Abonnement: 90 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Boßh dez, tnez. Voſt⸗ aufſchlag M..4 pro Quartal Einzel⸗Nummer 8 Pig. Badiſche Volkszettung.) Badi Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Maunheim“, Direktton u. Buchhaltung 1449 217 85. Anabtzängige Jageszeitung. ae eeee, Dis CeloneteBede.. 26 U Geleſente und verbreltetſie Zeltun Taglich 2 Husgaben Eigene Kedaktionsbureaus Nedatlunn 477 auswarng: Ingerate 8 in Mannheim und Umgebung.(aosgenommer Sonntag) im Berlin und Karlsruhe. Erpeditton und Berlags⸗ uleraten-ansabme ban Düttagstiatt Wiotgens 0 Ube, für das Wesblan Nrachmtdgs 3 uhr. e,;, Nr. 35. Freitag, 22. Januar 1909.(Mittagblatt.) Die hentige Mittagsausgabe umfaßt 12 Seiten. ——————uT——— Telegramme. Die Verſtändigungsenquete geſcheitert. Wien, 21. Jan. Die innerpolitiſche Lage verſchlechtert ſich immer mehr. Die neuerliche Sitzung des Vollzugsausſchuſſes der deutſchfreiheitlichen Parteien, die heute nachmittag ſtattfand, zeigte, daß die deutſch⸗tſchechiſche —— Ser führen ſein. Verſchiedene Meldungen der deutſchen Preſſe laſſen allerdings vermuten, daß man erwartet, England werde die Ini⸗ tiative dazu ergreifen, was aber nicht der Fall ſein dürfte. Ter„Standard“ weiſt dagegen mit Genugtuung darauf hin, daß verſchiedene Miniſter und politiſche Schriftſteller ſich alle Mühe geben, die guten Beziehungen zu betonen, die zwiſchen beiden Nationen herrſchen. Berlin, 22. Jan.(Von unſerem Berliner Bureau),. Die geſtrige Sitzung der Berliner Stadtverordneten⸗Verſamm⸗ lung geſtaltete ſich zu einer poli tiſchen Kundgebung. Auf der Tagesordnung ſtand die Magiſtratsvorlage, welche eine Summe von 60 000 Mark für die Empfangsfeierlichkeiten bei dem Beſuch des engliſchen Königspaares am 9. Februar fordert. Namens der Sozialdemokraten erklärte ſich Singer aus brinzipiellen Gründen gegen dieſe Ausgaben, aber der Ton war voch weſentlich milder, wie bei früheren Anläſſen. Singer hob bervor, daß auch ſeine Partei in dem Beſuch ein e rfreuliches Ereignis ſähen, das geeignet ſei, die guten Beziehungen zwiſchen Deutſchland und England zu fördern. Nach einander drückten auch die Sprecher aller Fraktionen ihre Freude über den Beſuch, ſeine ſymptomatiſche Bedeutung u. ſein ideellen Zweck aus. Die 60 000 Mark wurden dann mit großer Mehrheit bewilligt. Aufregung in Dänemark gegen Deutſchland. OLondon, 22. Jan.(Von unſerem Londoner Bureau). Der Kopenhagener Korreſpondent der„Morning Poſt“ ſagt, daß die Aufregung in Dänemark, die durch die Manöver der deutſchen Kriegsſchiffe in den däniſchen Ge⸗ wäſſern hervorgerufen wurde, von Tag zu Tag größ er wird. In einer Unterredung mit einem Vertreter der„National Dädends habe zwar der Premierminiſter erklärt, daß man über die Bewegungen der deutſchen Kriegsſchiffe genügend unterrichtet ſei und daß er die Ueberzeugung gewonnen habe, daß die Be⸗ richte falſch ſeien, nach welchen die Deutſchen nach dem Kabel ge⸗ fiſcht hätten. Die Belte ſeien internationale Waſſerwege und die Kriegsſchiffe aller Nationen hatten bisher das Recht, dort zu monöverieren. Der genannte engliſche Korreſpondent erklärt noch, daß er auch mit einer anderen Perſönlichkeit geſprochen habe, die zu den maßgebenden däniſchen Kreiſen in engſten Beziehun⸗ gen ſtehe und daß dieſer gleichfalls erklärte, daß die Manöver, welche die Deutſchen kürzlich in däniſchen Gewäſſern ausführten, keinen Bruch des internationalen Rechts bedeuteten, jedoch immer⸗ hin zeigten ſie, wie ſchnell ſich Deutſchland im Kriegsfall der däniſchen Gewäſſern bemächtigen würde. Ein Erdbeben in der Türkel. Konſtantinopel, 21. Jan. Blättermeldungen zufolge erhielt der Miniſter des Innern geſtern abend ein Telegramm, nach welchem in Phokia durch Erdbeben 679 Häuſer zer⸗ ſtört wiurden. Hilfe iſt nötig. Der Miniſter habe 200 Pfund geſchickt. In einem Salzbergwerk der Dette Publique wurden acht Arbeiter getötet. Bisher ſehlen weitere Ein⸗ wohl nicht im Zweifel ſein, und ſollten Wenn dem ſo iſt, wenn eine Koalition der Konſerva⸗ tiven mit dem Zentrum fernerhin unmöglich erſcheint, dann begreifen wir nicht, wie die Konſervativen gegenwärtig eine Politik treiben können, die den Block den heftigſten Schwank⸗ ungen ausſetzt. Nach den Aeußerungen eines freikonſerba⸗ tiven Führers ſollen die Konſervativen ſchon an den Knöpfen abzählen, ob ſie beim Block bleiben ſollen oder nicht. Wenn das Zentrum für ſie immer bündnisunfähiger wird, was will die Rechte dann eigentlich mit ihren zerſtörenden Schlägen gegen den konſervativ⸗liberalen Block? Das iſt denn doch eine Politik planloſen Eigenſinns und doch ſoll in der kon⸗ ſervativen Partei die realpolitiſche Weisheit erblich ſein. Gerade in Hinſicht auf die wachſende Unmöglichkeit eines Kooperierens mit dem Zentrum ſcheint uns die gegenwärtige Politik der Konſervativen, die ſie in inen ſchroffen Gegen⸗ ſatz zu Bülow und dem liberalen Flügel des Blockes zu bringen droht, nicht ſehr weiſe zu ſein.„„ Trotzdem nun ſo ein vernünftiger Zweck und ein ver⸗ ſtändiges Ziel dieſer konſervativen Politik nicht zu erkennen iſt, ſie vielmehr die ohnehin unklare und unſichere inner⸗ politiſche Lage noch mehr verwirrt und das Reich neuen parlamentariſchen Wirren auszuſetzen droht, bleiben die Konſervativen ſteifnackig, ſie meinen es mit ihrem Widerſtand gegen Bülow offenbar verzweifelt ernſt. Wie ſchon die kon⸗ ſervativen Tageszeitungen es getan, führt nun auch die „Konſervative Korreſpondenz“ aus, daß das Auftreten des Fürſten Bülow im Abgeordnetenhauſe für die konſervativen Anſchauungen nicht in allen Punkten ſym⸗ pathiſch geweſen ſei. So habe es ſchon einen eiwas befremdenden Eindruck gemacht, daß er dem Wunſche des Herrn Wiemer folgend, des nähern auf den ſogenannten Fall Schücking eingegangen ſei, obwohl dieſe Angelegen heit noch im Disziplinarverfahren ſchwebe. Es habe geſchienen, oh das im weſentlichen doch wohl begründete Vorgehen des zuſte digen Regierungspräſtdenten nicht dieſenige Deckung erfahren ab. die gerechtfertigt erſchienen twäre. Die Konſervative Korreſpo en ſpielt dabei auf ihren Artiker an und meint, es ſei ein gutes Re der konſervatiben Politiker, darauf aufmerkſam git machen. De Korreſpondenz iſt ferner der beſondere Hinweis des Miniſterpräſi denten auf die Pflicht der politiſchen Beamten zur Unterſtützung de⸗ Regierungspolitik inſofern nicht verſtändlich, als doch wohl ein Neuauflage der bekannten Landrats⸗zur⸗Dispofitionsſtellung nicht beabſichligt und auch wohl nicht anzunehmen ſei, daß lediglie einer Rückſichtnahme auf die Politik der Regierung in Sachen der Nachlaßſteuer oder Wahlrechtsreform hiermit das Wort geredet ſein folle. Zur Nachlaßſteuer ſelbſt habe der Miniſterpräftden nichts Neues vorgebracht und die Fraktion müſſe darum auf dem Standpunkt ſtehen bleiben, der durch die Reden des Grafen v. Schwerin im Reichstage und des Herrn v. Pap penheim im Abgeordnetenhauſe feſtgelegt worden ſei. Der Widerſtand gegen die Reichsfinanzreform mit Nach⸗ laßſteuer ſitzt alſo ſehr tief und iſt nicht nur ein taktiſch Manöver. Weſſen Geſchäfte die Konſervativen mit i Politik der Verwirrung beſorgen, darüber empfehlen wir ihnen einen Blick en die geſtri „Köln. Volksztg.“ zu tun. wie ungemein vergnügt die zelheiten. Mit dem Zentrum, Herrn Erzberger und dem Zuſammenſtoß des linken und des rechten Flügels der Partei beſchäftigte ſich im„Tag“ ein, Konſervativer, Generalmajor D. Schmaltz. Er führt U. a. aus: 8 Unter der früheren Führung, die man wohl als die des rechten Flügels bezeichnen kaun, war das Zentrum die mächtigſte Partei. Unter der Führung des linken Flügels hat es ſich ſelbſt ausgeſchaltet, es iſt am Radjkalismus geſcheitert. Allzu ſcharf macht eben immer ſchartig! Ich bedauere dieſes Scheitern und gebe dieſem Bedauern Ausdruck, auf die Gefahr hin, ſogar bei einem Teil meiner kon⸗ ſervativen Geſinnungsgenoſſen Widerſpruch zu finden. In der fruheren ausſchlaggebenden Stellung möchte auch ich das Zeutrum nicht wieder ſehen. Aber es gibt doch Mitteldinge ziviſchen höchſter Macht und gänzlicher Ausſchaltung, und ich kann die vielen Berüh⸗ rungspunkte zwiſchen uns und dem Zentrum nicht überſehen, die gemeinſam geführten Kämpfe nicht vergeſſen. Und in der ſorgfäl⸗ tigen Aufführung dieſer Verührungspunkte und Kämpfe tritt auch bei Herrn Profeſſor Spahn dieſelbe Empfindung zutage. Wenn aber Herr Erzberger in ſeinem„Tag“⸗Artikel vom 12. Dez. b. J. erklärt, daß eine Koalitiot der Reaktion(Konſerbative und Zen⸗ trum) immer unmöglicher wird, ſo hat er unter den Gründen, die er dafür anführt, den wichtigſten vergeſſen. Eine Koalition mil einer Partei, die im Verein mit den Polen das im Oſten hart ringende Deutſchtum bekämpft, iſt— abgeſehen von anderen Vor⸗ gärgen der neueſten Zeit— nicht nur für die Könſervatiben, ſon⸗ dern auch für die meiſten anderen Parteien unmöglich. Unter der Führung des linken Flügels iſt alſo die Bündnisfähigkeit des Zen⸗ uf die ganz links ſtehenden Parteien be trumsturt 5 * trum lwent Ausgleichsenquete als geſcheitert anzuſehen iſt. Die Urſache ſuge für ihre ablehnende Haltung iſt hauptſächlich die Verſtändt⸗ Stel⸗ gung der Regierung, ſie ſei außer Stande, den Statut quo nem im Prager Poſtweſen wiederherzuſtellen. Die nun⸗ mehr ſchon offiziös angekündigte Verſchiebung der Enquete bürfte ſomit eine Vertagung ad kalendas Graecas werden ſucht und die Regierung ihre Ausgleichsvorlagen, ſoweit ſie in den 7761 Zuſtändigkeitskreis des Reichsrates fallen, in dieſem ohne borherige Begutachtung durch die Parteien einbringen. Das an, Abgeordnetenhaus droht, inzwiſchen im Sumpfe der Dring⸗ tele lichkeitsanträge, deren Zahl heute wieder beträchtlich ge⸗ wachſen iſt, zu verſinken. Bei der Abſtimmung über die 2 geſtern verhandelten Dringlichkeitsanträge wegen der deut⸗ 1 ſchen Aufſchriften bei einer böhmiſchen Lokalbahn kam es heute zu Lärmſzenen. Für die beiden tſchechi⸗ . ſchen Anträge ſtimmten alle Slawen, darunter auch die 86581 tſchechiſchen Sozialdemokraten, dagegen alle Deutſchen, auch 549 die deutſchen Sozialdemokraten. Bei dem deutſchen Gegen⸗ Du antrag war das Verhältnis umgekehrt, nur entfernten ſich die deutſchen Sozialdemokraten mit ihren iſchechiſchen Genoſſen, , Darob entſtand eine große Erbitterung der Deutſchnationalen, die in heftigen Zurufen den deutſchen Sozialdemokraten Ver⸗ 5 rat am Deutſchtum vorwarfen. Uebrigens genügten in beiden Abſtimmungen die Stimmenzahlen nicht zur Annahme der 30 Dringlichkeit. Wien, 21. Jan. Das Abgeordnetenhaus lehnte die 8 Dringlichkeit ſämtlicher auf die Doppelſprachigkeit der böhmi⸗ eis⸗ ſchen Lokalbahnen bezüglichen Anträge ab und verhandelte die Dringlichkeit des Antrages Kallna betreffend die Ver⸗ Nel⸗ ſorgung der Witwen und Waiſen von im Kriege gefallener ulla⸗- 1743 Soldaten. 5 Von der Königin Wilhelmine. Haag, 21. Jan. Die Königin läßt durch ihren Privat⸗ 24 ſelretär beröffentlichen, daß die Zeichen der Liebe und Ergeben⸗ abe⸗ beit, die ſie im Hinblick auf das bevorſtehende freudige Ereignis fſort cus allen Teilen des Landes erhalten, ſie tief ergriffen hätten. 947 Gleichwohl wünſche ſie, daß ein Teil der Beträge, die für ihr zu⸗ 5l. gedachte Geſchenke beſtimmt ſeien, für gerade gegenwärtig 858 deingend nötige Werke der öffentlichen Wohltätig keit 11 berwandt werden möge. Das Erdbeben in Süditalien. 155* Rom, 21. Jan. Ein Telegramm des Generals Tarditi res an den Miniſterpräſidenten Giolitti meldet, daß die Gemeinden 1742 Palmi, Seminara, Santa Eufemia, Scilla, Cannitello und Bag⸗ mit nara wieder Beleuchtung haben. Bei Palmi hat ſich in der 15 Rähe von Melres eine Erdſpalte gebildet, aus der heiße 255 Schwefeldämpfe dringen, die ringsum alle Vegetation vernichten. 1* Ro m, 21. Jan. Für die Provinzen Reggio di Calabria und Meſſina wurde ein königliches Dekret erlaſſen, das die Zahlungstermine bei den Lebens⸗ und Unfalk⸗ en, derſicherungs⸗Geſellſchaften hinausſchiebt, Der Tod eines Verſicherten ſoll hinſichtlich der Zahlungsver⸗ 740 Fflichtung der Geſellſchaft nach den ſummariſchen Beſtimmungen des Geſetzes vom 12. Januar für erwieſen gelten und die Vor⸗ zeigung der Police ſoll nicht erforderlich ſein, wenn das Be⸗ kehen der Verſicherung durch geſetzliche Beweismittel bewieſen werden kann. 5 5 Der Beſuch des engliſchen Königspaares in Verlin. öbl. OLondon, 22. Jan.(Von unſerem Londoner Bureau). 10 JIn einer Berliner Telegramm der„Times“ wird darauf hinge⸗ —55 wieſen, daß in den deutſchen Blättern ſo wenig über die eventl. bolitiſchen Folgen des Königsbeſuches in Berlin ge⸗ ſchrieben wird. Nirgends treffe man jene hochgeſpannten Erwar⸗ bl, klungen, die ſonſt bei ſolchen Gelegenheiten gehegt zu werden plſleegen und dies ſei ſehr bezeichnend. Wenn aus Londoner oder Pariſer Zeitungen Betrachtungen über die Reiſe des engliſchen önigspaares nach Berlin hinüber telegraphiert werden, dann 1 u ſie dort ganz unbeachtet. Die Möglichleit einer Be⸗“ 15 en werde energiſch zurückgewieſen und ationen zurückzu⸗ denklichkeit Bülow ſelb ergeht ſich die„Köln. Volkszg durchſichtigen Zweck verfolgen, die Liber tiven noch mehr gegeneinander aufzureizen. niert, Bülow wolle die Liberalen beſänftigen mit dem akl⸗ gemeinen Wahlrecht in Preußen, und dann wolle er, um wiederum die„fuchsteufelswild“ gewordenen Konſervativen zu begütigen, ein 6 auf das politiſche Menu ſetzen. zuſammen verſpeiſt werden.“ De Geſichtspunkte diaboliſch geſchickten Kombination iſt klar, di⸗ Liberalen ſollen gegen das Soz tiven gegen das allgemeine Wah macht werden,„entfamigter Jeſuwiter“, würde Onkel ſagen. daran, daß Fürſt Bülow den auch uns gewagt erſcheiner den taktiſchen Verſuch unternahm, mit Zukunftsmöglichkei die Konſervativen umzuftimmen— einen Verſuch, deſ ſt ſich wohl keineswegs verhehlt Nicht die Verfehltheit des Blockgedankens, wie ſich die„Ki Volksztg.“ jetzt vorzaubert, ſondern die Verkehrtheit Konſervativen, ihre unglaubliche Hartnäckigkeit, geg man im Hinblick auf die innerpolitiſche Stktuation vom n nalen Standpunkte aus nur die ſchwerſten Anklagen erheben kann. Um die wirre Situation noch mehr zu verwirr .“ in allerlei willkürlichen Kombinationen, zu denen ſie das Recht aus der unſicheren Lage herleitet und die im letzten Grunde den 3u alen und Konſerva⸗ Da wird kombi⸗ Sozialiſtengeſetz „Und beide Gerichte müſſen r Zweck dieſer vom taktiſchen ialiſtengeſetz, die Konſerva⸗ lrecht in Preußen ſchen ckli⸗ der 2. Seire. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 22. Januar. lüſten“ gegen den Reichskanzler, die ihn ganz offenbar beim Kaiſer immer aufs neue zu verdächtigen ſuchen, als habe er in den böſen Novembertagen ſeine Pflicht gegen die Krone nicht erfüllt und nicht als wahrhafter Royaliſt gehandelt. Es ſind erbauliche Zuſtände. Treiben wir einer Kanzler⸗ kriſis, einer Reichstagsauflöſung entgegen? Neben dem Zen⸗ trum würde das Scheitern der Reichsfinanzreform an dem Widerſtande der Konſervativen gegen eine Beſitzſteuer der Sozialdemokratie Wind in die Segel treiben. Die Schuld an dieſen heilloſen Zuſtänden tragen die Konferva⸗ iven, ihr Widerſtand gegen die Nachlaßſteuer läßt ſich ſachlich nicht rechtfertigen, zumal der Landwirtſchaft die denkbar größten Erleichterungen zugedacht ſind, wie ſich nicht rechtfertigen läßt die Minierarbeit der feudal⸗konſervativen Royaliſten gegen den Kanzler, denn er hat im November ſeine Pflicht getan als ein königstreuer Mann und als ein Staatsmann, der ſich ſeiner Verantwortung gegenüber dem Volke bewußt iſt. Wären die royaliſtiſchen Minierer nicht, ſo würde ſich durch die taktvolle und kluge Vermittelung, die Bülow unternahm, ein außerordentlich feſtes Vertrauens⸗ berhältnis zwiſchen Krone und Volk auf ſicherer verfaſſungs⸗ mäßiger Grundlage herſtellen laſſen, von dem die Krone nicht eine Schwächung, ſondern neue Kraft und Beliebtheit ge⸗ wönne und für das ſie dem Reichskanzler zu ewigem Dänk ſich verpflichtet fühlen ſollte G. politische Uebersicht. * Mannheim, 22. Januar 1969. Zum Arbeitskammergeſetz. Aus parlamentariſchen Kreiſen wird über die Aus⸗ ſichten des Arbeitskammergeſetzes geſchrieben: Die Ausſichten des Arbeitskammergeſetzes ſind nach den Aeußerungen der Fraktionen im Reichstage ſehr günſtig. Die Nationalliberalen, das Zentrum, die Freiſinnigen haben ſich für die paritätiſchen Arbeitskammern ausgeſprochen. Aber auch die Konſervativen haben ſich zuſtimmend geäußert. Wir laſſen die Aeußerungen der konſervativen Redner folgen: Dr. Höffel(Freikonſervativ) ſprach ſich dahin aus: Wir haben den Wunſch, daß die Regierung in dem langen Kampf, der ſeit beinahe 30 Jahren über die Frage der Arbeitskammern oder Arbeiterkammern geführt wird, das Richtige getroffen hat, indem ſie ſich für die Arbeitskammern ausgeſprochen hat. v. Winter⸗ feldt(Deutſchkonſervatip) erklärte: Auf dem großen und ſchwie⸗ rigen Wege der Sozialreform ſcheint mir dies Geſetz ſeiner Ten⸗ denz nach eine der wichtigſten Etappen zu ſein, die bis jetzt be⸗ ſchritten worden ſind, es ſoll niemandem zuliebe, niemandem zu⸗ leide, lediglich unter der Deviſe„suum cuique“ ſich einfügen in den Kreis der Geſetze, die der Wohlfahrt der Nation dienen. Angeſichts dieſer Aeußerungen wird der heftige Wider⸗ ſtand der teilweiſe recht falſch orientierten Arbeitgeber⸗ berbände keinen Erfolg zu verzeichnen haben. Wir erhoffen von dem Arbeitskammergeſetz eine Milderung der ſozialen bent Deutsches Reſch. —((Aus Rückſicht auf den Kaiſerbeſuch.) Zum Obmann des Stuttgarter Bürgerausſchuſſes iſt der demakratiſche Rechtsanwalt Erlanger wiedergewählt worden durch eine Vereinbarung der Nationalliberalen und Demo⸗ kraten. Die Sozialdemokratie erhob als ſtärkſte Partei An⸗ ſprüche. Ihr Kandidat war der Kommunalpolitiker Dr. Lindemann. Bei der Ablehnung Dr. Lindemanns mag die Rückſicht auf den diesjährigen Kaiſerbeſuch bei den Kaiſer⸗ manövern mitgewirkt haben. —(Die Jankſchen Bilder im Reichstag.) Die Ausſchmückungskommiſſion des Reichstags hat mit acht gegen zwei Stimmen nach langer Beſprechung beſchloſſen, daß die Jankſchen Bilder nicht wieder in den Reichstags⸗ Sitzungsſaal gebracht werden ſollen. Im übrigen iſt die Frage, ob und wo an anderer Stelle im Reichstage die Bilder angebracht werden ſollen, und welche Verhandlungen mit dem Prof. Jank gepflogen werden ſollen, bis auf Samstag, den 23. d. M. vertagt worden. Badiſche Politik. Durlach, 21. Jan. Als Kandidat der Nationallibe⸗ ralen und Jungliberalen für den Landtagswahlkreis Dur⸗ lach⸗Stadt iſt Herr prakt. Arzt Dr. Jakob Leußler hier nominiert worden und auch die Demokraten und Freiſinnigen Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Häufigkeit und Urſache der Geiſteskrankheiten. In einem Vortragszyklus des Karlsruher Kaufmänniſchen Vereins ſprach dieſer Tage der weitbekannte Pſychiater Geh. Rat Prof. Dr. Hoche über das Thema:„Moderne Fragen der Pſy⸗ chintrie“. Hierbei behandelte er in Ausführlichkeit die Frage nach der Häufigkeit und Urſache der Geiſteskrankheiten. Bei dem hohen Rufe des Redners— des Direktors der pſychiatriſchen Klinik in Freiburg— rechtfertigt ſich die auszugsweiſe Wiedergabe jener Darlegungen ohne weiteres. Wir folgen hierbei einem Bericht der„Bad. Preſſe“: Die Häufigkeit der Geiſteskrankheiten iſt eine ſolche, daß ſie heute auf durchſchnittlich etwa 500 Einwohner einen Platz in einer Irrenanſtalt erfordert. Für einzelne Staaten(wie Peiſpielsweiſe Baden, das in der Irrenfürſorge noch ziemlich rück⸗ ſtändig iſt. D. Red.) würde das allerdings eine große Vermehrung der Irrenhäuſer notwendig machen. Die Zunahme der Irren gegen früher iſt nur eine ſcheinbare; auch iſt es nicht wahr, daß das moderne Leben, wie man ſagt, ſchuld an einer ſolchen Zunahme iſt. Sicher iſt nur, daß heute mehr Kranke in Anſtalten kommen als früher. Damals ſtanden der Anſtaltsverpflegung entgegen Reſte der alten Idee, daß Geiſteskrankheit einen Familienmakel bedeute — wie denn auch die Behandlung der Irren oft eine unwürdige war — ſowie der Umſtand, daß man nur ſehr langſam die Aufnahme an Anſtalten auch zum Zwecke der Heilung ins Auge faßte. Ander⸗ ſeits iſt die Fürſorge gewachſen, Hand in Hand mit der zunehmen⸗ den Schärfung des ſozialen Gewiſſens, wodurch der ſcheinbar hohe Prozentſatz Anſtaltsbedürftiger ſo ſehr geſteigert wurde. Später, wenn man einmal erſt die eigentliche Zahl der Anſtaltsbedürftigen feſtgeſtellt hat, wird man erkennen, daß auch hierin ein Behar⸗ vungszuſtand eintritt. Es werden ſich dann auf dieſem Gebiete ebenſo Geſetzmäßigkeiten ergeben, wie auf vielen anderen uns eine ſolche überraſcht. So hat zum Beiſpiel eine Beobachtung der werden ihn wählen. Herr Leußler kandidierte ſchon einmal vor zehn Jahren, wo er dem Sozialdemokraten Fendrich gegen⸗ überſtand und unterlag. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 22. Januar 1909. Dr. Cantzler gegen Chemiker Horlacher. Als Berufungsinſtanz verhandelte die Strafkammer 1 des hieſigen Landgerichts unter Vorſitz des Landgerichts⸗ rats Dr. Kurzmann an den beiden letzten Tagen über die Beleidigungsklage des Vorſtands des ſtädtiſchen Nahrungs⸗ mittelunterſuchungsamtes gegen den Chemiker v Hor⸗ lacher aus Bamberg. v. Horlacher war im März 1907 in der Abſicht bei Dr. Cantzler eingetreten, um ſich ein Zeugnis über praktiſche Tätigkeit zu erwerben und auf Grund deſſen Anſpruch auf eine Aſſiſtentenſtelle machen zu können. Dr. Cantzler hatte auch einem Verwandten des Volontärs, einem Hauptmann gleichen Namens, Zuſage in dieſer Rich⸗ tung gegeben. Im Juli 1907 war v. Horlacher Gelegenheit geboten, bei einer Pforzheimer Firma einzutreten. Er bat Dr. Cantzler um ein Zeugnis, erhielt aber weder dieſes, noch ſeine Hochſchulpapiere, um deren Herausgabe er gleichfalls erſucht hatte. v. Horlacher erhielt infolgedeſſen die Stelle nicht. Im April 1908 kam es zwiſchen Dr. Cantzler und dem Volontär zu Differenzen, die dazu führten, daß v. Hor⸗ lacher austrat. Aber auch nun gelang es ihm nicht, ſeine Hochſchulatteſte und ein Zeugnis zu erhalten. Dr. Cantzler gab ihm nicht einmal Antwort. Nun ſchlug v. Horlacher eine andere Tonart an. Am 5. April ſchrieb er an Dr. Cantzler u..: Beleidigungsprozeß v. Die Tendenz Ihres verletzenden Verhaltens gegen mich lag ja klar auf der Hand. Sie ſagten ſich: Behandle ich ihn in einer Weiſe, wie es ſich kaum ein Laufburſche gefallen läßt, was bleibt ihm da anderes übrig, als zu gehen, denn ein⸗ ſtecken kann der ſowas ja nicht. Und weiter: Ich bin nicht der einzige, der ſich durch Ihr Verhalten verletzt fühlt, wenn ich auch, was die anderen Herren zugeben, den meiſten Grund da⸗ zu habe. Die Herren haben zu wiederholten Malen den Be⸗ ſchluß gefaßt, in korpore zu Ihnen zu gehen und eine ange⸗ meſſene Behandlung zu verlangen. Wie oft habe ich ſagen hören, daß Sie die Herren nicht wie gebildete Leute, wie Aka⸗ demiker, behandeln, ſondern wie gewöhnliche Arbeiter. Wenn ich nun einen Rückblick über das Jahr im Unterſuchungsamt halte, ſo muß ich mir ſagen, daß der Erfolg gleich Null iſt — verlorene Zeit und verlorenes Geld Hätte ich den Erfolg vorausgeahnt, ſo wäre ich natürlich nicht hierher ge⸗ kommen, beſonders wenn ich an die Kränkungen denke, denen ich ausgeſetzt war, ſo vor allem, daß Sie es nicht für der Mühe wert fanden, meine Viſite zu erwidern, und daß Sie zu anderen Herren mich perſönlich verletzende Dinge ſagten, ſo vor nicht langer Zeit zu Herrn Dr. Weiß: Iſt der Herr verrückt geworden? uſw. In einem Briefe vom 18. April 1908 heißt es: Ich werde an den Stadtrat folgendes berichten: Vor allem die Platinſache. Sie wiſſen, daß Herr Rübke behauptet hat, es wären von Ihrer Seite in Ihrem Intereſſe bei Uebernahme des Laboratoriums durch die Stadt Unregelmäßigkeiten vorge⸗ kommen und als gravierendſtes Beiſpiel hierfür gab er an, daß angenommen worden ſei, die Platinrückſtände enthielten 15 Gram Platin, während ſie in Wirklichkeit nicht ganz 1 Gramm enthielten, wofür 45 Mark berechnet wurden. Wir machten Sie ſeigerzeit auf dieſe Angaben aufmerkſam, da wir an⸗ nahmen, Rübke habe Sie verleumdet. Sie beſtritten auch, etwas von der ganzen Angelegenheit gewußt zu haben. Und wir glaubten Ihnen. Es fiel uns dann aber ſehr auf, daß Sie die Sache nicht meiter meldeten und vor allem, daß Sie nach wie vor mit Herrn Rüble auf beſtem Fuße ſtanden, mit ihm ſogar noch Privatgeſpräche führten. Jeder von uns ſagte ſich, wenn jemand unſchuldigerweiſe einer ſolchen entehrenden Hand⸗ lungsweiſe, eines Betruges, bezichtigt worden wäre, er alles daran geſetzt hätte, ſeine angegriffene Ehre wieder rein zu waſchen, niemals aber hätte er zu einem ſolchen Menſchen noch Beziehungen unterhalten Nun kommt aber das merkwürdigſte an der Sache. Am letzten Tage ſeiner Anweſen⸗ heit im Amte kam Herr Rübke zu Herrn Dr. Hinterskirch und gab ihm folgeude Erklärung ab, und Frl. Kramer, die zugegen war, beſtätigte, daß Herr Rübke die Wahrheit ſagte. Herr Rübke bat, dieſe Erklärung auch den anderen Herren mitzu⸗ teilen: Die Herren möchten ihn nicht für einen Verleumder halten, er habe damals die reine Wahrheit geſagt, Sie hätten von der Sache gewußt, auch habe er Sie auf das Abſurde der Annahme von 15 Gramm Platin in den Platinrückſtänden auf⸗ — individuellen Verhältniſſen zu wurzeln ſcheinen, eine ſolche Geſetz⸗ mäßigkeit ergeben. Heute ſchon iſt bei Gehirnerweichungen das Verhältnis der Erkrankung der Männer zu den Frauen(:2) konſtatiert. Ebenſo die Abhängigkeit von der Raſſe, wobei die Israeliten zu den nervöſen und geiſtigen Erkrankungen einen be⸗ ſonders ſtarken Prozentſatz ſtellen. In der Kindheit ſind die Ge⸗ ſchlechter gleichmäßig disponiert, dann iſt die Dispoſition beim weib⸗ lichen Geſchlecht aus phyſiſchen Gründen bis Mitte der 40er Jahre erhöht, während ſie beim Mann ſinkt, ſobald er erſt den härteſten Daſeinskampf überwunden und ebenſowenig der Erſchöpfung wie dem Alkohol noch der Syphilis erlag. Im Greiſenalter ſind beide Geſchlechter wieder gleich. Bei der Frage der nach dem ur ſächlichen Zuſammen⸗ hang der geiſtigen Erkrankungen mit der heutigen geſellſchaftlichen Exiſtenz glauben Laien äußere ſeeliſche Einwirkungen, wie durch Liebe, Examensnot, religiöſe Probleme uſw. annehmen zu müſſen. Aber davon iſt nicht die Rede. Es handelt ſich hier vielmehr um zwei Kategorien: die erſte iſt die der gegebenen perſönlichen Ver⸗ anlagung, die zweite die der äußeren Umſtände. Ein Teil dieſer Urſachen wirkt unabhängig von jeder perſönlichen Dispoſition. Es ſind dies die Vergiftungen durch Alkohol, die ein Drittel bis ein Viertel aller Anſtaltsbedürftigen umfaſſen— parallel mit dem Morphimismus— und ſodann die Vergiftungen durch Syphilis, die ein großes Kontingent der Geiſtesſtörungen ſtellen. Denn heute weiß man, daß niemand Rückenmarkſchwindſucht oder Gehirner⸗ weichung hat, ohne ſyphilitiſch zu ſein, und daß dies letztere bei vielen der Fall iſt, ohne daß ſie es ahnen. Wenn aber auch die perſönliche Dispoſition das wichtigſte Entſtehungsmoment bedeutet umd ihrerſeits meiſt auf erblichen Einflüſſen beruht, ſo braucht man dieſe letzteren doch nicht zu überſchätzen. Erblichkeit an ſich überſpringt dabei oft Generationen und zeigt ſich verſchiedenartig in der Stärke ihrer Erſcheinungsarten. Allerdings können ebenſo wie Vorzüge auch Defekte übertragen werden und es iſt bei einer Vererbungsneigung auf ſeeliſchem Gebiet, wenn nicht friſches Blut zugeführt wird, das Ausſterben ganzer Familien nach wenig Gene⸗ Selbſtmorde und der Verbrechen, Erſcheinungen, die doch beide in raftonen vorauszuſehen. War die erſte Generation nervös, die merkſam gemacht, Sie hätten aber nicht reagiert darauf. In unſerer Gegenwart haben Sie Herrn Rübke die Worte zuge, rufen: Herr Rübke, es wäre Ihre Pflicht geweſen, mich darauß aufmerkſam zu machen. Weiter heißt es: Noch etwas hat Dr. Scheffler mir und auch den anders Herren erzählt: Sie hätten ihn eines Tages beſtimmen wolle — er war damals noch Ihr Privatangeſtellter— ein bereits abgefahrenes Trambahnbillett zu benützen das Sie ihm brachten.(Er habe es lange Zeit als Unikum in ſeiner Uhr aufbewahrt), während Sie doch vor kurzem gegen einen armen Trambahnangeſtellten vorgehen wollten, da er der Frau Schweigert 5 Pf. zuviel für eine Fahrt abgenommen hahe Aber ſchließlich telegraphierten Sie ja auch an Dr. Michel, er möge kommen, wenn er keine Vorſtrafen habe, während Sie doch ſelbſt wegen Störung der Fronleichnamsprozeſſion mit Ferner iſt noch deß Doppelſpieles zu gedenken, dem die Herren Dr. Weiß und Dr. 100 M. gerichtlich beſtraft worden ſind. Hinterskirch betr. der Stelle eines erſten Aſſiſtenten ausgeſetzt ſind. Herrn Dr. Weiß ſollen Sie ſchriftlich(durch Herrn Willecke) dieſe Stelle zugeſichert und auch zu ihm mündlich geſagt haben: Dr. Hinterskirch darf ſich nicht zurückgeſe“! füh⸗ len, denn er hätte ſich ja um die Stelle bewerben können(J, Dr. Hinterskirch gegenüber, der ja der Aelteſte und, weil er länger als Dr. Weiß in ſtädtiſchen Dienſten iſt, entſehieden Anſpruch auf dieſen Poſten hat, tun Sie, als wenn er ihn tat⸗ ſächlich innehätte. Sie ſandtetn ihm, als Sie krank waren, die Petſchaften, vorüber Dr. Weiß ſich ſehr aufregte. Beide Herren fühlen ſich naturgemäß ſehr beunruhigt durch dieſes Verhalten Der Brief erwähnt des weiteren, daß ein Aſſiſtent behaup⸗ tete, es ſei über eine Metallfarbe ein Gutachten abgegeben worden, ohne daß eine Beobachtung der zu prüfenden Metallplättchen ſtattgefunden hätte und berührt ein Ge⸗ rücht über eine angebliche Patentverletzung durch Dr. C. Leſter, Beide Punkte hat v. Horlacher aber, als auf Mißverſtändniſſen beruhend, ſofort wieder zurückgenommen. Durch den Inhalt dieſer Briefe fühlte ſich Dr. Cantzler be⸗ leidigt. Er ſtrengte Privatklage gegen v. Horlacher an. Dieſer wurde aber vom Schöffengericht am 31. Oktober freigeſpre⸗ chen. Das Gericht ſah den Wahrheitsbeweis als erbracht an In der Verhandlung trat nach den Urteilsgründen zutage, daß Dr. Cantzler in einem unangemeſſenen Tone mit ſeinen Aſſiſten⸗ ten verkehrte. ſich auf den Kopf ſtellen,“ herrſchte er einmal den jetzigen Vor⸗ ſtand des ſtädt. Unterſuchungsamtes Heidelberg an, der um eine beſſere Arbeitseinteilung nachſuchte. Eine gemeinſchaftliche Bitte der Aſſiſtenten um Ueberlaſſung von zwei Handtüchern in der Woche fertigte Dr. Cantzler mit den Worten ab:„Wenn Sie ſich nicht fügen wollen, dann können Sie gehen.“ Die Aſſiſtenten wurden Samstags nachmittag oft von der Putzfrau geſtört. Dr, Weiß machte darum im Namen ſämtlicher Aſſiſtenten den Vor⸗ ſchlag, Samstag bis 2 oder 3 Uhr durchzuarbeiten, und dann die Arbeit einzuſtellen. Der Privatkläger ließ darauf Dr. Weiß in Wegen eines Schrankes, Gegenwart des Dieners einfach ſtehen. der 14 Tage zuvor gereinigt worden war, dem Privatkläger aber nicht ſauber genug erſchien, gebrauchte er dem erſten Aſſiſtenten Dr. Weiß gegenüber, der den Schrank in Ordnung zu halten hatte, die Worte: Das iſt eine Schlamperei und eine Liederlich⸗ keit.— Dem Aſſiſtenten Dr. Scheffler ſagte er: Sie machen gleich freche Bemerkungen.— Die Aſſiſtenten hatten den Beſchluß gefaßt, aus dem Verein der ſtädtiſchen akademiſch gebildeten Beamten auszutreten, weil ſie mit dem Privatkläger nicht zuſammenkom⸗ men wollten. In der Berufungsverhandlung führte Landgerichtsrat Dr. Kurzmann den Vorſitz. Nach der Verleſung des Urteils des Schöffengerichts erklärte ſich der Beklagte, Chemiker von Hor⸗ lacher, jetzt in Bamberg wohnhaft, zur Sache. Er ſchilderte die Vorgänge, wie in den inkriminierten Briefen. Er iſt der Ueber⸗ zeugung, daß er ſeine Zeugniſſe heute noch nicht beſitzen würde, wenn er jene Briefe nicht geſchrieben hätte. Der Privatkläger Dr. Cantzler gibt an, daß er den Beklagten im Juli 1907 veranlaßt habe, in Urlaub zu gehen, weil er ſich mit dem Aſſi⸗ ſtenten Rübke nicht gut verſtand. Er will Herrn von Horlacher den Rat gegeben haben, ſich nach einer Stellung in einer Zucker⸗ fabrik umzuſehen. Er habe ſehen wollen, ob von Horlacher ſich an die Einhaltung von beſtimmten Arbeitsſtunden ßerungen gegen den Privatkläger getan. Die Verzögerung in der Zuſendung der Zeugniſſe ſei darin begründet, daß keine Formu⸗ Vbrſ.: Warum haben Sie denn lare vorhanden geweſen ſeien. mus auf, womit dann die Familie ihr Ende erreichte. Man hat hierfür bekannlich den Sammelnamen des„Entartungsprozeſſes Die Furcht vor Erblichkeit erſchreckt Laien nicht wenig und moderne Dichter, wie Ibſen, ſind daran nicht unſchuldig. Ibſen hart mit ſeinen„Geſpenſtern“ viel Unheil angerichtet, dabei iſt der Ende der 20er Jahre an Gehirnerweichung zu Grunde gehende Held eine unmögliche Figur, da dieſe Krankheit ſo nicht auftritt ſelbſt unter beſtimmten Voraus⸗ ſetzungen und es iſt durchaus nicht nötig— wenn man bei vor⸗ handenen Dispoſitionen im übrigen vorſichtig lebt und das Vernünf⸗ Geiſteskrankheit erwirbt man tige und Nötige tut—, vor ihrer Erblichkeit Furcht zu haben. Allerdings dürfen die Warnungen des Arztes nicht überhört werden Das iſt auch der Fall bei der Warnung vor Eheſchließung ſeeliſch trankhaft angelegter Perſonen, vor der Eheſchließung unter zu nahen Verwandten uſw. Familien bedenkliche Beiſpiele ſtellen ſehen. Was als Zukunftsziel ins Auge zu faſſen iſt, das it, eine Eindämmung der Zahl der Geiſteskrankheiten, die an ſich wohl erreichbar iſt, durch allmähliche Beſeitigung der Wirkung der großen Volksgifte. Darum ſoll man auch in der Antialko hol⸗ bewegung, trotz ihrer oft lächerlichen Uebertreibungen, doch eltwas höchſt Wichtiges und Richtiges erkennen. Die Gefahren der Syphilis erſcheinen heute ſchon nicht mehr unabwendbar, nachdem der Krankheitserreger gefunden wurde. Hoffentlich kommt dis Zeit, wo auch dieſe Volksgeißel verſchwindet, wie einſt die Peſt⸗ Nötig iſt ferner eine vernünftige Hygiene des geiſtigen und körper⸗ lichen Lebens, damit nicht mehr bei uns die Mittagsmahlzeit den Tag halbiert und mitten in der Arbeitszeit durch die Verdauungs«⸗ tätigkeit Körper und Geiſt untüchtig zum Schaffen macht. Eine Einhaltung der engliſchen Tiſchzeit würde Körper und Geiſt für en Abend frei machen und ihm beſſere Erholung ermöglichen. durch Krankheit und Inzucht bedenklichen Eheſchließungen hätten ſtrikte zu unterbleiben. „Sie müſſen Ueberſtunden machen, und wenn Sie gewöhnen würde. In Mannheim habe er oft ohne Entſchuldigung gefehlt. Er habe Herrn von Horlacher etwas ſtrammer genommen, dami! er ſich mehr an die Arbeit gewöhne. Nach jenem Vorfall, der den Beklagten veranlaßte, dem Unterſuchungsamt fernzubleiben, habe von Horlacher einem Aſſiſtenten gegenüber beleidigende Aeu⸗ zweite epileptiſch und hyſteriſch, die dritte mit Geiſteskrankheiten behaftet, dann tritt bei der vierten Schwachſinnigkeit und Idiotts Auf dem letzteren Gebiet, der Inzucht, haben wir namentlich fürſtliche Geſchlechter und auch israelitiſche ——— eenneeenen ee K .S eenn „Ert R —* D —— — 2* — * 57 87 — 2. 2 zug darauf nderen wollen bereitz itzen nikum gegen er der 1 habe Nicheh d Sie n mit ch deß d Def zgeſetzt Herrn indlich : füh⸗ n(M eil ex hieden n tat⸗ n, die herren halten, haup⸗ geben nden 1 Ge. Leſter. niſſen r be⸗ Dieſer prö⸗ yt an. „ daß Vor⸗ eine Bitte n der t Sie tenten wenigg Ibſen ſt dex hende ftritt baus⸗ vor⸗ münf⸗ zaben. erden] arbeitet van Rooh den Kern ſinnfälliger heraus, eeliſch 5 er 3u azucht, itiſche ſiſten⸗ n Sie der Tapierung die Schätzung zu hoch erſchienen ſei. zu hoch erſchienen. erheln, 2. Junn Die Platinrückſtände ſchätzte Kaufmant Trumpp, der 10 Gr. annahm. Vier Wochen ſpäter mac,te der Aſſiſtent Rübke darauf aufmerkſam, daß dieſe Schätzung doch zu hoch gegriffen ſei. Ich nehme an, daß Trumpp nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen verfahren iſt. Dem Aſſiſtenten Rübke iſt ge⸗ kündigt worden, weil ein Zuſammenarbeiten mit ihm unmöglich geworden war. Es wird dann in die Beweisaufnahme eingetreten. Nicht weniger als 23 Zeugen ſind geladen. Stadtrat Löbwenhaupt hatte mit der Uebernahme des Cantzlerſchen Laboratoriums zu tun. Es habe verſchiedene Anſtände gegeben. Den Eindruck, als ob Dr. Cantzler unbillige Anforderungen an die Stadt ſtellte, habe er nicht gewonnen. Im ähnlichen Sinne ſagt Stadtrat Köchler aus.— Prof. Ruppf⸗Karlsruhe war mit der Nachſchätzung der Apparate bei der Uebernahme betraut. Er fand die Preiſe zu hoch ongeſetzt. Den Eindruck hatte er aber nicht, daß Dr. Cantzler die Stadt Abervorteilen wollte. Der Zeuge ſchlug nach Rückſprache mit Dr. Cantzler eine Herabſetzung der Preiſe um 20 Prozent vor. Dr. Cantzler machte keine Einwendungen. Bezüglich des dem Privat⸗ Häger vorgeworfenen Doppelſpiels ſagte der Zeuge, daß Dr. Weiß nicht annehmen konnte, als erſter Aſſiſtent zu gelten, weil er bakteriologiſch nicht perfekt geweſen ſei.— Chemiker Dr. Weiß der früher am ſtädt. Unterſuchungsamt Karlsruhe beſchäftigt war, iſt in der Lage, Herrn Prof. Ruppf zu rektifizeren. Er legt Dienſtvertrag und Zeugnis, beides von dem Profeſſor unter⸗ ſchrieben, vor, in welcher ihm ausdrücklich ſeine Eigenſchaft als erſter Aſſiſtent beurkundet iſt.— Kaufmann Trumpp, der die Schätzung vornahm, hat das Platin überhaupt nicht geſehen. Er habe ſeiner Schätzung die Handelspreiſe zugrunde gelegt.— Apo⸗ theker Dr. Karl Weiß, welcher auch an der Schätzung teilnahm, ſagt, daß Dr. Cantzler in ſeiner Gewiſſenhaftigkeit darauf ge⸗ drungen habe, daß an die Einzelſchätzung herangegangen wurde. Nach ſeiner Erinnerung war jedenfalls mehr als 1 Gramm Platin vorhanden. Der als Sachverſtändiger berufene Profeſſor Dr. Erd⸗ mann(Karlsruhe) bemerkt, Herr Trumpp habe wohl ange⸗ nommen, es handle ſich um eine Platinchloritlöſung, während es in Wirklichkeit nur Platinrückſtände waren. Es könne ſehr wohl ein Mißverſtändnis vorliegen. Der Zeuge Groppen⸗ gießer, der Schwiegervater des Privatklägers, war zwei Jahre Lei dieſem. Er ſagt, in dem fraglichen Glas ſeien nach ſeiner Schätzung mindeſtens 6 Gramm Platin geweſen.— Der Sach⸗ berſtändige erklärt, daß Dr. Cantzler ſehr wohl der An⸗ nahme ſein konnte, es befänden ſich 10 Gramm in der Flaſche. Nach der Mittagspauſe wurde zunächſt Fräulein Kra mar, die im Cantzlerſchen Laboratorium tätig war, vernommen. Sie ich batte den Eindruck gewonnen, als ob die Herren ſich über das Aſſiſtent Rübke habe zu Dr. Cantzler geſagt, wenn man für 10 Gramm Gewicht des Platins nicht recht einig geworden ſeien. Platinrückſtände 48 Mark berechne, ſo ſei das doch etwas viel. Darauf habe Dr. Cantzler eine 15 aus der 10 gemacht, obwohl Rübke ſagte, das könnten nicht einmal 10 Gramm ſein. Dr. Canthler erwiderte, es ſeien mindeſtens 10 Gramm.— Chemiker Rübke war von Januar 1906 bis Oktober 1907 bei Dr. Cantz⸗ ler tätig. Er ſagt aus, daß in verſchiedenen Fällen ihm bei beſtimmte Abſicht zugrunde lag, glaube er nicht. Es ſeien auch verſchiedene unbrauchbare und verdorbene Sachen geſchätzt worden. Ihm ſei in erſter Linie der Preis Dr. Cantzler habe geſagt, es ſeien jedenfalls diel mehr als 10 Gramm. Der Zeuge Rübke äußert ſich weiter über die ſchiefe Stellung, in die er durch ſeine Bemerkungen über die Platingeſchichte den anderen Herren gegenüber geraten ſel. Er habe den Herren geſagt, daß es ſich nicht um eine Verdäch⸗ ligung, ſondern um die Wahrheit handle. Dr. Hinterskirch habe ein Diſziplinarverfahren gegen ihn beantragt. Dr. Cantzler habe uber geſagt:„Meine Herren, das iſt nicht notwendig.“ Der Zeuge hat die Verrechnung der Platinrückſtände für eine Unkorrektheit gebalten. Doch könne Dr. Cantzler in gutem Glauben gehandelt haben. Zaeuge Dr. Friedrich war von Oktober 1906 bis Juli 1907 im ſtädt. Unterſuchungsamt beſchäftigt. Rübke kam eines Tages zu ihm, zeigte ihm die Flaſche mit den Platinrückſtänden und fragte: Was ſagen Sie dazu, hier ſollen 15 Gr. reines Platin drin ſein? Der Zeuge erwiderte, das ſei nicht möglich. Dr. Cantz⸗ ————————— ů ů ů ů ů— Proßb. Bad. Hof⸗ und Nattonaltheatar in Mannbeim. Die Meiſterſinger. Van Rooys Haus Sachs iſt eine eigene Schöpfung wie ſein Wotan. Mit einem viel mißbrauchten Worte könnte man ſie ſelbſt jongenial nemmen. Darum, weil hinter dem kleinſten Zug der Dar⸗ ſtellung die rein menſchliche Idee ſteht. Rein menſchlich in zwie⸗ facher Hinſicht. Denn vor uns lebt der kreue alte Poet auf mit ſei⸗ dem klaren Sinn, ſeiner Einfalt und Schalkhaftigkeit, und leiſer AUnterton gemahnt an das perſönliche Erlebnis des Meiſters, der jenem alten Dichterſänger den Ruhmeskranz von neuem flocht. So den die bunte Handlung verdeckt, die Liebe Sachſens und die ruhig lächelnde Re⸗ ſignation des Entſagenden. Und wie er der Geſtalt ihre tiefſte per⸗ zönliche Seele ablauſcht, ſo geſtaltet er Zug um Zug die Schöpfung der dichteriſchen Phantaſie nach. Gleich beim erſten Auftreten ragt er, markig und feſt von Geſtalt und Stimme, über ſeine ſpieß⸗ 5 kürgerliche Umgebung hinaus. Der zweite Akt bringt die bunke woß Reſhe wechſelnder Stimmungen in all ihrer feinen Modulation, die 1 95 Regungen des Dichtergeiſtes und den betrachtenden Sinn, den gol⸗ dach denen Humor und die kraftbolle Art. Muſikaliſch hat er dafür ſeine det eigene Charakteriſtik. Die lyriſchen Stellen bringt er ſo zart und 5 1• duktig, wie man es bei ſeiner Art von Stimme kaum erwarten ſollte, he da Schuſterlied breit und gemächlich, und ſpitz und ſcharf, und 1 krieder derb und luſtig klingt's aus ſeinem Humor. Darauf im letz⸗ 11 ten Akt friedſame Innerlichkeit; die große Betrachtung über den Wahn inhaltlich ſcharf gegliedert in dem ganzen Reichtum ihres Stimmungsgehaltes. Und dann giht er das wunderſame Stück Muſik, das an Bach und an alte deutſche Art gemahnt, mit ſchlichter und ka woller Einfachheit, die große Szene auf der Feſtwieſe mit viel tiurmlicher Kraft und großer ſeeliſcher Anteilnahme, die den Drama beinen Höhepunkt ſchafft, der das diesmal dichtbeſetzte Haus zu Erlichem, reichem Beifall hinrißß. rene Frauberger vom Stadttheater in Freiburg, die auf Daß eine entnehmen wir der„Wiener Zeitung“:„Alice Ripper. 3. Seite. ler äußerte einmal zu dieſem Zeugen: Sie glauben doch nicht, daß ein Aſſiſtent mich wegen 48 M. in der Hand hat? Dem Zeugen iſt es auch aufgefallen, daß das Verhältnis Cantzlers und Rübke durch die Vorfälle nicht getrübt wurde. Dr. Cantzler bemerkt dazu, daß keiner ſeiner Aſſiſtenten Herrn Rübke das Waſſer reichen konnte. Zum Vorwurf der„verletzenden Behandlung“ ſagt der Zeuge Dr. Friedrich: Dr. Cantzler habe ihn wegen einer Maßnahme angeſchrien:„Wenn Sie nicht tun wollen, was ich will, dann können Sie gehen.“ Dr. Hinters⸗ kirch ſei einmal in Gegenwart eines Handwerkers bloßgeſtellt wendbar geweſen. Sie ſei bei den neuen BBüretten aufbewahrt terskirch ſei ſehr ruhig geweſen. Zeuge Chemiker Krall hat ſich oft gekränkt gefühlt. Dr. Cantzler würdigte ihn wiederholt keiner Antwort und ließ ihn einfach ſtehen. Dr. Cantzler erklärt, er ſei durch grobe Fehler dieſes Zeugen in Verlegenheit gebracht worden. Er bedauere es, daß er nicht ſchon früher gegen Krall eingeſchritten ſei. Dr. Hinterskirch: Die Behandlung war nicht ſo wie er ſie gewohnt geweſen. Der Zeuge erzählt die in den Briefen erwähnten Fälle. Die Bitte, an einer Tagung der Nah⸗ rungsmittelchemiker in Frankfurt teilnehmen zu dürfen, habe ihm Dr. Cantzler rundweg abgeſchlagen. Es entſpinnt ſich eine Auseinanderſetzung zwiſchen Dr. Cantzler und ſeinen drei Aſſi⸗ ſtenten, die aber mehr humoriſtiſch rerläuft. Der Zeuge Rübke, der ſelbſt über eine unwürdige Behandlung nicht klagen kann, ſagt, daß andere Herren ſehr verletzend behandelt wurden. Dr. Michel erhielt von Dr. Cantzler ein Telegramm, wenn er keine Vorſtrafen habe, könne er eintreten. Dr. Cantzler erklärt hierzu, daß der Zeuge telegraphiſch Antwort erbat und die Straf⸗ loſigkeit Vorbedingung ſei. Diener Oelbach beſtätigt, daß die Aſſiſtenten oft ſchroff behandelt wurden. Zeuge Dr. Weiß bringt verſchiedene Fälle einer verletzenden Behandlung durch Dr. Cantzler vor, der auch unberechtigte Be⸗ ſchwerden über den Zeugen an das Bürgermeiſteramt eingereicht und ſeine ſofortige Entlaſſung beantragt habe. Drei Tage nach Eintritt des Dr. Weiß ſagte Dr. Cantzler, er müſſe den Poſten eines Polizeiſpitzels übernehmen. Dieſe Aeußerung, die er nicht durchaus beſtreitet, ſtellte Dr. Cantzler als ganz harmlos hin. Man ging zum Doppelſpiel über. Die Zeugen halten ihre Behauptungen, wie ſie in den Briefen ſchon zum Ausdruck gebracht wurden, aufrecht. Dr. Cantzler verwahrt ſich gegen den Vorwurf. Längere Zeit beanſpruchte die Feſtſtellung der Umſtände be⸗ züglich der angeblich falſchen Bürette. Dr. Cantzler wußte ſeit 1904, daß ſie falſch war, für gewiſſe Zwecke ſei ſie noch ver⸗ worden. Er(Zeuge) hätte ſich das nicht bieten laſſen. Dr. Hin⸗ worden und hätte bei einer Ingebrauchnahme zuerſt geprüft wer⸗ den müſſen. Der Beklagte und Zeuge Rübke erklären demgegen⸗ über, daß die Büretten alle durcheinander lagen. Der Sachver⸗ ſtändige meint, man brauche eine falſche Bürette nicht zu zer⸗ ſchlagen, ſie könne zu gewiſſen Zwecken immer noch verwendet werden. 15 Prozent Abweichung ſei etwas viel, aber wenn ſie nicht zu verantwortungsvollen Zwecken gebraucht würde, treffe Dr. Cantzler kein Vorwurf.— Auf die Frage des Verteidigers, Rechtsanwalt Dr. Jeſelſohn gibt der Sachverſtändige zu, daß möglicherweiſe ein unrichtiges Gutachten zuſtande kommen könne⸗ Zum Schluß kommt die Geſchichte mit dem Straßen⸗ bahnbillett zur Sprache. Dr. Cantzler ſagt, er habe dem Aſſiſtenten die beiden Billetts— eines war abgefahren, bei dem andern die Fahrt unterbrochen— hingelegt, damit er ſehe, daß er (Dr. Cantzler) vorhatte, die Fleiſchbeſchau auszuführen, die er im letzten Moment Dr. Scheffler übertrug. Vorſ.: Das iſt aber doch ſehr merkwürdig. Was ſollte denn Dr. Scheffler mit den Billetts anfangen? Kläger: Er ſollte nichts damit machen. Vorſ.: Darüber kann man wohl im Zweifel ſein. Zeuge Dr. Scheffler gibt an, daß eines Tages er den Auftrag erhielt, die Fleiſchbeſchau in den Zollämtern im Induſtriehafen auszu⸗ führen. Dr. Cantzler habe ihm die Billetts hingelegt und keine Erklärung abgegeben. Der Zeuge hat auch angenommen, daß Dr. Cantzler ihm zumutete, den gebrauchten Fahrſchein noch einmal zu benützen. Befragt, warum er von der Schöffengerichtsſitzung von Dr. Cantzler inquiriert wurde, erklärte Dr. Scheffler, daß er glaube, Dr. Cantzler habe etwas von ihm wiſſen wollen. Auch ſuchte er die Uebergabe der Scheine in ähnlicher Weiſe zu recht⸗ fertigen, wie er es heute getan. Um halb 10 Uhr abends trat Vertagung auf Donnerstag ein. (2. Tag.) Landgerichtsrat Dr. Kurzmann eröffnet die Sitzung um 3½ Uhr. Man fährt in der Beweisaufnahme fort. b. Horlacher gibt auf Befragen zu, daß er vor Abſendung der Briefe dieſe dem Zeugen Dr. Hinterskirch gezeigt habe, aber nur aus Vorſicht, da Dr. Hinterskirch den Sachoerhalt beſſer kannte. Der Zeuge Dr. Scheffler beſtätigt, daß der Beklagte am Tage ſeines Austritts von dem Privatkläger ver⸗ letzend behandelt wurde. Die Beweisaufnahme wendet ſich nunmehr dem Vorwurf der Zeugenbeeinfluſſung zu. Dr. Cantzler erklärt hierzu, daß er vom Stadtrat auf⸗ ————...——————:— Anſtellung gaſtierte, hatte neben dieſem Gaſt einen ſchweren Stand. Immerhin vermochte ſie ein im Laufe des Abends ſich ſteigendes Intereſſe zu erwecken. Sie beſitzt eine zwar nicht große, aber ordent⸗ lich geſchulte und in den Regiſtern ausgeglichene Stimme, ſingt rein und muſtkaliſch und bewies viel Feſtigkeit. Das Spiel war ſchlichter, gewiunender Natürlichkeit. Ueber das Engagement endgültig zu entſcheiden, iſt gerade dieſe Partie wenig geeignet, und man wird daher noch ein weiteres Gaſtſpiel abwarten. Dr. H. *** Theater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: Die heutige Urauf führung der Komödie„Don Juanito“ von Osccar A. H. Schmitz beginnt um 7 Uhr.— Morgen Samstag wird im Hof⸗ theater die beliebte Komödie„Flachsmann als Erzieher“ vor. Otto Eruſt gegeben. Als Flachsmann gaſtiert Herr Wilh. Kolmar vom Stadttheater in Graz. Als Flemming Herr Kurt Keller⸗Nebri vom Intimen Theater in Nürnberg, auf Engagement. — Die Proben zu der neuen Operette„Der tapfere Sol⸗ dat“ von Osccar Strauß, dem Komponiſten des Walzertraum“, ſur) in vollem Gange. Das Libretto iſt nach der auch in Mannheim mit ſo großem Beifall aufgenommenen Shawſchen Komödie„Hel⸗ den:“ bearbeitet. Die Uraufführung des Luſtſpiels„Don Juanito“ findet nicht nach der gedruckten Buchausgabe ſtatt, ſondern in einer büh⸗ nengemäßen Umarbeitung des Autors. Philharmoniſcher Verein. Es wird uns geſchrieben: Alice Ripper, die Pianiſtin, welche der Philharmoniſche Verein zur Mitwirkung in ſeinem nächſten Konzert(26. Januar) gewonnen hat, hat in mehreren Konzerten in Wien, Paris und London in den letzten Tagen ganz außergewöhnliche Erforge errungen. 55 in im Einerlei unſerer Konzertſäle. Welche Wohltat! * neiter Nam Die Kunſt de e Menter blüht in Alice Ripper lieblich fort. gefordert worden ſei, ſich über die ihn kompromittierenden Ge⸗ rüchte zu äußern. Darauf habe er ſeine Aſſiſtenten vernom⸗ men und ein Protokoll aufgeſetzt. v. Horlacher: dieſes Protokoll iſt eine Schändlichkeit. Es enthält falſche Beſchuldi⸗ gungen über mich.— Der Vorſitzende erſucht den Beklagten, eine mildere Form zu wählen.— Dr. Cantzler: Ich habe das Protokoll aufgenommen, um mein Gedächtnis aufzufriſchen. — Vorſ.: Aber Herr Doktor, dann haben Sie ja in eigener Sache vernommen. Sie hätten doch entweder ein Disziplinar⸗ berfahren gegen ſich beantragen ſollen, oder ſchreiben, man möge den Ausgang des Prozeſſes abwarten. Was Sie getan haben, ſcheint mir nicht korrekt zu ſein. Das darf man doch nicht tun.— Dr. Hinterskirch ſagt, daß er die Einver⸗ nahme als einen Druck empfunden habe. Er habe gegen v. H. Ausſagen gemacht, die er nicht aufrecht erhalten könne.— Dr. Cantzler erklärt, daß Vernehmungen auch wegen des Ver⸗ ſchwindens von Fleiſchbeſchauakten notwendig geweſen ſeien. — Frl. Kramer iſt wiederholt von Dr. Cantzler einver⸗ nommen worden, manchmal eine halbe Stunde lang, einmal mit Dr. Hinterskirch zuſammen. Sie war damals ſehr auf⸗ geregt und weinte. Sie habe das Gefühl gehabt, das Dr. Cantzler nicht recht handelte.— Bureauaſſiſtent Gieſecker bekundet, Dr. Hinterskirch habe ſich geäußert, v. Horlacher werde jeden Strohhalm herbeiholen, um Dr. Cantzler zu ſchaden. Er(Dr..) habe Dr. Michel brieflich gewarnt, mit b. Horlacher zu verkehren.— Dr. Hinterskirch gibt zu, dieſe Aeußerungen dem Sinne nach getan zu haben, er nehme ſie aber vollſtändig zurück. uUm 5 Uhr begannen die Plädoyers..⸗A. Moeckel, der Vertreter des Privakklägers hält den Wahrheitsbeweis nicht für erbracht, v. Horlacher habe die Briefe in der falſchen An⸗ nahme geſchrieben, daß Dr. Cantzler ihm feindlich geſinnt ſei. Aus der Handlungsweiſe des Beklagten ergebe ſich ſeine mala fides. In einigen Stellen der Briefe erblickt er eine Drohung, in andern eine Nötigung. Das Gericht möge bedenken, daß ein angeſehener Mann durch die Briefe in ſeiner Ehre und Exiſtenz bedroht wurde und gegen den Beklagten eine Frei⸗ heitsſtrafe ausſprechen.— Rechtsanwalt Dr. Jeſelſohn, der Verteidiger des Beklagten räumt ein, daß es ſich hier um die Exiſtenz des Privatklägers handle. Aber ein Mann, von deſſen Urteil als Sachverſtändiger jahraus jahrein das Wohl und Wehe hunderter von Angeklagten abhänge, müſſe der Wahr⸗ heit die Ehre geben, auch wenn er dabei zu Grunde gehe. Das habe er aber an den zwei Verhandlungstagen nicht getan. Selbſt wo fünf und ſechs Zeugen übereinſtimmende Angaben machten, ſei der Privatkläger ihnen entgegengetreten. Man müſſe v. Horlacher Dank wiſſen für die Aufklärung, die er über die Verhältniſſe im ſtädtiſchen Laboratorium geſchaffen habe. Der Wahrheitsbeweis ſei vollſtändig gelungen und der Beklagte müſſe freigeſprochen werden.— Dr. Cantzler ſagte noch, wenn irgend ein Zweifel beſtehe, daß die falſche Bürette ab⸗ ſolut ohne Einfluß auf ein von ihm vor Gericht erſtattetes Gut⸗ achten inbezug auf Schuld oder Nichtſchuld eines Angeklagten geweſen ſei, ſo bitte er, Sachverſtändige darüber zu hören. — Der Beklagte ging in ſeinem Schlußwort noch einmal auf das Beweisergebnis ein und betonte, daß er nicht zum Min⸗ deſten im Intereſſe ſeiner Kollegen vorgegangen„„„ Das Urteil wurde nach zweiſtündiger Ber tung gegen 9½ Uhr verkündet. Es lautet: Das Urteil Schöffengerichts wird aufgehoben und der An hauptungen bezüglich des angeblichen Doppelſpiels, der Zu⸗ mutung mit dem gebrauchten Trambahnbillet und das Gut⸗ achten über die Metallfarbe nicht für erwieſen, in den übrigen Punkten, insbeſondere bezüglich der Platingeſchichle, der Bürette, des verletzenden Verhaltens und des Beeinfluſſungs⸗ verſuchs den Wahrheitsbeweis für erbracht. Es ſei dem An⸗ geklagten zugegeben, daß er den erſten Brief geſchrieben habe, um ſeine Zeugniſſe zu erhelten. Dr. Cantzler hatte kein Rech ihm die Papiere vorzuentyalten. Der Brief vom 18. April aber ſtrotze von Beleidigungen. Der Angeklagte mußte wiſſen daß ſie die Stellung Dr. Cantzlers gefährden und dieſer ſie nicht ruhig einſtecken werde. Er hätte Dr. Cantzler verklagen oder gegen ſich das Disziplinarverfahren beantragen können. Ander⸗ ſeits war der Angeklagte in der ſchwerſten Weiſe gereizt und in ſehr wichtigen Punkten iſt ihm der Wahrheitsbeweis völlig ge lungen. Die Angaben der Aſſiſtenten mußte er für wahrheits gemäß halten. Darum erkannte das Gericht trotz der Schwer der Beleidigungen nur auf eine Geldſtrafe von 50 Mark. 555— Schon das Phyſiſche der jugendlichen Pianiſtin, die rundliche, zar urganiſierte Hand, die aus einem elaſtiſchen, wunderleicht federnde Handgelenk die Paſſagen ſchüttelt, erinnert an die Meiſterin; le minder die Haltung am Klavier, der weiche, bei allen Mögli 25 aus Kraft auch ſanft in Dämmerungen einfließende Ton, ein Fi Staccato wie fallende Tautropfen und ein ſinniges muſikal Aufgreifen und Fortleiten der Phraſe.“ Mit beſonderem Intz ſieht man auch dem erſtmaligen hieſigen Auftreten des raſch berü m. gewwordenen Tenoriſten Otto Marak Rentgegen. Herr Hofſchauſpieler Franz Ludwig erſucht uns um Au; folgender Zeilen:„Herr Dr. Alt hat nach Mitteilung Ihres Blattes behauptet, ich ſei von Herrn Intendanten Dr. Hagemann gekündig⸗ worden. Dies widerſpricht abſolut den Tatſachen Herr Dr. Hagemann, mit dem ich in beſtem Einvernehmen ſtand und ſtehe, hat ſeiner Zeit einen neuen Vertrag mit mir abgeſchloſſen. Dieſer Vertrag wurde durch das liebenswürdige Entgegenkommen des Herrn Intendanten Dr. Hagemann ſpäter auf mein GEr⸗ ſuchen gelöſt, weil ich einem Rufe nach Wien Folge leiſten wollte.“ 15 Die Häufigkeit der Mannheimer Gaſtſpiele wurde kürzlich im hieſigen Bürgerausſchuß lebhaft getadelt. Häufige Gaſtſpiele und fehlende Heldentenöre ſind aber keine Spezialität der hieſigen Bübne, wie folgendes Repertoire des Münchener Hof⸗ und Nationaltheaters zeigt:„Freitag, 22. Jan.: Wilhelm Tell.(Tell— Herr Ulmer als Gaſt.— Samstag, 23.: Der Widerſpenſtigen Zäh⸗ maung.— Sonntag, 24.: Rigoletto.(Rigoletto— Herr Leonhardt von Prag a..)— Montag, 25.: Die Meiſterſinger von Nür berg.(Hans Sachs— Herr van Rooy a..)— Donnerstag, 28.: Das Rheingold.(Wotan— Herr van Rooh, Alberich— Herr Leon⸗ hardt a..)— Freitag, 29.: Die Walküre.(Wotan— Herr var Rooh a..)— Sonntag, 81.: Siegfried.(Wanderer— Herr v Rooh a..)“— Dieſe Gaſtſpielhypertrophie dürfte auch in Ma heim noch nicht zu verzeichnen geweſen ſein. 4. Seite. Seueral⸗Anzeiger.(Deittagblatt.) Mannheim, 22. Januar. *Vortrag über Kamerun. Auf den heute Freitag abend 8½ Uhr im Bernhardushof ſtattfimdenden intereſſanten Vortrag des Herrn Profeſſor Franz Thorbecke von Heidelberg über die von ihm unternommenen Reiſen in Kamerun unter Vorfüh⸗ rueng bon zahlreichen, prachtvollen Lichtbildern machen wir hiermit nochmals aufmerkſam. Der Eintritt iſt frei.(S. auch das heutige Inſerat.) Dem geſtrigen Vortrage von Franz Siking im Kau fm. Berein, über den wir im Abendblatt berichten, wohnten u. a. auch mehrere Vorſtände literariſcher Verbindungen des In⸗ und Aus⸗ Jandes bei, ſowie Vorſtände auswärtiger Kaufm. Vereine. Mendels⸗ ſohn⸗Bartholdy— der Großneffe des berühmten Komponiſtem— war ebenfalls nach hier gekommen, um den Dichter Franz Siking reden zu hören. Das Zeppelinſche Luftſchiff. N. Mannheim, 22. Jan. Im Kunſtgewerbeverein Pfalzgau ſprach geſtern alend Geh. Reg.⸗Rat Prof. Dr. Hergeſell vor überfülltem Saale über„Das Zeppelinſche Luftſchiff und die Erforſchung der atmoſphäriſchen Luft“, wobei er beſonders auf die Vorzüge des Zeppelinſchen Luft⸗ ſchiffes hinwies. Viel Neues bot der Vortrag nicht; im ganzen und großen waren es dieſelben Ausführungen wie jene vor dem Kaiſerpaar in Berlin, worüber von uns be⸗ richtet worden iſt. Zu ſeinem geſtrigen Vortrage bot er den Mannheimern eine ſchmeichelhafte Einleitung inſofern, als er darauf hinwies, daß die Grundlage für die heutige Luft⸗ ſchiffahrt in Mannheim geſchaffen wurde. Hier in Mannheim wurde im Jahre 1780 durch die vom kunſtſinnigen Kurfürſten Karl Theodor ins Leben gerufene Societas Palatina der Grundſtein gelegt zur Erforſchung der Atmoſphäre. In ſeinem eigentlichen Vortrag gab der Redner knappe Ant⸗ worten auf die Fragen: Wie ſind die Luftſchiffe gebaut, was haben ſie geleiſtet und was ſollen und werden ſie noch leiſten, immer unter beſonderer Berückſichtigung des Zeppelinſchen Luftſchiffes. Zum Unterſchied zu den Luftballons ſind die Luftſchiffe längs gebaut, die Geſtalt ſelbſt iſt bei den einzelnen Luftſchiff⸗ ſyſtemen verſchieden. Welche Geſtalt die beſte iſt, iſt noch unerforſcht, bleibt aber bei dem heutigen Stand der geronau⸗ tiſchen Wiſſenſchaft eine ſekundäre Frage. Heute iſt Haupt⸗ erfordernis, erſt einmal in der Luft fahren zu lernen. Die Luftballons waren aus haltbarem Stoff gebaut, der bei ungünſtiger Lufteinwirkung auf den Ballon deſſen Deformie⸗ rung nicht hindern konnte. Das zu verhüten war es nötig, die Ballons prall zu bauen; ſo entſtanden die erſten Ballonett⸗ luftſchiffe.(Unſtarres und halbſtarres Syſtem.) Die ſtarren Luftſchiffe unterſcheiden ſich von dieſen durch ihr völlig ſtarres Gerippe, wie es Zeppelin anwendet. Die das weitmaſchige Aluminiumgerippe umgebende Haut, die keineswegs gasdicht iſt, hat nur den Zweck, dem Luftſchiff die Form zu geben. Die in die einzelnen Abteilungen des Gerippes eingebauten Ballons aus Zeug dienen lediglich zum Auftrieb des Luft⸗ ſchiffes. Während die Ballonettluftſchiffe in der Luft ihre Form verändern können, iſt das beim ſtarren Syſtem nicht der ſtellten„Stabilitätsfloſſen“. Luftſchiffen äußerſt ſchwierig iſt, dieſe Stabilitätsflächen an⸗ zubringen, wird bei dem ſtarren Syſtem das Gitter des Ge⸗ rippes einfach nach außen gebaut; die„Stabilitätsfloſſen“ erſcheinen dann gewiſſermaßen als Fortſetzung dieſes Gitters. Hierin und in der richtigen Berechnung dieſer Flächen liegt aber gerade die Urſache der wunderbaren Stabilttät der Zeppelin'ſchen Fahrten. Dieſe Horizontalflächen erſcheinen noch in anderer Form und zwar als Höhenſteuer, horizontal um ihre Achſe drehbar. Sie verändern die Flughöhe des Luft⸗ ſchiffes dynamiſch. Auch dieſe Höhenſteuer ſind gerade beim ſtarren Luftſchiff am beſten anzubringen. Die Ballonett⸗ luftſchiffe haben⸗ die unangenehme Eigentümlichkeit, daß die Gondeln nicht feſt mit dem Luftſchifftörper verbunden werden können, ſondern mit Stricken an dieſem aufgehängt werden müſſen. Die Höhenſteuer müſſen deshalb an den Gondeln an⸗ gebracht werden, ſind alſo infolgedeſſen weniger wirkfam, da die Entfernung zwiſchen Auftriebspunkt und Schwerpunkt des Luftſchiffes zu groß wird. Aber gerade die Höhenſteuer machen erſt den lenkbaren Ballon zum Luftſchiff, den ſie befreien es von den Auftriebsſchwankungen des Gaſes, die aufs empfind⸗ lichſte von der Temperatur der Luft abhängen. Je wirkſamer die Höhenſteuerung iſt, je ſchneller ſie zeitlich wirkt, deſto beſſer das Luftſchiff. Während bei den Ballonettluftſchiffen die Ent⸗ fernung zwiſchen Auftriebspunkt und Schwerpunkt—40 Mtr. beträgt, beträgt ſie beim Zeppelin'ſchen Luftſchiff trotz ſeiner gewaltigen Längenausdehnung nur 3 Mtr. Hieraus reſultiert die enorme Steuerfähigkeit dieſes Luftſchiffes. Wie wichtig die Steuerfähigkeit ſein kann, zeigte ein Vorfall bei der Fahrt Zeppelins mit dem Kronprinzen nach Donau⸗ eſchingen. Die Fahrt ging zeitweiſe durch Nebel. Das Luft⸗ ſchiff befand ſich in Höhe von 700 Mtr., als ſich die Inſaſſen plötzlich einer Berghöhe gegenüberſahen, deren Höhe 800 Mtr. über N. P. betrug. Sofort wurde die Höhenſteuerung hoch⸗ gedrückt und im Nu ſtieg das Luftſchiff von 700 auf 1000 Mtr. Ein Ballonettluftſchiff wäre in dieſer Lage ſicher ver⸗ unglückt. Profeſſor Hergeſell ging dann auf die dem ſtarren Syſtem von ſeinen Gegnern nachgeſagten Nachteile ein. Ein ſolcher iſt die Größe. Die ſtarren Luftſchiffe müſſen noch eine tote Laſt tragen: das Gewicht ihres ſtarren Gerippes. Sie müſſen deshalb auch größere Gasmaſſen mit ſich führen. Nachdem man aber in der Luft zu operieren gelernt hatte, ſah man ein, daß dieſer Nachteil ſich in einen Vorteil des ſtar⸗ ren Luftſchiffes verwandelt. Mit der Größe des Luft⸗ ſchiffes hängt nämlich die zeitliche Fahrtdauer zuſammen. Nur große Luftſchiffe haben auch einen großen Aktionsradius. Die Fähigkeit, länger als 12 Stunden in der Luft zu bleiben, bis 24, ja 48 Stunden und länger, beſitzt aber heute bereits das Zeppe⸗ linſche Luftſchiff. Wenn es dieſe Fähigkeit noch nicht zeigen konnte, ſo trug die Schuld daran die unzureichende Qualität der Motore. Nachdem dieſem Mangel abgeholfen iſt, wird jetzt auch das neue Luftſchiff 24 Stunden und länger in der Luft bleiben können. Das Zeppelinſche Luftſchiff hat auch noch große Vor⸗ teile vor den anderen Syſtemen bezüglich der Betriebsſi herheit und der Eigengeſchwindigkeit. Das Zeppelinſche Luftſchiff arbeitet mit zwei Motoren, es kann alſo der eine ausſetzen, ohne daß die Zahrt geſtört wird. Mehrere neue Luftſchiffe Zeppe⸗ lins ſind aber mit 3 Motoren und 6 Propellern ge⸗ plant, wodurch nicht nur die Betriebsſicherheit, ſondern auch die Fahrgeſchwindigkeit außerordentlich erhöht wird. Beſonders von den Flugtechnikern wird gegen die Luftſchiffe eingewendet, daß ſie große Gasmaſſen mit ſich führen, daß ſie des⸗ halb ein Volumen haben, das ſie nichtfahrbar macht. Noch vor wenigen Jahren haben die Anhänger von Flugmaſchinen behaup⸗ tet, daß Luftſchiffe niemals fahren könnten; man konnte noch vor 5 bis 6 Jahren in Berlin und Wien Ausſprüche hören wie: Leichter als Luft kann nie fahren, es müſſen Apparate ſein, die ſchwerer als Luft ſind. Heute fahren die Luftſchiffe trotzdem, allerdings auch die Flugmaſchinen. Der Ausſpruch:„Schwerer als Luft“ und„Leichter als Luft“ iſt überhaupt ein logiſcher Un⸗ ſinn und ſicher von einem Mann erfunden worden, der mit den Grundſätzen der Mechanik nicht vertraut iſt. Der Erfinder dieſes Wortes hat Maſſe und Gewicht verwechſelt. Wohl iſt es ein richtiger Satz der Mechanik:„Ein Körper, der keine Maſſe bat, kann auch keine Bewegungsenergie beſitzen“; dieſer Satz iſt cber umgewandelt worden in den Satz:„Ein Körper, der kein Gewicht hat, kann auch keine Bewegungsenergie beſitzen.“ Das aber iſt grundfalſch. Auch Flugmaſchinen ſind in gewiſſem Sinne gewichtslos. Bei ihnen wird die Schwerkraft durch die hebende Kraft der Drachenflächen aufgehoben, bei den Luktſchiffen durch die Auftriebskraft des Gaſes. Redner zeigt an einem praktiſch gewordenen Fall, daß das Luftſchiff mitunter auch„ſchwerer als Luft“ ſein kann. Er weiſt ſchließlich auf die weitere Ent⸗ wicklungsfähigkeit der Luftſchiffe und Flugmaſchinen hin, indem er als eine nicht allzuferne Zukunft das Verſchmelzen der beiden Prinzipien von Luftſchiff und Flugmaſchine prophezeit. Flug⸗ maſchine und Flugſchiff würden dann identiſch geworden ſein. Der Vortragende zeigte hierauf im Bilde den Unterſchied der verſchiedenen Luftſchiffſyſteme, führte einen Aufſtieg des Zeppelinſchen Luftſchiffes vor und projizierte ſchließlich noch eine Reihe trefflicher Photographien aus dem Luftſchiffe auf die Lein⸗ wond, wie dieſe auf der Schweizer Reiſe vom 1. Juni und auf jener ſo unglücklich geendeten großen Fahrt den Rhein entlang oufgenommen worden ſind. Mit einem etwas recht unglücklichen und wenigſtens für Mannheim ſtark deplazierten Appell, nicht nur immer von der Luftſchiffahrt zu reden, ſondern dafür auch die nötigen Mittel aufzubringen, ſchloß der Vortragende. Der Beifall war nach dieſen Worten recht ſchwach: man war wohl allgemein der Mei⸗ nung, daß dieſe Mahnung bei der 6 Millionen⸗Spende des deuk⸗ ſchen Volkes recht unangebracht und der Hinweis auf das Vor⸗ bild des Franzoſen völlig überflüſſig war. Gerichtszeitung. Mannheimer Schwurgericht. Die geſtrige Verhandlung leitet Landgerichtsrat Brauer. Nur ein Fall ſteht wieder auf der Tagesordnung. Die Auklage richtet ſich gegen Landwirt Karl Friedrich Greß aus Gißigheim wegen Meineids. Das Delikt liegt ſchon um 9 Jahre zurück. Am 11. März 1899 ſoll der Angeklagte einen 10jährigen Jungen namens Weinröt⸗ ter, den Stiefſohn des Straßenwarls Witthoff, mißhandelt haben, ſo daß er zu Boden fiel und ſich eine Verletzung am Knie augog, Der Stiefvater beanſpruchte von Greß Erſatz der Koſten für Doktor und Apotheke im Betrage von 11.75., und als Greß ſich weigerte, kam es zur Klage. Greß wurde der Eid zugeſchoben und er beſchwor am 30. Januar 1900 vor dem Amtsgericht Tauber⸗ biſchofsheim, es ſei unwahr, daß er den Buben ſo geſchlagen habe, daß dieſer hinfiel und ſich verletzte. Zwiſchen den beiden Familien gab es in den folgenden Jahren wegen dieſer Affäre großen Ver⸗ druß. Im Jahre 1905 denunzierte der Lehrer Mühl, mit dem Greß wegen einer Züchtigung der Tochter des Angeblagten aneinander⸗ geraten war, dieſen bei der Staatsanwaltſchaft des Meineids, doch wurde die Sache mangels an Beweiſen wieder niedergeſchlagen. Ein Nachbarsſohn, ein gewiſſer Faulhaber, redete trotzdem im Orte herum, Greß habe ſich in jenem Prozeſſe meineidig gemacht. Greß verklagte ihn wegen Beleidigung. In der Verhandlung dieſer Klage wurde als Zeuge der inzwiſchen eidesfähig gewordene vor Jahren mißhandelte Weinrötter als Zeuge zugelaſſen und behaup⸗ tete unter Eid, Greß habe ihn damals tatſächlich geſchlagen. Gleich⸗ wohl wurde Faulhaber zu einer Geldſtrafe von 40 M. verurteilt. Dieſes Urteil iſt noch nicht rechtskräftig, da das Ergebnis der Ver⸗ handlung abgewartet werden ſoll. Greß blieb auch jetzt dabei ſtehen, daß er Weinrötter nicht geſchlagen habe. Weinrötter, der unbeeidigt bvernommen wurde, machte Angaben, die von ſeinen früheren nicht unweſentlich abweichen. Er ſagte nicht mehr, er ſei ſo mißhandelt worden, daß er zu Boden gefallen ſei, ſondern, er ſei geſchlagen wor⸗ den und hernach ſei er gefallen. Wie Weinrötter, ſo machte auch der Zeuge Faulhaber, der Zeuge der Mißhandlung geweſen ſein will, einen ungünſtigen Eindruck. Er zieh den eigenen Vater der unter Eid behaupteten Unwahrheit. Die moraliſche Laxheit, die in Giſſigheim herrſcht, charakteriſtert auch die Ausſage des Landwirts Ludwig Haberkorn, der von ſeiner inzwiſchen im Alter von über 70 Jahren verſtorbenen Schwiegermutter, als ob gar nichts da⸗ bei wäre, erzählte, ſie habe aus Furcht vor Greß in der Sache ſ. Zt. einen Meineid geſchworen. Sie habe den Vorfall mit dem jungen Weinrötter mitangeſehen. Greß habe ihr aber zugerufen:„Wenn du etwas ſagſt, ſo ſchlag' ich dich tot!“ Sie habe das dem Zeugen erzählt und am Tage der Verhandlung ihm geklagt: heut' muß ich einen Meineid ſchwören. Statt den Greß anzuzeigen, hat der Zeuge ruhig ſeine Schwiegermutter nach Tauberbiſchofsheim fahren und dort einen Meineid ſchwören laſſen. Angeſichts der troſtloſen Be⸗ weislage verzichtete der Staatsanwalt(Kraus⸗Mosbach) auf weitere Beweismittel und ſtellte das Urteil ins Ermeſſen der Ge⸗ ſchtworenen. Der Verteidiger(Rechtsanwalt Dr. Katz) übte noch bittere Kritik an der„Sittlichkeit auf dem Lande“, worauf die Geſchworenen ſich zur Beratung zurückzogen. Sie brauchten nicht lange. Die Schuldfrage wurde verneint und darauf der Angeklagte fereigeſprochen. Aus dem Großherzogtum. Oberflocken bach, 20. Jan. Der Unterricht an der neu errichteten Volksſchule dahier hat nunmehr geſtern ſeinen Anfang genommen. Die Lehrerſtelle iſt dem Herrn Un⸗ terlehrer Julius Fiſcher aus Weildorf, zuletzt in Pforzheim, übertragen. Als proviſoriſches Schullokal wird, wie wir ſ. Zt. bereits berichteten, der Bürgerſaal im Rathauſe dahier, benützt. Durch die Errichtung einer zweiten Volksſchule in hieſiger Ge⸗ meinde dürfte für den nunmehr erſten Lehrer, Herrn Hauptlehrer Zimmermann in Steinklingen, eine weſentliche Entlaſtung ſeines Dienſtes eingetreten ſein, da Herr Zimmermann durch die örtliche Trennung der Schule nur noch die Kinder der zur hie⸗ ſigen Gemeinde gehörigen Nebenorte, Steinklingen und Wünſch⸗ michelbach, zu unterrichten hat. Die Geſamtſchülerzahl der Ge⸗ meinde beträgt annährend 100 Kinder, wovon zwei Drittel in Oberflockenbach wohnhaft ſind und ebenda unterrichtet werden. * Heidelberg, 21. Jan. Die Organiſation Seidelberger Studentinnen veranſtaltete am Dienstag im Damenſalon des Theater⸗Cafes einen Feſt⸗ kommers bei Maibowle und Geſang. Es galt Abſched zu nehmen von zwei Kommilitoninnen, die ihr erſtrebtes Ziel erreicht laben und nun als bemooſte Häupter dem Studenten⸗ leben Valet ſagen müſſen. Die Gefeierten waren Fräulem Berta Erlanger aus Augsburg, die nunmehr ihr medi⸗ ziniſches Staatsexamen beendet und Fräulein Rotſol au Marienwerder, die ihr philologiſches Doktorevamen beſtanden hat. Bis zur ſpäten Abendſtunde ertönten aus 34 Kehlen luſtige Studentenlieder, ja in der Fidulität ging man ſogm zu Maxim. Ob auch Laternen ausgelöſcht wurden, darübes ſchweigt der Polizeibericht. * Buchen, 21. Jan. Am Tage nach der Entführung des Knaben des Profeſſors Fertig erſchien im„Odenwälden Anzeiger“ in Buchen ein Artikel unter anderem folgenden Inhalts:„Mit welchen Maßregeln und Gewalttätigkeiten die Entführer vorgingen, beweiſt, daß einem hieſigen Bürger, der die Abfahrt des Automobils verhindern wollte, der Re volver auf die Bruſt geſetzt wurde. Es iſt kaum glaublich daß in einem geordneten Staat neben der Gerichtsbarkeit Freibeuterfirmen beſtehen, die mit gedungenen Gaunern ſolche icberfälle von langer Hand her vorbereiten und ausführen“ Der Inbaber des Privat⸗Detektiv⸗Inſtituts„Argus“ ii Maunheim hat nun gegen den verantwortlichen Redaktem des Bla.es Beleidigungsklage erhoben. * Bretten, 21. Jan. Im benakbarten Knittlin⸗ gen wurde der dreizehnjährige Knabe Chriſtian Gölz von ſeinen Eltern, als dieſe in die Küche kamen, mit Blut bedeckt und bewußtlos aufgefunden. Der zur Hilfe geholte Arzt ſtellte eine gefährliche Schußverletzung an der Stirne des Knaben feſt, womit er ſchwerlich dovon kommen dürfte. Die Ermittelungen ergaben, daß es ſich um eigene Fahr⸗ läſſigkeit handelte, da man im Beſitze des Knaben nicht weniger wie 2 Tezerole fand. * Offenburg, 20. Jan. des Weiteren Ausſchuſſes des Ver bandes der mittlere Städte Badens ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtand u. a die die Gemeindefinanzen nicht unerheblich berührende Frage deß Gemeindeaufwandes für die Realmittelſchulen und die Beratung der Erlaſſung von auf der Landesbauordnung fußendem örtlichen Bauordnungen. Die Verhandlungen zu erſterem Punkt ergaben Sinmütigkeit in den Beſtrebungen der Städte, eine Ermäßigung des Beitrages der Gemeinden zu den Profeſſoren⸗ und Direktoren⸗ gehällern der höheren Lehranſtalten durch geeignete Schritte zu erzielen. Die Verhandlungen find noch nicht abgeſchloſſen. Pfalz, Heſſen und Amgebung. * Ludwigshafen, 21. Jan. Wegen Meineids wurde geſtern nachmitag auf dem Bahnhofe der Mühlenbeſitzer Grundhöfer aus Dudenhofen bei Speyer verhaftet. * Worms, 21. Jan. Geſtern abend wurde im Rheine oberhalb der Rheiniſchen Hobel⸗ und Sägewerke eine Lei ch J geländet, die heute mittag als diejenige eines in Lampertheim wohnenden 40jährigen Schneiders aus Roding in Bayern von ſeinen Angehörigen anerkannt worden iſt. Zweifelloz liegt Selbſtmord vor, zu dem häusliche Zwiſtigkeiten und eine in Ausſicht geſtandene Strafe wegen Mißhandlung den An⸗ laß gegeben haben ſoll. Von Tag zu Cag. — Mordverſuch. Leipzig, 21. Jam. Der bei den Bäcker Agricola in Leipzig⸗Volksmarsdorf beſchäftigte Bäckergehilſe Friedrich Okto Pellot aus Bitterfeld ſchoß heute früh mit einen Revolver auf Frau Agricola und traf dieſe in den Rücken, ſodan auf die 18 FJahre alte Tochter, die einen Streifſchuß in die Achſel erhielt. Pellot flüchtete in den Hof und konnte dort verhaftet wet⸗ den. Er ſollte lt.„Irkf. Ztg.“ entlaſſen werden und dies dürfte die Veranlaſſung der Tat ſein. — Durch eine Lawine verſchüttet. Weidring 20. Jan. Von den durch die Lawine verſchütteten Perſonen wur den bis zum Abend drei Tote geborgen. Es beſteht keine Hoffnung, die beiden anderen noch lebend aufzufinden. Letzte Nachrichten und Telegramme Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 22. Jan. Die verſtärkte Budgetkommiſſion des preußiſchen Abgeordnetenhauſes iſt geſtern zu einer Einigung über die Deckungsfrage gekommen, zu der auch die Re⸗ gierung ihre Zuſtimmung gegeben hat. Die Vorſchläge laſſen* ſich kurz wie folgt zuſammenfaſſen: Zuſchläge zur Cenkon⸗ menſteuer für 1908 werden nicht erhoben, ſondern nur für dit nächſten 3 Jahre bewilligt. Sie find von allen Einkommen von mehr als 1200 Mark zu entrichten. Die Zuſchläge zur Ergän zungsſteuer betragen durchweg aller zu entrichtenden Steuern Die Geſellſchaftsſteuer fiel unter den Tiſch. Dafür werden einge Stempelſteuern erhöht. Endlich hat auch das Kinder⸗ privilegium eine weitere Ausdehnung der Einkommen bis 12 500 Mark erfahren. Berlin, 22. Jan. Aus Wien wird gemeldet: Der Reichstagsabgeordnete Graf Jaroslav Thun, der geſtern vom Kaiſer in Audienz empfangen wurde, erzählte im Abgeordneten⸗ hauſe, der Kaiſer habe geäußert:„Ich habe das Präſidium des Abgeordnetenhauſe empfangen, auch Herr Pernerſtorfer hat mir die Ehre geſchenkt. Es freut mich, daß Herr Pernerſtorfer ſo lieb mit mir war.“ Da Pernerſtorfer Sozialdemokrat iſt, ſo hielt man dieſe Bemerkung als ein Scherzwort des Grafen Thun Graf Thun verſicherte aber, daß die Bemerkung tatſächlich vom Kaiſer ſelbſt gemacht worden ſei. Londoner Drahtnachrichten. (Von unſerem Londoner Bureau.) OLondon, 29. Jan. Jon Chamberlain hal geſtern angekündigt, daß er ſich bei den nächſten Wahlen wieder als Kandidat für Birmingham⸗Weſt aufſtellen laſſen werde. OLondon, 22. Jan. geſtern ein Gewitter von ſolcher Heftigkeit nieder, wie e⸗ dort ſeit Menſchengedenken nicht beobachtet wurde. Antifapaniſche Hetzereien in Kalifornien. London, 22. Jan. Der Newyorker Korreſpondent der„Times“ telegraphiert, daß die antijapaniſchen Hetzereien in Kalifornien nur inſzeniert werden, um internationale Schwierigkeiten hervorzurufen. Tatſache ſei aber, daß die zugewanderten Japaner, welche die Weſtküſte Nordamerikas Im Rathaus fand eine Sizung Ueber Gibraltar ging S SF ͤ 22 S —8 Mannheim, 22. Janumr. Seueral⸗Anzeiger.(Mittaablarr) bverlaſſen haben, weit größer iſt, als die Zahl der Zugewander⸗ ten. Aus Waſhington wird weiter berichtet, daß den dortigen uten, maßgebenden Kreiſen der Zwiſchenfall mit Kalifornien un⸗ ueu, angenehm ſei und entmutigend wirken, aber trotzdem betrachte nedi. wan die Situation nicht ſo ernſt, wie vor zwei Jahren. aus Abdul Hamid. mden OLondon, 22. Jan. Den Meldungen der heutigen ehler Morgenblätter zufolge war der Geſundheitszuſtand des Sultans ſoga. Abdul Hamid geſtern zufriedenſtelkend. Es ſtehe zu rübe. erwarten, daß er heute wieder zum Selamlik fahren werde. Die dritte Gemahlin des Sultans, die Mutter ſeines Lieblings⸗ ſohnes iſt am Samstag geſtorben. Ihr Hinſcheiden hatte einen dlen niederſchmetternden Eindruck auf den Sultan gemacht. eiten 1 Zeppelin II. r Re⸗*Stuttgart, 22. Jan. Wie der„Schwäb. Merkur“ aus iblich Friedrichshafen erfährt, wird das neuerbaute Luftſchiff„Zeppe⸗ ikeit Un II“ Ende März flugbereit ſein. Die Zeppelin⸗Geſellſchaft ſolche läßt, um das Luftſchiff vor Fertigſtellung der Reparatur an der ſten- Reichsballonhalle unterbringen zu können, eine Zelthalle her⸗ ſtellen, die ſpäter als Reſervehalle dienen ſoll. Die Halle wird . 1 bis zum 1. März fertiggeſtellt. Zum Unterſchied vom letzten tenn Luftſchiff wird der neue„Zeppelin II“ ein großes Heckſteuer er⸗ halten, während die Höhenſteuer in der bisherigen Art belaſſen lin⸗ werden. Zur Verhinderung von Exploſionen im Innern des 3 bon Ballons wird das Gas nicht mehr innerhalb der inneren Ballon⸗ edeckk hülle aus das Gaszellen ausgelaſſen, ſondern mit Schläuchen Arzt duyrch die äußere Hülle ins Freie geführt. tirne Dernburg über Südweſtafrika. ürfte. Berlin, 21. Jan. Zu dem heutigen Vortrage des Staats⸗ Jahr⸗ ſekretärs Dernburg in der Ableilung Berlin⸗Charlottenburg niger der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft im Sitzungsſaale des Reichstages waren erſchienen der Kaiſer und die Kaiferin, Prinz und izung Prinzeſſin Heinrich von Preußen, Prinzeſſin Viktorig Luiſe. Der eren Sitzungsſgal, die Logen und die Tribünen waren bis auf den U. 4 letzten Platz gefüllt. Auch eine Reihe Abgeordneter, darunter zwei ze de Sogialdemokraten, wohnten dem Vortrage bei. Der Vorſitzende der atung Abteilung Berlin⸗Charlottenburg der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft, lichen Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg, begrüßte das Kaiſerpaar gaben und betonte, daß das erſtmalige Erſcheinen des Kaiſers in einer zigunn Sitzung der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft zeige, daß der Kaiſer den toren, Weg, den die Kolonialgeſellſchaft beſchritten habe, für den richtigen te zu halte, und das werde für die Abteilung Berlin⸗Charlottenburg ein Amſporn ſein, auf dem beſchrittenen Wege weiterzuwandeln. Der Vorſitzende begrüßte dann den Staatsſekvetär Dernburg, der darauf ſeinen Vortrag über ſeine ſüd we ſtafrikaniſche Reiſe mit einem Dank an die engliſchen und kolonialen burde Behörden für ihr großes Entgegenkommen und für die Herſtellung eſitzer eines freundnachbarlichen Verhältniſſes begann. Dann gab er einen Uueberblick über die Beſiedelung. Die unter Mitwirkung deut⸗ ſcher Landwirte ins Leben gerufene Deutſche Farm⸗Geſellſchaft, die heine über ein Kapital don 10 Millionen Mark verfügt, hat ſich Kauf⸗ iche rechte einräumen laſſen auf insgeſamt 350 000 Hektar. Sie hat heim 300 000 Hektar des angeſtellten Landes feſt gekauft und iſt mit ayern großen Mitteln an die Erbauung von Gebäuden, Einführung von fellos geeignetem Zuchtvieh, Einſtellung von weißen und fabrigem Hilfs⸗ )eine kräften vorgegangen. Ein ähnliches Fleiſchunternehmem für den 1 An⸗ Norden in geringerem Umfange hat die South⸗Weſt⸗Africca⸗Co. in die Hand genommen. Vorläufig ſollen im Grootfonteiner Ge⸗ biet Farmen etwa 3000 Hektar, im mittleren Norden, mehr nach Gibeon hin, 5000 bis 10 000 Hektar und im Süden 20 000 Hektar umfaſſen. Auf dieſen kann bei einem Anlagekapital von 35 000 5 bis 55 000 M. eine gute mittlere Farmwirtſchaft entwickelt werden, i den welche eine Verzimſung der Anlage und dem Beſitzer ein Leben ge⸗ gehilfe] ttattet, ähnlich dem, wie es ſich Leute gleichen Kabitals in der Hei⸗ einen] mat zu leiſten vermögen. Inbezug auf die mögliche Geſamt⸗ lodau beſſedekung des Schutzgebietes wird angenommen, daß etwa Ache 00 000 Weiße in dem für beſtedlungsfähig gehaltenen Teil des t wer. Sezutzgebiets ihr gutes Fortkommen finden können, einſchließlich dürſte Handwerker und Profeſſioniſtenbevölkerung. Ferner rechnet man mit einer erheblichen Ausdehnung des Bergbaues. Es iſt alſo kein ing, Siedlungsland, welches bei einer größeren Abwanderung aus wur, Deutſchland Raum geben würde. Auch bei der Kleinſiedlung keine iſt das Kapital meiſt unzureichend. Für den Abſatz von Gartenpro⸗ dukten ſind weder hinreichende Verkehrswege, noch eine zahlreiche weiße konſumkräftige Bevölkerung vorhanden. Die Betriebe ſind deshalb zum großen Teil kümmerlich. Nur der Tababau erhaält ſie bvielleicht etwas. Es iſt aber möglich, daß eine Anzahl der jetzt ange⸗ fſetzten kleinbäuerlichen Betriebe aufgegeben werden muß. Ueber die Beſiedlungsfähigkeit des tropiſchen Okawango⸗Gebietes ſind Erfahrungen noch nicht gemacht. Schon in Grootfontein iſt die Malaria ein ziemlich häufiger Gaſt, und es werden deshalb dort andere Wirtſchaftsmethoden wohl Platz greifen müſſen, bei denen beſonders die Arbeiterfrage ein Hindernis bilden kann. Das DOvamboland kommt für europäiſche Beſiedlung aus politiſchen Guünden zunächſt nicht in Frage. Inbezug auf die bergbauliche Entvicklung äußerte ſich Dernburg ähnlich wie in Dresden. Die Wahrſcheinlichkeit, im Schutz⸗ gebiet Kohlen zu finden, ſei gewachſen. Diamanten wurden geit 1. September 40 000 Kdarat gefunden. Am ſchwierigſten iſt die Arbeiter⸗, alſo Einge⸗ 1 1 borenenfrage. Mit Ausnahme des Ovambolandes und den des Caprivi-Zipfels gab es im Jahre 1907 im Schutzgebiet . noch nicht 60 000 Eingeborene, von denen nur ein Teil in 1 Betracht kommt. Hier iſt der Arbeitermangel zu heben und beſſere Fürſorge zu ſchaffen. Die weiße Bevölkerung ſoll in höherem Maße beratend herangezogen werden. Inbezug auf die Verkehrswege teilte Dernburg mit, daß in Swakomund keine koſtſpielige Mole, ſondern eine ſolide eiſerne Brücke ge⸗ baut werden ſoll. Die Idee einer Nord⸗Südbahn wurde fallen gelaſſen. Es wird erwogen, den in Kamerun jetzt nicht not⸗ wendigen Dampfer Nachtigal nach Lüdritzbucht zu dirigieren, um etwaige Truppenbewegungen aus dem Norden mit Hilfe der Bahn KaribibWindhuk und Otavi—Swakopmund und der Linie Lüderitzbucht—KeetmanshoopKalkfontein durch⸗ fchren zu können. Dagegen ſcheine der Norden nach und nach für verſchiedene Stichbahnen reif zu werden. Die jetzt im Schutzgebiet anweſenden 2500 Mann müßten vorerſt bleiben, bis die noch nicht beendete Uebergangsdeit abgeſchloſſen wer⸗ den könne. Nach der Beendigung des Vortrages des Staatsſekretärs Dernburg dankte der Herzog von Mecklenburg dem Kaiſer für ſeinen Beſuch und dem Staatsſekretär für ſeine intereſſanten Ausführungen. Darauf ſchloß die Sitzung. Die Konſervativen und der Kanzler. Berlin, 2. Jau. Ueber das augenblickliche Verhältnis zwiſchen den Konſervativen und dem Kanzler ſchreibt der hieſige Ne⸗Korreſpondent der„Frankf. 3tg.“: Auf je 10 000 M. alte Aktien können drei neue zu 1000 M. zum ausdrücklich darauf hin, daß geſtern im Abgeordnetenhauſe der konſervative Fraktionsredner v. Arnim auf Bülows Rede in recht konzilianter Form erwidert und ihm volles Vertrauen inſofern ausgeſprochen habe, daß der Miniſterpräſident eine Maßregelung der politiſchen Beamten unter den Parlamen⸗ tariern wie bei der Kanalvorlage nicht wiederholen werde. Das hat übrigens aus Bülows Worten niemand herausgehört, da⸗ ran denkt er gewiß nicht. Die Heren überſchätzen ihn, wenn ſie glauben, er wolle die Finanzreform im Reich und die Wahl⸗ reform in Preußen durch die Jedrohung oder Maßregelung von beamteten Abgeordneten durchſetzen. Jedenfalls hat ſich die Situation durch Bülows Rede nicht etwa geklärt, ſie iſt verworrener geworden. Ob wirklich alle Konſerva⸗ tiven im Reichstage die Nachlaßſteuer und damit die Finanzreform verwerfen werden, bleibt noch lange zweifel⸗ haft, und von dem Schickſal der Finanzreform, die ſich der Kanzler ſicher nur mit einer Blockmehrheit gedacht hat, hängt wohl auch ſeine eigene Stellung ab. In Abhängigkeit vom Zentrum darf er nicht mehr geraten, das wäre nur der An⸗ fang eines ſchnellen Endes. Als erſchwerend aber kommt in dieſe Situation die Tatſache, daß ganz offenbar die Nach⸗ wirkungen und Folgen der Nobember⸗Ereig⸗ niſſe noch nicht abgeſchloſſen ſind. Es gibt offenbar Ström⸗ ungen und Beſtrebungen, die jene Ereigniſſe noch auszunützen ſuchen, vielleicht ohne ſich der Tragweite und Verantwortung ganz bewußt zu werden und ohne gerade ſchon einen Nachfolger für Bülow in Ausſicht zu haben, der zur Zeit ja gewiß noch das Vertrauen des Kaiſers beſitzt. Sonſt hätte er gewiß nicht am Dienstag einfließen laſſen, daß die Politik der Regierung vom Kaiſer gebilligt werde. Daß ſeine Stellung ſchwieriger ge⸗ worden iſt, kann niemand verkennen. Wir verweiſen auf die Ausführungen im Leitartikel der heutigen Nummer und möchten nur noch bemerken, daß die dort witgeteilten Auslaſſungen der„Konſ. Korreſp.“ im Augenblick wenig Hoffnung laſſen, daß die Konſervativen ſich in der Frage der Nachlaßſteuer noch bekehren. Der Kaiſer und die Sozialdemokraten. Berlin, 2. Jan. Die„Tagesztg.“ hebt hervor, als der Kaiſer geſtern abend zum Dernburg⸗Vortrage im Reichstag erſchien, haben auch drei von den anweſenden Sozialdemokraten ſich von ihren Plätzen erhoben, die Abgeordneten Frank, Südekum und Hildenbrand. Erdbeben in Marokko. * Paris, Jan. Wie mehreren Blättern aus Tetuan in Maroko vom 19. Januar gemeldet wird, berichteten aus dem etwa 50 Kilometer ſüdlich gelegenen Gebiet Remarat eingetrof⸗ fene Eingeborene, daß infolge eines Erdbebens oder eines Bergrutſches mehrere Dörfer zerſtört und 100 Perſonen getötet oder verwundet worden eien. 22 +. Ein ſtreikender Volksſchullehrer. * Paris, 22. Jan. In Corccondray, einem Dorf bei Beſancon ſtellte der Schullehrer mit dem Ruf:„Es lebe der Streik“ den Unterricht ein, weil die Gemeindevertre⸗ tung ſich geweigert hatte, eine von ihm verlangte Ausbeſſerung des Schulgebäudes vornehmen zu laſſen. Da der Schulin⸗ ſpektor das Vorgehen des Lehrers billigte, hat ſich die Ge⸗ meindevertretung an den Unterrichtsminiſter gewandt. *Dresden, 21. Jan. Die 2. Kammer nahm das Geſetz, nach weſchem die Mitglieder des Landtages für die Sitzungs⸗ periode eine Pauſchale von 3000 M. exhalten, nach dem Antrage der Deputation in namentlicher Abſtimmung mit 51 gegen 16 Stimmen, alſo mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit an. * Berlin, 21. Jan. Das Militär luftſchif „Groß 1“ unternahm geſtern im ganzen drei Fahrten. Sie wurden, da es ſehr neblig war, in nur geringer Höhe über dem Tegeler Schießplatze ausgeführt. ö * Paris, 22. Jan. Im Bahnhofe von Conterlier wurde von bisher unbekannt gebliebenen Dieben ein Sack mi tCoupons der Schweizer Bundesbank im Betrage von 400 000 Franks geſtohlen. Die Diebe warfen einen gro⸗ ßen Teil der für ſie wertloſen Coupons auf der Straße fort. Das Erdbeben in Süd⸗Italien. Das deutſche Hilfskomitee. Berlin, 21. Jan. Das unter dem Protektorat der Kaiſerin und Königin ſtehende Deutſche Hilfskomitee für die durch Erdbeben in Süditalien Geſchädigten teilt mit, daß dem Zentral⸗ komitee vom Roten Kreuz aus Shrakus der erſte Bericht von Dr. Comers zugegangen iſt. Aus dem Bericht von Dr. Comers, dem Chefarzt des dort ſeit acht Tagen errichteten Lazarettes, geht her⸗ vor, daß das Hoſpital zur Zeit mit 60 Pattenten belegt und eine größere Anzahl angemeldet iſt. Die Verletzten werden meiſt in einem ſtark vernachläſſigten Zuſtande eingebracht und faſt alle Verletzungen ſind ſehr ſchwerer Natur und haben Complikationen wie Brand, Wundroſe, Starrkrampf uſw., im Gefolge. Unſer Perſonal iſt voll in Anſpruch genommen. In Syrakus liegt ein Auswandererdampfer mit 800 Flüchtlingen an Bord und auch dort iſt Mangel an Kleidern und Wäſche. Unſerer Abordnung iſt man ſehr freundlich entgegengekommen und die gewährte Hilfe iſt auf dankbaren Boden gefallen. Aus Neapel und Catania werden dringend weitere Unterſtützungen erbeten. Das Neapler Depot bittet telegraphiſch um Kleidungsſtücke und Wäſche für kleinere Figuren, ferner um Bara enausrüſtungen. Es fehlt auch an Lazaretteinrichtungen und Sanitätsmaterial. Konſul Jakob erbittet für Catania namentlich Wäſche, Kleidungsſtücke, Verbandzeug und Geldmittel. U. A. haben der deutſche Reichs⸗ kanzler Fürſt von Bülow und Gemahlin dem Komitee 1000 Mk. überwieſen. Um weitere Spenden wird dringend gebeten. Dos Bureau befindet ſich Alſenſtraße Nr. 10. Volkswirtschaft. Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof. Das Bezugsrecht auf die neuen Aktien der Zellſtoffabrik Waldhof, die vom 1. Januar ab an der Dividende keilnehmen, ſoll heute zum erſten Male an der Berliner Börſe gehandelt werden. Kurſe von 200 Prozent bezogen werden. Das Bezugsrecht erliſcht em 28. 58. Mts. *** Badiſche Auilin⸗ und Sodaſäbrik in Ludwigshafen am Rhein,. Im Elektrotechniſchen Verein zu Berlin hielt kürzlich Herr ndent Die„Kreuzztg. greift noch nicht zu dem Meſſer, das das reien Tiſchtuch durchſchneidet. Wer genau lieſt, kann ſogar auf die onale BVermutung kommen, daß der Nachlaßſteuer vielleicht in etwas 11— 0 Form auch in den Reihen der Konſervativen noch rikas vicht d as letzte Wort geſprochen ſei. Das Blatt weiſt außerdem Dr. Schönherr aus Kriſtiansſand einen Experimentalvortrag über das Verfahren der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik zur Herſtellung von Salpeterſäure und Salpeter aus dem Stickſtoff der Luft. Das Eigentümliche an dem Ver⸗ fahren iſt eine originelle Methode der elektriſchen Stickſtoffver⸗ brennung, die mit ſehr einfachen röhrenförmigen Oefen ohne Magnete und bewegliche Teile erheblich beſſere Reſultate als der bekannte Birkelandſche Magnetofen erzielt. Nicht nur die Energieausbeute iſt beſſer, ſondern auch die Konzenkration der erhaltenen nitroſen Gaſe iſt höher, wodurch die Abſorptivn weſentlich erleichtert wird. Seit mehr als Jahresfriſt wird in einer Verſuchsfabrik von 2000 Pferdeſtärken in Kriſtiansſand Natriumnitrit nach dieſem Verfahren hergeſtellt. Zwiſchen der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik und der norwegiſchen Stick⸗ toffgeſellſchaft, die hauptſächlich mit franzöſiſchem Kapital arbeitet und Beſitzerin der Birkelandpatente iſt, hat bekanntlich eine Ver⸗ einigung ſtattgefunden. Die norwegiſche Geſellſchaft hat ein Intereſſe, ſich das Ausführungsrecht des beſſeren Verfahrens der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik zu ſichern, und letztere er⸗ hoffte von dem Zuſammenſchluß Vorteile durch die Erlangung von günſtigen norwegiſchen Waſſerkräften. Mit gemeinſamen Mitteln wird gegenwärtig der Riuken im Innern Telemarkens 2 ausgebaut, der insgeſamt 240 000 Pferdeſtärken liefern kann. Er wird in zwei Stufen ausgebaut und die erſte Hälfte ſoll im Jahre 1910 in Betrieb kommen. In den neuen Fabriken wird das Beſſere der beiden Verfahren zur Anwendung gebracht wer⸗ den. Die Lizenzverteilung für beide Verfahren iſt in die Hände der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik gelegt. An der beſtehenden Jabrik der Stickſtoffgeſellſchaft in Notodden, die nach dem Ver⸗ fahren von Birkeland arbeitet, iſt die Badiſche Anilin⸗ und Soda⸗ fabrik nicht beteiligt. Zurzeit wird in Notodden eine größere Anlage errichtet, in der Oefen der Badiſchen Anilin⸗ und Soda⸗ fabrik ganz in der Schaltungsweiſe und von der Größe wie für Riuken geplant ſind, in Betrieb genommen werden ſollen. ** A VBon der Handelskammer. Intereſſenten können auf dem Bureau der Handelskammer Kenntnis von vertraulichen Mittei⸗ lungen über Stockungen im Handel Amritſars(Indien) er⸗ halten. Baumwollſpinnerei Speyer in Speyer. Der Bruttogewinn für das Jahr 1908 beläuft ſich einſchließlich 56 738 M. (i. V. 3192.) Vortrag auf 359 387 M. Zu ordentlichen Abſchreibungen ſollen 78099 M.(83 952.), für den Reſervefonds 11227 M.(11427.), außerdem zu beſon⸗ deren Abſchreibungen, Dotierung des Spezial⸗Reſervefonds, Rückſtellung für Gebühren⸗Aequivalent und vertragsmäßigen Zuweiſungen 98 627., zum Penſionsfonds und zu Grati⸗ fikationen 27000 M. verwendet werden. Als Dividende werden, wie bereits im geſtrigen Abendblatt kurz gemeldet, 7 PCt.(6 pCt.) auf die Vorzugsaktien, 4 pCt.(wie i..) auf die Genußſcheine und 5 pCt.(4 PCt.) auf die Stamm⸗ aktien der am 19. Februar ſtattfindenden Generalverſamm⸗ lung vorgeſchlagen. Der Vortrag auf neue Rechnung beträgt 79 768 M. Die Betriebseinnahmen der preußiſch⸗heſſiſchen Eiſenbahn⸗ Gemeinſchaft betrugen im Dezember aus dem Perſonenverkehr 39 290 000 M.(plus 390 000.), aus dem Güterverkehr 95 579 000 Mark(minus 4 476000.), aus ſämtlichen Einnahmequellen 143 805000 M.(minus 5 540 000.) ſeit dem 1. April aus dem Perſonenverkehr 433 074 000 M.(plus 14 775 000.), aus den Güterverkehr 938 652 000 M.(minus 39 812000.), aus ſämt⸗ lichen Einnahmequellen 1459 524000 M.(minus 26 807000.) Elektrizitäts⸗A.⸗G. vorm. Lahmeyer u. Co. Die Dibiden d e für das am 31. März ablaufende Geſchäftsjahr der Geſellſchaft wird in der Verwaltung naheſtehenden Kreiſen auf mindeſtens 6 Prozent(i. V. 7 Prozent) geſchätzt. Die Allgemeine Elektrizitäts⸗Geſellſchaft hak den Kupferprei Aufſchlog auf ihre Liſtenpreiſe ermäßigt, und zwar freibleibend cuf 2 Mark für 1 qwm und 1000 Meter für alle Leitungen, welche nach Längen und auf 0,20 M. für das Kilogramm für Leitungen, welche nach Gewicht berechnet werden, 1 Deutſche Kolonialgeſellſchaft für Südweſtafrika. Die Geſell⸗ ſchaft beruft eine außerordentliche Verſammlung ein mit der Tages ordnung: Beſchlußfaſſung über die Erhö hung des Grund⸗ kapitals durch Ausgabe neuer, zunächſt mit 28 Prozent ein⸗ zuzahlender Anteile im Nennbetrage von 2 Millionen Mark, deren Beteiligung am Reingewinne auf eine kumulalive Vorzugsdividende von 6 Prozent beſchränkt iſt und die bei der Liguidation ein ent⸗ ſprechendes Vorrecht genießen. Die neuen Anteile werden den Aktionären zum Kurſe von mindeſtens 100 Prozent angeboten. ——.—..——— ͤ—————————————— Waſſerſtandsnachrichten im Monat Zanuar. Pegelſtationen Datu m: 85 von Nheln. 12 1. 1 20. 21.22 Houfannß 2 68.29.68 J,66 Waldsynt 2,25 1,63 1,68 1,43 Hüningen?). 193 1,75 1 56 1,25 113 1,10 Abds. 6 Uhr KebllJ. 2787.38 2,21 2,08.81 1,72 N. 6 Uhr Louterburgg.12 3,91 3,70 8,33 Abds. 6 Uhr Maxzatg.. 4,51 4,50.34 4,16 3,85 3,66 2 Uhr Germersheim 4,01 3,89 3,67.-P. 12 l1 MNaunheim 3672.80 3,63 3,40 3,13 281 Morg. 7 Uhr Maingz„„25 14½ 1,40.30 1,11.-P. 12 Uhr Bingen 2,25 2,25.15 2,02 10 Uhr Kaubbz. 2,62 2,58 2,46 2,24 2 Uhr Kodleununß 3,44 3 4. 3,20 2,88 10 Uhr .70 3,69 3,51 3,51 1 1 RNuhrert 2,66 2,94 2,89 6 Uhr vom Neckar: Naunubeim.86.94 8,80 3,30 3,22.90 V. 7 Uhr Heilbrenn ,53.30 108 1,12 0,92 0,83.Uhr 7 ) Windſtill, Bedeckt,— 2 C. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldeubaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. Ein beſſeres und ſicheres Mittel exiſtiert kanm mehr, laſſen Sie ſich doch ſofort holen, unt 25 Pfg. erhallen Sie ein Paket und ein Doſe zu 50 Pfg., ſie ſind überall erhältlich. Verlange aber ausdrücklich Kaiſer's Bruſt⸗Caramelſen! Maunheim, 22. Jannar. 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) unnnununnunnen— 1 ZELLLELLELLLELLLEE 5 5 Reichhaltigste Nuswahl in eleganten Formen, reſzenden ö Dessins in prima Kalblack, weiss Neuheſten und alſen Preislagen. Feinste Genres, hochaparte 22 bb ft kt 2::: mit und ohne Stickerej.: ·:: Glacé und Bronze-Leder, 22 22 22 8%„% 27 2: in geschmackvollen Fassons und Ball u. Geſellſchaftoſtiefel neuesten Nusführungen. Heachten Sſe bitte die Auslagen in unseren Schaufenstern SI, 1 Breitestrasse Nostümfeste und MWaskenbälle Damen-Canzschuhe aus gutem Satin in diversen Farben. mzk. Damen-CTanzschuhe un baauud mn pibsche Scleſe. mg. 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So war es ebenſo plötzlich wieder ſtill geworden, wie unerwartet die Frage aufgerollt worden war, und Unbeteiligten hätte es ſcheinen können, als ſei ſie damit auch zu⸗ gleich erledigt. Aber Frau von Prellwitz ſah ſchärfer. Schon daß ihr Sohn ſich ihr zu entziehen wußte, ließ ſie nicht ruhiger werden, und wenn bei Tiſch ihr fragender Blick dem ſeinigen begegnete und Fritz die Augen niederſchlug, dann ſteigerte ſich ihre Unruhe. Er plante etwas, das ſtand bei ihr feſt, aber ver⸗ gebens ſuchte ſie zu erraten, was es wohl ſein könnte, und im Banne dieſer Ungewißheit tauchten Möglichkeiten vor ihr auf, die weniger gequält, als töricht kurz von der Hand gewieſen ätte. Gleich am Nachmittag des kritiſchen Tages hatte Fritz einen ſtundenlangen Spaziergang gemacht, immer weiter hinein in den auf dieſem grünen Fleck Erde beſonders luſtig ſprießenden Früh⸗ ling. In Unmut war er fortgegangen, erheblich leichter geſtimmt kehrte er zurück. Die zierlichen, noch zuſammengerollten und ſich an ihren ſchwanken Zweigen ſchaukelnden Blättchen der Birken, die gelben Kätzchen der Weiden, die erſten Anemonen und Leber⸗ blümchen, der klare Himmel, der friſche Erdgeruch hatten es ihm angetan gehabt und wie ſein verzückter Blick der zarten Silhouette der fernen Hügelkette gefolgt war, da war langſam der Groll von ihm gewichen, und ohne den Weg zum Ziele zu kennen, war ihm erſt recht zur Gewißheit geworden, daß er das alles einmal malen müſſe. Am zweiten Tage hatte er es nicht anders ge⸗ macht, und am dritten vormittags draußen, wo der Fluß ſeinen Eintritt in den Wald nahm, war ihm plötzlich ein Gedanke ge⸗ kommen, vor dem er, der wohlerzogene Offiziersſohn, zuerſt zu⸗ rückgeſchreckt war, der ihn dann aber einen lauten Juchzer hatte ausſtoßen laſſen Als er zum Eſſen nach Hauſe kam, lag noch ein Lächeln auf ſeinen Lippen, das auch bei der Mahlzeit nicht wich, und gerade dieſes machte ſeine Mutter wieder unruhig. Aber er kümmerte ſich nicht um ihren beſorgten Blick und entwiſchte, ſobald er konnte, aus dem Zimmer. Am Nachmittag war er im Schloßpark und ſprach mit einer ganzen Reihe von Arbeitern und Dienern, die ihn ja faſt alle als den Sohn des Majors kannten. 2, 12, 3. Am andern Tage war er ſchon um halb neun wieder im Park. Es konnte ja ſein, daß heute zufällig der Großherzog ſeine Morgenpromenade früher machte. Nichts Geringeres näm⸗ lich war ihm eingefallen, als deſſen Hilfe zu erbitten. Daß ſein Vater es ebenſo, wenn auch nicht direlt, gemacht hatte, mochte bei ſeinem Entſchluſſe unbewußt mitgeſprochen haben, die Haupt⸗ ſache aber war geweſen, daß er keinen zweiten kannte, von deſſen Intervention er einen Erfolg erwarten durfte. Die Mutter umzuſtimmen, erſchien ihm zwar noch möglich, aber das gab ſicher erſt wieder Tränen und Rührung, und ob ſie es dann beim Vater durchſetzte, war ja immer noch die Frage. Er hatte auch an den Onkel Schlangenberg gedacht, doch der war zu komiſch. Und ebenſo meinte er, daß, wenn er ſich an den Direktor der Akademie oder einen der andern Profeſſoren wandte, ihnen ſeine Zeichnungen zeigte und ſie um ihre Fürſprache erſuchte, das kaum irgend welchen Einfluß ausüben würde, ganz abgeſehen da⸗ von, daß ihm dieſe Verſuche ja noch immer blieben. Bei dem Großherzog war aber alles anders. Er war der Herr, ihm konnte man nicht widerſprechen, und außerdem war er auch immer ſo freundlich zu ihm geweſen, wenn er ihm begegnete. So hatte er alſo die Bedenken, die ihm gegen dieſes kühne Unterfangen natürlich gekommen waren, abgeſchüttelt und ſtand nun hinter einem Baum verſteckt und ſah erwartungsvoll nach der Schloßrampe hinüber, wo die Sonne auf den Knöpfen und Be⸗ ſchlägen des Doppelpoſtens glitzerte. Doch er mußte lange warten. Erſt zu ſeiner gewohnten Zeit erſchien der alte Herr im Portal, hob, als der Poſten präſentierte, die Hand, die den Stock hielt, an den Hut, ſah ſich um, ſagte etwas zurück und kam dann langſam, in einiger Entfernung gefolgt von einem Diener, die Anfahrt herab. Fritz atmete auf. Er wußte zwar und hatte es auch geſtern von den Bedienten gehört, daß der Großherzog ſeinen Spaziergang immer allein zu machen pflege, aber es hätte ja doch anders ſein können, und das wäre ihm ſehr fatal geweſen. Der Großherzog ging auf der andern Seite der Allee, die nach der Stadt führte, an ihm vorbei. Am Gatter bog er links in einen Nebenweg ab. Darauf hatte ſein junger Beobachter gewartet. Mit ein paar Sprüngen war er drüben, ſchnitt ſchräg ab und ſtellte ſich, als er jenes unter den Bäumen wieder an⸗ ſichtig wurde, am Rande auf. Ein wenig klopfte ihm zwar das Herz, und die Hand packte die kleine Rolle, die ſie feſthielt, feſter, aber er wandte den Blick nicht von dem ſich Nähernden, dachte nicht einen Moment daran, zurückzuweichen, und riß den Hut ſchon vom Kopfe, als der Großherzog noch zwanzig Schritte entfernt war. „Na, Fritz, wie geht'“, rief ihm der alte Herr, der kaum angewöhnt, wo es nur immer anging, das Subjekt des Saßes jemand aus ſeiner Reſidenz nicht kannte, freundlich entgegen „Macht Papa?“ „Er wartet“, platzte Fritz in ſeiner Erregung heraus. „Wie?.. Ah ſo!“ Dieſe Antwort amüſierte den Großher⸗ zog, und in ſeiner komiſch klingenden Redeweiſe— er hatte ſich fortzulaſſen und überhaupt ſich außerordentlich knapp auszu⸗ drücken— fuhr er fort:„Wird ſchon kommen. Grüße.“ „Jawohl, Königliche Hoheit!“ Die Hand an den Hut hebend, wollte der alte Herr vorbei⸗ gehen. Da machte Fritz unwillkürlich eine Bewegung, ſo daß jener ihn noch einmal anſah, und nun las er aus deſſen Blick ein ſo intenſives Flehen, daß er anhielt:„Was denn? Willſt wuas von mir?“ „Königliche Hoheit, ich hab' eine große Bitte.“ Du.“ „752 „Jawohl... Ich möchte Maler werden.“ „Der tauſend... Wie kommſt darauf?“ „Das weiß ich nicht, Königliche Hoheit, aber ich muß es werden.“ „So, ſo!“ Wohlgefällig ſah er in das junge, friſche Geſich deſſen Augen baten und deſſen Mund leicht ſchmollte, und ſeſn Lächeln vertiefte ſich...„Papa will nicht. Was?“ „Mama auch nicht!“ „O weh! Da wendeſt dich gleich an mich?“ „Königliche Hoheit wollen gütigſt verzeihen, aber ein andrel würde ja doch nichts bei Papa ausrichten.“ „So.. Schüchtern biſt nicht, Fritz!“ Der ſchlug die Augen nieder und ſagte leiſe:„Ich hab' je auch zuerſt gemeint, ich dürft' es nicht wagen, aber König. Hoheit ſind doch immer ſo gütig und... Hans Kruſemark hal doch auch Forſtfach ſtudieren dürfen und und 4 ich bitte doch um... ich will doch bloß Maler werden dürfen. Er ſah wieder auf...„Königliche Hoheit!“ Der Großherzog war ernſt geworden. Er ließ lange ſeinen Blick auf Fritz' Geſicht ruhen, prüfend und wägend. Daß d etwas in dem jungen Menſchen vor ihm wühlte, bemerkte und em pfand er und hatte auch Verſtändni? dafür. Und unſympathiſch war ihm deſſen Wunſch gewiß nicht. Er freute ſich auch über di Energie, mit der Fritz ſeine Sache ſelbſt in die Hand genommen hatte. Aber entſchloſſen, der Bitte zu willfahren, war er damit noch nicht...„Fritz, wer ſagt, ob Talent haſt? Einen Wunſch haben junge Leute ſchnell!“ (Forkſetzung folgt). — ——— . S. re gunſch Deutſcher Reichstag. 4190. Sitzung, Donnerstag, 21. Januar, 1 Uhr. Am Tiſche des Bundesrats: v. Bethman n⸗Hollweg. Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 15 Min. mit einem Nachruf auf den heute verſchiedenen Senior des Reichstags Grafen Hom⸗ veſch: Der Verſtorbene, ſeit dem Heimgange des Abg. von Winterfeld⸗Menkin unſer Alterspräſident, gehörte be⸗ reits dem konſtituierenden Reichstage, ſowie dem Reichstage des Norddeutſchen Bundes als Mitglied an. Er iſt dann von 1874 an ununterbrochen 35 Jahre hindurch Mitglied dieſes Hauſes für den erſten Wahlkreis des Regierungsbezirks Aachen geweſen. Wir alle kannten und ſchätzten die außerordentliche Gewiſſenhaftigkeit, mit der der Entſchlafene jederzeit den Pflichten ſeines Mandats nach⸗ kam. Wir werden ihm ein treues Gedenken bewahren. Die Handhabung des Vereinsgeſetzes. Auf der Tagesordnung ſtehen die Inter pellationen der Sozialdemokraten und Polen wegen der Handhabung des beſonders des Sprachenparagra⸗ phen. Die Interpellation der Sozialdemokraten N Jautet: Iſt dem Reichskanzler bekannt, daß das Reichsvereins⸗ geſetz, insbeſondere deſſen§ 12(Sprachenparagraph), von Ver⸗ waltungsbehörden vielfach in einer Art und Weiſe gehandhabt wird, die ſich weder mit dem Wortlaute des Geſetzes noch mit den Erklärungen der Vertreter der berbündeten Regierungen verein⸗ baren läßt? Welche Maßnahmen gedenkt der Reichskanzler zu ergreifen, um gegen dieſe Uebelſtände Abhilfe zu ſchaffen? Die Interpellation der Polen, die auch von Zen⸗ trumsabgeordneten unterſtützt iſt, hat folgenden Wortlaut: Iſt dem Reichskanzler bekannt, daß die Verwaltungsbehörden einzel⸗ ner Bundesſtaaten durch mißbräuchliche Anwendung der§§ 3 und 12(Verſammlungs⸗ und ⸗Sprachenparagraph) des Reichsbereins⸗ geſetzes Reichsangehörigen das Recht verkümmern, ſich zu verſam⸗ meln und Vereine zu bilden? Was gedenkt der Reichskanzler zu tun, um dieſe Mißſtände abzuſtellen? Abg. Brey(Soz.) begründet die ſozialdemokratiſche Interpellation. Herr Baſſer⸗ mann hat ja der Regierung ſchon Gelegenheit gegeben, ſich zu der Frage der Handhabung des Vereinsgeſetzes zu äußern. Er ahnt es ja öfter voraus, wenn die Regierung zu irgend einer Frage Stellung nehmen will, ehe ſie dazu gezwungen wird. Herr Hauß⸗ mann hat eine recht ſonderbare Rolle geſpielt, als er dem Staats⸗ ſekretär ein Vertrauensvotum ausſtellte. Wenn er ſich nach dem„Berliner Tageblatt“ und anderen Zeitungen darüber informiert hätte wie das Geſetz tatſächlich gehandhabt wird, dann würde er vielleicht anders geſprochen haben. Mir ſind etwa 50 Fälle bekannt, bei denen es ſich um Beläſtigungen von gewerkſchaftlichen Verſammlungen handelt, und das Verbot von Feſtlichkeiten, Abtreibung der Verſammlungs⸗ lokale, Erzwingung der Mitgliederliſten uſw. Kurz und gut, die frühere Praxis iſt beibehalten worden. Wir ſehen keineswegs in dem Staatsſekretär den böſen Geiſt, der in den lungen umherſpukt. Allen Reſpekt vor ihm, aber ſo hoch ſchätzen wir ſeine Macht nicht ein als daß er imſtande wäre, die reaktionären freiheitsfeindlichen Tendenzen zu bannen, die draußen in der Verwaltung ihr Weſen kreiben. Herr Müller⸗Mei⸗ ningen hat das Vereinsgeſetz als eine Frucht geprieſen, die den deutſchen Frauen in den Schoß gefallen ſei. Die Nachwehen die⸗ ſer Geburk machen ſich aber noch immer bemerkbar. Der Redner behandelt die einzelnen Fälle von Verſtößen gegen das Vereins⸗ geſetz. In Gardelegen hat man verſucht, die Frauen an der Teil⸗ nahme von Verſammlungen zu verhindern, In anderen Orten berlangt man Einreichung der Mitgliederliſten und Anmeldung der Vorſtandsmitglieder. Die betreffenden Beamten hatten alſo noch leine Ahnung von den Beſtimmungen des neuen Geſetzes. Man hat die unteren Inſtanzen anſcheinend gar nicht inſtruiert, vor allem nicht in Preußen, denn hier ſind unzählige Verletzungen vorgekommen. Die Landräte, Bürgermeiſter und Gendarmen ſcheinen hier ganz freie Hand zu haben. In Bahern geht man ganz anders vor, da ſind nur zwei Fälle von Verletzungen des Geſetzes vorgekommen. Der Redner führt eine Reihe von Fällen aus den verſchieden⸗ ſten Orten an, in denen der Begriff„politiſche Betäti⸗ gung“ den Gewerkſchaften gegenüber ſehr weit gefaßt werbe, Wir haben das ſchon bei der Beratung des Vereinsgeſetzes befürch⸗ tet. Damals ſagte der Staatsſekretär, die Begrenzung dieſes Be⸗ griffs muß man der Rechtſprechung überlaſſen. Nun ſind Ge⸗ richtsurteil erfolgt, die direkt im Widerſpruch mit dem Geiſt des Geſetzes ſtehen. Nach einem ſolchen Urteil in Kattowitz dürfte ſich der Gendarm hinter jeden Stammtiſch poſtieren, denn auch da wird politiſch verhandelt. Die Agitatjon für den Holg⸗ arbeiterverband wird als politiſche Betätigung bezeichnet. In Eſſen wurden Verſammlungen von Brauereiarbeitern und Tape⸗ gierern überwacht, in denen über Tarifabſchlüſſe berhandelt wurde, In Emmerich und Bonn das gleiche, Wollte ſich ein Beamter ein⸗ mal in Arbeitgeberverſammlungen verlaufen, da würde er ſicher ſo abgebürſtet werden daß ihm die Luſt zum Wiederkommen ver⸗ gehen würde. In Stettin erſchien bei einer Gewerkſchaftsper⸗ ſammlung auch ein Gendarm. Die Arbeiter mußlen ſich das ge⸗ fallen laſſen, um die Koſten nicht unnötig aufgewwandt zu haben. Natürlich wußte am anderen Tage der Unternehmer genau. was verhandelt war. Der Redner wendet ſich dann insbeſondere gegen die Entſcheidung des Reichsgerichts, wonach große Ge⸗ werkſchaftsverbände und Vereine mit ſehr ausgedehnter Mitgliedſchaft, wie z. B. der Metallarbeiterverband, nicht als Ver⸗ eine im Sinne des Geſetzes zu behandeln ſeien, weil ihre Mitglie⸗ der innerlich nicht hinreichend miteinander verbunden ſeten. Dieſe Auffaſſung wird von den Polizeibehörden praktiſch betätigt. Für politiſche Vereine und Gewerkſchaften darf ſie aber nicht Gel⸗ tung haben, denn da verbindet die Mitgliedſchaft der gemein⸗ ſame Zweck auch innerlich. Auch in Sachſen herrſcht noch der alte Geiſt, dort hat man die Methode der Repiſion erfunden; man überwacht die Verſammlung nicht, man„xevidiert“ ſie nur. Der 5 855 ten, ſtänden hinter dem anzen Trei 5 Sprachenparagraph wird ſtändig in unrechtmäßiger Weiſe dem Wetlbewerbe der Organiſatlonen ſiegten bel 395 55 an%% in Antvendung gebracht. Der Staatsſekretär berſprach, daß ge⸗ die großpolniſchen Führer. Im Jahre 1887 wurde Dunckerſchen Organiſation. Ihr Organ, der„Verg⸗ werkſchaftliche Verſammlungen, die über Aalbe und Arbeikls⸗ für das eſamte Polentum Rheinland⸗Weſtfalens und der benach⸗ arbetter“, ſchildert eine polniſche Berufsverſammlung. Von der bedingungen zu verhandeln haben, nicht belä tigt werden ſollen. barten rovinzen eine Wahlgrganiſatſon unter der Behandlung von Bergarbeiterfragen ſei nie die Rede. In der Praxis ſteht es aber ganz anders aus. Davon weiß man ſatzungsmäßig vorgeſchriebenen Leitung des„Wiarus Polski“ habe der Referent ausgeführt, daß 2 in Poſen, Oberſchleſien und in Rheinland⸗Weſtfalen ein Lied zu geſchaffen. Ihre Ziele charakteriſierte ſie in einem Artikel des Dichter und Denker mehr habe, und ſingen. Auch Bayern, das ſonſt bernünftig iſt(Heiterkeit), läßt zu wünſchen übrig. Für Verſammlungen unter freiem Himmel ſind in Preußen und vor allem in Sachſen erhoben worden, obwohl das Geſetz vorſchreibt, daß die Genehmigung zu Stenographiſcher Rei einziger Fall bekannt geworden iſt, zu Felde zog(Hört! hört!), und gleichzeitig ſetzten die Be⸗ ſtrebungen der politiſchen und gewerkſchaftlichen Organiſatſonen, 8 inſonderheit der Sozialdemokraten und des Zentrums ein, die den Wunſch hatten, die polniſchen Arbeiter in ihre Organifatjonen aufzunehmen reſp. in ihnen zu halten, D di n Organiſationen gaben ſich alle Mühe, für die „Wiarus Polksi“.„Das Zentrum lockt die Polen“ dahin, da kein Pole der Einladung irgend einer deutſchen ſanſt werde ſich das polniſche Volk mit der gebührenden Ver⸗ des 5 daß die Herren Behörden den Beamten ſagen, auszuführen haben.(Beifall bei den Soz.) Abg. Brejski(Pole): Noch kein Geſetz hat ſich ſchon ſo bald nach ſeiner Einführung als unbrauchbar erwieſen, wie das Vereinsgeſetz. Schuld daran iſt, daß es dem Volke aufgezwungen wurde. In ſpäter Abend⸗ ſtunde nötigte man den kinken Blockflügel, es bedin⸗ gungslos anzunehmen. Er mußte gehorchen, oder mit ſeiner Herr⸗ lichkeit als Regierungspartei war es aus. Der Staatsſekretär war der Arrangeur des ganzen Spiels. Alle, ſelbſt die vernünftigſten Abänderungsanträge wurden glatt nieder⸗ geſtimmt. Daher ſtrotzt das Geſetz von unklaren und dehnbaren Begriffen, durch die Behörden und Bürger irregeführt werden. Der Staatsſekretär hat mit zäheſter Energie jede Begriffserklä⸗ rung verhindert. So ſind wir zu Verſuchskaninchen ge⸗ wie ſie das Geſetz worden.(Heiterkeit.) Wollte ich alle Fälle der Geſetzesverletzung behandeln, ſo würde ich noch um Mitternacht nicht fertig ſein. So⸗ gar unſere Wahlverſammlungen bei der neulichen Nach⸗ wahl hat man überwacht. Die Regierungspräſidenten von Arns⸗ berg und Münſter haben angeordnet, alle Vereine, die von Polen gebildet werden, als politiſche zu behandeln. In Borbeck heſteht ein Lotterieverein, der nichts anderes tut, als für ſeine Mitglie⸗ der Loſe der preußiſchen Klaſſenlotterie und andere erlaubte Loſe zu ſpielen; auch er wurde zum politiſchen Verein geſtempelt. Die Regierung in Marienwerder ging ſelbſt ſo weit, eine Gauper⸗ ſammlung der polniſchen Turnvereine aufsulöſen. Die ver⸗ triebenen Turner verſammelten ſich dann in einer Privatwohnung, jetzt iſt deswegen eine Anklage gegen ſie anhängig. Kann man ſich nun wundern, wenn ſich die polniſchen Turnvereine ſagen: Wenn ſchon, denn ſchon! Wenn wir als politiſche Vereine behandelt werden, gut, dann wollen wir uns auch polftiſch betätigen, damit dem Geſetze zu ſeinem Rechte verholfen wird! Staatsfekretär von Bethmann⸗Hollweg: Zunächſt danke ich den Interpellanten, daß ſie meiner Vitte um Mitteilung ihres Materials entſprochen haben. Sie haben da⸗ mit der materiellen Erledigung der Angelegenheit einen wert⸗ vollen Dienſt geleiſtet. Beide Interpellanten haben in Reden wiederholt Kritik geübt an materiellen Be⸗ ſtimmungen des Geſetzes, die ſie als verderblich bezeichneten. Selbſtverſtändlich kann ich auf dieſe Polemik nicht eingehen; wir ſtehen jetzt nicht in einer vierten Leſung des Geſetzes, wir haben es nur mit ſeiner Handhabung zu tun. Der Abg, Brey hat mich, wenn ich ihn recht berſtanden habe, provoziert, in eine Kritik der ergangenen gerichtlichen Entſcheidungen einzutreten. Selbſtverſtändlich iſt mir dieſ er Weg abſolut verſchloſſen. Im Dezember habe ich hier ausgeführt, mit welchen Mitteln die Reichsregierung und die Landesregierungen beſtrebt ſind, für eine einwandfreie Handhabung des Geſetzes zu ſorgen, und ich hatte damals den Eindruck, daß Sie von dieſen meinen Ausführungen im allgemeinen befrie⸗ digt waren. Ich habe des weiteren zugegeben, daß bon Organen, welche das Geſetz auszuführen haben, zu meinem Pedauern Jehl⸗ griffe paſſiert ſind, aber ich habe die Bemerkung daran geknüpft, daß in allen Fällen, welche unmittelbar auf dem Veſchwerdewege an mich gebracht oder durch die Preſſe zu meiner Kenntnis ge⸗ kommen ſind. die Landesregierungen überall im Sinne des Ge⸗ ſetzes haben Remedur eintreten laſſen, und daß mir kein in dem der Reichskanzler auf Grund der ihm übertragenen Beaufſichtigung der Ausführung bon Reichsgeſetzen hätte eingreifen müſſen, und das iſt doch die Haupt⸗ ſache. Trotz des Materials, das hier vorgebracht worden iſt, ſtelle ich auch jetzt noch die Vehauptung auf, daß mir von keinem Falle Kenntnis gegeben wor⸗ den iſt, wo der Reichskanzler hätte einſchrei⸗ ten müſſen. Ich gehe zunächſt auf den Fall ein, bei dem ebentuell der Reichskanzler hätte einſchreiten können, auf die Be⸗ ſchwerde, daß der polniſchen Berufsvereinigung in ihren öffentlichen Verſammlungen der Gebrauch der pol⸗ niſchen Spräche unterſagt wird, weil die preußiſche Regierung der Anſicht iſt, daß dieſe Berufsvereinigungen nicht vein gewerkſchaftliche Ziele verfolgen, ſondern daß ſie politi⸗ ſchen Beſtrebungen auf der Grundlage groß⸗ bolniſcher Aſpirationen huldigen. Dieſe Behaup⸗ tung habe ich bereits im vorigen Jahre aufgeſtellt. Ich habe da⸗ mit ja auch den ſtarken Widerſpruch des Fürſten von Radziwill damals hervorgerufen. Ich habe dieſe Anſicht neulich hier wieder ausgeſprochen, und der Abg. von Dziembowski⸗Pomian hat in emphatiſcher Weiſe mich darauf aufmerkſam gemacht, daß für dfeſe meine Behauptung ich den Beſpeis zu führen hätte. Den Be⸗ weis willich Ihnen jetzt bringen. Ich muß Ihnen zunächſt die geſchichtliche Enk⸗ wicklung der polniſchen Perufsvereinigungen mit kurzen Worten ins Gedächtnis zurückrufen. Sie wiſſen, im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebiek hat ſich eine große Anzahl polniſch ſprechender Arbeiter angeſammelt. Ihre Zähl wurde im Fahre 1890 auf etwa 20.—30 000 geſchätzt. Dieſe Arbeiter be⸗ friedigten damals ihr Vereins⸗ und Verſammlungsbedürfnis in etwa 20 geſelligen katholiſchen Arbeftervereinen. Im Intexeſſe der Seelſorge nahm ſich die katholiſche Kirche dieſes Voreins⸗ und Verſammlungslebens nachdrücklich an, und ſie hatte einen be⸗ ſtimmenden Einfluß darauf Organ dieſer Vereine, die im Jahre 1894 auf die Zahl von 100 000 geſtiegen waren, war der in Bochum bogründete„Wiarus Polski“, ein polniſches⸗ Blakt, mit der Färbung einer katholiſchen Arbeiterzeitung, trat in dieſen Verhältniſſen ein ſtarker Wechſel ein. Die katho⸗ liſche Kirche zog ſich von ihrer Einflußnahme zurück, Der„Wigrus Polski“, der in den Beſitz des Horrn Johannes Breiski über⸗ gegangen war(Hört! hört), wurde zu einem radikal⸗pol⸗ üfſchen Volksblatt geſtempelt(Hört! hört!), das nicht nur gegen die Regierung, ſondern auch Die chriſtlichen und die eſonderen ſprachlichen Bedürfniſſe der Polen zu ſorgen, aber in Partei folgen dürfe, ng zu achtung von ben Verſammlungen unentgeltlich zu erfolgen hat. Es iſt hohe Zeit, d erſtörer der natienalen Sglidarität abwen⸗ En chstagsbericht Manuheimer Generalanzeigers ihren P bom Jahre 1903 bedauert der A b g. Hue, daß im urgerm Im Jahre 1894 110 Lande der roten Erde po 5 niſche Die großpolniſche Bewegung ſwerde dort noch eine hohe Bedeutung erlangen. Auf die Urfachen gohe 5 dern nur fdie Tatſ bg. 51 ſbr n 5 en nur au Tatfachen.(Abg. Hue: Ich ſpreche Zeik und von nationalpolitiſchen Hetzereien lebten, Der Ar beiter⸗ bewegung feruſtehende Männer, nierte Arbeitermaſſen für ihre politiſchen Zwecke helfen, ſei ſie liberal, ſozial oder klerikal, ſondern müßten in ſtrenger Abſonderung von allem Deutſchen (Hört! hört!) die nationalpolniſchen Pflichten erfüllen. Feſtigung der nationalen Organiſation wurde ſchon 1894 der ſo⸗ genannte Polenbund begründet, der ſeine Ziele in den Satzungen dahin kennzeichnet, daß er durch die nationale Organiſation zur Erhaltung des Polentums beitragen und auch die Auswanderer, d. h. die Polen, im Weſten zu politiſcher Fähigkeit und Tugend im nationalpolniſchen und chriſtlichen Sinne erziehen wolle. Um nun die Arbeiter noch feſter an ſich zu feſſeln, ſah der Polenbund die Notwendigkeit ein, beſonders für die gewerkſchaft⸗ lichen Organiſationen der Arbefter zu ſorgen. So wurde innerhalb des Polenbundes eine beſondere Abteilung der Bergarbeiter gegründet, eine Zeitung für ſie geſchaffen, eine Rechtsſchutzſtelle auf der Redaktion des„Wiarus Polski“ errichtet, und überall Vertrauensmänner ernannt. Zur Förderung dieſer gewerkſchaftlichen Unternehmung erließ der„Wiarus Polski“ einen Aufruf unter der Ueberſchrift:„Arbeiter, organiſiert Euch!“ Darin wurde ausgeführt, daß im Schoße des Polenbundes ſich ein Ausſchuß für die Bergarbeiter gebildet habe, dem jeder polniſche Bergarbeiter ſich anſchließen ſolle. Hingegen ſollten ſie den deutſchen Vereinen ohne Ausnahme den Rücken kehren, namentlich dem chriſtlichen Gewerkverein, deſſen Vorſitzender der Hakatiſt Bruſt ſei. (Große Heiterkeit.) Auch die Krieger⸗ und Knappenbereine dien⸗ ten nur der Germaniſterung. Den Schluß bildet eine Mahnung, nicht bei Deutſchen zu kaufen, ſondern die polniſchen Kaufleute und Handwerker zu unterſtützen. So geſchieht es ſchon im Weſten Deutſchlands.(Lebhaftes Hört! hört! rechts.) Im November 1902 die poluiſche Gewerk⸗ te gum Austritt aus den fremden und zum Anſchluß an die polniſchen Organiſationen auf⸗ gefordert werden, weil derjenige ein Verräter ſei, der ſich mit dem Feinde verbindet.(Hört] hört) In einer Dortmunder Verſammlung wurde ausdrücklich betont, die Berufsvereinigung ſoll nicht bloß wirtſchaftlichen, ſondern auch politiſchen Zwecken dienen. In einer anderen Verſammlung führte der Vorſitzende dort aus, daß die polniſche Berufsvereinigung auf nationaler Grundlage ſtehe. Ein anderer Redner betonte, die Deutſchen ſeien es nicht wert, daß ein Pole ein deutſches Wort ſpreche. (Heiterkeit rechts u. links.) Auch in Hannober wurde beſ einer Be⸗ ſprechung des Schulſtreiks in Pofen hervorgehoben, daß die Berufs⸗ bereinigung zugleich dazu beſtimmt ſei, die Polen gegen politiſche Angriffe auf ihre Nationalität zu ſchützen.— Alles in Berufs⸗ vereinen, m..] In einer Verſammlung der polniſchen Berufs⸗ bereinigung führte der Vorſitzende aus, wer ſeinem Kinde einen deutſchen Vornamen gebe, ſolle von feinem Kinde verflucht wer⸗ den. In Duisburg ſagte der Vorſitzende der polniſchen Berufs⸗ vereinigung: Diejenigen Polen, die ſich deutſchen Organiſationen anſchließen, ſeien Verräter und den Polen glei die die heilige polniſche Grde be denke, dieſe Beiſpiele werden genügen.(Sehr richtig!) Vorgänge haben ſich nicht im Oſten abgeſpielt, ſondern Weſten. Ich will aber noch, um meinen Beweis noch nach einer Richtung hin zu vervollſtändigen, Ihnen kurz ausführen. w die politiſchen Parteien und die gewerkſchaftlichen Organiſatlonen inſonderhelt dort im Weſten über die bolniſchen Berufsvereini⸗ gungen denken. Die„Bergarbeiterzeitung“ beurteilt die polniſche Berlüfsvereinigung dahin: Sie bringen den Arbeitern keinen Nutzen, ſie werden doxt mit natſonalen Phraſen gefüttert, die polniſchen Unternehmer ſchlagen Kapital aus dieſer Bewegung, Die polniſche Berufsvereinigung ſei eine nationale Organ ſation, da ſie Mitglieder einer anderen Nation nicht aufnehme. Noch in der jüngſten Zeit fällt die„Bergarbeiter⸗Zeitung“ das Urteil, daß die polniſche Berufsvereinigung ein thpiſches Beiſpiel für die Schädigung der Arbeiterbewegung durch nationale und klerkale Schlagworte ſei und im rein geſchäftlichen Intereſſe einzelner ausgebeutet werde. haftes Hört! Hört!) Auch in dieſer Beziehung erhebt die Soz demokratie bekanntlich ſchwere Vorwürfe. In der„Neuen 8 Iniſche, ktali und ſlopeniſche Enklaven ſich bilde (Abg. Hue xuft: Durch weſſen Schuld iſt ſie da?) ich heute nichtein, ſon⸗ zur pon den Urſachen!) Vor wenigen Wochen hat in der„Neuen Herr Schulz⸗Poſen über die polnif chen Organiſa⸗ ionen geſchrieben, daß ſie auf wirtſchaftlichem Gebiete ſo gut vie nichts leiſteten, nur auf die nationglen Inſtinkte geſtützt ſelen die gut diszipli⸗ gebrauchen woll⸗ len gegchtet da Beim gweiten Punkte der Tagesord. 95 läuft, und aufg enn. Die PS! ürften keiner deutſchen Partei Als ein Mit 8. Sette. General⸗Alnzeiger. Mittagblatt.) Mannheim, 21. Jannar chriſtlichen Gewerkvereins dieſen verteidigen wollte, habe der Vor⸗ ſitzende angefragt, ob ein Deutſcher ſprechen dürfe, was die Verſammlung mit entrüſteten Rufen: „Raus mitihm“ ablehnte.(Bewegung.) Das zeigt, welcher Geiſt in derpolniſchenBerufsvereinigung herrſcht. Ich erinnere auch an das ſehr intereſſante Urteil des Oberbürgermeiſters Cuno über die Gefahren der polniſchen Abſonderung. Die Nationalliberalen haben von Anfaug an der polniſchen Berufsvereinigung ganz ab⸗ lehnend g übergeſtanden und ihre nationalpolitiſchen Tenden⸗ gen nach ſen. Ich komme zu den chriſtlichen Gewerk⸗ ſchaften. Der„Berg in Alteneſſen ſchrieb bei der Gründung der Berufs ng, daß die vernünftigen polniſchen ftsarbeit mit ihren Berufskollegen der großvolniſchen Agitatoren nicht würden verführen laſſen, die nur die Polen ge gendie deuctſchen Arbeiter und Bürger aufhetzen und Hoffnungen auf die Wiedererrichtung Polens wecken wollten. Die Mitteilungen des Geſamtverbandes chriſtlicher Gewerkſchaften Deutſchlands, deren Redakteur Herr Giesberks iſt, ſprechen im Jahre 1906 der polniſchen Berufsvereinigung den gewerkſchaft⸗ lichen Charakter, den ſie z. B. dem Deutſchngtionalen Handlungs⸗ gehilfenverband zuſprechen, ausdrücklich ab. Schon auf dem Katho⸗ likentag zu K im Jahre 1903 wurde ein Antrag eingebracht, der Katholiker möge ſein Bedauern darüber ausſprechen, daß die Polen im jrrevier immer mehr der radikalen national⸗ politiſchen Agitation anheim Der„Wiarus Polski“ ant⸗ wortete darauf mit einem Aufruf, den verleſen mir eigentlich 10 Widerſtrebt, weil ſein Inhalt unerträglich iſt, der aber charakteriſtiſch iſt dafür, wie ſich die Situation im Weſten unſeres niſchen Beruf volniſchen Arbeiter nicht mehr ſo dumm machen könne, wie die deutſchen katholiſchen Arbeiter, daß es den„Wiarus Polski“ haſſe, weil er ſein Volk nicht verraten und die Fahne des echten katholi⸗ ſchen Glaubens hochhalten wolle.(Heiterkeit, und Hört, hört! Rufe rechts und links.) Mit dieſen Urteilen ſtimmt das Urteil in einem vor etwa gwei Monaten erſchienenen Buche„Arbeitsverhältnis und Arbeiter⸗ organiſation im deutſchen Bergbau“ überein, das zum Verfaſſer den Sekretär der chriſtlichen Bergarbeiter Imbuſch hat. Imbuſch führt dort aus, daß die wirtſchaftlichen Fragen der Arbeiter durch⸗ aus nicht in Verſammlungen der polniſchen Berufsvereinigung hehandelt werden, ſondern politiſche Angelegenheiten und zwar im national⸗polniſchen Sinne. Ich bin bei dieſem Punkte aus⸗ führlich geweſen, damit mir nicht noch einmal entgegengehalten wird, ich ſage etwas Beweisloſes, wenn ich behaupte, daß in dieſer polniſchen Berufsvereinigung Politik im großpolniſchen Sinne getrieben wird.(Sehr richtig!!) Wenn Sie mir das zugeben müſſen, daß das geſchieht, dann müſſen Sie auch weiter zugeben, daß die preußiche Rſegierung durchaus im Einklang mit dem Wortlaut und dem Sinn des Sprachenparagraphen gehandelt hat, wenn ſie den Gebrauch der polniſchen Sprache in den öffent⸗ lichen Verſammlungen der polniſchen Berufsbereinigung nicht ge⸗ ſtatte.(Sehr richtig!) Ich gehe nun auf die übrigen Einzelheiten ein. Ich wieder⸗ hole meinen Dank dafür, daß die Herren mir Material zugeſtellt haben; ich muß allerdings geſtehen, ſie haben mir damit auch ſehr viel Arbeit gemacht.(Heikerkeit.) Das würde ja nicht ſehr viel ſchaden, aber die Arbeit iſt auch den Regierungen der Einzel⸗ ſtaaten gemacht worden, und ich möchte es hier mit dankbarer Ge⸗ nugtuung feſtſtellen, daß alle Einzelregierungen mir das größte Entgegenkommen bezeigt haben, obwohl die Heranziehung dieſes ſo in Einzelheiten gehenden Materials über die Aufgaben der bundesſtaatlichen Beamten weit hinausgeht.(Sehr richtig! rechts.) Es iſt bei dieſem Entgegenkommen der Bundesſtaaten von keiner Seite die doch ſehr nahe liegende Frage aufgeworfen worden, ob denn die Beſprechung dieſes Materials bor dem Forum des Reichs⸗ lages das Richtige ſei, oh nicht dieſe Details zunächſt vor das Jorum der einzelſtgatlichen Landtage gehören, wo die Bundesregierungen für das Verhalten ihrer Beamten Rechen⸗ ſchaft zu geben haben, gleichgültig, ob es ſich um die Durchfüh⸗ rung eines Landes⸗ oder eines Reichsgeſetzes handelt.(Sehr richtig! rechts.) Ich möchte das Entgegenkommen der Bundes⸗ wegierungen darauf zurückführen, daß ſie es ſelbſt für erwünſcht hielten, daß über die Ausführung des Vereinsgeſetzes, das unter ſo ſchweren Kämpfen zuſtande gekom⸗ men ſiſt, und die Leidenſchaften im Volke ſtark aufgerührt hakte, bei 5 erſten Gelegenheit im Reichstage öffentlich beſprochen würde. Die Einzelregierungen haben nichts zu verbergen. Aber ich werde mich in Zukunft doch hüten müſſen, an ſie wiederholt mit dem Erſuchen heranzugehen.(Beifall rechts.) Ich würde mich dem Vorwurfe ausſetzen, als ob ich mich in die Exekutive ein⸗ miſchen wollte, welche verfaſſungsmäßig den Einzelregierungen zuſteht.(Sehr richtig! rechts. Lachen und Lärm bei den Soz.) Es handelt ſich bei dieſem verfaſſungsmäßigen Rechte der Einzel⸗ 220 Vexkauien. Tadelloſer Amerkkaner Füll⸗Gfen ſtaaten um ein Gut von hohem politiſchen leichtfertig angreifen ſoll.(Zuruf der Soz.: Nein, das iſt nicht bürokratiſch, ſondern ſtaatsrechtlich richtig. (Widerſpruch der Soz., ſehr richtig! rechts.) Wenn Sie im Reichs⸗ tage über alle dieſe Einzelfälle ſprechen, falls Sie es für not⸗ wendig und wirkſam halten, dann werde ich Sie nie angreifen. (Zuruf der Soz.: Wie ſteht es denn mit der Verantwortlichkeit?) Gewiß,(mit erhöhter Stimme; der Staatsſekretär bekräftigt jedes Wort mit einer Geſte)— dafür ſtehe ich hier; für alles, was zur Verantwortung des Reichskanzlers gehört, ſtelle ich Ihnen meine Perſon zur Verfügung und lege Rechenſchaft dafür ab, daß alles, was der Reichskanzler bei der Ausführung des Vereinsgeſetzes zu tun hat, von ihm getan worden iſt.(Lebhafter Beifall, rechts.) Ich bin jedem einzelnen Fall nachgegangen, die Bundesſtaaten haben mir alle Sachverhalte mitgeteilt. Hier iſt das Material. Vorleſen kann ich nicht alles, das würde meine phyſiſche Kraft im Leſen und Ihre phyſiſche Kraft im Zu⸗ hören überſchreiten, aber ich hoffe, Ihnen eine Gruppierung dieſes Materials geben zu können, welche für die Zwecke, die Sie ver⸗ folgen, ausſchlaggebend ſein wird. Es ſind im ganzen mitgeteilt worden etwa 100 Fälle. Nicht alle haben bisher von mir erledigt werden können, da mir einzelne erſt vorgeſtern und vor⸗ vorgeſtern mitgeteilt ſind. Unter den 100 Fällen befinden ſich 33, in denen eine Beſchwerde zuſtändigen Orts überhaupt nicht ein⸗ gegangen iſt.(Hört! Hört!) Zu dieſen Fällen gehört u. a. die Schneiderverſammlung in Stettin, in welchem der Gebrauch der volniſchen Sprache verboten ſein ſoll.(Hört! Hört!) Mit dieſen 83 Fällen beſchäftige ich mich nicht. Wenn die Betroffenen es nicht einmal der Mühe für wert halten, Beſchwerde bei der erſten Inſtanz einzulegen, dann wird auch der Reichstag kein Intereſſe daran haben.(Lebhafte Zuſtimmung.) Weiter ſcheiden für mich 23 Fälle aus, die entweder von Amtswegen oder in der Be⸗ ſchwerdeinſtanz im Sinne der Beſchwerdeführer erledigt ſind. Nun gebe ich ja den Interpellanten recht, wenn ſie meinen, ſo dürfen doch die Geſetze nicht gehandhabt werden, daß unaus⸗ geſetzt der gute Bürger in die Notlage verſetzt wird, an die oberen Behörden zu ſchreiben, damit dieſe die Dummheiten der unteren Behörden wieder gutmache n. Ich ſtehe ganz auf dieſem Standvunkte. Aber eine andere Frage iſt es, ob hier vor dem Forum des deutſchen Reichstags dann noch dies zu beſprechen iſt, und darum handelt es ſich. Jedenfalls ſind dies Fälle, mit denen der Reichstag gar nichts zu tun hat. In Hanau haben die Landwirte und der Poligzeidirektor ſo⸗ fort am nächſten Tage ihr Bedauern dem Vorſtande des ſozialde⸗ mokratiſchen Vereins über den Mißgriff in bezug auf die von 48 Perſonen beſuchte Verſammlung ausgeſprochen. Auch in Steglitz, wo ein Mitgliederverzeichnis eingefordert worden iſt, was auch un⸗ zuläſſig war, hat man davon Abſtand genommen, ſoweit ich orien⸗ tiert bin, unter dem Ausdruck des Bedauerns. In 20 Fällen haben ſich die Beſchwerdeführer bei dem ablehnenden Beſcheide beruhigt. In die höheren Inſtanzen ſind von den mir mitgeteilten 100 Fällen im ganzen nur drei gekommen.(Hört, hört!) Von den ſämtlichen Fällen aus der preußiſchen Monarchie iſt nur ein ein⸗ ziger Fall im inſtanzenmäßigen Wege an das Miniſterium des Innern gelangt, und dieſer eine Fall betraf die Nichterlaubnis der polniſchen Sprache in polniſchen Berufsvereinigungen.(Hört, hört! und Heiterkeit.) Rechtskräftig ſind bisher bei den Verwal⸗ tungsgerichten fünf Fälle, bei den ordentlichen Gerichten drei er⸗ ledigt. Noch unerledigt ſind bei den Verwaltungsgerichten fünf, bei den ordentlichen Gerichten vierzehn. Ueber die nicht erledigten Fälle werde ich mich ſelbſtverſtändlich nicht äußern, das würde der allgemeinen Gepflogenheit widerſprechen. In dieſer Grup⸗ pierung der Fälle iſt die Geſamtheit der mitgeteilten Fälle er⸗ ſchöpft, und ich möchte mir jetzt die Frage erlauben, im ſtreng ſtaatsrechtlichen Sinne, um mich nicht einem Vorwurf des Abg. Ledebour auszuſetzen(Heiterkeit), welcher Fall gehört zu den Fällen, wo der Reichskanzler Rede und Antwort zu ſtehen hat? ch will Ihnen aber noch weiter mitteilen, daß, ohne daß Be⸗ ſchwerde eingelegt worden wäre, die Landesbehörden in vierzig Fällen von amtswegen in eine Deviſion der Tätigkeit der ihnen nachfolgenden Behörden eingetreten ſind. Den Hauptteil der mir mitgeteilten Fälle bildet die Be⸗ ſchwerde, daß Vereinsverſammlungen als öffent⸗ liche Verſammlungen angeſehen worden ſeien. Solange noch keine feſte Judikatur beſteht, iſt die Verwaltung genötigt, in jedem einzelnen Falle ſelbſtändige Stellung zu nehmen; man kann alſo von Willkür nicht ſprechen. Im Geſetz iſt der Begriff der öffentlichen Verſammlung nicht umgrenzt worden, die Verſuche dazu waren auch nicht ſehr glücklich. Aber einig waren wir uns alle darüber, daß wir durch Weglaſſung der Legal⸗Definition keinen Kautſchukparagraphen ſchaffen wollten und daß wir anderer⸗ ſeits die Beſtimmungen über öffentliche Verſammlungen nicht da⸗ durch gegenſtandslos werden laſſen, daß wir unter dem Vorwande der Veranſtaltung von Vereinsverſammlungen unbegrenzte Perſonengechlen zu den Verſammlungen zuziehen laſſen. Wert, das man nicht Die alte Bürokratiel) Peßelſtr. 11 park. wird ein Mädchen gegen hohen Lohn 0 geſucht für ſofortt 9901 — ſietgesuche (Sehr gut! rechts.) Bedenken Sie doch, daß immer untergeord⸗ nete Beamte im verhältnismäßig kurzer Zeit ihre Entſcheidung treffen müſſen. Wir laſſen jede Rückſicht walten, und ſolange die betefligten Vereine den Rechtsmittelweg weiter beſchreften, ſoll kein Beauftragter der Polizei zu ihren Verſammlungen entſandt werden. Wir nehmen alſo von vornherein an, daß das Verwal⸗ tungsſtreitverfahren zugunſten dieſer Vereine entſchieden werden wird. Das iſt doch ein weites Entgegenkommen, keine Vergewaltigung.(Lebhafte Zuſtimmung.) Vielfach iſt auch dar⸗ über geklagt worden, daß Vereine für polktiſch erklärt worden ſind, obwohl ſie eine Einwirkung auf öffenkliche Angelegenheiten nicht bezwecken. Unrichtig iſt, daß die Regierungspräſidenten in Arns⸗ berg, Münſter und Düſſeldorf alle polniſchen Vereine unterſchieds⸗ los als politiſch anſehen, es wird vielmehr in jedem einzelnen Falle genau und gewiſſenhaft geprüft. So ſind z. B. in Bochum von 32 Vereinen 8 für unpolitiſch erklärt worden. Wenn das Verhältnis in der polniſchen Diaſpora beſonders ungünſtig iſt, ſo liegt das eben daran, daß die Polen entgegen den unpolitiſchen Vereinszwecken doch politiſche Angelegenheiten betreiben. Was das Sprachenberbot angeht, ſo hat es meiſt nicht zur Auf⸗ löſung der Verſammlungen geführt, ſondern die Teilnehmer haben ſofort und voreilig von ihrer Veranſtaltung Abſtand genommen. Weiter wird Beſchwerde geführt über Mißgriffe bei der Auswahl der Zeitungen für die öffentliche Bekanntmachung. Aber gerade der preußiſche Miniſter des Inneren hat in allen an ihn gelang⸗ ten Fällen ſofort Remedur eintreten laſſen. Ich möchte am Schluſſe meiner Ausführungen an die Herr nochmals die Frage richten, ob der 8 1 55 der 9—5 Interpellation liegt, daß die Reichsregierung bei der Handhabung des Vereinsgeſetzes nicht das Ihrige getan habe, wirklich begründet iſt.(Leb⸗ hafte Rufe: Nein! Nein!) Ich verneine das auch heute, trotz des vorgebrachten Materials Ich bedaure es ſehr, wenn Mißgriffe vorgekommen ſind, wegen deren die Be⸗ troffenen erſt Beſchwerde einlegen mußten. Aber welche weiteren Befugniſſe ſtehen dem Reichskanzler zu, was ſoll ich tun? Wenn Sie mir nur das ſagen wollten! Wir haben die genaue⸗ ſten Inſtruktionen erlaſſen und ſind nach jeder Rich⸗ tung hin beſtrebt geweſen, dafür zu ſorgen, daß das G eſetz einwandfrei und loyal gehandhabt wir d.(Leb⸗ hafter Beifall.)„Ich habe Ihnen erklärt und erkläre es heute wiederum, daß ich in demſelben Sinne weiterwirken werde. Und nun ſagen Sie mir, denn ich habe ja die Verantwortung zu tragen, 5 ich 19 meine Pflicht verletzt haben ſolle Aber i möchte an Sie und auch darüber hinaus an die Parteien im Lande die Bitbe richten, das Vereinsgeſetz nicht dauernd mit der Unzufrieden⸗ heit über die parlamentariſche Situation zu belaſten, unter der es zuſtande gekommen iſt.(öGHeiterkeit und Beifall bei der Mehr⸗ gei Der Sprachenparagraph iſt ja für viele ein Stein des An⸗ ſtoßes, nach ihrer innerſten Ueberzeugung(lebhafte Zuſtimmung im Zentrum und links)— ich will mit Ihnen nicht darüber rech⸗ ten. Abher ebenſowenig wie die Polen ein irgendwie verachtens⸗ werter Beſtandteil des deutſchen Volkes ſind, ebenſo wenig ſind ſie doch die einzigen Deutſchen, und ebenſo weni g kann das Vereinsgeſetz nach dem einen Paragraphen be⸗ Arteilt werden, während es doch krotz aller Schmähungen gerade für die Parteien von der Mitte nach links hin einen großen Fortſchritt bedeutet.(Lebhafte Zuſtimmung rechts.) Daran, daß dieſes Geſetz lohal und einwandfrei ge⸗ handhabt wird, haben aber alle Parteien von rechts nach links das gleiche Intereſſe, und dafür werde ich auch in Zukunft ungeachtet aller An⸗ griffe, die gegen mich gerichtet werden ſolkten, einſtehen.(Lebhafter Beifall bei der Mehrheit.) Sächſiſcher Bundesratsbevollmächtigter Geheimrat Fiſcher: „Ich habe die Zuficherung gegeben, daß die Durchführung des Reichsvereinsgeſetzes in loyaler Weiſe erfolgen ſoll, und es wird auch danach verfahren. Wenn in einzelnen Fällen Mißgriffe vor⸗ gekommen ſind, ſo liegt das eben in der Ueber gangszeit; es iſt auch ſofortige Remedur eingetreten. Ich habe ſchon zu einer Zeit, als das Vereinsrecht noch keine Reichsſache war, bei allen Beſchwerden, obwohl ſie eigentlich vor das Forum des Landtages gehören, ſtets Rede und Antwort geſtanden, und es würde daher einen eigentümlichen Eindruck machen, wenn ich das jetzt nach Ein⸗ führung des Reichsvereinsgeſetzes nicht täte. Der Redner weift einzelne der eingegangenen Beſchwerden unter Darlegung des Sachverhaltes als unbegründet zurück. Auf Antrag des Abg. v. Cgzarlinski(Pole) wird Be⸗ ſprechung der Interpellationen beſchloffen. Das Haus vertagt ſich auf Freitag, 1 Uhr: Beſprechung der Vereinsgeſetzinterpellationen. Schluß 6% Uhr. Pheindammſtraße 20, ſchöue 4 Zimmer⸗Wohnung mit Balkon, Küche und Zubehör Möbl. Zimmer N Frau nimmt noch Kuuben un für einſache Koſtüms und geſchmackv. Abänd. v. Kleid. in u. auß. d. Hauſe bei bill. Berechuung. 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Er erkrankte aber plötzlich, und nur die Kunſt der berühmteſten Aerzte ver⸗ mochte es, den Mann, der monatelang am Rande des Grabes Kurze Zeit vor der Kataſtrophe wurde er als geheilt aus dem Diakoniſſenhauſe entlaſſen und kehrte freudig mit den Seinen nach der Heimat Meſſina zurück. Da nun ſein Haus dicht am Meere ſteht, ſo wurde die in Mannheim wohnende Dame durch die Hiobspoſt aus Meſſina in lähmenden verſetzt. Sie und alle ihre Bekannten waren überzeugt, daß ihre Lieben vernichtet worden ſeien, beſonders da alle Nachrichten ausblieben. Nun hat ſich herausgeſtellt, daß die ganze Fa⸗ utilie durch den alten Vater des Kaufmanns, der ſie aus dem zuſammenſtürzenden Hauſe nach einem freien Platze riß, gerettet wurde. Als aber der wackere Mann auch noch nach dem Hauſe ſeiner verheirateten Tochter, die einem frohen Ereignis ent⸗ gegenſah, hineilte, um ſie ebenfalls in Sicherheit zu bringen, da bekam er nur noch einen rieſigen Schutthaufen zu ſehen, unter dem ſeine Teuern als Leichen zerſchmettert lagen.“— Die ge⸗ rettete Familie iſt die Familie Ritzo: Frau Rizzo, eine geborene Bartmann, war früher mehrere Jahre bei der hieſigen Firma „Hill u. Müller, Mannheim, Gummi⸗ u. Aſbeſtwaren“ tätig, bei der heute noch ihre Schweſter, Frl. Anna Bartmann tätig iſt, welche Dame bereits 15 Jahre in genanntem Hauſe ange⸗ ſtellt iſt. Ein bei Frl. Barbnaun dief er Tage eingetroffener Brief ihrer Schweſter— Frau Rizzo's das grenzenloſe Unglück, von dem dieſe Familie betroffen iſt wie auch die Familien der zumeiſt umgekommenen Angeſtellten der Firma Rizzo. Wir laſſen den Brief ſelbſt ſprechen: Catania, 14. Januar 1909. Meine liebe A. „Heute morgen erhielt ich Deine lieben Zeilen und bin ich froh, daß Du endlich Gewißheit bekommen haſt, daß wir leben. Ja es ſind ſchreckliche Stunden für Dich und alle Verwandten ge⸗ weſen aber noch ſchrecklicher für uns. Und jebt all' die böſen Folgen! Zuerſt hatte ich die kleine Vera für 4 Tage mit ſchwerem Fieber krank zu Bett; aber Gott ſei Dank iſt ſie beſſer. Sie hate eine böſe Magenſt örung, die ge⸗ wiß nicht ausbleiben konnte, nach dem, was wir durchgemacht haben. Anita hat durch das naſſe Wetter wehe Augen bekommen. ee iſt ſie aber auf den Beinen gehlieben; ſeit Sonn⸗ tag liegt Ina mit einer ſchweren Mande lentzündung. Influenza, Rheumatismus zu Bett und ſeit zwei Tagen leider auch der arme Peppino an derſelben Krankheit und alle beide mit hohem Fieber; immer 39—40 Grad. Dann iſt man nicht im eigenen Hauſe, hat keine Bequemlichkeiten; der Arzt kommt jeden Tag und unterſucht Peppino gründlich, ich hatte Angſt vor einer Lungenentzündung, jedoch der Arzt hat uns verſichert, es ſei nichts anderes als das, was Ina hat. Und ich mache Kranken⸗ pflegerin. Ich, die ich glaubte die ſchwächſte zu ſein, in meinem Zuſtande, bin bis jetzt noch die ſtärkſte geblieben. Heute hat Papa hier ſein Magazin eröffnet und mit einigen Arbeitern, die er hier zuſammenbringen konnte, beginnt er die Arbeit, wenn auch klein, doch wenigſtens ſoviel, nicht dem Hunger ausgeſetzt 3zu ſein Ob Papa ſein Geld von den Banken bekommt, iſt eine Frage, da auch letztere große Verluſte haben, und dann, wel⸗ chen Nachweis kann er bringen? Die Bureaus ſind ein Trüm⸗ merhaufen, keine Bücher, nichts haben wir mehr. Peppino hat an alle Kunden geſchriebn, ihre Aufträge zu erneuern, da wir abſolut nichts nachſehen können, was beſtellt war. Von Meſſina iſt nichts geblieben. Ach! Da haſt Du keine Idee, liebe .! Kein Stein iſt auf dem andern geblieben. Kein Rathaus! kein Gericht! Wir haben aus dem Hauſe mit Gefahr des Lebens unſere Wäſche retten können, d. h. zum Teil, der hintere Teil des Hauſes iſt eingeſtürzt und ſind wir arm, wie die Kirchen⸗ maus, wenigſtens für jetzt, für einige Monate! Ich bin nicht mehr in Meſſina geweſen, Ausgrabungen macht man keine mehr. Im Gegenteil die Trümmerhaufen werden mit brennenden Kalk⸗ maſſen überſchüttet, um nicht die Peſt, die Cholera hervorzu⸗ rufen, denn die Leichen, ſtinken vor Verweſung, ſodaß auch die Stadt unter dem üblen Geruch leidet. In der Stadt ſind noch ungefähr 300 Bewohner in Baracken untergebracht, bis vor 2 Tagen hat man noch lebende Perſonen ausgegraben, und unſere arme Marietta haben wir nicht mehr ſehen können. Sie wird ihr Grab unter den Trümmern Meſſinas gefunder haben. Fortwährend ſind noch Erdſtöße und Meerbeben. Wir —5 zuſammen geflohen, Ina mit Anita auf dem Arme, 15 mi Geſtern war es mir nicht möglich den Brief fertig zu ſchrei⸗ ben. Ich war jeden Moment bei den Kranken, und um die Kin⸗ der. Auch nachts habe ich keine Ruhe. Bald ruft die eine Kranke bald die Andere. A Schrecken — adus Catania ſchildert⸗ iebe A. 17 habe ich mir ge⸗ Dr. Soοοοοοο οοοοοοοοοοοοοοοο Zeitungs-IIlakulatur 9, m btedem anantum ernaltiled unſeren beiden Kranken. gegen Peppino fiebert ſchwer, und iſt der Arzt ſchon 2 mal hier geweſen. Dieſe Strapazen waren zuviel für ihn. Hoffen wir, daß alles gut vorübergeht. Heute morgen erhielt ich Deine liebe Opfermut. Gott möge es Dir lohnen. Wir waren alle gerührk, Habe heute auch Brief von Familie Müller und Ziegler erhalten und bitte ich Dich, Ihnen unſeren Dank auszuſprechen. Für jetzt iſt es mir nicht möglich jedem zu antworten. werden wir es aber tun. würdigſter Weiſe ihre Hilfe an. Und ich ſage Dir folgendes: Hilfsbedürftig ſind wir alle. Es ſind nur wenige die Geld im Hauſe haben bis die Banken ihre Tätigkeit wieder aufnehmen. Und ob ſie ſie aufnehmen? Man kann noch lange warten!— Und auf die Hilfe der Regierung warten, kann man verhungern und erfrieren. Bis jetzt haben wir noch nichts geſehen, nicht ein Paar Strümpfe oder Schuhe für die Kinder; die halb barfuß ⸗ herumlaufen. Heute ſoll ich mein Kleid bekommen welches ich habe ſchwarz färben laſſen, und morgen hoffe ich einen Moment ausgehen zu können um etwas zu kaufen. Was unſere Mann⸗ heimer Freunde und Belannte, ebenfalls unſere Verwandten für uns tun wollen, nehmen wir mit dankbarem Herzen an. Wir fragen uns nichts, dagegen hat Papa eine heilige Bitte: In unſerem Magazin ſind 60 Arbeiter und Arbeiterinnen umge⸗ kommen, teils Familienväter teils Stützen alter Eltern. Um Papa ſchart ſich jetzt eine Menge von Waiſen, die ihn um Hilfe anflehen. Und das zerreiſt uns das Herz noch mehr. Wie ſollen wir helfen, die wir ſelbſt hilfsbedürftig ſind?; die wir ſelbſt am Tiſche Anderer eſſen. Ach wie war ie Natur ſo grauſam, unſer und ſo vieler anderer ſtilles Familienglück zu ſtören. Dann bitte ich Dich und wir alle, an dieſe armen Waiſen zu denken.— Alle diejenigen, die etwas für die Erdbebenbeſchä⸗ digten tun wollen, könnten Dir und Herrn Müller Ihre Spen⸗ den zukommen laſſen. Es iſt wahr, daß von allen Teilen der Welt konnten und ob, es iſt eine Frage. Dieſe Austeilungen geſchehen immer ungerecht, der eine bekommt alles der andere nichts, ge⸗ rade wie es auch vor 2 Jahren in Calabrien geſchah. Es ſind viele, die bei dieſer Gelegenheit Nutzen ziehen wollen; Gott möge dieſe ſtrafen. Du kannſt dieſes mein Schreiben Herrn Doktor Hanſer mitteilen. Wir müſſen auf Vertrauen rechnen, denn wenn man kein Geld in Händen hat muß man Vertrauen haben, und mit dieſem hoffen wir auch arbeiten zu können. Wie geſagt jede Gabe iſt herzlich⸗ willkommen, ob Lebensmittel, Wäſche, Kleider uſw. Danke auch Frau Müller herzlich in unſerem Namen, wenn die Wunden etwas geheilt ſind, werde an alle ſchreiben. Für jetzt iſt es un⸗ möglich. Grüße mir alle liebe Bekannten, und Freunde, die ſich nach unſerem Schickſal erkundigt haben, ebenfalls die Bekannten und befreundeten Familien von Herrn Müller. Wie gerne möchte ich dort bei Dir ſein, hinter dem warmen Ofen ſitzen um nicht! jeden Moment an das grauſame Schickſal erinnert zu werden. Der Oberſtabsarzt in Mantua hat einen Bruder verloren. Für heute genug, habe nochmals tauſend Dank von uns allen und ſei heiß aeküßt von Deiner Dichliebende Schweſter M. 1¹ Eine Sammlung, 9 5 für die betroffene Familie Rizzo ſowie für die Hinterbliebenen von 60 verunglückten Arbeitern der Firma Rizzo in hochanerkennenswerter Weiſe von der Firma „Hill u. Müller, Mannheim, Gummi und Asbeſtwaren“ eingeleitet wurde, hatte bereits einen ganz außerordenklichen Erfolg. Bisher gingen außer Wäſche und Kleidungsſtücken 576.50 Mark in bar ein, die größtenteils bereits nach Canatia abgegan⸗ gen ſind. Die Firma„Hill u. Müller“ erklärt ſich zur Annahme weiterer Spenden— auch Wäſche und Kleidungsſtücke ſind recht erwünſcht—gern bereit, auch iſt die Geſchäftsſtelle unſeres Blattes bereit, Geldſpenden in Empfang zu nehmen und an die Firma„Hill u. Müller“ weiterzuleiten. Bis jetzt liefen bei der Firma„Hill u. Müller“ ein: Wäſche und Kleidungsſtücke don: Familie Friedrich Zilles Familie Ludwig Brechter, Fa⸗ milie Tillmann⸗Matter, Familie Iſebeck u. Höfer, Familie Lud. Müller, Familie Adolf Niſchwitz, Familie M. Geiſſinger, Frau Ida Grotta. Geldſpenden un: Zueier⸗Club M. 50.—, Joſef Kempf M. 10.—, Ludwig Willſtädter M. 20.—, Direktor Fabel M. 10, M. Solz M. 5, Meßer aus München M. 5, Carl Huber M. 10.—, J. H. Gräber M. 10.—, F. Hill u. Müller M. 50.—, Adolf Niſchwitz M. 10.—, Perſonal der Firma Hill u. Müller M. 15.—, Margaretha Ginz Wwe. M..—, Frau Brechter M..—, Frau Bärenklau M..—, Dr. Hanſer Mark 100.—, Emil Schröder M. 10.—, Frau Danziger M. 10.—, K. Strobel M. 5, Fritz Oppermann M. 5, Fritz Mann M. 2, Dr Lorenz M. 10, Ungen. M. 5, Sander Th. M. 10, Franz K Knaus M. 10.—, Frikbr⸗ Zilles M. 10.—, Frau Stetter M..—, Frau Götter M. 10.—, Geheimerat Hecht, Frau M. 10.—, Familie Geißinger M. 12.—, W. Münſter M..—, Ernſt Müller Mark 10, Frau Emma Gräber M. 5, Frl. Luiſe Gräber M. 5, Frau Eiſen, Anna M. 10, Hans Raiſch M. 5, Ungenaunt M..50, O. Bornhauſen M. 10, Hans Ficks M. 5, Otto Chatelain M. 5, E. F. Meyer M. 5, Leonhard Ficks M. 5, Mittwoch⸗Kegelgeſell⸗ ſchaft M. 11, Jakob Dann M. 3, Frau Kommerzienrat. 1 0 5 10, Heinr. Küllmer M 5 Seubert, Major S M. 5, Karl H. Haaswen Buchdruckerel Ina fühlt ſich heu heute e etwas beſſer, r, da⸗ Sendung von 100.— Mark und danken wir Dir alle für Deinen Mit der Zeit Beide Familien bieten uns in liebens⸗ Spenden abgehen; aber wann dieſe armen Unglücklichen etwas be⸗ Nacht vom 13. Balthaſar und an die Gattin der Ungetreuen Caterina in re Tränen, Bitten Reue Ernſt ſei Nachbarſchaft 9 und Kinder ein gegangen, die Schreckenszeit. beim Gatten ei nach Hauſe. angehört und n der Bühne auf „Haubenlerche“ blick der ehelich regung und wäh Zab er drei Sch ſich eine Kugel etzt im Spital. berichtet: Die neuen Eheſcheid barkeit darſtelle von rechtmäßig Gatten im beſt „ber gezwungen rönnen, wirklich eine unfreiwilli Mks. Johnſton Ehe zulaſſe, wer Falle, wo die F mußte. kerichtet: Einen Automobile auf im„Motor Trae zeichnete ztenpferde. 907 zählte man war. die Verhä 13 Motoror Omnibusge Ben 5˙ 18 drin, gen 2 schaften jeder Art abgelegte Eleddeg und Sehuhe; Möbel, Betten, ganze Einrichtungen, auch An- und Verkaufs-Zentrale, 8 2, 1 7J7J7 Kauis gelr. Kieider für ſämtliche Angebote. 318 außerhalb, kaufe auch Partiewaren. 88 Buntes Feullleton. — Wildenbruchs„Haubenlerche“ als Totenvogel. der italieniſchen Blätier zufolge, ein pſychologiſch bemerkens⸗ werter Gattenmord verübt. Es handelt ſich um das Ehepaar glücklichſter Ehe gelebt hatte, bis im vergangenen Herbſt der Verſucher in Geſtalt eines 19jährigen hübſchen Burſchen verliebte ſich in ihn, und nicht eingedenk ihrer drei kleinen Kinder, entfloh ſie mit ihm aus der Wohnung des Gatt nach Mailand, wo beid Arbeit in einer Fabrik fanden und drei Wochen im gemeinſawen Haushalt lebten. Zeit hatte ſie der Gatte ausgeforſcht und begab ſich mit den Eltern ſeiner Frau und den eigenen nach Mailand, um an Schuldige machte ſich aus dem Staube und ſie fanden nur wenn Frau Caterina eine Zeitlang mit den Kindern bei den Eltern leben wolle, um zu beweiſen, daß es ihr mit der nen Mittwoch war ſeine Sehnſucht nach ihnen ſo groß, daß er die Frau nach voller Verzeihung aus dem Elternhauſe abholte und, um die Verſöhnung zu feiern, beſchloß, mit ihr zuerſt ein Gaſthaus und dann das Theater zu beſuchen. „Teatro Roſſini“ gewählt, wo ſeit einigen Tagen„Die Hau benlerche“ gegeben wird. Der Mann war lächelnd ins Theater bor, und als ſich beim Verlaſſen des Theaters die junge an ſeinen Arm hängt; und meinte:„Schön wars!“ brummte er nur etwas Unverſtändliches und beide gingen ſtillſchweigen Die Frau hatte ganz unbefangen das Stück jüngeren Hausgenoſſen mit dem ihm zugefügten Unrecht glich und allmählich die Notwendigkeit der Bef trafung Frau als unumgänglich zu erkennen glaubte. er ſie in den Kopf traf. — Der neueſte Eheſcheidungsgrund. Aus Newyork wird un dungsprozeſſe wird jest durch Mrs. Edward Strong um eit hat ſie am Gericht die Auflöſung ihrer Ehe beantragt mit de⸗ Begründung, daß die Ehe einen Zuſtand unfreiwilliger Die 15 in Einklang ſtehe. Zu zur Konſtitulionsakte in dem es heißt:„Weder Sklaverei n unfreiwillige Dienſtbarkeit, ausgenommen bei der Beſtrafu einigten Staaten vorkommen.“. Einkommen nur für zwei Menſchen ausreiche. frau, Näherin und Packeſel zu dienen, zhne daran den Manne ernähren könne, übernommen und wird den Fall bis vor das Bundes bringen; ſie erklärt, wenn der Staat nicht die Auflöſunt aus der Heirat hervorgehen, übernehmen müſſen Man weis Zabei darauf hin, daß erſt kürzlich eine Eheſchei dung wege geſellſchaftlicher Sklaverei rechtlich anerkannt wurde in einem ellſchaftspflichten zwang, daß er ſeinen Beruf vernachläſſigen — Der Engel des Droſchkeupferdes. Aus London uns ber erſten Automobildroſchke in London im Jahre 1903 ver die engliſche Hauptſtadt 11 404 dienſttuende Droſch⸗ Seitdem iſt die Zahl von Jahr zu Jahr geſunken die Zahl der Droſchkenpferde bereits auf 9818 zurückgegar 1908 betrug die Zahl der Automobile bereit die der Droſchkenpfe rde nur noch 8475. Und ähnkich ür mein neu eröffnetes Geschäft von Herr- es erdenkliche und zahle dafür die höchsten Preise. Bitte, schreiben Sie nur vertrauensvoll an die ckos, Rock⸗, Frack-Anzüge, 5ten, Möbel, Bettfedern. Id, Silber, Treſſen; benötige ſämtliches für mein hieſiges Geſchäft, beſſere Kleider zum Verſandt nach Rußland. Zahle den höchſten Preis Gefl. Beſtellung erbittet Brym, Jüngbuſchſtr.& 4, 13 faden. —————— Ju ber auf dei 14. ds. wurde in Turin, den Berichten Caterina Elia, welches ſieben Jahre lang herantrat. Die ſchöne Frau von 27 Jahren Am Ende dieſer und dem Verführer Rache zu üben. Aber der Es gab Kniefälle, und zuletzt verſprach der Gatte Verzeihung, umütiger Stimmung vor. und damit auch das Aufſehen in der Turiner eringen werde. Der Gatte beſuchte dort Fra igemale in der Zwiſchenzeit und am vergonge⸗ Es wurde das Frau ſtrahlte im Glück der überſtandenen Aber die Vorgänge auf der Bühne brachten nen vollſtändigen Wechſel der Stimmun icht bemerkt, wie ihr Gatte alle Vorgänge a ſein eigenes Schickſal bezog, die Untreue d gegen ihren Mann und ihre Liebe für Beim At hen Wohnung ſteigerte ſich ſeine innere A rend ſie abgewendet ſtand, um ſich umzukleiden. üſſe aus einem Revolver auf ſie ab, durch die In der Meinung, ſie ſei tot ſchoß er in den Mund. Nun liegen befde eeee bunte Chronik der amerikaniſchen Eheſchei⸗ ungs sgrund bereichert: Nach vierjähriger Eh und fomit mit der Verfaſſung de⸗ Union u Sie beruft ſich dabei auf den 13. Zu verurteilten Verbrechern, ſoll in den Ve Mrs. Strong ſteht mit ih en Eil. vernehmen, aber ſie erklärt, daß Solange ſei, zugleich als Köchin, Wäſcherin S eine Familie zu begründen die ſie mit i ſolange bedeute die Ehe eben ge Dienſtbarkeit Eine bekannte Advo Wood. hat die juriſtiſche Führung der de er den Unterhalt der Kinder, die eventuell rau den Mann zur Erfüllung ſo vieler Ge⸗ intereſſanten Ueberblick über den Einfluß d den Troſchkenverkehr gibt eine Statiſtik, tion“ veröffentlicht wird. Bei dem Auftreten in London 723 Automobildroſchken während im Omnibusbetriebe geſtaltet 1903àf a nibuſſe während 36239 lſche ta 0 General⸗Anzeiger.(Mittag biart.) Das hetvor- ragendste Erzeugnis der deutschen J Schuhindustrie Einheitspreis für Damen-.Herrenstiefel Uuxusausführung ak. 165 Fordern Sie Musterbuch! Prompter Versand Ole nach auswärts! Salamande Mannheim Heidelbergerstrasse P G, 5 5 Sohun-6es. M. h. 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N*„ 5 O ſſann„ 0 25 denkender Tenor 8 8 Ein ſilberhaarige Geſangle alten Schlages 55 Ein Dienſtmädchen 0 Anna Starre Gäſte Kellner, Piecolos. Hoteldiener. Die erſten drei Akte ſpielen in Broporus⸗Palgce⸗ ⸗Hotel in Therapia bei Konſtantinopel, der vierte Akt einige Jahre ſpäter in Zeit: Gegenwart. ee Kaſſeneröff. halb 7 Uhr. 7 Uhr. Ende 10 Uhr. Nach dem 2. Akt findet eine größere Pauſe ſtatt. Klein e Preiſe. m Grohh. BVoftheater. Samstag, 23. Jan. 1909. 27, Vorſtell. im Abonn. A. Flachsmang als Erzieher. Anfang 7 Uhr. 1 E Börsen-bafé k.13 im Görsengebäude l. Stock. Täglich Konzerte der Ungar. Magnalen-Kapelle. Direktion: Csonka Berezi. Bei freiem Eintritt, Aufang: An Wochentagen abends—11 Uhr. An Sonn- u. Feiertagen vorm. 11—1 Uhr Matinse nachmittags von—11 Uhr. Strohmerkt D uinnt Mittwoch, den 20. A. Fradl aus Tyrol Saison-Ausverkauf! 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An den Wochen⸗ tagen morgens 7½ Uhr, abends 4½½ Uhr. In der Clausſynagoge. Freitag, 22. Januar, abends 5 Uhr. Samstag, 23. Januar, morgens 8½ Uhr, abends 5 Uhr 50 Min. An den Wochentagen morgens 7 Uhr, abends 4½ Uhr. Theosophische Gssellschaft. — Casinosaal Freitag, den 22. Januar, abends 8½ Uhr Voortraakg 514¹ des Herrn Dr. Rud. Steiner aus Berlin über: „Wie und wo findet man den Geist.“ Eintrittskarten zu 50 Pfg. u..— Mk, abends an der Kasse und im Vorverkauf bei der Hofmusikalienhandlg. K. F. Heckel Neuee Operetten-Theater Mannbheim. ienn Der Schlager der Saison Qastspiel: Fritz Werner Vally Paak. Der 5437 Joekeyklub. Janlbau-Varieté Nur noch Kkurze Zeit! Iado—55 Zus usgztepungzueę doA HuνelÄnͤäuessFEM efp attezs a¹—5 Okabe Famil — Konkurrenzlos in der ganzen Welt!— le petit Roberto der Wunderknabe und die anderen nnn. Sphoh. 100 Faseheabe ersanl. Seckenheimerstr. 84. Emplehle: Telephon Fr. 3223. Mathäser München, hell u. dunkel. Aktienbier, Kulmbach. Printz-Bier, Karlsruhe. 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Beſtell⸗ karten ſind ebenda erhältlich. vrverkauf in den durch Plakate kenntlich gemachten Vorverkaufsſtellen, im Ve Tiſche im Nibelungen⸗ Ver⸗ kehrsbureau(Kaufhaus], in der Zeitungshalle am Waſſer⸗ turm ſowie beim Portier im Roſengarten. Rauchen nur im Tagesreſtaurant und Bierkeller ge⸗ ſtattet. Werfen mit Papierſchlaugen, Konfetti und ſonſtigen Gegenſtänden, ſowie das Mitbringen von lebenden Tieren jeder Art verboten. Herren⸗ und Damenmaskengarderobe nebſt räumen, Blumenverkauf und Photograph im Hauſe. Kontrolle: Die Eintrittskarten ſind aufzubewahren und dem Auſſichtsperſonal auf Verlangen vorzuzeigen. Von 12 Uhr ab werden an Ballbeſucher, die den Roſen⸗ garten vorübergehend vexlaſſen wollen, on e gegen Bezahlung von 1 Mk. ausgegeben. Wiedereintritt iſt nur zuläſſig, wenn gleichzeitig mit der Kontremarke auch die Eintrittskarte vorgezeigt wird. 32162 Deutsche Kolonialgesellschaft Abt. Mannheim. Deutscher Flottenverein Abt. Mannheim. 5379 Herr Professor Franz Thorhecke von Heidelberg wird am Freitag, den 22. Januar 1909, abends 8½ Uhr im Saale des Bernhardushofes K 1, 5 einen Vortrag über seine, im Auftrag des eichskolonialamts gemeinsam mit Herrn Professor Dr. Hassert(Köln) unternommenen „Reisen in Ramerun“ unter Vorführung von zahlreichen Lichtbildern nach eigenen Aufpahmen halten.— Zzu diesem interessanten Vortrag beehren wir uns ergebenst einzuladen. Für die Vorstände: Oarl Reiss. Srosse Karneval-Gesellschait Lindenhoi e. V. Sonntag, den 24. Januar 1909, abends 3 Uhr 11 Min.: 5897 Grosse im Lokal„Zum alten Lindenhof“. Um zahlreiches Erſcheinen bittet Der Elfer⸗Rat. August Koegelx Kontor: E 7, 15a, part. Telephon 3581 empflehlt alle Sorten 5019 Kohlen, Koks, Briketts, Buchen- und Tannenhbolz. n Wer bezahlt die höchſten Preiſe für gebrauchte Möbel, Kleider, Schuhe, auch ganze Haus⸗ einrichtungen, ſowie Partiewaren Tel. 3536. 14462 HN. Meisel, 10 33 7. Altes Eiſen, alte Metalle, Lumpen, Neutuchabfälle, 1, jäftsbücher, fämtliche—.— Anter Garantie des Einſtampfens, ſowie 51 Lehmann, H. Meisel, 0 3, 2. el. 3588 Friſier⸗ — e er. —. e„ 9 rr Frnneeee.eee— e.