Sna 2388 ——. be Gadiſche Bolkszeitung.) 90 Sfennig monatlich. Bringerlobn Pig. monatlich, dauc dee Bof dez tnel Voſte auſſchlag W..4 5 Quattal, Eimzel⸗RNummer 6 Pig⸗ Iu ſera te: Die Colonel Zelle. Pfg Auswärtige Inſerats„,„ Die Reflame⸗Beile„1 Mant Badiſche Neueſte Na Geleſeuſte und verbreitetze Zeitung in Maunhein and Umgebung. Schlnß des Inſeraten⸗Annahme ſin das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, der Stadt mannheim und Umgebung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sountag) (Maunheimer Volksblatt.) chrichten Anabbzängige Tageszeitung. Telegramm⸗Avreſſe⸗ „Seneral-Anzeigeg MNannheim“, Nr. 37. Samstag, 23. Januar 1909. Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 12 Seiten. // Telegramme. Reichstagsſtichwahl. *Siegen, 2. Jan. In der Stichwahl im Reichstags⸗ wahlkreis Siegen⸗Wittgenſtein⸗Biedenkopf wurde Vogel(natl.) mit 17924 Stimmen gewählt. Lizentiat Mumm ſchriſtl.⸗ſoz.] erhielt 15 699 Stimmen. Wahlrechtsdemonſtrationen in Berlin. Berlin, 22. Jau. Eine hieſige Korreſpondenz will wiſſen, daß die Sogialdemokraten am 28. Jan. Wahlrechts⸗ demonſtrationen in Berlin planen. Sie wollen am Abend des 26., nachdem tags zuvor der Wahlrechtsantrag im Abgeord⸗ netenhaus beraten worden iſt, große Verſammlungen abhalten und daran Maſſendemonſtrationen knüpfen, die ſich dis zum., dem Geburtstag des Kaiſers, hinziehen würden. Der Grünauer Mordprozeß. Berlin, 22. Jan. In dem Grünauer Mordprozeß gegen den Kutſcher Max Woldenberg, der beſchuldigt iſt, am 12. Sep⸗ im Forſt von Grünau die Tiſchlerfrau Luiſe Buchholz ermordet und beraubt zu haben, bejahten die Geſchworenen die Schuldfrage auf Mord und Diebſtahl. Der Staatsanwalt beantragte Todes⸗ ſtrafe und 10 Monate Gefängnis. Das Gericht verkündete jedoch nach längerer Beratung wider alles Erwarten folgenden Beſchluß: Der Wahlſpruch der Geſchworenen wird für ungiltig erklärt, weil das Laiengericht ſich in weſentlichen Punkten zuungunſten des Angeklagten geirrt hat. Der Prozeß muß aus dieſem Grunde einem neuen Schwurgericht zur Verhandlung übergeben werden, Die Neutralität der Niederlande. Haag, 22. Jan. In einer beſonderen Note, die dem Be⸗ richte der Sektionen der Erſten Kammer beigefügt iſt, richtet Senator van Heeckeren an die Regierung die Frage, ob ſie etwas dagegen einzuwenden habe, daß an die Kabinette von Berlin und London und, wenn nötig, auch an andere Kabinette, die Anfrage gerichtet werde, ob dieſe Regierungen durch das Nordſeeabkommen von 1908 ſich gebunden halten, im Falle eines europöiſchen Kriegs oder im Falle eines drohenden Krieges die Integrität und Neu⸗ tralität des niederländiſchen Staatsgebiets zu achten. Deutſchland und England. OLondon, 28. Jan.(Von unſerem Londoner Burcau.] Während der geſtrigen Gedenkfeier am Grabe der Königin Vik⸗ wria, an der alle Mitglieder der Königsfamilie einſchließlich des Königs teilnahmen, wurde ein beſonders prächtiger Kranuz niedergelegt, der von Kaiſer Wilhelm nach Schloß Windſor geſchickt worden war.(Siehe hierzu auch die Rede des engliſchen Miniſters des Auswärtigen Grey, in welcher die fried⸗ lichen Abſichten Englands bezüglich eines Einvernehmens mit Deutſchland beſonders ſtark unterſtrichen wurden. D. Red.) Oeſterreich⸗ungarn und die Türkei. OLondon, 28. Jan.(Von unſerem Londoner Bureau.) Der Korreſpondent der„Times“ in Konſtantinopel will aus zu⸗ verläſſiger Quelle wiſſen, daß das Protokoll über die Verhand⸗ lungen zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und der Türkei einen Zufatz zugefügt erhielt, in der erklärt wird, daß die Tür⸗ kei die Annexion von Bosnien und der Herzegowina anerkenne, wenn Oeſterreich⸗Ungarn die von der Pforte per⸗ langten neuen Paragraphen des Protokolls annehmen wolle. Der Wiener Korreſpondent desſelben Blattes verzeichnet Gerüchte, denen zufolge unweſentliche Abänderungen in dem Protokolle vorgenommen werden ſollen, bevor dasſelbe unterzeichnet wer⸗ den ſoll. Sir Edward Greh über die Balkanfragen. OLondon, 23. Jan.(Von unſerm Londoner Vur.). Sir Edward Grey hielt geſtern eine Rede, in der er den Stand der Balkan⸗Kriſis und die Beziehungen zwiſchen England und Oeſterreich beſprach. Er ſagte: Man habe einige Monate der Sorge hinter uns, es ſei daher er⸗ freulich, daß Oeſterreich⸗Ungarn und die Türkei ſich wenigſtens im Prinzip über die wichtigſten Streitpunkte geeinigt haben. Leider könne man nicht behaupten, daß der Hortzont klar ſei, aber es ſei nach den trüben Wolken doch wieder blauer Himmel zu ſehen. Immerhin ſeien noch andere Schwierig⸗ iten zu überwinden, aber er hoffe, daß das gute Beiſpiel Oeſterreich⸗Ungarns verſönhlich auf die 1 nſer Wunſch, fuhr der Miniſter fort, iſt nicht nur den Friede nzuerhalten, ſondern auch, daß die Beziehun⸗ gen der Mächte zu einander ſich ſtets verbeſſern mögen. Die guten Beziehungen Englands zu Frankreich und Rußland haben viel dazu beigetragen, die Balkan⸗Kriſis zu löſen, aber auch das Bewußtſein, daß Deutſchland und Italien, die beiden Verbündeten der habsburgiſchen Monarchie aufrich⸗ tig für den Frieden gewirkt haben, hat ein gut Teil dazu beigetragen, die Erregung zu beſeitigen und ſo könne man hoffen, daß der bevorſtehende Beſuch des engliſchen Königs bei Kaiſer Wilhelm in Berlin das Ver⸗ trauen auf die guten Abſichten und die freundſchaftliche Ge⸗ ſinnung Englands vergrößern werden. Durch die Haltung Oeſterreich⸗Ungarns im vergangenen Herbſt ſei man in England gezwungen geweſen, die Sympathien aufzugeben, die man ſonſt für dieſes Land hegte, doch hoffe er, daß dies bald wieder anders werde. In Oeſterreich⸗Ungarn habe man England wegen ſeiner Haltung unbernünftigerweiſe falſch be⸗ ſchuldigt. Dieſen Anſchuldigungen lege er aber wenig Be⸗ deutung bei, die politiſche Atmoſphäre ſei zu überladen ge⸗ weſen. Was die öſterreichiſche Preſſe England vorgeworfen habe, beruhe auf freier Erfindung, aber auf dieſe Weiſe ſei zwiſchen London und Wien eine Barriere entſtanden, die nur von drüben beſeitigt werden könne. Im Gegenſatz zu der öſterreichiſchen Preſſe haben die einflußreichen engliſchen Blätter ſich durchaus in den Grenzen der berechtigten Kritik gehalten und er würde es bedauern, wenn nicht von öſter⸗ reichiſcher Seite alles geſchehe, um die unbegründeten Vor⸗ würfe gegen England wieder gut zu machen. Schwerr Regenfälle. Johaunesburg, 22. Jan. Fortdauernder Regen hattt in verſchiedenen Minen Dammbrüche zur Folge, unter anderem in der Witwatersrand Gold Mine, wo 10 Weiße und 180 Eingeborene in einer Grube flutender Waſſermaſſen den Tod fanden. Türkei wirken werde. *** OLondon, 28. Jan.(Von unſerem Londoner Bureau.) Der Korreſpondent der„Times“ in Kalkutta telegraphiert, daß die energiſchen Vorkehrungen der Behörden in Oſt⸗ bengalen einen ſehr wohltuenden Einfluß auf die Eingebore⸗ nen ausgeübt haben. polltische lebersleht. Maunheim, 28. Januar 1909, Die Arbeiter und der Arbeitskammer⸗ geſetzentwurf. Im Gegenſatz zu den freien Gewerkſchaften lautet das Urteil anderer großer Arbejterorganiſationen über den Ent⸗ wurf günſtig. Der Zentralrat der deutſchen Gewerkver⸗ eine(.⸗D.) erkennt beim vorliegenden Entwurfe weſentliche Fortſchritte gegenüber dem erſten Entwurf an und glaubt auch, daß das Geſetz geeignet ſein werde, die ihm geſtellten hohen Aufgaben zu erfüllen, falls eine Anzahl Aenderungen vorgenommen würden und zwar hauptſächlich: Territoriale Gliederung, Ausdehnung des Tätigleitsgebietes der Kammer auf Erhebungen über die gewerblichen und wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe der in der Kammer vertretenen Gewerde aus eigener Iuitiative, Beaufſichtigung und Durchführung des Arbeiter⸗ ſchutzes, Mitwirkung bei Tarifperträgen, Einbeziehung des Handels⸗ getwerbes und der Betriebe der Heeres⸗ und Maxineverwaltung, Herabſetzung des Wahlrechtes auf das 21. bezw. 28. Lebensjahr, Wäßlbarkeit der Beamten der Organiſationen, Errichtung bon Kammern auch dann, wenn Arbeitgeber oder Arbeiter durch ihre Organiſationen oder durch Urabſtimmung den Antrag auf Errich⸗ tung ſtellen, Uebernahme der Koſten auf das Reich. Das Zentralblatt derchriſtlichen Gewerk⸗ ſchaften Deutſchlands zollt der Regierung Anerken⸗ nung dafür, daß die meiſt beanſtandeten Punkte des frühe⸗ ren Entwurfs jetzt verſchwunden ſind, und tritt energiſch für paritätiſche Kammern ein, beſonders unter Hinweis darauf, daß die Tarifinſtanzen durchweg gut arbeiteten, warum ſolle nicht auch ein Zuſammenarbeiten der beiden Gruppen in einer paritätiſchen Arbeitskammer erfolgreich und fruchtbringend ſein? Dieſer Punkt ſei ſo wichtig und ſo ernſt für die Ent⸗ wickelung unſerer ganzen ſozialen Zuſtände, daß der ernſt⸗ hafteſte Verſuch trotz aller Schwierigkeiten gemacht werden müſſe. Beſonders freudig begrüßt wird hier die Einbeziehung der handwerksmäßigen Betriebe und der Heiminduſtrie in die Kammern ſowie das neue Wahlverfahren. Der Deutſche Techniket⸗Verband— Deutſche Techniker⸗Zeitung, Heft 52, 30. Dezember— proteſtiert gegen die Hintanſetzung der Techniker, wie ſie auch in dem neuen Entwurfe zum Ausdruck komme; wenn ſie in die Kam⸗ mer nach dem Entwurf einbezogen werden, ſo würden ſie Eigene Kedaktionsbureaus Nedafton. in Berlin und Harlsruhe. Sredtrtoe und Berlags⸗ für das Abendblau Nachmtttags 8 Ugr. bene g (Mittagblatt.) zu vollſtändiger Bedeutungsloſigkeit in dieſen Kammern ver⸗ urteilt ſein ſelbſt wenn ſie hier und da einen Vertreter hinein⸗ wählen könnten. Sie verlangen deshalb eine Intereſſenver⸗ tretung, die nicht nur auf dem Papier ſteht, vor allem alſo Technikerkammern auf paritätiſcher Grundlage innerhalb der Arbeitskammern. Die Behandlung der Interpellationen im Reichstaze. Die verſtärkte Geſchäftsordnungskommiſſion des Reichs⸗ tags faßte heute Beſchluß über die Friſten für die Behand⸗ lung von Interpellationen. Der Antrag der Sozialdemo⸗ kraten, daß die Interpellationen in einer der nächſten drei Sitzungen nach ihrer Einbringung auf die Tagesordnung ge⸗ ſtellt werden müßten, ohne Rückſicht auf die Stellungnahme des Reichskanzlers, wurde mit den Stimmen aller anderen Parteien abgelehnt. Die freiſinnigen und nationalliberalen Anträge unterſcheiden danach, ob der Kanzler ſich zur ſofortigen Beantwortung bereit erklärt; in dieſem Falle ſoll die Verhandlung ſofort ſtattfinden. Das⸗ ſelbe iſt der Fall, wenn der Kanzler die Beantwortung ab⸗ lehnt und eine Beſprechung beantragt und genügend unter⸗ ſtützt wird. Für den Fall, daß der Kanzler einen ſpäteren Termin für die Beantwortung der Interpellation in Ausſicht ſtellt, ſoll nach den Anträgen der Nationalliberalen danach unterſchieden werden, ob es ſich um Fragen der auswärtigen Politik oder um andere Fragen handelt. Liegt der in Aus⸗ ſicht geſtellte Termin bei Fragen der auswärtigen Politit innerhalb vier Wochen und bei anderen Fragen innerhalb zwei Wochen nach der Einbringung der Interpellation, ſo iſt dieſer Termin für die Verhandlung einzuſetzen, liegt er ſpäter, ſo kann der Reichstag beſchließen, ob und wann er eine Beſprechung der Interpellation vornehmen will, und zwar hat dieſe Beſchlußfaſſung in einer der nächſten drei Sitzungen und ohne Diskuſſion ſtattzufinden. Bei der Abſtimmung über dieſen Antrag wird der Unterſchied zwiſchen auswärtigen und anderen Fragen fallen gelaſſen und die Friſt auf 14 Ta ge feſtgeſetzt; ebenſo kann der Reichstag innerhalb drei Tagen ſelbſtändig einen Termin für die Behandlung der Interpellation anſetzen, wenn der Kanzler überhaupt keinen Termin in Ausſicht ſtellt. Für die zweite Leſung der Ge⸗ ſchäftsordnungskommiſſion wird von freiſinniger und national⸗ liberaler Seite der Antrag vorbehalten, daß hierzu nicht ein Majoritätsbeſchluß erforderlich ſein ſoll, ſondern ein Antrag von 15 Mitgliedern genügt. Angenommen wird der Antrag der Freiſinnigen, wonach, wenn der Kanzler die Beantwortung ablehnt, die Unterſtützung von nur 30 Mitgliedern ſtatt 50 zur Beſprechung genügen ſollen. Sodann trat die Kommiſſion in die Beſprechung der Jrage ein, ob und unter welchen Vorausſetzungen bei der Beſprechung von Interpellationen die Stellung von Anträgen zuläſſig ſein ſoll. Zu einer Beſchlußfaſſung hierüber kam es noch nicht. Die Sozialdemokraten verlangen, daß ſchon 30 oder 50 Stimmen hierzu genügen ſollen, während die Frei⸗ ſinnigen und Nationalliberalen einen Majoritätsbeſchluß für notwendig erklären. Der Präſident des Reichstages empfiehlt das Exfordernis einer Zweidrittel⸗Majorität, während die Reichspartei beantragt, daß die Stellung von Anträgen bei Interpellationen zu unterbleiben habe, falls 30 Mitglieder widerſprechen. Die ſächſiſche Wahlrech sreform unter Dach und Fach. “ Dresben, 22. Jan. Die Zweite Kammer verhandelte üher die Wahlreformporſchläge der Erſten Kammer. Die Tri⸗ bünen waren überfüllt. Der nationalliberale Abgeordnete Hett⸗ ner als Berichterſtatter der Minderheit führte aus, die Minder⸗ heit ſtimme den Vorſchlägen nur zu, um die Reform nicht aber⸗ mals ſcheitern zu laſſen. Es handle ſich nicht um die Schaffung eines idealen Wahlrechts, ſondern um die Beſeitigung des be⸗ ſtehenden ungerechten Syſtems. Im Namen der Mehrheit deg konſervativen Fraktion erklärte der Abg. Hähnel, die Konſer⸗ vativen hätten lieber die Eventualvorſchläge angenommen, da dieſe dem Mittelſtande einen größeren Einfluß geſichert hätten. Auch nähmen ſie die Reform nur an, damit ſie nicht ſcheitere, Graf Hohental berſicherte den Mittelſtand ſeines Wohl⸗ wollens, er hat aber Reſignation zu üben, wie die Regierung ſie üben müſſe. Dieſe hätte unverantwortlich gehandelt, wenn ſie einiger Mittelſtandswünſche wegen die Reform zum Scheitern gebracht hätte. Das neue Wahlrecht biete übrigens dem Mittel⸗ ſtand größere Vorteile als je ein ſächſiſches Wahlrecht. Im Namen der Mehrheit der nationalliberalen Fraktion betonte Abg. Schieck, man könne nicht vorwiegend für die Mittelſtandsparteien ar⸗ beiten, ſondern habe auch andere Berufsgruppen zu berückſichtigen. Wenn auch nicht alle Wünſche erfüllt ſeien, ſo werde doch hoffent⸗ lich im Lande nach Annahme des Entwurfs wieber Beruhigung eintreten. Der freiſinnige Abg. Günther kritiſierte die ſchnelle Erledigung des Entwurfs und perlangte eine gründlichere Be⸗ ratung. Er ſtellte ſchließlich einige ausſichtsloſe Abänderungs⸗ Anträge. Der nationalliberale Abg. Zanghammer führte aus, nach ihrem Stärkeverhältniſſe zu den ſonſtigen Angeſtellten hätte man an dem von ihm am nachdrücklichſten vertretenen Kom⸗ 2. Seiie. Seneral⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) Maunheim, 23. Januar,. promiß feſtgehalten, auf das man jetzt im weſentlichen zurückge⸗ kommen ſei, ſo ſei das Wahlrecht ſchon im letzten Frühjahr zu⸗ ſtande gekommen. Er betonte, wie das auch der nationalliberale Abg. Merkel tat, das neue Wahlrecht bedeute einen weſentlichen Jortſchritt, ſei aber nicht der Weisheit letzter Schluß. Beide wandten ſich entſchieden gegen die Straßenkundgebungen, durch die Regierung und Landtag ſich nie und nimmer etwas abringen ließen. Sie ſeien der ſchlechteſte Weg, den die Arbeiter betreten könnten. Beide erkannten das Entgegenkommen der Regierung an und erklärten es als ſtaatsklug, daß dieſe nicht die weitergehenden Wünſche der Mittelſtandspartei berückſichtigt habe. Einige frei⸗ ſinnige und mittelſtändleriſche Anträge wurden nicht genügend Aunterſtützt. Schließlich wurde das Geſetz mit 72 gegen 5 Stim⸗ men angenommen. Geſchloſſen waren dafür die Konſervativen, von den Nationalliberalen dagegen nur die Abgg. Müller⸗Hirſch⸗ felde, Müller⸗Leipzig und Dr. Zöphel⸗Leipzig, die beiden Frei⸗ finnigen waren gleichfalls dagegen. Die Sprachenfrage in Oeſterreich. Im Abgeordnetenhaus wurde die Dringlichkeit des An⸗ trages Muehlwert abgelehnt. Es gelangten hierauf fünf weitere Dringlichkeitsanträge, welche Angelegenheiten Böh⸗ mens betreffen, zur Verhandlung. Abg. Wolf ſchilderte die Vorfälle in Prag, wo man den Deutſchen das Leben und die Betätigung des Deutſchtums zu verekeln trachte, und be⸗ merkte, die Deutſchen werden in Prag keinen Fußbreit und keinen Hauch deſſen preisgeben, was ihnen gehört. Wenn die Regierung nicht im Stande ſei, die Rechte der deutſchen Studenten in Prag, an der Stätte der älteſten deutſchen Uni⸗ Verſität, Farben zu tragen und ihr Deutſchtum zu betätigen, zu ſchützen, ſo werde ſie umſo weniger den nationalen Frieden ſchaffen können, deſſen Präliminarien in einer Enquete aus⸗ gehandelt werden ſollen. Redner appellierte ſchließlich an die Regierung, den Deutſchen den eines Kulturſtaates wür⸗ digen Schutz angedeihen zu laſſen.(Beifall). Nachdem noch der Abgeordnete Fresl(tſchechiſch⸗radikal) die Behauptung des Deutſch⸗Radikalen Wolf von einer Drangſalierung der Deutſchen in Prag beſtritten und ſich über die Unterdrückung der tſchechiſchen Minderheiten in Nordböhmen beklagt hatte, wurde das Haus auf Montag vertagt. Der Leiter des Handelsminiſteriums richtete an den Präſidenten der Prager Poſt⸗ und Telegraphen⸗Direktion Einen Erlaß, durch den angeordnet wird, daß bis zur Rege⸗ lung des Sprachengebrauchs bei den Behörden in Böhmen im inneren Geſchäftsgang bei der Poſt⸗ und Telegraphen⸗ Direktion, ſowie im Verkehr mit derſelben mit anderen landesfürſtlichen Behörden und Aemtern bezüglich des Ge⸗ hrauches der beiden Landesſprachen der Zuſtand maßgebend zu ſein hat, wie er am 1. Januar 1907 beſtand. Im Verkehr mit den Parteien und autonomen Behörden wird für die Beamten weiteſtes Entgegenkommen angeordnet. Deutsches Reich. — Eu der Steuerkommiſſion des Reichstags) beantragten die Nationalliberalen bei dem zur Beratung ſtehen⸗ den Geſetzentwurf über das Erbrecht des Staates, die Beſchränkung der Großeltern auf die Vorerbſchaft zu ſtreichen. Der Antrag wurde mit großer Mehrheit angenommen. Ebenſo würde Artikel 1 des Eutwurfs mit 15 Stimmen gegen 13 Stim⸗ men angenommen. —(Ausſchreitungen farbiger Polizeiſoldaten in Südkamerun.) Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt: Ueber die Ausſchreitungen einiger farbiger Politei⸗ ſoldaten im Hinterlande von Südkamerun, über die bereits pri⸗ nate Meldungen durch die Preſſe gegangen ſind, iſt inzwiſchen auch der Bericht des Gouvernements an amtlicher Stelle einge⸗ troffen. Nach demſelben haben tatſächlich Polizeiſoldaten der Sta⸗ tion Faunde in Dong⸗Doang ſchwere Ausſchreitungen gegen Ein⸗ geborene und Hauſſas verübt. Ein eingeborener Häuptling iſt an den erlittenen Verletzungen geſtorben. Auf dem Wege nach Jaunde, wohin die Schuldigen von dem Stationsleiter in Joko geſchickt wurden, ſind einige von den Delinquenten deſertiert und haben ſich dann vermutlich an den Kämpfen bei Baturi beteiligt, in denen— wie bereits früher gemeldet— Leutnant Reuter töt⸗ lich verwundet wurde. Hauptmann Dominik begab ſich alsbald perſönlich nach Dong⸗Dong und ſtellte eine eingehende Unter⸗ ſuchung an. Ihr Ergebnis war, daß drei Polizeiſoldaten zum Tode verurteilt worden ſind. Einer von ihnen wurde, noch ehe das Urteil vollſtreckt werden konnte, von ſeinen eigenen, über die Ausſchreitungen ſelbſt in höchſtem Maße aufgebrachten Stammes⸗ genoſſen gelyncht. Der Gouverneur hat einen weiteren Bericht in Ausſicht geſtellt. 2 Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Hroßh. Bad. Hof⸗ und Nattonaltheater in Mannheim. Don Jnanito. Komödie in vier Aufzügen von Oscar A. H. Schmitz. Oscar A. H. Schmitz, der als Erzähler dieſem und jenem bekannt ſein dürfte, hat nun auch der Bühnenehrgeiz angewan⸗ delt. Wir ſind nun einmal in dem großen reformatoriſchen Zuge drin, es muß alles neu werden am Theater, im Theater, auf dem Theater und alſo ging auch unſer Oscar A. H. Schmitz unter die Reformatoren. Er ſchrieb ſeiner Veranlagung gemäß ein heiterpikantes Stück und erfand zu dieſem Stück— vorher bder nachher, iſt gleichgültig— die Theorie des Geſellſchafts⸗ theaters, die Komödie höheren Stils auf dieſem Geſellſchafts⸗ zheater, die den Abend eines geiſtig gut genährten Menſchen bis⸗ weilen wertvoll ausfüllen ſoll, wenn er des Tages Mühen und Verdrießlichkeiten hinter ſich hat. Dieſes heitere Theater ſoll ebenbürtig und ebenberechtigt neben das Kultur⸗ und Bildungs⸗ theater treten. Der Gedanke iſt nicht ohne—. Schmitz meint aber, die Kritiker ſeien im allgemeinen zu ſehr Pedanten, um Freude an dieſem novum zu finden, und wenn ſie doch einmal Vergnügen an einer Komödie höheren Stils fänden, die im feſſelndem und geiſtreichem Dialog eine Zeitfrage behandelt, ſo müßten ſie immer erſt ihre Seele ſalvieren, ehe ſie zugäben, daß ſie einen außerordentlich vergnügten Abend hatten; ich hoffe, daß es dieſer Pedanten unter den Kritikern nur noch einige Exemplare auf den Dörfern des Lebens gibt. Im Anfang war die Theorie. In Deutſchland wenigſtens. Nachdem Schmitz nun in den flüchtigen Umriſſen eines Feuille⸗ tons uns die Theorie der Komödie höheren Stiles und des Geſellſchaftstheaters entwickelt, fragte es ſich, ob wir erſtere und damit letzteres in Deutſchland haben und haben können. Vor⸗ Badiſche Politik. Tandtagskandidaturen. * Karlsruhe, 22. Jan. Dem Vernehmen der„Bad. Landeszeitung“ zufolge, ſoll der frühere nationalliberale, jetzt konſervative Pfarrer Karl vom Diakoniſſenhaus in Frei⸗ burg als Kandidat der Konſervativen und des Bundes der Landwirte für den Landtagswahlkreis Mann⸗ heim⸗Schwetzingen auserſehen ſein. Karl iſt der Verfaſſer der kürzlich anonym erſchienenen Broſchüre, die dem badiſchen Nationalliberalismus bei den kommenden Land⸗ tagswahlen den Untergang verkündet auf Koſten einer neu⸗ konſervativen Partei, etwa nach der Art eines proteſtantiſchen Zentrums. Aus Stadt und Land. Mannzdeim, 23. Januar 1909. * Militärnachrichten. Zum Bezirksoffizier ernannt untkbe Stellung zur Dispoſition mit der geſetzlichen Penſion der Haupt⸗ mann und Kompagnie⸗Chef Coſte im Infanterie⸗Regiment von Lützow(1. Rhein.) Nr. 25, beim Landwehr⸗Bezirk Forbach. Ver⸗ ſetzt die Oberleutnants Richter im 2. Bad. Feldartillerie⸗Reg. Nr. 30 in das 4. Bad. Feldart.⸗Reg. Nr. 66 und Frhr. v. Rech im 3. Bad. Feldart.⸗Reg. Nr. 50 in das 5. Bad. Feldart.⸗Reg. Nr. 75; die Leutnants Freytag im Inf.⸗Reg. von Voigts⸗ Rhetz(3. Hann.)] Nr. 79, in das 2. Ober⸗Elſäſſ. Inf.⸗Regt. Nr. 171, Schröter im 2. Bad. Feldart.⸗Regt. Nr. 30 und Rup⸗ pert im 3. Bad. Feldart.⸗Regt. Nr. 50,— in das 5. Bad. Feld⸗ Art.⸗Regt. Nr. 76, Warder(William) im 3. Bad. Feldart.⸗ Regt. Nr. 50, in das 4. Bad. Feldart.⸗Regt. Nr. 66, Wirth, Lt. d. Reſ. des 4. Bad. Feldart.⸗Regts. Nr. 66(Frankfurt a..), vom 1. Februar 1909 ab auf ein Jahr zur Dienſtleiſtung bei den: genannten Regiment kommandiert. Aus der Schutztruppe für Südweſtafrika ſcheidet am 31. Januar aus und wird mit 1. Febr. 1909 im Heere angeſtellt: Ohling, Lt., im Telegraphen⸗Bat. Nr. 4. Von ſeiner Dienſtleiſtung auf ſein Geſuch enthoben: Stubenrauch, Oberſtl. a. D. Neubrandenburg, zuletzt Kom⸗ mandeur des 2. Bad. Feldart.⸗Regts. Nr. 30, mit der Erlaubnis zum ferneren Tragen der Uniform des genannten Regiments. Der Abſchied mit der Erlaubnis zum Tragen der Landwehr⸗ Armee⸗Uniform bewilligt den Rittmeiſtern der Reſerve Raſſiga(Mannheim) des Kurmärk. Drag.⸗Regts. Nr. 14, Bohnen berger(Mannheim) des Huf.⸗Regts. Königin Wil⸗ helmine der Niederlande(Hannov.] Nr. 15; dem Oberleutnant Ladenburg(Mannheim der Landw.⸗Kav. 1. Aufgebots. Der Abſchied bewilligt den Oberleutnants Graf(Mannheim), Selb(Mannheim), Schaum, Henſel(Mannheimj] der Land⸗ wehr⸗Fußart. 2. Aufgebots. * Lehrbericht der Handelskurſe für Mädchen. Nach dem ſoeben erſchienenen Lehrbericht der Handelskurſe für Mädchen wurden die Kurſe in den letzten 3 Jahren— ſeit Herausgabe des letzten Berichts— von 230 Teilnehmerinnen be⸗ ſucht, und zwar im Schuljahr 1906/07 von 70, 1907/08 von 76 und im laufenden Schuljahre von 84. Bekanntlich ſind dieſe Kurſe nicht nur für ſolche Mädchen beſtimmt, die ſich dem kaufmännifchen Berufe widmen, ſondern auch für diejenigen, welche die erworbenen Kenntniſſe und Fertigkeiten im Elternhauſe, im Geſchäfte des Vaters, Bruders etc. verwerten wollen. Von 626 Abſolventen der Kurſe waren 185 Töchter von Gewerbetreibenden und Handwerkern. erfahren, da die ſeit 1904 eingeführte Einrichtung der Jahreskurfe ſich gut bewährt hat, gewerbeamts in Karlsruhe ſind neu in den Verwaltungsrat einge⸗ treten: Herr Stadtrat A. Duttenhöfer(im Dezember 1908) als Vertreter der Stadt Mannheim, Herr M. Rothſchild als Vertreter der Handelskammer, Frl. E. Hammer als Delegierte des Kaufmänniſchen Vereins für weibliche Angeſtellte. An den Kurſen, die ſeit ihrem Beſtehen von Herrn Handwerkskammerſekre⸗ tär Haußer ehrenamtlich geleitet werden, wirken 7 Lehrer und 2 Lehrerinnen. Gelehrt wird: Handelskorreſpondenz, Wechſellehre, Buchführung, Handelsgeographie, Stenographie, Franzöſiſch und Maſchinenſchreiben. Der Bericht enthält eine intereſſante Beilage, einen Vortrag des Schulvorſtandes über:„Handelsfortbildungs⸗ ſchule und Handelsjahreskurſe“, worin dieſe vielumſtrittene, auch hier aktuelle Frage nach allen Seiten fachmänmiſch beleuchtet wird. * Der Jahresbericht des Wöchnerinnen⸗Aſyls Luiſenheim, der ſoeben erſchienen iſt, erwähnt zunächſt den ſchweren Verluſt, wel⸗ chen die Anſtalt durch den Tod ihres langjährigen Leiters, Herrn Medizinalrat Dr. Mermann, erlitt. In warmen Worten ge⸗ denkt der Vorſtand nochmals der großen Verdienſte, die der Ver⸗ ſtorbene um die Gründung und Entwicklung des Mannheimer Wöchnerinnenaſyls in 21 Jahren unermüdlichen Wirkens und treueſter Pflichterfüllung ſich erworben hat. Zum Nachfolger Med.⸗Rat Mermanns wurde im Mai v. J. Herr Dr. Prerler gewählt. Die Inanſpruchnahme des Wöchnerinnenaſyls war im Berichtsjahre bedeutend größer als in den Vorjahren. 1301 ſo verfeinert, ſo heiter, wie die der Franzoſen, von denen der Gedanke des Geſellſchaftstheaters herübergenommen wurde. Im Verhältnis zu den Franzoſen ſind wir Deutſche alle ſo ſchwer⸗ blütige Menſchen von der Waterkant, wie in Schmitz' Komödie der Konſul Finke. Und ich weiß nicht, ob die wachſende Sätti⸗ gung unſerer Kultur mit materiellem und äſthetiſchem Luxus dieſe pſychologiſchen und raſſemäßigen Unabänderlichkeiten weſentlich verſchieben wird. Rabes Rat, daß es etwas Ernſtes um das Lachen ſei, verſtehen wir Deutſche ſofort und gut, Renans Wort: die tiefſte Philoſophie iſt die galliſche Heiterkeit, wird nur einem kleinen Kreiſe nicht allzu raſſenhaft gebundener Menſchen und Deutſchen mit internationaler Empfindungs⸗ fähigkeit zugänglich ſein. Doch trotz der Schranken— es wäre immerhin der Verſuch zu machen mit der Verpflanzung des Geſellſchaftstheaters auf deutſchen Boden, und ich geſtehe, hätten wir ſtatt unſeres Neuen Theaters im Roſengarten ein Geſell⸗ ſchaftstheater, wie Schmitz es ſich denkt, es würde damit wahr⸗ ſcheinlich nicht einem tiefgefühlten allgemeinen Bedürfnis ab⸗ Kulturzentrum ſtatt... na, Sie wiſſen ja. Und dann vor allem, Ihr deutſchen Dichter, ſchreibt Komödien dieſes höheren, eleganten, geiſtreichen Stils. Ein heute plötzlich entſtehendes Geſellſchaftstheater müßte ſeinen Bedarf zum größten Teil in Frankreich decken oder bei Shaw oder an ähnlichn internationalen Zentren. Oscar H. Schmitz ſetzte uns geſtern einen deutſchen Verſuch dieſer feineren, unterhalt⸗ ſameren Komödie vor. Einen annehmbaren Verſuch, darin kamen wir wohl überein; man überſehe nicht, daß dieſe ſpieleriſche „Frivolität“ der deutſchen Innerlichkeit noch ganz ungewohnt iſt. Eines kann man zum Lobe der Schmitzſchen Komödie im voraus ſagen, ſie wird„geiſtig gut genährte Menſchen“ beſſer unterhalten als das bisherige deutſche Luſtſpiel, womit ja noch nicht allzu viel geſagt iſt, denn dieſes war wohl nicht ſchwer zu übertrumpfen. läufig ſieht es noch troſtlos genug aus. Unſere Kultur iſt nicht Wer iſt Don Juanito, der aus der Internationalität fern — Die Organifatien hat in dem Berichtsſahre eine Aenderung nicht Infolge einer Anregung Großh. Landes⸗ geholfen, immerhin hätten wir etwas wie ein apartes, ſtilvolles Frauen wurden aufgenommen, wovon 1222 auf der geburts⸗ hilflichen, der Reſt auf der gynäkologiſchen Abteilung. 86 Proz, der Frauen ſtammten aus Mannheim, die übrigen aus der näheren oder weiteren Umgebung. 806 Frauen(nur auf der geburts⸗ hilflichen Abteilungſ) wurden völlig unentgeltlich verpflegt, 416 bezahlten, davon 311 in Klaſſe 3a und 105 in 1. und 2. Klaſſe. Insgeſamt wurden bis jetzt ſeit dem Beſtehen der Anſtalt 11 562 Frauen aufgenommen und in ihr 10 800 Kin⸗ ber, worunter 142 mal Zwillinge, geboren. Die Patientinnen beanſpruchten 15803 Pflegetage. Unter Einrechnung der Säng⸗ linge und des Perſonals leiſtete die Anſtalt nicht weniger als 38 397 Verpflegungstage, die höchſte Belegungsziffer ergab ſich am 15. April mit gleichzeitig 144 Perſonen im Hauſe. Leider wur⸗ den durch dieſe ſtarke Frequenz, eine ſo erfreuliche Beliebtheit des Inſtituts ſie zeigt, aber auch die Finanzen, die ſchon ſeit Jahren mit einem ſtändig wachſenden Defizit kämpfen, weiter verſchlechtert. Da außerdem nur ſehr wenig Geſchenke von Gönnern der Anſtalt überwieſen wurden, mußte der Verein einen erheblichen Teil ſeines Vermögens zur Deckung des Einnahmeausfalls opfern, und ſah fich, um einer Deroute der Finanzen vorzubeugen, gezwungen, an die Stadtgemeinde mit der Bitte um Erhöhung des Zuſchuſſes heranzutreten. Der Etat be⸗ trägt jetzt in Einnahme und Ausgabe insgeſamt 1683 000 Mark, Soweit der Jahresbericht. Unter dieſen Umſtänden wird es dem Verein ſelbſt bei einem erheblich erhöhten Zuſchuſſe der Stadt, auf den zuverſichtlich gehofft wird, nicht möglich ſein, ſoviel Frauen als bisher(1908: 806) unentgeltlich aufzunehmen. Es ſoll deshalb im allgemeinen Intereſſe die freie Verpflegung und Behandlung auf die wirklich bedürftigen Frauen aus Stadt und Kreis Mannheim beſchränkt werden und im übrigen von weniger Bemittelten, aber immerhin Leiſtungsfähigen ein niedrig be⸗ meſſenes Pauſchale erhoben werden. Anmeldung im Wöch⸗ nerinnenaſyl Luiſenheim O 7, 4, täglich von 1 bis 3 Uhr nachm, vor der erwarteten Niederkunft iſt notwendig. * In der Vereinigung der Hoſpitanten der Handelshochſchule ſprach kürzlich im Saale des Cafés Germania Herr Privatdozent Dr. Levy über das Thema:„Die wirtſchaftlichen Eigen⸗ ſchaften des Amerikaners“. Redner weiſt zuerſt auf die durch Einwanderungen aus allen Richtungen verurſachte Verſchie⸗ denheit in der Bevölkerung von Nordamerika hin, die uns daher ohne einheitlichen Typus erſcheint. Es laſſen ſich nur einige beſon⸗ ders wirtſchaftliche Eigenſchaften feſtſtellen. Die einſeitige, auf den Erwerb zugeſchnittene Bildung des Amerikaners, das Univerſitäbs⸗ leben, der Sport und das Geſellſchaftsleben bilden den Anfang der Betrachtung. und ſchildert ſehr anſchaulich die vorteilhaften und nachteiligen Wirkungen der Spezialiſierung der Arbeit auf den Charakter und das Denken ſowohl des Arbeiters wie des Gebildeten. Arbeits⸗ eifer und Achtung vor der Arbeit einerſeits und geringes Intereſſe an kulturellen Fragen und Mangel an Allgemeinbildung anderer⸗ ſeits bilden die durchſchnittlichen Eigenſchaften. Sie beſtimmen gerade die Tüchtigſten, dem Gelderwerb nachzugehen, der geradezu zum Sport ausartet. Zu ſolcher Arbeitsbetätigung fühlt ſich der Amerikaner bei ſeiner Nüchternheit weniger durch die Luft am materiellen Genuß angetrieben, als dem Gefühl, herrſchen und kontrollieren zu können. Im Lande ohne Schlöſſer und Burgen fordert das ausgeprägte Freiheitsgefühl freie Geſtaltung des Lebenz ohne Rückſichtnahme auf ſoziale Stellung. Der Arbeiter kennt keine Anhänglichkeit und Unterwürfigkeit, der Fabrikherr keinen Feudalismus. Dieſer Individualismus hat aber auch Skrupelloſig⸗ kert und Beſtechlichkeit im Gefolge und erſcheint im Geſellſchafts⸗ leben in den Augen des Europäers öfters als Unmanierlichkeit, Der Beamte genießt weniger Anſehen und Achtung und gilt als Peſtechlich! Als beſonderen Typ zeichnet ſchließlich der Redner den Truſtmagnatk und induſtriellen Monopoliſt, deſſen Macht zu brechen dein Staate öft nicht gelingt. Die Nutzanwendung bei dieſer Be⸗ trachtung ſoll die ſein, daß die Befreiung vom feudaliſtiſchen bureaukratiſchen Syſtem und freie Entfaltung des Individuums bis zur Grenze, wo der Staat ein Inteveſſe daran hat, den Auswüchſen des Kapitalismus entgegenzuwirken, für die Volkswirtſchaft vom höchſten Werte iſt. Den intereſſanten Ausführungen danſte die Verſammlung durch kräftigen Beifall. * Für den erſten Roſengarten⸗Maskenball, der am kommenden Samstag, den 30. Januaxr, ſtattfindet, iſt, wie im Vor⸗ jahre, der Preis für die„Roſenlauben“, einerlei ob ſolche zu 6 oder 10 Sitze, auf M. 50 feſtgeſetzt. Das flinke Volk der Zwerge, ſoweit es nicht die winzigſte Raſſe derſelben betrifft, wird durch Angehörige der Mannheimer Turnerſchaft verkörpert werden; die Liliputaner indeſſen— allerliebſte, zierliche Geſchöpfe— ſollen durch zarteſte Jugend— Mannemer Kinner— in die Er⸗ ſcheinung geſetzt werden. Für die Maskenpreiſe und ebenſo für die Eintrittspreiſe hat man ſich ebenfalls an die Normen, wie ſite im vergangenen Jahre feſtgeſetzt wurden, gehalten. Das große Podium des Nibelungenſaales wird außer dem Schmuck, den es in Form eines Heims der Zwergvölker aller Arten und Zonen erhält, von einem natürlichen Hain junger Birkenbäumchen umſchloſſen ſein. *Eine Arbeitsloſenzählung in hieſiger Stadt findet mit Stadtratsgenehmigung durch das Statiſtiſche Amt am Sonn⸗ tag, den 24. ds. Mts. ſtatt. Die Zählung erfolgt durch Mit⸗ glieder der hieſigen Gewerkſchäften.— Die Einwohnerſchaft wird am Boſporus in einem internationalen Hotel vor uns auf⸗ taucht? Ein Mann von Geiſt und Skepſis zunächſt einmal, das gehört ſich ſo. Und dann als Don Juan ein ſehr ſonderbarer Heiliger, eine Don Juanſeele mit einer modernen Seele voll Zweifeln und Gewiſſensfragen zuſammengekoppelt, das iſt eine ſchlechte Ehe! Dondorf heißt der Mann, und es iſt keine Frage, daß Schmitz einen Komödienhelden geſchaffen hat, der geiſtvoll und fein die Dinge und die Lebensprobleme zu erörtern, mit einer reizvoll müden und pikanten Skepſis die alten Fragen von Liebe und Leben ans Licht zu ſtellen weiß, der pfychologiſch feſſelt und nicht ohne tiefern Inhalt iſt. In ſeine Bahn tritt Helene von Wernſtein, eine Künſtlernatur, ein Mädchen, in deſſen Innerem eine tiefe romantiſche Leidenſchaft nach Abenteuern, nach Leben dürſtet, und das ſtirbt vor Langeweile zwiſchen Tennis und Diners. Nun kommt der Verführer ihrer heimlich⸗ſinn⸗ lichen Sehnſucht, nun wird in ihr der Don Juan⸗Traum erweckt, der in allen Mädchen ſchläft? Wie dieſer Mann, dem ein ſo ſüß⸗gefährlicher Ruf vorausgeht, ſie in ſeinen Bann ſchlägt! Ge⸗ heimnisvolles Fluidum. Aber er verſteht eben das Leben frivol, feſt und glühend zu packen. Sie beide ſind dieſelben Menſchen, das fühlt ſie ſchauernd aus ſeinen kühnen, geiſtreichen Wahr⸗ heiten, dieſelben guten ehrlichen Egoiſten, mit derſelben Ab⸗ neigung gegen die Gutmütigen, in denen ſoviel Feigheit und Heuchelei ſteckt, die am Wert des Verzichtens verzweifeln und die fühlen, daß das Abenteuer die einzige Form des wirklichen Lebens iſt und daß, was auch daraus entſtehen mag, nicht ſo tragiſch iſt als nie gelebt zu haben. Es reißt Helene mit den ſtärkſten Sinnesgewalten in Dondorfs Arme, die Stunde der Verführung, des freiwilligen Sichgebens im Rauſche naht, in wundervoller Mondſcheinnacht am Boſporus. Und in der Stunde des Rauſches, bevor noch die Leidenſchaft ſie verſchlingt, die Enttäufchung Helenens, der Don Juan⸗Traum iſt ausgeträumt, Don Juanito⸗ Dondorf, der doch eigentlich nur ein Dilettant des Lebens iſt, hält ganz ſpießbürgerlich um Helenens Hand an und damm liegt 15 Sodann geht Redner auf die berufliche Tätigkeit ein rrD — W FPe —5 re Kan — 4 5 SnenESFSSRKSS SASnSSn Fengs SSe2n He — heim wurde gegen 341 Uhr dorthin gerufen, da ein Bpand in der daß heute vormittag noch zwei weitere verkohlte Leich⸗ die wie geſagt, pſychologiſch durchaus intereſſieren, tritt als ſehr Seegkeen(Wittagblatt) 3. Sette. N erſucht, die Herren Zähler durch ſachgemäße Auskunftserteilung in der Ausübung des Zählgeſchäftes unterſtützen zu wollen. Perſonalien. Dem Schutzmann Lorengz Zimmermann hier wurde die Auszeichnung für zwölffährige Dienſtzeit verliehen. * Eine zweite Südweſtdeutſche Militär⸗Brieftaubenausſtellung beranſtaltet vom 23. bis 25. d. M. der hieſige Brieftaubenverein „Columbia“ in dem geräumigen hellen Saal des Geſellſchaftshauſes, Mittelſtraße 41—43. Wohl üder 600 Stück Brieftauben find zu dieſer Ausſtellung angemeldet. Intereſſenten wollen ſich dieſe Ge⸗ llegenheit nö t entgehen laſſen, da der Eintrittspreis nur 20 Pfg. * Zur Aufhebung des Rheinbrückenzolles. Der Ludwigshafener Stadtrat beſchloß in ſeiner geſtrigen Sitzung, bei der Regierung er⸗ neut den Antrag auf Aufhebung des Brückenzolkes zu ſtellen. Er hofft umſo dringender auf die baldige Erfüllung des Wunſches der Stadt Ludwigshafen, als auch die badiſche Regierung einen gleichen Antrag eingereicht hat und die bayriſche Regierung mach dem Uebergang der Pfalzbahnen in Staatseigentum wohl nicht mehr geltend machen kann, ſie ſei nicht in der Lage zu prüfen, ob tatſächlich die Herſtellungskoſten der Brücke noch nicht gedeckt ſind. Es wäre ſehr zu empfehlen, daß ſich auch der hieſige Stadtrat dem Vorgehen der Ludwigshafener anſchlöſſe. * Zur Parade ſpielt morgen die Grenadierkapelle: 1. Ouver⸗ tupe z. O.„Die Stumme von Portici“ von Auber; 2.„Schmeichel⸗ zätzchen“ v. Eilenberg; 8.„Schlittſchuhläufer“, Walzer v. Wald⸗ teufel; 4.„Gruß an Spandau“, Marſch v. Hohberg. Der Maskenball der Geſellſchaft Rheingold findet nicht am 30. Januar ſtatt.(Näheres ſiehe heutiges Inſerat.) * Saalban⸗Theater. Morgen Somntag finden in dem ſo be⸗ kiebten Etabliſſement wieder zwei Vorſtellungen ſtatt und awar nachmittags 4 Uhr zu bedeutend ermäßigten und abends 8 Uhr zu gewöhnlichen Preiſen. * Wohltätigkeits⸗Maskenball zu Gunſten des Chorfünger⸗Ver⸗ bandes. Die Vorbereitungen zu dieſem am Samstag den 20. Febr. in ſämtlichen Räumen des Saalbautheaters ſtattfindenden Feſte ſind in vollem Gange. Der Plan für die Logen wird am Montag den 25. cr. im Bureau des Saalbautheaters, ſowie bei dem Vor⸗ ſtand des Hoftheaterchores aufgelegt. Intereſſenten belieben ſich ſihre Logen rechtzeitig zu beſtellen. *Stenographie⸗Unterricht. Der Stenographen⸗Ver⸗ ein Gabelsberger zeigt an, daß jetzt wieder neue An⸗ fängerkurſe beginnen. Die don ihm vertretene Schnellſchrift hat die weitaus größte Verbreitung gefunden. Wie wir kürzlich be⸗ vichten konnten, wird im Verein fleißig gearbeitet, ſo daß die Kurs⸗ teilnehmer auf gute Anleitung rechnen dürfen. Unter Führung des Vereins ſind mehrere Gerichtsbeamtenkurſe im Gang. Ein Kurſus für ſtädtiſche Beamten nahm kürzlich ſeinen Anfang, außerdem ein folcher für Polizeibeamte im Bezirksamt. Anmeldungew ſind an das Vereinslokal, R 7, 40, zu richten. * Einen ſchrecklichen Fund machte man heute Nacht bei einem Brande auf der Frieſenheimer Inſel. Die Berufsfeuerwehr Mann⸗ Scheuer des Eigentümers Weißbrod ausgebrochen war. Die Scheune war mit Heu und Stroh gefüllt, die dem Feuer gute Nahrung boten. Die Scheune brannte bis auf den Grund uieder. Bei den Ablöſchungsarbeiten fand die Berufsfeuerwehr die gänz⸗ lich verkohlten Leichen zweier Männer und einer Frau, wahrſchein⸗ lich Okdachloſen, die in der Scheuer übernachteten und wohl auch dus Unachtſamkeit die Scheuer in Brand ſteckten. Wie wir noch erfahren, wurde die Berufsfeuerwehr um 11 Uhr 47 Min. von der Kläranlage im Induſtriehafen aus in Kenntnis geſetzt, daß eine in der Nähe ſtehende Scheune in hellen. Flammen ſtehe. Der Löſchzug der Berufsfeuenwehr rückte ſofort ab. Beim Eintreffen ſtellte ſich aber heraus, daß die Scheune bier weiter wegſtand, als man urſprünglich angenommen hatte, und daß kein Waſſer zur Bekämpfung des Brandes vorhanden war. Herr Brandmeiſter Heil begab ſich deshalb in die Kläranlage und veranlaßte die Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr Waldhof. Dann kehrte der Löſchzug um 12 Uhr 10 Min. wieder in die Stadt zurück, da der Brandplatz außerhalb des Wirkungskreiſes der Berufsfeuerwehr war.(Siehe auch Poli⸗ zeibericht.) Kurz vor Schluß der Redaktion wird uns noch mitgeteilt, mame aufgefunden wurden. *Geſtorben iſt geſtern in Karlsruhe Geh. Oberforſtrat a. D. Konſtantin Föhliſch im hohen Alter von beinahe 80 Jahren. Der Verſtorbene war 1829 in Wertheim geboren, wurde 1851, alſo noch unter Großherzog Leopold, Forſtpraktikant, 1860 Bezirksförſter in Ziegelhauſen, 1868 Forſtaſſeſſor bei der Domä⸗ nendirektion, 1870 Forſtrat, 1885 Oberforſtrat, 1898—97 zugleich forſttechn. Beirat bei der Generalintendanz der Zivilliſte. Am 1. Januar 1905 trat Föhliſch, der inzwiſchen Geh. Oberforſtrat gewor⸗ ben war, in den wohlverdienten Ruheſtand. * Dementi. Die in der Mittwochnumemr mehrerer hieſiger Blätter erſchienene Notig über einen hieſigen Rechtsanwalt entbehrt, wie wir aus beſter Information mitteilen können, jeder tatſächlichen Begründung. Auguſt eine Geldſumme bei der Polizeibericht vom 23. Jauuar. Brand: In vergangener Nacht brach etwa um 1134 Uhr in einer mit Stroh und landwirtſchaftlichen Geräten gefüllten Scheune, welche dem Gutspächter Johann Weisbrod, Dammſtr. 32 hier gehört, und auf der Mannheimer Rheininſel unterhalb der ſtädtiſchen Kläranlage liegt, Feuer aus, welches das Ge⸗ bäude ſamt Fahrniſſen und landwirtſchaftlichen Vorräten zer⸗ ſtörte. Das Feuer ſcheint dadurch entſtanden zu ſein, daß O b⸗ dachloſe in dem Gebäude nächtigten und rauchten. Aus den Trümmern der Brandſtätte wurden 3 bis zur Unkennt⸗ lichkeit verkohlte Leichen(2 männliche und 1 weibliche) noch unbekannter Perſonen herausgeſchafft. Die alsbald herbei⸗ gerufene Berufsfeuerwehr konnte infolge Waſſermangels und ſchlechter Zufahrtswege keine beſonderen Maßnahmen zur Ret⸗ tung des iſoliert ſtehenden Gebäudes einleiten. Unterſuchung iſt eingeleitet. Der Gebäude⸗ und Fahrnisſchaden wird auf 18—14000 Mark geſchätzt und iſt größtenteils durch Verſicherung gedeckt. Zimmerbrände entſtanden in den Häuſern Krappmühl⸗ ſtraße 8, im Ladenlokal C 1, 17 und Tullaſtraße 13 hier. Das Feuer konnte in allen 3 Fällen von Hausbewohnern wieder ge⸗ löſcht werden. Unfälle: Ein verh. Kupferſchmied fiel geſtern vormittag in einer hieſigen Bierbrauerei von einer 2,5 Meter hohen Leiter herunter und erlitt hierdurch ſo erhebliche Rippenquetſchungen, daß er mittels Sanitätswagens ins Allgem. Krankenhaus ver⸗ bracht werden mußte. Ein auf dem Neckar oberhalb der neuen Brücke dor Anker liegenden Schiffe„Maidona“ bedienſteter 27jähriger Matroſe von Hodeniſſen(Holland) ſtürzte geſtern vormittag beim Salzaus⸗ laden in den Schiffsraum und trug dadurch einen Bruch des rechten Knöchels davon. Auch er wurde mittels Sanitätswagens dem Allegemeinen Krankenhaus zugeführt. (Schluß folgt.) Gerichtszeitung. Maunheimer Schwurgenicht. Die geſtrigen Verhandlungen leitete Landgerichtsdirektor Dr. Obkircher. Münzverbrechen bildet den Gegenſtand der beiden zur Verhandlung ſtehenden Fälle. Zunächſt wird aufgerufen die Anklage gegen den 1876 in Preſſena(Prov. Verena) geborenen Arbeiter Aloiſe Andretto. Andretto ſoll in der Zeit vom—13. Auguſt v. J. in ſeiner Woh⸗ nung in Sandhofen falſche Zweimarkſtücke mit dem Bildnis des Königs Otto von Bayern und der Jahreszahl 1904 hergeſtellt und in Verkehr gebracht und weiter in der Wohnung ſeines Schwagers Cajani gemeinſchaftlich mit einem unbekannt geblie⸗ benen Landsmann Gipsformen zur Herſtellung weiterer Zwei⸗ marlſtücke angefertigt haben. Der Angeklagte erklärt ſich nicht⸗ ſchuldig. Als der Vorſitzende auf Einzelheiten eingehen wollte, erwiderte er, die Herren wüßten ja, was er angegeben habe. Als ihm der Dollmetſch(Konſulatsſekretär Dr. Gauß) jedoch ſagte, die Geſchworenen kennten ſeine früheren Ausſagen nicht, machte er Angaben. Der Angeklagte lebt von geheimnisvollen Quellen. Er ſcheint nicht viel zu arbeiten und iſt meiſtens auf der Reiſe, während ſeine Frau in Sandhofen lebt. Das falſche. Geld, ſagt er, habe er erſt kurz vor ſeiner Verhaftung zn Geſicht beklommen. Es habe auf dem Boden der Köche einer Woöhnung gelegen. Bei ſeiner Barſchaft, die aus einem Fünfmarkſtu. und drei Zweimarkſtücken beſtand, fand man ein falſches Zweimark⸗ ſtück. Er behauptet, es in einem Geſchäfte am Markt in Mannheim beim Wechſeln erhalten zu haben. An ſeinem Taſchenmeſſer klebte eine weiße gipsartige Maſſe. Er ſagte, er habe Kreide damit ge⸗ ſchabt.„Auch gab ich das Meſſer verſchiedenen Freunden. Ach, was weiß ich, was ſie damit geſchafft haben.“ Die Gipsform habe er auf einer Wieſe gefunden. Er habe ſeinen Kindern Freude machen wollen, die gerne mit etwas Blankem ſpielten. Als erſter Zeuge wurde die Witwe Kreßel aus Sandhofen vernommen. Sie beſitzt in Sandhofen ein kleines Ladengeſchäft. Eines Abends fand ſie ein falſches Zweimarkſtück in ihrer Kaſſe, zeigte es ihren Kindern und mahnte ſie zur Vorſicht. Einige Tage ſpäter bezahlte ein kleines italieniſches Mädchen wieder mit einem falſchen Zweimarkſtück. Diesmal übergab Frau Keßel das Falſifikat der Gendarmerie. Abends kam die Schweſter von Frau Andretto, Frau Cajani, und erbat das Geldſtück zurück, da ſie eine echte Münze dafür geben wollte. Sie ſagte, die Frau Andretto bitte ſehr darum, ſie ſitze weinend in ihrer Küche. Die Frau Keßel erklärte aber, das Geld ſei auf der Polizei. Darauf ging Frau Cajani und war ſehr niedergeſchlagen.— Der Landwirt Gg. Wolf, der in Sandhofen einen Milchhandel betreibt, gab in zoſt auf. Der Beamte erklärte, daß ſich ein falſches Zweimorkſtück darunter befinde. Wolf meint, er habe es in der italieniſchen Kolonie eingenommen.— Ein Landwirt Jörg aus Michelfeld zechte an einem Tage im Auguſt in einer Wirtſchaft in der Waldhofſtraße. Er bezahlte mit einen Zehnmarkſtück und erhielt vier Zweimarkſtücke und Nickelgeld zu⸗ rück. Als er heimfahren wollte, war er ſehr verdutzt, als ihm das Schalterfräulein ſagte, das Zweimarkſtück ſei falſch.„Ich hube es nicht gemacht,“ beteuerte er. Die Münze trug das Bildnis Köni Otto von Bayern.— Die Frau Andretto bekundet, ihr Mann ſei in der letzten Zeit dreimal zu ihr gekommen; Geld habe nicht abgeliefert, weil er keine Arbeit hatte. Die Zeugin Marie Cajani habe eine Schlafſtelle bei ihr inne. In dem Zimmer der Cajani ſeien die Werkzeuge gefunden worden. Das Zimm ſei immer geöffnet geweſen, der Angeklagte habe nie eine Fremden mit in dieſes Zimmer hinein genommen.— Wacht⸗ meiſter Löſſch hat das Zimmer der Arbeiterin Cajani durch⸗ ſucht. Er fand die Form mit der Prägung 1907. Alle Gegenſtände insbeſondere ein Koffer, waren mit Gips beſudelt.— Der Sach⸗ verſtändige Dr. Hinterskirch, Vorſtand des ſtädt. Unter⸗ ſuchungsamtes Heidelberg, kann nicht mit aller Beſtimmtheit ſagen, daß der Gips, der ſich am Meſſer befindet(Kreide ſei es jedenfalls nicht) von derſelben Art ſei wie der in der Gipsform. Eine große Wahrſcheinlichkeit ſpreche aber dafür.— Dr. E hardt und Prof. Bunte äußern ſich über die Falſifikate. S bekunden, daß die ihnen eingeſandten Falſchſtücke ſämtlich an einer Stelle, wo die Riffelung fehlte, gefeilt waren.— Der 5 Rechtsanwalt Dr. Katz verteidigte Angeklagte wurde nur des Verſuchs des ihm zur Laſt liegenden Verbrechens ſchuldig be⸗ funden, ihm aber die mildernden Umſtände verſagt. Das Urt lautet alsdann auf 1 Jahr Gefängnis unter Aufrechnung von 3 Monaten der Unterſuchungshaft. Zweimarkſtücke waren auch die Spezialität der beiden folgenden Falſchmünzer, des 32 Jahre alten Bürſtenmachere Philipp Brunner aus Neunkirchen und des 32 Jah alten Schloſſers Jakob Spanier aus Homburg. Brunn, war im Januar v. Is. aus dem Gefängnis gekommen, wo er zwei Jahre wegen Falſchmünzerei zugebracht hatte. Er fand dann in den Saarſtädten Arbeit, wurde aber in zwei beitsſtellen entlaſſen, als man von ſeinen Vorſtrafen hörte. So geriet er in Not. Auch Spanier, den er in Saarbrücken traf, befand ſich in bedrängten Perhältniſſen. Er hatte Fraꝛ und drei Kinder. Er war aus ſeiner letzten Arbeitsſtelle entlaſſen worden, weil er nicht genügend Fleiß gezeigt un während der Arbeit Zigaretten geraucht hatte. Spanjer brachte Brunner wieder auf das alte Metier, ſchaffte auch Geräte und Material bei und dann begann bei Brunner der Guß. Trotz der Plumpheit der Ausführung brachten ſie in der Umgegend eine Anzahl der Falſifikate unter. Später ver⸗ legten ſie ihren Sitz nach Darmſtadt, von wo aus Partien nach Mainz, Frankfurt, Wiesbaden und anderen Städter unternommen wurden. Im Oktober kamen die Beiden nach Manuheim und nahmen in 8 2 Wohnung. Auch hier wu den Zweimarkſtücke fabriziert und hier, in Heidelberg, Lud⸗ wigshafen und anderen Orten in Verkehr gebracht. Im „Ritter St. Georg“ in Hü1 fanden ſie Anſtand und gaben ſtatt falſches Geld Ferſengeld. Brunner wurde bei K J ein⸗ geholt und feſtgenommen, Spanier, der den Koffer mit der Einrichtung bei ſich hatte, ſtellte ſich am Bahnhof ſelbſt der Poligei. Die-Angeklagten⸗wurden unter Zubilligung mildern⸗ der Umſtände, Brunner zu 3 Jahren, Spa 1 Jahre 6Monaten Gefängn is verurteilt u Einziehung der Falſchmünzergerätſchaften verfügt. Die Kriſe auf dem Balkan. Die Annexion und Montenegro. *Cetinje, 22. Jan. In der heutigen Situng Skupſchting beantwortete der Miniſterpräſident, Miniſter de Aeußern, Dr. Tomanowitſch, eine Interpellation übe die Unabhängigkeit Bosniens und der Herzegowina. Di unerwartet eingetretene Annexion hat unter den ſerbiſchen Völkern eine ſchmerzliche Beſtürzung und Verzweiflung her vorgerufen und ein Kriegsfieber hat ſich der Mon negriner bemächtigt, das jedoch Fürſt Nikolaus auf die R ſchläge der Mächte hin und dank ſeinem Einfluſſe in Zü ſel halten konnte. Wir ſetzen volles Vertrauen in das Ergebr ihr Liebesgott zerſchellt zu ihren Füßen. Das dumme Mädel mit den romantiſchen Ideen im Kopfe erkennt ſich und mit naiver Ueberzeugungskraft bricht es aus ihr hervor, Dondorf iſt über⸗ haupt ja gar lein Verführer, die Liebe in ihr iſt tot, es iſt nun alles ganz bedeutungslos geworden. Don Juanito iſt ein Eroberer und Bettler zugleich und die Frauen haſſen ihn, wenn ſie ſein Rätſel nicht raten konnten. Helene wird Sängerin, in die Kunſt flüchtet ihre Liebe, noch einmal tritt Dondorf auf ihren Lebensweg, aber nur um klarer von ihr erkannt zu werden And ſich ſelbſt kenntlicher zu machen. Dann als die letzten Hüllen von ihrem heißen romantiſchen Leidenſchaftstraum fallen, den ſie noch ſtill in ihre Künſtlerſchaft hineintrug, als der Eros tot und Don Inanito tot, in dem allein ſie ihren Don Juan⸗Traum träumte, dann kann ſie den lieben, guten und korrekten Finke heiraten. Im Sturme hätte Don Juanito Helene erobern müſſen, ſie hätten ſich dann ſpäter immer noch heiraten können und ſtatt deſſen hüllt er ſeine Liebe in Schlafrock und Pantoffeln, er erſchien Helene plötzlich wie ein furchtbarer Spießbürger, ſie hat erkannt, es gibt heute viel mehr unberührte Mädchen, weil es keine rechten Verführer mehr gibt und Dondorf ſtimmt ihr nachdenklich zu, er iſt gar kein Verführer, er iſt nur zufällig oft der erſte geweſen und wird es auch ferner ſein. Wir erhalten noch zum Schluß die Gewißheit... Alſo ein ſehr untragiſcher Komödienheld, ein Don Juanito, den bizarres Schickſal immer in die Rolle des Don Juan hineintreibt, darin er verſagen muß, ein Komödienheld, der am Ausgang lernt, die Ironie, die er früher nur für andere hatte, auf ſich ſelbſt anzuwenden und im Spiel des Lebens genau ſoviel empfängt, als er von ſich ſelbſt einzuſetzen vermag. 5 8 8 Das iſt in flüchtigen Umriſſen Inhalt, Geiſt und Pfychologie der Komödie. Ich denke, ſie hat ſchon damit ihre luſtigen Reize für verwöhnten Geſchmack und bietet eigenartigere und pikantere Seiten als unſer flachbuſiges Luſtſpiel. Zu Dondorf und Helene, et demi-femme...„ Dragomir, ein mit frechſtem Humor gezeichneter internationaler Kellner, der köſtliche Sprüngli, die fein ironiſierte Geſanglehrerin alten Schlags, der denkende Tenor, der auch ſeinen Humor hat u. a. Das elegante Leben eines internationalen Hotels iſt mit leichter Hand gezeichnet, auch in der flüſſigen, geiſtreichelnden und witzelnden Konverſation, die nie in die Tiefe geht, aber doch ſtets auf der Höhe einer ver⸗ feinerten Geſellſchaftskultur ſich bewegt. Im allgemeinen alſo iſt der Zweck einer unterhaltſamen Komödie für geiſtig etwas anſpruchsvollere Naturen erreicht, wenn man auch findet, daß die witzigen Anmerkungen über Welt und Leben gerade in der Komödie höheren Stils in geſchliffenerer Form und weniger banaler Aufmachung geboten werden ſollten, wir ſind in einem ſehr eleganten Milieu. Leider bringt Schmitz ſich mit ſeinem vierten Akt faſt ganz um die Wirkung. Beweglen wir uns in den drei erſten Akten in einer angenehmen Luft, die von Geiſt, Witz und feiner Pikanterie durchſprüht war, ſo kommen wir im vierten Akt ſehr hart an die Banalitäten des guten alten deut⸗ ſchen Luſtſpiels. Wahrſcheinlich um die Komödie zu unter⸗ ſtreichen und ſich noch zum Schluß das möglichſt ſchallende Ge⸗ lächter des Hauſes zu ſichern, hat Schmitz dem urſprünglichen Plane der Buchausgabe einige Maſſivitäten und Eindeutigkeiten eingefügt, mit denen er vollkommen aus der RNolle und in die grobzyniſche Poſſe verfällt, von der er uns erlöſen will. Dieſe Konzeſſionen an einen Geſchmack, der erſt lachen kann, wenn man ſehr deutlich wird, ſollten bei einer Wiederholung unbarm⸗ herzig wieder geſtrichen werden, wir vertrauen auf den guten Geſchmack des Intendanten. Zudem zerren dieſe Einfügungen den Akt noch weiter auseinander, der ohnehin ſchon auf die Nerven fällt, weil man ihn eigentlich für überflüſſig findet und den Fehler der dramatiſch⸗techniſchen Kompoſition in ihn alsbald erkennt. In der Technik der Komödie erfüllt er nur den einen Zweck, uns durch den Mund Dondorfs und Helenens nochmals Erſcheinung Jadgz Burton, ein neuer Tup, vierge Traum eigentlich auf ſich hat. Das wiſſen wir aber ſchon ſehr ſagen zu laſſen, was es mit ihrem Liebesrauſch und Don Juan⸗ genau am Ende des dritten. Da der Autor dieſe Inhaltsdürftig⸗ keit wohl fühlte, bepackte er den letzten Akt noch mit allerlei Witzelchen, die etwas loſe und zwecklos im ganzen herumſpazieren. Ich meine, der inhaltsmagere vierte Akt konnte fallen, wenn der Schluß des dritten pſychologiſch ſtraffer und klarer herauz gearbeitet wurde und anſtelle oder neben das etwas arg me dramatiſch wirkende ſerbiſche Märchen— ein Symbol von Do dorfs Daſein— in geiſtreich⸗heiterer Perſpektive Don Ju fernere Irrfahrten und Abenteuer gezeigt wurden. Die lichkeitstechnik des vierten Aktes peinigt empfindſamere Nery Das Publikum nahm die Komödie mit Beifall und Beh auf und der Autor, der ſo luſtig in die Welt blickte wie Komödie, durfte mehrfach erſcheinen. Der Intendant he elegante Interieurs einer verwöhnten Geſellſchaftskultur ge ſchaffen, einen Kiosk dazu in flammendem, ſinnlichem Ro Herr Göß eignete ſich in jedem Betracht vorzüglich für den Do Juanitp, elegant, weltmänniſch, von einer feinen und bezauber den Anmut der Bewegungen und Geſten, ein nachdenklicher, Wahrheit feiner Lebemann, der wohl oft der erſte geweſen mochte. Herr Götz hat zudem ein ſehr modulationsfähiges Organ, das vorzüglich zu ſchattieren verſteht, einen verführ riſchen Reichtum der Töne, deren Schwellen und weiches Ve fließen wohl ein Frauenherz beſtricken und verführen kann, de Autor darf dem ſchauſpieleriſchen Schöpfer ſeines Don Juanito ſich zu Dank verpflichtet fühlen. Fräulein Hummels gro elegante Erſcheinung mit dem feingeſchnittenen Kopf und d rerhaltenen Leidenſchaftlichkeit der Augen, entzückte in der Ro der Helene von Wernſtein. Aber war ſie trotz prachtvr Momente naibp⸗urſprünglicher Leidenſchaftlichkeit, Lebens⸗ und Abenteuerbegier nicht doch zu mädchenhaft ſinnig, ſollte m ihre romantiſche Leidenſchaftlichkeit in den erwachenden Sin nicht heißer, fiebernder ſpüren? Frau Ullerich war 8 pikante Engländerin der großen nicht allzu moraliſchen Geſt ſchaft, die Schmitz ſchuf. Godeck war als der ſchwerblüt Konſul Finke ſympathiſch, Hecht ein pfiffig⸗luſtiger 2 4. Seite. Zeneral⸗Auzeiger. Mittagblatt.) Naunheim, 23. Jannar. * einer Konferenz. Die jüngſten Verhandlungen Oeſterreich⸗ Ungarns mit der Türkei über ein Arrangement durch Hingabe bon Millionen dürfen die Mächte nicht genehmigen. Infolge der Annexion iſt das Ende der unabhängigen politiſchen Exiſtenz der ſerbiſchen Staaten nur eine Frage der Zeit. Deshalb kör en wir keine andere Löſung zulaſſen als die Wiedervereinigung dieſer Provinzen mit den ſerbiſchen Staaten oder ihre vollſtändige Auto⸗ nomie. An dieſem Standpunkte hält die Regierung energiſch feſt. Die Skupſchtina beſchloß ſodann einſtimmig, mit fol⸗ gender Reſolution zur Tagesordnung überzugehen:„Die mon⸗ tenegriniſche Nationalverſammlung billigt die Aktion der Regierung und ſpricht den Wunſch aus, daß ſie ge⸗ meinſammit Serbien und mit noch größerer Energie an jenem Standpunkte feſthalte, der gleichzeitig den Wünſchen und Intereſſen des Serbentums, der Würde Montenegros und ſeiner hiſtoriſchen Miſſion durchaus entſpricht. Vorwärts! Gott möge uns helfen! Es gibt keine Möglichkeit mehr, zurück⸗ guwei hen.“ Das Erdbeben in Süd⸗Italien. Weiterer Bericht des Bad. Landesvereins vom Roten Kreuz. * Karlsruhe, 22. Jan. Die werktätige Unterſtützung des Deutſchen Roten Kreuzes hat ſich weſentlich verſtärkt. In Neapel, Catania und Reggio ſind eigene Depots, in Palermo und Syrakus eigene Krankenanſtalten eingerichtet worden. Die Depots werden von den Zentralſtellen der Deutſchen Lan⸗ desvereine nachgefüllt, ſo ſollen wir in Karlsruhe dem Haupt⸗ depot in Neapel eine weitere Sendung Kleidungsſtücke und Wäſche zugehen laſſen. Unſerer neulichen Bitte auf Einſen⸗ dung der Sammſungen an das Deutſche Zentralhilfskomitee für Süditalien hat das Hilfskomitee in Mannheim mit der dung der Sammlungen an das Deutſche Zentralhilfskomitee Karlsruhe hat ſeine Sammlung, einſchl. der Spenden des Gr. Hauſes, im ganzen bis jetzt etwa 21000 Mark, auf unſere Bitte dem Geſamtvorſtand des Badiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz ſelbſt zur Erledigung ſeiner eigenen großen Aus⸗ gaben zur Verfügung geſtellt. Alle Hilfskomitees im Lande erſuchen wir wiederholt, ihre Sammlungen an das unter dem Protektorat Ihrer Majeſtät der Kaiſerin ſtehende und von Kommerzienrat Selberg geleitete Deutſche Zentrolhilfskomitee für Süditalien.W. 40, Alſenſtraße 10, einzuſenden. Zu⸗ gleich wolle man uns, der Ueberſicht wegen, Mitteilung über die nach Berlin abgegangenen Spenden zugehen laſſen. 4*** 0 * Meſſina, 22. Jan. In der letzten Nacht wurden twieder mehrere leichte Erdſtöße wahrgenommen.— Der Poſt⸗ dienſt iſt vollſtändig wieder hergeſtellt. Meſſina, 22. Jan. Die Mannſchaften der Kriegs⸗ ſchiffe„Napoli“,„Re Umberto“,„Vittorie Emanuele“,„Lom⸗ bardia“,„Agordat“,„Regina Elena“ und„Regina Marghe⸗ rita“ haben an der kalabriſchen Küſte ſowie in und um Meſſina eine große Anzahl von Schutzhütten fertiggeſtellt, die für mehrere tauſend Menſchen Unterkunft bieten. Frankenthal, 22. Jan. Wie Bürgermeiſter Dr. Ehrenſpeck in der heute nachmittag ſtattgehabten öffentlichen Stadtratſitzung mitteilte, ſind für die durch das Erdbeben Geſchädigten in Italien aus der hieſigen Bevölkerung an freiwilligen Gaben bisher 2100 Mark eingegangen. Dazu wurden noch aus ſtädtiſchen Mitteln vom Stadtrat 300 M. bewilligt. 00. Karlsruhe, 22. Jan. Das Hoftheater⸗Orcheſter veranſtaltete geſtern abend ein gutbeſuchtes Wohltätigkeits⸗ konzert zugunſten der Erdbebengeſchädigten in Süditalien. Auch die Großh. Herrſchaften, ſowie Prinz und Prinzeſſin Max waren anweſend. Ein deutſches Weißbuch. Berlin, 23. Jan. Das deutſche Weißbuch übe Maxrokko iſt druckfertig abgeſchloſſen. Der ſtellvbertretende Ge⸗ fandte in Tanger b. Wangenheim iſt der Bearbeiter desſelben. Darſelbe begibt ſich in den nächſten Tagen auf ſeinen Poſten nach Athen. Lehrſtühle für Luftſchiffahrt in Frankreich. Paris, 23. Jan. Der um die Luftſchiffahrt in Frank⸗ reich verdiente Aeronaut Archdeacon regte im„Figaro“ an, mach dem Beiſpiel Deutſchlands auch in Frankreich Lehrkan⸗ zeln für Luftſchiffahrt zu errichten, insbeſondere ſoll mit dieſen Lehrbanzeln ein Laboratorium geronautiſch⸗dynami⸗ ſcher Verſuche verbunden werden, deſſen Koſten auf 200 000 Fres. Veranſchlagt werden. Bergſturz und Erdrutſch. Paris, 23. Jan. Aus Grenoble wird berichtet, daß in der Gegend von Bourg'Oiſant durch Bergſturz und Erdrutſch große Verwüſtungen in den Tälern und Wäldern verurſacht wor⸗ —————————————— — auch Kallenberger erfreute mit ſeinem Humor, wie auch Köhler als denkender Tenor ſich in ſolchem zu beſtätigen ſuchte, Toni Wittels gab ein liebenswürdig⸗luſtiges Genrebild der ſilber⸗ haarigen Geſangslehrerin und Traute Carlſen ſah als blond⸗ haarige Baltin recht pikant aus. g. *** 3. Kammermuſikkonzert in Heidelberg. „Ein herrlicher Genuß war das geſtrige dem Gedächt⸗ ſafſſe Haydns gewidmete Konzert des Brüſſeler Streich⸗ Suartetis. Die Brüſſeler ſind bei uns nicht mehr unbekannt. Wenn ſie hier erſcheinen, kann man darauf rechnen, eine ſehr ſtarke muſikaliſche Gemeinde vorzufinden, die ihrem bezaubernden Spiel lauſchen will. So war es auch geſtern. Der Saal war ausverkauft, und die Spieler boten wiederum ihr Beſtes. Es iſt wohl nicht zuviel geſagt, wenn man behauptet, daß ſie noch beſſer ſpielten wie bei ihvem letzten Gaſtabend. Kurz, die Wiedergabe des geſamten Pro⸗ Bramms war bewundernswert einheitlich und vollkommen. Auf dem Programme ſtanden vor allem zwei Quartette von Haydu — das Streichquartett op. 77 in Gedur und das Streichquartett p. 75, bekannt als das„Kaiſerquartett“. Haydn war bekanntlich am bedeutendſten als Quartettlomponiſt. Sein erſtes Quartett ſchrieb er mit 18 FJahren. Fürſt Eſterhazy war es ſpäter, der Haydn gur Kompoſition einer großen Zahl von Quartetten anregte. Die Mehrzahl derſelben, darunter auch die beiden geſtrigen, ſchrieb Faydn in den Jahren 1760—1790. Wir bewundern daran vor allem die ſchlichte Natürlichkeit und Beweglichkeit. Ganz unge⸗ swungen iſt der Stil und die Behandlung der einzernen Motive, die der Komponiſt jedem einzelnen Satze unterlegte. Volkstümlich und leicht bildet er durch mannigfache Variationen der Motive die — und er verſteht es mit großem muſikaliſchem Geſchick, hieraus wiederum in ſteigender Pracht die Quartette aufzubauen. Die neſtern borgetragenen Werze ſind in dieſer Beziehung klaſſiſch zu wennen. In dem erſten reiht ſich an ein melodisſes, leichtes Allegro kommiſſion gewählten Geſetzentwurf an, der den ſeien. Die Straßen wurden verſchüttet, ſodaß der Verkehr mit einzelnen Ortſchaften gänzlich geſtört iſt. Die Neutralität der Niederlande. * Haag, 22. Jan. In einer beſonderen Note, die dem Be⸗ richte der Sektionen der Erſten Kammer beigefügt iſt, richtet Senator van Heeckeren an die Regierung die Frage, ob ſie etwas dagegen einzuwenden habe, daß an die Kabinette von Berlin und London und, wenn nötig, auch an andere Kabinette die Anfrage gerichtet werde, ob dieſe Regierungen durch das Nordſee⸗ abkommen von 1908 ſich gebunden halten, im Falle eines europäiſchen Kriege's oder im Falle eines drohenden Krieges die Integrität und Neutralität des niederſändiſchen Staatsgebiets zu achten. Ein Streitfall zwiſchen Schweden und Norwegen. Ehriſtiania, 28. Jan. Die heutigen Blätter veröffent⸗ lichen eine offizibſe Note betr. den Abbruch der Unterſuchung der Renntierweidefrage durch Schweden. Nach einer hiſtoriſchen Darlegung dieſer Angelegenheit wird die Grundloſig⸗ keit der gegen die norwegiſchen Delegierten erhobenen Beſchul⸗ digungen im einzelnen gezeigt. Die Note ſchließt: Anläßlich dieſes Auftretens Schwedens beſtehe Grund feſtzuſtellen, daß durch im vorigen Jahre in Tromſon erfolgte Anhörung ſchwedi⸗ ſcher Lappen Schweden wahrſcheinlich das weſentlichſte Beweis⸗ material herbeigeſchafft habe, auf das es ſeine Behauptung ſtützen will, daß es für dieſe Lappen notwendig ſei, dor dem 15. Juni in Norwegen einzuwandern. Die Unterſuchung in dieſemzFall, mitwelchem Norwegen den Irrtum der Behauptung beweiſen zu können glaubte, nämlich die Beſetzung der ſchwediſchen Weide⸗ plätze iſt nur durch den Abbruch der Verhandlungen unvollendet geblieben. Ferner iſt ſeitens Schweden als Grund für den Ab⸗ bruch der Verhandlungen angeführt worden, es befürchte, daß die genannte Unterſuchung ſo lange Zeit in Anſpruch nehmen werbe, daß Schweden die Frage nicht durch ein Schiedsgericht entſcheiden laſſen könne, ehe das Verbot gegen Ueberſiedelung der Lappen nach Norwegen vor dem 15. Juni in Kraft trete. Ebenſo wie dies nicht vor dem 1. Mai 1911 geſchehen werde, habe Schweden die Möglichkeit gegeben, eine weitere Hinausſchi bung des Verbots nachzuſuchen. Schweden habe ſogar dieſelben als Bedingung für die weitere Teilnahme an den Unterſuchungen aufſtellen können. Es beſtehe aller Grund zu der Annahme, daß man in Schweden die Aufmerkſamkeit auf dieſen Ausweg hinlenkte, trozdem ihn aber nicht benutzt habe. Wolkenbrüche. Sau Francisco, 22. Jau. Verheerende Wolkenvruche haben eine große Ueberſchwemmung in Kalifornien an der Pacific⸗Küſte verurſacht. Die Stadt Stockton ſteht zwei Meter unter Waſſer. London, 22. Jan. Wie aus Johannesburg gemeldet wird, ſind infolge der Regengüſſe die Eiſenbahnverbindungen in der Kolonie unterbrochen, ebenſo der Telegraphendienſt. Die Verbindung mit dem Nordbweſten der Kolonie wird erſt in etwa ſieben Tagen wiederhergeſtellt werden können, da die Brücken unter⸗ waſchen ſind. Soweit nicht noch weitere Unglücksfälle in den ent⸗ fernter gelegenen Bezirken ſich ereiget haben, wird amtlich feſt⸗ geſtellt, daß ſieben Weiße und über hundert Eingeborene im Wit⸗ wakersrand in den Gruben faſt ohne Hoffnung auf Rettung verſchüttet ſind. Amerikauiſche Rüſtungen. „ Waſhängton, 22. Jan. Das. Mepräſeutantenhaus nahm mit 158 gegen 108 Stimmen den von der Maxine⸗ zwei neue Schlachtſchiffe vorſieht. Die Regierung forderte vier Schiffe. * Waſhinton, 22. Jan. Die Budgetkommiſſion des Repräſentantenhauſes reduzierte die für Befeſtigungszwecke in Ausſicht genommenen Vorſchläge, die urſprünglich nahezu 10 Millionen betrugen, auf 7 920 000 Dollars, worunter ſich als größter Poſten eine Million für Küſtenbatterien auf den Philippinen befindet. 8 Ber hin, 23. Jan. Nur im 12. Berliner Wahlkreiſe ſoll eine Landtags⸗Neuwahl vorgenommen werden. Paris, 23. Jan. Die Pfandleihanſtalt macht bekannt, daß die für 1250 000 Fres. verpfändeten Edelſteine ſowie die Krone des früheren Sultans von Marokko Abdul Aſis demnächſt an den Meiſtbietenden verkauft werden. * Paris, 23. Jan. Anläßlich der jüngſten Unruhen im Quartier Latin gab Clemenceau die Weiſung, Maſſen⸗ Verhaftungen möglichſt zu vermeiden, dagegen ſein Hauptaugenmerk darauf zu richten, daß die antirepubli⸗ kaniſchen Rädelsführer und Anſtifter der Unruhen und ihre Beteiligung überwacht und erſtere beim geringſten Anlaß feſtgenommen werden. * Zürich, 23. Jan. Auf dem Furkapaſſe wurden vor⸗ geſtern Abenddrei Touriſten, der Major Beyly und Mr. Berkely Hill aus London, ſowie der Major Merian aus Baſel, mit dem Führer Bleuler aus Grindelwald von einer Lawine in die Tiefe geriſſen. Sie fanden den Tod bis auf den Major Beyly. —ñ———ͤ7?oÄ...........——,⏑,,f— moderato ein klangvoll getragenes, faſt ſchwermütiges Adagio; es folgt ein Menuetto und Preſto, reich an prachtvollen Klangreizen, und den Abſchluß bildet ein leichtfließendes, capriziöſes Finale. Das „Kaiſerquartett“ wurde namentlich im Adagio mit meiſter⸗ licher Vollendung vorgetragen und bildete wohl den Mittelpunkt des Abends. Auch das folgende Menuetto und Finale zeigen Haydns Meiſterſchaft in glänzendem Lichte. Zwiſchen dieſen beiden Haydn⸗ ſchen Qartetten wurde ein Klavierquartett von Mozart in G⸗moll geſpielt, bei welchem Herr Otto Seelig mit feinem Empfinden und techniſcher Meiſterſchaft am Klavier mitwirkte.—un. *** Theater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: Der Heldentenor der Leipziger Oper, Herr Jacques Urlus, der vor wenigen Wochen als„Triſtan“ großen BMall gefunden hat, wird auf vielfachen Wunſch Freitag, den 29. Januar nochmals als„Triſtan“ und Sonntag, 31. Januar als„Tannhäuſer“ gaſtieren. Beide Vorſtellungen finden außer Abonnement ſtatt. Zur Aufführung „Triſtan und Iſolde“ bleibt den Abonnenten der Abteilung D, zur„Tannhäuſer“⸗Aufführung jenen der Abteilung G das Vor⸗ kaufsrecht auf die von ihnen abonnierten Plätze bis Montag, 25. Januar, nachmittags 5 Uhr gewahrt. Kartenbeſtellungen lausgenommen für Stehparkett, Parterre, Galerieloge und Galerie] werden zu dieſen Vorſtellungen ſchriftlich(mittels Beſtell⸗ karten) von der Hoftheaterkaſſe entgegengenommen. Beginn des allgemeinen Vorverkaufs Mittwoch, den 27. Januar, vormittags 10 Uhr an der Tageskaſſe 2. Theater⸗Nptiz. Die Intendanz teilt mit: Morgen Sonntag iwird nachmittags halb 8 Uhr bei ermäßigten Preiſen das Luſtſpiel „Im weißen Rößl“ gegeben. Abends 7 Uhr findet eine Wie⸗ derholung der Oper„Der Freiſchütz“ ſtatt. Den Max ſirgt biesmal Herr Zußmann, das Aennchen Frl. Tuſchkau, die Anathe Frau Hafgren⸗Waag. Die übrige Beſetzung iſt die Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.] J Berlin, 23. Jan. Das Klinsſche Virchow⸗ Deukmal, das vom Kaiſer beanſtandet worden war, hat jetzt die kaiſerliche Genehmigung erhalten und wird nun auf dem Karlsplatz in Berlin, in der Nähe der Charitee ſeine Aufſtellung finden. Fürſt Bülow und die Kouſervativen. ¶] Berlin, 23. Jan. Wie der„Lok.⸗Anz.“ verſicherte, hätte der geſtrige Vortrag des Reichskanzlers beim Kaiſet ausſchließlich die Erledigung laufender geſchäftlicher Ange⸗ legenheiten zum Zwecke gehabt. Der Vortrag war ſchon ſeit einiger Zeit, jedenfalls lange vor der Rede des Abg. von Oldenburg vorgeſehen. Ferner verſichert der„Lokal⸗Anz.“ daß die konſervative Partei als ſolche nicht mit den von dem Abg. v. Oldenburg zum Ausdruck gebrachten Anſchau⸗ ungen zu indentifizieren ſei und daß der Reichskanzler von dieſer ihrer Stellungnahme Kenntnis erhalten hätte. [ Berlin, 23. Jan. Aus Danzig wird dem„Berl. Lokal⸗Anzeiger“ gemeldet: Das Sprachrohr des Vereins der weſtpreußiſchen Konſervativen, die„Allgemeine Zeitung“ bringt eine Erklärung an der Spitze des Blattes zur Rede des Abg. Oldenburg. Die Konſervativen dächten nicht daran, am Blockzufreveln oder den Fürſten Bül ow vom Kaiſer abzudrängen. v. Oldenburg ſei davon ausgegangen, daß der Reichskanzler anſcheinend den Verſuch machen wolle, den Block auf Preußen zu übertragen, indem er die Nachlaßſteuer anſcheinend zur unerläßlichen Vorbe⸗ Das ſei eine Zu⸗ dingung der Reichsfinanzreform mache. mutung an die Konſervativen, welche das Maß deſſen, was nus Rückſicht auf die Perfönlichkeit des Fürſten Bülow zugeſtunden werden könne, weit überſchritten. Die Erklärung ſchließt mit der Verſicherung, daß die Beamten in der Verſammlung nur eine paſſive Rolle geſpielt hätten. Die Diamanten in Deutſch⸗Südweſtafrika. Berlin, 23. Jan. Die erſten Diamanten aus Deutſch⸗ Südweſtafrika ſind nicht, wie urſprünglich gemeldet, in Hanau. ſondern in Berlin geſchliffen worden. Schon vor etwa vier Monaten wurden von der Firma Amſterdamer Diamant⸗ ſchleiferei deutſch⸗ſüdweſtafrikaniſche Diamanten bearbeitet. Zur Zeit werden, wie aus Amſterdam gemeldet wird, viele Tauſend Karat ſüdweſtafrikaniſcher Diamanten in Amſterdam bearbeitet. Aus dem Großherzogtum. 2: Heddesheim, 17. Jan. Das Ballfeſt des hieſigen Turnvereins„Germania“ fand geſtern Abend im Gaſt⸗ haus„zum Ochſen“ ſtatt und war ſehr gut beſucht. Die turneri⸗ ſchen Auffühungen waren gut eingeübt, ebenſo der Turnerreigen. Letzterer wurde wiederholt. Karlsruhe, 22. Jan. Das„Hotel Viktor ja“ in der Kriegsſtraße iſt um den Preis von 290 000 M. in das Eigenkum des bisherigen Oberkellners des Hotel du lac im Luzern, Herrn Nodruſch, übergegangen. Derſelbe wird es am 1. Aprib über⸗ nehmen. * Karlsruhe, 18. Jan. Die Einkommenſteuer⸗ anſchläge der Stadt Karlsruhe betragen für das Jahr 1909 59 999 125 Mark. Die Vermebrung gegen das Jahr 1908 be⸗ läuft ſich auf 2 848 325 Mark. Die Zahl der Steuerpflichtigen iſt von 29 969 auf 32 603 geſtiegen. Im vorigen Jahr betrug die Vermehrung der Steueranſchläge 7,3 Proz., dieſes Jahr beträgg ſie 5 Prozent. .e. Vom Bodenſee, 20. Jan. Die K. Bayeriſche biolo⸗ giſche Verſuchsſtation für Fiſcherei in München ließ Ende Okt. 44 Stück Silber⸗ oder Schwebforellen im Bodenſee markieren. Es wurde an den Fiſchen unterhalb der Rückenfloſſe eine ſilberne Klammernadel befeſtigt, an der ein kleines Aluminfumplättchen mit dem Zeichen B 1 bis B 44 angebracht iſt. Die Silberforelle wird nämlich als unfruchtbar bis jetzt bezeichnet. Ob ſie nun dies zeitlebens bleibt oder nur in der Jugend, oder bloß periodiſch. geſchlechtreif wird. ſoll die Unterſuchung ſolcher markierter wie⸗ dergefangener Schwebforellen ergeben. Bereits in der dritten Dezemberwoche hat Fiſchereiaufſeher Bilgeni in Linda zwei ſolche Schwebforellen, die die Zeichen 12 und B 18 trugen, gefangen. Der Löſung der angeführten Fragen ſieht man in Intereſſenten⸗ kreiſen mit Spannung entgegen. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * St. Ingbert, 21. Jan. In dem zur hieſigen Stadt gehörigen Ortsteil Schnappach und in dem angrenzenden preuzkiſchen Dorfe Altenwald ſind eine größere Anzahl von Typhusfällen vor⸗ etommen. Da in fämtlichen in Betracht kommenden Familien eine Hendlerin die Milch lieferte, tauchte der Verdacht auf, daß die Milch die Trägerin und Verbreiterin der Krankheit ſei. Die vorgenommene bakteriologiſche Unterſuchung hat dieſen Verdacht beſtätigt;? die Milch enthielt Tyhusbazillen. Selbſtverſtändlich wurde der weitere Verkauf ſchon beim Auftauchen des Verdachtes verboten. Immerhin bietet der Vorgang an ſich einen weiteren Beweis dafür, wie geſund⸗ heitsſchädlich der Genuß ungekochter Milch iſt. der ſonſtigen Aufführungen.— Im Neuen Theater geht das beliebte Luſtſpiel„Krieg im Frieden“ in Szene.— Herr Fritz Vogelſtrom hat von der Bayreuther Feſtſpielleitung die Ein⸗ ladung erhalten, in den diesjährigen Feſtſpielen den Froh, den Parſival und Lohengrin zu ſingen. 5 Groſßh. Hoftheater.(Spielplan.) Sonnkag, 24. Jan,, nachm.:„Im weißen Rößl.“ Abends():„Der Foeiſchütz.“)— Montag, 25.():„Verſiegelt.“„Der Tanz.“— Dienstag, 26.: Volksvorſtellung:„Nathan der Weiſe.“— Mittwoch, 27.(): Feſt⸗Vorſtellung:„Oberon.“— Donnerstag, 28.():„Don Jua⸗ nito.“— Freitag, 29.(aufgeh. Ab.): Gaſtſpiel Jacques Urlus: „Triſtan und Iſolde.“— Samstag, 30.():„Kabale und Liebe.“ — Sonntag, 31.(aufgeh. Ab.): Gaſtſpiel Jacques Urlus:„Tann⸗ häuſer.“ Neues Theater.(Spielplan.) Sonnkag, 24. Jan., nachm.: Volkskonzert. Abends:„Krieg im Frieden.“— Donnerstag, 28.: Zum erſten Male:„Der tapfere Soldat.“— Sonntag, 31.:„Fräu⸗ lein Joſette— meine Frau.“ Herr Hofopernfänger Fritz Vogelſtrom iſt, wie wir von unter⸗ richteter Seite erfahren, definitiv für weitere zehn Gaſtſpiele au der Wiener Hofoper verpflichtet worden. Wie aus der heutigen Thealer⸗Notig weiter zu erſehen iſt, wurde Herr Vogelſtrom durch Siegfried Wagner für die diesjährigen Bayreuther Bühnenfeſtſpiele verpflichtet. Neues Operettentheater. Heute Abend geht wiederum die Ope⸗ retie„Der Jockeyklub“ mit den Gäſten Fritz Werner und Fräulein Valh Paak in Szene, die übrige Beſetzung wwvie in den letzten Tagen. Morgen nachmittag 8½ Uhr findet zu ermäßigten Preiſen eine Aufführung der Straußſchen Operette„Fin Wal⸗ zertraum“ ſtatt, während abends um 8 Uhr wiederum die zug⸗ kräftige Operette„Der Jockenhklub“ auf dem Spielplan des neuen Operettentheaters ſteht. —— .., eeeee Ge DADNM Seneral-Anzeiger.(Witacbler 5. Sette, Volxswirtschaft. Mannheimer Parkgeſellſchaft Wee iut Ausſtellungsjahre 1907 auf M. 48 617 herabgegangenen und Sinnahrden aus Abormements, Eintrittskarten, Reſtaurationspacht der uſw. haben ſich in 1908 wieder auf M. 79 713 erhöht. Anderſeits ſind auch die Ausgaben non M. 64 095 in 1907 auf M. 78 506 im Berichtsjahr geſtiegen, fodaß ein Ueberſchuß von M. 4206(gegen erte, M. 20 477 Verluſt im Vorfahr) berbleſbt, um den ſich die Unter⸗ aiſet Bilang auf M. 16 271 ermäßigt. Nach der Bilarz begzifferten ſich nge⸗ bei Jahresſchluß die Verpflichtungen auf M. 83 876(i. V. Mark ſeit 92 150), denen M. 7643(i. V. M. 6333) Var und Bankguthaben von gegenüberſtanden. Die Anlagen einſchließlich Inventar ſtehen nach nz. e. 97 488(i. B. M. g8 488) Abſchreibungen noch mit M. 229 942 dan(i. V. M. 283 575) zu Buch. Aktienkapital mit M. 160 000 und 1 Reſerbefonds mit M. 8000 ſind underändert. 5 Zellſtofffabrik Waldhof, zerl. Das Bezugsrecht auf die neuen Aktien der Zellſtofffabrik Wald⸗ der euf wurde geſtern mit 26,10 an der Berliner Börſe gehandelt. 8 Aprozentige badiſche Staatsanleihe von 1909. 4 icht Die neue aAprozentige badiſche Staatsankeihe gelangte geſtern o w an der Berliner Börſe erſtmals zur Notierung. Der Kurs won ſtellte ſich auf 101.75 Prog. ſuch Die Waſſerkräfte des Oberrheins. dem Oberbürgermeiſter Dr. Winterer⸗Freiburg veröffentlicht rbe⸗ in der Münchener Wochenſchrift„Allgemeine Zeitung“ einen be⸗ Zu⸗ achtenswerten Aufſatz über die Ausnützung des Ober⸗ MNaß rheins. Dr. Winterer tritt wachdrücklich für das Staats⸗ keit ſiſt e m ein und führt im Hinblick auf die Tatſache, daß bisher die weit Hauptſächlichſten Rheinkräfte auf der Strecke oberhalb Baſel(Rhein⸗ ung, felden⸗Laufenburg⸗Augſt⸗Wyhlen) an Privatgeſellſchaften vergeben wurden, folgendes aus: Wurde hiernach auf der oberen Strecke die tolle Entſcheidung für den Prival⸗ und gegen den Staatsbau getroffen, ſo iſt jetzt wenigſtens allſeits zu hoffen, daß die übrigen aus dem angefochtenen Syſtem abgeleiteten Befürchtungen ſich nicht ver⸗ tſch. wirklichen werden. Die Debiſe:„Sozialiſterung“— nicht„Privati⸗ iau, ſierung“ des Rheins— wurde nicht nur im Intereſſe des Baues, vier fondern auch im Hinblick auf die Zukunft des Betriebes aufgeſtellt. ant⸗ Die„Sozialiſierung“ des Rheins beſteht aber doch darin, daß die itet. Wohltaten und Errungenſchaften ſeiner Nutzverwendung nicht nur niele einzelnen, wenn auch noch ſo berechtigten Intereſſentenkreiſen, ſon⸗ dam dern den breiteſten Maſſem des Volkes auteil werden. Die Ver⸗ gebung nur zur Nutzung, die Vermietung nicht nach heutigem Be⸗ gehr und Zufall, ſondern nach Plan und Einheit würden nicht zu unterſchätzende Vorteile des reinen Staatsſyſtems ſein. Die Frei⸗ igen heit der Entſchließung in fedem künftigen Augenblick gegenüber allen Baſt⸗ erdenklichen Ueberraſchungen der Zukunft iſt doch vorzuziehen dem Nerie ſchon oft mißlungenen Verſuche, allen Möglichkeiten der Enkwick⸗ lung durch eine Angahl ſogenannter Konzeſſtonsbedingungen be⸗ gegnen zu wollen. der Haunſtetter Spinnerei und Weberei in Augsburg. kum Der Bericht des Vorſtandes führt aus, daß unter dem errn Einfluß der im Berichtsjahre gemachten Abſchlüſſe ſich das ber. Ergebnis des Berichtsjahres 1907—08 ſowohl für die Spin⸗ nerei als auch für die Weberei verhältnismäßig gut geſtaltet er. hat. Der Abſatz von Garnen und Tüchern war infolge des 99 wirtſchaftlichen Rückganges fortgeſetzt ungünſtiger, ſo daß der zbe. Betrieb zeitweiſe nicht unerheblich eingeſchränkt werden mußte. iſt Die Brüttoeinnahme einſchließlich 12 274(i. V. 22 127) M. die Vortrag beträgt 1 321 477 M.(1 392 315.). Nach Abzug rägt bdon 849 678 M.(906 935.) Löhnen und Unkoſten, 21 500 Mark(22 340.) Zinſen und 69 003 M.(68 766.) blo⸗ Amortiſation verbleibt, wie ſchon unter telegraphiſchen Ort. Handelsnachrichten gemeldet, ein Reingewinn von 381 295 M. en.(394 274.), der wie folgt Verwendung finden ſoll: 216 000 b Mark(252 000.) zur Ausſchüttung von 14 pCt. gleich chen 240 M. pro Aktie(i. V. 16½ PCt. gleich 280.) Dividende, elle 50000 M.(wie i..) als Extraamortiſation, 65 000 M. dies(80 000.) zu diverſen Reſerveſtellungen und 50 295 M. iſch.(12 274.) als Vortrag auf neue Rechnung. In der Bilanz ſteht die Spinnerei⸗ und Webereianlage mit.26 1(.14) Millionen Mark zu Buch. Gegenüber 292 264 M. ſbe(245 372.) Kreditoren und 518 929 M.(498 553.) 5 Spardepoßtten waren 835 356 M.(819 947.) Kaſſe, ten⸗ Wechſel und Effekten und 1111439 M.(1013 660.) Debitoren vorhanden. Warenvorräte betrugen 230 283 M. (274 539.) Bei 1 542857 M. Aktienkapital und 527 000 gen Mark(548000.) Obligationenſchuld enthalten die Reſerven orfe 710000 M.(690 000.) und das Erneuerungskonto bor⸗ 40 000 M.(20 000.) Den Anlagen ſteht ein Amorti⸗ ilc ſationsſonds von 2 487537 M.(2 368 533 M) gegenüber tene Die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr ſind nach 19 dem Bericht bis jetzt ungünſtig. Die Zurückhaltung des cbin Konſums hält immer noch an, ſo daß neue Orders nur ſpär⸗ ind. lich und zu unbefriedigenden Preiſen hereinzubringen ſind. —** bre Berſchobene Generalverſammlung. Die auf den 28. Januar ritz einberufene außerordentliche Hauptverſammlung der Filter⸗ in⸗ Aunnd Brautechniſchen Maſchinen fabrik Aktien⸗ den geſellſchaft vorm. Enzinger in Worms und Ber⸗ kin wird vom Aufſichtsrat„eingetretener Hinderniſſe wegen“ ab⸗ an., geſagt. 185 Telegraphiſche Vörſenberichte. 5 Effekten. us:*Brüſſel, 22 Januar.(Schluß⸗Kurſe). ..— Kurs vom[19. 22. un · 4% Braftlianiſche Anleihe 1839 179.81 79.75 4% Spaniſch. äußere Anleihe(Exterieurs) 2 9% Tü ifi 33 5 8. JVVVVVVVVVVVVVTTTVTTTTuuuu. du⸗ nnnnnnn.— emburgiſche Prince Henribahhn 4615.—616.— ter⸗ 85 J au Produkten. 5 Chicago, 22. Januar. Nachm. 5 Uhr. 5 Kurs vom 21. 22. Kurs vom 21. 22 855 Weizen Mati' 1077% 107 Leinſaat Mai—— „Juli 97% 97¾ Schmalz Jan..75.60 * Sepibr. 94¼ 94/ Mat.90.75 5 Noaß 60 ½ 2½„ Ju! 19.— 955 5„ Juli 62% 62% Pork Jan. 1730 1725 ken„Septbr. 62 ½% 62 Mai 17.0 17.15 1 1. Roggen loko 7 17.35 17.20 ug⸗„ Mat 78— 178— Rippen Jau..00.85 des 5 al.07 9——— Hoafer Mai 52— 52— 7.17.10 4% 46/, Speck 455 bis 47 Pig, dber 100 Wid. uhne Kopf und zeils ohne Füße New⸗Nort. 22. Jauuar. Kurs vom 21. 22. Kurs vom 21. 22 Baumw. atl.Hafen 10.000 20.000 Schm.(Roh. u. Br.) 10 20 10.15 „ atl. Golfh. 19.000 21.000 Schmalz Wilcog 10.20 10.,15 „ im Innern 20.000 14.000 Talg prima City 5 ½.%½ Exp. u. Gr. B. 25.000 21.000 Aee.17.20 „ Exp. n. Kont. 12.000 34.000 KafferRioNo. 7lek. 7¼ 77. Baumwolle loko.67 10.— do. Januar.65.65 do. Januar.66.67 do. Februar.70.70 do. Februar.66.68 do. Mã.80.80 do. Mär,.64.66 do. Apri.8s0.80 do. Apri.68.63] do. Mai.85.90 do. Mai.60 968 do. Juni.75 5,75 do. Jun.58.59 do. Jul'!.70.75 do. Juli.46.57 do. Auguſt.65 5,70 do. Auguſt.38.43 do. Sept..60.65 do. Oktbr..35.39 do. Okt..55 5569 Baumw. i. New⸗ do. Nopbr..55.60 Orl. loko 9 ½ 9/8 do. Dezb..55 560 do. per Jan..40.68 Weiz. red. Wint. lk. 110 ½ 110.— do. per Sept..58.77] do. Mai 1 Petrol. raf. Caſes 10.98 10.98 do. Juli 105— 104¼ do. ſtand. white. do. Septbr. 69 ½ 69 ½ New Pork.75.75 Mais Mat 69 ½ 69 1. Petrol. ſtand. whtt. do. Juli 69 ½ 69/ Philadelphia.70.70 MehlSp. Wieleare.10.10 Pert.⸗Crd. Balanc.78.78] Getreidefrachtnach Terpen. New⸗Hork 44— 44½ Lverpool E3 do. Savanah. 41½/ 41½¼ do. London 1 7 1 Schmalz⸗W. ſteam 10.10 10.— do. Antwerp. 17 17 do. Rotterdam 4— 4— Kiverpool, 22, Januar.(Getreide Schluß). Geſtern Heute Weizen per März 71710% per Mat 7/6%/ẽt ruhig 716½ ſtetig Mais per März 5/0394½ 5004— per Mat 503% ruhig 5ʃ0 1— ruhig Maunheimer Petroleum⸗Notierungen vom 23. Januar. Amerikaniſches Petroleum disponibel in Baſſins Ml 19.45 in Barrels per Waggon Mk. 23.25. Oeſterreichiſches Petroleum in Holz⸗Barrels Mk. 22.70 bei Waggonbezug in Eiſterne! Mk. 18.90 verzollt per 500 kg netto ab Tankanlage Mannheim. *Kbin, 22. Jan. Rübz! in Poſten von 5000 kg 67.50 B Mai 63.—., 62.50 G. Liverpool, 22. Jangar.(Schluß.) Weizen roter Winter k. ruhig 20. 21. Differenz per Märrz 7½ 207—55 per Mai 0 4 2„ 4 7/6⁰8 70674 Mais ruhig Bunker Amerika pe März 5½/ 57⁴ + La Plata per Mai 5/8/ 5/ + 1 *** Eiſen und Metalle. London, 22. Januar.(Schluß.) Kupfer, ſtetig, ver Kaſſa 59.17.6, 3 Monate 60.17.6, Zinn, ſtetig, per Kaſſa 128..6, 3 Monate 128..6, Blei ruhig, ſpaniſch 13..6, enaliſch 13.15, Zink ruhig, Gewöhnliche Marken 21..6, ſpezial Marken 21.15. Glasgow, 22. Januar. Roheiſen, feſt, Middlesborough war⸗ rants, per Kaſſa 48.11, per Monat 48.1½. Amſterdam, 21. Jan. Banca⸗Zinn, Tendenz: träge, loko 77, Auction 77¼. New⸗Pork, 22. Jan. 8 Heute Vor Kurs Kupfer Superior Ingots vorrätigg 141244251412¼1425 Zinn Strait 1279528 2760ʃ2795 Roh⸗Eiſenam Northern Foundry Nozp. Tonne — 2— Stahl⸗Schienen Waggon frei öſtl. Frbr. *** 4 Maunheimer Produktenbörſe. An der heutigen Börſe waren angeboten,(La Plata Provenienzen dreimongtlich, ſonſtige Provenienzen gegen netto Kaſſa) in Mark, per Tonne, Cif. Rotterdam. 22².U 23./1. Weizen rumän. 76/77 kg ſchwimmend 167 167 0 5 172² 1727% 5„ nach Muſter„ 168—178 168173 „ Ulka 9 Pud 30/35 ladend 167 167 „„ 10 Pud 5 170-173 170 173 „ Azima 10 Pud 173-175 173—175 5„5„ 00„ 5f18 174—176174—176 „ La Plata Bahia Blanka 80 kg ladend 169 169 5„ Ungarſaat 80 169 169 „„„ Roſaria Santa F 78 bg Jan. 170 170 „„„ neue Ernte per Jan.Febr. 166 166 „ Redwinter II Dezember 172 172 „ Kanſas 1 178 173 Roggen ruſſiſcher Pud 10/½5 ladend 143 143 nordd. 71/72 kg ver Januar 125.128125—128 Futtergerſte ruſſiſche 58/59 kg. Januar 115⁵ 115 7„ 59.60 1 115 5 115½ Hafer ruſſiſcher 46/47„ Jan.Jebi. 109 52 109% .„5 5 110% lI1oie „ La Plata f. a. g. 46/47 Kkc. 75 101˙˙ 101˙½ 8 1*„„„ 48/49* 102˙ 102 b² Matis„„ gelb xr. t. April⸗Mai 122 122 „ͤ.„ en 124 124 Amerikaner mixed. Jangar 120 120 Noyoroſſick ſchwinnmend. 124 12⁴ **** Viehmarkt in Nannhelm vom 21. Jauuar. Amtlicher Gie richt der Direktion.) Gs wurde bezahlt für 50 Ko Schlachtgewicht: 284 Kälber: a) feine Maſt⸗(VBollm.⸗Moſt) und beſie Saugkälber 85.00., b) mittlere Maſt⸗ u. gute Saugkälber 89—00., o) ge⸗ einge Saugkälber 75—00., d) ältere gering genährte(Freſſer) 00—0 M. 60 Schafe: a) Maſtlämmer und füngere Maſthammel 65—00., o) ältere Maſthammel 60—0., o) mäßig genährte Dammel und Schufe(Merzſchafe) 55—00 M. 919 Schweine: a) vollfleiſchige der ſeineren Raſſen und deren Nreuzungen im Alter bis zu 1½¼ Fahren 72—00., b) fleiſchige 71—00., e) gering entwickelte 00—C0., d) Sauen und Eber 62—-64 N. Es wurden vezahlt für das Stück: 000 Lüxusyferde: 0000—0000., 00 Arbeitspferde: 000—00%., 000 Pferde zum Schlack⸗ ten: 00 000., 000 Zucht⸗ uno Nutzvieh: 000—000.,, 37,5 pis 41,5 Pfg., beſchädigte unter 100 Pfd 47 Pfg., beſchädigte über 100 Pfd. 86 Pfg. beſchädigte unter 100 Pfd. ohne Kopf und teils ohne Füße 44 Pfg., beſchädigte über 100 Pfd. ohne Kopf und keils ohne Füße 38,5 Pfg. RNindsbäute: bis 59 Pfd. 56 Pfg., 60 bis 69 Pfd. 55 70 bis 79 Pfd. 58,5 bis 55,5 Pfg., 80 bis 89 Pfd. 58 bis 54 P. 90 bis 99 Pfd. 52 bis 54,5 Pfg., 100 und mehr Pfd. 59 bis 54,5 Landhäute bis 69 Pfd. 53,5 Pfg. Landhäute 70 und mehr Pfd. 54 Pfg. beſchädigte unter 60 Pfd. 53,5 Pfg., beſchädigte 60 bis 79 Pfd. 50,5 bis 55 Pfg., beſchädigte 80 und mehr Ufd. 51 Pfg., Norddeutſche 45,5 Pfg, SOchſenhäute: bis 59 Pfd. 47 bis 47,5 Pfg., 60 dis 69 Pfd 49 bis 49,5 Pfg., 70 bis 79 Pfd. 52 bis 59,5 Pfg., 80 bis 89 Pfd 53,5 Pfg., 90 bis 99 Pfd. 52,5 bis 54 Pfg., 100 bis 109 Pfp. 54 bis 54,5 Pfg., 110 bis 119 Pfd. 54 bis 54,5 Pfg., 120 und meeir Pfd 53,5 bis 54,5 Pfg., Landhäute 48,5 Peg., beſchädigte unter 70 Pfd. 46 955 49,5 bis 50,5 Pfg., beſchädigte von 90 bis 99 51 Pfg., beſchädigte 100 und mehr Pfd. 51 0 Norddeuſche 44,5 Pfg. 5 Kalbfelle(ohne Kopf). I. Gewichtsklaſſe über 12 Pfd. Mk. 11.75 der Stück, II. Gewichtsklaſſe von 10 bis 12 Pfd. k. 10,48 per Stick, III. Gewichtsklaſſe von 8 bis 10 Pfd. Mk. 10.— per Stück, IV. Ge⸗ wichtsklaſſe von 6 bis 8 Pfd. Me..90 per Stück, V. Gewichtsklaſſe unter 6 Pfd. Mk..60 per Stück.— Landkalbfelle: I. Gewichtsklaſſe über 12 Pfd. Mk. 11.— per Stück, II. Gewichtsklaſſe von 10 bis 12 Pfd. Mk. 10.— per Stück, III. Gewichtsklaſſe von 8 bis 10 Pfd. Mk..46 per Stück, IV. Ge⸗ wichtsklaſſe von 6 bis 8 Pfd. Mk..40 per Stück, V. Gewichtsklaſfe 1 80 Ifd. die 5 85 8 85 Hammelfellen:.95 per Stück.— Hammelblöfe⸗ Mk.—.— per Stück. 5 f 2 *** Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme Southampton, 19. Jan.(Drahtbericht der White Star Line Southampton.“ Ter Schnelldampfer„Occanie“ am 18. Januar von New⸗Nork ab, iſt beute nachmittag hier angekommen. 5 New⸗Hort, 18 Jan.(Drahptbericht der Red Star Line, Ant⸗ werpen. Der Dampfer„Vaderland“, am 9. Januar von Antwerpen ab, iſt heute hier anzetommen Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reſſe-⸗Bureau Gu lach u. Böärenklau Nachf. in Maunßemm, Bahnbofp Nr. 2. direkt am Hauptbahnhof. Telegraphiſche Schiffahrts⸗Nachrichten des Norddeutſchen Llo Bremen. 18. Januar: D. Helgoland Eaſtbourne paſſiert. Heinrich von Alexandrien. 19. Januar: D Kleiſt von Southampton. D. Kaiſer Wi helm der Große von Bremerhaven. D. Therapia in Smyrna. Lützow in Nagaski. D. Sachſen Queſſant paſfſiert. Mitgeteilt durch den Generalvertreter Hermann Ma brein, Maunheim, D 1, 7/8, Hanſa⸗Haus, Telefon 180. Waſſerſtandsnachrichten im Monat Jannar. D. Pris Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 18. 19. 20. 21. 22. 23 Sondaenzgz 268.29 2,68 9,68 2 67 Waldsbunt. 2,25.88.63 1,48.53 Hüningen)...75 1 55 1,25 113.10 1,08 Abds. 6 Uh Kehl.38.21.03 1,81.72 1,69 N. 6 Uhr Lauterburg 412 8,91 8,½70 8,33.14 Magzen 44,50.84 4,16 8,85 3,66 8,56 Germersheim 4,01 3,89.67 8,06 Naunheim„ 380.63 3,40.13 2,81.61 MNaing„„.44 1,40.30 1,11 0,84 Bin gen 2,½5 225.2,15 2,02 1½77 Sandbd.. 4262.58 2,48 2,24 1,97 1,77J 2 Saln. J6,70 8,69 3,51 8,51 2,75 Nubrort 2266 2,94 2,89.25 vom Neckar: MNaunbeim 394 3,80 3,50 3,22 2 90.70] V. Hellbrenun.30 1,08 1,12 0,92 0,83 0,74 Windſtill, Bedeckt,— 2 0. Sitterungsbeobachtung der meteorologiſchen Station Mannheim. 2 2 S2 8 33 8„ SS 8 28 2 8 8— 8 Datum Zeit 855 52 8 8 35 5 35 835 832823 3 um 5 3 85 7 22. Jau. Morg. 7˙ 16% 00 N2 22.„[mittg.“758,9 70,4 N 2 12, Abds. 9788,3—8,0 N2 23. Jan. Morg. 7 756,4—6,4 ſtill Höchſte Temperatur den 22 Januar 1,0 Tiefſte 7 vom 22./23. J nuar—.0 55 * Mutmaßliches Wetter am 24. und 25. Jan. Für Sonntag und Montag iſt kälteres, zeittteilig heiteres, aber bei nordweſtlichen Winden auch zu vereinzelten Schneefällen geneigtes Wetter zu tvwarten. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmaun: für Lokales, Propinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfe für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, W. ü. 00 Stüc Maſtvieh! 00—00 Mit., 00 Milchkühe: 000 000.., 287 Ferkel:.00 15.00., 8 Zregen: 12—25 lt., 0 rc le in:—0 2½, O ämmer: 00 00 m. Zufammen 1508 Stis, Außerdem wurden 155 Stück geſchlachtete Schweine von Holland eingeführt. Jandel mit Kälber mittelmäßig, mit Schweine ſchleppend, mit Ferkel lebhaft. Häute⸗ und Felle⸗Auktion der Süddeutſchen Fettſchmelze. Bei der am 19. Jauuar lattge ſabten Anktion wurden nachſtehend Preiſe erzielt: Kuhhaute: bis 59 Ufd. 52 bis 52,5 Pfg., 60 bi 69 Pfd. 52,5 bie 54 Pfg. 70 bis 79 bfd. 52,5 bis 53 5 Pfg., 80 bis 89 Pfo. 50,5 bis 52 Pfg., 90 bis 99 Ifd. 50,5 bis 52 Pfg., 100 und mebr Püd. 0,5 bis 51,5 Pfg., Landhäute bis 69, 70 und meh: Pfd. 48,5 Pfg., beſchädigte bis 79 Pfd. 47 Pfg., beſchädigte bis 80 und mehr Pfd 47,5 Pfg., Norddeutſche 45 Pfg. Farrenhäute: unter 100 Pfd. 44 bis 45 Pfg., über 100 Pfd. 36 bis 39,5 Pfg., unter 100 Pfd. ohne Kopf und teils ohne Füße OrbeMuνννe und Suppenwürstchen enthalten alle NMähr- und Geschmackstoffe einer Zuten Fleischsuppe. Man braucht gur mit Wasser zu kochen. Ein Zuppenwürstehen gibt drei Toller gehaltreiche Suppe. 2 aale gelt Maunßheim, 23. Januar deim Nachfüllen General⸗Anzeiger. Mittagblatt.) verlange Das echte MAGGIUbertriäft alle Nacnahmungen, man lasse sich deshalb nichts anderes au reden. und aohte darauf, dass die Flasche gefüllt wird; denn gehte MAGGL-Würztg gar.- anderes als echte MAGGl- man ausdrücklich Wurze aus der grossen Origirel-MaGGl- in dlesen Flaschen darf gesetzlich nichts Wurze feilgehalten werden. Maesis gute, sparsame Kücne“ 4σ Weinrestaurant Biedermaler U 4, 14, (Hebem. derm HabereckEei) Empfiehlt: 5418 d Mosel- und Pfälzerweine. Reichhaltige Speisekarte. Täglieh warmes Frühstück. Weinrestaurant 88207 „Kümmelspalterei“ Besitzer: Jakob Hoffmann WWW. 17 Hauptstrasse. Hleidelberg frelſephon 645. Altrenomierte Weinstube Pfälzer-, Mosel- u. Badische Naturweine Aktionäre Bekannt für vorzügliche Küche Zwel separ. Welnstuben im 1. Stock für kleinere Geselischaften berechtigt Januar Sͤ ͤ Eug. Förster-Wiedemann Welngutsbesitzer- Weinkellerei Haardt(Rhelnpfalz) 8408 pengltdt,, Marke Zeppelin“ 18 per Flasche Mk..— inel. Glas. 12 Pischweine von 20 Pfg. per Liter von 25 Liter ab. Nichtkonvenierendes unfrankiert retour! „ Lüt entung: Prima Maſtfleiſch Prima Kalbſteiſccßh 2 Prima Roſtboeufß. fund 66 Pfg. und den alten Aktien gleichgeſtellt ſind, zu erhöhen. Die neuen Aklien ſind von einigen Großaktionären zum Kurſe von 200% über⸗ nommen worden mit der Verpflichtung, den Betrag von Mk. 5 700 000.— den Beſitzern altei Aktien zum Kurſe von 200 9% durch die Zellſtofffabrik Waldhof zum Bezuge anzubielen. 1 Nachdem der Beſchluß der General⸗Verſammlung vom 283. Dezember 1908, ſowie die 10 erfolgte Erhöhung in das Handelsregiſter eingetcagen worden ſind, fordern wir unſere auf, das Bezugsꝛecht unter folgenden Bedingun en auszuüben: 1) Die Anmeldung hat bei Vermeidung des Ausſchluſſes in der Zeit vom 13. bis 28. Januar 1909 einſchließlich in Mannheim⸗löhof bri unſerer Kaßft, „Maunheim bri der Süddentſchen.sconto⸗Geſellſchaft.⸗G. „ Frankfurt a. R. bei Herrn E. Ladeuburg, ., Verlin bei der Serliner Handelsgeſellſchaft, hei unſerer Kaſſe unter Einreichung von 2 gleichlautenden mit arithmetiſch geordnetem Nummernverzeichnis verſehenen Anmeldeſcheinen, welche bei den Bem sſtellen in Empfang genommen werden Die Zuſendung erfolgt möglichſt durch eigene Fuhre flanco können, während der bei jeder Stelle üblichen Geſchäftsſtunden zu erfolgen. 2) Auf je nom. Mk. 10.000.— ohne Gewinn⸗Anteilſcheine zur Abſtempelung einzu⸗ reichende alte Aktien werden nom. Mk. 3000.— neue Aktien zum Kurſe von 2000%; ge⸗ währt. Bei dem Bezuge ſind 25%, ſowie das Aufgeld von 100, zuſammen 125 =Mk. 1250.—, nebſt 4% Stückzinſen aus Mk. 250.— vom 1. Januar 1909 ab bis zum] 8 .. Pfund 66 Pfg. Zahlungstage bar zu zahlen. Die Zahlung der reſtlichen 75%— Mk. 750.— nebſt 4% „ Pfund 70 bfg. Stückzinſen aus dieſem Betrage vom 1. Januar 1909 ab, bis zum Zahlungstage kann ſofort, Peima funges Hammelſleiſch Pfund 60 Pfg. muß aber für 25%— Mk. 250.— nebſt 4 0% Stückzinſen vom 1. Januar 1909 ab, bis 5 zum 15. April 1909, für weitere 25% Mk. 250.— nebſt 4% Stückzinſen vom 1. Januar H 1, 10 W 1. e— 1909 ab, bis zum 15. Juli 1909 und für reſtliche 25%— Mk. 250.— nebſt 4% Stückzinſen vom 1. Januar 1909 ab, bis zum 15. Oktober 1909 geſchehen. Den Schluß' cheinſtempel tragen die Aktionäre. Beträge von weniger als Mk. 10.000.— bleiben unberückſichtigt, zedoch Die General⸗Verſammlung vom 23. Dezember 1908 hat beſchloſſen, das Grundkapital um Mk 6000 000.— von Mk. 19000 000.— auf Mk. 25 000 000.— durch Ausgabe von 6000 neuen Aktien von je Mk. 1000.—, welche vom 1. Januar 1909 ab dividenden⸗ Fauinfitut Höh. Augehener. Montag, 1. Febr., im Saale der Bäckerinnung, 8 6, 40 Dieustag, 9. Febr., ini Saale z. Waldhorn am Mepplatz begmnen abends halb 9 Uhr meine Neuen Tanz-Kurse. Gefl. Anmeldungen erbitte in obengenannten Lokalen und in neiner Wohnung Laurentiusſtraße 20 Hochachtungsvoll Bch. Angehener, Tanzlehrer. Wags Privatſtunden zu jeder Tages:eit. Zuschneide-Kursus für Damen⸗Bekleidung 5026 unter Garaptie für ſicheres leichtes Erlernen Marktplatz Weidner-Nitzsehe H 1, 14 Beginn des Kursus am 13. u. 1. Jed. Monats. Feinſte Referenzen. Erſie Achmetzinger Aptelweinkellerei Jakob Deimaunn in Schwetzingen offeriert: glanzhellen Apfelwein pro Liter zu 24 Pfennig in Gebinden von 30 Liter an. Fäßer leihweiſe. Wirte und Wiederverkäufer erhalten Preisermäßigung. vors Haus. Bringe meine I. Qualitat Fleisch- und Wurstwaren in empfehlende Erinnerung, sowie Spezialität in Frankiurter Bratwürste ſſind die Bezugsſtellen berelt, die Verwertung oder den Zükäuif don Bezugsrechten zu vermicteln. 3) Die Zahlungen des Bezugspreiſes werden auf einem Anmel deſchein beſcheinigt. Gegen deſſen Rückgabe werden die neuen Aktien nach Vollzahlung ausgehändigt. Mit 8. Georg Laul, 9 2, 21.22. Auslteferung der Aktien wird am 1. März a. c. begonnen werden.* Maunheim, den 9. Januar 1909. Zellstofffabri Waldhof. von 12, 18, 18 Peg. das Stürk. Sehweinemetzgerefu. Wurstlersi von Telen knon 645 8. 5177 in Stenographie, Maſchinenſchreiben, Inhaber: S. Waſſermaun. n 8 ee e 9 Verbürgt, refne Außerst Neihlen dekt Marken der 9 8 1 Neihlen dilber salen 3 Reiblen 00. m. b. H. binten olg Le Neckarstrasss 182 Erhältlich in guten einschlägigen Geschäften; W0 nicht, giebt Obige Firma Bezugsguellenauf. 8 270388 Prokessor Uyderkähr. Roman von Georg Wasner. (Nachdruck verboten.] 50 Fortſetzung!. „Hier!“ Fritz hob die Rolle in die Höhe. „Was iſt?“ „Ich hab' gleich einige Zeichnungen mitgebracht.“ Nun mußte der alte Herr doch wieder lächeln:„Gehſt ja eewaltig ſcharf ins Zeug!“ „Ich meinte doch, Königliche Hoheit würde damach fragen.“ „Und biſt deiner Sache ſo ſicher.. Na, zeig alſo.“ Und weil Fritz im Eifer mit dem Aufrolben nicht gleich fertig werden konnte, obgleich er kurz entſchloſſen ſeinen Hut auf den Raſen hatte fallen laſſen, um die andre Hand frei zu bekommen, griff der hohe Herr, ſeinen Stock unter den Arm klemmend, ſelbſt nach den Blättern. Allzuviel war es ja nicht, was er aus den drei einfachen Blei⸗ ſtiftftizzen erſehen konnte, aber genug, um Talent zu erkennen, und als er gar hörte, daß die eine, die ein Bild des Direktors der Alademie, Profeſſors Unverfähr, wiedergab, aus dem Kopfe nachgezeichnet ſei, nickte er befriedigt:„Sieh an, Fritz, hätte daum Erwartet.“ Dann blickte er ihm wieder ins Geſicht, auf dem es bei dieſem Lobe aufgeleuchtet hatte:„Weißt auch, daß ein ſehr ſchwerer Weg, den du gehen willſt?“ „Das ſoll es auch!“ „Warum?“ „Man freut ſich doch viel mehr, wenn einem was Schweres belingt als was Leichtes.“ „So. Nun und.. Was meinſt wohl, was ſagen würde, wenn mich wer beeinfluſſen wollte bei dem, was bei meinem Sohe für's beſten halte?“ Fritz beſann ſich einen Augenblick..„Königliche Hoheit, das iſt doch aber auders bei mir.“ „Nämlich?“ „Der Herr Erbgroßherzog muß doch ſpäter einmal regieren. ich muß aber doch nicht einmal Offizier werden. Ich meine, ich könnt' auch vieles andere werden.“ „Wenn Papa will.“ Und als Fritz nach einem betroffenen Blick den Kopf hängen ließ, lachte er und klopfte ihm auf die Wange..„Laß gut ſein. Siehſt halt alles von Dir aus an. Haſt auch recht.. Alſo höre, will gern Papa raten, möchte mit 5 10 um Urteil bitten. Den feer will i ir gern tun. Wenn Papa darauf beſteht, daß Offtzier wirz, züt da. Biſt zufriedengs ſerlobungs Aratigen 5 llstfert sohnell und billig „Jawohl, Königliche Hoheit.“ „Ganz?“ „Jawohl. Wenn Königliche Hoheit das Papa überhaupt ſagen, iſt es ſo gut wie gewiß.“ „Kannſt nicht wiſſen.“ „Doch Königliche Hoheit.“ Und im Ueberſchwang plötzlich ausbrechender Freude ergriff er die nun wieder auf dem Stock⸗ knopf ruhende Hand des Großherzogs und küßte ſie ſchnell mehr⸗ mals hintereinander.„Ich bin ja ſo unendlich glücklich, ich weiß ja gar nicht, wie ich danken ſoll.“ „Nun, nun„ Werd's nie zu bedauern haben, daß fü⸗ Dich eintrete?“ „Niemals.“ „Will Dir auch raten.“ Er drohte mit dem Finger und wandte ſich zum Weitergehen.„Künſtler muß doppelt fleißig ſein. Merk Dir.. Adieu, Fritz.“ „Adieu, Königliche Hoheit.“ Bis der Großherzog unter den Bäumen wieder verſchwunden war, blieb Fritz auf ſeinem Platze und ſah ihm nach, dann machte er einen hohen Freudenſprung, ſo daß der Lakai ſich lächelnd umſah, raffte den Hut auf und eilte in langen Sprüngen davon. Und ſo die Bruſt von Glück und Hoffnungen geſchwellt, kam er zu Hauſe an. „Mama, ich hab' mit dem Großherzog geſprochen,“ das waren ſeine erſten Worte, als er, ins Eßzimmer ſtürmend, ſeine Mutter dort fand. „Mit dem Großherzog?“ „Jawohl. Er wird Papa ſagen, daß ich Maler werden ſoll.“ „Fritz!“ Frau von Prellwitz fuhr zuſammen. „Ja, und er war ſo freundlich und ſo gütig.“ „Um Gottes willen, das haſt Du wirklich getan?“ „Na ja. Warum denn nicht?“ „Aber mein Kind, mein Kind, was haſt Du gemacht, was tuſt Du mir an?“ Und die vor Entſetzen zuſammengepreßten Hände wieder auseinanderreißend, ſchlug ſie ſie vor's Geſicht und brach in Schluchzen aus, daß ihr ganzer Leib zuckte und bebte. *** Am anderen Morgen batte im Hauſe Prellwitz alles ein an⸗ deres Geſicht. Der Beſcheid aus Berlin war eingetroffen. Unter Verleihung des Charakters als Oberſtleutnant war der bisherige Major und Bataillonskommandant Franz von Prellwitz zum Be⸗ zirkskommandeur der Reſidenz ernannt worden. In der Wir⸗ kung der bißchen Sonne, das ſich nach ſo trauriger Zeit nun wieder einmal ſtreiften, atmeten alle auf, auch der, dem die Veränderung den größten Teil bringen ſollte, und dem die Welt ſeit geſtern Hadszeze Buchdruckgrei. 8, Buchführung u. Schönſchreiben. 0180 Friedr. Burckhardts Nachſ.(g. Oberheiden) eprüfter Lehrer der 8. Fernſprecher Nr. 4301. 4 5, 8. Burean f. Schreibmaſchinenarbeiten u. ſtenogr. Aufnahmen. Frau von Prellwitz hatte ihrem Manne nichts geſagt. Sie hoffte noch immer auf eine Sinnesänderung bei Fritz, wenn dieſe Hoffnung auch, weniger vielleicht wegen der in Ausſicht geſtellten, aber doch immerhin fraglichen Intervention des Großherzogs als wegen der ſo überraſchend hervorbrechenden Energie ihres Sohnes, ſehr zuſammengeſprumpft war. Und Fritz hatte es auch vorgezogen, vor feinem Vater zu ſchweigen. So traf es den Oberſtleutnant, der ſich fofort in Paradeuniform geworfen hatte, um ſich bei dem Großherzog zu melden und zu bedanken, ganz unerwartet, als dieſer von der geſtrigen Begegnung mit den dabei geäußerten Wünſchen anfing. Zuerſt meinte er wegen der Un⸗ verſchämtheit ſeines Sohnes, wie er deſſen Unterfongen nannte, um Verzeihung bitten zu müſſen. Doch der alte Herr redete ihm das ſehr eifrig und ſehr freundlich aus. Dann aber regte ſich vor dieſer Unternehmungsluſt etwas wie Stolz in ihm, und dieſes Gefühlt, verbunden mit dem einer ehrlichen Dankbarkeit, bewirkte es, daß er bei der Verabſchiedung dem Großherzog, ob⸗ gleich der ihn ſeinen Worten gemäß nicht weiter gedrängt hatte, verſprach, mit Fritz zu Unverfähr zu gehen. Zu Hauſe entlud ſich zunächſt aber doch ein Donnerwetter, nicht aus Bedürfnis, dazu war der Oberſtleutnant immer noch zu gut geſtimmt, er hielt es nur aus pädagogiſchen Gründen durch⸗ aus für nötig. Dann aber ließ er ſich die Pläne des etwas klein⸗ laut gewordenen Fritz ausführlich vortragen, und dabei fiel ihm nun hauptſächlich eins in die Augen, worauf er vor vier Tagen gar nicht geachtet hatte, nämlich die verhältnismäßig geringen Koſten. Ob Fritz die Zeichenklaſſe auch wirklich gleich über⸗ ſpringen, die Ornamentenklaſſe in zwei Jahren erledigen und nach zwei oder drei weiteren ſchon verdienen würde, wie jener es ihm ſo ſchwungvoll darſtellte, das konnte er nicht beurteilen, aber er war momentan geneigt, es anzunehmen. Der Junge konnte günſtigſten Falles erſt in vier Jahren Offizier ſein, dann war er hier aber ſchon über den Berg, hatte ſolange zu Hauſe, alſo erheblich billiger, gelebt, keine Anſchaffungskoſten erfordert und bedurfte ſpäter auch nicht wie ſonſt eines beſtimmten monal⸗ lichen Zuſchuſſes. Dieſe Ueberlegungen blieben nicht wirkungs⸗ los. Auf der anderen Seite regte ſich aber der Widerwille. Malerei ſchien ihm kaum eine Beſchäftigung für Männer zu ſein, und Fritz ſich nicht in Uniform vorzuſtellen, ging ihm erſt recht gegen den Strich. So ſchwankend reſolvierte er ſich: ſein Ver⸗ ſprechen müßte er natürlich halten, aber ein Urteil über Fritz' Veranlagung einholen, hieße noch lange nicht eine Entſcheidung für die Zukunft treffen. Und nun ſagte er kurz entſchloſſen: „Mach Diß zurecht. Wir werden jetzt gleich zu Unverfähr geher, dann bin ich die Sache los. Nachher muß ich mich beim Oberſten melden.“ Fortſetzung folgt). ohnehin ſchon ſo wunderſchön erſchien. 15 mit Maſch inenbetrieb und hydrauliſcher Preßanlage 9 — Mannheim, 23. Jauuar. General⸗Anzeiger. 0 Mittagblatt. 7. Seite Gt. Hof⸗ u. Nalional⸗Theater annheim. Samstag, den 23. Jan. 1909. 27. Vorſtellung im Abonnement&. Flachsmann als Erzieher. Komödie in 3 Aufzügen von Otto Ernſt. Regiſſeur: Emil Reiter. 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Er hat nur eine Schilderung der Entwicklung der polniſchen Bewegung im Weſten en wefter nichts. Er hat es ſo hingeſtellt, als ob wir im eſten von den Polen geradezu bedrängt würden. Er hat aber vergeſſen, hinzuzufügen, daß die hakatiſtiſchen Drangſalierungen Allein ſchuld daran ſind, wenn die Polen ſich bedroht fühlen, wenn ſie ſich dagegen wehren, daß ihr ausgeprägtes Nationalgefühl ver⸗ letzt wird.(Sehr richtig! im Zentr.) Wenn die polniſchen Ge⸗ werkſchaften politiſche Zwecke verfolgen, ſo liegt das daran, daß es den Polen unmöglich iſt, ſich politiſch zu organiſieren. (Sehr richtig! im Zentr.) Wenn aber auch die polniſchen Ge⸗ werkſchaften ihre Kompetenzen überſchreiten, ſo denken ſie noch lange nicht an eine Loslöſung der polniſchen Landesteile von Preu⸗ ßen. Mit allen dieſen Dingen hat aber die Frage, die uns jetzt beſchäftigt, gar nichts zu tun. Wir halten uns nur an die Er⸗ klärung des Staatsſekretärs hei der Beratung des Vereinsgeſetzes, daß alle Arbeiterorganiſationen, ohne Ausnahme, vom Spra⸗ chenparagraphen nicht betroffen werden ſollen.(Sehr richtig! im Zentr.) Geſtern hat aber der Staatsſekretär verſucht, den eigent⸗ lichen Kernpunkt der Situation zu verſchieben. (Widerſpruch.) Er meinte, der Reichskanzler habe nichts mit den Mißbräuchen zu tun, das ſei Sache der Einzelregierungen. Warum iſt aber der Staatsſekretär dann zu den Interpellanten ſo ent⸗ gegenkommend geweſen, wenn er es nicht nötig hatte?(Lachen.) Jedenfalls handelt es ſich für uns darum, daß tatſächlich die pol⸗ niſchen Gewerkſchaften unter den Sprachenparagraphen fallen entgegen der früheren Erklärung der Regierung. Es ſind Här⸗ den gegen ſie vorgekommen, die man nicht für möglich halten ſollte. Daran ſind nicht etwa die ausübenden Organe ſchuld, die Schuld liegt an dem lückenhaften Gefetz und an denen, die es geſchaffen haben.(Sehr richtig im Zentr) Dr. Müller ſpielt eine fon⸗ derbare Rolle bei⸗der gangen Sache zagte- den a tär vor der Verabſchiedung des Gefetzes, ob die gange Gewerk⸗ ſchaftsbewegung bom Sprachenparagraphen befreit bleiben ſolle⸗ Das heſtätigte dieſer. Da gehört doch geradezu ein logiſches Saltomortale datzu, wenn man trotzdem die Polen aus⸗ ſchließen will.(Sehr richtig im Zentr. u. b. d. Polen.) Dr. Müller wurde aber nun zu einem Rätſel. Er erklärte nach Ein⸗ führung des Geſetzes plötzlich, er habe bei ſeiner Anfrage an den Staatsſekretär die Polen ſchon vorher ausgeſchloſſen und nur an die deutſchen Gewerkſchaften gedacht. Die Sache ift ganz rätſel⸗ haft; er 6191 nach der gangen Gewerkſchaftsbewegung, meint aber nicht die gange Bewegung.(Heiterkeit.) Jedenfalls werden unſere Verhandlungen nicht viel helfen, wenn nicht das Geſetz ſelbſt abgeändert wird. Es hat nirgends Segen ge⸗ 5. ſondern überall nur neue Feſſeln gelegt.(Beifall im Zen⸗ trum, Widerſpruch links.) Es iſt nun einmal ein Ausnahme⸗ geſetz gegen die politiſch mißliebigen Parteien.(Beifall im Zen⸗ ärum und bei den Polen.) 8 Abg. Gaus Edler zu Putlitz(Konf.): Auch ich bin der Anſicht, daß die Wünſche der Interpellanten Kur durch eine Abänderung des Geſetzes erreicht werden könnten. Die Vorwürfe gegen den Staatsſekretär waren unberechtigt, er hat völlig lohal und korrekt gehandelt.(Beifall.) Wenm es ſich um die richtige Ausführung eines Reichsgeſetzes han⸗ delt, ſo ſind wir die erſten, die dafür eintreten, die als Hort davor ſtehen.(Beifall rechts.) An der Materie ſind weite Kreiſe intereſſiert. Wer ſich in ſeinen Rechten verletzt fühlte, hatte den Beſchwerdeweg offen und ſchließlich mittelbar auch den Weg der Interpellation. Die vorliegenden Interpellationen ſind aber völ⸗ lig verfrüht.(Sehr richtig! rechts.) Die Interpellanten hätten doch wenigſtens abwarten ſollen, bis die verſchiedenen Beſchwerden ihre Erledigung gefunden haben.(Sehr richtig!) Man hat mit dem Ende angefangen. Der Reichstag iſt doch auch nicht dazu da, ſich über die Verfehlungen einiger untergeord⸗ neter Organe zu unterhalten, über die noch gar nicht end⸗ gültig entſchieden worden iſt. Wir können die einzelnen Fälle doch gar nicht prüfen. Der Staatsſekretär hat ſo gehandelt, wie er mußte. Wir legen Wert darauf, daß das Geſetz genau ſo ge⸗ handhabt wird, wie die Beſtimmungen lauten. Das àAber⸗ raſchende Ergebnis der Erörterung iſt die außer⸗ ordentlich geringe Anzahl der Verſtöße.(Sehr richtig!) Im ganzen Lande aber gibt es viele, die ſich fragen, ob der Reichs⸗ tag nichts Beſſeres zu tun wiſſe, als ſich über dieſe verfrühten Interpellationen zu unterhalten.(Sehr richtig!) Es liegen ſehr giele andere wichtige und dringende Arbeiten vor, die erledigt werden müſſen.(ebhafter Beifall rechts.) Abg. Juuck(Natl.): Durch die bisherige Beſprechung der Interpellationen iſt die richtige Handhabung des neuen Reichsvereinsgeſetzes vor aller Oeffentlichteit feſtgeſtellt worden, und wir bedauern nur, daß uns eine geſetzliche Handhabe dazu fehlt, jetzt dem Staatsſekre⸗ tär unſer volles Vertrauen ausſprechen zu können. Es kann ſich gegenwärtig nur um die Handhabung des Sprachenparagraphen gegenüber den Polen handeln, denn eine Debatte über die Beſtimmungen des Vereinsgeſetzes ſelbſt lebnen wir ab. Nicht leichten Herzens, aber mit vollem Be⸗ wußtſein Haben wir den Weg der Reichsgeſetzgebung betreten. Die Hier vorgebrachten Beſchwerden konzentrieren ſich alſo lediglich auf die Frage, ob nicht die preußiſche Regierung Anlaß geha e gegenüber den Verkammlungen der polniſchen Gewerkſchaften die Ausnahmen zu gewähren, die das Geſetz geſtattet. Was das Ver⸗ Hältnis des Sprachenparagraphen zu den Gewerkſchaften anlangt, ſo ſtehen wir, zunächſt abgeſehen von den polniſchen, allgemein auf dem Standpunkt, daß man im Zweifel für die Freiheit der Gewerkſchaften eintreten, daß man ſie möglichſt ſcho⸗ nen muß. Wenn wir nunm die Ueberzeugung hätten, daß es ſich auch bei den polniſchen Gewerkſchaften nur um ſolche handelt, die . — rein wirtſchaftspolitiſche Verhältniſſe im Auge haben, ſo würden wir nicht wünſchen, den Sprachenparagraphen in Anwendung ge⸗ bracht zu ſehen. Da das aber doch geſchehen iſt, war es Aufgabe der Regierung, zu beweiſen, daß die polniſchen Gewerkſchaften nicht wirtſchaftliche, ſondern politiſche Zwecke verfolgen, und da muß ich ſagen: ich habe ſchon viele Beweisführungen erlebt, aber mir iſt nochniemals ein ſoglängender Beweiserbracht worden, wie dies geſtern durch den Staatsſekretär v. Bethmann⸗ Hollweg geſchehen iſt.(Lebhafte Zuſtimmung rechts und links, Lachen im Zentrum, Lärm der Polen.) Das war eine er⸗ drückende Fülle von Beweiſen, und ich kann namens meiner Freunde erklären, daß wir den Beweis als voll geführt erachten. Wir können nicht annehmen, daß die polniſchen Be⸗ rufsvereinigungen ſeit Erlaß des Vereinsgeſetzes einen anderen Charakter angenommen haben. Das haben ja die Herren Polen ſelbſt nicht behauptet, und deshalb kann ich die Erklärung abgeben, daß wir uns mit der Anwendung des Sprachenparagraphen auf die polniſchen Gewerkſchaften einverſtanden erklären. Der Abg. Grö⸗ ber hat ſeinerzeit geäußert, daß wir uns durchunſere Polen⸗ politik mit allen Völkern verfeinden würden, die auch Polen zu Untertanen haben, und daß eine Erſchütterung des Dreibundes eintreten werde. Seither iſt ja über den Dreibund vieles geſagt worden, aber das eine kann man wohl feſtſtellen: durch den Sprachenparagraphen hat die Feſtigkeit des Dreibundes ſicherlich keine Einbuße erlitten.(Sehr wahr!) Aus der Entſtehungsgeſchichte des Geſetzes, z. B. aus der Rede des Abg. Kreth, geht deutlich hervor, daß die polniſchen Gewerkſchaften mit nationalpolitiſchem Charakter nicht von der Geltung des Sprachenparagraphen ausgeſchloſſen ſein n Auch der Staatsſekretär hat mit keiner Silbe die Sonderſtellung der polniſchen Gewerkſchaften, die er in ſeiner erſten Erklärung gegenüber dem Abg. Graef feſtgeſtellt hatte, zurückgenommen. Der Vorwurf des logiſchen Saltomortales fällt alſo auf den Abg. Roeren zurück.(Sehr wahr! b. d. Mehrheitsparteien.) Auch der Senatspräſident am Kammergericht Koffka, ein der Politit fremder Richter, hat in einem Aufſatze der„Deutſchen Juriſten⸗ zeitung“ anerkannt, daß nach der Entſtehungsgeſchichte des Sprachenparagraphen auch die polniſchen Gewerkſchaften unter ihn fallen. Gegenüber dem Sprachenparagraphen treten die andern Querelen weit zurück. Der Staatsfekretär hat uns geſtern damit an die Eingelſtaaten verwieſen. Aber wir betrachten es gerade als Vorzug des Reichs vereinsgeſetzes, daß der Reichstag ſeine Ausführung überwachen kann; außerdem hat nach Art. 4 der Reichsverfaſſung in Vereinsſachen das Reich ein Auf⸗ ſichtsrecht. Sollten z. B. in der Auslegung des Reichsver⸗ einsgeſetzes Differenzen zwiſchen den Bundesſtaaten entſtehen, ſo müßte der Bundesrat einen Richterſpruch fällen— obwohl ich, wie ich neulich hier ausführte, dafür einen Staatsgerichtshof für Leigneter hielte. Jedenfalls ſtelle ich feſt, daß das Au ichtsrecht er-Reichsregierundh-Lh a, en ergIIchund korke t gee handhapr worden iſt und die Bundesſtarkten ſich ihm willig und entgegenkommend unterworfen haben.(Lebh. Zuſtimmung bei der Mehrheit.) Prinzipiell möchte ich nicht, daß die Idee des Aufſichtsrechts des Reiches irgendwie abgeſchwächt wird. Man ſollte aber auch mit der Kritik der Einzelheiten des Vereinsgeſetzes nicht in die Einzellandtage gehen. Die Beſprechung von Reichsgeſetzen in den Landtagen iſt dem Reichsgedanken nicht förderlich. Es iſt geſagt worden, es ſei nicht tunlich, die Bundes⸗ ſtaaten zur Rechenſchaft über die einzelnen Fragen zu veranlaſſen. Gewiß, man ſoll nicht ſoweit gehen, Akten zu fordern, aber wenn die Vermutung entſteht, daß ein Geſetz in einem Bundesſtaat nicht richtig angewendet wird, dann wird die Reichsregierung nicht um⸗ hin können, Aufklärung zu verlangen.(Sehr richtig!!) Man ſoll ſich nicht an das etwas hart klingende Wort„Beaufſichtigung“ ſtoßen. Ich verſtehe unter dem Beaufſichtigungsrecht das Recht, eine Verſtändigung zwiſchen Reich und Bundesſtaaten zu er⸗ ſtreben, um die richtige Anwendung der Reichsgeſetze zu ſichern. Das Geſamtbild Roerens war gang falſch, exr hat nur mit einer Farbe gemalt und war ſehr einſeitig.(Sehr richtig!) Die einzelnen Bundesſtaaten ſind mit dem Geſetz ganz zufrieden. Bahern hat ja ſchon das Zeugnis der Vernünftigkeit bekommen. In Baden, Heſſen und Württemberg iſt man eben⸗ falls zufrieden. In Württemberg haben 90 Proz. der Einwohner 905 nicht gemerkt, daß ſie ein neues Geſetz haben. Die andern 0 Proz. ſind aber auch zufrieden damit, weil es freiheitlich ange⸗ wendet wird. Und was hat nicht Herr Gröber für Unheil prophe⸗ zeit? Wenn die norddeutſchen Staaten ſehen, daß das Geſetz mit Erfolg in Süddeutſchland freiheitlich angewendet wer⸗ den kann, dann werden ſie ſich auch ſelbſt zu einer freiheitlichen Praxis entſchließen.(Sehr richtig!) Im übrigen darf man ſich nicht wundern, wenn in Preußen und Sachſen untergeordnete, Behörden ſich Mißgriffe zu ſchulden haben kommen laſſen. Galt es doch jahrzehntelang in dieſen beiden Bundesſtaaten für eine beſondere Aufgabe der Polizei, ſich auf dem Gebiet des Vereins⸗ und Verſammlungsrechts Lorbeeren zu er⸗ werben. Daß manche Beamten aus alten Zeiten dieſe Vorſtellungen noch nicht überwunden haben, darf niemanden überraſchen, der die Mißgriffe z. B. bei der Einführung des Bürgerlichen Geſetzbuches miterlebt hat. Daß nun aber die Herren Interpellanten nach den wochenlangen Vorarbeiten und den vielen Aufrufen in den Zei⸗ tungen nicht mehr zuſammengebracht haben als hundert Fälle, iſt geradezu beſchämend.(Große Heiterkeit bei der Mehrheit, Unruhe bei den Sozialdemokraten und Polen.) Das iſt wirklich ein armſeliges Material.(Erneuter Beifall bei der Mehr⸗ heit.) Wenn Sie hier auftreten wollen mit Ihren Klagen, mußten Sie ganz anderes Material haben.(Zurufe links.) Wir glauben Ihnen nur nicht, daß Sie noch mehr Material haben.(Sehr gut! und Heiterkeit bei der Mehrheit.) Wenn Sie aber noch welches haben, dann heraus mit dem Flederwiſch!(Sehr gut! bei der Mehrheit.) Aus ganz Sachſen haben Sie ſechs bis ſieben Fälle. Nach dem Geſchrei der Preſſe hätte ich wirklich mehr erwartet. Die ſächſiſche ſozialdemokratiſche Preſſe klärt jetzt übrigens eifrig ihre Anhänger über die Vorteile des neuen Reichs⸗ vereinsgeſetzes auf. Fälle einer ſymptomatiſch falſchen Auffaſſung des Geſetzes ſind überhaupt nicht vorgebracht worden. Wir treten für eine durchaus vorurteilsfreie Anwendung des Geſetzes ein und können, wie bei dem Erlaſſe des Geſetzes, ſo auch jetzt bei ſeiner Ausführung dem Staatsſekretär das volle Vertrauen zu ſeiner Loyalität ausſprechen.(Lebhafter Beifall bei der Mehrheit.) Dafür bürgt uns ſein Wort, und, was mehr iſt, ſeine Perſönlichkert.(Erneuter Beifall bei der Mehr⸗ heit.) Die Herren Interpellanten aber ſind gewogen und zu leicht befunden worden; ſie hätten ihre Sachen lieber nicht vorbringen ſollen.(Heiterkeit und lebhafter Beifall rechts und links.) Abg. Dr. Müller⸗Meiningen(Fr. Vp.): Wir ſind dankbar, daß wir Gelegenheit haben, uns über die macht. Was ſoll man dazu ſagen, wenn er aus⸗ führte, von den Segnungen dieſes Geſetzes ift nirgends etwas zu bemerken! Allgemein iſt dabei etne günftige Beur⸗ teilung des Geſetzes eingetreten(Lebhafte Zuſtimmung) gerade in den Staaten, wo man durch das Geſetz ettwas zu verlieren fürchtete. Wenn die Abgg. Groeber und Hildenbrand, die damals ſo wegen Württemberg gegen das Geſetz wetterten, das bon Württemberg nicht gelten laſſen wollen, dann ſollen ſie mit Material herauskommen.(Sehr gut!) Ich frage den Abg. Frank, ob er aus Baden Material gegen die Ausführung des Geſetzes hat. Ich frage die Herren aus Bahern, welches Ma⸗ terial ſie haben. Und wie wurde damals, als das Geſetz hier beraten wurde, in der baheriſchen Abgeordnetenkammer gegen das Geſetz gewettert! Wenn in Preußen und in Sachſen das Geſetz noch ſo angewandt wird, wie es dem Geiſt des Geſetzes entſpricht, ſo werden Sie uns am allermeiſten bereit finden, für zu ſorgen, d auch in Preußen und Sachſen eine richtige Praxis ein⸗ tritt. Der Abg. Ledebour machte vorhin den Zwiſchenruf, gewiſſe Vorteile des Geſetzes haben die Sozialdemokraten nie beſtritten. Was ſagten aber die Sozialdemokraten bei der Beratung des Ver⸗ einsgeſetzes?—„Volksverrat, Gaunerſtreich!“ Von den Vorteilen haben Sie damals nichts geſagt.(Sehr wahr!) Das mußten Ihnen erſt einige Ihrer Preßorgane ſagen.(Sehr richtigl) Wenn das Vereinsgeſetz eine reaktionäre Maßregel wäre, würden Sie es mit Jubel begrüßt haben, da es Ihnen in der Agitation nützen würde. Jede fortſchrittliche Maßregel zu⸗ gunſten der Arbeiter beſchimpfen Ste aber, wie das ehen Ihre anze Art und Weiſe iſt.(Lebhafte Zuſtimmung links und rechts.) ein Menſch, der in den Kommiſſionsſitzungen und im Plenum dabei war, hat daran gezweifelt, daß die polniſchen Gewerkſchaften unter das Geſetz fallen ſollen. Der Staatsſekretär war durchaus korrekt. Die polniſchen Gewerkſchaften wurden von vornherein von den übrigen Gewerkſchaften getvennt. Das hat ſeinerzeit auch der ſozialdemokratiſche Abg. Hue anerkannt. Die Herren, die jetzt mit allerlei Vorwürfen anrücken, Herr Ledebour und Roe⸗ ren, waren damals niemals in den Sitzungen erſchienen(Hört! Hört!), und jetzt führen ſie das große Wort. Wir ſtritten damals lange um die Frage der polniſchen Gewerkſchaften. Herr Roeren tut jetzt, als wiſſe er nichts davbon. Es gehört ein gutes Quantum von böſem Willen dazu, mit ſolchen Angriffen zu kommen. Wenn die polniſchen Berufsvereine nur gewerk⸗ ſchaftliche Ziele verfolgen, dann wird ihnen nichts geſchehen. Aber eine polniſche Gewerkſchaft ohne nationalpolniſche Ziele iſt eine Contradiktio.(Sehr richtig!) Dafür hat der Staatsſekretär geſtern erdrückendes Material erbracht.(Sehr richtig!) Seine Ausführungen haben den tiefſten Eindruck auf das Haus gemacht.(Beifall.) Er hat bewieſen, daß eine fanatiſche Schei⸗ dung zwiſchen deutſchen und polniſchen Arbeitern ſyſtematiſch ge⸗ pflegt und gefördert wird.(Sehr richtig!) Nur als n ne Luünd Kukiſſe. werden die polniſchen Gewerkſchaften benützt. Darum muß der Sprachenparagraph gegen ſie angewen⸗ det werden.(Beifall.) Wir wären Dummköpfe geweſen, wenn wir wegen des Sprachenparagraphen das Geſetz nicht angenommen hätten.(Beifall.“) Wir würden das Geſetz auch heute noch annehmen.(Beifall und Hört! Hört!) Der Reichskanzler hal kürzlich bedauert, es ſei hinſichtlich der Kritik viel geſündigt worden. Wir fühlen uns nicht getroffen. Nicht die Kritik ſchwächt die Autorität, woßl aber eine ſchlechte Ver⸗ waltung.(Zuſtimmung.) Die Kritik iſt die moraliſche Pflicht des Parlaments. Auch die Handhabung des Vereinsgeſetzes müſſen wir kritiſieren. Es gibt wohl keinen Ab⸗ geordneten hier, der nicht von den Ausführungen des Kollegen b. Bethmann überzeugt worden wäre.(Große Heiterkeit. Zu⸗ ruf: Soweit iſt's noch nicht mit Ihnen! Erneute Heiterkeit.) Wir ſind von der Lohalität und Ehrlichkeit des Staatsſekretärs überzeugt. Einige Beſchwerden aus dem Wahlkreiſe Greifswald⸗ Grimmen, deſſen glücklicher Beſitzer der Abg. Gothein iſt! Die von Sozialdemokraten und Liberalen einfach nicht auf. (Hört! Hört!) Ihnen ſollte man überhaupt das Veröffent⸗ lichungsrecht entziehen. Wie ſteht es mit dem Ausrufen bon Verſammlungen in Norddeutſchland? Der Staatsſekretär ſcheint ſich noch nicht damit beſchäftigt zu haben. (Große Heiterkeit.) In Süddeutſchland werden vielfach Ver⸗ ſammlungen durch Ausrufer bekannt gegeben, in Norddeutſchland ſollte man dieſes Syſtem auch zulaſſen. Recht ſonderbar iſt auch, daß der Oberpräſident von Pommern die Gründung eines Schützenvereins unterſagt hat, weil kein Bedürfnis vorliege. Das iſt doch ein eklatanter Verſtoß gegen das Geſetz.(Sehr richtig!) Die bayeriſchen Sozialdemokraten unterſcheiden ſich in der Be⸗ urteilung des Vereinsgeſetzes erheblich von den norddeutſchen. Vielleicht liegt es daran, daß die königl. bayeriſche Sozialdemokratie zu einigen bayeriſchen Miniſtern in einem ſehr guten Verhältnis ſteht.(Große Heiterkeit, Lachen der Sozialdemokraten.) Ich gönne ihr dieſen Vorzug. Wir ſind auch damit einverſtanden, daß die bayeriſche Regierung dem letzten ſozialdemokratiſchen Parteitag in Nürnberg in jeder Weiſe ent⸗ gegengekommen iſt.(Lachen der Sozialdemokraten.) Man läßt ja in Bahern die rote Preſſe auf den Bahnhöfen ohne weiteres zu. In ſerate gebäudes für Empfangsräume ein.(Ledebour: Schrecklich!) Nein, ſehr vernünftig! Die Polizei hielt ſich möglichſt zurück. Und was war die Folge? Die Herren Sozialdemokraten wuſchen ſich ſelbſt den Kopf.(Große Heiterkeit.) Hätte die bayeriſche Regie⸗ rung durch kleinliche Schikanen die Genoſſen zuſammengetrieben, dann wäre die ganze ſchöne Nürnberger Meiſter⸗ ſingerei nicht zum Vorſchein gekommen.(Große Heiterkeit, Lärm der Sozialdemokraten.) Dann hätten die ſüddeutſchen „Bierdimpfl“, die„bayeriſchen Kretins“,„die ſich das Hirn ſchon mit Bier weggeſchwemmt haben“, von den norddeutſchen Zions⸗ wächtern nicht ſo ſchön die Meinung geſagt bekommen.(Große Heiterkeit, anhaltender Lärm der Sozialdemokraten.) Es war ein kluger Streich der bayeriſchen Regierung, daß ſie die Herren unter ſich ließ. Ich empfehle der preußiſchen und der fächſiſchen Regie⸗ rung dasſelbe Verfahren.(Heiterkeit.) Man ſollte doch einſehen, daß es ganz berkehrt iſt, ein politiſches Martyrium zu ſchaffen, durch das die Sozialdemokratie nur Mitläufer ſich ſchafft. (Große Heiterkeit.) Ich wollte niemanden beleidigen.(Erneute Heiterkeit.) Die Mitläufer werden bald von der Sozialdemokratie abfallen, wenn dieſe nicht mehr mit allerlei polizeilichen Miß⸗ griffen krebſen gehen kann.(Sehr richtig!) Aber auch andere Parteien leiden unter der polizeibureaukra⸗ tiſchen Kurzſichtigkeit. Arbeiter⸗ und Gewerkſchaftsvereine dürfen nicht ſo leichter Hand als politiſche Vereine erklärt werden. Württemberg und Bayern ſind in dieſer Beziehung ſehr lohal. Preußen ſollte ſich hier an den ſüddeutſchen Staaten ein Vorbild nehmen. In Leipzig, Ausführung des Vereinsgeſetzes hier auszuſprechen. Der Abg. Roeren hat ſich der größten Uebertreibung ſchuldig ge⸗ der Stadt der Intelligenz, hatte Profeſſor Dr. Forel einen Vor⸗ Deck⸗ zur Verſammlungsankündigung beſtimmten Zeitungen nehmen In⸗ Nürnberg räumte man dem Parteitag einen Teil des Bahnhofs⸗ eeer eeeen eereeeeeeeeeeeeeee. RE eeeree Sen eeeeenn Mannhefm, 23. Jannar. General⸗Anzeiger.(Mittagblatr 9. Seite trag angeſetzt. Die Verſammlung hierfür wurde auch zuerſt von der Poligei genehmigt. Einen Tag vor der Verſammlung aber wurde dieſe Genehmigung des Poligeiamts von der Kreishaupt⸗ mannſchaft aufgehohen infolge eines Geſuches des Vereins zur Hebung der öffentlichen Sittlichkeit. Die Kreishauptmannſchaft ſprach in ihrer Begründung don pfeudowiſſenſchaftlichen Dar⸗ bietungen des Profeſſors Dr. Forel— man denke, Prof. Dr. Forel iſt Mitglied der Akademien der Wiſſenſchaft aller Länder!— und ſtützte ſich auf das Vereinsgeſetz, es würden in der Verſammlung Zwecke verfolgt, die gegen das Strafgeſetz verſtießen. Sind denn die Logen zum Grünen Feigenblatt ſo mächtig, daß ihnen ohne weiteres die Polizeibehörden folgen! (Große Heiterkeit.) In Halle kam es nicht viel beſſer. Als da Profeſſor Dr. Forel eine Verſammlung abhalten wollte, fragte die Polizeibehörde: Wer iſt denn dieſer Profeſſor Forel, hat er denn einen Kunſtſchein?(Große Heiterkeit.) Wenn das Vereinsgeſetz in dieſer Weiſe von höheren Polizeibehörden angewandt wird, dann kann man ſich nicht über die Art wundern, wie es von Schutz⸗ deuten manchmal angewandt wird. Wir Deutſche glauben immer, daß wir aus politiſchen und wirtſchaftlichen Eiferſüchteleien in der Welt nicht geſchätzt ſeien. Wir treiben Vogelſtrauß⸗ politik, wenn wir nur dieſe Gründe gelten laſſen. Zahloſe gebildete vorurteilsloſe Ausländer, die frei von Deutſchenhaß ſind, ſehen aber den geradegu beſtimmenden Charakter⸗ gug der Poligeibureaukratie auf unſer öffentliches Seben und erklären uns deshalb für politiſch unreif.(Lebhafte Zuſtimmung links.) Dieſe Poligeibureaukratie bei der Anwendung des Geſetzes auszuſchließen, wird allerdings erſt mit der Zeit möglich ſein. Deſſen waren wir uns bei der Beratung des Geſetzes bewußt. Wir haben aber jetzt einen guten Reſonanzboden für die Kritik dieſer Poligeibureaukratie: den deutſchen Reichstag; ſonſt hieß es immer, das iſt Sache des ſächſiſchen Landtags, Sache des preußiſchen Land⸗ kags. Deshalb gereut es uns abſolut nicht, dieſes Geſetz zuſtande gebracht zu haben. Wir werden aber nicht raſten, bis das Geſetz in liberalem Geiſte angewendet wird.(Lebhafter Beifall links.) ebg. Kolbe(Rp.) + Wir find mit der Erklärung des Staats⸗ ſekretärs vollſtändig einverſtanden. Sie ent⸗ ſpricht durchaus den Verhandlungen in der Kommiſſion. Wir haben auch zu dem Staatsſekretär das Vertrauen, daß er neben dem Willen auch die Kraft hat, das Geſetz in richtiger Weiſe durch⸗ führen zu laſſen. Irrtümer ſind im Anfaug der Ausführung des Geſetzes unvermeidlich. Selbftwerſtändlich ſind aber auch wir da⸗ für, daß das Reichsvereinsgeſetz ſo ausgeführt wird, wie es erlaſſen worden iſt. Daß ſich der Abg. Roeren ſo der Polen angenommen hat, iſt bei dem Gegenſeitigkeitsvertrag zwiſchen Polen und Zen⸗ krum nicht verwunderlich. Der Redner weiſt durch zahlreiche Zitate gus der polniſchen Preſſe nach, daß die polniſchen Gewerkſchaften, [Turn⸗ und Geſelligkeitsvereine faſt ausſchließlich national⸗ polniſche Tendenzen verfolgen. Sokols und Straſch⸗ Vereine haben vollkommen ſtaatsfeindliche, de⸗ ſtruktibe Ziele. Nur politiſche Kinder und Dräu⸗ mer mit der Zipfelmütze auf dem Ohre können Ddaran zweifeln. Die polniſche Preſſe erlaubt ſich einen Frechen, ungehörigen Ton in Deutſchland. Herr Brejiski hat ſich geſtern mit der Miene eines Biedermannes hingeſtellt und uns zu ſeiner Anſicht zu bekehren verſucht. Wie muß er den Reichs⸗ tag einſchätzen, wenn er das für möglich hält. Freilich: es gibt auch hier Abgeordnete, die ihm glauben, weil ſie abſichtlich der Wahrheit ihr Ohr verſchließen.(Beifall, Lärm im Zentrum.) Vielleicht ſorgt der Präſident dafür, daß mehr oſtmärkiſche Litera⸗ kur im Reichstag ausgelegt wird, damit alle Abgeordneten auf⸗ ſeine Parteiintereſſen zu verfolgen. Zurufe: Welche Partei iſt das?) Diejenige, die ſich getroffen fühlt.(Erneuter großer Lärm im Zentrum.) Selbſtperſtändlich iſt es das Jentrum, das im Oſten dem Deutſchtum in den Rücken fällt und Verwirrung unter den deutſchen Katholiken ſchafft. (Großer Lärm im Zentrum.) Ich habe gegen die Polen nichts, wwenn ſie ſich immun machen von der ſyſtematiſchen Vergiftung und Verhetzung blinder Fanatiker, wenn ſie ſich zur gemeinſamen Ar⸗ beit lohal in den Staat einreihen, zu dem das Schickſal ſie ge⸗ bracht hat.(Lebhafter Beifall rechts, Lachen im Zentrum und bei den Polen.) 55 Sächſiſcher Bundesbevollmächtigter Geheimrat Fiſcher: Den Ausführungen des Abg. Junck kann ich im weſentlichen zuſtimmen. Wenn in unſeren Verordnungen das Wort„Ueber⸗ wachung“ beanſtandet wird, ſo gebe ich gern zu, daß das ein un⸗ glückkicher Ausdruck iſt. Dr. Müller hat die Hoffnung aus⸗ geſprochen, daß auch bei uns das Vereinsgeſetz in freiheitlichem Geiſte angewendet werden möge. Wir haben in Sachſen das lebhafte B ſtreben, Mißgriffe zu ver⸗ meiden und eine freiheitliche Praxis zu üben. Wenn Dr. Mül⸗ ler im Falle Forel ſcharfe Worte gebraucht hat, ſo iſt das wohl nur in der Hitze des Gefechts geſchehen. Er hat ſicherlich keine Be⸗ leidigungen ausſprechen wollen. 215 Abg. Gothein(Fr. Vg.): Ich will kurz aufklären, wie ich ſeinerzeit dazu gekommen bin, hinſichtlich der Handhabung des Vereinsgeſetzes und beſonders des Sprachenparagraphen dem Staatsſekretär ſchwere Vorwürfe zu machen. Ich war zur Zeit der Beratungen über das Geſetz krank und wohnte den Kommiſſionsverhandlungen nicht bei. Ich war alſo nur durch die Preſſe kurz informiert. Nach Rückſprache mit der Fraktionsgemeinſchaft habe ich mich nun darüber informiert, daß die Erklärun des Staats⸗ ſekretärs bezüglich des Sprachenparagraphen tatſächlich beſchränkt war, und daß der Gebrauch der polniſchen Sprache in den Gewerkſchaftsverſammlungen nur in⸗ ſoweit gewährt werden ſollte, als dieſer Gebrauch nicht dazu benutzt werden ſollte, polniſchen Beſtrebungen zu dienen.(Hört! Hört!) Das iſt auch klipp und klar in der Erklärung geſagt worden, die ſpäter von Dr. Wiemer für die Freiſinnigen abge⸗ geben wurde. Ich bin nun auch allerdings der Mei⸗ nung, daß dem Staatsſekretär geſtern der Be⸗ weis geglückt iſt, daß die polniſchen Gewerkſchaften nicht ausſchließlich gewerkſchaftliche Ziele verfolgen, ſondern daß ſie im Sinne der Erklärung des Staatsſekretärs unter den Sprachen⸗ paragraphen fallen.(Hört! Hört!) Auch die Zentrumspreſſe und die ſozialdemokratiſche Gewerkſchaftspreſſe haben das aner⸗ kannt. Ob ich dieſes Verfahren billige, iſt eine andere Sache. an und für (Großer Lärm im Zentr.; plötzlich: Jetzt iſt Polizeiſtunde, jetzt Schluß gemacht werden Die Saalabtreibung ſteht noch in vo Die Amtsvorſteher betreiben es ge⸗ radezu als Sport, den Liberalen die Säle abzujagen. Das iſt ein grober Amtsmißbrauch, der mit Entziehung des Amtes be⸗ von der Polizei wieder zurückgegeben werden, damit nicht erb⸗ ſchriften für Zwecke hergeſtellt werden können. Aus Grim⸗ men kenne ich ſolche Fälle. Miniſterialdirektor im Reichsamt des Innern Juſt: Die Poligeiſtunde findet Anwendung auf Verſammlungen in derſelben Weiſe wie auf einzelne Perſonen. Während der Fin⸗ zen Beratung des 5 Aine iehe iſt immer als Grundſatz hin⸗ geſtellt worden, daß eine Mehrheit von Perſonen eine andere Behandlung nicht beanſpruchen kann wie eingelne Perſonen. Abg. Ricklin(Zentrumselſäſſer): In Elſaß⸗Lothringen können wir über den e noch nicht klagen.(Hört! hört!) Vielleicht lommt das aber noch, bis jetzt hatte ja die Regie⸗ rung keine Veranlaſſung, ihn anzuwenden. Vielleicht wird das im Wahlkampfe einmal anders. Schon jetzt wehteinneuer Wind beiuns.(Zuruf: Zorn von Bufach!) Hoffentlich belehrt der Staatsſekretär unſere Regierung bald, wie ſie ſich zu dem Geſetze zu verhalten hat. Wie konnte man nux die Aufführung eines franzöſiſchen Stückes durch Dilettanten in Metz verbieten? Der Ertrag war ſogar für Meſſing beſtimmt. Ein ſolches Vorgehen läßt Schlimmes für die Zukunft befürchten. Elſäſſiſcher Bevollmächtigter Dr. Sieveking: Die Zweifel an der Loyalität der reichsländi⸗ ſchen Regierung bei der Handhabung des Vereinsgeſetzes ſind durchaus unbegründet. Ich erinnere nür daran, daß gerade in Elſaß⸗Lothringen der Boden für die Durchführung des Geſetzes ſchon gegeben war durch das Geſetz von 1905, das im weſentlichen diefelben Beſtimmungen enthält wie das jetzige Reichsvereinsgeſetz, und das ſein Entſtehen der Initiative der Straßburger Regierung verdankt. Es bedarf nicht erſt eines Appells an die Reichsregie⸗ rung, um die reichsländiſche Regierung an ihre Pflicht zu erinnern Der Ausführung des Geſetzes werden keinerlei Schwierigkeiten in den Weg gelegt. Die Inſtruktionen an die Behörden ſind in dem⸗ ſelben Geiſte gehalten, den der Staatsſekretär ſeinerzeit hier be⸗ kannt gegeben hat. Es fehlt der Regierung nicht am guten Willen, das Geſetz durchaus loyal zu handhaben. Abg. Hanſſen(Däne) führt Beſchwerde über illiberale Handhabung des Geſetzes gegen⸗ über däniſchen Vereinen, beſonders im Bezirk Flensbur N Das Haus vertagt ſich. e Es folgen perſönliche Bemerkungen. 80 Abg. Hue(Soz.): 15 1 Ich verwahre mich entſchieden gegen den Verſ es Dr. Müller, mich in die Geſellſchaft der Freunde des Spragzenpara⸗ graphen zu bringen. Abg. Roeren(Zentr.) 5 Dr. Müller war wenig liebenswürdig gegen mich. Wenn man ihn an das erinnert, was er früher geſagt hat, wird er immer gleich von der Idee belaſtet, es ſei böſer Wille dabei. Abg. Dr. Müller(Fr. Vp.): Herr Roeren will nicht verſtehen, es wäre nicht das erſte Hues ganze Rede beruhte auf der Vorausſetzung, daß der Sprachen⸗ paragraph auch auf die polniſchen Gewerkſchaften angewendet werden ſoll. — 8 Abg. Kolbe(Rp.): Herr Roeren war gang einſeitig. Man fündigt gegen dau Wahrheit, wenn man ſie verſchweigt. rrrreee klärt werden.(Lärm im Zentrum. Beifall.) Es iſt be⸗ſſtraft werden ſollte. Man ſollte dieſe Herren in der auerlich, daß es eine ganze Partei gibt, die Befen e ſo brandmarken, daß kein Hund Weiterberatung Sonnahend 11 Uhr, vorher kleint Lieber dem deutſchen Volke das Meſſer an die einen Biſſen mehr von ihnen annimmt.(Sehr Vorlagen. Kehle ſetzt und die es abſchlachten läßt, nur um richtig! links.) Die Mitgliederliſten von Wahlvereinen ſollten Schluß gegen 6 Uhr. Irbeitsvergebung, 155 AL. Für den neuen Stadtver⸗ Spiftenz: erdvetenfaal l. deſſen Keben- in neuen feinen Mischungen 8 Sichere — 8 1 85 le e 8 4 Ein 17 ü ilt Ausführung) im Wege des 20 30 40 80 1. Colonialmaren⸗Geſchü 32160 9 9 bis Pis. br2Zü 7 iu prima Lage von Ludwigs⸗ hafen a. Rh. iſt umſtändehal⸗ ber ſofort zu verkaufen. ſchloſſen und mit entſprechen⸗ Gefl. Offert. vnt. L. B. 556 Pfund 45 und Oes. Angebote hierauf ſind ver⸗ 8 feinste Neue Dampfäpfel Band⸗ u. Faden-Nudeln vand 288 b. verſehen bis Elerwaren e Ludwigs⸗ aſen a. Rh. eeee deus süsse Fflaumen rras 18, 18, 2 Fst. 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Kumm Du mick man rup!“—„Aber ich kann ja nich, ick hebbe ju keinen Husſlöttel midde!“ Hannechen holte nun den Hausſchlüſſel und wirft ihn hinunter mit der Wiederholung:„Kumm Du mick man rup, da ſallſte aber wat erleben!“—„Nee!“ ſagte er da,„jetzt komme ick noch nich, ickwollte ja hlo ß den Husſlöttel hebben!“ und trollte vergnügt von dannen. — Ein origineller Vorſchlag iſt in Schopfhe im im ober⸗ badiſchen Wieſental von einem Herrn gemacht worden. Er ſchlägt in der Preſſe vor, zum Schutze der Singvögel einen Verein zu gründen, deſſen Mitglieder keine Dame mehr grüßen, die einen Vogelbalg auf dem Hut trägt. Der Aufruf ſchließt mit den Worten: „Ein holdes Weib wählt Blumen, Auch Bänder ſtehn ihr gut, Ein ſtolzes würgt die Vögel Und ſteckt ſie auf den Hut. Ich grüß dich ſchönſte Blume In friſcher Morgenluft, Und weig're Gruß dem Balge Mit ſeinem Moderduft. Ich bitte um Nachdruck.“ Obs was helfen wird? Der Verein wird das Schickſal der Rechts⸗Geher⸗, der Anti⸗Hutabnehm⸗Vereine und— des Vereins gegen betrügeriſches Einſchenken haben. — Fünfzig Jahre in Männerkleidern. Wie die Kopenhagener „Polititen“ aus Manhattan⸗Moutana erfährt, iſt dort vor einiger Zeit eine Norwegerin Ingeborg Vikan geſtorben, die während des Zeitraumes von 50 Jahren unter dem Namen Sam Williams wie ein Mann gelebt hat, ohne daß ihr wahres Geſchlecht entdeckt worden wäre. Ingeborg Vikan wurde vor etwa 80 Jahren in Hallingdal⸗Norwegen geboren. Sie faßte zum Sohne des Nachbargutsbeſitzers Sam Noren eine tiefe Neigung; er verlobte ſich auch mit ihr; kurz darauf reiſte ſie mit ihren Eltern nach Amerika, und nach einiger Zeit wan⸗ derte auch ihr Bräutigam mit ſeinen Eltern nach derſelben Gegend Nordamerikas aus. Alles ging gut; der Hoch⸗ zeitstag wurde feſtgeſetzt; plötzlich aber kamen die Eltern des Bräutigams auf den Gedanken, daß dieſer eine viel beſſere Partie machen könne, und die Verlobung wurde aufgelöſt. Ingeborg verließ eines Tages verzweifelt ihr Elternhaus. Sie legte Männerkleidung an. Einige Zeit wurde ſie als „Waldarbeiter“ in den großen Waldungen jener Gegend beſchäftigt. Dann war ſie längere Zeit„Koch“ in verſchiedenen Waldarbeiterlagern, die der Firma„Anderſon Brothers“ ge⸗ hörten. Während des Sommers wohnte ſie in Eau Claire, wo ſie ſich ein kleines Gut gekauft hatte. Nur einmal konnte Ingeborg Vikan der Sehnſucht nach ihren Lieben nicht wider⸗ ſtehen. Als Landſtreicher gekleidet begab ſie ſich von Eau Claire nach der Gegend, wo ihre Eltern wohnten, und bettelte —dohne wiedererkannt zu werden— im Hauſe ihrer Eltern und ihres früheren Bräutigums Spen Noren, der ſich in⸗ zwiſchen längſt verheiratet hatte. Nach dieſer Ausflucht kehrte ſie zu ihren Waldarbeitern zurück. Wenn ſie zur Stadt kam, 71 55 Pribat⸗Tanzſchule A. Zanow Zu einem begonnenen Unterrichts-Mursus iſt der Beitrut noch einiger Damen erwünſcht. Beginn eines wenelen Kurſus Anfang Februar. 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Als Sie wies übrigens dabei einen ſehr guten Geſchmack—„kaufte“ Juwelen, die natürlich nie bezahlt wurden, und lebte ſo ein Jahr lang glücklich und zufrieden auf Koſten der amerika⸗ niſchen Millionäre, die ſehr ſtolz darauf waren, eine ſo ent⸗ zückende Engländerin und Ariſtokratin„von Geblüt“ zu ihren Freunden zählen zu können. eines Tages verſchwand, ohne ſich zu verabſchieden. — Ein Moorrutſch in Irland. Das Dorf Kilmore, in der Nähe von Ballygar, Grafſchaft Galway, iſt dieſer Tage zer⸗ ſtört worden. Es hatte zwei Tage lang geſchneit und dem Schneefall folgte am Sonntag ſtark heftiger Regen. Dies Tauſend Morgen Heidemoor bedeckt iſt, eine gewaltige Maſſe des Moors in der Richtung auf den Ort ſich in Bewegung ſetzte. Verſchiedene Häuſer wurden von dem gleitenden Moor verſchlungen und die Inſaſſen konnten ſich nur mit größter Not retten. Am Fuße des Berges wohnen Moorſtecher in kleinen Gruppen von Häufern. Dieſe ſahen am Montag 5 Haushaltungs-Wäsche gewaschen in der Dampfwascherei„Lindenhof“5 lnhaber: Wilhelm Wörner erfreut jede Hausfrau. Spezialität: KHerrenstärkrewäscnhe 25 Entlaufen Junger Foxtrrier entlauſen. Abzugeb. geg. Be⸗ lohnung bei Brunner, 5478 Telephen 2328. morgen 5 8 10 ihre Wohnungen von dem Moor umzingelt. Die armen Leute hüßten ihr geſamtes Vieh ein. Hunderte Von.- Pferben wid Karren gingen verloren, und da das Moor, durch weiteren RNegen unterſtützt, ſeine Bewegung fortſetzt, dürfte der ganze Ort, deſſen Häuſer zum Teil bis zum Schornſtein von der Moorflut umſpült wurden, verloren ſein. — Der jüngſte Eiſenbahnnunfall in Amerika, der ſich am 15. Januar abends bei Denver in Colorado ereignete, hat ſich, wie nunmehr bekannt wird, in folgender Weiſe abgeſpielt: Ein Perſonenzug, der mit großer Schnelligkeit eine abſchüſſige Strecke hinabfuhr, ſtieß mit voller Wucht auf einen von zwei Lokomotiven gezogenen Güterzug, der in ein Rangiergeleiſe fuhr. Der Zuſammenſtoß mit der vorderſten Lokomotive des Güterwagens war ſo groß, daß alle drei Lokomotiven ſich überſchlugen. Die Wagen fuhren ineinander, und es war außerordentlich ſchwierig, den darin Eingeſchloſſenen zu Hilffe zu kommen. Man konnte erſt eine Stunde nach dem Zuſam⸗ menſtoß daran denken, den Reiſenden zu helfen, nachdem aus Denver zwei Hilfszüge eingetroffen waren. In einem Salonwagen befanden ſich 69 Perſonen, von denen die Mehr⸗ zahl ums Leben gekommen iſt. Man fand ein ſechsjähriges Mädchen unter der Leiche ſeiner Mutter. Es vermochte nur ſeinen Vornamen anzugeben. Die Leichen waren in vielen Fällen ſo verſtümmelt, daß eine Feſtſtellung der Perfſönlich⸗ ke'ten höchſt ſchwierig war. Die Lage wurde noch dadurch Preisliste. Freundin der Aſtors und der Vanderbilts beſtellte ſie in den! großen Geſchäften die koſtbarſten Toilettengegenſtände— be⸗ Bis die honourable Miß Eva führte dazu, daß von dem Mount Mary, der von mehreren erſchwert, daß einer der Hilfszüge, der mit Verletzten beladen, nach der Station Glenwood Springs fuhr, unterwegs durch die Trümmer eines anderen Frachtzuges aufgehalten wurde, der entgleiſt war. Die Trümmer des Paſſagierzuges fingen nach dem Zuſammenſtoße Feuer, aber es gelang dem Bahn⸗ perſonal, den Brand mit Schnee zu löſchen, ehe die in den Trümmern feſt eingeklemmten Menſchen von den Flammen erreicht wurden. gekauſter Schirm Das Neulsziznen eines Regenschirmes mit gutem haltbarem farbechtem Schirm- , stoff von Mk..25 ab. Mannheim Reichhaſtige Auswahl 0 5 6 in Seearzen und Heldelbergeritr. farbig. Schirmstoffen. 82 und M 3 OIZ& Forbach Rroitestrasse Sehſr mfabrak. 90 1 1 12. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannbeim, den 24. 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