ar, ds Abonnenrent: Badiſche Volkszeknng.) Pfeuntg monatfich, Bringerlobr 2 Pig. monatlich, durcd du Boß dez trel Vofle Auſſchlag N. d. 4 t Quartal, imgel⸗Numma s ig. — Iu 0 fe: Oie Loloneises. 2 Bfg, Auswärtige Inſerate 8 Ote Reflame⸗Zein. 1 Marz Badi che Geleſeune und verbreltetſte Zeitun in Maunhein am Umgebang. Schluß den Jnſetaten⸗Aunahme ſm Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (abosgenommer Sonutag) Eigene Kedaktionsbureaus in Berlin and Karlsruhe. das Mittagsblatt Morgens 9 Ühe, für das Adendblatz Nachmittags 8 luhr. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiges Mannheim“ Lelefon-Seummterm: Direktion u. Zuchbaltunmg 1449 Druckeret⸗Burenn UMAn⸗ tabme n Druckarbetten 844 Srvedttten und Berlags⸗ 235 bachhandlung 8 (Maunbeimer Volksblatt.) ſen Nr. 47. Freitag, 29. Januar 1909. 15 eeeeeeee, Die hentige Mittagsausgabe Bmfaßt 12 Seiten. Ferrrrrr Celegramme. Das Bismarck⸗Nationaldenkmal. Köln, 28. Jan. Die Bewegung zugunſten eines Bis⸗ marcknationaldenkmals, das aus Anlaß der hundertjährigen Ge⸗ burtstagsfeier dem eiſernen Kanzler auf der Eliſenhöhe bei Bin⸗ gerbrück errichtet werden ſoll, nimmt immer größeren Umfang an. Um die Einheitlichkeit der Sammlungen zu fördern, iſt es nßtig, in den einzelnen Bundesſtagten und Provinzen Landes⸗ ausſchüſſe und in den Städten Ortsausſchüſſe zu gründen, denen Vertreter aller Bevölkerungsſchichten angehören ſollen. Wie uns die Zentralgeſchäftsſtelle in Köln mitteilt, ſind in den letzten Wochen über 50 deutſche Städteverwaltungen dem großen Ausſchuß beigetreten. Da neuerdings Gerüchte auf⸗ lauchen, die Verwirrung über die Platzfrage zu verbreiten ge⸗ eignet find, können wir beſtimmt mitteilen, daß dieſer Punkt endgültig erledigt iſt. Die Kunſtkommiſſion, der eine Reihe der angeſehenſten Künſtler angehört, hat ſich ſeinerzeit nach ein⸗ gehender Plabeſichtigung einſtimmig für die Elis enhöhe gusgeſprochen. Das demnächſt ergehende Preisausſchreiben wird nur mit der Eliſenhöhe rechnen, ein anderer Platz kommt nicht uin Betracht. Eine Kaſſer⸗Geburtstagsfeter beim Reichskanzler. Berlin, 28. Jan. Zur Feier des Geburtstages des Kufſers fand geſtern beim Reichskanzler und der Fürſtin Bilow ein Diner ſtatt. Einladungen hierzu waren an dle Mitglieder des diplomatiſchen Korps, des Auswärtigen Amtes und an ſon⸗ ſtige hervorragende Perſönlichkeiten ergangen. Der Dohen des diplomatiſchen Korps, öſterreichiſch⸗ungariſcher Botſchafter von Szögeny-Marich brachte das Hoch auf den Kaiſer aus. Fürſt Bülow erwiderte mit einem Toaſte auf die Souveräne und die Oberhänpter der Staaten, deren Vertreter zu dem Feſtmahl ge⸗ laden waren. Neue Flugverſuche Berlin, 28. Jan. Die vom Berliner Lokalanzeiger“ veranſtalteten Flugverſuche des Aviatikers Armand Zipfel auf dem Tempelhofer Felde nahmen heute ihren An⸗ fang. Erſchienen waren: Prinz und Prinzeſſin Eitel Friedrich, Prinz Heinrich von Preußen, Prinzeſſin Victorig Luiſe und der Großherzog von Oldenburg; außerdem hatten ſich viele Offiziere und ein zahlreiches Publikum eingefunden. Punkt 4 Uhr ſtieg der Aviatiker zum erſten Fluge auf, der 2½ Minuten dauerte und ſich kreisförmig über dem der Tribüne zunächſt gelegenen Teil des Tempelhofer Feldes, wenige Meter vom Boden entfernt, vollzog. Der Luftſchiffer landete etwa 30 Meter vom Aufſtieg⸗ platz entfernt. Hierauf wurde der Flugapparat wiederum vor die Tribüne gebracht, und um 4 Uhr 12 Minuten ſtieg Armand Zipfel zum zweiten Male auf. Der zweite Flug dauerte drei Minuten und führte über ein beträchtlich größeres Stück des Tempelhofer Feldes, ſo daß zeitweilig der Luftſchiffer wegen des herrſchenden dichten Nebels nicht zu ſehen war. Nach 3 Minuten landete Zipfel an dem Aufſtiegplatz. Die prinzlichen Herrſchaften begaben ſich darauf zu dem Luftſchiffer, zogen ihn in ein längeres Geſpräch und beſichtigten den Flugapparat; dieſer wurde ſodann in die Halle zurückgebracht. Der Nationalitätenkampf in Böhmen. *Prag, 28. Jan. Der Polizeipräſident lud heute die Vertreter der deutſchen Studentenſchaft vor und regte mit Rück⸗ ſicht auf die von der Stadgemeinde durchzuführende Aufreißung des Straßenpflaſters, die angeblich zu Kanaliſationszwecken er⸗ folgt, an, den Bummel zeitlich oder räumlich einzuſchränken oder zu verlegen. Die Studentenſchaft weigerte ſich, dem Anſuchen zu entſprechen. Frankreich und der Beſuch des engliſchen Königspaars in Berlin. OLondon, 29. Jan.(Von unſerem Londoner Bureau.) Der Pariſer Korreſpondent des„Standard“ hält es für nötig, feſtzuſtellen, daß in der offiziellen und öffentlichen Meinung Frankreichs der Beſuch des engliſchen Königspaares in Berlin als ein erfreuliches Ereignis angeſehen werde, dur h das die engliſch⸗franzöſiſche entente cordiale nur Gutes erwarten könne. Da in Deutſchland noch immer einige Blätter behaupten, krauen entgegenſehe, ſo ſei es wünſchenswert, daß man ſowohl in Deutſchland wie auch in England erkenne, daß ſolche Behaup⸗ tungen durchaus unbegründet ſeien. Die Franzoſen hätten ein ſo großes Vertrauen auf die Aufrichtigkeit der engliſchen Diplo⸗ matie, daß von einem Mißtrauen keine Rede ſein könne. Außer⸗ dem hege man die Hoffnung, daß der Beſuch dazu beitragen werde, die zwiſchen England und Deutſchland beſtehenden Rei⸗ bereien zu verringern und endlich würde ſich auch dazu Gelegen⸗ heit bieten, den deutſchen Kaiſer in einer perſönlichen Unter⸗ redung davon zu überzeugen, daß zwiſchen England und Frank⸗ reich volllommene Harmonie herrſcht. Beſſerung der Lage auf dem Balkan. Sofia, 28. Jan.(Wiener Korr.⸗Bureau.) Troß der geſtrigen Ablehnung der Einladung zu einer Erneuerung der Verſtändigungsunterhandlungen ſeitens des Miniſterpräſidenten iſt heute eine Beſſerung der Situation feſtzuſtellen. Der Miniſter des Aeußeren Paprikow hal ſich einem Diplo⸗ maten gegenüber über die Lage und über die Ausſichten einer Verſtändigung geradezu optimiſtiſch ausgeſprochen. In den Kreiſen der Diplomaten herrſcht die Anſicht bor, daß in der nächſten Zeit eine Löſung der Kriſe zu erwarten ſei. ** 1* 5 *Berlin, 29. Jan. Geſtern nachmittag wurde die 48jähr. Juweliersfrau Ida Ritter in ihrem Geſchäfte Pots⸗ damerſtraße 35 von drei jungen Männern überfallen und an erwürgen verſucht. Auf ihre Hilferufe flüchteten die 3 Räuber. 2 wurden ſpäter ergriffen. Frau Ritter wurde bereits zweimal in ihrem zweiten Geſchäfte in der Steglitzerſtraße durch Efn⸗ brüche geſchädigt, 5 * Lehmann und Noske. JIn der Budgetkommiſſion hatte bei der diesmaligen Be⸗ ratung des Etats des Auswärtigen Amts Staatsſekretär von Schoen den Wünſchen des Reichstages entſprechend mehr⸗ ſtündige ſehr eingehende vertrauliche Mitteilungen über die auswärtige Lage gemacht. Die Kommiſſion hatte ausdrücklich beſchloſſen, die Mitteilungen geheim zu halten, und als am Schluffe ſeiner Ausführungen der Staats⸗ ſekretär bemerkte, er habe alles offen klargelegt in der be⸗ ſtimmten Erwartung, daß in dieſem Kreiſe eine Indiskretion unmöglich ſei, hatte der derzeitige Vorſitzende Dr. S p ahn nochmals verſichert, Herr v. Schoen könne beruhigt ſein, die Mitglieder der Kommiſſion würden das Vertrauenrecht⸗ fertigen. Das war am Freitag den 22. Januar. In der nächſten Sitzung der Budgetkommiſſion am Dienstag wurde zum Befremden aller Mitglieder der Kommiſſion mit⸗ geteilt, daß die vertraulichen Mitteilungen des Staatsſekre⸗ tärs zum Teil in einem an die Neue Freie Preſſe in Wien gerichteten Telegramm bekannt gegeben worden ſeien. Der Vorſitzende Frhr. v. Hertling verlas den Artikel aus der Neuen Freien Preſſe, und alle Mitglieder der Kommiſſion waren darüber einig, daß ein ſchwerer Vertrauens⸗ bruch vorliege und daß nur ein Herr, der während der Rede des Staatsſekretärs nachgeſchrieben habe, den Artikel verfaßt haben könne. Mitglieder mehrerer Parteien verlangten im daß man in Fpankreich dem Beſuch mit einem gewiſſen Miß⸗ Namen ihrer Parteifreunde darauf die ehrenwörtliche Be fragung aller beteiligten Herren. Ein ſozialdemokratiſchen Abgeordneter ſchloß ſich dieſem Vorſchlage an und führte de bei aus, nach ſeiner Anſicht ſei ſogar die mala kides des Ver⸗ faſſers dargetan, weil gerade eine ausländiſche Zeitung zur Veröffentlichung benutzt worden ſoi. Darauf verſicherten alle Mitglieder der Kommiſſion auf Ehre und Gewiſſen einzeln, daß ſie der Veröffentlichung fern ſtünden. Herr von Schoen gab dieſelbe Verſicherung für die Herren vom Auswärtigen Amt ab, und die andern Bundesratsbevollmächtigten ſchloſſen ſich an. Auch der Stenograph gab dis gleiche Erklärung ab. Darauf wurde von konſervativer Seite darauf hinge⸗ wieſen, daß der ſozialdemokratiſche Abg Noske, der nicht Mitglied der Kommiſſion ſei, den Sitzungen der Kommiſſion ſtets beiwohne und nachſchreibe Dieſer habe auch bei den vertraulichen Mitteilungen des Staatsſekretärs nachgeſchrieben und habe ſich vorhin eben entfernt, nachdem die Indis⸗ kretion zur Erörterung geſtellt worden ſei Dieſe Wahr⸗ nehmung wurde von auderer Seite beſtätigt und der Abg. Noske, der im Leſeſgale angetroffen wurde, hereingerufen. Jetzt erſt, nachdem die ehrenwörtliche Inquiſition gegen etwa 50 Herren erfolgt war, gab er zu, einen mit dem Artikel der „Neuen Freien Preſſe“ gleichlautenden Artikel dem ſozial⸗ demokratiſchen Bureau, für das er ſchreibe, zugeſchickt zu haben. Dieſes Bureau habe offenbar den Artikel an die Naue Freie Preſſe depeſchiert. Er habe im guten Glauben gehandelt; er habe angenommen, daß die Vertraulichkeit ſich nicht auf jede Aeußerung bezöge, ſondern nur auf einzelne. Von konſervativer Seite wurde darauf hingewieſen, daß Herr Noske die Pflicht gehabt hätte, als er bemerkt habe, die Indis⸗ kretion werde beſprochen, ſich ſofort zu melden und ſich nicht erſt aus irgendeinem Grunde zu entfernen: es ſei auch un⸗ (wittagblatt.) r Kommiſſion auf Geheimhaltung beziehe ſich nicht auf alle Mitteilungen des Staatsſekretärs; ſelbſt die ſozialdemokra⸗ tiſchen Mitglieder der Kommiſſion ſeien hierüber anderer Auffaſſung. Der Abg. Noske entſchuldigte ſein Vorgehen damit, er habe im Leſeſaal in den Zeitungen nachſehen wollen, ob etwa ein deutſches Blatt den Artikel zuerſt gebracht und die Neue Freie Preſſe ihn nur abgedruckt habe. Er bedau⸗ jedenfalls, daß er eine falſche Auffaſſung vom Umfange d Diskretion gehabt habe und bäte um Entſchuldigung. D Kommiſſion beſchloß darauf, es im Intereſſe des Anſehens des Reichstags bei dieſer Entſchuldigung bewen den zu laſſen und kein Wort von dieſem Vorgang in di Oeffentlichkeit zu bringen. Die Mitglieder verpflichteten ſi⸗ ſogar, dieſen Vorgang ihren eigenen Fraktionsgenoſſen gegen⸗ über geheim zu halten. Auch wurde davon abgeſehen, dem Präſidenten eine Mitteilung zu machen. 5 Wie groß war nun das Erſtaunen, als in der Donners. tagsnummer des„Vorwärts“ ein Bericht über die Budgetkommiſſion erſchien, in dem unter anderem ſtand, in der Dienstagsſitzung der Kommiſſion wäre zur Sprache ge kommen, daß die Ausführungen des Staatsſekretärs durch eine Indiskretion zum Teil in die Neue Freie Preſſe gekommen ſeien, und ein Mitglied des Hauſes ſei als Urheber der Indiskretion feſtgeſtellt worden. Die ſchonende Behand⸗ lung der Angelegenheit, für welche die Sozialdemokrate doch ſehr dankbar hätten ſein ſollen, hatte alſo dazu gefüh, daß jetzt in der Oeffentlichkeit ein Mitglied des Hauſes ohne jede nähere Bezeichnung als Vertrauensbrecher hingeſtellt und das Anſehen des Reichstages damit herabgeſetzt wurde. Die Kommiſſion beſchloß daraufhin, ihren Beſchluß, die Sache mit Stillſchweigen zu übergehen und im Intereſſe des An⸗ ſehens des Hauſes geheim zu halten, als gegenſtandslos zuheben. Die Notiz im Vorwärts rührt, wie in de laſſen worden, während fünf weiteren Grubenbeamton di 10 berichtet wurde, vom Abgeordneten Lehman n⸗Wies⸗ aden her. 585 Soweit die Meldung einer Kommiſſionskorreſpond Unter der Spitzmarke: Genoſſen gegen Genoff bemerkt ein Berliner Korveſpondent der„Köln. Ztg.“ z intereſſanten Zwiſchenfall: 8 5 Es handelt ſich bei dem ganzen Zwiſchenfall, wie objektiver Seite anerkannt wird, um eine Ungeſchickli und Oberflächlichkeit des Abg. Noske, mala fides erklärt man für ausgeſchloſſen. An die Wiener Neue Freie Pr iſt der Bericht nicht durch ihn gekommen. Nach dieſer A klärung erklärt ſich auch die Zuſtimmung der Kommiſſion der Anregung, die Sache vom vornehmen Standpunkt aus völlig erledigt ſein zu laſſen. Nun aber kam, wie oben er⸗ wähnt, die Notiz des Sozialdemokraten Leh⸗ mann im Vorwärts. So bleiben nun von der Sache allerdings höchſteigentümliche Vorgänge inner⸗ halb der Sozialdemokratie übrig. Die Diskretion hat dieſe, wie man aus früheren Jahren(Artilleriefrage) weiß, ſtets gut bewahrt. Ueber die Sache Lehmann⸗Nos k iſt auch unter den Genoſſen erhebliches K ſchütteln. Die einen halten Lehmanns Notiz im Vorwärt für einen Mangel an diplomatiſcher Schulung. die ander wittern Fußangeln gegen Noske, den militärfrom⸗ men Reviſioniſten. Politische lebersieht. Maunheim, 29. Januar 190 Der Bund der techniſch⸗induſtriellen Beamte macht Mitteilung vonneuen Maßregelungen in Oß, ſchleſten. Die Berliner Geſchäftsſtelle ſchreibt darüber Vor einigen Tagen erſt wurde berichtet, daß in der che⸗ grube in Schoppinitz ein Steiger wegen ſeiner Zugehörig, zum Bunde der techniſch⸗induſtriellen Beamlen entlaſſen worden Die Empörung über dieſe Beſchränkung der pexſönlichen Freihe kan in einer großen Proteſtwerſammlung in Königshütte zum eb⸗ haften Ausdruck. In einer dort gefaßten Refolution wurden die geſetzgbenden Jaktoren auf die Gefahr hingewieſen, die durch eine derartige unwürdige Bepormundung der techniſchen Be beamten hervorgerufen wird, von deren techniſchen und moraliſ Fähigkeiten das Wohl und Wehe tauſender von Bergleuten abhän, Man hätte annehmen ſollen, daß dieſe berechtigte Kritik die Herr bon der Gieſchegruße veranlaßt hätte, ſich weiterer Eingriffe in Rechte ihrer Beamten zu enthalten und mit deren Orgamiſationen als gegebenen Tatfachen zu rechnen. Leider iſt das Gegenteil ein⸗ getreten. Der Generaldirektor der Gieſchegrube, Geheimrat Uthe⸗ man hat wenige Tage darauf ſeine ſämtlichen Angeſtellten kraſſeſter Weiſe vor die Wahl geſtellt, entweder aus dem Bunde au zutreten oder die Grube ſofort zu verlaſſen! Die Jundesmitgl, ſind auf eine derxarxtige Zumutung gefaßt geweſen, denn ſie hab mit großer Einmütigkeit erklärt, daß ſie ſich ihr Koalitt rechtnichtnehmen laſſen wollten. Daraufhin ſind dann ech gum Teil fahrelang auf der Grube beſchäftigte Steiger ſofort ent⸗ Ligung zum nächſten Termin zugeſtellt worden iſt. Auffallend iſt, daß gleichzeitig auf der Dubensko⸗Grube verſtändlich, wie er habe annehmen können, der Beſchluß der dem bekannten Bergrat Hilger unterſteht, ebenfalls ein kech 1 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt) Maunheim, 29. Jaunar, Beamter gemaßregelt worden iſt. Es ſcheint demnach, daß es ſich hien um ein einheitliches Vorgehen der Grubengewaltigen in Ober⸗ ſchleſtien handelt. Dieſe neuen Verſuche, das geſetzlich gewährleiſtete Koalitionsrecht der Angeſtellten illuſoriſch zu machen, ſind umſo aunverſtändlicher, als erſt vor kurzem der Verband Bahyeriſcher Metallinduſtriellen erfahren mußte, daß die öffentliche Meinung in ſolchen Kämpfen rückhaltslos auf Seiten der angegriffenen Ange⸗ ſtellten ſteht. Immerhin iſt es verwunderlich, daß die Herren ſich gerade den Bund der techniſch⸗induſtriellen Beamten ausgefucht haben, der erſt gegenüber den bayeriſchen Metallinduſtriellen be⸗ wieſen hat, daß er ſeine Mitglieder wohl zu ſchützen weiß und keinesfalls geneigt ift, ſich die Grundlage ſeiner ſozialen Or⸗ ganiſationsarbeſt, das Koalitionsrecht, kampflos entreißen zu Laſſen. Ein augebliches Kaiſerinterview. Von einem Zentrumsabgeordneten wurde geſtern in der Budgettommiſſion des Reichstags die Veröffentlichung des an⸗ geblichen Kaiſerintervienws im Daily Mancheſter Dis⸗ patch zur Sprache gebracht unter Berufung auf eine Zuſchrift eines Hern Lehmann an die Germania. Der Redner bemerkt, daß er dieſen Herrn nicht kenne, aber als gelegentlichen Mit⸗ arbeiter der Germania für glaubwürdig halte. Dieſer behauptet, daß die Ausführungen des Dispatch über den Kaiſer doch zutref⸗ fend ſeien, denn der Kaiſer habe das Blatt zu einer für die Pub⸗ likation des Artikels dankenden Aeußerung autoriſiert. Staats⸗ ſekretär v. Schoen erwiderte darauf, die bezügliche Meldung laute in der Ueberſetzung, daß der Kaiſer ſehr befriedigt ſei von den Erklärungen über ſeine Politik, die von dem Dispatch ver⸗ öffentlicht worden ſeien und Graf Metternich habe ihre Ver⸗ öffentlichung offiziell genehmigt. Selbſt das engliſche Blatt habe alſo nicht behauptet, daß der Kaiſer ihm ſeinen Dank ausge⸗ ſprochen habe. Der Kaiſer habe aber auch nicht eine Befriedig⸗ ung über die Veröffentlichung geäußert. Der Dank des Kai⸗ ſers ſei ebenſo freierfunden, wie das ganze Ge⸗ präch, das er mit einem hochgeſtellten Diplomaten gehabt haben ſoll. Wie genau der erwähnte Herr Lehmann es überhaupt mit der Wahrheit nehme, erhelle auch daraus, daß er behaupte, der Kaiſer habe das Geſpräch mit einem Journaliſten gehabt, während das engliſche Blatt von einer Unterredung mit einem Diplomaten ſpreche. Von freiſinniger Seite wurde bemerkt, die Aufklärung über die Veröffentlichung des engliſchen Blattes ſei durchaus un⸗ hefriedigend. Augenſcheinlich habe die Botſchaft an einem Manu⸗ ſkript Aenderungen vorgenommen, ohne ſich zu vergewiſſern, ob die Unterredung auch wirklich ſtattgefunden habe. Der Reichskanzler und die Arbeiter verſicherung. Geh. Rat Dr. Zacher, Direktor im Reichsamt des Innern, chat nach Vollendung ſeines großen Sammelwerks„Die Arbeiter⸗ verſicherung im Ausland“, wie ſchon früher die drei erſten, ſo jetzt die beiden Schlußbände dem Reichskanzler überreicht und von ihm ein Dankſchreiben erhalten, in dem es u. A. heißt: Für jeden gerecht denkenden und vaterländiſch empfindenden Deutſchen muß es eine große Genugtuung ſein, an der Hand Ihres Werkes den Siegeslauf zu verfolgen, den der in Deutſchland ge⸗ Forene Gedanke der Arbeiterverſicherung beinahe durch die geſamte givilſierte Welt genommen hat. Möchte der edle Wettſtreit, in dem nunmehr faſt alle Kulturvölker der Erde beſtrebt ſind, ihre Ein⸗ richtungen auf dieſem Gebiete zu bervollkommnen, gegenſeitig be⸗ fruchtend wirken, möchte es aber uns ſelbſt Pets vergönnt ſein, ben führende Stellunng in dieſem friedlichen Käamöpfe zu be⸗ Ihr Verdienſt wird es bleiben, zum erſten Male das geſamte Einſchlägige Material in überſichtlicher Weiſe zufſammengeſtellt und damit ein Werkzeug geſchaffen zu haben, das gerade jetzt, wo es ſich um eine Reform unſerer Verſicherungsgeſetzgebung handelt, die wertvollſten Dienſte leiſten wird. Das große, vor 10 Jahren begonnene und nun glücklich durchgeführte Werk, das die umfaſſendſte und zuverläſſigſte Dar⸗ ſtellung der ausländiſchen Sozialperſicherung iſt, iſt im Verlage der Arbeiterverſorgung(A. Tryſchel) Berlin⸗Großlichterfelde er⸗ ſchienen. „Laugfriſtige“ Finanzreform. Der Geh. Kommerzienrat Herm. Vogel und der Syndikus Ernſt Roitzſch in Chemnitz haben unter dem Titel Reichs⸗ finanzreform und Induſtrie ein ſchmales Heftchen erſcheinen laſſen(einen Sonderabdruck aus der Leipziger Monatsſchrift für Textilinduſtrie; Theodor Martins Textilverlag, Leipzig), das mit Nachdruck darauf hinweiſt, wie es vor allem die Unſicherheit iſt, welche die Finanzgebarung des Reichs in ihrer bisherigen Form zu einem Unſegen für die erwerbs⸗ tätigen Kreiſe des Volks macht. Nicht nur die Menge der Laſten drückt auf Handel und Induſtrie, vor allen Dingen lähmt die nie ſchweigende Furcht vor neuen Erſchwerungen, Theater, Kunſt und Wiſpenſchaft. Profeſſor W. Salomon über das Erdbeben von Meſſina. N. Heidelberg, 28. Jan. Im vollbeſetzten großen Saale der Stadthalle hielt heute abend gauf Veranlaſſung des Stadtrates der hervorragende Geologe urnſerer Univerſität, Herr Profeſſor W. Sakomon, einen außer⸗ Urdentlich feſſelnden, lehrreichen und durch die meiſterhafte An⸗ ſchaulichkeit ſeiner Ausführungen auch dem Laien verſtändlichen Vortrag über„Erdbeben“, deſſen Ertrag den Opfern des ſisi⸗ Kiſch⸗kalabriſchen Erdbebens beſtimmt iſt. Der Redner ſchilderte zunächſt kurz das letzte große Erdbeben vom 28. Dezember v.., elläuterte ſodann die Urſachen der Erd⸗ heben überhaupt und des(ziliſch⸗kalabriſchen im beſonderen, be⸗ ſprach die Zukunftsausſichten dieſes ſchwer heimgeſuchken Erdſtriches And beſchloß ſeinen 1½ſtündigen Vortrag mit der Vorführung einer Reihe von Lichtbildern, welche die aufgeſtellten Theorien aufs ſchla⸗ gendſte bewieſen. Er führte etwa aus: Am 28. Dezember erſchüt⸗ terte ein gewaltiger Stoß den Erdboden in der Meerenge von Meſ⸗ ſing; der Stoß währte Minuten. Dann war alles ſtill. Eine Staubwolke erhob ſich und 200 000 Menſchen waren tot. Meſſina, Riggio und eine Anzahl kalabriſcher Orte waren vernichtet. Der Schaden an Gebäuden allein, ohne deren Einrichtung, wird auf 110—165 Millionen Lire geſchätzt. Was war die Urſache dieſes Erdbebens? Die heutige Wiſſen⸗ 8 führt die Erdbeben auf dreierlei Urſachen zurück. Man unter⸗ ſcheidet 1. vulkaniſche Erdbeben. Sie entſtehen dadurch, daß ſich die glüßendflüſſige Lava einen Weg durch die Erdmaſſen bahnt und die Erdoberfläche erſchüttert. Vulkaniſche Erdbeben umfaſſen ſtets ein kleines Areal; die wirklich ſtarken Erſchütterungen geſchehen in der Nähe des Vurkans; in der Entfernung von dem⸗ ſelben nehmen die Beben ſehr raſch an Stärke ab. Daraus folgt, daß das ſiziliſch⸗kalabriſche Erdbeben kein vulkaniſches war; denn die fortdauernde, mit dieſer nur zu ſehr begründeten Furcht gegebene Unſicherheit die induſtrielle und kommerzielle Tat⸗ kraft mehr als alles andere. Deshalb fordern die Verfaſſer, daß das Ziel der jetzigen Reform höher geſteckt werden müſſe. Es ſei zu fordern, daß die Finanzpolitik des ewigen Un⸗ beſtandes, des ewigen haſtigen Suchens ein Ende nehmen müſſe, denn eine derartige Politik ſei eines großen Staats⸗ weſens, wie des unſerigen, unwürdig, und ſie ſei ſchließlich auch ſehr koſtſpielig. Ein Haushalt, in dem keine rechte Ordnung herrſcht, verlange ja ſtets mehr Aufwendung als einer, in dem es muſterhaft zugehe. Ein guter Teil der Laſten, welchen die erwerbstätigen Kreiſe des Volkes auf ſich nehmen ſollen, würde paralyſiert durch eine Beſſerung unſeres Kapitalmarktes, eine Verbilligung des Kredits, wodurch eine gar nicht unbedeutende Ausgabe⸗Erſparnis erzielt werden würde. Dieſe von der Reform zu erwartende Erleichterung wird heute, wie die Verfaſſer hervorheben, in weiten Kreiſen des Volks unterſchätzt. Sie würde aber ausbleiben, und damit die ganze Reform für unſer Wirtſchaftsleben wertlos werden, wenn das Ende der jetzigen Aktion nur wieder eine temporäre Erleichterung, keine durchgreifende Konſolidierung der Reichsfinanzen ſein ſollte, wenn die bisher eingeſchlagene Politik des Suchens und Taſtens, der Angſt und der Sorge ihren Fortgang nehmen würde. Was alle unſere erwerbs⸗ tätigen Kreiſe, was Handel und Induſtrie ſo gut wie die Landwirtſchaft brauchen, ſind ſtabile ruhige Verhältniſſe. Genau ſo, wie die Forderungen auf Handelsverträge immer begleitet ſind von dem Epitheton langfriſtig, ſo iſt es auch im vorliegenden Falle. Trägt die Reform in dieſer Beziehung den an ſie geknüpften Erwartungen Rechnung, bekommen wir eine langfriſtige Reichsfinanzreform, dann, aber auch nur dann, werden ſich die Opfer, die gebracht werden müſſen, lohnen. Dann würde endlich wohl auch das beſtändige Drohen mit neuen Steuern aufhören. Wird der Politik des Taſtens und Suchens, der nervöſen Unruhe, ein Ende gemacht, kommt eine Reform zuſtande, die hoffen läßt, daß auf geraume Zeit das Thema„Reichsfinanzreform“ von der Tagesordnung ver⸗ ſchwindet, dann wird von einer befriedigenden Löſung des Reformproblems geſprochen werden können. Um dies zu erreichen, müſſen Landwirtſchaft ſo gut wie Handel und Induſtrie Opfer bringen und können Opfer bringen. In der einen oder andern Form kommen ihnen dieſe Opfer fraglos wieder zugute. Die Schwierigkeiten der inneren Lage ſcheinen jetzt zu ſchwinden, die Angriffe von konſervativer Seite auf die Stellung des Reichskanzlers und auf den Be⸗ ſtand des Blockes erweiſen ſich als erfolglos. Die„Ber⸗ liner Neueſten Nachrichten“ ſchreiben, wie es ſcheint, auf Grund beſonderer Informationen: „Die Spannung der inneren Lage, die während der letzten Tage auch zuberſichtliche Anhänger der Blockpolitik eruſthaft be⸗ unruhigt haben dürfte, hat ſich erſichtlich gemildert. An der Stelle aber, gegen die der Stoß der Angriffsluftigen gerichtet war, ſcheint, wie wir aus zuverläſſigen Eindrücken ſchließen dürfen, auch nur vorübergehend keinerlei Unſicherheit Platz gegriffen zu haben. Es gibt hinreichend Anzeichen dafür, daß z wiſchen Kaiſer und Kanzler keinerlei Verſtimmung oder Mernungsverſchiedenheit beſteht, und dieſe Tatſache wird ſicherlich bald allgemein fühlbar werden; überdies iſt man, wie wir vorausfagen zu dürfen glauben, ſelbſt im agrariſchen Lager der konſervativen Partei trotz allen begreiflichen Verdruſſes über Nachlaßſtener und drohende Wahlrechtsreform weder dem Block feindlich geſinnt, noch weniger aber geneigt, das jetzige Oppoſitions⸗ gelüſte bis zu dem Schluß eines Kanzlerwechſels durchzudenken oder gar durchzuhandeln.“ Die„Berliner Algemeine Zeitung“ ſchreibt: „Der füngſte Anſturm der Konſervatiwen gegen den Reichs⸗ kanzler hat ſehr begreiflicherweiſe auf allen Seiten die lebhafteſte Aufmerkſamkeit auf ſich gezogen. Den Gepflogenheiten jener Kreiſe entſprechend, wurde hinter den Kuliſſen noch viel ſchärfer gearbeitet als in der Oeffentlichkeit. Ein Erfolg iſt jedoch den Bemüh⸗ ungen, den Fürſten Bülow zu beſeitigen, auch diesmal nicht be⸗ ſchieden. Der Kaiſer hat ſich mit aller Entſchiedenheit dahin ausgeſprochen, daß angeſichts der vielfachen Schwierigkeiten der in⸗ neren und namentlich der auswärtigen Politik kein anderer als der erfahrene und gewandte Fürſt Bül ow zur Führung des Reichsſteuers berufen ſei. Man darf übrigens keineswegs glauben, daß die Geſamtheit der Konſervativen einmütig hinter denen ſtand, die den ganzen Vorſtoß unternahmen. Das gerade Gegenteil iſt der Fall. Schon ſeit einer Reihe von Tagen, um nicht zu ſagen Wochen, ſpielen ſich im Schoße der konſervativen Partei ſehr leb⸗ hafte Kämpfe ab zwiſchen den der Regierung naheſtehenden blockfreundlichen Kreiſen und den nach dem Zentrum zielenden Stürmern und Drängern.“ Spiel à deux mains nicht mit. ſich zareiben alen eralen die Stkimme nur geben, wenn er nicht ein perkappter Liberaler iſt, ſondern wirklich auf dem Boden der chriſtlichen Weltanſchauung ſteht. Danach wird man ſich beim Bunde der Landwirte einrichten Deutsches Reich. — Die Nachlaßſtener und die landwirtſchaftlichen Kleinbetriebe. Der Direktor der landwirtſchaftlichen Hochſchule Hohenheim hat in einer nationalliberalen Bezirksverſammlung in Plie⸗ ningen(Bezirk Stuttgart) über die Wirkung der Nachlaßſteuer auf die landwirtſchafttreibende Bevölkerung beachtenswerte zahlenmäßige Darlegungen gegeben. Auf Grund genauer Erhebungen habe er feſtgeſtellt, daß in Württemberg alle landwirtſchaftlichen Betriebe von weniger als 7 Hektar von der Steuer, wie ſie vorgeſehen iſt, nicht berührt werden.— In Württemberg gab es bei der Berufszählung des Jahres 1907 rund 200 000 landwirtſchaftliche Betriebe mit weniger als 5 Hektar und nur etwa 73 000 mit mehr als 5 Hektar. Die 200 000 kleinen Betriebe ſcheiden bei der Nachlaßſteuer von vornherein aus und unter den 73 000 Betrieben mit mehr als 5 Hektar dürften noch etwa 20 000 mit weniger als 7 Hektar ſich befinden, die gleichfalls von der Nachlaßſteuer nicht betroffen würden. Nur eine verhältnismäßig kleine Zahl wohlhabender Bauern, Großbauern und Großgrund⸗ beſitzer würden bei der Nachlaßſteuer in Betracht kommen. — Die Beſchwerde des Lehrers Beyhl in Würzburg wurde durch Entſchließung des Kultusminiſteriums vom 21. Januar abſchlägig verbeſchieden. Badiſche Politik. Geſpenſterfurcht des Zeutrums. In einem ſonſt völlig belangloſen Artikel der„Köln. Volkszeitung“ mit der Ueberſchrift„Liberaler Partei⸗ wirrwarr“ leſen wir: „Während die Nationalliberalen es gar nicht eilig haben, mit den Linksliberalen ins Reine zu kommen, ſcheinen neuer⸗ dings ſtarke Einflüſſe tätig zu ſein, zwiſchen den National⸗ liberalen und dem Bunde der Landwirte beſſere Be⸗ ziehungen herzuſtellen. Man hat den Bund und ſeine Führer auf nationalliberaler Seite zwar bis in die neueſte Zeit ſo unter aller Kritik ſchlecht behandelt, daß man meinen ſollte, ein Zuſammengehen ſei ſchon ehrenhalber bei dem Bund ausge⸗ ſchloſſen. Das betont auch neuerdings gegenüber einer deut⸗ lichen Rekognoſzierung des Badiſchen Beobachters das Organ des Bundes. Es iſt aber ſchon gegen Landtagsſchluß in ſtellen⸗ weiſe geradezu grotesker Form das Beſtreben einzelner nationalliberaler Agrarier zu Tage getreten, trotz der wilden Reden Obkirchers wider den Bund und deſſen Vertreter, den Abg. Schmidt(Bretten), mit dem Bund und den Konſer⸗ vativen auf beſſeren Fuß zu kommen. Die Anregung dazu wird wohl weniger aus der nationalliberalen Fraktionsſtube als aus dem Zirkel zu Karlsruhe gekommen ſein. Seither ſcheinen die Bemühungen emſig fortgeſetzt und da und dort nicht ohne allen Erfolg geblieben zu ſein. Der Plan ginge natürlich dahin, im Unterlande die Sitze der liberalen Agrarier möglichſt vor dem Wettbewerb des Bundes zu be⸗ wahren und im Oberland dem Zentrum durch ſcheinbar agrariſche, in der Tat liberale Kandidaturen, das eine oder andere Mandat abzujagen oder wenigſtens Stichwahlen herbei⸗ zuführen, bei denen dann der lauterſte Freund der Landwirt⸗ ſchaft, Bruder Sozi, den Ausſchlag gäbe. Mit Recht fordert der Beobachter Klarheit vom Bunde. Das Zentrum wird ein auf alle Fälle einem Bündler auch gegen einen Nationalli müſſen.“ Das iſt eine recht energiſche Drohung an den Bund der Landwirte. Fraglich nur, ob ſich dieſer ſo ohne weiteres ein⸗ ſchüchtern laſſen wird und gerade die Marſchroute befolgt, welche ihm vom Zentrum zudiktiert wird. Intereſſant iſt jedenfalls, wie bald ſich die Siegeszuverſicht derer um Wacker in heilloſe Furcht verwandelt, wenn ihnen die Meinung aufdämmert, der „bankerotte Liberalismus“ könnte verſuchen, mit der Rechten „beſſere Beziehungen herzuſtellen.“ Der Miniſtertitel. Ein netter Druckfehler findet ſich in einem vom Mini⸗ ſterialrat Antoni im badiſchen Finanzminiſterium herausgegebe⸗ nen Buch über das Hochbauweſen. Da iſt gelegentlich die Rede vom Meiſtertitel und der Herr Verfaſſer erklärt:„Der Mini⸗ ſtertitel bietet keine Gewähr für Brauchbar⸗ keit und Tüchtigkeit“.— Das iſt vollkommen richtig. In dem Buche eines badiſchen Miniſterialrats erſcheint dieſe Feſtſtellung aber mehr als ein verfrühter Faſtnachtsſcherz. Aetna und Stromboli ſind 75—100 Km. von Meſſina entfernt, auch wurde das Beben in der Nähe des Aetna(Taormina) ganz ſchwach geſpürt.— Die zweite Art von Erdbeben ſind Ginſturzbeben. In Waſſer lösliche Geſteinsarten, wie Kalkſtein und Dolomtt, wer⸗ den durch verſickerndes Waſſer im Innern der Gebirge gelöſt, es entſteht ein Hohlraum, deſſen Ueberwölbung ſchließlich zuſammen⸗ bricht. Die Annahme eines Einſturzbebens iſt für das ſigiliſch⸗ kalabriſche Erdbeben hinfällig, da nicht Kalkſtein und Dolomit, ſon⸗ dern Granit den Untergrund der ſtziliſch⸗kalabriſchen Berge bilden. — Die dritte Art von Erdbeben, denen das ſiziliſch⸗kalabriſche mit Sicherheit zuzurechnen iſt, ſind tektoniſche Beben, d. h. ſie ſind vom Bau der Erdkruſte abhängig. Horizontale Schichten der Erdoberfläche werden infolge von Zuſammenziehungen im Innern der Erde durch Spalten und Klüftungen zerriſſen. Ein typiſches Beiſpiel ſolcher„Verwerfungen iſt der„Grabeneinbruch“ zwiſchen Odenwald und Hardt, in welchen das Meer eindrang; ein Graben⸗ einbruch iſt auch das rote Meer. Nehmen die Verwerfungen eine runde Form an, ſo nennt man ſie„Keſſelbrüche“. Das tyrrheniſche Meer iſt ein ſolcher rieſenhafter Keſſeleinbruch. Wie ſich auch puläontologiſch mit Sicherheit nachweiſen läßt, bildeten einſt Ita⸗ lien, Korſika, Sardinien, Sizilien, Malta und Afrika eine zu⸗ ſammenhängende Ländermaſſe. Das große Erdbeben von Reggio und Meſſinga iſt nur das Nachſpiel der Kataſtrophe, welche das tyrrheniſche Meer ent⸗ ſtehen ließ; das jetzige Erdbeben war die letzte Zuckung jener großen Verwerfung. Die 4 Kilometer breite Straße von Meſſina iſt ebenfalls durch einen Grabeneinbruch entſtanden und gerade jetzt ſcheint ſich die Meerenge noch vertieft zu haben. Auch radiale Spal⸗ ten haben ſich bei den großen Keſſelbrüchen gebildet, wie der Wiener Geologe Süeß nachgewieſen hat. Zwiſchen dieſen in die Erdkruſte eingeriſſenen Spalten und den Vulkanen herrſcht ein inniger Zu⸗ ſammenhang; nicht jedoch, wie vielfach angenommen wird, daß die Valkane die Verwerfungen hervorgerufen hätten, ſondern in dieſen Senkungen der Erdkruſte dringt pie glühendflüſſige Lava empor, ſodaß alſo die Verwerfungen es ſind, durch welche die Vulkane Saeſtehen. 5 Der Prozeß der Erdſenkungen an der italieniſchen Küſte und auf Sizilien iſt noch nicht zu Ende; die geologiſchen Feſtſtellungen, wie auch die Geſchichte Meſſinas und Kalabriens, welche Erdbeben verzeichnet in den Jahren 1693, 1783, 1857, 1894, 1903, 1905, 1907, 1908 drängen zu der Prophezeiung, daß ein neues Meſſina und Reggio wiederum von Erdbeben heimgeſucht ſein werden. Dieſe Ertdägung wird die Bevölkerung aber nicht von einem Wiederauf⸗ bau der zerſtörten Orte zurückhalten; für eines jedoch könnte man Sorge tragen: man ſollte die Regeln beobachten, deren Befolgung eine gewiſſe Garantie bietet, daß ein abermaliges Erdbeben weniger Opfer fordert. Solche Maßregeln ſind: 1. nur einſtöcki Quadern und beſtem Mörtel ſorgfältig und ſolide erbaute Häuſer ſollten errichtet werden. Die ſtehengebliebenen Faſſaden der Palaftſtraße in Meſſina haben bewieſen, daß ſolide Bauart vor dem Zuſammenſturz beim Erdbeben ſchützt. 2. Die Beleuchtung der Stadt ſollte möglichſt nur elektriſches Licht ſein; Gas ſollte nicht zur Verwendung kommen, da durch Brechen der Gasleitung beim Erdbeben Brände entſtehen. 3. Waſſerreſervoire müßten ge⸗ ſchaffen werden. 4. nicht dringend auf die Lage im Schwemmland angewieſen ſind ſollten auf dem Felsboden an den Hängen des Gebirges erbar Auch beim letzten Erdbeben hat das Schwemmland am werden. meiſten gelitten, die auf dem Fels erbauten Häuſer ſind zum großen Teil erhalten geblieben. 5. Baracken mit Handwerkszeug zum Ausgraben der Verſchütteten müßten errichtet werden. Vorzügliche Lichtbilder des Erdbebengebietes vor und nach der Zerſtörung ließen die ganze Furchtbarkeit der Kataſtrophe aufs er⸗ greifendſte erkennen. Ganz beſonders intereſſant des Heidelberger Seismometers vom 28 Dezember. Zum Schluß führte der Redner als Beweis ſeiner theoretiſchen Behauprungen noch eine Reihe von Bildern aus anderen Erdbebengebieten vor (Irpan, Indien, Chile, San Francisco). In ſeine Betrachtungen über die berſchieden große Gefährdung der einzelnen Länder ver⸗ flocht der Redner die Bemerkung, daß auch Heidelberg, als am Rande einer Verwerfung gelegen, nicht unbedingt ſicher vor Erd⸗ Alle Gebäude, die ihrer Beſtimmung wegen 0 war die vom Direktor der Sternwarte zur Vorführung überlaſſene Aufzeichnung KFS ESS.SgRSSSSSS — — Dnreee, — Maunheim, 29. Jauvar. Seueral⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) Sene. Heſſiſche Politik. Reichstagserſatzwahl. A. Darmſtadt, 28. Jan.(Von unſerem Korreſpondenten.) In Reichstagswahlkreis Alzey⸗Bingen hat die Zentrums⸗ leitung beſchloſſen, 2 Kandidaten zur engeren Wahl zu ſtellen nämlich den Maſchinenfabrikanten Böhmer in Alzey und den Weinhändler Karl Schmitt⸗Bingen. Die meiſten Chancen ſoll 2 mmet Kaiſers Geburtstag. Kaiſerfeiern. Deutſchnationaler Handlungsgehilfen⸗Verband. Die Kaiſers⸗Geburtstagsfeier der hieſigen Ortsgruppe, die Mittwoch abend im Vereinsheim„Zum wilden Mann“ ſtatt⸗ jand, verlief in der ſchönſten Weiſe. Nach den einleitenden Muſikſtücken und dem allgemein geſungenen„Lied vom deutſchen Volke ſprach Herr Jul. Greunzmann einen wirkungsvollen Feſtprolog. Hierauf ergriff Herr Gauvorſteher Richter das Wort zu einer zündenden Anſprache. Redner führte u. a aus, daß man diesmal in den deutſchen Landen das Geburtsfeſt un⸗ ſeres Kaiſers mit anderen Empfindungen, wie in vergangenen Jahren ſeiere. War doch gegen Ende des verfloſſenen Jahres die Zeit dazu geeignet, die Harmonie zwiſchen Kaiſer und Volk zu ſtören. Die ſchwere Zeit iſt vorüber. Und diejenigen, die glaub⸗ len, eine Veränderung in dem Verhältnis zwiſchen Fürſt und 85 Volk wahrzunehmen, ſind auf falſchem Wege. Wir feiern heute dielleicht ſeinen Geburtstag mit ernſteren Gedanken und Auf⸗ faſſungen wie zuvor. Aber die Liebe und Anhänglichkeit zu des Reiches Schirmherr hat keinerlei Einbuße erlitten. Feſt und unerſchütterlich ſahen wir ihn ſtehen in Wetterbraus und in unwandelbarer alter Treue werden wir Deutſche ebenſo feſt zu ihm ſtehen in der Zukunft. Herr Richter feierte in feurigen Worten den ſozialen Kaiſer als den Beſchützer des Handels, und den großen Erben der ſozialen Botſchaft ſeines ſeligen Groß⸗ daters vom 17. Nopember 1881. Donnernd erklang am Schluſſe der Rede, das dreifache„Heil“ auf das Geburtskagskind durch den Saal. Die Verſammlung ſang hierauf ſtehend„Deutſch⸗ land, Deutſchland über Alles.“ Den Abend verſchönten noch Herr Qechler, der das Gralslied aus„Lohengrin“ und„Ein Schütz“ bin ich“ aus„Nachtlager in Granada“ ſang, Herr Sauer mit ſeinem Geſangsvortrag„Die beiden Grenadiere“ ſowie die Herren Held und Schork mit ihren Couplets und ſonſtigen humoriſti⸗ ſchen Vorträgen. Große Heiterkeit erregte das komiſche Duett „Am Stammtiſch“ der Herren Brückelmeher und Wutke. Dieſe Darbietungen wechſelten mit Klaviervorträgen und allge⸗ meinen Liedern. Auch wurde eine kleine Verloſung veranſtal⸗ tet, welche recht ſchöne Stücke aufwies. Es herrſchte während ver Feier wieder die beſte Stimmung, wie man ſie von jeher in den Veranſtaltungen der Ortsgruppe gewohnt iſt. Nach einem allgemeinen Liede und einer Schlußanſprache des Vorſitzenden Braner, in der er für das zahlreiche Erſcheinen dankte und für die Bereinsabende einen ebenſo ſtarken Beſuch wünſchte, hatte die Kaiſersgeburtstagsfeier im D. H. V. ihr Ende er⸗ reicht. 5 Deutſch⸗vaterländiſcher Arbeiterverein Mannheint⸗ Die am Samstag Abend im oberen Saal der„Zentralhalle“ abgehaltene Katſers⸗Geburtstagsfeier nahm einen guten Verlauf. Ein erfreuliches Zeichen iſt es, daß bei dieſer erſten Feier des fungen Ver⸗ eins der Saal überfüllt war. Eingeleitet wurde die Feier durch Vortrag des Großherzog⸗Friedrich⸗Marſches, dem ein Ouverturen⸗ konzert ſolgte. Eine Dame trug den Feſtprolog vor. Dann hielt der Vereinsvorſitzende, Herr G. M. Stauf, eine zu Herzen gehende Be⸗ grüßungsanſprache. Ex führte aus, daß die vaterländiſchen Arbeiter ſich zuſammengeſchloſſen hätten, um auf rein nativnalem Boden ihre wirtſchaftlichen Intereſſen zu vertreten. Nicht durch Verhetzung, ſon⸗ dern nach dem Grundſatze:„Friede ernährt, Unfriede verzehrt.“ Der Verein ſtehe treu zu Kaiſer und Reich, zu Fürſt und Vaterland. Die Worte des Vorſitzenden klaugen in ein begeiſtert aufgenommenes Hoch gaauf den Kaiſer aus. Dann hob ſich der Vorhang unb es zeigte ſich ein lebendes Bild, in der Mitte die Büſte unſeres Kaiſers, rechts und links daneben Mäuner der Arbeit in ihrer Arbeitstracht, die Zeichen ihres Handwerks, die Werkzeuge, in der einen Hand, mit der anderen ihren Kaiſer grüßend. Die Feſtteilnehmer ſpendeten unter Abſingung des Nationalliedes„Deutſchland, Deutſchland über alles“ ſtürmiſchen Beifall für dieſe ſchlichte und doch eruſt mahnende Kundgebung. Es folgten weiter einige Muſikſtücke, wöorauf Herr Karl Müller, be⸗ gleitet von Herrn Klavierlehrer Leuz, durch Vortrag einiger Kou⸗ plets reichen Beifall erntete. In dankenswerter Weiſe hatte Herr Konzertſänger Friedrich Stumpp(Bariton) ſeine Kraft dem Ver⸗ ein gewidmet.„Blick' umher“ aus Tannhäuſer,„Der gefagnene Admiral“ von Laſſen,„Lenz“ von Hildach, mit Hingabe vorgetragen, trugen weſentlich zu dem guten Verlauf des Abends bei. In markigen Worten toaſtete daun Herr Karl Meßel auf's Vaterland. Er gab einen Rückblick auf die Gründung und die Entwickelung des deutſchen Reiches, wies auf die Notwendigkeit des Zuſammenhaltens aller deutſchen Männer hin und betonte, daß das Wohl des Einzelnen vor dem Wohle des Ganzen zurücktreten müſſe. Zum Kaiſer ſolle man nicht nur in ſondern auch in ſchlechten Tagen ſtehen. beben iſt, ja, daß er ſelber im Laufe der letzten 12 Jahre ſchon zwei allerdings kaum merkliche Beben beobachtet habe. Es ſei aber inſofern die Gefahr für Heidelberg verſchwindend klein, als hier der Bau der Erdrinde ſchon zu einem Stillſtand gekommen zu ſein ſcheine. 35 5 Die klaren, überzeugenden Ausführungen des Redners fanden ſtür miſchen Beifall. ** Bataille: La femme nue. Wiener Uraufführung. * —— Uu. Wien, 26. Januar. „Die neue Wiener Bühne“ iſt beſtändig auf der Jagd nach 775 75 r Flers⸗& Seuſationserfolgen. Den großen Erfolg, den ihr der Flers⸗Cai⸗ nllet ſche„König in Paris“ brachte, ſucht ſie jetzt durch Ba⸗ taille's Scharſpiel„La femme nue“ noch zu über⸗ trumpfen, deſſen deutſche Uraufführung Montag ſtattgefunden bat. Unſprünglich hätte das Stück unter dem Titel„Lolette“ auf⸗ geführt werden ſollen, denn die woctwörtliche deutſche Ueberſetz⸗ ung des franzöſiſchen Titels erſchien den Direktoren und vielleicht auch der Zenſur gar zu ungeniert und herausfordernd. Dieſen Vorſchlag hat aber der Dichter energiſch abgewieſen. In einem Briefe, den er an die Direktion der neuen Wiener Bühne rich⸗ tete, verſicherte er, der Titel habe in Frankreich kein Aergernis erregt und werde wohl auch im Lande Goethes richtig verſtanden werden, wie er vom Autor gemeint ſei, nämlich bildlich und metaphyſiſch als ein Symbol ſeeliſcher Nacktheit und Hilfloſigkeit im Gegenſatz zur Grauſamkeit und zum Raffinement der übrigen Welt Eine körperliche Nacktheit wird alſo in dieſem Schauſpiel die nackte Frau, auf der Bühne nicht zur Schau geſtellt, aber ſie bildet die Vorausſetzung des ganzen Skückes. Es ſpielt in Pariſer 2 reiſen. Verſteht ſich lauter junge moderne, unberühmte und unbemittelte Maler, aber dabei ſehr muntere, verwegene und berliebte Seute. Einer von ibwen ilt Pierre Bernier. Seine treue —— Geliebte Wuiſe Caſſagne iſt zugleich ſein Modell, nach dem er Redner ſchloß mit einem Hoch auf den Landesherrn. Ein lebendes Bild, der Großherzog inmitten ſeiner Arbeiter, krönte dieſe Rede. Darauf kam wieder der Humor zu ſeinem Rechte. Eine humoriſtiſche miteinander ab. Unter der Regie des Herrn P. Müller und unter Mitwirkung der Damen Frau Scheffe J und Fräulein Pfeiffer ſowie der Herren Tröndle und Bruchbacher gelangen die Auf⸗ führungen auf's beſte. Stürmiſchen Beifall ernteten Herr und Frau Kremzow mit Schülern für ihre Zither⸗ und Violinvorträge, die in vorzüglicher Weiſe wiedergegeben wurden. Zum Schluß hulidgte Alt und Jung in aasgiebiger Weiſe dem Tanz. ffisiere und Kriegervereine. In der Offizierbekleidungsvor⸗ ſchrift iſt eine Aenderung angeordnet worden, nämlich, daß Offiziere zu den Feſten der Kriegervereine und ähnlicher Vereinigungen nur dann noch im Geſellſchaftsanzug(Waffenrock, Epaulettes, Helm) zu erſcheinen haben, wenn dieſe Feſte anläßlich der Kaiſer⸗ geburtstagsfeier ſtattfinden. Für gewöhnlich wird kleiner Dienſtanzug(Ueberrock, Mütze) angelegt. Bisher war allgemein Geſellſchaftsanzug vorgeſchrieben, weil durch dieſen ſonſt nur bei größeren Feſtlichkeiten üblichen Anzug die Bedeutung der Krie⸗ gerbereinsfeſte und des Kriegervereinsweſens überhaupt betont werden ſollte. Es war aber für den Einzelnen oft eine große Un⸗ bequemlichkeit, wenn er auch zu den einfachſten Veranſtaltungen der genannten Vereine Epaulettes und Helm anlegen mußte. Mancher blieb daher vielleicht aus dieſem Grunde dem Feſt über⸗ haupt fern. Auf dieſe Erwägungen dürfte wohl die jetzt befohlene Neuerung zurückzuführen ſein. *Bezirksrat. Die Tagesordnung der Sitzung atm 28. Jan. wurde wie folgt erledigt: Genehmigt wurden: das Geſuch des Auguſt Finke um Erlaubnis zum Betrieb einer Schank⸗ wirtſchaft ohne Branntweinſchank im Hauſe Seckenheimerſtraße 19; desgleichen der Eliſe Pfannkuchen im Hauſe Rheinau⸗ ſtraße 11; das Geſuch des Johann Hedrich um Erlaubnis zum Betrieb einer Speiſenwirtſchaft mit Ausſchank alkoholfreier Ge⸗ tränke im Hauſe D 3, 13; die Geſuche um Erlaubnis zum Be⸗ trieb einer Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank der Georg Hilbert Ehefrau im Hauſe Mittelſtraße 41 und des Val. Kober, Neckarau im Hauſe Fiſcherſtraße 19; die Geſuche um Erlaubnis zum Betrieb einer Gaſtwirtſchaft des Karl Schuh⸗ macher im Hauſe Bürgermeiſter Fuchsſtraße 3, des Wilhelm Binder im Hauſe Seckenheimerſtraße 34 und Augartenſtraße 173; des Martin Jünger im Hauſe Kaiſerring 30 und des Artur Pfiſterer in Seckenheim„z. bad. Hof“; die Geſuche um Erlaubnis zur Verlegung der Schankwirtſchaft ohne Brannt⸗ weinſchank des Emil Leber von Traitteurſtraße 2 nach Sand⸗ hoferſtraße 20 Waldhof(Gaſtwirtſchaft) und des Pius Mül⸗ bert von Mittelſtraße 41 nach Mittelſtraße; das Geſuch des Seb. Bard um Erlaubnis zur Verlegung ſeiner Schank⸗ wirtſchaft mit Branntweinſchank von Langeſtraße 12 nach Mit⸗ telſtraße 1: das Geſuch der Firma G. Schmitt Söhne, Wald⸗ hof um bau⸗ und gewerbepolizeiliche Genehmigung zur Errich⸗ tung eines Gießereigebäudes; das Statut der Krankenkaſſe der Firma Bopp u. Reuther, Waldhof.— Nicht genehmigt wurden die Geſuche der Auguſt Hammer Ehefrau um Erlaub⸗ nis zum Ausſchank alkoholfreier Getränke im Hauſe Gutemann⸗ ſtraße 20 und des Anton Haumeſſer um Erlaubnis zum Betrieb eines Stellenvermittlungsbureaus ohne Beherbergung. — Abgeſetzt wurden: das Geſuch der Frz. Dugeorge Ehe⸗ frau um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank im Hauſe Elfenſtr. 31; das Geſuch der Anna Kliſch um Erlaubnis zum Ausſchank von Sodawaſſer und Limonade im Sodawaſſerhäuschen am Parkring; das Geſuch des Abel Fuchs um Erlaubnis zum Ausſchank von Branntwein in wurden: die Rechnung der Gemeindekraukenverſicherung Ilves⸗ des Feldbereinigungsunternehmens II. Schriesheim für 1908.— Abgelehnt wurde das Geſuch des Karl Laible um Er⸗ laubnis zum Ausſchank von Branntwein in ſeiner Wirtſchaft Moltkeſtr. 19.— Verworfen wurden die Beſchwerden gegen eine polizeiliche Verfügung betr. Baugeſuch des Kaufmanns W. Künſtler, Tullaſtr. 16 und gegen die Erbauung eines Schutz⸗ mannsgebäudes mit Polizeiwache bei der zweiten Neckarbrücke. — Eingeſtellt wurde das Verfahren betr. des Be⸗ triebes der Wirtſchaft des Karl Wälde im Hauſe T 5, 6.— Ernannt wurden die Schatzungsratsmitglieder für die Ge⸗ meinde Schriesheim. Nationalliberaler Berein Maunheim. Wir machen nochmals auf die heute Abend 99 Uhr im Saal des Reſtaurants„Ger⸗ mania“, C 1, 10/11, ſtattfindende Mitgliederverſamm⸗ lung mit der Bitte um recht zahlreiches Erſcheinen aufmerkſam. Jungliberaler Verein. Auf Grund des Wahlergebniſſes der letzten Hauptverſammlung ſetzt ſich der Vorſtand wie folgt zuſam⸗ men: 1. Vorſitzender: Drös Carl, Profeſſor; 2. Vorſitzender: Winterwerß Carl, Fabrikant; Rechner: Knodel Guſtav, Hauptlehrer; Schriftführer: Backſchat Wilhelm, Kaufmaun. Bei⸗ ſitzende; Backer Ehriſtof, Kaufmann; Biſſin ger Wilhelm, Gaſtwirt; Blauſtein Dr. Arthur, Handelskammerßekretär; Gerichtsſzene, ein Schwank, Kouplets, Tröndle's Anekdoten wechſelten heim für 1907; die Gemeinderechnung Ilpesheim für 1907; die Rechnung der Gemeinde Ladenburg für 1907; die Rechnung ſeiner Wirtſchaft Heinrich Lanzſtraße 13.— Verbefchleden Jockers Friedrich, Bankbeamter; Koch Dr. Frledrſch, Pberautts richter; Kratochbil Ludwig, Lehramtspraktikfant; Maſer Joſef, Lehrer: Moſer Philipp, Maſchiniſt; Nokl Carl, Buchbin⸗ dermeiſter; Peitabh Rudolf, Kaufmann; Stoll Carl, Kauf⸗ mann; Zink Leonhard, Prokuriſt. Die fünf Vertreter, die der Nationalliberale Verein in den Vorſtand des Jungliberalen Vereins entſendet, werden in der Hauptverſammlung des Nationalliberalen Vereins beſtimmt werden. Diejenigen Mitglieder, die zugleich Mit⸗ glieder des Nationalliberalen Vereins ſind, werden dringend ge⸗ beten, an der Hauptverſammlung, die heute Freitag, den 29. Jan., abends halb 9 Uhr, im Saal des Cafe Germania, C 1, 10/11 part! (Eingang durch das vordere Lokal) ſtattfindet, ſich zahlreich au beteiligen, um ſo mehr als der Vorſitzende des Landesberbandes, Herr Oberamtsrichter Dr. Koch, über den Parteitag in Mosbach ſprechen wird. Der liberale Bierabend, der voriges Jahr ſo großen Anklang gefunden hat, wird dieſes Jahr in größerem Maßſtabe wiederholt werden und zwar Dienstag, den 9. Februar, abends halb 9 Ühr, in den Sälen des Ballhauſes. Dem Bierabend geht voran ein Lichtbilder⸗Vortrag des Herrn Direktor Dr. Blum über„Wörth“. Die anhaltende Kälte übt auf die Schiffahrt einen un⸗ günſtigen Einfluß aus. Der Schiffahrtsverkehr auf dem Neckag iſt wegen ſtarken Eisganges ſchon ſeit einigen Tagen gänzlich ein⸗ geſtellt. Auf dem Rhein ruht der Bergverkehr ebenfalls ganz. DerTalverkehr iſt zwar noch nicht völlig eingeſtellt, bewegt ſich aber in gang minimalen Grenzen. Nur einige Boote verkehren von Hafen zu Hafen. Da mit einem Witterungswechſel gerechnet wird, dürfte es ſchon in den nächſten Tagen auf dem Rheinſtrom wieder ſe lebhafter werden. Vorläufig kann von einer Abnahme der Källez noch nicht geſprochen werden. In der vergangenen Nacht betrug die tiefſte Temperatur— 7,5 E,, die höchſte geſtern nachmittag 4,., alſo ein Temperaturunterſchied von über 11 Grvad. In Villingen war die Nacht vom Samstag zum Montag die käl⸗ keſte in dieſem Winter. Das Thermometer regiſtrierte außer⸗ halb der Stadt— 22%., innerhalb— 20%— Aus Bingen liegt uns von geſtern folgende Meldung vor: Bei der weiter an⸗ haltenden Kälte wird das Treiseis auf dem Rheine immer ſtärke und umfangreicher. Im Gebirge ſieht es eben ſchon aus, als od der Rhein ſich jeden Augenblick ſtellen wollte. Dort haben fich an beiden Rheinufern große Eismaſſen angeſammelt und feſtgeſetztz Unter Umſtänden wird das Eis ſich zum zweitenmale in dieſen: Jahre im Gebirge ſtellen. Der Schiffahrtsbetrieb ruht gänzlich nur der Trajektverkehr zwiſchen Bingen und Rüdesheim wird mii Mühe aufrecht erhalten. Ein Dampfer der Köln⸗Düſfſeldorfer Ge ſellſchaft, der ſchon zwei Tage auf der hieſigen Reede lag, hat heule den Winterhafen aufgeſucht, da der Eistrieb doch zu kritiſch wurde Im Hafen liegen drei Schleppdampfer und etwa 18—20 Schlepp kähne. Der Main bringt noch immer erhebliche Eismaſſen mit, die auf dem Rheine rechtsſeitig treiben. Es iſt dies ein Zeichen, datz das Maineis ſich noch nicht geſtellt hat. Nach einer heutigerg Moldung ſoll dies allerdings bei Würzburg der Fall ſein. Auf dem Rheine haben die Eismaſſen, die vom Maine ſtammen, aben noch nicht abgenommen. Aus Ludwigshafen. Vermißt wird ſeit geſtern bornit⸗ tag der 12 Jahre alte Volksſchüler Friedrich Wagner, Sohm von Philipp Wagner hier, wohnhaft Oggersheimerſtraße 15. Um genannte Zeit entfernte ſich der Junge, um nach der Schule zu gehen, war aber nicht in dem Unterricht und iſt auch bis jetzt nicht in die elterliche Wohnung zurückgekehrt. Um eventuelle Mit⸗ teilungen über den Verblelb des Jungen wird gebeten.— In ein Verkaufshäuschen auf dem Meßplatze wurde verfloſſene Nacht ein Einbruch verübt und Zuckerwaren und Zigarren im Werg von 50 Mark geſtohlen. Aus dem Großherzogtum. Heddesheim, 28. Januar. Der hieſige Mien vderein beging Kaiſers Geburtstag am vergangenen Samska abend im„Badiſchen Hofe mit einem Familienabend. Veranſtaltung war außerordentlich gut beſucht u. nahm einen ſchöner Verlauf. Den Kaiſertoaſt brachte Herr Athirſchwirt J. Schaaf aus.— Am Sonntag nachmittag hielt die Schützengeſe ſchaft ihre Jahresverſammlung im„Ochſen“ ab, werche bon aktiven und paſſiven Schützen gut beſucht war. Nach Abwickelung des geſchäftlichen Teils nahm der 1. Vorſtand, Herr SOberlehr Winter, nochmals das Wort, wobei er des Geburstages des Kai⸗ ſers gedachte mit einem freudig aufgenommenen dreifachen. feft“ auf den oberſten S chutzherrn des deutſchen Reiches. §8 Laden burg, 26. Jan. Am Sonntag fand auf dem hieſigen Rathauſe eine Sitzung des Kreisausſchuſſes des 9. Feuerwehrkreiſes ſtatt. Es waren hierzu erſchie⸗ nen: Herr Kommandant Kinzel⸗Weinheim als Kreisvor ſitzender, ferner die Herren Kommandanten Molitor ix Mannheim, Schröder in Hemsbach, Biſchoff in Ilpes⸗ heim, Trunk in Plankſtadt und Leiſer in Reilingen und Sekretär Charbon⸗Weinheim. Ferner wohnten der Sitzung der Bürgermeiſter der Stadt Ladenburg Herr Otto Rein muth, ſowie der Kommandant und die Mitglieder des Ver waltungsrates der Freiwilligen Feuerwehr Ladenburg bei. De Vorſitzende, Herr Kinzel, begrüßte die Erſchienenen mit Wor ten des Dankes. Der Kreisverbandstag ſowie das 80 zährige Jubiläum ſoll in den Tagen vom 19. bis 21. ſein Bild„das nackte Weib“ gemalt hat. Sie hat mit ihm ſeine Not und ſeine Unberühmtheit geteilt und deshalb liebt er ſie viel⸗ leicht ſo ehrlich und herzlich. Kaum hat er aber für ſein Bild die Medaille bekommen, kaum iſt er berühmt und reich geworden, ſo will er don Louiſe nichts mehr wiſſen. Er hat ſie zwar aus Mit⸗ leid geheiratet, aber mit der Liebe zu dem einfachen harmloſen Geſchöpf iſt es vorbei. Pierre Vernier iſt ein Snob geworden und verliebt ſich blindlings in die erſte elegante Frau, die ihn beachtet. Dieſe Fürſtin von Chabran hat ſchon manchen beachtet oder wie ſie ſich ausdrückt, gekauft, ſo will ſie auch den jungen Maler ſeiner Frau abkaufen. Den eigentlichen Juhalt des Stückes bildet es nun, wie Louiſe mit allen Mitteln eines naiven, arg⸗ loſen weiblichen Weſens, um ihren Mann und um ſeine Liebe kämpft. Sie probiert es mit Ehrlichkeit, mit entrüſteten Vor⸗ würfen, mit kindlicher Demut, mit Tränen und erſchütternden Ausbrüchen und ſogar mit einem Selbſtmordverſuch. Schließlich, erkennt ſie, daß ſie für dieſen Kampf und überhaupt für die ganze grauſame Welt und die grauſame Liebe zu ſchwach, zu gut, zu nackt iſt und ſie flüchtet ſich zu einem früheren Freund. Dieſe Figur der Louiſe iſt die einzige echte und menſchliche in dem ganzen Stück, alle anderen ſind Romanpuppen. Im Vergleich mit den früheren Bataille'ſchen Stücken, den Komödien Poliche und Marche nuptiale iſt dieſes Schauſpiel viel unbeholfener und grö⸗ ber, namentlich in techniſcher Hinſicht. Bataille wendet hier die kraſſeſten und verlogenſten Effekte an, die ganzen vier Akte ſind von einer romanhaften Redſeligkeit und Rührſeligkeit erfüllt. Dadurch verſchwinden die feineren und tieferen Stellen einiger⸗ maßen und das iſt ſehr ſchade, denn hier ſpricht ein Dichter, der ſich über die Welt und die Menſchen, über die Liebe und die Frauen ſeine eigenen Gedanken macht. Das Ereignis des Abends war Frau Grete Ilm, die Darſtellerin der Titelrolle. Das 647 en, und Tönen umfaßt, von rührender naiver Kindlichkeit angefangen bis zu den tragiſchſten Akzenten, und das alles gelang der Ku lerin überaus innig und echt. Ihrer ſaszinierenden und ergrei⸗ ſenden Leiſtung galt auch die Begeiſterung nach allen vier endloſen Akten, die man ſonſt wohl nicht ſo geduldig hingenommen hätte, Ludwig Hirſchfeld(Wien.) „* Neues Theater un Roſengarten. Der tapfere Soldat,. Die Helden haben einſtens Bernhard Shaſos europätſchen Ruf mitbegründet. Ein entzückendes Buch. Und der ganze Shau Man erkennt ihn ſchon in der erſten Szeue des Schauſpiels. Ntt berſetzenden Witz, an der glänzenden Ironie und am lache Nihilismus. Und ſchließlich an der Pointe des Spiels, dem ge len Spott, mit dem er das Stück aufgeblaſenen Heldentums ab⸗ tut. und den Schweizer Hotelier an die Stelle des ruhmgekrönten miles gloriosus rücken läßt. Weil das Stück gut war, harß unſere Zeit ihm ſchnell wieder ſeine Beachtung entzogen. Da fie auf die verlaſſene Größe der mitleidige Blick zweier unſerer modernen Operettenlibrettiſten. Man könnte auch ſagen einer modernen Librettofabrik. Sie ſpürten den ſamoſen Witz, die ge⸗ nialen Einfälle und ihre Wirkung auf der Bühne. So machten ſie ſich daran, es operettengerecht zurecht zu modeln. Rudolf Ber nauer und Leopold Jakobſon alſo bearbeiteten Bernhard Shaw Man möchte ſich vorſtellen, mit welchem Geſicht der große Sati⸗ riker und Skeptiker das gehört hätte. Und geſehen hätte, wil man ſein perſönlichſtes Stück zum Textbuch einer moderned Operette zurechtſchnitt. Seinen Ruhm zwar haben ſie Shaw bil ligerweiſe gelaſſen und„mit Benüßung von Motiven aus Ber hard Shaw als Untertitel geſetzt. Das verdient beſondere A erkennung. Denn die Operettenlibrettiſten— und leider nicht dii allein— pergeſſen gar oft anzugeben, wen ſie benützen. Aur iſt eine ſehr ſchwierige Rolle, die eine ganze Skala von Gefühlen daß ſie glücklich darin geweſen ſind, ein richtiges und ech 4. Seite. 1909 ſtattfinden. Die Delegfertenverſammlung des Kreisver⸗ bandes wird bereits am 19. Juli von abends ½6 Uhr ab im Rathausſaal in Ladenburg abgehalten und zwar deshalb, weil infolge des 50jährigen Jubiläums der Freiwilligen Feuerwehr Ladenburg der Sonntag für dieſe Feier[vormittags Feſtakt und Probe) zu ſehr in Anſpruch genommen wird. Die Tagesord⸗ nung für die Delegiertenſitzung des Kreisverbandes wurde wie folgt feſtgeſetzt: Begrüßung durch Herrn Bürgermeiſter Rein⸗ muth und durch den Kreisvorſitzenden, Erledigung der Beiträge pro 1909 für den Kreisverband und für den Landesverband, Brandbericht des Kreisverbandes ſowie Bericht über die Tätig⸗ zeit der Löſchinſpektoren, Erläuterung der Eingaben an die Landesunterſtützungskaſſe, Vortrag des Hrn. Ingenieurs Brei⸗ tenſtein über das Thema:„Die Gefahren der elektriſchen Hochſpannung bei Brandfällen“, Uniformierung und Exerzier⸗ Reglement, Kaſſenbericht, Aenderungen im Kreisverband, Wahl des Vororts für den 19. Kreisverbandstag, ſowie Beſtimmung des Ortes für den nächſten Delegiertentag, Neuwahl des Kreis⸗ ausſchuſſes. Kurz vor 5 Uhr wurde die in jeder Beziehung an⸗ Tegend verlaufene Sitzung durch den Kreisvorſitzenden, Herrn Philipp Kinzel in Weinheim, geſchloſſen. Von Tag zu Tag. —Eine Kindsmörderin zum Tode verurteilt. Dresden, 28. Jan. Wegen verſuchten und vollendeten Mordes verurteilte das Schwurgericht die 21jährige aus Schönheide im Erzgebirge gebürtige Dienſtperſon Frida Martha Helm zum Tode und die 17jährige Dienſtperſon Anna Alma Barthe zu acht Jahren Gefängnis. Beide hatten im Oktober, beziehungsweiſe im November 1908 den halbjährigen Sohn der Helm in entkleidetem Zuſtande bis an den Leib in das eiskalte Waſſer des Baches ge⸗ Halten und ſo den Tod des Kindes durch Erkälten verſchuldet. — Dreißig Fiſcher ins Meer getrieben. Rot⸗ terdam, 28. Jan. Dreißig Fiſcher wurden auf züwei flottgewor⸗ denen Eisſchollen von der Strömung nach der See fort⸗ getrieben. i Ein Selbſtmord am Zarenhofe. Peters⸗ burg, 28. Jan. Aus Verzweiflung über Betrügereien ihres Gatten dergiftete ſich die Baronin Ludwilla Treſenhauſen, die am ruſſiſchen Kaiſerhofe ſehr angeſehen war, geſtern im Winterpalais mit Sublimat. Letzte Nachrichten und Telegramme. Konſtantinopel, 28. Jan. Von miniſterieller Seite Wurde heute auf der Pforte erklärt, die kürkiſche Regierung habe der bulgariſchen Regierung mitgeteilt, ſie ſei bereit, Unterhand⸗ bungen auf der Baſis einer Entſchädigung bon fünf Mil⸗ lionen Pfund wieder aufzunehmen. Konſtantinopel, 28. Jan. Nach einer heute an die Pforte gelangten Depeſche hat die bulgariſche Regierung die ins Grensgebiet von Adrianopel geſandten Truppen zurückgezogen. Sozialdemokratiſche Wahlrechtskundgebungen. * Köln, 29. Jan. Die„Köln. Ztg.“ meldet aus Rem⸗ ſcheid von geſtern: Die Sozialdemokraten verſuchten durch einen Maſſenumzug eine Kundgebung für das gleiche, allgemeine, ge⸗ heime und direkte Wahlrecht. Eine tauſendköpfige Menge ſuchte wach dem Rathauſe zu gelangen, wurde aber von der Polizei zu⸗ rückgedrängt. Später ſammelte ſich die Menge auf dem Markte 1* und bewarf die Poliziſten, die vorgingen, mit Steinen. Die Beamten machten von ihren Waffen Gebrauch. Erſt nach längerer Zeit wurde die Ruhe wieder hergeſtellt. Mehrere Verhaftungen find vorgenommen worden. Bulgarien und die Türkei. * Petersburg, W. Jan. Die Petersburger Telegraphen⸗ Agentur erfährt aus zuverläſſiger Quelle, daß infolge der Nach⸗ richten, die über die von der bulgariſchen Regierung getroffenen militäriſchen Maßnahmen an der oſtrumeliſchen Grenze einge⸗ gangen ſind, die ruſſiſche Regierung an die deutſche, öſterreichiſch⸗ ungariſche, franzöſiſche, engliſche und italieniſche Regierung ſich mit einer Zirkulardepeſche gewandt habe, in der ſie darauf hin⸗ wies, daß Rußland, indem es die Verſicherung der bulgariſchen Regierung, daß ſie die ernſte Abſicht habe, ſchnellſtens ein feſtes Einverſtändnis mit der Türkei abzuſchließen, Kenntnis nimmt, nichts deſtoweniger nicht umhin kann, ihre Beſorgnis auszu⸗ Operettenbuch daraus zu machen, ſei anerkannt. Dem haben ſie gegeben, was es brauchte. Harmloſen Scherz und unſchuldigen Spott, die Liebesgeſchichte als Hauptmotiv und Shaws witzigſte Einfälle als erheiternde Würze mit einigen neuen Scherzen von derſelben oder wenigſtens verſuchter ähnlicher Art. Und auch Oskar Strauß hat dazu an Muſik geſchrieben, was ihr zweckdienlich war. Den Text dramatiſch und mit muſika⸗ liſcher Komik zu geſtalten beabſichtigte er ſo wenig wie ſeine neueren Kollegen in der Operette, und die dramatiſchen Situa⸗ tionen ſind für muſikaliſche Illuſtrationen nur ſo wenig benutzt, daß ſich kaum oder wenigſtens ſchnell davon reden läßt. Zur Charakteriſtik des Soldatiſchen gibts etwas kriegeriſchen Lärm und friſche Marſchrhythmen, dann ein bißchen Kuhglockenreigen, wenn der Schweizer Hotelier erſcheint. Sonſt iſt die Muſik von der heiteren leichten Art wie ſie bei Strauß zu ſein pflegt und paßt für Shaws Helden ſo gut und ſo ſchlecht wie für irgend einen onderen Vorwurf. Die muſikaliſche Erfindung fließt nicht allzu ſtark. Vom Walzertraum tauchen mancherlei Anklänge auf, am meiſten im„Finaletto“ des erſten Aktes. Aber einiges hübſche findet ſich doch und was Strauß hier fehlte, erſetzt er durch die Inſtrumentation und rhythmiſche Pikanterie. Beſonders ſein Raffinement in der Orcheſterbehandlung iſt groß— wie das ſeines berühmten Namenvetters wäre man faſt verſucht zu ſagen. Zwar pflegt er das kleine, einfache Orcheſter. Aber dies mit der⸗ ſelben ſicheren und geſchickten Routine wie jener das große. Kommt hinzu, daß er die Singſtimmen geſfällig ſetzt, und einige wirkſame Duette und Enſembles geſchrieben hat. Im erſten Akt ſelbſt eine Arie, die auch muſikaliſch vom übrigen ſich mit Vor⸗ teile abhebt. Als ganzes nichts aufregendes, nichts was die be⸗ —5 Ruhe ſtört, mit der man die Operette auf ſich wirken 18 K. In der Darſtellung war es ähnlich. Sie war hübſch und Aunterhaltend. Nadina, die Hauptrolle, gab Frau Beling⸗Schäfer mit viel Laune und Schelmerei, mit hübſchem Geſang und flot⸗ zem Spiel; neben ihr unterhielten Frl. Neuhaus durch ihre zomiſche lebensfrohe Aurelia und Frau Kleinert durch die friſche und luſtige Art, mit der ſie Nadinas Verwandte und frauenhaft⸗ binterliſtige Vertraute ſpielte und ſang. Der ſerbiſche Helden⸗ major war mit Copony gut vertreten und der Schweizer Pra⸗ lineeſoldat dei Sieder ordentlich aufgehoben. Den gutmütig pol⸗ Kernden Oberſten ſtattete Voiſin mit köſtlichem Humor aus, und Seneral⸗Auzeiger. lttagblatt.) drücken, daß alle militäriſchen Maßnahmen an der türkiſch⸗bul⸗ gariſchen Grenze eine Spannung der dortigen Beziehungen her⸗ vorrufen und die Sache des Friedens bedrohen könnten. Daher ſchlägt die ruſſiſche Regierung den genannten Großmächten vor, aufgrund eines gemeinſamen Uebereinkommens ſowohl in Sofia als in Konſtantinopel Vorſtellungen zu erheben in dem Sinne: Militäriſche Maßnahmen an der türkiſch⸗bulgariſchen Grenze können lediglich zum Nachteile der Intereſſen der beiden Länder Hinderniſſe ſchaffen für die erfolgreiche Durchführung der Be⸗ mühungen der Mächte, ein freundſchaftliches Einverſtändnis zwiſchen der Türkei und Bulgarien herbeizuführen. Die Mächte werden allen Kombinationen ſympathiſch gegenüberſtehen, welche zu dem genannten Ziele führen könnten; oder ſie ſind der Anſicht, daß der Gedanke einer Grenzveränderung zum Vorteile einer der beiden Parteien auszuſchließen ſei, da die Aufwerfung einer derartigen Frage die Beziehungen zwiſchen der Türkei und Bul⸗ garien nur verſchlechtern und infolgedeſſen auf die allgemeine Lage ungünſtig einwirken könnte. Schließlich ſei es notwendig, zur günſtigen Beendigung der Unterhandlungen, daß ſowohl Bul⸗ garien als auch die Türkei ſich aller Maßnahmen enhalten, welche als eine Drohung oder als eine Herausforderung aufgefaßt wer⸗ den könnten. *Sofia, 28. Jan. Der kürkiſche Geſchäftsträger erklärte geſtern im Auftrage des Großweſiers dem Miniſterpräſidenten Malinow, die Pforte plane niemals eine gewaltſame Grenz⸗ berichtigung. Die Grenzberichrigung würde zwar gewünſcht, da⸗ durch würde aber die finanzielle Entſchädigung Bulgariens herabgemindert. Die Türkei wünſche die Streitfragen durch eine europäiſche Konferenz entſchieden. Miniſterpräſident Malinow erwiderte, die bulgariſche Regierung könne mit der Türkei keine Verhandlung führen, ſolange die Pforte an eine territoriale Ent⸗ ſchädigung denke. Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) Der Nationalitätenkampf in Böhmen. Berlin, 29. Jan. Aus Eger wird gemeldet: Der Aufruf des Stadtrates hat jede Gefahr beſeitigt. Weitere Demonſtrationen haben nicht ſtattgefunden. Geſtern abend waren auf dem Marktplatze gegen 2000 Menſchen verſammelt. Vor dem Kaiſer Joſef⸗Denkmal hielt der Landtagsabgeord⸗ nete Bernadin eine Anſprache an die Menge, in welcher er ſie bat, ruhig nach Hauſe zu gehen. Man habe erreicht, was man erreichen wolle, das Hotel„Deutſcher Hof“ wird nicht in tſchechiſche Hände übergehen. Auch der geſamte Stadtrat war auf dem Platze erſchienen und wirkte überaus beruhigend ein. Caſtro. EBerlin, 29. Jan. Das Madrider Blatt„Liberale“ hatte dieſer Tage allerlei Mitteilungen über Caſtro gebracht, daß dieſer wieder nach Venezuela zurückgehen wolle, um die Präſidentſchaft wieder anzuſtreben. Wie Caſtro nunmehr einem Mitarbeiter des„Berliner Tageblattes“ ereklärte, denke er nicht daran die Wiedergewinnung des Präſidenten⸗ poſtens anzuſtreben. Er will nun ruhig und zurückgezogen hier leben. Er klage über nichts und es liege ihm fern vor der Welt in der Rolle eines Befreiers aufzutreten. Caſtro, der ſich noch immer in der Israelſchen Klinik befindet, wird heute ſeine erſte Spazierfahrt nach der Operation unter⸗ nehmen. Sein allgemeines Befinden iſt gut. 5 Lehmann und Noske. nannten Indiskretion ſchreibt die ſozialdemokratiſche Fraktion im„Vorwärts“: Durch ein bedauerliches Verſehen eines in der Budget⸗ kommiſſion anweſenden Fraktionskollegen ſind Mitteilungen aus einer als vertraulich bezeichneten Verhandlung der Kom⸗ miſſion veröffentlicht worden. Dieſer Vorgang führte zur Erörterung in der Budgetkommiſſion, die ebenfalls als ver⸗ kraulich erklärt wurde. Von letzterer Erörterung hatte der „Vorwärts“ Notiz genommen, da in dem eingegangenen Be⸗ richt der vertrauliche Charakter dieſer Verhandlungen nicht erwähnt war. Die Fraktion kann dieſes Vorkommnis nur lebhaftbedauern. Dazu iſt hinzuzufügen: Der Bericht, den der„Vorwärts“ am Donnerstag über die Erörterung erhielt, ſtammt aus der Feder des Abg. Lehman-⸗Wiesbaden und iſt der Verdacht Neumann, der als Regiſſeur für lebendiges Zuſammenſpiel ge⸗ ſorgt hatte, fügte ſich entſprechend in das feudale militäriſche Enſemble. Welker, der ſich mit der Einſtudierung redlich Mühe gegeben zu haben ſcheint, hielt das Ganze nicht ungeſchickt zuſam⸗ men. Nur darf der erſte Akt nicht opernmäßig ſentimental ver⸗ ſchleppt werden und die Muſik auch ſonſt an friſchem Leben und Temperament noch recht gewiggen. Dr. H. **** Theater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: Die heutige Tri⸗ ſtan⸗ Aufführung mit Herrn Jacques Urlus in der Titel⸗ partie beginnt um 6 Uhr.— In der morgigen(Samstag) Auf⸗ führung von„Kabale und Liebe“ ſpielt Fr. La ngfelder vom Schauſpielhaus in Leipzig die Luiſe und Herr Hauſer vom Stadttheater den„Wurm“ auf Engagement. Die anderen Rollen liegen in den Händen der Herren: Godeck— Präſident, Köhler— Ferdinand, Kökert— Kalb, Schreiner— Miller, Neumann⸗Hoditz — Kammerdiener; der Namen: Ullerich— Milford, Sanden— Frau Miller. Regie: Emil Reiter. Neues Operettenthealer.„Frühlingsluft“, deren Text nach dem Franzöſiſchen von C. Lindau und G. Wilhelm bearbeitet iſt, gelangt heute im Neuen Operettentheater zur Aufführung. Die M duſikſtammt von Joſef Strauß und wurde nach vorhandenen Motiven von Ernſt Reiterer arrangiert. Die Beſetzung der Hauptpartien liegt in den Händen der Damen Berta Kurſa, Luiſe Vogel⸗Mak, Toni Celliano, Helene Baſil und den Herren Richard Wagner, Willy Heinemann und Robert Mittel. Eine müßige Statiſtit hat einer unſerer Leſer angeſtellt. Wie uns dieſer ſchreibt, hat er die Zahl der Frageſtellungen bei Leſſing und Schiller verglichen. Er fand bei Leſſing im„Nathan“ 1017 Fragen geſtellt, während bei Schiller„in einem beliebigen Drama von annähernd gleicher Seitenzahl“— das Drama ſelbſt wird nicht benannt— nur 240 Fragen vorzufinden waren. Wenn unſer Leſer bemerkt:„Solche Differenzen ſollen nicht wertbeſtimmend ſein für ein Stück, aber verſtimmend wirken ſie ſchon bei dem, der das Pech hat, aufmerkſam darauf geworden zu ſein,“ ſo glauben wir gern an dieſe Verſtimmung. Der gute Mann hätte aber die Ver⸗ ſtimmung meiden können, wenn er etwas Beſſeres getan hätte, als bei Leſſing und Schiller die Fragezeichen nachzuzählen. Ueber das Verhältnis Wildenbruchs zum Kaiſer erzählt Paul Lindenberg, der den Dichter einmal darüber befragt hatte, u..: „Wildenbruch bemerkte, daß er 1880 den damaligen Prinzen Wil⸗ helm in Potsdam kennen gelernt und ihm einzelne Stellen aus ſei⸗ nicht abzuweiſen, daß Lehmann damit dem reviſioniſti⸗ ſchen Herrn Noske einen Streich ſpielen wollte. An dem guten Glauben des Abg. Noske iſt nicht zu zweifeln. Noske hat den Bericht für das Bureau Baake gemacht. In dem Bureau hat der mit dem Herausgeber befreundete Ver⸗ treter der„Neuen Freien Preſſe“, Dr. Goldmann, den Be⸗ richt eingeſehen und ihn, ohne das Herr Noske oder Herr Baake es wußten, ſeinem Wiener Blatt weiter gegeben. Vom einer eigentlichen Indiskretion kann auch ſchon deswillen nicht die Rede ſein, weil Noske eigentlich nur die Stichworte wiedergegeben hatte, gewiſſermaßen die Kapitel⸗Ueberſchriften von dem, was Herr von Schoen über die Orient⸗Politik in der Budgetkommiſſion geſagt hatte. Der nationalliberale Abg. Dr. Semmler hat bereits am Dienstag in der Kommiſſion ausgeſprochen, daß Noske der gute Glaubeß nicht abzufprechen ſei. Lehmann iſt alſo der einzige Schuldige. Er hat den„Vorwärts“ hinters Licht geführt und einen Ver⸗ trauensbruch begangen, um einen Parteigenoſſen von der reviftioniſtiſchen Richtung in Ungelegenheiten zu bringen, ihn zu kompromittieren. Wir fragen, welche Konſeqguenzen wird die ſozialdemokratiſche Partei aus dieſem noblen Ver⸗ halten ihres trefflichen Mitgliedes ziehen? Tondoner Drahtnachrichten. (Von unſerem Londoner Bureau.) OLondon, 29. Jan. Der„Times“⸗Korreſpondent in Peking meldet, daß einer geſtrigen Bekanntmachung zufolge der Geſundheitszuſtand des Kaiſers von China nicht zu Beſorgniſſen Anlaß gibt. Liberia und Woermaun. OLondon, 29. Jan. Miſter Somerville, der bis vor kurzem Offizier auf dem liberianiſchen Kanonenboot„Larc war, iſt geſtern in Plymonth angekommen. In einem In⸗ terview erzählte er folgendes: Auf alle Schiffe, welche die Dreimeilenzone an der liberianiſchen Küſte überſchreiten und die auf das Signal anzuhalten, nicht beilegen, wird zuerſt ein blinder Schuß abgefeuert; legt das Schiff nicht an, 0 folgt ein ſcharfer Schuß, der aber weit über das Schiff hinweg⸗ gezielt wird. Er wiſſe von mehreren engliſchen und deutſchen Schiffen zu berichten, mit denen ſo verſahren wurde. Was nun den Fall mit dem Woermann⸗Dampfer betrifft, ſo er⸗ innere er ſich, mit dem Steuermann auf der Kommando⸗ brücke geſtanden zu haben, als plötzlich ein Blitz die Dunkel⸗ heit erhellte. Da ſah er ein großes Schiff, das ſich nicht innerhalb der Dreimeilenzone befand. Auf das Signal ank⸗ wortete es nicht und da beſchloß er ſofort, eine Granate ab⸗ zufeuern. Er habe aber ſelber das Geſchütz gerichtet und ſich davon überzeugt, daß das Geſchoß hoch über den Dampfer hinweggegangen ſei und ihm keinerlei Schaden zugefügt habe Engliſche Alarmmeldungen. OLondon, 29. Jan. Der Münchener Korreſpondent des„Daily Telegraph“ erfährt aus— wie er ſagt— ſtets gut unterrichteter Quelle, daß ein baldiger Rücktrit! des Reichskanzlers wahrſcheinlich ſei, jedenfalls werde ſes ſich in den nächſten Tagen entſcheiden, ob der Reichskanzler bleibe oder gehe. Der Kaiſer habe die Abſicht, den General „„I. d. Gobtz zu ſeinen Nachfolger zu ernennen und dieſer Berlin, 29. Jan. Zu der Angelegenheit der' ſoge⸗ habe ſich auch ſchon bereit erklärt, die Erbſchaft Bülows an⸗ zutreten. Deutſchland, der Vatikan und das Zeutrum. OLondon, 29. Jan. Der römiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ meldet, daß der Papſt an den deutſchen Kaiſer zu deſſen 50. Geburtstag ein Handſchreiben geſchickt habe, in welchem dem Wunſche des Vatikans Ausdruck ver⸗ liehen wird, immer die beſten Beziehungen zu der kaiſerlichen Regierung zu unterhalten. Der Korreſpondent fügt hinzu, daß dieſes Zeichen des Oberhauptes der katholiſchen Kirche als ein beſonders auffallendes bezeichnet werden müſſe in einer Zeit, da das Zentrum in ſo ſcharfem Gegenſatz zu der deutſchen Regierung ſtehe. Jedenfalls ſei es klar, daß man im Vatikan die Haltung des Zentrums nicht für ſo bedeutend halte, daß dies die Beziehungen zur deutſchen Regierung trüben könnte. Von jener Zeit rührt das Intereſſe des Kaiſers für Wildenbruch her, das ſich beſonders bei der Aufführung der„Quitzows“ und in mancher Ausſprache zeigte. Als 1890 Wildenbruchs„Haubenlerche“ auf der Bühne erſchien, wurde dem Dichter mitgeteilt, der Kaiſer hätte ſich ſehr abfällig und zwar in recht draſtiſchen Worten über das Stück geäußert Kurze Zeit darauf traf der Kaiſer Wildenbruch auf dem Bahnhof in Potsdam, er ſprach ihn an, und der Dichter, der ſich ſtets durch ſeinen Freimut ausgezeichnet, benutzte die Gelegenheit, das Geſpräch auf jene Aeußerungen zu bringen.„Sie wollen ja nach Berlin,“ meinte der Kaiſer,„fahren Sie mit mir in meinem Wagen, da können wir eingehender vlaudern.“ Wildenbruch fliszierte den In⸗ halt des Schauſpiels und führte aus, warum er die Charaktere ſo und ſo geſchildert und weshalb er dieſe und jene Situationen ge⸗ wählt.„Ja, nun wird mir manches verſtändlicher,“ bemerkte ſchließ⸗ lich der Kaiſer,„ich will mir, wenn ich Zeit habe, das Stück gern anſchauen, aber wiſſen Sie—— meine Frau nehm' ich nicht mit!“ Die erſten Menſchen. Otto Vorngräbers Drama„Die erſten Menſchen“, welches ſeine Uraufführung vergangenes Johr in Ber⸗ lin erlebte, gelangt nächſte Woche am., 3. und 5. Februar auch auf unſerer bieſigen Bühne zur Aufführung und zwar unter Mit⸗ wirkung folgender Künſtler: Theodor Burgarth, vom Neuen Schauſpielhaus in Berlin, Elfriede Lynard, vom Hoftheater in Karlsruhe, Franz Ludwig“, vom Raimund⸗ Theater in Wien,„Leo Peuckert“, vom Schauſpielhaus in München.— Wie bekannt, wurde vor kurzem die Aufführ⸗ ung des Dramas in Stuttgart verboten. Bei ſeiner Aufführung in Baſel mit Herrn Franz Tudwig a. G. wurde das Stück mit außerordentlichem Beifall aufgenommen.(Ein⸗ trittskarten à Mk..50,.—,.—,.30,—,—8650 bei Heckel.) Kleine Mitteilungen. Profeſſor Auguſt Weismann, der be⸗ kannte Fortbildner der Darwinſchen Theorie, erhielt, wie aus Freiburg gemeldet wird, eine Aufforderung aus Cambridge, dort die Feſtrede an Darwins hundertſtem Geburtstag zu halten.— Geh. Hofrat Profeſſor Dr. Alpenfelder⸗Freiburg hat den ehrenvollen Ruf auf die ophtalmologiſche Lehrkanzel der Frei⸗ burger Univerſität abgelehnt.— Der Darmſtädter Hoch⸗ ſchulkonflikt dürfte, wie wir zuverläſſig erfahren, bald bei. gelegt werden, da von beiden Seiten Entgegenkommen gezeigt wird. Dagegen dürfte eine Privatklage des Leiters der Stu⸗ dentenverſammlung ſtud. arch. Schäfer gegen den Rektor der Hochſchule Profeſſor Walbe folgen. 8 2 „„5„ eeee ——— 2————— . nrne. Re N ** D eeeer e eenee eee W * ren e.eeeeee De e —* * Brnee Herribchn 35 Manuheim, 29. Jauuar. DioVxswirtschaft. Griudung eines neuen Bankgeſchäfts am hieſigen Platze. Wie wir vernehmen, wird der bisherige Bevollmächtigte der Filiale der Rheiniſchen Creditbank in Baden⸗Baden, Herr Eugen Langenbach, dieſer Tage ſeine Tätigkeit in Baden aufgeben, um unter der Firma„Lefo u. Langenbach“ in den früheren Lobalitäten der ſtädtiſchen Sparkaſſe in Plein eigenes Bankgeſchäft zu errichten. *** Der Rückgang des Mühlengewerbes. Man ſchreibt uns: Das Mühlengewerbe im hinteren Wieſen⸗ tal und im Breisgau iſt in den letzten Jahrzehnten ſtändig zurück⸗ gegangen. Erſtere Gegend weiſt nur noch eine Kunſtmühle in Muggenbrunn auf. Von einer Reihe Mühlen mittleren Umfanges ſind von früherer Zeit nur einige wenige im Breisgau geblieben und dieſe haben einen ſchweren Exiſtenzkampf zu führen. Die Er⸗ haltung dieſer noch beſtehenden leiſtungsfähigen Betriebe iſt aber durch das wirtſchaftilche Intereſſe abſolut geboten. Allerdings ſind ſie gegenüber den großen Konkurrenzunternehmungen des Nordens durch die Verkehrsverhältniſſe aufs ungünſtigſte geſtellt. Die Groß⸗ mühlen liegen zumeiſt an ſchiffbaren Flüſſen und können die Waſſer⸗ fracht ausnützen, dann werden ſie aber auch durch den Umſtand be⸗ günſtigt, daß Mehl, alſo die Handelsware, auf der Eiſenbahn zu faſt gleichen Sätzen verfrachtet wird wie das Rohprodukt(Getreide). Nach angeſtellten Berechnungen muß der Oberländer Müller für drei Wagen Frucht 46 Prozent mehr bezahlen, als die Mannheimer Mühlen für die daraus gewonnene Handelsware, das macht 15½ Pfg. am Sack aus. Die Freiburger Handelskammer iſt neuerdings, wie ſchon früher(allerdings ohne Erfolg), bei den maßgebenden Stellen wegen Herabſetzung der Getreidefrachten vorſtellig geworden. Der Reichskanzler gibt bekannt, daß die Abrechnungsſtelle bei der Reichsbank in Karlsruhe Baden) Abrechnungsſtelle im Sinne des Scheckgeſetzes iſt. 5 Die Kreisgemeinde von Unterfranken und Aſchaffen⸗ burg erhielt die Genehmigung zur Aufnahme einer Anleihe von ſteben Millionen Mark. Vom Baumwollgarn⸗Markte ſchreibt die„Korr. Text.⸗Ind.“: „Die Folgen der ſeit Mitte Dezember andauernden, bis jetzt etwa 5 Pfg betragenden Aufwärtsbewegung der Baum⸗ wollpreiſe beginnen ſich auch auf dem Garnmarkte geltend zu machen. Wie kürzlich aus anderen Diſtrikten, ſo wird anch aus Sachſen berichtet, daß dort eine unverkennbare Beſſerung des GeſchäftsPlatz greift. Die Lagerbeſtände haben ſich beträcht⸗ lich vermindert, dazu ſind in letzter Zeit auch größere Aufträge gebucht. Seit Dezember haben ſich die Garnpreiſe um etwa 4 Pfg. erholt und wach allgemeiner Annahme iſt ein weitere Anziehen zweifellos zu erwarten. Aus alledem ergibt ſich die re⸗ ſervierte Haltung, welche die Spinner jetzt bei Abgabe ihrer Offerten zu beobachten beginnen.“ Mechau. Baumwoll⸗Spinn⸗ und Weberei Kempten. Das Ge⸗ ſchäftsjahr 1908 ſchließt nach Abzug der ſtatutgemäßen Abſchreib⸗ unnggen und aller Jahresunkoſten mit einem Reingewinn von 458 997 M.(i. V. 561 131.), Saldos von 119 819 M.(113 328.) zuſammen 575 816 M. (874 459..) des Kaf den 25. Februar einzuberufenden General⸗ verſammlung zur Verfügung ſtehen. Es wird vorgeſchlagen werden, eine Dividende von 14,9 Prog. bezw. 130 M. auf die Aktie zu verteilen(1623 Prog. 150.), 25 000 M. den Arbeiter⸗Wohl⸗ fahrtseinrichtungen zuzuweiſen und den Reſt für Extra⸗Abſchreib⸗ ungen und Rücklagen zu verwenden. Die Generalverſammlung hat auch über Statutenänderung(andere Feſtſetzung der Abſchreibungs⸗ gzuoten) und Auffichtsratswahlen zu beſchließen. Aus der Auffichtsratsſitzung der Donnersmarckhütte in Zabrze wird mitgeteilt, daß die Beſchlußfaſfung, ob und welche Kapi⸗ talerhöhumg vorgenommen bwperden ſoll, bis zur Bilanzſitzung bertagt wurde. Der Gewinn für 1908 ſei unerheblich niedriger. Die Dividende dürfte aber mit 16 bis 17 Progent(i. V. 14 Prozent) empfohlen werden. Die Abwehrgrube iſt auf 1800 To. Tagesförderung angelangt, die ſich beſtändig erhöhen und in 1909 zum Gewinn beitragen dürfte. Ludwigs⸗Eiſenbahn⸗Geſellſchaft in Nürnberg. Die geſtrige Generalberſammlung genehmigte ſämtliche Vorſchläge der Verwal⸗ tung, darunter Verteilung einer ſofort zahlbaren Dividende von 18.85 M. pro Aktie. Ueber die Verſtadtlichungs angelegen⸗ heit wurde weder eine Frage geſtellt, noch eine Mitteilung ſeitens der Verwaltung gemacht. Inſolvenz. Im Konkurs des Weinhändlers und Küfers Joh. Kreier in Würzburg ſtehen 1517 M. bevorrechtigten Forder⸗ ſaungen und 36 386 M. Kurrentſchulden nur 51 M. als Maſſe gegen⸗ über. Es kommen nur die bevorrechtigen Forderungen mit 14%½ Prozent zum Zuge, währen die übrigen Gläubiger leer ausgehen. Vereinsbank Hamburg. Der Aufſichtsrat der Vereinsbank in Hamburg beſchloß, für 1908 eine Dividende von%½ Prozent (i. V. 9 Prozent) vorzuſchlagen. „Meißleris Auskunft⸗Kalender für den internationalon Han⸗ delsverkehr für 1909.“ Die Vorteile, die ihr durch eine raſche, bil⸗ lige und zugleich zuverläſſige Auskunftserteilung geboten werden, ſind von der Geſchäftswelt allgemein anerkannt.„Meißler's Aus⸗ kunft⸗Kalender für den internationalen Handelsverkehr“, der nun⸗ mehr für das Jahr 1909 vorliegt, gewährt Fahrikanten und Händ⸗ lern alle dieſe Vorteile in durchaus befriedigender Weiſe, wie gahl⸗ reiche Zuſchriften aus dieſen Kreiſen an den Verlag von Meißler u. Es., W. 35, Kurfürſtenftr. 44, beweiſen. Der Kalender gibt ein Verzeichnis von etwa 12 000 Orten des Deutſchen Reiches und etwa 4000 ausländiſchen Orten in Europa, Afrika, Aſien, Amerika und Auſtralien, in denen die namhaft gemachten Vertreter und Gewährs⸗ jeute von Meißler u. Co. auf direkte Anfrage den Intereſſeuten ſo⸗ fort für eine geringe Gebühr ſichere Auskünfte über Geſchäftsleute uſw. exteilen. *** Telegraphiſche Börſenberichte. Effekten. * Brüſſel, 28 Januar.(Schluß⸗Kurſe). Kurs vom 27. 28 4 Brafilianiſche Anleihe 18909 79.62—.— 4% Spaniſch äußere Anleihe(Exterieurs) 95 —— 87 2 7 Fo Cc Ottomanbank 5 ſo daß zuzüglich des vorjährigen 4 Seueral⸗ugeiger.(Witiacblett) New⸗Nork, 28. Januar. Southampton.) 28./1. J 29.(1 Weizen rumän. 76/77 kg ſchwimmend 168 ½ 168 55 „ 79%89 5 173% 178½% 7„ nach Muſter„ 167.170167—170 „ Ulka 9 Pud 30/35 ladend 172¹ 172 „„„„0 dl 5 1741⸗ 174%½ „ Azima 10 Pud 70 181—184 181-184 5 184—186184—186 „ La Plata Bahia Blanka 80 kg ladend 170 170 7 AUnzarſaat 80 170 170 „„„ Roſaria Santa F 78 kg Jan. 170 172 170.172 „„ ber Jan. Febr. 167—169 167.169 „ Redwinter II Dezember—— „ Kanſas II 5—— Roggen ruſſiſcher Pud 10/15 ladend 138 138 5 nordd. 71/72 kg per Januar 119—123 119.123 Futtergerſte ruſſiſche 5/59 kg. April⸗Mai 116 116 1 590 5 116%½ 116% Hafer ruſſiſcher 46/47„ Jan./Febr. 111 11* 5„ 7ſis„ 5 11² 112 „ La Plata f. a. g. 46/47 Kc. 7 102 10² *„. 48/49 175 1* 103 10³ Mais„„ gelb r. t. April⸗Mai 115 115 „„%ùVß fcnnie 124½ 1244 „ Amerikaner mixed. Januar 120%½ 1204 Novoroſſick ſchwimmend.—— 11 * Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. Southampton, 27. Jan.(Drahtbericht der White Star Line Der Schnelldampfer„Tent onic“ am 20. Januar Kurs vom 27. 28. Kurs vom 27. 28. Geld auf 24 Std. Texas pref. 74/ 74½ Durchſchnittsrat. 1 ½ 13 Miſſourt Pacifie 71 70 4% do. letzte Darle!n. 1/ 2—NationalRailroao Wechſel London of Mexiko pref. 42 ½ 42½ 60 Tage 484.95 484.95 do. 2 ud. pfd.—— Cable Transfer. 487.05 487.80 New Pork Zentral 130 ½ 128 ½ Wechſel Paris 516 ½¼ 516 5½ Nework Ontario Wechſel Berlin 95 ½% 95 ½ and Weſtern%„ Silber Bullion 51%½ 51¼ Norfolk u. Weſt. c. 91 ½ 91 7½ 4%.⸗St. Bonds 120 ½ 120 ½ Northern Pacific 140— 138 ½ Atchiſon New. 4% 100 ¼ 100/ Color. South. pref. 83— 81— North. Pac.2% Bd. 74/ 74 ½¼ Pennſylvanta 133˙56 132 7/ do. 4% Prior, Lien. 103 ½ 105½ Reading comm. 186 7½ 133 5ʃ St. Louis u. San do. 1 ſt. pref. 90— 89 Francisco ref 4% 88— 88— Rockgslandçcomp 25 ½ 24½ Atchiſ. Topeka u. Amer. Loc. C. 57— 56 Santa Fe comm. 104/ 99 ½St. Louis u. San do. do. pref. 100 104 ½ Francisco 2 p. 40% 39½% Baltimore⸗Ohio e. 112 ½ 111 ½ Southern Pacific 127— 119— Canada Pactfice. 173— 172 ½ South. Railway c. 25½% 25 Cheſapeake⸗Ohto 63%, 63 ½ do. pref. 62 862— Chicago⸗Milw. 150 ½ 149 ½ UnionPacific com. 179/ 177% do. Northweſt. c. 177— 176—] do. pref. 95— 94 ½ Chicago Termpfd.———[Wabasb. pref. 50— 48 5 Denver u. Rio⸗ Amalgamated 78— 75 ½ Grande comm. 42 1½% 38 ½ Americas Sugar. 132— 131 ½ do. do. 81¼½ 82—American Tin. Erie comm. 301% 30 ½ Can pref. 73/% 73½ do. 1 ſt. pref. 46˙]. 46—Anaconda Copper 46% 45/ Great Northern 143 ½ 142— General Electrie 154½ 152½% Illinols Zentra! 145 ¼ 145—Ten Coalu. Iron——— Louigviue Nachv. 122%½ 121 ½ U. St. SteelCorp.c. 58% 54 7/ Miſſourt Kancas do. do. pfd. 114 114— u, Texas comm. 48 ½ 42 1½ Valparaiſo, 28 Januar. Wechſel auf London 12˙/, *** 4 Produkten. New⸗Nork, 28. Januar. Kurs vom 27. 28. Kurs vo•m 277. 28. Baumw.atl.Hafen 17.000.000 Schm. Roh..Br.) 1015 10.15 „ atl. Golfh. 29.000 28.000 Schmalz Wilcoy 10.15 10.15 „ im Innern 20.000 20.000 Talg prima Citxg%½ 6½ „ Exp. u. Gr.B. 70.900 16.000 0 5 de.17.17 „Exp. n. Kont. 11.000 15.000 KaffeeRioNo. 7lel. 7 7 Baumwolle loko.90 10.— do. Januar.90.90 do. Januar.52.60 do. Februar.95.9. dos. Februar.53.60 do. Mã.05.— do. März.60.69 do. Apri.10.05 do. April.5U.62] do. Mai.15.10 do. Mai.54 961 do. Juni.—.— do. Junt.50.54 do. Jul⸗ 8.— 8 do. Juli.49.53 do. Auguſt.95.90 do. Auguſt.39.360 do. Seßpt..90.85 do. Oktbr..33.33] do. Okt..80.75 Baumw. i. New⸗ do. Nopbr..80.75 Orl. loko 9 9s8 do. Dezb..80.75 do. per Jan..59.64 Weiz. red. Wint.lk. 110 ½ 110 5½ do. per Sept..67.71 do. Mai 110 110 ½ Petrol. raf. Caſes 10.98 10.98 do. Juli 104 ½½ 104 ½ do. ſtand. white. do. Septbr. 69/ 70.— New Pork.75.75 Mais Mat 70— 70 4% Petrol.ſtand. whtt. do. Juli 69 /ͤ 70— Philadelphia.70.70 MehlSp. Wieleare.05 40⁵ Pert.⸗Erd. Balanc.78.78 Getreidefrachtnach Terpen. New⸗Hork 45— 45— Liverpool 1 4 59 5 do. Savanah. 42— 42½ do. London 1 12 Schmalz⸗W. ſteam 10.—, 10.— do. Antwerp. 1% 1½ do. Rotterdam 4% 4½¼ Chicago, 28. Januar. Nachm. 5 Uhr. Kurs vom 27. 28. Kurs vom 27. 28. Weizen Mai 107¼. 107 1,Leinſaat Mai—— „ Juli 97% 97½¼ Schmalz Jan..52.60 „ Septbr. 94% 94%„ Mai.67.77 Mais Maf 63— 62%/.77.87 „ 63— 63— Port Jan—.——.— „ Seplbr. 63— 63-„ Mai 16.97 17.20 Rogge loko 76/ 76—„ 17.— 17.2 „ Mat 77 h 77 ½Rippen Jan..70.80 — Nai.85.57 Hafer Mat 52 ½ 52—„ Jult.07.10 „Jult 46% 46 ½ Speck Leinſaat Nordʒ⸗.——.—.12.12 Liberpool, 28. Jan gar.(Schluß.) Weizen roter Winter k. ruhig 22. 25. Differenz Per Daür?:.%/85%— o 7074 Mais ruhig Bunter Amerika pe Mär; 5¹ 5/4 ¼ů—75 La Plata per Mai 5/ 5/4½—* *** Eiſen und Metalle. London, 28. Jannar(Schluß.) gupfer, träge, pei Kaſſo 58.16.3, 3 Monate 59.15.0, Zinn will., per Kaſſa 124.15.0,3 Monate 126.12.6, Alei träge, paniſch 13..3 engliſch 13.10, Zink feſt, Gewöhnliche Marken 21.12.6, ſpezial Marken 22.—. Glasgow. 28. Januar. Roheiſen, träge, Middlesborough war⸗ vants, per Kaſſa 484½ per Monat 48.7. Amſterdam, 28. Jan. Baucg⸗Zinn, Tendenz!: flau loko 76, Auction 76½. New⸗Nork, 28. Jan. Heute Vor Kurs 14/1425⁵5 14/1412 276202775275002775 1675/ö17251675%1725 28.— 28.— Kupfer Superior Ingots vorrätig DAinn Strailiff,,, Roh⸗Eiſenam Northern Foundry No2p. Tonne Staähl⸗Schienen Waggon frei öſtl, Frbr. *** Biehmarkt in Maunheim vom 28. Januar. u tacer Ve richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko. Schlachtgewicht 313 Rälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Moſt) und beite Saugkälbe. 90.-00., d) mittlere Maſt⸗ u. gute Saugkälber 85—00., o) ge⸗ einge Sauakälber 75—80., d) ältere gering genährte(Freſſer) 00—00 M. 115 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngsre Maſthammel 65—00., ältere Maſthammel 60—0., e) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſcgafe) 55 00 N. 1028 Schweine: a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1/ Kahren 72—00., b) fleiſchige 71—00., o) gerine entwickelt! 00—0 bi., d) Sauen und Gber 64 66 N. Es wurden bezahlt für oas Stück: 000 uxpusyſerde: 0000-0000., 00 Arbeitspſerde: 000—00%., 000 Pferde zum Schlack⸗ ten: 00 000., 000 Zucht⸗ uno Nutzvieh: 000—000 Me,, 00 Stuc Maſtvieh: 00—00 Wik. 52 Milchkſthe: 299—500., 246 ſerkel: 10.—16.00., 14 Ziegen: 12—25„„f. 0 Zuc, Leiun:—0 Wi., O0ammer: 00 00 e. ufammen 1768. Außerdem wurden 87 Stück geſchlachtete Schweine von Holland Handel mit von New⸗York ab, iſt heute vormittag bier angekommen. Vew⸗Hork, 26. Jan.(Draptbericht der Red Star Line, Ant⸗ werpen. Dor Dampfer„Kroonland“, am 16. Jan. von Antwerpen ab, iſt beute hier an ietommen Now⸗Hork, 28. Januar.(Drahtbericht der White Star Line Soutdampton.) Der Schnelldampfer Adriatie“, am 20 Januar von Southampton ab, iſt heute vormittag hier angekommn. Rotterdam, 29. Jan.(Drahtbericht der Holland Amerika⸗Lin Rotterdam). Der Dampfer„Stadendam“, am 19. Jan. von New⸗ Nork ab. iſt beute bier angek vnmen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſe⸗Burean Gund⸗ lach n. Börenklau Nachf. in Mannßeim, Bahnhofplaßz Nr. 2, birekt am Hauptbahnhof. — KtäccHccc Waſſerſtaudsnachrichten im Mouat Jaunar. Pegelſtationen Datum: vom Rhein: 2. 28. 26. 22. 28. 29 Bemerkungen Honfann 2,64 2,61 Waldszut 15 Hüningens).01 0,95.92 0,90 0,88 0,85 Adds. 6 Uhr Wehl. 11.63.58 1,54.51 1,50 1,460 N. 6 5 Lauenburg.82.68 Magaun J8,48 3,89 3,29 3,25 3,22 3,19 5 Germersheim 2,71 2,53=F. Nannubeim 2,44.32.21.12.05.01 Morg. 7 Uhr Mainz 0,33 0,22 0,12 0,05.-P. 12 Uhr Bingen„27.15 10 Uhr Waunud. J1.68 1,43 184 1,22 1,12 104 2 U5 Woblenzz.„81 1,58 10 Uhr Qln. 1202 1,78 1,32 2 Uhr Nuhrert 1,09 0,53 0,38 6 Uhr vom Neckar: Kaunbeim 2,53 2,42 2,29 2,20.13 208 V. Heilbronn 0,66 6,50 0,88 0,40 0,42 0,39 Windſtill, heiter,— 10 KU!P. Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Stat Mannheim. — 7 5 3% Datem Zet 3 53 88 8 S8S 28 2 2Sre S8 28 mm 38 28. Jan. Morg. 77764,1—6,0 102 28.„ Mittg. 2762,4 3,4 2 28.„ Abds. 9˙768,4—3,6 NG 1 29. Jan. Morg. 7 762,0—7,0 ſtill Höchſte Temperatur den 28 Januar + 4,0 Diefſte 85 vom 28./29. IJeinuar— 7,5 5 *Mutmaßiliches Wetter am 30, und 31. Januar. Für Sams tag und Sonntag iſt weniger kaltes, vielfach trübes und auch zu v einzelten Schmeefällen oder Niederſchlägen geneigtes Wetter zu er⸗ warten 5 § Furtwangen li. bad. Schwarzwald), 28. Jan. Rode Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelde für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlac der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. beſeitigen die erpre 7 5 DBruſt⸗Ca Kaiſer S ramelle mit den 3 Tannen, deren vorzü 15 N Erfolg durch 5500 notariell be Zeugniſſe an⸗rkann iſt. Paket 25 Pfg., Doſe 50 Pig,, Kaiſer's Bruſtstrtrakt Flſche 90 P Ueberall e hältſich.(Beſt. feinſchmeckendes Malz Extrakt.) 5 Sac bete mit ALCO-Fett Es SPht, schmeckt Sut und BœAUunt AUuO nett. 545⁵ 5 sonst verbürgter Umtauseh.— Elegante Original- Etuis GFSillige Preiss.— Erhältlich in Goldwarenhandlungen. 758674⁴ einge führt. Kälber und Schweine mittelmäßig, mit Milchkühe und Ferkel lebhaft. Setke Teneral-⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 29. Jannar⸗ 5581 90 J Lerfeigerung. Am Mountag, den 1. Febr. d. JS., vurmittags 9 Uhr, wer⸗ den im Großh. Schloßgarten bahier: 47 Ster Scheit⸗ und Frütgelholz, wie Pappeln, Ulmen, Ahorn, Akazien, Lär⸗ chen ete. ſowie 200 Wellen öffentlich loosweiſe verſtei⸗ gert. 5600 Die Zuſammenkunft iſt am Ballhauſe im Schloßgarten. Maunheim, 28. Jan. 1909. Großh. Hofgärtnerei. Große Verſteigerung. Im Auft 10 u. wegen Miumung meiner bisherigen Lokalitäten ( 5,) verſteigere Freitag, 1909, nachm. 2 Uhr olgendes 1 ſalgades 6, 4. garlerre Sprech. Papagei mit gäfig. vollſt Betten, Wa chrommode mit Marmor, Spiegelſchränke, vollſt. Sezikon, großes Bild (Haunover a d. Bogelſchau). 2 Gobelin, Diwan, Perlwand, Br. Teppich, Regulateur Frei ſchwinger), div. Bücher, Schau⸗ fenſtergeſtel, große Kiſten und Sonſtiges. 1953 Großh. Forſtamt Maun⸗ heim verſteigert aus dem Do⸗ mänenwald Diſtrikt J„Herr⸗ ſchaftswald“ Abt. 2, 4, 5 u. 6 auf der Gemarkung Sand⸗ hofen am Montag, 1. Februar d. Is., vormittags 5210 Uhr im Rathaus in Sandhofen mit Borgfriſt: 13 Ster forl. Rollen, 337 Ster forl. Prügel, 5900 forl. Wellen. 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Freunden und Bekanten unſern innignen, herzlichten Dauk. 1 7 beſondens! * Fritz Beſt, Aultionalor,„„Tialehtheinhäuſerſtr dz 4, 3. A 6ll. MUrzerriebe . Ueberuehme Verſteigerungen aller Arxt. EFngliseh Lessons Ja. Neſerenzen zu Dienſten) Specialty: 59994 Commerclal Correspondenee eldverkehr NE e 10—20 000 Mik. H. Heirat het tätiger oder ſtiller Betei⸗; e„er ggeen eee ihre gute rentables, gut renommiertes. ält. Engros⸗Geſchäft. Außer nhem Nutzen werden 6 0% Hinſen garantiert. Offert. unt. Nr. 9244 an m. etwas Vermögen, wünſcht Korreſpond. mit geb. Herrn zwecks rat, da ſonſt jede Gelegenheit fehlt. SGGGGGsessse de Expeb. ds. Bl. Gefl Nr. 8200 an die Exx Rieh. Herb Nachl. fn. Otto hoew —————— Prokessor pderfähr. Roman von Georg Wasner. (Nachdruck verboten.) 2u lie da — EI No. 10 Der Verkauf befindet ſich in meinem Geſchäftslokal 500s 8 5 August Weiss. danken wir den Niederbrouner Schweſſern, f und auſopfernde Pflege, Mannheim, den 29. Januar 1908. Nichard Apfel und Kinder. 1 Kapitel. Fritz war alſo gleich in die zweite, in die Ornamentenklaſſe gekommen zu Profeſſor Wettengel, Engelchen unter den Aka⸗ demikern genannt. Von einem ſolchen hatte der Profeſſor aber gar nichts an ſich. Kaum mittelgroß, das entfernt an Liſzt erinnernde Geſicht glatt raſiert, wie dieſer auch lange Haare Fritz war natürlich auch ein guter Kamerad. Aber in zweier⸗ lei unterſchied er ſich von ſeinen Mitſchülern, die zum Teil er⸗ heblich älter waren. Einmal durch die ſtraffere, durch den häus⸗ lichen Verkehr beeinflußte geſellſchaftliche Haltung, die ihn zwar gern einen tollen Streich mitmachen, aber niemals über die Schnur hauen ließ, und dann dadurch, daß ihm fremd blieb, was 11(Fortſetzungl. berenef 1 unen grau zu 785 5 11 dem Lehrer⸗ ſeine Genoſſen alle ſchon beſaßen und auf ihre Weiſe auch zum 5 8 perſonal die komiſche Figur wider Willen. Einſt hatte er einen Ausdruck brachten, nämlich die Ueberzeugung künftiger Berühmt⸗ zGewif.“ Des Großherzog wandie ſich zu Unverfähr:] guten Ruf als Porkrätiſt gehabt— das Jugendbild ſeines Direk- Ausdruck brachten, 5 „Sehen, wie altem Viveur Augen glänzen, was habe geſagt!“ Er drohte jenem, auf den trotz ſeines Aeußern die Bezeichnung unge⸗ fähr paßte wie die Fauſt aufs Auge, mit dem Finger, ſo daß Schlangenberg, als ob er ſich wirklich ſchuldig fühlte, den Kopf ſinken ließ. Aber als er gleich darauf ſeinen Herrn leiſe lachen hörte, hob er ihn wieder, und ein Glanz ging über ſein Geſicht. Paris, er ſollte noch Paris ſehen, das Dorado ſeiner Träume. Seine Bruſt dehnte ſich, und unwillkürlich fuhr die Hand nach dem ſpärlichen Schnurrbart, um ihn zu zupfen. Ganz kam ſeine Freude aber erſt zum Durchbruch, als er wenige Minuten ſpäter mit dem Großherzog allein war. Vor Unperfähr, deſſen Geleit ſein liebenswürdiger Herr nicht weiter als bis zur Ateliertür angenommen hatte, empfand er immer eine gewiſſe Befangenheit. Der ſah ihn mitunter ſo ſonderbar an. Und wenn er in ſeiner Gutmütigkeit und Harmloſigkeit dem auch nicht weiter Gewicht beilegte, ſo hielt er ſich unwillkürlich in deſſen Gegenwart aber doch zurück. Bereits im Korridor begann er, der in ſeiner Phantaſie ſchon ſo viel, in Wirklichkeit bei ſeinen beſchränkten Mitteln aber nur ſehr wenig erlebt hatte, Fragen über Paris zu ſtellen, und ſo geſchah es, daß, als ſie auf den Vorplatz der Akademie hinaus⸗ kraten, er in ſeiner Freude nicht der Leitern und Planken und Stangen achtete, die hier herumlagen, ſtolperte und fiel, noch ehe ihn der ſchnell zugreifende Großherzog halten konnte. Er wollte ſich ſofort wieder erheben, aber das gelang erſt mit Hilfe eines herzueilenden Arbeiters. Gehen war aber ausgeſchloſſen, dazu hatte er zu große Schmerzen im Knie. Der Großherzog ließ ſofort einen Stuhl aus dem Hauſe holen und ſchickte nach einem Wagen. Dann ſuchte er Schlangenberg zu beruhigen, der ſich trotz ſeiner Schmerzen fortgeſetzt entſchul⸗ digte und ihn bat, doch ſeinetwegen nicht zu warten. Und als das Gefährt endlich kam, ließ er es ſich nicht nehmen, jenem ſelbſt hineinzuhelfen und ihn zu begleiten. Eine Stunde ſpäter wußte der Kamerherr, daß auch Paris für ihn nur ein Traum bleiben werde, der Arzt hatte eine nicht unerhebliche Verletzung der Knieſcheibe feſtgeſtellt tors, das in deſſen Atelier hing, ſtammte von ihm—, allmählich aber war es anders geworden. Seine Jamilie wurde immer größer, die Anzahl der Aufträge indeſſen nicht, eher war das Gegenteil der Fall, er verlor die Ruhe beim Arbeiten und be⸗ gann in ſeiner Bedeutung zurückzutreten. Darüber war ſein früheres lebhaftes Weſen in eine kollernde Gereiztheit überge⸗ gangen, und die Unzufriedenheit mit ſich ſelbſt hatte ſich in eine ſolche mit ſeiner ganzen Umgebung umgeſetzt. Ob Kollege oder Schüler, Künſtler oder Laie, alles bellte er bei der geringſten Veranlaſſung an, oft genug auch ohne eine ſolche, ſchüttelte den Kopf dazu, daß die Haare in einem Dreiviertelkreis horizontal in der Luft ſchwebten, und machte bei dem, dem ſein Unwille galt, für gewöhnlich doch keinen Eindruck. So konnte natürlich auch keiner der Schüler ſeine Zufrieden⸗ heit erringen. Daß es keinem gelang, darin zeigte er ja eine ge⸗ wiſſe Gerechtigkeit, aber immerhin hatte er einige, die er ganz beſonders nicht leiden konnte. Zu ihnen gehörte bald Fritz, deſſen vollſaftiges, friſches Weſen ihm von Anfang an auf die Nerven gefallen war, abgeſehen noch davon, daß Fritz adelig war, was ihm erſt recht nicht paßte. Indeſſen, acht Tage lang war der über ſeine Malicen und Nörgeleien verdutzt geweſen, dann hatte ihre Wirkung aufgehört, und ſeitdem machte er es wie die achtzehn andern, ließ, was er hörte, zu dem einen Ohre hinein und zr dem andern hinaus gehen. Und doch, wer den Fritz, der ſo ungern Cäſar präpariert, Pſalmen auswendig gelernt und ſo widerwillig daran gegangen war, ſich mit Macaulay auseinanderzuſeten, mit dem Fritz ver⸗ glich, der mit einem wahren Heißhunger drei Tage in der Woche nach Gips zeichnete, drei nach lebendem Modell, in den Abend⸗ akt lief, Kunſtgeſchichte, Anatomie, Perſpektive hörte, der wäre nicht mit Unrecht, nachdem er ſeines Erſtaunens Herr geworden, der Ueberzeugung geweſen, daß alles andre eher berechtiat war als dieſe ewigen Kritteleien. Es gab nichts mehr, was ihm zu viel war, es gab auch nichts, was ihm zu ſchwer wurde. Er hatte ſein richtiges Waſſer gefunden und ſchwamm nun ſo munter darin herum, als bringe jede neue Minute ihm einen neuen Genuß und Unicht neue Arbeit. heit und noch zu erhärtender Genialität. Und da Kleines und Großes zuſammenhängt, ſo hatte er auch nicht einmal den Wunſch nach Schlapphut und Samtjackett und Schlips mit langen, flatternden Enden. So war ihm das erſte Jahr vergangen, als ihm im folgen⸗ den Sommer das Verlangen kam, ſich in Oel zu verſuchen. Heim⸗ lich, weil von einem zu großen Glücksgefühl erfüllt, machte er ſich mit dem Malgerät, das er ſich allmählich angeſchafft hatte, an einem heiteren Tage während der Pfingſtferien auf und fand nach langem Suchen im Walde einen Fleck, deſſen Farbenſpiel ihn elektriſierte. Hohe, graue Buchenſtämme, auf dem jungen Raſen die goldigen Reflexe des Sonnenlichtes und die zitternden Schatten der Blätter, zwiſchen den Wurzeln das dürre braune Laub des Vorjahres, dazu ein Flimmern in der Luft und darüber der weit geſpannte blaue Himmel; ſein ſchon beſſer geſchultes Auge ſah ſo viel Farben und Nuancen, daß er meinte, ſchon die Wiedergabe eines kleinen Teiles dieſes Reichtums müſſe genügen, um ein prächtiges Bild zuſtande zu bringen. Mit einer gewiſſen Feierlichkeit ſtellte er ſeine alt erſtandene und noch nicht ganz bezahlte Staffelei auf, prüfte, wog ab, griff zur Kohle, warf ſchnell die Umriſſe auf die Leinwand und fing dann an, flott Farben aufzuſetzen. Er arbeitete ſtundenlang. Die Sonne ging herum, die Schai⸗ ten der Stämme wanderten mit ihr, er achtete nicht weiter dar⸗ auf, als daß er dort, wo die Lichtverhältniſſe andere geworden, die Arbeit abbrach und eine andere Stelle in Angriff nahm. Morgen, um dieſe Zeit, war ja alles wieder genau ſo; er meinte er müſſe ſich nur merken,, wann, an dieſem Fleck, wann er an jenem gemalt habe. Dann, als er doch müde geworden, trat er länger und weiter als während des Schaffens zurück und prüfte das Werk ſeiner Hände. Er hatte keinen rechten Eindruck davon, und weil er ſich bewußt war, ganz genau wiedergegeben zu haben, was ex im einzelſten ſo ſorgfältig mit dem Zlick verfolgt hatte, erklärte er ſich' di Reſultat damit, daß ſich überhaupt ein Urteil erſt werde fällen. laſſen, wenn das Bild fertig ſei. Vor⸗ ſichtig barg er ſeinen Schatz, dann machte er ſich auf den Rückweg Sorklſetzung folgtl. Maunheim, 29. Jannar. General⸗Anzeiger. „Mittagblatt. 7. Seffe Hurt Lehmann Vaunpen 571 N SpsciaſgesoHdHt J. Hanges fũr Damen- Contection Mertert æu aussengemöhnlich günstigen Prrigem s111 bendmäntel, Frauenmdntol, Hossemanlol, dacton- Talllontloidor, GBiusen, Horgenròoto, Gr. Hof⸗ u. National⸗Theater annheim. Freitag, den 29. Jau. 1909. Bei aufgehobenem Abonnement. (Vorrecht D) dastsplel des Herru Jacgues Urlus vom Stadttheater in Leipzig: Tristan und Jsolde von Richard Wagner. Regiſſeur: Eugen Gebrath.— Diri,ent: Hermann Kutzſchbach Perſsnen: Triſtan. F Körig Marke„Wilhelm Fenten. Jſolde„»„MärganetheBBrandes. Kurwenal 5 Joachim Kromer. Melot 8 8 5 1 Hugo Voiſin. Boaneneeee„B ty Kofler. Ein Hirt„Alfred Sieder. Ein Steuermann Otio Vogel. Stimme des fungen Seemann's Haus Copony. Diſtan Jacques Urlus 1. Aufzug: Zur See auf dem Verdeck von Triſtans Schiff, während der Ueberfahrt von Irland nach Kornwall 2. Aufzug: In del Königlichen Burg Markes in Kornwall. 8. Aufzuge Triſtans Bura in Bretagne. Kaſſeneröff. halb 6 Uhr. Anfang 6 Uhr Ende geg 11 Uhr Hohe Preiſe. n Ci%0oeg, ofieaker. Samstag, 30. Jon. 1909. 29. Vorſtell. im Abonn. 15. Kabale und Liebe. Anfaug 7 Uhr. A sino-Saual. Montaz, den 1. Februnr 1900, abends 8 Uhr: Kompositions-Abend Fritz Häckel unter Mitwirkung von Joachim Kromer Mofopernsänger. Fragramm: 1. Opus 4, a) Präludium, b) Caprioeietto, e) Sou- venir. Lieder(A. Herzog) opus 8, a) Es sinken die Noebel, b) Du golden Licht, o) Bübchen komm, d) Auf deutschem Grundo, e) Die drei Nymphen. 3. Opus 5, a) Consolation, b) Impromptu. 4 Opus 0. a) Ein kleines lied Ebner-Eschenbach), b) Die Wasserrose(Geibel), c) Wechselgesang(A. Vulpius). 5 Opus 7, Phantasfſe. 6 Opus 12, Spielmannslieder(b. Schäfen aoker); a) Tandaradal, b) Sehnsucht, c) Treulos, d/ Letztes Lied. Konzertffügel von Steinway& Sons, New-Lork, Hamburg. aus dem Pianofortelager von K Ferd Heckel Eintrittskarten à Mk. 3—,.—,.— in der Hofmusikalien- handlung de. Werd. laeeckel(10—1 und—6 Uhr) und an der Abendkasse 5602 Kuranstalt Michelstadt j. Odenwald. San.-Rat Dr. Gigglherger — Winterkuren —— für Nervöse, Blutarme, Rheumatiker, Erholungsbedüritige. 7992 bgsiohtshaare, Warzen, Loberfecken Systoem nach Dr. Classen entfernt 5885 rollständig mittels Elektrolyse unter Garantie des Niewiederkommens. Elektr. Gesients-Massage Schmerzios! Kelne Narben! 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Januar, abends 8 Uhr Frühlingsluft Samstag, den 30. januar, abends 8 Uhr Die TI ppma Der Vorstand. 5048 ater 5601 Msell. 52 und das Ubrige Sensatlons-Programm. 2Saalbau-Variets 2 Unwiederruflich nur noch 23 fragei Professor Ernesto Beſſin Das Rätsel des 20. Jahrhunderts 5295 k4.13 Börsen-Café E.13 im Zörsengebäude l. Stoek. Täglich Konzerte der Ungar. Magnaten-Kapelle. Direktion; Csonka Berezi. Bei freiem Eintritt. Anfang: An Wochentagen abends—11 Uhr. An Soun- u. Feiertagen vorm. 11—1 Uhr Matinée nachmiitags von—11 Uhr. karten à Mk. Ieee II keiwilige Fenerwehr. 2. Kompagnie. Montag, 1. Febr., abends ½9 Uhr, Zuſammenkuuft bei Kamerad Ziegler F 7 Nr. 16. Um vollzähliges Erſcheinen bit'et Der Vertrauensmann: Kar! 32180 nN ereln Mannheim E. V. Donnerstag, 4. Febr. 1909, abends 3% Uhr im Saale des Bernhardushofes Vortrag des Herrn Dr. med Mühlſtädt aus Leipzig, über 2— 2 66 „Die Schönheit der Alpen (mit Kichtbildern). Für Nichtmitglieder ſind Tages .— in unſerem Bureau, in der Hofmuſikalien⸗ handlung K. Ferd. Heckel, in der Muſikalien⸗Haudlung Th. Sohler, im Verkehrsverein, Kaüfhaus, Bogen 57, und in der Buchhandlung von Brock⸗ hoff& Schwalpe hier, in der Kavierhandlg von A. Donecker hier, L 1, 2, ſowie in der Baum⸗ Buchhandlung in udwigshafen a. Rhein zu haben. Die verehrlichen Damen werden höflichſt erſucht die Hüte abzu⸗ nehmen. Die Karten ſind beim Eintritt in den Saal vorzuzeigen.[Die Tageskarten abjugeben.) Dit Saaltüren werden punkt 8½ Uhr geſchloſſen Ohne Karte hat Niemand Zutritt. Kinder ſind vom Beſuche der Vorleſungen ausgeichloſſen. 8 Der Vorſtand. Culte Frangaise Chapelle Heinrich Lanz EKrankenhaus Lindenhof. Dimanche, janvier à%½% heures du matin Culte 5 Frangais par Monsieurle basteur Demuz 75 de Franefort. Chacun est cordialement invyſts. 1932 Walzertraum, Dolſarprinzessin, Lustige Witwe hören Sie komplett auf unseren Grammophonen. L. 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Die Beratung des Antrages der Sozialdemokratie wird fort⸗ 9— Abg. Dr. Stengel(Fr. Vp.) bolemiſtert gegen die neulichen Ausführungen des Dr. Hahn. Dem Grundgedanken des ſozialdemokratiſchen Antrages ſtimmen die Freiſinnigen bei. Die Rechte möge nie vergeſſen, daß man die Sozialdemokratie nur dann erfolgreich bekämpfen kann, wenn man zwar ihre unberechtigten Forderungen zurückweiſt, aber ihre berechtigten Klagen ahzuſtellen ſucht. Abg. Dr. Varenhorſt(Rp): Den Landarbeitern geht es beſſer als den Induſtviearbeitern. Ihr Los iſt ausgezeichnet. Den Sozialdemokraten iſt es gar nicht darum zu tun, die Lage der Landarbeiter zu heben, im Gegenteil, wu wir es wollen, treten ſie uns entgegen. Sie wollen einen Keil zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer auch auf dem Lande kreiben. Es gibt keine Not des Arbeiters, ſondern nur eine ſolche des Arheitgebers.(Lachen links) Das Zentrum ſtimmt wahl nur deshalb für den ſozialdemokratiſchen Antrag, um den Block zu ärgern.(Lachen i. Zentr.) Es tut mir weh, daß ich dich in der Geſellſchaft ſeh!(Beifall rechts.) Abg. Gothein(Fr. Vg.): Es iſt geradezu erheiternd, daß auch dieſe Frage eine Frage des Blocks ſein ſoll. Wir haben den Block niemals ſo aufgefaßt, daß wir nun auf unſere Forderungen Verzicht leiſten ſollen.(Zuſtimmung der Freiſinnigen.) Die Regelung der Verhältniſſe der Landarbeiter hat bor 40 Jahren ſchon Bis⸗ marck als 9 hegeichnet. Wir glauben ſtaatserhaltend gu wirken, wenn wir dieſe Forderung bertreten. Meine politiſchen Freunde find einmütig der Ueberzeugung, daß es ſo wie bisher nicht weiter gehen kann. Wir wenden uns aber nicht nur gegen die Rechtloſigkeit der Landarbeiter, ſondern auch gegen die Buntſcheckigkeit der landesgeſetzlichen Be⸗ ſtimmungen. In Braunſchweig beſteht das Koalitionsberbot für die Landarbeiter, in Hannover nicht. Wollen die Natio⸗ nalliberalen warten, bis etwa Mecklenburg oder das preußiſche Dreiklaſſenparlament ſich gegen das Unrecht erklärt haben? In Süddeutſchland hat man mit der Koalitionsfreiheit die beſten Erfahrungen gemacht. Ich habe die Hoffnung, daß die Nationalliberalen ſich in dieſer Frage an Liberalismus nicht vom Zentrum werden übertreffen laſſen. Abg. Hahn hat uns empfohlen, Mißſtände nicht hier im Plenum, ſondern im Landwirtſchafts. miniſterium vorzubringen. Meine politiſchen Freunde lehnen einen ſolchen Mißbrauch des Abgeordnetenmandates einmütig ab. Wir bringen öffentliche Mißſtände lediglich hier in Reichslag zur Sprache und lehnen es ab, die Hintertreppen der Mixiſterien zu henutzen. Präſ. Graf Stolberg: Als der Abg. Hahn dieſe Ausführungen machte, habe ich ihn zur Sache gerufen, Das gleiche Erſuchen richte ich letzt an Sie. (Heiterkeit.) Abg. Gothein fortfahrend): Ohne das Koalitionsrecht bleibt der Landarbeiter nur ein halber freier Mann. Vor acht Tagen hat Abg. Hahn wieder ein⸗ mal geringſchätzig von unſeren jüdiſchen Mikbürgern geſprochen, und zwar nicht wegen ihres Glaubens, ſondern wegen ihrer Ab⸗ ng, Ich weiß ja nicht, bei welchem Grade der Blutver⸗ dünnung(Heiterkeit) für Herrn Hahn der Jude aufhört. Aber ich weiß, daß hervorragende 1 der Rechten(Zuruf: Stahl), nein, jetzige Führer von Juden abſtammen. Die Mutter eines allſeitig verehrten Konſervativen iſt z. B. eine Jüdin. Die Ausführungen des Abg. Hahn in dieſer Beziehung waren daher ſehr reſpektlos. (Beifalk links.) Präſident Graf Stolberg teilt mit, daß Abg. v. Normann(Konſ.) namentliche Abſtimmun über den Antrag Albrecht beantragt habe. 5 Stimmen aus dem Publikum. Heidelberger Nodelklub. Der im vorigen Jahr gegründete Heidelberger Rodelklub (mit ſeinem nur probiſoriſch gewählten Ausſchuß] hat in weiteren Rodelkreiſen nicht dieſes Intereſſe gefunden, das erwünſcht und notwendig iſt, um geordneten Verhältniſſe auf unſeren Rodel⸗ bahnen herbeizuführen. Es ſollte nun der Heidelberger Rodel⸗ klub neu erſtehen und durch einen jährlichen Mitgliedsbeitrag von 1 Mark allen Rodlerinnen und Rodlern der Beitritt er⸗ möglicht werden. Mit großer Freude begrüßen wit auch die Rodelfreunde aus unſerer Schweſterſtadt Mannheim auf unſeren Bahnen und wird es uns freuen, wenn recht viel unſerem Rodel⸗ Hub beitreten würden. Anmeldungen nimmt gerne Herr O. v. Carben, Hauptſtraße 6 entgegen. Seitens unſerer verehr⸗ ten Stadtverwaltung wird durch Zuführung eines gewiſſen Be⸗ trages in die Stadtdaſſe durch den Klub ſicherlich alles geſchehen, was dieſes geſunde Vergnügen fördert, nämlich Ordnung und In⸗ ſtandhaltung der Fahrbahnen. Alles, was rodelt, wird freund⸗ lichſt gebeten, ſich als Mitglied des Rodelklubs einzuzeichnen. Die Mitglieder, durch Abzeichen erkenntlich, ſind dann berufen, helfend and fördernd perſönlich auf unſeren Rodelbahnen ein⸗ zugreifen. Im Laufe des Jahres ſoll in einer öffentlichen Berſammlung der Geſamtvorſtand gewählt werden. So möge denn dieſer Appell lebhaften Widerhall in allen Rodel⸗ kreiſen finden! Schließe ſich niemand aus, trete jedes bei, dann wird auch in Heidelberg der Rodelſport die vollſte Unterſtützung aug allen Bevölkerungskreiſen finden. In Würdigung des wah⸗ ren Spruches: Zuſammenſchließen und Einigkeit macht ſtark! ſchon heute dem Rodelklub ein friſches„Rodel⸗Hei!“ zum frohen Gelingen. O. v. G. *** Der ſchlechte Zuſtand der Wörthſtraße, don der Roſenſtraße bis zur Friedrichſtraße, iſt ein derartiger, daß man ſich ihn nicht ſchlechter denken kann, wenn es Tau⸗ eder Regenwetter gibt Die Bewohner der Roſenſtraße und der Wörthſtraße ſind gezwungen, beim Paſſieren dieſer Stra⸗ gen durch den Moraſt und die Pfützen zu waten. Man braucht nrr einntal die Kinder auf dem Wege zur Schule zu beobach⸗ zen, nirgends ein trockenes Plätzchen, um durch den Schmutz Mndanrch zn lommen. Wenm ſie doun mit naſſen Küben balbe Ubg. Hufnagel(Konſ.): Reichsgeſetlich laſſen ſich die Verhältniſſe nicht regeln, denn ſie ſind zu verſchieden. Zum mindeſten müßte in einem ſolchen Reichs⸗ geſetz den einzelnen Staaten die Befugnis erteilt werden, die be⸗ ſonderen Verhältniſſe ihres Gebietes durch Sondergeſetze zu regeln. Das Koalitionsrecht könnte für die Landwirtſchaft geradezu verhängnisvoll werden. Ernte und Ausſaat würden bei einem Streik verloren gehen können. Neue Erſchwerungen ihres Berufes können die Landwirte nicht ertragen. Man laſſe doch den Land⸗ arbeitern die Hoffnung, auch ſelbſtändig zu werden. Gehen Sie über den Antrag zur Tagesordnung über. Abg. Brey(Soz.), empfiehlt in langer Rede den Antrag der Sozialdemokraten als den Weg zur Kultur.„An die leeren Miniſterſeſſel“ richtet er die Aufforderung, dem bisherigen Unfug endlich zu ſteuern. Abg. Wachhorſt de Wente(Natl.) wendet ſich gegen die Ausführungen des Vorredners über hannöverſche Verhältniſſe. Davon verſteht Herr Brey nichts. Dort auf dem Lande werden Löhne gezahlt, wle ſie nicht einmal in der Stadt gezahlt werden. Die ganz unmotivierten Angriffe Dr. Hahns gegen meine Partei nehmen wir nicht zu tragiſch.(Sehr wahr! bei den Natl.) Denn wir find eine agrarfreundliche Partei, und unſer gutes Verhältnis zur Landwirtſchaft wollen wir uns nicht trüben laſſen. Eine reichsgeſetzliche Regelung der Verhältniſſe der land⸗ und forſt⸗ wirtſchaftlichen Arbeiter halten wir zurzeit nicht für notwendig. Auch die Ratſchläge des Herrn Gothein lehnen wir ab. Die Ein⸗ führung der Krankenverſicherun g für die landwirt⸗ ſchaftlichen Arbeiter würden wir ſympathiſch begrüßen. Wir haben in Hannover dieſe Frage ſchon praktiſch gelöſt. Es haben ſich dort Genoſſenſchaften gebildet, die Krankenhäuſer gebaut haben, und wir würden uns freuen, wenn es gelänge, die Krankenver⸗ ſicherung reichsgeſetzlich zu regeln. Wenn Herr Dr. Hahn mich wird aber niemals erreicht werden, wenn die Arbeiter rechtlos bleiben. Die Landarbeiter müſſen dasſelbe Recht haben wie die Induſtriearbeiter. Bei uns im Weſten, wo ſie mehr Freiheit haben als in dem junkerlichen Oſten, iſt das Verhältnis zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern viel beſſer. Freilich, die Rechte meint, daß es zwei Menſchen gibt: die einen zum Herrſchen, die andern zum Dienen geboren. Als landwirtſchaftlicher Arbeitgeber kann ich erklären, daß freie, aufgeklärte Arbeiter beſſer und damit auch billiger arheiten, als Arbeiter, die vom Knechtſinn erfüllt ſind, und organiſierte Arbeiter ſind mir lieber als das hergelaufene Geſindel. Es iſt beſchämend, daß in Preußen, das in Deutſchland vorangehen ſoll, noch ſolche vor⸗ ſintflutlichenZuſtände beſtehen Man brauchte hier wirklich nicht tage⸗ lang zu reden, um Geſindeordnungen zu beſeitigen, die teilweiſe aus der Mitte des 18. Jahrhunderts ſtammen.(Sehr richtig! links.) In Hannover, wo kein Koalitionsverbot beſteht, iſt das Verhältnis zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitern gut, und nur dort getrübt, wo der Bund der Landwirte gehetzt Hat. Hoffentlich wird auch noch unter dem Dreiklaſſenwahlrecht, das allerdings durch die letzten Debatten weſentlich erſchüttert iſt (Rufe rechts: Na! Nal), in Preußen die Vernunft Einkehr halten. Dann wird auch nicht mehr der Zuſtand beſtehen, daß Ruſſen und Slogenen Beſchäftigung haben, während hunderttauſende unſerer Landsleute brotlos ſind.(Zuruf rechts: Wo denn?) Die Ein⸗ führung einer beſtimmten Arbeitszeit, der wie ſie ſozialdemokratiſche Antrag verlangt, iſt freilich nicht durchführbar, (Lebhafter Beifall links.) Abg. v. Bolko(Konſ.): Wir lehnen den Antrag der Sozialdemokraten ab, gerade weil wir bisher mit unſeren Arbeitern durchaus gut ausgekommen ſind. Meine Arbeiter ſind zwanzig und mehr Jahre bei mir tätig; wir ſind alſo nicht ſo brutal und grauſam, wie wir hier hingeſtellt werden. Wir wollen auch weiter treu mit unſeren Ar⸗ beitern zuſammen halten. Für unſere alten Arbeiter fürchten wir nichts, aber wir fürchten, daß unſere jüngeren vielleicht ein⸗ mal zu einem Streik gezwungen werden können, den ſie gar nicht ſind. Der gewerbliche Arbeiter hat dann Zukunftshoffnungen, wi e 1175 1 ſter aber den Köhnen auch nicht die Naturalien vergeſſen. Nicht aus Ueber⸗ mut holen wir Ausländer iits Land, fondern weil wir keine deut⸗ ſchen Arbeiter bekommen. als Landsmann gnerlennt, ſo weiß ich das zu ſchätzen; wenn er aber meint, daß ich die agrarpolitiſchen Ideen meines Stammes noch nicht in mich aufgenommen habe, ſo iſt das ein kleiner Irr⸗ tum. Ich finde es natürlich, daß, wenn er nach einem„Normal“⸗ Vertreter dieſes Stammes ſucht, er ihn in ſich ſelbſt gefunden hat.(Große Heiterkeit.) Falls er aber in ſeiner großen Be⸗ ſcheidenheit nach einem anderen typiſchen Vertreter Niederfachſens ſucht, dann empfehle ich ihm den früheren Landwirtſchafts⸗ miniſter v. Hammerſtein, der hochgeachtet auf ſeinem Es Landgut ſitzt, der das ihm vom Abg. Hahn ange⸗ 1725 botene Mandat abgelehnt und den nationalliberalen Kandidaten gewählt hat. Ich meine, daß ich mich da in mindeſtens ebenſo guter Geſellſchaft hefinde, wie es die des Abg. Hahn iſt. (Lebh. Beifall links.), Abg. Dr. Böhme(Wirtſch. Vg.): Wir machen einen weſentlichen Unterſchied zwiſchen gewerb⸗ lichen und landwirtſchaftlichen Arheitern. Gge bei den Soz.: Warum?) Weil die Ideale bei beiden Klaſſen verſchieden ſo wenn er ſich organiſiert, der landwirtſchaftliche Arbeiter aber ſieht vielfach die Möglichkeit, aufzuſteigen auf der ſozialen Stufen⸗ leiter, ſelbſtändig zu werden. So äußert ſich auch in den„Soz. Monatsheften“ ein Dr. Schulz, an der Landarbeiter nicht auf die Höhe des Geldlohnes und Ver ürzung der Arbeitszeit ſieht, ſondern auf Erwerb von Landanteil. Wenn man mit den Land⸗ arbeitern ſpricht, ſo erfährt man, daß ſie ſelbſt gay keinen An⸗ ſpruch auf das Koalitionsrecht erheben, ja daß ſie vielfach gar nicht wiſſen, was es iſt. Das Koalitionsrecht wird weder dort gebraucht, loo es beſteht, noch ſind dort, wo es nicht beſteht, Mißſtände beob⸗ achtet worden. Einer beſonderen Berückſichtigung bedürfen aber die Verhältniſſe im Oſten unſerers Reiches weil dort ganz eigen. artige Zuſtände herrſchen. Die Freiheit, die für den Weſten nichts ſchaden würde, könnte dorl verhängnisvoll werden. Im Oſten muß man beſtrebt ſein, durch Anſtedlung bon Kleindauern die un⸗ gefuünden Zuſtände zu beſſern und damit zugleiech das ſchwer be⸗ drohte Deutſchtum zu unterſtützen im Kampf gegen die vor⸗ dringenden Polen.(Beifall rechts.) Abg. Fegter(Fr. Vg.): Wir ſind gern bereit, mitzuhelfen, daß auf dem Lande ein ſeßhafter Bauern⸗ und Arbeiterſtand geſchaffen wird. Dieſes Ziel der Tage lang in der Schule ſitzen müſſen und ſich erkälten, dann fragt man ſich, wo die Krankheiten herkommen. Wäre es den zuſtändigen Behörden nicht möglich, durch einige Fuhren Kies die Straße etwas auszufüllen, um wenigſtens einigermaßen zu ermöglichen, die Straße trockenen Fußes zu paſſieren. P. D. *** Geehrte Redaktion! Geſtatten Sie, bitte, auch einmal mir, als langjährigen Abonnenten Ihrer w. Zeitung, die Stimme zu erheben und in erſter Linie einmal die Polizeibehörde auf einen geradezu ammelſchreienden Unfug aufmerkſam zu machen. Wenn dieſe Zeilen zur Beſeitigung beitragen, ſollte es mich und jedenfalls lich vor den Häuſern Heinrich Lanzſtr. 1 und Heinrich Lanz⸗ ſtraße 3(letzteres vollſtändig bewohnt) befindet ſich ein Lager⸗ platz. Dieſer iſt mit einer Bordwand umgeben und dieſe be⸗ nützen alle möglichen Individuen, gleichgiltig, ob bei hellem Tageslicht oder während der Dunkelheit, zur Verrichtung ihrer Notdurft. Ganz abgeſehen davon, daß in unmittelbarer Nähe ſich das Bahnhofspiſſoir befindet, iſt es— nament⸗ lich für Damen— ein wenig verlockender Anblick, wenn man inmal zum Fenſter herausſehen will und muß das beobachten, abgeſehen von dem Anblick, den die Bordumzäunung, die an ſich ſchon troſtlos genug ausſieht, bietet. Mehr zu ſagen, iſt wohl zwecklos. Ein Kommentar wird ſich jeder ſelbſt bilden. Doch wäre zu wünſchen, wenn die Polizei mehr ihr Augenmerk auf die betr. Gegend richten würde, ſie würde ſich ſicher den Dank ſämtlicher Anwohner erwerben. Schreiber dieſes iſt keiner von denen, die bei jeder Gelegenheit nach der Polizei laufen, aber in vorliegendem Falle wäre es angedracht, wenn einer ihrer Diener ſich der Sache etwas mehr annehmen würde. Ein Anwohnenr. Gerichtszeitung. oe. Karlsruhe, 24 Jan. Der in Raſtatt wohnhafte Rechtsagent Otto Bilger aus Steinbach, früher Aktuar, hat in etwa 80 Fällen ſeine Auftraggeber erheblich geſchädigt. Die veruntreuten Gelder haben die hoßhe Summe von M. 8211 er⸗ wollen. mal gzeigen, wie wir es beſſer machen ſollen! Herr Fegter meinte, wir ſeien zum Herrſchen geboren. 5 Schloſſe. Mein Vater hat mit 400 Talern angefangen und wir haben uns mit unſeren Leuten hinaufgearbeitet,(Beifall rechts.) Herr Gothein kritiſierte die niedrigen Löhne. Er ſprach von einem Tagelohn von 35 Pfg. für Dreſchen. ſchicken, ich zahle das Vierfache und den gemacht. Sache nichts. ordnete von Bolko hat uns aus dem Herzen geſprochen. die Mitbewohner des Hauſes Heinrich Lanzſtr. 3 freuen. Näm⸗ reicht. Das Strafkammerurteil lautete auf 1 Jahr 3 Mo⸗ nate Gefänasis. (Sehr wahr! rechts.) Die Linke mag uns doch erſt ein⸗ Ich ſtamme nicht aus einem Er mag die Leute zu mir außerdem die Reiſekoſten. iſt auch nicht wahr, daß wir unſere Leute in Krankheitsfällen Stich laſſen. Meine Frau erkundigt ſich, wenn auf dem Gut jemand krank iſt, täglich 5 bis 6 mal nach ſeinem Befinden.(Zu⸗ ruf links: Das iſt aber nicht überall ſol) (Widerſpruch links.) ren, gerade wie auf einem Schiff. Antrag Geſetz, ſo würden wir in einer ſtändigen urcht bor dem dann fallen die Streitenden eventuell der Armenpf Wenn aber bei mir geſtreikt wird, dann muß ich die Leute noch Das iſt überall ſo. Auf einem Gut kann nur ein Kopf regie⸗ (Sehr gut! rechts.) Wird der treik leben. Wenn in der Stadt 151088 wird, ege zur Laft. lange unterſtügen, bis es ihnen gefälli iſt, eder zu arbeiten⸗.(Rufe vechts: So iſt es!) Man Forf-bet Auch ich bedauere, daß niemand von Regierung hier iſt, ſonſt würde ich den Regierungsvertretern zurufen: viceant consules!(Lebhafter Beifall rechts.) Abg. Werner(Rp.): Die Jandarbeiter ſind zufrieden, ſie werden erſt ungufrien (Zurufe Gotheins.) Ach, Sie verſtehen ja von der (Zuruf vom Zentrum: Der Block!) Der Abge⸗ Abg. v. Oertzen(Rp.): Die Lage des Landarbeiters iſt nicht ſo ungunſtig, daß man ihm die Waffe des Streiks in die Hand geben muß. Das Haus vertagt ſich. Freitag 1 Uhr: Zentrumsinterpelation über die ſchwar⸗ Schluß 6 uhr. sen Liſten. „—!!!..k ñ ¼¼1—x2x2xTʃ̃̃̃̃̃ Freiburg, 26. Jan. Vor dem hieſigen Schöffen⸗ gerichte hatte ſich dieſer Tage ein Wirt aus Kappel wegen Ver⸗ gehens gegen das Nahrungsmittelgeſetz zu verantworten, weil er ſich den„Spaß“ erlaubt hatte, einer Anzahl Gäſte, die bei ihm ein Haſeneſſen veranſtalteten, ſtatt Haſen Katzen zuzub ereiten undy orzuſetzen. Dabei waren die Katzen von dem Wirte ſchon 20 Tage vorher geſchoſſen worden, ehe ſie deſſen Tafel zierten. Das Gericht verurteilte dieſen menſchenfreundlichen Gaſtgeber zu 5 Tagen Gefängnis. sh. Erfurt, 20. Jan. Die zunehmende Verrohung und Ver⸗ wilderung der Jugend wurde wieder einmal durch eine Verhand⸗ lung vor dem hieſigen Schwurgericht ſlluſtriert, vor dem ſich der 18jährige Steinmetzgehilfe Adam Karmrodt und ſein 17⸗ jähriges Arbeitsgenoſſe Martin Richter aus Oberdorla(Thür.) wegen Ermordung der Fabrikarbeiterin Mathilde Gro 5 zu verantworten hrrtten. Richter unterhielt im vergangenen Jähre, obwohl er erſt knapp über 16 Jahre alt war, mit der Groß ein Liebesverhätnis das nicht ohne Folgen blieb. Er beſprach ſich zufolgedeſſen mit Karmrodt über Maßnahmen Zur Beſeitigung dieſer Folgen, und Karmrodt, der die Groß mit ſeinem Haß ber⸗ folgte, weil ſie ſeine Kebeswerbung abgelehnt hatte, riet Richter, das Mädchen einfach zu töten. Am Abend des 5. Auguft 1908 lockte Richter die Groß ins Freie und ſtürzte ſie dann in einen Mühl⸗ graben. Als das Mädchen ſchwimmend das Ufer zu erreichen ſuchte und dabei den inzwiſchen fortgeeilten Liebhaber fortwährend um Hilfe anrief, beſaß Karmrodt die Roheit, ihr ins Waſſer nachtzu⸗ ſpringen und die ſchwimmende Groß ſolange unter Waſſer zu halten, bis der Tod eintrat. Dann eilte er Richter nach und rühmde ſich ſeiner Tat noch mit den brutalen Worten:„Ich bin wie ein Tiger auf ſie geſprungen; jetzt biſt du erlöſt!“ Bereits im Anfaung Oktober ſtanden beide vor den Geſchworenen. Die Verhandlung wurde damals aber verbagt, treil Zweifer an der Zurechnungsfähigkeit Karmrodts auftauchten und dieſer deshalb auf die Dauer von ſechs Wochen einer Irrenanſtalt zur Unterſuchung auf ſeinen Geiſteszu⸗ ſtand überwieſen wurde. Die ärztliche Unterſuchung ergab aber, daß Karmrodt zwar geiſtig minderwertig, nicht aber unzurechnungs⸗ fähig im Sime des§ 153 ſei. Nach kurzer Verhandlung ſprachen die Geſchworenen Karmrodt des vorſätzlichen Mordes und Richter des Totſchlages ſchuldig, worauf das Gericht Karmrodt sum Tode und Richter zu 12 Jahran Gefängnis verurteilte 5 8— Mannſeim, den 29 Januar 1009. General⸗Anzeiger. etwas zu kaufen, zu verkau⸗ fen, zu mieten, zu vermieten, wer Perſonal, Vertreter, Beteiligung, dc. und ſich zu dieſem Zwecke der Annonce bedienen will, wen⸗ del ſich mit Vorteil an aaer „„ tion hier eine ſtreng ſachliche Be⸗ ratung über die für ſeinen Zweck geeignetſten Blätter, über richtige Abfaſfung und auffällige Aune ee ſeiner Anzeige und erzielt außerdem eine Erſparnis an Koſten, Zeitu. Arbeit ſchon beimkleinſten Auftrag. Annoncen- Expedition Rudolf Mosse Mannhelm, 0 4, 6. 75215 Nne 2 grösste duswahl 80287 30 tote Ratten! Für den müir im vorigen Herbſt eſandten„Nattentod“, durch wel⸗ n ich an einem Tage 30 tote Natten fand und davon in 3 Tagen befreit wur de, ſpreche ich Ihnen das beſte Zeugnis aus. Hochachtend J. 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Noren,„Kaleidoskop“: Variationen und Doppelfuge über ein eigenes Thema, für grosses Orchester.(Zum ersten Male.) 2, Lieder tür Alt am Klavier: Rich Strauss, a) Geduld, b) Die Wasserrose, e) Wiegenlied, d) Cäcilie. — 10 Minuten Paus.»« 3. Lieder für Alt am Klavier:; a) Chr. Sinding, Herbst, b) Chr. Sinding, Sakunlata, c) E. Grieg, Die Hatte, d) E. Grieg, Eros. (Am Klavier: Herr Hofkapellmeister H. Kutzschbach.) 4, Rich. Strauss,„Don Juan“, Symphonische Dichtung für grosses Orches ter. Eintrittspreise: Logen No.—12 J. Reihe Mk..50; II. Reihe Mk..—; III Reihe Mk..50; Balkon(Empore): I. Reihe No—80 Mk. 750; No. 81—100 Mk..50; IJ. Reihe Mk.—; III. Reihe Mk..50; Estrade Mk..50; Estrade(Rundteil) 7 5 5 ig Mk.—; 11 Abteilung Mk. 4 50j3 III. Abteilung Mk 3 50; IV. Abteilung Mk..50; Stehplätze Mk..50; Sperrsitz I. Abteil auf dem Balkon(Empore) Mk 1 50 Kartenverkauf im Konzertbureau der Hofmusikalienhand- lung von K. Ferd Heckel und abends an der Kasse des Rosengarten Mannheimer Singverein. E. 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Wir Imker und Imkerinnen gehen mit friſchem Mut und frohem Hoffen ans Werk und laſſen uns von unſern Lieb⸗ lingen recht oft zur Nacheiferung ermuntern mit dem Wahl⸗ ſpruch: Ernſt, eifrig, einig und ehrlich! Mitten im Winter, wo unſere Pflegbefohlenen ſich der größ⸗ ten Ruhe befleißigen, darf der Imker nicht ganz ſorglos die Hände in den Schoß legen. Wer raſtet, der roſtet. Am Schluſſe des letzten Monatsbildes habe ich auf einige unerläßliche Arbeiten des Imkers hingewieſen, die ich zur Vorſicht nochmals empfehle. Der Monat Januar iſt wohl für die praktiſchen Arbeiten von keiner großen Bedeutung am Stande, wenn auch ſchon einzelne Völker es nicht unterlaſſen können im Herzen des Biens einige Nachkommen aufzupäppeln. Es ſind dies die ſogenannten Früh⸗ brüter, keintsfalls des erfahrenen Imkers Stolz und Freude; denn manchmal kommen ſolche vorwitzigen Heißſporne nicht ohne ein blaues Auge davon. Der vorſorgliche Züchter merkt ſich dieſe Frühbrüter und wechſelt im Sommer die heißblütige Mutter mit einer beſonneneren, die ein mäßigeres Temperament beſitzt. Die Völker, zweſche früh mit dem Brutayfatz beginnen, zur Ernährung der Nachkommen auch den nötigen Futterſaft be⸗ 225 igermaßen gün⸗ ſtige Witterung zum Ausflug nach ſolchem. Dabei kommen meiſt mehr um, als Junge erbrütet werden. Die übrigen verbrauchel ihre Kräfte allzufrüh, und wenn die Zeit der raſtloſen Arbeit in der Natur anbricht, ſind ſie erſchöpft, das Volk bleibt in der Entwicklung neben andern zurück, und der blinde Eifer bringt nun den Schaden. Auch iſt ſchon manchem hitzigen Volk die Nah⸗ rung früher ausgegangen, als der Imker erwartete und mußte ſeinen Uebereifer mit dem Untergang bezahlen. Darum ſei bei den Völkern, welche jede Witterung zu Ausflügen benützen vor⸗ ſichtig. Ein weiterer Unfall, der dieſen Frühbruten zuſtoßen kann, iſt die Ruhr. Durch öfteres Zehren müſſen ſich die Bienen auch öfter Eutleeren. Tritt aber kalte Witterung ein, ſo können dieſelben ihr Kämmerlein nicht verlaſſen und verunreinigen ſchließlich die Bettchen und Wiegen der Kleinen, und das Ganze kommt in Aufruh,, dem es zum Opfer fällt. Das Volk bekommt die Ruhr. Die gefürchtete Krankheit, die bei den früheren Zuchtmetho⸗ den Unmaſſen von Völkern den Tod brachte, kann heute auf ein Minimum beſchränkt werden. Wir dürfen nur im Spätjahr den Bienen ein für ſie zuträgliches Futter reichen und dieſelben möglichſt wenig in ihrer Winterruhe ſtören. Hämmern und zeitweiſes Arbeiten am und im Stande läßt der vernünftige Züch⸗ ter bleiben. Auch forgt er dafür, daß der Wind nicht mit einem losgewordenen Brett ſein Spiel treibt. Regelmäßig wieder⸗ kehrende Störungen, Eiſenbahnerſchütterungen, Dreſchen in mäßiger Entfernung bringt den Völkern erfahrungsgemäß keine Nachteile, wenn ſonſt die Bienen auch keine„Gewohnh itstiere“ ſind. Regelmäßigkeiten bringen ſie nicht ſo leicht außer Rand und Band. Ich kenne z. B. Stände, die direkt über einen oft begangenen Weg in Kopfhöhe ihre Ausflugſeite haben und ſelten iſt beim bloßen Vorübergehen jemand beläſtigt werden, wenn nicht böswillige, naſeweiſe Menſchen die übereifrigen Lanzen⸗ Inechte gereizt haben. Stehen bleiben und längerer Aufenthalt vorx ihren Pforten iſt ſtreng unterſagt. Lautes Sprechen mit den Wächtern wird geahndet; ſofort kommen einige mit ihrem Sie Sie—Sie! Lieber Imkerbruder! Gönne deinen Bienen im Winter ja genügend Luft. Halte die Fluglöcher nicht zu enge. Schieber von oben ſind beſſer als von der Seite, weil die ganze Flugloch⸗ breite offen bleiben kann, und dieſelben die Nager beſſer vom Eindringen abhalten. Die Bienen brauchen gute Luft und leben gerade wie wir Menſchen nur zum kleinſten Teil von der Liebe, die nicht ſättigt, ſondern nur anderweitig Herz und Gemüt be⸗ friedigt. Am wenigſten aber bedürfen die Bienen im Winter den dritten Teil, das Licht. Dasſelbe ſtört ſie nur in ihrer Be⸗ haglichkeit und fordert ſie eventuell zum Todesflug auf. Halte alſo in kalten Tagen alles Licht ab durch Aufklappen der Flug⸗ bretter. Ziegelſtücke haben ſchon oft bei eintretenden, heftigen Winden mehr Uunheil angerichtet als das eindringende Licht. Laſſen wir daher nächſten Sommer alle unſere Flugbretter zum Aufklappen einrichten. Säubere von Zeit zu Zeit Fluglöcher und ⸗bretter von toten Bienen; ſie locken die Vögel an, denen Du unter Umſtänden Deine Lieblinge opferſt; dagegen kann man vielleicht den Weiſen damit auf dem Futterbrett, das min für die Vögel im Obſtgarten angebracht hat, eine Freude bereiten. Nicht verſäumen will ich heute, den Imker darauf aufmerk⸗ ſam zu machen, daß er ſeine bienenwirtſchaftlichen Geräte nach⸗ ſieht, damit ſie in Ordnung und ergänzt ſind, wenn man ſie braucht. Fülle Deine Lampen, damit Du bereit biß, wenn der müſſen Bräutigam kommt. Lege auch Deine Bienenzeitung nichtunge⸗ leſen beiſeite und mache Dir von dem Wichtigſten einige Notizen. Dieſe tragen ohne Zweifel ſchon im nächſten Sommer Zinſen. Wagſtockergebniſſe: 1. Volk: Geſamtgewicht 43 100 Kilogr Abnahme im Dezember 450 Gramm; 2. Volk: Geſamtgewicht 55,500 Kilogr.; Abnahme im Dezember 450 Gramm; Höchſter Thermometerſtand + 10 Grad Celſius, tiefſter Stand— 17 Grad Celſius, helle Tage„trüb= 17, Regen oder Schnee= 6; neblig= 10. Bien⸗Heil! r Buntes Feuflleton. Brandwunden durch Suggeſtion. Ueber die merkwürdige Tatſache, daß in der Hypnoſe durch Suggeſtion, ohne irgend welche äußere Einwirkungen, Brandwunden erzeugt werden können, macht der Genfer Profeſſor Paul Farez auf Grund langjähriger Experimente ausführliche Mitteilungen, die jeden Zweifel an dieſer Erſcheinung unmöglich machen. So erzählt er den Fall eines 18jährigen jungen Mädchens aus dem Jahre 1904, das wegen hyſteriſchen Stummſeins, hervorgerufen durch Erſchrecken bei einem größeren Brand, in das Hoſpital kam. Sie wurde durch hypnotiſche Suggeſtion geheilt; dann wurde ihr luggeriert, daß ſie auf der Unterſeite des Unterarms eine Brandwunde mit Waſſerblaſen habe. Die Suggeſtion berwirk⸗ lichte ſich am folgenden Morgen vollkommen. Ein Arzt, der von dem Experiment nichts wußte, konſtatierte eine Verbrennung. Einen anderen Verſuch machte der Stockholmer Arzt Wetter⸗ ſtrand an einer Frau von 46 Jahren. Er ſuggerierte ihr wäh⸗ rend des hypnotiſchen Schlafs, daß man auf ihren rechten Vorder⸗ arm einen Tropfen brennenden Siegellacks fallen laſſe. Sieben Stunden nach der Suggeſtion entſtand eine Brandblaſe, die photographiert wurde. Es iſt unzweifelhaft, daß dieſe Erſchei⸗ nungen wirklich vorhanden waren. Jedoch hat man nicht bei allen Verſuchen mit Hyſteriſchen den gleichen Erfolg. Farez gibt eine Erklärung dafür.„Man verlange“, meint er,„von einem Hypnotiſierten, daß er die oder die Oper ſinge; er wird dazu durchaus unfähig ſein, wenn er die Melodie, die man ver⸗ langt, nie gehört hat. Ebenſo wird die Suggeſtion erfolglos ſein, wenn man von jemanden verlangt, er ſoll eine Verbrennungs⸗ erſcheinung hervorrufen, wenn er ſich noch niemals verbrannt hat.“ Den Beweis dafür erbringt ein intereſſantes Experiment, des Dr. Podiapelsky, der einen hypnotiſierten Bauern ſuggerierte, er habe auf der Haut ein Senfpflaſter und ſeine Haut werde rot und brennend werden. Nach der Hypnoſe er⸗ ſchien keine Rötung; der Bauer empfand nur ein leichtes Wärme⸗ gefühl. Er erklärte denn auch, daß ihm noch niemals ein Senf⸗ pflaſter aufgelegt worden ſei, und daß er nicht wüßte, was das wäre. Nachdem er aber wirklich mit einem Senfpflaſter behan⸗ delt worden war, erfolgte bei einer erneuten Suggerierung eines immaginären Senfpflaſters in der Hypnoſe eine ſtarke Rötung der Haut. Dr. Voiſin ſuggerierte einem jungen Hyſtero⸗Epi⸗ leptiker die Empfindung, daß jeder goldene Gegenſtand Brand⸗ wunden verurſache. Berührte der junge Mann nun ein Gold⸗ ſtück, ſo ſah man an der Stelle der Berührung Röte und eine Brandnarbe erſcheinen. Wollte man ihm ein Geldſtück geben, ſo weigerte er ſich energiſch, es zu nehmen, und zuckte ängſtlich mit den Fingern zurück; zwang man ihn, es zu cherühren, ſo zeigke er an den Fingern Brondblaſen. Darauf ſuggerierte ihm Voiſin in der Hypnoſe, daß man ſich nicht an Gold verbrenne, ſondern im Gegenteil an Silber. Nach dem Erwachen faßte er ein Goldſtück ohne Schwierigkeit und wollte kein Silberſtück be⸗ rühren, weil er ſagte, daß er ſich am Silber verbrenne. Voiſin zwang ihn, das Silberſtück in die Hand zu nehmen; ſogleich er⸗ ſchien Röte, dann eine Brandblaſe. Auch die Heilung wirk⸗ licher Brandwunden kann durch Suggeſtion beſchleunigt wer⸗ den. Der belgiſche Arzt Deibreuf machte einem Manne mit einem glühenden Eiſen an jedem Arm eine ganz gleiche wirkliche Brandwunde. nachdem er ihm vorher ſuggeriert hatte, daß auf der einen Seite eine ſehr raſche Heilung eintreten würde. So war es auch. Die Brandwunde auf der in der Hypnoſe er⸗ wähnten Seite war ſo gar nicht ſchmerzhaft und heilte raſch, während die Heilung der anderen Seite langſam vor ſich ging und endlich nur unter dem Einfluß einer neuen Suggeſtion ganz erſolate. Dasſelbe Experiment wurde mit demſelben Erfolg am Rücken wiederholt. — Von den Toten auferſtanden. Unter dieſer Spitzmarke er⸗ zöhlt die„Elb. Ztg.“: Ein Elbinger Bürder der Neuſtadt war lebensmitde geworden, er trug ſich mit Selbſtmordgedanken. Um leicht und ſchmerzlos in die Ewigkeit hinüber zu ſchlummern, wollte er Kohlendunſt auf ſich einwirken laſſen. Bevor er zur Ausführung ſeines Vorhabens ſchritt, beſtellte er als ordnungsliebender Mann ſein Haus. Auf den Tiſch legte er die Lebensverſicherung und an⸗ dere wichtige Papiere. An ſeine Tochter in k. richtete er einen Ein⸗ ſchreibebrief, deſſen Hauptinhalt war:„Wenn du dieſe Zeilen er⸗ hältſt, dann weile ich nicht mehr unter den Lebenden. Von Angſt erfüllt, telegraphierte ſeine Tochter nach Empfang des Briefes ſo⸗ fort nach Elbing an ihre Tante, die wiederum die anderen Angehö⸗ Unangenehmer Kohlendunſtgeruch drang ihnen entgegen. Kein Zweifel, er hatte ſeine Abſicht zur Ausführung gebracht. Aber wo war er? Der Leichnam fehlte. Wahrſcheinlich hatte er einen anderen Weg vom Leben zum Tode gewählt. Die Angehörigen legten Trauerkleidung an und berieten über das, was trauernde Ver⸗ wandte und zartfühlende Erben in ſolchem Falle zu tun pflegen. Sie ſaßen abends wehklagend beiſammen und ergingen ſich in aller⸗ lei Mutmaßungen, wo mam den Leichnam zu finden hoffen durfte. Da öffnete ſich die Tür, und herein trat— der Tote. Wie ſich ergab, hatte er zur Ausführung ſeiner Selbſtmordgedanken das Ofenrohr dicht verſchloſſen. Als aber der Kohlendunſt ſich in der Stube bemerkbar machte, wurde dem Lebensmüden der Geruch ſo unangenehm, daß er anderswo ſein Leben beſchließen wollte. Dazu gehörte Mut. Und dieſen Mut ſollte ihm der Alkohol verſchaffen. Voll des füßen Weines erſchien ihm das Leben wieder lebenswert. In dieſer Stimmung machte er ſich auf den Heimweg. Seine Ange⸗ hörigen waren nicht wenig überraſcht, als ſie den„Toten“ erblickten. Briefkaſten. (Alle Anfragen, fedoch nur oon Abonnenten unſeres Blattes, müſſen chriftlich eingereicht werden; ſchriftliche, mündl che oder telephoniſche Austunft wird nicht erteilt. Die Auskünfte erfolgen ohne ſede Rechtsverbindlichteit.) Abonnent Th. M. Wie uns von der ſtädtiſchen Fuhrverwaltung migeteilt wird, erfolgt die Müllabfuhr—3mal in der Woche Eine beſtimmte Vorſchrift fürdie einzelnen Quadrabe exiſtiert nicht. Abonnent E. V. Das ſchwäbiſche Volkskied„Mädele ruck, ruck, ruck an meine grüne Seite! können Sie in jeder Muſikalienhand⸗ lung um billigen Preis erhalten. Eines Ausſchreibens bedarf es dazu nicht. Abonnent Sp., Waldhof. Sie tun am beſten, wenm Sie ſich an die Ortsbaukontrolle(Bezirksamt)(venden, wo Sie bereitwilligſt jede gewünſchte Auskunft koſtenlos erhalten. Ein Verbot beſteht wohl; es kommt aber bei Ihnen nicht in Betracht. Auch wird nach unſerem Dafürhalten gegen die Benutzung der Dachkammer als Wohnung nichts einzuwenden ſein. Abonnent L. H. in N. Sine landwirtſchaftliche Hochſchule be⸗ findet ſich in Berlin, eine landw. Akademie in Bonn⸗Poppelsdorf, atademiſche landw. Lehranſtalten bei den Univerſitäten zu Bres⸗ lau, Königsberg, Halle a. d.., Kiel und Göttingen. Wenden Sie ſich ſchriftlich an das Sekretariat der gewählten Lehranſtalt. Amerikaonkel. Wenw der Betreffende das amerikaniſche Bür⸗ ge echt ertworben hat, kann er bei einer eventuellen Rückkehr nicht beſtraft, wohl aber bei längerem Aufenthalt ausgewieſen werden. Iſt er nicht amerikaniſcher Bürger, ſo erfolgt empfindliche Be⸗ ſtrafung, deren Höhe je nach Umſtänden berſchieden iſt. Glaskaſten 5. Die monatliche Kündigung würde nach dem Geſetze nur Platz greifen, wenn nichts anderes vereinbart wäre. Auf Grund Ihres Schreibens ſind Sie aber an eine vierteljährige Kündigung gebunden. Streitende Stammtiſch Spaniſche Weinſtube. Die kälteſten Tage der genannten Epoche waren der 3. und 4. Januar 1908 mit 13 bezw. 12 Grad unter 0 im Mittel. Abonnent E. Sch., Ludwigshafen. Wenn das Goldſtück 3½% Gramm wiegt, iſt es ein Dukat, Wert 10 Mark; wiegt es 7 Gramm, ſo ſind es 2 Dukaten, Wert 20 Mark. Abonnent H. S. 20. Das ſogen. Patt iſt wicht gleichbedeu⸗ tend mit matt. Bei Patt gelangt der Preis nicht zur Auszahlung, ſondern das Spiel wird als„remis“ betrachtet. Abonnent E. 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