Abonnementt: O Wfeunig monatſich. Bringerlobn 28 Pig. monatlich, durcd de Botd del tz. Voſte aufſchlag M..4 pro Quartal. Emzei⸗Nummer 8 Pig. GBadiſche Voltszetm) * der Stadt Mannheim und Umgebung. Telegraunts Apreſſe: 84„General⸗Anzeigen Mannheim“, . E Teleton⸗Nummern: (Mannhermer Volksblatt.) Otrektton u. Buchbaltung 1449 Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 12 Seiten. Celegramme. Der Großherzog und der Verein der Badener in Berlin. .6. Karlsruhe, 29. Jan, Der Großherzog hat geſtern im kgl. Schloſſe zu Berlin die Vorſtandsmitglieder des Vereins der Badener empfangen und ſich mit ihnen in liebenswürdigſter Weiſe über die Heimat unterhalten. Er erkundigte ſich eingehend äber die in Berlin anſäſſigen Landeskinder und hob mit Be⸗ ſfriedigung das Ergebnis der vom Verein veranſtalteten Hilfs⸗ aktion für Donaueſchingen(zirka 3000.) hervor. Das Erdbeben in Süditalien. .C. Karlsruhe, W. Jan. Der gieſige Hilfsausſchuß für die Opfer der Erdbebenkataſtrophe in Süditalien hat die von ihm geſammelten Gelder dem Badiſchen Landesverein vom Roten Kreuz überwieſen zur Unterſtützung der von dieſem ausgeführten Hilfsaktion. * Meſſina, 29. Jan. Geſtern abend um.20 Uhr und heute früh.45 Uhr erfolgten heftige Erdſtöße, verbunden mit unterirdiſchem Rollen. Die Aufräumungsarbeiten der Haupt⸗ ſtraßen, die nach dem Bahnhof führen, ſchreiten rüſtig fort. Das Wetter iſt ſchlecht und kalt. Zipfels Flugverſuche. Berli nu, 29. Jan. Den heutigen Flugverſuchen des Aviatikers Armand Zipfel wohnten der Prinz und die Prinzeſſin Seinrich, die Prinzeſſin Viktoria Luiſe und die Rrinzeſſin Adelheid von Sonderburg⸗Glücksburg bei. Der Aviatiker machte zwei Flugverſuche. Der eine dauerte un⸗ gefähr drei, der andere ungefähr 5 Minuten. Bei dem erſten Verſuch flog der Luftſchiffer 80 Meter, beim eiten machte er zwer Runden, wobei er jedoch mehrere Male den Boden berührte. Der Nationglitätenkampf in Böhmen. *Prag, 2. Jan. Die Polizeibehörde hat heute mitgeteilt, daß der Graben am Sonntag aus ſicherheitspolizeilichen Grün⸗ den abgeſperrt werde. Die Studenten haben infolgedeſſen be⸗ ſchloſſen, den Bummel für dieſen Tag in eine andere Straße zu verlegen. * Prag, 29. Jau. Die Philoſophiſche Fakultät der deut⸗ ſchen Univerſität ſandte einſtimmig eine Proteſtkundgebung an den Miniſterpräſidenten wegen der bereits ein Vierteljahr an⸗ dauernden Bedrohungen und Mißhandlungen deutſcher Hoh⸗ ſchüler. Furcht vor deutſchen Spionen in Belgien. 5 Brüſſel, 29. Jan. Die jungklerikale Antwerpener „Metropole“ berichtet, daß am Sonntag und Dienstag 2 deutſche Militärballons nördlich von Antwerpen niedergingen. Ein Ballon kam aus Köln und war mit 5 Offizieren bemannt. Die „Metropole“ unterſtellt den Ballons, daß ſie in der Abſicht kamen, die neuen Befeſtigungen im Unterſcheldegebiete auszuſpio⸗ nieren. Die„Independence Belge“ druckt die Nachricht der„Me⸗ tropole“ ab und behauptet, ſie habe die Richtigkeit durch Nach⸗ prüfung feſtgeſtellt und brauche die Wichtigkeit derſelben nicht zu betonen.— Vielleicht handelt es ſich um Verſuche, für die Heeresreform Stimmung zu machen.: Eine Kaiſergeburtstagsfeier in London. . OLondon, 30. Jan.(Von unſerem Londoner Bureau.) Inm hieſigen Hotel„Cecil“ fand geſtern abend eine von der hieſ. deutſchen Kolonie veranſtaltete Nachfeier zur Kaiſer Wil⸗ belms 50. Geburtstag ſtatt. Der Kaiſerliche Botſchafter führte den Vorſitz, ungefähr 600 Mitglieder der deutſchen Kolonie waren erſchienen, unter ihnen das Perſonal der deutſchen Botſchaft, ſowie hervorragende Angehörige der deutſchen und öſterreichiſchen Kolonie. Von Engländern waren Lord Münſter, General Sir Albert Turner und andere erſchienen. Graf Wolf⸗Wetter. nich brachte zunächſt einen Toaſt auf die Geſundheit König Eduards aus., Er erinnerte die Anweſenden daran, daß ſie dem König für die große Gaſtfreundſchaft dankbar ſein müßten, die den Deutſchen gewährt würde. Innerhalb der nächſten Tage werde der König Gaſt des deutſchen Kai⸗ lers ſein und von der deutſchen Nation mit Ehrfurcht und eude begrüßt werden. Im Namen der in London lebenden utſchen wünſchte der Bo dem Ss eere 0 80 3 0 2 Butean(An⸗ Anabhängige Fageszeitung. ie Dun Cnibnel,gee.. 28 Fi Geleſeuſte und verbreſtetße Zeitung Taglich 2 Husgaben Eigene Redaktfonsbureaus Medaftnn nnswarnge Intera% in Mannheim and Umgebang⸗ leos genemme Seg) iy Berlin und Aarlsruhe. rpedtnon unt Berlags⸗ —— Aub der Zufetaten-Aunahme ſur das Mamagsblatt Morgeng 0 Uhr, für das Abendblart Rachmittags 5 Aaeer eeeee Nr. 49. Samstag, 30. Januar 1909.(Mittagblatt.) Reiſe. Hierauf brachte der Botſchafter einen Trinkſpruch auf den deutſchen Kaiſer aus, in dem er ausführte, daß der Tag, an dem der Kaiſer ſeinen 50. Geburtstag feiere, jeden Deutſchen an die Zeit vor 50 Jahren erinnern müſſe. Damals gab es noch kein Deutſches Reich und der deutſche Bund hatte ſo gut wie gar keinen Einfluß in Europa; allerdings beſaß Deutſchland zu jener Zeit große Philoſophen und Staatsmänner und der einzelne Deutſche wurde überall geachtet, nicht aber die Nation als ſolche. Nachdem die Hoch und Hurras, die dieſer Rede folgten, ver⸗ klungen waren, ſpielte die Kapelle„Heil dir im Siegerkranz“. Später teilte der Botſchafter mit, daß er im Namen der Lon⸗ doner Deutſchen ein Glückwunſchtelegramm an Kaiſer Wilhelm gerichtet habe. *** .e6. Karlsruhe, 29. Jan. Der Kaiſer verlieh dem Miniſterialdirektor im Miniſterium des Innern, Dr. Glock⸗ ner, die Rote Kreuzmedaille 2. Klaſſe. O London, 30. Jan. Von unſerem Londoner Bureau.) Aus Liſſabon wird gemeldet, daß dort ein Säbelduell zwi⸗ ſchen dem Miniſter Lima und dem Grafen Caſtel⸗ Brancso, einem Journaliſten, ſtattfand. Letzterer wurde am Arm verwundet; die Gegner ſchieden unverſöhnt. Die Urſache des Zweikampfes waren publiziſtiſche Angriffe, die der Graf auf den Miniſter richtete. OLondon, 30. Jan.(Von unſerem Londoner Bureau.) Der bekannte Direktor des Londoner Alhambratheaters Miſter George Scott beging Selbſtmord. Er wurde erſchoſſen in ſeinem Schlafzimmer aufgefunden. Geſchäftliche Verluſte ſollen die Gründe des Selbſtmords ſein. Eine Beſſerung der Lage auf dem Balkan kündigte geſtern das Wiener Korreſp.⸗Bureau in einer Mel⸗ dung aus Sofia an. Danach hatte ſich der bulgariſche Miniſter des Aeußern über die Ausſichten einer Verſtändigung zwiſchen der Türkei und Bulgarien geradezu optimiſtiſch aus⸗ geſprochen. Unmittelbar darauf kam die ruſſiſche Note, in der Deutſchland, Oeſterreich⸗Ungarn, Frankreich, England u. Italien der Vorſchlag gemacht wurde, auf Grund eines ge⸗ meinſamen Uebereinkommens Vorſtellungen in Sofia u. Kon⸗ ſtantinopel zu erheben. Zu dieſer ruſſiſchen Note liegt eine offenbar auf diplomatiſchen Informationen beruhende Aus⸗ laſſung der„Neuen Freien Preſſe“ vor, die lautet: Die bulgariſch⸗türkiſche Streitſache wird wahrſcheinlich ſehr bald gelöſt ſein. Nachdem geſtern bekannt geworden war, daß König Eduard dem türkiſchen Botſchafter gegenüber den Wunſch ausgeſprochen habe, die Pforte möge ſich entgegenkommend beweiſen, kommt heute aus Petersburg die Meldung von einer ruſſiſchen Zirkulardepeſche, in welcher die Mächte eingeladen werden, in Sofia und in Konſtantinopel Vorſtellungen zu erheben. Als Veranlaffung zu dieſem Vorſchlag werden die letzten Verfügungen der bulgari⸗ ſchen Regierung bezeichnet, die eine bedrohliche Spannung hervor⸗ rufen könnten; doch ſollen ſich die Vorſtellungen nicht nur gegen die militäriſchen Maßnahmen an der Grenze, ſondern auch gegen den Gedanken einer Grenzberichtigung richten, ſo daß alſo nach beiden Seiten hin Mahnungen erteilt würden. Die ruſſiſche Depeſche übt damit zugleich eine unausgeſprochene Kritik an der ſerbiſchen For⸗ derung nach einer Abtretung bosniſchen Gebietes. In Konſtantinopel verlautete heute bereits, daß die Pforke ſich mit einer Abfindung von hundert Millionen Francs begnügen würde, allerdings mit der Einſchränkung, daß dann Bulgarien die Orientbahnen noch beſonders eniſchädigen müßte, was es bisher entſchieden abgelehnt hat. Andererſeits ließ erſt geſtern der Groß⸗ weſir durch den türkiſchen Kommiſſär in Sofia dem Miniſterpräſi⸗ denten Malinow mitteilen, daß die Türkei für die Herabſetzung ihrer Goldanſprüche eine Gebietsentſchädigung wünſche und, wenn unter ſolchen Umſtänden Bulgarien nicht unterhandeln wolle, die Entſcheidung dem europäiſchen Areopag überlaſſe. Es iſt aber 8tw ifellos, daß alle Mächte eine Grenzberichtigung ebenſowenig als diskutierbar anſehen wie Rußland, daß alſo die Entſcheidung gegen die Türken ausfallen würde und daher dieſe Forderung, deren Folge die bulgariſchen Truppenverſchiebungen waren, eine bloße Epiſode bleiben wird. Es iſt anzunehmen, daß die Mächte ſowohl der Türkei wie Bulgarien dringend empfehlen werden, raſch zu einem Abſchluß zu gelangen, und daß ihre Mahnung auch befolgt werden wird. Zu der ruſſiſchen iſt nunmehr noch eine türkiſche Note gekommen. Ueber dieſe beißt es in einem Berliner Telegramm der„Köln. Ztg.“: Gleichzeitig mit der bereits erwähnten ruffiſchen Note iſt geſtenn abend den Mächten eine türkiſche überreicht worden, worin die Pforte in entſchiedenſter Weiſe ſede Angriffs⸗ obſicht gegen Bulgarien in Abrede ſtellt und er⸗ klärt, daß ſie mit Rückſicht auf die Finanzlage Bulgariens ihre frühere Forderung von 150 Millionen guf 100 Millionen Franken ermäßigt. Es beſteht nunmehr nur noch ein Unterſchied bon 18 Millionen zwiſchen der Forderung und der früher ſchon von den Bulgaren angebotenen Summe Man darf after dem König eine glückliche] Forderung und Angebot eine gütliche Einigung nicht verhindern wird, und das um ſo mehr, als die Türkei den Wunſch auf ein Grengregulierung offenbar fallen gelaſſen hat. Wenigſten⸗ erwähnt die türkiſche Note dieſe Forderung mit keinem Wort, und man wird daher annehmen können, daß die Pforte ſelbſt zu de Ueberzeugung gekommen iſt, daß dieſe äußerſt unbequeme Frage aus dem Programm der Verhandlungen entfernt werden kann Somit hat ſich die Lage im Laufe der letzten 24 Stunden ga weſentlich gebeſſert, und es geboinnt den Anſchein, en ob jetzt bereits dasjenige erreicht ſei, was von der ruſſiſchen Not angeſtrebt wird. Ob unter dieſen uUmſtänden ein Geſamt ſchritt der Mächte, wie ihn die ruſſiſche Note vorſteht, überhaup noch nöttig iſt, ſcheint zweifelhaft. Das ändert aber nichts daran, daß die gute Abſicht der rufſichen Regierung voll Anerkennung verdient. So ſcheint es, daß auf dem Balkan eine Schwieri nach der anderen in friedlicher Weiſe ſich löſen wolle durch vermittelnde Tätigkeit der Großmächte, von denen erſichtli allgemein keine mehr Luſt verſpürt, Feuer an das Pulverfaf zu legen. *** * Peſt, 29. Jan. Die Einberufung der Reſer viſten zu Uebungen bei verſchiedenen ſerbiſchen Truppen⸗ teilen dauert, wie aus Belgrad gemeldet wird, fort, weil mar auf Beſchluß der Skupſchtina alles aufbietet, um die Trupper für die kriegeriſchen Möglichkeiten, an die ma fortgeſetzt denkt, vorzubereiten. Die ſofort erforderlichen 16 Millionen Franken, von den 36 Millionen, die der Kriegs⸗ miniſter fordert, ſollen aus Paris von der dort für die Klei bahnen aufgeſparten letzten Anleihe kommen, wenn die Re⸗ gierung einer größeren Anleihe für Bahnbauzwecke zuſtimm * London, 29. Jan. Die„Times“ erklären offiziös die letzte ruſſiſche Zirkularnote habe die Zuſtimmung Englands. Sie warnen die Türkei Jeinmal eindringlichſt vor dem Gedanken der Grenzregulie. England würde ſehr enttäuſcht und überraſcht ſein, falls türkiſchen Staatsmänner die Unzuläſſigkeit dieſes Gedar nicht ſofort einſähen.„„ Sofia, 29. Jan. Die Blättermeldung, daß der öſte reichiſch⸗ungariſche Geſandte Graf Thurn dem Miniſt Aeußern, Paprikow, einen Kollektivſchritt Oeſte reich⸗Ungarn, Deutſchlands und Italiens betreffend die Ver ſtändigung zwiſchen der Türkei und Bulgarien angekü habe, wird von zuſtändiger Seite kategoriſch als unrich⸗ zeichnet. *Sofia, 29. Jan. Die bulgariſche Regierung hat de hieſigen Vertretern der Großmächte eine zweite Note ü! mittelt, in der ſie unter Hinweis darauf, daß die Pforte d die letzte Erklärung des türkiſchen Geſchäftsträgers Bulga en wegen ſeiner Anerkennung als Königreich an die Großmächte verwieſen habe und unter Betonung ihrer bisherigen Fried liebe die Großmächte um raſches Einſchreiten erſucht, weil jetzige geſpannte Lage Gefahren berge, für die die Regi die Verantwortung nicht tragen könne. polllsehe Uebersſeht. „Maunheim, 30. Januar 1909. Ein Rückzug der konſe vativen Fronde kündigt ſich, wie ſchon berichtet, durch verſchiedene Symptom glaubt doch Prof. Delbrück in ſeinen„Preuß. Jahrb.“ f die Zuverſicht ausſprechen zu dürfen, daß„die konſervativen geordneten, in denen doch der patriotiſche Sinn ſehr leben es ſich ſchließlich überlegen werden, ehe ſie es zum Aeußer treiben, und ſchon verlautet auch, daß Schritte geſchehe die die Politik der konſervativen Fraktionen in dieſer Rich feſtzuhalten geeignet ſind“. Dieſe Zuverſicht ftüßt ſich auf ßerungen aus konſervativen Kreiſen, die ſich etwa dahin z faſſen laſſen, daß es bei der ſcharfen Oppoſition der Hochagrat nicht auf den Sturz des Kanzlers, ſondern nur ſeine Beſiegung in der Frage der Nachlaßſt abgeſehen ſei. Dafür ſpreche auch die Tatſache, daß gegenw „die perſönliche Fühlung zwiſchen dem Fürſten B low und den Agrar⸗Konſervativen durchaus nicht ſo gelockert ſei, wie man in der Oeffentlichkeit nach den letz Attacken ziemlich allgemein annehme“. Am auffälligſten iſt ei Artikel, in dem die„Deutſche Tagesztg.“ die Behauptung als „grundlos und falſch“ hinſtellt, daß die konſervative Partei ode⸗ doch maßgebende Kreiſe der Partei auf den Sturz des Fürſten Bülow hinarbeiteten. In konſervativen Kreiſen hege man allgemeinen den Wunſch, daß der Kanzler und Miniſterprä noch lange in ſeinem Amte bleibe. Es ſei überhaupt nicht konſ bativer Grundſatz, auf den Sturz eines Miniſters hinzuarbeit denn die Berufung und Entlaſſung ſeiner Ratgeber ſei ar ſchließlich Sache des Trägers der Krone. Das Rütteln am Bl. gefährde und erſchwere zudem auch nicht einmal die Stell Fürſten Bülow. 5 „Ob und wie lange Fürſt kängt nicht vom Blocke ab, ſondern d wohl zuverſichtlich hoffen, daß dieſer geringe Abſtand zwiſchen ſeines Kaiſers er eurt und ob er Luſt 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 30. Januar. ſeines Amtes wefter zu tragen. daß das Vertamen des Kai ben wird, wenn der Bl begen den Wunſch, daß Kraft fühle, ſein Amt wir wohl mit allen Konſerva Dieſe Liebesbeteuerungen freilich einigermaßen putzig nach den redneriſchen Leiſtungen, mit denen die Herren v. Oldenburg, v. Podbielski und Genoſſen den Fürſten Bülow aus dem Sattel zu heben trachteten. Immerhin mag man ſich des Stimmungsumſchwungs, der aus den Worten des Agrarierblattes ſpricht, im Intereſſe der nationalen Sache der Reichsfinanz⸗ reform freuen und nicht zu genau unterſuchen, ob er nicht mehr dem Empfinden und der Erkenntnis entſpringt, daß die Trauben, nach denen man ſprang, zu hoch hingen, als dem reinen Bedürf⸗ nis nach freiwilliger Hingebung. Irrungen und Wirrungen. Aus Berlin wird der„Köln. Ztg.“ geſchrieben: Veier Erklärungen bringt der Vorwärts zu den Vorgängen in der Budgetkommiſſton des Reichstags, wo, wie berichtet, Weſterungen wegen eines Vertrauenbruchs eines ſozialdemo⸗ kratiſchen Abgeordneten gegenüber dem Schweigegebot ent⸗ ſtanden waren. wieder hatten ſich merkwürdige Irrungen und Wirrungen unter den Genoſſen ſelbſt geknüpft. Zuerſt verſicherte der„Vorwärts“, daß er nicht gewußt habe, daß die ihm vom Abgeordneten Lehmann geſandte Mitteilung, don deren Veröffentlichung der eigene Genoſſe Noske den Schaden hatte, nicht gedruckt werden durfte. Blatt ver⸗ Arteilt jede Indiskretion über vertrauliche Verhandlungen Der Reichstagskommiſſionen. Dann bedauert mit derſelben Erklärung die ſozialdemokratiſche Fraktion ſowohl den Bericht Noskes wie den Lehmanns. Drittens ſagt Noske, daß in ſeinem Zeitungsbericht aus der Kommiſſion lediglich geſagt worden wäre, worüber der Staatsſekretär geſprochen er alſo gewiſſermaßen Kapitelüberſchriften gegeben habe. Der nationalliberale Dr. Semler habe in der Kommiſſion ſeine (Noskes) Offenheit anerkannt und beantragt, über die Sache Gras wachſen zu laſſen. Einſtimmig habe die Kommiiſſion alſo beſchloſſen. Dieſe Darſtellung Noskes entſpricht den Tatſachen. Endlich kommt viertens 0 die Sache trotzdem ans Licht gebracht hat. Wir haben Grund zu der Annahme, ſers dem Fürſten Bülow auch dann blei⸗ in die Brüche gehen ſollte. Und wir 5 lichſt lange die Luſt und die In dieſem Wunſche ſind Aa Daran 2 8 * Zanach Vergib ihm, er wußte nicht, zerbrochene Krug für alle Beteifligt kittet zu ſein. Die Entſchädigungen der Berufsgenoſſenſchaften bero 19607. Nach der ſoeben dem Bundesrat und Reichstag zuge⸗ gangenen Nachweiſung der Rechnungsergebniſſe der Berufs⸗ genoffenſchaften für 1907 hat die Geſamtſumme der für die Unfallverſicherung gezahlten Entſchädigungsbeträge, Renten uſw. 150,3 Millionen Mark gegen 142,4 im Jahre 1906 be⸗ kragen. Die Steigerung hat ſich demnach auf 7,9 Millionen Mark belaufen. Eine Erhöhung dieſer Ausgaben in noch geringerem Maße iſt während der letzten Zeit nur noch von 190⁵ auf 1906 zu beobachten geweſen, während ſie in den erſten Jahren nach Einführung der Unfällverſicherungs⸗ hopelle 12, 10 oder 9 Mill. Mark ausmachte. Vor dem Jahre 4900 war eine jährliche Steigerung von 7 Millionen Mark uletzt auch ſchon erreicht. In den erſten Jahren der Geltung des Unfallverſicherungsgeſetzes hat ſich die jährliche Ent⸗ ſchädigungsbetragsſteigerung bekanntlich auf 4 Mill. Mark beſchränkt. Rechnet man für 1907 auch noch die Koſten der Fürſorge innerhalb der geſetzlichen Wartezeit zu den Reuten⸗ ffummen hinzu, ſo ſind an jedem Tage des genannten Jahres den Verletzten oder ihren Hinterbliebenen und Angehörigen 444 000 M. zugute gekommen.— Die Anzahl der neuen ent⸗ ſchädigungspflichtigen Unfälle belief ſich auf 144 703 gegen 139 726 im Jahre 1906. Die Zunahme betrifft indeſſen lediglich die leichteren Unfälle, die Zahl der ſchweren d. h. deren, die den Tod oder dauernde völlige Erwerbsunföhigkeit des Verletzten zur Folge hatten, iſt kleiner als im Vorjahre. de höchſte Unfallgefahr wies mit 15,54 entſchädigungs⸗ Pflichtigen Unfällen auf 1000 Vollarbeiter der Berabau auf, ihm folgten mit 15,35 der Steinbruch, mit 14,60 Lagerei und Fuhrweſen, 13,28 die Holzinduſtrie, 13,26 Bin⸗ nenſchtffahrt, 11,44 Bauweſen, 11,29 Eiſen⸗ und Stahlin⸗ Juſtrie. Die geringſte Unfallgefahr hatten mit 3,00 die Tabakinduſtrie und mit 3,84 pro Mille Leder⸗ und Beklei⸗ Dungsinduſtrie.— Die Geſamtausgaben der Berufsgenoſſen⸗ ſchaften beliefen ſich auf 179,4 Millionen Mark, wovon 140,5 auf die gewerblichen, und 38,9 auf die landwirtſchaftlichen ——— Berufsgenoſſenſchaften kamen.— In die Reſervefonds ſind nicht weniger als 19,1 Millionen Mark abgeführt worden, ſo daß der Beſtand in den berufsgenoſſenſchaftlichen Reſerve⸗ fonds am Ende des Jahres 1907 ſich auf 254,2 Millionen Mark belief, zu denen noch nahezu 3 Millionen rückſtändige Einlagen kamen. Die Verſicherungsanſtalten bei den Berufs⸗ genoſſenſchaften hatten 1,3 Millionen Mark als Reſervefonds zurückgelegt, ſo daß die geſamte Reſerve bei den Trägern der Unfallverſicherung ſich auf 260,5 Millionen Maxk ſtellte. ———— Heutsches Reich. — Reichsländiſcher Landesansſchuß. Die 36. Tagung des Landesausſchuſſes wurde geſtern durch den kaiſerlichen Statt⸗ halter mit einer Anſprache eröffnet. In dieſer heißt es, daß die fin anzielle Lage des Landes noch immer unter dem Einfluß des allgemeinen wirtſchaftlichen Rückgangs ſtehe. Der Abſchluß für das laufende Rechnungsjahr wird daher vorausſichtlich nocherheblich ungünſtiger ausfallen. Da 55 außerdem die Reichsfinanzreform die ertrag⸗ en Einnahmequellen des Landes erheblich in Mitleiden⸗ t ziehen würde, wäre es erforderlich, neue regelmäßige nequellen für das Land zu erzi 5 Geſtaltung ini iß der Reichsfinanzreform gt eine Reihe von Geſetz⸗ emeindeſteuerung, Er⸗ ind teilte mit, daß ſie fer ſei, die für gen Ergebniſſen gehabt habe. s begeiſtert ein. ſetzte geſtern ˖ ielen en an, u. a. betre höhung der Lehrer⸗ die Rheinregu die Schiffahrt ern en g In das Hoch auf den Kaiſer ſtimmte das — Die Weingeſetzkommiſſion des Reick 7 ihre Beratungen bei Paragr. 6 fort. handelt von der geographiſcken Bezeichnung ſowie von zeichnung der n Verſchnitt ſchloſſen Herkunft beſtimmt ſitzers darf nicht ſchnitt, d kaun nicht als ine. Nach ein zn wurde be⸗ daß ein V it verſchiedener nach dem Teile benannt werden ſoll, der die Art und die Menge überwiegt. Der Name des Be⸗ el edeutet werden. Weiß⸗ inländiſchen Weinen beſteht, rden. Be ich der Her⸗ ſtellung von Haustrunk finden die Beſtimmungen des Geſetzes keine Auwendung. Wer gewerbsmäßig Wein in Verkehr bringt, muß, wenn er Haustrunk herſtellen will, davon Mit⸗ teilung machen. Die Paragr. 7 bis 13 werden ohne Debatte angenommen. Bei Paragr. 14 wird die Beſtimmung, wonach bei Erlaß von Vorſchriften über Schaumwein und Kognak, Fachmänner gehört werden ſollen, geſtrichen. Der Paragr. 15 wird unverändert angenommen, Paragr. 16 mit einer kleinen, unweſentlichen Veränderung. —„Der Jungliberalismus in Nord und Süd“. Der von uns auszugsweiſe mitgeteilte Auffatz von Fritz von Laſaulrx über den Jungliberalismus in Nord und Süd in dem Frankfurter Wochenblatt,, Die Mainbrücke“ iſt jetzt als Broſchüre erſchienen: v. Laſaulx, Fritz:„Der Jung⸗ liberalismus in Nord und Süd“(Sonderabdruck aus dem Frankfurter Wochenblatt„Die Mainbrücke“) Frankfurt a. M. Verlag der Mainbrücke G. m. b.., 16 S. broch., M. 0,20. Es iſt ein intereſſanter und inhaltsreicher Beitrag zur Ge⸗ ſchichte und zu den Beſtrebungen der jungliberalen Bewegung; wir können ſeine Lektüre unſern jungliberaren Parteifreünden nitt ärmſteſts empfeéhlen. — Badiſche Politik. Nativnalliberale Partei. )Karlsruhe, 30. Jan.(Korreſp.) Morgen Sonn⸗ tag findet eine Vorſtandsſitzung des junglibe⸗ ralen Landesverbandes ſtatt. Waldshut, 30. Jan.(Korreſp.) Der fung⸗ liberale Verein Waldshut ſtellte in ſeiner General⸗ verſammlung dem Stadtrat Kölſch ein Vertrauens⸗ votum aus. Waldshut, 30. Jan.(Korreſp.) Rechtsanwalt Wielandt hat ſeinen Auskritt aus dem jungliberalen Verein angemeldt. aue Ange inſteſt Kommunalwahlen. 0, Oiffebuürg, 30. Jan.(correſp.) Bei den Stadk⸗ berordnetenwahlen der Klaſſe der Niederſtbeſtenerten, welche geſtern ſtattfanden, ſiegte die Liſte des Zentrums mit einer Durchſchnittsmehrheit von 14 Stimmen. Der badiſche Geſanmdte in Dresden. Karlsrpuhe, 29. Jan. Der Karlsr. naunte der Großherzog iſcher tenl außer Grafen v. Berckheim, zugleich zum außerordentlichen Geſandlen und bevollmächtigten Miniſter am königlich ſächſiſchen Hofe. Sparſamkeit in der badiſchen Eiſenbahnverwaktung. Karlsruhe, 29. Jan. Die General ſchen Staat ihahnen hat ſoeben Vorſchriften über die Wirtſchaftsführung bei der Eiſenbahnverwal⸗ tung erlaſſen, die deutlich zeigen, wie ſehr die Eiſenbd tung beſtrebt iſt, unter Beachtung des volkswirtſchaftl der Eiſenbahnen doch einen möglichſt groß ind nachh ertrag zu erzielen. Danach find die u l wieſen, durch richtige Sparſamkeit der Geſchäfte auf eine möglichſte Einſch 1 zutoirken, und anderſeits nichts zu unterlaſſen, erhalten und vermehren kann. In der neuen werden eine Reihe von Anordnung aufgeführt, d Aufſicht über die Wirtſchaftsfüh f bahnverwaltung vie zu jeder läſſigen Ueberſi die finanziellen? ermöglichen ſollen. zuver⸗ altung die Durchfüh⸗ it, die auf die mmt, in einer g allen Kreiſen unſerer Bevölkerung Zuſtimmung fi Viel⸗ leicht könnte die Eiſenbahnverwaltung noch einen Se weiter⸗ ngeinzelner äftsverkehrs ins Auge äſſig hört, beabf Hauſes und der auswä zen unterſtellt ſind, ſich! einen größeren Einfluß bei Vergebung umfangreicher Arbeiten und Lieferungen im Gebiete der Eiſenbahnverwaltung vorzubehalten. Katholiſche Arbeitervereine. *Offenburg, 29. Jan. Die Vertreter der katho⸗ liſchen Arbeitervereine Mittelbadens hielten am Sonntag hier eine Sitzung ab, in der beſchloſſen wurde, ein Arbeiterſekretariat für Mittelbaden zu er⸗ richten. Das Sekretariat ſoll baldmöglichſt ins Leben treten Sein Sitz wird Offenburg ſein. Landtagskandidaturen. * Eppingen, 25. Jan. In einer Vertrauensmänner⸗ verſammlung des Bundes der Landwirte in Richen wurde Herr Bürgermeiſter Seitz aus Berwangen als Kandi⸗ dat für die Landtagswahlen aufgeſtellt. Die konſervativen Bündler ſind nicht ganz damit einverſtanden.— Ebenſo ver⸗ lautet, daß im Bezirk Sinsheim ein liberaler Bündler aufgeſtellt werden ſoll. Aus dem Wahlkreiſe Karlsruhe⸗Land, 29. Jan. Eine am Sonntag abgehaltene Vertrauensmänner⸗ verſammlung des Bundes der Landwirte beſchloß mit Einſtimmigkeit, die Kandidatur des Herrn Landwirts und Kaufmanns Kammererx mit allem Nachdruck zu Unterſtützen. gehen und auch eine Vereinfach ſtellen und des geſamten G Wie die„K 5tg Aus Stadt und Land. * Mannheim, 30. Jauuar 1909. Aus der Stadtratsſitzung vom 28. Januuar. Der Oberbürgermeiſter teilt mit, daß die nächſte Stadl⸗ ratsſitzung in der kommenden Woche im neuen Stadt⸗ ratsſaul abgehalten und damit die erſtmalige Beuützung dieſes Saales ſtattfinden werde In den fjüngſten Tagen ging durch die Preſſe die Nachricht, daß infolge der am 1. d. M. in Kraft getretenen Verſtaatlichung der Pfalzbahnen kurz darauf von der badiſchen bei der bayeriſchen Regierung der Antrag auf Aufhebung des Brücken⸗ geldes für die hieſige Rheinbrücke geſtellt worden ſei. Der Stadtrat beſchließt, in Unterſtellung der Richtigkeil dieſer Nachrichten den erwähnten Anrag zu unterſtützen und zur Erzielung eines gemeinſamen Vorgehens ſich alsbald mit der Handelskammer in Verbindung zu ſetzen, mit der hierwegen be⸗ reits vorläufige Fühlung genommen worden iſt. Das Deutſche Hilfskomitee für die in Süd⸗ italien durch Erdbeben Geſchädigten hat für die ihm aus der hieſigen Sammlung bereits überſandte Summe von M. 40 000 ſeinen Dank ausgeſprochen und gebeten, dieſen auch den an der Spende Beteiligten zum Ausdruck zu bringen. Dem Deutſchen Volksrat für Krain in Lai⸗ bach wird auf ſein Anſuchen, das auch in der letzten badiſchen Städtevertreterkonfſerenz Gegenſtand der Beſprechung gebildet hat, zur Unterſtützung im Kampfe gegen die dem Deutſchtum von floveniſcher Seite drohende Gefahr ein Beitrag bewilligt. Die Targrenzen Schleuſenweg und Bahnhof Neckarau der elektriſchen Straßenbahn werden aufgehoben das Straßenbahnamt wird mit dem Vollzug dieſes Beſchluſſes beauftragt. Theater, Kunſt und Wiſfenſchaft. Großh. Bad. Bof⸗ und Nationaltheater in Mannheim. Triſtan und Iſolde. Wieder ſpielte die große Tragödie, dies merkwürdig wunder⸗ are Stück Muſir ſich vor uns ab. Tief und ſchön, aus dent Geiſt des Werkes geboren und eine Befreiung von den Feſſeln des All⸗ dtagslebens, ein Emporheben in reines Menſchentum erzeugend, wie Aunter Wagners tragiſchen Werken Triſtan mit ſeiner tiefen Kunſt ddes tönenden Schweigens und der innigſten Beſeelung am eheſten es bermag. Jacques Ur lus aus Leipzig ſang wieder den Tri⸗ ſtau. Wieder entfaltet er die leuchtende Kraft ſeiner markigen Stimme und ihren weichen Schmelz, ſang er die melodiſchen Linien und die mufikaliſche Charakteriſtik in edlem, gehaltenem Schwung. Und wieder geſtaltete er in geiſtigem Nachſchaffen und ſeeliſcher Anteilnahme den wunderſamen Mann: mit der kernigen Kraft des en, ſeiner Leidenſchaftlichkeit und dem obwaltenden, ſchmerz⸗ nchen Leid. Er verkörpert Wagners Triſtan, weil er ihn geiſtig —1 er wirtt mit all der Tragik ſeines Geſchicks. Nehen ihm ſtand bewährt, gleich wahr geſchaut und gleichwertig im Ge⸗ ſtalten inneren Erkebniſſes die Iſolde von Frl. Brandes. Wehres muſikaliſches Empfinden, geiſtige Einfühlung bis in die feiaſten Nuancen muſfikaliſchen Inhalts geben ihrer Iſolde den Reig. So wirken Triſtan und Ifolde eng zuſammen und wachſen insgeheim zu einſamer Höhe. Schmerglich bewegt ſteht bel dem furchtbaren Geſchehen der edle König Fentens. Frl. Kofler als Prangäne fehlte. An ihre Stelle war Roſa Sthofer us Karlsruße eingetreten. Die Stimme ein klangſchöner Megzo⸗ ran, der, wie es ſcheint, gut geſchult iſr. Ihre Brangäne im Feliſchen Ausdruck noch nicht ſo vertieft und verinnerlicht, wie man die Geſtalt gern vor ſich leben ſieht, aber glücklich in Anlage und Gharalteriſtit und ſicher im Muſikaliſchen. Das Orcheſter war von einheitlich beſeelter, ſchwelgeriſcher Tonfülle und bochgeſteigerter Ausdrucksfähigkeit eine prachtvolle Leiſtung Kutzſchbachs. Nur wenige genoſſen das Kunſtwerk. Die wenigen freilich Iun wahrer„tragiſcher Geſinmung“. Die meiſten derer, denen es um Kunſt ſonſt ernſt zu ſein ſcheint, waren ferngeblieben. Zum Teil ein Zeichen der Zeit; zweimal hintereinander Triſtan und Iſolde hören, und ſo zu hören, wie es in beiden letzten Male aufeinander ſolgte, tut ſehr viel zur zünſtleriſchen Bildung, aber freilich wenig gur Abwechslung, auf den meiſten mehr ankommt. Aber auch bezeichnend für 1 he Kultur. Die letzte Triſtanauf⸗ führung war ſchlecht k ht, weil Kraus abgeſagt hatte. Urlus hatte Kraus damals volltommen erſetzt. Er kal es auch geſtern. Trotzdem war das Haus wieder halbleer. Mußte man— vor frem⸗ den Gäſten— ſo offenkundig zeigen, daß einſeitig perſönliches Ju⸗ tereſſe ſo ſehr das künſtleriſche überwiegt? Df, KN. *** Großh. Hof⸗ und Nationaltheater Mannheim.(Spielplan⸗ Jan.(Abonn. ſusp.): Gaſtſpiel Jacques Urlus:„Tannhäufer“. — Montag, 1. Febr.: Keine Vorſtellung.— Dienstag,.: Einhe Vorſtellung:„Haſemauns Töchter“.— Mittwoch, 3.():„Hof manns Erzählungen.— Donnerstag, 4.():„Jugend“.— Freitag, 5.():„Verſiegelt“.„Der Tanz“.— Samstag, 6.(): Uraufführung:„Teufelsfahrt“.— Sonntag,., vorm. Matinse: „Simpliciſſimus“. Abends():„Mignon“. Neues Theater.(Spielplan.) Sonntag, 31. Jan.:„Fräulein Joſette— meine Frau“.— Dienstag, 2. Febr.: VI. Alademie.— Donnerstag, 4. Fehr.:„Der tapfere Soldat“.— Sonntag, 7. Febr.: „Im weißen Rößl“. Vom Theater. Uns iſt folgende Zuſchrift zugegangen: Das geſtern abend im Hoftheater ſo glänzend verlaufene Gaſtſpiel des Herrn Urlus aus Leipzig als„Triſtan“, der in Geſang wie in Darſtellung auch die höchſten Erwartungen bei weitem übertraf und deſſen Gaſtſpiel als FTannhäuſer“ man daher allgemein mit den größten Intereſſe entgegenſteht, ſollte die Intendanz veranlaſſen, den Sänger, dem wohl nicht ſo leicht ein anderer Heldentenor auf deutſcher Bühne zur Seite geſtellt wer⸗ den kann, an unſerem Hofthegter im Laufe der Zeit noch für weitere Gaſtſpiele zu gewinnen, ſo vor allem als„Sieg⸗ 2 81. ſried“, für den doch gerade Urlus nach einer ſolch brillanten Wiedergabe des„Triſtan“ lich habe hier vornehmlich den 3. Alt im Auge) zu ſchließen, geradezu wie geſchaffen iſt, vielleicht auch als„Rienzi“, der ſeit Carlén nicht mehr über unſere Bühne ging. Der Herr Intendant dürfte ſich bei einer ſolchen Pflege der Wagnerſchen Muſik des größten Dankes aller Theaterfreunde verſichert halten, wie er ja auch jetzt ſchon durch das Zuſtandebringen der beiden Gaſtſpiele des Herrn Urlus jeden Muſikliebhaber voll und ganz auf ſeiner Seite hat. An dieſer Stelle ſei auch erwähnt, daß Verdi's tragiſche Oper „Othello“ ſchon längere Zeit auf dem Spielplane fehlt, ver⸗ mutlich da wir keinen Repräſentanten der Titelpartie haben. Auch hier könnte Urlus erfolgreich aushelfen, zumal da Herr Vogelſtrom dieſe Partie wohl noch nicht einſtudiert hat. Auch die von Leo Fall komponierte Oper„Irrlicht“ und Eugen'Albert's„Tiefland“, die beide hier vor wenigen Jahren ſtets beifallsfreudig aufgenommen wurden, ſollten nicht ganz in Vergeſſenheit geraten, desgleichen nicht Pfitzners„Roſe vom Liebesgarten“ und Weingartners„Oreſt“, welch letzteres Werk vor einigen Jahren vom Komponiſten perſönlich mit großem Erfolg hier dirigiert wurde. Wenn es auch in unſerer Heldentenor raren Zeit nicht ohne Gaſt ſpiele geht— anderen bedeutenden Bühnen geht es ebenſo—, ſo ſollte das noch immerhin kein Grund ſein, die genannten Tonwerke gänz⸗ lich zu ignorieren; in ſolchen Fällen müſſen eben Kräfte von auswärts berufen werden, wenn ſolche an unſerem Muſentempel ver aqnen. Ut desint vires, tamen est laudanda voluntas! Theaternotiz. Die Intendanz teilt mit: Als zweite und letzte Gaſtpartie wird Herr Jacques Urlus morgen Sonn⸗ tag den Tannhäuſer geben. Die Venus ſingt zum erſtenmal Margarete Brandes.— Im Neuen Theater geht mor⸗ gen Spuntag der im vorigen Jahre mit großem Beifall aufge⸗ nommene Schwank„Fräulein Joſette— meine Frau! in Szene. Als Andrs gaſtiert Herr Robert Kintzel vom Stadt⸗ theater in Würzburg auf Engagement. 2 ↄↄ ⁵ — 2 „ re e r — — „„ 1rre. + 2 12 1 I 558 raunherm, 30. Janvar. Seueral⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) 3 Seite. In bezug auf die Tätigung eines Vertrags mit einer Ge⸗ ſellſchaft wegen der Erſchließ ung von Baugelände im Lindenhofgebiete wird prinzipielle Entſchließung ge⸗ troffen. Der vom Hochbauamt vorgelegte Entwurf über die Aus⸗ geſtaltung des Turmſaales im Kaufhaus wird genehmigt. ̃ (Schluß folgt.) Mitgliederverſammlung des Nationalliberalen Vereins Maunheim. Im Saale des Reſtaurants„Germania“ fand geſtern abend ſie gutbeſuchte Mitgliederverſammlung des Natio⸗ Ralliberalen Vereins Mannheim ſtatt, die einen ehr an regenden Verlauf nahm. Als Hauptſymptom darf wohl bezeichnet werden, daß ſich die Verſammlung darin einig war, daß die Nichterneuerung des Blocks von den nachtei⸗ ligſten Folgen für den geſamten Liberalismus wäre und daß man alles daran ſetzen müſſe, um ſeine Weiterexiſtenz zu ſichern. Die Verſammlung wurde um 9 Uhr durch den Vorſitzenden, Herrn.⸗A. König, mit herzlichen Begrüßungsworten er⸗ öffnet. Ehe in die Tagesordnung eingetreten wurde, gedachte der Redner in tiefempfundenen Worten der im letzten Jahre ver⸗ ſtorbenen Parteimitglieder; des Kommerzienvats Fritz Hirſch⸗ horn, eines Mannes, der allezeit bereit war, für die Partei einzutreten, des Herrn Martin Kolb, eines alten, anhäng ⸗ lichen, treuen Mitgliedes, das im Stillen für die Partei jederzeit ſchätzenswertes geleiſtet hat, des Oberbürgermeiſters Dr. Beck, unſeres verdienten Stadtoberhauptes, deſſen wir ſtets mit Dank⸗ barkeit gedenken, des Redakteurs Karl Apfel, eines treuen Anhängers der Partei, der im Dienſt des„Generalanzeigers“ ſtets gern bereit war, ſeine beſten Kräfte einzuſetzea, des Staats⸗ anwalts Dr. Junghanns, der berufen war, für die Partei noch viel zu leiſten und des Kaufmannes Heinrich Kern, der manchmal vielleicht über ſeine Kraft hinaus ſich in den Dienſt der Partei geſtellt hat. Die Verſammlung erhebt ſich einmütig zu Ehren der dahingeſchiedenen wackeren Parteifreunde. Eines der wichtigſten Ereigniſſe während des letzten Jahres, ſo führt der Vorſitzende hierauf weiter aus, ſind die ſtädtiſchen Wahlen geweſen. Wir haben ſie gemeinſam mit der demokratiſchen und freiſinnigen Partei vorgenommen und es iſt uns gelungen, durch das Verſtändnis, das wir in der hieſigen Bürgerſchaft gefunden haben, die Wahlen in dem Sinne zu erledigen, wie wir es im Intereſſe der Stadtgemeinde Mann⸗ heim angeſtrebt haben. Ich muß dabei eine Bemerkung machen, die aktuell und bedeutungsvoll iſt. Sie haben die Wahrnehmung gemacht, daß bei dieſen Wahlen gewiſſe Intereſſenten⸗ verbände und Berußsſtände ſich zuſammengeſchloſſen haben, um außerhalb der politiſchen Parteien ihre Vertre⸗ tung auf dem Rathauſe zu ſuchen. Sie haben ferner geſehen, daß dieſe Sondergruppierungen erklärt haben, ſie müßten das tun, weil ihnen die politiſchen Parteien nicht die gebührende Berück⸗ ſichtigung und Vertretung gewährten. Wenn ſie auf dem Rat⸗ hauſe diefenige Vertretung haben wollten, welche der Bedeutung ihres Erwerbsſtandes entſpräche, ſo müßten ſie ihre Sache ſelbſt in die Hand nehmen. Das iſt eine Behauptung, der wir be⸗ ſtimmt widerſprachen und ich glaube auch widerlegt haben. Ich möchte deshalb darauf heute nur ganz kurz zurückkommen. Ich glaube nicht, daß ich notwendig habe, lange Ausführungen zu machen, um Sie zu überzeugen, da Sie immer mitgewirkt haben und wiſſen, daß unſere Partei von jeher beſtrebt war, in die⸗ ſtädtiſchen Kollegien aus allen in der hieſigen Stadt⸗vertre⸗ tenen Berufszweigen die berufenſten Vertreter zu entſenden. Es hat uns jederzeit ferngelegen, ein Parteiregiment anzuſtreben, ſondern jederzeit haben wir darnach getrachtet, daß bei den Ge⸗ ſchäften der ſtädtiſchen Verwaltung diejenigen Leute mitſprechen, zu Nutz und Frommen der Stadt, welche mit den hieſigen In⸗ tereſſen vertraut und durch ihre Berufsſtellung verbunden ſind. Wenn das auch nicht immer in dem wünſchenswerten Maße gelungen iſt, ſo hat das nicht daran gelegen, daß die Partei⸗ leitung es anders gewollt hat, ſondern diejenigen, die die Dinge kennen, werden mir recht geben, wenn ich ſage, daß wir nicht immer aus den Reihen heraus, wo wir gefühlt haben, daß ein Vertreter aufs Rathaus gehört, den richtigen Vertreter gefunden haben. Mannheim iſt keine Stadt der Penſionäre und Spazier⸗ gänger, die ihre freie Zeit gern zu vertreiben ſuchen mit irgend einem Geſchäft, wie es die Stadtverwaltung bieten kann. Mann⸗ heim iſt die Stadt der Erwerbstätigkeit und da iſt es vielfach außerordentlich ſchwierig, die geeigneten Leute zu gewinnen für die ſtädtiſchen Korporationen. Dieſem Mißſtand iſt es zuzuſchrei⸗ ben, wenn da und dort ſcheinbar eine Intereſſentengruppe nicht ſo berückſichtigt werden konnte, wie ſie berückſichtigt werden mußte. Ich glaube in Anſpruch zu nehmen, daß die Vorwürfe einſeitiger Uebergehung gewiſſer Kreiſe und einſeitiger Bevor⸗ zugang von Parteileuten abloſut unbegründet ſind. Die Erfahrungen, die wir ſeit Jahren mit dem Zuſammengehen der liberalen Parteien gemacht haben, waren ſo erfreulich und ſo VDom Theater. Unſer Schauſpieler Mittwoch in Neuſtadt a. Haardt die beiden erſten Teile von Friedrich Hebbels„Nibelungen“ zur Wiedergabe gebracht. — Fräulein Lucie Liſſl, ſeit einigen Jahren Mitglied des Königl. Schauſpielhauſes zu Dresden, hier ſicher noch in guter Er⸗ innerung, hat mit dem Dresdner Hoftheater, wie wir vernehmen, einen neuen Vertrag abgeſchloſſen, der bis zum Jahre 1916 Dauer hat und der Künſtlerin Penſionsberechtigung gewährt. Kunſtſalon Heckel. Im Heckelſchen Kunſtſalon befindet ſich zurzeit eine Simpliziſſimusausſtellung, die eine große Auzahl Originale(Aquarelle, Zeichnungen etc.] der hervorragendſten Mitarbeiter des Simpliziſſimus enthält. Neues Operetteutheater. An Stelle der in Ausſicht ge⸗ nommenen Operette„Die Tippmamſell“, gelangt heute Samstag abend„Die Dollarprinzeſſin“ zur Aufführung. Die Hauptpar⸗ tien ſind mit den Damen Emmy Stein und Berta Kurſa und mit den Herren Richard Wagner und Oskar Radetzky beſetzt. Morgen Sonntag mittag gelangt zu ermäßigten Preiſen die Operette „Der Jockeyklub“ zur Aufführung und iſt ſo auch den aus⸗ wärtigen Beſuchern Gelegenheit geboten, dieſes hervorragende neue Werk anzuſehen. Abends ſteht die hier ſo beliebte Operette »„Ein Walzertraum“ auf dem Spielplan. 8 Großh. Hoftheater Karlsruhe.(Spielplan). Sonntag, 1. Jan. abends:„Fidelio“.— Montag, 1. Febr.:„Die Roman⸗ tiſchen“,„Der Diener zweier Herren.“— Dienstag, 2. Febr.: „Der Zigeunerbaron“.— Donnerstag, 4. Febr.:„Weh dem, der lügt.“— Freitag, 5. Febr.:„Der Freiſchütz.“— Samstag, 6 Febr.:„Wolkenkratzer.“— Sonntag, 7. Febr.:„Tiefland.“— Montag, 8. Febr.: Der Waffenſchmied.“ 5 Die Neue Muſtk⸗Zeitung in Stuttgart hat es ſich zur Auf⸗ gabe gemacht, begabte jüngere Komponiſten einer weiteren Deffentlichkeit vorzuſtellen. So finden wir in Nr. 7 unter der Rubrik:„Tonſetzer der Gegenwart“ eine biographiſch⸗kritiſche Slizze über Sigfrid Karg⸗Elert, von dem auch zwei wert⸗ halle Tonſtücke in der Muſikbeilaae abgedruckt find. Profeſſor bums Verskomödie„Der Muſenkrieg“, die den aus Goethes aufmunternd, daß wir glaubten, für die Zukunft wünſchen zu müſſen, daß dieſes Einbernehmen von Dauer ſein möge. Wie Sie wiſſen, ſind in nicht zu ferner Zeit Wahlen zum badiſchen Landtage bevorſtehend. Und wie Sie ferner wiſſen, iſt der Zu⸗ ſammenſchluß des Blocks bis jetzt nicht geſichert. Nach meinen per⸗ ſönlichen Informationen habe ich den Glauben und die Hoffnung, daß der Block für die nächſten Landtagswahlen wieder zuſtande kommt. Ich möchte deshalb entſprechend der Stellung, die ich in dieſer Frage von vornherein eingenommen habe, um die Unter⸗ ſtützung meiner Freunde bitten und der Hoffnung Ausdruck geben, daß die nächſten Landtagswahlen wieder gemeinſam vom liberalen Block vorgenommen werden.(Lebhafte Zuſtimmung.) Nach dem Kaſſenbericht, den ebenfalls der Vor⸗ ſitzende für den am Erſcheinen verhinderten Rechner, Herrn Landtagsabgeord. Emil Mayexr, erſtattete, ſind die Kaſſenver⸗ hältniſſe geordnete. Von einſchneidender Bedeutung iſt die hierauf zur Beratung geſtellte Statutenänderung. Herr.⸗A. König, der die vom Vorſtand vorgeſchlagene Aenderung be⸗ kanntgab, bemerkte, ſie ſei vielleicht eine der wichtigſten, die ſeit Jahren vorgenommen wurde. Das Ergebnis der Beratungen ſei folgender Vorſchlag: Der bisherige geſchäftsführende Ausſchuß bildet den mit der Führung der Geſchäfte beauftragten Vorſtand und wird von dem kleinen Ausſchuß gewählt, in welch letzterer der ſeitherige Vorſtand umgewandelt worden iſt. Der neue Vor⸗ ſtand beſteht aus 10 Perſonen, davon entfallen auf die Jung⸗ liberalen 2 und auf den liberalen Arbeiterverein ein Ver⸗ treter. Der kleine Ausſchuß, der über alle wichtigeren Fragen, u. a. auch über die Aufſtellung der Kandidaten in den Bürger⸗ ausſchuß zu entſcheiden hat, ſetzt ſich wie folgt zuſammen: J. aus den jetzigen und früheren Mitgliedern des Landtages und Reichstages, 2. den Vorſitzenden, Stellvertretern u. Schrift⸗ führern der Bezirksvereine, 3. den Stadträten, 4. 5 Jung⸗ liberalen und 2 Mitgliedern des liberalen Arbeitervereins und 5. aus mindeſtens 10 von der Generalverſammlung zu wählenden Mitgliedern. Dem kleinen Ausſchuß gliedert ſich ein aus ca. 400 Perſonen beſtehender großer Ausſchuß an, der u. a. zu berufen iſt, wenn es ſich um die Aufſtellung von Kandidaten bei Landtags⸗ u. Reichs⸗ bagswahlen handelt. Schriftführer. Reallehrer Reinmuth, brachte hierauf den Statutenentwurf im Zuſammenhang zu Ver⸗ leſung. In der Diskuſſion über die wichtige Angelegenheit herrſchte Einmütigkeit über die Zweckmäßigkeit der Aenderung. Nur ſollten die Kompetenzen des nunmehrigen kleinen Aus⸗ ſchuſſes nicht beſchnitten werden. Nachdem der Vorſitzende verſichert hatte, daß dies nicht der Fall ſein werde, wurde die Statutenänderung einſtimmig genehmigt. In den kleinen Ausſchuß wurden alsdann per Akklamation diejenigen Herren gewählt, welche dem Vorſtand bisher durch Wahl ange⸗ hörten. Es ſind dies die Herren: Fabrikant Julius Berge, Direktor Dr. Blum, Kaufmann Herm. Glaſer, Privatmann Iſaak Hochſtetter,.⸗A. Dr. Ludwig Jordan,.⸗A. Friedrich König, Zahnarzt Mül ler, Landgerichtsdirektor Dr. Obkircher, Reallehrer Reinmuth, Stadtſchulrat Dr. Sickinger, Kommerzienrat Wilhelm Zeiler und Handwerks⸗ kammerſekretär Haußer. Auf Vorſchlag des Vorſitzenden wurden weiter hinzugewählt: die Herren Fabrikant Dr. Engel⸗ horn, Fabrikant Emil Engelhard und Direktor Spiel⸗ meher. Ebenſo rückhaltloſe Zuſtimmung fand der Vorſchlag des Herrn Prof. Duös, zur ſtärkeren Vertretung des Handwerks die Herren Glaſermeiſter Auguſt Zapf, Hofſchuhmacher Auguſt Schmitt und Tünchermeiſter Ehriſtian Baumüller hinzu⸗ zuwählen. Weiter gehören auf Vorſchlag des Herrn Direktor Ernſt Müller dem kleinen Ausſchuß alle Stadträte und Herr Hoffmann, Direktor der Steinzeugwarenfabrik Friedrichsfeld, als Vertreter des Bundes Süddeutſcher Induſtrieller an. Herr Oberamtsrichter Dr. Koch bringt hierauf von Neuem namens des Jungliberalen Vereins den Antrag ein, Frauen den Zutritt in den Verein zu geſtatten..⸗A. König iſt der Meinung, daß der Paſſus, daß Frauen Mitglieder des Natl. Vereins werden können, dieſes Jahr noch nicht in das Statut eingefügt werden ſollte. Die Sache preſſiere nicht. Nächſtes Jahr könne man wieder darüber reden. Herr Oberamtsrichter Dr. Koch beharrt auf ſeinem Antrag. Er würde es für einen unver⸗ zeihlichen taktiſchen Fehler halten, wenn man den Frauen, die ſich politiſch betätigen wollten, die Möglichkeit nehmen würde, ſich dem Verein anzuſchließen. Herr.⸗A. König ſtellt den An⸗ tvag, die Frage zu vertagen. Wenn die Frage jetzt zur Dis⸗ kuſſion geſtellt werde, ſei er dagegen. Herr Stadtſchulrat Dr. Sickinger ſtellt den Antrag auf Vertagung. Er ſei entſchieden dafür, daß die Frage einmal in einem beſonderen Vortrage im Laufe des Jahres behandelt werde. Herr.⸗A. König iſt da⸗ mit einverſtanden, worauf Herr Oberamtsrichter Dr. Koch ſeinen Antrag zurückzieht. Damit war die Tagesordnung er⸗ ſchöpft. Herr Oberamtsrichter Dr. Koch erſtattete hierauf ein kurzes Referat über den am 7. und 8. November in Mosbach ab⸗ gehaltenen natl. Parteitag. Der Redner konſtatierte ein⸗ leitend, daß die Tagung trotz der ſchlechten Verbindung ſelbſt aus dem Oberlande gut beſucht war. Andererſeits waren manche Orte die viel näher lagen, ſchlecht vertreten, ſo auch Mannheim. Das müſſe anders werden. Der Parteitag habe den Gegnern gezeigt, daß von einer Zerfahrenheit oder Uneinigkeit in der Partei keine Rede ſei. Der Referent griff nach dieſen allgemeinen Bemerz⸗ ungen einige Punkte aus der Tagung heraus, die auch jetzt noch von erheblicherem Intereſſe ſind. So ſtreifte er u. a. kurz das Beckſche Referat über die Reichsfinanzreform. Beck habe ſchon damals an dem Grnudſatz feſtgehalten, daß die Reichsfinanzreform nur dann durchgeführt werden könne, wenn die erforderlichen Millionen zu einem erheblichen Teile durch direkte Steuern auf den Beſitz aufgebracht würden. Dieſe Formulierung ſcheine ihm eine ſehr glückliche, denn welcher Art die Steuer ſein ſolle, ſei eine Frage zweiten Ranges. Man werde im kommmenden Wahlkampf in Mannheim⸗Land und Schwetzingen mit den Konſervativen und dem Bund der Landwirte manchen heftigen Strauß auszufechten haben. Da wäre es zweckmäßig, wenn die natl. Redner auf das Verhalten der Konſervativen in der Nachlaßſteuerfrage hinweiſen und darauf aufmerkſam machten, daß nur ein ganz verſchwindend geringer Prozentſatz der bäuerlichen Bevölkerung betroffen würde, wenn man Nachläſſe von 20000 Mark an zur Steuer heran⸗ ziehe. Unſere Bauern arbeiteten nur für den Kapitalismus der oſtelbiſchen Großgrundbeſitzer, wenn ſie für den konſervativen An⸗ trag agitierten. Weiter wies der Referent darauf hin, daß Reb⸗ mann in ſeinem Referat mit Entſchiedenheit darauf hinwies, daß die Einführung des Gehaltstarifs für die Volksſchullehrer trotz des guten Willens der natl. Partei nicht durchgeſetzt werden konnte, weil man die Beamtenvorlage nicht ſcheitern laſſen wollte. Wer immer noch etwas anderes behaupte, verſtehe nichts davon oder rede frivol. Die Lehrerſchaft ſei durch das Scheitern ihrer berechtigten Forderung verſtimmt. Er wiſſen auch, daß zahlreiche Austritte aus der Partei erfolgt ſeien. Man ſollte ſich aber doch vorhalten, daß ſich die Lehrer, die ſich vom politiſchen Leben zurückziehen wollten, damit nur in den eigenen Finger ſchneiden, denn darauf brauche er wohl nicht zu antworten, ob für die Lehrer beſſer geſorgt werde, wenn das Zentrum zur Herrſchaft gelange. Der Redner ſtreifte weiter Dr. Obkirchers Ausführungen über das taktiſche Zuſammengehen mit der Sozialdemokratie und den Block der Rechten, die durch⸗ aus zu billigen ſeien. Darüber ſei man ſich wohl einig, daß maer mit Ausſicht auf Erfolg Zentrum und Sozialdemokratie nur bekämpfen könne, wenn man dem Volke eine beſſere Bildung ver⸗ ſchaffe, damit ſie ſelbſtändig denken und urteilen. Wenn man den Geſamteindruck der Tagung betrachte, ſo ſei er ein durchaus günſtiger geweſen. Das Gefühl der Geſchloſſenheit und Zuver⸗ ſicht habe die ganze Tagung burchzogen. Die freudige Kampfes⸗ ſtimmung ſei leider durch die Schwierigkeiten in den letzten Mo⸗ naten etwas getrübt worden. Man wiſſe heute immer noch nicht ob der Block zuſtande komme oder nicht. Aber weng er ſcheitern ſollte, werde man doch immer ſagen können, daß man alles getan habe, was mit den Parteigrundſätzen verträglich war. Man fönne nur zum Siege gelangen, wenn man alle kleinen Meinungsver⸗ ſchiedenheiten zurückſtelle und nur ein Ziel kenne: Nieder⸗ werfung des Feindes, Verhütung einer klerꝛkal⸗konſervativen Majorität. Wenn man dieſes Ziel vor Augen habe und die nötige Disziplin übe, habe man durchaus keinen Anlaß, mutlos in den bevorſtehenden ſchweren Kampf einzutreten. Er ſei über⸗ zeugt, daß alle trüben Prophezeiungen von dem endgültigen Untergang der natl. Partei ebenſo unbegründet ſeien, wie ſie ſchon oft geweſen waren. Darum möchte er dringend wünſchen; Feſt auf zur Arbeit! Einig und geſchloſſen! Dann wird uns der Sieg winken.(Lebhafter Beifall). In der lebhaften Diskuſſion, die dem Vortrage folgte, den verſchiedene Fragen, die auf dem Parteitage zur Erörterung gelangten, einer gründlichen Beſprechung unterzogen. Hen Rechtsanwalt König präziſterte u. a. unter einmütiger 3 ſtimmung der Verſammlung die Stellung, die er nächſten Sonn tag bei der Sitzung des Engeren Ausſchuſſes gegenüber den den Erörterung harrenden Fragen einzunehmen gedenkt und nahm aus der Mitte der Verſammlung verſchiedene Direktiven en gegen. Erſt gegen ½12 Uhr ging man auseinander. * Ernannt wurde Hilfsregiſtrator Emil Knobloch be Aumtsgericht Raſtatt zum Regiſtraturaſſiſtenten beim Landger Waldshut und die Baupraktikanten Guſtav Ziegler von Stutt⸗ gart, Karl Siebold von Salem, Eugen Amann von Donau eſchingen, Robert Gdelmaier von Heidelberg, Knarl Kneucker von Ziegelhauſen und Wilhelm Steinmetz von Durlach zu Regierungsbaumeiſtern. Verſetzt wurde Notar Otto Merklinger in Pforsheim in den Amtsgerichtsbezirk Freiburg. Merklinger wurde das Nota⸗ riat Freiburg zugewieſen. *Vom Wetter. Die ſtrenge Kälte, die die ganze Woche di Herrſchaft führte, mußte heute früh einem leichten Schneefal der die Natur wieder mit einem weißen Kleide umhüllte, weich Während in den letzten Tagen das Barometer immer tief unter Null ————— 5 377FC—eeeeeeeeeere lenſemble hat am vergangenen Starcke beginnt eine Artikelſerie„Aus denkwürdiger Zeit“„Volksbücher mit dieſer meiſterhaften Dorfnovelle bekannt macht mit der intereſſanten Uraufführung der„Afrikanerin“ in Paris. die ſich des Dichters großen Romanen würdig an die Se Ein Gedenkblatt zu Johanna Kinkels 50. Todestag bringt uns die muſikaliſch viel zu wenig gewürdigte Dichterin in Erinnerung. Im Leitartikel wird das Auswendigſpielen“ in den Konzerkſälen verurteilt, bei dem ſtets wieder die längſt bekannten Stücke er⸗ ſcheinen, wogegen für die zeitgenöſſiſche Produktion ſo guk wie nichts geſchehe. Der inſtruktive Teil bringt ein Kapitel aus dem „Klavierunterricht“: Erläuterungen zur großen Phantaſie und Juge in A⸗Moll von Bach, Hugo Riemann ſetzt ſeinen Aufſat zur Geſchichte der Phraſierung fort. Eine ganze Roihe kleiner aktueller Artikel, Berichte, Mufikbriefe aus dem In⸗ und Ausland ergänzt dieſe Nummer aufs beſte. Nr. 6 bringt u. a. eine Studie zur Geſchichte des Stuttgarter Hoftheaters und ein intereſſantes altes Blatt, das Urbild des Tannhäuſer behan⸗ delnd. Außerdem enthält die Nummer noch zwei Gratisbeilagen: eine Lieferung von Batkas großer illuſtrierter Muſikgeſchichte und ein größeres Porträt des Komponiſten Boieldieu als Kunſt⸗ blatt.(Verlag von Carl Grüninger, Stuttgart; Probe⸗ nummern daſelbſt). Bierbaums„Muſenkrieg“ als Spieloper. Otto Julius Bier⸗ „Dichtung und Wahrheit“ bekannten Leipziger Studententumult behandelt, iſt von dem Wiener Komponiſten Karl Laſite in eine Spieloper umgewandelt worden. Zu Spielhagens 80. Geburtstag, der am 24. Februar bevor⸗ ſteht, läßt die bekannte Deutſche Dichter⸗Gedächknisſtiftung in Hamburg⸗Großborſtel in ihrer weit verbreiteten Sammlung „Volksbücher“ ein beſonderes Spielhagenheft(Heft 24) erſcheinen, welches die ſchönſte, zugleich packendſte Dorfgeſchichte des großen Erzählers,„Haus und Grete“, in einer illuſtrierttn Ausgabe bringen wird. Der greiſe Dichter wird dadurch neue Bewunderer erhalten. Es entſpricht daher ganz den Aufgaben, die ſich die ſtellt. Striche bei Wagner. Dieſes Kapitel iſt aktuell geworde durch das Vorgehen Weingartners in Wien, der zum erſten Male den Mut hatte, auch bei Wagner etwas„ſtreichens wert“ zu finden, obſchon das Publikum in wüſten Demo ſtratibnen eine andere Meinung kundgab. Dasſelbe Publikum, das bei Mozart, Weber und bei dem Wagner weitüberragenden Beethoven die längſten Streichungen hinnimmt, ohne auch nu mit der Wimper zu zucken. Die Wiener Tageszeitung„Di Jeit“ hat eine Reihe von hervorragenden Künſtlern um ihre Meinung befragt. Hans Richter, Kienzl, Anſorge Humperdinck und Felix Mottl erklären ſich unbed ngt ſür die ſtrichloſen Aufführungen(letzterer wenn die Striche ſo gar eine„unſelige Idee“ ſeines verehrten Freundes Wein ner), während Hans Pfitzner in ſeiner geiſtreich⸗bitter Art erklärt, irgendwie müſſe eine Konzeſſion herausgucken, ſobald man die Wagnerſchen Werke ins Tagesrepertoire einfüge Die Hauptſache ſei eine ſonſt gute Wiedergabe.„Wenn ich dit Werke Wagners für mich allein, zu Hauſe, genieße, mache keine Striche.“ Eugen d Albert findet, nur Wagnerianer und Heuchler könnten behaupten, Werke keine Längen enthielten, und daß Striche namentlich de geboten ſeien, wo Vorgänge erzählt werden, deren Zeuge wir ge weſen ſind. Otto Neitzel und Direktor Gregor von der Berliner Komiſchen Oper erklären Kürzungen im„Werktag 5 betrieb“ für zuläſſig, letzterer meint ſogar, man müßte auch den Ort in Betracht ziehen und ſtellt als Gegenſätze auf: Das Feſt⸗ ſpielhaus: Bayreuth, die Kunſt⸗ und Luxusſtadt: Wien, das In⸗ duſtriezentrum: Elberfeld. Von den Sängern treten Katß rina Fleiſcher⸗Gdel und Harl Mayerhofer pon Deutſche Dichter⸗Gedächtnis⸗Stiftung geſtellt hat, wenn ſie zu ſeinem 80. Geburtstag die große Menge der ſtändigen Leſer ibrer 4. Seite. ——— Seneral⸗knzeiger.(Mittagblatt) ſtand, ſtieg es heute in der 9. Morgenſtunde auf 1% R. Der Schneefall wird gewiß von Vielen freudig begrüßt werden. Aber wa des Einen Freud iſt, iſt des Andern Leid. Während durch den kurzen Neuſchnee das Rodeln in größten Schwung kommt, wird man das vom Eislaufſport wohl nicht behaupten dürfen. Immerhin aber belt die vorhandene Eisdecke trotz milderer Temperatur noch mehrer: Tage an, ſo daß man dem geſunden Eislaufſport am mor⸗ gigen Sonntag in uneingeſchränkteſtem Maße huldigen kann. Eislauf im Friedrichspark. Die ſchöne Eisbahn im Friedrichs⸗ park lockt alltäglich viele an, dieſem geſundeſten aller Sporte zu hubbigen. Alt und Jung, Groß und Klein bummelt ſich hier auf der gegen rauhe Luft g ten ſchönen Eisfläche. Morgen Son n⸗ tag findet des Nachmittags von—5 Uhr Konzert auf der Eisbahn und von—6 Uhr Konzert im Saale ſtatt. Beide Konzerte werden von der Grenadierkapelle gegeben. *Die Ortsgruppe Ludwigshafen des anti⸗ultramontanen Reichs⸗ verbands(...) veranſtaltet Dienstag den 2. Februar, abends halb 9 Uhr im„Pfälger Hof“, Bismarckſtraße, eine öffentliche Verſammlung, im welcher der bekannte frühere katholiſche Pfarrer, jetziger Moderniſtenführer und Herausgeber des„Neuen Jahrhunderts“(früher„Zwanzigſtes Jahrhundert“) Dr. En gert⸗ Weimar einen Vortrag hält über:„Der alte Glaube und dee neue Zeit.“ * Saalbau⸗Theater. Die Direktion des Saalbaus hat keine Koſten geſcheut, um Profeſſor Bellinf zur Mitwirkung in einer Nachmittagsvorſtellung zu gewinnen und damit auch den Fremden Gelegenheit zu geben, dieſen hervorragenden Mann kennen zu lernen. Am Sonntag nachmittag arbeitet ſomit im Saalbau das geſamte Enſemble zu ermäßigten Preiſen. Sonn⸗ tag abend iſt Abſchiedsvorſtellung. Wir rufen dem Profeſſor Bel⸗ lini ſchon heute„Auf Wiederſehen!“ zu. *Coloſſeumtheater. Nach längerer Pauſe erſcheint am Sonntag den 31. Januar der berühmte„Sherlok Holmes“ auf dem Spielplan des Coloſſeumtheaters. Die Hauptpartien liegen in den Händen von Herrn Direktor Kerſebaum— Sherlok Holmes; Frau Sölch— Miß Mary Campbell und Herrn Gü ngel— Lord Pemproke Den Beſuch dieſer Aufführung, welche nachmittags 4 Uhr und abends 8½ Uhr ſtattfindet, empfehlen wir beſtens. *Mtlitär und Zivil. Uebel mitgeſpielt wurde in der Nacht zum 19. Oktober v. J. dem Sergeanten Englmeier von den 14bern hierſelbſt. Auf dem Wege nach der Kaſerne wurden ihm von mehreren Paſſanten beſchimpfende Aeußerungen zugerufen. Er ſtellte deshalb die ihm unbekannten jungen Leute zur Rede, er⸗ hielt aber ſofort einen Schlag unter das eine Auge, dann folgte noch ein Hieb unter das andere Auge, beide Male mit einem ſcharfen Gegenſtande, ſodaß er blutete. Der Sergeant fand es in Anbe⸗ tracht der Uebermacht, gegen die er ſich zu wehren hatte, geraten, Die Flucht zu ergreifen. Mehrere junge Leute folgten dem Ser⸗ geanten über den Langerötterweg und auf demſelben ſol es noch⸗ mals zu einer Mißhandlung des Englmeier gekommen ſein, als ſich dieſem der Vizefeldwebel Bunte beigeſellt hatte. Englmeier eilk“ nun in die Kaſerne, um ſeine Angreifer durch die Wache zwecks Jeſtſtellung ihrer Perſonalien feſtnehmen zu laſſen. Der wach⸗ Habende Unteroffizier ſchickte einen Gefreiten mit zwei Mann mit ihm und ließ die drei jungen Leute verhaften, welche ihm unter⸗ wegs gefolgt waren. Vei der Verhaftung dergriff ſich der 23 Jahre alte Bierbrauer Gottlieb Mayer an dem Sergeanten, als dieſer ihn packte, um ihn der Wache zu übergeben. Die anderen Beiden, der Bierbrauer Friedrich Haag und ein gewiſſer Eggert, der jetzt in England weilt, gingen ruhig mit, da ſie behaupbeten, nichts gemacht zu haben. Außer Maher und Haag ſtanden vorgeſtern noch der Spengler Karl Schnatterer, der Hausburſche Karl Mün⸗ ging und der Fuhrknecht Joſef Sander wegen Beleidigung und Mißhandlung vor dem Schöffengericht. Schnatterer 11 85 zu, mit der Schirme geſchlagen zu haben. Maher und Haag behaupteten, ſich überhaupt nicht an der Affäre beteiligt zu haben. Mayer will ſich deshalb auch an der Kaſerne gewehrt haben. Das Gericht er⸗ achtete nur Schratterer und Maher ſtrafbarer Handlungen für über⸗ führt und verurteilte Schnatterer wegen Beleidigung zu einer Geld⸗ frrafe von 20 M. und wegen Körperverletzung zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 8 Wochen, Maher wegen Körperverletzung zu einer Geldſtrafe von 30 M. Von der Anklage des Widerſtands und der Beleidigung wurde Maher freigeſprochen. Feuerio. Sonntag, den 31. Jannar, abends 8 Uhr 11 Min. findet im Bernhardushofſaale die beliebte große karnev. Jubiläums⸗ Herren⸗Sitzung ſtatt, in welcher die be⸗ kannten„Feuerio⸗Büttenamateure“ und Künſtler Gr. Hoftheaters unſer„Hängſchloß“ betreten.— Vor unſerer Damen⸗Sitzung iſt da unſer Beſtes in der Karnevalſaiſon zu erwarten, wie auch die Kaiſergrenadierkapelle unter Herrn Muſikdirektor Max Vollmers Leitung immer mit vorzüglicher Muſik aufwartet. Unſere neuentdeckten Sterne mögen als in„größerer Oeffent⸗ lichkeit“ Auftretende als vielverſprechend erwähnt ſein und da ſie ſich in den kleineren Habereckſizungen bisher bewährten, dürften ſie gegen unſere bekannteren Herren, zum Teil Jubilare und Verfechter der Pfälzer Eigenart, einen guten Stand haben. Mit dem„Couplet“ iſt einer der Beliebteſten betraut und weil dem humoriſtiſchen Lied durch einen hervorragenden Sänger Rechnung getragen iſt, kann es ſich in dieſer großen Sitzung nur um unterhaltende karnevaliſtiſche Darbietungen handeln. Herr Kökert, Heinrich Weinreich, Joſ. Bieber, dieſes 2———————̃— wicht ing Alltagsleben herabgezogen haben will und jeden Ton id jede Note aus dramatiſchen Notwendigkeiten herangegangen erklärt.— Wie man ſieht, eine hübſche Kollektion von verſchieden⸗ artigen Meinungen, die die„Strich“⸗Frage noch ziemlich lanze aktuell erſcheinen laſſen dürfte. Ansgrabungen bei Bern. In der Enge bei Bern wurde im vergangenen Jahre unter Leitung des Muſeumsdirektor Widmer⸗ Stern der Begräbnisplatz einer römiſchen Anſiedlung aus den beiden 1. Jahrhunderten der Kaſſerzeit mit Brand⸗ und Skelettgräbern aufgedeckt. Beſondere Aufmerkſamkeit verdienen, wie wir dem„Cicerone“, einer Halbmonatsſchrift für Kunſt⸗ ſammler, entnehmen, die zahlreichen, in Größe und Farbe ſehr derſchiedenen Glasfunde, unter denen einige entzückende Toiletten⸗ fläſchchen und ausgezeichnet glaſierte Glasſchalen hervorragten. Unter den Tongefäßen ſei ein urnenartiger, 31,5 Zentimeter hoher Krug hervorgehoben. Auch kleine Tonlampen, Toilettengegen⸗ ſtände und Kinderſpielzeug wurden gefunden. An Bildwerken wurden vier ganze Figuren, Statuetten weiblicher Gottheiten, ausgegraben und drei Büſten, von denen die eine deutliche Spuren chewaliger Bemalung zeigte. Alle dieſe Gegenſtände ſind aus weißer Terrakotta; ſehr ſchön iſt ein Terrakottateller von ſiebzehn Zentimeter Durchmeſſer mit hochgewölbtem, voll⸗ ornamentierten Rand und einem voll herausgearbeiteten Frauen⸗ lopf in der Mitte, der augenſcheinlich früher als Wandſchmuck diente. Die Funde, zu denen auch eine Anzahl von Schmuck⸗ 5 5 gehören, wurden im Berner Hiſtoriſchen Muſeum auf⸗ geſtellt. Maxim Gorki unter Anklage. Gegen Maxim Gorki iſt, wie aus Petersburg gemeldet wird, eine Unte rſuchung ein⸗ eingeleitet worden, da er ſich in ſeiner ſchriftſtelleriſchen Tätig⸗ keit eines Verbrechens gegen die ſittlichen An⸗ ſchauungen ſchuldig gemacht haben ſoll. Das Vergehen wird in ſeiner Erzählung„Mutter“ gefunden, die zum erſten Male in der Zeitſchrift„Snanje“ zum Abdruck gelanate. Die Anklage i ſoeben gegen ihn erhoben worden. 4 Daunheim, 30. Jaunar:- Dreigeſtien ſteht allem vor. Wir laden zum gefl. Befach dieſer größeren Sitzungen ergebenſt ein. Jubiläumsorden gibt's noch D und bitten durch ſolchen um gefl. Unterſtützung unſerer Feueriojubiläums⸗Karnevalzugskaſſe. Eintrittskarſen M. 1 im Vorverkauf in Zigarrengeſchäften, Verkehrsverein und bei den Elferräten, abends an der Kaſſe 30 Pf. Aufſchlag.„Neig'fahre 'heert.“(Aus der Feueriokanzlei.)] * Aus Ludwigshafen. Der 48 Jahre alte Taubſtumme Adam Franz aus Biſſersheim ſtürzte geſtern Nachmittag 5 Uhr im hieſigen Hauptbahnhofe auf dem Perron zu Boden. Der be⸗ dauernswerte Mann fiel auf das Geſicht und brach bei dem Sturze das Naſenbein, außerdem erhielt er am rechten Auge eine ſchwere Verletzung und mußte ſich nach der erſten ärzt⸗ lichen Hilfeleiſtung ins Städtiſche Krankenhaus begeben.— Der als bermißt angemeldete Junge wurde geſtern durch die Ver⸗ öffentlichung in den Zeitungen in Mannheim ermittelt. Ein Bäckermeiſter in Frieſenheim gelangte zur Anzeige, weil er Brod mit einem Mindergewichte von 180 bis zu 280 Gramm ver⸗ kaufte. Das beanſtandete Brod wurde beſchlagnahmt. Aus dem Großherzogtum. oc. Schwetzingen, 28. Jan. Die Steuerkapi⸗ talien der Stadtgemeinde Schwetzingen haben ſich gegen⸗ über dem Vorjahre um 1 264 940 M. gleich 3,58 pCt. ver⸗ mehrt. Sie betrugen im Jahre 1908 34 557240 M. und für das Jahr 1909 35 822 180 M. Heidelberg, 29. Jan. Der Stadtrat erklärt ſeinen Beitritt zu der Petition des Deutſchen Städtetages an den Reichs⸗ tag in Betreff der Einführung der geplanten Reichsſteuer auf Gas und Elektrizität. Nach der vom Gr. Steuer⸗ kommiſſär gefertigten Darſtellung der dem Umlageausſchlag für das Jahr 1909 zu Grunde zu legenden Steuerwerte u, Ste uer⸗ anſchläge haben ſich letztere gegenüber dem Vorjahre um ins⸗ geſamt 29 505 061 M. vermehrt. Davon entfallen auf Liegenſchafts⸗ ſteuerwerte 7 368 306., auf Steuerwerte des Betriebsvermögens 8 676 300., auf Steuerwerte des Kapitalvermögens 11 926 600 Mark und auf Einkommenſteueranſchläge 1 538 855 M.— Ein⸗ gebrochen auf dem Neckar unterhalb der Karl Theodor⸗Brücke ſind geſtern Nachmittag fünf Knaben im Alter von 10—14. Jahren, ſie wurden jedoch von einem hinzukommenden Manne wie⸗ der herausgezogen. Karlsruhe, 28. Jan. Ein zwanzig Jahre alter Hausburſche, der in einer Wirtſchaft des Stadtteils Mühl⸗ burg angeſtellt geweſen war, verübte heute morgen Selb ſt⸗ mord. Dem Sausburſchen war gekündigt worden und ſein Nachfolger ſollte aufziehen. Als dieſer das Zimmer ſeines Vorgängers betreten wollte, fand man die Tür verſchloſſen. Während man nun daran ging, die Tür zu erbrechen, gab der in dem Zimmer noch anweſende Hausburſche einen Schuß auf die Tür ab; die Kugel blieb aber im Holz ſtecken. Gleich darauf ſprang der Burſche aus dem im fünften Stock des Hauſes gelegenen Fenſter in den Hof, woſelbſt er mit zer⸗ ſchmettertem Schädel tot liegen blieb. Der Grund des Selbſtmords iſt noch nicht aufgeklärt. Freiburg, 28. Jan. ſich der 10 Jahre alte Sohn der in der Hummelſtraße wohn⸗ haften Ehefrau des Gerbers Johann Blattnick an die Deichſel eines angekoppelten, mit Eis beladenen, etwa 70 Ztr. ſchweren Laſtwagens und turnte daran. Als das Gefährt die Friedrichsbrücke paſſierte, ließ ſich der Knabe plötzlich fallen, wadurch ihm das linke Vorderrad über den Rücken führ. So⸗ dann warf er ſich auf den Rücken und das linke Hinterrad ging ihm nun über Bruſt und Hals. Der Tod trat auf der Stelle ein. Schopfheim, 29. Jan. Zum Fall Meier wird dem „Markgr. Tgbl.“ von gut unterrichteter Seite mitgeteilt, daß die frühere Annahme, unter den von Meier monatelang zurückbehal⸗ tenen Geldern befinde ſich auch ein Poſten von 4000 M. für das Kriegerdenkmal, nicht zutrifft. Jene Summe ſoll ſofort nach der Uebergabe abgeliefert worden ſein. Dagegen iſt als abſulut richtig feſtgeſtellt, daß die übrigen drei Poſten im Geſamtbetrag von 3800 Mark erſt nach etwa 5 Monaten von Meier herausgegeben wurden. Abgeſehen bon den Zinſen iſt alſo der Stadt bezw. den betr. Kör⸗ berſchaften ein Verluſt nicht erwachſen. Was die Angelegenheit der Vermögensverwaltung Ballh⸗Säckingen betrifft, wegen welcher wohl bauptſächlich die Verhaftung erfolgt iſt, ſo werden als fehlend bald geringe, bald recht hohe Summen genannt. Da es bei der Unord⸗ nung, die Meier offenbar in der letzten Zeit der Ausübung ſeines Berufes als Rechtsanwalt einreißen ließ, auch für den Unterſuch⸗ ungsrichter nicht leicht ſein wird, Klarheit zu ſchaffen, ſo wird man gut tun, die kurſierenden Gerüchte mit Vorſicht aufzunehmen. *Konſtanz, 29. Jan. Hauptmann ten Hoet, Chef der 1. Kompagnie unſeres Infanterie⸗Regiments Nr. 114, der mit ſeiner Kompagnie bei dem großen Brande von Donaueſchin⸗ gen Hilfe leiſtete, erhielt vom Großherzog das Ritterkruz 2. Kl. mit Eichenlaub des Ordens vom Zähringer Löwen. Der Feldwebel Mutſcheller der 1. Kompagnie wurde durch Verleihung der ſilbernen Verdienſtmedaille ausgezeichnet. *Konſtanz, 28. Jan. In der Maſchinenfabrik von Holz u. Kempter hier ereignete ſich eine Exploſion flüſſigen Eiſens, bei der der verheiratete Eiſengießer Gramm ſo ſchwere Verletzungen erlitt, daß er bald nach ſeiner Ver⸗ bringung in das ſtädtiſche Krankenhaus verſtarb. Der Verunglückte war erſt 38 Jahre alt und Vater von drei kleinen Kindern. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Frankental, 28. Jan. Herr Kommerzienrat Joh. Klein hielt bei der Kaiſersgeburtstagsfeier der Ver⸗ einigten Militärvereine am 28. Januar folgende bemerkenswerte Anſprache: Ich habe unlängſt auf der Reiſe nach Oſtindien und Ceplon geſehen, daß die Engländer ungeheure Reichtümer aus ihren Kolonien ziehen. Oſtindien allein iſt größer als ganz Eu⸗ ropa. Während wir uns früher zu Hauſe herumgeſchlagen haben, haben die Engländer die Welt erobert. Trotz alledem haben wir eine bedeutende Handelsflotte. Unſere Paſſagierdampfer ſind die beſten der Welt und werden von allen Nationen vorgezogen. Wir müſſen unſere Handelsflotte und unſere Küſtenſtädte ſchützen und brauchen dazu eine mächtige Kriegsflotte. Die Engländer raten uns zwar, wir ſollten im Intereſſe unſerer Finanzen unſer Geld ſparen. Aber wenn wir Schiffe bauen, berwenden wir unſer heimiſches Material und beſchäftigen unſere Arbeitskräfte, welche wir ſowieſo ernähren müſſen, ob ſie etwas tun oder müßig gehen. Tarum bin ich für eine ſtarke Kriegsflotte. Unſer Landheer ſteht auf einer Stufe höchſter Aus⸗ bildung und größter Macht. Solange wir unſere Wehrkräfte in beſtem Stand halten, werden es unſere Nachbarn nicht wagen, uns anzugreifen und liegt es ſomit in unſerer Hand, den Frieden zu erhalten. Ich geſtatte mir auf unſexre ungeſchmälerte Wehr⸗ kraft an Maſſer und zu Land ein Hoch auszubringen und ich bitte Geſtern nachmittag hängte beigetragen hat, die Sie, mit mir einzuſtimmen in den Ruf zUnſere glorreiche Armte⸗ und unſere junge aufſtrebende Marine, ſte leben hoch.“ Sportliche Nundſchau. Winterſport. * Eiskockey⸗Wettſpiel. Heute nachmittag ½ Uhr findet auf den Eisplätzen des Lawn⸗Tennisklubs, hier ein Eiskockey⸗Wettſpiel zwiſchen den Mannſchaften des Lawn⸗Tennisklubs Mannheim und des Frankfurter Sport⸗ klubs, Forſthausſtraße ſtatt. * Rodelſport in Heidelberg. Aus Heidel⸗ 'erg wird uns vom Verkehrsbureau telegraphiert: Seit halb acht Uhr andauernder Schneefall. Am Königſtuh! Rodelbahn. Von Tag zu Jag. — Ein Poſträuber. Düſſeldorf, 30, Jan. In dem Poſtamte in der Schadowſtraße wurden geſtern abend einer Frau, die Geld einzahlen wollte, von einem hinter ihr ſtehenden jungen Manne acht Hundertmarkſcheine entriſſen. Der Räuber rannte in den Hofgarten, überſprang die Eis⸗ fläche eines Weihers und entkam ſeinen Verfolgern unerkannt, Abgetriebene Fiſcher aufgefunden. Zuider⸗See, 30. Jan. Die auf einer Eisſcholle abge⸗ triebenen Fiſcher ſind alle aufgefunden. Sie haben 24 Stun⸗ den ohne Nahrung und nur notdürftig bekleidet auf offenem Meere zugebracht. DBrand einer Papierfabrik. Marburg, 30. Jan. Wie die„Oberheſſiſche Zeitung“ meldet, iſt die Papierfabrik von Max Grohſe niedergebrannt Letzte Nachrichten und Telegramme. * Budapeſt, 29. Jan. In einer heute abgehaltenen Sitzung des parlamentariſchen Bankausſchuſſes erklärte Miniſterpräſident Dr. Wekerle, daß die Verhand⸗ lungen mit der öſterreichiſchen Regierung über die Ban k⸗ frage in der nächſten Woche eröffnet werden. Die Regierung beaſichtige, dem öſterreichiſchen Kabinett eine Kartellbank vor⸗ zuſchlagen. Ueber die Einzelheiten dieſes Vorſchlages könne er ſich zur Zeit jedoch nicht außern. Referent Ludwig Holle erklärte, daß, falls eine Kartellbank errichtet werden ſolle, jede der beiden Banken ein geſondertes Bankkapital, eine geſonderte Organiſation und eine böllig unabhängige Leitung des Kredit⸗ weſens beſitzen müſſe. Graf Arwed Taleki erklärte, man ſolle eine ſelbſtändige Bank errichten, da man nach Gutdünken ein Kartell abſchließen lönne oder nicht. Der Ausſchuß faßte keinen endgültigen Beſchluß, ſondern vertagte die Sitzung in die zweite Hälfte des Monats Februar, punkt die Regierung vielleicht in der Lage wäre, Mitteilungen über die Verhandlungen mit Oeſterreich zu erſtatten. *Paris, 30. Jan. Die franzöſiſche Regierung hat be⸗ ſchloſſen, dem Kapitän Birms des untergegangenen amerika⸗ niſchen Poſtdampfers„Republik“, der bei dem Zuſammen⸗ ſtoß dieſes Schiffes mit der„Florida“ durch ſeinen Mut und ſeine Kaltblütigkeit ſo viel zur Rettung der Paſſagiere Rettungsmedaille zu verleihen. Paris, 30. Jan. Aus Poitier wird gemeldet, daß die 2 Hufſchmiede des 20. Artillerie⸗Regimentes den Dien ſt verweigerten. Die Militärbehörden ordneten eine Unterſuchung an. Paris, 30. Jan. Wie der„Figaro“ meldet, hat Kaiſer Wilhelm den Fürſten Radolin beauf⸗ tragt, einen Kranz am Grabe Coquelins nieder⸗ zulegen * Paris, 30. Jan. Dem„Matin“ zufolge beabſichtigt Vorlage zu unter⸗ der Marineminiſter dem Parlament eine wonach der Bau von 6neuen Panzerſchiffen breiten, in Angrfif genommen werden ſoll. Die Geſamtkoſten werden auf 330 Millionen veranſchlagt, doch ſoll durch eine ent⸗ ſprechende Verteilung der Kredite das Marinebudget jährlich nur um 38—46 Millionen vermehrt werden. 100 Menſchen durch einen Erdſturz getstet. Ceuta, 29. Jan. Eingeborene aus Tetuan berichten, daß das Dorf Romara, das 500 Kilometer landeinwärts am Abhang des Gebirges liegt, durch einen Erdſturz zerſtört wurde. Unge⸗ fähr 100 Perſonen wurden getötet ader verletzt. Berliner Prahtbericht. 85[Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 30. Jan. Eine geſtern Freitag nachmittag in Stuttgart abgehaltene Proteſtverſammlung der württem⸗ bergiſchen Brauer und Wirte nahm eine Reſolution gegen die Erhöhung der Brauſteuer an, weil durch deren Einführung zahlreiche Brauereibetriebe zugrunde gerichte! würden. Die Landwirtſchaft und die Nachlaßſtener. Berlin, 30. Jan. Der Lokal⸗Anzeiger meldet aus Breslau: Die ſchleſiſche Landwirtſchaftskammer proteſtierte gegen die Erhebung der Nachlaßſteuer. Der anweſende Ober⸗ präſident äußerte, er trete aus voller Ueberzeugung dafür ein, nicht aber etwa, weil er wegen ſeiner amtlichen Stellung ſeinen Nacken beuge. Bei der Finanzreform handele es ſich um Sein oder Nichtſein des Staates, welcher im Falle einer Ab⸗ lehnung des Geſetzes in eine unhaltbare politiſche und finan⸗ zielle Lage komme. TLondoner Prahtnachrichten. (-Von unſerem Londoner Bureau.) OLondon, 30. Jan. Der Perſonendampfer Maure⸗ tanka“ hat ſeine letzte Reiſe nach Newyork mit 2 neuen Turbinen zurückgelegt, welche die Geſchwindigkeit des Schiffes noch mehr erhöhten. Am Sonntag ſteigerte der Dampfer die Stundenleiſtung auf 27 Knoten und am Mitt⸗ woch war die Durchſchnittsgeſchwindigkeit 25 Knoten. Dann aber ſetzte ein heftiger Sturm ein, ſodaß dieſe Geſchwindig⸗ keit nicht aufrecht erhalten werden konnte. OLondon. 30. Jan. Daily Mail bringt ein Tele⸗ gramm ihres Korreſpondenten aus Dijibuti am Golf von Aden, in dem verſichert wird, daß ſich der Geſundheitszuſtan des Kaiſers Menelik wieder gebeſſert habe. Die Gerüchte von einer lebensgefährlichen Krankteit ſeien über⸗ baubt übertrieben geweſen. bis zu welchem Jeit⸗ 8— Eeeeeeeee ,, ,,, — inne- — 2 Sd% — SKFH SSSe „nn re de m. Man uhe! cͤc- 5 General⸗Anzeiger.(Merttaablart.) 8 Aus dem Großherzogtum. *St. Ilgen, 29. Jan. Dem Feuer zum Opfer fiel geſtern nachmittag die dem Inhaber des Reſtaurants eeee, Adam Buſch, gehörige Scheune nebft zugehöriger Stallung und Werkſtätte. Auch die angrenzende, dem Schwager des Herrn Buſch Herrn Steinmann, gehörige Scheune brannte bis auf die Umfaſ⸗ ſungsmauern nieder. Die Scheunen waren mit Heu nd Stroh dicht angefüllt. Den angeſtrengten Bemühungen der erſchienenen drei Wehren von St. Ilgen, Nußloch und Sandhauſen gelang es nach ca einſtündiger Tätigkeit, das Feuer einzudämmen und die be⸗ machbarten Wohnhäuſer, die bereits geräumt worden waren, zu ſchützen. Die Entſtehungsurſache des Feuers iſt unbekannt, jedoch kird vermutet, daß es von ſpielenden Kindern angelegt worden iſt. *Walldorf, 29. Jan. In voller Geſundheit durften Land⸗ wirt Peter Kempf und deſſen Ehefrau Marie geborene Zimmer⸗ mann von Plankſtadt das ſeltene Jubiläum der goldenen Hochzeit feiern, umgeben von 7 Kindern, 34 Enkelkindern und einem Urenkel. Herr Bürgermeiſter Abel, begleitet von den Stadt⸗ räten, erſchien um 12 Uhr im Hauſe des Jubilars, um dem lang⸗ ſährigen früheren Mitglied des Stadtrates die Glückwünſche der politiſchen Gemeinde darzubringen und die vom Großherzog geſtif⸗ tete filberne Medaille zu überreichen. Bei der kirchlichen Einſegnung des Jubelpaares in unſerer evangel. Kirche wurde dem Jubilar als einſtigem treuen Mitgliede des evangel. Kirchengemeinderats von Herrn Stadtpfarrer Hagmaier eie wertwvolle Traubibel mit Goldſchnitt überreicht. o. Hockenheim, 29. Jan. Das 4jährige Kind des Bäckers Jakob Hoffmann fiel auf dem Heimweg von der Kin⸗ derſchule in den Kraichbach und ertrank. o0. Kenzingen, 29. Jan. Kurz vor der Durchfahrt des 11 Uhr⸗Schnellzuges ſprang auf Station Kippenheim ein Kind des Bahnwärters Hoch auf den Bahnkörper Der Bahnwartablöſer Schaub erkannte die Gefahr und wollte das Kind retten Beide wurden vom Schnellzuge erfaßt un getötet. 5 8* Pfalz, Heſſen und Umgebung — Darmſtadt, 29. Jan. Bei Kainsbach i. Odenwald fand man heute vormittag den 44 Jahre alten ledigen Knecht Johann Geiſt vom Schafhof bei Brensbach ermordet auf. Er wollte ſich in Michelſtadt eine Stelle ſuchen, und iſt auf dem Wege anſcheinend überfallen worden. Die tödliche Wunde ging vom Hinterkopf bis zur Stirne und iſt ihm ſcheinbar mit einem Baumpfahl beigebracht worden. Der Tat verdächtig ſind 2 Beſenbinder, die bis jetzt noch nicht er⸗ griffen ſind GWerichtszeitung. * Mannheim, 29. Jan.(Strafkammer IV.) Borſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Hummel. Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Staatsanwalt Hoffarth. In der borigen Woche hatte ſich die Strafkammer mit einem Beleidigungsprozeß unter Chemikern zu beſchäftigen. Heute gab es ein Seitenſtück dazu aus der Kategorie der In⸗ genieure. Kläger war der früher bei der Badiſchen Geſellſchaft zur Ueberwachung von Dampfkeſſeln angeſtellt geweſene In⸗ genieur Eduard Krafft in Freiburg, Beklagter der Ober⸗ ingenieur jener Geſellſchaft, Friedrich Pitſch in Mannheim. Der Fabrikant Stinen in Säckingen hatte, wie er ſagt, auf Rat von Beamten der Geſellſchaft zur Ueberwachung von Dampfkeſſeln einen alten Keſſel reparieren läſſen. Als ihm dann hinterher die Genehmigung zur Wiederaufſtellung des Keſſels verſagt wurde, führte er bei der Geſellſchaft Beſchwerde und drohte mit Regreßklage. Mit wendender Poſt erhielt der Fabrikant von dem Oberingenieur die Antwort, wenn ihm zur Reparatur des Keſſels geraten worden ſei, ſo ſei das auf Nach⸗ läſſigkeit und Sachunkenntnis des bei ihm tätig geweſenen Ingenieurs Krafft zurückzuführen. Dieſer Vorwurf bildete den Gegenſtand der Klage. Vom Schöffengericht war Pitſch zu einer Geldſtrafe von 50 Mark verurteilt worden. Er hatte dagegen Berufung eingelegt. Ein vom Vorſitzenden angeregter Vergleichsvorſchlag wurde vom Privatkläger abgelehnt. Der Vertreter des Beklagten,.⸗A. Dr. Seiler, beantragte in erſter Linie Abweiſung der Klage wegen Verjährung, in zweiter Linie Freiſprechung, da der Oberingenieur auf Grund ſeines Materials habe annehmen müſſen, daß der beanſtandete Rat von dem Privatkläger erteilt worden ſei, und Pitſch, der einer Regreßklage gegen ſeine Geſellſchaft vorbeugen wollte, in Wah⸗ rung berechtigter Intereſſen gehandelt habe. Der Vertreter des Privatklägers,.⸗A. Schumacher(Heidelberg) beantragte Beſtätigung des Urteils des Schöffengerichts. Ingenieur Krafft habe den Rat nicht erteilt und wenn er ihn erteilt hätte, wäre die beleidigende Kritik, die der Oberingenieur an ihm geübt, nicht verdient geweſen; denn der Fabrikant hätte noch gar keine weiteren Schritte unternommen, um die erſte Ver⸗ waltungsmaßnahme zu bekämpfen. Das Gericht hob das erſte Urteil auf und ſprach den Beklagten frei. Der Beklagte habe in Wahrung berechtigter Intereſſen gehandelt. Er wollte ſeine Geſellſchaft vor einer Regreßklage von ſeiten des Fabrikanken Slinen bewahren. Daß der Angeklagte die Abſicht hatte, den Privatkläger zu beleidigen, dafür ſei kein Beweis geführt. Es ſei möglich, da beide Männer auf geſpanntem Fuße mitein⸗ under ſtanden, ein Beweis ſei nicht erbracht. Es müſſe alſo der Berufung ſtattgegeben werden. Aber Ausdrücke, wie ſie in dem Briefe an Stinen enthalten waren, ſollte ein Mann von der Bildung und Stellung des Angeklagten nicht gebrauchen, zumal ſie einen beſonders ſchlechten Beigeſchmack durch die per⸗ ſönlichen Differenzen der beiden Parteien erhielten. Volkswirtschan. Von der Handelskammer. Das Verzeichnis der Kaiſ. Deutſchen Konſulate im Auslande und das Ver⸗ zeichnis der Konſuln im Deutſchen Reich für das Jahr 1909, zuſammengeſtellt im Auswärtigen Amt des Deutſchen Reiches, können auf dem Bureau der Handelskammer eingeſehen werden.— Vertrauliche Mitteilungen über„Regierungs⸗ ljieferungen in Niederländiſch⸗Indien“ können Intereſſenten auf dem Bureau der Handelskammer erhalten. Beendigung eines aufſehenerregenden Prozeſſes. ſtreitigkeiten zwiſchen Kathreiner u. der Kaffeehandels⸗ geſellſchaft in Bremen finden ihre Erledigung da⸗ durch, daß Kathreiners die Kaffeehandelsgeſellſchaft durch 600 000 Mark bar und 350 000 M. in Liegenſchaften entſchädigen. Aus der Delkredere⸗ und Treuhand⸗Aktiengeſellſchaft in Frauk⸗ iſt das bisherige Verwaltungsmitglied Dr. Schneider aund Hat de Seiung der unter der Mitwirkung der Die Prozeß⸗ 1Gerſte nach Großbritannien ſchaft übernommen. Dieſe arbeitet mit 2 Mill. Mark und hat Zweigſtellen in Augsburg und Nürnberg. In die Frankfurter Geſellſchaft, die ihr Kapital auf 1,5 Mill. Mark erhöht, ſollen dem Vernehmen nach Herr Stinnes⸗Mannheim und Kommerzienrat Dr. Bartling⸗Wiesbaden eintreten. Die Geſellſchaft befaßt ſich auch mit der Diskontierung von Buchforderungen. Zu gleichent Zweck ſollen noch verſchiedene, teils Zweigſtellen, teils ſelbſtändige Geſellſchaften ins Leben gerufen werden, ſo in Köln, Düſſeldorf und Stuttgart. 2 Zentralverband der deutſchen Herrenkleider⸗Fabrikanten. Man ſchreibt uns: In der füngſt ſtattgehabten Delegierten⸗Verſammlung des Verbandes ſtanden, wie„Fabrik und Groſſiſt“(Der Manufak⸗ turiſt) meldet, Satzungsänderungen, ſozialpolitiſche Fragen und insbeſondere die neuen Zahlungsbedingungen der Zanella⸗Konven⸗ tion zur Beratung. Man war allſeitig darüber entrüſtet, daß die Zanella⸗Konvention am 1. Jannar d. Is. neue verſchärfte Beding⸗ Ungen beſchloſſen und ohne jede vorherige Fühlungnahme mit der Kundſchaft in Kraft geſetzt habe. Beſonders abfällig wurde kriti⸗ ſiert, daß die Konvention auf eine bezügliche Vorſtellung hin den ſüddeutſchen Kleiderfabrikanten geantwortet hat:„Es beſtehe keine Organiſation der Abnehmer, mit der man habe verhandeln können.“ Demgegenüber wurde darauf hingewieſen, daß im Zentralverbande der deutſchen Herrenkleiderfabrikanten ſchon an ſich der größte Teil der Kundſchaft der Zanella⸗Konvention vereinigt ſei, und daß außer⸗ dem die Groſſiſtenſchaft der Branche den gleichen Proteſt erhoben habe. Es wurde beſchloſſen, hinfort keinerlei Beſtimmungen der Konvention mehr anzuerkennen, die nicht nach vorheriger Fühlung⸗ nahme mit dem Zentralverbande zuſtande gekommen ſeien. Auch ſoll die ſofortige Aufnahme gemeinſamer Verhandlungen mit dem Ziele entſprechender Abänderung der neu ausgegebenen Beſtim⸗ mungen gefordert werden. Deutſche Petroleum⸗Geſellſchaft. In. der geſtern bei der Deut⸗ ſchen Bank in Berlin abgehaltenen Aufſichtsratsſitzung der Deutſchen Petroleum⸗Geſellſchaft wurde beſchloſſen, eine Dividende von 5 Prozent(wie i..) auf das Kapital von 20 000 000 M. vor⸗ zuſchlagen. Der Geſchäftsbericht teilt mit, daß die Unternehmungen, an welchen die Geſellſchaft hauptſächlich beteiligt iſt, ſich im Be⸗ richtsabſchnitt weiterhin befriedigend entwickelt haben. Die Haupt⸗ verſammlung findet am 20. Februar ſtatt. *** Telegraphiſche Börſenberichte. Effekten. * Brüſſel, 29 Jamuar.(Schluß⸗Kurſe). Kus vom 28 29. 4% Braſilianiſche Anleihe 189209.75 4% Spaniſche äußere Anleige(Exterieurs) 5„ e 93 75 93.75 Türeeennn 8 176.200176.— Diionaßßfsfsfss 8——1—— Luxemburgiſche Prince Henribahngn]616.— Wärſehen eret—.—1453.— New⸗Nork, 29. Januar. Kurs vom 28. 29. Kurs vom 28. 29. Geld auf 24 Std. Texas pref. 74 ½% 73 Durchſchnittsrat.—8 2— Miſſouri Pacific 70 ½ 69/ do. letzte Darleh. 2— 1/ NationalRailroao Wechſel London of Mexilo pref. 60 Tage 484.95 485.10 do. 2 ud. pfd.—— Cable Transfer. 487.80 488.— New Pork Zentral 128¼ 127 ½ Wechſel Paris 516 /8 516 ¼ Nework Ontario Wechſel Berlin 95¹ 95 ½% and Weſtern 48% 47/8 Silber Bullion 51 ¼ 51.,½ Norfolk u. Weſt. o 91 ½% 90 ½ 4%.⸗St. Bonds 120 ½ 120 ½ Northern Pacifie 138% 138 ½ Atchiſon New. 4% 100 ½ 100 ¼ Color. South. pref. 81— 81— North. Pac. 2% Bd. 74 75—[Pennſylvania 132 ½ 132¼ do. 4% Prior. Lien. 103 ½ 103 ¼ Reading comm. 133% 183— St. Louis u. San do. 1 ſt. pref. 89, 90— Francisco ref. 4% 88— 88— Rockgslandcomp 24% 24— Atchiſ. Topeka u. Aimer. Loc. C. 56 ½% 56 ½ Santa Fe comm. 99 ½ 104—St. Louis u. San do. do. pref. 104% 99 ½ Francisco 2 p. 39%/& 39 5/ Baltimore⸗Ohio e. 111/ 111, Southern Pacific 119— 118— Canada Pacific. 172 ½% 171½ South. Railway c. 25 /½ 25 ½ Cheſapeake⸗Ohto 63 6 62 do. pref. 62— 61 ¼ Chicago⸗Milw. 149 ½ 148 ½% UnionPacific com. 177% 177 do. Northweſt. c. 176— 175— do. pref. 94 ½% 95— Chicago Term.pfſd.——-——[Wabasb. pref. 48 48 Denver u. Rio⸗ Amalgamated Grande comm. 38 ½% 49 ¼ Americas Sugar. 131¼ 129— do. do. 82— 81%½ American Tin. Erie comm. 30% 30% Can pref. 73⁰ 173— do. 1 ſt. pref. 46— 46¾ Anaconda Copper 45% 44/ Great Northern 142— 142—General Electrie 152½ 153 ½ Illinois Zentral 145— 144—Tenw.Coal u. Jron———— Louisviue Nachv. 121 ½ 121 ½% U. St. Steel Corprce. 54½ 2 Miſſouri Kancas do. do. pfd. 114— 113¼ u. Texas comm. 42 ½ 42 ½ Valparaiſo, 79 Januar. Wechſel auf London 12˙%½, *** Produkten. New⸗Nork 29. Januar. Kurs vom 28. 29. Kurs vom 28. 29. Baumw.atl.Hafen 9,000 19.000 Schm. Roh. u. Br.) 10.15, 10 25 „ atl Golfh. 28.000 24.000] Schmalz Wilcoy 1015 10.25 „ im Innern 20.000.0% Talg prima City 6 6*¹ „ Exp. u. Gr. B. 16.000 67.00 e.17.17 „ Exp. n. Kont. 15.000.009 KaffeegtioNo. 7lek. 775 70 Baumwolle loko 10.—.85 do. Januar.90.90 do. Januar 960—.— do. Februar.90.90 do. Februar.60.51] do. Mã.—.— do. März.69.59 do. Apri.05.05 do. April.62.51] do. Mat.10.10 do. Mai.61.50 do. Junt.—.95 do. Junt.54.44] do. Jul:.—.95 do. Juli.53.43 do. Auguſt.90.85 do. Auguſt 986.33 do. Sept..85.80 do. Oktbr,.33.27 do. Okt..75 65.70 Baumw. i. New⸗ do. Nopbr..75.70 Orl, loko 957⁸ 9 5% do. Dezb..75.70 do. per Jan..64.54 Weiz. red. Wint. II. 110 ½ 110% do. per Sept..71.69 do. Mai 110 ½ 111/ Petrol. raf. Caſes 10,98 10.98 do. Jult 104 ½% 104 ½ do, ſtand white. do. Septbtr. 70 70½ New Pork.75.75 Mais Mat 70% 0 Petrol. ſtand. whtt. do. Juli 70— 69 Philadelphia.70.70 MehlSp. Wleleare.05.05 Perl.⸗Crd. Balane.78.78 Geteidefrachtnach Terpen. New⸗Hork 45— 45— Lwvervool 1 7 do. Savanah. 41% 41 ½ do. London 171 15 Schmalz⸗W. ſteam 10.— 10.05] do. Antwerv. 1. 1¼ do. Rotterdam 4 14 47. New⸗-Nork, Freitag, 29. Januar. Pacific⸗Küſte. Caliſor⸗ niſche und Oregon⸗Verſchiffungen. 5 Dieſe Woche Vor. Woche Weizen nach Großbritannienn 4900 Tonn 3 Tonn. do. nach dem Kontinen* 25 Mehl nach Großbritannien— Faß Faß 2„** 16009 Tonn. Tonn 5. Seite. Liverpool, 29. Jan ar. Schluz. Weizen roter Winter k. ruhig 22. 25. Di Per edß 708˙0. der MuũMt!t!%% Mais ruhig Bunter Amerika pe) Mär:(4/ 5/4ʃ% La Plata per Mat 57⁴V— 5/4% London,„The Baltio“ 29. Januar Tel.) Schluß Weizen ſchwimmend: Käufer und Venkäufer reſerviert. Verkauft: 1 Ladung Roſario or Sta. Fe full Outt R. T. 63 lbs., per Febr./März zu 3603, per 480 lbs. 5 1 Teilladung Südruffiſcher unterwegs zu 39/—, 480 lbs. 1 Teilladung Barletta rot full OQutt. R.., 62½ lbs., per Jau zu 55/561½, ver 480 lbs. 1115 Teilladung. 62 Ibs. per Jan./Febr. zu 35/½—854/½, per 480 Mais ſchwimmend: feſt aber nicht lebhaft. Verkauft: 5 1 Teilladung Odeſſa full Outt, r. t. per Jan. zu 26/71½, per 482 lbs. Verſchiegene Teilladungen La Plata gelb S. S. r. k. per April/ Mai zu 28.7½—23/8, per 480 Ibs. 1 gl. Teilladung per Mai Juni zu 23/6 per 480 lbs. 1 Teilladung buntei Amerikaner nach u. H. unterwegs zu 257 N ver 480 lbs. Gſerſte ſchwimmend: ſtetig bei kleiner Nach rage. Eiſen und Metalle. London, 29. Januar.(Schluß.) Kupfer, willig, per Kaſſo 58..8 3 Monate 59..6, Zinn, will. per Kaſſa 124..— 3 Monale 126..6, Blei ruhig, ſpaniſch 13..6, engliſch 13.10, Jink feſt, Gewoͤhnliche Marken 21.12.6, ſpezial Marken 22.10, Glasgow, 29. Januar. Roheiſen, ſtetig, rants, per Kaſſa 48.%, per Monat 48.7. Amſterdam, 29. Jan. Banca⸗Zinn, Tendenz! ſtet, loro 76 1 Möddlesborough war⸗ Auction 76½. New⸗Nork, 29. Jan. Vor Kurs 5 Heute Kupfer Superior Ingots vorrätig. 141412 14/1420 Aiun Stissns.. 278712712 Roh⸗Eiſenam Northern Foundry No ay. Tonne 1675/1725 1675/1728 Stahl⸗Schienen Waggon frei öſtl. Frbr. 28.— 28.— *** Mauuheimer Produktenbörſe. Au der heutigen Börſe waren angeboten,(La Plata Provenienzen dreimonatlich. ſonſtige Provpenienzen gegen netto Kaſſa) in Mark, per Tonne, Eif. Rotterdam, 20.01 80.ö1. Weizen rumän. 76/77 kg ſchwimmend 168 4 16842 15 9 8 1785⁴ 173%%/ 7„ nach Muſter„ 167—170 167-170 „ Ulka 9 Pud 30/35 ladend 172˙5 172½ 0 hd 10 174 ½5 174¹ „ Azima 10 Pud 5 1181-184181—184 „ 10„ 50 184—186184—180 „ La Plata Bahia Blanka 80 kg ladend 170 169% 85„„ Ungarſaat 80„„ 170 169% „„„ Roſaria Santa F 78 kg Jan. 170-172 170171 „„ per Jan. Fehr. 167·169 167—169 „Redwinter II Dezember— „ Kanſas II 5— Roggen ruſſiſcher“ Pud 10/15 ladend 138 1 nordd. 71/2 kg per Januar 119-123119—128 Fuktergerſte ruſſiſche 58/59 Pg. Apr il⸗Mai 1156 5 116 116 Hafer ruſſiſcher 46/47„ Jan./ Febr. 111 5 5 748„ 1¹⁴ „ Oa Plata f. a. g. 46/47 Kg. 5 10² „„ 1*„„ 49„ 1* 103 Mais„„ gelib r. t. April⸗Mai 115 „„„ k. t. ſchwimmend 124%½ 19⁴ „ Amerikaner mixed. Januar 120 ½ 120½ Novoroſſick ſchwimmend.— 5 Waſſerſtandsnachrichten im Nonat Januar. Pegelſtationen Datum: vom NRhein: 25 26. 27. 28 29. 30[ Bemerkun 1————————— Wouffaun J2,64 2,51 Waldsbut ‚ 5 Hüningen!)„„„ J0,95 0,92 0,90 0,88 0,85 0,81 Abds. 6 Uhr Kel..58 1,54.51 ,50 1,46 1,45 N. 6 Uhr Lauterburg 2882 268 Abds. 6 Uhr Magaun 33.,89 3,29 3,25 3,22 8,19 8,16 2 Uhrtr Germersheim 271 2,„53-P. 12 Uhi Manzuheim.32.21.12 2,05 2,01 1,94 Morg. 7 Uhr Mainz 3 33 0,33 0,22 0 12 0,05 6,02 Bingeen—15 10 Uhr Nanwbbdbbd. J1,43 1,34 1,22 1,12 1,04 1,01 2r HMoblenz 11,81 1,58 10 Ur Köln—— 1,73„32 2 Uhr Nuhrort 11,09 0,58 0,38 6 Uhr vom Neckar: Naunheim 2,42 2,29.20.13 2,08 203] V. 7 Uhr Heilbroun 10,50 0,38 0,40 0,2 0,39 0,40. 7 ) Windſtill, heiter,— 7 0. eeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Wiiternugsbeobachtung der metegrologiſchen Station Maunheim. 5 2 55 2 „ S 82———5 Datum Zeit 8 8 82 8 5 28 8 3388 Bemmk⸗ 8 328 SA 3r 8 unge m 2 3 53 8 29. Jan. Morg. 7762,07 ſtill 29.„ Mutg. 2 760,2—0,6 S2 29.„fubdds. 9,%758,7—4,0 S2 8 30, Jan. Morg..750,5—2, S4 0,1 Schnee Höchſte Temperatur den 29 Januar— 0,5% Tlefſte 85 vom 29./30. J nuar—.6 5 Mutmaßliches Wetter am 31. Januar und 1. Februar. Jü Sountag und Montag iſt größtenteils heiteres und trockenes, ſowie kaltes Wetter zu erwarten. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelde für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Müllenrn 9 2. — General⸗Anzeiger. Mittag latt.) Mannheim, 30. Jannar. e e 2 75 e Aneeee„ Sönnlein Rheingold Amerika“ 1900 ν 19047˙ Zahrgang. Sekauntmachung. Seſtannſmackung. Badiſch⸗Chaß⸗Lolh ingſſe er Die für die Gemeinde Wall⸗ ſtadt von der Städt. Spar⸗ kaſſe Mannheim errichtete Aunahmeſtelle für Sparein⸗ lagen iſt dem Herrn Adam Troppmann, Schreinermeiſter, Hauptſtr. 55 übertragen worden. Bei dieſer Annahmeſtelle können für eine Perſon und während einer Woche Ein⸗ lagen zunächſt in Beträgen bis zu 200 Mark vollzogen werden. Die Annahmeſtelle iſt für das Publikum täglich während der üblichen Ge⸗ ſchäftsſtunden geöffnet und wird zur regen Benützung empfohlen. 32181 Mannheim, 26. Jan. 1909. Städtiſche Sparkaſſe. Schmelcher. Bekunnmmachung. Aufgebot von Pfandſcheinen. Es wurde der Antrag geſtellt den Piandichein des Städt. Leih⸗ amts Manneint Lit. Nr. 69900, vo 24. Aoril 1907, welcbher angeblich abbanden ge⸗ kommen in, nach 8 28 der Leib d itsſatzungen ungültig zu en klären. 32183 Der Inbaber dieſes Pian ſcheius bird hiermit auftze ordert ſeine Anſprüche unter Vorlage des Pfandſcheines unerhalb viei Wochen vom Tage des Er⸗ ſcheinene dieſer Bekannt nachung au gerechnet eim Städt. Leth amt, Lit. 0 5 Nr. 1, geltend zu machen, widrigemalls die ſtraft⸗ loseiklärung oben genaunten Ptandſchenes errolgen wird. Mannherin. 28. Ja uar 1909. Städt. Leihaut. Die Feld⸗ und Waſſerfagd der Gemeinde Mörſch— 5200 Morgen groß— wird am Donnerstag, 4. Februar 1909, nachmittags 1 Uhr im Gemeindehauſe dahier auf weitere 6 Jahre verpachtet. Die näheren Bedingungen werden am Verpachtungstage bekannt gegeben. Den Wild⸗ ſchaden ühernimmt die Ge⸗ meinde. Das Jagbgebiet iſt von der Bahnſtation Frankenthal in 20 Minuten zu erreichen. Mörſch(Pfalz), den 26. Ja⸗ nuar 1909. 5610 Die Lieferung des Bedarfs an Breunholz, Petroleum u. Dochtband für das Rech⸗ uungsjahr 1909 ſoll am Samstag, den 13. Febr. 1909, vormittags 11 Uuhr im Ge⸗ ſchäftszimmer der unterzeich⸗ neten Verwaltung— Kaiſer Wilhelm⸗Kaſerne— wyſelbſt auch die Bedingungen zur Einſichtnahme aufliegen, ver⸗ geben werden. 5626 Garniſou⸗Verwaltung Maunheim. Bekunptmachnꝛa. Am Donnerstag, 4. Febr. 1909, vormittags 9 Uhr be⸗ ginnend, verſteigern wir an Ort und Stelle das ſich bei der Säuberung des Wald⸗ parkes Neckarau ergebende Holz öffentlich an den Meiſt⸗ bietenden. 32177 Zuſammenkunft an der Brücke am Eingang in den Waldpark Neckarau beim Bellenkrappen. Mannheim, 28. Jau. 1909. Städt. Tiefbauamt: Eiſenlohr. 2N Hol⸗Nerſteigerung. Großh. Forſtamt Maun⸗ heim verſteigert aus dem Do⸗ mänenwald Diſtrikt J„Herr⸗ ſchaftswald“ Abt. 2, 4, 5 u. 6 auf der Gemarkung Sand⸗ hofen am Montag, 1. Febrnar d. Is., vormittags 210 Uhr im Rathaus in Sandhofen mit Borgfriſt: 13 Ster forl. Rollen, 387 Ster forl. Prügel, 5900 forl. Wellen. Nähere Auskunft eriteilt Waldhüter Herbel in Sand⸗ hofen. 5590 Breunbolz⸗ Berſteigerung. Donnerstag, 4. Febrnar 1909, von 9 Uhr vormittags an, merden auf dem Rathauſe zu Viernheim aus verſchiedenen Domanialwald ⸗ Diſtrikten verſteigert: Scheiter, Rm: 5 Buche, 32, Eiche u. 5,2 Kie⸗ fer: Knüppel, Rm: 9,4 Buche, 26,9 Eiche u. 147,6 Kiefer; Reiſig, Wellen: 300 Buche, 700 Eiche(Aſtreiſ.) 3910 Eiche (Stangenreiſ.), 30 Kiefer(Aſt⸗ reiſ.) u. 13 860 Kiefer(Stan⸗ genreiſ.) Das zum Ausgebot kommende Kiefern⸗Scheit u. Kuüppelholz iſt meiſt Dürr⸗ holz. 561¹ Viernheim, 27. Jau. 1909. Großherzogl. Oberförſterei Gilerverlehr. Am 1. Februar 1909 tritt ein neuer Gütertarif für den Verkehr der Eiſenbahnen in Elſaß⸗Lothringen mit den Badiſchen Staatseiſenbahnen einſchließlich der badiſchen Nebenbahnen im Pivatbe⸗ trieb in Kraft. Turch den neuen Tarif wird der ſüdweſtdeutſche Ver⸗ bands⸗Gütertarif, Heft 4 (Reichsbahn⸗Baden) vom 1. September 1901 ſowie der bisher beſonders ausgegebene „Tranſittarif für die Beför⸗ derung von beſonders be⸗ nannten Gütern“ vom 1. Juni 1904 aufgehoben und erſetzt. Gleichzeitig wird der allgemeine Teil J1 des ſüd⸗ weſtdeutſchen Verbandsgüter⸗ tarifs vom 1. Auguſt 1901 für das Gebiet des neuen Tarifs außer Geltung geſetzt. Deſſen Beſtimmungen ſind teils in den neuen Tarif teils in das „Gemeinſame Heft für den Wechſelverkehr deutſcher Ei⸗ ſenbahnen untereinander“ übergegangen. Der neue Tarif enthält im weſentlichen die Beſtimmun⸗ gen und Frachtſätze des ſüd⸗ Schirme Ihr Vorteil wenn Sie Spezial- geschäft kaufen. weſtdeutſchen Tarifhefts 4. Das zie debe⸗ iſt jedoch für durch die Einbeziehung der badiſchen Nebenbahnen in Herren en ee 5 en Frachtſätzen bringt der* Tarif neben verſchiedenen,.50 auf inzwiſchen eingetretenen.75 Entfernungskürzungen beru⸗ 328 henden Ermäßigungen, auch.9 Erhöhungen, die ſich auf Ent⸗.75 fernungsänderungen aus An⸗ 5 laß von Nenvermeſſungen bis und Neubauten gründen. In Mke, 50.— Mk. den e e mit Schrm ausgerechneten achtſätzen An⸗ M 1 b n überſtiegen dieſe Erhöhungen Fabrik 2 For 8 nicht den Betrag von 1 Pfg. für 100 kKg. Einige Ausnahmetariſe ſind weggefallen, weil ſie in den letzten Jahren nicht benſitzt. würden. Der Tarif iſt zum Preis von 2,30 bei unſerem Ver⸗ kehrsbureau verkäuflich, 5620 Karlsruhe, 28. Jan. 1909. Großh. Generaldixektion der 8 Einziges, von allen Aerzten veroxdnetes Staatseiſenbahnen. 1 Wir ſuchen per ſofort Tele⸗ Absoluter Erfolg. Garantie. Sjähr. Praxis. phon⸗Auſchluß zu überneh⸗ Heslchtsdümpfe, Gesichtsmassage, men u, erbitten Angebote u. 3 Nr. 2021 an die Expedition dieſes Blattes. Ausgekämmtes Haar wird 0 5, 6 Mammheirn. 01, 4 Heidelbergerstrasse nsben Engelhorn& Sturm. Breite im Café W MNannheim. Tuch- Versteigerung. 0. 4. Montag, den 1. Februar und fol gende Tage, nachmittag, 2 Uhr. wird im Auftrag ein grosses Tuchlager, mebrere hundert Fabrik este, daranter beste, hochmodern Original engl Stoffe ür Herrenamzüge, Pale'ots, Hosen. Dam nkostüme und Röcke gegen bur zu Taxpfeisen verste gert. 5625 Vormittags ab 9 Uhr Besich- tigung und Kauf zu Versteigerungs- preisen. 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Roman von Georg Wasner. (Nachdruck verboten.) 12 Fortſetzung). Das Wetter hielt aus, am folgenden Tage war er wie⸗ draußen im Walde, malte unter Vogelgeſang und Bienengeſumm mit neuen Kräften, am dritten auch, und am vierten war das Bild fertig. Das heißt, ſaweit die Leinwand mit Farbe bedeckt ſein ſollte, war ſie es. Irgend etwas ſtimmte aber nicht, das mußte ex ſich nun doch ſagen. Es waren viel Farben darauf, un⸗ geheuer viel, aber daß ſie in ihrer Geſamtheit ein Stück Wald darſtellen ſollten, das erſchien ihm nicht recht zweifellos. Das Graue da freilich konnte nur ein Buchenſtamm ſein und der gelbe Klecks ein Sonnenfleck, auch daß das Grüne unten Raſen und oben Laub ſei, mußte ſeiner Meinung nach jeder ein⸗ ſehen, ſchon der Verſtand ſagte es ihm ja, aber zuſammen ging das Ganze doch nicht. Nach weiterer Prüfung war er überzeugt, die Schuld müſſe an der nicht genügend berückſichtigten Per⸗ ſpektive liegen. Das tröſtete ihn wieder. Am Nachmittag nahm er das Bild zu Hauſe von neuem vor, und nun erſchien es ihm gar nicht ſo ſchlecht. Er verliebte ſich ſo⸗ gar ein wenig darein, und nach einigem Schwanken holte er ſeine Schweſter Eva, um ihr Urteil zu hören. Bepor er ſie aber vor die Leinwand treten ließ, ſetzte er ihr auseinander, daß es ſein erſter Verſuch wäre und daß ſie dieſen Umſtand natürlich berück⸗ ſichtigen müßte. Dann gab er ſie erwartungsvoll frei. Und Eva ſtand und ſtand und ſagte nichts. Schließlich dauerte es ihm zu lange, und er fragte:„Nun, Evel, gefällt's Dir nicht?“ „O ja, gewiß, Fritz,“ antwortete ſie ſchüchtern. „Aber?“ „Was ſoll es denn ſein?““! 8 „Das ſiehſt Du nicht?“ „Nein, ſei nicht böſe, nur „Aber, Evel!“ Er trat an das Bild und fuhr an den Stäm⸗ men mit dem Finger herunter:„Da, ſieh doch genan hin. Was zann denn das nur ſein? Und hier unten das Grün und oben und dazwiſchen das Gelb. Und dann hier und da das Braun und hier oben das Blan Na?“ „Ja, aber vielleicht irr ich mich.“ „Ach, wo.“ „Ein Tepipch, Fritz?“ Er wandte ſich ab..„Du verſtehſt auch gar nichts“. 8 parxt. 1071 „Ach.“ Er zuckte mit den Schultern. Endlich ſagte er es ihr aber doch...„Buchenwald.“ „Buchenwald?“ Wieder ſah ſie auf das. Werk..„Du, das kann es auch ſein.“ *** Einige Wochen ſpäter wußte Fritz, woran es gelegen hatte, daß ihm ſein erſter Verſuch und dann noch weitere ſo mißglückt waren. Er wollte jetzt nicht mehr gleich auf einmal einen ganzen Wald malen, ſondern begnügte ſich mit einem Baum oder einer Gruppe, einem Stückchen Geſtrüpp oder ein paar Blumen. Er warf auch nicht mehr flüchtig den Umriß hin und ging dann ſofort zur Farbe über, ſondern zeichnete erſt ſorgfältig, prüfte, was wichtig, was unwichtig war, ließ hier einen Fleck entſtehen und dort, und wog ab, ab die Nuancen auch zueinander ſtanden. So verfloß ihm das zweite Jahr, und als wieder Oſtern da war, hatet er die ihm zur Verſetzung in die Malklaſſe geſtellte Aufgabe, eine Wendeltreppe perſpektiviſch von verſchiedenen Seiten aus zu behandeln, glänzend gelöſt und ſollte nun nach den Ferien Schüler Unverfährs werden. Fritz blickte mit nicht geringer Neugier ſeiner Tätigkeit in der höheren Klaſſe entgegen, wobei er nicht weiter darüber nach⸗ grübelte, daß ein großer Teil dieſer Spannung auf den nun in Ausficht ſtehenden engeren Verkehr mit dem Direktor kam. Der war in der erſten Zeit nach ſeinem Eintritt mehrmals im Orna⸗ mentenſgal geweſen, war bei dieſem und jenem ſtehen geblieben, am längſten aber immer doch bei ihm, hatte ihm trotz Wettengels deutlich geäußerter Unzufriedenheit gezeigt, wie es beſſer gemacht werden könnte, und auch ſonſt ein freundliches Wort mit ihm ge⸗ ſprochen. Mit der Zeit aber hatten dieſe Beſuche aufgehört, und er hatte ihn nur noch gelegentlich im Hauſe oder auf der Straße getroffen und ſich mit einem kurzen Zuruf oder einem vertrauten Nicken begnügen müſſen. Doch ſo wenig das auch war, Fritz' Schwärmerei für Unverfähr tat es keinen Abbruch, und immer hatte er nach einer ſolchen Begegnung verſtärkt das Gefühl, das ihm bei ſeinem erſten Beſuch ſchon gekommen war, der Profeſſor meine es gut mit ihm. Das vergalt er ihm in ſeinem Herzen. Ein wenig Stolz auf dieſe nur empfundene Auszeichnung war auch dabei, jedenfalls fühlte er ſich in einem Rapport zu ihm ſtehen, und dieſer Umſtand hatte häufig genug ſeine Gedanken beſchäftigt und immer wieder ſeine Erwartung geſpannt. Was er eigentlich aber vermutete, würde er wohl kaum haben ſagen können, nur war es gewiß nicht Unangenehmes. Die Folgezeit gab ihm wohl recht, aber auch jetzt war es wieder nur ſein Empfinden, nicht ſein Verſtand, das ihm den Beweis eines beſtehenden Intereſſes erbrachte. Unverfähr war zu allen ſeinen Schülern gleich. Er lobte unparteiiſch jeden, der etwas Gutes geleiſtet hatte, tabdelte ebenſo ohne Anſehen der Sei doch nicht böſe... Was ſoll es denn ſein?“« Perſon und wandte immer die gleiche Mühe und den gleichen Mannheim, 8 6, 37. unter Garantie für ſicheres leichtes Erlernen narttviatz Weldner-Nitzseho 1, 1 Beginn des Kursus am 13. u. 1. Jed. Menats. Feinſte Referenzen. Grundſicher Unterrioht in Stenographie, Maſchinenſchreiben, Buchführung u. Schönſchreiben. oise Friehr. Burckhardts Nachſ.(A. Oberheiden) eprüfter Lehrer der Stenograptzie Fernſprecher Nr. 4301. 5, 8. ſchinenarbeiten u. ſtenogr. Aufnahmen. Ernſt beim Korrigieren auf, ſehr im Gegenſaß zu Wettengel, der, wenn es ihm nicht paßte, nur mit einem kurzen„Miſerabel“ oder „Unglaublich dumm“ vorübergegangen war. Aber wenn Fritz ſich hierüber auch klar war, aus dem auch bei ſcharfen Verweiſen noch freundlich auf ihm ruhenden Blick und daraus, daß der Profeſſor gleichſam wie abſchwächend ihm dann die Hand auf den Arm legte, fühlte er doch wieder eine Beſonderheit heraus, und das ließ in einen DTadel auch da ruhig ertragen, wo er ihn nicht verdient zu haben glaubte. Im übrigen war es ja ein ſo großer Hochgenuß, hier in dieſer Klaſſe zu arbeiten. Gefaulenzt wurde nicht, auch nicht Allotria getrieben, das verbot ſich als etwas ganz Selbſtver⸗ ſtändliches, obgleich Unverfähr einen Scherz, ſelbſt wenn er derb war, liebte. Es ging ein großer freier Zug durch den ganzen Unterricht. Und wenn er ſie vor einem Bilde oder draußen in der Natur auf eine beſondere Schönheit, auf eine ſeltene Fein⸗ heit aufmerkſam machte, ſelbſt darüber in Entzücken geriet, ſie, die er bald Du, bald Sie nannte, mit fortriß, dann wußte Fritz, daß die Begeiſterung, die er auf den Geſichtern der anderen leuchten ſah, nicht am wenigſten auch auf dem ſeinigen glänzte, und in einem ſolchen Augenblick wäre er bereit geweſen, alles zu tun, was der Profeſſor von ihm verlangte. Wieder verging ihm die Zeit wie im Fluge. Anderthalb Jahre war er nun auch ſchon auf dieſer Klaſſe, als ſein Vater ganz penſioniert wurde. Etwas brummte der Oberſtleutnant zwar, aber im allgemeinen fand ihn und mit ihm die ganze Familie dieſer neue Wechſel erheblich ruhiger als jener frühere. Eine Ueber⸗ raſchung bereitete er ja nicht, und was die Verhältniſſe der Kinder btraf, ſo hatte ſich in ihnen mittlerweile ſo viel geklärt, daß ihre Zukunft keine allzu großen Sorgen mehr machte. Fritz würde auch künftig nicht viel koſten, hatte mit ein paar Zeichnungen ſogar ſchon eine Kleinigkeit verdient, und Eva beſuchte ſeit einem Jahr das Seminar und ſollte Lehrerin werden. Dazu kam, daß faſt vom erſten Tage ſeiner Dienſtloſigkeit ab ſich Pretzwitz einer Liebhaberei hingegeben hatte, in der er ganz aufging, dem Angel⸗ ſport, und ſo war eigentlich der Umzug in eine dreihundert Mark billigere Wohnung die einzige bemerkbare Folge der neuen Ver⸗ hältniſſe. Auch für Frau von Prellwitz, die nun ſchon lange wieder ruhig geworden war. Damals, als vor bald vier Jahren Mann und Sohn von Unverfähr zurückgekommen waren und ſie als vollzogen hatte hören müſſen, was ihr in der Verzweiflung ihres ſeeliſchen Zuſammenbruches ohnehin ſchon für erledigt ge⸗ golten, hatte ſie ſich in den erſten Stunden vor Scham nicht ein⸗ mal überwinden können, nach den Einzelheiten des Beſuches zu fragen. Sie hatte hingenommen, was man ihr geſagt, und war ſtumm geblieben. 5, 8. Bureau ſ. Schreibmaf Fortſetzung folgtl, 4 IDI —— — ereeeereeeereeee, ee M—— 30. Jannar. 7. Seite Verfauf von Hof. Peſahandlung Eir. Scſſcenalle. Pe Ewaren Teleph. Bo. Gegrundot 7815 Zu ermdssigien SCrelsen. ͤ ˙²˙ Ä Gr. Hof⸗ u. Nalio dual-Theater annheim. Samstag, den 30. Jau. 1909. 29. Vorſtellung im Abonnement D. Kabale und Liche. Trauerſpiel in 5 Akten non Schiller. Regiſſeur: Euul Reiter. Perſenen: Praſident von Walter, am Vale eines deutſchen Fürnen»Haus Godeck Ferd naud, ſein Sohn, Mafor Georg Köbler Hofmarſchall von Nalb„Alexander Kökert Lady Melfocrd, Favoritin des Fürſien.Belty Ullerich Wurm. Hausſecreäl des Praſidenten 3 iner, Stadenuſikant. Carl Schreiner Denen Fraun Juie Sanden Lou ſe, deſſen Tochter 8 5 Sovhte, Kaun erfungter der Lady 8 Jenny H otter Ein Kain erdiener des Furſen.„ Farl Nen ann⸗Hoditz En Kaumerdieuei der Lady. Paul Beeda D ener des Praſidenen Karl Lobeitz „ Wurm. Richard Hauſer rom Stadttheater in Brünn als Gau. „% Luiſe Gertrud Langfelder vom Stadt⸗ theater in Le pzig als Gal. Verſchiedene andere Dener, ſowohl der Lady als des Präſidenten Gen ichts diener. Kaſſeneröff. halb 7 utzr. Anfung? Uhr Ende geg 40½ Uhr. Nach dem 2. Akt findet eine größere Paufe ſtatt. Kleine Preiſe. ———— Ne 12S———— perlidd Theater Mannbheim- 5687 Samstag, den 30. Januar, abends 8 Uhr Die Dollarprinzessin. Sonntag, den 31. Januar, nachm. 3½ Uhr Ermässigte Preise Ermäüssigte Preise Gastspiel: Valy Pank. 12 Jockeyklub. abends 8 Unr: Ein enm Josef Lübenau E 5, 16. Ateller für Tneater-Malerei E., 16. Spezialität: Karneval-weko ationen. Anfertigung von Fereins-Theater-Bühnen. 3148 — Bill. Ue, prompte Bedicnung. Lübaret Apollo„Intim“ Allabendlich I1—2 Uhr Mannheim bei Nacht!l eute Samstag Zunter Nünstler-Abend Sonferenoier: Ranne ⸗ Kasinosaal Freitag, den 5. Februar 1909, abends 8 Uhr Alte, deutsche Lieder und Balladen zur Laute Robert Kothe. Zweites, völlig neues Programm. 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Behrens, Sachſe, Hue und ihn vorher 3u einer Konferenz zuſammenberufen hat, um die der Interpellation zugrunde liegenden Klagen zu beſprechen, und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die Regierung auch in Zukunft bei Arbeiterfragen Fühlung mit den Vertretern der Organiſationen nehmen möge. Die K gen über die„ſchwarzen Liſten“ reichen lange Jahre urück. Die„ſchwarzen Liſten“ gefährden die Exiſtenzen er Arbeiter auf das ſchwerſte. Der Zechenverband begnügt ſich aber nicht mit dieſer ungeſetzlichen Maßnahme, ſondern er greift auch zu ſehr bedenklichen Mitteln, um die Koalitions⸗ reiheitder Arbeiter zu unterbinden. Vor allem kommen hier die Eiſen⸗ und Kohlenſchwerinduſtrie in Betracht. Was will man mit dieſen Mitteln erreichen? Ein zu häufiger Arbeiter⸗ wechſel ſoll vermieden werden. Dieſes Ziel ift gewiß zu begrüßen, und die Arbeiter ſind ihrerſeits auch gern bereit, mit den Zechen⸗ beſitzern zuſammen zu beraten, um einen ſtetigen Arbei⸗ terſtand zu erhalten. Aber von Verhandlungen mit den Ar⸗ beitern wollen ja die Zechenherren nichts wiſſen. Ich wäre der erſte, der es ſcharf verurteilen würde, wenn Arbeiter aus reinem Uebermut ihre Arbeitsſtelle verlaſſen würden. Das geſchieht aber Rur ſelten. Für den hohen Belegſchaftswechſel ſind vielmehr ganz undere Gründe maßgebend, vor allem die mangelhaften Lohn⸗ und Arbeitsver Itniſſe. Und hieran ſind die Zechenbeſitzer doch nicht gang unſ huldig. Oft verleiten auch einzelne Zechenbeſitzer die guten Arbeiter anderer Werke zum Kontraktbruch, indem ſie ihnen hohe Löhne verſprechen.(Hört! Hört! im entrum.) Am meiſten veranlaßt jedoch die gange Art, wie im Ruhrrevier gearbeitet wird, die Arbeiter zu m Verlaſſen der Arbeit, Fördern! Fördern! das iſt die Parole, die von oben herab gegeben kwird. Dazu kommt ein in ganz abgefeimter Weiſe ausgebautes Prämie nſyſtem, das zu erhöhter Arbeitsleiſtung antreiben ſoll. Dabei iſt doch der Bergbau an und für ſich ſchon eine ſo ge⸗ fährliche Arbeit, daß man die Arbeiter nicht in ſolcher Weiſe chikanieren ſollte. Die„ſchwarzen Liſten“ verſtoßen gegen den freien Arheitsvertrag, und wir können daher verlangen, daß die Grubenbeſitzer mit dieſen Praktiken aufhören. Auch im Ruhrrevier müſſen die Arbeiter zu gleichberechtigten Faktoren bei der Schaffung des Arbeitsvertrages werden. Es kann nicht ſo weiter gehen, daß die Arbeitgeber ihre wirtſchaftliche Macht dazu mißbrauchen, um Tauſenden von Arbeitern die Arbeitsmög⸗ lichkeit zu nehmen. Das iſt eine Ueberſpannung des Autoritätsprinzips, die mit Entſchiedenheit zurückge⸗ wieſen werden muß. Es wäre nur die Frage zu unterſuchen, ob in den„ſchwarzen Liften“ nicht eine Umgehung der Beſtimmung der Gewerbeordnung zu erblicken iſt, die den Arbeitern die Frei⸗ zügigkeit garantiert.(Sehr richtig!) Außerdem wird durch die Aiſten den Arbeitern vorſätzlich ein Schaden duge⸗ fügt, von dem allerdings die Arbeiter ſelbſt meiſt nichts wiſſen. Es wird ig niemandem geſagt, wenn er auf die Liſte kommt! Hier muß die Geſetzgebung eingreifen.(Beifall im Zentrum.) Recht ſchlecht behandelt man auch die Beamten. Aus dem Bun de der techniſch⸗induſtriellen Beamten will man ſie heraus haben. 500 Mk. Belohnung ſollen ſie erhalten, wenn ſie dem Bund den Rücken kehren. Das iſt eine nichtsnutzige Hand⸗ lungsweiſe. In Oberſchleſien iſt bei Grieſches Erben jetzt eben eine ſolche Verfolgungspraxis im Gange. Auch dem Steiger⸗ herband will man aus Leben. Jedes Ehrgefühl erſtickt man in den Beamten, und dann verlangt man noch Pflichttreue. Der Kampf gegen die Beamtenverbände wird aber ſicher⸗ lich ebenſo erfolglos verlaufen, wie der gegen die Gewerkſchaften. Die Unternehmer ſollten die Dinge nichk auf die Spitze treiben; ſie ſollten ſich hüten, ihre gut geſchulten Beamten und Arbeiter noch weiter zu verbittern.(Beifall im Zentr. und bei den Soz.) Staatsſekretär v. Bethmann⸗Hollweg: Bevor ich auf das tatſächliche Material eingehe, das mir von berſchiedenen Abgeordneten in dankenswerter Weiſe zur Ver⸗ fügung geſtellt worden iſt, muß ich die rechtliche Seite der Frage behandeln. Die Vorſchriften der Gewerbeordnung, die das Koalitionsrecht regeln, enthalten keine Beſtimmungen dahin, daß ſich die eine Partei in den Lohnkämpfen beſtimmter Mittel gegen⸗ über der anderen Partei nicht bedienen darf. Die betreffenden Beſtimmungen in den§88 152 und 153 beziehen ſich auf die Maß⸗ regeln, welche gegen die Mitglieder der eigenen Partei angewendet werden. Man kann alſo nach dem Gange der neueren Recht⸗ ſprechung ſagen, daß die Maßregeln, die von der einen Koalition gegen die andere angewendet werden können, teils nach dem Zivil⸗ recht, teils nach dem Strafrecht beurteilt werden müſſen. Zu dieſem Gebiete gehören auch die Ausſperrungen, und die ſind generell nach unſerem Zivil⸗ oder Strafrecht nicht verboten. Auf dieſem Standpunkt ſteht die heutige Judikatur, wenn es auch eine Zeit gegeben hat, wo man den durch Arbeiter gegen Gewerbetreibende angewendeten Boykott als groben Unfug be⸗ ſtraft hat. Die Anſicht des Vorredners, daß das Sperrſyſtem, Wenn es von Arbeitgebern angewendet wird, einen Verſtoß gegen die Gewerbeordnung in ſich ſchließt, kann ich als richtig nicht teilen. Wenn in der Gewerbeordnung von Merkmalen gefprochen wird, die dem Zeugnis nicht beigefügt werden dürfen, und wenn es auch in der Rechtswiſſenſchaft und in der Judikatur noch aweifelhaft ſein mag, ob man darunter nur Angaben poſitiver oder auch negativer Natur zu verſtehen hat, ſo handelt es ſich bei den ſchwarzen Liſten doch unzweifelhaft um Schriftſtücke welche neben den Zeugniſſen hergehen, alſo von dem in Betracht kommenden§ 113 nicht getroffen werden. Ver. ſchieden von der geuerellen Zuläſſigteit des Sper ſhſtems iſt die Frage, ob feine Anwendung nach den Beſonderhelten des eingelnen Falles den Talbeſtand eines Vergehens darſtellt, etwa den der Beleidigung oder gar ein Verſtoß gegen die guten Sitten in Betracht kommt, für den ein Schadenerſatz * Zetrährt werden muß. Beides iſt u etfelhaft möglich. So wird man bon einer Beleidigung Meshen Benen, wenn der Aufnabme eine weitere⸗-allgamsine Urſache eines Arbeiters in eine ſchwarze Liſte eine beſonders abfällige Charakteriſierung beigegeben iſt. Ebenſo kann man auf der anderen Seite nach einer Erkenntnis des Verliner Landgerichts einen Verſtoß gegen die guten Sitten als borliegend erachten, wenn die Ausſperrung bis zum Ruin der wirtſchaftlichen Exiſtenz des Arbeiters durchgeführt wird. Das ſind aber Einzelerſcheinun⸗ gen, die an dem Grundſatze, daß das Sperrſyſtem an ſich zu⸗ läſſig iſt, nichts ändern. Das Syftem, nach dem die Arbeitgeber ſich untereinander die Namen ſolcher Arbeiter, mitteilen, die ſie nicht einſtellen oder die ſie entlaſſen wollen, iſt von den Arbeitgebern nicht frei erfunden worden, ſondern iſt eine Folge wirtſchaftlicher oder ſozialer Zuſtände. Wirtſchaftlicher namentlich dann, wenn durch die Ausſperrungen einem übermäßigen Wechſel in der Belegſchaft durch Kontraktbruch vorgebeugt werden ſoll. Sozialer Natur kann das Syſtem ſein, wenn es ſich gegen die Zugehörigkeit zu beſtimmten Organiſationen richtet. Eine bedeutende Rolle ſpielen bei den Ausführungen gegen die ſchwarzen Liſten immer die Verhältniſſe des Zech en⸗ verbandes in Eſſen. Wie bereits im November b. FJ. hier im Reichstage mitgeteilt wurde, hat der Zechenverband die Be⸗ ſtimmung, daß Arbeiter, die auf einer Zeche kontraktbrüchig ge⸗ worden ſind, auf keiner anderen Zeche mehr angenommen werden. Als Kontraktbruch wird angeſehen, wenn ein Arbeiter drei oder mehrere Male hintereinander willkürlich die Schicht verſäumt hat oder wenn er ſonſt ohne Grund die Arbeit niedergelegt hat. Nach dem Material, das mir über das Magdeburgiſche⸗ al⸗ liſche Revier mitgeteilt wurde, ſind von 1898—1902 334 Ar⸗ beiter auf die ſchwarzen Liſten geſetzt worden. Davon 211 als aus⸗ ſtändig anzuſehen, ſie ſollen Kontraktbruch egangen haben, 38 haben ſich widerſetzlich gezeigt uſw. We gen Zugehörigkeit szu einer Organiſation iſt keiner auf die Siſte gekommen. Im Ruhrgebiet und im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Gebiet ſind die Zahlen größer. Hier müſſen alſo beſondere Ur⸗ ſache vorliegen. Man hat zum Teil ſchlechte Lohnverhältniſſe und ſchlechte Behandlung der Arbeiter als Grund hingeſtellt, und ſolche Verhältniſſe werden unzweifelhaft vorkommen. Aber die Geſamterſcheinung begründet man damit nicht. Von anderer Seite iſt auch darauf hingewieſen worden, daß viele Fälle von Kontraktbruch darauf zurückzuführen ſind, daß die Arbeiter dem Steuerexekutor entgehen wollen. ier liegt viel⸗ leicht auch ein Grund zu einer allgemeinen Erklärung. Gerade im weſtlichen Induſtriegebiet iſt die Arbeiterſchaft keine homogene. Es gibt dort viele fremdſprachige Elemente, die im jugendlichen Alter ohne ölonomiſchen Halt an anderen in das Gebiet kommen und die wegen der Verſchiedenheit der Sprache, der Sitten und des Bildungsſtandes ſchwer feſtwurzeln. Dieſe liefern ein zahlreiches Kontingent der Anſteten Arbeiter, Als für den Kontraktbruch wird an⸗ wie das Gedinge gemacht wird. Man klagt darüber, daß die Intereſſen der Arbeiter nicht gnügend ge⸗ wahrt werden, daß das Gedinge verſpätet gemacht wird uſw., ſo daß der Arbeiter vielfach gezwungen iſt, bei einem ſchlechteren Gedinge eine Zeitlang auszuhalten. Mir iſt es bisher nicht gelungen, dieſe Fragen aufzuklären. Ich bi. indeſſen mit der preußiſchen Bergverwaltung ins Benehmen getreten und behalte mir vor, bei anderer Gelegenheit darauf zurückzukommen. Ein ſehr weſentlicher Grund für Kontraktbrüche iſt auch das Jganz ungewöhnlich geſpannte Verhältnis, das namentlich in letzter Zeit in dem weſtlichen Induſtriegebiet zwiſchen Unternehmern und Arbeiterſchaft beſteht. Ich kann hier nicht kritiſch darauf eingehen, wer die Schuld daran trägt. Betonen möchte ich nur, daß in der Arbeiterbewegung den Arbeitern die Möglichteit des jederzeitigen Stellenwechſels, die Freizügigkeit, immer als beſonders hohes Gut geſchildert wird. Gleichzeitig haben auch viele Führer der Arbeiterbewegung alle von Unter⸗ nehmern getroffenen Einrichtungen, die bezwecken, ſich einen feſten Stamm von Arbeitern zu ſichern, auf das heftigſte bekämpft. Wenn ſo tendenziös der Haß gegen alles, was Unter⸗ nehmer heißt, genährt wird, dann kann man ſich nicht wundern, wenn die Sucht, heute hier, morgen dort zu arbeiten, immer mehr zunimmt.(Sehr richtig! rechts) Dapurch wird natürlich auch der Kontraktbruch gefördert. So iſt denn in den weftlichen In⸗ duſtriebezirken eine ungeheure Fluktuation der Arbeiterſchaft ein⸗ getreten, die ſich nicht auf die Bergwerke beſchränkt. Die wirt⸗ ſchaftlichen Schäden, die ein ſolches unſtetes Verhältnis für die Unternehmungen und für die Sicherheit mit ſich bringt, ſind ja be⸗ kannt. Da iſt es nur allzu begreiflich, wenn ſich das Unternehmer⸗ tum gegen dieſe Fluktuation der Arbeiterſchaft zuſammenſchließt, und wenn es ſchließlich zu dem Syſtem der Ausſperrungen ge⸗ kommen iſt. Druck erzeugt eben Gegendruck. So iſt man bei dieſen Ausſperrungen aber nicht bloß bei der Bekämpfung des Kontrakthruches geblieben, man hat auch Arbeiter auf die Liſten geſetzt, die agitatoriſch hetzten. Man iſt zum Kampf gegen die Zugehörigkeit zu beſtimmten Organiſationen gekommen. Nun ruft man nach der Geſetzgsbung. Dieſer Ruf iſt von beiden Seiten erhoben worden. Der Geſetzgeber ſoll gegen die⸗ jenigen Maßregeln einſchreiten, die als erträglich angeſehen wer⸗ den, ſolange ſie von kleinen Verbänden getroffen werden, die man aber als ungeheuren Druck empfindet, wenn ſie⸗ von Organiſa⸗ tionen ausgehen, die einen großen Bezirk, ein großes Gewerbe um⸗ ſaſſen. Das kleine Scharmützel läßt man ſich gefallen, aber die Truppen ſollen nicht zu einer Hauptſchlacht zuſammengezogen werden. Ruft man nach dem Geſotzgeber, dann muß er aber auch paritätiſch einſchreiten, daun muß er ſich gegen jeden Varwurf wenden. Man ſagt, die Machtverhältniſſe awiſchen Arbeiterſchaft und Unternehmertum ſeien ſo verſchieden verteilt, daß in dieſer Frage der Ausſperrungen die Arbeiterſchaft eine Bevorzugung haben müſſe. Man behauptet, das Sperrſyſtem führe ſchließlich gzum wirtſchaftlichen Ruin des einzelnen Arbeiters. darf nicht vergeſſen, daß auch das mittlere und kleine Gewerbe darunter leidet, und gerade gegen die Schichten des Mittelſtandes richten ſich vielfach die Angriffe der Arbeiterſchaft mit befon⸗ derer Schärfe. Ja ſelbſt die den Großunternehmungen durch Boy⸗ kott zugefügten Schäden gehen vielfach weiter, als mat nach dem inveſtierten Kapital an ſich vermuten würde. Man muß faktiſch ragen, ob gegen dieſes Sperrſyſtem ein jus singulare, ein Sbezialgeſetz erforderlich iſt. Ich bin der Anſicht, daß den Miß⸗ bräuchen in der Anwendung des Sperr ſyſtems am wirkſamſten vor⸗ gegeben die Art und Weiſe, gebeugt werden kann, wenn bei der Amdendung des§ 826 B..⸗B. der Begriff der guten Sitten immer ſo gefaßt wird, wie es die hirtſchaftlichen und ſozialen Zuſtände erfordernr. Der Be griff derguten Sitten iſt nicht ſtarr und darf es nicht ſein, wenn er ſich den wechſeinden Verhältniſſen anſchließen ſoll. Es kann die Ausſperrung eines Arbeiters aus den ſämtlichen Werken eines kleineren Bezirkes ſich als erlaubt darſtellen, während dieſelhe Ausſperrung aus den Werken eines größeren Bezirkes, ſodaß der betreffende Arbeiter brotlos gemacht würde, gegen die guten Sitten verſtoßen würde. Auch köunte ich mir ein ſolches Spezialgeſetz die perſönliche Freiheit. Aber man nur denken, wenn umgekehrt ein ähnliches Verbot gegen die Arbeitnehmer erlaſſen würde. Nun haben die Sozialdemokraten im Jahre 1905 verlangt, daß jeder Arbeitgeber ſtreng beſtraft werden ſoll, wenn er mit einem anderen Arbeitgeber eine Verabredung trifft, um Arbeitern Schwierigkeiten bei der Erringung einer Stelle zu machen. Es iſt aber unmöglich, die Entlaſſung oder Nichtannahme eines Arbeiters durch einen einzelnen Arbeitgeber unter Strafe zu ſtellen. Das wäre ein ungewöhnlicher Eingriff in Man will daher die Verabredung vom Arbeitgeber unter Strafe ſtellen. Wie ſoll aber der Tatbeſtand dieſes Deliktes feſtgeſtellt werden.„Die Arbeitgeber können münd⸗ lich, ſchriftlich oder telephoniſch eine Vereinbarung treffen, ohne daß es möglich iſt, den Zeitpunkt rechtlich feſtzuſtellen. Dieſer Weg iſt alſo nicht gangbar. Nun hat man zugegeben, daß auch die Arbeitgeber das Recht haben müſſen, Zu Ausſperrungen au greifen, ebenſo wie die Arbeitnehmer die Möglichkeit des Bokotts haben. Man bvpill aber dieſe Möglichkeit nur für die Kriegsgei⸗ ten, für die Lohnkämpfe gelten laſſen. Im Frieden ſollen derartige Maßregeln verpönt ſein. Theoretiſch iſt das ein gang ſhmpathiſcher Gedanke, aber praktiſch iſt er undurchführhar. Denn die Lohnkämpfe vollziehen ſich jetzt meiſt ſo, daß niemals genau feſtgeſtellt werden kann, wann Friede eingetreten iſt. Nur bei großen Lohnbewegungen, die ganze Gebiete erfaſſen, iſt das mög⸗ lich; bei kleineren Betrieben kann man meiſtens von einem laten⸗ ten Kriegszuſtande oder einem latenten Friedenszuſtande reden. Ich komme alſo zu dem Reſultat, daß d er Weg der Spezialgeſetzgebung nicht gangbar iſt. Will man den materiellen Inhalt des Koalitionsrechts regeln, das kann man nur nach allgemeinen Formeln ſuchen, nach denen gewiſſe Handlunger berboten ſein ſollen, ſobald ſie von einer Mehrheit von Perſonen ausgeübt werden. Von einem ſolchen allgemeinen Geſetz wird man wohl aber nichts wiſſen wollen. Das Ergebnis, zu dem ich gekommen bin, ſoll aber nicht etwa das ſein, daß ich bezüglich des Syſtems der ſchwarzen Liſten nun alles ſchön und gut finde. Die Hauptangriffe richten ſich darauf, daß unter⸗ deordnete Beamte die Aufnahme in die Liſten meiſt beranlaſ ſen, daß alſo eine unparteiiſche Prüfung nicht ſtattfindet. Weiter iſt die He imlichkeit des Ver⸗ fahreus vom Uebel, weil der Arbeiter nicht die Möglichkeit hat, gegen Mißgriffe zu proteſtieren. Wenn die Vorwürfe, die gegen das ganse Syſtem gemacht ſind, richtig ſind, ſo ſtehe ich nicht an, von großen Mißbräuchen zu ſprechen. Die Arbeitgeberverbände und die Arbeiterorganiſationen ver⸗ folgen aber ein großes Ziel. Das hat zur Folge, daß dabei ge wiſſe Härten für den Einzel nen nicht zu bermeiden ſind. Die Maßregeln an ſich richten ſich aber nicht gegen den Einzelneſ Es handelt ſich unt ein großes wirtſchaftliches Ziel, das erreicht werden foll. Nicht die Zugehörigkeit des Einzelnen zu einer Organiſation nicht ein einzelner Kontraktbruch kommen in Betracht, es handelt ſich um ein g angses Syſte m. Daher ſollte bei der Regelung dieſes Shſtems jeder perfönliche Haß, jede berſönliche Perfolgung, jede perſönliche Rachſucht ausgeſchieden werden. Das Verfahren muß ſo ausgeſtaltet twerden, daß die jetzt erhobenen Vorwürfe nicht mehr vorkommen. Derjenige, der weiß, wie auf beiden Seiten die Schuld liegt, wie die niedrigſten menſchlichen Leidenſchaften eine Rolle ſpielen, der wird ſich fragen, ob eine Ausſperxung von 6 Monaten wirklich im rich⸗ tigen Verhältnis zu dem Vergehen ſteht Gerade das Gefühl gebildeten Axbeiters gegen Ungerechtigkeit iſt ſehr groß. Der⸗ deutſche Idealarbeiter berurteilt ebenfalls den Kontraktbruch wie wir, auch die ſyſtematiſch gewohnheitsmäßige Hetzerei, und er ver⸗ ſteht es, wenn er nicht gerade in einer Volksverſammlung iſt, daß das Unternehmertum gegen dieſen Kontraktbruch energiſch Front nacht. Der Arbeiter ſieht ſelbſt ein, daß der Unternehmer jede Autoxität berlieren würde, wenn er nitht energiſch wäre. Der Arbeiter iſt empört über jede Ungerechtigkeit. Daher iſt es not⸗ wendig, daß bei dieſem Sperrſſtem das Verfahren gewiſſen⸗ haft iſt, daß die Entſcheidung aus den Händen unterer Veamten genommen wird, daß das Verfahren der Heimlichkeit entkleidet wird.(Sehr richtig!) Eine derartige Publigität des Verfahrens wird die ſichere Gewähr geben, daß Mißgriffe vermieden werden. Was die Dauer der Ausſperrung anlangt, ſo müſſen die Arbeitgeber auch bedenten, daß ſie dem einzelnen Arbeiter gegenüber die wirt⸗ ſchaftlich Stärkeren ſind. Ich habe in dieſer Beziehung mit dem Zechenverbande in Eſſen verhandelt. Seine Beſtimmun⸗ gen ſchwächen ſchon das Ausſperrungsprinzip ab, indem der Ar⸗ beites vpn der Liſte geſtrichen werden ſoll, wenn er bei der alten Zeche, wo er Kontraktbruch begangen hat, wieder Stellung nimmt. Nun hat mir der Zechenverband mitgeteilt, daß i n Zukunft ganz allgemein jedem Arbeiter misgeteilt werden ſoll, warum er und wann er auf die ſchwarze Liſte geſetzt worden iſt. Ich würde es für einen großen Fortſchritt halben und für ein praktiſches Ergebnes dieſe Beratungen, wenn dieſes Verfahren überall ausgeübt würde.(Sehr richtig!) 85 Der Weg der Geſetzgehung erſcheint mir unmöglich. Sozial⸗ volitik macht man nicht nur mit Geſetzen. Im Gegenteil, ein Zuviel an Geſetzgebung diskreditiert nur. Die i aftlichen Gegenſätze wird kein lehendiger Menſch. noch viel 1 weniger ein toter Buchſtaße aus der Welt ſchaffen. Sie werden auch immer wieder zum Kampfe führen. Aber gefordert werden muß, daß mit anſtändigen Waffen ge⸗ kämpft wird, daß wir ein kair play haben.(Sehr richtigl) Aber dabei kann die Geſetzgebung nicht alles tun. Wenn ſie heute dem einen die Waffe nimmt, morgen iſt eine andere da. Es darf nicht mit der Abſicht gekämpft werden, den Gegner niederzuzwingen, ſondern zu einer Verſtändigung zu gelangen. Wenn dieſer Grundſatz befolgt wird, dann werden auch die ſchwarzen Liſten berſchwinden, beſonders, wenn die bisherigen berufsmäßſgen Kampforganiſationen ſich in herufsmäßige Inter⸗ eſſenvertretüngen verwandeln. Wenn auf beiden Seiten der Wille zur Verſtändigung vorhanden iſt, dann werden wir vorwärts kommen.(Lebhafter Beifall.) Auf Antrag des Abg. Dr. Spahn(zZentr.) findet eine Be⸗ ſprechung der Interpellation ſtatt. Abg. Dr. Streſemann(Natl.): Mit Recht hat der Staatsſekretär betont, daß die Geheim⸗ haltung der ſchwarzen Liſten eine Ungerechtigkeit gegen die Ar⸗ beiter iſt. Man kann dem Arbeiter nicht zumuten, von Zeche zu Zeche zu wandern, wo er überall abgewieſen wird aus Gründen, die ihm unbekannt ſind. Würden die Ifſten gedruckt verſandt wer⸗ den, ſo würden nicht nur Mißperſtändniſſe, die auch wir verur⸗ leiſen, beſeitigt werden, ſondern die Arbeiter ſelbſt würden er⸗ kleinſten und uiunzg en r 12 Hosengärten Haunkeim Sonntag, den 31. danuar 1909, abends 8 Uhr: drosses Militär-Konzert Heitere Wiener Folksmusik Kapelle des Infanterle-Regiments Prinz Karl Mannheim, 30. Januar. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) 9. Seite. fahren, daß ſie mit auf der Liſte ſtehen. Daß die Arbeitgeber etwas zegen den Kontraktbruch tun müſſen, ſollte allgemein anerkannt werden. Die Iluktuation der Arbeiter ſchaft im Ruhrrepier hat einen Umfang angenommen, der den Arbeit⸗ gebern erheblichen Schaden zufügt. Es kommen nicht nur die Zohn⸗ und Arbeitsperhältniſſe als Urſache des Kontrakthruchs in FJrage, ſondern viele junge, noch unverheiratete Arbeiter, die ſich kicht biel Sorge um ihre Exiſtenz machen, wollen eben ihre Ar⸗ beitsſtellen wechſeln. Gegen das vielfach angegriffene Vorgehen des Verbandes Bayeriſcher Metallinduſtrieller hat ſich faſt einmütig die deutſche Induſtrie gewandt, und der Er⸗ laß iſt ja auch zurückgezogen worden.(Abg. Hue: Nur formell!) Nein, hervorragende Mitglieder haben den Erlaß klipp und klar gemißbilligt. Um dieſen Erlaß ſich pſychologiſch zu erklären, muß man ſich aber vergegenwärtigen, daß gerade der Bund techniſch⸗ Mduſtrieller Beamten den rein gewerkſchaftlichen Eharakter in die Privatbeamtenbewegung hineingetragen hat. Wenn ich auch das Vorgehen des Verbandes Bayeriſcher Metall⸗ induſtrieller aufs ſchärfſte mißbillige, für höchſt bedauerlich würde ich es doch halten, wenn ſich die Anſchauung auch der Pribvat⸗ heamten bemächtigen würde, daß es zwiſchen Arbeitern und Ar⸗ beitgebern nur gegenſätzliche und keine gemeinſamen Intereſſen fäbe.(Zuſtimmung.) Je größer die Organiſationen werden, eſto größer wird auch die Verantwortung der Führer werden, die borſichtig vorgehen müſſen, weil ſie zu viel aufs Spiel ſetzen. Meine dlitiſchen Freunde glauben deshalb, daß eine Verſtändi⸗ lung zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zinſt ſicher kommen wird.(Beifall bei den Nationalliberalen.) Abg. Dr. Wagner(Konſ.): Wir ſind durchaus der Meinung, daß der wirtſchaftliche Kampf gehäſſige Formen angenommen hat. Wir mißbilligen auch die An⸗ wendung des Bogkotts und die Aufſtellung ſchwarzer Liſten. Aber worauf iſt es denn zurückzuführen, daß es ſoweit gekommen iſt? Durch die von der Sozialdemokratie propagierte ehre bom Klaſſenkampf.(Sehr richtig! rechts.) Jeder Tarifvertrag iſt ihr nur eine Etappe auf dem Wege zur Vergeſellſchaftung der Arbeit. In England dagegen erfreut man ſich der Erfolge als ſolcher und begrüßt die Zeit des ſozialen Friedens. Deshalb haben bei uns die wirtſchaftlichen Kämpfe zu ſo ſcharfen Formen ge⸗ führt. Das wird mit der Zeit noch ſchlimmer werden, denn jetzt wird der Haß gegen den Unternehmer ſchon in die Hergen der Arbeiterſugend gepflanzt. Syſtematiſch wird in den von der Sozialdemokratie abhängigen Lehrlingsvereinen der Klaſſen⸗ kampf genährt. Deshalb werden alle Maßnahmen ſo lange wirkungslos bleiben, ſo lange nicht die religidſen Mächke im Volk wieder den Einfluß gewonnen haben, der ihnen zukommt. alle bürgerlichen Parteien hierzu beitragen.(Beifall rechts. Mibelungensaal. ausgefübrt von der (A4. Grossh. Hess.) Nr. 118. Leitung: Musikmeister Rösel e ünter Mitwlrkung des p 6, 20 PFünfter b bapbe, Jbantett Stager om Cüalgl fo ele l S9u Eer Abg. Sachſe(Sog.): Der Abg. Wagner hat den engliſchen Gewerkſchaften ein Loblied geſungen. Er weiß wohl nicht, daß gerade die engliſchen Gewerkſchaften heftige Kämpfe geführt haben. Die religiöſen Mächte müßten vor allem bei den Arbeitgebern Einfluß ge⸗ winnen, damit ſie etwas menſchlicher würden. Die Rede des, Staatsſekretärs erinnert mich an das Wort des Herrn v. Boetti⸗ cher, das an die Unternehmer gerichtet war: Meine Herren, wir arbeiten ja nur für Sie! Er hat die ſchwarzen Liſten nach allen Richtungen hin entſchuldigt. Die ſchtwarzen Liſten werden ſehr geheim gehalten, ſo daß man an⸗ nahm, daß wir ſie nur durch einenVertrauensbruch bekommen haben können. Eine Reihe von Beamten, ja ſelbſt Buchbinder wurden gemaßregelt, weil man glaubte, daß ſie die Liſten an uns aus⸗ geliefert haben. Es liegt nicht an uns, daß keine Verſtändigung zuſtande kommt, ſondern an der Hartherzigkeit der Unternehmer. Seitdem die Arbeitgeberverbände die ſchwarzen Liſten eingeführt haben, hören wir nicht mehr, daß die mit ſchweren Strafen belegt werden müſſen, die andere an der Arbeit verhindern. Wenn Ar⸗ beiter auf die ſchwarze Liſte geſtellt werden, Uoß weil ſie z. B. einer Organiſation angehören— auch das iſt wiederholt vorge⸗ kommen—, ſo iſt das nicht bloßein Verſtoß gegen die guten Sitten, ſondern auch gegen das Geſetz. Es iſt auch nicht wahr, daß meiſt nur Jugendliche auf den ſchwarzen Liſten ſtehen. Im Gegenteil, die Jugendlichen ſtellen nur einen kleinen Prozentſatz der auf den ſchwarzen Liſten Stehenden dar. Auf die ſchwarzen Liſten kommen ſelbſt Leute, die geſetzlich herechtigt ſind, die Arbeit zu verlaſſen, alſo keinen Kontrakt⸗ bruch begangen haben. 64 Leute ſind auf die ſchwarzen Liſten ge⸗ kommen, nur weil ſie einer mißliebigen Organiſation angehörten, weil ſie„als Hauptagitatoren“ bezeichnet wurden. Es beſtehen aber auch Verabredungen unter den Arbeitgebern, mit Hilfe von ge⸗ heimen Zeichen auf den Abgangsſcheinen, daß ein beſtimmker Arbeiter 3.., weil er ſich als Krankenkaſſenverkreter hat wählen laſſen, 4 Wochen oder 3 Monate auf einer anderen Grube nicht angenommen werden darf. Das ſoll alles nicht gegen die guten Sitten verſtoßen, Herr Staatsſekretär? Auch die Staatsbe⸗ hörden machen ſich dabei mitſchuldig, wenn Ar⸗ beiter auf die ſchwarzen Liſten kommen. So wurde ein Kutſcher von einem Spediteur auf Drängen der Eiſenbahndirektion Lieg⸗ nitz“ entlaſſen und auf die ſchwarze Liſte geſetzt, obwohl der Ar⸗ beitgeber von einem Vergehen des Arbeiters nichts wußte. Es iſt fe,ſtgeſtellt, daß das Schwvarze⸗Liſten⸗Syſtem ſich geradezu zu einer Gpidemie ausgewachſen hat. Das Bohkottrecht der Arbeiter iſt lange nicht ſo ſchlimm, denn es wird öffentlich ausgeübt, während die ſchwarzen Liſten heimlich geführt und ber einzelne meuchlings davon getroffen wird. Gegen dieſes meuchleriſche Syſtem muß energiſch eingeſchritten werden.(Beifall bei den Soz.) 0 P 6, 20 Ab Sonntags: 2 Ha Mimodram von Berény. Theaten Bunstfälimn nd Abg. v. Dirkſen(Rp.): Das Syſtem der ſchwarzen Liſten iſt nicht ſo ſchlimm und die Arbeiterführer ſehen die Sache mit allzu mißtrauiſchen Augen an. Man darf die Vorgänge im Ruhrrevier, wo die Stimmung einz ſehr gereizte iſt, nicht generaliſieren. Solange ein Streik beſteht, finde ich die Ausſperrung begreiflich. Das ſie aber, wie es der Fall war, noch drei Monate nachher fort⸗ dauert, kann ich alkerdings nicht billigen. Es iſt aber nicht richtig, daß ein Arbeiter, der vertragsmäßig kündigt oder gekundigt wird, auf die ſchwarzen Liſten kommt. Wenn heute wieder Fälle von angeblichen Schikanierungen vorgebracht worden ſind, ſo kann ich Sie nur auffordern, geben Sie dieſe Fälle doch den Zechenverwaltungen— denen ich übrigens vollſtändig fernſtehe — bekannt, die ſich bereit erklärt haben, jeden Fall genau zu unter⸗ ſuchen. Trotzdem ſind bis jetzt nur 5 ſolche Fälle gemeldet worden, die ſich aber nicht aufrecht erhalten ließen. Es kann auch den Bergarbeitern nicht das Recht eingeräumt werden, die Arbeit ein⸗ fach niederzulegen, wenn es ihnen nicht mehr paßt, ebenſoweni wie das kein Offizier, kein Diplomat, kein Beamter tun darf. Gerade bei den Bergarbeitern darf der Kontraktbruch nicht ein. reißen, weil das häufige Wechſeln der Arbeiter, das ofte Einſtellen neuer, nicht geſchulter Arbeiter eine eminente Lebensgefahr für die anderen darſtellt. Es iſt leicht zu ſagen, es wäre am beſten, die Kontraktörüche zu beſeitigen, indem man die Urſachen beſeitigt. Geben Sie uns die Mittel an, wie wir das tun können, und wir werden gerne bereit ſein, nach beſten Kräften dabei mitzuwirken. Die Maß⸗ regeln, die die Zechenverwaltungen getroffen haben, die Ein⸗ führung der ſchwarzen Liſten, charakteriſieren ſich nicht als Strafen, ſondern als Kampfmittel, als albwehrmittel gegen die Ausſtände der Arbeiter, gegen die von ihnen getriebene Bohkottbewegung, mit deren Hilfe ſa die Sozialdemokraten z. B. auch ihre meiſten Mandate errungen haben. Wir ſtehen auf dem Standpunkt, daß die Stellung eines Arbeiters auf die ſchwarze Liſte dem Be⸗ treffenden bekanntgegeben werden muß, um ihm die Möglichkeit zu ſchaffen, daß er ſich über die Gründe der Maßregelung er⸗ kundigt und eventuell dagegen vorgehen kann, wenn ihm Unrecht geſchehen ſein ſollte. Wir glauben aber nicht, daßein Nn⸗ laß zur Erlaſſung eines Spegzialgeſetzes 99 lieg t.(Beifall rechts.) Das Haus vertagt ſich. Nächſte Sitzung: Sonnabend, 11 Uhr(Rechnungsſachen, Ford⸗ ſetzung der Beſprechung der Interpellation des Jentrums ſiber ſchwarze Liſten). Schluß gegen 6 Uhr. vonlurAusvwerkauf Korsetten-Haus Itein-DBenninger Planken Maunben E 1, 1 Srossh. Bad. Hoflieferant. 1. Wiener Blut, Walzer „Die schwäbischen Singrögel“ Vortragsordmumg: E 1. Pfeiferl, Wiener Jux-Marscch Stritzl + Babs 0 Keler-Bela 5 Ausserdlerm: Aus Sizllliens Bintezelt.— Eln Abenteuer in der Küche.— v0eel K 8 Militärmarsch aus„Mamzelle Nitoushe“.— Wie elne Elsenbahn- ) Hleser Bauch tb. 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Und dann wurden die Beſucher in die Gemächer des Kaiſers ſelbſt geführt, der den Fremden ſtets freund⸗ lich und intereſſiert entgegenkam. Aus der Maſſe von grellen prunk⸗ haften Gewändern, in denen ihn ſeine Hofbeamten umſtanden, löſt ſich die Geſtalt des Kaiſers, der mit ſeinem breitkrempigen weichen Hut, in weiße fließende Gewänder von Seide gekleidet, mit einer ſchwarzſeidenen goldgeſtickten Jacke angetan, mit gekreuzten Beinen auf einem hohen Aufbau von Kiſſem thront.„Der Kaiſer iſt ein Mann von mittlerer Größe, mit klugem, freundlichem offenem Geſicht,“ ſo ſchildert ihn ein engliſcher Ariſtokrat, Lord Hindlip. „Sein Geſicht iſt durch die Pocken entſtellt, die ihm tiefe Löcher und Male eingegraben haben, Haare und Bart ſind ſtark ergraut.“ Bei ſolcher Audienz zeigt ſich der Negus intereſſiert für alles Fremde; er gibt ſich zutraulich und gleichſam inoffiziell. Erſcheint ex aber bei einem Feſt in großem Ornat, dann waltet eine ſtrenge Zere⸗ monie und der ſeltſame Prunk, den er liebt, ſteigert ſich ins Phan⸗ taſtiſche. In dem Feſtſaal iſt ein großer Thronſeſſel, über dem ſich ein rotſamtener Baldachin mit goldgeſtickten großem„M“ und einer Kaiſerkrone wölbt. Der Kaiſer erſcheint in weißen Beinkleidern, ſehr große Lackſchuhe an den Füßen, in einem langen Rock aus grüner Seide mit gelben Streifen, einem ſchwarzen Seidenburnus mit Goldſtickerei und roſa Seidenfutter. Er trägt Diamantenohrringe, um den Kopf einen Turban mit weißem Muſſelin und darüber einen Strohhut mit goldenen Blättern, der mit Rubinen und Saphiren berziert iſt. Ringe glänzen an den Fingern; ein rotſeidener Schirm wird über ihn gehalten. Auf der Tribüne um ihn herum ſitzen ſeine Großen und die fremden Gäſte. Dieſe erleſene Schar iſt durch dicht zugezogene Vorhänge von dem großen Saale getrennt. Und dann beginnt das Eſſen. Das Menu umfaßt klare Brühe, Fleiſchpaſteten, Champagner, Arak, Burgunder und anderem Rotwein. Der Negus ſelbſt, der an einer beſonderen Tafel ſaß, aß nur wenig, und wenn er trank, deckten ihn ſeine Diener ſorgfältig vor dem Anblick der Menge. um den Kaiſer herum ſaßen ſeine großen Staatsbeamten; bor ihnen hielten Diener große Stücke rohen Fleiſches, damit ſie ſich ſelbſt bedienen ſollten. Sie ſchnitten ſich dann mit ihrem Meſſer eine Portion ab, indem ſie ein Ende des Fleiſchſtreifens in den Murd nahmen und dann ihr Teil vom Hauptſtück abſäbelten. Beim Schluſſe des Mahles tranken wir auf unſeres Wirtes Geſundheit und dann twurden die Vorhänge, die bis dahin verſchloſſen waren, fortgezogen und wir hatten nun den Blick in eine rieſengroße Halle, io r 150 Fuß lang und faſt 100 Fuß breit, die ganz mit Offizieren und Soldaten angefüllt war. Alle ſaßen ſie um kleine eiſerne Tiſche herum, ſprachen eifrig den aufgeſtellten Gefäßen voll Honigbier zu und ſchnitten ſich rieſige Streifen rohen Fleiſches von den herum⸗ gereichten Fleiſchſtücken ab. Nach Beendigung der Orgie ließen die Stabstrompeter eine Fanfare ertönen und dann verabſchiedeten wir uns von dem Kaiſer Menelik.“ — Unter der Anklage des neunfachen Mordes. Eine düſtere Tragödie, die an die Schauergeſchichte der berüchtigten Brinoillier gemahnt, entrollt ſich zurzeit vor dem Schwurgericht zu Bourges, bor dem Jeanne Gilbert unter der Anklage des neunfachen Giftmordes ſteht. Obhne ein Zeichen der Bewegung mimmt dieſe bäuerliche Madame Brinvillter ruhig und gelaſſen zwiſchen den beiden Gendarmen auf der Anklagebank Platz, taub für das Geheul der das Gerichtsgebäude belagernden Menge, deren Wut ſich in wil⸗ den Verwünſchungen gegen„Jeanne, die Giftmiſcherin“ Luft macht, aſleichgiltig gegen das erdrückende Beweismaterial der Anklage, der ſie wie wie den Zeugenausfagen ihr ſtereotzbes„Ich habe nichts getan, ich bin unſchuldig“ entgegenſtellt. Dieſe gleichförmige Un⸗ ſchuldsbeteuerung, die die Angeklagte gelegentlich durch ihren Ehren⸗ wort bekräftigt, wird indeſſen durch die Beweisaufnahme ſo reſtlos entkräftet, daß das Schickſal der Mörderin ſchon heute als befiegelt gelten darf. Jeanne wurde im Jahre 1874 als die Tochter ehren⸗ werter Weinbauern in Saint⸗Amans geboxen⸗Wit 20, Jahren hei⸗ ratels ſie den Landwirt Gilbert, den Sohn eines kleinen Wein⸗ bauern bei Bouere⸗Allichamps, der nach der Hochzeit der jungen Leute ſeine Befitzung La Chalette gegen eine Leibrente dem Sohn übergab und ſich mit der Frau ins Alkenteil begab. Das Einverneh⸗ men zwiſchen den Alten und dem jungen Paar ließ in den erſten Jahren nichts zu wünſchen übrig, erſt nach dem Tode des alten Bauern im April 1905 begann Jeanne ihr auf die Vernichtung der Familie bedachtes Werk, das in der verhaßten Schwiegermutter ſein erſtes Opfer forderte. Die alte Frau ſtarb, ohne krank geweſen zu ſein, acht Monate nach dem Tode des Mannes plötzlich unter gräßlichen Schmerzen. Knapp ein Jahr ſpäter kam Jeannes eigener Vater an die Reihe, er verſchied unter denſelben Symptomen, un⸗ mittelbar nachdem er eine von der Tochter herichtete Pflaumenmus⸗ ſtulle gegeſſen. Fünfzig Tage ſpäter erlag Jeannes Mutter demſel⸗ ben Krampfanfall, der den Gatten dahingerafft, unter furchtbaren Qualen. Jeanne bleibt allen Konſtatierungen gegenüber ihrem monotonen Ableugnungsſyſtem beharrlich treu. Die Unterſuchung hat indeſſen unwiderleglich bewieſen, daß die Angeklagte twenige Tage vor dem Tode ihrer Schwiegermutter beim Drogiſten in Saink⸗ Amand 250 Gramm Arſenik gekauft hat, in allen Leichen iſt auch bei der nachträglichen gerichtsärztlichen Unterſuchung Arſenik gefunden worden, für deſſen Vorhandenſein Jeanne mil der naivben Be⸗ merkung:„alle Menſchen haben etwas Arſenik in ſich“ eine Erklä⸗ rung findet. Es iſt weiterhin feſtgeſtellt, daß die Angeklagte, ehe ſie ihren Mordplan gegen die Schwiegermutter ausführte, ihren Hund, den Hund der Nachbarn und eine Anzahl Hühner mit Ar⸗ ſenik bergiftete, um ſich in Uebung zu halten, wie die Zeugen ſagen. Wie vor dem Tode des Vaters, fand ſie ſich auch vor dem der Mutter wieder bei dem Drogiſten ein, um je ein halbe Pfund Arſenik unter falſchem Namen zu erſtehen. Der am 25. März 1908 gegen Jean⸗ nes Couſine, Frau Palleau und deren Familie unternommene Gift⸗ mordberſuch brachte endlich die Entlarvung der Verbrecherin. Frau Palleau hatte bei der Heimkehr vom Felde auf einem Stuhle in ihrer Stube einen großen Käſe gefunden, den eine unbdekannte Hand augenſcheinlich durch das offene Fenſter hineingeworfen hatte. Voll Dank für den freundlichen Spender taten die Palleaus der ſo unver⸗ hofft beſcherten leckeren Gabe alle Ehre an, um ſich eime Stunde ſpäter in Schmerzen zu winden, denen die Frau bald erlag. Dies⸗ mal war das Maß voll. Der Käſe wurde analnyſiert, er war mit einer ſtarken Menge Arſenik beſtreut, die die Sektion auch bei der Leſche der Frau Palleau nachwies, und als dann vollends ein paar Tage ſpäter unter der Haustür der Palleaus eine Düte voll Arſenik, deren abgeriſſenes Stück die bei der Verdächtigen vorgenommene Haus⸗ ſuchung zutage förderte, gefunden wurde, war der Unterſuchung der feſte Anhalt gegeben, der die Aufhellung der berbrecheriſchen Tätigkeit der Giftmiſcherin ermöglichte. — Der Aſtralmenſch als Eheſtörer. Aus Newyork wird uns berichtet: Gin ſeltſamer Scheidungsprozeß beſchäftigt jetzt die Gerichte von Philadelphig: ein in Amerika bekannter Dichter, W. E. Mountain, hat nach bis vor kurzem glücklicher Ehe gegen ſeine Frau die Scheidungsklage erhoben. Valerie Mountain iſt kürzlich in den„Orden der Fünfzehn“ eingetreten, eine jener pielen amerikaniſchen Vereinigungen, in denen religiöſe Ge⸗ danken, vermengt mit altindiſchen Weisheitsfrüchten, gepflegt werden und deren Praktiken gewöhnlich in Spinitismus und in Geiſterſeherei ausmünden. Frau Mountain erkläört ſeitdem, im direkten Verkehr mit Geiſtern zu ſtehen, und hat ſich ſeitden ihrem Manne immer mehr entfremdet. Der Stein kam ins Rollen und als ſie kürzlich ihrem Gatten erklärte, ſie habe jetzt einen aſtralen„Seelenfreund“ gefunden, der auf einem anderen Planeten wohne und der ſie oft beſuche. Ihrem Manne warf ſie vor, er ſei eben nur ein„fleiſchliches Weſen“, während ſie ein„ätherifher Geiſt“ ſei, deſſen erhabene Sehnſucht nach den hohen Sphären des Ueberſinnlichen durch die Gegenwart des Allzuirdiſchen Gatten nur gefeſſelt und gequält werde. Mr. Rheinhänſerſtraße 93 Neubau. Schöne 3 Zimmer⸗ wohnungen zu verm. 2005 f5 Nheinvilewiraße 9, 3. 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Der„Orden der Fünfzehn“ wurde urſprünglich von Studenten der Univerfität von Pennſylvanien begründet, und fand bald in anderen Uni⸗ berſitätsſtädten eifrige Nachfolger. Die Univerfitätsbehörden haben anknüpfend an dieſen Fall jetzt ein genaue Unterſuchung über die Zwecke und Praktiken dieſes Ordens eingeleitet, und von allen Seiten häufen ſich nun die Anklagen gegen dieſe Geiſter⸗ ſeherſekte, die hier gewiß nicht zum erſten Male ein häusliches Glück zerſtört. 8 — Frühlingsahnen in der Mode. Aus Paris wird uns geſchrieben: Schon jetzt ſind einige Grundlinien der kommenden Frühjahrsmode in die Oeffentlichkeit gedrungen, die zeigen, daß dieſe launenvolle Dame wieder nach Ueberraſchendes für ühre eleganten Anhängerinnen vorbereitet. So wird dem zierlichen Unterrock, den man bei den enganliegenden Prinzeßroben des Winters völlig zu verbannen ſuchte, wieder das luſtig kokette Spiel ſeiner Volants geſtattet werden, und wie ja immer der glücklich Zurückgekehrte mit Freuden aufgenommen wird, ſteht eine beſondere Eleganz und Verzierung des Jupons bevor. Ueberhaupt wird das ganz enganliegende wie ein Handſchuh über die Figur gezogene Kleid bei dem„Erwachen der linden Lüfte“ dem Faltenſpiel bewegterer, weiterer Gewänder weichen müſſen; ſehr reizende changierende Seidenſtoffe werden der Clvu der kommenden Saiſon ſein. Und auch im Farbengefühl der Mode ſteht ein Umſchwung bevor. Seit einigen Jahren hatten ja zarte, verblaßte, gehaltene und ſtumpfe Farbentöne den kolori⸗ ſliſchen Reiz der Kleidung ausgemacht. Man ſuchte in ſchönen Gobelins und in matten Rokokopaſtells nach Anregungen für möglichſt aparte Sinfonien. Ein Gefallen an lebhaftem Kolorit regte ſich dann in den bunten Stickereien und nun ſoll auch in den Ton der Kleider eine bunte ſtarkfarbige Note einziehen. Farben tauchen diesmal in den neuen Stoffen auf, an die man ſich erſt wird gewöhnen müſſen, z. B. das ſchwere Chineſiſch⸗ blau, wie es von den herrlichen Porzellangefäßen der beſten Zeit Chinas leuchtet, das ſtarke Malachitgrün alter Vaſen und das prächtige Altrot aus den Bildern des Tizian. Auch gegen die Empiremode macht ſich eine kräftige Reaktion bemerkbar. Die Akzentuierung der Taille, die die Damen ſo lieben, wird mit allen Mitteln wieder angeſtrebt, die an der Taille gezogenen Röcke, die dem Stoff einen ſo reichen und anmutigen Fall geben, kommen wieder auf; ja ſogar die ſchüchternen Anſötze zum Reifrock ſind da, denn eine bekannte Firma will es mit der Einführung von niedlichen„Paniers“ im Louis XVI.⸗Stil ver⸗ ſuchen. Ob freilich dieſe durch ein korbartiges Geſtell geſtützte Glockenform des Rockes, die das Entzücken des endenden Rokokos bildete, in unſerer modernen Zeit wird durchdringen können, iſt eine andere Frage. Wahrſcheinlich wird das„Panſer“ und mit ihm noch manch andere extravagante Schöpfung der Frühlings⸗ mode ſo ſchnell dahinwelken, wie manches frühe Kind der fungen Flora, das ein ſpäter Reiffroſt über Nacht hinſterben läßt ö 5 Henleide Fz-auenleiden arznuei- und operationslose Beratung und Behandlung nach Thure-Braugt 82382 Natur- und Liontnei-Verfahren, schwedische Hellgymnastik. Frau Dir. Hek. Sckäfer Schülerin von Dr. med. Thure Braundt. Mannheim nur d 3, 3 M²annheim. Spreehstunden: 2½—5 Uhr nur Wechentags. 19. Seite. General⸗Aſuze Ner. „Mitiaablatt. Vermischtes Buchhalter empf. ſich in ſ. freien Zeit z. Aufſtellg. von Bilanzen, Beitragen v. Büchern, Er⸗ ledigg. v. ete. Off. u. Nr. 3296 a. d. Exp. Ankauf.— Schaufenſter von.80—2,50 m Breite und —2,0 m Höhe kaufen ge⸗ ſucht. 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