In ſerate: der Stadt Mannheim und umgebung. Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.)(Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe⸗ 1 70 Pfennig monatze ch. Bringerlohn 25 Pig. monatlich, eeee durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗— auſſchlag M..42 pro Quartal. Telefon⸗Nummern: Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Direktionu. Buchhaltung 144 Anabhängige Tageszeitung. Aweiger Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 341 Die Nationalliberalen und die Nachlaßſteuer. Herr Victor von Podbielski, der eine Zeit lang an Poda⸗ gra ſchwer darnieder lag, ſcheint erfreulicherweiſe wieder ganz geneſen zu ſein. Seit geraumer Weile iſt er einer der fleißigſten Agitatoren des Bundes der Landwirte. Munter und unentwegt zieht er im Lande umher und produziert ſich in der ihm eigenen humorvollen Klarheit der Gedanken. Neuerdings hat der Herr Staatsminiſter a. D. auf ſolche Art in der Provinz Hannover gewirkt. Zugleich mit ihm aber betätigte ſich Herr Diederich Hahn und beide boten in edlem Wetteifer ihres Witzes Schärfe auf, dem Fürſten Bülow allerlei Schnödigkeiten zu ſagen und die Nachlaßſtener zu bekämpfen. Der Kanzler, meinte hoheitsvoll und herab⸗ laſſend der Herr Bundesdirektor, möge die Verſuche, die Agrarier zur Nachlaßſteuer zu bekehren, aufgeben. Denn der Kanzler habe mehr als einmal ſeine Ueberzeugung gewechſelt und könne alſo als„richtiger Miſſionar“ für treue Bündler⸗ herzen nicht in Betracht kommen. Nun könnte man ja freilich fragen, wie oft denn eigentlich Herr Diederich Hahn ſeit 5 ſeinem unfreiwilligen Ausſcheiden aus der nationalliberalen Partei ſeine Ueberzeugung gewechſelt hat. Aber derlei Ueber⸗ legungen pflegen in bündleriſchen Verſammlungen grundſätz⸗ lich nicht angeſtellt zu werden. Wenn das Schlagwort und die Lachſalve dröhnt, hat der Redner gewonnenes Spiel. Weniger Glück dürften die nebenhergehenden Verſuche der agrar⸗konſervativen Preſſe haben, die Nationalliberalen mm dieſen Streit um die Nachlaßſteuer hineinzuziehen. Da wird an der einen Stelle behauptet die Abg. Bafſer mann, Paaſche und Graf Oriola würden gegen die Nachlaß⸗ ſteuer ftimmen, und an einer anderen wieder: die National⸗ liberalen trieben überhaupt nur ein falſches Spiel. Sie wünſchten ſich zu ſalvieren. Deshalb möchben ſie, daß die Nachlaßſteuer durch die Konſervativen angenommen oder ab⸗ 5 gelehnt würde, damit ihnen dann im guten wie im böſen eim Prügelknabe zur Verfügung ſtünde, auf den alle Schuld ſich abſchieben ließe. Gegenüber dieſen törichten Unterſtel⸗ lungen kann immer nur wiederholt werden, was hier ſchon vor Monaten ausgeſprochen wurde: die Nationalliberalen werden in keine Finanzreform willigen, die den erforderlichen Neubedarf ausſchließlich auf dem Wege einer Konſumbeſteue⸗ rung aufzubringen ſucht. Ueber die Geſtalt der direkten Steuer indes, die dem Steuerbukett einzufügen iſt, werden ſie mit ſich reden laſſen. Da werden ſie ſich nicht auf die Nachlaßſteuer verſteifen, ſondern auch einer anderen direkten Steuerform zuſtimmen, ſofern die nur Ausſicht hat, von der Mehrheit akzeptiert zu werden. So ſtand die nationalliberale Portei von Anbeginn zu dieſen Fragen und ſo ſteht ſie noch heute. Alles andere iſt Legende oder Unterſtellung. ** Feꝛilleton. Deutſche Volksliev⸗VBerhunzung. In unſerem deutſchen Volksliederſchatz ſchlummert ſoviel innige, herzerhebende Pyeſie, ſind ſopiel köſtliche Perlen verbor⸗ gen, daß es ſich wohl lohnt, ſie zu heben und ſie vor allem der Schule zugänglich zu machen. Damit würde viel Schönes, viel Romantik früherer Tage unſerer Jugend erhalten bleiben und auch unſerem Volksleben, dem ſchon manch ideales Gut verloren gegangen iſt. Verſuche, das Volkslied neu zu beleben, ſind alſo uur zu begrüßen; Verſuche aber, das Volkslied nach einer Ge⸗ ſchmacksperverſion unſerer heutigen Sittlichkeitsfanatikfer um⸗ tumodeln, müſſen mit lautem Proteſt zurückgewieſen werden. Denn lieber das ganze Volkslied der Vergeſſenheit anheim⸗ fallen laſſen, als in ſolcher Verſchandelung neu zu beleben, wie Das jugendliche Gemüt ſoll nicht„perdorben“ werden, und um das zu verhüten, ſind die Liedertexte einer„gründlichen Reinig⸗ ung“ unterzogen worden. Was für eine ſchmutzige Phantaſie „Mein Lebenslauf iſt Lieb und Luſt und lauter Liederſang“ amreinigt in: 5 Wir gaben geſtern einen öffiziöſen Artikel der„Köln. Ztg.“ wieder, in dem ausgeführt wurde, die Regierung halte es das„Liederbuch für Schulen“ von,. Auguſt Damm tut. muß der Verfaſſer haben, wenn er den Vers des Volksliedes: Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Ausgaben Eigene Kedaktionsbureaus Redaktion 377 Ausmäriige Inſerate. 20 in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. 5 Schluß der Juſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 3 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags à Uhr. Ar. 56.(Abendblatt.) Mittwoch, 3. Jebruar 1909. an der Nachlaßſteuer feſt, ſollte ſie keine Annahme finden, ſo ſei es Sache der ablehnenden Parteien, einen Erſatz zu finden. Die„Freiſinn. Ztg.“ meint, der öffiziöſe Artikel ſpiele auf die beiden Erſatzvorſchläge für die Nachlaßſteuer an: einerſeits Erhöhung der Matrikularbei⸗ träge, ſo daß die einzelnen Stagaten genötigt ſind, zur Auf⸗ bringung des Mehrbedarfs auf neue direkte Steuer zurück⸗ zugreifen, andererſeits die Einführung einer Reichsver⸗ mögensſteuer. Von mehreren Blättern wird heute beſtätigt, daß Ver⸗ handlungen zwiſchen Mitgliedern der Reichsregierung und intereſſterten Reichstagsabgeordneten ſchweben, wie ein Er⸗ ſatz für die Nachlaßſteuer zu finden und zu geſtalten ſei. Das „Berl. Tagebl.“ behauptet ſogar, das Kompromiß ſei ſo gut wie fertig. Daß es an Vorſchlägen und Plänen zu einem Kompromiß über die Nachlaßſteuer oder über einen Erſatz nicht fehlt, ſteht feſt. Nach einem dieſer Vorſchläge denkt man an eine Aenderung des Nachlaßſteuergeſetzentwurfes in der Richtung, daß die Nachläſſe für Kin der und Ehegatten eine geringere Steuer zahlen ſollen, und daß die Nach⸗ laßſteuer nicht ſchon auf Nachläſſe von 20 000 Mark ab, wie der Entwurf vorſchlägt, ſondern er ſtvoneiner höheren Nachlaßſumme an erhoben werden ſolle. Andere Ab⸗ geordnete denken an die Einführung der Geſellſchaftsſteuer als Reichsſteuer. Der gutunterrichtete Berliner.⸗Korre⸗ ſpondent der„Frankf. Ztg.“ behauptet all dieſen Meldungen und Gerüchten gegenüber aufs neue, daß die Regierung an der Nachlaßſteuer feſthalte, und meint, es würde eine bedenkliche Schwäche ſein, wenn ſie dieſen Kernpunkt ihrer Finanzreform preisgeben wolle: „Je mehr donſervativ⸗agrariſche Organe durch alle Mittel der und Drohung ſie zu einer ſolchen Preisgabe zu bewegen ſuchen, deſto mehr durchſchaut man die Daktik, die Nachlaßſteuer mit Hilfe der Regierung noch vor einer Entſcheidung im Reichstage zu beſeitigen. Wir bönnen nicht glauben, daß die Regierung ſich darauf einlaſſen werde. Lehnt der Reichstag die Nachlaßſteuer wirklich ab, oder ſtellt ſich noch vor der zweiten Leſung unzweifel⸗ haft heraus, daß ſie wirklich abgelehnt werden wird, dann wird niemand verlangen, daß die Regierung deshalb die ganze Finanz⸗ reform aufgebe, ſondern man wird es durchaus begreiflich finden, daß ſie eine andere Steuer als Erſatz, aber eine Steuer ähn⸗ lichen Charakters auf den Beſitz akzeptiert. Das Organ des Buündes der Landwirte behauptet, die Konſervativen ſeien bereit, für einen genügenden und einwandfreien Erſatz zu ſorgen. Ein ſchönes, ein kühnes Wort, denn eine einwandfreie Steuer gibt es wohl üder⸗ haupt nicht; aber einwandfrei muß in dieſem Fafle bedeuten, daß die bürgerliche Linke, die innerhalb der Finangzreform eine Beſteue⸗ rung des Beſitzes verlangt, den vorzuſchlagenden Erſatz für ein⸗ wandfrei hält. Poltische ehersicht. Mannheim, 3. Februar 1999. Rohalismus und Reklame. * Herr Adolf Stein, gegen den vor einigen Monaten ſehr böſe Vorwürſe in der Oeffentlichkeit erhoben wurden, hat das Bedürfnis gefühlt, beſagter Oeffentlichkeit— und vielleicht nicht nur ihr— ſich von neuem in Erinnerung zu „Die Zeit iſt ſchlecht, mit Sorgen quält ſich mancher ohne Not.“ Das Sichſorgen ohne Not ſcheint auf den Umdichter beſon⸗ ders zu paſſen. Er läßt denn auch— vielleicht iſt er Anti⸗ alkoholiker— die dritte Strophe ausklingen mit: „Würz uns, was du beſcheret haſt und das wird's Beſte ſein“ ſtatt mit dem Dichter zu ſingenn „Würz' uns, was Du beſcheret haſt, kredenze den Pokal.“ Das ſchöne Thüringer Volkslied:„Ach, wie iſt's möglich dann, daß ich dich laſſen kann, hab' dich von Herzen lieb', das glaube mir!“ findet gleichfalls keine Gnade vor den Augen des geſtrengen Herrn Damm. Er dichtet folgendermaßen: „Ach wie iſt's möglich dann, daß ich dich laſſen kann, Wo meine Wiege ſtand, mein Vaterlandd! Duften die Berge blau, wenn ich waldaufwärts ſchau, Wird mir das Herz ſo weit voll Seligkeit. Seh ich die Matten grün, wo unſ're Herden ziehn, Bet' ich in Andachtsglut: Gott du biſt gut! Ruf ich, wie iſt's doch ſchön! Sag ſch: Kann's anders gehn? Wo meine Wiege ſtand: mein Heimatland!“ Einem Schatz ein Sträußle zu holen, iſt die Verkommenheit ſelbſt, deshalb wird das Liedchen: Drauß iſt alles ſo prächtig, und es wird mir ſo wohl, Wenn mein'm Schätzle bedächtig a Sträußle i hol. flugs umgemodelt inn„ „Wenn im Garten bedächtig a Sträußle i hol.“ 5 bringen. Zu dem Ende hat er bei Theodor Weicher in Leipzig Krügerdepeſche, zumeiſt nicht neu. Und authentiſch iſt es ver⸗ liches, aus keinem reinen Geiſte dem ſchon um ſeiner Reklame millen das Schickſal von Peter G. Titel der neuen Oper ſteht noch nicht feſt, aber eine Art Märchenſtoff. ein einziges Kind, eine Tochter. auch war, ihre Schönheit wurde ein ſchmächtiges Bändchen über den Kaiſer erſcheinen laſſen, für das Verlag oder Autor eine in deutſchen Landen gott⸗ lob nicht eben häufige, grelle und aufdringliche Reklame ver⸗ anſtaltet haben. Dank dieſen plumpen Künſten hat das Elaborat bei Ahnungsloſen und Unterrichteten eine Be⸗ achtung gefunden, die mancher ernſthaften Arbeit verſagt bleibt, und ſo ſind auch wir wohl oder übel gezwungen, mit ein paar Worten darauf zurückzukommen. Um vor ihm zu warnen. Nicht wegen der angeblich authentiſchen Neuheiten, von denen die marktſchreieriſche Voranzeige ſpricht. Was in der Beziehung aufgetiſcht wird, iſt wie die Geſchichte von der mutlich auch nicht. Herr Adolf Stein iſt ein geſchickter Blüffer, der durch dreiſt und keck vorgetragene Anekdoten Geſchichte zu manchen glaubt, und der ſich dieſem für ihn vielleicht nicht ganz unvorteilhaften Vergnügen um ſo unbe⸗ kümmerter hingeben darf, als ihm jede eigentliche wiſſen⸗ ſchaftliche Bildung und ſomit die Möglichkeit und Fähigkeit zu hiſtoriſcher Kritik abgehen. Die Tendenz ſeiner Arbeit iſt zudem erſt recht nicht neu: Herr Adolf Sbein iſt in einem ſeiner Nebenämter auch Rundſchauer der„Allgm. Evangl. Kirchenzeitung“, und da hat man ſeit den Novembertagen bereits Woche für Woche leſen können, daß Kaiſer Wilhelm ein tragiſcher Dulder ſei, den ſein Volk und— ſein Kanzler verrieten. In ſeinem Buch, in dem die wohltätigen Schleier der Anonymität ja nicht mehr Herrn Steins ſchwanke Geſtalt umziehen, tritt dieſe bülowfeindliche Tendenz nicht ganz ſo offenkundig zutage. Vorhanden iſt ſie auch und gerade in dieſer Heimlichkeit und Verkleidung kann ſie gefähr⸗ licher wirken als ſonſt. Alles in allem ein höchſt unerfreu⸗ ters„Doppelter Moral“ bereiten ſollbe. Ein Reichstheatergeſetz. Unter dem Titel Theater⸗Elend, ein Wockruf, gibk der Reichstagsabgeordnete Dr. Pfeiffer eine Broſchüre heraus, deren Aushängebogen uns ſoeben zugehen(Bamberg, Verlag der Bamberger Neueſten Nachrichten). Die ſozialen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe des Schau⸗ ſpielerſtandes find oft derart miſſerabele, daß eine Regelung auf geſetzlichem Wege dringend geboten erſcheint. Pfeiffer ſtrebt dieſe Regelung an: durch Schaffung eines Reichs⸗ Theatergeſetzes. Die Mehrheit des Reichstages hat ſich erfreulicherweiſe dieſem Antrage bereits angeſchloſſen. Unter Darlegung der Gagenverhältniſſe an deutſchen Bühnen, der Handhabung des Strafgelderweſens, dann ſpeziell wegen der verſchiedenen Härten, die das jetzt noch giltige Vertragsformular enthält, welche jederzeit in Anwen⸗ dung kommen können, iſt in der Broſchüre dann die Schluß⸗ folgerung der Mindeſtforderung des deutſchen Schauſpieler · ſtandes gezogen, indem die für andere Arbeitsbetriebe in der Gewerbeordnung, dem Bürgerlichen Geſetzbuche und de Handelsgeſetzbuch giltigen Beſtimmungen analoge Anwe dung auf den Theaterbetrieb, der bisher immer noch der Ge⸗ werbeordnung unterſteht, finden ſoll. Die Broſchüre will keine Streitſchrift ſein, ſie ſoll dem Publikum Aufklärung allen Gipfeln iſt Ruh“ zu— erweitern. Das verbeſſerte und erweiterte Gedicht lautet nun: Unter allen Wipfeln iſt Ruh, In allen Zweigen höreſt du keinen Laut, Die Vöglein ſchlafen im Walde. 355 Warte nur balde ſchläf ſt auch dn. Unter allen Monden iſt Plag', 5 Und alle Jahr und alle Tag Jammerlaut, Das Laub verwelkt in dem Walde 85 Warte nur balde welkſt auch du. Unter allen Sternen iſt Ruh', In allen Himmeln höreſt du Harfenlaut, Die Englein ſpielen, das ſchallte. Warte nur balde ſpielſt auch du. Und dieſes Dokument literariſcher Schmach iſt— an den preußiſchen Schulen eingeführt. Da iſt natürlich jeglichen Kom⸗ mentar überflüſſig. phk. —rr„ Biuntes Feuflleton. — Mascagnis neue Oper. Aus Rom wird berichtet: Nach langer Pauſe hat Mascagni jetzt eine neue Oper nahezu voll endet; gemeinſam mit ſeinem Librettodichter Luigi Ill weilt der Komponiſt in Rom, um das Werk abzuſchließen. zelheiten bekannt. Es Es war einmal ein Sie war f im Lande und führte den Namen JIſabea des Librettos werden leit 2. Seite. Seneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 3. Februar. ſchaffen, die geſetzliche Hilfe des Staates durch Beibringung von authentiſchem Material vorarbeiten und fördern und end⸗ lich die deutſchen Bühnenkünſtler zu dem ſo notwendigen Zu⸗ ſammenſchluß mahnen. Die Gebührenorduung für Zeugen und Sachverſtändige. Die Frage einer Reform der Gebührenordnung für Zeugen und Sachverſtändigen iſt vom Reichsjuſtizamt und dem preußiſchen Juſtizminiſterium durch umfangreiche Vor⸗ arbeiten weſentlich gefördert worden. Wenn krotzdem in dieſer Seſſion des Reichstages eine Vorlage noch nicht 3u erxwarten iſt, ſo hat dies ſeine Urſache nur darin, daß finanzielle Bedenken entgegenſtehen. Denn eine Gebühren⸗ erhöhung, welche wirklich den heutigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen Rechnung trägt, würde, abgeſehen von der Prozeßverteuerung für die Parteien, den Finanzen der Ein⸗ zelſtaaten Mehrbelaſtungen auferlegen, die nach vielen Mil⸗ Honen rechnen würden, da im Strafprozeß faſt die geſamten Gebüthren dem Fiskus zur Laſt fallen. Bei den Zeugen⸗ gebühren dürfte auch die vielumſtrittene Frage der Ent⸗ ſchädigung für ſelbſtändige Kaufleute geregelt werden. Für die Gebühren der Sachverſtändigen geht das Beſtreben der beteiligten Kreiſe dahin, die früheren Beſtim⸗ mungen der preußiſchen Gebührenordnung, nach welchen die feſtſtehenden Sätze in allen Fällen gezahlt werden, die ſeiner⸗ zeit vom Reichstag abgeändert wurde, wieder in Geltung zu ſetzen. Denn die jetzige Beſtimmung, nach der dieſe Sätze nur in beſonders ſchwierigen Fällen zur Anwendung kommen ſollen, hat zu erheblichen Ungleichheiten in der Auslegung geführt, die mam in Zukunft beſeitigen will. Auch alle Sätze für Verpflegung und Nachtquartier werden über die gegen⸗ wärtige Höhe hinaus nicht unweſentlich geſteigert werden.— Falls die finanziellen Bedenken für die Bundesſtaaten im nächſten Jahre nicht mehr beſtehen, kann man mit einer Vorlage der Reichsregierung in der nächſten Wintertagung des Reichstages wohl rechnen. 2 Deutsches Reich. — Noch eine neue Lesart über die Krüger⸗Depeſche. Der „Standard“ bringt eine neue Darſtellung der Vorgänge, die der Abſendung des berühmten Krüger⸗Telegramms vorangingen: An dem Abend, an dem der Mißerfolg des Jameſon⸗ Einfalls in Pretoria bekannt wurde, fand ein Diner ſtatt, an dem der deutſche Konſu! und ein dort anſäſſiger deutſcher Kaufmann anweſend waren. Der Kaufmann bemerkte, es wäre vor⸗ teilhaf, wenn der Deutſche Kaiſer die Gelegenheit benützte, um eine Depeſche an den Präſidenten Krüger zu richten und ihm eine Sympathie ausgudrücken. Der Konſul kabelte dieſen Vor⸗ ſchlag an das deutſche Auswärtige Amt, und am nächſten Dage bereits purde die Depeſche des Kaiſers an Krüger abogeſandt. Da das Steinſche Buch über den Kaiſer eine andere Lesart gibt, die aber ebenſo in Frage ſteht, ſo wird eine Auslaſſung von halbamtlicher Seite mit Recht gefordert. Die Krüger⸗De⸗ peſche hat ja in der Zeitgeſchichte eine ganz ungewöhnliche Be⸗ deutung ſowohl für die Beurteilung der Perſönlichkeit Wil⸗ helms II., wie für die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Eugland. — Klerikale Gewaltherrſchaft. Wo der Klerikalismus die Mehrheit hat, geht er mit der größten Rückſichtsloſigkeit gegen konfeſſionelle Minderheiten vor. Nicht nur in Spanien, wir er⸗ leben auch in Deutſchland Beiſpiele dieſer klerikalen Gewaltherr⸗ ſchaft. Neuerdings wird aus Aachen, das bekanntlich im dunkelſten Deutſchland liegt, ein bezeichnender Fall gemeldet: Die Stadtverordnetenverſammlung beſchloß auf Vorſchlag des Oberbürgermeiſters, die nach den Beſtimmungen über die Neu⸗ vrdnung des höheren Mädchenſchulweſens einzurichtende Studienanſtalt der von Nonnen geleiteten Schule St. Urſula anzuſchließen. Geh. Kommerzienrat Dr. Delius bezeichnete dieſen Vorſchlag als eine Rückſächts⸗ Loſigkeit gegen den nüchtkatholiſchen Teil der Bevölkerung, der mit der Verlegung der einzigen Studienanſtalt in eine klöſterliche Genoſſenſchaft um ſo weniger einverſtanden ſein könne, als von den etwa 1400 Töchterſchülerinnen Aachens über 400 nichtkatholiſch ſeien. Sämtliche liberale Mitglieder der Verſammlung ſtimmten gegen den Vorſchlag der Verwaltung. Mit dem angeblichen Rücktritt des Reichskanzlers Fürſten Bülow und mit der Frage der Nachfolger⸗ ſchaft beſchäftigt ſich die klerikale„Augsburg. Poſtztg.“ Das rheiniſche Zentrumsblatt, die„Köln. Volksztg.“, iſt ſehr ärgerlich über dieſe„Kannegießerei“, wie ſie es nennt, und erteilt der Augsburger Kollegin folgenden Rüffel: „Wir dächten, gerade die Zentrumspreſſe hätte am allerwenig⸗ ſten Anlaß, ſich an ſolchen müßigen Kombinationen zu beteiligen. Von einem Rücktritt Bülows kann doch unter den obwaltenden älteſteſt Mitglied des Kabinetts hätte auch die Nachfolge⸗ Verhältniſſen garnicht die Rede ſein. Ginge Fürſt Bülow jetzt, ehe aluch nur der eruſthafte Verſuch gemacht iſt, die Reichsfinanzreform gzuſtande zu bringen, ſo hätten wir das allgemeinſte Duvch⸗ sinander, und an einem ſolchen hat doch wahrlich auch die Zentrumspartei kein Intereſfe.“ — Zwiſchen dem Deutſchen Arbeitgeberbund für das Bau⸗ gewerbe und dem Verband Deutſcher Tiefbau⸗ unternehmer wird nach der„Nationalztg.“ ein enger Zuſammenſchluß beabſichtigt. Eine gemeinſchaftliche Kommiſſion hat am Montag in Borlin die Grundzüge für die in Ausſicht genommene Vereinigung feſtgelegt. —. Badiſche Politik. Zum Tode Schenkels des früheren Miniſters des Innern, ſchreibt der Karlsruhe Korreſpondent des„Schwäb. Merkur“: Der aus dem Leben geſchiedene frühere badiſche Miniſter des Innern Dr. Karl Schenkel war von Abkunft ein Schweizer. wurde als Sohn des Schaffhauſer Münſterpfarrers Daniel Schenkel im Jahre 1845 geboren und folgte ſeinem Vater nach Heidelberg, als dieſer im Jahre 1851 einen Ruf als Profeſſor, Seminardirektor und Univerfitätsprediger erhielt. 50er Jahre als Vorſitzender des Proteſtantenvereins lebhaft ein. In weiteren Kreiſen iſt er als Verfaſſer des Aufſehen erregenden Buchs„Das Charakterbild Jeſu“(1864) bekannt geworden In der politiſch und religiös freien Luft des elterlichen Hauſes aufgewachſen, unterrichtet in deutſchen Schulen ünd auf deutſchen Univerſitäten, wurde Karl Schenkel ſchon in jungen Jahren ein Politiker, auf den ſeine Freunde große Hoffnungen ſetzten Dieſe gingen auch in Erfüllung, nach der üblichen Laufbahn als Verwaltungsbeamter, in der er eine ungewöhnliche Befähigung bewies, wurde Dr. Karl Schenkel nach dem Rücktritt Eiſenfohrs unterm 15. September 1900 zum Präſidenten des Miniſteriums des Innern mit dem Titel Exzellenz ernannt. Trotzdem er früher Beziehungen zur nationalliberalen Par tei des Landes unterhalten hatte, gelang es ihm nicht, das volle Vertrauen der Kammerfraktion zu erlangen, und trotzdem er weitgehenden ſozialen Anſchauungen huldigte, hatte er ſich der beſonderen Feindſchaft der Sozialdemokratie zu er⸗ freuen. Auch das Zentrum behandelte ihn als Gegner und nutzte beſonders ein an ſich harmloſes Wort einer Kammer⸗ bede gegen ihn aus: er möchte die Sozialdemokratie nicht unvertreten in der Kammer wiſſen. Als Miniſter des Innern war es ſeine vornehmlichſte Aufgabe, die unter ſeinem Vor⸗ gänger geſcheiterte Verfaſſungsreviſion wieder aufzunehmen. Um die Ausgleichung der Meinungsverſchiedenheiten be⸗ mühte ſich der damalige Staatsminiſter Dr. v. Brauer, aber im kritiſchen Augenblick blieb ſeine Diplomatie erfolglos. Als er ſich entmutigt zurückzog, machte Dr. Schenkel mit der ihm eigenen Suggeſtionskraft noch einen letzten Verſuch, und ſiehe da, er hatte Glück. Dem Staatsminiſter war es vorbehalten, die Bedenken der Krone gegen die letzte Faſſung des Werks zu zerſtreuen, aber in der Hauptſache war die Verfaſſungsreviſion Schenkels Werk. Ihm als dem dienſt⸗ v. Brauers zufallen müſſen, der nur um der Verfaſſungs⸗ reviſion willen im Amt geblieben war, nachher aber aus triftigen Geſundheitsrückſichten ſeine Entlaſſung nahm. Wider Erwarten wurde Dr. Schenkel übergangen und Frhr. von Duſch zum Staatsminiſter, d. h. zum Präſidenten des Staats⸗ miniſteriums ernannt. Konnte man damals ſchon vermuten, daß Schenkel das Vertrauen der Krone nicht mehr im erforderlichen Maße beſitze, ſo zeigten ſich bald nach den Wahlen vom Oktober 1905 deutliche Anzeichen für die An⸗ nahme. Dr. Schenkel blieb aber während des Laudtags und noch länger im Amt. Er fiel auch nicht der Oppoſition zum Opfer, ſondern der Ungnade der Krone, die er zu fühlen bekam und die ihn im April 1907 beſtimmte, ein Entlaſſungs⸗ geſuch einzureichen. Am 15. April wurde es genehmigt und Dr. Schenkel zum Präſidenten der Oberrechnungskammer ernanntt 1 eee N.* Karlsruhe, 3. Febr.(Von unſerem Karlsruher Bureau.) Bei der heutigen Eröffnung der Zwiſchentagung der Landwirtſchaftskammer gedachte der Vor⸗ ſitzende Prinz Löwenſtein des dahingeſchiedenen Miniſters a. D. Dr. Schenkel mit folgenden Worten: „Ein Todesfall, der ſich geſtern ereignete, berührt uns ſchmerzlich.(Die Mitglieder erheben ſich von ihren Sitzen.) hebung einer Umlage an. Die Mitglieder enthaltung proklamiert— wurde Keller gerwählt. —.————.———. enkel, Es verſchied geſtern nach langem ſchweren mit tragenen Leiden Se. Erzellenz Dr. Karl (Sc Se eduld er und ich glaube ausſprechen zu dürfen, daß die Landwirtſchaftskammere wie die badiſche Landwirtſchaft überhaupt einen Mann ver⸗ itereſſen der liert, von dem wir wußten, daß er allezeit die badiſchen Landwirtſchaft warm vertreten, ſie hat und für ſie eingetreten iſt. Ich glaube ehrender Anerkennung in Ihrem Namen ſollen.“ Es wurde hierauf in die Verhandlungen eingoetreten. Nach langer Debatte nahm die Kammer im Prinzip die Er⸗ des Bauernvereins ſtets gefördent Worte ausſprechen zu 24 gegen 16 Stimmen angenommen. Die Sitzung wird heute nach⸗ mittag fortgeſetzt. Die Debatte war ziemlich erregter Natur, Herr Wielandt erklärt. * Waldshut, 2. Febr. Rechtsanwalt veröffentlicht folgende Erklärung: Atr „In der am Sonntag in Thiengen abgehaltenen Volks⸗ verſammlung, in der ich über die Notwendigkeit der Sammlung aller liberalen und demokratiſchen Elemente in einer demokratiſchen Volkspartei unter Zuſtimmung der Verſammlung referierte, iſt mir von maßgobenden Mitgliedern der nationalkiberalen Partei der Vorwurf gemacht worden, durch meine Beſtrebungen werde Verwirrung in die eigenen Reihen getrageg und ich werde bei den kommenden Landtagswahlen eine Herabminderung der liberalen Stimmen herbeiführen. Da mir alſo jetzt ſchon angedroht wurde, daß ich für einen ebentuellen Stimmenausfall verantwortlich gemacht werden ſoll, der gegebenenfalls lediglich durch das Verhakten der nationalliberalen Partei ſelbſt verſchuldet iſt, werde ich im Intereſſe der liberalen Sache die Durchführ ung meiner Beſtrebungen zunächſt zurückſteblen und das Wahlreſultat abwarten. Ich habe keine Luſt, den Sündenbock für die Fehler anderer zu machen. Die ange kündigten Verſammlungen finden daher nicht ſtatt.“ Heſfiſche Politik. Reichstagserſatzwahl Bingen⸗Alzey. c. Bingen, 2. Febr.(Von unſerem Korreſpondenten) Endlich iſt die Sachlage im Wahlkreiſe Bingen⸗Alzey ſoweit ge⸗ klärt, daß ſich wenigſtens die Konſtellation der Parteien über⸗ ſehen läßt. Die Verhältniſſe liegen in unſerem Wahlkreiſe ſo eigenartig, wie nur eben möglich und bei den letzten Wahlen geſtaltete ſich regelmäßig die Kandidatenfrage ſchon zu einem Ereignis. Wohl die bunteſte Muſterkarte wies hinſichklich der in Ausſicht genommenen Kandidaturen diesmal das Zen⸗ trum auf und während die anderen Parteien ſchon lange kräftig in die Agttation eingegriffen hatten, herrſchte dort immer noch keine Neigung, zwiſchen den demokratiſch ge⸗ ſinnten Anhängern der Zentrumspartei und den Landwirt⸗ ſchaftsfreunden ſich zu einigen. Die Nationalliberalen haben als Kandidaten den bekannten Dr. Becker⸗Sprend⸗ lingen(Kreis Offenbach) präſentiert und wenn man aus den zahlreich beſuchten Verſammlungen dieſes Kandidaten einen Schluß ziehen darf, dann fann ruhig behaußtet wer⸗ den, daß die Kandidatur Becker ein Treffer iſt und beſonders auf dem Lande große Anziehungskraft beſitzt. Zahlreiche Verſammlungen haben auch die Freiſinnigen mit ihrem Kan⸗ didaten Pfarrer Korell⸗Königſtädten ſchon veranſtaltet. Es muß zugeſtanden werden, daß die Freiſinnigen diesmal die Agitation los haben. Sie arbeiten amerikaniſch und laſſen ſich die Sache etwas koſten. Bemerkenswert iſt, daß im Wahl⸗ kreiſe es ſowohl bei den Nationakliberalen als auch beim Freiſinn genug Stimmen gegeben hat, die einem Zuſammen⸗ gehen der beiden Parteien das Wort redeten, die jedoch gegen beſtehende Gegenſätze perſönlicher Art micht aufkommen konnten. Anfänglich war einmal die Rede von einem Zu⸗ ſammengehen des Zentrums und der Nationakliberalen im erſten Wahlgange. Dieſe Einigung iſt aber nicht zuſtande gekommen. Das Zentrum hat nun ſeit etwa vierzehn Dagen nach einem Kandidaten geſucht, da man das ſchwierige Experi⸗ ment von 1907 doch nicht mehr wiederholen mochte. Damals hatte die Zentrumspartei, um nicht in die Sbichwahl 3 kommen und zu verhindern, daß der freiſinnigen Volkspartei das Mandat wieder zufiel zwei Kandidaten aufgeſtellt. In die Stichwahl kamen dann Keller⸗Steinbockenheim(wild) und Schmidt⸗Elberfeld(freiſtun.). Mit der Unterſtützung des Zentrums, die allerdings nicht offiziell war— es er 22 Herzens und der Zartheit ihres Gemütes und darum liebte ſie das Volk über alles. Eines Tages aber kam der Kanzler, ein kalter Staatsmann, der immer nur au ſeine großen Pläne dachte, zum König und ſagte ihm:„Du mußt Deine Tochter nun zwingen, einen Gatten zu nehmen, ſonſt wird Dein Reich zu⸗ grundegehen, das Volk wird glauben, daß Du keinen Willen Haſt.“ Der König wußte wohl, daß ſeine Tochter nicht irgend einen fremden Mann zum Eidam nehmen würde und daß ſie ſtill und friedlich weiterleben wollte, wie bisher. Aber um das Reich vor Unglück zu bewahren, glaubte er dem Rate des Kanz⸗ lers folgen zu müſſen, er rief ſeine Tochter zu ſich und kündigte ihr an, daß ſie heiraten müſſe. Iſabeau weinte bitterlich, aber ſie wagte es nicht, dem Vater offen zu widerſprechen. Die Herolde luden die edelſten Fürſten des Reiches zum Wettkampf, um die Hand der ſchönen Prinzeſſin zu erringen. Trotz des Zornes des Volkes meldeten ſich mehrere Freier, aber ſie alle wurden von der Prinzeſſin abgewieſen. Da empörte ſich das Volk und verlangte einſtimmig:„Jungfrau bleibe Iſabeau und ſie ſei die Gemahlin der Stadt.“ Zur Feier dieſer ſeltſamen Hochzeit ſollte die Braut unbekſeidet zu Pferde durch alle Stra⸗ ßen der Stadt reiten; die Häuſer ſollten geſchloſſen ſein und die Jenſter verhängt, und jeder, der es wagen würde, die Braut mit einem Blick zu ſtreifen, ſollte ſchimpflichen Todes ſterben. Und ſo geſchah es auch: die Jungfrau ritt durch die menſchen⸗ leere ſtille Stadt und überall waren Häuſer und Türen ver⸗ 5 Nur ein unbekannter junger Edelmann rief, das zürfte nicht ſein, und er warf Blumen auf die vorüberreitende Prinzeſſin. Er wurde ergriffen und ſofort ans Kreuz geſchlagen, um ſeinen Frevel zu büßen. Aber Iſabeau hatte ſeine Worte gehört, ſie eilte zu ihm, ſchloß ihn in die Arme und ſo ſtarben beide gemeinſam... Eine andere Oper Mascagnis, die den Titel„Veſtilia“ führt, iſt ebenfalls ahezu ig, mird aber e — Die Kartographie des Walzers. Allen denen, die die ſchwierige Kunſt des Walzertanzes nicht lernen und darum eine unglückliche Figur im Ballſgal machen, ſoll durch eine neue Ent⸗ deckung geholfen werden, die ein Londoner Tauzlehrer H. P. White gemacht hat. Er hat für die komplizierten Wendungen und Drehungen des Tanzſchrittes einen ſicheren Wegweiſer ge⸗ funden in einer Walzerkarte, die in klarer, leicht faßlicher Weiſe den elaſtiſchen Schwung der Bewegung in ein paar ſimple, durch Fußtapfen gekennzeichnete Schritte auflöſt. Seine Walzerkarte beſteht aus einer ſinnreich angeordneten Zahl von ſchwarzen Fußtapfen auf weißem Papier. Die Fußtapfen ſind in natürlicher Größe, die Karte wird mit Reißnägeln auf den Boden befeſtigt und der Lernende ſetzt dann ſeine Füße auf die ſechs Fußtapfen, in denen die ſchwierige Figur des Walzerſchritts enthalten iſt. Die Karte kann, wenn die eine Fußſtellung be⸗ griffen iſt, wieder au einer anderen Stelle des Zimmers an⸗ genagelt werden oder es können mehrere Karten ebeneinander gelegt ſein, ſo daß der kontinuierliche Fluß der Bewegung her⸗ geſtellt wird. Die Karte hat nach der Verſicherung ihres Erfin⸗ ders bereits Wunderdinge bei den unbegabteſten Jüngern Terp⸗ ſichores verrichtet. Mit ſeiner Walzerkarte kann jeder innerhalb swanzig Minuten zu einem perfekten Tänzer werden: und wie ſpielend fügen ſich die ungeſchickteſten Füße dem geheimen Rhyth⸗ mus, der vbon dem großen weißen Papier mit den ſchwarzen Flecken ausgeht. Wie ſo viele Erfinder iſt auch White auf den glücklichen Einfall durch eigene ſchlimme Erfahrung gebracht worden. Es blieb ihm immer in der Erinnerung, wie ſchwer es ihm dereinſt geworden war, ſich die Technik des Walzers an⸗ zueignen. So hat er ſich denn die menſchenfreundliche Aufgabe geſtellt, anderen Leuten das Erlernen der ſchwierigen Kunſt zu erleichtern und ſiehe dal es iſt ihm gelungen. Der Erfinder ſoll ſeine Walzerkarte bald noch weiter nen und in ſeinen Fußtopfen auch noch Fineſſen des Walzers zur Darstellung J. bringen, ſo daß man dann auch Linksherumtanzen, Chaſſieren und andere ſchwierige Schritte wird lernen können. — Mit der Flugmaſchine zum Nordpol. Aus London wird berichtet: Während die Flugtechniker noch raſtlos mit dem Probleme ringen, die Leiſtungsfähigkeit und Sicherheit der Flugmaſchine bis zu eimer zuverläſſigen praktiſchen Anwendbarkeit zu ſtei„ be⸗ ſchäftigen ſich die Nordpolforſcher bereits mit der Möglichkeit, den Aeroplan in den Dienſt ihrer Aufgabem gzu ſtellen. Der Eugkänder Sandon Perkins hat den Plau gefaßt, das kühne Unter⸗ nehmen zu wagen, mittels einer Flugmaſchine den Nordpol zu er⸗ reichen, und in aller Stille arbeitet man an denn t, nrit dem im kommendem Sommer der abenteuerliche Flug angetreten wer⸗ den ſoll. — Die Böhämmerjagd im Pfälzerwald. Für viele unſerer gefiederten Freunde, die bis vor kurzem im wahrſten Sinne des Wortes vogelfrei waren, iſt das neue Vogekſchutzgeſetz ein Schutzpaß geworden, und doch mußte gar mancher Proletarier der Lüfte als armes Stiefkind beiſeite ſbehen. Einer dieſer Vergeſſenen iſt der ſogenannte Böhämmer“ der nordiſche Bergfink(fringilla montifringilla), den die Franzoſen Picon'Ardenne nennen. Dieſer Vogel, der in früheren Jahren zur Winterzeit ſcharempeiſe die Wasgau⸗ wälder belebte, kommt jetzt nur mehr in weit geringerer Zahl hier an: in dieſem Winter ſind die Böhämmer ebenfalls ſehr ſpät und nicht zahlreich erſchienen. Zwar herrſcht die Annahme, daß ſich die Menge der Böhämmer nach der mehr oder minder guten Bucheckernernte richte, jedoch hat ſich gezeigt, daß die Wanderungen dieſes Vogels, die früher auch mit Krieg oder Peſt in Verbindung gebracht wurden, ſich periodiſch wiederholen, gleichgültig, wie die Früchte der Buchen wachſen. Es iſt ohne Zweifel in erſter Linje der Wandertrieb, der die Böhämmer in die Wälder der Pfalz Gbeßengers die Gegeng han Wenazabern) fühek. Die eigen Wielandt Er⸗ ins egen nach⸗ Iur. ‚ olks⸗ der zente iung nden Durf erde agen eine Da; inen rden L und dieſer Alarmruf und Waoldgeſchichten noch Jange in der Pfalz fortleben. Mannyheim, 3. Fevrnur. General⸗Anzeiger.(Abendplarr. 8. Sette. Aufſtellung eines Kandidaten waren die Anſichten diesmal, geteilt. Nicht weniger als vier Anwärter hatte das Zentrum. Aus dem Wahlkreiſe waren in der engeren Wahl der Maſchinenfabrikant Böhmer⸗Alzey und der Weinberg⸗ beſitzer Karl Schmitt 1, Bingen. Außerdem hatte man in Ausſicht genommen den Stadtrechner Uebel⸗Dieburg. Es kam aber keine Einigung zuſtande und ſo wurde inzwiſchen dem früheren Staatsſekretär Grafen Poſadowsky von⸗ ſeiten des Zentrums Offerte gemacht. Hätte dieſer Kandidat, der bekanntlich vor einiger Zeit bei der Erſatzwahl im Wahl⸗ ſreiſe Ludwigshafen vom Zentrum entſchieden abgelehnt. wurde, zugeſagt, dann wären die bekannten Zentrumsführer Spahn, Roeren uſw. zur Agitation ins Feld gerückt. So war es wenigſtens vorgeſehen. Aber Graf Poſadowsky lehnte dankend ab. Und nun wurde der Stadtrechner Uebel aufgeſtellt. Man will mit dieſem in die Stichwahl kommen und rechnet dann wohl auf die Hilfe der Sozialdemokratie, die den früheren heſſiſchen Land⸗ tagsabgeordneten Adelung⸗Mainz aufgeſtellt haben, im übrigen aber weder hinſichtlich der Stimmenzahl, noch in anderer Richtung eine Bedeutung haben. Vorläufig bekämpfen die Sozialdemokraten alle anderen Parteien in gleicher Weiſe. Eine Stichwahl iſt auf alle Fälle zu erwarten, die Frage iſt nur ob die Nationalliberalen, oder die Freiſinnigen mit dem Zentrum in die Stichwahl kommen werden. Sie iſt jetzt kaum zu beantworten. Die Unterſchleife auf der Kieler Werft. (Von unſerem Korreſpondenten.) sh. Kiel, den Februar. Große Veruntreuungen auf der Kieler Reichswerft, die etwa die Höhe von einer Million Mark erreichen, kamen heute vor dem hieſigen Schwurgericht zur Verhandlung. Acht kaiſerliche Beamte ſtehen unter der ſchweren Anklage, ſich der Unter⸗ ſchlagung in vielen Fällen ſchuldig gemacht zu haben. Es han⸗ delt ſich vor allem um die Veruntreuung von Material aller Art und um die Veräußerung von Alteiſen, das noch lange nicht „ſubmiſſionsreif“ war. Die ganze Affäre hat außerordentlich große Kreiſe gezogen. Zahlreiche Perſonen ſind verhaftet wor⸗ den, u. a. mehrere reiche Geſchäftsleute, Alteiſenhändler aus Hamburg, gegen die vor dem Gericht eine beſondere Verhandlung ſtattfinden wird. Zu den Hehlern gehörte auch der Althändler Jacobſohn aus Hamburg und ſein Sohn Siegfried. Die Vorunterſuchung hat ergeben, daß bei der Vergebung von Altmaterial die tollſten Dinge vorkamen. Wenn die Abnehmer von Altmaterial eine neue Lieferung benötigten, ſo wurde ſie von den verbrecheriſchen Beamten beſorgt, mochte es gehen, wie es wollte. War gar kein Material auf unverfängliche Weiſe zu beſchaffen, ſo erklärten die Beamten, daß ein Raum, wo noch gutes Material ſich befand, unbedingt geräumt werden müſſe, und die Hehler bekamen ihre Lieferung. Außerdem wurden noch ganz erhebliche Summen von Schmiergeldern für Uebergewicht uſw. ausgezahlt. Bei einer Lieferung von 200 000 Kg. Eiſen war ein Uebergewicht von 150 000 Kg. keine Seltenheit. Natür⸗ lich mußte das Uebergewicht auch auf demſelben Wagen Platz finden, die nur für beſtimmtes Kaufgewicht vorgeſehen waren. So kam es oft vor, daß der Wagen unter der Laſt zuſammen⸗ brach. Die Korreſpondenz wurde mit aller möglichen Vorſicht geführt. So waren für die untreuen Beamten Namen 2 2. ſchenke angenommen zu haben. Entwendung von Wiſchbaumwolle. bei allen Taten Beihilfe geleiſtet haben. Der Lohnſchreiber Peters ſoll zu den Taten angeſtiftet haben. Er betrieb ein offenes Handelsgeſchäft, obwohl er bei der Werft angeſtellt war. Die unterſchlagenen Materialien ſandte er an Speditions⸗Ge⸗ ſchäfte in Hamburg und Berlin, um ſie von dort aus zu ver⸗ kaufen. Bei dem Berliner Spediteur erregten die Geſchäfte Ver⸗ dacht und durch ihn kam die Unterſuchung in Gang. Die Kutſcher Müller und Andreſen haben ſich dadurch ſtrafbar gemacht, daß ſie die geſtohlenen Materialien nach dem Bahnhof trans⸗ portiert haben. Ein weiterer Angeklagter Nüemann iſt flüch⸗ tig und befindet ſich in England. Die Angeklagten Kankowski und Peters ſind ge⸗ ſtändig. Kankowski ſchiebt die Schuld auf die Ungunſt der wirtſchaftlichen Verhältniſſe und erklärt, er habe nur ein ſehr kleines Gehalt, aber hohe Ausgaben gehabt. Durch das ſchlechte Beiſpiel der oberen Beamten ſei er zu unnützen Geldausgaben verführt worden. Die Vernehmung der Angeklagten nahm mehr als ſechs Stunden in Anſpruch. Es ergab ſich daraus, daß die Werftverwaltung um ganz gewaltige Summen geſchädigt worden iſt, die allerdings zum Teil durch rechtzeitige Arreſte gedeckt wor⸗ den ſind. Der Hauptangeklagte Kankowski, der als Magazin⸗ Frrrrrrrrr FÄ DPDPꝛPßPpPFßFßFßFTFTPTFTPTFT—————7f7f77 ̃˙5ie:::: artige Jagd auf dieſe Vögel, die bei Tag weiden, zur Nacht⸗ zeit jedoch die Wipfel der Bäume aufſuchen, war früher ſehr ausgedehnt, wird aber jetzt nur noch vereinzelt als Sport getrieben. Mit Blasrohr, Lehmkugeln und Kienfackeln aus⸗ gerüſtet, zieht man in der Winternacht in die Wälder hinaus. Ohne jedes Geräuſch ſchleicht der Schütze heran, richtet das Blasrohr auf die dichtgedrängt in den Zweigen ſitzenden ſchlafenden Vögel und puſtet kräftig hinein. Vogel um Vogel finkt lautlos vom Aſte, und die Schlummernden füllen die entſtehenden Lücken ſofort wieder aus. Ueber die Schluchten und Schlünden leuchten die Kienfackeln und geben dem Bild⸗ ein eigenes, düſteres, wildromantiſches Gepräge. Da, ein Vogel iſt nicht tödlich getroffen, ein durchdringender Schrei iſt das Zeichen zum Aufbruch der Böhämmer. Weithin im Walde raſchelt, pfeift und lärmt der erſchreckte Schwarm, der nun ſurrend über die Wipfel dahin⸗ zieht. Damit iſt die Jagd für dieſen Tag zu Ende. Früher, als dieſe Vogelzüge noch nicht richtig beobachtet wurden, hielt man die Erzählungen über die Bohämmer für Märchen, und die Bewohner von Bergzabern ſollen daher den Spitznamen „die Böhämmer“ erhalten haben; auch nennt man in manchen Orten das Zufammenrücken der Tafelrunde in vorgerückter Stunde„Böhämmern“. Es iſt wohl nur eine Frage der Zeit, daß dieſe eigenartige, wildromantiſche Jagd, die glück⸗ ficherweiſe in der Gegend nur wenig Schaden anrichtet, ver⸗ ſchwindet. Die Erinnerung daran wird aber in Erzählungen Hilfsſchreiber Krauſe ſoll wie auffeher weitgehendes Vertrauen der Behörden genoß, trieb vor allem einen ſchwunghaften Schwindel mit Zylinderöl und Rüböl. Er vergaß es regelmäßig, die ausgegebenen Poſten zu buchen. Zu Anfang des Jahres 1908 lieferte er durch Vermittelung des Hilfsſchreibers Krauſe an den gleichfalls unter Anklage ſtehenden Lohnſchreiber Peters aus den Magazinen bedeu⸗ tende Poſten Queckſilber, Oel uſw. Peters hatte damals gerade eine vierjährige Zuchthausſtrafe verbüßt, fand aber trotzdem bei der Kaiſerlichen Werft Anſtellung. Er dirigierte die Waren unter falſchen Begleitſcheinen ans der Werft heraus und brachte ſie in Hamburg und Berlin zum Verkauf. Der Erlös wurde dann geteilt. Ebenſo wie der Magazinaufſeher Kankowski, ſind auch die Angeklagten Lohnſchreiber Peters und Hilfsſchreiber Krauſe durchweg geſtändig. Sie erklären ihre Verbrechen da⸗ mit, daß ſie in großer Not geweſen ſeien. Der Hilfsaufſeher Petereit beſtreitet, an den Unterſchleifen beteiligt zu ſein. Auch die beiden Angeklagten Kutſcher Andreſen und Müller leugnen entſchieden, gewußt zu haben, daß es ſich bei 15 55 ihnen vollführten Transporten um unlautere Sachen handele. Aus Stadt und Land. Mannheim, 8. Februar 1909. * Todestag des Kommerzienrats Fritz Hirſchhorn. Heute iſt ein Jahr verfloſſen, daß Herr Kommerzienrat Fritz Hir ſchhorn die Augen zum ewigen Schlummer geſchloſſen hat. Mit Wehmut werden weite Kreiſe der Bürgerſchaft zurückdenken an die Zeit, in der der Verblichene unter uns lebte und wirkte. Ernannt wurde Kaſſier Eduard Wendler bei der Pfälzer katholiſchen Kirchenſchaffnei Heidelberg zum Reviſor beim Kathol. Oberſtiftungsrat. Rebident Otto Rumpelhardt beim Kathol. Oberſtiftungsrat zum Kaſſier bei der Pfälzer katholiſchen Kirchen⸗ ſchaffnei in Heidelberg und Regiſtraturaſſiſtent Heinrich Hora⸗ dam beim Landgericht Offenburg zum Regiſtrator bei dieſer Be⸗ hörde. * Arbeitsjubiläum. Heizer Jakob Menger feierte geſtern das Jubiläum ſeiner 25jährigen Tätigkeit in der Brauereigeſellſchaft Eichbaum(vormals Hofmann). Aus dieſem Anlaß wurden ihm von der Direktion eine goldene Uhr und ein Geldgeſchenk überreicht. Derartige Jubiläen ſind in dem genannten Etabliſſement keine Ausnahmeerſcheinung, was auf das vorzügliche Verhältnis zwiſchen Direktion und Arbeitern ſchließen läßt. * Die Mannheimer Hafenanulagen bieten zur Zeit ein äußerſt reigvolles Bild, das wirkungsvoller wie alle atiſtiſchen Nachweiſe Mannheims wirtſchaftliche Bedeutung als Handels⸗Metropole des Oberrheins demonſtriert. Infolge Vereiſung der Mittelrheinhäfen und des zeitweiligen Gisganges hat der größte Teil der den Ober⸗ rhein befahrenden Schiffe den Schutz des Mannheimer Hafens auf⸗ geſucht. Steht man auf der Schleuſenbrücke, wo der Rheinkanal und Verbindungskanal zuſammenfließen, ſo blickt man bis zur Mün⸗ dung des Rheinkanals in einen Wald voll Maſten. Nur eine ſchmale Waſſerbahn iſt frei zum Paſſieren der Schiffe. Auf beiden Seiten der Kais reiht ſich Schiff an Schiff vom kleinen Schelch bis zum größten Rheinkahne und vom winzigen Motorboote bis zu den Dampfer⸗Ungetümen, Faſt ebenſo eindrucksvoll iſt der Blick über den Verbindungskanal. Man ſchätzt wohl nicht zu hoch, wenn man die Zahl der in den Mannheimer Hafenanlagen ankernden Schiffe auf weit über 200 bemißt. * Ktrankenbewegung im Hoinrich Lanz⸗Krankenhaus. Eine be⸗ trächtliche Entlaſtung des ſtädtiſchen Kraukenhauſes durch das neue Lanzſche Krankenhaus ergibt ſich aus den Ziffern über den Kranken⸗ durchſchnittliche Krankenſtand betrug pro Monat 19 männliche und 18 weibliche Kranke. Den höchſten Stand weiſen auf die drei Monate des zweiten Quartals: April 25., 22., Mai 31., 29 tw., Juni 28., 27 w. Sterbefälle kamen im ganzen vor 11 bezw. 12. Die Verpflegungstage belaufen ſich auf insgeſamt 13 560. *Verein für Volksbildung. Wir machen unſere Leſer nochmals empfehlend auf den heute Mittwoch abend 8½ Uhr im Rathausſaal ſtaktfindenden erſten Lichtbildervortrag des Herrn Univer⸗ ſitätsprofeſſors Dr. Otto Cohnheim⸗Heidelberg über„Ver⸗ dauung und Ernährung“ aufmerkſam. Eintritt frei. 5* In der letzten Vorſtands⸗Sitzung des Mannheimer Alter⸗ tums⸗Vereins wurde zur Kenntnis gebracht, daß die Vorbereitungen für die Jubiläums⸗Ausſtellung des Vereins einen er⸗ freulichen Fortgang nehmen. Zahlreiche wertvolle und intereſſante Gegenſtände der Kleinporträtkunſt und der Kleinkunſt ſind bereits für die Ausſtellung zugeſagt.— Aus verſchiedenen Gründen er⸗ ſcheint es wünſchenswert, die ethnographiſche Abteilung, (mit Ausnahme der Gegenſtände oſtaſiatiſcher Kunſt) von den Altertumsſammlungen zu trennen und als Grundſtock für ein weiter auszugeſtaltendes bvölkerkundliches Muſeum in einem anderen, zunächſt proviſoriſchen Aufbewahrungsraum unterzu⸗ bringen. Ein Bericht mit entſprechenden Vorſchlägen an den Ober⸗ bürgermeiſter wird genehmigt.— Im Anſchluſſe an die von Herrn Profeſſor Dr. Walter verfaßte Denkſchrift:„Die Mannheimer Muſeumsſammlungen und ihr wefterer Ausbau“ hat der Ober⸗ bürgermeiſter einen Fragebogen überſandt, worin über eine Reihe prnzipieller Fragen des weiter en Ausbaues der hiſtori⸗ ſchen Sammlungen die gutachtliche Aeußerung des Vereins⸗ vorſtandes verlangt wird. Der hierauf an den Oberbürgermeiſter zu erſtattende Bericht wird beraten und genehmigt.— Der Rechner legt den Abſchluß der Jahresrechnung für 1908 und den Vor⸗ anſchlag für 190˙9 vor. Die Kaſſenperhältniſſe ſind leider nicht beſonders günſtig, ſo daß aus ordentlichen Mikteln für Neu⸗ erwerbungen nur verhältnismäßig kleine Beträge aufgebracht wer⸗ den können. Für die Erweiterung der Sammlungen iſt der Verein dahher in ſeinem Jubiläumsjahr in beſonders hohem Maße auf freiwillige Zuwendungen hochherziger Gönner angewieſen.— Herr Oberſtleutnant Schott in Stuttgart hat als Geſchenk ein von ihm gemaltes Oelbild überwieſen, welches die aus dem Sand⸗Schaf⸗ fott erbaute Weinbergshütte am Gaisberg in Heidelberg darſtellt. Von Julius Baſſermanns Erben(Frau Kommerzienrat Dr. Diffené, Frau Feliy Baſſermann, Herrn Rud. Baſſermann, Frau Klara Thorbecke und Frau Geh. Hofrat Fürbringer in Heidel⸗ berg) wurde die bisher in der Vereinsſammlung deponierte Alt⸗ Mannheimer Sänfte dem Verein zum Geſchenk gemacht. Durch Vermitterung des langjährigen Mitgliedes Herrn Peter Bundſchu hat Herr Privatmann Valentin Grohe in Heidelberg einen ſilbernen Löffel(Mannheimer Arbeit von Gebhard) geſchenkt, de unter einer eingravierten Korngarbe folgende Inſchrift trägt: D. G. 18. Julh 1817.“ Dieſer Löffel iſt dem Vater des Schen⸗ ers, Daniel Grohe, Pächter des Straßenheimer Hofs, der im Hungerjahre 1817 als junger Mann den erſten Getreidewagen für die Armen in Mannheim einführte, vom hieſigen Stadtrat zum Geſchenk gemacht worden. Von Herrn Maler Philipp Blaumer wurden drei Bilder, darunter ein Aquarell von Rottmann, von Fröulein Klara Faber ein auf Kupfer gemaltes Oelbild zum Ge⸗ ſchenk gemacht. Der Vorſtand ſpricht für dieſe Geſchenke ſeinen Dank aus, desgleichen dem Baugeſchäft Joſef Hoffmann und Söhne, das der Sammlung zwei Tütrſtürze mit Wappenreliefs, von dem im Abbruch befindlichen Hauſe B 4, 10 ſtammend, über⸗ wi⸗ſen hat.— Auf Antrag des Vorſtandes hat die Stadtverwaltung beſchloſſen, am 5. Pfeiler des Kaufhauſes( 1 gegenüber) — vorgeſehen waren. ⸗deren, Vorträge werden dann wie, gewühnlich wieder Freitags ſein ſtand in der letztgenannten Anſtalt im verfloſſenen Jahre. Der f Rat, Prof. A. Lang, Polytechnikum. Inſchreft unbringen zu laſſen:„Belagerung der Feſtung Mannheim durch die Oeſterreicher 1795.“ * Kreditüberſchreitungen. Die„Volksſt.“ bringt die auf⸗ ſehenerregende Mitteilung, daß die gemiſchte Kommiſſion, die zur Unterſuchung der Kreditüberſchreitungen beim Kaufhausum bau eingeſetzt hat, daß die Unterlagen Montag abgehaltenen Sitzung feſtgeſtellt hat, daß die Unterlagen für eine genaue Prüfung der Voranſchlagsüberſchreitungen nicht mehr vorhanden ſind. Stadtbaurat Perrey gab die Erklärung ab, daß dieſe Unterlagen trotz eifrigſten Suchens in den Akten nicht mehr vorgefunden werden konnten. Ferner teilt das Blatt mit, daß weitere enorme Kreditüber⸗ ſchreitungen bei anderen ſtädt. Bauten bereits jetzt mit Sicherheit feſtgeſtellt ſind So liegt dem Stadtrat zurzeit eine Nachforderung für den Bau der Humboldt⸗ ſchule im Betrage von 100 000 Mark vor. Auch bei der Kunſthalle iſt eine Kreditüberſchreitung von 60 000 Mark zu verzeichnen, die ſich um höchſtens 20 000 Mark vermindern würde, wenn der zurzeit noch ſchwebende Prozeß für die Stadt günſtig ausgeht. Die Urſache der Kreditüberſchreitung beim Bau der Kunſthalle iſt darin zu ſuchen, daß für das Veſtibülf uſw. Marmorſäulen verwendet wurden, die im Voranſchlag nicht Die Arbeiten ſind ausgeführt worden, ob⸗ wohl Oberbürgermeiſter Dr. Beck ſeinerzeit die diesbezügl. Vor⸗ lage im Bürgerausſchuß während ihrer Beratung zurückgezogen hatte. Schließlich ſtellt das Blatt noch feſt, daß die Aus⸗ ſtattung des neuen Rathausſaales, die urſprüngli 30 000 Mark koſten ſollte, auf über 76000 Mark zu ſtehen kamm Theater, Runſt und Wiſrenſchaft. Im Neuen Theater findet heute und Freißag eine Wieder⸗ holung von Otto Borngräber erotiſchem Myſterium„Die erſten Menſchen“ ſtatt, das bei ſeiner Erſtaufführung leb⸗ haftes Intereſſe weckte. Die Aufführung beginnt abends 8 Uhr, Literaturvortrüäge. In ihrem 12. Vortrag gab Frau Dr. Ecgardt ein lebensvolles Bild der Jugendzeit und der geiſtigen Entwicklung Bettinas. Sie bezeichnete ſie als die klaſſiſche Vertre⸗ terin der gewordenen Romantik, deren beide Welbanſchauungs⸗Pole, das dem Mittelalter entnommene Abhängigkeitsgefühl und das moderne Ich⸗Bewußtſein, beſonders in ihrem Buch:„Goethes Brieſwechſel mit einem Kind“ aufeinander wirken. In charakte⸗ riſtiſchen Einzelbildern kamen die Eindrücke der Kloſterzeit in Fritzlar und die Jahre bei der Großmutter Laroche in Offenbach zur Darſtellung, die ſie zu dem freiheitsdurſtigen, queckſilbernen Weſen machen, das ſich nur nach einem eignen innern Rhyhmus entwickeln kann. Rednerin ging dann näher auf das Verhältnis zu ihrem Bruder Clemens, zu Caroline v. Günterode und ſchließlich zu Goethe ein, alle drei kritiſch beleuchtend und die Ergebniſſe neue⸗ ſter Forſchungen einfügend, nach denen Bettina nicht nur ein ge⸗ wiſſer materieller Anteil an der Entſtehung von„Dichtung und Wahrheit“, ſondern auch an einigen Sonetten Goethes, zukommt. Der Vortrag ſchloß mit dem Bruch der Freundſchaft mit Goethe und der Verheiratung Bettinas mit Achim v. Arnim. Der nächſte Vor⸗ trag wird die Kritik von Bettinas Büchern und eine Darſtellung ihres Verhältniſſes zu Friedrich Wilhelm IV. bringen; in ſeinem zweiten Deil ſoll das Fazit der geiſtigen Arbeit der Frauen der erſten Jahrhunderthälfte gezogen, ihre Stellung in der Geſamt⸗ kultur kritiſch beleuchtet und eine kurze Ueberſicht über die Pädagogik der Zeit und ihr weibliches Bildungsideal gegeben werden. Es wurde noch bekannt gemacht, daß der Vortrag ausnahmsweiſe Sams⸗ tag, 6. Februar, halb 5 Uhr im Wilhelmshof ſtattfindet. Alle an⸗ Ehrengabe für Ernft Häckel. Wir erhalten folgenden„ ruf zu einer Ehrengabe für Ernſt Häckel zum Ausbau des Muſeums der Univerſität Jena“ mit der Bitte mn Abdruck: „Am 16. Februar vollendet Ernſt Häckel ſein 75. Lebens⸗ jahr und legt wenige Wochen ſpäter nach achtundvierzigjähriger, überaus erfolgreicher Lehrtätigkeit ſeine Profeſſur nieder den Reſt ſeines Lebens ſeiner letzten Schöpfung, dem Phyletiſch Muſeum in Jena, zu widmen. Dieſes Muſeum ſoll durch Prä⸗ parate, Modelle und Bilder dem Beſchauer die Tatſachen d Entwicklungslehre vor Augen führen; ſchöne biologiſche Grupp werden die Mannigfaltigkeit der Anpaſſungen erläutern, und e Archiv ſoll Dekumente zur Geſchichte der Abſtammungslehr, ſammeln. Da zur inneren Einrichtung dieſes nur aus frei⸗ willigen Beiträgen geſchaffenen Muſeums noch 100000 Mk. fehlen, ſo wenden ſich die Unterzeichneten an alle Freunde der Entwicklungslehre und einer freien vorurteilsloſen Forſchung mit der Bitte, beizuſteuern zu einer Ehrengabe für Ernſt Häckel, welche dem greiſen Forſcher zum Ausbau jenes Mu⸗ ſeums überreicht werden ſoll. Tauſenden iſt Häckel ein be⸗ geiſterter Lehrer geweſen, und ſeine populären Schriften haben in der ganzen Welt die Freude an den Schönheiten der Natur und die Liebe zur Wahrheit geweckt und gefördert. Möge das deutſche Volk ſich jetzt daran erinnern, was es dieſem Manne verdankt! Beiträge bitten wir zu richten bis Ende Februar an die Bank für Handel und Induſtrie in Berlin W. 56, Schinkel⸗ platz, ſpäter an das Univerſitätsrentamt in Jena, und zwar mit der Bezeichnung„Zu Gunſten der Ehrengabe für Ernſt Häckel.“ Mitteilungen und Anfragen ſind zu richten an Profeſſor L. Plate, Berlin, Beethovenſtraße 1. 5 Der Aufruf iſt unterzeichnet: Agnetendorf: Gerh. Haupt⸗ mann, Schriftſteller.— Berlin: E. Arnhold, Geh. Kommer⸗ zienrat. H. Bachmann, Chefredakteur der Voſſiſchen Ztg. W. Bölſche, Schriftſteller, Profeſſor A. Braue Univerſität. Prof. L. Heck, Dir. Zool. Garten. Heintze von Kreuski, Generalmajor a. D. Dr. O. Her me, M. d. R. Dr. J. Loewe, Geh. Kommerzienrat. R. v. Mendels Bankhaus. Prof. L. Plate, Landw. Hochſchule. Dr. E. R nau, Geh. Baurat, Dir. A. E. G. Prof. F. E. Schul Univerſität. A. Schwarz, Kommerzienrat. Jam Simon. Prof. Tuaillon, Bildhauer. Prof. Walde Geh. Rat, Univerſität. Prof. Wittmack, Geh. Rat, Landw. Hochſchule.— Breslau: Prof. Frech, Univerſttät.— Göttingen: Prof. Verwovn, Univerſität.— Hamburg: Chr Carſtens, Fabrikbeſitzer.— Jena: Prof. Biedermann, Geh. Rat, Uni⸗ verſität. Dr. G. Fiſcher, Geh. Kommerzienrat. Profeſſon Philippi, Univerſität. Prof. L. Schulze, Univerſtität. Pro⸗ feſſor Stahl, Geh. Rat, Univerſität.— Leipzig: Prof. Ehun, Geh. Rat, Univerſität. Prof. H. Meyer, Geh. Rat, Bihl. Inſt. E. Reinicke i. F. W. Engelmann.— München: Profeſſor R. Hertwig, Geh. Rat, Univerſität. Dr. A. Plötz.— Zürich: Eruſt Häckels letzter Vortrag. Wie man aus Jena be wird Profeſſor Eraſt Häckel zur Feier des hundertjährigen Geburlstages von Charles Darwin am 12. Februar im Jenger Volkshauſe einen Vortrag halten, der zugleich ein Abſchied von der Oeffentlichkeit ſein ſoll. Häckel wird über„Das We bild von Darwin und Lamarck“ ſprechen. Der Rein⸗ ertrag des Vortrages iſt für die Einrichtung des neu ö tiſchen Muſeums, bekanntlich einer Gründung des g. lehrten, beſtimmt.%%%% — 4. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 3. Februar⸗ Neues von Wilhelm Buſch. Wie uns aus München gemeldet wird, ſoller in dieſem Jahre zwei Publikationen im dortigen Ver⸗ lage von Lothar Joachim erſcheinen, die für alle Verehrer des heim⸗ gegangenen Meiſters ein lebhaftes Intereſſe in Anſpruch nehmen Fürften. Zunächſt ſoll zum 77. Geburtstage des Dichters am 15. April 1909 ein Band mit 70 bisher noch nirgends veröffentlichten Gediehten erſcheinen— die letzten, die er gemacht, einige davon noch ganz kurz vor ſeinem Tode. Im Herbſt 1909 ſoll ihnen die Bio⸗ graphie Wilhelm Buſch'es folgen, bearbeitet bon ſeinen drei Neffen. Es ſind dem mit reichſtem Illuſtrationsmaterial aus den Skizgenbüchern des Meiſters ausgeſtatteten Buche auch eigene Ar⸗ beiten von ihm beigegeben, wie Aphorismen und Tiſchgeſpräche von. großem Intereſſe und großer Bedeutung für Alle, die den feinen Geiſt des Heimgegangenen verſtanden und verehrk haben. Publikationen werden ſich in ihrem äußeren Gewande würdig dem Nachlaßbande„Hernach“ anſchließen. Sportliche Rundſchau. Flugverſuche auf dem Tempelhofer Felde in Berlin. (Driginalbericht.) R. E. Berlin, 2. Februar. Die weniger gut gelungenen Flüge an den beiden erſten Tagen ließen Armand Zipfel den Entſchluß faſſen, den Motor auf Das genaueſte zu unterſuchen; denn nur durch eine ungenügende Arbeitsleiſtung des Motors konnten dieſe Sprungflüge erklärt wer⸗ denn, So wurden für 2 Tage die Verſuche unterbrochen und der Motor vollſtändig auseinandergenommen. Dabei zeigten ſich bald Mängel, die teils durch das Auseinandernehmen auf dem Zollamt, teils durch Springen einzelner Eiſenteile entſtanden waren. Am Montag war jedoch der Motor ſoweit wieder imſtand, daß zu einem Richtoffigiellen Flugverſuche geſchritten werden konnte. Von den 3ausgeführten Flügen mißlang der erſte. Der zweite jedoch wurde von dem Aeroplan in der Weiſe ausgeführt, daß er ſich nach zirka 150 Meter Anlauf erhob, in—7 Meter Höhe 200 Meter weit ſchwebte, um endlich bis zu einer Höhe von 15 Meter zu ge⸗ langen und nach Abſtellen des Motors ſanft niedergleitend nach Zurücklegung von ca. 1600 Meter wieder Boden zu gewinnen. Dieſer. Flug bildet vom Standpunkte der heutigen Flugtechnik eine nicht gering zu ſchätzende Leiſtung. Der 3. Probeflug war nicht ſo aus⸗ gebehnt, brachte jedoch für kurze Zeit den Flugapparat auf eine Höhe von über 20 Meter. Nach dieſen Erfolgen konnte Zipfel beruhigt dem 3. Tag ſeiner Flugvorführungen entgegenſehen. Die Kunde von den Flügen am Montag lockte nun am Dienstag wieder eine unüberſehbare Menge bon Menſchen auf das Tempelhofer Feld. Um 3 Uhr mittags be⸗ gannen die Flugverſuche, deren Zahl diesmal auf 4 erhöht werden ſollte. Der erſte Flug ſchon ſollte ſehr gut gelingen. Nach kurzem Anlauf hob ſich der Aeroplan frei ab und erreichte bisweilen eine Höhe von 20 bis 25 Meter. Ein leichter linksſeitig ein⸗ fallender Windſtoß ziwang zu einer ſchwachen Kurve nach links, wes⸗ halb Zipfel ſchon nach ca. 1200 Meter am Rande des Uebungs⸗ geländes niederging. Der folgende Flugverſuch berlief in ähnlicher Weiſe und dauerte ca. 3½ Minuten, wobei 1500 Meter zurückgelegt burden. Den beſten Erfolg ſollte der dritte Flug haben. Nach eimem Anlauf von 120 Meter ſtieg der Aexoplan ſehr raſch bis 18 Meter Höhe, durchflog ſo über 300 Meter und ſank darauf, um jedoch nun nochmals dieſelbe Höhe zu erreichen und ſo etwa 700 Meter zurückzulegen. Auch die Landung vollzog ſich bei dieſem Flug ſehr günſtig, indem der Apparat mach Abſtellen des Motors ſanft niedergleitend Boden gewann, nachdem er im ganzen ungefähr 1800 Meter durchflogen hatte. Der letzte Flugverſuch mißlang infolge ſchlechter Arbeitsleiſtung des Motors. Die ganze Strecke wurde im Springen zurückgelegt, wie man an den durch das Aufſtoßen der Räder im Schnee entſtehenden ſtarken Schneewollen leicht be⸗ merken konnte. Die Verſuche wurden deshalb abgeſchloſſen. Der Schnee, der ſtellenweiſe über 20 Ctm. tief lag, zeigte ſich als licht ſehr günſtig“ beim Skarten mit dor Volſinſchen Radſtar⸗ Zung. Abgeſehen davon, daß beim Anlaufen der Schraube dieſe durch (hrem Luftzug einen ganzen Schneeſturm auf die hinteren Stabili⸗ ſcrtionsflächen und das Seitenſteuer warf, fanden die Räder beim Vorwärtslaufen in der dicken Schneedecke einen beträchtlichen Wider⸗ ſtaud. Haben auch die heutigen Flugverſuche gezeigt, daß der jugend⸗ liche Aviatiker Zipfel,— er iſt erſt 25 Icchre alt— ſchon ziemlich kief im die Geheimniſſe der Flugtechnich eingedrungen iſt, ſo ließen ſie auch andererſeits erkennen, daß das Voiſinſche Syſtem dem der Gebr. Wright an Stabilität nicht gleichkommt, wie vielfach behauptet Wwird. Zipfel hak bei allen 4 Flugverſuchem keine einzige Kurve be⸗ ſchrieben, was ihm überhaupt noch nicht gelungen iſt, ſobald er mehrere Meter ſich üder den Boden erhoben hatte. Ich wies ſchon in nteinem Artikel über die Voiſinſche Flugmaſchinenfabrik darauf hin, Daß Zipfel das Problem der ſicheren Stabiliſierung beim Kurven⸗ fliegen noch nicht völlig gelöſt hat. Meiner Anſicht nach kamt es in Letner zweiten Weiſe ſo glänzend gelöſt werden, wie es an der von Wright patentierten Flugmaſchine ſchon gelöſt iſt. Winterſport. AScC. Die Laſtwagen⸗Konkurrenz 1909 wird neueſten Nach⸗ kichten zufolge in den Tagen vom 26. April bis 13. Mai zur Enk⸗ ſcheidung gebvacht. Das Programm iſt das folgende: 26. April, 1. Etappe: Berlin—Deſſau. 27. April, 2. Etappe: Deſſau⸗Nord⸗ Hauſen. 28. April, 3. Etappe: Nordhauſen—Kaſſel. 29. April, Stappe: Kaſſel.—Bielefeld. 30. April, 5. Etappe: Bielefeld— Dortmund. 1. Mai, 6. Etappe: Dortmund Düſſeldorf. 2. Maf, Autsſtellung in Düſſeldorf. 3 Mai, 7. Etappe: Düſſeldorf—Koblenz. 4. Mai, 8. Etappe: Koblenz—Frankfurt a. M. 5. Mai: Aus⸗ ſtellung in Frankfurt. 6. Mai, 9. Etappe: Frankfurt a..—Kai⸗ ſerslautern. 7. Mai, 10. Etappe: Kaiſerslautern—Saarbrücken. 8. Mai, 11. Etappe: Saarbrücken—Straßburg i. Elſ. 9. Mai: Ausſtellung in Straßburg. 10. Mai, 12. Etappe: Straßburg—Frei⸗ Hurg i. Br. 11. Mai, 13. Etappe: Freiburg—Harlsruhe. 12. Mai, 14. Etappe: Karlsruhe—Stuttgart. 18. Mai: Ausſtellung in Stuttgart. Dieſe — Die Von Tag zu Tag. Großfeuer. Schorndorf(Württemberg), 3. Febr. In der Porzellanmanufaktur von Bauer und Pfeiffer iſt heute Früh Großfeuer ausgebrochen. Die Schmelzräume und die Hälfte der Gmaillierräume mit großen Vorräten ſind abgebrannt. — Schwere ſittliche Verfehlungen. Meiningen, 2. Febr. Wegen ſchwerer ſittlicher Verfehlungen wurden, wie die Direktion des Herzoglich. Realgymnaſtums bekannt gibt, eine größere Auzahl Schüler entlaſſen. — Unfall in einem Bergwerk. Breslau, 3. Febr. Nach einer amtlichen Meldung verunglückten heute früh auf Krugſchacht 1 der Königsgrube in Oberſchleſien 6 Mann dadurch, daß ſie ſich verbotener Weiſe durch den Schlepper hinaufziehen ließen und mit der Schale unter die Bremsſcheibe gerieten. Ein Mann wurde ſchwer verletzt; zwei Mann verlitten Beinbrüche, drei Stauchungen. Das Berliner Hochbahnunglück vor Gericht. Berlin, 3. Febr. Vor der 4. Strafkammer des Landgerichts 2 begann heute die Verhandlung gegen die Zugführer Guſtav Wende und Karl Schreiber, welche angeklagt ſind, am 25. Sept. 1908 auf dem Gleisdreieck der Hochbahn durch Vernachläſſigung der ihnen obliegenden Pflichten den Tod von 18 Menſchen und die Körperverletzungen von 18 Menſchen verurſacht zu haben. — Zwei Meuſchen verbrannt. Inſterburg, 3. — Großer Fabrikbrand. Moskau, 3. Febr. Die hieſige Parfümeriefabrik Ralle u. Co. iſt niedergebrannt. Der Wert der vernichteten Fabrikate beträgt etwa 1 Million Rubel. Letzte Nachtichten und Telegramme. *Hanau, 3. Febr. Zum Direktor der hieſigen Königl. Zeichenakademie anſtelle des nach Berlin berufenen Direktors Peterſen, iſt laut„Frkf. Ztg.“ Modelleur Leven in Bremen, der jetzt in einer großen Bremer Silberwarenfabrik tätig iſt, in Ausſicht genommen. München, 3. Febr. Finanzminiſter v. Pfaff begab ſich heute nach Berlin. Berlin, 3. Febr. Aus Anlaß der Ablehnung der Jank⸗ ſchen Reichstagsbilder hat der Vorſtand des Vereins Berliner Künſtler an den Reichstag eine Eingabe gerichtet, um eine ſtärkere Heranziehung von Künſtlern aus dem ganzen Reich zu Beratungen der Ausſchmückungskommiſſion anzuſtreben. * Berlin, 3. Febr. Der Reichsanzeiger meldet: Der Kaiſer nahm heute vormittag im Schloß Vorträge des Reichs⸗ kanzlers, des Staatsſekretärs des Innern und des Chefs des Zivilkabinetts entgegen. Berl n, 3. Febr. Der Landſchaftsmaler Hön o w iſt 58 Jahre alt, an Herzlähmung geſtorben.(Frkf. Ztg.) Engerer Ausſchuß der nationalliberalen Partei. Mannheim, 3. Febr. Die hieſige Volks⸗ ſtimme“ weiß heute aus der letzten Sitzung des engeren Ausſchuſſes der nationalliberalen Partei Badens unter der Ueberſchrift:„Der Preis des Friedens zwiſchen Jungen und Alten“ zu berichten: „Wie wir von wohlinformierter, durchaus zu⸗ verläſſiger Seite erfahren, iſt der Preis, um den ſich die Jungliberalen in der Sitzung des Engeren Ausſchuſſes vom letzten Sonntag zur Beilegung der Affäre Kölſch bereit erklärten der Folgende: Die nationalliberale Partei über⸗ läßt den Jungliberalen die beiden Landtagswahlkreiſe Heidelberg 2(wo bisher Rohrhurſt gewählt war) und Freiburg 2(bisher Rebmann), und zwar ſoll im erſteren Herr Oberamtsrichter Koch⸗Mannheim, im letzteren Herr Stadtrat Kölſch⸗Karlsruhe aufgeſtellt werden.“ —5 Zum Tode Schenkels. JKarlsruhe, 3. Febr. Die Trauerfeier für den früheren Miniſter des Innern Exzellenz Dr. Schenkel findet Donnerstag, den 4. Februar, nachmittags 4 Uhr, in der Friedhofkapelle ſtatt und anſchließend Feuerbeſtattung im Kre⸗ matorium im engſten Familienkreiſe. * Heidelberg, 3. Februar. Beim Beginn der heutigen Stadtratsſitzung widmete Oberbürgermeiſter Dr. Wil⸗ ckens dem geſtern verſtorbenen Miniſter a. D. Dr. Schenkel einen warmen Nachruf, die hervorragenden Verdienſte des Dahingeſchiedenen um unſer Heimatland, ſowie deſſen treue An⸗ hänglichkeit an Heidelberg betonend. Die Mitglieder des Stadt⸗ rats gaben ihre Zuſtimmung dadurch kund, daß ſie ſich von ihren Plätzen erhoben. An die Witwe des Heimgegangenen wurde ein Beileidstelegramm abgeſandt. Zeppelins Luftſchiffe. * Friedrichshafen, 3. Febr. Der Kommandeur des Luftſchifferbataillons, Major Groß und Hauptmann Jena, die mit einem Feldwebel und vier Mann geſtern hier angekom⸗ men ſind; weilen, wie der„Schwäb..“ berichtet, auf einige Tage hier, um eine Vorbeſprechung mit dem Grafen Zeppe⸗ lin zu halten über die vorausſichtlich im März zu erwarten⸗ den Aufſtiege mit dem Reichsluftſchiff„Z.“. Der Feldwebel und die vier Mann bleiben nun ſtändig hier. Sie übernehmen die militäriſche Bewachung des Luftſchiffs und der Reichsballon⸗ halle als Ablöſung der Landjägermannſchaft. Im März werden mehrere Offiziere und 75 Mann des Luftſchifferbataillons nach Manzel kommen. Die Arbeiten an dem im Bau befindlichen„Z. “, der ſich in der Landhalle befindet, ſchreiten raſch vorwärts. Derzeit wird das Gerippe des Ballons zuſammengefügt und bis Ende des Monats wird der Ballon ſoweit fertig ſein, daß er in die Reichshalle gebracht werden kann; dort werden die Gondeln die Höhenſteuer und das Getriebwerk angebracht. Der Ballon „Z. II“ unterſcheidet ſich von ſeinem Vorgänger hauptſächlich dadurch, daß er das Reckſteuer hinten erhält und daß die Pro⸗ peller ſtatt der bisherigen 3 nur 2 Flügel erhalten; das Geräuſch der Flügel, das ſo manches Mal das Herannahen des Luftſchiffs angekündigt hat, wird dadurch bedeutend vermindert werden. Wetternachrichten. * München, 3. Febr. Aus den verſchiedenen Teilen Bayerns werden heftige Schneeſtürme gemeldet, welche den Zugs⸗ verkehr außerordentlich behindern. Die Strecke München⸗Re⸗ gensburg iſt wegen Schneeverwehung bei Neufahre geſperrt, ſo daß die Berliner Züge über Ingolſtadt geleitet werden müſſen. Auch auf der Strecke München⸗Ingolſtadt ſind bei Waltershofen Schneeverwehungen eingetreten. Von Regensburg iſt Militär abgegangen, um die Strecke Regensburg⸗München freizumachen * München, 3. Febr. Auf der Strecke Augsburg⸗ Mehring⸗Weilheim liegt ſeit geſtern abend der um 10 Uhr in Weilheim fällige Perſonenzug No. 37 zwiſchen den Stationen Schmichen und Edling eingeſchneit. Die Strecke iſt geſperrt. Ebenſo iſt im bayeriſchen Wald jeder Verkehr unmöglich. * München, 3. Febr. Im Watzmannshaus ſind zwei Studenten eingeſchneit. Eine Lebensgefahr be⸗ ſteht zur Zeit für beide nicht, da ſie mit Lebensmittel ver⸗ ſehen ſind. Eine Rettungsmannſchaft iſt unterwegs. Von der Zugſpitze werden 25 Grad Kälte gemeldet. * Salzbur g, 3. Febr. Große Schneever⸗ wehungen führten zu Verkehrseinſtellungen. Die Iſarbahn iſt verweht. Der D⸗Zug ſteckt bei Eugendorf. Bei Werfen verwehte eine Lawine die Tiroler Strecke. Auf der Vocklabruck⸗Kammerſtrecke ſteckt der„Frkf. Ztg.“ zufolge ein Zug ſeit 14 Stunden. Das Erdbeben in Süditalien. * Berlin, 2. Febr. Das unter dem Protektorat der Kai⸗ ſerin ſtehende Hilfskomitee für die in Süditalien durch Erdbeben Geſchädigten teilt aus dem neueſten Berichte mit, daß die Zahl der Schwerverletzten in dem Deutſchen Lazarett in Shrakus wieder um 35 vermehrt wurde. Für eine große Anzahl von Geneſenden iſt ein beſonderes Heim in einem Villenorte von Syrakus durch das amerikaniſche Rote Kreuz errichtet und die Leitung einem der deutſchen Aerzte übertragen worden. Die auf Veranlaſſung des deutſchen Hilfskomitees aus Konſtanz überwie⸗ Jebe Duuh Feuer gerſtört wurde heute bormt 7 Uhr das aufgeſtellt und ausgerüſtet und ſollen zirka 500 von den dort noch bort von beſonders angeforderten und beſchafften Kleidungs⸗ und Wäſcheſtücken geht am nächſten Mittwoch von Berlin ab. Nach den Berichten des Chefarztes unſerer Expedition gibt es in den Lazaretten noch immer Verletzte, welche ohne Hemd in den Betten liegen und welche keine Kleider haben, wenn ſie nach der Geneſung entlaſſen werden können. Es ſeien daher Sendungen an Kleidern, Wäſche, Stiefeln Kopftüchern, Handtüchern, Taſchentüchern und dergleichen mehr noch hochwillkommen, doch müßte dringend da⸗ vor gewarnt werden, ſtark verbrauchte Stücke zu ſenden. Nur gut erhaltene Dinge der genannten Arten ſeien verwenddar. Weitere Zuſendungen werden erbeten. Das Bureau befindet ſich Alſen⸗ ſtraße 10. Die Nationalitätenkämpfe in Böhmen. Wien, 3. Febr. Die Regierung brachte heute im Ab⸗ geordnetenhauſe 2 Geſetzentwürfe ein. Dieſe betreffen erſtens die Regelung des Sprachengebrauchs bei ſtaatlichen Behörden im Königreich Böhmen, 2. Errichtung von Kreis⸗ gerichten im Königreich Böhmen, ſowie die notwendigen Aen⸗ derungen in der Organiſation der politiſchen Verwaltung. Erſt⸗ genannter Geſetzentwurf umfaßt 38 Paragraphen. Er trägt Züge gach einer Verminderung der nationalen Reibungsflächen ſowie möglichſter territorialer Scheidung der internationalen Intereſſenſphäre Rechnung, ſieht aber gleichzeitig vor, daß jeder Bewohner des Landes in ſeiner Sprache beſchieden wird. Im Wege genauer Arxrondierung national⸗geſchloſſener einſprachiger Verwaltungsgebiete enthält die Vorlage 139 einſprachige, iſche⸗ chiſche, 97 einſprachige deutſche und fünf zweiſprachige Bezirks⸗ Gerichtsſprengel. Die Prager Bezirksgerichte gelten als zwei⸗ ſprachig, dagegen wird die Abänderung einer Anzahl von Sprengeln ſowie von 14 Bezirksgerichten notwendig. Die Be⸗ zirksgerichtsſprengel ſind beſtimmt für den ſtaatlichen Charakter der Verwaltungsbezirke. Die Prager Polizeidirektion gilt als zweiſprachig. Die einſprachigen Behörden bedienen ſich in der Regel ihrer Amtsſprache. Um aber auch den andersſprachigen Parteien die Möglichkeit eines unmittelbaren Verkehrs bei der Behörde zu geben, iſt vorgeſehen, daß ſie Eingaben in ihrer Sprache der Eingabe. Eintragungen in öffentliche Bücher und Regiſter werden in der Amtsſprache vollzogen. Die amtlichen Bekanntmachungen erfolgen in der Amtsſprache. Bei zwei⸗ ſprachigen Behörden erfolgt der mündliche und ſchriftliche Ver⸗ kehr mit den Parteien in deren Sprache. Entſcheidungen und Beſchlüſſe kommen in der Sprache der erſten Eingabe ins Pro⸗ tokoll. Eintragungen in öffentliche Bücher und Regiſter ſowi⸗ Auszüge daraus erfolgen in der Sprache der Eingabe. Im inneren Dienſt gebrauchen einſprachige Behörden ihre Amts⸗ ſprache, zweiſprachige in Parteiſachen, die im inneren Dienſt⸗ verkehr in gleicher Angelegenheit ausſchließlich oder vorüber⸗ gehend die zur Verwendung gekommenen Sprachen in allen Sprache. Die Ereigniſſe auf dem Balkan. *Köln, 3. Febr. Der„Köln. Ztg.“ wird aus Saloniki telegraphiert: Meldungen aus Kaſſandra beſtätigen das Auf⸗ tauchen griechiſcher Banden und die Einführung von Waffen und Munition. Die Gendarmerie iſt ſchwach, Regierung hat ein Bataillon entſandt. Paris, 2. Febr. Der Temps ſchreibt zu dem ruſ⸗ rung des Friedens im Orient ſein, ſondern auch der ruſſiſch⸗ franzöſiſch⸗engliſchen Triple⸗Entente eine ſichere Zukunft ge⸗ Einvernehmen iſt für dieſe Triple⸗Entente eine notwendige Vor⸗ Türkei verbunden und Rußlands Intereſſe mit dem Bulgariens Frankreich aber will weder gegen Sofia noch gegen Konſtan⸗ tinopel Partei ergreifen. Dank der Geſchicklichkeit Iswolskis ſind die Gefahren der Uneinigkeit beſchworen. Es iſt alſo nicht Ruß⸗ lands Orientpolitik allein, es iſt ſeine allgemeine Politik, ſein Begriff des europäiſchen Gleichgewichts, die lebhaftes Lob ver⸗ dienen. Das Journal des Debats iſt der Anſicht, wie Bulgarien werde auch die Türkei den ruſſiſchen Vorſchlag annehmen. Aber, fährt das Blatt fort, es werden wahrſcheinlich noch einige Tage darüber hingehen, bevor eine feſte Entſcheidung vorliegt. Die in Frage ſtehenden Geldſchiebungen ſind ſehr heikel. Man muß den Regierungen Zeit laſſen, ihre ganze Tragweite zu ermeſſen. Fürr den Augenblick genügt es, daß der Vorſchlag Rußlands im Grundſatz angenommen iſt. Auf jeden Fall darf man aber Ruß⸗ land zu ſeiner edelmütigen Anregung warnt beglückwünſchen. Es hat ein äußerſt ſinnreiches Mittel gefunden, den Orient aus unentwirrbaren Verlegenheiten zu ziehen. Iswolski hatte eine Revanche zu nehmen. Er hat ſie in einer Weiſe geuommen, die den Beifall von ganz Europa verdient. Wien, 3. Febr. Von ihrer Ueberraſchung über den ruſſiſchen Vorſchlag über eine Verſtändig ung zwiſchen der Türkei und Bulgarſen hat ſich die hieſige Diplomatie ein wenig erholt und trägt das wahrſchein⸗ lich unvermeidliche mit Faſſung. Die offiziöſen Auskünfte ſind auf einen Ton geſtimmt, daß die Türkei vielleicht doch bares Geld der Löſchung alter Schulden vorziehe, daß Bul⸗ garien keinen Grund habe, ſich über ruſſiſche Bevormundung zu freuen und daß Europa ſich ſein Urteil bilden werde über das Manöver Iswolskis, der erſt mit einem Schreiben die Mächte zu gemeinſamen Schritten veranlaßte und dann hinter dem Rücken Deutſchlands und Oeſterreichs einen Streich ausführte, der nur den Zweck haben könne, Oeſterreich bei Bulgarien auszuſtechen. Aus den ſauerſüßen Aeußerungen aber hört man leicht den Unterton des Ver⸗ druſſes über die gelungene Ueberliſtung. Es wird als zweifellos betrachtet, daß die Sache zwiſchen Rußland, Eugland, Frankreich und auch Italien abge⸗ macht worden iſt, ohne daß Deutſchland und Oeſterreich eine Ahnung davon erlangten. Dies Vorgehen wird vielleicht das Verhältnis der Mächte neuerdings erſchweren⸗ Vorläufig hat jedenfalls Rußland einen Erfolg über die öſterreichiſche Diplomatie davongetragen, Dank irgend einer Lücke im diplomatiſchen Informationsdienſt.(Frkf. Ztg.) Japan und die Vereinigten Staaten. Carſon City, 3. Jebr. Das Repräſentantenhaus des Staates Nevada nahm eine Reſolution an, in der die kaliforniſchen Vorlagen gegen die Japaner gutgeheißen und dieſe als ein anmaßendes Volk bezeichnet werden. In der gleichen Refolution war urſprünglich auch das Eingreifen des ſenen Feldbaracken mit FJußböden werden zurzeit in Syrolus Präſidenten Rooſevelt ſcharf verurteilt worden; jede Bezugnahme auf Rooſevelt wurde jedoch ſpäter wieder geſtrichen — vorhandenen tauſend Flüchtigen aufnehmen. Ein großer Traus⸗ Sprachen machen können. Die Exledigung erfolgt ſodann in der Nichtparteiſachen die der Beſchaffenheit des Falles angemeſſenen Man befürchtet, daß die Banden in die Wälder eindringen. Die ſiſſchen Au sgleichsvorſchlage: Das Ergebnis dieſer Politik wird in Wirklichkeit nicht nur eine unmittelbare Siche⸗ währleiſten. Wir erklärten erſt kürzlich: ein bulgariſch⸗türkiſches bedingung. Die Sache Englands iſt in der Tat eng mit der ee —— — 4 60 — erK KS 8200 — ee— aee —— )7ͤ!TT ðͤ General⸗Anzeiger.(Abendblatt. 5. Seite Maunheim, Februar. Aus Stadt und Land. nd 4 Maunheim, 3. Februar 1909. 4 Die Ortsqauppe Ludwigshafen des anti⸗ultramontanen 15 Reichsverbandes(A. U..) halte auf geſtern abend in den pPfälzer Hof in Ludwigshafen eine öffentliche Ver⸗ 5 jammlun 9 einberufen, die ſich eines ausgezeichneten Be⸗ 9 ſuches erfreute. Referent des Abends war der frühere katholiſche „„ Pfarrer und jetzige Moderniſtenführer Dr. Enger t⸗Weimar⸗ 0 Herausgeber des„Neuen Jahrhunderts“(früher 20. Jahrhun⸗ dert). Der Redner ſprach über das Thema:„Der alte Glau⸗ n ßhen und die neue Zeit“ und wies einleitend in einem hiſtoriſchen Rückblick auf die großen Umwälzungen hin, die die Revolutionen in den verſchiedenen Ländern verurſachten. b⸗ Das Zeitalter des 19. Jahrhunderts ſei wie kein anderes in der us J Geſchichte ein Zeitalter großer Umwälzungen auf allen Gebieten n des menſchlichen Lebens geweſen. Es möge paradox klingen, 85 daß in den Kämpfen um die religiöſe Freiheit, um das Recht 1 des Einzelnen, ſeiner Ueberzeugung zu folgen, der konfeſfionelle ſt⸗ Kampf erſt zu ſeiner vollen Flamme entfacht wurde. Ehedem at hatte die Kirche die Staatsgewalt zur Hilfe anrufen können; 0 nachdem aber der Staat grundſätzlich paritätiſch geworden, hat 0 die Kirche auf die Gewaltmittel des Staates verzichten müſſen. 55 Der konfeſſionelle Kampf wurde da am ſchärfſten geführt, wo die 5 Gegenſätze am ſchroffſten einander gegenüber ſtanden. Und dies 23 war damals Deutſchland. Der herbe Gegenſatz, in dem die deut⸗ Näöãchen Kathöliken zum Proteſtantismus traten, hat die deutſchen 33 Katholiken zuſammengeſchmiedet zu einer antiproteſtantiſchen Be⸗ nN wegung mit ſtarrem Prinzip. Deshalb iſt Deutſchland das Zu⸗ nkunftsland der katholiſchen Kirche. Die romaniſchen Länder ſind zum größten Teil für die Kirche verloren. Redner verwies auf Frankreich und Italien. Die italieniſchen Katholiken ſeien zurückgefallen in ein vorchriſtliches Heidentum. In Nordame⸗ rika habe die katholiſche Kirche große Erfolge erzielt; aber Nord⸗ amerika wird ſich nie den Katholizismus aufhalſen laſſen, wie das deutſche Volk, denn die Nordamerikaner lieben die Freiheit und haſſen die Uniformierung. In der Zeit des erwachenden Liberalismus ſah man die Kirche ein Autoritätsregiment aus⸗ üben: das Autoritäts⸗Prinziy des blinden Gehorſams. Der Kadavergehorſams des Jeſuitenordens hat nie ſo triumphiert in der Kirche, wie in dieſer Zeit. Wenn das Zentrum gegen die Wiſſenſchaft und gegen die religiöſe Aufklärung auftritt, jſv iſt das nicht ein Kampf um und für die Wahrheit, ſondern einzig und allein der Kampf um ſeine Macht. Wenn man einen Rückblick in das vergangene 19. Jahrhundert tut, ſo darf man nicht vergeſſen, daß im Katholizismus nicht zu unterſchätzende Strömungen vorhanden waren, welche ein Anpaſſen an die neue Zeit, ein Ausgleichen der alten Ideale mit der modernen Forſch⸗ ung erſtrebten. Nur allein der Moderniſierung war es möglich, gebildete Kreiſe innerhalb der Kirche feſtzuhalten. Es waren dies die Romantiker und ihre Schüler. Zu dieſen Romantikern iſt auch zu zählen Franz Naver Krauß, der kunſtſinnige Kirchen⸗ hiſtoriker Freiburgs, ſowie die beiden Kirchengelehrten Erhardt in Straßburg und Merkle in Würzburg. Trotz aller Kritik und aller Schärfe in ihren Forſchungen, ſind die beiden Kirchengelehrten doch nicht den Moderniſten zuzuzählen und zwar deshalb nicht, weil ſie nicht wagten dieſelbe Sonde, die ſie an das alte Teſta⸗ ment anlegten nicht auch an das neue Teſtament anzulegen. öàpu Schell iſt einer der letzten Romantiker. Obwohl dieſer dem W Fortſchrittsprinzip huldigt, magt es die Kirche nicht, ihn zu ex⸗ „bdtommunizieren. Aber trotzdem bleibt Schell ein Romantiker, weil er nicht wagt, die Prinzipien, die er ſelbſt aufgeſtellt hat, wirklich durchzuführen. Schon ſteht der Totengräber vor der Tür, um ſeinem Syſtem das Grab zu ſchaufeln. Inzwiſchen war die moderniſtiſche Bewegung zu einer vollen Flut ange⸗ wachſen; Freilich nicht in Deutſchland. Gleichzeitig mit dem Aufſchwung der Naturwiſſenſchaft ward die hiſtoriſch⸗kritiſche Methode ausgebildet, zunächſt in der Profangeſchichte. Die Angſt vor der Zenſurierung war es, die die deutſchen Kirchen⸗ hiſtoriker zwang, nicht auf die Fundamente der chriſtlichen Re⸗ ligion zurückzukommen und nicht in der Bibel ſelbſt die wiſſen⸗ ſchaftliche Methode anzuwenden, ſondern ſich auf reine Fachſtu⸗ dien, auf einzelne Fragen zu beſchränken. Das war es, warum in Deutſchland keine Moderniſierung entſtehen konnte. In Deulſchland iſt die wiſſenſchaftliche Erforſchung des alten Teſta⸗ ments unter hartem Kampfe der Jeſuiten durchgeführt worden von Anton von Scholz in Würzburg. Lange hat man ihn be⸗ fehdet, aber er ſtand feſt wenn er ſich freilich auch in ſeinen ſpäteren Jahren in eine Sackgaſſe verrannt hatte, aus der er keinen Ausweg mehr fand. ſchen Schrifterklärung iſt Deutſchland das rückſtändigſte Land von fämtlichen Läudern, in denen eine latholiſche Wiſſenſchaft blüht. Freilich, die gute Preſſe verkündet es mit Emphaſe: Deutſchlands Katholizismus werde von der Verurteilung durch die Moderniſten⸗Enehklika nicht getroffen. Wir haben von ka⸗ gholiſcher Seite in Deutſchland micht ein einziges Buch, das das Leben Jeſu wiſſenſchaftlich bearbeitet hätte. Nun werde man ihm Schells„Chriſtus“ ſofort entgegenhalten. Er müſſe aber ſagen, daß dieſes Buch viele enttäuſcht habe. Er habe dieſes Buch mit großer Sehnſucht erwartet, weil er in ihm die Löſung der Probleme zu finden hoffte und er ſei bitter enttäuſcht geweſen, als„Chriſtus“ kam. Was Schell in ſeinem„Chriſtus“ biete, ſei das Ideal eines ideal denkenden Theologen des 19. Jahr⸗ hunderts. Schell hatte eine tiefſinnige Auffaſſung von der In⸗ ſpiration der neuteſtamentlichen Schrift Die bedeutungs⸗ vollſten Exegeſen haben Schells„Chriſtus“ mit aller Entſchieden⸗ het ſofort abgelehnt. Die Dogmengeſchichte wird auf den Ka⸗ thedern nur höchſtens geſtreift. Am Schluſſe ſeines 2ſtündigen Vortrages ſprach Redner von den Ausgangspunkken der Mo⸗ derniſten(Wiſſenſchaft und Forſchung der Heiligen Schrift). Ultramontanismus und Gottesglaube, Ultramontanismus und Wiſſenſchaft, ſind unvereinbare Gegenſätze. Die Arbeit der päpſtlichen Bibelkommiſſion über die 5 Bücher Moſis ſei gerade ein Fauſtſchlag für die moderne Forſchung. Sogar ein Biſchof habe das geſagt. Die katholiſche Kirche ſei heute an einem Wendepunkt angelangt, wie er noch nie da war. Pius X. habe der geſamten Wiſſenſchaft den Fehdehandſchuh hingeworfen, er habe ferner der geſamten wiſſenſchaftſichen Forſchung der letzten 20 Jahre den Krieg bis aufs Meſſer erklärt. Schon haben die Beſtrebungen angefangen, den Katholiken nicht zu ſehr zu tren⸗ nen von ſeinen Mitmenſchen. die anderen Glaubens ſind. Jetzt wird mit einer Schärfe und Leidenſchaft, wie ſelbſt im Mittel⸗ alter nicht, exkommuniziert, um dieſe Beſtrebungen zu vernichten und alle die Edlen die es wagen, die kritiſche Sonde ar die Bibelforſchung anzulegen, werden aus der katholiſchen Kirche (Stürmiſcher Beifall). In der Diskuſſion kenbeimer und ein Herr Graff. Herr Rechtsanwalt Dr. In der neuteſtamentlichen katholi⸗ Wolf, welcher die Verſammlung eröffnete und leitete, ſchloß nach dem Schlußwort des Referenten kurz vor 12 Uhr die an⸗ geregt verlaufene Verſammlung. Aus dem Großßherzogtum. Walldorf, 2. Febr. Am 23. Mai findet dahier ein Kirchengefangfeſt ſtatt, zu dem ſich die Kirchenchöre von Heidelberg⸗Altſtadt, Heidelberg⸗Kapellenchor, Kirchheim, Schwek⸗ zingen, Walldorf, Plankſtadt und Wiesloch mit etwa 400 Sängern angemeldet haben. Die Direktion der Chöre wird Herr Seminar⸗ mufiklehrer Autkenrieth von Heidelberg übernehmen. „ Weinheim, 2. Febr. Wie verſchiedene Nachrichten aus dem Odenwald vor wenigen Wochen meldeten, iſt den dortigen Schälwaldbeſitzern der Abſatz der Rinde nicht mehr mög⸗ lich, da die großen Lederfabriken in Weinheim und Worms durch Uebergang zur Chromgerbung des alten Gerbſtoffes nicht mehr in dem früheren Maße bedürfen. Um jenen Te der Bevölkerung des Odenwaldes, die einen großen Teil ihres Erwerbes aus dem Abban der Schälwaldungen erzjelte, ihr Abſatzgebiet zu erhalten, hat die Firma Karl Freudenberg, Lederfabriken hier, die Lieferung und Vermittlung von Eichenrinden übernommen. § Hoffenheim, 2. Febr. Herr Bürgermeiſter Adam Engelhardt kaufte in den letzten Tagen das hieſige Gut des Freiherrn v. Rüdt, das ca. 90 Morgen umfaßt, um den Preis bon 63 000 Mark. * Harlsruhe, 2. Febr. Der kürzlich ſo jäh verſtorbene Oberſchloßhauptmann v. Offenſandt⸗Berckholtz hat letztwillig größere Stiftungen gemacht. So erhält das hieſige evangeliſche Diakoniſſenhaus 700 000 Mark mit der Beſtimmung, daß daraus ein Altersheim für Perſonen weiblichen Geſchlechtes erbaut werde. Auch der Schweſternfonds des Diakoniſſenhauſes iſt mit dem Betrag von 20000 M. bedacht worden. * Pforzheim, 2. Febr. In der oberen Au hier über⸗ fiel ein Goldarbeiter ſeine von ihm getrennt lebende Ehefrau ſtach ſie mit einem Meſſer zweimal in den Arm und einmal in den Rücken. Die Lunge ſoll getroffen ſein. * Stockach, 3. Febr. In Hindelwangen erlitt am Sonntag während der Predigt beim Hauptgottesdienſt Herr Pfarrer Leibinger einen Schlaganfall, der ihn am weiteren Sprechen und Amtieren verhinderte. Pfalz, Heſſen und Umgebung. ] Birkenau, 2. Febr. Bei der heutigen Jagdver⸗ bachkung wurden hohe Preiſe erzielt. Die Abteilung rechts der Weſchnitz erzielte eine jährliche Pachtſumme von 926 M.(ſeither 481.). Pächter ſind ein Herr von hier und ein Herr aus Mannheim. Die Abteilung links der Weſchnitz kam auf 200 Mark(ſeither 160.). Pächter ſind die Herren Brunner und Scheringer aus Mannheim. Sämtliche Teilhaber waren auch ſeitherige Pächter. Darmſtadt, 2. Jebr. Die hefſiſche Anwalks⸗ kammer verhandelte gegen den Rechtsanwalt Kißner aus Butzbach, der ihm übertragene Amtsgeſchäfte unerledigt liegem ge⸗ daſſen hatte. Das Urteil lautete auf Amtsenthebung. Kißner war zur Verhandlung nicht erſchienen und ließ ſich auch nicht bertreten. Jolkswirtschalft. Fuſion Speyrer Brauhaus— Brauerei zur Soune. Nachdem die Eintragung des Fuftonsbeſchluſſes zum Handels⸗ regiſter mit Rückſicht auf die gegen den Beſchluß angeſtrengte An⸗ der höheren Inſtanz amgeordnet worden. ** Aut Geldmarkt waren heute die Sätze unverändert, Privakdis⸗ cont 178 Proz. Tägliches Geld circa 2 Proz, reichlich Brief. Wegelin u. Hübner, Maſchinenfabrik und Eiſengießerei, .⸗G. in Halle. Laut Geſchäftsbericht für das Jahr 1908 ſind die ungünſtigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe, welche das ganze Jahr über herrſchten, auf den Geſchäftsbetrieb der Geſellſchaft und deſſen Ergebnis ohne erheblichen Einfluß ge⸗ blieben. Sämtliche Werke konnten voll beſchäftigt gehalten wer⸗ den und ſind jetzt mit einem etwas größeren als dem vorjährigen Auftragsbeſtande in das neue Jahr eingetreten. Der Abſchluß ergab nach 93 676 M. li. VB. 81125.) Abſchreibungen ein⸗ ſchließlich 22 667M. Vortrag einen Reingwinn von 588 574 Mark(588 676.) zu folgender Verwendung: Rücklage 28 285 Mark(28 744.), Unterſtützungskaſſe 5000 M.(wie i..), Ge⸗ winnanteile und Belohnungen 69028., 12 Prozent lwie i. Vorf.) Dividende 462 000 M. und Vortrag 24 250 M. Die Zeche Königin Eliſabeth bei Eſſen legte auf ſämtlichen. E — Schächten wegen Abſaymangels am Samstag, Montag und Dienstag Feierſchichten ein. Neue ſchweizeriſche Aktiengeſellſchaft. Mit einem Grund⸗ kapital von Irs. 870000 auf den Namen lautender Aktien à Fr. 5000 iſt in Zollikofen die Ziegelei Zollikofen A. Marcuard.⸗G. gegründet worden. Die.⸗G. Konſolidiertes Braunkohlenbergwerk Karoline bei Offleben zu Magdeburg beantragt für das Jahr 1908 eine Dividend von 30 Prozent li. B. 28 Prozent). Die Abſchreibungen und Rückſtellungen beziffern ſich auf rund 366 000 M.(420 000 Mark), während 74000 M.(40 000.) vorgetragen werden. Die Generalverſammlung der Sangerhäuſer Maſchinen⸗ fabrik in Sangerhauſen genehmigte einſtimmig ſämtliche Punkte der Tagesordnung. Die Verwaltung wurde ermächtigt, die Zuckerfabrik Rybnitza zu verpachten oder zu verkaufen. Hierzu teilte der Aufſichtsrat mit, daß ein Termin des Abſchluſſes noch nicht zu beſtimmen ſei. Die Ausſichten für das laufende Ge⸗ ſchäftsfahr ſeien gute. Vorausſichtlich werde der Auftragsbeſtand des Vorjahres erreicht werden. Die Keſſelſchmiede in Halle habe denſelben Auftragsbeſtand wie im Vorjahre. Die Ver⸗ bleierei Halle habe ſich recht gut entwickelt. Die Niederlaſſung in Budapeſt ſei gegen das Vorjahr auch gut beſchäftigt. Ernente Zahlungsſchwierigkeiten der Modewarenfirma Ger⸗ ſon u. Co. in Hamburg. Die im Sommer v. Is. mit 1500 000 Mark Paſſiven in Zahlungsſchwierigkeiten geratene Modewaren⸗ firma Gerſon u. Co. in Hamburg hatte ſich mit ihren Gläu⸗ bigern auf der Baſis von 50 Prozent, zahlbar in fünf Raten à 10 Prozent geeinigt. Wie der„Konf.“ mitteilt, wendet ſich jetzt der Gläubigerausſchuß der Firma Gerſon u. Co. an die Gläubiger der Firma mit dem Erſuchen, für die Zahlung der nächſten Akkordquote eine Friſt zu gewähren, da es infolge der allgemeinen ſchlechten Geſchäftslage und den dadurch herbei⸗ geführten Minderumſatz der Firma Gerſon u. Co. nicht möglich geweſen iſt, die nächſt vorgeſehene Akkordquote ganz zu ve⸗ zahlen. Arbeitereutlaſſnugen im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Kohlenrevier⸗ werden angekündigt. In den Kreiſen, die der Harpener Berg⸗ Herren Stadwikar Konrad, Amtsrichter Do⸗ bau⸗Geſellſchaft naheſtehen, wird erklärt, daß, falls keine Beſſerung der Situati fechtungsklage, über die wir berichtet haben, abgelehnt worden war, iſt die Eintragung nlünmehr auf eingelegte Beſchwerde von Frühjahre mit Arbeiterentlaſſungen bis zu 10 Prozent zu rech⸗ nen ſei. Die Geſellſchaft beſchäftigt ca. 28 000 Arbeiter. Bei der Berliner Hypothekenbank iſt der Beſtand der um⸗ laufenden Hypotheken⸗Obligationen in 1908 um M. 31.14 Mill. auf M. 174.49 Mill. geſtiegen. Von den Einnahmen wuchſen die Zinſen an Hypotheken auf M..61 li. V. M..91 Mill.), die Proviſionen aus Hypothekengeſchäften auf M. 600 616(Mark 143 160), dagegen ſank der Disagiogewinn auf M. 69 843(Mark (Mark 120 661). Als Reingewinn verblieben M. 1 859 707 1302095). Bekanntlich werden 6½ Prozent Dividende li. V. 6 Prozent), diesmal auf das volle Aktienkapital von M. 22.70 Mill. vorgeſchlagen. Ferner ſollen M. 50 822(M. 24 820) der Agioreſerve, M. 50 000 der Proviſionsreſerve(i. V. ebenſoviel der Disagioreſerve), M. 87078 li. V. 0) der Spezialreſerve zu⸗ geführt, und M. 69 295(M. 71 741) vorgetragen werden. Der Generalverſammlung liegen Anträge auf Statutänderungen vor. u. d. bereffend den Höchſtbetrag des Hypotheken⸗Obligationen⸗ umlaufs; die Begrenzung auf Mark 250 Millionen ſoll geſtrichen werden. Deutſche Orientbank in Berlin. Nach einer Meldung dürftg die Deutſche Orientbank für 1908 eine Dividende von 5 Prozent zur Verteilung bringen gegen 4 Prozent in den beiden erſten Jahren ihres Beſtehens. Infolge der fortſchreitenden Aus⸗ dehnung der Bank iſt ferner eine Erhöhung des Aktien⸗ kapitals in nächſter Zeit wahrſcheinlich. Der Kohlenverſand Oberſchleſiens betrug in der zweiten Januarhälfte 109 079 Waggons gegen 125 798 im Vorjahr. Die Oberſchleſiſche Kohlenkonvention beſchloß in der geſtrigen Haupk⸗ verſammlung, die Verladungen für das laufende Vierteljahr in rde der Verſendungen im gleichen Vorjahrsquartal freitzu⸗ geben. Vom Kohlenſyndikat. Geſtern begannen die Verhandlungen über die Redaktion des neuen Syndikatsver⸗ krages. Was die neuen Werke betrifft, ſo haben inzwiſchen keine Verhandlungen mehr mit Hattorf ſtattgefunden. Neue Schwierigkeiten haben ſich bei den Verhandlungen mit Neu⸗ Bleicherode ergeben. Es handelt ſich dabei um die Zahl der Felder, mit denen das genannte Werk in das Syndikat treten ſoll. Was die Verhandlungen mit Hanſa⸗Silberberg berifft, ſo ſind die Parteien auseinandergegangen, ohne bisher eine Verſtändigung erzielt zu haben. Jedoch wird das Propiſorium vorläufig weiter beſtehen. Die London and Hanſeatie Bank, Etd. in London erzieltg einen Jahresreingewinn von 59 004 Sſtl. wozu ein Vortrag von 13 531 Lſtl. tritt. 12 500 Eſtl. dienten zur Bezah⸗ 5 lung einer Dividende von 5 Sh. auf die Aktien für das erſtg Halbjahr gleich 5 Prozent für das Jahr. Von dem Reſt ſollen 25 000 Eſtl. als Dividende von 10 Sh. auf die Aktie für das zweite Halbjahr verteilt werden, ſo daß eine Jahresdivi⸗ dende von 15 Sh. ⸗ 7½ Prozent zur Ausſchüttung gelangt. Zerner wird vorgeſchlagen, 20 000 Lſtl. der Rücklage zu über⸗ weiſen, die alsdann 200 000 Lſtl. betragen würde, 1000 Sſtl. dem Verſorgungsbeſtand zuzuführen und 14 035 Sſtl. vorzutragen. Bankier Moritz Warburg⸗Hamburg ſcheidet wegen hohen Alters aus dem Aufſichtsrat aus. Für ihn und E. Wellge⸗Hamburg werden Wilh. Heintze und Dr. Otto Wachsmuth, beide in Ham⸗ burg, für den Aufſichtsrat vorgeſchlagen. 95 (Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6 Seile.) ** Yrankfurter Effektenbürſe. (Privattelegramm des Geueral⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 3. Jebr.(Fondsbörſe.) Die, 88 dey deutſchen Börſen iſt. durch die tri klingendef Berichte bon der Indüſtrie, beſonders dem hl. gewerbe, beeinträchtigt worden. Was die einzelnen anbetrifft, ſo zeigte der Induſtriemarkt anfangs fe Durch beſondere Feſtigkeit und lebhaftere Nachfrage z ſich Kunſtſeide aus, die gegen Abendbörſe um 9 pet. geſteigert wurden. Bankaktien ruhiger bei gut behaupteter Tendenz. Schiffahrtsaktien feſter, Llo anziehend auf das Dementi von einem Wechſel in der Leitun dieſes Unternehmens. Bahnen begegneten geringerem In⸗ tereſſe und konnten den Kursſtand behaupten, Lombarden und Baltimore feſter. Heimiſche Staatsfonds weiter belieb und anziehend. 4proz. neue badiſche Anleihe notierte 102 bez., von ausländiſchen Renten 3proz. Buenos Aires 1 pEt. ge⸗ ſteigert und bis 64.40 bez. Ruſſen lebhaft. Das Geſchäft nahm im weiteren Verlauf einen ruhigen Charakter an un konnten die Kurſe ſich gut behaupten. An der Nachbörſe wa erneut Intereſſe für heimiſche Anleihen zu bemerken. Lom barden geſt. Die Tendenz am Schluß der Börſe war be⸗ hauptet. Es notierten Kreditaktien 201.40, Diskonto 187.90 Dresdner Bank 152.50, Staatsbahn 145.40, Lomb 17.60, 70 und Baltimore 11.50. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagni Schlußkurſe. 45 Reichsbankdiskont: 4 Prozenk. Wechſel. 2 8 Paris Amſterdam lur; 169.66 109.66 Belgien„ 61.225 81,25 Schweitz. Plätze Italien„ 81.05 81.025 Wien London„20.497 20.495 Napoleonsd'or 55 lang———[SPrivatdiskonto Staatspapiere, A. Deutſche. 25 3. 4% veutſch. Reichsanl. 103.25108.46 B. Ausländiſche. 87 4 95 907 96.—5 Arg. l. Gold⸗A.1887 100.50 1 4½ Chineſen 1898 98 Mexikaner auß. 88/90 98 40 3 Mexikauer innere 68.60 5„286.50 86.70 %, pr. Lenſ. St.⸗Anl. 103 40 106 45 8„ 8 95.80 95.95 25 86.65 86.70 Taumalipas—— 4 badiſche St.⸗A. 1901 12.——. Bulgaren 98.95 „190f 102.— 102,203¾ italien. Rente 104. 8% bad. St.⸗Ollabg)fl—.——. ½ Oeſt. Silberrente 9805 9 8 M. 96 10 96.-4½%„ Papierren.— 314„ 1900—.——Oeſterr. Goldrente 98.30 8„ 1904 96.— 96 Vortug. Serie! 57.80 5%„„ 1907 95.— 96 10%„„ III 59.70 Abayr..⸗Be.b. 1915 102.75 102 854% neue Ruſſen 1905 93.— 9 1918 10— 102 954 Ruſſen von 1880 83 40 87% do. u. Allg. Anl..65 95.75 4 fpan. ausl. Rente 95.20 3 do..Obl. 85.70 85.5004 Türken von 190 8680 8 Heſſen von 190 102.— 102—..„ unif. 93(0 4 Heſſen 8460 84.6004 Unger. Goldrente 93.60 8 1 8 1 17 86 70 86 75]4„ Kronenrente 91 80 4 M t⸗A. 1907 101.10—-— 55„1908 101.10—.— Berzinsliche Loſe. 3%„ 1905 95 10 93 803 Oeſterreichiſche860 158 ion in der Kobleninduſtrie eintritt, zum 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 3. Februar. Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 133. 132.—[Kunſtſeldenfabr. Frkf. 198.50 209.— Südd. Immobil.⸗Geſ. 97.80 97,80 Lederwerk St. Ingbert 58— 58.— Eichbaum Mannheim 105 50 04.50 Spicharz Lederwerke 124 50 124 50 Mh. Aktien⸗Brauerei 183. Parkakt. Zweibrücken 89.95 Weltz z. Sonne, Speyer 70.— Cementwerk Heidelba. 45.90 146— Cementfabr. Karlſiad 133.—138— Badiſche Anilinfabrit 3 90. neue G5. Fabrik Griesheim 232.— 232.— faxrbwerke Höchſt er. chem. Fabrik Mhy. Chem. Werke Albert Slüdd. Drahtind. Peh. 100.— 150.— Akkumul,⸗Fab. Hagen 202— 203. Aec. Böſe, Berlin 68.20 68.— Glektr.⸗Geſ. Allgem. 223.60 228 40 Südd. Kabelw. hm. 119.50 119.5 Lahmeyer 118.75 118.75 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 120 25 119.30 Siemens& Halske 201.8) 202 25 .50 347 ———— 290.50 299.50 378.50 378 50 405.— 405.— Ludwigsh. Walzmühle 147.— 147— Adlerfahrradw.Kleyer 218 60 298.60 Maſchinenfbr. Hilpert 66— 66.— Maſchinenfb. Badenia 188 50 188.50 Dürrkopp 298 296. Maſchinenf. Gritznei 199 80 199 80 Maſch.⸗Armatf.Klein 116,.— 116.— Pf. Nähm.⸗u. FTahrradf Gebr. Kayſer 128.— 128.— Nöhrenkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co. 53.— 58.— Schnellpreſſenf,Frkth. 198. 197 80 Ver.deutſcher Oelfabr. 129.— 129.40 Schuhfabr. Herz, Frkf. 120. 120. Seilinduſtrie Wolff 130.— 130.— 'wollſp. Zampertsm. 60.— 60.— Kammgarn Kaiſersl. 164.— 164— Zellſtoffabr. Waldhoſ 299.— 299.75 Bezugsrecht * drgeg Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 220.70 21 Buderus 110.50 11050 Concordia Bergb.⸗B.— Deutſch. Luxemburg 153—158 8 Friedrichszütte Bergb. 134.— 132 5 Gelſenkirſener 187.— 186.90 — Harpener Bergbau 190.— 189.50 Kaliw. Weſterregeln 169.— 169— Oberſchl,Eiſeninduftr. 95.20 95 20 Chönix 168 80 168.25 Br.Königs⸗ u. Laurah. 199.50 199.— Gewerkſch. Roßleben Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Ludwigsh.⸗Bexvache Pfälziſche Marbahn 148 50 148 60 do. Nordbahn—.—— Südd. Eiſenb.⸗G. 118.80 114— Hamburger Packet 112.—112.40 Norddeutſcher Sloyd 91.— 91.90 Oeſl.⸗Ung. Staats b. 145 30 145.40 Oeſt. Südbahn Lomb. 1720 17.60 Gotthardbahn——— Ital. Mittelmeerbahn——— do. Meridionalbahn 129.75 129.75 Baltimore und Ohto 110.80 111.50 Bank⸗ und Verſicherungsaktien. Badiſche Bank 182.70 183.20 Oeſterr.⸗Ung. Bank 127.10 127.10 Berg u. Metallb. 130.— 120.25 Oeſt. Länderbenk 112.— 112. Berl. Handels⸗Ge 174.40 17450„GBKredit⸗Anſtal 201.80 291.40 Comerſ. u. Disk.⸗B. 114. 114.—Pfälziſche Bank 100.70 100.70 Darmſtädter Bank 131.75131 80 Pfälz. Hyp.⸗Bank 190.50 190.50 Deutſche Bank 246.30246 30 Preuß. Hypotheknb. 121.25 121 15 Deutſchaſtat. Bank 184.50 135.— Deutſche Reichsbk. 146.50 46 60 D. Effekten⸗Bank 101.70 01,60 Rhein. Kreditbank 13290 132.90 Disconto⸗Comm. 187.80 87 90 Rhein. Hyp.⸗B. M. 194.— 194. Dresdener Ban! 152 80 152.50 Schaaffh. Bankver. 37.25 187.— Frankf. Hop.⸗Bank 198 80 198 Südd. Bank Mhm. 111,25 111.50 Irkf. Hyp.⸗Creditv. 156.— 156.—Wiener Bankver. 132. 132.75 „Nationalbank 125 25 125 30] Bank Ottomane 140,50 140. Frankfurt a.., 3. Februar. Kreditaktien 201.20, Disconto⸗ Commandi 157.80, Darmſlädter 131.80, Dresdner Bank 152.,70 Han⸗ delsgeſellſchaft 174. 50, Deutſche Vank 246. 10, Staatsbahn 145.4, Lombarden 17.60, Bochumer 221.— Gelfenkirchen 187.25, Laurahlt“ 169.—, Ungarn 63 60. Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 201.40, Disconto⸗Commandit 188.—, Staatsbahn 145.40, Lombarden 17.60. Berliner Effektenbörſe. ([Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Berlin, 3. Febr. Fondsbörſe. Im Anſchluß an die 05 gute Haltung der geſtrigen Auslandsbörſen und die heutige Wiener Vorbörſe herrſchte auch am hieſigen Verkehr bei Beginn eine allge⸗ mein zuverſichtliche Stimmung! In Kolonialwerten iſt⸗ das Geſchäft ruhiger geworden. in der erſten Börſenſtunde innerhalb ½% Prozent. Dagegen ſtiegen Ruſſenbank⸗Aktien auf angeblich gute Dividendenausſichten etwas mehr als um 1 Proz. Auf dem Bahnenmarkte waren öſterreichiſche Werte auf Wien feſt. Amerikaner gebeſſert auf Newyork. Für Kanada⸗Aktien zeigte ſich ſpekulative Kaufluſt. Am Montanmarkte übertvogen bei Beginn gleichfalls Kursſchwankungen und zwar in⸗ folge von Deckungen. Bochumer gewannen über ein Prozent. Spä⸗ terhin gab jedoch erneuter Rückgang in Phönix⸗Aktien für dieſe Papiere Auſtoß zu allgemeiner Abſchwächung. Schiffahrtsaktten Logen im Kurſe an, beſonders Llohd um 1 Prozent, auf Dementie⸗ wung der geſtern umlaufenden Gerüchte. Für Elektrizitäts⸗Aktien machte ſich keine beſondere Tendenz geltend. In dritter Börſen⸗ ſtunde träge. Deutſche Anleihen feſt und lebhaft. Induſtriewerte des Kaſſamarktes geteilt. Privatdiskont 178 Prozent, Berlin, 3. Februar.(Schlußkurſe.) 49% Reichsanl. 103.40 103.50 Ruſſenbank 135.70 137.10 In heimiſchen Banken ſchwankten dieNotierungen zanl. 95.80 95.90 Schaaffh. Bankv. 136.60 136.80 30% Reichsanleihe 86.70 86 90 Staatsbahn 145.80 145.20 4% Gonſols 103 40 102.50 Lombarden 17.30 17.60 4%%%„ 95.80 95.90 Baltimove u. Ohio 111.— 111.50 800 86.70 86.90 Canada Paeiſic 172.70 174 40 3˙%½ Bad. v. 1901 101.60 101 50 Hamburg Packet 112.— 112 30 1908 101.90 102.— Nordd. Lloyd 91.— 91.60 955 3553—.— 95 60 Bochumer 220.90 221.10 55„ e½07 95.90 95.50 Deutſch⸗Luxembg. 153.— 152.50 655 0˙% Bayern 95,80 93.60 Dortmunder——— 3550 10 e Heſſen 94.80 94 80 Gelſenkirchner 186 60 186.20 600 Heſſen 84.50 84.6,] Harpener 189.90 188 70 3 0½% Sachſen 86.75 87.— Laurahütte 198.20 198 80 45 Japaner 1905 94.— 94 60 Phönix 168.60 167.50 10% Italiener 104.60—.— Weſteregeln 168 50 169— 1% Nuſſ. Anl. 1902 83.50 88.80 Allg. Eleltr.⸗Geſ. 2283.20 223 50 1% Bagdadbahn 86.30 86.40] Antlin Trepiow 284.——.— Deſler. Kreditattien 00.40 201 60 Brown Boveri 180.50 183 50 Berl. Hanvels⸗Geſ. 174.40 174 30 Chem. Albert 405.— 405— Darmſtädtet Bank 131.90 13160 D. Steinzeugwerte 215.— 214 50 Deutſch⸗Aſiat. Bank 135.— 18510 Elberf. Ferben 394— 393 50 Deutſche Bant 246.20 245 90 Eelluloſe Koſtheim 220.50 220 50 Dise.⸗Kommandit 187.70 187.80 Rüttgerswerken 159 20 159 20 Dresdner Bank 152.50 152.10 Tonwaren Wiesloch 95 50 95.50 Reichsbank 146 40 146.30 Wf. Draht. Langend. 218 40 219.— Rhein. Kredüban! 132.20 182.50 J Zellſtoff Waldhof 199.40 302— Privatdiskont 1/% Londoner Effektenbörſe. London, 8. Februar. Grleche Anfangsturſe der Sffeltenbörſe. 29% Conſols 885/97 83½ Moddersfontein 11½ 11½¼ 8 Reichsanleihe 85 5% 1 05 Premiet 7%%8 Argentinier 851½ 86— Randmines Italtener 102/ 102½. Atchiſon comp. 102% 1027/8 Japaner 85½ 85—Canadian 176¼ 177% 5 Mexikanei 32½ 32½ Cheſepeake 64— 66— Spanier 95— 95½½ Chikago Milwaukee 148½ 1497 Ottoman ank 18¼ 18/ Denvers com. 1 4517½ Amalgamated 76½ 77½ Erie 19 317 Anacondas 9— 9¼Grand TrunkIII pref. 450 455. Mito Tinto 69½ 70¹ ord. 18% 18¼ö Central Mining 12˙%8 12½ Lonisville 124½ 126— Chartered 16½ 16˙/½ Miſſouri Kanſas 42/ 431½ De Beers 14˙%, 11%½ Ontario 48— 48½ Eaftrand 4% 4˙%½᷑ Southern Pacific 121. 1317% Geduld 2% 22/ Union com. 181½% 182½ G 4% 4/ Steels eom. 58˙% 54%½ 4 4e Tend.: beh. 1 Pariſer Börſe. Paris, 3. Februar. Anfangskurſe. 3% Rente 9695 96.90 Debeers 279.— 291.— Spanier 96.30 96.90 Eaſt and 112.— 113.— Türk. Looſe 176— 176 50 Goldfield 118.— 120.— Banque Ottomane 706.— 708.— Randmines 196.— 199.— Rio Tinto 1745 1777 Berliner Produktenbörſe. Derlin, 3. Februar.(Telegramm.)(Produktenbörſe) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 25 3 25 8. Weizen per Mai 215— 214.75 Mais per Mal— „ Juli 215.50 215.50„ Jul „Sept.—.— 205.50 5———.— Roggen per Mai 172.75 72 25 Rüböl per Febr. 62.50 62.50 „ Juli 175.75 175.50„ Mai 57 10 57.40 Sept.—...„Oktbr. 54.20 54.60 Hafer per Mai 165.——.—Spiritus 70er loco—.— „Juli———.— Weizenmehl 28.75 28 75 5———.— Roggenmehl 22.50 22.50 *.* Mannheimer Effektenbörſe. vom 3. Februar.(O fizieller Bericht.) Heute notierten: Süddeutſche Bank⸗Aktien 111.50., Anilin⸗ Aktien 347., Eichbaum 106., Homburger.⸗B. vormals Meſſerſchmitt 45., Brauerei Schwartz Speyer 114 G. 115 B. und Zellſtoffabrik Waldhof⸗Aktien 299.75., 301 B. Tendenz: ſtill. Obligationen. Le Bad..⸗G. f. n. Seetransvort Pfandbriefe. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100— b. 00. „„„ verſchied. 93.75 böſ4½% Bad. Anflin⸗u. Sodaf. 101 7⁵ G 32½„„Nommunal 93 80 beſsg 40% BodAnil. u. Sodafbr. 57 eie nnen, 156 Serie B 103.50G 31½% Freiburg i. B. 93. 450 let 190—B 2% e% Heidelbg. v. J. 1000 98 50 80 Birg Be Dern103.— 6 %o Karlsruhe v. J. 1907 101.— K4% Herenmühle Gen; 98.—B 3% Karlsrube v. J. 1896 87.— N½%% Mannb. Dam pf⸗ 4½0½% Lahr v. J. 1902 93.—G ſcht eppſchiffahrts⸗Geſ. 98.—G 4%% Ludwigshafen 101.— G½% Mannh. Lagerhaus⸗ 1 5 v. 1906 9925 35 Geſellſchaft 99.50 G — 8 4 Manah. Oung. 1905 101.— G. werte aatewahe—.— 4%„„ 1901 101.— 64½% Pfälz. Chamotte u. 975„1888 03 50 6, Tonwerk,.⸗G. Giſenb. 10l.50 G %% 1295 33.50 6½% Nuſf..⸗G, Selltof. %%„ 1896 93.50 Valdhof bei Pernau in 5„ 1898 6 Lipland 100.25 G 373„1004 0 4g% Speyrer Branhaus 15900 101. 6.G. in Spever 98.— 497*„ 1800 101(4½, Speyrer Ztegelwerke 99.— 44%0. 4½0% Südd. Orahtinduſtr. 99.— G 31½% Pirmaſens unk. 1905 91.—%½% Tonw. Offftein.⸗G. 8½%% 795.—.— Dr. H. Loſſen, Worms—.— Induftrie⸗Obligation. 1 8 Wald 55 2½ Akt.⸗Geſ.. Sellindu⸗ e Belieſeber aee ſtrie rückz. 105 0% 102.— *** Lelegraphiſche Handelsberichte. Neues vom Dividendenmurkt. *Stuttgart, 3. Febr. Der Aufſichtsrat der Mechaniſchen Tricotweberei Mattes u. Lutz,.⸗G. in Beſigheim ſchlägt lt.„Frkf. Z1g.“ für 1908 6 Proz. Dividende(i. V. 7% Proz.) vor. * Augsburg, 8. Febr. Die Mechaniſche Weberet von Mühl⸗ bach in Augsburg⸗Pherrſee ſchüttet 17 Proz.(i. V. 25 Proz.) Divi⸗ dende aus. * Berkin, 3. Febr. Die Meldung des Pariſer„Noupelles“, die Deutſche Orientbank werde für 1908 die Dividende auf 5 Prog. (i. V. 4 Proz.) erhöhen, wird als zutreffend erklärt. Auch wird die Wahrſcheinlichkeit der Abſicht einer Kapitalserhöhung(t.„FIrkf..“ im Hinſicht auf das wachſende Geſchäft zugegeben. Rheiniſche Metallwaren⸗ und Maſchinenfabrik Düſſeldorf. Düſſeldorf, 3. Febr. Die Aufträge, von denen in der vergangenen Woche bereits die Rede war, ſind nunmehr perfekt geworden. Die Beſtellungen beziehen ſich auf Artillerie⸗ und Infanterie⸗Munition und betragen laut„Frkf. Ztg.“ im geſam⸗ ten 7,6 Millionen Mark. Anſcheinend handelt es ſich um türkiſche Aufträge. Kupferrohrverband. Köln, 3. Febr. Wie die„Köln. Volkszig.“ erfährt, hat die Verkaufsſtelle des Deutſchen Kupferrohrverbandes den Preis für ge⸗ zogene Kupferrohre ohne Naht auf 170 M. pro 100 Kilo ermäßigt. Bildung eines oberſchleſiſchen Stahlwerksverbandes. * Breslau, 3. Febr. In der zweiten Februarhälfte findet eine Konferenz der beteiligten Werke behufs Neubildung eines oberſchleſiſchen Stahlwerksverbandes ſtatt. Die Vorberatungen zur Feſtſtellung der grundlegenden Vertragsbeſtimmungen ſind lt. Frkf. Ztg. zwiſchen der Laurahütte und der Stahlwerksgenoſſen⸗ ſchaft bereits im Gange. Konkurswarenlager Pfingſt u. Co., Berlin. * Berlin, 3. Febr. Das Konkurswarenlager der Firma F. R. Pfingſt u. Co. in Berlin(Inh. Alex. Pfingſt⸗Cohn) iſt der Firma A. u..Löwenberg⸗Berlin zugeſchlagen worden. Der Verkaufspreis ſteht It.„Frkf. Ztg.“ auf M. 124 089; der Wert des taxierten Lagers beträgt 165 509 M. Starke Discontnachfrage. *London, 3. Febr. Infolge ſtärkerer Discontnachfrage vom Kontinent, namentlich von Frankreich, waren die Diskontſätze kt. „Frkf. Ztg.“ etwas abgeſchwächt und zwar um ca. azweiundfün ſ⸗ zehntel Prozent. Sproz. Sab Paulo⸗Kaffeezollanleihe. * Santos, 3. Febr. Die Surtaxe⸗Einnahmen für die öproz. Sao Paulo⸗Kaffeezollanleihe betragen vom 26. Jan. bis 1. Febr. 66 800 Pfund Sterling. D— ůmnuu'.m—————KB—B— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbanm: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Jvos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, ee G. m. b..: Biredtor: ſes& Soldschmicdt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 3. Februar 1909. Provtſtonsfreil ——ůä——— Ver⸗ Käuf Wir ſind als Selbſtlontrahenten täufer el unter Vorbehalt:% 1 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt.. H. 112— ggecedeeeea Ludwigshafen M. 285 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 250— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 52 Vorzugs⸗Aktien 885 10⁰0 Benz& C5., Rheiniſche 810 Mannheim 11⁴ 112 Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 18 ffr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— 65 Ffr Bürgerbräu, Ludwigshafen— erb. Off U Chemiſche Fabrilen Gernsheim⸗Heubruch— 88 Dai ler Motoren-Geſellſc haft, Untertürkheim—— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmafens— 102 Filterfabrik Enzinger, Worms— 173 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 8²— Frankenthaler Keſſelſchmiede 84 fr82 zjr. Fuchs, Waggonfabrit, Heidelberg 153— errenmühle vorm. Genz. Heidelberg 90— indes Eismaſchinen 180— Linoleumfabrik, Maximiliansau 95— Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 6⁵5— Luxſſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigshafen— 94 Maſchinenfabrit Bruchſal, Schnabel& Henning 300— Neckarſulmer Fahrrad 145⁵— Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſt adt 12²— Nheinau Terrain⸗Geſellſchaft— 97 zir Rlb heiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 10⁰ Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine— M. 135 Aheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim— 11¹ Rheinmühle werke, Mannheim 135— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, erb.Off— Rombacher Portland⸗Cementwerk—— Stahlwerk Mannheim— 98 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 95% 93 Süddeulſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 85 Unionwerle,.⸗G., Fabrikenf. Brauerei⸗Einrichtungen 118— Unionbrauerei Karlsruhe 62— Vita Lebensvperſicherungs⸗Geſellſchaſt, Mannheim— M. 890 Waggonfabrik Raſtatt— 88 Waldhof, Bahngeſellſchaft— 88;fr. Immobiliengeſellſchaft 95 ff Zuckerfabrik 7— erb. Off Der Böchin Hilfe beim Sauten⸗Kochen. Erfahrene Köchinnen verwenden zum Verdicken der Saucen ſtets Mondamin. 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Seite Stimmen aus dem Publikum. — Ein Krankenhaus im Neckarpark? 58 wird immer Leute geben, denen ein Park ein wohlfeiles zrholung irgendwo anders ſuchen; aber ) begreiflich finden, daß es auch andere Men⸗ n ihren kurzen Erholungspauſen in freier Natur t ſchnappen und ihre Nerven kräftigen möchten, und man wird dieſe nicht„kleinlich“ nennen dürfen, wenn ſie ſich dagegen wehren, daß man ihnen die beſte Gelegenheit dazu nicht von„Sonderintereſſen“ nehmen will. Da wird man auch reden können; denn ein derartiges Bedürfnis hat jeder Menſch, ſollte es wenigſtens haben. Die Herren Einſender der Zuſchrift in Nr. 34 geben ja ſelbſt zu, daß die Neckarſtadt„nicht gerade reich“ an Erholungsſtätten iſt; trotzdem beglückwünſchen ſie den Stadtrat zu ſeinem Be⸗ ſchluß, der uns noch ärmer machen will, als wir ſchon ſind. Es iſt ja zu bedauern, daß der Neckarpark von lichtſcheuem Volk manchmal mißbraucht wird; aber das kommt auch in anderen entlichen Anlagen vor, wie der Polizeibericht ausweiſt. Das wird auch wohl anders werden, wenn die Umgegend mehr be⸗ wohnt ſein wird und wenn ſich auch die Polizei hin und wieder dort blicken läßt. Daß der Park bis jetzt ſo ganz zwecklos war, ſcheint doch nicht zu ſtimmen. Haben die Herren„Kenner“ noch nie bemerkt, wie der Park an ſchulfreien Tagen, zur Zeit der Ferien und nament⸗ lich an Sonntagen außerordentlich belebt iſt, ſo daß es oft ſchwer fällt, einen Sitzplatz zu finden? Bedeutet es bei dem Mangel an geeigneten Spielplätzen gar nichts, wenn Hunderten von Schülern Gelegenheit geboten werden dann, ſich da zu tummeln? Gar nicht zu reden von den Tauſenden von Friedhofbeſuchern, die täglich und beſonders an Sonntagen ihren Weg durch den Park nehmen. Iſt das alles„gleich Null“? Wir beſuchen den Park ſchon jahrelang und haben wohl die Beobachtung gemacht, daß er an Werktagen ſchwach frequentiert iſt, was ja bei der in der Neckarſtadt vorherrſchenden Bevölkerung erklärlich iſt; noch nie aber haben wir den Eindruck gewonnen, daß er ſeinen Zweck verfehlt. Wir wünſchen dem Krankenhaus eine zweckentſprechende Lage; aber damit iſt noch keineswegs geſagt, daß es eine ſolche nur im Neckarpark haben wird und daß es nicht ebenſowohl irgendwo anders ſtehen könnte. Daß die angrenzenden Bau⸗ gebiete durch das Krankenhaus nachteilig beeinflußt werden, haben wir nicht behauptet, wohl aber, daß der dort zu erwartende Bepölkerungszuzug den Park noch unentbehrlicher machen wird. Zum Schluß möchten wir noch hinweiſen auf einen be⸗ achtenswerten Auffatz in der im Jahre 1907 erſchienenen Jubi⸗ läumsfeſtſchrift des„General⸗Anzeigers“, wo es Seite 67/7 heißt: „Das Gebiet jenſeits des Neckars wird ſich ausgeſtalten zu einem immer mächtigeren Induſtriezentrum und naturnotwendigerweiſe werden auch die in den dortigen Fabriken beſchäftigen Arbeiter möglichſt in jenen Diſtrikten ihr Domizil aufzuſchlagen ſuchen. Es muß und wird Aufgabe der Stadtvperwaltung ſein, rechtzeitig Vorſorge zu treffen, daß in dem Gedbiete jenſeits des Neckars umfangreiche Parkanlagen geſchaffen und alle ſonſtigen Einrichtungen getroffen werden, um das Wohnen in dieſen Gebieten zu einem annehmlichen und geſunden zu ge⸗ ſtalten“ Das ſind volkshygieniſche Erwägungen, die auch uns vor allem zu unſerm„Eingeſandt“ veranlaßt haben und an denen die Stadtperwaltunc öff Itung nicht ſo ohne weiteres vorbeigehen kann. Jedenfalls aber ſollte uns der Neckarpark nicht genommen wer⸗ den, ehe ein Erſatz dafür geſchaffen iſt. 55 Zur Krankenhausplatzfrage. Wie bekannt, hat der Stadtrat den Friedhofpark für dieſes Unternehmen vorgeſehen. Das Einzige, was für dieſe Wahl ſpricht, iſt die beſtehende Parkanlage. Dagegen ſpricht die Nähe des Friedhofes, denn es iſt für einen Kranken gewiß nicht er⸗ mutigend, wenn er ſtändig Grabhügel vor Augen hat. Auch der Wert der Parkanlage dürfte überſchätzt ſein; denn wenn dieſer Park einmal, wie dies ja kommen ſoll, teils von Gebäuden und teils von Hochwaſſerdämmen umgeben ſein wird, ſo werden darin wegen des geringen Luftzuges die Mücken und Schnaken ſo überhand nehmen, daß ein Aufenthalt der Kranken darin eher. als eine Qual, als eine Erholung empfunden werden wird. Wegen der Ruhe in dieſer Gegend braucht man ſich auch keine ſo großen Vorſtellungen zu machen. Man braucht nur an das Faßpichen in den Brauereien, Kettenſchiff, Nebenbahn zu er⸗ innern. Der Hauptpunkt, der jedoch gegen dieſen Platz ſpricht, iſt die materielle, die Koſtenfrage. Weil die einzelnen Gebäude höchſtens zweiſtöckig aufgeführt werden ſollen, ſo wären ſehr piele Fundamente nötig, welche in dieſem Hochwaſſergebiet eine Unſumme Geld verſchlingen würden. Vor Jahren hat man ſchon von oben herab„weiſe Sparſamkeit“ verkündet. Man ſollte dieſe Theorie doch endlich einmal in die Praxis umſetzen; umſomehr, als ein großer Teil der Mannheimer Bürgerſchaft unter der jetzigen enormen Steuerlaſt ſchmachtet. Warum will man das Krankenhaus nicht auf den ca. 100 Morgen 360 000 Qm. großen, ſchon ſeit einer Reihe von Jahren brach liegenden früheren Exerzierplatz bauen? Dieſes Terrain iſt Gigentum der Stadtgemeinde und jederzeit greifbar. Es liegt an der Kron⸗ prinzenſtraße, welche Gas⸗, elektriſche und Waſſerleitung hat, ferner Kanaliſierung und elektriſche Straßenbahn. Es ſind alſo alle Bedingungen zum Bauen gegeben, wozu noch ſehr günſtige Bodenverhältniſſe kommen, wodurch Hunderttauſende von Mark geſpart würden. Der Militärfiskus, der die Kaiſer Wilhelm⸗ Kaſernen erbaut hat und nun auch beabſichtigt, das Militär⸗ lazarett dort zu erſtellen, weiß doch auch gewiß ganz gut, was er will. Auch weht auf dem Exerzierplatz immer eine geſunde Luft, während es im Friedhofpark dumpf werden wird. Eine be⸗ ſtehende Baumreihe um erſteren Platz bietet auch bei der größten Hitze einen angenehmen Aufenthaltsort und würde gemwügen, bis weitere Baumanlagen angewachſen ſind. Einwände könnten gegen dieſes Projekt nur wegen der Preußiſch⸗Heſſiſchen Eiſenbahn gemacht werden, doch macht dieſe Baßhn noch lange nicht ſo viel Spektakel als die Nebenbahn bei Kreuzung der Käferthaler⸗ und Langerötterſtraße, welche in der Nähe des Friedhofparkes liegen. Schließlich werden in Berlin „unter den Linden“ doch auch Menſchen krank und wieder geſund. Ein weit günſtigerer Platz wäre noch die 10. Sandgewann, doch hat die Gutsverwaltung dieſe Gewann durch Ablagern von Müll zum Teil wertlos gemacht.(Es darf bekanntlich erſt nach 40 Jahren ein Müllplatz zu menſchlichen Wohnungen überbaut wer⸗ deu.) Es wäre zu wünſchen, wenn an maßgebender Stelle dieſe Angelegenheit, beſonders wegen des Koftenpunktes, nochmals ge⸗ prüft würde. Jedenfalls wäre viel Geld zu erſparen und der zunehmenden Stadtteil im Langen Röttergebiet erhakten bleiben. Der Einwand, daß in dem Friedhofpark nur Selbſtmörder und Geſindel verkehrten, iſt nicht ſtichhaltig. Die Polizei verfieht nämlich ſeit 1. Jannar 1909 regelmäßigen Dienſt in dem Langen⸗ röttergebiet und Käferthalerſtraße. Mit: Einführung dieſes Dienſtes wird auch Ordnung im Park geſchaffen werden, was Park könnte auch in ſeinem jetzigen Zuſtand dem an Bevölkerung, licht, daß anſtändige Menſchen dort ſpazieren gehen ivis. „Muſik erfreut des Menſchen Herz!“ Aber nicht das einiger Tennisplatz⸗Anwohner. Dies zeigt deren Beſtreben, die Abend⸗ muſik auf dem Eisplatz zu verhindern. Die Liſte, die zu dieſem Zwecke in Umlauf iſt, ſollte nicht unterzeichnet wer⸗ den. Es iſt ja wahr, Muſik iſt eine zudringliche Kunſt, eine Beeinträchtigung der Freiheit des Genießens. Aber wir in Ge⸗ ſellſchaft Lebende müſſen uns dieſe Zudringlichkeit oft gefallen laſſen. Es handelt ſich für die Anwohner des Tennisplatzes auch wohl weniger um die Muſik, als um die ſchl echte Muftk. Aber— mehr als er hat, gibt nur ein Schelm. Einer Samm⸗ lung unter den Anwohnern zur Beſſerung diefer Verhältniſſe ſtünde ja nichts im Wege. Einſtweilen aber müſſen ſie den Schwächen der Menſchen ſchon etwas nachſehen— und dem falſchen Klang ihrer Inſtrumente. Das Weglaſſen der Muſik bedeutete eine weſentliche Beeinträchtigung der Freude am Gis⸗ lauf. Ja, werden die Muſikſeinde am Tennisplatz ſagen: Bewegt teuch unter Tag rhythmiſch, ſoviel ihr wollt, aber nicht abends von 8 bis 10 Ühr. Wer dies kann, wird es gewiß nicht unter⸗ aſſen. Aber der Tennisklub hat die Möglichkeit des abendlichen Eislaufes gerade für die geſchaffen, die es nicht können, er har ſie geſchaffen aus ſozialem Empfinden. Denen, die unter Tag hinter dem Kontortiſch ſitzen oder an der Ladentheke ſtehen müſſen, denen ſoll am Abend Gelegenheit gegeben werden zu froher, geſundheitfördernder Bewegung im Freien. Und der Proteſt gegen eine humanitäre Einrichtung ſollte in unſerer ſonft ſozial ſo feinfühligen Oberſchicht nicht mehr aufkommen⸗ dürfen. Da muß das Behagen des einzelnen dem Wohle der vielen weichen, wie ſo oft. So darf ja auch der Bewohner der Innenſtadt nicht ſagen: Die Wirtſchaftsmuftk muß ſchweigen, ſie beeinträchtigt meine Abendruhe, oder: Die Früh⸗Straßenbahnen müſſen eingeſtellt werden, ſie ſtören meinen Morgenſchlummer, oder: Verbietet das Automobil, die Huppe reizt meine Nerven. Die Störung durch die Eisbahnmuſik kann zudem keine ſchlimme ſein, ganz abgeſehen davon, daß es ſich nur um 20 Abende han⸗ delt. 10 Uhr iſt in der Großſtadt nicht Nachtzeit und Doppel⸗ fenſter ſchützen vor dem Eindringen mißliebiger Töne. Alſp, werehrte Anwohner des Tennisplatzes, verweigert dieſem Proteſte eure Teilnahme. Denkt daran, daß ihr ſonſt aus kleinlichem Egoismus die Freude derer beeinträchtigt, die ihrer doppelt bedürfen, die Freude der fleißig Arbeitenden. Wer derartiges verfaßt und in Umlauf bringt, zeigt eine ſelbſtſüchtige Geſinnung und ſeine kleinliche, freudenzerſtörende Mißgunſt! Freut euch mit den Muſikfreudigen— auch wenn eure Ohren delikater ſind.. *** Auf der Straßenbahnlinie Waldhof--Frieſenheim herrſchen zurzeit noch nicht angenehme Zuſtände. Zur Abendszeit, beſonders zwiſchen 8 und 9 Uhr, ſind ab Schloß faſt alle Wagen dicht ge⸗ füllt, ſo daß man nur mit Mühe in zuſamengepreßtem Zurſtend auf der Plattform ſchließlich noch ein Plätzchen bekommt und manchem Fußtritte und Stoße ausgeſetzt iſt. Ganz beſonders an Samstagen in der Zeit von 9 bis halb 10 Uhr. Nach Ladenſchluß, wo doch die vielen Angeſtellten aus Ludwigshafen die Straßenbahn benützen müſſen, ſollten doch, wenigſtens von der Friedrichsbrücke bis Bahnhof Ludwigshafen einige Wagen nachfahren, oder wenig · ſtens einige Doppekwagen. Ueberbaupt follte der Schaffner, weun die Plätze alle beſetzt und beſtellt ſind, niemand mehr mitfahren laſſen. Schon oft war es der Fall, daß man ab Schloß bis Bahn⸗ hof Ludwigs hafen, unter 10 und 12 Perſonen eingeklemmt war⸗ Abhilfe wäre hier dringend nötig! A. H. * Demnächst erscheint: Führer durch die Industrie u. die Hafenanlagen von Mannheim, Rheinau und Ludwigsbafen“. In vornehmer Ausstattung, Grossokbav, ca. 200 Seiten Text, über 100 Abbildungen.— Inhalt:„Die Mannheimer Hafenanlagen u ihre wirtschaftliche Bedeutung.— Der Rheinauhafen und dre Hafen- anlagen in Ludwägshafen.— Kapitel„Die Häfen in Wort u. Bild'“ (Beschreibung aller industriellen und gewerblichen Hafenbetriebe) „Aphabetisches Verzeichnis der am Kheinschiffahrts-Verkehr in- teressierten Firmen“.— Sonderaufsätze über die in Mannheim peheimatetenGrossreedereien“, Beilagen: Uebersichtsplan d. Hafen- anlagen in Mannheim und Ludwigshafen,:10000, zwWeifarbig, Skizze des Gesamtgebietes ca.:45000.— Zzu beziehen dureh die Buch- handlungen und den Verlag.— Freis:.50 Mark.— Im gleichen Verlag ist erschienen;„Elhrer durch die Suhrhäfen“ Preis.20 Mark. 5717 „Nhein“ Verlagsgesellschaft ſn. b. H. Duisburg-Rukroft. 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