Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. nionatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. EinzelNummer 5 Plg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 28 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Alnabhzängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben Eigene KRedaktionsbureaus Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktion 377 Ausmürtige Inſerate. 50„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Aagſendlen 218 5 andlung 125 Die Reklame⸗Zeile 1 Mark Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 59 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Nr. 80. Mittwoch, 17. Februar 1909.(Abendblatt.) T. 8 N2z- 5—— 8 1 2 DDRrrrr Zur Lage der Reichsſinanzreform: was weiter? Die„N. L..“ ſchreibt: Der neue Staatsſekretär des Reichs⸗Schatzamtes hat bis heute Erfolge nicht aufzuweiſen. Das Branntweinmonopol iſt gefallen, das Erbrecht des Staats muß als gefallen be⸗ rachtet werden, da die Annahme durch das Mißverſtändnis dweier Zentrumsabgeordneten erfolgte und danach die Ab⸗ llehnung in zweiter Leſung ſicher iſt, die Nachlaßſteuer wird ohne Zweifel abgelehnt werden, die Zigarrenbanderole, An⸗ geigenſteuer, Gas⸗ und Elektrizitätsſteuer werden desgleichen fallen. Was bleibt übrig? Schon dem verfloſſenen Staatsſekretär Freiherrn von Stengel iſt ein gangbarer Weg der Förderung der Finanz⸗ reform vorgeſchlagen worden. Man war damals der Mei⸗ Kung, daß in Beratungen der Vertrauensmänner des Blockes man verſuchen müſſe, ſich über die Vorſchläge, die dem Par⸗ lament zu machen wären, zu einigen. Dieſer Gedanke fand allſeitige Billigung. Die Notwendigkeit einer ſtändigen Füh⸗ lung des Blocks mit der Regierung ſchien ſelbſtverſtändlich. Aber es kam anders. Herr von Stengel ging und Herr Sgydom bereitete in camera caritatis ſeine Vorſchläge vor; und als die Dinge zur Vollendung gereift waren, da berief man die Vertrauensmänner einſchließlich der Führer des Zen⸗ trums, nicht um ihre Meinung zu hören, ſondern um ihnen feſtſtehende Vorſchläge mitzuteilen, an denen nichts zu ändern war; ein gänzlich verfehltes Verfahren. Um feſtſtehende Be⸗ ſchlüſſe zu erfahren, dazu war es nicht nötig, für die berufe en Abgeordneten nach Berlin zu fahren, um ihren Wider⸗ Pruch gegen gänzlich verfehlte Steuerpläne ungehört er⸗ hallen zu laſſen. Herr von Sydow hoffte die Unterſtützung des Zentrums zu gewinnen. Die Hoffnung war eitel, ein erfahrener Staatsmann hätte ſie von vornherein als eitel er⸗ kennen müſſen: ſo war die Situation alsbald unklar geworden. Stand die Politik im Zeichen des Blocks, ſo war es richtiger, auch die Finanzreform als Blockaufgabe aufzufaſſen, oder aber, wenn man das nicht wollte, auf die Blockpolitik über⸗ haupt zu verzichten. Keines von beiden iſt geſchehen, und ſo kam es, daß Herr Sydow ſich zwiſchen zwei Stühle ſetzte. Heute liegt die Sache ſo, daß das Zentrum eine ausreichende Finanzreform nicht machen wird, und da der Block als ſolcher nicht funktioniert, fällt Zweig um Zweig und Herr Sydow ſteht da: ein entlaubter Stamm. Ees iſt bedauerlich, daß der Finanzreform von vorn⸗ bherein der große Zug fehlte, daß Vorſchläge gemacht wurden, die ganz ausſichtlos waren und das große Werk diskreditierten (Gas. und Elektrizitäts⸗, Inſeratenſteuer), daß man Kompen⸗ ſatiowen anbot, die wie die Veſeitigung der Fahrkartenſteuer gänzlich überflüſſig waren, da nur ihre Reform, nicht die Beſeitigung in Frage kommen kann. Dazu mußte das Fehlen eines Mantelgeſetzes von vorn⸗ herein als ein ſchwerer Fehler erſcheinen. Das Mantelgeſetz hat ſich bei der letzten Finanzreform ſo ausgezeichnet be⸗ währt, daß es unbegreiflich iſt, wie man aus kurzſichtiger Erwägung darauf verzichten konnte. Dadurch entſtand die Gefähr, daß die einzelnen Steuergeſetze niedergeſtimmt wur⸗ den, ohne daß es möglich war, die Diſſidenten beim Mantelk⸗ — ̃ ͤT!!Tr—̃ ͤriinZZZ———— Feuilleton. Fünfzig Ortſchaften unter Waſſer. In der Nacht vom letzten Samstag auf Sonntag durchbrach die hochgeſchwollene Elbe den Deich bei Havelberg und erſchüttete ihr Waſſer in die meilenweite Ebene der Altmark; am Montag mittag riß das Hochwaſſer auch den Damm bei Wehlgaſt am der Doſſe ein und ſetzte eine große Zahl von Dörfern und Flecken unter Waſſer. Durch die Deichbrüche wurden fünfzig Elbe⸗ und Havelortſchaften überflutet. In Havelberg reichte die Flut bis n die Fahrbahn der Bahnhofſtraße. Der geborſtene Deich äuft bei Havelberg zwiſchen der Havel und der Elbe ungefähr hundert Meter lang. Infolge des Hochwaſſers ſteht das Waſſer der Elbe mit dem Kamm des Dammes faſt in gleicher Höhe. Durch die Strömung und den am Samstag herrſchenden heftigen Wind ſtauten ſich gewaltige Eismaſſen am Deich, in der Nähe des Mühlenholzes, an. Der Damm, der aus Erd⸗ waſſen noch unter König Friedrich dem Großen angelegt iſt. burde am Sonntag nacht 1 Uhr vom Waſſer in einer Breite von drei Metern überlaufen. In wenigen Stunden hatte das Waſſer einen tiefen Riß in den Deich geſpült. Morgens gegen 5 Uhr barſt der Damm, und ein hundert Meter langes Stück wurde mit furchtbarem Getöſe von der ungeheueren Laſt der ſich zu hohen Bergen auftürmenden Eismaſſen in die Niederung geſchleudert. Mit ungebeuerem Gebrüll, das bis nach Havelberg gehört wurde und die Bewohner aus dem Schlafe ſcheuchte, wälzte ſich die to⸗ ſende Flut mit ungeheueren Eisſchollen in die brandenburgiſche ſene und riß alles fort, was ſich ihr in den Wea ſtellte. Beim der Finanzreform zu ſammeln. Was nun? Ein Jahr iſt beinahe verloren. Statt wachſenden Ver⸗ trauens unter den Blockgenoſſen, zieht Mißtrauen ein und die Parlamentarier, deren Ratſchläge ungehört verhallten, ſind nicht freudig geſtimmt. Es wird der ganzen Energie der führenden Politiker bedürfen, um nicht dem In⸗ und Aus⸗ land das beſchämende Bild eines Scheiterns der Finanzreform zu geben. Ein Hinausſchieben der Entſcheidung, ob eine direkte Steuer bewilligt wird oder nicht, iſt für den Liiberalismus nicht annehmbar. Den Konſervativen mag es dienlich erſcheinen, die Ent⸗ ſcheidung hinauszuzögern; teils ihrer inneren Schwierigkeiten und der landwirtſchaftlichen Woche wegen, vielleicht auch des⸗ halb, um zu verſuchen, auf dieſem Wege die direkte Ver⸗ ſteuerung überhaupt zu vermeiden. Wir können uns folgen⸗ den Plan der Konſervativen denken: Zunächſt werden die Kon⸗ ſumſteuern: Branntwein, Bier, Tabak und andere Konſum⸗ artikel, durchberaten, um aus dieſen Steuerquellen 300 Mill. mit Hilfe des Zentrums u. der Liberalen zu bewilligen. Dann wird man verſuchen, dieſen oder den nächſten Reichskanzler zur Annahme einer ſolchen partiellen Finanzreform zu be⸗ wegen, mit der Ausficht in einer ſpäteren Zeit weiter zu refor⸗ mieren und der Notwendigkeit, zunächſt die fehlenden 200 Miklionen auf Mätrikularbeiträge zu übernehmen. Man wird mit der Argumentation operieren, daß es doch ſehr töricht wäre, einer theoretiſchen Schrulle, der direkten Be⸗ ſteiterung halber, ein Offert von 300 Millionen zurückzu⸗ weiſen. Aber die Konſervativen täuſchen ſich. Die Libe⸗ ralen, einſchließlich der Nationalliberalen, werden die Finanzreform nur untker zwei Be⸗ dingungen machen: einmal wenn der Geſamtbedarf und nicht nur ein Teil des Bedarfs des Reichs gedeckt wird; zum zweiten, wenn eine direkte Beſteuerung des Beſitzes erfolgt. Ueber die letzte Frage muß Klarheit ge⸗ ſchaffen werden. Die Töſung darf nicht hinausgeſchoben wer⸗ den, fonſt laufen die verbündeten Regierungen Gefahr, daß die Konſumſteuern, die noch nicht beraten ſind, abgelehnt werden. Wenn die Finanzreform nicht zuſtande kommt, iſt es gar nicht notwendig, in eine Beratung der weiteren Konſum⸗ ſteuern einzutreten. Man beginnt in den Kreiſen der Liberalen unruhig zu werden; der Plan, die Entſcheidung über die Be⸗ ſitzſteuer hinauszuſchieben, ſtimmt bedenklich. Das einzige Mittel, die gegenwärtige Spannung zu löſen, beſteht dar in, daß Blockparteien und Regierung ſich zunächſt vor Beratung der Bier⸗ und Tabakſteuer über die direkte Steuer verſtändigen. Geſchieht dies nicht, ſo wird man erleben, daß zu den bis⸗ herigen Niederlagen des Herrn Schatzſekretärs weitere Miß⸗ erfolge treten. Jedenfalls liegt keine Veranlaſſung für die liberalen Parteien des Reichstages vor, der Taktik der Kon⸗ ſervativen ſowohl die Nachlaßſteuer als auch die von den Nationalliberalen vorgeſchlagene u. vorbereitete direkte Reichs⸗ ſteuer abzulehnen und alles auf Matrikularbeiträge zu legen weiter zu folgen. Es muß endlich reiner Tiſch gemacht wer⸗ den; die Liberalen haben gerade genügend Entgegenkommen gezeigt; nunmehr iſt es Sache der Konſervativen und der verbündeten Regierungen auch ihrerſeits den ſo oft betonten guten Willen in die Tat umzuſetzen. Die Liberalen trifft keine Schuld, wenn die Neform ſcheitert. Morgengrauen bot die Landſchaft ein Verwüſtung. Soweit das Auge reichte, eine endloſe, krübe Waſſerfläche. Die kahlen Baumkronen ragen aus der wogenden Flut wie dürres Geſtrüpp hervor. Hier und da ſchwimmen zwiſchen den Eisſchollen auf dem Waſſer Berge von Heu und Stroh, Gartenzäune, Bretter, entwurzelte Bäume, Möbel und allerhand wirtſchaftliche Geräte, die die entfeſſelte Elbe aus den Häuſern, Scheunen und Gärten gierig herausgeſpült hat. Ab und zu heben die Eisblöcke die Kadaver von Haustieren, die von ihren ehemaligen Beſitzern bei der unvermuteten Ueber⸗ ſchwemmung nicht mehr gerett't werden konnten, aus den Fluten. Das Waſſer der Elbe ſteht ſieben Meter hoch; Havel und Elbe ſind um über vier Meter über den normalen Stand ge⸗ ſtiegen. Die Urſache der Kataſtrophe wird auf die ungewöhn⸗ lichen Eisverhältniſſe zurückgeführt. Die Elbe macht vom Ort Arneburg bis Wittenberge einen etwa fünf bis ſechs Kilometer großen Bogen, der ſich vollſtändig mit Eisſchollen feſtgeſetzt hat. Scholle hat ſich hier auf Scholle geſchoben, ſo daß die Elbe auf mehrere Kilometer weit vom Grunde bis zur Waſſeroberfläche ein Gebirge von Eis bildet das den geſamten Waſſerlauf des mächtigen Stromes hemmt. Bei Sandau, wo die Ufer durch' künſtliche Dämme befeſtigt ſind, iſt es dann zur Kataſtrophe ge⸗ kommen. Die Deiche hätten nach dem Urteil der Sachverſtän⸗ digen ſchon längſt nicht mehr dem ungeheueren Eis⸗ und Waſſer⸗ druck ſtandhalten können, wenn ſie nicht feſt gefroren wären. Bei dem jetzt eingetretenen milden Wetter haben ſich die Erd⸗ maſſen erweicht und ſo den Durchbruch ermöglicht. Die Nacht zum Sonntag brachte in Havelberg und den um⸗ liegenden Ortſchaften angſtvolle Panik mit ſich. Die er⸗ ſchreckten Bewobner der unteren Stadt riefen um Hilfe, die geſetz unter den Geſichtspunkt der nationalen Notwendigkeit Politische Uebersicht. *Maunheim, 17. Februar 1909. auszutauſchen. Neben rein wiſſenſchaftlichen Fragen, die hauptſächlich mit der Agrikulturchemie ſowie der Mäſchinentechnik in engem Zuſammenhange ſtehen, werden zahlreiche Probleme agrarpolitiſchen Charakters zur Erörte⸗ rung geſtellt; Theorie und Praxis vereinigen ſich harmoniſch, um nach beſtem Können der Landwirtſchaft zu dienen. Daß den Beratungen auch der Erfolg geſichert werde, daß die Seg⸗ nungen forſchenden Menſchengeiſtes der geſamten Landwirk⸗ ſchaft zugänglich gemacht werden, dafür ſorgen die berufenen Intereſſenvertretungen dieſes bedeutſamen Erwerbsſtandes und nicht zuletzt auch die Regierungen der Bundesſtaaten, dis ſich zur Erfüllung der auf dem Gebiete der Landwirtſchafts⸗ pflege obliegenden Aufgaben beſondere Organe geſchaffen haben. Den vereinten Bemühungen aller berufsmäßigen Vertretungen verdankt die Landwirtſchaft einmal die erheb⸗ lichen Produktionsſteigerungen während der letzten Jahrzehnte, ſodann auch die verhältnismäßig ſtarke politiſche Vertretung in den Parlamenten. Soll man heutzutage noch ernſthaft das Problem erörtern ob Deutſchland ſich meht uſd mehr zu einem Induſtrieſtaatt entwickle? Die lelzte Berufszählung vom Jahre 1907 ſchein freilich dieſer Behauptung unſerer Mancheſterleute bis 3 einem gewiſſen Grade Recht zu geben, aber nur in ee der Exwerbstätigen in der Induſtrie während letzten zwölf Jahre erheblich ſtärker zugenommen hat als der Landwirtſchaft. Dabei bleibt aber zu berückſichtig wir, beginnend mit dem Jahre 1895, in welchem die vorletzts Berufszählung ſtattfand, bis 1907 zwei glänzende ind lle Aufſchwungsperioden von fünf⸗ bezw. vierjähriger Dauer ve zeichneten. Auch in induſtriellen Kreiſen verſchließt ma nicht der Ueberzeugung, daß dieſe gewiſſermaßen hy e trophiſche Entwicklung der Induſtrie niemals wiederkehren werde. Andererſeits darf mit Sicherheit erwartet werden, daß die in neuerer Zeit mit beſonderer Energie betriebene innere Koloniſation, welche die Seßhaftmachung grundbe⸗ ſitzender Arbeiter und Kleinbauern bezweckt, reiche F tragen und den landwirtſchaftlichen Erwerbsſtand als f erſtarken laſſen wied. An einer blühenden Landwir ſchaft hat auch unſer Induſtrie ein großes wirt⸗ ſchaftliches und nationales Intereſſe, nicht nu im Hinblick auf den Abſatz ihrer Erzeugniſſe, ſondern a⸗ aus Rückſichten des Arbeiterbedarfs; die ſtärkere ländliche völkerungsvermehrung ermöglicht es, an die Induſtrie eine Teil abzugeben. So muß denn das Ziel einer geſunde deutſchen Volkswirtſchaftspolitik ſtets dara gerichtet bleiben, Licht und Schatkten gerecht zu teilen, dem Agrar⸗ und Induſtrieſtaate Deutſchlan beſtmöglichen Bedingungen für eine gedeihliche Wei eigenartiges Bild der wicklung zu gewähren. Mit aufrichtiger Freude darf man es begrüßen, daß d Landwirtſchaft nach drei Jahrzehnten des Niederganges jetz Sturmglocken läuteten, die Feuerwehr blies auf ihren Alaxm u. die im Hafen von Mühlholzen ankernden Dampfer, in der Havel im Winterquartier liegen und von den Schiffer familten bewohnt werden, heizten die Keſſel und gaben fortgeſetzl langgezogene dumpfe Warnungsſignale. Frauen und Kind Schiffer mußten ihre Fahrzeuge noch in der Nacht perl weil die Gefahr beſtand, daß die Schiffe von dem ins Land ſich wälzenden Waſſer und von den Eismaſſen zerſchellt würden. Die Fahrzeuge wurden vom heftigen Sturm hin und her ge⸗ ſchleudert und konnten nur unter großen Anſtrengungen doppelt und dreifach verankert werden. Ohrenbetäubend war das dumpf Gurgeln und Brauſen des anſtürmenden Waſſers und das fürch. terliche Heulen des berſtenden Eiſes, das ſich mit der ſchaurigen Melodie des Sturmes zu einer Höllenſymphonie bereinigte. Di erſte Welle, die ſich vom zerriſſenen Deich ins Havelland ſtürzte, war einen Meter hoch. Die Häuſer mehrerer Haveldörfer ſtehen bis zum Dach vollſtändig unter Waſſer,.— Beſonders arg iſt das Dorf Jederitz bedroht, das, da es trotz der vielfachen Eingaben an den Kreis keine feſte Chauſſee erhalten hat, jetzt vollſtändig von der Welt abgeſchloſſen iſt. Mit Kähnen kann wegen der Eisgefahr nicht gefahren werden. Die Telegraphenleitungen ſind zum Teil zerſtört. Augenzeugen berichten, daß die Bewohner von Jederitz ſich am Sonntag früh auf die Dächer flüchte ten und dort auf Hilfe warten. Als ein Glück für Havelber iſt es zu betrachten, daß Sonntag nachmittag auch der jenſeitig Elbdamm beim Sandauer Holz zwiſchen Raebel und Berge barf Dadurch ergoſſen ſich die Waſſermaſſen auch nach der Altme die dadurch freilich ſelbſt in einen ungeheueren See verwande wurde. Die Fluten ſchleuderten ein zweihundert Meter Stück des Dammes weit in die Altmark bin 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) — Mannheim, 17. Februar. hoffnungsvoller in die Zukunft blickt. Die tiefen Wunden, welche die ungünſtige wirtſchaftliche Entwicklung in der Zeit von 1875 bis 1905 geſchlagen hat, beginnen allmählich zu vernarben. Tatkräftige intelligente Vertreter landwirtſchaft⸗ licher Intereſſen haben die Führung übernommen, um die Errungenſchaften des Zolltarifes vom 25. Dezember 1902 in Verbindung mit den im Jahre 1906 in Kraft getretenen Handelsverträgen für die Landwirſchaft nutzbar zu machen und, wie Generallondſchaftsdirektor Dr. Kapp in ſeiner be⸗ kannten Denkſchrift über die Entſchuldungsvorlage betont, „für eine beſſere Zukunft des wichtigſten Zweiges unſeres hei⸗ miſchen Erwerbslebens durch ſeinen inneren Ausbau im Wege der Selbſthilfe und entſprechender unterſtützender Maßnahmen des Staates zielbewußt Sorge zu tragen.“ In der Provinz Oſtpreußen beginnt man bereits, die teueren und kündbaren Privathypotheken durch billigen und unkündbaren landſchaft⸗ lichen Kredit zum Zwecke der Entſchuldung zu erſetzen. Bald werden auch die übrigen landwirtſchaftlichen Kreditinſtitute dieſer bedeutſamen Aufgabe nähertreten. Mögen die Beratungen der Landwirtſchaft und dem ganzen deutſchen Vaterlande zum Segen gereichen. Prof. Lamprecht über die Reichsſinanzreform. In einer von den nationalen Ausſchüſſen der Dresdener Reichstagswahlkreiſe veranſtalteten Verſammlung ſprachen die Profeſſoren Lamprecht⸗Leipzig und Wuttke⸗Dresden über die Reichsfinanzreform. Lamprecht gab in der Hauptſache eine Schilderung der Finanzgeſchichte des alten Deutſchen Reiches, die er dann zu einem Vergleich mit der Entwicklung der jetzigen Lage heranzog: Schon die alten Germanen entrichteten die Blutſteuer gern und ohne zu zaudern, aber Steuern auf ihren Beſitz waren ihnen höchft unwillkommen. Die Abneigung der Deutſchen gegen die Be⸗ ſteuerung des Beſitzes iſt alſo eine von alters her ererbte. A ller⸗ dings erſcheint dieſe Abneigung begreiflich, wenn man erfährt, daß im 7. und 8. Jahrhundert zur Merowingerzeit die Reichsſteuer nicht weniger als ein Siebentel des Ertrags von Grund und Boden betragen hat. Auch ſpäter, als die Geldwirtſchaft an Stelle der Naturalwirtſchaft getreten war, erſchienen Territorien, Adel und Städte ſtets einig in dem Rufe: Nur nicht zahlen! Heute gilt das gleiche für die Parteien, welche im neuen Reiche etwa die Stells der alten Stände einnehmen. Sie ſind nur groß im A b⸗ lehnen, und hiergegen, ſo meinte der Redner, mache ſich ein lammender Proteſt nötig! Sehr inſtruktiv war ſodann das Zahlenmaterial, das der zweite Redner, der Nationalökonom Profeſſor Wuttke gab. 1875 betrugen die Einnahmen des Reiches 707 Mill.., 1880—81 676 Mill.., 1885 800 Mill.., 1887—88 1141 Mill.., 1895—96 1530 Mill.., 1901—02 2000 Mill. Mark, 1907—08 2780 Mill. M. Das bedeutet innerhalb eines Menſchenalters eine Zunahme von mehr als zwei Milliarden Gewiß ein Zeichen des gewachſenen Wohlſdandes. Aber das Bild hat eine Kehrſeite: 1875 betrugen die Reichsſchulden erſt 768 Mill.., 1878 923 Mill.., 1880—81 696 Mill.., 1885 586 Mill.., 1887—88 1068 Mill.., 1894 2000 Mill.., 1902 3000 Mill.., 1907 3928 Mill.., jetzt 4,5 Milliarden. Alſo ſeit 1884 eine Steigerung von rund 4 Milliarden! Doch wicht die Summe an ſich erſcheint bedenklich, ſondern die rapide Sdeigerung in ſo kurzer Zeit. Und dabei ſind nur 14 v. H. der Reichsſchuld für werbende Zwecke angelegt, die übrigen 86 v. H. müſſen rein verzinſt werden. Das Reich hat alſo von einer unverantwortlichen Anleihewirtſchaft gelebt. Wenn man auf Frankreich blickt, ſo ergibt ſich folgendes. Vor 1870 be⸗ trugen dort die Einnahmen 2 Milliarden, 1873 2,7 Milliarden, 1880 3,5 Milliarden(ſeitdem faſt Stillſtand!), 1890 2,9 Milliarden, 1900 3,8 Milliarden, 1908 3,9 Milliarden. In Frankreich haben wir alſo ſeit 1880 nur eine Zunahme von 400 Millionen! Die Schuldenlaſt betrug dort vor 1870 13 Milliarden, 1891 31 Milliarden, 1908 30,1 Milliarden. Alſo in dieſem parlamentariſch regierten Lande haben wir war eine höhere Belaſtung, aber keine Steigerung ſeit 1891! Hof und Reichstagspräſidium. Man ſchreibt uns aus Berlin: Der Wolffſche Draht hat am Samstag verbreitet: die Abſage des Reichstagspräſidenten Grafen Stolberg zum Gala⸗ diner ſei erſt in zwölfter Stunde erfolgt, ſo daß eine Ladung ſeines Stellvertreters nicht mehr möglich geweſen ſei. Wir mliſſen leider bekennen, daß trotz dieſer inſpirierenden Richtig⸗ g der Fall für uns reich an Seltſamkeiten bleibt. Wie ſeltfam ſchon, daß Graf Stolberg⸗Wernigerode erſt im letzten Augenblick ſeine Abfage an das Hofmarſchallamt ergehen läßt, obgleich bereits lange vorher feſtſtand, daß er mit Rückſicht uf die Krankheitsfälle in fſeiner Familie den Feſtlichkeiten würde fern bleiben müſſen. Wie ſeltſam auch die differenzierte Behandlung, die man dem Landtags⸗ und dem Reichstags⸗ präſidium angedeihen zu laſſen beliebt. Bei der Galatafel ſind die Präſidenten der preußiſchen Häuſer zugegen und wer⸗ den, wie ſich das gehört, auch vorgeſtellt. Zum Hofball— das iſt richtig— iſt dann auch das ganze Reichstagspräſidium ge⸗ laden. Aber die beiden Herren bleiben Mauerblümchen. Kein Menſch kümmert ſich um ſie; niemand empfindet die Verpflich⸗ tung, die Herren, die ſchließlich doch die offizielle Vertretung des deutſchen Volkes repräſentieren, dem engliſchen Gaſte vorzuſtellen. Ob ähnliches wohl in irgend einem anderen konſtitutionellen Lande, in Oeſterreich, Italien, von England gar nicht zu reden, möglich wäre? Ein Ablaßgebet gegen die liberalen Journaliſten. Der römiſche Mitarbeiter der„Tägl. Rundſchau“ ſchreibt: Die liberalen Journaliſten und Schriftſteller werden in Zu⸗ kunft einen ſchweren Stand haben. Am 10. Dezember ver⸗ gangenen Jahres hat Pius., wie jetzt bekannt wird, einen Ablaß von 300 Tagen gegen ſie gewährt und ein eigenes Gebet gegen ſie gutgeheißen. Letzteres iſt an den heiligen Paulus gerichtet und beginnt mit den Worten: „O glorreicher Apoſtel, der du mit ſo großem Eifer dich be⸗ mühthaſtin Epheſusdiejenigen Schriften zu zerſtören, die das Herz der Gläubigen vergiftet hätten..“ Später wird darin Pauli Hilfe gegen die ungläubige und zügelloſe Preſſe angefleht und der Heilige gebeten, allen Gläubigen die Gnade zu erflehen, damit ſie nur noch von der geiſtlichen Autorität approbierte Lektüre genießen. Wenn das nicht hilft, kommt die ultramontane Preſſe niemals auf einen grünen Zweig. Deutsches Reich. — Gouverneur v. Schuckmann. Im Gegenſatz zu einer an⸗ deren Meldung erklärt die„Kolonialpolitiſche und Handels⸗ Korreſpondenz“ daß der Gouverneur von Südweſtafrika, Herr von Schuckmann, nicht abgereiſt iſt, ſondern noch in Berlin weilt und ſehr eifrig an den Beratungen des Etats in der Kommiſſion teilnimmt. Gouverneur von Schuckmann wied vorausſichtlich erſt am 10. März die Ausreiſe in ſein Schutz⸗ gebiet antreten. Damit ſind auch alle Mutmaßungen hin⸗ fällig, die an die Meldung ſeiner vorzeitigen und plötzlichen Abveiſe geknüpft worden ſind. — Bezirksamtmann Regierungsrat Senſſt 7. Nach einer telegraphiſchen Meldung iſt der Bezirksamtmann der Weſt⸗ Karolinen Regierungsrat Senſſt auf der Heimreiſe in Oſtafien am Magenkrebs geſtorben. Regierungsrat Senſſt hat ein Alter von 45 Jahren erreicht und gehört zu unſeren älteſten und verdienſtvollſten Südſeeleuten. Er iſt faſt zwei Jahrzehnte in verſchiedenen Stellungen in der Südſee täbig geweſen. Schon im Mai 1891 trat er in den Dienſt der „Neu⸗Guinea⸗Kompagnie“, im Mai 1895 in den amtlichen Kolonialdienſt. Während ſeines letzten Urlaubes hat der Ver⸗ ſtorbene mehrere Monate lang im Reichs⸗Kolonjalamt das Südſee⸗Referat geleitet. Regierungsrat Senſſt, der ſich per⸗ ſönlich bei ſeinen Vorgeſetzten und Kollegen der größten Be⸗ liebtheit erfreute, hat ſich bedeutende Verdienſte um die Ent⸗ wicklung ſeines Verwaltungsbezirkes, aber auch auf wiſſen⸗ ſchaftlichem Gebiete durch ethnographiſche Studien erworben. 37. Plenarverſammlung des Deutſchen Tandwirtſchaftsrats. sh. Berlin, 16. Februar. Im Plenarſitzungsſaale des Brandenburgiſchen Provinzial⸗ landeshauſes trat heute vormittag unter dem Vorſitz des Gvafen von Schwerin⸗Löwitz der Deutſche Landwirtſchaftsrat zu ſeiner 87. Hauptverſammlung zuſammen. Der Vorſitzende Graf v. Schwerin⸗Löwitz eröffnete die Verhandlungen mit einem dreifachen Hoch auf den Kaiſer, die deutſchen Fürſten und die Freien Städte. Nach einem Bericht über die Ausführung der Beſchlüſſe der vorjährigen Plenarver⸗ ſammlung trat die Verſammlung in eine Erörterung des Ent⸗ wurfs eines Weingeſeßzes ein. Der Referent Landrat v. Groote⸗Rheinbach empfahl hierzu die Annahme folgender Reſolution:„Der deutſche Landwirtſchaftsrat empfiehlt den baldigen Erlaß eines Wein⸗ geſetzes, in der von der Kommiſſivn des Reichstags beſchloſſenen Faſſung. Er befürwortet ferner die Annahme der von der Kom⸗ miſſion vorgeſchlagenen Reſolution: Der Reichstag wolle beſchlte⸗ ßen, die Verbündeten Regierungen zu erſuchen: 1. bei Aufſtellung anderer Grundſätze für den Vollzug des neuen Weingeſetzes zur noch nicht feſtzuſtellen, aber auf jeden Fall ſehr beträchtlich. Das fruchtbare Land wird auf lange Zeit vollſtändig verſandet ſein. Montag mittag riß das Hochwaſſer auch den Damm bei Wehlgaſt an der Doſſe ein, und die angeſammelten Waſſermaſſen ergoſſen ſich brauſend in die Mark. Ein Schleuſenwärter trank in den Fluten. Viele Bewohner haben nur das nackte Leben retten können. Montag mittag wurden die Pioniere drähtlich nach der Altmark abgerufen, weil dort die Not ſehr groß ift und viele Menſchen in Lebensgefahr ſind. Die Pioniere fuhren in einem Sonderzug nach Stendal, und von dort gingen ße ins Notſtandsgebiet. —— Buntes Feuilleton. — Tafts erſter„Hofball“. Aus Newhork wird berichtet: Das Komitee, das das Arrrangement des großen Balles, der am 4. März, dem Amtsantritt Tafts, in die Präſidentſchaft einleiten ſoll, übernommen hat, arbeitet mit fieberhaftem Eifer, um das Feſt zu einer Nationalfeier auszugeſtalten. Mr. Blair, der Vorſitzende des Komitees, ein perſönlicher Freund Tafts, hat Tag und Nacht keine Rilhe, und in den Salons von Waſhington ſpricht man faſt nur noch von den kühnen Plänen und Entwürfen des rührigen Feſt⸗ arrangeurs. Die Roughriders, die ſeinerzeit bei dem Amtsantritt Ropſevelts eine Hauptrolle ſpielten, werden bei Tafts Antritts⸗ bparade nicht vertreten ſein. An ihrer Stelle wird eine große Kapallade von virginiſchen und maryländiſchen Herren dem Wagen des neuen Präſſdenten folgen, wobei alle Reiter die traditionelle Tracht, roſige Röcke und in Jagdbeinkleider, zur Schau ſtellen. Einen Hauptteil des Feſtprogramms bildet die große Parade der „Diviſton des Fortſchrittes“. Das ſind ausſchließlich Kaufleute und die Vertreter kaufmänniſcher Organiſationen, die hier ſtolz er⸗ hobenen Hauptes in langem Zuge an dem neuen Präſidenten vor⸗ überziehen, von dem ſie natürlich eine Aera ausgezeichneter Ge⸗ ſchäfte erwarten und verlangen. Ingzwiſchen üben die zahlreichen ET beſſeren Kontrolle beſtimmte Einfuhrſtationen für Weine Trau⸗ ben und Traubenſäfte zu benennen und die Vorlage amtlicher Be⸗ ſcheinigungen über Herkunft und Reinheit der Weine zu ver⸗ langen; 2. a) bei neu abzuſchließenden Handelsverträgen ſowie bei Ablauf der jetzt beſtehenden Handelsberträge die Vergünſtig, ungen für ausländiſche Rotweine zum Zweck des Verſchnittes nicht mehr zu gewähren; b) baldtunlichſt den Entwurf eines Reichsgeſetzes vorzulegen, welches den Verſchnitt von Weiß⸗ weinen mit Rotweinen zum Zwecke der Herſtellung von Rotwein und den Vertrieb dieſes Weines verbietet.“ In ſeinen Ausführungen ſtellte der Redner die bekannten Forderungen der weinbautreibenden Kreiſe auf, die Reichsrat Exz. v. Buhl in der Diskuſſion noch des näheren erörterte. Dar⸗ auf wurde vorſtehende Reſolution einſtimmig angenommen. Zum nächſten Punkte der Tagesordnung:„Mißſtände im Düngemittelhandel Kaliſalze, Salpeter, Superphos⸗ phat referiert der Geh. Hofrat Prof. Dr. b. Soyleth⸗Mün⸗ chen. Er ſtellt folgenden Antrag: Der Deutſche Landwirtſchafts⸗ rat erachtet die Beſeitigung der im Bericht beſprochenen Miß⸗ ſtände im Handel mit Düngemitteln für geboten und erſucht die landwirtſchaftlichen Vertretungen im Sinne der dort gegebenen Anregungen zu wirken und ſich insbeſondere auch die Mitwir⸗ kung der Genoſſenſchaften und Einkaufsvereinigungen zu ſichern, mit denen ſie in Beziehung ſtehen. Die Leitſätze, die der Referent zur Annahme empfiehlt, ſind folgende:„Im Deutſchen Reiche werden jährlich für 300 Millio⸗ nen Mark künſtliche Düngemittel verwendet. Der Einkauf und die Verwendung geringwertiger oder preisunwürdiger Dünge⸗ mittel ſchädigt nicht nur unmittelbar den Landwirt, ſondern wirkt auch durch den Ernteausfall allen Beſtrebungen entgegen, die auf die Deckung des Nahrungsbedarfs der Bevölkerung durch die Erzeugniſſe der heimiſchen Landwirtſchaft abzielen. Die Wirk⸗ jamkeit der künſtlichen Düngemittel hängt von ihrem Gehalt an Pflanzennährſtoffen ab, der ſich auf andere Weiſe als durch die chemiſche Unterſuchung nicht feſtſtellen läßt. Von der dazu ge⸗ botenen Gelegenheit wird nur auf ganz unzulängliche Weiſe Ge⸗ brauch gemacht, da kaum mehr als ein Fünftel der angekauften Düngemittel an den landwirtſchaftlichen Verſuchsſtationen un⸗ terſucht werden. Die Landwirte müſſen in Wort und Schrifk fortgeſetzt daran erinnert werden, daß eine zweckmäßige und loh⸗ nende Anwendung der künſtlichen Düngemittel nur möglich iſt, wenn ſie ſich von dem Gehalte dieſer an wirkſamen Stoffen zu⸗ verläſſige Kenntnis verſchaffen. Die Landwirte ſind über dig Preisunwürdigkeit vieler, wegen ihrer ſcheinbaren Billigkeit ge⸗ rade beſonders beliebter Düngemittel aufzuklären u. vor dem An⸗ kouf geringwertiger Miſchdünger, namentlich der durch herum⸗ ziehende Agenten angeprieſenen, eindringlich zu warnen. Ge⸗ vinghaltige, nur ſcheinbar billige, in Wirklichkeit unverhältnis⸗ mäßig teure Sorten(Superphosphat S. P. 10 und dergl) ſollen Genoſſenſchaften weder anbieten noch liefern. Die Genoſſen⸗ ſchaften haben es am beſten in der Hand, auch den kleineren Landwirt dazu anzuregen und darin zu ſchulen, daß er nur Düngemittel mit höchſtem Gehalt an wirkſamen Stoffen kaufe⸗ Obwohl der norwegiſche Kaliſalpeter auf dem Düngermarkt vor⸗ läufig nur noch eine ganz untergeordnete Rolle ſpielt, ſo iſt doch, um den Anfängen vorzubeugen, von deſſen Ankauf ſolange abzuraten, bis er unter Verkaufsbedingungen angeboten wird, die im deutſchen Düngerhandel üblich und für die Landwirtſchaft annehmbar ſind. Die jetzt geltenden Verkaufsbedingungen ent⸗ ſprechen auch den beſcheidenſten Forderungen der Landwirtſchaft nicht. Nach den Berichten der landwirtſchaftlichen Vertretungen und des Ausſchuſſes für Handelsgebräuche beſtehen ſchwere Miß⸗ ſtände im Handel mit Kaliſalzen. Sie ſind vornehmlich in der Anzuverläſſigſten Probenahme an den Werken beim Abgange der Lieferung und an der Ungültigkeit der Probenahme durch den Käufer begründet, dann aber auch darin, daß ſchon unter dem Namen Kainit regelmäßig ein ungenügend inniges Gemiſch ver⸗ ſchiedener Rohſalze oder Erzeugniſſe geliefert wird. Eine durch⸗ gängig richtige Probenahme am Werk bei jeder einzelnen Liefe⸗ rung hat ſich als unausführbar erwieſen und die Beſtimmung darüber muß beſeitigt werden. Sie iſt in einem Vertrage feſt⸗ gelegt, der von dem Kaliſyndikat und den landwirtſchaftlichen Einkaufsvereinigungen mit Geltung des 31. Dezember 1909 ab⸗ geſchloſſen wurde. Es iſt anzuſtreben, daß der Vertrag, da er ſich andernfalls um ein weiteres Jahr verlängert, nach ſeinem Artikel 11 bis Schluß September d. Is gekündigt, und daß beim Abſchluß eines neuen Vertrages den begründeten Forderungen der Landwirte Rechnung getragen werde, die in den letzten drei Jahren durchgeführte verſchärfte Ueberwachung der Kaliſalz⸗ lieferungen iſt fortzuſetzen. Dieſer Antrag gelangte mit großer Mehrheit zur Annahme. Der letzte Punkt der heutigen Tagesordnung betraf den Geſetzentwurf über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen. Hierzu gelangte folgender Antrag des Referenten Ober⸗ landesgerichtsrat Schneider⸗Stettin zur Annahme: Der Deutſche Landwirtſchaftsrat beſchließt: 1) Es iſt mindeſtens zu fordern, daß bei den nicht auf eine beſtimmte Geſchwindigkeit beſchränkten Kraftfahrzeugen(8 2 Nr. 2) die Gefahr der zufälligen Schaden⸗ 32ͤ ĩↄ³ͥBͤ Kapellen bereits Huldigungsmärſche und Willtommenshymnen, ſo⸗ daß Taft bei ſeinem Einzug in Waſhington über Mangel an Auf⸗ mierkſamkeit ſich kaum wird beklagen können. — Hilmi Paſcha. Ein intereſſantes Charakterbild des neuen lürkiſchen Großweſirs entwirft H. N. Brailsford in einem eng⸗ liſchen Blatte. Hilmi Paſcha hat ſich ſeinen Ruf als ein aus⸗ gezeichneter Beamter und Diplomat in einer langen unter ſchwie⸗ rgien Verhältniſſen glücklich zurückgelegten Laufbahn erworben. Niemand, der ihm begegnet iſt, kann an ſeiner Geſchicklichkeit zweifeln. Er hat eine liebenswürdige Form des Umgangs, die ſofort auch den ſchärfſten Kritiker entwaffnet. Sein Fleiß war fabelhaft, und man konnte zu jeder Stunde des Tages oder der Nacht damit rechnen, ihn mitten in der Arbeit zu finden. Tele⸗ gramme an ſeine Unterbeamten unterzeichnend oder Berichte für PNildiz redigierend. So ſtand er unter all ſeinen Kollegen und Untergebenen voran durch ſeinen außerordentlichen Fleiß durch ſeine kluge Gewandtheit, und ſeine Weltkenntnis. Man begegnet ſelten einem türkiſchen Beamten, der ſich die Mühe genommen hat, die Sprachen der Völker, über die er gebietet, zu erlernen. Hilmi Paſcha ſprach griechiſch und arabiſch. Noch ungewöhnlicher war es, einen Mann anzutreffen, der etwas von europäiſcher Literatur geleſen hat, auch außer den Pariſer Ro⸗ manen, die die Zenſur zu leſen erlaubte, während ſie alle ernſt⸗ haften Bücher ausſchloß. Ich erinnere mich noch genau eines Abends, als er in meiner Gegenwart mit einer Anzahl jüngerer Beamten und Sekretäre plauderte. Das Geſpräch drehte ſich um die Schwierigkeiten, die ſich den Türken ſeiner Generation ent⸗ gegenſtellten, um ſich eine europäiſche Bildung zu erwerben. Er war niemals im Ausland geweſen, aber er ſprach ein ſehr reines und gewähltes Franzöſiſch.„Ich habe es gelernt“, meinte er, „um Politik und Geſchichte zu ſtudieren.“ Des weiteren gab er eine ſehr ſcharfſinnige und genaue Kritik der Verdienſte und Fehler von Buckles„Geſchichte der Ziviliſation“: er erklärte, er wolle einen Preis von 2000 M. für den ausſetzen, der dies Werk ins Türkiſche überſetze. Die charakteriſtiſche Eigenart dieſes Mannes enthüllte ſich in dieſem Geſpräch. Er muß in ſeiner Jugend, als er eindrang in die europäiſche Geſchichte und Bil⸗ dung durch Temperament und Sympathie ein Liberaler ge⸗ weſen ſein. Aber die Reaktion ſetzte ſich durch, als er ſeine Be⸗ amtenlaufbahn antrat. So mußte er ſeine Prinzipien in ſich begraben und jene diplomatiſche Geſchicklichkeit entfalten, die einem ehrgeizigen Manne Erfolg bringt. Er ſtieg empor und er diente ſeinem Lande, ſo gut es die Verhältniſſe erlaubten, Niemals hörte ich in dieſer Welt der Skandale auch nur eine geflüſterte Anſchuldigung von Unehrlichkeit oder Korruption, die ſich gegen ihn gerichtet hätte. Hatte er auch Gewalt und Ueber⸗ griffe geduldet, ſo hatte er doch ſelbſt niemals Blutvergießen an⸗ geordnet oder befohlen. Nichts Herviſches liegt in ſeinem Cha⸗ rakter. Niemals wird er aufſtehen gegen einen böſen Einfluß, der zu ſtark für ihn iſt. Er iſt ein typiſcher Bureaukrat, ein glän⸗ zender Beamter, ein geſchickter Diplomat, ein ſchlauer Parla⸗ mentarier; aber ein großer Lenker und Leiter der politiſchen Geſchicke wird er wohl niemals wverden.“ — Ein Opfer der„Elektra“ ſcheint der Muſikkritiker eines bekannten Berliner Blattes geworden zu ſein. Denn er ſchreibt u..:„Ich kam etlwa nervös hin les iſt immer ſo dumm, auf 194 Stunden ſich für Lebensſachen im Frack zu konzentrieren), aber ich bin die Nervoſität durch die„Elektra“ losgeworden. Sie iſt aus⸗ gekratzt mit Säuren und Salben. Die Klytämneſtra⸗Säuren taten weh, das war ſchön. Die Oreſt⸗Säuren taten gut, das war noch ſchöner. Die Oreſt⸗Szene iſt faberhaft ſchön! Gar nicht ſo genial, wie etwa die Klytämneſtra⸗Schauer oder zuletzt die zitternden Elektra⸗Höhenflüge, aber verflucht richtig ſchön. Der Schluß kratzt alles aus.“— An dieſer Stelle ſcheink beim Verfaſſer der Verſtand ausgekratzt zu ſein! — Die Himalaja⸗Expedition des Abruzzenherzogs. Wie aus Rom gemeldet wird, iſt der Herzog der Abruzzen mit ſeinem Flügel⸗ adjukanten, dem Schiffsleutnant Negrotto, dort eingetroffen, um ſich vor ſeiner Abreiſe nach Aſien von dem Königspaar und von Es geht durch. — FCC Neeeneee ͤ K 2—.— — ————— —— 25 cc—„. rn——„ Mannheim, 17. Februar. EAbondblatt.. 3. Seie. ffftung von dem Halter des Kraftfahrzeuges gelra en und d dabei auch der Erſatz des Schadens nicht wie 500 5 6 wird.) Es iſt, wie früher ſchon vom Deutſchen Landwirt⸗ ſchaftsrate, die Bildung einer Zwangsgenoſſenſchaft lunter Einbeziehung ausländiſcher Fahrer durch Eiceheke legung bei Erteilung der„Fahrerlaubnis“,— 5 14 ff.) als dringend wünſchenswert zu erachten und zwar mindeſtens für die unter 1 bezeichneten Kraftfahrzeuge. Hierauf wurden die weiteren Verhandlungen auf morgen früh bertagt. Ein Senſatiansprofeß der Marine. (Von unſerem Korreſpondenten.) Zweiter Tag. sh. Berlin, 16. Februar. In der Zeugenvernehmung, mit der die heutige Sitz⸗ ung begann, bekundete der frühere Abteilungsvorſteher im Mainekabinett Kapitän zur See v. Kroſigk, daß ihm der Freund Bergers, Kapitän Schirmer, einmal in einem Briefe mitgeteilt habe, daß Admiral Schmidt Berger ungerecht und zu ſtreng behandle.— Staatsanwalt Tolki: Hat Admiral v. Müller für Berger großes Wohlwollen gehabt?— v. Kroſigk: Jawohl, er hatte große Sympathien für ihn.— Vert..⸗A. Dr. richtet darauf an den Zeugen eine Frage über as Renomms des Admirals Schmidt, ob er als rachſüchtig und nachtragend bekannt ſei, und ob ſich dieſe Charaktereigenſchaften ſeinen Untergebenen gegenüber geltend gemacht haben.— Staatsanwalt Tolki erhebt Proteſt gegen diſe Frage, da ihre Beantwortung auf ein Urteil des Zeugen hinauslaufen würde.— Admiral Schmidt hat gegen die Frage nichts einzuwenden.— Staatsanwalt Tolki erklärt trotzdem die Frage für bedenklich in amtlicher Beziehung.— Kapitän v. Kroſigk beantwortet ſchließlich die Frage dahin, daß fraglos Gerüchte der bezeichneten Art über Admiral Schmidt in der Marine umgelaufen ſeien. Es entſpinnt ſich nunmehr eine lange Auseinanderſetzung zwiſchen der Verteidigung und dem Zeugen über die Frage, ob das Marinekabinett verpflichtet, bezw. berechtigt geweſen ſei, den Kaiſer über die im Kabinett bekannten Differenzen zwiſchen Ber⸗ ger und Schmidt bezw. deren Gründe Mitteilung zu machen. Dieſe Feſtſtellung iſt von Wichtigkeit deshalb, weil Berger be⸗ hauptet, die ablehnende Antwort der Flotte auf ſeine an den Kaifer gerichtete Immediateingabe ſei vom Kabinett pflichtwidrig ohne die Schilderung des tatſächlichen Sachverhaltes übergeben worden.— v. Kroſigk erklärt: Die Beſchwerde ſei ſehr all⸗ gemein gehalten geweſen. Es habe ſich ein Bericht der Flotte über die Beſchwerde als notwendig herausgeſtellt. Eine Frage des Kapitäns Berger über Gerüchte von dem rachſüchtigen und nachtragenden Charakter des Nebenklägers Schmidt kann der Zeuge nicht mir Ja oder Nein beantworten, jeden⸗ falls könne er nicht behaupten, daß die vox populi in dieſem Sinne ſprach.— Kapitän Berger hält darauf dem Zeugen vor, daß dieſer ihm gegenüber früher geſagt habe: Wir alle wiſſen ja, daß Schmidt in der ganzen Marine als nachtragender und gehäſſiger Charakter bekannt iſt. Leider kannſt Du Deine Qua⸗ lifikationspapiere nicht ſehen. Kapitän v. Kroſigk kann ſich dieſes Geſpräches im Detail nicht mehr entſinnen und er⸗ klärt: Berger befand ſich zu jener Zeit in einer recht großen ſee⸗ liſchen Erregung und ich hatte das Beſtreben, ihn zu beruhigen. — Juſtizrat Dr. Sello(zum Zeugen): Entſinnen Sie ſich, daß in dem Bericht des Admirals Schmidt über Kapitän Berger eine Verdächtigung von deſſen CEharakter enthalten war?— Zeuge v. Kroſigk: Nein. Erſter Staatsanwalt Dr. Hagemann (zum Angeklagten Berger): Haben Sie bei Antritt Ihres Kom⸗ mandos auf S. M. S.„Geier“ einmal geſagt: Ich werde mit aller Brutalität vorgehen mein Weg in der Marine iſt mit Leichen beſät?— Kapitän Berger: Ich gebe zu, in meiner damaligen großen Erregung und Nerpoſität eine der⸗ artige Aeußerung getan zu haben.— Staatsgnwalt Dr. Hage⸗ mann: Haben Sie über von Ihnen verhängte Arreſtſtrafen nicht einen objektiven unrichtigen Bericht erſtattet?— Kapitän Berger: Ich möchte feſtſtellen, daß alle dieſe Sachen von einem unterſuchenden und erkennenden Gericht geprüft und unterſucht und als unbegründet abgewieſen worden ſind. Als einziger Fall blieb nur der Fall Eichler beſtehen, dem die Jacke vollgehauen werden ſollte.— Staatsanwalt Dr. Hagemann: Ich ſpreche ja auch nicht von kriminell ſtrafbaren Handlungen. Aber zwi⸗ ſchen abſoluter Korrektheit und krimineller Strafbarkeit zieht ſich doch eine breite Straße von disziplinären Ungehörigkeiten hin. Im weiteren Verlaufe der Verhandlung ereignet ſich ein 5 Zwiſchenfall. Skaatsanwalt Tolki erklärt: Der im Zuſchauerraum be⸗ findliche Herr Gädke bekundet wiederholt durch Kopfnicken Bei⸗ fallsäußerungen bei Ausführungen des Angeklagten. Das ent⸗ ſpricht nicht der Würde des Gerichts und ich bitte, den Herrn darauf hinzuweiſen, daß er das zu unterlaſſen hat.—.⸗A. Heine: Wenn jemand mit dem Kopfe nickt, ſo ſtört das die Verhandlung nicht. Man muß ſchon ſehr gute Augen haben, um ſo etwas zu ſehen.— Der Vorſitzende bittet, alle Beifalls⸗ und Mißfallsäußerungen zu unterlaſſen.— Darauf erfolgt die Verkeſung umfangreicher Aktenſtücke mit Ausſagen vor de m der Königin⸗Mutter Margherita zu verabſchieden Der König ſoll ſeinen Vetter überaus herzlich begrüßt haben; damit fallen alle Gerüchte von Uünſtimmigkeiten, die wegen der Ellins⸗Affäre ent⸗ ſtanden ſein ſollten, in ſich ſelbſt zuſammen.— Die günſtigſte Zeit für den Beginn der Himalajaexpedition iſt der März, obwohl um dieſe Zeit auf dem Himalaya noch ſtrengſte Winterkälte herrſcht. Man muß aber vor allem die im September beginnende Regenzeit zu vermeiden ſuchen, und der Herzog ſoll auch die Abſicht haben, die Expedition in ſechs Monaten zu Ende zu führen. Sein Be⸗ gleiter iſt Marquis Negrotto, der ſich als Alpiniſt einen Namen gemacht hat. Aus Italien werden im ganzen etwa zehn Perſonen als Teilnehmer an der Himalafaexpedition nach Aſien mitreiſen, unter ihnen die bewährten Führer, die mit dem Herzog auf dem Ruwenzori waren; in Indien ſoll dann das Expeditionsperſonal durch Eingeborene ergänzt werden. Die Abfahrt des Herzogs wird von Brindiſi aus auf einem engliſchen Dampfer erfolgen. Die Exbedition ſoll durch das ganze Tal bes Ganges ziehen. Am Hoch⸗ tal des Ganges beginnt dann die Hochebene, die, auf einer Strecke von ettva 300 Mefken ſtändig anſteigend, zu den höchſten Gipfeln des Himalaja führt. Der Herzog will die Veſteigung der höchſten Bergſpitze, des 8840 Meter hohen Mount⸗Evereſt, verſuchen. Dieſer Gipfel iſt noch von keines Menſchen Fuß betreten worden; man hat wohl ſchon früher Verſuche gemacht, zu ihm zu gelangen, aber dieſe Verſuche ſind ſämtlich mißlungen. Durch das Tal des Ganges wird die Expedition in Etappen ziehen, um ſich an das Klima langſam zu gewöhnen. Zu der Expedition, die auch wiſſenſchaftliche Zwecke verfolgt, gehören ein Arzt und ein Naturforſcher. Ehrengericht u. a. m. Die sneiſten der ſeinerzeit vernom⸗ menen Offiziere haben ausgeſtigt, daß nach ihrer Anſicht bei der Beſichtigung Bergers auf S. M. S.„Amazone“ durch Admiral Schmidt dieſer allerdings einmal einen auffallenden ſtarken Ta⸗ del geäußert habe, der ſich aber nicht gegen Berger, ſondern gegen den Maſchineningenieur grichtet habe. Die Offiziere haben fer⸗ ner nicht den Eindruck gewonnen, daß an Berger bei dieſer kritiſchen Beſichtigung beſonders hohe Anforderungen geſtellt oder von dem Inſpizierenden Eingriffe gemacht worden ſeien, die geeignet waren, Berger zu verletzen. Schmidt habe die guten Leiſtungen durchaus anerkannt. Von Voreingenommenheit des Vorgeſetzten gegen Berger haben ſie nichts bemerkt. Nur Kapi⸗ tän Schirmer machte entgegengeſetzte Bekundungen und ſprach von einer Voreingenommenheit Schmidts gegen Berger, die er ſich erklärte aus dem Rufe, der Berger über ſeine Kom⸗ mandantenzeit auf S. M. S.„Geier“ voranging. In dem Ur⸗ teil des Ehrenrats, durch das Berger mit ſchlichtem Abſchied ent⸗ laſſen und des Rechtes zum Tragen der Uniform verluſtig er⸗ lärt worden iſt, wird Berger Unlauterkeit des Charakters und des Handelns, Selbſtüberhebung und ungeſunder Ehrgeiz vorge⸗ worfen, ſowie, daß er abſichtlich und bewußt rein dienſtliche An⸗ gelegenheiten zu perſönlichen umgeſetzt habe, nicht zum Schutze ſeiner gekränkten Ehre, ſondern in der Abſicht, ſeine Verabſchie⸗ dung zu verhindern. Kapitän Berger bemerkt zu dieſen für ihn ungünſtigen Ausſagen, daß alle Offiziere mit alleiniger Ausnahme Schirmers umgefallen ſeien bei ihrer Ver⸗ nehmung. Aus Stadt und Land. * Maunheim, 17. Februar 1909. Der ſtädtiſche Voranſchlag für 1909. Einen Monat früher als im vorigen Jahre ſind wir in der Lage, über den ſtädtiſchen Voranſchlag für 1909, der gegenwärtig auf der Stadtkaſſe zur Einſichtnahme aufliegt, die wiſſenswerteſten Details zu veröffentlichen. Dem Zahlengewimmel wird der übliche Vorbericht vorausgeſchickt, der folgenden Wortlaut hat:„Seit einigen Jahren haben die Rechnungsabſchlüſſe der Stadtkaſſe verhältnismäßig ge⸗ ringfügige Ueberſchüſſe ergeben. Die geringſte Erübrig⸗ ung wurde im abgelaufenen Jahre 1908 erzielt mit einem Betrag von nur 65 700., der außer dem Betriebsfonds von 300 000 M. als Wirtſchaftsüberſchuß vorhanden iſt. Man hat die erwähnten 65 700 M. zur Deckung der Ausgaben des Jahres 1909 herangezogen und unter§ 1 des Stadtkaſſevoranſchlages in Ein⸗ nahme geſtellt. Die unbedeutenden Ueberſchüſſe ſind eine Folge der knappen Aufſtelkung der Voranſchläge, in denen die Einnahmepoſten ſo hoch als möglich angeſetzt, die Ausgaben auf das äußerſt zuläſſige Maß beſchränkt wurden. Eine weitere un⸗ erwünſchte Wirkung dieſer Art der Voranſchlagsbehandlung iſt der Rückgang der Ueberſchüſſe der ſtädtiſchen wirt⸗ ſchaftlichen Betriebe. Während in früheren Jahren Gas⸗ und Waſſerwerk und die übrigen Werke über den Voranſchlag hinaus erhebliche Mehrgewinne erzielten, gingen dieſe in den letzten Jahren ſtändig zurück und verwandelten ſich zum Teil in Fehlbeträge. Namentlich das Jahr 1908 hat in dieſer Beziehung ungünſtig abgeſchloſſen. Dazu kommt die un auf haltſame Steigerung der Ausgaben— es ſei hier nur auf die ſtarke Zunahme der Aufwendungen für die Schulen, die Armenver⸗ waltung und die Krankenhäuſer hingewieſen— ſowie der Still⸗ ſtand in der Entwicklung mancher Einnahmen, ſodaß im laufenden Jahr die Erhöhung des Umlage⸗ fußes unvermeidlich iſt. Mit Rückſicht auf die gegen⸗ wärtige wenig günſtige wirtſchaftliche Lage hat man ſich dabei auf das unbedingt notwendige Maß beſchränkt und zu dieſem Zweck ſowohl die Ausgaben ſoweit irgend tunlich herabgemindert, als auch bei den Einnahmen alle Hilfsquellen in Anſpruch genommen. Der Umlage fuß hätte übrigens um weitere 2 Pfg. auf 34 Pfg. geſteigert werden müſſen, wenn nicht durch die erhebliche Zu⸗ nahm der Steuerkapitalien ſich ein Umlagenmehrertrag von 368 964 M. ergeben hätte.“ Nach der Ueberſicht über die Einnahmen und Ausgaben betragen die geſamten Einnahmen 15 477 508., die Aus⸗ gaben 22 004 565 M. Es bleiben darnach durch Umlagen zu decken 6 527057 M.(plus 745 408.) Wir werden in der nächſten Nummer eine genaue Ueberſicht über die Einnahmen und Ausgaben des Jahres 1909 veröffentlichen und begnügen uns für heute damit, einig? Hauptpoſten herauszugreifen. Es ſind aufzuwenden zur Unterhaltung der Brunnen, Straßen und Plätze 1149 148 M.(plus 63 419.), für Straßenbeleuchtung 168 796 M.(plus 1564.), für Kanäle 260 566 M.(minus M. 10 751), für Volks⸗ und Bürgerſchule 3080 408 Mark (plus 157084.), für die Mittelſchulen 472 863 M.(plus M. 13 273), für die Schutzmannſchaft 248160 M.(minus 672.), für Badeanſtalten 126 167 M.(plus 12 590.), für Armen⸗ und Krankenpflege 1141054 M.(plus 298 525 Mark), für ſoziale Fürſorge 166 195 M.(plus 15 766.), für Freiwillige und Berufsfeuerwehr 128650 M.(plus 11 532.), für die Ge⸗ werbeſchule 154520 M.(plus 14144.), für die Handelshoch⸗ ſchule 55090 M.(plus 12 225.), für künſtleriſche und wiſſen⸗ cchaftliche Einrichtungen und Vereine 169 893 M.(plus 2023 Mark), für Kreisumlage 308 502 M.(plus 18 427.), für Ge⸗ neindeverwaltungsgebäude 279 161 M.(plus 187 079.), für Gemeindeverwaltungsbeamte und ſonſtigen Verwaltungsgufwand 466 566 M.(minus 71001.), für Zinſen(ausſchließlich der gewerblichen Betriebe) 2 815 344 M.(plus 67833 Mk.), für Schuldentilgung 870 542 M.(plus 42 339.), für Um⸗ jagenachträge und ⸗Abgänge 456 000 M.(plus 11 700.). Die Einnahmen an Verbrauchsſteuern auf Bier und Malz ſind auf 294 000., auf Wein auf 52 000 M. veranſchlagt, die Waren⸗ hausſteuer auf 23 000 Mark, die Abgänge und Rückerſätze an den Einnahmen auf 50 000., die Ueberſchüſſe der Städtiſchen Spar⸗ kaſſe auf 130 000 M. Die Reineinnahmen bei den ſtädt. Betrieben ſind folgendermaßen veranſchlagt: Waſſerwerk M. 517613(minus 7238.), Gaswerk 691764 M.(minus 18 338 Mark), Elektrizitätswerk 335 108 M.(plus 47153.), Fuhr⸗ verwaltung 34.365 M.(minus 20 627.), Schlacht⸗ und Vieh⸗ hof 227903 M.(minus 65 764.), Straßenbahnen 180 833 M. (plus 19 226.). Dazu kommen noch die Ablieferungen der ge⸗ werblichen Betriebe aus dem Reingewinn von früheren Jahren mit 381638 M.(plus 128 847.). Nach dem Rechnungsabſchluß der Sladtkaſſe betrugen im Jahre 1908 die Mehreinnahmen 266 500., die Mehrausgaben 200 800., der Geſamtüberſchuß ſonach 65 700 Mark. An den Mehreinnahmen partizipieren mit größeren Beträgen die Zinſen mit 54 300., das Reinerträg⸗ nis der Grundbuchſportelkaſſe mit 10 00., die Kanal⸗Ge⸗ bühren mit 11700., die Umlagenachträge mit 141 500 Mark, der Beitrag der Nebenkaſſen zum Zentralverwaltungs⸗ aufwand mit 46 000 M. und ſonſtige Einnahmen mit 22 000 M. Bei den Ausgaben ſind folgende größere Mehraufwendungen erwähnenswert: Mittelſchulen 15 200., Armenpflege M. 82 000, Krankenhaus 72 700., Verſicherungsprämien, 7 Proz. Zulagen an Arbeiter und Beamte uſw. 11 700., Sachlicher Verwaltungsaufwand 11400., Umlagerückvergütun⸗ gen 145 700, Sonſtige dkückvergütungen und Verluſte 16 900 Mark, Abnahme der Ausgabereſte 16 200 M. Weniger ver⸗ ausgabt, als vorgeſehen war, wurden bei den Poſttionen Wege, Straßen, Plätze, Straßenkanäle 16900., Volks⸗ 1 Hürgerſchule 34 400., Schutzmannſchaft 24400, Badeanſtafkfen 9200., Soziale Fürſorge(Notſtandsarbeiten) 28 800., Han⸗ delshochſchulkurſe und Handelsfortbildungsſchule 11800 Mark, Schuldzinſen 11000 M. Kaſſenvorrat und Betriebsfonds. 85 Der Kaſſenvorrat der Stadtkaſſe betrug am Schluſſe des Jahres 365 704., welcher den geſamten Wirtſchaftsüberſchuß bildet. Da 300 000 M. als Betriebsfonds vorbehalten bleiben, beträgt der verfügbare Reſt 65 704 M. Dieſer Betrag rührt aus dem Jahre 1908 her. Am Ende des Vorjahres hat der ver⸗ fügbare Ueberſchuß 118 838 M. betragen, ſodaß die Abnahme im Jahre 1908: 53 134 M. beträgt. Gegenüber dem Vorjahre haben die Einnahmsreſte um 119 362 M. abgenommen, die Aus⸗. gabsreſte um 16 166 M. Die Reſerven haben daher im ganzen um 156 330 M. abgenommen. 5 MRückſtände. 55 Die Einnahmsrückſtände betragen 166 124.46 M. Da ſie am Ende des Jahres 1907: 285 487 M. betrugen, haben ſie ich um 119 362.54 M. im Jahre 1908 vermindert. Am Aufang des Rechnungsjahres waren die Einnahmsrückſtände außerge⸗ wöhnlich hoch. Sie haben ſich nunmehe dem normalen Stande wieder genähert. Die Ausgabsrück ſtände betragen Mark 62 886.45(minus 16 166.55.). Der Betrag der im Rückſtand verbliebenen Umlagerückvergütungen hat ſich gegenüber dem Vor⸗ jahr erheblich herabmindern laſſen, dagegen iſt der Wert der verſpätet eingereichten Zinsſcheine ſtädtiſcher Anlehen gewachſen ſo daß die Geſamtſumme der Ausgabsreſte den Stand bon früheren Jahren überſteigt. Schuldentilgung. Zur Schuldentilgung ſind aus Wirtſchaftsmitteln 870 542 Mark aufzubringen, welche wie folgt berwendet werden ſollen 2 zur Abtragung der planmäßigen Tilgungsraten an verſch denen Anlehen mit 666 700 M. und b) zur Verſtärkung des An lehensfonds bezw. zur unmittelbaren Verwendung für außer ordentliche Ausgaben 203 842 M. Der Schlußantrag 5 hat folgenden Wortlaut: Der Bürgerausſchuß wolle dem vor⸗ negenden Hauptvoranſchlägen im einzelnen und im ganzen die Zuſtimmung erteilen und demgemäß die Erhebung folgender Um⸗ lagen beſchließen: 32 Pfg. von 100 M. Steuerwert des Liegen⸗ haftsvermögens und des Betriebsvermögens, 10 Pfg. von 100 Mark Steuerwert des Kapitalvermögens, 192 Pfg. von 100 M. Einkommenſteueranſchlag. ——— Perſonalien. Dem Schutzmann Karl Bopp hier wurde die Auszeichnung für achtzehnjährige Dienſtzeit verliehen. 5 5 Mannheimer Dieſterweg⸗Verein. Morgen Donnerstag Abend 8. Uhr hält Herr Dr. Julius Moſes in der Aula der Friedrich⸗ Schule einen öffentlichen Vortrag über„Mädchen⸗ ſchul reform und Hygiene“. Der Vortragende wird die durch die preußiſche Mädchenſchulreform in ein neues Stadium ge⸗ tretene Frage des Frauenſtudiums nach ärztlichen Geſichtspunkten behandeln und die Einwirkungen der weiblichen Frauenbildungs⸗ beſtrebungen auf die Geſundheit und körperliche Wohlfahrt Geſamtnation unterſuchen. Im Rahmen des Vortrags werden wichtigen Probleme der Mädchenſchul⸗Hygiene, der Koedukation, der Frauenfortbildungskurſe uſw. in ihrer mediziniſchen Bedeutung zur Erörterung kommen. Angeſichts der aktuellen Bedeutung die Frage hat der Vorſtand beſchloſſen, im Anſchluß an den eine freie Diskuſſion ſtattfinden zu laſſen. CTheater, Kunſt und Wiſſenſcha Literaturvortrüäge. Als Einleitung zu ihrem 18. Vortr. wurde von Frau Dr. phil. Eckardt die große Umwandlung vor Spiritualismus und Idealismus zum Materialismus und Realis⸗ mus und das immer ſiegreichere Vordringen der objektiven Natur⸗ wiſſenſchaft geſchildert. Der gewaltige, innerhalb einer Generation ſich vollziehende Umſchwung ruft Schwebe⸗ und Spannungsgefühle hervor, die in Dichtung, Muſik und Maleref charakteriſtiſchen Au druck finden. Da ſeit Darwin eine Verankerung der ſittlichen Be⸗ griffe in etwas Metaphyſiſchem unmöglich ſchien, tritt gleichzeitit eine ſtarke Unſicherheit auf ethiſchem Gebiet ein. Der Grundton auf dem ſich das geſamte geiſtige Leben nach dem Scheitern des deutſchen Idealismus aufbaut, iſt deshalb der des Schopenhaueri⸗ ſchen Peſſimismus, der bis Nietzſche faſt unbeſtritten herrſcht Rednerin ging dann zu den drei Frauen über, die in der rey⸗ tionären Bewegung der 40er Jahre hervortreten und ſchilderte erſte Malvida von Mehyſenberg. In lebhaften Farben en ſich das Bild der heſſiſchen Ariſtokratin, die in der Luft ihrer Zef zur überzeugten Sozialiſtin, Feuerbachianerin und Atheiſtin wir für ihre Ideals 1851 in die Verbannung nach Engkrand geht dort im Verkehr mit den bedeutendſten politiſchen Verbannten (Herzen, Kinkel, Schurz, Mazzini) und in aufmerkſamer achtung des Lebens die doktrinäre Starrheit ihrer Ideale läu und innerlich reif für Schopenhauer und Wagner wird.— 5 nächſte Vortrag ſoll Malvidas Leben zu Ende führen, die Urfachen die zur Gründung des Frauenvereins führben, behandeln und die erſte Theorelikerin der Bewegung, Fanny Lewald, eingehen⸗ * Letzte Nachrichten und Telegramm * Heidelberg, 17. Febr. Dem Senior der hieſigen ju riſtiſchen Fakultät, Geheimrat Ernſt Emanuel Bekker Ex gehen heute anläßlich ſeines 60jährigen Doktorjub läums überaus zahlreiche Gratulationen zu. Die Glückwün ſche der Univerſität überbrachte heute Mittag die große Deputation, beſtehend aus dem Prorektor und den 5 Dekanen, die der juriſti⸗ ſchen Fakultät, die geſamte Kollegenſchaft. Die philoſophiſche kultät ernannte den Jubilar zum Ehrendoktor. Unter den Gli wunſchſchreiben befinden ſich auch diejenigen der Univerſitäte Halle, Paris und Rom. Zu Ehren des Jubilars, der ſeit 10 Jahren Ehrenbürger Heidelbergs iſt, findet heute abend ein Feſtmahl und ein ſtudentiſcher Fackelzug ſtatt. 5 Karlsruhe, 17. Febr.(Privattelegr.) Als Mörder des Altbürgermeiſters Steudle in Eutingen wurde der arbeits⸗ loſe Faſſer Auguſt Redinger verhaftet. Der Mörder iſt geſtändig. * Trier, 17. Jebr. Der frühere ſtädt. Techniker Maagh, der ſich nächſtens wegen Raubmord vor dem Schwurgericht z verantworten haben wird, wurde heute wegen ſchwerer U denfälſchung und Betrugs don der hieſigen Strafkammer 1¼ Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt. antral-Angelger, Gäbenbblat *Neuſtadt a. d.., 17. Febr. Wie der„Pfälz. Kurier“ meldet, iſt geſtern abend der Kommerzienrat Ad. Achreſch, Beſitzer einer Großmühle, in der Badewanne tot aufgefunden worden. Der herbeigerufene Arzt konſtatierte Vergiftung durch Kohlenoxydgas. Bingen, 17. Febr.(Amtlſches Wahlreſultat) Be der geſtrigen Reichstagserſatzwahl, welche im Wahlkreiſe Bingen⸗ Alzey ſtattfand. wurden insgeſamt 22093 Stimmen abgegeben. Es erhielten Korell(freif. Volksp.) 8004, Stadtrechner Uebler [Zenir.) 6612, prakt. Arzt Becker(natl.) 5910 und Redeakteur ldelung(ſoz.) 1553 Stimmen. Zerſplittert waren 9 Stimmen. *Stettin, 17. Febr. Das erſte der beiden für den Eiſen⸗ ahnfahrdienſt zwiſchen Saßnitz und Tolleberg beſtimmte Dop⸗ Iſchrauben⸗Fährſchiff, wurde vormittag auf der zerft des Vulkan vom Stapel gelaſſen. Miniſter von reitenbach hielt die Taufrede, die mit einem dreifachen Hurrah if den Kaiſer ſchloß. Die Gemahlin des Miniſters vollzog die ufe. Das Schiff erhielt den Namen„Deutſchland“. Seehauſen, 17. Febr. Der Kronprinz traf heute ttag um ½12 Uhr hier ein. Er wurde von dem Miniſter von ke, dem Oberpräſidenten Exzellenz Hegel, dem Regierungs⸗ denten v. Borries, dem Bürgermeiſter und andern empfan⸗ Nach ſtündigeme Vortrag im Warteſaalce begaben ſich die Herrſchaſten im Wagen in das Ueberſchwemmungsge⸗ iiet und zwar vorläufig nach Berge. * Wien 17. Febr. Zar Ferdinad von Bulgarien iſt heute von burg hier eingetroffen. Er wird 2 Tage hier bleiben. Saloniki. 17. Febr. Alle albauiſchen Komitee's beſchloſſen, die Einführung der albaniſchen Sprache in ihren Gyottesdienſt auſtelle er griechiſchen Sprache. Sie richteten deswegen, lt.„Frkf. Zig.“, eine nunſtrative Eingabe an das Parlament. 55 Straßburg i.., 17. Febr. Der frühere Landesausſchuß⸗ abgeordnete Klein iſt, wie die„Straßb. Bürger⸗Ztg.“ meldet, in aſtabt im Unterelſaß geſtorben.(„Frkf. Zig.“) * Konſtantinopel, 17. Febr. Das Blatt„Sabe“ meldet: Der mmer⸗Präſident wurde vom Sullau in zweiſtſüudiger Audienz empfangen. SHaag, 17. Febr. Bei den in Lvopduinen angeblich vorgekom⸗ enen Fällen von Benulenpeſt haudelt es ſich, wi ed asReuterſche Bu⸗ erfährt, wahrſcheinlich um Typhus. Konſtantinopel, 17. Febr. Dem„Tanin“ zufolge prüfte geſtrige Miniſterrat das Finanz⸗Budget, welches 30 157 500 Pfund gaben, 26 5756664 Einnahmen und außerordentliche Ausgaben von 13 732 829 Pfd. aufweiſt. Das Blatt hofft, daß die Kammer dasefizit eduziert und die außerordentlichen Ausgaben auf—9 Jahre ver⸗ 1 Das Erdbeben in Bulgarien. * Sofia, 17. Febr. Aus Javoboly wurde geſtern gemeldet, daß ſulge der ſtark anhaltenden Erdſtöße ein Teil der Bevölkerung die t au deu Straßeufenern verbrachte. Auch tagsüber füllte die Be⸗ ug die Gaſſen. Das Bergwerksunglück in England. Dun don, 17. Febr. Gegen Mitternacht gelang es, wenigſtens brennenden Hauptſchacht zu löſchen. Seit 9 Uhr vernimmt man Lopfeu der Eingeſchloſſenen Ein großer Verluſt an Menſchen⸗ n ſteht zu erwarten. Die Urſache des Unglücks iſt, lt.„Fraulf. noch nicht bekannt. Die Mine gehört der Firma Burus. London, 17. Jebr. Bon den in den Kohlengruben in Weſt⸗ verſchütleten Arbeitern wurden 32 gerettet. Es wird be⸗ daß die übrigen verloren find. Bisher wurden 8 Leichen ge⸗ Zuſpitzung der inneren Tage. * Mannheim, 17. Febr. Wir haben im Mittagblatt b mitgeteilt, daß die Subkommiſſion der Finanzkommiſſion F dem toten Punkte angelangt ſei. Die Beratungen ſind gebrochen und auf Freitag vertagt worden. Wie aus dem ttender Sbelle wiedergegebenen Artikel der„Nat. Lib. eſp.“ hervorgeht, tragen die Knonſervativen nebſt Sydow an der neuerlichen Zuſpitzung der inneren Lage Schuld. Die Parteien der Linken haben an Entgegen⸗ kommen das Menſchenmögliche getan. Als es offenbar wurde, Dauk der ebenſo unſinnigen wie gewiſſenloſen Demagogie Bundes der Landwirte die Nachlaßſteuer keinerlei Aus⸗ n mehr hatte, haben die Linksliberalen ohne weiteres ſich it erklärt, auch eine entſprechend auszugeſtaltende Reichs⸗ ögensſteuer zu akzeptieren. Woran ſie und der geſamte ismus feſthielten— und worin ſie, wie wir hinzu⸗ möchten, unter allen Umſtänden feſtbleiben werden, nur dies: keine Finanzrefor m, bei der die ſen alkein die Koſten des Verfahrens tragen haben; keine neue Auflage ohne gleich⸗ tige direkte Heranziehung des Beſitzes. Die Konſervativen ß haben bislang ſolchen Entgegenkommens keine Proven ſeljefert. So iſt die Lage wieder recht ernſt geworden, aber viblleicht gelingt es dem Fürſten Bülow noch, den Wagen von dem toten Geleiſe fortzubringen. Das Mahl des ſchen Landwirtſchaftsrates, auf dem er wird, bietet ihm dazu vielleicht den Anlaß. Wie uns ſer Berliner JKorreſpondent ſchreibt, darf als ſicher en, daß die Liberalen am Ende ihres Ent⸗ enkommens angelangt ſind, und ſie werden, wenn die direkten Steuern keine Einigung erzielt wird, auch die indirekten ſich nicht mehr den Kopf zerbrechen. Zur 1 Lage wird dem„Hannov. Cour.“ aus Berlin det: nie Nachricht der„Germania“ über ein abgeſchloſſenes oder bevorſtehendes Steuerkompromiß iſt wahrſcheinlich nur ein Verſuch, rrung in die Verhandlungen zu bringen. Das geht ſchon herpor, daß, wie im Reichstag verlautet, die Subkommiſſion keinerlei Einigung gekommen iſt, und die Beratungen bis ig vertagt hat. Inzwiſchen ſollen die Fraktionen zu den ver⸗ men Fragen der direkten Beſteuerung Stellung nehmen. Zu ken iſt, daß eine Erhöhung der Matrikularbeiträge auf.60 ro Kopf der Bevölkerung immer noch keine 100 Mill. Mark würden, daß alſo noch 50 Millionen an dem Betrage fehlen der aus der direkten Beſteuerung herauskommen ſoll.— Linke ſich auf eine Beſteuerung der Kohlen einläßt, er⸗ vorläufig noch ganz unglaubhaft. iner Polemik gegen die„Kreuz⸗Zeitung“ ſchreibt die — — ikel der Kreuzzeitung gibt uns leider zu der Befürch⸗ daß ein ſehr großer Deil der Konſervativen und ihrer tußerordentliche politiſche Schwere unſerxer innern Lage ihm mehrere mit Blut befleckte Briefe und eine Feile. Wir gehen alſo wieder einmal recht ernſten Tagen ent⸗ gegen. Die liberalen Parteien ſind auf einen Umſchwung der Laze gefaßt. Ihre Schuld iſt es nicht, wenn das Werk der Reichsfinanzreform verſandet und der Block zerfällt. Al lein die Konſervatipen tragen die Verantwortung und die Schuld. Sollte es zu einer Reichstagsauflöſung kommen, ſo werden ſie in der Hauptſache die Koſten des Wahl⸗ kampfes zu tragen haben. Und weiter, es könute wegen des Fehlens eines Mantelgeſetzes ſo kommen, daß die liberalen Parteien ſich auf die Zuſtimmung zu den Konſumſteuern feſt⸗ legten, ohne eine Vermögensbelaſtung zu erreichen. Wenn dann die Regierung erklärt, eine nur auf indirekten Steuern baſierte Reichsfinanzreform ſei für ſie unannehmbar und den Reichstag auflöſt, ſo werden im Wahlkampf Zentrum und Sozialdemokratie ſämtlichen Blockparteien, vor allem aber den liberalen Parteien, aus der Zuſtimmung zu den einzelnen Konſumſteuern einen Strick zu drehen ſuchen. Das zu verhindern, haben die liberalen Parteien das Intereſſe der Selbſterhaltung. Sie müſſen alſo aus dieſem Grunde wie aus dem Grund finanzpolitiſcher Gerechtig⸗ keit unter allen Umſtänden darauf beſtehen, daß die Frage der Vermögensbelaſtung vorher ins Reine gebracht wird. Sollte das bis Freitag nicht gelingen, ſollte uns eine Reichstagsauflöſung und ein neuer Wahlkampf bevorſtehen, dann können ſie wenigſtens mit gutem Gewiſſen vor die Wähler treten. Dieſe werden nicht ſie, ſondern die konſerva⸗ 1 5 Gegner einer Vermögensbelaſtung den Schaden tragen aſſen. —— Die Meſſerangriffe auf Frauen. *Berlin, 15. Febr. Auch heute wurden wieder mehrere Frauen durch Meſſerſtiche verletzt. Was die Ermitte⸗ lungen nach dem Täter im allgemeinen letrifft, ſo wird das Publikum immer darauf hingewieſen, daß man zunächſt an die Verfolgung denken ſoll. Der geſtern nach⸗ mittag nach der Beerdigung der Frau Schaefer vor dem Emmauskirchhof ſeſtgenommene junge Mann iſt wieder auf freien Fuß geſetzt worden. Eine geſtochene Frau, die auf Veranlaſſung der Kriminalpolizei der Beerdigung beiwohnte, glaubte in ihm den Täter zu erkennen und veranlaßte ſeine Verhaftung. Der junge Mann konnte aber ſein Alibi ein⸗ wandfrei nachweiſen und wurde deshalb noch geſtern ſpät abends von der Kriminalpolizei wieder auf freien Fuß geſetzk. Auf die Anfragen, die die Kriminalpolizei nach ent⸗ laſſenen Geiſteskranken an die Irrenhäuſer und anderen Anſtalten gerichtet hat, gehen immer noch Antworten ein. Die Nachforſchungen nach den Entlaſſenen und die ach⸗ prüfung ihrer Angaben über ihren Aufenthalt ſeit der Ent⸗ laſſung haben keinen Anhalt für die Ermittelung des Täters geliefert— oder der Täter; denn daß man es mit mehr als einem zu tun hat, unterliegt wohl kaum noch einem Zweifel. Der neue Fall in Lichtenberg hatte bereits eine Verhaftung zur Folge. Polizeirat Boeſel, der als⸗ bald mit mehreren Beamten am Tatort erſchien, ließ in einer dem Hauſe gegenüberliegenden Schankwirtſchaft einen Men⸗ ſchen feſtnehmen, der als Raufbold bekannt iſt. Man i dieſer kann aber die Tat kaum ausgeführt worden ſein. Die Art der Beſchädigung an den Kleidern und der Verletzung ſcheint dagegen zu ſprechen. Der Feſtgenommene wurde einſt⸗ weilen nach dem Polizeipräſidium in Lichtenberg gebracht. Die Feſtnahme in Lichtenrade ließ ſich nicht aufrecht er⸗ halten. Der auf dem Bahnhofe dort angehaltene Verdächtige iſt ein Mann aus dem Orte. Er konnte ſein Alibi nach⸗ weiſen und wurde wieder entlaſſen. Die uniformierte, Kriminal⸗ und Sittenpolizei hat heute wieder ein ſtarkes Aufgebot von Beamten nach dem Oſtbezirk entſandt. Dieſe Beamten haben lediglich für die Sicherheit der Frauen und Mädchen auf den Straßen zu ſorgen. Der Angriff auf die Frau Wosnitza aus der Gleim⸗ ſtraße iſt nicht mit einem Meſſer ausgeführt worden, auch nicht mit einem Schlagring, ſondern mit einem dreizinkigen, gabel⸗ förmigen Werkzeuge. Die Zinken ſind viereckig und ſtehen einen Zentimeter auseinander. Die mittlere iſt etwas länger als die anderen, ſo daß der Abſchluß des Werkzeuges an den Zinkenſpitzen etwas bogenförmig erſcheint. Die überfallene Frau hatte noch vorher mit anderen über dieſe Uebeltaten geſprochen und ſich vorgenommen, den Täter feſtzuhalten, wenn ihr etwas geſchehen ſollte. Sie hat dazu auch Mut genug. Trotzdem war ſie im erſten Augenblick ſo überraſcht und er⸗ ſchrocken, daß ſie an ihren Vorſatz nicht mehr dachte. Der in Groß⸗Lichterfelde gefundene Kragen iſt der Wäſchefabrik von Wolff u. Glaſerfeld in der Zehdenicker Straße übergeben worden. Dieſe Fabrikanten hoffen, an der Hand ihrer Bücher und des Wäſchezeichens über das Beweisſtück näheres ermitteln und feſtſtellen zu können. ** Frauen und Mädchen legen jetzt vielſach beſonders dicke Kleidung an und ſuchen ſich durch Wattepolſter und andere Einlagen zu ſchützen. Die Angſt und Aufregung benutzen leider auch ebenſo freche wie törichte Menſchen zu höchſt ver⸗ werflichen„Scherzen“. So wurde an der Ecke der Großbeeren⸗ und Königgrätzer Straße geſtern abend um 984 Uhr die 26 Jahre alte Ella Grätzer von einem Mann mit ſchwarzem Hut und dunklem Paletot beläſtigt, der dicht an ſie herantrat und ſich vor ſie hinſtellte. Frl. G. ſtieß einen Schrei aus, worauf der Mann flüchtete. Eine gründliche Abfertigung erhielt in der Seeſtraße ein„Witzbold“. Eine Frau V. hatte in einem Krug Bier geholt und befand ſich auf dem Wege nach Hauſe, als ſie plötzlich von einem vorübergehenden Mann einen Schlag gegen den Oberſchenkel erhielt. Die Angegriffene verſetzte dem Gegner ebenſo ſchnell mit dem Bierkrug einen Hieb über den Kopf und rief gleichzeitig um Hilfe. Die Rufe der Frau wurden von einer radelnden Schutzmanns⸗ patrouille gehört, der es gelang, den Fliehenden feſtzunehmen. Der Mann wurde zur Polizeiwache gebracht und gab dork an, daß er lediglich die Abſicht gehabt habe, die Frau zu erſchrecken. Es iſt möglich, daß tatſächlich nur grober Unfug vorliegt. Frau V. hatte in der Tat keine Verletzungen erlitten, und auch ihre Kleider waren unbeſchädigt. Für den„Witzbold“ dürfte der„Scherz“ böſe Folgen haben. Badiſche Politik. Richtigſtellungen. 1 Mannheim, 17. Febr. Die„Südd. Reichskorreſp.“ beſchäftigte ſich heute in ſehr aufgeregtem Tone mit jenem Vor⸗ gange, bei welchem ein Redakteureines oberbadiſchen Zlattes vor das Bezirksamt geladen worden war, um Aus⸗ [kunft über die Autorſchaft ſeiner lehrerfreundlichen Artikel zu geben. Sie verlangte die Nennung des betreffen⸗ den Redakteurs und Oberamtmanns, bevor die Regierung Stellung zu der Angelegenheit nehmen könne. Dieſe Auskunft eibt nun heute mittag die hieſige„Volksſtimme“, ſcheinbar ehne noch Kenntnis von jener Auslaſſung in der„Südd. Reichs⸗ korreſpondenz“ genommen zu haben. Das ſozialdemokratiſche Hlatt ſchreibt: „Die Sache hat ſich genau ſo zugetragen, wie wir ſie geſchildert batten, und ztvar iſt Herr Oberamtmann Hermann Lebinger in Ueberlingen der Herr geweſen, der dem Redaktionsgeheimnis der Preſſe zu nahe trat, und Herr Redakteur Alt vom dortigen nationalliberalen„Seeboten“ das Objekt ſeines inquiſitatoriſchen Vorgehens. Herr Levinger, der bekanntlich bis vor etwa einem Jahr hier in Mannheim als Oberamtmann tätig war, ſtand bisher im Ruf eines durchaus rechtlich denkenden Be⸗ amten, und niemand, der ihn näher kennt, wird ihm zutrauen, daß ſein Vorgehen gegen Herrn Redakteur Alt in der Sache Rödel ſeiner eigenen Initiative entſprang. Es iſt vielmehr als faſt ſicher anzunehmen, daß er dabei in höherem Auftrag handelte, und daß es der Großh. Oberſchulrat in Karlsruhe war, auf deſſen Anord⸗ nung die Ladung und Einvernahme Alts erfolgte.“ Nach der Erklärung der„Südd. Reichskorreſp.“ hat Ober⸗ amtmann Levinger ohne Auftrag der Regierung gehandelt. Das mag ſein! Aber Herr Levinger hat ſicher in dem Glauben gehandelt, daß ſein Vorgehen die Billigung des Oberſchulrats findet. Und deswegen iſt das unberechtigte Vorgehen Levingers eine neue Illuſtration dafür, wie das Vorgehen des Oberſchulrats im Fall Rödel und ſeinen Nachſpielen zu beurteilen iſt. Jedenfalls darf man eine amtliche Dar⸗ ſtellung des Vorgehens Levingers gegen den Redakteur des„See⸗ koten“ erwarten; hoffentlich erfolgt dieſe Darſtellung ebenſo ſchnell, als die Zurückweiſung jener Zeitungsmeldung, welche der badiſchen Regierung zu unrecht eine lehrerfreundliche Neigung nachſagte. Landtagskaudidatur. [.Raſtatt, 16. Febr. Die hieſigen Demokraten ſtellten Rechtsanwalt Dr. Karl Vogel als Kandidaten auf. Seitens der Nationalliberalen kandidiert Niederbühl. Die Heidelberger Bürgerausſchußwahlen. Heidelberg, 17. Febr. Bei den orgeſtrigen Bürgeraus⸗ ſchußwahlen der 2. Klaſſe wurde nicht nur der Führer der Natio⸗ nalliberalen Prof. Quenzer nicht gewählt, ſondern auch der Führer der Nationalſozialen Dr. Fürſt erlitt dieſes Schickſal. Das„Heidelb. Tagebl.“ führt dieſe Niederlage auf„allzu weit⸗ gehende Konzeſſionen gegenüber der Sozialdemokratie bei Erſtellung der Liſten der 3. Klaſſe“ zurück, Deutſcher Neichstag. wW. Berlin, 17. Febr. Am Bundesratstiſch: v. Bethmann⸗Hollweg. Präſident Graf Stolberg eröffnet pünktlich um 2 Uhr die Sitzung. Auß der Tagesordnung ſteht zunächſt die zweite Leſung des Geſetzentwurfes betr. die Einwirkung von Armen⸗Unterſtützungen auf die öffentlichen Rechte. Hierzu liegt ein ſozialdemokratiſcher Antrag vor, der die Wirkung dieſes Geſetzes nicht nur auf das Reich beſchränken, ſondern auch auf die Landesgeſetze ausdehnen und ferner der⸗ artige Unterſtützungen ohne Einfluß auf die öffentlichen Rechte laſſen will, wenn ſie zur Hebung einer vorübergehen⸗ den Notlage gewährt werden. Siebenbürgen(konſ.): Wir halten den Geſetz⸗ entwurf wie er jetzt vorliegt, für vollſtändig ausreichend. Den 4 9 ſozialdemokratiſchen Antrag lehnen wir ab. Brühne(Soz.) empfiehlt den Antrag ſeiner Partei⸗ Wenn die Geſetzgebung einmal in Bewegung gebracht worden iſt, muß gleich ganze Arbeit gemacht werden. Spätere Aende⸗ rungen ſind ſchwierig. Unterſtaatsſekretär Wermuth: Ich bitte den ſozial⸗ demokratiſchen Antrag abzulehnen, denn es iſt nicht angängig, bei dieſer Gelegenheit einen Beſchluß zu faffen, welcher in das Staatsrecht, das Kommunalrecht, das Armen⸗ und das Wahlrecht der Bundesſtaaten eingreift. Das Geſetz ſtellt eine weſentliche Verbeſſerung der gegenwärtigen Zuſtände dar, ſtellen Sie daher ſeine Wirkung durch ſolche Anträge nicht in Frage. Mayer(3tr.): Der Tendenz des Geſetzes ſtimmen wir zu. Der Reſolution der Kommiſſion, welche verlangt, daß Grund⸗ ſätze, die für Einwirkung für Armenunterſtützungen auf öffent⸗ liche Rechte für die Reichsgeſetzgebung eingeführt werden ſollen, auch in den einzelnen Bundesſtaaten zur Geltung gelangen ſollen, können wir aus ſtaatsrechtlichen Gründen nicht zuſtim⸗ men. Auch lehnen wir den 1. Teil des ſozialdemokratiſchen An⸗ trages ab. Epverling(Natl.): Wir ſind für die Reſolution, denn wir wünſchen möglichſte Einheitlichkeit im ganzen Reich. Wenn wei⸗ ter die Sozialdemokraten das Wort„augenblicklich“durch„vor⸗ übergehend“ erſetzt haben wollen, ſo kann ich dafür nicht ein⸗ treten. druck vorübergehend haben wir nicht. Von Tag zu Tag. — Starker Schneefall. Würzbung, 17. Febr. Die vergangene Nacht hat ungewöhnlich heftigen Schneefall ge⸗ bracht. Die Straßen und Felder der Umgebung ſind laut Frkf. Zeitung viel höher mit Schnee bedeckt, als vor dem letzten Hoch⸗ waſſer. — Betrügeriſche Manipulationen. Magde⸗ burg, 17. Febr. Großes Aufſehen erregt die Verhaftung des Kauf⸗ manns Ferdinand Eichler, Inhaber der Firma Schein u. Eichler, wegen Verdachts betrügeriſcher Manipulationen bei Begründung von Kaliunternehmungen. Im Zuſammenhang damit ſteht der geſtern erfolgte Selbſtmord des Bankiers John, der ein großes Teil ſeines ſehr beträchtlichen Vermögens durch die Eichlerſche Gründung vertoren haben ſoll. 5 — Genickſtarre. Paris, 17. Febr. In der Dra⸗ gonerkaſerne in Eoreux, Departement Eure, iſt die Genick⸗ ſtarre ausgebrochen. 5 Soldaten ſind der Krankheit bereits erlegen. 5 Böhle(Soz.): Staatsrechtliche Bedenken gegen den Aus⸗ 5 1 — brannte ein beträchtlicher Teil an Vorräten. „Hauptmann von Köpenick⸗ R Voigt alias„Hauptmann von Köpenick“, Mannheim, 17. Februar. al⸗Anze(Abendblatth. 5. S Stimmen aus dem Publikum. „Der Wohnungsmarkt.“ Der Verfaſſer des Eingeſandts in Nr. 31 Ihres geſchä Blattes ſcheint nicht zu wiſſen, daß die Mietes u Erhöhung der Mietpreiſe beitragen. Abgeſehen von den höhten Steuern, den vielen verbötenen Räumen und allen mög⸗ lichen Verſicherungen, wie Feuer⸗, Waſſer⸗, Ane fichrr uſw., die wahrlich nicht zur Berbilligung der Mietpreiſe dienen ſind die Anſprüche der Mieter nichts weiter als beſcheiden Da muß ſelbſt in der kleinſten Wohnung wenigſtens eine Leitung für Kochgas ſein, oft wird die Neutapezierung uſw. noch ganz guter Wohnräume verlangt und noch öfter ziehen Mieter wieder aus ſobald ſie eine Wohnung mit Ungeziefer verſeucht haben. 95 eine Wohnung gemietet wird, iſt gewöhnlich die erſte Frage, was wird gerichtet und die Neutapezierung uſw von Räumen ver⸗ langt, die es noch gar nicht nötig haben. Alles dics koſtet ſchwer Geld und verteuert die Wohnungen und iſt es wahrlich kein Ver⸗ gnügen, Hauseigentümer zu ſein. Man iſt der Sklave der Mieter und wird für alles in Anſpruch genommen, ob ein Waſſer⸗ hahn rinnt, ein Schloß nicht zu öffnen iſt, die Haustüre Uuch Verſchulden eines Mieters nachts nicht geſchloſſen iſt und Aehn⸗ liches, oft mitten in der Nacht, ſodaß der Häuseigentümer weder Tag noch Nacht Ruhe hat. Wenn man außerdem noch berück⸗ ſichtigt, daß ein Haus mit der Zeit ganz wertlos wird und ab⸗ geriſſen werden muß, ſodaß das darin angelegte Kapital ver⸗ loren iſt, ſo kann man es den Hauseigentümern gewiß nicht ver⸗ denken, wenn ſie außer einer angemeſſenen Verzinſung noch all⸗ mählige Amortiſation verlangen und dies wird nur durch ent⸗ ſprechende Mietpreiſe ermöglicht. Derjenige, der heute über zu hohe Mietpreiſe klagt, ſollte einmal ſelbſt Hauseigentümer wer⸗ den, er würde dann finden, daß es gar nicht möglich iſt, bei den heutigen Verhältniſſen billiger zu vermieten. 0 **** Die Automaten für Poſtkarten, welche hier an verſchiedenen Orten angebracht ſind, ſind ſehr oft guut Nachteil des Publikums. Einſender dieſes hat jetzt ſchon vier⸗ ein 10 Pfennig⸗Stück eingeworfen, aber die zu erhaltenden Poftfarten könnte er heute noch warten. Solche nicht funktionie⸗ renden Apparate gehöven entfernb und durch ſolche erſetzt, bei denen man wenigſtens für ſeine eingeworfenen 10 Pfennige die ge⸗ wünſchten Poſtkarten erhält. 8 Aus dem Groſtherzogtum. — Rippenweier(Amt Weinheim), 15. Febr. Da der ſeitherige Inhaber der hieſigen Poſthilfsſtelle einſchließlich öffent⸗ licher Fernſprechſtelle, Herr Bürgermeiſter Fath die Poſtdienſtge⸗ ſchäfte freiwillig niedergelegt hat, wurde diefer Dienſt dem Gaſt⸗ wirt Adolf Pfrang zum Pflug(ſogn. Höhenwirt) übertragen. [ Mosbach, 15. Febr. Der an dem geſtrigen Sonntag hier abgehaltene Gauturntag war recht gut beſucht. Faſt alle 26 Vereine, die dem Main⸗Neckargau⸗Verband angehören, hatten Vertreter entſandt. Die Verhandlungen wurden mittags 12 Uhr eingeleitet durch den Gauvorſitzenden, Herrn Architekt Fleiſch⸗ mann von hier. Vormittags von 10 Uhr war Turnprobe, an der die Turnwarte und Vorturner des ganzen Gaues beteiligt waren. Hierbei wuürden hauptſächlich die Uebungen für das dieſes Jahr in Heidelberg ſtattfindende Kreisturnfeſt vorgenommen. Die zahl⸗ veich erſchienenen Freunde der Turnſache ſprachen ſich allgemein ſehr befriedigt über das Geſehene aus.— Geſtern wurde im„Hotel Klingenburg“ in Neckarelz auf Veranlaſſung des hieſigen land⸗ wirtſchaftlichen Bezirksvereins der diesjährige Saatgutmar Et abgehalten. Der zahlreiche Beſuch der Veranſtaltung war wieder ein Beweis für das große Intereſſe, das dem Unternehmen ſeitens der landwirtſchaftlichen Bevölkerung der Umgegend entgegengebracht wird. Allgemein befriedigt ſprach man ſich über die Reichhaltigkeit und Güte der ausgeſtellten Sackten aus. Es ſei daher auch an dieſer Stelle dem Leiter des Bezirksvereins, Herrn Regierungsrat Dörle, für ſein Beſtreben, den Landwirten bei Beſtellung der Felder mit nur guten und rationellen Saatgutſorten auf dieſe Weiſe helfend beizuſtehen, beſtens gedankt. Anſchließend hielt der Leiter der Großh. Bad. Saatzuchtanſtalt in Hochburg, Herr Dr. Lang, einen äußerſt intereſſanten Vortrag über„Die Ziele der babiſchen Saatzuchtanſtalt“. Reicher Beifall dankte dem Redner für ſeine lehrreichen Ausfüthrungen. B. Vom Bodenſee, 15. Febr. Im ganzen Bodenſeegebiet hat es heute mittag wieder geſchneit. Der Schnee liegt teil⸗ weiſe—5 om hoch. Pfalz, Heſſen und Umgebung. „Oggersheim, 15. Febr. Die geſtrige Gemeinde⸗ verſammlung ſtimmte für den Ankrag des Stadtrats, zur Erbauung eines eigenen Gaswerkes ein Anlehen von 170000 Mark zu bewilligen, mit 307 gegen 110 Stimmen. Der zweite Antrag betr. Aufnahme eines Anlehens zu einem Schul⸗ hausneubau wurde zurückgeſtellt bis zur Erläuterung der Detail⸗ pläne. * Niederwürzbaſch, 16. Febr. Aus Gram über die Trunkſucht ihres Mannes begoß ſich die Frau des Tagners Alex. Koch mit Petroleum und z ü ndete ſich an. Mit lebensgefähr⸗ lichen Brandwunden bedeckt, wurde die Bedauernswerte ins Hoſpital verbracht. * Kaiſerslautern, 15. Febr. Im Herbſt borigen Jah⸗ res tauchte hier die Nachricht auf, daß nunmehr— nachdem Arbeitshaus und Weiberabteilung bereits aufgelöſt reſp. ihre Auflaſfung beſchloſſene Sache war— auch die Auflaſſung des Zuchthauſes Kaiſerslautern bevorſtehe. Darauf wandte ſich das hieſige Bürgermeiſteramt in einer Eingabe an das Juſtizminiſterium, in der es im Intereſſe der Stadt um Er⸗ haltung der Anſtalt in Kaiſerslautern nachſuchte. Dieſe Bitte iſt jetzt abſchlägig beſchieden worden. Pirmaſens, 15. Febr. Geſtern Nachmittag brach in dem verſchont gebliebenen Teil der vor cinem halben Jahr nie⸗ dergebrannten Schuhfabrik Jakob Adolf Feuer aus. Es ver⸗ Der Schaden iſt groß. Aus der Pfals, 15. Febr. 8 pfälgiſchen Viehmärkte durch die Vereinigung pfälziſcher Vieh⸗ und Schweinehändler geht ſeinem Ende entgegen. Er rich⸗ tete ſich gegen das Verbot des Hauſierhandels mit Vieh, das die Regierung der Pfalz aus ſanitären Gründen erlaſſen hat. Durch den Boykott ſollte die Aufhebung dieſer Maßregel bezweckt werden. Ein Erfolg iſt bis jetzt nicht zu verzeichnen und des halb beabſichtigen die pfälziſchen Viehhändler, ab 1. März die Viehmärkte wieder zu beſuchen. * Frankfurt, 16. Febr. Der Boykott der Allem Anſchein nach ſteht der ummel“, über den gar viel dobattiert wurde, immer noch in Blüte. Jetzt iſt der Schuſter glücklich zuſammen mit Aber auch dort wird er das öffentliche Auftreten begrüßen iſt. Voigt be⸗ Szeitungen und ver⸗ ſeinem Impreſario in Frankfurt gelandet. wenig Glück haben. Die Polizei geſtattete Poigts nicht, eine Verfügung, die nur zu am Samstag die Redaktionen der Tag kauft jetzt in den Frankfurter Cafees Kenntnis. 8. und Reſtaurants Anſichts⸗ Colkswirtschaft. Die Einnahmen der badiſchen Staatseiſenbahnen. Die geſchätzte Einnahme aus dem Perſonenberkehr war im Januar 1909 um 117,670 Mark höher als im Jahre 1908 und im Güterverkebr um Mark 142.620 höher als im Vorjahr. geführt: Der Reiſeverkehr war der Jahreszeit entſprechend Auß inigen V 8 Auße einigen Vor⸗ und Bedarfszügen für den Winterſport ſtark. Das Wetter war vorwiegend he rock äßt gend hell, trocken und mäßig kalt; gegen Ende des Monats ſtellte ſich ſtarker Schneefall ein. Außer einigen Vor⸗ und BBedarfszügen für den Winterſport und einigen Italienerzügen von Konſtanz nach Mannheim wur⸗ den nur fahrplanmäßige Züge ausgeführt. Der Tierverkehr zeigte keine auffallenden Erſcheinungen. Der Güterverkehr war entſprechend dem allgemeinen Geſchäftsverkehr immer noch matt, doch läßt ſich gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahrs eine leichte Beſſerung erkennen. Der Verſandt von Steinkohlen nach der Schweiz läßt noch ſehr zu wünſchen übrig. Die Schiff⸗ fahrt auf dem Rhein und Neckar war wegen Niederwaſſers und Eisgangs bom 15 bis 15. und vom 25. bis 31. Januar geſchloſſen. In der übrigen Zeit geſtattete der niedere Waſſerſtand nur ge⸗ ring belaſteten Schiffen die Fahrt. Auf dem Oberrhein ruhte die Schiffahrt faſt ganz. Bedarfszüge wurden nur in geringer Zahl ausgeführt. Mangel an Güterwagen beſtand nicht. *** Kolonialwerte. (Bericht vom Deutſchen Kolonialkontor G. in. b.., Hamburg, Hohe Bleichen 28; Berlin, Behrenſtraße 47.) Das Geſchäft in Kolonialwerten in der vergangenen Woche war etwas ruhiger, nur in Otavi Genußſcheinen ſetzte ſich die Aufwärtsbewegung ſprungweiſe fort, ſo daß dieſelben trotz einer kleinen Abſchwächung noch mit 115½ M. geſucht ſind. Otavi Anteile dagegen ſind unverändert gegen die Vorwoche. Deutſche Kolonialgeſellſchaft für Südweſtafrika mußten ſich einen 10proz. Abſchlag gefallen laſſen. South African Territories ſind zu 7 sh. 3 d. erhältlich. In South Weſt⸗Africa fanden wiederum große 1 ſtatt, ſo daß ſich der Preis um faſt ½ Schillingen erholen nte. Auf dem Markte der Deutſchoſtafrikaniſchen Werte waren Deutſch⸗Oſtafrikaniſche Geſellſchafts⸗Stamm⸗ und Vorzugsanteile gefragt, ohne daß die Nachfrage befriedigt wurde. Auch Uſam⸗ bava Stamm⸗ und Vorzugsanteile ſtehen in Nachfrage. Sonſt war es auf dieſem Gebiete ſehr ſtill, größere Umſätze kamen nicht zuſtande. In Kamerunwerten dagegen war das Geſchäft ziemlich leb⸗ haft. Bibundi Vorzugs⸗ und Stammaktien wurden zu 98,5 Proz, gehandelt, Afrikaniſche Kompanie ſind mit 79 Prozent gefragt. Nordweſt⸗Kamerun⸗Anteile Lit. B(Genußſcheine) ſind auf wei⸗ tere Zeitungsnotizen geſucht und beſteht Nachfrage für dieſelben zum Preiſe von M. 11, alſo M. 4 höher als in der Vorwoche, doch kam ſehr wenig Material an den Markt. Süd Kamerun Anteile A und B liegen dagegen etwas ſchwächer. In Neuguinea⸗Anteilen fanden einige Realiſierungen ſtatt und ſind ſolche eine Kleinigkeit billiger als in der Vorwoche er⸗ hältlich. Pacific Phosphate Stammaktien wurden in größeren Beträgen zwiſchen 11½ und 1193 Lſtr. umgeſetzt. Deutſche Samoe und Safata Anteile ſind dagegen in größeren Beträgen erhält⸗ lich, ohne daß Nachfrage beſteht. *** Vom Kaliſyndikat. Ju bder Geſellſchafter⸗Verſammlung des Kaliſyndikats be⸗ richtete Generaldirektor Gräßner über den Verlauf des Januar⸗Geſchäftes und teilte mit, daß der Januar⸗Abſatz des Jahres 1909 denjenigen von 1908 ungefähr um zwei Millionen Mark überſchritt. Wie ſich das Quartalsergebnis geſtaltet, läßt ſich in Rückſicht auf die ſchwankende Witterung, den Waſſer⸗ ſtand und die Eisverhältniſſe, die eine Verfrachtung nicht zu⸗ laſſen, noch nicht beurteilen. Direktor Schüddekopf be⸗ richtete alsdann über das nordamerikaniſche Geſchäft und führte aus, daß ſich der Abſatz dieſes Jahr beſſerte und für die erſten ſechs Monate des Jahres allem Anſcheine nach ein flotteres Geſchäft als in der gleichen Zeit des Vorjahres zu er⸗ warten ſei. Den Hauptgegenſtand der Tagesordnung bildete ein Antrag des Aufſichtsrates, demzufolge die Syndikatserneuer⸗ ungsverhandlungen ſolange Zeit auszuſetzen ſind, bis mit den zur Zeit in der Förderung ſtehenden Kaliwerken eine Einigung hin⸗ ſichtlich der abzuſchließenden Proviſorien erzielt worden iſt bezw. bis dieſelben ſich der gleichen Bindung wegen des ſpäteren Ver⸗ kaufs ihrer Salze unterworfen haben, wie dies ſeitens der Syn⸗ dikatswerke im Syndikatsvertrag geſchehen iſt. Der Antrag des Aufſichtsrats fand die Zuſtimmung der Geſellſchafter. Die übrigen Gegenſtände wurden zum Teil von der Tagesordnung abgeſetzt, zum Teil nahm die Verſammlung lediglich von ihnen Eine Aufrage aus der Verſammlung bezüglich der Demiſſion des Generaldirektors Gräßner wurde ſeitens des Auf⸗ ſichtsrats dahin beantwortete, daß ihm ein derartiges Geſuch zur Zeit noch nicht vorliege und weitere Auskünfte in der Angelegen⸗ heit zur Zeit nicht gegeben werden könnten. Die Bayeriſche Notenbank hat den Wechſeldiskont auf Prozent und den Lombard⸗Zinsfuß auf 4½ Prozent herabgeſetzt. Union⸗Brauerei, Aktiengeſellſchaft in Düſſeldorf. Nach dem Geſchäftsbericht für 1907/08 haben ſich die Haffnungen auf ein günſtiges Ergebnis nicht erfüllt, obgleich ſich der Bierabſatz um rund 500 Hektoliter gehoben hat. Das Ergebnis wurde un⸗ günſtig beeinflußt durch die hohen Malspreiſe, Verteuerung faſt ſämtlicher Rohſtoffe und Betriebsmaterialien ſowie durch Mehraus⸗ gaben für Zinſen, Steuern, Löhne und Gehälter. Einſchließlich des Verluſtvortrags vom Vorjahre von 36 623 M. ergab ſich ein Ver⸗ Luſt von 68 697 M. der ſich durch 64 007 M.(35 782.) regel⸗ mäßige Abſchreibungen, 78 978 M.(0) Abſchreibungen auf For⸗ derungen, 49 995 M. Sonderabſchreibungen und 31145 M.(15 009 Mark) Zuweiſungen an den Sicherheitsbeſtand auf 292 822 M. erhöht. Bei einem Aktienkapital von 1 Mill. M. und einer An⸗ leiheſchuld von 384 000 M.(408 000.) betrugen die laufenden Verbindlichkeiten 923187 M.(807 520.) und die Akzeptver⸗ pflichtungen 101 645 M.(68 972 M. und anderſeits die Ausſtände in laufender Rechnung 69 283 M.(88 710.) und die Darlehn⸗ und Hypothekenforderungen 549 969 M.(631955.). Die Vor⸗ räte wurden mit 119 950 M.(136 365.) bewertet. Für das 317 5³7 jaufende Jahr werden die Ausſichten mit Rückſicht auf die höheren Malzpreiſe, die ſchlechte Konjunktur und die ungewiſſen Folgen der neuen Brauſteuervorlage ebenfalls als ungünſtig bezeichnet, doch hofft die Verwaltung durch äußerſte Sparſamkeit die eigentlichen Betriebsergebniſſe günſtiger geſtalten zu können. Akt.⸗Geſ.„Weſer“ in Bremen. Der Abſchluß des ſechs Monate umfaſſenden, am 31. Dezember abgelauſenen 37. Geſchäftsjahres ergibt einen Ueberſch uß von 207 911 Mark. Davon ſollen 60 000 M. zur Deckung des dreiprozen⸗ In den amtlichen Erläuterungen wird aus⸗ tigen Aufgeldes Mark Reſerve geſtellt und der Rechnung vorgetragen werden die auf 7172 Aktien geleiftete nach Abzug des vorgetragenen Defizits und der durch die Sanierung entſtandenen Koſten, entſprechend dem Beſchluſſe der außerordentlichen Generalverſammlung vom 15. Ma 1908, zu außerordentlichen Abf Mark zur Bildung des geſetzlichen Reſervefonds in Höhe vo verwendet wurde. 10 pCk. des Aktienkapitals Aktiengeſellſchaft für chemiſ mandel in Berlin. Aktienkapital von 5484.000 Mark mit einem der Fabriken von 1516 940 M nach Abzug von 285 345 Mark Zentralſpeſen und der Abſchreibung per 229 933 Mark(146 827.) 1001 662(755 212.) verbleibt. 24. März wird vorgeſchlagen werden, die Spezialreſerve dur Zuweiſung von 150 000 Mark(25 000.) auf 450 000 Mark z Die ordentliche Reſerve, Mark dotiert wurde, hat die ſtatutariſche Höhe von 548 000 M gleich 10 Prozent des Aktienkapitals erreicht und wird vorläufig Ferner wird beantragt werden, eine Dividends erhöhen. nicht dotiert. von 12 Prozent(10 Prozent) (51962.) auf neue Rechnung vorzutragen. tigung des der ordentlichen Reſe Begebung von neuen Aktien 153000 Mark betragen die buchmäßigen Reſerven zurzeit ins⸗ geſamt 1 151 400 Mark. (Telegraphiſche Handelsberichte ſtege 6 Seite.) ** Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des * Frank fur t a.., 17. Febr. Die Börse eröffnet⸗ Auf dem Markt der Industriewerte zeigteß teilweise Realisationslust. Kohlenwerte waren grösstenteist niedriger, chemische b. hauptet, elektrische ungleichmässig, für Schiffahrtsaktien lustlos. reserviert. die Spekulation ken bestand Nachfrage. festigt und belebter waren Während 3 und 3½proz. ruhi Fonds Russen fest, preishaltend. Die englische öffnung des Parlaments liess Das Geschäft war auch im weiteren Verlauf minimal die Kursbewegung gering. bei abgeschwächter Tendenz 109.60 à 20, Diskonto 188.75, Dresdener Bank 152.10, Staatsbahn 144.80, Lombarden 17.80 Baltimore 11 ö Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. 5 Schlußkurſe. Reichsbankdisko Wechſelee 16 17. Amſterdam lurz 169.35 169.35 Paris tlur; 81316 8180 Belgien„ 81.125 81,138 Schweitz. Plätze„ 81 366 81 866 Italien„ 80.95 81.— Wien 85 416 85 40 London„ 20.49.49 Napoleonsd'or 16.31 16˙31 5 lang———[Privatdiskontdv 2/t 2. Staatspapiere. A. Deutſche. 4% beutſch. Reichs anl. 103.50 103.40 B. Ausländiſche 82 96 60 96.695 Arg.i. Gold⸗A.1887 100. 3 85 5 87.30 87.20 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 103 65 103.55 8 96.60 96.80% 87 30 87.25 4 badiſche St.⸗A.1901!—.101.40 4„1908 102.20— bei Rückzahlung der Anleihe von 2 Millionen Die Bilanz für 1907⸗08 ſchließt bei einem Türken schwächer, Ungarnre Reſt von 147911 M. auf neue Die Bilanz ergibt, daß Zuzahlung von 2 865 800., ſchreibungen ſowie mit 750 000 che Produkte vorm. H. Scheide⸗ Betriebsgewinn ark(i. V. 996 552.), ſo daß ein Reingewinn per Mar Der Generalverſammlung am die im Vorjahre mit 25055 zu verkeilen und 58 309 9 Unter Berückſt Bilanzabſchluß aus de Agiogewinnes rve nach zugefloſſenen General⸗Anzeigers) Eisen- un Maschinenfabri⸗ Abroz. Bundesstaatanleihen ger waren, von ausländische Thronrede anlässlich wenig Belebung auffeo Die Nachbörse blieb ruhi Es notierten Kreditakti nt: 3½ Prozent. 4% Chineſen 1898 Mexikaner duß. 88/90 9 3 Mexikaner innenre 65 40 Taumalipas Bulgaren 3¼ italien. Nente 5 „1909 103.10 102.10½4% Oeſt. Silberrente 99 3% bad. St.⸗Oͤabg)fl 97.——.—4¼ Papierrenl.—.— 88 J. 96 85 96,25 Oeſterr. Goldrente 93.35 8 75„ 1900—.— 96 80ſ½ Vortug. Serie! 58.50 3½%„ 1904 96.25 96 253 5„ Ie 8ů 1907 96.25 96 204% neue Ruſſen 1905 5 2* Abayr..⸗B.⸗A.b. 1915 102.80 102 80 1018 103— 108.— 3½ do. U. Allg. Anl..10 95.80 8 do...⸗Obl. 86.55 86.4 3 Heſſen von 1905 102.35 102 25 4 Heſſen 85 25 85.30 3 Sachſen 87 75 87 50 4 Pih. Stadi⸗A. 1907 101.20 101 30 1008 10.50 101.0 %„ 1905 9475 9470 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabril 133.80 136.50 Südd. Immobil.⸗Geſ. 98.80 99.45 Eichbaum Mannheim 106— 106.— Möb. Aktien⸗Brauerei 15.— 163— Parkakt. Zweibrücken 60.— 90.— Weltzz. Sonne, Spever 66.— 63.— Cementwerk Heidelog. 147.— 47 Cementfabr. Karlſtad 132.50 32.50 Badiſche Anilinfabrit 356.— 356— 30. neue Ch. Fabrit Griesheim 232.10 234.— Farbwerke Höchlt 380.— 380— Ver. chem. Fabritk Mh. 29875 298.75 Ebem. Werte Albert 411.40 412.— Südd. Drahtind. Peh. 100 10.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 202— 202 Acc. Böſe, Berlin 67.— 66.50 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 225 70 245.50 Südd. Kabelw. Rhm.—. 119. Lahmeyer 119.60 11%½40 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 121 50 120.80 4 Ruſſen von 1880 4 ſpan. ausl. Rente 4 Türten von 190 „ 94 60 941 4 Ung r. Goldrenie 9475 94. 4„ Kronenrente 92.60 Verzinsliche Loſe. 3 Oeſterreichiſchel860 158.90 158 Türkiſch 147.30 147 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 217.— Lederwerk. St. Ingbert 58— 58 Spicharz Lederwerke 12420 124 Ludwigsh. Walzmühle 146.70 146 Adlerfahrradw. Kleyer 315— 814, Maſchinenfbr. Hilpert 69 3) Maſchinenfb. Badenia 18, Dürrkopp 2961 Maſchinenf. Gritznei 200.5 Maſch.⸗Armatf.Klein 113. Pf. Nähm.⸗u. FTahrradf Gebr. Kayſer 126.80 127, Röhronkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co. 5 Schnellpreſſenf. Frkth. 198. 15 Ver.deuͤtſcher Oelfabr. 129.20 129. Schuhfabr. Herz, Frkf. 119.20 11 Seilinduſtrie Wolff 130.— 1 'wollſp. Lampertsm. 59.— 39 Kammgarn Kaiſersl. 166.— 166 Zellſtoffabr. Waldhof 300. 300 Siemens& Halske 202.05 202 05 Bergwer Bochumer Bergdau 224.80 223 Buderus 112.—112 40 Concordia Bergb.⸗G.—.——— Deutſch. Luxemburg 155—158 70 8 tedrichshütte Bergb. 138.— 186 elſenkir hner 189.— 188.20 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Ludwi 83h.⸗Berbacher— Pfälziſche Maxbahn——. do. Nordbahn———— Südd. Eiſenb.⸗G. 115.50 115 30 Hamburger Packet 113.75 113.— Bezugsrecht—.— ksaktien. Harpener Bergdau Kaliw. Weſterregeln Oberſchl. Eiſeninduſtr. 97.— Zhönix 171 75 170. Vr.Königs⸗u. Laurah. 203.50 202.50 Gewerkſch. Noßleben 8300 8800 Oeit.⸗Ung. Staats). 144 70 144 Oeſt. Südbahn Lomb. 17 90 17 Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahn—. do. Meridionalbahn 131n — Norpdeutſcher Lloyd 92 10 92.— Baltimoxe und Ohio 112.50 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abenbblatt.) Mannheim, 17. Februar.— Bank. und Verſicherungsaktien. Badiſche Bant 133.50 132.70] Oeſterr.⸗Ung. Bank 126.— 126. Berg i. Metallu. 120.— 120.— Seſt. Länderbenk 111.20 111.30 Berl. Handelszc 74.25 73 60„ Kredit⸗Anſtal! 199.50 19960 Comerſ. u. Disk.⸗B. 13.20 13 50 Pfälziche Bank 102.— 102,½5 Darmſtäbter Ban!k 131.—131— Pfälz. Hyp.⸗Bant 191.50 191.5 Deutſche Banl 235 80 845%] Breuß. Hypotheknb. 20.50 120 Deutſchaſiat. Ban. 66.—136 Deutſche Reichsbk. 47.20 47 D. Effekten⸗Ban 03•10 3—Rhein. Kreditban! 480 36.— Disconto⸗Comm. 88 80 188 5 Rhein. Hyp⸗B. M. 95. 95. Dresdener Ban! 152 60 5½0 Schaaffh. Bankver. 136 70 136.,60 Frankf. Hop.⸗Ban 198 70 198 50 Südd. Bank Mhm. 113— 113. elf. Hop.-Creditv. 136 70 156.9) Wiener Bankver. 132.50 132 50 tionalbank 124 50 125.—] Bank Ottomane 142.— 142.— Frankfurt a.., 17. Februar. Krevitaktien 199.60, Disconto⸗ Commandi 188.70, Darmtäster 131.—, Dresdner Bank 152.25, Han⸗ delsgeſellſchaft 174.—, Deulſche Vank 245.90, Staatsbahn 144.80 Lombarden 17.8 Bochumer 223.75, Gelſenkirchen 88 70 Laurahüit! 202.60, Ungarn 94.70. Tendenz: ruhig. Aachbörſe. Kredilaktien 199.60, Staatsöahn 144 80, Lombarden 17.80. Mannheimer Effektenbörſe. on 17. Februar.(O fizieller Bericht. Die Börſe war ziemlich feſt, namentlich blieben einzelne Bankaktien zu höheren Preiſen gefragter und zwar Pfälz. Bank zu 102.25 PpCt., Rhein. Creditbank zu 136 pEt. und Südd. Bank zu 113 pCt. Von Induſtrie⸗Aktien erwähnen: Süddeutſche Habohwerke 118 G. und Zuckerfabrik Waghäuſel 136 G. Disconto⸗Commandit 188.75 Aktien. Brie Geld 18230—- 102.25 Danken. Bre. Geld Badiſche Bank Getorbk. SveyerßoE Pfälz. Bank Mfälz. Hyv.⸗Bant 5 Pf. Sp⸗ u. Cdb. Landau 139— Traunsport u. Verſicherung. 191.50 B..⸗G. Rhſch. Seetr. .%% Mannh. Dampfſchl. Lagerhaus—. 5 91—.— 60.— 85— 5 itb ee 11 1 nat.— 195 Frautona, Rick⸗ und Süpd. Bank, AsG, vm. 5 8 Bad. Rück⸗ u. Mitb 675 670, Chem. Induſtrie. Fr. Trp.⸗ Unf, u. Gl.⸗ Bad. Anil.⸗u. Sodafbr 360— 257 Verſ.⸗Geſ. 1630—— „„ neunu.—— Bad. Aſſecurranz——,— 1360 Chem. Fab. Goldenbg.— 182 Continental. Verſich.—.— 405.— Berein chem. Fabriken 300— 208 Mannh. Verſicherung 430.— 410.— 129 300Oberrh. Verſich.⸗Geſ.— 420.— 171.[Württ. Tranp.⸗Verſ. 550.——.— 100.30 Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie— Dingler'ſche ſchfbr. 119— —.— Emaillirfbr. Kirrweil.—.— Verein D. Oelfabriken—.— Weſt..⸗W. Stamm—.— 7„ Vorzug Brauereien. Bad. Brauere! Binger Aktienbierbr. 134— 77.— —.— Durl. Hof om. Hagen 248——.— Emaillw. Mafkammer—.— 90,75 Eichbaum⸗Brauerci 107— 106— Ettlinger Spinnerei—.— 104— Elefbr. Rühl, Worms Der 78— Füttenh. Spinnerei 85.—— Ganters Br. Freibg. 108.——.—karlsr. Maſchinenbau— 191.70 ———— Kleinlein Heidelberg 190.——.— e 85 Nähmfbr. Haidu Neu Homb. Meſſerſchmitt 45.——.—Koſth. Cell. u. Papierf. 200.——.— Ludwigsh. Brauerei-— 220-[Manng. Gum. u. A3b. 142.— 141.— Mannh. Aktienbr.— 1383—Naſchinenf. Badenſg—.— 188.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr—.——.— Oberrh. Elektrizitb 22.50—. Brauerei Sinner 249——.— Pf. Nähm u. Fahrradf. 127 50— Br. Schrödl, Heidlbg. 91.——.— Portl.⸗Zement Hdlbg.—.— 14390 „Schwartz, Speyer 115. 114. Südd. Draht⸗Induft.—.— 10.— „ Ritter, Schwes.—.—: Südd. Kabelwerrſre—.— 118.— S. Weltz, Speyer—.— 65.— „.Storch., Speyer—.— 66 50 Br. Werger, Worms—.— 75.— Wormf. Br. v. Oertige—.— 73. Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr.—.— 154. Verein Freib. Ziegelw. 185.—— „. Speyr.„ Würzmühle Neuſtadt 8 Zellſtoffabr. Waldhof—.— 300.— Zuckerfor. Waghäuſel—.— 136.— Zuckerraff. Mannh. Berliner Effektenbörſe. (Privattelegramm des Geueral⸗Anzeigers.) Berliv, 17. Febr.(Fondsbörse.) Auf allen Um—- sätzgebieten griff eine grosse Lustlosigkeit Platz, die zu Kursabschwächungen führte, zumal besondere Anregun⸗ gen von den auswärtigen Börsen nicht vorlagen. Eine Ausnahme machte das Geschäft in Baltimore-Aktien, Worin lebhafte spekulative Käufe vorgenommen wurden. Anregung hierzu boten Nachrichten über günstige Ent⸗ Wicklung der Bahnen, auf die Erwartung guter Ein- nahmen, von denen man umsomehr mit einer guten Wir- kung auf die Kursgestaltung rechnet, als die zum Ver- gleich kommenden Einnahmen des Vorjahres verhältnis- mässig niedrig sind. Hohenzollern-Aktien zogen im Kurse etwas an, auf das Zustandekommen des inter- nationalen Zinkhüttenvertrages. Ferner waren Elektrizi- tãtswerte gut behauptet. Auch Türkenlose fest, während russische Anleihen schwächer lagen. Im übrigen sind kast durchweg Kursrückgänge zu verzeichnen, die am Bankenmarkte nur ganz vereinzelt ½ pCt. erreichten. Von Hüttenwerten Wwaren Laura und Harpener um etwas mehr Als 1 pCt. gedrückt, während sonst die Kurseinbussen 34 PCt. nicht erreichten. 1 —.——.— ——— *— ———— Berlin, 17. Februar.(Schlußkurſe.) 40% Reichsanl. 103.50 108.40] Ruſſenbank 141.50 141.60 358% Reichzanl. 96.70 96.70 Schaaffh. Bankv. 137.30 137.30 80%0 Rrichsanleihe 87 40 87.40] taatsbahn 144.80 144.60 4% Gonſols 103.75 102.90 bombarden 17.90 17.80 4%„ 96.70 96.70 Baltimore u. Ohio 112.60 11310 8 0% 5 87 40 8740 Canada Paeific 173.80 173 90 4% Bad. v. 1901 101.60 101 50 Hamburg Packet 113.30 118— 4%„„1908 102.10 102.50 Nordd. Lloyd 9180 92 7 conv.—.— 96,10 Bochumer 224 10 223.30 dii„ 1902/07 95.25 96.10 Deutſch⸗Luxembg. 154 5) 15.10 3%% Bayern 96 10 95.80] Dortmunder 6110 60.90 555% Heſſen—.——.— Gelſenkirchner 189— 188.20 30% Heſſen 85.— 85.10 Harpener 19190 190 50 30. Sachſen 87.30 87.20 Laurahütte 202 70 200 70 4½ Japaner 1905 95.60 95 30] Phönix 171 90 170.60 40% Italiener—.——.— Weſterezein 171.20 178.80 4% Ruſſ. Anl. 1902 85.60 85 80 Allg. Elektr.⸗Geſ. 225 40 224.70 4% Bagdadbahn 86 80 86.80] Anilin Treptom 288.— 283.— Deſter. Kreditaktien 199 0 199 20 Brown Boveri 181.50 180 70 Berl. Handels⸗Geſ. 178.80 173 40 Chem. Albert 412.— 410.50 Darmſtädte Bant 131.— 130 20 D. Steinzeugwerke 218 218.— Deutſch⸗Aſiat. Bant 135. 0 186 50 Elberf. Ferben 390 20 390 20 Deutſche Ban! 246.10 245.40 Celluloſe Koſtheim—.— 216 75 Disc⸗Kommandit 188.9 188.50] Nüttgerswerken 162.— 161.— Drusdner Bank 152 60 152.— Tonwaren Wiesloch 96— 96.— Reichsbank 147 50 147.30 Wf. Draht. Langend. 217 218 70 Rhein. Kredüban! 135.20 135.20] Zellſtoff Waldhof 300.50 209.— Privatdiskont 2¼% W. Berlin, 17 Februar Telegr.) Nachbörſe. Kredii⸗Aktien 199 80 199.— Staatsbahn Diskonto Komm. 189.— 188.50 Lombarden 145.20 144 60 17.90 17.80 Pariſer Börſe. Paris, 17. Februar. Ankangskurſe. 3 e Rente 97. 5 97.90] Debeers 319.— 310.— Spianter 97.60 97.50 Eaſt and 1110 Türt. Looſe——Goldfield 128. 126— Banque Ottomane 712.— 711.— Randmines 200.— 197.— Rio Tinto 1777 1779 *.* Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Hranbefurter Börsè. Frank furt, 1/. ebr. Die sprozentige aussere Geldanleihe des Staates Sao Paulo vom Jahre 1908 ge- langt vom 17. ds. Mts. an zur Notierung. Die Lieferung geschieht per Kassa in den vom Bankhaus S. Bleich- röder ausgestellten Interimsscheinen mit Zinsen vom 12. Februar 1909. NMeues dom Dividendenmart. „Frankfuft, 17. Febr. Bei der Süddeutschen Eisenbahngesellschaft wird die Dividende kaum höher als 190% 8(5% PCt.) zu schatzen seih. FHFrank fur t, 1/. Fehr. Der Geschäftsbericht der Olentinentalen Hotel.-C. Frankfurt a.., die das Hote] Württemberger Hof in Nürnberg seit Mai 190% sowie das Edenhotel in Wiesbaden betreibt, beschränkt sich auf die Mitteilung, dass der Geschäftsgang unter Berücksichti- gung der allgemeinen wirtschaftlichen Verhaltuisse ein ziemlich befriedigender war. Wie sich der Beitrag auf die beiden Hotels verteilt, vird nicht angegeben, obwohl dies für die Beurteilung des Wertes der beiden Ohjekte von grésstem Interesse ist, umsomeht als im vorigen Jahre widerspruchslos verlautete, dass der Wiesbadener Betrieb verlusthr ingend war und dadurch den Nüruberger geschmälert habe. Die im vorigen Jahre von 6 auf 3 PCt. ermässigte Dividende wird auf das diesmal voll dividende- berechtigte Kapital von 1% Mill. It. Frkf. Ztg. weiter auf 2 PCt. herabgesetzt, wobei der Vortrag weiter von M. 4186 auf M. 460 zusammenschrumpft. Augs bur g, 17. Febr. Die Spinnerei und Weberei Phersee bei Augsburg verteilt für das Geschäftsjahr 1908 It. Erkf. Itg. eine Dividende von wieder 10 pCt. wie im Vorjahre. Drèes de n, fy. Febr. Der Aufsichtsrat der Gores- heimer Glashüttenwerke vorm. Heinr. Haye beschloss lt. Frkf. Itg., wieder 15 pCt. Dividende wie im Vorjahre W ** 2zu verteilen. Dresden, 1/ Febr. bach verteilt It. Erkf. Ztg. gegen 5 pCt. im Vorjahr. Wie n, 17. Febr. Die Papierfabril und Verlags- anstalt Steyrermühle in Wien, die das Neue Wiener Tag⸗ blatt herausgibt, verteilt It. Frlkf. Ztg. wieder 10 PpCt. Dividende. Wien, 7. Fehr. Die Bilanzsitzung der Länder- bank findet It. Frfk. Zig. am 25. ds. Mts. statt. Dampferverbindung. Lũbeck, 17. Febr. Die Hanseatische Dampf. schiffalirtsgesellschaft beschloss It. Frkf. Ztg. eine regel- mäãssige Dampferverbindung zwischen Lũübeck und den nordſinischen Häfen einzurichten. Preisermäßigung beim Kohlenkontor⸗ *Köln, 17. Febr. Wie die Köln. Volks⸗Ztg.“ hört, beträgt die Ermäßigung der von den Händlern zu zahlenden Préiſe bei dem neuen Abſchluß durch das Kohlenkontor bei groben Nüſſen M. 2, bei Nußkohlen 3 M. 4, Nußkohlen 4 M. 6, Ruhr⸗Anthrazitkohlen M..10, Bruch⸗Koks M..20, bei Steinkohlen⸗Briketts M..20, bei Gießerei⸗Koks M..26 die 10 Tonnen. Die Preiſe für Wales⸗Anthrazitkohlen bleiben. **** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 Die Petzhrauſerei in Kulm- eine Dividende von 4 pCt. Tondoner Effektenbörſe. London, 17. Februar.(Telegr.) Aufangsturſe der Gffektenbörſe 2% Conſols 84 841 Moddersfontein 11% I11 8 Reichsanleihe 86½% 86˙/. Premier„„ 7 4 Argentinier„Randmines 7 4 Italienet Atchiſon eomp. 104%8 104% 4 Japaner Canadian 178% 178½ 3 Mexikaner Cgeſepeake 69˙% 69 4 Spanier Chikago Milwaukee 151½ 157˙½ Ottomans ank 8 Denvers com. 48/ 481/ Amalgamated 78.Erie 33½% 31¼/ 0 9⅜Grand TrunkllI pref. 45— 45— Rio Tinto 70 70 ord. 19— 19— Central Mining 1395 13½, Loltisville' 132½ 132— 5 2 5 167% Miſſourt Kanfas 44b. 44705 De Beers 12%,ò. 12½¼ Onkario 49½% 48% Eaſtrand 4˙% 45/6 outhern Pacifie 123 122½¼ Geduld 2% 2% äUnion com 186˙% 185¼¼ Goldfields 5% 5— Steels eom. 54% 585% Jagersfontein 5 Tend. ſtill. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches Fritz Joos. Druck und Verles der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..! Direktor: Eruſt Müller. —— NahHrung. Die Kinder gedelhen vorzügſieh dabei U. leigen nichf an Vergabungsskörung. 75³⁴ ENRranken- Kost. Hämorrhoidalleiden. Es ſind dies die natürlichen Folgen einer trägen Leber und trägen Darms und werden am ſicherſten durch Dr. Wegeners Thee be⸗ ſeitigt. Angenehm zu nehmen und von milder und ſicherer Wirkung. Aeußerliche Mittel können nie Hämorrhoiden heilen, höchſtens etwas Linderung ſchaffen. Um dieſe Leiden zu beſettigen, muß eine normale Funktion der Leber und des Darms hergeſtellt werden. Preis don Dr. Wegeners Thee ½ 1,50 das Paket, in den meiſten Apotheken zu haben oder ſicher von: Adler⸗ u. 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Mis., ſindet in der Aula ein öffentlicher Vortrag des Herrn Dr. J oſes ſtatt über: 6044 Mädchenſchulreform und Bygiene. Frete Diski Diskuſſton im Anſchiuß an den ion im Auſchuß an den Vortrag 1 ltalienischer II Adolph mrieh, Weingrossbandung Niederlagen befinden sich bei den Herren: Gebr. Lockowitz, Weingrosshandlung u. Weinrestaur., X 2, 16 sowie: Karl Friedr. Bauer, U 1, 13. Ferd. Beck, I Za, I1. Friedr. Carequéè, B 6, 6. J Knab, 0, 14. Konsumverein(Filialen). — B 5, 11. Heh. Reger, G 2, 8. Jak. Uhl, H 2, 9 80 U ante E ghaumwein in vorzüglicher Qualität: 3. 50 pro.— (einschliesslich Stenery empfiehlt als Spezialität: pro Hasche Mk E 6, 5. Telephon 2131. M. Fusser. G 7, 7. Rich. Gund, R 7, 27 Jak. Lichten- Weinreſtaurant Renummbe wozu alle Freunde und Gönner ſowie Nach⸗ barſchaft einladet, H 5, 4. 4 13. Februar Aönerpaeh. Aasaenabend 2 verbunden mit Schlaechtfest Wilh. Lindenmann. (6075 Rumäniſch⸗Süddeutſcher Güterverkehr, Teil II Heft 1 vonm 1. März 1904. Auf 15. ds. Mts. wird die Station Mirceſti der rumä⸗ niſchen Staatsbahnen in den Ausnahmetarif No. 3, Serie B, für Eifen⸗ und Stahl⸗ waren uſw. aufgenommen. Die Höhe der Frachtſätze iſt bei den Verbandsſtationen zu erfragen. 6036 Karlsruhe, 13. Febr. 1909. Großh. Generaldirektion der Bad. Staatseiſenbahnen. Zwangs⸗Verſtrigerung. Dounerstag, 18. Febr. 1909, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q4, 5 hier gegen bare Zah⸗ Ilung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 2 Klaviere, 1 Saloneinrich⸗ tung, verſch. Oelgemälde, 1 Schreibmaſchine, 1 Fahr⸗ rad, 1 Bad⸗Einrichtung u. Möbel aller Art. 2661 Mannheim, 17. Febr. 1909. Zollinger, Gerichtsvollzieher. Bekanntmachung. Am Montag, 22. Febr. 1909, vormittags 9 Uhr anfangend, verſteigern wir in unſerem Rathauſe nach⸗ verzeichnete Hölzer aus dem Gemeindewalde: 140 Eichenſtämme 1. bis 4. Klaſſe, 8 Birkenſtämme 4. und 5. Klaſſe, 1 Forlenſtamm 1. Klaſſe, 3 Fichten⸗, Stroben⸗ und Lärchenſtämme.—6. Kl. 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