3 2 — — FE ISS ‚⏑‚ ‚ · —— 8. 5 1 een de enneoeneneeeee N 8 (Badiſche Volkszeitung.) Badi Abonnement 70 Pfennig monas lich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Wol bez inei Voſtz auſſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. der Stadt Mannheim und Umgebung. S Anabhängige Tageszeitung. hrichten (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ Iu ſera te: 6 nahme v. Druckarbeiten 841 Din Golonel:Belle. 25 Pfg. und verbreitetſte Zeitung Tãglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redaktion 377 Inſerate 80„ in Maunheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Aarlsruhe. Expedition und Verlags⸗ 2 1 Schluß der Juſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens% 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. ne e, Nr. 85. Samstag, 20. Februar 1909.(Mittagblatt.) Leeee Die heutige Mittagsansgabe umfaßt 12 Geiten. Celegramme. Die Subkommiſſion. IBerlin, 20. Febr.(Von unſerem Berliner Bureau) Die Subkommiſſion hat geſtern ihre Beratungen beendet und zwar durchaus ergebnislos. Der nationalliberale Antrag Weber bezüglich einer Reichsvermögensſteuer iſt abgelehnt worden. Dagegen wurde ein verwaſchener Antrag auf Verede⸗ kung der Matrikularbeiträge angenommen, der dahin geht, daß die Regierung bis 1912 eine Vorlage machen ſoll, durch welche die Matrikularbeiträge bis 150 Mil⸗ lionen Mark erhöht werden ſollen. Dieſe Summe ſoll von den Einzelſtaaten durch direkte Beſitz⸗ ſteuern aufgebracht werden. Die Nationalliberalen werden auf dieſen An⸗ trag unter keinen Umſtänden eingehen, ſchon des⸗ halb, weil man wicht weiß, ob die Einzellandtage ſolchem Antrag zuſtimmen würden. Die Finanzkommiſſion tritt am nächſten Donnerstag zuſammen, die Subkommiſſion hat ihre — Verhandlungen geſchloſſen. Die Hochwaſſerſchäden in Preußen. *Berlin, 19. Febr. Dem unter dem Protektorat des Kronprinzen ſtehenden deutſchen Hilſskomitee für die in den preußiſchen Provinzen vom Hochwaſſer betroffenen Hilfs⸗ bedürftigen ſind bis jetzt beigetreten unter anderen: der Hof⸗ morſchall des Kronprinzen, Graf von Bismarck⸗Bohlen; der Mi⸗ giſter des Innern v. Moltke; der Landwirtſchaftsminiſter von Arnim; Generalkonſul von Koch; die Deutſche Bank; die Dis⸗ kontogeſellſchaft; die Berliner Handelsgeſellſchaft; der Präſident des Roten Kreuzes, Vizeoberzeremonienmeiſter von dem Kneſe⸗ beck; Oberbürgermeiſter Dr. Kirſchner; Geheimer Juſtizrat Eſſer in Köln; Geh. Kommerzienrat Richard Pintſch; Geh. Kommer⸗ zienrat v. Friedländer⸗Fuld und andere. Die konſtituierende Sitzung findet in den nächſten Tagen ſtatt. Das Erdbeben auf dem Balkan. * Straßburg, 18. Febr. Die letzten Mitteilungen der Kaiſerl. Hauptſtation für Erdbebenforſchung über die beiden Störungen vom 15. d. M. um 2 Uhr 25 Minuten und 10 Uhr 37,1 Min. vormittags, deren Urſprung auf die Balkanhalbinſel verlegt wurde, haben ihre volle Beſtätigung gefunden. Unter den Erſchütterungen, von denen der öſtliche Teil des Bal⸗ kans heimgeſucht wurde, iſt die erſte und die letzte die ſtärkſte ge⸗ weſen. Für beide liegt das Epizentrum im oberen Tale der Tundzha am Südabhange des Balkan, wo in Slivno die Stöße die Intenſität 7 erreichten. Die aus den Angaben der Seismo⸗ gramme ſich ergebende Epizentrumentfernung von 1600 Kilo⸗ metern führt genau auf den öſtlichen Balkan. Das aus Ungarn gemeldete Erdbeben, durch das Ortſchaften in der Nähe von Bu⸗ dapeſt ziemlich heftig erſchüttert wurden, hat mit den vorgenann⸗ ten keine Beziehung. Eine weitere Störung wurde am 16. ds. Mts., etwa um 9 Uhr 36 Minuten vormittags aufgezeichnet. Tſchechiſcher Bohkott. Prag, 19. Febr. Für die Lieferung von 24 Kilometer Schienen für die ſtädtiſchen elektriſchen Straßenbahnen wurde die Offertenausſchreibung erneuert, weil die billigſte Offerte des belgiſchen Werkes Urggro einen längeren Termin forderte. Die Offerte des Deutſchen Stahlwerksverbandes wurde nicht berückſichtigt, weil, wie in einem tſchechiſchen Zeitungs⸗ bericht erklärt wird, es ſich um ein fremdes Unternehmen handle. Ebenſo blieb das Angebot der öſterreichiſchen Alpinen Montan⸗Geſellſ haft und der Prager Eiſeninduſtrie unberück⸗ ſichtigt. Das Königreich Bulgarien. „ Paris, 10. Febr. Die bulgariſche Regierung hat der franzöſiſchen Regierung eine Note überreicht, in der ausgeführt wird, Bulgarien fürchte, daß die Löſung der bulgariſchen Frage infolge der inneren türkiſchen Kriſe verzögert werden könnte; in dieſer Verzögerung erblicke die bulgariſche Regierung eine be⸗ ſtändige Gefahr für die allgemeinen Intereſſen und die Aufrecht⸗ erhaltung des Friedens. Sie wendet ſich deshalb an die Groß⸗ mächte, um ſie zu bitten, zu Gunſten der Anerkennung Bulgariens zu intervenieren, einer Anerkennung, welche die feſte und wür⸗ dige Haltung des bulgariſchen Volkes verdient zu haben ſcheine, und die am 27. Februar, dem Geburtstage des Königs Fer⸗ dinand proklamiert werden könnte. Die bulgariſche Regierung glaube ſich um Europa verdient gemacht zu haben, da ſie in jeder Hinſicht den Ratſchlägen der Großmächte entſprochen habe. Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Serbien? OLondon, 20. Febr.(Von unſerem Londoner Bureau). Troßzdem Telegramme aus Wien, Berlin und anderen Haupt⸗ ſtädten des Kontinents vorliegen, die übereinſtimmend beſagen, daß in offiziellen Kreiſen von einem bevorſtehenden Abbruch der öſterreichiſch⸗ſerbiſchen Beziehungen nichts bekannt ſei, fahren verſchiedene hieſige Blätter fort, die Lage auf dem Balkan als eine ſehr bedenkliche zu ſchildern. So will der Wiener Korreſpondent des„Daily Expreß“ aus zuverläſſiger Quelle er⸗ fahren haben, daß zwar noch kein Ultimatum an Serbien ge⸗ richtet ſei, daß aber nichts deſtoweniger die kritiſche Lage dem⸗ nächſt eintreten dürfte. Die habsburgiſche Monarchie könne dies Treiben nicht länger mit anſehen, ſie würde vielmehr verlangen, daß die allſerbiſche Agitation aufhöre. Auf die Frage, wie dies geſchehen würde, bekam der genannte Korreſpondent keine Ant⸗ wort, aber er ſagte, daß von Konzeſſionen öſterreichiſcherſeits an Serbien keine Rede ſein könne, der Korreſpondent glaubt, daß nichts geſchehen würde, ſolange die türkiſch⸗bulgariſche Frage nicht geregelt worden ſei und daß gegenwärtig auch die Witterungsverhällniſſe ungünſtig für Truppenbewegungen ſeien. *Wien, 19. Febr. Gegenüber allerlei alarmierenden Nach⸗ richten erklärt man am Ballplatz, daß Oeſterreich⸗Ungara bis⸗ her weder in Belgrad ein Ultimatum geſtellt noch bei den Mäch⸗ ten auf die Notwendigkeit eines Einſchreitens gegen Serbien hingewieſen habe. * Belgrad, 19. Febr. In hieſigen Kreiſen glaubt man annehmen zu dürfen, daß ſowohl König Eduard wie Kaiſer Wilhelm auf Oeſterreich⸗Ungarn einwirken wür⸗ den, damit es durch Entgegenkommen auf Forderungen Serbiens eine friedliche Löſung ermögliche. Polffische(lebersicht. Maunheim, 20. Februar 1909. Scheiff hrts⸗Abgaben. Der„Südweſtdeutſchen Korreſpondenz' wird aus Straßburg geſchrieben: Preußen beantragte ſoeben beim Bundesrate die Zuſtimmung zur Einführung von Schiffahrtsabgaben nach„einheitlichem Tarife für den be⸗ treffenden Stromverband“, ſo daß für den Tonnenkilometer ſolche auf den zu verbeſſernden oberen Stromſtrecken mit geringerem Verkehr, als auf dem Unterlaufe gleichwohl nicht mehr betragen würden. Dieſe gleichmäßige Tarifierung wird von den Intereſſenten zwiſchen Konſtanz und Straßburg, wie jüngſt namentlich auch die Handelskammer Straßburg(in Uebereinſtimmung mit der Verſammlung zu Weimar) beim Miniſterium vorſtallig wird, für unannehmbar nur bei gleich⸗ mäßiger Einrichtung ununterbrochener Schiffahrt mit dem⸗ ſelben Tiefgange erachtet, ſo daß alſo der Rheinabgabeverband, wie bis Aſchaffenburg und Heilbronn(demnächſt auch bis Metz und Saarbrücken⸗Brebach), für ſtändige Schiffahrt mit mindeſtens 2,3 Meter Tiefgang ebenfalls von Karlsruhe bis Kehl(Straßburg) zu ſorgen hätte. Mittels der bald bis Karlsruhe(von unten herauf) fertigen Regulierungs⸗Erft⸗ anlage läßt ſich dieſer Schiffahrtserfolg deshalb nicht er⸗ reichen, weil dem Rhein in der für die Getreideeinfuhr wih⸗ tigſten Zeit von September bis April nicht ſelten ſelbit 1,5 Meter fehlen. Im Sommer führt allerdings der Rhein weit mehr Mittelwaſſer, als für die Volladung ſelbſt der der 1500 Tonnen⸗Kähne nötig; dieſer Ueberfluß kann aber ohne unverhältnismäßig hohe Koſten auch nicht zu einem für zwei Monate ausreichenden Teile in den ſchweizer Seen aufge⸗ ſpeichert werden, weil die Ufergrenzen von einer Verlängerung der Zeit des Mittelwaſſer⸗Aufſtaues ein längeres Eindringen des Waſſers in die Keller zu befürchten hätten. Die auch ſeitens der Stadt Freiburg angeregte ſtändige Schiffahrt zwiſchen Kehl und Baſel(mit Zweigkanal vom Rheinkraft⸗ werk öſtlich von Breiſach bis Freiburg) beruht auf einem Seitenkanal Kehl⸗Karlsruhe, welchen ſelbſt die Handels⸗ kammer Straßburg als für den reichsländiſchen Verkehr aus⸗ reichend anerkannt, wenn unter der Mündung des Kehler Hafens mittels einer auf 5 Millionen Mark veranſchlagten Rheinſchleuſe eine Kanalabzweigung zum Straßburger Rhein⸗ hafen angelegt wird. Die Koſten dieſer Schleuſe und der Abzweigung würden reichlichſt gedeckt durch die mittels des Schleuſenaufſtaues erzielten mindeſtens 12 000 Elektrizitäts⸗ kräfte; ebenſoviel könnten bei der Abzweigung zum Lauter⸗ berger Kohlenſtaden gewonnen werden. Vor dem zu er⸗ laſſenden Reichsgeſetz aufgewendete Verbeſſerungsunkoſten ſollen zufolge des Geſetzentwurfes nicht angerechnet werden dürfen, werden alſo den Uferſtaaten nicht erſetzt. Alſo würden inzwiſchen Baden und das Reichsland nur ohne Ausſicht auf Rückerſatz weiter kegulieren können, während doch ſchon 1906 die Vertretung des Reichslandes die Koſten der erſten Ver⸗ ſuche nur vorbehaltlich des„Rückerſatzes durch Schiffahrts⸗ abgaben“ bewilligte. Bayern und Württemberg handelten vorſichtiger, indem ſie die Inangriffnahme der Main⸗ und der Neckarkanaliſation von der vorgängigen Ermächtigung des Reichstages zur Einführung von Schiffahrtsabgaben ab⸗ hängig machten. Dieſe Ermächtigung wird unſchwer zu er⸗ langen ſein, wenn auf dem Oberrhein nicht nur gleichmäßigs Abgaben erhoben, ſondern auch gleichmäßige Fahrrinnen⸗ tiefen reichsgeſetzlich feſtgelegt werden. Mit bloß von Preu⸗ ßen ausgehenden Zuſagen läßt man ſich ebenſo wenig ab⸗ ſpeiſen, als mit der Vertröſtung auf die prinzipiellen Be⸗ ſchlüſſe der Vertretung des„Verbandes für Rhein und Zu⸗ flüſſe“. Vom Gerreide, Mehl, Petroleum uſw. werden für den Tonnenkilometer von 1907 ab bald 4 Zehntel Pfennig erhoben werden müſſen, von Kohlen, Grubenholz, Erz uſw. jedenfalls 5 Hundertſtel(Land. Anz. 1908 Nr. 171, 274: Annal..D. R. Nov. 1907). Der Niederrhein würde zu arg begünſtigt, wenn nicht von der Mitte der Stromſtrecke (Bingen?) ab die Kilometer nur zur Hälfte berechnet würden: ſonſt könnten Mannheim, Frankfurt und die Häfen oberhalb mit Köln und Ruhrort den Wettbewerb nicht länger gaus⸗ halten. Bingen— Alzey. Ueber die Ausſichten der Stichwahl wird uns aus Darmſtadt geſchrieben: Ueber den Ausfall der Stichtvahl laſſen ſich natürlich nur Ver⸗ mutungen ausſprechen, da die Stellungnahme der Nationalliberalen durchaus zweifelhaft iſt. Die Berliner Zentralleitung der Partet würde mit Rückſicht auf das Blockverhältnis im Reiche und die kürz⸗ liche Unterſtützung des Nationalliberalen Vogel im Wahlkreis Sie⸗ gen⸗Biedenkopf durch die Freiſinnigen die Unterſtützung Korells in der Stichwahl wohl gerne ſehen, wie ſie auch ſchon vor der Haupt⸗ wahl für ein Zuſammengehen der beiden liberalen Parteien war⸗ Aber in Heſſen pflegen bei Wahlen Zentrum und Nationalliberale zuſammenzugehen und das Verhältnis der beiden liberalen Partei⸗ leitungen iſt das denkbar ſchlechteſte. Dazu kommt, daß ſich der eigentliche Wahlkampf in Bingen⸗Alzey ganz zwiſchen Freiſinnigen und Nationalliberalen abſpielte. Es iſt daher eher eine Parole der Nationalliberalen für das Zentrum wie für die Freiſinnigen zu er⸗ warten. Aber auch in dieſem Fall iſt der Wahlausfall zweifelhaft. Vor ſechs Jahren hatte man im Wahlkreis genau dieſelbe Konſtel⸗ lation, aber entgegen der Parole der Parteileitung ſtimmte damals die Mehrzahl der nationalliberalen proteſtantiſchen Bauern für den Freiſinnigen. Wenn auch das Bündlertum, das in dieſer Beziehung ſeinem wirtſchaftspolitiſchen Standpunkt den Ausſchlag für das Zentrum geben läßt, innerhalb der nationalliberalen Wählerſchaft bedeutend erſtarkt iſt, ſo iſt doch der Vorſprung Korells ſo groß, daß er, wie 1903 Schmidt, mit Hilfe der abſplitternden national⸗ liberalen Wähler und der Sozialdemokraten wahrſcheinlich über den Zentrumskandidaten ſiegen wird. Die ſozialdemokratiſchen Stim⸗ nen, deren Rückgang ſich aus allgemeinen Urſachen leicht erklären läßt, werden wohl reſtlos auf Korell übergehen. Wenn die Stichwahl mit der Wahl Korells endigt, ſo erhält der heſſiſche Freiſinn wieder eine parlamentariſche Vertretung im Reichstag, die er ſeit 1906 entbehren mußte. Ein Offenbacher Blatt meldet, der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Orb babe ſchon vor mehreren Wochen erklärt, bei einer eventuellen Stichwahl im Wahlkreis Bingen⸗ Alzey werde die Sozialdemokratie für den Zentrumskandidaten ſtimmen. Dieſe Angabe wird bon dem Abg. Orb als in dieſer Form unrichtig bezeichnet. Wahr ſei nur, daß er geſprächsweiſe einem Zentrumsführer gegenüber damals erklärt habe, er verſtehe nicht, warum das Zentrum auf eine eigene Kandidatür verzichten wolle, da, falls es einen linksſtehenden Kandidaten bringe, dieſer bei einer Stichwahl mit Dr. Becker auf die Hilfe der Sozialdemokraten rechnen könne. Alſo nur auf dieſe Eventualität, nicht aber auf den jetzt gegebenen Fall, die Stichwahl zwiſchen Uebel und Korell, bezog ſich die damals in Ausſicht geſtellte Wahlhilfe. Der„Tägl. Rundſchau“ wird zur Reichstagserſatzwahl in Bingen⸗Alzey geſchrieben: Das Ausſcheiden des mit bündleriſcher Unterſtützung aufgeſtellten nationalliberalen Kandidaten Dr. Becker aus der Stichwahl iſt zu eirem Teile auf das geſchloſſene Auftreten des Zentrums zu⸗ rückzuführen, zu einem Teile auf Verſtimmungen, die durch Zu⸗ rückziehung eines anderen nationalliberalen Kandidaten erzeugt waren. Hauptſächlich muß aber der Mißerfolg des nationalliberalen Kandidaten auf die verworrene innerpolitiſche Lage, wie ſie tiamentlich durch die Bekämpfung der beantragten Nach laß⸗ ſteuer geſchaffen wurde, zurückgeführt werden. Der Wahlkreis iſt ganz überwiegend auf Acker⸗ und Weinbau angewieſen; die Bauern wählten aber nicht den agrariſchen Kandidaten, der die Nachlaß⸗ ſteuer ablehnte, ſondern größtenteils den freiſinnigen Paſtor Korell, 1 5 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 20. Februar. welcher für dieſe Steuer eintrat. Man ſieht hieraus, wie es um die altwäteriſchen Behauptungen bezüglich des germaniſchen Fami⸗ Lienſinns in unſerem Bauernſtande beſtellt iſt. Die Bauern am Rhein haben längſt eingeſehen, daß die maßloſe Agitation gegen Dieſe Beſitzſteuer nicht zu ihrem Nutz und Frommen entfaltet wird, ſondern um den reichen Latifundienbeſitz beim Erbgange möglichſt zu ſchonen. Das vom Wahlkreiſe Alzey⸗Bingen gegebene Beiſpiel ſollte zum Nachdenken anregen. Die unzähligen, vom Bund der Landwirte veranſtalteten Verſammlungen gegen die Nachlaß⸗ ſteuer mit anſchließender Reſolution ſpiegeln durchaus nicht die Ge⸗ ſamtſtimmung der landwirtſchaftlichen Bevölkerung wieder. Hauptverband deut cher gewerblicher Genoſſenſchaften. Dem Hauptverbande deutſcher gewerblicher Genoſſenſchaften gehörten nach ſeiner ſoeben veröffentlichten Geſchäftsſtatiſtik im Jahre 1907 14 Verbände mit 317 Kredit⸗, 329 Rohſtoff⸗, Maga⸗ zin⸗, Werk⸗, Produktiv⸗ und ſonſtige Genoſſenſchaften und außer⸗ dem noch 15 Zentralkreditgenoſſenſchaften an. Die 290 berich⸗ tenden Kreditgenoſſenſchaften hatten 59 991 Mitglieder. Im Gegenſatz zu den im Schulze⸗Delitzſchen Verbande vereinigten Kreditgenoſſenſchaften ſind unter denen des Hauptverbandes nur ſehr wenige, die unbeſchränkte Haftpflicht haben, von 290 nur 10; 8 haben unbeſchränkte Nachſchußpflicht, die übrigen beſchränkte Haftpflicht. Ein Zeichen dafür, daß die Kreditgenoſſenſchaften des Hauptperbandes vornehmlich den Kleingewerbetreibenden dienen wollen, iſt der Umſtand, daß bei 281 von 290 Genoſſen⸗ ſchaften der Geſchäſtsanteil nicht über 30) Mark geht. Der Ge⸗ ſamtumſatz von 272 Kreditgenoſſenſchaften betrug in Einnahme und Ausgabe rund 1 Milliarde 34 Millionen Mark; der Rein⸗ gewinn bei 275 Genoſſenſchaften 1441551.: 11 Genoſſen⸗ ſchaften hatten einen Verluſt von 102098 M. Das eigene Ver⸗ mögen ſteht im Verhältnis zu den im Geſchäftsbetrieb aufge⸗ nommenen fremden Geldern wie:6,4 und zu dem geſamten Ge⸗ ſchäftskapital wie:7,4. Von 183 Rohſtoff⸗ uſw. Genoſſenſchaften hatten 161 einen Reingewinn von 866 489 M. und 23 einen Ver⸗ luſt von 81755 M. Daß von den 329 Rohſtoff⸗ uſw. Genoſſen⸗ ſchaften nur 187 für die Statiſtik berichteten, zeigt, daß in dieſen Kreiſen das Verſtändnis für die Aufgaben eines Verbandes noch wenig Wurzel gefaßt hat. Die ſozialen Ausgaben der deutſchen Arbeitgeber. Eine intereſſante Zuſammenſtellung der Aufwendungen, die einzelne große Werke für das allgemeine Intereſſe und das Wohl ihrer Arbeiter machen, befindet ſich in einer Eingabe des Zentralvorſtandes deutſcher Induſtrieller an den preu⸗ ßiſchen Handelsminiſter. Nach dieſer Zuſammenſtellung ver⸗ busgabte die Königs⸗ und Laurahütte im Berichtsjahre 1907 bis 1908 zugunſten der Beamten und Arbeiter 3,7 Mill.., für Steuern und Laſten 0,9 Mill.., zuſammen.6 Mill. Mark, das ſind 53 Prozent des Reingewinnes. Der Bochumer Verein für Bergbau und Gußſtahlſabribation verbrauchte im Geſchäftsjahre 1907—08 als Werkbeitrag für die Arbeiterver⸗ ſicherung 0,9 Mill.., für verſchiedene Wohlfahrtseinrich⸗ kungen 0,2 Mill., Steuern 0,6 Mill., zuſammen 1,7 Mill.., das ſind 37 Prozent des Reingewinnes und 44 Prozent der Dwidende. Die Union in Dortmund zahlte im Geſchäftsjahr 1907—08 an Steuern 0,3 Mill. und an Verſicherungs⸗ uſw. Beiträgen 1,0 Mill., zuſammen 1,3 Mill Mark, einen Beitrag, der 3,10 Prozent des Aktienkapitals ausmachte. Der Rein⸗ gewinn betrug 1,9 Mill.., alſo nur 0,6 Mill. M. mehr als Der Betrag für ſoziale Zwecke. Bei Friedr. Krupp in Eſſen betrugen in der Gewinn⸗ und Vorluſtrechnung für 1906—07 bde Steuern 4,1 Mill., die Koſten der Arbeiterverſicherung 4 Mill., die Wohlfahrtsausgaben 4,8 Mill., zuſammen „3 Millionen Mark. Der Gewinn für 1906—07 belief ſich 24,8 Millionen Mark, ſodaß die vorgenannten Laſten zaſt die Hälfte des Gewinns ausmachten. Die Gelſenkirchener gwerksgeſellſchaft zahlte 1907 an Staats⸗ und Gemeinde⸗ teuern 2,1 Mill.., an Verſicherungs⸗ und Wohlfahrtskoſten 3,9 Mill.., zuſammen 6 Millionen Mark oder 74 Prozent Reingewinns. Die Laſten auf den Kopf der beſchäftigten Arbetter beliefen ſich auf 149 Mark. Phönir zahlte im Ge⸗ ſchäftsjahr 1907—08 für Wohlfahrtszwecke und Verſicherungs⸗ beiträge 3 Mill. und an Steuern 19 Mill., zuſammen 4,9 Millionen Mark. Der Gewinn belief ſich auf 15,3 Millionen. Die für Arbeiterverſicherung und Wohlfahrtszwecke aufge⸗ Summe machte hiernach 32 Prozent des Gewinns —* Marokko. Die„Südd. Reichskorreſp.“ ſchreibt: In Preßtelegrammen aus Marokko war gemeldet worden, das deutſch⸗franzöſiſche Abkommen habe bei den in Marokko lebenden Landsleuten eine ungünſtige Aufnahme gefunden. Dieſe Behauptung muß, um richtig zu erſcheinen, erheblich eingeſchränkt werden. Einzelne mögen unzufrieden ſein, woel ſie ein politiſches Eindringen Deutſchlands in Marokko gewünſcht hätten, am liebſten wohl mit Gebietserwerbung verbunden,— ein Gedanke, der von der amtlichen deutſchen Politik vor wie nach dem franzöſiſch⸗engliſchen Vertrage om April 1904 ſtets zurückgewieſen worden iſt. Im übrigen liegen gerade von ſolchen Deutſchen, die an der wirtſchaft⸗ lichen Erſchließung Marokkos tätigen Anteil nehmen, Zeug⸗ niſſe ihrer Befriedigung über das Aufhören der politiſch⸗ diplomatiſchen Häkeleien zwiſchen uns und Frankreich vor. Im Hinblick auf den Abſchluß der Uebereinkunft ſind deutſche Intereſſenten mit franzöſiſchen zu geſchäftlichen Syndikaten zuſammengetreten und haben damit ihr Vertrauen zu der neuen Abmachung unzweideutig bekundet. Dieſe Tatſache muß in erſter Linie berückſichtigt werden, wenn man das Urkeil der Marokkodeutſchen über das Abkommen vom 9. Februar feſtſtellen will. Bei dieſer Gelegenheit mag noch erwähnt ſein, was in weiteren Kreiſen vielleicht nicht bekannt iſt, daß die Zahl der in Marokko ſtändig lebenden Deutſchen ohne die Beamten, aber mit Einrechnung der Frauen und Kinder etwa einhundertſiebzig Perſonen beträgt. Deutsches Reich. — Der Arbeitskammergeſetzentwurf. Die Kommiſſion des Reichstages zur Beratung des Arbeitslammergeſetzentwurfes nahm einen Antrag des Zentrums an, Arbeitskammern durch Beſchluß des Bundesrates zu errichten. — Der Deutſche Werkmeiſterverband darf auf das jüngſt verfloſſene 25. Geſchäftsjahr mit großer Befriedigung zurück⸗ blicken. Abgeſehen von der erfreulichen Mitgliederzunahme, die jetzt den Beſtand von 50 000 erreicht hat, und von der energiſchen Tätigkeit auf ſozialem Gebiete, haben ſich auch die Verſicherungs⸗ und Unterſtützungseinrichtungen gut ent⸗ wickelt. Es ſind in dieſem Jahre zur Auszahlung gekommen: 683 000 Mark Sterbegeld, 105 000 Mark Invalidenunter⸗ ſtützungen, 77000 M. Unterſtützungen der Mitglieder in Notlagen, 231000 M. Witwenunterſtützungen und 4000 M. für Waiſen zurückgelegt. Auf Anregung einiger wirtſchaftlich ſelbſtändiger Mitglieder iſt für das 25. Stiftungsfeſt ein Jubiläumsfonds für beſondere Notfälle geſammelt worden, der einen Beſtand von etwa 65 000 M. aufweiſt. Im ganzen betragen die bisherigen Leiſtungen an Sterbegeld über 8 Millionen, an Mitgliederunterſtützungen faſt 2 Millionen, an Witwenunterſtützungen bald 3 Millionen., au Waiſen⸗ unterſtützungen 60 000., an Entſchädigungen aus der Brandkaſſe 42 000., zuſammen nahezu 13 Millionen. Die Reſerven der Sterbekaſſe betragen über 8 Millionen, das Vermögen des Verbandes 1½ Millionen, das des Brandver⸗ ſicherungsvereins ½ Million, zuſammen alſo reichlich 10 Millionen Mark. Leiſtungen und Reſerven überſteigen zu⸗ ſammen ſchon den Betrag von 23 Millionen, gewiß ein Er⸗ gebnis, das von keinem anderen Berufsverein übertroffen wird. — Südweſtafrikaniſche Diamante und Gründuugsfieber. Die „Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt: Zu dem an die Preſſe und zahlreiche Abgeordnete, ſowie die kolonjalen Vereinigungen ge⸗ Lichteten telegraphiſchen Einſpruch durch den Bezirksverein Wind⸗ huk erfahren wir, daß es ſich dabei um die bereits ſeit längerer Zeit ergangenen Verordnungen und Abmachungen betreffend die Dia⸗ mantfelder und den Schutz der fiskaliſchen Intereſſen handelt. Die bemängelte Sperre umfaßt lediglich den Namib⸗Gürtel. Der Fiskus hat in die Sperre gewilligt, um eine ſachgemäße Unterſuchung zu erzielen und um einen Anteil an dem Ertrag von ſechsundzwei⸗ drittel Prozent zu Gunſten des Schutzgebietes zu erreichen. Eine Abänderung kann nicht erfolgen. Die Oeffnung des Streifens würde auch nicht zu einer beſſeren Ausbeutung, ſondern im weſentlichen zur erneuten Anfachung und Ausbreitung des Gründngsfiebers führen. Zugleich würde die Gefahr, daß die Felder nicht in deutſchem Beſitz bleiben, außerordentlich geſteigert. Einer Verlängerung der Schürfſcheine zwecks endgültiger Aufſchließung bedarf es nicht, da zur Beantragung des Bergtverkseigentums lediglich Fündigkeit er⸗ forderlich iſt. Die Ausführungen juriſtiſcher Natur ſind nicht zu⸗ tveffend. Badiſche Politik. Blöckiſche Terminologie. Mannheim, 20. Febr. Das Scheitern des Blocks hat die ſonderbarſten Vorſchläge zur Taktik bei den kommenden Landtagswahlen zur Folge gehabt. Aber auch die Termino⸗ logie iſt dabei um einige Ausdrücke bereichert worden. Nach dem„Schwäb. Merkur“ empfehlen die„Bad. Nachr.“, die „Singener Nachrichten“ und das freiſinnige Lörracher Blatt einen„kleinen Großblock“, der neben den drei links⸗ Theater, Kunſt und Wiſrenſchaft. Maunheimer Kunſtverein. Profeſſor Julius Exter⸗München. Wenn auch nicht gerade die Lebensarbeit des Künſtlers, er ſteht im beſten Schaffensalter, ſo präſentiert ſich doch eine wich⸗ tige Epoche im Leben dieſes Malers in der zurzeit im Kunſtver⸗ ein ausgeſtellten Kollektion von 44 Gemälden. Im Zeitalter des Spezialiſtentums erwartet man ſtets ein beſtimmtes Programm, das ſich in vielen Fällen nicht nur auf das künſtleriſche Problem erſtreckt, ſondern auch dem Maler und Zeichner ein ganz be⸗ ſtimmtes Inhaltsgebiet zuweiſt. Wir kennen die verſchieden⸗ Urtigſten Spezialiſten, ſolche, die jeweils im gleichen Strich nur Porträts, nur Landſchaften, nur Akte, nur Genrebilder oder Hiſtorienbilder und dergleichen malen. Julius Exter läßt ſich Inhalt ſeiner Bilder nicht in eine beſtimmte Klaſſe ein⸗ keihen. Vielſeitig iſt der Stoff, den er behandelt, vielſeitig der Standpunkt, von dem er ihn betrachtet, nur ſchwer erkennen wir die abſolute Eigenart, die man mit dem modernen Schlagwort bezeichnen könnte, das iſt ein echter Exter. Und das lob ich mir! Das iſt der echte Künſtler! Wo die Natur ſich bietet, kann ſie, künſtleriſch geſehen und wiedergegeben ein Kunſtwerk geſtalten helfen, das Thema kennt keine Grenzen. Exter wäre aber keine Perſönlichkeit, das iſt er aber im vollſten Maße, wenn er nicht in ganz beſtimmter Richtung an die male⸗ riſche Darſtellung des Stoffes ginge. Wenn man auch ſein Stre⸗ ben dadurch bezeichnen wollte, er gehe dem Lichte nach, ſo ſagt dies für die Eigenart des Künſtlers zu wenig. Jeder Maler, der nicht gerade Zeichnungen koloriert, verfolgt dieſes Problem. Viele verſuchen das Licht ſelbſt bis zur kräftigſten grellen Wir⸗ kung darzuſtellen, man darf dies Bemühen zum Teil als ein vergebliches bezeichnen. Strablendes Licht läßt ſich nicht malen liberalen Parteien ouch die Sozialdemokraten einſchließen ſolle Wie mitgeteilt, erſtrebt ein Antrag der Jungliberalen Baden⸗ Badens das Zuſammengehen aller Liberaler in beſtimmten Wahlkreiſen, das wäre alſo der verkleinerte„große Klein⸗ block“, ein wenig ſanft abgewimmelter Vorſchlag der„Neuen Badiſchen Landesztg.“ will eine Fuſion der Linksliberalen, alſo mit Reſpekt zu ſagen der„Kkleine Kleinblock“, und wenn man in die Blätter des Zentrums ſchaut, ſpricht aus jeder Zeile, trotz dieſer Blockverwirrung die Furcht vor dem „großen Großblock“.— In der Tat recht erbaulich! Zur Nichtbegnadigung Herzogs, des Chefredakteurs der„Badiſchen Preſſe“ ſchreibt die amtliche „Karlsruher Zeitung“ offiziös: „Es iſt nicht angängig, auf die Erwägungen, welche zu den landesherrlichen Entſchließungen führten, hier näher einzu⸗ gehen; die ſtaatsrechtlich verantwortliche Stelle der Regierung wird nicht ermangeln, im Landtage, wenn an ſie eine Anfrage ergehen ſollte, die erforderliche Antwort zu erteilen. Es muß aber entſchieden dagegen Verwahrung eingelegt werden, vaß zwiſchen ſo durchaus incommenſurablen Fällen, wie dem Raubmord des Ruſſen Filipſon und der Beleidigungstat des Chefredakteurs Albert Herzog Parallelen gezogen werden. Bei der Befürwortung eines Gnadenaktes gegenüber Jilipſon iſt die unentſchuldbare Schwere und Verruchtheit ſeiner Tat nicht außer Acht gelaſſen worden; aber es mußte die Per⸗ ſönlichkeit des jugendlichen Mörders berückſichtigt werden, der nach dem Gutachten der mediziniſchen Sachverſtändigen körper⸗ lich und geiſtig noch nicht völlig entwickelt, nur den Reifegrad eines Menſchen von 18 Jahren erreicht hatte, bis zu welchem Alter ſogar das Geſetz einen Strafmilderungsgrund gewährt, Nicht richtig iſt die Annahme, die wir in einer hieſigen Zeitung finden, Fräulein Molitor habe neuerdings erklärt, daß ihr an einer Strafverbüßung Herzogs nichts gelegen ſei. Fräulein Molitor hat viemlehr ausdrücklich abgelehnt, die Gnadenbitte Herzogs zu befürworten. Herzog ſelbſt aber hat ſich bisher hartnäckig der Einſicht verſchloſſen, daß er die Sühne, welche er der von ihm ſo ſchwer beleidigten Dame ſchuldet, nur durch eine klare und unzweideutige Abbitte bieten könne. Dieſe Abbitte hat er bisher nicht geleiſtet. Im Gegen⸗ ſatze zu Herzog haben die anderen Schriftſteller, die Fräulein Molitor beleidigt hatten, dieſe Abbitte geleiſtet; insbeſondere auch Redakteur Schmidt von der„Berliner Morgenpoſt“, bei deſſen Begnadigung zu einer Geldſtrafe an Stelle der gegen ihn erkannten Gefängnisſtrafe von 9 Monaten dieſer Umſtand wohl nicht ohne Bedeutung geweſen iſt. Angeſichts dieſer Tatſachen muß der Vorwurf, daß in der Behandlung des Falles Herzog „Geringſchätzung“ ſeitens der badiſchen Juriſten der Preſſe gegenüber ſich verrate, als unbegründet zurückgewieſen werden. Gerade wer den Beruf der Preſſe in ſeiner ganzen Bedeutung würdigt, wird an der Notwendigkeit feſthalten müſſen, daß jeder einzelne ſicher darauf rechnen kann auch der Macht der Preſſe gegenüber ſtets einen wirkſamen Schutz für ſeine Ehre bei den Gerichten zu finden.“ Jugendgerichte in Baden. Karlsruhe, 19. Febr. Beſondere Abteilungen für Strafſachen gegen Jugendliche ſind auf Veran⸗ laſſung des Juſtizminiſteriums bei den Amtsgerichten Karlsruhe und Mannheim und neuerdings auch beim Amtsgericht Pforzheim errichtet worden. Ob und in welchem Umfang dieſe Einrichtung weiter auszugeſtalten, insbeſondere auch auf andert Amtsgerichte auszudehnen iſt, wird von den Erfahrungen abhän⸗ gen, welche bei den genannten Gerichten gemacht werden. Auch in denjenigen Gerichtsbezirken, für die beſondere Abteilungen für Stvpafſachen gegen Jugendliche nicht beſtellt ſind, hat das Ju⸗ ſtizminiſterium den gerichtlichen und ſtaatsanwaltlichen Behör⸗ den empfohlen, dem der Einrichtung der Jugendgerichte zugrunde liegenden Gedanken in ihrer Tätigkeit Rechnung zu tragen. Bereits im vorbereitenden Verfahren, und zwar möglichſt frühzeitig, ſind die Lebensverhältniſſe des Jugendlichen und alle zur Beurteilung ſeiner geiſtigen Reife und ſeines Un⸗ terſcheidungsvermögens dienlichen Umſtände eingehend zu ermit⸗ teln. Zugleich iſt ſorgfältig und gewiſſenhaft zu prüfen, ob die Beſchaffenheit der ſtrafbaren Handlung, die Perſönlichkeit der Eltern und Familie und die übrigen Lebensverhältniſſe des Be⸗ ſchuldigten das Vorhandenſein oder die Befürchtung einer ſttt⸗ lichen Verwahrlofung oder überhaupt die Zweckmäßigkeit vor⸗ mundſchaftsgerichtlichen Eingreifens erkennen laſſen. Je nach dem Ergebnis dieſer Prüfung iſt mit dem Vormundſchaftsgericht gegebenenfalls auch mit dem für die Einleitung eines Zwangser⸗ ziehungsverfahrens zuſtändigen Bezirksamt ins Beuehmen zu treten. Zur Auskunftserteilung ſind nicht nur Lehrer und Geiſt⸗ liche, Eltern, Vormünder und Pfleger, ſondern auch, wenn es ſich um einen Zwangszögling handelt, der Anſtaltsvorſtand oder Fürſorger, andernfalls etwa beſtehende Jugendfürſorgeausſchüſſe Exter malt nicht das Licht, ſondern ſein Spiel auf den vielgeſtaltigen Weſen der Natur. Um dies zu verſtehen, muß man mit der Betrachtung bei ſeinen letzten Bildern, bei den weiblichen Akten beginnen. Nicht der muskulöſe, bis zur äußerſten Kraftanſtrengung geſchwellte Körper wie auf ſeinem Kreuzigungsbild hat den Künſtler hier gereizt, ſondern die weichen warmen Töne, die das in vielen Blättern gebrochene Sonnenlicht auf dem weiblichen nackten Körper ſpielen läßt. Lokaltöne und Reflexe verſchwimmen bei ihm zu einem unzertrennlichen Ganzen, dazwiſchen liegt oft ein Stückchen grelle Sonne, das faſt Wärme ausſtrahlt wie die Natur ſelbſt. Dieſes Gegenſpiel zwiſchen Sonnenſtrahl und den hiervon beeinflußten Nebentönen ſteigert ſich im Bilde zu einer wirklichen Kraftleiſtung. Man fühlt das Ringen des Malers mit dem Licht, ohne daß die Natürlichkeit ſelbſt Schaden leidet. Man ſpürt das aufs Stärkſte konzentrierte Schaffen in dieſen weichen, aber innig durchmodelierten Flächen, ohne den Eindruck des Ge⸗ quälten zu erhalten Ein leiſes Verſchwimmen der Konturen mit dem diffuſen Licht vereinigt Figur und Landſchaft zu einheitlicher Stimmung. Man betrachte z. B. den ſtehenden Akt, der von rückwärts beleuchtet iſt, wo die Wärme den Hauptakkord bildet, mit dem liegenden Akte, wo der dunkle Schatten den Klang an⸗ gibt, ohne dadurch auch nur einen Moment an Dunkelheit über⸗ haupt zu denken. Es iſt Tageslicht, dieſer Platz nur ganz im Schatten gelegen. Zwiſchen dieſen beiden Tönen liegen die vielen anderen prachtvollen Studien, wie der Akt im Baumſchatten, die Akte mit den Kürbiſſen, die„Malſchule“, die alle gleichſam die Hauptrichtung des Malers angeben, die ſicher ſeine künftigen Werke kennzeichnen werden. Wir blicken nun zurück auf die übrigen Bilder und ver⸗ mögen in aufſtrebender Linie dieſe Richtung zu erkennen. Das große Bild„Licht und Schatten“ gibt ſchon ein Reſultat dieſes zuletzt am ſtärkſten angeſchlagenen Streben des Künſtlers. Was in den einzelnen Akten ſtudienhaft angedeutet iſt, hier finden wir es im kompoſitionellen Bilde wieder, noch geſteigert durch die Tiefe der Landſchaft, durch die Mannigfaltigkeit der männlichen und weiblichen Figuren, durch den Reichtum der Be⸗ wegung. Titel bedeuten im allgemeinen nicht viel für Bilder, ſie ſind vielfach nur ein Mittel, um das eine Bild vom anderen für das große Publikum, für den Rahmenhändler, für den Kata⸗ log zu unterſcheiden. Nur der ſogen.„Kitſcher“ ſucht durch ein ſchönes, aber nichtsſagendes Wetter den Beſchauer abzulenken. Hier mit dem Titel„Licht und Schatten“ ſagt aber der Künſtler ſofort, was ihn zum Schaffen dieſes Bildes bewogen hat. Nicht eine Geſchichte, was dieſe Menſchen zuſammentreiben, intereſ⸗ ſiert uns, ſondern das Spiel von Licht und Schatten in ſeinen tauſendfachen Variationen, das ſoll unſer Auge feſſeln. „Die Bauern von Ueberſee“: Hier zeigt der Künſt⸗ ler dieſelben Probleme, nur durch die Buntheit der bäueriſchen Koſtüme für den weniger ſcharfen Beobachter gemildert. Das rein maleriſche Problem wird durch ein individuelles vermehrt. Wir ſehen nicht nur Baueratypen, ſondern wir erkennen Cha⸗ rakteviſtikas, die dieſen Menſchen eigen ſind. Nicht die Kleidung oder die Geräte, oder ſelbſt die Geſichter ſind das Eigenartige⸗ Das ganze Gebaren, die ganze Bewegung, der ſchwere Gang das Geſchloſſene am einzelnen Menſchen und auch im Trupp, das Ernſte und dabei doch Gutmütige, das Zielbewußte und gleichzeitig Humorvpolle, alles kann man, wer offenen Auges auf die Einzelheiten ausgeht, ſehen und deuten. Man frent ſich alle der lichten Farben und der Farbenharmonien, die hier zuſam⸗ menfließen, man freut ſich vor allem der geſchloſſenen, flächigen ausgezeichnet verteilten Kompoſition. „Aus Gottfried Keller's Tanzlegendchen“ So iſt ein Bild, das einem Zyklus entſtammt, bezeichnet Wir kommen der rein geſchichtlichen Darſtellung, die bei dieſem Maler rückwärts liegt, immer näher. Wir ſehen, wie ſich die Beſchichte mit den Kichtproblemen vereinigt. Das magiſch zeuberhafte Licht hat hier den Künſtler gereizt, ſeine Aufgabe hat er trefflich ge⸗ ———„* r —— F——:— 77————— e.„.rr—— 2 — 2 2990—·% — —+— —7————— 2 ——— 1T.ĩͤͤͤͤ ² K———— 5„ Mannheim, 20. Febro. 5 eral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) 8Seite. Vorſtände von Vereinen anzugehen., welche ſich die Jugend⸗ fürſorge zur Aufgabe geſtellt haben und mit den Verhältniſſen der jugendlichen Beſchuldigten vertraut ſind. Sind bei einer ſtrafbaren Handung Jugendliche und Erwachſene be⸗ teiligt, ſo iſt, ſofern es ohne Nachteil für die Sache, beſonders auch für die Raſchheit der Erledigung geſchehen kann, ſchon im porbereitenden Verfahren und jedenfalls bei der Anklageerhe⸗ bung die Abtrennung des den Jugendlichen betreffenden Straf⸗ verfahrens und die geſonderte Verhandlung gegen dieſen herbeizuführen. Fällt nach dem Ergebnis der erſten Er⸗ mittelungen die eingehende Vernehmung des jugendlichen Be⸗ ſchuldigten nötig, ſo iſt die Vernehmung tunlichſt von einem ſtaatsanwaltſchaftlichen Beamten vorzunehmen oder durch das Amtsgericht zu bewirken. In allen Fällen der Anklageerhebung gegen Jugendliche iſt deren geſetzlicher Vertreter von dieſer Tat⸗ ſache unter kurzer Angabe des Gegenſtandes der Beſchuldigung zu verſtändigen und auf die ihm nach§ 149 der Strafprozeßord⸗ nung zuſtehende Befugnis aufmerkſam zu machen, ſeine Zulaſſung als Beiſtand und ſeine Anhörung in der Hauptverhandlung her⸗ beizuführen. Eine Reihe weiterer Grundſätze, welche die„Karlsr. Ztg.“ publiziert, beziehen ſich auf die Hauptverhandlung. Da der ſittlichen Verderbnis jugendlicher Angeklagter in ganz beſon⸗ derem Maße durch ihr Zuſammentreffen mit verbrecheriſchen Elementen, auch gewohnheitsmäßigen Beſuchern von Strafver⸗ handlungen im Gerichtsgebäude Vorſchub geleiſtet wird, ergibt ſich daraus einmal das Gebot, zuſammenhängende Strafſachen, in welchen Jugendliche und Erwachſene beteiligt ſind, ſofern es ohne Nachteil für die Sache, beſonders auch ohne Nachteil für die Raſchheit der Erledigung geſchehen kann, tunlichſt zu trennen und zeſonderte Verhandung gegen die Jugendlichen eintreten zu gaſſen; zum anderen iſt dringend geboten, daß die Strafverhand⸗ lungen gegen Jugendliche zeitlich und wenn möglich räumlich ge⸗ kfrennt von den Strafperhandlungen gegen Erwachſene ſtattfin⸗ den. Zu dieſem Behuf empfiehlt es ſich, die Hauptverhandlungs⸗ termine, zu denen Jugendliche als Angeklagte zu laden ſind, wenn nicht auf einen beſonderen Tag, ſo doch jedenfalls auf eine be⸗ ſondere Stunde, am Beſten auf den Beginn der Sitzung anzube⸗ raumen, wobei dann§ 176 Abſatz 1.V. G. de Handhabe bietet, um die weitere Anweſenheit dieſer jugendlichen Perſonen im Sitzungsſaal nach Erledigung ihrer Strafſache zu verhindern. Erfolgt die rechtskräftige Verurteilung eines Jugendlichen, ſo hat die Strafvollzugsbehörde von Amtswegen zu prüfen, ob die Vovausſetzungen der Allerhöchſten Staatsminiſterialentſchlie⸗ zung vom 12. Januar 1896 über die Gewährung von Straf⸗ aufſchub auf Wohlverhalten an Jugendliche(bedingte Begnadigung) gegeben ſind und zutreffendenfalls Vorlage an das Juſtizminiſterium zu erſtatten. Kommunalwahlen. N. Heidelberg, 19. Febr.(Von unſerem Korreſpond.). Bei der heutigen Stadtperordnetenwahl durch die Klaſſe 1 (Höchſtbeſteuerte) wurden nachſtehende Kandidaten auf 6 Jahre mit beigefügter Stimmenzahl gewählt: Thorbecke 338, Schwarz 342, Reis 333, Mutſchler 350, Liebhold 334, Dr. Keller 347, Jörger 341, Henk 346, Hefft 343, Schott 237, Schäfer 281, Dr. Bauer 276, Quincke 193, Kratzert 174, Erb 157, Schepp 270. Auf 3. Jahre wurden gewählt: Breitwieſer mit 155 und Sauter mit 152 Stimmen. Aus stadt und Land. * Maunheim, 20. Februar 1909. Aus der Stadtratsſitzung vom 18 Februar. Die infolge Ablebens des Stadtrats Duttenhöfer erforderlich gewordene Ergänzung einer Anzahl ſtädtiſcher Kommiſſionen wurde heute vollzogen. Der Stadtrat erklärt ſeine Zuſtimmung zu dem Entwurf einer ortspolizeilichen Vorſchrift zur Abänderung der Bauord⸗ nung, wonach für den Baublock zwiſchen Otto Beck⸗, Weſpin⸗ und Richard Wagnerſtraße, ſowie die beiden Seiten des Kirchplatzes, der Mittelſtraße und der Riedſtraße vom Kirchplatz bis zur Ein⸗ mündung der äußeren Wingertſtraße im Stadtteil Käfertal die geſchloſſene Bauweiſe zugelaſſen und die Errichtung von Bauten außerhalb des Bereichs der hergeſtellten Ortsſtraßen und der amtlich feſtgeſtellten Ortsſtraßen unterſagt wird. Dem Stadtrat iſt ein von den Herren Stadtbaurat Perrey und Krankenhausdirektor Dr. Volhard gemeinſam hearbeitetes, generell ſkizziertes Bauprogramm für den Krankenhaus⸗ neubau unterbreitet worden, zu deſſen Vervollſtändigung und weiteren Durcharbeitung den genannten Herren die Vornahme einer Dienſtreiſe zur Beſichtigung der von ihnen vorgeſchlage⸗ nen, in Betracht kommenden auswärtigen Krankenhäuſer geſtattet wird. Nach Mitteilung des Tiefbauamts wurde mit der Herſtellung der Pumpwerkſtraße zwiſchen Mittel⸗ und Itzſteinſtraße am 15. Januar 1909 begonnen. Auf Antrag des Volksſchulrektorats wird beim Gr. Oberſchul⸗ rat in Karlsruhe beantragt, der hieſigen Volksſchule auf 20. April I. J. 27 weitere Lehrkräfte zuzuweiſen. Die für die Gewvährung unentgeltlichen Mittag⸗ eſſens an unbemittelte Schüler und Schülerinnen der Volks⸗ ſchule in der Volksküche aufgeſtellten Grundſätze werden ge⸗ nehmigt. (Schluß folgt.) * Großherzogin⸗Witwe Luſie hat die aus Anlaß ihres 70. Geburtstages vom Badiſchen Frauenverein ihr dargebrachte Spende im Betrage von 33 400 Mark folgenden drei Stif⸗ tungen zugewieſen: der Stiftung„Witwentroſt“ 1400., dem Schweſternpenſiousfond 2000 Mark und der Großherzogin Luiſe⸗ Jubiläumsſtiftung 30 000 Mark. Nach einer beſonderen Be⸗ ſtimmung ſoll das Zinserträgnis des zu letzgenannten Kapitals alljährlich unter der Bezeichnung„Kinderhilfe“ ausge⸗ ſchieden und zu Beihilfen an den Hauptvereinen verwendet wer⸗ den, ſoweit ſich dieſe mit der Fürſorge für Kinder zu Kur⸗ und Erholungszwecken einſchließlich Säuglingsfürſorge befaſſen. Da⸗ bei ſollen die Beihilfen in der Weiſe gewährt werden, daß dieſe den Kindern unmittelbar zuteil werden und nicht etwa den Ein⸗ richtungen im allgemeinen zugute kommen. Durch eine ſolche Verteilung der Sammlung ſoll und wird erreicht werden, daß möglichſt weite Kreiſe des ganzen Landes der Wohltat der Spende teilhaftig werden. * Verſetzt wurde Profeſſor Dr. Julius Stöckle an der Ober⸗ realſchule in Mannheim in gleicher Eigenſchaft an das Großh. Gymnaſium in Baden. Audienz. Der Großherzog erteilte geſtern u. a. den Herren Rabbiner Dr. Unna und Pfarrer a. D. Ahles von hier Audienz. *Auszeichnung. Der Großherzog hat dem Tapezier David Sommer in Mannheim die Erlaubnis zur Annahme und zum Tragen der ihm vom Kaiſer verliehenen Roten Kreuz⸗Medaille 3. Klaſſe erteilt. * Das Feſt der goldenen Hochzeit feiert am morgigen Sonn⸗ tag Herr Karl Joſ. Popp mit ſeiner Ehefrau Anng Maria geb. Erlacher, G 7, 16. *. Das Ergebnis der von dem Manuheimer Hilfskomitee für die Erdbebenbeſchädigten in Italien veranſtalteten Sammlung, die am 17. d. M. geſchloſſen wurde, beträgt M. 51 294.35. Dazu komtm das Reſultat der von dem Kgl. Ital. Konſulat hier ver⸗ anſtalteten Spezialſammlung mit Fr. 7127.08 M. 5801.45, ſo daß die Geſamtſumme der in der Stadt Mannheim für die Hilfs⸗ aktion aufgebrachten Geldmittel ſich auf M. 57075.80 beläuft. All denen, die das Unternehmen durch Spende und Sammlung von Beiträgen gefördert haben, ſpricht das Hilfskomitee den herzlichſten Dank aus. „ Badiſcher Frauenverein, Zweigverein Mannheim. Am Mitt⸗ woch, den 3. März, nachmittags 3 Uhr, findet im Kaſinoſaale (R I1, 1) eine Mitgliederverſammbung ſtatt. Anträge ſind innerhalb der nächſten 6 Tage bei dem Beirat des Geſamtvor⸗ ſtandes, Herrn Oberamtmann a. D. Gckhard, Viktoriaſtraße 26, anzumelden. * Saalbau⸗Theater. Georg H. Wakt, der„lebende Akkumu⸗ lator“, erregt allabendlich das Erſtaunen des dichtbeſetzten Hauſes. Von morgen ab macht Mr. Watt neue Experimente. Wir weiſen darauf hin, daß die Direktion beſtrebt iſt, auch dem auswärtigen Publikum Gelegenheit zu geben, ſich Mr. Watt anzuſehen. Zu dieſer. Zweck läßt ſie den Künſtler Sonntag mittag zu kleinen Preiſen auftreten. Außerdem veranſtaltet die Direktion am Faſt⸗ nacht⸗Dienstag, den 23. cr., eine Nachmittags⸗Fremde n⸗ vorſtellung zu ganz kleinen Preiſe. *Keller⸗Vorträge.„Signale aus der unſichtbaren Welt“, „Gott und Meſſina“ und„Mittel gegen das Sterben“ lauten die 3 Themata, über die der bekannte Paſtor S. Keller am Sams⸗ tag den 20. und Sonntag den 21. ds. Mts. hier ſprechen wird. Der erſte Vortrag findet nicht, wie urſprünglich beabſichtigt, im Evang. Vereinshaus, ſondern in der Aula des Realghmnaſiums (Eingang Tullaſtraße) am Samstag abend 83½ Uhr ſtatt. Hierzu werden Karten für reſervierte Plätze in beſchränkter Anzahl aus⸗ gegeben; die bereits gelöſten Karten gelten auch für die Aula des Realgymnaſiums. Näheres ſiehe Inſerat und Plakat. Für die beiden anderen Vorträge am Sonnkag den 21. ds. Mts. hat der Evang. Kirchengemeinderat in dankenswerter Weiſe die Konkordien⸗ kirche(nachm. 6 Uhr) bezw. die Trinitatiskirche(abends 8 Uhr) zur Verfügung geſtellt. Der Eintritt iſt für Jedermann frei. Auf dieſe Vorträge ſei auch an dieſer Stelle noch beſonders aufmerkſam gemacht. * Boettge⸗Karneval⸗Konzert im Roſengarten. Zu einem heiteren Soliſten⸗Wettſtreit im Kabaret„zur luſtigen Witwe“ lädt Meiſter Boettge für morgen Sonntag abend ein. Als Mitwirkende ſind 42 ein⸗ und ausübende Künſtler gewonnen. Das urf idele Programm enthält u. a. 3 allgemeine Lieder, deren Texte die Herren Jakob Strauß(Faſtnachtstraum, Männ⸗ lein und Weiblein) und Hermann Waldeck(Damehiet) zu Verfaſſern haben. „Der Schuſterjunge“„Holzknecht“,„Kuhſtall“, „Salome“, und auch das intereſſante Gemälde„Kleine Neugierde“, ein Bild, das ein Kinderköpfchen am Tiſche zeigt, der von Kerzenlicht beleuchtet iſt. Die eigenartigen Töne, die dieſes Licht im Raume und auf dem Weiß des Tiſchtuches und der Teller verbreitet, in ſeinem Kontraſte zu der blauen Nacht, die vor dem Fenſter lagert und dem zweiten Lichte im nächſten Raume, alles das ſuchte der Maler wiederzugeben. Viel⸗ leicht wäre das Bild wirkungsvoller, ohne das etwas dick gera⸗ tene Kinderköpfchen. Einen Hauptton im Bilde durchzuführen, war das Ziel Exters, auf dem entzückenden Bilde„Die kleine Celloſpielerin“. Rot und braun miſchen ſich die Töne des Tep⸗ pichs, des Cellos und all der vielen Dinge, die ſich um das Kind gruppieren. Und hinein klingt das weiche Weiß des Kleidchens, die warmen Töne des Geſichts und des Haares. Damit ſind wir auch ſchon in die Nähe des Porträtiſten Exter gelangt und hier erkennen wir einen Künſtler der vielfach an große Meiſter erinnert. Das Porträt ſeiner Mut⸗ ter iſt eine Leiſtung, die nicht nur die Perſönlichkeit wiede zgibt, ees vereinigt ſich in ihm auch noch die Liebe des Künſtlers zur dargeſtellten Perſon. Man ſpricht nicht immer aus, was man von dem uns gegenüberſtehenden Menſchen denkt. Es komet auch nicht immer im Wert klar zum Ausdruck, aber aus dieſem Bilde fühlt man es ganz beſonders. Daß Frau Exter eine geborene Mannheimerin iſt, intereſſiert uns perſönlich nebenbei. An der rechten Wand des erſten Saales ſind drei Bilder nebeneinander aufgehängt, das Porträt des Ehrenkano⸗ nikus., das Porträt des öſterreichiſchen Generals v. Düringer(Sohn des ehemaligen Mannheimer Oberreg'ſ⸗ ſeurs v. Düringer] und in der Mitte das früher genannte Bild „Die Bauern vom Ueberſee“. Mehr ein Zufall hat dieſe drei Bilder zuſammengefügt, man könnte ſie mit leiſer Ironie die Stüzen der Welt nennen: die Bauern, der Pfarrer und der 5 löſt. Hier reihen ſich nach vor⸗ und rückwärts die Bilder an: J Soldak. Doch hierdon wollen wir nicht ſprechen, vielmehr noch ein drittes Porträt aus dem zweiten Saale dazunehmen, das gleichfalls von einem Standorte aus hinzugefügt werden kann. „Porträt der Frau.“. Wie der Künſtler in Haltung ſchon allein das ganze Weſen der Perſönlichkeit wiederzugeben vermag, beweiſt das tiefe Erfaſſen: Der General in ſtraffer, ſtrammer Haltung, ernſt und ſelbſtbewußt. Die bunte Kleidung verſtärkt den Eindruck, der auf möglichſt ſtarke äußere bunte Wirkung ausgeht. Iſt vielleicht guch die Hoſe mit ihrem grellen Rot etwas ſteif und ledern geraten, der harmoniſche Farbenklang wird durch die breite Fläche des Rot nicht geſtört. Der Geiſt⸗ liche: Hochragend, auf Aeußerlichkeit verzichtend, eintönig, dunkel im Gewande, mit einem faſt finſteren fanatiſchen Blick, ſtarr und unbeugſam ein Meiſterbild erſten Ranges. Das dritte Bild faſt das gleiche Format, eine Dame, graziös, leicht bewegt, liebens⸗ würdig, kurz eben weiblich, dabei noch ein entzückendes Spiel des Lichts auf dem dunklen Gewande und auf den roten Fließen. Dieſe drei Vorträts allein würden für die Künſtlerſchaft Exters zeugen. Zu mannigfaltig ſind die Themas, ſo reichhaltig die Kollek⸗ tion, daß es nicht möglich iſt, kei jedem Werke die künſtleriſche Leiſtung hervorzuheben. Nur bei zweien Bildern großen For⸗ mats ſei dies noch getan, bei der großen Kreuzigung, wo der Künſtler in höchſt dramatiſcher Weiſe den Kontraſt des im Bewußtſein ſeiner göttlichen Miſſion ſterbenden Chriſtus und der beider ohne Erlöſung ſterbenden, nur am irdiſchen Daſein hängenden Schächer, darſtellt, und bei dem Bilde„Zauber⸗ wald“, wo der Künſtſer ſchon das Spiel des Lichtes in Ver⸗ bindung mit märchenhafter gedanklicher Geſtaltung andeutet. Bei manchen weiteren Bildern ſind auch Einflüſſe anderer Mei⸗ ſter zu verſpüren, Exter ſteht eben mitten im künſtleriſchen Leben. Die Kunſt beſitzt an Julius Exter einen zielbewußten ernſten Menſchen. der mit aroßem zeichneriſchen Können und bervor⸗ weiter Kreiſe der Bürgerſchaft zu erwerben wußte, begleiten in pachtsfreude regiert auf eine kurze Spanne Zeit; dann aber mögen ragender farbiger Begabung, gedanllich ſowohl wie re * Mannheimer Altertumsverein. Die durch Tod und Weg⸗ zug verſchiedener Vorſtandsmitglieder erledigten Stellen ſind in der letzten Vorſtandsſitzung des Altertumsvereins neu beſetzt worden. Es wurden folgende Herren einſtimmig zu Vor⸗ ſtandsmitgliedern gewählt: Stadtrat und Rechtsonwalt Ernſt Baſſermann, Mitglied des Reichstages, Profeſſor as Großherzog Karl Friedrich⸗Gymnaſium Dr. Herm. Gropen⸗ gießer und Großh. Landesgerichtsdirektor Friedrich Wal! Die Genannten haben ſich freundlichſt zur Annahme der auf f gefallenen Wahl bereit erklärt. * Herr Chefredakteur Mathias Bretz ſcheidet mit dem heutigen Tage nach mehrjährigem Wirken aus der Redaktion des„Neuen Mannheimer Volksbl.“ aus, um die Chefredaktion der in Saar⸗ brücken erſcheinenden„Saarpoſt“ zu übernehmen. Dem Scheidenden, der ſich durch ſeinen eiſernen Fleiß, ſeine hohe In⸗ telligenz und durch ſeine gewinnenden Umgangsformen die Achtung und Wertſchätzung nicht nur ſeiner Berufsgenoſſen, ſondern auch ſeinen neuen Wirkungskreis unſere herzlichſten Wünſchel * Kinderhilfstag. Dem liebenswürdigen Entgegenkommen des Turnvereins iſt es zu verdanken, daß die Beſprechung über den Kinderhilfstag in deſſen ſchönem Heim(Ecke der Prinz Wil⸗ helm⸗ und Charlottenſtraße) abgehalten werden kann und zwar Sonntag, den 28. d.., vormittags ½12 Uhr präzis. Die Faſt⸗ unſere jungen Mädchen und jungen Frauen zeigen, daß ſie gerne gewillt ſind, auch bei ernſtem Tun ſich zu beteiligen Jede von ihnen iſt herzlich willkommen. Jede, gewiſſenhaft während weniger Stunden helfen will. Bei der ange⸗ kündigten Zuſammenkunft wird alles Nähere beſprochen. 25 * Auf zum Chorſängermaskenball! Von jeher übt das Cho ſängerfeſt unter allen Karnevalsveranſtaltungen der Stadt M heim ſeine ganz beſondere Anziehungskraft aus. Ihm wohnt eigener Reiz inne, mag es nun der mehr trauliche, vornehme u doch übermütig luſtige Charakter ſein, den dieſer Maskenball dur den Wandel der Zeiten ſich zu wahren verſtanden hat, mag daran liegen, daß der Zauberhauch der„Kunſt“ ſich über ihm ein goldener Schleier ausbreitet, der alles beſtrickt und entz was ihm naht, oder ſollte der tieſſte Grund darin liegen, daß der wohltätig geſinnte Mannheimer von jeher allem anderen bo⸗ zieht, auch das rauſchende ſchäumende Vergnügen der Karneval kuſt noch mit den edelſten Zwecken der Menſchenliebe zu ve knüpfen? Oder ſollte es möglich ſein, beim traulich holden St dichein aller Freunde, Verehrer und Angehörigen der„Kunſt“ rech Faſchingsluſt, Humor und Eſprit noch weit mehr zu geben, als b den großen und glänzenden Karnevalsprunkfeſten, wie ſie in wei Sälen heute dahinrauſchen und der Mode der Zeit entſprech Iſt der Chorſängerball mit ſeiner innigen Fröhlichkeit und Ge⸗ mütlichkeit ein gutes Stück der guten alten Zeit? Jedenfalls ſein Zweck iſt der beſte, in einer Zeit, wo die breiteſte Veffentlich keit von dem großen„Theaterelend“ Deutſchlands erfahren hat will er dem Aermſten der Armen, den im Dienſt Thaliens inval gewordenen ein Scherflein bringen zur Friſtung des Lebensaben Das Programm iſt wiederum ein glänzendes, das Hoftheaterba wird außerordentliche Ueberraſchungen bringen und unvergeßl einzig ſchöne Stunden werden alle die erleben, die heute im S bau ſich dem Zauberbann der Kunſt im Zeichen des Karnevals vertrauen wollen. * Geſtorben iſt in Karlsruhe Forſtmeiſter a. D. Zircher und der Hausmeiſter des Großh. Kunſtgetverbemuſeums, Jakob Morr. Zircher, der ein Alter von 70 Jahren erreichte, war g boren zu Herrenwies, wurde 1860 Forſtpraktikant, 1867 Bezirks⸗ förſter in Blumberg, 1883 Oberförſter in Sulzburg, 18901 in Tauberbiſchofsheim, 1899 Forſtmeiſter. f Polizeibericht e e e eeee, Erſchoſſen hat ſich geſtern vormittag aus noch nie geklärter Urſache ein 21 Jahre alter Techniker von hier ner elterlichen Wohnung in G 7. 5 Unfälle Ein 19 Jahre alter Metzgerburſche 18. ds Mts. mittags auf einer Treppe Jungbuſchſtraße No wobei ſich das Waſſer über ihn ergoß und ihn am recht arm erheblich verbrühte. Er fand Aufnahme im Krankenhaus. Von einem noch unbekannten Radfahrer wurde geſtern nac mittag auf der Straße vor J 5 der 6 Jahre alte Sohn eines J6, 1 wohnenden Schaffners umgefahren und an der verletzt. An der Ecke der Seckenheimer⸗ und Moltkeſtraße dal lief geſtern nachmittag ein 7 Jahre alter Volksſchüler durch achtſamkeit gegen einen im Schritt nach dem Schlachthof fahrei den Fleiſchtransportwagen; der Knabe wurde hierbei umgewo fen, vom rechten Hinterrad überfahren und derart 9 eTl daß er im Sanitätswagen ins Allgem. Krankenhaus verb werden mußte. Ein Verſchulden des Kutſchers ſoll nicht liegen. n riſch, den höchſten Zielen zuſtrebt. Hierbei unterſtützt ſtrenge Gefetzmäßigkeit, die ſich im Rhythmus der Kompoſit deutlich ausdrückt. Die Ausſtellung dieſer Kollektion i Ehrenblatt für den Mannheimer Kunſtverein. Es wäre Ehrenpflicht, recht bald ein bedeutendes Werk dieſes uns ſönlich naheſtehenden Künſtlers in unſerer Galerie %% W Großh. Hof. und Nationaltheater Mannheim.(Spielp Sonntag, 21. Febr., vorm: X. Matinee: Altdeutſches Th Die ehrliche Bäckin. Der wundertätige Stein.(.: n Abends(aufg. Ab.):„Die Fledermaus.“ Adele: Montag, 22., vorm.(aufg. Ab.): Kindervorſtellung bei Preiſen:„Aſchenhrödel.“ Abends(aufg. Ab.): Faſtnacht⸗ — Dienstag, 23.(aufg. Ab.): Faſtnacht⸗Cabaret.— Mi 24.():„Was Ihr wollt.“ Viola: Marterſteig.— Donn 24˙((Ci„Taſſo.“ Prinzeſſin: Marterſteig.— Freitag, 28 „Aleſſandro Stradella.“ Leonore: Oſten.— Samstag, 2 Ab.):„Orpheus in der Unterwelt.“(.e Huth.)— Sonntag (aufg. Ab.): Nackmittags zu ermäßigten Preiſen:„Haſem Töchter.“ Abends: Neu einſtudiert:„Tiefland.“—(.: Geb .: Kutzſchbach.) 5 Neues Theater.[Spielplan.) Sonntag, 21. Febr. blaue Maus.“— Donnerstag, 25.:„Die luſtige Witwe Sonntag, 28.:„Roſenmontag.“ 8 5 Neues Operettentheater. Heute Abend gelangt wieder die O rette„Ein tolles Mädel“ zur Aufführung.— Für Son Rachmittag iſt zu ermäßigten Preiſen„Die D ollarprin fin“ in Ausſicht genommen, während am Abend„Ein koll Mä'del“ gegeben wird. 8 Hochſchrle für Muſik in Mannheim. Am Donnerstag, d Februar, abends halb 8 Uhr, findet im Vortragsſaal de Anſtal eine Aufführung Mendelsſohnſcher Kompoſitio darunter das Klaviertrio in D⸗moll, Variations ſerieuf Bürgerausſchuaßſitzung in Jeudenheim. Feudenheim, 20. Febr. Die geſtern abend 7½ abgehaltene Sitzung des Bürgeraus⸗ 4 ſchuſſes war von 54 Mitgliedern des Kollegiums beſucht. Auf der Tagesordnung ſtanden folgende Gegenſtände: 1. Genehmigung des Abhörbeſcheids zur 1907er Gemeinderechnung; 2. die Errichtung einer Ratſchreiber⸗Gehilfenſtelle und 3. Genehmigung des Ge⸗ meindevoranſchlags für das Jahr 1909. Die beiden erſten Punkte wurden einſtimmig und ohne Debatte genehmigt. Der Ratſchrei⸗ bergehilfe, ein eben erſt gelernter junger Mann, erhält ein Gehalt von 600 Mark jährlich. Vor Eintritt in die Beratung des 955 Voranſchlags für das Jahr 1909 wies Herr Bürgermeiſter Ruf darauf hin, daß die Einnahmen im Voranſchlag gegenüber dem Vorjahr um 4000 M. zurückſtehen und daß die Ausgaben eine Steigerung von M. 11000 erfahren. Der Einnahmerückgang reſultiere zum Teil aus Poſition 4 des Voran⸗ ſchlags: Zinſen von Kapitalien und anderen Forderungen. Die Mehrausgaben wurden durch die Kanaliſation, Brunnen, Wege, Waſſerleitung und insbeſondere durch die Erweiterung des Rohr⸗ netzes in den Straßen verurſacht. Der Gemeinderat ſei in der glücklichen Lage, die Umlage auf 20 Pfg. feſtzuſetzen und den Voranſchlag in der vorgelegten Weiſe dem Bürgerausſchuß zur Annahme zu empfehlen. B. A. M. Huber wünſcht Auskunft über Poſ. 25: Auf Markt⸗, Lager⸗ und Waganſtalten, ſowie über Poſ. 28: Vergütung für das Lehrer⸗ und Dienſtperſonal. B. A. M. Schröder fragt wegen eines Erſatzes der Waſſer⸗ leitungskoſten an. Feuerwehrkommandant Bohrmann weiſt bei Pof. 32 darauf hin, daß die jetzt vorhandenen Schläuche vor drei Jahren angeſchafft wurden und daß die Feuerwehr in dieſem Jahre wohl neue Schläuche bekommen müſſe. B..M. Fäßler ſpricht zu Poſ. 39: Sonſtige Ausgaben und findet den für die Arbeits⸗ loſenbeſchäftigung angeſetzten Betrag von 1600 M für zu niedrig. Das Gewerkſchaftskartell habe auch eine diesbezügliche Eingabe an den Gemeinderat gerichtet. Er erſuche namens ſeiner Fraktion, die Summe zu erhöhen. Herr Bürgermeiſter Ruf, der alle Anträge ſofort beant⸗ wortete, bemerkte, daß.A. M. Fäßler ja nicht annehmen dürfe, daß die Poſition für Arbeitsloſenbeſchäftigung durch das Schreiben des Gewerkſchaftskartells in den Voranſchlag eingeſetzt wurde. Der Gemeinderat habe ſchon früher ſeinen Beſchluß auf Einſetzung dieſer 1600 M. gefaßt. Auch ſei vom Bezirksamt angefragt worden, warum man keine Mittel für die Arbeitsloſenbeſchäftigung in den Voranſchlag einſetze. Daß 1600 Mark nicht ausreichen, ſei richtig. Bis jetzt ſeien ſchon 2400 Mk ausgegeben und dies reiche noch nicht. Man müſſe aber berückſichtigen, daß dieſe Aus⸗ gaben ubnd er Arbeitsloſenbeſchäftigung figu⸗ leren, ſondern bei denjenigen Poſten gebucht ſind, wo ſi. Ae nnden achdem noch Herr Gemeinderechner Bentzi nger zu einigen 5 Punkten Auskunft gegeben, wurde der Voranſchlag in Kangeie Abſtimmung einſtimmig genehmigt und die Sitzung um 88%½% Uhr geſchloſſen. Gerichtszeitung. *Berlin, 19. Febr. In der heute fortgeſetzten Verhand⸗ kung des Prozeſſes Ilgenſtein⸗Verger ließ Kapitän Ber⸗ ger durch ſeinen Anwalt erklären, er habe dem Marinekabinett borgeworfen, ſeine Immediateingabe durch Vorlage eines wahr⸗ heitswidrigen Berichts unterdrückt zu haben; er bedauere dies, nachdem die bisherige Verhandlung ergeben habe, daß dieſer Vor⸗ wurf nur einen leitenden Offizier im Marinekabinett treffe, und bitte den Kabinettschef v. Müller um Entſchuldigung. Von Tag zu Tag. eVerhaftete Falſchmünzer. München, 19. Febr. Am Mittwoch wurden in Innshruck zwei Münchner, ein Archi⸗ tekt namens Kraus und ein Kaufmann berhaftek, die einen fal⸗ ſchen 50 Kronen⸗Schein an den Mann. zu bringen verſuchten, Bei der Leibesviſitation würde eine Anzaht falſcher 50. und 50 Kronen⸗Scheine vorgefunden. Die Münchener Polizei nahm am Donnerstag eine Hausſuchung bei den Verhafteten vor und be⸗ ſchagnahmte mehrere Pakete mit falſchen 20- und 50 Kronen⸗ ſcheinen, ſowie einigen Druckplatten. Ein größeres Paket mit falſchen Geldſcheinen und eine Druckplatte hatten die Feſtge⸗ nommenen, laut„Münch. Neueſt. Nachr.“, beim Münchener Hauptbahnhof hinterlegt. — Für die Opfer des Erdbebens in Südita⸗ lien. Paris, 19. Febr. Die Kammer bewilligte für die Opfer des Erdbebens in Süditalien einſtimmig einen Kredit von 1000 000 Franken. Letzte nachrichten und Telegramme. *Stuttgaxt, 20. Febr. Der im Juli vorigen Jahres bverſtorbene Architekt Spieler von Wangen i. Allgäu hat die Baugewerbeſchule in Stuttgart als Univerſal⸗ er bin eingeſetzt. Die Erbſchaft beträgt über 60 000 Mk. Es ſoll damit eine Spieler⸗Stiftung errichtet werden, aus deren Erträgnis bedürftige und würdige Schüler aus Oberſchwaben während ihrer Studien an der Baugewerbeſchule durch Stipen⸗ dien unterſtützt werden. 8*Gotha, 20. Febr. Die Wahl des ſozialdemokratiſchen Bürgermeiſters Ehrhard in Ichershauſen wurde wegen Mangels beſonderer Befähigung nicht beſtätigt. * Bitterfeld, 20. Febr. Der Parſevalballon III ſtieg geſtern vormittag 11 Uhr bei nebeligem Wetter und bei einer Windſtärke von—6 Meter per Sekunde auf, entſchwand aber Hald den Blicken der Zuſchauer, da in 200 Meter Höhe ſtarker Nebel berrſchte. Die Rückfahrt geſtaltete ſich ſchwierig. Als Gaſt befand ſich in der Gondel der ſpaniſche Oberſt Vives. Die ſpaniſche Regierung beabſichtigt, einige Motorluftſchiffe anzukaufen. Oberſt BVives und ein Sachverſtändiger des Madrider Luftſchifferbataillons befinden ſich zur Zeit auf einer Studienreiſe, um verſchiedene Ballonſyſteme kennen zu lernen. Prag, 19. Febr. In Schlan ſind 30 Unteroffiziere hie⸗ ſiger tſchechiſcher Regimenter bei einer antimilitäriſtiſchen Ge⸗ ZZZZIĩSeee eeeereenerermeeeeeeedeeennee und Chorlieder. Programme, die zum Eintritt berechtigen, im Sekretariat M 1, 8. „Kosmos“; Geſellſchaft der Naturfreunde. Trotz der weiten Verbreitung dieſer nun ſchon 55000 Mitglieder zählenden Ge⸗ fſellſchaft ſcheint, nach vielfältigen Anfragen zu ſchließen, immer noch in vielen Kreiſen Unkenntnis über deren Ziele zu herr⸗ ſchen, weshalb eine kurze Nachricht darüber angebracht ſein bdürfte. Der„Kosmos“ iſt eine freie Vereinigung von Natur⸗ freunden mit dem Sitz in Stuttgart und bezweckt, durch ſeine Veröffentlichungen Verſtändnis für die Erſcheinungen und Ge⸗ ſetze der Natur im Volke zu verbreiten, damit zu erhöhter Le⸗ bensfreude und vernünftiger Lebensführung anzuleiten. Die Mit⸗ glieder erhalten für den ſehr geringen Jahresbeitrag von nur M..80 eine reichhaltige Monatsſchrift mit 5 Beiblättern und 5 naturwiſſenſchaftliche Werke hervorragender Gelehrter um⸗ ſonſt. Im Jahre 1909 erſcheinen Werke von W. Bölſche, R. H. Franecs, Prof. K. Sajö, Dr. M. Wilh. Meyer, Dr. K. Floericke. Außerdem werden ihnen noch mancherlei ſonſtige Vorteile ge⸗ boten. Der Beitritt kann bei jeder Buchhandlung angemeldet 85 werden, oder auch bei der Geſchäftsſtelle in Stuttgart, woſelbſt Proſpekt und Satzung erhältlich ſind. 5 Mannheim, 20. Februa:. dem Militärgericht eingeliefert! Im Zuſammenhang mit anderen Vorfällen der letzten Zeit erregt die Verhaftung großes Auf⸗ „Opinion“ will wiſſen, daß der franzöſiſche Botſchafter in Petersburg Vize⸗Ad⸗ miral Tonnchard im Laufe des Sommers von ſeinem Poſten zurücktreten und durch den gegenwärtigen diplomatiſchen Agenten in Kairo Geoffroy erſetzt werden ſoll. Auch der Rücktritt des Botſchafters Conſtans in Konſtantinopel werde ins Auge ge⸗ faßt. Als ſein Nachfolger wird der frühere Botſchafter in Pe⸗ tersburg genannt. * Rom, 20. Febr. Königin Elena ſieht im Sommer einem freudigen Ereignis entgegen. Waſhington, 19. Febr. Präſident Rooſevelt hat angekündigt, es würden unverzüglich an 45 Staaten Ein⸗ ladungen zu einer Weltkonferenz ergehen, die im September 1909 in Haag ſtattfinden und über Maßregely zur Erhaltung der natürlichen Hilfsquellen dieſer Staaten beraten ſoll. Die Hochzeitsfeier im Hauſe Zeppelin. *Stuttgart, 19. Febr. Heute fand, wie ſchon kurz gemeldet, die Hochzeitsfeier der Gräfin Hela Zeppelin mit dem Ober⸗ leutnant v. Brandenſtein ſtatt. Die Feier erhielt eine beſondere Weihe durch die Teilnahme des Königs und der Königin und außer⸗ dem durch eine ungewöhnliche königliche Entſchließung: der Bräu⸗ tigam, Oberleutnant im Ulanenregiment König Karl(1. württ.5 Nr. 19 Alexander v. Brandenſtein wurde anläßlich der Vermählung in den Grafenſtand des Königreichs mit der Maßgabe erhoben, daß der Grafentitel ſamt der dem Namen„v. Brandenſtein“ beizufügenden Bezeichnung„Zeppelin“ ſich im Mannesſtamm nach der Linear⸗ erbfolge und dem Erſtgeburtsrecht vererbt. Dieſe Verfügung des Königs iſt ein Beweis für das außerordentliche Wohlwollen, das der König dem Graſen Zeppelin und ſeiner Familie entgegenbringt. Ganz Württemberg und darüber hinaus ganz Deutſchland nuimmt von Herzen Teil an dieſer neuen Ehrung Zeppelins. Die Hochzeitsfeier geſtaltete ſich zu einem hohen Feſte für die Fa⸗ milie. Die ſtandesamtliche Trauung fand geſtern mittag nach 12 Uihr im Trauungsſaal des hieſigen Rathauſes ſtatt. Als Trauzeugen fun⸗ gierten der Vater der Braut, Graf Ferdinand v. Zeppelin, und Frhr. Max von Ulm⸗Erbach. Die kirchliche Trauung fand heute mittag um 1 Uhr in der Schloßkirche ſtatt. Außer den Angehörigen und dem näheren und weiteren Verwandtſchaſts⸗ und Freundeskreis des Brautpaares nahmen daran teil: der König und die Königin, ſowie Herzog Albrecht, die Herzogin Wera und die Herzogin Urach. Ferner waren zahlreiche Offiziere, insbeſondere vom Ul.⸗Regt. Nr. 19 von Ulm zugegen, deſſen Mufikkorps bei der Feier mitwirkte. Die Trau⸗ ung vollzog Hofprediger Dr. Hoffmann. Das Publikum nahm an der Feier lebhaften Anteil. Die Straßen in der Umgebung des Alten Schloſſes waren von einer zahlreichen Menge umſäumt und ebenſo der Platz vor dem Hotel Marquardt, wo die Hochzeitsfeier ſtattfand. Der Saal im Hotel war, wie die Schloßkirche, aufs prächtigſte mit Blumen und Pflanzen geſchmückt. Vom deutſchen Kronprinzen iſt für das Brautpaar ein wertvolles Blumenarrangement eingetroffen. Kurz nach ½2 Uhr war die kirchliche Feier beendigt und Wagen auf Wagen führte die Teilnehmer dem Hotel Marquardt zu. Als Graf Zeppelin mit ſeiner Gemahlin aus dem Wagen ſtieg, wurde ihm von der dichtgedrängten Meuge begeiſterte Hochrufe ausge⸗ bracht; der Graf dankte in liebenswürdiger Weiſe. Kurz nach der kirchlichen Feier trafen guch das Königspaar, Herzog Albrecht und Herzogin Urach im Hotel Marquardt ein. Zu der Feier ſind außexrordentlich zahlreiche Glückwunſchtelegramme von nah und fern eingetroffen. 5 Arbeitsloſenzählung in Stuttgart. * Stuttgart, 20. Febr. Ueber die vorläufige Durch⸗ zählung der Erhebungskarten der geſtrigen Arbeitsloſenzählung berichtet das Statiſtiſche Amt: Als gänzlich arbeitslos bezeich⸗ neten ſich 882 mänliche und 7 weibliche, im ganzen 889 Perſonen. Als nur noch bei verkürzter Arbeitszeit Verdienſt findend 624 mänliche und 1 weibliche, zuſammen 625 Perſonen. Als Urſache der Arbeitsloſigkeit wurde angegeben: Krankheit in 79, Kündi⸗ gung in 221 Fällen, Streik oder Ausſperrung in 8 Fällen, andere Urſachen in 581 Fällen. Der Mehlzollkonflikt mit der Schweiz. * Bern, 19. Febr. Der Bundesrat befaßte ſich mit dem deutſch⸗ſchweizeriſchen Mehlkonflikt und beſchloß, an die deutſche Regjerung eine neue Note zu richten, in der er in der Hauptſache an ſeinem bisherigen Standpunkt feſthält, ſich aber bereit erklärt, die Frage⸗ ſtellung und deren Reihefolge einem Schiedsgericht zur Ent⸗ ſcheidung zu überlaſſen. Die Anerkennung Bulgariens als Königreich. *Wien, 19. Febr. Das„Fremdenblatt“ ſchreibt: Der aus Sofia eingetroffenen Meldung, daß Rußland, Frankreich und Eng⸗ land das Königreich Bulgarien anerkannt hätten, wird durch das Reuter⸗Bureau ein Dementi entgegengeſetzt. Die Meldung wäre aber nicht überraſchend gekommen, da die Anerkennung des von Bulgarien geſchaffenen Zuſtandes ſtets nur als eine Frage der Zeit betrachtet wurde und bekanntlich bereits ſeit längerem den Gegenſtand von Pourparlers unter den Mächten bildet. Was die Haltung Oeſterreich⸗Ungarns zu dieſer Frage anbetrifft, ſo ge⸗ nügt es daran zu erinnern, daß das Wiener Kabinett bereits im Oktober vorigen Jahres bei einigen Mächten die Anerkennung der Unabhängigkeit Bulgariens angeregt und daß der Miniſter des Aeußern Frhr. v. Aehrenthal ſich in dieſem Sinne auch vor den Delegationen ausgeſprochen hat. Es iſt anzunehmen, daß Oeſter⸗ reich⸗Ungarn, ſobald zwiſchen der Türkei und Bulgarien eine Ver⸗ ſtändigung über die hwebenden Streitpunkte erzielt ſein wird, ſeinem damals bekanntgegebenen Standpunkte gemäß nicht zögern wird, die Unabhängigkeit Bulgariens und die Königswürde ſeines Herrſchers anzuerkennen. Neue Balkanſorgen. * Paris, 20. Febr. Dem„Matin“ wird gemeldet, daß die Lage auf dem Balkan die Diplomaten neuerdings mit Sorge er⸗ füllen. Die franzöſiſche und die engliſche Regierung werde die Möglichkeit einer Intervention betr. Vermittelung zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Serbien ins Ange faſſen. Der franzöſiſche Zolltarif. Paris, 20. Febr. Die Pariſer Handelskammer und der Gemeinderat von Marſeille beſchloſſen, die Regierung dringend zu erſuchen, den von der Zollkommiſſion der Kammer ausgear⸗ beiteten Tarifentwurf umzugeſtalten, da deſſen Annahme den Handel und die Induſtrie Frankreichs ſchwer ſchädigen würden. Miniſterkriſe in Serbien. Belgrad, 19. Febr. Die drei jungradikalen Miniſter Glawinitſch, Sawtſchitſch und Timotjewitſch überreichten heute Abend dem Könige ihre Demiſſion. * Belgrad, 19. Febr.(Skupſchtina.) Vor der Annahme des Mißtrauensvotums gegen den Volkswirtſchafts⸗ miniſter Glawinitſch erklärte dieſer in einer drei⸗ ſtündigen Rede mit vor Erregung zitternder Stimme, man habe ſich aus parteipolitiſchen Gründen nicht geſcheut, ſogar * ſeine politiſche Ehrenhaftigkeit zu verdächtigen. Er habe während einer 24jährigen Tätigkeit im öffentlichen Leben ſich ſtets in ehrenhafter Weiſe für das allgemeine Wohl eingefetzt. Niemand könne ihm auch nur den geringſten Makel vor⸗ werfen; niemals drängte er ſich zu dem Miniſterportefeuille Wenn man ihn heute anklage, trage die Schuld die Stup⸗ ſchtina, die die gegenwärtige Regierung in den ſchwerſten Augenblicken für das Ausland zum Ausharren auf ihrem Poſten genötigt habe. Der Miniſter wies alsdann nach, daß er nicht nur ſtreng nach dem Geſetz vorgegangen ſei, ſondern die ſtaatlichen Intereſſen voll gewahrt habe. Die Skupſchtina möge ſich durch Einſetzung einer Unterſuchungskommiſſion von der Richtigkeit ſeiner Worte überzeugen. Verliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 20. Febr. Expräſident Caſtro iſt im Sanatorium zum„Weißen Hirſch“ bei Dresden eingetroffen. Berlin, 20. Febr. Der Kronprinz erſcheint regel⸗ mäßig vormittags im Reichsmarineamt. Er iſt dabei an keine beſtimmte Arbeitszeit gebunden; er wird in den Wirkungskreis der verſchiedenen Departements und ſelbſtändigen Abteilungen eingeführt. In der Zentralabteilung iſt ihm zunächſt ein Ueberblick über die weitverzweigte Tätigkeit der geſamten Marineverwaltung gegeben worden. Später wird der Kron⸗ prinz ſich in den einzelnen Abteilungen Vorträge halten laſſen. Bei den wechſelſeitigen Beziehungen zwiſchen dem General⸗ ſtab der Armee und dem Admiralſtab der Marine wird die Unterweiſung des Kronprinzen auch auf dieſe Behörde ausge⸗ dehnt werden. Zeppelin I. UJBerlin, 20. Febr. Der Aufſtieg des Zeppelin I wird Mitte März in Ueberlingen erfolgen. Das neue Luftſchiff ſoll bei den kommenden Kaiſermanövern Verwendung finden. Londoner Drahtnachrichten. (Von unſerem Londoner Bureau.) Von der engliſchen Flotte. O London, 20. Febr. Verſchiedene Morgenblätter bringen heute wieder Meldungen über Abſichten der Admirali⸗ tät, neue Stützpunkte für die Flotte im Oſten oder Südoſten Englands einzurichten. So wird behauptet, daß Dover zur ſtändigen Baſis des atlantiſchen Geſchwaders ge⸗ macht werde, damit dies Geſchwader zur eventuellen Ver⸗ wendung an der engliſchen Küſte und zur Verſtärkung des Nordſeegeſchwaders raſch bereit gemacht werden könne. Andere Blätter wieder ſagen, daß Gibraltar die Baſis des atlantiſchen Geſchwaders bilden ſolle. Die letztere Behauptung erſcheint auch durch ein Telegramm beſtätigt zu werden, das der Kom⸗ mandeur des Geſchwaders, Prinz Ludwig von Battenberg, auf eine Anfrage an eine in Dover erſcheinende Zeitung ge⸗ richtet hat. London, 20. Febr. Die radikale Wochenſchrift„Na⸗ tion“ ſagt, daß bie Liberalen unmöglich einem Plane zu⸗ ſtimmen könnten, eine Flotte zu bauen, die um 10 Prozent ſtärker ſei, als die Flotte Deutſchlands und Nordamerikas zuſammen, und dieſes ſei es, was die Admiralität anſtrebe, indem ſie den Bau von 6 neuen Dreadnoughts verlange. Das Sickſal der Reichsſinanzreform. *Mannheim, 20. Febr. An der Spitze dieſer Num⸗ mer bringen wir eine Nachricht unſeres Berliner Bureaus, aus der hervorgeht, daß das Schickſal der Reichsfinanzreform noch immer durchaus dunkel iſt, zum mindeſten noch eine Woche in der Schwebe bleibt. Die nationalliberale Partei lehnt ſich gegen die Veredelung der Matrikularbeiträge auf, es iſt fraglich, ob ſie in den Einzelſtaaten, denen die Nachlaß⸗ ſteuer als das Ideal einer direkten Reichsſteuer erſcheint, auf Zuſtimmung rechnen kann. Das Schauſpiel wird alſo nicht erbaulicher und die Verſtimmung weiteſter Kreiſe, vor allein von Handel und Induſtrie, die endlich Ruhe und Gewißheit haben wollen, um ſich geſchäftlich auf die neuen Laſten ein⸗ richten zu können, wird wachſen. AUeber die geſtrige Sitzung der Subkommiſſion bringt die„Köln. Volkksztg.“ einen in der Hauptſache dem unſrigen gleichlautenden Bericht, natürlich unter einigen gegen die Nationalliberalen. Der Bericht autet: Die für die Beſteuerung des Beſitzes eingeſetzte Subkommiſſion der Finanzkommiſſion des Reichstages hielt heute ihre letzte Sitzung ab, in der im weſentlichen eine Ginigung erzielt wurde. Da⸗ nach iſt für den Antrag Gamp(Erhöhung der Matrikular⸗ beiträge) eine Mehrheit vorhanden, jedoch nur nach Vornahme emer Reihe von Verbeſſerungen, zu denen der Abg. Herold die Anregung gegeben hat. Von den Einzelſtaaten ſoll eine Beſitzſteuer erhoben werden, deren Höhe alljährlich feſtgeſtelll wird, aber 150 Millionen nicht überſteigen ſoll. Auch im Reichs⸗ ſchatzamte iſt die Geneigtheit vorhanden, dem Antrage zuzuſtimmen. Auff nationalliberaler und freiſinniger Seite iſt man eifrig bemüht, mit kleiner unweſentlicher Abänderung einen anderen Kompromiß zuſtande zu bringen, um den Antrag unter nationalliberaler Flagge ſegeln zu laſſen. Am Donnerstag ſoll dieſer liberckle Kompromiß, für den die Konſervativen eifrig bearbeitet werden, der Finanz⸗ kommiſſion vorgelegt werden. Auch im Reichskanzlerpalais fanden beute Beſprechungen ſtatt. Die Finanzreform iſt damit geſichert. Nachlaßſteuer, Erbſchaftsſteuer, Reichsvermögensſteuer und Reichs⸗ einkommenſteuer ſind endgültig gefallen. Die„Frankf. Ztg.“ weiß noch keine näheren Mit⸗ teilungen über das Ergebnis der geſtrigen Sitzung der Sub⸗ kommiſſion zu machen, doch verſichert ſie nochmals, daß die Reichsfinanzreform ohne Beſitzbeſteuerung für die Linke nicht annehmbar, ſo wie es erſt kürzlich für unſere Partei die „Nat. Lib. Korreſp.“ getan. Die„Frankf. Ztg.“ ſchreibt: Die von der Finanzkommiſſion des Reichstags eingeſetzte Sub⸗ kommiſſion, die eine Einigung über Beſitz⸗ oder Vermögensbeſteue⸗ rung oder eine andere Steuerreform herbeiführen ſollte, hat heute ihre Tätigkeit beendet. Es iſt ein Ginverſtändnis dahin erzielt worden, daß eine Beſitzſteuer für Reichszwecke notwendig iſt, aber über die Form hat man keine beſtimmten Beſchlüſſe gefaßt. Sie wird nächſten Donnerstag an die Finanzkemmiſſton übber ihre Tätigkeit berichten. Bis dahin wird wahrſcheinlich zwiſchen den Parteien und mit der Regierung über eine Form der Beſitzbeſteue⸗ rung verhandelt werden, denn die Zeit drängt Die bürgerlichen Parteien der Linken ſind feſt entſchloſſen, ſich auf keine der in dem Steuerprogramm der Regierung enthaltenen indirekten Steuern und Konſumabgaben durch bindende Beſchlüſſe einzulaſſen, bevor nicht Sicherheit dafür gewonnen iſt, daß auch eine Beſteuerung des Beſitzes im Rahmen dieſer Finanzreform zuſtande kommt. Mannheim, 20 eral⸗Anzeiger.(Mittaablatt.) 8. Seite. Aus dem Großherzogtum. 8*Sahr, 19. Jebr. Wie die„Lahrer Ztg.“ meldet, wurde wegen Verdachts, den Brand im S. Guggenheimſchen Hauſe ver⸗ urſacht zu haben, der Geſchäftsführer der Firma vebhaftet. In der vom Feuer unberührten Kaſſe ſoll ſich ein Fehlbetrag von etwa 500 M. ergeben haben. Waldkirch, 19. Febr. Der Rodelſport forderte auch hier ein Opfer. Ein Schüler der Dr. Plähnſchen Anſtalt hier, ge⸗ hürtig von Mülhauſen i.., vermochte Mittwoch abend auf der Rodelbahn ſeines Schlittens nicht mehr Herr zu werden und wurde an einen Baum geſchleudert. Die Verletzungen waren ſo ſchwer daß der junge Mann geſtern früh geſtorben iſt. B. Vom Bodenſee, 18. Febr. In dem Moment, als gerade der ½6⸗Uhr⸗Eilzug heranbrauſte, paſſierte geſtern abend in Kon⸗ ſtanz die 1. Kompagnie des Regiments 114 den Be an der Mainauſtraße. Der Geiſtesgegenwart des Lokomotipf gelang es, den Zug noch kurz vor den Mannſchaften zum St 1273 1 den Bahnwärter, der in ſeinem Häuschen geſchlafen haben ſoll, iſt Unterſuchung wegen des Offenſtehens der Barriere eingeleitet. „— In Böhringen(bei Radolfzell) gerieten der Landwirt G. Schmal und ſein Schwager Erne infolge eines Wortwechſels in Tätlichkeiten, in deren Verlauf Schmal dem Erne mehrmals mit einem Stock auf den Kopf ſchlun. Am Morgen wurde der Ge⸗ ſchlagene tot im Bett aufgefunden. Der Täter iſt verhaftet.— In Markdorf wurde der Landwirt Steffelin verhaftet, der ſein. Frau derart mißhandelt hatte, daß ſie geſtorben iſt.— In der kommenden Reiſeſaiſon werden auf dem Bodenſee wieder 3 ine Reihe ſportlicher Veranſtaltungen vor ſich gehen. — Vom 20. Mai bis 10. Juni finden die internen Regatten des Bre⸗ genzer Segelklubs ſtatt, vom 31. Juli bis 3. Auguſt folgen dann die Regatten des Motorfachtklubs von Deutſchland und im Anſchluß daran eine offene Segelregatta vom 5. bis 8. Auguſt mit Preis⸗ verteilung in Bregenz. Auch der Rheiniſche Segelklub Mainz be⸗ abſichtigt, erſtmals in der erſten Auguſtwoche eine Regatta auf dem Bodenſee zu veranſtalten. oc. Donaueſchingen, 18. Febr. Hier wird eine er⸗ weiterte Volksſchulke errichtet.— Auch die weiblichen zaufmänniſchen Angeſtellten ſind fortan zum Beſuch der Handels⸗ abteflung der Gewerbeſchule verpflichtet. Pfalz, Heſſen und Umgebung. R. Neuſtadt a.., 19. Febr. Nachdem die Regierung der cfalz nach einer Mitteilung an den Verein der Vieh⸗ und Schweinehändler der Pfalz das Verbot des Hauſierens mit Vieh — am 1. Märg aufheben wird, hat der Verein beſchloſſen, den Vieh⸗ marktbohkott aufzuheben. Es wird daher ſchon der am 23. ds. Mis. in Landau ſtattfindende Viehmarkt wieder von den Händlern beſucht werden.— Nach einer Verfügung der kgl. Regie⸗ rung der Pfalz vom 1. Februar ſoll für alle Gemeinden des Wein⸗ baugebietes der Pfalz zum Zwecke der Bekämpfung der Rebſchäd⸗ linge der Spritzzwang eingeführt werden. An die von der RNegierung aufgeſtellten Lokalbeobachter find diesbezügliche An⸗ weifungen bereits gegeben worden. 8 * Neuſtadt a.., 18. Febr. Nach einer andern Verſion iſt ein Schlaganfall die Urſache des Todes des Kommerzienvats Abreſch geweſen. Der alte Herr, er zählt 72 Jahre, hat in letzter Zeit oft über Müdigkeit geklagt. Er war der Onkel des Landtagsabgeordneten Eugen Abreſch und hat ſich lange Jahre als Vorſitzender des Rennvereins zu Haßloch ſehr um den Pferde⸗ ſport verdient gemacht. In Weinfragen ſprach er ſtets der Reellität das Wort. Nie verlor er ſeinen geſunden Humor. Er war bei allen, die ihn kannten, ſehr geachtet. Stimmen aus dem Publikum. Stimmung! Geſtatten Sie mir eine Anregung zu geben, deren Ausführung nicht unweſentlich zur Hebung der karnevaliſtiſchen Stimmung bei den am Momtag und Dienstag im Hoftheater ſtattfindenden Kabaretts beitragen würde. Es würde in den Rahmen des Theaters für dieſe beiden Abende außerordentlich gut paſſen, wenn ſich die Beſucher dieſer Vorſtellungen maskieren würden, wie dies 10 auch bei der Kindervorſtellung der Fall iſt. Hierdurch würde auch einem hiſtoriſchen Brauche Rechnung getragen werden; denn es war früher in Italien— woher wir ja auch die Karnevals⸗ gebräuche übernommen haben— geradezu ſtreng verpönt, das Theater während der Faſchingszeit ohne Maske zu betreten, und auch heute noch iſt es Sitte der guten Geſellſchaft Italiens, Hei derartigen Veranſtaltungen koſtümiert zu erſcheinen. Der Kontakt zwiſchen Bühne und Zuſchauerraum würde raſcher hergeſtellt ſein, als dies der Fall ſein wird, wenn im Gegenſatz zur karnevaliſtiſchen Laune auf der Bühne in den Rängen und im Parkett die Alltags⸗ Kleidung und Stimmung allein vertreten iſt. Dem Auge des Zuſchauers ſoll außerdem im Theater ſelbſt eine angenehme Ab⸗ wechſelung geboten werden, und es möge nicht allein den Künſtlern überlaſſen bleiben, die zum Gelingen des Kabaretts ſo notwendige kröhliche Stimmung hervorzubringen. Swell. ——— Volkswirtschalt. Königl. Bayeriſche Anlehen im Betrage von 80 Millionen Mark. Laut Bekanntmachung im Inſeratenteil dieſer Nummer hat die Kgl. Baheriſche Staatsregierung zur Beſtreitung der Ausgaben für Eiſenbahnneubauten und Veſchaffung von Fahrmaterial ein Aproz. Eiſenbahn⸗Anle hen im Nominalbetrage von M. 40 Millionen, unkündbar bis 1918, ferner zur Beſtrei⸗ tung von Ausgaben für Juſtisbauten, dann für Poſtbauten, Tele⸗ graphen⸗ u. Telephonanlagen ein Aproz, allgem. Anlehen im No⸗ minalbetrage von M. 20 Millionen, unkündbar bis 1. Mai 1918, ausgegeben. Die Schuldverſchreibungen ſind in Stücke von M. 5000, 2000, 1000, 500 und 200 eingeteilt. Die öffentliche Subſkription findet am Donners tag, 25. Februar l. Is., ſtatt. Der Zeichnungspreis iſt auf 102.60 Prozent unter Verrech⸗ nung der Stückzinſen feſtgeſetzt. Zeichnungsſtellen am hieſigen Platz ſind: Rheiniſche CEreditbank, Filiale der Dresdner Bank und die Pfälsiſche Bank, in Qu d⸗ wigshafen: Kgl. Filialbank und die Pfälziſche Bank. Im übrigen verweiſen wir auf das Inſerat. Preisermäßigung des amerikaniſchen Stahltruſts. Aus Newyork wird über die Kufhebung der Preisvereinbarung des Stahltruſtes gemeldet: Die Meldungen aus Pittsburg, daß Stahlſtangen von nun an frei bon irgendwelchen Abmachungen gehandelt werden ſollen und daß beträchtliche Preisermäßigung en der Unilat Staates Steel Compauy ohne Röckſicht auf die von den beſtätigt zu werden durch die Ankündigung einer Preiser⸗ mäßigung von Stahlſtangen um 4 Dollar pro Tonne ſeitens der Carnegie Stahl⸗Company und desgleichen Preis⸗ machlaſſes für Bauſtaßl feitens der Chicagoer Geſellſchaften. Weiter wird aus unabhängigen Firmen feſtgeſetzten Preiſe eintreten ſollen, ſcheinen meldet: Die Stahlmärkte ſind demoraliſterend durch die Preis⸗ rückgänge in Stahlrohren, die um 12 Dollars niedriger notier⸗ ten als geſtern abend. Stahlſtangen liegen um 4 Dollars nie⸗ driger als geſtern. * 4* Bayeriſche Handelsbank München. Der in der geſtrigen Sitzung des Aufſichtsrats der Bayeriſchen Handelsbank vorge⸗ legte Abſchluß für 1908 ergibt einen Gewinn von M. 3 770883 (i. V. M. 3 534 994). Der Generalverſammlung wird die Ver⸗ teilung einer Dividende von.05 Prozent, wie in den letzten Jahren, vorgeſchlagen. Die Heilmannſche Immobilien⸗Geſellſchaft München erzielte im verfloſſenen Geſchäftsjahr einen Gewinn aus Verkäufen, Grundſtücken und Zinſen von 235 168 M.(140 786.), dagegen betrugen die Unkoſten 110315 M.(89 178.), der Verluſt auf Wertpapiere 187745 M.(48 288.) und die Abſchreibungen 29 152 M.(1543.), ſonach beläuft ſich der Verluſt auf 92 045 M.(i. V. Gewinn 1782.), wo⸗ durch ſich der Gewinnvortrag auf 3 015 799 M. ermäßigt. Der Umſatz war gegen das Vorjahr etwas beſſer. Dem Aus⸗ gang der Prozeſſe ſieht die Geſellſchaft vertrauensvoll ent⸗ gegen. Ihrerſeits hat ſie einen Kaufvertrag angefochten, durch den Ingenieur Dieſel von ihr 430 Stück Gräfelfing⸗ Aktien angeblich unter täuſchenden Angaben erwarb. Die Leipziger Feuer⸗Verſicherungs⸗Auſtalt erzielte Mark 1 254 269(i V. 1 509 420.) Reingewinn und ſchlägt 175 Mark (275.) Dividende vor. Die Thüringer Gasgeſellſchaft Dividende vor. Bleikonventiou. Wie verlautet, ſind Beſtrebungen im Gange zur Errichtung einer Bleikonvention: es ſoll bereits eine Be⸗ ſprechung von Intereſſenten über dieſen Punkt in die Wege ge⸗ leitet ſein, Kraftfahrzeug⸗Akt.⸗Geſ. in Berlin. Die Hoffnung auf ein beſſeres Reſultat als im Jahre 1907, der die Verwaltung in der vorigjährigen Generalverſammlung Ausdruck verlieh, hat ſich nicht erfüllt. Die im Jahre 1906 gegründete Geſellſchaft, die für das erſte Geſchäftsjahr 12 pCt. Dividende verteilte, für 1907 aber ſchon eine Dividende nicht mehr zur Ausſchüttung bringen konnte, wird auch, wie mitgeteilt wird, für 1908 dibidendenlos bleiben. ſchlägt wieder 16 Prozent **. Telegraphiſche Vörſenberichte. Effekten. * Bräſſel, 19 Februar.(Schluß⸗Kurſe). Kurs vom 18. 19. 4% Hraſilianiſche Anleihe 18909—.— 98.12 4% Spaniſche äußere Anleihe(Exterieurs) 94810—.— ft!..—.——.— JJ))%/ ᷣ ⁵ ͤ———.— e Luxemburgiſche Prince Henribahnnn 604.50 601.— Warſchau⸗Wiener„%%„%— Produkten. *„ Newyork, 19. Febr. Käufe der Kommiſſionshäuſer in Weizen per Mai, ein a la Hauſſe lautender Bericht des Fachblattes St. Louis Modern Miller und Gerüchte über gutes Eportgeſchäft ver⸗ halfen den Preiſen zu einer weiteren Steigerung. Schluß ſtramm, Preiſe 78—1 e. höher. Ma is eröffnete in feſter Haltung. Im weiteren Vec⸗ laufe war der Markt denſelben Einflüſſen unterworfen wie Chicago. Schluß kaum ſtetig, Preiſe ½ c. niedriger, bisher unverändert. New⸗Nork, 19. Februar. (Produktenbörſe.) Kurs vom 18. 19. Kurs vom 18. 19 Baumw.atl. Hafen.000.000 Schm.(Roh. u. Br.) 1005 10.15 „ atl. Golfh..000 16.000 Schmalz Wilcoy 10.05 10.15 „ im Innern.000 19.000 Talg prima City 6 6 „ Exp. u. Gr. B. 21.000 43.00 f9 3111 312 „ Exp. n. Kont..000 26.000 KaffeeRioNo. 7lel. 75 8— Baumwolle loko.85.85 do. Februar.40.55 db. Februar.44.50] do. Mär.40.60 do. März.52.52 do. April.45 6 60 do. April.48.49] do. Mai.45.60 do. Mai.48.49] do. Junt.80.45 do. Juni.48.49 do. Jul⸗.25.40 do. Juli.48.50„o. Auguſt.——.10 do. Auguſt.41.49] do. Sept..90.95 do. Oktbr..82.36 do. Okt..80.85 do. Nopbr..34.37] do. Novbr..80.85 Baumw. i. New⸗ do. Dezb..8).85 Orl. loko 9⁴f⁶ 9%½ do. Januar.80.85 do. per Feek..49.52 Weiz red. Wint.ll. 120% 12½ do. per Sept..58.60] do. Mai Petrol. raf, Caſes 10.98 10.98 do. Jul: 108— 108 7½ do, ſtandewhite. do. Septbr. 76% 1783 New Pork.75.75 Mais Mai„ Petrol.ſtand. whtt. do. Juli 72 ½% 72 ½ Philadelphia.70.70 MehlSp. Wleleare.25.2⁵ Perr⸗Erd. Balanc.78.78 Get-eidefrachtnach Terpen. New⸗Hork 43 ½% 43½ Liverpool 1 ½ 1 7 do. Savanah. 40½% 41 do. London 1 5² 1 7½7 Schmalz⸗W. ſteam.95 10.05] do. Antwery. 1275 17 do. Rotterdam.417.75 * Newyork, 19. Febr. Kaffec feſter auf Käufe in nahen Terminen, Hauſſeunterſtützung und auf beſſere Nach⸗ frage nach Lokoware. Schluß feſt. Baumwolle lag bei Beginn ſchwächer auf entmutigende Kabelberichte, befeſtigte ſich aber im weiteren Verlaufe, da von den ſüdlichen Spinnereien ſtimulierende Nachrichten vor⸗ lagen. Weiter anregend wirkten Kauforders für europätſche Rechnung und die dem Markte zuteil gewordene Unterſtützung ſeitens der Hauſſiers. Schluß behauptet. New-⸗ork, Freitag, 19. Februar, Pacific⸗Küſte. Califor⸗ niſche und Oregon⸗Verſchiffungen. Dieſe Woche Vor. Woche Weizen nach Großbritannien 2900 Toun 4900 Tonn. do. nach dem Kontinenn 5— Mehl nach Großdritanninn— Faß 200) Faß Gerſte nach Großbritannien—— Tonn. 1400 Tonn London,„The Baltie“ 19. Februar Tel.) Schluß. Weizen ſchwimmend: feſt bei größerer Nachfrage. Bercauft: 1 Ladung Roſario or Sta. J7é ſul Outt R. T. 62˙½ Pfund ſchiwer, alte Ernte nach dem Kominent üunterwegs zu 37)5, per 480 ubs⸗ Mais ſchwimmend: ruh:g, Käufer reſerviert. Verkauft: 1 Ladung Bulgariſcher full Out. r. T. Dampfer verſchifft nach Muſter u 27 7½, per 480 lbs. Gerſte ſchwimmend: feſt, Verkäufer reſerviert. burg unterm 20. Februar ge⸗ Hafer ſchwimmend: ſtetig bei geringer Nachfrage. —— Eiſen und Metalle. London, 19. Februar.(Schluß.) zupfer, k. ſteitg, per Kaſſa 57..8 3 Monate 57.16.3, Zinn, ſtet., ver Kaſſa 127.12.6, 3 Monate 129..6, Blei ſtramm, ſpaniſch 13.10.0, engliſch 13.15.0, Zink ſtetig, Gewöhnl. Marken 21.10.0. ſpezia!l Marken 22.5 0. Glasbow 19. Februar. Roheiſen, träge, Middlesborough w rants, per Kaſſa 474 per Monat 47.7. 5 Amſterdam, 19. Febr. Banca⸗Zinn, Tendenz: flau. loko 77 Auction 789¼. New⸗Nork, 19. Febr. Heute Kupfer Superior Ingots vorrätig. 1337/1350 iun üssss,s,., Roh⸗Eiſenam Northern Foundry No 2p. Tonne 1675,½7 Stahl⸗Schienen Waggon frei öſtl. Irbr. 28.— 28.— Maunheimer Produktenbörſe. An der heutigen Börſe waren angeboten,(La Plata Provenienzen dreimonatlich ſonſtige Provenienzen gegen netto Kaſſa) in Mark, per Tonne, Cif. Rotterdam 19..204% Weizen rumän. 76/77 kg ſchwimmend 178 179 „ 79/80„ 180 181 1„ nach Muſter„ 173•178174—178 „ Ulta'9 Pud 3035 ladend 178 179 „„0 8 7 181 „ Azima 10 Pud 5 183 2 e iee, 5 „ JLa Plata Bahia Blanka 80 kg ladend 174 5„„ Ungarſaar 80 ſchwimmend 173½ 4„„ Roſaria Santa F 78 kg ſchw. 175 ½½ 5„„ ver Febr März— „ Redwinter II Dezember— „ Kanſas II 9— Roggen ruſſiſſher 9 Pud 10/15 März⸗April 143 nordd. 71/72 kg per Marz 129—132 Futtergerſte ruſſiſche 58/59 kg. März⸗April 117 5 55„ 117 Hafer ruſſiſcher 46/47„ April⸗Mai 110 0„ 4„ 11¹ „ La Plata f. a. g. 46/47.. März /April 107% z3;„ 1087 Mais„„ gelb r. t. April⸗Mai 117 „„„ t' ſchwimmend 124 Amerikaner mixed. prompt 55 Novoroſſick ſchwimmend. Waſſerſtandsnachrichten im m Pegelſtationen Datum vom Rhein; 15. 16. 12. 18. 19. 20. onſtanz 2,52 2,5 2,49„51 2,40 Waldshut 27 1,31 1,32 1,27 1,22 Hüningen!) 80 0,77 0,76 0,76 0,75 0,74 Abds. 6 Uh Kehl.I,38 1,38 1,37.88 1,35 1,33 N. 6 Uh Lauterbuegg 22,55 2,45 2,48 2,47 2,45 Abds. Maxau 13,16 3,09 3,11 3,10 3,08 8,07 Germersheim.22 2,29 2,38 2,32 2,29 Manunheim 2,04.97 95.94 1,90 1,85 Ma oneee Bingen Kaub„ Noblenz.94 1,81„68 1,63 1,54 Kölun. 194 1,69 1,58 1,43 1,34 Ruhrort 1,87 1,20 1,00 0,84 0,66 vom Neckar: Mannheim 2,21 2,16 2,13 2,11.07 2,02] V. 7 Uhr Heilbronn 9,75 0,70 0,60 0,63 06,2 0,60 V. 7 Uhr *) Weſtwind, Heiter.— 7 C. Wilterungsbeobuchtung der meteorologiſ chen S Manuheim. 2 8 8 28 2 3 2 2 2 7955 Datum Zeit 855 8 7 2 8 3 8 2 5 S5 S S 28 5 85 19. Febr. Morg. 7è760,0 4,8 ſtill 19 Mittg.“761,9 74,0 ſtill 19.„ Abds.%768,5 70,8 ſtill 20. Febr. Morg. 7,765,8.—8,8 ſtill Höchſte Temperatur deu 19 Februar + 4,5 Plefſte vom 19.20. Februar— 465 „Mnutmaßliches Wetter am 21. und 22. Februar 1909. mäßigem Froſt wird ſich das trockene und heitere, mor ſporadiſch neblige Wetter auch am Sonntag und Monkag ſetzen. Geſchüäftliches. *Wir verweiſen auf die Anzeige der Hygie Milchverſorgungsanſtalt(G 4, 16) in der Ausgabe. Die Inhaber dieſer Firma ſind: J. Geil I. heim, Albert Reinhard, Otto Dettweiler in Wintershei heſſen) und Thereſe Deginther, Geſchäftsführerin. —— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtman für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. S für Volkswirtſchoft und den übrigen redakt. Teil: Fra für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Heute gibt's warme Mondamin-ileh 0 Dieſe Speiſe, aus guter Milch und Mo in hergeſtellt, wärmt und ernährt die Kinder, Erwachſene als gute Nachſpeiſe oder angenehm leichtes Abendeſſen. Man laſſe es jedoch gut kochen 10 Minuten nach der Uhr. Geſchmortes Obſt, wie Feigen, Aepfel und Birne warmen Mondamin⸗Milchpuddings. Erprobte Mondamin⸗Rezepte auf den Paketen à 60, 30 u T. MHasch.- u. Elektro-Ingenleure, Bau-lugenſeure u. Ar EBilligstes studium, angenenmer Aute 5 5 Frorvamm fret. 6. Seite. General⸗Anzeiger. Mittagblatt.) Mannheim, den 20. Februar 1909 Bekanntmachun Zur Beskreltung der Ausgaben für Eisenbahn-Neubauten und Beschalflung von Fahrmaterial hat die Kgl. Baper. Staatsregierung ein 4% Eisenbahn-Anlehen im Nominalbetrage von Mk. 40,060,000.— unkündbar bis 1. Mai 1918 ferner zur Bestreitung von Ausgaben für Justisbaufen, dann für Postbauten, Telegraphen- und Tele- o Allgemeines Anlehen A* im Nominalbetrage von Mk. 20,000,000.— unkündbar bis 1. Mal 1918 ausgegeben. 5 Pie Anlehen bilden eine Fortsetzung der bereits bestehenden Bayerischen Staats-Eisenbahnschuld, beziehungsweise allgemeinen Staatsschuld, sind unter verfassungsmässige Gewälrlelstun“ gestellt und hievon ersteres auf die Staats- eisenbahnen, letzteres aber im allge einen auf die Staarsfonds versichert. Die Schuldverschfeibungen lauten auf den Inhaber und sind mit halbjährigen Zinsscheinen vom 1. Noyvember 1909 bis 1. Mai 1916 einschliesslich, sowie mit einem Erneuerungsscheine versehen und in Stücke von Mk. 5000.—, 2000.—, 1000.—, 500.—, und 200.— eingeteilt. Die Einlösung der Zinsscheine erfolgt: in Zayern: bei der Kgl. Hauptbank und den Kgl. Filialbanken, der Kgl. Staafs-Schulden-Tilgungs-Ver- Waltung, den Kgl. Kreiskassen und den Kgl. Rentämtern, daunn ausserhalb Bayerns und Zwar zurzeit in Frankfurt A..: bei der Direktion der Diskonto-Gesellschaft, bei dem Bankhause von Erlanger& Séhne in Zerlin: bei der Direktion der“piskonte- Gesellschaft; in Hamburg: bei der Deutschen Bank Fillale Hamburg. Die Schuldverschreibungen sind seitens der Inhaber unkündbar. Eine Kündigung der Anlehen seitens der Kgl. Bayerischen Staatsschuldentilgungs-Verwaltung findet keines- falls vor dem 1. Mai 1918 statt: nach diesem Tage richfet sich die Tilgung der Anlehen nach den Bestimmungen der hiefür massgebenden Gesetze. Die Untertertigten baben obige Aulehen von der Kgl. legen dieselben unter den nachstehenden Bedingungen zur öffentliehen Subskription Die Zeichnung findet Donnerstam, den 25. Februar l. Js. bei den untenstehend angegebenen Zeichnungsstellen während der bei jeder Stelle übliehen Geschättsstunden statt. Zelchnungsscheine können von den genannten Stellen bezogen werden. Der Zeichnungspreis ist auf 102,60 0% unter Verrechnung der Stückzinsen festgesetzt. Bel der Zeichnung ist auf Erfordern eine Kaution von 5 0% des Nennwertes in Bar oder in marktgängigen Wertpapieren zu hinterlegen. Die Zuteilung, deren Höhe dem Ermessen jeder einzelnen Zeichnungsstelle überlassen ist, erfolgt sobald als möglich nach Sehluss der Zeichnung durch schriftliche Benachrichtigung der Zeichuer. 8 Die Leichner können die ihnen zugeteilten Beträge vom 5. Märs J. Js. ab jederzeit gegen Zahlung des Preises abnehmen; sie sind jedoch verpflichtet, die Hälfte des azugefeilten Betrages am 5. Märs J. Js. und die andere Hälfte spätestens am 21. April J. Js. abzunehmen.— Zugeteilte Beträge bis einschliesslich Mk. 5000.— sind sogleich ungeteilt zu ordnen. Bayerischen Staatsregierung übernommen und auf. 55 77 5 7 U7 Bad ſger Frauenverein, Zweigverein Maunheim. Die vorgeſchriebene — Mitglieder⸗Verſammlung findet am Mittwoch, den 3. März, nachmittags 3 uhr im Saale der Kaſino⸗Geſellſchaft(R 1, 1) ſtatt. Tagesordnung: 1. Jahresbericht 1908. 2. Statuten⸗ änderung. 5 Eiwaige in der Verſammlung zur Beratung zu bringende Anträge ſind innerhalb der nächſten 8 Tage bei d m Beirat des Geſamtporſtandes, Herrn Oberamtmann a. D. Eckhard, (Viktoriaſtr. 26) anzumel en. Um zahlreiche Teilnahme an der Verſammlung wird ergebenſt gebeten. 6102 Mannheim, den Februar 1909. Die Vorſitzende des Geſamtworſtandes. 12. 0 1 77 8 82 7 Verein füt Feuerbeſtattung Mannheim⸗Ludwigshafen E. V. wuete biesſähuige IUrdenkiche Mitglieder⸗Verſammlung fudet Montag, den 22. März ds., abends ½9 uhr im oberen Saal der Centralhalle& 2, 16 ftatt. Die Tagesordnung derſelben lautet: 1. Er altung des Jahresberichts. 8 2. Entſaſtung des Vorſtandes und des Verwaltungsrates. 3. Neuwahl ür ein ausſcheſdendes Vorſtands nitglied und 4. Verwaltungsrats itglieder. 8 2 4. Veramug und Beſchlußlaſſung über etwaige Anträge, ſoſern ſolche bis längſtens 14. März bei dein Vorſtand eingereicht werden. Wir bitten um zahlreiches Erſcheinen unſerer Mitglieder. Maunheim, den 20. Februar 1909. 6103 Der Vorſtand. Katholiſche Gemeinde. Jeſuitenkirche. Sanstag, 20. Februar 1909. an Beichtgelegenheit. 6 Uhr Salve. Sonniag, den 21. Februar 1909 Faſtnachts⸗Sountag. 6 Uer Frühmeſſe. 7 Uhr hl. Jieſſe. 8 Unr Militärgottesdienſt mit Faſten⸗ hirtenbrief,. Halb 10 Uhr Faſtenhirtenbrief und Amt. 11 Ühr bl Meſſe mit Faſtenhirteneriet.—3 Uhr erſte ſakra nentale Betſtunde mit Segen.—4 Uhr zweite ſakramemale Betſtunde mit Segen. Montag, 22. Februar 1909. ¼10 Uhr Amt mit Segen, nach⸗ mittags von—3 Uhr erſſe ſakramentale Betſtunde,—4 Uhgr zweite ſakramentale Betſtunde. Dienstag, 23. Februar 1909. ½10 Uer Amt mit Segen, 2 bis 8 Uhr erſte und—4 Uur zwelte ſakta nentale Betſlunde it Segen. Verlobungs⸗Hnzeigen llekert ſchnell uud billig r.. aas ſche Rnehdruckerei S. m. b. 5. 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Zeiechnungsstellen in Mannheim Pfalzische Bank.— Rheinische bank.— Plälzische Bank. Professop Uyderfähr. Roman von Georg Wasner. (Nachdruck verboten.) (Fortſetzung). Viertes Kapitel. Moſchlo in Hemdärmeln, eine große blaue Schürze umge⸗ bunden, arbeitete im Schweiße ſeines Angeſichts im Atelier Un⸗ verfährs. Der Profeſſor war bald nach neun Uhr ausgegangen, das galt es zu benutzen. Emſig tauchte er den um die langſtielige Scheuerbürſte gewickelten Hader in den Kücheneimer, der mit Waſſer gefüllt in der Mite des Raumes ſtand, fuhr aufwiſchend auf der Diele hin und her und dachte dabei an ſeinen Herrn. Wie geſtern abend, ſo hatte der auch heute früh nicht viel geſpro⸗ chen, und auch ſein Geſichtsausdruck hatte ſich über Nacht nicht geändert. Es war alſo nicht eine momentane Verſtimmung ge⸗ weſen, in der er angekommen. Aber was es woh ſein könnte, das vermochte er ſich nicht zu ſagen, und vergebens ſuchte er nach einem Grunde für die Gleichgültigkeit, mit der Unverfähr die Nachricht von der Rückkehr Fritz' aufgenommen hatte. Nach⸗ dem er eine Weile ſich damit beſchäftigt, ſchickte er ſeinen Sohn, einen vierzehnjährigen Jungen, nach dem Prellwitzſchen Hauſe, um dort mitteilen zu laſſen, der Profeſſor ſei heimgekehrt. Wenn ihm etwas Unangenehmes im Kopfe herumging, dann war es ja ſchließlich verſtändlich, daß die bloße Meldung nicht viel Wirk⸗ ung ausgeübt hatte, aber wenn er Fritz erſt ſehen würde Moſchko lächelte und ging befriedigt von neuem an die Arbeit. Ungemütlich genug ſchaute das Atelier aus. Die Bilder waren bis auf ein paar feſtgenagelte Skizen abgenommen und lehnten umgekehrt an den Wänden, in der Nähe des breiten Fen⸗ ſters waren die Staffeleien und Ständer zuſammengeſchoben, der große Teppich lag aufgerollt vor ihnen, am Boden vor dem Sioyfſa ſtand noch von geſtern abend die leere Handtaſche und auf dem Tiſch davor geöffnet der noch halbvolle Koffer, aus dem allerlei herausgeriſſen und ringsum verſtreut war. Dazu kam der fade Geruch, der lange nicht benutzten Räumen anzuhaften pflegt, vermiſcht mit dem des verdunſteten Waſſers. Endlich war Moſchko mit dem Aufwiſchen fertig, lehnte die Scheuerbürſte an den Eimerrand, zog aus dem Bruſtlatz ſeiner Schürze das rote Taſchentuch und trocknete ſich den Schweiß von der Stirn. Er war damit noch beſchäftigt, als ſich die Tür zum Korridor öffnete. DSs war Unverfähr. Er blieb, den grünen Jägerhut mit der Spielhahnfeder auf dem Kopfe, am Eingang ſtehen „Noch nicht fertig?“ zugeteilten Stücke muss an derselben Stelle efolgen, welche die Zeichnung angenommen hat. Nürnberg, München, Berlin, Franklurt a.., im Februar 1909. Vereinsbank Nürnberg. Anton Kohn. Zank für Handel und Industrie. Deutsche Bank. Direction der Disconto-Gesellschaft. Dresdner Bank. von Erlanger& Söhne. Fillale der Dresdner Bank in Mannheim.— Creditbank. Ludwigshafen aà. Rh.: Kgl. Filial- 1, Syszlalis 82⁴46 Sohut zmarke. 20(neben Landauer) Q 1, 20 tin für Haarentfernung Fremden- Iimmer in verschiedenen Holz- arten, zurückgesetzt, „Kronen-Garn“ ist das beste Nähgarn für schnelllaufende Maschinen 5915 3 2666 au Maben 561 aäusserst 7 5 4 S. Wronker& Co. U 5, 4, Landes. Mannheim. Gut erhaltener Kinder⸗ wagen, ſowie 3flamm. Gas⸗ herd zu verkaufen. Näheres Bäckerladen S 2, 22 „Doch, Herr Direktor“ Haſtig ſchob Moſchko das Tuch wieder zurück, griff nach Eimer und Bürſte und ging auf das Nebenzimmer zu. „Fortzulaufen brauchen Sie nicht.“ „Ich bin ja fertig.“ Unverfähr ſchloß die Tür hinter ſich, kam näher, warf den Hut auf die Chaiſelongue und trat dann ans Fenſter, als Moſchko, ſchon wieder zurückkehrte, um Koffer und Taſche zu holen. „Wenn ich's nur gewußt hätte, daß der Herr Direktor ſchon kommen. Aber bloß das Telegramm geſtern abend, und da mußt' ich auch gleich auf den Bahnhof.. ſagte er dabei und griff nach den Sachen. „Gewiß, gewiß.“ „Ich meint' es ja nur im Intereſſe des Herrn Direktor.“ „Verſtehe ſchon“. Der Profeſſor wandte ſich um und wollte den Vorhang herunterziehen, um das Fenſter zu öffnen. Doch der ſperrte ſich. Da riß er ihn mit einem unmutigen:„Zum Donnerwetter, runter mit dem Lappen“, ab, ließ ihn zu Boden fallen und trat über den Teppich hinweg in das Innere des Ateliers und begann auf und ab zu gehen. Als Moſchto den angerichteten Schaden ſah, kniff er die Lippen zuſammen, ſagte aber nichts, ſondern bückte ſich und ver⸗ ſuchte die Ringe gerade zu biegen. Endlich ſagte Unverfähr:„Ich war alſo in der Ausſtellung.“ Sofort unterbrach der andere ſeine Arbeit und ſah ihn an. „Ja, Herr Direktor, und?“ „Was und? Ihnen leuchtet's ja ordentlich aus den ſien, Moſchko ließ den Kopf ſinken„Er kann doch auch was,“ murmelte er dabei „Wenigſtens iſt er fleißig geweſen.“ „Ja, ja, das auch.“ Es wurde ſtill im Atelier. Unberfähr ging wieder, und Moſchko beendete ſeine Tätigkeit am Fenſter, knüpfte zuletzt die Schnur und fing dann an, den Teppich aufzurollen. Aber ſo un⸗ zufrieden er kurz vorher mit ſeinem Herrn geweſen, jetzt war er's nicht mehr. Mochte der auch noch ſy abweiſend geſprochen haben, das Donnerwetter, das er für Fritz und in zweiter Linie für ſich gefürchtet hatte, würde nicht niedergehen. Davon war er überzeugt und gleichzeitig hiermit auch davon, daß es nicht noch einen ſo prächtigen Mann gab, wie es ſein Direktor war. Aber er triumphierte zu früh, denn nach einer Weile ſagte Unverfähr:„Als er aus München zurückkam, war ſchon manches, was mir nicht gefiel. Ich glaubte aber, er würde ſich wieder finden. Und jetzt... Ich hätt's mir ja denken können.“ Es iſt doch auch viel vom Herrn Direktor drin“, murmelte der ſofort wieder kleinmütig gewordene Moſchko.„Die ganze Kompoſition und die Sorgfalt, nichts unweſentlich, nichts neben⸗ ſächlich, alles mit gleicher Liebe gemalt. Das hat er doch nicht! ———— S—————————— in München gelernt und nicht in Paris.“ Das murmelte er, war ſich dabei bewußt, nicht die Wahrheit zu ſagen, genierte ſich deshalb, und weil ihm der müde Ton, in dem der Profeſſor ge⸗ ſprochen und den er an ihm gar nicht kannte, rührte, fuhr er mit einem Seufzer fort:„Ich hab's mir ſchon gedacht, daß der Herr Direktor nicht zufrieden ſein werden. Bei der Mänade hätt er auch wirklich was Dunkles in den Vordergrund ſtellen können.“ „Wir haben's ſo gemacht. Grund genug für die jungen Herrn, es nicht zu tun“ „Syp iſt es doch nicht.“ Er wird nicht anders ſein wie die andern auch. Wieder ſchwieg Unverfähr. Aber wie niederdrückend auch die Ueber⸗ raſchung geweſen, die ihm Fritz mit ſeinen Bildern bereitet hatte, es war doch nicht nur dieſes, woran er jetzt dachte. Und aus ſeinem Sinnen heraus fragte er nach einer Weile:„Wie ſieht er er denn aus?“ „Stattlicher iſt er geworden, hübſcher.“ „Stattlicher, hübſcher.“ Unverfähr zuckte mit den Schultern. „Sie muß man fragen... Gleich darauf ſettze er aber doch hinzu:„Und hat Erfolg, wie mir der Diener draußen geſagt hat?“ „Jawohl, jetzt ja....“ Moſchko, der gerade dabei war, den Teppich zurecht zuziehen, antwortete ſtoßweiſe:„Zuerſt war's ja.. war's ja nichts. Aber dann erſchienen.. erſchienen in beiden Blättern ganz gute Kritiken. Und als gar der Herr Großherzog kam „Ich weiß.“ „Dann gehen ſie jetzt hin.“ „Und tun alle wie verrückt?!“ „Aber Herr Direktor.“ Moſchko richtete ſich auf. „Etwa nicht?“ „Es iſt doch unſer Herr Fritz.“ Wieder zuckte Unverfähr mit den Schultern, und wieder trat eine Pauſe im Geſpräch ein. Die war noch nicht vorüber— Moſchko batte inzwiſchen die Chaiſelongue mit ihrem Kelim be⸗ deckt, über den Tiſch das alte Meßgewand gebreitet. Herum⸗ liegendes fortgetragen und war nun ſchon dabei, die Bilder an ihre Plätze zu hängen— als plötzlich die Korridortür aufgeriſſen wurde und Fritz in der Oeffnung erſchien. Er eilte, ohne den Hut abzunehmen und ohne die Tür zu ſchließen, mit den Worten auf Unverfähr zu:„Wahrhaftig, da iſt er! Guten Tag, Heini. du alter Kerl, du!“ Und als der nicht gleich antwortete, faßte er ihn bei beiden Armen und ſchüttelte ihn:„Sag doch was, ich freu mich ja rieſig!“ (Fortſetzung folgt.) ———— —̃—Uœ— eee—— SA 3 2 —1— 53 0 3 8 2 8 8* 3 88 83 2 52 2 5385 S„ 2 3 8 5 8—— ˖—— 2 2 3 22 2 S—— 2 5 2 3 2 5 8 2 2 85 2 8 85 80 15 5 8 1 — 38 2 4* 2 3* 2 2 83 l¹b n gehvae — 2 283———— O ud 890 bu — 23 3 H A„5 8 33 ee e e banf n hd 2 2— 2 2 2.— agn ogf u v4a 3u 22 2 22 8 3 8 8 8 5059 1fu46 30188 See daeed 4 12 2 9 2 2 8— 2 919 f 4 9012 100 28 vald 3 E2 2— 8 2 2 55 5= 2— 2 32 Suenec dagv 255 1 inv ou z1f. vI Fu a uur zubc utt misgun f 8„ 2 2 S 88 R 2 2 8 8 23 28 2 e e 75 niagunvi ut zrodazsg 81 475 8 8 22 u aeg gende uen ae Vö! ee eee vun 22„5„ 2 88 8 35553 2 2 2 8 2 2 ee zus mn a ee aien n me 132 2 2 2 83 5—* 8 2 32 zuſe mn 36 gasa zpnſos NU ög vohuuvſß uz Szdufs 5 ausgchlusgat X Jan 2% 8 8 8 23 3 53 2 8 83 8 2 28 3 22 biem aht cou nauu e e e une elnane ac130 tassefu — 2 3 8 23 S 5 32 ge8 55 32 3 85 6 J408 naßfusfefe udbeß 8 2 3535555 2 8 5 2— 1* 8 5 02ů 2 8 19% er mi⸗ ba—— 41 222 8— 2 O 2 8 2 8 2 2 5—— 8 8 2— 22 2 8 Bungnize aan 6 sbonim 106 885 1 eenee — 8122 5 3* 29 d, en u ert Je e ee gie gne O 8 238 2 2 22 8 8 8— 2— 2 zusagn! 6 ohupad d un anees nn 1181v29 88 uagadunoc napizach nezhohl, a utag 8—— 22 82 S 8 5—— 2= 128 Pivon uga g1 anv zece neils Udngs 5 141L cF a9 ⸗uupſch holsbeuv uts 88 2 9 8 2— 28 2 2 a* 5 1 utt peat“ gun usgen udc uonezuaſſ Amu uld%e oenbumozg24195 4 8 2 2 2 2 2— 8 S 50 n1400 52917 Inl 31fi0 gaelusev zuah Jacssso udg uag oaG⸗ 284a1bogs 75— 8— 22 2„0nsg28 1 zul jdihtaie Jouſe u ut n j N 1 2 8⸗ 24105 8 S 32 2 8 S S 2 eun gelea gedog delea a ruu gaic zymde 48 8 n 8— 2 2 38——5—— 8 ihaemmoc 310 8 aizeuigz 910 800 gun usbvarß, euvnfg henc zübge 310 Jn1 1og gungg 238 2 2 W S S35 i1% g50 al 08 f 0 e ee 15 usg18; 2 22 2 3 8* 28 D 8 8 5 755 2 2 2 21 Dol geehs 5200 E eiheeeen e e dogungz us: nonn 2— 2— 8 8 22 2 2 2* 2 3 28 ug uadg uscpiiggu 5 15 llviagzun 111 J Fes, 53 289 2 8— S 5 5—— S 2 2 2 zun Asqusigag usg u qudd ne davfogtogz nogtaat nailſzwies Griet ecene agol zꝙn en — 34 4. 4 2 S2 3 8— 2— 7—— Tagvatoh odalg e c5id ia ang 8 8..2 s— ug caet uaffudagnss och unf 510 4325 a ues zunnensgz dains ind nob 8 150 3 2— 14 1 ians ocpivvse 10 gg6 5 Jae Nögsrdasgin 3 8 Sve oa sonn und Werktags 8 0 8 8 8 1925 15— 55 55— 8 210 ur ee ee n 8 0 e u; 0e 05 Sbohhmaaa ununterbro 8 2 1 2 Pinjvoß zaufs iaic 0 vaſt zeuse 3108 Aecngectes ˖ Dugaeuuoc chen bis 7——— gun znnla 2 B u n in m! 18 Bunagſpaue zult dd Aeieeburg1 10 1 Kneß u dub 0 uocg abends geöff— 8 usqnellagf negungegroluf 11 g% na⸗ Odie an⸗ add dnug it aagſeg Abreincieg 0 40 40 dg Mgie01 4 E net. 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Feb 12 Telephon 3279 Preisliſteüber Syphons, Vrauſelimonaden alkoholfreie Getränke graſſs. SSdà3 ³ ³ ͤ · Gebr. Schäfer erfreut jede Hausfrau. t: Kerremnstarkewaàasche IZ- S Alkoholfreies Erfriſchungsgetr -Verkauf H4 e aruüne Rabattnmarken. 2 — E= — 5 — 5 2 8500 5 — 8 f dermann 1 4. 65 25 Flashen zu.50 Mk. 1 Je sind die besten gegen Husten nhaber: Wilhelm Wörner und Heiserkeit. B Haushaltungs-Wäsche gewaschen Dampfwascherei„L Man verlange Preisliste. — 8 3 81 2 — 2 2 2 8 8 — 2 4 85 E * U 1, 24. Vvom Guten das Beste für Spesialit Ehrbars Eibisch — 2 + S 2 N S 2 —2 83 — 7 e S— S 20 ——— —* SA 2 S 2 2 S 2 ——— 5 3* 3 8 2* 338— „ 9 3 85 „ Deta 8230 Rineralwasserfabrik mit elektrise „Mittagblatt.) General⸗Anzeiger. 8. 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Während einer Weideperiode iſt im geſamten pro Tag und Fohlen eine Heurgtion von g leg und eine ebenſo große Ration Hafer zu verfüttern, wobei es jedoch der Fohlen⸗ weideverwaltung überlaſſen bleibt, 1kg Hafer durch Kleie, Melaſſe oder andere geeignete Futtermittel zu erſetzen und die für ein Fohlen feſtgeſetzte Geſamtration je nach den Witterungs⸗ und Weideverhältniſſen zu verabreichen. Fohlen oder Pferde, welche nach dem Wunſche ihres Beſitzers keine Haferration erhalten ſollen, dürfen nicht aufgenom⸗ men werden. 5 5. Die Weide iſt in gutem Zuſtand zu erhalten und nament⸗ lich hinreichend gzu düngen. Cebenſo iſt für einen ordnungs⸗ mäßigen zuverläſſigen gewiſſenhaft Sorge zu tragen. Auf 1. März jeden Jahres iſt dem Großh. Miniſterium des Innern durch Vermittelung des Großh. Bezirkgamts über die Höhe der für die Sommer⸗ und Winterweide in Ausſicht genommenen Weidetaxen unter Anſchluß der der Berechnung zu Grunde gelegten Materialien Anzeige zu erſtatten. Das Miniſterium behält ſich vor, die Bewilligung der Subvention an die Bedingung zu kuüpfen, daß die Weide⸗ laxe eine entſprechende Ermäßigung erfahre. 125 Während der Verabreichung der Haferration müſſen die Fohlen angebunden ſein. 8. Auf 1. Jult und auf 1. November feden Jahres iſt dem Miniſterium durch Vermittelung des Großh. Bezirksamts mit dem Antrag auf Ausbezahlung der Subvention ein eingehender Bericht über die Beſchickung der Winter⸗ bezw. Sommerweide(Zahl, Alter, Raſſe, Herkunft und genaue Abſtammung der Fohlen] über den Erfolg des Weideganges für die einzelnen Tiere und über die Betriebsergebniſſe vorzulegen. In dieſem Bericht iſt, wenn immer möglich, das Gewicht der Fohlen beim Auftrieb auf die Weide und beim Abgang anzugeben. Auch iſt ein Nachweis über die verbrauchte Fourage an⸗ zuſchließen. Hiervon geben wir den beteiligten Kreiſen des Bezirks Kenntnis. Mannheim, 16. Februar 1909. Großh. Bezirksamt: Dr. Elemm. Bekanntmachung. Die Bekämpfung der Faſtnachts⸗ ausſchreitungen betreſſend. No. 15 163 P. Im Hinblick auf die im vergangenen Jahre mit dem Maslenverbot gemachten günſtigen Erfahrungen ſehen wir uns veranlaßt, zum Schutze des Publikums ſowie zur Aufrechterhaltung der öfſentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit auch für Faſtnacht 1909 folgende Anordnung zu kreffen: 2] Gemäß 88 30 und 59 Pol.⸗Str.⸗G.⸗B. wird hiermit für Faſtnachtſonntag,⸗Montag und Dienstag, das Tragen von Geſichtslarven auf öffentlichen Straßen und Plätzen der Stadt Mannheim allgemein ohne Unterſchied des Alters verboten; d] verboten iſt ferner, das Geſicht bis zur Unkennklichkeit zu bemalen oder zu vermummen; c) die vorſtehenden Verbote finden auf ſolche Umzüge der Karnevalgeſellſchaften, die polizeibehördlich genehmigt 5 erſt dann Auwendung, wenn ſich dieſelben aufgelöſt aben. Bei dieſer Gelegenheit machen wir noch auf die ſolgen⸗ den Vorſchriften, Anordnungen nud Verbote beſonders auf⸗ merkfam: 1. Oeffentliche Auſzüge bedürfen der vorherigen Erlaubnis der Polizeibehörde. 2. Maskenbettel auf den Straßen, in den Wirtſchaften und 3 Kaufläden wird mit Haft beſtraft. Beläſtigungen der Paſſanten, insbeſondere der Frauens⸗ perſonen haben zu unterbleiben. Der Gebrauch ſoge⸗ nannter Federwedel wird hiermit unterſagt. 4. Das Confettiwerfen, ſowie das Werſen von Knallerbſen auf öffentlichen Straßen und Plätzen, ſowie in Wirt⸗ ſchaften iſt verboten. B. Unanſtändige und betrunkene Masken werden von Straßen und öffentlichen Plätzen unnachſichtlich entfernt werden. 9. Es iſt verboten, die Quer⸗ und Stromleitungsdrähte der elektriſchen Straßenbahn mit Papierſchlangen und der⸗ tleichen Gegenſtänden zu behängen. Zuwiderhandlungen gegen die vorſtehenden Beſtim⸗ mungen werden nach den einſchlägigen 8s des Reichsſtraf⸗ geſetzbuches, des Polizeiſtrafgeſetzbuches und der Straßen⸗ für die Stadt Mannheim geahndet werden. ie Polizeimannſchaft und Gendarmerie iſt beauftragt, Zu⸗ widerhandelnde nicht nur anzuzeigen, ſondern auch zur Wache und nötigenfalls in den Notarreſt zu verbrintzen. Dabei verweiſen wir mit ganz beſonderem Nachdruck auf die ſtrafrechtlichen Folgen eines Widerſtandes, der mit Ge⸗ fängnis bis zu 2 Jahren bedroht iſt. Man 55 Im, den 3. Februar 1909. Großh. Bezirksamt— Polizeidirektion: Dr. Korn. Konkurg-Verfahren. No. 1952. Ueber das Ver⸗ mögen des Friedrich Hart⸗ meyer, Architekt in Mann⸗ heim, wurde heute nachmit⸗ tag ½6 Uhr das Konkurs⸗ verfahren eröffnet. Zum Konkursverwalter iſt ernannt: Rechtsanwalt Dr. Löb in Mannheim. Konkursforderungen ſind bis zum 15. März 1909 bei dem Gerichte anzumelden. Zugleich wurde zur Be⸗ ſchlußfaſſung über die Wahl eines definitiven Verwal⸗ ters, über die Beſtellung ei⸗ nes Gläubigerausſchuſſes und eintretenden Falles über die tn 8 132 der Konkursord⸗ nung bezeichneten Gegen⸗ ſtände auf Freitag, den 19. März 1909, vormittags 11 Uhr ſowie zur Prüfung der an⸗ gemeldeten Forderungen auf Freitag, den 2. April 1909, vormittags 11 Uhr vor dem Gr. Amtsgerichte Abt. 18, 1. Obergeſchoß, Saal C, No. 113, Termin anbe⸗ raumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe ge⸗ hörige Sache im Befitz haben oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgege⸗ ben, nichts an den Gemein⸗ ſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Ver⸗ pflichtung auferlegt, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache abgeſon⸗ derte Befriedigung in An⸗ ſpruch nehmen, dem Konkurs⸗ verwalter bis zum 15. März 1909 Anzeige zu machen. Mannheim, 16. Febr. 1909. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts Abt. XIII: Beſſerer. Konkurs⸗Jerfahren No, 1492. Das Konkurs⸗ verfahren über das Ver⸗ mögen des Badeauſtalts⸗ beſitzers Leopold Sänger hier wurde nach Abhaltung des Schlußtermins aufgehoben. Mannheim, 15. Febr. 1909. Der Gerichtsſchreiber Großh. Amtsgerichts V: Ewal d. Bekaunkmachung. Nr. 3624 V. Die Firma Syndikatfreie Kohlenvereini⸗ gung G. m. b. H. in Mann⸗ heim beabſichtigt auf ihrem im Induſtriehafengebiet an der Lagerſtraße gelegenen Gelände eine Brikettfabrik mit Kohlenſeparation ſowie eine Siloankage und ein Anthracit⸗ bezw. Koksbrech⸗ werk zu errichlen und zu be⸗ treiben. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis mit der Aufforderung, etwaige Ein⸗ wendungen bei dem Bezirks⸗ amte oder dem Stadtrat hier binnen 14 Tagen vom Ab⸗ lauf des Tages an vorzu⸗ bringen, an welchem das dieſe Bekanntmachung ent⸗ haltende Amts⸗Verklndig⸗ ungsblatt ausgegeben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln be⸗ ruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. 434 Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Einſprachsfriſt auf den Kanz⸗ leien des Bezirksamts und des Stadtrats hier zur Ein⸗ ſicht offen. Maunheim, 16. Febr. 1909, Gr. Bezirksamt V: Stehberger. Hekaunkmathung. Die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe be⸗ treffend. Nr. 3748 IV. Aufgrund der 88 41 a, 105 b und e der Ge⸗ werbeordnung wird angeord⸗ net, daß am Faſtnachtſonntag den 21. ds. Mts. mit Rückſicht auf den zu erwartenden ſtar⸗ ken Fremdenverkehr in hie⸗ ſiger Stadt die offenen Ver⸗ kaufsſtellen 436 a, der Fleiſcher u. Wurſtler, b. der Händler mit Karne⸗ valſachen, c. der Konfitüren⸗, Zucker⸗ und Chokoladengeſchäfte, d. der Zigarrenhändler, auch in der Zeit von 1 bis 7 Uhr nachmittags geöfſnet ſein dürfen. Mannheim, 17. Febr. 1908. Großh. Bezirksamt Abt. IV: Dr. Bechtold. Heſtentliche Zuſtellung einer Klage Nr. 1339. Die Stadtge⸗ meinde Mannheim, Prozeß⸗ bevollmächtigter: Rechtsan⸗ walt Dr. Stern in Mann⸗ heim, klagt gegen den ledi⸗ gen Fuhrmann Johann Frey, früher zu Mannheim, jetzt unbekaunnten Aufent⸗ halts, auf Grund der Be⸗ hauptung, daß der Beklagte 43 Tage lang im hieſigen all⸗ gemeinen rankenhaus zu der vereinbarten Vergütung von täglich.50 M. verpflegt worden ſei, mit dem Antrage auf vorläufig vollſtreckbare Verurteilung zur Zahlung von 107.50 Mk. nebſt 4 0% Zinſen von Klagezuſtellung an ſowie zur Tragung der Koſten, einſchließlich jener des vorangegangenen Arreſt⸗ verfahrens und Arreſtvoll⸗ zugs. Die Klägerin ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts⸗ ſtreits vor das Großherzogl. Amtsgericht zu Mannheim auf Mittwoch, 7. April 1909, vormittags 9 Uhr. (2. Stock, Zimmer Nr. 111.) Zum Zwecke der öfſent⸗ lichen Zuſtellung wird dieſer Auszug der Klage bekannt gemacht. Mannheim, 19. Jebr. 1909. Fleck, Gerichtsſchreiber des Großh. Amtsgerichts 3. Cadung. Nr. 1117. Hermann Karch, geboren am 9. April 1884 in Feudenheim, verheir., Gipfer, zuletzt in Feudenheim wohn⸗ haft, z. Zt. unbekannten Auf⸗ enthalts, wird beſchuldigt, daß er als beurlaubter Re⸗ ſerviſt ohne Erlaubnis aus⸗ gewandert iſt. Uebertretung gegen§ 360 Ziff. 3.⸗St.⸗G.⸗ B. Derſelbe wird auf An⸗ ordnung des Großh. Amts⸗ gerichts, Abt. 11, hierſelbſt auf: Montag, den 10. Mai 1909, vormittags ½9 Uhr vor das Gr. Schöffengericht hier, 1. Stock, Saal 1, zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentſchuldigtem Aus⸗ bleiben wird derſelbe auf Grund der nach§8 472 Abf. 2 u. 3 Str.⸗Pr.⸗Ord. von dem Kgl.Bezirkskommando Maun⸗ heim ausgeſtellten Erklärung vom 26. Jannar 1909 verur⸗ teilt werden. 995 Mannheim, 8. Jebr. 1909. Der Gerichtsſchreiber Gr. Amtsgerichts Abt. k: Schönith. Bekauntmachung. Herrenloſe Hunde belr, Eingefangen und bei Knob⸗ loch hier, Q 4, 16 unterge⸗ bracht eine herreuloſe Hün⸗ din: Boxer, 6 Monat alt, Weibchen, gelb mit weißer Bruſt. Zugel. und bei E. Kraus, Ludwigshafen a. Rh., Wit⸗ telsbachſtr. 74 3. St. unter⸗ ebracht ein herrenloſer und: Foxterrier, männlich, weiß m. ſchwarzen Abzeichen am Kopf, 425 Mannheim, 16. Febr. 1909. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion. Zwangs⸗Berſteigerung. No. 1900, Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Mannheim belegene, im Grundbuche von Mannheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerkes auf den Namen des Inlius Hein, Mechaniker hier und deſſen Ehefrau Maria Margareta geborene Reibold hier einge⸗ tragene, nachſtehend beſchrie⸗ benen Grundſtck am Samstag, den 17. April 1909, vormittags 9½ Uhr durch das unterzeichnete No⸗ tariat in deſſen Dienſträumen B 4, 3 in Mannheim ver⸗ ſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 12. Januar 1909 in das 55 eingetragen wor⸗ en, Die Einſicht der Mitteilun⸗ gen des Grundbuchamts, ſo⸗ wie der übrigen das Grund⸗ ſtück Letreffenden Nachwei⸗ ſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Anfforde⸗ rung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerks aus dem Grundbuch nicht erſicht⸗ lich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Ab⸗ gabe von Geboten anzumel⸗ den und, wenn der Gläu⸗ biger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des ge⸗ ringſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Vertei⸗ lung des Verſteigerungs⸗ erlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegen⸗ ſtehendes Recht haben, wer⸗ den aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Ver⸗ ſteigerungserlbs an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſtei⸗ gernden Grundſtückes: Grundbuch von Mannheim, Band 239 Heft 15 Beſtands⸗ verzeichnis J. Lgb.⸗Nr. 4986, Flächeninhalt 9 a 66 qm, Hofraite, kleine Merzelſtraße No. 8. Hlerauf ſteht ein im Umbau befind⸗ liches, dreiſtöckiges, vorderes Wohnhaus mit Durchfahrt und Gaupen, ein dreiſtöckiger Seitenbau rechts und Mauer⸗ ſeile zu einem Qnerbau, teilweiſe auf Stockhöhe er⸗ ſtellt geſchätzt u 44 600 Mark. Mannheim, 11. Febr. 1909. Gr. Nolariat 111 als Vollſtreckungsgericht: . Oppenheimer. Verantwortlicher Redakteur: Fri Joos.— Druck und Verlag Dr. H. Haas'ſche Druckerei, G. m. B. Mannheim, den 20. Februar 1909. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Oeutſcher Reichstag. 211. Sitzung, Freitag, 19. Februar. Die Tiſche des Bundesrats ſind leer. Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 2 Uhr. Das Koalitionsrecht der ländlichen Arbeiter. Die Beratung des Antrages der Sozialdemo⸗ raten, betreffend die reichsgeſetzliche Regelung der Rechtsver⸗ hältniſſe des Geſindes und der ländlichen Arbeiter(Beſeitigung der Geſindeordnung und Gewährung des Koalitionsrechts) wird fort⸗ geſabt Die Beratung hat an zwei früheren Schwerinstagen ſtatt⸗ gefunden. 1—4 1II1 Abg. Arendt⸗Labiau(Konſ.): Herr Gothein behauptet, die ländlichen Arbeitgeber behandeln bie Arbeiter ſchlecht, löhnen ſie ſchlecht und geben ihnen ſchlechte Wohnungen. Was die ſchlechte Behandlung anlangt, die gibt es ia gar nicht.(Lebhafte Zuſtimmung rechts. Heiterkeit.) Wir müſſen leider oft genug fünf gerade gehen laſſen. Es gehört eine Engelsgeduld dazu, dräußen fertig zu werden. Es iſt leider dahin gekommen, daß kein Bauernſohn mehr die väterliche Wirtſchaft übernehmen will, keine Bauerntochter einen Land⸗ wirt heiraten will. Sie nimmt lieber einen kleinen Beam⸗ ten oder, wenn ſie noch eine gute Mitgift aus alter Zeit hat, ſo heiratet ſie lieber einen Herrn Lehrer. Der Bauernſohn will nicht der Knecht des Knechtes und ſeine Schweſter nicht die Magd der Magd ſein. Die Leute auf dem Lande wollen durchaus nicht mehr arbeiten. Die Großſtadt hat ſie verblendet. Der Aſphalt, r die Kneipen und der Klimbim alles das amüſiert ſie mehr. Zu hauſe bleiben in der Heimat, das paßt ihnen nicht mehr. So liegt die Sache mit der ſchlechten Be⸗ handlung. Und wie ſteht es mit den ſlechken Löhnen!? In der Stadt gibt es allerdings mehr bares Geld. Aber auf dem Lande kriegen die Leute alles geliefert, was im Katechismus ſteht(Große Heiterkeit.), mit Ausnahme der Schuhe und Strümpfe. Der höhere Barlohn in der Stadt verblendet die Leute, aber ſie wiſſen nicht, daß das Geld rund iſt und auch ausgegeben wird, und die Sonn⸗ und Feiertage gehen ab. Nundie ſchlechten Wohnungenl Ja, im Villenſtil haben wir keine Wohnungen.(Heiterkeit.) Das wollen die Leute auch gar nicht haben. Mir iſt da ein Präzedenzfall bekannt. Da iſt ein Normalhaus für zwei Familien gebaut worden, damit die Familien geſonderte Eingänge und keine Differenzen haben. Das Haus hat drei Stuben und oben auch ein Kabinett. Außer⸗ dem einen Keller, eine Rauchkammer und einen großen Boden. Ich war neugierig und wollte es mir einmal anſehen. Da finde ich in dem einen Zimmer zwei Mutterſchafe mit kleinen Lämmern drin.(Große Heiterkeit.) Auf meine Frage ſagte mir die Frau: Ach Gott, das iſt mir ſo bequem, wenn ich die Tiere bei mir habe und dann verbreiten auch die Schäf⸗ chen ein bißchen Wärme und geben eine warme Stube. Eines ſchickt ſich eben nicht für alle. Aber in der Stadt? Die Familien wohnen unten im Keller, da ſcheint nicht Sonne noch Mond hinein und iſt im Winter furchtbar kalt und feucht. Oder ſie wohnen fünf Treppen und da iſt es auf der Sonnenſeite auch nicht gerade angenehm zu wohnen. Hauptfſächlich aber wohnt die Familie nur in der Küche und die anderen Räume ſind ver⸗ mietet. Da hauſen zwar nicht Schweine oder Schafe drinnen, aber Schlaf burſchen Ba Geſchlechts.(Stür⸗ miſche Heiterkeit.) In der Stadt kann eiſerne Diſziplin gehalten werden. Erfüllt hier einer ſeine Pflicht nicht, ſo ſagt man ihm, hier haben ſie ihre Karte und er bekommt keinen Lohn mehr bezahlt. Streikt aber auf dem Lande einer, dann ſitzt er in ſeiner Wohnung und hat die Emolumente voraus und ſchon be⸗ zogen. Da ſagt man ihm zwar Adien, aber er bleibt in ſeiner Stube ſitzen und kommt nicht heraus.(Große Heiterkeit.) Der Antrag bezweckt nur den Zukunftsſtaat. Wer ein bißchen in der Geſchichte bewandert iſt— und das ſind wir doch alle hier (Große Heiterkeit.),— der weiß, daß es im römiſchen Staate geheißen hat: ivus Romanus sum, panem et eir- densem(Heiterkeit.) dafür hat der Staat zu ſorgen, die Ar⸗ beit ſchenken wir dir. So iſt es ähnlich hier bei uns. Die Leute wollen ſich amüſieren. Der römiſche Staat machte kurzen Prozeß, er ſagte: Na ſchön, treibt euch im Zirkus herum!(Stürmiſche, anhaltende Heiterkeit.) Ueber dieſe Veranſtaltungen im römiſchen aat wächſt heute ja, wie Sie alle wiſſen, ſchon wieder Gras. Feſterkeit Die Römer machten kurzen Prozeß, ſie fielen ein nach Afrika, holten die Sklaven und beſtellten damit ihre Lände⸗ reien, oder ſie ſuchten ſich Kriegsgefangene hier im Norden und ſo ähnlich.(Stürmiſche Heiterkeit.) Das — guten Arbeitern mein Lebtag gehabt. Ich habe ſeit 1862 auf eige⸗ nen Füßen geſtanden auf einem kleinen Grundſtück, und die Arbei⸗ ter find meine Freunde geweſen, und ich ihr Freund. Jetzt werden die Arbeiterkinder, ſowie 15 der Schule entwachſen ſind, von den Agenten ſozuſagen verkauft, ſie ziehen hinaus in die Fremde und ſehen es zu ſpät ein, wie es in dem ſchönen Liede heißt: Er ſucht in der Ferne, Nicht fand er das Glück, Jetzt kehret er müde Zur Heimat zurück. So iſt es mit den meiſten, das heißt, ſie kehren nicht zurück(Große Heiterkeit), ſondern ſie gehen hier zugrunde, und einige kommen auch noch ab und zu ins Zuchthaus. Ich habe, wie ich ſchon ſagte, für jeden Arbeiter ein warmes Herz und bin dafür bekannt. Fragen Sie mal Ihren großen Agitator, den Herrn v. Linde. Gerade die kleinen Leute in unſerer Gegend haben ihm geſagt, als er agitieren kam: Mach, daß Du weg⸗ kommſt! Den Alten kennen wir Jahre lang, und der iſt uns immer, ſo weit, wie er ſelbſt konnte, behilflich geweſen. Geh' man weg hier!(Heiterkeit.) Damals als der Reichstag auf⸗ gelöſt war, war ein Bauer bei uns, der ſich dazu hergegeben hatte, zu agitieren. Da nahmen ihn die anderen in den Krug und ſagten: Aber hör' mal Du, wie kommſt Du denn dazu? Du ſchneideſt Dich ja in Dein eigenes Fleiſch Ja, ſagte er, wißt Ihr, es iſt eine ſchlechte Zeit; ich kriege 15 Mk. dafür bezahlt, das iſt ein gutes Geſchäft für mich. Aber daß ich ſo dumm bin und glaube, was die hier ſagen, das können ſie nicht von mir verlangen.(Große Heiterkeit und ſtürmiſcher Beifall rechts.) Abg. Zubeil(Soz.): Den ländlichen Arbeitern verweigert man die einfach⸗ ſten Menſchenrechte. In den Kontrakten iſt nur von den Rechten der Arbeitgeber die Rede. Sie verſtoßen gegen die guten Sitten. Deshalb haben die Arbeiter die Pflicht, ſie zu brechen.(Lachen rechts.) Zu Heloten und Sklaven werden ſie herabgewürdigt. Geben Sie uns nur Säle zu Verſamm⸗ lungen, dann werfen wir die Herren von der Rechten alle aus den Wahlkreiſen heraus.(Großes Gelächter rechts.) Wir verhetzen die Landarbeiter nicht. Andere Leute gebrauchen noch viel ſchärfere Worte über das Elend auf dem Lande. Denken Sie nur an den Prinzen Ludwig von Bahern und an die Deutſche Landwirtſchaftsgeſellſchaft. Abg. Bindewald(Ref.): Herr Zubeil hat wieder eine nette Rede vom Stapel ge⸗ laſſen. Er ſollte doch über ländliche Arbeiterhältniſſe nicht reden, er hat ja kein Verſtändnis dafür. Bleiben Sie uns doch mit der Redensart vom Helotentum vom Leibe. Es können nicht alle Herren ſein, es muß auch Knechte geben. Aus dem ſozialdemokratiſchen Antrage ſpricht nur der Haß gegen die ſeßhafte Bevölkerung. Jeden Großgrundbeſitzer will man zum Verbrecher ſtempeln. Ich glaube nicht daß es beſſer bei uns werden würde, wenn der Zehngebote⸗Hoffmann Kultusminiſter und Herr Zubeil Landwirtſchafts⸗ miniſte werden würde.(öHeiterkeit.) Abg. Werner(Ref.): Das Schimpfen des Herrn Zubeil macht uns keine Sorge. kennt denn Herr Zubeil die eu Hat er ſie vielleicht in ſeiner Budicke kennen gelernt. Sozialdemokraten.) Abg. Zubeil(Soz.) Woher kennt denn Herr Werner die Landwirtſchaft? Nach dem parlamentariſchen Handbuch war er ja Kaufmann. Wenn ich ſolche Gäſte gehabt hätte, wie Herr Werner, wäre ich gewiß jetzt noch Gaſtwirt in Berlin.(Große Heiterkeit.) Abg. Stadthagen(Soz.) nimmt, mit ſtürmiſchen Huhu⸗Rufen begrüßt, das Schlußwort: Dieſe Brülltöne paſſen ja zu dem landwirtſchaftlichen Thema. (Heiterkeit.) Der Redner ſucht ſtatiſtiſch nachzuweiſen, daß die Löhne auf dem Lande durchaus ungenügend ſeien. 5 Abg. Werner(Ref.)! perſönlich: Herr Zubeil hat mich gröblich beleidigt. nicht, daß ihn der Präſident nicht zur Ordnu iſt recht ſonderbar.(Unruhe.) Vizepräſident Kaempf: Ich verbitte mir dieſe Kritik und rufe Sie zur Ordnung. Abg. Werner: Das ſchadet nichts. Vigepräſident Kaempf: Für dieſe Antwort rufe ich Sie zum zweiten Male zur Ich verſtehe ng gerufen hat. Das können wir aber nicht, denn wir ſind hier alle Arbeiter, nicht bloß ſer, der mit der Hand arbeitet. Ich habe Fühlung mit den alten ———.. ̃ ¶‚P————— SSSSSOsSe E 3, 1a 5 — Heute Samstag und folgende Faſtnachtstage DSSSe Ordnung. Börsen-Restaurant parterr 31 SAPHISHAt Ausſchank von hochfeinem Bock-Bier 0 -Soupers à Mk..50 und Mk. Vorzügliche Küche. ziſcher Reichstagsber Hunde, welche viel bellen, beißen nicht.(Lärm b. d. Soz.) Woher Heiterkeit rechts, Lärm der Münehner und Pilsner Riere⸗ goberich Abg. Werner: Herr Zubeil ſtellte mich als ſchlechten Zahler hin. Er ſcheint durch ſchlechte Erfahrungen mit den„Genoſſen“ mißtrauiſch ge⸗ worden zu ſein. 1 Die Abſtimmung über den ſozialdemokratiſchen Antrag auf Verweiſung des Antrages an eine Kommiſſion i namentlich. Der Antrag auf V mit 209 gegen 106 Stimmen der Rechten angen o ſelben Kommiſſion werden ein Zentrumsantrag und tionen überwieſen, die dasſelbe Thema betreffen, wie demokratiſche Antrag. Die Freiheit des Grundeigentumerwerbs. Es folgt die Beratung eines polniſchen Antrags auf Erlaß eines Geſetzes, wonach keinem Reichsangehörigen mit Rück⸗ ſicht auf das Glaubensbekenntnis, die politiſche Geſinnung oder die Nationalität Beſchränkungen irgendwelcher Art bei dnn Erwerb oder der Veräußerung von Grundeigentum oder bei der Errichtung von Wohnſtäkten auferlegt werden dürfen. Abg. v. Dgiembowski(Pole) begründet den Antrag. Nach dem Bürgerlichen Geſetzbuch darf der Eigentümer ſein Eigentum veräußern und nach der Reichs⸗ verfaſſung darf jeder Reichsangehörige Grundeigentum in jedem Bundesſtaat erwerben. Nichtig iſt daher nach Reichsrecht ede Einſchränkung dieſer Rechte. Nun ſind ja aus Kulturrückſichten 5 gewiſſe Beſchränkungen notwendig, die aber alle dinglicher Natur ſind. Wir wollen deshalb alle Beſchränkungen per⸗ fönlicher Art beſeitigen, da ja alle Reichsbürger vor dem Ge⸗ ſetz gleich ſind. Religion, politiſche Geſinnung oder Nationalität dürfen kein Hindernſs für den Erwerb oder die Veräußerung eines Grundſtückes ſein. Wir haben das in unſerem Antrag in klaren Worten zum Ausdruck gebracht, damit nicht durch authen⸗ tiſche Interpretation etwa der preußiſchen Behörden eine allge⸗ mein gehaltene Geſetzesbeſtimmung anders, als ſie gemeint iſt, ausgelegt werden kann. Die direkte Veranlaſſung zu dem Antrag, iſt das bekannte Vorgehen gegen die Polen in reußen. Jeder, der nur einen Funken Rechksgefühl beſitzt, muß für unſeren An⸗ trag ſtimmen. Raum für alle hat die Erde! Selbſt für Polen muß Raum da ſein.(Beifall b. d. Polen.) Abg. Graf Praſchma(Zentr.): Der Ankrag iſt durchaus berechtigt; denn katſächlich werden die Polen in ihrer Freiheit beſchränkt. Man ſchikaniert ſie aus politiſchen Gründen. Das iſt ein ſehr gefährlicher Weg. Nach unſeren chriſtlich⸗konſervativen Grundſätzen iſt der Staat nicht allmächtig. Er darf nicht in das perſönliche Leben des einzelnen Staatsbürgers eingreifen. Fürſt Bülow gibt ſich mit Vorliebe als agrariſcher Kanzler. Wir hofſen, daß er ſein agrariſches Herz auch bei den Steuervorlagen behalten wird. Seine An⸗ ſiedlungspolitik iſt aber keine agrariſche Tat.(Sehr richtig!l im Zentr.) erweiſung an eine Kommiſſion wird 1 5 mmen. Der⸗ wei Peti⸗ der ſe Abg. Stadthagen(Soz.): 5 Ich bin kein Pole, verurteile aber das Unrecht, das man Polen antut, aufs ſchärfſte. Die Expropriation Polen iſt gemeiner Diebſtahl auf Grund des Geſetzes, gemeine Raub. Die elementarſten Regeln des Rechts werden in ſchnö Weiſe verletzt. Das iſt Willkür, das iſt Gewalttat.(Beifall der Soz. Unruhe rechts.) Das iſt Hehlerei und Stehler (Präſident Graf Stolberg rügt den Ausdruck.) Nehmen Ste den Antrag an als Proteſt gegen die gemeingefährlichen Anſchau⸗ ungen der Konſervativen.(Beifall d. Soz.) Abg. Gothein(Fr. Vg.): Die Polenpolitik ſteht im Widerſpruch mit der Verfaſſung. Mindeſtens wird der Geiſt der Verfaſſung verletzt. Es iſt tief bedauerlich, daß ein ſolcher Antrag überhaupt nötig iſt, Wir ſollten uns als Kulturvolk ſchämen, daß ſolche Zuſtände be uns herrſchen. Wir ſtimmen dem Antrag zu aus rein ethiſchen und aus liberalen Grundſätzen. Gleiches Recht für Alle. Wir wollen mit den Polen in Frieden und Eintracht leben. Wir ſollten ſie nicht durch eine verfehlte Geſetzgebung noch weiter verbittern. (Beifall links.) 5 Das Haus vertagt ſich. Mittwoch, 24. Jebruar: 2 Uhr: Etat des Rechnungshofes, Dampferſubvention, Armenunterſtützung, Rechnungsſachen. Schluß gegen 6 Uhr. 2 Meine Praxis befindet sich jetzt P3, 1316 dunbe TelepHO S10 im Neuban des Herrn Hche Weinre ch. IL 5 SR E amerioan Dentist früher Q 2, 1. 5 .20 Künstliche Zäbne unter Garautie. Flomben. aus der Badiſchen Brauerei Af. Bockwürste mit Kraut. 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Als Meiſter der Lüfte hat er am Sonntag im Aeroplan ſeinen offi⸗ ziellen Einzug in Nizza, der Narrenſtadt par exellence, gehalten, und iſt von der Menge mit begeiſtertem Jubel empfangen wor⸗ den. Kein Zweifel: das Volk unterwirft ſich dem abſolutiſtiſchen Regime Prinz Karnevals in allerbeſter Manier. Wir alle ſind ja dem Zeuber des Maskenſcherzes untertan;: wir folgen ihm willig und in heller Freude. Doch dem Nizszaer iſt's damit kein Scherz mehr. Das Celebrieren des Karnevals iſt ihm Naturge⸗ ſetz; es gehört ſozuſagen zu ſeinen Lebensfunktionen, wie Eſſen und Trinken; ja an den Tagen der Feſte geht es ihm über Alles. Die Munizipalität ſtellt dem Gelingen der Vevanſtaltung Unſum⸗ men zur Verfügung; das Volk aber ſtellt ſeine phyſiſchen, ſeine geiſtigen und materiellen Kräfte vollauf in den Dienſt der guten Sache. Das Reſultat ift glänzend und das Klima, die Vege⸗ tation, der ſüdliche Himmel krönen das Werk. Tatſächlich kann man ſich für die Karnevalsbeluſtigungen welche am letzt⸗ vergangenen Sonntag ihren Anfang nahmen und ſich über eine Woche fortſetzen werden, kaum einen prächtigeren Rahmen denken, als ihn Nizza bietet; die lange Zeile der Avenue de la Gare, wie die impoſante Place Maſſéna erſcheinen für dieſe Maskenzüge ebenſo prädeſtiniert, wie es die am Meeresufer ſich hinſtreckende, unvergleichliche Promenade des Anglais für den Blumen⸗Korſo iſt. In dieſem Jahre hat die Szenerie noch, durch den ungewohnten Anblick der ſchneebeladenen Seealpen, gewonnen. Kann man ſich einen entzückendern Kontraſt denken, als den lachenden Himmel, das blaue Meer, die fruchtbeladenen Orangen⸗ und Citronenbäume in dichter Nachbarſchaft dunkler Eypreſſen mit den, die grünen Ufer überragenden weißen Berg⸗ rieſen? Und in dieſes pittoreske Landſchaftsbild fügt ſich ein buntbewegtes Maskengemiſch ein. Es iſt nur zu begreiflich, daß der Karneval in Nizza mit jedem kommenden Jahre an Zug⸗ kraft gewinnt. Aus Nah und Fern bringen Extrazüge frohwillige Teilnehmer an dieſen Feſten. So drängte ſich denn am Sonntag Nachmittag eine hundert⸗ tauſendköpfige Menge durch die Avenue de la Gare und über⸗ die Place Maſſeéna, wo ſich der Maskenzug bewegte. Die Satire, der grundlegende Gedanke der monumentalen Wagen, war in dieſem Jahre ausgeprägter als ſonſt. Auch die Anzahl der Wagen war eine größere. Die Bemannung, überaus lebendig und lärmvoll, wurde noch durch die zu Fuß ſich bewegenden Maslen⸗ gruppen und vereinzelte Masken wirkſam unterſtützt. Der Be⸗ ginn der Konfettiſchlacht brachte erſt recht Bewegung in die Maſſen. Welch Drängen und Schieben, Schreien und Lachen, Tanzen und Singen! Um fünf Uhr verkündete ein Kanonen⸗ ſchuß den Schluß der Feindſeligkeiten. In der Ruhepauſe ebbte die Menſchenflut in der Avenue de la Gare und auf der Place Maſſena ein wenig ab. Durch die weitgeöffneten Entrees der Kaffee⸗ und Bierhäuſer ſtrömt die luſtberauſchte Menge ein und aus. Der Abend bringt die herrlichſte die glanzvollſte der Illu⸗ minationen; nicht weniger als ztwanzigtauſend Glühlampen fanden auf der Strecke des Feſttrubels Verwendung Vor ſeinem, in taufend bengaliſchen Lichtern erſtrahlenden Palaſt hält der Gott des Tages Cercle und huldvoll lächelt er der Menge zu. Kolosseun Auftreten ſämtlicher Kunſt⸗ und S Mannheim bei Nachtl ithenter Mannheim. in weghtteten oder wo amüsiert man Sich! Sonntag, d. 21. FJebr. nachm. ½5 Uhr u. abends 3½¼ Tulaſtraße 15, 4 Zaſinachto⸗Aabarel. Mauuheim anf Stelzen. 0 ezialitäten. 6111 Mit einem Male ſetzt er ſich in Bewegung; ihm folgen die vielen Rieſenwagen, die teils elektriſch, teils bengaliſch erleuchtet ſind. Durch eine doppelreihige Lichtwelle nimmt der Zug ſeinen Weg über die Place Maſſéna und die Avenue de la Gare. Die Fröh⸗ lichkeit und der Uebermut der Menge hat den Kulminations⸗ punkt erreicht. Die feenhafte Pracht der zahlloſen Lichter, der Pauken und Fanfarenklang, die An ination des Tages— alles wirkt zuſammen, um das auch ſonſt leicht erregbare Temperament dieſer Südländer in volle Aktion zu ſetzen. So groß auch der Fremdenzuzug in dieſem Jahre war: bei dieſen karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen tritt doch das Fremdenelement in den Hinter⸗ grund. Der Volkscharakter gibt dieſen Feſten ſein Gepräge und daß dieſer Charakter einen ſtark italieniſchen Einſchlag hat, iſt, trotz franzöſiſcher Annexion nicht zu leugnen. Weniger lebendig oder beſſer geſagt: weniger lärmvoll er⸗ ſcheinen die in der Feſtwoche ſtattfindenden Batailles de Fleurs. Sie tragen nebſt größerer Eleganz und Grazie auch einen böllig internationalen Charakter zur Schau. Drei karnevaliſtiſche Umzüge, zwei Blumenſchlachten, eine große Redoute, zwei Nachtfeſte in der Oper bilden das offizielle Programm der Nizzaer Feſtwoche; dazu geſellen ſich noch die un⸗ zähligen Verauſtaltungen der Privat⸗Unternehmung. Es iſt alſo dafür geſorgt, daß einem der Aufenthalt in der ſüdlichen Metropole nicht zu lang wird. Am Abend des Faſchingsdienstag findet der Schutzpatron Prinz Karneval den Flammentod, als echter Märtyrer einer guten Sache. Nizza, den 16. Februar. *** — Ueber das geräuſchloſe Gewehr, das Percy Maxim, der Sohn von Sir Hiram Maxim, erfunden hat, werden jetzt nähere Einzelheiten bekannt. Schon vor einem Jahre war Hart O. Berg, der bekannte Finanzmann, der auch die Ge⸗ brüder Wright in Europa eingeführt hat, von Perey Maxim eingeladen worden, in Hartford den Verſuchen beizuwohnen, die er mit einem neuerfundenen Apparat anſtellte, deſſen Be⸗ ſtimmung es war, den Knall der Gewehrſchüſſe abzuſchwächen. Inzwiſchen iſt die Erfindung vervollkommnet worden. Sie beſteht aus einem kleinen, etwa vier Zoll langen Zylinder, der ähnlich dem Bajonett an der Laufmündung des Gewehres angebracht wird. Durch eine ſinnreiche Vorrichtung, die ge⸗ heimgehalten wird, dämpft er das knallartige Entweichen der Pulvergaſe. Bereits im September wurde die Erfindung von einer amerikaniſchen Kommiſſion geprüft, die feſtſtellte, daß das Geräuſch der Entladung in der Tat faſt um 90 Proz. verringert wird. Auf die Fluggeſchwindigkeit und die Schlag⸗ kraft der Geſchoſſe bleibt der Apparat ohne Einfluß. Es ſollen jetzt auch in Europa Experimente mit der intereſſanten Erfindung vorgenommen werden, die vorausſichtlich in kur zer Zeit bei allen Armeen zur Einführung kommen wird. Da den entweichenden Gaſen durch den Apparat eine andere Rich⸗ tung gegeben wird, fallen auch die unangenehmen Folge⸗ wirkungen der Gasentwicklung fort, die ſich bei einem längeren Feuern in zwei Gliedern bei den Schützen der erſten Linie fühlbar machten. — Eine entlaufene Kauone. Eine hübſche Geſchichte, die all⸗ §.22.23 fenere Herrn od. Dame zu verm. e 4493 gemeine Aufmerkſamkeit verdient, wird in den italieniſchen Blättern über eine verirrte Kanone erzählt. deren man nur mit 4 Tr., ein bis 4 Uur früh geöffnet eeeeeeeeenreeeeee 8 . Landenbergeß- Mühe wieder habhaft geworden iſt. Da kommt in Spezia, auf dem Seewege transportiert, eine von Wichers Söhne und Maxim in London hergeſtellte Kanone an, die ein Gewicht von 36 Tonnen und die reſpektable Länge von 11½ Metern beſitzt. Kaum angelangt, wird ſie mit der Beſtimmung, nach Viareggis geſandt zu werden(dort hat man einen großen Kanoncuſchieß⸗ platz eingerichtet), auf die Bahn gegeben. Aber umſonſt wird dort die Kanone erwartet, ſie iſt und bleibt verſchwunden, und da es ausgeſchloſſen iſt, daß einer der gewöhnlichen Kollidiebe ſie einfach in die Taſche geſteckt hat, um ſie mitzunehmen, wird ſchließlich an alle möglichen Intriguen gedacht, um das Ver⸗ ſchwinden zu erklären. Man ſagt es nicht gradezu, aber es„würd⸗ mich nicht wundern, wenn irgend einer auswärtigen Macht die Schuld an dem Verſchwinden beigemeſſen würde“. Da, nach Vericnf von mehr als einem Monat, hat ſich die Sache endlich aufgeklärt und die verlarſene Kanone wieder eingeſtellt. Man. hatte ihr als Ztel Viareggio gegeben, aber infolge undeutlicher Schreibweiſe hatte einer der Eiſenbahnbeamten vis Reggio, d. h. über Reggio zu ſenden, verſtanden, und ſo war die Kanone nach Reggio in der Emilia geſandt worden, glücklicherweiſe nicht nach Reggio in Kalabrien, ſonſt wäre das Unheil noch größer geweſen. Nach der Ankunft des elfeinhalb Meter langen Unge⸗ tüms hatte der Bahnvorſtand von Reggio umſouft darauf gewar⸗ tet, daß der Adreſſat ſich melden und dies„Handgepäck“ abholen ſollte; endlich, des Wartens müde, hatte er nach Verlauf ver⸗ ſchiedener Tage den Militärbehörden des Ortes Mitteilung von dem eigentümlichen herrenloſen Kolli gemacht, und ſo war allmählich die Nachricht über den Ausreißer auch nach Spezia u. Viareggio gelangt, wo man ſchon beinahe die Hoffnung aufge⸗ geben hatte, ihn je wiederzuſehen. Wäre in jener Zeit in der dortigen Gegend ein Ballon ſichtbar geweſen, hätte man ſicher nicht ermangelt anzunehmen, daß auf dieſem Wege die Kanone entführt worden ſei.— Jetzt iſt die Kanone nun glücklich an den Ort ihrer Beſtimmung angelangt und der Probe unterzogen worden. a5 Unternieht. H. Shampoin, 1 elektr. Ondulation, Baarfärben Primaner d. Gymnaſiums— ert. Schülern aller Anſtalten ,u, N Unterricht. Offerten u. Nr. 4506 an die Exped. ds. Bls. Gründlich. 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