(Badiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. der Stadt Mannheim und Amgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Badiſche Neueſte Nachrichten Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Maunheim“, Telebon-Nummmerm Otrektion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burean(An⸗ 5 Anabhängige Tageszeitung. e ee ee Die Golonel⸗Zeile.. 28 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Ausgaben Eigene Redaktionsbureaus Redaktion 677 Auzwärtige Inſerate. 50 ᷑;in Maunheim und Umgebung. ausgenommen Sonnta in Berlin und Narlsruhe. Expedttion und Verlags⸗ 881(ausg 90 uh 1 218 Die Reklame⸗Beile.1 Mark Schluß der Inſeraten⸗Annahme ſei das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. 00 Nr. 88. Montag, 22. Februar 1909.(Abendblatt.) Die Heidelberger Bürgerausſchuß⸗ wahlen haben zu einer ſo ſchweren Niederlage der vereinigten bürger⸗ lichen Parteien in allen drei Wählerklaſſen geführt, daß man an dieſen Wahlen nicht vorübergehen kann, ohne etwas ein⸗ gehender den Gründen dieſes ganz exzeptionellen Mißerfolges, unter welchem die nationalliberale Partei als bisherige Mehr⸗ heitspartei auf dem Heidelberger Rathauſe ganz beſonders zu leiden hatte, nachzuſpüren. Zunächſt, wenn der Wahlausfall nur ganz oberflächlich betrachtet wird, tut ſich hier die Parallele auf zu den Mißerfolgen der vereinigten bürgerlichen Parteien und insbeſondere des Nationalliberalismus in anderen großen Städten wie z. B. in Karlsruhe und Freiburg. Die Ausſchiffung des nationalliberalen Parteiführers Quenzer in Heidelberg ließe ſich dann in Vergleich ſetzen zu dem ähn⸗ lichen Schickſal des Oberſchulrats Rebmann in Karlsruhe. Und als gemeinſame Urſache dieſer Rebellion der national⸗ liberalen Wählerſchaft gegen die Prominenten ihrer Partei könnte man angeben die Mißſtimmung über die drückenden Folgen der agrariſchen Vermögensſteuer in Handwerker⸗, Ge⸗ werbe⸗ und Hausbeſitzerkreiſen. Damit wäre recht leicht über die kommunalen Niederlagen hinwegzukommen, weil man dann die wahre Schuld den Parteien des Landtages auf⸗ bürden könnte. Aber einer folchen oberflächlichen Begrün⸗ dung ſteht ſchon allein die rechnungsmäßige Tatſache entgegen, daß die über die Folgen der Vermögensſteuer Mißvergnügten immer nur in der Minderheit ſind gegenüber der Zahl der Wähler, für welche die Vermögensſteuerreform völlig trrelevant iſt. Und wie wir bei Beſprechung des Ausfalles der Karlsruher Kommunalwahlen noch andere Mißſtim⸗ munge innerhalb der Wählerſchaft zur Erklärung der Nieder⸗ lagen der vereinigten bürgerlichen Parteien anführen mußten, ſo hat man auch für die Heidelberger Niederlage nach anderen Urſachen zu ſuchen. Wäre es doch ſonſt nicht zu verſtehen, daß jetzt Profeſſor Rohrhurſt den Führer der Heidelberger Nationalliberalen, Prof. Quenzer, auf dem Heidelberger Rat⸗ haus erſetzen ſoll, wo doch jener am Zuſtandekommen der Steuerreform von 1906 die gleiche Mitverantwortung trägt wie dieſer. Wenn gerade Prof. Rohrhurſt mit einer recht beträchtlichen Stimmenzahl über die Gegenliſte mit Prof. Quenzer ſiegte, ſo iſt noch ein perſönlicher Grund in Rechnung zu ſetzen, der nämlich, daß in nationalliberalen Parteikreiſen Heidelbergs die von beſtimmten Leuten ausgehende Agitation ſehr verſtimmt hat, die auf Beſeitigung Rohrhurſts als Ver⸗ kreter des einen Heidelberger Wahlkreiſes abzielt. Man be⸗ fürchtet, daß dieſe Agitation ſich diesmal mehr Gehör zu ver⸗ ſchaffen weiß als 1905; weite Kreiſe der nationalliberalen Wähler ſchaft halten aber gerade um deswillen an Rohrhurſt feſt, weil er ohne Rückſicht auf pſeudopopuläre Tendenzen einem beſonnenen, dem Radikalismus abholden Libera⸗ lismus anhängt. Man würde es in Heidelberg als ſchweren Fehler erachten, wenn man auf dieſe Stimmung der Wähler⸗ ſchaft keine Rückſicht nehmen und die Fraktion des Landtags dieſes begabten und kenntnisreichen Theologen entblößen würde. Wie man auch in kirchlichen Kreiſen Badens, auf die Rückſicht zu nehmen eine nobile offiejum der national⸗ liberalen Partei ſein muß, eine Nichtwiederwahl Rohrhurſts ſchlechterdings nicht verſtehen würde. ————————————ů— Feuilleton. Wiener Theater. Von Ludwig Hirſchfeld. Wien, Mitte Februar 1909. Die Burgtheaterſaiſon hat mit Biſſons Kriminalſtück„Die fremde Frau“ ihren nicht mehr zu überbietenden Höhepunkt er⸗ reicht. Nach Blumenthal, Kadelburg und den übrigen dürftigen Novitäten, ärgerlichen Mißgriffen und Neuinſzenierungen dieſe ſtärkſte Leiſtung Direktor Schlenthers— alſo, Aergeres kann wohl jetzt nicht mehr kommen, und das iſt immerhin ein er⸗ freuliches Bewußtſein. Es iſt überhaupt ſehr vergnüglich anzu⸗ ſehen, wie die Hofbühne mit allen Mitteln und Kräften bemüht iſt, den Privat⸗ und Vorſtadtbühnen Konkurrenz zu machen und ihnen die totſicheren Schlager abzujagen. Im Falle Biſſon hatte Schlenther jedoch keinerlei Konkurrenz zu befürchten. Denn ein eigentliches großes Boulevardtheater, das ſich derartiges leiſten könnte, beſitzen wir nicht, infolgedeſſen kam für das Boulevard⸗ ſtück„Die fremde Frau“ keine andere Bühne in Betracht, als da⸗ Burgtheater und dort wurde ihm eifrig ein Obdach bereitet Denn mar hat ſich im Burgtheater von den verſchiedenen Reizen und Effekten dieſes Stückes ſehr viel erwartet, namentlich vom Schauder des Gerichtsſaales und der unfehlbaren Wirkung der modernen Feuerwaffen. Auch mit der wohlerzogenen und nach⸗ ſichtigen Gutmütigkeit der Premierengäſte mag man gerechnet haben. Alle dieſe Faktoren haben ſich aber als ſehr unverläßlich erwieſen. Das Publikum ließ ſich widerwillg in Spannung und Rührung verſetzen, bis zum großen Gerichtsakt, und als der dlücklich vorüber war, lehnte es das Ganzs kühl ab. wie eine Der ſchwerwiegendſte Grund aber, der zu der außer⸗ ordentlich ſchweren Niederlage der vereinigten bürgerlichen Parteien geführt hat, iſt ein rein politiſcher Grund: das Mißbehagen der Heidelberger Bürgerſchaft über das mit der Ssozialdemokratie abgeſchloſ⸗ ſene Wahlabkommen. Wir haben im Auguſt 1906 als Erſte darauf aufmerkſam gemacht, daß zwiſchen Sozial⸗ demokratie und nationalliberaler Partei Heidelbergs ein Ab⸗ kommen auf ſechs Jahre hinaus getroffen worden iſt, ohne daß die nationalliberale Parteileitung zuvor mit der Wähler⸗ ſchaft Fühlung genommen hätte. Das Abkommen datiert vom 17. Dezember 1905, iſt alſo eine bedauerliche Frucht der Großblockbegeiſterung jener Tage. In der Wählerverſamm⸗ lung vom 11. Januar 1906 war freilich immer nur von einem Wahlabkommen auf drei Jahre die Rede, und auch nach unſerer Feſtſtellung(18. Auguſt 1906) beſtritt die national⸗ liberale Parteileitung die Richtigkeit unſerer Angaben, bis ſchließlich der Abg. Eichhorn eine Erklärung veröffentlichte, daß die Vereinbarung vom 17. Dezember 1905 nicht nur für die Wahlen vom Februar 1906 Geltung hatte, ſondern daß bei dieſem Abkommen vorausgeſetzt worden ſei,„daß auch bei der nächſten Erneuerungswahl ein Zuſammengehen aller bei dem jetzt geplanten Abkommen beteiligten Gruppen auf derſelben Grundlage erfolgt.“ Der nationalliberale Führer Prof. Quenzer mußte jetzt die Richtigkeit unſerer Angaben beſtätigen, entſchuldigte ſich aber mit der„ſchwer lesbaren Abſchrift in den Akten der nationalliberalen Parbei.“ Es war nach dieſem Zugeſtändnis nun recht merkwürdig, daß im Dezember v. J. von derſelben Leitung der Heidelberger Nationalliberalen das Beſtehen eines Wahlabkommens mit der Sozialdemokratie erneut beſtritten wurde. Wir haben damals mit unſerer Kenntnis der Dinge zurückgehalten; die Wähler⸗ ſchaft erkannte aber ſelbſt an der orſchlagsliſte zur dritten Wählerklaſſe, daß die Ableugnung eines Wahlabkommens mit der Sozialdemokratie wider beſſeres Wiſſen erfolgte und dieſe Erkenntnis führte zur Aufſtellung einer Gegenliſte: national⸗ liberale Männer gegen ihre Parteileitung und ſchließlich auch die nationalliberale Wählerſchaft gegen dieſe! Mit Bezug auf das ſechsjährige Wahlabkommen ſchrieben wir am 31. Auguſt 1906: „Bis zum Jahre 1912 behält es ſeine Giltigkeit, mit anderen Worten, bis dahin iſt die Heidelberger Bürgerſchaft mundtot gemacht worden. Die Parteileitungen ſind an das Abkommen ge⸗ bunden; eine andere Frage iſt freilich die, ob ſich auch die Wähler dem ihnen wider Willen auferlegten Zwang fügen werden. Man mag wohl einwenden, daß die Parteidisziplin erfordere, daß die Wähler ſich an getroffene Abmachungen halten, allein der Dis⸗ ziplin der Wähler ſteht auch eine Disziplin der Führer gegenüber, welche verlangt, die Wählerſchaft höher ein⸗ gzuſchätzen als für eine willenlofe und ſtets ge⸗ füge Maſſſe von lediglich im Sinne der Parteileitungen Abſtim⸗ menden.... Die kurze Vorausſicht in die zukünftige Ge⸗ ſtaltung der ſtädtiſchen und politiſchen Verhältniſſe Heidelbergs ſowie das undemokratiſche Verhalten der Wählerſchaft gegenüber ſind die Kardinalfehler der Gemeindewahltaktik geweſen, wie ſie bei den letzten Wahlen inauguriert worden iſt.“ Wir haben alſo pöllig recht behalten, und es wäre beſſer geweſen, wir wären damals von Heidelberg nicht mit un⸗ berechtiglen Anſchuldigungen überhäuft worden, ſondern man hätte ſich dort gefragt, ob nicht ein beſſerverſtandenes Intereſſe an der Partei uns bei unſeren Ausführungen leitete. ———— ̃— Gwm—.——ñ— ſxſ—̃̃—— plumpe und beleidigende Zumutung. Das bißchen Beifall galt der Regie und den Darſtellern, die unheimlich eifrig bei der Sache waren, wie immer bei ſolchen groben theatraliſchen Gelegen⸗ heiten. Es bleibt nun noch abzuwarten, ob trotz dieſes Durchfalls im Burgthegter die kriminaliſtiſche Richtung weitergepflegt wird. Leute, die ſich mit der Pſychologte des Direktor Schlenther ein⸗ gehend ber dden, prophezeien für die nächſte Saiſon eine Aufführung des Hund von Baskerville mit Kainz.. wer kann das wiſſen? Der künſtleriſche Ehrgeiz Direktor Schlenthers iſt vielleicht durch den Hofrattitel noch nicht befriedigt und nun möchte er am Ende mit Hilfe Biſſons und Conan Doyles noch Oberlandesgerichtsrat werden. Warum denn nicht? Es iſt ja heute ſchon ein fideles Gefängnis, das Burgtheater. Wer dichteriſche und literariſche Theaterabende verbringen will, muß ſich ſchon in die Vorſtadt hinüberbemühen, und zwar in jene, in der das Deutſche Volkstheater ſteht. Es iſt ganz er⸗ ſtaunlich, wie dieſes auf Geſchäft und Gewinn angelegte Privat⸗ unternehmen ſich zu einer ſolchen vornehmen künſtleriſchen Höhe entwickelt hat, daß es ſich den Vergleich mit dem Burgtheater, wenigſtens mit dem Schlentherſchen, nicht mehr gefallen zu laſſen raucht. Man iſt ja auch hier beſtändig auf der Suche nach Schlagern, aber man bleibt dabei doch immer auf einem gewiſſen Niveau. Den Trumpf der Saiſon ſcheint dieſe Bühne endlich in Ludwig Thomas Komödie„Moral“ gefunden zu haben, der der glänzende Premierenerfolg nun ſchon ſeit Wochen treu bleibt. Sehr viel Anteil daran hat die außerordentliche Darſtellung. Die beſten Kräfte ſpielen mit: Lilli Marberg, Kramer, Kutſchera, Homma, Tewels, Thaller, und dadurch wirkte die Komödie nicht nur als Satire, ſondern auch als überaus luſtiges Stück, und im Theater iſt ſchließlich Heiterkeit immer mehr wert, als die beſte Geſinnung. Einen ſchönen literariſchen und künſtleriſchen Erfolg hat das Deutſche Volkstheater auch mit Kar! Swan⸗ Wir können es der Heidelberger Wählerſchaft in der Tat nicht verargen, daß ſie ſich nicht an ein Abkommen gebunden fühlt, über das man ſie wegen der„Unleſerlichkeit der Abſchrift“ nicht im mindeſten befragte. So wird es ſtets gehen, wenn man ſeitens der Parteileitung die Wählerſchaft nur als eine misera plebs contribuens anſieht. Die Anklagen richten ſich dann eben nicht gegen die Wählerſchaft, ſondern gegen die Parteileitung. Und dieſe iſt in dem Heidelberger Falle noch ganz beſonders dadurch ins Unrecht geſetzt worden, daß die Sozialdemokratie wortbrüchig wurde. Sie hat ſich alſo nicht nur in der Stimmung ihrer Wähler, ſondern auch in der Sozialdemokratie getäuſcht, mit der ſie glaubte Abkommen auf ſechs Jahre ohne Wiſſen der eigenen Partet abſchließen zu dürfen. Dieſe Fehler, gegen die wir mit allem Nachdruck und unbeirrt, trotz der ſchwerſten Vor⸗ würfe, im Intereſſe der Partei aufgetreten ſind, haben ſich nunmehr bitter gerächt. Wir hoffen, daß dieſe Fehler nun auch ihr Gutes wirken, indem ſie der nationalliberalen Partei in ihrer Leitung eine Lehre ſind. Ch. *** Zu dem Ausgang der Heidelberger Kommunalwahlen ſchreibt die„Frankfurter Zeitung“ u..: „Nachdem in allen drei Klaſſen die Wahl vorüber iſt, kann man konſtatieren, daß ſie mit einemtatſächlichen und mora⸗ liſchen Mißerfolg der vereinigten Parteien endete. Die unumſchränkten Herrſcher auf dem Heidelberger Rathaus waren bisher die Nationalliberalen, ſie machten von ihrem Herrſcherrecht auch unumſchränkten Gebrauch. Sie waren es, die den anderen Parteien„in freiem Uebereinkommen“ die Zahl ihrer Vertreter zugeſtanden. So hatten ſie bereits bei den vorletzten Wahlen— es geſchah damals mit Rückſicht auf die Landtags⸗ wahlen mit den linksliberalen Paxrteien und der Sozialdemo⸗ kratie ein Wahlabkommen auf 6 Jahre abgeſchloſſen und dabei— immer über die Köpfe der Wähler hinweg— den Sozialdemokraten insgeſamt 11 Sitze im Bürgerausſchuß(und einen Stadtratsſitz?) zugeſagt... Als im Dezember die Heidel⸗ berger Bürger und Stadtteilsvereine verſuchten, ſelbſtändig vor⸗ zugehen, war es namentlich Profeſſor OQuenzer, der mit vieler Mühe es fertig brachte die bürgerlichen Vereine— unter Zu⸗ ſicherung von je zwei Kandidaten für die fünf in Betracht kom⸗ menden Vereine— in das Abkommen der politiſchen Vereinig, ungen mit einzubeziehen. Ein erbitterter Wahlkampf ſchien ſo ver⸗ mieden, und es hatte den Anſchein, als wolle alles einen fried⸗ lichen Verlauf nehmen. Als dann die geweinſame Kandidatenliſte für die Klaſſe der Niederſtbeſteuerten bekannt gegeben wurde und d. auf ſechs Namen ſtanden, die in der Bürgerſchaft vollſtändig un⸗ bekannt waren, und von denen man nicht anders annehmen konnte, als daß dies ſozialdemokratiſche Kandidaten ſeien, erhob ſich ein Sturm der Entrüſtung, hauptſächlich gegen die nationalliberale Partei, die für dieſes Wahlabkommen direkt verantwortlich gemacht wurde. In aller Eile wurden von ein paar Männern Gegenliſten in allen drei Wahl⸗ Haſſen aufgeſtellt, die denn auch, obſchon nur wenig Propaganda dafür gemacht werden konnte, glänzend abſchnitten. Wähvend ſich die übrigen politiſchen Parteien an das Wahlabkommen hielten und für die Sozialdemokraten bis zuletzt eintraten, machten ſich die Heidelberger Sozialdemokraten eines glatten Wortbruchs ſchuldig, indem am Tage vor der Wahl die Partei in einem offiziellen Flugblatt ihre Angehörigen aufforderte, dem bürgerlichen Kandidaten der politiſchen Kompvomißliſte ihre Stimme nicht zu geben und indem weiter am Wahltag ſelbſt mit Tinte und Lineal geſtrichene Wahlzettel vom ſozialdemokpatiſchen Wahlbureau an die ſozialdemokratiſchen Wähler ausgegeben wur⸗ ———————PTf————Tꝓ—TfT——TT——T7T7TFT——TꝙTT—TꝙͤT——————————————wpp— herrs Drama„Das Königreich“ erzielt, über das ſchon unmittel⸗ bar nach der Uraufführung ausführlich geſprochen worden iſt. Vielleicht wäre es ſeiner ganzen Art und Weiſe nach im Burg⸗ theater mehr am Platze geweſen. geduldet, angeblich wegen ſeiner ſtarken rotiſchen Färbung. Viel⸗ leicht aber nur deshalb, weil es nicht von Blumenthal, Kadel⸗ burg oder Biſſon, ſondern bloß von einem öſterreichiſchen Dich, ter iſt. Die Hofoper gibt wenig Anlaß zur Berichterſtattung. Dort ereignet ſich nichts, als allerhand Gaſtſpiele und überflüſſige Neueinſtudierungen, wie die des Schwarzen Domino von Auber, Da geht es in der Volksoper ſchon unternehmungsluſtiger zu. Hier ſchreckt man vor nichts zurück, nicht einmal vor„Alt⸗Hei⸗ delberg“ als Oper, die hier unlängſt ihre deutſche Uraufführung erlebte. Denn das Ganze iſt ſonderbarer Weiſe das ſpekulative Unternehmen zweier jungitalieniſcher Köpfe. Das bewährte Stu⸗ dentenſtück Meyer⸗Förſters hat ein Signor Alberto Colantuoni zu„muſikaliſchen Szenen in vier Akten“ umgearbeitet. Aber durch dieſen Untertitel darf man ſich nicht beirren laſſen, denn es iſt ſzeniſch und textlich dieſelbe unechte und darum, ach ſo rüh⸗ rende Geſchichte vom Erbprinzen Karl Heinrich und der Kell⸗ nerin Käthi, vom treuen und herzkranken Dr. Jütner, kurzum, es fehlt kein einziger von den wirkſamen und ſentimentalen Be⸗ ſtandteilen der ganzen alten Burſchen⸗, Tränen⸗, Trink⸗ und Liebesherrlichkeit. Man muß es dem icalieniſchen Bearbeiter laſſen, daß er alle melodramatiſchen und opernhaften Elemente des Schauſpiels erkannt und mit theaterkundiger Hand verſtärkl hat. Allerdings iſt es ihm einigemale paſſiert, daß er das Pathosg und die Sentimentalität ins unfreiwillig Komiſche und Paxodi⸗ ſtiſche geſteigert hat. Aber daran mag der Ueberſetzer ſchuld ſein, der ſich auch in den Geſangstexten ganz erkleckliche Trivia⸗ litäten geleiſtet bat. Die ganze Oper könnte man ruhig bin⸗ Aber dort hat man es nicht 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 22. Februar. den. Da die Wahl der dritten Klaſſe angefochten iſt und die Aufhebung der Wahl zu exwarten ſteht, ſo iſt es höchſt wahrſchein⸗ lich, daß bei einer Neuwahl das Reſultat ſich noch weiter zu Un⸗ gunſten der politiſchen Parteien bezw. in dieſem Falle der Sozial⸗ der ekratie verſchieben wird— Die diesjährigen Heidel⸗ berger Gemeindewahlen ſind ein intereſſantes Beiſpiel dafür, wie weit es dommen kann, wenn die politiſchen Organiſationen die Fühlung mit der Bevölkerung verlieren.“ Politische ebersichi. * Maunheim, 22. Februar 1909 Engkand und Teutſchland. Hermann vom Rath, kaiſerlich deutſcher Legationsrat a.., Mitglied des preußiſchen Abgeordnetenhauſes, ver⸗ öffentlicht in der„Neuen Freien Preſſe“ eine ſehr intereſſante Hiſtoriſch⸗politiſche Studie über die Beziehungen Englands und Deutſchlands. Wir geben hier die Schilderung der gegen⸗ wärtigen Verhältniſſe der beiden Rivalen unter der Wirkung des Berliner Beſuches wieder: Man hat in England gelernt, im deutſchen Flottenplane ein in abſehbarer Zeit unabänderliches Fait accompli zu erblicken, mit dem man ſich nach ſeinen eigenen Bedürfniſſen einrichten kann. Hand in Hand mit dieſer Erkenntnis bricht die Würdigung der Motive ſich Bahn, die Deutſchland veranlaſſen, eine ſeiner mari⸗ timen Bedeutung entſprechende Flotte zu ſchaffen. Die Schwierig⸗ keiten aber, die die augenblickliche Regelung der Reichsfinanzen Fervorruft, find mehr als alles andere geeignet, den Glauben zu beſtärken, daß die deutſche Volksvertvetung es ſich in Zukunft wohl überlegen wird, einer etwaigen nochmaligen Vermehrung der mcritimen Ausgaben näherzutreten. Eine markante Erſcheinung der wachſenden Detente liegt aber barin, daß die Frage, ob im kommenden Etatsjahre auf den briti⸗ ſchen Werften vier oder ſechs neue Schlachtſchiffe auf Stapel gelegt twerden ſollen, heute in England ruhig und ſachlich erörtert werden kann, während ſie vor dem Berliner Königsbeſuch noch die Exiſtenz der liberalen Regierung ernſtlich gefährdete. Es würde zu weit führen, hier auf die Frage näher einzu⸗ gehen, inwieweit die Entwirrung der jüngſten Orientkriſe auf die Neugeſtaltung der deutſch⸗engliſchen Beziehungen eingewirkt hat. Auf zwei Tatſachen möchte ich aber kurz hinweiſen: Es hat ſich bet dieſer Gelegenheit herausgeſtellt, daß der Zeitpunkt für die Durchführung einer Einkreiſungspolitik noch nicht gekommen iſt; es hat ſich ferner herausgeſtellt, daß der Frontwechſel Englands in der türkiſchen Frage die Korftruktionsfehler der rufſiſch⸗britiſchen Entente ans Tageslicht gebracht hat. Als der Mißerfolg der Tripel⸗ entente im Orient deklariert war, da ging es, wie es gewöhnlich zu kommen pflegt: auch mit der Einigkeit begann es zu hapern. Das diplomatiſche Erdbeben aber überdauerte allein der wiederum bewährte Rocher de bronce des deutſch⸗öſterreichiſchen Bündniſſes. So ſteht die britiſche Diplomatie heute wieder de facta un⸗ gefähr auf dem Punkte, auf dem Mr. Chamberlain vor beiläufig ſieben Jahren ſtand. Sie hat inzwiſchen die Erfahrung gemacht, Daß der Notbehelf der ruſſiſchen Annäherung verſagte und daß Mr. Chamberlain wohl recht hatte, als er in erſter Linie den Anſ jluß Englands an die Zentralmächte in den Kreis ſeiner Kombination zog. Das britiſche Volk und ſein kluger Herrſcher haben mit der ihnen eigenen ſkrupelloſen Energie die Konſequenzen aus der veränderten Lage gezogen: Der bis zum letzten Augenblicke zweifelhafte Königsbeſuch erfolgte und wurde zu einem Erfolge; und zwar ohne künſtliche Mache, ganz von ſelber. Das Eis der Reſerbe der Berliner Bepölkerung ſchmolz von Stunde zu Stunde mehr, die Aeußerungen beider Herrſcher aber tragen im glücklichen Einklang gerade die Note, die der Stimmung entſprach. Konkrete politiſche Folgen hatte man in Deutſchland von der Entrepue nicht erwartet und erwartet ſie eigentlich heute auch nicht. Ein Gefühl wohlwollender Neugier herrſcht, wie die Dinge ſich gun wohl weiter entwickeln mögen. Nüchberne Politiker verſchließen ſſich der Erwägung nicht, daß die während eines Luſtrums auf die Straße zwiſchen Berlin und London gehäuften Schuttmaſſen nicht im Handumdrehen beſeitigt werden können; auch nicht der Er⸗ kwägung, daß nach wiederholter Abweiſung ſeiner Anerbietungen England es ſchwer fallen muß, den erſten Schritt zu einer Ver⸗ ſtändigung zu tun. 1 5 Aber auch in Deutſchland ſteht man noch zu ſehr unter dem Eindrucke der vielen Unfreundlichkeiten der letzten Jahre, um feiner⸗ eits die Hand ausſtrecken zu können. Die deutſche Politik iſt aber in den letzten Monaten unperfönlicher, objektiver geworden. Hrtſere Regierenden haben in den ſchweren Zeiten der letzten Jahre tanche Erfahrung gemacht und manche Illuſion verloren. S So beſteht die Gewißheit, daß ein etwaiger Verſuch der Neugeſtaltung der deutſch⸗engliſchen Beziehungen der gewiſfenhafteſten Erwägung ficher iſt und beſtimmt nicht wieder an einer Lappalie ſcheitern wird, wie zu Chamberlains Zeiten an den chineſiſchen Seezöllen. Zum Stande der Reichsfinanzreform ſchreibt die„Magdeb. Ztg.“ anknüpfend an die Auslaſſung der„Nordd. Allgem. Ztg.“: Dazu beigeſteuert hätte. Daß der Komponiſt nach den deutſchen Studenten⸗ und Volksliedern greifen würde, war klar, aber er käßt ſie überhaupt nicht mehr aus. Vom Gaudeamus ange⸗ fangen bis zum Ständchen von Schubert bringt er beinahe alles, was in deutſchen Landen geſungen wird und natürlich geht das ins Gemüt. Aber um wie vieles reiner und ſtärker hätte das deutſche Lied erſt gewirkt, wenn der Komponiſt es nicht in ſeine jungitalieniſche bald monotone, bald lärmende Faſſung gebracht Hhaätte und wenn er nicht Motive dazukomponiert hätte, die man bei Puccini, Maſſenet und Richard Wagner ungetrübter ge⸗ ſen kann. Dann wäre vermutlich auch die Wirkung der Oper bebe eine noch viel ſtärkere geweſen. Die ſtimmungs⸗ Hpoll inſzenierte und hübſch geſpielte Novität wurde übrigens freundlich aufgenommen. Ob ihr eine ſolche Karriere bevor⸗ eht, wie dem Schauſpiel, iſt allerdings mehr als fraglich. Daneben pflegt die Volksoper, namentlich im Faſching, ſehr eifrig die Operette; hauptſächlich ältere und bewährte Werke: Audrans„Puppe“ Suppses„Schöne Galathea“ und Heubergers „Ppernball“ hatten bei dem dankbaren Publikum ſehr viel Glück. Auch die ausſchließlichen Operettenbetriebe haben allmählich jede chren Schlager gefunden. Im Theater an der Wien übt die Operette„Herbſtmanöver“ ihre grobe ungariſche Wirkung, im mundtheater Reinharts Sprudelfee ihr: noch gröbere wie⸗ che. Ueber beide Operetten iſt nach ihrer Uraufführung be⸗ worden. Das Karltheater hat den unerbittlichen Entſchluß faßt, wieder einmal einen dekord aufzuſtellen und wird Leo „Geſchiedene Frau“ bis zum Schlu“ der Saiſon fort⸗ Rielen. Dagegen hat ſich das Johann⸗Strauß⸗Theater mit dem Erfolg von„Bub oder Mäödel“ derartig geſchwächt, daß es ſich jetzt von dieſen foreierten 86 Kufführungen bei Millöckers altem Bizeadmiral“ erholt. (Schluß folgt.) —— nehmen, wenn nicht Signor Übaldo Pacchierotti ſoviel Muſik Es ſcheint gemeint zu ſein, was die„Germania“ über das Kompromiß in der Subkommiſſion berichtete, daß nämlich unter Mitwirkung des Zentrums beabſichtigt ſei, die Nachlaßſteuer durch eine von den Einzelſtaaten aufzubringende Beſitzſteuer zu erſetzen. Da die Verhandlungen der Subkommiſſion diskret ſind, läßt ſich die Richtigkeit dieſer Angabe nicht ſicher prüfen. Einſtweilen aber iſt der Kompromiß auf dieſer Grundlage jedenfalls noch nicht perfekt und die Regierung wird es ſich wohl noch ſehr überlegen, ob ſie die Führung an das Zentrum über⸗ gehen laſſen will. Die liberalen Parteien werden, wie kaum ge⸗ ſagt zu werden braucht, keinesfalls mitwirken, um die Anweiſung auf 150 Millionen„Beſitzſteuern“ ohne alle Gewähr den konſerva⸗ tev⸗klezikalen Landtagsmehrheiten zu übergeben und dafür indirekte Reichsſteuern zu genehmigen. Etwas anderes wäre es, wie ſchon ausgeführt, wenn man die Nachlaßſteuer in den Einzelſtaaten für das Reich aufbringen ließe. Dies oder eine einzelſtagtliche Ver⸗ mögensſteuer wäre, ſoviel wir ſehen, bei Ablehnung der Reichs⸗ nachlaßſteuer die einzige Möglichkeit, den Block auf⸗ recht zu erhalten. Daß die Lage auch in konſervativen Kreiſen trotz der nahenden klerikal⸗konſervativen Kompromiſſe ernſt und kritiſch aufgefaßt wird, beweiſt der Umſtand, daß die„Deutſche Tagesztg.“, die Morgenluft wittert, doch ihre Freunde dr'ſigend mahnt, ihre Nerven zu behalten, und für nötig hält, den Fürſten Bülow vor der Reichstagsauflöſung zu warnen. In Zentrumsblättern wird angedeutet, daß der Gampſche Antrag von der Subkommiſſion der Finanzkommiſſion an⸗ genommen ſei. Das iſt, wie die„Magdeb. Ztg.“ verſichern kann, nicht richtig. Konſervative und Zentrum haben allein dies Kompromiß angenommen, während Nationalliberale und Freiſinnige es ablehnen, weil ſie eine Bedingung, wie ſie dieſer Antrag enthält, der die Ausführung der Willkür der einzelſtaatlichen Parlamente ausſetzt, ablehnen. Geſtern hatten wir bereits angedeutet, daß die Nationalliberalen und Freiſinnigen ſich zuſammengeſchloſſen hätten. Beide Parteien ſtehen auf dem Boden eines Kompromiſſes, das in Geſtalt einer Erbanfallſteuer den Gedanken der Nachlaßſteuer wieder aufnimmt. Hierüber werden die nächſten Verhand⸗ lungen der Finanzkommiſſion die Entſcheidung bringen, die durch den vom Zentrum und den Konſervativen jetzt lanzierten Antrag allerdings aufgehalten werden dürfte. Die„Tägl Rundſchau“ meint, wenn die„Einigung“ in Kraft bleibe, ſo ſei der Block auseinandergeeinigt und die Reichsfinanzreform in eine Belaſtung des Volkes mit neuen Konſumſteuern verwandelt, die aber wiederum nur eine ſolche Höhe erreichen werden, daß man eben fortwurſteln könne. In einigen Jahren beginne der Reichsfinanzjammer von neuem, ſchon weil die Beitreibung der erhöhten oder veredelten Matrikularbeiträge ungeahnte Schwierigkeiten machen werde. Die„Tägl. Rundſchau“ ſtellt dann die Frage, wie die Regie⸗ rung ſich zu dem konſervativ⸗klerikalen Angebot ſtelle, ob ſie hart bleiben werde oder nicht, und mahnt ſie dann unter Bezugnahme auf den Artikel der„Nordd. Allgem. Ztg.“ mit folgenden Worten: Ders klingt ablehnend, läßt aber viele Hintertüren offen und wir haben zu der Wetterfeſtigkeit der Regierung, nach ihrem erſten Bittgange zum Zentrum im vorigen Hochſommer, nicht allzuviel Vertrauen. Immerhin ſollbe ſie bedenken, daß es ihre Pflicht iſt, eine langfriſtige Finanzreform auf der Grundlage eines gerechten Intereſſenausgleichs zu ſchaffen. Und die ihr gebotene Verſtändi⸗ — derr Drucke ſiegender Parteiintereffen. Die Pofttion der Regierung iſt, wie wir wiederholt betont haben, ſo ſtark, als ſie nur gewünſcht werden kann. Man weiß es im deutſchen Volk:„Am bitterſten not iſt uns die Reichsfinanzreform“, und man will ganze Arbeit gemacht ſehen, nicht Flickverk. Ein Reichstag oder eine Partei, die gegenüber dieſer Frage, die ein agrariſcher Führer der Graf Schwerin⸗Löwitz„die Vorbedingung ſüir den Beſtand des Deutſchen Reiches“ genannt hat, verſagt, vermöchte ihre ablehnende Stellung gegenüber dem Sturm des Unwillens bei den Wählern nicht lange eu behaupten. Darum Landgraf werde hart! Staatliche Fürſorge für das Handwerk in Preußen. Das Abgeordmetenhaus hatte im vorigen Jahre an die Staatsregierung das Erſuchen gerichtet, dem Handwerk bei der Ermittelung von Preiſen für ſtaatliche Unterhaltungs⸗ arbeiten eine Mitwirkung zuzugeſtehen. Nach eingehender Prüfung der Frage durch die Behörden hat nunmehr der Arbeitsminiſter verſuchsweiſe für die Regierungsbezirke Königsberg, Oppeln, Poſen, Kaſſel, Düſſeldorf, Potsdam und für den Bezirk der Miniſterial⸗Militär⸗ und Baukommiſſion in Berlin ſowie für die mit dieſen Verwaltungsbezirken ſich räumlich deckenden Eiſenbahndirektionsbezirke angeordnet, daß die zuſtändigen Handwerkskammern von den Behörden in jedem Jahr vor Beginn der Bauarbeit aufgefordert werden, eine Zuſammenſtellung von Arbeitslöhnen und Material⸗ Buntes Feullleton. — Eine Epiſode aus der Jugend des Reichsfreiherrn von Stein. Durch das Jubiläum der Städteordnung von 1808 und durch die Feier von Steins 150. Geburtstag iſt das Andenken des großen Staatsmanns in unſerer Zeit wieder neu belebt worden. Da wird auch eine kleine Epiſode aus ſeiner ſonſt ziemlich unbekannten Jugend intereſſieren, die ſich in einer eigen⸗ artigen Quelle findet, wo man ſie wohl am wenigſten erwarten würde. Es ſind Eintragungen in die Crailsheimſche Lieder⸗ handſchrift der Königlichen Bibliothek zu Berlin, die nicht viel vor 1750 niedergeſchrieben mit ihren etwa 300 Liederterxten eine wichtige Quelle für die Geſchichte des deutſchen Liedes bildet und von Profeſſor Dr. Arthur Kopp herausgegeben worden iſt. Der Beſitzer der Handſchrift, Freiherr Albrecht Ernet Friedrich von Crailsheim auf Rügland in Franken, hatte das wertvolle Manu⸗ ſkript ſeiner noch nicht vierzehnjährigen Tochter geſchenkt. Dieſe hat nun naive Liebesgeſtändniſſe da eingetragen, deren allerdings paſſiver Held der Freiherr von Stein war. Auf dem Deckel ſteht in kindlich ungelenker Handſchrift:„Dieſes Buch gehört der Fräulein Chriſtiane Wilhelmina, Carolina Louiſa Barone de Crailsheim Anno.. zu Rügland. Welches mir mein Bapa zu einem Breſend gemacht. Alſo keiner unterſtehe ſich mir ſolches zu nennen.“ Und auf die Ränder des„Breſends“ hat das Fräu⸗ lein ihre Herzensergüſſe geſchrieben. Sie fangen mit den Wor⸗ ten an:„Der Steinlein iſt mein Leben, weil er kommt von Schwabenland, den will ich einſtens geben meine treue Hand. Dies ſoll ſein mein Freundſchaftszeichen, daß ich nicht will wei⸗ weichen“. Wilhelmints Liebe muß wohl nicht Erhörung ge⸗ funden haben, denn wir leſen in ihrem ſonderbaren Tagebuche: „Abermals bin ich recht unalücklich“„Abermals muß ich leiden, lwas kein Menſch ausſteht“ Ein zweites Diebesgeſtändnis lautet: gung iſt nur eine Vertagung der Frage, nur eine Löſung unter Dieſe preiſen nach beſtimmten Grundſe Zuſammenſtellungen ſollen dem au der Vergebung der laufenden U ſtaatliche Hochbauten, die ſich z führung eignen, als Anhe anzufertigen. rhaltun handwe rbeiten für igen Aus⸗ t dienen. Auf Grund der zu machenden Erfahrungen wird die a ine Einfül ſeiten des Miniſteriums ſpäter erwogen werden. hat der Miniſter die genaue Beobachtung der den allgemeinen Beſtimmungen 1 geeigneten Fällen eine Mitwirku Aufſtellung von Verdingungsanſchläg Vin Senſationsprozeß der Marine. 5 Von unſerem Korreſpondenten.) sh. Berlin, 20. Februar ([Fünfter Verhandlungstag). In der fortgeſetzten Zeugenvernehmu ng lauteten die Ausſagen über Berger im allgemeinen günſtig. Admiral Baudiſſin, der Vorſitzende des in Sachen Berger tätig ge⸗ weſenen Ehrengerichts, führt aus: Die Behauptung des Ange⸗ klagten, als ob die 45 Offiziere des Ehrengerichts u mgefallen ſeien, muß ich als vage Behauptung zurückweiſen. Keiner dieſer Offiziere hat auf Freiſprechung oder auf Unvollſtändigkeit der Akten erkannt. Sie haben Kapitän Berge alle verurteilt, und zwar erkannten die Mehrzahl auf Abſchied, d. h. En tziehung der Unifor m, die übrigen auf Entfernung aus der Marine. Aufgrund der Kenntnis dieſer Akten iſt es mir unverſtändlich daß ein Kapitän zur See auf die Frage des Herausgebers einer Wochenſchrift, ob er etwas getan habe, antworten konnte: Nichts. Das Schreiben Bergers an den Ehrenrat iſt ein ſolches, wie ich es vorher noch nie geſehen habe und hoffentlich auch ſpäter nie mehr ſehen werde. Es war geſpickt mit Beleidigungen gegen Admiral Schmidt. Der Ehrenrat iſt ganz korrekt verfahren, in⸗ dem er das Anſuchen Bergers erledigte und unterſuchte, ob die Ehre Bergers in irgend einer Weiſe verletzt worden ſei, ſodaß ihm die Pflicht zuftel, zur Wahrung ſeiner Stellung irgendwelche Schritte zu tun. Dieſe Frage iſt verneint worden. Der Kaiſer hat die Gnede gehabt, die Verneinung gutzuheißen. Damit war die Ehre Bergers vollſtändig rein geſtellt.— Zur Frage der Kompetenz der Ehrengerichte und des Ehren⸗ rats erklärt der Zeuge weiter: Wie ein Offizier, der es bis zur Charge eines Kapitäns zur See gebracht hatte und die Pflicht hatte, alljährlich einmal ſeinen Offizieren die Beſtimmungen über die Ehrengerichte vorzuleſen, einen ſolchen Mangel an dienſtlichen Kenntniſſen zu Tage bringen konnte, iſt mir anver⸗ ſtändlich. Als Kapitän Berger die Beleidigungen gegen Admiral Schmidt erhob, hat er den Qualifikationsbericht übrigens noch gar nicht gekannt. Offiziell iſt ihm dieſer erſt, und zwar gegen meinen Willen, von dem Ehrenrat mitgeteilt worden. Dieſer ift zu der Ueberzeugung gekommen, daß eine ſchwere Beleidigung der Standesehre vorliege, weil Berger dienſtliche Angelegen⸗ heiten, die bis zur allerhöchſten Stelle der Entſcheidung unter⸗ Hegen, in perſönliche umſetzte, in der Form ſchwerſter verſön⸗ licher Beleidigungen und Verdächtigungen. Wir haben durchaus nicht als Henker gehandelt. Es iſt uns bitter ſchwer gefallen, ſo ſtreng urteilen zu müſſen. Aber es waren ſchließlich alle Mittel erſchöpft. um einen Einblick hinter die Kuliſſen des Ehren⸗ gerichts zu geſtatten, will ich erklären, daß ich einen Brief an den damaligen Kommandeur des Ehrenrats in Berlin ſchrieb und bat, er möge doch auf Berger einwirken. Es iſt mir mitgeteilt worden, daß dieſer mit Engelszungen auf Berger eingeredet hat, es hat aber alles nichts genützt. Auf Veranlaſſung des Staatsanwalts Tolki erklärt Ad⸗ miral Bandiſſin, daß der damalige erſte Offizier von Berger, der jetzige Kapitänleutnant Memminger, der Vetter ſeiner Frau, ein Mann von ſelten tadelloſer Gefinnung, ein Ehrenmann wie Gold, geweſen ſei. Das hat er vor Graf Baudiſſin auch in der Vernehmung vor dem Kriegsgericht gegen Berger bewieſen. Er hat mir oft geklagt, daß das Leben Kapitän Berger für ihn eine Hölle ſei. Die Bekundungen der Unteroffiziere und Mannſchaften, die hier in der Verhandlung gugunſten Bergers ausgeſagt haben, kommen für dieſe Seite der Frage abſolut nicht in Betracht. Sie können nicht darüber ur⸗ teilen, was in den oberen Regionen— und für ſie find das obere Regionen, zwiſchen Kommandant und Offizier ſich abſpielt. Was ich von dem Kapitänleutnant Memminger hörte, hat mich veran⸗ laßt, ihn zu erſuchen, den Geſchwaderchef informieren zu dürfen, und zwar beſonders wegen der Rede, die Berger bei Antritt ſeines Kommandos an ſeine Offiziere gehalten hat. Er hatte nämlich erklärt, er hätte beſondere Inſtruktionen und Ermäch⸗ tigungen beſonders auch inbezug auf die Disziplinarſtrafgewalt. Die Vorgänge auf dem„Geier“ ſind ſoweit gegangen, daß wir ſie, nach den in unſerer Marine geltenden Anſchauungen für be⸗ ſonders ſchwer erachten mußten, und wenn egz tatſächlich auf dem Geier nicht zu einer offenen Meuterei gekommen iſt, ſo iſt das, meiner perſönlichen Ueberzeugung nach, nur das Verdienſt des ————————————— „Mit Steinen denkſt du mich zu plagen, mit Gegenſtänden meiner Luſt, ein Stein, mein Freund, ich darfs wohl ſagen, er⸗ götzt mir Gemüth, mir mein Schickſal und meine Bruſt.“ Und au dieſer Stelle nennt ſie auch ihren„Zukünftigen, den ſie ſich ge⸗ wählet, weil er ihr gefället“, Heinrich Carl Friedrich von Stein.“ Alſo es iſt kein Zweifel, daß der große Stgatsmann als Jüng⸗ ling die Sehnſucht der kleinen von Crailsheim geweſen iſt. Er war etwa 3½ Jahr älter als das Fräulein von Erailsheim; 1773 hatte er die Univerſität bezogen. Auf der Rückreiſe wird er dann bei der bekannten Familie geweſen ſein. Auch aus ſeiner Hand finden wir zwei Eintragungen in dem Buche:„Sinnt mann nicht(d. h. liebt, begehrt man nicht, will man nicht, heiraten), ſo denkt man doch alles gute von jemand“ und„Es mag einem gehen, wie es nur immer will, ſo muß man ehrlich und ein gut Gemüth haben,“ ſo lann man alsdann über jeder⸗ mann und über die ganze Welt lachen und ſein Geſpött haben.“ Schon mit ſiebzehn Jahren hat ſich Wilhelmina von Crailsheim mit Joh. Chr. v. Streitt verheiratet. — Die Suffragette als Duellantin. Die ruſſiſchen Frauen⸗ rechtlerinnen wollen ihren unternehmenden britiſchen Kollegen nicht nachſtehen, ſie begnügen ſich nicht mit der Forderung po⸗ litiſcher Gleichberechtigung mit den Männern, ſie nehmen für die Frau auch das Recht in Anſpruch, mit der Waffe in der Hand dem Gegner gegenüber zu kreten, im Zweikampf das Schickſal herauszufordern. Der durch ſeine unparlamentariſchen Parla⸗ mentsreden ſo raſch berühmt gewordene Tumaabgeordnete Puris⸗ kewitſch hat in einem offenen Brief Frau Filoſova mit den gröb⸗ ſten Schimpfwörtern überhäuft.„Die beleidigte Dame war eine der eifrigſten Vorarbeiterinnen des jüngſten Frauenkongreſſes, ſie genießt bei den ruſſiſchen Suffragettes große Verehrung und ihre Anhängerinnen waren nicht geſonnen, den ihrer Führerin angetanen Schimpf ſtillſchweigend hinzunehmen. Der Abgeord⸗ nete Purjskewitſch hat jetzt ein kurzes und lakoniſches Tele⸗ reibenden Beamten bei auf dem„Geier“ unter 0 — S le eee E eegggS SiSZ. eSoSaRS ꝛage GNNTUSe eSneeedecoeg b. See er SS Seg eene Mannheim, 22. Februar. Seneral⸗Anzeiger.(Abendblatt. 8. Seite. wollte alles ſelbſt machen. Das mußte unter ſeinen Offizieren große Erbitterung hervorrufen. Kapitän Borger erklärt: Ge⸗ wiß, ich habe mehrere Strafen verhängt, die ich nicht hätte ver⸗ hängen dürfen. Es iſt aber feſtgeſtellt worden, daß auch unter den Richtern, die über mich urteilten, Meinungsverſchiedenheiten über die Art der Strafverhängung beſtanden. Aus Stadt und Tand. * Mannheim, 22. Februar 1909. Kaufmannsgericht Maunheim. Vorſ.: Rechtsrat Dr. Erbel; Beiſitzer aus dem Kreiſe der 5 und Woldemar Hübner; em Kreiſe der Handlungsgehilfen: Heinrich Willi Stillger. 15 S. L. als kaufmänniſcher Angeſtellter in den Dienſten der Firma M. M. geſtanden. Er hatte 150 M. Monatsgehalt und einmonatige Kündigung. Anfangs war Kläger im Haupt⸗ ũgeſchäfte der Beklagten(Käfertal) beſchäftgt. Seine Arbeitszeit n begann morgens um 7 Uhr und nachmittags um halb 3 Uhr. Er * hatte ſie dort ſtets pünktlich eingehalten. Vom 21. Dez. v. J. ab * wurde Kläger in einer Filiale im Induſtriehafen verwendet, wo d er die Leitung und Aufſicht hatte. Auch hier iſt Kläger in der 9 erſten Woche pünktlich geweſen. In der zweiten und dritten Woche e. dagegen lalſo nach Weihnachten) iſt er nach den übereinſtimmen⸗ den und glaubhaften Ausſagen der auf bekl. Antrag vernomme⸗ + nen Zeuginnen morgens nie vor 349 Uhr löfter erſt nach „9 Uhr) und nachmittags nie vor 343 Uhr gekommen. Daraufhin eiſt er am 15. Januar mit ſofortiger Wirkung entlaſſen worden. Kläger hält dieſe Entlaſſung nicht für genügend begründet, da n ſie erſt nach vorausgegangener Verwarnung hätte erfolgen dürfen und verlangt mit vorliegender Klage die Zahlung des Gehalts vom 1. Januar bis 1. März mit 300 M. Das Gerichtſprach dem Kläger bis zum 15. Januar(dem Entlaſ⸗ ſungstage) durch Urteil das Gehalt zu u. wies die Mehrforderung ab, indem es in der Begründung ausführt, daß der Kläger bei der Berufung darauf, daß die Ent⸗ laſſung erſt nach vorausgegangener Verwarnung hätte erfolgen dürfen, überſehe, daß hier nicht ſowohl der Entlaſſungsgrund der Ziffer 2 des§ 72 H..., als derjenige der Ziffer 1]— Ver⸗ trauensmißbrauch— in Betracht komme. der nach Anſicht des Gevichts auch gegeben ſei. Die weitere Behauptung des Klägers, zur Zeit der Entlaſſung ſei das Zuſpätkommen ihm bereits ver⸗ ziehen geweſen, habe in der mündlichen Verhandlung ebenfalls keine hinreichende Beſtätigung gefunden. 7 * Die Vergebung von ſtaatlichen Arbeiten und Lieferungen. Nach einer neueren miniſteriellen Beſtimmung iſt bei Ver⸗ gebung von Arbeiten und Lieferungen von der Generaldirektion der Staatseiſenbahnen in folgenden Fällen die Genehmigung des Miniſteriums zur Zuſchlagserteilung einzu⸗ holen: 1. Bei Vergebungen von Arbeiten und Lieferungen auf Grund öffentlichen oder engeren Wettbewerbs, wenn der einem Unternehmer zu übertragende Gegenſtand den Wert von 300 000 Mark überſteigt; 2. bei freihändiger Vergebung von Arbeiten und Lieferungen, deren Gegenſtand den Betrag von 10000 M. überſteigt, ſofern es ſich nicht um Befriedigung eines dringlichen Bedarfs oder um Nachbeſtellungen bei ausgeſchriebenen Liefe⸗ gSene F 8 F oei naoa Eeee fertigkeit erfordern oder die nur von beſtimmten Unternehmern (Syndikaten und dergl.) bezogen werden können, in welchen Fällen die Generaldirektion zur freihändigen Vergebung bis zum Be⸗ trage von 300 000 M. an einen Unternehmer zuſtändig iſt: 3. bei Vergebung von Arbeiten und Lieferungen an nichtdeutſche Be⸗ werber. * Meiſterkurs für Starkſtromtechnik. Vom 22. März bis 3. April ſoll erſtmalig ein Kurſus für Starkſtrom⸗Elek⸗ 55 trotechnik, bezw. Starkſtrom ⸗Inſtaklations⸗ weſen in der Landesgewerbehalle in Karlsruhe ſtattfinden. Die⸗ ſer Kurſus ſoll den teilnehmenden Inſtallateuren diejenigen elektrobechniſchen Kenntniſſe vermitteln, welche geeignet ſind, ſie in der verſtändnisvollen Ausführung ihres Handwerks zu fördern und ihnen die richtige Befolgung und Anwendung der„Vorſchriften des Werbandes deutſcher Glektrotechniker für die Errichtung elektriſcher Starkſtchromanlagen“ zu erleichtern. * Erfinderliſte für das Großherzogtum Baden. Patent⸗ ammeldungen: R. 26 667. Dampfmaſchine mit innerhalb des Zylinders ſtattfindender Verdampfung. Hans Röhk, Mannheim. I. 26 994. Selbſttätige Kuppelung mit Oeſe und Fallbolzen. Karl Leppert, Heidelberg.— Patenterteilungen: 206 516. Glaſtiſcher Bohrſchwengel; Zuf. z. Pat. 192 198. Dr. Hans Thü⸗ rach, Karlsruhe. 206 609. Verfahren zur Herſtellung von kegel⸗ förmigen Einpaßteilen aus Glas. Dr. Wolfgang Gaede, Frei⸗ burg.— Gebrauchsmuſter Eintragungen. 362 235. Nachtlicht mit Warmwaſſerbehälter. Joſ. Winkler, Pforzheim. 23861881. Sieb mit Rührwerk. C. Friedr. Müller, Karlsruhe. 3862 145. Panzerlette, deſſen Glieder durch gegenſeitiges Einſchrau⸗ ben ineinander gehängt ſind. Ja. Fr. Speidel, Pforzheim. 862 251. Bandartiges Drahtgeflecht für Schmuckwaren. Fa. Ph. Döppenſchmitt, Pforzheim. 361 911. Durch einen ſchwingen⸗ gramm erhalten, in dem eine Frauenrechtlerin ihn wegen Belei⸗ digung ihrer Führerin in aller Form kategoriſch zum Duell herausfordert. Es iſt noch nicht beſtimmt, ob der mit Worten allzeit ſo kühne Abgeorduete die Herausforderung annehmen und ſich zum Kampfe ſtellen wird; wenn es dazu kommt, ſo wird es wohl das erſte Mal ſein, daß die Welt das Schauſpiel erlebt, eine Frau und einen Mann im Duell mit der Waffe in der Hand einander gegenüber treten zu ſehen. In der Petersburger Geſellſchaft bildet die Herausforderung das Tagesgeſpräch und man beſchäftigt ſich eifrig mit den Konſequenzen des ungewöhn⸗ lichen Vorfalles. Mit Beſorgnis beſchäftigt man ſich jetzt mit dem Zuſtand der be⸗ rühmten Kathedrale von Pienza, des ſchönen Domes, mit dem Pins II. ſeine Heimatſtadt beſchenkte. Es ſteht zu befürchten, daß das intereſſante Bauwerk das Schickſal des Campanile von Venedig wird teilen müſſen. Der Boden, auf dem das Fundament ruht, ſenkt ſich; bereits im Jahre 1901 konnte feſtgeſtellt werden, daß die Senkung nahezu drei Fuß betrug, jetzt, nach 8 Jahren, itt ſie bereits auf vier Fuß und drei Zoll angewachſen. Seit dem Jahre 1597, als zum erſtenmal das Nachgeben des Bodens be⸗ bhbachtet wurde, ſind des öfteren Befeſtigungsarbeiten vorgenom⸗ men worden, aber ſie haben die Gefahr nicht beſeitigen können. An der linken Seite des Baues haben ſich unter den Mauern Felsſtücke empor, auf deren Spitzen dan Mauerwerk ſich noch ſtützt. Die äußeren Mauera ſind geborſten und werden durch Holzpfoſten geſtützt. Man hat jetzt damit begonnen, weitere enopierungsarbeiten vorzunehmen, ſo daß noch einige Hoffnung beſteht, das ſchöne Bauwerk der Renaiſſance zu erbalten. erſten Offiziers Kapitänleutnants Memminger geweſen. Berger rungen oder um Gegenſtände handelt, die eine beſondere Kunſt⸗ — Eine bedrohte Kathedrale. Aus Rom wird uns berichtet: 10—12 Fuß große Löcher gebildet. Zum Glück ragen einzelne den Griff eingeleitete Zugvorrichtung für Kaſtenſchlöſſer mit Schnappriegel. Joſ. Saumer, Freiburg »Anſer Grenadierregiment bekommt einen neuen Kom⸗ mandeur. Herr Oberſt v. Winterfeld iſt, wie das Militär⸗ twochenblatt meldet, mit der Führung der 2. (Königsberg) beauftragt worden. So ſehr Mannheims Bürger⸗ ſchaft Herrn Oberſt v. Winterfeld das Avancement gönnt— die Beförderung zum Generalmajor wird wohl nicht mehr lange auf ſich warten laſſen—, ſo ſehr bedauert ſie ſein Scheiden. Hat es Herr v. Winterfeld während ſeines etwa vierjährigen Aufenthalts in Mannheim doch verſtanden, die guten Beziehungen, die zwiſchen Garniſon und Bürgerſchaft ſeit jeher beſtehen, noch herzlicher und reundlicher zu geſtalten. Herr v. Winterfeld iſt hier ſchnell popu⸗ lär geworden. Seine liebenswürdigen Umgangsformen trugen viel dazu bei. Nicht minder aber auch der Umſtand, daß er ſelten eine Einladung zu einer größeren bürgerlichen Veranſtaltung ausſchlug. Beſonderes Wohlwollen brachte er dem„Feuerio“ entgegen, bei dem er ſich durch ſein liebenswürdiges Entgegenkommen ein ehren⸗ des Andenken geſichert hat. Die beſten Wünſche begleiten Herrn v. Winterfeld ins ferne Oſtpreußen.— Zum Nachfolger Herrn von Winterfelds wurde Herr Wild von Hohenborn, Oberſtleut⸗ nant und Chef des Generalſtabs des 18. Armeekorps, unter Ent⸗ hebung von dem Kommando nach Württemberg, ernannt. Die Vereinigung der Hoſpitanten der Handelshochſchule unternahm unter Führung des Herrn Dr. Mertens am letzten Sonntag eine Exkurſion nach Deidesheim und beſichtigte die intereſſanten Kellereien der renommierten Firma L. A. Jor⸗ dan(Baſſermann⸗Jordan). Herr Dr. jur. Friedr. Baſſermann, der auf dem Gebiet des Weinbaues Autorität iſt, gab ſehr wert⸗ volle Auskünfte über die Geſchichte des Weinbaues, die Deides⸗ heimer Verhältniſſe und den Markt im Pfälzer Wein und veran⸗ ſtaltete gleichzeitig eine Koſtprobe. Mittags wurde ein Rund⸗ gang durch die berühmten Weinbergslagen gemacht unter Führung des Weinhändlers, Herrn Schäffer, Beſitzers des Hotels zur Kanne, Deidesheim, und dabei hauptſächlich die prak⸗ tiſche Seite des Weinbaues erörtert. * Lotierie. Bei der geſtrigen Ziehung der Badiſchen In⸗ validenlotterie fiel der Hauptgewinn von 20 000 M. auf Nr. 53 755. Ferner wurden gezogen mit M. 5000 Nr. 27 299, mit M. 1000 Nr. 57 790 und Nr. 111 270 mit M. 500 Nr. 43 502, 43 281, 39 714, 117460. Mitgeteilt vom Lotteriegeſchäft Adrian Schmitt, R 4, 10 und Q 3, 1.(Ohne Gewähr.) * Der Rohbau der Chriſtuskirche auf dem Werderplatz geht, ſo ſchreibt man uns, in dieſem Jahre ſeiner Vollendung ent⸗ gegen. Schon zeigt das Gerüſt für die zukünftige Kuppel, welcht mächtigen Abſchluß das monumentale Gebäude finden wird. Im Hohlraum der Kuppel wird das öſtimmige melodiſche Geläut, das ſeine gewaltigen Klänge weithin über das Weichbild der Stadt tragen ſoll, ſeine Aufſtellung finden. Da nun mit dem Guß der Glocken— darunter eine ganz tiefe Asglocke— in allernächſter Zeit begonnen werden muß, ſo ergreifen wir die Gelegenheit, darauf hinzuweiſen, daß jetzt ein beſonders günſtiger Augenblick für etwaige Stiftungen gekommen iſt. Gerade durch Uebernahme einer der Glocken könnken edle Stifter ihren Namen im Zuſammenhang mit dieſem herrlichen Gebäude ver⸗ ewigen. Des allgemeinen leb haften Dankes der evangeliſchen Gemeinde dürften ſie ſicher ſein. * Grund⸗ und Hausbeſitzer⸗Verein Mannheim. Der Vorſtand hat auf 25. ds. Mts. die Abhaltung der jähr lichen General⸗ verſammlung ausgeſchrieben. Auf der Tagesordnung ſtehen zwei wichtige Punkte. Es ſoll auf die Dauer von drei Jahren ein 1. Vorſtand gewählt werden, weil der bisherige Vorſitzende, Herr Kern, mit Tod abgegangen iſt. die Vermögensſteuerangelegenheit. * Der Grund⸗ und Hausbeſitzer⸗Verein Mannheim⸗Nord hielt ſeine diesmalige Monatsverſammlung im„Gaſthaus zur Stadt Bretten“ ab. Nachdem der Vorfitzende, Herr A. Hoff⸗ mann, die Anweſenden begrüßt, beantwortete er in einem längeren Vortrage die Frage:„Was leiſten die Haus⸗ beſitzer für die Allgemeinheit?“ Redner beklagte, daß immer aus den Reihen der Gegner der Hausbeſitzer die Phraſe als lärmender Schlachtruf ertöne:„Die Hausbeſitzer kümmern ſich nicht um das Allgemeinwohl; ſie vertreten nur Sonderintereſſen.“ Und dann gehe man frank und frei von dieſer irrigen Voraus⸗ ſetzung zu der kategoriſchen Schlußfolgerung über:„Alſo hat auch die Allgemeinheit kein Intereſſe daran, daß die Lage der Haus⸗ beſitzer gebeſſert werde.“ Wenn jemals einem in den Kampf ge⸗ ſchleuderten Kampfwort der Stempel der Unwahrheit aufgeprägt war, ſo ſei es bei dieſer Behauptung der Fall. Und es ſei des⸗ halb angezeigt, von Zeit zu Zeit die Unwahrheit der immer noch picht erſtorbenen Phraſe bloßzulegen. Die Summe deſſen, was der Hausbeſitz für die Allgemeinheit leiſtet, ſei ſo groß, daß Redner es ſich verſagen müſſe, allesin einem einzigen Vortrag zu behan⸗ deln. Nicht oft genug könne er betonen: Die Hausbeſitzer ver⸗ langen keine Sonderrechte gegenüber den anderen Steuer⸗ zahlern, ſie kämpfen nur gegen Sonderlaſten(Vermögens⸗ ſbeuer), die man ihnen auferlegen will. An dieſen aufklärenden Vortrag ſchloß ſich eine lebhafte Diskuſſion. Der 2. Gegenſtand der Tagesordnung war die„Frage der Hypotheken⸗ beſchaffung“. Es wurde eine Kommiſſion erwählt, welche die für die Neckarſtadt hochwichtige Frage zu behandeln hat und in der im Monat März ſtattfindenden Monatsverſammlung über das Reſultat ihrer Veſprechung berichten ſoll. Die nächſte Monatsver⸗ ſammlung ſoll in der erſten Hälfte des Monas März ſtattfinden. „ Im Fluge durch die Welt führt uns in dieſer Woche die Reiſe im Kaiſerpanorama, D 2, 1. Durch Amerika, Afrika, Aſien, Auſtralien zu einem Beſuche der intereſſanteſten und charak⸗ teriſtiſchſten Orte geht es in Windeseile. Aus unſeren Kolonien ſind u. a. Anſichten von Bagamoho und Mohorro ausgeſtellt. Mit Auſtralien ſchließt dieſer intereſſante Zyklus. 3 * Karnevaliſtiſches Konzert im Roſengarten. 3770 Perſonen waren geſtern abend im Nibelungenſaale, wo Meiſter A. Boettge den Taktſtock ſchwang, in heiterſter Stimmung verſammelt. Boettge hatte für den Abend ein Karnevalsprogramm zuſammengeſtellt, wie man es ſich beſſer nicht denken könnte. Als der Herr Muſik⸗ direktor mit militäriſcher Pünktlichkeit einige Sekunden vor 8 Uhr ſein Dirigentenpult betrat, brachten ihm die 3770 mit närri⸗ ſchem Kopfputz verſehenen Anweſenden einen äußerſt ſympati⸗ ſchen Empfang durch Mützenſchwenken oder Händeklatſchen. Dann ſpielte die Kapelle des Leibgrenadierregiments zunächſt den Bulgarenmarſch a. d. Kleinen tapferen Pralinéſoldat von O. Strauß. In Fortſetzung des närrſſchen Programms folgten dann Rudloffs„In fröhlicher Geſellſchaft“, eine überaus über⸗ mütige Uebertüre mit übermütigen Quinten. Dann produzier⸗ ten ſich drei heimatloſe Virtuoſen als letzte Ueberreſte einer nicht unbedeutenden Kapelle. Unſere heimiſchen Lokalpoeten Strauß und Waldeck, die ſchon in früheren Jahren mit ihrer Dichtkunſt die karnevaliſtiſchen Konzerte im Roſengarten verſchönern halfen, haben auch in dieſem Jahre wieder zum Beſten des Karnevalskonzerts ihre poetiſchen Adern fließen laſſen. Ihre Lieder ſchlugen derart ein, daß man ſie am liebſten da capo geſungen hätte. Schade, daß man von den beiden Lo⸗ kalpoeten 1 2 Infanteriebrigade Von dieſer Wahl hängt das Blühen und Gedeihen des Vereins um ſo mehr ab, als der betr. Vorſtand auf drei Jahre gewählt wird. Den zweiten wichtigen Punkt bildet Nechar“ mit Herrn Herborn an der Spitze und Herr Bürger keinen zu ſehen bekam, ſie wären gewiß im Triumph⸗ 5„ 5 zuge durch den Nibelungenſaal getragen worden. Als erſter Cantus ſtieg Faſtnachtstraum, nach der Weiſe des Wal⸗ zertraums geſungen, von Jakob Strauß. Der Beifall war ſo herzlich, daß der letzte Vers nochmals geſungen werden mußte. Daß die Leibgrenadierkapelle über erſtklaſſige Künſtler berfügt, konnte man bei den verſchiedenen Darbietungen wiederum wahr⸗ nehmen. Erwähnt ſei nur die im Nationalkoſtüm auftretend⸗ Spaniſche Singſpielgeſellſchaft und das größte mechaniſch Wichsfigurenkabinett, das förmliche Heiterkeitsſtürme hervor⸗ rief. Dieſes Wachsfiguren⸗Kabinett wurde erdacht und vorge⸗ führt vom Prof. Mumpitz, Ehrenmitglied der akademiſchen Hoch⸗ ſchule in Miesloch bei Heidelberg. Viel belacht wurde ferner die Muſikantenparole oder der große Wettſtreit zwiſchen einer Dorf⸗ und Stadtkapelle von Komzak. Als zweiter Cantus ſtieg Hermann Waldecks„Damehiet“ nach der Melodie„Keinen Tropfen im Becher mehr.“ Auch bei dieſem Lied wurde ſo lange applaudiert, bis Boettge den letzten Vers nochmals wiederholte. Der liebe, gute, alte, brave Karneval von Venedig, bei dem jeder Künſtler ſeine Variation in⸗ und auswendig vortrug und der in der letzten Zeit ſchon ſo vielemal vom Podium des Nibelungen⸗ ſaales in den Saal hineingeſchmettert wurde, fand auch geſtern ein dankbares Auditorium. Die dann folgende ſchaurige melo⸗ dramatiſche Balla-de in drei fürchterlichen Aufzügen, hatte ei noch viel ſchaurig⸗ſchöne⸗fürchterliche Muſik. Den verbindend Text ſprach der Hofrezitator des Prinzen Karneval Herr Pis⸗ cullaci. Dann wurde ein ſcherzhaft Liedlein, betitelt Männ lein und Weiblein“ nach der Luſtigen Witwe⸗Weiſe von Jakob Strauß geſungen. Dies Lied bildete einen Diglog zwiſchen Damen und Herren. Nach dem erſten gemeinſam ge ſungenen Vers ſangen abwechſelnd die Damen oder Herren allein bis zum letzten Vers, der dann wieder gemeinſam unter Schun⸗ keln geſungen wurde. Auch dieſes Lied wurde mit ſtürmiſchen Applaus aufgenommen. Den Schluß des Konzerts, das bereits 10% Uhr beendet war, bildete die Kompoſition Boettges„Or pheus in der Narrenwelt.“ Dieſe neueſte Kompoſition Boettges ſtellt ein urfideles Gefängnis dar, wo ſich Cabaret⸗, Variete⸗ un Operettenlied zu einem reizenden, muſikaliſchen Bukett vereinigen * Karnevalszug am Faſtnachtdienstag. Der diesjähr. Zug der „Großen Karnevalgeſellſchaft Neckarvorſtadt E. V. wird an Größe und Gediegenheit ſowie humoriſt. Darſtel⸗ lung ſeine Vorgänger bedeutend überragen. Die bekannteſten Vor⸗ kommniſſe in Staat, Stadt und Land werden in Wagen, Reitz und Fußgruppen perſifliert. Das Nähere beſagen die heute und morgen auf allen Straßen käuflichen Zugprogramme. Montag abend.11 Uhr Abholen der Prinzengarderekruten(mit Muſik am Hauptbahnhof der Nebenbahn Mannheim⸗Feudenheim, Vor führung bei Seiner Tollität in 8 6, 5. Dienstag früh: Wecken der Närrinnen und Narren aus ſüßem Schlummer zum 15 lichen Faſchingstreiben, Ständchen uſw. Mittags 1 Uhr 11 Min Empfang Seiner Tollität Emil des Großen an der Arnheiter⸗ ſchen Landebrücke. Zug über den Luiſenring, über die Planken uſw. nach dem Meßplatz(Neckarvorſtadt), dort Thronbeſteigung Seiner Tollität und ſofortiger Beginn des Zuges durch Neckar⸗ vorſtadt und Altſtadt. Die Reederfirma Karl Dommers hauſen hat ihr Schiff„Piter Arend“ gratis in den Dienf Seiner Tollität geſtellt. Die Bitte des„Feuerio“ ſei auch von „Großen überm Neckar“ an Euch, Ihr Narren aller Karne⸗ valsgeſellſchaften, gerichtet:„Setzt am Faſtnachtsdienstag Euere Narrenmützen auf!“ 85 *Die„Große Karneval⸗Geſellſchaft Lindenhof“ debütiere dieſer Tage im„Tivolf“, wo ſie ihre zweite d Fremdenfſitzung mit Prinzen⸗Proklamation abhielt. den Ehrengäſten ſeien die Ratsmitglieder von der„Großen jberm meiſter v. Hollander erwähnt. Herr Wötzel e mieder als trefflicher Kölner Büttenredner, während die Rudel⸗Eichele in bekannter Weiſe einen Urmannemer ſtellten. Hierzu geſellte ſich noch Herr Willy Baumeiſt mit einer Büttenrede ſowie mit einer anſchließenden Rezitatio über die drei diesjährigen Motto einen großen Erfolg hatte. Rich. Wartenberg hatte mit ſeinen Original⸗Couplets„ luſtige Schneiderlein“ und„An Paula“ auch dieſen Abend wi die Lacher auf ſeiner Seite. Frl. Baſtian gefiel insbeſon mit ihrem„Bettelbub“, Der Dorfbüttel Knebel ſei mit ſei Neuigkeiten ebenfalls nicht vergeſſen. Alles in allem verlief d Abend ſehr animiert. Am Faſtnacht⸗Dienstag veranſtaltet Geſellſchaft einen großen Karnevalszug. Zum Prinz der Sohn einer angeſehenen Lindenhöfer Bürgerfamilie, Herr Körner, Meerfeldſtr. 65, gewählt. Er nennt ſich„Carolus * Vereinigung zur Erhaltung deutſcher Burgen. Das geſchäfts⸗ führende Vorſtandsmitglied der Vereinigung zur Erhaltung de ſcher Burgen, Herr Profeſſor Bodo Gbhardt, Architekt der königsburg, wird am 2. März d. Is., abends 7 Uhr, im Kaſimoſaal einen Vortrag über die Hohkönigsburg un d re Wiederherſtellung halten. Mitglieder der Verei zur Erhaltung deutſcher Burgen, welche den Redner zu hören ſchen, wollen ſich wegen Teilnahme an den Architekten⸗ und nieurverein in Mannheim, Prinz⸗Wilhelmſtraße 27, wenden Der Vortrag wird von ca. 80 zum Teil farbigen Lichtbildern n beſten Aufnahmen der Hohkönigsburg begleitet werden. Polizeibericht vom 22. Februar. (Schluß.) Entwendet wurden: Am 14. 2. 09. Ein ſchon Fahrrad mit ausnahmsweiſe hohem Rahmenbau, aufwärts gener Lenkſtange, beide Pedalen verbogen, die Mäntel Schläuche ſind neu. Am 14. 2. 09. Ein„Pfeilfahrrad“ ſchwarzem Rahmenbau und ſcharzen Felgen. Letztere mi Streifen durchzogen, aufwärts gebogener Zenkſtange F 70219. Am 17..09. Ein älteres„Mars⸗Jahrrad“ mit zem Rahmenbau und Felgen, letztere durch einen blauen Stri durchzogen, aufwärts gebogene Lenkſtange mit Korkgriffen, F brik⸗No. 141 399, Modell 106. Am 18. 2. 09. Ein Fahrrad mit ſchwarzem Rahmenbau und Felgen, aufwärts gebogener Lenk⸗ ſtande, mit Korkgriffen, Freilauf mit Rücktrittbremſe, Fabr.⸗9 18783B. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Großh. Bad. Hof⸗ und Nettonaithegter in Maunheim Aſchenbrödel. In der Faſtnachtszeit müſſen die Bühnenkünſtler ſehr fleißig ſein. Die Welt will luſtig ſein und was ſie aus ſich ſelbſt nicht an Luſtigkeit produzieren kann, das müſſen die da tun, die die Luſtigkeit im Haupt⸗ oder Nebenberuf ausüb⸗ und ihre Beſtimmung darin ſehen, die Menſchen nicht im nur zu erſchüttern und zu rühren, ſondern ſtellenweiſe aue zu unterhalten und zu amüſieren. Tränen weinen und Trä lachen— es hat alles ſeine Zeit. 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt. Mannheim, 22. Februar. Der heutige Vormittag gehörte im Hoftheater den kleinen Kindern. Und es war ſehr luſtig und vergnügt im Komödienhaus. Die bunten Schlangen flogen, die Knall⸗ erbſen verübten eine heitere Zwiſchenaktsmuſik, die, wo ganz beſonders dreiſt waren, machten eine kleine Konfettiſchlacht, ſo daß ein grauer Bart in meiner Nähe in den blühendſten Farben ſtrahlte, Trompetchen übertönten lieblich und fein die Hauskapelle und ein Jauchzen und Lachen ſchwoll durch das „hohe Haus“, daß auch der grämlichſte Griesgram ſich hätte anſtecken laſſen müſſen, wenn er nur da geweſen wäre. Die Hälschen reckten ſich dem bunten Bild und den luſtigen Bil⸗ dern auf der Bühne entgegen, die Augen ſtrahlten und die Herschen lachten das fröhlichſte Karnevalslachen erſter glück⸗ licher Jugend. Sehr viele Kinder waren hübſch koſtümiert, die Luſt am Verkleiden iſt vielleicht der früheſte Trieb, der Dangeweile und dem Ueberdruß des Alltages zu entfliehen, und die Eltern gehorchen gar gern den Wünſchen ihrer Söhne aund Töchter. Es war ein farbenfrohes und luſtiges Bild im Zuſchauerraum, an dem ſich das Auge der alten Kinder gerne und froh ergötzte. Man ſpielte Aſchenbrödel, das alte liebe Kinder⸗ märchen, das auch uns einſt ſo gerührt hat mit ſeiner tief⸗ finnigen Moral aus Nirgendheim, daß es den Guten auf dieſer Erde gut geht und den Schlechten ſchlecht. Auf unſere ſchönen Theaterſtühle kletterten die Kleinen ſogar, um ſich nur nichts bon all der Herrlichkeit und all dem Märchenzauber entgehen zu laſſen. Und wie lachten ſie ob der bunten und wunder⸗ ſamen Märchenpracht, wie nahmen ſie teil an Aſchenbrödels erſt ſo traurigem und dann ſo überaus herrlichem und glänzen⸗ dem Schickſal. Und irgend ein ganz aufmerkſamer und teil⸗ nahmsvoller Kleiner hielt das Märchenſpiel wohl gar ſür eine ſchlimme Tragödie, wenn nicht Mitleid, ſo ließ er ſich doch Furcht einjagen durch den Baron von Montecontecucu⸗ Jorum, als dieſer im äußerſt verdächtigen Koſtüm und mit der cragiſchſten und traurigſten Miene an die Rampe trat und ein krieſendickes Horn in ſeinen Kaffee tunkte. Er fing gottser⸗ bärmlich an zu weinen und mochte wohl meinen, der TDeufel verführe da irgend ein ſchwarzes Tragödienwerk und es war Doch nur der Baron von Montecontecuculorum und nur ein ſchmackhaftes Horn, das in den Kaffee getunkt und dem Leib einverleibt wurde. So verſchieden ſind die Auffaſſungen vom Tragiſchen Geſpielt wurde vorzüglich und die Bilder waren reizend fund entzückten das Auge. Es war der Bühne eine Freude, den Kindern eine Freude zu bereiten, eine große, in alle wachen und ſchlafenden Träume nachhallende Freude. Frau Eckelmann war ein ſo liebes, wunderhübſches Aſchen⸗ brödel, daß man nur mit Bedauern ſich wieder erinnerte, wie ſehr dieſe treffliche Künſtlerin in zwei Theaterwintern an hieſiger Hofhühne als Aſchenbrödel behandelt worden iſt. Und Hecht ein gewaltig komiſcher König Kakadu, und wenn ein Hecht einen Kakadu ſo würdevoll und großartig mimen kann, ſo iſt das doch wirklich ein Beweis der großartigſten künſt⸗ leriſchen Fähigkeiten. Nach dieſem erſtaunlich ſchlechten Witz will ich aber Schluß machen, ſonſt könnten mir noch erſtaun⸗ lichere und noch ſchlechtere in die ſchon bedenklich ſich ſträubende Feder geraten und die ohnehin vorhandene Ueberproduktion könnte einen kriſenhaften Charakter annehmen. Den übrigen arlitwirkenden Komödienſpielern, wie Frau de Lank, Tietſch, Köhler uſw. ſei im Namen der Kinder der ſtürmiſchſte Dank und die tiefſte Anerkennüng ausgeſprochen, und das iſt wohl die ſchönſte und höchſte Ehrung, denn die Kinder, die ſo ubelnd applaudierten, verſtehen etwas von der großen, wahren und echten Kunft. Wer wollte zweifeln, der dieſe jubelnde und luſtige Begeiſterung mit anſchauen durfte? Aus dem Großherzogtum. eHeddesheim, 20. Febr. Wie man hört, wurden bieſen Vormittag die Arbeiten für den Straßenbau zum neuen Bahnhof um den Preis von wenig über achttauſend Mark an einen Unternehmer aus Feudenheim vergeben.— Nach dem Ge⸗ meindevoranſchlag betragen die Einnahmen 18,596 Mk., die Ausgaben 61,250 Mk. 5200 Mk. ſoll auf den Bürgernutzen gelegt werden, die übrigen 37,450 Mk. ſind durch Umlage zu decken, wobei auf 100 Mark Umlagekapital 42 Pfennig entfallen worigiähriger Umlagefuß 52 Pfg.). N. Heidelberg, 21. Febr. Der geſtrige zweite ſtädt. Maskenbal! in der Stadthalle nahm bei regſter Beteiligung einen übercus glänzenden Verlauf. Weit über 2500 Narren und 15 dekovierten ürrinnen füllten die vornehm und geſchmackvoll äume. Der große Saal und der Ballſaal reichten nicht aus, um die Tanzluſtigen zu faſſen; in allen Nebenräumen, ſelbſt auf allen Korridoren wurde getanzt. Im Gegenſatz zu früheren Bällen zeichnete ſich der geſtrige aus durch einen Reichtum an ſehr eleganten und briginellen Masken. Es wurden prämiiert die Damen⸗Masken„Aſchenbrödel“,„Rokokko“,„Petita“„Al⸗ giererin“,„Weiße Maus“,„Havana“,„Sekt“,„Kryſtall“; die Herrenmasken„Badiſcher Nachtwächter“,„Gnom“,„Joſen“, „Ddenwälder Gansbauer“,„Rekrut“; ferner wurden Preiſe ver⸗ tteilt an die Gruppen:„Italiener“,„Baron und ſein Sohn“, Zigeuner mit Wagen“,„Konfetti“,„Beſenbinder und Frau“, „Holländer Paar“. Beſonders originell waren außerdem noch der„Struwelpeter“, der„Ehemann des 20. Jahrhunderts“, der Unverdroſſen ſtrickend einen Kinderwagen vor ſich herſchob, „Napoleon.“ uſw. Als die 22 Programmnummern— davon 7 Walzer!— erledigt waren und nach dem Kehraus die Lichter des großen Saales erloſchen, da ging es ſchon auf 6 Uhr. Weinheim, 22. Febr. Die 18 Jahre alte Eliſe Gölz bon hier unternahm geſtern abend einen Selbſtmordver⸗ JTuſch, indem ſie ſich auf das Geleiſe der Bahn Weinheim—Fürth legte. Sie wurde von dem um 10 Uhr fälligen Zuge im Rücken ſchwer, aber nicht lebensgefährlich ver letzt; verſchmähte Liebe ſoll der Beweggrund geweſen ſein. 8 oc. Karlsruhe, 2. Febr. Freitag abend fand bei Mi⸗ niſter v. Marſchall ein zweiter Ball ſtatt, dem die Groß⸗ bherzoglichen Herrſchaften und Prinz Max abermals beiwohnten. Unter den Anweſenden befanden ſich laut„Karlsruher Zeitung“ u. g. Geh. Kommerzienrat Generalkonſul Reiß und der Konſul der franzöſiſchen Republik, Pradére⸗Niquet. o. Karlsruhe, 20. Febr. Der Stadtrat ſtimmte dem zorſchlag des Gewerbeſchulrats zu, von der Aufhebung des Schulgeldes an der Gewerbeſchule im Hinblick auf die nanzielle Lage vorerſt abzuſehen. Die Sammlung des örtlichen Hilfsausſchuſſes für die Opfer der Erbbebenkataſtrophe in Süditalien hat eine Geſamtſumme von 28 223 Mark er⸗ geben. Der Vorſtand des Badiſchen Landesvereins vom Noten Kreuz hat die ihm überwieſenen Gelder wie folgt verwendet: für Betten, Wäſche uſw. 7800 Mark, zum Erſatz der aus dem Kriegs⸗ depot des Landesvereins entnommenen Gegenſtände uſw. Mark 10000.— Der Stadtrat hat den Vorſtand der Landesfeuerwehr⸗ Unterſtützungskaſſe erſucht, zu den Koſten der Anſchaffung einer automobilen Zentrifugalfeuerſpritze für die hieſigen Stadt letwa 35 000 Mark) einen entſprechenden Zu⸗ ſchuß zu leiſten.— Die Einwohnerzahl hieſiger Stadt betrug Ende Januar 131 018. Karlsruhe, 20. Febr. Selbſtmord verübte geſtern abend ein in der Amalienſtraße wohnhafter verheivateter, 64 Jahre alter Kutſcher auf dem Friedhof vor der Leichenhalle mitten auf dem Gehwege. Der Lebensmüde, der anſcheinend zuvor einer Veerdigung angewohnt hatte und mit ſchwarzem Anzug und Zy⸗ linder bekleidet war, ſchoß in nächſter Nähe einiger Friedhofbedien⸗ ſteter zuerſt zwei Schüſſe ab, anſcheinend um die Schußwaffe zu prüfen, und jagte ſich dann eine Kugel durch die Schläfe, die den ſofortigen Tod herbeiführte. Das Motiv der Tat dürfte in Kr nkung zu ſuchen ſein. Sportliche Nundſchau. Hundeſport. deutſche Schäferhund⸗Klub(D. S..), Zweigverein Mannheim⸗Ludwigshafen u.., veranſtaltet am Nachmittag des 21. März in den oberen Räumen des Bellevue⸗Kellers, N 7, 8, eine Schäferhund⸗Schau, an der auch Hunde von Nichtmitglie⸗ dern teilnehmen können. Als Preiſe gelangen Diplome, außer⸗ der: auch Ehrenpreiſe zur Vergebung. Nähere Auskunft erteilt Herr Philipp Fien, Riedfeldſtraße 44, der auch Anmeldungen entgegennimmt. Der Waſſerſport. * Mainzer Rudergeſellſchaft. Die Mainzer Rudergeſellſchaft hat beſchloſſen, ihr Bootshaus aus dem Winterhafen nach dem Zollhafen zu verlegen. Der Frankfurter Regattaverein hat dem Frankfurter Ruder⸗ verein und dem Ruderſporwerein„Teutonia“, welche durch das Hochwaſſer am 6. Februar empfindlichen Schaden an ihren Boot⸗ plätzen erlitten haben, einen Beitrag zu den Wiederherſtellungs⸗ koſten überwieſen. Von Tag zu TJag. — 5 Menſchen durch einen Deckeneinſturz ge⸗ tötet. Mühlhauſen i. Th., 21. Febr. Bei einem Brande, der in vergangener Nacht die Dorfſchenke von Effelder auf dem Eichsfelde einäſcherte, wurden durch das Einſtürzen der Decke des Torweges fünf Perſonen getötet, darunter drei Familienväter. — Meſſerſtecherei. Frankfurt a.., 21. Febr. Bei einer Meſſerſtecherei in einer Wirtſchaft in der Rotekreuzgaſſe erhielt am heutigen Nachmittag gegen 4 Uhr der ſelbſtändige Schneider Gößwein einen Stich in die unge und mußte lebensgefäh ſrlich verletzt in das Hoſpital eingeliefert wer⸗ den. Der Täter, der Kanalarbeiter Heinrich Eichel wurde ſofort verhaftet und in Haft behalten. Letzte Nachrichten und Celegramme. * Stuttgart, 22. Febr. Der Staatsanzeiger ſchreibt: Vom 22.—24. Februar tagt in Stuttgart vom Verein Deutſcher Eiſen bahn⸗Verwaltungen der Ausſchuß für Angelegen⸗ heiten des Bahnverkehrs. Er befaßt ſich in der Hauptſache mit dem Vereins⸗Reiſeverkehr(zuſammengeſtellte Fahrſcheinhefte). Für dieſe Einrichtung ſind in dem Ausſchuß außer den dem Verein Deutſcher Eiſenbahn⸗Verwaltungen angehörenden deutſchen, öſter⸗ reichiſchen, ungariſchen und niederländiſchen Bahnen noch vertreten die Eiſenbahnverwaltungen von Frankreich, Italien, der Schweiz, Belgien, Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland, im ganzen find 50 hohe Eiſenbahnbeamte erſchienen, an der Spitze Präſident Behrens von der Eiſenbahn⸗Direktion Berlin als Vorſitzender der geſchäftsführenden Verwaltung des Vereins. Zum Vorſitzenden wurde der Generaldivektor der württembergiſchen Staatsbahnen ge⸗ wählt, der ſeit über 25 Jahren den Vorſitz in dieſem Ausſchuß führt. * Tübingen, 22. Febr. Der Profeſſor für Zoologie an der hieſigen Hochſchule Dr. Heſſe hat einen Ruf an die landwirtſchaftliche Schule in Berlin erhalten. * Gießen, 21. Februar. Wie der„Gießener Anzeiger“ meldet, hat Prof. Walther Köhler den an ihn ergangenen Ruf als Profeſſor für Kirchengeſchichte an die Züricher Uni⸗ verſität angenommen. * Görlitz, 22. Febr. Der Verleger der nationalliberalen Niederſchleſiſchen Zeitung, Eugen Munde, iſt geſtorben. * Dresden, 22. Febr. Die in hieſigen und aus⸗ wärtigen politiſchen Kreiſen verbreiteten Gerüchte, nach denen mit Oberbürgermeiſter Beuttler wegen Uebernahme des Reichsſchatzamts verhandelt wird, ſind laut„FIrkf. Ztg.“ unzutreffend. „Dresden, 22. Febr. Der König wird am 22. Febr. abends.15 Uhr mit dem Schnellzug über Köln nach Antwerpen ſich begeben und von dort am 1. März an Bord des Reichspoſt⸗ dampfers„Bismarck“ des Norddeutſchen Lloyd eine Seereiſe nach Nord-Italien antreten. Der Dampfer wird die Häfen Sout⸗ hampton, Gibraltar, Algier, Genua und Neapel anlaufen. In Neapel verläßt der König den Dampfer, nimmt daſelbſt mehrre Tage Aufenthalt. Die Rückreiſe bis Genua zu Schiff und von dort mit der Eiſenbahn erfolgen. Sein Wiedereintreffen in Dresden iſt für den 29. März früh in Ausſicht genommen. * München, 22. Febr. Bei einer Skitour hieſiger Studenten im Unter Inntal löſte ſich eine Lawine los, die einen der Skifahrer mißriß. Bis jetzt iſt es laut„Frkf. Ztg.“ noch nicht gelungen, den Verunglückten, den Hochſchüler Joel, aufzufinden. Berlin, 22. Febr. Der„Reichsanz.“ meldet: Der Kaiſer nahm geſtern vormittag im Neuen Palais die Vor⸗ träge des Staatsſekretärs des Reichsmarineamts und des Chefs des Marinekabinetts entgegen. Heute vormittag hörte der Kaiſer den Vortrag des Chefs des Zivilkabinetts. Samburg, 22. Febr. Infolge ſtarken Nebels im Hafen und auf der Unterelbe rannten der Dampfer Henry Horn und der Dampfer Salamenca beim Pagenſande zu⸗ ſammen. Erſterer ſank, während der Dampfer Salamenca anſcheinend nur leicht beſchädigt wurde. »Wien, 22. Febr. Der ruſſiſche Botſchaftsrat Swerbe⸗ je w erſchien ar: Samstag abend bei Baron Aehrenthal mit der Erklärung, daß die verbreiteten Gerüchte, Rußland gedenke ein⸗ ſeitig mit der Anerkennung Bulgariens ohne Zuſtim⸗ mung der anderen Mächte vorzugehen, unrichtig ſei. Rußland beabſichtige bloß den Mächten vorzuſchlagen, mit der Anerkennung vorzugehen, damit lt.„Frkf. Ztg.“ die bulgariſche Frage endgültig einer Löſung näher gebracht werde. * Prag, 22. Febr. Hier wurde der tſchechiſche Schau⸗ ſpieler Maik verhaftet, der am 26. Januar bei der Deutſchen Bank in Berlin 10 950 Mk. auf einen gefälſchten Scheck der böh⸗ miſchen Exkomptebank in Prag abzuheben verſuchte. Hielſingfors, 22. Febr. Der Landtag wurde heute durch kaiſerlichen Ukas aufgelöſt. Die Neuwahlen finden im Mai ſtatt. eröffnet werden. 5 Hongkong, 22. Febr. Als neue Arbeiter der Kanton⸗ Hankauer Eiſenbahn in Kwanſin wegen Fernbleibens von der Arbeit, der Lohn nicht ausbezahlt worden war meuterten einige hun dert Arbeiter. Von dem zur Wiederherſtellun der Ruhe beorderten Militär wurden 25 Arbeiter Arhun 3 Soldaten werden vermißt. Landtagskandidaturen. Sau ſach, 28. Febr. Die geſtern hier ſtattgehabt⸗ Vertrauensmännerverſammlung der demokrati ſchen Partei des Wahlbezirks Triberg⸗Hornberg⸗Wolfach hat ein⸗ ſtimmig Herrn Prof. Herm. Hummel aus Karlsruhe als Landtagskandidaten aufgeſtellt. Das Erdbeben in Meſſina. Frankfurt a.., 22. Febr. Die hieſige Handels⸗ ka m me r ſchließt heute mit ihrem Dank an alle freundlichen Geber ihre Sam mlung für die vom Erdbeben Heimgeſuchten in Süditalien mit einem Geſamtbetrage von 75 288.92 M ab Hiervon wurden abgeſandt: 20000 Lire necch Catania zur Ver⸗ ſſtügung des dortigen Konſuls Jakob, 60 000 Lire nach Neapel an das dortige Konſulat zu Händen des deutſchen Konſuls Aſel⸗ mayer. Für Anſchaffung von Liebesgaben, Zahlung an das Rote Kreuz und direkte Verwendung einſchließlich Annoncen und De⸗ peſkchen wurden 8886,85 M. verausgabt. Der Reſtbetrag mit 1385,07 M. wurde an das Zentralhilfskomi 1 9 5 8 3 hilfskomitee nach Berlin ab⸗ * Das Hochwaſſer der Elbe. 5 Berlin, 20. Febr. Das unter dem Protektorat Seiner Kaiſerlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen des Deut⸗ ſchen Reiches und von Preußen ſtehende Hilfskomitee für die in den preußiſchen Provinzen durch Hochwaſſer betroffenen Hilfs⸗ bedürftgen verbretet folgenden Aufruf: 8 Weite Gebiete unſeres Vaterlandes ſind durch Hochwaſſer⸗ ſchäden ſchwer betroffen. Hilfe— und zwar baldige und aus⸗ giebige Hilfe— tut dringend not, um viele unverſchuldet ins Unglück geratene Mitbürger vor Not und wirtſchaftlichem Ver⸗ fall zu bewahren. Neben der vom Staat und den beteiligten Kommunalverbänden zu erwartenden Hilfe iſt ein kraftpolles Eingreifen der freiwilligen Liebestätigkeit dringend erforderlich. Das deutſche Volk, das ſchon bei ſo mancher Notlage im Inland wie im Ausland noch bis in die jüngſten Tage Hilfsbereitſchaft und Opferwilligkeit gezeigt hat, wird mit warmem Herzen und offener Hand auch für dieſe unſeren notleidenden Brüder eintreten. Wir bitten demgemäß alle hilfsbereiten Frauen und Männer unſers Vaterlandes, überall Sammlungen zu veranſtalten und alle Spenden, auch die kleinſten, entweder durch Vermittlung der zu errichtenden Provinzialkommiſſion oder direkt hierher abzu⸗ führen. Ueber die eingehenden Gaben wird demnächſt öffentlicht quittiert werden. Geldſpenden nehmen entgegen: Die Reichsbankhaupt. Reichsbank⸗ und Reichsbank⸗Nebenſtellen, die Königlich ſche Seehandlung, Bank für Handel und Induſtrie, Berliner Handelsgeſellſchaft, S. Bleichröder, Kommerz⸗ und Diskonto⸗ bank, Deutſche Bank, Diskonto⸗Geſellſchaft, Mendelsſohn u. Co, Mitteldeutſche Kreditbank, Nationalbank für Deutſchland, A. Schaaffhauſenſcher Bankverein, Dresdner Bank, ſowie die ſämtlichen Depoſitenkaſſen vorſtehender Banken, Georg Fromberg u. Co., Delbrück, Leo u. Co., F. W. Krauſe u. Co., von der Heydt Uu. Co., Jacquier u. Securius. Rathenow, 22. Febr. Ueber die Lage im Hocht— gebiet der Elbe und Haovel wird heute ſeitens der 18. We bauinſpektion folgender amtlicher Bericht veröffentlicht: Die Eisbrecher auf der Elbe paſſierten am Sonntag nachmittag die Havelmündung. Infolge Eisaufbruches iſt in der Havel die Strö⸗ mung ſtark zutage getreten. Der Waſſerſtand bei Gevelberg betrug heute vormittag 4,13 Meter; der Waſſerſtand der Elbe bei Damühlen 4,97 Meter. Heute vormittag haben die Eisbrecher der Strombauverwaltung Nennwerbe erreicht. Wieder ein Meſſerattentat. *Berlin, 22. Febr. Heute vormi⸗tag wurde vor einem Hauſe dee Frankfurter Chauſſee eine 48jährige Arbeitersfran 0 152 155 9 77170 am 16. ein Meſſerattentu perübt urde, abermals von einem Meſſerſtecher am rechten Oderſchenkel leicht verletzt. Der Täter entkam. 5 Heftige Schneegeſtöber. * Kiew, 22. Febr. Das Schneegeſtöber, das im Laufe des geſtrigen Tages nachließ, nahm wieder eine ſolche Stärke an, daß die Säuberungsarbeiten auf den Eiſenbahnlinien gänzlich wirkungslos blieben. Die Folgen find häufige Zugs⸗ entgleiſungen. Der Perſonenverkehr mit Odeſſa iſt zwar geſtern wieder eröffnet worden, doch können die meiſten Züge von Schmerücker ab nicht weiter und kehren nach Kiew zurück. Die Ereigniſſe auf dem Balkan. 5 Köln, 22. Febr. Ein Berliner Telegramm der„Köln. Ztg.“ ergänzt die Meldung des„Temps“ über die Unterredung des Miniſters des Aeußern Pichon mit den Botſchaftern dahin, daß es ſich nur um die in Belgrad zu erteilenden Ratſchläge handeln könne. *Wien, 22. Febr. An der hieſigen Börſe wird amtlich be⸗ kannt gemacht, daß die Gerüchte, daß ein Krieg mit Ser516 unvermeidlich ſei, der tatſächlichen Grundlage ent⸗ behre n. Obwohl der Ernſt der Situation nicht zu verkennen ſei, liegen doch keinerlei Maßnahmen der Regierung vor, die darauf hindeuten würden, daß Oeſterreich⸗Ungarn von der bisher verfolgten Friedenspolitik ablenken würde. 5 Saloniki, 22. Febr. Die Regierung erlaubte die Wiederröffnung der in Koſſowo kürzlich geſchloſſenen ſerbiſchen Schulen, was laut„Frankf. Ztg.“ einen günſtigen Eindruck bei den Serben hervorrief. Der Fall Beckert. * Santiago de Chile, 22. Febr.(Reuter.) Der öffent⸗ liche Ankläger hegt die Meinung, daß der Kanzliſt Beckert tatſächlich die Abſicht hatte, den deutſchen Geſaudten, Frhr. v. Bodman zu ermorden: dieſer habe am Nachmittag zur Unterzeichnung von Schriftſtücken in die Geſandtſchaftskanz⸗ lei kommen ſollen: dort habe ihn Beckert erſchießen und den Re⸗ volver neben den Geſandten liegen laſſen wollen. Der Umſtaud, daß 15 000 Pfund Sterling unterſchlagen waren, hätte nach der Anſicht Beckerts den vermeintlichen Selbſtmord des Geſandten begrüdet. In der Aufregung, die dem Brande und der Auffind⸗ ung der Leiche des Geſandten und des Dieners gefolgt wäre wäre dann der chileniſche Diener, dem er ſeine Kleider anzog, als Beckert begraben worden. Dieſer Plan wurde dadarch geſtört. daß wider Erwarten Frhr. v. Wilezek den Geſandten in die Kanz⸗ lei begleiteie. Am 1. Juni ſoll der neue Landtag ——— TSTFTdVVVC%ccCccc A . 285148 ſudaß ſcch ein Maunherm, 22. Februar. 0 Anzeiger. b „ Seite. Colkswirtschaft. Handelsſachverſtändige bei den deutſchen Konſularbehörden. Die Handelskammer für den Kreis Mannheim hat an den deutſchen Reichstag folgende Eingabe gerich⸗ ſet:„Der Handelsvertragsverein hat in einer Eingabe vom 12 Februar 1909 an den Hohen Reichstag die Bitte gerichtet dem Beſchluß ſeiner Budgetkommiſſion, beim Titel„Sachverſtändige für Handelsangelegenheiten“ die Summe von 100 000 Mk. von den hierfür ausgeworfenen Geſamtſumme von 300 000 Mk. zu ſtreichen, die Zuſtimmung verſagen zu wollen. Wir können uns dieſer Bitte nur durchaus anſchließen und würden es lebhaft bedauern, wenn ſtatt der dringend wünſchenswerten Erwei⸗ terung des Inſtituts der Handelsſachverſtändigen die beabſich⸗ tigte Einſchränkung Geſetzeskraft erlangen ſollte. Nach den Er⸗ fahrungen, die wir im Verkehr mit Handelsſachverſtändigen ge⸗ macht haben, hat ſich die Einrichtung vortrefflich bewährt und namentlich auch in den Kreiſen des Großhandels und der Groß⸗ induſtrie unſeres Bezirkes an Beliebtheit ſtändig zugenommen Das geht ſchon aus folgender Zuſammenſtellung der Zahl derje⸗ niger Firmen hervor, welche Gelegenheit zur Rückſprache mit ein⸗ zelnen Handelsſachverſtändigen auf unſerer Kammer nahmen: Für Britiſch⸗Oſtindien 21. 8. 1905: 6 Firmen, für Auſtralien 8. Hl. 1906: 11 Firmen, für Südafrika 18. und 19. 12. 1907 23 Fir⸗ men. Die angeblich in der Budgetkommiſſion gemachte Aeuße⸗ rung, die Großinduſtriellen brauchten ſolche Auskünfte gar nicht und für die kleineren könnten ſie unter Umſtänden ſehr gefähr⸗ lich ſein, wird durch unſere Erfahrungen keineswegs beſtätigt Ebenſo wie der Handelsvertragsverein würden wir es für eine verfehlte Politik halten, wenn die bei dem ſcharfen Wettbewerb auf dem Weltmarkte notwendige Abſatzförderung, der die Han⸗ delsſachverſtändigen zu dienen haben, im Reichstage nicht das nötige Verſtändnis finden würde. Es iſt bedauerlich genug, daß ſo wichtige Poſten, wie der der Handelsſachverſtändigen in Shanghai und Buenos Aires ſeit längerer Zeit nicht beſetzt ſind. Der Verminderung der für den Poſten der Handelsſachverſtän⸗ digen ausgeworfenen Summe um ein Drittel ihres Betrages, müſſen wir aus den vorerwähnten und in den in der Eingabe des Handelsvertragsvereins angeführten Gründen auf das Ent⸗ ſchiedenſte widerraten. Wir ſind im Gegenteil der Anſicht, daß eine Vermehrung der Handelsſachverſtändigen an wichtigen über⸗ eiſcen Pläben ſich ſehr enpfehlen wärde⸗ * Stahlwerk Mannheim. In der heute nachmittag im Sitzungsſaale der Rheiniſchen Creditbank abgehaltenen Generalverſammlung waren 711 Aktien und Stimmen vertreten. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats, Herr Rechtsanwalt König, wies darauf hin, daß das Stahlwerk Maunheim gut in der Lage geweſen wäre, wiederum 8 Prozent Dididende ſtaltt nur 6 Progent zu verteilen. Man habe ſich aber eurſchloſſen, wur 6 tfrngent auszuſchittten, da die Situation in der Stahlinduſtrie wicht zum boraus zu beurteilen iſt. Dem Jahre 1900 ſehe man in dieſer Branche etwas ſteptiſch entgegen. Der Auffichtsrat habe es deshalb für richtiger gehalten, für dieſes Jahr nur 6 Prozent Dividende vorzuſchlagen, welchen Satz man vielleicht auch für das nächſte Jahr beibehalten werden könne. Die Abſchreib⸗ ungen feien in normaler Weiſe erfolgt. Die Bilanz ſelbſt ſei eine außerordentlich liquide. Die Inventur ſei ebenſo borſchtig gufge⸗ nommen wie früher. Der Reingewinn von 103 000 M. ſei ein Die Regularien wurden hierauf einſtimmig und ohne Debatte genehmigt und Aufſichtsrat und Direktion der Dank der Aktionäre 1**„2 Deutſche Vereinsbauk. 5 Nach dem Geſchäftsbericht für das Jahr 1908 beziffert ſich das Geſamtergebnis auf 42154 535 gegen 4 2007 782 im vergan⸗ genen Jahre. Der Saldo des Effektenkontos beläuft ſich auf 2 437 300 gegen 2 273 320 f. V. und der hieraus erzielte Gewinn 4 182 767 gegen 4 177 309 i. V. Das Konſortialkonto weiſt einen Saldo von 2012 969 gegen— 2093 185 i. V. und einen Reingewinn von 251 884 gegen 4 111 070 i. V. auf. Von dem erzielten Reingewinn von 2 154 535 gelaugt, wie ſchon gemeldet, wiederum eine Dividende von 6 Prozent 1 440 000 zur Verteilung, während 4 348 819(i. V. 287 325) auf neue Rechnung vorgetragen wurden. Ju der Bilanz ſtehen unter Aktiva: Kaſſa 1040 118(i V. 1 299 762), Sortenkonto 62 570(i. V. 45 108), Koupons ¼ 490 032(i. V. 389 218), Reichsmark⸗Wechſel 17 294 391(i. V. 15 061 524), Fremde Wechſel 4 921 340(i. V. 834 774), Konto⸗Korreut⸗Konto. 85 326 773(i. V. 36 951 401), Darlehen 1 789 2783(i. V. 2 440 595, Effek⸗ ten 2 437 300(i. V. 2 273 220), Konſortiale 2012 969(i. V. 2 093 185), Kommanditeinlagen und dauernde Beteiligungen 3 396 000(i. V. 2 896 000), Mobilien 4 1(wie i..), Immobilien⸗Konto 1(Bank⸗ gebäude 898 063(i V. 700 000), Immobilien II 4 2098 000(i. V. 418 000; Paſſiva: Aktienkapital 24 Millionen, Reſervefond 2,4 Mill., Delkredere 4 600 000, eingezahlte Depoſiten und Kreditoren in lauſen⸗ der Rechnung 4 18 167 666 li. V. 15 999 504), Akzeptionskonto 15 810 955(i. V. 16 808 057), Avale 3 331 119(i. V. 3 589 861), unerhobene Dividende 2556(i. V. 1584). 5 Inm Bericht der Direktion wird hervorgehoben, daß das Jahr 1908 faſt ununterbrochen unter dem Eindruck anormaler Geldverhältniſſe ſtand. Ferner wird darauf aufmerkſam gemacht, daß mit der über 100 Jahre beſtehenden Bankfirma Geber it der Schuſter⸗Frankfurt ein Uebereinkommen getrofſen wurde, nach welchem eine Ueberleitung des Konto⸗Korrent⸗Geſchäftes dieſes Hauſes auf die Deutſche Vereinsbank vom 1. Januar 1909 ab ſtattgefunden hat. Die Deutſche Vereinsbank hofft hierdurch einen weiteren, erfreulichen Zu⸗ wachs zu ihrer Kontokorrent⸗Kundſchaft geſchaffen zu haben. *** 5 Preußiſche Pfandbriefbank. Die am Samstag ſtattgefundene Generalverſammlung ge⸗ nehmigte die vorgelegten Jahresabſchlüſſe, erteilte die Ent⸗ laſtung und ſetzte die Dividende, wie vorgeſchlagen, auf 7½ Prozent feſt. Die Auszahlung erfolgt ſofort mit M. 112 50 für jede Aktien. Es wurde die Wiederwahl der nach der Reihenfolge ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder vorgenommen und anſtelle des verſtorbenen Wirklichen Geheimen Oberregierungsrates Landeshauptmann a. D. der Rheinprovinz Dr. Klein neu in den Aufſichtsrat gewählt Herr Karl Theodor Deichmann, Mit⸗ mhaber des Bankhauſes Deichmann u. Co. in Köln. u I* .⸗G. für Trausport und Schleppſchiffahrt vorm. Joh. Knipſcheer, Duisburg⸗Ruhrort. Nach dem Geſchäftsbericht über das abgelaufene erichtsſahr betrugen die Einnahmen M. 867 753, die Ausgaben 7 gibt. Von dieſer Summe werden M. 81 000 zu Abſchreibungen verwendet, 25 000 M. einem Spezialreſervefonds für ſchwebende Schäden überwieſen, 2500 Mark für Belohnungen füe Beamte und Kapitalien verwendet und M. 33 607 auf neue Rechnung borgetragen. 8 In der Bilanz ſtehen bei M. 1250 000 Aktienkapital und M. 45000 Reſerven die Schlepphoote mit M. 782527, Efſekten⸗ konto 1 und 2 mit M. 71 239, Kranenanlage mit M. 59 605 und Debitoren und Bankguthaben mit M. 639 026 zu Buch. Kredi⸗ toren hatten M. 225 434 zu fordern. Im Bericht der Direktion wird über das vergangene Ge⸗ ſchäftsjahr ausgeführt: Lage des Geſchäftes im abgelaufenen Berichtsjahr war nicht erfreulich. Die ungewöhnlich ſtarke Beſchäftigung unſerer Geſellſchaft, von der wir zuletzt berichten konnten, hat ſich im Geſchäftsjahr 1907⸗08 jäh in das Gegenteil verwandelt. Konn⸗ ten wir da von einer ungeahnten Verkehrszunahme ſprechen, ſo iſt es jetzt eine außerordentlich ſtarke Verkehrsabnahme, welche dem achten Geſchäftsjahr der Geſellſchaft den Stempel aufdrückt. Das Darniederliegen von Induſtrie und Handel entzog der Rheinſchiffahrt die wirklich lohnende Betätigung. Frachten und Schlepplöhne erfuhren gegenüber dem Stand des Vorjahres einen ſcharfen Rückgang; ſie erreichten einen zuvor wenig gekannten Tiefſtand und ließen dadurch natürlich kaum einen Verdienſt. Wir mußten daher mehrere Dampfer auflegen. Aber ſelbſt mit den übrigen waren wir nicht immer ausreichend beſchäftigt. Weiterhin machte ſich ungünſtig bemerkbar, daß die Preiſe für die Betriebskohlen auf ihrem vorigjährigen Stand verharrten. Hohe Kohlenpreiſe, niedrige Schlepplöhne— das waren die Hauptfaktoren, welche das Ergebnis des Reedereigeſchäftes der Geſellſchaft ſehr weſentlich beeinträchtigt haben. Eine gleiche Signatur eines Geſchäftsjahres hat unſere Geſellſchaft nicht zu verzeichnen. Wohl mußten wir früher ſchon einmal einen gleichen Tiefſtand der Schlepplöhne beklagen, aber da hatten die Kohlenpreiſe die jetzige Höhe bei weitem noch nicht erreicht. Wenn deſſenungeachtet das Reſultat des verfloſſenen Jahres für unſere Geſellſchaft erzielt werden konnte, ſo waren hierfür die beſſeren Erträgniſſe der anderen Zweige unſeres Geſchäftes be⸗ ſtimmend. Das Speditionsgeſchäft erfuhr im April vorigen Jahres durch Aufſtellung eines großen leiſtungsfähigen Portal⸗ drekranens eine bemerkenswerte Ausdehnung. Leider geſtattet der vorliegende Abſchluß die Verteilung einer Dividende nicht. Der Zuſammenbruch der„Germania“ Transport⸗Verſicherungs⸗ Aktien⸗Geſellſchaft in Berlin ſtellt uns vor die Notwendigkeit, außergewöhnliche Abſchreibungen bezw. Rückſtellungen in Vor⸗ ſchlag zu bringen. Gegen Aufſichtsrut und Vorſtand der„Ger⸗ mania“ haben wir im Verein mit einer großen Anzahl anderer Aktionäre die Regreßklage angeſtrengt. Da nach unſerer Meinung eine Beſſerung der Schlepplöhne und Transportſätze im laufenden Geſchäftsjahr nicht zu erwarten iſt, ſo glauben wir in Rückſicht auf die dadurch bedingten weiteren ungünſtigen Be⸗ triebsergebniſſe, den Vortrag auf neue Rechnung beträchtlichet als wie bisher bemeſſen zu ſollen. 1 e n. Mannheimer Produktenbörſe. Der Verkehr am heutigen Getreidemarkt war etwas lebhafter und namenllich wurden in Weizen, Hafer und Mais einige Abſchlüſſe getätigt. In Roggen hielt ſich das Geſchäft weiter in engen Grenzen. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt wurden nur für Pfälzer Roggen um 25 Pfg. per 100 Kg. ermäßigt. Die offizielle Tendenz lautet: Weizen feſt, Roggen ziemlich unverändert, Brau⸗ und Futtergerſte unverändert, Hafer und Mais preishaltend. eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo⸗Januar⸗Febr. M. 175,50, do. ungariſche Ausſaat 80 Kg. per ſchwimmend M. 174.50, do. Roſario Santa Jé 80 Pg. per ſchwimmend M. 177, Laplata per Januar⸗FJebruar oder Februar⸗ März⸗Abladung von M. 174—175, Redwinter Weſtern per Dez. M.—, Hardwinter 2 ſchwimmend M.—, Rumänier nach Muſter, 79⸗80 Kg. ſchwimmend M. 183, do. gewichtslos nach Muſter ſchwim⸗ wend M. 175—181, Ulkaweizen 9 Pud 20⸗25 per M. 178, 10 Pud ſchwimmend von M. 180 bis 182. Roggen ruſſ. 9 Pud 10⸗15 ſchwimmend M. 143, do. 9 Pud 1520 per ladend M. 144, Bulgar⸗Rumän. 71⸗72 Kg. ſchvimmend M. 143, Norddeutſcher 71⸗72 Kg. prompte Abladung M. 130—188. Gerſte ruſſ. 58⸗59 Kg. ſchwimmend M. 117, do. 59⸗60 Kg. ſchwimmend M. 117,50, Donaugerſte nach Muſter 58⸗59 Kg. Jan. M. 118, do. 59⸗60 Kg. per Februar M. 118,50, Laplata 59⸗60 Kg. per FebruarMärz zu M. 117,50. Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. M. 111, do. 47⸗48 Kg. prompt M. 112, Donau nach Muſter ſchwimmend von M. 105—107, Laplata 46⸗47 Kg. ſchwimmend M. 108, do. 47⸗48 Kg. ſchwim⸗ mend M. 108,50, do. per Januar⸗Februar M. 109. 85 Ernte Mais La Plata gelb rye terms neue Mai⸗Juni⸗Abladung Mark 114 und Odeſſa⸗Mais per ber fa ed M. 122,.— Novporoſſiſk⸗Mais per ſchwimmend Mark 123, Donou⸗Bulgar⸗Mais per ſchwimmend rye terms M. 124, do, tale quale Januar⸗Februar M. 119, amerikaniſcher Mixed⸗ Mais prompt M. 128. Bayeriſche Spiegel⸗ und Spiegelglasfabriken.⸗G. vorm W. Bechmann vorm. Ed. Kupfer u. Söhne in Fürth. Der Aaf⸗ ſichtsrat beſchloß, der auf den 20. März einzuberufenden Ge⸗ neralverſammlung die Verteilung einer Dividende von 7 Prozent (i. V. 8 Prozent) vorzuſchlagen. Der Nettogewinn beträgt nach 25 820 M.(60 053,.) Abſchreibungen 232 453 M.(282 36). Dem Delkrederekonto ſollen 20000 M.(17 000.) zugewieſen und auf neue Rechnung vorgetragen werden. Zur Beteiligung an der Poliergenoſſenſchaft werden 20 000 Mark zurückgeſtellt. Die Deutſche Grundkreditbauk in Gotha hatte im abgelaufe⸗ nen Geſchäftsjahr einen Reingewinn von M. 2023 602(im Vorjahze M. 1 939 255) die Dividende beträgt 8 Prozent(wie im Vorjahre). Den Beamtenkaſſen werden M. 100 000 zuge⸗ wieſen, zum Vortrag kommen M. 586012 lim Vorjahre Mark 440 816). Der Hypothekenbeſtand beträgt M. 278 562 289 lim Vorjahre M. 263 608 668). An 3½ Prozent Pfandbriefen ſind im Umlauf M. 61957 200 lim Vorjahre M. 65 319 900)% an 4 Prozent 199 337 200(im Vorjahre M. 178 718 9000. In der am 17. März ſtattfindenden Generalverſammlung wird eine Erhöhung des Grundkapitals um Mark 3 Millionen vorge⸗ ſchlagen werden. Magdeburger Lebeusverſicherungs⸗Geſellſchaft. In der Lebensverſicherung waren im Jahre 1908 zu erledigen 7325 An⸗ träge über M. 34374 540 Verſicherungsſumme. Ausgefertigt wurden 6126 Policen über M. 28 593 940. Der reine Zuwachs des Verſicherungsbeſtandes betrug 1612 Policen über Mark 12 391 624.50, ſodaß letzterer ſich Ende 1908 auf 88 757 Policen über M. 296 694 162 Verſicherungsſumme belief. In der Unfall⸗ verſicherung beſtanden Ende des Jahres 1908 insgeſamt 32 566 Verſicherungen mit einer Prämien⸗Einnahme von rund Mark 1063 000, in der Haftpflichtverſicherung 6187 Verſicherungen mit einer Prämien⸗Einnahme von 122 000 Mark. Vereinsbank Hannover. Die Aktien der Vereinsbank in neberſchuß von M. 142 607 er⸗ Hannover, an der bekanntlich die Vereinsbank in Hamburg mit M. 750 000 beteiligt iſt, erlitten in der Aezten Woche an der Vom Auslande werden angeboten die Tonne, gegen Haſſa, bo. CB.Obl.„„„„ unif. 3 Heſſen von 1903 102.25 102 354 Ung er. Goldrente 4 Heſſen 84 60 84.20%4„ Kronenreute Berliner Börſe einen Kursverluſt von 6 Prozent, da die Bank im Jahre 1908 erheblichere Verluſte an Debitoren erlitten haben ſoll, als urſprünglich angenommen wurde. 85 (Telegraphiſche Handelsberic! eze 6. Seite.) ****** Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 22. Febr.(Fondsbörſe.) Obgleich die Er örterungen über die Vorgänge im amerikaniſchen Stahlmarkt ziemlich breiten Raum einnahmen und vielfach Befürchtungen laut wurden, daß die heimiſche Induſtrie wenig Zuverſicht erweckende Berichte er⸗ warten laſſe, ſo zeigte die Eröffnung der neuen Börſenwoche der Montanmarkt bemerkenswerten Widerſtand. Eiſenaktien lagen aller⸗ dings ſchwächer, doch fand das augebotene Miterial ſchlanke Auf⸗ nahme, Kohlenaktien behauptet. Die Wiener Börſe traf mit flauen Kurſen ein auf Gerüchte, daß ein Krieg mit Serbien unvermeidli ſei, öſterreichiſche Werte gedrückt, beſonders Kreditaktien. Auf dem Gebiete des Bankenmarktes war ſchwächere Tendenz vorherrſchend, Von Schiffahrtsaktien waren Lloyd ſtärker gedrückt, konnten ſich aber ſpäter erholen. Die Haltung des Induſtriemarktes zeigte zur Schwäche und die Umſätze blieben in engen Grenzen, Norddeutſche Jute gefragt und 3 pt. höher. Die Nachbörſe war ſchwach mit wenig Ausnahmen Kreditaktien gedrückt, Gelſenkirchen augeboten. Es notierten K it⸗ aktien 197.40 a 196.90, Diskonto 188.30 a 187.90, Dresdner Bank 15 Staatsbahn 143.50, Lombarden 17.50, Baltimore 111.30 a 110.80, Gel⸗ ſenkirchen 187,20 a 180.50, Im heutigen Liquidationsgeſchäft ſtellten ſich Reportgeld, D lonto, Kreditaktien, Lombarden, Staatsbahn und 190er Ruſſe auf 29—96 Prozent, 4proz. Spanier auf 173—196 Prozent und Deulſche Bank auf 298— Prozent, alles Brutto. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schlußkurſe. Reichsbankdiskont: 3½ Prozent. Wechſel. 20. 22 20. Amſterdam kurz 169.35 109 27 Paris tur; 81 266 81 Belgien„ 81.14 81.25 Schweitz. Plätze„ 81 833 8133 Italien„ 80.975 80.916 Wien.425 85 London„ 20.50 20.487 Napoleonsd'or 16.31 16 8 45 lang——.— Privatdiskonto 256 Staatspapiere, A. Deutſche. 20 22. 20. 4% beutſch. Neichsanl. 103.35 108.40] B. Auskändiſche „ 90 40 96.405 Arg. i. Gold⸗A.1887 109.50 100.50 8 8„ 57.15 87.4% Chineſen 1898 98 60 98.7 4% pr. Lonf. St.⸗Anl. 103.35 103 500 Mexitaner äuß. 88/0.20 3%„ 7 96.40 96.353 Mexikaner innere 65 30 8705 87.— Taumalipas—.—— 4 badiſche St.⸗A.190 1 102.50 101.45 Zulgaren 98.75 1908 102.10——3¼ ſtalien. Rente 104.30 1909 103.05 102.80½ Oeſt. Silberrente 98 25 * 8½ bad. St.⸗Olabg)fl 96.90 96.90%„ Papierreul. 35. M. 96.50 96.50] Oeſterr. Goldrente 88.30 8%„ 1900—.— 95.95½% Vortug. Serie 58 40 375 190 9863„ III 60.— %½%„„ 1907 95.95 96—4% neue Ruſſen 1905 08 40 4bapr.-...1018 102.80 102.8004 Ruſſen von 1880 85.80 4 ſpan. ausl. Rente 1918 10— 103.— 4 Türten von 1903 2½ do, u. Allg.Anl..— 95.95 3 Sachſen 86 90 87. 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 101.30 101 30 1908—.— 101.0 3%„ 1905—.——.— Fürkiſche Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrit 136.50 136.50 Kunſtſeidenfahr. Frkf. 217.— Südd. Immobil.⸗Geſ. 98.0 98 80 Lederwerk. St.Ingbert 58. Gichbaum Mannheim 106— 106.— Spicharz Lederwerke 124 50 Mh. Aktien⸗Brauerei.— 133.— Ludwigsh. Walzmühle 146.— 1 Parkakt. Zweibrücken 90.— 90.— Adlerfahrradw.Kleyer 8 6 70 Weltzz. Sonne, Speyer 63.—.— Maſchinenfbr. Hilpert 69 30 Cementwerk Heidelba. 147.50 47 50Maſchinenfb. Badenia 18— Camentfabr. Karlſtad 132.50 13 50 Dürrkopp 2095 50 2 Badiſche Anilinfabrik 355.— 355— Maſchinenf. Gritzner 201,20 do. neue— Maſch.⸗,Armatf. Klein 118.— Ch. Fabrik Griesheim 230.— 234.0 Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf 1 arbwerke Höchſt 379.40 379 50 Gebr. Kayſer 129,50 129. er. chem. Fabrik Mh. 298 59 298 50 Nöhrenkeſſelfabrit Chem. Werke Albert 410.30 410.30 vorm. Dürr& Co. 50.— Südd. Drahtind. Neh. 100—10.— Schnellpreſſenſ. Frkth. 198.— Atkumul.⸗Fab. Hagen 20— 203.— Ver.deutſcher Oelfabr. 129.30 Aec. Böſe, Berlin 66.— 66.— Schuhſabr. Herz, Frkf. 119.20 119 Glektr.⸗Geſ. Allgem. 225.70 246.— Seilinduſtrie Wolff 13 136. Südd. Kabelw. Nhm. 118.70 118.5%'wollſp. Lampertsm. 54 Lahmeyer 119.30 140.50 Kammgarn Kaiſersl. 16 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 120— 120.50 Zellſtoffabr. Waldhof 300. Siemens& Halske 201.90 20.75 Bezuzsrecht Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 221.20 221 10] Harpener Bergbau Verzinsliche Loſe. — Buderus 112. 111.—Kaliw. Weſterregeln 172.50 Concordia Bergb.⸗G.—.——.— Oberſchl.Eiſeninduſtr. 95.60 Deutſch. Luxemburg 153— 153—-bhönix 1868 7 Friedrichshütte Bergb. 184.70 184 80 Vr.Königs⸗ u. Laurah. 200.— Gelſenkirekner 187.60 187.500 Gewerkſch. Noßleben 829 Pfandbriefe, Prioritäts-Obligationen. 4% Vrt. Onp.⸗Bfdb. 100.70 10.70 fle, Pr. Pfdb. unt. 15 1013 17 101, 4 VB. Pfobr.05 100.50 100 50 40, ... Pfdt 4 101 20 101.20 4% Pf.Gyp B. Pfdb 10059 100.50 31 95 30 95.3 310% Pr. Bod.⸗Cr. 94— 94.— 4% Etr. Bd. Pfd. voo 100.80 100.30 %½ Pr. Pfbbr.⸗Bl.⸗ Kleinb. b. 04 3½ Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ 4% 7 95 99 H 5 d. Kom.⸗ 5f unk. 00 100 30 100 20 Obl. untündb. 12 95 5⁰ 1˙%„ Pfdbr..0!„4% Ar. Ufbbrf.B. unt. 10 100.80 100 20 Hyp.⸗Pfd. unk. 1917 55˙80 1 4%„ Pfdbr..0g 40% hih. O. B. Pfb. 02 100 50 unk. 12 100.40 100.40 4%„„„ 1907 100.50 6½„Pfdbr..9s 4e%„ 1912 100 50 10ʃ 89 f. 94 93.90 93.9) l%„„„ 1917 101— 1 6% Pfd. 9306 98.90 98.9040%„„„ 1919 10% 20 4%„ Com.⸗ITbl. verſchied. 94.— v. I,unt 10 101.— 101 10 ½„ 1914 94.20 8 de e 5½ Fih..⸗B..0 3 b. 87/91 95 70 95 20 4e% R. W. B. C. B. 10 e 44%, Ut. B. Br⸗Obt 105 f v. 96/06 95.20 95.20 4% Pr. Pfdb. unt. 09 99.70 99.70 41„„„112 100.10 100 10 4 6* 14 100.80 100.30 —* 1½0 Pf. B. Pr.O. 55 70 3½ It al.ſttl. g. E. B. Mannd. Berſ. A 02 — * 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Lud 3h.⸗Bexba——— Oeſt.⸗Una. Staats9. 143 90 143.50 Pfälziſche Marban—.——.— Oeſt. Südbahn Lomb. 750 17.50 do. Nordbahn———— Gotthardbahn—— Südd. Eiſenb.⸗G. 116.— 118— Ital. Mittelmeerbahn 7450—. Hamburger Packet 112.40 12.70] do. Meridionalbahn 151.05 131.05 Norddeutſcher Aovd 9190 92.— Baltimore und Obio 111.60 111.2 Bank⸗ und Verſicherungsaktien. Badiſche Bank 132.50 132.50 Oeſterr.⸗Ung. Bank 126.— 126,— 550 u. Metallb. 120.— 120.—Oeſt. Länderbenk—.— 109.50 Berl. Handels⸗Geſ. 173.10 173 50„ Kredit⸗Anſtalt 198.50 197.40 Comerſ. u. Disk.⸗B. 113.—113— Pfälziſche Bank 161.70 101.80 Darmſtädter Bank 129.30 129—Pfält. Hyp.⸗Bant 192.50 198.— Deutſche Bant 245 245—Preuß. Hypotheknb. 122.— 12⸗ Deutſchaſiat. Bant 136.50 136.50 Deutſche Reichsbkt. 147.38 147 50 D. Effekten⸗Bank 103.— 02.90 Rhein. Kreditbant 136.40 136.— Disconto⸗FComm. 87 50 188 20 Rhein. Hyp.⸗B. M. 195. 195.— Dresdener Bank 161 10 151.50 Schaaffh. Bankver. 186 30 188.60 Frankf. Hop.⸗Ban! 198— 198— Südd. Bank Mhm. 112 20 112.50 rkf. Hyp.⸗Ereditw. 157 50 157.50] Wiener Bankver. 132— 132 ationalbank 122˙30 122 10] Bank Ottomane 142.— 141.50 Fraunkfurt a.., 22. Februar. Kreditaktien 197.90. Disconte⸗ Commandi 187/.70, Darmſitädter 129.50, Dresdner Bant 151.50, Han⸗ delsgeſellſchaft 173.—, Deutſche Bank 244.90 Staatsbahn 143.50, Sombarden 17.50, Bochumer 220.75, Gelſenkirchen 18720, Laurahütte 199.50, Ungarn 94 40. Tendenz: ſchwächer. Nachbörſe. Kreditaktien 197.40, Disconto⸗Commandit 188.20, Staatsbahn 143.50, Lombarden 17.50. Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. vom 22. Februar. ollerungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. Die Weizen pfälziſcher 28.50—23.75[ Ruſſ. Futtergerſte 14.25—— „ Rheingauer—.———[Hafer, bad. neuer 17.50—17 75 „ norddeutſcher 23.75—24.— Hafer, nordd. 18.—18.25 „ ruſf. Azima 25 25—.—.— Hafer ruſſiſcher 17.75—18.50 „Ulka 24.75—25.—„ La Plata 17.——.— „Theodoſia 25.25—25.50 Maisamer.Mixed 16.75—.— „ Taganrog 24.75—25.—„Donau 17.25.—.— „ Sapxonska 55„La Plata 17.25— „rumäniſcher 25.——25.25 Kohlreps, d. neuer 30.50—— „ am. Winter 25.25—.— Wicken 18.—— 18.50 Manitoba]—.———.—Kleeſamen deutſch.! 110—125 „ Walla Malla 2 5„ II——— „ Kanſas II 25.25——.—„Luzerne ital. 130—140 Auſtralier———„ Provenc. 140—160 La Plata 24.75—25.—„Eſparſette 30.——85.— Kernen 23.50——. Leinöl mit Faß 48.—.—.— Roggean, pfälzer neu 18.—— 18.25 Rüböl in Faß 70.—.—.— „ kuſſiſcher.——[Vackrüböl 73.——.— „ rumäniſcher—.——.— Spivitus, Ia. verſt. 100% 129.— „ norddeutſcher 18.50—18.75„ ber unverſt. 60.— „ ameril.———„ d0 e 42.— Gerſte, hieſ. 17.50—19.— roh 70 Uuverſt. 88/90% 57.— A Plälzer 1775—.—„goer„ 90/92% 48.— Gerſte, ungariſche..— 105 Nr. 00 0 1 2 3 4. een 34.25 38.25 31.75 30.75 29.75 26.75 Roggenmehl Nr. 0) 26.75 1) 24.25. Tendenz: Weizen feſt. Roggen ziemlich unverändert. Brau⸗ ind Juttergerſte unverändert. Hafer und Mais preishaltend. Mannheimer Effektenbörſe. rom 22. Februar.(O fizieller Bericht.) An der heutigen Börſe vollzogen ſich Umſätze in Rhein. Kredit⸗ bankaktien zu 136 pet. und in Bad. Brauerei⸗Aktien zu 77 pCt. Außerdem notierten: Anilin 356., Verein chem. Fabriken 298.50., Pfälz. Nähmaſchinen 192 G. und Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof⸗Aktien 2099.50 B. Aktien. Banlken. Brie Geld Brief Geld Badiſche Bank 182 80—.— Traus; t Getorbk. Sveyerö0/—.———i½. i dor⸗ 58— 102.0g..-G. Röſch. Seek. 91.——.— fälz. Hyp.⸗Bant 193.— 192. f. Sp⸗ u. Cdb.Landau 140.— 189.— 59.— —— M Dampfſchl. annh. Dampfſch 7 85 Lagerhaus nt Abein. So. Baut— 105 Frankona, Rück⸗ und Südd. Bank 8 113. Mitverſ..⸗G. vm. eBad. Rück⸗ u. Mitv. 675— 670.— Chem. Induſtrie. Fr. Trp.⸗Unf. u. Gl.⸗ Bad. Antl.⸗u. Sodafbr. 366.——Verſ.⸗Geſ. 1630—.— „„ neu—.——.— Bad. Aſſecurranz—.— 136⁶⁰ Gbem. Fab. Boldenbg. 182 Continental. Verſſch.—.— 405.— Verein chem. Jabriken 298 50 Mannh. Verſicherung 430.— 410.— Verein D. Oelfabriken—.— 129 30 Oberrh. Berſich⸗Geſ.—— 420.— Weſt..⸗W. Stamm—.— 171.[Württ. Tranp.⸗Verſ. 550.——.— 1 98* Vorzug 100.30 In duſtrie. Brauereien..⸗G. f. Seilinduſtrie— 134.— Bad. Brauere.———Dineler'ſche Uſchfbr. 118——.— Binger Aktienbierbr.—.— Emaillirfor. Kirrweil.———.— Durl. Hof vm. Hagen 248——.— Emaillw. Maikammer—.— 90.75 Eichbaum⸗Brauerei 107— 106—Ettlinger Spinnerei—.— 104— Elefbr. Rüthl, Worms—. 78— Hüttenh. Spinneret 85.——. Gamers Br. Freibg. 108.—.— Tarlsr. Maſchinenbau— 191.70 Kleinlein Heidelberg 190.——.—Nähmfbr. Haidu Neu——— omb. Meſſerſchmiti 45.———Koſth. Cell. u. Papierf.—— 205.— üdwigsh. Brauerei—— 220 Mannh. Gum. u. A3b. 142— 141.— Manunh. Attienbr.—· 133—Aaſchinenf. Badenic—.— 188.— Pfalibr. Geiſel, Mohr——.— Oberr9. Elektrizität 22.50— 249——.— 191.——.— 115.— 114. Brauerei Sinner „Nähmu. 35353535 Br. Schrödl, Heidlbg. böf.Nähm.Fahrradf Portl.⸗Zement Holbg. 147 25 „Schwartz, Speyer Südd. Draht⸗Induſt.—.— 1014.— Ritter, Schwez.—— Südd. Kabelwerte—.— 118.— „S. Weltz, Speyer—.— 66.—Verein Freib. Ziegelw. 15.—— Storch., Speder—.— 66 50„ Speyr.„ Br. Werger, worms—.— 75.— Fürzmühle Neuſtadt Worm]. Br. v. Oertge 70.——. Zell toffabr. Waldhof 299 50—.— Pf. Preßh.u. Sptfabr.—.— 154. Nugere Waghäuſel—.— 136.— uckerraff. Manng.———.— Berliner Effektenbörſe. ([Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Berlinu, 22. —.— —.——.— Lauxahütte 1 pEt. Jeſte Haltung auf dieſem Gebiet bekundeten Deutſch⸗Luxem⸗ Von Bahnen amerikaniſche Werte im Einklang mii Newyork bei ſtillem Geſchäft ſchwächer. Auch die übrigen Bahnen bröckelten leicht ab. Am Rentenmarkte kam in 3 pt. Reichsanleihe ziemlich viel Material heraus, das jedoch glatt aufgenommen wurde. Mannheim, 22. Februar. Der Kurs ſtellte ſich um 0,10 pCt. niedriger. Umfangreiche Realiſa⸗ tionen bewirkten in 1902er Ruſſen eine empfindliche Abſchwächung. Auch am Markt der Schiffahrts⸗ und Elektrizitätsaktien überwogen anfangs die Rückgänge. Nach der erſten Börſenſtunde trat jedoch teils auf die Wahrnehmung, daß die an den Markt gelangte Ware gute Aufnahme geſunden hatte, teils auf die aus Wien gemeldete Er⸗ holung, eine allmähliche Beſſerung ein. Lebhaftes Geſchäft entwickelte ſich in Diskonto⸗Kommandit⸗Anteilen, wobei die Bilanzgerüchte ſowie die Beſſerung für Otavi⸗Minen eine Rolle ſpielten. Sonſt war das Geſchäft allgemein recht ſtill. Tägliches Geld 1½ pCt., Ultimogeld 2% pCt., Privatdiskont 2½ pCt. 5 Berlin, 22. Fabruar.(Schlußkurſe.) 49% Reichsanl. 103.50 103.50 Ruſſenbant 140 20 140.20 3% Neichsanl. 96.40 96.40 Schaaffh. Bankv. 136.80 136— 30% Reichsauleihe 8720 87.20 Staatsbahn 143.90 143.10 4% Conſols 103.50 108.50 Lombarden 17.60 17.50 4 9% 9640 96.40 Baltimore u. Ohio 111.70 110.70 80⁰ 87.— 87.20 Canada Paeific 172.— 17150 40% Bad. v. 1901 101.50 10160 Hamburg Packet 11270 113.— 4%„„ 1908—.— 102.30 Nordd. Lloyd 91.60 92.— 3 conv.—.— 96 20] Bochumer 221.70 221.— 3½ 1902/07 95.— 96.— Deutſch⸗Luxembg. 153 60 152.70 3½% Bayern 95.80 96.— Dortmnnder 60 80 6020 3% 9% Heſſen—.——.— Geſlſenkirchner 187 80 186.50 30% Heſſen 84.00 84.— Harpener 190 50 189 60 30.% Sachſen 87.— 82.—Laurahütte—— 198 10 4½ Japaner 1905 94.90 95.— Phönix 169 20 169.— 40 Iꝗſaliener——— Woeſterezeln 172.70 172.70 4% Ruſſ. Anl. 1902 85.25 85.90 Allg. Elektr.⸗Geſ. 225.80 225 70 4% Bagdadbahn 86.30 86.40 Anilin Treptow 280.20 278 80 Oeſter. Kreditaktien 198 20 197 20 Brown Boveri 180.— 179— Berl. Handels⸗Geſ. 173.70 173.20 Chem. Albert 411.90 411 60 Darmſtädter Bank 129.80 129.30] D. Steinzeugwerte 217.20 17.50 Deutſch⸗ulſtat. Bank 136.70 182 50 Elberf. Farben 894 20 392.70 Deutſche Bank 245.50 245.10 Eelluloſe Koſtheim 205.70 206— Disc.⸗Kommandit 188.— 188.20 Rüttgerswerken 158.— 160.— Dresdner Bank 15150 15120 Tonwaren Wiesloch 96.— 96.— Reichsbank 148— 148.20 Wf. Draht. Langend. 218 20 210— Rhein. Kreditbant 135.— 185.50] Zellſtoff Waldhof 299.20 299 30 Privatdiskont 2¼% Pariſer Börſe. Paris, 22. Februar. Anfangskurſe. 3% Rente 97% 97.92 Debeers 318.— 318.— Spanier 97.30 97.30 Eaſteand 109.— 110.— Türk. Looſe———— Goldfteld 125.— 126— Bauque Oltomane 711.— 713.— Randmines 196.— 197.— Rio Tinto 1745 1742 Londoner Effektenbörſe. Lonbon, 22. Februar.(Telegr.) Anfangskurſe der Gffektenborſe 2˙% Conſols 84 ½ 84%/16] Moddersfontein 11½ 11˙½ 8 Reichsanleihe 86½% 86—[Premier 87 75⁰ 4 Argentinier 87— 87˙]⁶Randmines. 4 Italiener 102½ 102½¼ Atchiſon comp. 104½% 104½ 4 Japaner 87% 88— Canadian 176˙— 176 3 Mexikaner 33% 33¼]Cheſepeake 6 67 4 Spanier 95˙%½ 95½ Chikago Milwautee 148— 148 Ottomandank 181]. 18ʃ¼ Denvers com. 46% 45˙% Amalgamated 74. 74˙ Erie 30 5 395/ Anacondas 9— 8˙/ Grand TrunkIII pref. 45— 44ʃ½ Nio Tinto 69— 69—„„ ord. 18¾ 18/ Central Mining 13— 13ʃ˙½%᷑ Louisville 129½ 130— Chartered 16½% 16½¼ Miſſouri Kanſas 42— 41˙% De Beers 121½% 12½ Ontario 47¹ 120 Eaftrand 4˙% 42/ Southern Pacific 120%½% 120½ Geduld 2/% 2½% Union eym, 181/ 181%½ Goldfields 4%—Steels eom 48˙% 46% Jagersfontein 4½% 4%] Tend.; ſtill. 1* 1** Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Reichsbauk. * Berlin, 22. Febr. Der Jahresabſchluß der Reichsbank, der jetzt zur Genehmigung des Reichskanzlers vorliegt, ergibt einen Ueberſchuß, der die Verteilung einer Dividende von 7,77 7 zuläßt. Im Jahre 1907 wurde eine Dividende von 9,89, im Jahre 1906 eine Dividende von 8,22 und im Jahre 1905 lt. Frkf. Ztg. eine Dividende von 6,15) verteilt. Neues vom Dividendenmarkt. „Deſſau, 22. Febr. Der Auffichtsrat der Deutſch⸗Konti⸗ nentalen Gasgeſellſchaft beſchloß, der am 26. März ſtattfindenden Generalverfammlung die Verteilung einer Dividende von 9 Proz. gegen 8½ Prozent im Vorjahre vorzuſchlagen. * Dresden, 22. Febr. Die Elbe⸗Lagerhaus⸗Aktien⸗Geſell⸗ ſchaft Dresden verteilt 3½ Prozent Dividende(i. V. 2 Prozent). Dresden, 22. Febr. Die Kunſtanſtalt Wilh. Hoffmann in Dresden verteilt wiederum 4 Prozent Dividende.(Frkf. Ztg.) * Göttingen, 22. Febr. Wie der„Frkf. Ztg.“ mitgeteilt wird, ſchlägt die Verwaltung der Göttinger Bank 7½% Proz. Dividende vor. Berlin, 22. Febr. Die K. Müller'ſche Gummifabrik ſchlägt It.„Fekf. Ztg.“ wie im Vorfjahre wieder 7 Prozent Dividende vor. Karlsruhe, 22. Febr Der Aufſichtsrat der Kreis⸗ Hybothekenbank Lör vach ſchlägt 7½ Prozent Dibidende (i. V. 7 Prozent) vor. Von der Frankfurter Börſe. * Frankfurt, 22. Febr. Deutſch⸗Ueberſeeiſche Bank, Berlin. Die Zulaſſung von 20 Mill. M. dieſes Inſtituts zur Frankfurter Börſe wurde von der Frankfurter Filiale beantragt. Inſolvenz. * Frankfurt, 22. Febr. Ueber das Vermögen des Möbel⸗ geſchäftsinhabers S. Lauenſtein Nachf. Ad. Rübenach in Frank⸗ furt a. M. wurde[t. Frkf. Ztg. Konkurs eröffnet. * Gelnhauſen, 22. Februar. Der Frkf. Ztg. zufolge iſt die Brauerei W. Michel in Gelnhauſen in Konkurs geraten. Hanauer Stadtanleihe. *Hanau, 22. Febr. Laut„Frkf. Ztg.“ ſoll die vor kurzem von einer Kaſſeler Bankgruppe neue A4proz., bis 1920 unkündbare und unverlosbare Hanauer Stadtanleihe von 5½ Millionen Mark am 1. März zu 101.90 Prozent zur Zeichnung aufgelegt werden. Anleihe der Stadt Hagen. * Hagen, 22. Febr. Die Stadtverordnetenverſammlung be⸗ ſchloß lt.„Frkf. Ztg.“ die Aufnahme einer Anleihe von 14½ Mill. Mark. Deutſche Hypothekenbanul. * Berlin, 22. Febr. In der Generalperſammlung der Deutſchen Hypothekenbank wurde mitgeteilt, daß das Obliga⸗ tionsgeſchäft bis zur abgelaufenen Woche einen außerordentlichen Umfang angenommen habe, ebenſo ſei(t. Frkf. Zitg. das Kom⸗ munaldarlehensgeſchäft bedeutend. Bahn⸗Induſtrie⸗A.⸗G. Hannover. Hannover, 22. Febr. Unter der Firma„Bahn⸗Indu⸗ ſtrie⸗A.⸗G.“ wurde die Hannoverſche Bahn⸗Induſtrie⸗Geſellſchaft m. b. H. unter Mitwirkung des Berliner Bankhauſes Karl Cahn mit einem M. 1 700 000 betragenden Kapital in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt.(Frkf. Zig.) Berlin W. 64 oder v Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. 22. Februar 1909. Proviſionsfrei! ———.— Ver Wir ſind als Selbſttontrahenten käͤnſer Käufer unter Vorbehalt: 0 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a.. 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(Alle Anfragen, jedoch nur don Abonnenten unſeres Blattes, muſſen ſchriftlich eingereicht werden; ſchriftliche, mündliche oder telephoniſche Austunft wird nicht erteilt. Die Auskünfte erfolgen ohne jede Rechtsverbindlichkeit.) Abonnentin F. H. Wir bedauern ſehr, Ihnen hierüber keine Auskunft geben zu können. Wenden Sie ſich an die Geſellſchaft der Aerzte. Abonnent H. E. Klein. Sie haben recht. Stammtiſch Durlacher Hof. Die Plankenketten wurden im Jahre 1878 abgenommen. Der Brand bei der Firma Luſchka und Wagemann war im November 1905. Abonnent K. K. Abonnent J. R. Das Hochwaſſer war im Jahre 1882. Geſchäftliches. Weiße Bohnen mit magerem Speck. 6 Perſonen, 2 Stunden. Man kocht 4 Kilo weiße, gut verleſene Bohnen langſam weich, gießt ſie durch ein Sieb und läßt das Waſſer vollſtändig ablaufen. 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Januar 1909. 3021 6 1004 Zinsen rückständig aus dem Jahre 19008 34 96702 Verwaltungskosten-Beiträge fällig am 2. Januar 1909 12 28485 Verwaltungskosten-Beiträge rückständig aus 1908 125624———— Bankgebäude Vossstrasse:.. 1500 000— CCVVVVVVVVCVCCVVCVCTV 100— nnentenz 365 285 48574 Abo ab 50⁰0 Passiva. ilrka AkKkien- Kapitl!k!.s8 000 000 Wpotbeber- Famdbriete zum Zinsfusse von 4 0% 186 208 400 Bestes Insertionsorgan. otheken-Pfandbriefe„„ 32/% 31083 000— Febeken- dende 75„ 3½ 90 55 120 100— Meistgelesene Tageszeitung Hypotheken-Certifkate„ 5„ 4% 1249 800— Württembergs. Hypotheken-OCertifkate„ 5„ 37½%% 3321 900— Lommunaf-Oblicatenen„ 4% 22820500— Prebenummern& Varansshläge heslenftxi Kommunal-Obligationen„ 8„%¾ä% 5166 400— 78885 Kommunal-Obligationen„ 2„ 37½%o 19029 100— Kleinbahnen-Obligationen„ 1„ 49%0 5668 500— Tleinbahnen-Obligationen 3½%ʒ ꝓ. 355 500— Gekündigte noch einzulösende Emissionspapiers 48 800— Zinsen auf verausgabte 5 58 92255 5 5 Nicht erhobene Dividendeee.. 4012 Jjj ⁵ ⁵ ⁵( Friedrichs-Park. DoocGCC0(((u00( 1138 622 82 Kapital-Reserve. Statutenmässig. Betrag übersohritten 2 000 000— 4 Ausserordentliche Reserve exel. diesjähr. M. 10000 1 400 000——— Pensions-Reserve exkl. diesfäbr. Zuweisung v. M. 50 000 438 9850 Agio-Rese ve exkl. diesjähr. Zuweisung v. M. 440 905,75 976 3277 Nporkepne kasggns Cl. 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Fesenmeyer, P I, 3, Breiteſtraße. gedes Brautpaar erhält 4. geschnltzteschwarswälder Uhr gratis. 8. Seite. General-Anzeiger.(Abendblatt.) Welianntmachung. Errichtung einer Brikettfabrik durch die Sundikatfreie Kohlenvereinigung G. m. b. H. hier. betr. No. 3624 I. Die Firma Syndikatfreie Kohlenvereinigung G. m. b. H. in Maännheim beabſichtigt auf ihrem im In⸗ Duſtriehafengebiet an der Lagerſtraße gelegenen Gelände eine Brikettfabrik mit Kohlenſeparation ſowie eine Stilo⸗ anlage und ein Anthracit⸗ bezw. Koks⸗Brechwerk zu er⸗ richten und zu betreiben. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis mit der Auf⸗ forderung, etwaige Einwendungen bei dem Bezirksamte Bder dem Stadtrat dahier binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem das dieſe Bekaunt⸗ machung enthaltende Amtsverkündigungsblatt ausgegeben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln heruhenden Einwendungen als verſäumt gelten. Die Beſchreibungen und Pläne liegen während der Ein⸗ ſprachsfriſt auf den Kauzleien des Bezirksamts— Zimmer No. 88— und des Stadtrats dahier zur Einſicht offen. Maunheim, den 16. Februar 1909. Großh. Bezirksamt Abt. V. gez. Stehberger. No. 7011 J. Dies bringen wir mit dem Aufügen zur all⸗ gemeinen Kenntnis, daß die Pläne vom 22. Februar 1909 ab Während 14 Tagen im Kaufhaus dahier, 3. Stock, Turmbau, zur Einſicht offen liegen. 32239 Maunheim, den 19. Februar 1909. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Wekanntmachung. Den Fortbildungsunterricht betr. No. 3340. Nach§ 1 des Geſetzes vom 18. Februar 1874 find Knaben noch 2 Jahre und Mädchen ein Jahr nach ihrer Entlaffung aus der Volksſchule zum Beſuch der Fort⸗ bildungsſchule verpflichtet. Demgemäß haben in Mannheim im laufenden Schuljahr zu beſuchen: a) alle in der Zeit vom 1. Juli 1892 bis 30. Juni 1894 geborenen Knaben die Knabenfortbildungsſchule in K V, 3; b) alle im Jahre 1894 geborenen Mädchen die hauswirt⸗ ſchaftliche Mädchenfortbildungsſchule in den Schulküchen ver⸗ ſchiebener Schulhäuſer. Nach§ 2 desſelben Geſetzes ſind Eltern, Arbeits⸗ und Lehrherren verpflichtet, die fortbildungsſchulpflichtigen Kin⸗ Der, Lehrlinge, Dienſtmädchen u. ſ. w. zur Teilnahme am Förtbildungsunterricht anzumelden und ihnen die zum Be⸗ ſuch desſelben erforderliche Zeit zu gewähren. Die Anmeldung derjenigen fortbildungsſchulpflichtigen Kinder, die von auswärts hierherkommen und noch keinen Jortbildungsunterricht beſuchen, hat zu erfolgen: 1. Für Knaben in der Altſtadt und den Vororten(Käfer⸗ tal, Waldhof und Neckarau) im Schulhauſe K V, 3, Zimmer J, in der Zeit von—10 Uhr morgens. 2. Für Mädchen in der Altſtabt auf der Kanzlei des Volksſchulrektorats(Friebrichſchule IJ 2, Eingang gegenüber von U i) von 11—12 oder von—3 Uhr. 9. Für Mäbdchen in den Vororten(Käfertal, Waldhof, Neckarau] bei dem betr. Oberlehrer der dortigen Mädchen⸗ abteilung. Zuwiderhandlungen werden mit Geldbuße bis zu 50 Mark beſtraft.(Abſ. 2 desſelben.) Fortbildungsſchulpflichtige Dieuſtmäbchen, Lehrlinge u. J.., die von auswürts kommen, ſind ſofort anzumelden ohne Rückſicht darauf, ob dieſelben ſchon in ein feſtes Dienſt⸗ oder Lehrverhältnis getreten oder nur verſuchs⸗ oder probe⸗ meiſe aufgenommen ſind, oder ſich nur vorübergehend(auf Meſuch) hier aufhalten. Auch fortbildungsſchulpflichtigen Knaben, welche die Gewerbeſchule oder die Haudelsfortbildungsſchule beſuchen wollen, haben ſich ausnahmslos in dem Schulhaus K V, 3, Zimmer 1 auzumelden; von dort aus werden ſie daun den betreffenden Fachſchulen überwieſen werden. Weiterhin bemerken wir, daß auch die im 24 1894 ge⸗ Borenen Handelsfortbildungsſchülerinnen zum Beſuche der Haushaltungsſchule verpflichtet ſind. Maunheim, den 19. Februar 1909. Daßs Bolksſchulrektorat: Dr. Sickinger. Veranſtaltungen und gemeinnützige Einrichtungen hieſ. Frauenvereine. Bund für Mutterſchutz. Auskunftsſtelle für ſchutzbedürftige Schwangere und Mütter(Frauen und Madchen) altes Rathaus, Zim. 12 Sprechſtunde: Dienstags u. Samstags von—7 Uhr. Die Kinderwäſcheſammelſtelle mimit zur Unternützung für hilfsbedürſtige Mütter jede Art von Kinderwäſche an. Abreſſe: Frau Eliſabeth Blauſtein, Rennershoſſtraße 22. 32240 Hansrakſammelſtelle. 6162ʃ6 Die verehrlichen Hausfrauen werden dringend gebeten, allen entbehrlichen Hausrat. Kleidungsſtücke ꝛc. ꝛc. der Hausrat⸗ ſammelſtelle gütigſt überweiſen zu wollen. Abholung erfolgt ſofort nach Benachrichtigun der Geſchäftsſtelle, u 3, 11. MässigimPreis.—Erstklassig in jeder Beziehung. Annähernd 43,600 im Gebrauch. Referenzen, Kataloge und Vor- Führung auf Wunsch kostenlos duroh die Generalvertretung Hans Schmltt, 6 4, 1. Teiephon 1248. 84084 D. Mayscheider Telephon 1029 Machf. WIIh. Schneider relephon 1029 Mannheim, D 3, 5. 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Säumige können bei der Verteilung der Preiſe nicht berückſichtigt und außer⸗ dem wegen Unfolgſamkeit durch den Stiftungsrat zur Rechenſchaft gezogen werden. Mannheim, 6. Febr. 1909. Stiftungsrat der Freiherrlich von Hövel'⸗ ſchen Stiftung. 32211 Gegen fette Haut? Neismehlseife„Otto Hess“. Begen trockene u. spröde Haut? Voberfeftete Oelseite„Otto Hess“ Jedes Stück Seife trägt melnen Namen. 81888 Verlobungs⸗Hnzeigen nekert Icinell und billig Dr. 5. Baas Ie Bucfidruckerei 6. m. b. B. Holz⸗Verſteigerung. Großh. Forſtamt Mann⸗ eim 15 9 aus dem domänenwal„Neuwald“, Abt.—4, Gemarkung Sand⸗ torf, am 61⁴9 Donnerstag, 25. Febr. d. Is., vormittags 210 55 im Rathaus in Sandhofen mit Borgfriſt: 324 Ster forlenes Prügel⸗ holz und 4100 forlene Wellen. Nähere Auskunft erteilt Waldhüter Herbel in Sand⸗ hofen. es Imaſtgeflügel 25 8 4644 Erſte ſiiche A. 5 20b a. d. Bergſtr. Sübdeutſch⸗Oeſterreichiſch⸗ Ruſſiſcher Greuzverkehr, Teil II Heft 1 v. 1. Nov. 1903. Auf 1. März 1909 iſt der Nachtrag II1 erſchienen. Er enthält einige Aenderungen und Ergänzungen, darunter die Einbeziehung verſchiede⸗ ner Stationen. 61²8 Karlsruhe, 17. Febr. 1909. Großh. Generaldirektion der Bad. Staatseiſenbahnen. Konkurſe. In dem Konkurſe über das lers Wilhelm Frey dahier erfolgen. Dazu ſind verfüg⸗ bar 6203,59. Zu berück⸗ vorrechtigte und 29 842,44 nicht bevorrechtigte Forde⸗ runten. 6105 Mannheim 19. Febr. 190g. Der Konkursverwalter: Dr. Seiler, Rechtsanwalt. E Idverkehr 1 Kredbite gibt in jed. Höhe, geg. Stellg. von Bürgen, ſowie Beleihg. v. Lebens⸗Berſicherungsvolic. Sparkaſſenbüch., Waren aller Art die Volksbauk in Ber⸗ Iin SO 33. 2669 12— 85 eig c. n een. 3, 6, 1 Tr. 841 des Möbelhänd⸗ 5 ſoll eine Abſchlagsverteilung] ſichtigen ſind M 2269,25 be⸗ Haararbeiten gewissenhaft und billigst. Frau Friseuse Kirschbaum, 2, 19. 62206 2 eells te direchte Bezugsquelle für erstklassige Pianos l. Flügel von unübertroſfener 2 Tonschönheit 8 Piano- u. 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