fang des Abonnemem GBadiſche Volkszeitung.) 0 Wreunig monat lich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Poll bez. tucl. Woſte aufſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer Wig, In ſera te: Die Colonel Zeile. 2 Pfg. Auswärtige Inſerate 89 Die geeklam⸗Reile. 1 Mart Badiſche Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Jnſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr. der Stadt Mannheim und umgebung. Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Senntag) Neueſte Nachrichten Eigene Kedaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Maunheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſer „General⸗Anzeiger Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1649 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbetten 841 Redaktia,nn 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 318 Nr. 96. Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 16 Seiten. Telegramme. Bülow über die Aufiedelungspolitik. Berlin, 25. Febr. Die„Nordd. Allg Ztg.“ meldet: Der Reichskanzler empfing geſtern eine Deputation des Bundes der Landwirte. Die Deputation trug dem Für⸗ ſten v. Bülow Wünſche in bezug auf die Anſiedelungs⸗ politik vor, die ſich vornehmlich auf eine vermehrte Bildung von Reſtgütern richteten. Der Reichskanzler erwiderte der De⸗ putation: Die Reichsregierung iſt ſich der Bedeutung eines leiſt⸗ ungsfähigen deutſchen Grundbeſitzes in den Oſtmar⸗ den voll bewußt. Er iſt notwendig für die wirtſchaftliche Ent⸗ wickelung und für die Hebung der Technik des landwirtſchaftlichen Gewerbes. Er ſoll uns in der Oſtmark Führer ſtellen. Daß die „ Anſiedelungskommiſſion auf die Bildung größerer Reſtgüter bis⸗ „ber nur in geringerem Maße Bedacht genonmen hat, iſt richtig, das Geſetz beſtimmt aber der Anſiedelungskommiſſion als erſte und hauptſächlichſte Aufgabe die Stärkung des Deutſchtums in den Propinzen Weſtpreußen und Poſen durch Anſiedelung deut⸗ ſcher Bauern und Arbeiter. Die Geſchichte dieſer Länderteile Aehrt, daß nur große, leiſtungsfähige Gemeinden imſtande ſind dauernd ihren Mitgliedern das Deutſchtum zu bewahren. Die Bildung eines Reſtgutes hat auch nur dann eine Berechtigung, auf wirtſchaftlichem, ſozialem und politiſchem Gebiet befähigt. Reſtgüter mittlerer Größe entſprechen dieſen Anforderungen wicht. Es iſt der Staatsregierung aber nicht entgangen, daß in einigen Bezirken mit der Aufteilung des dertſchen Großbeſitzes die Grenze des Zuläſſigen bereits erreicht iſt und in anderen Bezirken bald erreicht ſein wird. Die Kgl. Stoatsregierung iſt alſo in der Wertſchätzung eines geſunden deutſchen Großgrund⸗ beſitzes mit Ihnen ganz einer Meinung, wenn aber fiskaliſche Intereſſen ſelbſtverſtändlich nicht außer Acht bleiben können, ſo müſſen doch jedenfalls. die Bedingungen für die Uebernahme eines ſolchen Gutes ſo geſtellt werden, daß ein tüchtiger, mit dem er⸗ forderlichen Betriebskapital verſehener Landwirt darauf dauernd ſein Auskommen finden kann. Die Berliner Meſſerſtechereien. Berlin, 27. Febr. Durch eingehende Nachprüfungen ſtellte die Kriminalpolizei feſt, daß von den zur Anzeige gehrach⸗ N ten Meſſerſtechereien 9gerdichtet find. Zum Beleidigungsprozeß Berger. * Berlin, 27. Febr. Seitens der beiden Verurteilten im Beleidigungsprozeſſe Berger iſt keine Reviſion eingelegt. v. Ilgenſtein in Paris ließ durch ſeinen Rechtsbeiſtand der Berliner Staatsanwaltſchaft mitteilen, er halte es für ſeine Ehrenpflicht, die Strafe auf ſich zu nehmen, zu der er verurteilt worden ſei. Er verließ Berkin, da er nach dem exorbitanten Antrage des Staatsanwalts annahm, daß ſeine ſofortige Verhaf⸗ kung unvermeidlich ſei. Er hätte noch ſehr dringende Privat⸗An⸗ gelegenheiten ordnen müſſen, deren Aufſchieben für ihn ernſte Wirtſchaftliche Konſequenzen gehabt hätte. 5 Rückkauf der Gotthardbahn. * Bern, 26. Febr. In der Antworinote auf die Noten Deutſchlands und Italiens wegen des Rückkaulſs der Gott⸗ hardbahn ſchlägt der Bundesrat den Zuſammentitt einer Konferenz in nächſter Zeit vor, wenn möglich noch vor dem 10. März. Das genaue Datum kann erſt nach Eintreffen Vder Antwort der beiden Staaten in Bern feſtgeſtellt werden. Der „ Bundesrat wird cbenfalls erſt daun ſeine Delegtecten bezeichnen. Cambon beim deutſchen Kaiſer. OLondon, 2. Febr.(Von unſerem Londoner Bureau.) In einem Telegramm der„Daily Mail“ wird der Emp⸗ franzöſiſchen Botſchafters am Ber⸗ mer Hofe bei Kaiſer Wilhelm beſchrieben und betont, daß der Monarch den Diplomaten in ungewöhnlich berzlicher Weiſe auf⸗ nahm. Botſchafter Cambon hatte eine ſehr freundlich gehaltene Botſchaft des Präſidenten Fallieres zu überbringen und der Mo⸗ narch ließ eine ebenſo herzliche Antwort an den Präſidenten Jallieres übermitteln. 5 Dias eugliſche Flottenbauprogram. OLondon, 27. Febr.(Von unſerem Londoner Bureau.) geſtrige Verſammlung der nationalliberalen Vereinigung — Samstag, 27. Februar 1909. — (Mittagblatt.) wenn ſein Ertrag den Beſitzer zur Durchführung der Führerrolle in Leamigton erklärte ſich einſtimmig für Sparſamkeit im Flot⸗ tenbauprogramm. Die betreffende Reſolution ſprach die Anſicht aus, daß die erhöhten Ausgaben für die Flotte nicht nötig ſeien. Von der Verſammlung wurde aber dieſer Satz dahin geändert, daß mit aller Schärfe betont wurde, es liege keine Urſache vor, die Ausgaben für die Flotte zu erhöhen. Die einſtimmige An⸗ nahme dieſer ſo bedeutungsvoll redigierten Reſolution dürfte einen ſtarken Einfluß auf das Kabinett ausüben, da, wie der„Stan⸗ dard“ heute entgegen früheren Meldungen mitzuteilen weiß, das Kabinett ſich noch immer nicht über die Flottenfrage geeinigt habe. Vor allem ſei man ſich darüber nicht klar, ob bei der Be⸗ rechnung des Zweimächteſtandarts nur die Dreadnoughts oder die ganze Flotte in Rückſicht gezogen werden müſſen. Das kon⸗ ſervative Organ will ferner wiſſen, daß von mehreren Miniſtern ſchwerwiegende Gründe gegen die Dreadnoughtſchiffe ins Treffen geführt worden ſeien, die auf die Kollegen im Kabinett ihre Wir⸗ fung nicht verfehlt haben. Ein Anſchlag gegen den Fürſten von Bulgariend * Belgrad, 28. Febr. Die Polizei verhaftete heute einen Bulgaren namens Anaſtaſow, und einen Serben aus Sofia, namens Popowitſch, welche verdächtig ſind, gegen den Fürſten Ferdinand von Bulgarien bei ſeiner Rückkehr aus Petersburg in Ruſtſchuk einen Bombenanſchlag beab⸗ ſichtigt zu haben. Die beiden Verhafteten geſtanden, daß ſie Mitglieder einer großen Sofiater Verſchwör ung gegen das Leben des Fürſten ſeien, und daß ſie den Auftrag gehabt hätten, in Belgrad das erforderliche Bombenmaterial zu be⸗ ſchaffen, das durch eine Frau nach Ruſtſchuk geſchmnagelt wer⸗ den ſollte. Anaſtaſo gab ſich für einen Studenten der Philo⸗ ſophie und Korreſpondenten eines Sofiater Blattes aus, während Popowitſch erklärte, er ſei nach Belgrad gekommen, um ſich als ſerbiſcher Freiwilliger einſchreiben zu laſſen. Gegen Beide wird eine gerichtliche Unterſuchung eingeleitet. Die Polizei fahndet auch auf eine Fau, die nach Ausſage der Verhafteten mitſchuldig ſein ſoll. 1* % Mainz, 26. Febr. Die heutige Stadtverordneten⸗ verſammlung bewilligte verſuchsweiſe 10000 M. zur Un⸗ terſtützung von Arbeitsloſen unter beſtimmten Beding⸗ ungen, denen zufolge dieſe Unterſtützungen nicht als Armenunter⸗ ſtütung gelten ſollen. ü 8 Zur Neichsſinanzreform. 5 Wie ſchon unſer Berliner O⸗Korreſpondent meldete, hat geſtern im Reichskanzlerpalais eine vertrauliche Beſprechung des Reichskanzlers mit den Blockparteſen ſtatt⸗ gefunden, an der von den Nationalliberalen Ba ſ⸗ ſermann, Paaſche, Weber, von den Linksliberalen Mommſen, Müller⸗Meiningen, Wiemer, von den Freikon⸗ ſervativen Arendt und Gamp, von der Wirtſchaftlichen Ver⸗ einigung Raab und von den Konſervativen Richthofen, Diet⸗ rich und Schwerin teilnahmen. Die Nationalliberale Partei hat in ihrer geſtrigen Frak⸗ tionsſitzung noch keine beſondern Beſchlüſſe über ihre Stellung⸗ nahme zur Reichsfinanzreform gefaßt. Vorgeſtern aber wußte die„Köln. Volksztg.“ ſchon, wie ſie ſich entſcheiden werde. 5 Was den angeblichen Rückzug Sydows in der Finanzkommiſſion betrifft, ſo wird in einem der Regierung naheſtehenden Blatte folgende„authentiſche Interpretation“ ſeiner Erklärung veröffentlicht: Die Reichsregierung hält aun der Nachlaßſteuer feſt und hat bisher keinen Anlaß zur Aenderung ihrer Stellungnahme gefunden. Die Erklärung des Reichsſchatzſekretärs Sydow zu den in der Finanzkommiſſion geſtellten Erſatzanträgen für die Nachlaß⸗ ſteuer iſt jedenfalls nur ſo aufzufaſſen, daß die Bundesregierungen bei vergleichender Beurteilung der Anträge, Weber, Gamp und Herold den erſtern für den für ſie am wenigſten annehmbaren be⸗ trachten, weil er am ſtärkſten in die finanzielle Selbſtändigkeit der Bundesſtaaten eingreift. Der Antrag Weber betrifft die Einführung einer Reichs⸗ vermögensſteuer. Davon will die Regierung alſo überhaupt nichts wiſſen. Der nationalliberale Antrag befindet ſich alſo im Superlativ der Unannehmbarkeit, der Antrag Gamp ver⸗ mutlich im Komparativ und der Antrag Serold im Pofſitiv, am wenigſten annehmbar, weniger annehmbar, wenig annehm⸗ bar. Damit iſt dann wohl geſagt, wenn in den noch ſchweben⸗ den Verhandlungen zwiſchen Regierung und Blockparteien nicht doch noch das„Wunderbare“ geſchieht, und eine Beſtitz⸗ ſteuer durchgeſetzt wird, die Regierung ſich ſchließlich für den Antrag Herold entſcheiden wird. Schön erſcheint er ihr ja auch nicht von Antlitz, aber es iſt immer noch der am wenigſten häßlichſte. Oder ſollen wir aus der obigen Interpretatiom herausleſen, daß die Regierung keinen der drei Anträge an⸗ nehmen wird, trotzdem ſie ſie graduell abſtuft? Das iſt jeden⸗ falls mit unzweideutigen Worten nicht ausgeſprochen. Man wird das Gefühl nicht los, daß die krampfhaft an der Nach⸗ laßſteuer feſthaltende Regierung ſich den Rückzug auf die Zentrumslöſung des Knotens nicht ganz verſperren will. Und dann würde eben in der Hauptſache eine Reichsfinanzreform zuſtande kommen. in der ein weſentlicher Teil nicht mit den finanzpolitiſchen Grundſätzen der Blocklinken übereinſtimmte. Für die Reichsfinanzreform würde die Regierung in dem hier als möglich angenommenen Falle auf den Block ver⸗ zichten, auf die Mitwirkung der etwa 100 liberalen Stimmn. Welche notwendigen Rückwirkungen ein ſolcher Ausgang der Reichsfinanzreform auf den Fortbeſtand des Blockes, auf das Verhältnis der liberalen Parteien zum Reichskanzler haben müßte, darüber beſteht unter den in Betracht kommenden Faktoren kein Zweifel. Vorläufig freilich ſind wir bei dieſen äußerſten und ſchlimmſten Möglichkeit noch nicht angelangt und es werden erfreulicherweiſe von den Blockparteien Verſuche gemacht, eine Verſtändigung ohne das Zentreum herbeizuführen. Ueber die geſtern erfolgte Bil⸗ dung eines Blockausſchuſſes wird der„Köln. Ztg.“ berichtet: Die ſchwebenden Verhandlungen haben nur inſofern eine Klärung erfahren, als ganz unabhängig vom Zentrum der Brock wieder verſucht, zu einem Ergebnis über die Ver⸗ mögensbelaſtung innerhalb der Reichsfinanzreform zu gelangen. Die Blockparteien haben heute zur Vorberatung eines etwaigen ge⸗ meinſamen Vorgehens einen Ausſchuß niedergeſetzt, beſtehend aus den Abgg. Wiemer, Weber, Gamp und Dietrich. In dem Block naheſtehenden parlamentariſchen Kreiſen wird angenommen, da dieſer Ausſchuß zu Beginn der nächſten Woche ſeine Vorſck machen kann. Jirgend welche Schlüſſe auf das zu vermutei Ergebnis dieſer Blockpverhandlungen zu ziehen, halte ich trotz Ausſchluſſes des Zentrums von dieſen Verhandlungen zurzeit für möglich. Wir haben an ſich gegen eine Mitwirkung des Zentrums bei der Reichsfinanzreform nichts einzuwenden,„ſachliche Mit⸗ arbeit ohne Rückſicht auf Block und Blockpolitik“, wie dien „Köln. Volksztg.“ heute morgen vom Zentrum rühmt. Aben darum iſt es dem Zentrum ja garnicht zu tun. Warum hat es dann ſich nicht für die Nachlaßſteuer eingeſetzt, die doch ſeinem ſozialpolitiſchen Programm durchaus gemäß iſt? 5 Dann hätte ſich eine Reichsfinanzreform machen laſſen, die nicht„Blockſache“ war, ſondern Sache der bürgerlichen und nationalen Mehrheit des Reichstages, in die man in dem Falle das Zentrum beſtimmt hätte einrechnen dürfen. Abeng ihm kam es darauf an, bei der Reichsfinanzreform den Bloch auseinanderzumanövrieren, ihm war die Reichsfinanz«⸗ reform Antiblockſache. Das iſt die tiefere Bedeutung des Antrages Herold, mit deſſen Hilfe es gelingen ſollte, zunächſt einmal den Block zu ſpalten, dann das Zentrum an die Führung zu bringen und etwa die Nationalliberalen ins Schlepptau der klerikal⸗konſervativen Mehrheit zu nehme Einer ſolchen, nur auf die Zerſtörung des Blockes zielenden Mitwirkung des Zentrums an der Reichsfinanzreform wider⸗ ſtreben wir allerdings aufs äußer In dieſem Sinne iſt allerdings die Reichsfinanzreform durch die Zentrumsmanöver Blockſache geworden. Und in den zwei letzten Tagen ſchien es ja wirklich, als ob das Manöver glänzend glücken wollte, als ob das Zentrum wieder die Führung an ſich nehmen und den Finanzpolitik des Reiches ſeinen Stempel aufdrücken ſollte. Wir begrüßen daher, daß die Blockparteien nochmals den Ver⸗ ſuch einer Verſtändigung unter ſich machen und daß der R kanzler abermals mit den Blockparteien verhandelt. Es herrſcht offenſichtlich das Beſtreben, die allgemein politiſchen Konſequenzen einer Einſchaltung des Zentrums oder be geſagt, einer Führerſchaft des Zentrums in der Reichsfina reform hintanzuhalten. Auf der Rechten ſcheint man in letzter Stunde vor dieſen Konſequenzen zurückgeſchreckt zu ſein und Fürſt Bülow ſoll ſogar nach der„Köln. Volksztg. den Blockführern erklärt haben, er wolle die Reichsfinanz⸗ reform mit dem Block machen und mache davon ſein Bleiben im Amte abhängig. Mit der letzter Drohung habe er auf die Konſervativen Eindruck gemacht, und die Freiſinnigen ſeien ſehr vergnügt, daß Bülow zu verſtehen gegeben habe, er wolle unter keinen Umſtänden, daß der Freiſinn ausgeſchaltet würde. Aus dem ganzen Artikel der„Köln. Volksztg.“ ſpricht Aerger und Entrüſtung, es könne doch noch kurz vor Erreſchung des Zieles eine Verſtändigung zwiſchen der Regierung und den Blockparteien erzielt werden, die das Zentrum katſächlich auf eine rein ſachliche Mitarbeit an der Reichsfinanzreform beſchränkte, zu der es ſich feierlich verpflichtet hat, ohne daß die unter den Blockturm vom Zentrum gelegte Miene auf⸗ fliegen kann. Wir wollen wünſchen, daß die Verhandlun Bülows mit den Blockparteien und dieſer untereinander z dem Ziele führen. In welcher Richtung ſich die Verſtändigungsverſun wegen, darüber läßt ſich nichts ſagen, da die Beſpre vertraulich ſind. Doch wird berichtet, daß man 2. Seite. Seneral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 27. Februar. der Reichserbſchaftsſteuer und einige andere kleine Steuern plane als Erſatz für die Nachlaßſteuer, aber man weiß im Augenblick nicht, ob das richtig iſt. G. Polftische Gebersicht. Maunheim, 27. Februar 1909 Preußiſche Elſenbahnfragen. Bei der Beratung des Eiſenbahnetats in der Budget⸗ kommiſſion des Preußiſchen Abgeordnetenhauſes erklärte Miniſter von Breitenbach, der Perſonenverkehr hat ſich im ganzen auch in der jetzigen Zeit gehoben, der Güterverkehr iſtzurückgegangen, indeſſen iſt zu hoffen, daß im nächſten Jahre wieder eine aufſteigende Bewegung ein⸗ ſetzt. Von den Momenten, die ungünſtig auf die Einnahmen aus dem Perſonenverkehr eingewirkt haben, hat die Fahr⸗ kartenſteuer am ſtärkſten gewirkt. Das iſt zu erkennen aus der Zeit von neun Monaten, in welcher die Fahrkartenſteuer vor der Perſonentarifreform zur Einführung gekommen iſt. Die Perſonentarifreform hatte einen Ausfall von 6 Mill. Mark. Der größere Reſt des Ausfalles entfällt auf die Fahr⸗ kartenſteuer. Die Tarifreform hat aber den erſtrebten Verkehrs⸗ vorteil, eine zweckmäßige Verteilung des VBerkehrs auf durch⸗ gehende und Lokalzüge herbeizuführen, voll erreicht. Der Miniſter erwähnte dann die verſchiedenen Erleichterungen, die ſeit dem vorigen Jahre bezüglich des Perſonen⸗ und Güterverkehrs einge⸗ treten ſind. Was die Gütertarife anbetrifft, ſo bewegen ſie ſich ſtets in abſteigender Richtung. Die Eiſenbahnverwaltung iſt auch bereit, planmäßig in dieſer Geſtaltung des Güterverkehrs fortzufahren. Die gegenwärtige ungünſtige Geſtaltung des Eiſen⸗ bahnverkehrs und der Eiſenbahneinnahmen zwingt aber zur äußerſten Vorſicht und auch dazu, ſolche Reformen für ſpätere Zeit vorzubehalten. Was die Anwendung von Elektrizität anbelange, ſo erklärte der Miniſter, ſie ſei auf den Stagtsbahnen auger der Linie Groß⸗Lichterſelde⸗Berlin, die ſich vollkommen bewährt habe, bisher nur bei der Linie Blankeneſe⸗Hamburg⸗Ohlsdorf im Be⸗ trieb. Dieſe zeige jetzt eine außerordentlich ſtarke Entwickelung des Verkehrs. Die Elektriſierung der Linie Magdeburg⸗Zerbſt⸗ Bitterfeld⸗Leipzig ſei geplant. Es wäre erwünſcht bald damit vor⸗ zugehen, weil die elektriſche Großinduſtrie ſich in einer Notlage befinde. Die Elektriſierung werde hoffentlich bereits in der nächſten Nebenbahnvorlage erſcheinen. Die Elektriſierung der Berliner Stadt⸗ und Ringbahn ſei noch nicht zur Ausführung bereit. Dieſe Aufgabe ſei außerordentlich ſchwierig. Die Koſten ſeien außerordentlich hoch. Die Elektriſierung werde ungefähr 200 000 000 M. koſten und unbedingt eine Erhöhung der Tarife zur Folge haben müſſen. Abgeſehen von den oben genannten ſind elektriſche Bahnen noch zwiſchen Köln⸗Bonn und zwiſchen Düſſeldorf⸗Krefeld. Jetzt aber werde geplant elektriſche Schnell⸗ bahnen zwiſchen Dortmund und Düſſeldorf einzurichten, welche nicht in das Straßenbahnnetz auslaufen, ſondern ein ſelbſtän⸗ diges Netz der Staatsbahn ſein ſollen. Der Miniſter erklärte noch, daß die Erhöhung der Tarife angeſichts der ungeheuren Steige⸗ rung der Selbſtkoſten an ſich ſchon eine Ermäßigung hedeute und wies darauf hin, daß auch die anderen Staaten die Frachttarife erhöhen wollen oder ſchon erhöht haben. Tabak⸗Banderoleſtener oder Gewichtsſteuer. Man ſchreibt uns aus Intereſſentenkreiſen: Die Banderole⸗Enthuſiaſten der tabakſteuer freundlichen Pveſſe machen letzte, verzweifelte Anſtrengungen, ihre Lieb⸗ Uingsidee zu retten. Ein ungeſchickter Artikel der ſozialdemo⸗ kratiſchen Gegner jeder Mehrbelaſtung des Tabaks mußte herhalten, um ſo ausgelegt zu werden, als ob die Sozial⸗ demokratie gegen eine Erhöhung von Steuer und Zoll, aber nicht gegen die Banderoleſteuer ſei, und dies lediglich deshalb, weil in dem Artikel nicht auch gegen die Banderole gekämpft worden war. Herr von Elm, der Führer der ſozialdemo⸗ kratiſchen Tabakintereſſenten, hat unterdes den Fehler des „Vorwärts“ gutzumachen geſucht, indem er in einem neuen Flugblatt einen ſcharfen Artikel gegen die Banderole ver⸗ öffentlicht hat. Es iſt ja richtig, daß das Gewichtsſteuerſyſtem kein ideales Syſtem iſt; aber dieſe Eigenſchaft hat es mit unſerer ganzen Zollpolitik gemeinſam, die bekanntlich auf dem Gewichts⸗ ſteuerſyſtem beruht. Es gibt zahlreiche Artikel, bei welchen die billigſten und die teuerſten Sorten mit gleich hohem Zoll heſteuert ſind. Beim Tabak wird aber durch die Art und Weiſe der Verarbeitung des Rohtabaks dieſe Schattenſeite doch auch wieder ſtark belichtet. Dadurch, daß die Zigarren⸗ induſtrie den Rohtabak verzollt, beziehentlich verſteuert, und daß die bei der Zigarreninduſtrie abfallenden Tabakrippen zu ſehr niedrigen keinen Anteil an der Zoll⸗ und Steuer⸗ Theater, Kunſt und Wiſfenſchaft. Theater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: In der morgen Sonntag ſtattfindenden Neueinſtudierung der Oper„Tiefland“ von d Albert ſind die Hauptpartien mit den Herren Bahling, Vogelſtrom, Copony, Marx, Voiſin, den Damen Brandes, Kleinert, Beling⸗Schäfer, Tuſchlau und Neuhaus beſetzt. Die Regie führt Eugen Gebrath, mufikaliſche Leitung Hermann Kutzſchbach.— Im Neuen Theater geht Hartlebens Offizierstragödie„Roſenmon⸗ tag“ in Szene. Großh. Hof⸗ und Nationaltheater Maunheim.(Spielplan Sonntag, 28. Februar(Abonn. ſusp.) nachm.:„Aſchenbrödel“. Abends(): Neu einſtudiert:„Tiefland“.(.: Gebrath..: Rutzſchbach.)— Montag, 1. März(): Nathan der Weiſe“.(Na⸗ kthan. Schreiner Recha: Brandt.)— Dienstag,.: Einheitsvor⸗ ſtellung;:„Kabale und Liebe“.(Wurm: Trautſchold. Luiſe: Brandt.)— Mittwoch, 3.():„Undine“.(Veit: Landory.)— Donnerstag, 4.():„Klein Eyolf“.— Freitag, 5.():„Hoff⸗ ananns Erzählungen“.(Olympia, Giulietta, Antonia, Stella: Tuſchkau.) Samstag, 6.(Abonn. ſusp.):„Robert und Bertram“. — Sonmtag, 7.(): Zum erſten Male:„Die Gondoliere“.(.: .: Reichwein.) Neues Theater.(Spielplan.) Sonntag, 28. Febr.:„Roſen⸗ montag!.— Dienstag, 2. März: VII. Akademie.— Donnexrstag, 4. März:„Das ſüße Mädel“.— Sonntag, 7. März: Zum erſten Male:„Ganz der Papa“.(.: Reiter.) Konzert von Otto Wetzel. Anfang März findet im Kafinoſaal das Konzert des begabten jugendlichen Pianiſten Otto Wetzel freundlicher Mitwirkung der Sängerin Frl. Meytha Deurer, einer geborenen Mannheimerin, ſtatt. Großh. Hoftheater Karlsruhe.(Spielplan). Sonntag, 28. Febr.:„Die Meiſterſinger von Nürnberg“.— Montag, 1. März:„Wilhelm Tell“.— Dienstag, 2. März:„Mignon“.— Donnerstag, 4. März:„Das Glöckhen des Eremiten“.— Frei⸗ belaſtung enthaltenden Preiſen in die Rauchtabakinduſtrie übergehen, ergibt ſich eine Abſtufung der Belaſtung der Fabri⸗ kate von etwa 120 Mark Tabakſteuer für 100 Kilo Zigarren herunter bis auf 30 Mark und weniger für 100 Kilo Pfeifen⸗ tabak. Ein anderes Mittel, um für die Banderole Stimmung zu machen, wird aus der Behauptung des Deutſchen Tabakvereins hergenommen, daß die Zigarreninduſtrie ein Mittelſtands⸗ gewerbe ſei. Es wird zu dem Zwecke hervorgehoben, daß die in der vom Deutſchen Tabakverein benutzten Statiſtik der Tabak⸗Berufsgenoſſenſchaft enthaltenen Filialbetriebe als Einzelbetriebe angeführt würden, und daß es Firmen gebe, die 20, 30, 40 ſolcher Betriebe in ihrer Hand vereinigten und 2000, 3000, 4000 Perſonen beſchäftigen. Es könne deshalb die Zigarreninduſtrie als Mittelſtandsgewerbe nicht bezeichnet werden. Es iſt richtig, daß es eine Anzahl Firmen gibt, welche eine Reihe von Zweigherſtellungsſtätten betreiben und in dieſen zuſammen Hunderte von Arbeitern beſchäftigen. Aber was macht das, wenn es wirklich auch Hundert ſolcher Firmen geben, und wenn einige wenige Firmen darunter exiſtieren ſollten, die 1000 und mehr Arbeiter beſchäftigen, wenn man weiß, daß rund 200 000 Arbeiter in der Zigarreninduſtrie beſchäftigt werden, und daß es weit über 40 000 Kleinbetriebe gibt, die für ſich exiſtieren. Ueberdies verſchlägt es nichts für die Behauptung des Deutſchen Tabakvereins, daß Filial⸗ betriebe in der Zigarreninduſtrie beſchäftigt ſind; denn durch dieſe Dezentraliſation wird ja Erwerbsgelegenheit in länd⸗ liche Gegenden, in arme und ärmſte Gemeinden getragen, und dieſe Erwerbsgelegenheit bietet Arbeitern und Angeſtellten gewerblichen Verdienſt, wo ſonſt zu ſolchem keine Gelegenheit geboten iſt. Es bleibt dabei, daß die Deutſche Zigarren⸗ induſtrie ein Mittelſtandsgewerbe iſt wie kaum ein anderes, und darauf gründet ſich auch der Ausſpruch des National⸗ ökonomen Victor Böhmert, daß die Zigarreninduſtrie aus ſozialpolitiſchen Gründen erfunden werden müßte, wenn ſie nicht exiſtierte. Die Banderole würde dieſe Vorzüge des Tabakgewerbes zerſtören. Deshalb muß jeder, der es mit dem Mittelſtands⸗ gewerbe gut meint, Gegner der Banderole ſein. Caruegie über die Erbſchaftsſteuer. Andrew Carnegie, der amerikaniſche Milliardär, ſteht ge⸗ wiß nicht im Verdacht, als ſpreche er für eine Sache, die nicht ihn, ſondern andere angeht, wenn er ſich für eine Erbſchafts⸗ ſteuer einſetzt. Er hat ſchon 1889 eine progreſſive Beſteuerung der Vermögen beim Tode gefordert als die beſte und bequemſte Art, der Allgemeinheit wieder den ihr gebührenden Anteil an den großen Vermögen zuzuführen. Jetzt nach zwanzig Jahren nimmt er wieder das Wort zu dieſer Frage. Im neueſten Hefte der Neuen Revue(Herausgeber J. Ad. Bondi) be⸗ handelt er das Problem des Reichtums und ſagt dabei, man habe die progreſſive Nachlaßbeſteuerung als un⸗ gerecht, als ſozialiſtiſch verdächtig bezeichnet. Wenn er zu dem Schluſſe kommen müßte, eine ſolche Steuer begünſtige den Sozialismus oder Kommunismus, oder hemme irgendwie die Inititative des einzelnen, dann wäre er wahrhaftig der letzte, der für ſie ſprechen würde, denn von nichts ſei er mehr überzeugt als davon, daß nur im Individualismus das Ge⸗ heimnis des Fortſchritts liegt. Im übrigen verteidigt er den Satz, der natürlich ſeine Theſe von der Erbſchaftsſteuer ſtützen muß:„Unter den heutigen Verhältniſſen iſt Reichtum nicht das Produkt des einzelnen, ſondern der Allgemeinheit.“ In dieſer Verallgemeinerung mag der Satz höchſtens für amerikaniſche Verhältniſſe zutreffen, immerhin ſteckt ſoviel Wahrheit in ihm, daß er ſehr wohl als ein Beweis für die Gerechtigkeit der Erbſchaftsſteuer gelten kann. Carnegie führt das Beiſpiel zweier Brüder an, von denen der eine eine Farm ouf der Inſel Manhattan, der andere eine Farm jenſeits des Harlan erhält. Die Ausdehnung von Newyork nach Nor⸗ den macht die Kinder des erſteren zu Multimillionären, die des anderen aber bleiben arbeitende Farmer. Daran knüpft Carnegie folgende Schlußbetrachtung: Wie wir in dem Falle der beiden Brüder ſahen, iſt der Schöpfer des Reichtums nicht der einzelne, ſondern die Geſamtheit. Eine Beſitzung geht von einer Hand in die andere, jeder bezahlt einen höheren Preis als ſein Vorgänger, und ob jeder Eigentümer ſein Beſitztum mit Gewinn ſeinem Nachfolger verkaufen kann, hängt faſt einzig und allein von dem Anwachſen der umwohnenden Bevölkerung ab. Bleibt die Bevölkerung ſtabil, ſo bleiben es auch die Werte des Grund und Bodens, geht die Bebölberungszahl zurück, ſo ſinken auch, ſogar noch ſchneller, die Werte. Mit anderen Worten: jede neue Generation erzeugt neuen Reichtum, Entpölkerung vermindert ihn, und dieſes Geſetz gilt vor allem auf dem Gebiet der größten Reichtumsanſammlungen, des tag, 5. März:„Die guten Freunde“.— Samstag, 6. März:„Ver⸗ ſiegelt“,„Der Spielmann“.— Sonntag, 7. März:„Tiefland“,⸗ Die Münchener Akademie der Wiſſenſchaften feiert am 28. März ihr 150jähriges Beſtehen. Ihre Entſtehung wurde— ſo ſchreibt uns unſer Münchener S⸗Korreſpondent— unter Kurfürſt Max Joſef III. von den Hof⸗ und Bergräten Georg Lori und Do⸗ minicus Linprun vorbereitet. Erſterer war ein Bauersſohn aus dem Dorf Gründel bei Steingaden, letzterer der Sohn eines Ge⸗ richtsſchreibers aus Viechtach in der Oberpfalz. Sie hatten beide an der Univerſität Ingolſtadt(heute in München) ſtudiert und feßten den Gedanken, zur Förderung und Verbreitung der Wiſſen⸗ ſchaften und zur Bekämpfung der Unwiſſenheit und des Aberglau⸗ bens einen Gelehrtenverein ins Leben zu rufen, zu dem die her⸗ borragendſten Männer aus Süddeutſchland beigezogen werden ſollten. Bald fanden ſie mit dieſem Plane Anklang in Kreiſen des Hofes, und freudig unterzeichnete am 28. März 1759 der Kurfürſt die Stiftungsurkunde und verlieh der Geſellſchaft den Namen „Churbayeriſche Akademie der Wiſſenſchaften“ ſowie ein Siegel mit der Inſchrift„Tendlit ad aequum“. Der neuen Geſellſchaft war unter anderen Lizenzen zugeſichert,„daß die von der akademiſchen Verſammlung für genehm gehaltenen Auffätze keiner ander⸗ weitigen Zenfur unterworfen werden dürfen.“ Nicht lange nachher war eine Clique von Finſterlingen an der Wühl⸗ arbeit gegen dieſe Geſellſchaft für Aufklärung, und ganz beſonders waren es die Jeſuiten, die am Hofe gegen die junge Gründung operierten. Eine merkwürdige Fügung des Schickſals wollte es, daß die heute in der ganzen Welt berühmte Akademie jetzt im Wilhelminum, dem ſeinerſeitigen Jeſuitenkolleg, einem umfang⸗ reichen Bau an der Neuhauſerſtraße, ihr Heim hat, in dem auch die großen wiſſenſchaftlichen Sammlungen des Staates unter⸗ gebracht ſind. Biologiſcher Unterricht in Mittelſchulen. Wie die„Münch. Med. Wochenſchrift“ meldet, iſt im Großherzogtum Heſſen durch eine miniſtertelle Entſchließung angeordnet worden, daß von Oſtern 1909 an am Realgymnafium Darmſtadt und der Oberrealſchule zu Mainz der biologiſche Unterricht, entſprechend deutſcher Dichtkunſt zuerkennt.“ telegraphierte aus dem Süden:„Zur Bollendung des 80. Lebens⸗ jahres ſende ich Ihnen mit dem Ausdruck beſonderer Hoch⸗ — Beſitzes von Liegenſchaften. Nirgendwo ſonſt iſt die Kapitalvermehrung ſo ſehr von der Allgemeinheit und ſo wenig von dem Beſitzer ſelbſt abhängig. Deshalb ſollte vor allem dieſe Form des Reichtums zu den öffentlichen Laſten herangezogey werden. —— Deutsches Reich. — Der Poſtetat. Die Budgetkemmiſſion des Reichstages verhandelte geſtern über den Poſtetar. TDie Vorprüfung in der Subkommiſſion hat ſich als unpraktiſch erwieſen, da dieſelben Fragen, die dort erörtert wurden, in derſelben Ausführlichkeit auch in der Kommiſſion behandelt worben ſind. Man will des⸗ halb von der Einſetzung einer Subkommiſſion für den Poſt⸗ etat abſehen. Vom Zentrum wurde wieder angeregt, die Bureauzeit der Beamten zu verlängern, was aber der Staatsſekretär mit dem Bemerken ablehnte, daß vor allen Dingen die Arbeitsfreudigkeit der Beamten, welche Arbeit mit nach Hauſe nehmen, gewahrt werden müſſe. Gegen eine Reſolution habe er nichts einzuwenden. Darauf wurde vom Zentrum beantragt, von den 128 expedierenden Sekretéren 28 als künftig wegfallend zu bezeichnen. Der Staatsſekrerar er⸗ klärte, daß die Budgetkommiſſion nicht beurteilen könne, wieviele Beamte notwendig ſeien. Man möge daher keine beſtimmze Zahl einſetzen, ſondern ſich auf eine Reſolption beſchränken. Darauf ſchränkte der Antragſteller ſeine Forderung auf acht Beamte ein, was aber mit Stimmengleichheit ebenfalls abgelehnt wurde. Bei den Bureauausgaben wurden die üblichen Abſtriche gemacht und dann ein kaufmänniſcher Berrieb für die Poſtverwal⸗ tung verlangt. Dieſer ſei ja kaufmänniſch bankrott. Insbeſondere wurde die Zahl der hohen Beamten beanſtandet. Eine auf deren Einſchränkung hinzielende Reſolution wurde angenommen, mehrere neue Stellen geſtrichen und eine ander⸗ Einteilung der Poſtämter verlangt. Badiſche Politik. Zur Landtagskandidatur Klein. *Schwetzingen, 27. Febr. männern nominierte Kandidat, Herr Stadtpfarrer Klein aus Mannheim, ſeinen Wählern vorſtellen wird, findet Sonntag den 7. März, nachmittags 4 Uhr, im„Hotel Haßlner“ ſtatt. Auch hat Herr Landgerichtsdirektor Dr. Obkircher, der Chef der national⸗ liberalen Partei Badens, ſein Erſcheinen zugeſagt. Die Kriſe auf dem Balkan. Das Eingreifen der Mächte in Belgrad. Die Rede des ſerbiſchen Mimſterpräſidenten Nowako⸗ witſch iſt inſofern ziemlich vorſichtig, als ſie zwar für alle ſer⸗ biſchen Forderungen eintritt, es aber vermeidet, ſie einzela nam⸗ haft zu machen, ebenſowie in dieſer Rede fehlen auch in einer Unterredung mit Herrn Paſchitſch gröbliche Angriffe gegen Oeſterreich⸗Ungarn, wenn auch das Interview in der Tonart ſchärfer iſt. Herr Paſchitſch ſpricht u. a. die Befürchtung aus, daß die„Wiener Kriegspartei“ die Oberhand gewinnen und zu einem Kriege gegen Serbien treiben werde, in welchem Falle Rußland nicht ruhig zuſehen könge. Daß es in Ooeſterreich Leute gibt, denen die ſerbiſchen Herausforderungen auf die Dauer zuviel werden, das mag zutreffen und wäre nicht unnatürlich, daß aber eine Partei in Oeſterreich beſteht, die den Krieg mit Serbien als etwas Erſtrebenswertes betrachte, iſt eine zener denen die Serben das Odium des Ausſtreuungen, mit Friedensſtörers von ſich abwälzen möchten. Tatſächlich kann Deſterreich⸗Ungarn nichts Beſſeres wünſchen, als daß die Orient⸗ wirren friedlich verlaufen. Schon aus dieſem Grunde iſt es klar, daß es zu einem Angriff nur dann vorgehen wird, wenn es dazu gezwungen wird. Die ſehr beſtimmten Erklärungen, die es noch in letzter Zeit abgegeben hat, laſſen darcüber keinen Zweifel zu. Im übrigen iſt dem, was jetzt in Belgrad geſchieht, wohl keine übermäßige Bedeutung beizumeſſen. Wichtiger iſt und bleibt die Stellungnahme der Mächte und vor allem die Rußlands Wenn Serbien einmal erkennt, daß es mit ſeinen Gebietscaſprü⸗ chen auf Rußland nicht zu rechnen hat, ſo wird es ganz von ſelbſt zur Vernunft kommen trotz der großen Worte, die noch immer in Belgrad geführt werden. Es iſt ſomit eine große Verantwortung, die heuteä auf Rußland ruhr, und man kann nur hoffen, daß die Pariſer Meldung ſich beſtätigt, wonach Rußland, wenn es auch noch keine entſcheidende Antwort gegeben habe, doch bereit ſein ſoll, gemeinſam mit den anderen Mächten in Belgrad Ruhe und Mäßigung zu empfehlen. Die Pariſer Meldung lautet: * Paüris, 26. Febr. Mächte, auch Rußland, im Grundſatz einem freund⸗ — M rnn alle Klaſſen durchgeführt und eine Neugeſtaltung des natur⸗ wiſſenſchaftlichen Unterrichts, in dem die Selbſttätigkeit der Schüler mehr gepflegt werden ſoll als ſeither, durch Einführung Die Neueinführung von Schülerübungen herbeigeführt werde. der Biologie in den oberen Klaſſen erfolgt am Realgymnaſium im weſentlichen auf Koſten des Lateiniſchen und der Mathemakik, in der Oberrealſchule auf Koſten der Mathematik. Friedrich Spielhagens 80. Geburtstag hat dem Neſtor des deutſchen Romanciers viele Grüße und Sympathiekundgedungen ins Haus gebracht. In einem der Berliner Salons ſtand des Meiſters Porträt auf blumenumrankter Staffelei, ein Werk Zickendraht, das, wie der„Tag“ berichtet, Spielhagens dem großen Jubilar zugedacht hatten. Zu Füßen des Porträts lag ein mächtiger Lorbeerkranz. Ihn hatle eine Abordnung der Berliner Zurſchenſchaften überbracht. Wolf, Heilbronn, und Guſtav Klitſcher drückten dem Juhilar im Auftrage der Literariſchen Geſellſchaft Marx, v. Maſſow und Richard Schott im Namen der Ber⸗ liner Preſſe mit kurzen, beglückwünſchenden Worten die Staatsſekretär v. Bethmann⸗Hollweg hatte fol⸗ Hand. gendes gedrahtet:„Zu der Vollendung Ihres 80. Lebensjahres bitte ich Sie, meinen aufrichtigſten Glückwunſch entg genzu⸗ nehmen. Möchte es Ihnen vergönnt ſein, ſich noch viele Jahre des unbeſtrittenen Ruhmes zu erfreuen, den über die Grenzen des Vaterlandes hinaus die ganze gebildete Welt dem Altmeiſter ſchätzung aufrichtigſte Glück⸗ und Segenswünſche.“ Der Ma⸗ giſtrat von Charlottenburg übermittelt dem„hoch⸗ verehrten Mitbürger der Stadt“ ſeine herzlichſten Grüße. Es gratulieren ferner die Stadt Stralſund und Karlsbad, das demr Dichter, der dort viele Jahre Erholung ſuchte und fand, für Die nationalliberale Bezirksverſammlung, in der ſich der von den Vertrauens⸗ Die Agence Havas meldet, daß alle den Beſchlüſſen der Meraner Natnrforſcherverſammlung, durch die Angehzrigen Inlius und Paul Kultusminiſter Holle C6Vvw KT... ̃ ᷣͤOZv ̃]⅛..!— EF ILM G S S. SSSS HSSrZ Mannheim, 27. Febryar. 2 General⸗Augeiger.(Mittagblatt.) 8. Seite. ig ſchaftlichen Schritt bei der ſerbiſchen Regier⸗] wöhnlichen Schlage, denn es gibt ſe ige 2 8 unt E i 98 ͤ ireligibſe Gemei ichen Schlage, den gibt ſehr wenige Werthers unter uns.] Entwicklungslehre“. Die Freireligiöſe Gemeinde ladet ſe 4 ung iae e bätten, um Serbien zu hewegen, nicht auf Ich bin gewiß, daß Schönbrunn die Geliebte bald genug vergeſſen zu dieſem Vortrage jedermann herzlichſt ein. Vortragslokal iſt die „HNdmterritorialen ntſch igungen zu beſtehen Ueber das Weſen und wird, trotz all ſeinen Eiden. Nun, am Abende, als der große SturmAula des Realgymnaſiums, Friedrichsring 6(Eingang Tulla⸗ die Form dieſes Schrittes ſchwebten noch Verhandlungen zam, war Schönbrunn in Seckenheim auf Beſuch und ward ge⸗ ſtraße). ̃ awungen, des Wetters wegen dort zu übernachten. Dies Ereignis* ei Gemeint i gab dem Hauptmann Möckel Gelegenheit, einige ſcherzhafte Verſe S 12 5 eee 17 U8 285 JV erleFrage der Erhebung des geſetzlich zuläſſigen Gemeindezuſchlags An an an Julien zu ſchreiben, worin er ſagte, daß Schönbrunn immer zur 5 5 1 0 8 i„Fsur Hundstaxe iſt ſchon mehrmals im Stadtrar ſowie im Bürger⸗ ſolche Stürme wünſchte, da ſie ihm günſtig wären, und worin er ſie ausſchuß behandelt den. Auch bei der diesfähri 5 68 5 Maunheim, 27. Februar 1909. warnte, ihrem Liebhaber nicht alles aufs Wort zu glauben, indem 9 VVVVVFFF iesjäbrigen VBoran. Dicht 5 er ſich gar leicht in jedes hübſche Mädchen berliebſe.(Und dies mag ſchlagsberatung hat ſich der Stadtrat wieder damit befaßt und n Ler Dichter Graf von Platen in Mannheim. wahe ſein) Ich hahe ſene Verſe nicht geleſen, aber dch glaube daß beſchteſſen gemaß 8 2 des Geſetzes vom 4. Mal 1896 einen in i0 Der Dichter Auguſt Graf von Platen⸗Hollermunde, der als ſie ziemlich witzig ſind, und bis hierher kann ich nicht finden, daß die Gemeindekaſſe fließenden Zuſchlag in Höhe von 8. M. 8. keutnant im Kgl. Bahr. 1. Infanterie⸗Regiment„König“ mit Möckel andere Schuld hätte als einen Scherz, aber die beiden Lie⸗ zu erheben. Auch mit dieſer Vorlage bertritt der Stadtrat die 1 dem bahriſchen Kontingent 1815 nach Frankreich marſchierte, hat benden nannten es fürchterliche Verleumdung und Bosheit. Dies durch Erfahrung in den übrigen badiſchen Städten beſtätigte— ie( n ſeinem Tagebuche, das bis zu ſeinem Tode(5. Dezember 1836) war es aber nicht, denn Hauptmann Möcke bat die Verſe, ehe er Anſicht, daß die wahrſcheinliche Folge der Erhebung des Ge⸗ in Syrakus die ſtattliche Zahl von 19 geſchriebenen Bänden er⸗ ſie abſandte, Schönbrunn'en vorgeleſen, ein Zeicken, daß er ganz meindezuſchlags nicht ein merklicher Rückgang in der Zahl der . reichte, auch unſere Stadt erwähnt. Die Mannheimer Briefe ge⸗ offen und ſcherzend zu Werke ging. Doch tritt der Umſtand ein, Hunde, ſondern höchſtens vielleicht die ganz erwünſchte Verhin⸗ langen in der Märznummer der„Mannheimer Geſchichtsblätter“] daß er Schönbrunn verſprochen haben ſoll, den Brief nicht wirklich derung eines weiteren ſtarken Anwachſens ſein wird. Es darf 185 nach Mitteilungen des Majors z. D. Oskar Hu ffſchmid in Hei⸗ abzuſenden. Aber desungeachtet tat er es. Dieſer Falſchheit halber alſo mit Sicherheit auf eine für die Stadtgemeinde ſehr will⸗ er delberg zum Abdruck. In dem erſten Briefe vom 30. April 1815, nannte ihn der beleidigte Cicisbeo einen Schurken und nun war kommene Mehreinnahme gerechnet werden, die im laufenden ſt, der in Neckarau geſchrieben wurde, heißt es u..: Die Pfälzer g ſcheinen mir meiſt gute und geſchwätzige Leute. Neckarau, wo 4 wir für jetzt unſer Standquartier haben, iſt ein ſehr großes, wohl⸗ Ae babendes Dorf von drei langen, gepflaſterten Straßen und mit hl zwei Kirchen, einer katholiſchen und einer reformierten. Geſtern uf fuhr ich mit dem Hauptmann und dem Oberleutnant Frey, der n, ains hier beſuchte, nach Mannheim, eine ſtarke halbe Stunde ei bvon hier. Die Stadt hat weder Mauern noch eigentliche Tore mehr; 15 dafür iſt ſie ganz mit zahlreichen Gärten umgeben und gewährt 5 ſchon von Ferne einen erfreulichen Anblick. Ungemein freundlich 1 iſt ſie von innen. Die Bauart iſt durchaus regelmäßig. Bei jeder 11 Ecke überſieht man vier Reihen von Gaſſen zugleich. Die Gebäude 54 ſind zwar nicht hoch, wetteifern aber zuſammen an Schönheit und 21 Reinlichkeit. Es gibt biele anſehnliche, teils mit Bäumen bepflanzte Plätze. Schade, daß die Stadt nicht belebt iſt. Sie gewährt dem Fremden einen überraſchenden Anblick, für den Einheimiſchen mag ſtie zu einförmig ſein. Das Schloß iſt groß und prächtig, ein Flügel leider ſeit langer Zeit abgebrannt. Auch das Kaufhaus iſt ein ſchöne) Gebäude Am 2. Mai 1815 ſchreibt der Dichter in Neckarau in ſein Tagebuch: Den geſtrigen Nachmittag und Abend brachte ich mit Iſchamarin in Mannheim zu, wo eben Jahrmarkt ſtattfand. Darauf beſuchte ich mit Tſchamarin das allerdings merkwürdige Natura⸗ lienkabinett. Am Eingange ſtand der ausgeſtopfte Hund des Bahriſchen Hieſels“, umgeben von römiſchen Denkmälern.“) Aus dem Pflanzrenreiche war wohl das Merkwürdigſte ein Zuckerrohr, eine Kokosnuß und mehrere Gewebe von Baumrinde. An Vögeln war die Sammlung ziemlich reich, unter anderem ein Flamingo, ttwei Paradiesvögel, Kolibris ufw. Von anderen merkwürdigen Tieren ſahen wir ein Zebra, Chamäleons, ein Krokodil, eine [Klapperſchlange, eine Rieſenſchlange, wenngleich noch nicht aus⸗ gewachſen, fliegende Fiſche, Baſilisken und Skorpionen etc. 1 Am 6. Juni 18185 beſchreibt der Dichter ſeine Erlebniſſe auf der Rheinſchanzwache. Die Rheinſchanze(an Stelle des heutigen Ludwigshafen) war 1815 neu befeſtigt worden. Die vierund⸗ zwanzig Stunden, ſo bemerkt er u.., auf der Rheinſchanze habe ich ziemlich gut hingebracht.—— Wir(Leutnant von Drachen⸗ fels und Platen) gingen zuſammen auf der Schanze ſpazieren. Sie wurde ſchon im vorigen Jahre von den Ruſſen angefangen. Die Schanze iſt übrigens am linken Rheinufer, gleich an der großen Schiffbrücke; ich hatte beſtändig den ſchönen Anblick des Rheins. Ueßberdies iſt es viel angenehmer, mittels der Brücke in Mitte des Flüſſes anſtatt am Strande zu ſtehen, beſonders da man die vorbei⸗ fahrenden Schiffe genauer betrachten kann, für deren Durchzug ein Mittelſtück der Brücke ausgehoben und auf die Seite gerudert wird. Wir ſahen wirklich ein ziemlich beträchtliches Fahrzeug, welches gen Mainz fuhr. Am 10. Juni ſchreibt Platen in ſein Tagebuch: Nunmehr, wie ich geſtern verſprochen habe, zu den Schwetzinger Anlagen., Wir Deutſche ſind, beſonders in der Gartenkunſt, gleich mit dem Wort„geſchmacklos“ bei der Hand und ſo muß ich auch geſtehen, daß ich den Schwetzinger Garten trotz ſeiner Celebrität zie m⸗ lich geſchmacklos(1) finde. Er ſchwankt zwiſchen dem fran⸗ zöſiſchen und engliſchen Geſchmacke und trägt das Schlechtere von beiden zur Schau. Man trißft ſehr ſchöne, ſteife Alleen ſtatt jener lieblichen, verworrenen Schlangengewinde, denen man ſich ſo gerne üterläßt. Freilich in einem Lande wie die Pfalz könnte man ein⸗ wenden, wo ſchon die Natur tauſend unregelmäßige Schönheiten Darbietet, könnte man ſich eher einen künſtlichen, regelmäßigen, Ffranzöſiſchen Geſchmack gefallen laſſen; aber mir gilt nun dieſe Ein⸗ wendung ſehe wenig. Der Dichter, der den Garten eingehend be⸗ ſchreibt, trug ſich auch in das Fremdenbuch im Badehaufe ein. In einem der Zimmer, ſo ſchreibt er, befand ſich ein Einſchreibbuch für die Fremden und ob ich gleich ſchon gegen das Namenbeſchmieren bder Wände geeifert habe, ſo trug ich doch meinen werten Namen in jenes Vuch ein, weil ich dies für eine löbliche Gewohnheit halte, und weil es mich ſelbſt ſchon erfreut, wie es oft geſchieht, an einem 0 ſolchen Orte die Namenszüge eines Freundes zu finden. Aus den Aufzeichnungen, die Platen am 12. Juni in Neckarau wachte, geht hervor, daß es wegen der Tochter oder Nichte Julie des reformierten Pfarrers Zimmermann zwiſchen zwei Offizieren ſegar zu einem Duell kam. Schönbrunn(ſo heißt der eine Offigzier) macht mich, ſo ſchreibt Platen, zu ſeinem Vertrauten oder vielmehr zu einem ſeiner Vertrauben in ſeinen Liebes⸗ und Streithändeln. Zu Seckenheim, eine Stunde von hier, am Neckar, woder war, ehe er hierher lam, machte er die Bekanntſchaft der Tochter oder Nichte des reformierten Pfarrers. Er iſt weder ſchön, noch hat er intereſſante Eigenſchaften, aber da bekanntlich der Sohn der Venus blind iſt, ſo verliebten ſich Schönnbrunn und Julie wech⸗ ſelſeitig! So viel ich aus beider Briefe ſah, iſt es gewiß, daß ſie ihrerſeits mit weit größerer Neigung an ihm hängt, als ex an ihr. Es iſt bekannt, daß Weiber treuer ſind als die Männer vom ge⸗ E. W Foo ieß F n d ei e Soß k d — „) Die an der pfälziſchen Akademie der Wiſſenſchaften ge⸗ ſammelten römiſchen Denkſteine, die einen Beſtandteil des Großh. Hofantiquariums bilden, ſind jetzt in Verbindung mit den Alter⸗ tumsſammlungen aufgeſtellt. des Wohlwollen dankte, das er Karlsbad immerdar bezeigt habe. Adolf Wilbrandt telegraphiert:„Dem edlen Achtziger im ibealen und realen nacheifernd, ihn von Herzen mitfeiernd, ihm die ſchönſten Hochgefühle an einem ſo erfolgverklärten Lebens⸗ abend wünſchend, grüßt ihn Adolf Wilbrandt.“ Paul Heyſe gratulierte in treuer alter Freundſchaft und Judwig Fulda beglückwünſcht„den teueren Meiſter“. Oskar Blumen⸗ thal depeſchierte:„An Ihrem 80. Geburtstage, der Ihnen eine ſtolze Rückſchau auf ſo viel Siegesglück und Schaffensfreude ge⸗ ſtattet, bitte ich in den großen Chorus der Dankbarkeit und Ver⸗ ehrung, der Sie umwogt, auch meine Stienme einfügen zu dürfen.“ Die Wiener Schriftſtellervereinigung„Konkordia“ dankt Spielhagen für die köſtlichen Gaben, die er dem deutſchen Volke ſo reich beſchert. Die Hamburger Kunſtgeſellſchaft beglückwünſcht den„verehrungswürdigen Dichter“, und ſo gab es der Zeichen der Wertſchätzung und Anhänglichkeit noch viele. Von den perfönlich Erſchienenen ſeien genannt: Anton v Werner, Albert Träger und Fedor v. Zobel titz. Unter den kſtbaren Blumen, die der Tag ihm in das Haus gebracht, ſah 77 d F„ de r e en e führungen über das Thema„Darwin und die Religion“ jener gezwungen, den beleidigten Cicisbeo herauszufordern. Das Dueh, von dem ich geſprochen habe, ging, ſo ſchreibt Platen am 18. Juni, wirklich vor ſich; beide Parteien vergoſſen ihr Blut, doch Möckel ſoll noch nach Schönbrunn gehauen haben, nachdem er ſchon verwundet war. Der Hauptmann hat eine tiefe Verletzung am Arnn und ſein Gegner in dem Schenkel, leichter und geringer als die Wunde Möckels. 5 (Schluß folgt.) Aus der Stadtratsſitzung vom 25. Februar 1909. Das zur Errichtung von geſchloſſenen Reihenvillen beſtimmte Gelände an der Colliniſtraße im Baublock der Leſſingſchule (früher Reformſchule) im Flächenmaß von 7651 QAm.(darunter 739 Qm. Vorgartengelände] wird am Mittwoch den 14. April d.., nach⸗ mittags 3 Uhr im großen Rathausſaale im Klumpen verſteigert werben. Der Anſchlagspreis für das Baugelände beträgt 35 M. pro QAm. Der Preis für das Vorgartengelände iſt auf 10 M. pro QOm. feſtgeſetzt. Für die Bebauung iſt die ortspoltzeiliche Vorſchrift vom 17. Januar 1908 maßgebend. Die Bedingungen können im Kaufhauſe 2. Stock, Zimmer Nr. 7, eingeſehen werden. Der zweiteſtädtiſche Maskenball im Roſengarten am Faſtnachtdienstag brachte einen Reingewinn von 17350 M. Auf Antrag des Grund⸗ und Hausbeſitzervereins, Anorduungen zu treffen, durch welche das Wechſeln der Gasmeſſer beim Um⸗ zug von Mietern vermieden wird, beſchließt der Stadtrat folgendes: 1. Die Aufſtellung von neuen Gasmeſſern erfolgt künftig auf Antrag des Hausbeſitzers. Der Hausbeſitzer liefert die zum Anſchluß und zur Aufſtellung des Gasmeſſers erforderlichen Ma⸗ terialien(Verbindungsſtücke, Hähne und Wandbrett) während der Transport des Gasmeſſers ſowie die Inſtallation durch das Perſonal des Gaswerks auf ſtädtiſche Koſten ausgeführt wird. 2. Die⸗ jenigen Mieter, die ſchon Gasmeſſer auf eigene Rechnung haben ſetzen laſſen, ſollen erſucht werden, bet einem etwaigen Umzuge die Gas⸗ meſſer ſtehen zulaſſen, wenn ſie in der neuen Wohnung einen ſolchen wieder vorfinden. 3. Wird das Auswechſeln eines Gasmeſſers wegen Aenderung der Konſummenge nolwendig, ſo hat der Mieter als Gas⸗ abnehmer die Koſten der Inſtallation zu tragen. 4. Die Koſten für die Auswechſelung ſchadhaft gewordener Gasmeſſer übernimmt die Gas⸗ werkskaſſe, vorausgeſetzt, daß die Beſchädigung nicht mutwilligerweiſe erfolgt iſt. 5. Für leerſtehende Wohnungen wird eine Gäsmeſſermiete mücht erhoben. 6. Wird durch den Gasmeſſer feſtgeſtellt, daß in einer leerſtehenden Wohnung Gas verbraucht worden iſt, ſo hat der Haus⸗ eigentümer für den Verbrauch aufzukommen. Einen von Intereſſentenkreiſen geſtellten Antrag, den über die »Minimaltaxe hinausgehenden Waſſerverbrauch nicht perioden⸗ weiſe(viertelfährlich) ſondern nach dem Geſamtfahreskon ſu m zu berechnen, vermag der Stadtrat aus betriebstechniſchen und finau⸗ ztellen Gründen nicht ſtatizugeben. Infolge der Zunahme des Waſſerverbrauchs im Lindenhofſtadtteit und in Neckarau iſt die Erweiterung der Waſſerleitung in den genannten Stadtteilen notwendig. Der Stadtrat beſchließt wegen der Genehmigung der in der Höhe von 130 000 Mk. erforder⸗ lichen Mittel Vorlage an den Bürgerausſchuß zu erſtatten. * Die Abſperrungsmaßregeln bei der Serenade zu Ehren des Großherzogspaares am Abend des 10. Oktober waren die Ver⸗ anlaſſung, daß der 44 Jahre alte Kaufmann Roman Blauk von Ludwigshafen ſich geſtern vor dem Schöffengericht zu verantworten hatte. Blank, der mit der Elektriſchen nach Ludwigshafen zu ſeiner kranken Frau wollte, wurde nicht mehr durchgelaſſen und kam ſchließlich im Gedränge unabſichtlich mit der Polizei in Kon⸗ flikt. Nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme iſt der Schutzmann Stoffel nicht gerade glimpflich mit dem Angeklagten umgegangen. Im Wachhäuschen, wohin Blank von dem Schutzmann mehr ge⸗ ſchleift als geführt wurde, befahl nach der Angabe des Angeklagten ein Offizier, dem am Boden liegenden Manne Handſchellen anzu⸗ legen, was aber trotz aller Bemühungen nicht gelang. Während dieſer Szene ſoll Blank berſchiedene beleidigende Aeußerungen haben fallen laſſen. Bei der Vernehmung des Zeugen Stoffel be⸗ merkt der Vorſitzende: Ich kann Ihnen verſichern, ich habe an jenem Abend von einem Herrn Schutzmann einen„Pumber“ bekommen, der mir Zeugnis ablegt, daß manche Schutzleute in einer keines⸗ wegs ſchonenden Art und Weiſe mit dem Publikum untgegangen ſind, was um ſo weniger angebracht war, als es während der Hul⸗ digung vor dem Großherzogspaare geſchah“ Das Gericht ber⸗ urteilte den Angeklagten wegen groben Unfugs, Widerſtand und Beleidigung zu einer Geldſtrafe von 30 Mark, indem es ſeine bisherige Unbeſtraftheit und die ganze Sachlage in Rechnung zog. Das Gericht war aber auch der Anſicht, daß die Schutzleute durchaus nicht korrekt vorgegangen ſind. * Die Neckarſchiffahrt wurde geſtern infolge Treibeiſes ein⸗ geſtellt. Frauenverein Mannheim. Wir verweiſen auf die Bekannt⸗ machung im Inſeratenteil über Ausbildung von Hel⸗ feriunen bvom Roten Kreuz in der Krankenpflege. Durch einen ſolchen Lehrkurs werden die Betreffenden nicht allein in den Stand geſetzt, im Kriegsfalle mittels ſachgemäßer Pflege der Verwundeten und Kranken dem Vaterlande die wertvollſten Dienſte zu leiſten, ſondern ſie können ruch jederzeit ihre Kenntniſſe in der Famttie oder in anderem Kreiſe ſegensveich anwenden. * Mannheimer Altertumsverein. Zu dem vom Architekten⸗ und Ingenieur⸗Verein Mannheim⸗Ludſvigshafen angekündigten Vortrag des Herrn Architekten Bodo Gbhardt über die„Hoh⸗ könissburg und ihre Wiederherſtellung!, der am Tienstag den 2. März, abends ½9 Uhr, im Kaſinoſaal am Markt⸗ platz ſtattfindet(vergleiche Inſerat), ſind auch die Mitglieder des an heimet Altertumsvereins zu zahlreichem Er⸗ ſcheinen aufgefordert. Einladungskarten und Planſkizzen der Hoh⸗ königsburg können von den Vereinsmitgliedern beim Sekretariat des Altertumsvereins— Großh. Schloß rechter Flügel— in Empfang genommen werden. *Freireligibſe Gemeinde, Im weiteren Verfolg ſeiner Aus⸗ ſpricht Herr Prediger Schneider kommenden Sonntag, vormit⸗ ban Spenden von Julius Roſenbera von Frau Guſtav ehtag und der Familie Lewald Jahre den Betrag von 32800 M. erreichen dürfte. Der Stadt⸗ rat glaubte auf dieſe Einnahme nicht länger verzichten zu können, ſondern war der Meinung, daß von dem der Gemeinde geſetzlich zuſtehenden Recht der Erhebung eines Zuſchlags endlich Gebrauch gemacht werden ſollte und hat deshalb die Mehreinnahme von 32800 M. in den Voranſchlag 1909 fürſorglich bereits eingeſtellt. Es darf noch erwähnt werden, daß die Städte Heidelberg, Baden Pforzheim, Freiburg, Konſtanz bereits ſeit Jahren mit der Er⸗ hebung eines Gemeindezuſchlags vorangegangen find, und Karls⸗ ruhe, ſoviel bekannt, ſich zurzeit ebenfalls mit der vorliegenden Frage beſchäftigt. Aufgrund des Vorgetragenen ſtelle; der Stadt⸗ rat den Antrag, der Bürgerausſchuß wolle der Erhebung eines Gemeindezuſchlags zur Hundetaxe in Höhe von 8 M. vom Jahre 1909 ab ſeine Zuſtimmung erteilen. * Kinderhilfstag. Es ſei nochmals darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß morgen Sonntag halb 12 Uhr im kleinen Saal der Turnhalle des Turnvereins, Ecke Charlottenſtraße, eine Ver⸗ ſammlung ſtattfindet, zu der alle Mädchen und Frauen, die ſich beim Kinderhilfstag beteiligen werden, dringend um ihr Er⸗ ſcheinen gebeten werden. *Aufruf. Durch alle Blätter der gebildeten Welt iſt die Nachricht von der ſchweren Waſſerkataſtrophe, die die liebliche Stadt Nürnberg getroffen hat, gegangen. Schwere Waſſer⸗ maſſen haben ſich über die Stadt der Meiſterſinger ergoſſen und piele alte angeſehene Kaufleute ſind geſchäftlich ruiniert worden; ſo auch ein Mannheimer Kind, Herr Georg Brück. Herr Brück hatte zwei Zigarrenläden in der alten Stadt und zwar am Haupt⸗ markt und in der Plobenhofſtraße. Als die Stadt Nürnberg, und zwar zu ſpät, ihren Einwohnern durch Ausſchellen mitteilen ließ, es ſei Hochwaſſer in Sicht, war es den meiſten Laden⸗ inhabern nicht mehr möglich, ihre Habe in Sicherheit zu bringen. Das Waſſer ergoß ſich gleich einer Sündflut in die niedrig ge⸗ legenen Teilen der Stadt, ſo auch bei unſerm Mannheenter Landsmann. Ein fortgetriebener Nachen zerſtörte die großen Scheiben des Ladens, ſodaß das Waſſer überall eindrang und die ganze Ladeneinrichtung und Waren, ja ſelbſt die Ladentheke mit ſich fortriß. Es blieb kein Stück mehr auf dem andern ſitzen und es iſt auch naturgemäß, daß Herr Brück nichts mehr von all ſeinen Waren zurückerhalten hat. Die paar Zigarrenkiſten, zurückgekommen ſind, ſind naturgemäß auch wertlos gewor da naſſe Zigarren nicht mehr verkaufbar ſind. Es galt nun der letzten Zeit ja oft für unſere Mitmenſchen zu helfen, wenn ſie in Not geraten waren. Wir erinnern nur an die freudige Mittäterſchaft des deutſchen Volkes bei der Kataſtrophe des Gra⸗ fen Zeppelin, an die Opferfreudigkeit der Deutſchen bei dem Erdbeben in Meſſina, und wir glauben keine Fehlbitte zu tun, wenn wir uns nunmehr einmal an die Mannheimer wenden, mit 5 5 der Bitte, einem durch die Gewalt der Elemente in Not gerate⸗ nen armen Landsmann zu helfen. Wir ſind gerne bereit, Gaben 5 entgegenzunehmen und werden hierüber öffentlich quittieren. Bis jetzt ſind eingegangen Dr. H. Haas'ſche Buchd vuckere:i 50 Mark. 15 125 *Der Verein für Schutz und Pflege einheimiſcher Singvögel veranſtaltet am 27. und 28. Februar und 1. März in den Lokali⸗ täten der„Neuen Zentralhalle“(Riedfeldſtraße 38) eine große Waldvogelausſtellung. Laut Anmeldungsliſte ſind bis jetzt über 20 Vogelarten gemeldet. Darunter befinden ſich Exem⸗ plare, welche ſich ſeit 15 Jahren im Käfig befinden. Der Verein hat beſchloſſen, am 1. März den Volksſchulklaſſen in Begleitung ihrer Lehrer freien Zutritt zu gewähren. Zu der während derr; Ausſtellung ſtattfindenden Verloſung iſt eine größere Anzahl Wald⸗:⸗ vögel zur Stelle. Da der Erlös dieſer Veranſtaltung zur Winter⸗ fütterung hungernder Vögel im Freien verwe det wird, wird das Publikum gebeten, den Verein durch regen Beſuch der Ausſtellung zu unterſtützen.(Näheres Inſerat.) 5 Das Koloſſeumtheater bringt morgen Sonntag, 28. Februar, nachmittags 4 Uhr und abends 8½ Uhr, eines der beſten Stücke der beliebten Dichterin Charlotte Birchpfeiffer zur Aufführung und öwar:„Hinko, der Freiknecht“ oder:„König und Scharfrichter“. Am Mittwoch, den 3. März, findet nach⸗ mittags 4 Uhr wieder eine der beliebten Kindervorſtellungen ſtatt; dieſesmal gelangt das reizende Märchenſpiel„Hänſel und Gretel“ zur Aufführung.„5„ *Saalbau⸗Theater. Die Direktion hat dem hier ſo beliebten Humoriſten Walter Steiner für heute Samstag abend einen Ehren⸗Benefiz⸗Abend bewilligt und wünſchen wir hierzun dem Künſtler ein volles Haus. Das Geſchenk für Herrn Steinen iſt im Schaufenſter der Firma Gehrig Nachfolger, O 3, ausgeſtellt. Sonntag, 28. Februar, verabſchiedet ſich das gegenwärtige En⸗ ſemble in 2 Vorſtellungen. Da eine Prolongation Mſtr. Watts mit ſeinen elektriſchen Demonſtrationen ausgeſchloſſen iſt, ſo emp⸗ fiehlt ſich ein Beſuch des Saalbautheaters von ſelbſt. 7 80 * Walter Steiner im Cabaret. Die Direktion des Apol o⸗ Cabarets veranſtaltet heute Samstag abend 11 Uhr ein Familien⸗Cabaret⸗Ehrenabend im Goldſaal für den beliebten Saalbau⸗Humoriſten Walter Steiner unter gefl. Mitf irkung von Frl. Grete Gal hus vom Berliner Apollotheater, der Sängerin Frl. Nora Ibſen, ſowie des Tenoriſten Fritz Grünerx vom Neuen Operettentheater. Außerdem wird das ge⸗ ſamte derzeitige Cabaret⸗Perſonal mit eigens für dieſen Abend ge⸗ wähltem Repertoir aufwarten, 5 n Agnoszierte Lebensmüde. Die Perſönlichkeit der Frauens⸗ berſon, die ſich dieſer Tage mit völlig durchnäßten Kleidern auf dor Polizeiwache auf dem Lindenhof einfand, iſt jetzt bekannt. Es handelt ſich um die 39 FJahre alte Landwirtswitwe Lena Günthe von Kitzingen(Bahern) Die Frau wär vor einigen Tagen Kitzingen hier zugereiſt. Sie wurde zur Beobachtung ihr taas 10 Uhr, über„Das ſittliche Leben im Lichte der zuſtandes in die pſychiatriſche Klinik nach Heidelberg verbra 4. Seite. ————————ͤͤ——— Weneral⸗Auzeiger.(Wittagplan.) Mannheim, 27. Februar. * Aus Ludwigshafen. Das 2 Jahre alte Kind Antonie von Maſchinenführer Wolfgang Zimmermann hier zog am letzten Sonntag in der elterlichen Wohnung die Kanne mit kochendem Kaffee vom Herde. Die heiße Flüffigkeit ergoß ſich über das Kind und verbrannte es ſo ſchwer, daß es am Donnerstag abend ſeinen Verletzungen er legen iſt. —— Polizeibericht Unfälle: Beim Abſteigen von ſeinem Wagen kam geſtern nHachmittag 3 Uhr ein in der Ackerſtraße wohnender lediger Fuhr⸗ mann auf der Mittelſtraße zu Fall; er geriet unter das Vorder⸗ rad und wurde mehrfach am Kopfe und linken Arm verletzt, ſo daß er mittels Sanitätswagens ins Allgem. Krankeahaus verbracht werden mußte. In einer Fabrik in Neckarau brachte eine Arbeiterin aus Ludwigshafen geſtern morgen 7 Uhr aus Unvorſichtigkeit ihre linke Hand zwiſchen die Walze und den Tiſch einer Streck⸗ maſchine, wobei ihr das vordere Glied des Mittelfingers abge⸗ drückt und 2 weitere Finger leicht verletzt wurden. Nachdem die Verletzte im Allgem. Krankenhaus verbunden war, konnte ſie nach ihrer Wohnung verbracht werden. Schluß folgt.) Pfalz, Heſſen und Umgebung. P. LZudwigshafen, 26. Febr. Nach einer Mitteilung des Herrn Oberbürgermeiſters in der heutigen Stadtratsſitzung tritt das neue Lehrer⸗Gehaltsregulativ mit dem 1 März in Kraft. Die Lehrer erhalten nicht unbeträchtliche Gehaltszulagen. Die nach dem Mannheimer Syſtem zugeſchnittene Leichen⸗ und Begräb⸗ nisordnung hat ſich, wie Rechtsrat Müller in der Sitzung feſt⸗ ſtellte, bis jetzt ſehr gut bewährt. Von ſeiten der Sozialdemokraten wurde das Vorgehen des früheren Sargfabrikanten Eich ſcharf kriti⸗ ſtert, der bei einigen Familien ſeine Särge anbrachte, obſchon er weiß, daß die Fertigung der Särge in den Pauſchalgebühren einbegriffen iſt und die Leute geſchädigt werden. Von CJag zu Jag. —Schwere Exploſion. Neuſtettin, 27. Febr. Heute myrgen um 12,55 Uhr explodierte die Azetylen⸗Anſtalt auf dem Bahn⸗ hof Neuſtettin. Die Anſtalt wurde vollſtändig zerſtört, ein Maun wurde getötet und einer verletzt. Die Urſache der Exploſion iſt noch zunaufgeklärt. Der Betrieb der übrigen Bahnanlagen iſt nicht geſtört. Der Schaden iſt bedeutend. — Aus einem Heiratsburen u. Wiesbaden, 25. Februar Das menſchenfreundliche Geſchäft der Heiratsver⸗ unftülung haben der Agent Becker und ſein Schwiegerſohn önig in einem Umfange betrieben, daß man ſchon von einem Heiratsgeſchäft engros ſprechen muß. So behaupten wenigſtens Becker und König, während der Staatsanwalt in dem Geſchäft der Angeklagten nur ein großes Schwindelunternehmen erblickte und deshalb Anklage wegen Betruges erhob. Die Verhandlung vor der chieſigen Strafkammer war reich an intereſſanten Momenten Die Tätigkeit der Augeklagten war ziemlich einfach. Sie inſerberten än einigen hundert Zeitungen, daß ſie eine große Anzahl reicher Herren und Damen„auf Lager“ hätten, die in den heiligen Ehe⸗ ſſtand treten wollten. Darauf meldeten ſich aus allen Gegenden Deutſchlands Perfonen beiderlei Geſchlechts, die den gleichen Wunſch hegten. Die Angeklagten hatten ſich nun durch irgend welche Manöver etwa 300 Herren⸗ und 50 Damenphotographien ſt verſchaffen gewußt und ſandten dieſe an die Bewerber mit der Aufforderung, bis zu 15 Mark Koſtenvorſchuß einzuſenden. Das unit ſo geringen Speſen arbeitende Geſchäft brachte den Ange⸗ Flegten jedes Jahr 15 000 Mark ein. Wenn jemand auf eine Pyoo⸗ ktographie befonders ſchnell anbiß, ließen ſie dieſe als beſonders zug⸗ kräftig dutzendfach vervielfältigen. Das Geſchäft ging einige Jahre ſcuhig weiter, nur ab und zu entſtanden Streitigkeiten zwiſchen den Angeklagten, die bis zu Prügeleien im Poſtamt ausarteten da⸗ rüber, wer die eingegangenen Poſtanweiſungen erheben ſollte. Die Bewerber erhielten meiſtens gleichlautende Schreiben, in denen viel von jungen Witwen, Waiſen ohne Anhang und ähnlichen mehr ſoder minder begehrenswerten Heiratsobjekten mit märchenhaftem WVermögen die Rede war. Zum überwiegenden Teil waren die Schilderungen der Angeklagten nur Produkte ihrer blühenden Phantaſte, ſo offerierten ſie eine junge Waiſe mit 5000 M. Vermö⸗ gen, die ſich ſpäter als ein Dienſtmädchen entpuppte und nur 500 Mark, dafür aber ein uneheliches Kind hatte. Als der Staatsan⸗ walt zugrüff, wurden nicht weniger als 15 000 Briefe beſchlag⸗ ſnahmt, mit deren Sichtung ein Sachverſtändiger zwei Monate zu ſtun hatte Die Verhandlung konnte einen direkten Beweis für die Mitſchuld des König nicht erbringen, ſo daß dieſer freigeſprochen werden mußte. Becker, der bereits wegen Unterſchlagung, Betrugs, Miotzucht etc. vorbeſtraft iſt, erhielt zwei Jahre Gefängnis S. u. H. Letzte Nachrichten und Telegramme. *Paris, 7. Febr. Wie verlautet, wird die Reiſe des Prä⸗ ſidenten der Republik nach Nizza anläßlich der Enthüllung des Gam⸗ vetla⸗Denkmals nunmehr endgiltig für den 17. April anberaumt. Dem „Matiu“ zufolge dürſte der Präſident Fallieres bei dieſem Anlaß auch dem Fürſten von Monaco einen Beſuch abſtatten. *Paris, 27. Febr. Aus Rochefort wird gemeldet, daß ein Feuer⸗ mann und ein Maſchiniſt, die ſich zur Ausbeſſerung in dem im Trockendock liegenden Unterſeebbot„Papin“ befanden, im Maſchinen⸗ eanem bewußtlos aufgefunden wurden. Es gelang, den Maſchiniſten ius Leben zurückzurufen, dagegen waren bei dem Feuermann alle Wiederbelebungsverſuche vergeblich. Die Unterſuchung ergab, daß die beiden ein Kohlenfener angezündet hatten, um das Gefrieren der Akkumulatoren zu verhindern und dann im Schlafe Kohlenoxyoͤgas kingeatmet hatten. Deutſch⸗franzöſiſches Handelskomitee. * Berlin, 27. Febr. Geſtern trafen etwa 20 Delegierte amit dem Generalſekretär Lucien Coquet zur Tagung des fran⸗ göſiſch⸗deutſchen Handelskomitees in Berlin ein. Zum heutigen Diner der Mitglieder wird auch der franzöſiſche Botſchafter er⸗ wartet. Geſtern abend ſprach Prof. Alglave⸗Paris, ein Koryphäe Kuf dent Gebiete der Monopole, in franzöſiſcher Sprache über die Monopoliſierung des Alkoholverkaufes. Die Bundesſtaaten und die Reichsfinanzreſorm. Berlin, 26. Febr. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ meldet: Der Neichskanzler empfing den bayeriſchen Staatsminiſter Ritter von Pfaff, den württembergiſchen Staatsminiſter der Finanzen von Geßler, den badiſchen Miniſter der Finangen Dr. Honſell und Den heſſiſchen Miniſter der Finanzen Dr. Gnauth zu einer längeren Beſprechung über die Reichsfinangreform. Schneefälle in Italien. Mailand, 27. Febr. In Norditalien dauern neue Schneefälle ſeit 36 Stunden an. Faſt alle Eiſenbahnzüge haben 755 1 5 BVerſpötungen. 5 eer Berliner Drahtbericht. [Bon unſerem Berliner Burean) Z3um Prozeß Berger⸗Ilgenſtein. Berlin, 27. Febr. Im Beleidigungsprozeß Berger ird von den Verurteiſten keine Reviſion eingelegt werden, 1 Dr. Ilgenſtein, der Herausgeber des Blaubuches, hat geſtern in Paris den dortigen Vertreter des„Berl. Tagebl.“ aufgeſucht und ihn gebeten, mitzuteilen, daß er ſich in Paris aufhalte und daß er druch ſeinen Rechtsbeiſtand der Berliner Staatsanwaltſchaft habe mitteilen laſſen, daß er es für ſeine Pflicht halte, die Strafe, Er habe Berlin zu der er verurteilt wurde, auf ſich zu nehmen. lediglich aus dem Grunde verlaſſen, weil man im Gerichtsſaal, nach dem Antrag des Staatsanwaltes, allgemein der Anſicht ge⸗ weſen ſei, daß ſeine ſofortige Verhaftung bei Verkündigung des Urteils unvermeidlich ſei. Er habe aber noch ſo dringende Pri⸗ vatangelegenheiten zu ordnen gehabt, daß ein Aufſchub in der Ordnung der Angelegenheiten für ihn die ernſtlichſten wirtſchaft⸗ lichen Konſeguenzen gehabt hätte. Reichstagserſatzwahl in Verden⸗Hoya. Berlin, 27. Febr. In der Reichstagserſatzwahl Verden⸗Hoya erhielten: Heiligenſtadt(ntl.) 5881 Stimmen, v. Dannenberg(Welfe) 6315 Stimmen. Die übrigen Kandi⸗ daten erhielten: Bund der Landwirte 3411 Stimmen, Freiſ. Volkspartei 3162, Sozialdemokr. 3909 Stimmen. Mithin findet Stichwahl zwiſchen Heiligenſtadt und v. Dannenberg ſtatt. Die Reichsfinanzreform im Blockausſchuß. Berlin, 27. Febr. Heute vormittag treten die vier Blockmitglieder des Unterausſchuſſes der Finanzkommiſſion Abg. Dietrich(konſ.), v. Gamp(Reichsp.), Dr. Weber(natl.) und Dr. Wiemer(freiſ. Volksp.) zu einer Beſprechung zu⸗ ſammen, in welcher verſucht werden ſoll, das Blockkompromiß in der Frage der Reichsfinanzreform zuſtande zu bringen, oder wenigſtens Vorſchläge zu einem ſolchen Kompromiß zu vereinbaren. Die„Nat. Lib. Korreſpondenz“ ſchreibt: Am Freitag vormittag hat beim Herrn Reichskanzler eine Be⸗ ſprechung von Vertretern der Blockparteien ſtattgefunden, die vielleicht doch die Ausſichten auf ein Zuſtandekommen der Reichsfinanzreform nicht unweſentlich ver beſſert hat. Man iſt einander wenigſtens wieder näher gekommen und hat aus der gemeinſamen Ausſprache die Ueberzeugung gewonnen, daß auf allen Seiten nach wie vor der Wu uſch vorhanden iſt, das Reformwerk im Rahmen des Blocks zu fördern. Auf Nachlaß⸗ und Erbſchaftsſteuer frei⸗ lich wird, wie die Dinge einmal liegen, kaum zu rechnen ſein. Indes wird es vorausſichtlich gelingen, der vom Abgeord⸗ neten v. Gamp propagierten„Beſitzſteuer“ eine Form zu geben, die auch dem liberalen Verlangen nach einer vom Reich aufzulegenden Vermögens⸗ ſteuer Genüge tut. In dieſer Richtung werden ſich jeden⸗ falls die Verhandlungen innerhalb der Parteien und zwiſchen ihnen zu bewegen haben, die am Samstag beginnen und bis zur nächſten Sitzung der Hauptkommiſſion— am Dienstag — zu beſtimmten Vorſchlägen führen ſollen. e Tondoner Drahtnachrichten. (Von unſerem Londoner Bureau.) OLondon, N. Febr Die„Daily Mail“ erfährt, daß König Eduard auf ſeiner Reiſe nach Biaritz nun doch noch einen Atägigen Aufenthalt in Paris nehmen werde. 2 London, 27. Febr. Wie die„Dailh Mai 7 25 2—5 kt, wird der franzöſiſche Zolltarif zugunſten des engliſchen Exporthandels abgeändert werden. Die Stichwahl in Biugen⸗Alzey. Bingen, 26. Feb. Die Stichwahl in Bingen⸗Alzey ergab für Korell 10 877, für Uebel 12 027 Stimmen. Somit iſt Uebel gewählt. Die Stichwahl in Bingen⸗Alzey hat mit einer mora⸗ liſchen Niederlage des heſſiſchen National⸗ liberalismus geendet, wie wir ſie von ihm lieber hätten abgewendet geſehen. Die Wahl des Zentrumsmannes Uebel gegen den freiſinnigen Kandidaten hat den alten Bambergerſchen Wahlkreis dem Liberalismus entriſſen und der finſterſten Reaktion ausgeliefert, und gerade in den Tagen, wo im Reiche endlich ſo etwas wie ein Zuſammengehen aller liberaler Par⸗ teien gegen das Zentrum erzielt worden iſt. Die politiſche Situation hätte erfordert: unbedingtes Eintreten für den frei⸗ ſinnigen Kandidaten, entſchloſſener Kampf gegen das Zentrum, ſtatt deſſen laufen die nationalliberalen Wähler in Scharen in das Lager des Zentrums und ſtellen die politiſche Situation förmlich auf den Kopf. Ja, es ſcheint ſo, als ob überhaupt nur ein ganz verſchwindend kleiner Bruchteil der Nationallibe⸗ ralen ſich auf die Seite des Liberalismus geſchlagen hätte, und daß die Mehrzahl in völliger Verblendung, in gänzlicher Ver⸗ lennung der politiſchen Notwendigkeiten für Uebel eingetreten iſt. Der Zweck, den freiſinnigen Kandidaten Korell zu Fall zu bringen, iſt erreicht, die Wirkung aber kehrt ſich gegen die, welche dieſe Niederlage verſchuldeten. Sie haben die Verant⸗ wortung, daß jetzt im ganzen Reiche die nationalliberale An⸗ hängerſchaft ihr Verdikt über die ganz unmögliche Haltung der Parteifreunde in Bingen⸗Alzey ſprechen wird. Die nationalliberale Partei in ihrer Geſamtheit und vor allem auch die Berliner Zentralleitung müſſen die Verantwor⸗ tung für dieſe tiefbedauerliche Haltung der nationalliberalen Wähler im Wahlkreiſe Bingen⸗Alzey entſchieden ablehnen. Wohl darf und kann nicht geleugnet werden, daß die Berliner Wei⸗ ſung, für Korell zu ſtimmen, viel zu ſpät in Bingen⸗Alzey ein⸗ getroffen iſt, erſt dann, als bereits eine ganze Reihe von natio⸗ nalliberalen Lokalorganiſationen im Sinne einer Wahl Uebels tätig waren. Und der Weiſung, für Korell zu ſtimmen, hätte recht wohl mehr Nachdruck verliehen werden können, ſodaß dann auch die Wirkung eine andere geweſen wäre. Wohl kann auch die heſſiſche Parteileitung ſich ſalvieren, indem auch ſie die Parole für Korell und gegen Uebel ausgegeben hat und wohl dürfen auch die heſſiſchen Jungliberalen, und mit gleichem Recht, die Verantwortung für die Wahl des Zentrumsmannes von ſich weiſen. Allein damit iſt nichts getan! Damit wird die im Intereſſe unſerer politiſchen Lage ſo ſehr zu bedauernde Hal⸗ tung der Mählerſchaft in Bingen⸗Alzey nicht aus der Welt ge⸗ ſchafft, die nicht ihrer Parteileitung folgte, ſondern dem Willen und Votum der Vertrauensmännerverſammlung des Wahl⸗ kreiſes. Es iſt nötig, nach Gründen für dieſe Eniſcheidung der F 5 heſſiſchen Nationalliberalen faſt ſtets in voller Front geſtanden —— nationalliberalen Wähler zu ſuchen. Deren aber ſind recht mannigfaltige. Einmal mag die Wähler das vage Ver⸗ ſprechen des Zentrums beſtimmt haben, daß nämlich bei der nächſten Reichstagswahl das Zentrum ſchon im erſten Wahlgang für den nationalliberalen Kandidaten ſtimmen will. Dieſes Verſprechen nimmt ſich aber im Lichte der Vorgänge dieſer gegenwärtigen Wahl beſehen, recht ſonderbar aus; eine Uneigennützigkeit des Zentrums, die nach der rückſichtslofen Bekämpfung der Nationalliberalen in dieſer Wahl eben nur ſo zu verſtehen iſt, daß das Zentrum das Alzeyer Mandat er⸗ gattern wollte um jeden Preis. Aber hüten wir uns zu ſagen um den Preis eines eigenen Anſpruchs bei der nächſten Wahl, es iſt beſſer und richtiger zu ſagen um den Preis der eigenen Ehrenhaftigkeit und des Glaubens an ſeine politiſche Zuver⸗ läſſigkeit. Denn daß etwa das Zentrum bei den nächſten Reichstagswahlen auf eine eigene Kandidatur im Wahlkreiſe Bingen⸗Alzey verzichten und gar noch den Kandidaten der Nationalliberalen unterſtützen könnte, auch dann, wenn ſich dieſe gegebenenfalls im ganzen Reiche und auch in Heſſen gegen das Zentrum wenden, das heute zu glauben vermögen wir bei den ſo überaus kräftig entwickelten politiſchen Inſtinkten der Zen⸗ trumspartei auf keinen Fall. Alſo: das Zentrumsverſprechen hätte für die nationalliberalen Wähler in Bingen⸗Alzey nicht maßgebend ſein dürfen. Es war vielleicht auch nicht ausſchlag⸗ gebend: denn als weiterer Grund für die Haltung der National⸗ Bingen⸗Alzey's kommt hinzu die grenzenlos erbitterte und zum Teil auch ſtarke gehäſſige Agitation der Freiſin⸗ nigen gegen die Nationalliberalen und den Bund der Land⸗ wirte. Zu alledem die Perſönlichkeit des freiſin⸗ nigen Kandidaten! Herr Korell iſt ja auch in Baden kein unbekannter Mann, ein Politiker ſo radikaler Richtung, daß er ſelbſt noch über die Barthianer hinausgehen muß und vor allem die gegenwärtige politiſche Situation, den Block in Grund und Boden verdammt. Und da hält es eben recht ſchwer, den Wählern klar zu machen, daß ſie im Intereſſe des Blockgedankens einen Mann wählen ſollen, dem der Block in der tiefſten Seele zuwider iſt und der nichts ſehnlicher herbei⸗ wünſcht als gerade das Ende dieſer politiſchen Konſtellation. Aber als Hauptgrund für den ſo ungewünſchten Wahlausgang in Bingen⸗Alzey vergeſſe man doch nicht an die po litiſche Schulung und Erziehung der nationalliberalen Wähler im Großherzogtum Heſſen zu denken.Wer ſich der Reichstagswahlen 1906 erinnert, weiß wie ſchwer es damals den heſſiſchen Nationalliberalen angekommen iſt, ſich in die politiſche Situation mit ihrer Haltung bei den Stich⸗ wahlen einzufügen, und wirft man dann einen Blick auf die Landtagswahlen, ſo zeigt ſich da mit erſchreckender Deutlichkeit der traditionelle Hang und die geradezu angeborene Vorliebe des heſſiſchen Nationalliberalismus für das Zentrum. Aus dieſer alten Liebe heraus, war ja wohl auch die ſchwankende Haltung der heſſiſchen Parteileitung bei dieſer Wahl zu er⸗ klären, die erſt nach dem von Berlin ausgeübten Druck ſich entſchloß, die Parole für Korell auszugeben. Wenn aber die Wählerſchaft in ſolcher Weiſe auf das Zentrum abgerichtet iſt und vor allem auch gegen die Freiſinnigen, gegen welche die haben, dann iſt auch die jetzige Stellung jener entgegen der ausgegebenen Wahlparole der maßgebenden Parteirichtungen in Darmſtadt und Berlin wohl zu erklären und zu verſtehen. Es zeigt aber dieſer Fall deutlich, daß die Berliner Zentral⸗ leitung einmal energiſch verlangen ſollte, daß ſich die ein⸗ zelſtaatlichen Organiſationen in ihrer Politik der Politik der Geſamtpartei unterordnen, daß nicht weiterhin die Partei im Reiche Politik mit Linksliberalismus und Konſervativen macht die heſſiſche Landespartei aber Politik gegen die Linksliberalen und mit dem Zentrum, die badiſche Landespartei Politik mit den Sozialdemokraten und gegen die Konſervativen und ſo fort. Eine einheitliche Politik der Partei im Reiche und in den Einzelſtaaten tut uns Nationalliberalen dringend not. Es wäre aber recht falſch, allein die Nationalliberalen je t für den Wahlausgang in Bingen⸗Alzey verantwortlich zu 1 Die„Fraukf. Zeitung“ gar redet bom„Stichwahlverrat in Bingen⸗Alzey“ und bürdet alle Schuld den National⸗ liberalen auf. Das demokratiſche Blatt nimmt immer den Mund reichlich voll, wenn es gegen die heſſiſchen Nationalliberalen ſchimpfen heißt, und vergißt ganz an die eigenen Fehler zu er⸗ innern. Dieſer mangelnden Selbſtkritik möchten wir einmal etwas nachhelfen! Wir haben ſchon der fkrupelloſen Agitation der Freiſinnigen bei dieſer Wahl gedacht und auch der Perſönlichkeit Korells. Da ſitzt eben die große Schuld der Freiſinnigen, daß ſie nicht Maß halten können in der Bekämpfung des ihnen nicht genehmen nationalliberalen Blockbruders, daß ſie vor allem immer wieder eine Perſönlichkeit auf den Schild erheben, die zu wählen in der Tat eine Selbſtüberwindung bedeutet, die faſt an philoſophiſche Reſignation grenzt. Aber! ſo wird entgegnet, die Rückſicht auf die politiſche Situation! Wo bleibt aber dieſe Rück⸗ ſicht, wenn ſie von den Freiſinnigen ausgeübt werden ſoll? Er⸗ fordert dieſe Rückſicht nicht auch bei einer Stichwahl zwiſchen Nationalliberalen und Sozialdemokraten jenen die Stimmen zu geben. Als aber 1906 im Wahlkreiſe Darmſtadt der Sozial⸗ demokrat Berthold 13 801, Stein(natl.) 10 316 und Korell 3808 Stimmen erhielt, da traten die Wähler Korells für Berthold ein und brachten den nationalliberalen Kandidaten zu Fall, Des⸗ ſelben Korell, für den geſtern die Nationalliberalen ſtimmen ſollten! Es erfordert die Gerechtigkeit, auf ſolche Dinge hinzu⸗ weiſen und ſie nicht in Vergeſſenheit geraten zu laſſen, da ſie eben auch in dieſe Wahl recht bedeutſam hineingeſpielt baben. Alſo auch der Freiſinn trägt ſeinen Teil von Verantwortung für den Ausgang der geſtrigen Wahl. Wenn wir damit verſucht haben, den Schuldanteil an dem geſtrigen Wahlausfall ſo auszumeſſen, wie er in Wirklichkeit zu bilanzieren iſt, ſo bleibt doch das mangelnde Verſtändnis der Wähler in Bingen⸗Alzey für die Erforderniſſe der gegenwärtigen politiſchen Situation als Dominante aller Schuld. Die Wähler hätten über ihre Vertrauensmänner hinaus Verſtändnis zeigen ſollen für den Blockgedanken; ſie durften die Mahnungen owohl der konſervativen als auch der nationalliberalen Preſſe nicht un⸗ gehört vorübergehen laſſen, mußten vor allem auf die Weiſungen der Parteileitungen in Darmſtadt und Berlin hören. Von den taktiſchen Erwägungen mit Rückſicht auf den Wahlkreis Bennig⸗ ſens(Stade) ſoll garnicht geſprochen werden. Der Blöck⸗ gedanke hätte den Wählern in Bingen⸗Alzey über perſönli he Verſtimmungen ſtehen ſollen; ſie hätten damit auch dem heſſi⸗ ſchen Freiſinn ein Beiſpiel geben können. Es iſt tief bedauerlich, daß es anders gekommen iſt. e 1 Mannheim, 27. Februar. Geueral⸗Anzeiger.(Mittaoblatt.) 5. Seite. Colkswirtschaft. Verein chemiſcher Fabrilen in Mannheim. 5 Der Vorſtand legte in geſtriger Sitzung des Aufſichtsrats 15 Geſchäftsbericht und Jahresabſchluß für 1908 vor. Darnach 5 ergibt ſich ein Brutto⸗Ueberſchuß von M. 2233 124,28 ſoauf das erhöhte Aktienkapital von M. 5 200 000(1907 Mark r⸗ 2060 481.18 auf M. 4000 000); nach Abzug von Skonti, n Proviſionen, Generalunkoſten, Erneuerungen etc. ſowie ſämk⸗ l, licher Abſchreibungen mit M. 481 597,37 verbleibt ein Rein⸗ 8 gewinn von M. 1352 470,79(1907 M. 1 101 451,11) ohne den vorjährigen Gewinnvortrag von M. 200 000. ſe Es wurde beſchloſſen, der Generalverſammlung die Aus⸗ er zahlung einer Dividende von 20 Proz.= 200 ſe Mark pro Aktie(wie i..) vorzuſchlagen und wieder Mark 200 000 auf neue Rechnung vorzutragen. ̃ Der Bericht bemerkt, daß in Rückſicht auf den allgemeinen n wirtſchaftlichen Niedergang, der diesmal mehr als im Vorjahre hl aauch die chemiſche Induſtrie in Mitleidenſchaft gezogen hat, .das vorliegende Ergebnis immerhin als ein befriedigendes be⸗ 5 zeichnet werden kann. Der vielfach eingetretene Minderkonſum Und das hierdurch herbeigeführte Anwachſen der Vorräte brachte ddie Verkaufspreiſe für eine Anzahl Fabrikate, insbeſondere für Mineralſäuren, mehr oder weniger erheblich zum Sinken. Auch der Abſatz von Soda, namentlich von kauſtiſcher, hat einen Rückgang erfahren. Auf dem Markte für künſtliche Dünge⸗ mittel geſtalteten ſich die Verhältniſſe durch Auftreten neuer ht Konkurrenzfabriken und dadurch zunehmende Ueberproduktion s ebenfalls ungünſtiger. Trotzdem hat die von der Geſellſchaft in übernommene Düngerfabrik vorm. Michel u. Cie. befriedigend gearbeitet und ein den Erwartungen enkſprechendes 11 erzielt. Die jetzt nahezu zum Abſchluß gekommenen umfang⸗ reichen Neubauten und Fabrikationserwei⸗ terungen, die im verfloſſenen Jahre erſt teilweiſe in Wir⸗ kung traten, haben es ermöglicht trotz ſinkender Konjunktur, teurer Kohlenpreiſe und unverändert hoher Löhne die gleiche Dividende wie im Vorjahre auf das erhöhte Aktienkapital zum Vorſchlag zu bringen. Der volle Effekt dieſer Neuanlagen wird erſt im laufenden Jahre zur Geltung lommen und, wie erwartet wird, die Erträgniſſe dahin beeinfluſſen, daß ein gewiſſer Ausgleich gegenüber den teilweiſe weiter gewichenen Verkaufs⸗ preiſen und ungünſtigeren Abſatzverhältniſſen geſchaffen wird. ** Vereinigte Speyerer Ziegelwerke.⸗G., Speyer. Der Bericht über das am 31. Oktober v. J. zu Ende ge⸗ gangene Jahr bezeichnet dasſelbe als das ſchlechteſte für die Ziegeleibranche ſeit langer Zeit. Das Nachlaſſen der Kon⸗ junktur trat in voller Schärfe in Erſcheinung. Bei der Schwie⸗ private Bautätigkeit faſt ganz ins Stocken. der Gegend zu einem früheren Kampagneſchluß, um nicht über⸗ mäßig viel Waäre auf Lager zu bekommen. Die Geſamtver⸗ kaufsziffer 55 ing um M. 168 363 zurück(i. V. Steigerung um 104 000), die Fabrikation um rund 8 Millionen Stück, was 1ſehr nachteilig auf die Selbſtkoſ ſten wirkte. Es ſei aber ge⸗ lungen, im Betrieb und in der Verwaltung Erſparniſſe zu er⸗ zzielen. Die Betriebskoſten ermäßigten ſich von 76 Proz. der Abſatzziffer auf 69 Proz., die Unkoſten von 6,2 Proz. auf 58 Proz. Zur Verbeſſerung der Fabrikation hat ſich der Vor⸗ ſtand entſchloſſen, im Tonwerk Heppenheim eine Schlämmanlage zu errichten, deren Koſten ſich reichlich bezahlt machen ſollen. Die auf dieſes Tonwerk geſetzten Hoffnungen dürften ſich dann doch als berechtigte erweiſen. Der Fabrikationsgewinn einſchl. M. 20 719 verſchiedene Erträgniſſe beziffert ſich auf M. 204 816 gegen M. 232 644 im Vorjahr. Nach Deckung der Zinſen und Propiſionen von M. 151 565(i. V. M. 137 724), Unkoſten bon M. 82 164(M. 93 577) und M. 8038 Ausfällen(Mark M. 82 491(M. 83 379) vorgenommenen Abſchreibungen wird am ein Geſamtverluſt von M. 193 421 auf neue Rechnung vorge⸗ zu tragen.(J. V. M. 73 978 nach Aufzehrung der Reſerve von an M. 14957). Die Bilanz verzeichnet an laufenden Ver⸗ die flichtungen M. 852 363(M. 667 448) neben M. 650 000(un⸗ ck⸗ rändert) Hypotheken auf das Mannheimer Gebäude und das Tonwerk Heppenheim und M. 1 252 500(M. 1 280 000) Ob⸗ en] kgationsſchucd. Hierzu kommen M. 75 679(M. 7708⸗ Adal⸗ 15 reditoren, die auch auf der Gegenſeite figurieren. An bar, Wechſeln und Effekten ſind M. 124 143(M. 181 686) ausge⸗ wieſen, an Debitoren M. 295 919(M. 263 565), an Vor⸗ in räten M. 465 152 gegen nur M. 374 051 im Jahre zuvor. ten Das Obligationsdisagiokonto iſt nach Tilgung von M. 3000 5:(wie i..) noch mit M. 14 000 eingeſetzt. Der Grundbeſtitz ſie ht zu Buch mit M. 945 000(M. 960 000), die Ziegelei peyer mit M. 530 600(M. 535 850), darunter M. 451 500 Gebäude, die Ziegelei Reffenthal mit M. 223 500(i. V. M. .550), Ziegelei Angelhof 1 mit M. 42 100(M. 42 980), Angelhof 2 mit M. 108 300(M. 110 500), Angelhof 3 mit M. 37 700(M. 38 810), Ziegelei Herrenteich mit M. 279 400 (N. 283 300), die Kolleranlage mit M. 16 840(M. 18 520), das Tonwerl Heppenheim mit M. 1 186 000(M. 1 222 300), darunter M. 762 000 Gebäude, Schiffskonto mit M. 24000 (M. 27 000), Gebäude Mannheim mit M. 275 000(Mark 276 000). Das Aktienkapital beträgt unverändert M. 2 Mill. Im neuen Geſchäftsjahr habe ſich das Geſchäft bisher etwas beſſer geſtaltet, ein großer Teil der Kanalſtein⸗Produk⸗ ion ſei untergebracht, das Dachdeckungsmaterial verbeſſert und ther der Abſatz erleichtert. Die Fabrikation in gewöhnlichen e dem Geldmarkt geſchwunden ift. rigkeit in der Beſchaffung von O0polhebeſcrldenz kam die Abſatz und Pro⸗ duktion konnten nicht auf der Höhe des Vorjahres gehalten werden, und man entſchloß ſich ſogar gleich anderen Ziegeleien 6898) ergibt ſich ein Betriebsverluſt von M. 36 951 gegen M. 5555 für 1906/07. Unter Berückſichtigung der mit er noch keine lohnende und könne es nur werden, Neue Anleihe der Stadt Freiburg, Baden. Die Stadt Freiburg i. B. fordert bis 15. März Offerten ein für M. 3 Millionen 4proz. Stadtanleihe als Reſtbetrag der ihr im Jahre 1907 konzeſſionierten Geſamtanleihe von M. 15 Millionen. Wöchentlicher Export von den atlantiſchen Häfen Weizen Mais Mehl Dieſe Vorige Dieſe Vorige Dieſe Vorige Woche Woche Woche Groß⸗Britannien 12 19 12 12 70 20 Frankreich 1————— Holland. Belgien 3 8 2 8—— Deutſchl. Ofſe eküſte 4 8 4 6—— Uebriger Continent 3 1—— 1 Zuſammen 23 86 18 26 80 6⁰ in Tauſenden von Tonnen.— Mehl in Ta uſenden von Sack à 280 Pſund. New⸗Nork, Freitag, 25. Februar⸗ Pacifie ⸗Küſte. Califor⸗ niſche und Oregon⸗Verſchiffungen. Dieſe Woche Weizen nach Großbritannien 5 3 100 Tonu. 2 900 Tonn per Mai in de. der bſatz ſich wieder merklich hebe, was erhofft 5 8 **** Telegraphiſche Börſenberichte. Effekten. * Brüſſel, 25 Februar.(Schluß⸗Kurſe). Kurs vom 285 26. 4% Braſtlianiſche Anleihe 1899—.— 82.50 4% Spaniſch äußere Anleihe(ererieurs) 8.—94.50 e eeen kf,—.— 94.50 ,,——174.— Ottomanbank%%%%§·ö˙ 515.—607.—— Luxembutgiſche Prince Henribahn„„ 300.——.— Warſchau⸗Wiennr 3CCC—.—1262.— New⸗Nork, 25. Hebtiuce Kurs vom 25. 265 Kurs vom 25. 26. Geld auſ 24 Std. Texas pref. 72— 7115 Durchſchnittsrat. 2— 2— Miſſouri Pacific 66 69 J do, letzte Darleh. 17% 2— Mationalgkailroao Wechſel London of Mexiko pref. 44— 44— 60 Tage 485.30 485.35 do, 2 nd. pfd.—— Cable Transfer. 487.95 487.90 New PNork Zentral 122— 120 ½ Wechſel Paris 515 ½ 517 ½% Newortk Ontario Wechſel Berlin 95 ½ 95 1/ and Weſtern 43 /% 44— ilber Bullion 50— 30 ¼[Norfolk u. Weſt. c. 86— 87 ½¼ 40%.⸗St. Bonds 120— 120— Northern Pacific 139— 136 ½ Aichiſon New. 4% 101— 10ʃ ½ Color. South. pref. 80 ½ 80 ½ Norty Pac. 2% Bd. 74 ½ 74% Pennſylvania 128 /% 128/ do. 4% Prior Lien. 108% 103 J½ Reading comm 121— 122½ St. Louis u. San do. 1 ſt. pref. 89— 8— Francisco ref. 4% 86/ 88 5½ RockJslandcomp 21% 22/ Atchiſ. Topeka u. Amer. Loc. C. 50 ½% 50 1ſ. Santa Fe comm. 102 ½ 103], St. Louis u. San do. do. pref. 100 ½% 102—Francisco 2 p. 86 ½ 36 Baltimore⸗Ohio c. 101 ½¼ ä102— Southern Pacific 115 56 116 Canada Pacific. 169— 171 J¼ South. Railway c. 22/ 23%½ Cheſapeake⸗Ohto 64½% 65 ½% do. pref. 61— 62 Chicago-⸗Milw. 141%½% 143— UnionpPacific com. 174— 176/ do. Northweſt. c. 174— 175 do. pref. 95— 95— Chicago Tern pſb.———— Wabasb. pref. 42% 43, Denver u. Rio⸗ Amalgamated 7168- ⁵Ä70 Grande comm. 41% 43— Americas Sugar. 127½ 129— do. do. 84— 85— American Tin. Erie comm. 20 27 Can pref. 72— 727 do. I It. pref. 41 ½ 41 ½% Anaconda Copper 39 ¼ 38 Great Northern 138 ¼ 140—General Electrie 152— 152 7½ Illinois Zentral 138/ 139 ¼ Ten Coalu. Jroͤn———— Louisviue Nad v. 127— 129—.St. Steel Corpc. 42%% 43½ Miſſouri Kancas do. do. pfd. 109— 109/ Texas comm. 37 ½% 38— 8 2— Valp raiſo, 26 Februar. Wechſel auf gondon 1136 38 2. 35 8 8 8 —— +2 *** Daum zeu 3 8 38 Produkten.„ n New⸗Pork, 26. Februar. ö eneeee— Kurs vom 25. 26. Kurs vom 25, 26 720 5 7 55 ee ee 8000 12000 e eee 10 15 10.15 2 8 „ atl. Golfh. 18. 12. Schmalz(Wilcoy 10.15 10.1528. 22(754,1 5 wr 10 1 121005 0 1 5 055 9% 0 6.„ Mittg 754% 0,0 NW̃ 2 „Exp. u. Gr.B..000.00 Zucker Muskov, de.11.11 5„ 9250785.0 2 8„Exp. 5———— 38.000 e 7 416 810 dumwo e lo 0..65 do. bruar 85 10 28 25 de. Februar.27.32 do. 225 eeeeee do. März.28.27 do. April.95.95 do. April.23.27 do. Mat.95.95 do. Mai.27.26 do. Juni.50.55 do. Juni 9 ddo. Jul.50.55 do. Juli.28.26 do. Auguſt.15.20 do. Auguſt.27.20] do. Sept..—.05 do. Oktbr..23.28 do. Okt..80.80 do. Nopbr.23.18 do. Novbr..80.80 Baumw.. New⸗ do. Dezb..80.80 Orl. loko 9— 9 ſ½ do. Januar.80.80 do. per Feb..18.22 Weiz. red. Wint. l. 124%½ 126 do. per Sept..35.32 do. Mai 124% 122% Petrol. raf. Caſes 10.90 10.98 do. Jult 112 ½¼/ 113 ½8 do. ſtand. white. do. Septbr. 78% 78 New York.50.75 Mais Mai 72 ˙ 73 ½ Petrol. ſtand. whtt. do. Juli 12 Philadelphia.70.70 MehlSp. Weleare.25.25 Peri.⸗Erd. Balane.78.78 Getreidefrachtnach Terpen. New⸗Hork 38— 39 Liverpool 1 7 17 do. Savanah. 42 ½% 42 ½% do. London 1 72 1 Schmalz⸗W. ſteam 10.10 10.05] do. Antwerp. 175 1 7— do. Rotterdam 3½ 3 7½ Vor. Woche do. nach dem Kontinent 2 Mehl nach Großbritannien— Faß— Faß Gerſte nach Großbritannen—— Tonn—— Tonn. Chicago, 26. Februar. Nachm. 5 Uhr. Kurs vom 25. 26. Kurs vom 25. 26 Weizen Mai 116¾ 118 ½% veinſaat Mal.75 9 67 Juli 10 105 Schmalz Febr..87 80 „Septbr. 98% 9„.97.92 Mais Mat VVVVVVV—— 5 65% 66[Pork Febr.—.——— „ Septbr 5% qtC65„ 1715 17.02 Rogge loko 78 78„5„ 17.20 17.05⁵ ai 80— 80 Rippen Febr.—.—.90 „ De—— 81—„ Ma!.—.05 Hafer Mai Ault.12.20 Juli 49% 49 Speck Leinſaa Nord⸗——.12.12 1 26. Febr ar. Saein Weizen roter Wintet ſtetig 25. 26 Differen; per März„„ 802 7—%7 Sll. 8 2 5 Eiſen und Metalle. London, 28. Februar(Schtuß.) upfer rnhig, per Kaſſo 56.00.0 3 Monate 56.16.3, Zinn, ſtetig, per Kaſſa 130.00.0, 3 Monate 131.10.0, Blei letig, paniſch 13.12.6, enaliſch 13.17.6, Fink ruh., Gewöhnl. Marken 22.00.0, ſpezial Marken 22 10. Glasgow, 286. Februar. Roheiſen, ſtet., Middlesborough war⸗ loro 78 rants, per Kaſſa 36 10 per Monat 47.1. Amſter dam, 26. Febr. Banca⸗Zinn, Tendenz: ſtelig Auction 78½. New⸗Nork, 28. Febr. 5 5 Heute VBor Kurs Kupfer Superior Ingots vorratig 1275/12 18 5/1825 Zinn Straits 235002875 2859/2675 Roh⸗Eiſenam Northern FoundtyNo 2p. Tonne 1675/17 1625/1678 Stahl⸗Schienen Waggon frei öſtl. Frbr. 28.— 28.— * 1* a Keberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. NeweDork, 25. Februar.(Drahtbericht der Whiie Star Line Southampton.) Der Schnelldampfer„Adriatic“ am 17. Febr. von Southampton ab, ilt heute We hier angekommen. Rotterdam, 23. Febr. Drahtdericht der Holland Amerika⸗Etne Rotterdam). Der Dampfer„Ryndam“ am 16 Febr. bvon New⸗Nork ab, iſt neute bier angekommen Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gundlach u. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 7, 155 am Ha iptbahnhof. Waſſerſtandsnachrichten im Monat Sebruar. 5 Pegelſtationen Datum vom Rhein; 22. 23. 24. 25. 26. 22.— konſtanz: 2,45%44 2,42 Waldshut 1,25 1,25 Hüningen!) 5,73 0,75 0,73 0,71 0,70 0,9 Abds. 6 Uhr Kehl!„.81 180 ½2 Lauterburg 2,85 2,36 2,80 Abds. 6 Uhr Maxau 13,04 3,0) 3,01 2,98 ,96 2,96 0 Ahrnr Germersheim 2,16 2,19 2,10 12 Uhr Maunheim 80.75 1,76 1½78.68 1,70 Morg. 7 Uhr Mainz J500 05 07—4⁴.-F. 12 Uhr Bingen 0,81 0,57 0,53 10 11 5 Kaub. J,07 1,06 0 99 0,07 0,7 1½07 2 Uhr Koblenz 1,35 1,32.24 10 Uhr Köln 2 5 1,65 1/00 0,92 0,89 2 Uhr Ruhrort.25 0,20 0,08 6 Uhr vom Neckar: Mannheim.96 1,91.92 1,87 1,81 1,81] V. 7 Uhr Heilbronn 0,58 0,50 0,48 0,40 0,28 0,38 1 V. 7 Uhr *) Windſtill, Heiter,— 10˙. Witterungsbeobachtung d der meteorologiſchen Statie Mannheim. Hochſte Aeerſa den 26. 85 1. 0 Tiefſte„vom 26.27. Februar— 3,8“ kalter in der Hauptſache 0 aber mehrfach wölltes und zu vereinzelten 5 Heneigtes Wetter 8u warten. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: 5 Kunſt und Georg ie für den Iuſeratenieil und Godliche 0 J00n Druck und Ver!e der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei⸗ G. m. b..: Direktor: Eruſt Mülle. übertreffen alle deutschen und tremden Fahrikate durck saubere Herstellung und appetitliches Trockenverfahren, 85 welche hohen Wohlgeschmack une Aussehen gewährleisten. Jedes Paset enifli? Culscliein fur Knort-Sos. 05 1 Endstation der igen Rheinschiffa deutendster Koblenet platz d. Oberrheins. W. bevorzugter Lag Frachtverhältnis Besonders zünstig. lassungsort für in Ue Werke und ebe Kleineren bis grössten S Gelünde, mit Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannßſeim, 27. Februar Sü ddeutſche Bank in Mannheim. Wir beehren uns, die Herren Aktionäre unſerer Ge⸗ ſellſchaft zu der am Donnerstag, den 285. März 1903, vormittags 11 Uhr, in unſerem Geſchäftsloral D 4, 9ſ/10 ſtattfindenden 12. ordentl. Generalverſammlung ergebenſt einzuladen. Tagesordnung: 1. Vorlage von Bilanz, Gewinn⸗ und Verluſtrechnung und des Geſchäftsberichts. Beſchlußfaſſung über die Verteilung des Rein⸗ gewinus. 3. Entlaſtung des Vorſtandes und des Anfſictergit; Unſere Herren Aktionäre werden gemäߧ 14 des Ge⸗ ſellſchaftsvertrages 1 ſich über den Beſitz 11 Aktien bis ſpäteſtens 20. März d. J. in Maunheim bei der Kaſſe der Geſellſchaft, in Maunheim bei der Rheiniſchen Ereditbauk ſowie bei deren ſämtlichen Filialen, in Berlin bei der Deutſchen Bank, in Fraukfurt a. M. bei der Deutſchen Bank, Filiale Fraukfurt, in Frankfurt a. M. bet der Deutſchen Effekten⸗ und Wechſelbauk, in Worms bei der Filigle der Süddeutſchen Bank, oder bei einem Notar auszuweiſen, und dagegen eine Eintrittskarte in Empfang zu nehmen. Maunheim, den 27. Februar 1909. * Aufſichtsrat. Gt. Forſtamt Heidelberg verſteigert aus dem 1 wald bei Ziegelhauſen, Schönau und Wilhelmsfeld Maontag, den 8. März 1909, vormittags 9 Uhr im Adler in Ziegelhauſen. Nutzholz: ſämtl. angefallenen Eichen VI Kl. und zwar in Hut U Wilhelmsfeld Abt. 37. 4 Stück, Hut Iy Ziegel⸗ hauſen(Abt. 52 u. 53 Bächerbuckel u. Moſelbrünnen) 51 Stück. Hut Neckarberge(Abt. 55 Steigenhang, Pflanzen · Butter Margarine gleicht im Husſehen, Geſchmack und Geruch der beſten Butter; brãunt und ſchäumt wie dieſe; iſt ganlich freĩ von tieriichen Fetten und nicht zu ver⸗ wechſeln mit gewöhnlicher Margarine. Preis 90 Pfg. das Pfd. Palmona bietet eine wertvolle Ergãn· zung zu unſerem allgemein beliebten Palmin für Braten, Saucen etc. und zum Brotaufſtrich. H. Schlinck& Cie.· Mannheim Hlleinige Produzenten von Palmin und Palmona. %%ο OUHONNN 57 Münchelhang, 58 Ochſenlager, 75 und 76 in der Bärenbach) 82 Stück, Hut Schönau Abt. 59 O. Kaudel⸗ grund 72 Stück, ſowie in Hut 1 u. 1I Abt. 11 und 37 Ji Stämme u VI 4 fm., ſowie Fi.⸗Derbſtangen IIII 208, Reisſtangen IIIV 300. Brennholz: Hut Peterstal(Abt. 11 Heidelbeer⸗ ſtand) 157 Laub⸗ u. Nadel⸗Ster und 5000 Laubdurchforſt⸗ wellen, Hut 11 Withelmsfeld(Abt. 31 Am Prinzenſitz, 37 Siebeubrunnenteich(u. 36 Dürrholz), 341 Laub⸗ und Nadel⸗Ster und 7220 meiſt Laubdurchforſtwellen, Hut III aßelbacherhof(Abt. 27 O. Zudenwald) 140 Laub⸗ u. Nadel⸗Ster und 4000 gem. Laubdurchforſtwellen, Hut II Schönau(Abt. 68 Petermäunleswald) 20 Laub⸗S.er und 1500 gem. Laubdurchforſtwellen. 6251 Ferner aus dem Gemeindewald Ziegelhauſen: Abt. 5 Stiftbuckel, Eichenſtämme 1 k, 8 III, 5 IV, 6 Vu. VI. Birken 7 Vu. VI.(Waldhüter Brei enſtein, Ziegelhauſen). Auszüge durch das Forſtamt. G. N. E. KN. .Hie Mozartsirt. 8888 beseebsssseG6000 ſüteimasthinen Meine Praxis befindet sich jetzt aller Arl, llers vorrätig in des Frachtbriele Er. B. aa Buchtlruckerel. S, 156 feldelbergerstr. PSlepHOR 8100 im Neubau des Herrn Hch. Weinxeieh. L. Eekert dun, 5 Dentist früher Q 2, 1. Künstliehe Zäbne unter Gerantie, Plomben. Vollständig schmeizlose Zabnoperationen mit u. ohne Betäubung. 6111 Professor UAnderfs Noman von Georg Wasner. (Nachdruck verboten.) 86(Fortſetzung!, Endlich nach ungefähr einſtündigem Marſch war die Stelle erxreicht, wo er ſchon ſeit acht Tagen regelmäßig zerhackte Re⸗ genwürmer und anderes Futter geſtreut hatte, um die Fiſche hierher zu gewrüöhnen. Aber noch mußten ſie warten. Noch war die Sonne nicht hinter den Erlen; ihr Schatten und der der Angelruten wäre alſo auf das Waſſer gefallen. Und ſo ließen ſie ſich im Graſe nieder, ſahen nun auf den klaren, eilenden Fluß und tauſchten gelegentlich ein paar leiſe Worte miteinan⸗ der, denn auch lautes Sprechen war verpönt. Es war dies hier derſelbe Platz, wo Unvperfähr einſt mit Prellwitz verhandelt hatte, als ihn Fritz nach dem Taunus hatte begleiten ſollen. Drei Jahre waren darüber nun bald vergan⸗ gen, aber Fritz ſtand jener Nachmittag noch vor Augen, als ſei es der geſtrige geweſen. Dann wandertn ſeine Gedanken weiter durch die dazwiſchen liegende Zeit bis zu ähnlichen Nachmittagen, die ex ebenſo am Ufer liegend an der Seine verträumt hatte, wo es auch ſo ſtill geweſen und ringsum ſo grün, wo die Bienen ebenſo geſummt und die Wellen geflüſtert hatten. Erinnerun⸗ gen an den heutigen Vormittag miſchten ſich drein, auch ein wenig Mitleid mit Unverfähr meldete ſich wieder; was der Groß⸗ zu ihm geſagt, ließ ihn leicht lächeln, und gleichfalls, daß Eva jedesmal rot Wurde. wenn er dazu kam, wie Urſum ſie Auf einmal war er eingeſchlafen. Doch lange dauerte der Zuſtand nicht. Die Sonne hatkte die Böume erreicht und ſtreute ihr erſtes Gold durch die hell⸗ grünen, dünnen Blätter und auf die ſilbergrauen, ſchlanken Stämme und pſickte weiter; auch die zweite Hälfte ihrer Scheibe wurde ſchmäler, ſchließlich ſchoß nur noch der Rand ſeine Blitze hervor, und plötzlich lagen ſie im Schatten. Der große Moment war gelommen. „Fritz“, ſagte der entnant leiſe, der zuletzt die eherne Ruße eines ſalten Römers gezeigt hatte, und richtete ſich auf. Doch der hörte es nicht. Noch einmal rief er ihn, dann nahm er den alten Angelſtock und ſtieß ihn in die Seite. Subort fuhr Friz au„Wes, Hemden, Manschętten, Vorbhänge stg. werden wie ee 21 1Er dorte von Ne Großhergag, pun dem großen Saal Gebrauchsfertlgl— Begqueml! BIilg1 neeee Itlioli N meſſen 175 im neuen Schloſſe, daß er dort gemalt hätte, jener habe ihn ge⸗ weſen wäre. lobt, aber da ſei der Profeſſor dazu gekommen und habe ihn vom Gerüft geſtoßen. In dieſem Augenblick, ſich fallen fühlend, war er aufgefahren. Und nun fragte er, noch einmal ſich die Augen reibend:„Was iſt denn los?“ „Pſt“, machte ſein Vater. „Was? Ach ſo.“ Mund. Prellwitz hatte inzwiſchen die Blechkiſte geöffnet, die einſt ägyptiſche Zigaretten enthalten, hatte ſich den fetteſten Regenwurm hergusgeſucht, ihn ſorgſam auf den Haken geſpickt, nachdem er dieſen von dem Korkſtück befreit, und all das gleiche auch bei Fritz Angel getan. Dann erhob er ſich vorſichtig, prüfte noch einmal alles, Schnur, Schwimmer, Senkblei, ſchob den erſteren doch noch einen halben Fuß höher und ſchleuderte von der Seite her und halb hinabgebeugt, damit das Ende nur ja recht laut⸗ los aufſchlüge, den Faden nach der feſt ins Auge gefaßten Stelle. Einen Moment verſchwand der Schwimmer unter dem Waſſer, btauchte wieder auf, ſtellte ſich mit ſeiner Spitze ſenk⸗ recht in die Höhe, der Oberſtleutnant drehte an der Kurbel, „Es iſt ſo weit.“ Etwas übellaunig verzog er den Wieder er erſt die Höhere Handelssehule in Lausanne Gchweiz) kantonale Lehranstalt u d von der schweizerischen Eid- genossenschaft subventioniert. Beginn der neuen Jabreskurse den 14. April, nachm. 2 Uhr. 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Die Sonne, die ſie mit vereinzelten, durch das Laub huſchenden Strahlen vorher von der Seite ge⸗ troffen, ſtand jetzt in ihrem Rücken, und eine leichte Friſche be⸗ gann aus dem Fluſſe beraufzuſteigen. So perging eine zweite Stunde. war zu ſeinen vorherigen Gedanken zurückgekehrt, und die dünk⸗ ten ihm, obgleich er ähnliche ſchon wer weiß wie oft gehabt hatte, ſo angenehm, daß ihm dieZeit wertlos geworden war. neugierig Fritz merkte es nicht. Er Wenn großen und lohnenden Aufträge hätte, wollte er richtete ſich auf, und von jetzt ab war alles um ihn herum ver⸗ geſſen. Auch Fritz hatte ſich erhoben und dieſelben Operationen ausgeführt, ſoweit ſie ſein einfacherer Stock zuließ. Aber er war weniger vorſichtig dabei geweſen, kümmerte ſich nicht weiter darum, daß der Haken nicht da eingeſchlagen war, wo er ihn hatte hinhaben wollen, und ließ ſich auch nieder, als er ſah, daß die Federſpule ſchwamm. Er mußte an ſeinen Traum zurück⸗ denken, daran, daß er es geweſen, der die Bilder im Schloßſaale malte, daß Unverfähr ihn hatte hindern wollen, und unwillkürlich begannen ſeine Gedanken damit zu ſpielen, wie ers wohl machen würde, wenn er wirklich vor dieſen Auftrag geſtellt wäre. Er dachte ſich das ſehr ſchön, ſah auch gleich ſich die Flächen belebem, und während er dieſes und jenes vor Augen hatte, dabei ganz vergeſſend, daß es ſich um italieniſche Vorwürfe handelte, begei⸗ ſterte er ſich an ſeiner Träumeri. Er meinte, es müßte etwas ganz andres ſein, ein ſolches Werk zu ſchaffen, als nur ein ein⸗ zelnes Bild, man könnte dabei aus der gehobenen Stimmung gar nicht herauskommen. Dann dachte er, wie berühmt er da⸗ durch werden würde, mit einem Schlage, und wie ihm von da ab die Aufträge nur ſo zufließem würden, und nun reihte ſich Erfolg was iſt?“ fragte er verwirrt. aun Erfolg, und er ſchwärmte bis zu den Zielen, an denen ge⸗ ſeinem Schwager eine Zulage geben, daß der ſich zur Kapallerie verſetzen laſſen konnte, ſeinen Eltern würde er eine Villg bauen, womöglich dicht am Fluſſe, vielleicht ſogar 905 an dem kleinen Walde, der ſich gewiß zum Park einrichten ließ, und er ſelbſt würde reiſen, jedes Jahr ein paar Mpnate und in jedem im ein andres Land, doch den Mai wollte er immer in Paris ver⸗ bringen. 5 Damit beſchäftigte ſich Fritz; in ſeinem Vater war aber all⸗ mählich nichts als Ungeduld Er begriff es abſolut nicht, daß die Barben nicht beißen wollten, und weil er in allem andern keinen Grund dafür finden konnte, ſo ſah er ihn in der neuen Angel. Die mußte irgendwie nichts taugen. Seine Freude über den jungen Beſitz verblaßte allmählich, und er fing innerlich an, über das zum Fenſter hinausgeworfene Geld zu räſonſeren Der Grund dieſer Erfolgloſigkeit war, daß nicht allzulauge, bepor ſie hierhergekommen waren, die beiden Pferde des ein Sttiick aufwärts wohnenden Bauern, die frei auf der Wieſe geweidet hatten, plötzlich vom Koller befallen worden woren, den Fluß gerade an dieſer Stelle durchſchwommen und—85 die Fiſche vertrieben hatten. Fortſetzung folgt.) — — e 9r reeen Ieee „ Mannheim, 27. Februar. General⸗Anzeiger. 55„„ Weues 6257 Zahn-Atelier peretten-Theater 0 7 8 2 2 Karola Ruhin sdter Musfkalische Abendfeier MANNHEIM— zum Gedächtnis an den dshingeschiedenen neben d. Uhrengesehäft 15 2 P 55 des Herrn LOTTEREHOS Sargtallgste U. Schonendste Benandlung. Elektr. Einrichtung. 1 Mässige Preise. Gr. Hofſ⸗ u. National⸗Theater 1 Mannheim. Samstag, den 27. Febr. 1909. Bei aufgehob. Abonnement. Zu ermäßigten Preiſen. Orpheus in der Unterwelt Burleske in 4 Akten von be Cremieux. Muſik von Jacques Offenbach Regiſſeur: Emil Reiter.— Dirigent: Erwin Huth. Erſter Akt: Der Tod der Eurydike.— Zwelter Akt: Der Olymp. Dritter Akt: Der Prinz von Arkadien.— Vierter Akt: Die Hölle. Perſonen: Die öffentliche Meinung Betty Kofler Orpheus, Direktor des Kouferalatlung zu Theeenn„ Guſtap Kallenberger Eurydike, ſeine Gemahlin Roſe Kleinert Ariſſens(Pluto), Schaßhed and Honighändler 5 Adolf Lußmann VVVV 5„Euil Hecht nn ieen enus J7ͤ JVVJ UUiei dDü kan Diana Aeee ebe ⸗ 0„Margarete Ziehl Mineraas EThereſe Weidmann Amphitrite dui Steede ars J33 JVVVVVVVVVVVVV“Wdwun ichen Aeskulag»MMathias Voigt Hans Siyhur Hans Godeck GSötter, Göttinnen, Nympher, G Dämonen. Im vierten Akt: Höllen⸗Gallopp. von der Balletmeiſtertn Aennie Hänz geianzt von den Damen des Balletts. Samstag, den 27. Februar, ahends 8 Uhr Gastspiel Fritz Werner liarprinzessin. Ohorgesang: Der Frauenchor der Trinitatiskirche Sonntag, den 28. 1 nachmittags 3½ Uhr 5 Der Kinderchor der Trinitatiskirche Ein tolles Mädel. .(Leitung: Fräulein Weigels). 5 Orgel: Herr Musikdfrektor Iänlein. Abends 8 Uhr Gastspiel Fritz Werner Eintritt frei. 2r Siea der Kabe bneen * je Schöne Helena. Herrn Stadtpiarrer Hitzig Reüuner: Herr Stadtvikar Dr. Fineisen. 5 Ologesang: Fräulein Auguste„chumacher. 6270 abgegeben. 6˙04 „Sadlbdu-Fariets“ tleute Samstag vorletztes Auftreten und Benefiz-Ehren-Abend büme Walter Steiner mit eigens für diesen Abend gewähltem Repertoir, sowie Auftreten von Mr. Watt der lebende Akkumulator. Dienstag, den 2. März 1909, 8 Uhr, im Musensaale des Rosengarten Mi. Musikalische Akademie des Grossh. Hoftheater-Orchesters. Dirigent: Herr Hofkapellmeister H. Kutzschbach. Solist: Herr Wilhelm Backhaus aus London(Klavier). Moderne Werke des 19, und 20. Jahrhunderts. 1. P. Tschaikowsky,„Der Voyvode“, s3ymphonische Dichtung für gr. Orckester.(Zum ersten Male) 2. P. Tschaikowsky, Konzert(-moll) für Klavier mit Orchester⸗ begleitung. — 10 Minuten Pause. 3. Debussy,'aprés'un faune, symphonisches Praeludium für gr Orchester.(Zum ersten Male) 4. Soli für Klayier: Fr. Liszt, a) Waldesrauschen, b) Liebes · traum, e) Capanella 5. Smetans,„Moldau“, symphonische Dichtung für gr. Orchester 4 Mongen Sonntag 2 2 grosse Abschieds-Vorstellungen In beiden Zum letzten Malet 855 Vorstellungen„Der lebende Akkumulator“. Der Konzert-Flügel von Rud. Ibach Sohn ist zus dem Piano- forte-Lager von A. Donecker hier. Eintrittspreise: Logen No.—12 JL. Reihe Mk. 7. 50; II. Reihe Mk.—; III Reihe Mk..50; Belkon(Empore): 1. Reihe No,—80 Mk. 7 50; No. 81—100 Mk. 6. 50; II. Reihe Mk. 6—; Nach Schluss der Vorstellung im Goldsaale des Apolle Euren-Cabaret-Abend für Walter Steiner. III. Reihe Mk. 8 505 Estrade Mk..501 Estrade(Rundteil) Mk.,.50; Sperrsitz 1 Abteilung Mk..— 5 11 Abteilung Mk. 3 50; III. Abteilung Mk 3 50; IV. Ableilung Mk..50; Stehplätze auf dem Balkon mpore) Mk 1 50 627 Kartenverkauf im Konzertbureau der Hofmusikalienhand- 5 Aaſfeuersſfnang ½7 Uhr. Auf. 7 Uhr. Ende geg. 10 Uhr Nach dem 2. Art ſindet eine grödere Pauſe ſtatt. f̃ f f 1 Ermäßigte Eintritts- Preiſe. 0 U— l üle* l Iin Mannneim bei Macht 1 2 drosse Waldvogelausstellung“ Lerereeen! dis Voreins füir Schutz und im Goldsaale des Neuen Operetten-Theaters plgegs eluh. Sngrögel OElfen-Cabaret-Familien-Abende 8 für den beliebten Humoristen SVerlosung 5 Walt St am 27., 28. Februar u. I. 8 M Ssele 2f 40 elnler Neuen Centralhalle, Riedfeldstr. 38. unter gefl. Mitwirkung von kghrung ber Ausstellung: 27. fobr, nachm. 2 Upr. HFrl. Frete Gallus? Ween Cebert Fereee, * Die Ausstellung ist geöiffnet: 27. Februar—9 Uhr, FTI. Nora Ibsen 1 5 28. Februar 11—9 Uhr, 1. März 12—9 Uhr. Eintrittspreis pro Person 20 Pfg. Zu recht zahlreichem Besuch ladet freundlichst ein Die Ausstellungskommission. NB. Volksschulklassen haben in Begleitung der Lehrer am Montag, den 1. März freien Eintritt.(214 FFEFE Schriesneim. Restaurant„Ratskeller“. Von Sonntag, 28. Februar bis Sonntag, den 7. März datat Jsschant sowie Lagerbier. hell und dunkel, aus der Wrauerei Durtacher Hof, Wozu freundlichst einladet 6261 Herm Kling. Sosesessssceeesessgesssseeseessse „ZWwölf Apostel““ 0 4, 11. Zeughausplatz. Tel. 1648. Hauptausschank des beliebten Moninger, hell und dunkel. Vorzüglichen Mittag- u. Ahendtisch in- u. ausser Abonnement, Spelsen à la Karte zu jeder Tageszeit. Im 1. Stock schönes Famillen-Restaurant mit Billard. Gleiche Preise wie parterre. 5648 2. Stock Vereinslokale. Flaschenbler-Versand. 888888 lung von K. Ferd Heckel und abends an der Kasse des Rosengarten Kinderhilfstag! Aus allen Kreiſen und aus allen Stadtteilen laden wir biermit junge Frauen und Mädchen, die geſonnen ſind, ihre Arbeitskraft nur ein einziges Mal während zweier Stunden in den Dienſt der guten Sache zu ſtellen, dringend und herzlich ein Sonntag, 28, ds. Mts. vorm. 11½ Uhr präzis zu einer gemeinſamen Beſprechung in den kleiuen Saal der Turuhalle, Ecke Prinz Wilhelm⸗ und Charlottenſtraße, zu kommen. 6195 und tenm Fritz Urüner ouazz, Waldemar Ernstgah, sowie des gesamten derzeitigen Elite-Cabaret-Programms Das vocbereitende Komiter. Mariet skara vom erliner Chat Noir Carmen Vieletts, Lene scholz, Lilly Baum, Siegwart Gruder. 5 2 95 Friedrichs- Park. Conferencier: S. Gruder. 3 Sonntag, den 28. Sebruar nachm.—6 Uhr Heulher Beile Tuetein anein E onzert im Saal onutag, den 28. Februar nachmittags 3 Uhr der Grenadier⸗Aapelle IV. ordentliehe Eintrittspreis 50 Pfg. Abonnenten frei. 0 a Schöne Eisbahn bacgrgmnag, eee. im Lokal Scheffeleck M 3, 9. Aeuaumeldungen zum Jahresabaunement 1909 Tagesordnung: berechtigen fetzt ſchon zum Beſuch des Parkes der Konzerte und cba Löbung einer Eislauftarte zu 5 Martk. Bericht des Vorſtandes.—— Belicht des Schriftſührers. CCECCCCCCCͤ ²˙A Bericht des Rechneis. Ausge Lo 3⸗Ver S⸗Abzei 3 eee,, Inskituf Sctdarz „Auſchaffung einer Standarte. 7. Verſchtedenes. III 3, 10 II 3, 10 Vorschule für Symnasien u. Realmittel⸗ schulen für Knaben u. IIlädchen. Wir laden hierzu unſere vereärlichen Mitglieder freundlichſt ein und bitien um pünktliches Erſcheinen. Schülerauinahme 1900 betr. Verehrliche Eltern, deren Kinder 1909 schulpllichtig con 7 Fr, Wiekenhäuser. Warme Handschule Mannheim Molz& 0 8, Forbach Heidelbergerstr. 2 Handschuhhaus neben 355 Engelhorn&Sturm in jeger delleben Stüg⸗ Wechlels Formulgre a aben u, Dr. B. Bads Iche Buchdruckerel S. m. b. 5. mächen wir ergebenst auf unser Institut aufmerkgam. In die Grundklasse werden Knaben und Mädchen auf- eldverkehr. genommen, welehe dieses Jahr ihr secehstes Lebensjahr erreichen in Oktava und Septims Kinder bis zum 10. Jahre Aumeldungen werden schon jetzt entgegengenommen. Wrospelte zu Diensten. 5746 Der Vorstand!: Julius Müller. 2 6268 Der Vorſta nd. g. — 8 8 und für eine höhere Lehranstalt vorbereitet werden sollen, 8 Hypothekengelder 8 3 4 0 in grösseren Beträgen abzugeben durch DPaul Loeb Immobilien und Hypotkeken e 6268 Magazin dreiſtöckig, mit großem Hof und Schuppen, für jedes Elisabethstr. 31 ſelephon 3434 0 oder Fabrik geeignet, nächſt dem Ning zu Näheres 68, 19, 1 ZBuüfett, Diran (tcben bizet. F. Becno e N3, 13. 2 30 9 Feivilige Fruerneht. 3. Kompagnie. Montag, 1. abends ½9 Uhr, bei Kamerad Licht, Zur alten Sonnel, 8, 14: Juſammenkanft. (Wichtige Beſprechung) Um vollzägliges Erſehne bittet(322ů⁴8 Der Hauptmann: K. Witzigmann. Hanahe E. V. Mittwoch, den 3. März 1999 abends 8½ Uhr im Saale des„Bernhardushofes“ Vortrag des Herrn Univerſitätsprofeſſor Dr. Hermann Klaatſch, aus Breslau, über 30086 „Die Eingeborenen Austra⸗ liens und die Urgeschiente der Menschheik“ (mit Lichtbildern). Für Nichtmitglieder ſind Tages⸗ karten à Mk..— in unſerem Bureau, in der Hoſmuſtkalien⸗ handlung K. Ferd. Heckel, in der Muſtkalien⸗Handlung Th. Sohler, im Verkehrsverein, Kaufhaus, Bogen 57, und in der Buchhandlung von Brock⸗ hoff& Schwalbe hier, in der Klapierhandlg, von A. Donecker hier, L I, 2, ſowie in der Baum⸗ gartner'ſchen Buchhauplung in Endwigshafen a. Rhein zu haben. Die verehrlichen Damen werden höflichſt erſucht, die Hüte abzu⸗ nehmen. Dit Karten ſind beim Eintritt in den Saal vorzuzeigen. Die Tageskarten abzugeben. Die Saaltüren werden punkt 8½ Uhr geſchloſſen. Ohne Karte hat Niemand Zutritt. Kinder ſind vom Beſuche der Vorleſungen ausgeſchloſſen. Der Vorſtand. General⸗Verſammlung. Freitag, den 5. März a.., vormittags 12 Uhr im Nebenzimmer der Her⸗ berge, U 5, 12. 6236 Tagesordunug: 1. Rechnungsablage, 2. Vorſtandswahl, 3. Verſchtedenes, wozüt höflichſt einladet Der Vorſtand. 5 Vermischtes N Srauf evang., Waiſe, au⸗ fangs 20 mit etw. Vermögen, wünſcht mit einem Herrn m. ſicherer Exiſtenz näher bek. g. werden zwecks ſpät. Heirat. Offert. unt. E. M. 4748 an die Exped. ds. Bl. Mer germittelt die Pachtüng eines utgehen). Vittualien oder kleineren Colonial⸗ waren⸗ Geſchäftes inMann⸗ heim belegen?— Offerk. u. Nr. 2/57 d. d. Exped. d. Bl. Tadellos gebügelt wird Herrn⸗ u. Damenwüäſche auch außer dem Hauſe. 1791 Kl. Wallſtadtſtr. 8a part. Geſdverkehr Mk. 30,000.— auf Hypothet ſofort aus⸗ Gg. Röſer, Secken⸗ eim. 224⁴ Zur beſſeren Ausnutzung der Vertretung für Baden u. Pfalz eines guten Artikels, ein ſtiller Teilhaber mit etw. Kapital geſucht. Off. u. Nr. 2950 a. d. Exp. d. Bl. Mk. 19 000 Reſtkaufſchilling von pünktlich. Zahler zu ver⸗ kaufen. Offerten u. Nr. 2974 an die Expedition ds. Blös. Eine II. Hypothek von 8900 Mark gegen Zfache Sicherheit, auf gutes Objekt von Selbſt⸗ gebern geſucht. Agenten ver⸗ beten. Offerten u. Nr. 4785 a. d. Expebition ds. Blattes. Welcher vornehm denkende Herr würde einer gebildeten Dame 300 Mark leihen? Ra⸗ tenrückzahlung. Offerten u. V... 100 hanptpoſtlagernd, erbeten. 4784 Seſort Geld erh. Banf und Staatsbeamte oh. Vorjpeſ. v. Selbſtaeb, Aufr. m. Rück⸗ porto u. Nr. 4769 a. d. Exped. Herbetge zur Heimak. Deutſcher Neichstag. 214. Sitzung, Freitag, 26. Februar. Am Tiſche des Bundesrats: Deruburg. Das Haus iſt ſehr ſtark beſetzt. Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 2 Uhr. Zaunächſt erfolgt die 5 namentliche Abſtimmung über den polniſchen Antrag wegen der Freiheit des Grundeigentumerwerbs. ergibt deſſen An⸗ nahme mit 189 gegen 132 Stimmen bei 5 Enthaltungen.(Bei⸗ fall bei den Polen, im Zentrum und links, Ziſchen rechts.) Da⸗ für ſtimmten Polen, Zentrum, Freiſinnige, Sozialdemokraten und Abg. Pauli⸗Eberswalde(Rp.). Der Etat der Schutzgebiete und des Reichskolonialamts. Die zweite Beratung beginnt beim Gtat für Oſtafrika. Zugleich ſteht zur Beratung der Titel„Gehalt des Staats⸗ ſekretärs“. Eeine Reſolution derx Budgeikommiſſion fordert die Einführung bon Kommunglabgaben für die zu bildenden Gemeinden in Deutſchoſtafrika. Eine weitere Zentrumsreſolution berlangt, daß alle Verordnungen der Kolonialzentralverwaltung und der Gouver⸗ neure derx einzelnen Schutzgebiete dem Meichstage zur Kenntnis⸗ nahme vorgelegt werden. Auch ſoll die Art der Veröffent⸗ Lichung deſer Verordnungen zur Erlangung der Rechtsgültigkeit feſtgeſetzt werden. 77 Sie 5 Abg. Dr. Semler(Natl.) erſtattete Bericht über die Verhandlungen der Kommiſſion. Abg. v. Liebert(Rp.): Unſere Kolonien zeigen ein erfreuliches Bild der Eutwicklung. Heberxall ſehen wir eine Beſſerung im Schulweſen, Anſätze der Selhſtberwaltung und Verringerung der Reichszuſchüſſe. Man Fann alſo wohl der Kolonialverwaltung ein Loblied ſingen. Um ſo exſtaunlicher iſt es, daß der Staatsſekretär zuweilen ſo gereizt iſt.(Hört! Hört!) In der Kommiſſion hat er uns einmal geſagt, er ſei der Vertreter des deutſchen Volkes,(Hört! Hört!) Nein, er iſt der Vertreter der verbündeten Regierungen. Die Vertreter des Polkes ſind wir, die wir durch das 15 Wahlfampfes gegangen ſind.(Lachen den Soz. In Hſtafrika iſt vor allem in der IJnderfrage größte 1 Dieſe Herren ſind ſehr gefährlich und ſuchen goern, den Neger zu übertölpeln. Die Geſchäftsbücher der Juder müſſen einer genauen Kon⸗ trolle unterworfen werden. Auch die Eingeborenen ſelbſt er⸗ fördern eine ſorgfältige Beobachtung. Ich gönne ihnen vollkam⸗ men ihre Fröhlichkeit, ihren Uebermut und Leichtſinn, aber ſie dürfen nicht über die Stränge ſchlagen. Das Preſtige der Waeißen muß in jeder Hinſicht gewahrt werden. Es iſt ein höſes Zeichen, wenn die Neger zu dem Fremden zu ſagen wagen: Bwana, mit der Herrſchaft der Weißen iſt es bald vorbei! Wohin ſoll das führen bei 2000 Weißen im Lande gegenüber 8 bis 10 Millionen Negern. Die Hüttenſteuer iſt durchaus gut, aber ſie darf nicht zu drakoniſch eingetrieben werden. Es muß auch Rückſicht auf dje ländlichen Erwerbsverhältniſſe ge⸗ nommen werden. Die Kommunen erhalten jetzt 50 Proz. der Hüttenſteuer. Das iſt berechtigt, wenn auch manche dieſer Ge⸗ meinden noch loſe Gefüge ſind. Denn wenn man den Gemein⸗ den gar nichts gibt, ſa glauben die Neger, ſie zahlen ihre Steuern nur für den weißen Gouverneur, Die jetzige Art der Hütten⸗ ſteuer kann noch ausgebaut werden jedenfalls iſt ſie aber ein ſutes Propiſorium. Die deutſche Schule in Daresſalaam lläßt nach viel zu. wünſchen übrig. Die Zimmer ſind durchaus unzulänglich. Auf dem Gebiete des Wegebaues muß noch die de Vor allem iſt ein Weg vom Endpunkt der Uſam⸗ barabahn nach dem Kilimandſcharo nötig. Der Bahnbau muß endlich energiſch in die Wege geleitet werden. Dann wird auch das Land weiter ſiedlungsfähig wer⸗ den. Dann wird das Land auch wirklich deutſch wer⸗ den. Wir müſſen deutſche Familien anſiedeln zu Tauſenden— B. am und im Ufambaragebiet. Dann legen wir die Hand erſt wirklich feſt auf das Land, Dann wird erſt das Land unſer, wenn Väter und Söhne die Büchſe tragen. Dann ſind Waffen im Lande, und wir ſind nicht nur auf 1 855 Kompagnien der Schutztruppe angewieſen.(Sehr richtig 5 PDer jetzige Gouverneur von Deutſch⸗Oſtafrika hat ſich viele Verdienſte erworben. Er ſollte ſich aber noch mehr nlit der Anſiedlungsfrage beſchäftigen. Das möchte ich ihm warm ans Herz legen. 860 weiß, daß er an ſeiner Anſicht giern feſthält. Aendert er ſie aber einmal, dann führt er ſeine Sache auch durch. So ſoll er ſich auch der Siedlungsfrage an⸗ nehmen zum Beſten der Kolonie, zum Beſten des Vaterlandes. Hoffentlich bringt uns die gegenwärtige Reiſe des Unterſtaats⸗ ſekretärs von Lindequiſt auf dieſem Gebiete ein Stück weiter. (Lebhafter Beifall.) Staatsſekretär im Reichskoloniglamt Dernburg: 9 danke dem Vorredner fitr die anerkennenden Worte, die Kolonialamt als Ganzes gezollt hat. utigung, auf dem eingeſchlagenen Wege tveiter fortzufahren. in ihm auch dankbar dafür, daß er klar gelegt hat, daß alle Beſchwerden, deren ja eine ganze Menge durch die Preſſe ge⸗ ſind, ſachlich erledigt werden können. Ich werde ſicherlich tun, um dieſe ſachliche Erlebigung irgend wie zu erſchweren. ein Vorwurf daraus gemacht wird, daß ich geſagt habe, te in gewiſſen Fragen das deutſche Volk, ſo muß ich er⸗ ch allerdings auf dem Standpunkt ſtehe, daß die nen Inteveſſen des deutſchen Volkes ularen Intereſſen der Kolonien vorgehen müſſen. h es gemeint und dieſen Standpunkt muß ich aller⸗ iter einnehmen. Herr v. Liebert hat hier zum R auf ſeine frühere Tätigkeit in Zanzibar be 4 155 gelbe Se gegenüber 87 ich der o ſo viele Raſſen beiſammen wohnen, n Standpunkt ſtehen muß, bei d eſſen der Weißen vor all v. Rechenberg mit die Stenographiſcher Reic Ich ſehe darin eine man dem Gouverneur von Oſt⸗ des Vorredner eine Ausbeutung des ſchwarzen Elementes durch die gelbe Raſſe befürchtet, ſo kann ich nur exwidern, gegen die Aus⸗ beutung gibt es Geſetze und wenn ſie nicht ausreichen, machen getwiſſe Beſchränkung * wix neue. Nun wurde eine de r Ginwanderung oder mindeſtens eine Erſchwerung ge⸗ wünſcht und dabei auf das engliſche Beiſpiel verwieſen. Was das engliſche Reich mit ſeinen Kolontien vornimmt, das iſt nicht unſere Sache, und wir dürfen uns da ebenſo wenig einmiſchen, wie wir uns eine Einmiſchung gefallen laſſen würden. Wir müſſen auf dem Boden des internationalen Rechtes bleiben und dieſer iſt uns nicht günſtig. Ich begreife, daß unter der weißen Bevölkerung in Oſtafrika eine geſviſſe Verſtimmung gegenüber der gelben Raſſe Platz gegriffen hat, weil gegen die Konkurrenz der gelben Raſſe, die mit viel geringerem Einkommen zu leben vermag, ſchiver auf⸗ zukommen iſt. Auch andere Momente kommen hinzu. Es beſteht ein gewiſſer Gegenſatz zwiſchen dem Plan⸗ tagenweſen und dem Handel, obwohl beide auf durch⸗ aus korrekten Boden ſtehen. Der Handel will die Hauptkraft der einzelnen Eingeborenen möglichſt ſtärken, um einen größeren Abſatz zu erzielen, während der Plantagenbeſitzer mit möglichſt billigen Löhnen auszukommen ſucht. Das führt natürlich zu Klagen und es iſt für den Gouverneur das einzig mögliche dem⸗ gegenüber auf einem ausgleichenden Standpunkt zu ſtehen, was er katſächlich auch tut. Nach dem Kongbabkommen müſſen die Inder die gleiche Behandlung und dieſelben Rechte hahen ſpie die Landesangehörigen, ebenſo nach dem deutſch⸗engliſchen Abkommen von 1890; denn nach der international anerkannten Definition ſind die Inder wie alle engliſchen Untertanen gleich bepechtigt, genau ſo wie ein Londoner Engländer. Es iſt deshalb nicht mög⸗ lich, dem Inder das ihm vextraglich zugeſtandene Gleichberech⸗ ligungsrecht zu entziehen, ohne gegen die Verträge zu verſtoßen. Darin liegt die grux. Wer vom Deutſchen Reiche eine gleichmäßige Politit ver⸗ langt, der muß vor allem darauf halten, daß die internatio⸗ nalen Verträge ſtrikte gehalten werden. Nun iſt augeregt worden, daß man Maßnahmen gegen die Inder ergreifen ſoll, ohne gegen den Wortlaut der Verträge zu verſtoßen. Abgeſehen davon, daß die deutſche Regierung ſich hierauf nicht einlaſſen kann, können daraus ſchwere Folgen für den geſamten Handel des Deutſchen Reiches entſtehen. Ueberall muß man eine außerordent⸗ liche Veränderung in dem Selßbſtbewußtſein der Völker konſtatieren. Fapan iſt nach Beſiegung ſeines ge⸗ waltigen Gegners zu einer Großmacht geworden. Eine gründliche Reformbewegung mit dem Ziel der Moderniſierung hat in Ching eingeſetzt. Die Schwierigkeiten, die den Engländern in Indien bereitet werden und die ſie zu einer Verſtärkung der indiſchen Selbſwerwaltung aus der Bevölkerung heraus veranlaßt haben, ſind bekannt. Perſien, von dem man es vor 10 Jahren nicht er⸗ faſſungskampf. Das ganze kürkiſche Reich iſt unter Beifall der euxopäiſchen Nationen Verfaſſungsſtaat geworden. Das Selbſtgefühl der Aegypter hat ſich gleichfalls geſteigert. Dieſe Bewegung überall darf nicht überſehen werden. Die Möglichkeit eines Aktes der Selbſthilfe eines dieſer Völker kann man nicht gang aus dem Auge verlieren. Wir haben in den letzten Monaten am Aegäiſchen Meere geſehen, was dort dem öſterreichi⸗ ſchen Handel paſſiert iſt. Was würde der deutſche Kaufmann und die deutſche Induſtrie ſagen, wenn wir oſtafrikaniſche Parxtikularpolitik treiben wollten. Ich habe eine ſtarke Inderguwanderung als nicht erwünſcht hinge⸗ ſtellt. Aber ich kann hier im deutſchen Reichstage eine ſolche Politik, wie ſte angeregt iſt gegen die Inder, nicht unterſtützen. Das hindert nun nicht, daß wir in bezug auf die Seuchengefahren, die immerhin von den Indern eingeſchleppt werden können, Vor⸗ ſorge treffen, und ebenſo gegen Wucher Verordnungen erlaſſen. Weiter können wir auch dafür ſorgen, daß nicht ſolche Inder zugelaſſen werden, die der Armenpflege zur Laſt fallen. Aber all dieſe Bedingungen dürfen nicht ſchärfer ſein als die, die wir jedem anderen Schwarzfarbigen ſtellen. Daran ſcheitert vor allemdie Einführung der Buchführung. Wenn Sie die Buchführung den Indern vorſchreiben wollen, müſſen Sie das auch den anderen Schwarzfarbigen vorſchreiben. Dadurch Aaeder Sie die Leute zum Teil vom Handel aus. Hinterziehung der Gewerbeſteuer iſt nicht möglich, wie behauptet worden iſt. Die Gewerbeſteuerordnung iſt derartig eingerichtet, daß diejenigen, welche keine Bücher führen, eine höhere Steuer im Effekt zahlen mitſſen, als dieſenigen, die Bücher führen. Von der Steuer ſind befreit die meiſten europäiſchen Unternehmungen, der Bergbau, Spedition, Eiſenbahnen, Handwerker, Rechtsanpälte und Land⸗ meſſer. Keiner von dieſen Berufen wird von den Indern be⸗ trieben. Früher ſollen patriarchaliſche Grundſätze in den Kolonien geherrſcht haben, während heute die breiteſte Humanität Platz gegriffen habe. Im Intereſſe der patriarchaliſchen Zuſtände, die wir doch noch in weiten Kreiſen Mildere Strafen ſollen in den Kolonien eingeführt ſein. Daß iſt auch nicht der Fall. Die Strafen haben in Oſtafrika in einem Jahre um 11 Proz. zugenommen. Die Zahl der Prügel⸗ ſtrafen hat allerdings etwas abgenommen, die Zahl der zu Geld⸗ ſtrafen Verurteilten hat ſich aber beinahe verdoppelt. Das iſt nicht ein Zeichen einer milderen Beſtrafung, ſondern einer beſſeren pekuniären Situation. Wir ſtrafen, wo wir können, die Leute mit Geld, ſtatt mit Prügel, weil uns das Geld eine beſſere und wünſchenswertere Strafe erſcheint und auch Mittel zur Aufrechterhaltung der Gerichtspflege bringt.(Heiter⸗ keit.) In bezug auf die Veſtrafung eines Dienſtboten haben wir feſtgeſtellt, wo ein ſolcher Brauch beſteht. Wo dies der Fall iſt, wipd dieſer Brauch geübt. 8 Inm allgemeinen gilt der Dernburgſche Prügeler⸗ Laß, der ſeinen Namen davon hat, daß eben nicht geprügelt wer⸗ den ſoll.(Heiterkeit.) Dieſer Erlaß beſtimmt lediglich, daß über den Grund der Beſtrafung und über die Art der Ausfüh⸗ rung der Beſtrafung eine kurze Niederſchrift zu machen iſt. Nach den Berichten don faſt allen Gouvernements hat ſich die⸗ ſex Erlaß ſehr gut bewährt, denn die Beamten würden dadurch bei den Beſtrafungen vorſtchtiger, ohne daß dadurch die Diſziplin und die Aufrechterhaltung der ſtaatlichen Autorität leidet. Die Autorität der Weißen muß natürlich auf⸗ recht erhalten werden. Aber Autorität und Reſpekt kann nur derienige aufrecht erhalten, der ſie ſelbſt trägt. Wenn ein Lump nach Oſtafrika kommt und dort ſich lumpig benimmt, ſo ſieht das der Neger ſofort, der kann keinen Reſpekt einflößen. Selbſtzucht iſt unter den Werßen dringend not⸗ wendig. Sehr gut wäre auch, wenn der ſich jetzt auf 5 bis 600, Mk jährlich belaufende Alkoholkonſum in den Küſten⸗ etwas eingeſchränkt 85 de. Unter dent Einfluß des Alt hon, welche es der Regie⸗ ohols kommen eine 19 0 krung erſchweren, 15 Reſpe un zur Arbeltervero höheren Steuern zahlen muß als im Innern. die haben; ſich affungstanfg. Da gane Aſche feic aer denn gagene ſend, aber die nolgen Begaen fehlen iwi b, Brück Er muß ſich ſelbſt prüfen, ob er ſich für die haben, möchte ich ſagen, daß dies doch gar keine Gegenſätze ſind. n aufrecht gu erhalten. die As Die Differenzen, die zi in dieſer Frage beſtanden haben, ſind beſeitigt worden. Im Intereſſe des Gouverneurs möchte ich ſagen, daß die Abänderun⸗ gen, die ich von hier aus noch nachträglich empfohlen habe, nicht etwa durch Beſchwerden von draußen veranlaßt worden find. Die Arbeiterverordnung iſt draußen mit großer Mehrheit gegen einen einzigen Pflanzer angenommen worden. Sie iſt dann hierher geſchickt worden, und hier wurden noch mehrere Beden⸗ ken laut, die man draußen überſehen hatte. Ich habe mich ſofort bemüht, allen Wünſchen nachzukommen, und von einem anderen Mitglied der Reichspartei habe ich auch erfahren, daß man mit der Verordnung draußen ganz einverſtanden iſt. Mit der Hüttenſteuer haben wir uns ſchon mehrfach beſchäftigt. Schon im März 1906 wurde im Gouvernementsrat eine Erhöhung und Differenzierung der Hüttenſteuer erörtert. Schon im Jahre 1905 hatte der Gouverneur Graf v. Götzen Be⸗ denken gegen eine ſolche Erhöhung und Differenzie⸗ rung erhoben, weil dadurch eine Abwanderung der Eingeborenen nach dem engliſchen Gebiet herbeigeführt würde, und weil da⸗ durch ferner der Zuzug der Arbeiter nach den Plantagen ver⸗ mindert würde. Dieſelben Gründe habe ich ſelbſt ſchon im vorigen Jahre betont. Bei dem kleinen Lohne zieht kein Neger aus ſeiner Heimat nach fremden Arbeitsſtätten, wo er ſtärker beſteuert wird. Gerade dieſenigen, die wünſchen, daß der Neger an die Küſte arbeiten geht, ſollten dafür ſorgen, daß er an der K e 2 on den Vertretern der verſchiedenen Plantagen iſt vor einer Ex⸗ höhung der Hüttenſteuer ernſtlich gewarnt worden. Es iſt! ſchon darauf hingewieſen worden, daß bei der Einführung dieſer Steuer viele Hunderte von Eingeborenen von Tanga aus über die eng⸗ liſche Grenze gegangen ſind. Der Gouverneur ſteht auf dem Standpunkte, den ich teile, daß, ſolange die Hüttenſteuer nicht im ganzen Schutzgebiet eingeführt iſt, man ſie als Staatsſteuer ſolle. Die Kommunen haben ja Rechnungsweſens haben wir natürlich das deutſche Neichstag und das deutſche Volk e ren, wie die Gelder des Reiches verwendet werden. Die deutſchen Schulen ſind für die Kolonien natürlich außerordentlich wichtig. Für ſie wird alles geſchehen, was nötig iſt. Zu meinem Bedauern erfahre ich erſt heute, daß die Schulzimmer in Daresſalam ſchlecht ſein ſollen Der Uebelſtand ſoll ſofort abgeſtellt werden. nigermaßen un⸗ zufrieden iſt man mit dem Wegebau in Oſt⸗ afrikga und mit den verſchiedenen Anterbrechungen, der Bau erfahren hat, Beſonders* darüber beſchwert, daß z. B. wohl Wegebauprogramm vom Jahre 1905, das genehmigt worden iſt. Verſchiedene Bauten, die begonnen wurden, ſind allerdings ein⸗ geſtellt worden, weil andere Linien inzwiſchen wichtiger erſchienen. Die Erdarbeiten wurden vielfach in kleinen Loſen um den Anſiedlern hin und wieder Arbeit als Wegeunternehmer verſchaffen. Natürlich war es nicht ſo ſchnell möglich, die n Brücken zu bauen und ſo kommt es tatſächlich vor, die Erxd arbeiten verſchiedener Straßen völlig fertig ſind, end Brücken noch fehlen. Man ſollte doch ee natürl Dinge nicht zum Gegenſtand einer ſcharfen Kritik machen. Nun iſt verſchiedentlich die Anſicht verbreitet, der Gouverneur abſichtlich den Wegebau hinausziehe, um den bau dringlicher zu machen. Das iſt durchaus e e dieſe beiden Sachen haben durchaus nichts miteinander zu Bahn⸗ und Wegebauten ſind in gleicher Weiſe notwendig. Von Bedeutung iſt auch die Frage der Beſiedlungs⸗ fähigkeit des Landes. Es iſt geſagt worden, wir hätten dafür nicht den rechten Sinn, und wir täten alles, um die Leute eher abzuſchrecken, als ſie anzuſpornen, ſich in Oſtafrila nieder⸗ zulaſſen. Nichts iſt falſcher. Ich halte es überhaupt nicht für richtig, irgend jemandem zuzureden oder ihm abzuraten, nach den Kolonien zu gehen. Das muß jeder mit ſich ſelber ausmachen. che eignet, ob er geſund iſt und ob er die ausreichenden Mittel hat. Wenn er dorthin geht, ſo geht es ihm wie jedem anderen Deutſchen, der ein neues Unternehmen beginnt. Er iſt auf ſich ſelbſt angewieſen. Natürlich hat der Staat dem Anſiedler gegenüher ge⸗ wiſſe Verpflichtungen. Aber dieſe Pflichten gehen nicht zu weit. Der Staat muß für die Leute ſorgen, indem er eine geregelte Obrigkeit einrichtet, eine zuperläſſige Gerichtspflege ſchafft und ihm Schutz und Sicherheit gewährt. Weiter ſorgt er für Schulen und ſchafft Aerzte herbei. Der Staat leiſtet alſo alle die Arbeit, die ein allgemeines Intereſſe in Anſpruch nehmen, und die für die Privatinduſtrie zu groß ſind. Er ſchafft woeiter Eiſenbahnen, Kanäle und Straßen. Damit hat die Sache aber ihr Ende. Alles andere ſeche⸗ die Anſiedler ſelber machen. Wer unter dieſen Bedingungen nach Oſtafrika gehen will, der iſt willkommen. Auf dieſem Standpunkt ſteht auch der Gouverneur von Rechenberg. Nun hat man die faſt akademiſche Frage erörtert, wie es denn den Leuten dort draußen er⸗ gehen wird. Es wäre mir lieb, wenn man mich von der Ant⸗ wort darauf entbinden würde, denn ich weiß es auch nicht und kann es auch nicht wiſſen. Jedenfalls wird der Staat den An⸗ ſiedlern gegenüber ſeine Pflicht tuu. Sonſt müſſen ſie aber ſich ſelber helfen, und wenn ſie ihre Pflicht tun, dann werden ſie auch Gottes Segen aufihrem Wege haben.(Heiterkeit.) Warum lachen Sie! Jeder tüchtige Menſch wird ſeinen Weg ſchon finden. Die Arbeiterfrage geht ſonſt im Schutzgebiet einer immer günſtigeren Löſung entgegen. Wir haben 38 000 Ar⸗ beiter in den Plantagen, die ſich unter dem bisherigen Arbeits⸗ ſhſtem durchaus wohl befinden. Dazu kommen noch 8000 Ar⸗ beiter auf den Bahnen. Gegen das bisherige Arbeitsſyſtem ſind verſchiedentlich heftige Angriffe erhoben worden. Die Erfahrung hat aber gezeigt, daß die Regiexung auf dem rechten Wege war⸗ Ich hoffe, daß auch die anderen Anfeindungen, die die Politik der Regierung erfährt, in der gleichen Weiſe von den Tatſachen wider⸗ legt werden.(Beffall.) Abg. Schwartze⸗Lippſtadt(Zentr.): „Die Inder ſind ein notwendiges Uebel. Die Neger müſſen ſtreng aber gerecht behandelt werden. Prügel ſind notwendig, aber nur dann, wenn ſie es verdient haben. Von Humanitäts⸗ duſel zu ſprechen iſt kein Anlaß lit Arbeitepfrage wie an beh„beksmmt und er! ber enſionen für eine finan⸗ Auch in Afrika iſt es mit der — Mannheim, den 27. Februar 1909. Seneral⸗Anzeiger.(Mittag nlatt., 9. Seite. Staatsſekretär Dernburg: Schade, daß Herr Schwartze nicht in der Kommiſſion war, ſonſt würde er wiſſen, daß wir dort Penſionen für die Askaris gusgeworfen haben, und ſonſt würde er vielleicht auf ſeine Frak⸗ kton eingewirkt haben, daß ſie mir das Geld zur Anwerbung von Askaris bewilligt, was ſie leider abgelehnt hat. Vielleicht übt er noch nachträglich ſeinen Einfluß aus. Ich glaube nicht, daß wir den Miſſionen einen ſehr großen Gefallen tun, wenn wir ſie gegenüber der anderen weißen Bevölkerung zu ſehr heraus⸗ heben. Das macht böſes Blut, und ſo weit ich die Miſſionen kenne, haben ſte den Anſpruch auf Steuerfreiheit gar nicht erhoben. Sie können nur ſo behandelt werden wie die Gouvernementsbeamten, und die zahlen Steuern für alles, was ſie importieren. Im übrigen erkenne ich nach wie vor die Lei⸗ ſtungen der Miſſionen voll und ganz an und komme ihnen gern entgegen. Abg. Lattmann(Wirtſch. Vg.): Dieſer Kolonialetat iſt ein echter Dernburg. Ueber⸗ all ſtößt man auf ſeine kaufmänniſchen Grundſätze. Da ſind Ausgleichsfonds uſww., der ganze Etat trägt den Skempel ſeiner Gigenart. Wenn ich auch nicht mit allem einverſtanden bin, mit der Kommunalverordnung, mit dem Ausfuhrzoll auf alle Pro⸗ dukte, ſo kann man die Grundſätze doch durchaus billigen. Die Zeit des Fortwurſtelns und der Zielloſigkeit iſt vorbei. Im Plenum und in der Kommiſſion wird nicht mehr in der alken Weiſe Kolonialkritik geübt, nicht mehr pikante und ſenſationelle Ginzelfälle herausgeſucht die man als das A und O der Ko⸗ lonialpolitik betrachtet ſondern allgemeine grundſätzliche Fragen behandelt. Bei allen bürgerlichen Parteien wird doch jetzt das ſame Intereſſe der unſerer Kolonjen vorangeſtellt. Der Streit um Wert und Unwert der Kolonien iſt gänzlich ver⸗ ſchwunden. S⸗ Ubſt die Sozialdemokratie ſchweigt in der Kommiſſion und ſo weit ſie ſich im Plenum noch zum alten Schelten aufrafft, hat man doch das Gefühl, daß ſie in ihren Führern wenigſtens ſich etwas ſchämt über die Art, in der ſie früher Koloniakpolitik getrieben hat. Auch ſie hat den Weg nach Damaskus gefunden. Im allgemeinen bietet der dies⸗ jährige Etat ein freundliches Bild, der geſamte Reichszuſchuß heträgt nur noch 6 Millionen Mark, eine lächerlich geringe Summe im Vergleich zu unſerem Geſamtetat. Das Schmerzens⸗ kind iſt immer noch Südweſt, ducchaus begreiflich, denn dieſe Kolonie ſteht noch unter der Nachwirkungen des Krieges. Die Beſchwerden gegen das Syſtemdes Gouverneurs „% R echenberg ſind nicht durch künſtliche Erregung der Be⸗ völkerung hervorgerufen. Tatſache iſt jedenfalls daß faſt die ganze weiße Bepölkerung gegen ihn ſich erklärt. Deshalb wird er eine Verſtändigung herbeiführen müſſen, wenn nicht die Kolonie dauernd Schaden erleiden ſoll. Den Vorwurf, daß wir den Herrn b. Lindequiſt gegen den Staatsſekretär Dernburg ausſpielen, weiſen wir mit Entſchiedenheit zurück. Allerdings muß man zu⸗ geben, daß das Urteil des Herrn v. Lindequiſt, als das eines ge⸗ nauen Kenners der afrikaniſchen Verhältniſſe, beſondere Berück⸗ ſichtigung verdient. Und ſelbſt wenn ſein Urteil die Politik des Staatsſekretärs billigen ſollte, ſo wäre noch nichts gegen unſeren Wunſch bewieſen, daß man das Reſultat ſeiner Reiſe hätte abwarten ſollen. Im Gegenſatz zu Oſtafrika iſt das Ver⸗ Hältnis des Gouverneurs von Südweſtafrika zur weißen Bebölke⸗ rung erfreulicherweiſe ein freundliches. Beklagenswert iſt es, daß von der weißen Bevölkerung in Neu⸗Guinea wegen der neuen Zollordnung die Aemter niedergelegt worden ſind. Die beſtimmte Zuſage, daß die Wertzuwachsſteuer, die wir ſeit Jahren fordern, in Südweſtafrika eingeführt werden ſoll, hat uns erfreut. Wir wünſchen dem Herrn Skaatsſekretär weiterhin ſoviel Glück, man könnte faſt ſagen Schwein, als er bisher gehabt hat. Die Diamanten die er gefunden hat, hat ja nicht er hingeblaſen, And nicht er iſt ſchuld, daß ſie gefunden wurden. Aber ihm danken wir es, daß wir 12 Mill. Mk. für den Ausfuhrzoll für Diamanten einſtellen können. Und wir hoffen, daß er in ſeinem zielbewußten, energiſchen Streben fortfahren wird, Hand in Hand mit dem Reichstag und der Regierung, zum Segen für die Kolonien und damit zum Wohle für das ganze Vaterland.(Beifall rechts.) Abg. Dr. Goller(Fr. Vp.): Den Daxlegungen des Staatsſekretärs können wir nur zu⸗ ſtimmen. Sic entſprechen Grundſätzen, die von freiſinniger Seite ſtets vertreten worden ſind. Vor allem iſt die Ver⸗ kehrs⸗ und die Eingeborenenpolitik des Staats⸗ nen richtig. Das Gerede: hätten wir es ſogemacht wie die ngländer, wäre es beſſer geweſen, ſoll man endlich laſſen. Auch die Engländer haben bittere Erfahrungen machen müſſen. Man ſoll ſie uns nicht immer als Muſter hinſtellen. Das farbige Menſchenmaterial gehört doch zu den koſtharſten Schätzen der Kolonien, das mehr wert iſt als alle Diamantenfunde. Wir brauchen gar nicht ſo weit zu gehen, vor Gericht Neger und Weiße gleichzuſtellen. Erfreulicherweiſe iſt die GEinfuhr an Alkohol weſentlich geſunken. Es muß weiter verſucht wer⸗ den, die Eingeborenen kulturell zu heben, denn ſie ſind noch lange nicht den Weißen gleichwertig. Sie gehören eben einer niedri⸗ geren Raſſe an. Darüber kommen wir nicht hinweg. Die Inderfrage iſt ſehr ſtrittig, ſie bedarf noch der völligen Klärung. Auch die Reiſe des Herrn von Lindequiſt wird nicht viel helfen. Warum hört man nicht auf das Wort tüchtiger Kenner des Landes? Warum ſchiebt man Leute, wie Liz. Rohr⸗ bach einfach ab, bloß weil er vor dem Gouverneur nicht ſtramm ſtehen wollte mit den Händen an der Hoſennaht.(Lebh. Hört! Hört!l) Es muß ein freierer Zug in die Verwaltung hinein. (Beifall.) gemein⸗ 2 1 Staatsſekretär Dernburg: Lig. Rohrbach iſt nicht entlaſſen worden, weil er nicht die Hände ſtramm an die Hoſennaht legen wollte— das iſt gang und gar irrtümlich—, ſondern er iſt auf ſeinen eigenen Wunſch aus⸗ geſchieden, weil er nicht bei uns die Verwendung finden konnte, die er wünſchte. Ein gutes Verhältnis zwiſchen Gou⸗ vernement und Anſiedlern wünſche ich ſehr. Von allen Seiten wird der Gouverneur in Oſtafrika angegriffen. Fragen Sie aber einmal die Offiziere draußen, wie ſie über den Gouver⸗ neuer denken, das Beſte und Lobenswerteſte werden Sie hören. festaurant Fürstenhaus Salvator Wozu höfl. einladet 6280 Oskar Parche. 51 7„Ratskeller“ p1, 7 Der Ausschank von Münchener Der St. Franziskusbier ündet Samstag und Sonntag bel Srossem Konzert statt 1 Sonntag von 11—1 Uhr grosses Frühschoppen- — 0 Konzert, nachmittags Fortsetaung. böflichst ein * ten in den Kolonien nicht übel, wenn ſie ihre Intereſſen ver⸗ Hören Sie irgend eine Klage aus dem Südbezirt gegen den Gou⸗ verneur? Steht etwa in den Petitionen, daß man mit dem Gou⸗ verneur nicht einverſtanden iſt? Haben Sie vom Kilimandſcharo irgend etwas gehört, daß man ſich über den Gouverneur beklagt? Die Leute dort klagen, ſie haben keine Eiſenbahnen. Aber das kann man dem Gouberneur nicht vorhalten. Es iſt durchaus nicht richtig, daß aus allen Teilen der Kolonie Klagen kommen. Sie kommen eben nur aus Daresſalam. Der Abgeordnete Oning hat uns in der Kommiſſion geſagt, es ſind dort harte und rauhe Cha. raktere. Da können wir keinen Gouverneur haben, der ein ſpira⸗ liges Rückgrat hat und ſonſt noch aus Schmalz und Butter iſt. In Daresſalam ſchreibt die Zeitung gegen das Gouvernement, ſelbſt⸗ verſtändlich, denn ſie bekennt ſich als die Intereſſenvertreterin des Daresſalamer Bezirks. Dagegen kann man nichts ſagen. Ich bin ſehr für die Freiheit der Preſſe. Ich wünſche ſehr, daß die Leute ſich ausſprechen. Aber das kann man doch dann nicht als eine unparteiiſche und richtige Darſtellung hinnehmen. Es fragt ſich, ob die Deutſchen draußen in einem ganz richtigen Ver⸗ hältnis zur Heimat ſtehen. Ich habe Grund, das zu be⸗ zweifeln. Daß die außerordentlichen Mitglieder des Gouderne⸗ ments in Neu⸗Guinea ihr Amt niedergelegt haben, iſt richtig. Be⸗ gründet wurde dieſer ungewöhnliche Schritt damit, daß der Gou⸗ derneur die ihnen gemachte Zuſage, ihnen noch einmal den Zoll⸗ tarif vorzulegen, nicht gehalten habe. Der Gouverneur beſtreitet auf das entſchiedenſte, daß er eine ſolche Zuſage gemacht habe. Aber die ganze Sache iſt von gar keiner prinzipiellen Wichtigkeit, ſondern es handelt ſich darum, daß die Herren ſich perſönlich ver⸗ letzt fühlen. Dadurch wird die ganze Geſchichte zu einer Demon⸗ ſtration. Dieſe Demonſtration ſoll Eindruck auf dieſes Hohe Haus machen. Das macht ſie ganz und gar nicht. Das iſt auch in Oſt⸗ afrika geſchehen, da iſt einer aus dem Gouvernementsrat ausge⸗ treten. Da wird der Bettel dem Gouverneur vor die Füße geworfen, anſtatt alle Fragen ruhig und ſachlich zu diskutieren. Aber bei dieſer Art iſt natürlich keine Disluſſion mehr möglich. Da iſt nicht der Gouverneur ſchuld, ſondern die⸗ jenigen, die dem Gouverneur den Bettel vor die Füße werfen. Sie ſtehen nicht im richtigen Verhältnis zu dem Deutſchen Reich und zu dem Vertreter des deutſchen Kaiſers draußen. Das iſt in Oſtafrika in hohem Maße der Fall. In allen Fragen, die die Schutzgebiete betreffen, dürfen wir das Geſamtintereſſe der Heimat nicht aus dem Auge verlieren. Das Geſamtintereſſe der Heimat muß dem loyalen Intereſſe der einzelnen in der Kolonie Ange⸗ ſeſſenen vorangehen. Die Forderung und die Wünſche weniger tauſender Koloniſten können nur erfüllt werden, wenn wir mit den Intereſſen der 62 Millionen Deutſchen in der Heimat nicht in Konflikt kommen. Wir können den Koloniſten draußen gegenüber keinen an⸗ deren Standpunkt einnehmen, als dem deutſchen Walfiſchfänger gegenüber der in der Nordſee die notwendigen Rohprodukte für die heimiſche Induſtrie einholt, als dem deutſchen Matroſen gegenüber, der auf gefährlicher Fahrt wichtige Düngerſtoffe für die heimiſche Landwirtſchaft bringt, als dem Pergm in Weſt⸗ falen gegenüber. Da wir hier dieſen Leuten keine Subventionen geben, können wir auch den Leuten draußen keine geben. Neun Zehntel aller Forderungen, die an die Gouvernements geſtellt werden, beziehen ſich auf Subventionen.(Sehr richtig!) Und wo iſt der Denar, der nicht vom deutſchen Gouverneur berleidigt werden muß.(Sehr richtig!) Jede Kolonialpolitik hat⸗ ihre heroiſche Periode. Dieſe heroiſche Periode iſt jetzt in unſeten Kolonien abgeſchloſſen. Wir verlangen jetzt eine ruhige wirt⸗ ſchaftliche Entwicklung der Kolonien. Wir müſſen Leiſtung und Gegenleiſtung gegenüberſtellen. Zu dieſer Leiſtung ſind auch unſere Koloniſten verpflichtet. Und wenn ſie ſich dagegen weh⸗ ren, oder der Gouverneur macht ſich deswegen verhaßt, daß er dafür eintritt, ſo müſſen wir auf die Seite des Gouverneurs treten.(Beifall.) Vor einigen Jahren hatten wir eine kolo⸗ niale Mißſtimmung, das Kolonialintereſſe war eingeſchläfert, und zwar 1. weil man glaubte, daß die Opfer, die die Heimat bringt, nicht der Heimat zugute kommen, ſondern einzel lonien, 2. nahm man an, das Geld, das man in den Kolonſen ausgebe, werde unſorgfältig, ſalopp und verſchwenderiſch aus⸗ Pet ben, und 3. hielt man ünſere Kolonialpolitik nicht für eine Taktik der Realiſation. Wir wollen nicht, daß die Reichsgelder ausgegeben werden zu Gunſten einzelner. Wir wollen auch, daß die Neger wie Menſchen behandelt wer⸗ den, und nicht als Ausbeutungsobjekte. Wir dürfen diefe drei Grundübel nicht wieder aufkommen laſſen. Ich nehme den Leu⸗ treten, wenn ſie billige Arbeitskräfte hahen und wenig Laſten tragen wollen. Die Neger ſind aber da auf Grund internatio⸗ naler Verträge und das deutſche Volk kann nicht auf die Dauer unendliche Laſten tragen. Der Gouverneur iſt nicht nur der Beamte der Weißen, wie in der Kommiſſion behauplet wor⸗ den iſt. Er hat die Intereſſen des Reiches zu ver⸗ kreten, die internationalen Verträge aufrecht zu erhaltenz er hat zwiſchen ſämtlichen Raſſen zu ſtehen, er hat die Reichsgelber zu verwenden. Da befindet ſich der Gouverneur natürlich über⸗ all dort, wo verſchiedene Intereſſen ſich gegenüberſtehen, in einer ſchwierigen Situation. Er darf ſich aber nicht auf einen ein⸗ 1 Standpunkt ſtellen. Ich werde bei jedem An⸗ lagepunkt den pekuniären Pferdefuß nachwei⸗ ſen, aber erſt ſpäter, damit nichts vergeſſen wird.(Heiterkeit,) Ich habe mich dann gegen einen Ausſßruch gewendet, der durch die Zeitungen gegangen iſt. Es hieß da, daß nach dem Darwin⸗ 115 Syſtem der Schwarze überall verſchwinden müſſe, wo der eiße arbeiten könne. Dann müßten wir am Kilimandſcharo, wenn wir Weiße im größeren Umfang anſiedeln, auch den Ver⸗ nichtungskampf gegen die Neger führen. Dage⸗ gen habe ichproteſtiert. Die Kommiſſion für die Land⸗ geſellſchaften werden wir möglichſt bald einberufen. Wir brauchen ein verſtändiges Zuſammenarbei⸗ ten des Gouverneurs und der weißen Bevölkerung, wie es in Togo herrſcht. Ein ſolches Verhältnis würde eintreten, wenn die deutſchen Anſiedler ihren Verpflichtungen gegen Heimat und Obrigkeit nachkommen. Ich habe allen Reſpekt vor den Pionie⸗ ren da draußen, aber ſie ſind 5 und hart, und da iſt es kein Wunder, wenn ſie einmal in Konflikt kommen mit einem ande⸗ ren, der auch rauh und hart iſt. Nehmen Sie die Geſchichten in Oſtafrika nicht allgzu tragiſch, beſonders die Zeitungsgeſchichten GROSSEH KONZERT. Auſtich nicht. Aber wenn hier im Deutſchen Reichstag ausgeſprochen wird, Café Dunkel, E 3, Heute Samstag, ſowie Sonntag u. Montag Ausſchank von hochſeinem Badenia Doppel Bockbier aus der Badischen Brauerel, verbunden mit Spezialität: Bockwürſte mit Kraut. Samebag m ziehung mich and tätigkeit mit den Aufſtänden. übernommen als letzter Militärgouverneur und folger im Hochachtungsvoll Emil Ann Vas früner eine Plage war iſt heute eine Luſt: Das Schuhputzen. Denn ſeit es Nigrin gibt, zeigt jeder Schuh im Handumdrehen ſich mit dem ſchönſten Glanz. Fabrikant: Cart Gentner, Göppingen. aß der Gouberneut das Reichsintereſſe nicht genügend wahr⸗ 1 und die Koloniſten ſchädigt, ſo muß ich doch energiſch für dieſen Herrn eintreten. Es handelt ſich nicht darum, ob pielleicht eine Bahn oder ein Weg nicht gebaut wird, um Hßflichkeit oder Unhöflichkeit, ſondern um reale Intereſſen des deut⸗ ſchen Reiches, die der Gouverneur bisher zum Dank ſeiner vorgefetzten Behörden verteidigt hat und weiter verteidigen wird. (Beifall.)—— Abg. Dr. Arendt(Rp.): ja gerade das Komiſche der jetzi hat, boykottiert. Ganz wie bei uns!) nur der Intereſſen der Farbigen annehmen. Der punk des Staatsſekretärs zum Eiſenbahnbau iſt derſelbe, der früßer zur Bekämpfung des Bahnbaues eingenommen wurde. Hätten wir den Bahnbau von Rentabilitätsberechnungen abhängig ge⸗ macht, ſo hätten ſwir heute noch keine Bahnen in Afrika. Bisher genügte uns der Nachpeis, daß eine Vahn die Rentabilität ſchaffen würde. Ich kann nicht finden, daß das jetzige Syſtem in Hſt⸗ afrika ſchöne Erfolge erzſelt hat. Nur in der Inderfrage ſchießen die Klagen über das Ziel hinaus. Hoffentlich iſt die Aer⸗ Rechenberg nur eine kurge Epiſode und hoffenklich kommt die Aenderung bald.(Beffall rechts.)—— Staatsſekretär Dernburg: Syſtem und Perſon laſſen ſich hier nicht trennen. Ich lehne ab, einen neuen Gouverſſeur in Ausſicht zu ſtellen; das iſt Sache der kaiſerlichen Initiative, nicht der Legislative, Ich muß auf meine Beamten zählen können, darum trete ich für ſie ein. de weiter ſie von der Zentrale entfernt ſind, um ſo mehr müſſen ſie auf ihren Chef rechnen können. Das Beamtentum iſt einer der feſteſten Pfeiler der Inſtitution des Staates, und die Baſis iſt das Vertrauen zum Chef. · Wenn ich meine charakterfeſten Be⸗ amten nicht halte, daun werden ſie ſich in Zukunft dayach richten, was in der Uſambarapoſt ſteht oder was im deutſchen Reichstag geredet wird oder wo ſonſt die Politik hingeht. Die Integrität des Beamtentums pürde ich antaſten, wenn ich in dieſer Be⸗ rs perhalten wollte. Fehler werde ich nicht bermeiden köunen; aber den Fehler worde ich bermeiden, die Hat dazu zu bieten, daß das Rücgrat, die feſte Ueberzeugung, die Reichstreue und das Vertrauen zum Chef Not leidet, 9 Ich harte es für das koſtbarſte Gut, und ſein Hüter werde ich bleiben. Wir haben jetzt 2 Jahr dieſe Eingeborenen⸗ politik und haben keinen Aufſtand gehabt. Unter Heyvrn bon Liebert hatten wir 25 Aufſtände, darunter 238 anerkannte Kriegsaktionen.(Große Heilerleit) Ebenſowenig, wie ich behaupte, daß die Lieberkſche Gouverneurpolitik daran ſchuld hat, darf man die Eingeborenenpolitik Rechenbergs ver⸗ antwortlich machen, wenn ein Aufſtand entfteht. Im Gegenteil, je länger kein Aufſtand geweſen. umſo größer die Chance, daß nächſtens einer kommt,(Heiterkeit.) Ich verkrete meinen Gouverneur. Auf der anderen Seite bin ich bereit, den Pflangern die Hand zu reichen, ſie in jeder Weiſe zu hören, aus⸗ zugleichen und zu vermitteln, in jeder Richtung berechtigten Wünſchen zum Ausdruck und zur Erfüllung zu verhelfen, aber da⸗ bei die Autorität des Gouverleurs zu etablf⸗ eren, ſo ſtark wie die meine. Das Kolonialamt will keinen Streit, will keiner Partei zu nahe treten, will Frieden und Verſtändigung. Dazu muß aber auch ſeder der Koloniſten ſein Scherf⸗ lein beitragen. Daunn wird man auch miteinander auskommen. Ich freue mich, daß die Afrikaner hier ſo tätige und warme Freunde zu Veriretern haben und daß ihre Beſchlverden hier borgebracht werden. Wenn nux die Herren auch ſo gut ſein wollten, auf ihre Freunde nach der Richtung einzuwirlen, wie ich bereit bin, auf den Gouverneur einzuwirken, daß ein verſtändiges und ſich gegenſeitig anerkennendes und freundliches Verhältnts Platz greift. Dann werden wir bald zum Frieden kommen, un; mir und dem Reichskolonialamt ſoll es nicht fehlen.„„ Das Haus bertagt ſich. Abg. v. Liebert(Ry.)(perſönlich): Jch verwahre mich gegen die Verguickung meiner Gouberneu⸗ Ich habe das Land als Wildnis es meinem Nach⸗ riedenszuſtand übergeben. Weiterberatung Sonnabend 2 Uhr. Schluß 7 Uhr. Großh. Hof⸗ u. Nutionaltheater Mannheim. Als Volksvorſtellung zum Einheitspreiſe von 40 Pfg. pro Platz kommt Dienstag, den 2. März 1909 „Kabale und Liebe“ 5 von Schiller„„„„ zur Aufführung. 32251 Die auf Vorausbeſtellung durch Arbeitgeber u. Arbeiter⸗ Organiſationen reſervierten Karten ſind am Montag, den 1. März, vormittags 11—1 uhr und nachmittags —5 Uhr an der Tageskaſſe II des Hofthegters zu erheben, Ein kleinerer Tell der Karten zu dieſer Vorſtellung kommt nächſten Dienstag, 2. März, mittags 12—1 uhr, an der Galeriekaſſe(gegenüber A 3) zum Verkauf. 1 1. zu dieſer Vorſtellung ſind Arbeiter, Arbeiterinnen und niedere Angeſtellte, deren Jahreseinkommen 1800 Mart nicht überſteigt. Mannheim, den 26, Februar 1909. Hoftheater⸗Intendanz. 5 45 . +. — Stock 2 Zimmerwohnung mit l Wittmann, Architelt, Rheiuvlllenſſr. —— die Einhalb-Literfüllung zu 9 Pfennig franko Haus. Kaution 13 ——— att. pro Gefäss, die gegen die leeren Gefässe zürllckbezahlt Wird. Wihelm fachsee: Verlreter dos 9 mtn Pöestalozzist. 18, lanntein. 7 N e e Mannheim, 27. Febrnar. ſ mit der eigenen Quellen-Kohlensfure gesättigt 42 Duterrieche 20 Sprachen⸗Zuſitut W. G. 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Der Referent führte folgendes aus: Der Bund der Mannheimer Staatsbeamtenvereine wurde am Tage nach der Veröffentlichung der Beamtenvorlagen gegründet, und zwar ant 15. Januar 1907. Bereits am Gründungstage erklärten 16 Beamtevereine ihren Beitritt endgültig. Im Laufe der fol⸗ genden Beratungen konnten noch 7 weitere Vereine in den Bund aufgenommen werden, ſodaß derſelbe gegenwärtig 23 Ver⸗ eine mit über 3600 Mitglieder zählt. Die Namen der einzelnen Vereine ſind folgende: Bez.⸗Ver. der Amtsregiſtratoren, Bez.⸗ Ver. der Bahnmeiſter, Bez.⸗Ver. der Bahn⸗ und Weichenwärter, Bez.⸗Ver. der Bureau⸗, Kanzlei⸗ und Rechnungsbeamten, der Mannheimer Beamtenverein, Bez.⸗Ver. bad. Bureaudiener und Pförtner, Bez.⸗Ver. bad. Eiſenbahnbeamten, Bez.⸗Ver. bad. Ge⸗ richtsſchreiber, Bez.⸗Ver. bad. Gerichtsvollzieher, Bez. Ver. bad. Hafenaufſeher, Bez.⸗Ver. bad. Lokomotivbeamten, Bez.⸗Ver. bad. Oberſchaffner, Ortsgruppe der Philologen für ſoziale Fragen, Verein badiſcher Reallehrer, Bez.⸗Ver. bad. Rechnungsführer, Bez.⸗Ver. bad. Schaffner, Bez.⸗Ver. bad. Stationsmeiſter, Bez.⸗ Ver. bad. Steueraufſeher, Bez.⸗Ver. bod. Steuereinnehmer und „Aſſiſt. Bez.⸗Ver. bad. Wagenrevidenten, Bez.⸗Ver. bad. Wagen⸗ wärter, Landesverein der Wag⸗ und Lagermeiſter der Zollver⸗ waltung, Bez.⸗Ver. bad. Zollbeamten. Wie hieraus zu erſehen iſt, ſind nahezu ſämtliche Beamtengruppen in dem Bund der Mannheimer Staatsbeamtenvereine vertreten. Grö⸗ ßere Vereine ſtehen faſt keine mehr aus. Wir wollen hoffen, daß unſer Ziel, alle Beamtenvereine in dem Bund vereinigt zu ſehen, in Erfüllung geht.(Beifall!) Die Satzungen des Bundes, welche ſeit einem Jahr zu⸗ mächſt nur propiſoriſch in Geltung ſind, werden im Laufe dieſes Jares endgültig feſtgeſetzt. Die einzelnen Paragraphen will ich nicht erörtern, nur möchte ich auf den§ 2 ganz beſonders hinweiſen, wonach der Bund nur gemeinſame Intereſſen der Beamten vertreten kann. Sonderintereſſen müſſen die ein⸗ zelnen Vereine ſelbſt behandeln. Die Bundesleitung beſteht aus Mitgliedrn und zwar: 1. Vorſ. Profeſſor Beuttel, 2. Vorſ. Betr.⸗Aſſ. Derr, 1. Schriftf. Sekretarius Eberhardt, 2. Schriftf. Bureau⸗Aſſ.(Zollvew.) Kautz, 1. Rechner Gerichts⸗ vollz. Scheuber, 2. Rechner Bahnmeiſter Müſſig. Die Bundesleitung bildet mit den Vertretern(2) der einzelnen Ver⸗ eine den Geſamtporſtand. Die meiſten Verſammlungen hatten erfreulicherweiſe einen guten, vielverſprechnden Beſuch aufzu⸗ weiſen. Sonſtige Beratungen mit den anderen Beamtenvereini⸗ güngen(Reichs⸗, Gemeinde⸗ und Privatbeamten) fanden am 27. Auguſt v. J. wegen der ſtädtiſchen Wahlen ſtatt. Es zeigte ſich auch hier, daß der Gedanke einer Intexreſſengemeinſchaft ſämtlicher Beamten in erfreulicher Weiſe feſten Fuß überall ge⸗ faßt hat. 8 Ein weiteres Gebiet unſerer Tätigkeit waren 2 Ein gaben welche die Ortszulage und die Beamtenvorlogen betrafen. Nachdem von ſeiten einer Anzahl hieſiger Beamten⸗ pereine eine Eingabe an das Großh. Staatsminiſterium wegen einer Ortszulage für die ſtaatlichen Beamten in der Stadt Mannheim gefertigt worden war, auf welche jedoch eine ablehnende Antwort eintraf, wurde durch den Vorſtand des Bundes beſchloſſen, eine neue kurze Eingabe an die erſte und zweite Kammer zu richten. Die Großh. Regierung hat in Ausſicht geſtellt, alsbald an die Repiſion der Ortsklaſſen⸗ einteilung heranzutreten. Im nächſten Jahre wird alſo voraus⸗ ſichtlich eine Neuregelung der Ortsklaſſeneinteilung vorgenom⸗ men und werden wir alsdann abermals vorſtellig. Die Eingabe zu den Beamtenvorlagen, welche am 12. Februar v. Is. an die Herren Mitglieder der Kommiſſion der erſten und zwei⸗ ten KHammer abgeſandt wurde, hatte leider nur in einem kleinen Teil einen Erfolg aufzuweiſen. Es wird unſere weitere Auf⸗ gabe ſein, alle nichterfüllten Wünſche, beſonders die Schaf⸗ fung von Beamtenausſchüſſen und Einrichtung des Disziplinarhofes für ſämtliche Staats⸗ beamte bei gegebener Gelegenheit wieder vorzubringen und zwar ſo lange, bis uns ein Erfolg beſchieden ſein wird. Der Beamtenbund hat ſich bei den vergangenen ſtädtiſchen Wahlen im Benehmen mit dem Mieterverein, den Vereinen der Reichsbeamten(Poſt), der Privatbeamten, der Bankbeamten und der Handlungsgehilfen an die bürgerlichen Parteien(Block und Zentrum)] gewandt, mit dem Erſuchen, in der zweiten Klaſſe je 6 Stadtverordnetenſitze für die vorgenannte Gruppe vorzu⸗ ſehen. Da die Parteien ſehr ſpät mit den eigentlichen Vorſchlä⸗ gen zur Wahl an die Oeffentlichkeit getreten ſind, und da wir ſelbſt noch keinerlei Erfahrung beſaßen, ob die Beamtenſchaft bei einem etwaigen ſelbſtändigen Vorgehen der ausgegebenen Parole wirklich folgen würde, ſo mußten wir uns mit 3 Sitzen, di uns abgetreten wurden, leider begnügen. Die 3 gewähl⸗ ten Stadtverordneten ſind: Herr Profeſſor Drös und Herr Betriebs⸗Sekr. Himmele vom Beamtenbund, Herr Kaufmann Hartmann vom Mieterverein. In der dritten Klaſſe waren die Nativnalliberalen und die freiſinnige Partei in dandens⸗ werter Weiſe an uns herangetreten, um einige Kandidaten aus allen bürgerlichen Parteien für ihre Liſte vorgeſchlagen zu er⸗ halten Einen Erfolg hatten wir hier leider nicht! Um die Beamtenfragen einheitlicher vegeln zu können und um die Beamtenorganiſationen immer mehr dem großen Ziele des Zuſammenſchluſſes entgegenzuführen, hat der Bund jede ſich darbietende Gelegenheit benützt, mit anderen Vereinen Bezie⸗ ——...—— ützen für alle Zwecke u. Geſchüfte e billigſt. 29 28 TI. R. Zeumer Ni 6 Breiteſtr. U,.. Hausverwaltg., Vermögens⸗ i0 855 Nr. 788 l. d. Grped. 7773 5 Mittagblatt.) hungen anzuknüpfen. So unterhält der Bund mit dem Beam⸗ tenverein Weinheim, der jetzt dem Mannheimer Beamtenverein angegliedert iſt, dem Verein ſächſiſcher Eiſenbahnaſſiſtenten Bezirk Dresden, den Vereinen mittlerer und unterer Reichs⸗ poſtbeumten und dem Verband bad. Eiſenbahnbeamten⸗ und ⸗Arbeitervereine freundſchaftliche Beziehungen. Hoffen wir, daß in den kommenden Zeiten die Beamtenvereine Badens und aller deutſcher Staaten ſich zu einer Intereſſengemeinſchaft zuſammenfinden, denn nur dann iſt eine wirkſame Förderung der allgemeinen Beamtenfragen möglich.(Lebhafter Beifall!) Die Vereinsleitung hat in jüngſter Zeit ein Rundſchreiben an alle badiſchen Staatsbeamtenvereine abgelaſſen, zur Grün⸗ dung eines Landesverbands der badiſchen Staatsbeamtenvereine.(Lebhafter Beifall!) Als Publikationsorgan des Bundes wurde am Anfang die„Badiſche Beamtenzeitung“ und die„Mannheimer Beamtenzitung“ be⸗ ſtimmt. Nachdem die erſtere Zeitſchrift den gehegten Exwartun⸗ gen nicht entſprochen hatte, deren Leſer in Mannheim ſelbſt ſehr ſpärlich vertreten waren, ſo urde bom Geſamtvorſtand be⸗ ſchloſſen, nur die„Mannheimer Beamtenzeitung“ vom 1. Mai „ J. ab zur Veröffentlichung der Bekanntmachungen und der Beſchlüſſe des Bundes zu benützen. Die Frage der Schaffung einer badiſchen Zeitſchrift aller Beamtenver⸗ eine, welche natürlich nur nach Bedarf erſcheinen würde, und die entweder als Beilage zu einer bereits beſtehenden Zeitung oder als Sondernummer gedruckt würde, iſt in unſeren Kreiſen bereits erörtert worden. Ein Beſchluß wurde jedoch nicht ge⸗ faßt, da zuerſt der Erfolg unſeres erlaſſenen Rundſchreibens we⸗ gen Bildung eines Landesverbandes badiſcher Beamtenvereine abgewartet werden ſoll. Das Bild, das ich Ihnen von der Tätigkeit des Bundes der Mannheimer Staatsbeaantenvereine im Jahre 1908 entworfen habe, zeigt, wie mannigfaltig die Auf⸗ gaben einer großen Beamtenvereinigung ſind; es zeigt aber auch deutlich, daß nur durch gemeinſame, nie raſtende Arbeit die Erfolge erzielt werden können, welche nötig ſind, um dem Beamtenſtand den Platz zu ſichern, den derſelbe auf Grund ſeiner Bedeutung im Staatsweſen und in der Oeffentlichkeit be⸗ anſpruchen kann.“(Lebhafter Beifall!!) Nach kurzer Pauſe ergriff der 1. Vorſitzende Herr Profeſſor Beuttel das Wort zu einem hochintereſſanten Vortrage über Gemeinſame Intereſſen der geſamten Beamtenſchaft und ihre wirkſ Vertretung. Mancher, ſo führte der Redner aus, hegt vielleicht Zweifel, ob die Beamtengruppen aller verſchiedenen Stufen, zwiſchen de⸗ nen ja mancherlei Gegenſätze vorhanden ſind, überhaupt gemein⸗ ſame Intereſſen haben werden. Der Beweis, daß dem ſo ſei, wird am beſten durch die Aufzählung tatſächlich vorhandener gemeinſamer Ziele geliefert werden. Sicherlich werden die ſeit⸗ her in Wirkfamkeit befindlichen Einzelvereine durch ſie keines⸗ wegs überflüſſig gemacht. Dies geht ſchon aus der einfachen Tatſache hervor, daß in abſehbarer Zeit die Meinungen über die Einreihung der einzelnen Stände in den Gehaltstarif immer bis zu einem gewiſſen Grade verſchieden bleiben und darum eine geſonderte Vertretung erfordern werden. Ein Parteiergveifen der Geſamtvereinigung ſür dieſe oder jene Berufsgruppe würde höchſtwahrſcheinlich Abtrennungen der ſich benachteiligt fühlenden zur Folge haben. Immerhin kann es als eine ſchätzenswerte Aufgabe eines Beamtenbundes betrachtet werden, mit der Zeit auf eine Ausgleſchung der Differenzen und auf gegenſeitige Ver⸗ ſtändigungen hinzuwirken. gerichteten Aufgabe wird jedoch in folgendem nicht die Rede ſein. Vielmehr ſollen diejenigen gemeinſamen Ziele einer eingehen⸗ deren Betrachtung unterzogen werden, welche ein Bund von Staatsbeamtenvereinen wach außen und anderen Faktoren ge⸗ genüber vertreten kann. Sie werden vorerſt hauptſächlich wirt⸗ ſchaftlicher Natur ſein müſſen; und da die wirtſchaftliche Lage eines Beamten einerſeits abhängt von der Höhe ſeiner Bezüge, anderſeits von der Kaufkraft derſelben, ſo wird man die Erör⸗ terungen am beſten nach dieſen Geſichtspunkten in 2 Hauptab⸗ ſchnitte teilen. IJ. Gemeinſame Intereſſen der Staatsbeamtenſchaft. A. Erwirken eines angemeſſenen Dienſteinkommens. Die Einkommensgröße iſt in ihrem Hauptbeſtandteil, dem Gehalt, feſtgelegt in den im Jahre 1908 zum Abſchluß gebrachten Geſetzen. Inwieweit einzelne Vereine die Hoffnung haben kön⸗ nen, vielleicht ſchon bald weitere Verbeſſerungen zu erlangen, mag dahingeſtellt bleiben. Jedenfalls ſind umfangreiche Aen⸗ derungen für die Geſamtheit in nächſter Zeit nicht zu erwarten. Wohl aber kann jetzt die Frage erörtert werden, was aus den an⸗ läßlich der Gehaltsreviſion zu Tage getretenen Erſcheinungen für die Zukunft gelernt und im Intereſſe der ganzen Beamten⸗ ſchaft nutzbar gemacht werden kann. Vor allem ſind von An⸗ fang an erhebliche Meinungsberſchiedenheiten über die Be⸗ meſſung der Betzüge aufgetreten, die natürlich auch nach dem Abſchluß der geſetzgeberiſchen Arbeiten nicht geſchwunden ſind und ſich bei künftigen Gehaltsregulierungen wieder zeigen kön⸗ nen. Es wäre daher ſehr erwünſcht, wenn man unanfechtbare, womöglich zahlenmäßig geſtützte Anhaltspunkte dafür gewinnen könnte, was die einzelnen Beamtengruppen zu verlangen be⸗ rechtigt ſind. Es ſoll jetzt zunächſt gezeigt werden, daß in den 20 Jahren ſeit der letzten Gehaltsfeſtſetzung, welche die ganze Beamten⸗ ſchaft betraf(1888), der Wohlſtand der badiſchen Bevölkerung ſoweit er an den Einkommensverhältniſſen erbennbar iſt, ſich in der Tat ſehr merklich geſteigert hat. Es rückten von 1886 bis 1903 immer mehr Einwohner über die untere Grenze der Steu⸗ erpflicht herauf. Auf 100 Einwohner kamen ſteuerpflichtige Bür⸗ ger lauf die nächſte ganze Zahl ab⸗ oder aufgerundet] 1886: 90, 1896: 23, 1903: 26. Die Verteilung der Steuerpflichtigen auf die perſchiedenen Einkommenſteuerſtufen hat ſich von 1886 bis 1903 in der Weiſe verſchoben, daß der auf die unterſte entfallende Pro⸗ zentſatz immer mehr zurückging, während derjenige der oberen wuchs oder ſtillſtand. Das Einkommen eines Steuerpflichtigen wuchs 1886—41903 durchſchnittlich um 20,5 Proz. Das Einkom⸗ men pro Kopf der Bevölkerung wuchs von 1886—1906 um 45 Proz. und von 1892[kurz vor der Bearbeitung des Gehaltsnach⸗ Von dieſer ausſchließlich nach innen tpagsgeſetzes von 1894) bis 1906 um 23 Proz. Dieſe Feſtſtellun⸗ gen zeigen ohne Ausnahme ein erh Wachstum des Wohl⸗ ſbandes in allen Bevölkerungs läßt ſich nun darüber ſtreiten, ob dem Beamten anläßlich einer Neuregulie⸗ rung ſeiner Bezüge derſelbe Einnahmezumwachs gewährt wer⸗ den ſolle, welcher der Geſamtbevölkerung im Durchſchnitt pro Kopf ſeit der letzten Normierung zugeſallen iſt. Denn er hat den Vorteil der Penſion, der Hinterbliebenenverſorgung ſowie des ſicheren Einlommens, und hat keinerlei Vermögensriſiko. Aber ſoviel wird fraglos eingeräumt werden müſſen: da er zu der Hebung der geſamten wirtſchaftlichen Lage durch ſeine Tä⸗ tigkeit in nicht geringem Maße beitragen hilft, ſo dürfte ihm billigerweiſe ein gewiſſer Anteil an der Steigerung des allgemeinen Wohlſtandes nicht vorenthalten werden, und eine Neufeſtſetzung der Gehälter ſollte ſich nicht ledigkich darauf be⸗ ſchränken, die Verringerung ihrer Kaufkraft wie⸗ der auszugleichen, welche durch die wachſende Teuerung elngetreten iſt. Nun wird es aber ſicherlich unbillig und auch für das Ge⸗ ſamtwohl von Schaden ſein, wenn das Beamtentum bei fortge⸗ ſetzter wirtſchaftlicher Hebung des Bevölkerungsdurchſchnitts einem langſamen Rüchwärtsſchreiten in der ſozialen Gliederung verfällt. Man wird deswegen folgerichtig zu dem Satze kom⸗ men: Bei jeder Neugeſtaltung ihrer Bezüge ſollten die einzel⸗ nen Beamtengruppen ungefähr in diejenige ſoziale Schickt wie⸗ der eingereiht werden, in welcher ſie bei der vorhergehenden Feſt⸗ ſetzung derſelben geweſen ſind. Würde man bei Aufſtellung des Gehaltstarifs von 1908 im allgemeinen von den Sätzen des Jah⸗ res 1888 ausgegangen ſein und ihre erforderlichen Veränderun⸗ gen nach dem hier angegebenen Gedankengang an der Hand eines hinreichend engmaſchigen Netzes von Einkommensſteuerklaſſen berechnet haben, ſo wären dadurch ziemlich unanfechtbare zah⸗ lenmäßige Anhaltspunkte für die durchſchnittliche Bemeſſung der Aufbeſſerungen gewonnen worden. Allerdings hätten dis letz⸗ teren dann bwahrſcheinlich zumeiſt eine größere Höhe erreicht, würden aber in einem Grundſatze feſt verankert geweſen ſein, der auf allgemeine Anerkennung hätte rechnen können. Die ſehr bemerkenswerten Fortſchritte des neuen Tarifs, welche vor⸗ zugsweiſe in einer Vereinfachung des ganzen Aufbaues und einer Beſeitigung althergebrachter, den modernen Verhältniſſen nicht mehr entſprechender Unterſchiede beſtehen, hätten ſich da⸗ mit ſehr gut verbinden laſſen. Trotz aller Würdigung dieſer letzteren wird man daher zourr Vertretung folgender Anſchauung berechtigt ſein: Bei einer künftigen Neufeſtſetzung der Gehälter ſollte die Beamtenſchaft nicht nur diefenigen Erhöhungen erhal⸗ ten, welche die Preisſteigerung der Lebensbedürfniſſe ausglei⸗ chen, ſondern es wäre gerecht und billig dabei auch die durch⸗ ſchnittliche Einkommensſteigerung der Be⸗ bölkerung in Betracht zu ziehen und einem allmählichen Sinken der einzelnen Beamtengruppen in der ſozialen Schich⸗ tung entgegenzuwirken. 9 Nach den Berechnungen eines Aufſatzes in der Aprilnum⸗ mer von 1908 der„Preußiſchen Jahrbücher“, würden die Durch⸗ ſchnittsgehälter der preußiſchen Beamten 1908 ungefähr doppelt ſo hoch geweſen ſein, wenn dieſe in der ſozialen Schicht geblieben wären, der ſie etwa 1854 angehörten. Warum iſt nun dieſe Anſchauung bei den geſetzgeberiſchen Arbeiten des Jahres 1908 nicht in dem erwünſchten Maße zur Geltung gekommen? Jeden⸗ falls wäre es durchaus falſch, der Volksvertretung irgend einen Vorwurf zu machen; für jeden aufmerkſamen Beobachter ſteht es bielmehr feſt, daß von dieſer Seite alles geſchehen iſt, was zugunſten des Beamtentums getan werden konnte. Zunächſt wirkte für dieſes ungünſtig die Tatſache des außerordentlich ſtarken Zudrangs zu faſt allen Berufen des Staatsdienſtes, auf die von der Regierung hingewieſen werden konnte. Die größte Schwierigkeit aber bot die Abnejigung gegen ge⸗ nügende Steuerleiſtungen, welche in faſt allen Krei⸗ ſen der Bepölkerung vorherrſcht. So erklärt ſich wahrſcheinlich das Hin⸗ und Herſchieben der Verantwortung zwiſchen den bei⸗ den Kammern des Landtags anläßlich der Erhöhung des Satzes für die Einkommenſteuer und ſicherlich teiſweiſe auch die Miß⸗ ſtimmung, die bei ſtädtiſchen Wahlen im vergangenen Jahre an manchen Orten gegen alle politiſchen Parteien hervortrat. Für die Regierung wäre es wohl leichter geweſen, höhere Anforder⸗ ungen zu ſtellen. Aber auch ſie glaubte mit der nun einmal faft überall in den ewerbenden Kreiſen herrſchenden Unluſt, dem Staate(lund damit auch den Beamten) zu geben, was des Staa⸗ tes iſt, rechnen zu müſſen. Aehnlich lauteten auch neuerdings erſolgte Regierungserklärungen im Reichstag und im preuß. Abgeordnetenhaus. Die Vergütung für das ſtattliche Stück Unterſtützungsarbeit der Allgemeinheit, das in jedem Erwerb und insbeſondere in jedem Unternehmergewinn enthalten iſt, darf der Staat zur Er⸗ füllung ſeiner Verpflichtungen in Form der Abgaben wieder ver⸗ langen, und dieſe können naturgemäß kräftiger einſetzen, wenn die Erwerbseinnahmen und der Beſitz im Durchſchnitt erheblich in die Höhe gehen. Das Verſtändnis für dieſen Sachverhalt überall zu fördern, liegt ſehr im Intereſſe der Beamten. Je⸗ denfalls tun ſie nicht klug, durch Unterſtützung der Steuerklagen die Beſchaffung der Mittel für ihre ausreichende Bezahlung zu erſchweren. Wie ſehr ſie für den kleinen Vorteil zu büßen pfle⸗ gen, der ihnen aus dem Niederhalten der Steuerleiſtungen er⸗ wachſen kann, hat am beſten die Verzögerung der Reichsfinanz⸗ reform gezeigt. Unter dieſer leiden nicht nur die Reichsbeamten bis zum heutigen Tage, ſondern ſie hat auch ihren Druck auf die Finanzlage der Bundesſtaaten ausgeübt und deren Beſoldungs⸗ weſen in unliebſame Mitleidenſchaft gezogen. Freilich wird bei aller Begünſtigung der Steuerwilligkeit in ſämtlichen Bepölkerungsklaſſen doch ein Standpunkt ganz beſonders be⸗ tont werden müſſen. Reiche Einnahmen und ausgedehn⸗ tes Eigentum bedingen ein geſteigertes Intereſſe am Be⸗ ſtand des Staates und an ſeinen Leiſtungan. Daher ſollte mehr als bisher der Nachdruck gelegt werden auf die ſtärkere He⸗ ranziehung der größeren Einkommen und des größeren Beſitzes. 8 Termischtes. Derjenige Kutſcher, welcher Mittwoch früh die Masken v. 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Vortrag, gehalten in der Abteilung Mannheim des Vereins Frauenbildung⸗Frauenſtudium von Fräulein Maria Rigel, am 10. Februar 1909. (Fortſetzung.) 5 Aber bald hat der Begriff„Schulſpeiſung“ einen beſtimm⸗ teren und bedeutungsvolleren Inhalt bekommen: er ſchließt jetzt eine Forderug in ſich und heißt ſo viel als: Speiſung der Schul⸗ kinder im Intereſſe der Schule und des Unterrichtserfolges, und damit rückt die Schulſpeiſung endgiltig aus dem Rahmen der öffentlichen Unterſtützung und auch aus dem Rahmen der chari⸗ tativben Vereinsbeſtrebungen hinaus als eine Forderung, bvie in⸗ folge des Schulzwanges an die geſetzgebenden Körperſchaften der Kommunen herantritt. Unter dieſem Geſichtspunkt gewinnt die Frage der Schulſpeiſung ein immer größeres Intereſſe, und ſie wird heiß umſtritten.— Heute ſehen ſich Lehrer und Aerzte vor die Notwendigkeit geſtellt, nachzuweiſen, daß mit dem Gebiet des Schulzwangs, dem ſich kein Kind entziehen kann, eine Fürſorge für den Körper un⸗ erläßlich und daß die Speiſung und richtige Ernährung der Schulkinder von dem Augenblick an eine öffentliche Angel zenheit iſt, wo das Elternhaus aus irgend welchen Gründen verſagt. Helene Simon ſtellt in einem Artikel über eine geſetzliche Regelung der Schulſpeiſung den Satz auf:„Die Schule iſt die erſte Rekrutierung im Staatsdienſt.“ Und das iſt nicht unnichtig. Das nationale Intereſſe und das kulturelle Moment wird von allen ins Treffen geführt, die eine Reform im Schulweſen an⸗ ſtreben, ſelbſt dann, wenn eine ſolche zunächſt aus der Fürſorge für Einzelne herauswuchs, wie dies beiſpielsweiſe der Fall iſt bei dem geſonderten Unterricht für abnorme Kinder. Wenn das Geſetz des allgemeinen Schulzwanges das Kind bis zu dem 14. Jahre und noch darüber hinaus für einzelne Tage zur Schule ruft, dann kann es dem Geſetzgeber auch nicht einerlei ſein, ob die Kinder ſatt oder nüchtern kommen, und ob der Unterrichts⸗ erfolg, allen ſonſt vielleicht günſtigſten Verhältniſſen zum Trotz, an mangelhaft ernährten Kindern mehr oder weniger erfolglos bleibt; mehr noch, er muß ſich die Frage vorlegen, ob nicht der Schulbeſuch die ſchlechternährten Kinder in ihrer Geſundheit ſchä⸗ digt, und wir ſo auf der einen Seite verlieren, was wir auf der andern gewannen. 9 Der engliſche Unterrichtsminiſter Birrel, ſo erzählt uns Helene Simon, habe am 2. März 1906, gelegentlich einer Debatte über Speiſung der Schulkinder, im engliſchen Parlament ausge⸗ xufen:„Die Speiſung iſt in erſter Linie eine Schulfrage. Es iſt eine Granſamkeit, hungrige Kinder zu unterrichten.“ Im Dezember letzten Jahres wurden alle Klaſſenlehrer der Mannheimer Volksſchulen aufgefordert, ſolche Kinder zu nennen, dt aus dringlichſten Gründen ein Mittageſſen auf ſtädtiſche Geſucht zum 1 April ev. früher ein anſtändiges Mäd⸗ chen, das ſelbſtändig kochen kann, in gutes Haus. Gehaltsanſprüche u. Nr. 4790 unt. G4704 au die Exped. an die Erped ds. Bl. Lageriſtin, die auch in Kon⸗ torarbeiten bewandert iſt, p. ſofort geſucht. Hauptbeding. gutes Gedächtnis. Offert, m. mit Segen 5————ů——— koſten haben ſollten. Obwohl man wußte, daß nur wenige be⸗ rückſichtigt werden könnten, ſind 364 Geſuche eingereicht worden. Don dieſen 364 Meldungen ſind 49, alſo etwa 14 Proz., deren Zulaſſung zur Speiſung in erſter Reihe dadurch begründet war daß das ſchlechte Ausſehen des Kindes und ſein Unvermögen dem Unterricht zu folgen, eine Speiſung notwendig erſcheinen laſſe. Bei allen andern Geſuchen ſtanden die ungünſtigen ſozialen oder familiären Verhältniſſe im Vordergrund und nur mehr ergänzend trat die Erwägung hinzu, daß man hoffe, durch eine Speiſung auch das Lernen günſtig zu beeinfluſſen. So wie die Verhältniſſe int Dezember lagen, wußte man, daß die Maßnahme der Schüler⸗ ſpeiſungen nicht zunächſt im Intereſſe des Unterrichtsesſolges geſchehen konnte, ſondern daß ſie einem Notſtand abhelfen ſollte. Nach dieſem Geſichtspunkt geſchah unwillkürlich die Auswahl durch die Lehrer. Aus den Geſuchen geht herror, daß dieſe Kinder tatſächlich hungern. Ob es alle ſind? Ein Stück Brot als Mittageſſen, Kaffee und Brot, über⸗ haupt kein Mittageſſen, ſo heißt es in den Berichten. Manchmal fügt der Lehrer noc einen kleinen Zug hinzu, der mehr ſagt, als viele Worte: Der Knabe hat wiederholt den Nachbarn ihr Früh⸗ ſtücksbrot weggenommen,— das Kind, dem die Not aus den Augen ſieht,— der Knabe gehört zu den beſſeren Schülern,— das beſcheidene, bleiche Mädchen würde ſich nicht gemeldet haben, wenn es nicht Mangel litte, der Knabe hält ſich während der Mittagszeit hinter der Turnhalle auf—(der Grund hierfär iſt leicht zu erraten). Richtete man nun an das Kollegium der Schule die Auf⸗ furderung, die Kinder zu melden, die wegen mangelnder Ernäh⸗ rung dem Unterricht ſchlecht folgen könnten, dann wären es wohl noch mehr als 364, und erlaubte man uns im Intereſſe der Schule und ihres ſpäteren Fortkommeus in der Welt alle änter⸗ ernährten Kinder zur Speiſung zu ſchicken,— ich will nicht ſchätzen, wie viele das wären— aber dann wäre wahrlich für die Jugend ein großer Tag erſchienen. Aus Frankreich, England, Italien, Oeſterreich kommen Berichte übe Schulſpeiſungen; ſie betonen vielfach den ſichtbaren, guken Erfolg, den eine gehörige Speiſung auf den Schulbeſuch und Unter⸗ richtserfolg der Kinder auszuüben imſtande iſt. Ueberall in deut⸗ ſchen Städten: Berlin, Schöneberg, Bonn, Steglitz, Dresden, Mün⸗ chen, Charlottenburg, beginnt man mit der Schulſpeiſung, die man, je nach dem was von früher ſchon da war, organiſtert. Auch Mannheim, das einſt mit der Abgabe eines warmen Milchfrühſtücks an erſter Stelle ſtand, hat mit der Verabreichung von Mittageſſen an bedürftigſte Schulkinder einen weiteren Schritt zum Wohle der jungen Generation getan. Aber es muß aller⸗ orts ſich noch die Ueberzeugung Bahn brechen, daß mit der Spei⸗ fung eines Teiles der hungernden Kinder noch nicht das erfüllt iſt, was man allen unterernährten Kindern, denen man eine au bſteriche Beicht.(Es beichtent die chriſtenlehrpflurtigen Mädchen und vie Mitglieder der marlaniſchen A bennne Sbuntag, den 2s. Februar 1909 1. Faſten⸗Son ur Frühmeſſe. 7 Uhr hl eden u derde Halb 10 Uhr Predigt und Amt. 2 Uhr Chriſtenlehre. töndenwached. Juungfrauenkongregation mit Predigt und Segen 1J 90 Faſteupredigt dürch Herrn Pfarrer Nempf von Gerbach hierauf ö a ee Audacht und Selen„ We Aere 2200 2554 te —————— ren Lebensanforderungen. Er * in unſerem Hauſe Untere Riedſtraße 10 in Waldhof, nüchſt der neuen Beuz ſchen Fabrik iſt per Frühjahr an kautionsfähige Wirtsleute 3. Näheres bei Jyh. Schöfer, Hausverwalter da⸗ ſelbſt. 4643 55 Schlafstellen, 1 Treppe, beſſere „Anſagen. Samstag, 27. Febrnar 1909. Von 2 Uhr Meſſe. 8 Uhr Metitärgoltesdieuſt nik Predigt 1 tant. 11 Uhr bhl. Meſſe mit Prepigt Halb 3 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Bruderſchaftsandach! Uhr Andaſht für die marfaniſche Abends 7 Uhr vermieten. „Dieſe Pflicht werden wir alle noch als eine dringliche und uſte anſehen lernen. Intellektuelle Ausbildung und körperliche Entwicklung müſſen in Harmonie bleihen, und wer das Recht hat, das Mindeſtmaß der ö der muß durch Maßnahmen die Geſundheit der Schüler auch in ſolchen Fällen zu erhalten ſuchen, wo der jugendliche mangelhafte Ernährung gefährdet iſt. bieten keinen Erſatz für mangelnde Ernährung; ſie ſteigern den Appetit. und der Allgemeinheit, auch dann intellektuellen Ausbildung vorzuſchreiben, 2 Körper durch und Turnhallen Spielplätze Die Schule ſtellt, natürlich im Intereſſe des Kindes ioch Anforderungen an das Elternhaus, wenn Schulgeld und Lehrmitter nicht direkt von den Eltern bezahlt werden müſſen. Die Schule nimmt das Kind his sum 14. Jahre ſo in Anſpruch, daß es auch in der ſchulfreien Zeit eine Erwerbstätigkeit ohne Gefahr für ſeine Geſundheit nicht aus⸗ üten kann; dieſe Erfahrung brachte uns das Kinderſchutzgeſetz, d. h. das Verbot der Kinderarbeit. So ſpird doch mancher Pfennig der Familie entzogen. Die Mutter muß ebenfalls auf manchen Ver⸗ dien berzichten, weil die größeren Kinder morgens und mittags zur Schule gehen. Man muß ſich das nur vergegenwärtigen; felbſt in gutſituierten Familien hört man mitunter die Klage: man hat doch an ſeinen Kindern gav keine Hilfe, ſolange ſie noch zur Schule gehen. Doch iſt die Ernährung der Kinder nicht nur eine kommunale und ſchulpolitiſche Frage; ſie iſt zugleich eine Angelegenheit des ganzen Volkes. Wir beginnen jetzt erſt zu fühlen, was es heißt, wenn Vater und Mutter weit bom Hauſe dem Erwerb nachgehen und die Kinder vernachläſſigen müſſen. Wie werden die Enkel ſein? Wird ein Volk nicht Schaden leiden, deſſen Kinder vor und während der Entwicklungszeit unterernährt ſind? England hat die Frage der Ernährung der Kinder vom nakio⸗ nalen Standpunkt aus betrachtet und will ſie auch von dieſem Standpunkt aus großzügig durchführen. Es hat erkannt, ſchreiht Helene Simon, daß die Zukunft dem gefunden Volk gehöre, und es wurde von der Notwendigkeit der Schulkinderſpeiſung durch den hohen Prozentſatz militäruntauglicher Perſonen überzeugt. Zwei Kommiſſionen, die zur Ermittlung der Verhältniſſe ausgeſandt wurden, kamen zu dem Ergebnis: Die ungeeignete oder unge⸗ nügende Ernährung der Schulkinder iſt eine der weſentlichſten Ur⸗ ſachen der Vollsentkräftung. Auch weite Schulwege führen zur Unterernährung. Im Frühjahr 1906 kam es im engliſchen Parla⸗ ment zur Vorlage folgenden Geſetzes:„Die örtliche Schulbehörde ſoll im Intereſſe der Schule ermächtigt werden, diejenigen Ele⸗ mentarſchüler nach ihren eigenen Beſtimmungen und Vorſchriften zu ſpeiſen, die durch Unterernährung unfähig ſind, den bollen Nutzen aus dem Unterricht zu ziehen, und, wenn ſie es für geeignet hält, auch die andern Schüler.“ Allerdings iſt damit eine ausreichende Ernährung der Kinder in allen Kommunen noch nicht gewährleiſtet, aber doch angebahnt und wenigſtens prinzipiell als Pflicht der Nation anerkannt, wöchentliche Zeſtündige Schularbeit zurmtet, getvähren wüßte: ein⸗ Ernährungsform in Gemäßheit der Schulanſprürhe und der ſps⸗ 9 — Schluß fotgt) 14. Seite. General⸗Hluzeiger. Mannheim, 27. Februar. „ehrüder Ffern, Mannheim sind sämtliche Neuheiten zu Frühjahr in erren-u. Knaben-Kleider eingetroffen.— Ganz besonders machen auf unsere erstklassige Mass-Anfertigung aufmerksam. Grösstes Lager deutscher u. 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Studentenverbindungen Hercynia, Freiburg Heidelberg, für die letzte Ehrenbegleitung.—— Die tieftrauernden Hinterbliebenen: ilie Michael Amend. incenz für die auſfopfernde Mannheimer Dieſterweg perein u. Freie Lehrerkonferenz Mannheim. Zur Feier der hundertſten Wiederkehr von Darwins Gebüristag veranſtalten wir am Dienstag, den 2 Mürz, abends 8½ Uhr in der Aula der Friedrichſchule einen öffenklichen Darwinabend, bei welchem 955 Privatdozent Dr. F. A. Schmied in Heidelberg über: 6290 dDarwin u. Darwinismus als Weltanſchanung ſprechen wird. Jedermann iſt bei freiem Zntritt dazu eingeladen. Frauenverein Mannheim. (Badiſcher Frauenverein). Nachricht für Frauen und Jüchter gebildeler Släude. Ausbildung von Helferinnen vom Roten Kreuz. Der Frauenverein Mannheim(Abt. 1b Kriegshilfe) be⸗ abſichtigt, auch in dieſem Jahre einen theoreliſchen und praktiſchen Lehrkurs in der Kraukenpflege für Helferinnen vom Roten Kreuz zu veranſtalten. 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Die Mogador iſt als 85jährige Greiſin in dem Altersheim„Providence“ geſtorben, in dem die Weltfremdgewordene nach einem ſchickſalsreichen Abenteurerleben Zuflucht ſuchte. Die faszinierende Königim der Pradobälle ſeligen Angedenkens hieß von Haus aus Celeſte Venard ſchlichtweg. Wie es Tagesgrößen, die die Stunde ihrer Berühmtheit überleben, nur zu oft geſchieht, war auch die Mogador wiederholt ſchon totgeſagt worden. Die Lektüre ihres Nekrologes veranlaßte die Alte ſeinerzeit, die Redaktion des„Gaulois“ aufzuſuchen, um ſich nach dem Beiſpiel unſeres Papa Wrangel perſönlich zu dementieren, und der Tod der im Schatten der Vergeſſenheit geſtorbenen entthronten Halbweltskönigin gibt dem„Gaulois heute Ge⸗ legenheit, die Beichte zu veröffentlichen, die die Mogador damals ablegbe und die eim tiefes Schlaglicht auf das glänzende Etwas wirft, das ſich hinter der gleißenden Außenſeite dieſer wildbewegten Exiſtenz verbarg.„Sie ſcheinen von der Arm⸗ ſeligkeit meiner Toilette auf meine Verhältniſſe zu ſchließen,“ begann die Alte.„Nein, das iſt es nicht. In dieſer Be⸗ ziehung hat mich das Schickſal wenigſtens halbwegs behandelt. Ich habe genug an Zinſen, um die beſcheidenen Bedürfniſſe, die ich noch ans Leben ſtelle, zu befriedigen. Nein, ich leide an dem grauſameren Uebel der Verlaſſenheit, das ja die Greiſe ſo ſchwer heimzuſuchen pflegt. Ja, dieſe Verlaſſenheit! Sie iſt die eiſerne Kugel, die ich verzweifelt mit mir herum⸗ ſchleppe, ſie iſt die Sühne für eine Jugend, die ich nicht erlebt haben möchte und bei deren Gedenken mich ſtets ein Gefühl des Ekels befällt. Aber iſt es denn gerecht, mir die Laſt der Schande allein aufzubürden? Die Kinder werdem gemeinhin das, was die Eltern aus ihnen gemacht haben. Mein Vater? Ich verlor ihn als ich knapp zehn Jahre alt war. Von einer gefühlloſen Mutter erzogen und der brutalen Willkür ihres zweiten Gatten überliefert, entfloh ich eines Tages der Hölle des Elternhauſes, irrte tagelang halbtot vor Hunger und Kälbe in Paris umher und ſchlief unter den Brücken. In meiner Pein und Verzweiflung fand ich Troſt und Hilfe nur bei den Dirnen und Unterſchlupf allein in den Aſylen, deren jammervolles Bild Maupaſſant ſo ſchreckenswahr gemalt hat. Kurz, ich lebte ein Leben der Schande, die mir erſt zum Bewußtſein kam, als es bereits zu ſpät war. Und ich ſank immer tiefer.. Ich liebte mit jeder Faſer meines Herzens einen hochherzigen, von werktätigem Mitleid beſeelten Edel⸗ mann, den Grafen Chabrillan, der in voller Kenntnis meiner Vergangenheit mit ſelbener Opferfreudigkeit die ſchwere Auf⸗ gabe auf ſich nahm, den Makel dieſer Vergangenheit zu tilgen. Vor allen Dingen mußten wir Paris, das Zeuge meiner Schmach geweſen, verlaſſen. Der Graf hatte lange⸗ Jahre in Auſtralien gelebt. Er erbat den Poſten eines franzöfiſchen Konſuls in Melbourne. Wir ſiedelten denn auch nach Mel⸗ bourne über, aber der üble Leumund der berüchtigten Celeſte Mogador war der Gräfin vorausgeeilt. Die Goſollſchaft tat uns in Acht und Bann und General⸗Anzeiger.(Mittasblatt.) beginnt Montag, den l. März. Gescl Peſtkranke gemieden die Exiſtenz von Parias bis zu dem Tage, an dem mein Gatte mehr durch den Kummer als die Krank⸗ heit zerrüttet, ſtarb. Ich kehrte in heller Verzweiflung nach — Frankreich zurück als veſignierende Frau, in deren Herzen keine Spur von Haß und Erbitterung zurückgeblieben war. Mich beherrſchte allein noch der Gedanke, durch die Arbeit meine Rehabtlitierung zu erlangen. Sie wiſſen ja, wie fleißig ich das Feld des Romans und des Dramas beackert habe. Ich ließ Buch auf Buch erſcheinen.„Goldräuber“,„Sapho“, „Miß Powell“,„Sträflinge der Liebe“ und wie ſonſt die Titel meiner Romane lauten.“ 8 Die türkiſche Fran und das Theater. Aus Smyrna wird berichtet: Die türkiſchen Frauen haben bald erkennen müſſen, daß der Sieg des Jungtürkentumes ihnen keineswegs die erwartete Erfüllung ihrer Wünſche brüngen würde. Sie hatten anfangs gehofft, daß der politiſche Umſchwung auch die Vernichtung aller alten muhammedaniſchen Traditionen mit ſich bringen würde, man ſah auf den Straßen unverſchleierte Frauen ſpazieren gehen und ſchließlich ſchloſſen ſich einige hundert Damen zuſammen, die für ſich die Aufführung eines patriotiſchen Schauſpiels verlangten. Das Theater ſollte bei dieſer Gelegenheit nur den Frauen zugänglich ſein, aber trotzdem blieb ihnen ſchließlich der erſehnte Kunſtgenuß ver⸗ ſagt. Das jungtürkiſche Komitee hatte ſoſort den Frauen die Erfüllung ihres Verlangens zugeſagt, aber an dem Tage, da die Aufführung ſtattfinden ſollte, umdrängten Hunderte von empörten Mohammedanern, mit Meſſern bewaffnet, das Theatergebäude und drohten jede Frau zu erſtechen, die den Verſuch machen würde, der Vorſtellung beizuwohnen. Die Behördem hielten es für klüger, die Dinge laufen zu laſſen, wie ſie liefen, und verſuchten das niedere Volk für die Kund⸗ gebung verantwortlich zu machen. Aber es iſt ein offenes Geheimnis, daß auch die meiſten der modern geſinnten Beamten in Bezug auf die Stellung der Frau den alten Traditionen anhängen und ebenſowenig wie die niederen Volksklaſſen es wünſchen, ihre Frauen im Theater zu ſehen. In Aidin, der zweitgrößten Stadt des Kreiſes Smyrna, haben die Behörden jetzt ſogar einen Erlaß anſchlagen laſſen, in jeder Mann, den man auf der Straße oder irgendwo im Geſpräche mit einer türkiſchen Frau trifft, mit einer Strafe Piaſterm belegt wird, während die Frau die Baſtonade erhält. — Die wilde Jagd nach der Braut. Aus Newyork wird be⸗ richtet: Mit der glücklich vollzogenen Vermählung ihrer Tochter mit dem Millionär Matthew Aſthor Wilks hat Hetty Green einen lang erſehnten Triumph gefeiert: es iſt ihr ge⸗ lungen der berüchtigten Fäxigkeit der amerikaniſchen Reporter, denen ſie ſchon längſt den Krieg erklärt hatte, ein Schnippchen zu ſchlagen. Von dem Tage an, da das Verlobungsprojekt der berühmten Tochter der berühmteren Mutter bekannt wurde, war Hetty Green tags und nachts von wiſſensdurſtigen Reportern belagert, die zwar nichts erfuhren, aber doch mit amerikaniſcher Unbekümmertheit die Lebensgewohnheiten ihres Opfers ſtörten. Der Dag der Hochzeit ſollte die Rache an den Senſationsdurſtigen bringen. Hetty Green ließ erklären, daß die Hochzeit in ihrem Hauſe in Hoboken ſtattfinden würde. Das Unausbleibliche geſchah: ſchon am Abend zogen die Photographen und Berichterſtatter auf Poſten, Hetty Greens 55 verbindef mif absolufer Unschädlichkeif und Schonung des HMaferials enorme Bei. niqungskraff. Die Dessins von Linoleum behaſten die frische der farhe und die Oelanstriche bleiben wWie neu. ODaher verwende man auch für diese Lwecke nur Sunlicht Seife, weſche in immer gleichbleibender Güfe uherall ⁊u haben isf! wir führten iſoliert und wie beſcheidenes Heim wurde buchſtäblich von einer Reporterkette umzingelt und die unternehmenden Newyorker Journaliſten wähnten ſich bereits ihrer Beute ſicher. Aber ſie hatten mit der ſchadenfrohem Schlauheit Hetty Greens nicht gerechnet Am Vormittag fuhr plötzlich ein Wagen vor, im nächſten Augenblick öffnete ſich die Haustür und heraus ſtürzte Hetty Groen, in ſchwarzem Gewand, gefolgt von ihrer Tochter, die ſtatt der erwarteten Brauttoilette ein einfaches braunes Reiſe⸗ kleid trug. Sie ſprangen in den Wagen, kvachend fiel der Schlag zu, ein Zuruf des Kutſchers und im raſenden Temp⸗ ſauſte das Gefährt die Straße hinunter und dem Bahnhof entgegen. Auf dieſe entſchloſſene Flucht vor der Oeffentlich⸗ keit waven die Reporter nicht vorbereitet. Kein Wagen in der Nähe, kein Automobfil, die die ſofortige Verfolgung er⸗ möglicht hätten. Aber noch bekanntew ſich die„Prieſter des Allerneueſten“ nicht als geſchlagen. Ein kurzes verblüfftes Zögern, dann ſtürzte die ganze Schar auf ein paar vorüber⸗ fahrende Milch⸗ und Gemüſewagen, im Nu ſind die Geführte erobert, Peitſchen knallen, die friedlichen Gäule werden von der Begeiſterung ergriffen, und lärmend, die Pferde an⸗ ten das ſeltſame Wettrennen. Am Bahnhof türmk ſich Verfolgern ein ſchreckliches Hindernis entgegen: die Wächter der Ordnung halten die Eilenden auf und verlamgen Er⸗ klärungen des groben Unfugs. Aber auch ſie ſind Amerikaner: das Wort„Hetty Greens Tochter heiratet“ genügt als Paſſier⸗ ſchein. Atemlos ſtürzen die Reporter auf den Bahnſteig. Aber eine bittere Enttäuſchung harrt ihrer. Ein Salonwagew ſteht da, die Lokomotive iſt fahrtbereit. Ein wilder Sturm auf den Wagen beginnt, aber alle Türen ſind verſchloſſen, die Hochzeitsgeſellſchaft iſt beiſammen; nur einen Augenblick öffnen ſich die Vorhänge und laſſen Hetty Greens Angeſicht, von einem vergnügten Lächeln verklärt, durch die Scheiben leuchten. Eine Sekunde ſpäter verläßt der Zug brauſend die⸗ Halle, während die Reporter ſich tiefſinnig anblicken. Sie folgen zwar mit dem nächſten Zuge, ſtürmen in Morristown atemlos zur Hirche, aber Hetty Green hat geſiegt, die Feier, die mit größter Einfachheit vor ſich ging, iſt gerade zu Ende und die Störer des Friedens haben das Nachſehen. Triumphierend läßt Hetty Green jetzt Gnade für Recht er⸗ gehen und ladet die Photographen freundlich ein, ſetzt das junge Paar vor der Kirche zu photographieren. Es wird ſogar eine Gruppe arrangiert und die Reporter erhaſchen noch dem letzten Nachklang des ſenſationellen Ereigniſſes. In ihren Berichten aber geſtehen ſie es halb verſtimmt ein: daß Hetty Green einen Extrazug nehmen würde, damit hatten ſie nichg gerechnet. oe, Karlsruhe, 25. Febr. Heute Nachmittag fand auf dem hieſigen Friedhofe die Beiſetzu ng des plötzlich verſtorbe⸗ nen Majors Frhrn. v. Holzing⸗Berſtetit ſtatt. Der Groß⸗ herzog war durch den Flügeladjutanten Oberſtleutnant Frhrn. von Seuter vertreten. Prinz Max war perſönlich erſchienen. Eine Schwebron des Dragonerregiments Nr. 21, welchem der Verſtorbene früher angehörte, erwies die militäriſche Ehren. — FOEBSLANSTRICH bin Posten hoch- kemer schweizer ca. 5000 m Serie I 2½ m. Fostons u. Stickergien nur hervorragende Oualitäten 11 4% m. Ie m jsder Coupon G.. b. ILL. Verkaufshäuser: Warenhaus 1 1 Teckarvorstadt, Mrzplab 4 tr Ia. Renforce-Reste Qualität. wäsche Coupon 250 m Wunderbare keinfädige und Bett; lür Leib- 90• Weisswaren Hemdentuch Coupon 5 Meter Küchenhandtücher 6 Stück gute westf. 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