SSSGGG Abonnement:(Badiſche Volkszeitung. 70 Pfennig monailich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Poß bez. mel. Poſt⸗ auſſchlag...4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. en lerate Anabhängige Tageszeitung. S zadiſche Neueſte Nachrichten Dtrektion u. Buchhaltung 1449 Druckeret⸗Burean Au⸗ nahme. Druckarbeiten 341 Die Golonel⸗Zeile. 28 Pf. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaktloon 7 Auswärtige Inſerate 80 in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Erpedition und Verlags⸗ Schluß der Inſeraten⸗Annahme ſi das Mittagsblatt Morgens 3 9 thr, für das Abendblatt Nachmtttags 3 Uhr. Nr. 101. 4 Dienstag, 2. März 1909.(Abendblatt.) Entſcheidung etwas günſtiger oder ungünſtiger für Serbien Die Intervention in Belgrad. ausfällt, wenn es nur keinen Krieg gibt— für Iswolsky aber 55 hängt alles davon ab, ob das Endergebnis ſich als diploma⸗ Die Tätigkeit der deutſchen Diplomatie in der Orient⸗ tiſcher Sieg Rußlands interpretieren läßt oder nicht. Daher frage hat in der letzten Zeit viel Anerkennung gefunden. Ge⸗ die fieberhafte Tätigkeit, die die ruſſiſche Diplomatie in der wiß mit Recht. Das Ausſehen, das die Orientfrage, die jüngſten Zeit zaigte. Die Schlacht neigt ſich ihrem Ende zu freilich noch immer in Fluß iſt und abſchließende Urteile noch] und der Ausgang ſcheint den allerdings nicht ganz gerecht⸗ nicht zuläßt, in letzter Zeit erhalten hat, kann vom deutſchen]fertigten Anſprüchen, die das panflaviſtiſche Rußland an Herrn Standpunkte aus ebenſo als von dem des Friedens nicht un⸗ Iswolsky ſtellt, gerade nicht ſehr günſtig zu werden. Es iſt freundlich genannt werden. Das öſterreichiſch⸗türkiſche Pro⸗ ſehr gut, daß bei dieſem ganzen Streit die beiden Bündnis⸗ tokoll iſt unterzeichnet und mit dieſer Verſtändigung auch für und Ententegruppen ſich nicht allzuſchroff gegenüberſtehen. die deutſche Politik etwas ſehr erſtrebenswertes erreicht, die Das wäre gefährlich, denn dann würde Serbien zum Anlaß Gefahr, durch ein tieferes Zerwürfnis zwiſchen der ver⸗ einer großen diplomatiſchen Kraftprobe zweier gegenüber⸗ bündeten Donaumonarchie und der befreundeten Türkei in ſtehender Gruppen, die immer leicht gefährlich werden kann. unbegweme Situationen gebracht zu werden, gebannt. Zur Daß das nicht ſo iſt, iſt dem unleugbaren Geſchick und wie Zeit konzentriert ſich das Intereſſe der Mächte auf die ſer⸗ man anerkennen muß, auch den loyalen Friedensbemühungen biſche Frage. England und Frankreich haben, wie bekannt, der franzöſiſchen Diplomatie zu danken, die in dieſer ſchwie⸗ wehl auf ruſſiſche Inſpiration in Berlin gemeinſame freund⸗ rigen Aufgabe geholfen hat. Fchaftliche Vorſtellungen bei der Wiener Regierung vorge⸗ Das erſtaunte Europa ſieht zur Zeit in Deutſchland und ſchlagen, damit aber kein Glück gehabt. Deutſchland hat Frankreich den Hort des Friedens. Schritte in Wien als gegenſtandslos und ungerechtfertigt ab⸗ 5 SSSSSGSGGese SSGSSSS gelehnt und nach Belgrad gewieſen, wo der FJeuerherd und Urſprung aller Kriegsgefahr iſt. Damit war der rufſiſche N Plan, über London, Paris und Berlin auf Wien zu drücken, Politische Aebersſchl. geſcheitert. Das die Kriegsgefahr in Serbien liegt, iſt ſo Maunheim, 2. März 1900, offenkundig, daß man die Weigerung, in Wien Schritte zu Zeutrumsgaukelei. VVVVVVVVVVVVVVTTTenn eeen wetr in der leßten Zeib nicht gemerkt hat, dag bas Hen⸗ ich die Mächte dis n Zeit n eee 9 zu⸗ trum in der Frage der Reichsfinanzreform den Block ſprengen feimmen wollten, den Vorwurf der Zriedensfeindlichkeit zu⸗ will muß arf beiden Ohren taub und auf beiden Angen blind giehen. Das hat man, wie es ſcheint, auch in Petersburg ſein. Die Zentrumspreſſe ſelbſt hat auch nirgendwo einen 3 und daher guch dort dem deutſchen Vorſchlag prin⸗ Zweifel gelaſſen, daß das Zentrum ſich mit dem bekannten Antrag Herold als„Retter“ anbot und Erſatz für den un⸗ Kabinetten verhandelt. Die Ruſſen werden in dem Beſtreben, 555„„ ſich ebenſo wie den 75 85 Hern ſchrieb Dr. Julius Bachem mit Bezug auf den Antrag Beſchützer zu zeigen, dieſe prakti Form gewiß ſo milde 5 5 Jels möglic zu wechen krachten. die Frage i, ob de wick, ezarde ſoynſegen 415 Wefereton zu benet, Das ver⸗ Iſam genug ſein wird, um den gewünſchten beruhigenden Ein⸗ bietet die Selbſtachtung, welche eine große Partei, die auch die Iluß auf die aufgeregten ſerbiſchen Gemüter auszuüben. Dar⸗ Zukunft im Auge hat, jederzeit an den Tag legen muß. Dann auf kommt alles an. Die Serben müſſen einſehen, daß nie⸗ bätten die berbündeten Regierungenä endgültig ihre Sach' mand in Europa ihnen bei einem Kriege zu helfen gewillt iſt.[ auf den Block geſtellt. Ob ſie dazu geneigt ſind, muß die Es iſt die Frage, ob das erreicht wird, wenn die Mächte bloß] Verhandlung in der Finanzkommiſſion zeigen.“ uim Belgrad wiſſen laſſen, daß ſie einen Anſpruch Serbiens Das beweiſt deutlich, falls überhaupt noch Beweiſe nötig Kuf territoriale Kompenſationen weder anerkennen noch unter⸗ſind, daß das Zentrum die Reichsfinanzreform einzig als ſtuͤtzen werden. Es kommt natürlich auch darauf an, daß] Hebel benutzen wollte, diegeſamte innerpolitiſche niemand ein doppeltes Spiel treibt. Wenn die ruſſiſche Re⸗[Siluation, die durch das Volksvotum der letzten Reichs⸗ gierung ſich offiziell einer ſolchen Demarche der Mächte an⸗] lagswahlen geſchaffen wurde, umzuſtürzen zugunſten einer ſchließt, inoffizielle Organe und Mittelmänner aber in Bel⸗ ultramontanen, von rein kirchlichen Intereſſen beherrſchten Sssssssessssssssessesessese tinunt. 7 N an der nt 182 r brage welhe drateſee Fern diete einel ele Suſenmdee be Se welree dez ſch des Herkenm er hekfe⸗ 8 55—15 175 urd f zw 1 ſchen eir den e„Saichſ. 8. aß ſich das Zen 0 5 2 annehmen wird. Darüber wird wohl zur Zett zwicchen loſen Blockmehr heiterbarmt“ habe. Und im„Tag“ wahl die nun einmal vorhandenen örtlichen den Denkſchriften der Handelsvertretungen verdient vor a Volksztg.“ ſogar mit einer Verdrehung der Wahrheit ſonder⸗ gleichen, daß die Parteien, die gegen eine ſolche„Beſitzſteuer“ votieren, überhaupt den Beſitz nicht treffen wollten. Die„Augsb. Poſtztg.“ aber hat in mehreren Artikeln verraten, wie man ſich vor den Arbeitermaſſen des Zentrums vor dem Vorwurf unſozialer Steuern zu wehren gedenkt; das Blatt ſtellt die Behauptung auf, daß au ßer den Konſervativen alle Parteien im Reichstag Beſitzſteuern haben wollten. Das eröffnet eine Perſpektive auf den Dank, den die Konſervativen, falls ſie die Hoffnung des Zentrums auf Blockſprengung erfüllten, von dieſer Partei zu erwarten gehabt hätten. Jedenfalls aber ſteht man, was die Redens⸗ arten von einer uneigennützigen Mitarbeit des Zentrums an der Finanzreform auf ſich haben. Nochmals Alzey⸗Bingen. Die„Nat. Lib. Korreſp.“ ſchreibt: Das„Berl. Tagebl.“ hat in ſeiner freundlichen Gemütsart dieſer Tage behauptet: der geſchäftsführende Ausſchuß der nationalliberalen Partei hätte mit Bewußtſein und Abſicht die Parole für Korell erſt in zwölfter Stunde ausgegeben. Das iſt— man kann gegen⸗ über ſo gehäſſigen Unterſtellungen ein ſtarkes Work nicht ver⸗ meiden— durchaus unwahr. Vielmehr iſt von der Zentrale der Partei ſchon am Tage nach der Haupt⸗ wah! und ſeither immer wieder drahtlich und brieflich auf die Parteifreunde in Alzey⸗Bingen eingewirkt worden, ſich beim Endkampf für den freiſinnigen Kandidaten zu ent⸗ ſcheiden. Daß dieſe Einwirkung vergeblich blieb, iſt— wir können das nur immer wiederholen— ungemein bedauerlich, Aber vielleicht war der Freiſinn des Wahlkreiſes an ſolchem Ausgang nicht ganz ohne Schuld, als er bei der Kandidaten und Verſtimmungen nicht berückſichtigte. Gegen die Telephonvertenerung. Beim Reichstag laufen fortgeſetzt Petitionen au Kreiſen des erwerbstätigen Volkes ein, die gegen den En wurf einer Fernſprechgebührenordnung ſpeziell gege Fortfall des Pauſchabonnements den entſchiedenſten Wide ſpruch erheben. Vor allem ſind es die amtlichen Handelsver tretungen, die ſich gegen die geplante„Reform“ wenden und ihr lebhaftes Bedauern darüber ausdrücken, daß die Re⸗ gierung— dem einſtimmigen Votum des die geſam Handelskammern umfaſſenden Deutſchen Handelstages zu⸗ wider— jenen Entwurf dem Reichstage vorgelegt hat. Von m die des Vorſteheramtes der Kaufmannſchaf Königsberg in Pr. Beachtung. In dieſer Petitio 7 1 grad ohne Auftrag, aber vielleicht nicht ohne Wiſſen der] Partei. Nur weil die Machthaber iß Zentrum wiſſen, was 401 ruſſiſchen Regierung das Gegenteil flüſtern, ſo macht ein durch ein ſolches Debakle der nationalen Politik, die der belches Doppelſpiel natürlich die ganzen Bemühungen der Block vertritt, für die Sonderziele der ultramontanen In⸗ 0 Mächte wertlos. Das Schlimmſte iſt, daß der ruſſiſche Mi⸗ tereſſenſolidarität erreicht wird, wagen ſie eine Steuerpolitik, ſaß niſter Iswolsky, dem Unfähigkeit und alles mögliche ſchlimme die alles andere als ſozial und die weniger tragfähigen einnerhalb und außerhalb Rußlands vorgeworfen wurde, bei Schultern entlaſtend wäre. Herr Erzberger hat in dieſer Be⸗ dieſem ganzen Diplomatenſtreit um ſeinen Ruf, ſeine Stel: ziehung ja ſogar zugegeben, daß das Zentrum ſelbſt für eine kuung und ſeine moraliſche Eyiſtenz kämpft. Für das Wohl]„Beſitzſteuer“, die von dem Einkommen über 900 Mark ge⸗ 15 und Wehe Rußlands iſt es ſo wichtig nicht, ob die ſchließliche nommen wird, zu haben ſein werde. Jetzt behauptet die i 9411 noſſenſchaft die neuen Vertragsvegeln ablehnen mußtez darüber die engagiert werben! Wenn die Konventionalſtraſe nicht ges ahlt wird 4 8 enill el on Oeffentlichkeit ein wenig zu unterrichten, iſt der Hauptzweck dieſer der Boykott ſogar 5 Jahre!— Der Reichstagsabgebrönete N 0 Zeilen. Müller⸗Meiningen bezeichnete dieſe Beſtimmung als einen waßz 02 Ich will nicht davon reden, daß der Vertrag ſowohl, wie die an⸗ Hohn auf alle ſozialpolitiſchen Gedanken“/„„ 40 gehängten Regeln ſehr unüberſichtlich ſind, was an ſich ſchon für Un⸗ 8 7, Abſ. 1 lautet: Das Mitglied erhält für die erſten Ta + Pro domo. erfahrene viele enh 1 das N vereinbarten früheren Eintreffens zu den Vorproben FPirt 2 italiede 8 ſſe 11 Arbeit verfaßte„Werk“ ſtellenweiſe in einem gehalten iſt, der 3 1 2 Tages ühne biniges über Blhnen, Aa„Henoſenſeh unſeren VBichterer die wir ſo oft interpretieren, die Haut ſchau⸗ 0 g b f 1 0 Wete e e efäh 5 1285 in Man dene eine Verſamme dern machen würde. Ich führe z. B. nur ſolgenden„Satz“ an- vereinbarten früheren Eintreffens aber die Hölkte ſe m. 1 80 10 veranlaßt durch die bekaunte Ab⸗„Ueberſteigen die Bezüge des Mitgliedes bei Verträgen mit Tagesgage. Spielgeld wird erſt vom Tage der erſten Vor⸗ 74 1 e 2 55 15 5 51 lars. Wir hatten damals die einer kürzeren als smonatigen Spielzeit nicht den Betrag von ſtellung an berechnet. ebnuna des 7 17771 5 8 10 fie 240 Mark monatlich und bei Verträgen mit einer mindeſtens 318 55 große Freude, zwei Männer in unſerer Mitte zu ſehen, die ſich in 1 37 285 Wenn man bedenkt, daß noch vor 20 Fahren allgemein eine a nit der uneigennützigſten Weiſe unſerer Standeskntereſſen augenommen 1 1 e den e 12100 00 tlöglge unenkgeltliche Mitwirkunng in ben Bysproben detlen haben, denen wir nicht genug danken können, und denen ich dteſen ſo iſt für 15 5 15 855 Föle 5 Miiche ſe Sebente bis abige Beimg Bortſchrt 10 Dank hiermit auch öffentlich ausſprechen möchten! Dieſe Männer 18 0 12 17185 1 ece 45 ſie läßt ſich aber trotzdem mit unſerem Rechtsempfinden nicht — And: Herr Dr. Seelig, Rechtsanwalt in Mannheim, und Herr Reichs⸗ 5 zu 0 ten hat, in iſe echen, e einigen, wie das ſolgende, durchaus nicht verelnzelt daſtehende, Bel⸗ „ pielgeld und die Gage addiert werden, und dem Mitgliede nicht„. 25 Mari 4 tagsabgeordneter Dr. Pfeifſer in Bamberg. Beide Herren haben uns mehr als die Hälfte dieſes Geſamtbetrages als Spielgeld in ſpiel beweiſt: Eine Sängerin iſt mit einer Monatsgage von 25 N arl andauebnd in der liebenswürdigſten Weiſe mit Rat und Tat unter⸗ Necnüng g d und 240 Mark an monatlich garantiertem Spielhonorar engagiert; örſtützt, und einer der eindringlichſten Ratſchläge war der, daß wir die % ODeffentlichkeit mehr von unſeren Leiden und Freuden unter⸗ richten müßten, was bisher leider beinahe vollſtändig vernachläſſigt wurde. Seeit einiger Zeit allerdings hat man häufiger von dem„Theater⸗ boölkchen“ geleſen; man erſuhr, daß in der letzten Delegierten⸗ isberſammlung der Genoſſenſchaft das von dieſer und dem Verband 14 der Direktoren in einer Kommiſſion gemeinſchaftlich ausgearbeitete ertrags⸗Formular einſtimmig abgelehnt wurde; daß bei dieſer Ge⸗ nheit das alte Präſtdium der Genoſſenſchaft durch ein neues er⸗ in aber, daß der Bühnenverein mit dem Herrru + „Heiterkeit.— Hört! Hört!“ Mehr in die Wagſchale fällt ſchon das Bedenken, daß das Zu⸗ ſtandekommen des unerläßlich notwendigen Reichstheatergeſetzes in Frage geſtellt würde, wenn daran intereſſierte und eventuell vom Bühnenverein inſpirlerte Abgeordnete ſagen könnten:„Wir brauchen kein Geſetz! Hier liegt ja elne zwiſchen Arbeitgeber und Arbeit⸗ nehmer getrofſene Vereinbarung ror!“ Daß dieſe Vereinbarung für uns aber unannehmabr iſt, will ich hauptſächlich beweiſen. Ich werde einige Punkte aus den Vertragsregeln auführen, und man wird ſehen, daß heutzutage in kein em anbern Berufe ſolche Punkte überh er wird es ubel g 6 dieſe Dame würde alſo aun ledem der beregten 5 Tage 21 Pfennige leinundzwanzig Pfeunigeh erhalten! Au eventuellen weiteren Tagen ſogar 42 Pfennige!— Dabei ſind dieſe Vorprobeu⸗ tage an mittleren und kleineren Bühnen in der Regel anſtrengender als die Vorſtellungstage. In ungenügender Weiſe iſt auch das Recht auf Beſchäftigung feſt⸗ gelegt; ich muß der Einfachheit halber wieder den betreffenden Parg⸗ graphen auführen:(8 10, Abf. 6 und.) Beſchäftigt die Bühneuleitung das Mitglied andauernd das Mitalled darum nachgeſucht hat, ſo iſt das Mitgli, n m Antrage ſebung des? 1 „„ General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 2. März. in einer Verſammlung der Aerzte in Spandau vor wenigen Tagen folgende Entſchließung gefaßt: Die drohende Telephonverte bedeutet eine neue erheb⸗ liche Belaſtung auch Stand Bei Wegfall der Pauſchgebühr und Ein neuen Tarifes würde ſich die Beibehaltung des Fernſp für viele Aerzte wirtſchaft⸗ lich nicht mehr lohnen; dieſe würden daher zu ſeiner Ab⸗ ſchaffung ſchreiten. Die Grlangung ſchneller ärztlicher Hilfe würde alſo bedeutend erſchwert werden. Es bleibt abzuwarten, welche Wirkung dieſe zahlreichen Proteſte auf den Reichstag üben werden. —— Deufsches Reich. des Zentralvorſtandes der nationalliberalen Partei. Sonntag, den 7. März 1909, vormittags 11 Uhr, findet äm Reichstagsgebäude, Zimmer Nr. 25, eine Sitzung des Zentralvorſtandes mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Er⸗ ſtattung des Jahresberichts, 2. Zuwahl der Reichstagsabg. Prinz Heinrich zu Schönaich⸗Carolath und Landgerichts⸗ Direktor Dr. Heinze in den Geſchäftsführenden 3. Reichsfinanzreform.— Die eingelaufenen Anmeldungen laſſen einen ſtarken Beſuch der Sitzung erwarten. — Abg. Bebel ſoll nach einem Berichterſtatter an einem Nierenleiden ſo ſchwer erkrankt ſein, daß er ſich von allen Parteigeſchäften fern halten muß. — Gegen einen agrariſchen Sozialdemokraten muß ſich mit biefer Bekümmernis der„Vorwärts“ wenden. Der wenig ziel⸗ bewußte Genoſſe heißt Arthur Schulz und wohnt natür⸗ lich in dem„Capua der Geiſter“, in München. Er hat ein Buch verfaßt, in dem er nichts Geringeres verlangt, als daß die Sozialdemokratie, um Bauernſtimmen zu fangen, eine agrariſche Partei werde und für Vieh⸗ und Fleiſ ch⸗ 3611Le eintrete. Nach Münchener Blättern iſt dieſer eigen⸗ artige Genoſſe aber in einer Verſammlung zu München ſogar gegen die Nachlaßſteuer aufgetreten,„durch die die Landwirtſchaft ungerecht belaſtet würde“. Danach ſcheint dieſer Arthur Schulz allerdings ein ſehr merkwürdiger Sozial⸗ demokrat zu ſein. (Wahlrechtskundgebungen veranſtalteten am Sonntag in Waldenburg die dortigen Sozialdemokraten mit Unterſtützung von auswärtigen Genoſſen. Ueber 2000 Mann durchzogen in geſchloſſenem Zuge, in dem auch Frauen bemerkt wurden unter fortwährenden Rufen:„Nieder mit Bülow— hoch der Bergarbeiterſchutzl“ die Straßen der Stadt. Es kam zu wiederholten Zu⸗ ſammenſtößen mit Gendarmerie und Poli⸗ gei. Mehrfach wurde auf die Pferde der Gen⸗ darmen eingehauen. Die Polizei nahm zahlreiche Verhaftungen vor. Erſt, nachdem man die Feuerwehr zu Hilfe rief, gelang es, die Maſſen auseinanderzuſprengen. Badiſche Politik. Einen Block der Rechtsparteien für die badiſche Reſidenz empfiehlt der Karlsruher Korre⸗ ſpondent des„Schwäb. Merk.“. Er erinnert an die Erfolge der Mittelſtandsvereinigung, welche die nationalliberale Par⸗ tei nicht ſchroff ablehnend behandeln dürſe Es iſt ganz richtig: einfach überſehen darf man die Mittelſtandsbewegung nicht mehr, dazu iſt ſie zu ſtark geworden. Aber es kommt ſchließlich auf das Maß der Berückſichtigung dieſer Bewegung an und auf die Selbſtachtung, welche ſich die national⸗ liberale Partei ſchuldig iſt. Es muß geſchieden werden: be⸗ rechtigte und unberechtigte Forderungen der Mittelſtands⸗ bewegung. So weit die Forderungen derſelben berechtigt ind, werden ſie dieſelbe Beachtung finden, die ſie ſeitens der nationalliberalen Partei auch ſchon ſeither gefunden haben. Wenn ſich aber unter der Flagge der Mittelſtandsbewegung weaktionäre Elemente zuſammenſcharen, um under veränderber Flagge Geſchäfte zu machen und Erfolge zu erzielen, ſo muß ſolchen Beſtrebungen ein entſchiedenes Paroli geboten werden. Und ſolchen Beſtrebungen wird im„Schwäb. Merkur“ Vor⸗ ſchub geleiſtet, wenn deſſen Korreſpondent ſchreibt: „Nehmen wir einmal an, die Mittelſtandsvereinigung ſtelle in allen vier Karlsruher Wahlkreiſen Landtagskandidaten auf, ſo mürde dadurch der nationalliberalen Partei ſicher Eintrag getan. Wenn man aber mit der Mittelſtandsbereinigung klug verhandelt, ſo kann man ſich ihrer Unterſtützung in Karksruhe⸗Mittelſtadt und Karksruhe⸗Weſt für liberale Kandidaten verſichern und ihr ruhig Gegenleiſtung in Karlsruhe⸗Süd und Farlsruhe⸗Oſt zugeſtehen. Das würde zur Folge haben, daß die Mittelſtandsvereinigung, die jedenfalls auch die Zentrumsſtimmen bekommt, die beiden ſogzialdemokratiſchen Abgg. Korb und Dr. Frank är; 2 Ddes e Sitzung Das Gleiche gilt, wenn die Bühnenleitung das Mitglied ohne deſſen Zuſtimmung länger als 3 Monate überhaupt nicht beſchäftigt und binnen weiteren 2 Monaten, nachdem das Mitglied um Beſchäftigung nachgeſucht hat, ihm ſolche nicht gewährt hat. Itſt das nicht reizend 21— Es gibt doch unzählige Theater, die nur —6 Mouate ſpielen! Was für einen Sinn ſoll die Beſtimmung da haben?— Aber ſelbſt bei—10monatiger Spielzeit dürfte eine Ent⸗ ſcheibung kaum vor Schluß derſelben erfolgen, und man reiſt dann mit dem erhebenden Gefühl ab: Du hättteſt das Recht auf Arbeit gehabt 8 3 1 12, Abſ. 5 beſagt, daß ein Solo⸗Mitglied, welches in der Ur⸗ laubszeit kein Einkommen bezieht, während dieſes Urlaubes ſeine Berufstätigkeit frei ausüben darfll, nur nicht an den Vertragsorten unb nicht inurhalb eines Umkreiſes von 15 kem um dieſe Orte.— Zur Illuſtrierung nur ein Beiſpiel von vielen: Wenn ich in Wies⸗ Baben engagtert bin, darf ich in Mainz meine„Urlaubszeit ohne Bezüge“ nicht zum Broderwerb ausnutzen! Von Wiesbaden wurden bisher ſpeztell die umliegenden Badeorte, wie Schlangenbad, Langen⸗ ſchwalbach u. ſ. w. mit Schauſpielern verſorgt— reſp. die Schauſpieler zuit den Badeorten— das wäre nach den neuen Regeln nicht mehr lich geweſen. [Der neue Vertrag macht unoch Unterſchiede zwiſchen ehelicher und unehelicher Schwangerſchaft, er enthält noch einſeitige Kün⸗ Sigungsmöglichkeiten— Dinge, die weder das Geſetzbuch noch unſer verfeinertes moraltſches und rechtliches Empſfinden kennt. Die Betrachtung dieſer wenigen Beiſptele dürfte genügen, um ie Ablebnung des neuen Vertrages verſtändlich zu machen; ſie wird noch verſtändlicher, wenn man ſolgende Worte lieſt, die in einer Ver⸗ ſammlung des Bühnenvereins von einem, übrigens der Genoſſenſchaft wohlgeſiunten, Hoftheater⸗Intendanten geſprochen wurben. Wir kennen ja das Genoſſenſchafts⸗Formular) aber nicht 2 J Ein älteres, im Jahre 1900 ausgearbettetes. Ein Li nter ſtützuug des Zentrums, gel erden in den betreffenden Bezirken die ſozialdemokra⸗ ean Kandfdaten ſiegen, aber ein Mittelſtändler bekommt ſie, es doch gewiß vorzutz daß jene beiden Karls⸗ ruher Wahlkreiſe bürgerl rtreter erhalten.“ Es kommt alſo dem Korreſpondenten des„Schwäb. Merk.“ darauf an, für Mittelſtandskandidaturen nationalliberaler Obſervanz die Hilfe des Zentrums zu erhalten, derſelben Partei, die in erſter Linie von uns zu bekämpfen iſt. Würde das Zentrum in der Tat ſolche Millelſtands⸗Kandidaturen unterſtützen, ſo könnte man ſich an allen fünf Fingern ab⸗ zählen, welcher Partei mit derartigen Kandidaturen der größte Gefallen erwieſen würde. Und bei welcher Partet nähmen dann dieſe Mittelſtändler und Rückwärtſer Platz? Wir laſſen darauf die konſervative„Badiſche Poſt“ die Antwort geben: Eine Rechtskoalition in der Reſidenz, welche Kolb und Frank aus dem Rondell verſchwinden ließe, würde von uns mit gr Freude begrüßt. Wo ſollen aber die eventuell gewählten Mittel⸗ ſtändler im Landtage ſitzen? aus der Kammer beſeitigen würde. bekommt niemals die U Im liberalen Fraktions⸗ verbande keinesfalls, ſie müßten zum mindeſten„Wilde“ bleiben. Vielleicht hat der„Schwäb. Merkur“ einen anderen Ausveg? Wir überlaſſen alſo den Merkur⸗Korreſpondenten der „Badiſchen Poſt“, glauben aber ganz beſonders die Partei und vor allem auch die Jungliberalen darauf aufmerk⸗ ſam machen zu ſollen, daß hier Gefahr im Verzuge iſt. Der Merkur⸗Korreſpondent iſt ja ſeit einiger Zeit von der nationalliberalen Partei wieder in Gnaden aufgenommen und von der„Bad. Landesztg.“ kürzlich als der erfahrenſte badiſche Politiker geprieſen worden. Die nationalliberale Partei darf ſich aber niemals in ſolcher Weiſe vor den Zen⸗ trumskarren ſpannen laſſen. Und noch ein Anderes? Warum ſollen gerade Frank und Kolb die Opfer ſolcher ultramontan⸗nationalliberal⸗mittelſtändiſcher Kandida⸗ turen ſein? Dem Merkur⸗Korreſpondenten iſt der Reviſionis⸗ mus zuwider, er möchte, daß wieder der Radikalismus derer um Geck Oberwaſſer bekommt. Wir danken aber für eine ſolche radikale Neuauflage der badiſchen Sozialdemokratte. Es iſt ſicher leichter, Leute wie Geck zu bekämpfen, als per⸗ ſönlich und politiſch ſo achtbare Männer wie Kolb und Frank, aber gerade mit einem ebenbürtigen Gegner die Kräfbe zu meſſen iſt ehrenvoll und bringt Gewinn. Selbſtredend muß das Ziel unſerer Partei ſein, jeden Sozialdemokraten aus der Stichwahl zu verdrängen, aber wenn wir dagegen eine Verſtärkung der Zentrumsmehrheit— wenn auch auf indirek⸗ tem Wege— einhandeln ſollen, danken wir ergebenſt. Oh. Die Wahl in Bingen⸗Alzey. Die Wahl in Bingen⸗Alzey iſt, nachdem die Junglibe⸗ ralen Heidelbergs ſich in einer Reſolution mißbilligend gegen die Haltung der heſſiſchen Nationalliberalen gewandt haben, auch eine Angelegenheit der badiſchen Politik geworden. Wir brauchen nur auf dieſe Widerſinnigkett hinzuweiſen, um darzutun, daß die Heidelberger Reſolution beſſer nicht gefaßt worden wäre. Es kann und wird ſicher den Vereinen der natio⸗ nalliberalen Partei unſeres Landes nicht verwehrt werden, ihre Meinung zu den Vorgängen in Bingen⸗Alzey auszuſprechen, von ſörmlichen Beſchlüſſen oder Reſolutionen ſollten ſie ſich fernhalten. Der in der Heidelberger Reſolution ausgeſprochene Gedanke hat durchaus Berechtigung, die Form aber, in welcher dieſem Gedan⸗ ken Ausdruck gegeben worden iſt, verſtößt gegen den bisher be⸗ obachteten Grundſatz, ſich einer Einmiſchung in die Politik der Partei anderer Bundesſtaaten fernzuhalten. Wir brauchen ja nur an die Entrüſtung zu erinnern, mit welcher die Vor⸗ würfe preußiſcher Nationalliberaler gegen die Großblocktaktik in Baden zurückgewieſen wurden, um ein weiteres und ſicher durch⸗ ſchlagendes Argument gegen die Heidelberger Reſolution hinzu⸗ zufügen. Eine Einmiſchung, die man ſich füglich ſelbſt verbittet, ſollte man nicht für berechtigt halten, wenn ſie den Anderen be⸗ trifft. Aus dieſem Grunde, und nur aus dieſem Grunde, glauben wir, daß der Landesverband badiſcher Jungliberaler es ablehnen wird, ſich mit der Wahl in Bingen⸗Alzey überhaupt zu beſchäftigen. Was die Vertretung der badiſchen Jungliberalen im Berliner Zentralvorſtand in der Wahlangelegenheit Bingen⸗ Alzey zu tun für nötig erachtet, iſt dabei eine Froge für ſich. Immerhin wird auch dieſe zu bedenken haben, daß eine Ein⸗ miſchung des Zentralvorſtandes in die Angelegenheiten der heſſi⸗ ſchen Landespartei Folgen nach ſich ziehen kann, die den badiſchen Nationalliberalen recht unerwünſcht wären. Zu alledem darf nicht überſehen werden, daß bei der Wahl in Bingen⸗Alzey die prinzipielle Gegnerſchaft gegen die politiſche Perſönlichkeit Korells eine große Rolle ſpielte. Und da gibt doch zu denken, Rats Barnay hat unſerer Arbeit zugrunde gelegen, und ich möchte ſagen: Dieſe Ausarbeitung neigt ſich zu 9 Zehntel zu uns und ſteht ebenſo weit von dem Genoſſenſchaftsformular ab! Die Kon⸗ zeſſionen, die gemacht worden ſind vonſeiten der Genoſſenſchafter ſind alſo ſehr viel ſtärker, als wir ſie haben zu machen brauchen. Es war das auch ganz klar. Denn Herr Geh. Inteudanzrat Bar⸗ nay als ehemaliger Bühnenleiter war mit der Materie durchaus vertraut und dadurch in der Lage, zu beurteilen, welche Kon⸗ zeſſionen die Bühnenleiter zu machen imſtande ſind! Dieſer eine Satz redet ganze Bände! Jedenfalls erhellt aus allem bisher Angeführten, daß es vielleicht um des lieben Friedens willen gut geweſen wäre, den neuen Vertrag anzunehmen, daß aber ganz beſtimmt die Ehre der deutſchen Bühnenmitglieder verlangte, ihn abzulehnen! Haben doch mehrere Reichstagsabgeordnete aller Parteiſchattierungen, als ihnen der Entwurf bekaunt gegeben wurde, einſtimmig erklärt:„Das iſt ja unglaublich! Den Vertrag wird kein deutſcher Schauſpieler aunehmen!“ Und dann: So ein bischen Sturm iſt ja ſo geſund! Die Genoſſen⸗ ſchaft war wirklich ſchon etwas bequem geworden! Die alten Macht⸗ haber, die ja gewiß ihre unbeſtreitbaren Verdienſte um die Genoſſen⸗ ſchaft haben, waren ihrer Sache ſo ſicher geworden, daß aus der doch einzig möglichen demokratiſchen Regierungsform eine autokratiſche zu werden drohte. Vor allem aber hatte ſchon ſeit langer Zeit bei der ſogenaunten„Links⸗Partei“ große, berechtigte Unzufriedenheit dar⸗ über geherrſcht, daß der Präſident der Genoſſenſchaft gleichzeitig Untergebener reſp. Angeſtellter des Präſtdeuten des Bühnenvereins war: das war ein aus mehr als einem Grunde unhaltbarer Zuſtand, und ſo wurde denn dieſes„ariſtokratiſche“ Präſidium„weggeſegt“ und durch das neue„demokratiſche“ erſetzt, unter dem eben der Bühnen⸗ vertrags⸗Antrag zu Fall kam. Seit dieſer Delegierten⸗Verſammlung geht aber auch ein friſcher Zug durch die Reihen nicht nur der Ge⸗ noſſenſchafter, ſondern auch der bis dahin abſeits ſtehenden Bühnen⸗ angehörigen, die zum großen Teil grollten, weil eben die Genoſſen⸗ Ztg.“ auf ihre leidenſchaftliche Klage„Vervats“ am Block antwortet: wegen des Frankfurter Zeitung ſollte„„„ 17 Franukfurter Zeitung ſollte nur eins nicht vergeſſen. einen blockfreundlichen Freiſinnigen zuß ſtimmen, waren die Nationalliberalen durchaus Fur bexeit. Wer un auch Gegner der ſozialliberalen Rich⸗ tung ſind, ſo auch wir, daß d lliberalen nicht für Ko 0 haben. Aber man hat nun mit ganz Deutlichkeit vor ſich, wie gering die ſichten der ſozialliberalen Richtung ſind, auß lerengſten Kreiſes Unterſtützung zu finden. De 5ia l⸗ 15 liberalismus iſt das wi gſte Bingen⸗Alzey. Wie koloſſal muf liberalen gegen die Richtung Bar gef tih ſe ſſene Haß gegen das Zentrum dagege Eheauflöſungen in Baden im Jahre 1908. S ruhe Mär Forreſp.ſ. floßf. swk. Karlsruhe, 1. März.(Korreſp.. Im derfloſſenen Jahre ſind in Baden im ganzen 344 Ehen durch gerichtliches Ur⸗ htliche Scheidung leil aufgelöſt worden, davon 340 durch gerich und je 25 auf Grund einer Nichtigkeitsklage bezw. Anfechtungs⸗ Gegenüber dem Jahr 1907 iſt die Zahl der Eheauf⸗ Tlage. löſungen um 21 oder 6,5 Prozent geſtiegen; das Jahr 1908 zei den höchſten bis jetzt beobachteten Stand und ber e den 5 zährigen Durchſchnitt 1899/1908 um 78 Fälle oder 29,3 Prozent Beinahe ein Drittel der aufgelöſten Ehen(110 oder 31,98) hatten eine Dauer von 5 bis 10 Jahren, über ein Viertel(87 oder 25,29 Prozent) dagegen nur eine ſolche von 1 bis 5 Jahren. Bei 5 Che⸗ paaren wurde die Ehe bereits im erſten Jahre wieder gelöſt. 2 bis 30 Jahre dauerte die Ehe bei 14 Ehepagꝛen und 5 Paare waren ſogar über 30 Jahre verheiratet; 1 Ehepaar vermochte auf eine über 44jährige Ehe zurückzublicken. Klagender Teil war in 125 Fällen(36,34 Prozent) der Mang in 192 Fällen(53,81 Prozent) die Frau, in 27 Jellen(7,85 Prözent) keue Teile. Der Ehemann war in faſt zwei Daatel aller Falle der ſchuldige Teil. Wegen Ehebruchs allein oder in Verbindung mit anderen Beſchul⸗ digungen wurden 165(48 Proz.) aller Ehen gelöſt; in 82 Fllen war dabei die Frau, in 68 Fällen der Mann und in 15 Fällen beide Teile ſchuldig. Die 148 Eheauflöſungen wegen unſittlichen oder ehrloſen Verhaltens, grober Verunglimpfung und harter Mißhandlung machten 43 Prozent aller Fälle aus; hier war 108 mal der Mann, S8mal die Frau und 12mal waren beide Teile ſchuldig. Wegen böswilligen Verlaſſens wurden 15 Ehen(4,3 Prozent) geſchieden, und zwar war 7mal der Mann und Smal die Frau klagender Teil; wegen Geiſteskrankheit des einen Ehe⸗ teils verlangten 6 Männer und 4 Frauen Eheauflöſung. Wegen böswilligen Verlaſſens in Verbindung mit anderen Urſachen klagten 3 Frauen, wegen Doppelehe 1 Frau, wegen Irrung in den perſönlichen Eigenſchaften bezw. argliſtiger Täuſchung je 1 Mann. Nach dem Berufsſtand der Männer kommen in Gewerbe und Induſtrie die meiſten Eheauflöſungen vor, nämlich 200(58,1 Prozent), 78(22,7 Proz.) ſtellte Handel und Verkehr, 25 Männer (78 Prozent) waren Tagelöhner, 23(6,7 Prozent) Erwerbstätige der freien Berufe, 18 Männer(8,8 Prozent) gehörten der Land⸗ und Forſtwirtſchaft, an und 5(14 Prozent) waren Rentner. Die meiſten Eheauflöſungen(148 oder 43 Prozent) entfallen auf die Städte mit 20—30 000 Einwohnern; auf die Städte mit 10 bis 20 000 Einwohnern kommen 50(14,5 Prozent), auf die Gemeinden mit—10 000 Einwohnern 11(3,2 Prozent) und auf die übrigeg Gemeinden 59(17,) aller Eheauflöſungen. Der badiſche Weinban in 1908. 8 „ ac Karksruhe, 1. März. Korreſpondenz) Seft Jahr⸗ zehnten hat die mit Reben bebaute Fläche im Großherzogtum Baden langſam abgenommen. Während die Rebfläche im Jahre 1882 noch 21830 Hektar betrug, hat ſich dieſelbe bis zum Jahre 1907 auf 17 360 Hektar verringert und iſt im vergangenen Jahr weiter auf 17131 Hektar zurückgegangen. Trotz der Verringerung der Rebfläche iſt der Moſtertrag gegenüber dem Vorfjahre bedeu⸗ tend geſtiegen, nämlich von 318 403 Hektoliter im Jahr 1907 auf 446 030 Hektoliter im Jahr 1908. Der Durchſchnittsertrag rom Hektar betrug im Vorjahr 188, im Jahr 1908 dagegen 26 Hekto⸗ liter. Allerdings iſt der Durchſchnittspreis im Vergleich zum vor⸗ hergegangenen Jahr von 47,8 auf 42,7 vom Hekoliter gefallen. Immerhin beträgt der Geſamtwert der Weinmoſternte im Jahr 1908 infolge der Zunahme des Moſtertrages mehr als 19 Mill. Mark, iſt alſo um 4 Millionen höher als im Vorjahr. Dabei iſt von beſonderer Wichtigkeit, daß dieſer Betrag ſich nicht etwa auf das ganze Land verteilt, ſondern nur ungefähr 400 Gemeinden zugute kommt. Die Zunahme des Weinmoſtertrages entfällt faſt ausſchließlich auf den Weißwein, deſſen Erzeugung in Baden überwiegt. Im Jahre 1907 wurden 250 775 Hektoliter, im Jahr 1908 dagegen 368 949 Hektoliter gewonnen, wiewohl die Fläche auf der Weißwein gezogen wird, von 13 254 auf 12 734 Hektar zurückgegangen iſt. Der Wert der Weißweinernte in Geld ausge⸗ drückt beträgt 3,4 Millionen Mark mehr als im Vorfahr; daffür geſtrömt, und wir ſehen ſeit jenen Tagen häufig das ſchöne Bild, daß ganze Perſonale der Genoſſenſchaft angehören. Daß die mehrfach erwähnte Verſammlung etwas ſehr heftig ver lief, iſt doch wohl ſchon wegen der in Behandlung ſtehenden Frage, die beinahe„ſein oder nicht ſein“ bedeuetete, ganz erklärlich. Be⸗ ſonders der Bühnenverein, reſp. Herr v. Hülſen machte der Ver⸗ ſammlung den Vorwurf der parlamentariſchen Unreife, des Mangelss an Takt u. ſ. w.— Das iſt zum mindeſten unberechtigt, denn erſtens handelt es ſich um interne Angelegenheiten der Genoſſenſchaft, und dann iſt es doch kein Wunder, wenn Leute ſich temperamentvoll geben, von denen gerade Temperament von Berufs wegen immer in erſter Linie verlangt wird, und gerade von den Direktoren, gegen die es galt, ſich zur Wehr zu ſetzen. Die Bühnenleiter haben es ſehr viel leichter, kühl und ruhig zu bleiben, da ſie nicht gegen jahrzehntelange Bedrückung ſich aufzulehnen haben, da der Streit ſich für ſie durchaus nicht um derart vitale Intereſſen dreht, und ſchließlich, da ſie als die wirtſchaftlich Stärkeren die Situation beſſer beherrſchen.— Die„ein⸗ ſtimmige Entrüſtung“ mutet übrigen ſchon deshalb etwas eigentümlich an, weil vor der Ablehnung viele Direkoren feierlich erklärt hatten, ſie würden glücklich ſein, wenn der Entwurf nicht angenommen würde, — Und nun? Der Grund der Eutrüſtung liegt eben tiefer und iſt in erſter 1 Linie in der„Inſubordination“ zu ſuchen, mit der ein Präſidium be⸗ ſeltigt wurde, das es ſo trefflich verſtand,„die Wahrung der Jute⸗ reſſen der Genoſſenſchaft mit der Wahrung der Intereſſen des Bühnen⸗ vereins zu vereinigen“!! Daher der Unwille, und daher der Be⸗ ſchluß, die Genoſſenſchaft nicht mehr als Vertreter des Schauſpieler⸗ ſtandes gelten zu laſſen, die Wohltätigkeitsveranſtaltungen zum Beſten der humanitären Inſtitute der Genoſſenſchaft nicht mehr zu bewilligen und ferner die Mitgliedsbeiträge der Genoſſenſchafter nicht mehr wie bisher von der Gage in Abzu bringen zu laſſen. Von ſolchen Beſchlüſſen uimmt man im 20. Jahrhundert ſelbſt als Uunbeteiligter mit ſehr gemiſchten Gefühlen Kenntnis; dem haben die 70 — „Mannheim, 2. Marz. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 3. Seite. Aus Stadt und Tandl. * Maunheim, 2. März 1909. Ernannt wurde Hilfsgerichtsſchreiber Anton Hennhöfer beim Amtsgericht Tauberbiſchofsheim zum Gerichtsſchreiher. *BVerſetzt wurden in gleicher Eigenſchaft die Realſchulvor⸗ ſände Profeſſor Hermann Steiger an der Realſchule in Bretten an jene in Bühl und Profeſſor Franz Rottengatter an der Realſchule in Meßkirch an jene in Bretten. * Vom franzöſiſchen Konſulat. Mr. Andrs van den Vaero, bisher Attaché beim franzöſiſchen Konſulat in Berlin wurde zum Vizekonſul beim hieſigen franzöſiſchen Konſulat er⸗ nannt. * Als Mitglied des geſchäftsleitenden Vorſtandes der Stadt⸗ verordneten wählte heute der Bürgerausſchuß Herrn Kaufmann Emil Reinhardt mit 58 Stimmen anſtelle des in den Stadtrat eingetretenen Stv.⸗V. Magenau. 23u Mitgliedern des Stadtverordnetenkollegiums wurden heute vom Bürgerausſchuß gewählt: Geiger, Chriſtoph, Wirt in Käfertal, Herbſt, Eugen, Fabrikant und Wertheimer, Dr. Emil., prakt. Arzt mit je 80 Stimmen. * Nationalliberale Bezirksvereinsverſammlung. Bezugneh⸗ mend auf unſere Notiz vom Freitag teilen wir noch mit, daß in der Hauptverſammlung des Natl. Bezirksvereins Waldhof am Mittwoch, den 3. d.., abends 8 Uhr, im Saal⸗ dau von Trunzer Herr Oberamtsrichter Dr. Koch ſprechen wird über„Die politiſche Lagel. Dieſes hochintereſſante Thema und die Perſönlichkeit des Redners werden ſicherlich einen leb⸗ haften Beſuch der Verſammlung bewirken. Die Mitglieder und Freunde des Vereins ſowie der liberalen Sace ſeien hierdurch nochmals auf die Verſammlung aufmerkſam gemacht. * In das Saalbautheater iſt mit Monatsbeginn wieder ein vorzügliches Enſemble eingezogen. Die künſtleriſche Führung hat diesmal ein aus drei Pärchen beſtehendes Radfahrerſextett, die Clevelandtruppe, die in Einzeltricks und im Enſemble Her⸗ vorragendes leiſtet. Ein Herr und eine Dame zeichnen ſich in ihren mit vornehmer Eleganz auf dem Zweirad und Tandem ausgeführ⸗ ten Produktionen beſonders aus. Die Truppe, die aus durchweg ſchöngebauten und ſchiken Perſonen beſteht, entzückt allein ſchon durch die Diſtinktion der Aufmachung und das gentlemanlike Auf⸗ treten. Erſtklaſſig iſt auch die Pirmani⸗Truppe in ihrer Hrillanten Parterreakrobatik. Die Tricks, von denen wir nament⸗ lich die bravourös ausgeführten Salti von Untermann zu Unter⸗ mann hervorheben, ſind wie aus einem Guß. Etwas ganz Beſon⸗ deres in ſeiner feinkomiſchen Art iſt Mac Walten. Was der Künſtler alles aus den unerſchöpflichen Gründen ſeines Rockes hervorholt und wie er den Pinſel führt, das muß man geſehen haben. Schon lange war eine aus einer ſolchen Fülle von luſtigen Einfällen zuſammengeſetzte komiſche Nummer im Saalbautheater nicht mehr zu ſehen. Die Humoriſtik iſt doppelt vertreten, durch Anna Müller⸗Lincke, eine routinierte Künſtlerin mit vor⸗ züglichem Repertoir und Vortrag und Ludwig Wolf⸗Scheele, dem das gleiche nachgerühmt werden kann. Eine Hauptattraktion, Miß Marry Barley mit ihren mimiſchen Bulldoggs, iſt erſt heute nacht eingetroffen. Wir können deshalb über dieſe Nummer, für die geſtern die brillanten Kugelläufer des letzten Programms einſprangen, erſt in den nächſten Tagen berichten. Die reizende Soubrette Minni Hermani, die namentlich als Fiſcherin ſuperb iſt, leitet das Programm, dem Herr Kapellmeiſter Becker die gewohnte gute muſikaliſche Würze gibt, ein, neue feſſelnde Droeſe ſche Bio⸗Tableaus beſchließen es. Das Saal⸗ Hautheater verdient auch diesmal gutbeſetzte Häuſer. * Der Feuerio, welcher ſeit 11 Jahren unſtreitig die gruppen⸗ reichſten und ſchönſten Karnevalzüge an Faſtnachtſonntagen in Mannheim veranſtaltet, bittet uns durch ſeinen Schatzungsrat bekannt zu geben, daß er von mindeſtens 1011 zu Ehrenmitgliedern erkorenen Herren noch keinen Beitrag erhalten hätte. Wenn nur eine größere Anzahl die Schellenkappe wieder an den Feuerio zurückbeordert hätte, ſo wäre das Unglück nicht ſo bedeutend, die Verſäumnis ſcheint vielfach auf Verwechslung der Geſellſchaften zu beruhen— was Berichte über Geldſamm⸗ lungen der Konkurrenz bezeugen—, denn eine ſolche Rückſtändig⸗ keit der freiwilligen Beiträge war noch in keinem Jahre zu ver⸗ zeichnen. Der„Feuerio“, deſſen Hauptſitz von alters her das Habereck, Q 4, 11, iſt, geſtattet ſich jetzt an ſämtliche 1909 zu Ehrenmitgliedern ernannten Herren ein zweites Run d⸗ ſchreiben zu richten, um ſie jetzt noch zur Unterſtützung der Feuerio⸗Karnevalszüge zu gewinnen und ihnen nahe zu legen, den vielleicht noch für den Feuerio reſervierten Betrag dem Beauftragten einzuhändigen. Beſſer wäre es aber ſchon, die Be⸗ träge vorher einzuſenden. Die geehrten Hausfrauen ſind gebeten, ihrem Herrn Gemahl unſere Zuſchriften nicht vorenthalten zu wollen. Eine Garantie, daß dem Feuerio überwieſene Zuwen⸗ dungen nicht zu anderweiten Schuldendeckungen— er hat keine anderen— verwendet werden, bietet die im April in ſämtlichen Blättern veröffentlichte Rechnungsablage. Gheater, Runſt und Wiſſenſchaft. Hochſchule für Muſik. Am Freitag, den 5. Mürz, abends 7% Uhr findet im Vortragsſaal der Anſtalt der Klavierklaſſen Theatergeſellſchaften, reſp. die Stadtverwaltungen zu Frankfurt a.., Straßburg und Mannhei m Ausdruck gegeben, indem ſie erklären, daß ſie die Beſchlüſſe des Bühnenvereins nicht zur Ausführung bringen werden. Der bemerkenswerteſte Paſſus aus dem Protokoll der betr. Sitzung des Aufſichtsrats der Nenen Theater⸗Aktiengeſell⸗ ſchaft zu Frankfurt a. M. lautet: „Endlichverbtetetdem Aufſichtsratdie Stellung der Stadt Frankfurt a.., deren Behörden und Ein⸗ wohner und ſeine eigene Anſchauung in ſozial⸗ politiſchen Fragen, die Beſchlüſſe des Bühnenver⸗ eins vom 30. Januar 1909 gutzuheißen.“ Es ſteht zu wünſchen und zu erwarten, daß ſich dieſer vornehmen Kundgebung recht viele Städte anſchließen werden. So ſtehen bis jetzt die Sachen; am 25. Februar fand eine Ver⸗ ſammlung ſämtlicher Berliner Bühnenmitglieder ſtatt, die ſich mit der geſchilderten Situation befaßte? hoffen wir, daß ſie uns dem doch ſchließlich zu wünſchenden Frieden näher gebracht hat. Ich habe es verſucht, ſo ſachlich, wie möglich, ein Bild nicht nur der Lage, ſondern auch der Wünſche und Hoffnungen der Theaterleute zu geben, Wünſche und Hoffnungen, die erfüllt werden müſſen, hoffentlich„in Liebe und Güte“! Wir werden ſie aber im Not⸗ falle auch„anders“ erreichen, denn endlich iſt uns ein Licht auf⸗ gegangen, daß das Wort des guten, alten Attinghauſen von der „Einigkeit“ nicht nur eine Phraſe iſt, die wir auswendig herzuſagen haben! Mannheim, den 26. Februar 1909 Karl Schreine r. Buntes Feullleton. — neber die Meſſerangriffe in Berlin beröffentlicht Ceſare Wir entnehm en 1 Dombrofo einen Artikel in der„N. Ir. Pr.“. vereidigten de Direktors, Frl. Haldenwang und Frl. Schlatter, ſowie der Violinklaſſen der Herren Poſt und Gellert ſtatt. Programme, die zum Eintritt berechtigen, im Sekretariat M 1, 8. Von Tag zu Tag. — Verhaftung einer internationalen Hoch⸗ ſtaplerin. Frankfurt a.., 2. März. Auf Veranlaſſung der Frankfurter Kriminalpoligei wurde in einem vornehmen Hotel Berlins die internationale Hochſtaplerin Frau Eliſe Holſt aus Hamburg verhaftet, die unter dem Namen einer Gräfin Schwerin, 1 Alvensleben und Frau v. Arnoldi große Betrügereien ver⸗ übt hat. — Ein Erpreſſer verhaftet. Leipzig, 2. März. Wie die Morgenblätter melden, unternahm geſtern der ſtellen⸗ loſe Handlungsgehülfe Gutſchner einen Erpreſſungsverſuch an dem Brauereidirektor Neumann. Dieſer erhielt einen Brief, in dem er und ſeine Familie mit dem Tode bedroht wurde, falls er nicht bis⸗7 Uhr abends bei dem Bäckermeiſter Selle in der Joſephſtraße 300 Mark hinterlegen würde. Der Brief war ganz ähnlich gehalten wie die von dem Mörder des Friedrich'ſchen Ehepaares an den Verlags⸗Chef Weber gerichteten Erpreſſerbriefe. Als Gutſchner das Geld durch ein Kind aus dem Bäckerladen abholen laſſen wollte und ſich in der Nähe des Ladens zeigte, wurde er verhaftet. Er legte ein umfaſſendes Geſtändnis ab; er will die Tat aus Not und Unüberlegtheit begangen haben. — Ein ſchwerer Jagdunfall. Petersburg, 1 März. Die beiden jugendlichen Söhne des Generaladjutanten des Zaren Baron Neyendorf waren auf dem Gute des Grafen Schuwaloff zur Jagd geladen. Auf einer Schlittenfahrt twollte einer der Brüder ſein Gewehr umlegen. Dieſes entlud ſich und der Schuß ging dem Bruder in die Bruſt und tötete ihn ſofort. Letzte Nachrichten und CTelegramme. * München, 2. März. Zug Nr. 27 und die in Berlin fällige Poſt aus Italien iſt wegen Niedergehens einer Lawine am Brenner ausgeblieben. *Petersburg, 2. März. Baron Guenzburg, der Vor⸗ ſitzende des Zentralkomitees der jüdiſchen Koloniſationsgeſellſchaft, iſt heute Nacht an einem Krebsleiden geſtorben. * Belgrad, 2. März. Der König begnadigte die war, verſammelte ſich geſtern abend eine große Menſchenmenge der Nahrungsmittelbranche erklärten, mit den Wirten ſoli⸗ flotte werden im Unterhaus zur Sprache kommen. Eine Schützenabteilung von einer Lawine verſchüttet. * München, 2. März. Die„Münch. Ztg.“ meldet aus Innsbruck: Geſtern begab ſich eine kaiſerliche Schützenabteilung, beſtehend aus 25 Mann und 6 Offizieren, unter ihnen 2 Oberſten von Trient durch das Valſuganatal nach Lavarone. Heute nach⸗ mittag iſt nun in Trient die Nachricht eingegangen, daß die ganze Abteilung von einer Lawine verſchüttet worden ſei. Ein Hilfszug iſt abgegangen. Die Höhe des Schnees beträgt in dieſer Gegend .40 Meter. Ein ſchweres Eiſenbahnunglück. c. Koblenz, 2. März.(Privat⸗Telegr.) Am Güterbahnhof zwiſchen Koblenz—Lützel iſt heute vormittag ein ſchweres Eiſen⸗ bahnunglück vorgekommen. In dem um 10 Uhr 12 Min. auf dem VBahnhof Lützel eintreffenden Perſonenzug fuhn eine Rangier⸗ maſchine. Dabei kamen 3 Perſonen ums Leben und 11 Perſonen wurden ſchwer oder weniger ſchwer ber lhetz t. Die Toten ſind ein junger Mann mit Namen Rinz aus Kettig und das Ehepaar Ehlig aus Weißenturm. Eine Lokomotive iſt umgeſtürzt und der hinter dem Packwagen des Perſonenzuges fahrende Wagen dritter Klaſſe iſt vollſtändig zertrümmert. Schnee. * Berlin, 2. März. Auch heute herrſcht in Berlin ſeit dem frühen Morgen ununterbrochen Schneefall bei ſtarkem böigen Winde. * Bozen, 2. März. tirol Verkehrsſtörungen hervor. getreten. * Dresden, 2. März. Hier herrſcht ſeit vergangener Nacht ununterbrochen Schneefall, ſodaß ſich im Straßenverkehr mannigfache Störungen bemerkbar machen. * München, 2. März. Seit geſtern abend herrſcht hier ſtarker Schneefall, der heute vormittag 10 Uhr noch anhält. Die Temperatur iſt nur wenige Grad unter Null. Der ſterke Schneefall hat in mehreren Fällen im Straßenverkehr große Störungen verurſachb. Große Schneefälle riefen in Süd⸗ Jetzt iſt Tauwetter ein⸗ Das Steuerkompromiß. Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 1. März. Das Viermännerkollegium, Herr Sydow und Herr v. Rheinbaben und dann noch wohl ein paar daraus folgende Abſchnitte: Man weiß ſeit vielen Jahren ſchon (Krafft⸗Ebing war einer der erſten, der die Aufmerkſamkeit auf die Tatſache lenkte), daß es Geiſteskranke gibt, die ihre krankhafte Liebe, oder beſſer geſagt, die anormale Anziehungskraft, die das Weib auf ſie ausübt, nicht anders äußern, als indem ſie das Weib ſchlagen oder verletzen. Von ſolchen Hranken gibt es eine ganze Stufenleiter, die mit denen beginnt, die eine ätzende Flüſſigkeit oder Tinte auf Frauenkleider ſpritzen, alſo verhältnismäßig Harm⸗ loſen, und über jene, die den Mädchen Zöpfe abſchneiden, die ſie zu Hauſe mit einer Art Kultus umgeben, bis zu den Meſſerſtechern führt, die ſich aber auch wieder in verſchiedene Kategorien einteilen laſſen, die ſich mehr oder weniger tragiſch äußern. Der eine iſt nur Neuraſtheniker und begnügt ſich damit, ſeine Augebeteten mit der Nadel in die Finger zu ſtechen, während Barle(ein in Lom⸗ broſos Schriften erwähnter Irrſinniger) ſchon mit vierzehn Jahren von dem traurigen Wahn beſeſſen war, er müſſe die Mädchen, die er bevorzugte, berletzen, anſtatt ſie zu berühren, mit neunzehn Jahren das erſte Mal zum Stich ausholte, aber nicht verletzte, ſondern nur mit der Meſſerſcheide zuſtieß, ſich dann mit zweiund⸗ dreißig Fahren jedoch nicht mehr meiſtern konnte und mehr als fünfzig Mädchen mit dem offenen Meſſer ſtach. Als man ihn end⸗ lich verhaftete, fand man in feiner Wohnung eine gauze Reihe von Stiletten, Degen und Meſſern, deren Aublick allein bei ihm angenehme Gefühle erweckte. In Vozen kannte man ſchon im Jahre 1829 einen Meſſerſtecher, der die Mädchen mit Brotmeſſern in dend Unterleib ſtach und ſelbſt ſagte, er ſei derart von der Luſt am Stecken beſeſſen geweſen, daß er keine Ruhe hatte, bis er min⸗ deſt as am Meſſer Blut ſah. Tarnotpski erzählt von einem Arzt, der, wenn er betrunken war, das Bedürfnis fühlte, mit der Lan⸗ gekte eine Frau in die Seite zu ſtechen, bis das Blut aufſpritzte. Taz ſind immerhin noch die Gemäßigten. Nach ihnen kommen die Totſchläger und Nekrophilen, wie Garajo in Spanien, Vacher in Frankreich, Verzenk in Italien, welch letzterer von ſeinem neun⸗ zehnten Lebensfahre an jeden Winter von der Luſt beſeſſen war. zausſchuſſes hat die Zuſtimmung der Nationalliberalen und der vor die Nachlaßſteuer für das Richtige. an den gewaltigen Gletſchern des Karakorum hat Sir Martin andere, haben am Samstag und am geſtrigen Sonntag getagt Dabei ſoll— die Herren haben einander ſtriktes Silentium gehobt— eine Einigung auf der Grundlage einer ſo⸗ genannten Beſitzſteuer zuſtande gekommen ſein. Ent⸗ wurf und Plan dieſer Beſitzſteuer ſollen von Freiherrn v. Rheinbaben ſtammen und man ſoll projektiert haben, die Einkommen unter 3000 M. und die Vermögen unter 20 000 freizulaſſen. Aber die„Einigung“— das wolle man freund⸗ lichſt nicht außer Acht laſſen— blieb in gewiſſem Sinne in der Luft hängen. Die vier Männer hatten natürlich nicht die Macht, ihre Fraktionen endgültig zu binden. Tatſächlich ſoll denn auch bereits in der Fraktionsſitzung der Konſerva⸗ tiven, die ſich zu ſolchem Ende ſchon heute vormittag ver⸗ ſammelten, Herr Dietrich desavouiert worden ſein. Der iſt immer fürs Vertragen und Entgegenkommen geweſen und dem geſtrigen Kompromiß hat er um ſo eher zuſtimmen zu können geglaubt, als ja, wie geſagt, der dem preußiſchen Agrarkonſervatismus durchaus zugeneigte Freiherr v. Rhein⸗ baben deſſen Grundzüge ſkizziert hatte. Dennoch ſoll ihm heute das Konzept zerriſſen worden ſein. Die konſervativen Herrſchaften haben nun einmal ihre eigene Auffaſſung über „Beſitz“ und Beſitzſteuer. Wenn es ſich um fremden Beſitz handelt, beginnt der ſchon bei Einkommen von 800 Mark. Und dann ſind ſie ja ſo rührend verfaſſungstreu. Nur kein Eingriff in die Finanzhoheit der Einzelſtaaten; um alles in der Welt keine Bindung! Die Einzelſtaaten ſollen dieſe „Beſitz“ſteuer über Einkommen und Vermögen ganz nach ihrem Guſto verteilen und wenn ſie oder beſſer: ihre agrar⸗ konſervativen Mehrheiten, der Anſicht ſind, daß die neue Reichsauflage ſklaviſch den einzelſtaatlichen Einkommen⸗ und Vermögensſteuern zu folgen habe, dann ſoll in den Staaten, die wie Sachſen, die Beſteuerung des Einkommens ſchon bei 800 Mark beginnen laſſen, künftighin auch der Hilfsbrief⸗ träger zu den neuen Reichslaſten mit herangezogen werden. Selbſtverſtändlich iſt das ſchnöder Hohn. Aber haben die Zirkusgewaltigen und die Steuer⸗ und Wirtſchafts, reſormer“ nicht erſt in der vorigen Woche gezeigt, daß ſie im ſtolzen Gefühl ihrer Macht mit Bewußtſein und Abſicht das ganze nicht agrariſche Deutſchland aushöhnen wollen? Das alſo iſt der Streitpunkt, um den es zur Stunde ſich dreht und über den morgen vielleicht ſchon vor Beginn der Kommiſſionsberatungen in einer gemeinſamen Blockſitzung die Entſcheidung fallen wird. Das konſervative Begehren iſt natürlich für die Liberalen nicht annehmbar. Beſtehen ſie auf ihrem Schein; ſtecken ſie in zwölfter Stunde nicht noch einige Pflöcke zurück, ſo kann es leicht geſchehen, daß wir morgen die Todesanzeige des Blocks zu verſenden haben. Aber auch wenn mit Hängen und Würgen ſchließlich die Eini⸗ gung gelingt, wird für die Linke kaum Veranlaſſung ſein, ein feierliches Danktedeum anzuſtimmen. Die Matrikular⸗ beiträge, um deren Abſchaffung der alte Stengel ſich noch ernſtlich und ehrlich bemüht hatte, verewigt; ſtatt einer ſtärkeren Heranziehung des wirklichen Beſitzes eine neue Be⸗ laſtung auch der mittleren Einkommen, die in den Einzel⸗ ſtaaten wahrhaftig ſchon genug bluten müſſen— weiß Gott⸗ gar zu ſtolz wird der Siegespreis nicht ausſchauen.) * 1* 1* Berlin, 2. März. Das Steuerkompromiß des Block⸗ Reichspartei gefunden. Auch in der Fraktionsſitzung der Kon⸗ ſervativen fand ſich nach heftigem Widerſtand zum Schluß e ſchwache Mehrheit dafür. Dagegen gelang es nicht, in der li⸗ beralen Fraktionsgemeinſchaft eine poſitive Mehr⸗ heit für das Kompromiß zu gewinnen. Infolgedeſſen konnte das Kompromiß der Finanz⸗Kommiſſion, die heute wieder zufammentritt, nicht vorgelegt werden. In der Finanz⸗ Kommiſſion wurde heute ſofort die Nachlaßſteuer zur Abſtim⸗ mung geſtellt. Der grundlegende Paragraph 1 wird abgelehnt, dafür ſtimmen nur die Freiſinnigen und Sozialdemokraten. Nach der Abſtimmung gibt Dr. Weber für die Nationalliberalen und Dr. Arendt für die Reichspartei die Erklärung ab, daß ſie die Nachlaßſteuer zur Zeit ablehnen, ſich aber ihre Stel⸗ lungnahme für ſpäter vorbehaltem Es wird ſo⸗ dann über den Antrag der Nationalliberalen über die Reichsver⸗ mögensſt⸗uer, der durch Dr. Weber in der letzten Sitzung der Kommiſſion vorgelegt war, verhandelt. Im Laufe der Debatte erklärte der Reichsſchatzſekretär Sydow, die Stimmung der ver⸗ bündeten Regierung bez. der Reichsvermögensſteuer ſei durchaus feſt. Die verbündeten Regierungen halten nach wiee Die Frage, ob Nachlaß⸗ oder Erbanfallſteuer ſei von ſekundärer Bedeutung. Aehnlich ſpricht ſich der Vertreter Baherns aus. Bei der Abſtim⸗ mung wird der Antrag Weber(Reichsvermögensſtener) mit 18 gegen 9 Stimmen abgelehnt. Fortſetzung morgen vormittag. ———— die Frauen zu droſſeln. Er verſchuldete ſo den Tod von ſieben weiblichen Weſen jeden Alters. — Das Ziel des Herzogs der Abruzzen im Himalaja. Aus Rom wird berichtet: Wenn auch die genaueren Einzelheiten des Reiſeplans des Herzogs der Abruzzen noch nicht feſtſtehen, ſo kann doch als ſicher gelten, daß die Beſteigung der höchſten Gipfel des Sichem und des Karakorum, der beiden höchſten Gebirgs⸗ letten des Himalaja, das Hauptziel der Reiſe bilden werden. Der Höhenrekord wird bis jetzt von zwei Schweden gehalten, die in Begleitung des italieniſchen Führers Savoy den Kabra beſtiegen haben, den hinter dem Kangchenjunga, zwiſchen dem Sichem und Nepale liegenden 5300 Meter hohen Gipfel. Schon vorher hatte eine engliſch⸗öſterreichiſch⸗ſchweizeriſche Expedition die Gletſcher von Baltoro bis zu einer Höhe von 6000 Meter erforſcht und Conway ſeine Ausdauer erprobt. Innerhalb des Gebirgsmaſſivs hat vor etwa 10 Jahren bereits Dr. Freſhfield gemeinſam mit Vittorio und Erminio Sella eine längere Expedition unkternom⸗ men. Das amerikaniſche Ehepaar Workmann hak den Aufſtieg zum Karalorum von der anderen Seite aus verfucht und iſt unter unſäglichen Anſtrengungen bis zu einer Höhe von 7000 Metern hinaufgekommen. Die beiden Gebirgsketten, deren Erforſchung ſich der Herzog der Abruzzen zum Ziel geſetzt hat, en halten Gipfel von mehr als 8000 Meter Höhe. Die Vorbereitunzen für die Expedition ſind ſo ant wie abgeſchloſſen; die italieniſchen Führer werden, vorausſichtlich zuſammen mit dem Herzog, G März von Marſfeille die Ausreiſe antreten. Wann der Ende November verzögern. ——— 4. Seite. ceueral⸗unzeiger. Abendblatt. Mannheim, 2. März. Deutſcher Neichstag. W. Berbin, 2. März. Twele, Schuckmann. die Sitzung um 2 Uhr. Aut Bundesratstiſch: Dernburf Präſident Graf Die zweile Leſung des Ko lonial⸗Etats Stol 1g eröffnet wird fortgeſetzt. Dr. Geller der chriſtlichen Miſſionen hal medanismus muß auch ſein R langen des Abg. Erzberger, bewerbungen vorzusit es die beſten Eleme rielle Vorteile ſind vi ungeheure Heuchelei. Dazu in den kleinen Gemeind nen ſich die evangeliſche⸗ Slide (Südd. V ge Vegünftigung Dem Mohain⸗ berden. Dem Ver⸗ er bei Stellen⸗ icht iminer ſind Kleine mate⸗ Folge iſt eiſie Zwiſt, der ſich ein Dualas nicht 3, B. mi einem gemeinſamen Friel zen? Wenn ich auch bon Dis⸗ Barmonien zwiſchen Militär⸗ und Zivil⸗Gouverler„nichts gehört Feben ſo ſollte man doch bemüht ſein, derartige Diſſonanzen bon »rnherein auszuſchalten. ——— Sihzung des Bürgerausſchuſſes vom Dienstag, den 2. März. Sberbürgermeiſter Martin eröffnet.20 Uhr die Sitzung in Anweſenheit von 96 Mitgliedern. Es wird ſofort in die Tagesordnung eingetreten. Neubau eines Schulgebäudes für die Reformſchule lietzt Leſſingſchule). Nachgefordert werden 62 065.55 M. Stv.⸗V. Pfeiffle macht den Vorſchlag, die 3 erſten Punkte der Tagesordnung, Neubau eines Schulgebäudes für die Reforni⸗ ſchule(ietzt Leſſingſchule), Erbauung eines Volksſchulgebäudes in der Neckarſtadt ljetzt Humboldtſchule) und Exbauung eines Volksſchulgebäudes am Neckarauer Uebergang(Schillerſchule ſämtlich lauter Nachtragsforderungen gemeinſam zu beralen. In der Begründung der Ueberſchreitungen werde auf die hohen Materialpreiſe, die geſticgenen Arbeitslöhne uſſp. hingewieſen. Was die Ueberſchreitungen anbelange, ſo haben natürlich auch noch gndere Urſachen mi elt. Die Aufgabe des Stadtverordneken⸗ kollegiums werde es in der heutigen Sitzung den Ueber⸗ ſchreitungen nachzuforſchen. Redner bemängelt dann die hohen Ueberſchreitungen, die bei einigermaßen mehr Vorſicht und kichtiger Ausarbeitung nicht in ſo großem Umfaunge borkommnien dürften. Was die Ueberſchreitung bei der Leſſingſchule anbelauge, ſſo ſeien bei der Vergebung der Arbeiten für dieſe Schuſe ſchynt Voranſchlagsüberſchreſtungen vorgekommen und zwar in Höhe von 25 886 M. lleberſchreitungen laſſen ſich oft nicht vermeiben, 8 ſommt auch öfters vor, daß Ueberſchüſſe erzielt werden. Aber⸗ hei ſo großen Ueberſchreitungen ollte man doch zlterſt die Ge ehmi⸗ gung des Stadtberordnetenkellegiums einholen. Was die Jum⸗ Holdtſchule anbelangt, ſo ſeien hier die Ueberſchreitungen noch viel rößer, während für die Leſ ſchule 50 000 Mark verlangt wek⸗ en, betrage die Ueberſchreitung der Humboldtſchule 121.500 M. Dies iſt eine gauz ungewohnte Ueberſchreitung von ſeiten des Hochbauamts. Wenn die Pläne beſſer ausgearbeitet würde, jamen derartige Ueberſchreitungen nicht vor. Der Stadtverord⸗ netenborſtand iſt der Meinung, daß in Zukunft nur deräktige Pläne gorgelegt werden dürfen, die ins Detail ausgearbeitet ſinö, Den Berechnungen müßten jeweils die Maxktpreiſe zugreunde ge⸗ legt werden. Um die börgetommenen Usberſchreitungen etdas aben zuſchwächen, ſei auf die verſchiedenen Erſparniſſe bei ſtädtiſchen Bauten hingewieſen. Dies könne natürlich den Bürgerausſchuß nicht befriedigen. HOberbürgermeiſter Martin ſtimmt dem Vorredner betlreffs der nicht genügenden Spezialiſierung und Ausarbeitung der Koſten⸗ voranſchläge bei. Der Stadtrat habe das auch wiederholt in ſeinen Beratungen erörtert und ſchon vor Monaten beſchloſſen, daß, unter keinen Umſtänden mehr dem Bürgerausſchuß eine Vorlage zugeht, uhne daß eine vorherige Aufſtellung des Voranſchlages borgelegen hat. Zunächſt ſei eine ſpezielle Vorlage bezüglich der Platzfrage gzu machen. Genehmige dieſe dann der Bürgerausſchuß, dann könne an die Bearbeitung der eigentlichen Vorlage gegangen wer⸗ den. Weiter habe der Stadtrat beſchloſſen, daß mit dem Bau eines ſtädtiſchen Gebäudes künftig nicht früher begonnen werden dürfe, als bis das ganze Planmaterial ſo vorbereitet iſt, als er⸗ forderlich. Eine allzu große Schuld könne dem Hochbauamt nicht zugeſchoben werden. Die Ueberſchreitungen kämen meiſtens von Fen ganz außerordentlichen Drängen, wie es bei den ſtädtiſchen Gebäuden und ſpeziell bei den Schulen der Fall ſei. Man müſſe dem Hochbauamt etwas mehr Zeit laſſen. Solche Ueberſchreitungen wie ſie hier vorliegen, die ſollen und müſſen vermieden werden. Dann ſei es notwendig, daß auch die Koſtenvoranſchläge, ehe ſie dem Bürgerausſchuß unterbreitet werden, einer entſprechenden Re⸗ piſion unterzogen werden. Dazu reicht aber die gegenwärtige Organiſation nicht aus. Der Stadtrat ſei ſchon ſeit Monaten be⸗ ſchäftigt, eine Aenderung im Rechnungs⸗ und Reviſionsweſen vor⸗ 5 nehmen. Er hoffe, daß nach deren Durchführung man nur 1 ns e Fällen in die Lage kommen werde, dem Bür⸗ Berausf uß eine ſolche Serie von Ueberſchreitungen vorzulegen. Sty. Sator bemerkt, noch keine Vorlage habe das Kollegium ſo überraſcht, wie die heutige. Man müſſe ſich mit Recht die Frage boxlegen, wie das möglich ſei. Bei einem genauen Koſtenvoranſchlag ſeien ſolche Ueberſchreitungen nicht möglich. Der Redner geht auf die drei Schulbauten näher ein. Bei der Reformſchule habe keine Programmerweiterung ſtattgefunden. Es ſei weiter nichts inzugekommen, als ein beſſerer Fußboden. Dafür würden 50 000 ark mehr verlangt. Das ſei ganz unmöglich. Auch die an⸗ geſtellten Fundamentberechnungen ſeien unmöglich. Das Hoch⸗ bauamt wäre verpflichtet geweſen, daß ſie den Baugrund genau unterſuche, ehe ſie ein Gebäude wie die Reformſchule erſtelle. Hierzu habe man genug techniſche Hilfsmittel. Es könne nur der all ſein, daß die ganze Reformſchule in ihrer Art und Weiſe as erweitert angelegt worden iſt. Bei der Humboldt⸗ ule liege eine willkürliche Programmerweiterung vor. Das Hochbauamt habe aus einem Konferenzzimmer ein Klaſſenzimmer gemacht und dadurch 51 ſtatt 50 Klaſſen eingerichtet. Das Hoch⸗ Hauamt ſer garnicht befugt, über die Klaſſeneinteilung zu ver⸗ fügen. Auch bei der Schillerſchule ſei eine willkürliche Pro⸗ grammerweiterung vorgenommen worden. Hier habe das Hoch⸗ 1 im Turnſaal eine Gallerie eingebaut. Ueber das not⸗ wendigſte, eine richtige Beleuchtung, gehe das Hochbauamt ſtill⸗ ſchweigend hinweg. Sogar die Turnlehrer lehnten die Verant⸗ wortung ab Im ganzen Turnſaal ſeien nur 5 Beleuchtungskörper. u der Mitte ſei der Turnſaal vollſtändig dunkel. Warum bringe FJas Hochbauamt die Beleuchtungskörper nicht an der Decke an, wie es vorgeſehen war? Von den ſogen. Preisſteigerungen eien keine vorhanden. Die einzige Steigerung(20 pCt.) ſei bei en Arbeitslöhnen. Auch die Aenderungen bei den Baumaterialien eien durchaus falſch. Das Mauerwerk habe im Jahre 1900 17,50 „gekoſtet und ſei durchweg gefallen auf 16,30 M. Der Kies aſtete mit Anfuhr im re 1900 3 M. und heute bezahlt man 3,0 M. Der Zement heute 2,15 M. gegen 1,82 M. im Jahre 1900. Ws ſeien de die 50 pckt. Steigerungen. Die Ueberſchrettun⸗ gen ſeien ganz wo anders zu ſuchen. Das Hochbauamt habe eine beitsvergebung, wie in keiner anderen Stadt. Das reine Back⸗ maeuerwerk des Hochbauamts koſtet 18,25 M. gegen 16 M. des meiſters. Hier ſeien die Hauptüberſrcheitungen zu ſuchen. Das Sgzſte m muü 0 Warum ſollte der Baumeiſter nicht be⸗ aterial ſelber einkaufen zu können. Das Hoch⸗ Res könne nicht fonkrollteren, ob das Baumateriaf,» len werden, denn dazu bedürfte es der Gabe des„Hellſehens“ das der Baumeiſter liefere, gut ſei. Das finde er lächerlich. Das Hochbauamt habe ſeit Stadtbaurat Perreys Amtstätigkeit mit dem Kaufhausumbau und der Kurfürſtenſchule 954 963,66 M. mehr aufgewendet, als bewilligt worden ſei. Das liege im Prinzip der Geſchäf des Hochbauam!s und das in geändert werden. Er ſchlleße ſich dem Vorredner dem Oberbürgermeiſter in dieſer Bezishung voll an. Es dürfe nichts mehr bewilligt den, ichl e 10 8 i ſterter Koſtend %, Sy ſträubde ma; Pergola e koſte. Red der Reform iin der! Anſicht, daß Hochs m 3 r Rechenſchaft geze Sly. 5 kind glaubt, da Stadtrat in ſeinem Vorgehen beflärkt worden ſei. Jahren kämpfe man den vergeblichen Kampf dafür, Schon ſeit daß der Stadtkat bei Programmerweiterungen die Bewilligung des Bür⸗ 12 gerausſchuſſes nachſuche. Der Stadtrat hätte wohl Gelegenheit gehabt, die Genehmigung nachzufuchen. Er ftehe nicht auf dem kleinlichen Standpuntt, daß wegen jeder Kleinigkeit der Stadtrat um die Bef d den Bürger⸗ villigung durch ausſchuß nachſuche. Aber bei ſo horrenden Norde 1 ſei es un⸗ bedingt nottvendig. Das Stabtoerördne ſait Jahren die Ermahnungen der Linken überſchrei⸗ tangen' in den Wind geſchlagen. Oberbürgermeiſter Martiin weiſt daxgaf beteits mitgeteilt habe, daß der Stadtrat do Agen geger keine Goelegenheit mehr geben werde, Ankl zu ſchleundern. Wäs die Anklagen gege ſo möchte er darauf hinweiſen, daß de ir ja ſelber die Reformſchule gonehmigt habe guf G generellen Koſtenvoranſchlages. Es ſei damals rundo Summe bewilligt wordey. Voß einer genau detaſllierten Projektierung ſei keine Rede geweſen. Von einer Eigenmächtigkeit in dey Programmaus⸗ führung könne alſo keine Rede ſein. Ein beſtimmt detailliertes Program, gegen das eine Zuwiderhandlung ſeitens des Stadt⸗ räts möglich geweſen wäre, lag überhaupt nicht vor. Der Stadt⸗ rat habe die Reformſchule nach Wiſſen und Gewiſſen nach dem Vorſchlage des techniſchen Amtes genehmigt. Nach Fertigſtellung des Schulhauſes ſei das Hochbauamt beauftragt worden, mit tun⸗ lichſter Beſchleunigung die Abrechnung fertig zu ſtellen. Ehe die Abrechnung nicht vorlag, konnte der Stadtrat garnicht ſehen, wie hoch die Abrechnung war. s gebe nur einen Weg, um derartige Ueberſchr werhülten: Detailliert ausgeaxbeibete Voxauſchläge(Sehr und, genaue Ausführmt Dann, guch Und gerausſchuß Frund eines einfach eine Tpefſe, f ingen zu dürften A1 K Ab⸗ Sp müßte es auch bei den ſtädtiſchen Bauten ſein. Stb. Pfliegner bemerkt, die Verantwortung treffe das Hochbauamt, das mit den ſtädtiſchen Geldern unberantwortlich ſetzen. gewirtſchaftet habe. Entweder ſei ein Projekt halbfertig vorgelegt worden oder das Hochbauamt hat ſich nicht genügend informſert. Redner iſt der Meinung, daß man das Tiefbauamt bei den Grundufterſuchungen zur Verfügung haben müßte. Jeder auſäſſige Sachberſtändige könne ſagen, wie die Untergrundverhältniſſe in Mannheim beſchaffen ſind Redner legt weiter dar, daß wähtend der Baugtbeiten die Löhne ſtabll waten. Die Be⸗ gtündung der Kreditſtberſchreitungen des Roſengartenkellers ſchlage dem Faß den Boden aus. Man ſollte doch metnten, daß das Hpchban⸗ amt mit der Baupolizei konform geht.(Der Voyrſitzende macht den Redner darauf aufmerkſam, daß nür die drei Schülbauten der Be⸗ ſprechung unterlägen.] Redner begrüßt den Vorſchlag. Stadtbaurat Perrey führt zu ſeiner Verteidigung folgendes aus: 5 Mit Bericht voni 9. Dezember 1908 habe ich dem Stadt⸗ rat die Abrechnungen über 28 Bauunternehmungen mit 38 Bauten, mit einem Geſamtobjekt von 6 752.000 M. vorgelegt. Es geſchah dies, um 1. dem Stadtrat und Bürgerausſchuß Kenntnis von den bei 20 Bauausführungen eingetretenen Er⸗ ſparniſſen in einer Geſamthöhe von M. 307 442.55 zu geben, und 2. die Nachbewilligung von M. 282 000.05 für Mehr⸗ verwendungen bei 8 Bauausführungen nachzuſfuchen. Die Genehmigung der Mehrverwendung bei mehrere leinen Bauten, wie Abortgebäude, Straßenwalzenſchuppen und Zeitungskiosk, iſt bereits erfolgt. Heute handelt es ſich um die bei 3 Schulgebäuden, der Wartehalle an der Friedrichs⸗ brücke und dem Weinkeller des Roſengartens eingetretenen Mehrverwendungen, Bäuten mit einem Geſamtobjekt von M. 2309 700. Die Mehrverwendungen betragen: 2 bei der Reformſchule M. 35 065.55 bei der Humboldtſchule M. 121 506.02 bei der Schillerſchurle M. 87 042.02 bei der Wartehalle a. d. Friedenshr. M. 3 516.46 bei dem Weinkeller M. 14 870.— 95 zuſaimjnen M. 282 000.05 Für noch herzuſtellende Arbeiten ſind angefordert: bei der Reformſchule M. 70090.— bei der Humboldſchule M. 4000.— zuſammen M. 11000.— Die Mehrverwendungen betragen mithin durchſchnittlich 120%0. Die nachgeforderte Summe erſcheint abſolut genommen hoch, in Prozenten ausgedrückt erſcheint ſie nicht hoch, denn den Koſtenanſchlägen lagen die Preiſe, welche bei der Höheren Mädchenſchule erzielt wurden, zugrunde, mit einem geringen Aufſchlag für kleine Preisſchwankungen und. Unvorher⸗ geſehenes. Nicht vorgeſehen in den Koſtenanſchlägen war natürlich ein ſo enormes und ſprungweiſes Steigen der Preiſe, wie es in den Jahren 1908/08, beſonders aber in den Jahren 1906/07, ſtattgefunden hat. Die Preisſteigerung be⸗ trägt nicht nur hier, ſondern auch in enderen Städten 15—20 Prozent, bei den Löhnen hier ſogar 24 Prozent: bei einzelnen Arbeiten, z. B. Schreinerarbeiten, bis zu 100 Prozent. Die tatſächliche Preisſteigerung überſteigt mithin nicht unerheblich den Prozentſatz der Nachforderungen. Es wird jetzt eingewendet:„Ja, das muß man ebe vorausſehen.“ Und da komme ich nun zu der Frage der Auf⸗ ſtellung der Koſtenanſchläge. Was heißt Koſtenanſchlag? Die Definition des Wortes„Koſtenanſchlag“ iſt doch nichts anderes als folgendes: Ich ſtelle bei den einzelnen Arbeiten feſt, was ſie bei den heutigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen koſten würde und ſchlage für geringe Preisſchwankungen und Un⸗ vorhergeſehenes einen kleinen Prozentſatz zu. Ich kann aber nicht ſagen, wie die Preiſe ſich nach 2 Jahren zur Zeit der Ausführung eines großen Teils der Arbeiten ſtel⸗ und über die verfügt der Techniker bis jetzt noch nicht. Der Koſtenanſchlag ſtellt ſich alſo als nichts anderes dar, als eine Wahrſcheinlichkeitsrechnung; wir konnten z.., um nur ein Bei⸗ ſpiel heruszugreifen, nicht wiſſen, daß infolge der wirtſchaftli⸗ chen Verhältniſſe alle Gehälter der Beamten um 7 Proz. geſtei⸗ gert werden würden und ſo ergibt ſich eine Unzulänglichkeit der für„Bauleitung“ vorgeſehenen Mittel. Wir konnten ferner nicht ſſen, daß allein im Jahre 1907 ſämtliche Löhne innerhalb we⸗ niger Monate um—10 Pfg. pro Stunde in die Höhe gehen würden; dieſe 5 Pfg. bedeuten mit einem Schlage eine Preisſtei⸗ gerung von 8 Proz. Des Weiteren verweiſe ich auf den Koſten⸗ vergleich Seite 8 der Vorſage, woſelbſt an einem Beiſpiel nach⸗ gewieſen iſt, daß die Preisſteigerung von 1903. 06 21 Proz. be⸗ trägt; da nun die Mehrverwendung 12 Proz. beträgt, ſo ergibt ſich, daß wir eine Reſerve von 9 Proz. hatten, die aber nicht ausxreicht. Aber nicht nur die allgemeine Preisſteigerung war von Einfluß auf die finanzielle Seite der Bauunternehmungen, ſon⸗ dern auch rein techniſche Gründe; bei der Neformſchule ſowohl wie, bei denr Humboldtſchule waren es die ungünſtigen Verhält⸗ niſſe des Baugrundes, welche auf das finanzieſle Endergebnis ungünſtig einwirkten. Selbſtredend wurden vor Beginn Baues und ſogar zur Zeit der Aufſtellung des Koſtenanſchlages des eingehende Bodenunterſuchungen vorgenommen; aber man kann nicht jede Stelle unterſuchen und es eine En iſt bekannt, daß ſchon auf tfernung bon 10 Meter in Mannheim die Bodenverhäli⸗ plötzlich ganz ungünſtig geſtalten können. Von gleich üt Einfluß maren auf die beiden genannten Bauten ſtigen Waſſerſtände: zu einer Zeit, in der man mit Grundwaſſer rechnen konnte, hatten wir einen dauernd ſſerſtand des Neckars und mithin auch des Grund⸗ ßdie Koſſen hierdurch geſteigert wurden, bedarf nachteſli dis lk waſfers. leines Nachw Dl von Einfluß auf ſind die Preisbildung die Pro⸗ grammerweiterut gewefen, weſche während des Baues ein⸗ getreten ſind. der Reſopm Baues der Hanofertigkeftsunterr 1 1* letzter ſchulle wurde während des eſts eingeführt; wir mußten in ime hierfür ſchaffen. Bei der Humboldt⸗ ſch u les trat ebenfalls das Verlaugen nach Handfertigkeitsräu⸗ men hervor; auch dieſem Antrag mußten wir entſprechen. Und bel der Schillerſchule ſchufen wir mit Rückſicht auf das fortgeſetzte Berlongen nach Unterrichtsräumen drei weitere Klaſſen. 1 Dieſe Art von Ueberſchreitung des Koſtenanſchlags verdient meiner Anſicht nach Anerkennung, denn das iſt doch wohl jedem Laien klor, daß es billiger iſt, während des Baues durch Aus⸗ nützung von Dachräumen nutzbare Räume zu ſchaffen, als wenn dieſe Arbeiten erſt nach Vollendung des Baäues begonnen werden; und aus dieſem Grunde erklärt es ſich, daß eine Vorlage an den Bürgerausſchuß bezüglich dieſer Programmerweiterungen nicht erſtattet werden kounte. So ſind bei dieſen drei Bauten Räuſne entſtanden, welche einen erheblichen Wert repröfentieren, bei der Reformſchule 288 Om. nutzbare Fläche im Werte von bei der Humboldſchule 345 Qm. nutzbare Fläche im Werte von bei der Schillerſchules weitere Klaſſen Stunde R Mk. 69 000. Mk. 79 000.— im Werte von Mk. 60 000.— Auſammen mithin Räume im Werte von; Mk. 208 000.— Bei einer Geſamtüberſchreitung von: Mek. 283 000.— Man kann alſo wohl ſagen, daß wir bemüht geweſen ſind, die durch ungünſtige Verhältniſſe und durch unerwartete Preis⸗ ſteigerungen eingetretenen Mehrkoſten wieder einzubringen und daß uns dies zum größten Teil gelungen iſt. Schließlich kommt es doch nicht darauf an, ob die Koſtenſchätzung, und als ſolche ſehe ich den Koſlenanſchlag ſtets an, denn die den augenblick⸗ lichen, wirtſchaftlichen Verhältniſſen entſprechenden Preiſe wer⸗ den ja nicht von uns, ſondern im Submiſſionswege von den Handwerkern feſtgeſetzt; es kommt meiner Anſicht nach alſo nicht darauf an, ob das was geleiſtet wurde, preiswert iſt, und wenn wir dieſe Frage ſtellen, dann ſchneidet das Hochbauamt ſehr gut ah, denn die Klaſſeneinheit der Reformſchule koſtet Mark 27 700 trotz der ungewöhnlich tiefen Fundierung, die des Real⸗ gymnaſtums koſtete vor 16. Jahren bereits 36 000 Mark. Die Klaſſeneinheit der Humboldtſchule koſtet 20 656 Mark und die Klaſſeneinheit der Schillerſchule ſogar nur 18 102 Mk. Vor 20 Jahren koſtete die Klaſſeneinheit bei der Friedrichſchule bernits 20 000 Mark. Vor 18 Jahren bei der Luiſenſchule Mk. 18 511 und vor 10 Jahren bei der Mollſchule Mk. 19 668. Sie ſehen, die Klaſſeneinheit koſtet alſo heute noch nicht mehr wie vor zwanzig Jahren, und wie haben ſich inzwiſchen die Ver⸗ hältniſſe geändert; denken Sie an die Preisſteigerungen der letz⸗ ten 20 Jahre und vor allen Dingen an die Programmerwei⸗ terungen, an die fortgeſetzt geſteigerten Anſprüche an Zahl und Beſchaffenheit der Unterrichtsräume. Auf letzteren Punkt möchte ich doch etwas näher eingehen: Bei einer Doppelſchule von 50 Klaſſen genügte vor 20 Jahren eine Turnhalle; hente werden 2 verlangt. 5 Mehrkoſten: 40 000.— Vor 20 Jahren gab es keine Kochküche; heute wer⸗ den deren zwei verlangt. Mebrkoſten: 40 000.— Früher genügten 2 große Induſtrieſäle; heute wer⸗ den—5 kleine Induſtrieſäle verlangt. Mehrkoſten: 17 000.— Schſtlerwerkſtätten waren unbekannt; heute werden zwei verlangt. 55 Mehrkoſten: 40 000.— Früher genügte ein kleines Lehrerzimmer; heute wünſcht man beſondere Konferenzzimmer. Mehrkoſten: 4 20 000.— Früher genügte ein Sammlungsraum; heute ſind —3 erforderlich. 5 Mehrkoſten: 13 0000.— Beſondere Schulbibliotheken gab es vor 20 Jahren nicht; heute wird ein beſonderer Raum verlangt. 5 Mehrkoſten:& 5 000.— Sie ſehen mithin, daß die Programmerweiterungen in den letzten Jahren bei einem Doppelſchulhaus alleinn einen Mehraufwand von 175 000.— Wagche bei einem Bauobjekt von 1 000 000 Mk. 17,5 Prozent aus⸗ machen. Wenn nun dieſe durch Programmerweiterungen hervorgerufenen Mehrkoſten bei einem Koſtenvergleich der älteren und neuen Schulen gar nicht in die Erſcheinung treten, ſo iſt dies allein darauf zurück⸗ zuführen, daß wir fortgeſetzt bemüht ſind, die Schulgebäube ſo rationell wie irgend möglich im Grundriß zu geſtalten und bis zum Acußerſten auszunützen; in unſeren neueren Schulgebäuden gibt es keinen unbenützten Raum im Untergeſchoß, alle Nebenräume, wie Zeichenſäle, Induſtrieſäle, Handarbeftsſäle, legen wir in das aus⸗ gebaute Dachgeſchoß. Die Größe der Klaſſen haben wir weſentlich verringert und geſtalten ſie nur ſo groß, wie unbedingt nötig iſt. Durch dieſe Maßnahmen haben haben wir die Koſten unſerer Schul⸗ gebände auf einer erträglichen Grenze gehalten. Es ſcheint mir wohl am Platze, darauf hinzuweiſen, was andere Städte für die Volksſchule aufwenden. Ich will nur auf Mituchen hiuwelſen, wo die Klaſſeneinheit der Volksſchule 30000 Mark gegen⸗ über 18—20 000 Mark bei uns koſtet. 3 Wenn Sie all dieſe Umſtände, auf welche ich jetzt hingewieſen habe, berückſichligen, daun glaube ich, werden Sie bei obſektiver Beur⸗ tetlung doch wohl dazu kommen, dieſe Nachforderungen, welche heute geſtellt werden, von einem anderen Geſichtspunkte aus zu betrachten, und ich hoffe, daß Ste trotz der Kreditüberſchreitungen die Tätigkelt des Hochbauamts anerkennen werden.„ — FCCCCCCCCCCccCcCcCCCCCCCCCCCCCCCTTTCTGTCTCTCTCTCCTCTCTCTTTTT—T— e e ee —PTPP.. ˙ ˙ e n + nnee ernde * 3 5 —— 9 nmiachte ſich Here men 5 fangsnummern einſtudier n ſie auch um das Gelingen der Vercknſtaktung ſehr wagrechten Leitern, am Barren und Mannheim, 2. März. general-Auzeiger.(Abendblatt) . Seite 0 Aus Stadt und Land. Mannheim, 2. März 1909 *Verſetzt wurde Aktuar Joſef Endres beim Notariat Haslach zum Notariat Krozingen. uUebertragen wurde dem Hauptlehrer Martin Ding an der Volksſchule in Pforgheim die ekatmäßige Amtsſtelle eines Muſik⸗ lehrers an dem Vorſeminar in Lahr. * FJür das neue Poſtgebäude, das in nächſter Nähe des Bahn⸗ hofs auf dem ehemaligen Lanzſchen Terrain errichtet werden ſoll, bewilligte geſtern die Budgetkommiſſion als erſte Rate Mk. 800 000. Nach den in der Budgetkommiſſion ausgeſtellten Plänen iſt das Gebäude dreiſtöckig in deutſchem Renaiſſanceſtil gedacht. Der Haupteingang, der nach dem Bahnhofsplatz zu liegen kommt, wird laut„Volksſt.“ durch einen auf Säulen ruhenden griechiſchen Frontgiebel geziert werden. Die Längsfront wird an die “Friedrichsfelder⸗, die Hinterfront mit den Stallgebäuden an die Lanzſtraße zu liegen kommen. * Der Damen⸗Kappenabend, den die Sängerhalle Mannheim alljährlich veranſtaltet, wird immer mehr zu einer karnevaliſtiſchen Veranſtaltung großen Stils. Der geräumige Saal war bis auf den letzten Platz beſetzt. Es befand ſick keine Nummer in der abwechslungsreichen Programmfolge, die ſelbſt derjenige, der größeve Anſprüche zu ſtellen gewöhnt iſt, als minderwertig bezeichnet hätte. Da iſt einmal eine Oberſtraßen⸗ kehrersgattin(Frau Stump) zu erwähnen, die aus ihren Er⸗ fahrungen beim Monatsdienſt bei Profeſſors ſehr biel Heiteres zu erzählen wußte Ein Mitglied des hohen Elferrats des „Feuerio“, Herr Schuler, ließ ſich in der gelungenen Maske der bekannten Mannemer Hafentype und in noch unverfälſchterem Mannemeriſch hören. Sein pointenreicher Vortrag erregte eben⸗ falls ſtürmiſche Heiterkeit. Köſtlich waren vier Waſchweiber aus Ziegelhauſen im Biedermeierkoſtüm(Frau Mayer, Frau Wink⸗ ler, Frau Gebhardt und Frau Ullbrich), die allerlei In⸗ ternas aus dem Vereinsleben auskramten. Viel zu lachen gab es auch, als Herr Kirſch und Frau Jo ſt nach einem vorzüglich vor⸗ getragenen Duett in Klapphornverſen luſtige Intermezzi der letzten Sängerreiſe beſangen. Herr Kaſtner wußte die ohnehin ſehr animierte Stimmung mit vortrefflichen Couplets zu beleben. Vorzüglich interpretiert wurden auch die komiſchen Terzette„Liebe im ilderhaus“(Frl. Ziegler und die Herren Winkler und Schwarz) und Nachtlager in der Waldſchenke“(Herren Ehret, Cobleng und Winkler), während das Duett aus „Aleſſandro Stradella“ den Herren Gebhardt und Braun barnehmlich Gelegenheit gab, mit ihren ſchönen Stimmitteln zu glänzen. Der Schwank„Othello“ zeigte, daß der Verein ſchau⸗ ſpieleriſche Kräfte beſitzt, die in ihren Leiſtungen jeden Dilettan⸗ tismus abgeſtreift haben. Wir nennen nur die Herren Kirſch, Hotter, Lux, Werner und Kaſtner und die Damen Ziegler, Joſt und Großkinsky. Außer einem brillanten Thlophonſolo des Mitgliedes Hörner hörten wir noch das von Frl. Merkle und Frl. Kronner flott geſungene Duett„Lies⸗ chen u. Röschen“ und den ſehr gelungenen Vortvag eines Dienſt⸗ mannes(Herr Dubs). Allgemeine Bewunderung erregten die durch den Schierhooge⸗Klub des Turnvereins mit fertiger Künſtler⸗ ſchaft geſtellten Marmorgruppen. Die Aktivität des Vereins ließ unber Herrn Muſtkdtrektor Bartoſch's anfeuernder Leitung mit 2 Liebern hören, von denen namentlich der Walzer„Dämmer⸗ licht von Fauft prachtvoll wiedergegeben wurde. Einen wirkinngsvollen Abſchluß des Abends, bei dem auch allge⸗ meine Lieder geſungen wurden, bildete eine tolle Parodie anuf Sängerscluch, bei der die Herren Ehret, Coblenz, Rück und Winkler Lorbeeren einheimſten Nebetz den Mitwirkenden feinfühlig begleitete, berdient. Auch der Friedrichsparkreſtaurateur, Herr Oefner, bewies wieder ſeine Leiſtungsfähigkeit. Es war ein Abend, an den man wegen ſeines fwelen Verlaufs noch lange denken wird. Koloſſeumtheater. Am Mittwoch, den 3. März findet nachmittags 4 Uhr eine Vorſtellung für die Jugend ſtatt, welche beſondere Beachtung verdient. Es iſt das Märchenſpiel Hänſel und Gretel nach dem Grimmſchen Märchen bearbeitet von AJ Thal. 7 sSchanuturnen der Schüler und Schülerinnenabteilungen des Turnvereins. Großer Beliebtheit erfreuen ſich immer die Veranſtaltungen des Turnvereins und ſo waren auch am Sonn⸗ tag die für die Zuſchauer reſervierten Plätze lange vor Beginn von einer erwartungsvollen Menge gefüllt. Ein friſch geſungener Chor der Schüler leitete die Feier würdig ein, dem mit großer Exaktheit ausgeführtes Keulenſchwingen der Knaben folgte; des weiteren boten die Knaben noch ſchöne Saabübungen, recht ſchwie⸗ rige Sprünge am Pferd, ferner ein allgemeines Riegenturnen, das ein lebensvolles, buntbewegtes Bild des Treibens an einem Turnabend zeigte, ſowie recht gefällige Barrenpyramiden. Ge⸗ ſpannt war man auf das erſtmalige Auftreten der Schülerinnen, die in ihrer ſchmucken Turnil troſenbluſe— einen wohlgefälligen Eindruck machten. Mädchen, die ſich nicht ſo ausgiebig wie die Knaben tummeln können und durch Hand⸗ und Hausarbeiten viel mehr zum Still⸗ ſitzen gezwungen ſind, bedürfen erſt recht körperlicher Uebungen leidung— Pumphoſen und Ma⸗ Unſere und iſt es nur zu begrüßen, daß ſich der rührige Turnverein auch dieſem Gebiete zuwandte und nun in ſeinem geräumigen Ver⸗ einshaus dem Turnen für alle Altersklaſſen aller Stände und beiderlei Geſchlechts eine edle Pflegeſtätte bereitet hat. Die Vor⸗ führungen der Mädchen beſtanden in Uebungen am Pferd, an den Rundlauf, ferner in an⸗ mutigen Frei⸗ und Hüpfübungen, alles in gefälliger und ſauberer Ausführung. Ueberhaupt war es bei beiden Abteilungen eine herzliche Freude, das junge flinke, frohe Volk ſo gewiſſenhaft und eeifrig bei der Arbeit zu ſehen und der oft ſtürmiſche Beifall galt nicht allein den Kleinen, ſondern auch dem Leiter des Turnens, Herrn Hauptlehrer Schweizer und ſeinen Das von Knaben und Mädchen gemeinſam geſungene alkniederlän⸗ diſche Dankgebet beſchloß in würdiger Weiſe die in allen Teilen wohlgelungene Vorführung und es kann allen Eltern und Er⸗ ziehern nicht warm genug empfohlen werden, der Turnſache noch iel mehr Beachtung zu ſchenken. Beſonders jetzt bei der bevor⸗ ſtehenden Schulentlaſſung ergeht die dringende Mahnung, die in der ſtärkſten Entwickelung befindliche Jugend in körperlicher Be⸗ Liehung nicht verkümmern zu laſſen. Theater, Runſt und Wiſfenſchaft. enen, die künſtleriſche Art nd den Maſſen Leben und 150 2* 5 der nicht nür die Ge⸗ Colkswirtschaft. Heilbronner Gewerbekaſſe.⸗G. Nach dem Geſchäftsbericht hat das abgelaufene Jahr auf dem Geldmarkt ſehr ſtarke Veränderungen gebracht; während zu Be⸗ ginn des Jahres die Geldknappheit noch auf ihrem Höhepunkt war, raten in raſcher Folge weſentliche Erleichterungen ein und im letzten Viertelfahr war bereits eine ausgeſprochene Geldflüſſigkeit zu berzeichnen. Der Reichsbankdiskont ging von der enormen Höhe von 7J%½ Prozent in mehreren Stufen zurück und war ſchon am 18. Juni auf 4 Prozent angelangt. Die Schwankungen haben auf alle Geſchäftsgebiete der Kaſſe entſprechenden Einfluß geübt. Der Geſamtumſatz beträgt M. 68 354 162.11 gegen vorjährige M. 58 832 04.27. Der Aufſichtsrat beantragt, vom Reingewinn von M. 74 152 30 erſtens dem geſetzlichen Reſervefonds 10 Proz. suzuweiſen, zweitens 4 Prozent Dividende auf das Aktienkapital mit 40 M. per Aktie zu verteilen, drittens den verbleibenden Reſt von M. 3s 737.07 in den ſtatutengemäßen Spezialreſervefonds einzuſtellen. *** Rheiniſch⸗Weſtfüliſche Bank für Grundbeſitz, Akt.⸗Geſ. in Eſſen. Die Beſchränkung der Tätigekit im Baugetverbe, die nach dem Geſchäftsbericht für 1908 im abgelaufenen Jahre in faſt allen Orten des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriebezirks zu beklagen war und einen merklichen Wohnungsmangel zur Folge hatte, machte ſich in Eſſen dank der von der Stadt ſeit mehreren Jahren eingeleiteten Bodenpolitik bei weitem nicht in dem Grade wie in den Nachbarſtädten bemerkbar. Die Stadt Eſſen hat im Laufe der letzten Jahre planmäßig einen ſehr bedeutenden Grundbeſttz er⸗ worben, ſie ſelbſt iſt in großem Maßſtabe als Grundſtückshändlerin aufgetreten, ſie hat den Unternehmern in weitem Umfange direkt oder indirekt Mittel zur Verfügung geſtellt und iſt dadurch der Bautätigkeit gexade in dem Augenblick zu Hilfe gekommen, als dieſe der Unterſtützung am meiſten bedurfte. Dadurch wurde das Er⸗ gebnis erzielt, daß einerſeits in Eſſen ein Wohnungsmangel nicht aufkommen konnte und anderſeits das Baugewerbe immer leidlich Beſchäftigung fand. In den benachbarten Städten war die Be⸗ ſchäftigung im Baugewerbe faſt auf dem Nullpunkt' angelangt. Erſt gegen Ende des Jahres trat eine merkliche Erleichterung ein, o daß die Hypothekenbanken wieder Mittel zur Verfügung ſtellten. Es zeigte ſich ſogar bald ein Mangel an guten Hypothekenobjekten, ſo daß ſich wohl auf die Dauer die Hypothekenbanken der Not⸗ wendigkeit, ihre Zins⸗ und Gebührenforderungen herabzuſetzen, nicht verſchließen können. Trotz der ſchwierigen Lage im Jahre 1908 konnte die Bank dank ihrer Vielſeitigkeit wieder mit einem günſtigen Ergebuis abſchließen. Wie bereits gemeldet, beträgt der Reingewinn einſchließlich 60 400 M.(46 000.) Vor⸗ trag nach 15777 M.(13 802.) Abſchreibungen 388 344 M. (402 697.) zur folgenden Verwendung: Geſetzliche Rücklage 16844 M.(18 697.), Gvundſtücks⸗Zinſen⸗Rücklage 25 000 M. (30 000.), Hypothekenrücklage 55 000 M.(50 000.), Auto⸗ mobilrücklage 0 M.(10 000), Gewinnanteile 42 300 M. (88600.), 10 Prozent Dividende 200 000 M.(wie i..) und Vortrag 49 200 M. Nach dem Vermögensauswveis belaufen ſich bei einem Aktienkapital bon 2 000 000 M. die geſamten laufen⸗ den Verbindlichkeiten auf 5 501 268 M.(i. V. 3 0689646.), dagegen die Ausſtände auf 4 475 780 M.(8 077 596.), wäh⸗ rend die Grundſtücke mit 2 743 881 M.(2 260 260.) zu Buch ſtehen. 5 ** 1* Gerüchte über eine japaniſche Anleihekonverſion. Am letzten Samstag ſtieg an der Berliner Börſe die 4½proz. japaniſche Anleihe um 0,90 bis 95,30 und im Anſchluß an tauchten wieder Konverſionsgerüchte auf, während des Krieges, zwei durch das Tabakmonopol ſichergeſtellte Anleihen in Höhe von je 30 Mill. Pfund Sterling zu 95 begeben. Befde Anleihen ſind 4prozentig. Von der an zweiter Stelle ſichergeſtellten Anleihe wurden 10 Millionen Pfund Sterling in Deutſchland im Juli aufgelegt. Dieſe Anleihe kann ab Juli 1910 naach halbjähriger Kündigung zum Parikurs eingelöſt werden. Die erſte Tabak⸗Anleihe wurde im März 1905 aufgelegt(in Deutſch⸗ land nicht eingeführt) und auch dieſe kann ab 1910 nach halbjäh⸗ riger Kündigung getilgt werden. Die Kündigung dieſer erſten Anleihe müßte alſo im Herbſt 1909 erfolgen. Die Aproz. japaniſche Anleihe, die auch in Berlin notiert iſt, wurde im Herbſt 1905 zu 90 aufgelegt und ſie notierte am 27. Februar 88, alſo unter dem Emiſſionskurs, und ſie müßte noch erheblich ſteigen, damit die Kon⸗ verſſon der 4½%proz. Anleihen möglich wird. *** Holländiſche Monatsſtatiſtik von Kaffee. [Driginalbericht des„Mannheimer General-Anzeiger“.) Der Kaffeemarkt verkehrte während des ganzen abge⸗ laufenen Monats in ſehr feſter Stimmung bei an⸗ baltend flottem Abzugsgeſchäft und einer Preisſteigerung, welche für gut ordinär Java ca. 2 ECts., für effektibe Santos ca. 1 Cts. und 8770000 Ballen in Santos, geſchäftes iſt doch bei weitem nicht allgemein gekauft worden, und es dürfte für die nächſte Zeit weiterer guter Abzug zu erwarten ſein. Der Markt ſchließt auf Baſis von 38 Cts. für gut ordinär Java und 24 Cts. für good average Santos. Die Tageszufuhren betrugen vom 1. Juli a. p. bis geſtern: 2317 000 Ballen in Rio und 8 7770000 Ballen in Santos, alſo zuſammen 11087 600 Vallen gegen 8 577 000 Ballen im gleichen Zeitraum 1908. Der Durchſchnittsertrag der beiden Jahre würde annähernd dem Welt⸗ konſum entſprechen. Doch möchten wir, ganz abgeſehen davon, daß der Export von Santos im nächſten Jahr annähernd 2 Mill. Bn. kleines als die Ernte ſein wird, auch davor warnen, allzuviel auf die heutigen Schätzungsziffern zu bauen; dieſelben werden aller Wahrſcheinlichkeit nach im Laufe dieſes Jahres reduziert werden. Die in den letzten Monaten ſtattgehabte Steigerung für Kaffee iſt zunächſt zum größten Teil nur eine Wiederherſtellung eines durch die vorherigen Umſtände weit über Gebühr gedrückten Preisſtan⸗ des, außerdem aber auch eine Folge der früheren Taktik, die Lage des Artikels als ungünſtig hinzuſtellen. Ruhig Urteilende werden zu der Ueberzeugung gekommen ſein, daß der heutige Preisſtand durchaus den Umſtänden entſpricht und ſeine Weitergeſtaltung von der ganz eigentümlichen Lage, in welcher der Artikel in den nächſten Monaten verkehren wird, abhängt. Bei den ſchon an und für ſich nicht großen greifbaren Vorräten von Braſil⸗Kaffees wird ſich die Lage zuſpitzen, wenn einige Monate lang keine Verſchiff⸗ ungen von Santos ſtattfinden, ganz abgeſehen von dem Einfluß, den epentuelle Zollerhöhungen in den Vereinigten Staaten und vielleicht auch in Deutſchland ausüben können. Ees iſt jedenfalls geboten, durchaus vorſichtig zu ſein mit Blanco⸗Abgaben auf Ter⸗ mine, auch ſelbſt gegen effektive oder ſchwimmende Ware, ſolange Terminwerte außer Verhältnis niedrig bleiben. Mülheimer Bergwerks⸗Verein, Mülheim a. d. Ruhr. Während die meiſten anderen Steinkohlenbergwerke mit ihrer Dividende für 1908 zurückgehen, bringt die obige Geſellſchaft 11 Prozent in Vor⸗ ſchlag gegen 10 Prozent im Vorjahr.. F. Brüning u. Sahn,.⸗Gö., Langendiebach. Auf der Tages⸗ ordnung der auf den 27, d. Mts. einberufenen Generalberſamm⸗ lung ſteht auch ein An Iagitals bon N. 250 900 um M. 500 000 guch Der, Sachverhalt bezüg⸗ lich dieſer Anleihe iſt folgender: Japan bat im Jahre lhos, noch ea⸗ alſo zuſammen 11 087 000 Bochumer Bergbau 218.60 218 80 Kabelwerk Duisburg. Das Jahr 1908 brachte laut Geſchäfts⸗ bericht zufriedenſtellende Beſchäftigung. Infolge Neueinrichtung mehrerer Kabelwerke iſt in letzter Zeit ein gewaltiger Preisdruck in den Erzeugniſſen der Geſellſchaft eingetreten; deshalb hält es die Verwaltung für zweckmäßig, einen Dividenden⸗Ergänzungsbeſtand aus dem diesjährigen Reingewinn zu ſchaffen. Nach 198 609 M. (i. V. 300898.) Abſchreibungen ergibt ſich einſchließlich 24 550 Mark(14041.) Vortrag ein Reingewinn von 251788 Me, (207 040.) zu folgender Verwendung: Gewinnanteile des Auf⸗ ſichtsrats 11455 M.(13 890.), wie bereits mitgeteilt, 10 Proz. (wie i..) Dividende gleich wieder 150 000., Dividenden⸗ Ergänzungsbeſtand 60 000 Mark(), Verfügungsbeſtand 10 000 Mark(20 000.) und Vortrag 20 278 M.(24 550.) Die Deſſauer Waggonfabrik ſchlügt bei reichlichen Abſchreibh⸗ ungen und RKückſtellungen 25 Prozent(i. V. 20 Prozent) Dibf⸗ dende vor. Die Glas⸗ und Spiegel⸗Manu faktur.⸗G. in Gelſenkirchen⸗ Schalle arbeitete in Spiegelglas nach Beſchluß der Konbention mit 60 Prozent Einſchränkung, litt auch in den übrigen Zweigen unter rückgängiger Konjunktur und Störung durch die Umbauten. Nach M. 133 698(i. B. M. 128 009) Abſchreibungen bleiben einſchließ⸗ lich M. 169 701(i. V. M. 182 878) Vortrag als Reingewinn M. 418 271(M. 667303). Daraus werden 8 Prozent(14 Prozent) Dividende auf das volle Aktienkapital von M. 3 Millionen verteilt und M. 104 900 vorgetragen. 5 Ueber die Kalk⸗ und Ziegelwerke.⸗G. vorm. Auguſt Ebner in Oelsnitz(Vogtland) wurde der Konkurs eröffnet. Der Status iſt nicht bekannt, die Paſſiven dürften bedeutend ſein. Bielefelder Aktiengeſellſchaft für mechaniſche Weberei. Der Geſchäftsbericht dieſer Geſellſchaft liegt nunmehr vor. Er be⸗ zeichnet das abgelaufene Jahr als das ungünſtigſte in der Gr⸗ ſchäftsführung der Geſellſchaft. Da die Preislage für Rohſtoffe wieder normaler geworden iſt, wodurch ein nutzbringenderes Ar⸗ beiten ermöglicht wird, glaubt die Vertwaltung von dem neuen Jahr ein beſſeres Ergebnis erwarten zu dürfen. Nach 7898 M.(i. B. 2983.) Verluſten auf Außenſtände und 25 000 M.(wie t..) Ueberweiſung an die Rechnung für Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 170044 M.(367 411.) zu folgender Verwerk⸗ dung: Geſpinnanteile des Aufſichtsrates und Belohnungen der Be⸗ amten und Arbeiter 20 787 M.(48593.), 6 Prozent(12%½ 5257 M.(18818.). Die Gelviun⸗ und Verluſtrechnung läßgk jeden Aufſchluß über die Höhe der allgemeinen Unkoſten, in denen auch die Gewinnanteile des Vorſtandes enthalten ſind, über die Steuern uſw. vermiſſen. In dem Vermögensausweis ſind die Vo räte an Garnen und Geweben mit 1153 170 M.(1 188 760 M die Außenſtände mit 1187704 M.(1 202 489 M) eingeſtellt. An Wechſeln wurden 100187 M.(144 494), an Wertpapier 398 500 M.(wie i..) aufgeführt. Die laufenden Verbindli deiten betragen 336607 M.(264 689.) 15 Die Hoffmanns Stürkefabriken in Bremen ſchlagen 6 Pr (i. V. 10 Proz.) Dividende vor: 33 (Telegraphiſche Handelsberichte fiehe 6 Seite.) * F% Frankfurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des Gen ral⸗Anzeigers Frankfurt, 2. März.(Fondsbörſe). Das einzig e freuliche bei Eröffnung der heutigen Börſe war die Ermäßigung des Privatdiskonts. Das Geſchäft auf dem Induſtriemarkte war ruhig. Kunſtſeide verloren unter Abgaben 5 Prozent. Maſchinen fabriken höher. Elektriſche Werte ruhig. Von Fonds fremde Werte wenig berändert, Serben und Ruſſen feſter, öſterreichiſche enten belebter. Hei öh N wei Reichsbankdiskont: 3½ Prozent. Wechſel. 7 Amſterdam lurz 169 15 169.15 Paris kuur; 81˙3 Belgien„.1758715 Schweitz. Plätze„ 81 80 8 Italien„ 80.90 80.80 Wien„ 85 5 8 London„ 20,50 20 492 Napoleonsd'or 16.31 1 5 lang——Prinatdiskonts 2˙˙ 2 Staatspapiere. 4. Deutſche⸗ 5 5 1375 4% deutſch. Neichsanl. 103.30 103.2] 8. Ausländiſche. 96 4% 96,455 Arg, t. Gold⸗A. 1887—.— 1½0 4% Ghineſen 1898 98 85 Mexikaner autz. 88 /90 8 75—„ 8„„ 86.75 86.90 3% pr. konf. St.⸗Anl. 103 40 10335 3*„ 96.40 96.405 Mexikaner innere 65 35 86 80 81.95 Taumalipas 4 badiſche St.⸗A.1901 101.20 161.20 Bulgaren 85 4„1908 102.— 102 203¾ ttalten. Rente 4ſe Oeſt. Silberrente „ 909 102.— 102.— 4„ Papierrent. 93 4 37% bad.St.⸗Olabg)fl 380. NM. 96 40 96.4Oeſterr. Goldrente 3„ 1900 96,20—t Vortug. Serie“ 8%„„ id% ees,„ 1907—.——½ neue Ruſſen 1905 3 4 00r 8⸗B..4918 103.60 102 804 Rufſen von 1880 4*„ 109418 102 80 02.04 ſpan. ausl. Rente %½ do. u. Allg. Anl..65 95.784 Türten von 1903 3 do..„.sObl. 86.35 8630„ untf. 380 3 Heſſen von 1905 102.0 103 304 Unger. Goldreme 93.90 4 Heſſen 84 70 84.50%4„Kronenrente 92.85 3 Sachſen 57— 87 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 101.30 101 30 „ 1008 101.30 101.30 60 5* +5 1995—.— 945 Bergwerksaktien. 105 10 Bergban liw. Weſterregeln Oberſchl.Eiſeninduſtr. 96. 15 Ghöni 20 165 Verzinsliche Leſe 3 Oeſterreichiſche880 15 Lürktſche —— Buderus 110.90 110 80 Concordia Bergb.⸗G.—.—— Deutſch. Luxemburg 151 20 150 60 EEEBEBBBBVVU Friedrichshütte Bergb. 134. 188 20 Br.Königs⸗u. Laurch. 195. Gelſenkirchner 18.75184.4[Gewerkſch. Roßleben 8250 8 Bank. und Verſicherungsaktien. 138.40 188.40 Oeſterz.⸗Ung. Bank 126— 126 120.— 117,50 Oeſt. Länderb uk 111.40 11ʃ 172 80 173 20„ Krevit⸗Anſtal 158.70 159 111.80 412—Pfälziſche Bank 129.10130/25 Pfälz. Hyp.⸗Bant 245 80 4a6 Preuß. Hypotbeknb. 138, 138—Deuütſche feichsdk. 102,60 0 60 Rhein. Kreditbant 187 708075 Rhyein. Hyp.⸗B. Ml. 1560 150.85 Schaaffb. Bankver. 198 75 19%½— Südd. Bank Dehm. 1 157 50 157.70] Wiener Bankver. Badiſche Banl Berg u. Metallh. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Dist.B. Darmſtädter Bank Deulſche Bant Deutſchaſiat. Ban! D. Effekten⸗Bant Disconto⸗Comm. Dresdener Bauk Frankf. Hop.⸗Bant raß auf Erhöhung des Aktien⸗ Kaee 12450 128.60 Bauk Ottomane Prozent) Dividende 144 000 M.(300 o00.) und Vortraß 6. Seite. Seneral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 2. März. Aktien induſtrieller Unternehmungen. Bad. Zuckerfabrt 137. 137•J Kunſtſeidenfabr. Frkf. 224.50 219.75 Südd. Immobil.⸗Geſ. 97.80 97. 90 Lederwerk. St. Ingbert 58 58.— Eichbaum Mannheim 103.— 103.— Spyjſcharz Lederwerke 124 60 124 60 Mu. Aktien⸗Brauerei 3.— 133— Ludwigsh. Walzmühle 146 8 46 90 Parkakt. Zweibrücken.— 89.— Adlerfahrradw.Kleyen 8.80 311 25 Weltz z. Sonne, Speyer 69— 659.— Maſchinenfbr. Hilpert 68—- 68. Cementwerk Heidelbo. 146.80 46 90 Maſchinenfb„Badenia 18— 187. Cementfabr. Karlſtad 131.90 32 20 Dürrkopp 295 50 295.50 Badiſche Anilinfabrit 355.— 954 700 Maſchinenf. Gritznei 200.80 200.8 25 50. neue— Maſch.⸗ Armatf.Klein 112.— 112.— Ch. Fabrik Gries heim 285.— 285.— Pf. Nähm. ⸗u. Fahrravf arbwerke Höch: 379.75 3/5— Gebr. Kayſer Ber, chem. Fabrit Mh. 299. 299.50] Röhrenkeſſelfabrit Chem. Werke Albert 408 50 408.54] vorm. Dürr& Co. 49 59 49.50 Südd. Drahtind. Pig. 100— 10.— Schnellpreſſenf. Frkth. 197.50 19, 50 Akkumul.⸗Fad. Hagen 200 50 200 5⁰ Ver.deutſcher Oelfabr. 129.— 129— Atc. Böſe, Berlin 64.— 64.0. Schuhfabr. Herz, Frkf. 119.20 119.20 Glaktr.⸗Geſ. Allgem. 22550 225.20] Seilinduftrie Wolff 130.— 130.— — Nhm. 120. 129.-—'wollſp. Lampertsm. 52— 59.— Zahmen 113.50 118.0 Kammgarn Kaiſersl. 168.20 170— Slektr. e. Schuckert 119 60 18.50 Zellſtoffabr. Waldhof 296.50 296 70 Siamens& Halske 201.— 200 6 Bezugsrech: Aktien deutſcher und ausländiſcher Trausportanſtalten. Ludwi 3h.⸗Bexbacher—.——.—Oeſt.⸗Ung. Staats9). 143 50 148.70 Pfälziſche Maxbahn Oeſt. Südbahn Lomb. 17.20 17.25 do. Nordbahn Gotthardbahn—— —5 Eiſenb.⸗G. Ital. Mittelmeerbahn—.—. 129.50 129.50 ———— ——— 115.20 115 50 urger Packet 111.— 110,80 do. Meridionalbahn 131.— 181. arddeutſcher Lloypd 89 80 89.70[Baltimore und Obio 107.10 107.80 — Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% rk. Hyv.„Pfdb. 100.70 100.70 40% Pr. db. unt. 15 100.25 285.Pfobr. 05 100.50 100 70 40% f 17 101 25 1910 101 20 101.20 1* 14 96 75 31* aoe, B. Pfdb. 10 50 100.50%½ 12 95 20 94.60 64.60 32, Pr.dbr.,Br. 4 42„ r. Bod.⸗Fr. 94— 04.— ffleinb. b 04 95 50 tr. 550 id.wg⸗ 100.,10 100.10 3¼ fr.kfbör.⸗Bt., 15 0 Pfd.⸗Kom.⸗ 15 zat. 0 100 10 100 10 9958 0 „ Pfdbr..9! 4% Pr. Pfobrf.⸗B. unf. 70 100 25 100 20J Fop. fd. unt. 1517 „Pfdbr..03 4% hih. H. B. 51 02 100 50 uni. 12 100.40 100.40 4% 1907 100.50 4%„ 1912 100.50 89 n. 94 93.80 93.7 4%„ 1917 101.— „ Au 08 93.70 98.70 4%„ 1919 102 20 97 verſchied. 9 2201, 79 17 101 10 101 10 3½¼ 914 93.70 „ Com.⸗Obl. 815„ e.„B. C. O 94.10 v. 87/j1 95 20 95.20 4endl. W.„E..10- „ Com.⸗Obl. 40% Nf.„Pr. Obl. 101 35 v. 96/06 95.20 95.20 31J% Pf. B. Pr.⸗O. 95.50 4 Pr. Pfob. unk. 09 99.50 99 50 eee 40⁰ %% 14100.— 100.— Maned Berſ.-.⸗A.—.— 425.— Fraukſurt a.., 2. März. freditaktien 198.80, Digconto⸗ iewand 187.60, Darmſtädter 129.25, Dresdner Bant 150.80, Hau⸗ delsgeſellſchaft 172. 90, Deutſche Bant 245.50, Staatsbahn 143.70, ombarden 17.25, Bochumer 218. 50, Gelſenkirchen 184 25, Laurahülte 195.50, Unzarn 53 90. Tendenz: beh. ANachbörſe, Kreditaktien 199.70, Disconto⸗Commandit 188.10, Staatsbahn 143.30, Lombarden 17.25. Berliner Effektenbörſe. (Privattelegraumu des General⸗ Anzeigers.) Berlin, 2. März. Jondsbörſe. Die Feſtigkeit der aus. Ländiſchen Börſen vermochte dem hieſigen Verkehr keine wirk⸗ ſaue Anregung zu bieten, weil die höchſt unbefriedigende Lage der heimiſchen Eiſen⸗ und Kohleninduſtrie die Unternehmungs⸗ luſt lähmte. Am erheblichſten waren die Rückgänge in Hütten⸗ aktien, wovon Rheinſtahl über 3½ Prozent einbüßten. Eine kleine Erholung, nach dem geſtern durch den ungünſtigen Jahres. abſchluß veranlaßten Rückgang, hatten Dortmunder Union zu herzeichnen. Heineiſche Bankwerte neigten zunächſt zur Schwäche, holten aber zum Teil die unbedeutenden anfänglichen Kurser⸗ mäßigungen ſpäter wieder ein. Deutſche Bank⸗ und Diskonto⸗ Commandit⸗Aktien ſtellten ſich bei Beginn der zweiten Börſen⸗ ſtunde etwas höher. Renten lagen behauptet. Schiffahrtsaktien abgeſchwächt. Elektrizitätswerte vernachläſſigt. Erſt im ſpäteren zeigte ſich für dieſe Aktien einiges Intereſſe. Tägliches Geld 2½ Prozent. Deutſche Reichsanleihe hoben ſich etwas bei lebhaften Umſätzen. Baltimore, ſetzten ihre Aufwärtsbewegung fort. Von Bahnen beſonders Prinz Heinrichbahn gedrückt, im Zuſammenhang mit den ungünſtigen Ausſichten für die Eiſen⸗ induſtrie. In dritter Börſenſtunde nach vorübergehender Er⸗ holung träge guf Anziehen des Privatdiskonts. Induſtriewerte des Kaſſamarktes uneinheitlich. Privatdiskont 296 Prozent. Berlin, 2 März.(Schlußkurſe.) 100 25 101 25 96.75 95 20 95 50 95 50 —— 100 50 100.50 100 50 101.— 102.20 98.80 93 80 94.10 101.35 72 0⁵ *** 40 Reichsank. 103.40 103.40] Ruſſenbank 140 60 140.40 356˙% Neichzanl. 26.40 96.40 Schaaffh. Bankv. 136.20 136— 30% Reichsanleihe 85 90 87.10 Staatsbahn 143.40 14410 Gonſols 103.50 102.40 Lombarden 17.40 17.80 1 96.40 96.40 Baltimore u. Ohio 107.10 108 20 86.90 87.— Canada Paeiſte 170 80 171 20 d. v. 1901 101.40 101.75 Hamburg Packet 111 20 11120 „1908—.—— Nordd. Lloys 90.— 89 90 ..— 96 80 Bochumer 218 60 219. 1902/07—.— 95.75 Deutſch⸗Luxembg. 15120 157.— 95.80 95.80 Dortmunder 59 20 59 20 96.10 95.85 Gelſenkirchner 18450 184.60 0 84.40 84.80 Harpener 186 60 187 80 39%0 Hatſten 8680 86.90 Laurahütte 1 5 90 194 70 19 Japaner 1905 98.30 95 10 Phönix 166.90 165.90 de Italiener 10440 104 20 Weſteregeln 171.20 171 80 uſſ. Anl. 1902 84.90 85.— Allg. Elektr.⸗Gel. 224 90 225 30 Bagdadbahn 8590 86.20 Anilin Treptow 279.— 27/.— r. Kreditaktien 19860 199 70 Brown Boveri 179.70 179 50 Handels⸗Geſ. 173.— 178.20 Chem. Albert 409.40 408 50 adter Zank 130.— 129 80 D. Steinzeugwerte 217— 18.— „Aſtat. Bant 138.— 188— Elberf. Ferben 391— 391— Bant 245.90 246.30 Celluloſe Koſtheim 206 70 207— ommandir 187.60 188.— Rüttgerswerken 159 50 160.— aut 151.— 151.20 Tonwaren Wiesloch 9720 97.20 147.90 148,.— Wf. Draht. Langend. 208— 205— dllban 185.20 133.70 J Zellſtoff Waldhof 295 50 295 20 Privatdiskont 2¾5% erlin, 2 März.(Telegr.) Nachbörſe. 188 60 199 60 Staatsbabhn 143.50 144.— 0 188.10 Lombarden 17.30 omm. 17 40 Variſer Börſfſee. Berliner Produktenbörſe. Berlin, 2. März.(Telegramm.)(Produktenbörſe Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 5 2 15 2 Weizen per Mai 228 75 227.2[ N per Mai—— „ Juli 226 225.50„ Jfßfß „Sept, 311 0 2175 2 Roggen per Mat 176.— 76.fübs per März—— „ ar ere Mai 55 90 35.80 Sept. 178.— 178 75 Oktor. 53.50 53.40 Hafer per Wean 170.— 169.75 Spiritus 70er looo———.— 7—.——— Weizenmehl 30 25 30 25 ———.— Moggenmehl 28.10 23.10 Effektenbörſe. vom 2. März.(O fizieller Bericht.) An der heutigen Börſe notierten von Banken⸗Aktien: Rhein. Hypothekenbank 195.50 G. und Pfälz. Bank 101 bez. und G. Von Induſtrie⸗Altien waren höher: Süddeutſche Kabelwerke, Cours 122 G. Niedriger ſtellten ſich Anilin⸗Aktien 355 B. und Portland⸗ Zementwerke, Heidelberg 147 B. Ferner 1 noch geſucht: Oberrh. Verſ.⸗Aktien zu 425 M. pro Stück und Brauerei Sinner⸗ Aktien zu 244 Proz. Aktien. Banken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 13230—.— Transport „„—.— 157 u. Verſicherung. + 8— 55 Afäg. Hrd⸗Bant 138.—192.— 90 Pf. Sp- U. Cdb.Landau 140.— 138.— Pannh. Rhein. Kreditbank—.— 136—Frankona Nück⸗ und ee Südd. Bank„„%%%%„᷑ TTT˙T. Fr. Trp.⸗Unf,. u. Gl.⸗ Verf.⸗Geſ. 1630—.— Bad. Aſſecurranz„ Continental. Verſich.—.— 405.— Mannh. Verſtcherung 480.— 28.— Chem. Induſtrie. Bad. 655,—— 2 182 eee erein em. a en 2.5 Verein D. Oelfabriken—.— 129 300Oberrh. Verſich.⸗Geſ. Weſt..⸗W. Stamm—.— 171. Württ. Tranp.⸗Verſ. 550.— 5„ Vorzug—— 100.300 Induſtirie. Brauereien,.⸗G. f. Seilinduſtrie— 134.— Bad. Brauere! 77.——.—Dingler'ſche Mſchfbr. 118——.— Binger Aktienbierbr.—.——.— Emaillirfbr. Kirrweil.—.——.— Hurl. Hof vm. Hagen 248.——.— Ematlllw.Maikammer—.— 90.75 Eichbaum⸗Brauerei—.— 103 50 Ettlinger Spinnerei—.— 104— Elefbr. Rühl, Worms— 78— Hüttenh. Spinnerei Ganters Br. Freibg. 108..——.— Narlsr. Maſchinenbau Kleinlein Heidelberg 190.——.— Nähmfbr. Haid u. Neu — —191.70 —.— 4 omb. Meſſerſchmitt 40.——.—Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 205.— udwigsh. Brauerti—— 223.— Maund. Gum u. Asb. 142.— 141.— Mannh. Aktienbr. S Maſchinenf. Badenta—.— 188.— Oberrh. Elektrizität 22.50—. Pfalzbr. 5 Mohr———.— Brauerei Sinner—.— 244 Pf.Nähm. u. Fahrradf. 130.50 129 50 — Schrödl, Heidibg. 1 Portl.⸗Zement Hdlbg. 147.——.— Schwartz, Speyer 115.— 114. Südd. Draht⸗Induſt.—.— 101.— „Nilter, Schweh.—.——Sudd. Kabelwerke— 122.— „ S. Weltz, Speyer—.— 66.— Berein Freib. Ziegelw. 105.——.— „ z. Storch., Sveyer—.— 66 50 Speyr.——.— Br. Werger, Worms—.— 75.— Würzmühle Neu 9———.— Wormf. Br. v. Oertge 70.——. Zellſtoffabr. W 298.———.— Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr.—.— 154.— 17 1 Müen—.— 137.— uckerra 15—. F 1 5 ö——„ E 15 ee 12— 55 Telegraphiſche Handelsberichte. Fuſion Brauerei zur Sonne— Speyerer Brauhaus. In der gegen den Fuſionsbeſchluß erhobenen Anfechtungsklage, über die wir mehrfach berichtet haben, erging Gerichtsbeſchluß dahin, daß im Sinne von Paragr. 272 H..B. ſeitens der Klä⸗ gerin eine Sicherheit in Höhe von M. 100 000 zu hinterlegen iſt, zur Deckung der aus der verzögerten ee der Fuſion der Geſellſchaft möglicherweiſe entſtehenden Nachteile. Neues vom Dividendenmarkt. * München⸗Gladbach, 2. März. Die Pongſer Spinnerei und Weberei.⸗G. in Oberkirchen ſchließt mit einem Verluſt von 254 187., im Vorjahre 279490 M. Ge⸗ winn und 5 Proz. Dividende. Der Auſſichtsrat ſchlägt vor, den Verluſt aus dem Delkredere⸗Fonds und dem Reſervefonds zu decken, die dadurch nahezu vollſtändig aufgezehrt werden.(„F..“) *Stettin, 2. März. In der geſtrigen Auffichtsrats⸗ ſitzung der Stettin⸗Bredower Portland⸗Ce⸗ ment⸗Fabrik wurde beſchloſſen, nach erhöhten Abſchreibun⸗ gen und einem erhöhten Gewinnvortrage der am 25. März ſtatt⸗ findenden Generalverſammlung eine Dividende von 6 Proz. (i. V. 7 Proz.] vorzuſchlagen. » Hamburg, 2. März. Die Handel kann für 1908 wie im Vorjc teilen.[F..). [tonger Bank für re keine Dividende ver⸗ Laurahütte. * Berlin, 2. März. Bei der Laurahütte ſtieg infolge der im 1. Geſchäftsſemeſter noch guten Lage im oberſchleſiſchen Kohlen⸗ markte die Forderung noch um 10 Proz., der Verkauf um 7,4 Proz. Die Zechen trugen daher mehr zum Gewinn bei, als zu gleicher vorjährigen Zeit. Ab 1909 iſt das Kohengeſchäft etwas weniger zufrieden geweſen, trotz der durch die Einſchränkung der Verſands⸗ licenz entſtandenen Lage. Man blicke aber bei andauerndem Win⸗ terwetter, ferner falls Oeſterreich aufnahmefähig bleibt und die Oderſchiffahrt rechtzeitig beginnt, ohne beſondere Beſorgnis in die vächſte Zukunft. Am Eiſenmarkte ſeien die Preiſe vielfach erheblich unter den Selbſtkoſten. Eine Beſſerung des Schleſiſchen Eiſen⸗ marktes ſei allein von der Vildung eines Allgemeinen Deutſchen Stahl⸗, Eiſen⸗ und Grobblechberbandes zu erwaxten. Der Verſand der deutſchen Hütten wich um 4502 Tonnen auf 70 173 Tonnen. An Produkten A einſtand ein Minus, an Produkten B ein Plus. Das ruſſiſche Walzeiſengeſchäft zeigte noch keine Belebung. Man ſetzte Hoffnung auf die erfolgte Syndizierung. Im Januar 1909 betrug der Auftragsbeſtand in Walzeiſen und Feinmaterial 12½ Millionen, heute 15 Millionen. Er ſichere regelmäßige Be⸗ ſchäftigung auf Monate. Der Mindergewinn infolge des Preis⸗ ſturzes werde aber ganz erheblich trotz des beſſeren Zechenertrags den Gewinn für 1908 beeinträchtigen. Der Mindergewinn des erſten Semeſters gegen die gleiche Vorjahreszeit betrug 1 Mill. M. Tetailziffern werden nicht mitgeteilt. *** Heilbronner Straßenbahnen.⸗G. Das Unternehmen im Vahen 190³ einen von M. 38 827 055 8 5 erhöhten Preiſe nur wenig Abſchlüſſe zuſtande, da Käufer zurück⸗ M.—00.00 Donau 17.50—18.— 85 veps 00.00—00.00. preiſe pro 100 kg inel. Sack: Mehl 2. März 1909. Proviſionsfreil Ver⸗ Wir ſind als Selbſtkontrahenten käufer Käufen unter Vorbehalt: 0% 0% .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadtr a. d. H. 112— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen N. 290— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Banl M. 250— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktten— 52 5 Vorzugs⸗Aktien 102 89 Benz& Cö., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim— 125⁵ Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 18 zfra Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— 70 Bürgerbräu, Ludwigshafen— ferb. Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch 90— Dalmler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 112 Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens— 13 Filterfabrit Enzinger, Worms erbGeb Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 76— Frankentg 7 65 Keſſelſchmiede— 8853ft Fuchs, Waggonfabrit, Heidelberg 15⁴ 152 errenmühle vorm. Genz,— 755fU indes Eismaſchinen 130— Linoleumfabrik, Maximiliansau 95— Lothringer Baugeſellſchaft, Detz 89 Luyſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigsh. excl. Dio. 08.— 10¹ Maſchinenfabrit Bruchſal, Schnabel& Henning 296— Neckarſulmer Fahrrad 142— Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſt adt 120— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 97 zfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 110 Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine— M. 145 Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Maunheim 112 Rheinmühle⸗werke, Mannheim 135— Rheinſchiff..⸗G. vorm. Fendel, Mannhenn erbgebb— Nombacher Vortland⸗Cementzwerke—— Stahlwerk Mannheim 10¹ Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannbein 115% 118 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 140 Unionwerle,.⸗G.„Fabrikenf. Brauerei⸗Einrichtungen 118— Unionbrauerei Karlsruhe 82— Vita u eeee Mannheim— M. 90 Waggonfabrit Raſtatt— 83 Waldhof, Bahngeſellſchaft— 96öfr Immobiliengeſellſchaft— 96 1fK. Zuckerfabrit Frankenthal— erb. Off M. 367 101) zu Buch, der Wagenpark mit M. 126 922(i. V. MN. 135 571). Im Berichtsjahr wurde der Reſt der Wagen mit Heigung verſehen.— Reſerve und Amortiſationskonto enthalten M. 18 705, denen für 1909 M. 792 hinzutreten. * Duisburg, 2. März. Die Firma Thyſſen u. Co. erweitert ihren Beſitz zwiſchen Brockhauſen⸗Dinslaken in letzter Zeit um 500 Morgen. Man glaubt lt.„Frkf. Ztg.“, daß die Er⸗ richtung neuer Anlagen geplant iſt. * Berlin, 2. März. Zwiſchen der Rheiniſchen Me⸗ tallwaren⸗ und Maſchinenfabrik in Düſſeldorf und der Heeresverwaltung der Vereinigten Staaten doll nach dem Berliner Lokalanzeiger Verhandlungen ſchweben dahin⸗ gehend, daß die Metallwarenfabrik dorthin die Lizenz auf Schrapnellsgeſchoſſe veräußert. Das Objekt beträgt 500 000 Mk.(„Frkf. Itg.“) * Newhork, 2. März. Im Februar betrug der Bau⸗ ſtahlabſchluß 5500 Tonnen. Jetzt iſt die Nachfrage erwas reger. Für Roheiſen wieder ſchwächer. Die Werke in Schuyl, kalltall reduzierten die Puddlerlöhne. 39. ** Jundesproduktenbörſe Stuttgart Börſenbericht vom 1. März 1909. Während in der verfloſſenen Woche trockene Witterung bei eiſiger Kälte geherrſcht hat, trat geſtern wieder mildere Temperatur mit Schneefall ein, welcher den Getreideſaaten wieder ihren natür⸗ lichen Schutz gebracht hat. Nach erheblichem weiteren Rückgang des Waſſerſtandes iſt wieder eine merkliche Erhöhung eingetreten, ſo daß der Pegel ſtand ſich gegen die Meldung vom 20. Februar kaum berändert hat. Auf dem Weltmarkt war die Tendenz für Weizen ununter⸗ brochen ſtramm. Von den Chicagoer Kurs⸗Treibereien für den Mai⸗Termin abgeſehen, ſcheint dieſe Bewegung auf natürlichen Urſachen zu beruhen. Es iſt ſchon mehrfach auf die Abnahme der Vorräte und den großen Bedarf bis ur nächſten heimiſchen Ernte hingewieſen worden, wozu ſich jetzt noch die Beſorgniſſe über die Witterungsſchäden an den Herbſtſaaten geſellen. Da in der letzten Woche beſonders England lebhaft als Käufer auftrat, ſo erſcheint die Werterhöhung aller Kreszenzen und Termine erklärlich Die maßgebenden deutſchen Handelsplätze haben ſich dieſer Aufwärtsbewegung angeſchloſſen, während für Roggen nur eine kleine Steigerung feſtzuſtellen iſt. Dagegen findet Hafer zu beſ⸗ ſeren Preiſen raſchen Abſatz. In Braugerſte bewegt ſich der Um⸗ fatz immer noch in mäßigen Grenzen. Saatgerſte veveinzelt ge⸗ fragt. Futtergerſte und Mais ſind etwas höher verkäuflich. Heutige Börſe war gut beſucht; es kamen aber infolge der halten. Oelſaaten unverändert. Weigen⸗ und Roggen⸗Mehle höher. Wir notiteren per 100 ug frachtfrei Stuttgart, ſe nach Qualitt u. Lieferzeit: Weiſen württemberg. M. 24 50, fränkiſchern 00.00 00.00, bayeriſcher M. 24.50—25.—, zänier M. 25.50 bis 26.—, Ulka M. 25.50—26.—, M. 00.00—00.00, Roſtoff Azima M. 00.00—00 00, Walla⸗Walla M. 00.00.00.00, La Plata M. 25.50—26.—, Rebwinter M.———.—.—, Kalifornier M. 00.00 00.00. Kernen: neu M. 24.——24.50, Unterländer M. 00.00—00.00. Dinkel nom. 00.—— 00.00. Roggen: wüettemd. nom. M. 18——18.50, nordd. M. 00.00—00.00 ruſſiſcher M. 00.00—00.00. Gerfte: württmbergiſche M. 19.50—20.50, Pfälzer guom⸗) M. 00.00 bis 00.00, bgyeriſche M. 22.——22.75, Tauber ungariſche M. 00.00—00.00, kaliforn. prima Hafer: Oberländer M. 09.00—00.00, Unterländer M. 00.00 württembg. M. 16.50—18.—, rufftfcher M. 00.00—00.00. Mired M. 00.00—00.00, La Plata 17.50—18.—. M. 00,60—.00, 1010 W Nr. ON. 35.——86, M. 34.——95.—, Nr, 2 M. 88.—84.—, Nr. 8 Nr. 4 M. 29.——80.—, Ewopengeies M. Sact Kleie .50 M. bis 10.00(ohne Sack). ** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 163 7 n! Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: 5 für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmaun: 5 Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönſelder; Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druc und Verle der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, a.5 Direktor: Eruſt Müller. 8 für fun r Mannheim, 2. März. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 7. Seite 2 D die 5 ühren auf die Stadtfaſſe. Dieſer laſſen uund Wegweiſer bezw. Markſerungen anzubringen Weſter⸗ Aus dem Großherzogtum. u die Hebernahme dieſer Gebüßren 1 0 dah kür i e ee, der deee * Heddesheim, 1. März. Der Bürgerausſchuß ſetzte die Umlage auf 42 Pfg. li. V. 52 Pfg.] feſt. Im Jahre 1906, alſo unter dem alten Steuergeſetz, betrug der Anteil an den Geſamtumlagen: von dem Grundſteuerkapital 80,5 Proz., von dem Gewerbekapital 3,7 Proz., vom Einkommen 14,6 Proz. und von den Kapitalien 1ù2 Proz. Für dieſes Jahr beträgt dieſer Anteil: vom Liegenſchaftsvermögen 75,1 Proz., vom Gewerbe 3,2 Proz., von Kapitalien 15 Proz. und vom Einkommen 20 Prz. Das beweiſt, daß die Behauptung, durch das neue Steuergeſetz ſei der Liegenſchaftsbeſitz mit Umlagen in unerhörter Art belaſtet worden, für Landgemeinden in keiner Weiſe zuträifft, ſondern daß gerade das Gegenteil der Fall iſt; denn ſo wie hier wird es auch in andern Landgemeinden, ja recht häufig in weit ſtärkerem Maße, ſein. *Plankſtadt, 28. Febr. Im Alter von 82 Jahren ver⸗ ſtarb hier Herr Gemeinderat Michael Berger, der in treuer und gewiſſenhafter Pflichterfüllung ſeit April 1878, alſo über 30 Jahre das Ehrenamt eines Gemeinderats bekleidete. SWeinheim, 28. Febr. Am Morgen des Aſchermitt⸗ woch waren an verſchiedenen Stellen der Stadt handſchriftlich hergeſtellte Plakate angeſchlagen, deren Inhalt in deutlich erkennbarer Faſſung Beleidigungen gegen den hieſigen ka⸗ tholiſchen Stadtpfarrer, Herrn Dekan Becker und die Mitglieder des katholiſchen Stiftungsvates in Anſpielung auf den früheren ſog. Holzprozeß enthielt. Seitens der Beleidigten wird ſtraf⸗ rechtliche Verfolgung des Pamphletiſten beantragt werden. * Wiesloch, 1. März. Der Prioatier, frühere Beſitzer der Stadtapotheke, Herr Gg. Phil. Bronner und ſeine Ge⸗ mahlin feierten am vergangenen Montag in aller Stille das Feſt der goldenen Hochzeit. Karlsruhe, 1. März. Ein 30jähriger Landwirt aus Heckfeld ſchlich ſich in der Lammſtraße in die Wohnung einer Frau ein, deren Mann zurzeit in Unterſuchungshaft ſitzt, und berſteckte ſich unter einem Bett, wurde aber entdeckt und der Poli⸗ zei übergeben. Bei ſeiner Feſtnahme war er im Beſitz einer Piſtole, die er mit Salpeter geladen hatte. * Baiertal, 1. März. Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich im Kalkſteinbruch des Peter Duſſel hier. Der 24⸗ jährige Arbeiter Franz Huber, Sohn des verſtorbenen Ph. Huber wurde von einem herabgeworfenen Stein an den Kopf getroffen und ſofort getötet. Steinbrchbeſitzer Peter Duſſel und der Arbeiter Harl Stegmaier wurden unter der Anſchuldigung, das Unglück durch Fahrläſſigkeit verſchuldet zu haben, verhaftet und in das Amtsgefängnis nach Wiesloch verbracht. * Lahr, 27. Febr. Die geſtrige Bürgerausſchuß⸗ ſitzung war dazu angetan, einige unſere Gemeindeangelegen⸗ heiten betreffenden Fragen, die in der Oeffentlichkeit vielfach er⸗ örtert wurden, klarzulegen. Zunächſt handelte es ſich um die Auf⸗ nahme eines Anlehens durch Ausgabe von Schuldverſchrei⸗ bungen im Betrage von mindeſtens 100000 M. Herr Oberbür⸗ germeiſter Dr. Altfelix hob dabei hervor, daß es ſich keines⸗ wegs darum handle, die Stadt in Schulden zu ſtürzen, vielmehr darum, daß durch die Anleihe Erſparniſſe gemacht würden. Die Annahme des ſtadträtlichen Antrages erfolgte einſtimmig. Eine bezürkspolizeiliche Vorſchrift über Einrichtung und Reinhaltung der Bierpreſſionen beſchäftigte den Bürgerausſchuß inſo⸗ fern, als die Gebühren für den Sicherheitsbeamten, welche vom Bezirksamt angewieſen und auf die Gemeinde verrechnet werden, von den Beſitzern zurückerhoben werden ſollen. Ein von einigen Wirten unterzeichueter Antrag fordert aus prinzäpiellen Grün⸗ ——5— * Antrag wurde vom Stadtv. Vogel Milchkontrolle wie für die berſchiedenſten ſonſtigen Kontrollen auch keine Gebühren erhoben würden. Dieſe Anſicht herrſchte noch bei mehreren Rednern des Kollegiums vor, und ſo wurde ſchließlich der Antrag des Stadtrats mit geringer Mehrheit ab⸗ gelehnt. Für Mehraufwendungen bei Erſtellung eines Dienſt⸗ wohngebäudes für das ſtädtiſche Gas⸗ und Elektritzitäts⸗ werk wurden 967 Mk. 60 Pfg. und für Mehraufwand bei dem Ausbau des weſtlichen Flügels der Friedrichsſchule 2500 Mark 19 Pfg. angefordert. Dieſe verhältnismäßig geringen Ueberſchreitungen gaben zu Beanſtandungen keinen Anlaß, um⸗ ſomehr wurden aber die beigefügten Begründungen dieſer Ueber⸗ ſchreitungen durch Herrn Stadtbaumeiſter Nägele ins Bereich der Erörterungen gezogen. Ueber unverhältnismäßig hohe An⸗ gebote bei Vergebung von Maurer⸗ und Steinhauerarbeiten Blechnerarbeiten, Gipſerarbeiten, Maler⸗ und Glaſerarbeiten wurde Klage geführt. Von anderer Seite wurden dieſe Aus⸗ führungen ſtark bekämpft und hervorgelhoben, daß die Preiſe der hieſigen Handwerksmeiſter nicht höher ſeien als diejenigen in⸗ anderen Städten. An die Sitzung ſchloß ſich die Wahl eines Mitgliedes des Stadtverordnetenvorſtandes und des Obmanns des Stadtverordnetenvorſtands. Als ſoſcher wurde lt.„Bad. Preſſe“ Herr Dr. Moritz Schauenburg und als Mitglied des Stadtverordnetenvorſtandes Bankier Karl Meiſter ge⸗ wählt. Pfalz, Heſſen und Amgebung. * Mundenheim, 1. März. Der Kaufmann und Kohlen⸗ händler Valenbin Dietz wurde geſtern von der Kriminalpolizei Mannheim gegen Betrugs verhaftet. Seinen Geſchäftsteil⸗ haber traf das gleiche Los. Frankenthal, 27. Febr. Ein tief bedauerlicher Un⸗ fall hat ſich in der Nacht von vorgeſtern auf geſtern hier zuge⸗ tragen. Eine von einem auf Armenunterſtützung angewieſenen Arbeiter zur Hilfeleiſtung bei ſeiner Ehefrau in Anſpruch genom⸗ mene Hebamme lehnte das Erſuchen des Arbeiters unter aller⸗ hand Ausflüchten ab und ſchickte den Arbeiter zu einer anderen Hebamme. Doch auch dieſe ließ ſich unter dem Bemerken, daß der Weg zu weit ſei— die Wohnung des Arbeiters iſt von der Wohnung der Hebamme in kaum 8 Minuten zu erreichen— zu einer Hilfeleiſtung nicht herbei. Erſt eine dritte Hebamme ließ ſich zum ſofortigen Mitgehen bereit finden. Leider war es inzwiſchen zu ſpät geworden. Die der Hilfe dringend bedürftige Frau lag bei ihrem Eintreffen bereits in ihrem Blute, ſodaß ein ſofort herbeigeeilter Arzt ſie nicht mehr am Leben zu erhalten vermochte. Sie ſtarb an Verblutung. Das Kind, das die Arme zur Welt gebracht hat, befindet ſich noch am Leben. Gegen die beiden Hebammen iſt ein gerichtliches Strafverfahren eingeleitet worden. Der an Verblutung erfolgte Tod der Frau wird auf die unterlaſſene rechtzeitige Hilfeleiſtung zurückgeführt. Der mit der Unterſuchung der Angelegenheit betraute Unterſuchungs⸗ richter hat die Beerdigung der Leiche vorerſt beanſtandet und die gerichtsärztliche Sezierung angeordnet. 4 Altreip, 1. März. Der Verſchönerungsverein hielt heute in der Wirtſchaft zum„Rheintal“ ſeine ſtatuten⸗ gemäße Generalverſammlung ab. Die Mitgliederzahl iſt 129 und der Vermögensſtand beträgt nach entſprechenden Ab⸗ ſchreibungen M. 823.30(J. M. 107.72). Von der Generalver⸗ ſammlung wurde beſchloſſen, im Staatswalde, in der Au und in den Rheingönheimer Wieſen angenehme Spazienvege herſtellen zu als Mitglied beizutreten. Auf Wunſch der Generalverſammlung werden auf der Innenſeite der Straße nach der Fähre, vorbehaltlich Bäume angepflanzt. Bei der Neuwahl des Ausſchuſſes wurden die ſeitherigen Herren per Akklamation wiedergewählt. * Speier, 1. März. Ein lebhaftes Treiben ſpielt ſich gegenwärtig am Speierbach ab. Die Vorarbeiten für die Kanali⸗ ſation verlangen, daß das Bachbett um 1,5 Meter tiefer gelegt wird, wobei auch größere Aenderungen der Salzturmbrücke vor⸗ genommen werden müſſen. Bei dieſen Arbeiten wurden bis jetzt eine Reihe Altertümer gefunden, darunter Helme, Säbel, eine Streitaxt, meſſingene Schlöſſer und ſonſtige Gegenſtände von hiſtoriſchem Werte. Auch eine Unmaſſe von Schädelknochen wurde zutage gefördert und abgefahren. r. Neuſtadt a.., 1. März. Im Eiſenbahnzug ge⸗ ſtorben iſt heute früh der 75 Jahre alte Gaſtwirt Adam Wallher aus Freinsheim. Er wollte mit dem erſten Zuge üder Dürkheim⸗ Neuſtadt nach Kaiſerslautern fahren zu einer Gerichtsverhandlung. Als en bei Ankunft des Zuges in Neuſtadt umſteigen ſollte, ent⸗ deckte man, daß er tot war. durch Aufregung, hatbe ihn getroffen. v. Lambrecht, 28. Febr. Vergangene Woche hat in der Sthadtratsſitzung ein Mitglied des Kollegiums ſich dahin ge⸗ äußert, daß Bürgermeiſter Bofinger nicht mehr die Befähi⸗ gung habe, die Beſchlüſſe der Majorität zu vollziehen, ja es wurde ſogar der Antrag geſtellt, darüber abzuſtimmen, ob der Bürgermeiſter die Befähigung noch habe. Daraufhin legte Bo. finger ſein Amt nieder und trat aus dem Stadtrat aus. Nun⸗ mehr haben auch die Stadträte A. H. Fuchs, Ad. Haas, Jakob Hellmann, Hans Marx, Georg Michel, Georg Weiland, Hche Fuchs und Hch. Ruff ihren Austritt erklärt mit der Be⸗ gründung, daß ſie es nicht mehr zur Ehre anrechnen könnten. dem Kollegium anzugehören. 25 Wunderdare Ertelge.„„ Zahlrerche Dankschrelben. N Nerusehgäche Nervenzerrüttungen, Schwächezustände, HhBlasen- und Geschlechtskrankheiten, sowie Gicht, Rheumatismus, Ischias, Muskelsehwund, Hysterie, Neuralgien, Haarkrankheiten, Flechten, Beinge- schwüre ete., auch alte and schwere Fälle behandelt mit bestem Erfolge ohne Berufsstürung durk s Flektr. Lichtheilvorfahren und Elektrotheraple ur) 4, 14 Uignt Hänigs r0) 4, 14 POIlSePHORN. 4828. Grösstes und besteingerichtetes Institut am Platze. 5 Damen-Bedienung durch ärztlich geprüſte Masseuse. Jtaunen erregent biligen Preisen dauert nur 10 Tage. Alle Wollstoffe, alle Seidenstoffe, alle Waschstoffe ganz bedeutend im Preis reduziert! U Prospekte und Auskunft gratis und poxtofrei. der Genehmigung des kgl. Straßen⸗ und Flußbauamtes Speyer, Ein Schlaganfall, vielleicht verurſachl Deutſche Hppothelienbank in Meiningen. Sammlung Gg. Brück, Nürnberg. Aktiva Bilanz vom 31. Dezember 1908. Paſſiva. Transport: 107.— M 0 1 Aung ene ein von: 5 An Kaſſa-Contoo 10990 848 fo kereartien⸗Kapital⸗Conto. 28 800 0—...„e 7 „Contocorfent⸗Conto. 785.828 18 Neſerpe on mmmm¶UùWm]]lll!l f N 75 Ab- „Lombard⸗Contoo 2839 518 98„Conto für vorgetragene Zinsentſchädigungen 287 993 78J. B. 25 4 4 5 85 2 dchlüsse in allerboster und“ „Effekren⸗Contoo 5951 435 52,„ Conto für vorgetragenes Pfandbrief⸗Agio 1 049 783 51 Ad. VVBB... 50, dnerreienter Quslität nur Wechſel⸗Contd 2769 736 280% Snnen i„ 03³ Sien 5 Pfundpaket. „Diverſe Debitoren 162 124 70/„Contocorrent⸗Conto 299 061 52 2 15 +gri „ee ir bedokee 1 55 Conck für Piundbrte*TF1 452 589 33 Zur Entgegennahme von weiteren Gaben iſt ſtets bereit der br immte nti für Pfandbriefe t iti 2 f 1 1 er een 2en 902 4 4% ränmen⸗ Pandörleſe. ir ose 7ob.— ee ee V Sonſtige Hypotheken. 101 48871 506 384 138 20%% Peandbriee. 184 248 209.— wirten Sauger wechen-.. 4 1 2 10 bettausstenern. 5 Conto für Hypothekariſche dombard⸗Darlehen 1710 900— Naoch nicht erhobene ausgeloſte Kinderwaagen werden gratit VVVVVVVVVVVVVWVJ/!)))VhV0TV0V0VT0TꝙTꝙTꝙÿZͤ 8 eeee nuitäten.„Pfandbrief⸗Zinſen⸗Contd 4739 251 15 5 „Bankgebäude⸗Contt. l1606 00„Dioidenden⸗Conto luner hobene Dividende) 2244 90 90 E Sexroblce 5 „Gewinn⸗ und Verluſt⸗Conto 2 780 261 15 bed 4 5 2255 Kuggen und Manſchetten azu bedeutend ermäßigten Preisen im. 8 530 21146. 14 850211464 14 5 519 85 auch vollſtänd. Herrenwäſchs ini den 25. Januar 1909. R 8 wird gewaſchen und gebügelt. e Gumungsperkauf f Deutſche Hypothekenbank. bel 6257 bae Doee deee ane a n ſe e ann da Couis Franz, paradeplatz, O2,2 Die für das Jahr 1908 auf 7% feſtgeſetzte Dividende gelangt mit 21 für die Aktie zu und mit 84 für die Aktie 5 00 gegen 85 mit dem Fitmenſtempel oder dem Namen des Einreichenden zu verſehenden 1 8 0 f Dividendenſcheine von ab zur Aus ur gegen 5 ein Umta Meiningen, den 27. Februar 1909. geg 5 uſch. Die Direktion. 6325— Hene Falrpnzetiger. 88 (NEW-TORK LIEFE IN URAITCGE CGOMPANY Hauptsitz: NEW YORK, Broadway 348. Grösste Lebensversieherungsgesellschaft der Welt. Präsident: Darwin b. Kingsley. Lork ist soeben erschienen. Aus ihim ergeben sich folgende, dieses Amtes entsprechende Ziflern: JJJJJJJJ%%%%% ĩ(( Sareinnahmen in 19oh0O9006 Gssstzliche Prämienreservdte GewiInnreserve und gonstige Reserven Aeueingeläöste Versicherungssumme des Jabres den Bewertungsvorschriften 5357 Milllenen Dollar 102 Willionen Dollar „459 Milllonen DPollar 79 Millionen Dollar 139 Mullonen Dollar „ 1 Gesamter Bestand an Kapftalversicnerungen au 31. Deazbr. 1908 1993 Millionen Dollar. Militenen Dollar erfahren. Dieser Zuwachs ist der bedeutendste seit Bestehen der Gesellschaft Die am 81. Dezember 1908 den Versicherten zur Zahlung in 1909 angewiesenen Dividenden betrugen 3 7,602,905 gegen 5 6, 200 938 im Vorjahre. 5 Für alle deutschen Kapitalversicherungen und Benten ist die volle Prämienreserve hier in Deutschland in mündeisieneren Werten binterlegt in der Art, dass über diese Hinterlegungen nicht ohne Genehmigung des Kaiserlichen Aufsichtsamts für Privatyersicher- ung verfügt werden darf. Der Wert dteser Hinterlegungen am 81. Dezember 1908 betrug über 44 Hillionen Marh. 8266 Seeilgmete Vertreter gesuch.t. Generaldirektien für Deutschland: Berlin., Wilnelmstr. 80a, im eigenen Gebäude der Gesellschaft. Stammholz⸗Verſteigerung. Montag, den 15. März 1009, vormittags 8 Uhr anfangend, werden aus den Bensheimer Stadtwaldungen, Diſtrikte Niederwald, Märterwald und Felsberg nachbenannte Holzſortimente in dem Lokale des Herrn Kunz Redig(Deutſcher Kaiſer) zu Bensheim verſteigert: 634⁵ A. Laubholz. II. Klaſſe III. Klaſſe TIV. Klaſſe Y Klaſſe VI. Klaſſe 5 Stück Im. Stück Fm. Stück Fm. Stück Im. Stück Fm 280 Gichenſtämme 1 2,64 16 15.22 94 66,01 127 69,82 42 15,87 240 Buchen⸗„ und zwar: 2 2,51 14 13,59 112 59,82 92 31,41 60 11,95 11 Eſchen⸗„———— 11 B. Nadelholz. 65 Lärchenſtämme—— 8 3,17 62 24,49 2 Kiefernſtämme lund 8 C. Stangen. I. Klaſſe II. Klaſſe 5 Stück Fm. Stück Fm. 78 Lörchen⸗Derbſtangen 20.76 58 2,71 40 Eſchen⸗ 8 40 2,90— Den Intereſſenten werden auf Wunſch Protokollauszüge, aus welchen die Dimenſionen und der Lagerort des zur Ver leigerung kommenden H lzes genau zu erſehen iſt, koſtenlos überſandt. Nähere Auskunft, auch bezligl. Transporkweiſe, Höhe des Bahn eic. erteilt Bürgermeiſteret Bensheim. eil Intereſſenten, welche beabſichligen, das Holz an Ort und Stelle zu beſichtigen, wird empf ohlen, ſich an die betr. Forſtwarte(Niederwald: Kratz zu Fehlheim; Märkerwald: Wenz zu Gronau und Felsberg: Münſtermann zu Hoch⸗ ſtädten) zu wenden; dieſelven ſind gerne bereit, das Holz, das teilweiſe namentlich für Wagner ſehr geeignet iſt, an Ort und Stelle vorzuzeigen.— Gegen vorſchriſtsmäßige Bürgſchaft wird Zahlungsſriſt bis 1. Oktober 1909 gewährt. Bensheim, den 27. Februar 1909. Gr. Bürgermeiſterei Bensheim. Dr. 33 36 40 42 45 50 Hohverſteigerung! Freiſfinniger Verein. Spoziaſitat; Großh. Forſtaunt Mann⸗ Donnerstag, den 4. März, abends 9 Uhr heim verſteigert au em 9 8 5 Gemütliche Zuſammenkunft Modem Jungings Anelge im unteren Lokal der„Börſe“. Zum Beſuch derſelbeu ladet freundlichſt ein Der Vorstand. Montag, 8. März d. Is., vormittags 10 Uhr im Rathaus in Sandhofen mit Borgfriſt bis 1. Oktober: 324 Ster forl. Prügelholz u. 4400 forl. Wellen, meiſt;; 8 6850 8 8 ähere uskunft erteilt D 8* 4* Waldhüter Herbel in Sand⸗ nksag An 855 bofen. Zwaugsverſteigerung. Mittwoch, 3. März 1909, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfändlokale Q 4, 5 5 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öſſentlich ver⸗ keigern: Möbel verſchiedener Art, zivel Delgemalde, zwel Radierungen von Kaulbach. 83112 Maunheim, 2 Maärz 1909. Happle, Gerichtsvoll neher. Iwangs⸗Lerſteigerung. Mittwoch, 3. März 1909, Für die wWohltuende Teilnahme, die vielen Kranzspenden und die Erweisung der letzten Ehre bei der Bestattung meines lieben Mannes August Betz, Spenglermeister spreche ich Verwandten, Freunden und der„Freien Vereinigung selbständiger Spengler und Installa- teure“, sowie dem hiesigen Militärverein meinen innigen Dank aus. 6356 Mannbeim 2 März 1909. Karollne Betz WWòWe., geb. Kern. —5 0 2˙8 Ein faſt neues werde. in gegen 8 bare Zahlung. Vollſrecungs⸗ 5 Zu verkaufen. Büfett wege öffentlich verſteigern: CEC Gläſerſchrauk blaig 1 Kaſſenſchrank u. Möbel 2 verkaufen. jeder Art. Feudenheim. Onerſtraße 8. Mannheim, 2. März 1909. In der Nähe des Maxotzte, Gerichtsvollzieher. Heirat, Heirat! Schießhaußes iſt eine deine Vilte zum Alleinbewohnen, 5 Zimmer, Wegen Wegzug 1 Knabenrad, neu, 1 Drais⸗ rad(Hert) neu 5öö M,1IDamen⸗ rad, neu, 70., 1 Montier⸗ .-Aögt Unrnt rnstheerarstlbnr Bestand an Gemischten Verslcher ungen am 81. Dezember 1908 601 v Hllonen Dollar Dlie Aktiva der Gesellschaft haben im Jahre 1908 einen Zuwachs von uahezu 68 1,95% uhrlohns nach der 10dieles Blattes Buchhalter, 28 Jahre alt, evang., in geſich. Stellung, wünſcht ſich mit ein. braven häuslich gut erzogen. Fräu⸗ lein mit etwas Vermögen zu verehelichen. Offerten unter No. 4960 au die Expedition dieſes Blattes. Vermittler nerbeten! Liagelanfen. Ein Kriegshund mit ſchwarzem Rücken zuge⸗ Laufen. P 6, 2. 89116 90 deldverkehr. 5 LU IILRHypotheken auf Wohn⸗ und Geſchäfts⸗ een„länd⸗ Beſitztum zu 5 7 durch Vertreter eines Hypo⸗ Anfrag, u. 4887 au die Exped. d. Bl. Kuche une Mädchenzimmer zc.) Vor⸗- u. Rückgarten p Frühjahr 1909 unt. günſtig. Bedingungen zu verkaufen. 3103 Näheres F 7, 21, 2 Trepp. FC ſtänder 4* Lederlehnſtuhl mit Cloſetteinrichtg auf Rol⸗ len Zinkbadewanne, Kanapee Tiſch, Glasſchränkchen, Kindertiſch, 4gew. Bettladen, Roſt, Nachtkäſtchen. 4947 Schiekel, 7, 13. (Abendprart.) — Wettrtrtherm, 2. wrtrrßz I. K I, 1 Bebhnüder Rothschüd Mannheim J K I1, I 8S1J., 1 filer Mrunker MANNHNEIM. (Marktecke) Speialhaus f. Herren-u. Kuabenhekleidung Tel. 499l I5 Modell- 2 Anzüge tur Frühjahr 1909. Neuester Slockenschnitt Preise Mark II Modernste Muster 225JU30 (extrafeine dualltäten 99* pfelse für Konfirmanden-Anzüge: 7 9 10 22J 15/ Mk. Extrafeine Oualitäten: 17s20 23 bis 25 (Mach Mass 20 bis 40 Mk.) ederrolle bill. zu verkaufen. Holhſraße e Solides Mäbchen, das gut kochen kann, per ſof. —Kinderwagen, wie neu, zu geſucht. Anfragen C 3, g, verkaufen. L. Jütten, Rhein⸗ parterre rechts, zwiſchen—5 häuſerſtr. 31, 2 Stock. 4893 Uhr. 496 Wegen Wegzug 1 noch neuer Salon(Maha⸗ goni) billia zu b per 5 rfragen in der Exped. Zu erfrag 15 3002 faſt nen, abzug. 189 Demmer, udwigshaſen Niane Nstelen Inden] Schneider eſucht auf 155 15. G0. fort. ietri 3, 10. ſtück ſofor 5 1925 Anſtändig., ſauberes Mäd⸗ chen für alle Hausarbeit zum 1. April geſucht. Laudteiltr. 1, 3. Stock. 4 nehmen. ll Per bald od. Oſtern ſuchen 1 Lehrling, 1 Lehrmädchen aus achtbarer Familie. Gebrüder Stern, .s. 2100 8 Stellen Suchen, 5 räulein ſucht leicht. ſchrift⸗ liche Arbeiten zu über⸗ Offert. unt. O. E. 4943 an die Exped. ds. Bl. Ong.⸗ * Techniſchen Hochſchule) ſuch: Stellg. in chem⸗techn. Betrieb od. Geſchäft. Off. unt. Nr. 4950 3ſan die Expedition dſs. Bl. Arnges, kräftiges Mädchen ſücht ſof. Stelle. Näh. N 4, 28, 2. Stock. Schuhbrache Tüchtige erſte Verkäuferin ſucht per 1. April Stellung in erſt. Schuhgeſchäft Mann⸗ 1 85 oder 1er 5 00 Gefl. fferten unter D. W. haupt⸗ poſtlag. Marburg, Heſſen. iiietgesuehe, Gebild. Dame ſucht bei gut. Familie möbl. Zimmer mit Mittagstiſch. Off. m. Preis u. Nr. 3111 a. d. Exp. d. Bl. eme bedeutende Hnzall Linoleum-Reite, dabei auch ſolche für kleine ZIimmer-Böden reichend, wird 5 wole alllährlich— bis Ende März fehr billig abgegeben. Chemiker(Ab olv der Ehepaar mit Kind ſucht per 1. Mai 2 möblierte Zimmner nebſt Küche od. Küchenanteil, mit Bedienung. Offerten u. Nr. 4961 an die Exp. ds. Bl. Il mſegen. Meerfeldſtr. 44 5. Stock, ſchöne 3 Zim., Küche, Badez. u. reichl. Zubeh. au ruhige Leute billig verm. Näh. part. Tel. 2881 3099 Sichimperſtr. 16 tu. d. Meßplatz) ſchöne 3 Zimmerwohnungen m. Baädezimmer, Manſ ete. im 2. u. 4. Stock per 1. April zu vermieten. 49040¹ 98, 2 Zim⸗ mer u. Küche zu verm. Näh. 3. Stock. 3¹ Abbi Zimmerff e 2 Treppen, ſchön möbl. Zim⸗ 4939 mer zu verm. +3 F emd. Zimmer 19/ zu verm. 45933 B 3, 4 Treppen ſchönes, gut möbl. Zim. zu vermieten. 4938 upprechtſtr. 16 hochpart. links, gut möbl. Zimmer zu vermieten. 4931 Schimperſtr. 16 lu. d. Meßplatz) ſchön möbl. Balkonzimmer. 4. Stock zu verm. 4948 8 Tr. ſch. möbl. Bak⸗ konzim, b. 3. v. 3601 U6.B bseb. ———