Abonnemem 0 Wieunig monat lich. Bringerlohn ze Pig. monatlich, Durch die Wolt bez wel Voſte amſſchlag M..4 pre Quartal. Einzel⸗Nummer 6 Pig. In ſera te: Die ColonelBeiln.. Pfg⸗ Auswartige Inſerate 0„ Die greklam⸗⸗Zeile„„1 Mark adiſche Neue Geleſeuſte und verbreitetſte Zeltung in Maunbeim und Umgebung. Schluß der Juſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens ½9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus Redaktton 7½7 in Berlin und Karlsruhe. Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 8 Telegramm⸗Adreſſez eGeneral⸗Anzeigey Maunheim“, Telefon⸗Nummern:„„„ Otrektion u. Buchbaltung 149 Druckerei⸗Bureann An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Nr. 110. Montag, 8. März 1909. — 4 Die hentige Mittagsausgabe umfaßt 16 Seiten. Telegramme. Sitzung des Zentralvorſtandes der nationalliberalen Partei. Berlin, 8. März. Im Abgeordnetenhauſe fand geſtern vormittag eine Sitzung des Zentralvorſtandes der Nationallibe⸗ ralen Partei ſtatt. Die Sitzung war ſehr ſtark beſucht. Es wurden Zuwahlen vorgenommen und zwar wurden gewählt Prinz Schönaich⸗Carolath, Landgerichtsdirektor Heinze und Rechtsanwalt Dr. Fiſcher⸗Köln. Daun wurde ausgiebig die Wahl von Bingen⸗Alzey beſprochen; die Verſammlung erkannte an, daß die politiſche Per⸗ ſönlichkeit Korells es den Nationalliberalen ſchwergemacht hätte, für ihn zu ſtimmen, indeſſen wurde das Bedauern des Zen⸗ tralvorſtandes ausgeſprochen über die Disziplinloſig⸗ keit, die die Nationalliberalen des Wahlkreiſes bei der Wahl des Zentrumsmannes Uebel bewieſen hätten. Darauf wandte man ſich der Beſprechung der Finanz⸗ Reform zu. Baſſermann gab ein anſchauliches Referat, wobei er insbeſondere auch die Finanz⸗Reform in den Zufſammen⸗ Hhang mit den allgemeinen politiſchen Entwicklungsmöglichkeiten rückte. Geheimrat Paſche ſprach über die Steuern von der ſteuer⸗ Später ſand im Hotel Adlon' ein Mahl ſtatt, bei dem Baſ⸗ Fermann das Hoch auf den Kaiſer ausbrachte. * Das Hochwaſſer der Elbe. —— „Berkiu, 6. März. Das unter dem Protektorat des Kron⸗ brinzen ſtehende Komitee für die durch Hochwaſſer betroffenen Hilfs⸗ bedürftigen teilt mit, daß der Vaterländiſche Frauenverein zu Ham⸗ burg als erſte Sammelrate 15 000 M. und die„Voſſiſche Zeitung“ weitere 3000 M. hierher überwieſen haben. Es gingen ferner ein: von Grzellenz v. Kröcher 300., Generalkonſul b. Koch 500., Direktor von Gwinner 1000., von Kommerzienrat Steinthal 1000., von der Preußiſchen Bodenkreditanſtalt 1500., C. F. Meißner u. Co. Nachfolger 1000., Fabrikbeſitzer von Tempelhoff⸗ Lukawac in Bosnien 10 000., Norddeutſche Wagenbauvereinigung Charlottenburg 3000 M. und andere mehr. Infolge des gewal⸗ bigen Schneefalls und der daraufhin zu erwartenden Zu⸗ nahme der Ueberſchwemmungen werden die Ver⸗ wüſtungen im Hochwaſſergebiet noch viel furchtbarer werden, als man hat vorausſehen können. Es wird daher drin⸗ gend um weitere Zuwendungen gebeten. Das Buregu befindet ſich: Berlin, Alſenſtraße 10. Ein ſchwerer Rodel⸗Unfall. * Wiesbaden, 7. März. Ein ſchwerer Rodelunfall hat ſich heute nachmittag halb 6 Uhr auf der ſtark vereiſten Rodel⸗ bahn Hohe⸗Wurzel⸗Forſthaus in der Nähe des Chauſſeehauſes er⸗ eignet. Ein mit 6 Perſonen beſetzter Bobſleigh fuhr mit voller Wucht gegen eine Telegraphenſtange. Die Folgen waren enk⸗ ſetzliche. Alle 6 Perſonen wurden heruntergeſchleudert. Ein 18jähriges Mädchen namens Neeb brach das Genick und erlitt außerdem ſehr ſchwere Verletzungen, denen es nach einigen f Minuten erlag. Der 21jährige Handlungsgehilfe Müller er-⸗ Ilitt eine Unterleibszerreißung und ſchwere Kopfverletzungen; ſein 5 Zuſtand iſt ſehr bedenklich. Außerdem wurde noch der 21jährige Kommis Johann Okt ſchwer verletzt, 2 weitere Perſonen wur⸗ Den leichter verletzt, während der 6. mit dem Schrecken davonkam. 5 Zufällig an der Unfallſtelle anweſende Aerzte leiſteten die erſte Hilfe. Die Verletzten wurden durch die Sanitätsgeſellſchaft in das Krankenhaus verbracht, während die Leiche des Fräulein Neeb nach der Station Chauſſeehaus gebracht wurde. Zum Fall Tremel. +* München, 8. März. Pfarrer Tremel von Volsbah hat heute vomerzbiſchöflichen Ordinariat in Bamberg folgendes Schreiben erhalten: „Nachdem Sie unſerer Aufforderung vom 25. borigen Monats laut Ihrer Erklärung vom 2. d. M. nicht nachkom⸗ men wollen und gleichzeitig Berufung zum hochwürdigen Or⸗ dinariat Würzburg und auf Grund der 88 52—55 der zweiten Verfaſſungsbeilage Anrufung des landesfürſtlichen Shutzes angekündigt haben, ſind Sie ipso facto der Suspensio à divinis verfallen Wir ſehen uns darum zu unſerem kiefen Bedauern in die Notwendigkeit verſetzt, für die Pfarrei Volsbach einen Vikar Quad spiritualio auf Ihre Koſten aufzuſtellen, und zwar in der Perſon des Subpräſentivverweſers, Herrn Kaſpar ümmelmann, der am Samstag, den 6. d. M. in Volsbach ein⸗ in der Erzdiözeſe o ar vo flichtmef in Stipendium von 1 M treffen wird. Sie haben demſelben frei Verpflegung nehſt den ̃ ervanzmäßigen Biergeldern, ein Wochen⸗ Unterzeichnet iſt das Schriftſtück: Wagner und Dr. Lahner. Die Friſt, die Pfarrer Tremel geſtellt war, wäre erſt am nächſten Dienstag abgelaufen geweſen. Wie aus Baireuth mitgeteilt wird, veranſtaltet der dor⸗ tige Jungliberale Verein morgen in Volsbach eine öffentliche Verſammlung, in der Reallehrer Wieſauer über den Fall Tremel ſprechen wird. Die Mobilmachung der Einzelſtaaten gegen das Blockkompromiß. Dresden, 8. März. Der ſächſiſche Finanzminiſter Rueger hat das Finanzkompromiß für Sachſen als unann ehm⸗ bar bezeich get. München, 8. März. Die„Augsb. Abendztg.“ ſchreibt offisibs, daß man ſich über die Haltung, welche die bundesſtaat⸗ lichen Regierungen und insbeſondere Bayern zu dem vorläufig angenommenen Kompromißantrag des Blockes bezüglich der Beſitz⸗ ſteuer einzunehmen haben, hier keinen Augenblick im Zweifel ſei. Niemand könne es wohl als eine geſunde und vernünftige Finangpolitik erachten, wenn man vom Reich aus zur DefigitbeſeitigQung den Bundesſtaaten diejenigen Mittelwegnimmt, welche dieſe ſelbſt zur Erfüllung ihrer eigenen Aufgaben unbedingt benötigen, ſtatt zur Deckung der Reichsbedürfniſſe neue Steuerquellen zu eröffnen. Die hier verſuchte Art der Verſchiebung der Steuergeſetzgebung auf die Bundesſtaaten ſei unvereinbar mit der Leiſtungs⸗ fähigkeit und der Finanzhoheit derſelben. Der Block⸗ antrag ſei wohl der ungeheuerlichſte Gingriff in die Finanzhoheit und in das Budgetrecht der einzelnen Staaten, gegen den von allen Parteien ausnahmslos Stellung ge⸗ nommen werden müſſe. Für Bayern laſſen ſeine beſ onderen Ver⸗ hältniſſe in Bezug auf Steuergeſetzgebung ſolchen Ausweg erſt recht ungangbar erſcheinen. Bei dieſer Beſitzabgabhe von 100 Millionen würde Bayern mit rund 11 Millionen belaſtet, was 25 v. H. unſerer direkten Steuern gleichkommt. Da Bayern noch keine Vermögens⸗ ſteuer kennt, wäre dieſer Betrag einfach durch Zuſchläge zu be⸗ ſtehenden direkten Steuern aufzubringen. Es bleibe nur die Nachlaßſteuer oder ein anderer ähnlichen Ausbau der Grbſchaftsſteuer übrig, zu welchem Entſchluß ſich die Reichs⸗ tagsparteien ſchließlich werden aufraffen müſſen, wie auch die Regierungen daran feſthalten. PVon einer Lapwine verſchüttet. * Wien, 7. März. Wie aus St. Johann im Pangau ge⸗ meldet wird, iſt im Anlauftale eine Arbeiterbaracke mit 30—40 Mann von einer Lawine verſchüttet worden. Bis heute vor⸗ mittag 10 Uhr waren 6 Leichen und 11 Schwerletzte ausgegraben. Verfolgungen der deutſchen Studenten in Prag. *Prag, 7. März. Auf dem Wenzelsplatz, auf den der Bum⸗ mel der deutſchen Studenten vom Graben verlegt worden war, kam es heute abermals zu Studentenverfolgungen. Die Studenten wurden mit Stöcken geſchlagen. Einer wurde durch einen Stich blutig an der Wange verletzt. Der Wenzelsplatz wurde von der Wache geräumt. Kritiſche Stunden auf dem Balkan. Paris, 7. März. Der„Temps“ beſpricht den geſtrigen Schritt des öſterreichiſch⸗ungariſſchen Geſandten in Belgrad und ſagt: Man dürfe darin weder ein Ultimatum noch eine Drohung, noch eine Falle erblicken. Es ſcheine vielmehr, daß Baron von Aehrenthal aufrichtig ſeinen Teil zur Erzielung einer Verſtändigung beitragen wolle. Serbien, das durch den Verzicht auf ſeine ungerechten Forderungen die Sympathie Euro⸗ pas wieder gewonnen habe, ſollte die Jutereſſen Oeſterreichs in Erwägung ziehen. * Belgrad, 6. März. Der„Politika“ zufolge bewilligte der Finanzausſchuß der Skupſchtina neben dem außerordentlichen Rüſtungskredit von 33 Millivnen die Erhöhung des dies⸗ jährigen Budgets des Kriegsminiſteriums um 15 Mill. Dinars; dieſe 15 Mill. Dinars ſollen durch einen 30proz. Steuerzuſchlag gedeckt werden, OLondon, 8. März.(Von unſerem Londoner Bureau.) Einige Zeitungen fahren fort, die Balkankriſis nach wie vor noch immer als ſehr ernſt zu betrachten.„Daily Mail“ führt aus, wenn Baron Aehrenthal ſich weigert, eine inter⸗ nationale Konferenz zur definitiven Regelung der Frage zu be⸗ ſchicken, der öſterreichiſch⸗ſerbiſche Streitfall eine neuerliche Ver⸗ ſchärfung erfahren müſſe, was um ſo bedenklicher ſei, als Oeſter⸗ reich⸗Ungarn bei ſeiner intranſigenten Haltung von Deutſchland unterſtützt würde. Der Petersburger Korreſpondent desſelben Blattes meldet, daß die direkte Ueberreichung der öſterreichiſchen in den ſtaatlichen Schuldienſt übergetreten ſind— d 2 Konſtantinopel, 8. März. Die Zeitung„Saba meldet: Die Pforte teilte dem Kriegsminiſterium mit, daß S bien und Montenegro die Verſicherung gaben, die auße ordentlichen Kriegsvorbereitungen ſeien nich gegen die Türkei gerichtet. Entthronung des Königs von Griechenland? * Athen, 7. März. Agence Havas. Die Gerüchte von ein auf die Entthronung des Königs Georg abzielenden Ko m y werden mit Entſchiedenheit für falſch erklärt. —— ee* Eine evangeliſche Pfarrerkandidatu Die von der nationalliberalen Partei Badens au Pfarrerkandidatur Klein im Landtagswahlkreiſe Schwetzinge⸗ die geſtern zum erſten Male eine große Wählerverſammlun dieſes Wahlkreiſes beſchäftigte, ſteht mehr als nach einer Rich tung gegenwärtig im Vordergrund des allgemeinen Intereſſes. Einmal wird die nationalliberale Partei infolge des Sche terns des Blocks, der 1905 ſämtliche liberale Parteien zu ei gemeinſamen Aktion gegen das Zentrum zuſammenführte, u gehindert verſuchen können, den Wahlkreis, der ihr bis 189 gehörte und der ihr damals nur entriſſen wurde infolge de Zuſammengehens des Linksliberalismus mit dem Zentr gegen die Nationalliberalen, wieder zu erobern, ſodann hier die von der evangeliſchen Geiſtlichkeit in den letzten Tage mit ſo großem Nachdruck verlangte evangeliſche Pfarrka datur ſeitens der nationalliberalen Partei aufgeſtellt worden und ſchließlich, und hier konzentriert ſich das Interef or allem unſerer Gegner, wurde gerade dieſer reis zut Ausgangspunkte einer neuen Bewegung erkor wie eine freikonſervative Partei in Baden zu grün und die auf ihren unſichtbaren Wogen den Pfarrer K gehoben hat, deſſen pamphletiſche Broſchüre gegen die liberale Partei eine unſeres Erachtens viel zu achtung in Baden gefunden hat. Das Scheitern des Blocks, welches nunmehr auch Schwetzinger Wahlkreis zu einem Kampf der früheren kontrahenten gegeneinander führt, iſt von uns lebha dauert worden, und wir können auch heute nicht ande das Scheitern des Blocks zu beklagen, und nur wün daß wenigſtens in einer größeren Anzahl von Wahlk das alte Blockverhältnis wieder in die Erſcheinung tritt dieſes Bedauerns können wir uns freilich auf der a Seite der Richtigkeit der Obkircherſchen Aufſtellung mic ſchließen, daß das Scheitern des Blocks auch ſeine gute hat. Die liberalen Parteien werden jetzt in den meiſten einander gegenüberſtehen und jede für ſich verſuchen überwiegende Zahl der liberalen Stimmen für ſich g1 winnen, damit iſt aber ein beſſerer und untrüglicherer wurde und der den Beſitzſtand der linksliberalen Gruppen dort garantierte, wo dieſe mit Hilfe des Zentrums gege nationalliberale Partei groß geworden waren. Dieſem durch das linksliberal⸗ultramontane Bündnis entriſſen konnte, der bei der Nachwahl 1905 gleichwohl in na liberalen Beſitz zurückfiel, dann aber durch den Ma⸗ der damaligen Landtagsmehrheit gegen die Stin Nationalliberalen der Kaſſation und damit in der Folt erneuten Zuſammengehen von Allem, was nicht liberal iſt, zum Opfer fiel, enthält ſoviele nati Stimmen in ſtarkem Uebergewicht zu den Stimm didaten in der Hauptwahl nicht zu zweifeln iſt. Dieſen werden auch die Machinationen des Pfarrers Karl und von ihm vertretenen„neuen Bewegung“ nicht vereitel nen. Die Gegenkandidatur des Freiburger Pfarrers trübhes Kapitel des eben begonnenen Wahlkampfes, trüber und bedauerlicher, als hier ein evangeliſcher dem offiziell nominierten anderen entgegenzutreten ſ verteidigen kann oder nicht. In der Broſchüre des Pfar Karl, die viel behauptet, mehr noch verleumdet und herzli wenig beweiſt, würde der nationalliberalen Partei als ſtärkſte und ſchwerſte Vorwurf gerade der gemacht, daß keinen Sinn für die Intereſſen der evangeliſchen Kirche h daß ſie„ſeit Menſchengedenken“ keinen evangeliſchen Pfarre in den Landtag entſandt habe. Ganz abgeſehen dav dieſer Vorwurf völlig unberechtigt iſt— denn Weygolt zer, Rohrhurſt waren proteſtantiſche Pfarrer, die nu 2 ntümlich an, daß, nachdem die n 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) liberalen Partei des Wahlkreiſes Schwetzingen die Kandidatur des evangeliſchen Pfarrers Klein aus Mannheim offiziell nominiert worden war, Stadtpfarrer Karl aus Freiburg mit einer eigenen Kandidatur in dem gleichen Wahlkreiſe hervor⸗ trat, von keiner politiſchen Partei nominiert, ſondern ledig⸗ lich als„wilder“ Gegenkandidat gegen den von der national⸗ lüberalen Partei auf den Schild erhobenen Amtskollegen. Man wird für dieſen Schritt, man wird dafür, daß Herr Pfarrer Karl für ſeine Kandidatur die Dienſte des Zentrums heiſcht, dieſem ganz allein die Verantwortung aufbürden müſſen, vielleicht indem man als mildernden Umſtand die ge⸗ minderte Einſicht in die Verwerflichkeit eines ſolchen rollen⸗ widrigen Seitenſprungs zubilligt. Stadtpfarrer Klein, als der offizielle Kandi⸗ dat der nationalliberalen Partei, hat geſtern in einer öffent⸗ lichen Wählerverſammlung in Schwetzingen ſein Programm entwickelt und damit den widerſpruchsloſen Beifall ſeiner Wähler gefunden. Er hat als das Ziel ſeiner Arbeit das Ziel der nationalliberalen Partei genommen: die Verhinde⸗ rung einer Vorherrſchaft des Zentrums in Baden, des weiteren Anwachſens der konſervativen Parteigruppe und die Ver⸗ hütung der Inaugurierung eines evangeliſchen Zentrums. Dreffende und überaus feine Worte ſagte er über die Ziele und Zwecke der nationalliberalen Partei, die ihre höchſte Auf⸗ gabe ſucht und findet als eine Mittelpartei,„die in wirt⸗ ſchaftlichen Fragen den zum Wohle des Staatsganzen unum⸗ gänglichen Ausgleich der widerſtrebenden Intereſſen ſucht und unbeirrt geradeaus geht unter Vermeidung ebenſo der reakttonären wie der radikalen Strömung.“ Das ſind goldene Worte und die beſte Antwort zugleich auf die widerſinnigen und unberechtigten Angriffe des Pfarrers Karl in ſeiner viel⸗ erwähnten Broſchüre auf unſere Partei. Von einer hohen und edlen Auffaſſung waren die Ausführungen Kleins über den Beruf eines Volksvertreters getragen; Pfarrer Klein wird ſich. wie ſich das ja von ſelbſt verſteht, den Programm⸗ forderungen der nationalliberalen Partei anſchließen, be⸗ hält ſich aber als freier Staatsbürger die Entſcheidung in allen Einzelfragen nach eigenem Ermeſſen vor und wird be⸗ ſonders die kirchlichen Intereſſen, wo es nötig iſt, im Land⸗ kage vertreten. Der Kandidat entwickelte alsdann ſein Pro⸗ gramm im Einzelnen, nahm in kurzen Zügen Stellung zu den Fvagen der Reichspolitik und wandte ſich dann den Fragen der heimatlichen Politik unſerers Großherzogtums Baden zu. In ſeinen Leitſätzen zur innerbadiſchen Politik fordert er die Miederhaltung der Vorherrſchaft des Zentrums: der badiſche Volksſtamm ſei im Kern liberaleu deshalb iſt es ausgeſchloſſen, daß Baden nach den Rezepten des Zentrums oder der Konſer⸗ Vakiven regiert werden könnte. Er fordert im Staatshaushalt eine weiſe Sparſamkeit, jedoch am rechten Platz, nicht dort, wo es ſich um Bildungszwecke, wo es ſich um Hebung und Förderung der unteren Schichten, wo es ſich um die Erziehung Ides Volkes handelt. Es war ein Ding der Selbſtverſtänd⸗ lichkeit, daß ſich Pfarrer Klein vorwiegend mit kirchlichen Fragen u mit der Stellung der natl. Partei zu dieſen Fragen Heſchäftigte. Es würde zu weit führen, hier den Gedanken⸗ gang des Kandidaten zu verfolgen, wir müſſen hier auf die Rede ſelbſt verweiſen. Wer aber bisher ſich durch die Bro⸗ ſchüre des Pfarrers Karl etwa hat beſtechen laſſen, wer wirk⸗ lich die ſchweren Vorwürfe gegen die nationalliberale Partei, die dort erhoben ſind, für bare Münze genommen hat, wird Aus dieſer Rede erkennen, wie ſo ganz und gar dieſen ſchweren Vorwürfen die Berechtigung fehlt und wie alle dieſe An⸗ Hagen ſelbſt dann zuſammenbrechen müſſen, wenn man ſich ähnen mit den Intereſſen des evangeliſchen Pfarrſtandes ſelbſt mähert. In dieſer Richtung hat die geſtrige Rede klärend und reinigend gewirkt, und die nationalliberale Partei kann nach dieſen Worten mit gutem Gewiſſen auf ihre bisherige Kirchen⸗ politik, ſoweit wir von den Tagen des Kulturkampfes ab⸗ ſtrahieren, zurückblicken. Ein anderes erfreuliches Kapitel in der Kleinſchen Kandidatenrede ſind ſeine Ausführungen gur Schulfrage. Daß er für die Simultanität unſeres Schul⸗ weſens, daß er für die Forderungen der Volksſchullehrer, ins⸗ ſondere fütr die Einreihung derſelben in den Gehaltstarif ein⸗ kritt, dafür wird ihm jeder Freund der Schule, jeder Förderet einer höheren Kultur beſonderen Dank wiſſen. Und dann zog Pfarrer Klein die Forderungen und Nöte des Bauern⸗ ſtandes, der Arbeiterklaſſe, des Mittelſtandes, der Induſtrie und des Handels in ſeine Betrachtungen und entwarf auch da bin durchaus muſtergiltiges Programm. Wie unſer Führer Oßkircher ſagte,„in der Form hervorragend, in der Sache durchaus treffend und üboreinſtimmend mit den Zielen der Mattonalliberalen Partei und Fraktion“ hat Stadtpfarrer Klein ſein Programm entwickelt und iſt dabei mit ganz be⸗ ſonderem Geſchick der Schwierigkeit ſeiner ſpeziellen Situation Herr geworden: als Pfarrer und doch nicht als Pfarrer, ſon⸗ Dern als Politiker zu ſprechen. In der Debatte nahm der Chef der nationalliberalen Partei, Landgerichtsdirektor Obkircher⸗Mannheim, das Wort, um ſich insbeſondere mit der neuen Bewegung zu be⸗ ſchüftigen, die im Wahlkreiſe Schwetzingen eingeſetzt und den Pfarrer Karl auf den Wahlſchild erhoben hat. Er legte ſeinen Ausführungen drei Fragen zugrunde: Woher kommt die neue Bewegung, was will ſie, und was wird ſchließlich aus ihr werden. Die Antwort nach dem Urſprung der Bewegung be⸗ anmtwortete Obkircher mit dem Hinweis auf die Schrift des Pfarrer Karl in Freiburg, mit der er die Broſchüre des Lehmann in Hornberg in Vergleich ſetzte, nach welcher Baon der nationalliberalen Partei gleichfalls nichts mehr zu rwarten iſt, hier freilich aber, weil ſie zu weit nach rechts geriickt ſei In überzeugender Weiſe wußte Obkircher alle die Vorwlrfe zu entkräften, welche von der Bewegung deren um Pfarrer Karl gegen unſere Partei erhoben werden, und Lrntete ſtürmiſche Zuſtimmung, als er gegen die Verquickung des kirchlichen und politiſchen Lebens proteſtierdte, wie ſie nun ch von gewiſſen evangeliſchen Geiſtlichen verſucht wird. Seine ahnung an die evangeliſche Geiſtlichkeit, nicht etwa auf jeſem gefährlichen Irrweg weiter zu ſchreiten, wird ſicher e Wirkung nicht verfehlen. Die Frage:„Was will die neue Wewegung?“ wußte freilich auch Obkircher nickt zu beant⸗ orten, denn für die politiſchen Ziele dieſer Bewegung fehlt heute feglſcher Anhaltspunkt. Wohl hat ſich Pfarrer Karl erls eve ſcher Pfarrerkandidat in Hockenheim am vorver⸗ gangenen Sonntag nominieren laſſen, aber ein Programm ſener polizeſhen Hele hak er nicht entwickelt. Wohl wird der ührer unſerer Partei recht haben, daß ſich die politiſchen An⸗ Pfarrer Rarls der nationalliweralen Par „4 und daum wird wohl auch dem letzten der Wählerſchaft aus dem Wahlkreiſe Schwetzingen die Erkenntnis aufgehen, wie unnötig der Kampf geweſer iſt, der ihr durch die Gegenkandidatur Karl aufgezwunger worden iſt. So wird aber nur Verwirrung in den Reihen der Wählerſchaft das einzige Ziel der neuen Bewegung ſein, wie die neue Eintagsſchöpfung wohl auch nur den Wert eines Eintages haben wird. Der Wahlkreis aber wird trotz aller Machinationen dem Liberalismus wieder zufallen, der ihn von jeher be⸗ ſeſſen. Die konſervativ⸗klerikale Verbrüderung wird ihn der nationalliberalen Partei nicht entreißen. Dafür wird die Wählerſchaft des Schwetzinger Wahlkreiſes ſorgen! Darum: Glückauf zur Wahlſchlacht in Schwetzingen! *** Die Wählerverſammlung in Schwetzingen. (Eigener Bericht.) Ch. Schwetzingen, 7. März. Die heutige große Wählerverſammlung der Nationalliberalen Partef, in welcher Stadtpfarrer Klein⸗Mannheim ſein Programm entwickelte, war von nahezu 300 liberalen Männern aus dem ganzen Wahlkreiſe beſucht und nahm einen äußerſt angeregten und durchaus erfolgverſprechenden Verlauf. Die Verſammlung, die im Saale des Hotel Haßler war, wurde durch eine kurze Anſprache des Herrn Prof, Linder eröffnet, worauf Stadtpfarrer Klein in einer äußerſt tempera⸗ mentvollen, eindrucksvollen und mit enthuſiaſtiſchem Beifall aufge⸗ nommenen Rede ſein Programm entwickelte. Ihm ſekundierte in der Debatte Landgerichtsdirektor Obkircher, in ganz vorzüglicher Weiſe, der ſtürmiſche Beifall, der auch dieſer Rede folgte, dürfte bewieſen haben, daß beide Männer den Wählern des Wahlkreiſes Schwetzingen ganz aus dem Herzen geſprochen haben. Namens des nattonalliberalen Vereins Schwetzingen eröffnete %5 Uhr — Profeſſor Linder die Wählerverſammlung mit folgenden Ausführungen: Werte Parteigenoſſen! Zunächſt heiße ich Sie alle, die hier ſo zahlreich erſchienen ſind, herzlich willkommen, beſonders hier in unſerer Verſammlung den Chef unſerer Partei, Herrn Landgerichtsdirektor Dr. Obkircher aus Mannheim, der ſo liebenswürdig war, hier zu erſcheinen, und wohl nachher auch in der Diskuſſion das Wort ergreifen wird, ich begrüße vor allem den von unſerer Vertrauensmännerverſammlung einſtimmig nomi⸗ nierten Hrn. Pfarrer Klein aus Mannheim. Wir treten mit der heutigen Wählerverſammlung in die Wahlbewegung der kom⸗ menden Wahlen ein. Unſere Partei wird auch in dieſem Wahl⸗ kampfe wie ſeither, gemäß ihrer liberalen Weltanſchauung ihre ganze Stoßkraft dahin richten, alles, was undeutſch u. nicht libe⸗ val iſt, zu bekämpfen. Und wenn ich das ſage, ſo wiſſen Sie ſchon, gegen welche Gegner wir die Klinge zu kreuzen haben: es iſt das Zentrum. Seit Gründung des Reiches iſt das Zentrum anti⸗ deutſch, antinational bis in die jüngſte Zeit hinein, und erſt ſeit den Tagen Liebers ſind Beſſerungen wahrgenommen⸗ worden. Ich ſage ſage ſeit Gründung des Reiches bis in die jüngſte Zeit hinein iſt das Zentrum antideutſch und antinational und alle Regierungsmaßregeln werden mit Spott und Hohn und mit bitter⸗gehäſſiger Art bekämpft. Es hat insbeſondere alle gegen das Reich gerichtete Beſtrebungen, alle partikulari⸗ ſtiſchen Sonderbeſtrebungen unterſtützt. Ich erinnere wie es im Reichstage ſich immer ins Zeug gelegt hat für die Sonderbeſtreb⸗ ungen der Elſaß⸗Lothringer, Dänen, Welfen und noch bis in die letzte und allerletzte Zeit der Polen. Das Zentrum iſt und bleibt eine konfeſſionelle Partei, es iſt und bleibt die Partei die aus unſeren katholiſchen Volksgenoſſen einen Staat, im Staate zu bilden ſucht, um ihre Ziele zu erreichen, die alles Andere nur nicht Deutſch genannt werden dürfen. Und dann, m..! das Zentrum das ja immer den Maſſen der Wähler glauben machen will: Zentrum und katholiſch ſei eins, das ſchreibt und behauptet tagtäglich in ſeinen Blättern, daß das In⸗ tereſſe der katholiſchen Kirche, daß die Glaubenslehre der Kirche gefährdet ſei, und daß womöglich, wenn das Zentrum nicht die Macht in die Hände bekomme, die Kirche den bitterſten Verfolg⸗ ungen preisgegeben ſei. Damit ſtimmt freilich nicht überein, was Papſt Leo XIII. bei ſeinem Prieſterjubiläum dem Abgeſandten des deutſchen Kaiſers, Generaloberſt von Los, geſagk hat, daß die Intereſſen der katholiſchen Kirche in Deutſchland am beſten auf⸗ gehoben ſeien. Unſer Kampf richtet ſich nicht gegen die katholiſche Kirche, ſondern gegen jene klerikalen Uebergriffe, gegen das Eingreifen in die Hoheitsrechte des Staates, und dagegen muß der Staat um ſeiner ſelbſt willen, um ſeiner Selbſtachtung und Selbſterhaltung willen mit allen geſetzlichen Mitteln Front machen. Den Beſtrebungen der Ültramontanen Partei gilt unſer Wahlkampf. Wir haben in unſerer Vertrauensmänner⸗ verſammlung einſtimmig Herrn Pfarrer Klein aus Mannheim zum Kandidaten gewählt, einen glühenden Patrioten, einen Mann von hoher Denkart, einen Mann von ernſter Gewiſſensart, von dem Sie wiſſen, daß er im Falle ſeiner Wahl den Intereſſen aller ſeiner Wähler ohne Unterſchied der Konfeſſion und der Parteizugehörig⸗ keit dienen wird. Sie wiſſen, daß, nachdem unſer Kandidat auf⸗ geſtellt war, der von amtswegen Stadtpfarrer iſt, nachdem wir einem Wunſche der evangeliſchen Geiſtlichkeit nachgekommen waren, daß da eine Gegenkandidatur aufgeſtellt worden iſt mit dem aus⸗ geſprochenen Zwecke, die Intereſſen der evangeliſchen Kirche„wirk⸗ ſamer“ zu vertreten, als das bisher von der nationalliberalen Partei geſchehen ſei. Wir lehnen von vornherein ab, die Intereſſen einer Kirche einſeitig zu vertreten; dafür halten die Vertreter unſerer Partei ſich für zu gut, als daß ſie einſeitig eine konfeſſio⸗ nelle Richtung vertreten würden. Daß unſer Kandidat die Inter⸗ eſſen der evangeliſchen Volkskreiſe ebenſogut vertreten wird wie Pfarrer Karl, darüber ſind wir nicht im mindeſten im Zweifel. Wenn Pfarrer Karl aber mit irgendwelcher Ausſicht auf Er⸗ folg in den Wahlkampf ziehen will, dann wird er angewieſen ſein auf die nachſthaltige Hilfe des Zentrums. Und ob das' nicht den Wählern die Augen öffnen wird über die wahre Rich⸗ tung, welck: Pfarrer Karl vertritt, ob es wirklich religiöſe Inter⸗ eſſen ſind, die ihn bewegten, ſich als Gegenkandidat aufſtellen zu laſſen, nachdem ein Kollege bereits offiziell nominjert war, das möchte ich bezweifeln.(Lebhafte Zuſtimmung.) ** Hierauf erhielt das Wort zu ſeiner Programmrede der Kandidat Stadtpfarrer Klein⸗Mannheim der lebhaft begrüßt, folgendes ausführte: Sehr geehrte Herren! Geſchätzte Wähler⸗Verſammlung! Die Vertrauensmänner der natienalliberalen Partei des Ve⸗ zirks Schwetzingen haben mit überwälligender Mehrheit mir die Ehre erwieſen, mich als Landtagskandidaten für den Wiblkreis Schwetzingen zu nominieren. Ich danke den wackeren Männern für das Vertrauen, das ſie durch dieſe Nominierung in mih ſetzten, Ich habe mich nach ſchweren, inneren Käapfen ent⸗ Perſon, der Konfeſſion, ſchloſſen, die Nominierung anzunehmen gegenwärtig gefahrvollen und ernſte ralismus, überhaupt für die freihei Badener Laändes angebrochen 1 mit einſetzen zu müſſen. Es hohde als das, daß Baden b Vorherrſchaft des Zentru in paterländiſcher Begeiſterung im geſchüttelt hat, darf der badiſch Ferner glaubte ich die Pflicht z u helfen, daß noch eine Art: trum ins Leben tritt und eine ruhige ſtetige Volks meine Kandidatur d i ſetzen, den Vorwurf zu en en, ernſtlich daran, auch einem Vertreter der ey angel 10 ſchen Kirche einen Sitz im Parlament zu verſchaffen, als hätte ſie überhaupt kein aufrichtiges e der evangeliſchen Kirche und des Pfe Unter keinen Umſtänden eine und kein Anwachſen der kor gruppe, die in ſo und ſo vi 0 in Hand geht: das iſt es, was von unf aus dem jetzigen Wahlkampf ſeine prinzipiell gedeutung gibt und jeden politiſch denkenden und für eine freiheitliche Entwick⸗ lung unſeres Volkslebens beſorgten Menſchen mit lebhafteſtem Intereſſe an der bevorſtehenden Wahl erfüllen muß. 855 Hier erhebt ſich die große Frage, um die ſich alles dreht: Iſt der Liberalismus wert, daß er, wie verſchiedenen Seiten laut fordert, vernichtet iſt er noch lebenskräftig, werbekräftig, leiſtungsfähig genug, um fernerhin ein weſentlicher, mitbeſtinmender Faktor in der Leitung der Geſchicke dieſes Landes zu ſein? Ich bin der Ueber⸗ zeugung, daß der Liberalismus noch nicht ſo kot iſt, wie ſeine Gegner behaupten und denken, wobei der Wunſch der Bater des Gedankens iſt; und ich hoffe, daß der beporſtehende ſchwere und heiße Wahlkampf den Beweis liefern wird, daß ihm zu früh das Sterbeglöcklein geläutet worden iſt. Ich gehöre der natio⸗ nalliberalen Partei an, auf deren Untergang es ja be⸗ 5 abgeſehen iſt. Und hier will ich nun gleich erklären, was ich denke: aft Partei⸗ trum Hand man bdon wird— oder die nationalliberale Partei, weit entfernt überflüſſig zu ſein oder reif zum Untergang müßte vielmehr erfunden werden, wenn ſie nicht ſchon da wäprel Denn es iſt für eine gedeihliche Entwicklung des Staats⸗ und Volkslebens geradezu eine Notwendigkeit, daß eine Mittel⸗ partei exiſtiert, die jede Einſeitigkeit meidet, die ſich nicht leiten läßt von den Empfindungen nur einzelner Gruppen oder Klaſ⸗ ſen, ſondern von dem Bewußtſein, daß„allen Staatsbürgern gleicher Schutz, gleiche Förderung und gleiche Achtung zukommt, die in wirtſchaftlichen Fragen den zum Wohle des Staatsganzen unumgänglichen Ausgleich der widerſtreitenden Intereſſen ſucht und unbeirrt geradeaus geht unter Vermeidung ebenſo der reaktionären wie der radikalen Strömung. Eine ſolche Partei iſt meiſtens nicht ſo populär, wie die extremeren radikaleren Parteien, weil ſie nicht allen das Aeußerſte perſpricht, ſondern jedem das Erreichbare in praktiſcher Arbeit zu verſchaffen ſucht, weil ſie ſo und ſo oft in die Lage kommt, um das Wohl des Ganzen fördern zu können, irgend einer Intereſſengruppe nahe treten zu müſſen, weil ſie feſten Willens, wirkliche Politik als„die Kunſt des Möglichen“ zu kreiben, ſich oft mit weniger begnügt, was erreichbar ſſt, als ſich auf den Standpunkt von Ibſens Brand zu ſtellen:„Alles oder Nichts.“ Eine ſolche Mittelpartei, die aber auch eine Ver⸗ mittlerin zwiſchen den einzelnen verfaſſungsmäßigen FJak⸗ toren, die das Volk regieren(Krone, Regierung, Volksvertre⸗ tung) iſt, kommt immer wieder in den Verdacht des Lawierens und erntet meiſt für ihre ehrlichen Maklerdienſte ſchlechten Lohn, ja ſchmählichen Undank, beſonders dann, wenn ſie ihre Entſchei⸗ dungen ausſchließlich aus rein ſachlichen Gründen trifft, jedes Haſchen nach Popularität vermeidet und den Leuten nicht nach dem Munde redet. Aber einer ſolchen Partei anzugehören iſt wahrhaftig keine Schande, ſondern eine Ehre, weil ſie immer da dabei iſt, wo wirklich ernſtlich gearbeitet wird auf dem feſten Boden der rauhen Wirklichkeiten und der vernünftigen Möglichkeiten, wo dem Wohle des Volkes in ehrlichem Schaffen gedient wird! Dieſe Partei nun iſt willens, mich als ihren Vertreter in den Landtag zu entſenden. Ich gehöre zu denen, die ſehr hoch denken vom Beruf eines Volksvertreters. Nicht weil es auch äußerlich die höchſte Ehre iſt, die ein freies Volk zu vergeben hat, ſondern weil der Erwählte mitſchaffen und mitwirken darf an der beſtmöglichen Regierung ſeines Landes, an der gedeihlichen Zukunft ſeines Volkes. Freilich wird mit Recht viel von ihm verlaugt, nicht nur, daß er als Mitglied irgend einer Partei mit dabei ſei, mit ſeiner Stimme mitrate und mittate, ſondern daß er ſeine ganze Per⸗ ſönlichkeit in freier geiſtiger, in ernſter, ſittlicher Betätigung einſetze für ſeine Mitbürger und Volksgenoſſen. Er ſoll ein wirk⸗ licher Anwalt der Intereſſen des Volkes in allen Schichten ſein, unbeſtechlich und unbefangen in ſeinem Urteil, eſonnen in ſeinem Wort, ſtark in der Tat und treu in der Ar⸗ beit. Von ihm kann mit Recht verlangt werden, daß er ſich über alle wichtigeren, das Volkswohl betreffenden Fragen, ſopiel als möglich ein ſelbſtändiges Urteil bilde, daß er nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen frei entſcheide und doch zugleich mit einer gewiſſen Disziplin im Rahmen einer Partei wirke, ohne die der Einzelne nichts erreichen kann— daßer ohne Anſehen der der politiſchen Rich⸗ tung, das Wohl jedes Mitbürgers in gleich ge⸗ rechter Weiſe auf dem Herzen trage, daß er mannhaft, tapfer, unabhängig nach oben und unten, furchtlos und treu das, was er für recht erkannt, vertrete, auch gegenüber der Regierung, den Miniſtern, der Fraktion, auch gegenüber ſeinen Wählern, daß er gegen jedes Unrecht, gegen jede Vergewaltigung der Freiheit und der Gerechtigkeit, gegen jede Beeinträchtigung der ſtaatsbür⸗ gerlichen Rechte, kreffe ſie, wen ſie wolle, ſtreite, daß er beſonders ein Anwalt der niederen, armen, gedrückten, ringenden Schichten ſei— daß er ſeine ehrlich erworbene Ueberzeugung rückhaltlos verfechte, auch wenn ſie nicht übereinſtimmt mit der Meinung der Mehrheit, ja auch dann, wenn er ſich durch das offene Vertreten ſeiner Ueberzeugung Tadel, Mißgunſt, Verfolgung, Hohn und Spott zuzieht. Und weil ich ſo hoch denke von dem Beruf eines Volksvertreters, darum drückt mich naturgemäß auch in dieſer Stunde das Gefühl der Verantwortung in dem Augenblick, wo ich vor Sie trete, um Ihnen in kurzen Zügen zu ſagen, was ich über die großen, wichtigſten Fragen des öffentlichen Sebens denke, welches die programmatiſchen Grundgedonken ſind, auf die ich kandidiere. Im großen und ganzen ſtehe ich auf dem Boden des Pro⸗ gramms der nationalliberalen Partei, ohne ſelbſtverſtändlich in allen einzelnen Fragen, die einer gründlichen Prüfung und ein⸗ gehenden Studinms bedürfen, ſchon jetzt ohne weteres mir dis —* Mannheim, 8. März. ̃ Generalscͥgeiger(Meitasblatt) eer zeinung der Partei und ihrer führenden Männer aneignen zu unen. Ich ſtehe nich 15 555 teh tauf dem Standpunkt, da eine Partei die Wahrheit ganz allein habe, 91155 die anderen nur den Irrtum. Ich bin vielmehr über⸗ deugt, daß jeder Parteigründung und jedem Parteiprogramm berechtigte Motive und geſunde Kerngedanken zugrunde liegen, daß jede Partei ehrlich beſtrebt iſt, in ihrer Weiſe und nach Maßgabe ihrer Kraft dem Ganzen des Staates zu dienen, daß jede Partei auch gute, brauchbare Vorſchläge zur beſtmög⸗ lichen Regierung und Verwaltung des Landes und Volkes macht. Darum behalte ich mir vor, auch das gewiſſenhaft zu prüfen, was andere Parteien hervorbringen— und werde nicht anſtehen, im Rahmen meiner Partei dahin zu wirken, daß das, was mir für das Volkswohl an den Vorſchlägen anderer Parteien dienlich und förderlich er⸗ heint, unterſtützt und zur Geltung gebracht pird, komme es von konſervativer oder demokratiſcher Seite, omme es von dem Zentrum oder den Sozialdemokraten. Deun über der Partei ſteht mir das Vaterland, das Wohl des Ganzen, die Wahrheit, die Gerechtig⸗ keit. Die Politik des Reiches. Als deutſcher Mann liebe ich mein deutſches Baterland über alles. Ich bin glücklich darüber und ſtolz dar⸗ aguf, daß wir einen Kaiſer und ein Reich haben— trotz der ſchwe⸗ ken, inneren Kriſen, die wir durchzumachen haben auf allen Ge⸗ bieten, laſſe ich mir die Freude am großen deutſchen Vaterland nicht vergällen und verekeln— ich müßte nicht auf dem Schlacht⸗ feld von Wörth geboren ſein als Sohn des Pfarrers Klein, der dem deutſchen Volk das volkstümlichſte Buch über den 7oer Krieg, die Fröſchweiler Chronik geſchenkt hat. Weder die unvorſichtigen Reden des Kaiſers, noch die ſchweren Schulden, die das Reich zu bezahlen hat, weder die kordialen Ententen König Eduards, noch die ſkandalöſen Vorkommniſſe à la Eulenburg können mich be⸗ irren im Glauben an des Reiches Beſtand. In der unentwegten Treue der deutſchen Bundesfürſten, in der bewußten Hochhaltung und ernſtlichen Wahrung der verfaſſungsmäßigen Rechte des Volks durch den deutſchen Reichstag, vor allem in der unwandel⸗ hbaren Liebe der einzelnen, freien deutſchen Frauen und Männer zu dem mit blutigem Schweiß errungenen einigen, deutſchen BVaterland erblicke ich die Bürgſchaft, daß das Reich nicht zer⸗ Ffallen wird. Freilich muß es ſtreng verfaſſungsmäßig regiert pwerden, nicht nach perſönlichen Impulſen, ſondern nach ſachlichen Geſichtspunkten, die eine Stetigkeit in der Leitung der äußeren und inneren Politik garantieren. Freilih muß das deutſche Volk mehr als bisher ein politiſch denkendes und politiſch handelndes werden! Als deutſcher Mann bin ich dankbar für die gro⸗ ßen nationalen Einheitsgüter der geſamten Nation: eine Vertretung nach außen, ein Heerweſen, eine Kriegs⸗ flotte, ein Recht, ein Verkehrsgebiet, gleiche Bedingungen für die freie Bewegung und für die freie Arbeit. Ich bin im Intereſſe der freiheitlichen Entwicklung unſeres deutſchen Vater⸗ Jandes froh, daß die Nebenregierung der Spahn und Genoſſen Habgeſchüttelt iſt, daß der ultramontane Druck, der auf ganz Deutſchland laſtete, von uns genommen, daß die Blockpolitik mit ihrer konſervativ⸗liberalen Paarung ſchon poſitive Arbeit geleiſtet bat und, wie ich hoffe, noch leiſten wird. Freilich folge auch ich, wie jeder echte, deutſche Mann, mit tiefer Beſorgnis den Ver⸗ handlungen zur Reichsfinanzrefor m, ob es endlich ge⸗ lüngt, die Reichsfinanzen zu ſanieren, ganze Arbeit zu machen, und unſere Volkswirtſchaft von der lähmenden, jede freie Bewe⸗ gung nach innen und außen hemmenden Schuldenwirtſchaft zu befreien. Es erfüllt den Patrioten mit einer gewiſſen Scham, daß es in weiten Schichten unſeres Volkes an der nötigen Opfer⸗ willigkeit fehlt und jeder nur die Steuern für gerecht hält, die bder andere bezahlt und nur die Steuern bezahlen will, die gar nicht oder nur wenig wehtun! So ein Schauſpiel kann Ddas Anſehen unſeres deutſchen Volkes bei anderen Völkern nicht heben. 5 Die verfaſſungsmäßigen Rechte der Ein⸗ zelſtgaten ſollen ſtreng gewahrt, daneben ſoll aber doch eine peitere Entwicklung der Reichseinrichtungen in nationalem und Freiheitlick Geiſte ſtattfinden. ie Badener können uns, ohne uns zu überheben, Zeugnis ausſtellen, daß wir es nie an nationalem Pflicht⸗ 155 tſei tzeitiger Opferwilligkeit, wo es die Macht und Ehre des deutſchen Vaterlandes galt, haben fehlen laſſen. Die nationalliberale Partei rechnet es ſich zum Ruhm, daß ſie für die Wehrkraft der Nation und auch für die Erbauung 5 Anterhaltung einer achtunggebietenden Flotte zum Schutze des Landes und der überſeeiſchen deutſchen Intereſſen ſtets mit an biorderſter Stelle eingetreten iſt. Sie wird aber auch vor allem feſtzuhalten haben an den verfaſſungsmäßigen Rechten des Volkes, vor allem am allgemeinen, 955 chen, geheimen und direkten Wahlrecht als 5 Grundlage der einheitlichen Vertretung des Volkes durch den Reeichstag. Der Regierung iſt das Rückgrat zu ſtärken, daß ſie nicht, wie z. B. beim Jeſnitengeſetz, dazu mitzuwirken ſich bereit findet, daß die ultramontanen Machtgelüſte eine Stärkung er⸗ fahren. Und endlich iſt ſtets die weitgehe n d ſte F 511 für die ſchutzbedürftigen, ſchwächeren Glieder des erwerbstätigen Volkes, eine Abwälzung der denen Laſten auf die tragfähigen Schultern, die Fortführung der 1155 beiterfürſorge im Sinne der kaiſerlichen Botſchaft vom 1 do⸗ pbember 1881, überhaupt großzügige Sozialpolitik, zu fordern. Die heimatliche Politik. Vaterlandes, von dem Baden ein Teil iſt, an der Baden mitwirkt durch, ſeine ver⸗ die entweder bdas bewußtſein und an re⸗h empor⸗ und aufwärts weiſt, ſie hohe Werte zu ſchätzen, In wirtſchaftlichen Dingen muß immer wieder auf tunlichſte Berückſichtigung aller einzelnen Wirtſchaftsgruppen gedrungen, es muß ein gerechter Ausgleich der widerſtreitenden Intereſſen geſucht werden. Kein Stand kann verlan⸗ gen, andauernad auf Koſten anderer Stände be⸗ vorzugt zu werden; aber andererſeits müſſen die einzelnen Stände bereit ſein, für einan⸗ der Opfer zu bringen und Laſten zu tragen, wenn es für das Wohl des Slaatsganzen unumgäng⸗ lich iſt. Beſondere Rückſicht verdienen aber nach wie vor die hart arbeitenden, emporringenden Schichten. Was nun meine Stellung zu den großen Fak⸗ toren, die im Volksleben eine Rolle ſpielen, anlangt, ſo möchte ich zuerſt ein Wort von der Kirchi ſagen, und wie unſere Partei ſich zu der Kirche ſtellt. Ich ſelbſt bin Pfarrer— und ſchäme mich deſſen nicht nur nicht, ſondern ich bin ſtolz darauf, weil es ein idealer Beruf iſt, der es mit höchſten Gütern und Werten zu tun hat, der an der Seele des Volkes arbeiten darf, der in innige Fühlung und Be⸗ rührung mit dem Volksleben bringt, weil jeder echte Pfar⸗ rer zugleich Volkserzieher und Kulturträger a vaß die Kirche, insbeſondere die chriſtliche, eine gewaltige Miſſion an der Menſchheit ſchon vollbracht hat, daß ſie zur Menſchheitskultur, zur Menſchheitsbildung und ⸗Erziehung einen wertvollen unſchätzbaren Beitrag noch heute leiſtet, iſt unbeſtreit⸗ bar. Das gilt ebenſowohl von der katholiſchen wie von der evangeliſch⸗proteſtantiſchen Hirche. Daß die Kirche dadurch, daß ſie die Menſchen immer wieber ub b bohe böchſte Ziele ſich au ſtecken lehrt, zu religibſer Erkenntnis und Bildung einer einheitlichen Weltanſchauung ſie anleitet, zu einer ſittlich ernſten Lebensführung ſie erzieht, daß ſie durch Einprägung der Begriffe„Gott“,„Verantwortung“,„Gewiſſen“,„unverbrüch⸗ liches Sittengeſetz“,„Recht“,„Pflicht“,„Gerechtigkeit“,„Bruder⸗ liebe“ zur Erziehung des Volkes unendlich viel beiträgt, wer wagte das zu leugnen? Darum hat der Staat im eigenſten, wohlverſtandenen Intereſſe, weil die Kirche gottesfürchtige, mora⸗ liſch ernſte, tüchtige Menſchen zu erziehen beſtrebt iſt, allen Grund, den Kirchen mit größtmöglichem Wohl⸗ wollen entgegenzukemmen, ihre guf religisſe abgielenden unterſtützen, wegen verwahre ich mich mit meiner Partei dagegen, daß die und ſittliche Hebung des Volkes Beſtrebungen aufs Wärmſte zu auch für ihre finanziellen Bedürfniſſe im NRah⸗ men der verfügbaren Mittel und des geſamten Staatsbudgets mit ſorgen zu helfen. Auch die politiſchen Parteien und ihre Vertreter haben die Pflicht, ſich für kirchliche und religiöſe Fragen zu intereſſieren, wo doch die Reli⸗ gion das heiligſte iſt, was ihre Wähler beſitzen, weil die Bedeu⸗ kung der Religion und der Weltanſchauung für das Geiſtesleben der Nation unbeſtritten iſt. Man wirft nun gerade der nationalliberalen Partei vor, daß ſie die Rechte der Kirche angetaſtet hat, daß ſie es mangeln hat laſſen an Würdigung der Bedeutung der Religion für das Volksleben, daß ſie es an Verſtändnis für die Intereſſen und Bedürfniſſe der Kirche habe fehlen laſſen. Ich bin nun weit entfernt zu beſtreiten, daß die nationalliberale Partei in ihrer Kirchenpolitik Fehler gemacht hat— welche Partei macht keine Fehler—, die ihr teilweiſe den Haß, teilweiſe die Verbitterung und Verärgerung vieler Glieder der einzelnen chriſtlichen Kirchen eingetragen haben. Ich denke belſpielsweiſe an die Kulturkampfgeſetzgebung, Aber nun nach Art des Wald⸗ michels heute nach ſo vielen Jahren dieſe alten, durch die ge⸗ ſchichtliche Entwickelung längſt überhollen und wieder ehrlich gut⸗ gemachten Dinge auszugraben und in demagogiſcher Weiſe die Wähler gegen die nationalliberale Partei ſcharf zu machen, das iſt nicht vornehm und würdig, das iſt ſogar ungerecht und un⸗ verantwortlich. Bei anderen Geſetzen, wie beim Stiftungsgeſetz und bei der Regelung der Armenpflege, die ja gewiß die Ein⸗ flußſphäre der Kirche und Geiſtlichkeit verringerten und die geiſt⸗ lichen Amtsträger bei ihrem empfindlichſten Punkt, ihrer Amts⸗ würde und ihrer Autorität trafen, kann man doch nicht ſagen, daß ſie für das Volksganze ſchädlich geweſen wären! Und das iſt doch ſchließlich die Hauptſache. Eins mögen aber die Vertreter der evangeliſchen Kirche nicht vergeſſen: Manches Geſetz der Vergangenheit, unter dem die Evangeliſchen mitleiden mußten, war zunächſt für die katholiſche Kirche vermeint, die zum Staatprinzipiell ganz anders ſteht, wie die evbangeliſche Kirche, immer wiederum den Kir chen⸗ gedanken gegenüber dem Staatsgedanken überſpannt;: aus Parität mußte aber das Geſetz auch für die Proteſtanten ge⸗ macht werden. Dieſe Schwierigkeit, zwei Kirchen gerecht zu werden, und Parität gegenüber denſelben zu üben, die auf ſo total verſchiedener Grundanſchauung vom Weſen und Recht des Staates beruhen, darf bei Beurteilung der Kirchenpolitik nie außer acht gelaſſen werden. Die nationalliberale Partei und die Kirche. Daß es in neuerer Zeit die nationalliberale Partei au Ent⸗ gegenkommen gegen die Kirche habe fehlen laſſen, iſt eine un⸗ haltbare Behauptung. Sie hat ſich entſchieden gegen die Trennung von Kirche und Staat ausgeſprochen, hat die Notwendigkeit des obligatoriſchen Religionsunterrichts, über⸗ haupt die Bedeutung der Religion für die Geiſtesbildung der Nation lebhaft anerkannt. Sie hat die Dotation, den außer⸗ ordentlichen Zuſchuß für kirchliche Bedürfniſſe, in der bisherigen Höhe weiter bewilligt, hat, um die durch die Zeitverhältniſſe ge⸗ botene Verbeſſerung in den Bezügen der Pfarrer zu ermöglichen, den Kirchen die Erhöhung der Sätze der al gemeinen Kir⸗ chenſteuer eingeräumt. Gerade letzteres wird ihr nun zum Vorwurf gemacht. Sie hätte einer Erhöhung der Dotation zu⸗ ſtimmen ſollen, damit die Kirchen nicht das Odium der Steuer⸗ Erhöhung treffe. Zunächſt ſtelle ich feſt, daß nach Vorlage der evang. Kirchenbehörde die Steuererträgniſſe ſehr günſtig waren. Ferner kann es doh den kirchlichen Steuerzahlern, die das Geld zur Aufbeſſerung der Pfarrgehälter aufbringen müſſen, kaum einen Unterſchied machen, ob die Steuererhöhung im Wege der ſtaatlichen oder kirchlichen Beſteuerung geſchieht. Dabei entſpricht es der im Geſetze vom 9. Oktober 1800 den Kirchen garantierten Selbftändigkeit mehr, wenn ſie die ſehlenden Mittel nach eigener Entſchließung von ihren Angehörigen erheben können, als wenn ſie dieſe Mittel im Wege der erbetenen, ſtaatlichen Dotation jeweils auf mehrere Jahre oder nur von Budgetperiode zu Bud⸗ getperiode bewilligt erhalten. Die Klagen über mangelnde Pari⸗ tät in der ſtaatlichen Dotierung der Kirhen ſind ferner nur zum Stillſchweigen zu bringen, wenn die Kirchen in die Lage verſetzt ſind, das Maß der erforderlichen Mittel ſelbſt zu beſtim⸗ men und dieſe Mittel unmittelbar zu erheben. Endlich iſt es ein Gebot der Gerechtigkeit, daß die Angehörigen einer jeden Konfeſſion nur diejenigen Mittel aufbringen müſſen, welche für ihre Kirche erforderlich ſind. Aus der Ablehnung der Erhöhung der Dotation auf eine kirchenfeindliche Stimmung und Haltung der nationalliberalen Partei zu ſchließen und aus dieſem Aulaß das Geſpenſt des franzöſiſhen Trennungsgeſetzes an die Wand alen, iſt un ſe ungerschter, als bekanntlich in den Kreiſen n. kann. der nattonalliberalen Partei ſtets hochgehalten werden. Daß ich, ſelbſt Pfarrer, auch die mir fremdartige ehrliche fromme Ueber⸗ denken und glauben, in ihren heiligſten Ueberzeugungen wand, die Religion und Kirche zu ſchützen, politiſche Geſch ſich dem zerreibenden Berufe mit großer Pflichttreue, muß all feinen Sinfluß aufbieten, daß dieſe Erzieber der evang. Geiſtlichkeit die Stimmen ſehr geteilt ſind Dobationsfrage, eine Anzahl ſogar prinzipiell gegen jede tion iſt. Wenn in einer ſpäteren Budgetperiode die Erträgniſſe der Kirchenſteuer ſich ungünſtiger geſtalten ſollten, und der Be⸗ ſtand der evang. Kirche irgendwie in Gefahr wäre, ſo würde die nationalliberale Partei ſicher eine Weiterbewilligung der Dota⸗ tion in der bisherigen Höhe, eventuell vielleicht ſogar deren vor⸗ übergehende Erhöhung in gewiſſenhafte Erwägung ziehen. Das⸗ ſelbe gilt natürlich auch für die katholiſche KHirche. Im übrigen vergeſſe man niht, daß die direkten Leiſt⸗ ungen des Staates für religiöſe Zwecke doch erheblich größer ſind als nur die Dotationen. 8 Die Dotation an die evang. Kirche beträgt gegenwärtig für ein Budgetjahr beiſpielsweiſe 300 000 M. Das Staatsbudget für den evang. Kultus zeigt aber im letzten Etat 450 000., alſo 150 000 M. mehr, die ſich aus allerlei Poſten zuſammenſetzenn, Dazu kommen 75000 M. für das Dienſtgebäude des Oberkirchen⸗ rats, für das im ganzen 150 000 M. beigetragen werden, dazu die im Etat rings verſtreuten Summen für die theologiſche Fakul⸗ tät in Heidelberg die Religionslehrer an den Mittelſchulen, die Seelſorge an Gefängniſſen, Irrenhäuſern, Kliniken u. a. Leiſt⸗ ungen, die wir im ganzen gerechnet mit 150 000 M. ſicher nicht zu hoch beziffern. Dieſe Beiträge bilden das feſte, direkte Band zwiſchen Staat und Kirche im Verein mit der ſtaatlichen Antorj⸗ tät, die die Kirchenſteuer deckt. Und für Aufrechterhaltung dieſes Bandes iſt die nationalliberale Partei ſtets eingetreten und wird es auch ferner tun. Ich habe dieſe Sache ausführlich behandelt, weil man durch den Hinweis auf die Ablehnung der Erhöhung der Dotation, der die nationalliberale Partei auch mitgewirkt hat, die evang, Geiſtlichkeit und die evang. Bevölkerung gegen meine Parte ſcharf zu machen ſucht. Viel wichtiger als dieſe Sache iſt doch das, daß in unſerem Lande jede Konfeſſion frei ihres Glaubens leben Man wird es doch nicht wagen, von Bedrückung der Katholiken in Baden reden zu wollen. Achtung jeder reli⸗ giöſen Ueberzeugung! Dieſer Grundſatz, er wird don zeugung achte, ift ſelbſtverſtändlich. Gerade aber, weil ich vor der wahren, echten Herzensfrömmigkeit einen tiefen Reſpekt habe und die religiös⸗fittliche Arbeit aller Kirchen ſo hoch halte, de Religion mit der Politik vermengt wird, daß man ſie in den Kampf der Tagesmeinungen herabzieht und unter ihrem Deck⸗ mantel politiſche Geſchäfte macht. Die Religion iſt mir Sache der Perſönlichkeit, der Innerlichkeit, darum bin ich gegen das über⸗ triebene Staatskirchentum. Eine Kirche und Religion, die von der Staatsſtütze leben müßte, wäre traurig daran! Aber ebenſo fo dere ich ſeitens der Kirchen unbedingte Anerkennung der Staats⸗ hoheit, verwahre mich gegen Übergriffe irgend einer Kirche in die Machtſphäre des Staates, ſowie gegen zuweit gehende Anſprüche einer Kirche an den Staat, die die Parität und den konfeffionellen Frieden gefährden. Die kathol. Religion, ihre Lehren Einrichtungen, Gebräuche als Politiker zu be⸗ kämpfen liegt mir völlig fern, ich habe dazu kein Recht— denn wir leiden ſo wie ſo ſchon ge⸗ nug an der konfeſſionellen Zerſplitterung un⸗ ſeres Volkes, und es wäre unverantwortlich, gerade von einem Pfarrer, fromme Menſchen, auch wenn ſie religißs anders zu krän⸗ ken. Nur wenn man mit der Religion und den lichen Machtmitteln irgendwie Mißbrauch triebe und unter em beſorgte, dagegen müßte ich mich mit aller Entſchiede wahren, ebenſs wie dagegen, daß der Ultramontanismus i mehr unſer Vvlk konfeſſionell zerklüftet und zerſpaltet. D Vaterlanb ſteht mir auch über der Kirchel Das hindert mich aber nicht, gerade aus Liebe zum Vaterland auch von meiner Partei und von allen Parteien zu fordern, daß ſie d ſegensreiche Arbeit der Kirchen anerkennen, daß ſie nach K dieſe Arbeit fördern, daß ſie dem ſchriſtlichen Geiſte der Gerechti keit, und Bruderliebe im ganzen Volksleben Bahn ſchaffen und Raum geben! So viel von der Kirche. 88 2 Schulpyolitik. „Ich komme nun zur Schule: Die Schulpolitik ka nicht ernſthaft und großzügig genug ſein der Schule wird die Jugend unterrichtet und erzogen, auf Zukunft des Volkes beruht. Unſer badiſches Schulweſen h ſchwere Mängel— man weiſt mit Recht darauf hin— beſonders iſt der große Lehrermangel zu beklagen. Aber es hat auch Vorzüge. Und als einem Mannheimer Lobalpatrioten werde auch Sie es mir nicht verübeln, wenn ich mit Stolz den Namen „Sickinger ausſpreche, eines Mannes, der durch ſein hervo ragendes Schulſyſtem nicht nur Mannheim, ſondern ganz Bade in der Welt berühmt gemacht hat. Wir Liberalen halten fe daran: die Schule iſt nicht Kirchen ſchule, auch nicht (wie das Zentrum gewöhnlich vorſichtshalber ſagt!„Elt ſchule“(wobei nicht vergeſſen werden darf, daß die Elter Kirche abſoluten Gehorſam ſchulden], ſon Staats⸗ und Gemeindeſchule. Die Schule miſcht, der Religionsunterricht getreunnt, Aufſicht der Kirche über den Religionsu richt, aber Einordnung desſelben unter di ziplin der Volksſchule: An dieſen Grundzügen u Schulweſens laſſen wir nicht rütteln. Sie haben ſich im groß und ganzen bewährt, auch Herr Wacker gibt ſich derzeit damit frieden. Wie es freilich würde, wenn das Zentrum zur Herr käme, ob dann nicht die Simultanſchule der Konfeſſionsſchule chen müßte, das laſſe ich dahingeſtellt. Das Zentrum war abt ſtets klug genug, gewiſſe Forderungen, die es prinziepiell nie au gibt, zurückzuſtellen! Dem neuen Landtag ſteht eine große ſchu politiſche Aufgabe bevor: die auf dem vorletzten Landtag b ſchloſſenen Aenderungen des Elementar⸗ U richtsgeſetzes und der darauf fußende neue terrichtsplan müſſen möglichſt beſchleunigt durchgefüh, werden. Die Nationalliberalen ſind überzeugte Freund einer möglichſt umfaſſenden Volksbildung jeden Vorbehalt und weiſen deshalb alle verſteckten oder offe Verſuche, den geplanten Fortſchritten in den Weg zu treten, mit Entſchiedenheit zurück. Erſcheint die den Gemeinden auferleg finanzielle Laſt im Hinblick auf die Lage des Gemeindehaushalt zu ſchwer, ſo muß durch eine gerade auf dieſem Gebiete beſonders weitgehende Staatsunterſtützung geholfen werden. Einreihung der Lehrer in den Gehaltstarif, Schon lange und mit gutem Fug und Recht verlangen d Lehrer die Einreihung in den Gehaltstarif. Wer ein wenig Fühlung hat mit dem Schulbetrieb, wer weiß, was fü ein Maß von phyſiſcher und pſychiſcher Leiſtungsfähigkeit vo Lehrer verlangt wirb, und wie nun doch die allermeiſten Lehr 1 ſittlichem Ernſte und ungebrochener Freudigkeit 4. Seite, eee ee————————— Seneratbeuzeiger.(Mittagblarr.) MNannheim, 8. März. ——————— GErzzeher unferer Jugend auch materiell ſo gut, wie möglich ge⸗ ſtellt und von allen quälenden Nahrungsſorgen befreit werden— die Lehrer erſtreben aber auch um deswillen die Einreihung in den Gohaltstarif, weil ſie auch öffentlich als Beamte, deren Pflichten und Rechte ſie meiſt ſchon haben, anerkannt und denen gleichgeſetzt werden wollen, die eine ähnliche Vorbildung beſitzen. Die nationalliberale Partei hält feſt an ihrem Standpunkt, den ſie vor zwei Jahren in Lahr eingenommen, und deſſen Durchführung im letzten Jahre nur an dem ſtarren, unbeugſamen Widerſtand der Regierung ſcheiterte, welche drohte, im Falle der Einreihung der Lehrer fämtliche Beamtenvorlagen zurückzuziehen. Im nächſten Landtag wird ſie ſich mit ganzer Energie dafür einſeßen, daß der berechtigte Wunſch der Lehrer nach Einreihung in den Ge⸗ Haltstarif zur Erfüllung gebracht und ferner kbine abermalige Beſſerſtellung auch der Haupt⸗ ehrer herbeigeführt wird. Eine lehrerfreundliche Politik iſt die beſte Volkspolitik, und iedes Kapital, das für Schule und Jehrer angelegt wird, verzinſt ſich zehnfach. 5 FJörderung der Landwirtſchaft. Ein beſonderes Wort möchte ich der Landwirtſchaft wibwen, ſchon deshalb, da es ein ländlicher Wahlkreis iſt, in dem ich kanbidiere.— Die nationalliberale Partei iſ ſtets warm und überzeugt für die Landwirtſchaft eingetreten, weil e ine ge⸗ funde dandbevölkerung der wertvollſte Volks⸗ kern und die beſte Quelle der Volkskraft iſt. Obwohl ſie wußte, daß eine Erhöhung der Getreidezölle das Brot verteuern und damit empfindlich auf di— Schultern der geſamten Bepölkerung drücken würde, hielt ſie es für ihre nationale Ge⸗ wißfenseflicht, im Johre 1902 für den Schußzzoll einzutreten, um gen einheimiſchen Getreidemarkt zu ſchützen und den kleineren und mittleren Bauern am Leben zu halten und ihm aufzuhelfen. Die zutweitgehenden Jorderungen der Agrarier und Großgrund⸗ Peſiter wies die entſpieden zurück. Niemand kann heute mehr beugnen, daß dem kleinen Landwirt der Schutzzoll zugute gekommen iſt und er ſich heute in einer erträglichen Lage befindet. Wir müſſen alles auf⸗ Pieten, was in unſeren Kräften ſteht, um den Bauer auf ſeiner Heimailichen Scholle zu holten und ſie ihm ertragfähig zu machen, auch ſonſt ſeine Lage ſo viel als möglich zu verbeſſern, daß er em leiſtungsfähiger Produzent der Volks⸗ nahrung und ein kaufkräftiger Konſument der ünduſtriellen Erzeugniſſe bleibt, von dem gilt das Wort, das Fürſt Bismarck, der erſte agrariſche Reichs⸗ Fonzler gerne zitierte:„Hat der Bauer Geld, hats die gange Welt!“ Durch die Errichtung einer Landwirt⸗ ſchaftsklammer iſt dem Bauernſtand eine geſetzlich organiſierte gegeben wocden, die in großem Maßſtab die landwirtſchaftlichen Intereſſen pfleat. Dan Vanbwirten unter Ihnen kann ich mit gutem Ge⸗ zwiſſen verſprechen, daß ich an Ihrem Wohl und Wehe lebhaften Unteil nehme. Meine Vorfahren väterlicherſeits waren Bauern und Kleinmüller, mein Vater war faſt 20 Jahre Bauernpfarrer und nach dem Zeugnis urteilsfähiger Landwirte ſelbſt ein ver⸗ ſtändnisvoller Landwirt und tüchtiger Imker, ich bin auf dem Bauerndorf gufgewachſen, meine erſte Anſtellung als Geiſtlicher halte ich als Vikar in einem kleinen Landort Bayerns in der Mähe der Stadt Nördlingen. Ich habe alſo Verſtändnis und In⸗ leveſſe für die bäuerliche Bevölkerung, kenne ihr Denken, Tun und Treiben von Kindheit her— und, wenn ich auch keine Detail⸗ kenntiſſe und beſonderen Spezialerfahrungen in der Landwirt⸗ ſchaft beſiße, ſo werde ich dieſenMangel durch möglichſt häufigen Verkehr mit den Landwirken des Bezirls und durch eingehende Informationen bei Ihnen zu decken ſuchen. Die Waſſerfrage wird im nächſten Landtag auftauchen und vielleicht die Gemüter ebwas erregen. Es muß ein gerechter Ausgleich zwiſchen den In⸗ tereſſen der Beſitzer von Grundſtücken, die am Waſſer liegen, und deuen der Geſemtheit, die an einer möglichſt ſchrankenloſen Aus⸗ zützung der Waſſerkraft ein ſtarkes Intereſſe hat, geſucht werden. Sozialpolitik. Einige Worte zur Sozialpolitik. Die großen ſozial⸗ politiſchen Geſetze werden ja wohl vom Reich gemacht, und da Aöunen wir nur in beſcheidenem Maße Einfluß geltend machen, daß die Arbeiterfürſorge und der Arbeiterſchutz großzügig weiter werden. Viele Wünſche bleiben da noch zu befrie⸗ Higen: So muß z. B. auf dem Gebiet der Wohnungsfrage, die eine Lebensfrage iſt beſonders für die arbeitende Bevöl⸗ kexung, einmal ein ernſter Anlauf genommen werden. Aber auch zin unſerem Lande bleibt ſoziale Arbeit genug übrig. An ihr be⸗ keilige ich mich beſonders gern. Seit beinahe 10 Jahren Arbeiter⸗ Hforrer, mitten unter der Induſtriebevölkerung lebend, kenne ich die ſozialen Nöte des Arbeiterſtandes gründlich aus eigener Anſchauung, habe feeliſch ſchon viel darunter gelitten, meinen ſchwachen Teil zu ihrer Linderung beigetragen. Dabei freilich immer gequält und bedrückt von dem Gedanken, daß all dieſe Private und lirchli he Wohltätigkeit, ſo wirkſam ſie im Einzel⸗ falle iſt, im Blick aufs gonze nur ein Tropfen iſt auf einen heißen Stein, daß noch vieles von Staats⸗ und Geſetzes wegen geſchehen muß, um das Los der arbeitenden Bevölkerung zu lindern und ſogialen Notſtänden zu ſteuern. Noch viel mehr als bis⸗ her muß unſer ganzes Volk von ſozialer Ge⸗ U. innung durchtränkt werden, und unſere Ge⸗ ellſchafts⸗ und Wirtſchaftsordnung hat es Koch bitter notwendig, vom Geiſte der Gerech⸗ kigkeit und Bruderliebe erfüllt zu werden. Ich bin naturgemäß als Geiſtlicher einer Arbeitergemeinde von dieſen Gedanken beſonders bewegt und werde, falls ich gewählt werde, in meiner Fraktion und Partei allen Einfluß aufbieten, daß wir in Gemeinſchaft mit allen Parteien, die ein Herz für das rin⸗ ude Volk haben, ernſthafte, ſozialpolitiſche und ſoziale Arbeit iſten. Ich darf den Liberalen das Wort auch heute zurufen, das ich damals in meiner Ballhausrede anläßlich der letzten Reichstagswahlen prägte:„Wir Liberalen müſſen ſo⸗ iziäl fſein bis auf die Knochen oder wir werden nmicht mehr ſein!“ Insbeſondere muß jeder Bedrohung des 5 575 Koalitionsrechts der Arbeiter und irgend welcher Beein⸗ Krüchtigung der ſtaatsbürgerlichen Rechte, wie im Fall Schäufele, emit aller Entſchiedenheit entgegengetreten werden. Dtie Arbeiterſchaft meiner Gemeinde hat— das kann ich wohl obhne Ueberhebung ſagen— zu mir das Vertrauen, daß ich ein ſoziel geſinnter Mann bin, und zwar baben das auch ſolche Arbeiter, die der ſozialdemokratiſchen Partei angehören. Im Kampf um das Emporkommen des vierten Stan⸗ de ſeweiter auf geſetzlichem Boden ohne Ver⸗ eßhung und Verbitterunz geführt wird und ſo⸗ peit er auf wirklich Erreichbares abzielt, wird mich die Arbeiterſchaft auch dieſes Bezirks, ja non ganz Baden, ſtets an ihrer Seite finden⸗ SEinſtweilen kann ich ſie bloß um Vertrauen zu meiner Perſon Alnd der Ehrlichkeit meiner arbeiterfreundlichen Geſipnung bitten. 5 Daß der Induſtrie und dem Handel, die Tauſenden von Meuſchen das Brot geben, die ſo viele Werte erzeugen HhBezw. vermitteln, die unſer Leben angenehm machen, die den Mamen unſeres Landes keiſweiſe in die ganze Welt hinaus⸗ tragen, weitgehendſtes Entgegenkommen gebührt und daß ihnen alle Erleichterungen ihrer Arbeit zu gewähren ſind, die möglich ſind, bedarf keines weiteren Wortes. Der Wahlkampf. Auch dem ſchwerringenden Mittelſtand muß unter die Arme gegriffen werden. Mittelſtandspolitik iſtnationale Arbeit. Hier muß eine geſunde Miſchung von Staats⸗ und Selbſthilfe Platz greifen und vermieden verden, daß nicht unſoziale, berechtigten Arbeiterforderungen widerſprechende Maßnahmen getroffen werden.— 10 Wir wollen ihn tapfer und treu führen unter Aufbietung aller Kräfte. Kein liberaler Mann darf abſeits ſtehen, wo es gilt, dieſen altliberalen Wahlkreis zu ver⸗ teidigen, den man am liebſten dem Kon⸗ feſſionalismus, demalten katholiſchen oder neuen proteſtantiſchen Zentrum ausliefern möchtel Alle Mann an Bord, jeder leiſte eifrige Wahlarbeit, ann zu Mann] Schon Kleinarbeit, Detailagitation von J beim erſten Wahlgang müſſen wir eine imponierende Stim⸗ menanzahl erlangen. Allein wir wollen mit lauteren, ehr⸗ lichen Mitteln arbeiten. Nicht unter Mißbrauch der Religion, die zu heilig iſt, als daß ſie in den Wahlkampf herabgezogen werden dürfte. Am bedauerlichſten und das Anſehen der proteſtantiſchen Kirche ſchwer ſchädigend iſt es, daß man von evangeliſcher konſervativer Seite als Hauptagitations⸗ mittel das benutzt, Kirche und Religion als bedroht hinzuſtellen. E in Kampfmittel, das bekanntlich vom Zen⸗ trum von jeher angewendet wurde und womit es ſtets gute Geſchäfte gemacht hat Ich frage aber: droht der Reli⸗ gion nicht die größte Gefahr von denen, die ſie unnötigerweiſe in die parteipolitiſche Agitation ziehen, umſie als Mittel für welt⸗ liche Zwecke zu benutzen? Ich werde mich von aller konfeſſionellen Agitation und konfeſſionellen Polemik im Wahlkampf vollſtändig fernhalten. Wenn das Zentrum dar⸗ auf rechnet, daß ich durch Bekämpfung der katholiſchen Reli⸗ gion die konfeſſionellen Leidenſchaften der Wähler entfachen werde, ſo verrechnet es ſich. Ich habe dazu gar keinen Grund — Und ich bedauere, dieſen erwünſchten Agitationsſtoff dem Zentrum nicht bieten zu können. Ich verſichere meinen katholiſchen Wählern hier als Ehren⸗ mann, daß ich die katholiſche Religion, vor der ich wie vor jeder ernſten religiöſen Ueberzeugung größte Achtung beſitze, noch nie herabgewürdigt habe und ſie auch nie herabwürdigen werde. Ein freier Geiſteskampf gegen eine Weltanſchauung, wie ſie die rö⸗ miſche Kirche hat, iſt etwas ganz anderes, und gewiß unverwehrt. Aber den habe ich als Politiker nur inſoweit zu führen, als das Intereſſe des Staates, als die gedeihliche Entwicklung der Staats⸗ und Volkspolitik in Frage kommt, und eventuell kirchliche Uebergriffe abzuwehren ſind. Deſſen aber möge jeder katholiſche Wähler ſich verſichert halten, daß ich alle die Wünſche, die auch in kirchlicher Be⸗ ziehung oder ſonſt in Bezug auf irgend eine Frage an mich herangebracht werden, genau ſo objek⸗ tib, gerecht und vorurteilslos prüfen, und, falls ſie vertretbar ſind, genau ſo warm und kräftig vertreten und ſtets vertretbar ſind, genau ſo warm und kräftig vertreten, wie wenn ein evangeliſcher Wähler etwas an mich bringt. Wer das be⸗ z weifelt, verdächtigt. Falls ich gewählt werde, werde ich den Beweis erbringen. Sie können mich beim Wort nehmen und mich auf mein heutiges Verſprechen feſtlegen! Auch meinen konſervativen Gegnern werde ich nicht auf das konfeſſionelle Gebiet folgen! Mögen ſie von dieſem Mittel, Religion und Kirche in den Wahlkampf hineinzuziehen, ſo ausgiebig wie möglich Gebrauch machen!— Eines möchte ich Ihnen nur ſagen: Den Grundſätzen Luthers und des Proteſtantismus iſt dies Ver⸗ fahren völlig zuwider und es widerſpricht durch und durch der reformatoriſchen Grundanſchauung. Deshalb werde ich mich auf Auseinanderſetzungen in dieſer Richtung nichteinlaſſen. Was ich für die evangeliſche Kirche zu fordern habe, das habe ich geſagt. Dabei hat es ſein Bewenden. Daß ich als evangeliſcher Pfarrer für die evangeliſche Kirche und den Proteſtantismus gerade ſo gut eintrete, wie mein gegneriſcher Kollege, iſt ſelbſtverſtändlich. Wir wollen unſeren Wahlkampf aber auch ſachlich führen, mit Ausſchaltung des Perſönlichen, wollen an⸗ ſtändig und ritterlich kämpfen mit blanken Waffen, des Geiſtes, des freien Wortes, der Kraft der Perſönlichkeit, nicht mit den ſtumpfen, vergifteten Waffen perſönlicher Gehäſſigkeit, der Lüge, Verdrehung, Verleumdung und perfönlichen Verunglimpfung. Auch alle un⸗ nötige und wertloſe Polemikgegen die einzelnen Sünden, die dieſe oder jene Partei in der Ver⸗ gangenheit getan hat, werde ich grundſätzlich ver⸗ meiden. Ich halte das nicht für fair. Aber ebenſo bitte ich, mir nicht immer wieder die Sünden der nationalliberalen Partei aus Olims Zeiten vorzuhalten. Ich könnte darauf nur immer wieder erwidern:„Bedaure— ich war damals nicht dabei!“— Die letzte Kernfrage bleibt die: Haben Sie, verehrte Wähler, zu mir das Zutrauen, daß ich ein Mann bin, der es verdient, daß Sie ihm ihr Vertrauen ſchenken u. den ſie als Vertreter ins Parla⸗ ment entſenden können. Jede Kandidatenfrage iſt im letzten Grund auch Perſonenfrage. Verlangen Sie von mir nicht, daß ich Ihnen, den Vertretern einzelner Intereſſengruppen, alles Mögliche ver⸗ ſpreche. Ich will kein„vielverſprechender“ Kandidat ſein.— Aber glauben Sie mir: Ich meine es durch und durch ehrlich, ich kiebe mein Volk und bin allezeit bereit, ihm mit allen Blutskräften zu dienen! So laſſen Sie uns mit ernſtem, gewiſſenhaftem Sinn, mit zielbewußtem Eifer und mit froher Siegeszuverſicht in den Wahl⸗ kampf ziehen: Der Wahlkreis wird dem Liberalis⸗ mus wieder zufallen, der ihn von jeher beſeſſen. Die konſerbativ⸗klerikale Verbrüderung wird ihn uns nicht entreißen. Dafür werden wir ſorgen! Wir werden ſiegen, denn wir müſſen ſiegen! Glückauf zur Wahlſchlacht! er, langandauernder Beifak.) *** Nach einer kurzen Pauſe wurde die Diskuſſion eröffnet. Es meldete ſich niemand zu Wort, ſodaß nunmehr 5 Laudgerichtsdirektor Obklircher⸗Maunheim das Wort zu folgenden Ausfüßrungen nohm: —41* — 5—5— Hochanfehnliche Verſammlung! Sie haben in vorragend und in der Sache durchaus treffend und übereinſtim⸗ mend mit den Zielen der nationalliberalen Partei und Fraktion! das Programm von Ihrem Kandidaten entwickeln gehört und Sie werden daraus erkannt haben, wie dieſer Mann in der ſo kurze Zeit ſeines Kandidatendaſeins in die wichtigſten und grundlegen⸗ ſten Beziehungen ſich eingearbeitet hat, denn nur dadurch konnte er in den Stand geſetzt werden, wie er es getan, ſein Programm zu entwickeln. Sie werden daraus erkannt haben, wie er über die Schwierigkeiten ſeiner ſpeziellen Situation Herr geworden iſt, als Pfarrer und doch nicht als Pfarrer, ſondern als Politiker hier vor Ihnen, in aller Oeffentlichkeit zu ſprechen. Sie werden erkannt haben, m..], daß ein evangeliſcher Pfarrer recht wohl in der Lage iſt, ſeine Berufs⸗ und Amtseigenſchaft wenn er politiſch ſpricht, zwar nicht zu vergeſſen, aber nicht in den Vordergrund treten zu laſſen und das iſt nicht leicht, wie wir daraus erkennen, wie ſopiele andere, die als Pfarrer reden, dieſz Fähigkeit nicht an den Tag gelegt haben. Wenn ich geſagt habe, daß Ihr Kandidat durchaus in Uebereinſtimmung mit dem Pro⸗ gramm der nationalltberalen Partei und Fraktion ſich hier über die wichtigſten Beziehungen ausgeſprochen hat und ich mich ein⸗ verſtanden erklärt habe mit dem, was er geſprochen hat, ſo kaun ich mich freilich nicht mit alledem identifizieren. Wie Sie ſchon erſehen können, daß er von ſich ſogen konnte, daß er fün ie Jehler, welche die nationalliberale Partei in der Pergangenhei! begangen hat, nicht verantwortlich ſei, weil er ſie nicht gemacht habe, wäh rend ich dieſes nicht von mir ſagen kann. Denn was in politiſcher Arbeit die Partei in den letzten Jahrzehnten getan hat, muß ich mitverantworten und will es mitverantworten. Und wenn dabei nach Ihrer Meinung Fehler unterlaufen ſind, ſo dürfen Sie Ihrerſeits nicht in den Fehler verfallen, die Dinge, die geſchehen ſind, zu beurteilen nach Lage der Gegenwart, fondern Sie müſſen ſie beurteilen nach den Verhältniſſen der da⸗ maligen Zeit, wo die Dinge gemacht worden ſind, nur dann hat man ein gerechtes Urteil, nur dann weiß man die Dinge aus ihren Motiven zu erklären und weiß, wie ſie wirken ſollten, Die Zukunft hat maachmal dem nicht recht gegeben, was die Ver⸗ gangeaheit geſchaffen hat. Aber damit iſt nicht geſagt, daß man in der Gegenwart berechtigt iſt, einen Stein auf die zu werfen die in der Vergangenheit gewirkt haben. Der Wahlkreis Schwetzingen war ſeit Anbeginn unſeres Verfaſſungslebens liberal verkreten, nationalliberal vertreten. Es waren nationalliberale Abgeord⸗ nete, die in den Landtag entſandt worden ſind bis zum Jahre 1891, wo der Abg. Eder gewählt wurde. Der Abg. Eder war auch ein liberaler Mann, der aber Angehöriger der demokrati⸗ ſchen Partei war und der mit den Zentrumsſtimmen zum Ab⸗ geordneten gemacht wurde. In dieſer Weiſe war der Bezirk ver⸗ treten bis zum Jahre 1903, dann— wir hatten ja damals noch indirekte Wahl— erhielt im Jahre 1905 im erſten Wahlgang Landgerichtsrat Clauß 99 Stimmen der Wahlmänner, Eder 84 und der ſozialdemokratiſche Kandidat 43 Stimmen, Clauß kam in den Landtag als gewäfhlt; die Wahl aber wurde kaſfiert. Es war das ein Machtſpruch der damaligen Majorität, C der gefällt war gegen die Stimmen der natjonalliberalen Partei, und der Bezirk mußte nochmals wählen. Bei jener Wahl hat ſich alles, was nicht nationalliberal war, zuſammengetan und ſo wurde Abg. Ihrig mit 130 gegen 84 Stimmen gewählt. Ich ſage: mit allen Stimmen, die nicht nationalliberal waren, iſt dieſes Ergebnis gezeitigt worden. Es war ja damals noch die Zeit, wo die links von den Nationalliberalen Stehenden aus Gründen, die wir heute nicht näher erörtern wollen, mit dem Zentrum zuſammen gegen die Nationalliberalen gegangen ſind. Das hat ſich geändert nach dem Zuſtandekommen der Verfas⸗ ſungsreviſion und nach den Wahlen von 1904/05 war die Situ⸗ ation ſo, daß die liberalen Parteien unter dem Namen Blog in die Wahl eingetreten ſind und eine politiſche Tätigkeit entfal⸗ tet haben gegen das Zentrum und gegen die Sozialdemokratie⸗ Als Prinzip für die Vereinbarungen liberalerſeits wurde da⸗ mals aufgeſtellt: Wahrung des Beſitzſtandes, und ſo kam es, daß da, wo ein demokratiſcher Abgeordneter auch da, wo er vorher mit Hilfe des Zentrums gewählt worden war, dieſer nun mit Hilfe des Blocks aufgeſtellt und ſpäter auch gewählt wurde. So iſt es auch in dieſem Wahlkreis Schweßtzingen ge⸗ gangen. Herr Ihrig zog 1905 in den Landtag ein als Block⸗ abgeordneter. Es iſt damals den Wählern dieſes Wahlkreiſes wohl nicht ganz leicht gefallen, ſich umzuorgeln und den Mann, den ſie vorher bekämpft hatten, jetzt ſelbſt zu befördern als Block⸗ abgeordneten. Aber, m..! Politi ſche Notwendigkei⸗ ten zwingen da und dort zu einem ſolchen Um⸗ rangieren. Wir, die wir an jenen Blockverhandlungen be. teiligt waren, hatten uns wohl geſagt, daß wir den Wählern etwas Hartes zumuten, aber wir haben auf den politiſchen Sinn der Wähler gebaut und wir hatten nicht auf Sand gebaut. Dieſe Blocktaktik hat vier Jahr hindurch gedauert, ſie wurde jetzt für die kommenden Wahlen wieder verſucht, aber der Verſuch und ſomit der Block iſt geſcheitert. Die letzten Vorſchläge, welche die nationalliberale Partef ge⸗ macht hat, ſind ſowohl von den Freiſinnigen als auch von den Demokraten abgelehnt worden, und ſo ſind wir Nationalliberale durch das ganze Land nicht mehr innerbalb des Blocks, ſondern ſelbſtändig. Das wird getwiß da und dort Nachteile haben, aber wir wollen auch nicht unterlaſſen, die Vorzüge dieſes neuen Verhältniſſes zu betonen. Wir ſind frei, und wir können unſer nationalliberales Programm wieder frei in jedem Wahlkreis entwickeln. Das iſt ein Vorgug; denn in manchen Bezirken hatten ſich die Wähler daran geſtoßen, daß das ſpezifiſch nationalliberale Programm in den Hintergrund ge⸗ ſchoben wurde, und daß dann unter dem Namen Geſamtliberalis⸗ mus ſo manches geſprochen wurde, was mit unſeren eigenen An⸗ ſichten nicht übereinſtimmte, was uns aber auf das Kerbholz ge⸗ ſchrieben wurde und womit man uns ſchließlich bekämpfte. Zu⸗ nächſt ſind wir nun frei. Und ich glaube, es twird infolge dieſes Freigefühls eine größere Freudigkeit in die Reihen unſerer Parteß einziehen. M..! Es iſt kein Zufall, daß nun gerade in dieſem Wahl⸗ kreis, in dem wir uns befinden, die neue Bewegung, die als größte Neuheit in unſerem politiſchen Leben in unſer Land zieht, zur Gründung einer gemäßigt konſerya⸗ tiven, einer freikonſervativen Partei in dieſem Wahlkreis einſetzt. Offenbar haben die Männer, welche hier die Veranlaſſung geweſen ſind, geglaubt, daß dieſer Wahllreis beſon⸗ ders günſtig ſet, hier dieſe Pewegung einzuleiten und zu betrsiben⸗ Und das liegt vielleicht gerade an dem Plockverhältnis, von dem ich eben geſprochen habe. Dieſe neue Gründung müſſen wir uns eiwas näher beſehen. Da drängen ſich uns drei Fragen auf: erſtens, woher kommt dieſe neue Belvegung, was will ſie und was wird ſchließlich aus ihr werden. Wober kommt ſies iſt die erſte Frage. will die perſönlichen Motive, die dabei auch eine Rolle ſpielen, nicht behandeln. Woher kommt die * der Form her⸗ — %%%%%CͤͤͤÄT ˙ͤ ͤaTT mm ¹ümu»’54Ü[Ä —2———* r e — rr—rerrreeeer r re nhnne ee eereeeeee Mannheim, 8. März. Seueral⸗Auzeiger.(Mittaablatt.) 5. Seite. meue Bewegung? Wir können es am beſten erfahren, wenn boir die Schrift, die Pfarrer Karl geſchrieben hat zunächſt für einen Kreis ſeiner Amtskollegen und dann für einen weiteren Kreis, wenn wir dieſe Schrift etwas näher ſtudieren. In dieſer Schrift iſt faſt auf jeder Seite ausgeſprochen, die nationalliberale Partei ſei dem Radikalismus berfallen; der Radikalismus aber habe für die kirchlichen Intereſſen, für kirchliches Leben u. kirchliche Kulturarbeit keinen Sinn. Der Radikalismus und ſomit auch die nattonolltberale Partei treibe den Staat nur mehr und mehr in Abhängigkeit vom Ultramontanismus. Die neue Bewegung richtet ſich ausgeſprochen gegen die nationalliberale Partei mit dem Biele der Vernichtung der Partei, und man glaubt, dieſem Ziele ſchon recht nahegekommen zu ſein. Denn man ſpricht in dieſer Schrift davon, die nationalliberare Partei höre ſchon das Sterbeglöcklein läuten. Es mag vielleicht zu früh ge⸗ läutet ſein, und Sde, m.., haben Gelegenheit zu beweiſen, daß hier der Zukunft etwas zu waghalſig vorgegriffen worden iſt. Wenn femand, der, wie Pfarrer Karl, einer Partei zugehört, dieſer ſo ſchwere Vorwürfe entgegenhält und von dieſer Partei ſo ſchwere Gefährdungen des öffentlichen Wohles erwartet, ſo gibt es einen Weg, und es iſt wohl der wirkſamſte Weg, nämlich den, eine ganze Kraft, ſeinen Mut und guten Willen im Dienſte der artei einzuſetzen, um eben die Partei auf den rechten Weg zu weiſen, den ſie nach ſeiner Meinung verlaſſen hat. Aber dieſen Weg will Pfarrer Karl nicht beſchreiten. Darüber hat er ſich frei⸗ lich nicht ausgeſprochen, warum er dieſen Weg nicht beſchreitet. Wie iſt es nun mit dem Vorwurfe, daß ſich die nationalliberale Partei dem Radikalismus ergeben hätte? Auf die Schrift des Herrn Pfarrer Karl iſt auch die erſchienen, welche ge⸗ geichnet iſt von Pfarrer Lehmann in Hornberg. In dieſer Schrift iſt der nationalliberalen Partei auf mehreren Seiten ein hartes Wort gewidmet mit dem Vorwurf, daß ſie nicht mehr liberal ſei, baß ſie zuweit nach rechts gerückt ſei, daß bon ihr für den Liberalismus nichts mehr zu erwarten ſei. Wer hat nun recht von den Beiden, Pfarrer Karl oder Pfarrer Leh⸗ mann?(Zuruf: Pfarrer Lehmann!) Wer hat nun recht? Ich glaube, diejenigen, die zwiſchen den beiden ſich wiederſprechenden Meinungen ſtehen, wenn ſie ihrer bisherigen Arbeit treu bleiben in der Ueberzeugung, daß die goldene Mittellinie die beſte iſt auch in der Politik, und wenn ſie die goldene Mittellinie auch weiterverfolgen. Wenn wir durch die äußere Erſcheinung der Blockpolitik dem Vorwurf ausgeſetzt waren, daß wir dem Radika⸗ lismus zutreiben, ſo iſt dieſer Schein ja nunmehr beſeitigt. Wenn ich auch ſagen muß, daß er nicht aus dieſen Gründen geſcheitert iſt, ſondern aus ganz anderen Gründen. M..] Daß der Vor⸗ wurf, der gegen uns erhoben worden iſt, wir hätten keinen Sinn für kirchliche Intereſſen, für die Kulturarbeit der Kirche, nicht richtig und nicht berechtigt iſt, das haben Sie wohl erkannt aus den vortrefflichen Ausführungen Ihres Kandidaten. Und wenn ich nun die Schrift des Herrn Pfarrer Karl, der dieſen Vorwurf in ſo weitgehender Weiſe erhoben hat, vom erſten bis zum letzten Blatt durchleſe und nach der Berechtigung dieſes Vorwurfes ſuche, ſo finde ich eigentlich nichts weiter als die Haltung der nationalliberalen Partei in der Dotationsfrage und Erhühung der Kirchenſteuer. M..! Die Frage, ob man die Kirche direkt aus der Staats⸗ kaſſe und alſo aus Mitteln der Steuerzahler im allgemeinen dotieren ſoll, wobei die Kirchen angewieſen ſind auf das, was der Staat ihnen gewähren will, und wo der Staat auch berechtigt iſt, das Bedürfnis der Kirchen nach Dotation zu beurteilen und zu bemeſſen, oder ob es für die Kirchen beſſer iſt, wenn ſie Steuern erheben können nach ihrem Ermeſſen, wobei die Kirchen völlig ſelbſtändig ſind und nicht angewieſen auf Majoritäten einer Volks⸗ bertretung, die wechſeln können, das iſt die große Frage, darüber ſind die Meinungen auch ſehr geteilt im Stande der ebangeliſchen Pfarrer. Wie man nun bei ſolchem Stand der Dinge der nationalliberalen Partei aus ihrer Haltung zu dieſer Frage den Vorwurf ins Geſicht ſchleudern will, daß ſie kirchenfeindlich iſt, verſtehe ich nicht. Ich weiſe ihn mit aller Entrüſtung zurück; er iſt unwahr. Und wer ihn erhebt, der iſt unkundig in der poli⸗ tiſchen Geſchichte oder er iſt böſen Willens. Redner geht näher auf die ſchon viel erörterte Dotationsfrage und die Frage der Erhöhung der Kirchenſteuern ein, indem er die Haltung Der nationalliberalen Partei verteidigt und die Vorwürfe gegen ieſe entkräftet. Wir haben im Landtage bewieſen, daß wir willens waren, den Kirchen zu bewilligen, was ſie brauchten. Es iſt doch eine Spekulation auf die Dummen, wenn man ſo großes Getöſe um die Kirchenſteuern macht. Wer bezahlt denn die Kirchenſteuern? Sind denn das andeve Menſchen, als die, welche Staatsſteuern bezahlen? Daß bei uns, wie in F ankreich, der Staat ſeine Hand von der Kirche abziehen wird, iſt nicht im geringſten zu befürchten, venigſtens ſolange die national⸗ likerale Partei beſteht; denn dieſe iſt nicht für Trennung von Staat und Kirche. ju haben die Vorgänge in Frankreich ermutigen wirklich nicht zu einem ähnlichen Experiment in unſerem Reiche. Eigentümlich nur, iſt auch in kirchlichen Kreiſen und zwar auf beiden Seiten ernſt⸗ hafte Vertreter des Gedankens von Trennung von Staat und Rirche zu finden ſind, die ſich aus einer ſolchen Trennung eine beſſere Förderung der Intereſſen der Kirchen verſprechen. Nun ſagt die Broſchüre des Pfarrers Karl, wenn wir auch fetzt noch nicht für die Trennung ſeien, ſo würden wir do chin der Zu⸗ kunft umfallen, wie wir in der Dotationsfrage umgefallen ſeien. Aber, m..! das eine iſt ebenſo unrichtig wie das andere. Wir ſind auch in der Dotationsfrage nicht umgefallen. In der Bro⸗ chüre des Pfarrers Karl iſt dann auch ausgeſprochen:„Seit Menſchengedenken hat dieſe Partei(d..: die nationallib.] keinen ebangeliſchen Pfarrer mehr in die Kammer geſchickt... lieber den ſchlimmſten Geldprotzen als einen evangeliſchen Pfarrer di Sprache, die hier geführt wird, iſt nicht die Sprache, die wir von einem evangeliſchen Pfarrer erwartet hätten.(Lebhafte Rufe: Sehr richtig!) Wir präſentieren nun in dieſem Wahllreiſe einen Pfarrer der evangeliſchen Kirche, aber dem ſtellt man jetzt einen Gegenkandidaten gegenüber, zwar auch einen Pfarrer, aber ſich ſelbſt.(Heiterkeit). Wir haben jetzt als uner⸗ feruliches Ergebnis dieſer, Wahl zu verzeichnen, daß ſich zwei Pfarrer derſelben Kirche gegenüberſtehen. Es wird dies vielfach ſchmerzlich empfunden und es iſt dem auch ſchon in der Preſſe Ausdruck gegeben worden. Aber wer trägt daran die Schuld? Nicht diejenigen, welche mit einer derartigen Kandidatur zuerſt herausgetreten ſind, ſondern welche mit einer ſolchen Kandidatur nachgefolgt ſind. Aber wer glaubt, daß, nachdem Pfarrer Karl ſich hier aufſtellen läßt und zwar nicht von einer beſtimmten Partei ſon⸗ dern als„Wilder“, wir jetzt die nationalliberale Kandidatur zurück⸗ ziehen müßten, der wäre doch übel beraten. Es liegt nicht der mindeſte Grund vor, daß der, welcher durch die berufene Ver⸗ tretung der Partei als Kandidat aufgeſtellt wird, zurücktritt zu⸗ gunſten eines Mannes, der ſich nicht als homo politicus ſondern als homo clericus betätigen mochte, Der Kudidat, der von Ihnen vorgeſchlagen und zum Kandidaten gewählt worden iſt, der hofft, die kirchlichen Intereſſen innerhalb der Partei zu vertreten, da, wo es nötig iſt; während der andere den Weg gehen will, gegen die nationalliberale Partei den Inteveſſen der evan⸗ geliſchen Kirche aufzuhelfen. M. Hl. Wer von dieſen beiden recht hat, habe ich ſchon angedeutet, Sie mögen darüber entſcheiden, ob Sie meiner Meinung beitreten oder eine andere Meinung hegen wollen Jedenflls betritt der einen eigentümlichen Weg, der als libe⸗ raler Theologe ſich mit denen zuſamenſchließt, die in theolog. und kirchlichen Dingen poſitiv gerichtet ſind, und der zum Zwecke politiſchen Hervortretens ſich verbündet mit einer Partei, die nicht liberal iſt und deren Anhänger gegen die nationalliberale Partei ankämpfen. Ds iſt ein Irrweg und der muß zum Unheil führen. Aber es iſt überhaupt ein Irrweg, der da be⸗ ſchritten werden will, denn an dem iſt es nicht, daß wir die Zu⸗ gehörigkeit zu einer Partei nur bemeſſen können nach kirchlichen Intereſſen. Das politiſche Leben berührt ſich wohl mit kirch⸗ lichen Intereſſen, aber das iſt nicht das Einzige, nach dem ſich das politiſche Leben beſtimmen laſſen kann. Pfarrer Karl macht den FJehler alles dur nach kirchlichen Intereſſen zu beurtei len, u. die um ihn ſind machen dengehler, daß ſie kirch⸗ liche Mittel und die Kirche ſelbſt zu Hilfe nehmen, um ihrer neuen politiſchen Richtung aufzuhelfen. Sie begehen da⸗ mit einen ſchweren Schritt, den ſie in Zukunft wohl kaum werden verantworten wollen. Denn alles das, was wir bisher dem Treiben der katholiſchen Geiſtlichen zugunſten des Zentrums zum Vopwurf machten, werden wir nun auch auf dieſe Richtung an⸗ wenden müſſen. Den ſchweren Vorwurf werden wir auch ihnen nun machen müſſen, daß ſie die Kirche ins politiſche Leben hineinziehen Wir haben mit vollem Recht der Arbeit der katholiſchen Geiſt⸗ lichen auf politiſchem Gebiet entgegengehalten, daß ſie das kirchliche Leben gefährden durch die fortwährende Ver⸗ quickung von dem, was Religion iſt und was Politik iſt.(Zurufe: Sehr richtig.] Möchten die evangeliſchen Pfarrer in dieſem Wahlkreis nicht auf demſelben Wege fortſchreiten! Man fragt: Was will die neue Bewegung? Ab⸗ geſehen von dem, was ſie von den Forderungen des kirchlichen Lebens ſpricht. Ich habe bisher alles mit Aufmerkſamkeit verfolgt, was in der Oeffentlichkeit etwa über die Programmpunkte dieſer neuen Partei verlaute, aber ich habe bisher von eigentlichen Pro⸗ grammpunkten dieſer politiſchen Partei nichts wahrnehmen können. Pfarrer Karl iſt als ſog. politiſcher„Wilder“ aufgeſtellt worden, abér man darf doch verlangen, daß jemand, der ſich als Kandidat aufſtellen läßt, bekennt, was er politiſch denkt. Alſo: Heraus mit dem politiſchen Programm Herr Pfarrer Karl! Wir werden dann vielleicht erkennen, daß ſich das, was er fordert auf politiſchem Gebiet, nicht weſentlich unterſcheidet von unſerem Programm, und die Wähler werden dann erkennen, wie unnötig dieſer Kampf iſt, der ihnen hier aufgezwungen wird. Pfarrer Karl ſagt in ſeiner Broſchüre:„Die Bauern in Baden find immer konſervativ geweſen, man muß es ihnen nur ſagen.“ Alſo Bauern im pfälzer Land, Sie ſind bisher immer konſervativ geweſen, man muß es Ihnen nur ſagen. Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Theaternotiz. Die Intendanz teilt mit: Der Wochenſpielplan uß folgende Aenderung erfahren: Am Donenrstag, den 11. Märs, mt im Hoftheater„Die Jugend“(Abonnement), im Neuen Theater„Die Fledermaus“ zur Aufführung. Auf allgemeinen Wunſch vieler A⸗Abonnenten svird am nächſten Sonn⸗ tag, 14. März, d Alberts„Tiefland“ wiederholt.— Die heu⸗ tige Premiere der Sullivan ſchen Operette„Die Gon⸗ doliere“ im Hoftheater beginnt um 7 Uhr. H. Wien, 6. März.(Privattelegramm.) Bei der heutigen Ur⸗ premiere im Burgtheater fand Gerhart Hauptmanns Schauſpiel „Grifelda“ nach den erſten zwei Akten eine freundliche, dann eine immer kühlere Aufnahme. Rudyard Kiplings Selbſtkritik. Aus London wird berichtet: In einem Vortrag über Kipling erzählte der Rev. J. C. Harris, der Paſtor der Kingſton Congregational⸗Kirche, eine amüſante Einzel⸗ beit aus dem Leben des engliſchen Schriftſtellers.„Ich ſaß mit Ripling in ſeinem Garten zu Rottingdean, als auf der Straße ein Leierkaſtenmann den„Abfent⸗Minded⸗Beggar“ ſpielte: jenes Lied, das Kipling in der Zeit des Burenkrieges berfaßte und das damals in England ſo populär wurde. Kipling ſchwieg eine Weile, und dann ſagte er:„Wäre es nicht Selbſtmord,— ich möchte den Mann morden, der dies geſchrieben hat!“ Neues von Leoncavallo. Leoncavallo, der jetzt in Rapallo von den Folgen einer ſchweren Bronchitis Erholung ſucht, iſt mit der Forrektur ſeiner neuen Oper„Maja“ beſchäftigt; das Werk ſollte urſprünglich in Nizga ſeine Erſtaufführung erleben, allein die frankheit des Komponiſten hat den Abſchluß der Kompoſition ver⸗ zögert, und ſo wird die Oper erſt im Oktober im Dal Verne⸗ Theater in Mailand in Szene gehen. Inzwiſchen hat Leoncavallo dereits mit der Arbeit an ſeiner neuen Oper begonnen. Sie führt den Titel„Camicia Roſſa“ und 5 155 Sinigungskämpfe. Der Komponiſt hofft, er das Werk bis zum Faß e 1514 vollendet haben wird, wo die Oper dann borausſichklich immer viel, in ſeinen letzten Jahren ſogar ſehr viel Geld— übel⸗ in Turin bei den Einweihungsfeſtlichkeiten der internationalen Ausſtellung ihre Uraufführung erleben ſoll. *** Neues Operettentheater. Das Geiſterſchloß. Das Geiſterſchloß iſt der Clou der modernen Operette. Otto Julius Bierbaum ſchrieb den Text dazu, derſelbe Otto Julius Bierbaum, der durch ernſte Lyrik und manches andere ſich einen Namen unter den Modernen gemacht hat. Das kann man als eine Erſcheinung der Zeit und des Geſchmacks nehmen. Wer's gut meint, könnte gar auf Goethe weiſen, der leichte Unterhaltungs⸗ ſpiele für die Weimarer Hofgeſellſchaft ſchrieb, auf Scheffel, der auch Gelegenheitsdichtungen im wahren Sinne des Wortes fabri⸗ zieren konnte und unter Modernen auf Otto Erich Hartleben, der damals, als er viel Geld brauchte— Hartleben brauchte bekaunklich gelaunt und mißmutig mit dem Schmarren vom grünen Baum zur Nachtigall dem gewöhnlichen Geſchmack des gewöhnlichen Publikums fröhnte. Man kann noch mehr tun. Sich darauf beſinnen, daß die weiße Dame von Avenel Walter Scott, den Romandichter und Boildieu, den Muſiker, reizte und gar Grillparzer⸗Goethe am Ge⸗ ſpenſt in der Dichtung Gefallen fanden. Aber ſelbſt wenn man Bierbaum dem Literaten noch ſo gut will; wie man die Sache be⸗ trachtet, es will nicht gelingen, ihn zu retten. Wir leben heute nicht mehr in der Zeit der Douglas Home, und Geſpenſter⸗ und Geiſterbeſchwörung ſind in unſerer aufgeklä ten Zeit bankerott geworden. So gäbe in unſeren Tagen der alte Ammenglaube an Schloßgeſpenſter zur Burleske und Satire hinreichend Stoff. Nehmen wir an, daß Bierbaum ſo etwas wie Burleske vorge⸗ ſchwebt, als er in ſeinem Libretto das Geſpenſt derer von Mat⸗ * insſzeniert haben. ——— in Tirol ſaßen, auf ſchatſch⸗Lumpagnaus⸗Sauburg, die vordem auf ihrem alten Schloß (Heiterket.) Sie haben ſich bisher im Irrtum befunden, wenn Sie glaubten, Sie ſeien liberal, Sie ſeien nationalliberal; Sie waren bisher immer konſervativ, merken Sie ſich das!(Große Heiterkeft.) Die konſervative Partei in Baden iſt ja nicht zu verwechſeln mit der großen konſervatwen Partei in Preußen, die ſich dort als eine wichtige und für das Staats⸗ ganze notwendige Partei erwieſen hat. Wir haben trotz des Aus⸗ ſpruches des Pfarrers Karl, daß die Bauern in Baden immer kon⸗ ſervatib geweſen ſeien konſervative Wahlſtimmen nur in beſchei⸗ denem Maße gehabt. Die konſervative Partei, die zuletzt durch drei Abgeordnete in der zweiten Kammer vertreten war, hat ihre Be⸗ deutung nicht aus ſich ſelbſt, ſondern nur in Anlehnung an das Zentrum erlangt. Das hat ſie ſelbſt erkannt, und deshalb iſt der Anſchluß der Konſervativen an das Zentrum im letzlen Landtag immer enger und enger geworden; und man hat ſich bei dem ſoviel beſprochenen Abſchiedseſſen zuſammengeſchloſſen zu einem erneuten Zuſammengehen bei dieſem Wahlkampf. Und wir wiſſen, daß die Zentrumspartei jetzt ganz unumwunden erklärt⸗ daß ſie überall, wo ſie nichts für ſich allein erreichen kann, den konſervativen Kandidaten unterſtützen wird. Dieſe Unterſtützung läßt aber die Zentrumspartei den Konſervativen nicht ſelbſt⸗ Jos zuteil werden; Herr Wacker weiß, daß ein weiteres Fort⸗ ſchreiten der Zentrumspartei aus eigener Kraft ſogut wie nicht mehr zu erwarten iſt, daß aber ein weiteres Fortſchreiten der Ultramontanen Macht zu erreichen ſein könnte durch Umterftützung der Konſervativen, weil dieſe durch eine ſolche Unterſtützung eine große Anzahl von Abgeordnetenſitzen erreichen können. Infolge dieſer Unterſtützung werden ſie aber auch notwendigerweiſe in die Gefolgſchaft der Zentrumspartei getrieben. Das iſt alſo der Weg, den Pfarrer Karl und die um ihn beſchreiten wollen, und man darf wohl füglich die Frage erheben: Wer treibt denn jetzt eigentlich den Staat in die Abhängigkeit vom Ultramontanismus? Die Nattonalliberalen, weil ſie radikal geworden ſind, oder die Konſervativen, weil ſte mit dem Zentrum verbündet ſind? Die Frage iſt nicht ſchwer zu beaut⸗ worten. Aber man tröſtet ſich mit dem Gedanken, das badiſche Zentrum 5 ſei etwas ganz anderes als das bayeriſche Zentrum. Ja, das iſt richtig, aber auch unrichtig! Das badiſche Zenkrum iſt gane gewiß etwas anderes als das bayeriſche; wir haben keinen Orterer, einen Daller und keinen Heim, und das badiſche Zentrum iſt zur Zeit nicht mit der Sozialdemokratie her⸗ bündet wie das baheriſche(Heiterkeit), ſondern mit den Kon⸗ ſervatiben. Wir haben an der Spitze der Zentrumspartei Männer ſtehen wie Fehrenbach, Zehnter und Gießler, Märtner, die ſich im Landtag durchaus konziliant geben, aber wir haben doch auch einen Wacker(Geiterkeit), der doch etwas mehr Aehnlichkeit hat mif den Führern des bayeriſchen Zentrums, die ich genannt habe, und der auf dent Gebiete der Verbrüderung mit der Sosal⸗ demokratie doch eine recht getrübte Bergangen⸗ heit hat und wohl auch eine getrübte Zukunft. Zentrum bleibt aber immer Zentrum, ob es blau⸗weiß, rot⸗gelb, gelb⸗vot oder ſchwarz⸗weiß iſt. Das Ziel iſt doch immer völlig gleich und auch die Kampfmittel, nur daß ſie— tempora ratione habibte— ver⸗ ſchieden angewendet werden. Man weiß im Zentrum zu vechnen mit den Verhältniſſen, man handelt danach. Aber wenn einmal die Verhältniſſe in Baden diefelben ſein würden wie in Bayern, daß dann auch das badiſche Zentrum ſeinen Orterer, ſeinen Daller, ſeinen Hein haben würde, das darf nicht betzweifelt werden. Das Zentrum beſtreitet zwar allezeit, daß es eine kon feſſionelle Partei ſei; wenn wir aber darauf ſchauen, daß ſich das Zentrum vorwiegend und in erſter Linie die Beſtrebungen der katholiſchen Konfeſſion zu eigen macht und für ſich in Anſpruch nimmt, daß alle Katholiken Zentrumsleute ſind, und daß innerhalb der Zentrums⸗ reihen die Geiſtlichkeit eine führende Rolle ſpielt und daß in 25 Ort der Ortspfarrer als berufenſter Vertreter und A der Zentrumspartei— auch von oben— in Anſpruch genommes wird, ſo dürfen wir wohl ſagen: die Zentrumspartei iſt eine kon⸗ feſſionelle Partei. Sie hat ſich auf die Fahne geſchrieben die Ver⸗ tretung ultramontaner Beſtrebungen. Daß ſich mit einer ſolchen Partei ein Mann verbündet, der ſich bisher vorwiegend die Ver⸗ tretung evangeliſcher Intereſſen vorgenommen hat, das iſt mier unbegreiflich. Wir erkennen in der ebangeliſchen Kirche den Hork der Freiheit auf kirchlichem Gebiete, wer ſich aber die geiſtliche Freiheit auf die Fahne geſchrieben hat, der kann ſich nicht mit einer Partei verbünden, ſtigen Freiheit zum Ziele geſetzt hat.(Lebhaftes Sehr richtigl) Es macht den Eindruck, als ob man aus einer nichtigen und augen⸗ heraus den Blick für das große Ganze boll⸗ blicklichen Verſtimmung Ganze o kommen verloren hat; es ſind doch noch viele andere wichtige Fra⸗ 4 welche ſich die Berömpfung der gei⸗ gen vorhanden, wenn es um die Aufftellung eines Kandidaten geht. Die Zentrumspartei nimmt mit größter Befriedigung Akt von dem, was in Hockenheim kürzlich zuſtande gebracht worden iſt; es nimmt mit größter Befriedigung Akt von allem, was auf dieſem Gebiete in unſerem Lande geſchehen iſt und in nächſter Zeit geſchehen wird; ſie weiß, daß ſolche Bewegungen die Zentrumspolitik fördern müſſen. Die Verantwort⸗ ung, auf ſolche Weiſe der Zentrumspolitik zu nützen, dieſe Ver⸗ antworkung laden wir auf jene, welche dieſe FPdie Bühne brachte und von nüchternem Amst⸗ kanertum, das ſich in die alte Ritterburg eingekauft, ſeines Nimbus entkleiden ließ. Aber die Schablone ſprach da ihr Wort mit. Nach ihr iſt eine Operette ohne Liebe, ohne Berlobungen und Verheiratungen ein Monſtrum, ein Unding. Und willig beugt ſich Bierbaum vor der Schablone, er lenkt ſchnell ein, und es regnet am Schluß Verlobungen; der junge Amerikaner bekommt die Gräfin, die eine junge Amerikanerin den Grafenſohn, die andere, damit auch die Kunſt zu ihrem Recht kommt, einen deutſchen Maler. Aus der burlesken Traveſtie iſt darum nichts geworden, und die Operette moderner Art fertig. Die Muſik ſchließt einen ähnlichen Kompromiß. J. Weiß, mann und Herr von Schirach haben ſie gemacht. Auch das etwas Apartes in der modernen Operette. Bis jetzt waren zwei Librettiſten an der Ordnung, das Geiſterſchloß führt die Epoche der Komponiſtengemeinſchaft herauf— man weiß nicht, welcher bon beiden der Vorzug zu geben iſt. J. Weißmann und F. von Schirach alſo geben eine Muſik, die anfangs dramatiſch traveſtiert. Sie illuſtrieren im Orcheſter das Geſpenſterhafte, ſie ſchaffen Stim⸗ mung und dramatiſches Leben mit amerikaniſcher Niggermuſik und gemütlichen Tirolerweiſen, um den Gegenſaß der beiden„Welten! zu bezeichnen. Im zweiten Akt traveſtieren ſie mit dramatiſcher Muſik anderer. Beim Auftreten des Geſpenſtes ertönt ein Stück der Wolfsſchluchtmuſik, ſpäter gibts manches aus Wagner— Traveſtie mit Wagners Muſik wird jetzt Mode, wie es ſcheint, ſodaß man zunächſt dagegen machtlos iſt— etwas aus der Ahein⸗ goldmuſik und der Bemeſſerſzene. Schließlich wird Wagner auch inhaltlich kopiert. daß die Nichtachtung und Mißhandlung der Amerikanerjungen über ihn gebracht hat, nur durch Mitleid einer Jungfrau exlöſt werden, was freilich nicht hindert, daß es am Ende als deus ex neue Bewegung Es iſt ein bedenkliches Unterfangen Das Geſpenſt kann aus ſeinem Jammerdaſein, 6. Seite. ——— Männßeim 8. März. in der heutigen ſchwierigen Zeit, wo ſolche, die bisher zuſammen⸗ gesangen ſind, an ſich ſchon die Neigung haben, aus verſchieden⸗ artigen Motiven auseinanderzutreiben, in einer Zeit, wo ſich Spaltungen aller Art zeigen, nun auch noch dieſen neuen Gegen⸗ ſatz in die Bepölkerung hineinzutragen, und damit nur einer Mittelpartei zu ſchaden, die nach ihrem ganzen Programm und ihrem ganzen Charakter geeignet iſt, dieſe Gegenſätze zu über⸗ berneken. Die nationalliberale Partei hat ſich ſtets zur Aufgabe gemacht, verſöhnend auszugleichen, nach allen Seiten hin gerecht zu werden, damit kein Teil Schaden leide, wo dieſer berechtigte Intereſſen zu vertreten hat. Was wird aus der neuen Bewegung werden? Entweder ſie verläuft im Sande; dann wird ſte das Verdienſt für ſich in Anſpruch nehmen können, Verwirrung in die Neihen der Wägler getragen zu haben, oder ſie vermag mit Hilfe des Zentrums uns zu ſchaden, dann hat ſie das Verdienſt, die Hentrumspolitik gefördert zu haben, Die Zukunft wird richten über ſie. Wir aber wollen uns nicht betören laſſen durch das, was von der einen Seite an Verwirrung in den Wahlkampf hineingetragen wird, wir wollen bleiben, was wir Waren, wollen feſthalten an unſerer politiſchen eberzeugung und dieſe iſt die Ueberzeugung des Liberalismus, die Ueberzeugung, daß der Liberalismus zugleich auch national ſein muß. Deshalb wollen wir eintreten für nationale und liberale Politik und das Eunen Sie nicht beſſer tun in den künftigen Mongten, als daß Sie ſich neben den Kandidaten, den Ihre Vertrauensmänner erwählt haben, ſtellen, und er wird vorangehen mit ſeiner Per⸗ ſon und ſeinem Opfermut und ſeinem Programm und mit jener Begeiſterung, die uns Alle erfüllen muß, wenn wir im Oktober dieſes Jahres zum Siege gelangen wollen.(Stürmiſcher, leug⸗ Snhaltender Beiſall.) 5 Profeſſor Lindrk dankt dem Kandidaten und dem Chef der Partei, Landgerichts⸗ Niretor Oßkrcher füir ihre großzügigen Ausführungen und ſchließt mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf das engere und weitere Baterland, worauf die impoſant verlaufene Merſammlung geſchloßſen wurde. Politische Kebersicht. Magunheim, 8. März 1909. Das Blockkempromiß. Folgende Bedenken gegen das Blockkompromiß ſeien hier zuſammengeſtellt: Es iſt unbeſtreitbar, daß die Belaſtung des Beſitzes auf dieſe Weiſe den Einzelſtaaten wenig ſympathiſch ſein kann, Weil ſie dadurch in dem Ausbau ihres direkten Steuerſyſtemsbeengt werden. Dadurch nun, daß die Sohe des von jedem Einzelſtacte aufzubringenden Betrages Aulihrilch feſtgefetzt werden ſoll, wird die Aufbringung für diie Sinzolftaaten noch ſchwieriger, weil dieſer Poſten von Jahr zun Jahr ſchwanken wird. Man denke beiſpielsweiſe daran, daß möglicherweiſe die neuen inbirekten Steuern der Reichs⸗ kimarmreſsem ebenſo hinter den Voranſchlägen zurückbleiben, e es bei den meiften Steuer der ſogenannten kleinen Finanz⸗ Morn von 1906 der Fall geweſen iſt. Dann würde gegebenen⸗ falls der derch die Beſitzſteuer von den Einzelſtaaten aufzu⸗ ingende Betrag unbeguem hoch ausfallen. Deshalb müßte ſedenzalls sine Jöchſtarenze dieſes Betrages feſtgelegt t. Eine gewiſſer Schönheitsfehler iſt auch die Buntſcheckig⸗ keit der Neiſbringung dieſes Betrages durch Einkommen⸗ ſtetler oder Permsgensſteuer oder Erbſchaftsſteuer. Hätte wennt es bei der Nachlaßſteuer belaſſen, ſo wäre einheitl ich durch das ganze Deutſche Reich durch Reichsgeſetz ſeſtgeſtellt geweſen, in welcher Weiſe der vermögende Teil der Beväkkerung heranguziehen war. Jetzt haben die Einzelſtaaten iit der Wahl zwiſchen der Belaſtung des Einkommens oder des Vermögens oder der Erbſchaſten auch zugleich die Qual, deum ſie mulſſen ſich matilrlich mit ihren Landtagen darüber Herſtändigen, welcher von dieſen Wegen beſchritten werden ſoll. Preußen beiſpielsweiſe, wo eben erſt Vermögen und Einzonemen neu beloſtet worden ſind, iſt übel daran. Wenn alſo die Konſervativen einſtweilen geſiogt haben, indem ſie an die Stelle der Nachlaßſteuer die Beſitzſteuer ge⸗ Hrucht herben, ſo erſcheint es froglich, ob ſie an dieſem Siege viel Freude haben werden. Wenn in wirtſchaftlich ungünſtigen Jahren zu den dann drückend empfundenen direkten Steuern Jer Gingzelftagten noch eine beſonders hohe Summe treten wWird, die in der Form der Beſitzſteuer an das Reich abzu⸗ führen iſt, ſo dürfben die Belaſteten denen kaum ſehr dank⸗ har ſein, die ihnen dieſe Laſt gufgehalſt haben. Ste dürften ee eir ſelbff nach zu ihrer Verlobung verhilft. iſe Muſik vom üblichen Operettenſchlag. SGeßpielt wurde mit viel Laune und heiterer Friſche. Wer⸗ noer, der diesmal auch Regie führte, allen voran. Er ſpielte den Hausgeiſt mit Würde und Luſtigkeit, ſang mit großem ſtimmlichem Nusdruck ſeine daramtiſch angelegten Arien und verbreitete behag⸗ lichen Humor, wo er erſchien. Um ihn herum ging's ebenſalls luſtig zu. Das Amerikenertum war in Spiel und Geſang aus⸗ geßeichnet vertroten, der Amerikanervater freigebig und gut auf⸗ gelegt, die Töchter hübſch, wie ſich's für Amerikanerinnen geziemt, und die Szhne ungezogene Rangen,— wie ſich's ebenfalls gehört beſonders Emmy Stein, die an erheiternder Ausgelaſſenheit nichis zu wünſchen ließ. Bei den Aktſchlüſſen gabs immer piel Beifall, am meiſten nach dem zweiten Akt, wo Werner einen Lorbeertrenz erhielt, der die bekannte Wagenradform um das Droeißache überſtieg und die übrigen Darſteller mit Blumenkörben und einer Lyra ausgeſtattet wurden, die in ihrer überſchweng⸗ nchen Grötze ſelſt auf dan leierhmbigen Ayoll den Eindruck wich awesehld bSette. Dr. H. 8 Neues Theater im Roſengarten. Ganz der Papa. klomut. dae des Luſtſpiels nach franzöſiſchem 3 Ige. Die Su zies Arne Gen des Merf Pradben löst, had es meen Im übrigen Heneral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) ſich vielleicht denken, daß es doch angenehmer geweſen wäre, wenn die Laſt dermaleinſt von ihren Erben bei Antritt der Erbſchaft getragen würde, als jetzt bei ihren Lebzeiten von ihnen ſelbſt. Endlich liegt noch ein Nachteil in der Erſchwerung des Zuſtandekommens der übrigen Finanz⸗ reform— denn man darf nicht vergeſſen, daß noch etwa % der benötigten Summe durch indirekte Steuern aufge⸗ bracht werden ſollen. Sätten die Konſervativen hinſichtlich der Nachlaßſteuer nachgegeben, ſo hätten ſie dieſe Tatſache gegen die Freiſinnigen bei der Branntweinſteuer und anderen dem Linksliberaltsmus wenig genehmen Teilen der Finanzreform ausſpielen können. So aber haben umgekehrt die Freiſinnigen nachgeben müſſen, indem ſie ſtatt der Nachlaßſteuer die Be⸗ ſitzſteuer akzeptieren mußten und ſie werden deshalb kaum ſehr geneigt ſein, bei den übrigen Steuern ſich dem Willen der Rechten zu fügen. Es wäre deshalb verfehlt, aus dem Zuſammengehen des Blocks bei der Beſitzſteuer nun ſchon auf eine raſche und kampfloſe Erledigung der geſamten Finanzreform ſchließen zu wollen. Es wird vielmehr noch harte Kämpfe geben und es wirdgroßer Disziplin und Opferwillig⸗ keit der einzelnen Blockparteien bedürfen, wenn aus dieſen Kämpfen ſowohl die Finanzreform wie der Block heil hervorgehen ſollen. Die eine Breſche freilich, die das Zentrum bereits in den Block hineingeſchlagen zu haben glaubte, hat ſich noch glücklich wieder vermauern laſſen, bei der— beiläufig vom politiſchen Standpunkte aus entſchieden anerkennenswerten— Zähigkeit des Zentrums aber darf man gewiß ſein, daß dieſe Partei auf das Emſigſte darauf bedacht ſein werd, andere Blößen des Blocks zu erſpähen und aus⸗ Amlttzen. Ein erſter Schritt zur Verfaſſung in de ypten. Aus Cai ro, den 20. Februar 1909, wird uns geſchrieben: Nach dem Artikel 29 des Geſetzes vom 1. Mai 1883 iſt bei den Sitzungen ſowohl der allgemeinen Verſammlung als auch des geſetzgebenden Rates die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen. Durch dieſe Beſtimmung wurde von vornherein den das Volk vertretenden Körperſchaften jede Bedeu⸗ tung genommen. Schon vor 2 Jahren, beim Aufflam⸗ men der ägyptiſchen Freiheitsbeſtrebungen infolge der Zwi⸗ ſchenfälle von Akaba und Denſchauwai, war die Zulaſſung der Oeffentlichkeit und insbeſondere der Preſſe verlangt worden. Die Regierung hatte dieſen Wunſch aber hinhaltend behandelt. Jetzt iſt die Sache in der letzten Tagung der allgemeinen Ver⸗ ſammlung mit großer Entſchiedenheit wieder aufgenommen worden, und der veue Miniſterpräſident Boutros Paſcha Ghali hat die Zuſtimmung der Regierung zugeſichert. Die eingeborene Preſſe hat dies Verſprechen mit größtem Beifall aufgenommen, und Muhammed Effendi Maſſoud, einer der angeſehenſten und beſten Tagesſchriftſteller, der ſeit kurzem ein neues Blatt, den Nizam, herausgibt, hat eine Zuſtimmungs⸗ kundgebung von Vertretern der größeren arabiſchen Tages⸗ blötter veranlaßt, die ſich zu dem Prinzen Huſſein Kamel begaben, um zu danken. In einer Anſprache, die faſt ein Programm dgrſtellt, bezeichnet ſich der Prinz als einen libe ⸗ rolen Konſerbativen und hob die hohe Wichtigkeit verſchiedener Wünſche hervor, die von der allgemeinen Verſammlung zur wirtſchaftlichen Hebung des Nillandes ausgeſprochen ſeren. Weiter bemerkte er, der gegenwärtige politiſche Zuſtand in Aegypten mahne zu großer Vorſicht. Er habe das größte Wohlwollen für die einheimiſche Preſſe, die den Fortſchritt des Vaterlandes wolle, gleichgültig, welchet Richtung ſie angehöre, und er werde immer bereit ſein, ihre Vertreter zu empfangen. Auch dieſe Anſprache wurde von den eingeborenen Blättern freundlich beurteilt. Prinz Huſſein hat ſich bereits im Namen der allgemeinen Verſammlung an den Miniſterrat gewendet, um eine Aende⸗ rung des Artikels 29 zu erwirken. Das bedeutet einen wich⸗ tigen Schritt vorwärts in der Entwicklung des parla⸗ mentariſchen Lebens Aegyptens, denn nach der Zulaſfung der eingeborenen Preſſe zu den Verhandlungen der eitzigen Körperſchaften wird das Volk eine richtige Ver⸗ tretung wünſchen, und die ägyptiſche Regierung ſowie die britiſchen Machthaber werden ſich zu weiteren Zugeſtänd⸗ niſſen entſchließen müſſen. Gegenwärtig finden die Sitzungen der Körperſchaften in einem Saale des Miniſteriums der ifenklichen Arbeiten ſtatt. Infolge der Zulaſſung der Oeffent⸗ lichkeit wird wohl ein Umbau erfolgen oder ein anderer Tagungsort hergerichtet werden müſſen. —— Künſtlerjahre in Paris verlebt. Dort wird es erlebt und faßt. Genuß des Augenblicks der einzige und höchſte Lebens⸗ wert. aher machen die Franzoſen auch ſo liebenswürdig leicht⸗ fertige, ſo entzückende unterhaltſame Luſtſpiele und die Deut⸗ ſchen in dieſem Genre des Unterhaltungsſtückes ſo maßlos ſchlechte und trockene, weil ſie noch ſo viele Werte kennen, um derentwillen ſie ſich um den Augenblick betrügen Wir ſahen es geſtern wieder im Schwank von Ankony Mars und Maurice Desvallisres. Da iſt nichts weiter als das leichtfertige, lachende Auskoſten und Genießen des Augen⸗ blickes, die verfeinerte Befriedigung des Trieblebens, des bloßen Seins und des Vergnügens an ihm. Es iſt ein feſt⸗ ſtehender, aber falſcher Brauch, daß dieſe Luſtſpiele und Schwänke, die lediglich dem augenblicklichen Unterhaltungs⸗ hunger des Publikums dienen wollen, unter Kunſt und Wiſſenſchaft beſprochen werden. Sie rücken dadurch in eine ihnen nicht zuträgliche Beleuchtung. Man ſollte in irgend einer„Juſtigen Ecke“ der Zeitung kurz und bündig über ſie plaudern. In dieſem neueſten frantöfiſchen Schwank gibt es einen Vater, er gehört zu den Unſterblichen der Akademie, hat ein nie geleſenes Buch üter die Bererbung geſchrieben, iſt bei Tage ſehr tugend⸗ und bei Nacht ſehr lafterhaft. Den Sohn erzieht er ſehr ſtreng, das Taſchengeld iſt knapp. An dem Sohn will er ſeine Vererbungstheorie bewähren, daß von einem tugendhaften Vater nur ein tugendhafter Sohn ſtameien könne. Der Einfall iſt witzig. Aber es erweiſt ſich im Verfolg der Handlung, daß ein Tiberius einen Caligula zeugte. Von dieſen leichtfer Augenblickgenießern gibt es im Sahwark noch die Fülle, einen Unterpräfekten, der ſich von Feit zu Zeit abſeten läßt, um in Paris ſchöne Frauen in zahlungsfähiger Moral zenießen zu können, im Nebenamte verbeiratele, eine Weltdame, int Nebenarat nit einem Parfüm⸗ Pebezbemben inm der Wesbies berheweez, hes ble Babcrelſen genden Zahlen hervor: Der geſamte Shiffahrtsverkehr ere unternimmt. —— gadiſche Palitik. Badiſcher Eiſenbahnrat. o. Karksreuhe, 8. März.(Korreſpondenz.) Ueber die geſtrige Sitzung des Eiſenbahnrats wird der„Oberrhein. Korreſp.“ berichtet: Eiſenbahnminiſter v. Marſchall legte die finanzielle Lage der badiſchen Bahnen dar, die noch nie ſo ſchlecht war, als gegenwärtig. Der Reinertrag des Jahres 1908 belief ſich nur auf 13 Millionen Mark gegen 28 Millionen des Vorjahres und iſt der niedrigſte, der je erzielt worden iſt. Für Abhilfe empfehle ſich, da an perſön⸗ lichem Aufwand nicht geſpart werden kann, die Verminderung der Zugsleiſtungen durch Aufhebung e iniger be⸗ ſchleunigten Perſonenzüge, in denen die 3. Klaſſe zu dem Satze von 2 Pfennig benützt werden kann. Die Mit⸗ glieder des Eiſenbahnrates ſchloſſen ſich im weſentlichen den Ausführungen des Miniſters an, gaben aber der Meinung Ausdruck, daß die Eiſenbahnverwaltung vor Durchführung ihrer Maßnahmen den Landtag befragen folle. Der Miniſter ſagte zu, die Anregung bei dem Staatsminiſter zur Erörterung zu bringen. Aus Stadt und Land. Wannheim, 8. März 1809. * Betraut wurde Finanzamtmann Hermann Wagner in Lahr mit der Verſehung der Stelle eines Kataſterinſpektors bei der Steuerdirektion. *lebertragen wurde dem Steuerkommiſſär für den Bezirk Schwetzingen, Bezirksſteuerinſpektor Otto Flum, eine Steuer⸗ kommiſſärſtelle beim Steuerkommiffärdienſt Heidelberg, dem Steuerkommiſſär für den Bezirk Schopfheim, Bezirksſteuer⸗In⸗ fpektor Erwin Spuler, den Steuerkommiſſärdienſt Konſtanz und die Steuerksmmiſſärdienſte Lahr⸗Stadt dem Oberſteuerkom⸗ miſſär Joſef Frey in Konſtanz, Schopfheim dem Steuerdirek⸗ miſſär Emil Weber bei der Kataſterkontrolle der Steuerdirek⸗ tion, Schwetzingen dem Steuerkommiſſär Georg Kern in Engen, Lörrach dem Finanzamtmann Hugo Wieſendanger in Villingen und Billirgen dem Oberſteuerkommiſſär Emil Mühl in Lörrach. „Ernannt wurden die Revidenten der Steuerdirektion Hugo Harder und Joſef Merklin zu Steuerkommiſſären und er⸗ ſterer der Kataſterkontrolle der Steuerdirektion zugeteilt, letzterem der Steuerkommiſſärdienſt Engen übertragen. * Audienz. Der Großherzog empfing am Samstag u. a. Herrn Geh. Kommerzienrat Dr. Clemm von hier in Audienz. * Der Perſonenverkehr der Staatsbahnen im Jahre 1908 iſt mit dem vorjährigen nicht vergleichbar, da im Jahre 1907 noch nohezu 30 000 Kilometerhefte allein in Mannheim veraus⸗ gabt wurden. Der Sonntagsverkehr in die Umgegend, der 1907 infolge der Ausſtellung ſtark nachgelaſſen hatte, iſt 1908 wieder gewaltig in die Höhe gegangen. Am Pfingftſonntag wurden 86386 (4158), am Pfingſtmontag 9828(3697) Fahrkarten nach Heidel⸗ berg verkauft. An den Winterſonntagen macht ſich jetzt der Rodler und ſonſtige Sportsmenſch in der Statiſtik ſchon deutlich bemerkbar. 5 * Mannheims Bedeutung als Handelsplatz geht aus fol⸗ im Staats⸗, Induſtrie⸗ und Rheinauhafen belief ſich 190s auf 7 786 628(minus 105 000) Tonnen. Der Rheinauhafen partizi⸗ piert daran mit 1 852 000(1 798 000) Tonnen. Der Anteil des Rheinauhafens hat den Höchſtſtand von 1905 mit 1 666 000 To. nahezu wieder erreicht. Die 3 Haupt⸗Einfuhr⸗ u. Ausfuhr⸗Artikel waren Steinkohlen und Koks mit 4 158 949(4 126 367) Tonnen, Getreide und Hülſenfrüchte mit 888 096(1 141 751) Tonnen und Salz mit 350 014(280 559) Tonnen. Der Getreideverkehr hat zwar einen ſcharfen Rückgang erfahren. Trotzdem iſt der Anteil Mannheims an der deutſchen Getreide⸗Einfuhr im Jahre 1908 wieder erheblich geſtiegen. In den Hauptartikeln des hieſigen Verkehrs hat der Mannheimer Anteil an der deutſchen Einfuhr ſich auf 69,5 pro Mille gegenüber 58 und 51,6 pro Mille in den beiden Vorjahren gehoben. Piezenſchaftsverkehr. Die Wertſumme der Grundbuch⸗ einträge betrug 1908: 51,77 Mill. Mark gegen 51,67 Mill. Mark im Vorjahre. Durch Kauf und Tauſch wurden nur für 37,79 ſtatt 42,17 Mill. Mark umgeſetzt, dagegen hob ſich der Wert der durch Erbteilung, Schenkung uſw. vollzogenen Uebertragungen von 5,78 auf 9,52 und der der Zwangsverſteigerungen von 3,73 auf 4,46 Mill. Mark. Von den einzelnen Fategorien des durch Kauf oder Tauſch übergegangenen Geländes haben lediglich die bebauten Grundſtücke eine Zunahme des Geſamtwerts erfahren. Der Wert der Bauplätze, namentlich jener der landwirtſchaftlichen bezw. ſogenannten landwirtſchaftlichen Ge⸗ ländes iſt dagegen erheblich zurückgegangen. Der Quadratmeter Bauplatz koſtete in der Innenſtadt 123 Mark, in der Schwetzinger⸗ Um der Fangeweile der Provinzſtadt zu ent⸗ rinnen wollte ſie ein Kaffeekränzchen gründen, das aber nicht zuſtande kam. So gründete ſie einen Verein zur Rettung gefallener Mädchen und die Genießerin erhält von der Aka⸗ demie den Tugendpreis. Mit dieſer preisgekrönten Tugend kann ſie es wagen, im Chambre ſepare mit dem Sohn des Akademikers zu ſoupieren, der die Vererbungstheorie des Vaters bewähren ſollte, des tugendhaften Vaters, der auch nur einen tugendhaften Sohn zeugen konnte, und dann freilich beweiſt, daß in der Tat der Apfel nicht weit vom Baume fällt, vom laſterhaften Baume der fündige Apfel. Das ſind ebwa die hauptſächlichften leichtſinnig bunten Steinchen in dem Kaleidofkop. Und es werden nun von überaus geſchickten und witzigen, frivolen und pikanten Schwanktechnikern Bilder von tollſter Luſtigkeit, von ſich jagenden Lacheffekten zuſammen. geſchüttelt, die uns garnicht zur Beſinnung und zum Aus ruhen vom Augenblicksgenießen kommen laſſen. Es gibt in dem Schwank nicht einen einzigen toten Punkt, eine komiſche Stzene jagt die andere, bis zum Schluß des dritten Aktes wiſſen die Autoren die Luſtigkeit zu ſteigern durch Erfindung immer neuer Ueberraſchungen, Verwicklungen und witzig⸗ frivoler Löfungen. Es wird nicht oft ſo viel gelacht worden ſein im Neuen Theater wie am geſtrigen Abend. Reiters Regie gab dem Schwank ſeine ganze frivole und pikante Grazie, ſeinen leicht⸗ fertigen Charme, ſeine Stimmung des Augenblicksgenuſſes der fündigen Kinder dieſer Welt. Die Darſteller und Darſtelle⸗ rinnen unterſtützten aufs kräftiaſte und heiterſte dieſe Wir⸗ kung. Kökert ſckwamm im ausgelaſſenſten Humor, ein Welt- und Lebemann von entzückendſter Eleganz und Luſtig⸗ keit, Nöller gab das„Wickelkind“, das die Liebe an dem kleinen Frauenjäger in der Weſtentaſche und dann konkreter an der exſten reifen Frau lernt, prachtpall. Lene Blanken⸗ — .— Mannheim, 8. März. General⸗Auzeiger. Mittagblatt.) 7. Seite. ſtadt 83 Mark, in der Oeſtlichen Stadterweiterung 53 Mark, auf dem Lindenhof 40 Mark, auf dem Jungbuſch 61 Mark, in der Neckarſtadt 34 Mark, in Käfertal 13 Mark, in Waldhof 20 Mark und in Neckarau 12 Mark. * Der Hypothekenverkehr iſt in den letzten Jahren außer⸗ ordentlich ſtark geſtiegen. Es wurden im Jahre 1908 einge⸗ tragen 2216(1957) Fälle mit einem Wert von 34 113 000 47 848 000) Mark, gelöſcht 2277(1944) Fälle mit einem Wert von 34 115 000(30 058 000) Mark. Die Mehrverſchuldung hat in den letzten Jahren rund 46 Millionen Mark betragen. Daß eine Verbilligung des Leihgeldes eingetreten iſt, geht aus folgenden Zahlen hervor: Zu 3½ bis 4 Prozent waren verzinſt 5 433 000(8 461 000) Mark, zu über 4 bis 4½ Prozent 22874 000 (15 143 000) Mark, zu über 4% bis 5 Prozent 14363 000 az 000) Mark und zu über 5 Prozent 893 000(2 018 000) ark. *Sommerfahrplan 1909. Der erſte Entwurf zum Sommer⸗ fahrplan der Baheriſchen Staatseiſenbahnen, Pfälziſches Netz, herausgegeben von der Kgl. Eiſenbahndirektion Ludwigshafen und der Nachtrag zum Fahrplanentwurf der Badiſchen Staats⸗ eiſenbahnen können von Intereſſenten auf der Handelskammer und dem Verkehrsbureau, Kaufhaus Bogen 57 eingeſehen werden. * Der letzte diesjährige populär⸗wiſſenſchaftliche Vortrag findet kommenden Dienstag abend halb 9 Uhr im„Bernhardus⸗ hofſaal“ ſtatt. Herr Generalſekretär Dr. Jörg aus Kiln wird ſprechen über„den wirtſchaftlichen Niedergang der romaniſchen und den wirtſchaftlichen Aufſchwung der germaniſchen Völker.“ * Der Gaskonſum betrug 1908 bei einer Erzeugung von 2 996 560(13 535 910) Kbm. 12 133 341(minus 167824) Kbm. Leuchtgas wurden 6 160 685(minus 547 854) Kbm., Koch⸗ und Heizgas 5 632 142(plus 13 970) Kbm. Motorengas 340 514(minus 33 940) Kbm. verbraucht. Das Gaskonſum vro Kopf und Tag vetrug 0 1857(0,1945) Kbm. Am Schluß des Jahres 1907 waren 12 798 Gasuhren für Leuchtgas und 13 383 Uhren für Heizgas aufgeſtellt. Der Zugang im Jahre 1908 betrug 1267 bezw. 1281 Gasuhren. * Das Waſſerwerk förderte im Jahre 1908: 6 464 572(plus 189 534) Kbm. Waſſermeſſer waren am Schluß des Jahres 7727(plus 262) aufgeſtellt. & Brandſtatiſtik. Im Jahre 1908 brannte es hier 113(129) mal. Es handelte ſich um 33(45) Kaminbrände, 56(41) Klein⸗ feuer, 13(83) Mittelfeuer und 11(10) Großfeuer. Von 6 Uhr morgens bis 6 Uhr abends fanden 63(70), von 6 Uhr abends bis 6 Uhr morgens 50(59) Brände ſtatt. Die Freiwillige Feuer⸗ wehr brauchte nicht ein einzigesmal in Aktion zu treten. Die Berufsfeuerwehr wurde außer in Brandfällen 25mal alarmiert. Der Sanitätswagen wurde in der Zeit von 6 Uhr morgens bis 6 Uhr abends 654mal und von 6 Uhr abends bis 6 Uhr morgens ESsmal benutzt. * Mit der Oelfeueruug der Lokomotiyen macht zur Zeit diz badiſche Staatsbahn einen Verſuch auf der Höllentalbahn. Zwei Lokomotiven ſind zur Verminderung der Rauchentwicklung auf der Zahnradſtrecke dieſer Bahn zwiſchen den Stationen Hirſchſprung und Hi ten für Oelfeuerung eingerichtet worden. Aufſtieg des Ballons„Zähringen“. Geſtern vormittag 10.5 Uhr unternahm der Ballon„Zähringen“ des Mannheimer Vereins für Luftſchiffahrt bei prachtvollem, faft windſtillen Witter einen ſehr glatt verlaufenen Aufſtieg. Der Aufſtieg erfolgte vom Gaswerk Lugenberg aus, wo mit der Füllung des Ballons begonnen wurde. Die Vorarbeiten zur Fahrt waren ziemlich raſch beendet. Nachdem die wiſſenſchaftlichen Apparate im Korbe ſowie an den Verbin⸗ dungsleinen angebracht, der Korb außerdem noch mit Proviant ſowie mit dem nötigen Ballaft verſehen war, nahmen auch die Fahrer ihre Plätze ein. Führer des Ballons iſt Leutnant Pavel⸗Heidel⸗ berg, der ſchon wiederholt Ballonfahrten auf dem„Zähringen“ aus⸗ führte und die Prüfung als Ballonführer mit gutem Erfolge ab⸗ folbierte. Weiter nahmen in dem Korbe Platz die Herren Franz Nöther⸗ Mannheim und Herr Dr. Köſter⸗Heidelberg. Nach dem Kommando„Los“ ſtieg der Ballon unter dem herzlichen „Glückab“rufen der Zuſchauer etwa 500 Meter majeſtätiſch in die Höhe, um dann infolge der in in den oberen Regionen herrſchenden Windftille ungefähr eine Viertelſtunde in ruhiger Lage zu ver⸗ Harren. Bald jedoch änderte der Ballon ſeine Richtung und flog rheinabwärts. Die badiſche Flagge, die an den Verbindungsleinen ſangebracht war, flatterte luſtig im Winde. Zur Vorſicht hatten die Führer auch eine Reichsflagge mitgenommen, falls der Ballon zus Ausland getrieben würde. Zwiſchen 1 und 2 Uhr flog„Zäh⸗ ſringen“ über den Feldberg, um dann nach 6ſtündiger, prachtvoller Fahrt um.5 Uhr in Friedberg in Friedberg zu landen. Die Landung ging glatt von ſtatten. AUnfall. Am Samstag vormittag rutſchte der Tüncher Fer⸗ HDinand Filian von hier bei der Arbeit an einem Neubaue gegen⸗ 1——————————————̃———̃— feld war eine elegante, chicke und äußerſt liebenserfahrene ame. Godeck ließ die Komik wie Sektpfropfen knallen. Neumann Hoditz' Oberkellner war ein köſtlich humorvoller Typus von weltmänniſcher Schlauheit, mit dem ſcharfen Wirklichkeitsſinn dieſes fröhlichen Künſtlers gezeichnet. Götz, Schreiner, Kallenberger, Mathilde Brand, Traute Carlſen etr. ete.— ſie waren alle vorzüglich in der Stimmung der genießenden prickelnden Stunde. Vielleicht iſt nichts in der Welt wert, daß man um ſeinet⸗ willen ſich um den Augenblick betrügt g. 1* + Vom Theater. Der Spielplan hat eine Aenderung dahin er⸗ fahren, daß kommenden Donnersbag anſtelle von Don Juanito“ und„Der Walzerkönig“ Halbes„Jugend“ und„Die Fledermaus“ gegeben werden, und kommenden Sonntag ſtatt„Bajazzo“ und „Caballeria“ die dritte Wiederholung von„Tiefland“ ſtattfindet. Die Uraufführung der Oper„Die Minneburg von Arnold Men⸗ pelſohn⸗Darmſtadt ſcheint nunmehr auf unbeſtimmte Zeit vertagt zu ſein, wenigſtens iſt die Notig darüber vom Spielplan ver⸗ ſchwunden.— Als nächſte Einheitsvorſtellung geht am 16. März ſtatt, wie urſprünglich geplant, Wallenſteins Tod“, Shakeſpeares „Was Ihr wollt“ in Szene. Sudermanns„Ehre“ und Hebbels „Maria Magdalena“ werden demnächſt wieder in den Spielßlan aufgenommen.— Die Intendanz hat neuerdings die vieraktige Burleske„Der König“, welche nicht weniger denn drei Autoren, nämlich die Herren G. A. de Cavaillet, Robert de Flers und Eugene Arene hat, zur Aufführung angenommen.— Die elfte Matince, die Heinrich Heine gilt, ſoll, wie wir hören, von Herrn Dr. Karl Wollf, Berlin, dem ſeitherigen Dramaturgen des Karlsruher Hoftheaters, arrangiert und geleitet werden.— Fräulein Lene Blankenfel'd hat in den jüngſten Tagen erfolgreich am Karls⸗ Hoftheater die Rolle der Salome in Hebbels Herodes und Marfamne geſpielt. Das Gaſtſpiel von Joſeph Kainz in„Die Räuber“ und„Richard der Zweite“ findet am 28. und 24. März ſtatt.* —— 5 über dem Lanzſchen Krankenhauſe aus und fiel mit der linken Hand in eine Glasſcheibe. Dem bedauernswerten Manne wurden hierbei die Pulsadern und zwei Sehnen durchſchnitten. Der Schwer⸗ verletzte wurde ins H. Lanz⸗Krankenhaus überführt. *Liberaler Arbeiterverein Mannheim. Zu dem am Mittwoch, den 10. ds. Mts., abends 8½ Uhr im Kaſino⸗Saale ſtattfindenden Vortrag des Herrn Ingenieur Sandrock über das Thema:„Die Organiſation der wirtſchaftlichen Intereſſen“ ſind wir freundlich eingeladen. Die Mitglieder werden gebeten, ſich recht zahlreich einfinden zu wollen. *Arbeiter⸗Fortbildungsverein, T 2, 16. Wir möchten nicht verfehlen, auf den heute abend präzis 349 Uhr im großen Saale der„Zentralhalle“, Q 2, 16, ſtattfindenden Rezitations⸗ abend des Herrn O. Vogelmann⸗Vollrath, Schauſpieler aus München, aufmerkſam zu machen. Der Künſtler wird ernſte und heitere Dichtungen von Ühland, Tolſtoi, Mark Twain, Goethe, Liliencron, Reuter u. a. m. zum Vorkrag bringen. Auch Gäſte ſind bei freiem Eintritt willkommen. * Falſches Gerücht. In der Stadt iſt das Gerücht verbreitet, daß ſich ein vorige Woche flüchtig gegangenes Paar in Genua ver⸗ giftet habe. Wie ſich hexausgeſtellt hat, beruht das Gerücht auf Unwahrheit. Jüdiſcher Diskuſſionsverein. Wir machen auch an dieſer Stelle auf den Vortrag aufmerkſam, der am Montag abend im großen Saale der Lamehloge ſtattfindet. Das Thema lautet: „Moderne Fragen de! jüdiſchen Wohlfahrts⸗ pflege“. Nach dem Vorsrag freie Diskuſſion. Gäſte ſtets will⸗ kommen. * Herberge zur Heimat. In der Jahresverſammlung wurde die Jahresrechnung genehmigt. Die Anſtalt erfreut ſich andauernden Zuſpruchs ſeitens der Wanderer, die vorhandenen 100 Betten waren meiſt beſetzt. Auch die Abgabe von Speiſen und Getränke war eine befriedigende. Dem Zug der Zeit folgend weiſt der Verbrauch alkoholfreier Getränke eine dauernde Zu⸗ nahme auf. Im Verein mit den benachbarten Herbergen wurde die Weihnachtsfeier einheitlich dahin geregelt, daß die Wanderer außer geeigneten nützlichen Geſchenken, für einen gan⸗ zen Tag frei Verpflegung u. Quartier erhalten, um denjenigen, die am Weihnachtsfeſt fern von zu Hauſe ſind, wenigſtens einen ſorgenfreien Tag zu gewähren. Der um die Gründung und um die langjährige Führung hochverdiente Schriftführer Herr Pfarrer Karl Ahles wurde zum Ehrenmitgliede er⸗ nannt. Schließlich wurde den Hauseltern Müller für die muſterhafte und gewiſſenhafte Führung des Hauſes Dank und Anerkennung ausgeſprochen. Polizeibericht vom 8. März 1909. Brandfälle. Am 7. ds. Mts. früh 4 Uhr entſtand im Hauſe G 2, 1 dadurch ein Dachſtuhlbrand, daß in dem im 4. Stock gelegenen Arbeitsraume vor dem Ofen lagernde Briketts durch herausfallende glühende Kohlen in Brand gerieten. Das Feuer ergriff den Fußboden, die Türrahme und das zum Dach⸗ firſt führende Treppenhaus, ſodaß die Flammen zum Dache hi⸗ nausſchlugen. Die von einer Polizeipatrouille alarmierte Berufs⸗ feuerwehr konnte nach Aſtündiger Tätigkeit das Feuer auf ſeinen Herd beſchränken. Der Gebäude⸗ und Fahrnisſchaden iſt noch nicht feſtgeſtellt. Auf die gleiche Weiſe brach am 6. ds. Mis., nachmittags zwi⸗ ſchen 1 und 2 Uhr in einer Wohnung Rheinvpillenſtraße No. 16 ein Zimmerbrand aus, wobei der Boden und ein Teppich ſtark beſchädigt wurden. Der ndſchaden wird auf 280 Mk. taxiert. Gemeindeabend des Evuangeliſchen Bundes. Der Gemeindeabend, den der Evangeliſche Bund geſtern abend im Nibelungenſaale veranſtaltete, nahm den gewohnten ſchönen Verlauf. Der Beſ ch blieb gegen die Vorjahre etwas zurück, was in der Haupt⸗ ſache wohl darauf zürückzuführen war, daß ein erklecklicher Teil der Gemeindeglieder durch zwei andere Beranſtaltungen religiöſen Cha⸗ rakters ferngehalten wurde. Nach der Phantaſte über„Lobe den Herren“ für Orgel, Trompete und Poſaune von Gade, die den Abend ſtimmungsvoll einleitete ergriff Herr Profeſſor Wendliug, der verdienſtvolle Vorſitzende des Evangeliſchen Bundes, das Wort zu einer herzlichenBegrüßungsanſprache, mit der er einen tiefempfun⸗ denen Nachruf auf Herru Stadtpfarrer Hitzig verband. Der Ver⸗ blicheue ſei eine große, ausgereifte, lautere, chriſtliche Perſönlichkeit geweſen, vor der alle Welt Reſpekt haben mußte. Das Jahr 1909 werde für den Evangeliſchen Bund in mancher Hinſicht von Bedeu⸗ tung ſein. Der 12. März erinnere an Vater Werner, den chriſtlich⸗ ſozialen Helden von Reutlingen, der den großartigen Gedauken ver⸗ wirklichen wollte, den Induſtriebetrieb auf der Grundlage chriſtlicher Liebe aufzubauen und im Sommer werde der Geſamtproteſtantismus des Reformators Calwin gedenken. Die Gebächtnisfeier dieſes Mannes werde wohl mauches Problem wieder aufrollen, ſo wohl das große Problem der Jahrtauſende, das Verhältnis von Politik und Kirche, Politik und Religion. Auch des bevorſtehenden Landtagswahl⸗ kampfes gedachte der Redner. Die Wahlwirren und Parteigruppie⸗ rungen, denen der Evang. Bund nicht kühl bis ans Herz hinan gegen⸗ überſtehen könne, erregten mancherlei Bedenken. Er möchte darauf das Dichterwort einwenden:„Ich weiß nicht, was noch werden mag!“ Große Freude und Ehre, aber auch ein vollgerüttelt Maß von Arbeit ſtehe bevor. Ende September dürfe man die 22. Generalverſammlung des Evang. Bundes für das geſamte Deutſchland hier begrüßen, zum erſten Male in Baden, auf Auregung der Maunnheimer hin zum erſten Male Samstags und Sonntags als Haupttage. Dieſe Veranſtaltung ſolle gleichſam die Ouverture dazu ſein. Der Bundesdirektor Eber⸗ ling, der kürzlich hier weilte, habe geſagt, er habe noch nie ſo ſchöne Feſträume angetroffen als in Mannheim. Zu dieſer äußeren Grund⸗ lage aber müſſe die innere geſchaffen werden. Die Herzen müßten erwärmt und begeiſtert werden. Nur durch freudiges Zuſammen⸗ wirken der geſamten Gemeinde und durch freudigen Opferſiun worde es möglich ſein, das Feſt der glänzend verlaufenen Braunſchweiger Tagung au die Seite zu ſtellen. Alſo friſch auf zur Tat! Der Aus⸗ ſpruch Calwins: Was nicht zu Tat wird, iſt ohne Wert!“ müſſe auch in dieſem Falle das Loſungswort ſein.(Lebhafter Beifall.) Unter Herru Muſikdirektor Bielings Leitung ſang dann die Liedertafel die prächtigen Chöre„Hymne an die Nacht“ von Beethoven und„Das Kirchlein“ von Becker, die, mit der gewohnten Virtuoſität wiedergegeben, eine tiefe Wirkung erzielten und auf das lebhafteſte applaudiert wurden. Das Andaute von Gluck und„Sara⸗ bande“ von Händel, von Herrn G. Meeß(Violine) und Herrn Or⸗ ganiſt E. Dapper mit reiſer Künſtlerſchaft geſpielt, leiteten zu dem Hauptvortrag des Abends über, den Herr Pfarrer Kopfermaun⸗Caub über„Armut und Reichtum des Proteſtantismus hielt, In geiſtvollen Wendungen wies der Reduer zunächſt auf den re⸗ ligöſen Reichtum hin, der.. Luthers Lehre enthalten iſt. Luther war es, der den Weg zu Gott wieder öffnete. Evangeliſches Chriſten⸗ tum bildet die Perſönlichkeit. Die Proteſtanten ſtehen da als Leute, die wiſſen, daß ſie einen guten Grund unter ihren Füßen haben, daß ſie eine ewige Kraft beſitzen, die hilft, die Welt zu überwinden und ſich ſelbſt zu bezwingen. Aus dem religiöſen Reichtum wächſt der ſitt⸗ liche. Es ſei eine gewaltige ſittliche Tat geweſen, daß ſich Luther entſchloß, als 43jähriger in den Stand der Ehe zu treten. Wenn man den Zuſtand der katholiſchen Kirche in Italien und Spanten mit der ſittlichen Größe des Proteſtantismus vergleiche, ſo müſſe man ſagen, daß die evangeliſche Kirche eine Macht ſei, die über ihren Rahmen. hinaus auch bei andern wirke. Aus dem ſittlichen Reichtum des Pro⸗ keſtantismus ſei mit Naturnotwendigkeit der kulturelle heraus⸗ gewachſen. Er faſſe Kultur in weiteſtem Sinne, vom Ackersmann, der das nahrhafte Brotkorn in die Erde werfe, bis zum Luftbezwinger eppelin. Die Stärke des Proteſtantismus liege in der perſönlichen 4 eiſtesbetätigung auf religiöſem Gebiet, Luther iſt es geweſen, der dem modernen Staat die Stellun angewieſen hat, die er jetzt hat. Aber wo viel Licht ſei, ſer gu biel Schatten. Die Perſönlichkeiten bildende Kraft des Prot ſtantismus bringe es mit ſich, daß die proteſtantiſche Kirche nicht die geſchloſſene Einheit der katholiſchen Kirche bilde, Die evan⸗ geliſche Kirche ſei zerſpaltet und zerriſſen in viele kleine Kirchen⸗ gemeinſchaften. Das ſei neben Gleichgültigkeit und Unglauben dixe Armut der evangeliſchen Kirche. Der evangeliſche Bund ſei da zu berufen, dieſe Armut zu bekämpfen und zu beſeitigen. Man brauche Volksvertreter für die evangeliſche Kirche. Man müſſe proteſtantiſches Weſen verſchmelzen mit unſerer deutſchen Nrt An die anfeuernden und begeiſternden Worte Pfarrer Kopfer⸗ manns, der durch reichen Beifall aus gezeichnet wurde, ſchloß ſich der allgemeine Geſang„Friſch auf in Gottes Namen“. Nach kur⸗ zer Pauſe erſchien die„LFiedertafel“ wieder auf dem Podium. Das„Ständchen“ von Marſchner und„Roſenzeit“ von Liebe, be⸗ kam man diesmal zu hören, ſo vollendet in Tongebung und Nu⸗ ancierung, daß der wackeren Sängerſchar wieder der herzlichſte Bei fall zuteil wurde. Den gleichen Genuß gewährte das von d Herren G. Meeß und Dapper geſpielte Largo von Corelli und die Romanze von Campagnoli. Mit wahrer Andacht lauſchte die Verſammlung den weihevollen Klängen, die aus einer andere Welt zu kommen ſchienen. Auch hier dankte ſtürmiſcher Beifall Dann verbreitete ſich Herr Pfarrer Hindenlang⸗Karlsru noch in Kürze über die evangeliſche Bewegung Oeſterreich. Er wußte nur günſtiges zu berichten. Die B wegung ſchreite trotz aller Anfeindungen unaufhaltſam vorwärts. Herr Prof. Wendling dankte allen Mitwirkenden und ſorderte zu reger Mitarbeit für den Evangeliſchen Bund auf. Die Ehrengabe die bei der Bundestage überreicht werden ſolle, ſei für die evangeliſche Bewegung in Oeſterreich beſtimmt. Möchten deshalb die Beiträg recht reichlich fließen. Alle müßten mitwirken, damit das Feſt Herbſt zu einem Markſtein werde. Es folgte noch der allgemeine Ge ſang des Liedes„Wachet auf, ruft euch die Stimme“ und daun gi man gegen 11 Uhr hochbefriedigt auseinander, tetzte Nachrichten und Telegramm * Berlin, 7. März. Der Kaiſer begrüßte heute mit die Kaiſerin Witwe von Rußland auf der Durchveiſ Herren der Botſchaft. Der Kaiſer, welcher die Uniform des Peters⸗ burger Garderegiments König Friedrich Wilhelm III. mit Tſcharow trug, überreichte der Kaiſerinwitwe einen prachtvollen Blumenkorb lottenburg, wo er ſich verabſchiedete. *» Liſſabon, 7. März. Im ganzen Lande haben gro Stürme bedeutenden Schaden angerichtet. Man befürchtet, daß ſich Schiffsunfälle ereignet haben. * London, 8. März. Die engliſchen Blätter bringen Nach richten aus der Lüderitzbay, denen zufolge das norwegiſche Segel⸗ ſchiff„Normann“ auf dem Wege nach Argentinien in der Nähe der Lüderitzbay von einem heftigen Sturm überraſcht wurde und am 26. Febr. bei der Proceſſions⸗Inſel ſcheiterte. Die ge⸗ ſamte Beſatzung fand den Tod in den Wellen. Das deutſche Kanonenboot„Panther“ brachte die Meldung, daß bisher Leichen gefunden wurden. 85 Der Erzbiſchofſtuhl von Poſen⸗Gneſen. * Höln, 8. März. Wie der römiſche Korreſpondent „Köln. Volkszeitung“ von autoritativer Seite erfährt, i Meldung der Berliner Korreſpondenz, Legetationsrat v. Be überbringe der preußiſchen Regierung neue Vorſchläge des tikans zur Neubeſetzung des Erzbiſchofſtuhles in Poſen vollſtä dig erfunden. Ein entſetzlicher Lawinenſturz. 5 * Böckenſtein, 7. März. Bis 6 Uhr abends wurden den in der Arbeiterbaracke im Gaſteiner Tal durch eine Law verſchütteten Arbeitern 15 tot und 12 lebend zu Tage fördert. 12 Arbeiter werden noch vermißt. Die Wahlen in Italien. * Rom, 8. März. Bis 12 Uhr nachts lagen hunder Wahlreſultate vor. Darnach ſind gewählt: 58 M niſterielle, 12 konſtitutionelle Oppoſitionen, 6 Radikale, 9 R puflikaner, 12 Sozialiſten; außerdem ſind in 5 Wahlkre Stichwahlen erforderlich. Außer den Bereits genannten w den auch die Miniſter Orlando und Bertolini wiedergewählt. J Trapani wurde Naſi wiedergewählt. 125 * Rom, 8. März. In Mailand findet im 1. Bezi Stichwahl zwiſchen Albaſtini(konſtitutionell, und Manfr (radikal) ſtatt. Im 2. Bezirk wurde Greppi(miniſteriell) wied gewählt. Im 3. Bezirk wurde Cantiani(miniſteriell) gegen Mir gewählt. Im 4. Bezirk wurde Carmazzia(Katholih, im 5, B. zirk Turato(Soz.) gewählt. Im 6. Bezirk wurde Treves(So wiedergewählt. In Genua haben die Konſtitutionellen 2 Sitz verloren, die von 1 Sozialiſten und 1 Radikalen gewonnen wu den. In den beiden Wahlkreiſen von Meſſina wurde Miniſter präſident Giolitti gewählt, zum Zeichen der Dankoarkeit. Außer dem wurde Giolitti in Broneto gewählt. Die Miniſter Lacope Coco Ordu und Schanzer wurden gleichfalls wiedergewä ebenſo die früheren Miniſter Boſelli, Finoe Chiarp und Carm Berliner Drahtbericht. [BVou unſerem Berliner Burean.) Neue Ueberfälle auf dentſche Studenten in Prag. J Berlin, 8. März. Aus Prag wird gemeldet: Geſte wurde während des Bummels auf dem Wenzelsplatz 30 Stude ten abermals von Tſchechen überfallen und mißhandelt. De Platz war ſchon um ½11 Uhr vormittags dicht beſetzt. D deutſchen Studenten bummelten bis ½12 Uhr ruhig und und helligt. Dann kam es zu ernſten Zwiſchenfällen. Die deutſche Studenten wurden umzingelt und gerieten in Lebensgefahr. Si erhielten Puffe und Tritte. Die Tſchechen riſſen ihnen di⸗ — chiſcher Juriſt riß ihm die linke Wange von der Schläfe bis zun Kiefer mit einem Meſſer auf. Der Täter wurde verhaftet. Nach⸗ dem es den Studenten gelungen war, ſich in eine Seitengaſſe u ſchieben, trat endlich die Wache in Aktion. Sie räumte den We zelsplatz und verfolgte die Menge bis in die Seitenſtraß 6 Perſonen wurden verhaftet. Der als Gaſt anweſende Profeſſor Zitzelmann aus Bonn war mit unſeren Profeſſoren der d ſchen Univerſität auf dem Wenzelsplatz anweſend und hakt ſelbſt Gelegenheit, ſich ein Bild von den in Prag herrſche Zuſtänden zu machen. Der Direktor der deutſchen Un begab ſich zum Statthalter, um Beſchwerde gegen das Ve der Tſchechen einzulegen„ 8. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim 8. März. Jahresbericht des Statiſtiſchen Amts. IR. An Tydesfällen ohne Totgeborene wurden verzeichnet 2821 oder 17,34 p. T. gegen 3005 ader 17.84 p. T. i. V. Von der geringfügigen Erhöhung des Jahres 1907 abgeſehen, iſt demnach ſeit 1903 ein fort⸗ geſetzter Rückgang der Sterblichkeit zu verzeichnen geweſen, ſodaß die im Berichtsjahr beobachtete Sterblichkeit eine außerordentlich niedrige genannt werden darf. Insbeſondere hat die in früheren Jahren zuweilen ſo außerordentlich hohe Sommer⸗ ſterblichkeit(Juli 1905: 38,8 p..!) ſich diesmal innerhalb be⸗ ſcheidener Grenzen gehalten. Die Höhe der Geſamtſterblichkeit wird in Mannheim regelmäßig in hohem Grade von der Kinder⸗ ſterblichkeit beeinflußt, die diesmal eine erfreulich niedrige war. Es ſtarben 1451 Kinder von unter 5 Jahren gegenüber 1614 im Vorfahr, davon an Magen⸗ und Darmkrankheilen 520(1907: 548, 1905: 831), während die Jufektionskrankheiten des Kindes⸗ Alters diesmal nur 101 Opfer gegen 249 im Vorfjahr forderten. Von den übrigen Todesurſachen iſt der Rückgang der Tuberkuloſe⸗ ſterbfälle auf 374 nach dem vorjährigen ſtarken Anſchwellen auf 480 zu erwähnen. Die Todesfälle infolge von Selbſtmord ſind leider wiederum mit 53 ſehr zahlreich geweſen, wie regelmäßig in Mannheim; der vorjährige Rückgang war nur ein borüber⸗ nder. 88 Der Geburtenüberſchuß war dank der außerordentlich niedrigen Sterblichkeit, die den Rück⸗ gang der Geburtenhäufigkeit mehr als ausgeglichen hat, mit 19,902 b. T. etwas höher als im Vorfahr, gleichwohl iſt er im Vergleich zu den 9oer Jahren des vorigen und den erſten beiden Jahren dieſes Jahrhunderts als gering zu bezeichnen. Wanderungen. Seit dem Jahre 1902, das unſerer Stadt einen Wanderungs⸗ berkuſt zugefügt hatte, iſt regelmäßig ein rechnungsmäßiger Ueber⸗ ſchuß der Zuzüge über die Wegzüge zu verzeichnen geweſen, der 1907: 8389, 1908: 7267 Köpfe betrug. Die Wanderbewegung war etwas ſchwächer als in den beiden letzten Jahren, wie aus fol⸗ genden Zahlen e 1907 1908 Zug 34 849 83 396 30 467 Wegzug 25 102 25 007 28 200 Der Fremdenberkehr hat natürlich dem Ausſtellungs⸗ jahr gegenüber einen weſentlichen Rückgang— von rund 175 000 guf rund 141 000— erfahren, übertrifft aber mit dieſer letzteren Hahl alle vor 1907 perzeichneten Jahreszahlen des Fremden⸗ verkehrs. Wohlſtand und Armut. Konſum. In den einzelnen Monaten der zivei letzten Jahre kamen auf e 10 000 Einwohner Unterſtützte: im 1907 1908 Januar 218 224 Februar 240 289 März 222 285 April 197 218 Mai 192 213 Juni 194 208 Juki 188 217 Auguſt 197 220 September 191 221 Oktober 202 220 November 200 216 Dezember 217 222 ug. Noch 1905 hatte der Einlage⸗Ueberſchuß 904 000 M. be⸗ 35 585 1906 auf 523 000., 1907 weiter auf 152 000 M. zurückgegangen, 1908 hat er ſich in einen Ueberſchuß der Rückzahlungen um 88 800 M. verwandelt. Das Leihamt bwpar im Berichtsfahr wieder weſentlich ſtärker beſchäftigt als im Vorjahr und trat mit einem um ein Zehntel vermehrten beſtand ins neue Jahr 1909 ein. Der Fleiſchverbrauch hat ſich mit 0,164 Kg. pro Kopf und Tag nicht ganz auf der Höhe 5 Usſtellungsjahres gehalten, iſt aber weniger ſtark zurücgegangen, als pielleicht zu erwarten geweſen wäre. Aus dem Groſherzogtum. GEdingen, 5. März. Das vor einigen Wochen wegen Ver⸗ achts der Kindestötung verhaftete Dienſtmädchen Lina Jordan guf dem Edingerhof wurde vorſgen Samstag wieder aus der Ha entlaſſen.— Poſtaſſiſtent Max Grabing er von hier, 85 im Berlin, wurde in gleicher Eigenſchaft nach Südweſtafrila ver⸗ ett und tritt ſeinen Dienſt bereits am 10. d. M. an. 8 Seidelberg, 6. März. Der Heidelberger Stadtrat und die Handelskammer für den Kreis Heidelberg haben eben⸗ falls wegen des Sommerfahrplaus der Generaldirek⸗ lion der Staatseiſenbahnen ein Expoſe unterbreitet, in dem einge Punkte angeführt werden, deren Berückſichtigung man unter allen Umſtänden fordern zu müſſen glaubt. Die Eingabe erkennt verſchiedene Verbeſſerungen, die früher gedußerten Wünſchen Rechnung tragen, dankbar an, findet aber nicht am Platz 1. den Ausfall einer Reihe von Zügen, insbeſondere beſchleunigter Perſonenzüge; 2. die Führung der Saiſonzüge uſt vom 1. Juli ab, ſtatt, wie bisher ab 1. Juni. Es wird etont, daß man in den an Handel und Induſtrie beteiligten Kreiſen auf Beibehaltung der beſchleunigten Perſonenzüge großen Wert legt, umſomehr, als gerade dieſe Züge bei den bee über die Perſonentarifreform ſ. Zt. als Er⸗ ſatz für die durch den Wegfall des Kilometerheftes bewirkte rteuerung des Reiſens eine große Rolle ſpielten. Der Weg⸗ ſall werde daher in weiten Kreiſen große Entrüſtung hervor⸗ uſen Die Führung der Saiſonzüge erſt ab 1. Juli bezeichnet Vorſtellung als ein ſowohl in Hinſicht auf die badiſchen Frendenplätze, insbeſondere Heidelberg, als auch in Hinſicht guf das fiskaliſche Intereſſe ſehr gefährliches Experiment. iter werden in dem Elaborat Einzelheiten des Entwurfs anſtandet und im Intereſſe Heidelbergs gelegene Gegen⸗ ſchläge vorgetragen, 8 der Bahnver⸗ i elegt wird. eee März. Der Großherzog wird m Samstag, den 3. April vormittags zur Eröffnung der erſten tſchen Kunſtausſtellung Baden⸗Baden hierher men und bei dieſem Anlaß zum erſtenmal als Landesherr affi⸗ Urch die Stadtgemeinde empfangen werden. Nach einer heute ie Oberbürgermeiſter gelangten Mitteilung hat der Großherzog die Großherzogin den angebotenen Empfang dankend ange⸗ en. Im Laufe des Nachmittags wird der Großherzog im Rat⸗ ader im Großh. Schloß die Vorſtellung der Mitglieder der t. Kollegien, der Neamten und ber Vereinsvorſtände uſw. ent⸗ gegennehmen. Baden⸗Baden, 6. März. Am letzten Mittwoch er⸗ 5 ſich unterhalb des alten Schloſſes ein ſchwerer Un⸗ sfall. Der Holzhauer Ferdinand Bauer von Balg war mit dem Stümmeln einer Eiche beſchäftigt. Plötzlich ſtürzte er aus einer Höhe von 12 Metern ab und blieb tot liegen. Die Zahlen der Sparkaſſe deuben nach der gleichen Rich⸗ Mosbach, 4. März. Handelsgenoſſenſchaft Kaufmanns Letzten Samstag hielt die hieſige unter dem feld nach Eröffnung der Nebenbahn Schefflenz—Billigheim beizu⸗ behalten, leider erfolglos geweſen ſind, da nach dem Beſcheid der Poſtbehörde der Koſtenaufwand in keinem Verhältnis zu den Ein⸗ Herr Han⸗ verſchiedene vorgeſetzten Behörde Lehrplan z gelegt werde, der die Intereſſen der Detailliſten mehr berückſichtige. Louis Frank in oder Rückenbruch erlitt, der ſeinen ſofortigen Tod zur Folge Pforzheim, 5. März. Ein bemerkenswerter Vorfall er⸗ eignete ſich in der letzten Bürgeraus ſchußfitzung. Als die bürgerliche Oppoſitionspartei und die Sozialdemokraten den Stadt⸗ rat und deſſen Vorſitzenden, Oberbürgermeiſter Habermehl, in einer längeren Debatte wegen eines Grundſtückskaufs im Werte bon 11000 M. angriffen und ein Redner bon Geheimakten des Oberbürgermeiſters ſprach, gab dieſer den Vorſitz plötzlich an Bür⸗ germeiſter Dr. Schweiket ab und berließ unter Vorſchützung eines Unwohlſeins den Sgal. Der Vorfall bildet hier das Tagesgeſpräch. Donaueſchingen, 5. März. Sachbeſchädigungen und groben Unſug verübten ſechs hieſige Schulbuben im Alter von 10 bis 13 Jahren. Sie ſtiegen durch die Fenſter in das neue Schul⸗ gebäude und öffneten die Waſſerleitung, wodurch nicht nur zwei Plafonds vollſtändig ruiniert wurden, ſondern auch am Neu⸗ bau noch weiterer Schaden entſtand, welcher nach vorläuf⸗ger Schätzung mindeſtens 500 M. beträgt. Einer der Gutedel ließ auch noch ein Quantum Blei mitlaufen. oc. Breiſach, 5. Märg. Die in Neubreiſach befindliche Un⸗ teroffizierſchuke ſoll noch im Laufe dieſes Jahres nach Sigmaringen verlegt werden. *Konſtanz, 6. März. Zum Betriebe eines Motor⸗ bootverkehrs in der Konſtanzer Bucht und dem nächſt⸗ gelegenen Teile des Rheines wurde hier eine Geſellſchaft ge⸗ bildet, die mit inem Kapital von 100 000 M. gegründet iſt und im Mai ds. Is. die Fahrten zunächſt mit 5 Booten auf⸗ nehmen will. Mit dieſem Unternehmen wird ein in Konſtanz und Umgebung längſt gehegter Wunſch erfüllt. Vom Bodenſee, 6. März. Auf dem Giſe des Gnadenſees hielt am Montag morgen die Maſchinengewehr⸗ Abteilung des Konſtanzer Regiments eine Uebung ab. Am Reichenauer Ufer war der markierte Feind aufgeſtellt. Von Allens⸗ hach her rückte obige Abteilung unter forkwährendem Geknatter der Geſchütze(3 Stück) gegen die Inſel vor, bis etwa 250 Meter vor derſelben das Gefecht ſeinen Abſchluß fand. Auf der Inſel ſelbſt wurden die Geſchütze auf bereitſtehende Munitionswagen berladen und der Rückmarſch zur Garniſon angetreten. Militä⸗ riſche Uebungen auf dem Eis in dieſer Jahreszeit dürften zu den Seltenheiten gehören. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Frankfurt, 6. März. Die Stadt Frankfurt a. M. be⸗ abſichtigt eine Eingemeindung großen Stils. In Be⸗ tracht kommen die Orte Bertersheim, Bonames, Eſchersheim, Ginnheim, Hauſen, Heddernheim, Niederurſel, Praunheim, Preun⸗ gesheim und Rödelheim. Die genannten Orte— mit einem Teil dabon ſind die Eingemeindungsverträge ſchon abgeſchloſſen, die übrigen Verträge ſind dem Abſchluß nahe— haben eine Geſamt⸗ fläche von 4085 Hektar und eine Eimpohnergahl von 29 825 Perſonen. Colkswirtschaft. Kohlenmarkt. (Originalbericht des Mannheimer Genevalanzeigers.) Die Hoffnungen, welche man ſchon ſeit langem auf eine Beſſe⸗ rung des Waſſerſtandes ſetzte, haben ſich auch in der verfloſſenen Woche nicht erfüllt. Durch die Fortdauer der kalten Witterung ſind infolgedeſſen, wenigſtens im Hausbrandgeſchäfte, die Läger ziemlich ſtark in An⸗ ſpruch genommen worden. Die Verhandlungen für die Erneuerung der Abſchlüſſe werden immer intenſiver betrieben, es iſt, da der Termin zum Beginn der neuen Lieferungen immer näher heranrückt, natürkich, daß die Verträge mit der Induſtrie doch nach und nach unter Dach kommen. Kolonialwerte. (Bericht vom Deutſchen Kolonialkonkor G. m. b.., Hamburg, Hohe Die Reaktion auf dem Gebiete der Südweſtafrikaniſchen Werte hielt auch in der Vorwoche an Faſt überall ſind Preisreduktionen eu verzeichnen, bei gleichzeitig ruhigerem Geſchäfte. Beſonders ſchwach lagen South African Territories, deren Kurs ſich zeit⸗ weilig auf 5 ſh. 6 d reduzierte. Auf niedrigerer Preisbaſis zeigte ſich dagegen für die Anteſle der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft für Südweſt⸗Afrika von intereſſierter Seite wieder einige Kaufluſt. Von oſtafrikaniſchen Werten bleiben Deutſch Oſtafrikaniſche Geſellſchafts⸗Anteile bevorzugt, auch deutſche Agaven⸗Anteile, dieſe allerdings zu bedeutend niedrigerem Preife, blieben gefragt. Für South Gaſt Africa erhält ſich gleichfalls das Intereſſe, nach zeit⸗ weiligem Rückgang auf 5 sh. blieben dieſelben mit 6 sh. 6 d. ge⸗ ſucht und mit 7 sh. 6 d. angeboten. Von Kamerunwerten waren Bibundi bevorzugt. Auch für Süd⸗Kamerun traten, veranlaßt durch günſtige Gummiabladungen, neue Käufer auf, ſodaß der Kurs bei regeren Umſätzen eine weitere Steigerung erfuhr. Dagegen haben Afrikaniſche Kompanie weitere Kurseinbußen zu verzeichnen und notieren 15 Prozent niedriger als in der Vorwoche. Südſeewerte waren dagegen ganz vernach⸗ läſſigt. *** Eiſengießerei Landau Gebrüder Bauß.⸗G. in Laudau(Pfalz). Die Ergebniſſe des abgelaufenen Jahres wurden nach dem Ge⸗ ſchäftsbericht beeinflußt durch den Rückgang der Konjunktur. Weder in der Gießerei noch in der Werkſtätte konnten die letztjährigen Produktionsziffern erreicht werden und dementſprechend hält ſich auch der erzielte Gewinn nicht auf der Höhe des Vorjahres. Das trag 44 804 M.(51896.) und der Reingewinn nach 90860 M. (8420.) Abſchreibungen und 2289 M.(2567.) Reſerveſtellung 84 150 M.(40 909.). Wie gemeldet, ſollen 9 Proz.(i. V. 10 Proz.) Dibidende gezahlt, 1000 M.(0) dem Delkrederefonds zugewieſen und 6150 M. auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die gegen⸗ wärtige geſchäftliche Lage geſtatte kein Urteil, wie ſich die Verhält⸗ niſſe im laufenden Geſchäftsjahre geſtalten werden. Automobilwerke Union.⸗G. in Nürnberg. Die außerordent⸗ liche Generalverſammlung genehmigte die Statutenänderungen be⸗ hufs Erweiterung des Geſellſchaftszweckes. * Maunheimer Marktbericht vom 8. März. Stroh p. Ztr. M. 2 40 Heu per Ztr. M..80, neues ver Ztr. M..00, Kartoffeln per Itr M..50, beſſere M..50, neue Mk..00, Bohnen per Pfund 000 Pfg., Bohnen deutſche per Pfund 00⸗00 Pfg. Blumenkohl hber Stüick 20.50 Pfg., Spinat per Pfund 40-00 Pig., Wirſing ver Stück, 35•00 Gfg., Rotkoehl p. Stück 35.00 Pfg., Weißkohl p. Stück 35⸗00 Pfg. Weißkraut p. Zentner.0⸗00.00 Mk., Kohlr bi 3 Knollen 30⸗00 Pfg., Kopfſalat ver Stück 1600 Pfg., Endivienſalat ver Pfd. 35⸗00 Pfg., Jeldſalat p. Portion 25 Pfg., Sellerie p. Stück 1500 Pfg., Zwiebeln per Pfd. 15.00 Pfg., rote Rüben p. Pfund 10 Pfg., weiße Rüben p. Stück 5 Pfg.“ gelbe Rüben per Pfund 8 Pfg., Carotten p. Pfund 00 Pfa., Pflückerbſen per Pfund 00⸗00 Pfg., Meerettig per Stange 15-30 Pfa., Gurken 9. Stück 0 ⸗0) Pfg., zum Einmachen p. 000 Stück 20,00., Aepfel per öd 12-18 Pfa., Birnen per Pfd. 1525 Pfg., Kirſchen 5. Pfund 00⸗00 Pfg., Heidelbeeren p. Ifd. 60.00 Bfg., Trauben p Pfund 00-00 Pfg., Pfirſiſche per Pfund 00-00 Pfg., Aprikoſen ver Prund 00 Pfg., Erdbeeren per Pfund 00⸗00 Ufg., Nüſſe per Pfund 20-00 Pfg., Haſelnüſſe p. Pfund 45.00 Pfg., Eier v. 3Stück 40.00 Pfg. Butter p. Pfd..10⸗1.40., Handkäſe 10 Stück 40.50 Pfg., Breſem per Pfd. 500. Pfg. Hecht per Pfd..00-.20., Rarſch per Pfund 70-00 Peg., Weißfiſche v. Pfd. 30⸗40 Pfg. Laberdan p. Pfa. 00 Pfg⸗ Stlockfiſche per Pfund 25⸗00 Pfg., Haſe ver Stück.00⸗O0. 00 M. Reh per Pfd. 00 Pfg., Hahn(ig.) per Stück.50..50., Huhn(ig.) per Stück.50..50., Feldhuhn per Stück.00⸗0.)0., Ente per Stil k .40..0%., Tauben ver Paar.20⸗0.00., Gans lebend per Stit; .00-.00., Gans geſchlachtet p. Pfund 00-00 Pfg., Aal.00⸗0.00 M,, Karpfen per Pfund.00 Pfg. Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme, Sonthampton, 5. März. Dragtgerien er Aßterikan Line, Southampton) Der Schnelldampfer„New⸗Nork“ am 27. Febr von New⸗Nork ab, iſt heute mittag hier angekommen New⸗Mork, 6. März. Drahtbericht ger American Line, Sout⸗ hampton. Der Schnell⸗Dampfer„Philadelphia“, am 27. Febr. von Southampton ab, iſt heute mittag ner ingelommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gundlach u. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 7, direkt am Haupthbahnhof. Dampfer⸗Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd in Bremen ab Bremergaven vom 7. März bis 13»März 1908:„Kronprin⸗ zeſſin Ceeilie“ am 9. März nach New⸗York über outhampfon⸗ Cherbourg,„Derfflinger“ am 10. März nach Oſtaſien,„Rhein“ am 11. März nach New Mork und Baltimore,„Norderney“ am 1. März nach Kuba,„Prinz Friedrich Wilhelm“ am 18. März ach New⸗Nork über Southampton⸗Cherbourg,„Krefeld“ am 11. Mär ach Braſtlien. en ve Waſſerſtandsnachrichten im Monat März. Pegelſtatisnen Datum vom Rhein; 3. 5. 8 2..J Bemerkungen Fonſtanz J242 7, 740 Waldshut 11.18 1,17 1,17 Hüningen!) 0,65 0,63 0,70 0,68 0,65 0,55 Abds. 6 Uhr Kehl! J1,24 1,21.21 1,22 1,20 1,15 N. 6 Uhr Lauterburg. 2,26 2,28 2,27 Abds, 6 Uhr Maxgaun„J2,91.94 2,91 2,93 2,92 2,91 2 1 Germersheim 2,09 2,05.-P. 12 Uhr Maunheim.64 64.64 1,63 1,69 1,61 Morg. 7 Uhr Mainz„40,22 084 0,30 028 0,28.-P. 12 Uhr Bingen J0,73 0,64 0,67 10 Uhr Naulb. 84 0,74 0,½5 0,80 0/80 0,78 2 Uhr HKoblenz„,0 1,07 0,98 10 Uhr Kölnn 0,67 0,68 0,56 2 Uhr Ruhrort J,½15 0,22 6 Uhr vom Neckar: Mannheim 1,7 177 1,/7 17/5 1,75 174] V. 7 Uhr Heilbronn. ,42 0,40 0,41 0,40 0,31 0,37 B. 7 Uhr *) Windſtill, Nebel,— 0 0. Witterungsbeobachtung der meteorologiſcheu Station MWannheim. TTC 32 2 2— 84 2— 22 Daum Zeit 25 8 5 danne 8 8 88— 23 2—— 22 ungen En 3 mm 953 5 7. März Morg. 7˙s741,8 0,0 S3 7.„ Mittg. 2748,9 5,4 S 2 7.„ Abds. 9744,8 1,2 ſtill 8. März Norg. 7“ 741,8 0,2 NNW2 Höchſte Tempsratur den 7, März 6,0 Tiofſte 4 vom./8. März— 0,5 *Mutmaßliches Wetter am 8. und 9. März. Bei mäßig kalter Temperatur iſt für Montag und Dienstag noch immer vorwiegend trockenes und auch zeitweilig heiteres Wetter zu erwarten. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verſes der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei⸗ G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. ——— 8 n Stickkursus auf Pfaff-Nähmaschinen. Der Stiockkursus be ginnt 78632 Montag, den 5. März ac. Anmeldungen erbittet baldigst Martin Decker, Nähmaschinenhandlung N 3. 4 Vis-à vis vom Theater Tel. I298. ohne getrennte Angabe der Unkoſten ete. ausgewieſene Brutto⸗ ergebnis für 1908 beträgt einſchließlich 10 90s M.(8188.) Vor⸗ Hof-Möbelfabrik L. d. Peter Anerkannt eine der lelstungsfähigsten süddeutschen Mähel-Fabriken Ausstellungsräume 0 4½ 10, Mannheim. 1 General⸗Anzeiger. (Mittagblatt.) 4 den—5 20ů büll torg⸗ eisd A FI. 1 N rk. 221 Pbkuma, Wehlas, Gich und allen rheumati- vle Markt⸗ Progerie Doppelmeyr, F 2, 9 3038 ist Carmol das Beliebterte, 8 es ein Notbehelf gegen viele Krankh. die oft durch ren ige Er In im eigenen Heim bringt das echte MNustr. Frachtha,ñ8 gralis. L. Spisgel& Sehn Lanken. Phongeraphen-Walzen vek E0 Pfg. werden bilig, schnell und gemingion-Sekreibmasebine 3 Man: heim, 5 5 8 00 250 Schrittliche Awbelten ebeeowesl& 80. „Bsrmanla““ Hänge- Gas- Brenner 1 Möbeln zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen. Brautleuten ollten erſparznishalber nich verſäumen, ihren Bedarf da zu decken. 3227 Prima Möbel. Möbelaus Ffe) kann an jeder Gas- lampe an- gebracht werden und brennt heller und billiger wie jede elek- trische oder 5 Gaslampel M..85 6419 Ph. Weiekel Söhne I, 2 Fel, Iis e eee on gros und 8——— Total⸗ Ausverlauf H 2, 8 M 2, 8 2 I. X. Zsumer 2924 H1, 6 —: Breiteſtraße.:— Filzhüte neueſte Fagous u. Farben babei gut und unerreicht billig kaufen Sie immer noch bei Thicleꝰs Herkules⸗Nühryn der 9 ‚ den Thren Nlu⸗ Mluge Muller deen antatgaez das wohlſchmeckendſte und nahrhafteſte Frühſtück⸗ und Abendgeträuk. Pfunddoſe M. .—, 3 Doſen M..25 nur in d. Ba adenia⸗Drogerie, U 1, 9, bbn. 81⁴5⁵ Marianne Sachs Damenschneſfderin Lange Rötterstr. 14 (am Weinheimer Bahnhof). Anfertigung aller Arten RKRostüme chlek und elegant. J. Bertram& Söhne G A, 7 Feinste Herrenschneiderei 8496 zeigen den Eingang sämtlicher Neuheiten ergebenst an. Verstelgerungslokal Fritz Best, d 4, 3 Auktlonator. Tel. 6405 Aufbewahrungsmagaein 2125 5 Uermischtesf Welcher prakt. Arzt bildet Fräul. gründl. in Maſſage u. Symnaſtik aus. Detail. Off. m. Preisang. u. No. 5261 an die Expedition ds. Blattes. In ſchönſter Lage Secken⸗ heims erſtelle geräumige Wohnhäuſer 2066 mit 7 Zimmer und 2 Küchen, elektr. Licht, ſchönem Garten im Preis von—12 000 l. etten-Spezial-Haus Leonhard Wallmann Telephon 3882 Messing- und Eisen-Bettstellen Matratzen— Federbetten— Wolldecken Bett-, Tisch- u. Küchenwäsche in prima Qualitaten billigst. Joſef Koger, 2 Schloßſtraße. Tel. Nr. 21. Femeen n Streng veelle Bedienung. 6530% Heuanfertigung und sümtl. Reparaturen unter Garantie für gutes Passen chneiderin empfiehlt ſich im Anf, v. Knabenanzü⸗ gen in u. außer dem Hauſe. Näh. O 7, 6, 2 St. r. 4965 1828991 „ n nuueeenuz fauo jnb 10 Dinig elauczz zi0% pmt un 10¹ Ronogr amm- unek HKunststickerei Zeichen-Atelier ˙89 Caft Hautle— Tel. 2804. vis--vis M 2. XUAl 8230 28f und Kraft; Wird erlangt und bewahrt durch Anwendung der Eloktrizität als Naturheilmittel.— Ist Ihr Nervensystem angegriffen, leiden Sie an Rheu- Gicht, Ischias. Neurasthenle, Rüecken-oder Muskelschmerzen, Magen- und and. Schwächen, Lähmungserscheinungen u. dergl. Krankheiten, unsere neueste Erfindung Elektro-Suspensor wird Ihnen heilen. Sckreikhen Sie uns bitte sofort, wir senden Ihnen gratis unsere hoch- interessante illustrierte Broschüre mit Aus⸗ sprüchen ärztlieher Autoxitäten über die praktische Anwendung der ERlektrisität, sowie Arztlicher Gutachten. 5987 Küster& Comp., . m. b. H. 5855 und Verviel⸗ Frankfurt a.., Nr. 24. Fabhrik elektromed, Appanate. + fältigungen fertigt o1s A N Fr. Schüritz 12, 1½/1811I. 4 222 Tücht. Büglerin nim. noch Kunden an auß. dem 5 Darlehen Täglich garantiert friſche 5256 Trinkeier 500 Hühner, freier Auslauf. Bei 20 Stück frei ins Haus. Michel, Ludwigshaſen, Wilh. Hemden bei fachmäßiger Aus führung ſchnell und billig. Laug⸗ jährige Praxis. Meine Arbeit iſt vom Selbſtgeber. Geld beſorgt ſchnell u. dfskret von M. 100 an aufwärts gegen Schuld⸗ ſchein oder 9 1 86 J. A. Thelen L 12, 10 IV. Stock L12, 10 Sprechſtunden:—12 vorm. u.—8 nachmittags. eldverkshr. 8 ſucht von Selbugeber 2. Hypo⸗ theke von 22000 Mark auf Eckhaus— Ge⸗ Off. unt. Nr 3122 ale Exped. d. Bl. erbeten. evtl ohne Bürgen aus Privathand zu * 66 konlanten Bedingungen ſchnell u. „Express diskretzüberuehme auch Hypotheken Sämtliche Neparaturen an 1. Billigſte Tagespreiſe. G. 6² Buſchſtraße 7 3046 gutes Objekt, + Hemden ege en gedarechen ſofort bet mäßigem Zins und Rateurückzahlung. Off. unt. 1500 au die 2. U. 3. Stelle. 60—75%. Joſ. Wigand, E 1, 8, Hinterhaus, 3. Stock. Sprechſtunde von—1 u.—6 Bitte auf meine Firma zu nicht mit Gelegeuheitsarbeiten Uuhr. zu v W. 2888achten 22, ev, zu adoptierend 1 Ankauf. von Lumpen, Alteiſen, Me⸗ Champagnerflaſchen, ſowie Einſtampfpapieren, alt. Geſchäftspapieren, Akten ete. Barlehen Haagnn 5 eendes kaee, e ee n man — tionsgelder beſchafft au Per⸗ Welche kinderl. Eheleute ſonen jeden Standes prompt und ſind geſonnen, einen hübſch., ſtreng vertraulich 5 munteren Knaben, 1 J.., Mar Brecht, 8 3, Ga, 4. Stock. Zu prechen—1ʃ,—7 Uhr Gefl. Offert. unt. Nr. 5175 an die Exped. ds. Bl. Damenwäſche, A. gaberene 175 18880 kauft z. höchſt. Breiſen 65 000 Mark J. Hppolhel Forti von Herren⸗ u. 4% au Ende d. Jahres geſucht. Anfertigung Offerten unter Nr. 5160 an ſowie ganzer. Aus 0 die Expedition d. Bl. 5059 Henkel, K 1. 2, 7 Tr. e Johanna nan . 2,(5, part,% 8 aulerd dem 805 gewissenhaft-und billigst. FrauFriseuse Kirschbaum, G 2, 19. 6220 Feinſtes Tafelmaſtgeſiügel empftehlt 4644 6 13 5 E rfahrener Kaufmann, langfähriger Reiſender(verh) zur Zeit in ungekündigter Vertrauensſtel⸗ gobfwaſchen ug Pig. baldwanſcht ſic umſeinde: mit Lun⸗Lioken-Appabe halber zu verandern. Absunentent werden auchaute Sicherheit oder nach Ein⸗ arbeſtung iſt derſelbe auch bereit ſich mit Mk. 40—50 000 mehr, an nachweisbar Kaufe von Herrſchaften vbgelegte Mleider u. Schuhe. 25 Zahle hohe Preiſe. Naufd gebr. Möbel Betten wie auck ganze Ein- richtungen z. d. hõchst,. Preis Postkarte genägt. *ARedbrand. ahle die höchſten Preiſe f. Lumpen, Alt⸗Eiſen u. Me⸗ tall, elßberg Abfälle uſw. Beſtellung d. 5 Haararbelten l rentablem Unternehmen oder zu beteiligen. Offerten unt. A. 100 an die —. grte erbeten. Erſte Heſſiſche Geflügelzucht gögeo Nik. auf II. Stele, nur umd Maſtatiſtalt, Roſenhof aute Staßtlage, auszuleiben. Seeheim g. d Bergſir. Off. u. 5178 8. d. Exp. d. Bl. 4966 Wark an II. Stele*. Zinszahl. geſ., mögl. vielen Jahren füh Wukſt f. Fſewneneſct mit Flaſchenbierverkauf an 20 Liter brins Hofgulmilch unkel. ſofort abzugeben Zu erfragen]v. Selöſtgeb. Off. erb. u. Nr. + 6, 30 parterre. 3155 5240 a. d. Exped. ds. Bls. Unter ſtreu el J Lanen ſirden lerreuen dea. 1 Auſenthakt bei allein⸗ neh ei Kdel Hebamme. 67095 28 P. Weber, 8 9, 9. 1255 ge verkehrsreichem zugeben.. unt. Exved, ds Von als gelämmlen Haaren dorste Derkehn werden dopie Haarkeiten angef. Schulöſch. od. Wechſel, keang llen 1 85 dtskr. 5 Kinderwagenſitz, Rinder⸗ ſtuhl, Kinderbadew., Soxleth⸗ Apparat, billig zu verkaufen. Zu erfragen vorm. 10—11 3212 N7, 2, 4. St. 1 Wage m. Gewichte, 6 Itr, Tragkraft zu verk. 51 „6. Ein gut Aingefnrt Agentur⸗ und Kommiſſivus ⸗ Geſchäft wegen Todesfall mit od. oh. Bureau⸗Einrichtung eheſtens zu verkaufen. Offert. u. Nr. 2208 2. b. Expedillon D8. Ol. Kaſſenſchrauk feuer⸗ und diebesſicher, ge⸗ braucht, noch ſehr Ure erhal⸗ ten, zum billigen Preiſe von 85 Mk. zu verkaufen. Off, u. —5 2680 an die Exp. ds. Bl. 2 Fahrräder, gebr., billig zu verkaufen. N 3, 14. 3251 1 Kinderzweirad (Knaben) billig zu verkaufen. Beilſtraße 28, 3. St. 3257 Naden-Eiurſchkungen, Negole, ſowie Telen, neu u. gebraucht, ſiets votrrätig bei 67549 Aberle. dn 3, 19. Umständehalber Zu Verkaufen: Pferde, Landauer, Coupé, Biktoria, 1⸗ und 2ſpänner⸗ Geſchirre, Jagdwazen in beſt. Zuſtande prekswert zu verk. Näheres S, 2 parterre. 3123 fanbs-Ausvkefrauffl Demmer, Ludwigshafen Luisenstrasse 6. 4998 Flegauter Salssſchrexk wegen Umzugs zu verkaufen. Anzuſehen v. 11—1 Uhr vorm. Friebdrigsring 36. 3167 Hauseigentümer! Waſſerſchiffunterſätze 4 Blech 2 20 Mk. verzinktes Sitenblech 2,50 N. inkl. avh. Mehrere gebrauchſe Bordwagen 25 zu Gecder Berer 30¹2 2—. 55 12 und bringen, Aſchenſchieber 1 Ktle.75 N. Poeſnarte, 2 Pflügersgrundtr. 5. 93886 mit Etſenpanzer und Unter⸗ dämpfung von Mk. 420 an dei 64910 Näheres M. Veith, Ludwigs⸗ hafen, Hemshoffr. 78. 4885 Woehnen einzichtung, Untſtändehalber ſsfort zu ver⸗ 2382 kaufen. 28 15 5 varterre. Fecht eich. Schleft, Benzn est Kafentgr, Uklenſche, Sute⸗ gelſchr, Nahmeſcine, eet ſow. Waſchkemmede, Jücherſchr Aus⸗ zietzlif Diwan, adentheke u. a. Aufbewabvuügg mag, ag. B6, 4. 5013 Baße⸗Aurichtang t. Gesofen zu verkeanſen. aldhef, untere— 3 1 Treppe. AKaffenfchränge neu und gebraucht ſtets am Lager. Keparaturen und Trausporle ſchnel und bintg. Schiſſens, Ein gebrauchter, aber gut 15 127 erhaltener Beißzeng⸗ Schr I Offerten unter No. 8844 an die Expedition ds. Bl. Gelgg snheftskauf! Kinderbettſtellen, 2 Haſſen⸗ ſchränke, div. Betten, Divaus, Chaisleugue, elſterſeſſhel Garunter Leioſtußl, 8 e, Trunaesseix, Salonf diegzel, Silberſchrank, leiderſchsände Spieitiſcz, zunder Keſetiſch, Beckiger Tiſch, alle in ſchwarz, 197 Uhren(Paruster ge⸗ nitzte), Flaſchenſchrank, Fahrrad(mit greilauf) Fahr⸗ karbatte, großes Gisbans, Wirtſchaftabaßet mit tech Ser und Mansteter, did. üſter, 1 Cello, did. Bilder⸗ rahmen, 1 greß. Serdersben⸗ ſchrauk(aus Sichenhoh), Badesaune, ferner!Nenzert⸗ flügel(Bfattzner) u. a. m. SorF& Braselsans 2, 11 herrſchaftliche, hellbraune e auch geritten, ſtehen im Tat⸗ terſall zurm Berkauf. 8222 SHeinger 6— Herren durch Tätigkeit, ertresunzen ze. Näh Int. Er⸗ werbs⸗Anzeiger, Straß Ag.E. 8371 Zu ſofortigem Eintritt aus⸗ hülfsweiſe eine gewandte Sehreibhülfe 68 mit ſchöner Handſchriſt geſucht. Offerten mit Angabe der Gehaltsanſprüche unter 8S W. Nr. 3229 an die Expedition —— 5 Buchhalter tüchtiger, im Mahuverfahren bewand. ſelbſtänd. Arbeiter Angabe der ſeither. Tätigkeit und Gehaltsgnſprüche anter B. S. 3255 an die Exped. ds. Blattes erbeten. Wegen Aufz. des Schreiner⸗- geſchäftes verk. ich verſchied. Hobelbänke u. Handwerkzeng. Alphernſtr. 28, Halteſtele der Strapenb. Tel.. 1 tagl. Betdienſt 3 20 N. idee un ſofort geſucht. Offerten mit Aahliger Cleitomogterr geſucht f. Hausinſtallationen. Gg. Greulich, 5207 Waldparkſtraße 23. Geſucht für das Bureau einer hieſig. Baumaterialieuhaublung ein junger Maun, welch. ſich eventl, auch als Plaß⸗Neiſen⸗ der betätigen kann. Derſelbe ſok ſich am Geſchäfte, welches ſehr 800 eingeführt iſt, mit ca. 8000 ½ beteiligen und ſichergeſtellt werden. Ofſert. unter Nr. 3256 au die Exped. dieſes Blattes. 2 ſelbſtändtge Atbeiſerizen bel hohem Lohn ſoſort geſucht. Babette Gretoire .. 11 Ein junges N tüch⸗ tiges Mädchen für kinderloſe Jamilie geſucht. 3264 Näh. D 1, 11, 4. Stock. Tusehnsiderin gesucht. 9266 Fug.& Herm. Herbst Mackarstadt, Meseplate könn. dieſelben hppothekariſch ——— C. Hüther, u 4, 14.% mad muß im 255 bewandert ſein zwiſchen 4 u. 8 Uhr. 1 8 3e * 0 2 0 93 1 Aer kleine Fa geſucht. Collisißv. 22, 2. 5 oder grau ggük Zu ewragen Kameyſir. 13, parterve, 301 5 denee eee kücht; el un, Sssar ber 1. 512—— Folldes Fdhen, das ewas kochen kaun, ver ſofort oder 8 Rüter geſuchl. Näheres B F, 1, 1 Treppe. Zu erfrag. vormittags. 5 Wiet freundl. tüchtig Mädchenrn sder Witwe aus guter Fawilie zur ſelbſtändigen ährungeiner kl. Somnterwirtſchaft auf dem Laude—ühle—zum badigen Eintritt gefucht. Hunſik. geb. Bewerberianen erh. den Vorzug, Jamil.⸗ Anſchl. zugeſ. Augebote unmter Nr. 3224 an die Expedition bieſee Blattes. Junges, reinliches, folides ädchen in kl. Haush. a. 1. gef. Daubteilſtraße 1 part 3¹45 Sute Röszin hohen Lohn als Nädchen allein ſucht in beffſ, Haus. Mäs für jetzt und 1. April geſu und empfohlen. 19 Stell unerm. Aibcen, das b6ae kaun. Krauß, Tuleſir. Mödchen, wel ähen kanm u antf ſof. geſ. Niihe Kro Nobes, R7, 48, 8. St. 4 ei reiul,, fleiß. Mädchen par 1, 78 4967 Näh. 24 part. Tebat üdchen en er Faueilte ver ſof. 85 15. 88. geſ. Näß Laudteilar 8, 4 St l. 594 Ttöchſges ades. Nischen das alle Haussrbeit verſteht, zu e ältere Dare auf 1. April gzeſucht. 8278 Frau 18.11,1 Treppe⸗ Kädchen klkr Alle Kausarbelt auf 1. April a. J5 28, 2. Sbock. 2012 1 4 Süubel Nsassftan ſe a. 6241 F 5. 215 5 Morgenfran oder Mädchen z. Hülfe b. d⸗ Hausarb. gel. O.. 775 Leiles Sacnen g. Zeichner kit zuten Zsugn. J auprarts u Gavelbe⸗ pebdg. ſucht a Oßern Antezugs⸗ ſtelle bel Anchtlakt oder Baugefch Off unter Ni. öls an die Ery erkänſerin fücht ſofset 58. 13. März Stelung. Off⸗ unt, F. B. 5185 4. d. Exped. unges iellig Franleln, mit ſchöner Handſchrift, Kenntnis in Buchfüßrung, ſucht Siegung 9¹8⁸ Kalſierer in oder ähnl. Poſten.— Offerten u. Ar. 5155 an die Exped. ds. Bl. Berkänſerin, ſeither in ein. Kurz⸗, Weiß⸗ und Wollwarenteſchäft tätig, ſucht per ſofort ober 1. April Stelung. Auch bewandert in Herren⸗ und Damenwäſche. Offerten u. Nr. 5201 an die i 33 1 8 Junge Dame, 19 Jaßre alt, kepräſent. Er ſcheiuung, gewaudt i. Berlehr mit beſſ. Publikum, fucht eutſer. Eugagewent., evtl. als Gmpfaugs⸗ Daeme in zahnärztlie ed. Pöstogr. — Gell Oßſert 1 „Nr. 3181 au bi Einfaches Mädchen, das 17 Jahre in letzter Stelle war, kschen uns Hausarb. verſteht und wegen Tedesfall fret wird, fucht Slalle i. kl. Haus⸗ halt sber zu einz. Dame oß Näß. zu erfr. E 7, 22, Stock. 405 al feiuſtehende ant le als Leseri Offert. unt. Nr. 5260 aſt die Expes. e Bl. Bagen ee bn e a 7 9 A enun + 55 3. 19. Seite.—— General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Maunheim, den 8. März 1 Nfanutmachung. ufe G K 0 9 Um Theaterkellerwirtſchaft betreffend. 8 No. 9284 J. Der Betrieb der — Reſtauration des Kellers im Großherzoglichen Hof⸗ und Nationaltheater, ſowie der damit verbundenen Reſtau⸗ ration des Foyers, des 3. u. 4. Rangs iſt mit ſofortiger Wirkung auf die Dauer von zunächſt 3 Jahren an tüchtige, kautionsfähige Wirtsleute zu vermieten. Mietliebhaber wollen ihre Angebote verſchloſſen und mit der Aufſchrift„Theater⸗ wirtſchaft“ verſehen, bis ſpäteſtens Mittwoch, den 17. März 1909, vormittags 11 Uhr im Kaufhaus II. Stock, Zim⸗ mer No. 9 abgeben. Mietbedingungen können unentgeltlich beim ſtädtiſchen Hochbauamt(Kaufhaus III. Stock, Zimmer No. 121) be⸗ zogen werden, wo auch jede weitere gewünſchte Auskunft erteilt wird. 32279 Maunheim, 4. März 1909. Bürgermeiſteramt: Martin. 8 H gpis ugagz magdanne jun Apcplebzeggzez usauspc 11 mog uf Tonüslnvcp ꝛeaepyg 9 NHut puv 9018 aoſt Nogr odο ubefmies Aug fiu Wn. po zund olleN pun urzusuſ xuvd ueppi duenes 2 puis menung Wrezsueznundg uess0 9 zim II1 uung hb AuN urx 11 40 26519 U Häling. Iwangs⸗Nerſteigerung. Mittwoch, 10. März 1909, nachmittags 2 Uühr werde ich im Pfandlokale 24, 5 hier, gegen Barzah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 3299 Möbel aller Art, 2 franz. Billard, 1 Büfett, 1 Tafel⸗ klavier, Schmuckſachen, 1 Schneidemaſchine, 30 Ztr. Kohlen u. a. m. Mannheim, 8. März 1909. Nopper, Gerichtsvollz. 7. Zwangs⸗Verfteigerung. Dienstag, 9. März 1909, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfanblokale 4, 5 hier gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: up⸗ Ant mwga; 1! — 2 eeene J Aſhg d ab⸗ von Heute bis incl, 13. Marz ig Molof zacd aue ubigz Aaub a201 Aa Damen-Hemden Vorderschluss mit Spitze Jetzt .25.95.95 Horren-Nachthemden zetzt Stüok 395.75 495 onigsct eig uv g828 ꝛun 9676 zUnbh, eusguoß senzu 331 — 70 iavſg zbge 250 Ivdgozug n wipch mao ⸗juct guspsg ßp 4 1·⁰ E 1 4555 J Aaeinas vacß 4. eL vaz oeimaga ne Aeie ane 22151118 Wiener handgestickte Damen-Taghemden Jetat Stück W..75.50 Damen-Hemden mit breiter Stickereipasse Jetat W..95.95 8 5 8 2 — . 8 8 ogvap⸗nzz OufzusuNH 12785 zau — . — E. —5 E 7 88 — zpufheoape ueſezen FT 1 SD. 85 2 8 8 — — = 0 5 N 800% N uven Giuv U 4576 81 Damen-Hemden Damen-Hachthemden feinfäd. Linontuch u. breiter Stickerei, jetzt M..95.95 f Montag, 8. März 1909, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandblokale Q4, 5 hier gegen bare Zah⸗ 50.60.75 1 lung im Vollſtreckungswege 5. 930.00 Mk. 5 1 Warenſchrank, 1 Schreib⸗ öffentlich verſteigern: tiſch, 1 Handwagen(mit Dach), Kleiderſchränke, Oel⸗ gemälde, 1 neue Polſter⸗ garniturt.. 3318 Hieran anſchließend am Pfandorte: 1 Centrifugmaſchine. Mannheim, 6. März 1909. Nacht- Jacken Noſter, Geeichtsvollzieher. mit Feston und breiter Stickerei— Jwangs⸗Herſteigerung. ..35.95 ffepfffffree.25.15.25.05 e jaguhvgich Aunpnbeg 0e Pols 7 8715 ee un Molof zzck gnip ̃ hbeehhe eie 26929 eg iie ünip Ina ne 8019 1 Aatelogudgg pafiser Tagbempon handgenüht Jetzt 1 demoa Tavcg gr A ubgusf nonzzgg Talmſps jeg szuſt l eeneeee eegpie 5 8 5 51 im bre 5 4, 5 hier gegen bare Zah⸗ .50.75.95 Mk. lung im Vollſtreckungswege böjffentlich verſteigern: 1 Partie Sekt u. Faſchen⸗ weine, 1 Grammophon, 1 Klavier, 4 Oelgemälde, 1 85 E 2 212 85 ſeſſel, 6 Bände ademie Extra illig GArchitektur, 12 Lederſtühle, 2 8 2 2 2 2 9958 Ae große Zimmeruhr u. ſonſt. eissg Sfiokerei-Röche Fe d, i mit hohen Stiokerel.-Volant und Einsztzen Lindenmeler, Gesichisvallg . 8785%.08.05 eeee .95.95-30.00 Mk. 1d ofeimagann eteach 8 f M aluv ezermieA u Slogch u1evö · 9657 8 Pariser Beinkleider handgenüht jetzt M..95.95 829 oſpnßz'n pais 8 gpis adn K 7 deldeegneg J. Knie-Hosen extra preiswert mit breitem Stickerei- Volant, jetst M..25.95.95.50 utzon ne 1 ic Dugaagoemmig 9 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale , ö hier gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 8 1 Kommode und 1 Waſch⸗ 5 kommode mit Spiegelauf⸗ 3309 U 5 Miaunbeim, 8. März 1909. 5 9 dl en K. Maier, Gerichtsvollz. Elegante Garnituren Zwangs⸗Nerſteigerung. Cöper-Wäsche Hemd und Hose mit Feston und breiter Stickerei 28 eeee e Damen-Hemdon 11.25 W 15 68, 95, 195, 225, werde ich im Pfanblokale jetzt 4, 5 hiex gegen bare Zah⸗ 4 lung im Vollſtreckun swege Damon-Hosen W..25 M..78.18.50.0 Uls 38.— 295, 395 pg. eg ee e he unta e aindg ang dommſc g 9567 9915 ge a0%5 5 1 ug T hh0 einneg 9917 4 L24 zng 0˙ 8 82 ned uebv: uza ne facz uv zꝙpnzx aun minmig g 18 65³³ undg yBet An: Partie Flaſchenwein, FC 1 Herren⸗ u. 1 Damenrad, 5 2 Pianino, 2 Oelgemälde und Möbel aller Art. Extra billig ein Posten Frottierhandtücher in jeder Grösse, ee,. Extra„„„ Tischtücher u. Servietten. fen-Sunnhoh⸗ Extra„„„ Madeira-Taschentücher Stück 95 pfg. Verſteigerung. krtra„„„„ Linon-Taschentlicher mit bunten Rand J½ Dtzd. 95 Pfg. et 25 We 1.s 5 lan, werden auf dem Rat⸗ hauſe zu Viernheim aus 3, Mannheim P 3, 9 8 3 Diſtrikten öffentlich verſtei⸗ Iun 078 8 12 78 Nt pnppa ft 9. Musa⸗ t mal von 9 Uhr vormittags gert: 1415 Kieſeruſtämme mit 754,30 Fm., und zwar: 2 St. 525 77 5 J. Kl.= 3,0 Em, 17 St. 7 7*— li. K. 28,50 Fm, 486 St. III. Kl. 322,76 Fm, 877 St. IV. Kl. 3879,42 FPm e Aögadnt. Laadtelgacgcfttr 51, 1l Beorg Eichenſſer pf.18 f f o Jiphsbucbsa ꝛgfsg dagN⸗a¹¹nn· awungt 9 01 2 1* Aeeee Fne (bunn Bunuhoa den bei rechtzeitiger Beſtel⸗ ts. 5214 lung koſtenfrei abgegeben. hee n 11 Schreckenberger Tel. 2184.— Mftol. des Ang. Rabaft-Sparverolns.— Gegr. 1889. Viernheim, 4. Marz 1900. Laarhnggbelegg:: Reparaturen prompt und bilig: Wäsche⸗ ll. Aussteuer-G osch ält Großh. Sake 0 ei ſi Fieſges Wpelgeſchaft Fröhlichstrasse 78 79616 Telephon 4804„Grops 6469 ſucht einen 1 5 10 Jangen Spezialität: Herrenhemden nach Mass, Der crlell Nachhilfeſtunden ee Ahtbarer— 55 115 Von der Reise zurück sqwie anch in jeder Weite stets am Lager. 81865 e Saeeun e untex ſpf. E* Rebeareburen werden bestens ausgeführt, Damen wollen ihre Sfferte an ſe uuc Ar, Amer. 8— 6517 efl. unt Nr. 5285 an die 3aan die Exped ds, Bl. ped. ds, Bl, einreichen, bzangz un iggg uhenu rerennnes 2231 — 151182 Itzinm zaubzzad — ˖ „r + 1 5 1. 43 1 5 7 General⸗Anzeiger.(Mittagblatt. — 11. Sette. Schwarze reinwoile per Mtr. Ak..70 Schwarze reinw per Mtr. Mk..80 Mk. 5 Schwarze reinwollene Mehair 1e uu Mr.30.50..50 Sehwarse reinxoll. Kammg arn-Sngviots per Mtr. M. 3. 00.00 Mk. 1 35 liges Angebot in — 2 2 Weisse Woll-Battiste Weisse Cover-boats Weisse Chevigts Weisse Alpaceas GMermunn Culls e AHunststrassse — ſfrüher E. Herz am Faradeplatz 2, 6 886 Fagone per Mtr. 95 und per Mtr..50 und 988 Pfg. per Mtr. Mk..75 und.9 Grusss Gelogeuliolisguslen nsul- Sisulloulton 730%30 em gross Mk. 7 7 5 2²⁵ 3⁰⁰ 730/160 cri gross Mk. 2 25 2⁵⁰ 3 00 760%/ 00 cm gross Mk. tadlellose reelle Ware heft unter Heri. Farbeohte ſa. Oualitdten. MWert bis die Halie meſis 425 50⁰ Hunteè Betideclten au — 415. 675 ert Ak..— per Mtr. Mk..25 und.25 Sohmerslè, feine Piqus Betideclten nG⁰, Vyllene Gallaflenlen u Bο G²⁸ 10 ——————— Wert 6. 75 Nett.Z5 FTert.73 Ordsse per Mtr. Mk..30 und.5 Eine Pariie Oheviois und Crépe in bordegu, dunkelblau, braun und schwarz Eine Parie gestreifte moderne Blusenstoffe Ein Fosten 5 SfH 0% 2 9 Ebedeute nd jm PFreise ermaͤssigt. We N 5 poer Meter 5N 95 Pig. per Meter Farbigs rein wollene TFlerlols ven ue M..80 1..20% 7 G vn. Farhige rein wollene Satins. u 1..00 u..50 U 1.. 1 5 Farbige wollene Diagonal..50.65% 9 r. FFF Professobh yderkähr. Roman von Georg Wesner⸗ (Nachdruck verboten.) [Fortſetzung), „Ich hab' gar keine Wut. Aber Ordnung muß ſein.“ Frau von Prellwitz durchſchritt das Zimmer, legte im an⸗ ſtoßenden Raum Hut und Jakett ab und kam zurück, um ſich in Sem Erker an ihr Tiſchchen zu ſetzen und eineArbeit vorzunehmen. „Wo iſt Fritz?“ fragte ihr Mann nach einer Weile. „In der Ausſtellung, denk ich“ „Ausſtellung? Hat er ſich denn ſeine Bilder noch nicht ge⸗ nug angeſehen? Ich denke, es wär jetzt Zeit, daß er wieder zu arbeiten anfängt. Worauf wartet er denn?“ Er trat dicht ans Büfett und ſchob die eine Tellerreihe mehr zurück, dann ſprach er weiter, trotz des Tones und trotz der Ausſtellungen, die er machte, voller Zufriedenheit, wie immer, ſo lange eine Beſchäftig⸗ ung dauerte, deren Reſultat ihm ſofort in die Augen ſprang. „Stimmung, Stimmung. Haben wir in unſerer Jugend Stimm⸗ ung gekannt? Herr Leutnant, weshalb machen die Leute nicht langſamen Schritt? Ich bin nicht in Stimmung, Herr Haupt⸗ mann. Aber natürlich, nicht mal lumpiger Einjähriger ge⸗ weſen. Wo ſoll's denn da herkommen?“ „Er muß ſich doch auch einmal ausruhen, Franz.“ „Wovon?“ Der Oberſtleutnant ſah zu ſeiner Frau hin⸗ über. Hältſt Du das für eine ſo große Arbeit, vor der Leinwand ſtehen und ſie bepinſeln? Ich ſag' dir, im Gliede, den Afſen auf dem Buckel, das Gewehr üher der Schulter, das iſt was andres.“ Frau von Prellwitz ſchwieg. Sie wußte, wie es gemeint war, und daß es zu andern Zeiten ganz anders klang, und ſo verging eine Weile ohne weitere Bemerkungen, bis ihr Mann endlich fer⸗ eig war, nun zurücktrat und ſein Werk liebevoll betrachtete. „So“, ſagte er,„da liegt doch Zug drin. Eins hinter dem indren. Man kenn ſofort ſehen, wieviel von jeder Sorte da iſt. Ulſo links die Gläſer und rechts die Teller.“ Damit näherte er ſich wieder dem Büfett, klappte die Türen zu und drehte die Schlüſſel um, ſetzte aber auch gleich zu ſich ſelbſt hinzu:„Der Anna werd' ich's auch gleich ſagen“, und ging zu der hinteren Tür, neben der der Klingelzug hing. Er mußte einen Augenblick warten, bis das Mädchen, eine kleine, junge und ſehr ſaubere Perſon mit einem Häubchen auf dem Kopfe, erſchien.„Anna, ich hab hier mal wieber Ordrung gemacht“ ſazte er und zeigte nach dem Büfett,„links die Glöſer und rechts die Teller.“ „Jawohl, Herr Oberſtleutnant.“ „Alſo wie? „Links die Gläſer und rechts die Teller.“ „Gut. Als ab er militäriſch grüßte, hob er zwei Finger zur 4 Stirn. Doreufßin verſchwond das Mädchen, wöhrend er ſicßh um⸗ Trotz dleser wWIrklleh billlgen Prelsen gewähre lch von Montag, den 8. März bis Montag, den 15. März Doppelte Rabattmarken auf Sümtliche Damenkleider-Stoffe. Damen-Blusen and Kostüm-Röcke. Lauaus-Lieb! 3 Verſteigerung. 8 teilung. 8 Bföſtesfrass9 255 H 1, 4 U 6 In Auftrage verſteigere ich Dienstag, 9. März in meinem Lokal Q 3, 16, ½3 Uhr beginnend, folgendes: 2 Waſchkommode mit Mar⸗ mor und Spieslauſſatz, 1 pol. Chiffonier, faſt neues hoch⸗ häupt. pol. Bett mit Capok⸗ 8 4 H⸗sBungolle Ferner verkaufe 1 kompl. neue 2 matratze, Sekretär, maſſiv nußb. 2tür. Kleiderſchrank,* lak. Schränke, Diwane, Sofa,* gepol, Nachtſtuhl, Nähmaſch., Schreibmaſchine, Fahrräder,—5 Meiers Lexikon, Reuters 1555 Werke, allgemeine Natur⸗ 2 17 kunde, Bilder, Spiegel u. deponiert Assen. a. m.— 6. Schlafzimmer⸗Einrich⸗ tung, 2 neue egale hochf. Betten mit Kapokmatratzen, beſſere Herren- und Damen⸗ tuche, farb. Herrenhemden u. weiße Konfirmandenhemden, Unterröcke u. a. m. 3316 Heinrich Seel, Auktionator, 9, 16. wandte, zum Eßtiſch ging und den Läufer gerade rückte. Aber der Trieb nach Betätigung ſteckte ihm noch zu ſehr in den Glie⸗ dern, und ſo fragte er ſich, im Zimmer umſehend:„Was könnt' ich denn jetzt tun?“ „Haſt Du die Zeitung denn ſchon geleſen?“ „Die Zeitung? Steht ja nichts drin. Man tät' am beſten, ſie ganz abzubeſtellen. Bloß ſchade um das Geld Ja Was ich noch ſagen wollte: Ludwig wird heute zu Tiſch kommen.“ „Meinſt Du?“ „Der Großherzog iſt nach dem Blindenheim gefahren. Dabei nimmt er ihn doch natürlich nicht mit. Auch ſo eine Poſition. Es ſoll noch was ſein und iſt doch nichts mehr. Ich ſag' ja nichts aber daß Ludwig auch gor nichts merkt!“ „Wer ſagt Dir denn, daß er das nicht tut?“ „Na hör mal.“ „Lieber Franz, wenn die Männer älter werden, haben ſie alle ihre Eigentümlichkeiten.“ Mißtrauiſch blickte er ſeine Frau an.„Ich etwa auch?“ „Nein. Du natürlich nicht. ſo rückſichtsvoll gezen ihn.“ „Seg ich ja gar nicht.“ „Und er wird in dieſem Jahre ſechzig.“ „Hältſt Du das für ein Alter? Aber natürlich. Er mit ſechzig, ich ſogar mit fünfzit. Wie kann das auch anders ſein? Wenn ich bloß wüßte, wo es noch hinführen ſoll. Als ich ins Regiment trat, hatte die Stadt achtzehntauſend Einwohner, jetzt zweiunbdreißig. Und ſo überall. De muß natürlich von sben Kerab Sckicht gemacht werden, daß die andern gus ein vaar hiuterlegt sind. uOBezu n g laepnAhbng swisong Außerdem iſt der Großherzog Dresdner Bank des Berliner vor dem Tage der Gentralversammlung, den Tag der letzteren nicht mitgerechnet, bei der Bank des Berliner Kassen-Vereins bis nach Abhaltung der Generalversammlung Dresden, den 4. März 1909. Direktion der Dresdner Bank. E. Gutmann. * Bank. Sebhsunddreissigste orflentliche Generalversammlung. In Gemässheit des§ 25 der Statuten werden die Aktionäre zur sechsund- qrelssigsten ordentlichen Generalversammlung, welche Dienstag, den 30. März er., mittags 12 Uhr im Bankgebäude: Dresden, König-Johann-Strasse 8, stattfinden wird, eingeladen. Tages-Oränung. Vorlage des Jabresberichtes mit Bilanz, Gewinn- und Verlust-Rechnung und den Bemerkungen des Aufsichtsratas hierzu. Beschlussfassung über die Genehmigung der Jahresbilanz und die Gewinnver⸗ Beschluesfassung über die Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates. Abänderung der Bestimmungen im dritten Absatz von§ 16 dex Statuten über die Vertretungsbetugnis der Prokuristen dahin, dass die Betugnis zweier Kollektivprokuristen die Bank zu verptlichten ausdrücklich ausgesprochen wWird. 5. Wahlen in den Aufsichtsrat gemäss 8 18 der Statuten. Zur Ausübung des Stimmrechtes in der Generalversammlung sind nach§ 27 der Statuten dieſenigen Aktionäre berechtigt, welene ihre Aktien oder eine Bescheinigung über bei einem deutschen Notar bis nach Abhaltung der Generalversammlang hinterlegts Aktien spätestens am 5. Tage vor dem Tage der Generelversammlung, den Tag der General⸗ versammlung nicht mitgerechnet, bei einer der nachrerzeichneten Stellen: bel der Dresiner Bank in Dresden und Berlin, sowie deren Niederlassungen in Augsburg, Bremen, Bückeburg, Cassel, Chemnitz, Detmold, Frankfurt a. 855 Fürth, EBamburg, Hannover, London, Mannheim; München, Nürnberg, Plauen i.., Wiesbaden, Zwiekau i. Sa. pei dem 4. Schaaffhausen'schen Bankverein in Cöln und Niederlassungen in Bonn, Duisburg, Düsseldort, Krefeld, Neuss, Bheycdt, Ruhbrort, Vierzen, bei der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig, pei der Württembergischen Vereissbank bei der Württembergischen Landesbang bei der Deutschen Vereiasbank bei dem Bankbause L.& E. Wertheimber bei dem Bankhause F. A4. Neubauer in Magdeburg, bei dem Bankhause A. Levy in Cöln, bei der Rheinischen Bank in Essen, Hülheim a, d. R. und Duisburg, bei der Märkischen Bank in Bochum, Berlin, sowie dessen in Stuttgart, in Frankfurt a.., bei der Oberschlesischen Bank in Beuthen 0,-S. gegen eine Empfangebeschemigung deponieren und während der Generalversammlung Stimmberechtigt sind auch diejenigen Aktionäre, die eine Bescheinigung der assen-Vereins vorlegen, wonach ihre Aktien spätestens am 5. Tage 6505 G. Klemperer. Jahre dran kommen. Zu viele Kinder ſollten einfach geſetzlich ver⸗ boten ſein. Jawohl,“ fuhr er fort, als er ſeine Frau lächeln ſah,„ſollten ſie auch. Aber ich weiß ſchon, was Du ſagen willſt „Ich will ja gar nichts ſagen.“ „Dann denkſt Du'.“ „Deine Gedanken?“ „Meine“, er zuckte mit den Schultern, ſetzte aher troßdenz gleich hinzu:„Ich hätt auch wirklich gern noch einen gehabt Daß wenigſtens einer den Rock trüge.“ „Und die Miſere noch größer geworden wäre.“ „Ach was, Miſere.“ „Wenn Du's vergeſſen haſt..“ „Bergeſſen, vergeſſen? Für's Geweſene gibt der Jude nichts. Und es iſt doch geganzen, was willſt Du denn?“ „Ja, ja, aber wie... Außerdem Du haſt doch jetzt Hans“ Sofort verklärte ſich das Geſicht des Alten. Mit ſeinem Schwiegerſohn ſland er ausgezeichnet. Der brachte ihm allerlei militäriſche Neuigkeiten, hörte ſeine Anſichten geduldig an, de⸗ battierte mit ihm, fragte ihn ſogar um Rat, er war ihm wirklich wie ein Sohn. Und das kam auch jetzt wieder zum Vorſchein, deunzſich die Hänbe reibend und in Zimmer, auf und ab gehens meinke er:„Is, ja, Hans, natürlich. Ich ſaz js nichts, ich ſag je fichts. Das Mädel hat ein großes Glück gehabt. Wenn ſie nur bleß ſthun heiraten könnten! Das muß ja ſchließlich für beide zur Aber Franz.“ Frau von Prellwitz lachte. laube Du haſts am eilisſten!“ Sahettue einn ortſetzung ſolgl.) 12. Seite. Weneral⸗Anzeiger.(Mutagblatt.) ASFBB a5 8B Stieie 10.58 Damen- Schuhe u. Stiefe 10,50 12.50 16.50 EEEEE Konfirmandenstiefel .75.75.75 Schuhhaus Mercedes, Gl, 5 Preitestr. EEEIL EEEEEEEEEEEe in jeder Srôsse Mannheim, d 58888585855588588885538888888588 8 eiä Ihnen am 18.50 Kinder-, Mädchen- u. Knaben-Stiefel von 2,75 bis.75 en 8. März 1909 Die Frühjahrsneuheiten elngstroffen. Sind Jür Korreſpondenz und Beihilfe im Laden ſuche ein Konſumverein Mannheim. f Restaurant„Gesellschaftshaus“ Fräulein Dieustag, 9. März, abends ½9 Uhr in Gewerkſchaftshaus Generalverſammlung. 2 2 Nr. 3817 Tagesordnung: 1. Geſchäftsbericht. 2. Kaſſenbericht. 3. Be⸗ Ausschank der Brauerei Moninger, Karlsruhe. Iir e Wl. 55 richt des Verbandsreviſors. 4. Das Raballſparvereinsweſen und Vorzügliche Weine nur erster Firmen. Eſne gan 78 unſer Lieſerantengeſchäſt. 6513 hönste 8 flokali 980 zur Abhaltung v. Festllchkelien, perlele K Tuillenatheikerin Um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen bittet Sehönste Saallokalitäten der Meckarstadt etengars Mhſfrh ilerin. Jowie Der Aufſichtsrat: verlette Kbllülbeikerig achege Mittelstrasse 4I. J..: W. Parplies. Zutritt nur gegen Vorzeigung des Mitaliedbuches. 6508 Mittag und Abendtisch im Abonnement. Erstklassige Kegelbahn. Georg Hilbert. adhen an, Bnenn ge e mit ſchöner Handſchriſt, welches ſelbſtändig arbeiten kann. Ein⸗ tritt ſofort oder 1. April. Noll⸗ U. Taillenarbeiterinnen 2 EnAHNHHRngaangannnnnnA AHAAHHUEREAAEEEEEBuannesunnnnunens 33 Lu emieten. 2 i** 0 7, 29, Küche⸗ 8855 5 1Zim..Küche. a, ruh. ord Leufe zu verm. Näd 2 Treppen 58s art.-Vonpang U 7 30 beſtehend aus 5 Zimmern, 2 Kammern, Küche, Speicher u. Keller per ſofort oder ſpäter zu vermieten. Beſichtigung in den Bureauſtunden, wobei auch alles Nähere zu erfahren iſt z 5 Regina Löb, Robes, 5i 4, 4. U 4 Marktſeite, 7 St., 9 6 tagsüder 5 Zimmer, Küche, Jingeres Mädchen dnen dende Mädchenzimmer, p. 1, Aprkt ——.....——..— 75 Moderne Der bofort geſunt 5 a ichten⸗ 5 f ̃— f 5 268 zu verm. Näheres Lichten⸗ 2 Allathgliſche Ftauen⸗Verein[“ Woer selne Stünte nioht ruiniert haben will, 8 J Asgeftargantage 19, 2. Sl. kerger, Friedrichsnl. 10. ·n ladet hier ſeine Mitglieder der ſende dieſe, oder laſſe ſie durch die Spezialſtuhlreparaturwerkſtätte ücht., braves Mäbchen auf N 3 12 2 Zimmer zu ver⸗ d 1 A. König, 13 abholen. Eigene Flechterei alle Erſatzteile Patent⸗ 1 April geſucht. 5170lJ mieten. 5262 e fize ꝛt. Borſicht, da Hauſterer den Ramen d. Firma Viktoriaſtr. 10, part Lüh Berliner Atelier 7788 9 955 3. Stock, Eckw eigener Fabrikation 155 Schloß⸗— 555 Stellen 200ben 0: 44 9280 5 5 e rche ſtatifindenden 5 1 ſlig 1 f uche und Zubegör an ruh. Fante e 60n g b 380 f Gtueral⸗Verſammlun ig 2d Volkaufen Lerre ſuchen auf 1. April: Fam. zu verm. Näh. park. r ontorstünſs von 8 bis 800 Marte 9 Beamter in gut bezahlter, Sabenregale, Kaſſenſchrank, gut empf. Zimmermädchen— 259 Mannheim ein. 651¹⁴ ſicherer Stellung, ſucht ſofort großer doppelter Steßpult, nach Frankfurt, gut empf. Bee venſter. 8(Oſtviertel), Glogowski a Co Tagesordnung: von Selbſtgeber 6560 Mk. zu elektr. Lichtanlage, eiſener Alleinmädchen nach Landau, 5. Stock, ſchöne 3 Zimmer⸗ 93 M3, 5. 1. Jahresberichk. fleihen geg. hoh. Zins. Nück⸗ Ofen, kleine Dezimalwage. ut empf. bürgerl. Köchin n. wohnung m. Zub. p. 1. April . 8 2. Kaſſenbericht. zahlg. nach Uebereinkunft. Zu erfragen LE 14 2 Tr. Karlsruhe, jüngeres Kinder⸗ zu verm. Näh. part. r. 3311 —— + 5 3. Entlaſtung des Vorſtandes.„Oſſert unt Nr.5274 an die Neue Diwans ſehr billig zu müch nach auswärts, 20lähr. Collinfſtraße 14, 2. Stock, 5 Y Exped. ds. Bl. verk. Kepplerſtr. 40 part. l. Miochen noch nicht gedient Jimmer, Badezimmer nehſt Der Vorſtand. 5278 auf d. Lindenhof in kl. Fam. Zubehör bis 1. April zu ver⸗ 5260 Bureau Engel, S J, 12. mieten. 404a 8 8 Ein Fräulein, das ſchon in—2 8 Euflaufen 1 IIin verkanlen. Peſten finden 1 bcg 1. 1555 Vollinistrasse 10 5 5 t bis 1. April ähnliche p; f:̃ 0 ein ſchwarz und weißer For⸗ 5 757 7 8 äcke⸗[chöne 4 Zimmerwohnung mit Terrier. Wiederbringer er⸗ Cleganter Sitz⸗ U. Liegewagen Brabes ſleißiges Mädchen 84 59 enen Zubehör per 1. April zu ver⸗ hält Belohnung. 5278 faſt neu, preiswert zu verk. 1. April geſucht. 3315 N 0i 88 1285 5188 an mieten. Näheres 2. Stock ie ed. ds. Bl. Eliſabethſtraße 11, part. 224. 5. Stock. 5275 6, 8, 1 Treppe rechts. bei Meyer. 5040 5 188 NILLLLIILIILIIIIIIIIIIIF Brief E. Iig I 1 Warenhaus 25 Stlel Preiswerte 5 EEILL 2 Pakete LOCKennadeeln sduer Söhngiderkreide N Schuhkknöpfer 2 sek Dürchziehnadeln 8 4a b Dutzend Hosenknöpfe Velengen Sie 7 1, 1 1 Stahlfingerhut Kanders Modezeitung die Neueste Mode Vorlcaufshauser: Feckarvorstadl, Rartiglad Wir liefern die Schnittmuster für alle Abbildungen genau nach Mass, nur Zzum auflegen 8 Meter Mohair-Besenlitzne.—8 1 pfg 3 Stück Halbleinenband, alle Breiten 1 Stück Schürzenband, 3 Meter Paar Macco-Schuhnestein Schneidermas 1Stück Taillenband mit Goldlann iinn???kk je 4— Zolistab mit Kapsel 2 Stück Schirmgummiband 1 Schneiderinnen erhalten 1 1 Dtzd. Kragenkknöpfe, schwarn Dtzd. Perlmutterknöpfe, alle Grössen. 2 Stück Bein Häckelnadeln WCRC Extra-Rabatt! 3B*oͤfß 5 Schweissblätter, Irkot, nahtios und wasserdicht paar 16 Pfg. Bsssklitzs, schwate.. 4Meter 12 Ptg. Taillenstäbe, schwa weles, gruu... Dutzend 12 Plg. 5 Mohalr-Besenlitze, schwarz und felbig.. 4 Meter 20 Plg. Roekgurt, 1. Ouelltt NMleter 20 Pfg⸗ Strumpfgummi in nubschen Dessins.. I Meter 8 Pfg. Schuhnesteln, Handspirll... I Paar 6 Pfg. IIIICnEAAA pfg. Taillenverschluss, schwarz, weiss, grau, mit 12 Heiten St. S Pfg. 7 8 eean“.. eaks, bbed Mbunsbbeln 18 20 cf lt Feder, garantert fostttei.. 1 Ptad. 1 55 Sicherheitsnadeln, sortiert, schwart und welss 1 Dtzd. S Pig. 1 Meter Kragen-Binlaggs 0 2 8 115 Porzellan-Hemdenknöpfe 2 Died 8 Pf. 1 Stäck Korzettsohllesse Heureka Senstäbe, glasnell, in allen Längen tzd. g. Blau Leinenband Talllenverschluss mit Fischbein- Gardinenband, weiss und creme.. Meter S Pfg. VVVVV 1 Schuhlöffel, Blemm. Stuck 4 Plg. Haken und Nugen, lacktettt:: paket 2 Plg. 5 Meter Wüschebordde 1 Zollstab 55 Haarnadeln 5 Stück 2 Pl 1 Paar Kinderstrumpfhalter 8. mit Staklspitze 25 Stück g. Verlängerungsborden schwarz, Ia. Qualitat. Meter 22 Pfg. 22 EEIIReeE 1 Seneral⸗Antelaer.(Hittagblatt) Seifte Mannheim, 8. März 1909. Planken, O 3, 4 „ Telephon Nr. 418„„ offerlere: bostüme Hilda alls blauem Tuch, relch verschnürt. CoStüme Leonore Homespune-Stoff, in verschledenen Farben boStüme Editin Hellgrauer Fantaslestoff, relch verschnürt, Costume Ruth Blusen u Seide ad Wolle in den schönsten Ausführungen mit Westensinsaeteee Hallgrauer Fantaslestoff, prima Verarbeltung Backlisch- OStüme! Spezial-Haus für Damen-Konfektion Zur bevorstehenden Frühjahrs-Saison Paletot Elly Heller Fantaslestoff, schäne Ausstattung Paletot Margot ellgrauer Fantaslestoff, Soutache-Garnlerung mit farbigem Tuch unterlegt Paletot Lizzy Hrelhig Herrenfagon, auf Selde? 0 42⁰⁰ 242⁰ 3000 50 Paletot Nau aufgenommen Empire-Kleider In den herrlichsten Farben; In allen Prelslagen. e i aeheng Melner ede Ia. Homespuns-Stoff in verschled. Farb.,/ lang 2 3 neben d. Hauptpost „ ſelephon Nr. 44i8„„ 10 50 Mk. Mk. 28255 E 5 58 2 5 In Schwarz oostümröeke u rrug in allen Preislagen Ortrud Frauen-Paletots! Buntes Feulleton. — Lamartines Schulden. Wenn Balzac, deſſen Anſprüche auf eine vornehme Lebenshaltung bekanntlich mit ſeinen Einnahmen nicht immer harmonierten, von Sorgen und Gläubigern gequält wurde, dann pflegte er ſich als Troſt zu ſagen:„Lamartine geht es noch ſchlechter als mir.“ Und in der Tat bedeutete Lamartines Leben eine endloſe Kette von Finanzſchwierigkeiten großen Stils. Für ſeine erſte Orientreiſe machte er rund zwei Millionen Schulden; das Werk, das er dann über die Reiſe ſchrieb, brachte ihm nicht ganz, aber doch faſt ebenſoviel wieder ein. Lamartine arbeitete mit allen Mitteln, um den ſteten Mißklang zwiſchen Ein⸗ nahmen und Ausgaben notdürftig zu dämpfen; er kaufte En⸗gros⸗ Wein ein und verkaufte ihn dann wieder mit recht erheblichem Nutzen, aber alle Unternehmungen konnten nicht ausreichen, die raſtlos anwachſenden Schulden zu tilgen. Der Dichter hatte eine unbezwingbare Vorliebe für ſchöne Pferde; es gad Zeiten, da er allein in Paris ſich achtzehn Pferde hielt; er umgab ſich mit einem ganzen Hofftaat von Bedienten und Gehilfen, gegen zwanzig Leute, Sekretäre, Kopiſten und Expedienten, und auch in ſeiner Kleidung entfaltete er den größten Luxus. Bei ihm war es gewiſſermaßen zum Syſtem geworden, überhaupt nur noch nach Dutzenden zu kaufen. Wenn er bei ſeinem Schneider einen beſonders ſchönen Sammetſtoff ſah, ſo kam unfehlbar der Auftrag:„Schicken Sie mir bitte zwölf Weſten von dieſem Sammet.“ Und nicht anders han⸗ delle er bei ſeinem Schuſter. Eines Tages beſuchte er den wackeren Meiſter, um ſich über einen Schuh zu beſchweren, der nicht tadellos ſaß. Der Schuſter erklärte ihm die Urſache des ſchlechten Sitzes und erlärterte die Möglichkeit, den Fehler künftig zu vermeiden. „Schön“, meinte Lamartine,„alſo dann machen Sie mir doch bitte zwölf Paar.“ Seine Werke brachten ihm bisweilen außerordentlich große Einkünfte, allerdings nicht die Dichtungen, die nur geringen Gewinn abwarfen. Aber für die Hiſtorie des Girondins empfing er 250 000 Frs. und die Geſchichte der Türkei brachte ihm nahezu die gleiche Summe. Wie Balzac, ſo arbeitete auch Lamartine unter dem Druck der Verhältniſſe, aber während das Lebenswerk Bal⸗ zacs noch heute lebendig vor uns fteht, ſind die meiſten Arbeiten Jamartines, die im Zwange der Notwendigkeit hingeworfen wurden, ſo gut wie vergeſſen. Heute durchblättert man ſelten jene Bücher, die ſeiner Zeit ihrem Verfaſſer im Laufe von vierzehn Jahren 4/—5 Millionen Frs. eingebracht haben. Aber weder dieſe Summe noch die anderen Einnahmen— wenn Lamartine Geld breuichte, opferte er auch ſeine Würde, weinte und flehte um Hilfe wie um ein Almoſen— noch die halbe Millien, die die Natien ihm zum Ge⸗ ſchenk machte, reichten aus, alle ſeine Schulden zu bezahlen; doch hatte er, als er ſtarb, ſieben Millionen bereits abgezahlt. —Eine intereſfante mexikaniſche Sammlung hat im Berliner Mirſeum für Vörkerkunde Aufſtellung gefunden, üßer die der Sammler ſelbſt, Profeſſor Konrad Theodor Preuß, in den Amt⸗ Aiken Berichten aus den Könialichen Kunſtſammkungen Mitteilung macht. Bei ſeiner ethnologiſchen Studienreiſe, die Preuß 1905 bis 1907 im Auftrage des Miniſteriums der geiſtlichen, Unterrichts⸗ u. Mediginalangelegenheiten unternahm, brachte er unter den unzivi⸗ liſierten Stämmen der Cora, Huichol und Mexicano in der mexi⸗ zaniſchen Sierra Madre an der Pazifiſchen Küfte eine Sammlung von 2300 ethnologiſch und religids bedeutſamer Gegenſtände zu⸗ ſommen, deren wichtigſter Deil ſchöne Webereien und Stickereien ſind. Alle dieſe Objekte bieten Illuſtrationen zu mexikaniſchen Religionsgebräuchen und Sitten und werden wieder erklärt durch die Lieder und Mythen dieſer Stämme. Da bei den Mexilanern ein ausgebideter Sternenglaube herrſcht, ſpiegeln die Zeremonial⸗ geräte und die den Göttern dargebrachten Opfergaben ihre himm⸗ kiſche Tätigeit, beſonders das Wandern üdber den Weltraum, wieder. Dieſe Gaben find zum großen Teil Werkzeuge, die die Götter brauchen, um überhaupt ihre Tätigzeit für die Welt und die Men⸗ ſchen ausführen zu können; ſie brachten all dieſe Geräte mit, als ſie aus der Unterwelt hervorlamen, und die Menſchen müſſen nun dafür ſorgen, daß ſie wieder erneuert werden. So ſtellen 3. B. kleine fünfſtufige Phramiden die Leiter des Sonnengottes dar, auf der er bon Oſten empor bis zum Zenith und dann herab zum Weſten ſteigt. Die altmexikaniſchen Pyramiden, die oben den Temtel der Gottheit tragen, müſſen überhaupt als Himmelsſitze der Götter gelten. Die gewöhnlichſte Opfergabe ſind Pfeile, die die Götter beſonders nötig haben zur heiligen Hirſchjagd, von der alles Gedeihen der Wekt abhängig iſt. Die Sterne werden nämlich als Hirſche angeſehen, die von der Sonne des Morgens und beſon⸗ ders im Frühling geſagt werden. Die ſpeziellen Wünſche an die Gottheit werden an dieſen Pfeilen ſymboliſch dargeſtellt. Ein Pfeil, der die Bitte um Geneſung ausdrückt, hat z. B. meiſt kleine Kerbe zum Auflegen auf die Sehne; bei kleinen Kindern wird ge⸗ wöhnlich noch ein Miniaturbogen oder bei kleinen Mädchen ein Perlenkettchen angehängt. Auch ein Flick mit der aufgeſtickten Figur des Kindes, mit dem der Körper vorher abgerieben wird, befreit von Krankheit, wenn er dem der Gotkheit Pfeil umgewickelt iſt. Wattebauſche deuten Wolken And W ſer und ſemit Bitte um Regen; Federn gelten als Gebetsträger. Wer Schamane werden will, hängt die Requiſiten des Schamanen, eine fleine Tabakskalebaſſe und ein zaubriſches„Sehwerkzeug“ an den Pfeil. Dieſes„Sehwerkzeug“ od„Nierika iſt eine runde Scheige aus Stäbchen, die mit Wolle überflochten ſind, mit einem Loch in der Mitte. Die Götter haben ſolche Nierika, die wohl auf die Darſtekung der Geſtirne zurückgehen; das der Sonne g. B. iſt aus vielfarbigen Wollfäden hergeſtellt, um das ſchillernde Bild der Sonne nachzuahmen. Manche Nierika ſind ſehr groß und weiſen viel, Figuren auf, heilige Vögel, Schlangen, Säugetiere. Inſekten, Wolken und die Gottheiten ſelbſt in Menſchengeſtalt. Die Gökter werden öfters bei den Feſten mit Masken dargeſtellt; ſolch götkliche Porträtmasben, die von großer Heiligkeit ſind, befinden ſich in Nackbildungen in der Sammlung. Unter den Webereien ſind ſchöte Leibgürtel, Kopfbinden, Taſchen in mannigfaltiger Orna⸗ merkik; ſchöne Berzierungen zeigen auch die Armbänder und Ohr⸗ gehänge qus Neulen. * .* — Ein bedauerlicher Unglücksfall. Stutt⸗ gart, 6. März. Heute vormittag ereignete ſich hier dem „Schwäb. Merkur“ zufolge, bei der Rote Mühlſtraße ein bedau · erlicher Unglücksfall. Die 20 Jahre alte Tochter des Kammer⸗ pirtuoſen Rantz kuchte ihren Hund, der der Alekkriſchen zu nahe gekommen war, vor dem Ueberfahren zu retten. Dabei kam ſie ſelbſt zu Fall und wurde von dem Wagen ergriffen und derart zerquetſcht, daß der Tod auf der Stelle eintrat. 25 — Die Prozeßlage im Kwilecki⸗Prozeß. Po⸗ ſen, 4. März. Die Kwileckiſche Kindesunterſchiebungsaffäre, die gegenwärtig in der Berufungsinſtanz das Poſener Oberlan⸗ desgericht beſchäftigt, hat durch den plötzlichen Tod der Gräfin Iſabella Wezierska⸗Kwielecka eine neue prozeſſuale Wendung ge⸗ nommen. Bekanntlich hat das Poſener Landgericht auf die Klage der Bahnwärtersfrau Cäcilie Meyer wegen Herausgabe des jun⸗ gen Grafen Adolf Stanislaus Kwilecki ein bedingtes Urteil er⸗ laſſen, in dem der Gräfin folgender Eid zugeſchoben wurde: Ich ſchwöre uſw., daß ich im Jahre 1901 in Berlin in der Königin Auguſtaſtraße ein Kind männlichen Geſchlechts geboren habe, das die Namen Adolf, Stanislaus, Joſef erhielt“. Als die Gräfin den Eid leiſtete, legte die Klägerin Berufung beim Poſener Ober⸗ landesgericht ein, das der Berufung ſtattgab und auf Antrag des Vertreters der Klägerin, des Juſtizrats Landsberger, umfang⸗ reiche Zeugenvernehmungen anordnete, die faſt ein Johr in An⸗ ſpruch nahmen. Als im Januar das Urteil geſprochen werden ſollte, ſtellte nunmehr der Anwalt der Beklagten, Reichstagsaß⸗ geordneter Rechtsanwalt Dr. Seyda Beweisanträge, namentlich in der Richtung, daß die Klägerin von dritter Seite durch das Verſprechen von Geldmitteln zur Anſtrengung der Klage veran⸗ laßt worden ſei. Dem Antrage wurde ſtattgegeben und die Ur⸗ teilsverkündung nochmals vertagt. Inzwiſchen iſt nun die Grä⸗ fin geſtorben, und auf Antrag des Rechtsanwalt Seyda, beſchloß das Gericht, das Verfahren auszuſetzen. Gegen dieſen Beſchluß wurde wieder von der Seite der klägeriſchen Bhnwärtersfrau Meyer Beſchwerde erhoben mit der Begündung, daß der Prozeß gegen die Erben der verſtorbenen Gräfin ſeinen Fortgang zu nehmen habe. Nachdem die Affäre dieſe Wendung genommen hal, wird ſich alſo das Reichsgericht mit der Frage zu beſchäfkigen haben, welche Prozeßlage durch den Tod der Gräfin geſchaffen worden iſt. S. u. Aus dem Großherzogtum. * Karlsruhe, 6. März. Unter dem Vorſitz des Ober⸗ medizinalrats Hauſer, des Medizinalreferenten im Miniſte⸗ rium des Innern, hat ſich ein aus Aerzten, höheren Beamten und ſonſtigen angeſehenen Perſonen beſtehendes Komitee zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten gebildet und nach einem Vortrag des Profeſſors Dr. Reiſſer⸗ Breslau, des Vorſitzenden der Deutſchen Geſellſchaft zur Be⸗ kämpfung der Geſchlechtskrankheiten, über die Ziele dieſer Ge⸗ ſellſchaft und die Mittel zur Einſchränkung der Geſchlechts⸗ krankheiten eine Ortsgruppe des Geſellſchaft hier gegründet, der ſehr viele Perſonen beitraten. Den Vorſitz in der Ort gruppe hat Obermedizinalrat Hauſer übernommen. — — —— 17 Sn. Eine nie wiederkehrende Gelegenheit für Brautleute und Neueinrichtungen. Infolge bedeutender Vergrösserung unserer Teppich- und Gardinen- Abteilung sind Wir gezwungen, um Platz zu gewinnen, unsere Abteilung für grosse Möbel aufzu- 25 geben. Wir veranstalten daher, heute beginnend, einen Serie I Posten Posten 2 Posten 4 Posten 6 Neuheiten in Sport- Faͤmtliche kompletten Schlafeimmer in Eiche oder Nussbaum mit reicher Schnitzerei, bestehend aus: 2 Bettstellen, 2 Nachttischen mit Marmor, 1 Waschtisch mit Marmor, 1 Teileite mit Fassette- spiegel, 1 Zweitüriger Spiegelschrannkk———U—— Samtliche I ſ ssmtliche Holzbettstelen 20 an e Eisenbettstellen. Sämtſiche Pen Sämtliche übrigen Hadescante 20 27(E2 Mddeln Menzemn. Samtliche berel Möaie Pfüschlwans 2 70 Wasse baunen Nr. 1 enthaltend nur Zimmer mit dreitür. Ni. Sviegelsckhr Serie II 3 9⁰⁰ „knd ar⸗ und Kinderwagen! Sitz- u. Liegewagen 13³⁰ ohne Gummiräder Mk. 16˙5 ee + 785 Hocheleganter Gpflechtwagen mit Gummiräder Moderner Sitz- 2 . Liegewagen, mit Gummiräder Mk. gute Qualitat Die Prelse sind netto, solange der Vorrat. o dabagen mit Gummiräder 2025 Ab 1. März2z befinden sich meine Geschäftsräume nunmehr Lameystr. 3 — Telephon 3270— Hans Grassmück Atelier für technische Photographie. —— Nachbestellungen sowie Vergrös-erungen von Eerträis werden zu jeder Zeit ausgelührt. 642 Tachlbrlele u. 8. bns Baseuden DLaauf.] Herrschaftenl Obacht ich zahle wegen dringendem Bedarf für meine]“ Münchner u. hiesigen Geschäfte für von Herrschaften gelf. Sacco-, Rock- und Frack-Anzuge Militär-, Beamter-Uniformen, Schuhzeug, bessere Damensachen, Möbel. Bettfedern, wie anerkannt die höchsten Preise. Gefl. Bestellungen erbittet per Post wie auch per Telephonruf Nr. 4178. Selig, B4, 6, Eckladen. 8825 Komme püntheh Uberall wie auck nach ansverhalb. Kaule getr. Kleider 8 2 8 Sacko⸗, Nock⸗, Frack⸗Anzüge, Hofen, Möbel, Bettfedern. Gold, Silber, Treſſen; benbtige ſämtliches für mein hieſiges Geſchäft, beſſere Kleider zum Verſandt nach Rußland. Zahle den höchſten Preis ſür ſämtliche Angebote. Gefl. Beſtellung erbittet Brym, Jungbuſchlr. G1 4, 13 faden. Komme anch außerhalb, kaufe auch Partiewaren. 81361 8 2 2—5 adsgd— 2 5 Läden ——— —. im Cafs Continental, elektr. Licht, Dampfheizung, ca. 35 am gro evtl. mit Magasin. per ſofort oder 1. Apri vermieten. Nähtrrs Weinaneabe 32, U. Nkephon 432ʃ. P5, 1 Laden P 5, 1 2990 Wirtschaſten. Wirtſchaft, gr. Lokal von tucht kautionsf. Geſchäftsleuten in Zapf geſ. Offerten unt. Nr. 5141 lau die Expedit on dieſes Blattes. eeeeeee Tüchtige Wirtsleute zür gutgehendes größeres Lokal, Nähe Mannheinis aul dem Lande bis Juli geſucht. Das Anweſen iſt ih beſter Lage am Bahuhoſe und wird in Zapf gegeben. Oſſerten bitte unter No. 3267 5, an die Expedition dieſes Bl. Mannheim, den 8. März 1909. General⸗Anzeiger. (Mittagblatt.) 15. Seite. ca. O0 zinmer- Teppiche Grösse oa. 2504850 om — nur bewährte Qualitäten— früherer Preis 70 bis 160 Mͤk. 00 Mk, bis 9˙0 Mk. Einmaliges Angebot Hlsberg ca. 5SOO Bett-Vorlagen in Tapestry, Brüssel, Velours, AMminster ca. 140 zimmer- Teppiche 5 Grösse 200430O0 om ftfrüherer Preis Mk. 40.— bis 110.— 00 Mk. 95 Mk. und handgeknüpft Smyrna Tebb -Aus bis eTAdd 5 1 5 bis Mk. O 2, 8 Kunststrasse O 2, 8 6600 Gr. Bof⸗ u. National Theater Wanngenn. Operetten-TheaterT eeese Montag, den 3. März 1909. MANNHEIM— wee ee 2 9. 0. e 34. Vorstellung im Abonnement B. Zum 1. Male: Die Gondoliere Operette in zwei Akten nach W. S. Gilbert, Deutſch von F. Zell und Richard Gense. Muſfik von Arthur Sullivan. In Szene geſetzt von Eugen Gebrath. Dirigent: Leop. Reichwein. Perſonen? Herzog von Plaza⸗Tore ſpaniſcher Grande 3WFFFC Emil Hecht Herzogin, ſeine Gemahlin Eliſe De Lank VVVVVPV del Bolero, Groß⸗ Don Alhambra inquiſitor 8 4 8 Karl Marx Don Luiz, Begleiter des Herzogs„ Hans Copony Marco Palmieri, Adolf Lußmann Guiſeppe Palmieri, Hugo Voiſin Antonio, Joachim Kromer Francesco, Gondoliere. Fritz Müller Giorgio. arl Zöller Annibale, Hermann Trembich Gianetta Marg.Beling⸗Schäfer Teſſa Muriel Terry Fiametta Landmäd chen? Thereſe Weidmann Vittoria Luiſe Striebe Giulia Nora Zimmermann Inez, des Königs umme. Marie Knieriem Gondoliere, Landmädchen, Hellebardiere. Der 1. Akt ſpielt in Venedig, der 2. Akt 3 Monate ſpäter im Königl. Palaſte zu Barafarta. Techniſch⸗dekorative Einrichtung: Adolf Linnebach. Kaſſenerößnung ½7 Uhr. Anf. 7 Uhr. Ende n. 9½ Uhr. Nach dem 1. Akt ſindet eine größere Pauſe ſtatt. Kleine Preiſe. Im Großh. Boftheater. Dienstag, 3. März 1909. 36. Vornellung im Abonn.& Wilhelm Tell. Anfang? Uhr. SAALBAU-VARIETE Letzte Woche! Das phänomenale März-Programm! Nur noch wenige Tage: Pirmani-Truppe Miss Mary Barlen s Oleveland- Mimische dulvigwWol dannee: Ifuppe 5 Wa Autor-Humorist er.. Nur noch wenige Tage!( Montag, den 8. März, abends 8 Uhr Gastspiel Fritz Werner ps Geiſterſchloß! Dlenstag, den 9. März, abends 8 Uhr 1s Geiſterſchloßl Jüdische Frauenvereinigung und Jüdischer Diseussionsverein. Montag, den 3. März d. Is., abends 38% Uhr: im großen Saale der Aug, Lamey⸗Loge Vortrag über: Moderue Fragen der jüd. Wohltahrkspflege. Nach dem Vortrage ſreie Diskuſſion.— Gäſte ſtets willko men Sopfe-Telle, Stirnfrisuren, Locken etc. fkertigt prompt und billigst Salon de Coiffure 0 7. 28. pl. A. M. Meumeister 0 7. 28. pl. 51¹⁵ len Heoν%ðανEi Fur dl gesemmſe 28 N 2 085— grabos Hunsfensfel. Möfinſeim Tattersalst,37. SDSreree — 6435 Dounerstag, den 15. April 1909, Jahreskurſe mit Examensabſchluß. Ausbildung von Familien⸗ und Anſtaltskindergärtnerinnen. Der Unterricht umfaßt eine gründliche Bearbeltung aller theor. u. prakt. Lehrfächer. Erziehungs⸗ fehre, Auatomie, Franz., Geſang, Handſeriigkeitsunterricht, Lehr⸗ proben im Kindergarten u. ſ. w. 6 Lehrkräfte. Honorar incl. aller Unterrichtsſtunden— 36 Mark pro Vierteljahr.— Die Prüfung der abgehenden Schüleriunen findet anfangs April ſtatt Proſpekte u. Näheres bei den Vorſteberinnen. 5802 J. Aross Tachi. Inh. Frz. J. Stetter F 2, 6, Eeke Marktplatz. Hebrolle der Regiebauunter⸗ nehmer vom Jahre 190s den Verſicherungs ⸗Anſtalt der Südweſtlichen Baugewerks⸗ Berufsgenoſſenſchaft liegt ge⸗ mäß des Bauunfall⸗ verſicherungsgeſetzes vom.. März d. J. an während zwei Wochen zur Einſicht der Be⸗ teiligten bei der Einzugs⸗ ſtelle— altes Rathaus F 1, 5 parterre, Zimmer No. 2— offen. Einſprachen hiergegen ſind beim Genoſſenſchaftsvorſtand einzureichen, jedoch iſt der Beitrag vorher bei der oben⸗ genannten Einzugsſtelle ein⸗ zubezahlen. 32975 „Mannheim, 3. März 1009, Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. In der Abteilung für fertige Damenwäsche welss und farbig biete ich sehr reiche Auswahl in Taghemden, Nachthemden Nachtjacken, Beinkleider Untertaillen, Frisierjacken Unterröcke u. Taschentücher. 6492 Ferner empfehle fertige Bett- u. ischwäsehe einfach solide und elegante Ausfüllrung. Uebemahme ganzer Ausstaftungen. Plisse- dranef P 5, 6 Geſchu. Schammeringer, 531 ſn Heue TUSchnefdekurse für Damenbekleldung mit unbedingtem Erlernen, können Schülerinnen jede Woche Montags eintreten. Fuſchneider⸗ und Meiſterfachſchule J. Szudrowiez. Nà, 1& Methode geprüft, diplomiert, prämiert. Staatlich anerkannt.——.— 55461 Beitfedern Beinigungs⸗Anſtalt F 2, 8 LullW. Feist Teleph. 4161 Bekanntmachung. Die Beſchaffung von gedruckten Wertzeichen für die Stadtgemeinde betreffend. No, 9165 J. Die Lieferung von gedruckten Wertzeichen ſoll in öffentlicher Sub⸗ [ſmiſſion vergeben werden. Intereſſenten werden ein⸗ geladen, Angebote hierauf [bis ſpäteſtens Dienstag, den 16. März 190g. nachmittags 3 Uhr verſchloſſen und mit der Auf⸗ ſchrift:„Wertzeichenlieferung“ [beim ſtädtiſchen Rechnungs⸗ kontrollbureau— Kaufhaus [Zwiſchenbau III. Stock, Zim⸗ mer No. 156 E abzugeben. Bei dieſer Stelle ſind die Angebotsformulare erhältlich und liegen die zur Einſicht auf. Mannheim, 3. März 1909. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Hartmaun. Arbeitsvergebung. Für den Kaufhaus⸗Umbau, Stadtverordnetenſaal ſoll im Wege der öffentlichen Sub⸗ miſſion die Oberlichtverglaſung vergeben werden Augebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und mit der Aufſchrift verſehen, dis ſpäteſtens Donnerstag, 18. März d. Js., vormittags 11 Uhr an die Kanzlei des unter⸗ zeichneten Amts(Kaufhaus 3. Stock, Zimmer No. 128) einzureichen, woſelbſt auch die Angebotsformulare gegen Erſatz der Umdruckkoſten ab⸗ gegeben werden und die Er⸗ öffnung der Angebote in Ge⸗ enwart etwa erſchienenern teter erfolgt. 78 Zeichnungen und Auskunft im Baubureau. Maunheim 4. Märg 1909. Slade. Hochbe Berrey. 16. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, den 8. März 1909. werden, um total damit zu ràumen, 2u Staunen erregend billigen Preisen Posten ginfärbigs Kleiderstoffe reinwollene Cheviots, Crépes, Melange, Satintuche, Kammgarn ete. Serie III Serie II Serie 1 jett Mtr. 17⁵ jetzt Mtr. 1²⁰ jetzt Mir. 50 Tük. bis.50 bis 3. früh. Tüb. bis.2 25 Sosten Phantasie-Kleiderstoffe halb- und ganzwollene Phantasie-Gewebe, eleg. Streifen, elegante Karos, darunter die besten Stoffe im engl. und französ. Geschmack Serie III 9 Serie II 3 Serle! jetzt Mtr. 95 jetzt Mtr. 50 jetzt Mtr. Grosse Posten Blusenstoffe eleg. Karos und Streifen, Flanell-Streifen, JTennis-Stoffe etc, beste Qualitaten Serie III Serie Il Serie 1 jetzt Mtr. 77 jetzt Mtr. 12⁰ jetzt Mtr. 50 8 früher bis.65 Trüh. bis.50 Teüh b1s.50 früher bis.85 Trüh. bis 3. krüb. bis.25 trüher bis.35 — enorm 1 95 74 1 Serie II in mod. Streifen u. Karos drosser Posten und sonstigen modernen Mtr. 5. 2 Effekten krüher.75 Füher 1 85 25 Se und all oderne Sohwerze— 2 0 Damassès Webanen in 8 1 im Preise und weisse zu Brautkleidern Gorzügliche Auswahh jetat berabgesetzt. Billige Gardinen drosss Pocten Sngl. Tüllgardinen Gtbowarg 75 brosse Fosten ngl. Tüllgardinen Gpgegass0 pfg ereme und weiss, schöne Dessins, nur gute Qualitaten weiss und crème, nur gute Fabrikate, darunter eleganteste Ausführungen 8 1¹⁰ leter 78 pig. Nleter 58 pfg. Nieter 45 pfg. W88 jetzt Paar 4³ jetet Paar 10 42 früher bis.885 früher bis.35 Irüher bis.10 früher bis 75 Pig. früher bis 60 Pfg. Kkrüher bis 775 bis 7 75 krüher bis.75 früher bis.00 Samlliche übrigen Gardinen, Bettdecken, Stores eic. in engl 5 Erbstil, Spachte ganz bedeutend im Freise veduziert! bposse Fosten Steppd ecken Zum Tell 2u Lerlustpreisen 95 kuorm bülige K Per NRoO uleaux m 0 4 je nack Preis nur gute Füllung und Decke antellg: 75 4²⁵ 32⁵ 2²³ 1¹⁵ 5 5 jetrt jetat jetzt jetzt Serie V 50 Zerie IV 95 Serie II 95 Serle II 95 Serie 1 5 90 9 7 Prelse sonst altelig: 25 25 25 25 75 3 mwazer bis 28.00 früher bis 14.30 früher bis 12.00 früher bis 10.30 fräühber bis.95 5 4 3 2 1 jetzt bedeutend köher! Zügröuleaüz jetzt Mannheim — 1 8 5 FPreise rein netto! Nicht für Wiederverkäufer. Kein Umtausch 2 unge zuvertaſſ. Frau empftehlt Neues nicht ge⸗ Eine Frau, 27 Jahre alt, 5 roh 4 Unterricht. Jint Waſchen und Putzeu. braucht, ſofort zu verzaufen. Geſucht. wünſcht in beff. Hauſe für Große Enteſol⸗Näume Nä Seckenheimerſir 46 b p 58 5250 Lindeuhofſtr. 94. für ein größeres Bureau eine vormittags 2 Stunden ſowie Fimmergeſuch in beſter Lage, geeignet für 2 durchaus perfekte nachmittags 2 Stunden Stel⸗ 91 lä it Bureau, Lager oder Atelier Heirat. TFür Wirte. St t 47 lung zu finden Naß. Klein⸗ für längere Zeit. 5 e 5 8 Iitz-Schule b115. Ein Muſik⸗Automat„Klin⸗ eno ypiſ in. feldſtr. 31, 3 Tr. rechts. 4982 Rugſger Herr ſucht auf 6. Filcher 1 bl 1155 en bubſth ſor- mit Reſonandboden zu e 9— 5 85 3258 an uche ur weine Tochter, 6 55 8 88 0 000 mögen' verkaufen. Rheindammſtraße die Cxpedition 15 Jabre al mit guter 1 50— D 2, 15 ſchlank, 170 000 Vermägen, 30 parterre 5237 Schulbüdung, in Sleno⸗ iu rühiger Lage, wo⸗—j— wünſcht ſich auf dieſem Wege———. Perſonal jeder Ark graph e u. Schreibmaſch möglich Bahnhof⸗Nähe. I f Tel. 1424 2370eheſtens zu verheiraten, mit 85 Hſfeert. u. Nr. 5001 agazne ſoliden, intelligenten Herrn Stelſen finden. für Herrſchaften, Hotel und ſertig ausgehildet, eine an die Expedition ds Bl. eſicherter Poſiiton. Direkte e 5 hier ſtehl eee fe— 1855 7 5 wärts ſucht und empfie in gutem Hauſe. Offerten unteſp anz. U. ongl. Unterrieht fee rieten, Dree eiciger alterer Burean Giper, 1 l. 18. Ur.324 ci die Gd d. ie Lochelee e 10 5. i r N tpoſtl. 8 Telephon 3217. 2504 Mädchen, das bürgerl. kochen ne hochelegante 75 Pfg. pfo Slunde 2 2805 Lackierer g aeber Mädchen zu 2115 kann, ſuge Flele nach Schwet⸗ 60 Bine e Naberes 2. Stock 2100 1—— ern geſucht. ziugen oder Neckarau, ein jüng. 5— 5 Glün. ˖ Ankauf. auf Wagen und Autos, der D 6, 9, 3. Stock. Mäadchen zu Kindern oder Al⸗ 015 ee 1 25 4 brobes franzöſ. fleltich ſe bſtändig abſetzen und ev. auch Auf I. Ap 1 Mädchen tangszimmermädchen. Bureaute! 5 auch für an det erbeltt jüngere„Iu kanſen geſucht aut er⸗ Schu malen kann, überdaupt für guche mund Hausarbell Böheer P5.1. Lel 3510. 8249 Ab d kntun haltene Laute. Angebote m. in allen Arbeiten ſelbſtändig iſt, 95 5 5 e mietei geprüfle Lehrerin, Preisangabe unt. Nr. 5264 in dauernde und gutbezahlte geſucht. 3205 e 18 Jahre fahr 1010, Offerten unter 8 ie einige Jahre in enkeſc an die Exped. ds. Stellung geſucht. Refl. wollen F 125 5 das Kochen 12 Expedition ichelshei kimetſ Lüße J0 h Ano loc⸗2 ſahine Junge⸗, ſleißig Lanfmädchen Gefl Off. Ant. dee ſchönes, hell. Magazin 4 St., Ant. Nr. 5249 an die Exv. d. Bl. nö O⸗ alch nie Arbeitsnachweis d. Induſteie 91 guter Fauille per ſo ort ge Nr. 3294 an die Exved. d. Bl pro Stock 4,5& 12, großer „„——————— 330˙ ved. d. Bl. 2„Küß e, ev. Kaun Englisch. ee Scwegziugesftrage 15 lucht im Eckladen C1, 1. 5161 ſolort 15 5 5. Stock oder 5 Wab, —— 5 Fleißig., zuverl. Mädchen f ſchoner Seiten au, Angebole unt, ee Zu verkaufen das in beſſ. Häuſern diente, Mietgesuche r er an be Cddd.L. S. Großes helles engl. Sprachunterricht. Spez. Lau bur che als Madchen allein zu Fam. Junger techn. Beamter ſucht 5— ropide Meznode far Antänger Abbruch⸗ mit 1 Kind ver. 1 April ge⸗ per 1. Mai ſchöne 3 Zimmer⸗— Mag AZIIn L I, 10 dteis Teleph. 3603 1 5 nadtkundig, ſofort geſucht. 3302 ſucht. Zu erfr. C 8, 16, 85185 Wohnung eptl. m. Hausver⸗ HUrea UR 5 DNaq SeTial. Weidner& Weiß, W 2, 8. 5 1 5 5136 mit Bureaux, Neller, gr. Vom Abbruch der ehemal. 2 ö 2 1 aeeeee Bureau zu verm. Hof, Einfahrt, für jeden Cementfabr, Debergſte 38, B Fam ſof 5d 91 Stellen suche 5 Bad A1, 1 2 8 Allen, Berrieb geeign ſehrpreis⸗ Eine gutf empfohleue Koch⸗ iud Dachziegel. Satene e 8. ruh. Hauſe auf 1. Jult mer 2 5149 wert zu vermieten, 3215 gul örvotene gaz⸗ Bauholz u. Hausmädch ſuch. u. find. af rus ö 178 Näheres durch Eegaetontn. Sahlstee Türeu, Läden Süuberes Amnüen fortwährend für hi i Jmmob.⸗Burtau onen u. Feſtlichkeiten. 0 migft 9 80 5 0 rend fur hier u. au bevorz. Pr. Mk.ſs fröl. Zimmer n. d. Straße L S 1 TJu erfragen S 8, 12, J. St. ſofort—1ů— e Stellen. 5010—88. Augf. Off, unt 5471u. Zubehör per April zu vm. Tevi& Sohn, 0 1, 4, 8. 5268 pithere Abb. 4, 13, 2 2 5 Henb. Maria Jochum P3.9. erb. an die Grpeb. ds. Bl. Näh. O 6, 10, 1. Etg. 5939 Telephon 595. —E20. V ͤ ͤ ̃ͤ— WW „ ßß n