dem er ſich geweigert hat, Abbitte zu leiſten und aus dem wurden immer milder, immer weiſer, verſöhnlicher, beſeelter, Abonnement: 90 Pfennig monatlich Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pig, In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile.. 1 Mark Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Scluß der Zuferaten⸗Aunahme ſtk das Mittagsblatt Morgens 23 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 uhr⸗ der Stadt Mannheim und umgebung. leueſte! Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. (Maunheimer Volksblatt.) lachrichten Anabbzängige Tageszeitung. Telegramm⸗Adreſſe: „Seneral⸗Anzeiger Mannheim“ rec Teleſon⸗Nummern: ODirektion u. Buchhaltung 14a9 Druckeret⸗Burean(An⸗ nahmen. Druckurbetten Redaktion Expedition und Verlags⸗ buchhandlung„ 218 8N Nr. 111. ee Montag, 8. März 1909. (Abendblatt.) Pfarrer Tremel iſt, wie mitgeteilt, der suspensio à divinis verfallen, nach⸗ jungliberalen Verein Bayreuth auszutreten, nachdem er Berufung zum Ordinariat Würzburg und Anrufung de la ndesfürſtlichen Schutzes angekündigt hat. Es wird ein Vikar auf ſeine Koſten beſtellt, und ſogar das in der Erzdiözeſe obſervanzmäßige Biergeld für den Vikar wird dem Pfarver Tremel nicht erlaſſen! Der Vikar kann 2 ſich wohl ſein laſſen, der andere aber geht und klagt. Doch iſt der Fall zu ernſt zum Scherzen. Der Klerikalismus golk im FJalle Tremel zu einem gewaltigen Schlage gegen Gewiſſensfreiheit und Fortſchritt aus. Daß er ſich der Tragweite und grundſätzlichen Bedeutung des Falles bewußt iſt, daß hier eine Haupt⸗ und Staatsaktaon des Ultramontanismus beabſichtigt wird, wird klar durch eine Meldung der„Augsburger Abendzeitung“. Sie will wiſſen, die Schuld an der Maßregelung des Pfarrers Dremel trage der Münchener Nuntius Frühwirth, der geſagt habe, Grandinger und Tremel müßten um jeden Preis unſchädlich gemacht werden. Uebrigens werde die dem⸗ hächſtige Biſchofskonferenz die Frage der liberalen Pfarrer ehandeln. Von jenſeits der Berge weht wieder einmal der rauhe Wind pfüffiſcher Intoleranz, mittelalter⸗ 1 75 Gewiſſensfolter über die deutſchen Lande. Der Wind⸗ ſtoß trifft Bahern. Wird der bayeriſche Staat, in deſſen Vandtag Zentrum Trumpf iſt, ſich knicken laſſen oder feſt⸗ ſtehens Nach der Anrufung des landesfürſtlichen Schutzes durch den ſeines Ambes enthobenen Pfaprer Tremel ſteht beim bayeriſchen Staate eine wichtige und folgenſchwere Ent⸗ ſcheidung. Wird der bayeriſche Stagt, wie alle modernen Staatengebilde auf dem Grunde der Gewiſſensfreiheit und Toberanz ruhend, ſich zum Vollzugsorgan der ultramontanen Weltanſchauung machen? Wird der iſche Staat zu⸗ 71 5 daß die angekündigte Entlaſſung aus Amt und Pfründe zollzogen wird, und wird er damit die Motive anerkennen, guus denen die Kirche den Schritt gegen Pfarrer Tremel tat, die Motipe, die eben klerikale Herſchſucht, Unduldſamkeit gegen Fretheit und Fortſchritt, Gewiſſensdruck ſind? Wenn der bayeriſche Stgat, ohne ſtaatsrechtliche Nötfgung, die nicht vorliegt, wie wir noch ſehen werden, dem Verlangen der Kirche nachgibt, ſo würde das nach aller Waßrſcheinlichkeit unter dem Druck der Zentrums⸗ mehrheitim bayeriſchen Landtage geſchehen. In Baden ſtehen die liberalen Parteien von den Nationalliberalen bis zur äußerſten Linken in einem bei allem getrennten Marſchieren und Auseinander⸗ gehen doch innerlich gemeinſamem Abwehr⸗ kampf gegen eine drohende reaktionäre Mehrheit, die ſich aus Zentrum und Konſervativen bilden würde. Wir haben das größte Intereſſe daran, den FJall Tremel nach ſeiner politiſch⸗kulturellen wie nach ſeiner ſtaatsrechtlichen Seite zu berfolgen, um die Gefahren zu erkennen, die der perſön⸗ lichen Gewiſſensfreiheit auch in Baden unter dem zähen Druck einer klerikalen Landtags⸗ mehrheit auf die Regierung drohen, um die unglaublichen Zumutungen richtig abſchätzen zu lernen, die der Kleri⸗ Feuilleton. Guſtav af Geijerſtam f. Der ſchwediſche Dichter, deſſen Tod gemeldet wurde, wird von vielen Deutſchen geleſen, von vielen geliebt. Er war einer der bekannteſten Schriftſteller, die uns der Norden geſchenkt hat. Jahr um Jahr ſendete Geijerſtam ſeine Romane herüber. Sie ſtimmungszarter. Man vergaß nach und nach, daß er einmal ein Realiſt und erbitterter Peſſimiſt war, ein Freund und Mitſtreiter des immer noch bkaniſch ſchnaubenden Strindberg. Er hat ſeinen Kreis allmählich enger gezogen, ſeine Probleme enger um⸗ grenzt und iſt nur noch feiner, duftiger, inniger geworden. Das Problem der Ehe hat ihn am meiſten beſchäftigt. Das hat er wiederholt in ſeinen Büchern auf eine ſtille, beſorgte Art zu erörtern verſucht. Einer ſeiner Romane heißt geradezu„Die Komödie der Ehe“. Der Titel iſt gar nicht ironiſch gemeint. Geijerſtam hat vielmehr einen humorigen Unterton, er ſchildert das Leben als Tragikomödie mit ſanfter, lächelnder Wehmut⸗ Auch„Karin Brandts Traum“ iſt ein Eheroman, entzückend durch ſein barockes Landgutmilien, ein Buch romantiſcher Sehn⸗ ſucht, mädchenhaften Heimwehs nach den entglittenen. Idealen der Jugend. Und das jüngſte Buch, das wir von Geijerſtam erſt unlängſt bekommen haben,„Thora“, iſt eine Ehegeſchichte, die Geſchichte der reſignierenden Vereinſamung einer Frau, die Tra⸗ gödie des beſcheidenen Verkanntſeins voll ſchmerzlich empfindſa⸗ mer Akkorde. Auch dieſer Roman iſt in eine frühere Generation verſetzt. Mit leiſe ſchimmernden Paſtellfarben liebte Geijerſtam ſo ſchlicht und abgekünſtelt ſein Stil ſcheint, ſo geh⸗ ſeinen Erzählungen zeilkoloriſtiſche Hintergründe zu geben, und er kalismus, der römiſche Ultramontanismus immer in den Ländern an den Staat ſtellt, in denen ſeine politiſche Kampf⸗ organiſation, das Zentrum, eine ausſchlaggebende Macht⸗ ſtellung hat. In Bayern will es ja tatſächlich ſchon faſt ſo weit mit der Unterdrückung der Freiheit der Forſchung und Wiſſen⸗ ſchaft kommen, wie heute der„Simpliziſſimus, in folgendem Witze aus dem bayeriſchen Univerſitätsleben höhnt: Mini⸗ ſterium Wehner.„Du, unſer Anatom muß gehen, er hat voriges Jahr keinen Beichtzettel abgeliefert“. Und iſt es noch nicht ganz ſo weit, ſo kämpft der Klerikalismus doch mit zäher Energie und nicht geringem Erfolge dafür, daß es dahin komme. Der Fall Tremel und ſeine Begleiterſcheinungen, dieſe neueſte Auseinanderſetzung zwiſchen Prieſtertum und König⸗ tum ſollte auch im badiſchen Wahlkampfe genau verfolgt, in der Agitation genügend gewürdigt und in ſeinen für Staat und perſönliche Gewiſſensfreiheit des einzelnen Staatsbürgers bedrohlichen Konſequenzen hinreichend klargelegt' werden. Was 1909 in Bayern an Gewiſſensdruck, Folterungs⸗ und Ver⸗ folgungsfucht gegen freie und ſelbſtändige Männer vom Klerikalismus verſucht und zum Teil durchgeführt wird, kann 1910 in Baden ebenſo geſchehen, wenn ſich die parlamentari⸗ ſchen Verhältniſſe auch nur ähnlich ſo verſchieben ſollten, wie in Bayern, wovor uns bewahren möge der Agitationseifer aller lüberalen Parteien und die durch ſie erfolgende Auf⸗ rüttelung der Wähler und der Partei der Nicht⸗ währler, auf die Bearbeitung welch letzterer gerade in Baden jetzt rebus sie stantibus von den liberalen Parteien beſonderes Augenmerk gerichtet werden ſollte, da ſie ſo zahl⸗ reich ſein dürfte wie anno 1907 im Reiche, und da wir ihrer ſo dringend bedürfen werden zur Abwendung der klerikal⸗ kenſervativen Mehrheit wie Bülow anno 1907 iu Reiche, G. ** Ueber die polbtäſche Seite des Falles Tremels iſt nicht mehr zu handeln, die ſtaatsrechtliche Seite erörtert Profeſſor Robert Piloty⸗Würzburg nochmals in ſehr intereſſanter Weiſe in den„Münch. N. Nachr.“ Er ſchreibt: Die Handhabung ihres kirchlichen Dienſtrechtes, einſchließlich des kirchlichen Disziplinarrechtes der Geiſtlichen, iſt für die Glau⸗ bensgeſellſchaften im Rahmen der von der Staatsgewalt anerkann⸗ ten Verfaſſung eine innere Kirchenangelegenheit gem. Paragr. 38 Lit. e und h und Paragr. 40 des Religionsediktes. Darin liegt für das Verhältnis der ſtaatlichen und kirchlichen Organe zweierlei enthalten, einmal hat damit der Staat, der ſonſt in manchen Lebensbeziehungen der Glaubensgeſellſchaften die Arbeit übernom⸗ men hat, von dieſem Geſchäfte die Hand grundſätzlich zurückgezo⸗ gen und ſodann hat er es den Glaubensgeſellſchaften vorbehalten, in dieſem Gegenſtande die allgemeinen Anordnungen zu erlaſſen und die beſondeven Verfügungen zu treffen. Ordnung und Pflege der geiſtlichen Gerichtsbarkeit iſt alſo Sache der Kirche, nicht des Staates. Soweit iſt volle Klarheit. Allein der Staat hatsſich nicht darauf beſchränkt, dieſes kirch⸗ liche Recht nur ſo im allgemeinen anzuerkennen. Er hat ſich viel⸗ mehs der unerläßlichen Aufgabe unterzogen, den Umfang der geiſt⸗ lichen Gerichtsbarkeit bisher zu beſtimmen und zugleich der Aus⸗ übung dieſes Rechtes gewiſſe Schrankez zu ziehen, beides Kraft der ihm zuſtehenden Kirchenhoheit, des jüs oirca sacrä. Die Veſtimmung des Begriffes und Umfanges der geiſtlichen Elerichtsbarkeit hat der Staat zwar nicht poſitiv feſtgeſetzt, aber negativ hat er zwei Rechtsſätze normiert. enthält er doch manchen Schnörkel, der jenes Beſtreben unterſtützte. In dem Roman„Gefährliche Mächte“ hat der Dichter ſein Problem am weiteſten gefaßt, hat er am deutlichſten geſprochen. Wieder werden zwei unglückliche Ehen vorgeführt, der Riß in der einen ſchließt ſich, während der andere zum Abgrund leitet. Den„Geiſt der Sonderung“ klagt Geijerſtam an und warnt die Träumer, die„den Kampf des Lebens mit hinter einer Maske verſtecktem Geſicht kämpfen“. Mit dem„Buch vom Brüderchen“ hat er eine gewiſſe Popularität erlangt. Die Herzenswärme und die Feinheit der Naturſtimmungen in dieſer Geſchichte enthüllen die dichteriſchen Werte Geijerſtams unverkennbar. In ſeiner Heimat ſchätzte man ihn auch als Kritiker und Eſſayiſten, auch als Autor mehrerer Luſtſpiele und Volksſtücke. Geijerſtam erreichte ein Alter von 51 Jahren. Er kam am Vorabend des Dreikönigstages 1858 in Weſtmanland zur Welt. „In meiner Jugend,“ ſchreibt er ſelbſt,„war mir das ſehr be⸗ quem, weil wir da noch den Chriſtbaum in den Zimmern hatten, inſofern aber für mich unbequem, weil ich in der Weihnachtszeit auch ohne Geburtstag immer Anregungen finden konnte und dieſe alſo in einer andern Jahreszeit entbehren mußte. Ich weiß nur noch, daß ich zu früh geboren wurde und Nottaufe erhielt, weil kein Menſch glauben konnte, ich vermöchte dieſen Tag zu überle⸗ ben.“ Wenn dies auch nicht zutraf, ſo war ihm doch kein hohes Alter beſchieden. Geijerſtams Familie war deutſchen Urſprungs. Mit 24 Jahren veröffeutlichte er ſeine erſte Novelle„Naßkalt“. Bilder aus dem ſchwediſchen Bauernleben zeichnete er damals. Er lebte lange im Schatten Strindbergs, bevor er ſich zu eigener Art durchrang. In den letzten Jahren hat er ſich mit ihm ver⸗ eirbet⸗ und in den„Schwarzen Fahnen“ hat Strindberg ihn mit er Imvetuoſität angegriffen. Er konnte ihn damit krän⸗ chbt aber ſeinen Dichterruhm verringern. Nach dem einen kann die Kirche weder in das Recht der ſtaat⸗ lichen Gerichtsbarkeit eingreifen, noch ihre Angehörigen einſchließz⸗ lich der Geiſtlichen dieſer Gerichtsbarkeit entziehen(Rel. Gd. Paragr. 62 ff. des Rel. Ed.). Nach dem anderen Satze dürfen dis Glaubensgeſellſchaften auch im Gebiete der ihnen zuſtehenden Ge⸗ richtsbarkeit keinen dem ſtaatlichen analogen oder gleichen Zwa gegen ihre Angehörigen ausüben. Das Religionsedikt verbietet ni nur gem. Paragr. 42 jeden„äußeren Zwang“ gegen ihre Mit⸗ glieder zur Geltendmachung von Glaubensgeſetzen, ſondern es ver⸗ ſagt grundſätzlich auch jedem kirchlichen Zwangsmittel den unmit⸗ telbaren Einfluß auf das geſellſchaftliche Leben und die bürger⸗ lichen Verhältniſſe(Rel. Ed. Paragr. 71). Auf dieſe letztere Umfangsgrenze der geiſtlichen Gerichtsbarkeil kommt es hier an. Zu den formell erlaubten kirchlichen Zwangs⸗ mitteln gehört ohne Zweifel unter anderem auch eine Disziplinar⸗ verfügung der Att, wie ſie gegen Pfarrer Tremel durch das Er⸗ kenntnis des erzbiſchöflichen Generalbikariats Bamberg vom 25. Februar 1909 verfügt worden iſt, denn das Erkenntnis enthält eine Strafauflage, die Abbitte, mit der Androhung der suspensio 4 divinis und der Einleitung der zur Enthebung vom Pfarramte notwendigen Schritte.“ Es beſteht auch darüber kein Zweifel, daß das geiſtliche Gericht zum Vollzuge der angedrohten Maßvegel, ſoweit ſie Amt und Pfründe zum Gegenſtand hat, die Mitwirkung der Staatsgewalt nötig hat. Meurer(Blätter für adm. Prapis, Bd. 58, 1908, S. 286 ff.) hat treffend nachgewieſen, daß in dieſen Fällen die Mittirkung der Staatsgewalt nicht in dem Erfordernis einer Beſtätigung des geiſtlichen Erkenntniſſes, ſondern, analog dem Placet, in dem Erfordernis einer Vollzugserlaubnis beſteht. Der Vollzug hätte in dieſem Falle in der Entziehung von Amt und Pfründe zu geſchehen. Ohne die Vollzugserlaubnis der zuſtändigen Staatsbehörde(Kreisregierung, K. d..) kann alſo dieſe Ent⸗ ziehung nicht vor ſich gehen. 5 f Wenn ich ſchrieb: zeine rein kirchliche Diſziplinierung kann .. nicht güfgehalten werden,“ ſo hat dies nach obigem denm Sinn daß der Staat kein Mittel hat, eine derartige kirchliche Diſzipli⸗ nierung, wie ſie gegen Pfarrer Tremel jetzt vorliegt, zu verhin⸗ dern.(Pgl. Min.⸗Entſchl, vom 27. Februar 1871 Abſchn. VII am Ende. Verh. d. Kammer der Abg. 1871⸗72 Beil. Bd. II S. 25, Dazu v. Seydel baher. Staatsrecht 2. Aufl. Bd. 3 S. 455.) Jener Satz hät aber nach obigem nicht etwa den Sinn, daß es der kirch⸗ lichen Oberbehörde zuſtehe, ihre Androhung in dem angeſonnenen Umfang in Vollzug zu ſetzen. Die Spiritualia, die ſie berwahrt kann ſie ſuspendieren oder auch entziehen; dazu bedarf es keines Vollzuges durch den Staat oder einer Erlaubnis des Staates zum Vollzuge, dazu hat ſie allein das in der innerkirchlichen Ordnung zutiefſt begründete Recht, und zwar ſelbſt dann, wenn, wie hier, die rein kirchliche Maßregel einen Einfluß auf das geſellſchaftliche Leben oder die bürgerlichen Verhältniſſe übt.(Vgl. jedoch Meurer a a. O. S. 302.) Die Entziehung von Amt und Pfründe aber ſteht ihr ohne Vollzugsermäch⸗ tigung der Staatsbehörde nicht zu. 5 Und wie verhält es ſich nun mit dem von der kirchlichen Maß⸗ regel Betroffenen? Was kann er zur Abwehr tun? Was kann etwa für ihn geſchehen? Zunächſt liegt die Sache nicht ſo, daß der Gemaßregelte, um ſich vor dem Uebel der Entlaſſung zu ſchützen, das Beſchwerderecht, ſrelches die Verfaſſung(Rel. Ed. Paragr. 52) ihm reicht, unmittel⸗ bar anwenden müßte. Die Verfaſſung macht's gem. Paragr. 71 der Staatsregierung zur Pflicht, von ſich aus, auch ohne angerufen zu ſein, jede Maßnahme der Kirche, welche ſich auf Amt und Pfründe richtet, zu prüfen. Sie muß den Vollzug verweigern, wenn er rechtswidrig iſt, ſie kann ihn verweigern, wenn er ihr aus Grün⸗ den des politiſchen Ermeſſens unangebracht erſcheint. Dieſe Lage der amtlichen Pflicht aber ſchließt nicht aus, daß vom Betroffenen ——————. „Griſelda“. 8 (Schauſpiel in 5 Akten von Gerhard Hauptmaun. Uraufführun im Burgtheater am 6. März.) 7 0 Wien, 7. März Die rührende Geſtalt der Markgräfin Griſeldis wanderk ſchon ziemlich lange durch die Literatur. Sie iſt eine der charakteri⸗ ſtiſchſten und mittelalterlichſten Sagen des Mittelalters, dieſe Geſchichte von dem piemonteſiſchen Bauernmädchen, das der Markgraf Walter von Saluzzo zur Frau nahm. Um ihre Treue und Demut zu prüfen, legte er ihr verſchiedene Proben auf, von denen der Raub ihrer Kinder die grauſamſte war, und alles beſtand Griſeldis mit wunderbarer und mittelterlicher Selbſt⸗ verſtändlichkeit. Boccaccio hat dieſe Sage im„Dacamerone“ zu⸗ erſt novelliſtiſch behandelt, nach ihm Petrarca, auf den ſich alle ſpäteren Faſſungen und Volksbücher gründen. Auch manchen dra⸗ matiſchen Dichter hat dieſes rührende Frauenſchickſal gereizt, unter anderem Hans Sachs und einige verſchollene Franzoſen und Engländer. Alle dieſe Bearbeitungen und Nachdichtungen zogen aus der Sage irgend eine moraliſierende Tendenz oder Nutzanwendung auf weibliche Treue und Demut, auf die Liebe und die Frau im allgemeinen, wie zum Beiſpiel Friedrich Halm, der letzte dramatiſche Bearbeiter der Griſeldisſage. Vor ſiebzig Jahren hat er mit ſeinem ſentimentalen Drama„Griſeldis“ im Burgtheater debütiert und das gerührte Entzücken aller Wiener Frauen gefunden, was ja im Theater das Wichtigſte iſt. Dieſe Griſeldis mit ihrer Verherrlichung der Frau und ihrer ten⸗ denziöſen Spitze gegen die brutalen und übermütigen Männer, iſt ſozuſagen die Moral des vormärzlichen Wien geweſen— und wer weiß, ob ſich die Theaterbegriffe ſeitdem ſonderlich geändert gaben. Nun ſind die ſiebzig Jahre um und die mittelalterliche Sage erſcheint wiederum auf der Bühne des Burgtheaters. Gerhard Hauptmann heißt diesmal der Bearbeiter, und da weiß man ſchon 4 Fbandidaten und den Mangel an Disziplin, der bei füinanzreform zu. Die Beſpvechung wurde eingeleilet des Zentralvorſtandes Linem Mahle im Hotel Adlon. 77 85 baben wird. Der Dichter nennt ſie„Griſelda“, was viel ſtolzer bald kraß⸗naturaliſtiſche, bald verſchwommen myſtiſche Auffaſſung zuxrechtgelegt. Er bemüht ſich, die beiden mittelalterlichen wun⸗ von der alten Sage immer weiter entfernt, daß eine ganz neue und noch kurioſere Griſeldaſage entſteht. einmal mit Heiratsplänen kommt, denn die Vaſallen und Unter⸗ General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 8. Maͤrz. 2. Seite. die Beſchwerde ergriffen werde, denn Paragr. 52 gewährt dieſes Rechtsmittel auch dann, wenn noch offen ſteht, ob eine Vollzugs⸗ berweigerung von Amts wegen erfolgen werde, ja ſelbſt dann, wenn der den Vollzug verlangende Zugriff auf Amk und Pfründe noch nicht eingeleitet, ſeine Einleitung vielmehr erſt angedroht iſt. Nach Analogie der Anfechtbarkeit polizeilicher Androhungen beſteht auch gemäß Paragr. 52 des Rel. Ed. das Beſchwerderecht, wenn nur in der Handlung der geiſtlichen Gewalt eine Androhung vorliegt, welche gegen die feſtgeſetzte Ordnung berſtößt und den Betroffenen beſchwert. Daß hier eine ſolche Handlung vorliegt, wird formell kaum beſtritten werden. Die Entſcheidung darüber, ob die feſtgeſetzte Ordnung verletzt ſei, und ob eine Veſchwerung vorliege, hat einzig und allein die Staatsregierung zu treffen. Dieſer Entſcheidung ſoll hier nicht vorgegriffen werden, denn ſie bürgt ein richterliches Urteil. Der Gegenſtand des Streites iſt die Frage, ob eine Verfügung über ein ſtaatsbürgerliches Recht ein Eingriff in das„geſellſchaftliche Leben“ und in die„feſtgeſetzte Ordnung“ ſei oder nicht. Polftische Uebersſeht. * Mauuheim, 8. März 1909. Sitzung des Zentralvorſtandes 5 der nationalliberalen Partei. — Ueber die geſtrige Sitzung des Zentralvorſtandes der nationalliberalen Partei im preußiſchen Abgeordnetenhauſe berichtet die„Nat. Lib. Korreſp.“ ausführlicher folgendes: Im preußiſchen Abgeordnetenhauſe trat am Sonntag, den 7. März der Zentralvorſtand der Nationalliberalen Partei zu einer Sitzung zuſammen. Die Sitzung war außerordentlich ſtark beſucht. Zunächſt fanden einige Zuwahlen für den Geſchäftsführenden Ausſchuß ſtatt. Es wurden gewählt die Herren Prinz zu Schönaich⸗Carolath, Mitglied des Reichs⸗ lags und des preußiſchen Herrenhauſes, Reichstagsabgeord⸗ neter Dr. Heinze und Rechtsanwalt Dr. Hermann Fiſcher⸗ Köln. Dann wurde der Jahresbericht des Geſchäfts⸗ führenden Ausſchuſſes entgegengenommen. Im Anſchluß daran fand eine ausgiebige Ausſprache über die Wahl in Alzey⸗Bingen ſtatt. Von einem Vertreter dieſes Wahl⸗ kreiſes wurde hervorgehoben, daß ein Eintreten für Korell wegen ſeiner politiſchen Skrupelloſigkeit und der beſtimmten Erklärung, an der Zerſtörung des Blockes arbeiten zu wollen, unmöglich geweſen ſei. Auch habe Korell entgegen ſeinen früheren Erklärungen der Sozialdemokratie vor der Stich⸗ wahl einen Revers ausgeſtellt, in dem er ſich gegen jede Erhöhung der indirekten Steuern verpflichtete. Trotzdem man die Schwierigkeiten, die in der Perſon des Herrn Korell lagen, von allen Seiten anerkannte, bedauerte der Zentral⸗ vorſtand dennoch aus prinzipiellen Gründen die Ausgabe der Stichwahlparole für den Zentrums⸗ dieſem Anlaß gegenüber den rechtzeitig und dringend ge⸗ äußerten Wünſchen des Geſchäftsführenden Ausſchuſſes der Geſamtpartei und des Landesausſchuſſes der Nationalliberalen Landespartei in Heſſen zu Tage getreten iſt. Dann wandte man ſich der Erörterung der Reichs⸗ durch ein in ſeiner Knappheit ungemein überſichtliches Referat des Abg. Baſſermann, der die Spezialfrage der Finanz⸗ reform in den großen Zuſammenhang innerpolitiſcher Ent⸗ wicklungsmöglichkeiten rückte. Nach ihm erörterte Geheimrat Paaſche das Problem noch von der mehr ſteuertechniſchen Seite. An die beiden Referate ſchloß ſich eine angeregte Dis⸗ kuſſton, in der das Vertrauen zu der von der Fraktion ver⸗ folgten Politik auf allen Seiten zum Ausdruck kam. Nach Schluß der Sitzung vereinigten ſich die Mitglieder mit anderen Parteimitgliedern zu ee ee Ein anderer Termin für die Entlaſſung der Reſerviſten? Wenn man die Entlaſſung der Reſerviſten allein unter dem Gelichtspunkt betrachten würde, welcher Termin den Leuten am meiſten erleichtert, Arbeit zu finden, ſo würde man wohl auf das Frühjahr und nicht auf den jetzt eingehaltenen Herbſttermin verfallen. In dem Briefe eines Fabrikanten, der uns zur Verfügung geſtellt wird, wird zu der Entlaſſungsfrage geſagt: „Die Härte iſt wirklich groß, daß diejenigen Leute, die dem Vaterland treu gedient haben, durch den ungünſtigen Entlaſſungs⸗ termin ſchweren Sorgen entgegengetrieben werden. Ferner iſt doch noch zu bedenken, daß im Frühjahr, ſelbſt bei Arbeitsloſigkeit, leichter zu leben iſt, und namentlich auch die Landwirtſchaft ſehr aufnahmefähig iſt. Ein Kriegsminiſter mit einem warmen Herz für dieſe Frage könnte unendlich viel Segen ſtiften.“ Freilich macht auch der Schreiber die Einſchränkung: „wenn nicht ernſte militäriſche Bedenken vorhanden ſind? Vielleicht wird bei der Beratung des Militäretats im Reichs⸗ tage die Frage wieder einmal zur Sprache gebracht. 1 Deutsches Reich. — Die Erteilung von Patenten. Wie eine Berliner Korre⸗ ſpondenz hört, ſoll ſowohl das Verfahren bei Erteilung von Patenten wie die Organiſation des Patentamts einer Reviſion unterzogen werden, zu welchem Zwecke kommiſ⸗ ſariſche Beſprechungen zwiſchen den Vertretern der zuſtändigen Reſſorts im Reiche und in Preußen ſtattfinden werden. Nach Beendigung der Beratungen ſoll ein Entwurf aufgeſtellt werden, der vorausſichtlich veröffentlicht werden wird. Bei der in Ausſicht genommenen Neuformulierung der Patent⸗ erteilung ſoll auch erwogen werden, ob und auf welche Weiſe die Rechte der techniſchen Angeſtellten und Arbeiter noch beſſer als bisher gewahrt werden können. und deren Aerzte zur Uebernahme der Obliegenheiten des Kölner Krankenkaſſenverbandes anzuhalten und alle Aerzte bei Verweigerung ärztlicher Behandlung von Krankenkaſſen⸗ mitgliedern gerichtlich zu verfolgen. Die Kölner Aerzteſchaft proteſtierte gegen dieſe Maßnahme in einer ſtark beſuchten Verſammlung und beauftragte den Vorſtand, über das Ver⸗ halten der königlichen Regierung beim Miniſter Beſchwerde zu führen. Bndiſche Politik. Badiſcher Eiſenbahnerverband. Mannheim, 7. März. Die Generalverſammlung des bad. Eiſenbahnerverbands findet am 16, und 17. Mai in 5 Eberbach ſtatt. 5 Evangeliſche Politik von der Kanzel, Schwetzingen, 7. März.(Von unſerm Korreſponden⸗ ten.) Ein weiterer Beleg dafür, wie das neugegründete„Evan⸗ geliſche Zentrum“ die Gepflogenheiten des kath. Zenbrums nachahmt, wird uns von authentiſcher Seite aus Hockenheim berichtet: Der nationalliberale Bezirksverein Schwetzingen ſetzte dieſer Tage ein Flugblatt in Umlauf. In Hockenheim wurde dieſes Flugblatt durch den dortigen Blasbalgtreter der ev. Kirchenorgel verbreitet. Heute früh nun, als beſagter Mann die Kirche betritt, kommt ihm Herr Pfarrer Merz mifk der entrüſteten Frage ent⸗ gegen:„Wer heißt Sie ein ſolches Flugblatt herumtragen?“ Der Blasbalgtreter antwortet ganz ſchüchtern:„Dies Geſchäft iſt mir gut bezahlt worden.“ Der Herr Pfavrer:„Wiſſen Sie nicht, daß Sie das als Mitglied des 2v. Männervereins nicht tun dürfen? Wir haben unſern eigenen Kandidaten aufgeſtellt, und ich erwarte daher, daß ſo etwas nicht mehr vorkommt.“ Weiter wird von Herrn Pfarrer Merz berichtet, daß er am verfloſſenen Sonntag vom Altar aus zunächſt die kirchlichen Bekanntmachungen ver⸗ kündigte und anſchließend daran die weitere Mitteilung knüpfte: „Heute nachmittag wird unſer Landtagskandidat, Herr Pfar⸗ rer Karl, im evang. Männerberein einen Vortrag halten. Ich ertvarte, daß die Beteiligung eine recht zahlreiche wird.“ Darauf folgte der kirchliche Segen:„Der Herr ſegne Guch“ uſw. Führ⸗ wahr: zwei beſchämende Vorgänge für die ebang. Kirche! Wir möchten auch dieſe zur gefl. Kenntnis des Evang. Oberkirchenrats gebracht haben, wie den Friedrichsfelder Fall. 77 Landtagskandidaturen. »Schopfheim, 7. März. Eine zahlreich beſuchte Vertrauensmänner⸗Verſammlung der Deutſchen Volks⸗ partei des Wahlkreiſes Schopfheim⸗Schönau ſtellte einſtimmig den anweſenden prakt. Arzt Guſtav Kn o⸗ derer in Lörrach als Kandidaten guf. Knoderer nahm die Kandidatur an. 155 Z- en borher, daß man es mit einer ganz anderen Griſeldis zlt fun und freier klingt und was zu der von ihm erfundenen Figur viel beſſer paßt. Denn frei erfunden iſt ja das meiſte in ſeinem Schauſpiel, und der mittelalterlichen Sage hat er nur einige charakteriſtiſche Züge entnommen. Er hat ſich eine ganz eigene, derlichen Charaktere der Griſelda und ihres Gatten menſchlich 3u erklären, er ſucht die naiven Vorgänge phyſiologiſch und pfy⸗ choldgiſch zu interpretieren— kein Wunder, daß er ſich ſchließlich Der Rahmen iſt ungefähr derſelbe geblieben. Der piemon⸗ keſiſche Ort Saluzza, an irgend einem oberitalieniſchen See ge⸗ rechte, bei Griſelda, der Tochter des leibeigenen Bauern Helm⸗ recht. Sie iſt mindeſtens ſo wild und ſo trotzig wie Ulrich, ſie ſchimpft ihn, ſtößt ihn brutal zurück, ihn, den Herrn und Mark⸗ grafen, und das alles macht ihn ſo verliebt und wild, daß er ihr ewalt antut. Diann kehrt Ulrich wieder in ſein Schloß zurück, in die ihen ſe verhaßte böfiſche Atmoſphäre, die ihn zum Sonderling und Menſchenfeind und namentlich zum Weiber⸗, das heißt Damen⸗ eind gemacht hat. Und als ihm jetzt ſein Onkel Eberhard wieder tanen wünſchen dringend einen Leibeserben, erklärt Ulrich, ein⸗ Bauernmagd heiraten zu wollen, eine,„die eine geſunde Tracht Prügel verträgt“. Eine ſolche iſt Griſeldd, die Trotzige und Wilde und bei der Brautwerbung, die ſie, die Entehrte, zuerſt für Hohn Hand. Aber die brutale Kraft und noch brutalere Liebe des Markgrafen bezwingen ſie und machen aus ihr ein ohnmächtig liebendes Weib. Denn Griſelda iſt ein Stück weiblicher Natur, eine richtige Eva, und darum fügt ſie ſich ſo leicht und rührend anmutig in den neuen markgräflichen Rahmen. Aber innerlich iſt ſie Bauern⸗ magd geblieben und mit einer Senſe in der Hand vergißt ſie die Krone auf dem Haupt und den Hof rings umher. Das alles rührt und freut den verliebten Grafen Ulrich heftig. Aber wenn ſie ſich dann als echtes Weib ihrem Kinde entgegenſehnt, da kann er das nicht begreifen, da iſt er verletzt und empört und beginnt das Kind zu haſſen, weil es ihm den Leib und die Seele, über⸗ haupt die Liebe ſeiner Frau ſtiehlt. Er beſchließt, es beiſeite zu ſchaffen, es zu töten, er will den Arzt nicht zu der Leidenden laſſen und während ihrer ſchweren Stunde leidet und tobt er am meiſten wie ein Verrückter. Das Kind wird von Onkel Eberhard in Obhut genommen, und als Griſelda dem ſich ihr wieder zärt⸗ lich nähernden Gemahl mit der Frage: Wo iſt mein Kind? ent⸗ gegentritt, wendet er ſich ſtumm von ihr ab und flieht gleichſam vor ihrer ihm verhaßten Mütterlichkeit in die Einſamkeit. Auch Griſelda verläßt das Schloß, als Bauernmagd, wie ſie gekommen war und kehrt zu ihren alten armen Eltern zurück. Nur auf den Knien, die Stufen ſcheuernd ſo ſchwört ſie, will ſie das Schloß wieder betreten, was alsbald geſchieht. Und zwar in dem Mo⸗ ment, als der Markgraf innerlich gebrochen heimkehrt, als man das Kind auf ſeinen Befehl zurückbringt. Und nun begreift er es auf einmal nicht, warum er die geliebte Frau ſo ſehr gequält hat, und ſpricht von einem Fluch, einem Dämon, der auf ihm gelaſtet. Aber es war nur die Liebe, der wilde egoiſtiſche und brutale In⸗ ſtinkt, der zur Hälfte aus Zärtlichkeit zur Hälfte aus Grauſam⸗ keit beſteht. Und die einzige Buße, die Griſelda dem Reuigen auferlegt, lautet:„Du mußt mich weniger lieben, Geltebters und Spott nimmt, hält ſie drohend ein gezücktes Meſſer in der; 2 28 4 2 4 Bayeriſche und Pfälziſche Politik. Juungliberaler Verein Ludwigshafen. Ludwigshafen, 7. März. Die Verſammlung des Jungliberalen Vereins Ludwigshafen mit der Tagesordnung „Stellung der Nationalliberalen im Reichs⸗ tagswahlkreis Bingen⸗Alzey“ findet nicht heute, ſon⸗ dern morgen Dienstag abend ſtatt. Die Beſchwerde des Volksſchullehrers a. D. Hoffmann. * Ludwigshafen, 6. März. Die Ablehnung der Beſchwerde des gema 8 egelten Volksſchullehrers Hoffmann durch das bayeriſche Kultusminiſterium hat in ihrem weſentlichen Teil nach der„Pfälziſchen Poſt“ folgenden Wortlaut: Maßgebend war vor allem die Erwägung, daß mit Rückſicht auf den Charakter und die Aufgabe der gewerblichen Fortbil⸗ dungsſchule Kaiſerslautern ein Mann, der ſich öffentlich zu den Grundſätzen der ſozialdemokratiſchen Partei be⸗ kennt und für dieſe eintritt, als Lehrer an dieſer Schule nicht weiter wirken Dieſe Auffaſſung, in der der Schwerpunkt der Regierungse g liegt, findet die Billigung des königlichen Staatsminiſte Innern für Kirchen⸗ und end iſt im vorliegen⸗ Schulangelegenheiten. Beſonders au 0 den Falle die Aufgabe der Schule, nicht nur ein gewiſſes Maß von Kenntniſſen zu vermitteln, ſondern auch eine religiös⸗ſtttlichs und eine entſprechende ſtaatsbürgerliche Erziehung dem Schüler zu geben. Int blick auf die in Bayerr de Staatsordnung er⸗ ſcheint aber zur Mitwirkung zsaufgabe einer ſolchen öffentlichen Schule ein Lehrer nicht geeignet, der offen im Sinne einer politiſ i verfaſſungsmäßig der Achtung bor der beſtehenden Staats⸗ und Geſellſchaftsordnung gerichtet iſt, im Gegenſatz. Hierzu bemerkt das Zentralorgan der Sozialdemokratie, der„Vorwärts“, in höhniſchem Tone: „Wir können nicht umhin, hinzuzufügen, daß die auf dem Nürnberger Parteitag berkündete Legende von der verfaſſungs⸗ mäßigen Gleichberechtigung der Sozialdemokratie in Bayhern end⸗ gültig zerxſtört iſt, auch für die, die vom erſten Fall Hoff⸗ mann, der angedrohten Maßregelung des Volksſchullehrers, der durch den freiwilligen Rücktritt vorgebeugt wurde, nichts erfahren haben. Die Poſition jener baheriſchen Genoffen, die die Bewil⸗ ligung des Budgets mit der angeblich ſtaatsbürgerlichen Gleichberechtigung der Sozialdemokraten in Bayern raechtfertige wollben, iſt jetzt ganz unhaltbar geworden““ Generalverſammlung der Geſellſchaft für ſoziale Reform. — sh. Frankfurt a.., 6. Märg. 5„(Eigener Bericht.) In der heutigen Schlußſitzung der Geſellſchaft für ſoziale Reform, die von Landgerichtsrat Kulemann(Bremen) geleitet wurde, erſtattete zunächſt der Generalſekretär Dr. Franche (Berlin) den Rechenſchaftsbericht, der hervorhebt, daß die ſoziale Bewegung im Gegenſatz zum verfloſſenen Jahre wieder einen Aufſchwung genommen habe. In den Ausſchuß wurde Profeſſor Dr. Adolf Wagner wiedergewählt; neugewähll wurden Profeſſor Falkner„der frühere Land⸗ tagsabgeordnete Goldſchmidt und der Reichstagsabgeordnete Junck(Leipzig). Darauf referierte Dr. Ernſt Cahn(Frank⸗ furt a..) über das zweite Beratungsthema der Generglder⸗ ſammlung die Penſivnsverſicherung der Privatangeſtellten. Der Redner führte aus: Eine der markanteſten Erſcheinunge im modernen deutſchen Wirtſchaftsleben iſt die gewaltige Aus⸗ dehnung des Privatbeamtenſtandes. Er umfaßte nach der Berufs⸗ zählung vom Jahre 1908 1 600 000 Perſonen. Von dem Wohl⸗ befinden und der dieſes neuen Standes gt zum guten Teil das Wohl und Wehe der deutſchen Volkswirtſchaft ab, denn bei dem Stande der Privatbeamten kommt es je meiſt nicht auf die Quantttät, ſondern auf die Qmalität der geleiſteten Arbeit an. Gegenwärtig ſpotten aber die Gehaltsverhältniſſe der Privatbeamten, namentlich der weiblichen, jeder Beſchreibung. Nach der Statiſtik war die überwiegende Anzahl der männlichen Priba⸗ angeſtellten in der fünften, die der weiblichen in der vierten und fünften Lohnklaſſe verſichert. Dabei iſt zur Genüge bekannt, wie ungenügend die Leiſtungen der ſtaatlichen Verſicherungsgeſetz⸗ gebung ſind. Was wird aus den Angeſtellten, wenn ein Unglücks⸗ fall ſie dauernd aus ihrem Berufe reißt, wenn der Tag kommt, wo die Leiſtungsfähigkeit geſchwunden iſt. Die Bewegung für Schaffung einer allgemeinen Penſionsverſicherung iſt daher ver⸗ ſtändlich. Sie iſt zwar noch jungen Datums, aber wenigſtens treten heute die Privatangeſtellten ſolidariſch für ſte ein. Ein wichtiges Moment in dieſer Bewegung war die Denkſchrift des Staatsſekretärs des Innern vom 11. Juli 1908, gegen die ſich freilich einzelne Verbände, namentlich weiblicher Angeſtellten aus⸗ geſprochen haben. Redner erörtert ſodann eingehend die Fr ge, iſt abgeleferte Grſſeldisgef chichke, on⸗ ——— Man ſieht, das iſt keine dern eine ganz neue Sage von ſtark lyriſchem und philofophiſchem Gehalt. Ein fünfaktiges Schauſpiel, wie der Thegterzettel es ber⸗ ſpricht, bekommt man allerdings nicht zu ſahen, ſondern eine in zehn Bilder aufgelöſte Legende. Und darin liegt wohl die weſent⸗ liche dramatiſche und theatraliſche Schwäche des Ganzen, in dieſem Hin und Her von Stimmungen und Motiven, in dieſem zehnmaligen Einſetzen der Handlung. Der Dichter packt den Zu⸗ ſchauer und verliert ihn immer wieder, denn zehn einzelne dra⸗ matiſche Bilder und wären ſie alle gleich gewaltig, geben doch noch kein ganzes Drama. Sehr nachteilig wirkt es auch, daß das erſte Bild, die wilde Liebesſzene, den gewaltigſten Eindruck des Abends enthält. Es folgen dann noch ſchöne ſtarke und dichler⸗ iſche Momente: Die Brautwerbung, die Senſenſzene, die Auf⸗ lehnung Ulrichs gegen das Kind und ſtellenweiſe wird man an die beſten Zeiten Gerhard Hauptmanns erinnert, an die Jahre in denen alle ſeine innigen und naiven mittelalterlichen Dichtungen und Märchendramen entſtanden ſind. Aber dazwiſchen ſtört und ermüdet manche lyriſche und redſelige Selbſtgefälligkeit, manche überflüſſige Wiederholung. Es wird immer eine ſtarke Szene durch die darauffolgende ſchwache aufgehoben, und das iſt ſehr ſchade, denn man hat es hier mit einer edlen und ehrlichen Dicht⸗ ung zu tun, und wenn ſie ſtatt aus 10 blos aus 5 Szenen oder Akten beſtände. wäre ſie vielleicht auch eine ſtarke dramatiſche Leiſtung geworden. Im Burgtheater iſt das Schauſpiel mit einer künſtleriſchen und liebevollen Sorgfalt und Stilreinheit herausgebrant worden, an die man in dieſem Hauſe gar nicht gewöhnt iſt. Als Griſelda überraſchte Frau Medelsky, namentlich als Bauernmagd, durch die echte robuſte Wildheit, aber auch als Gräfin, als lie⸗ bende Frau u. Mutter war ſie von rührender Innigkeit. Den Mark⸗ grafen ſpielte Herr Reinters mit ſeiner ganzen ſchönen und edlen Männlichkeit; freilich war er in den burſchikoſen und rumorenden F7VCC „Mannheim, 8. Marz FVCFFGVCCCCTCT00 8 meneral-Euzeiger. eWendelntt ſolidariſch erklären. 2 d5 Staats⸗ oder Selbſthilfe geboten ſei, und kommt zu dem Schluß, dalß eine kärgliche ſtaatliche Fürſorge ſo gut wie gar nichts be⸗ deuten und nur auf eine Anfügung neuer Lohnklaſſen zum be⸗ ſtehenden Reichsinvalidengeſetz hinzielen würde. Es bleibe alſo nur übrig, eine eigene Penfionsanſtalt zu ſchaffen. Bezüglich der Organiſation der Verſicherung iſt bereits in der Denkſchrift die Einrichtung einer beſonderen Reichsanſtalt unter paritätiſcher Be⸗ teiligung der Prinzipale und Angeſtellten vorgeſchlagen worden. Die Höhe der Beiträge wird darin auf 8 Prozent des Gehaltes bemeſſen, wovon Prinzipale und Angeſtellte je die Hälfte zahlen ſollen. Die Beiträge ſollen aber nicht genau nach dem einzelnen Gehalte, ſondern klaſſenweiſe berechnet werden, und zwar derart, daß die niedrigſte Klaſſe mit einem Gehaltsſatz bis zu 420 M. pro Jahr 33.60, die höchſte Klaſſe über 5000 M. Gehalt jährlich 40.80 M. zahlen ſoll. Ein Unterſchied in den Leiſtungen der männlichen und weiblichen Angeſtellten ſoll nicht gemacht werden. Das Markenſyſtem will man, um Fälſchungen vorzubeugen, nicht in Anwendung bringen. Immer am Monatsſchluß ſollen die Prinzipale den Beitrag an die Kaſſe abführen. Schließlich ſind noch Uebergangsbeſtimmungen notwendig, weil beſtehende Ver⸗ ſicherungen auf Wunſch auf die neue Verſicherung übertragen werden müſſen. Der Redner legt ſchließlich eine Reihe von Leitſätzen vor, in denen es u. a. heißt: Die Belaſtung durch die Beiträge für eine ausreichende Penſionsfürſorge bedeutet keine Ueber⸗ Hürdung von Arbeitgebern und Angeſtellten. Die Einführung einer beſonderen Ghefrauen⸗Verſicherung kann als gangbarer Weg Zur ee e Witwen der Privatangeſtellten nicht angeſehen werden. Die Denkſchrift des Staatsſekrekärs vom 11. Juli 1908 ift als eine geeignete Grundlage für eine einigermaßen aus⸗ Penſionsverſicherung anzuſehen, doch erſcheinen folgende 1680 dringend erwünſcht: r Krsis der verſicherten Perſonen ſoll auch das Schau⸗ ſpielerperſonal, das künſtleriſch vorgebildete Muſtker⸗ perſongl und das Krankenpflegeperſonal der verſchiedenen Vereine und Kerporationen umfaſſen. b) Der egriff der Berufsin⸗ balidität iſt mehr im Sinne der Definition des öſterreichiſchen Penſionsberſicherungsgeſetzes zu faſſen. c) Die Leiſtungen der weihli Verſicherten ſind mit Rückſicht darauf, daß ſie keinen Vorteil von der Witwenverſicherung haben, außer durch die in der borgeſehenen Mehrleiſtungen für ſie, noch dadurch zu e 6hen, daß die Anfangsrente bei ihnen nach fünfjähriger Warte⸗ zeit 15 Prozent des durchſchnittlichen verſicherten Dienſteinkom⸗ mens den bisher von ihnen unterſtützten Angehöri⸗ gen eine Angehö gepährt wird und eventuell die Alters⸗ bei der Altersrente 1 ſte hexabgeſetzt wird. d) Neben der Getsährung einer Rente für den Fall der dauernden Invali⸗ dität ſind e 8 16 des Reichsverſicherungsgeſetzes die Ge⸗ währung einer Rente für den Fall vorübergehender 26 Wochen überſteigender Erwerbsunfähigkeit in Ausſicht zu nehmen. e) Die Zulaſſung von Erſatzinſtituten ſoll nur unter den in der Denk⸗ ſchrift aufgeführten Bedingungen zuläſſig ſein, jedoch mit der Maßgabe, daß nach dem Erlaß des Geſetzes ſich bildende Privat⸗ nicht mehr als Grſatzinſtitute zugelaſſen werden ünen.“ ie Ausführungen des Redners fanden lebhaften Beifall. In der Diskuſſion nimmt zunächſt das Wort Frau Weſter⸗ Kappel, die Vertreterin des weiblichen kaufmänniſchen Ver⸗ bandes. Sie wendet ſich, nicht vom Standpunkte einer Frauen⸗ Techtlerin aus, ſondern als Vertreterin der ſozialpolitiſchen In⸗ tereſſen der bürgerlichen Frauen gegen die ſtärkere prozentuale Belaſtung der weiblichen Angeſtellten, die ſchon deshalb den ver⸗ heirateten Frauen nachſtehen, weil ſie meiſtens unfreiwillig auf das Glück der Ehe verzichten müßten. Es ſei zu wünſchen, daß lich alle Frauenverbände in der Frage der Penſionsverſicherung Jedenfalls wollten die Frauen eine volle Stellung in der Penſionsverſicherung einnehmen. Sekretär Gieſtel(Berlin) ſpricht ſich gegen die Vorſchläge des Referenten aus. Bei der ganzen Frage müſſe man lediglich von ſozialpolitiſchen Geſichtspunkten ausgehen. Der Appell an die Maſſen ſei nicht ſchwer. Der Referent wolle den Angeſtellten zu große Laſten auferlegen. Die acht Prozent Beitrag vom Gehalt ſeien viel zu hoch für die große Maſſe der niedrig beſoldeten An⸗ geſtellten. Der Entwurf der Regierung ſei vielleicht für die gegen⸗ wärtige Zeit genügend, werde aber für die Zukunft nicht aus⸗ reichen. Daher bitte er die Geſellſchaft, ſich dagegen zu erklären. Profeſſor Stein⸗Solm weiſt darauf hin, daß die Denk⸗ ſchrift der Regierung an verſchiedenen Mängeln leide, namentlich daran, daß das vom Reichsamt des Innern gelieferte Material nicht ein genügendes Fundament darſtelle. Im übrigen ſtehe ich in der Frage der Penſionsverſicherung als Paulus vor Ihnen. Ich war früher der Meinung, daß eine ſolche Verſicherung an die beſtehende Invalidenverſicherung angeſchloſſen werden müſſe. Jetzt halte ich es für das beſte, eine eigene Verſicherungsanftalt zu ſchaffen. Es tritt darauf die Mittagspauſe ein. In der weiteren Debatte ergreift das Wort Staatsſekxetär Graf Poſadowsky: Ich ſpreche hier als Privatmann und will Ihre Aufmerkſamkeit nur wenige Minuten in Anſpruch nehmen. Ich habe mich mit der Frage der Penſionsverſicherung der Privatangeſtellten beſchäftigt und kenne auch einigermaßen die Stimmung hinter den Kuliſſen. Und dieſe iſt die, daß man nicht geſonnen iſt, dem Reiche in ſozialpolitiſcher Hinſicht noch mehr Laſten aufzuerlegen. Dieſer Gedanke hat viele Gegner. Aber als pfychologiſches Moment will ich hervorheben: die ſchönſten ſozialpolitiſchen Anregungen kom⸗ men von Leuten, die gar nicht die Ibſicht haben, daß ihre Pro⸗ jekte auch verwirklicht werden. Sie kommen mit ihren Anregungen mehr aus praktiſchen Gründen denn aus Gründen der Sympathie ür ihre Volksgenoſſen. Ich warne Sie davor, durch eine Beſchluß⸗ —— auf Sammlung neuen Materials die Regelung der Frage auf Jahre hinaus zu verſchleppen. Die Frage der Verſicherung der Angeſtellten kann meines Erachtens nur nach zwei Richtungen Hin gelöſt werden: 1. entweder durch Angliederung an die In⸗ —————— Momenten größer als in den tragiſchen. Die übrigen, zumeiſt unbedeutenden Rollen, wurden von den Herren Römpler, Dep⸗ wient, Paulſen, Gregori und Frau Bleibtreu mit ſchönem An⸗ ſtand durchgeführt. Regie und Inſzenierungskunſt leiſteten ſo⸗ wohl in den bäueriſchen ſowie in den höfiſchen Bildern wunder⸗ bar Vollendetes. K Nur das Publikum des Burgtheaters verſagte diesmal, na⸗ mentlich jenes, das im Parquett und in den Logen ſaß. Die erſte Szene wirkte überaus ſtark, auch die zweite und dritte, der Re⸗ giſſeur konnte nach dent erſten Akt für den Dichter danken und erſchien auch nach allen andern Akten. Aber die Damen und Herren im Parkett wurden immer kühler. Für ihren verweichlich⸗ ten Geſchmack iſt Griſelda an Kraßheiten und Peinlichkeiten zu reich und vielleicht auch an tiefen dichteriſchen und menſchlichen Einſichten. Denn es gibt Dinge, die ſo wahr und ſelbſwerſtändlich ſind, daß man ſie im Theater nicht ausſprechen darf. Für dieſen verzweifelten Kampf wilder ur⸗ ſprünglicher Inſtinkte gegen die Notmendigkeiten des klugen ge⸗ ſitteten Lebens hatten dieſe Damen und Herren keinen Sinn. Und als im letzten Akt der Markzraf die Worte ſprach:„Warum habe ſo lange gequält, Griſelda?“ Da ging ein ironiſches überlegenes Schmunzeln durch das Haus... Aber dieſe, dem Dichter Gerhard Hauptmann zugedachte Ironie fällt zurück auf rats Friedrich Halm ſtehengeblieben 55 us Burgthegterbußlikum von 190, das mit ſeinen aanten Be. griffen und Gefühlen im Vormärz des ſeligen Herrn Geheime⸗ 1e Strſofe. belidenverſtcherung oder 2. durch Schaffung von Zuſchußkaſſen. Das Reich wird ſich aber nicht dazu verſtehen, erhebliche finanzielle Laſten zugunſten der Angeſtellten zu übernehmen. Wenigſtens bei der jetzt herrſchenden wirtſchaftlichen Kriſe iſt das gänzlich aus⸗ geſchloſſen. Wahrſcheinlich iſt es, daß ſich die Beteiligung des Reiches auf die Uebernahme der Haftpflicht beſchränken wird. Das ſteht auch nicht anders zu erwarten, denn es gibt ſo viele Berufsverbände, die dann die obligatoriſche Verſicherung auch ein⸗ führen müßten. Das würde dann ſchließlich zu einer allgemeinen Volksverſicherung führen. Verſteifen Sie ſich nicht auf Kleinig⸗ keiten und erklären Sie ſich damit einverſtanden, daß im Rahmen der beſtehenden Geſetzgebung das Mögliche erreicht wird. Ich kann Ihnen nur empfehlen, mit den Vorſchlägen der Regierung Hand in Hand zu gehen. Es gibt im Reichstage gewiſſe Männer mit ſozialpolitiſchem Verſtändnis, die Ihre Beweggründe ver⸗ ſtehen, aber bedenken Sie, daß ſchließlich ein Geſetz im Reichstage nur zuſtande kommt durch einen Mehrheitsbeſchluß und die Zu⸗ ſtimmung der verbündeten Regierungen. Was das Reich zu⸗ gunſten der Angeſtellten tun wird, das iſt die Uebernahme einer Verpflichtung im Rahmen der gegenwärtigen Invalidenberſicherung und allenfalls die Uebernahme der Koſten. Andere Leiſtungen ſind nicht zu erwarten. Eine Modifikation des Inbalidenver⸗ ſicherungsgeſetzes und Angliederung der Angeſtelltenverſicherung ſowie die Herabſetzung der Altersgrenze auf 66 Jahre ſind vokk⸗ ſtändig ausgeſchloſſen. Die Wurzel Ihrer Beſtrebungen ruht doch in der finanziellen Frage. Auch das Invalidengeſetz ſieht heute anders aus als zu Zeiten Bismarcks, es hat grundlegende Aen⸗ derungen erfahren. Das Geſetz, das Sie erſtreben, wird Sie pielleicht anfangs enttäuſchen, aber im Laufe der Jahre mehr Ihren Wünſchen entſprechen. Ich bitte Sie, ſich mit den Vor⸗ ſchlägen der Regierung einverſtanden zu erklären und das bei unſeren politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſen Erreichbare anzunehmen.(Lebhafter Beifall.) Reichstagsabgeordneter Dr. Potthoff tritt dieſen Aus⸗ führungen bei und meint, daß die Angliederung der Angeſtellten⸗ verſicherung an die Invalidenverſicherung dem Reiche Millionen koſten würde. Es ſei am beſten, den Vorſchlägen der Regierung zuzuſtimmen, denn die Verſicherung der Angeſtellten könne nur durch die Schaffung von Zuſchußkaſſen ins Leben gerufen werden. Juſtigzrat Fuld(Mainz) macht von einer ihm zur Kenntnis gelangten Aeußerung des Staatsſekretärs v. Bethmann⸗ Hollweg, die der Redner, ohne eine Indiskretion zu hegehen, der Oeffentlichkeit unterbreiten zu können glaupt, Mitteilung, daß nämlich für die verbündeten Regierungen der Wege der defini⸗ tiven Regelung der Frage noch keineswegs gegeben ſei. Nach der Anſicht des Redners beſteht der beſte Weg zur Regelung der Pen⸗ ſionsverſicherung der Privatangeſtellten in dem organiſchen Ausbau der Invalidenverſicherung unter Schaffung einer neuen Lohnklaſſe. — Darauf wurde die Debatte geſchloſſen. Die Leitſätze des Rie⸗ ferenten wurden mit großer Mehrheit angenommen. Der Vorſitzende Freiherr b. Berlepſch ſchloß darauf mit den üblichen Dankesworten die Generalverſammlung der Geſell⸗ ſchaft für ſoziale Reform, deren Ausſchuß ſich nicht nur mit der auf der Tagung erörterten Frage, ſondern auch mit den anderen Fragen des Pripatbeamtenrechts(Konkurrenzklauſel, Erfindungs⸗ recht) noch eingehend beſchäftigen wird. Aus Stadlt und Tand. Mannheim, 8. März 1000. Euthüllung einer Bronzeplakette des F. Medizinal⸗ rats Dr. Mermann im Wöchnerinnen⸗Aſhl. 8 iſt ſenl, an dem d unvergeßliche Gründer und Leiter des chnerinnene „Luiſenheim“, Medizinalrat Dr. Alfons Lermann, die Augen zum ewigen Schlummer geſchloſſen zat. Der Todestag gab Anlaß zu einer wohlverdienten Ehrung des Verblichenen. Eine edle Gönnerin der Anſtalt hat eine Bronzeplakette des Verſtorbenen geſtiftet, die im Treppenhauſe über dem erſten Podeſt ſo angebracht wurde, daß der Blick des Eintretenden ſofort auf das wohlgetroffene Medaillonbild Dr. Mermanns fallen muß. Heute mittag wurde die Plakette in Gegenwart mehrerer Verwandten Dr. Mermanns, der Damen und Herren des Vorſtandes des Aſyls, Frau Oberbürgermeiſter Dr. Be ck, Frau Ph. Bender, Frau Geh. Kommerzienrat Laden⸗ bur g, Frau Geh. Kommerzienrat Lanz, Frau J. Röther, Dr. Preller, Bürgermeiſter v. Hollander, Alfred Lenel, der Aſſiſtenzärzte Dr. Feyer und Dr. Gündel, des Vorſtandes der Geſellſchaft der Aerzte, Herren Medizinal⸗ rat Dr. indmann, Medizinalrat Dr. Heuck und Dr. Wegerle, von Frau Oberbürgermeiſter MNartin, Frau Geh Kommerzienrat Scipio, der Stadträte Barber Darmſtädter, Denzel und Köchler, des Syndikus Dr. La ndmann und der Vertreter der Preſſe enthüllt. Es war eine ſchlichte Feier, die ganz dem Charakter des Heimgegangenen entſprach. Sofopernſängerin a. D. Frau Seubert⸗Hauſen leitete ſie mit einem tiefbeſeelten Lie⸗ dervortrage, der auf dem Harmonium begleitet wurde, ſtim⸗ mungsvoll ein. Dann nahm Herr Bürgermeiſter v. Hollander das Wort zu einer warmherzigen Würdigung der hervor⸗ ragenden Eigenſchaften Dr. Mermanns als Arzt und Menſch und zu einem Rückblick auf die Entwicklung der Anſtalt. Wir haben uns, ſo führte er aus, erlaubt, ſie heute hierher zu einer ſchlichten Feier einzuladen, einer Feier, die dem Andenken des Mannes gelten ſoll, der dieſem Hauſe Gründer, Leiter, Vater geweſen iſt, dem Andenken des Mannes, der heute vor J̃ früh ſeiner reichen Wirkſamkeit en 45 hnen, hochverehrte Damen und nicht zu ſagen, wie Med 7 izinalrat Dr. Alphons Mer tiſt und was er geleiſtet hat, was er insbeſon Wöchnerinnenaſyl geweſen iſt. Das Wöchnerinner ſeine Lebensarbeit, der er ſein ganzes Herzblut gewidmet hat. Wie Mermann für das Aſyl gearbeitet und was er für dasfelbe getan hat, wird Ihnen am beſten klar werden, wenn ich mir erlaube, in kurzen Worten auf die Entwicklungs⸗ geſchichte des Aſyls einzugehen. Der Redner ſchilderte nun in knappen Umriſſen die Gründung der Anſtalt, die der ur⸗ eigenſten Initiative des Verſtorbenen zu verdanken iſt. Am 23. Februar 1887 trat auf Anregung Mermanns ein Damen⸗ komitee zuſammen, das ſich die Gründung eines Vereins Wöchnerinnenaſyl zum Ziel ſetzte. Am 4. Mai 1887 fand die konſtituierende Generalverſammlung des Vereins ſtatt. In dieſer Verſammlung wurde beſchloſſen, das Haus M 3, 5 zum Preiſe von 65 000 Mark anzukaufen. Am 1. Juli 1887 wurde das Aſyl mit 12 Betten eröffnet und am 15. Juli die erſte Wöchnerin aufgenommen. So pflegte Mermann zu arbeiten. Im Laufe einiger Wochen und Monate war alles gemacht. Was er für richtig erkannt hatte, ſuchte er mit un⸗ beugſamer Energie in die Tat umzuſetzen. In den erſten zehn Jahre fand nur eine allmählige Steigerung der Be⸗ ſucherzahl ſtatt. 1897 wurden 300 Frauen im Aſyl ent⸗ bunden. Im erſten vollen Jahre der Tätigkeit waren es ca. 160 geweſen. Die rapide Steigerun„die ſie bis heute an⸗ genommen hat, hat eigentlich erſt im Jahre 1897 eingeſetzt In den Jahren 1897/99 erwieſen ſich die bisherigen Räunm als zu klein. Zunächſt wurde das angrenzende Haus M angekauft, um den dringendſten Bedürfniſſen abzuhelfen. Jahre 1899 mußte die Stadt zugleich Räume in der Dragoser kaſerne zur Verfügung ſtellen. J Im Jahrs 1901 wurde dat mit dem Bau des jetzigen Aſyls begonnen und am 1. Mare 1903 konnte der ſehnliche Wunſch Mermanns erfüllt werden: das Aſyl kennte endlich in ausreichende Räume, in das jetz ſchöne Haus, überſiedeln. Mermann ruhte aber auch jetzt noch nicht. Dis Entwich⸗ ng des Aſyls mußte nach verſchiedenen Seiten hin ſtalk⸗ nden. Schon im alten Heim, kurze Zeit nach der Gründung, vurde mit dem Aſyl ein Mutterhaus zur Ausbildung von Wochenbettpflegerinnen verbunden, das der Stadt Mann heim reiche Dienſte geleiſtet hat. Als im neuen Aſyl an⸗ ſcheinend für lange Zeit ausreichende Rauune geſchaffen waren, hat Mermann eine gynäkologiſche Klinik eingerichtet und in den letzten beiden Jahren iſt ein Lieblingsgedanke von ihm zur Ausführung gelangt: ein Kurſus zur Ausbildung von Frauen aus gebildeten Ständen zu Hobammen. Bei aller dieſen Unternehmen hat Mermann vielfache Widerſtän überwinden gehabt. Er pflegte nicht darnach zu fragen, das, was er für recht erkannt hatte, vielen geflel. Er gin unbeirrt ſeinen Weg. Wenn wir heute auf ſein Lebens zurückſchauen, ſo dürfen wir ſagen, daß er in faſt allen Dinge das Rechte verfolgt und erſtrebt hat. Im Woöchnerkunenaſt ſind in den 22 Jahren ſeines Beſtehens annähernd 12 000 Frauen entbunden worden. Weleher Segen wurde, das wiſſen alle Diejenigen, die einen Einblick haben in die Verhältniſſe der in Botracht kommenden Beodlkerungs ſchichten. Tauſende von Kindern, hunderte von Müktern ſin gerettet worden durch das, was ihnen im Aſyl durch Mer manns Tätigkeit zuteil geworden iſt. Schon aus dem, was ich gefagt habe, getht hervor, d Mermann keine Perſänlichkeit war, die Allen gefallen — — f fortzuſetzen in dem Geiſte, in dem er das Wark begonnen Der Tod Mermanns bedeutete für das Wöchmarinnenaſyl ein ſchwere Kriſis. Es war im Aſyl, deſſen Seele er war, el⸗ 1t lich alles auf eine Perſon zugeſchmitbort Mit ſeinen 2 halb eine Nicha, die ſich ſofort nicht aus Berückſichtigeung de Es müſſen eben zumteil werden. Das das wir beute Mahmung deſſen ſein, daß wir all D 0 7 Hat. herzigen Gönnerin, die das Vild gefkiftet 90 1 Herzen dofür⸗ daß ſie den vigleneBweiſen der Hingg Aſyl auch dieſen angereiht hat. Möge das Bildnz daran erinnern, daß wir zu wirken haben im Geiſte ſtorbenen, im Geiſte ſelbſtloſer Hingabe an Arme un mittelte, im Geiſte mentwogter Pflichterfüllung, unbeugſamer Energie, wenn es gilt durchzuführen, für richtig halten. In dieſem Sinne übergebe ich namens Vorſtandes das Bildnis dem Wöchner innenaſyl„Lu Möge es für alle Zeit daſtehen als eine Mahnung, im Sinte des Verſtorbenen. Möge es für alle Zeit a erhalten das Andenken an den teuten Heimgsgangenen 5 walte Gott! Herr Dr. Preller,; der jetzige Chefarzt des Aſyls, vervollſtändigze das vom redner gezeichnete Lebensbild dos verſtorbenen VBorga 2 5 + 5 62 Mermann beſaß einen echten ſozialen Geiſt. Dhwag chte Arzt der Reichen war geblich ſeine Hilfe angeruſen v· ler Aufopferun mit all ſeinen Aufregu nungen gab es keinen Armen, der fe. Mavmarm war alz Sorgen wegen t destwegen, weil ſie en nach Erkennini her nicht nur ein bodttende ſchen Wiſſenſchafk wertho te dies des Nüheren olgenden Worten: Sein Tod hat eine Lücke geriſſen, die kaum jemals wieder autsgefüllt w kann. Wir alle werden ſeiner ſtets mit größter n gedenken und mit ihm Viele, die ihn gekannt Urtd ſein Leibe verſpürt haben. Mit tiefer Wohm Bildnis enthüllt. Es wird ein ewiges n B 2 5t. Mermann war auch der medizin Der Redner f 901 Kowarzik⸗Frauk 0 te zeigt, wie bereits erwähnt, das umrahmte, meiſterhaft aus Verſtorbenen. Da a 3 dalllonbilduis des a ſolg Widmung in Initialen:„Dem Schöpfer des Wochnar a Der Vorſtand hatte einen prächtigen Lorbee Fſs 9¹s5. 7 * ind Widmung niederlegen laſſen. Mit dem mit tiefer Empfindung gefungenen Liede„Wen ze nicht mehr ſchlägt“ von Wer nann wurd 20 — Ballonfahrt des„Zähringen!« e ilt wird, hatten die Ballonfahrer vor erg in Heſſen ein nes Renkontre na Ein⸗ Anzahl von der Fahrer das langherabhingende S Swilliger Abſicht an demſelben. Trotz der Fahrer waren bdi? Leute von ibrem Vorſ abzubringen. Schließlich blies don Korbinfaſf irig, als das Schleßplau abzuſchneiden, was der Balſon plötzlich bis zu 2000 Meter in die Höhe ſtieg Schlepotau die Fahrt nicht weiter ausgedehnt reſp. vo ſicht'gten Nachtfahrt nun Abſtand genommen werde ſchloß i Vie ſofortige Landung, die auch, wie bei Friebberg glatt erfolgte. Auf die Ermittelun 1 ze Belshnung von 100 Mark age 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Kannheim, 8. Murze⸗ Frühlingsboten. Die Störche ſind da. Geſtern flog gleich eine ganze Storchenfamilie, beſtehend aus vier ſchönen Tie⸗ ren, über die Rennwieſen und den Luifenpark der Stadt zu. Möge den gefiederten Freunden der ekwas froſtige Aufenthalt im Irzzien nicht zu ſehr ſchaden. Allen Bogelliebhabern aber möch⸗ ten twir empfehlen, mit dem Futterſtreuen im Freien bis zum Eintvitt wärmerer Witterung noch fortzufahren. Auch Kinder können dazu beitragen, wie folgender hübſche Vorgang zeigt: Ging da eine Frau mit ihren drei Kindern an einem der letzten Machmittage im Schloßgarten ſpazieren. Bald ſahen die Kinder ein halb verhungertes und verfrorenes Vögelchen auf einem Aſte ſitzen. Angenblicklich kehrten die Knaben ihre Rock⸗ und Hoſen⸗ tafchen um, während das eine Kind, ein kleines Mädchen, Brot⸗ krumen hinwarf. Dann zogen ſich Mutter und Kinder etwas zürück. Sofort kam das Tierchen— es war eine Amſel,— ohne alle Stheu geflogen und im Nu waren die Biſſen verſchlungen. Dann kehrte die Amſel wieder auf ihren Aſft zurück, von dem bald ein luſtiges Lied ertönte, dem Mutter und Kinder aufmerſam lauſchten. Möchten alle Kinder ſo handeln und ſo erzogen werden! Maunheim⸗Ludwigshafener Turnerſchaft. Der diesjährige Gauturntag findet am Samstag, 18. März, in Ludwigs⸗ hafen(Pfälzer Hof) ſtatt. Unter dem Namen Badenſer⸗Verein hat ſich in Würgz⸗ Hurg ein Verein badiſcher Landsleute gebildet. Ueber 70 Mit⸗ glieder traten ſofort bei. Der gewählte Ausſchuß ſetzt ſich zu⸗ ſammen aus den Herren Inſpektor Hug, Bäckermeiſter Scharn⸗ berger, Zugmeiſter R. Metzner, Schaffner A. Rößner, Schaffner J. Heilmann, Kaufmann Schacherer und Artil⸗ Lexjeſergeant F. Bender. Aus dem Groſihierzogtum. 7 25 Weinheim, 8. März. Einen der wichtigſten Punkte der Bürgerausſchußſitzung vom 10. d. Mts. wird die Beſchlußfaſſung über den Antrag des Gemeinderats bilden, der zur Ausarbeitung des Projekts für den Neubau eines Ge⸗ werbeſchulgebäudes die Bewilligung eines Kredits von Mark 6000 erlangt. Das Preisgericht hat den mit dem erſten Preis ausgezeichneten Entwurf„Städtebau“ zur Ausführung empfoßlen und die Baukommiſſion iſt dieſer Anregung gefolgt. Nach kurſierenden Verlautbarungen dürfte aber im Bürgeraus⸗ ſchuß ein Widerſtand gegen dieſen Antrag zu erwarten ſein, in⸗ dem ein Teil der Mitglieder geneigt ſein ſoll, den mit dem dritten Preis ausgezeichneten Entwurf des Herrn Architekten Adam Eberhardt von hier zur Ausführung vorzuſchlagen. Dieſem Entwurf wird vornehmlich die Anpaſſung in der Stilgebung an die Umgebung des projektierten Gebäudes und eine beſonders anſprechende architektoniſche Gliederung der Faſſaden nach⸗ gerühmt. eds. Pforzheim, 7. März. Das Warenhaus Di etz hat hier drei Häuſer in der weftlichen Karlfriedrich⸗ ſtraße um 485 000 M. angekauft, um auf dem Platze ein roßes Warenhaus zu errichten. Nun hat auch das erenhaus Geſchw. Knopf hier den Gaſthof zunt „Awarzen Adber“ am Markt, wo die Firma bereits ihren Daden hat, um 650 000 M. und außerdem das daneben be⸗ findeiche Anweſen von Privatier W. Henkel um 170 000 M. erſporben, um einen Neubau für ihre Zwecke aufzuführen. d. Offenburg, 7. März. Zum Bahnbau Offenburg⸗Kehl haben die beteiligten Gemeinden einen Barbetrag von insgeſamt 180 000 M. zu leiſten. Offen⸗ bußg bewilligte bereits 30000., Sand 25 000., Will⸗ ſtäßk 70 00 M. Somit ſind noch 55000 M. aufzubringen. 90. Freiburg, 7. März. Auch hier wurde ein Zweig⸗ Herein des katholiſchen Frauenbundes ins Leben gerufen, der bereits über 300 Mitglieder zählt. Der Gründungsverſammlung, welcher Frau Dr. Amann⸗ Mlichen einen Vortrag hielt, wohnte u. a. Weihbiſchof Du. Juſtus Knecht an. 8 Jreiburg, 5. März. Nach dem Jahresbericht des hieſigen Debensbedürfnis⸗ und Produktivbereins führten die ungünſtigen Verhältniſfe zu größerer Mitgliederbewegung. Es irgben ein 340 Perſonen, aber freiwillig durch Wegzug und Tod ſchieden aus 460 Mitglieder, ſo daß mit einem Beſtand von 3179 Mitggedern ins neue Jahr eingetveten wurde. Die Geſchäftsanteile der Miiglieder betrugen am Schluſſe des Jahres 1907 die Summe een 82 200., die Haftſumme ſäntlicher Miglieder am 34. Dez. 1908 1 380., der Reingewinn 59 M. Verbeaung wie ſolgt vorgeſchlagen wird: 4 Proz. Kapital⸗ 8˙1 de 22 er e 7 Proz. auf den Umſatz in den Vereinsladen und der Haupkkaſſe von 718 200., 2 Proz. auf den Umſatz von 70 800., für welche 5 Proz. im voraus bezahlt Fußpden, 4 Prozent auf den Umſatz von Kohlen von 123 982 M. Paolizeibericht vbom 8. März 1909. Zimmerbrchnd. In der Wohnung eines Schuhmacher⸗ meiſters entſtand am 7. ds. Mts. abends in der Schulſtraße in Neczsvau auf noch nicht aufgeklärte Weiſe ein Zimmerbrand, bei welchem ein Batt gauz und eines teilweiſe verbrannten. Der Sthaden beträgt zirda 400 Mark und konnte von Hausbewohnern wieder gelsſcht werden. Jundunierſchlagungen. Verloren gingen und wur⸗ den bis jetzt auf dem Jundbureau noch nicht abgegeben: a) auf dem Maskenball im Roſengarten am 23. v. Mts(Faſtnachtdiens⸗ tag ein wertvolles goldenes Armband, dreiteilig, langgliederig nit gdettengleichenverbindung und goldenem Sicherheitskettchen; am 28. v. Mts. abends von der Nuitsſtraße durch Hebelſtraße, Fbiedrichs⸗ und Luiſenring bis Holzſtraße No. 18 eine goldene Pepthe, blau emailliert, 6 Zentimeter lang und 3 Zentimeter breit mi einem quer laufenden goldenem Kettchen verſehen. Unaufgeklärte Diebſtähle. Von noch unbekannten ern wurden in letzter Zeit dahier entwendet: 1) am 6. d. M. ds vor dem Hauptpoſtamt O von einem Handkarren herunter Pakete, enthaltend 33 Stück weiße Muſtergardinen, 6 Kattun⸗ emücher, außerdem 2 Lederriemen; 2) am gleichen Tage auf dem Marktplatz G 1 ein Korb mit 3 Hühnern, 2 uhnen und Tauben lalle geſchlachtet und gerupft); 3) in der Pacht vom.—6. d. Mts. im Hauſe Schwetzinger Landſtraße No. 12 in Neckarau 3 große Zuchthaſen, Wert 40 Mk. Um ſach⸗ liche Mitteilungen an die Schutzmannſchaft wird erſucht. Uhrater, Kunſt und Wiffenſchaft. Pom Theater. Ueber die Neuinſzenierung von Shaleſpea res mlet“ am Königlichen Schauſpielhaus zu Dresden bringen rligen Blätter ausführliche, hochanerkennende Berichte. Löwenanteil an dem darſtelleriſchen Erfolge der epoche⸗ chenden Aufführung wird einſtimmig der glänzenden Wieder⸗ gabe der Titelrolle durch— Paul Wiecke— zuerkannt. Auch über Fräulein Lueie Liſſi, als Könitin, ſpricht ſich die ge⸗ ſamte Kritik ſehr günſtig aus. Man rühmt ihrer Leiſtung nach, daß ſie in der großen Szene mit dem Subns ergreifend wirkte und die Erzählung von Ophelias Ende einfach und ſchön zur Geltung brachte. Neues Operettentheater. Heute abend findet eine Wieder⸗ holung der Operette„Das Geiſterſchloß“ mit Herrn Fritz Werner in der Rolle des Bumbrabumre ſtatt. Die andere Be⸗ ſetzung iſt die gleiche wie bei der erſten Aufführung am Samstag. Karlsruher Hoftheater. Aus Karlsruhe ſchreibt unſer Bureau vom 7. März: Geſtern abend wurde im Hof⸗ theater zum erſten Male Leo Blechs komiſche Oper„Ver⸗ ſiegelt“ zur Aufführun gebracht und zwar mit einem durch⸗ ſchlagenden Erfolg. Die Beſetzung der dem Mannheimer Publikum bekannten Oper war eine recht gute; das jüngere Liebespaar hatte in Herrn Buſſard ‚er zugleich geſchickt die Regie führte, und in Fräulein Teres eine prächtige, humorvolle und auch geſangstüchtige Vertretung gefunden. Das ältere Liebespaar, der Herr Bürgermeiſter Braun und die ſchöne Witwe Schramm, war durch Herrn Schüller und Fräulein Ethofer mit bielem Humor vertreten und beſonders die letztere entwickelte eine köſtliche Schalkhaftigkeit und Herzlichkeit zugleich. Den Haupttreffer aber zog als Ratsdiener Lampe ein Mannheimer Gaſt anſtelle des verhinderten Herrn Roha, Herr Marx, der mit ſeiner unverwüſtlichen Komik, mit ſeinem natürlichen Humor den vollen Sieg davon trug und in der Hauptſache dem Stücke den Erfolg ſicherte, den es davontrug. Herr Alfred Lorenzz leitete das Orcheſter temperamentvoll und brachte die einzelnen mufikaliſchen Feinheiten voll zur Geltung, Herr Buſſard hatte für eine intime biedermeieriſche Inſzenierung Sorge getragen. Die Aufführung fand lebhaften Beifall; beſonders aber wurde der Mannheimer Gaſt ausgezeichnet. Wilhelm Buſch in der Nationalgalerie zu Berlin. Von den Werken des großen Humoriſten hat ſoeben die Nationalgalerie eine ganze Reihe erworben, eine Oelſtudie„Der Widerſpenſtige“, ferner eine Anzahl von Zeichnungen: 5 Tuſchzeichnungen zu„Der Sack und die Mäuſe“, 11 Bleizeichnungen zu„Die drei Räuber“ oder die„Kühne Müllerstochter“ und 45 Bleizeichnungen zu „Hans Huckebein, der Unglücksrabe.“ Die Brüder Wright als Ehrendoktoren. Die amerikaniſchen Aviatiker, die Brüder Wright, haben eine hohe akademiſche Aus⸗ zeichnung von der Münchener Techniſchen Hochſchule erhalten. Wie telegraphiert wird, iſt den Gebrüdern Wilbur und Orville Wright in Anerkennung ihrer zielbewußten Löſung des Flugproblems die Würde„Doktor der Techniſchen Wiſſen⸗ ſchaften“ ehrenhalber verliehen worden. Von Tag zu dag 5 — Raubmordperſuch. Frankfurt a.., 8. März. Am Sonntag gegen 5 Uhr ſchoß am Grafenbruch der 24jährige Gärtner Fr. Kohler aus Frankfurt aus dem Hinterhalt auf ſeinen 20jährigen Freund, den gleichfalls aus Frankfurt ſtammenden Friedrich Reichel, in der ſpäter eingeſtandenen Abſicht ihn zu er⸗ morden und zu berauben. Reichel wurde durch 2 Schüſſe in die Schulter und durch eine in das Ohr verletzt. Kohler wurde durch die Gendarmerie verhaftet und hat bereits Geſtändnis abgelegt. — Eine Leiche im Koffer. Berlin, 8. März. In der Gepäckablieferung des Lehrter Bahnhofes wurde geſtern in einem faſt neuen Koffer die halbverweſte Leiche eines kleinen Knaben entdeckt. Das Kind iſt offenbar gleich nach der Geburt umgbracht worden. Die Tat liegt ſchon mehrere Wochen zurück. — Mord und Selbſtmord finanzieller Schwie⸗ rägkeit. Salzburg, 8. März. Der Artilleriehauptmann Jakubitſchek erſchoß ſeine junge Frau und wenige Stunden ſpäter ſich ſelbſt. Die Motive ſollen in finanziellen Schwierig⸗ keiten zu ſuchen ſein.(Frkf. Ztg.) — Zerſtörung einer Telephonzentrake durch eime Feuersbrunſt. Tur in, 8. März. Die ſtädtiſche Tele⸗ phonzentrale iſt durch eine Feuersbrunſt zerſtört worden. Der Brand wurde wahrſcheinlich dadurch verurſacht, daß infolge der Schneefälle einige Telephondrähte auf andere herabfielen. Der äußere Dienſt iſt nicht geſtört. An der Wiederherſtellung des ſtädt. Dienſtes wird gearberitet. Die Urkunden ſind geborgen. Er Generaldirektor der Telephondirektion iſt heute nachmittag aus Rom hierhergekommen. Letzte nachrichten und Lelegramme. * Kaiſerslautern, 6. März. Ein Liebesdrama ereignete ſich hier während des geſtrigen Tages. Da ihr Ver⸗ hältnis nicht ohne Folgen geblieben war, entfernten ſich geſtern der 19 Jahre alte Kaufmann Eugen Rottmüller und die 17 Jahre alte Luiſe Lanz aus ihren elterlichen Wohnungen, anſcheinend um gemeinſam aus dem Leben zu ſcheiden. In der Nähe des Aſchbacherhofes erſchoß Rottmüller ſeine Geliebte, doch ſcheint ihm dann der Mut gefehlt zu haben, auch die Waffe gegen ſich ſelbſt zu richten. Er ſtellte ſich heute vormittag der Staatsanwaltſchaft. * Frankfurt a.., 8. März. Das Kriegsgericht der 21. Diviſion beſchäftigte ſich heute in einer nichtöffentlichen Sitzung mit dem Duell im Stadtwald. Hauptmann Rud. v. Oertzen, Adjutant der 24. Infanteriebrigade, der den Leut⸗ nant der Landwehr Heinrich v. Stuckard erſchoſſen hat, wurde zu 2 Jahren Feſtungshaft verurteilt. * Berlin, 8. März. Unter dem Vorſitz des Profeſſors Tönnies iſt geſtern die Deutſche Geſellſchaft für Soziologie gegründet worden. * Rom, 8. März. Der Geſundheitszuſtand des Papſtes hat ſich gebeſſert. Er konnte bereits das Bett verlaſſen. Baden und das Blockkompromiß. * Mannheim, 8. März. Aus Karlsruhe läßt ſich die„Köln, Zeitung“ melden: Wie in Bayern, Sachſen und anderen Einzelſtaaten(ogl. heutige Mittagsausgabe), wird auch in Baden das Finanzkompromiß als ein Verlegen⸗ heitsprodukt ſchlimmſter Art beurteilt Das Inkraft⸗ treten eines ſolchen Wechſelbalgs, das wir für ganz aus⸗ geſchloſſen anſehen, würde einen außerordentlich bedauerlichen Eingriff in die Finanzhoheit der Einzelſtaaten bedeuten, auf den die Staaten niemals eingehen könnten. Müßte die Mehrleiſtung an das Reich, die für Baden 4½ Mill. ausmacht, lediglich durch die Bermögens⸗ ſteuer zu decken ſein, ſo müßte letztere um 43 Prozent und bei Freilaſſung der Vermögen unter 20 000 M. ſogar um 66 Prozent erhöht werden. Würde man die Mehrleiſtungen auf die Einkommenſteuer legen, ſo würde eine Erhöhung letz⸗ terer um 24 und bei Freilaſſung der kleinen Einkommen unter 3000 M. um 34 Prozent erhöht werden. Welche Wirkungen ſolche Steuererhöhung gerade in jetziger Zeit, in der die wirt⸗ ſchaftliche Kriſis beſonders ſchwer auf dem Mittelſtand laſtet, Es iſt kar und ſelbſtverſtändlich, daß weder die Regierung noch unſere badiſchen Volksvertreter die Verantwortung über⸗ nehmen werden, einem ſolchen Finanzkompromiß zuzuſtimmen⸗ Der Rodelſport und ſeine Opfer. 5 Darmſtadt, 8. März. Heute vormittag iſt der drit te von den drei bei dem Rodelunglück auf der Ludwigshöhe am 22. Februar verunglückten Offigiere, Leutnant Charles de Beau⸗ 15 8 an den Folgen ſeiner ſchweren inneren Berletzungen ge⸗ ſt orben. Wiesbaden, 8. März. Von den geſtern bei dem Rodel⸗ unfall auf der Rodelbahn Hohe⸗Wurzel⸗Forſthaus ſchwerverbetzten Perſonen iſt heute der 21jährige Handlungsgehilfe Möller ge⸗ ſtorben. Neuenbürg bei Pforzheim, 8. März. Auf der abfchüſ⸗ ſigen Straße bei Waldrennach, wo kürzlich ſchon eine Dame beim Rodeln gegen eine Telegraphenſtange fuhr und verunglückte, iſt geſtern an derſelben Telegraphenſtange wiederum ein ſchwerar Unfall vorgekommen. Zwei junge Leute aus Pforzgheim, der Gra⸗ veur Fritz Kohn und der Goldarbeiter Schwarz, fuhren auf einem Automobilſchlitten die ſehr ſteile Straße hinab und ſtießen infolge Verſagens der Bremſe gegen die Telegraphenſtange. Kohn brach den Ober⸗ und Unterſchenkel des rechten Fußes, ſodaß die Knochen durch das Fleiſch hindurchdrangen. Schwarz wurde weit weg auf eine Böſchung geſchleudert und erlitt verſchredene Ver⸗ letzungen am Kopf. Der Fall Tremel. *Baireuth, 8. März. Geſtern hat Pfarrer Tremel von dem Erzbiſchof von Abert in Gries bei Bozen ein Schreiben er⸗ halten, das die Verfügung, die das Bamberger Generalvikaria! unterm 25. Febr. gab, nämlich die Androhung der ſuſpenſio 4 divini bei Verweigerung der geforderten Erklärung beſtätigt. Zu gleich machte er It. Frkf. Ztg. Pfarrer Tremel darauf aufmerk ſam, daß er der Exkommunikation verfalke, wen⸗ er den landesfürſtlichen Schutz anrufen werde. Schneefälle. *Bozen, 8. März. Große Schneefälle in Catero ver⸗ ſperrten die Straße und drückten die Dächer einiger Häuſer ein. In Proſſenico wurden 7 Perſonen getötet. Eine Militärabtei⸗ lung wurde abgeſchnitten. Alle Poſtberkehre ſind unterbrochen, Breslau, 8. März. Die hieſige Eiſenbahndirektion gibt bekannt: Der Geſamtperkehr auf der Ziedertalbahn wurde am 6. März wieder aufgenommen; ebenſo wurde der Geſamtverkehr der Lokalbahn Friedland(Böhmen)—Hermsdorf wieder aufge⸗ nommen. Wegen andauernden Schneefalles wurde der Güterver⸗ kehr auf der Strecke KlagenfurtFranzensfeſte bis auf weiteres eingeſtellt, während der Perſonen⸗ und Gepäckverkehr aufrecht erhalten wird. Rollende Güter ſind anzuhalten und den Ber⸗ ſendern zur Verfügung zu ſtellen. Das Lawinenunglück in Böckſtein. *Salzburg, 8. März. Zu dem Lawinenunglück in Böck⸗ ſtein wird noch weiter gemeldet: Am Vormittag ſchon wurden 18 Tote geborgen. Bei dem Niedergehen der Lawine wur⸗ den in 2 Kochhütten, in denen die Arbeiter zurzeit des Unglücks gerade zum Frühſtück verſammelt waren, im ganzen 35 Arbei⸗ ter verſchüttet. Die Lawine ging in einer Höhe von etwa 700 Meter nieder. Schwerer Lawinenſturz. * Innsbruck, 8. März. In Luggau im Leffachtal hat It. Frkf. Ztg. eine Lawine ein Gaſthaus weggeriſſen. 6 Per⸗ ſonen, darunter die Frau und das Kind des Wirtes ſind getötet. Die Hilfsgelder für Meſſina. .e. Ro ut, 8. März.(Priv.⸗Tel.) Die Regierung hat eine Unterſuchungskommiſſion über die Verteilung der Hilfsgelder für die Opfer von Meſſina eingeſetzt, nachdem kalabriſche Zeitungen in unverblümter Sprache eine Reihe Beamten beſchuldigten, ½ialler Unterſtützungsgelder unrechtmäßig verwendet zu haben. Tatſächlich ſind in Meſſina von dem in ganz Europa niedergehenden Millionenſegen nur beſſere Stände unterſtützt worden, während die ärmeren Klaſſen leer ausgingen. Reduzierung der Zivilliſte in Norwegen. .es. Chriſtiania, 8. März.(Priv.⸗Tel.) Dem Storthing ging aus dem Hauſe ein Autrag zu, der eine Reduzierung der königl. Zivilliſte um 15 Prozent der bisherigen Höhe verlangt. Der Antrag wird damit begründet, daß der königl. Hof mit Rück⸗ ſicht auf die wirtſchaftliche Kriſis zuviel Repräſentationen und zuviel überflüſſige Hofbeamte beſolde. Deutſcher Reichstag. 15 W. Berlän, 8. März, Am Bundesratstiſch: Krätke, Tweke. 185 0 Präfident Graf Stol berg eröffnet die Sitzung um 2 Uhr. Die zweite Leſung des Poſtetats wird fortgeſetzt bei Titel„Außerordentliche unwiderrufliche Zu⸗ lagen für die in den Provinzen Poſen und die gemiſchtſprachigen Kreiſe der Provinz Weſtpreußen angeſtellten mittleren Kanzlei⸗ und Unterbeamten 145 000 Mark.“ Wir bekämpfen die Zulagen N Dr. Trzinkski(Pole): namentlich deshalb, weil ſie nicht als Teuerungszulagen anzufehen ſind, ſondern politiſchen Zwecken dienen. Der Titel wird bewilligt. Bei Titel„Beitrag zur Betriebs⸗ krankenkaſſe der Poſt⸗ und Telephon⸗Angeſtellten für krankenver⸗ ſicherungspflichtige Perſonen 401 000 Mark“ tritt Lehmann⸗Wiesbaden(Soz.) für Ausdehnung der Kran⸗ kenunterſtützungen auf die Familienangehörigen der Beamten ein. Der Titel wird bewilligt. Bei Titel„Miete der Geſchäfts⸗ und Wohnräume 10 307 000.“ bittet Günther(Freiſ. Volksp.) um Errichtung einer zweiten Poſtanſtalt in Plauen. Staatsſekretär Krätke: Gegenwärtig kann dieſem Wunſch nicht entſprochen werden. In dielen andern Orten liegen die Ver⸗ hältniſſe ähnlich. Sobald aber durch vergrößerten Verkehr mehr Mittel flüſſig werden, wird auch dieſer Wunſch erfüllt werden. Beim Titel„Zuſchuß zu den Kleiderkaſſen zur Beſchaffung der Dienſtkleider der Unterbeamten 3 691 000 Mark“ warnt Irl(Ztr.) davor, die Anfertigung der Dienſtkleidung in eigene Regie zu übernehmen. Nicht nur Großfirmen, die auch einmal ſchlechte Arbeiten liefern könnten, ſollten berückfichtigt wer⸗ den, es ſollten auch Innungen mehr berückſichtigt werden. Staatsſekretär Krätke: Ich bin mit dem Vorredner böllig einig in dem Verlangen, daß die Innungen mehr betei⸗ ligt werden. Allerdings iſt es erforderlich, daß die Innungen gube und pveiswerte Muſtevofferten einreichen. Bei Titel„Erweiterungsbauten“ bittet Böhle(Soz.) um Verbeſſerung der Dienſträume in Straß⸗ burg. Lunterſtaalsſekretär Frank: Die Angelegenheit wird weiter im Auge behalten werden, nachdem bereits die Verhältniſſe in Straßburg geprüft worden ſind. 5 nach ſich ziehen würde, braucht nicht weiter geſagt zu werden. Der Titel wird bewilligt⸗ un un un 105 3 Mannheim, 8. März ſchlagen. Sicherheitsbeſtand überwieſen werden. — —.—.8 Colkswirtscha Volkswirtschaft. Neue Aproz. Auleihe der Stadt Pirmaſens. Das Konſortium, das vor einigen Tagen die neue Aproz. bis 1920 unkündbare 2 Millionen⸗Anleihe der Stadt Pirmaſens übernahm und dem von hieſigen Banken die Rheiniſche Kreditbank und die Süddeutſche Bank angehören, bringt die Anleihe zu 101,50 freihändig zum Verkauf— **** Frankenthaler Volksbauk,.., Frankenthal. Nach dem Geſchäftsbericht für das Jahr 1908 betrug der Geſamtumſatz auf einer Seite des Hauptbuches M. 29 616 134 gegen M. 27 865 212 im Vorjahre. Das Geſamtergebnis ohne Vortrag beträgt gegen M. 95 012 im Vorjahre M. 79 844 im Jahre 1908 und erhöht ſich zuzüglich M. 28 616 Vortrag aus 1907 auf M. 108 460. Aus dieſer Summe ſoll, wie ſchon gemel⸗ det, wiederum eine Dividende von 7 Prozent wie ſeit einer langen Reihe von Jahren verteilt werden. Mark 29 230(i. V. 28 616.) find auf neue Rechnung vorgeſehen. Zinſen⸗ Provi⸗ ſionen uſw. ergeben M. 112 457, während Gehälter, Tantiemen uſw. M. 21 896, Abſchreibungen M. 1000 und Staatsſteuern und Umlagen M. 9717 erforderten. In der Bilanz ſtehen: Kaſſa mit M. 43 821(i. V. M. 57767), Wechſel mit M. 419 309 (i. V. M. 570 173), Effekten mit M. 414 436(i. V. M. 261 533), zuthaben bei Banken mit M. 150 253 li. V. 139 293), Debitoren mit M. 2 264 518 li. V. 2 140 995.), Zeſſionen und Hypo⸗ theken M. 252 904 li. V. 207829.), Bankgebäude mit M. 44000 (i. V. 44 500) und Mobilien mit M. 2500(i. V. 3000.). Bei einem Aktienkapital von M. 1. Million betragen die Reſerven M. 301 000(i. V. M. 295 500), Delkredere M. 71 300, Avale M. 72.825(i. V. 60 274), Tratten M. 556 713(i. V. 401 886), Banken M. 220 li. B. M. 4821), Sparkaſſe M. 979 067 li. V. 873 429.) und Kreditoren M. 502 156 li. V. M. 616 342). *** Bayeriſche Bodenkreditanſtalt Würzburg. Ueber die Anbahnung eines Ausgleichs der bei der Bayer. Bodenkreditanſtalt in Würzburg beſtehenden Gegenſätze wird amtlich folgende Kundgebung publiziert: Behufs Anbahnung eines Ausgleichs der bei der Bayer. Bodenkreditanſtalt Würz⸗ burg ſeit einem Jahre beſtehenden Gegenſätze wurde ein Mit⸗ glied der Direktion dieſer Bank, ferner Vertreter der Dis⸗ ontogeſellſchaft in Berlin und der Bankier Max Ans⸗ bacher aus Frankfurt a. M. am 5. März vom Staatsminiſter des Innern v. Brettreich in einer Audienz empfangen und Herrn Ausbacher hierbei Gelegenheit gegeben, ſeinen Standpunkt in dieſer Sache offen darzulegen. Im Anſchluß an dieſe Audienz fand ſodaunn auf Veranlaſſung des Staatsminiſteriums des Junern eine Unterhandlung zwiſchen Herrn Ansbacher einer⸗ ſeits und Vertretern der Direktion und des Aufſichtsrats der Bayeriſchen Bodenkreditanſtalt, ſowie Vertretern der Diskonto⸗ Geſellſchaft Berlin andererſeits ſtatt. In der Beſprechung, welche den ganzen Nachmittag des., ſowie den Vormittag des 6. März in Anſpruch nahmen, wurden alle Möglichkeiten eines Ausgleichs der Intereſſen, ſowohl perſönlicher als ſachlicher Art eingehend erörtert und ſchließlich noch ein Vorſchlag des Miniſteriums des Innern betreffs Bildung eines Schiedsgerichts zur Sprache ge⸗ bpvacht. Die Verhandlungen hatten jedoch bedauerlicherweiſe keinen pofitiven Erfolg, indem Herrn Ansbacher gegen⸗ über allen ihm gemachten entgegenkommenden Vergleichs⸗Aner⸗ bieten ſich ablehnend verhielt. Am Geldmarkt war heute der Privatdiskont ein Achtel pCt. Vbober, 276 pt, tägliches Geld ca.%6 pCt. H. Maunheimer Produktenbürſe. Die Stimmung am hieſigen Markte blieb auch heute feſt, da die Vorräte am Platze klein und weil infolge des niedrigen Rheinpaſſerſtandes die Ankünfte nicht bon Bedeutung ſind. Die Umſätze in Brotgetreide bewegten ſich in mäßigen Grenzen und es wurden wiederum nur die nottwendig⸗ ſien Bedarfsanſchaffungen getätigt. Braugerſte liegt bei unbe⸗ Heuttendem Geſchäfte etwas feſter, namentlich Ia Gerſte bleibt bei leinerem Angebot geſucht. Hafer hatte lebhafteren Verkehr und bedeutende Umſätze kamen in Platahafer zuſtande. Mais liegt feſt bei ruhigem Geſchäft. Die Notierungen im hieſigen offitziellen Kursblatt wurden für Braugerſte um 25 Pfg. erhöht. Desgleichen erfuhr Hafer eine Steigerung von 25 Pfg. per 100 Kg. ab Mann⸗ heim. Die offizielle Dendenz lautet: Weizen feſt, Roggen unver⸗ ündert, Brautgerſte eiwas feſter, Futtergerſte unverändert, Hafer und Mais feſt. 8 Vom Auslande werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo Februar⸗März M. 182, do. ungariſche Ausſaat 80 Kg. per ſchwimmend M. 181.50, do. Roſario Santa Jé 80 Kg. per ſchwimmend M. 188, Laplata per Februar⸗Märs oder März⸗ Abril⸗Abladung von M. 182—184, Redwinter Weſtern per Dez. M.—, Hardwinter 2 ſchwimmend M.—, Rumänier nach Muſter, 79.80 Kg. ſchwimm. M. 184, do. gewichtslos nah Muſter ſchwim⸗ mend M. 178—184, Ulkaweizen 9 Pud 20⸗25 per M. 179—180, 10 Pud ſchwimmend von M. 182—183. 15 Roggen ruſſ. 9 Pud 10⸗15 ſchwimmend M. 144, do. 9 Pud 15⸗20 per ladend M. 145, Bulgar⸗Rumän. 71⸗72 Kg. ſchwimmend M. 144, Norddeutſcher 71⸗72 Kg. brompte Abladung M. 132—184. Gerſte ruſf. 58⸗59 Kg. ſchwim. M. 118, do. 59⸗60 Kg. ſchwimmend M. 118.50, Donaugerſte nach Muſter 58⸗59 Kg. Jan. M. 119, do. 59⸗60 Kg. p. Februar M. 119.50, Laplata 59⸗60 Kg. per Februar⸗März zu M. 119. Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. M. 114, do. ITels Kg. prompt M. 115, Donau nach Muſter ſchwimmend von M. 109 bis 111¹, Laplata 46⸗47 Kg. ſchwimmend M. 111.50, do. 47⸗48 Kg. ſchwim⸗ mend M. 112, do, per Februar⸗März M. 111.50. Mais La Plata gelb rye terms neue Ernte Mark 117 und Odeſſa⸗Mais per Nobporoſſiſk⸗Mais per ſchwimmend Mark 124, Donau⸗Bulgar⸗Mais per ſchwimmend rye terms M. 125, do. tale quale Januar⸗Februar M. 119, amerikaniſcher Mixed⸗ Mais prompt M. 124. Voigt u. Haeffner,.⸗G. in Fraulfurt a. M. Der Auf⸗ ſichtsrat beſchloß, der am 2. April ſtattfindenden Hauptver⸗ ſammlung eine Dibidende von 10 Prozent(wie i..) vorzu⸗ Neben 127000 Mark(117000.) Abſchreibungen ollen 150 000 M.(125000.) der Sonderrücklage und dem Die Geſamtrücklagen er⸗ reichen damit 1 020 000 M. bei 3 000 000 M. Aktienkapital. Aachener Stahlwarenfabrik Aachen. Die Hauptverſamm⸗ —. tm ) ab, d Jahren ihres Beſtehens recht a1 Au die Tages⸗ teilung, in der fortſchreitenden Entwertung der Rohſtoffe, beſon⸗ ders von Aluminium und kupferhaltigen Metallen, und in dem kaum noch lohnenden Geſchäft in Fahrradteilen zu ſuchen. Inſolvenz in der Mühlenbranche. Der Mühlenwerke Dem⸗ mer u. Co. in Horſt⸗Ruhr ſind inſolvent. Die Paſſiven ſind bedeutend. Beteiligt ſind auch Eſſener Banken. Fuſion im Bankgewerbe. Eine Fuſion Duisburg⸗Ruhrorter Bank Eſſener Kreditanſtalt wird beabſichtigt. Wahrſcheinlich wird die Duisburger⸗Ruhrorter Bank in eine Filiale der Eſſener Kreditanſtalt umgewandelt werden. Um dieſen Plan der Ge⸗ neralverſammlung fertig vorlegen zu können, iſt die Auffſichts⸗ ratsſitzung der Duisburger⸗Ruhrorter Bank, die bereits im Fe⸗ bruar feſtgeſetzt war, verſchoben worden, obwohl der Jahres⸗ abſchluß für 1908 bereits fertiggeſtellt iſt. Es ſoll eine Divi⸗ dende von 5 Prozent(wie i..) vorgeſchlagen werden. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Dentſcher Reichsbank⸗Ausweis vom 6. März 1909. 55(Mill. Mk.) . egen die Aktiva. 13 Metall⸗Beſtand. 1075 824 000— 14 887 000 Darunter Gold. 6823 797 000— 12 306 000 Reichs⸗Kaſſen⸗Scheine„ 69 739 000. 454000 Noten anderer Banken 179 068 000 + 10 220 000 Wechſelbeſtand„„„„% 769 024 000— 18 275 9000 Lombardoarlehen 63 985 000— 25 414 000 EffektenbeſtWand 2236707 000 + 10 768 000 Sonſtige Aktivaag 197197 000 + 58884 000 Paſſiva: 5 Grundkapital 1380000 000 unverändert Reſervefondds„64814 000 unverändert Notenumlaunn„1401 886000— 16 572 000 Depoſiten 688 816 000 8311 000 Sonſtige Paſſiva 25 568 000— 23 324 000 Die deutſche Reichsbank verfügt über eine ſteuerfreie Noten⸗ reſerve von Mk. 235 574 000 gegen eine ſolche von Mk. 228 195 000 am 27. Februar und gegen eine ſolche von Mt. 117 908 000 am 7. März 1908. Hamburg⸗Amerikalinie. Hamburg, 8. März. Der Auſſichtsrat der Hamburg Amerk⸗ kaniſchen Packetfahrtgeſellſchaft beſchloß der Geueralverſammlung vor⸗ von der Verteilung einer Dividende abz u⸗ Der 1908 erzielte Ertragsgewinn beziffert ſich auf annähernd 16 Millionen Mark, wovon nach Abzug der Zinſen für Prioritäts⸗ anlehen ein Betrag bon etwa 13 Millionen Mark für Abſchreib⸗ ungen und Rückſtellungen verfügbar bleibt. Die Verwaltung er⸗ achtet dieſe Abſchreibungen für ausreichend im Hinblick auf die großen Abſchreibungen früherer Jahre, ſowie in anbetracht der Tatſache, daß während des ganzen Jahres 1908 ein erheblicher und hoher Wertteil der Flotte durch die ſchlechte Geſchäftslage aufzu⸗ liegen gezwungen war. In dem angegebenen Betriebsgewinn von ca. 16 Mill. Mark iſt die Ueberweiſung nicht enthalten, die der Morgantruſt aufgrund des zwiſchen ihm und den beiden großen deutſchen Reedereien beſtehenden Vertragsverhältniſſes der Ham⸗ burg⸗Amerika⸗Linie zu zahlen hat. Dieſe Ueberweiſung im Betrag bon 1,6 Millionen Mark wird vielmehr dem abgelaufenen Jahr zugute kommen. Die unter Aufrechterhaltung einer vorſichtigen Bilanzierungspolitik der Verwaltung aufgeſtellte Bilanz weiſt eine einwandfreie Liquidität der Geſellſchaft nach. Die Hamburg⸗ Amerika⸗Linie hatte Ende 1908 bei ihren Banken ein Guthaben von rund 10 Mill. Mark. Weiter iſt das Kreditkonto von zirka 16,3 Mill. Mark im Jahre 1907 auf etwa 5,8 Millionen im Jahre 1908 zurückgegangen. Das Konto⸗Korrent(Reiſe⸗ und interne Abrechtungs⸗Konten) wird ſich auf 11 Mill. Mark ſtellen gegen 8 Mill. Mark im Vorjahr.. Nenes vom Dividendenmark. 45 * Fulda, 8. März. Die Filzfabrik Fulda, die in den erſten gearbeitet hatte, zeigt ſeit länge⸗ rer Zeit ungünſtige Reſultate. das Jahr 1908 ſchließt mit einem Verluſt von 233 gegen 17311 Gewinn im Vorjahre ab. Eine Dividende gelangt lt.„Frkf. Ztg.“ nicht zur Verteilung; im Vorjahre 2 pCt. * Augsburg, 8. März. Die Spinnerei und Nähfadenfabrik Augsburg ſchließt das Geſchäftsjahr 1908 mit ½ 58 841 Verluſt ab gegen ½ 187 031 Gewinn im Vorjahr. Die Dividende von 4 pCt. (im Vorj, 9) wird lt.„Frkf. Ztg.“ aus der Dividendenreſerve von 100 000 beſtritten. * Berlin, 8. März. Die Arenbergſche Aktiengeſellſchaft für Bergbau und Hüttenbetrieb Eſſen a. d. Ruhr erzielte bei 702 240 gegen ½% 691 678 Abſchreibungen einen Reingewinn von 2806 126 gegen 3 498 204. Die Dividende beträgt lt.„Frkf. Ztg.“ 24 pEt. gegen 5 pCt. im Vorfahre. Berlin, 8. März. Die Königsberger Vereinsbank Königsberg ſchlägt lt.„Frkf,.“ eine Dividende von 7 pCt. wie im Vorfahre vor. Belgiſche Flachsſpinnereien. *Berlin, 8. März. Die belgiſchen Flachsſpinnereien beſchloſſen die Betriebseinſchränkung vom 5. ds. Mts, aufrecht zu erhalten. Die Werkſpinnereien arbeiten von heute ab lt.„Frkf. Ztg.“ mit vollem Betrieb. 5 Vom amerikaniſchen Eiſeumarkt. *„ Newyork, 8. März. Nach einer Meldung der„Tribune“, wachſen die Eiſenvorräte gewaltig an. Der Präſident einer Geſell⸗ ſchaft, welcher 50 pCt. alles Roheiſens herſtellt, erklärte lt.„Frkf. Ztg.“ falls in den nächſten 10 Tagen keine beſſere Nachfrage eintrete, alle Hochöfen ausgeblaſen würden.. Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. vom 8. März.— Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. 24.——24.25 Weizen pfälziſcher Ruff. Futtergerſte 14.25—. Rheingauer—.——[ Hafer, bad. neuer 18——18 50 „ norddeutſcher 24.50—2475 Hafer, nordd. 18.50——.— „ ruſſ. Azima 28 25—25.50 Hafer xuſſiſcher 18.——18.50 „ Ulka 25.—25.——„ La Plata 17.——17.25 „ Theodoſia 25.50—2575 J Mais amer. Mixed 17.——.—. „ Taganrog 25.——25.50„Donau 17.25—17.50 „ Saxonska bplais 17.50—.— „ rumäniſcher 25.25—25.50 Kohlreps, d. neuer 30.50—.— „ am. Winter 25.50—.— Wicken 18.——18 50 77 Manitobaſ/.— 110—125 Kleeſamen deutſ 155 Walla Walla 5 „ Kanſas II 5 Luzerne ital. 130—140 „ Auſtralier 5„ Provene. 140—160 „ La Plata 25.——25 25 Eſparſelte 30.——95.— Kernen 24.—— Leinböl mit Faß 45,50-—.— 64.—.— Roggeg, pfälzer neu 18.———. Rüböl in Faß „ ruſſtſcher—.———[Backrüböl „ rumäniſcher—..— Spiritus, Ia. verſt. 100% 129.— „Nnorddeutſcher 18.75—19.—„70er unverſt. 60.— „ anterik.„ Gerſte, hieſ. 18.——19.50 roh 70 Unnerſt. 85/00% 54.— „ Pfälzer 17.50—19.75„ 9oer„ 90/2% 48.— Gerſte, ungariſche— 15 NRr. 00 0 1 2 23 4. 0— 1 35.ä—.—.50 31 50 30.50 2750 Roggenmeb! Nr. 0) 27.50 1) 25. 8 Tendenz: Weizen feſt. Roggen unveränder 5 5 feſter. Futtergerſte unverändert. Hafer und Ma Br. Werger, Worms 25%/ Conſols 84¼ 84¼]J Moddersfontein 3 Reichsanleihe 86˙/% 861 Premier 4 Argentinier 87— 87¼ Randmines 4 Italiener 102½ 102¼ Atchiſon comp. 4 Japaner 88/ 8825/% Canadian 3 Mexikaner 331˙0 33¼ 1 8 — ilwaukee e 187% 18% Dendeez eie Amalgamated 70˙% 70ʃ˙/ Erie 3 Anacondas 81% 8˙/ Grand TrunkIIIpref. Nio Tinto 6% 60%%„ i Central Mining 131, 13˙%/ Loutsville Chartered 15¼% 16 Miſſourt Kanſas De Beers 12%6 12% Ontario Eaftrand 4˙% 4½% Southern Pacifie Golpſecds ee e oldfie— 5— Steels eom, Jagersfontein 4/%%] Tend.? ſtill. etwas Mannheimer Effektenbörſe. vom 8. März.(Oifizieller Bericht) Die heutige Börſe verkehrte ziemlich ruhig. Banken und Brauereien ohne weſentliche Veränderungen. Von Induſtrieaktien notierten: Pfälz. Nähmaſchinen 129.50 G. 130., Süddeutſch Kabelwerke 122.25 bez. und G. und Zellſtoffabrik Waldhof 293.50 bez. 91 Aktien. VBanken, Brief Geld Badiſche Bank 132.30—.— Gewrbk. Speyerso——— Pfälz. Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank—.. 198. Pf. Sp⸗ u. Cöb. Landau 140— 139.— 11 85 Kreditbank Rhein. Hyp.⸗Bank Slldd. Bank Brief Ges⸗ Trausport 16. Verſicherung. B..⸗G. Rhſch. Seetr. Mannh. 35 agerhaus—. 85 136 50 186.—Frankong, Rück⸗ und 5 —.—196.— Mitverſ..⸗G. vm. — 118.— Bad. Rück⸗ u. Mitv..— 675,. Chem. Induſtrie. Fr. Trp.⸗ Unf. u. Gl.⸗ 10 Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 855.—— VetſeGeſ. neu—.——.— Bad. Aſſecurranz Chem. Fab. Goldenbg.— 182 Continental. Berſich.—. Verein chem. Fabriken 298.50—.— Mannh. Verſicherung 485.— 42 Verein B. Oeliabriten 129 800Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—. Weſt..⸗W. Stamm—.— 171. Württ. Tranp.⸗Verſ. 550,.— „„ Vorzug—— 100.00 Jnuduſtrie. Brauereien, 75.⸗G. f. Seilinduſtrie— 1 Bad. Brauere 77.——.— Din leriſche Peſchfbr. 118—— 91.——— —.— udwigsh. Braueret—.— 223.— Anannh. Gum. u. Asb. Manub. Aktienbr. 183.——.—[Naſchinenf. Badenia Pfalzbr. Geiſel, MWohr—.——.— Oberrh. Elektrizität Brauerei Sinner—— 244— Br. Schrödl, Heidlbg. 191.——.— „Schwartz, Speyer 115.— 114.— „Ritter, Schwetz. „ S. Weltz, Speyer „z. Storch., Spever i dlbg. 147.— Südd. Draht⸗Induſt. Südd. Kabelwertfe—.— 122. 66.—Berein Freib. Zlegelw. 180.—— 66 50%„ Speyr. Würzmühle —— —.— ee 75.— 70.——, Zellſtoffabr. Waldhof — 154.— Zuckerfbr. Waghänſel uckerraff. Mannh⸗ BVerliner Effektenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers Wormſ. Br. v. Oertge Pf. Preßha⸗u. Sptfabr. Haltung. Von Schiffahrtsaktien gaben Hamburger Packetfahrt und im Anſchluß daran Norddeutſcher Lloyd nach. 5 Im ſpäteren Verlauf beſſerten ſich Hamburg⸗Amerikaniſche Packet⸗ fahrtaktien um ½ pCt. Auch Lloyd zog im Auſchluß daran an Jerner hoben ſich einige Montanwerte wie Harpener auf Rückkäufe. Im übri gen war das Geſchäft ſtill. 7„„ 155 Berlin, 8. März.(Schlußkurſe.) 40j Reichsanl. 103.40 103.40 Ruſſenßank 356% Reichganl. 96.25 96.30 S anhe 90 30½% Raichsauleihe 36.80 86 80 Staatsbahn 4% Gonſols 102.40 103.40 Lombarden %%„ 96.25 96 25 Balttmore u. Ohio 3% 85 86.80 86.89 Canada Pactfte 40% Bad. v. 1001 101.20 101.20 Hamburg Packet 4%„„ 1908—.— 102.—Nordd. Lloyd 85 conv. 96 10 96.60] Bochumer 8„ 1909/07 98.50 95.75] Deutſch⸗Fuxembg. 3% Bayern 95.50 95,80 Dortmunder 8 0% Heſſen—.— 95.80 Gelſenkirchner 3 Jeſſen 84.25 84.20 arpener 30½% Sachſen 86.90 87.— Laurahütte 4% Japaner 1905 95.10 95.10 Phöntx 40% Italiener———.— Weſteregeln 4 Nuff Anl. 1902 84,60 84 50 Allg. Elektr.⸗Geſ. 4% Bagdadbahn 88.10 86 25 Oeſter. Kreditaktien 198 50 198 30 Berl. Handels⸗Geſ. 172.30 172.40 Darmitädter Bank 128.90 129.60 Doutſch⸗Aſiat. Bank 138,— 137.50 Deutſche Bank 245.10 245.20 Anilin Treptow Brown Bovert Chem. Albert D. Steinzeugwerke Elberf. Farben Celluloſe Koſtheim Dise.⸗Kommandit 186.60 187.10 Dresdner Bank 150.— 150.— Tonwaren Wiesloch 97.20 Roeichsbauk 147.50 146 60 Bae e 206— 20 Rhein. Kroditbank 166.50 185.40 Zellſtoff Waldhof 292.20 20 5 ˙VPrivatdiskont 2¼ Pariſer Börſe. Anfangskurſe. 5 Debeers 2 —5 Paris, 8. März. 3% Rente 98.12 98 15 Spantler 97.80 97.70 Eaſt and Türk. Looſe 175.50—.—Goldfield Banque Oltomane 714.— 715.— Randmines Tondoner Gffektenbörſe. London, 8. März.(Telegr.) 1761 1754 6. Seite. Seneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 8. Mürz. werte beſſer. Kursveränderung. ken abgeſchwächt zu. Kreditaktien 198.3ʃ 144, für . 6 Süd. Zuckerfabril fabr. Saige 90. neue Buderns Deuſch golg Bank Mefallb 16 5 Saua 8k.B. Saaſt e aul Dau ſiat. Bauk 188.— 188.— 147 25 47.75 D. Effekten⸗Bauk 102.60 102,60 Rhein. Kreditbank 136.30 186.80 Disconto⸗Comm. 186 90 187—Rhein. Hyp⸗B. M. 198 50 197.— Dresdener Bank 150. 150.—Schaaffh. Bankver. 134.80 135 85 Frankf. Hop.⸗Bank 199.— 199—Südd. Bank Mhm. 113.— 112.80 Ace Hy 18 5 158.— 158 20 Wiener Bankver. 5 50 12 8. Aktien induſtrieller 136.50 137.— Badd. Immobil.⸗Geſ. 98. 98.— 29 n Mannheim 102.— 102.— tien⸗Brauexei 130.— 180.— Parkakt, Zweihrücken 87.50 86,20 3. Sonne, Speyer 69.— 67.— eidelbg. 146.90 146.90 arlſtadt 132— 132.— Anilinfabrit 855.— 354.50 Gb. Fabrik 9 98 285.— 284.90 abelw. Nhm. 132.50 122.25 148.75 118,40KN Schyckert 119.—118 703 iemens& Gal ke 201.— 200.50 Bergwerksaktien. Pobuar 217.— 217.— 110,— 109.80 Concordia Bergb.⸗H.—.——.— urg 151.151 50 5 b. 181.— 1861. 8 erg— 161.— Wakel 183.40 183.50 Bank. und Verſicherungsaktien. 138.40 188.40 119 75 119.75 172.50 172.50 112.— 112. 129.— 129,25 245.70 245.25 P 210 12330 befſerer Nachfrage, ſremde Reuten ſtill, Ruſſen bebauptet, Balkan⸗ Der Montanmarkt zeigte bei geringen Umſätzen wenig Auf dem Markt chemiſche und elektriſche Werte behauptete Tendenz, Maſchinenfabri⸗ Der weitere Verlauf ließ wenig Kursveränderung Nordd. Lloyd waren ſchwach, während Packetfahrt ſich befeſtigten. Die Nachbörſe blieb bei ſtillem Verkehr abgeſchwächt. der Induſtriepapiere zeigten Es notierten a 198, Diskonto 187 a 186.90 Dresdener Bank 150, Lombarden 17.40, Baltimore 107.40. Deutſch⸗ Ueberſceiſche Elektrizitätsaktien.40 bez. u. G. Bevorzugsrecht Telegremme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schlußkurſe. Meichsbankdiskont: 3½ Prozent. Wechſel. 6. 8. Amſterdam kurz 169. 17.169.20 Paris kur; 81 275 81 283 Volgien„ 81,20 61.133 Schweitz. Plätze„ 81 383 81.316 Italien„ 80.99 8083 Wien 85 40 85.416 Vondon„ 20 492 20,492 Napoleonsd'or 16 88 16.33 8 lang———— Privatdiskonto Unternehmungen. feunſtſeidenfabr. Frkf. 222.— 222.— Lederwerk. St. Ingbert 50.— 50.— Spicharz Lederwerke 124.50 124 50 Ludwigsh. Walzmühle 147 50 147.50 Adlerfahrradw.Kleyer 309 80 3/7— Pia dinee Hilpert 67.30 67 30 Maſchinenfb. Badenia 187.— 187— Dürrkopp 295.50 293 50 Maſchinenf. Gritzner 201.30 201.30 Maſch.„Armatf.Klein 108.— 107.— Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Fax 319 50 879.50] Gebr. Kayſer 130.— 130.— Mh. 298.60 298.4 RNöhrenkeſſelfabrik 0 408.50 408.40] vorm. Dürr& Co. 49.50 48.70 „Drahtind. b. 140.— 100— Schnellpreſſenf. Frkth. 198. 198.50 um Fgb. Hagen 200.50 200 50[Ver-deutſcher Oelfabr. 129.30 129.20 Böſe in 66.— 66.10 Schuhfabr. Herz, Frkf. 119.20 119.20 ⸗eſ. Algem. 226.60 226,.20Seilinduſtrie Wolff 130.— 130.— ee e 51.— 51.— rn Kaiſersl. 170.— 172.— Zellſtoftabr. Waldhof 294.25 293.50 Bezugsrecht Harpener Bergbau 186.70 187,60 Kaliw. Weſterregeln 171.— 171.— 110 7 94.80 94.80 165.80 165 50 e Gewerkſch. 8550 825⁵0 13650 126.60 110.,49 110.20 198.20 198.30 100.90 100.90 193.— 103.— 121 10 191.20 84 1 zUng. Oeſt. Länderbeuk „ Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Pfälz. 75 5 reuß. Hypotheknb. gaſche Reichsbk. Banf Ottomane — No. 1688. Die Aunahme⸗ ſtelle für Spareinlagen im Stadtteil„Jungbuſch“ iſt in Exledigung gekommen und alsbald wioder zu beſetzen. Wir richten an Reflek⸗ kauten auf dieſe Annahme⸗ ſtelle— tunlichſt Inhaber offener Ladengeſchäfte in zentraler Lage des genann⸗ ſen Stadtteils das Er⸗ uchen, ihre Bewerbungen innerhalb 10 Tagen unter enauer Bezeichnung der Igge des Geſchäftslokals und mit Angabe über perſönliche Verhältniſſe bei der Di⸗ rektion der Städt. Sparkaſſe einzureichen, woſelbſt auch alle erwünſchte nähere Aus⸗ kunft erteilt wird. 30264 Maunheim, 6. März 1909. Städt. Sparkaſſe. Schmel che r. Velannemachungg Die Gemeinde Neckar⸗ hauſen, Amt Mannheim läßt am Samstag, den 13. März, ½12 Uhr in rem Rathauſe die Winter⸗ jafweide pro 1. Oktober bis 1. März 1912, welche 5 200 Stück Schafen be⸗ trieben werden kann, verpachten. 507 Neckarhauſen, 5. März 1000. Bürgermeiſteramt: Lauman 1 Vervielfältigungen und Abschriften auf Schreibmaschinen. 995 Burckhardts Nachf. K. Oberheiden) Fernspr. 480l. Vertikowa, Aussiehtisch, Divans, Stuhle, Kleider- und Spiegel⸗ achrünke, Schreib- ̃ tische, Büfetts(prima Arbeit) 1 bill, abzug. eee 8 750 für ſtellen, mit Kaſſeneinrichtung erfolgen. Berlin, den 5. März 1909. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. von Bethmann⸗Hollweg. 191.90 191.80 Staats papie 6 8. 4% deutſch. Reichsanl. 103.30 103.20 %%„ 5 96.25 96 10 2 86.90 86.80 3% pr. konſ. St.⸗Anl. 103 30 133 35 455 5 96.30 96.10 86.90 86.75 4ber ſche St.⸗. 1901 191.40 101. 70 4* 25 1908— 92 1909 102. 92— 2558 8t,agf—.— 8„ 5—.— 96.30 1200———— „3907 995, 8 5 5 1907—.— 95.7 4b arde.1915 102.60 10. 60 4„ 1918 102.60 102 60 6½ bo. U. Allg. Anl. 95.75 35.70 8 do. E.⸗ Obl.—.—ͤ— 8 6 Heſſen von 1903 102 30 102.20 3 Heſſen 84.15 84.40 4 Sachſen 86.80 86 80 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 101.30—.— 4 1908———.— 3 1905 94. 94.50 1 e. A. Deutſche. 255 6. 9 B. Ausländtſche. 5 i. Gold⸗A. 1887 100 50 109.50 2 Chineſen 1898 99.15 99.20 95 Rer duß. 88/90 99.,15 99.20 3 Mexikaner innere 6510 65.— Taumalipas——— —. 98.69 3¾ italien. Nente——— 47%j Oeſt. Silberrente 93.50 88 25 4/„ Papierrent.—.— Oeſterr. Goldrente 9839 99.25 2 Portug. Serie I 58.50 58 60 83 III—.— 69.80 4* neue Ruſſen 1995 98 40 98 85 4 Ruſſen von 1880 8470 84.70 4 ſpan. ausl. Rente— Türten von 1903 87.30 87.30 unif. 93.90 98.90 tunger Goldreut 94.— 94.10 4„ Kronenrente 92.25 92.50 Verzinsliche Loſe. 3 ſche1860 158.50 155 80 ürkiſche 145.90 146.— Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Ludwi sh.⸗Bexbacher—-.— Pfälziſche Maxbahn———. do. Nordbahn Südd. Eiſenb.⸗G. 114,00 11490 Hamburger Packet 105.60 110.20 Norddeutſcher Lloyd 87.60 87.40 ——— Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 144.20 144 Oeſt. Südbahn Lomb. 17.50 17.40 Gotthardbahn—.—— Ital. Mittelmeerbahn———.— do. Meridionalbahn 131.— 131 50 Baltimore und Ohio 107.50 107.45 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. rx. 59p.⸗N db. 100.70 100.70 100.70 100.70 4% 3 0 101.20 101 20 991„ p. Ghe 100.50 100.5 94.50 94.20 1 27 155 07 94.30 94 30 4% unk. 08 100.10 100.10 500 40%—5 215 100 180 50 4 vi 17 7 Penk. 12 100.50 100.50 3*„ 7 5 10 94 93.70 93.79 b1ſ% Pfd 9908 93.70 98.70 4e% 0 .01, ün 40 101.10 10140 3%„ 6 0% 95.20 95 20 5%„ Co bl. 2 9/06 95.20 95.20 40 Pr. Pfd„unt 09 99.75 99,75 4%„ 12 100.— 100.— 14 100.— 160.— Frankfurt a.., 8 delsgeſellſchaft 172. 50, 192.—, Ungarn 54—. Tendenz: März. Gommandi 188.90, Darmſiädter 129.—, Dresbner Bank 150.20, Han⸗ Deutſche Vank 245.25, Staats bahn 141.—, Lombarden 17.45, Bochumer 217.50, ruhlg. 40% Pr. Pfdb. unt. 15 100 25 100.25 hbane i 101725 16l 35 96.75 96.75 12 95 20 95.2 3275 Pr. fdr k⸗ Kleinb. b. 04 3½ Pr.N 0 Hyp.⸗Aſd.⸗Fom. Obl. unkfindb. 12 4% Pr. Ufdbrf.⸗B. 90 cahdee 0 2„B. Pfb. 02 905 15 907 100.40 100.40 2 100 50 100 50 100.70 100 70 9 102.20 102 20 98.70 98.70 1 N 2.B..— 0 A5 e e 5 % 4 tal, di. 101. 0 101 30 Mannh. Verſ.⸗G.⸗A. 435.— 485 Kreditaktien 198.30, Disconto⸗ 0„** 927„5 95.50 95.50 95 50 95 50 —.—.— 100 40 100 40 ** · * —.— 72.05 183.,20, Laurahütt: Nachbörſe. Kreditaktten 198.30, Disconto⸗Commandit 187.— Staatsba)n 144.— Lombarden 1740. .* 0 7 f 7 Marx& Goldschmidt, Mannneim mm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 586 und 1637 cärz 1909. 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Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftkiches: Fritz Joos. Druck und Verlas der Dr. O. Haas ſchen nee 5 G. m. b.* 5 leiſten Bekanntmachung. Auf die für das Jahr 190ĩ feſtgeſetzte Dividende]; der Reichsbankanteile im Betrage von 7,77 96 wird die Reſtzahlung mit Mark 128,10 r jeden Anteil zu 3000 Mark (Nol bis 40000 und mit Mk. 42,70 für jeden Anteil zu 1000 Mark (No. 40001 bis 100000) gegen die Dividendenſcheine No. 9 bezw. No. 12 vom 6. März ds. Is. ab bei der Reichsbankhauptkaſſe in Berlin, bei den Reichsbankhauptſtellen und Reichsbank⸗ ſowie bei ſämtlichen Reichsbanknebenſtellen Fre des Herrn Rechtsanwalt Dr. R. Auniger WVortra „Soziale heaterfragen“ Mitglieder und Gäſte, auch Damen, ſind zu zahlreichem Beſuche frdol. eingeladen. 26 Der⸗ eeeee IAc Soppen-Würfel der ſrurſre Gauzfrar ve9 d vorzügliche Dienſte. Nach wie vor koſten ſte nur Waſſer wenige Minuten gekocht, ebenſo kräfti Fleiſchbrühe hergeſtellte Suppe. Man verl ange ausdrücklich NM cis 5 Kreuzſtern.) 255 aabols 93 Verein. Mittwoch, den 10. März, abends 9 Uhr im reſervierten Reſtaurationslokal des„Roſeugarten“ über 651¹2 Snddeutſche Krunkenzuſchuß n. Sterbekaſſe E. g. Hauptfitz in Mannheim. Bureau u. Gaſſe: Rheindammſtr⸗ Uunſere verehrl. Mitglieder werden hiermit auf Sonntag, den 21. März, vormittags 10 Uhr in das ration„Zur Stadt Worms“ Lit. 8S 1, 11 zur Abhaltung der Irdlentiichen General-Versammlong ergebenſt eingeladen und rechnen wir auf vollzähliges Erſcheinen. für Mäunner und Frauen. Tagesorduung: 1. Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht. 2. Bericht der Reviſoren und Eutlaſtung des Vorſtandes. 3. Statutenänderung(Beitragsermäßigung). 4. Wahl von Vorſtandsmtgltedern, 5. Verſchiedenes. Maunheim, den 6. März 1909: Nebenlokal der Reſtau⸗ age 5. f Adreſſe: allen entbehrlichen Peraufalungen und gemeimfbige Einrichtungen hieſ. Franenvereine. 6521%½2 Die verehrlichen Hausfrauen werden dringend gebeten, Hausrat. Kleidungsſtücke ꝛc. ꝛc. der Hausrat⸗ fſammelſtelle gütigſt überweiſen zu wollen. 3 Abholung erfolgt nach Bengchrichtigung der Geſchäftsſtelle, u 3, 1l. 5 Bund für Mutterſchutz. Auskunftsſtelle für ſchutzbedürftige Schwangere und Mütter(Frauen und Mädchen) altes Rathaus, Zim. 12 Sprechſtunde: Dienstagsm. Samstags von—2 Uhr. Diestinderwäſchefauimelſtelle nimiſt zur Unterſtützung für hilfsbedürftige Mütter ſebe Art von Kinderwäſche an. Frau Eliſabeth Blauſtein, Rennersh Haugratſammelſtelle. (ein Würfel für 8 Teller). Sie ſchmecken, nur mit wie die beſte mit Pfg. Ur Ir Euckerkramke Hofmanns Diabetes-Mehl Hyperconnet Haupt-Niederlage: Louls Eisingar, Hofhäsksrel. B 2, 16 Fillale Prinz WIlhelmstrasss 15 Richard Gund, R 7, 27 Louls Lochert, d 1,9 Jagoh Unl, M2. 9. Oesellschaft für Schwachstromtechnik N 5, II. Telephon 4369. Läutwerk-, Sicherheits- und Kontroll-Anlagen. Kombinierte Post- und Haustelephon-Anlagen. Elektrische Uhren-Anlagen. Vortellhaftests Preiss. Langjährige Garantle. 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Da erhält ein Poſtaſſiſtent Scherer beim Poſtamt Berlin 68 wöchentlich einen Vormittag und drei Nachmittage Ur⸗ Jaub, um in den verſchiedenen Stadtteilen vor den Unterbeamten predigen zu können.(Hört, hört! links.) Dabei nötigt er den Leuten noch Traktätchen auf. Weiter erhielt er vier Wochen Extraurlaub, um am heiligen Grabe in Jeruſalem beten zu können.(Hört, hört! links.) Das Vertrauensarztſyſtem liegt ganz im argen. Unſere Poſtillone verwendet man zu allerlei höfiſchen Dienſten. Vierzig Poſtillone mußten vor dem Einzuge des Prinzen Auguſt Wilhelm und ſeiner Braut tagelang das Lied einüben: Wir winden dir den Jungfern⸗ ranzl(Heiterkeit.) So vergeudet man die Kräfte der Leute. Der Redner wendet ſich gegen die Portofreiheit der Landesfürſten. Ein nationalliberaler Landrat in der Provinz Hannover habe ſogar gewagt, Wahlaufrufe ſeiner Partei als amtliche Druckſachen ͤ verſenden. portofrei zu Abg. Liuz(Reichsp.) Ich vertrete eine Minderheit meiner Partei, die der vorliegenden Fernſprechgebührenordnung nicht zuſtimmen zaun. Die großen und mittleren Städte werden zugunſten des platlen Landes zweifellos benachteiligt. Das erkläre ich offen, ohne etwa daran zu denken, eine Aktacke gegen die angeblich nimmerſatten Agrarier 91 vreiten. Die ſtädtiſchen Netze ergeben einen Ueberſchuß, die länt lichen erfordern eine Zubuße. Auch die Vertreter des Handels und der Induſtrie lehnen die Vor⸗ lage ab. Das ſollte zu denken geben. Die Vorlage erſchwert den Verkehr, ſie muß tiefgehende Verſtimmung bei den Intereſſenten hervorrufen. Die nachteiligen Folgen werden ſich bald zeigen. Man belaſtet den Verkehr nicht ungeſtraft Man ſollte wenigſtens wahlweiſe die Pauſchalgebühr beibehalten. Ohne Konzeſſionen wäre die Vorlage für uns unannehmbar. Der Redner bringt eine Reihe bon Wünſchen aus ſeinem Wahlkreiſe Elberfeld⸗ Barmen vor. Staatsſekretär Kraetke fagt wohlwollende Erwägung zu. Verſetzungen ſind oft im In⸗ tereſſe der Weiterbildung der Beamten notwendig. An den Unterrichtskurſen für Unterbeamte hat die Verwaltung großes Intereſſe. Die Handwerker⸗Vereinigungen werden bereits jetzt mit Lieferungen bedacht. Hoffentlich wird es mög⸗ lich ſein, dies noch in größerem Umfange zu kun. Ich habe erſt im vergangenen Dezember eine entſprechende Verordnung an alle Oberpoſtdirektionen erlaſſen.(Beiſall.) Nun iſt gefordert wor⸗ den, daß die Vergebung der Kleider für die Unterbeamten auch an Handwerker⸗Vereinigungen erfolgen ſoll. Augenblicklich werden im Etat für dieſen Zweck 30 Mark pro Mann ausgeſetzt, den Reſt, im Durchſchnitt 10 Mk., müſſen die Unterbeamten felbſt tragen. Nun iſt verlangt worden, wir ſollten die Kleider an den einzelnen Orten ſelbſtändig vergeben. Das würde manche Unzuträglichkeiten mit ſich bringen, weil die Zahl der Poſtbeamten außerordentlich groß iſt und weil dieſe bis in die kleinſten Orte hinein verteilt ſind. Jetzt ſind unſere Unter⸗ beamten recht zweckmäßig gekleidet. Das würde bei einer neuen Regelung der Sache nicht in gleichem Maße der Fall ſein. Auch ſchließen wir jetzt die Verträge auf ſechs Jahre ab, aus finanziel⸗ len Gründen, weil wir dann die einzelnen Summen nicht auf ein⸗ mal bezahlen. Unſere Lieferanten müſſen alſo gewiſſermaßen einen Vorſchuß leiſten. Im übrigen ſind wir in jeder Weiſe be⸗ müht, auch Handwerker⸗Vereinigungen ſolche Lieferungen zukommen zu laſſen. Den Wünſchen auf feſte Anſtellung der Telegraphengehilfinnen ſtehen wir ſympathiſch gegenüber. Die Forderungen der Tele⸗ graphenarbeiter werden nach Möglichkeit berückſichtigt werden, auch die nach Einrichtung von Ausſchüſſen in kleineren Bezirken, wo ſie bisher noch nicht beſtanden. Herr Dr. Strube hat geſtern eine ſehr komiſch klingende Sache von einer Paketadreſſe vorgebracht. Ich kenne die Einzelheiten nicht, muß aber erklären, daß auch ich dieſes Verfahren nicht billige. Bei der Frage der Verſendung der Briefe gegen billi⸗ geres Porto nach Amerika iſt die Anſicht geäußert worden, daß dieſe Briefe auf Schnelldampfern nicht befördert werden. Das iſt unrichtig. Verſchiedentlich wurde die Einführung von Poſt⸗ bons gewünſcht, wie ſie in England eingeführt ſind. Dafür kann ich mich nicht erklären. Wir beſitzen bereits eine große Zahl von Poſtzeichen, ſo 27 Poſtwertzeichen, 15 verſchiedene Verſiche⸗ rungsmarken, 21 Stempelmarken, 6 ſtatiſtiſche Marken. Wir ollten die Fabt dieſer Wertzeichen nicht noch vermehren, beſon⸗ ers, da es durchaus noch nicht feſtſteht, daß die Poſtbons wirklich praktiſch ſind. Briefmarkenhefte werden wohl in näch⸗ ſter Zeit eingeführt werden, auch wird kein beſonderer Zuſchlag dafür erhoben werden. Der Poſtſcheckverkehr hat ſich er⸗ freulich entwickelt. Wir zählen bereits 20 000 Konten, während wir nur einen Anſchlag auf 10.—12 000 gemacht hatten. Er wird ſich ſicherlich weiter gut entwickeln. Nun iſt wieder gegen die Portofreiheit der Landesfür ſten viel geredet wor⸗ den. Es liegt heute ageſente freiſinnige Reſolutton vor, die dieſe Portofreiheit auf Briefſendungen beſchränken will. bitte doch, dieſe Sache recht ruhig zu üherlegen und keine falſchen Be. ſchlüſſe zu faſſen. Früher war die Portofreiheit der Fürſten viel ausgedehnter als heute. Das Portofreiheitsgeſetz gewährte nur den Fürſten, ihren Gemahlinnen und Witwen dieſes Recht. Es entſpricht durchaus der hiſtoriſchen Entwicklung und iſt ein Ehrenrecht, das den Landesfürſten geſetzlich zuſteht. Es liegt gar kein Grund vor, hier eine Aenderung eintreten zu laſſen. Die finanzielle Wirkung iſt ganz unbedeutend. Es handelt ſich eigentlich nur um ein ideelles Recht. Dabei te ich daran erinnern, daß die Fürſten ſelbſt ſich bereit erklärt n, das Recht gum Teil ruhen zu laſſen, indem fie darauf verzichtet haben, daß Sendungen aus Gärtnereien, landwirtſchaftlichen Betrieben Wir ſollten von den Fürſten nicht verlangen, auf ein ihnen geſetzlich zuſtehendes Recht zu verzichten. Beifal ech!?h VVVV 0 7 8 Abg. Herzog(Wirtſch. Vg.) 8 ſtellt ſich auf den Boden der neuen Fernſprechgebühren⸗Ordnung, da das Syſtem der Bezahlung nach Einzelgeſprächen den Vorzug verdiene. Der Redner regt die Bildung von Kreis⸗ und Be⸗ zirksnetzen an. Abg. Graf Oriola(Natl.): Die neue Gebührenordnung will der ausgleichenden Gerech⸗ tigkeit zwiſchen den Bewohnern der Großſtädte und denen des platten Landes dienen. Die Vorlage ſtellt keine Bevor⸗ zugung des flachen Landes dar, ſondern erfüllt im Gegenteil nicht alle berechtigten Wünſche der Landwirtſchaft.(Sehr richtig! rechts.) Viele Teilnehmer auf dem Lande werden nach der neuen Gebührenordnung mehr zu zahlen haben als heute. Wer der Landwirtſchaft wirklich etwas bieten will, muß für die Schaffung von Bezirksnetzen eintreten, wie ſie heute ſchon in den ſfächſiſchen Induſtriebezirken beſtehen. Das liegt auch im Intereſſe der Städte.(Sehr richtig! rechts.) Hoffentlich kommt die Kommiſſion zu einer Verſtändigung. Der Abg. Streſemann hat ſich über den Poſtneubau in Limbach beſchwert. De gustibus non est disputandum! Die Budget⸗ kommiſſion hat gerade dieſen Neubau für den netteſten und ſchön⸗ ſten gehalten.(Heiterkeit.) Wir hätten niemals ſo viel Geld für das Limbacher Poſtgebäude bewilligt, wenn es uns nicht ſo aus⸗ nehmend gefallen hätte. Im allgemeinen aber bitten wir die Poſtberwaltung, bei Neubauten allen unnötigen Luxus zu ver⸗ meiden.(Beifall.) Staatsſekretär Kraetke: Bahern geht dazu über, die Bezirksnetze aufszu⸗ heben, weil es da keine Grenze gibt. Jeder will noch zum Netz gehören, und das ganze Land würde ein großes Bezirksnetz werden. Es iſt erfreulich, daß der Reichstag im Gegenſatz zur Preſſe ſich einmütig für eine Reviſion der heutigen Gebührenord⸗ nung ausgeſprochen hat.(Beifall.) Die vom Abg. Zubeil an⸗ gegriffenen Poſtbeamten nehme ich in Schutz.(Beifall.), Abg. Pauli⸗Potsdam(Konſ.) ſpricht im Auftrage einer konſervativen Minderheit gegen die Gebührenreform, die den Mittelſtand belaſte. In ihrer jetzigen Form iſt die Vorlage unaunnehmbar. Wir halten es für richtig, die Vorlage nicht an die ohnehin mit Ar⸗ beiten überlaſtete Budgetkommiſſion, ſondern an eine beſondere Kommiſſion zu verweiſen. Abg. Kopſch(Fr. Vp.): Im Wahlkreiſe Bingen⸗Alzey iſt vom national⸗ liberalen Wahlkomitee, deſſen Leiter ein Juſtizrat Kallmann iſt, auf amtlichen Formularen eine Depeſche verbielfältigt worden, in der zur Wahl des Zentrumskandidaten aufgefordert wird. Dieſe Vervielfältigungen ſind an Mauern angeklebt worden. Es fehlt auf ihnen die Leitungsnummer und auch das Verſchluß⸗ zeichen, aber es ſind amtliche Depeſchenformulare,. (Hört! Hört! b. d. Freiſ.) Ich habe ein ſolches von der Mauer losgelöſtes Formular hier und übergebe es dem Staatsſekretär. Staatsſekretär Kraetke: e, Abſchriften eines Telegrammes werden nur auf Wunſch des Abſenders oder des Empfängers gegen Erſtattung der Unkoſten angefertigt. Ob dieſe Vorſchriften in Bingen⸗Alzey beachtet ſind, weiß ich nicht. Ich kann alſo keine Auskunft geben. Abg. Hamecher(Zentr.): Die Verwaltung ſollte die Unterrichtskurſe für Unterbeamte mehr fördern. Die Oberpoſtdirektion in Köln hat ſich in dieſer Beziehung bereits entgegenkommend erwieſen. Bei der Bahn⸗ poſſt beſtehen noch manche Mängel. Mehr Leitkarten ſind not⸗ wendig. Die Bahnpoſtwagen laſſen in hygieniſcher Hinſicht noch biel zu wünſchen übrig. Der Redner empfiehlt eine Reſolu⸗ tion ſeiner Partei, wonach den einzelnen Beamten von dem In⸗ halt ihrer Perſonalakten Kenntnis gegeben werden ſoll. Jetzt ſei es den Beamten unmöglich, ſich zu wehren, wenn eine falſche Notiz in den Akten über ſie niedergelegt ſei. Dadurch würden ſie in ihrer Laufbahn ſchwer geſchädigt. In Bayern und Baden ſind die Perſonalakten den Beamten bereits zugäng⸗ lich. Die Diſziplin leidet darunter nicht. Der Fall des Ka⸗ bitäns Berger wäre nicht möglich geweſen, wenn man nicht die Qualifikationsberichte über ihn mit der üblichen Geheimnis⸗ tuerei behandelt hätte. Abg. Gothein(Fr. Vp.): Der Reſolution wegen der Oeffentlichkeit der Perſonalakten ſtimmen wir zu. Ich muß mich dann mit der Antwort beſchäf⸗ tigen, die der Staatsſekretär geſtern meinem Parteifreund Struve erteilt hat. Er 1155 geſagk, er ſei nicht bewußt geweſen, den Abg. Struve vorgeworfen zu haben, er ſpreche gegen ſeine Ueberzeugung. Im allgemeinen wäre es ſehr erwünſcht, daß die Staatsſekretäre ſich deſſen bewußt ſind, was ſie ſagen. (Sehr richtig! links.) Aber auch abgeſehen hiervon war die ganze Art und Weiſe der Antwort eine ſo wenig ſachliche und eine ſo perſönlich verletzende, daß wir als Abgeordnete aller Parteien alle Urſache haben, gegen dieſe Be⸗ handlung von Abgeordneten durch einen Regierungsvertreter entſchieden Verwahrung einzulegen.(Sehr richtig! links.) Der Staatsſekretär hat dem Abg. Struve vorgeworfen, er verſtehe das nicht und ſollte ſich von ſolchen Sachen fernhalten. Der⸗ artige Belehrungen haben wir uns zu ver⸗ bitten.(Beifall links und im Zentr.) Wir bringen vor, was uns glaubhaft mitgeteilt wird, und wir können es uns nicht ge⸗ fallen laſſen, daß uns geſagt wird, wir hielten beſſer den Mund. Das iſt die Stellung eines Reſſortabſolutismus, gegen den der Reichstag entſchieden zu proteſtieren hat.(Sehr richtig! links und im Zentr.) Dieſer Reſſortabſolutismus würde dahin führen, daß der Reichstag überhaupt die ganzen Stats ohne Debatte annimmt. Zahl' und ſchweigl das iſt der Sinn der geſtrigen Rede des Staatsſekretärs. Ich weiß nicht, ob er ſich dieſer Ausführungen bewußt iſt.(Heiterkeit.) Jeden⸗ falls müſſen wir ein ſolches Auftreten zurückweiſen. Auf die ſachlichen Ausführungen des Abg. Struve wäre eine ſachliche Erwiderung am Platze geweſen. Was den Fall Lauenſtein in Kiel anlangt, ſo ſollte die Poſtbehörde ſoviel Pflichtgefühl gegen⸗ über der Selbſtverwaltung haben, daß ſie ihren Beamten die Erlaubnis gibt, in die Selbſtverwaltungskörperſchaft gewählt zu werden. Die Frage des Oberpoſtdirektors an die Beamten, ob ſie gewählt haben, hat der Staatsſekretär für als völlig harmlos und belanglos hingeſtellt. Ich hätte gewünſcht, daß der Staats⸗ ſekretär etwas von der Energie, die er hier im Reichstag den Abgeordneten gegenüber entwickelt, auch ſeinen nachgeordneten Beamten gegenüßer entwickeln möchte.(Sehr richtigl links und nommen. im Zentr.) So harmlos ſind derartige Fragen nicht und des. halb haben wir uns dagegen zu berwahren, daß derartige über⸗ flüſſige und im höchſten Grade bedenkliche Fragen vermieden werden. Darüber hinaus aber haben wir den dringenden Wunſch und das größte Intereſſe daran, als Mitglieder des Hauſes, da von den Männern am Bundesrats⸗ und Regierungstiſch eine Tonart angeſchlagen wird, die ſachlich und nicht berſön; lich verletzend iſt.(Beifall links.) 5 5 Staatsſekretär Kraetke: Ich habe ſchon geſtern ausgeführt, daß ich es für menſchlich möglich erkläre, daß man bei einer Rede einmal ein Wort ge⸗ braucht, das man nachher bedauert. Das iſt mein Standpunkt gegenüber der Bemerkung, deren ich mir geſtern nicht bewußt war Wenn ich meine Rede ausarbeite, habe ich jedes Wort im Kopf⸗ Aber im Eifer des Gefechts kann man mal entgleiſen. Im übrigen ging der Angriff nicht von mir aus, ſondern vom Abg. Strube.(Sehr richtig! rechts.) Herr Struve hatte geſagt, die Reichspoſtverwaltung hätte willkürlich zuſammengetragenes Ma⸗ terial in ihrer Denkſchrift niedergelegt, und der Chef der Ver⸗ waltung hätte kein Intereſſe und kein Wohlwollen für ſeine Be⸗ amten. Dagegen bproteſtiere ich, denn das verſteht der Abg Struve nicht, darüber kann er nicht urteilen, und was ich geſag habe, iſt vollſtändig berechtigt.(Zuſtimmung rechks, Widerſpruch, links.) Wenn von der anderen Seite nicht dieſer ſcharfe V wurf erfolgt wäre, hätte ich nicht ſo ſcharf zu erwidern brauch Mit meiner Zurücknahme des Ausdrucks für den Fall, daß ich gebraucht habe, iſt meinerſeits alles geſchehen, was geſchehe konnte.(Sehr richtig! rechts.) Ich habe mich inzwiſchen über⸗ zeugt, daß der Ausſpruch gefallen iſt und meine Zurücknahme war daher zutreffend. Aber die Herausforderung iſt vom Abg. Struve erfolgt, der dem Chef der Verwaltung etwas untergelegt hat, was nicht zutreffend war.(Beifall rechts, Unruhe links.)) Abg. Eickhoff(Fr. Vp.): 5 Einer rheiniſch⸗weſtfäliſchen Exportfirma, die ſich nach den Verbleib der an Bord des untergegangenen Schiffes„Urgence“ bee findlichen Briefſäcke erkundigt hat, iſt von der Poſtverwal tung keine Antwort zuteil geworden, und die Firma erfuhr erſt aus der„Kölniſchen Zeitung“, daß die Poſt verloren gegangen iſt. Die Poſtverwaltung ſollte doch ſolche für den Handel wich⸗ tige Fragen wenigſtens eines Beſcheides würdigen. Beim Unter⸗ gang von Dampfern, die Poſt mit ſich führen, ſollten von Amts wegen ſofort Erkundigungen eingezogen werden. Direktor im Reichspoſtamt Kobelt: Dieſem Wunſche wird im Intereſſe der Geſchäftswelt nach Möglichkeit Rechnung getragen werden. Leider läßt ſich bei Un⸗ fällen in entfernteren Gegenden nicht immer gleich feſtſtellen, ob das betreffende Schiff Poſt mit ſich führt. Abg. Gothein(Fr. Vg.): Der Staatsſekretär glaubt wohl, daß er ſeine Poſition da⸗ durch gebeſſert hat, daß er ſeine geſtrige brüske Antwort heut noch beſonders unterſtrichen hat. Wir ſind auch dur heutige Erklärung nicht befriediggk.„„ Damit ſchließt die Diskuſſion. Das Gehalt des Sta ſekretärs wird bewilligt. Angenommen wird e 0 kution Ablaß(Fr. Vp.), die eine Denkſchrift über di kung des Dienſtaltersſtufenſyſtems auf di dung der mittleren und unteren Beamten fordert. Bei den weiteren dauernden Ausgaben Abg. Erzberger(Zentr.), daß die expedierenden Sekretäre nicht voll beſch die Bureauzeit müßte weiter ausgedehnt werden. Staatsſekretär Kraetke: Wenn die Dienſtſtunden vermehrt werden, ſo kann man dog nicht mit Sicherheit darauf rechnen, daß auch mehr geleiſtet wi Unſere Beamten nehmen auch oft Arbeiten mit nach Hauſe.⸗ Abg. Beck⸗Heidelberg(Natl.) beantragt, die in der Budgetkommiſſion geſtrichenen Stellen Oberpoſtinſpektoren wieder herzuſtellen. Abg. Erzberger(Zentr.) ſpricht dagegen. Der Abſtrich der Kommiſſion iſt durchaus rechtigt. Was nützt die ganze Arbeit der Kommiſſion, wenn ihr⸗ Beſchküſſe hier wieder über den Haufen geworfen werden.(Bei fall links u. im Zentr.) Da das Haus ſehr ſchwach beſetzt iſt, wird die Abſti⸗ mung ausgeſetzt. 5 5 Abg. Beck⸗Heidelberg(Natl.) beantragt weiter, die ſieben in der Kommiſſion geſtrichenen S bemängelt äftigt we len von Vorſtehern I. Klaſſe wieder herzuſtellen. Abg. Erzberger(Zentr.): 88 Dieſer Antrag iſt mir noch unverſtändlicher wie der 9 Es ſcheint Shſtem in der Sache zu liegen. enn das ſo geht, werde ich namentliche Abſtimmung über die zelnen Poſitionen beantragen. Vizepräſident Dr. Paaſche: 5 Wieitere Anträge auf Herſtellung der Regierungsvorla liegen nicht vor; die Aeußerung des Abg. Ersberger nicht angebracht. Abg. Beck⸗Heidelberg(Natl.): „Ich behalte mir als Abgeordneter durchaus das Recht v Abänderungsanträge zu den Vorſchlägen der Budgetkommif zu ſtellen. Mein Antrag iſt aus eigener Initiative hervorgegang und nicht etwa von der Regierung veranlaßt worden. Abg. Erzberger(Zentr.): Als Berichterſtatter der Kommiſſion hat Herr Beck ge⸗ ſchwiegen. Er hatte aber die Pflicht, kurg die Meinung der Kom⸗ miſſion darzulegen. Statt deſſen tritt er hier gegen d miſſion auf. In der Kommiſſion ſtimmte er für eine V. derung der Poſtämter 1. Klaſſe, hier tritt er für e mehrung ein. Das iſt eine ſonderbare Verrenkung. bour: Echt nationalliberal! Heiterkeit links u. i. Zentr., U ruhe b. d. Natl.) Uebrigens iſt einem Kollegen aus mei Fraktion bereits bor ein paar Tagen aus dem Reichspoſtamt mi geteilt worden, daß Herr Beck die Wiederherſtellung der Regie⸗ Tungsvorlage beantragen werde.(Hört! Hört! i. Zentr. u. Huls) Abg. Beck(Natl.): Auch bei andern Etats haben die Verichterſtatter aufs Woi verzichtet. Die Abſtimmung wird wieder ausgeſetzt. „Die Reſolution der Budgetkommiſſion über eine ande weitige Einteilung der Poſtämter., 2. und 3. Klaſſe wird ange⸗ Das Haus bertagt ſich. Montag, 2 Uhr: Poſtetal, Weingeſetz. Schluß geg N . U 8. Seite. Gene ral⸗Unzeiger. (Abendblatt.) Maunheim, den 8. März 1909 Hauenyerein reireligiöſen Gemeinde. diesjährige Gene⸗ ralverſammlung, zu der wir unſere Mitglieder mit der Bitte um zahlreiches Er⸗ ſcheinen hierdurch freund⸗ lichſt einladen, iſt Montag, den 22. März, nachmittags 5 Uhr im Klubzimmer der Loge I. 8, 9 parterre. 6524 Tagesordnung: 1. Jahresbericht; 2. Rechnungsablage pro 1908 . Erneuerungs⸗ Wahl des Vorſtandes. 4. Verſchiedenes. 6096 Sine bedleufende Hnzahl Le 5 dabei auch ſolche für kleine Zimmer-Böden reichend, wird— inole um⸗Reife Der Vorſtand. Aundngen-Annabme für ale20l. N 9 küngen u. Zeftschritten der Welt N P. 2. 1. — 50 Mark dem der einem verh. Techniker im Hoch⸗ u. Tiefhau erfahren, langl. Bau⸗ u. Bureaupraxis flotker Zeichner, ſchöne Schrift, dauernde Stellung f. Bureau oder Pauſtelle verſchafft. 5114 Gefl. Offerten unter U 364 an Huaſenſtein& Bogler,.⸗G. Maunheim. Ser Gelegenheitskauf. Anderweitigen Unterneh⸗ mungen halb. verkaufe mein elegant ausgeſtattetes Aſtöck. 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