.N KN. üblichen Komment abſehen wollte. Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.) 0 Pfeunig monatlich, 5 Bringerlohn as Pig. monatlich,— durch die Poßt bez mel Poſt⸗ aufſchlag W..43 pro Quartal. Emzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſera te: Alnabtzängige Tageszeitung. der Stadt Mannheim und Amgebung.(Maunheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: General⸗Anzeiger Maunbeim Teleton⸗Nummerm Otrektion u. Buchhaltung 1649 Druckerei⸗Burean(An⸗ nahme v. Druckarbetten 341 [Von unſerem Berliner Bureau.) JBerlin, 11. März. Der Reichstag hat ſich am Donnerstag wieder auf drei Tage vertagt. Das iſt ihm und allen am Parlamentsbetriebe Beteiligten von Herzen zu gönnen, denn der„geſchäftige Müßigang der Parlamente“— das Wort ſtammt vom ver⸗ ſtorbenen Heinrich von Treitſchke— erſchlafft auf die Dauer Nerven und Sinne und ein Ausſpannen von Zeit zu Zeit gehört nach der Richtung zu den dringendſten Geboten körperlicher und ſeeliſcher Hygiene. Auch dann, wenn, wie im vorliegenden Falle, das Plenum nicht gerade auf eine er⸗ ſchütternde Menge ſchöpferiſcher Arbeit zurückzublicken vermag. Die Wahrheit iſt: die beiden letzten Reichstagsmonate ſind ſo unproduktiv verlaufen wie nur je. Die Etatsberatung, die von Rechtswegen in zweieinhalb Wochen abgeſchloſſen ſein müßte, befindet ſich genau genommen noch in den Anfängen: die Budgetkommiſſion feilſcht, vielfach von Herrn Matthias Erzberger angeführt, um jeden Poſten und da auch in den anderen Ausſchüſſen die Arbeit nur langſam fortſchreitet, gebricht es der Vollverſammlung dauernd an Stoff. Wofür ſie ſich dann ganz logiſch durch Vielrederei und weitſchweifige Geſchwätzigkeit rächt. Item: der Etat wird keinesfalls vor Oſtern zuſtande kommen und ein Notgeſetz wird nicht zu um⸗ gehen ſein. Nun iſt das freilich noch nicht das Schrecklichſte der Schrecken. Schlimmer iſt, daß ſich zur Stunde noch garnicht abſehen läßt, wie die anderen Arbeiten ſich nach dem Oſterfeſt geſtalten werden. Daß alle Vorlagen, mit denen die Seſſion geſegnet ward, erledigt werden könnten, iſt natürlich aus⸗ geſchloſſen. Das hieße die Tagung bis in die Hundstagszeit verlängern und dafür iſt, ſeit wir in der Diätenära leben, das Reichsparlament nicht uns ja auch ſchon allgemach ſo ſehr an das mit manchem Bene⸗ flicium verknüpfte Auskunftsmittel der ſommerlichen großen Vertagung gewöhnt, daß es am Ende noch allerlei unliebſames Aufſehen geben würde, wenn man wirklich einmal von dem Aber die Finanz⸗ reform muß uns doch zum mindeſten werden und in der Beziehung ſind die„Geſellen“ noch immer nicht„friſch zur Hand“. Ueber das Kompromiß gibt man ſich wohl auf keiner Seite mehr irgendwelchen Täuſchungen hin. Das hat ſeine Bedeutung als Form und Formel, mit denen man über den toten Punkt hinwegkam. Die erſt einmal die Möglichkeit liehen, weiter zu arbeiten und an die indirekten Steuern heran⸗ zugehen. Dieſe Funktionen wird es denn auch erfüllen: in den drei Wochen bis zur Oſterpauſe kann man immerhin hoffen, mit den indirekten Steuern fertig zu werden. Wenn man auch gut tun wird, ſich nicht gerade ausſchweifenden Hoffnungen hinzugeben: denn die Intereſſenten umlagern genau wie vor drei Jahren die Eingänge zu den Kommiſſions⸗ zimmern und die Reichsboten up to date pflegen nun ein⸗ mal beſonders eindrucksfähiger Gemütsart zu ſein. Und das Zentrum, das bislang alle direkten Abgaben perhorres⸗ zierte und, wie Herr Speck zur allgemeinen Ueberraſchung in der Bierkommiſſion verriet, nun plötzlich zum Paulus ge⸗ worden iſt, der die indirekten in den Orkus hinabwünſcht, απ⁰]• es Fenilleton. ———— Aus dem„Buch einer Schwachſinnigen“. Unter dieſem Titel gibt Helene Odilon im Hermann 5 Waltherſchen Verlage(Berlin) ihre Lebenserinnerungen heraus. Man erinnert ſich der letzten Schickſale der Künſtlerin, die ebenſo biel Senſation erregten, wie ehemals ihr ſchauſpieleriſches Auf⸗ treeten in Berlin und Wien. Ein Schlaganfall hatte ſie vor eini⸗ gen Jahren aus ihrer glänzenden Laufbahn geriſſen; als ſie ſich ne allmählich erholte, wurde ſie als angeblich geiſtesſchwach unter Kuratel geſtellt und kämpfte dann jahrelang um ihr Eigenrecht und Jum die ſelbſtändige Verwaltung ihres Vermögens, bis ſie ihr Ziel 14 erreichte. Daher der ironiſche Titel ihrer eben erſcheinenden [Memoiren. Das Buch verrät in der Tat nicht das Geringſte von Schwachſinn. Anmutig und unterhaltend geſchrieben, neigt es mehr zum Charakter jener„ſtarken Geiſter“, die il ihren Be⸗ kenntniſſen von keinerlei Scheu beherrſcht werden. Die Odilon erzählt ſehr unbeſangen von ihren künſtleriſchen Irrfahrten, die ſie vor den Tagen ihrer Berühmtheit erledigt hat, und ve den zarteſten Verhältniſſen ihres Lebens. Sie ſchont ſich ſelbſt nicht, freilich noch weniger andere, und mancher verjahrte Groll, manche lange unterdrückte Polemit und manche leidenſchaſtliche Selbſtrechtfertigung bricht mit einem Temperament durch, das egen, die die Odi⸗ zu haben. Schließlich haben wir perfolgt eine raffiniert geſchickte Taktik, deren Die Golonel-getle... 28 Ufß⸗ ee und verbreiterſte Zettung Täglich 2 Husgaben Eigene Redakttionsbureaus Nedatttoan 7? Inlerate. 80 in Maunbeim und Umgebung. lausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Erdedttton und ie Reklame⸗Zeile. 1 Mart Schluß der Jufetaten⸗Anuahme ſu das Mettagsblat: Morgens 40 9 Uhr, für das Aberdblatk Nachmtiags 8 Uhr. buchhandlung J18 Nr. 119 Freitag, 12. März 1909.(Abendblatt.) Der ei ch 3 tag. erſtes und letztes Gebot nur noch das„Verrunge⸗ teilhaben, die Steuer um ein Viertel, bei drei und 8 nieren“ um jeden Preis zu ſein ſcheint: Aber nehmen wir an: das noch mancher Tücke umdräute Werk gelingt und die Kommiſſion einigt ſich bis zum Feſt über die Verbrauchsſteuern. Dann bleibt noch immer die große Preis⸗ aufgabe zu löſen: wie bringen wir in das Kompromiß Leben und Inhalt? Daß mancherlei Anſätze zur Löſung ſich neuer⸗ dings zu zeigen beginnen, iſt nicht zu leugnen. In den intellektuellen Schichten der Nation ohne Unterſchied der Parteirichtung kämpft ſich ſichtlich immer mehr die Anſchau⸗ ung durch, daß an einer irgendwie gearteten Beſteuerung der Erbſchaften nicht vorbeizukommen ſein wird. Dieſe Anſchauung wird in den nächſten Wochen ſich ohne Frage verſtärken und dann auch nicht ohne Wirkung auf die Abgeordneten bleiben, ſoweit ſie noch in der Furcht des Bundes der Landwirte verharren. Immerhin wird das Meiſte von der Regierung zu tun ſein. Und da Herr Sydow als parlamentariſcher Taktiker wohl nicht mehr ernſtlich in Betracht kommt: vom Fürſten Bül ow. Nur iſt der leider apathiſcher— die paar Blockkonferenzen ſind noch kein Beweis des Gegenteils— denn je. Auch er iſt in dieſer ſenſiblen, ſanguiniſchen Zeit unter die Nervenmenſchen gegangen. Er braucht begeiſterten Zuſpruch, braucht die An⸗ regung des Erfolgs, um elaſtiſch aufzuſchnellen. Jetzt, ſagt man, ſei er wieder recht müde und andere erzählen gar: wenn die ſerbiſchen Wirren nicht wären, die ihn im Moment nicht erſetzbar erſcheinen ließen, wäre er überhaupt nicht mehr am Platze. So iſt der Ausblick in die kommenden Parlaments⸗ wochen nicht eben tröſtlich. Schwierigkeiten allerorten; Schwierigkeiten im Reich und auch in Preußen, wo die Be⸗ ſtallung eines ungelehrten Paſtors von ſtarrer Orthodoxie zum Ordinarius an der Berliner Theologenfakultät zur Zeit tiefes und berechtigtes Aergernis weckt. Die Verlegenheits⸗ pfifſchen fangen an auf der ganzen Linie zu verſagen: Auch mit dem Kultusminiſter in abſentia will es nicht länger gehen. Nun heißt es: der Kanzler wolle wenigſtens dieſen Hemmniſſen ein Ende bereiten und Herrn Delbrück, den Handelsminiſter wider Willen, in das Kultusminiſterium laden, nach dem dieſer immer geſtrebt hat. Das wäre ſchon eine Löſung und, wie die Dinge liegen, noch nicht die ſchlechteſte. Polltische Alebersſeht. Mannheim, 12. März 1909. Abänderungsvorſchläge zur Nachlaßſteuer. Regierungsrat Behrnauer läßt ſoeben unter dem Titel„Zur Verſtändigung über die Reichsfinanzreform“ eine Schrift erſcheinen, die insbeſondere auch verſchiedene Ab⸗ änderungs⸗ und Verbeſſerungsvorſchläge zur Nachlaßſteuer ent⸗ hält. Dieſe Vorſchläge ſind wohl geeignet, manche Bedenken, insbeſondere auch auf konſervativer Seite, zu zerſtreuen. Man weiß, daß die Nachlaßſteuer vielfach angegriffen worden iſt, weil ſie je nach der Höhe des Nachlaſſes die Steuerſätze rein mechaniſch prozentual ſteigert, ohne ſich um die Zahl der ſich in den Nachlaß teilenden Erben zu kümmern. Regierungsrat Behrnauer ſchlägt vor, bei Nachläſſen, an denen zwei Kinder lung ein. Das enthuſiaſtiſche Lob, das ſie dem Regſſſeur 'Arronge zollt, ſchlägt die Brücke zu der Huldigung, die ſie der Originalität des Künſtlers bringt.„Ich glaubte, ſchon groß⸗ artigere Regiſſeure zu kennen“, ſagt die Odilon, da ſie in ihren Erinnerungen an das Berliner Wallnertheater auf die Regie von'Arronge zu ſprechen kommt,„aber das war kein Regiſſeur mehr, das waren in Fleiſch und Blut übergegangene Nollen, das wurden lebende Menſchen und'Arronge hauchte ihnen ſeinen Odem ein. Wie viele, ja alle, die es zu großen Künſtlern gebracht haben auf der deutſchen Bühne, ſind ihm Dank ſchuldig. Nur ge⸗ ſtehen es die meiſten aus falſcher Eitelkeit nicht ein. Kainz— den nehm' ich aus. Das, was er iſt, iſt er aus ſich ſelbſt und aus ſeiner Veranlagung geworden. Die Sprechmaſchine des Kainz, die läßt ſich auch bei allergrößtem Fleiß nicht zuſammenſtellen, die hat die Natur kombiniert. Kainz iſt überhaupt eirn ganz ſeltener Kerl. Wie dieſer Menſch alles meiſtern kann, was er in die Hand nimmt, das iſt ein Rätſel! Schmerz, Ernſt, Tragik, das die Stufenleiter der Komik emporſteigende Heitere. Und erſt ſein Redeſtror ſeine Pauſen, ſein ſeſt be⸗ ſtimmtes Auſtreten, das jeden Menſchen unter ſeinen ann brin⸗ gen muß, das iſt eine Kunſt, vor der ſich jeder beugen, von der zeder ſagen muß: Bis hierher geht es und nicht weiter.“ Hübſch erzählt die Odiſon zuch von ihren Bege'gnungen mit Kaiſer Wilhelm., der ſie in Ems zuerſt ſpielen ſah.„Ich hatte als erſte Rolle den Konrad in„Größenwahn“. Der Kaiſer machte immer ganz laute Bemerkungen über mich, deren ich mich nicht zu ſchämen brauchte, und am Schluſſe der Vorſtellung ſchickte er ers günſtige Stel⸗ ja!“ rief ich überglücklich aus. holte ich freudeſtrahlend. Und drei Wochen ſpäter Kindern um ein Drittel und bei fünf und mehr Kindern um die Hälfte des prinzipiellen Steuerſatzes zu ermäßigen. Wird dieſem Vorſchlage ſtattgegeben, ſo wird es»allerdings nicht vorkommen können, daß, wie bei dem Regierungsentwurfe, der Erbe von 100 000 M. eventuell prozentual weniger Nachlaß⸗ ſteuer zu entrichten hat, als der Erbe von 50 000., der ſich mit vier Geſchwiſtern zuſammen in einen Nachlaß von einer viertel Million teilt. Ein anderer Vorſchlag Behrnauers 15 wird beſonders aus konſervativer Seite manche Bedenken zer⸗- ſtreuen. Behrnauer will, daß in das Geſetz eine Beſtimmung aufgenommen werden ſoll, wonach in denjenigen Bundes⸗ ſtaaten, in denen eine Vermögensbeſteuerung ſtattfindet, die Erben befugt ſein ſollen, ſich ſtatt der Abgabe einer Nachlaß⸗ ſteuererklärung auf das Ergebnis der letzten Veranlagung des Erblaſſers zu berufen. In den Bundesſtaaten, in denen eine ſolche Vermögensſteuer nicht beſteht, ſoll den Erben frei⸗ geſtellt werden, auf ihren Antrag die Nachlaßſteuer unter Anlehnung an die letzte Einkommenſteuerveranlagung des Erblaſſers feſtſetzen zu laſſen und zwar unter Kapitaliſierung des Einkommens aus den Quellen des Erwerbsvermögens. Wird auf dieſe Weiſe verfahren, ſo entfällt ſowohl die von konſervativer Seite als pietätlos und den Familienſinn ver⸗ letzend bezeichnete Einmiſchung der Steuerbehörde im Augen⸗ blicke des Todes, wie auch eine durch die Veranlagung der Nachlaßſteuer etwa eintretende Rektifizierung der früheren Steuerangaben des Erblaſſers. Die Behrnauerſchen Vorſchläge könnten vielleicht einer Verſtändigung zwiſchen den Parteien des Blocks die Wege ebnen. Durch ſie könnten vielleicht diejenigen Konſervativen und Nationalliberalen, die Gegner der Erbſchaftsſteuer ſind, zum Einlenken bewogen werden. Es wäre deshalb gut, die Regierung ſich alsbald mit den Behrnauerſchen Vorft beſchäftigen und auf ihrer Baſis in etwas wenis Weiſe als bisher mit den Blockparteien verhand Organiſation techniſcher Privatbeamten. Im Dezember 1908 hat der Verband techniſch Schiffsoffiziere beſchloſſen, ſeine bisherige Geſ keits⸗, Bildungs⸗ und Unterſtützungsvereinigung zu ei neuzeitlichen Berufsorganiſation auszubauen. Die Vere gung umſchloß bis heute 11 örtliche Seemaſchiniſtenvereine mit insgeſamt 3400 Mitgliedern in ganz loſer Form. Während die einzelnen Vereine über Vermögensbeſtände bis zu 50 000 M. und mehr verfügten, betrug das Geſa vermögen des Verbandes nur 7000.. Sein Jahreshaush zeigte 19 500 M. im Eingang und Ausgang. Nunmehr ſich der Verband ſtraffer organiſieren und eine ſtä finanzielle Baſis ſchaffen. Das wird die Hauptaufgabe vor einem Jahr angeſtellten Geſchäftsführers, Diplo Ingenieur Buchholz, ſein. Die zentralorganiſierte Einhei organiſation wird die Durchführung einer einheitlich Satzung und eines einheitlichen Verbandsbeitrages von 16 trat, rief des Kaiſers Adjutant Graf Lehndorf mir zu:„Sie hen aus wie Sonnenſchein mit Schlagſahne!“ Ich wußte ni was ich mit dieſem Witze machen ſollte, aber Gott ſei Dank ließ mir Graf Lehndorf keine Zeit und zeigte mir den Platz, wo i Seine Majeſtät zu erwarten hätte. Der Kaiſer mußte jeder Augenblick kommen, und richtig— da kam er! Mein Herz klopfte zum Zerſpringen. Ein freundlicher alter Herr mit einem gr Zylinder— man konnte ja vor ihm gar keine Angſt haben! Und da ſtand er auch ſchon vor mir. Ich machte mein Buckerl und wahrhaftig— ex ſprach mich an. So leutſelig, ſo herzlich war er zu mir. Zum Schluſſe hat er mir die Hand gereicht, die i ſofort mit Küſſen bedecken wollte, was er aber ablehnte. Von nun an mußte ich täglich zur Promenade kommen, und Seine Majeſtät zeichnete mich immer huldvollſt aus“ Zur Geſchichte ihres Engagements am Berliner königl. Schauſpielhauſe teilte die Odilon in dieſem Zuſammenhange fol⸗ gendes mit:„Als des Kaiſers Aufenthalt(in Ems) zu Ende ging, ſagte er zu mir:„Ich habe gehört, daß Sie nach Petersburg ge⸗ hen wollen. Kommen Sie doch lieber ans Schauſpielhaus! Die Ruſſen ſind ja ganz liebe Leute, aber man ſoll nicht zu viel darauf pochen. Die Au ßenſeite iſt ja ganz ſchön, aber man darf daran nicht kratzen— ſonſt kommen die Barbaren heraus.“ Ich eilte ſofort zum Haus⸗ und Hofmarſchall Perponcher und erzählte ihm .s in meiner übergroßen Freude.„Wenn das wirklich ernſt von Seiner Majeſtät war—was mach' ich jetzt?“„Ich habe ja nach Petersburg abgeſchloſſen“, ſügte ich in weinerlichen Tone hinzu. Jetzt hörte i, zu meinem Erſtaunen, alles wäre gemacht, nur müßte ich meine Einwilligung dazu geben Aber tauſendmal j königl. Schauſpielhaus engagiert.“ ————— 2. Serte. General⸗Anzeiger.(bem blatt.) Mannheim, 12. März. Stellenloſenunterſtützung ſoll nach einjähriger Mitgliedſchaft monatlich 40 M. betragen und bis 50 M. ſteigen. Jeder Bezirksverein ſoll einen einmaligen Einſchuß von 15 M. für jedes ſeiner Mitglieder an die Verbandskaſſe leiſten. Der Verein deutſcher Kapitäne und Offi⸗ ziere der Handelsmarine hat einen beſoldeten Geſchäftsführer in der Perſon des bisherigen Schiffsoffiziers Böhme angeſtellt. In Prag wurde eine Berufsvereinigung der Ingenieure, Maſchinenzeichner und ſonſtigen techniſchen Privatbeamten auf gewerkſchaftlicher Grundlage ins Leben gerufen. Ein Femgericht gegen Calwer Gegen den bekannten Reviſioniſten Richard Calwer war der Antrag auf Ausſchluß aus der ſozialdemokratiſchen Partei geſtellt worden, weil er durch die Mitarbeit an einem „bürgerlichen“ Blatt gegen den Beſchluß des Dresdener Parteitages verſtoßen hatte. Das infolge dieſes Antrages ein⸗ geſetzte„Schiedsgericht“, dem u, a. die Reichstagsabgeord⸗ neten Wolfgang Heine und Legien angehörten, hat nach einem Berliner Blatte nunmehr ſein Urteil dahin gefällt, daß eine Veranlaſſung, Calwer aus der Partei auszuſchließen, nicht borliegt. Leider wird über die Verhandlungen dieſes Schieds⸗ gerichts näheres nicht betichtet, obwohl es von beſonderem Intereſſe wäre, die Gründe zu hören, die Calwer vor dem (ihm allerdings wohl ziemlich gleichgültigen) Schickſal des Ausſchluſſes bewahrten. Es ſcheint, daß man ſeit Nürnberg vor dem mächtig gewordenen Reviſionismus eine heilige Scheu hat. Für die Nachlaßſteuer. Die konſervativen Stimmen für die Nach⸗ laßſteuer mehren ſich. Im konſervativen Bürger⸗ verein zu Charlottenburg führte Schriftſteller Dr. Dieck⸗ mann ſam Montag in einem Vortrag über den Kampf um die Nachlaßſteuer aus, nichts habe näher gelegen, als jetzt in des Reiches Finanznot die Erbſchaftsſteuer als Nachlaßſteuer auf die nahen Verwandtſchaftsgrade zu erſtrecken.„Es gibt, ſo weit man ſpähen mag, als Beſitzſteuer keine gerechtere Reichs⸗ ſteuer als die Nachlaßſteuer.“ Dr. Dieckmann kritiſierte dann das Beſitzſteuerkompromiß und ſtellte nach der„Charlottenb. Tagesztg.“ mit aufrichtigem Bedauern feſt,„daß die große Mehrheit der konſervativen Parteien nicht an die Nachlaß⸗ ſteuer heranzubringen iſt. Alle gegen die Nachlaßſteuer vor⸗ gebrachten Argumente haben bei den berufenen Vertretern der Finanzwiſſenſchaft keine Anerkennung gefunden. Exz. Prof. Dr. Wagner, die erſte Autorität auf dem Gebiete des Finanz⸗ weſens, ein Mann von durchaus konſervativer Richtung, wurde ſogar in der Hauptverſammlung der Steuer⸗ und Wirtſchafts⸗ reformer verhöhnt, als er für die Nachlaßſteuer eintrat. Ein anderer Hochſchullehrer, Prof. Hans Delbrück, warf kürzlich den Agrarkonſervativen vor, daß ſie ſich deshalb vor der Nach⸗ laßſteuer fürchteten, weil ſie ihre gewohnheitsmäßigen Unter⸗ deklarationen nicht ans Tageslicht kommen laſſen wollten. Ich bin weit entfernt, mir dieſe ſchweren Verdächtigungen zu eigen zu machen, möchte aber aufrichtig wünſchen, daß die Konſervativen endlich ihren Widerſtand gegen die Nachlaß⸗ ſteuer aufgeben.“ Auch in der Zentrumspartei gewinnt die Nach⸗ laßſteuer, die bekanntlich die Erfindung eines Zentrums⸗ abgeordneten iſt, am Boden. Der bayeriſche Abgeordnete Heim beiſpielsweiſe hat ſich in der Hauptverſammlung des oberbayeriſchen chriſtlichen Bauernvereins in München, wie Folgt geäußert: Es wird oft geſagt: Ja, die großen Kapitaliſten, die müſſen wir am meiſten heranziehen! Ja, die werden ſchon gefaßt, ſoweit ſie zu faſſen ſind; aber da liegt eben der Hund begraben. Heute tut einfach ein Kapitaliſt ſein Vermögen in London oder Paris öder Wien auf die Bank und läßt ſich von Zeit zu Zeit die Zinſen ſchicken, und wenn man bei ihm ſelbſt eine Hausſuchung abhalten würde, ſo würde man doch nichts finden. Dagegen gäbe es nur ein Auskunftsmittel— ohne daß ich zu dieſer Frage Stellung mehmen möchte—, und dieſes Mittel wäre eine Nachlaßſteuer, wie wir ſie in England haben, bei der die Durchführung ſtreng über⸗ wacht wird und wo beim Ableben ſofort die Siegel an den Kaſſen⸗ ſchrank gelegt werden. Da kommen dann die großen Vermögen guf und wird die Steuerhinterziehung offenkundig. Wir haben ja ſchwere Strafen für die Steuerhinterziehung, aber was hilft das; in den wenigſten Fällen kommt es auf. Die Nachlaßſteuer wäre ein Mittel, um der Steuerdefraudation auf die Haube zu ſteigen. Dem Bauern, dem Gewerbetreibenden kann man ſein Einkommen bei Heller und Pfennig nachpweiſen, aber für genaue Konſtatierung des Kapitalvermögens hat noch fein Staat das richtige Mittel gefunden.“ Abg. Heim bemerkt zwar, er wolle zu der Frage der Nachlaßſteuer nicht Stellung nehmen aber ſeine Beiträge zur Frauenfrage. Auskunftſtelle für Frauenberufe. L 12, 18 3. Stod. Sprechſtunde: Mittwochs von 10—11 Uhr. Die Berufslage der Schauſpielerinnen. un. Heidelberg, 10. März. In der geſtrigen Zuſammenkunft des Vereines Frauen⸗ bildung— Frauenſtudium(Abteilung Heidelberg) hielt Frau Claire Schmid⸗Komberg über obiges Thema, das anläßlich der Verhandlungen des Bühnenvereins mit der Genoſſenſchaft deutſcher Bühnenkünſtler aktuelle Bedeutung er⸗ langt hat, ein glänzendes Referat, das ſie durch Einflechtung zahlreicher, perſönlicher Erfahrungen äußerſt anziehend und in⸗ tereſſant zu geſtalten verſtand. Sie führte etwa Folgendes aus: u den früheſten Zeiten der darſtellenden Kunſt gab es keine Schauſpielerin; alle weiblichen Rollen übernahm der Schau⸗ ſpieler. Als Diener religiöſer Kulte ſtand er in ſehr hohem An⸗ ſehen; ja er ward in Griechenland wie heilig geachtet. Vom Kriegsdienſt war er frei und mehrfach wurde er im Staatsdienſt verwendet. Um die Zeit aber, wo die Schauſpielerinnen die Bühne zum erſten Male betreten, iſt mit dem künſtleriſchen und ethiſchen Verfall Griechenlands längſt auch das Anſehen der Bühnenkünſiler geſunken. Die Schauſpieler waren jetzt meiſt nur Skloven und das Auftreten von Schauſpielerinnen ſtand in en⸗ gem Zuſammenhange mit der Proſtitution. Erſt nach einem phalben Jahrtauſend finden wir die Frau wieder auf der Bühne. Ueberhaupk balte es ja in dieſer Zeit faſt gar keine Theater ge⸗ geben und die Wiederentwicklung desſelben erfolgte auf dem Bo⸗ den der chriſtlichen Legende. Mehr und mehr tauchten geiſtliche Schauſpiele am Weihnachts., Oſter⸗ und Fronleichnamsfeſte nuf, die in der Kirche oder dem Kloſterhef von Prieſtern und Ausführungen ſind deutlich und entſchieden genug. Es iſt auch nicht anzu⸗ nehmen, daß Abg. Dr. Heim ganz allein für ſeine Perſon der⸗ artige Anſchauungen hegt. Die Zentrumspreſſe ergeht ſich denn auch gegenüben den Erklärungen Dr. Heims in recht ge⸗ wundenen und verlegenen Erklärungsverſuchen. e 47 Deutsches Reſch. — Aus der nationalliberalen Partei. Am Sonntage trat das Induſtrie⸗ und Handelskomitee der nationalliberalen Partei zu einer Sitzung zuſammen, in der das geſchäftsführende Mitglied, Dr. Leidig⸗Berlin, über den Fortgang der Organiſation berichtete. Nach Erledigung einiger Zuwahlen und interner Angelegenheiten beſchloß das Komitee, an die Reichstagsfraktion das Erſuchen zu richten, für die Wiedereinſtellung der auf Antrag nationalliberaler Mitglieder in der Budgetkommiſſion geſtrichenen 100 000 M. „Koſten der Beſtellung von Handelsſachverſtändigen bei den Konſulaten“ einzutreten. — Die Tabak⸗Subkommiſſion. Die zur Beratung der Tabak⸗ ſteuer⸗Vorlage eingeſetzte Subkommiſſion trat am Donners⸗ tag zur Konſtituierung zuſammen und wählte zu ihrem Vor⸗ ſitzenden den Abg. Speck. Der Kommiſſion gehören im übrigen an: die Abgeordneten Kreth(Konſ.), Schmidt⸗Alten⸗ burg(Freikonſ.), Dr. Weber(Natl.), Raab(Wirtſch. Vg.), (Soz.), Müller⸗FJulda(Zentr.) und Napieralski Pole). Badiſche Politik. Landtagskandidaturen. Mannheim, 12. März. Wie das hieſige Organ für Pfarrer Karl, das ultramontane„N. Mannh. Volksbl.“ zu berichten weiß, haben die Vertrauensmänner des Bundes der Landwirte für den Landtagswahlbezirk Schwetzingen einſtimmig beſchloſſen, die Kandidatur des Herrn Pfarrer Karl energiſch zu unterſtützen. Auch die Konſervativen werden jetzt energiſch für den Freiburger Diako⸗ niſſenhauspfarrer in die Agitation eingreifen. Nachklänge zur Schwetzinger Wählerverſammlung, Auf die Erklärung des Freiburger Pfarrers Karl, des Gegenkandidaten des Pfarrers Klein im Wahlkreiſe Schwetzingen. gibt das nationalliberale Partei⸗ ſekretartat folgende Erwiderung: 1. Ob Herr Karl es zugibt oder nicht,„daß das Zentrum von ſeiner Schrift Nutzen hat“— es hat, ihn, Herr Wacker freut ſich, ſpendet Herrn Karl Lob und kündigt ihm freund⸗ ſchaftliche Unterſtützung an. 2. Die Behauptung, die liberale Politik„ſei dem Zen⸗ trum zu Nutzen ſtehend“(ſondersbares Deutſch), iſt wider⸗ ſinnig. Das Zentrum bekämpft den Liberalismus als ſeinen Todfeind— und das Zentrum weiß doch noch beſſer als der Zentrumsfreund, Herr Karl, was ihm ſelbſt nützt oder ſchadet! Der Liberalismus iſt anerkanntermaßen der einzige ernſt⸗ hafte Gegner des Zentrums. 3. Wenn Herr Karl meint, das Zentrum unterſtütze ſeine Kandidatur oder eine andere konſervative,„weil es unter allen Umſtänden die Intereſſen der„Kirche“ alſo wohl auch der evang. für wichtiger und notwendiger hält als die Exiſtenz einer beliebigen Partei,“ ſo iſt das ſehr naiv. Her, Karl wird das ſelber nicht im Ernſt glauben, daß das Zentrum die Stär⸗ kung auch der von ihm prinzipiell bekämpften prot. Kirche wünſcht!— Nein, Herr Karl! Das Zentrum unterſtützt Sie, um ſeinen Todfeind, den Liberalismus zu ſchwächen— und ſeine— aus eigener Kraft nicht mehr zu erweiternde Herr⸗ ſchaft mit fremder Hilfe zu ſtärken! 4. Daß die Nationalliberale Partei der Trennung von Kirche und Staat„entgegenſchleicht“(geſchmackvoller Aus⸗ druck),„ſteht“ Herrn Karl ſicher!“, d. h. er verdächtigt hier friſch drauf los. Die natl. Parteierklärt auf das Beſtimmteſte, nichts voneiner Trennung von Kirche und Staat wiſſen zu wollen. Daß Herr Binz geäußert hat, der Gedanke der Trennung von Kirche und Staat ſei ſympathiſch, iſt doch kein Verbrechen; da es auch evangel. Geiſtliche und zwar hervorgende, gibt, die dieſen Standpunkt teilen. 5. Daß die„allzugroße Anſpannung der Kirchen⸗ ſteuerſchraube die Leute in größerer Anzahl aus der Kirche hinausführt“, iſt eine unbewieſene Chorknaben aufgeführt wurden. Selten nur wirkte ein ſahren⸗ der Spielmann mit. Mit der Zeit aber drangen komiſche Ele⸗ mente in die religiöſe Kunſt ein und es entwickelte ſich die Zunft der Spielleute, die ſehr bald dem Volke mit allegoriſchen Dar⸗ ſtellungen menſchlicher Kämpfe aufwarteten und vielfach den Kampf gegen das Laſter und für die Tugend darſtellten, Im Laufe des fünfzehnten Jahrhunderts entſtand zunächſt in Frank⸗ reich eine Bühne, die weltliche Stoffe vorführte. In Deutſch⸗ land ſind es die Meiſterſinger von Nürnberg geweſen, die das Theater begründeten. Auch da finden wir zunächſt noch keine Frauen auf der Bühne. Und als man dann den großen künſt⸗ leriſchen Fortſchritt erkannte, den das Mitwirken der Frau der Bühnenkunſt brachte, da kam gar bald wiederum ein Sinken des Theaters im Sinne der bürgerlichen Moral hinzu. Es war dem Empfinden des Volkes naturgemäß, in dem Weibe auf der Bühne ein Weſen von wohlfeilerer Geſchlechtsehre zu ſehen, weil das Mittelalter der Frau ſtrenge Zurückgezogenheit auferlegt hatte. Die ſittliche und künſtleriſche Lage der Schaufpieler ſtand auf einem ſehr tiefen Punkt, als der Leipziger Magiſter Veltheim eine Truppe zuſammenbrachte, die gar bald in Deutſchland einen außerordentlichen Ruf gewann. Durch ſeine Ueberſetzungen Moliere'ſcher Dichtungen und das Heranziehen italieniſcher und ſpaniſcher Literatur bereicherte er ſein Repertoire auf das Vor⸗ teilhafteſte. Dazu kam, daß Veltheim, ein hochgebildeter Mann von feinſten Sitten und zuverläſſigſtem Charakter, ſeine Lebens⸗ ar' auch auf die Mitglieder ſeiner Truppe übertrug. Die Aner⸗ kennung ſeiner Beſtrebungen blieb nicht aus. Kurfürſt Johann Georg von Sachſen engagierte ihn mit ſeiner Truppe für meh⸗ rere Jahre an ſeinen Hof und Veltheims Truppe wurde Jadurch zu dem erſten deutſchen Hofſchauſpiel. Sonſt aber ſtand der deutſche Mime voch auf einer ſo tiefen Stufe, daß die Höfe und Städte ſich zu enormen Preiſen italieniſche Künſtler hielten, während ſie für die deutſchen Wandertrunven mit ihren Spelto⸗ Männer in deutſchen Landen Behauptung. Der Austritt aus der Kirche hat gar viele Gründe, die teilweiſe an der Kirche ſelbſt liegen. Der Ueber⸗ tritt in die„Sekten“ gleichfalls, z. B. die intenſive Pf Gemeinſchaftsgeiſtes in den Sekten— aber die Ki iſt daran am allerweniſten ſchuld, denn in den zahlen die Leute viel mehr, als die Kirchenſteuer bei den Apoſtoliſchen, die am meiſten Zulauf hab n ar den „Zehnten“. Daß die Erhöhung der Kirchenſteuer die Leute „dem Atheismusundder Verrohungzuführe“!, iſt eine demagogiſche Redensart. Als ob außerhalb der Kirche die Leute Atheiſten und Rohlinge ſeien und werden müßten! 6. Daß der politiſche Liberalismus„religiös⸗ und konfeſſionell indifferent, ebenſ owenig ep. wie kath, wie iſraelitiſchoder heidniſch(wie geſchmackvoll) iſt,“ iſt richtig. Soll das ein Vorwurf ſeine Kann denn eine politiſche Partei, die die Intereſſen aller Mit⸗ bürger und Volksgenoſſen zu vertreten hat, ohne Anſehen der Konfeſſion katholiſch oder proteſtantiſch ſein, darf ſie einſeitige Kirchenpolitik treiben? Kann ſie überhaupt das ganze politiſche und kirchliche Leben aus dem Geſichtswinkel einer Kirche, einer Konfeſſion beurteilen? Wäre das nicht eine unverant⸗ wortliche Einſeitigkeit? Ja eine Unmöglichkeit, ein Unſinnll Gibts denn evangeliſche Steuern, iſraelitiſche Zölle, katholiſche Landwirtſchaft? 7. Daß die Evangeliſchen am Liberalismus weder Schutznoch Vertretung haben, enthält eine objektive Unwahrheit und eine Undankbarkeit Man leſe, was Dr. Ob⸗ kircher in Schwetzingen hierüber erſt vor einigen Tagen ge⸗ ſagt hat. Faſt eine halbe Million Mark hat der Liberalismus in der letzten Budgetperiode für kirchliche Bedürfniſſe der prot. Kirche aufgebracht, er iſt gegen die Trennung von Kirche und Staat, für den obligatoriſchen Religionsunterricht ein⸗ 0 Als Pfarrer ſollte Herr Karl doch bei der Wahrheit eiben! uns das. Die gemeinſamen Intereſſen ſchließen beiſpielsweiſe ein: Pflege des Konfeſſionalismus, der unſer Volk zerreißt, rückſtändige Schulpolitik, Verquickung religiöſer und politiſchen Fragen, Bevorzugung agrariſcher Intereſſen ete. 9. Herr Karl will nun auf einmal„mit dem evang. Bund nichts weiter zutun haben, als daß er ſeineinfaches Mitglied iſt“. Herr Pfarrer Karl iſt Pfarrer an dem evangel. Bundesdiakoniſſenhaus in Freiburg, das vom evangel. Geſamtbund in Deutſch⸗ land Subvention erhält, deſſen Aufſichtsrat zur Hälfte ge⸗ bildet wird vom Landesvorſtand des evangel. Bundes in Baden. rung, wenn Herr Karl ſchreibt:„Das Diakoniſſenhaus gehört dem Bund nicht.“ 10. Daß„die Nationalliberalen in Bauſch und Bogen dem Bund kühl bis ans Herz hinan gegenüberſtehen, jaihnbekritteln undbefehden“, iſt wieder objektiv unwahr! Das Zentrum, das als intimſter Feind den Bund genau kennt, jammert immer, daß der Bund nichts anderes als eine verſchleierte Organiſation, eine„Domäne“ des Na⸗ tionalliberalismus wärel Tauſende und abertauſende natl⸗ gehören treueſten Mitgliedern des evangel. Bundes, zahlloſe führende Bundesmitglieder ſind natl. Parteiführer, wir erinnern an D. Hackenberg, an Profeſſor Hieber, an Landgerichtsdirektor Campe(preuß. Abgeordneter), Dr. Arning(Reichstagsabg.) ete., ja der Direktor des evangel. Bundes iſt natl. Reichstags⸗ abgeordneter. Wie taktlos von Pfarrer Karl, der doch wenig⸗ ſtens auch„einfaches Mitglied“ des Bundes iſt— während ſein Freund Wacker ſchon ſchreibt, er habe nur„früher“ dem Bunde angehört!— bei ſolcher Sachlage die Nationalliberalen als Bundesfeinde hinſtellen zu wollen! 11. Daß Pfarrer Karl früher gegen das Zentrum auftrat, kann doch nicht ganz aus der Luft gegriffen ſein— es wäre ja auch für einen bewußt proteſtantiſchen Pfarrer, für einen kirchlich liberalen Mann, für einen evangel. Bundesmann keine Schande— daß er jetzt nichts wiſſen will von„Schimpfen und Wüten gegen das Zentrum“ nehmen wir ihm nicht übel! Iſt er doch auf die Hilfe des Zentrums mit ſeiner Kandidatur angewieſen! 12. Wenn Herr Pfarrer Karl meint, es wäre„inkolerant, kleinlich, unendlich unliberal, ja gehäſſig,“ wenn natl. Leute fürder nicht mehr ſo gern und willig fürs Freiburger Diakoniſſenhaus zahlen, ſo iſt darauf zu ſagen: Wenn der Pfarrer des Diakoniſſenhauſes dem Nationalliberalismus die —————— kelſtücken und Hanswurſtiaden, die als Budenſpieler ein arm⸗ ſeliges Leben führten, gar nichts übrig hatten. Eine Frau war es, der es mit ihrer eiſernen Tatkraft gelang, inmitten der verlodderten Verhältniſſe eine Truppe wieder auf eine bemer⸗ kenswerte Höhe zu bringen.— Karoline Heuber. In ihr ſehen wir den erſten weiblichen Theater Direktor und ihr gelang es, die beſten Talente an ſich zu ziehen und mit ihnen für die damalige Zeit Außerordentliches zu leiſten. In Gemeinſchaft mit dem Leipziger Profeſſor der Literatur, Gott⸗ ſched, gelang es ihr, den Hanswurſten zu ſtürzen und das re⸗ gelrechte Drama auf der Bühne einzubürgern. Ihre Verdienſte um die künſtleriſche und moraliſche Eriehung der Schauſpieler ſind ſehr groß; trotzdem ſtarb ſie 1760 in großer Not und ver⸗ laſſen in Leipzig. Noch zu ihren Lebzeiten eröffnete Schöne⸗ mann in Lüneburg ein Theater mit einem wöchentlichen Gagenetat von 16 Thalern 8 Groſchen für ein Perſonal von 11 Köpfen. Dieſe Truppe bereiſte ganz Nord⸗ und Mittel⸗Deutſch⸗ land und fand vielfach Nachahmung. Die erſte— allerdings nur ein Jahr lang beſtehende— Schauſpielakademie gründete der ge⸗ niale Schauſpieler Erkhof, der dadurch eine Hebung des Stan⸗ des und des Solidaritätsgefühles zu bewirken hoffte. Es ent⸗ ſtanden bald darauf gut verwaltete ſtädtiſche und einige Hof⸗ theater und um 1900 durchzogen nur noch Truppen niederſter Sorte mit dem Zeltwagen das Land. Wenn auch das Schauſpie⸗ lermaterial ſich noch bis Mitte des 18. Jahrhunderts aus den niederſten Schichten rekrutierte, ſo veränderte ſich doch mit dieſer Entwicklung gleichzeitig das Anſehen des Standes und ſeine Stellung. War der Schauſpieler früher in der Schenke zu Hauſe, ſo beginnt er jetzt Zutritt zur guten Geſellſchaft zu erhalten, wird verhätſchelt und bewundert und ſteht im Mittelpunkte des In⸗ tereſſes. Seine materielle Lage beſſert ſich und die Hausgeſetze der Theater verden einer prüfenden Durchſicht unterzogen. 1830 taucht der Must e ee ucfreiheit auf, die 1869 gewährt 8. Wenn geſagt wird,„daß die Konſervativen mit dem Zentrum nur ſoweit gehen, wie die gemeinſamen Intereſſen reichen“, ſo genügt Iſt es da nicht eine— gelinde geſagt— Verſchleie⸗ zu den eifrigſten, „Vernichtung“ ankündigt, ſo iſt es eine naibe Zumutung— Mannheim, 12. März. 3. Seite. falls ein ſolches Vorgehen von der Leitung des Diakoniſſen⸗ hauſes ungerügt bliebe und Pfarrer Karl ungeſtört 5 Diakoniſſenhauspfarrer ſeine fanatiſche Propaganda gegen den Liberalismus fortſetzen dürfte— daß die Pationalliberalen das Diakoniſſenhaus gerade wie vorher freudig weiter unter⸗ ſtützen ſollen. Es wäre gut geweſen, wenn auch hier Herr Pfarrer Karl gleich ganz offen die Wahrheit geſagt hätte, daß 12 Df . nämlich der Aufſichtsrat des Diakoniſſenhauſes ihm gleich zu ſten! Anfang ſeiner politiſchen Aktion erklärte, daß, falls er weiter 11 öffentlich agitiere, er ſeinen Poſten als Diakoni ſſen⸗ „ hauspfarrerverlaſſen müſſe. Doch wohl deshalb, (Wies weil men mit Recht von einer ſo prononcierten und gehäſſigen eins Polemif gegen eine Partei, der ſo viele Freunde und Gönner Mit. des Diakoniſſenhauſes angehören, einen beträchtlichen Schaden 90 für das Haus befürchtete. Herr Pfarrer Kaul muß ja nun 1110 5 auch tatſächlich ſeine Stellung verlaſſen, da ſeine Agitation iſch weiter betreibt und kandidiert. rche, Die 4. Wagenklaſſe in Baden. ant⸗ 25 un Karlsruhe, 11. März. Wie der„Bad. Beobachter⸗ iſche berichtet, wird die badiſche Staatseiſenbahn dem⸗ nächſt eine Erſtlieferung von 60 Stück einer neuen Wa 9 engattun 0. in Auftrag geben, die den neuen zwei⸗ achſigen württembergiſchen Vierteklaſſewagen entſpricht. Dieſe badiſchen Wagen werden in die Perſonenzüge Karlsruhe⸗ Stuttgart eingeſtellt, um den Unterſchied zwiſchen der badiſchen 8 b⸗Klaſſe(Zweipfennigtarif in Perſonenzügen) und der württembergiſchen vierten Wagenklaſſe auszugleichen. Die Wagen erhalten die gleiche Ausſtattung wie die württembergiſchen Vierteklaſſewagen. Die Klaſſen⸗ bezeichnungsſchilder ſind jedoch zum Aufklappen ein⸗ gerichtet. Auf der einen Seite ſteht die Zahl 3, die bis Mühlacker ſichtbar iſt. Dort wird das Schild hochgeklappt und die auf der Rückſeite befindliche Zahl 4 bleibt ſichtbar, ſolange der Wagen in Württemberg fährt. Da man die in den Kreiſen der badiſchen Eiſenbahnverwaltung längſt be⸗ ſtehende Sehnſucht nach der vierten Klaſſe kennt, ſo iſt zu vermuten, daß mit dieſem neuen Wagentyp wohl noch andere Abſichten als die der Anpaſſung an die würktembergiſchen Verhältniſſe verknüpft ſind. Politik und Kanzel. UKarlsruhe, 11. März. Zu dem Amtsmiß⸗ brauch des Pfarrers Dr. Merz in Hockenheim, über welchen zuerſt im„Mannh. Gen.⸗Anz.“ berichtet wurde, ſchreibt der „Badiſchen Landeszeitung“ ein evangeliſcher Pfarrer u..: „Wenn Pfarrer Merz vom Altare aus neben den kirchlichen Bekanntmachungen auch den Beſuch einer politiſchen Verſamm⸗ lung, in der„unſer“ Landtagskandidat ſprechen wird, empfohlen hat, ſo hat er nach bekannten Muſtern ſein geiſt⸗ liches Amt zu politiſchen Zwecken miß⸗ braucht. Man mag das„Ev. Zentrumspolitik“ nennen. Es muß aber auf einen großen Unterſchied zwiſchen Ev. und Kath. Zentrumspolitik hingewieſen werden: Kath, geiſtliche Pplitiker können mit mehr oder weniger gutem Recht darauf hinweiſen, daß ſie den Standpunkt ihrer Kirche und ihres Erzbiſchofs vertreten; man hört auch ſeven, daß ein kath. Geiſtlicher wegen ſolchen Amtsmißbrauchs kirchlich zurecht⸗ gewieſen wurde. Dieſe Rückendeckung fehlt dem evang. Pfarrer. Die evang. Kirche treibt ſelber keine Parteipolitik und muß von ihren Pfarrern erwarten, daß ſie ihr geiſt⸗ liches Amt aufs Sorgfältigſte von der Tätigkeit zu trennen wiſſen, die ſie als Politiker entfalten zu müſſen glauben. Wir erwarten daher auf das Beſtimmteſte, daß die Ober⸗ kirchenbehörde ſofort in eine Unterſuchung des Falles eintreten und den eventuell Schuldigen aufs Schärfſte zurechtweiſen wird. Sie wird das übrigens zweifellos ſchon getan haben.— Zum erſten Male ſind in dieſem Jahre evang. Pfarrer ſtärker politiſch hervorgetreten. Das iſt ihr gutes Recht, ſo gut es das Recht des katholiſchen Pfarrers Tremel oder ſeiner Gegner iſt, politiſch zu arbeiten. Die ev. Kirche wird ihren Geiſtlichen volle Freiheit laſſen müſſen; ſie wird ſich aber jede Verqui ckung von Amt und perſönlicher Politik aufs Entſ ch i e⸗ denſte verbitten. Das muß gerade im gegenwärtigen Augenblick deutlich ausgeſprochen werden. Wir wollen nicht, daß bei uns fremde Gepflogenheiten einreißen. Was wir fordern, gilt auch für nationalliberale Pfarrer. Wenn die ge⸗ imeldete Taktloſigkeiten wirklich auf Tatſachen beruhen, ſo werden wir das auf das Schmerzlichſte bedauern. Denn ſman wird in weiten Kreiſen den Fall verallgemeinern und die ungünſtigſten Rückſichten auf den kirchlichen Takt und poll⸗ Leueral⸗inzeiger. Abendzlatt) Wilckens in der 1. Kammer. Karlsruhe, 12. März. Die durch berſchiedene Blätter gegangene Meldung, daß Oberbürermeiſter Dr. Wilckens⸗Hei⸗ delber anſtelle des Oberhürgermeiſters Siegriſt⸗Harlsruhe in die 1. Kammer entſandt werden ſoll, iſt einſtweilen nur als Kombi⸗ nakion aufzufaſſen, da Oberbürgermeiſter Siegriſt mit Rückſicht auf ſehr ſtarke berufliche Inanſpruchnahme lediglich Bedenken trägt, den Sitz in der 1. Kammer wieder anzunehmen. Irgendwelche Verhandlungen nach dieſer Richtung hin ſind indeſſen noch nicht gepflogen worden. Nus Stadt und Land. * Maunheim, 12. März 1909. *Ernannt wurde Hauptamtsaſſiſtent Ferdinand Brettle beim Hauptſteueramt Konſtanz zum Steuerkontrolleur beim Finanzamt Oberkirch, Lehramtspraktikant Karl Keicher von Heidelberg zum Profeſſor an der Realſchule in Bruchſal und Amts⸗ Adolf Boppel in Karlsruhe zum Bureauvor⸗ ſteher. *In den Ruheſtand verſetzt wurde der Bureauvorſteher bei der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues, Oberrechnungsrat Leopold Wolfmüller auf ſein Anſuchen wegen vorgerückten Alters unter Verleihung des Ritterkreuzes 1. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen, Oberreviſor Karl Speckert beim Be⸗ zirksamt Mosbach auf ſein Anſuchen wegen vorgerückten Alters und leidender Geſundheit unter Verleihung des Titels Rechnungs⸗ rat und der Bureauvorſteher bei der Generaldirektion der Staats⸗ eiſenbahnen, Oberrechnungsrat Franz Armbruſtev auf ſein Anſuchen. ‚ * Auszeichnung. Das Verdienſtkreuz für freiwillige Kranken⸗ pflege wurde verliehen dem Kaufmann Wilhelm Johann, Ko⸗ lonnenführer der Freiw. Sanitätskolonne Ludwigshafen a. Rh. und dem Juſtizrat Schweickert, Kolonnenführer der Freiw. Sanitätskolonne Frankenthal. * Sitzung des Bezirksrats. In der geſtrigen Sitzung des Be⸗ zirksrats wurde genehmigt: das Geſuch des Albert Knör⸗ zer in Mannheim um Erlaubnis zum Betrieb einer Schank⸗ wirtſchaft ohne Branntweinſchank im Hauſe Schwetzingerſtraße 156; desgl. der Friederike Hei ß geb. Bär in Neckarau im Hauſe Altriperſtraße 11; desgl. des Martin Schenk in Mannheim im Haus 8 1, 9; desgl. der Heinrich Gutjahr Ehefrau in Mannheim im Hauſe Holzſtraße 7; desgl. des Friedrich Stiern in Mannheim im Hauſe G 3, 4; desgl. des Georg Schmitt in Mannheim im Hauſe Jungbuſchſtraße 32—34; desgl. des Hch. Bührmann in Mannheim im Hauſe Hafenſtraße 74; desgl. des Joh. Wilh. Mechler in Mannheim, Eichelsheimerſtr. 9; desgl. des Frz. Gaisbauer in Neckarau i. H. Kaiſer Wil⸗ helmſtraße 69; desgl. das Geſuch des Philipp Benz in Mann⸗ heim um Erlaubnis zur Verlegung ſeiner Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank vom Haus Neckarauerſtraße 57 nach Lange 113; desgl. des Heinr. Grupp in Mannheim v. Rheinhäuſerſtr. von Haus Rheinauſtraße 11 nach Gartenfeldſtraße 39; desgl. des Otto Baiker in Mannheim von Haus U 2, la nach 8 2, 2; desgl. der Margarete Hippler Ww. in Mannheim von Haus M 2, 12 nach Schwetzingerſtraße 28; desgl. des Georg Diet⸗ rich in Mannheim von Haus Mittelſtraße 65 nach Mittelſtraße 113; desgl. des Heinr. Grupep in Manheim von Rheinhäuſerſtr. 65 nach G 7, 10; das Geſuch des Phil. Giesbert in Mann⸗ heim um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit in Mannheim im Haus Friedrichsplatz 12; desgl, des Georg Lutz in Mannheim im Haus O 2, 1; desgl. des Chriſtian Stiegler in Mannheim im Haus L 13, 23; desgl. des Friedr. Maijer in Mannheim im Hauſe Lindenhofſtraße 80 lohne Branntwein); desgl. das Geſuch des Hermann Pfander in Mannheim um Erlaubnis zur Verlegung ſeiner Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank von Haus Riedſtraße 23 gach Kronprin⸗ zenſtraße 4; das Geſuch des Adolf Martin Seitz in Seckenheim um Erlaubnis zum Betrieb einer Gaſtwirtſchaft im Hauſe Haupt⸗ ſtraße 159; desgl. des Franz Schips in Mannheim, J 4, 1; desgl. des Franz Karl Kretzſchmar in Seckenheim um Er⸗ laubnis zum Betrieb der Realgaſtwirtſchaft zum„weißen Lamm“ Ecke Würth⸗ und Lauergaſſe 517; desgl. das Geſuch der Rhein⸗ iſchen Gummi⸗ und Zulluloidfabrik in Neckarau um gewerbepolizeiliche Genehmigung zur Erweiterung ihrer Fa⸗ brikanlage; desgl. das Geſuch der Richard Kroſchel Ehefrau in Mannheim um Erlaubnis zum Betrieb eines Stellenvermitt⸗ lungsbureaus ohne Beherbergungsrecht; desgl. des Gottfried Stecher in Mannheim um Erlaubnis zum Betrieb eines Stellenvermittlungsbureaus; desgl. das Geſuch der Firma Fr. Grohe in Mannheim um waſſerpolizeiliche Genehmigung zur Erſtellung einer Einfriedigung am Lagerplatz Neckarvorlandſtr. in Mannheim Ernannt wurde ein Sachverſtändiger für die löſchätzung umiſſion nach Maßgabe des Geſezes über die iſti ſowie ein Sachverſtändiger zur Abſchäthung der Branntweinſchank bei den Rennwieſen; desgl. des Paul Thiele „„Die Kollekte zur Unterſtützung der vom Erdbeben in Süd⸗ italien Heimgeſuchten, die am 4. Januar vom Erzb. Ordinariat angeordnet wurde, hat bis Ende Februar rund 44 800 M. er⸗ geben. Dieſe Summe iſt dem Papſt zur Verteilung übermittelt worden. Für die rege Teilnahme der Diözeſanen an dem ſchwe⸗ ren Unglück und für die reichen großmütigen Spenden ſpricht das Erzbiſchöfl. Ordinariat ſeinen wärmſten Dank aus. “ Der Verwaltungsrat der Sterbekaſſe des Landesverban⸗ des der badiſchen Gewerbe. und Handwerkervereinigungen hält Sonntag, den 14. März in Raſtatt eine Verwaltungs⸗ ratsſitzung ab, die ſich mit dem Geſchäfts-, Rechenſchafts⸗ und Reviſionsbericht beſchäftigt und mit den Grundſätzen für Kapitalanlagen, ſowie mit der Gründung einer Zandeskrau⸗ kenkaſſe. *Die Kreisverſammlung des Kreiſes Mannheim wird zu ihrer diesjährigen Sitzung auf Dienstag den 27. April einberufen. Der Kreisumlagefuß beträgt für das Jahr 1909 voraus⸗ ſichtlich 1,3 Pfg. von 100 M. Steuerkapital gegen 1,4 Pfg. im Vorfahre. *Vermehrung der Rheinflotte. Eines der flottgehendſten Schraubenſchleppboote, das Schiff„Stadt Mannheim%, wird demnächſt die Werft der Firma Boon Malema und de Cor in Hoogesand(Holland) verlaſſen. Es iſt beſonders für den Maun⸗ heimer Hafenſchleppdienſt beſtimmt, 19,71 m lang, 5 m breit und hat einen Tiefgang von 1,30 m. Es verfügt über 180 Pferde⸗ kräfte. Erbaut wurde ferner auf der Werft von H. Bodewes in Millingen(Holland) der Schleppkahn„FJortuna“ des Schiffers Karl Klee in Haßmersheim mit 420 Tonnen Tragfähigkeit.— Das der Brauereigeſellſchaft Gebrüder Sinner in Grünwinkel gehörige Boot„Georg Sinner“ ging durch Kauf in den Beſitz der Rheinſchiffahrts⸗Aktiengeſellſchaft vorm. Fendel über. *1500 Mark Belohnung. Am 286. Januar 1909 wurde im Walde awiſchen Altenfurth und Dutzendteich(Forſtamtsbezirf Nürnberg⸗Süd) im Dickicht die Leiche des ſeit 10. November 1907 vermißten Rechtspraktikanten Michael Bernreuthen von Nürnberg aufgefunden. Bernreuther wurde zuletzt am 10. Nobbr. 1907 nachm. zwiſchen 2 und 3 Uhr am Marientor in Nürnderg geſehen. Er gab an, er wolle mit der Straßenbahn nach Dutzen dtech fahren und von da an einen größeren Spaziergang durch den Wald machen; Abends gedenke er in Hummelſtein zu ſein. Bern⸗ reuther war 28 Jahre alt, ca. 1,72 Meter groß von kräftigem Körperbau, trug kurzgeſchorene Haare und dunbelbvaunen Schmurr⸗ bart und hatte Narben(Schmiſſe) im Geſicht. Bekleidet war er mit dunkelgrau meliertem Saccoanzug, dunkelgrauem Sommerüber⸗ zieher und ſteifem ſchwarzen Filzhut ohne Futter. Er krug bel ſeinem Weggang eine ſilberne Remontoiruhr mit rot⸗weißem ſilber⸗ beſchlagenen Bierzipfel(Widmung: Lang ſ. l. Bernreuther), ferner einen braunledernen einfachen Geldbeutel mit Umſchlag⸗ deckel und Druckknopf(ähnlich den Militärbruſtbeuteln) mit einigem, wenn auch nicht erheblichen Inhalt, endlich einen hell⸗ braun polierten einfachen Stock mit gebogenem Griff. Alle dieſe Sachen wurden bei der Leiche nicht gefunden. Es beſteht der dringende Verdacht, daß Bernreuther ermordet und beraubt wurde. Sachdienliche Mitteilungen wollen an die Staatsanwaltſchaft Nürnberg gerichtet werden. Für die Feſtnahme und Ueberführung der Täter iſt von der K. Staatsregierung eine Belohnung von 1000 Mark, von dem Bruder des Getöteten, dem Vierbrauereibeſitzer Georg Bernreuther in Pyras, eine weitere Belohnung von 500 M. ausgeſetzt. * Der Familien⸗Mittag, den ein Damenkomitee kommenden oftheaters ähnliche Arrangements für weitere Gelegenheit ſich zu unterhg inſtalliert ſein. Die Preiſe für alles was auf dieſe Weif Gelegenheit geboten iſt, ohne großen Aufwand vergnügte Sti zu verleben. * Volkskonzert zu Einheitspreiſen im Roſengarten. B Volkskonzert, das am Sonntag Nachmittag 3 Uhr im Muſenfa des Roſengartens ſtattfindet, wird der gemiſchte Chor der Hoc ſchule einige a capellaà⸗Chöre zum Vortrag bringen. Daß übe 0 ein gemiſchter Chor bei einem derartigen Volkskonzert mitwirkt, war erſt nach Ueberwindung zahlreicher Schwierigleiten möglich, Und iſt vor allem dem rühmenswerten Entgegenkommen des Leiters der Hochſchule für Muſik, Herrn Muſikdirektor Zuſchneid, zu berdanken, der den Chor ſeiner Anſtalt bereitwilligſt in den Dienſt dieſer volkstümlichen Veranſtaltungen g hat. Es wä ſehr zu begrüßen, wenn dieſer D Danksaute Deealn 2 ee aus Berliner Liebhabervereinen Zeit fällt auch die Gründung des Bühnenleiter Theaterleiter Küſtner zur Vertretung der Intereſſen dieſes ades 1 den Schauſpielern. 1846 ſchloſſen ſich 8¹ Bühnen zuſammen und 1906 zählte er bereits 114 Mitglieder. Wenn auch zwei Drittel der deutſchen Bühnen dem Verband der Theaterdirektoren nicht beitraten, ſo gelang es dem doch, eine weitgreifende, ſtrenge Disziplinierung der Schauſpieler herbeizuführen, indem er einen Kontrakt ausarbeitete, der 5 allen, dem Verein angehörigen Bühnen eingeführt iſt. bdieſen Verein wurde auch die Gründung der Schiedsgerichte un der Theaterpenſionskaſſen bewirkt Der Schauſpielerſtand 5 wachte, nachdem er ſo ſtraff an die Zügel genommen wurde, end⸗ lich auch zu ſeinem Rechts. und Standesbewußtſein und 5 Schutze ſeiner Rechte den Unternehmern gegenüber entſtand 1 in Weimar die Genoſſenſchaft deutſcher gehöriger. Um aber die Intereſſen des Standes e bertreten zu können, dazu fehlt es ihm an Macht, da der zur Genoſſenſchaft nicht obligatoriſch iſt. Den angeſch 0 5788 Mitgliedern ſtehen 25 000 nichtorganiſierte Bühnenmitalie der gegenüber!! Große Erfolge hat demgemäß die ſchaft noch nicht erringen können. Vor allem iſt es ihr noch 5 gelungen, dem Agentenunweſen, das für viele Exiſtenzen ezu denRuin bildet, zu ſteuern. Des weiteren behandeltegeferen 5 5 ausführlicher Weiſe die einzelnen Paragraphen des Konkra 5 der Bühnenmitglieder und gab zu den einzelnen Bunkten pack⸗ ende, aus der Praxis gegriffene Illuſtrationen, die das 591 und die ſchreienden Ungerechtigkeiten, denen die weiblichen ſeen ngehörigen unterworfen ſind, aufs Deutlichſte erkennen ließen. wurde, und es entwickeln ſich die Privattheater. In dieſe Kartellverbandes der — fachen Beſprechungen, die dieſes Thema anläßlich der eingangs erwähnten Verhandlungen zwiſchen beiden Organiſationen der Bühnenleiter und Bühnenkünſtler in der Preſſe gefunden hat. Hervorheben möchten wir⸗aber die Vorſchläge der Referentin für die Beſſerung der geradezu unglaublich ſcheinenden Ver⸗ hältniſſe. Ein Haupterfordernis iſt nach ihrer Anſicht die Schließung der Mehrzahl der Schauſpielſchulen, die jetzt wie Pilze nach dem Regen aus der Erde ſchießen, und dadurch Herab⸗ minderung des ungeheuren Proletarigts im Theaterweſen, ferner die Erziehung talentvoller Schauſpieler unter der von un⸗ parteiiſchen und rein idealen Geſichtspunkten ausgehenden Leit⸗ ung einer Genoſſenſchaft ſei es der beſtehenden, oder einer neu⸗ zugründenden. Einem ſolchen Nachwuchſe, ſo führte Referentin aus, müßte es gelingen eine freiere und reinere Atmoſphäre in einem Verband zu ſchaffen, der ſich der Kunſt geweiht hat. Neid, Kriechertum, Klatſchſucht und Intriguen, Verlogenheit und Ver⸗ lodderung der menſchlichen Beziehungen, die heute ſopiele Theater zu wahren Kloaken machen und dem jungen unverdorbenen Menſchen die Freude an ſeiner edlen Kunſt in Grund und Boden verleiden, werden ſchwinden, wenn es dieſer Genoſſenſchaft und der einmütigen Teilnahme der Schauſpieler gelungen ſein wird, aufzuräumen mit üblen Gewohnheitsrechten. Aber dazu be⸗ dürfte die Genoſſenſchaft der deutſchen Bühnenangehörigen der Unterſtützung und Teilnahme aller Bühnenmitglieder und nicht nur dieſer, ſondern auch des Intereſſes der Außenſtehenden. Ich habe ſchon viele Frauen getroffen, die allen möglichen Vereinen angehörten zur Pflege ſozialer Verhöltniſſe aller möglichen Ge⸗ biete; aber ſolche, die ſich für den Schauſpielerſtand intereſſieren und ſeine berufliche Lage unterſtützen, kenne ich nicht. Darum fordere ich Sie alle auf, ſich für die berufliche Lage der Schau⸗ i ülle jale chmid⸗Romberg die ganze Fülle des Materiales, das Frau Schmi r ortrug, können wir leider im einzelnen nicht eingehen und ſpielerinnen und Schauſpieler intereſſieren zu wollen und zu verſchönern hilft.“ verein ſters Frauen von der Teilnahme an einzelnen Vorlefunge Mithelfer zu werden dem Stande, der Sie durch ſeine Kunſ ö oft zu erfreuen vermag und Ihr Jeben auf ſo mannigfache Art e Nachdem in einer kurzen Diskuſſion noch einige kleinere Fragen wie z. B. Koſtümvermittlungsſtellen, Schauſpielerau tauſch und Einfluß der Stadwerwaltung auf das Theater örtert worden waren, ſorach Frau Prof. Weber unter d lebhaften Beifall de; zahlreichen Zuhörerſchaft der Rednerin den herzlichſten Dank für ihren ausgezeichneten Vortrag aus. Kleine Mitteilungen. Am vorigen Freitag wurde in Freiburg i. Br. ein Zwei des Katholiſchen Frauenbundes gegr⸗ de Zur Leiterin wurde Frau Ida Kuenzel gewählt. Aehnliche Grün⸗ dungen ſind auch in anderen badiſchen Städten geplant.— Das württembergiſche Kultusminiſterium hat die Zu⸗ laſſung von Mdächen zum Unterricht an den ⸗höheren Knab ſchulen in außerordentlichen Fällen prinzipiell genehmigt.— Die erſten Abiturienten des Mädchen⸗Realgymnaſiums in Dresden haben in ber letzten Februarwoche die Reifeprüfung abgelegt. Sämtliche 19 Damen, bie ſich gemeldet hatten, be⸗ ſtanden die Prüfung.— Ueber die Zulaſſung der Fra uen alls Hörer der landwirtſchaftlichen Hochſchle in Berlin iſt vom Miniſter für Landwirtſchaft, Domäuen und Forſten neuerdings folgendes beſtimmt worden: 1. Frauen können als ordentliche Hörerinnen aufgenommen werden, wenn ſie min deens eine der Einjährigenreife entſprechende Vorbildung nach weiſen(Lehrerinzeugnis, Oberſekunda eines Gymnaſiums eic⸗ 2. Aus beſonderen Gründen können mit Genehmigung des geſchloſſen werden. 3. Das Hören von Vorleſungen al iſt Frauen unter den gleichen Vorausſetzungen 4. Seite. General⸗Auzeiger. Abendblatt. Mannheim, 12. März. des Konzerts zum Ausdruck gebracht würde. Die Geſangsvorträge umfafſen in der Hauptſache Chöre von Felix Mendelſohn⸗Bartholdy, zum Gedächtnis an die 100jährige Wiederkehr ſeines Geburts⸗ tages(3. Februar 1909). * Der Gaſthof zum„grünen Baum“ in Weinheim ging für 63 000 M. in den Beſitz des Kochs Schatz aus Mannheim über. Aus dem Schöffengericht. Wegen Unterſchlagung von Gel⸗ dern des Tabakarbeiterverbandes wurde geſtern der 26 Jahre alte Zigorrenmacher Kretſchmar von Seckenheim zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von 1 Woche verurteilt. Er war ſeit April 1904 Verbandskaſſier. Bei der Kontrolle wurde ein nachweisliches Defi⸗ git von 140 M gefunden. Tatſächlich ſoll jedoch ein höherer Be⸗ trag gefehlt haben, was der Angeklagte beſtreitet. * Beſtattung des Stadtverordneten Cäſar Langeloth. Im hie⸗ ſigen Krematorium wurde heute vormittag der am Dienztag ver⸗ ſtorbene Stadtverordnete Privatier Cäſar Langeloth beſtattet. Eine zahlreiche Trauerverſammlung erwies dem beliebten Mit⸗ bürger die letzte Ehre Außer der tiefgebeugten Witwe und den nächſten Anverwandten hatten ſich zahlreiche Stadträte, Stadtver⸗ ordnete und Parteifreunde um den mit prächtigen Kränzen und ſonſtigen Trauerſpenden bedeckten Sarg geſchart. Auch Frau Geh. Kommerzienrat Lanz und Frau Kommerzienrat Röch⸗ ling waren erſchienen. Die Trauerfeier war von ſehr kurzer Dauer, die man von jeder kirchlichen Zeremonie Abſtand ge⸗ nmommen hatte. Nur eine einzige Anſprache wurde gehalten. Herr Stadtverordnetenvorſtand Fulda, der langjährige perſönliche und Parteifreund, war es, der dem Dahingeſchiedenen tiefbewegt folgende Abſchiedsworte widmete:„Tiefbewegt ſtehe ich an der Bahre des dahingeſchiedenen teueren Freundes, um ihm einige Worte des Nachrufes zu widmen. Ich tue dies, folgend dem eigenen Herzensbedürfnis, dem Wunſch der trauernden Witwe und der Familie, ſowie auch im Auftrag der Partei, welcher er angehörte. Der uns zu früh Entriſſene war ein Menſch von aus⸗ gezeichneten Eigenſchaften des Geiſtes, des Gemüts und des Cha⸗ rakters. Liebenswürdig im Verkehr, begabt mit köſtlichem Humor, trug er ein weiches und fühlendes Herz, in der Bruſt. Stets war er bereit, den Hilfsbedürftigen, den Armen und Bedrängten bei⸗ zuſpringen. Er übte Woyltätigkeit im Stillen im weitgehendſten Maße und von ihm kann man faſt wörtlich ſagen, daß er die Linke nicht wiſſen ließ, was die Rechte tat. Er war ein großer Freund der Natur, aber auch begeiſterter Kunſtfreund und Kunſtkenner. In den Reihen der Künſtlerinnen fand er die Gattin, Katharine Prohaska, die einſt vielgefeierte Sängerin unſeres Hoftheaters, zu der ihn eine innige reine Liebe, welche auf Gegenſeitigkeit be⸗ gründet war, hinzog und mit der er 18 Jahre in überaus glück⸗ licher Ehe vereint war. Kinder blieben dieſer Ehe verſagt. Der Name Langeloth, der hier einen ſo guten Klang hat, wird von der andern Linie dieſer ſo hochangeſehenen Famidie, weiter⸗ verpflanzt werden. Unſer dahingeſchiedener Freund hielt die Familientradition hoch. Wie oft hörte ich ihn mit pietätvoller Rührung von ſeinen verſtorbenen Eltern reden, mit welcher Liebe hing er an ſeinem Bruder, der in der Ferne weilt und dem es ein herber Schmerz ſein wird, daß er ihm nicht vor dem Ende nochmal die Hand drücken konnte. Cäſar Langeloth war ein über⸗ zeugter Anhänger der Demokratiſchen Partei. Zweimal wurde er von ihr zum Stadtverordneten gewählt, das letzte Mal vor weni⸗ gen Monaten, und in der Erfüllung der ihm damit auferlegten Pflichten befiel ihn der tötliche Schlag, von dem er ſich nicht mehr erholen ſollte. So blieb er wie ein tapferer Soldat auf dem Felde der Ehre Wenige Minuten vorher hatte er in der ihm eigenen humorvollen Weiſe noch in die Debatte eingegriffen und dann ward er dahingeſtreckt. Ein tragiſches Geſchick! Mir ſelbſt war Cäſar Langeloth ein treuer herzlicher Freund. Sein Tod traf mich ſchwer. Ich werde ſeiner immer in Liebe gedenken. Auch die Partei, welcher er ſo treu anhing, wird ihm dauernd ein ehrendes Andenken bewahren, und deſſen zum Zeugnis lege ich dieſen Kranz an der Bahre nieder. Ruhe ſanft Du lieber Freund!“ Ein zweiter Kranz wurde von einer Krankenſchweſter Riedergelegt. Unter den Klängen eines vor der Halle aufgeſtellten Hornquartetts, das die Feier auch durch einen Choral eingeleitet Hatte, ſank der Sarg langſam in die Tiefe. Einige Harmonium⸗ klänge und dann zerſtreute ſich tieferſchüttert die Trauerver⸗ ſammlung. Letzte Nachrichten und Telegramme. Wieblingen, 12. März. Der Fuhrmann der hieſigen Mihle, Anton Huber, der ſich geſtern nachmittag mit beladenem Fuhrwerk von Lützelſachſen auf dem Heimweg befand, wurde etwa eine Viertelſtunde vor Ladenburg von Paſſanten tot auf der Straße aufgefunden, während das Fuhrwerk ſchon Ladenburg paſ⸗ ſterte. In unaufgeklärter Weiſe iſt Huber unter ſein eigenes Fuhr⸗ werk geraten, das ihm über Bruſt und Hals ging. Huber ſtand im 89. Lebensjahre und war 30 Jahre bei der hieſigen Mühle als Fuhrmann tätig. Bis zum Spätjahr hier wohnhaft, zog er da⸗ merls nach Neckarhauſen in ſein eigenes Heim, um ſich in nächſter Zeit von ſeinem ſchweren Beruf in den Ruheſtand zurückzuziehen. Er hinterläßt eine Witwe und zwei erwachſene Kinder. Pforzheim, 12. März. Der vor 14 Tagen von hier unter Mitnahme einer großen Geldſumme und von Gold⸗ und Silberwaren, ſowie unter Zurücklaſſung ſeiner Familie geflohene Bijouteriefabrikant Wilh. Crecelius iſt nach einem heute früh ler eine von Amts wegen aufgenommene Dame, Fräulein Nirſten Chriſtenſen, die in Kellerup als Bevollmächtigte des Amts⸗ richters tätig iſt Fräulein Chriſtenſen, die ihre Vorbildung auf einer höheren Töchterſchule erhalten hat, war erſt mehrere Jahre als Kontoriſtin tätig, trieb aber nebenbei eifrig juriſtiſche Stu⸗ dien und legte im Mai 1906 die für richterliche Beamte in Däne⸗ mark vorgeſchriebene Prüfung ab. Sie ſteht jetzt im 39. Lebens⸗ jahre,— Ueber einen weiblichen Dirigenten und einen weiblichen Theaterkritiker wird aus Paris gemeldet: Kürzlich bdirigierte im Colonne⸗Konzert Frau Suſanna Maurice⸗ Maquet unter außerordentlichem Beifall die Eroica. Schon kürzlich bewies ſie ihr außerordentliches Dirigententalent, indem ſie das Tedeum von Berlioz dirigierte. Frau Maurice⸗Maquet iſt eingeladen worden, demnächſt ein Konzert in Prag zu diri⸗ gieren. Frau Catulle Mendes wird die Nachfolgerin ihres Mannes als Theaterkritikerin des Pariſer„Journal“ werden.— us Paris wird uns weiter geſchrieben: Vor einigen Tagen der Präſident des Appellationsgerichts M. Forichve einer Frau namens Cigbera den Titel eines beeidigten Ueber⸗ legers verliehen. Damit iſt dem Frauenerwerb ein neues Jeld der Tätigkeit eröffnet worden. Madame Ciayera erſcheint allerdings für dieſen Poſten prädeſtiniert, da ſie einer polyglotten Familie entſtemmt. Ihr Vater war Enzländer, ihre Mutter Deutſche, ihr Gatte Ikaliener und beeidigter Ueberſetzer, ſie ſelbſt 5 naturaliſierte Franzöſin. Eine ihrer Schweſtern iſt in Eng⸗ and und die andere in Norwegen verheiratet. riffa feſtgenommen worden. Er wollte nach Buenos Aires flüchten und hatte noch faſt alles Geld und die Schmuckſachen. Es ſchweben bereits Verhandlungen wegen der Auslieferung. Die Koedukation. *Darmſtadt, 12. März. In der 2. Kammer erklärte heute Dr. Eiſenhut bez. der gemeinſamen Ergiehung von Knaben und Mädchen in höheren Schulen, daß die Erfahrungen, welche beim gemeinſamen Gymnaſialbeſuch gemacht worden ſeien, durchaus günſtig ſeien, auch in ſittlicher Beziehung. Imtnerhin ſei es der Regierung nicht möglich, ihre Stellung für die Zulaſſung der Mädchen zum Gymnaſtalbeſuch grundſätzlich und ohne Einſchränkung feſtzulegen. Die Regierung werde die Zu⸗ laſſung von Mädchen immer nur als Ausnahme betrachten und dieſe Ausnahme immer nur bedingungsweiſe geſtatten. Sodann verbreitete fich der Redner über die Schundliteratur und die Er⸗ ſahrungen, die man geſammelt habe, die geradezu niederſchmetternd waren. Er gab die Verſicherung, daß die Schulbehörden hiergegen alles tun würden, was in ihrer Kraft ſtehe. Er hoffe, daß die Be⸗ hörden dabei alle Parteien und Konfeſſionen hinter ſich haben; die Hauptſache müßten aber die Eltern tun. Der Miniſter des Innern Dr. Braun ſtimmte den Ausführungen des Vorredners zu und legt. eine kleine ammlung von Schundechriften auf den Tiſch des Hauſes nieder. Im Laufe der Verhandlung wurde mit 16 gegen 13 Stimemn ein Ausſchußantrag angenommen. nach welchem das Schulgeld in den höheren Lehranſtalten erhöht werden ſoll. Neue Fahrten des Reichsluftſchiffes. * Friedrichshafen, 12. März. Heute vormittag 8 Uhr 50 Minuten wurde das Reichsluftſchiff„Z 1“ aus der Halle gezogen; es ſtieg raſch auf und nahm ſeinen Flug über die Stadt, welche es um 9 Uhr paſſierte. Darauf führte das Luftſchiff zahlreiche Manöver über dem See aus. Es handelt ſich heute hauptſächlich um eine Höhenfahrt; es iſt dem Luftſchiſfe die militäriſche Aufgabe geſtellt worden, 1200 Meter hoch auſzuſteigen und in dieſer Höhe eine Stunde zu verweilen. Um halb 12 Uhr war„3 1“ noch nicht wieder gelandet. * Friedrichshafen, 12. März. Das Reichsluftſchiff„Z3 1“ iſt um 12 Uhr bei der ſchwimmenden Halle glatt gelandet. Das Luft⸗ ſchiff hat ſeinen höch ſten bisherigen Flug erreicht; es ver⸗ weilte über eine Stunde in einer Höhe von mehr als 1500 Metern. Ein weiterer Aufſtieg iſt für heute nachmittag geplant. Das Wetter iſt trübe; es droht Regen. Zeche Radbod. me. Dortmund, 12. März(Telegr.) Die bisherige Unter⸗ ſuchung gegen die Betriebsleitung der Zeche Radbod hat keinerlei Beweiſe für ein Verſchulden der Betriebsleitung oder ihrer Auf⸗ ſichtsorgane ergeben. Die Unterſuchung wird zur Zeit noch fort⸗ geſetzt. Ihre endgiltige Einſtellung erſcheint jedoch zweifellos. Die Auffindung der bisherigen Leichen in der Grube hat gleichfalls leinerlei Anhalt dafür ergeben, daß bei Unterwaſſerſetzung der Grube noch lebende Bergleute in derſelben geweſen. Die Brauſtenervorlage. * Berlin 12. März. Die Finanzkommiſſion des Reichs⸗ lags beriet heute die Brauſteuervorlage und zwar zunächſt die Staffelung. Ein Antrag der Reichspartei will in höheren Maße als die Regierungsvorlage die Möglichkeit der Abwälzung geben. Ein Senſumsontrag will eine Kontingentierung auf 5 Jahre einführen. indem für die bereits beſtehenden Brauereien(vor 1. Okt. 1908 betriebsfähig hergerichtet) die Steuer der Regier⸗ ungsvorlage drei Viertel ihrer durchſchnittlichen Produktion der letzten 3 Jahren um 5 M. pro Doppelzentner eemäßigt werden daß an eine Herabminderung der drakontichen Strafen nunr ſollen. Dieſer Antrag erfährt lebhaften Widerſoruch. Von na⸗ tionalliberaler und freiſinniger Seite wird dem Zentrum ent⸗ gegengehalten, daß es ſchon bei der Stener von 1996 die Abwäl⸗ zung verhindert habe und daß dies auch der offenb ire Zweck des jetzigen Antroges ſei. Auf der anderen Seite erklärt das Zen⸗ trum den Anag der Reichspartei für unannehmbar, weil dieſer zwar cbenſo wie die Regierungsvorlage die ganz kleinen Braus⸗ reten begünſtige, aber auf Koſten der mittleren Brauereien und auch die großen Brauereien bevorzuge. Der Schaßſekretär be⸗ rechnet aus dem Zentrumsantrag einen Fehlbetrag von 4 Mill. Mark gegenüber der Regierungsvorlage. Die Abſtimmung ergibt die Ablehnung des Zentrumsantrages und damit die Kontingen⸗ tierung mit 16 gegen 9 Stimmen. Der Antrag der Reichspartei wird mi! 18 gegen 12 Stimmen angenommen. Weiter wird mit großer Mehrbeit ein konſervativer Antrag angenommen, der die ganz kleinen Brauereien, die nur 150 Doppelzentner Malz ver⸗ arbeiten, noch weiter begünſtigt, indem der Steuerſatz von 10 auf 8 M. herabgeſetzt wird. Das Urteil gegen die deutſchen Fremdenlegionäre. M. E. Paris, 12. März. Da das Urteil des Kriegsgericht gegen die deutſchen Fremdenlegionäre durch Eiulegung der Reviſion noch nicht rechtskräftig geworden iſt, ſo wird die frauzöſiſche Regierung erſt nach Eintritt der Rechtskraft des Urteil zu demſelben Stellung nehmen. Von offißzieller Seite wird bereits jetzt darauf hingewieſen, im Guadenwege zu denken iſt. Sicher iſt es, daß das Miniſterium eine teilweiſe Begnadigung der Berurteilten dem Präſſdenten vorſchlagen wird. Ausbruch eines Vulkaus. * LJondon, 12. März. Nach einer Meldung der„Times“ aus Neuſeeland iſt Montag abend ein Ausbruch des Vulkans Ngauruhoe erfolgt, der Dienstag ſeinen Höhepunkt erreichte. Auf viele Meilen war der Himmel vom Staub verfinſtert und die Luft mit Schwefel erfüllt. Die in der Nachbarſcherft lebenden Maoris flohen. Es haben ſich neue Dämpfe gebilde!. Am Mittwoch rauchte der Vulkan viel ruhiger. Schaden ſcheint It.„Frkf. Ztg.“ nicht angerichtet zu ſein. Zur Reichsſinanzreform * Mannheim, 12. März. Die freiſmmnigen Partei⸗ Organiſationen in Hamburg erklärten ſich ſcharf gegen das Finanzkompromiß und das Verhalten der liberalen Frak⸗ tionsgemeinſchaft. Der Verein der Volkspartei verlangte die Ablehnung des Kompromiſſes und das Feſthalten an der Nachlaßſteuer. Der Liberale Verein bedauert in ſeinem Beſchluß, daß die Fraktion der Freiſinnigen Vereini⸗ gung das Kompromiß angenommen hat, und erblickt darin einen ſtarken Erfolg des anmaßenden Agrariertums. Falls das Kompromiß mit der Freiſinnigen Vereinigung zuſtande käme, wäre der Liberale Verein nicht mehr in der Lage, ſeine Beziehungen zur Freiſinnigen Vereinigung aufrechtzuer⸗ halten. Die„Nordd. Allgem. Zig.“ ſchreibt: Die am 8. März im Konzerthauſe zu Stettin verſammelten Wähler aller bürgerlichen Parteien faßten zur Finanzreform einſtim⸗ mig nachſtehende Reſolution: Indem wir wiederholt die feſte Ueberzeugung bekunden, daß eine gründliche Beſſerung der Reichsfinanzreform unter allen Umſtänden und ohne jeden Aufſchub ſtattfinden muß, und der beſtimmten Erwartung Ausdruck geben, daß der Reichstag nicht auseinandergeht, ohne dieſe wichtige Auf⸗ gabe in befriedigender Weiſe gelöft zu haben, richten wir nach einer eingehenden Vortrage des Amtsgerichtarats Koch über„das Erbrecht des Reiches“ nach dem Geſetzentwurf des Reichsſchaamtes und nach den Vorſchlägen des Juſtigrats Bamberger im Lichte der Zrexis an die Vertreter der Regierung und die Mitglieder der einzelnen Parteien die dringende Bitte, noch einmal zu prüfen, ob nicht durch Sinführung eines Erbrechtes des Reiches nach den Bamberger'ſechn Vorſchlägen eine Einnahme⸗ quelle erſc loſſen werden könnte, durch deren Ausnutzung ein weſentlicher Teil des Bedarfs ohne perſönliche Belaſtung irgend⸗ welcher Kreiſe des Volkes gedeckt werden würde. Es iſt bezeichnend, daß die„Nordd. Allgem. Ztg. dieſe Reſolution veröffentlicht und daß das ebenfalls in Beziehungen zur Regicrung ſtehende„Wolff. Telegr.⸗Bur.“ die Nachricht verbreitet. Man möchte daraus ſchließen, daß die Regierung mit den Vorſchlägen Bambergers ſympathiſiert. Bamberger ſelbſt tritt in der„Tägl. Rundſch.“(Nr. 117) nochmals für ſeine Gedanken ein. Er meint, es gebe ein einfaches Mittel zur Hesung der Reichsfinanzen. Das Mittel beſtehe darin, daß man neben der Reformdes Erbrechts zugunſten des Reiches die in Geltung ſtehenden Sätze der Erb⸗ ſchaftsſteuer verdoppelt. Es ſei ein Mißgtiſ gc⸗ weſen, neben der Erbſchaftzſteuer eine beſondere Nachlaß⸗ ſteuer einzuführen. Die Rachlaßſteuer ſei vollkommen über⸗ flüſſig. Man hätte ruhig ſagen ſollen, daß die Erbſchafts⸗ ſteuer beſcheiden erhöht und auf die Kinder und Ehegatten ausgedehnt werden ſolle; denn darum habe es ſich gehandelt. Die vielumſtrittene Frage, ob auch Kinder und Ehegatten eine Erſchaftsſteuer entrichten ſollen, wolle er auf ſich beruhen laſſen. Jedenfalls könnten die übrigen Verwandten und Erben eine Erhöhung der beſtehenden Steuer wohl ertragen. Dieſe ſetzt mit 4 v. H. bei Geſchwiſtern und Geſchwiſter⸗ kindern ein und dieſe Sätze ſeien zu niedrig gewählt. Man glaubte nicht mehr zu brauchen, aber wie man das angeſichts der Höhe der Reichsſchuld glauben konnte, ſei ein Rätſel. Nichts ſtehe im Wege, die Sätze zu verdoppeln. Wenn jemand von einem Onkel 50 000 Mark erbe und davon 4000 Mark, alſo 8 v., abzugeben habe, ſo werde er dieſe Steuer ſicherlich mit demſelben Maß von Opferfreudigkeit und Begeiſterung erlegen, mit dem er ſeine übrigen Steuern entrichte. Auch in Zukunft werde eine Erbſchaft von 50 000 Mark nicht darum cuisgeſchlagen werden, weil 4000 Mark davon in die Reichs⸗ kaſſe fließen. Der Ertrag der Steuer müſſe ſich durch die vor⸗ geſchlagene Erhöhung auf das Doppelte der bisherigen Ein⸗ künfte erhöhen. Das feſte Fundament eines rationellen Finanzplanes müſſe immer die Reform des Erbrechts bilden. Ihre natürliche Ergänzung aber finde diefe, wie öfter dar⸗ getan, ungemein einträgliche Maßregel in einer durchgreifen⸗ den Erhöhung der Erbſchaftsſteuer. In den„Münch. N. Nachr.“ und in der„Stra ßb. Poſt“ werden die Nationalliberalen nochmals auf⸗ gefordert, für die Nachlaßſteuer einzutreten. Es wäre im Intereſſe der Finanzreform wie der Partei dringend wünſchenswert, wenn die Fraktion möglichſt ſchnell die Kurve zur Nachlaßſteuer finde. Die„Münch. N. Nachr.“ meinen, wenn ſich die Nationalliberalen in dieſem Punkt— unter Vor⸗ behalt der ſachlichen Prüfung aller Einzelheiten— ebenſo entk⸗ ſchloſſen wie es urſprünglich die linksliberale Fraktionsge⸗ meinſchaft getan, auf den Boden der Vorlage geſtellt hätten, ſicherlich hätten ſie auch draußen im Volke, ſelbſt in der Land⸗ wirtſchaft, Zuſtimung gefunden und mit Erfolg den bünd⸗ leriſchen Hetzereien entgegentreten können. Die Kriſe auf dem Balkan. Die ſerbiſche Antwort in franzöſiſcher Beleuchiung. Paris, 11. März. Die franzöſiſche Preſſe ſchwimmt, wie vor⸗ auszuſehen war, in ihrer Beurteilung der ſerbiſchen Note ganz im Fahrwaſſer der ruſſiſchen Politik. in dieſem Sinne folgert der Temps aus ihr, daß ſie durch ihren Verzicht auf irgendwelche Forde⸗ rung von Zugeſtändniſſen durch Oeſterreich alles aus dem Wege räume, was der Konferenz für ihre Aufgabe im Wege geſtanden habe, die allgemeinen Fragen der orientaliſchen Kriſe zu prüfen. Denn was Oeſterreich⸗Ungarn und Serbien noch perſönlich miteinander zu ver⸗ handeln hätten, habe nichts mit dieſen Fragen zu tun, und es ſei da⸗ her auch zu viel verlangt, den Zuſammentritt der Konferenz noch von dem vorgängigen Abſchluß eines öſterreichiſch⸗ſerbiſchen Einverneh⸗ mens über die nur ſie allein angehende Frage des Abſchluſſes eines Handelsvertrages abhängig machen zu wollen. Die andere Frage der Donau⸗Adria⸗Bahn ſei aber von allgemeinem Intereſſe und gehöre darum vor das Forum der Mächte.„Wir folgern alſo“, ſchließt der Temps,„daß, wenn man jetzt die Konferenz einberufen will, man es kann. und daß man, weun man es kann, es auch tun muß.“ Das Journal des Debats bleibt bei ſeiner für die Beſprechung der orien⸗ taliſchen Kriſe angenommenen Tonart, ſtatt einer ſachlichen Erörte⸗ rung der vorliegenden Fragen im allgemeinen gegen die öſterreichiſche Politik zu Felde zu ziehen und Serbien als das unſchuldig verfolgte Lamm hinzuſtellen. Da Serbien ſchreibt es, keine militäriſche Maß⸗ regel getroffen hat, die das Maß der unerläßlichen Vorſichtsmaßregeln überſchreite, ſo könne ihm das Wiener Kabinett jetzt auch nicht mehr aus angeblichen Abſichten einen Vorwurf machen, die es feierlich in Abrede geſtellt habe. Dagegen ſei es jetzt auch für die kurzſichtigen Leute klar daß die von Wien mit ſolcher Hartnäckigkeit erſtrebien Sonderverhandlungen mit Serbien nur darauf gerichtet geweſen ſeien, um gegen wirkliche oder vermeintliche wirtſchaftliche Borteile Serbien politiſche Zugeſtändniſſe zu entreißen. Da nun Serbien nicht einmal ſolche wirtſchaftlichen Vorteile mehr verlange, ſo ſei auch nicht einmal mehr ein Vorwand zu Sonderverhandlungen mit ihm vor⸗ handen. Im gleichen Sinne ſchließt das Echo de Paris, daß nach der Antwort Serbiens für Oeſterreich kein Grund mehr vorliege, die grundſätzliche Annahme noch abzulehnen. Bulgarien und die Türkei. » Saloniki, 12. März. Türlen ſchoſſen bei Kritos das Kreuz von der Kirche des heiligen Konſtantin. Der Biſchof prote⸗ ſtierte.— Im Bezirk Demirhiſſar wurden unter den Bulgaren mit Hintweis auf einen bevorſtehenden Krieg mit der Türkei ſeitens des bulgariſchen Komitees Waffen verteikt.(F..) Oeſterreich⸗Ungarn und die Türkei * Konſtantinopel, 12. März. Die türkiſchen Blätter melden, daß das Miniſterium die freundlichen Beziehungen mit Oeſterreich⸗Ungarn befeſtigt und die Ernennung von 4 türkiſchen Konſuln in Bosnien vorgeſchlagen habe. Man ſei in offiziellen Kreiſen überzeugt, daß dieſe Initiative der Türkei in Oeſterreich⸗ Ungarn einen ſehr guten Eindruck machen werde. *** .E. K nſtautinopel, 12. März.(Privattelegr.) Der Zeitung„Jabah“ zufolge, wird die Türkei noch in dieſer Woche die Erklärung abgeben, daß ſie Novibazar für unveräußerlichen Beſtandteil des türkiſchen Reiches anſehe, und in keiner Jorm Anſprüche dritter Mächte auf Veränderung der kürkiſchen Gren⸗ zen zulaſſen werde. Das türkiſche Miniſterium wird die gleiche Erklärung im Parlament abgeben und ein einſtimmiges Ver⸗ trauensvotum des Parlaments fordern. * Konſtantinopel, 12. März. Da von Serbien und auch von Rußland auf die Geſtattung der Waffen⸗ und Munitions⸗ durchfuhr weiterhin beſtanden wird, macht die Pforte den§ 10 des Handelsvertrags mit Serbien geltend, der eine ſolche Durchfuhr direkt ausſchließt. Wenn der frühere Großwefir Serbien entgegen⸗ geſetzte Zuſicherungen gewährt habe, ſo ſtänden dieſs zu dem klaren (..7 des Vertrages in Widerſpruch und ſeien ungeſetzmäßig. N nneoe 2⏑ e rE nn E 122 K„ nh 2—** ree ern un CJos nneen rrre fiolgten Mannes vorführte, unt Zeitſchriften und bringt verſchiedene Zitate daraus; zeigt ſo⸗ bDann, wie Dieſterweg mit Peſtalozzis Lehren bekannt wurde und tiſche Stellung beſonders beleuchtete. Herr Dr. 5 it 2 Gahlſpruche;„Dieſterweg für immer!“ Reicher Bei⸗ lauf genommen hatte, behalten, oder ob man nicht einen Maunheim, 12. März. Mannheimer Dieſterweg⸗Verein. (Fortſetzung.) Wie treffend ſagt Schulrat Hoffmann⸗Hamburg, der hoch⸗ berdiente ehemalige Leiter der allgem. deutſchen Lehrerverſamm⸗ lungen:„Wir haben die Ueberzeugung gewonnen, daß nichts ſo ſehr dazu beigetragen hat, den Lehrerſtand in ſeiner Geſamt⸗ heit zu heben, als die kleinen und größeren Lehrerzuſammen⸗ künfte. Zwar iſt der Nutzen derſelben nicht immer ein unmittel⸗ barer; man nimmt nicht aus jeder Verſammlung eine große Summe von Kenntniſſen mit nach Hauſe; aber Antrieb zum Lernen, Liebe zum Berufe u. zu den Berufsgenoſſen, Wetteifer mit Vorangeſchrittenen u. Erhebung des Herzens, Erinnerung an frohe Stunden das iſt ein nicht hoch genug anzuſchlagender Gewinn, der anders wo nicht zu erlangen iſt. Das Zuſammenwirken zu edlen, ſchö⸗ nen Zwecken, die gegenſeitige Achtung, welche durch dieſes ge⸗ meinſchaftliche Streben geweckt und genährt wird, iſt die feſte Grundlage zu einer bleibenden Freundſchaft unter ernſten Män⸗ nern, die ein wahrer Schatz des Lebens und ein Troſt im Alter iſt. Da erkennt man, was man iſt, ſeinen eigenen Wert und bleibt doch bewahrt vor jedem Dünkel, jeder kleinlichen Einbil⸗ dung und jeder Herabſetzung Anderer.“. Herr Reinmuth ſchloß ſeinen Vortrag, den wir hier im Auszuge wiedergeben, mit dem herzlichen„Vivat“, welches Vater Dieſterweg den Lehrervereinigungen zuruft, wenn er ſchreibt: „Mit wahrer Freude habe ich zu allen Zeiten, wie die Ver⸗ einigung der Menſchen zu guten edlen Zwecken überhaupt, ſo die Lehrervereinigungen betrachtet. Sie liefern den Bewels, daß die in lebendiger, wenn auch nur aufnehmender Tätigkeit da⸗ ran teilnehmenden Lehrer ſich für die Sache ihres Berufes fort⸗ während lebhafk intereſſieren. Innigkeit, Dauer, Leben⸗ digkeit und zunehmendes Gedeihen den Lehrer⸗ bereinigungen.“ An dieſen mit großen Beifall aufgenommenen Vortrag des Herrn Reinmuth, zu welchem ihm von allen Seiten herz⸗ lich gratuliert wurde, ſchloß ſich eine äußerſt lebhafte Diskuſſion, an der ſich die Herren Kollegen Künzig, Liebmann, Dr. Meuſer, Nickel, Rödel, Schneider und Wiedemann, ſowie die Gäſte: Her⸗ ren Stadtrat Hirſchhorn und Chefredakteur Dr. Robert be⸗ teiligten. Die Diskuſſion ergab allſeitige Zuſtimmung zu den Aus⸗ führungen des Vortragenden und als der Vorſitzende an die 2 Verſammlung die Frage richtete:„Wollen wir wieder ſo zu⸗ ſammenkommen?“ da erfolgte der einſtimmige Ruf:„Ja, und zwar recht bald!“— Nachdem Herr Nickel ſich bereit erklärt hatte, einen Vor⸗ trag über Dieſterweg halten zu wollen, beſchloß die Verſammlung die nächſte Zuſammenkunft am Mittwoch, den 4. Juni 1890 im gleichen Lokal abzuhalten. Als Beweis der begeiſterten Stim⸗ mung, in welche die Verſammlung durch den Vortrag und die an⸗ geſchloſſene Diskuſſion verſetzt worden war, möge erwähnt ſein, daß außer Herrn Nickel, auch die Herren Künzig, Dr. Meuſer, Rödel, Schneider und Bernhard Weber ſich ſofort zum Halten von Vorträgen bereit erklärten. In dem hierauf durch den Vor⸗ ſihenden eröffneten„gemütlichen Teil“ blieben die Anwe⸗ ſenden„in gehobener Stimmung“(wie es in dem betr, Protokoll heißt) noch bei muſikaliſcher und deklamatoriſcher Unterhaltung bis zu ſpäter Abendſtunde in dem Bewußtſein beiſammen, end⸗ lich mal wieder einen ſchönen, genußreichen Lehrertag erleht zu haben. 4. Die Verſammlung am 4. Juni 1890 fand im gleichen Lokal ſtatt. Das Bureau war dasſelbe. Herr Haurt⸗ lehrer Nickel ſprach über Adolf Dieſterweg. In eingehender Weiſe ſchilderte der Vortragende das Vaterhaus Dieſtertwegs. ſeine Ju⸗ gend⸗ und Studienzeit, ſeine Lehrer⸗Tätigkeit an der Muſterſchule in Frankfurt a. M. und an der Lateinſchule in Elberfeld, desgleichen als Seminardirektor in Mörs und Berlin, die Mißhelligkeiten mit der Regierung, ſeine Amtsentſetzung und ſeine Tatigkeit als Abge⸗ ordneter. Im 2. Teil ſeines Vortrags ſprach Herr Nickel üßer Dieſterwegs kiterariſche Tätigkeit, erwähnt ſeine zahlreichen Bücher twie er der eigentliche Verbreiter und Erläuterer von deſſen Ideen in Deutſchland wurde. Zum Schluſſe berührte er, welche Wichtig⸗ keit Dieſterweg den Lehrervereinigungen beimißt. Der Vorſitzende ſpricht Herrn Nickel für ſeinen umfangreichen. wohldurchdachten, mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag den wohlberdienten Dank der Verſammlung aus.„ An der darauffolgenden Diskuſſion beteiligte ſich in eingehen⸗ der Weiſe Herr Dr. Meuſer, welcher viel Intereſſantes und Lehr⸗ veiches aus dem Leben des großen, vielſeitig verkannten und ver⸗ welches er 5 11 0 cluls geſterwegs Schriften belegte, wobei er deſſen Stellungnahme zum i igionsunterricht in der Schule, ſowie ſeine polt⸗ konfeſſionellen Religionsu ht 0 Mener oß fufl lohnte die vecht intereſſanten Ausführungen. 5 5. Nachdem auch dieſer 2. Vortragsabend einen ſo ſchönen Ver⸗ richtete Herr Reinmuth an die Verſamml⸗ 9 die bisherigen freien Zuſammenkünfte bet⸗ Schritt weiter ine 9 uſammenkünfte und unſere gemeinſamen Beſtrebungen ur 85 Rahmen bringen wolle, daß wir einen V ere 15 günden, der mehr Ausſicht auf dauernden Beſtand hätte. Die di Anfrage, ob man Nehrzahl der Anweſenden ſprach ſich für die Gründung eines Ber⸗ eins aus und der Vorſitzende, Herr Unglenk, ſchlug als Bezeichnung desſelben„freie pädagogiſche Vereinigung! bor. (Schluß folgt.] ———— Colkswirtschaft. Deutſche Vereinsbank Frankfurk. In der geſtern ſtattgehabten Generalverſammlung waren 007 Aktien mit 8077 Stimmen vertreten. Unter Erteilung der Decharge an Aufſichtsrat und Direktion wurde den Anträgen der Verwaltung gemäß beſchloſſen, für das abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr eine Dividendee von 6 Prozent gleich M. 36 pro Aktie zu verteilen, welche ſofort zur Auszahlung kommt. Die turnus⸗ gemäß ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder, die Herren Alex. Majer, Generalkonſul Julius von Federer und Konſul Dr. Richard Broſien, wurden wieder. und Herr Kommerzienrat Robert de Neufville(von der Bankfirma Gebr. Shhuſter) neu in n Aufſichtsrat gewählt. Dividende auf 13½ Prozent feſt. Der Vorſtand führte aus, die Zellſtofffabrik Waldhof⸗Mannheim. Aus Berlin meldet die Frkf. Zig.: Aus Verwoltungskrei⸗ ſen der Zellſtoffabrik Waldhof wurde einem Aktionär unverbind⸗ lichſt erklärt, es ſei keine Dividendeerhöhung be⸗ abſichtigt, wenngleich die Verhältniſſe günſtiger ſeſen als im vor. Jahre, wo bekanntlich 25 Prozent verteilt wurden. Das Geſchäft ſei auch für das leufende Jahr ſehr ſtark und zu juten Preiſen beſchäftigt. *** Bayeriſches Portlandzemenkwerk Marienſtein,.⸗G., München. In 1908 hat ſich der Bruttogewinn von M. 166 658 auf M. 151 920 verringert. Nach M. 62 777(u. V. M. 61 393) Abſchrei⸗ bungen und M. 21 438(M. 40 356) Extraabſchreibungen ver⸗ bleibt ein Reingewinn von M. 67 705(M. 64 908), wovon, wie ſchon gemeldet, wieder 6 Prozent Dividende verteilt und M. 7705 vorgetragen werden. Die Lohnerhöhungen, die neuerdings den Arbeitern gewährt wurden, dürften die Erzeugungskoſten dauernd beeinfluſſen. Bei der Gewerkſchaft Marienſtein, an der die Geſellſchaft ſtark finanziell beteiligt iſt, war die Förderung und der Verkauf im abgelaufenen Jahre nennenswert höher, doch fehlen hierzu Zifferangaben. Die Aufſchlußſtellen ſollen ver⸗ größert werden, daß für längere Zeit ein regelmäßiges Arbeiten geſichert iſt. Die Gewerkſchaft beanſpruchte für Einrichtungen und Bauten größere Mittel. Infolgedeſſen haben ſich die laufen⸗ den Verbindlichkeiten der Geſellſchaft von M. 839 022 auf Mark 1100 545 erhöht, während bei Debitoren M. 952 809(Mark 872 242) ausſtanden. Die Vorräte ſind mit M. 163 591(Mark 78 399) bewertet, das Konto fremde Beteiligungen unverändert mit M. 93 300. Die Reſerve enthält M. 100 000 bei M. 1 Mill. Grundkapital und M. 500 000 Obligationenſchuld. Die Liqui⸗ dität des Status hat ſich ſomit gegen das Vorjahr weſentlich ver⸗ ſchlechtert. Die Verwaltung beantragt deshalb laut Frkf. Zeitung die Erhöhung des Grundkapitals um M. 250 000 und deren Begebung zu pari zuzüglich 3 Prozent für Speſen an ein Konſortium unter Ausſchluß des Bezugsrechtes der Aktionäre, wobei die Geſellſchaft die geſamten Speſen zu tragen hat. Am Geldmarkt war heute der Privatdiskontſatz unberändert 278 Prozent, tägliches Geld ca. 2½—2 Prozent veichlich angeboten. Aus der Schwarzwälder Uhreninduſtrie. Eine beſſere Zeit ſcheint für die Schwarzwälder Uhreninduſtrie zu kommen. Das Geſchäft iſt lebhafter. Größere Beſtellungen liegen aus Amerika, Frankreich, Belgien und Holland vor. Aus England iſt vorerſt nichts zu erhoffen. Dagegen glaubt man, ſich in Japan und China neue Abſatzgebiete verſchaffen zu können. Frankfurter Hof, Frankfurt. Der Aufſichtsrat vom Frank⸗ furter Hof ſchlägt 3 Prozent(i. V. 7 Prozent) Dividende vor. Koblenzer Straßenbahngeſellſchaft. Nach dem jetzt vorliegen⸗ den Geſchäftsbericht für 1908 wurde die Bahn im Berichtsjahre von 7664 344(i. V. 7 293 130) Perſonen benutzt, dafür ſind 2195 005(2 365 192) Wagenkilometer geleiſtet. Der Rohertrag des Wagenkilometers ging infolge der allgemeinen ſchlechten Ge⸗ ſchäftslage von 34,8 Pfg. auf 32 Pfg. zurück. An das Licht⸗ und Kraftnetz waren 34 980(29 969) Glühlampen, 607(565) Bogen⸗ lampen und 282(221) Motore mit 938 PK(809 PK) angeſchloſſen Die Stromerzeugung betrug für Licht 733 896(689 424) und für Kraft 407829(351 535) Kilowattſtunden. Die Geſamtbetriebs⸗ einnahmen betragen 1 213 577 M. 1133 327.), die Betriebs⸗ ausgaben 646 589 M.(603 129.]). Nach Abſetzung der zu zah⸗ lenden Zinſen beträgt der Ueberſchuß einſchließlich 5774 M.(1595 Mark) Vortrag 429.681 M.(387659.). Für Abſchreibungen i..)] verwandt. Aus dem verbleibenden Reingewinn von 294 251 M.(258 763.) erhält die Beamtenunterſtützungskaſſe 3000 M.(w. i..), der Aufſichtsrat 13 105 M.(12 131.) und die Rücklage 14 424 M.(12858.). Es werden 75 Prozent Dividende auf 3 000 000 M.(w. i..) für ein Jahr und auf 1000 000 M. neue Aktien für ein halbes Jahr verteilt und 1222 Mark vorgetragen. Die Betriebsmittel wurden im Berichtsjahre bekanntlich durch Ausgabe von 1 000 000 M. neuer Aktien und 1000 000 M. 4½proz. Schuldverſchreibungen vermehrt. Bei der Niederwaldbahngeſellſchaft in Rüdesheim a. Rh. be⸗ trägt der Reingewinn für 1908 19 494., woraus wieder % Proz. Dividende gleich 6000 M. verteilt werden ſoll. Die Bergbaugeſellſchaft Maſſen bei Dortmund erzielte in 1908 M. 1 122 101 Bruttogewinn. Nach M. 561843 Abſchrei⸗ bungen verbleiben M. 608 009 Reinertrag. Hiervon werden M. 28 012 für den Reſervefonds, M. 33 324 für Tantiemen, Mark. 420 000 für 6 Prozent Dividende(i. V. 8 Prozent) verwendet, der Reſt auf neue Rechnung vorgetragen. Steinkohlenförderung im Saarbezirk. Die ſtaatlichen Gru⸗ ben haben im Monat Februar in 23 Tagen gefördert 872 676 T. Von Privaten wurden im fiskaliſchen Felde 666 T. gewonnen, Die Geſamtförderung hat alſo 873 342 T. betragen. Abgeſetzt wurden mit der Eiſenbahn 597985., mit dem Schiff 14 739 Tonnen, mit der Fuhre 37 594., mit Seilbahn 110 225 T. Es kamen alſo zum Verkauf 760 573 T. Hiervon wurden den im Be⸗ zirk gelegenen Kokereien 210 588 T. zugeführt. Ludwig Weſſel.⸗G. für Porzellan⸗ und Steingutfabrikation Bonn. Der Abſchluß ergibt nach 107180 M.(i. V. 95 790.) Abſchreibungen und Verrechnung von 5617 M.(7853.) Ge⸗ winnvortrag einen Verluſt von 258 131., der aus der Rück⸗ lage gedeckt wird. Im Vorjahre wurden bei 72 233 M. Rein⸗ gewinn 2 Proz. Dividende verteilt. Genoſſenſchaftsbank für Rheinpreußen e. G. m. b.., Bonn. Nach dem Geſchäftsbericht für das Jahr 1908 ſtiegen im erſten Halbjahr die Anſprüche der Genoſſenſchaften ſo weit, daß die Bank die Preußiſche Zentralgenoſſenſchaftskaſſe in Berlin zeit⸗ weiſe mit rund 1,65 Millionen Mark, der Hälfte des ihr dort zur Verfügung ſtehenden Kredits, in Anſpruch nehmen mußte. Die Gelderleichterung im zweiten Halbjahr brachte zunehmendes Ueberwiegen der Einlagen über die Abhebungen, ſo daß die Inan⸗ ſpruchnahme der„Preußenkaſſe“ bis zum Schluß des Jahres 1908 auf 0,66 Millionen Mark und inzwiſchen noch erheblich weiter ſank. Die Zahl der Mitglieder ermäßigte ſich von 287 mit 6,19 Millionen Mark Haftſumme auf 282 mit 6,28 Millionen Mark. Der Geſamtumſatz hat ſich indeſſen weiter von 43,50 Millionen Mark auf 47,56 Millionen Mark erhöht mit einem Reingewinn von 40 168 Mark li. V. 38 426.), wovon wieder 4 Prozent(wie i..) Dividende verteilt und 25000 Mark(22 000.) der da⸗ durch auf 150 000 Mark anwachſenden Rücklage überwieſen werden. Das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Ziegel⸗Syndikat verſandte im Januar 10 193 065 Steine gegen 7 751 798 im Januar 1908. Gerb⸗ und Farbſtoffwerke H. Renner u. Co., Hamburg. Die Hauptverſammlung genehmigte die Tagesordnung und ſetzte die werden 8918 M.(3403.), für den Tilgungsbeſtand 26 512 M. 125 493.) und für den Erneuerungsbeſtand 100 000 M.(wie zu, von dem erzielten Gewinn von 207911 M. als Rückſtellung für das dreiprozentige Anleiheaufgeld 60 000 M. zu verwenden und den Reſt auf neue Rechnung vorzutragen, und enehmigte im übrigen die Tagesordnung. Ein ausſcheidendes Aufſichtsrats⸗ mitglied wurde wiedergewählt. Die Bremer Wollkämmerei bezeichnet das abgelaufene Jahr als ein unbefriedigendes; namentlich ließ die Beſchäftigung in der zweiten Jahreshälfte zu wünſchen übrig. Zu Abſchreibungen werden M. 400 490(M. 509 459) verwendet. Es verbleibt ein Reinge winn von M. 726 536(M. 1 131 152). Der Reſerve⸗ fonds 2 erhält M. 225 000(M. 475 000) und die Aktionäre 10 Prozent(14 Prozent). Vorgetragen werden M. 38 648. Seit Herbſt ſei das Geſchäft wieder flott. 5 Kraftfahrzeuge.⸗G., Berlin. In dem Jahresbericht der Kraftfahrzeug.⸗G., Berlin wird hervorgehoben, daß die Ge⸗ ſellſchaft durch die Kriſe in der Automobil⸗Induſtrie ſehr un⸗ günſtig beeinflußt wurde. Es trat eine ſtarke Ueberproduktion ſpeziell in größeren Fahrzeugen ein, welche noch dadurch ver⸗ ſchärft wurde, daß durch die ungünſtige Lage faſt aller übrigen Induſtrien ſich nur wenige zahlungsfähige Käufer für neue Fahr⸗ zeuge fanden. Angeſichts dieſer Umſtände wurden ſämtliche Bilanzpoſten bei der Firma Loeb u. Co., G. m. b.., deren ge⸗ ſamtes Stammkapital die Geſellſchaft beſitzt, mit größter Vor⸗ ſicht bewertet. Die Kraftfahrzeug.⸗G. hat ſich ferner veran⸗ laßt geſehen, von ihrer Forderung an die Firma Loeb u. Co., G. m. b.., von M. 946 000 M. 390 000 mit Wirkung per 1. April 1907 abzubuchen. Die Bilanz der Geſellſchaft weiſt einen Verluſt von M. 409 798 aus, wovon M. 135000 aus dem Re⸗ ſervefonds gedeckt und M. 274 789 auf neue Rechnung vorge⸗ tragen werden ſollen. Das Aktienkapital der Geſellſchaft beträgt 2 Millionen Mark. [Telegraphiſche Handelsberichte ſiene 6. Seite.) * Frankfurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des Gen ral-Anzeigers.) »Frankfurt, 12. März.(Fondsbörſe.) Die Börſe er nete wieder bei großer Geſchäftsunluſt, ſo daß der Verkehr keine große Ausdehnung fand. Was die Einzelheiten des Verkehrs betrifft ſo zeigten amerikaniſche Bahnen ſchwächere Tendenz, Oeſterreichiſche Staatsbahn lag feſt, während Lombarden ſich mühſam behaupleten. 5 Schiffahrtsaktien haben von ihrem lebhaften Verkehr eingebüßt und 5 zeigten ſchwächere Tendenz. Das Kursniveau der Bankaktien mußte ebenfalls der Verſtimmung Platz machen, Kreditaktien und leitende Werte dieſes Marktes gaben im Kurs nach. Von ausländiſchen Staatspapieren litten ſerbiſche und ruſſiſche Anleihen unter der poli⸗ tiſchen Lage, öſterreichiſche Fonds dagegen feſt, ungariſche ſchwächer, heimiſche Staatsſonds und Anleihen deutſcher Bundesſtaaten ruhig bei behaupteter Tendenz. Der Markt der Induſtriewerte hatte eben⸗ falls unter der politiſchen Verſtimmung zu leiden. Chemiſche und elektriſche Aktien waren behauptet. Die Geſchäftsſtille und Zurück⸗ haltung hielt im weiteren Verlauf an. Die Nachbörſe war bei an⸗ dauernder Geſchäftsſtille wenig verändert. Es notierten Kreditaktien 198, Diskonto 186.25 a 10 a 25, Dresdner Bank 149,50, Staatsbahn 146,10, Lombarden 17.20, Baltimore 107. 5 Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie, Schlußkurſe. Reichsbankdiskont: 3½ Prozent % 5 11 12 Amſterdam kurz 169 15 169.15 Paxis tur 8 Belgien„ 81166.05 Schweitz. Plätze ⸗ Iien„ 380.85 80.85 ien ondon 20 493 20.487 Napoleonsd'or 55 lang—— Privatdiskonto Staatspapiere., A. Deutſche. 11 12. 11. 1 4% veulſch. Reichs anl. 108.20 103.25 8 95.90 96.05 B. Ausländiſche. 5 Arg. i. Gold⸗A. 1887 10 50 8„ 686.60 86.655% CEhineſen 1896 102.35 8% pr. fonf. St⸗Anl. 103 20 108.25%„„ 13898 35„ 95.90 96.%½ Japaner 5.— 95 80.40 86 50 Nexitaner autz. 88/90%½10 4 4 badlſche St..1901 101.50 101.“%3, Lerikaner inne e 65 29 4 5„ 1908 102 35 102.20 Taumalivas 98 80 4„„ 909 101.95 101.943¾ italiest. Rente 104 10 35% bad. St.⸗OLabg)fl 96 30 96.70 ½ Oeſt. Silberrente 96 35 38*4 N. 86.15 98.—4½„Papterrem.— „„ 1900 95.70—— Oeterr. Goldreute 85 8 3 19904 9560.— e Portug. Serie I e 1 4hayr..⸗B.=A. b. 1915 102.80 104.30%4% neue Ruſſen 1905 4„„„ 1918 102 60 102 60% Ruſſen von 1880 87% do. U. Allg. Anl. 95.60 95.50 4 pan. ausl. Rente „* B3 do. G B. Obl.—.——. Türken von 190“ 8 Heſſen von 190 102 4 10230]ß4„ unif. 3 Heſſen 84.— 84 40% Ung r. Goldrente 4 Sachſen 86 70 68 4„ Kronenrente 4 Beh. Stabt⸗A. 1907—— 101. 0 1„1506 101.40 101 80 3½%„„ 1995 94. 94 fürkiſch⸗ 4 Aktien induſtrieller Unlernehmungen. Süd. Zuckerfabrit 133.90 189.— Badd. Immobkl.⸗Geſ. 98. 98. GEichbaum Mannheim 03.90 103.20 Mzß. Aktien⸗Brauerei 160— 130, Parkakt. Zweibrücken 86.20.20 Weltzz⸗ Sonne, Speyer 68.— 68.— Cementwerk Heidelbg. 46 50 46.50 Cementfabr. Karlſtad 31 70 131.5 Badiſche Antlinfabrit 354.50 85 50 30. neue—— Ch. Fabrik Griesteim 235.— 234.90 Bezinsliche Loſe. 3 Oeſterretchiſcher 860 15 Pf. Nähm.⸗u. Fahrrab Jar werke Höchn.8 50 579.25 Gebr. Kayſer 130. „chem. Fabrit Mh. 297.90 297.— Köhrenkeſſelfabrit Cbem. Werte Albert 404.— 396.75, vorm. Dürr& Go. 48— 4 Südd. Drahtind. Pip. 1.— 100 Akkumul.⸗Fab. Hagen 200 50 2050 Aec. Boſe, Berlin 65.50 65.60 Glektr.⸗Geſ. Allgem..5 80 225. Südb. Kabelw. m. 12— 12,½51 Uhmeyer 118.50 18.— Schnellpreſſenf. Frkth. 198 50 Ver.deutſcher Oelfabr. 29 20 Schuhfabr. Herz, irkf. 119.20— Seilindutrie Wolff 13.— 30.— wollſp. Lampertsm. 52.— 2— kameagarn Kauerst. 17 50 172.50 lektr.⸗Geſ. chuckert 18. 118.05 Zellſtsffabr. Waldho 2909.26 20. Siümens& Halste 201— 200.— Bezugsrecht Bergwerksaktien. Bochumer Jergbau 217 70 216.80 Guderus 109 60 109 80 Concordia Berg⸗G.———.— Deutſch. vuremvurg 1538 40 1527 vorliegenden Aufträge berechtigen in Verbindung mit der ge⸗ Fritdrichs zütte Bersb. 181—181.8 Gelſenkit ner 184.8183 80 6. Seite. Senueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 12. März. Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4eh Frk. Hup.⸗Pfdb. 10.50 100 50 ffe% Pr. Pfdb. unt. 15 100 25 100.25 400 fF. K. B. Pfvbr.0: 100.50 100.50 4% 17 101 25 101 25 4%„„ 1910 101— 101—-½%„„ 14 66.78 96.75 4% Pf. Hyp. Pfdb. 100.50 10%5 ½½ f12 95 20 95 20 31½% 8 1 94.30 9430 3755 Pr. gefdbr.⸗Bk.⸗ 81½% Pr. Bod.⸗Fr. 94.30 94 30 Kleinb. b 04 95 50 95.50 4% Ctr. Bd. Pfd. vgo) 100.15 100.20 3½ Nr.fdbr.⸗Bk.⸗ 4 99 Hyp.⸗ 5 a. 9 109 40 100 40 Sff anterbe g es 50 55 do 4%„ Pfpbr..0 4% Pr. Ifdbrf.⸗B. umnt. e 100 40 100.4 Hyp.⸗Pfd. unt. 1917.—. 4%„Pfdbr. v. 0s 4% 9ih. H. B. Pfb. 02 100 40 100 40 uni. 12 100.50 100.50 4%„„„ 1907 100 40 100.40 3½„ Pfdbr..36 4%„„„ 1912 100 50 100 50 80 u. 64 93.70 88.90% 1917 100.70 100 70 biſ. Pfd. 98% 6 93.70 93.90 4%„„„ 1019 102.20 102 20 4e%„ Com.⸗T bl. 51%„ verſchied. 93.60 93.6 v. L,unt 10 101 10 101 20 ½,„„ 1914 83 60 83 60 %„ Com.-Obl. 310, Hib..⸗B..0 04 20 94.20 9. 8779¹ 95.20 95 20 10% R. W. B. C. B. 1io—— 5%„Gom.ol. 4e% Wf. B. Pr.⸗Obl. 101 10. v. 90/ 6 95.20 95.20 1% Pf. B. Pr.⸗O. 95.25 95 20 4% Pr. Pfdb. unt. 0 99.75 99.75%½ It al. ſtti.g. C. B.—.— 72.10 1%„„„ 12 100.— 100.— 4%„„„ 14 100.— 100. Mannun. Gerl.-.⸗A. Bank⸗ und Verſicherungsaktien. —.— 127,—128.75 Badiſche Bank 133.40 133.50 Oeſterr⸗Ung. Bank Berg u. Metallb. 115 50 119.50] Oeſt. Länderbenk 110.—110.10 Berl. Handels⸗Geſ 17.60 171.78„ Kredit⸗Anſtalt 198.90 198.— Comerſ. u. Dist.⸗B. 110 90 111.—Piätziſche Bank 100.70 100.70 Darmſtädter Bank 129.50 129.— Pfälz. Hyp.⸗Bank 193.—193.25 Deuiſche Bank 245 25 24490 Breuß. Hypotheknb. 121 60 120.80 Deutſchaſtat. Bant 140.30 140. Deutſche Reichsbk. 145.80 45. D. Effetten⸗Bank 102.50 102.50 Rhein. Kreditbank 136.380 486.80 Disconto⸗Comm. 186 10 186 25 Rhein. Hyp.⸗B. M. 197.—197.— Dresdener Bank 150.10 149 50 Schaaff. Bankver. 18460 134 80 Jrankf Hop.⸗Ban! 199.— 199—Südd. Bank Ahm. 11250 112 50 159.70 159 70 Wiener Bankver. 133.— 132.80 Nut Hyp.⸗Creditv. ationalban! 122 80 122— Bank Ottomane 141.— 141.50 Frankfurt a.., 12. März. Kreditaktien 198.—, Disconto⸗ Fommandt 188.20, Darmſtädter 129.25, Dresdner Bank 149.50, Han⸗ delsgeſeuſchaft 172.25, Deutſche Bank 244.90, Staatsbahn 146 10, Lombarden 17.20, Bochumer 217.—, Gelſenkitchen 184 10, Laurahütte 190.75, Ungarn 94—. Tendenz: ſchwach. Nachbörſe. Kredttaktien 128.—, Disconto⸗Commandit 186.10, Staats bahn 146.10, Lombarden 17.20. Berliner Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Berlin, 12. März.(Fondsbörſe). Das mäßige, bei Be⸗ ginn des Geſchäfts vorliegende Angebot fand nur 15 1 Kurſen Aufnahme. Späterhin kam das Geſchäft faſt gänzlich zum Stocken. Von Banlen verloren Berliner Handelsgeſellſchaft 0,90 pCt., Deutſche Bank 4 pCt.; der Rückgang in den übrigen Werten hielt ſich unter pEt. Montanwerte büßten 72—4 pt. ein, ebenſo Schiff⸗ fahrtsaktien. Von Bahnen amerfkaniſche Werte erheblicher gedrückt, während ſonſt das Geſchäft ganz unbelebt war. Otavi⸗Aktien gut au⸗ geregt. Auch Ruſſen erholten ſich etwas unter dem Einfluß der feſten Haltung Petersburgs. Amerikaniſche Bahnen zogen auf London etwas an. Das Geſchäft belebte ſich aber nur wenig. Tägliches Geld 22—3 „Prozent. In dritter Börſenſtunde war die Tendenz ſtill. Induſtrie⸗ werte des Kaſſamarktes bei geringen Umſätzen teilweiſe ſchwächer. Berlin, 12. März.(Scheußzturſe.) 49/e Reichsanl. 103.30 103.30 Ruſſenbant 188 70 138.70 35 Reichzanl. 96.20 96.10] Schaaffh. Bankv. 134.20 184 20 50% Reichsanleihe 86.60 86 40 taatsbahn 145.10 146.20 4% Gonſols 108.30.403.30] Lombarden 4½% 96.10 96.— Baltimore u. Ohio 107.50 107.20 8 0⁰ 5 86,.50 86.30 Ganada Pgeiftc 16920 169.60 40% Bad. v. 1901 101 30 10,40] Hamburg Packet 110 50 110 70 4%„„ 1908 101.90 101.80 Nordd. Lloyd 89.10 8840 3%„ eonv. 9610—.— Bochumer 217.20 217.20 97„ 1909%7—.— 95.50] Deutſch⸗Huxembg. 152.— 152.40 37 0% Bayern 95.60 95.50] Dortmunder 59 60—.— 374 ſ% Heſſen 95.70 95.70 Gelſenkirchner 183 50 184.50 30%0 Heſſen 84.25 84.20 Harpener 186 20 186.70 89ſ% Sachſen 86.90 86.75 Laurahütte 190.40 191 20 4% Japaner 1905 95.10 95.10 Phönix 165 80 165.20 4% Italiener————[Weſtereseln 171.20 170.50 40% Ruſſ. Anl. 1902 84.20 84.— Allg. Elektr.⸗Geſ. 225,.— 225.— 4% Bagdadbahn 86.25 86.— Anilin 354.— 324.20 Oeſter. Kreditaktien 298 70 198 20 Anilin Treptow 278.— 278.70 Berl. Handels⸗Geſ. 172.40 171.50 Brown Bovert 178.90 178 50 Darmſtädter Bank 129.20 129.— Chem. Albert 402.20 896 50 Deutſch⸗Aſtat. Bank 140.——.— D. Steinzengwerke 218 70 217.70 Deutſche Bank 245.50 244.70 Elberf. Farben 395 20 391.50 Disr.⸗Kommandit 186 60 186.— Gelluloſe Koſtheim 206.20 203— Drosdner Bank 149.80 149 40 Rüttgerswerken 158 50 158.— Reichsbank 145.50 145 60 Tonwaren Wiesloch 97 20 97.20 Rhein. Kredübank 166.40 130.20 Wf. Draßt Langend. 205.50 204 50 Zellſtoff Waldhof 290.— 290.20 Privatdiskont 2¾% W. Berlin, 12. März.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 198.60 198.— Staatsbahn 146.— 146.20 Diskonto Komm. 186.50 186.40 Lombarden 17 20 17.10 Pariſer Börſe. Parvie, 12. März. Anfangskurſe. 8 elo Rente 98.27 98.30 Debeers 327.— 326.— Spanier 98.30 88.30] Eaſt. and 111.— 112.— Türk. Looſe 176.— 175— Golbſteld 123.— 128.— Banque Oltomane 714.— 715.—Nandmines 106.— 197.— Rio Tinto 1742 1720 Tondoner Effektenbörſe. London, 12. März.(Telegr.) Aufangsturſe der Gffektenbörſe. 82ʃ. Conſols 847% S4“ſe Moddersfontein 11 ½ 111 4 Reichsanleihe 86/ 86—Premier 8/ 8% 4 Argentinter 871 8710 Randmines 77 7˙ʃ6 4 Italiener 102½ 102/.] Atchiſon comp. 106— 106.— Japaner 88 887/] Canadian 170% 170¼ 4 Mexitaner 83/% 33½ A 68%½ 681ʃ/ 4 Spanier 96/ 967/½Chikago Milwaukee 145½ 145½ Ottomandank 18¼ 189% Denvers com. N— 44˙/ Amalgamated 60% 697 Exie 26%½ 23½ Anacondas 8% 87% Grand TrunklII pref. 44½ 440 Rio Tinto 68%(9%„„ otd. 18½-18 Central Mining 13% 13ʃ%] Louisville 1314 1311 Chartered 15% 15½ Miſſouri Kanſas 41˙5 411 De Beerg 12½ 127/ Ontario 45% 459. Canrand 4 4½ Southern Pacifie 120% 117¼ SGeduld 2½% 2˙% Union com. 179˙8 179— Goldſtelds 5— 4ʃ1½Steels eom. 44˙8 44½ Jagersfontein 4½% 41½%] Tend.: beh. Mannheimer Effektenbörſe. vom 12. März.(O fizieller Bericht.) Die Börſe war ruhig. Kursveränderungen erfuhren: Pfälz. Hypothekenbank⸗Aktien 198.25 bez. u.., Brauerei Ganter, Frei⸗ burg 101., Brauerei Sinner, Grünwinkel 240 G. und Mann⸗ heimer Verſicherungs⸗Aktien 425., 440 B. Obligationen. 4˙½% Bad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seetransvort Pfandbriefe. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100 40 b; 100.— B „„everſchied. 94.0 brſ4rc, Bad nlim n odaf. 102.75 l 2 20 bf ee ee 5 e⸗Anlehen. Sert 54.—.0 8tſ rebrg. B. 9 50 60e, gar Klenlen, Heidlba. 100.— B 40, Karleente. J. 1307 11c4% Vürg.enckarg em10— 550 Karlsruhe v. J. 1896 87.—„„ 9955 f. 8 4½ Labr v. J. 1903 93.—6 ſce wechetabrig⸗Hel. 98.—6 4½ o% Ludwigshafen 101.G 11 0 9. 8 8 95 v. 1906 101.— Bl% Mannh. Lagerhaus⸗.5075 1 5 5 95.— 2. Geſellſchaft 99.50 4% Mannh. Oblig. 160 101.50 Gf.e berrh glertrtitats · eee e ee e ee 355 1885 94 50 Gf.0 Pfälz. Chamotte 506 15 1 5 1888 94.50 G Tonwerk,.⸗F. Efſenb. 0 ½% 1395 94.50%% Kuſſ Aerch Zellſtof. %½%„13838 94 50 8 aldhof bei Pernau in 0 c 1304 9450 8 land 18905 94 50 8J74, pevrer Brauhaus 5 F5% 99— 40* 1907101 506 4 Speyrer Ziegelwerke 109.— 6 9J% Pirmaſens unk. 1905 91.—6 41½% Südd. e g46e Wieslab v. F. 1005—.— de.goſſel, orns—.— „H. J 0e Mde, Galn eß, Jelftefehrat Weiddef12.—0 ſtrie rückz. 105 9% 102.— *** Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Frankfurter Börſe. * Frankfurt, 12. März. Die Zulaſſung der 8 Mill. M. neue Aktien und 15 Mill. M. Sproz. Teilſchuldverſchreibungen Serie 5 der Deutſch⸗Ueberſeeiſchen Elektrizitäts⸗A.⸗G., ſowie 18 Mill. M. Aproz. Teilſchuldverſchreibungen der Stadt Straßburg i. E. vom Jahre 1909 zur Notierung wurde genehmigt.— Von der Deutſchen Bank, Filiale Frankfurt, iſt der Antrag auf Zu⸗ laſſung 30 Mill. M. Aproz. Hypothekenpfandbriefe Serie 26 der Preußiſchen Hypothekenaktienbank zur hieſigen Börſe eingereiht worden. 11 Neues vom Dividendenmarkt. Karlsruhe, 12. März. Der Bruttogewinn der Loth⸗ ringer Portlandzementwerk Metz u. Straßburg beträgt 1055 265 M. gegen 1013 816 M. i. V. bei M. 86 578 Vortrag. Die Divi⸗ dende beträgt lt. Frkf. Ztg. 9 Proz. auf das nunmehr vollbegebene Aktienkapital von 3,75 Mill. M. * Dresden, 12. März. Der Aufſichtsrat der A. Horch u. Cie., Motorwagenfabrik in Zwickau ſchlägt lt. Frkf. Ztg. eine Di⸗ vidende von 19 Prozent gegen 25 Prozent i. V. vor. * Dresden, 12. März. Die Maſchinenfabrik Germania vorm. Schwalbe u. Sohn in Chemnitz verteilt lt. F. Ztg. 4 Proz. gegen 8 Prozent i. VB. Verbaud deutſcher Grobblechwalzwerke. * Köln, 12. März. Heute fand eine weitere Verſammlung des Verbandes deutſcher Grobblechwalzwerke ſtatt, um an der Syndizierungsfrage weiter zu beraten. In der Hauptſache dreht ſich die heutige Verhandlung um die Beteiligungsziffer bezüglich der ſich noch erhebliche Schwierigkeiten ergeben. Es wurde laut Frkf. Ztg. ein Ausſchuß gewählt, der mit den Werken weiter verhandeln ſoll. Im übrigen hat die Verhandlung gezeigt, daß die Ausſichten über das Zuſtandekommen des Syndikates ſich in letz⸗ ter Zeit gebeſſert haben. Man hofft auch dabei derjenigen Schwie⸗ rigkeiten Herr zu werden, die ſich bez. der Frage, ob lediglich ein Verband für das Inland gebildet werden, oder ob das Syn⸗ dikat auch den Export umfaſſen ſoll, ergeben. Vom Stahlwerksverband. * Düſſeldorf, 12. März. Am 28. d. M. wird eine Gene⸗ valberſamlung des Stahlwerksverbandes ſtattfinden, in der der Situationsbericht erſtattet und die Beſtimmungen der Halbzeugpreiſe für das 2. Quartal 1909 feſtgelegt werden ſollen. Die Preiſe werden lt. Frkf. Ztg. vorausſichtlich unverändert blei⸗ ben. Der Geſchäftsgang weiſt in der 1. März⸗Dekade keine we⸗ ſentlichen Veränderungen auf. Von den franzöſiſchen Lokomotivbauanſtalten. * Breslau, 12. März. Die franzöſiſchen Lokomstiobau⸗ anſtalten ſind äußerſt ſtark beſchäftigt, ſo daß bei der letzten Submiſſion der Pariſer Oſtbahn der Bresl. Ztg. zufolge 23 Loko⸗ motiven an die Firma Borſig in Berlin vergeben wurden. Die franzöſiſchen Werke konnten die Termine nicht einhalten und hat⸗ ten erhöhte Preiſe verlangt. 15 18 Hamburg⸗Amerikalinie. * * Hamburg, 12. März. Zu dem ſchon gemeldeten ſehr un⸗ günſtigen Ergebnis des letzten Jahres, das nach dem vorjährigen Dividenderückgang von 10 Prozent auf 6 Proz. diesmal ſelbſt bei verminderten Abſchreibungen überhaupt keine Dividende verteilen läßt, verweiſt der Bericht auf die allgemeine wirtſchaftliche De⸗ preſſion, die die gehegten Befürchtungen noch überſtiegen habe und die ſchwer auf dem ganzen Jahre laſtete. Der Reingewinn bezifert ſich diesmal auf 0 li. V. 8 488 860 M. Dividende 0(gegen 6 Prozent i..) Ueber die Zukunftsausſichten ſagt der Bericht, daß ſich eine neuerdings eingetretene entſchiedene, wenngleich nur langſame fortſchreitende Beſſerung der allgemeinen wirtſchaft⸗ lichen Lage nicht verkennen laſſe. Insbeſondere ſcheine ſich in den Vereinigten Staaten Handel und Induſtrie allmählich von neuem zu beleben, nachdem durch die Präſidentenwahl das bis dahin dem geſchäftlichen Verkehr anhaftenden Moment der Unſicherheit beſeitigt worden iſt. Die Hoffnung, daß dieſe Beſſerung ſich als eine nachhaltige erweiſt, und den Verkehr zwiſchen den Vereinig⸗ ten Staaten und Deutſchland demnächſt wieder auch die der wirt⸗ ſchaftlichen Bedeutung beider Länder entſprechend; ſein würde, würde noch berechtigt“ erſcheinen, wenn nicht die Unternehm⸗ ungsluſt durch die Ungewißheit eingedämmt würde, die in bezug auf die wirtſchaftlichen Folgen der in Ausſicht genommenen Zoll⸗ tarifreviſion beſtehen. re,. Vom amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlmarkt. *« London, 12. März. Nach dem Bericht des Ironmonget aus Philadelplia vom amerikaniſchen Eiſen⸗ und Stahlmarkt haben die Märkte ihre Stabilität noch nicht wieder gewonnen Die öſtlichen Werke ſuchen in Fertigmaterial die Konkurrenz zu unterbieten doch iſt die Größe der gewährten Preiskonzeſſionen unbekannt, wenngleich augenſcheinlich iſt, daß ſtarke Preis⸗Er⸗ mäßigungen im Gange ſind. Das Geſchäft in konſtruiertem Material iſt ſehr gering und fällt faſt ausſchließlich gem Stahl⸗ truſt zu. Gegen die Eingänge von Lieferungsgeſchäften über Ul⸗ timo Juni herrſcht Abneigung. Jedermann will die Entwicklung abwarten. Bis die Situation geklärt iſt, dürften Monate ver⸗ gehen. Die Lohnfrage iſt ebenfalls ein Fakor der Unſicherheit. Eine Anzahl von Stabeiſenproduzenten reduzierten bereits die Löhne um 10 Prozent, und werden vorausſichtlich bald Nach ⸗ abmer finden. * Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1687 12. März 1909. Propiſionsfreik — Wir ſind als Selbſtkontrahenten 5 Käufer käufer unter Vorbehalt: 90 8 0 50 .⸗G. fur Muglenverrievb, hieu abl a.. H. 112 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshaſen 290— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 250— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 52 5 Vorzugs⸗Aktien 102 0 Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannhem— 12⁵ Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 18;fr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— 70 öfr Bürgerbräu, Ludwigshafen— ferb. Off Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch 89 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 110— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 117½ 114 Filterfabrik Enzinger, Worms erbdeb Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 74—— Frankenthaler Keſſelſchmiede 87zfr—— Fuchs, Waggonfabrit, Heidelberg 154 152 Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg— 75 fy Lindes Eismaſchinen— 125⁵5 Linoleumfabrik, Maximiltansau 90— Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 6⁵— Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigsh.— 101¹ Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning 296— Neckarſulmer Fahrrad 142— Pacifte Phosphate Shares 11˙% 11˙0 Pfälziſche Mühlenwerte, Schifferſtadt 120—.— Nheinau Terrain⸗Geſellſchaft— 97 afr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 110 Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine—— MN. 145 Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim 1— 112 Rheinmühle werke, Mannheim 135— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim—— Rombacher Portland⸗Cementwerke—— Stahlwerk Mannheim— 101 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 114½ 112½ Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 155 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 118— Unionbrauerei Karlsruhe 62— Vita Lebensverſtcherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 390 Waggonfabrik Raſtatt— 83 Waldhof, Bahngeſellſchaft— 9635fr eſellſchaft— 96 gfx Zuckerfabrit Frankentbal Geſchäftliches. * Die beliebten Badiſchen Rote Kreuz⸗Loſe ſind zur Aus⸗ gabe gelangt. Die Ziehung findet am 17. April ſtatt. Es kommen 3388 Geldgewinne im Betrage von M. 44 000(Hauptgewinne M. 15 000, 5000 uſw.) zur Verloſung. Loſe zu 1 Mark, 11 Loſe zu 10 Mark ſind bei J. Stürmer, Lotterie⸗Unternehmer, Straß⸗ burg i. Elſ. und in allen Losverkaufsſtellen zu haben. Näheres beſagen die Inſerate. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum:; für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmaun: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frauz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verſes der Dr. H. Haasſſchen Buchdruckere, G. m. b..: Direktor: Eruſt Mäller. 8 BęgcRk brat' und Eoœοi. lt ALCO.-Fett! Es SPert, schmeckt Sult und Brumt Such nett. ERAN HaBSBURTRHöF . RaNGES. 2 MiNUTEN Vou SAHNHOF. SEVORZUGTE LAGG. MooERNSTER cOFORT. FNESR MasSSId. RESTAUfHNN. PROSPEKT. Pflege deine Stimme. Nicht nur im strengen Winter, sondern so zusagen das ganze Jahr hindurch gebrauchen viele Menschen regelmässig irgendeine Tablette oder Bonbon, um ihre Stimme zu pflegen, sie vor Katarrh zu schützen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die in der Schweiz seit 60 Jahren geschätzten Wybert-Tabletten auch in Deutschland leichten Eingang gefunden haben. Denn eine einsige Frobe davon zeigt sofort deren einzigartige Wirkung auf die Stimme. Hustenreiz, Heiserkeit, Verschleimung verschwinden sofort nach deren Gebrauch und soviel steht fest: Wer einmal die angenehmen Eigenschatten der Wybert-Tabletten erprobt hat, wird dieselben nie mehr missen wollen. Wybert-Tabletten sind daher für Sänger, Raucher, Redner, Sportsleute und alle, die ibre Stimme pflegen wollen, ein unentbehrlicher Begleiter. 7907 — Neue Fracks Terleiht Sehneigerwerkskat. „Blitz“. Telephon 3809. Hof-Kalligraph nder präm. Methode. Huszelehnungen. 7 15 eröffnen wir neue Murſe. 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Stock, Zimmer No. 125) einzureichen, woſelbſt auch die Angebotsformulare gegen Erſatz der Umdruckkoſten ab⸗ gegeben werden und die Er⸗ öffnung der Angebote in Ge⸗ genwart etwa erſchienener Bieter erfolgt. 32291 Zeichnungen ſind einzuſehen auf Zimmer No. 127, 3. Stock. Mannheim, 11. März 1909. Städt. Hochbauamt. Glundpäc⸗Verfeigerung Im Auftrag des evangeli⸗ ſchen Hoſpitalfonds in Mann⸗ heim wird am Mittwoch, 24. März 190g, nachmittags 3 Uhr im evangeliſchen Bürger⸗ hoſpital dahier, Litera F 6, Nr. 4, durch das unterfertigte Notariat das dem genannten Fonds gehörige Grundſtück hieſiger Stadt, Lgb. Nr. 477 Bauplatz, Uhlandſtraße 28, im Maßgehalte von 505 qtn öffentlich zu Eigentum ver⸗ ſteigert. Der Anſchlagspreis beträgt 45 Mk. pro qm. Die weiteren Verſteige⸗ rungs⸗Bedingungen können im Geſchäftszimmer des unterfertigten Notariats ein⸗ geſehen werden. 6648 Mannheim, 9. März 1909. Großh. Notariat VI: May er: Zwangs⸗Berſteigerung. Nr. 2099. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Schriesheim belegene, im Grundbuche von Schriesheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerkes auf den Namen der ehelichen Gü⸗ tergemeinſchaft der Philipp Meiſel II, Tüncher, Eheleute in Doſſenheim eingetragene, nachſtehend beſchriebene Grundſtück am Samstag, den 1. Mai 1909, vormittags 9 Uhr durch das unterzeichnete No⸗ tariat im RNathauſe zu Schriesheim verſteigert wer⸗ den. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 13. Februar 1909 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilun⸗ gen des Grundbuchamts, ſo⸗ wie der übrigen das Grund⸗ ſtück betreffenden Nachwei⸗ ſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforde⸗ rung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerks aus dem Grundbuch nicht erſicht⸗ lich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungstermine vor der Aufforderung zur Ab⸗ gabe von Geboten anzumel⸗ den und, wenn der Gläu⸗ biger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des ge⸗ ringſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Vertei⸗ lung des Verſteigerungs⸗ erlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegen⸗ ſtehendes Recht haben, wer⸗ den aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigen⸗ falls für das Recht der Ver⸗ ſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung des zu verſtei⸗ gernden Grundſtückes: Grundbuch von Schries⸗ heim, Band 28, Heft 2, Be⸗ ſtandsverzeichnis I. Lgb.⸗Nr. 4432, Flächeninhalt 7 ar 80 am, Acker Heßlich oder der Landſtraße, geſchätzt zu 600 Mark. 6606 Heidelberg, 9. März 1909. Gr. Notariat Heidelberg IV als Vollſtreckungsgericht: Willibald. 1 Nalten tote 0 ich durch Ihren ausgezeich ⸗ neten„Rattentod“ vorgefunden. Es war ein Rieſenerfolg! Hochachtuiigsvoll Geyher. P. Adam, Verwalter. Fand an einem Tage 30 tote Ratten und wurde in 3 Tagen vollſtändig davon befreit. Wiundiſchbachmühle Hochachtend J. Kolb, Kunſtmühle. Solche Urtetle laufen täglich ein! Meine friſchen, präp.„Meer⸗ wiebeln“ mit unfehl⸗ ar ſicher wirten itterung“ ſind ein ſicheres Vernichtungsmitke! aller Ratten und Mäuſe(Ver⸗ fahren: Dr. Tſchernich). Menſchen und Haustieren unſchädlich! 1 Kg. Mk..00(exll. 5 5 Kg.⸗ Palet Mk. 5 franlo mit Gebrauchsan⸗ und Zeugn. Stets friſch durch: Chemiſch. Laboratorium R. Tſchernich, Dresden⸗A. 16. 65184 Jaſett- ind Bibder eſchäft. 2187 Kleine Waſtſtaßtſtraße 8a. Deutſche Vereinsbank in Frankfurt am Main. Soll. Bilanz⸗Conto per 31. Dezember 1908. Haben. eger 2 0 4 An 1,040, 118 18 Per Aktien⸗Capital⸗Conto 24,009,00%/— 8 enonßd 62,569 768„ Reſelve⸗Conto(Guthaben desſelben 5 Conto 490,069 33 ver 31. Dezember 198[ 2,400 000— 5 e döonle 8 17,294,30181 Delcrevele Conto(Guthaben des⸗ 0 921,340 42 ſelben per 31. Dezember 19808 600,0%0— „ Conto⸗Corrent⸗Conto, Debitoren(inkl.[„ Conto⸗Corrent⸗Conto(Eingeza lte 2 85 Tratten Depofiten und Creditoren in lau⸗ g. 85 B. 22 414 267 02 fender Rechnungggd 18,167,666 46 7 ungedeckt„ 7379 814.29„„ Acceptations⸗Conto(Ofde. Tratten) 15,30.955 25 uthaben bei aus⸗„ Aval⸗Conto 3,331,118 89 wärtigen Bankfirmen Dividenden⸗Conto“ Unerhobene Divi⸗ (Nostri) M. 2201572.98 denden von 1904 bis 1367).558— für geleibete Avale, 3331 118 89 35,326,778 18„ Gewinn⸗ u. Verluſt⸗Conto(Gewinn) 2,154,534 83 „ Darlehens⸗Conto(Auslefhungen geg. Unterpfänd. bezw. mit 1,789,273 05 „ Effecien⸗Contod 2,437,299 95 „ Conſortlal⸗Conto. 2 2,012,959 49 15 für Heumandteenlagen und auernde Beteiligungen 8 „ Mobilien⸗Conto 5 5— „ Immobilien⸗Conto I entgedaude) 898.062 79 2. Immovili⸗n⸗Conto II 298 000— —.—.—. 43——868.831 43 Bekanntmachung. Die für die Anteilseigner der Reichsbank beſtimm ten Bekauntmachungen werden vom 1. April d. Is. ab auch in dem„Fränkiſchen Kurier“ in Rürnberg ver⸗ öſſeutlicht werden. 664⁴⸗⁷ Berlin, den 6. März 1909. Der Stellvertreter des Reichskanzlers: von Bethmann⸗Hollweg. Pfälziſche Bank. Die Herren Aktionäre werden zu der am Mittwoch, den 7. April 1909, vormittags 11½ Uhr im Sitzungs e des Bankgebäudes in Ludwigshafen a. Rh. ſtattfindendenk Ordentlicen Generatperſaumlung hiermit ergebenſt eingeladen. Tages⸗Orduung: 1. Vorlage der Bilanz pro 1908 nebſt Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung und der Berichte des Vorſtandes und des Aufſichtsrates; . Erteilung der Entlaſtung; „BVerwendung des Reingewinnes; Wahl von Aufſichtsratsmitgliedern. Nach§ 27 des Geſellſchaftsvertrages haben diejenigen Aktionäre, welche an der Generalverſammlung teilnehmen wollen, ihre Aktien, bezw. den ordnungsmäßigen Hinter⸗ legungsſchein eines deutſchen Notars hierüber, nebſt einem doppelten Nummernverzeichnis der Stücke ſpäteſtens am ſechſten Tage vor der Generalverſammlung während der üblichen Geſchäftsſtunden bei der Geſellſchaft, einer ihrer Zweigniederlaſſungen, dem A. Schaaffhauſen'ſchen Bank⸗ verein in Cöln und Berlin oder der Direktion der Dis⸗ Lonto⸗Geſellſchaft in Berlin und Frankfurt a. M. zu hinter⸗ legen und bis zum Schluſſe der Generalverſammlung da⸗ ſelbſt zu belaſſen. JIu dem notariellen Hinterlegungsſchein ſind die hinter⸗ legten Aktien nach Gattung, Serie, Nummern ete. genau zu bezeichnen und es iſt hierbei zu beſtätigen, daß die Aktien bis zum Schluß der Generalverſammlung bei dem Notar in dd Soll. Gewinn⸗ und verluſt⸗Conto per 51. Dezember 1008. Haben. An Conto 5 Per Saldo⸗Vortrag aus 1907(Gewinn⸗ (Gehalte, Druckkoſten, Inſerate und Vortrag) 35 287,325 32 Zeitunzen, Reiſeſpeſen Geſchäfts⸗„ Coupons⸗ u Sor ten-Conto(chewinn) 19,849 68 bücher, Comploir⸗Utenfilien, Beleuch⸗„ Reichsmark⸗Wöchſel⸗Zinen⸗Conto tung, Heizung ꝛc. ꝛc.) 454,653 71(Zins rträgnis 8 692,029 17 „ Steuern⸗Conto(Staats⸗ u. Commu⸗„ Fremde⸗Wechſel⸗Conto(Zins⸗ und nalſteuernnd 124,360 86 Coursgewinn) 88,784 22 „ Conto⸗Corrent⸗ Zinſen⸗ Conto.(In„ Zinſen⸗Conto(Conto⸗„Corrent⸗ und laufender Rechnung und auf Baar⸗ Belehnengs⸗Zinſen, ſowie Erwäg⸗ Depoſiten vergütete Zinſen 502,866 69 niſſe der Commanditen und aus Abichretdung auf Debitoren dauernden Beteiligungen) 1,076,600 40 Bilanz⸗Conto(Gewinn⸗Saldo) 2,154,534 83„Proviſtons⸗Conto Pro iſton aus dem Commiſſions⸗ Geſchäfte abzüglich der vergüteten Proviſionen) 650,001 64 „ Effecten⸗Conto(Zi 3⸗u. Comsgewinn 182,767 05 „ Conſortial⸗Conto(Gewinn) 251,334 21 .248,691 09 3,248,691 09 IJrankfurt a.., den 11. März 1909. Direrkion der Deutſchen Pereinsbank. Wulßsktehl. Warmfer. Rohlenlieterung. Die Lieferung unſeres Be⸗ darfs an Ruhrer Gruben⸗ kohlen I. Sorte mit 50 90 Stücken in Menge von bei⸗ läufig 12 000 Zentner(600 000 Kilogramm) für die Heiz⸗ zeit 15. April 1909—1910 ſoll im Angebotsverfahren ver⸗ geben werden. Die Liefe⸗ rungsbedingungen können auf dem Geſchäftsgimmer der Verwaltung(Waiſenhausplatz No. 11) eingeſehen oder auf Wunſch in Abſchrift bezogen werden. Ferner liegen Bedingungen beim Finanz⸗ amt Mannheim zur Einſicht offen. Bewerber um die Lie⸗ ferung haben in ihrem An⸗ gebote die Bedingungen ans⸗ drücklich anzuerkennen. Angebote wollen bis ſpä⸗ teſtens 5135 Freitag, den 2. April 1909, vormittags 11 Uhr verſchloſſen und mit ent⸗ ſprechender Aufſchrift ver⸗ ſehen, dahier eingereicht werden. Zuſchlagsfriſt: 3 Wochen. Pforzheim, 9. März 1909. Großh. Heil⸗ und Pflege⸗ auſtal t. Ppalmona Stets frisch 3499 bel Jacgb Lichtenthäler B 5, 11— Tol. 310. Distenzl ee,, eeeee,. 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In der heutigen Generalverſammlung wurde die Dividende 155 das Geſchäftsjahr 1908 auf 6%—Mark 36.— pro Actie feſtgeſetzt, welche gegen Einlieferung des auf der Rückſeite entweder mit Firmenſtempel oder dem Namen des Ein⸗ reichers verſeh zenen Dividendenſcheines Nr. 36 von heute ab ausbezahlt werden, 6642 in Frankfurt a. M. an unſerer Caſſe. vormittags von —41 Uhr. in Bafel, Verlin, Darmſtadt, Genf, Hauau, Kveuznach Leipig, Mainz, Maunhe im, (Baden⸗Baden, Freiburg, Kaiſerslautern, Karlsruhe, Konſtanz, Lahr i. B„Mülhauſen i Elf, Neunkirchen, Offenburg, Pforzheim, Raſtatt, Speyer a. Nh, Straßburg i. Elf., Zweibrücken), München, Stuttgart,(Aalen. Heilbronn, Reutlingen, Ulm), Wiesbaden und Zürich bei den bekannten Stellen. Frankfurt a.., 11. März 1909. Dirsction der Deutschen Vereinsbank. Woltskehl. Wormser. jeder Bedarff. evammen, Möcnnerinnen u. KindergFege. Kinderwaagen worden gratis ausgeliehen. 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Diesbezügliche Nach⸗ richten an die Expedition ds. Blattes erbeten. 3377 Zuperläſſige Zeitungsträgerinf für Käfertal geſucht. verlag des„General⸗Anzeigers“, E 6, 2. Sammlung Gg. Brück, Nürnberg. Transport: 292.50 M Es gingen ein von: Ehemalige Tiſchgenoſſen im Alten Holzhof 26.— Summa 318.50 M. Zur Entgegennahme von weiteren Gaben iſt ſtets berei! Die Expedition des General-Anzeigers. IVagaaine 5 3 Buresaux IA. e, L e vermieten. 5083 kammer ete.) Magazin m. per 1. Juli und Großvaters, Herrn Leichenhalle aus 58 Werk Sur Exiſtenz. Phatmazentiſche Speziali⸗ tät, überall beſtens eingeführt und bekannt, mit ſehr groß., beſtändigen Kundenkreis, iſt weg. Uebernahme e. anderen Unternehmens, ſof. zu jedem aunehmbaren Preiſe, mit Warenlager u. Außenſtände zu verkaufen. Off. unt. Nr. 3501 an die Exped. ds. Bl. Prachtvoller großer Waren⸗ ſchrauk mit Fach u. Schiebe⸗ tür zu verkaufen. Näheres 89 8—Lels 3481 Cello bill. z. k. geſ. Adr. u. Preis . 5 5585 a. d. Exp. d. Bl. erb. Ein Kochherd zu verk. Land⸗ teilſtraße 4, 4. Stock r. 5560 1 Kinderwage, 1Schreibmaſch. (Siliput), beide faſt neu, a 755 Mark—5— D 3, e beſon Lever Anzeige. Todes- Anzeiae. Hiermit die traurige Nachricht von dem Ableben unſeres lieben Vaters Johann Valentin Schmitt, Privalmann im Alter von 71 Jahren. Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Auguß Schmitt, C 2, 3d. Die Brerdigung findet am Sonntag, uachmittags e uhr von der 6646 Verwahr bleiben. Vollmacht vertreten laſſen. des Geſellſchaftsvertrages.) Abweſende Aktionäre können ſich in der Generalver⸗ ſammlung durch andere Aktionäre auf Grund ſchriftlicher Im Verhältnis zu der Geſellſchaft werden nur diefeni⸗ gen als Eigentümer der auf Namen lautenden Aktien an⸗ geſehen, die als ſolche im Aktienbuche verzeichnet ſind. 805 5 Ludwigshafen a. Rh., den 10. März 1909. Der Aufſichtsrat: Rudolf Dacqué, Borſitzender. der am eingeladen. 1. Bericht und Rech 3. Beſchlußfaſſung über gewinnes. Die Aktien ſind behufs is Samsta 25 der gefeif hafes Fa ſtraße 20 zu hinterlegen. Moritz Tagesordnung: hnungslegung; Wrlebrich 591 dem Bankpaae Gebrüder Bonte, Berliu., Behren⸗ Friedrichsfeld in Baden, 11. Mär Der Vorſitzende des Aufſichtsrats der Dentſchen Steinzeug⸗ warenfabrik für Caualiſation und Chemiſche Induſtrie: Nutſche Steinzengwareufabriz für Cinali ſation u. Chemiſhe Induftrie Friedrichsfeld in Baden. Die Aktionäre unſerer Geſellſchaft werden hiermit zu Mittwoch, den 7. April ds. Is., vormittags 10 Uhr im Geſchäftskokale in Friebrichsfeld ere Ve (Badenj] ſtattfindenden rſammlung 2. Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrates; 6628 die Verteilung des Rein⸗ gemäß 8 17 der .d. JIs., mittags 12 U 5 chsfeld in Baden o 1909. Bonte. NSeſdverkehr 72 II. Hypotheke von Kp. 40 000 Mk., 75—80 Prozent, nach der amtlichen Schätzung, auf ein erſtklaſſig. neues Privathaus in der öſtlich. Stadterweite⸗ rung p. 1. Juli geſucht. Off. unter Nr. 5545 an die Exped. dieſes Blattes. 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Während dieſer Zeit und weiteren 4 Wochen kann gegen dasſelbe von den Beteiligten bei dem unterzeichneten Bürgermeiſteramt mündlich oder ſchriftlich Einſpruch er⸗ hoben werden, welcher jedoch nur darauf geſtützt werden darf, daß der Unternehmer in das Kataſter nicht aufgenom⸗ men oder mit Unrecht darin aufgenommen wurde oder daß die Abſchätzung der Arbeitstage hinſichtlich des Einſprechen⸗ den eine unrichtige ſei. Mannheim, den 8. März 1909. Bürgermeiſteramt: v. Hollander. Grosses Konzert ausgeführt von dem 0 Städt. Orehester Heidelberg Doeitung: Städt. Musikdirektor Paul Radig und dem MHünnergesangverein Sängerhalle, Mannheim Leitung: Kapellmeister Karl Bartesch. Reinigungs- und Bügel-Anstalt von R 4, 15f. nach 2 1 II. und III. Stock 95 2 Markt 25 Vortragsordnung: + 1. Ch. Gounod: Einzugsmarsch a. d Königin von Saba. 2. C M. v. Weber: Ouverture z. Oberon 3. a) E. Grieg: Brautzug im Voruberziehen(Hochzeits- marsch). b) E. Steck: Flirtation, Walzer. VVJVTVVVVVVCVTT verlegt. 4. J. Massenet: Scëues napoltaines, Suite. 55 Laufh alls Passage! Durch Zunahme grosser Räumlichkeiten Kkönnen wir unsere Nindee 85 6 werten Kunden stets prompt und gewissenhaft bedienen. 5. a) Karl Attenhofer: Mein Badner Land wach auf! b) Wiegenlied) Volkslieder aus Mähren, c) Das ist es!) Bearbeitung von Karl Bartosch (Sängerhalle Mannheim). 6. K. Zöllner: Rautendeleins Leid, a. d. versunkenen — erlangen Sie unsere Preisliste.— Sämtſiche Sachen werden kostenlos abgeholt und zugestellt. In dem Durchgang Breitestrasse- Klosterstrasse Kaufhaus-Passage) sind verschiedene grössere und klenere [Schaukästen, geeignet für Photo- Glocke. Hochachtungsvoll 8 N 5 055 7. G. Bizet: Fantasie a. Carmen. Kraphen, Lithographen, Kunstgewer bliche 2 relephon Telephon SI. E. Grieg: Landerkennung(für Männerchor, Baritonsolo Ausstellungen und ähnliche Geschäfte zu% 4. SN und Orchester) vermieten. 15, e, 3809 112 3303(Sangerhalle Mannheim). 3 Nähere Auskunft wird im Kaufhaus. III. immer 32, II. Stock erteilt. 32290, „G. Rossini: Ouverture z. Pell. 10. E. Meyer-Helmund: Gnomenpolka a. d Berggeist. 11. 4. Ponchielli: Danza deila Ore(Stunden anz) a Gioconda. 12. Johann Strauss: Streifzug Hurch seine Operetten. — listert schnell und dilll Verlobungs-Anzeigen Ur. l. Haaseebe Büehlrueten Das Konzert findet bei Wirtschaftsbetrieb statt. Kasssneröffnung abends ½8 Uhr. Mannheim, 11. März 1909. Städt. Hochbauamt: Perrey. 0 N 29755 25 Peiergehnng von Tiefbauarbeiten. Die Lieferungen und Arbeiten zur Verlegung der Eintrittspreise: Tageskarte 50 Pfg., Dtzd.-Karten 5 Mk Kartenverkautf in den durch Plakate kenntlich gewachten— Voxverkaufsstellen, im Verkehrsbureau(Kaufhaus), in der 7 Spenegerinen ier dem neuen Rangterbahnhof in Heidel⸗ D e 1 beim Portier im Rosen- Berg, beſtehend in: garten und an der Abendkasse. Abheben des Mutterbodens etwa 6 000 am 5 5 iemmenste, Ausser den Eintrittskarten sind von jeder Person über etwa cbm 85 14 Jahren die vorschriftsmässigen Einlasskarten zu 10 Pfg. anie der am 5 Herſtellung der Fahrbahn 3280[ſfun Aschmittel 2u losen 228C Granityflaſter 5 am 3 55 1 8 9 3 Sandſteinpflaſter ꝗm 5 98 5 e belk Ssster Scho⸗ E 2 der ueien 900 bm Bebeslf clab ee 5 Ar E N en⸗ erein ekteſung der Fußwegflächen am und die Eutwäſſerungsankage hiezu, beſtehend in: Henkel 4 Co., Büsseldorfe Feudenh eim Steinzeugröhren 0,60 m Lichtweite 165 lfdm 2. S 15 0 21 1 95 2 2 1— 2 90 5 Lichtweite 88 115 beingetragene Genoſſenſchaft mit unbeſchränkter Haftpflichh. Straßenſinkkaſten 14 Stück Die diesjährige Einſteigſchächte 6 Stück— ,—— 2 ordentl. Generalverſammlung 1907 vergeben werden. Zeichnungen und Bedingungen 5 0 10 liegen auf unſerem Baubureau, Belfortſtraße 23, 2. Stock, findet Samstag, den 27. Märgd. Is., abends 9 uhr Iimmer Nr. 1 auf, wo auch Angebotsſormulare algegeben 1795 des Gaſthauſes„Zum goldenen werden. Angebote mit der Aufſchrift„Speyererſtraße“ ſind hter, ſtatt. 5 längſtens bis Dienstag, den 23. März, vormittags 10 Uhr„Wir laden die Mitglieder hierzu freundlichſt ein und einzureichen, um welche Zeit die Oeffnung der Angebote 1 1 weiſen gleichzeitig daraufhin, daß die Rechnung von heute an 7 erfolgt. 6555 asSsen 08 0 0 en 0l 8 080 el U 8 Tage zur Einſicht der Mitglieder auf unſerem Bureau Zuſchlagsfriſt 14 Tage. aufliegt. Heidelberg, den 8. März 1909. H 1— ̃ Tages⸗Gröonung: 1. Bericht des Vorſtandes über das abgelaufene Geſchäftsjahr. 2. Bericht des Aufſichtsrates über Prüfung der Rechnung und Antrag auf Entlaſtung des Vorſtandes. 8. Verteilung des Reingewinnes. 4. Wahl von zwei Vorſtandsmitgliedern. 5. Wahl von drei Aufſichtsratsmitgliedern. 6. Entgegennahme von Wünſchen, Anträgen oder Beſchwerden aus der Verſammlung. Der Vorſtand: Georg Bentzinger Y. Eduard Ruf. Bilanz pro 31. Dezember 1908. n 4. Kaſſenvorrat... 742074 Geſchäftsguthaben 82257 52 Wechſel.. 1289910 Reſervefond 41680— Gr. Bahnbauinſpektion III. Stamm⸗ 1. Nußzolzverſteigerung. Die Verſteigerung des Stamm⸗ und Nutzholzes aus den Diſtrikten: Kohlplatte, Obere und Untere Kuhweide, Ur⸗ gäng, Pfaffenkeller, Saupferchlache, Haſelſchlag, Büttel⸗ wieſe, Erlengrund, Kuhweidſpitze, Spundlachſchlag und Doruſchlag des hieſigen Gemeindewaldes findet ſtatt: Dounerstag, den 18. März l. Is., vormittags 9 Uhr beginnend, im Saale des Stadthauſes dahier. Zur Berſteigerung kommen: 358 Eichenſtämme, 150,36 Feſtmeter enthaltend, 27 Buchenſtämme, 31,98 Feſtmeter enthaltend, 1 Hainbuchenſtamm, 0,15 Feſtmeter enthaltend, 93 Kiefernſtämme, 27,38 Feſtmeter enthaltend, 2 Lärchenſtämme, 1,06 Feſtmeter enthaltend, 6 Eichen⸗Derbſtangen, 0,33 Feſtmeter enthaltend. Es dürfte ſich empfehlen, das Holz im voraus an Ort Im Verlage der Dr. H. Haas'schen Zuch- druckerei.m. b. H. in Mannheim ist erschienen: Mannheim 1907 Ein Gedenkbuch an das Jubiläumsjahr und Stelle einzuſehen 88 n 0 17 u Pilbeht ſch. aufchiun 93570—. Ao 3119 57 8 orſtwart Wetzel dahier und Forſtwart Fell zu Wildehirſch⸗ 2 auf nge—[ Wohltätigteitsfd. 90 zu wenden. 5 und Selne Ausstellung Conto⸗Corrent⸗ Spareinlagen 55427330 VVVVVV Lebitoren...114439 90 Anlehen. 84456.— ſiud auf portofreie Anfrage von der unterzeichneten Be⸗ 8 Aörde vom 12. ds, Mts. ab koſtenlos erhälklich⸗ 6576 verfasst von den Herren Gerichtskoſten.. 8173]„ Zinſen. 112ʃ70 f Zinſen: Conto⸗Corrent⸗ a) Ausſtände 22578 47 Cieditoren. 2359840 5 Rückſtände. 271925 Bauk 1253210 Mobilien 100[Guos 180017 Reingewinn 1112269 E 824637 18 824627 19 Stand der Mitglieder. Am 1. Januar 1908 waren es 590 Mitglieder Eingetreten ſind im Jahre 198 46 Gernsheim, den 6. März 1909. Großherzogliche Gernsheim. uß. Prof. Dr. Friedrich Walter u. Herm. Schade Mitgliedern der Ausstellungs-Leitung. kaufen Brautgaare und 90 Intersssenten in aner- kannt erstklassiger Aus- führung zu Staunend bilng, Preisen Mit zahlreichen künstlerisch aus- geführten Ollustrationen. — 530 Mitglieder 1 Ausgetreten ſind: a) freiwillig 11 Preis: Im Prachtband 3 2 2 Mk..— bj durch Tod 8 19 1* Broschlert.. Mk..— 22 + + F Somi! Stand am 1. Januar 1909. 3517 Mitglieder Zu beziehen durch die Dr. H. Haas'sche Buch- druokerei, G. m. b. H. in Mannheim, sowie durch alle hies, Suchhandlungen, ferner durch den Ver- J. Strauss&. C0., J1.f2. Grosse Gebände Kehrsverein Mannheim u. durch die Zeitungs- für 1 g zu vermieten in der ausser Betrieb befindlichen Lei-⸗ Kerzen K Hansfrauen! trãgerinnen des Mannheimer General-Anzeigers. A8 bri en Dr. imerman, T gihgken am Rn Glertwa⸗Netzen müſſen Sie ptobteren, Daselbst sind zu Vverkaufen: 6574 d eute Weltmaike. Die bigigſße, beſte und heäſte Kerre 1 Kugelfallmuhle 1600 m/m a 1 Minuen nicht, riechen nicht! 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