durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ 4 Cinzel⸗Nummer 8 Pfg. Abonnement: 90 Wfennig monatlich, Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, (Badiſche Volkszeitung.) aufichlag M..48 pro Quartal. In ſerate: Die Colonel⸗Zetle... 8 Pfg Auswärtige Inſerate 80„ Geleſenſte und verbreitetſte Zettung in Maunheim und Umgebang. Anabhängige TJageszeitung. Täglich 2 Husgaben leusgenommen Sonntag) Eigene KRedaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Telegramm⸗Adreſſez General⸗Anzeiges eeeeee — Die ſerbiſche Note hat die Lage nicht gebeſſert und die Kriegswolken nicht ver⸗ ſcheucht. Das iſt die Auffaſſung, der man durchgängig be⸗ gegnet. Einzig die„Kreuz⸗Ztg.“ ſucht der Note eintge gute Seiten abzugewinnen. Sie ſchreibt: Bei aller diplomatiſchen Vorſicht, mit der dieſe Antwork ab⸗ gefaßt iſt, kann doch nicht geleugnet werden, daß damit Serbien in direkte Verhandlungen mit Oeſterreich eingetreten iſt. Und das wird man auch in Wien anzuerkennen wiſſen. Geht man in Bel⸗ grad auch nicht mit vollen Segeln ans Werk, ſondern mit einer nicht gerade erfreulichen Zurückhaltung, ſo iſt man doch im Begriff, die von Oeſterreich gebotene Hand, wenn auch nur flüchtig, zu be⸗ rühren und es wird nun die Aufgabe der öſterreichiſchen Staats⸗ kunſt ſein, geſchickt zuzufaſſen und Serbien auf der endlich betre⸗ tenen Bahn feſtzuhalten. Baron Aehventhal hat ſich bisher als geſchickter Diplomat und als Mann mit guten Nerven erwieſen. Er wird gewiß auch jetzt über die Zweideutigkeiten der Antwort⸗ note gelaſſen mit Stillſchweigen hinweggehen und den genießbaren Rern aus der tauben Hülle herauszuſchälen wiſſen. Daß das amtliche Deutſchland peſſimiſtiſch ur⸗ keilt, haben wir ſchon berichtet. Die„Tägl. Rundſch.“ weiß ebenfalls zu melden, es ſei Auffaſſung der maßgebenden Ber⸗ liner Kreiſe, daß die ſerbiſche Note die age bedeutend Iherſchärft habe: 88 Sowohl Ton wie Iuhalt bekundeten eine ſerbiſche Auffaſſung der Lage, die an ſträflichen Leichtſinn grenze. Unterrichtete Per⸗ ſönlichkeiten glauben jedoch verſichern zu können, daß die heraus⸗ fordernde Faſſung der ſerbiſchen Antwort nicht auf ruſſiſchen Ein⸗ fluß zurückzuführen ſei. Sowohl in Petersburg als auch in Paris und London habe dieſe Faſſung der ſerbiſchen Antwort nur ver⸗ ſtimmt. Von einem alten Balkandiplomaten geht einem Verliner Wlatte eine Beurteilung der Sachlage zu, wonach ein mili⸗ täriſches Vorgehen Oeſterreichs gegen Serbien nunmehr durch⸗ aus nicht ausgeſchloſſen iſt, aber berechtigte Hoffnungen vorhanden ſind, daß die Verwicklungen durchaus auf den Bal⸗ kanlokaliſiert bleiben, Faſt mit Sicherheit anzunehmen ſei, daß Serbien beabſichtige, durch Banden den Sandſchack zu beunruhigen oder durch eine Okkupation des Sand⸗ ſchacks ſich von vornherein ein Anſpruchsrecht zu ſichern.— Ein derartiges Vorgehen, dem die Türkei nicht tatenlos zu⸗ ehen kann, würde aber nur um ſo ſchneller das Ende der Komplikationen und ein geſchloſſenes Vorgehen ſämtlicher Mächte gegen Serbien herbeiführen. Ein Uebergreifen der Balkankriſe auf das übrige Europa würde nicht erfolgen, ſo⸗ lunge Rußland einſieht, daß ein Angriff gegen Oeſterreich mit einem ſolchen gegen Deutſchland gleichbedeutend iſt. Aus Wien kommen weitere Meldungen, daß der Inhalt der ſerbiſchen Note dort nicht befriedigte, da er ſich nur auf den beziehe und alle anderen Fragen unberührt ſſe. Ganz Serbien iſt in Kriegsſtimmung. In Wien hält man es für ſehr wahrſcheinlich, daß es zum Krieg kommen wird. Ueber die weiteren Maßregeln der Donau⸗ monarchie läßt ſich das„Berl. Tagebl.“ aus Wien berichten: Man wird nunmehr nicht mehr viel Zeit verlieren. Nach noch⸗ maliger ernſter befriſteter Vorſtellung wird even⸗ tuell raſch ein Ultimatum erfolgen. Parallel damit dürfte ein nochmaliger Schritt der Mächte in Belgrad ſtattfinden. Man iſt indeſſen überzeugt, daß alles das auf die ſer⸗ biſche Kriegsluſt nicht dämpfend wirken wird. Die diplo⸗ matiſchen Aktionen dürften ſich noch bis April hinziehen! Dienstag, 16. März 1909. e Die Reklame⸗Zeile.1 Mart Schiuß der Jnſeraten⸗Annahme ſck das Mittagsblatt Morgens 36 0 Uhr, ſiit das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr⸗ buchhaudlung 18 aeeeeeeeeeeeeeee, (Abendblatt.) und erſt dann durch einen Waffengang abgelö ſt werden. Militäriſch iſt durch dieſe Verzögrung nicht viel verloren, da die Schneeſchmelze noch nicht eingetreten iſt und die Operationen ſelbſt noch im April wegen des unwegſamen Terrains beſchränkter Art bleiben müßten. In den ſerbiſchen Miniſterbeſprechungen der letzten Tage, an denen mehrmals der König teilnahm, behielten die öſterreichfeindlichen Stimmen die Oberhand. Nowakowitſch gab den Ausſchlag, während Paſitſch und Milo⸗ wanowitſch bis zuletzt eine verſöhnliche Stimmung herzuſtellen verſuchten. Der König verhält ſich faſt paſſiv, er iſt auch geſundheitlich durch die ununterbrochenen Aufregungen er⸗ ſchöpft. General Ziwkowitſch treibt Serbien dem Krieg in die Arme. Fieberhaft werden die Rüſtungen fortgeſetzt; es gehen Truppennachſchübe an die bosniſche Grenze. Samstag abend iſt ein Zug mit Munition und Handbomben, die für die Truppen an der Drina be⸗ ſtimmt ſind, abgegangen. Wie in Berlin und Wien unter ſolchen Umſtänden der Zukunft nicht gerade vertrauensvoll entgegengeblickt wird, ſo ſind auch in Paris im allgemeinen die Anſichten peſſi⸗ miſtiſch. Franzöſiſche Beurteilungen der ſerbiſchen Node liegen zwar zur Stunde noch nicht vor, doch glauben wir nicht, daß der„Petit Pariſien“, der noch vorgeſtern optimiſtiſch dachte und geſtern die Lage beruhigend fand, heute noch ſeine Hoff⸗ nung aufrecht erhalten wird, nur die ſerbiſche Antwortnote könne die kriegeriſchen Abſichten Oeſterreichs(2) zerſtreuen und den Frieden ſichern. Wie unklar auch in Paris die Lage erſcheint, erhellt daraus, daß die Beurteilungen der Aehrenthalſchen Politik in der Pariſer Preſſe ſich diametral widerſprechen. Während der Wiener Korreſpondent des„Matin“ ſchreibt, Aehrenthal ſei vom Zuſtandekommen eines friedlichen Arrangements überzeugt, meint„Petite Re⸗ publique“:„Von Aehrenthal iſt nichts zu hoffen. Aber die Berliner Regierung, die ſich mit uns bemüht, alle Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen, müßte den öſter⸗ reichiſchen Verbündeten zur Vernunft bringen. Das wäre das beſte Mittel, die guten Entſchlüſſe der deutſchen Diplomatie zu beſtätigen.“ **** Treue um Treue. Ueber die deutſche Auffaſſung hat der Reichstags⸗ präſident Graf Stolberg dem Berliner Korreſpon⸗ denten einer Pariſer Zeitung geſagt, Deutſchland müſſe bei einer Meinungsverſchiedenheit zwiſchen Petersburg und Wien auf Seiten Wiens ſtehen. Es denke aber nicht daran, Rußland zu kränken und verfolge nur einen Zweck, die Auf⸗ rechterhaltung des Friedens. Frankreich und Deutſchland, die durch das Marokkoabkommen eine Beſſerung ihrer Bezieh⸗ ungen erreichten, ſollten dahin wirken, den Rüſtungen Ser⸗ biens ein Ende zu machen. Polftische ebersſcht. Mannheim, 16. März 1909. Erbſchaftsbeſteuerung und Kounſervative. In der innerpoljitiſchen Wochenſchau der„Kreuzzstg.“ vom letzten Sonntag leſen wir: „„jetzt ſpricht ſich ein Konſervativer in der„Schleſiſchen Zeitung“ für eine Erbanfallsſteuer aus, wonach alſo nicht der Nach⸗ laß, ſondern das einzelne Erbteil beſteuert werden ſoll, eine Steuerform, die an ſich ſchon würdiger und anſtändiger ausſieht. Als verbeſſernde Ergänzung hierzu erſcheint uns die von einem ſächſiſchen Konſervativen im„Dresdner Anzeiger“ vorgeſchlagene „Beſitzveränderungsabgabe“. Ob dieſe Steuer Ausſicht hat, bei den ſüddeutſchen Regierungen und ihrer demokratiſchen Kerntruppe Gnade zu finden, wiſſen wir nicht. Vom konſervativen Standpunkte könnte ſie, nachdem man einmal dem Blockkompromißantrage zu⸗ geſt'mmt hat, wohl diskutabel erſcheinen.“ Dazu bemerkt die„Natlib. Korreſp.“: Wir be⸗ grüßen dieſe Darlegungen als ein Aufkeimen beſſerer Ee⸗ kenntnis; als eine patriotiſche Abkehr von der Demagogie des Bundes der Landwirte. Auf die Nachlaßſteuer braucht man ſich nicht zu verſteifen: das haben die Nationalliberalen auch nie getan. Deshalb wird man den Gedanken an eine irgendwie geartete Beſteuerung der Erbſchaften doch nicht preisgeben dürfen. Die neue Fernſprechgebührenordnung und die Induſtrie. Mit dem Geſetzentwurf einer neuen Fernſprechgebühren⸗ ordnung beſchäftigte ſich der Geſamtvorſtand des Bundes der In duſtriellen in ſeiner letzten Sitzung. Er kam einmütig zu folgender Entſchließung: „Gegen den ganzen Entwurf und ſeine Begründung muß grundſätzlich wiederholter Proteſt erhoben werden; denn er iſt aus demſelben Geiſte geboren, der uns die als verfehlt zutage liegende Fahrkartenſteuer gebracht hat u. ſeine Durchführung würde nicht nur durch die vermehrte Belaſtung, ſondern auch durch die ſchwere Hinderung und Beläſtigung des Verkehrs, welche die all⸗ gemeine Einführung von Grund⸗ und Geſprächsgebühren zur Folge haben müßte, zu einem ſchweren Uebelſtand für die erwerbenden Kreiſe werden. Als das allein Zweckmäßige kann nur die Bei⸗ behaltung des Prinzips der Pauſchale gelten; ins⸗ beſondere machen die eigenartigen Verhältniſſe, welche in den mit einer Reihe von Vororten umgebenen Großſtädten beſtehen, die Beibehaltung der Pauſchalgebühr unbedingt notwendig. Der über⸗ mäßigen Benutzung eines Apparates durch den Zwang zur Auf⸗ ſtellung eines weiteren entgegenzuwirken, iſt gevechtfertigt; auf dieſe Weiſe wüpde auch die Forderung, daß die Leiſtung der Gegen⸗ leiſtung, alſo hier die Bezahlung der Benutzung des Telephons, zu entſprechen habe, in einer den modernen Verkehrs⸗ und Erwerbs⸗ verhältniſſen angemeſſenen Form erfüllt werden.“ Der Geſamtvorſtand des Bundes der Induſtriellen gab gleichzeitig ſeinem Bedauern darüber Ausdruck, daß das Reichs⸗ poſtamt den Geſetzentwurf in allen weſentlichen Punkten un⸗ verändert vor den Reichstag gebracht hat, obgleich die Ver⸗ tretungen von Handel und Induſtrie vorher einmütig die ſchwerſten Bedenken geäußert haben. Der Geſamtvorſtand beſchloß ferner, ſich mit Reichstagsabgeordneten in Verbin⸗ dung zu ſetzen, um ihnen darzulegen, wie ſich die Fernſprech⸗ verhältniſſe geſtalten würden, wenn der vorliegende Entwurf tatſaͤchlich Geſetz werden ſollte. Die Novelle zum Strafgeſetzbuch, die dem Reichstage zugegangen iſt, hat im weſentlichen folgende neuen Beſtimmungen: § 23 erhält folgende Faſſung: Wer in die Wohnung, in die Geſchäftsräume oder in das eingefriedigte Beſitztum eines anderen oder in abgeſchloſſene Räume, welche zum öffentlichen Dienſt oder Verkehr beſtimmt ſind. wwiderrechtlich eindringt, oder wer, wenn er Feuilleton. „Der ſchlechte Ruf.“ [Komödie in drei Akten von Zudwig Hirſchfeld und Walter Angel.) (Uraufführung im Theater in der Joſefſtadt am 11. März.)] Aus Wien wird uns geſchrieben: Im Theater in der Joſef⸗ ſtabt gab es Donnerstag einen intereſſanten Premierenabend: Die Uraufführung der dreiaktigen Komödie„Der ſchlechte Ruf von Ludwig Hirſchfeld und Walter Angel. Auf der Bühne urde über die Geſellſchaft, die im Parkett und in den Logen ſaß, ſcharfes Gericht gehalten, und das gab dieſer Vorſtellung einen ganz eigenen Reiz. Die Hauptperſon, der in dem Stück eigentlich die wichtigſte Rolle zufällt, iſt auf dem Theaterzettel gar nicht verzeichnet. Das iſt nämlich die gute Geſellſchaft,„das Ungeheuer mit den unzähligen Köpfen, Augen und Zungen“ wie es in der Komödie einmal heißt. Das mondäne Gerede, der gedankenloſe boshafte Klatſch, das iſt hier die treibende Drama⸗ liſche Kraft. Jedem ihrer Mitglieder drückt die Geſellſchaft die Etikette ihrer Nachrede auf, und mancher hat dadurch ſchwer zu leiden, ob die Eigenſchaften und Taten, die man ihm zuſchreibt, nun zutreffen oder nicht. Die beiden Wiener Autoren ſtellten ſich nun die Aufgabe, dieſen geſellſchaftlichen Klatſch ad abſurdum zu führen, ſeine Serienloſigkeit an einem ſpeziellen Jalle augen⸗ (fällig zu erweiſen. Ihr Held, Robert von Egger, ein junger politi⸗ ſcher Beamter, gilt als ſkrupellofer Roué und Don Juan, obwohl Fer eigentlich nur ein liebenswürdiger und ungenierter junger Mann iſt, nicht ſchlechter als andere aus ſeinem⸗Kreiſe, vielleicht gar in ſeiner Aufrichtigkeit beſſer, nur hat er das Pech, ſich öfters erwiſchen zu laſſen. Das wird ihm nſcht verziehen, weder von ſeinem Vater, einem korrekten alten Sektionschef, noch von ſeinem jüngeren ſtrebſamen Bruder, einem angehenden Staatsan⸗ walt, der mit der Nichte eines aktiven Miniſters verlobt iſt. Ihnen allen iſt Roberts ungeſtümes und gar nicht beamten⸗ haftes Benehmen ein ſtetes Aergernis. Die Mißſtimmung gegen ihn erreicht ihren Höhepunkt als Robert in den Verdacht kommt an der bevorſtehenden Scheidung des der Familie befreundeten Ehepaares Haberland ſchuld zu ſein. Tatſächlich wollen ſich die Leute nur ſcheiden laſſen, weil er, der ſiebenundvierzigjährige reiche Seidenfabrikant, der altmodiſche Wiener und Sportsmann, Karl Michael Haberland und ſeine ſechsundzwanzigjährige kühle und mädchenhafte Gattin Clariſſe nicht zuſammenpaſſen. Aber die Welt ſucht einen intereſſanteren Scheidungsgrund und glaubt ihn mit Sicherheit in dem ſchlecht beleumundeten Robert gefunden zu haben. Ehe er ſelbſt noch eine Ahnung davon hat, glaubt jeder⸗ mann an ſeine Schuld. Sein Vater, ſein Bruder, ſogar der Miniſter hat davon gehört und ſich über dieſes ſkandalöſe Treiben eines politiſchen Beamten entrüſtet, denn Haberland iſt auch Kon⸗ ſul einer befreundeten Großmacht. Kurz, aus dem pikanten Klatſch wird ſozuſagen eine ernſte amtliche Angelegenheit, und eines Tages ſtellt der Sektionschef ſeinen völlig ſchuldloſen Sohn vor die Alternative: entweder die Ehe Haberland bleibt bei⸗ ſammen, oder du wirſt in die Provinz verſetzt. Das Beteuern ſeiner Unſchuld hilft Robert nichts, er muß den Friedensſtifter in der Ehe Haberlands ſpielen. Nun beginnt er ſich für die ihm bisher gleichgiltig geweſene Clariſſe zu intereſſieren, und je länger er in das Haus kommt, deſto größer wird, zu ſeinem eige⸗ nen Schreck, ſeine Verliebtheit. Seine Bemſhungen, die Ehe zu⸗ ſammenzuhalten, werden immer vergeblicher und ſchwächer, und am ſelben Abend, an dem die Scheidung zur beſchloſſenen Sache ſie erwartet. wird, küſſen ſich Clariſſe und Robert zum erſten Mal. Die Scheidung wird eingeleitet, Robert wird in die Provinz verſetzt und berlebt bis dahin mit Clariſſe zärtliche Wochen. Plögtlich wird ſie kühl und hält ſich von ihm fern. Und eines Tages kommt Haberland ſtrahlend und glückſelig azu Robert und teilt ihm mit, die Scheidungsklage ſei zurückgegangen. Clariſſe ſei auf einmal eine ganz Andere, Zärtliche und Herzliche geworden, und auch das was ihrer Ehe bisher gefehlt, das Band, das werde ſich jetzt viel⸗ leicht einſtellen... und er dankt dem beſtürzten Robert, dem treuen Freund, deſſen Werk dieſe Berſöhnung ſei. Nun kommen nacheinander auch ſein Bruder, ſein Vater, rühmen und preiſen ſeine Anſtändigkeit ſeine Unſchuld, die durch das Zuſammen⸗ bleiben der Haberland'ſchen Ehe glänzend erwieſen ſei. Robert iſt rehabilitiert, die Verſetzung wird rückgängig gemacht, und es winkt ſogar ein Avancement. Und das alles verdankt Robert ſeinem plötzlich ins Gegenteil verwandelten Renommee. Freilich wird ihm die Ironie und der Humor dieſer Wendung durch den Verluſt Clariſſens verbittert. Sie will nichts mehr von Liebe wiſſen, will in der Ehe bleiben um ganz dem Kinde zu leben, das Die heiße ſtürmiſche Leidenſchaft endet in weh⸗ mütiger Vernunft, und das ganze Komödienſpiel klingt in den Seufzer Roberts aus: Na, ſpielen wir weiter. Dieſe bald ſcharfe, bald liebenswürdige Satire iſt außer⸗ ordentlich wirkſam pointiert und mit großer techniſcher Geſchick⸗ lichkeit zu dramatiſchen Höhepunkten geführt. Reich an Effekten in der Handlung, reich auch an glitzernden geiſtvollen Worten im Dialog, fand die Komödie ſeitens des Publikums, das ſich natürlich nicht getroffen fühlt,— der Klatſch iſt ja ſtets Sache der Anderen— eine äußerſt beifällige Aufnahme, zumal nach dem intereſſanten zweiten Akt und dem von bühnenwirkſamen Humor erfüllten dritten Alt, der lebhafte Heiterkeit erregte, Zu dem Er⸗ ſolg trug auch die vortreffliche Darſtellung bei, namentlich Joſef Jarno als geiſtvoller und charmanter Robert und Emmy Schroth als innige und anmütige Clariſſe. Auch die übrigen Mitwirken⸗ den namentlich Frl. Werbezirk und die Herren Leſſen und 2. Seite. General⸗Anzeiger.(beng blatt.) Mannheim, 16. März. ohne Befugnis darin verweilt, auf die Aufforderung des Berechtig⸗ ten ſich nicht entfernt, wird wegen Hausfriedensbruch mit Geldſtrafe bis zu 300 Mark oder mit Gefängnis bis zu drei Mo⸗ naben beſtraft. Iſt die Handlung von einer mit Waffen verſehenen Perſon oder von mehreren gemeinſchaftlich begangen worden, ſo tritt Geldſtrafe bis zu 1000 M. oder Gefängnisſtrafe bis zu einem Jahre ein. Nach§ 137 des Strafgſetzbuches wird beſtraft, wer Sachen, die von der Behörde gepfändet oder ſonſt in Beſchlag genommen ſind, vorſätzlich der Vollſtreckung entzieht, daneben wird durch§ 136 die unbefugte Beſeitigung amtlicher Siegel, ſoweit ſie zum Zwecke der Beſchlagnahme angelegt ſind, noch beſonders unter Strafe geſtellt. Das Strafgeſetz ſetzt hier überall Gefängnisſtrafen von ſechs Monaten bis zu zwei Jahren feſt. Dies hat oft zu großen Härten geführt, namentlich, wenn den Delikten harmloſe Beweggründe zu⸗ grunde lagen. Die Novelle läßt auch Geldſtrafen bis zu 600 M. zu, je nach der Schwere des Vergehens. Als§ 145 b wird folgende Vorſchrift eingeſtellt: Wer Tiere boshaft quält oder roh mißhandelt, wird mit Gefängnis bis zu drei Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu 600 M. beſtraft. § 186 erhält folgende Faſſung: Wer in Beziehung auf einen anderen eine Tatſache behauptet oder verbreitet, weſche einen ber⸗ ächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzudrücken geeignet iſt, wird, wenn nicht dieſe Tatſache erweislich iſt, wegen Beleidigung mit Geldſtrafe bis zu 1000 M. oder mit Gefäng⸗ nisſtrafe bis zu einem Jahr, und wenn die Beleidigung öffentlich oder durch Verbreitung von Schriften, Abbildungen oder Dar⸗ ſtellungen begangen iſt, mit Geldſtrafen bis zu 10 000 M. oder mit Gefüngnisſtrafe bis zu zwei Jahren beſtraft. Auf die Geldſtrafe kann auch neben der Freiheitsſtrafe erkannt werden. Bei einer iffentlichen oder durch Verbreitung von Schriften, Abbildungen oder Darſtellungen begangenen Beleidigung tritt die Beſtrafung ohne Rückſicht auf die Erweislichkeit der Tatſachen ein, wenn dieſe ledig⸗ lich Verhältniſſe des Privatlebens betrifft, die das öffentliche Inter⸗ eſſe nicht berühren. Eine Beweisaufnahme über die behaupteten Uder verbreiteten Tatſachen iſt nur mit Zuſtimmung der Beleidig⸗ ten zuläſſig. Dem Umſtande, daß der Beleidigte, während er Genugtuung fordert für eine ihm angetane Kränkung, in dem Strafverfahren häufig neuen Unannehmlichbeiten ausgeſetzt iſt, nämlich unter Um⸗ ſtänden ſeine geheimen Privat⸗ und Familienverhältniſſe der Oeffentlichkeit preisgegeben ſieht, will die Novelle entgegentreten Ladurch, daß ſie berſucht, bis zur allgemeinen Reviſion des Geſetz⸗ buches einige Mißſtände zu beſeitigen. Der Entwurf beſtimmt des⸗ halb, daß bei der öffentlichen Beleidigung die Beſtrafung ohne Rückſicht auf die Erweislichkeit der behaupteten oder verbreiteten Tatſache eintreten ſoll, wenn dieſe lediglich Verhältniſſe des Privat⸗ lebens betrifft, die das öffentliche Intereſſe nicht berühren, und daß in ſolchen Fällen eine Beweisaufnahme über die behauptete Tat⸗ Der Entwurf erhöht, um die Ehre der einzenen wirkſamer zu ſchützen, die Höchſtbeträge der Geldſtrafen für die öffentliche üble Nachrede auf 10000 M. und die Buße auf 20 000., ſowie in entſprechender Weiſe die Höchſtbeträge der in den§8 186 und 187 angedrohten Geldſtrafen. Außerdem gewährt der Entwurf für die Fälle der üblen Nachrede die Möglichkeit, neben einer Freiheits⸗ ſtrafe zugleich auch auf Geldſtrafe zu ertennen. Ein vollſtändig neues Moment bringt die Novelle in die Straf⸗ rechtsfälle durch den vorgeſchlagenen beſonderen Schutz der Kinder gegen grobe Mißhandlung durch ihre Machthaber. Bis⸗ her fand in ſolchen Fällen nur die Beſtimmung der Körperverletzung Anbpdendung und zwar nur auf Antrag, mit Ausnahme der gefähr⸗ lichen und ſchweren Körperverletzung. Die einfache Körperver⸗ letzung wird mit Gefängnis bis zu drei Jahren beſtraft, die gefähr⸗ liche Körperverletzung erheblich ſtrenger. Mit den Strafen der ge⸗ fährlichen Körperverletzung ſollen belegt werden ſolche Perſonen, die gegen eine noch nicht 14 Jahré alte, oder wegen Gebrechlichkeit oder Krankheit wehrloſe Perſon, die der Fürſorge oder Obhut des Täters unterſteht, eine Körperverletzung mittels grauſamer Be⸗ handlung begeht. In ſolchen Fällen greift die Behörde ohne An⸗ trag ein. Die Strafe beträgt zwei Monate bis fünf Jahre Ge⸗ Zu§ 248 tritt folgende Vorſchrift ein: Wer aus Not gering⸗ wertige Gegenſtände entwendet oder unterſchlägt, wird mit Geld⸗ ſtrafe bis zu 300 M. oder mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten beſtraft. Die Verfolgung tritt nur auf Antrag ein. Wer die Tat gegen einen Verwandten abſteigender Linie oder gegen ſeinen Ehe⸗ galten begeht, bleibt ſtraflos. Entwendungen von Gegenſtänden des hauswirtſchafllichen Verbrauchs ſollen fortan als Mundraub ten. Die Novelle mildert in Fällen, wo Not vorliegt, die bisherige das Vermögen eines anderen dadurch beſchädigt, daß er durch Ge⸗ walt oder durch Drohung zu einer Handlung, Duldung oder Unter⸗ laſſung nötigt, wird wegen Erpreſſung mit Gefängnis nicht unter einem Monat beſtraft. Der Verſuch iſt ſtrafbar. Die Begründung hebt hervor, daß die Novelle nur proviſoriſchen Eharakter hat und eine Anzahl dringender Uebelſtände für die Zeit bis zu dem Zuſtandekommen einer umfaſſenden Reform beſeitigen will. Die Einheitlichkeit der zukünftigen Reform werde dadurch nicht gefährdet. Aus der badiſchen Wahlbewegung 1909. Die badiſchen Nationalliberalen und Pfarrer Karl. Unter dieſer Ueberſchrift bringt die„Straß b. Po ſt“ einen äußerſt ruhig und ſachlich geſchriebenen Artikel, der ſich eingehend mit dem Auftreten des Pfarrer Karl und ſeinen Vorwürfen gegenüber der nationalliberalen Partei befaßt. Aus dem Artikel, dem wir nur vollinhaltlich zuſtimmen kön⸗ nen, geben wir nachſtehenden Auszug wieder: „: Zentrum und Konſervative, die politiſchen Antagoniſten des Liberalismus, deren immanente Feindſchaft gegen wahre Freiheit und ſelbſtändige Religioſttät für den nicht bloß politiſch Denkenden, ſondern philoſophiſch betrachtenden Kopf un⸗ verkennbar iſt, frohlockten über den Abfall des Pfarrers Karl, erſteres bergaß ſogar großmütig Karls Zugehörigkeit zu dem ſonſt ſo heiß gehaßten Evangeliſchen Bund und ließ offen durch⸗ blicken, daß Pfarrer Karl des Zentrums Wahlunterſtützung bei der Landtagskandidatur in Schwetzingen finden werde. Iſt dieſe un⸗ erbetene Hilfe nicht verdächtig? Sollte das den Pfarrer Karl nicht zu der Erwägung veranlaſſen, daß vielmehr er in einer vielleicht begreiflichen Aufwallung im Begrifef ſteht, das zu verbrennen, was er bisher als Werk ſeines ganzen Lebens verehrt hat, und was ihm wahrlich, wenn er es recht erwägt, mehr wert ſein müßte, als eine Landtagskandidatur. In einem aus Freiburg, den 8. März, datierten Artikel beſtreitet Pfarrer Karl, daß das Zen⸗ trum aus ſeiner Schrift Nutzen haben werde und erklärt, er habe mit dem Zentrum gar nichts zu ſchaffen und habe es in ſeiner Schrift als gefährlich genug gekennzeichnet. Die Abſicht, dem Zentrum zu nutzen, hat Pfarrer Karl vielleicht nicht, aber das Zentrum hat den Nutzen, Herr Wacker freut ſich, ſpendet Herrn Karl Lob und kündigt ihm indirekt freundſchaftliche Unterſtützung an. Die Abſicht ſeiner Handlungsweiſe iſt etwas anderes als ihr Erfolg, der zum mindeſten in einer Schwächung des Freundes und Stärkung des gemeinſamen Gegners beſteht... Der nicht recht berſtändliche Vorwurf Pfarrer Karls, der eine völlige Verkennung des liberalen Prinzips einſchließt, daß der politiſche Liberalismus ebenſo wenig evangeliſch wie katholiſch oder isrgelitiſch oder heid⸗ niſch ſei, verdient die kräftigſte Zurückweiſung. Das iſt ja eben der Ruhm und die innere Stärke des Liberalismus, daß er von allem Hader der Konfeſſionen abſieht und jedes religiöſe Bekenntnis achtet und ehrt. Iſt denn etwa das Ideal des Pfarrers Karl ein evangeliſches Zentrum? Noch hat ſeine neue Richtung nicht Fuß gefaßt und ſchon kommt eine Nachricht aus Schwetzingen, die Wahlagitationsblüten vermeldet, wie ſie ſonſt nur im konfeſſio⸗ nellen Zentrum gedeihen. Der konſervative evangeliſche Geiſtliche von Hockenheim lädt durch öffentliche Verkündigung in der Kirche zu einer Verſammlung ein, bei der der Landtagskandidat Pfarrer Karl von Freiburg einen Vortrag halten werde. Solche Art der Agitation, die hoffentlich von Pfarrer Karl nicht gebilligt wiro, ſollten die evangeliſchen Geiſtlichen als wenig nutz⸗ und ruhm⸗ bringend den geiſtlichen Zentrumsagitatoren überlaſſen. Was endlich die perſönliche Seite des gegenwärtigen Kampfes des Pfar⸗ rers Karl mit der nationalliberalen Partei angeht, daß nämlich Pfarrer Karl in ſeiner Stellung als Leiter des von liberaler Seite reich unterſtützten Freiburger Diakoniſſenhauſes nach Recht und Billigkeit ſeine Propaganda gegen den Liberalismus nicht fortſetzen dürfe, ſo enthalten wir uns dabei der Einmiſchung, können uns aber die Bemerkung nicht verſagen, daß einerſeits ein Zwang nicht ausgeübt werden ſollte und anderſeits der Takt dem Pfavrer Karl ſagen mußte, was er unter den gegebenen Umſtänden zu tun und zu laſſen hatte.(Wir ſind hier völlig gleicher Meinung und be⸗ merken, daß die Faſſung der von dem nationalliberalen Partei⸗ ſekretariat gegebenen Erwiderung auf den Karl'ſchen Artikel vom 8. März in dieſem Punkte nicht ſehr glücklich war. D. Red.) Auf die weitere Entwicklung der Dinge, die nunmehr zu dem uner⸗ quicklichen Schauſpiel zweier als Landtagskandidaten für Schwetzingen aufgeſtellten und ſich politiſch bekämpfenden prote⸗ ſtantiſchen Pfarrer geführt hat, darf man geſpannt ſein. Doch hat die vornehme Weiſe, in der Pfarrer Klein in einer kürzlich in Schwetzingen gehaltenen Kandidatenrede ſeine und der nationalliberalen Partei Sache geführt hat, den günſtigſten Ein⸗ druck ſelbſt auf gegneriſcher Seite erregt. In jedem Fall, auch dem einer Wahlniederlage Kleins, die das Zentrum herbei⸗ zuführen ſucht, ſelbſt wenn es für den Kandidat en der Segialdemokraten eintreten müßte, darf die Hoffnung ausgeſprochen werden, daß die Richtung des Pfarrers Karl, falls er nicht ſelbſt ſich ſchließlich doch noch eines Beſſeren beſinnt, in Baden keine weiteren Fortſchritte machen und als wohltuende Nach⸗ wirkung nur einen innigeren Anſchluß der kirchlich⸗liberalen Kreiſe an die nationalliberale Partei herbeifühern wird. Denn kirchlich⸗ liberal und politiſch konſervativ ſind Gegenſätze, gerade weil die konſervatibe Partei vielfach Anſpruch darauf erhebt, eine Schützerin der kirchlichen, aber ausſchließlich ihrer kirch⸗ lichen Intereſſen, d. h. der orthodoxen kirchlichen Richtung zu ſein, während der Liberalismus in Bekenntnisfragen einen Zwang auf ſeine Anhänger nicht ausübt.“ Zur Freiburger Verſammlung. vom vergangenen Samstag nimmt der klerikale„Freib, Bote“ Stellung. Er konſtatiert zunächſt, daß ſich die Ver⸗ ſammlung„eines guten Beſuches zu erfreuen“ hatte und ſagt dann, man könne„ruhig behaupten, daß dieſe Verſammlung in der Geſchichte der Wahlkämpfe des Jahres 1909 eine be⸗ ſondere Bedeutung erhalten wird.“ Das Zentrumsblatt kon⸗ ſtatiert weiter— und das mögen ſich die ſozialdemokratiſchen und gewiſſe linksliberale Organe zur Notiz nehmen!— daß die Haltung des Herrn Dr. Obkircher dem Zentrum gegen⸗ über eine„ſchroff ablehnende“ ſei. Es iſt natürlich nur eine Verlegenheitsphraſe, wenn das Freiburger Blatt weiter ſchreibt, daß die Ausſichten des Zentrums noch beſſere ge⸗ worden ſeien, ſeitdem die nationalliberale Partei im Fahr⸗ waſſer des Herrn Dr. Obkircher ſegle. Wenn aber wirklich die Ausſichten des Zentrums ſo vortreffliche geworden ſind, dann iſt nicht zu verſtehen, warum die Zentrumspreſſe Herrn Obkircher mit ſolcher Leidenſchaftlichkeit und Skrupelloſigkeit bekämpft. Daß Pfarrer Karl vom„Freiburger Boten“ in Schutz genommen wird, iſt ſelbſtverſtändlich; ſein Auftreten in der Samstagverſammlung war„freimütig“ und„geeignet, auch bei den Nationalliberalen einen nachhaltigen Eindruck zu erwecken.“ Der Verlauf der Verſammlung hat freil ich das Gegenteil erwieſen. Sehr erfreut iſt das Zentrumsblatt über die Haltung des Pfarrer Karl gegenüber der nationalliberalen Partei;„dieſe Stellungnahme iſt bekanntlich eine ablehnende.“ Was Pfarrer Karl gegen das Zentrum geſagt hat, unter⸗ ſchlägt natürlich das Blatt; es fürchtet, die Schwetzinger Zentrumswähler könnten am Ende kopfſcheu werden, wenn ſie erfahren, welchen Mann zu wählen, ihnen zugemutet wird. Schließlich verdächtigt das ultramontane Blatt die National⸗ liberalen einer herrſchſüchtigen, intoleranten Haltung gegen⸗ über Pfarrer Karl. Mit ihrem Vorgehen gegen dieſen Mann habe die nationalliberale Partei den„durchſchlagenden“ Be⸗ weis erbracht, daß ſie von ihrem alten herrſchſüchtigen, gewalt⸗ tätigen und intoleranten Geiſte nach wie vor beſeelt ſei. Aus dem Munde von Leuten, die auch nie eſne Empfindung für Freiheit der Lehre und Wiſſenſchaft, für die Anerkennung ſtaatsbürgerl. Rechte diſſentierender Katholiken gehabt haben und haben, nimmt ſich ein ſolcher Vorwurf wie eine Selbſt⸗ ironiſierung aus. Die hätte aber das ganze Verhalten des Zentrums ſchon längſt verdient!— Baneriſche und Pfälziſche Politik. Von der pfälziſchen Sozialdemokratie. Frankenthal, 15. März.(Von unſ. Korreſp.) Geſtern fand im Keiſtlerſchen Saale dahier eine aus zahl⸗ reichen Orten beſchickte Konferenz von Delegierten der ſozialdemokratiſchen Partei im erſten pfälziſchen Reichstags⸗ wahlkreiſe ſtatt. Zu Punkt 1 der Tagesordnung:„Die poli⸗ tiſche Lage“ wurde nach einem Vortrag des Redakteurs Herz⸗ ber g⸗Ludwigshafen eine längere Reſolution angenommen, in welcher gegen die„Steuerſchacher im Reiche“ der „ſchärfſte Proteſt“ erhoben und gefordert wird, daß, wenn neue Steuern beſchloſſen werden, die„großkapitaliſtiſchen Nutznießer der kapitaliſtiſch⸗militariſtiſchen Reichspolitik, der Großgrundbeſitz, die Großinduſtrie, die Großfinanz zur Tra⸗ gung der Laſten herangezogen werden.“ Gleichzeitig wird die grundſätzliche Forderung erhoben, alle erforderlichen Mittel für den Reichsbedarf durch progreſſiv ſteigende direkte Steuern auf Einkommen, Vermögen und Erbſchaften aufzu⸗ bringen, unter Freilaſſung der Einkommen unter 3000 M. Um dieſe Forderung dem Votum des Volkes unterbreiten zu können, wird die unverzügliche Auflöſung und Neu⸗ wahl des Reichstages verlangt. Die weiter zur Be⸗ ratung gelangten Angelegenheiten waren in der Hauptſache interner Natur. 6 Der erſte deutſche Jugendgerichtstag. * Berlin, 15. März. Der erſte deutſche Jugendgerichtstag, einberufen von der deutſchen Zentrale für Jugendfürſorge, wurde heute vormittag im Charlottenburger Rathauſe durch den frühe⸗ ren koburg. Staatsminiſter Hentig eröffnet. Nach deſſen einleiten⸗ den Worten wählte die Verſammlung zu Vorſitzenden des erſten deutſchen Gerichtstages den Amtsgerichtsrat Dr. Köhne⸗Berlin und den Oberlandesgerichtsrat Schafſterck⸗Würzburg. Darauf erſtattete das erſte Referat über das Jugendgericht im Vorverfahren der Staatsanwalt Wellenkam p⸗Magde⸗ burg. Er hatte ſeinem Referat eine Anzahl Leitſätze zugrunde ge⸗ legt. Er beſchränkte ſich auf die Beſprechung des Vorverfahrens in ſeiner durch die geltende Strafprozeßordnung vorgeſchrie⸗ benen Geſtaltung und auf die Erörterung deſſen, was innerhalb Straßny ſegten ſich viel Eifer und Humor für die gute Sache ein. Zahlreiche Hervorrufe der Autoren und Darſteller X. X. zeugten von dem ſtarken Eindruck des Abends. Buntes Feujlleton. — Die Geiſer im Mellowſtonepark ſchildert der bekannte Naturforſcher Dr. M. Wilh. Meyer in einem feſſelnden illuſtrierten Artikel, den die Oktav⸗Ausgabe von„Ueber Land und Meer“(Stuttgart, Deutſche Verlags⸗Anſtalt) im 8. Heft bringt. Das Gebiet des Pellowſtoneparkes, ſchreibt der Ver⸗ faſſer, iſt ſo groß wie Württemberg und Baden zuſammen⸗ genommen. Ueberall quillt hier heißes Waſſer aus dem Boden. Ueber 3600 heiße Quellen und 100 Geiſer hat man hier gezählt. Das Norris Geiſer Baſin liegt 2250 Meter überm Meer und iſt das höchſtgelegene im Park. Die größten Geiſer ſchließt das mittlere und das untere Becken ein, die 80—100 Meter tiefer liegen. Um faſt ebenſoviel ſtürmten früher die kochenden Waſſer hier in die Lüfte wieder empor, während heute die geſamte Tätigkeit des Gebietes auf ein geringeres Maß herobgegangen iſt. Der„Old Jaithful“, der„Alte Getreue“, führt ſein Spiel mit faſt minuttöſer Ge⸗ nauigkeit aus. Während er in Ruhe iſt, ſteigt nur heißer Dampf aus ihm hervor. Etwa acht bis zehn Minuten vor der Eruption füllt ſich ſein kleiner Krater mit heißem Waſſer, das immer reichlicher überfließt, bis unter unterirdiſchem Donner bei erzitterndem Boden plötzlich eine Säule kochenden Waſſers von mehr als einem halben Meter Dicke ſenkrecht etwa 40 Meter hoch emporgeworfen wird. Das Spiel dauert vier Minuten lang ununterbrochen mit gleicher Kraft an, hört dann plötzlich auf und wiederholt ſich pünktlich nach 65 Minuten. Dieſe Regelmäßigkeit iſt das Wunderbarſte an der ganzen Erſcheinung. Freilich bei weitem nicht alle Geiſer ſind ſo pünktlich. Die Zwiſchenräume der Eruptionen des Bee Hive, Bienenkorbgeiſers, ſchwanken zwiſchen 16 und 30 Stunden. Gerade als wir bei ihm ankamen, öffnete ſich in der Tiefe das ungeheuere Dampfventil, und eine mehr aus Dampf als aus Waſſer beſtehende Säule von mehr als 60 Meter Höhe wirbelte brauſend und heulend dicht vor uns in die Lüfte. Acht Minuten lang blieb jenes geheimnisvolle Ventil in der Tiefe geöffnet, dann ſchloß es ſich plötzluch, und wir konnten ſofort an das etwa einen Meter hohe und nur eiwa 40 Zentimeter weite„Mundſtück“ herantreten, einen Höllenrachen, der uns mit heißem Odem anfauchte. Der mächtigſte von allen Geiſern, der viele Jabre braucht, um die nötige Kraft zu ſeinen Ausbrüchen zu ſammeln, iſt der „Excelſior“, der ſchon die Dimenſionen eines kleinen Vulkans beſitzt. Seine Oeffnung mißt etwa 100 Meter. In ihm ſteht ein faſt immer ſiedender See, den wir ſo mächtige Dampf⸗ wolken aufwirbeln ſahen, daß es unmöglich war, ſich ihm ſoweit zu nähern, um das Waſſer in der Tiefe zu ſehen. Von 1871, als dieſer Nellowſtonepark mit all ſeinen Wundern erſt ent⸗ deckt wurde, bis 1881 war er in dieſem Zuſtande eines ſiedenden Sees geblieben, als er plötzlich in gewaltige Auf⸗ regung geriet und in Zwiſchenräumen von einer bis vier Stunden mindeſtens dreißig Eruptionen hatte, bei denen er den Inhalt des ganzen Sees bis zu 75 Meter emporſchleuderte und ungeheuere Mengen von kochendem Waſſer in den nahen Fireholefluß ergoß. Dann wurde er wieder ſtill bis 1888, wo er in gleicher Weiſe eine Reihe von Ausbrüchen hatte. Seitdem iſt er abermals ruhig, vielleicht nun für immer. — Die X⸗Strahlen im Dienſte der Perlenfiſcher. Die Perlenfiſcherei war bisher mit einer wenig rationellen maſſen⸗ weiſen Vernichtung von Auſtern und Muſcheln verknüpft; es war nötig, alle Auſtern zu töten, um feſtzuſtellen, ob ſie Perlen enthielten. Auf Cehlon, der größten Perlenfiſcherei der Welt, herrſchte ſeit uralten Zeiten die Gewohnheit, die Auſternſchalen zu öffnen und ſie mitſamt dem Inhalt in ein großes Gefäß zu werfen, wo ſie dann der Verweſung überlaſſen wurden. Da nur eine verhältnismäßig geringe Anzahl von Weichtieren Perlen enthalten, mußten Millionen und wieder Millionen von Auſtern vernichtet werden, ohne den geringſten Nutzen zu bringen. Wenn die Weichteile in Fäulnis übergegangen waren, wurden die Muſcheln in kleine Waſſergefäße geworfen und hier mit See⸗ waſſer ausgeſpült, bis ſich die Auſternreſte auf dem Boden der Gefäße niederſetzten. Dieſe faulige Maſſe wurde dann genau nach Perlen durchforſcht, während zugleich die leeren Muſchelſchalen von anderen Arbeitern durchſucht wurden. Dadurch wurden natür⸗ lich auch alle die winzigen Anſätze von Perlen vernichtet, die ohnedies wahrſcheinlich gewachſen und ſpäter ſchöne große Perlen gegeben hätten. Zugleich aber bot das alte Verfahren den Ar⸗ beitern große Gefahr; nicht ſelten verwundeten ſie ihre Füße an den ſcharfen Muſchelkanten, die Wunden wurden durch die fauligen Weichteilreſte vergiftet, Epidemien unter den Perlen⸗ fiſchern ſind nicht ſelten. Aufgrund der Unterſuchungen des Pro⸗ feſſors an der Univerſität in Lyon Dr. Raphael Dubois, der radiographiſche Aufnahmen geſchloſſener Auſtern machte, bei denen die Perlen als dunkle Punkte deutlich ſichtbar waren, hat jetzt ein junger amerikaniſcher Ingenjeur John Salomon das radio⸗ graphiſche Verfahren im großen Stil in den Dienſt der Perlenfiſcherei geſtellt. Nach längeren Studien in Tamaris und Tunis hat der Amerikaner auf Ceylon das neue Verfahren in die Praxis eingeführt. Auf der einſamen Inſel Ipantiu hat er ſein Laboratorium aufgeſchlagen und hier⸗ her bringen ihm die Perlenfiſcher die geſchloſſenen Muſcheln in Gefäßen von je hundert Stück. Sie werden im X⸗Strahlen⸗ raum photographiert; das Verfahren iſt ſo vervollkommnet, daß ſechzig Partien Auſtern zu je hundert Stück in einer Minute photographiert ſind. Die Muſcheln, die größere Perlen ent⸗ halten, werden ſofort geöffnet, jene, die keine Anſätze zeigen, S Me — neeneer SAnM l — 5 . ee dee 4 9 9 3 er. Abendblat.:7 ieſer Grenze heute ſchon im Intereſſe der Jugendfürſorge rat⸗ iſch erreichbar ſei. Er ſchloß unter lebhaftem 8 den Ausführungen: Der Staatsanwalt müſſe, ſoweit das Vorver⸗ fahren in ſeiner Hand ruht, ſein Augenmerk nicht nur richten auf das ſtarre Prinzip, das Sühne heiſcht für jedes Unrecht, ſondern er müſſe über das Vergeltungsprinzip hinweg das ſittliche Wohl der Jugend überhaupt ins Auge faſſen. Die Grenzen ſtrengſtens einzuhalten, die durch die geltende Rechtsordnung geſteckt ſeien, ſei für jeden deutſchen Richter und Staatsanwalt ſelb erſtänd⸗ lich. Als eine Befreiung von Feſſeln und als großer Fortſchritt würde es aber zu begrüßen ſein, wenn in dem Entwurf zur neuen Strafprozeßordnung das Legalitätsprinzip hinſichtlich der jugendlichen Beſchuldigten durchbrochen und dem Staats.An⸗ walt die Befugnis gegeben werde, in den Fällen, richterliche Beſtrafung, ſondern lediglich die Anwendung von Er⸗ ziehungsmaßregeln angebracht erſcheint, von der Erhebung der Anklage ohne weiteres abzuſehen und das ganze Verfahren an den Vormundsſchaftsrichter abzugeben. Das Vertrauen, das damit der Anklagebehörde entgegengebracht wird, werde darin eine Ent⸗ täuſchung nicht erfahren. Der zweite Referent, Oberamtsrichter Ri ß⸗München behandelte die Mitwirkung des Jugendgerichts im Vorverfaßren vom Standpunkte des Richters. In der Hauptſache ſtimmte er mit den Ausführungen des erſten Redners überein. Die Haupt⸗ verhandlung gegen Jugendliche bringe für dieſe unter allen Um⸗ ſtänden erhebliche Gefahren mit ſich, das Vorverfahren gegen Ju⸗ gendliche ſoll daher von dem Gedanken geleitet ſein, daß die Er⸗ öffnung des Hauptperfahrens ſoweit wie nöglich zu vermeiden iſt. Der Redner beſprach dieſe Fälle. Er trät für möglichſte Ver⸗ meidung der Unterſuchungshaft ein. Die Verwahrungsanſtalt ſchilderte er als eine notwendige Ergänzung der Jugendgerichte, bvn der Verteidigung vor dem Jugendgerichte halte er nicht viel, aber wo die Unterſuchungshaft verhängt ſei, müſſe dem Jugend⸗ lichen ſofort ein Verteidiger zur Seite geſtellt werden. Auch poli⸗ beiliche Feſtnahme könne für Jugendliche unter Umſtänden die größten Nachteile haben, es gelte hier dasſelbe wie bei der Un⸗ terſuchungshaft. Das Schwergewicht müſſe im Vorverfahren lie⸗ gen, weil der Jugendrichter Klarheit ſchaffen müſſe, ob er bei der Verurteilung bedingte Begnadigung befürworten oder bei der Freiſprechung Anrufung der Vormundſchaftsorgane veran⸗ laſſen wolle. Eine unrichtig geführte Verteidigung ſei für den Jugendlichen von größtem Nachteil. Wenn die Verteidigung den Jugendlichen als unſchuldig hinſtelle, werde er, wenn er ſchuldig ſei, aber freigeſprochen werde, ſeine Straftat als gefahrlos be⸗ trachten und weiter auf dem Wege fortfahren. Bei der Verurtei⸗ lung aber werde er, ſtatt die Strafe als gerechte Sühne zu emp⸗ finden, ſie als Unrecht betrachten, da ja der Verteidiger ſo ſchön darlegte, daß es nicht ſo ſchlimm ſei. In Fällen, in denen eine Verteidgung notwendig ſei, ſollte man ſie nur ſolchen Perſonen übertragen, von denen der Jugendrichter die Ueberzeugung habe, daß ſie die Ziele des Jugendgerichts zu fördern beſtrebt ſeien. Man könne die Verteidigung ſchon darum einſchränken, weil das Schwergewicht im Vorverfahren liege, dagegen könne er nicht den Satz unterſchreiben, der Jugendrichter ſei der geborene Vertei⸗ diger. Verteidigung bedeute immer Stellungnahme, der Richter ſolle aber alles berückſichtigen, jedenfalls Milde walten laſſen, aber ſich nicht als Verteidiger fühlen. Das könnte nur zur Ver⸗ weichlichung der Strafrechtspflege führen.[Lebh. Zuſtimmung.) Es folgte eine längere Ausſprache. Generalſtaatsanwalt Dr. b. Rupp⸗Stuttgart pflichtet den Vorrednern bei, daß der Staatsanwalt ſich im Vorverfahren möglichſter Beſcheidenheit und Zurückhaltung befleißigen müßte, was ja ſonſt nicht ſeine Auf⸗ gabe ſei.(Heiterkeit.) Amtsgerichtsvat Fiſcher⸗Berlin kann im Gegenſatz zu den Vorrednern nicht der Jorderung zuſtimmen daß in denen nicht internationale kriminaliſtiſche Vereinigung die Beſeitigung des Vorverfahrens verlangt habe und daß man überhaupt gegen das Vorverfahren gegenwärtig ſchwere Angriffe richtet. Da ſollte man ſich hüten, eine derartige Forderung aufzuſtellen. In Berlin hatte man großen Erfolg damit, daß man die armen Deklaſſier⸗ ten nicht dem Strafrichter zuführte, ſondern den Vereinen. Nach der weiteren Eröterung, die ſehr anregend verlief, trat eine Mit⸗ tagspauſe ein. Aus Stadt und Cand. * Mamanbeinz, 16. März 1909. Uuebertragen wurde dem Aktuar Georg Schweinfurth beim Bezirksamt Bretten die etatmäßige Amtsſtelle eines Aktuars bdaſelbſt und dem Realſchulkandidaten und AUnterlehrer Ernſt Hofmann an der Volksſchule in Karlsruhe die etatmäßige Dr—————————— ———— wieder in das Meer hinausgebracht. Die Muſcheln aber, in denen ſich winzige kleine Perlenanſätze zeigen, werden in ein be⸗ ſonderes größere sBaſſin am Meer geſetzt, wo ſie bleiben, bis die Perlen ſich zu genügender Größe entwickelt haben. ** .ce. Eine Spur im Burtſcheider Mädchen⸗ mord. Aachen, 15. März. Der ſchreckliche Mord, dem am 30. April v. J. die 16jährige Laura Klinkenberg aus Kotteniß gum Opfer gefallen iſt, harrt noch immer ſeiner Aufklärung hin⸗ ſichtlich des Täters, doch verfolgt die Polizei in den letzten Tagen mit großem Eifer eine neue Spur. Die Klinkenberg wurde Mitte Mai, nachdem ſie 14 Tage lang geſucht worden war, mit zerſchmet⸗ tertem Schädel im Aachener Walde in einer Schonung durch einen Zufall aufgefunden. An dem Mädchen, deſſen Geſichtszüge nicht mehr zu erkennen waren, wurde durch die Gerichtsärzte ein Luſt⸗ mord konſtatiert. Bei den Nachforſchungen nach dem Täter be⸗ kundete die Wartefrau eines Automatenreſtaurants, daß ſie am Mordtage das Mädchen in Geſellſchaft einer geſchminkten Frauens⸗ berſon geſehen habe. Sie ſchrieb auch einen anonhmen Brief, auf Grund deſſen ein gewiſſer Dreuw aus Hamburg als Täter ver⸗ haftet wurde. Da ſich die Angaben der Frau als unwahr heraus⸗ ſtelſten, wurde ſie unter Anklage geſtellt; Dreuw mußte wieder ent⸗ laſſen werden. Dagegen hat ein glaubwürdiger Schaffner be⸗ kfundet, daß er das Mädchen in Begleitung eines unbekannten Mannes in den Wald habe hineingehen ſehen. Das Mädchen ſei ihm wegen ihrer Schönheft beſonders aufgefallen. Nun wurde f. Z. in der Nähe der Leiche ein Brief gefunden mit der Anrede„Lieb⸗ ſter Joſef“ und der Unterſchrift„Deine Laura“. Vor einigen Tagen bverhaftete die Aachener Kriminalpolizei unter dem Verdachte, ein Notzuchtsverbrechen verüpt zu haben, einen 25jährigen Erdarbeiter. Der Umſtand, daß der Verhaftete mit Vornamen Joſef heißt und auch der aufgefundene Brief an einen Joſef gerichtet iſt, hat der Polizei Veranlaſſung gegeben, Nachforſchungen anzuſtellen, ob der Betreffende etwa nicht auch als Mörder der Klinkenberg in Frage klommen könne. Bis jetzt beſtreitet der Verhaftete jede Schuld und will für den fraglichen Tag ſein Alibi nachweiſen können. In ſeinen Gelanntenkreiſen hält man ihn auch eines ſo ſcheußlichen Ver⸗ echens nicht für fähig. Die Mitteilungen, daß der Täter bereits efaßt ſei, ſind alſo demnach übertrieken das Hauptgewicht in das Vorverfahren gelegt würde. Die Ent⸗ ſcheidung ſoll doch in der Hauptverhandlung herbeigeführt werden durch mündliche Gegenüberſtellung. Er erinnere daran, daß die Händen des Herrn Oefner vom„Friedrichspark“ lag. Die ge⸗ Amtsſtelle eines Reallehrers an der erweiterten Volksſchule(Bür⸗ gerſchule) in Tauberbiſchofsheim. *Verſetzt wurde Aktuar Ludwig Leibinger beim Notariat Sinsheim zum Notariat Krozingen, ſowie Aktuar Adolf Deck beint Amtsgericht Sinsheim zum Notariat daſelbſt. * Das Sommerſemeſter der Großh. Baugewerkeſchule be⸗ ginnt Donnerstag, den 15. April ds. Is. An dieſem Tage werden von morgens 8 Uhr ab die Aufnahmeprüfungen ſowie die Ein⸗ weiſungen in die einzelnen Abteilungen und Klaſſen vorge⸗ nommen. * Die Vereinigung der Hoſpitanten der Handelshochſchule ver⸗ anſtaltet am Mittwoch, den 17. und Freitag den 19. ds. Mts,, jeweils abends halb 9 Uhr, zwei Vortragsabende im Lokal„Zwölf Apoſtel“(C 4, 2. Stock). Herr Dr. Peter bom Stakiſtiſchen Am, hier ſpricht über das aktuelle Thema:„Boden⸗ und Woh⸗ nungsprobleme der modernen Großſtadt“. Jeder⸗ mann hat hierzu freien Zutritt. * Die Feier des 50jährigen Geſchäftsjnbiläums beging geſtern die Firma C. J. Boehringer u. Söhne in der durch eine gefällige Dekoration zur Feſthalle umgewandelten Zentral⸗Werk⸗ ſtätte ihrer Fabrik. Es wohnten über 600 Perſonen der Feier bei: ſämtliche Beamten und Arbeiter, ferner eine Anzahl von Ehren⸗ gäſten, darunter außer Mitgliedern der Familie Engelhorn und Boehringer der Gr. Landeskommiſſar, Herr Geh. Oberregie⸗ rungsrat Becker. Herr Amtsvorſtand Geh. Regierungsrat Dr. Clemm, die Herren Geh. Kommerzienrat Lenel und Engelhard als Vertreter der Handelskammer, die Herren Geh. Kommerzienrat Haas, Otto Clemm und Dr. H. Clem m von der benachbarten Zellſtoff⸗Fabrik, Herr Kommerzienrat Zei⸗ ler von der Rhein. Creditbank, Vertreter befreundeter auswär⸗ tiger Firmen der pparmazeutiſchen Großinduſtrie uſtp. Herr Oberbürgermeiſter Martin hatte wegen dringender Amtsge⸗ ſchäfte der Einladung nicht folgen können und im Namen der Stadlverwaltung ein herzliches Glückwunſchſchreiben geſandt. Die Feier wurde eingeleitet durch das„Gebet“ von Mozart, vorge⸗ tragen von einem aus Beamten und Arbeitern der Fabrik gebil⸗ deten Chor. Dann ergriff der Firmeninhaber, Herr Dr. Engel⸗ horn, das Wort, der die Gäſte begrüßte und in feſſelnder Rede einen Ueberblick über die Entwicklung der Firma und ihrer hauptſächlichſten Fabrikationszweige gab. Der Redner gedachte hierbei auch aller bewährten Mitarbeiter mit dankharer Hervor⸗ hebung. Zum Schluſſe teilte er mit, daß die Firma anläßlich des Jubiläums dem bereits beſtehenden Arbeiter⸗Unter⸗ ſtütz ungs⸗Fond M. 50 000.— zugewieſen und ferner eine Penſionsverſicherung der Beamten ins Leben ge⸗ rufen habe. Schließlich übergab der Redner an 11 Meiſter und Arbeiter die vom„Verein zur Wahrung der Intereſſen der chem. Induſtrie Deutſchlands“ geſtifteten Diplome für mehr als 25jäh⸗ rige Tätigkeit im Dienſte der Firma. Der Mitteilung ſeiner Er⸗ nennung zum Kommerzienrat ſchloß Herr Dr. Engelhorn den Dank gegenüber dem verſtändnisvollen Schirmherrn der badiſchen Induſtrie, unſerm allberehrten Landesfürſten an, dem ein brau⸗ ſendes Hoch der Anweſenden galt. Mit beredten Worten brachte ſodann Herr Geh. Kommerzienrat Lenel die Glückwünſche der Handelskammer dar, Herr Kommerzienrat Zeiler ſprach im Namen der Rhein. Creditbank, welche alte freundſchaftliche Beziehungen mit der Firma⸗Jubilarin verbinden. Nach dem Dank des Firmeninhabers an die beiden Vorredner ergriff Mau⸗ rermeiſter Idam Müller das Wort, um im Namen der deko⸗ rierten Arbeiterveteranen zu danken. Herr Dr. Otto Klein überbrachte dem Chef die Glückwünſche aller Beamten und Ar⸗ beiter. Sie galten zugleich der 50jährigen Jubelfeier der Fabrik und dem Jubiläum der 25jährigen Tätigkeit des Herrn Dr. Engel⸗ horn als Leiter der Fabrik. Zum äußeren Ausdruck dieſer Wünſche überreichte der Redner eine künſtleriſch ausgeſtattete Adreſſe, die aus der hieſigen Werkſtätte für Kunſt und Kunſt⸗ handwerk der Frau Bettina Feiſtel⸗Rohmaer hervorgegangen iſt. Schließlich ſprach im Namen des Arbeiterausſchuſſes deſſen Mit⸗ glied Göckler. Seine Rede betonte das ſoziale Empfinden des Arbeitgebers und das Vertrauen der Arbeiter zu ſeiner gerechten Geſinnung und klang in ein Hoch auf den Fahrikherrn aus. Nach Dankesworten des Chefs an ſeine Mitarbeiter endete die ein⸗ drucksvolle Feier mit deß Chor„Liebe Heimdt“ von Breu. Es ſchloß ſich ein Frühſtück in den Räumen der impropiſierten Feſt⸗ halle an, das im harmoniſchen Betlaufe alle Glieder des Werkes und die Gäſte bis in die Nachmittagsſtunden vereinigt hielt und bei welchem den Reigen der zahlreichen Toaſte Herr Geh. Ober⸗ regierungsrat Becker mit packender Rede eröffnete. Erwähnt ſei, daß der kulinariſche Teil des Frühſtücks in den bewährlen ſamte Feier war ein ſichtbarer Ausdruck des fruchtbringenden Einvernehmens, das bei der Firma E. F. Boehringer u. Söhne den Fabrikleiter mit ſeinen Mitarbeitern verbindet. Polizeibericht vom 16. März. (Schluß.) Unaufgellärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurden dahier in verſchiedenen Stadtgegenden eine Anzahl Metallſchilde zu elektriſchen Klingelanlagen an den Hauseingängen losge⸗ ſchraubt und entwendet. Ferner wurden entwendet aus einem Garten von einem Pumpbrunnen hinweg der ſogenannte Pum⸗ penſchwingel, der Verſchlußdeckel und das Ventil im Wert von 16 Mark und im 4. Stock des Hauſes K 4, 13 eine goldene Damenuhr mit Kette und 3 goldene Ringe. Die Täter ſind noch unbekannt. Um ſachdienliche Mitteilungen an die Schutzmann⸗ ſchaft wird erſucht. Verhaftet wurden ſtrafbarer Handlungen. 17 Perſonen wegen verſchiedener Silzung des Bürgerausſchuſſes am Dienstag, den 16. März. Oberbürgermeiſter NMartin eröffnet um 3 Uhr 15 Min. die Sitzung in Anweſenheit von Die Galerie iſt gut beſetzt. Vor Eintritt in die Tagesordnung widmete der Vor⸗ ſitzende dem dahingeſchiedenen Stadtv. Langeloth einen tiefempfundenen Nachruf. Leider, ſo führte der Redner aus, hat der erſchütternde Zwiſchenfall, der unſere letzte Sitzung ſo jäh unterbrach, ſtatt, wie wir hofften zur Geneſung, zu tieftraurigem Ende geführt. Es war der Würger Tod ſelbſt, der damals in unſere Mitte trat und unſeren lieben Kollegen Langeloth zu Boden ſtreckte. Unſere Pflicht iſt es aluch nur 13% Jahre Mitglied unſeres Kollegiums und hat heute, ſeiner in Treue zu gedenken. War der Verſtorbene ehenfalls für das alte Projekt aus. Hauſe halte den Baugrund für das neue Projekt fü tung widerſprechen, daß er während der kurzen Amtszeit naturgemäß nur wenig Ge⸗ legenheit gehabt, hervorzutreten, ſo haben wir doch alle in ihm den außerordentlich liebenswürdigen Menſchen geſchätzt, den neben hoher Intelligenz und ausgeprägter Einſicht in das weſentliche der Sache ein befreiender, geiſtreicher Humor und eine wohltuende Ruhe in ſeinem ganzen öffentlichen Auf⸗ treten und Debattieren auszeichnete. Wiederum iſt in ihm ein Abkömmling einer altangeſehenen Mannheimer Familie dahingeſchwunden, der mit ganzem Herzen an ſeiner Vater⸗ ſtadt hing und deshalb mit ganz beſonderer Freude nach der letzten Gemeindewahl als Mitglied in die Park⸗ und Anlagen⸗ kommiſſion eingetreten iſt, wo er hoffte, an der Verſchönerung Mannheims recht eifrig und erfolgreich mitwirken zu können. Es hat nicht ſollen ſein. Zu früh, faſt unmittelbar vor der endgültigen Beratung und Beſchlußfaſſung über das dieſer Kommiſſion z. Zt. vorliegende große Waldpark⸗Umgeſtaltungs⸗ projekt, iſt er uns entriſſen worden. Mitten aus der Arbeit heraus und, getreu ſeinem liebenswürdigen Weſen, ſozuſagen mit einem Scherzwort auf den Lippen iſt er von uns gegangen. Wir werden ihm allezeit ein ehrendes Andenken bewahren. Ich erſuche Sie, m.., zum Gedächtnis des heimgegangenen Kollegen ſich von den Sitzen zu erheben.(Geſchieht.) Es wird hierauf in die Tagesordnung eingetreten. Die Erbauung eines Volksſchulgebäudes in der öſtlichen Stadt⸗ erweiterung. 5 Stb.⸗V. Gießler führt bei Begründung der Vorlage fol⸗ gendes aus: Das erſte Projekt des eingebauten Diſtriktsſchul⸗ hauſes im Baublock 28 und 24— Richard Wagnerſtraße— wurde in der Sitzung vom 2. März abgelehnt, weil die Mehrheit die Schließung der Richard Wagnerſtraße ablehnte. Allgemein wurde aber die zentrale Lage als Vorzug dieſes Projektes anerkannt und deshalb die Erbauung eines Schulhauſes an dieſer Stelle als erwünſcht erklärt. Die damals von Stadtrat Reidel entworfene Skizze zeigte eine Löſung. Das Hochbauamt hat inzwiſchen dieſes Projekt geprüft und ſelbſt zwei andere Löſungen entworfen; das eine würde die Richard Wagnerſtraße durchführen, indem das Schulhaus als Ueberbauung gedacht war, wodurch auch eine ſchöne architektoniſche Wirkung durch die Torfaſſaden— ähnlich wie an einem Schulhausbau in Worms— erzielt würden; das andere Projekt ſtellte den Bau quer und würde auch die Straße durchlaſſen. Das eine Projekt würde zu 139 000., das andere zu 128 000 Mark Mehrkoſten veranſchlagt, während für das Rei⸗ delſche Projekt die Mehrkoſten auf 258 900 Mark geſchätzt wur⸗ den. Darin ſind aber allein 123 000 M. Mindererlös für Ge⸗ lände enthalten, bei den Projekten des Hochbauamts ebenfalls Poſten von 25 000 Mark Mindererlös. Bei allen Projekten wür. den Koſten für die Auffüllung der Spielhöfe, welche im erſten Projekt tiefliegend angenommen wurden, von 23—26000 Mark enthalten ſein. In der Schulkommiſſion war man der Anſicht, daß dieſe Poſten nicht in Frage kommen, da man ebenfalls auch beim alten Projekt die tiefe Höhelage nicht genehmigt hatte und die Schätzung des Wenigererlöſes für das Gelände in der Luft ſchwebt. An höheren Koſten waren ſolche für Fafſaden und die Umfriedigung, ſowie Straßenunkoſten in Frage gekommen, dieſe Mehrkoſten hätten den Ausſchlag nicht gegeben, ſondern der Umſtand, daß ein neues Planlegungsverfahren eingeleitet wer⸗ den muß, welches Monate dauert, ſo daß das Schulhaus nicht rechtzeitig fertiggeſtellt werden könnte. Der Stadtrat ſchlägt nun die alte Stadtgärtnerei(Baublock 37) als Bauplatz vor, auf wel⸗ chem ein Schulhaus für 46 Klaſſen mit einem Bauaufwand von 900000 Mark erſtellt werden ſoll. Die Schulkommiſſion hat ebenfalls zugeſtimmt, da die Lage ebenſo zentral iſt, wie Richard Wagnerſtraße, ſogar wenn man die Zukunft wicklung im Auge behält, nach Anſicht der Schulvertretu der Kommiſſion noch zentraler. Die Vorlage wird zur Annahr empfohlen. Oberbürgermeiſter Martin ſtellt feſt, daß von .⸗A.⸗M. Dr: Sickinger, Glaſer, Mayer⸗Di Bensheimer und Teſcher der Antrag eingelaufen das erſte, in der letzten Sitzung abgelehnte Schulhausbau⸗ projekt auszuführen. Der Vorſitzende gibt dazu Erklärung ab, daß die heute abgeſchloſſenen Bohrverſuche auf dem Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei ein außerordent⸗ lich ungünſtiges Reſultat ergeben hätten. Es werde mit einer Mehrausgabe von 25 000 M. zu rechnen ſein Stv. Dr. Sickinger bemerkt, Stv.⸗V. Gießler habe zwar für das neue Projekt geſprochen, zugleich aber durch⸗ blicken laſſen, daß ihm perſönlich das erſte Projekt angenehmer geweſen wäre. Als Schulleiter müſſe er ſich gegen das neue Projekt wenden, namentlich deswegen, daß man die Schul⸗ häuſer nicht zu teuer bauen ſolle. Das erſte Projekt ſei das billigſte und vermöge ſeiner zentralen Lage auch das vorteil⸗ hafteſte. Das letzte Mal ſei von verſchiedenen Stadwwerord⸗ neten das Projekt abgelehnt wor en, weil ſie nicht genügend orientiert waren. Man habe weiter gehört, daß vor Oſter 1911 das neue Projekt nicht vollendet werden könne, weil de Baugrund zu ſchlecht ſei. Da man ſich bei den Schulbauten ſin einer Rotlage befipde, bitte er, dem erſten Projekt zu⸗ zuſtimmen. Stv. Sakor ſpricht ſich angeſichts der neuen Sachlage Stv. Süßkind bemerkt, ein Sachverſtändig Man ſei doch noch eine Woche beiſammen und könne ſi halb beide Plätze betrachten. Man ſollte heute noch kein Beſchluß faſſen. 5 Str. Reidel ſteht auf dem Standpunkt, daß der nen Baugrund nicht ſchlechter als der des erſten Projektes ſei. Er glaube nicht, daß durch den Untergrund große Mehrkoſten entſtehen werden. Es ſei ihm ganz unerfindlich, daß ma noch einmal auf das erſte Profekt zurückkomme. 55 Stadtbaurat Perren bemerkt, er müſſe der Behauß ein mangelhaftes Projekt vor aen hätte. Es habo ſich in der letzten Sitzung um ein⸗ generelle Skizze gehandelt. Der Baugrund für das erf Profekt, der durch die Erbauung des Palmenhauſes genau ſei liege Meter, der Baugrund auf dem Terrain der ehemalige Stadtgärtneret genau 8 Meter unter der Straßenkante. Da ſei ein Unterſchied von 2 Metern, da nun die überbaute Grund⸗ fläche beim zweiten Projekt 1700 Quadratmeter beträgt, ſo könne man wahrnehmen, was man für Fundamente aus führen müſſe. Die Mehrkoſten betragen etwa 25—30 000 M Redner weiſt nach, daß ſich das Reidelſche Projekt teurer ſtellt, als wie das alte Projekt des Stadtrates. Das erkläre ſich daß eine breite Straße hindurchgeführt werden müßte. Bezüglich der Bauausführung werde man bemüht letzte Projekt an Oſtern 1911 fertig zu ſtellen. Da müſſe 5 ſchritten. des Reichsluftſchiffes„ 23 4 Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannbeim, 16. März Fundamentierung, bei der man noch ins Grundwaſſer hinein⸗ komme, werde man vorausſichtlich bis zum Herbſt nicht mehr die Fundamente fertig bekommen. Oberbürgermeiſter Martin weiſt darauf hin, daß man dieſen Block gewählt habe, um eine ſchnellere Löſung des Schul⸗ hausbaues herbeizuführen. Sto. Dr. Weingart bemerkt, daß der Bezirksrat die Schulhausfrage ausgeſetzt und nähere Aufklärung verlangt habe, bevor er ſeine Zuſtimmung zu dem Schulhausbau gibt. Bevor der Bezirksrat ſeine Zuſtimmung nicht gegeben hat, hat es keinen Wert, weiter über die Frage zu debattieren. Zur Aufklärung der Frage wäre es notwendig, warum man dem Bürgerausſchuß nicht ein anderes Projekt, das die Möglichkeit bietet, die Straße offen zu laſſen, vorgelegt hat. Oberbürgermeiſter Martin entgegnet dem Vorredner, daß der Bezirksrat ſich in einem großen Irrtum befindet. Das Be⸗ zirksamt hat zu der Frage, ob wir hier ein Schulhaus bauen, überhaupt nichts zu ſagen. Das geht das Bezirksamt garnichts an. Wir haben hier einen Block, durch den hier keine Straße geplant iſt, ſondern wir haben hier einen geſchloſſenen Baublock, und wenn wir hier Plätze verkaufen, hat kein Menſch etwas azu zu ſagen. Wir ſind hier ſouverän. Wie wir dann die Straßen zuführen, iſt unſere Sache. Vermutlich hat die Sache ſo gelegen, daß das Bezirksamt von der Anſchauung ausgeht es ſei ſchon kine Straße angelegt. Stp.⸗V. Gießler macht darauf aufmerkſam, daß die Dif⸗ ferenz zwiſchen den beiden Schulhausprojekten nur eine ganz mini⸗ male ſei. Wenn der Baugrund des einen Projektes wirklich ſo ſchlecht ſein ſollte, daß es ca. 20—25 000 Mark mehr koſten ſollte, ſo fei das eine Differenz von höchſtens 15000 Mark. Seine An⸗ ſicht ſei die, daß man heute die Entſcheidung über das vom Stadt⸗ rat vorgelegte Projekt treffen ſollte. Wenn man ſo energiſch ar⸗ beitet, wie während der letzten 4 Tage, ſo werde das Schulhaus⸗ projekt auch rechtzeitig fertig. Stv. Lamerdin bedauert es, daß, nachdem man vor 14 Dagen das Schulhausprojekt abgelehnt hatte, man es heute ſchon wieder bringt. Er nehme unter allen Umſtänden an, daß dieſe Männer, die vor 14 Tagen das Projekt abgelehnt haben, auch heute das gleiche tun werden. Stvy. Levi macht darauf aufmerkſam, daß, wenn die Vor⸗ lage& in richtiger Weiſe erörtert worden wäre, wie es heute geſchah, man zu keiner Ablehnung des Projekts gekommen wäre. So aber waren wir auf bloße Angaben hingewieſen. Nach den heutigen Aufklärungen ſei er überzeugt, daß eine größere Anzahl ſeiner Freunde für das Projekt A eintreten werde. Er habe ſchon in der Schulkommiſſion darauf hingewieſen, daß er ſich bei der Ablehnung des erſten Projektes in einem Irrtum befunden habe. Er ſtehe nicht an. dies zu erklären. Stv. Teſcher ſchließt ſich den Ausführungen des Vorred⸗ ners an. Sto, Jeſelſohn iſt gleichfalls für das Projekt und be⸗ merkt, daß für ihn maßgebend geweſen ſei, daß keine Straße zu⸗ gebaut werde. Man dürfe den Baugrund auch nicht ſo ſchlecht hinſtellen. Oberbürgermeiſter Martin erwidert dem Vorredner, daß der Bürgerausſchuß dann mit größtem Recht die Vorwürfe er⸗ heben könnte, daß man in dieſer Hinſicht in Schönfärberei ge⸗ macht habe. Der Bürgerausſchuß würde erklärt haben, warum haben Sie uns nicht früher von dem Baugrund Kenntnis ge⸗ geben. Wir waren dazu verpflichtet. Stadtrat Vogel meint, daß man nun einmal in der Frage des Schulhausplatzes zu einem Beſchluß gelangen müſſe. Er möchte auch hervorheben, daß hier der Stadtrat dem Bürgeraus⸗ ſchuß volle Aufklärung ſchuldigzgeweſen tiſt. Das Schulhaus ſei nicht vom Hochbauamt, ſondern vom Stadtrat vorgeſchlagen wor⸗ den. Der Stadtrat mußte, nachdem der Bürgerausſchuß vor 14 Tagen das erſte Projekt mit nicht unerheblicher Mehrheit abge⸗ lehnt hat, jetzt doch mit etwas neuem kommen, wenn man vor⸗ wärts ſchreiten will. Man müſſe einen Platz nehmen, der zentral liegt. Es müſſe auch hervorgehoben werden, daß das erſte Projekt in der Richard Wagnerſtraße immerhin den Nachteil hat, daß es auf den Wert der Bauplätze in dem Block nach der Auguſta⸗ Anlage zu einen Nachteil hat. Stb. Kommerzienrat Dr. Engelhorn weiſt darauf hin, daß man aus den Ausführungen des Stadtrat Vogel entnehmen konnte, wie das neue Projekt zuſtande gekommen ſei. Von Stadt⸗ baurat Perrey habe man gehört, daß bei dem neuen Projekt mehr Koſten entſtehen würden. Er ſetzte ſich heute über die Mehr⸗ koſten hinweg und gebe dem Herrn Oberbürgermeiſter Recht, daß dann ſpäter ſchon darüber kritiſiert werden. Die Einwände, die gegen das erſte Projekt gemacht wurden, haben vielleicht etwas berechtigtes. Wenn man aber das Projekt etwas näher anſieht, ſo werde man finden, daß man das Zubauen der Richard Wag⸗ nerſtraße nicht mit dem Zubauen der Zuckerfabrik vergleichen würde. Das erſte Projekt ſollte heute zur Abſtimmung gelangen. Sw. Seiler kommt auf die Unkenntnis in dieſer Vorlage und meint, daß ſowohl der Bezirksrat als auch der Bürgeraus⸗ ſchuß ihre Unkenntnis über die Verhältniſſe der Richard Wagner⸗ e zurückzufühven berechtigt ſind auf die vom Stadtrat aus⸗ gegebenen Pläne. Es iſt ſicherlich nicht der Wille der Richard Wagnerſtraße⸗Hausbeſitzer, daß dieſe Straße zugebaut werde, denn da würde eine Ablenkung des Verkehrs in die Wirtſchaften am Arkadenplatz führen. Es ſollte zunächſt über den Antrag ab⸗ geſtimmt werden. 0 Sto. Bub kann nicht finden, daß das Schulhaus in eine zentrale Lage kommt. Er kenne Stadtverordneter Dr. Sickinger hier nicht verſtehen. Es müſſe auch in Betracht gezogen werden, daß der Block in der Auguſtaanlage entwertet würde. Er ſtehe auf dem Standpunkt, das alte Projekt abzulehnen. Oberbürgermeiſter Martin entgegnet, daß die Reſolution nicht vom Stadtrat eingebracht, ſondern die Mär aus dem Kolle⸗ gtum herausſtamme, weil ſich verſchiedene Herren in einem Irr⸗ kum befanden. Nach kurzen Ausführungen der Stadtverordneten Bens⸗ heimer und Dr. Sickinger wird zur Abſtimmung ge⸗ Die Reſolution wird mit 30 Stimmen gegen die Majorität abgelehnt, die ſtadträtliche Vorlage dagegen mit allen gegen höchſtens 10 Stimmen angenommen. Letzte nachrichten und Celegramme. * Zürich, 16. März. 85 Der Wiener Expreſtzug iſt heute Vor⸗ mittag in der Nähe von Weldensweil entgleiſt. Sämtliche Aerzte der benachbarten Ortſchaften wurden nach der Unglücksſtelle gerufen. Von Zürich iſt ein Hilfszug abgegangen. Nach einer Mel⸗ dung ſollen eine, nach einer anderen Meldung 4 Perſonen getötet Die erſte Landung des Reichsluftſchiffes auf feſtem Boden. Friedrichshaſen, 16. März. Heute Vormittag 9 Uhr er⸗ lolgte auf dem Gelände der Luftſchiffbaugeſellſchaft die erſte Landung Jauf feſtem Boden. Das Wetter war herr⸗ ch und die Luft klar. Kurz nach 8 Uhr tauchte„2 1“ bei dem Weiler Wackershauſen auf, nahm dann aber in großem Bogen wieder die Michtung nach Manzell. Um 9 Ühr erſchien das Luftſchiff zum zweiten Male. Es ſteuerte in etwa 50 Meter Höhe auf den durch eine Flagge markterten Platz unweit der künftigen Halle zu. Hier waren 65 Mann Militäſr ſowie mehrere Leute des Grafen Zeppelin zur Beihilfe bereit. Auch der Juſpekteur der Verkehrstruppen, Ge⸗ neralleutnant v, Lynkex, ſowie Major Groß erwarteten hier die An⸗ kunft des Luftſchiffes. Um 9 Uhr ſenkte ſich der Ballon. Die Motoren ſtanden ſtill und Taue wurden ausgeworſen, die von den bereit ſtechenden Mannſchaften aufgefangen wurden. Beim Abſtieg war 2 Ietwas zu plötzlich heruntergegangen, was zur Folge hatte, daß das hintere linke Höheſteuer ſich in der Krone eines Baumes ver⸗ wickelte und beſchädigt wurde. Graf Zeppelin führte perſbulich das Kommando. Nach 6 Minuten wurde das Luftſchiff an eine Stelle ge⸗ ſchafft, die rings herum von Bäumen frei iſt. Graf Zeppelin wurde ſtürmiſch begrüßt. Das beſchädigte Höhenſteuer wurde vollſtändig ent⸗ fernt. Um 10 Uhr 20 Minuten ertönte wieder das Kommando zum Aufßfieg, ein kurzer Moment, und„7 J“ ſchwang ſich von neuem ſtolz in die Lüfte. Die Havarie des Höhenſteuers wachte ihm anſcheinend keine weiteren Beſchwerden. In wunderbarem Fluge umkreiſte„Z2 J“ nochmals das Gelände und wandte ſich dann Manzell zu. Um 11 Uhr 15 Minuten erfolgte glatt die Landung bei der ſchwimmenden Halle. Nach dem Abſtieg auf feſtem Boden hakten Geueralleutnant Freiherr v. Lyncker und Major Groß die vordere Gondel des Luftſchiffes be⸗ ſtiegen. Der erſte deutſche Jugendgerichtstag. Berlin, 15. März. In der Nachmittagsſitzung ſprach Amts⸗ gerichtsrat Fiſ che r⸗Berlin über: Das Jugendgericht in unden achder Hauptverhandlung. Der Red!er teilte ein⸗ leitend mit, er habe verſucht, durch eine Umfrage feſtzuſtellen, wie die einzelnen Jugendrichter ihr Verfahren eingerichtet hätten. Auf 60 ſolcher Anfragen habe er eine große Anzahl Auskünfte erhalten. Der Redner ſtreifte dann kurz die Vorbereitung zur Hauptverhandlung und ging dann zur Erörterung des Hauptverfahrens über. Er be⸗ ſprach auch die in Weſtfalen gebildeten Ausſchüſſe für Jugendfürſorge. Hier findet nämlich vor der Hauptverhandlung eine informatoriſche mündliche Verhandlung in Gegenwart des Jugendrichters ſtatt, deren Protokoll zu den Akten kommt. Das Verfahren hat den Nachteil, daß man ſtatt einer zwei Hauptverhandlungen hat, und daß die in der Vorverhandlung getroffenen Informationen nicht im Urteil ſelbſt Verwendung finden können. Die Vorermittlungen der Jugend⸗ gerichtshilſe ſind ſchätzbares Material für die Leitung der Haupt⸗ verhandlung, ſie dürſen aber nicht unmittelbay bei der Urteils⸗ abfindung verwertet werden. Der Redner erkläxte weiter eine beſſere Ausbildung der Richter auf dem Gebiete der Pſychologie und Pfſy⸗ chiatrie für dringend nölig. Im Intereſſe der Jugend müſſe man ferner fordern, daß ein Stamm ſpezialiſtiſch ausgebildeter Kinder⸗ und Nervenärzte herangezogen werde als Berater des allein ſeiner Aufgabe nicht gewachſenen Jugendrichters. Zum Schluß mahnte der Redner, bei Anordnung der Fürſorgerziehung nur mit größter Vor⸗ ſicht vorzugehen; denn ſelbſt bei Eltern, bei denen das Familienleben nicht das tadelloſeſte ſei, ſeien die Kinder immer noch beſſer auf⸗ gehoben als in der Fürſorgeerziehung.(Heftiger Widerſpruch.) Die ürſorgeerziehung könne niemals die Elternliebe erſetzen. Der zweite Referent Amtsgerichtsrat Allmenröder⸗Frankfurt a. M. tritt der Anſicht des Vorredners über die Fürſorgeeeziehung entgegen. Die Anſtalten müßten allerdings ſo ausgeſtaltet ſein, daß ſie dem Kinde eine wirkliche Erziehung böten. In Frauffurt hätten die Ver⸗ teidiger eingeſehen, daß für ihre Tätigkeft am Jugendgericht kein Platz ſei. Die Rolle, die der Anwalt dort ſpielte, ſei mehr als trauxig geweſen.(Heiterkeit.) Die Verteidiger ſeien daun auch von ſelbſt weggeblieben. Weun der Verteidiger erſt anfange den Jugendlichen weißzuwaſchen, daun gerate auch der Staatsauwalt wieder in ſein altes Fahrwaſſer und male alles ſchwarz aus.(Heiterkeit.) An der darauf folgenden Ausſprache beteiligten ſich eine große Reihe von Nednern. Amtsgerichtsrat Allmenröder führte im Schlußwort aus: Für den einen ſeien die geſetzlichen Beſtimmungen ein Hindernis, für den andern eine Förderung. Nicht nur für die Jugendlichen, ſondern auch für die Erwachſenen gelte es aber auch, daß man ſich nicht an das Schema halte, ſondern daß man den Angeklagten individuell be⸗ haudle. Er hoffe, daß der Segen der Jugendgerichte der ſein werde, daß auch die beſondere Berückſichtigung der Perſön⸗ lichkeit für die erwachſenen Angeklagten Gektung finde. Damit ſchloß die Beſprechung. Die Verhandlungen werden morgen(Diens⸗ tag! fortgeſetzt. 5 Die Hoffnungen der Niederlande. Haag, 16. März. Das Amtsblatt veröffentlicht eine Ent⸗ ſchließung der Königin, nach welcher die Mitglieder der General⸗ ſtaaten für Freitag den 19. März zu einer Verſammlung ein⸗ geladen werden, in welcher ihnen ein Geſetzentwurf betr. die Regentſchaft während der Minderfährigkeit eines eventuellen Thronerben vorgelegt wird. Der Ausſtand der Pariſer Poſtbeamten. Patis, 16, März. Der Staalsſekretär der Poſt, Synnian, berichtete dem heutigen Miniſterrat über die Ausdehnung des heute früth begonnenen Ausſtandes der Poſtbeamten. Im Zentraltelegra⸗ phenamt haben 150 Beamte die Arbeit eingeſtellt. Sie ſind durch Hilfskräfte erſetzt worden. Auch die Beamten des Eiſenbahnpoſt⸗ dienſtes, welche ausgeblieben ſind, ſind zumteil erſetzt worden, ſo⸗ daß der Dienſt vorläufig noch notdürftig weiter funktioniert. Da⸗ gegen nimmt der Ausſtand in Paris immer mehr zu. Gegen Mittag ſind einzelne Poſtbureaux in der Stadt von allen Beamten ver⸗ laſſen worden. Der Miniſterrat hat die vom Staatsſekretär vor⸗ geſchlagenen Maßnahmen für Unterdrückung des Streiks genehmigt. Die Gärung in Perſien. ** Teheran, 16. März.(P. Tel.⸗Ag.) Die andauernde Gärung im Reiche veranlaßte den Schah, Vorkehrungen zur Be⸗ ruhigung des Landes zu treffen. Zu dieſem Zweck ſprach ſich ein unter dem Vorſitz des Prinzen Saib Pei Saltaneh abgehaltener Miniſterrat dahin aus, die Staatsbürger der verſchiedenſten Klaſſen mit der Ausarbeitung der Grundlage einer Konſtitu⸗ tion zu betrauen. Der Schah genehmigte darauf den Vorſchlag des Miniſters des Aeußern, einen Bürgerrat von 60—70 Per⸗ ſonen zu ernennen, der mit ſeinen Arbeiten in den wichſten Tagen beginnen ſoll. Die Kriſe auf dem Ballan. * London, 16. März. Der Lloyd hat geſtern zahl⸗ reiche Verſicherungen gegen den Kriegsfall abgeſchloſſen. Die Prämien betragen nach dem Stand 3 Guineen auf 100 für eine Kriegserklärung vor dem 15. April, 50 für 3 Monate Riſtko. Die Aufträge kamen hauptſächlich von den Fondsbörſen. Zum Teil aus Paris und Berlin.(Frkf. Ztg.) * Wien, 16. März. Präſident Pattay eröffnete die heu⸗ tige Sitzung des Abgeordnetenhauſes mit einem Appell an die Parteien, die Rekruten⸗Vorlage möglichſt raſch zu erledigen. Er brauche bezüglich der Rekrutenvorlage nur auf die heutigen Blättermeldungen über die politiſche Lage zu verweiſen, um die Berechtigung ſeiner Mahnung zu begründen. Es liege ge⸗ wiſſermaßen in der Luft, daß man die Rekrutenvorlage aufs ſchnellſte erledige.(Frkf. Ztg.) Ueber die Auffaſſung in Berlin ſchreiben die„Münchener Neueſt. Nachr.“: Die Antwort Serbiens an Oeſterreich⸗Ungarn macht hier einen ſehr ungünſtigen Eindruck. Die Spannung zwiſchen Wien und Belgard wird noch weiter verſchärft durch die Forkdauer und Verſtärkung der Rüſtungen Serbiens, die die Befürchtung eines kriegeriſchen Einbruchs nach Bosnien und die Herzego⸗ wina oder nach dem Sandſchal Novibazar nahelegen, ander⸗ ſeits aber auch Oeſterreich⸗Ungarn mit ernſten Vorbereitungen und ſchweren Koſten belaſten. Die hier und anderswo empfun⸗ dene Enttäuſchung ſchraubt die Hoffnung auf Vermeidung eines militäriſchen Konflikts zwiſchen Oeſterreich und Serbien auf ein Minimum herab. Es iſt jener pſychologiſche Moment ge⸗ kommen, wo die Gewehregleichſam von ſelbſt los⸗ gehen. Trotzdem aber erhält ſich die beſtimmte Hoffnung, ſes werde ein Krieg zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Serbien lokaliſtert bleiben. Dies wird freilich nur geſchehen, wenn Rußland ſich einer Einmiſchung enthält. Sollte es trotz ſeiner militäriſchen Schwäche und finanziellen Zerrüttung Oeſterreich⸗Ungarn den Krieg erklären, ſo wird Deutſch⸗ land auf der Stelle treu dem Bündnisvertrag an die Seite des befreundeten und verbündeten Reiches mit ſeiner geſamten Kriegsmacht treten, ſelbſt wenn dadurch der Casus foederis für Frankreich gegeben ſein ſollte. Wenn jetzt immer wieder nicht nur im Ausland, ſondern auch in deutſchen Zeitungen Deutſchland Zurückhaltung oder Vermittlung gepredigt wird, ſo verkennt man die Situation. Deutſchland iſt unter allen Umſtänden bereit und entſchloſſen, in unverbrüchlicher Treue auch in den Krieg mit Oeſterreich⸗ Ungarn zu gehen. Damit erfüllt es nicht nur ſeine Bündnis⸗ pflichten gegen die Donaumonarchie, ſondern ſorgt auch am wirkſamſten für die eigenen Intereſſen und die Er⸗ haltung des Friedens. Denn gelangt man in Petersburg zur Einſicht und Ueberzeugung, daß Rußland es in einem Krieg nicht nur mit Oeſterreich⸗Ungarn allein, ſondern auch mit dem Deutſchen Reiche zu tun haben wird, ſo wird man doch wohl zögern, das Unheil eines Weltkrieges heraufzubeſchwören, deſſen Chancen für Rußland ſehr gering ſind. Beſtimmte An⸗ zeichen hierfür liegen tatſächlich bereits vor. Das Bündnis Deutſchlands und Oeſterreich⸗Ungarns iſt heute mehr denn je das feſteſte Bollwerk des Friedens Europas, der gewahrt bleiben kann, ſelbſt wenn es zu einem lokalen Konflikt mit Serbien kommt. Wird die Meinung verbreitet, Deutſchland könne auch nur um Haaresbreite von ſeiner Bündnistreu bis zur letzten Konſequenz abweichen, ſo würde dies Rußland zu einem un⸗ beſonnenen Vorgehen ermutigen, das einen Weltbrand entzün⸗ den müßte. Die ſerbiſche Note. *London, 16. März. Die letzte ſerbiſche Note befrie⸗ digte hier wenig. Die Vefürchtungen, die im Anſchluß davan geäußert werden, bewieſen, daß England in dieſem Konflikt eine freundſchaftliche Erledigung wünſcht und dem Kried mit großer Un⸗ tuhe entgegenſieht. Von den führenden Blättern erklärt lt.„Frkf. Zig.“„Daily Telegraph“ die Note für ausreichend. Trotz Oeſter⸗ reichs bisherigem Vorgehen brauche man am Frieden nicht zu zwei⸗ feln, wenn es Serbien weiter nicht demütigt. Dasſelbe Blatt ſchreibt noch: So hochfahrend und unüberlegt, wie die Politik des Ballplatzes war, ſeit Baron von Aehrenthal die Leitung der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten übernommen hat, zögern wir doch zu glauben, daß der konſervativſte Staat der alten Welt die öffent⸗ liche Meinung und den moraliſchen Sinn Europas bis zu dieſem Grade verletzen wird. Ferner ſchreibt aber dasſelbe Blatt: Serbien weiß, daß es von Europa nur moraliſche Unterſtützung erwarten könnte, da Rußland, das in dieſem Falle die Führung haben müſſe, nicht imſtande ſei, mit den Waffen zu helfen. So könnten auch England, Frankreich und Italien nicht eingreifen. Die„Times“ erkennt die diplomatiſchen Fechtkunſtſtücke des Miniſters Milo⸗ wanowitſch an, meint aber, daß ſeine Note, wenn man das Ziel der Erhaltung des Friedens im Auge habe, nicht befriedigend ſei. Die Antwort Oeſterreichs auf die ſerbiſche Note. *Wien, 16. März. Wie die„Neue Fr. Preſſe“ erfährt, wird die Antwort Oeſterreich⸗Ungarns auf die ſerbiſche Note noch im Laufe dieſer Woche erfolgen. In dieſer Note Oeſterreich⸗Ungarns„ wird darauf hingewieſen werden, daß die Nodte der ſerbiſchen Re⸗ gierung eine Antwort auf die wichtigſten Pumkte vermiſſen laſſe. Die öſterreichiſch⸗ungariſche Regierung wird die ſerbiſche Regierung cuffordern, ſich über dieſen Punkt in Harer, unzweideutiger Weiſe gu, Gußern 3 Die ſerbiſchen Rüſtungen. * Konſtautinopel, 16. März. Wie verlautet, erſuchte die Pforte die ſerbiſche Regierung um Erklärungen über den Zweck der außerordentlichen militäriſchen Rüſtungen. Die Konferenz. * Paris, 16. März. Die öſterreichiſch⸗ungariſche Regie⸗ rung hat, wie der Korreſpondent der„Frankf. Ztg.“ mitteilt, den übrigen Großmächten durch Vermittlung Deutſch⸗ lands mitteilen laſſen, daß ſie bereit iſt, eine Konferenz über die Orient⸗Angelegenheit zu beſuchen unter folgenden 3 Bedingungen: 1. Anerkennung der Unabhängigkeit Bul⸗ gariens, 2 Anerkennung des Einvernehmens zwiſchen Oeſter⸗ reich⸗-Ungarn und der Türkei, 3. Abänderung des auf Monte⸗ negro bezügl. Artikels 29 des Berliner Vertrages. Dagegen lehnt Oeſterreich jede Diskuſſion ab über wirtſchaftliche Fragen internationalen Charakters, d. h. über die Eiſenbahn von der Donau nach dem Adriatiſchen Meer, über den Rückkauf der Eiſenbahnlinien von Niſch nach Saloniki und die Ernennung eines ſerbiſchen Delegierten zu der internationalen Konferenz. Dieſe Erklärung, die zum Teil weniger Zugeſtändniſſe ent⸗ hält, als die früheren Erklärungen Oeſterreich⸗Ungarns, macht in hieſigen diplomatiſchen Kreiſen einen ſehr ſchlechten Ein⸗ druck. Man glaubt auch, daß die Rolle Rußlands dadurch beendet iſt. Deutſcher Reichstag. W. Berlin, 16. März. v. Bethmann⸗Hollweg, v Am Bundesratstiſch: Arnim und Kommiſſare. Auf der Tagesordnung ſteht die 3. Leſung des Weingeſetzes. Eine General⸗Debatte findet nicht ſtatt. In der Spezial⸗Debatte empfiehlt zu§ 3 Müller⸗Iſerlohn(Freiſ. Volksp.] entgegen den Be⸗ ſchlüſſen der 2. Leſung den 31. Januar als Endtermin für die Zuckerung feſtzuſetzen, da bei einer ſpäten Weinleſe die Zeit für die Zuckerung zu kurz ſein würde und da ſo auch ein Abkommen mit Luxemburg leichter zu treffen ſei. Dahlen(zZentr.) bittet es bei dem 31. Januar zu belaſſen. Der 8 3 wird nach dem Beſchluß der 2. Leſung angenommen. Zu 8 6a, der in der Diskuſſion lit 6b verbunden wird, liegt ein Antrag Roeren(Ztr.) vor, nach welchem ein Verſchnitt nur dann noch ein Anteil genannt werden darf, wenn dieſer überwiege und die Art beſtimmt. Die Angabe der Weinberglage ſoll nur dann zuläſſig ſein, wenn der Wein aus ihrem Stammteil un⸗ gtzuckert iſt. Nach§ 6b ſoll ein Verſchnitt don deutſchen mit ausländijchen Weinen nich als ſolcher Wein bezeichnet werden können. Erzberger(3Ztr.) beantragt zunächſt zuſatzweiſe über 8 6b und dann über§ ba abzuſtimmen. Das Haus erklärt ſich damit einverſtanden. Frhr. Heyl zu Herrusheim(Natl.) wendet ſich gegen den Antrag Roeren⸗Erzberger. Sollten die verbündeten Regie⸗ v. Schön, rungen auf ihrem„Unannehmbar“ gegenüber dem jetzigen Be⸗ nochmalige Kom⸗ ſchluß beſtehen, ſo wäre vielleicht eine miſſionsberatung angezeigt. „ Mannheim, 16. März. —— (Abendblatt). Bürgerausſchußſitzung in Hockenheim. K. Hockenheim, 16. März. Hie auf geſtern abend 8 Uhr einberufene Sißzung des Bürgerausſchuſſes wurde von Herrn Bürgermeiſter Sch ütßz in Anweſenheit von 83 Mitglieder des Kollegiums er⸗ öffnet. Zur Beratung ſtand in Fortſetzung der Verhandlungen vom Samstag abend die Erweiterung des Gaswerkes. An Hand eines Planes erörterte der Vorſitzende die neue FJeuerungsanlage des Gaswerks und verwies dann auf die Be⸗ gründung der Vorlage des Gemeinderats, in der es heißt: Der Gasverbrauch des ſtädt. Gaswerkes hat ſich in den letzten Jahren derart geſteigert, daß unbedingt eine Erweiterung notwendig wird. Im Winter 1908⸗09 hat ſich der Gasverbrauch ſo er⸗ höht, daß die vorhandenen Gasöfen voll in Anſpruch genommen waren. Für die Folge wird durch den Anſchluß der Waſſer⸗ verſorgung ſich der Gasverbrauch noch bedeutend erhöhen. Es iſt daher die Erbauung eines 6er Ofens mit einem Koſtengaufwand von ca. 9000 Mark notwendig. Ferner iſt erforderlich die An⸗ lage eines Gleisanſchluſſes zur beſſeren Umgeſtaltung des Be⸗ triebes,(wodurh der Fuhrlohn von ſeither etwa 600 Mark in Wegfall kommt), mit Drehſcheibe mit ca. 5000 Mark. Hierdurch wird der Ankauf von 2 Aeckern notwendig mit rund 1500 Mark. Durch die Beanſtandungen der Gr. Fabrikinſpektion dürfen bie vergaſten Kohlen nicht mehr im Fabrikraum gelöſcht werden, ſo daß, da der Kohlenſchuppen für Aufbewahrung der Kohlen doch zu klein iſt, zu dieſem Zwecke die Erbauung eines neuen Kohlen⸗ ſchuppens notwendig wird, welcher nach dem Voranſchlag auf etwa 6000 Mark zu ſtehen dommt. Den Aufwendungen im Geſamt⸗ betrage von ca. 28 000 Mark, welche aus Anlehensmitteln be⸗ ſtritten und in 25 Jahren wieder abgetragen werden ſollen, wolle der Bürgerausſchuß ſeine Zuſtimmung erteilen. Der Vorſitzende gab hierauf die eingelaufenen Offerten be⸗ kannt. Verlangt wurde von einer Firma in Hockenheim M. 9200, in Berlin M. 8955, in Biebrich M. 9200, in Bremen M. 8500 und einer Firma in Braunſchweig M. 8591. Der Ankauf der 2 Aecker ſei unbedingt notwendig um eptl. das Gaswerk vergrößern zu können.— Nach kurzen Bemerkungen der..M. Seßler und Dr. Erckebrecht wurde die Vorlage des Gemeinderats in namentlicher Abſtimmung einſtimmig angenommen, Es ſolgte hierauf eine Ausſprache über die Erbanung eines Waſſerturms. „Der Vorſitzende führte hierzu aus: Wie bekannt ſein dürfte, wollen wir einen Waſſerturm erſtellen. Die Angelegenheit wurde wiederholt im Gemeinderat ſowie im Bürgerausſchuß beſprochen und man wurde ſich dahin einig, einen ſchönen, gefälligen Turm zu erbauen. Auf Grund der Beſprechungen im Gemeinderat habe ich mich mit der Kulturinſpektion ins Benehmen geſetzt, die mir erwiderte: Wir wollen der Gemeinde einen Waſſerturm bauen, der einer der ſchönſten von ganz Süddeutſchland werden ſoll. Der Waſſerturm ſoll aus Eiſenbeton erſtellt werden. Die Kul⸗ turinſpektion ſchlug auch zwei Eiſenbetonfirmen vor, für welche ſie Garantie für gute Ausführung des Turmes übernehmen will. Der Gemeinderat hat aber in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, den Bau des Waſſerturmes in öffentlicher Ausſchreibung zu ver⸗ geben. Wann es aber zu einer Ausſchreibung kommt, kann man ein Jahr oder noch länger auf den Turm warten. Die von der Kulturinſpektion empfohlenen Betonfirmen haben bereits ihre Offerten eingereicht. Darnach verlangen Benzinger u. Co. Frei⸗ burg M. 79 500 und Dickerhoff u. Wittmann⸗Karlsruhe Mark 66 949 reſp. M. 59 928. Der Bürgerausſchuß iſt nun vor die Al⸗ KErnative geſtellt entweder eine der Offerten zu bewilligen oder ober ſich für eine öffentliche Ausſchreibung zu erklären. Redner derweiſt alsdann auf das auf dem Gemeinderatstiſch aufgeſtellte Modell eines Waſſerturms..,A M. Keller iſt für Ausführung bes Pryjekts, da eine Ausſchreibung nur wieder Koſten verur⸗ B..M. Klee iſt gegenteiliger Anſicht und verlangt Aus⸗ ſchreibung der Arbeiten..R. Krämer ſchließt ſich den Aus⸗ ngen des Vorredners an, er bemerke jedoch im voraus, daß er auf die Arbeiten nicht eingebe. Es gebe in Mannheim, Heidel⸗ berg, Frankfurt etc. eine Reihe von leiſtungsfähigen Betonfirmen, die ſich gewiß auch an der Submiſſion beteiligen würden. B. A. M. Dr. Erckebrecht glaubt, daß eine Ausſchreibung ſchließlich wenig Wert habe. Die Preiſe würden ſich wohl nicht viel ver⸗ ändern. Man ſolle die Angelegenheit nicht auf die lange Bank ſchieben. Nach dem Modell bekäme man einen ſchönen Waſſer⸗ turm. Wen die Kulturinſpektion die beiden Firmen empfehle, ſo werde bieſe wiſſen warum. Vielleicht wäre es doch ratſamer, wenn man den größeren Turm als den zu M 59 328 offerierten, er⸗ ſtellen ließe. Der Vorſitzende iſt der Meinung, daß dieſer Turm 8 10.R. Krämer führte aus, daß er gehört habe, daß die Karlsruher Firma bereits ſchon Akkorden für die Arbeiten ver⸗ gebe..A. M. Alexaander tritt für einen ſchönen Waſſer⸗ ſurm ein. Auf ein paar tauſend M. dürfe man dabei nicht achten. B. A. M. Seßler rät von einer Ausſchreibung der Ar⸗ beiten ab, da dies einem Mißtrauen gegenüber der Kullur⸗In⸗ ſepktion gleichkomme. Nach weiteren Ausführungen der..M. E. Schrank, J. Schra Keller, Schäfer, ſowie des Vorſitzenden wird zur Abſtimmung geſchritten. Dieſe ergab zirla 25 Stimmen für Ausſchreibung der Arbeiten, während die übri⸗ gen Anweſenden für die Ausführung des Waſſerturmes in dem ogrgeſchlagenen Preiſe von zirka 59 000 M. einverſtanden waren. Der Vorſitzende erklärt, daß dem Bürgerausſchuß eine diesbez. Vorlage zugehen werde., Es folgte hierauf die Berichterſtattung des Herrn Reviſor Lang⸗Sinsheim über ſeine Reviſion bei der Sparkaſſe. Red⸗ ner mißt die Schuld an den Mindererträgniſſen der Sparkaſſe dem Par. 15 des Sparkaſſengeſetzes zu. Eine Sparkaſſe müſſe mehr kaufmänniſch verwaltet werden. Er glaube, daß ſchon in den nächſten Jahren wieder geordnete Verhältniſſe Hei der Spar⸗ kaſſe eintreten. Der Vorſitzende dankt dem Redner und ſchloß hierauf die Sitzung um 10.30 Uhr. Aus dem Großherzogtum. oc. Bühl, 12. März. Der Gemeinderat ſetzte die Umlage pro 1909 auf 25 Pfg. feſt. Das Steuerkapital beträgt Mark 89 488 620. 5 oe. Emmendingen, 12. März. Der Bürgevaus⸗ ſchuß genehmigte in ſeiner geſtrigen Verſammlung den Voran⸗ ſchlag für 1909, welches zur Beſtreitung des ungedeckten Aufwan⸗ des von 140.905 Mark eine Umlage von 33 Pfg.(gegen 35 Pfg. i..) vorſieht Die Steuerkapitalien belaufen ſich auf Mark 86.426.205. Die Einnahmen der Stadt betragen 149.612 Mark, die Ausgaben 290.517 Mark. Der Schuldenſtand der Stadt war Ende des Jahres 1908: 862.872 Mark. Für die Schulen ver⸗ wendet die Stadt die ſtattliche Summe von 52.000 Mark. *Offenburg, 14. März. Der Vorſtand des Finanzamts Oberkirch, Finanzrat Boeckh, tritt demnächſt in den wohlver⸗ dienten Ruheſtand. Mit ihm ſcheidet ein im ganzen Renchtal bekannter und beliebter Beamter aus der aktiven Tätigkeit. An den Rücktritt Boeckhs reihen ſich,lt.„Bad Pr.“, bereits verſchie⸗ dene Gerüchte, insbeſondere wird von einer Aufhebung der Be. zirksfinanzſtelle Oberkirch geſprochen und an eine Vereinigung mit den nächſtgelegenen Bezirksſtellen Offenburg und Achern ge⸗ dacht. Dieſe Maßnahmen wären in Zuſammenhang zu bringen mit der von den Landſtänden angeregten Organiſation der Be⸗ hörden, ſind alſo auf den Wunſch zur Erzielung von Erſparniſſen im perſönlichen Aufwand zurückzuführen. Jolkswirtschaft. Mannheimer Gummi⸗, Guttaperchg⸗ und Asbeſt⸗Fabrik Mannheim. In der heute vormittag abgehaltenen Generalverſammlung waren 1649 Aktien bertreten. Gleich zu Beginn der Verſammlung ſtellte Herr Rechtsanwalt Dr. Nauen⸗Frankfurt a. M. im Auf⸗ trag des Herrn Oloff, früheren Direktors der Mannheimer Gummi⸗, Guttapercha⸗ und Asbeſt⸗Fabrik, eine Reihe von Anfragen an den Vorſitzenden des Aufſichtsrats, Herrn Kommerzienrat Dr. F. Engelhorn, die dieſer ſofort prompt beanttvortete. Herr Rechts⸗ anwalt Dr. Nauen kritiſierte zunächſt die Höhe der General⸗ umkoſten, die bei dem gefallenen Reingewinn eine beträchtliche Stei⸗ gerung aufwieſen und zog dann Vergleiche mit früheren Abſchlüſſen. Von ſeiten des Vorſitzenden wurde erwidert, daß ein prozentualer Vergleich der Generalunkoſten zum Reingewinn wohl kein maß⸗ gebender Vergleich genannt werden könne. In den Generalunkoſten ſei ein Poſten von 4500 M. enthalten für Muſter und Propaganda. Des weiteren ſei es bei dem ſchlechten Geſchäftsgang des letzten Jahres notwendig geworden, eine Anzahl Reiſende einzuſtellen, das auch einen Mehraufwand von M. 10 000 verurſacht habe. Ueber die Ausſichten und den Geſchäftsgang be⸗ fragt, erklärte der Vorſitzende, daß der Ordreeingang ein befrie⸗ digender genannt werden dürfe. Die Direktion ſei emſig und fleißig bemüht, möglichſt viele Aufträge hereinzubekommen, aber die Preiſe ſeien nicht diejenigen früherer Jahre. Speziell in der Asbeſtfabri⸗ kation ſei das Syndikat nicht in der Weiſe tätig wie früher. Im Gummigeſchäft ſeien in der letzten Zeit die Preiſe auch nicht im Verhältnis zu den Rohſtoffen geſtiegen. Auf die Anfrage betreffs der Genußſcheine wurde erklärt, daß deren Betrag ſchon in den Effekten enthalten ſei. Rechtsanwalt Dr. Nauen wendete ein, daß der Ankauf der Genußſcheine nur der Generalverſammlung vorbehalten ſei. Der Vorſitzende erwiederte hierauf, daß die Genußſcheine im Intereſſe des Geſchäfts angekauft wurden. Bezüglich der Anfrage der Annuitäten wurde erklärt, daß im letzten Jahre zwei Annuitäten bezahlt wurden. Rechtsanwalt Dr. Nauen frägt weiter, ob die Veveinigung des Spezialreſerve⸗ fonds II mit der Neubaureſerve nicht möglich ſei. Der Vorſitzende hält dies nicht für zweckmäßig. Der Spezialreſervefonds II ſei ſ. Zt. vom Geh. Kommergzienvat Seipio geſchaffen worden. Ferner trägt Dr. Nauen noch eine Reihe von Wünſchen vor, ſo bezüglich der Dotation des Delkredere, der Unterſtützungskonten ete. Der Vorfitzende weiſt auf die ſchlechte Geſchäftszeit hin, die zur größten Vorſicht mahne. Was den Arbeiterunterſtützungsfonds betreffe, ſo ſei der Aufſichtsrat der Anſicht, daß man mit demſelben noch nicht den herantretenden Forderungen der Arbeiter gerecht werden könne. Die Fabrik habe es verſtanden, die Arbeiter dem Unternehmen zu erhalten. Die Leute ſeien alt geworden und es ſei Pflicht der Ver⸗ waltung, den Penſionsanſprüchen ihrer Arbeiter gerecht zu werden. Der Beambenunterſtützungsfonds ſei bis jetzt auf 45 000 M. an⸗ gewachſen. Jeder, der mit einem großen Beamtenapparat zu tun habe, werde zugeben, daß dieſer Betrag kein allzugroßer genannt werden könne. Rechtsanwalt Dr. Nauen beantragt ſchließlich die Verteilung einer höheren Dibidende. Herr Direktor A. Kuhn erklärt ſein Einverſtändnis mit der von dem Aufſichtsvat vorgeſchlagenen Dividende, desgleichen auch ein andever Aktionär, der dem Aufſichtsrat und der Verwaltung den Dank des größten Teis der Aktionäre ausſpricht. Er könne namens der Aktionäre erklären, daß ſie auch fernerhin vollſtes Ver⸗ trauen zu der Verwaltung der Fabrik haben. Rechtsanwalt Dr. Nauen ſtellte dann noch einen weiteren An⸗ trag über die Verteilung des Reingewinns. Veide Anträge werden mit allen gegen die Stimme des Antragſtellers abgelehnt. Die Regu⸗ larien wurden hierauf gegen die durch Rechtsantvalt Dr. Nauen vertvetenen 152 Stimmen, der bei der Abſtimmung über die ein⸗ zelnen Punkte protokollariſch aufzunehmenden Proteſt erhob, von der Generalverſammlung genehmigt. ** 5. Ordentliche Generalverſammlung des Vorſchußvereins Tadenburg leingetragene Genoſſenſchaft mit unbeſchränkter Haftpflicht.) Die am Sonntag im Saale des Gaſthauſes zum„Hirſch“ hier tagende Generalberſammlung war von ca. 70 hieſigen und auswärtigen Mitgliedern des genannten Vereins beſucht und wurde um ½4 Uhr vom Vorſitzenden des Aufſichtsrats, Herrn Bezirksrat M. Blaeß, eröffnet. In ſeiner Begrüßungsan⸗ ſprache gedenkt der Vorſitzende zunächſt des raſch aufeinander⸗ gefolgten Hinſcheidens der beiden Vorſtandsmitglieder Herren Franz Agricola und Fr. Max, welch' letzterer heute vor 25 Jahren in die Verwaltung des Vereins eingetreten ſei und wäh⸗ rend dieſer langen Zeit ſein Amt mit einer Gewiſſenhaftigkeit ausgeübt habe, die ihm alle Ehre mache. Das ehrende Andenken an die beiden Dahingeſchiedenen wird durch Erheben vor den Sitzen geehrt. Zu Punkt 1 der Tagesordnung gibt Kontrolleur A. Blaeß Aufſchluß über das abgelaufene Geſchäftsjahr. Der Stand der Mitglieder betrug auf 1. Januar 1908 1039. Der Umſatz belief ſich auf 16878,777 Mark und der Reingewinn beträgt 18,715.59 Mk. Zur Verfügung der Generalverſammlung bleiben 18,466 Mark von welcher Summe der Aufſichtsrat eine Zprozentige Dividende an dividendenberechtigte Mitglieder vor⸗ ſchlägt= 6082.68 Mk. Der übrige Teil des Reingewinns ver⸗ teilt ſich auf Abſchreibungen,(Konto Joachim 4719 Mark), Vergütungen und Zuwendungen zum Reſerve⸗ und Dispoſitions⸗ fonds⸗Konto. Anſchließend hieran bringt der Vorſitzende den Fall Joachim⸗Heddesheim zur Sprache, der für den Verein einen großen Rückſchlag gebracht hatte; der Rückgang der Spareinlagen um 50,000 Mk ſei wohl auf die Affäre Joachim und auf die all⸗ gemeine wirtſchaftliche Darniederlage zurückzuführen, in übrigen aber ſei dieſes Vorkommnis nicht dazu geeignet, das Anſehen der Genoſſenſchaft zu ſchmälern, dieſelbe beſitze das Vertrauen noch im vollſten Maße. Zu dem Geſchäftsbericht bittet L. Kauf⸗ mann nähere Auskunft über den Fall Jpachim Der Vor⸗ — —— 7 8. Seite ſigende keilt hierauf mit, daß die wirkliche Unterſchlag⸗ ung des verſtorbenen Agenten 128,870 Mark betrage, mit Pro⸗ zeßkoſten u..w. 132/095.69 Mk.; von dieſer Summe werden 90,000 Mk. von Verwandten des J. beſtritten, welcher Betrag durch Liegenſchaften und perſonelle Eigenſchaften gut geſtchert ſei. Dem an der Abtragung dieſer Summe Beteiligten ſei eine Friſt von 9 Jahren gegeben worden. Der Reviſionsbericht des Auf⸗ ſichtsrats durch Herrn L. Carque gibt ein befriedigendes Ur⸗ teil über die Geſchäftsführung ab. Die Bilanz und die Entlaſtung des Vorſtandes erfolgt einſtimmig durch die Verſammlung; eben⸗ ſo der Vorſchlag des Aufſichtsrat zur Verwendung des Reinge⸗ winns. Die Heren M. Blaeß und J. Ph. Fuchs werden wieder⸗ und an Stelle des Ausſcheidenden Herr G. H. Heiß neu in den Aufſichtsrat gewählt. Als Direktor wurde Herr M. Nilſon mit. 65 von 66 abgegebenen Stimmen gewählt, mit einer jährlichen Vergütung von 500 Mark. Die großen Verdienſte, die ſich der zum Direktor des Vorſchußvereins Gewählte bei der Affäre Joachim durch ſeine vernünftigen Vorſchläge und Handlungen er⸗ worben hat, werden in lobende Erwähnung gebracht. Der bis⸗ herige Kontrolleur, Herr A. Blaeß wird mit 65 von 66 abgegebe⸗ nen Stimmen zum Kaſſier gewählt. Mit 63 von 65 abgegebenen Stimmen wurde ſodann Herr Wolber z. Zt. an der Hand⸗ werkerbank Tuttlingen gewählt. Genannter ſteht im Alter von 27 Jahren und wird einen Anfangsgehalt von 2400 Mark be⸗ ziehen bis zum Höchſtgehalt von 3000 Mk.; die von ihm geſtellte Kaution beträgt 10 000 Mark. ** Vorſchußverein Eberbach. Nach der Schluß⸗Bilanz beträgt das Rohvermögen des Ver⸗ eins 1,049,009 Mark, was gegen das Vorjahr eine Zunahme von 72,945 Mark bedeutet. Der Geſamtumſatz betrug, einſchließlich des geſamten Wechſelverkehrs 8,696,504 Mark leine Zunahme gegen das Vorjahr von 427,199 Mark). Der Reingewinn iſt 15.541 Mark und kommen 6 Prozent auf das Guthaben der Mit⸗ glieder zur Verteilung. Der Verein zählte Ende 1908 1045 Mit⸗ glieder(446 mehr als im Vorjahre). Am Konto⸗Korrent⸗Geſchäft beteiligen ſich zur Zeit 149 Mitglieder. Hievon beanſpruchen 128 Genoſſen einen feſten, beſtimmten Kredit von 696,400 Mark. 23 Genoſſen benützen den Konto⸗Korrent⸗Verkehr in der Form des nicht feſtgeſetzten Kredites, d. h. dieſelben machen auf Konto be⸗ liebige Einlagen und haben das Recht, beliebig hiervon abheben zu können. Das ſind Einlage⸗Konti und hierun⸗ ter rangieren die eigentlichen Scheck⸗Konti mit provpiſions⸗ freiem Umſatz und zur Zeit 3 Prozent Zinsfuß. Die eigentlichen Kredit⸗Kontt baben die Umſatzproviſion von ein Drittel, bezw. von ½% Progent bei einem Zinsfuße von 4 zu 5 Prozent. Nach der Erwerbstätigkeit der einzelnen Konto⸗Korrent⸗Inhaber betrachtet, zerfallen die 149 Inhaber auf 45 Kaufleute, Händler und Fabri⸗ kanten, auf 99 Gewerbetreibende, auf 3 Landwirte, 2 Privatier. Von den 149 Konto⸗Korrent⸗Inhaber wohnen hier 125, aus⸗ wärts 24. Im Jahre 1890 ſteht ein Konto⸗Korrent⸗Umſatz ver⸗ zeichnet von nur Mark 482,775 heute nach 19 Jahren liegt auf dieſem Gebiete ein Jahres⸗Umſatz vor von Mk. 4,862,755. Stahl und Federer,.⸗G. in Stuttgart. Das Jahr 1908 war nach dem Geſchäftsbericht für die Bank ein ſolches ruhiger Weiterentwicklung, verbunden mit ſteigender Ausdehnung des Wirkungskreiſes. Die Zahl der Kunden hat, wie in den Vor⸗ jahren, zugenommen. Am 1. Juli 1908 wurde in Pfullingen eine Geſchäftsſtelle eröffnet. Das Reinertrügnis war bei der Zentrale und den Filialen befriedigend und weiſt einſchließ⸗ lich 91580 M.(41 100.) Vortrag mit 604 673 M. gegen 541 638 M. i. V. wiederum höhere Ziffern auf. Wie ge⸗ meldet, werden daraus 6 pCt.(wie i..) Dividende verteilt und nach 59 332 M.(0) Abſchreibungen auf das alte Bank⸗ gebäude und auf Mobilien auf neue Rechnung 44031 M. vorgetragen. Zu dem Ergebnis haben beigetragen Zinſen und Wechſel 556809 M.(i. V. 531 299.), Proviſionen einſchließlich Steuern etc. erhöhten ſich von 349 250 M. auf 427 525 M. Die Bilanz weiſt 13,93(10,76) Mill. Mark 243 551 M.(235 900.) und Effekten, Beteiligung, Coupons und Sorten 140 256 M.(82 583.). Handlungsunkoſten Kreditoren und 4,98(8,90) Mill. Akzepte aus, denen 5,09 (8,85) Mill. Kaſſe, Wechſel und Coupons, 7,27(6,26) Mill. Bankguthaben und Lombards und 1,50(1,28) Mill. Effekten und Konſortiale gegenüberſtehen. Debitoren betragen 11/03 (9,83) Mill. Auf nominell 10 Mill. Aktienkapital ſind 3,75 Mill noch nicht einbezahlt. Die Reſerven beziffern ſich auf 99,570 M.(49,518.) Die Würzburger Straßtenbahnen⸗A.⸗G. teilt mit, daß ſie für das am 31. März a. c. zu Ende gehende Geſchäftsjahr 6 Proz. garantierte Dibidende zahlen werde. Im Geſchäftsjahr 1907/08 erzielte die Geſellſchaft einen Betriebsüberſchuß von 44900 M. Die Betriebspächterin mußte 143 698 M. Zuſchuß leiſten, um die Auszahlung von 6 Prozent Dividende und die Do⸗ tierung der Reſerven uſw. zu ermöglichen. Erſtes Portlandzementwerk Schwanebeck.⸗G. zu Schwanebeck hei Halberſtadt. In der Generalverſammlung war ein Aktien⸗ lapital von 882 000 M. vertreten. Die ſofort zahlbare Dividende wurde auf 12½ Prozent feſtgeſetzt und ſeitens der Verwaltung mitgeteilt, der langanhaltende Froſt habe auf den Verſand des Zements hinderlich gewirkt. Im übrigen ließe ſich erſt im April oder Mai ſagen, in welechr Richtung ſich das Geſchäft entwickeln werde, es hänge großenteils von der Entwicklung des Bau⸗ gewerbes ab. Deutſche Levantelinie. In der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung der Deutſchen Levantelinie wurde die Bilanz nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrechnung vorgelegt. Der Reingewinn von Mark 612 818,43 wird zu Abſchreibungen verwendet Der auf den 20. April feſtgeſctzten Generalverſammlung ſoll zur Beſeitigung der durch außergewöhnliche Abſchreibungen enſtandenen Unterbilanz im Geſchäftsjahr 1907 eine Nachzahlung von 30 Proz. auf das Aktienkapital von 6 Millionen vorgeſchlagen werden. Ferner ſoll die Erhöhung des Aktienkapitals um drei Millionen Mark be⸗ antragt werden. Die Begebung dieſer Aktien an ein Konſortium zu Pari iſt geſichert. Schließlich ſoll die Schaffung einer ein⸗ heitlichen Prioritätsanleihe in Höhe von M. 4 Millionen in Vor⸗ ſchlag gebracht werden. Der Erlös aus den M. 3000 000 neuer Aktien, ſowie M1. 000 000 Prioritäisanleihe ſoll zur Erwerbung der ſämtlichen M. 4000 000 betragenden Geſchäftsanteile der Bremer Dampferlinie Atlas m. b. H. dienen, deren ſieben aus neueſter Zeit ſtammende Dampfer dadurch in den Beſitz der Deutſchen Levantelinie übergehen. Die bisherige Prioritätsan⸗ leihe von M. 2 100000 ſoll zur Rückzahlung gekündigt werden. Zur Wahl in den Aufſichtsrat der Deutſchen Levantelinie wird Direktor Heinecken vom Norddeutſchen Lloyd, ſowie ein Mitglied des Aufſichtsrates der Dampfſchiffgeſellſchaft Argo⸗Bremen vor⸗ geſchlagen. Der bisherige Direktor der Geſellſchaft Atlas, Bi⸗ ſchaff, mird in den Norktend der Feutſchen Heyantelinje eintreten, General,Anzeiger.(Tbendplatt.) Telegraphiſche Handelsberichte. Aluminium⸗Induſtrie.⸗ G. Neuhauſen. AFrankfturt a.., 16. März. Die Verwaltung der Alu⸗ minium⸗Induſtrie⸗Aktiengeſellſchaft Neuhauſen wird der auf ben 15. Brogzent ⸗ gleich Franken 90 per Aktie für das abgelaufene Ge⸗ ſchäftsfahr in Vorſchlag bringen. Neben dem erzielten Reingewinn von 2 820 657,99 würde ein Teilbetrag von Franken 301 796,88, der in der vergangenen Jahresrechnung für ſolche Zwecte geſchaffenen Ge⸗ wiunvortrages heranzuziehen ſein. Die ordentliche Generalverſamm⸗ kung für das Geſchäftsjahr 1907 beſchloß, den Betrag von Franken 1224 863,15 als Gewinnvortrag in Reſerve zu ſtellen in der Abſicht, in weniger erfolgreichen Geſchäftsjahren, wie ſolche bevorſtänden, die Mittel zu einer angemeſſenen Aufbeſſerung der den Aktionären zu zahlenden Dividende zu beſitzen. Bei Geuehmigung der Anträge der Verwaltung verbleibt ein Gewinnvortrag für 1909 von Franken 105⁴ 649/16, welcher in den kommenden, wenigee ertragsreichen Ge⸗ ſchäftsjahren wiederum zur Dividendenauſbeſſerung Verwendung inden ſoll. 5 Der Plan einer Niederbateriſchen Zuckerfabrik. * Münche n, 16. März. Die geplante Niederbayeriſche Zucker⸗ labrik kann ſetzt endgültig als geſcheitert betrachtet werden. In Straubing hat ſich nämlich ein Rübenbauern⸗Schutzverein gebildet, deſſen Hauptzweck iſt, bei der Regensburger Fabrik dahin zu wirken, daß das bahnamtliche Gewicht anerkannt wird, eine andere Pro⸗ zentuierung Platz greift und ſtatt 90 Pfg. pro Zentner 1 Mark zur Auszahlung gelangt.(„Irkf. Ztg.“) Vom Dividendenmarkt. München, 16. März. Die Bayeriſche Grauit⸗Aktiengeſellſchaft In Regensburg verteilt laut„Frkf. Ztg.“ eine Dividende von 6 Proz. li. V. 7 Prozent). Dresden, 16. März. Der Aufſichtsrat der Dresdener Fuhrweſen⸗Geſellſchaft ſchlägt der„Irkf. Ztg.“ zufolge wiederum 7 Prozent, die Dresdener Transport⸗ und Lager⸗Aktiengeſellſchaft wieder 12 Proz. Divi⸗ dende vor. 5 Berlin, 16. März. Bei der Alfred Gutmann Ma⸗ ſchinenfabrik in Hamburg war trotz des Rückgangs des Fabrikationskontos um 15 Proz. der Gewinnabſchlag infolge der Ausſtellung von Spezialmaſchinen gering. Die Dividende beträgt 7 Proz.(i. V. 8 Proz.) Im neuen Jahre iſt lt.„Fr. Ztg.“ das Unternehmen gut beſchäftigt. Konkurſe. Leipzig, 16. März. Die Generalperſammlung der Gro⸗ ßen Leipziger Straßenbahn ſetzte laut„Irkf. Ztg.“ die Dividende auf 9% Prozent feſt. 5 Berlin, 16. März. Im Konkurs des Hilfsvereins deutſcher Lehrer Akt-⸗Geſ. betragen die Aktiva 278.000., die vorrechtsloſen Forderungen.312.000 M. Der Verwalter ſchätzt noch lt.„Frkf. Ztg.“ die Quote auf 17 Proz. Magdeburg, 16. März. Ueber die Firma H. Beenen und das Vermögen ihres Inhabers, des Malzfabrikanten Hein⸗ rich Beenen in Schönebeck a. d. Elbe iſt lt.„Frkf. Ztg.“ mehr das Konkursverfahren eröffnet worden. Hauptgläubi⸗ gerin iſt die Bankfirma Zukſchwerdt u. Beuchel. Bereinigte Glauzſtoff⸗Fabriken Akt.⸗Geſ. Elberſeld. 5 Der Auſſichtsrat hat beſchloſſen, der einzuberufenden General⸗ verſammlung eine Dividende von 40 Prozent wie im Vorſahr ie eine Erhöhung des Aktienkapitals um 2½ PMillionen auf 6 Mil⸗ onen Mark vorzuſchlagen. Lohnreduktſonen. Newyork, 18. März. Die Maryland Steel Compagnie und Penuſylvania Steel Compagnie ſetzte die Löhne um 10 Prozent Die Steel⸗Arbeitervereinigung weigert ſich, der„Frkf. Ztg.“ irgend welche Reduktionen zu akzeptieren. ***** Mannheimer Effektenbörſe. vom 16. Mürz:(Oeffzieller Bericht 55 An der heutigen Börſe waren Bad. Aſſecuranz⸗Aktien wieder höher begehrt. Notiz: 1390 Geld. Ferner geſucht: Koſtheimer Cellu⸗ ſe⸗Aktien zu 200 Proz. und Süddeutſche Kabelwerke⸗Aklien zu 20 Proz. Uebrigens ohne beſondere Veränderungen. Obligationen. MPfandbriefe. 9% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1909 10030 1 2„„ verſchied. 93.50 bz Kommunal 98.70 03 Städte⸗Anlehen. 11% Bad..⸗G. f. Rhſchiff U. Seetransvort 109.— B 4½%½ Bad. Anflin⸗u. Sodaf. 101.78 G 1½% BodAnil, u. Sodafbr. Serie B 104.—. G 4e%% Br. Kleinlein, Heidlbg. 100.— B 30% Bürg. Braußaus, Bonn 103.— G 1% Hertenmſüßhle Genn 98.—5 11½%%f Mannb. Dampf⸗ ſchlevpechiffahrts⸗Geſ. 98.— G 1½%g Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaft ½% Oberrb. Elektrizitäts⸗ „„* 93.50 G o% Labhr v. K. 1909 93.—6 Ludwigshafen 101.—G * v. 1906 101.— 8 95.— „ Mannh. Oblig. 100 101.50 —— 1901 101.50 U 18835 94 508 1888 94.50 G 1895 94.50 B 1898 94 50 1904 94.50 B 1905 94 50 1906 101.50 0 „ 1907 101.50 G Plemaſens unk. 1005 91.— 6 % Wiesloch v. J. 1905—.— üduſtrie⸗Obligation. 9% Akt.⸗Gei.. Seilindu · ſirie rüctz. 105 c „ ** 7** 102.— 2 Aee 1160 älz. Chamotte u. ronwerk,.⸗G. Efſenb. 101.50 G 4½% Rutſf..⸗G. Zellſtofff. Waldhof bei Pernau in 170% Speyrer Brauhaus .⸗G. in Speyer 98.50 G 4½ Speyrer Ziegelwerke 99.— 1½%% Südd. Fraßtinduſtr. 100.— G 4% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 4½ Zellſtoffabrik Waldhof 102—G. 100.70 G —— Berliner Effektenbörſe. Berlin, 16. März.(Schlußkurſe.) 108.10 102.90 Ruſſenbank 137— 136.20 Reich 95.90 95.50 Schaaffh. Bankv. 133.20 132 60 eichsanleihe 85.70 85 90 Staatsbahn 143.50 143.— Gonſols 102.80 102.80 Lombarven 13.60 16.40 9 80 95.40] Baltimore u. Ohio 105 80 105.70 85 85,70 Canada Paeiftie 168 40 168.70 1901 101 60 101.20 Hamburg Packet 109.90 109 20 1908 101.80—.— Nordd. Lloyd 87.20 87.10 „ conv.—— 101.Bochumer 218.70 214. 1902/%7 95.70—.— Deutſch⸗Luxembg. 150 10 149 50 Bayern 95.50 95 25 Dortmunder 58.70—.— eſſe Gelſenkirchner 131 50 182.10 Harpener 183 50 184 60 Laurahütte 188.20 188 50 Phönix 162 40 162.— Weſteregen 167.20 168 20 Allg. Elektr.⸗Geſ. 221.20 220.— Anilin 358.70 350.20 ittien 195.40 194 20 Anilin Treptom 276.— 276.— Geſ. 168.30 169.10 Brown Bovert 178.— 177 10 126.70 126.70 Chem. Albert 383.— 384 10 88 D. Steinzeugwerke 216 60 216.70 Elberf. Farben 389— 387— Celluloſe Koſtheim 202.— 260— Rüttgerswerken 156.— 155— April einzuberufenden General⸗Verſammlung eine Diyſdende von 18 99.50 G- * Mannheim, 18. Ma Berliner Produktenbörſe Berlin, 18. März.(Telegramm.)(Produkte u bS 11 Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. ö 1„ 1 15. 16. Weizen per Maf 229.25 228.75 Mais per Ma!!—— „ Jult 229.25 928.50„ Julf——Lœ „Sepl. 215. 21 5—— Roggen per Mai 177.75 177 50 Rüböl per März— „ Juli 182 50 182.—„ Mai 54.10 53 90 „ Sept. 181.320—-„Oktbr.—.— 52.60 Hafer per Mai 173.50 172 75 Spiritus 70er loco—.——.— „ Juli 174.— 173.— Weizenmehl 30,25 30.25 —.——.—[Roggenmehl 23.10 23.10 **** Frankfurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des Gensral⸗Anzeigers.) Frankfurt a.., 16. März.(Fondsbörse.) Auf den einzelnen Gebieten zeigten Transportwerte schwache Tendenz, Staatsbahn lagen infolge der Befürchtung einer Verschleppung der Verstaatlichungsverhandlungen schwach. Lombarden waren stark angeboten und ge- drückt. Auch amerikanische Eisenbahnen lagen niedriger, Schiffahrtsaktien gut behauptet. Die Lage des Industrie- marktes war ebenso unerfreulieh wie auf den übrigen Ge⸗ bieten, chemische Aktien erlitten heute grosse Kursver- luste, Chemische Höchst, Badische Anilin und Gold- und Silberscheideanstalt schwach, Maschinenfabriken ebenfalls niedriger. Fest zeigte sich infolge günstigen Geschäfts- abschlusses Aluminium Neuhausen bei 4proz. Kurs-⸗ steigerung. Der Bankenmarkt war ungleichmässig. Rus- sen und Serben schwach, österreichisch-ungarische schwach. Deutsche Anleihen behauptet, Pfandbrife und Schuldverschreibungen schwach. Gegen Schluss auf festeres Wein war auch hier festere Tendenz. Nachbörs- lich ruhig bei fester Haltung. Es notierten Kreditaktien 194.60 à 80, Diskonto 183.30 à 60, Dresdner Bank 148.25, Staatsbahn 143.10, Lombarden 16.60, Baltimore 105.90, Aluminium 229.50. Telegramme der Continenlal⸗Telegraphen⸗Compagnie Schlußkurſe. Reichsbankdiskont: 8½ Prozenk. Wechſel. Amſterdam turz 169.13 169.03 Paris kur; 81 216 81 20 Belgien„ 81.075 31.— Schweitz. Plätze„ 81 20 81 283 Italien„ 80.85 80.85 Wien 85 366 85 85 London 20.492 20.49 Rapoleonsd'or 16 32 16.30 lang—.—— Privatdiskonto Stlaatspapiere, A. Deulſche. 185. 156. 15. 16 4% deutſch. Neichsanl. 103.15 102.90 B. Ausländiſche. N 5 95.60 95 705 Arg. i. Gold⸗A. 1887 100 50 100.80 8 5 85.55 85.70% Chineſen 18968 101.80 102.— 3% pr. konſ. St.⸗Anl. 10325 102.80%„„ 1898 99.70 98 50 375„ 75 95.65 95.651% Japaner 94.70 94 50 83 85.55 85.600Mexitkaner auß. 88/0 98.60 68.50 Ebadiſche St.⸗A.1901 101.50—.—3 Merikaner innere 65 30 6480 1*„ 1908 102—-—.[Taumaltpas 98 65 98.50 7„1909 101.85 101.60[6 ¼ italten. Rente—.— 103 80 3½% bad. St.⸗Olabg)fl—— 96.—½ Oeſt. Silberrente 9315 97 30 5 M. 96 10—.—4½„Papierrent.— 97.40 3%„„ 1900. 96.— Oeſterr. Goldreute 98.10 97.60 3%„„ 1904——— Vortug. Serie 5860 58— 3%„„ 1907—.— 95 403„ III 60.— 61.— Abayr..⸗B. A. b. 1915 102 20 102.254%½ neue Rufſen 1995 9780 97.25 4„„„ 1918 102.60 102.30%4 Ruſſen von 1880 83 20 83.70 8½ do. u. Allg. Anl. 95.20 95.—4 ſpan. ausl. Rente—— 83 do...⸗Obl. 86.——. Türken von 1903 87.— 86.70 8 Heſſen von 1903 101.75 101.20] ä„ unif. 93 90 98.50 3 Heſſen 83.55 88 30 Ung'er. Goldrente 93.35 92.95 4 Sachſen 86.40 86.%%„ Kronenrente 91.40 90.95 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—.— 101.40]Berzinsliche Loſe. 23„ 1908 101.20—.— 3 Oeſterretchiſcherss0 158.70 15840 3½%„ 1905—.—.—Türkiſche 148,80 148.20 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Skid. Zuckerfabrik 183.80 137.90[Kunſtſeldenfabr. Irkf. 919.50 217.75 Badd. Immobil.⸗Geſ. 98. 97.50 Lederwerk. St. Ingbert 50.— 50.— Eichbaum Mannheim 10270 102 70 Mh. Aktien⸗Brauerei 10.—.— Parkakt. Zweibrücken 85.50 85 50 Weltzz. Sonne, Speyer 68.— 68.— Cementwerk Heidelbg. 146 40 145,75 Cementfabr. Karlſtadt 3150 130.5 Badiſche Anilinfabrik 353 349.50 30. neue Ch. Fabrik Griesheim 234.— 284.25 Farbwerke Höchſt.8—372.50 Ver. chem. Fabrit Mh. 298.— 298.— Chem. Werke Albert 382.— 386.50 Südd. Drahtind. Mh. 100.— 100 Akkumul.⸗Fab. Hagen 200 50 200 50 Acc. Böſe, Berlin 65.— 63.50 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 224.— 221.10 Südd. Kabelw. Nhm. 120.80 120.— Lahmeyer 117.50 116.50 Glektr.⸗Geſ. Schuckert 117.50 116 20 Siemens& Halske 106.75 195.— —— * „Spicharz Lederwerke 12420 124— Ludwigsh. Walzmühle 14 90 146.90 Adlerfahrradw. Kleyer 304 50 804 50 Maſchinenſbr. Hilpert 06.80 66.60 Maſchinenfb. Badenia 187.— 187.— Dürrkopp 285.50 285— Uaſchinenf. Gritzner 201.25 200,75 Maſch.„Armatf,Klein 107— 105.— Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer 130.— 129.90 Nöhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 48.— 48.— Schnellpreſſenf. Frkto-.. Ver.deutſcher Oelfabr. 129.— 128.— Schuhfabr. Herz, Frkf.———.— Seilinduſtrie Wolff 130.——.— 'wollſp. Vampertsm. 53.— 53. Kammgarn Kaiſersl. 172.50 174.— Zellſtoffabr. Waldhof 298.80 291.— Bezugsrecht-——— Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Fri. Wop.⸗Pfdb. 130.50 100.50 1%.K. B. Pfdbr.0; 100 80 100.50 „ 1910 101.— 101.— 4% Pf.Hyp A. Pfdb. 100.50 1055 »»‚„ 34/% Pr. Bod.⸗Fr. 94.30 94 30 4% Ctr. Bd. Pfd. voc 100.20 100.20 99 Aut. Op 100 40 100 40 30 bhr..0! unt. 10 100 40 100.4 4%„ Pfdbr..03 unt. 12 100.70 100.70 3* Pfobr..86 50 u. 64 93.90 93.90 dſ, Pfd.%f 93.90 36.90 4%„ Com.⸗Tbl. v. I,unt. 18.101 20 101 20 3%„ Gom.⸗Obl. 5 v. 87/91 95.20 952 92% 1 Com.⸗Obl. 9. 98/06 95.20 95.20 %e. Pr. Pfbb.unt. 0 93.70 89.75 5 132 100.— 100.— 2J2ßEEͤĩ D0 8 Maun oer. N. 426, 426. o„„„ 100 25 100.25 40% Pr.Pfdb. unt. 1 ndeeene 10 2 101 45 40ʃ*** 1 31¹ 96.75 96 75 12 1 95 20 95 40 510 Fr Afdbr⸗k⸗ e Pr aſdkr„Bt, 5 50 9850 Kleind. b. 04 3½ Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd. ⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 4% Pr. fdbrf.⸗B. Hyv.⸗Pfd. unk. 1917 ee 02 3 95 50 95 50 100 40 100 30 100.40 100.30 100.60 100 70 100.80 100 80 3 4— 13.300 verſchled. 9360 93 50 58.80 96.70 —.— * ee 101.——— 4½% Pf. B. Pr.⸗O. 72.— 4% U0 ttg,F. B. 72.— Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtaſten. Ludwi 3h.⸗Bexbacher—.——.—Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 144. 43 10 Pfälziſche Marbahn———— Oeſt. Südbahn Lomb. 16.80.60 „ do. Nordbahn Gotthardbahn—.——— Südd. Eiſenb.⸗G. 11490 114.90 Ital. Mittelmeerbahn——-—— Hamburger Packet 109.40 109 3 do. Meridionalbahn 132.— 192— Norddeutſcher Lloyd 87/.50 87 40 Baltimore und Ohio 106.10 105.90 Bank⸗ und Verſicherungsaktien. 133.— 132.—Oeſterr.⸗Ung. Banuk 11925 119,25 Oeſt. Länderbenk 168.90 68.40]„ Kredit⸗Anſtalt 111 110.50 Pfälziſche Bank 127 80 126.50 Pfälz. Hyp.⸗Bank 242 20 241.90 Preuß. Hypotheknb. 139.— 138.— Deutſche Neichsbk. 103,10 101.70 Rhein. Kreditbank 183 60 183 30 Rhein. Hyp.⸗B. M. 148 40 148 10 Schaaffh. Bankver. —— 126,50 126 15 107.50 170.40 195 90 194.60 100.50 160 40 193.40 193.80 120— 118.50 144 25 144.90 186.3036.— 197.— 197.— 182.75 132.50 Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Deutſchaſiat. Bank D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Jrankf. Hop.⸗Bank 199.— 199— Südd. Bank Nhm. 112 20 112 20 Irkf. Hyp.⸗Ereditv. 158.50 188— Wiener Bankver. 131.— 130.80 Nationalbank 120.— 119 50 Bank Ottomane 141.—141.— Fraukſurt a.., 16. März. Kreditaktien 194.70, Disconto Commandi 183.50, Darmſtadter 126.70, Dresdner Bank 143.—, Hau⸗ delsgeſellſchaft 168.0, Deutſche Bank 24230, Staatsbahn 148 10 Lombarden 16.60, Bochumer 213.30, Gelſenkirchen 181.30, Laurahütte“ —.—, Ungarn 93 30. Tendenz: ſchwach. Nachbörſe. Kreditaktien 194.60, Disconto⸗Commandit 183.80, Staatsbahn 148.10, Lombarden 16.60. **. Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme⸗ Southampton, 12. März.(Drahtbertcht der Ameliteen Line, Southampton) Der Schnelldampfer„St. Louis“ am 6. März von New⸗York ab, iſt heute mittag hier angekommen New⸗Hork, 13. März. Drahtbericht der American Line, Sout⸗ gampton. Der Schnell⸗Dampfer„St. Paul“, am 6. März von Soutbampton ab, iſt geute nachmittag hier angekommen. Mittwerpen, 13. März. Drahtbericht der Red⸗Star⸗Lne in Antwerpen. Der Dampfer„Vaderland“, am 3. März. von New⸗Mork ab, iſt heute hier angekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gundlach u. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 7, direkt am Hauptbahnhof. Dampfer⸗Egpeditionen des Norddeutſchen Aond in Bremen ab Bremerhaven vom 14. März bis 20. März 1909:„Kaiſer Wilhelm der Große“ am 16. März nach New⸗Hork über Sout⸗ hampton⸗Cherbourg,„Köln“ am 18. Mär; nach Balkunore,„Seydlitz“ am 19. Wärz nach Auſtralien,„Prinz Oscar“ am 20. März nach Canada,„York“ am 20. März nach New⸗Pork direkt,„Gieſen“ am 20. März nach Argentinien, 15 Geſchäftliches. *Aus einer kleinen Brauerei. Dem Joſephstag zu Ehren und Kennern eines guten Doppel⸗Märzenbieres zur Freude, fließen von Freitag, den 19. März l. J. an, im Bür⸗ gerlichen Brauhaus zum Habereckl, die ſeit Din⸗ geldeins Zeiten immer berühmter gewordenen Mann⸗ heimer„Feueriotropfen“. Mit großer Freude werden alle Verehrer eines guten Stoffes hören, daß die Tropfen ein vielmonatliches Lager hinter ſich haben, aus gutem Hopfen und vorzüglichem Malz nach altem bayeriſchem Brauverfahren er⸗ zeugt ſind und den geräumigen altdeutſchen Hallen des Haber⸗ eckl⸗Reſtaurants, Q 4, 11, dem Mannheimer Bürgerbräuhaus am Leuchttürml, unmittelbar vom Faß zum Ausſchank kommen. Die Brauerei wurde bereits vor längerer Zeit wie eine Boppeſtubb an Weihnachten von unten bis oben, in Apparaten und Aus⸗ ſtattung, einer Rekonſtruktion unterzogen, wie ſie wenige von der edlen Brauerzunft beſitzen. Ein weiteres„Glückauf“ dieſer unter Herrn Dingeldeins umſichtiger Leitung raſch erblühten Muſter⸗ brauerei. Verehrer eines Haustrunkes der Feueriotropfen, Brauerei⸗Kellerabfüllung, mögen ſich des Telephonrufes 1423 bald bedienen, da der Quell in einigen Tagen verſiegt und nur im März 1910 wieder zu Tage tritt. 0 Verantwortlich: Flür Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verf⸗ der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei⸗ G. m. b..: Direktor: Eruſt Mäller. — SN0 Beriin, S. 42 Rltterstr.) „Wien-Pati 2 Unſere Lieblinge gedeihen gut bei Mondamin--Hilchspeisen. Begehrte Lieblingsſpeiſen ſind Mondamin⸗Frucht⸗ Flammeris, Mondamin⸗Milchpudding, gekocht oder gebacken, gebackener Roſinen⸗Flammeri und die zu jeder Tageszeit paſſende Mondamin⸗Milchſpeiſe(die in der Schüſſel wieder leicht angewärmt wird). Alle munden gleich köſtlich, ob mit Beigabe von geſchmortem Obſt für die älteren Kinder oder ohne für die ganz kleinen. Erprobte Rezepte auf den Mondamin⸗Poketen à 60, 30 und 15 Pfg. 5471 .Daukbarkeit veranlaßt grl Lungen⸗ und Aſthmaleidenden, d e, die an Huſten, Lungen⸗ und Kehlkopf⸗Katarrh, Lungenſpitzenaffektionen, Aiedua Selrel, Laſteshren, 115 Bronchtalkalarrg 15. 26, leiden, zu erfuchen, mir in ihrem eigenen Jntereſſe ihre Adreſſe mitzuteilen. Ich teile ſedem gern, lediglich gegen Naegiten des Portos, mit, auf welche einfache und billige Weiſe mir bei ſchweren Fengenteden geholfen wurde. N. Es handelt ſich nicht um ein Geheimmitte oder einen konſpeligen Apparat. Alb. Nöbeling, Lehe 1. Han. eee Mannheim, 16. März. General⸗Anzeiger. Abendblatt. —HNlnorr⸗Sos verbeſſert jede geſalzene Speiſe überraſchend, Knorr⸗Sos iſt billig und ausgiebig und ſoll in keinem Haushalt fehlen. 1 Tiſchflaſche nur 20 Pfg. 1109 8 8-4 Zim⸗Wohng Sogcsseessssgene möglichſt nicht über 700 Mk. 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Nun hört man täglich klagen von minder Bemittelten über den teuren Lebensunterhalt, über teure Haus⸗ unfete, hohe Preiſe der Nahrungsmittel und der nothwendigen Artikel fürs Leben. Da wäre es doch am ratſamſten, wenn dieſe Leute abſehen würden von der unnstigen Liebhaberei des Hunde⸗ haltens. Dieſe hätten doch gewiß Gelegenheit genug, für ihre Kinder das Geld für die Hundeſteuer nützlicher und wohlange⸗ bvachber zu verwenden. Daß der Stadtrat dieſe Steuer beim Bürgerausſchuß zur Genehmigung eingebracht hat, kann man nur billigen, was von den minderbemittelten Hundefreunden auch geſchehen ſollte, denn der Aufwand des Stadtſäckels, den dieſe Leute beanſpruchen und er⸗ alten, iſt ſozuſagen der größte Koſtenpunkt, den die Stadtkaſſe zu leiſten hat. Deshalb iſt auch der Stadtrat ganz im Recht, wenn er nach neuen Steuerquellen ſtrebt. Zudem ſteht ja den Hunde⸗ freunden ein Mittel zur Seite, durch das ſie ſich der Hundeſteuer ganz entledigen könnten. Wer kbeine Hundeſteuer zahlen kann, braucht ja keinen Hund zu halten und die ganze Sache iſt ſach⸗ gemäß erledigt. Es wäre eine andere Sache, wenn es ſich um eine Erhöhung einer Steuer, welche notwendige und unentbehrliche Bedürfniſſe tpifft, handeln würde. Da kväre es am Platze, für die Abbehnung der Vorlage einzutreten; aber hier handelt es ſich um eine unnötige und leicht entbehrliche Sache. Man kann des⸗ Halb dem verehrlichen Bürgerausſchuß und beſonders den Ver⸗ tretern der minder Bemittelten nur zurufen: Lehnt die Vorbage dieſesmal nicht ab, ſondern genehmigt ſie, zum Nutzen Gurer Parteiangehörigen! 3 Ein unparteiiſcher Gundefreund. *** Warnung vor Geldverleihern wie ſie nicht ſein ſollen. Die kürzlich hier erfolgte Verhaftung der„Filialleiter“ einer „Bank“ in Braunſchweig nebſt„Baukinhaber“ gibt Veranlaſſung Die in der heutigen General⸗Verſamm ung beſchloſſene Dividende für das Ge⸗ 1907%08 pon 15%— 120.— Mt. für die Aktie iſt gegen Einfleſ Dividen enſcheines Nr. 20 bet den Bankftrmen Baß& Herz in Frankfurt a. M Vereinsbank in München, Rheiniſche Ereditbank in Mannheim und de iale berg, A. Schaaffhauſen'ſcher e Bankverein in Cöln, ſowte bei unſerer Geſchäftskaſſe Heidelberg, den 15. März 1909. ERRIDER REI& Portland-Cementwerke Heidelberg l. Maunbeim..epba RUDER REIS f el g 25 a. d. Exped. ds. Blattes. Küche zu vermieten. 5802 . HOf-HOBETFABRUT 7 Actiengeſellſchaft. 2 eventl. 3 Zimmer u. Küche St 10 4 · f 9 1 Aktiva Bilanz per 30. November 1908 Paffiva putt der Sadt Vongeren k 905 EHunkt der Stadt von beſſerem4. Stock, ſchön ausgeſtattete RANNHEIH Wert genmen. 5 JJJJ 1 0 8 Preisang. u. Manſar., elektr. 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Der Geldſuchende wird in den ſeltenſten Fällen ſeinen Zweck erreichen; deſto ſicherer aber wird er um ſein Geld geprellt. Da wird von ihm zuerſt die„Aufnahmegebühr“ und dann die Gebühr für Einholung der Auskunft verlangt— das iſt der Verdienſt der„Filialleiter“; kommt dann der Betreffende, um ſich über den Stand der Sache zu erkundigen, dann heißt es gewöhnlich:„Wir haben von der Bank die Nachricht bekommen, daß ſie noch eine weitere Auskunft einholen müſſe, wofür noch weitere.... Mark zu entrichten ſind“, das iſt dann der Ver⸗ dienſt des„Bankiers“, denn in den meiſten Fällen wird über⸗ haupt keine Auskunft eingeholt. Bei der weiteren Nachfrage er⸗ hält dann der Geldſucher den Beſcheid, daß die Auskunft wieder ungünſtig gelautet habe und die„Bank“ daher das Geſchäft nicht machen könne. Je nach Höhe des nachgeſuchten Darlehens iſt dann der Betreffende um mindeſtens 10 bis 20 Mark und mehr geprellt. Man wird nun fragen, wie iſt es denn möglich, daß dieſes Gewerbe ſo flott florieren kann? Der Hauptgrund dürfte wohl darin zu ſuchen ſein, daß die Kundſchaft hauptſächlich dem⸗ jenigen Stande angehört, welcher aus falſcher Scham nicht vor Gericht als Zeuge auftreten will und deshalb eine Anzeige unter⸗ läßt. Von dieſer Uebung hat nun ein Betrogener eine nach⸗ ahmenswerte Ausnahme gemacht, indem er ſofort Anzeige er⸗ ſtattet hat, worauf das ſaubere Kleeblatt, wie oben erwähnt, verhaftet wurde. Möchten alle ſo Betroffenen gleichfalls dieſen Weg beſchreiten, damit die Allgemeinheit von dieſen Elementen gründlich befreit wird. L. *** Ein Kurioſum bei der Brückengelderhebung auf der Rheinbrücke. Bekanntlich haben Arbeiter beim täglichen Paſſieren der Rheinbrücke zu ihren Arbeitsſtätten die Vergünſtigung, ſich für 30 Pfennig Monatsabonnementskarten löſen zu können, auch ge⸗ nießen Lehrlinge unter 18 Jahren und unter 80 Pfennig Tages⸗ verdienſt eine weitere Vergünſtigung, für M..80 ein Jahres⸗ abonnement zu erhalten. Nun kommt aber die Kuribſa! Iſt näm⸗ lich ein Lehrling über 18 Jahre alt und erhält in ſeiner Lehr⸗ ſtelle 80 Pfg. täglichen Unterhaltungsbeitrag, ſo kann er nur ein Monatsabonnement für eine Mark, oder ein Jahresabonnement für 10 M. bekommen! Liegt dies in der unklaren Vorſchrift, oder in der unklaren Auffaſſung durch den betreffenden Beamten? Es iſt doch wohl anzunehmen, daß jemand, der durch Kranfheit oder ſonſtiger Umſtände das Pech hat, mit 18 Jahren noch Lehr⸗ ling, alſo nicht ausgelernter Arbeiter zu ſein, dann nicht mehr zahlen dürfte, als ein ausgelernter Arbeiter, deſſen Tagesver⸗ dienſt bis zehnfach ſo hoch iſt. E. K. Sportliche Rundſchau. Automobilismus. ..O. Kommerzienrat Büxenſtein, der ſeit Beginn v. Is. mit der Führung der Geſchäfte des Deutſchen Freiwilli⸗ gen Automobil⸗Korps betraut war, wurde vom Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg, dem Kommandant des Deut⸗ Glodin gibt jedem Schuhwierk mühelos einen prachtvollen tefschwarzen Hochglanz Plobin erhälf das Leder 2 8. Seite. General⸗Anzeiger. (Abendblatt.) Mannheim, den 16. März 1909. G gafitmanien easüige Hammgqarn, Fertig am Lager Engellturn& Gtumm, G&, A cheviot, Drapé Haußpl. Preislagen: M. Id.-Ib.-J8.-20.-22.-40. SHesialgeschat fur Herren- 1nιπσ Huaben-· Kleiduug Berliner görsen-Zeitung anerkannt bestunterrichtetes und ältestes Börsen- und Handels-Fachblatt Deutschlands, zugleich polftische Zeitung nationalliberaler Richtung, 12mal in der Woche erscheinend, ladet hierdurch zum Abonne- ment auf das II. Quartal 1909 ein. Das„Deutsche Bankier-Buch“ r mit Anfang April a. c. eine neue(9. 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Von dirſem Zeüpunkt ab verkehren die Wagen der Linie 3 bis Betriebsſchluß wie oben Der Betrieb auf der Linie 4 wird durch Umſteigen an der Bauſtelle aufrecht erhalten. Die Wagen der Linſe 4 fahren von 9 Uhr 20 abends ab Bahnhof Ludwig hafen dieſerhalb 2 Minuten früher als im Fahrplan angegeben. Mannheim, den 12. März 1909 32295 Städt. Straßenbahnamt. Nonobkulschtg lord Nach 7Amerika Fgew Lork Baltimore ditekt oder Balnssieg, 1. Eoda. Sentamsteg Fresſlen khardeurt 12 Flets 4. Eiesenschnell. und Postdamplarn Norddeutschen Lloyd, SNERNEN. ubeee Nunbba ertein: in Mannbeim: Hermans Mallebrein, Hansa-Haus 79589 Kaufmänn ſcher Prrein Franffurt d. N. Bezirksverein Mannheim⸗Ludwigshafen. Wir laden unſere Mitglieder zu einer Verſammlung Tagesordnung: 1. Lokalfrage— 2. Verſchiedenes, auf Donnerstag abend, den 18. d.., 8½ uhr, im Neben⸗ ſaal des„Wilden Mann“ ein und bitten um volzäget Erſcheinen. Der Vorfand. 6FFF Katharina Gross Ludwig Kalmbacher Verlobte. Mannheim, März 1909. 3646 150 p 5, 5(erao) Woeritstrasse 37. Wer sich für ane Aeer e Dr. H. 15 1 e en⸗ Darma ee E hack Altred Ha rovsei, O 2, K. Ladlen Zu vermieten! In allererſter Geſchäßtslage der Neckarſtadt— Mittel⸗ — iſt ein roßer Eckladen mit 4 Schaufenſtern per ktober zu vermieter. 6660 Näheres Franz Buhler, Mittelſtr, 55, II. St.