JJ%yöcH ⁰im.w ꝗ GBadiſche Volkszeitung.) Badi Abonnemem 0 Pfennig monat lich. Bringerlohn 28 Pig, monatlich, durch die Woſt dez tucl. Noſte anſſchlag M..4 pte Omartal. Einzel⸗Rummer 5 Pig. Iu ſerate: che Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Cleaunheimer Bollablatt) Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiges Maunheim Telefon⸗Nummerm Dtrektion u. Buchhaltung laas Druckerel⸗Burean(An⸗ nahme. Druckarbeiten 841 Dun Gotondl.gel. 8 Ulg e Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redaktion 1 „„„ aunheim und Umgebung⸗(ausgenommen Sountag) in Berlin und Aarlsruhe. Erpedition und Verlags⸗ — eeee Deder Zuſeratenzainnahme ſü bas Mitagsblatt Morgens 30 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. ee Nr. 134 aaereae Montag, 22. März 1909.(WMittagblatt.) Die hentige Mittagsausgabe umfaßt 16 Seiten. Telegramme. Der Generalausſtand der franzöſiſchen Poſtbeamten. * Paris, 21. März. Miniſter Barthou empfing heute nachmitbag eine Abordnung des Arbeiterſyndikats, welche die Ver⸗ antwortlichkeit für das Durchſchneiden von Telegraphendrähten ablehnte und dem Miniſter verſicherte, daß die Arbeit allgemein wieder aufgenommen werden würde, wenn Underſtaatsſekretär Simhan ſeinen Abſchied nehmen und kein Beamter weder Ar⸗ beiter wegen des Ausſtandes oder des damit zuſammenhängenden Verhältniſſes entlaſſen oder beſtraft werden wärde. Der Miniſter erklärte darauf, die Regierung könne über die Demiſſion eines ihrer Mitglieder nur vor dem Parlament verhandeln; bisher ſei keine definitive Entlaſſung erfolgt. Das ge⸗ ſamte Perſonal müßte aber bis ſpäteſtens Dienstag früh die Arbeit wieder aufgenommen haben. Alsdann werde die Regie⸗ rung, die allen Beamten wohlwollend gegenüberſtehe, deren Ver⸗ treter empfangen. Der Miniſter ſchloß mit einem Appell an den vepußlikaniſchen und patriotiſchen Szun des Syndikats, um der ſür das allgemeine Wohl ſo ſchädlichen Kriſis ein Ende zu machen. * Paris, A. März. Die Streiklage in Lille, Mar⸗ feille und Lyon iſt unverändert. Das Zentralkomitee „Union“ der in den Staatsbetrieben beſchäftigten Arbeiter nahm an der Arbeitsbörſe eine Tagesordnung au, in der die Arbeiter erklären, ſofort eine Propggandaaktion ins Werk ſetzen zu wollen mit dem Ziele, alle Organiſationen der Staatsarbeiter in die Ausſtandsbewegung hineinzuziehen, falls die Verwaltung den Poſtbeamten nicht Genugtuung gewährt.— Die„Humanits“ meldet, daß der Abgeordnete Rouannet den Miniſter der öffentlichen Arbeiten Barthon in Kenntnis geſetzt habe, daß er am Montag an ihn eine Interpellation richten werde über Unrichtigkeiten, die in Barthous Rede vom Freitag, deren öffentlichen Anſchlag die Kammer beſchloſſen hat, enthalten ſeien. — Die Blätter halten die Lage fortgeſetzt für ſehr ernſt, obgleich ſich geſtern eine leichte Entſpannnung gezeigt hat. Nach den von der Polizeipräfektur um Mitternacht veröffentlichten Zahlen betrug die Zahl der Ausſtändigen am Freitag 6296 und am Samstag 5822. *Paris, 21. März. Der nächſte Miniſterrat wurde nunmehr auf Dienstag verſchoben. In dem Unkerſtaatsſekretariat der Poſten wird Auskunft über den etwaigen Rücktritt Sim⸗ vans verweigert. Nach einer amtlichen Statiſtik vollzieht ſich der Telephondienſt normal. Von 2600 Beamten fehlen 430, von denen 200 beurlaubt oder krank ſind. Der Dienſt in den Poſtämtern, insbeſondere der Rohrpoſtdienſt, vollzieht ſich wie gewöhnlich. Die Arbeit im Haupttelegraphenamt wurde am Vormittag ſtärker wieder aufgenommen. Gegenwärtig iſt über die Hälfte der dienſthabenden Beamten zur Stelle. Auch beim Haupt⸗ poſtamt in der Rue du Louyre treten die Beamten wieder zahl⸗ reicher an, dagegen fehlen im Hauptpoſtamt noch viele. Der Dienſt in der Provinz vollzieht ſich wie gewöhnlich, außer einigen großen Städten, wie Marſeille, Lyon, wo die Fehlenden durch Militär und Aushilfsbeamte erſetzt werden. Das deutſch⸗franzöſiſche Marokkoabkommen. * Madrid, 21. März.[Deputiertenkammer.] In der geſtrigen Fortſetzung der Interpellationsdebatte über die ſpa⸗ niſche Politik in Marokko ſprach ſich Villanueva(Demokrat) gegen die Anweſenheit der Franziskanerpater in der Geſandtſchaft Werry del Vals aus. Redner wandte ſich ſo⸗ dann gegen die Regierung, die Frankreich in Marokko unterſtützt habe und tadelte Frankreichs Haltung Abdul Aſis gegenüber mit ſcharfen Worten. Die ſpaniſche Politik in Marokko habe von Niederlage zu Niederlage geführt. Zu den anderen Miß⸗ erſolgen werde ſich der der Geſandtſchaft Merry del Vals ge⸗ ſellen, die den Sultan unter dem Einfluſſe des franzöſiſchen Ge⸗ ſandten Regnault vorfinden werde, der in Fes ſeit langer Zeit völlig freie Hand habe. Villanueva wandte ſich ſodann dem deutſch⸗ franzöſiſchen Marokkoabkommen zu. Er wiſſe nicht, ob das Ge. rücht wahr ſei, nach welchem das Uebereinkommen zuſtande ge⸗ kommen ſei, ohne daß Spanien von den über dieſen Gegenſtand gepflogenen Unterhandlungen Kenntnis gehabt habe. Wie dem aber auch ſei, zwei Fragen müßten vor allen Dingen geſtellt wer⸗ den, nämlich: Was hat Deutſchland erreicht, und welche Zugeſt ändm ige hat Frankreich gemacht? Was bezeich⸗ net der Satz des deutſch⸗franzöſiſchen Abkommens:„Deutſchland erkennt die politiſchen und privaten Intereſſen Frankreichs an?“ Befindet ſich die Akte von Algeciras in Uebereinſtim⸗ mung mit einer ſolchen Anerkennung? Redner gab der Befürch⸗ tung Ausdruck, daß der Preis des Abkommens in der Darangabe der ſpaniſchen Einflußſphäre beſtehe und ſchloß mit der Behaup⸗ tung, daß es mit Spaniens Einfluß in Marokko 8 u Ende ſei. Der Miniſter des Aeußern antwortete, er werde in der nächſten Sitzung die großen Unrichtigkeiten nachweiſen, die der Redner im Laufe ſeiner Begründung begangen habe, doch könne er ſchon heute verſichern, daß Spanien über das deutſch⸗ franzöſiſche Marokkoabkommen, vor deſſen Unterzeichnung auf dem Laufenden gehalten worden ſei. Die Ausſchreitungen der engliſchen Flottenagftation. OLondon, 22. März.(Von unſerem Londoner Bureau.) Die Agitation zugunſten der Vergrößerung der Flotte wird mit unverminderter Kraft fortgeſetzt und alle von vernünftiger Seite gemachten Vorſchläge und Verſuche, die Alarmiſten davon zu über⸗ zeugen, daß die Lage gar nicht ſo bedenklich iſt, hat nicht die ge⸗ ringſte Wirkung. Die Flottenliga hat vielmehr beſchloſſen, im ganzen Lande eine rieſige Agitationskampagne zu inſzenieren, um die Regierung zu zwingen, ſofort mindeſtens 8 Dreadnoughts in Auftrag zu geben. Vorläufig wird in gut informierten Kreiſen noch verſichert, daß der Premierminiſter feſt entſchloſſen ſei, ſich durch dieſe Agitation nicht von ſeinem Standpunkt abdrängen zu laſſen, aber es iſt doch ſehr die Frage, ob er ſchließlich doch nicht wird nachgeben müſſen. Man hält es nicht für unmöglich, daß er noch, bevor der Balfourſche Zenſurantrag zur Beratung kommt, umfällt und eine Erklärung abgibt, die die Oppoſition befriedigen ſoll. Einige Blätter fangen ſchon an anzuführen, daß auch acht Dreadnoughts nicht genügen dürften. Dem„Inv. News“ gebührt der Ruhm, dieſe Weisheit durch Interviews mit Admiralen der engliſchen Marine zutage gefördert zu haben. Ein anderes Blatt meint ſogar, die Uebermacht Englands zur See werde direkt ge⸗ fährdet, wenn man ſich nicht dazu entſchließen könne, alle 6 Wochen einen neuen Dreadnought zu beginnen. Die ſonderbarſten Sachverſtändigen werden herangezogen, um die Notwendigkeit einer ſtarken Vergrößerung der engliſchen Flotte zu begründen. So von der„Daily Mail“ ein Prediger und der Vizekanzler der Univerſität von Orford. Einen in unglaublich rohem Tone ge⸗ ſchriebenen Artikel zur Flottenfrage veröffentlicht der Obſerva⸗ tore, ein zur Hermecorth⸗Gruppe gehörendes Tageblatt. In dieſem Aufſatz wird Deutſchland vorgeworfen, daß es einen abſcheulichen Vervat gegen England begangen habe, indem es in hinterhältiger Weiſe ſeinen Flottenbau beſchleunigt habe und die von ſeiner Seite abgegebene Verſicherung ſei nur auf Täuſchung berechnet. Unter ſolchen Umſtänden ſei England vollſtändig berechtigt, zu den Waffen zu greifen. Jeder Engländer aber müſſe ſich darüber klar ſein, daß man entweder ſofort 8 Dreadnoughts oder aber den Krieg mit Deutſchland noch vor 1910 beginnen müſſe, denn nach⸗ her werde England ſein Uebergewicht zur See eingebüßt haben. Das genannte Blatt rechnet dann aus, daß die beiden Schiffe der Nelſonklaſſe und die 8 der King Edwardklaſſe zuſammen nicht mehr Gefechtskraft haben, als 4 Dreadnoughts. Eine furchtbare Exploſton. * Evansville(Indiona), 21. März. Im Kohlenbergwerk Sunnyſide fand, während ſich 37 Bergleute bei der Arbeit befanden, eine Exploſion ſtatt. Nur 2 Arbeiter wurden bis⸗ her gerettet, für die übrigen hegt man die ſchlimmſten Be⸗ fürchtungen. 1**. * Puerto de la Cruz, A. März. Heute wurde der Grundſtein gelegt zu dem vom Geheimrat Prof. Dr. Hergeſell und Profeſſor Pannwitz gegründeten Obſervatorium am Pic von Tenerife. Die Kriſe auf dem Balkan. Die Einwirkung der Mächte in Belgrad. Im Anſchluß an die Meldungen über die Verhand⸗ lungen zwiſchen den Mächten zum Zweck einer gemein⸗ ſamendiplomatiſchen Ein wirkung in Belgrad ſagt das Wiener„Fremdenblatt“: Es braucht nicht betont zu werden, daß die angekündigte Aktion der Mächte nicht auf eine Anregung Oeſterreich⸗Ungarns zurückzuführen iſt. Nicht⸗ deſtoweniger hat das Wiener Kabinett in Kenntnis von den mit einer ſolchen Aktion zuſammenhängenden Verhandlungen zwiſchen den Mächten ſich bereit erklärt, ihrem Wunſche zu entſprechen, daß mit Rückſicht auf die diplomatiſchen Vorbe⸗ reitungen zu dem geplanten Schritt die in Ausſicht genom⸗ mene Beantwortung der ſerbiſchen Note vom 14. März einen Aufſchub erfahre. Die öſterreichiſch⸗ungariſche Regierung will einerſeits den Mächten die Möglichkeit bieten, ſich über eine zwar dienliche Form zu einigen, welche ihren in Belgrad zu erhebenden Forderungen zugrunde zu legen wäre; andererſeits will ſie dem ſerbiſchen Kabinett Zeit laſſen, ſein Verhalten der Situation anzupaſſen, welche die Mächte herbeizuführen wünſchen, und ſeinen Ton auf die Sprache zu ſtimmen, die nun von ihm erwartet und verlangt wird. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß der Erfolg des von den beſten Abſichten geleiteten neuerlichen Eingreifens der Mächte eine beträchtliche Erleichterung der Lage bewirken würde, aber ebenſo klar iſt es, daß der angeſtrebte Erfolg an die weſentliche Vorausſetzung gebunden iſt, die Mächte müßten ſich ſchon vorher die Gewißheit darüber verſchaffen, daß die Erklärungen, welche ſie von Serbien verlangen, jenen Bedingungen entſprechen, in deren Erfüllung allein Oeſter⸗ reich⸗Ungarn die von ihm als unerläßlich erachteten Bürgſchaften für eine dauernde Wiederherſtellung nor⸗ maler Verhältniſſe erblicken könnte. Die öſterreichiſch⸗un⸗ gariſche Politik könnte nur dann mit dem nötigen Vertrauen der künftigen Entwicklung der Dinge entgegenſehen, wenn Serbien den ernſten Willen zur gründlichen Umbehr nicht durch gekünſtelte und dehnbare Aeußerungen, ſondern durch befriedigende Erklärungen un⸗ zweideutigen Charakters und durch of fen kundige, ſichtbare Tatſachen beweiſen würde. Bei den durch⸗ aus friedlichen Tendenzen, welche die Politik Oeſterreich⸗Un⸗ garns ſeit jeher gekennzeichnet haben, bedarf es wohl keiner beſonderen Verſicherung, daß wir die redlichen Bemühungen der Mächte, auf Serbien in dieſem Sinne einzuwirken, mit Intereſſe und Sympathie verfolgen. Wie die„Agencia Stefani“ aus London erfährt, findet zwiſchen den Mächten ein Meinungsaustauſch darüber ſtatt, in welcher Form der neue Schritt in Belgrad geſchehen ſolle, durch den Serbten für die Abrüſtung und die Wiederaufnahme der wirtſchaftlichen Ver⸗ handlungen mit Oeſterreichuüngarngewonnen werden ſoll. Die ſerbiſche Antwort auf den Schritt der europäiſchen Mächze. Dem Belgrader Korreſpondenten der„Neuen Freien Preſſe“ erklärt der Miniſter des Aeußern, Dr. Mil owano⸗ witſch, die ſerbiſche Antwort auf den Schritt der Mächte werde möglichſt dem allgemeinen Wunſche und dem allgemeinen Intereſſe, den Frieden zu erhalten, entſprechen. Gemäß der eingetretenen Wendung hoffe er, der Miniſter, beſtimmt, daß es den gemeinſamen Bemühungen aller gelingen wird, einen Ausweg zu finden, damit die jetzige Kriſe ohne Erſchütterung zum Abſchluß komme. Er halte die Möglichkeit nicht für ausgeſchloſſen, daß hierfür eine Formel gefunden werde, auch noch bevor etwa ein neuer⸗ licher Schritt unmittelbar von öſtereichiſch⸗ungariſcher Seite unternommen werden ſollte. *.*** *Cetinje, 21. März.(Meldung der Agence Havas.) Nachdem das öſterreichiſchungariſche Geſchwa⸗ der die Rede von Spizza ver laſſen hatte, gab der Fürſt von Montenegro Befehl, die angeordnete Nobilm a ch⸗ ung ſeiner halben Diviſion einzuſtellen. Man wird ſich darauf zu beſchränken, die Effektivbeſtände an der Grenze zu verſtärken. * Konſtantinopel, 21. März. Wie unſer Korre⸗ ſpondent von maßgebender Stelle erfährt, erteilte die Pforte ihren Botſchaftern die Weiſung, alle Beſtrebungen zu unter⸗ ſtützen, die auf eine friedliche Löſung der Kriſis hinzielen. Politische Kebersicht. Maunheim, 22. März 1909. Zur Diskuſſion über die Nachlaßſteuer. Vom Reichstagsabgeordneten Fuhrmann erhält die „Nat. Lib. Korreſp.“ folgende Zuſchrift: 5 Die„Deutſche Tageszeitung“ ſuchte am Freitag abend meine Ausführungen in der Charlotenburger Adolf Wagner⸗ Verſammlung in Widerſpruch zu bringen mit früheren Dar⸗ legungen von mir, in denen ich die Nachlaßſteuer als tot ge⸗ borenes Kind bezeichnet habe.— Ich habe darauf folgendes zu erwidern: Ich bin in Charlottenburg nicht für die Nach⸗ laßſteuer in der vorgeſchlagenen Form eingetreten, habe viel⸗ mehr geſagt: „Für mich und meine politiſchen Freunde iſt eine Reichs⸗ finanzreform nur annehmbar, wenn ſie neben der Belaſtung des Maſſenkonſums auch eine ausreichende Heranziehung des Beſitzes mit ſich bringt. Wir haben von vornherein übereinſtimmend mit den Anſichten Adolf Wagners als die beſſere Art der Beſitzbelaſtung nicht die Nachlaßſteuer, ſondern eine Reichsvermögensſteuer an⸗ geſehen und haben unſer Möglichſtes getan, gegenüber der vor⸗ geſchlagenen Nachlaßſteuer dieſe Reichsvermögensſteuer durchzu⸗ ſetzen. Unſer Vorſchlag iſt mit großer Mehrheit in der Kommiſſion abgelehnt worden, und die verbündeten Regierungen haben ihn für unannehmbar erklärt. Ich halte dieſes Kompromiß für ſteuer⸗ und finanztechniſch und ſtaatsrechtlich unmöglich. ih habe dafür ge⸗ 2. Seit/. General⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 22. März. ſtimmt, um damit der Ueberzeugung Ausdruck zu geben, daß die Fimanzreform eim Werk des Blockes ſein müſſe, um weiter Zeit und Gelegenheit zu finden, an die Beratung der indirekten Steuern heranzugehen, und um dieſe Zeit auszunutzen, die in dieſem Kom⸗ promiß zum Ausdruck gekommene große Annäherung der Anſichten der Blockmehrheit über die Notwendigeit der Heranziehung des Beſitzes ſich weiter vertiefen zu laſſen und in dieſer Zeit die Block⸗ mehrheit ſich auf einen beſſeren Weg für dieſe Beſitzbelaſtung einigen zu laſſen. Nachdem nunmehr unſer Vorſchlag einer Reichs⸗ vermögensſteuer abgelehnt und von den verbündetben Regierungen als unannehmbar bezeichnet iſt, nachdem weiterhin der Weg, den das Beſitzſteuer⸗Kompromiß gehen wollte, ſich als ungangbar erzeigt hat und nunmehr gleichfalls von einer großen Reihe von Bundes⸗ regierungen als nicht annehmbar erklärt worden iſt, ſehe ich perſön⸗ lich keine andere Möglichkeit für eine glückliche Löſung der Reichs⸗ finanzreform, als eine Ausdehnung des Erbſchaftsſteuergeſetzes. Ich bin bisher Gegner des Nachlaßſteuergeſetzes geweſen und halie auch heute noch die Nachlaßſteuer in der vorgeſchlagenen Form für nicht annehmbar. Ich bin aber bereit, für eine auch auf das Kindeserbe ausgedehnte Erbanfallſteuer einzutreten unter möglich⸗ ſter Beſeitigung aller im Nachlaßſteuergeſetz enthaltenen Härten und einer eventuellen Hinaufſetzung des Mindeſtbetrages der zu berſteuernden Erbſchaftsmaſſe. Ich verkenne die ſtarken Bedenken micht, die auch hier in der Beſteuerung der Deszendenten noch vor⸗ handen bleiben. Aber in dieſer Stunde vaterländiſcher Not müſſen ſolche Bedenken ſchwinden, und ich hoffe, daß ſich hier ein'g finden wird, auf dem nicht nur meine politiſchen Freunde, ſondern der ganze Block ſich einigen kann, um das nationale Werk zu för⸗ dern, deſſen Zuſtandekommen heute eine nationale Notwendig⸗ Teit iſt.“ Soweit meine Worte in Charlottenburg. Ich habe darin alſo die von mir früher in manchen Verſammlungen ſcharf gebadelten Härten des bisherigen Nachlaßſteuerentwurfes nicht verteidigt. Wenn ich aber nunmehr mich zu der Ueber⸗ 8 zeugung von der Notwendigkeit eines erweiterten Erbſchaflts⸗ ſteuergeſetzes durchgerungen habe und die„Deutſche Tages⸗ zeitung“ fragt, welcher Arzt dieſes Wunder bewirkt habe, dann bann iſt ihr dieſen Arzt nennen. Es iſt das nationale Pflichtgefühl, das in der heutigen ernſten Stunde jeden Abgeordneten jeglicher Parteiſtellung nötigen muß, früher geäußerte Bedenken zurückzuſtellen, ſobald man die Gewiß⸗ heit erlangt hat, daß nur durch dieſes Aufopfern eigener früherer Anſichten die Aufgabe zu einem guten Ende geführt werden kann, die nach meiner gewiſſenhaften Ueberzeugung die ſchwerſte und bedeutſamſte iſt, vor die ſeit Gründung des Reiches der deutſche Reichstag geſtellt worden iſt. Die Ablehnung der Gas⸗ und Elektrizitätsſtener. * In der Samstagabend⸗Sitzung der Finanzkommiſſion gab zunächſt der Referent den Hauptinhalt der zahlreichen Petitionen wieder und hob aus ihnen all die ſchweren ſachlichen Bedenken hervor, die gegen die Steuer ſprechen. Er identifizierte ſich als Mitglied der Zentrumspartei mit dieſen Auslegungen und er⸗ klärte, daß ſeine Freunde Gegner der Steuer wären; es ſei denn, daß ſich vielleicht eine Sonderſtellung der Inſtallations⸗ körper ermöglichen ließe. Hierauf erklärte ein Vertreter der freikonſervativen Partei die Zuſtimmung ſeiner Freunde zur Vorlage. Die Städte, die ſelbſt große Summen durch Elektrizität und Gas vereinnahmten, hätten kein Recht, dem Reich zu miß⸗ gönnen, wenn es auch ſeinen Anteil an dieſem Gewinn haben wolle. Der Schatzſekretär betonte gegenüber den vorgetragenen Bedenken der Intereſſenten, daß die Steuer doch wohl auf die Konſumenten ſich abwälzen ließe. Er könne in der Vorlage keine Hemmung des techniſchen Fortſchrittes erblicken. Die Städte würden in der Lage ſein, durch ihre Lichteinnahmen, die ſtei⸗ gende Tendenz hätten, etwaige Ausfälle zu decken. Hauptſache ſei ihm die finanzielle Seite der Vorlage, die wie keine andere eine dauernde Steigerung der Einnahme verbürge. Hixauf legte ein Vertreter der Freiſinnigen die Bedenken dar, die ſeine Freunde aus wirtſchaftlichen, allgemeinen und aus kom⸗ munalfinanziellen Gründen gegen die Vorlage hätten. Für die Nationalliberalen gab Abg. Fuhrmann die kurze Er⸗ kHärung ab, daß ſeine Freunde aus prinzipiellen und ſachlichen Gründen die Vorlageſ einſtimmig ablehnten. Sie ſeien gegen die geplante Steuer, einmal weil ſie gegen die Beſteuer⸗ ung eines noch dazu einſeitig ausgeſuchten Produktionsmittels wären; ſodann, weil die Vorlage eine Belaſtung der Städte, zu⸗ mal der kleineren Kommunen bedeute, ferner, weil die Steuer der ſeit langer Zeit von der Partei und der Mehrheit des Reichs⸗ tags getriebenen konſequenten Mittelſtandspolitik widerſpräche und eine ſchwere Belaſtung des gewerblichen Mittelſtandes be⸗ deute. Nicht zu unterſchätzen ſeien auch die Bedenken vom land⸗ wirtſchaftlichen Standpunkt aus, da bei der zunehmenden Ein⸗ bürgerung des elektriſchen Stromes in den landwirtſchaftlichen Betrieben, der ſich heute in dem Bau zahlreicher Ueberland⸗ zentralen äußere, nicht angängig ſei, dieſe ſegensreiche Entwick⸗ lung durch eine Beſteuerung zu ſtören. Um der in den Kreiſen der beteiligten Induſtrien herrſchenden ſtarken Beunruhigung möglichſt bald ein Ende zu machen, bean⸗ tragte Abg. Fuhrmann, der ganzen Vorlage heute definitiv ein Ende zu bereiten. Seinen Ausführungen, daß nach dem ein⸗ mütigen Urteil der Induſtrie die Vorlage ſo viele Widerſprüche enthielte, daß ſie anſcheinend nicht mit der nötigen Sorgfalt aus⸗ gearbeitet ſei, wie ſie ein ſo ſchwerer Eingriff in das wirtſchaft⸗ liche Leben vorausſetzen müſſe, entgegnete der Schatzſekretär, daß er gegen dieſe Behauptung die den ſachverſtändigen Schöpfer der Vorlage ſtark treffe, Verwahrung einlegen müſſe. Ein Vertreter der Konſervativen erklärte, daß ſeine Freunde geteilter Meinung über die Vorlage wären. Ein Vertreter der Wwirtſchaftlichen Vereinigung lehnte die Vorlage ab, ebenſo der Sprecher der Sozialdemokratie, der in Uebereinſtimmung mit dem Antrag Fuhrmann bat, die Vorlage ſofort grundſätzlich und endgültig abzulehnen. In der Abſtimmung wurde dieſe ſodann in allen ihren Teflen gegen die Stimmen der Freikonſervativen und die Hälfte der Konſervativen de mAntrage Fuhrmann gemäß endgültig ab⸗ delehnt, Es kommt ſomit zu keiner zweiten Leſung. Deutsches Reich. Bund der techniſch⸗induſtriellen Beamten, gegen den ſich, wie erinnerlich ſein dürfte, im vorigen Jahr der unter dem Namen Geheimerlaß bekannte Vorſtoß der Bayeriſchen Metallinduſtriellen richtete, hat im Jahre 1908 ſehr gute Fortſchritte gemacht. Sein Mitgliederbeſtand iſt um 2244 Mitglieder und 532 Hoſpitanten(Studierende) gewachſen, ſo daß ſich für Ende 1908 eine Geſamtzahl von 13 002 Mit⸗ gliedern und 785 Hoſpitanten ergibt. Daß der Bund des trotz oben erwähnten Angriffs, der ihn zur Erhebung einer 5 von 6 Mark pro Mitglied nötigte, und trotz der allgemeinen Wirtſchaftskriſis eine ſo günſtige Entwicklung ge⸗(Beifall.) Der Reichsverband verfolge eine Politik, wie man nommen hat, darf wohl als ein gutes Zeichen für ſeine Zu⸗ kunftsausſichten angeſehen werden. Während der Bund Ende 1907 an 112 Orten mit 77 Ortsgruppen und 25 Zahlſtellen vertreten war, zählte er am Ende des Vorjahres 160 Ver⸗ waltungsſtellen. Die größte Verwaltungsſtelle iſt nach wie vor Berlin mit 3347 Mitgliedern. Dieſe Ortsgruppe hatte im Berichtsjahre eine ſchwere innere Kriſis durchzukämpfen; ihre günſtige Entwickelung— eingetreten ſind 950, ausge⸗ treten 684 Mitglieder— zeigt, daß ſie den Konflikt gut über⸗ ſtanden hat. Das Vermögen des Bundes beträgt ca. 200 000 Mark. Als charakteriſtiſche Zeichen für die wirtſchaftliche Kon⸗ junktur des Jahres 1908 kann man die Tatſache anſehen, daß der Bund für Unterſtützung von Stellenloſen nicht weniger als 35 445,08 Mark— an 358 Stellungsloſe— ausgezahlt hat. Bezeichnend für die ungünſtige rechtliche Lage der Pri⸗ vatangeſtellten iſt es auch, daß der Rechtsſchutz des Bundes im Berichtsjahr einen Aufwand von rund 14 000 Mark er⸗ forderte. Es wurden im Laufe des Jahres 123 Prozeſſe ge⸗ führt; die Summe der erſtrittenen Gehälter betrug 24 376 Mark, die Zahl der erſtrittenen Zeugniſſe 21, die erteilten Rechtsauskünfte beliefen ſich auf 1500. — Zur Tabakſteuer. Nach den Informationen des„Hann..“ ſind die Angaben über die Neuregelung der Tabakſteuer durch die Subkommiſſion nicht als definitiv richtig anzuſehen. Viel⸗ mehr hat ſich bei den weiteren Verhandlungen zwiſchen den Kommiſſionsmitgliedern und den Intereſſenten eine etwas andere Regelung als die geeignetſte herausgeſtellt. — Der Landesausſchuß der natl. Partei des Großherzogtums Heſſen war am 21. d. M. außerordentlich zahlreich in Darmſtadt verſammelt. Ueber die Lage im Reich und in Heſſen referierte Herr Reichstagsabg. Dr. Oſann. Er betonte unter allgemeinem Beifall, daß die Finanzreform für die Nationalliberalen nur annehmbar ſein dürfe bei einer aus⸗ reichenden Beſteuerung des Beſitzes. Dr. Oſann bezeichnete als die geeignetſte Form der Beſitzſteuer eine Nachlaß⸗ ſteuer oder ausgedehntere Erbſchaftsſteuer. Ueber die Wahlparole in Alzey⸗Bingen fand eine ausgedehnte Ausſprache ſtatt. Eine große Reihe von Red⸗ nern aus dem Wahlkreiſe ſelbſt ſtellte das Eintreten gegen Korell als einen nicht gegen den Freiſinn, ſondern gegen die Perſon des Kandidaten gerichteten Schritt dar; dem Blockgegner, dem Gegner einer vernünf⸗ tigen Reichsfinanzreform habe man ſeine Stimme nicht geben können. Andere Redner betonten, daß trotzdem die Parole für Uebel nicht hätte ausgegeben werden ſollen, da der Kampf gegen Korell draußen im Reiche als ein Kampf gegen den Freiſinn angeſehen werde, draußen, wo man die örtlichen und perſön⸗ lichen Verhältniſſe nicht kenne. Die Verſammlung ſprach Herrn Dr. Oſann ihr Vertrauen aus und wählte ihn einſtimmig wiederum zum Vorſitzenden. Budiſche Politik. Aus der Partei. Schwetzingen, 20. März.(Von unſerm Korxeſp.) Heute abend wurde im immer„zum Schwanen“ die Generalverſammlung des hieſigen nationallibe⸗ ralen Ortsbereins abgehalten. Nach Bekanntgabe des Jahresberichts wurde die Rechnungsablage vorgenommen und hier⸗ auf zu den Wahlen geſchritten. Es wurden gewählt: Profeſſor Weiß als 1. Vorſtand, Landwirt Jakob Spilger II. als 2. Vor⸗ ſtand, Kaufmann Fritz Steck als Kaſſier, Sparkaſſier Bickel als Schriftführer, Fabrikant Spiegelberger, Ratſchreiber Rei⸗ chert und Landwirt Gg. Hoffm ann als Beiräte. Im weiteren Verlauf der Verſammlung erörterte man einige parteipolitiſche Fragen und die Organiſation von künftigen Parteiverſammlungen. Der Vorſtand des Bezirksvereins, Herr Profeſſor Linder, machte die Mitteilung, daß er demnächſt eine Vertrauensmännerverſamm⸗ lung des Bezirks einberufen werde, welche mit dem Kandidaten, Herrn Stadtpfarrer Klein⸗Mannheim, über die Wahlkampagne beraten ſolle. 5 8 Landesverband der jungliberalen Vereine in Baden. (Eigener Bericht.) Ch. Baden, 20. März. Der Landesverband der jungliberalen Vereine in Baden trat heute hier zu ſeinem 7. ordentlichen Ver⸗ tkretertag zuſammen. Der Tag iſt bereits heute aus allen Teilen des Landes zahlreich beſucht; beſonders ſtark iſt der Mannheimer Jungliberale Verein vertreten. Vom Reichs⸗ verband der Vereine der nationalliberalen Jugend iſt Dr. Köhler, der Generalſekretär des Verbandes, erſchienen. Nach einer Vorſtandsſitzung, die in der„Stadt Paris“ vorausging, fand abends 8 Uhr eine geſchloſſene Sitzung in der„Brauerei Bletzer“ ſtatt. Die Verſammlung wurde vom Vorſitzenden des Landesverbandes, Oberamts⸗ richter Dr. Koch, eröffnet und geleitet. Vertreten ſind heute 20 Vereine mit 81 Stimmen. Es wurde ſofort in die Tages⸗ ordnung eingetreten. Zunächſt erſtattete der Vorſitzende den Geſchäftsbericht. Dieſem iſt zu entnehmen, daß im vergangenen Jahre der jungliberale Verein Heidelsheim auf⸗ gelöſt worden iſt. Dagegen hat ſich die bisherige Ortsgruppe Neckarau des Mannheimer Vereins mit Zuſtimmung dieſes Vereins ſelbſtſtändig gemacht. Neuangemeldet hat ſich neben dieſem Verein auch der liberale Volksverein Hagsfeld. Neu⸗ gründungen ſind geplant für Wertheim und Müllheim. Das Verhältnis zur alten Partei iſt nach wie vor ein vorzügliches. Von den Jungliberalen kandidiert zu den kommenden Land⸗ tagswahlen in Lahr Prof. Kuenzer; außerdem iſt noch ein zweiter ſicherer Wahlkreis den Jungliberalen zugeſagt. Als einen Erfolg der Jungliberalen bezeichnet Dr. Koch die Wahl des Vorſitzenden des Reichsverbandes der Vereine der national⸗ liberalen Jugend, Dr. Fiſcher, in den geſchäftsführenden Aus⸗ ſchuß der Zentralvorſtandes der Partei. In den Zentralvor⸗ ſtand der Partei wurde im letzten Jahre von den badiſchen Jungliberalen Stadtrat Kölſch⸗Karlsruhe gewählt, ſodaß der badiſche Landesverband im Zentralvorſtand nunmehr durch zwei Mitglieder(Kölſch und Dr. Koch) vertreten iſt.— In der Diskuſſion über den Geſchäftsbericht ſpricht u. a. Stadtrat Kölſch⸗Karlsruhe. Er berichtet über die letzte Zentral⸗ vorſtandsſitzung in Berlin und greift die Frage des An⸗ ſchluſſes an den Reichsverband auf. Er führte hierzu aus, daß die Jungliberalen auch in Baden den Anſchluß an den Reichsverband brauchen, um zur Geltung zu kommen. 0 ſie in Baden garnicht beſſer verfolgen könne. Die Zukunft werde es zeigen, wie nötig es ſei, zu dem Reichsverband in engere Fühlung zu treten.(Lebh. Beifall.)— Von verſchie⸗ denen Seiten werden Vorſchläge gemacht, um noch mehr die Jugend für die jungliberale Bewegung zu intereſſieren.— Generalſekretär Dr. Köhler tritt warm für einen Anſchluß der badiſchen Jungliberalen an den Reichsverband ein und überbringt die Grüße des Reichsverbandes.— Alsdann wird der Verein Neckarau einſtimmig in den Landesverband aufgenommen. Zur Wahl des Vorſtandes wird von Redakteur Kölblin der Antrag geſtellt, den engeren Vorſtand per Akkla⸗ mation zu wählen. Dem engeren Vorſtand gehört an Ober⸗ amtsrichter Dr. Koch als 1. Vorſitzender, Rechtsanwalt Frey als 2. Vorſitzender, Ernſt Mayer⸗Mannheim als Schriftführer und Stadtrat Leopold Kölſch als Kaſſier. Der alte Vor⸗ ſtand wird hierauf einſtimmig wiedergewählt. Als Beiſitzer gehören heute dem Vorſtand an: Gebhardt⸗Lahr, Dorn⸗Heidel⸗ berg, Rieger⸗Freiburg, Lohr⸗Konſtanz, Kölblin⸗Baden, Nies⸗ Waldshut, Schmolk⸗Waldshut, Brandſtetter⸗Offenburg und Lang⸗Pforzheim. Von dieſen Herren haben auf eine Wieder⸗ wahl verzichtet Rieger, Ries und Lang. Die Beiſitzer werden in geheimer Wahl wiedergewählt, für die ausſcheidenden Bei⸗ ſitzer werden gewählt Bea jun.⸗Freiburg, Suedes⸗Pforzheim und Burkart⸗Bruchſal. Vom Vorſtand liegt folgender Antrag vor: „Der Vertretertag beauftragt den Vorſtand des Landes⸗ verbandes, während der Wahlzeit Mitteilungen für Ver⸗ trauensmänner herauszugeben, welche Material für die Agitationsredner bieten. Die Mitteilungen ſollen ſobald als möglich zu erſcheinen beginnen, ſpäteſtens am 15. April.“ Der Antrag findet nach kurzer Diskuſſion Annahme. Hier⸗ auf wurde die Verſammlung auf morgen vertagt. Es folgt ein außerordentlich gut beſuchtes Bankett. 8 d** 8 ch. Baden, 21. März. Die öffentliche Vertreterverſammlung tagte heute vormittag im Saale des Gaſthauſes zum„Geiſt“. Es ſind 24 Vereine mit 88 Stimmen vertreten. Von der national⸗ liberalen Parteileitung nahmen an den Verhandlungen teil Geh. Hofrat Rebmann und Landgerichtsdirektor Dr. Ob⸗ kircher, vom Reichsverband der Vereine der nationallibera⸗ len Jugend iſt wieder Generalſekretär Dr. Köhler erſchienen, von den württembergiſchen Jungliberalen iſt Dr. Kauff⸗ mann⸗Stuttgart delegiert, den nationalliberalen Verein Baden⸗Baden vertritt deſſen Vorſitzender, Herr Vetter. Nach kurzen und herzlichen Begrüßungsworten ſeitens des Vor⸗ ſitzenden des Verbandes Dr. Koch, des Vorſitzenden des natl. Vereins Baden, Vetter und des Vertreters der württem⸗ bergiſchen Jungliberalen, Dr. Kauffmann wird in die Tagesordnung eingetreten. . Die politiſche Lage. Auf der Tagesordnung ſteht ein Referat und Ausſprache über die politiſche Lage. Das Referat hat der Vor⸗ ſitzende des Landesverbandes, Oberamtsrichter Dr. Koch. Er führt folgendes au:: 5 Die wichtigſte Frage, die uns gegenwärkig im Reiche beſchäftigt, iſt die Finanzreform. Neue Steuern ſind im allgemeinen kein ſympathiſcher Gegenſtand und es mag aufs Erſte für die Reichsboten eine dankbarere Aufgabe erſcheinen, ſich gegen neue Steuern zu erklären. Jedoch heute iſt die Sachlage weſentlich anders. Die Ueberzeugung, daß die Schuldenwirt⸗ ſchaft nicht ſo weiter gehen kann, daß eine finanziell geſicherte Stellung des Reiches für unſer Anſehen im Rate der Völker von der höchften Bedeutung iſt und daß eben dieſe Stellung nicht nur durch ein ſtarkes Heer und eine ſtarke Flotte erhalten werden kann, iſt in ſehr weite Kreiſe unſeres Volkes gedrungen. Es herrſcht allgemein der Wille, daß geholfen und endlich ein⸗ mal ganze Arbeit getan wird, daß das Reich formell auf eigene Füße geſtellt wird, und daß auch die Einzelſtaaten endlich einmal aus ihrer unſicheren Lage herauskommen und für alle Zeit voraus wiſſen, was ſie dem Reiche jährlich zu leiſten haben. Ich ſage: im Volke iſt dieſe Ueberzeugung weit verbreitet, wenn man dagegen die Vorgängeim Reichs⸗ tage, das fortwährende, unentſchloſſene Hin und Her be⸗ trachtet, ſo mag es erſcheinen, als ob dort die Angelegenheit nicht mit dem notwendigen Ernſt, nicht mit der erforderlichen Ueberzeugung von der nationalen Notwendigkeit der Finanz⸗ reform betrieben würde. Allerdings: große Schuld trägt die Regierung, die mit„vollendeter Geſchicklichkeit“ im Zeichen des Blocks ſich zunächſt mit dem Zentrum wegen der Reform in Unterhandlungen einließ. Auch rief man nicht die Führer des Blocks zu den Vorverhandlungen über die Finanzreform, in denen man ſich hätte vergewiſſern können, wie die einzelnen Parteien ſich zu den Steuervorſchlägen der Regierung ſtellen wodurch man immerhin ſchon eine gewiſſe Feſtlegung der Par⸗ teien auf die im Prinzip gebilligten Steuern erzielt hätte. So aber präſentierte man dem Block eines Tages ein fix und fertig gewundenes Steuerbukett mit dem freundlichen Er⸗ ſuchen, dasſelbe anzunehmen; ein Verfahren, durch das natür⸗ lich eine ganz ungebunde Kritik entfeſſelt wurde. Die Links⸗ liberalen wie die Nationalliberalen hatten auch erklärt, daß ſie auf die Reform nur dann eingehen könnten, wenn ein ange⸗ meſſener Teil des neuen Steuerbedarfes durch direkte Steuern auf den Beſitz aufgebracht würde. Was zunächſt die indirekten Steuern anbetrifft, ſo ſchienen die unſympathiſchſten Steuern: Gas⸗ und Elektri⸗ zitätsſteuer wie die Tabakſteuer gefallen zu ſein. Dagegen dürfte die Weinſteuer eine Mehrheit im Reichstage finden. Wir müßten das aber von unſerem badiſchen Standpunkt aufs lebhafteſte bedauern. Bezüglich der direkten Steuern, die eine weſentliche Vorausſetzung für die Zuſtimmung der Liberalen zur Finanzreform bilden, hatte unſere Partei in erſter Reihe ſich für eine Reichsvermögensſteuer ins Zeug gelegt, ohne jedoch damit genügend Anklang zu finden. Viel⸗ mehr muß heute dieſer Plan als vollkommen ausſichtslos und erledigt gelten. Die Regierung hat die Nachlaßſteuer vor⸗ geſchlagen aber auch damit wenig Gegenliebe gefunden. Es kam nun das berühmte oder beſſer geſagt berüchtigte Block⸗ kompromiß. Einen gewiſſen Wert hat dieſes nur dann, wenn man es als ein taktiſches Mittel betrachtet, um Zeit zu gewinnen und eine Löſung der ganzen Frage zu finden, Mannheim, 22. März. „Sgeneral⸗uuzelger.(erttagblart) ele 8— die berechtigten Anſprüchen entſpricht und den Block nicht ſcheitern läßt. Als eine wirkliche Löſung kommt das Kom⸗ vromiß nicht in Betracht. Mißtrauiſch wird man ſchon, wenn man ſich das Kompromiß näher betrachtet und dabei feſt⸗ ſtellen muß, daß es doch lediglich ein etwas au ffriſterter 3 urſprünglicher Zentrumsantrag iſt. Was aber das Zentrum bisher in Finanzangelegenheiten geſchafft hat, war nie zum Vorteil des Reiches. Es hat mit der Franken⸗ ſteinſchen Klauſel erreicht, daß das Reich finanziell immer in Abhängigkeit von den Einzelſtaaten blieb, während es auf der anderen Seite eine große Unſicherheit in die Finanzen der Einzelſtaaten hineintrug. Durch die Annahme des Kom⸗ promiſſes würde auf die Dauer ein ganz unerträgliches Ver⸗ hältnis geſchaffen werden. So beſteht zunächſt gar keine Garantie, daß die Steuern, welche die Bundesſtaaten vom Be⸗ ſtt erheben ſollen, auch tatſächlich davon erhoben werden. Wer hindert einen Bundesſtaat daran zu erklären: die dem Reiche zu zahlende Steuer zahle ich von einer ſchon bisher von mir erhobenen Beſitzſteuer, den Ausfall aber decke ich mit einer neuen indirekten Steuer. Oder der Einzelſtaat führt zwar zine neue Steuer auf den Beſitz ein, hebt dafür aber eine alte ſchon beſtehende direkte Steuer auf und erſetzt ſie durch eine indirekte Erſatzſteuer. Ferner wird ein Hauptziel der Finanz⸗ reform, der Schuldenwirtſchaft ein Ende zu machen, wieder um ein paar Jahre hinausgeſchoben. Auch iſt der Höchſt⸗ betrag der direkten Steuern auf 100 Mill. feſtgelegt und nur alle 5 Jahre iſt eine Erhöhung von 5 Prozent zuläſſig. Alſo dem Reiche wird kein automatiſcher Anteil an der Vermehrung von Wohlſtand und Bevölkerung gewährt; was aber unbe⸗ dingtes Erfordernis ſein ſollte.(Beifall.) Es iſt darum nötig, daß ſich die Parteien und die Re⸗ gierung auf die Nachlaßſteuer einigen.(Beifall.) Aber gerade dieſe Steuer wird am ſchärfſten bekämpft vom Bund der Landwirte. Die Nachlaßſteuer zerſtört den Familienſinn, ſo ſagen die Sie gerſtört den Familienſinn! Als ich dieſes las, iſt mir man⸗ ches klar geworden, was mir in meinem beſchränkten Sinne ohne den Bund ewig unklar geblieben wäre. Ich dachte daran, daß zwar Preußen bis zu der erſten Reichserbſchaftsſteuer vom Jahre 4906 von dieſem Teufelswerk verſchont geblieben iſt, aber bei uns in Baden, da finden wir ſchon in der Akzisordnung die Erb⸗ ſchaftsſteuer, die auch Aſcendenten nicht verſchont und von 1 Kr. bis 3 Kr. auf den Gulden Nachlaßwert ſteigt. Und von wann iſt dieſes Geſetz? Vom Jahre 1812. Wird dem aufmerkſamen Be⸗ trachter da nicht gar manches klar? Welche Unſumme von Fami⸗ lienſinn iſt in dieſem Jahrhundert, ſeitdem dieſes Geſetz beſtand, Hurch das Verſchulden einer leichtfertigen Regierung geradezu vergeudet worden? Daß man geraume Zeit unſer Baden nicht bloß ſpöttiſch, ſondern mit Recht das liberale Muſterland nennen konnte, daß überhaupt bei uns ein ſo unangenehmer demokrati⸗ ſcher Zug, eine ſolche Verſtändnisloſigkeit für die Bedeutung des Junkers im deutſchen Volksleben herrſcht, was iſt ſchuld daran? Nichts als die Sitten verderbende Nachlaßſteuer.(Heiterkeit.) Und wie begründet iſt dieſe Abneigung gegen die Steuer! Sie fängt neuerlich überhaupt erſt bei einem Nachlaß von 20 000 M. an. Und tatſächlich werden in Deutſchland 80 Prozent der Land⸗ wirte von dieſer Steuer überhaupt nicht getroffen, Dieſe Zahlen, die ich eben und noch weiter anführe, beruhen auf Erhebungen des preußiſchen Finanzminiſteriums, das wohl einer Feindſchaft gegen die Agrarier nicht dringend verdächtig iſt. Bei uns in Baden mit ſeiner erfreulichen Zerteilung des Landes in Klein⸗ beſitz und dem Ueberwiegen des kleinen und mittleren Bauern⸗ ſtandes iſt die Zahl der von der Nachlaßſteuer betroffenen Land⸗ wirte noch ganz erheblich geringer. Und wieviel beträgt denn die Steuer für den Landwirt bei 20.000 M. Nachlaß? Ganze 100., die in jährlichen Raten von 8 Mark abbezahlt werden darf. Eine wirklich unerträgliche Belaſtung!(Beifall.) Kann man ſich wirk⸗ kich einen frivoleren Kampf, eine unverfrorenere Phraſendreſcherei denken, als die, welche im Kampfe des Bundes der Landwirte gegen die Nachlaßſteuer geübt wird. Nein, m.., den wahren Grund hat der ſelbſt konſervative Prof. Dielbräück unverblümt beim Namen genannt. Man fürchtet in den maßgebenden Kreiſen die Nachprüfung der Steuererklärung beim Tode des Erblaſſers. Und wenn man gegen die Nachlaß⸗ ſteuer kämpft, ſo kämpft man für etwas ganz anderes als für den deutſchen Familienſinn! Die Führer des Bundes, die ſo gern die Sitteneinfalt des Landes gegen die Verderbais der Städte aus⸗ ſpielen, ſie, die mehr oder minder offen die großen Städte als einen Krebsſchaden des Volkes erklären, ſie kämpfen für das alte heilige Recht der Steuerdefraudation.(Lebh. Bei⸗ fall.) Und unſere Bauern, welche in ihrer überwiegenden Mehr⸗ heit die ganze Steuer überhaupt nicht berührt, gehen auf den Leim und ſchreien mit, daß die Nachlaßſteuer den Jamilienſian Fanr, ört. Ich habe das Vertrauen zu unſeren Banuern, daß ſie ein⸗ ſehen, wie ſie da mißbraucht werden(Rnfe: ſehr richtig.] für die Zwecke der Junker und Großgrundbeſitzer, ich habe auch das Bertrauen, daß unſere Agitatoren es verſtehen, ihnen die Sache klar zu machen. Eine ſchönere Gelegenheit, zu zeigen, für wen der Bund der Landwirte beſtimmt iſt, kann gar nicht gegeben werden als gerade hier. Die Feinde des Blockes arbeiten mit gro⸗ ßer Zielbewußtheit auf die Sprengung desſelben. Gerade deshalb aber iſt es nötig, daß der Block die Finanzreform macht. Wir erwarten daher, daß er mit allem Nachdruck nunmehr für die Nachlaßſteuer eintritt. Dabei läßt ſich über die Art, o0 Nach⸗ laßſtener oder Erbanfallſteuer ſehr wohl reden. Es iſt aber die überwiegende Anſicht der Partei, daß auf dieſem Wege die Finanz⸗ keform zuſtande gebracht werden muß, und wir erwarten deshalb mit Beſtimmtheit, daß die Reichstagsfraktion der nationallibe⸗ ralen Partei dies beachten möge. Die Wahl in Alzey⸗Bingen hat bei uns die lebhafteſte Entrüſtung erregt. Es war unfaß⸗ bar für uns, wie man das Zentrum einem Freiſinnigen vor⸗ zbꝛiehen konnte. Freilich iſt es noch nicht ſo lange her daß der 55 Freiſinn dem Zentrum vor uns den Vorzug gab. Man darf auch die heſſiſchen Verhältniſſe nicht ganz außer Auge laſſen. Zwiſchen dem Freiſinn und den Nationalliberalen beſteht in ganz Heſſen etwa dasſelbe einträchtige Verhältnis, wie bei uns in Lörrach⸗Land.(Zuſtimmung.) Es darf auch nicht ver⸗ geſſen werden, daß Korell es geweſen iſt, der 1906 in der Stich⸗ wahl in Darmſtadt den Sieg des Sozialdemokraten gegen den mationalliberalen Stein herbeiführte. Hinzu kommen perſön⸗ liche Gründe, die gegen Korell 1 15 takti ler der Freiſinnigen geweſen iſt, den ktiſcher Fehle Freiſinnig Ken, l die Parteifreunde in Alzey⸗ ſchlimmſte Kirchturms Zutenmung) zartſinnigen Politiker des Bundes, deren feinem Sinne eine ſo plumpe Erfindung wie die Nachlaßſteuer äußereſt zuwider iſt.“ noch zu einem guten Ende führen. J geſtellt. Erleichterung eintreten zu laſſen. dem Zentrum über die war ein Zeichen politiſcher Rückſtändigkeit, wenn die Parteifreunde in Alzey⸗Bingen nicht erkannten, welche Gründe die Wahl Korells verlangten. Dieſelbe Rückſtändig⸗ keit, wenn auch nicht in gleichem Maße, haben wir bei den Frei⸗ ſinnigen im Wahlkreiſe Verden⸗Hoya zu beklagen. Die gerade⸗ zu hyſteriſchen Vorwürfe der Linksliberalen ſind aber auf alle Fälle ſtark übertrieben. Es iſt ja auch noch nicht ſo lange her, daß die Freiſinnigen im Wahlkreiſe Flensburg den links⸗ nationalliberalen Prof. Metgar zu Fall brachten durch ein Bündnis mit dem Bund der Landwirte.(Lebh. Hört, hört!) Und das trotz der Frage der Wahlreform in Preußen. Was die beiden eingebrachten Reſolutionen anbetrifft, ſo iſt ja die Heidel⸗ berger durch die Ereigniſſe überholt, ſo daß der Mannheimer Reſolution der Vorzug zu geben ſein wird. Der Block in Baden. Wir Jungliberalen ſind von Anfang an für eine Einigung des Liberalismus eingetreten. Wir haben die Feindſchaft der Liberalen untereinander niemals verſtanden. Wir haben uns geſagt, daß die tatſächlichen Meinungsverſchiedenheiten unter den Liberalen nicht ſo groß ſind, wie ſie hingeſtellt wurden, und daß ſich ein gemeinſames Zuſammenarbeiten dadurch ermög⸗ lichen ließe, wenn man ſich auf das praktiſch Erreichbare be⸗ ſchränken würde. Wir haben den Block 1905 deshalb mit größter Freude begrüßt und es iſt auch von allen Seiten an⸗ erkannt worden, daß unſer Eintreten das Zuſtandekommen des Blocks ſehr erleichtert hat. Von dieſem Standpunkt aus be⸗ deutet das Scheitern des Blocks für uns Jungliberale eine herbe Enttäuſchung. Ein Zeichen dafür, daß der Ge⸗ danke von der Notwendigkeit der Einigung des Liberalismus noch nicht überall den richtigen Boden geſunden hat. Ich halte es bei dieſer Gelegenheit für notwendig, feſtzuſtellen, daß die Jungliberalen in der Blockfrage durchaus einig mit der Partei gegangen ſind. Wir haben den Block auf der Grundlage von 1905 wiederum angeboten und damit den Beweis geliefert, daß wir den Wert der liberalen Einigung erkannten und Opfer dafür zu bringen bereit waren. Wir waren auch nach dem Scheitern der Verhandlungen mit den Freiſinnigen bereit, allein mit den Demokraten den Block abzuſchließen, obwohl dieſes Bündnis an die Opferfreudigkeit unſerer Wähler noch weit größere Anforderungen geſtellt hätte als dasjenige mit Ein⸗ ſchluß der Freiſinnigen. Ich halte es für notwendig, zu be⸗ tonen, daß die ganzen Verhandlungen im Ein verſtänd⸗ nis mit uns und unter Mitwirkung von uns gepflogen worden ſind. Auch in den Sitzungen des Engeren Ausſchuſſes waren die Jungliberalen ſtets ſehr ſtark vertreten, und dort ſind alle Beſchlüſſe unter unſerer einmütigen Mitwirkung zu Stande gekommen. Wir ſind alſo für dieſe Verhandlungen im vollen Umfange mitberantwortlich. Es hat in letzter Zeit hie und da den Anſchein gehabt, als ob verſucht würde, weitere Kreiſe der Jungliberalen als unzufrieden hinzuſtellen. Ich betone, daß wir durchaus einig mit der Partei gehen, daß wir von unſerem Standpunkt die jetzt vorgeſchlagenen lokalen Abmachungen begrüßen, iſt ſelbſtverſtändlich, und ich hoffe, daß dieſe Verhandlungen Nachdem freilich von ge⸗ wiſſen Linksliberalen der Gedanke der Einheit des Liberalismus als nicht genügend wichtig betrachtet wurde, um den Block zu rechtfertigen und von Sonderwünſchen abzuſtehen, müſſen auch wir die Angelegenheit bom mehr geſchäftlichen Standpunkte an⸗ ſehen und verlangen, daß für unſere Unterſtützung uns eine vollwertige Gegenleiſtung angeboten wird. Auf alle Fälle hoffen wir, daß das Wahlbündnis zwiſchen den Liberalen für die zweite Wahl zuſtande kommt. Notwendig iſt auch, daß der Wahlkampf ſtreng ſachlich geführt wird. Leider muß ich aber erklären. daß in Heidelberg der Kampf von den Nationalſozialen in der alten gehäſſigen Weiſe weitergeführt wird, was natür⸗ lich eine Einigung außerordentlich erſchweren muß. 1 Aufgaben des nächſten Landtages. Eine der wichtigſten Aufgaben des nächſten Landtages wird die Aenderung der Gemeinde⸗ und Städteord⸗ nung ſein. Wir hoffen auf eine Vorlage der Regierung, welche die berechtigten Wünſche erfüllt. Freilich iſt die Reform ein recht ſchwieriges Gebiet, da außerordentlich wichtige Intereſſen auf dem Spiele ſtehen. Wünſchenswert wäre, daß auch wir in Baden die preußiſche Magiſtratsverfaſſung bei uns einführen würden. Hierzu beſteht freilich vorerſt noch gar keine Ausſicht. In den Frage der Gemeindewahlreform müſſen ſich alle die Liberalen zuſammenfinden. Es iſt vor allem zu verlangen die Sechsteilung und die Einführung der Proportionalwahl. Mit Hilfe der Proportionalwahlen wird es wieder möglich ſein, in allen Klaſſen Vertreter durchzubringen. Es würde dann auch das Privileg der Sozialdemokratie in der 3. Wählerklaſſe ge⸗ brochen werden. Zu verlangen iſt aber auch die Hebung der Stellung des Bürgerausſchuſſes. Heute iſt er lediglich Bewil⸗ ligungsmaſchine. Und die Macht, die ein Oberbürgermeiſter in ſeiner Hand vereinigt, iſt tatſächlich eine viel zu große. Gerade deshalb müſſen die Rechte des Bürgerausſchuſſes entſchieden erweitert werden. Große Unzufriedenheit herrſcht in den Städten über das neue Vermögensſteuergeſetz. Der Ausfall der verſchiedenen ſtädtiſchen Wahlen hat es deutlich genug gezeigt. Es wird nun freilich immer der Schukdenabzug als das einzige Karnickel hin⸗ Das iſt aber nicht ganz richtig. Die große Steueverhöh⸗ ung der Hausbeſitzer hat verſchiedene Urſachen. Einmal die Neu⸗ einſchätzung, die jetzt nach etwa 40 Jahren vorgenommen wurde, brachte große Unterſchiede in der Veranlagung; zweitens iſt aller⸗ dings der Schuldenabzug zu nennen, der bei der Gemeindebeſteue⸗ rung nicht geſtattet iſt; drittens fiel das Geſetz in eine Zeit, wo die Städte an ſich genötigt waren, mit der Umlage hinaufzugehen; viertens kommt als wichtiger Grund noch in Betracht die gegen⸗ wärtige rückläufige wirtſchaftliche Konjunktur. Wir müſſen zu⸗ geben, daß Ungerechtigkeiten im Vermögensſteuergeſetz vorliegen; es wird Aufgabe des nächſten Landtages ſein, hier eine ſachgemäße Das Wie wird freilich Gegen⸗ ſtand eingehender Erwägungen ſein müſſen. Wie ja wohl auch heute ſchon geſagt werden muß, daß ein vollſtändiger Schuldenabzug ſich nicht herbeiführen laſſen wird, da der Ausfall an Steuerkapita⸗ ien zu groß werden würde Aber es iſt zu verlangen, und das iſt auch in unſerer Reſolution zum Ausdruck gebracht, daß ein deil⸗ weiſer Schuldenabzug auch bei den Gemeindeſteuern zuläſſig iſt. Der Wortbruch der Regieruns 5 lan unſerer Eiſenbahnen gebracht, der die Strei Große Ueberraſchung hat uns der neue Sommerf ahr⸗ letzten Landtage die Tarifreform mit Mühe geſchluckt, aber nur deshalb, weil ſie mit einigen beſchleunigten Perſonenzügen ſchmack⸗ hafter geſtaltet worden iſt. Wir haben aus einem geſunden Miß⸗ trauen ſeinerzeit gegen die Tarifreform Stellung genommen; das Mißtrauen war, wie ſich jetzt herausgeſtellt, durchaus berechtigt Die Regierung hat dem Landtage Verſprechungen gemacht, die ſie jetzt nicht einzulöſen gewillt iſt. Abg Obkircher hat dieſes Ver⸗ halten in Freiburg bereits ſcharf gegeißelt; wir müſſen von der Partes verlangen, daß ſie dieſen Standpunkt auch im Landtage energiſch vertritt. Viel iſt jetzt auch die Rede von der Einfüh⸗ rung der 4. Wagenklaſſe, die beſonders warm befürwortet wird von einigen Anhängern der Einfachheit für andere Leut Wir werden uns aber gegen die 4. Klaſſe wehren, ſolange w können. Wenn die 4. Klaſſe kommt, ſo wird der finanzielle Effekt keineswegs der erwünſchte ſein. Auf der anderen Seite würd man aber den Mittelſtand ſchwer ſchädigen, der aus wirtſchaftlich und ſozialen Gründen nicht 4. Klaſſe fahren und deshalb höhere Preiſe in der 3. Klaſſe bezahlen müßte. Ich glaubte bisher, daß die ſo unbeliebte Fahrkartenſteuer fallen wird, wenn es quch ſchwer iſt, eine begangene Dummheit gut zu machen; aber es ſcheint, als ob man jetzt eine andeve Form für dieſe Steuer finden wollte. Die Rechtsſchwenkung. Es iſt viel von einer Rechtsſchwenkung der national⸗ liheralen Partei geſprochen worden. Das iſt aber völlig u richtig. Obkircher hat die Richtung der Politik richtig aug geben mit der Beſtimmung der Zielrichtung: Geradeaus. Wir Jungliberale aber bleiben der linke Flügel in dieſer Partei. W ſind uns bewußt, daß die nationalliberale Partei Männer den verſchiedendſten Schattierungen beherbergt; gerade deshalb muß aber unſere Politik mit größter Weitherzigkeit verbunden ſein. Gegen einen unerlaubten Abmarſch nach rechts würde ſich daher der Jungliberalismrs aufs entſchiedendſte verwahren. Große Aufmerkſamkeit müſſen wir dem „„ Mittelſtand zuwenden. Wir ſind ſchon bisher ſtets und energiſch für de Wünſche eingetreten, aber wir machen zu wenig bekannt, wir bisher ſchon getan und geleiſtet haben. Die nationallib rale Partei iſt ſtets für die Mittelſtandswünſche eingetreten; kommt nur darauf an, daß wir das mit dem nötigen Schw bekannt machen. Ein neuer Gegner iſt uns im Pfarrer Kar erſtanden. Eigentlich weiß niemand recht, was er will.( ruf: Mandat! Große Heiterkeit.) Er beabſichtigt, die nation liberale Partei zu Fall zu bringen. Aber er ſagt nicht, wa er an die Stelle ſetzen will. Es könnte das höchſtens ſo etwas wie ein evangeliſches Zentrum ſein. Pfarrer Karl iſt aber dabei von einer geradezu rührenden Naivetät, wenn er annimmt, daß das Zentrum ſo etwas au kirchlichen Intereſſen unterſtützen würde. Die Stellung d nationalliberalen Fraktion in der Dotationsfrage halten wir für vollkommen berechtigt und angezeigt. Gerade die Evan⸗ geliſchen hätten zuletzt Urſache über die Regelung der Dota⸗ tionsfrage Klage zu führen. Wenn aber über die Erhöhung der Kirchenſteuern geklagt und geſagt wird, daß die Kirche viele Mitglieder verlieren würde, ſo muß ich ſagen, da daß das keine wertvollen Kräfte ſein können, di der paar Pfennig der Kirche den Rücken kehren. Herr Pfarrer Karl muß übrigens ſehr wenig der inneren Kraft ſeiner Kirche haben, zu der Wah⸗ Stärke ihrer Ideen und Gedanken, auf denen ſie aufge wenn er meint, daß durch die Dotationsfrage die Kirche ru werden könnte. Es wird aber von dieſer Seite au Popanz: 2 Trennung von Stast und Kirche 5 aufgefahren. Es finden ſich aber Anhänger der Tren allen Lagern, und auch orthodoxe Geiſtliche haben ſich ſcho die Trennung ausgeſprochen, weil ſie daraus für ihre einen großen Vorteil erwachſen ſehen. Jedenfalls iſt di nung von Staat und Kirche ein Idealz aber es wäre da Gefährlichſte, die Verwirklichung dieſes Ideals me herbeiführen zu wollen. Die Verhältniſſe und die Geift heute noch lange nicht für eine ſolche Trennung reif. könnte es kein größeres Unglück für uns geben, mechaniſche Durchführung der Trennung von Staat und K Heute ſind die maßgebenden Parteien gegen die Trennun Regierung will nicht, und es liegt darum eine gewiſſe Unehrlick keit, jetzt gegen uns mit dem Trennungsgeſpenſt zu kommen Der Vorwurf der Religionsfeindſchaft iſt eineglatte Lüge und wo haben wir eine ſolche Feindſchaft bewieſen? kämpfen zwar gegen den Ultramontanismus, wir ſind aber des halb noch lange keine Kirchenfeinde; im Gegenteil haben das Bewußtſein, für die Religion zu kämpfen, wenn wir den Ultramontanismus ankämpfen.(Lebh. Zuſtimmung. betrübliches Schauſpiel rollt ſich gegenwärtig in Baher Falle Tremel ab. Wir bezeugen dieſem Manne unſere vollſte Sympathi⸗ wünſchen ihm den beſten Erfolg. Wir werden ihn jeder Weiſe und mit allen Mitteln zu unterſtützen (Beifall.) Hoffen wir, daß Pfarrer Tremel ſtandhäl ſeiner Amtsbrüder hoffen das gleiche und harren mit Ban auf den Ausgang dieſes Streites. Wir ſtehen augenblicklich vor ſchweren Tagen. Das 3 trum wird ſeinen vor vier Jahren glücklich abgeſchlagenen lauf mit aller Energie und Zähigkeit wiederholen. Er hat Hilfe gefunden in den verſchiedenſten Gruppen, in den Ko vativen, im Bund, in den Chriſtlichſozialen, in den M ſtändler; alles Koſtgänger des Zentrums, die dieſem zur wirklichung ſeiner Ziele verhelfen. Darum iſt allein die geiſterung für die gute Sache, Ueberzeugung ihres end Sieges nicht genügend, wir müſſen vor allem tüchtig und ſam arbeiten. Wir müſſen auch unſere Preſſe, und namentf die kleine Preſſe unterſtützen, wir müſſen durch Flugblätte⸗ unausgeſetzt aufklärend wirken. Wir werden aber auch a Opferwilligkeit unſerer Parteifreunde in finanzieller Hi größere Anſprüche machen müſſen. Bei unermüdlicher Ag und Kleinarbeit muß aber der Sieg dem Liberalismus doc fallen, und mit dieſer Hoffnung laſſen Sie uns jetzt m Energie in den Wahlkampf eintreten.(Lebhafter Schluß folgt.) ———— chleuniater Perſonenzüge borſſeht. ⸗ 4 Seite. SeueralAuzeiger,(Wittagblatt.) Mannheim, 22. März Nus Stadt und Land. * Waunheim, 22. März 1909. Sihzung des Bürgerausſchuſſes Beratung des ſtädtiſchen Voranſchlags für 1909. Fünfter Tag. (Schtuß.) Stb. Sepi fährt fort: Ich hätte gewünſcht, daß die Theater⸗ kommiſſion und der Stadtrat weitergegangen wören in der Stel⸗ lungnahme zu dem Konflikt zwiſchen Bühnenverein und Bühnen⸗ genoſſenſchoft. Die heutigen Verhältniſſe an den Büh⸗ aen ſind alles, nur keine ſozialen zu nennen. Ich will nicht auf alle Fragen, die hier beſprochen werden können, eingeßen, ſondern möchte nur das weſentlichſte her⸗ gusgveifen und zwar dasjenige, was die Künſtler und Künſtler⸗ zunen am allermeiſten betrifft. Man hat hier einen Penſions⸗ in dem ſämtliche Mitglieder unſeres Hof⸗ und National⸗ lhenters 3 Prozent ihrer Gage bezahlen müſſen. Nun beſteht aber die Beſtimmung, daß man eigentlich vor 15 Jahren nichts von dieſer Penſionskaſſe erhält. Wer unter der Zeit austritt oder wem gekündigt wird, erhält nichts retour vergütet. Es iſt daes eine grenzenloſe Härte. Wenn ein Künſtler oder eine Künſt⸗ ſein—9 Jahre die 3 Prozent ihrer Gage bezahlt und ohne eige⸗ nes Verſchulden entlaſſen wird, ſo ſollte man ihnen doch wenig⸗ ſtens etwas vergüten. Ich glaube, daß wir doch ein ſelbſtändiges Peater haben und wir müſſen unbedingt hier Remedur ſchaffen, ſei es nun, daß die Penſionsfähigkeit früher eintritt oder auf andere Weiſe. Nach meiner Anſicht ſollte man die Penſionsfühig⸗ ken ſchon nach 6 Jahven einführen. Würde das der Fall ſein, dann könnte man auch dazu übergehen, daß diejenigen, die vor 6 Jah⸗ ren kündigen, die Hälfte ihrer Penſionsbeiträge zurückbekommen. Unter allen Umſtänden muß man dazu kommen, daß zwei Drittel des eingezahlten Betrages an die Künſtler und Künſtlerinnen wieder zurückbezahlt werden. Neben dieſer Penſionskaſſe kommt dann noch die Kündigungsklauſel in Betracht. Die Art, wie die Kontrakte abgeſchloſſen werden, iſt derart, daß alle Rehte nur Seite der Verwaltung ſtehen. Man ſoll es nicht für begreif⸗ ach galten, daß man den Künſtlern und Künſtlerinnen bei hrem Jorikommen in einer ſolchen Weiſe entgegentritt. Ich gebe zu, daß wir nicht in der Lage ſind, unſere Künſtler ſo bezahlen zu Fönnen, wie wir ſie eigentlich nach ihren Leiſtungen bezahlen müß⸗ ten, wenn wir berückſichtigen, wie die geſamte Künſtlerſchaft ohne Misnahme ihre Kräfte abſorbiert, insbeſondere am hieſigen Hof⸗ theater, wo ſie in einer Weiſe angeſtrengt ſind, wie kaum an ciner 4 n Bühne. Wenn wir ferner berückfichtigen, daß wir nicht in der Lage ſind, ſolch hohe Gagen zu zahlen, dann müſſen wir zum gllermindeſten dazu übergehen, den Leuten auf eine andere Weiſe etwas zu bieten. Auch bezüglich der Ueberlaſtung der Künſtler muß Remedur geſchafft werden. Man darf nicht kleinlich ſein. Wenn ntan große Anſprüche ſtellt, darf man ſich nicht die beſten Krüſte wegnehmen laſſen. Ich möchte wünſchen, daß der Stadtrat ſae mnd darüber erklärt, welche Stellung er zu der Penſions⸗ und Abänderung der Theaterverträge einnimmt. Ich möchte gleich von vornherein bemerken, daß ich recht wohl weiß, daß ehr wenig Geld in der Penſionskaſſe iſt. Ich weiß auch ſehr wohl, mum dieſen Schritt nicht überſtürzen darf. Man hat aber ſi andere Kaſſen— ich verweiſe nur auf diejenige der ſtädtiſchen Beamten 0 große Zuſchüſſe, daß auch hier größeres Entgegen⸗ im letzten Jahre eine Gratifikation von 5 M. Die Schneider Jaben dieſes Jahr die Grakifikation nicht erhalten und warum? Weil das Geld dazu nicht ausgereicht hat. Im ganzen handelt es ich um 14 Leute. Es hat geheißen, daß ſie im nächſten Jahre die Hratiffkatton wieder erhalten ſollen. Ich möchte ferner auf einen der Arbeiter zu ſprechen kommen und der betrifft die Sonntagsarbeit. In allen Betrieben wird die Sonntagsarbeit mit einem Zuſchlag bezahlt, nur bei uns nicht. Wenn nun auf der anderen Seite ſo koloſſal geſpart wird, ſo möchte ich darauf inweiſen, daß mir geſagt wurde, daß unſere Dekorationen in Einer ziemlich großen Weiſe überhand genommen. Ich habe gegen die neuen Dekorationen nichts einzuwenden. Früher hatte man ein Magazin, heute 3. Ich habe auch gehört, daß eine Anzahl Delorationen zuſammengeſtampft und verbraunnt wurde. Wenn mem bedenkt, daß der Quadratmeter Dekoration—4 M. koſtet, ſo wird man ermeſſen können, welch ſchöne Summe darin ſteckt. Man hätte die Dekorationen zum Verkauf bringen ſollen. Unſere eaterarbeiter haben ſich ferner darüber beſchwert, daß unſer Moſchinenmeiſter Linnebach auswärtige Arbeiter habe kommen „mit der Begründung, daß die hieſigen Arbeiter für den Betrieb nicht genügten. Man hat aber hier einen guten Stamm bon Arbeitern, die jahrelang dieſen Dienſt verrichteten. Ich möchte bitten, keine fremden Arbeiter mehr kommen zu laſſen, um keine weitere Erbitterung unter den Arbeitern hervorzurufen. Redner am Schluſſe ſeiner Ausführungen den Stadtrat, mitzu⸗ ilen, welche Stellung er zu ſeinen Anregungen einnehme. Str. Bogel kommt auf die letzte Bürgerausſchußſitzung zu prechen, in der die Gehaltserhöhung des Intendanten beſchloſſen purde. Es wurde in der Debatte ausdrücklich erklärt, daß man ſich vorbehalten wolle, auf anderes zurückzukommen. Er habe es für richtig gehalten, daß man damals, als der Intendant aus ſelbſtverſtändlichen Gründen nicht anweſend war, ſich möglichſte Beſchränkung auferlegte und nichts gegen das Theater borbrachte, ja der Mann, der Auskunft geben konnte, nicht anweſend Wwar. Selbſtverſtändlich wolle er nicht die einzelnen Poſitionen bemängeln. Er möchte aber die Ausführungen des Stv. Leyi un⸗ terſtützen, ſoweit ſie den Streit der Deutſchen Künſtlergenoſſen⸗ ſchaft mit dem Deutſchen Bühnenverein betreffen. Es ſei nicht zu begreifen, warum der Bühnenverein zu ſolchen Repreſalien habe. Es ſei das zu bedauern ſowie auch die Art und ſe, wie ſich der Bühnenverein gegenüber der Künſtlerſchaft beuommen habe. Er bedauere ſelbſt, daß in den Theaterverträgen mmer noch das einſeitige Kündigungsrecht vorhanden ſei. Sozial ſeien dieſe Verträge nicht. Die Künſtler ſind nicht mehr diejenigen, bie vor einem halben Jahrhundert, wo man ſie als herumziehende Bagabunden angeſehen und für welche derartige Verträge ange⸗ meſſen waren. Die Künſtlerſchaft müſſe gleichberechtigt ſein. Der Thenterbetrieb dürfe nicht notleiden. Er habe ſchon geſagt, daß das Budget etwas ſehr eng gehalten iſt und daß alles aufgewendet herden müſſe, um kein Defitzit auftreten zu laſſen. Stv. Levi habe uf hingewieſen, daß durch das neue Syſtem, welches der neue Intendant eingeführt, bedeutlende Mehrausgaben für die Deko⸗ katioön vorgenommen ſind. Er wolle nicht für oder gegen dies rechen. Er halte es ſogar für richtig. Aber neue Wege müſſen nicht im Sturme, ſondern ſchrittweiſe begangen werden. Ohne mmung des Mannheimer Publikums werde man einen Aus⸗ fall an Einnahmen haben. Es wurde in der letzten Bürgeraus⸗ ſchußſitzung auch erwähnt, daß der Beſuch des Theaters zugenom⸗ len Habe. Redner vergleicht daun an einer von ihm aufgeſtellten Statiſtik vom Jahre 1904 bis zum Jahre 1908/09, daß der Beſuch es Thegters nicht zu⸗ ſondern eher abgenommen habe. Maß⸗ ebend für die Statiſtik waren die Monate September, Oktober, en gezeigt werden darf. Unſere Garderobearbeiter bekamen November. Man erſehe daraus, daß der Beſuch tatſächlich ab⸗ genommen hat. Bei dieſer Berechnung ſei bei ihm die Befürchtung entſtanden, daß man vielleicht in dieſem Jahre ſchon ein Defizit erleide. Die Ausgaben ſtehen feſt, an denen könne nichts geſpart werden. Die Einnahmen aber ſtehen nicht feſt; wenn dieſe nicht gut eingehen, werde man einen Ausfall haben. Es ſei notwendig, daß den Wünſchen des Publikums etwas mehr Rechnung getragen würde. Vom Publikum ſei ſchon ſo oft Beſchwerde geführt wor⸗ den bei Darſtellung von Zimmereinrichtungen über den Soffitten⸗ vorhang. Dieſer Vorhang hänge derart weit herunter, daß man von der Galerie aus von der Handlung faſt gar nichts zu ſehen bekomme. Den Hintergrund ſehe man gar nicht. Der Herr Inten⸗ dant ſage, es ſei für die Illuſion beſſer, wenn dieſer Soffitten⸗ vorhang recht weit herunterhängt. Er gebe das zu. Das Theater müſſe aber dann auch hierfür eingerichtet ſein. Durch den Mantel werde einem großen Teil der Zuſchauer der Ausblick auf die Bühne verhindert. In der letzten Sitzung ſei Stv.⸗V. Fulda auch auf den Perſonenwechſel zu ſprechen gekommen und habe geſagt, daß ſchon bei Pratſch ein häufiger Wechſel ſtattfand. Es ſei ſelbſtver tänd⸗ lich, daß beim Theater Kündigungen vorkommen und auch bor⸗ kommen müſſen. Immerhin aber dürften Kündigungen nur bis zu einem gewiſſen Grade erfolgen. Der Intendant dürfe nicht vergeſſen, daß gerade das Mannheimer Publikum ein ſehr eigen⸗ artiges Publikum ſei. Es hänge an ſeinen Lieblingen mit großer Auhänglichkeit. Es hängt auch dann noch an ſeinen Lieblingen, ſelbſt wenn dieſe durch ihr Alter mit ihrer künſtleriſchen Kraft nicht mehr auf der Höhe ſtehen; auch dann werden ſie hier nicht ver⸗ geſſen. Man müſſe mehr Rückſicht nehmen auf die Eigentümlichkeit des Mannheimer Publikums, daß man nicht zu viel ſeiner Lieb⸗ linge auf einmal wegſchickt. Er möchte den Herrn Intendanten bik⸗ ten, nachdem ihm der Bürgerausſchuß und mit ihm die berufenen Vertreter der Mannheimer Bevölkerung durch die Gehaltserhöhung ſein Vertrauen bewieſen habe, daß er auch, ſoweit es den künſt⸗ leriſchen Intenſionen entſpricht, den Wünſchen des hieſigen Publi⸗ kums mehr entſpricht. Er ſei feſt überzeugt, daß dies michb ſein Schaden und auch nicht zum Nachteil des Hoftheaters ſein werde. (Beifall.) Intendant Dr. Hagemann: Ich will auf die einzelnen Punkte der Reihe nach ganz ſachlich eingehen. Was den Streit wiſchen Künſtlergenoſſenſchaft und Bühnenverein betrifft, ſo möchte ich bemerken, daß ich dieſen Streit auf das allertieſſte bedauere unſd zwar zunächſt aus einem allgemeinen Geſichtspunkt heraus. Ich bin der Anſicht, daß wir künſtleriſche Leiſtungen an das Theater nur dann ſtellen können, wenn ein gutes Einverſtändnis zwiſchen Büßmenleitung und den Bühnenmitgliedern beſteht, vor allen an die Spitze ſeiner Mitglieder tritt, um mit ihnen gemeinſam zu arbeiten. Ich bin nun von der Theatberkommiſſion bezw. vom Stadt⸗ rat beauftragt worden, beim Bühnenverein dahin zu wirken, daß dieſer Streit recht bald beigelegt wird. Ich habe das getan und zwar ſo nachdrücklichſt, wie ich es hätte nicht mehr tun können. Ich kann Ihnen mitteilen, daß demnächſt eine Verſammlung der Hadiſchen Theaterdirektoren ſtattfindet, wo wir über ein gemein⸗ ſames Vorgehen in dieſer Frage ſchlüſſig werden. Von uns aus ſoll alles geſchehen, um dieſen unhaltbaren Zuſtand aus der Welt zu ſchaffen. Wir in Mannheim können im ganzen abwarten. Es war mir eine Genugtuung, als mir erklärt wurde, daß die Künftler hier in Mammnheim im allgemeinen keinen Grund härten, irgend etwas anderes zu verlangen, und daß ſie nrit der Hand⸗ habung der Theaterleitung im großen und ganzen einverſtanden ſeien. Trotzdem geſchieht alles, um die Sache aus der Welt zu ſchaffen und um in wenigen Wochen bezw. Monaten zu einem ehrenvollen Frieden zu gelangen. Herr Stw. Levi hat geſagt, daß eine koloſſale Anſtrengung der Künſtler an unſevem Theater ſtatt⸗ finde. Es wird gewiß bet uns ſehr viel gearbeitet, ganz außer⸗ ordentlich viel. Die Arbeit wird nach Möglichkeit verteilt und zwar ſo, daß miemand zu ſehr angeſtrengt wird. Die meiſten Be⸗ ſchwerden, die bei mir einlaufen, lauten dahin, daß die Künſtler nicht genügend beſchäftigt ſind. Herr Stw. Levi hat ferner geſagt, daß die Schneider in dieſem Jahre keine Dotation erhielten. Die Schneider haben bisher aber überhaupt nichts erhakten, ſondern die Arbeiter für die Feiertage. Ich habe ihnen aber geſagt, daß ich einen Antrag ſtellen werde, daß auch fie dieſe Gratifikation er⸗ halten. Was den Sonntagsdienſt der Arbeiter betrifft, ſo muß ich ſagen, die Theaterarbeiter haben außerordentlich viel zu tun. Aber dafür bekommen ſie ja—3 Wochen Ferien und ihre freien Dage. Herr Levi hat ferner über die Dekorationen geſprochen. Er hat geſagt, daß eine Anzahl von Dekorationen eingeſtampft und verbranmt worden ſeien. Unſere Magazine ſind außerordentlich gut und in Ordnung. Doch müſſen wir etwas Luft bekommen. Ich habe nun den Auf⸗ trag gegeben, daß wir die ganz alten Dekoratibnen, die überhaupt nicht mehr zu gebrauchen ſind, entfernen. Darunter ſind nun De⸗ korationen die 50 Jahre und noch älter ſind. Jeder Fachmann wird mir beſtätigen, daß ſolche Dekorationen nicht mehr zu ge⸗ brauchen ſind. Es handelt ſich vor allem um alte Oberon⸗Deko⸗ rationen. Wir haben ſeit 3 Jahren ſchöne neue hierfür. Ich will aber trotzdem der Anregung des Herrn Levi folgen und will ver⸗ ſuchen, dieſe Dinge zu verkaufen. Mein techniſcher Beirat wie auch ich ſind aber der Meinung, daß man dieſe 50jgährigen Dekoratio⸗ nen auch an keine kleine Bühne mehr verkaufen kann. Man iſt mit der Ausrangierung alter Dekorationen furchtbar vorſichtig. Uebergehend zu den Ausführungen des Herrn Stadtrats Vogel möchte ich gleich bei dem Thema Dekorationen beginnen. Herr Vogel hat geſagt, man habe heute bedeutend mehr Aus⸗ gaben als wie früher. Ich bin aber ganz beſonders ſtolz darauf, dies mit den kleinen Mitteln, die hierfür im Budget ſtehen, durch⸗ geführt zu haben. In den Jahren 1903 /1904 waren 14000 M. im Budget für Dekorationen. Im Spieljahre 1908/09 nur 13000 M. Ich habe die Heeren der Theaterkommiſſion angefleht, ſie möchten dieſe Poſition etwas erhöhen. Man hat mir aber die beantragten ein paar tauſend Mark wieder geſtrichen und ich muß jetzt wieder mit demſelben Betrag auskommen. Solange ich hier die Theaterleitung habe, ſind ſämtliche Dekorationen hier im Hauſe erſtellt worden. Dann hat Herr Stadtrat Vogel geſagt, ein neuer Weg dürfe nicht im Sturme, ſondern aur im Schritt erobert werden. Nach meiner Anſicht geht die Ausführung meiner Pläne zu langſam vor. Dann hat Herr Str. Vogel ſeiner Statiſtik 3 Monate zugrunde gelegt, in denen der Beſuch des Theaters ſehr viel vom Wetter abhängt. Der September und Oktober iſt gar nicht maßgebend für den Beſuch eines Theaters, ſondern vielmehr die Monate Dezember, Januar, Februar, März. Erſtens möchte ich dazu noch bemerken, daß man nicht nur 3 Monate, ſondern das ganze Theaterjahr hätte berechnen müſſen. Zweitens möchte ich bemerken, daß inzwiſchen, wie Sie alle wiſſen, unſere Galerie numeriert worden iſt. Man hat damit eine Anzahl Pläße verloren. Der Zuſtand war ganz miſerabel. Es iſt eine Beſſerung der Verhältniſſe eingetreten. Wir haben früher auf der Galerieloge 170 Plätze ausgegeben, heute nur noch 144. Auf der Galerie baben wir 84 Plätze weniger zu vergeben. Ich glaube, daß dies ſchon etwas ausmacht. Auch die Stehplätze ſind reduziert worden. Die Einnahmen des laufenden Jahres ſind außergewöhnlich gut. Wir haben nicht nur die Voranſchlags⸗ ſätze für die Tageseinnahmen, ſondern auch diejenigen unſeret Abonnementsvorſtellungen überſchritten. Alles, was mon jetzt noch einnimmt, ſteßt außer dem Voranſchlog. Die Borſtellungen außer Abonnement haben gleichfalls eine ſehr günſtige Einnahme er⸗ geben. Die Matineen, wie die Nachmittagsvorſtellungen, ſind immer außerordentlich ſtark beſucht. Von den voranſchlags⸗ mäßigen 72000 M. ſind bis jetzt ſchon 68 000 M. vereinnahmt worden, obwohl man noch 4 Monate Spielzeit hat. Die Ein⸗ nahmen ſind im ganzen gute und nach dem he en Stande un⸗ ſerer Finanzen iſt es nahezu ausgeſchloſſen, daß wir mit einem Defizit abſchließen, im Gegenteil, ich rechne beſtimmt mit einem kleinen Ueberſchuß Was nun die Wünſche des Publikums betrifft, ſo möchte ich zunächſt auf die Mantelfrage etwas eingehen. Es iſt richtig, daß man bei den neuen Dekorationszimmern, die allerdings nicht von mir ſtammen, den Mantel notgedrungen ſoweit herunterziehen muß, daß man vielleiecht nicht alles beobachten kann. Läßt man den Mantel aber nicht ſoweit herunter, ſo ſieht man in den gan⸗ zen Theaterbetrieb hinein. Ich gebe zu, daß die Plafondzimmer hier und da die Ausführung etwas erſchweren. Aber nur bei gang niedrigen Zimmern. Bei anderen kommt dies nicht vor. Ich will nun verſuchen, unſere neuen Zimmer einen halben Meter höher zu machen und ich glaube damit, dieſem Wunſche der Beſucher Rechnung zu tragen. Was nun die Frage der Kündigungen be⸗ trifft, ſo will ich auf dieſe etwas näher eingehen. Ich kann ſagen, daß mir nichts angenehmer iſt, als die fleißigen und leiſtungs⸗ fähigen Künſtler uns zu erhalten und nicht weggehen zu laſſen. Das iſt ſelbſtverſtändlich. Ein häufiger Wechſel erſchwert nur den Theaterbetrieb. Sie dürfen aber nicht vergeſſen, daß das Künſt⸗ lervolk eine gewiſſe Neigung zur Freizügigkeit beſitzt. Wir ge⸗ hören, wenn wir beſcheiden ſind, zu den mittleren Theatern, und wir ſind, wie Sie auch wiſſen, ein Durchgangstheater. Wir wollen gute Künſtler haben. Dieſe ſind aber nur zu einer gewiſſen Zeit zu bekommen. Die Künſtler bekommen verlockende Anträge einerſeits, andererſeits können wir die Künſtler dann nicht mehr ſo bezahlen, wie dieſe es verlangen. Wenn Sie das bedenken, ſo müſſen Sie ſelbſt ſagen, daß im allgemeinen der Wechſel aun un⸗ ſerer Bühne nicht abnorm iſt. Im nächſten Jahre wird eine Anzahl von Künſtlern freiwillig von uns ſcheiden. Was die Aushilfsfrage betrifft, ſo wird dieſe geregelt werden. Sie können ſich denken, daß wir die diesbezüglichen Auslagen ſooiel als mög⸗ lich zu verkleinern ſuchen. Redner konſtatiert weiter, daß mit der„Lohengrin“⸗ Aufführung an einem Werktage eine Einnahme von 160 Mark erzielt wurde. Eine derartige Einnahme ſei noch nie⸗ mals dageweſen. Man werde es deshalb verſtehen, daß er, wenn alle drei Ortruds nichts auftreten könnten, ſich eine Ortrud für 180 Mark von auswärts kommen laſſe, anſtatt daß er eine Operette anſetze, die einen Einnahmeausfall ver⸗ urſache. Im allgemeinen möchte er verſprechen, daß er den Wünſchen des Publikums nach wie vor in jeder Weiſe ent⸗ ſprechen werde.(Beifall.) Str. Vogel bemerkt, er habe nicht willkürlich vier Mo⸗ nate herausgegriffen. Gerade in dieſem Jahre ſei der Sep⸗ tember der beſte Monat für das Theater. Das Theaterpubli⸗ kum ziehe in der Zeit nach den Ferien wieder die Sehnſucht ins Theater.(Zuruf links: Der 1. und 2. Rang ſind immer noch leer im September.) Nein, nein. Das ſind Abonnenten. Der September iſt einer der beſten Theatermonate. Durch das Schlußwort des Herrn Intendanten bin ich befriedricht⸗ (Heiterkeit.) Oberbürgermeiſter Martin kommt zunächſt auf die Stellungnahme in dem Konflikt zwiſchen Bühnenverein und Bühnengenoſſenſchaft zu ſprechen. Es ſei ohne weiteres zuzu⸗ geben, daß Frankſurt mit einer Erkärung hervortrat, die außerordentlich energiſch war. Er habe, ſobald die unliebſamen Erörterungen zwiſchen Bühnenverein und Bühnengenoſſen⸗ ſchaft in ein aktutes Stadium getreten waren, die Angelegen heit zur Sprache gebracht und ſich perſönlich in Frankfurt nach den Motiven der ergriffenen Stellungnahme erkundigt. Von ſtädtiſchen Theaterkommiſſionsdelegierten in Frankfurt habe er die Auskunft erhalten, daß man bei der Stadtverwal⸗ tung auf dem gleichen Standpunkt wie in Mannheim ſtehe. Eine Stellungnahme, wie in Frankfurt, hätte ſehr leicht die Folge haben können, daß ein Theater, wie das Frankfurter, vom Bühnenverein ausgeſchloſſen werde. Die weitere Folge würde dann ſein, daß ein ſolches Theater hedingungslos der Bühnengenoſſenſchaft verfallen wäre und ſich die Vertrags⸗ bedingungen diktieren laſſen müßte. Dann aber wären die Rollen nicht mehr gleichmäßig verteilt. Die Frage ſei rein akademiſch. Was Mannheim erklärt habe, komme in vielen Punkten genau auf dasſelbe heraus, wie in Frankfurt. Mann⸗ heim ſei nur etwas verſöhnlicher in der Form geweſen. In der Sache habe Mannheim ganz dasſelbe erklärt. Man habe ſich in allen Punkten auf die Seite der Genoſſenſchaft geſtellt, mit Ausnahme eines Punktes, der Veranſtaltung einer Vor⸗ ſtellung für die Genoſſenſchaft. Wenn ein derartiges Gefuch eingeht, ſo ſolle es der Intendant der Theaterkommiſſion zur Entſchließung vorlegen. Das ſei in der Zwiſchenzeit bereits geſchehen. Die Erklärung der Theaterkommiſſion in Freiburg ſei eigentlich auch Punkt für Punkt das, was man in Mann⸗ heim erklärt habe. Es würde für alle Teile das Beſte ſein, wenn man ſich verſöhnen würde. Im übrigen ſtehe der Stadtrat ſelbſtverſtändlich allen berechtigten Beſtrebungen der Genoſſenſchaft durchaus ſympathiſch gegenüber. Aber die Stadtverwaltung könne für ſich allein einen neuen Theater⸗ vertrag nicht ausarbeiten. Die hieſigen Genoſſenſchaftsmit⸗ glieder ſeien mit dem Vorgehen der Stadtverwaltung durch⸗ aus einverſtanden. Der Stadtrat habe ſogar ein offizielles Dankſchreiben erhalten. Wegen der Umarbeitung des Theaterpenſionsſtatuts ſchwebten z. Z. Verhand⸗ lungen. Die Beiträge der Penſionskaſſenmitglieder betrügen heute rund 20000 Mark. Wenn dieſe Beiträge ausfielen, werde entweder die Stadtkaſſe Zuſchüſſe geben müſſen oder man werde nach anderen Einnahmequellen Umſchau halten und die Luſtbarkeitsſteuer oder etwas anderes ins Auge faſſen müſſen, um in Form einer Billettſteuer den Ausfall wieder einzubringen. Bezüglich der Theaterdekora⸗ tionen wolle er nur das eine ſagen, daß alle drei Theater⸗ dekorationsmagazine aus der Zeit vor Dr. Hagemann ſtamm⸗ ten. Was die Beſucherzahl betreffe, ſo ſei es allerdings ganz richtig, daß die Zahlen variierten, ſobald man nur einzelne Monate nehme. Er könne ohne weiteres ein⸗ räumen, daß, wenn man die Monate bis zum 15. März nehme, die Zahl der Beſucher durchſchnittlich pro Vorſtellung dieſes Jahr etwas geringer ſei wie im Vorjahre. Aber wenn man die Statiſtik zurückverfolge vom Jahre 1903 an, ſo werde man finden, daß durchſchnittlich die Beſucherzahl der Vor⸗ ſtellungen ſtändig anſteige. Man wolle hoffen, daß, wenn auf Ende des Theaterjahres die Statiſtik auch für das laufende Jahr feſtſteht, doch wieder die ſteigende Tendenz auch filr dieſes Jahr ſich geltend gemacht habe. Dieſer Hoffnung könne man umſomehr Ausdruck verleihen, als der Voran⸗ SGeneral⸗Auzeiger.(Mittaablatt) ſchlag für die Tageseinnahme aus Abonnementsvorſtellungen in dieſem Jahre ganz erheblich überſchritten worden ſei. Man habe 680 Mark pro Vorſtellung für Tageseinnahmen aus Abonnementsvorſtellungen eingeſetzt. Man habe bis jetzt pro Vorſtellung durchſchnittlich 708 Mark eingenommen, ein Satz, der auch den Voranſchlagsſatz für 1909—10 mit 690 Mark woch um 18 Mark pro Vorſtellung überſchreite. Da man dieſes Jahr im Sommer vorausſichtlich nicht ſchlechter abſchneide, dürfte man wohl den Voranſchlagsſatz für 1909—10 erreichen. Stv. Dr. Weingart will ſich auf die kurze Bemerkung beſchränken, daß ſeine politiſchen Freunde bezügl. des Kon⸗ fliktes zwiſchen Bühnenverein und Bühnengenoſſenſchaft auf dem Standpunkt ſtünden, der von allen Seiten betont worden ſei. Bezügl. des Mantels(Soffittenvorhangs) ſei er auch der Meinung, daß man ihn etwas höher ſetzen ſollte, damit man von oben etwas ſehen könne. Er möchte die Frage an die Stadtverwaltung richten, wie es mit der Theaterbe⸗ ſtuh lung beſtellt ſei. Er ſei nicht der Meinung, daß alle Einwendungen der Abonnenten richtig geweſen wären. Aber ſelbſt wenn man auf dem Standpunkt ſtehe, daß die Einwen⸗ dungen der Parterrelogeninhaber gerechtfertigt ſeien, müſſe man anerkennen, daß die Theaterbeſtuhlung im Allgemeinen einer Erneuerung bedürfe. Oberbürgermeiſter Martin bemerkt, das Ergebnis der Rundfrage an ſämtliche Abonnenten war folgendes: Der Re⸗ vers, der vorgeſchlagen wurde, war unbedingt anerkannt wor⸗ den von 348 Abonnenten, ohne weiteres abgelehnt wurde er von 8 Abonnenten, unbeſtimmte und gleichgiltige Antworten erteilten 4 Abonnenten, gegen die Logenbeſeitigung teils be⸗ dingt, teils unbedingt, teils ſchließlich bereit erklärt, das Abonnement beizubehalten haben ſich 93; keine Antwort er⸗ teilten 100. Wie man hieraus erſehe, ſei das Verhältnis eigentlich zu Gunſten der Rundfrage ein ganz günſtiges ge⸗ weſen. Trotzdem habe ſich die Theaterkommiſſion geſagt, der Prozentſatz derjenigen, die einen Zweifel geäußert haben, ö iſt ein ſo großer, daß wir Bedenken tragen, ein derartiges einſchneidendes Projekt, das ſo viel Geld koſtet, dem Stadtrat und Bürgerausſchuß zur Genehmigung vorzuſchlagen. Man wollte einen Mittelweg gehen und ſowohl die Logen wie das Parkett etwas verbeſſern, ohne daß man am Syſtem etwas weſentliches ändere. Für eine derartige Möglichkeit ſei ein Modell in natürlicher Größe gebaut worden, das in einem leeren Kaufhausladen ſtehe. Er beabſichtige der Theaterkom⸗ miſſion vorzuſchlagen, den Abonnenten noch einmal Gelegen⸗ heit zu geben, ſich das Modell anzuſehen. Sollte der Vor⸗ ſchlag Annahme finden, dann werde es möglich ſein, die Stühle ſo zu erneuern, wie ſie jetzt ſind. Eine andere Aenderung ſei nicht möglich ohne eine ganz außerordentliche Verringerung der Sitze. Wenn man in jeder Reihe Sitze wegnehme, könne man ſie auch bequemer machen. Aber dann verliere mau eine außerordentliche Einnahmequote. Das habe man ver meiden wollen. Jedenfalls werde die Durchführung in dieſen Theaterferien nicht mehr möglich ſein, ſondern früheſtens in den nächſten. Stv. Geck führt aus, bei der Beſetzung der Theater⸗ kommiſſion ſei mit dem üblichen Grundſatz gebrochen worden dadurch, daß man den Antrag ſeiner Fraktion, durch einen Abgeordneten in der Kommiſſion vertreten zu ſein, nicht ſtatt⸗ gegeben habe. Er wiſſe nicht, ob ſachliche oder perſönliche Gründe dafür maßgebend waren. Jedenfalls intereſſiere ſich ſeine Fraktion dafür, zu hören, was der Grund geweſen ſein ſolle. Er wundere ſich darüber, daß in der Diskuſſion 1. u r u. Waee —— FPPPrrr den ſei, daß man ſeit einigen Jahren ein zweites Theater habe, das Neue Theater im Roſengarten, deſſen Beſuch einiger⸗ ſamtfrequenz. Herr Str. Vogel habe mit ſeiner nicht ganz einwandfreien Aufmachung bis 1901 zurückgegriffen. Da ſei das Neue Theater noch nicht vorhanden geweſen. Die Fre⸗ quenz des Neuen Theaters müſſe ungünſtig auf den Beſuch des Hoftheaters einwirken. Wenn man die Sache ganz ob⸗ werden, daß das Neue Theater dem Hoftheater eine ganz weſentliche Konkurrenz mache. Auch die allgemeine ſchlechte wirtſchaftliche Lage müſſe berückſichtigt werden. Wenn man zu⸗ dem in Berückſichtigung ziehe, daß man in den letzten Tagen und Wochen oft hören mußte, daß keine Billette mehr zu haben waren, ſo müſſe man den Eindruck gewinnen, daß die Statiſtik des Herrn Str. Vogel mit den Tatſachen nicht ganz übereinſtimme. Aus der heutigen Debatte ſei die erfreuliche Tatſache zu konſtatieren, daß im Allgemeinen eine gewiſſe Beruhigung des Publikums in ſeiner Stellungnahme zum Hof⸗ theater und ſeinem Leiter Platz gegriffen habe. Man habe in dieſer Hinſicht ſehr ſchwere Zeiten hinter ſich. Es liege ſeines Erachtens nicht allein am Leiter des Theaters, ſondern am Publikum ſelbſt, dafür zu ſorgen, daß die Beziehungen zwiſchen beiden Faktoren verbeſſert würden und da könne das Publikum ſeinerſeits ſehr viel dazu beitragen. Es habe eine Zeit gegeben, wo die Kritik eine nicht in allen Dingen ſachliche und objektive geweſen ſei und insbeſondere nicht der ſympa⸗ thiſchen Kritik entſprochen habe, die man einem derartigen In⸗ ſtitut entgegenbringen müßte. Wenn man den Eindruck ge⸗ winne, daß endlich der rein ſachliche Geſichtspunkt in den Vordergrund geſchoben werde, ſo würde ſeine Fraktion das ſehr freuen. Es könnte jeder Einzelne dazu beitragen, daß die Zuſtände noch beſſer werden, daß in Zukunft wieder eine ge⸗ wiſſe vorurteilsfreie, eine gewiſſe ſachliche Objektivität an die Stelle von perſönlicher Voreingenommenheit trete und die Beziehungen zwiſchen Bühne und Publikum in Zukunft wie⸗ der beſſere würden. Stp. Bͤttger bemerkt, es ſei in den Kreiſen der Theaterbeſucher, ſoweit die Volksvorſtellungen zu Einheits⸗ preiſen in Frage kommen, begrüßt worden, daß die Theater⸗ kommiſſion dafür geſorgt habe, daß nicht mehr Leute in dieſe Vorſtellungen kämen, für die ſie nicht beſtimmt ſeien. Weiter möchte er dem Wunſche Ausdruck geben, die Intendanz möge noch zwei Opernvorſtellungen in den Spielplan der Volks⸗ vorſtellungen zu Einheitspreiſen einfügen. Bei Volksvor⸗ ſtellungen ſollte man ferner nicht in Wiederholungen ver⸗ fallen. Die Galeriezuſtände ſollten noch einmal einer ge⸗ nauen Unterſuchung unterzogen werden. Ihm ſcheine, daß die Plätze noch mehr verengt worden ſeien, als eigentlich zu⸗ läſſig ſei. Nach der Bühne zu müßten zwiſchen zwei Eiſen⸗ ſtangen vier Perſonen Platz nehmen. Er möchte die Theater⸗ kommiſſion und die Intendanz bitten, der Sache noch ein⸗ mal auf den Grund zu gehen und dafür zu ſorgen, daß die abgeſchafft wür„ über die Frequenz unſeres Hoftheaters nicht angeführt wor⸗ maßen in Berückſichtigung gezogen werden müſſe bei der Ge⸗ jektiv betrachten wollte, ſo müßte zum mindeſten zugegeben; bei der Umfrage wegen der Neubeſtuhlung auch gefragt wurden. Oberbürgermeiſter Wartin bemerkt, ſoweit ſie bekannt ſeien, ſeien ſie gefragt worden. Die Frage des Stv. Geck, welche Gründe für die Zuſammenſetzung der Theaterkommiſſion maß⸗ gebend geweſen ſeien, bedauere er nicht beantworten zu können, da man darüber im Stadtrat geheim abgeſtimmt habe, weil Perſonenfragen mit hineinſpielten. Es handelte ſich darum, ob von den Kommiſſionsmitgliedern das eine oder andere nicht mehr gewählt werden ſollte. Dies wurde in geheimer Abſtimung entſchieden und dieſe Abſtimmung habe entſchieden, wie die Kommiſſon heute ſei. Stv. Geck erwidert, das ſei eine Auskunft, die ſachlich richtig ſein möge, die aber grundſätzlich zu verwerfen ſei. Er könne nicht einſehen, warum ein berechtigter Anſpruch ſeiner Fraktion aus rein perſönlichen Gründen abgelehnt werde. Es hänge ganz von einem unglücklichen Zufall ab, daß ſeine Fraktion überhaupt in die Kommiſſion hineinkomme. Wenn der Anſpruch ſeiner Fraktion prinzipiell anerkannt werde, könnten perſönliche Anſichten dabei keine Rolle ſpielen, denn er wiſſe nicht, ob die Rückſicht auf eine einzelne Perſön⸗ lichkeit höher ſtehe, als die Rückſicht auf eine große Fraktion und die große Mehrheit der Mannheimer Bevölkerung. Die Perſonenfrage komme in zweiter Linie. Oberbürgermeiſter Martin bemerkt, über die Zuſam⸗ menſtellung der Mitglieder der einzelnen ſtädtiſchen Kom⸗ miſſionen werde im Stadtrat entſchieden. Wenn der Stadtrat beſchließe, geheim abzuſtimmen, müſſe es geſchehen. Jedes einzelne Mitglied ſei bezüglich der Stimmabgabe ſouverän. Stv. Geck erwidert, es bleibe ihm nur übrig, feſtzu⸗ ſtellen, daß der Stadtrat ſich weigere, über den Antrag ſeiner Fraktion abzuſtimmen. Oberbürgermeiſter Martin bemerkt, wie bei der nächſten Gelegenheit die Entſcheidung ausfalle, wiſſe er nicht, wiſſe auch jedenfalls der Stadtrat nicht. Stv. Süßkind ſtellt feſt, daß das Vorgehen des Stadt⸗ rats jedem parlamentariſchen Gebrauch widerſpreche. Es müſſe konſtatiert werden, daß hier die ſozialdemokratiſche Fraktion vergewaltigt worden ſei. Seine Fraktion finde ſich mit dieſer Sachlage ab. Mit dieſer Vergewaltigung werde das Verträuen in das Theater nicht wachſen. Für ihn wäre dieſer Punkt ſo ſchwerwiegend, daß er für ſeine Perſon eine ganz andere Stellung gegen das Theater eingenommen hätte, wie die beiden Vorredner ſeiner Fraktion, um zu beweiſen, daß man die Verantwortung ablehne, wenn ſeiner Fraktion eine Vertretung in der Kommiſſion verwehrt werde. Damit iſt die Theaterdebatte geſchloſſen. Bei Poſition 341„Auf künſtleriſche und wiſ⸗ ſenſchaftliche Einrichtungen und Vereine! wünſcht Stv. Robert Kramer unentgeltliche Ueberlaſſung der Turnhalle für den Arbeiterturnverein, der für die Turn⸗ halle 700 Mark bezahle. Stadtſchulrat Dr. Sickinger wolle offenbar verhüten, daß dem Turnverein Konkurrenz gemacht wird. Sonſt würde man dem Arbeiterturnverein eine ge⸗ räumigere Turnhalle zur Verfügung ſtellen. Stv. Himmele bringt verſchiedene Wünſche für die ſtädtiſche Gemäldeſammlung gelegentlich ihrer Unterbringung in der Kunſthalle vor. Vor allem ſollten an den Bildern kleine Schildchen angebracht werden, die über das Bild eine kurze Erläuterung geben, weil der Katalog nicht von jedem Beſucher angeſchafft werden könnte. Stb. Hauck frägt an, warum man den Beitrag für den Frauenverein Waldhof zur Abhaltung von Kochkurſen nicht mehr eingeſetzt habe. Er wünſche den Betrag wieder einge⸗ ſetzt. Des Weiteren wünſche er einen Beitrag für den Tuber⸗ kuloſeausſchuß Waldhof. Oberbürgermeiſter Martin weiſt darauf hin, daß man nur Beiträge bewilligen könne, um die vorher nachgeſucht werde. Stv. Bu b bedauert, daß der Beitrag für den Verkehrs⸗ vere in geſtrichen worden iſt. Stv.⸗V. Fulda bedauert ebenfalls dieſe Maßnahme. Man werde es dahin bringen, daß der Verein mit einem Defizit arbeite. Bürgermeiſter v. Hollander bemerkt, man erhebe für die Turnhalle eine Miete von 60 Mark pro Abend. Das wäre nicht hoch. Man glaube aber auch, die Miethöhe beibe⸗ halten zu müſſen, weil der Andrang ſeitens der Turnvereine zu groß ſei. Der Stadtſchularzt habe die zu große Benutzung der Turnhallen für hygieniſch nicht einwandfrei erklärt. Alle Vereine würden gleichmäßig behandelt. Die Turnhalle in K 6 könne nicht dent Arbeikerturnverein überwieſen werden, weil der Turnverein„Columbus“ ſie nicht abtrete. Es liege der Stadtverwaltung vollſtändig fern, dem Arbeiterturnverein weniger entgegenzukommen als den anderen Turnvereinen. Stv. Dr. Sickinger weiſt darauf hin, daß man im Laufe der letzten Tage wiederholt Gelegenheit gehabt habe, zu konſtatieren, daß man allen Wünſchen objektiv entgegen⸗ komme. Die Meinung, daß er als Gauvorſitzender der Mann⸗ heim⸗Ludwigshafener Turnerſchaft der ſozialdemokratiſchen Turngeſellſchaft nicht objektiv gegenüberſtehe, habe er bereits gegenüber den Herren, die mit ihm verhandelt hätten, richtig geſtellt. Er habe bei dieſer Gelegenheit ſchon geſagt, daß rein ſachliche Erwägungen maßgebend waren. Die Turnhalle in K 6 müſſe in den wenigen Stunden, in denen ſie noch frei ſei, reſerviert bleiben für Fälle, bei denen unſere Lehrerſchaft unter Umſtänden ein größeres Lokal brauche zu Proben etc., auch für amtliche Konferenzen. Die Schulkommiſſion habe ſich nach dem Vorſchlag des Schularztes auf den Standpunkt geſtellt, daß die Turnhalle nicht in beliebigem Maße ausge⸗ nutzt werden könnte, denn ſie ſei in erſter Linie für die Schule beſtimmt. Man habe früher den Grundſatz vertreten, daß die Turnhallen nicht mehr als 32 Stunden in der Woche benutzt werden dürften. Dieſe Zeit ſei auf ſeinen Vorſchlag, um den Turnvereinen entgegenzukommen, auf 36 Stunden heraufgeſetzt worden. Ein weiteres Entgegenkommen ſei nicht zu rechtfertigen aufgrund der Schulhygiene. Bei der Schülerbibliothek ſei eine Neukonſtruktion vorgenom⸗ men worden. Die Kinder wählten nicht mehr plan⸗ und ziel⸗ los. Die Lehrerſchaft habe für die oberen Klaſſenſtufen einzelne Bücher ausgewählt. Man unterſcheide drei Lek⸗ türearten: die Klaſſen⸗ Gruppen⸗ und Einzellektüre. Bei der Gruppen⸗ und Klaſſenlektüre ſehe man darauf, daß das, was geleſch werſt im engſten Zuſammenhang mit dem Unterricht ſtebe. wodurch ein außerordentliches Ankereſſe bei den Hin · Stb. Wüſſt frägt an, ob die Unterabonnenten der Logen erfahrene Redner wird bei ſolchen Veranſtaltungen ſich meiſten dern erweckt und die Lektüre fruchtbarer gemacht werde. Um ſomehr ſei es wünſchenswert, daß, wenn das Intereſſe an der Lektüre geweckt ſei, eine Fortſetzung ſtattfinde über 14 Jahre hinaus. Deswegen habe er es als notwendig bezeichnet daß im Anſchluß an die Volksbibliothek eine Jugendbibliothek eingerichtet werde. Oberbürgermeiſter Martin bemerkt, es ſei gefragt worden, warum man dem Verkehrsverein den Beitrag en zogen habe. Das gebe ihm Anlaß, kurz darauf hinzuwei daß man in Mannheim an Vereinsbeiträgen aus der St kaſſe ſo außerordentliches leiſte, wie keine andere St Mannheim marſchiere mit 76 Pfennig pr Kopf der Bevölkerung an der Spitze aller deutſchen Städte. Frankfurt zahle nur 68 Pfennig. Dann gehe es plötzlich herunter auf 38 Pfg. und 32 Pfg. Es ſei deshalb wünſchenswert, die Frage zu prüfen, ob man dieſes Tempo fortſetzen oder eine kleine Bremſe anſetzen ſollte. Wenn es ſo weiter gehe, werde die Summe immer höher. Es ſei⸗ ſchon Vereine auf die beſtimmte Ausſicht hin gegründet w den, von der Stadt einen namhaften Beitrag zu bekommen Was den Verkehrsverein betreffe, ſo wolle er ohne weiteres zugeben, daß es ſich hier um einen Verein eminenter Gemeinnützigkeit handle, der außerordentlich ſegensreich bereits gewirkt habe und auch fernerhin noch wir⸗ ken werde. Der Verein verdiene eine ſtädtiſche Unterſtütz ſchon deswegen, weil er eine Reihe von Aufgaben erfü die ſonſt die Gemeinde unter allen Umſtänden erfüllen müßt Nun habe man aber dem Verkehrsverein den Beitrag durc aus nicht entzogen, ſondern von vornherein einen Beitrag vo 3000 M. zugeſichert. Vvon 5000 M. ſei nie die Rede geweſen Der Verein habe 3 Jahre hintereinander zu dieſem Beitrag eine⸗ beſonderen Beitrag von 2000 M. bekommen aus ganz beſonderen Gründen. Das erſtemal mit Rückſicht aaf die erſte Einrichtun⸗ des Vereins, das zweitemal nach längeren Erörterungen ledig mit Rückſicht auf das Stadtjubiläum und die Ausſtellung. Bei drittenmal im Jahre 1908 war der Beitrag wieder auf die ſprüngliche Höhe von 3000 M. normiert. Dann begannen handlungen mit dem Verein dahingehend, ob er geneigt ſei Anzahl von ſpeziellen ſtädtiſchen Aufgaben zu übernehme unter namentlich die Ausführung eines Hafenplanes für die 3 tungen. Der Verkehrsverein habe dies auch zugeſagt und für die Durchführung dieſer Aufgaben blieb es wieder be Extrabeitrag von 2000 M. So hänge die Sache zuſammen. Di ſpeziellen Aufgaben konnten im Jahre 1908 nicht im vollen Um fange durchgeführt werden, weil der Verein ſchon ein ander Programm aufgeſtellt hatte. Der Stadtrat ſei unter dieſen Un ſtänden der Meinung geweſen, daß man wieder auf den Beitr von 3000 M. zurückgehen könne, da in dieſem Jahre keine auß ordentlichen Verhältniſſe vorlägen, ferner aus dem allgemeinen weiteren Grunde, daß man bei der ſtädtiſchen Finanzlage beſtreb ſein müſſe, die Vereinsbeiträge, wo angängig, zu reduzieren.! habe jetzt auch an Vereinsbeiträgen die Summe von 170090 geſpart. Der letzte Grund ſei, daß der Anreis, Beiträge zu leiſten, wegfalle, wenn die Stadt Beiträge gebe. Er möchte deshalb den öffentlichen Appell an die Bevölkerung richten, dem Verkehrs⸗ verein durch Erhöhung der Beiträge oder Erweiterung der M gliedſchaft die Möglichkeit zu geben, ſeine Aufgaben in vollem Umfange zu erfüller. Stv.⸗V. Fulda bemerkt, daß die Mitgliedsbeiträge nicht ſo zahlreich zufließen, wie angenommen wurde. Die Aktionskraft wird dadurch ſehr gemindert. Heidelberg unterſtützt ſeinen Ber kehrsverein mit 14000 M. jährlich. Nun wird man m Heidelberg iſt eine Fremdenſtadt. Aber wir in doch auch Fremde heranziehen. Eine Stiftung der ſolut notwendig. Oberbürgermeiſter Martin: Es iſt ihm nicht Heidelberg 14000 M. Zuſchuß gibt, aber ſopiel ſei ihm b daß Freiburg ſeinem Verkehrsverein 3000 M. Zuſchuß Str. Darmſtädter weiſt darauf hin, daß die Sta ruhe außer den 3000 M. den Beamten und das Bure außerdem ſeine Führer ſelbſt herausgebe. Eine Erhöhung de nahmen herbeizuführen, ſo ſchon wiederholt verſucht w Stb. Rob. Kramer kommt nochmals auf die Turnhall ſprechen und verlangt ein gerechtes Vorgehen ſeitens des S rats. S tv. Geck führt aus, daß er eine kurze Bemerkung zi PO 14 auf S. 78(Kongreß d. Verband. ſüdd. Induſtrieller) zu mach habe. Es ſei ihm wohl begreiflich und er habe es auch dem Herrn nachgefühlt, daß es für die Vertreter der Stadt of ſchwierig und auch eine unangenehme Aufgabe ſei, geleg einer öffentlichen Repräſentation eine ſchöne Begrüßungsrede halten. Es ſei dies auch deshalb nicht immer angenehm, weil ein gewiſſes Maß von Spezialkenntnis mitbringen müſſ Schwierigkeit derartiger Begrüßungs⸗ und Feſtreden werde geſteigert, wenn es ſich dabei um Veranſtaltungen politiſ oder wirtſchaftlicher Natur handle, die einen ausgeſpro: Charakter gegen einen anderen Teil der Bevölkerung trä darauf beſchräuken ſchöne Reden zu halten, ſich in allgem verbindenden Wendungen zu ergehen, die zu nichts verpflichten und man wird die Rede mit großer Genugtuung aufnehmen o daß in ihr ein einziger poſitiver Gedanke zum Ausdruck gek men iſt. Er möchte den Herren von der Stadtverwaltung, Zukunft mit der Erfüllung derartiger öffentlicher Rep⸗ tionspflichten betraut werden, aus verſchiedenen Gründe warm ans Herz legen, zu vermeiden, daß nach außen der Eindruck erweckt wird, als ob man allzutiefe Verbe vor einer einzelnen Korporation mache. Oberbürgermeiſter Martin eutgegnet, daß es gußerorde lich ſchwierig ſei, dem Herrn Sto. Geck zu folgen und eine la Rede ohne Gedanken zu halten.(Heiterkeit.) Aber wir woll⸗ bemühen, dem Wunſche Folge zu leiſten. Er müſſe jedoch Herrn Kollegen Finter, um den es ſich hier handelt, in Se nehmen und ihm ſeine beſondere Anerkennung ausſprehe er in der Tat in ganz kurzer Friſt ſeine ſchon etwas durch ht. Begrüßungsrede vollſtändig umſtoßen mußte, da er bei der Be⸗ grüßung zuerſt geſprochen hätte. Herr Dr. Finter hat dieſe R gehört und dann zu ſeinem Schrecken wahrgenommen, daß er borher ausgearbeitete Rede nicht mehr gebrauchen könne. Ii gemeinen verſpreche er dem Herrn Stv. Geck, daß man mö bemüht ſein werde, gedankenlos zu ſprechen.(Heiterkeit.) Str. Mainzer kritiſiert bei Poſitioun 35„Beiträge Umlagen an Bezirks⸗ und Kreisſchulverbände“ den Kreisſch in Ladenburg, der nach ſeiner Anſicht viel zu teuer hergef wurde. Was man an dem Bau vergeſſen habe, ſei die Erricht einer Dienerwohnung. Man habe ihm erwidert, nicht eingerichtet wurde wegen Anſteckungsgefahr aber die Kinder des Lehrers die Maſern bekommen, ſo ſei d doch auch eine Anſteckungsgefahr. Es werde auch nicht Finanzen Rückſicht genommen ſe wie es ſich gehöre. Y Summen bezahlen, die unſere jetzigen fineanziellen weit überſt igen. Auch ſei Maunbeim in der 6. Sette. General⸗Anzeiger.(Wittagblatt.) nicht genügend vertreten. Er möchte die Mannheimer Herrn in der Kreisverwaltung erſuchen, ſich zur Aufgabe zu machen, daß unſere Finanzen mehr geſchont werden. Stv. König entgegnet, daß er dieſe Ausführungen des Str. Mainzer ſchon öfters gehört habe. Der Schulhausbau in Ladenburg ſei fortwährend Gegenſtand des Herrn Str. Mainzer. Das Schulhaus in Ladenburg ſei errichtet worden mit der größ⸗ ten Sorgfalt. Der Voranſchlag wurde wiederholt geprüft und rückgeſchickt mit der Aufgabe Aenderungen zu treffen, um den Bau billiger zu geſtalten. Er lege Verwahrung ein gegen ein allzugroßes Banauſentum. Herr Str. Mainzer habe geſagt, die Stadt Mannheim habe ſo und ſoviel zu bezahlen und erhalte nichts dafür. Gegen eine derartige Auffaſſung der Kreisverwal⸗ tung möchte er auf das entſchiedenſte Verwahrung einlegen. Das wäre eine Verkennung der ganzen Kreisverwaltung Mannheim. Es war von jeher ein Ruhm von Mannheim, in ſolchen Sachen nicht kleinlich zu ſein. Es ſei ein armſeliger Krämerſtandpunkt, den Herr Str. Mainzer hier vertritt. Str. Mainzer widerſpricht dem. Man dürfe erwarten, daß man Mannheim mehr entgegenkomme. Man brauche das Beld in Maunheim ſelbſt. Soviel er wiſſe, ſeien der Regierung die Pläne ſelbſt zu teuer geweſen. Es ſei aber nicht mehr möglich geweſen, dieſe zu ändern; es ſei auch nicht richtig, wenn Herr Stw. König ſage, daß man viele ſolcher Häuſer in Baden habe. Redner verlangt dann eine größere Vertretung der Stadt Mann⸗ heim. damit an dem Projekt mehr geſpart werden könne. Bei der Vergebung von außerordentlichen Zuwendungen aus Kreismitteln ſei die Stadt Mannheim nicht ſchlechter behandelt worden als andere Gemein⸗ den des Kreiſes. Gründe zu beſonderen Beſchwerden lägen nicht bor. Aber die Tatſache ſei ihm auch zur Kenntnis gekommen, daß durch die allerdings nicht auf der Höhe ſtehende Organiſation un⸗ ſerer Kreisverwaltung die Stadt Mannheim als ſolche nicht ge⸗ Kügend vertreten dei. Sty. König weiſt darauf hin, daß von einer Unfreund⸗ Kichkeit der Kreisverwaltung gegenüber dem Stadt Mannheim nicht die Rede ſein könne. Wer die hieſige Kreisverwaltung kenne, wird ohne weiteres zugeben müſſen, daß die Kreisverwaltung jederzeit den Wünſchen der Stadt Mannheim nicht nur in freun⸗ lichſter, ſondern auch in verſtändlichſter Weiſe entgegenkomme. WMWenn man einmal in einem Falle den Wünſchen der Stadt Mann⸗ heim nicht entſprechen konnte, ſo lag das eben daran, daß man kein Geld dazu hatte. Deswegen könne man von leiner Unfreund⸗ Aichkeit gegen die Stadt ſprechen. Sw. Süßkind ſtellt feſt, daß die Landbevölkerung einfach auf dem Standpunkt ſtehe, daß die Stadt Mannheim Geld genug habe, um auch bezahlen zu können. Dieſe Gegenſätze ſeien vor⸗ handen und Maunheim habe das Recht, ſich ſeiner Haut zu weh⸗ ren, wenn dieſe Gegenſätze zu einſeitig und zuungunſten der Stadt ausgeübt werde. Herr Stp. König habe geſagt, daß für das Wöchnerinnenaſyl kein Geld vorbanden geweſen ſei. Ja, dann brauche mau auch keinen derartigen Bau in Ladenburg hinzu⸗ 7 8 Str. Vogel legt energiſch Verwahrung dagegen ein, daß man ſeinem Freund Mainzer den Vorwurf des Krämergeiſtes mache. Wer den Str. Mainzer kenne, werde nie zu einer der⸗ artigen Anſicht kommen, denn Herr Str. Mainzer ſei fähig, große Fragen auch vom großen Geſichtspunkte aus zu betrachten. Sw. Rob. Kramer ſpricht über die Kreispflegeanſtalt Weinheim und bringt Klagen der dortigen alten Inſaſſen vor. Zu eſſen bekommen ſie genug, aber ſie können es infolge ihres Alters nicht beißen. Was nütze da aller Ueberfluß? Die Leute hätten ſich den Zucker zum Kaffee ſelbſt gekauft. Der Kaffee ſei nicht viel wert: ſo werde geſpart. Stw. König erſucht den Herrn Vorredner um Zuſendung zeines Materials zwecks genauer Unterſuchung. Sw. Mob. Kramer entgegnet, daß er dieſe Nachrichten bon einem im vorigen Jahre verſtorbenen Inſaſſen erhalten Stwo. Süßkind macht den Stadtrat bei Poſition 35b„Ab⸗ geordnetenwahlen“ darauf aufmerkſam, daß in dieſem Jahre die Wahlen anders vorgenomemn würden als wie bei der letzten Wahl vor 4 Jahren. Redner bringt hierauf verſchiedene Miß⸗ 20 in der Wahleinteilung zur Sprache und erſucht um deren Oberbürgermeiſter Martin verſprſcht die Anregungen des Banredners einer Prüfung zu unterziehen. Oberbürgermeiſter Martin gibt bei Poſition 35k„Feſte und Feierlichkeiten“ bekannt, daß die zu dieſer Poſition eingegan⸗ gene Reſolution der ſozialdemokratiſchen Fraktion von den An⸗ trugſtellern wieder zurückgezogen worden ſei. Smw Probeck frägt an, wann endlich einmal ein Gemeinde⸗ Felrrtartat in Waldhof errichtet werden. Oberbürgermeiſter Martin bemerkt, dieſe Idee laſſe ſich nicht ohne große Koſten einrichten und der Stadtrat ſei der An⸗ ſicht, daß dieſe im Verhältnis zu der Sache doch zu groß ſeien. Stv. Probeck erwidert, daß die Bevölkerung ein großes Jutereſſe an dem Gemeindeſekretariat habe. Stw. Dr. Weingart wünſcht bei Poſition 36„Auf die Gemeindeverwaltung“ eine Abänderung des Geweindegerichts⸗ Fbuſtellungsverfahrens. 8 Stw. Nud Kramer unterſtützt die Ausführungen des Stp. Probeck betr. Errichtung eines Gemeindeſekretariats in Waldhof. Oberbürgermeiſter Martin verweiſt darauf, daß dies aus Zweckmäßigkeitsgründen nicht möglich ſei. Wenn man im Waldhof ein Sekretariat errichte, ſo ſei der Beamte in Käfertal dort nur noch einige Stunden beſchäftigt. Im Waldhof könne man aber keinen Schreibgehilfen binſetzen, ſondern einen Beamten, der Minbeſtden einen Gehalt von—4000 M. beziehe. Es gebe aber eine andere außerordentlich einfache Löſung dieſer Frage, nämlich Die Auflöſung des Gemeindeſekretariats in Käfertal, da ſich ja die Stadt immer mehr und mehr nach den Vvrorten ausdehne. Damit iſt die Beratung der einzelnen Poſitionen des Bud⸗ gets exledigt und der Stadtrat zieht ſich zur Beſchlußfaſſung über bie eingereichten Anträge, ſowie über die Höhe der Umlage zurück. Un 8 Uhr erſchien der Stadtrat na⸗ ündiger Beratun erſchi ich halbſtündige 8 Oberbürgermeiſter Nartin bes bekannt, daß der Stadtrat feämtliche Reſolutienen abgelehnt habe, mit Aus⸗ nahme derſenitzen der Blockparteien, die beantragt, für die Schul⸗ ſbeiſung bdie Summe von 10 000 M. vorzuſehen. Da außer⸗ en bie Ouunbeſte ue rerhöhung abgelehnt tuorden iſt, war demmoch d% N. Oedurg zu finden Der Stadtrat hat geglaubt, einer Uutlanrerhbhung abfehen gu wüſſen und beſchlofſen, dem Mannheim, 22. März. Zuſchuß der Handelsvorſchule 5605 M. zu entziehen und 0,1 Pfg. tweniger Kreisumlage mit 22 086 M. in Rechnung zu ſtellen. Der Reſt mit 10 159 M. wird dem Reſervefonds der Schätzungsgebühren entnommen. Alsdann wurde folgender 55 Schlußantrag einſtimmig angenommen: Der Bürgerausſchuß wolle dem vorliegenden Hauptvor⸗ anſchlag nebſt den nachfolgenden Nebenvoranſchlägen im ein⸗ zelnen und ganzen die Zuſtimmung erteilen und demgemäß die Erhebung folgender Umlagen beſchließen: 32 Pfg. von 100 M. Steuerwert des Liegenſchaftsvermögens und des Betriebsver⸗ mögens, 10 Pfg. von 100 M. Steuerwert des Kapitalvermögens, 192 Pfg. von 100 M. Einkommenſteueranſchlag. Unter allſeitigem Bravo ging der Bürgerausſchuß ausein⸗ ander. * Der Frühling begann geſtern nach dem Kalender, aber nicht nur kalendermäßig. Der Wettermacher hat ja ſchon in der vergangenen Woche gezeigt, daß er ernſtlich gewillt iſt, den Winter nun endlich zum endgültigen Abzuge zu bewegen. Man hatte bald nicht mehr zu hoffen gewagt, daß die Sonne wärmer ſcheinen und die Lüfte linder wehen würden und begrüßte die untrüglichen Vorzeichen eines radikalen Witterungswechſels mit umſo größerer Freude. Geſtern war das Märzlüfterl wieder ziemlich rauh. Aber das hielt die ſich nach der Natur ſehnende Menſchheit nicht ab, die Promenaden und Haupt⸗ ſtraßen zu überfüllen und ſich im warmen Sonnenſchein zu ergehen. Auf dem Lindenhof wurde von der dortigen Karnevalgeſellſchaft ein Sommertagszug veranſtaltet, der großen Zulauf hatle. Schade daß dieſe echt volkstümliche Veranſtaltung nicht mehr in der Altſtabt zuſtande trommt. Die Frühjahrmode wagt ſich noch nicht hor⸗ vor. Sie prangt vorläufig noch in den mit großſtädtiſcher Eleganz de⸗ korierten Schaufenſtern unſerer Modewarengeſchäfte. Viel Beachtung um jczun ut jann dig Hunssdunjnch uszenzu die monv aga usguf umgeſtülpten Papierkörben und Feuerwehrhelmen älteſter Form ver⸗ glichen werden. Die Frau prüft kritiſch und überlegt, welche Jorm fur ſie wohl am kleidſamſten iſt und der Mann lächelt etwas malitiös, überſchlägt aber dabei nicht ohne Unruhe, welche Anforderungen dieſe erzenttiſchen Modeerzeugniſſe an ſeinen Geldbeutel ſtellen werden, denn eran glauben muß er. Die Damenhutform für Frühling und Sommer 1909 iſt zwar entſetzlich, aber totſchi! So hürt man allgemein aus ſchönem Munde und deshalb muß es auch wahr ſein. * Sommertagszug auf dem Lindenhof. Die rührige Große Karnevalsgeſellſchaft Lindenhof⸗Mannheim(E..) veranſtaltete wie bereits erwähnt, geſtern Nachmittag zur größten Freude von Junglindenhof einen Sommertagszug und brachte mit dieſer Veranſtaltung ziemliches Leben in den Stadtteil. Die Vorbedingung für den Zug, ſchönes Wetter, war gegeben und ſo konnte man ſchon in den Vormittagsſtunden die Kinder mit ihren geſchmückten Stecken herumlaufen ſehen. Auch in den Mittags⸗ ſtunden machten die Steckenverkäufer noch ein gutes Geſchäft, den die lieben Kleinen ließen in ihren Bitten um einen ſolchen Stecken nicht früher nach, als bis ſie einen in Händen hatten. Der Sommertagszug ſtellte ſich nachmittags 2½ Uhr im Garten der Reſtauration zum„Rheinpark“ auf und bald darauf ging es unter Vorantritt eines Fahnenſchwingers und einer Muſikkapelle durch die verſchiedenen Straßen des Lindenhofs, in denen ſich überall zahlreiche Zuſchauer aufgeſtellt hatten. Der Zug an und für ſich bot jedem Kinderfreund ein ſehr hübſches Bild. Die Kinder, die ſich zum Teil in Begleitung ihrer Mütter befanden, waven alle feſtlich angezogen, trugen voll Stolz ihren Stecken einher und ſangen voll Herzensluſt entweder ihr„Strieh, Strah, Stroh“⸗ oder„Alle Vögel ſind ſchon da“. Zugsordner ſorgten efür Aufrechterhaltung der Ordnung. An der Spitze des Zuges marſchierten drei Vorſtandsmitglieder der Großen Karnevalge⸗ ſellſchaft Lindenhof⸗Mannheim. Im Zuge befanden ſich ferner zwei Muſikkapellen, ſowie eine Reihe Maienbäume. Den erſten Teil des Zuges, in dem Sommer⸗ und Winterfiguren eingeſchal⸗ tet waren, bildeten die Mädchen; dann kam Floras Einzug mit Begleiterinnen, dann die Knaben mit Maientanz und Quer⸗ pſeiſer. Den Schluß bildeten wiederum Maienträger. * Tod auf den Schienen. Der 38 Jahre alte verheiratete Wagenrevident Ludwig Steinkönig von Mutterſtadt wurde am Samstag abend im neuen Rangierbahnhof zu Ludwigshafen während der Ausübung ſeines Dienſtes von dem Trittbrett eines Wagens erfaßt und unker die Räder geſchleudert. Dem bedauerns⸗ werten Manne wurde die hintere Kopfhälfte abgefahren. Er war ſofort eine Leiche. Lebensmüde. Der 47 Jahre alte verheiratete Spengler Oskar Hörig von hier wohnhaft 14. Querſtraße 11, brachte ſich geſtern einen Revolverſchuß in die Herzgegend bei. In bedenklichem Zuſtand wurde er in das Allgem. Krankenhaus ge⸗ bracht. Das Motiv iſt in einem nerpöſen Leiden zu ſuchen. *Verein für Feuerbeſtattung Maunheim⸗Ludwigshafen, e. V. Auf die heute(Montag) abend 29 Uhr im oberen Saal der Zentralhalle (O 2, 16) ſtattfindende Generalverſammlung dieſes Vereins ſei auch an dieſer Stelle nochmals hingewieſen. Polifeibericht vom 22. März 1909. Selbſtmordpverſuch. Ein verheirateter Spengler hier, welcher ſeit einiger Zeit an Nerboſität leidet, brachte ſich am 20. d3. Mts., nachmittags in ſeiner Wohnung Bürgermeiſterfuchs⸗ ſtraße ein Revolperſchuß in die rechte Bruſtſeite bei. Er wurde in lebensgefährlich verletztem Zuſtande ins Allgem. Krankenhaus verbracht. Unfälle. Beim Spielen auf fiel ein 2 Jahre altes Kind zu Boden und brach den Unterarm. Im Neckarhafengebiet wurde am 20. ds. Mts. nachmittags ein in D 3, 7 wohnender Fuhrmann, während er eine waſſer⸗ dichte Decke auf einem Eiſenbahnwagen befeſtigen wollte, von dem Tender einer rückwärts fahrenden Lokomotipe erfaßt, umgeworfen und am Rücken erheblich vesletzt.— In angetrunkenem Zuſtande fiel geſtern abend ein in einer hieſigen Herberge woh⸗ nender lediger Taglöhner auf der Straße zwiſchen 8 4 und 5 vom Gehweg herunter und brach den linken Fuß. Er mußte im Sani⸗ tätswagen in das Allgem. Krankenhaus verbracht werden. Zimmerbrände brachen aus im Hauſe Verbindungs⸗ kanal linkes Ufer Nr. 2 und in T 6, 15. Das Feuer konnte in beiden Fällen von Hausbewohnern wieder gelöſcht werden. 9 Körperverletzungen, verübt auf der Straße vor K 4, 1, vor dem Hauſe Gutemannſtraße Nr. 20, auf der Bellen⸗ ſtraße, im Hauſe Viehhofſtraße Nr. 19, auf der Fröhlichſtraße hier, auf dem Speckweg in Waldhof auf der Adlerſtraße in Neckarau und auf der Kurzen Mannheimerſtraße in Käfertal gelangten zur Anzeige. 5 Verhaftet wurden 23 Perſonen wegen ſtrafbarer Handlungen. Aus dem Großherzogtum „Schopfheim, 20. März. Als Bürgermelſtex für Schopf⸗ heim wurde heute Franz Heeg⸗Neckargemünd mit 88 gegen 8 Stimmen acwählt. der Großen Merzelſtraße linken verſchiedener ruhe über Heinrich Heine gehört. Radſport. *Das Berliner Sechstage⸗Rennen endete geſtern in Gegenwart des Kronprinzen mit dem Siege der amerikaniſchen Maunſchaft Me. Farland⸗Moran, der es gelang, den am Freitag gegen Stol⸗ Berthet errungenen Vorſprung von einer Runde zu bewahren. Die Sieger legten in ſechs Tagen 3865,7 Kilometer zurück. Zweite wurden Stol⸗Berthet; dritte Brocco⸗Parerieul; vierte Contenet⸗Stabe; fünfte Stellbrink⸗Robl. Die letzten drei Mannſchaften waren ſo weit daß ihre Leiſtungen von der Rennleitung nicht mehr fixiert wurden. 8 Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Theater⸗MRotiz. Die Intendanz teilt mit: In der heutigen Freiſchütz⸗Aufführung ſingt Adolf Lußmann den Max, Lilly Haf⸗ gren⸗Waag die Agathe und Margarete Beling⸗Schäfer das Aennchen. Im„Neuen Theater“ geht wiederum der neue Schwank „Ganz der Papa“ in Szene, der letzten Sonntag ein total ausver⸗ kauftes Haus und denſelben durchſchlagenden Erfolg wie bei der Premiere erzielte. Kammermuſtkabend Kutzſchbach⸗Müller. In dem von Herrn Kutzſchbach⸗Müller veranſtalteten Kammermuſitabend der am 30. März im Kaſinoſaal unter Mitwirkung der Herren Hofopernſänger Wilbelm Fenten und Hofmuſtker Ernſt Schmidt ſtattfindet, wird folgendes Programm zum Vortrag gelangen: 1. Beethoven Sonate in.dur op. 102 für Cello und Klavier, 2. Lieder von Schubert, 3. Beet⸗ hoven Trio für Klarinette, Cello und Klavier op. 38. Eintrittskarten bei Heckel und an der Abendkaſſe. Kuünſtgewerbeverein„Pfalzgau!“. Auf den heute Abend 229 Uhr im Kaſino⸗Saale ſtattfindenden Vortrag des Herrn Dr. Karl Wollf über„die Kunſtidee des jungen Schiller“ machen wir hierdurch nochmals aufmerkſam. Im Neuen Operetten⸗Theater gelangt heute wie auch morgen abend die am Samstag mit ſo großem Beifall aufgenommene „Die drei Wünſche“ zur Aufführung. Nicht nur die vor⸗ Uung, ſondern auch die prickelnden Melodien des ſters Ziehrer halfen dem Worke zu einem durch⸗ ſchlagenden Erfolg, ſodaß mit Sicherheit anzunehmen iſt, dieſe dus Repertoire der nächſten Zeit beherrſchen. **** Groſ. Bas, Det und Natienalſthester in Rannheim. Der Freiſchütz. Um die Lebensſchickale des Feiſchütz in dieſem Spieljahr ſteht (8 ähnlich wie um die von Carmen. Die Carmen hat es bis jetzt auf nahezu ein halbes Dutzend Beſprechungen gebracht, weil immer ein beſonderes Ereignis vorlag, und gleich ihr ſcheint auch der Freiſchütz ſich an Berichten nicht genug tun zu können, Geſtern gab es wieder etwas Neues, das zwar nicht beſonders eingreifend, aber immerhin von einigem Intereſſe war Als Otto⸗ kar ſtellte ſich nämlich Gg. Stieratzky, der als Erſatz für Vogel in Ausſicht genommen und, wie man hört, ſchon engagiert ſein ſoll, erſtmals vor. Ließ die kleine Rolle auch nicht viel erſehen, ſo konnte man doch feſtſtellen, daß die Stimme des Gaſtes recht ſym⸗ pathiſch, nicht beſonders groß, aber gut geſchult iſt und daß er auch im Spiel gut zu charakteriſieren verſteht. Die übrige Be⸗ ſetzung war die alte geblieben, Frau Hafgren⸗Waag ſang wieder mit großem Erfolg die Agathe, Frau Beling⸗Schäfer ſpielte ein niedliches Aenuchen und auch Lußmanns Max machte einen guten Eindruck. Nur liefen ihm noch gelegentlich einige Unſchönheiten in der Ausſprache unter, die wohl leicht zu vermeiden wären, Dr. **** Heine⸗Matince. Adolf Bartels würde einen Ohnmachtsanfall bekommen haben, hätte er den geſtrigen Vortrag des Dr. Karr Wolff aus Karls⸗ Süd⸗ und Nordpol ſind nicht weiter von eimander entfernt, als dieſe beiden Beurteiler Heines. Dort eine wildgehäſſige Feindſchaft gegen den Dichter und Mei⸗ ſchen, die keine Scheu trägt bor irgend einer Lächerlichleit um der Raſſentheorie und Raſſenverliebtheit willen, hier eine ſchwärmende Beſvunderung voll Emphaſe und lyriſchen Schwungs, voll Inbrunſt und anbetender Bewunderung vor dem Dichter, dem Kämpfer, dem Ueberwinder⸗Menſch. Das iſt Heinrich Heines Schickſal. Es iſt keine Hoffnung, daß es ſich wenden wird. Solange Heinrich Heine noch über die Erde wandelnn wird— und es wird noch den Ablauf mancher Geſchlechter währen—, wird er umhergetrieben werden zwiſchen abgründigem Haß und leiden⸗ ſchaftlicher Liebe. Er wird ruheloſer ſein als das Meer, zu dem ihn ein geheimnisvoller Zwang der Seele zog Das iſt bedingt burch Heines Raſſengugehörigkeit. Damit ſteht ſeine Perſönlich⸗ keit in Fragen, deren befriedigende ſoziale und ethiſche Löſung noch viele Geſchlechter der ſterblichen Menſchen beſchäftigen wird. Das iſt bedingt durch ſeinen Subjektivismus, auf den jeder andere Sub⸗ jektivismus je nach ſeinem Inhalt verſchieden reagieren wird; endlich auch wohl, aber nicht ſo weſentlich bedingt durch Heines Kampfſtellung zu den nationalen und ſozialen Streitfragen des 19. Jahrhunderts. Eine Harmonie eine vollkommene Ausſöhnung des geſamten öffentlichen Urteils mit Heinrich Heine kann es nicht geben, aus dem obevſten Grunde, weil eben jeder Subjektivismus ſeine beſondere Geſtalt trägt und keinem anderen konform iſt. Das iſt Heinrich Heines Tragik, der durch ſeine Raſſe noch beſonders ge⸗ ſtellte Subjektivſte der Subjektiven zu ſein. Er wollte und konnte nicht anders ſein und wird Fluch und Segen dieſes Seins durch die Jahrhunderte tragen Ich verſtehe eine lächerliche Feindſeligleit wie die des Herrn Adolf Bartels gegen Heine nicht, die doch ſchon mehr größenwahn⸗ ſinniger Entartung eines beſtimmten Raſſegefühls entſpringt. Ver⸗ ſtehe aber ebenſo wenig den Gegenhieb. Verſtehe nicht, warum man Heinrich Heine als einen womöglich noch durch die Zufälligkeit des Leidens verklärte Lichtgeſtalt unter uns wandeln laſſen will. Die ſo tun, gehen von rein ſubjektiven Empfindungen der Liebe oder Verliebtheit aus. Ihr Heinrich Heine iſt es, den ſie uns als den Heinrich Heine aufnötigen. Aber wir müſſen ihn nicht genau ſo ſehen u. empfinden u. können es nicht. Das Licht bricht ſich ver⸗ ſchieden je nach der Form der Prismen. Ich perſönlich ſehe nicht ein, zu welchem Ende man ſich krampfhaft bemüht, aus Heinrich Heines Bild die Züge des Zynismus und der Frivolität auszu⸗ löſchen, ſie umzudeuten in ein tieferes und reineres Gefühl der Bitterkeit über die Kehrſeiten aller Medaillen. Das kann doch wirklich nur geſchehen nach irgendwelchem Bedürfniſſe des eigenen ſubjektiven Empfindens. Oft mag es Bitterkeit ſein, die ihn die Blumen zerpflücken ließ, die er ſelbſt ſo wunderſchön und berau⸗ ſchend gebildet. Oft iſt es Frivolität und Zynismus. Es wäre ſehr unpfychologiſchin dieſem ganz Subjektiven etwa nur einen einzigen tiefen Grundakkord anzunehmen. Heine konnte die Welt mit erſtaunlich wechſelnden Gefühlen in ſich aufnehmen, denen er im Augenblick mit ganz ſupjektiver Ehrlichkeit ſich gab. Das ſchafft das Unbehagen ihm gegenüber, und wenn wir einmal dieſen herr⸗ lichſten Poeten, dieſen wunderſamſten Meiſter deutſcher Sprache und Innigkeit, dem Deutſchland ſchon darum ein Denkmal ſetzen ſollte, ſo recht genießen wie einen wundervollen Sommertag, auf einmal kommt ein Siſeshauch, ein kalter Luftzug, wir fröſteln leiſe... Heinrich Heine war zu ruhelos, um nur zwiſchen Dichterliebe und Bitberkeit ſchwingen zu können. Er hat Dingen mit allen Empfindungen, auch den häßlichſten, gegenüber⸗ treten können. Er hat den Sinn für das Pathos der modernen Maſſenbewegungen gehabt, und er hat Stunden gehabt, wo er mit zhniſchem Hohn auf dieſen wunderſamen Drang der Maſſen nach Licht und Luft blicken konnte, ganz äſthetiſcher Ariſtokrat ſein konnte, wie Horaz: odi prokanum volgus. Seine Seele war ruhelos wie das Meer und es tanzten auf ihr Wellen von den verſchiedenſten Geſtalten, ſchönen Jormen und abſchreckend häß⸗ Ien Formen umher. Heinrich Heine konnte Stunden haben, wo Maunheim, 22. März. Geueral⸗Auzeiger. Mittagblatt.) 7. Send. ihn eine wunderfame Liebe zu Deutſchland befiel, und es gab ihm keine Erſchütterung, wenn er mit ſauſenden Geiſelhieben über dieſes arme Deutſchland herfiel, nicht aus Liebe, ſondern weil ihn die Spottſucht, die Freude an beißendem Wort dazu trieb. Er hat die Befreier der Menſchheit geliebt und bald ebenſo ehrlich ver⸗ höhnt. So ſehr ich Heinrich Heine, keine verklärte Lichtgeſtalt, und ich geſtehe, der Dichter iſt mir nie kleiner, nie weniger groß, nie weniger liebenswert dadurch erſchienen, daß ſein Sub⸗ jektivismus auch kalte und fremde Züge trug, ebenſo die Kraft hatte, ungewöhnlich anzuziehen, wie im nächſten Augenblick unge⸗ wöhnlich abzuſtoßen. Herrn Dr. Wolffs Vortrag über Heinrich Heine, der wie geſ von einer ſtarken Glut ſchwärmeriſcher Liebe für den Dichter bnzche glüht und daher ſehr eindrucksvoll wirken mußte, fand lebhaften Bei⸗ fall. Frau Ullerich, Herr Götz, Herr Schueider und Herr ziratzky trugen dann nec Heinrich Heines Lyrik und de vor. Zum großen Teil waren es Vertraute unſerer ſchönheitsſuchenden und ſchönheitsſeligen Stunden. Es war der Heinrich Heine, in deſſen Herzen ein veiner Schein deutſchen Gemüts wärmte und ſchimmerte, nicht das Ruheloſe des echten und des ebenſo oft unechten Welt⸗ ſcherzens. G. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Fulda, 22. März.(Priv.Tel.) In der vergangenen Nacht ſind die Fulda und deren Zuflüſſe Flieda und Haue über ühre Ufer getreten. In der Rhäu liegt noch ſehr viel Schnee, doch wird durch die Schneeſchmelze keine ernſte Kata⸗ ſtrophe befürchtet, da der Boden ſchon viel Waſſer aufnehemen kann und Stauungen durch Treibeis nicht mehr zu befürchten ſind. * Paris, 22. März. Aus Albi(Dep. Tarn) wird ge⸗ meldet, daß der Erzbiſchof Mignaud ſich nach Mazanet be⸗ geben hat und in der dortigen Erlöſerkirche eine Predigt hielt, in der er die Arbeitgeber und ausſtändiſchen Wollkrempler zur Verſföhnung aufforderte. Es heißt, daß der Erzbiſchof bei dieſer Gelegenheit den Ausſtändiſchen eine Geldunterſtützung überbracht habe. *Paris, 22. März. Bei den geſtern ſtattgefundenen 12 Kammererſatzwahlen wurden 5 Sozialradikale und ein gemäßigter Sozialiſt gewählt. Die gemäßigten Sozialiſten ge⸗ wannen hierdurch mit großer Mehrheit das Mandat von Amiens das bisher die Soziolradikalen innehatten. In 5 Wahlbezirken find Stichwahlen erforderlich. 1 Wahlergebnis von Sartene auf der Inſel Korfu ſteht noch aus. * Gpanspille(Judiana), 21. März. Bei der Ex⸗ ploſion in der Kohlengrube Sunne Side ſind fünf Bergleute getötet und 20 verwundet worden. * Prag, 21. März. Auch am heutigen Sonntag verübten die Tſchechen derartige Angriffe auf die deutſchen Studenten, daß Polizei und Gendarmerie blank ziehen und den Wenzelplatz räumen mußten. Der Streik der Pariſer Poſtbeamten. * Paris, 21. März.(Abends.) Heute nachmittag fand eine Verſammlung der ausſtändigen Poſtbeamten ſtatt. Die Redner verſicherten, daß der Ausſtand, der das Publikum und die Zreſſe auf ſeiner Seite habe, Erfolg haben werde. Sie forderten die Anwefenden auf, nicht vom Kampfe abzulaſſen, da auch die Provinz ſich der Bewegung anſchließe. Ein Redner erklärte, daß mit der Regierung Verhandlungen eingeleitet ſeien und daß alle ausſtändigen Beamten morgen früh den Dienſt wieder aufnehmen würden, wenn der Miniſterpräſident Clemenceau ihnen Genugtuung bieten würde. Die Verſamm⸗ lung dauerte noch, während man mit dem Miniſterpräſidenten Clemenceau verhandelte, an. * Paris, 22. März. Der Streikausſchuß der Poſt⸗ und Telegraphenbeamten hatte geſtern eine Unterredung mit dem Mi⸗ niſter der öffentlichen Arbeiten Barthou und dem Miniſter⸗Prä⸗ ſidenten Clemenceau, der erklärte, daß niemand abgeſetzt werden ſollte, falls der Dienſt bis ſpäteſtens Dienstag wieder aufge⸗ nommen würde. Der Miniſter verſprach, daß man die Forder⸗ ungen der Poſt⸗ und Telegraphenangeſtellten mit Wohlwollen prüfen werde. Der Streikausſchuß beſchloß unter dieſen Um⸗ ſtänden die Wiederaufnahme der Arbeit für Dienstag zu em⸗ pfehlen. Die in der St. Paul⸗Turnhalle verſammelten 8000 Poſt⸗ und Telegraphenbeamten nahmen den Beſchluß nicht an und beſchloſſen die Fortſetzung des Ausſtandes bis zum äußer⸗ ſten. Dagegen ſtimmten die unteren Poſt⸗ und Telegraphen⸗ beamten ſowie die Arbeiter zu, nachdem ihnen der Obmann des Streikausſchuſſes erklärte, daß Unterſtaatsſekretär Simyan in ſehr kurzer Zeit ſeine Entlaſſung nehmen werde. Das Amts⸗ blatt veröffentlicht heute einen einen längeren Erlaß Simpans über die Avancementsverhältniſſe der Poſt⸗ und Telegraphenbe⸗ amten, in welchem er den von den letzteren ausgeſprochenen Wünſchen Rechnung zu tragen ſucht. Die Haltung Bulgariens. *Sofia, 21. März. In einer Beſprechung des öſterreich⸗ ungariſch⸗ſerbiſchen Konfliktes ſagt die offiziöſe„Dreme“: Die bulgariſche öffentliche Meinung hat ſich bisher mit dieſem Kon⸗ flikte wenig befaßt. Schbießlich drängt ſich aber die Frage auf, welche Haltung ſie bei einem eventuellen Kriege einnehmen wird. Die ruſſiſche Preſſe hat in letzter Zeit den Wunſch geäußert, Bulgarien an der Seite Serbiens zu ſehen. Bulgarien köante wohl alles Böſe vergeſſen, das ihm von ſerbiſcher Seite wider⸗ fahren ſei, vielleicht auch die ſerbiſchen Miſſetaten in Maze⸗ donien. Keineswegs aber könne Bulgarien ſeine eigenen realen Intereſſen aufgeben und ſich den Haß eines anderen Staates zu⸗ ziehen, bloß um unnütze Opfer zu bringen, welche die nationalen und ſtaatlichen Intereſſen ſchädigen würden. Berliner Prahtbericht. (BVon unferem Berliner Bureau.) Berlin, 22. März. Geſtern nachmittag iſt hier im Alter von 87 Jahren Graf Friedrich von Perponcher nach kurzem Krankenlager geſtorben. Graf von Perponcher war Vorſtand der Hofhaltung der verſtorbenen Kaiſerin Auguſta. Mit ihm ſcheidet der älteſte der Berliner Hofbeamten aus der Zeit des alten Kaiſers aus den Reihen der Lebenden. Graf von Perponcher war mit einer Schweſter des aus dem Harden⸗ prozeß bekannten Graf Kuno v. Moltke verheiratet. JBerlin, 22. März. Der Geh. Medizinalrat Dr. Renber s, der auch Hausarzt des Fürſten Bilow iſt, iſt am Samstag plötzlich erkrankt und hat ſich geſtern vormittag einer ſehr ſchwierigen Gallenſteinoperation unterziehen müſſen. Eine Adalbert Matkowskys⸗Stiftung. Berlin, 22. März. Matkowsky Teſtament enthält eine Beſtimmung, daß eine Adalbert Matkowsky⸗Stiftung für Veteranen der Schauſpielkunſt begründet werden ſoll. Die Gattin des Toten hat durch ihr Verzicht auf das durch Matlowsky hinter⸗ laſſene Erbe, dieſe Stiftung ermöglicht. Die Unruhen auf Samoa. Berlin, 23. März. Wie das„Berl. Tagbl.“ mitteilt, ſind jetzt die beiden Kreuzer„Leipzig“ und„Askona“ vor Apia eingetroffen, ſodaß der dortſelbſt anweſende Vizeadmiral Coerper ſeine militäriſche Maßnahmen treffen und nötigenfalls energiſch ausführen kann. Das Kanonenboot„Jaguar“ ſoll am Dienstag eintreffen. Ausſicht auf Frieden. ] Berlin, 22. März. Aus Wien wird über die dortige Stimmung dem„Berl. Tagebl.“ gemeldet: Die Beurteilung der Lage iſt noch immer unſicher, doch neigt man jetzt zu der Anſicht, daß der ſerbiſche Konflikt ſchließlich eine friedliche Löſung finden wird. Aus Paris wird die Zu⸗ ſtimmung Rußlands zu dem engliſchen Vorſchlag ſignaliſiert, der wohlwollend und entgegenkommend zu ſein ſcheint. Auch Aeußerungen Baron Aehrenthals, welche den Weg in die Preſſe gefunden haben, zeigen, daß der Miniſter die Sache des Friedens noch nicht für verloren hält. In Belgrad ſcheint man ernſtlich den Rückzug in Erwägung zu ziehen.— Das „Berl. Tagebl.“ meldet aus Petersburg: Der in Gegen⸗ wart des Kaiſers in Zarskoje Sſelo abgehaltene Miniſter⸗ rat ſprach ſich einſtimmiggegen den Krieg aus. J Berlin, 22. März. Geheimrat Rudolf v. Gott⸗ ſchall iſt geſtern früh 2 Uhr im Alter von 86 Jahren in Leipzig, wo er bislang gelebt, geſtorben. Profeſſor Delbrück über die Reichsfinanzreform. Berlin, 22. März. Geſtern nachmittag hatte der jungliberale Verein von Groß⸗Berlin nach den Pracht⸗ ſälen des Weſtens eine Verſammlung einberufen, in welcher Profeſſor Delbrück über die Reichsfinanz⸗Reform ſprach. Die Verſammlung war außerordentlich ſtark beſucht. Ihr wohnten auch verſchiedene nationalliberale Reichs⸗ und Land⸗ kagsabgeordnete bei. Profeſſor Delbrück legte unter ein⸗ gehender Begründung dar, daß die Nachlaß⸗ bezw. Erbſchafts⸗ ſteuer einen gerechten Ausgleich durch eine Belaſtung des Ver⸗ mögens herbeiführe. Sie gebe eine vorzügliche Kontrolle des Einkommens, das bei der jetzigen Deklaration nicht immer richtig beſteuert werde. Profeſſor Delbrück erwähnte ſodann die bekannte Broſchüre Steinmann⸗Buchers, welcher behauptet, daß das deutſche Volksvermögen etwa 350 Milliarden betrage, wovon nur etwa 230 Milliarden tatſächlich verſteuert ſeien. Dieſe Erwägung habe ihn veranlaßt, mit Genehmigung des Finanz⸗Miniſters zur Nachprüfung der Steinmann'ſchen Be⸗ hauptung zuſammen mit dem Profeſſor Ballad eine Konferenz mit dem Stkuerdirektor unter Ueberlaſſung des geſamten Materials abzuhalten. Trotz zahlreicher Abzüge ſei doch immer⸗ hin anzunehmen, daß unter den jetzigen Verhältniſſen 40—5 0 Milliarden Vermögen unberſteuert bleiben. Dieſes heranzuziehen, ſei eine nationale Pflicht. Delbrück wandte ſich darauf gegen die Demagogie des Bundes der Landwirte und meinte, die Reichstagskommiſſion habe unter dem Druck des Bundes der Landwirte gehandelt, als ſie das undurchführbare Steuer⸗Kompromiß annahmen. Das deutſche Volk müſſe ſich entſchieden gegen dieſe Demagogie erklären. Es mache einen kläglichen Eindruck, daß die Vertreter des deutſchen Volkes ſeit 4 Monaten zuſammenſitzen und nichts herausbringen. Wäh⸗ renddeſſen türmen ſich am politiſchen Himmel die Wetterwolken und jeden Augenblick kann der zündende Blitz niederfahren. Während deſſen ſtreiten ſich die Vertreter des deutſchen Volkes um kleinliche materielle Intereſſen. Wir ſprechen unſern Un⸗ willen und unſere Entrüſtung aus, wie die Reichsfinanz⸗ Reform verhandelt worden iſt. In dieſem Sinne wurde eine Reſolution angenommen, die erklärt, in einer Nachlaß⸗ oder Erbſchaftsſteuer das unentbehrlichſte Mittel zu ſehen, die Reichsfinanzreform auf feſten Boden zu ſtellen und zu ſichern. Die Verſammlung erwartet, daß der Reichskanzler und die verbündeten Regierungen alle Kraft aufbieten werden, das ſelbſtſüchtige und unpatriotiſche Gebaren der Parteien nieder⸗ zukämpfen.— Darauf betrat, von minutenlangem Beifall und Braborufen und Händeklatſchen begrüßt, Profeſſor Adolf Wagner die Tribüne und erklärte, er ſtimme der Reſolution im weſentlichen bei. Die Erbſchaftsſteuer beruhe auf wiſſen⸗ ſchaftlicher Grundlage. Er könne dies in dieſer Verſammlung wohl ſagen, ohne ſich lächerlich zu machen.(Große Heiterkeit und Beifall.) Zur Erhaltung des Reiches ſei eine kräftige Finanzreform notwendig. Wir wollen uns nicht verderben laſſen, was Kaiſer Wilhelm und Bismarck aufgebaut haben. Der junge Deutſche muß mit der Waffe in der Hand das Vaterland verteidigen, der gereifte Mann muß ebenfalls Opfer bringen, indem er ſeine Steuer aufbringt. Wenn wir dieſe Opfer nicht bringen, wird uns wohl ein größeres Opfer auf⸗ Colkswirtschalt. Pfälziſche Bank. Der Geſchäftsbericht für 1908 führt einleitend aus, daß der im Vorjahr auf allen Geldmärkten laſtende Druck ſich im Jahre 1908 allmählich löſte. Die Verbilligung des Geldmarktes hat zum großen Teil ihre Urſache in der weiteren Verſchärfung der rückläufi⸗ gen Konjunktur und konnte bei der Ungunſt der wirtſchaftlichen und politiſchen Verhältniſſe die Unternehmungsluſt auch nicht neu beleben. Für das Bankgewerbe war das abgelaufene Jahr kein gutes, die Kreditauſprüche waren zwar durch den ſchlechten Eingang der Außen⸗ ſtände verſtärkt audauernd lebhafte, das Zinſenkonto brachte aber tu Folge der ermäßigten Zinsſätze erheblich weniger, da der Durch⸗ ſchnittsſatz der Reichsbank ſich auf 4,76 pCt. ſtellte gegen 6,03 pCt. in: Vorjahre. Das Proviſionskonto dagegen zeigt eine weitere Steige⸗ rung. Ebenſo iſt der Gewinn aus dem Effektengeſchäft gegen die letz⸗ ten Jahre geſtiegen, wozu Kursſteigerungen der feſtverzinslichen Werte beitrugen. Der eigene Effektenbeſtand zeigt eine kleine Min⸗ derung trotz Erhöhung des Beſitzes an Staatspapieren Die Enniſ⸗ ſionsbewegung war recht lebhaft, namentlich in feſt verzinslichen Wer⸗ ten. Staats⸗ und Städleanleihen und ſolche großer induſtrieller Ge⸗ ſellſchaften fanden gute Aufnahme. Die Bank beteiligte ſich im Be⸗ richtsjahre an 17 Konſortialgeſchäften. Davon entfallen 13 auf Staats⸗ Stadt⸗ und Bahn⸗Anleihen, 2 auf Induſtrie⸗Anleihen und 2 auf Mon⸗ tau⸗ und Induſtrie⸗Aktien. Hiervon ſind 14 mit Nutzen abgewickelt und 3 in das neue Jahr übernommen. Die Spar⸗ und Depoſiten⸗ gelder haben weiter zugenommen. Die Filialen haben normal gearbeitet. Im Berichtsjahre wurde die Vollsbauk Germersheim übernommen und wird als Agentur ſortgeführt. Die Filiale Frankfurt a. M. erweiterte ihren Kunden⸗ keis burch Uebernahme der Kundſchaft der altangeſehenen Bankfirma Baruch Bonn in Frankfurt a M. Der Inhaber dieſer Firma, Herr Emil Wetzlar, Mitglied der Frankfurter Handelskammer ſoll zur Wahl in den Aufſichtsrat vorgeſchlagen werden. Der Geſamtumſatz ſtieg von 8973 auf 9498 Millionen Mark, die Zahl der Angeſtellten von 446 auf 505. Hierdurch und durch vermehrte Steuern erhöhten ſich auch die Unkoſten. Der Reingewinn beträgt M. 3 031 092.62 gegen M. 3 414 466.03. Das Bankgebäude⸗Konto erhöhte ſich durch einen Neu⸗ bau in Kaiſerslautern und die Uebernahme des Hauſes der Volksbauk Germersheim. Was die Entwicklung des neuen Geſchäftsfahres anlangt, ſo be⸗ merkt der Bericht, daß ſich dieſe ſchwer beurteilen läßt, weil ſie mit⸗ beſtimmt wird durch die Entwirrung der Balkanfrage und durch Er⸗ ledigung der Finanzreform im Reiche und den Bundesſtaaten. Zum Schluſſe wird darauf hingewieſen, daß die zur Zeit in Bayern geplan⸗ ten Steuerprojekt namentlich in der vom Steuerausſchuß beſchlofſenen Faſſung, den Handel und die Induſtrie unverhältnismäßig hoch durch Steuern und Umlagen belaſten würden und daß es dringend wünſchenswert iſt, wenn die Steuerfragen gelöſt ſind, Handel und Induſtrie auf längere Jahre hinaus durch Steuerprofekte nicht zu beunruhigen. Der Reingewiun ſoll folgendermaßen verwendet werden: 2500 000 5. i. 5 pCt. Dividende, M. 100 000 Zuweiſung für vorzunehmende Abſchreibungen, M. 73 444.67 zu Abſchreibungen auf Haus und Mobilien, M. 56 178.72 zu Tautiemen des Aufſichtsrates, M. 75 000 zu Gratifikationen und gemeinnützigen Zwecken und Mark 226 469.23 zum Vortrag auf neue Rechnung. 8 Die Netto⸗Bilanz zeigt folgende Ziffern: Aktiva: Kaſſe, Cou⸗ pons, Sorten, Giro⸗Konto Reichsbank, Notenbank ete. M. 6 449 958.93, Wechſel und Diviſen M, 24 977 354.95, Guthaben bei Bauken und Bankhäuſern M. 9 036 322.36, Vorſchüſſe auf Effekten und Waren Mark 41 800 992.99, Debitoren in laufender Rechnung M. 84 115 109.52 Avaldebitoren M. 7 959 623.52, Konſortialbeſtand M. 2347 418.37, Effek⸗ ten M. 13 214599.05, Kommanditariſche Beteiligungen M. 409 000, Aktiv⸗Hypotheken und übernommene Reſtkaufſchillinge M. 2018 547.09, Bankgebäude, Immobilien und Mobilien M. 7 281 656.25. Paſſiva: Aktienkapital M. 50 000 000. Ordenlicher Reſerve⸗ fonds's 649 813.94, Spezialreſervefonds M. 200 000, Delkredere⸗ fonds 602 590.58, geleiſtete Avale M. 7953 623.52, Tratten und Akzepte M. 44 440 111.09, Depoſiten⸗ und Spar⸗Einlagen M. 34.989.629.22, Kre⸗ dite in laufender Rechnung und Checkrechnung M. 46 488 829.38. Ueber⸗ gangsſaldi der Zentrale und Filialen untereinander M. 4264.08. Paſſiva⸗Hypotheken M. 2018 000, Dividenden unerhoben.19 029, Be⸗ amten⸗Penſions⸗ und Unterſtützungsfonds M. 1076.787, Dipidenden pro 1908 und Konto unovo M. 2 935 486.51, Vortrag auf neue Rech⸗ nung M. 226 469.23. Die Generalverſammkung findet am 7. April ſtatt. *** Heinrich Lanz, Maunheim. Die Firma Heinrich Lan, Mann⸗ heim, zeigt an, daß ſie als perſönlich haftende Teilhaber Herrn Karl Lanz, Frau Kommerzienrat Auguſt Röchling, Helene geb. Lanz, Frau Rittmeiſter Max v. Seubert, Valentine geb. Lanz, Kinder des verſtorbenen Herrn Geh. Kommerzienrat Heinrich Lanz, des Begründers der Firma, aufgenommen hat. Das Vertretungsrecht der Geſellſchaft ſteht Frau Heinrich Lanz Witwe, Julia geb. Faul und Herrn Karl Lanz als den Geſchäftsführenden Teilhabern, jedem für ſich allein zu. Die Stadtverwaltung Metz beantragt beim Gemeinderat die Aufnahme einer Anleihe von M. 11 Millionen. Die An⸗ leihe iſt zum Bau eines Krankenhauſes, für Waſſerleitung, Kana⸗ liſation, Straßenbahn, zum Ausbau der Neuſtadt und zur Erbau⸗ ung einer weiteren Realſchule beſtimmt. M. 1 Million dieſer Am⸗ leih. übernimmt die ſtädtiſche Sparkaſſe zu 39½ Prozent. Ueber die Vergebung der übrigen 10 Millionen ſind Unterhandlungen mit verſchiedenen Konſortien angeknüpft. Wafſerſtandsnachrichten im Monat März. Pegelſtationen Datum vom Rhein; 17. 13. 19. 20. 21. 22. Bemerkungen⸗ onſtan? 2,40 2,88 FFF Waldshut 1,00 Hüningen!) 0,66 0,67 0,65 0,75 0,90 1,10 Abbs. 6 Uhr Kehhl J1,24 1,28 1,20 1,29 1,30.45 N. 6 ÜUhr Lauterburg 2,26 2,26 Abds. 6 Uhr Maxaun 2,96 2,94 2,95 2,98 3,07 3,19 2 Uhr Germersheim.-P. 12 Uhi Maunheim 110 1,66 1,63.65.81 1,98 Morg, 7 Uhr Mainz 4½06„010 ½19%7 008.-P. 12 Uhr Bingemnmn 0,96 0,80 10 Uhr ſtaub. 11,02 1,00 0,92 0,94 1,07 1,28 2 Uhr Koblenz 1,85 1,30 10 Uhr Köln. J1,06 0,98 0,94 0,88 2 Uhr Rutßrort 0,12 0,06 6 Uhr vom Neckar: Mannheim 1,87 1,84 1,77 1,82 2,01 2,21] V. 7 Uhr Heilbronn 6,44 0,46 0,47 0,50 0,82 1,20] V. 7 Uhr ) Windſtill, Bedeckt, + 1˙ C. Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Station Maunheim. 75 322 2 SS 28 daun zet f ee 28 SA 223 72 9 E 33 mm 3 5285 21. März Morg.%751,2 6,2 S2 21.„ Mittg. 2751,5 11.6 S4 21. ubds. 9½749,8 8,8 S4 22. März Morg. 7749,9 7,4 S2 Höchſte Temperatur deu 21 März 12,5 Tiefſte 5 vom 21./22. März 7,0 * Mutmaßliches Wetter am 22. und 23. März. Für Diens⸗ tag und Mittwoch iſt größtenteils trockenes, heiteres u. wärmereß Wetter zu erwarten. — nnfßßfßſ ⁵o»———— Verautwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und.rt der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G m. b..: Direktor: Ernſt Müller. NERaN HABSBUR0FRHUFC „ RaNGES. 2 MINUTEN VON SAHNHOF. SEVORZUOSTE Laes. MobEnusER Sε,H6m. YNE¹SE As. NE⁸ANN ROSRENT. 8. Seite General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Maunheim, den 22. März 190g. Aus dem Großherzogtum. oe. Harlsruhe, 19. März. Der Grund⸗ und Hausbeſtper⸗J Progent ihrer Stammanteile— etwa 8000 M.— anszubegahlen Heddesheim, 20. März. Geſtern Abend 1½9 Uhr berein hat wiederholt darum nachgeſucht, daß die Unterhaltung der und das Stammkapital von 32 000 M. auf 20 000 M. herabzu⸗ ſetzen. öffentlichen Ge hwege auf die Stadt übernommen werde, 85 oc. Donaueſchingen, 19. März. extönte das Alarmſignal der Feuerwehr. Es galt ein Kind z% fi diirai 57 5 5 1 zuwomit für dieſe ein Aut jährlich 5 N ürzlich fand dal ſuchen, das ſich nachmittags ſchon verlaufen Hatke And omtt für dieſe ein Aufwand von jährlich 50—60 000 M. ver⸗ Kürzlich fand dahier 15 don bunden wäre. Im Hinblick auf die derzeitige finanzielle Lage der eine gut beſuchte Verſammlung von Vertretern der Spar⸗ Eltern und Verwandten bis dahin vergeblich geſucht worden Stadt beſchloß der Stadtrat, das Geſuch zur Zeit abzulehnen, bei kaſſen des mittleren Schwarzwaldes und badiſchen Oberlandes war. Mit Fackeln und Laternen wurden die Wege, Gebüſche, Raine abgeſucht und zwar mit Erfolg. Das Kind— ein drei⸗ jähriger Knabe— wurde in der Torfgrube, ſchlafend auf dem Boden liegend, aufgefunden und den bekümmerten Eltern zurück⸗ gebracht. Plankſtadt, 19. März. Bei der geſtern ſtattgehabten Erſatzwahl eines Gemeinderates wurde Herr Wilhelm Gund, Landwirt und Kaufmann, mit 29 Stimmen gewählt. oc. Malſch(Amt Ettlingen), 19. März. Heute Nacht er⸗ ſch oß ſich der frühere Gemeinderechner Eugen Kaſtner. Kaſtner war 39 Jahre alt und verheiratet. oe. Freiburg, 19. März. Vergangene Nacht wollte ein hier wohnhafter, 24 Jahre alter lediger Laborant am Geländer der Kaiſerbrücke turneriſche Uebungen(Hochſtand) machen, bekam Hierbei das Uebergewicht und fiel aus einer Höhe von etwa 8 Metern hinab auf/ das Dreiſambett. Er zog ſich einen Schädel⸗ bruch und innere Verletzungen zu. Oe. Karlsruhe, 19. März. Nach Beratung auf der Städte⸗ bei dem früheren Faſſer und jetzigen Gemüſe⸗ und Obſthändlber konferenz hat der Stadtrat beſchloſſen, mit Wirkung vom 1. Januar Gottlieb Kiefer wurde ein großes Paket gefunden das veruntreute d. J. an die Vergütungen der vertragsmäßigen und der nicht⸗etats⸗ Goldſchnipfel für—7000 M thalten habe 4 l. Die Frau mäßigen Handarbeits⸗ und Haushaltshaltungs⸗ 70 5 e e 55 lehrerinnen in der Weiſe zu erhöhen, daß dieſe erhalten: im Kiefers iſt als Arbeiterin in einer Bijouteriefabrik in Pforzheim 5 79200 n 1100 4(bisherbeſchäftigt und ſcheint hauptſächlich an den Veruntreuungen be⸗ be um d und s. Dienſtlahr 1200(bisher 000%, im 5. und 6, teiligt. Sie wurde in Pforzheim verhaftet. Auch der Mann Dienſtiahr 1300(bisher 1100% im 7. und 8. Dienſtjahr 1400 ſcheint verhaftet oder geflohen zu ſein. oc. Donaueſchingen, 17. Märgz. Die Automobil⸗ (bisher 1200 4, im 9. und in den folgenden Dienſtjahren 1500,(bis⸗ verbindung Donaueſchingen—Dürrheim—Schwenningen iſt ſtatt, in welcher die Herabſetzung des Einlagezins⸗ fuges und damit auch des Zinsfußes für Hypotheken und Bürg ſchaftsdarlehen auf 1. Januar 1910 in Ausſicht genommen wurde Aufſtellung des Gemeindevoranſchlags für 1910 aber erneut in Bexratung zu ziehen. Karlsruhe, 19. März. Geſtern hielten der Elferrat und der Große Rat der Großen Karnevalsgefellſchaft ihre S chlußſitzung ab zur Entgegennahme des Rechenſchaftsberichts. Nach demſelben betrugen in der nun abgelaufenen Saiſon 1908/1909 die Einnahmen 10173 4 97., die Ausgaben 10 130/ 21. Zu den Einnahmen kam noch ein nachträglich eingegangener Beitrag, ſo daß ſich ein Ueberſchuß von 167 76 6 ergab. Der Mitgliederſtand betrug 3350 gegenüber 3415 im Jahr 1908. Nacht alter Uebung hat die Schlußſitzung jeweils die Leiter der Geſellſchaft für die kommende Saiſon zu wühlen. Gewählt wurden die Herren: Kaller zum Prä⸗ ſidenten, Matheis zum erſten und S chneider zum zweiten Vizepräſidenten, ſowie Franz Fiſcher zum Chef des Großen Rates. oe. Pforzheim, 19. März. Vom 1. Juli ds. Is. ab ſoll der Zinsfuß der Spa rkaſſeneinlagen auf 3½ Prozent herabgeſetzt werden. oe. Ottenhauſen, 19. März. Hier ſcheint man ein Schnipfler neſt ausgehoben zu haben. Bei einer Hausſuchung Sportliche Nundſchau. Pferdeſport. ..C. Ein Concours hippique in Baden⸗Baden. Vor kurzem ſind, wie bereits mitgeteilt, auf Einladung des Badener Oberbürgermeiſters Fieſer mehrere Herren zuſammengekommen, um über ein Sportprojekt zu beraten, das nicht nur für Baden⸗ Baden von Bedeutung iſt. Neben den Iffezheimer Pferde⸗ rennen, neben dem Tennis⸗ und Golf⸗Turnier ſollen neue Sport⸗ feſte in Baden⸗Baden in Szene gehen. Ein Sportplatz ſoll ent⸗ ſtehen, auf dem alljährlich ein Concours hippique ſtattfindet, und der zugleich auch anderen internationalen, ſportlichen Kämpfen in Baden Raum geben wird. Der Concburs hippique dürfte am Dienstag und Freitag nach der Rennwoche ſtattfinden. In Baden⸗Baden iſt ein Platz vorhanden, der für derartige ſport⸗ liche Kämpfe geradezu prädeſtiniert erſcheint: Die Kloſter⸗ wieſen an der Lichtentaler Allee zwiſchen Gunzenbach und Lichtental. Genügend groß, in nächſter Nähe der Stadt, angren⸗ zend an eine großartige Allee; wenn es gelingt, dieſen Platz für die Zwecke zu bekommen und wenn die nötigen Geldmittel auf⸗ her 1300. im., 10. und 11. Dienſtjahre, 1400% im 12. und in den folgenden Dienſtjahren). Der im Ifd. Jahre erwachſende Mehrauf⸗ wand beträgt 3700 l. Og. Wolfach, 19. März. fürſtliche Rentamtsbuchhalter kaution von 39 900 Mk. auf freien Fuß geſetzt 6 Große— Aarn. udg Lebibrmn Seute Montag und darauf folgende Tage, vormittags ab 9 Uhr, nach⸗ mittags ab 2 Uhr wird ein großes Tuchlager, Fabrikreſte u. Coupons, darunter beſte, hoch⸗ moderne Original engl. Stoffe, abgepaßt für Herrenanzüge, Paletots, Hoſen, Damenkoſtüme und Röcke zu wirklich billigen Preiſen ausver⸗ kauft, wozu ein verehrliches Publikum zur Beſich⸗ tigung„ohne Kaufzwang“ höflichſt einladet. Arnold, Auktionator a3, 4 3, 4 —in nächſter Nähe von Kaufhaus Hirſchland.— , 4 Gtoße Jerſteigerung 3,J. Am Montag, den 22. 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Ganz außerordentlich.“ blickte er die folgende an. „Bei Tuskulum“, erklärte der Profeſſor. „Auch ſchön.. Alle die hier haben Sie wohl mit beſon⸗ derer Liebe ausgeführt?“ „Es war noch ziemlich am Anfang, als ich ſie machte.“ „Ich glaube, unſre Landſchafter ſollten mehr reiſen.“ Nach einer Weile deutete er auf den nächſten Entwurf und fragte: „Der Palatin?“ „Ja.“ „Vom Forum aus geſehen des Kaſtor⸗ und Polluxtempels?“ „Ja, zuerſt Fortſetzung!, Die Skizze belebt die Erinnerung außerordentlich. Noch einmal ſah er darauf hin, dann Das ſind doch die Säulen vor ſich hin und ſah dann wieder nach dem Bilde: Empfindungen ſind launiſch. Auch in der Erinnerung. kann der Kunſt gar nicht dankbar genug ſein.“ Es dauerte ein paar Augenblicke, bis der Großherzog Herr ſeiner Empfindung geworden war, dann wollte er, noch immer lächelnd, ſich zur nächſten Skizze wenden, aber Kalkſtein, der vor⸗ her ſchon einmal und jetzt wieder die Uhr gezogen hatte und ſie noch in der Hand hielt, ſagte:„Königliche Hoheit werden ver⸗ zeihen „Nun?“ „Es iſt ſchon zehn Uhr, Um halb elf haben Königliche Ho⸗ heit ſich bei Frau General von Spiegel anſagen laſſen.“ „O, ſchon?“ Er ſah Unverfähr an.„Die alte Dame feiert heute nämlich ihren ſiebzigſten Geburtstag... Alſo noch ſchnell einen Blick auf die letzten.“ Damit trat er vor und allein an die beiden noch übrig bleibenden Skizzen heran, nickte mit dem Kopfe und kam dann wieder zurück.. Alſo, mein lieber Direktor,“ fuhr er leichthin fort,„Sie haben mir heute eine große Freude bereitet. Ich hoffe Ihnen jetzt auch eine zu machen. Ich bitte Sie nämlich, mir die Bilder im großen Saale des neuen Schloſſes zu malen. Für acht von den Skizzen hier habe „Die großen Man unt.. B. 6085 an dus in rebus, lieber Direktor. Vielleicht verlangt ſogar jedes Objektſeine beſondere Malweiſe.“ Einen Augenblick ſchwieg er, dann fuhr er fort:„Ein ſo alter, treuer Freund meines ſeligen Vaters hätte ſich ſolchen Zweifeln aber nicht hingeben ſollen.“ Und als der Profeſſor, ohne darauf etwas zu erwidern, den Kopf ſinken ließ ſprach er weiter:„Was denn? Ich ſcheine Ihre Zu⸗ ſtimmung nicht zu finden.“ „Der Künſtler will gern nach ſeinen Leiſtungen verwendet werden,“ ſagte Unverfähr halblaut.“ Das Geſicht des Großherzogs wurde ernſt:„Gewiß, das iſt ſein gutes Recht. Aber ich denke, die Dankbarkeit iſt auch ein gutes Recht des Fürſten. Vielleicht ſein vornehmſtes.“ Und wie⸗ der freundlicher berührte er den Profeſſor mit dem Mützenrande: „Ich würde Sie ohnehin gewählt haben. Ich freue mich aber, daß hier Künſtler und Freund zuſammenfallen.“ Er begann auf die Tür zuzugehen.„Habe ich heute nachmittag Zeit, Kalk⸗ tein?“ „Am Spätnachmittag nicht, Königliche Hoheit,“ antwortete der, ſich an der Seite ſeines Herrn haltend,„aber von zwei bis drei iſt nichts vorgeſehen.“ „Umſo beſſer. Alſo, mein lieber Direktor, dann kommen Da wollen wir das weitere gleich be⸗ „Nun?“ 5 ſich mich in Gedanken ſchon entſchieden. Ueber die vier andern Sie um. zu 1 850„ „Zuerſt war ich nicht runter geſtiegen. Königliche Hoheit werden wir uns noch einigen. Und als Unverfähr, der ſich hoch ſprechen. Ich denke, wir werden miteinander zufrieden ſein. „Unter dieſen Worten verließ er durch die von Moſchko wieder ſehen es hier auf der,“ er zeigte dabei auf eine zweite unter dieſer Skizze angebrachte.„Das brachte die Silhouette des Hügels aber nicht recht raus. Bis ich dann dieſen Standpunkt fand.“ „Zweifellos viel ſchöner“, beſtätigte der andre nickend,„ganz unvergleichlich. Die Säulen und die Zypreſſen, welch glück⸗ licher Kontraſt. Dazu die maſſigen Reſte oben. Wieder wandte er ſich an den Major und ſprach jetzt lebhafter:„Wiſſen Sie noch, Kalkſtein, wie mir hier plötzlich der Begriff von Rom aufgegagngen iſt? Am umbilicus Romae? Erklärend kehrte er ſich um:„Ich war aus Florenz gekommen, noch ganz voll da⸗ von, und konnte mich nicht zurechtfinden. Dort alles gedrängt, faſt durchweg erhalten, einheitlich, hier Trümmer, die die Phan⸗ taſie erſt umkleiden ſollte, dabei Mittelalter, Neuzeit, Altertum durcheinander. Es wollte und wollte nicht gehen. Vor einem plötzlichen Regenguſſe hatten wir unter dem erusbogen Schutz geſucht. Und als wir dann bei durchbreche der Sonne hervorkamen, an dem Kegel ſtehen blieben und zum Palatin hin⸗ auffahen, über dem die Wolken gerade ſo grau hingen wie bier auf der Skizze, da packte es mich plötzlich. Da batte ich auch den Anſchluß an die ewige Stadt gefunden.. Ja.“ Er lächelte aufgerichtet hatte, die Fäuſte gegen die Bruſt drückte und ſchwer atmete, ihn anſah, als habe er ihn nicht verſtanden, fragte er lächelnd weiter: „Ueberraſcht Sie mein Auftrag ſo?“ „Ja, König.. Vor plötzlicher Erregung konnte der Pro⸗ feſſpr nicht weiter ſprechen, ſondern ſchluckte haſtig ein paarmal „Königliche Hoheit, ich.. Darauf war ich nicht gefaßt, nicht mehr.“ Der Großherzog wiegte den Kopf hin und her, der Ausdruck ſeines Geſichtes blieb aber freundlich:„Die Herren Künſtler haben es immer ſo eilig.“ „Dos nicht. Wenigſtens das nicht allein.“ „Sondern?“ „Bei der Vorliebe Eurer Königlichen Hoheit für die neue Malerei „Ah ſo Ich habe mir was ähnliches gedach. Nun Man braucht das eine doch nicht zu verwerfen, wenn man das andere anerkennt. Ich denke, es iſt ein Unterſchied, ob ich eine Landſchaft rein auf mich wirken laſſen will oder darüber hiiaus, der wenigſtens daneben auch das iſtoriſche in ihr. Det mo⸗ aufgeriſſene Tür, gefolgt von den dreien, das Atelier. 1* 1*** Es dauerte nicht lange, bis Unverfähr haſtig zurückkam, ein andrer, als er vor kaum viel mehr denn einer Stunde geweſen, da er auch das Atelier vdom Gange her betreten hatte. „Na, Myſchko,“ rief er ſchon in der Tür jenem zu, der damit fertig geworden war, ſich die weißen baumwollenen Han ſchuhe von den Fingern zu ziehen und ſchnell in die Racktaſche verſenkte. „Ich gratuliere, Herr Direktor, ich gratuliere,“ antwortete der, deſſen Geſicht ſich verklärte, indem er näher kam und un⸗ entſchloſſen, ob er es wagen dürfte, ſeine Hend ein Stück vor⸗ ſtreckte. Der Profeſſor ſah es, ergriff ſie und ſchüt „Danle, Moſchlo, danke. Dann ließ er ſie fahren, riß das Jackett auf und veckte ſich:„Alſo doch, alſo doch!“ „J, Herr Direktor, ich hatt's jg gleich geſagt. Ich hab nicht daran gezweifelt.“ 1 en eEn kelte ſie kräftig: 77 örffezung folat) Setenographiſcher Rei unl Deutſcher Reichstag. 229. Sitzung, Sonnabend, den 20. Mär z. Am Tiſche des Bundesrats: v. Ginem, v. Locho w, von r Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 15 Min. Der Militäretat. (Fünfter Tag.) Abg. Gothein(Fr. Vg.): Die Abſtriche am Militärkabinett ſind gering im Verhältnis zu der ungeheuren Höhe der Ausgaben. Wahllos wurde nicht geſtrichen. Wir wiſſen wohl, daß es im gegenwärtigen Augenblick ſchwer iſt, die militäriſchen Ausgaben zu verringern. Die Aus⸗ gaben ſind ſo hoch, weil alles teurer geworden iſt. Schuld daran iſt unſere verfehlte Zollpolitik. Der Redner bekämpft die jetzige deutſche Wirtſchaftspolitik. Schon Oeſterreich hat ſich Jure ſeine übertriebenen Ausgaben finanziell ruiniert. Wir ſollten uns vor einem ähnlichen Schickſal hüten. Die Gefahr, daß wir in einen Krieg verwickelt werden, iſt nicht groß. Ruß⸗ land kann es nicht wagen, uns zu bekriegen. Es iſt ein Koloß mit tönernen Füßen. Auch Frankreich iſt nicht mehr der gefährliche Gegner von 1870, da ſeine Bevölkerung ſtagniert. Ein Zwei⸗Frontenkrieg iſt alſo durchaus nicht zu befürchten. Eine Vermehrung der Rüſtungen ſichert nicht immer den Frieden. Sie kann im Gegenteil eine böſe Verſtimmung hervorrufen. Ich erinnere an die letzten Verhandlungen imengliſchen Unter⸗ hauſe. Der Redner bekämpft den Drillund den Parade⸗ ſchritt. Sogar im„Deutſchen Offigierblatt“ und in der„Täg⸗ lichen Rundſchau“ haben höhere Offiziere dagegen Stellung ge⸗ nommen. Wieviel Offiziere und Unteroffiziere könnten wir ſparen, wenn wir auf den Exerziermarſch und das Griffekloppen berzichten würden. Auf fünf Mannſchaften kommt ein Unter⸗ offizier auf achtzehn ein Offizier. Auf wieviel Volksſchüler ein Lehrer? Die Nachteile der geheimen Qualifikationen ſind in dem Prozeß gegen den Kapitänleutnant Berger deutlich genug zu⸗ tage getreten. Denken Sie 851 Reuters„Ut mine Stromtid“. Dort ſchrieb dem unglücklichen Axel von Rambow ſein wohlwollen⸗ der Oberſt in die Conduite, daß er ein fe—iger Offizier ſei. Er meinte„fähig“, da er aber mit der Orthographie auf ſchlechtem Juße ſtannd, wurde„feig“ daraus. Der große Friedrich ließ den Rambopw ſofort entlaſſen, da er keine feigen Offigiere haben wollte, und der Oberſt hatte alle Mühe, die Sache wieder einzurenken. Bei einer öffentlichen Qualifikation find ſolche Komplikationen unmöglich. Der Vorſtoß des Kriegsminiſters gegen die Sozialdemokraten war unberechtigt. Jedes Volk hat die Sozialdemokratie, die es verdient. Warum herrſcht denn in Heſſen eine ſo angenehme Temperatur zwiſchen der Regie⸗ rung und den Sozialdemokraten? In Bahern und Baden liegen die Dinge ähnlich. Der Redner beſpricht die Zurückſetzung der Juden im Heere. Die Armee muß wieder ein wirkliches Volksheer werden. Abg. Dr. Müller⸗Meiningen(Fr. Vp.): Der Huſarenrittmeiſter der Reſerve Graf Carmer hat mir mangelnde Sachkenntnis vorgeworfen. In der Kunſt, den hoch⸗ anſtändigen Pferdemiſt zu behandeln, bin ich allerdings Laie. Ich habe mich auch nicht über militäriſch⸗kechniſche Fragen an ſich, ſondern über ihre rechtliche Seite geäußert. Herr Erzberger hat hier mit einigen Blockwitzchen operiert. Er zeigte dabei eine Art Galgenhumor, denn ſeine wirkliche Stimmung iſt nicht ſo heiter. Sie ſind ergrimmt gegen den Block. Das kommt in der ganzen Zentrumspreſſe zum Ausdruck.(Lachen beim Zentrum.) Wil⸗ helm Buſch mein Lieblingsdichter(Große Heiterkeit beim Zentrum)— Sie mögen Buſch nicht, weil er den heiligen An⸗ tonius von Padug geſchrieben hat(Lachen im Zentr.)— Buſch ſagt dazu:„Wer ſich freut, wenn wer betrübt, macht ſich meiſtens unbeliebt!“(Heiterkeit links.) Herr Erzberger ſollte mit ſeinen Mitteilungen vorſichtiger ſein. Sonſt geht es ihm noch öfter ſo wie geſtern mit ſeinen berühmten Pillauer Deckengemälden. (Heiterkeit.) Das Militärkabinett iſt ein antikon ſtitutio⸗ neller Fremdkörper aus der vormärzlichen Zeit, das den Einfluß des Kriegsminiſters lähmt. Immer droht eine Kolliſion zwiſchen den Wünſchen des Militärkabinetts und denen des Kriegs⸗ miniſters. Wenn das Militärkabinett ſeine Anſichten zur Durch⸗ führung bringt, ohne ſich an den Etat zu halten, ſo ſinkt der Reichstag zur automatiſchen Geldbewilligungs⸗ maſchine herab. Auch der Kriegsminiſter hat ſich gegen die Hof⸗ und Moderegimenter ausgeſprochen. Hier hilft lein Mundſpitzen, hier muß gepfiffen werden. Jagen Sie doch die Kommandeure, die ſich weigern, bürgerliche Offigiere aufzunehmen, zum Teufel.(Sehr richtig! links. Lachen rechts.) Warum werden die Juden im Heere zurückgeſetzt? Das Geld jüdiſcher Mädchen iſt ein äußerſt beliebtes Hilfsmittel zur Aufpolierung des Wappenſchildes vieler Offiziere(Lachen rechts), aber die jüdiſchen Einjährigen will man nicht avancieren laſſen. Der Adel wird in jeder Weiſe bevorzugt. Ich muß dieſe Frage noch einmal behandeln, da der Kriegsminiſter mich in einer recht ſonderbaren Weiſe dazu veranlaßt hat, durch die Art, wie er meine Darlegungen aufgenommen hat. Im Jahre 1907 waren auf der Kriegsakademie 38 Adelige und 100 Bürgerliche. Ver⸗ ſchiedene Abteilungen ſind beſonders geſucht, ſo die Aufmarſch⸗ abteilung, die Manöverabteilung, die Ausbildungsabteilung, die Armeeinſpektion uſw. In ihnen ſind 63 Adelige und 25 Bürger⸗ liche vertreten. Weniger geſucht ſind die ruſſiſche Abteilung, die Linſenkommandanten uſw. Dort ſind nur 16 Adelige und 46 Bür⸗ gerliche. Es zeigt ſich alſo bei den guten Abtei⸗ Lungen eine geradezu Aufſehen erregende Be⸗ borzugung des adeligen Elements. Die beſte Waffe gegen die Sozialdemokratie iſt eine ſtrenge Innehaltung der Verfaſſung. Es muß dafür geſorgt werden, daß der Wehrſtand wieder in engere Fühlung mit dem Bürgerſtand kommt. Fürchten Sie ſich nicht vor den Derbheiten eines bier⸗ ſeligen Seehundes. Es gibt auch im Offizierkorps derartige See⸗ hunde.(Heiterkeit.) Man ſoll in dieſer Beziehung nicht zu altjungferlich ſein. Im übrigen iſt aber der Kriegsminiſter mit ſeiner Hagener Seehundsgeſchichte hereingefallen. Die Herren werden ihm die richtige Antwort geben. Preußiſcher Kriegsminiſter von Einem: Auf die Frage der Kommandogewalt und des Militärkabinetts gehe en ein. Wenn Sie Wünſche in dieſer Beziehung haben, ſo müſſen Sie die Verfaſſung ändern. Nun hat Dr. Müller er⸗ klärt, er ſei durch die Art, wie ich nach ſeiner Rede verfahren ſei, gestwungen worden, heute zu ſprechen. Ich habe mich nach ſeiner Rede zu Herrn Kopſch begeben und ihm mitgeteilt, daß die Aus⸗ führungen des Dr. Müller über die Bevorzugung des Adels durch⸗ des aus unrichtig ſeien, und daß ich ihn bitten möchte, ſie zurückzu⸗ nehmen. Herr Kopſch ſagte das auch zu. Das war doch gewiß eine höfliche Form. Daher brauchte er ſich nicht für veranlaßt zu halten, heute wieder darüber zu ſprechen. Die Offiziere kommen zur Kriegsakademie lediglich auf Grund eines Examens, das bei den einzelnen Armeekorps gemacht wird. Der Adel hat dabei gar nichts zu tun, nur die Fähigkeiten kommen in Betracht. Auf Grund der Prüfungen wird eine Liſte aufgeſtellt, nach der dann die Einbe⸗ rufungen vorgenommen werden. Von den Lehrern der Akademie ſind 10 unadelig und 7 adelig. Ich würde ſie beleidigen, wenn ich behaupten würde, daß dieſe Lehrer, namentlich die unadeligen, das adelige Element vorziehen bei der Beurteilung, ob die Offi⸗ ziere ſich zur Abkommandierung in den Generalſtab eignen. Ich halte das für völlig ausgeſchloſſen. Ich habe noch niemals, weder in meiner Jugend, weder während meiner Generalſtabszeit, noch jetzt gehört, daß eine Bevorzugung des Adels ſtattfinden ſoll. Im Generalſtab ſind von den drei Oberquartiermeiſtern zwei unadelig, und einer iſt erſt kürzlich geadelt worden. Auch dieſe Offiziere ſind maßgebend für das Eintreten der Offiziere in den Generalſtab. Von den Abteilungschefs ſind 6 unadelig. Ich habe auch noch niemals etwas von bevy orzugten oder nicht beborzugten Abteilungen gehört. Es iſt mir rätſel⸗ haft, woher Herr Dr. Müller das hat. Im Generalſtab weiß nie⸗ mand etwas davon. Dr. Müller gibt an, daß die ruſſiſche Abtei⸗ lung unbeguem wäre. Warum? Das kann ich nicht begreifen. Die ruſſiſche Abteilung kann nur von Herren beſetzt werden, die Ruſſiſch in einem gewiſſen Maße verſtehen. Nur ſolche werden alſo ausgeſucht. Für jemand, der die ruſſiſche Sprache kennt, kann doch dieſe Abteilung dann aber nicht beſonders ſchwer ſein. Schwierig iſt die Eiſenbahnabteilung. Auch dort werden nur Offiziere eingeſtellt, die auf dieſem Gebiete unterrichtet ſind. Niemals kommt der Adel bei der Beſetzung der Stellen in Be⸗ tracht, ſondern allein die Befähigung. Ich muß verlan⸗ gen, daß das, was ich ſage, auch wirklich geglaubt wird. Es iſt eine Beleidigung des Chefs des Generalſtabes, wenn be⸗ hauptet wird, daß der Adel dort bevorzugt wird. Der Generalſtabs⸗ chef von Moltke iſt ein durchaus vorurteilsfreier Mann und ſteht ganz auf meinemStandpunkt. Ich auch heute nicht, daßHerr Dr. Müller nicht einfach ſagt? Nachdem ich dieſe Erklärung gehört habe, bin ich gern bereit, anzuerkennen, daß ich mich geirrt habe. (Sehr richtig! rechts.) Die Beweisführung des Herrn Dr. Müller erkenne ich abſolut nicht an. Ob er mir das glaubt oder nicht, iſt mir jetzt wirklich vollkommen gleich⸗ gültig.(Beifall rechts.) Im Generalſtab ſind 302 Offiziere, von dieſen ſind 170 adelig und 132 unadelig. Ich betone noch⸗ mals, dieſe Offiziere ſind nicht durch Protektion in den General⸗ ſtab gekommen, ſondern auf Grund ihrer Tüchtigkeit.(Beifall.) Aög. Dr. Belzer(Zentr.) bittet, das Hohenzollernſche Kontingent an das 14. badiſche Ar⸗ meekorps anzugliedern und wünſcht eine Garniſon für Hechingen. Von den Abgg. v. Normann(Konſ.) Baſſermann (Natl.) und v. Liebermann(Wirt ch. Vg.) geht ein Antra auf Schluß der Debakte ein. 5 Abg. Singer(Soz., zur Geſchäftsordnung): Der Abg. Bebel war durch Krankheit verhindert, die geſtrigen Angriffe des Kriegsminiſters zurückzuweiſen. Durch den Schluß der Debatte will man uns die Möglichkeit der Abwehr auch heute nehmen. Uns iſt es nicht möglich, den Schluß der Debatte zu ber⸗ hindern, wir werden aber alle Mittel der Geſchäftsordnung in Anwendung bringen, um den Beſchluß zu erſchweren. Ich bezwei⸗ fele daher die Beſchlußfähigkeit des Hauſes. Zur Feſtſtellung der Beſchlußfähigkeit wird der Namensaufruf vollzogen, wobei die Sozialdemo⸗ kraten faſt durchweg den Saal berlaſſen. Es bekunden 177 Abgeordnete ihre Anweſenheit, das Haus iſt alſo beſchluß⸗ unfähig. Vizepräſident Dr. Paaſche beraumt die näch ſte Sitzung eine Viertelſtunde ſpäter, auf 4% Uhr an. Ueber den Schlußantrag haben die Sozialdemokraten namentliche Abſtimmung beantragt. Zbveite Sitzung. Vigepräſident Dr. Paaſche eröffnet die neue Sitzung um%¼ Uhr mit der Mitteilung, daß der Schlußantrag zurückgezogen iſt. (Höhniſches Gelächter der Sozialdemokraten.) Abg. Dr. Frank⸗Mannheim(Soz.): Hat der Kriegsminiſter den Aufſatz von Kautsky, aus dem er einen Satz zitiert hat, gelefen oder nicht?(Kriegsminiſter von Einem: Jawohl!) Dann hat er ſich alſo für berechtigt gehalten, uns ein gefälſchtes Zitat vorzuleſen(Unxuhe), genau das Gegenteil des Sinnes, den Kautskyh hineingelegt hat.(Der Redner verlieſt die Stelle.) Kautsky hat das von den Anar⸗ chiſten geſagt, hat hinzugefügt, daß die anarchoſozialiſtiſchen franzöſiſchen Gewerkſchaften es übernommen haben, und daß aus dieſen Kreiſen auch Anhänger in die ſozialiſtiſchen Reihen gelangt ſeien. Er ſprach von der Dienſtverweigerung der Reſerbiſten, wie ſie Heros prätendiert.(Hört, hört! bei den Soz.) Und das will uns der Kriegsminiſter bieten als Meinung von Kautsky? Ich nehme an, daß ihm irgend jemand dieſes gemein ge⸗ fälſchte Zitat überlaſſen hat. Große Unruhe rechts, Ruf: Unerhört!)—— Jawohl, unerhört, der Oeffentlichkeit mit der⸗ artigen Zitaten zu kommen. Weiß der Kriegsminiſter, daß jene Stelle bei Kautsky gar keinen anderen Zweck hat als die Be⸗ kämpfung des Militärſtreiks?(Hört, hört! bei den Soz.) Daß Kautsky ihn eine heroiſche Torheit genannt hat? (Hört, hört! bei den Soz.) Daß Kautsky gerade im Intereſſe des Proletariats ſich gegen dieſen Vorſchlag ausſpricht, ja ſogar für den Fall, daß beide kriegführenden Mächte ſich auf den Mili. tärſtreik einlaſſen? Aus Reſpekt vor der Volksvertretung hätte der Kriegsminiſter uns derartiges nicht bieten dürfen und auch aus Reſpekt vor ſich ſelber.(Beifall der Soz., Zuruf rechts: Weiter im Text!) Text und Melodie werden Ihnen wenig gefallen. Der Kriegsminiſter hat aus dem„Sozialdemokrat“ aus dem Jahre 1887 ein Zitat gebracht, das das ehrwürdige Alter bon 22 Jahren hat. Ich habe die Nummer nicht beibringen können, weil er ſie uns nicht näher bezeichnet hat. Aber nach den Erfahrungen in dem anderen Falle bin ich überzeugt, daß es genau ſo iſt. Aber wären damals im„Sozialdemokrat“, der im Auslan unter der Redaktion von Eduard Bernſtein erſchienen iſt, wirklich ein baar Worte gegen die Heiligkeit des Fahneneids ge⸗ ſchrieben, nun, ſo war es während des Ausnahmezuſtandes, in dem der geſetzliche Boden gegenüber der Sozialdemokratie ver⸗ laſſen war, auf den Trumpf ein Gegentrumpf. Im Privatleben gilt es nicht als anſtändig, einem Motibe unterzuſchieben, chstagsbericht zu denen er ſich nicht ſelbſt bekennt, auch eine Partei darf man nur nach ihrem Programm und offiziellen Beſchlüffen und Aeuße⸗ rungen beurteilen, nicht nach Aeußerungen einzelner Leute. Seit die ſozialdemokratiſche Partei exiſtiert, hat ſie auf ſämtlichen Parteitagen ſich nachdrücklich gegen die Kaſernen⸗ Egitation erklärt; und wenn Sie ſich etwa auf Karl Lieb⸗ knecht berufen, nun, junge Leute gehen leicht weiter als die anderen, denken Sie an den Kronprinzen von Serbien. Der Redner zitiert Aeußerungen von Bebel aus dem Jahre 1893 und ſeine Reichstagsrede von 1904, wo er erklärte, die Sozialdemo⸗ kraten würden kein Stück deutſchen Bodens an das Ausland ab⸗ treten. Durch dieſe Papierſchnitzelbeweiſe des Kriegs⸗ miniſters iſt die Sozialdemokratie ſchwer gekränkt worden. Gewiß iſt auf dem Parteitag in Jena beſchloſſen, den jungen Leuten Abſcheu vor dem Milftarismus beizubringen, nämlich ſie vor dem Militärdienſt zu belehren über ihr Beſchwerderecht und den Militarismus als ſoziale Erſcheinung. Wir, die Führer, meint der Kriegsminiſter, machen den Unterſchied, aber die jungen Leute verſtänden darunter Abſcheu vor ihrer Dienſtpflicht. Dazu ſind die jungen Arbeiter viel zu intelligent, und ſo weit einzelne es nicht 15 eifen können, ſind die erbärmlichen Volks⸗ ſchulen daran ſchuld.(Gelächter rechts.) Einen ganz ſtarken Trumpf glaubte der Kriegsminiſter damit ausſpielen zu können, daß wir es mit dem Eid nicht ernſt nehmen. Daß wir es mit dem privatrechtlichen Eid nicht ernſt nehmen, damit wagt man uns heute nicht mehr zu kommen. Aber es iſt merkwürdig, daß unter ernſthaften Leuten noch über die Bedeutung öffentlicher Eide, des Verfaſſungs⸗ und Fahneneides diskutiert weroen muß. Das, was wir über die Bedeutung des Verfafſungseides ſagen, iſt geſchichtliche Theorie, zu der die bürgerlichen Parteien und die Regierungen die braktiſchen Beiſpiele abgeben.(Lebh. Beifall der Soz.) Wie oft iſt Friedrich Wilhelm lV in die Lage ge⸗ kommen, Verfaſſungen, oder was er dafür hielt, zu beſchwören, und wie oft dann das Gegenteil von dem zu machen, was er beſchworen hat!(Große Unruhe rechts.) Vizepräſident Kaempf: Sie dürfen einem Hohenzollern nicht Meineid vorwerfen. Ich rufe Sie zur Ordnung. Abg. Frank: Hätte mich der Präſident zu Ende ſprechen laſſen, dann hätte er gehört, daß ich mich gegen die ſpießerhafte Auf⸗ faſſung verwahre, derartige geſchichtliche Vorgänge als Mein⸗ eid, Eidbruch zu kennzeichnen. Weltgeſchichtliche Prozeſſe können nicht vor dem Schwurgericht verfolgt werden.(Sehr wahr! b. d. Soz.) Soll ich Sie daran erinnern, daß Wilhelm L. den Ver⸗ faſſungseid, den er auf die preußiſche Verfaſſung geleiſtet hat, unter Aſſiſtengz von Bismarck ebenfalls nicht gehalten hat? (Große Unruhe rechts, Rufe: Unerhört!l) Vizepräſident Kaempf ruft den Redner zum zweiten Male zur Ordnung. Abg. Frank: In der Indemnitätsvorlage hat Bismarck ausdrücklich zuge⸗ geben, daß die Verfaſſung nicht beachtet iſt: Wäre Bismarck hier, er würde ſich dagegen verwahren, daß nachträglich mit dem Mittel der Geſchäftsordnung ihm ein Verfaſſungshruch ab⸗ enommen werden ſoll.(Heiterkeit b. d. Soz.) Wie hat denn Bismarck in der Konfliktszeit ſein Verhalten beurteilt? Er hat geſagt: Ein Eid auf die Verfaſſung kann nur bindend ſein, wenn man es dem Vereideten möglich macht, mit der Verfaſſung zu regieren.(Die Soz. rufen: Rufen Sie doch Bismarck zur Ord⸗ nung!) Die Folge dieſer privatrechtlichen ſpießbürgerlichen Auf⸗ faſſung wäre die, daß die einzigen Volksvertreter nach dem Her⸗ en des Kriegsminiſters die Welfen ſind.„(Sehr gutl b. 25 Soz.) Und wieviel Eide haben die holſteiniſchen Beamten im Laufe der Zeiten ſchwören müſſen, und ſie haben in ihren Beamtenherzen keinen Schaden angerichtet! Der Punkt, um den es ſich hier dreht, iſt einzig der: Gibt es für die Völker ein Recht der Selbſtbeſtimmung? Gibt es für die Völker das Recht, wenn die Umſtände danach ſind, ohne Rückſicht auf Ver⸗ faſſung und Fahneneid dem hiſtoriſchen Recht zum Siege zu ver⸗ helfen?(Hört, hört! rechts.) In England haben auch die Kon⸗ ſervativen ſchließlich anerkannt, daß das Volk, wenn die Regie⸗ rung es ihm unmöglich macht, mit der Verfaſſung zu leben, da 8 Recht und die Eide brechen darf.(Zuruf rechts: Das entſcheiden Sie!) In London ſteht in der Nähe des Hauſes der Gemeinen das Standbild eines Eidesbrechers, Oliver CEromwell der die Verfaſſung wiederholt gebrochen, der einen König auf das Schafott gebracht hat. Und Roſebery und Asquith, zwei Miniſter⸗ präſidenten, haben ihm die Feſtrede gehalten: hier in Berlin ver⸗ hindert es die Regierung, daß man für die Märzgefallenen auch nur ein ordentliches Friedhofsportal macht! Wir ſtellen uns in dieſen ſtaatsrechtlichen, oder wenn Sie wollen, philoſophiſchen Fra⸗ gen, vollkommen auf den Boden, den Bismarck uns gegeben Hat. Wir ſtehen auf dem Boden der Verfaſſung, ſo lange die Regierung es uns möglich macht. Wir wünſchen, daß w ir die Forde⸗ rungen der Arbefter auf friedlichem Wege ver⸗ wirklichen können; machen Sie es uns unmöglich, dann kommt die Verantwortkung auf Sie! Wenn Sie alle Reſerveoffiziere, die für einen Sozialdemo⸗ kraten geſtimmt haben, aus dem Offisierkorps ausſchließen wollen, dann werden zum Beiſpiel in Baden nicht mehr viel übrig bleiben. Früher haben wir dort oft das Vergnügen gehabt, daß die Herren vom Zentrum für uns ſtimmten, 1905 waren die Nationalliberalen ſo liebenswürdig. Wenn nun die Liberalen, die Herren vom Zentrum aus dem Kriegerverein ausſchließen und die Zentrumsherren die Liberalen, ſo wird von dem Kriegerver⸗ ein nicht mehr viel übrig bleiben. Wir warnen die jungen Leute, die zum Militär kommen, dringend davor, ihre ſozialdemolratiſche Geſinnung zu betätigen. Wir geben uns Mühe, ſie ſchon vo* her ſozialiſtiſch zu erziehen zu Perſönlichkeiten. Es iſt nicht nur traurig, daß es ſolche Unteroffiziere gibt, die ſich zu Mißhandlungen hinreißen laſſen; es iſt ebenſo traurig, daß es in Deutſchland noch Soldaten gibt, die ſolchen Tröpfen gegenüber lieber ihre Freihejt aufs Spiel ſetzen, als ihre Menſchenwürde gefährden laſſen.(Lebhafte Zuſtimmung der Soz.) Das Gute und das Rechte, das ſind die unſichtbaren Träger jedes Staates, das hat Herr Baſſermann geſagt.(Hört! Hört!) Nicht u nſer Baſſermann hier(Große Heiterkeitſ, das war der Baſſer⸗ mann von 1848 in der zweiten badiſchen Kammer. Der Kriegs⸗ miniſter hat über unſere Prophezeiungen die Naſe gerümpft. Aber auch andere Prophezeiungen ſind nicht in Erfüllung gegangen. Es hat jemand geſagt: Ich führe euch herrlichen Zeiten (Sehr richtig! bei den Sogz.) Da iſt auch eine Prop e⸗ zeihung, die nicht in Erfüllung gegangen iſt⸗ Da hat jemand prophezeit, daß er zwiſchen ſich und ſein Volk kein Stück Papier ſchieben laſſen werde, und ein Jahr ſpäter hat derſelbe Mann vor den ſchwarz⸗rot⸗goldenen Farben ſeine Verbeugung machen müſſen.(Zuſtimmung der Soz.) Wir wer⸗ den weiter kämpfen gegen den Militarismus und gegen den Mann, der ſich hier zu ſeinem Sachwalter aufgerufen und dabei — 2 7 f ad.Hote--ur 85 11 4 illigste Etaufsple fn Linoleum. g E8ſe FT Kommun Kante f Selten günstiger Gelegenheitskauf. ee ———— dde Weisse Stoffe. binoleum-Teppiche, eisse Cachemires e, 15 180 228 ——F vv.,, ̃7‚0].,,], werden an den Boch uie dgehesehen Preh von S Mark. Weisse Alpaccas„2 270 225 an, solange der Vorrat reicht, ausverkauft. Spezial-Teppich-Geschäft M. BRUMLIK E 2,—3 MANNMEIM E E, Eekhaus Planken— Eingang Marktstrasse. JJqJnJ 8 itt, Bad. Gen r, A. Wendler, 7984¹ 6¹ Weisse 2Seitl. Fantasie-Stoffe Meter 195 215 265 ſermann Fuchsre=2,0 Kunststirasse, am Paradeplatz. Ilnes WMitor geben ihren Kin⸗ Klüge Mütler dern anſtatt Raffee Thiele's 24% z Herkules⸗Aährpulper das wohlſchmeckendſte und nahrhafteſte Frühſtück⸗ und Abendgeträuk. Pfunddoſe M. .—, 3 Doſen M..25 nur in d. Badenia⸗Drogerie, U 1, 9. 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Wenn ein Mi⸗ niſter eine ſolche Erklärung abgibt, ſo iſt es Sitte in allen Parla⸗ menten, daß die Abgeordneten ſich damit zufrieden geben. Nun zu den Kriegervereinen. Einige haben ſich bei den letzten Wahlen politiſch betätigt. Sie ſind dann aus freiem 9 aus dem Landeskriegerverbande ausgetreten In den Statuten iſt nun ausdrücklich ge ſcn daß nur diejenigen Vereine das Jarben⸗ band führen dürfen, die dem Verbande angehören. Da ſie ausge⸗ treten find, mußten ſie es alſo verlieren Es liegt keinerlei Schi⸗ kane vor. Ich bin ein Feind jeglicher Schikane, wo ſie au her⸗ kommt, Sie iſt mir widerlich, und ich halte ſie auch für ſehr ge⸗ ährlich. Auch der Miniſter des Innern iſt genau derſelhen (Lebhafter Beifall den Soz, ruhig wären, würde ſch es Ihnen ſagen. Es iſt der Arkikel „Rekrutenabſchied“ in der Nr. 7 der„Jungen Garde“ vom 22. 9. 06. Dann weiter:„Jedem Offizier, jedem Unteroffizier werden ſie auf Gnade und Ungnade ausgeliefert!“ Es iſt un⸗ erhört, m.., einem jungen Manne etwas Derartiges vorzulügen. porch 4 eiter:„Sie haben zu gehorchen, mag auch das Unſinnigſte, und Unmoraliſchſte befohlen werden!“(Pfui] rechts.) Das ſind 219 denn Befehle, die auf etwas Strafbares abzielen, ſind nicht zu befolgen. Es ſind alſo offenbare Lügen hier⸗ (Beifall rechts, Lärm b. d. Soz.) Dann heißt es weiter:„Was iſt das für ein Vaterland, das nicht das ganze Volk umfaßt, euch von euren Liebſten reißt, zu Feinden eure Freunde machen möchte, ſich über meinem Haupte zuſammenzögen, Ich weiß von dieſer das den Kampf gegen die Arbeiterſchaft proklamiert, das ſich eins nſicht. ſchwarzen Wolke nichts, ſelbſt wenn ſich der Abg. Frank als dieſe fühlt mit dem Unternehmertum? Das iſt nicht euer Vaterland, Ein Antrag auf Schluß der Debatte wird ange⸗ ſchwarze Wolke entpuppen wollte.(Heiterkeit) Der Abgeordnete b25 iſt nur die Vertretung einer Klaſſe des deutſchen Volkes, die nommen. 8 hat weiter geſagt, ich hätte falſch zitiert, er hat es darauf hin⸗ euch, ſeitdem ihr lebt un Abg. Dr. Müller⸗Meiningen(Ir. Vp.) geführt, daß ich einige Sätze ausgelaſſen habe.(Lachen bei den Soz.) Ich habe aus Kautsky zitiert, weiter nichts; wenn ich die wenigen Sätze ausgelaſſen habe, ſo tut das gar nichts zur Sache. (Widerſpruch und Lärm bei den Soz.) Warten Sie nur ab. Ich möchte hinzufügen, daß, wenn ich etwas ausgelaſſen habe, der Abgeordnete 1 das Wichtigſte ausgelaſſen hat.(Hört! hört! rechts, Widerſpruch bei den Soz.) Was er vorgeleſen hat, iſt weiter nichts, als daß Kautsky Herbe zitiert. Nun kommt aber ſofort klipp und klar, was Kautskh ſelbſt über die Sache denkt. Kautsky meint, daß keiner der ethiſchen Gründe vom Standpunkte des prole⸗ 1 Patriotismus dagegen ſpreche. (Hört! hört! rechts, lebhafter Widerſpruch bei den Soz.) Bei Kautsky liegt alſo nur der Knüppel beim Hunde, weil er noch nicht die Macht hat, er kann noch nicht, wie er will, und das iſt genau ſo bei Ihnen.(Sehr richtig! rechts.) So iſt die Wahrheitl Wenn Sie könnten, das iſt ſehr häufig ſprochen, ſo würden Sie handeln wie Hervs es Ihnen vor⸗ geſcheseben hat.(Zuruf bei den Soz.: Iſt nicht wahr! Großer Lärm. Glocke des Präſidenten.) Der Abgeordnete hat mit einem gewiſſen Selbſtbewußtſein erklärt, daß die Partei auf ihren Par⸗ euren Vätern, iſt bis aufs Blut, die euch, eure Väter, Mütter, Brüder, Geſchwiſter und Kollegen von Kindesbeinen unterdrückt!“ Das ſind Unver⸗ ſchämtheiten! 0 rechts, Lärm b. d. Soz.) Wenn einem jungen Manne ſolche Worte geſagt werden, ſo iſt das etwas, ganz unerhörtes, etwas, was noch nie dageweſen iſt(Beifall rechts, Lärm b. d. Soz.), und dann waden Sie es, mir Vorwürfe zu machen, daß ich auftrete gegen Sie als Vertreter der Armee, für die ich hier ſtehe.(Beifall rechts.) Hier handelt es ſich um den Eid, den der Einzelne auf Grund des Geſetzes und der Verfaſſung zu leiſten und zu halten hat. Der Abg. Frank iſt ſtolz wie ein Spanier(Heiterkeit rechts.), auf Cromwell ſat auf Bismarck hingewieſen und gemeint, er wan⸗ ele auf den Spuren Bismarcks. Wenn Bimarck die Ver⸗ faſſung umgeſtoßen hätte, ſo wäre es zu dem Zwecke ee mit n ein ganzes Volk 52 zu machen.(Widerſpruch und Lachen bei den Sogz., Lebhafter Beifall rechts; Bebel ruft: Der Zweck entſcheidet!l) Nicht der Zweck entſcheidet, Bismarck hat erſt das einige Deutſchland geſchaffen, dem wir es verdanken, das wir hier ſitzen.(Lebhafter Widerſpruch bei den 1 85 Prbbelunien rechts.) Sie kämpfen für eine einzige Klaſſe, für die Proletarier. ſchen Falle beharrt, an legung trotz der beſtimmten gegenteiligen Behauptung meines Gewährsmanns feſtzuhalten, und b Kriegsminiſters zutreffen, nehme ichmeine Behauptung der Heiterkeit des Hauſes bewilligt. ſolutionen über die Kontrollverſammlungen und die Urlaubs⸗ reiſen der Soldaten einſtimmig, die über die Reform des Militär⸗ ſtrafrechts gegen die Stimmen der Rechten angenommen. überläßt es in perſönlicher Bemerkung den eingeweihten der Armee, zu entſcheiden, wo Wahrheit und Unwahrheit ſei. Die außergewöhnliche Nervoſität des Kriegsminiſters— Präſident Graf Stolberg: Jit nicht perſönlich. Abg. Erzberger(Zentr.): 5 Da der Kriegsminiſter bei ſeiner Feſtſtellung im hannöver⸗ be ich keine Veranlaſſung, an meiner Dar⸗ ſollte die Vorausſetzung des dem Ausdruck des Bedauerns zurück. Das Gehalt des Kriegsminiſters wird unter Die Re⸗ Abg. Cuno(Freiſ. Vp.) Alles andere, was im Deutſchen Reiche noch exiſtiert, bekämpfen Sie, exiſtiert nicht für Sie. Mit derartigen Ueber⸗ hebungen müſſen Sie nicht kommen.(Widerſpruch det ve⸗ Soz.) Die Sozialdemokratie erſtrebt nichts anderes als die poli⸗ tiſche Macht unter dem Deckmantel, die Arbeiter beſſer zu ſtellen. Nirgends aber wird ſoviel getan für die Arbeiter, als in Deutſch⸗ land.(Sehr richtig! rechts, bei den Soz.) Der preu⸗ kommt auf die Hagener Angelegenheit zurück. Man kann es dem Kriegsminiſter nicht verdenken, wenn er als alter andelt: 5 25 e 5 5 356 5 95 1 5 er Hieb. Er hat es verſtanden, eine he zu behendein und hat dem kleinen Verein„Seehund“ in Hagen zu einer gewiſſen Berühmtheit verholfen, die zu verkleinern, nicht 2114 5 85 5 meine Aufgabe ſein würde, wenn nicht der Eindruck durch die ßiſche Handelsminiſter hat hier erklärt, daß er in allen Stücken Worte hätte herborgerufen werden können, daß im geſellſchaft⸗ weitergekommen wäre, wenn nicht überall die Feindſchaft der ſichen Leben Hagens ungeheuerliche Zuſtände herrſchten. S iſt Sozialdemokratie gegen jede Reform ſich bemerkbar gemacht hätte. zwar das gute Recht des Kriegsminiſters, aufgrund der Akten Nur che 2 00 Waß iſt ar die re e ſich ſein Urteil zu— 5 ſolche Form gelt Ver⸗ en 5 ü it ſchwe ra⸗ ſpruch bei den Soz.) Was iſt an alledem, was ich vorgeleſen habe, kehrs einzelner Uebermenſchen, wie er es nannte, mit Fronie zu be e Wen Se die gut und recht? Nichts und gar nichis?(Zuruf bei den Soz: Sie elßeln, IIch muß mir berſagen, meine Kenntnis der Perſönlich⸗ M ätten, würben Sie hefti 55 den Kaſernen agitieren.(Sehr wiſſen!) Jawohl, das weiß ſch, wenn ſolche Schändlichkeiten keiten ſeinem aus den Akten gewonnenen Urteil entgegenzuſtellen. iceg 0 Nu 5 5—— immer wieder darauf hin⸗ den jungen deutſchen Manne beigebracht werden, dann iſt das Aber wenn er hineinzuleuchten +15 in die nächtlichen Ge⸗ ichtig!) daß hat 15 2 Keiſer ſei, die Sogfaldemo“ weder gut noch recht ſondern infam.(Lebh. Beifall rechts und bei heimni ſſe eines bürgerlichen Klubs einer kleinen 125 75 0 8 3 fe 5 Partet ſei Dabon den Natl., Ziſchen bei den Soz.) 85 ie de 15 vier te e 1 3 es i i ie A 1 i ilitä i 2 wider die Abſi es Kriegsminiſter er Eindruck her 5 2 8 e Magehhee 5 Abg: Ersberger(Itr.): 8 5 N als ob größere geſellſchaftliche Kreiſe beteiligt ſeien. Ich mſne Armee, wir befinden uns in der Verteidigung. 5 Der Kriegsminiſter hat mir Unrichtigkeiten porgeworfen. Ich an, daß der Mimiſter, wenn er ſeine humorvolle Behandlung gab, Widerſpruch dei den So. Sehr richtign 7 5 797 7 frakti werde meine Gewährsmänner nochmals befragen. Hoffentlich geht nicht über den recht kleinen Kreis der Uebermenſchen, die meiſt richte über die parlamentariſche Tätigkeit der Rei aadale 155 2s mit dabei nicht ſo, wie dieſer Tage mit einem Brieſe an einen gar nicht mehr in Hagen antwefend ſind, hinausgehen wallke. He⸗ auf dem Parteitage von 1892 iſt geſagt, daß es ben Rlaß er Vertrauensmann, der auf der Poſt geöffnet worden iſt. denfalls ſind inzwiſchen mehrere Jahre vergangen; der Verein hat Sogialdemokratie iſt, den im Intereſſe der N en(Stürmiſches Hört, hört! im Zentrum.) Im Hannover⸗ bei dem ſteten Wechſel der jungen Juriſten e und ſtehenden Militarismus zu bekämpfen.(Lebhafter Wi ſchen Falle laſſe ich mich auf eine Unterſcheidung zwiſchen Ehebruch beſteht zum Teil aus anderen Mitgliedern, er hat ſich eine geſell⸗ bei den Soz.) Der Abg. Singer hat Reage Wir ſind Jeinde und unerlaubten Beziehungen nicht ein. Ich ſtehe auf dem alt⸗ſſchaftliche Poſition zu erringen gewußt, die früheren Vorkomm⸗ bibliſchen Standpunkt: Wer ein Weib anſieht, ihrer zu teitagen ſich ſtets gegen die Kaſernenagitation erklärt habe. Der Abg. Liebknecht und einige andere Genoſſen haben immer Pro⸗ paganda für dieſe Agitation gemacht, die aher von dem Abg. Bebel namentlich immer bekämpft wurde, weil ſte einfach jetzt noch um Schaden gereichen würde für die einzelnen Rekruten. [Widerſpruch bei den Soz. Der Präſident ſchwingk heftig die Glocke und erſucht wiederholt in ſcharfem Tone um Ruhe] Ich kann doch nicht alle Aktenſtücke hier vorbringen, um den Beweis u führen.(Gr. Lärm u. Lachen b. d. Soz.) Sie haben ſich gegen die Agitation erklärt, weil die Soldaten, wenn ſie bei dieſer des Mirttarismus und werden ihn bekämpfen, his er zer⸗ niſſe ſind vergeſſen. Da kommt auf einmal der Eingriff: die Re⸗ ſchmettert am Boden liegt. Sehr richtig rechts, begehron, der hat ſchon die Ehe gebrochen.(Sehr richtig! im Zen⸗ ſerbeoffigzere ſollen ihre Beziehungen zu den Kollegen, 145 Widerfpruch bei den Soz.) Ich habe nichts weiter geſagt, als trum.) Ich bleibe bei meiner Vehauptung, daß aus dem Feſtungs⸗ ſie täglich im bürgerlichen Leben und dienſtlich verkehren, ab⸗ daß Sie die Stützen der Macht des Vaterlandes untergraben baufonds Dienſtzulagen gewährt worden ſind. Bet ſeiner Erwide⸗ brechen. In dem engen Kreiſe der Provinzialſtadt ohne Garniſon wollen, daß Sie die Staatsordnung umſtürzen wollen, wie Sie rung auf meine Anklage hat der Kriegsminiſter, um einen Augen, geht das nicht 5 einfach, 55 55 ee VJJVVJVVJVVVCJ%Vͤ%%% ⁵.. t nie geſagt habe. Richtig iſt auch, daß wir an die deutſchen Waffen⸗ Krſegsminiſter, das Verbot des Veremms zurückzuziehen a S. ig! rechts.) Der Abgeordnete hat FFVV 8 0 rlegsminiſter, das Verbo ereins 3 Zuz 2 weſter act woalte Umſtänden die jungen Leute ee e Der Titel Gouverneur in ÜUlm, wozu vom Abg. zu Sozialdemokraten machen und ſte aufklären über ihre Rechte. wirklich nicht angebracht.(Sehr richtigl im Zentrunt und lints Storgz(Dtſch. Vp.) ein Antrag auf Streichung vorliegt, wird Ich will einige Sätze vorleſen, welche Abſcheu vor dem 25„„ auf Ankrag von Elern(konſ.) andie Budgetkommiſſion dienſt erwecken ſollen, aus einem Blatte, deſſen Herausgeber Dr. Preußiſcher Kriegsminiſter v. Einem: zurückverwieſen. Frank iſt.(Zuruf: Ahal) Nur folgende Se 179 1 In dem hannoberſchen liegt kein Ehebruch vor. Ein Antrag des Grafen Oriola(Natl.) auf Zurtver⸗ peitſche aher iſt ein Symbol der Freiheit im 1 mit dem, Durch die Anſchuldigungen des iſt eine Dame und weiſung des Titels„Offiziere in beſonderen Stellungen“, bei dem Mlit mit der 2 80 ma e 5 die Kommiſſion 100 000 Mark geſtrichen hat, wird abgelehnt und i i 5 mein 15 21 2 2 25 2 4 ich ieſ i 1 15 eee örter Satz.(Zuruf des Abg. Frank: ſprechen, wenn es überhaupt nur eine einzige Firma gibt, die das das Haus verkagt ſich, um dieſe Angelegenheit nicht bei An⸗ tung, ein ganz unerhörter 18 dreißig Mitgliedern zu berhandel weſenheit von nur 9 9 zu berhandeln. Ich ze fragen, in welcher Rummer? Große Heiterkeit rechts betreffende Geſchüt liefern kann Andere Firmen ſind dazu nicht 5 Lärm bei den Soz.) Wie meinen Sie?(Abg. Frank: Nach den in der Lage. Unrichtig iſt vie geſtrige Behauptung, daß Weiterberatung Montag 2 Uhr. Erfahrungen, die wir mit Ihnen gemacht haben!) Wenn Sie Truppen zur Hilfeleiſtung bei Krupp abkommandiert worden ſind. Schluß 7 Uhr N 2, 8 Kunststrasse N2, 8 Gr. Hof⸗ u. National⸗T hegtel annheim. Montag, den 22. März 1909. Bei aufgehobenem Abonnemenk. (Vorrecht C) Zastsplel des K. und K. Hofschausplelers Herrn J08EF KAINZ vom Kaiſerl. und Königl. Hofburgtheater in Wien. Die Näuber von Friedrich Schiller. Regiſſeur. Emil e Perſonen: Naximilian, regierender Graf von Moor.„„ Hans Godeck. 59 ſeine Söhne 8 8 8 Heinkich Gößz. Amalia von Edelreich 2 Mat hilde Braudt. Spiegelberg Alexander Kökert. Schweizer Carl Schreiner. Grimm Oscar Ingenohl. Razmann Libertiner, Lothar Liebenwein. Schufterle nachher Banditen Guſtav Kallenberger. Roller Guſtav Trautſchold. Koſinsky Georg Köhler. Schwarz Hugo Voiſin. Hermann, Baſtard von einemEdelmann Alfred Möller. Daniel 8 Siegmund Kraus. Paſtor Moſer 5 Paul Tietſch. Ein Pater 8 2 1 Emil Hecht. Georg Maudanz. Hermann Trembich. Ein Diener 8 5 2 Ein alter Räuber *„„ FNranz Moor 8 5 Joſef Kainz. Kaſſeneröſfnung?7 Uhr. Auf. 7 Uhr. Ende 11 Uhr. Nach dem 3. Akt findet eine Pauſe von 20 Miuuten, nach den übrigen Akten finden Pauſen von 5 u. 10 Min. ſtatt. Hohe Preiſe. Im Großh. Buftheater. Dienstag, den 23. März 1909. Bei aufgehob. Abonn. (Vorrecht D) König Richard der Zweite. König Richard Joſef Kainz. Anfang 7 uhr. Dr. mell. Borgnis, Frausnarzi hält seine Spreehstunden jetet — 10 (Heckel'sches Haus) ab. 6898 Neunes 8 05 Operetten-Theater Montag, den 22. März, abends 8 Uhr: Die drei Wünsche Dlenstag, den 23. März, ahends 8 Uhr: Die drei Wünsche Sdalbau-Variéts. Nur noch wenige Tagel Das weltberühmte „Udel-duartett“ Nur noch wenige Tage! [Les 3 Rainats Die tollkühnsten Luftturner der Gegenwart. Nur noch wenige Tage! Jean Paul] Marzelli als Fahnenträger. Parodist. Nur noch wenige Tage! M.& A. W. Asra Original-Trie-Billardkünster und das Ubrige sensgtionelle Programm. 2 Jeldne a Mass Leinen-, Wäsche-l. lusst düll. Veseläf Off. u. 6009 a. d. Exp. d. 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Verſhebenes Am Samstag verschied nach langem schwerem Leiden meine en an dieſem Tage, 5 kleinetes 1 M 11 85 1 3 7 wann alleder drin. liebe Frau, unsere liebe gute Mutter, Schwester, Tante u. Schwägerin Dienstag, 30. März l. Js., 6E 1-L 0 K al nachmittags 6 Uhr im Induſtrieſaal 1des R⸗Schul⸗ bauſes ſtatt. Der Vorſtand: E. Magenau. für mehrere Abende in der Wochte zu vergeben. Scheſſeleck, M 3, 0 5663 — Gefunden 8 Todes-Anzeige. Gestern Mittag verschied nach langem Leiden Frau Babette Hyrer 5 geb. Sponagel im Alter von 39 Jahren 1 Monat. unsere liebe Tante und Grosstante, Fräulein A. Schmitt. Im Liſenpark ein klenes 55 0 Geldtsschechen, im Namen der trauernden Hinterbliebenen: VVVÜ•'lA 08ep Ine Oppe Statt hesonderer Anzelge. 2. V. St. 15 dacob Ayrer. Die glückliche Geburt eines Entlaufen im Alter von 70 Jahren. Krältigen Jungen 1 5 7 21 8 MANNHEIM(E 7,—10), den 20. März 1909. eigen hocherfreut an 55 Die kauernden Hinterbliebenen 05 5 5 ein lunger rauhgar Matten⸗ 1 Die Beerdigung findet Dienstag, den 23. d. Mts., nachmittags 4 Uhr EmilAnnau.Fraugeb.sued? fänger, Rüde, Pfeffer und 7— Beerdigung findet Dienstag, den 23. 951 von der Leichenhalle des Friedhofes aus statt. 6900 Felix-Hôtel. 6126 ah 1 5 5 als ban zugeben gegen nachmittags ½5 Uhr statt Fellxstowe(Eugland) Belohnung bei 3868 . 7 20. März 1909 Kahn u. Goldmann, Verbindungskowol. 14. Seite. —(Mittagblatt.) Beginn der grossen Gelegenheitskäufe in 19 „ — Solange Vorrat! 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Der General hatte zwei Flügel aus Eiſendraht konſtruiert, die nach dem Vorbild der Vögel mit Federn verſehen waren. Nach der Idee des Erfinders ſollten die fliegenden Soldaten dieſe weiten großen Flügel vogelgleich bewegen und dadurch die Fähigkeit er⸗ halten, in den höchſten Höhen dahinzuſchweben. Die Bewegung der Flügel wurde durch Arme und Beine beherrſcht. General Reſnier unternahm ſelbſt den erſten Verſuch mit ſeinem Apparat. Die Flügel wurden ihm an die Schultern geſchnallt und von dem Dache eines Hauſes, das unmittelbar an den Ufern der Charante lag, ſprang der wageluſtige General in die freie Luft. Es ge⸗ lang ihm in der Tat, ſich einige kurze Sekunden mit größter Anſtrengung in der Luft zu halten, aber wie eifervoll er auch mit ſeinen Flügeln zappelte und ſchlug, die menſchlichen Glieder zeigten ſich der Aufgabe nicht gewachſen, die Kraft verſagte und mitſamt ſeinem Flugapparat fiel General Refnier plätſchernd in die kühlen Fluten der Charante. Er war ſo klug geweſen, vor⸗ her ein Boot mit Rettungsmannſchaften im Fluſſe zu ſtationieren; der kühne Flieger wurde pudelnaß aus den Wellen geborgen und ſo ein Unglück vermieden. Aber General Reſnier gab nicht nach: wenige Wochen ſpäter wiederholte er mit einem verbeſſerten Apparat auf feſtem Lande ſeinen Verſuch. Wieder hielt er ſich einige Sekunden in der Luft, dann aber ſtürzte er zur Erde, zerſchmetterte ſich ein Bein und gab nun ſeinen abenteuerlichen Plan mit bitteren Gefühlen auf. Der Befehl, auf Napoleon zu ſchieße.t. Eine intereſſante geſchichtliche Urkunde, die recht deutlich den Umſchwung in der Sbellung Napoleons I. nach der Schlacht bei Waterloo zeigt, wird in der ſoeben neu erſcheinenden Pariſer Zeitſchrift„Feuilles d Hiſtoire“ mitgeteilt. Geſchlagen und von der Kammer ſeiner Stellung verluſtig erklärt, war Napoleon am 28. Juni 1815 nach Malmaiſon gekommen. In Paris glaubte man natürlich, er habe die Abſicht, die franzöſiſchen Truppen noch einmal zu ſammeln und in den ausſichtsloſen Kampf gegen die Verbündeten zu führen, weshalb der Kriegsminiſter Davous dem Befehlshaber der Schan⸗ zen von Montmartre, General Desfourneaux, den Befehl erteilte, er ſolle geeignete Maßregeln ergreifen, um Napoleon in dieſem ührigens wenig wahrſcheinliche Falle zu verhaften. Entſchloſſen, dieſen Befehl mit aller Strenge auszuführen und„jede Art beſon⸗ derer Rückſicht in ſeinem Herzen zum Schweigen zu bringen“, ſchrieb Desfourneaux am 29 Juni, 4 Uhr morgens, ſeinem Stabs⸗ Aus einer mir mit einigen Bataillonen in die große Verſchanzung von Mont⸗ martre begeben ſoll. Wollen Sie ihm daher ſtveng verwehren, irgendwelche Truppen nach dem Platze zu führen, die keine direkten Befehle von mir haben. Sie werden allen Poſten meinen Befehl zugehen laſſen, auf Napoleon Bo⸗ naparte zu feuern, wenn er erſcheinen ſollte, um in den Platz einzudringen. Seine Abdankung macht ihn Frankreich voll⸗ lommen fremd und ſeine Anweſenheit unter uns würde nur dazu dienen, die Leiden zu verlängern, die das Vaderland bedrücken und von denen er perſönlich die Urſache iſt. Sie bürgen mir für die Ausführung dieſes Befehles, von dem ich bereits dem Feld⸗ marſchall von Saint⸗Pol Mitteilung gemacht habe. In der Tat hatbe dieſer von dem Befehl Kenntnis erhalten, war aber davon ſo beſtürzt, daß er ſich unter dem Vorwand, er vermöge die Unter⸗ ſchrift nicht mit Beſtimmtheit zu entziffern, von Davout die Be⸗ Flätigung desſelben geben ließ. Indeſſen kau es micht zu ſeiner Ausführung. Napoleon erbat zwar am gleichen Tage von der Regie⸗ rung den Oberbefehl über die Armee, nicht als Kaiſer, ſondern als ein General, deſſen Name und Anſehen noch einen großen Ein⸗ fluß auf das Schickſal der Nation haben könnten, und gab ſein Wort als Soldat, Bürger und Franzoſe, daß er nach der Zurück⸗ twerfung des Feindes nach Amerika auswandern werde. Dieſe Botſchaft, die der General Becker überbrachte, hatte indeſſen nur eine Antwort Fouches an Napoeons Vertrauten Maret des In⸗ Herlts zur Folge, daß die vorläufige Regierung die Vorſchläge des Kaiſers nicht amnehnte, und daß er ſeinen Einfluß bei Napoleon dahin geltend machen möge, daß jener ſobald als möglich Frankreich berlaſſe. Napoleon berzichtete auch in der Tat auf ſeine Abſicht und begab ſich zur See, wo er bekanntlich von dem engliſchen Schiff „Bellerophon gefangen genommen und zwar nicht nach Amerila, ſondern zu lebenslänglicher Verbannung nach St. Heleng gebvacht wurde K. S — Merkwürdige engliſche Steuern. Die Politiker, die jetzt bei uns ſo eifrig am Werke ſind, neue Steuern zu erſinnen, würden vielleicht mancherlei Anregungen ſchöpfen können aus den eigenartigen Steuern, mit deren Hilfe der große William Pätt ſein Vaterland aus der Finanznot rettete, in die es die amerikaniſchen Kriege, die Aufſtände in Irland und die Kämpfe mit Frankreich geſtürzt hatten. Gleich manchen mo⸗ dernen Steuernerfindern mußte auch Pitt freilich zuweilen die Enttäuſchung erleben, dieſen oder jenen ſchönen Steuer⸗ plan vereitelt zu ſehen. So erging es ihm, wie eine eng⸗ liſche Zeitſchrift erzählt, mit der Puderſteuer, die er in ſtiller Stunde erſonnen hatte und die dazu dienen ſollte, aus dem weißen Puder der menſchlichen Eitelkeit ſchwarzes Pulver für britiſche Kanonen zu ſchaffen. Jene gute alte Zeit hatte die Perücke bereits glücklich überwunden, aber die Erinnerung an die vergangene Herrlichkeit ſpukte in der Mode fort, und die Dandys ſchürzten ihr Haar hoch empor, puderten es ſorg⸗ ſam in lichtes Weiß und trugen ſo„echte“ Perücken. Pitt ſchlug vor, dieſe männliche Eitelkeit zu beſteuern, und zwar ſollten die Herren, die nicht davon ablaſſen wollten, ihr Haar zu pudern, dafür jährlich 20 Mark bezahlen. Nur wenige Ausnahmen waren vorgeſehen, ſo Geiſtliche mit weniger als 2000 Mark Jahreseinkommen, die jüngeren Offiziere der Armee und Marine und die Väter zweier verheirateter Töchrer; dieſen letzteren war das Recht eingeräumt, die drei Familien als eine zu rechnen. Von der ſonderbaren Puderſteuer er⸗ wartete man einen Ertrag von vier Millionen Mark für das Jahr. Aber der ſchöne Plan ſcheiterte: eine Anzahl alt⸗ engliſcher Ariſtokraten, unter ihnen der Herzog von Bedford und Lord Jerſey, verſammelten ſich in der Woburn⸗Abtei zu einer feierlichen Beratung; das Ergebnis war, daß die ton⸗ angebenden Herren ſich alle die große Friſur abſchneiden ließen und durch ungepuderte gewellte Locken erſetzten. Dieſe neue Mode wurde überall aufgenommen und machte die Puder⸗ ſteuer gegenſtandslos. Auch Pitts Plan, alle Ladenbeſitzer mit einer Gewinnſteuer von fünfzig Pfennig bis zwei Mark zu belegen, ſcheiterte. Beſſeren Erfolg hatte die Dienſtboten⸗ ſteuer; für jeden weiblichen Dienſtboten mußten 2,50 Mark Steuern, für drei Dienſtboten 10 Mark Jahresſteuer ent⸗ richtet werden. Die Auktionsſteuer, die Pitt einführte, hatte ein amüſantes Ende. Urſprünglich betrug ſie 100 Mark pro Jahr. Später wurde ſie auf 200 Mark pro Jahr erhöht, und mit dieſer Erſchwerung des Auktionshandels verknüpfte man auf der anderen Seite eine Erleichterung, die bald mißbraucht wurde: Die Auktionatoren wurden von der Vor⸗ ſchrift befreit, beim Verkauf von Spirituoſen von Fall zu Fall vorher Erlaubnis einzuholen. Daraus entwickelte ſich nun ein ſchwunghafter und ſehr rentabler Schnapshandel, ſo⸗ daß Pitt ſchließlich das Privileg aufheben mußte. Vor Pitts Zeiten wurden in England ſogar Geburt, Todu. Heirat 1004 Mark Steuer bezahlen; beſchenkte die Gemahlin ihn mit einem Erben, ſo verlangte das Schatzamt 602 Mark und für jeden weiteren Sohn hatte der glückliche Vater 502 Mark zu bezahlen. Bei dem Tode der Gattin floſſen in die Staaks⸗ kaſſe 1004 Mark und auch bei entfernteren Verwandten muß⸗ ten entſprechend kleinere Todesſteuern entrichtet werden. Und dieſe Steuer galt, natürlich mit angemeſſener Ermäßigung, auch für den kleinen Bürger; der bekehrte Junggeſelle, der kaum 1000 Mark Jahreseinkommen beſaß, mußte für ſeine Braut 250 Mark Steuer entrichten und ſpäter im glücklichen Eheſtande für jeden Sohn 2 Mark. Die gleiche Summe mußte an die Staatskaſſe entrichtet werden, wenn das Schickſal dem Familienoberhaupt es auferlegte, ſeine Frau oder eines ſeiner Kinder zu Grabe zu tragen. Selbſt die Studenten durften das Glück ihres Junggeſellentums nicht ungeſteuert genießen. Von 1695—1706 mußben alle Männer über 25 Jahren, die ſich der ſozialen Pflicht der Verehelichung entzogen, je nach ihrem Range eine Steuer bezahlen die zwiſchen fünf Schilling und 250 Mark ſchwankte. Dieſe Junggeſellenſteuer brachte dem Staate jährlich 1040 000 Mark ein. Wilhelm III. kam dann auf den Gedanken, das Papier zu beſteuern; eine zeit⸗ lang mußten ſogar 560 Mark für jede Tonne Papier bezahlt werden. Wie hart dieſe Steuer auf den Buchhandel laſtete, zeigt ſich darin, daß Charles Knight 1830 nicht weniger als 400000 Mark Steuer für das Papier bezahlen mußte, auf dem ſeine„Penny Cyclopaedia“ gedruckt wurde. Königin Anna ging noch weiter und beſteuerte jeden Bogen Zeitungs⸗ papier mit einem Pence? ſpäter wurde dieſer Satz ſogar auf vier Pence, alſo rund 32 Pfennig für den Bogen erhöht. Aber damit noch nicht genug, führte man auch eine Inſeraten⸗ ſteuer ein: für jede Anzeige, gleichviel wie klein, mußten 3,50 Mark Steuern bezahlt werden. Selbſt das freiflutende Tageslicht wurde für die Staatskaſſe ein Beſteuerungsmittel: zur Zeit Wilhelms III. mußte für jedes Fenſter eine Steuer entrichtet werden. Die Taxe war ſo hoch, daß Hunderte und Tauſende von Fenſtern mit Breltern vernagelt wurden, um das Tageslicht nicht einzulaſſen. Bei Neubauten wurde die Fenſterzahl zum Schaden der Geſundheit aufs größte be⸗ ſchränkt, und noch heute kann man in den älteren Teilen von London an den aus jener Zeit erhaltenen Häuſern die ge⸗ malten Fenſter ſehen, die der Symmetrie wegen an die Wände gemalt wurden. —— N 8 Lebens ·und Pensions Versicherun aff gs-Gesellsch 89 dein Anegues8g — Gesamfaktiya über 68 Milionen Mk. Wefffeler An llet Sten Und inspektoren gssucht, ügnshitie guf dissss Inserst efrbsten; 8N lebens-Benten-Versſcherong-Unfal-Baffpfücht-wersiche Vertretung für Baden: Subdirektor E. Schlund, Freiburg, Scheffelstrasse 28. rung zum Gegenſtande der Beſteuerung gemacht. Der Herzog, der eine Gattin erwählle, nurßte für dieſes Privileg dem Slaate! 8190 General-Agent L. Ficks, Hannheim, Lameystr. 3. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, den 22. März 1909. 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