NEI zu 98, Abonnement; Gadiſche Volkszettung.) 70 Wteunig mouatlich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Woſt bez, inel. Poſt⸗ eufſchlag M..48 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 3 Pfg, u ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 2 Pig Auswärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile„1 Mark Geleſeuſte und verbreltetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Juſeraten⸗Annahmse ſit das Mittagsblatt Morgens 0 uhr⸗ für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr⸗ der Stadt Mannheim und umgebung. leſte Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben Ladsgenommer Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus im Berlin und Karlsruhe, Telegramm⸗Adreſſe: sGenersl⸗Anzeige Maunbeim 15 Nr. 137. Dieustag, 23. März 1909. (Abendblatt.) Die Flottenagitation der Torypartei. Von unſerm Londoner Bureau). 'London, 22. März. Das engliſche Volk hat ſich einen großen Schaden zu⸗ gefüigt, indem es ſich, obwohl es die gewaltigſten Seeſtreit⸗ kräfte der Welt beſitzt, einem Anfall paniſchen Schreckens hin⸗ gegeben hat, weil ihm„Enthüllungen“— ſehr widerſpruchs⸗ volle und auf ungenauer Information beruhende Enthül⸗ lungen— über deutſche Dreadnought⸗Bauten gemacht wurden. Die 13 Dreadnoughts, die Deutſchland im Jahre 1912 fertig⸗ haben kann, ſind in der Einbildung der britiſchen Riniſter auf 17 und in der abſichtlichen Uebertreibung des Führers der Oppoſitionspartei ſogar auf 21 angewachſen. Zu ſpät ſieht die Regierung jetzt den Fehler ein, den ſie mit der Aufbauſchung der angeblich mit fieberhafter Eile betriebenen deutſchen Seerüſtungen begangen hat. Denn der „Mann in der Straße“ hat ſich durch die Kaſſandrarufe der Vorypartei, daß im Jahre 1912 die britiſche Seeherrſchaft geſchwunden und England der Invafion ausgeſetzt ſein wird, Straße 1 2 250 gründlich in Schrecken jagen laſſen. Und in ſeiner Erregung veugißt der mit Täuſchungen überrumpelte„Mann in der ße“ ganz und gar, daß die britiſche Flotte— ganz ab⸗ von Dreadnoughts— bereits ſo mächtig iſt und einen ungeheuern Vorſprung hat, daß Deutſchland auf Jahre hinaus England nicht einzuholen ämſtande wäre: und vor allem zieht er nicht in Betracht, daß Deutſchland, wie ſtark wuch ſeine Flotte ſein möchte, ſich gar nicht mit der Abſicht kragen könnte, England erobern zu wollen. Man muß indes in Rückſicht ziehen, daß die öffentlich Meinung in England für all dergleichen übermäßige Weſunch⸗ tuungen bereits empfänglich geworden war, indem ſie ſich zu⸗ folge des Mißerfolgs der britiſchen Balkanpolitik in eine heſftmiſtiſche Stimmung hineingearbeitet hatte. Denn es mar klar zu Tage getreten, daß die engliſchen Beſtrebungen bon der von Deutſchland unterſtützten entſchloſſenen Politik Deſterreichs zurückweichen mußten und daß überdies Frank⸗ reich, das von dem dringenden Wunſche der Verhinderung krageriſcher Zuſammenſtöße geleitet war, ſich in der Balkan⸗ kriſe viel mehr zu Deutſchland hingeneigt zeigte, als Rußland uld Großbritannien lieb war. Wie gewaltig dieſe zwei Umſtände— nämlich das Zurück⸗ weichen der britiſchen vor der öſterreichiſchen und deutſchen Balkanpolttik und die plötzliche Vorführung des Schreck⸗ geſpenſtes deutſcher Seemacht— auf die engliſchen Gemüter eingewirkt haben, läßt ſich an dem einen Beiſpiel des hervor⸗ ragenden Publiziſten Frederick Harriſon abmeſſen, der vierzig Jahre lang mit Etfer und unabläſſig antimilitariſtiſche Grundſätze gepredigt hat, jetzt aber mit einem Schlage in das entgegengeſetzte Lager übergegangen iſt und nun in einem leidenſchaftlichen Mahnruf die Notwendigkeit der Verſtärkung Richt allein der Flotte, ſondern auch der Landſtreitkräfte, d. h. die Aufbietung der geſamten Wehrkraft der Nation verficht. Ihm ſchließt ſich mit einem gleich ernſten Weckruf der Uberale Ex⸗Premierminiſter Lord Roſebery an, auf den die miniſteriellen Darſtellungen einen ſo tiefen Eindruck gemacht kann, und daher die Frage aufwirft: Wird unſer Territorial⸗ heer, ſelbſt wenn es die vom Kriegsminiſter angeſtrebte Stärke erreichen ſollte, dazu genügen, um einen Invaſionsverſuch abzuweiſen und der britiſchen Flotte—„deren Aufgabe es nicht ſein kann, an der Küſte zu wachen, ſondern die feind⸗ wegungsfreiheit zu ſichern. als eine dringende Notwendigkeit herausſtellt. oder auch eines großen Volksheeres bedarf. Die Agitation betreffs Einführung der Wehrpflicht mag vorläufig wenig Erfolg haben. Flotteneiferern, die ſich vor allem in der Torypartei finden, allgemeinen kommene Waffe geſchmiedet— eine Uebertreibung, die augen⸗ ſcheinlich nur dazu dienen ſollte, den der Erhöhung der Torypartei ein kräftiges Agitationsmittel zur Bekämpfung des„ungenügenden Schiffsbauprogramms“ der Regierung Toryforderung, Unbequemer und gefährlicher aber wird ihnen die im ganzen zugunſten der 8 neuen Dreadnoughts zu erlangen und neben⸗ her die Liberalen zu diskreditieren, indem ſie ihnen nachſagt, daß ſie die„höchſte nationale Pflicht“ vernachläſſigen, für die Sicherheit des Landes zu ſorgen. In der„Times“, der „Daily Mail“, dem„Obſerver“ und anderen Jingoblättern, wird bereits in ſeitenlangen Darlegungen, in denen Tatſachen verdreht und Zahlen über engliſche und deutſche Schiffbaulen dem gewünſchten Zweck entſprechend auf geſchickte und ſkrupel⸗ loſe Weiſe manipuliert werden, mit aller Macht daran ge⸗ arbeitet, äußerſte Beunruhigung in die Gemüter zu ſtreuen und für die Tory⸗Agitation empfänglich zu machen. Man darf wohl annehmen, daß die Regierung es längſt bedauert hat, ſo ungenaue, ſenſationelle„Enthüllungen“ ge⸗ macht zu haben— Enthüllungen, die nun von ihren poli⸗ tiſchen Gegnern unter dem Rufe„England in Gefahr!“ als Agitationswaffe benutzt werden, um die Stellung der Libera⸗ len im Lande zu erſchüttern.(Herr Aſquith hat inzwiſchen geſtern die Irrtümer im Unterhaufe richtig geſtellt. D. Red.) Vom deutſchen Geſichtspunkte aber dürfte der in Ausſicht ge⸗ ſtellte Feldzug der Flotteneiferer beſonders deswegen beklagt werden, weil er bei der bekannten Deutſchunfreundlichkeit der Tories unvermeidlich wieder eine größere Gereiztheit gegen Deutſchland im engliſchen Volke erzeugen und die Tätigkeit derjenigen erſchweren wird, die an der Aufrechterhaltung guter deutſch⸗engliſcher Beziehungen zu arbeiten beſtrebt ſind. haben, daß er die größten Zweifel darüber hegt ob die Flotte geuilleton. Prinz Heinrich über ſeine Fahrt mit Zeppelin. „Verein für Motorluftſchiffahrt in der Nord⸗ mark“, der ſeinen Sitz in Kiel hat, veranſtaltete am Samstag, 20. März, in der Marine⸗Akademie in Kiel einen Vortragsabend, der dadurch ein beſonderes Intereſſe hatte, daß der Chef der Hochſeeflotte, Admiral Prinz Hein rich von Preußen, der aktives Mitglied des Vereins iſt, einen Vor⸗ trag über ſeine Fahrt mit dem Lenkballon des Grafen Zeppelin . lal, am 27. Oktober v.., hielt. Prinz Heinrich ging, wie wir den„Kieler Neueſten Nach⸗ richten“ entnehmen, mit folgender Einleitung zu dem eigentlichen Thema des Vortrages über:„Das rege Intereſſe für die Aero⸗ nautik, welches heutzutage alle Schichten der Bevölkerung er⸗ griffen hat, der Wettſtreit der Nationen untereinander auf die⸗ ſem Gebiet, ſowie ſchließlich der Umſtand, daß ich vielfach über meine Fahrt mit dem Grafen Zeppelin befragt worden bin— alle dieſe Momente ſind es, die mich bewogen haben, den heutigen Vortrag zu halten, um in Kürze an der Hand einiger Lichtbilder das Luftſchiff, ſeine Behauſung und endlich die Fahrt ſelbſt zu beſchreiben. Der rührige Der Vortragende betonte, daß ein, wenn auch nach ſo leiſes Herzklopfen ſich bei der Abfahrt des Laien bemächtigte, war doch der große Augenblick gelolumen, in dem man ſich der Luft anvertrauen ſollte.—„Was ſteht uns bevor? Wie geſtaltet ſich vor allem der Aufſtieg?“ Solche und ühnliche Fragen durchqueren das Gehirn in einem Momente nicht zu verkennender Spannung. Man ſpielk, wie ſichs gehört, oder verſucht es wenigſtens, den Unbefangenen, unterhält ſich mit den auf den Pontons außerhalb und neben der Gondel Stehenden und merkt plötzlich, wie dieſe nicht mehr in Augen⸗ höhe ſind, ſondern aus irgendeinem Grunde zu uns empor⸗ ſchauen, während wir auf ſie herniederblicken, und daß gleich⸗ zeitig die Entfernung von unſeren nach oben ſchauenden irdiſchen Freunden rapide zunimmt und dieſe wie ihre Umgebung unter uns zu verſinken ſcheinen. Das iſt der Augenblick des Aufſtieges, der ſich, wie allen Luftſchiffern wohl bekannt, unter normalen Verhältniſſen kaum wahrnehmbar vollzieht. Nachdem das Luftſchiff die Fahrt aufgenommen hatte, bereitete das Fragen und Antworten Schwierigkeiten wegen des großen Lärms, den ſowohl der Motor als auch die über den Köpfen wirbelnden Propeller verurſachen. Man mußte ſich ge⸗ genſeitig laut ins Ohr ſchreien, und iſt ſelbſt dann der Verſtäu⸗ digung nicht ſicher. Das iſt ganz entſchieden ein Nachteil, der noch zu beheben ſein wird, denn abgeſehen davon, daß der be⸗ täubende Lärm ungünſtig auf die Inſaſſen einwirkt, verrät das Luftſchiff ſeine Annäherung auf recht beträchtliche Entfernungen. „Da ich,“ ſo bemerkte der Prinz,„ſo häufig gefragt worden bin, ob bei zunehmender Windſtärke nicht auch der Luftzug wahrnehmbar zunimmt, ſo möchte ich an dieſer Stelle erläuternd erklären, daß dem nicht ſo iſt, ſondern daß man nur jenen Luft⸗ zug verſpürt, den das Fahrzeug ſeiner Eigengeſchwin⸗ digkeit verdankt, unabhängig von der herrſchenden Windrich⸗ tung und Stärke. Das Luftſchiff verhält ſich im Wände genau ſo, wie ein Schiff im Strom, es wird dementſprechend ſein Ziel früher oder ſpäter, oder aber gar nicht erreichen, je nachdem der Wind— Strom— günſtig oder hinderlich für die Fahrt⸗ richtung iſt. Ebenſo verhält es ſich mit dem ſeltlichen Abtreiben, in der Seemannſchaft Abtrifft oder Stromverſetzung genannt. Auch möchte ich noch dem Irrtum vorbeugen, als ſei ein Luftſchiff allein dem Vereinigten Königreich volle Sicherheit gewähren J edenfalls wird man in Deutſchland wohltun, die zu er⸗ wartenden Tory⸗Ausfälle mit ruhigem Selbſtbewußtſein au ſich vorübergehen zu laſſen. Die badiſchen Jungliberalen liche Flotte aufzuſuchen und zu vernichten“— größere Be⸗ 188fr Und er gelangt zu dem Schluß, daß die Einführng der allgemeinen Wehrpflicht ſich nunmehr Damit iſt auf der ganzen Linie wieder der Streit um die Frage ent⸗ brannt, ob England nur einer überwältigend ſtarken Flotte Aber den hat die Regierung durch eine unbedachte Uebertrei⸗ bung deutſcher Schiffsbautätigkeit eine will⸗ Marineausgaben abgeneigten linken Flügel der miniſteriellen Gefolgſchaft gefügiger zu machen, die aber in Wirklichkeit der geliefert hat. Nicht vier, ſondern acht Dreadnoughts ſoll die Regierung in dieſem Jahre auf Stapel legen! So lautet die Das von dem Toryführer Balfour einge⸗ brachte Tadelsvotum werden die Miniſter allerdings mit Hilfe ihrer großen parlamentariſchen Mehrheit abſchlagen könmen. Lande au veranſtaltende Agitation werden, für die die Oppofitionspartei bereits ausgedehnte Vorkehrungen trifft, um aller Orten in großen Proteſtverſammlungen Reſolutionen haben auf ihrem diesjährigen Parteitag, der in Baden⸗Baden ſtattgefunden hat, gewiſſermaßen ihr Reifezeugnis für ihre politiſche Mitarbeit im Dienſte der nationalliberalen Partei erbracht. Es darf dieſe Ausreifung der jungliberalen Be⸗ wegung in unſerem Großherzogtum, die ſich ja nicht lediglich in ihren Beziehungen zur alten Partei erſchöpft, mit beſon⸗ derer Freude begrüßt werden, umſomehr als die kommenden Landtagswahlen nicht nur eine innere Geſchloſſenheit der Jungliberalen und Nationalliberalen erfordern, ſondern auch eine vollkommene Syntheſe des linken und rechten Flügels der Partei zur unbedingten Einheit. Seit der Tagung in Mosbach war es ja keinem Zweifel mehr unterworfen, daß von allen Seiten der Partei auf eine ſolche innere Verſtändi⸗ gung hingearbeitet wird, und aus unſeren intimeren Er⸗ fahrungen aus den letzten Wochen wußten wir, daß jegliche Differenz zwiſchen Jung und Alt ausgeräumt war, aber in aller Oeffentlichkeit und für jedermann zweifelsfrei erwieſen wurde die feſte Geſchloſſenheit der Partei zwiſchen Jung und Alt erſt auf dem Baden⸗Badener Delegiertentag der Jung⸗ liberalen. Dieſe Einigkeit iſt dort als ein rocher de bronze ſtabiliert worden, an dem unſere Gegner nicht zu rühren ver⸗ mögen werden. Und wir heben dieſe Einigung als das weſent⸗ lichſte Ergebnis der Badener Tagung beſonders hervor, wei! ſie ſich als der Schlüßſtein eines jahrelangen, konſeguenten, um ihre Anerkennung in der Partei ergibt. Es braucht woh! nur an jene Offenburger Tagung erinnert werden, wo ſich die Gegenſätze zwiſchen Jung und Alt ſo ſchroff auftaten, daß eine Spaltung befürchtet werden mußte— wir behandelten damals das Ergebnis der Tagung in einem Artikel unter der Ueberſchrift:„In falſchen Geleiſen“— und dann an alle die weiteren Tagungen der Jungliberalen, die immer deutlicher auf das Ziel der innern Geſchloſſenheit von Jung und Alt hinwieſen. Man wird allerdings ſagen müſſen, daß das Hauptverdienſt an dieſer unbedingten Ge⸗ ſchloſſenheit bei der Leitung der nationalliberalen Partei liegt, wie ſich das ja aus der Natur der Sache ergibt. Früher wurden die jungliberalen Tagungen ängſtlich von der natio⸗ nalliberalen Parteileitung gemieden— die Führer hatten damals entſchieden weniger Zeit und mehr unter widrigen Geſundheitsverhältniſſen zu leiden als die heurigen— gegen⸗ wärtig aber verſäumt die Parteileitung nie, den Jungliberalen auch dadurch ihr Wohlwollen und ihre Sympathien zu be⸗ kunden, daß ſie auch dieſen ein Opfer an Zeit und Arbeit bringt. Die Parteileitung mag daraus eine Lehre auch für andere Beziehungen entnehmen, nicht zuletzt für ihre Be⸗ ziehungen zur Parteipreſſe, die ja heute noch immer um ihre Anerkennung als gleichberechtigter Faktor innerhalb der Partei kämpfen muß. Die Reife der jungliberalen Bewegung in Baden zeigt ſich auch nach einer anderen Richtung: nämlich nach der Seite des Temperaments. Die gefühlsmäßige, allzu ſtürmiſch⸗ imſtande, aufzukreuzen, eiwa gleich einem Segelſchiff. Denn ebenſowenig wie ein Segelſchiff gegen einen ſtarken Strom an⸗ kreuzen kann, kann dies von einem Luftſchiff verlangt werden. Dieſe und ähnliche Begriffe beweiſen eine tatſächliche große Verwandtſchaft der Seefahrt und der Luft⸗ ſchiffahrt und berühren den Seefahrer von Beruf von vorne⸗ herein ſympathiſch.“ Bald nach Verlaſſen des Ueberlinger Sees les iſt dies das nördlichſte Horn des Bodenſees) geriet das Luftſchiff in dichten Nebel, Seiner Poſition ſicher, befahl Graf Zeppelin, hart .⸗B.⸗Ruder zu legen, um auf Gegenkurs den Seo zu erreichen, der dann zur weiteren Oxientierung dienen ſollte. Gleichzeitig ſteuerte„Z. ja“ mit Hilfe des Horizontalruders in die Tiefe. Darauf wurde der Kurs auf SW. geändert und bald ragte der maleriſch ſchroffe Bergkegel des Hohentwiel mit ſeiner ſagen⸗ umwobenen Burg empor, an deren Fenſter das Luftſchiff in un⸗ mittelbarer Nähe vorüberflog. Der Prinz teilte weiter mit, daß er ſich zu dieſer Zeit von der guten Steuerfähigkeit des Luft⸗ ſchiffes überzeugen durfte, indem er das Ruder eine Zeit lang ſelbſt bediente. Abgeſehen davon, daß die Ruder⸗ leitung und Uebertragung keine ſehr ideale war, das Ruder ſich daher nur ſchwerfällig legen ließ, folgte das 136 Meter lange Luftſchiff ſeinem Ruder gleich einer Dampfpinaſſe. Nachdem ein Gebirgspaß mit Hilfe des Horizontalruders, dem das Fahrzeug mit erſtaunlicher Präziſion folgt, überflogen war, näherte man ſich Schaffhauſen und den Rheinfällen, die in geringer Höhe überflogen wurden, um den Anblick dieſer toſen⸗ den Waſſermengen aus möglichſter Nähe zu genießen. Hier wurde hart Steuerbordruder gelegt, eine 16⸗Strich⸗Wendung ausgeführt und rheinaufwärts mit öſtlichem Kurs Konſtanz überflogen, worauf auf die Bitte des Prinzen, entgegen dem ur⸗ ſprünglichen Programm, das zu dieſem Zeitpunkt eigentlich die Heimfahrt vorſah, der geſamte Bodenſee via BregenzLindau oft aber auch recht erbitterten Kampfes der Jungliberalen „%444444„44 demgemüß das Horizontalruder ſeine 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Abendvratt.) Mannheim, 23. März. draufgängeriſche idealiſtiſche Politikmacherei hat einer mehr verſtandesmäßigen, kühler berechnenden, realiſtiſchen Politik Platz gemacht. Es iſt dieſe Wandlung einer der maß⸗ gebendſten Gründe, die zu immer größerer Beachtung der jungliberalen Politik ſeitens der nationalliberalen Partei führten. Und zwar, weil es ganz ſelbſtverſtändlich war. In⸗ dem ſich die jungliberale Bewegung von dem Phraſentum und von der Ideologie ihrer Jugend befreite, näherte ſie ſich ganz von ſelbſt der Politik, wie ſie die nationalliberale Partei von jeher verfolgt hat. Die jungliberale Bewegung wird nach wie vor das Gewiſſen der Partei bleiben, aber nicht in dem Sinne, daß ſie immer nur das ſchlechte Gewiſſen der Partei perſonifiziert, ſondern daß ſie auch als gutes Gewiſſen der Partei dieſer die beruhigende Genugtuung ver⸗ ſchafft, daß ſie mit ihrer jeweiligen Politik und Taktik auf dem rechten Wege iſt. Es iſt nötig, daß ſich beide Teile ver⸗ ſtehen und achten, daß ſich aber auch beide Teile ergänzen und gegenſeitig aneifern und anfeuern zur Erringung weiterer Ziele. In den Zielen waren ja von jeher Jung und Alt einig, und nur über die Frage nach dem Tempo kam es zu öfteren Reibungen. Solche Reibungen werden ſich wohl auch in Zu⸗ kunft nicht vermeiden laſſen, aber es iſt der Weg gefunden worden, dieſe Meinungsverſchiedenheiten in ſachlicher Weiſe und unter Berückſichtigung der vitalſten Intereſſen der Ge⸗ ſamtpartei zum Ausdruck zu bringen. Wir in Baden können darum nur aufrichtig wünſchen, daß ſich auch im Reiche ein gleiches Verhältnis zwiſchen Jung und Alt anbahnt, die leider noch immer— und hier tragen die größte Schuld die preußi⸗ ſchen Nationalliberalen— in ſcharfer Kampfſtellung einander gegenüberſtehen. Die Tagesordnung der jungliberalen Tagung in Baden fand bei der einmütigen Uebereinſtimmung aller Beteiligten eine raſche Erledigung. Wir glauben in dieſer Beziehung auf unſeren ausführlichen, z. T. ſtenographiſchen Bericht uns heſchränken zu ſollen. Es war beſonders erfreulich, daß auch der Parteichef Dr. Obkircher wiederholt in die Debatte ein⸗ griff, daß er vor allem auch eine ſo mannhafte Sprache gegen⸗ Über der badiſchen Eiſenbahnverwaltung fand. Der Wort⸗ bruch der Regierung wurde wohl von keinem Redner ſo ſcharf gegeißelt wie gerade von Obkircher, der damit den ſtürmiſchen Beifoll der Verſammlung fand. Der Verlauf der Tagung war glückverheißend für den kommenden Wahlkampf! Politische Uebersicht. *Mannheim, 23. März 1909. Adelige und Bürgerliche im Offizierkorps. Die„Tägl. Rundſchau“ macht darauf aufmerkſam, daß das„Militärwochenblatt“ vom 18. d. Mts. eine im Hinblick auf die letzten Reichstagsverhandlungen lehrreiche Lektüre bietet. Es enthält nämlich eine Liſte von Abiturienten der Haupt⸗Kadettenanſtalt, die in der Armee als Fähnriche an⸗ geſtellt worden ſind. Die Verteilung dieſer Fähnriche auf die einzelnen Regimenter iſt ein intereſſanter Beitrag zur Beantwortung der Frage, ob in der Armee eine Unterſcheidung zwiſchen adligen und bürgerlichen Offizieren gemacht wird, ob eine gewiſſe Bevorzugung des adligen Elements ſtattfindet. Die erwähnte Liſte des„Militärwochenblatts“ umfaßt 62 Fähnriche; 20 ſind adliger Abkunft, 42 bürgerlicher. Von den 20 Adligen wurden 6 in Garderegimentern angeſtellt: 7 kamen zu Regimentern, die nach fürſtlichen Perſonen be⸗ nannt ſind, 2 zu Kavallerieregimentern, 1 zur Feldartillerie, 4 zu„gewöhnlichen“ Provinz⸗Regimentern. Von den 42 bürgerlichen Fähnrichen iſt nicht ein einzi⸗ ger bei einem Garderegiment angeſtellt Worden; 8 kamen zu Regimentern, die nach fürſtlichen Per⸗ ſonen benannt ſind, 7 zu Regimentern, die nach Heerführern benannt ſind, 2 zur Kavallerie, 2 zur Feldartillerie, 20 zu „gewöhlichen“ Provinz⸗Regimentern, 3 zu Eiſenbahn⸗Regi⸗ mentern bezw. zum Telegraphen⸗Bataillon. Die„Tägl. Rundſchau“, der man beim beſten Willen nicht zum Vorwurf machen kann, daß ſie berechtigte In⸗ ſtitutionen des Heeres herabſetzt, ſchreibt dazu:„Vergleicht man dieſe Verteilung der adeligen und der bürgerlichen Fähnriche, ſo muß man unbefangenerweiſe zu dem Ergednis gelangen, daß hier von einer gleichmäßigen Behand⸗ lung nicht geſprochen werden kann.“— Auch wir ſind der Meinung, daß die Mitteilungen des„Militärwochen⸗ blatts“ eine deutliche Sprache reden. Wir wollen einmal ſehen, wie es nunmehr nach den Erklärungen des Kriegs⸗ Utiniſters im Reichstag werden wird. Freiſiun und Nationalliberale in Stade. Die„Nat. Lib. Korreſp.“ ſchreibt: „Das Berl. Tagebl.“ erzählt in einer Betrachtung über die bevorſtehende Reichstagserſatzwahl in Stade: der Frei⸗ ſinn hätte mit Rückſicht auf das Verhalten der National⸗ liberalen in Alzey⸗Bingen von der Aufſtellung eines eigenen Kandidaten nicht abſehen mögen. Das trifft, wie wir im Intereſſe der Freiſinnigen im Wahlkreiſe Stade denn doch feſtſtellen wollen, nicht zu. Die örtlichen Führer, die die Schwierigkeiten der Situation durchaus erkannten, ſind vielmehr von vornherein für ein gemeinſames Vorgehen aller Liberalen geweſen. Aber ihre Geneigtheit iſt von Berlin aus durchkreuzt worden; insbeſondere ſoll, wie man uns glaubwürdig ver⸗ ſichert, Herr Rektor Kopſch ſich in dieſer Richtung betätigt haben. Wohin das brudermörderiſche Vorgehen führen kann, entgeht freilich auch dem„Berliner Tageblatt“ nicht. Es könnte leicht geſchehen, meint es in wahrhaft entwaffnender Naivität, daß unter ſolchen Umſtänden der Bündler und der Welfe in die Stichwahl kämen. Alſo:„es geſchieht meinem Vater ſchon recht, wenn ich mir meine Hände erfriere Herrn Kopſch aber, den großen Berliner Taktiker, wird man, falls Bennigſens alter Wahlkreis, was wir immer noch nicht annehmen mögen, wirklich einem Bündler oder Welfen heim⸗ fallen ſollte, als Mehrer des Liberalismus zu verehren haben.“ Wir haben am 10. März ebenfalls darauf hingewieſen, daß infolge einer freiſinnigen Sonderkandidatur der Wahl⸗ kreis den Nationalliberalen und damit dem liberalen Flügel des Blocks verloren gehen könne, daß durch die Schuld des Freiſinns entweder ein Bündler oder der Sozialdemokrat in der Stichwahl den Sieg davontragen könne; die„Nat. Lib. Korreſp.“ ſchreibt irrtümlich von einer Stichwahl zwiſchen Bündler und Welfen, während es, auch nach dem„Berl. Tagebl.“ richtig Stichwahl zwiſchen Bündler und Sozialdemo⸗ kraten heißen muß. Die Freiſinnsleitung in Berlin wird wohl auf die Feſtſtellungen der„Nat. Lib. Korreſp.“ eine klare Antwort geben müſſen. Die„Freiſinn. Ztg.“, die einige Stunden nach der„Nat. Lib. Korreſp.“ erſcheint, ſchweigt noch. Aber es wird nicht bei dem Schweigen bleiben dürfen. Die Frage der freiſinnigen Sonderkandidatur in Stade muß aus⸗ giebig in der Oeffentlichkeit beſprochen werden, damit ſie gegebenenfalls noch rechtzeitig zurückgezogen werden kann. Die Bewegung für die Reichsſinanzreſorm hat dem Reichskanzler wieder einmal Gelegenheit gegeben, auch ſeinerſeits die entſcheidende Wichtigkeit dieſer nationalen Angelegenheit erneut zu betonen. Fürſt Bülow hat nämlich dem Präſidenten des Zentralausſchuſſes Berliner kaufmänni⸗ ſcher, gewerblicher und änduſtrieller Vereine auf die ihm über⸗ mittelte Reſolution in Sachen der Reichsfinanzreform und Nachlaßſteuer eine Antwort erteilt, die u. a. befagt: „Dem Präſidium des Zentralausſchuſſes kann ich nur recht geben, wenn es eine baldige Durchführung der Reichsftnanzreform nicht nur für die Ordnung und Stetigkeit des Reſchshaushaltes, ſowie für das Anſehen und die Machtſtellung des Reiches als not⸗ wendig erklärt ſondern ſie auch im Intereſſe der Erwerb treibenden Stände fordert, die durch die Ungewißheit über die Geſtaltung der Steuergeſetze geſchädigt und beunrußhigt werden!«“ Der Pfarrer von Volsbach. Man ſchreibt uns aus Berlin: Der wackere Pfarrer Tremel von Volsbach in Bayern hat, wie er ſelbſt erklärt, bisher noch nicht den landesherr⸗ lichen Schutz gegen die geiſtliche Behörde angerufen, die ihn wegen Ausübung ſtaatsbürgerlicher Rechte bedrängt. Für den Fall, daß er den landesherrlichen Schutz anruft, iſt ihm die Exkommunikation ſicher. Es mag ſein, daß er die ſcheut und daß er überhaupt im Innern viel zu ſehr mit der Kirche verwachſen iſt. um die letzten Mittel anzuwenden gegen eine Behandlung, die als ſehr ungerecht erſcheint. Als ſehr un⸗ gerecht und ſehr unfreiheitlich. Man muß ſich erinnern, mit welchem Pathos gerade von ſüddeutſchen Zentrumsmitgliedern bei der Beratung des neuen Reichs⸗Vereins⸗ und Verſamm⸗ lungsrechts gegen eine„Verſchlechterung“ des Rechtsſtandes am„freiheitlichen Süddeutſchland“ gewettert wurde. Nun ſind Zugehörigkeit zu einem liberalen Verein und Anweſen⸗ heit in einer liberalen Verſammlung die Verbrechen, die dem Pfarrer von Volsbach vorgeworfen werden. Man hört aber nichts davon, daß die ſüddeutſchen Zentrumsherren jetzt gegen die Verhöhnung der bayeriſchen Verfaſſung und der ſtaats⸗ bürgerlichen Freiheiten eines katholiſchen Pfarrers vorgehen. Es ſcheint ihnen alſo doch nicht ſo ſehr auf die Freiheit des Vereins⸗ und Verſammlungslebens und auf die Freiheit der Meinungsäußerung anzukommen, ſondern auf ganz anderes. Dabei darf man auch nicht Bamberger Erzbiſchof, der dem Pfarrer Tremel vo die bayeriſche Verfaſſung, in der einiges von den fr Rechten der Bürger und auch die Beſtimmung über d rufung des landesherrlichen Schutzes ſteht, in ſeine ſchaft als Reichsrat der Krone Bayerns beſchworen Deutsches Reich. — Ueber rebelliſche Genoſſen muß die ſozialdemokratiſche Preſſe ſchon wieder einmal Klage führen. Der ſozialdemo⸗ kratiſche Verein für den 18. ſächſiſchen Wahlkreis, gruf Zwicka u⸗Stadt, hat nämlich beſchloſſen, dem Beſchluſſe des Nürnberger Parteitages, wonach diejenigen Parteigenoſſen, die den 1. Mai durch Arbeitsruhe begehen und einen Lohnausfall nicht haben, den Tagesverdienſt an die Partei⸗ und Gewerkſchaftskaſſe zuführen ſollen die Zu⸗ ſtimmung zu verſagen. Dieſer Beſchlutz des Zwickauer Vereins erfolgte auf ausdrücklichen Antrag des Kreis⸗ und Bezirksvorſtandes. Sehr erregt ſchreibt der„Vorwärts“, der Beſchluß der Zwickauer Genoſſen ſei„ein Rütteln an der Ein⸗ heit der Partei, ein ſchlimmer Verſtoß gegen die Diſziplin, die die Sohialdemokratie unbedingt fordern muß, wenn ſie nicht die Kraft zum Kampfe verlieren ſoll.“ Noch ergrimmter ſpricht ſich die„Leipziger Volksztg.“ über die„Witze“ der Zwickauer Parteifreunde aus und betont, daß der Zwickauer Beſchluß keine Geltung habe. — Vereinsregiſter. Im Jahre 1903 machte das Reichsamt des Innern den Verſuch, die im Deutſchen Reiche beſtehenden Vereine gewerblicher Unternehmer, mit Ausnahme der Kar⸗ telle, Arbeitgeberverbände und Genoſſenſchaften, in einem Verzeichnis zuſammenzufaſſen. Da aber die Entwicklung auf dieſem Gebiete eine ſehr ſchnelle iſt, hat der Deutſche Volks⸗ wirtſchaftliche Verband es unternommen, in einem unlängſt erſchienenen„Bande ſeiner Schriften(Volkswirtſchaftliches Handbuch) einen Führer durch alle Gebiete des neuzeitlichen Organiſationsweſens zur Vertretung wirtſchaftlicher und ver⸗ wandter allgemeiner Intereſſen zu ſchaffen. Um dieſer Zu⸗ ſammenfaſſung mehr als vorübergehende Brauchbarkeft zu verleihen, ſind die ermittelten Fach⸗, Zweck⸗ und Zentral⸗ verbände gewerblicher Unternehmer nicht nur aufgezählt, ſondern es find Abriſſe ihrer Entſtehungs⸗ und Entwicklungs geſchichte, ihrer Erfolge und ihrer Ziele, ferner Angaben über ihre Zuſammenſetzung, ihre finanziellen Mittel uſcw. angefügt worden. Um von der wechſelſeitigen Ergänzung der Unter⸗ nehmerorganiſationen ein Bild zu geben, werden ſchließlich auch die ermiktelten Kartelle und reinen Arbeitgeberverbände in jeder Branche nehen den Fachverbänden genannt. Im Ganzen werden erwähnt: 592 Fach⸗, Zweck⸗ und Zentral⸗ verbände mit 4988 Zweigverbänden, 486 Kartelle und Kon⸗ ventionen, 318 Arbeitgeberverbände. Alsdann folgen ähn⸗ liche Darſtellungen aller landwirtſchaftlichen Intereſſenver⸗ tretungen, der volkswirtſchaftlichen und landwirtſchaftlichen Inſtitute internationalen Charakters, ſowie Verzeichniſſe der Handels⸗ Handwerks⸗ und Gawerbekammern nebſt ihren Vor⸗ ſitzenden und Geſchäftsführern. Da der Deutſche Volkswirt⸗ ſchaftliche Verband ſich in erſter Linie aus den n der wirtſchaftlichen eebegen, den neuerdings ſo⸗ genannten praktiſchen Volkswirten zuſommenſeßt, Fönnen ſich die Angaben dieſes Handbuches guf die Urqmellen ſtützen. —— Wackers alte Liebe zur Sozjaldemokratie hat ſich wieder einmal bei einer Rede des Zentrumsführers in Konſtanz gezeigt. Dort hat er die Frage eines epentuellen Z u⸗ ſammengehens von Zentrum und Sozialdemo⸗ kratie bei den kommenden Landtagswahlen ventiſjert und iſt etwas 85 Eigen⸗ 9 at! dabei zu folgender Rechnung gekommen: „Wir betrachten die Herrſchaft des Nationolliberalismus als ein ſchweres Unglück für unſer Volk. Die durchgreifende Niederhaltung des Einfluſſes dieſer Partei hätte in unſeren Augen Charakter und Bedeutung einer rettenden Tat. Die praktiſche Konſequenz, welche die Nationalliberalen 1905 ge⸗ zogen haben durch Abſchluß des Bündniſſes mit der Sozialdemokratie, die müßte in ihren Nugen auch für uns ſtatthaft ſein. Wie nun, wenn wir ſelbſt das nationalliberale Rezept der Hilfe in Not uns hätten zu eigen machen wollen oder 1909 uns zu eigen machen wollten? Das Zentrum ging 1905 mit 28 Mandaten aus der Hauptwahl her⸗ vor. Die Sozialdemokratie mit 5. In 23 Wahlbezirken mußte erſt ein zweiter Wahlgang die Entſcheidung bringen. In 19 derſelben hatten Zentrum und Sozialdemokratſe zu⸗ Friedrichshafen überflogen wurde, worauf nach faſt ſechsſtün⸗ diger Fahrt in Manzell gelandet wurde. Das Intereſſe bei der Bevölkerung aller Lan⸗ desteilc und Ortſchaften, die überflogen wurden, war ein unge⸗ wöhnlich großes. Die Fahrt geſtaltete ſich zu einem Triumph⸗ zug für die ſo ungemein ſympathiſche und beſcheidene Perſönlich⸗ keit des Grafen Zeppelin. N Die Landunng geſchah in folgender Weiſe: Das Horizontalruder wurde gelegt, der vordere Motor geſtoppt, nach Verlauf von 3 Minuten ſtoppte auch der hintere Motor; in dem Augenblick, in welchem die vor⸗ dere Gondel die Waſſeroberfläche kaum merklich berührte, ſetzte auch die hintere Gondel auf die Waſſerfläche auf und die Lan⸗ dung war erfolgt, ohne daß man eigentlich recht wußte, wie und warum, und ohne irgendeine Erſchütterung zu verſpüren. Da das Luftſchiff durch Verluſt von Betriebsmaterial wäh⸗ rend der Fahrt leichter geworden war, ſomit an Auftrieb ge⸗ wonnen hatte, handelte es ſich darum, es beim Berühren der Waſſeroberfläche an einem erneuten Aufſteigen zu hindern zu einem Zeitpunkt, da die treibende Kraft aufgehört hatte und Wirkung verlor. Das hierbei zur Anwendung gelangende Mittel iſt ebenſo ſinnig wie einfach. Aus den Gondeln werden Segeltucheimer(in der Ma⸗ rine„Schlagpützen“ genannt) an Leinen über Bord geworfen, welche gusreichen, um das Luftſchiff gegen ſeinen Auftrieb feſt⸗ zuhalten und zu verankern. 5 Die Schlußbetrachtung des prinzlichen Aeronauten war von beſonderem Intereſſe. Die Frage, unter beſtimmten und zwar nicht zu ungünſtigen Wit⸗ terungsbedingungen einen nicht allzuweit entfernten belſie bi⸗ gen Punkt mit Hilfe eines lenkbaren Luft⸗ ſchiffes zu erreichen, kann ſeiner Anſicht nach mit Recht als zweifellos geböſt betrachtet werden, und man ſtaunt unwillkürlich über die verhältnismäßig ſehr einfachen hierzu erforderlichen techniſchen Hilfsmittel, aus denen ſich ein ſolches Fahrzeug zuſammenſetzt. Der Frage jedoch, ob lenkbare Luft⸗ ſchiffe in abſehbarer Zeit geeignet ſind, in die Reihe unſerer bisher bekannten Verkehrsmittel eingeſtellt zu werden, oder aber ob ſie kriegeriſchen Zwecken nutzbar gemacht wer⸗ den können, ſoll man bei allem Intereſſe, das dieſe Materie ver⸗ dient, einſtweilen noch ſleptiſch gegenüberſtehen. Denn erſtens ſind die verſchiedenen Strömungen der Luft bezüglich ihrer Richtung und Stärke ein noch nahezu unerforſchtes Gehiet. Ferner iſt es den lenkbaren Fahrzeugen noch nicht gegeben, gegen Windſtärke 6 bis 7 anzukommen. Eine Ueberwindung dieſes Hinderniſſes bedeutet Vergrößerung der Motoren, alſo Zu⸗ nahme des Gewichtes, folglich Vergrößerung des Deplacements. Weiter iſt die Luftſchiffahrt außerordentlich abhängig von atmoſphäriſchen Störungen, ſo ſind beiſpielsweiſe Ge⸗ witber die gefürchtetſten Feinde des Luftſchiffers. Dann ent⸗ ſpricht der Motor, dieſer wichtigſte Faktor, mit dem die lenk⸗ bare Luftſchiffahrt ſteht und fällt, zur Zeit noch nicht den Anfor⸗ derungen einer Dauerleiſtung, die 24 Stunden keinesfalls über⸗ ſteigt. Auch bezüglich der Flughöhe ſind Schranken geſetzt, da mit zunehmender Höhe einmal die Dichtigkeit der Luft ab⸗ nimmt, die Propeller alſo in einem dünneren Medium arbeiten, wodurch ein Fahrtverluſt eintritt, zweitens aber, weil aus Man⸗ gel an Sauerſtoff in den hohen Regionen die Zündung des Mo⸗ tors, ſowie ſeine Verbrennung eine ungenügende wird. Als Grundlage für die Luftſchiffahrt wird nach wie vor die Ausbildung im Freiballon anzuſehen ſein, da ein an ſeinen Motoren havariertes Luftſchiff genau denſelben Bedin⸗ gungen unterworfen iſt, wie ein ſolcher Ballon. Die Fahrt im Freiballon iſt daher keineswegs, wie irrtümlicherweiſe vielfach angenommen wird, durch die lenkbaren Luftſchiffe außer Kurs geſetzt, ſondern ſie iſt vielmehr die Schule für die Luftſchiffer. Dieſes Prinzip iſt im übrigen von dem Luft⸗ ſchiffer⸗Bataillon längſt anerlannt worden und es wird nach demſelben ſtrengſtens verfahren. 5 Der Prinz ſchloß mit folgenden Worten:„Der Entwicklung der Luftſchiffahrt ſtehen Probleme verſchiedenſter Natur hinder⸗ lich entgegen, die noch zu löſen ſein werden. Aufgabe des In⸗ tereſſenkreiſes, wenn nicht der Nation, muß bleipen, auf dem Ge⸗ biet der Aeronautik weiterzuforſchen, um gegen andere Nationen nicht in das Hintertreffen zu geraten, vor allem aber weiter zu bauen auf der Grundlage, welche uns ein ebenſo patriotiſch ge⸗ ſonnener wie ſelbſtloſer und genialer deutſcher Mann geſchaffen m welchen ich den Grafen Zeppelin bezeichnen möchte.“ ———— Buntes Feuflleton. — Volkskundliches vom Kuſſe. Ein engliſcher Theaterdichter has Eifer und Zeit daran geſetzt, zu ergründen, wodurch ſich der Charakter des Kuſſes bei den verſchiedenen Völkern unterſcheidet. Seine Studien haben ihn zu grauem Peſſimismus geführt und ſeine bitteren Erfahrungen gipfeln in der Erkenntnis, daß die meiſten Frauen überhaupt nicht richtig zu küſſen verſtehen. Aber aueh bei den wenigen begabteren Frauen zeigt der Kuß ſtets eine ſlark ausgeprägte nationale Eigenart.„Der Kuß der Engländerin,“ ſo erklärt der Fachmann,„zeigt den Gibſontypus, er iſt kalt, froſtig und faſt entmutigend. Das ſchottiſche Mädchen dagegen küßt einfach und wahr. Es iſt keine Leidenſchaft in ihren Küſſen, aber ſie kom⸗ men vom Herzen und können nicht erkauft werden. Die Italienerin iſt in ihren Küſſen ſehr freigebig; eine heiße Glut wogt in ihnen, aber dahinter wohnt keine Liebe. Das Blumenmädchen auf der Straße, das ihre Waren anbietet, gibt leichthin auf Wunſch auch einen Kuß als Beigabe. Den leidenſchaftlichſten Kuß der Welt gibt die Spanierin. Es iſt nicht leicht, einen ſpaniſchen Kuß zu bekom⸗ men, aber wenn die Spanierin küßt, ſo gibt ſie ſich darin ganz 1 Mannheim, 23. Marz. 3. Seſte. ſammen die abf olute Mehrheit. Gingen ſie ein Bünd⸗ nis miteinander ein, ſo könnten ſie die 19 Bezirke einfach unter iſt 4 lich teilen. Da nur 7 mit katholiſcher Mehrheit darunter waren, An⸗ 11 konnte das Zentrum der Sozialdemokratie gegenüber ſehr en⸗ ſreigiebig ſein und den weitaus größeren Teil der Mandate ihr überlaſſen.„Die Nationalliberalen wären auf 15 oder 17 Mandate reduziert worden, die Demokraten hätten drei be⸗ kommen. Für die Wahl von 1909 ſteht zu erwarten, daß in min⸗ deſtens 60 Wahlbezirken Zentrum und Sozialdemo⸗ ſche Eratie zuſammen eine ausgeſprochene abſolute Mehr⸗ heit erlangen können. Ein Bündnis der beiden Par⸗ keien, bei deſſen Durchführung der Sozialdemokratie rund De 8 8 L 1 15 25 Mandate zufallen könnten, würde für alle übrigen Parteien den zuſammen, kaum mehr als ein Dutzend Mandate übrig laſſen. 7 In dieſem Jalle wäre die gründliche Niederhaltung — des Nationalliberalismus erzielt. Wie würde man eai ſich dazu ſtellen? Wie darüber urteilen? Man kann es ſich ganz * leicht denken. Und wie wollten wir uns verteidigen? Das wäre uer gar nicht ſchwer. Wenn wir ſo handeln würden, wäre es an ind ſich genau das, was die Nationalliberglen 1905 getan haben. Nur der wäre es eher zu rechtfertigen, als das Bündnis der National⸗ in⸗ liberalen, während es anderſeits in Hinſicht auf das Erſtarken die des ſozialdemokratiſchen Einfluſſes weniger gefährlich wäre. Ich icht brauche es nicht weiter zu erörtern, denn der Fall kommt ja ter nicht vor.“ der Der Fall kommt ja nicht vor, meint Herr Wacker. Natürlich nicht, ſolange nicht die Sozialdemokratie will. Wenn aber in Baden die Sozialdemokraten die gleiche Taktik verfolgen würden wie in Bayern, ſo wäre Herr Wacker der erſte, der zur feier⸗ lichen Einholung der ſozialdemokratiſchen Liebſchaft in die Wahl⸗ gemächer des Zentrums auszöge. Das Zentrum in Baden hat ja die Hilfe der Sozialdemokratie nie verſchmäht, und warum ſollte ein Bündnis mil der Sozialdemokratie nicht„auch für uns ſtatt⸗ haft“ ſein. Herr Wacker wild ja auch in Schwetzingen gegebenen⸗ falls dafür ſorgen, daß die Sozialdemokratie die direkte oder in⸗ birekte Wahlhilfe des Zentrums erhält. Gleichwohl leugnet Herr Wacker, leugnet die ihm würdige Waldmichelpreſſe in dieſer Be⸗ ziehung alles. Wacker hat ja in Konſtanz ſelbſt Verwahrung eingelegt gegen den„ſchwerbeleidigenden Vorwurf“, daß er in⸗ bezug auf die Sozialdemokratie keine ungetrübte Vergangenheit habe und auch keine ungetrübte Zukunft haben werde. Derartige Verwahrungen ſind aber eitel Schaumſchlägerei, wenn Wacker im gleichen Atemzuge den Sozialdemokraten mit ſeiner Wahlrechnung den Mund wäſſrig macht. Herr Wacker ſtreckt den Sozialdemokraten die Hand entgegen, aber um Gotteswillen nicht zu dem Zwecke, daß die Sozialdemokratie in dieſe Hand ein⸗ ſchlägt. Herr Wacker weiß eben, wie niedrig er die Intelligenz der Zentrumswähler einſchätzen darf, um ihnen ſolche Mätzchen vorzumachen. 5 * Nus Stalt und Land. manunheim, 28. Mürz 1009. Fiurſtenbeſuch. Der Beſuch des Großherzogs von Baden und des Königs von Sachſen in Heidelberg am nächſten Sonn⸗ tag wird einen offiziellen Charakter tragen. Das Programm iſt hexeits aufgeſtellt und liegt gegenwärtig zur Genehmigung der zu⸗ ſtändigen Hofſtelle in Karlsruhe vor. Wie das„Heidelb. Tgyhl.“ wird die Schloßbeleuchtung am Abend unſer 1 oßhergog zu Ehven ſeines hohen Gaſtes veranſtalten. Ernaunt wurden die Ingenieurpraktikanten Albert Diehl don Flonheim, Heinrich Baumgartner von Waldshut, Edwin Pfühner von Karlsruhe, Theodor Wagner von Büſingen, Joſef Rochlitz von Karlsruhe, Artur Kaufmann von Karls⸗ ruhe und Robert Finner von Altbreiſach zu Regierungsbau⸗ meiſtern. * Verſetzt wurde Reallehrer Michael Fleiner an der Real⸗ ſchule in Kehl in gleicher Eigenſchaft an die Oberrealſchule mit kealgymnaſtaler Abteilung in Freiburg. Perſonalien. Schutzmann Ludwig Wey rich in Raſtatt wurde zu Gr. Bezirksamt Mannheim und Schuzmann Franz Traut hier zu Gr. Bezirksamt Raſtatt verſetzt. * Verkehrsnotiz. Nachdem die im Monat Februar burch Hochwaſſer auf der Strecke Köln⸗Niederlahnſtein⸗Wlesbaden ver⸗ Arſachten Betriebsſtörungen nunmehr beſeitigt ſind, wird bom 25. März an auf der rechten Rheinſeite die Beförderung der Per⸗ ſonen⸗ und Schnellzüge in vollem Umfange wieder aufgenommen. Von dieſem Zeitpunkt an verkehren alſo auf der genannten Strecke fämtliche Züge gemäß Fahrplan. Deie Vereinigung der Hoſpitanten der Handelshochſchule ver⸗ unſtaltebe zum Schluß des Semeſters letzte Woche zwei Vortrags⸗ abende, an denen Herr Dr. Pater bom Statiſtiſchen Amt hier das Thema Wohnungs⸗ und Boden⸗Probleme der modernen Großſtadt in anſchaulicher Weiſe erörterte. Am erſten Abend wurde das Wohnungsweſen beſprochen und zwar in Anlehnung an die bauliche Entwicklung unſerer Stadt in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts. Das kleine und arme Mannheim hatte erſt 1864 die Einwohnerzahl von 80 000 überſchritten, 1870 wurde die Schtwetzingerſtadt in Plan gelegt, wo ſich eine raſch wachſende Induſtrie niedergelaſſen hatte. 18 10 übergab der Fiskus den Jungbuſch der Vebauung, 1883 begann die brivate Bautätigkeit mit Erſchließung der Baumſchulgärten, 1881 wurde die Lindenhofſtraße, 1885 die Bellenſtraße angelegt. Dann folgte der Ausbau der Sſtſtadt, deren Gelände in ſtädtiſchem Be⸗ ſitze war. Die Neckarſtadt entſtand, das Riedfeld wurde mit Straßen verſehen, der Lindenhof wurde ausgebaut. Der Schwerpunkt der hin. Die Küſſe der Franzöſin ſind zwar ſehr genußvoll, aber ſie ſchmecken nach Erfahrung. Dder Kuß der jungen Amerikanerin iſt ſüß, aber oft fehlt ihm das Temperament.“ BVei deutſchen Frauen ſcheint dem Forſcher die Gelegenheit zur Bereicherung ſeiner Stu⸗ dien verſagt geblieben zu ſein. — der Klapperſchlangenhut. Einen einzigartigen Hut zu be⸗ ſitzen, zann ſich eine amerikantſche Dame Mrs. John Mack Mahon rühmen, deun die Kopfbedeckung, die ſie trägt, iſt aus der Haut von Klapperſchlangen verfertigt. Aus acht großen Häuten iſt der Hut gemacht, und hat 500 DSollar gekoſtet. Aber ſeine ſtolze Be⸗ ſitzerin glaubt dennoch, ein gutes Geſchäft damit gemacht zu haben, denn während andere Damen jede Saiſon oder jeden Monat ſich einen neuen Hut zulegen, beſitzt ſie in ihrem Klapperſchlangenhut eine Kopfbedeckung fürs ganze Leben. Der Hut zeigt das natürliche dunkele Graubraun, die Farbe, die die Haut der Klapperſchlange hat; auch der Rand iſt aus ſorgfältig aufgenähten Hautſtücken ge⸗ formt. Die harte Schlangenhülle iſt durch einen Prozeß, der ſtreng geheim gehalten wird, weicht und faltbar gemacht. Das Material iſt unzerſtörbar; es hält 105 ee ie die ſchli üſſe aus, und ſo ka Hu wie die ſchlimmſten Waſſergüff 177 5 1 e an er Jahreszeit getragen werden. Wo Peaden Kopfbedeckung erſcheint, erregt ſie allgemeines Aufſehen; aber Nachahmungen hat ſie mit ihrer Mode bis jetzt noch nicht g6. funden wird wohl auch kaum Nachahmerinnen finden. Denn 500 Dollar ſind immerhi kealich vien ld⸗ ſelbſt für einen Hut dolla 77 Fßßß Abwechſelung lieben, Reber die neueſten Seuru-anzeiger.(Abenbblatt.) Entwicklung Mannheims wurde vom Weſten nach dem Oſten ver⸗ legl. Die Stadt ſtellt heute einen Bebauungsplan her, anſtatt wie früher das Straßennetz erſt bei Bedürfnis zu entwerfen, wodurch ermöglicht wird, eine einheitliche, den modernen Forderungen ent⸗ ſprechende Bebauung durchzuführen. Der Plan wird nur ſtückweiſe publiziert wegen der preistreibenden Spekulation. Daneben hat jetzt auch eine pribate Erſchließung von Baugelände eingeſetzt, die an die Genehmigung der Stadt gebunden iſt. Redner erklärte darvauf die Bauordnung, ihre Grundſätze und ihren Einfluß auf die Bautätigkeit. Von der Bautätigkeit ging man dann auf die Bevölkerung über, ihre Bewegung innerhalb der Stadt, die Zu⸗ und Abwanderung, So kam man auf das Wohnungsweſen zu ſprechen, das in Mannheim durch die Induſtrie ſeinen typiſchen Einfluß bekommt. Freizügigkeit und Spekulation ſchaffen die Miet⸗ wohnung. Intereſſant waren ferner die Ausführungen über Miet⸗ preisbildung. Schließlich entwickelte Redner das Bild einer Groß⸗ ſtadt, die ſich in der Agglomeralion und Eitybildung kennzeichnet. Es würde zu weit führen, hier die intereſſanten Einzelheiten des Vortrages wiederzugeben. Es ſetzte eine ſehr lebhafte Diskuſſion ein. Herr Dr. Meyer bezweifelt die Macht der Stadt über die Bautätigkeit durch ihre Politik und will mehr Gewicht auf die Er⸗ weiterung der Stadt aus ſich heraus gelegt wiſſen. Herr Konſul. Roſenfeld gibt eine ſchöne und humorvolle Schilderung des alten Mannheims,— Am zweiten Abend wurde das Thema Ba⸗ denſpekulation behandelt. Herr Dr. Peter führte die Verſammlung ins Reich der Theorie und nahm die Kapitel Grund⸗ rente, Bodenwert und Bodenpreis durch. Des Redners Gewandtheit gzeigte ſich hierbei darin, daß er es verſtand, durch ſcharfe Bei⸗ ſpiele aufzuklären und verſtändlich zu ſein. Stets machte er die Nutzanwendungen auf die Mannheimer. Verhältniſſe in Bezug auf unſer gegebenes Thema. In der Betrachtung des Wohnungs⸗, Ge⸗ ſchäfts⸗ und Induſtriebodens war nochmals Gelegenheit, die Cith⸗ bildung mit ihren Erſcheinungen zu zeigen, die Anſteckbarkeit der Stadtviertel, den Einfluß des Verkehrs auf Miete und Grus rente. Eine Betrachtung der Theorje des Boden⸗Y den Abſchluß. In der darauffolgenden D ſchnitten: die Wertzuwachsſteuer, die Man; Spar⸗ und Bauvereine, Gartenſtadtanlagen, Sf Verkehrsſteuerhintergehungsmanöver. * Symmertagszüge fanden am Sonntag auch in verſchi anderen Städten ſtatt. In Heidelberg, wo das reizende Früh⸗ lingsfeſt zuerſt wieder auflebte, beteiligten ſich etwa 3000 Kinder an dem Zuge, eine Zahl, wie ſie ſeit langem nicht erreicht ſein 8 dürfte. An Gruppen beteiligten ſich rund 50, wovon ſeitens des Gemeinnützigen Vereins 14 mit erſten, 21 mit zweiten und 12 mit dritten Preiſen bedacht wurden, * Die Beſeitigung der Sonderrabatte. In Frankenthal haben alle bisherigen Lieferanten beſchloſſen, die Abmachungen bezüglich der Sonderrabatte ab 1. April zu kündigen. Bei einer Konventionalſtrafe von 500 Mark für jeden Fall geben ſie keine ſolchen Rabatte mehr. Das ſchließt natürlich nicht aus daß ſie ſich branchenweiſe über einen allen Kunden zu gewähren⸗ den Skonto einigen. * Im Ballon über Alpen und Wüſte. Das iſt der Stoff eines Vortrages, den der berühmte Aexonaut, Kapitän Spelterini, am nächſten Donnerstag den 25. März, Nachmittkags 5 Uhr und Abends 8 Uhr im Kaſinoſgal halten wird. Soeben iſt Herr Sp. von einer Tournse durch Frankreich und Belgien zurückgekehrt, die ihm viel Ehren und hauptſächlich in Luftſchifferkreſſen einen ſtarben Erfolg eingetragen hat. Ueberall entzückte er ſeine Zuhörer durch die anmutigen und geiſtreichen Schilderungen ſeiner Fahrten. Es wurden ihm auch verſchiedene hohe Auszeichnungen berliehen, Nun wird Herr Sp. auch hier in Mannheim, wie früher in Berlin und anderen deutſchen Großſtädten, von ſeinen Fahrten einige inter⸗ eſſante Details verraten. Die prächtigen Aufnahmen wurden aus der Höhe von 3000—4000 Metern gemacht. Die Profektionsbilder gehören zum reizvollſten, ſpannendſten und wirben doppelt lebendig durch ihre Schärfe und Plaſtik. * Koloſſeumtheater. Mittwoch, den 24. März, nachmittags 4 Uhr, gelangt als Schüler⸗ und Kindervorſtellung das Märchen in 5 Akten„Prinzeſſin Marzipan und der Schweine⸗ hirt von Zuckerkand“ zur Aufführung. In Vorbereitung befindet ſich der Schwank„Nei''fahre'hört“ ſowie das Luſtſpiel„Papas Liebling“. * Sagalbau⸗Theater. Das gegenwärtige Programm mit ſeinen Attraktionen übt fortwährend große Anziehungskraft aus. Am Samstag abend fand eine ganz beſondere Ehrung ſür Herrn Pro⸗ feſſor Udel ſtatt. Die hieſige Schlaraffta ließ dem alten Ritter einen mächtigen Lorbeerkranz überreichen. Die dankbaren Zu⸗ hörer ſpenden dem Quartett, welches immer noch unerreicht da⸗ ſteht, allabendlich ſtürmiſchen Applaus, wofür es ſtets mit Zu⸗ gaben quittieren muß. Kaufmaunsgericht. Ueber die rechtliche Nalur des Aus⸗ hilfsengagements im kaufmänniſchen Dienſtpertrag beſtehen in ben Kreiſen der Kaufleute ſehr häufig unklare Auffaſſungen. Seine rechtliche Bedeutung erhält das Aushilfsengagement durch den Paragraphen 69 des H. G.., welcher beſtimmt, daß auf das Aushilfsengagement die Vorſchriften des Paragraphen 67 keine Anwendung finden. Paragraph 67 ſchreibt bekanntlich vor, daß mit einem Handlungsgehilfen keine ungünſtigeren Kündigungs⸗ bedingungen veranbart werden dürfen, als die Kündigung auf Ende eines Kalendermonats unter Einhaltung einer monatlichen Kündigungsfriſt. Es ſind daher z. B. nichtig die Vereinbarungen einer täglichen, einer wöchentlichen, einer latägigen Kündigungs⸗ friſt, ebenſo die häufig vorkommende Vereinbarung, daß die Kün⸗ digung vom 1. auf den letzten des Monats zuläſſig ſein ſollte. da auch hierbei die Kündigungsfriſt von einem vollen Monat nicht ganz begchtet iſt. Dieſe zwingenden Vorſchriften des Para⸗ graphen 67 finden alſo beim Aushilfsengagement keine Anwen⸗ dung, Damit iſt aber nur geſagt, daß die Vertragsteile freie Hand haben, daß alſo beim Aushilfsengagement auch latägige, einwöchige, tägliche Kündigung vereinbart werden kann. Eine ſolche Vereinbarung muß alſo getroffen werden, wenn nicht auch beim Aushilfsengagement die geſetzliche Kündigung don 6 Wochen auf Quartalsende Platz greifen ſoll, Es iſt alſo ein weitoer⸗ breiteter Irrtum, daß der zur vorübergehenden Aushilfe euga⸗ gierte Handlungsgehilfe auch ohne ausdrückliche Vereinbarung täglich entlaſſen werden könne. Ebenſo wird häufig nicht be⸗ achtet, daß der Paragraph 69 ein wirkliches Engagement zur Aus⸗ hilfe vorausſetzt, daß er alſo auf ſolche Dienſtverträge leine An⸗ wendung finden kann, die nur ſcheinbar aushilfsweiſe ſind, während in Wahrheit ein Bedürfnis des Prinzipals nach Einſtellung einer Aushilfe gar nicht vorliegt, vielmehr die Einſtellung auf Probe mit der Abſicht dauernder Beibehaltung des Handlungsgehilfen im Falle ſeiner Bewährung erfolgt; mit anderen Worten, es wird die Einſtellung zu vorübergehender Aushilfe häufig als Deck⸗ mantel für eine probeweiſe Einſtellung benützt, weil auf die Ein⸗ ſtellung zur Probe der Paragraph 69 keine Anwendung finde!. Es iſt klar, daß dieſe Abſicht immer fehl ſchlagen wird, da das Kaufmannsgericht ſtets der Sache auf den Grund gehen, d. h. zu unterſuchen hat, ob tatſächlich ein Engagement zur vorübergehen⸗ der Aushilfe vorliegt oder nicht. * Schöne Erfolge hat das In verzeichnen. Zwei ſeiner Zöglinge haben ſtanden: einer das Einjährigen⸗Eramen in rüfung für die Oberſekunda der Oberre um ſo bemerkenswerter, als bei ſtitut Sigmund wieder zu vor einigen Tagen be⸗ Speher, 0 ule. Dieſe Erfolge er ſchon in einem mung. der andere die praktiſchen Berufe ſtanden, der ihre Kraft und Zeit täglich von —12 und—7 Uhr in Anſpruch nahm, ſo daß ihnen zur Vor⸗ bereitung nur die Abendſtunden blieben. Dazu hatten beide nur die Vorbildung der Volks⸗ reſp. Bürgerſchule und erreichten ihr Zie! in einer Vorbereitungszeit von weniger als 2 Jahren durch das Iuffkuln Bürgerausſchußfitzung in Schwetzingen. Schwetzingen, 22. März Die auf heute abend 7 Uhr anberaumte Bürgeraus ſchußſitzung lonnte, da ſie nicht beſchlußfähig war, erſt um 34 Uhr ihren Anſang nehmen. Darum ergriff gleich nach Eröffnung Herr Gemeinderat Renn das Wort, um ſeinem Unmut übe die geringe Beteiligung und das ſpäte Erſcheinen mancher Bür⸗ gerausſchußmitglieder Ausdruck zu verleihen. Er empfahl den einzelnen Fraktionen, bei den bevorſtehenden Wahlen zum Bür⸗ gerausſchuß nur ſolche Leute vorzuſchlagen, die ein wirkliches Intereſſe zeigen an der Gemeindeverwaltung und diejenigen auszuſcheiden, die ſich in ihren diesbezüglichen Pflichten ſeither als läſſig gezeigt haben. Punkt 1 der Tagesordnung betraf 25 Verkauf eines Bauplatzes, Ecke der Linden⸗ u. Viktoriaſtraß Dieſer Gegenſtand hatte der Bürgerausſchußſitzung vom 29. Januar d. J. ſchon vorgelegen. Damals war die Genehmi⸗ gung des Ankaufs dieſes Geländes zum Preiſe von 5000 Mk. und um ſofortigen Verkauf von 610 am à 5 Mk. 3050 M nachgeſucht worden. Die Mehrheit des Bürgerausſchuſſes ZSrchn Sſchuß Anweſens verwendet. e e Ankauf eines Grundſtücks an der Maunheinter Skraß Das Grundſtück liegt direkt neben der ſtädtiſchen Sa grube, umfaßt 4571 Quabratmeter und iſt der Gemeinde 1 1600 M. angeboten, alſo zum Preis von nicht ganz 35 Pfet pro Quadratmeter. Die Beſitzerin wünſcht aber das Grun ſtück bis 1912 noch zu bebauen gegen eine jährliche Pachtſumme von 30 Mark. Das Pachtjahr 1908 auf 1909 bleibt pa Die Ausſchußmitglieder Peter Spilger und Röbmer ſtatieren, daß dieſer Kauf nur günſtig genannt werden Die Kaufſumme wird aus Grundſtocksmitteln entnommen. Vorlage wird einſtimmig angenommen. Abhör der 190ber Stadtrechnung nebſt Nebeurechnungen. Der Vorſitzende der Abhörkommiſſion, Herr Bahnhofinſpe tor Popp, betont zunächſt das beſchleunigte Verfahren ſoſte der ſtaatlichen Rechnungspritfung, indem die 1904er, 190er 1906er Rechnung in verhältnismäßig raſcher Aufeinanderfolge — den Beſcheidsentwurf. Verkündigung der Rechnung der Gemeindekrankenverſicher im Vorjahre 250 Mark geringer. Dieſer Unterſchied hat die höheren In die Abhörkommiſſton wurden gewählt die hofinſpektor Popp, Landwirt Heinrich Rein Konrad Franz. Schloſſermelſter Danilel Schil!! Maurermeiſter Konrad Bleß. Als Kontrollbehörde die Herren Direktor Adolf Bachmayer, Kaufmanr Bräuninger und Gaſtwirt Georg Reh. Cheater, Kunſt und Wiſfenſchaft Theater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: Wegen Erkrank des Herrn Lußmann wird morgen Mittwoch ſtakt der ang digten Operette„Gondoliere“ die„Puppe“ gegeben, Neues Operettentheater. Aus dem Bureau de Operettentheaters wird uns gemeldet: Herr Fritz Wern beliebte Gaſt des Neuen Operettentheaters, iſt ſoeben von Erholungsreiſe in Mannheim eingetroffen und wird morge in ſeiner Glanzrolle als„Niki“ im Walzertraum wieder Mannheimer Publikum kreten. Von der Akavemie zu Frankfurt a. M. Nach dem neue leſungsverzeichnis für das am 27. April beginnende Somm Semeſter hat der Lehrplan wieder eine bedeutende Erw fahren, beſonders inbezug auf die Seminare ſoſpie J und Naturwiſſenſchaften. Für Geographie iſt ein beſondere ausgeſtattetes geographiſches Inſtitut eingerichtet. In de plan ſind jetzt auch Aſtronomie, Opkik, Völterkunde Sprache aufgenommen worden. Die Geſamtzahl der Vo⸗ und Uebungen beträgt 115. Davon entfallen 22 auf ſchaftslehre und Wirtſchaftsgeographie, 11 auf Rechtskoi 5 auf Verſicherungswiſſenſchaft und Statiſtik, 16 auf wiſſenſchaften, 39 auf Philoſophie, Geſchichte, Geogr kurgeſchichte und Neuere Sprachen, 29 auf Mathematik, wiſſenſchaften und Technik, Vorlefungsverzeichniſſe und ordnungen werden unentgeltlich beim Porkier verabfolgt durch die Quäſtur zugeſandb. Reber die Eutſtehung der Jubſiade, jenes derblomiſchen H. gedichts des Bochumer Arztes Karl Arnold Kortum, he viel wie nichts bekannt gesweſen. Der erſte Teil des Knittelverſen erſchien 1784 bei Pereon in Münſter und ſeine zweite Auflage erlebte es, um zwei welte⸗ mehrt, 15 Jahre ſpäter bei Gebr. Mallinckrodt in wenngleich es ſich zuerſt keiner günſtigen Aufnahme von Kritik zu erfreuen hatte. Die Kommentare, die zu den ſe reichen Ausgaben des Gedichtes bis in die neueſte Zeit g worden ſind, haben es als eine durchaus originale ſeines Verfaſſers gehalten und ſich bemüht, die Modell ſtalten und ihr Milieu in Bochum und ſeinen Ver finden. Es erhöht nicht die Ehrfurcht vor gelehrten Ko wenn wir nunmehr erfahren, daß ſolche Beziehungen, Hiſtorfker für„handgreiflich“ erklärt, in Wirklichkeit exiſtteren, ſpie das Or. Hays Dlekerhoff in einer ebe nenen Studie„Die Eniſtehung der Jobftade“ nachger Mlünſter, Aſchendorff, M. 1,25.) Der ganze Verlauf lung, ja ſogar Einzelheiten der Jobſiade ſtimmen n mit dem Juhalt von drei Romanen, von denen der erſte, ſchienen, den belannten Berliner Buchhändler und Sch Chr. Friedr. Nicolal, den Freund Leſſings und Geg zum Verfaſſer hatte, Leben und Meinungen des He Sebaldus Nothanker betitelt war und als Tendenzro Rationalismus großes Aufſsehen machte. Streitſchr bon J ing in Elberfeld beweiſen, daß er 0 Ein Penda unt geworden var, 779 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 23. März. ählt werden; noch mehrere derartige damals erſchienene handelten Kandidatenabenteuer. Mit dem„Nothanker“ ütſchland die Ueberſetzung eines ſpaniſchen Romans des Jeſuiten Jof. Frz. Islas: Frah Gerundio bekannt, der das cbenteuerliche Leben eines Dominikaners ſchilderte. Unter dem Einfluß des Nicolaiſchen und des letztgenannten Romans ſteht des Predigers Joſ. Mor. Schwager Werk Leben und Schickſale des Martin Dickius, von welchem Dickerhoff die Uebereinſtimmung des Ganges der Handlung mit derjenigen in der Jobſiade nachweiſt un weitere Einzelheiten als aus anderen Werken entnommen Fffeſtſtellt. Ein ſolches Verfahven braucht für die damalige Zeit Jurchaus nicht zu berwundern; denn man nahm allgemein die Stoffe, wo man ſie fand, und das erklärt es auch, wenn die Kritik LJortum keine Vorhaltungen darüber macht. Zum Schluſſe ſeiner bvecht intereſſanten Studie ſpricht Dickerhoff die Anſicht aus, daß man in der Jobſiade eine Satire auf die Kandidatenliteratur zur⸗ geit Kortums erkennen könnte, wenigſtens wäre eine ſolche Meinung icht zu widerlegen. Nachtrag zum lokalen Teil. 1 Eine Revolperaffäre ſpielte ſich heute nachmittag gegen halb Uhr in der Straße zwiſchen P 2 und 8 ab. Die Ehefrau des im 3. Stock des Hauſes P 2, 11 wohnenden Schuhmachers Wilhelm Jebnert feuerte nach vorausgegangenem Wortwechſel auf ihren Ehemann drei Revolverſchüſſe ab. Die Kugeln drangen in die linke Schulter Lehnerts, ſcheinen aber glücklicher⸗ waiſe keine ſchweren Verletzungen verurſacht zu haben, denn Leh⸗ nert konnte ſich ohne jede Hilfeleiſtung ins Allgem. Krankenhaus Hbegeben. Ein Friſeurgehilfe der in dem gegenüberliegenden Fri⸗ ſeurgeſchäft in Stellung iſt und durch die Schüſſe auf die Straße gelockt wurde, hielt der Frau den Arm feſt und verhinderte auf dieſe Weiſe, daß die Attentäterin noch weitere Schüſſe abgab. Von herbeieilenden Paſſanten wurde dann der Frau, die u. a. äußerte, ſie wiſſe ſchon, warum ſie geſchoſſen habe, ihr Mann habe ſie mit dem Hammer auf den Kopf geſchlagen, der Revpolver abgenommen. Schutzleute verbrachten die Frau hierauf auf die Po⸗ lizeiwache nach R 1, von wo ſie in einer Droſchke in das Unter⸗ jfuchungsgefängnis überführt wurde. Lehnert ſtand zu ſeiner Frau ſchon längere Zeit auf geſpanntem Fuße. Er ſcheint eiferſüchtig geweſen zu ſein und ſoll, wie es heißt, auch Grund dazu gehabt Haben. Die Frau war früher Kellnerin und half auch jetzt noch in den Wirtſchaften aus. Der Vorfall verurſachte einen großen Men. ſchenauflauf ſowohl in der Straße zwiſchen P 2 und 3, als auch vor der Polizeiwache. Auch in dieſem Falle mußten wir bedauer⸗ licherweiſe wieder konſtatieren, daß die ſubalternen Organe wenig Verſtändnis für die Aufgaben der Preſſe an den Tag legen. Auf der Polizeiwache in R 1, wo wir uns nach Einzelheiten erkundigen wollten, wurde uns jede Auskunft mit dem Hinweis auf den morgen erſcheinenden Polizeibericht verweigert. Etwas mehr Kontakt zwiſchen Polizei und Preſſe wäre auch in Mannheim 5 vonnöten. Nutzen davon hätten nach unſerer Anſicht beide Veile. Letzte Nachrichten und CTelegramme. 0 5 Berlin, 22. März. Das Komitee für die durch Hochwaſſer betroffenen Hilfsbedürftigen, das unter dem Protektorat des Kronprinzen ſteht, teilt mit, daß der Ein⸗ gang größerer Summen gerade jetzt dringend erwünſcht iſt, da große Koſten entſtehen für die Unterbringung und Er⸗ nährung der Haushaltungen während der Dauer der Aus⸗ krocknung und Desinfektion der Wohnungen. Auch müſſen Unbrauchbare Brunnen erſetzt und wiederhergeſtellt werden. Das Bureau befindet ſich Alſenſtraße 10. Hochwaſſer. 5 Köln, 23. März. Die Kölner Rheinpegelhöhe iſt in den letzten Tagen um annähernd 2 Meter geſtiegen. Bei anbaltendem Steigen des Oberrheins entwickelt ſich ein lebhafter Schiffsverkehr. Eine Fernfahrt des„Zeppelin JI“ nach München. * München, 28. März. Nach neueren Dispoſitionen ſollte die Fernfahrt des Zeppelinſchen Luftſchiffes von Fried⸗ richshafen nach München und zwar bereits heute früh vor ſich gehen. Aber das ungünſtige Wetter, beſonders der herrſchende Frühnebel ſowie eine kleine Havarie des Luft⸗ ſchiffes machten die Fahrt unmöglich. Hier ſind ſchon ſeit Samstag alle Vorbereitungen zum Empfang getroffen; aber ſolange der Nebel nicht weicht, iſt an eine Fernfahrt nicht zu bdenken. Das Programm der Fahrt iſt ſo gedacht, daß das uftſchiff in den erſten Morgenſtunden hier eintrifft, über der Thereſtienwieſe einige Evolutionen ausführt, dann in Ober⸗ wieſenſeld in der Nähe der Kaſerne landet und von hier aus die Nickfahrt antritt. Bebeutende Speicherbrände in Hamburg. Hamburg, 23. März. Zwei bedeutende Speicher⸗ nde ereigneten ſich hier geſtern und heute. Geſtern brannte „Teil des großen Speichers Danielſtraße 67 aus, wobei beträcht⸗ von Baumwolle, die zum Teil der Firma Wolf Sohn Frankfurt a M. gehörten, und Zucker durch Feuer und nament⸗ lich durch Waſſer beſchädigt wurden. Der Geſamtſchaden wird auf N. 800 000 geſchätzt. Heute morgen brannte der Aſtöckige Speicher der Duenpfreismühle von Joan Fontheim vollſtändig nieder. Zwei Perſonen wurden ſchwer verletzt, die Mühle ſelbſt konnte gerettet Der Generalausſtand der franzöſiſchen Poſtbeamten beendet. Paris, 23. März. Die Poſt- und Telegraphenbeamten hloſſen in einer am heutigen Vormittag abgehaltenen Ver. lung, die von 6000 Perſonen beſucht war, mit ungefähr 5700 men, die Arbeit wieder aufzunehmen. Die Leiche im Koffer. Ro m, 22. März. In der Backſtube eines Hauſes an der Frattia wurde ein Koffer mit der in Verweſung übergegan⸗ Leiche eines anſcheinend 30jährigen, elegant, ſchwarz geklei⸗ londen Mannes von ſtarker Figur gefunden. Die Beſitzerin ſes erklärt: Am 25. Febr. mietete ein Mann von 45 Jah⸗ amens Taraſſoff oder Romanoff das Zimmer. Am be er den Koffer gekauft; am 27. habe er geſagt, er erwarte reunde und werde anderen Tages abreiſen. Abends ſeien ei Freunde zwar vereinzelt gekommen; ſpäter ſah man den mit einem der beiden Herrn das Haus verlaſſen. Die zeigt keine Verletzungen; es ſcheint, daß das Opfer mit ſorm oder Schwefeläther betäubt und lebend in den Koffer hloſſen worden iſt. Man glaubt an einen politiſchen Die Kriſe auf dem Balkan. Kriegsgerüchte. Mannheim, 23. März. In der Stadt liefen heute in den ſpäteren Vormittagsſtunden wieder einmal Kriegs⸗ gerüchte um. Wer ſie in Umlauf geſetzt, konnten wir nicht in Erfahrung bringen. Jedenfalls ſchufen ſie neue Beun⸗ ruhigung. Zu dem Gerücht über den Ausbruch des Krieges zwiſchen Oeſterreich⸗-Ungarn und Ser⸗ bien kam ein weiteres. Der König von Serbien ſollte ermordet worden ſein. Weder das eine noch das andere Gerede hat bis zur Stunde eine Beſtätigung gefunden. Aber daß ſolche Gerüchte aufkommen und von zahlreichen Leuten geglaubt werden konnten, iſt ein ſprechender Beweis für die Spannung der Lage und für die Nervoſität, in die Europa allmählich unter dem langandauernden Druck dieſer Spannung geraten konnte. Befürchtungen ſind gleich Wahrheiten. Wie die Lage in Wirklichkeit heute iſt, wiſſen unſere Leſer aus den heutigen Telegrammen. Nach einem vorüber⸗ gehenden Nachlaſſen der Spannung ſteht Europa wieder unter dem Druck ernſter Beſorgniſſe, es könne doch zum Kriege zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Serbien mit ſeinen ganz un⸗ berechenharen Folgen für den Frieden Europas kommen. Worauf dieſe Beſorgniſſe ſich gründen, erhellt aus folgendem Telegramm: * Wien, 22. März. Die Balkankriſe hat ſich ſeit Samstag wieder verſchlechtert. Die Situation wird als düſter bezeichnet. Die abermalige Verzögerung des Schrittes des Grafen Forgach in Belgrad vermehrt die nervöſe Gereiztheit in Wien und Belgrad; namentlich ge⸗ winnt in Belgrad die mächtige Kriegspartei unter der Führung des Kronprinzen die Oberhand. Die Stimmung der ſerbiſchen Bevölkerung iſt bereits der⸗ artig kriegsluſtig, daß es dem Miniſterium ſelbſt bei gutem Willen ſchwer ſein wird, einzulenken. Auch ge⸗ winnt Serbien Zeit, ſeine Rüſtungen, die die Erregung des Volkes ſteigern, fortzuſetzen. Unter den Mächten iſt bisher eine Einigung noch nicht her geſtellt. Es verlautet, daß Rußland ſelbſt einen eigenen Schritt in Belgrad unternehmen wolle. Dieſe Meldung entſpricht den ſonſtigen Nachrichten vom heutigen Tage. Vor allem iſt die im heutigen Mittagsblatt abgedruckte Erklärung des Herrn von Bienerth zu berück⸗ ſichtigen. Aus ihr geht hervor, daß Oeſterreich⸗-Ungarn bis an die äußerſte Grenze ſeiner Geduld gegenüber Serbien ge⸗ langt iſt, das noch immer die Entſcheidung hinauszögert und wicht zu einer Oeſterreich⸗-Ungarn und andere Kabinette befriedigenden Antwort zu bewegen iſt. Zwei Tatſachen ſind es, die heute wieder den Frieden ernſtlich gefährden. Einmal die Haltung Serbiens, ſodann die Uneinigkeit der Mächte über die neuen in Serbien zu unternehmenden Schritte. Serbien hat über Sonntag ein neues Memorandum von Stapel gelaſſen, das in Oeſterreich⸗Ungarn nicht befriedigt hat, wie Herr von Bienerth bemerkte. Wie die„Neue Freie Preſſe“ bemerkt, ſchillert es von Zweideutigkeiten, von§Hin weiſen auf eine bosniſche Frage, worunter die ſerbiſchen An⸗ ſprüche auf Bosnien zu verſtehen ſind. Mit ſolchen Zweideutig⸗ keiten kann und will aber Oeſterreich ſich nicht mehr abſpeiſen laſſen. Serbien muß klar reden, wenn es die bosniſche Frage friedlich erledigen will; dazu ſcheint aber in Serbien immer mehr die Neigung zu ſchwinden, je mehr die Kriegspartei in Belgrad die Oberhand gewinnt und je weniger ſtark und ein⸗ heitlich der Druck der Mächte auf die ſerbiſche Regierung zu wirken ſcheint. Letzteres iſt heute mehr als je notwendig. Aber dieſer notwendige ſtarke Druck ſcheint wieder durch die unklare Haltung Rußlands eine erhebliche Ab⸗ ſchwächung zu erfahren. Es will nach der obigen Meldung aus Wien wiederum allein in Belgrad vorgehen, damit die Einigkeit der Mächte ſpalten und ihren Druck auf die Ent⸗ ſchließungen Serbiens herabmindern. Petersburg iſt auch heute wieder, und pielleicht noch in verſtärktem Maße, das große Fragezeichen des Friedens. Die Mächte verhandeln unter Führung des Londoner Kabinetts über einen neuen Plan, der den Zweck hat, der öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie volle Sicherheit über den Verzicht Serbiens und über deſſen friedliche Politik zu geben, und andererſeits die ſerbiſche Regierung zu veranlaſſen, daß ſie der gegebenen Not⸗ wendigkeit ſich füge. Aber mit berechtigter Beſorgnis fragt man ſich in Wien:„Wird das Petersburger Kabinett nicht abermals die Friedensformel zerbrechen? Wird es nicht durch eine neue Extratour die zur Nachgiebigkeit in Belgrad drängenden Einflüſſe durchkreuzen?“ Von der Antwort auf dieſe Frage hängt Krieg und Frieden ab. Oeſterreich⸗Ungarn erſchöpft ſeine Nerven und ſeine Finanzen weiter in einem bewundernswerten Geduldſpiel und wartet, bis die Mächte die Annexionsfrage vor der Konferenz als abgeſchloſſen erklären, bis Serbien, das nicht zu den Signatarmächten des Berliner Vertrages gehört, ſeine Vorbehalte zurückzieht, auf die ſelbſt die Signatarmächte ver⸗ zichten, bis Serbien den in der Zirkularnote vom zehnten März gemachten Appell an das Gericht der Mächte rückhalt⸗ los zurückzieht und nach einer Rüſtungsperiode von ſo vielen Monaten ſeine friedlichen Abſichten vorbehaltlos anmitteilt. Es ſcheint nach dem heutigen Stande der Dinge noch lange warten zu ſollen. Und es fragt ſich da, ob nicht ſchneller als man denkt, der Geduldsfaden reißt, wenn die aller⸗ letzten Hoffnungen auf ein Einlenken Serbiens und eine ver⸗ ſtändigere Haltung Rußlands doch endlich ſchwinden müſſen. Noch haben wir einige Tage Zeit. Am Donnerstag oder Freitag wird Graf Forgach ſeine Note überreichen und es heißt, ſie ſolle den Charakter eines Ultimatums tragen. Späteſtens Ende der Woche werden wir alſo wiſſen, ob Krieg oder Frieden ſein wird, ob aus den heutigen Gerüchten eine finſtere Wahrheit wird. Letztere Annahme hat eine be⸗ denkliche und bedrohliche Wahrſcheinlichkeit für ſich. Denn es geht auch für das geduldige Oeſterreich, das wahrlich alle, aber auch alle Friedensmöglichkeiten erſchöpft hat, über die Kraft, ſichlänger von dem ſerbiſchen Prätendententum an ſeiner Grenze und vor der nicht eben ehrlichen und friedens⸗ befliſſenen Politik der Triple⸗Entente oder Rußlands am Narrenſeil führen zu laſſen. Dann wird Rußland als der eigentliche der Friedensſtör ung zu bezichtigen Etn. Serbenfreundliche Propaganda der Tſchechen. .E. Brünn, 23. März.(Privattelegramm). Die öſter⸗ reichiſche Regierung hat tſchechiſche Klubs, welche ſeit Wochen eine ſtarke ſerbenfreundliche Propaganda betrieben und aus dem ſer⸗ biſchen Miniſterium des Aeußeren Hilfsgelder bezogen haben ſollen, aufgelöſt. Die unglaubliche Langmut der Regierung gegen⸗ über den Tſchechen wird erneut durch die Tatſache illuſtriert, daß von der Einleitung eines Strafverfahrens abermals nichts ver⸗ lautet. Ebenſo erſcheint die Unterſuchung gegen Klofeck und Ge⸗ noſſen auf dem toten Punkt angelangt zu ſein. Der Ernuſt der Lage.— Neue Verſtändigungsverſuche. * Budapeſt, 23. März. Die parlamentariſchen Kreiſe und beſonders die leitenden Staatsmänner faſſen die momentane poli⸗ tliſche Situation als überaus ernſt auf und halten nach dem heu⸗ tigen Stand der internationalen Verhandlungen eine friedliche Vendung kaum für denkbar. Die Entſcheidung wird für un⸗ mittelbar bevorſtehend erachtet. * Wien, 23. März. Heute wird in London das Eintreffen der öſterreichiſch⸗ungariſchen Gegenformel erwartet, welche die Ant⸗ wort auf die von Grey vorgeſchlagene Formel darſtellt. Die Tat⸗ ſache, daß Oeſterreich⸗Ungarn einen Gegenvorſchlag erſtattete, ſcheint zu beweiſen, daß die Grey ſche Jormel in Wien als ab⸗ änderungsbedürftig betrachtet wurde. Wie es heißt, ſteht im Mittel⸗ punkt der Verhandlungen die Frage der vollkommenen Abrüſtung. Die Rückantwort Englands dürfte Donnerstag in Wien ein⸗ treffen.(Frkf. Zig.) * Paris, 23. März. Von vffiziöſer Seite wird bezüglich des öſterreichiſch⸗ſerbiſchen Zwiſtes gemeldet, daß England, Ruß⸗ land und Frankreich einen neuen vermittelnden Text für die von Serbien abzugebende Erklärung vorſchlagen wollen, von dem man hofft, daß er Oeſterreich⸗uUngarn befriedigen werde. * .E. Wien, 23. März.(Privattelegramm). Wie das „Deutſche Volksblatt“ meldet, dauert der Anſturm der Einleger auf die öſterreichiſchen Banken fort. In Polen und der Her⸗ zegowina bedrohen die enorm anwachſenden Rückforderungen be⸗ reits die Exiſtenz mehrerer Kleinbanken und Sparkaſſen. Deutſcher Neichstag. W. Berlin, 23. März. Am Bundesratstiſch v. Einem. Die zweite Leſung des Militäretats wird beim Kapitel„Artillerie und Waffenweſen“ fortgeſetzt. Dr. Will⸗Straßburg(Ztr.]: Eine ſonderbare Art der Spar⸗ ſamkeit iſt in den Werkſtätten der Militärverwaltung zu lonſtatie⸗ ren. In Straßburg ſowohl wie in Spandau ſind Arbeiterentlaſ⸗ ſungen vorgenommen worden. Die Militärverwaltung ſollte auch in Zeiten, in denen die Arbeiter nicht volle Beſchäftigung finden, dieſe behalten und nicht unnötig das Heer der Arbeitsloſen ver⸗ mehren. Wir fordern, daß die Arbeiterzahl wieder auf die alte Höhe gebracht wird. Statt ihrer kann man die große Zahl der Beamten und Offiziere die den Werkſtättenabteilungen vorſtehen, beſchränken. Auch wäre es zu empfehlen, die Militärbetriebe mehr als bisher nach kaufmänniſchen Geſichtspunkten zu leiten. ** Erklärung des Staatsſekretärs von Schoen zur engliſchen Flottenpolitik. * Berlin, 23. März. Staatsſekretär von Schön gab namens des Reichskanzlers in der Budgetkommiſ⸗ ſion des Reichstages folgende Erklärung ab: Die engliſche Regierung gab zwar ihre Bereitwilligkeit zu der deutſchreng⸗ liſchen Verſtändigung über den Umfang und die Koſten des Flot⸗ tenprogrammes in allgemeiner Weiſe zu erkennen, ſtellte aber keinen dahingehenden formellen Antrag. In unverbindlichen Geſprächen, die über dieſe Frage zwiſchen den maßgebenden deut⸗ ſchen und engliſchen Perſönlichkeiten ſtattfanden, iſt niemals ein engliſcher Vorſchlag hervorgetreten, der nach unſerer Auf⸗ ſaſſung als Baſis für amtliche Verhandlungen hätte dienen können. In dem Verkehr zwiſchen befreundeten Regierungen pflegt vermieden zu werden, formelle Anträge zu ſtellen, deren Berückſichtigung zweifelhaft erſcheint. Die engliſche Regierung hat wohl aus dieſem Grunde vermieden, einen formellen Antrag an uns zu richten und wir haben daher keine Stellung zu einem ſolchen Antrag zu nehmen gehabt. Die Gründe für unſere abwartende Haltung gegenüber dem Gedanken einer allgemeinen Einſchränkung der Rüſtungen zur See ſind am 10. Dezember 1908 vom Reichskanzler im Reichs⸗ tage dargelegt worden: ſie gelten ſelbſtverſtändlich auch für et⸗ waige Abmachungen unter einzelnen Mächten. Unſer geſetz⸗ lich feſtgelegter Flottenbau iſt ausſchließlich nach unſerem eigenen Schutzbedürfnis bemeſſen und ſtellt keine Bedrohung irgend einer Nation dar, wie ſchon wiederholt von uns betont worden iſt. Nach den Darlegungen der einzelnen Parteien gab der Staatsſekretär des Auswärtigen ſeiner Freude Ausdruck, daß die geſamte Kommiſſion die Hoff⸗ nung ausgedrückt habe, daß die engliſch⸗deutſchen Be⸗ ziehungen, unbeirrt durch gelegentliche Erregungen über den Flottenausbau in England ſich in freundſchaftlichem Sinne weiter entwickeln würden, wie dies der Wunſch des geſamten deutſchen Volkes ſei.(Mehrfache Bravos). legenheit verſäumt habe, mit England ein Arrangement zu treffen. Der Führer der Sozialdemokraten meinte, die Vorwürfe ſeien nicht beſeitigt, daß die deutſche Regierung den engliſchen Anregungen nicht gefolgt ſei. Ein Konſervativer Redner erklärte, am Flottengeſetz müſſe feſtgehalten werden. Von einer Zweideutigkeit im Verhalten unſerer Regier⸗ ung könnekeine Rede ſein. Der Redner der Reichspar⸗ tei ſchloß ſich dem an. Der anſcheinende Widerſpruch zwiſchen den Erklärungen im engliſchen Parlament und in der Reichs⸗ tags⸗Kommiſſion ſei zu Gunſten der deutſchen Auffaſ⸗ ſung aufgeklärt worden. Die deutſche Regierung habe allein die richtige Haltung eingenommen, in dem ſie zu verſtehen gab, daß Deutſchland am Flottengeſetz feſthalte. Ein Zentrums⸗ redner verwahrte ſich dagegen, daß ſeine Partei vom Flotten⸗ geſetz abgehen wolle. Der nationalliberale Redner erklärte bei der Gelegenheit, ſeine Partei wolle am Flottengeſetz und ſeinem planmäßigen Ausbau feſthalten. Eine Verſtändig⸗ ung mit England allein habe keinen Sinn, eine ſolche könne nur internationaler Natur ſein. Die Südd. Volkspartei wünſcht gleichfalls keine Aenderung des Flottengeſetzes, die Wirtſch. Vereinigung hält den Zeitpunkt für eine Ver⸗ ſtändigung über Abrüflung nicht für gekommen. Ein Entgegen⸗ kommen würde den Eindruck der Schwäche hervorrufen. Die Freifinnige Volkspartei erklärt ſich durch die Erklär⸗ ung des Staatsſekretärs befriedigt. Am Flottengeſetz müſſe feſtgehalten werden. Es liege keine Veranlaſſung vor, ſich an der unverſtändlichen Aufregung in Eng⸗ land zu beteiligen. . Vom Zentrum wurde bedauert, daß Deutſchland die Ge⸗ onmt ſagt angt War Mannhetm, 23. März. Geussal⸗AMugeiger-(Weabdloth⸗ 5. Seie Verband Süddeutſcher Induſtrieller treffend den Beſchlüſſen der Budget⸗Kommiſſion des eichstages zum Titel„Sachverſtändige für Han⸗ belsangelegenheiten“ dem Reichstag folgendes Anterbreitet: Der Verband hat mit größtem Bedauern von dem am 4. Pebruar ds. Js. gefaßten Mehrheitsbeſchluß der Budget⸗ ſonmiſſion des Reichstages Kenntnis genommen, welcher be⸗ ſogt, von der, für den Titel„Sachverſtändige für Handels⸗ Aungelegenheiten“ aufgeworfenen Geſamtſumme von 300 000 Hark ein Drittel, nämlich 100 000 Mark, zu ſtreichen. Unſer Perband kann es ſich unmöglich verſagen, gegen dieſen Be⸗ Ichluß auf das Eindringlichſte zu proteſtieren, dieſerhalb an Plenum des hohen Reichstages zu appellieren und dem enum die dringende Bitte zu unterbreiten, dem Beſchluſſe Budgetkommiſſion insbeſondere aus den nachſtehend ange⸗ uhrten Gründen die Zuſtimmung verweigern zu wollen. Die in der Budget⸗Kommiſſion angegebenen Gründe, die qu dem erwähnten Beſchluſſe führten, erſcheinen uns in keiner Pinſicht als ſtichhaltig. Was 3. B. zunächſt die zur Begrün⸗ g des Beſchluſſes angeführte Anſicht anbetrifft, daß durch die Auskünfte der bei den Kaiſerl. Konſularbehörden im Aus⸗ de tätigen Handelsſachverſtändigen kleine Induſtrielle zu ekten Auslandsgeſchäften veranlaßt werden könnten, wo⸗ furch ſie unter Umſtänden Schaden zu erleiden vermöchten, ſo iſt natürlich das Eintreten eines ſolchen Falles nicht abſolut busgeſchloſſen, doch können wir erklären, daß uns ein der⸗ krtiger Fall, ſoweit wenigſtens die Induſtrie unſeres Gel⸗ in Frage kommt, bisher noch nicht bekannt ge⸗ porden iſt. Zudem möchten wir darauf hinweiſen, daß wohl jeder Fumfichtsvolle kleine Induſtrielle, der Intereſſe am Export hat ſich bei den heute in Deutſchland durchgeführten Organi zonsverhältniſſen der Induſtrie in der Regel zunächſt nt Erſuchen um Auskunftserteilung an ſeinen Induſtriellen⸗ hand, oder an die zuſtändige Handelskammer wenden wird, r er zum direkten Import übergeht, ja, daß gerade der e Induſtrielle ſich faſt immer nur durch Vermittlung ner Intereſſenorganiſationen mit dem in Frage kommenden andelsſachverſtändigen in Verbindung ſetzt, wie dies über⸗ pt ſeitens der organiſierten Induſtriellen vielfach zu ge⸗ hehen pflegt. Hierdurch iſt dem Induſtriellen⸗Verband die öglichkeit gegeben, die einzelnenFälle einer Prüfung zu unter⸗ n, nötigenfalls insbeſondere den kleinen Induſtriellen einem direkten Export warnen, und ihn unter Um⸗ den an einen zuverläſſigen Exporteur verweiſen zu 80 Nach unſerer Erfahrung, die ſich auf zahlreiche Einzelfälle „haben die H gerſtändigen gerade den kleinen mittleren exportierenden Induſtriebetrieben nützliche Jin⸗ ige gegeben und praktiſche Auskunft erteilt. in der Lage find: denn die exportierenden induſtriellen bbetriebe haben meiſtens in den für ihre Ausfuhr in Be⸗ e 91 5 88 Vertreter, 15 el gange Exportgeſchäft in der haben und ihrem wantmhaus in Deutſchland jede gewünſchte Aufklärung und rmation erteilen können. A de ſind natürkich auch für die Großbetriebe und ch für die Erportvertreter dieſer Großbetriebe die Handels⸗ cverſtändigen in gewiſſen Fällen eine ſehr willkommene . 8 Sowohl die exportierenden Großbetreibe aber, als auch e mittlere und kleine Exportinduſtrie, ob ſie nun eigene ortvertreter im Auslande unterhält, oder nicht, kann von zuſtändigen Handelsſachverſtändigen in zweckentſprechender ſe namentlich erfahren, ob, wo und inwieweit ſich für Fabrikate neue Abſatzgebiete auffinden und erſchließen ſchen und Forderungen ſeines Heimatlandes hat, dem mehr Ver litiſche Behörde darſtellenden Generalkon Rierſtützend an die Seite treten. 5 Erfreulicher Weiſe hat ja jetzt die Reichsregierung einem itens der Induftrie mehrfach geäußerten Wunſch, bei dem Vorbildungsgang der höheren Verwaltungs⸗ und Konſular⸗ mten auf die mehr praktiſche und kaufmänniſche Aus⸗ dung ſtärkeres Gewicht zu legen, dadurch Rechnung getragen, ſß ſie im Etat für das Auswärtige Amt zum erſten Mal die umme von 10 000 Mark für„die wirtſchaftliche Ausbildung er Beamten für den höheren Konſulardienſt“ gefordert hat, welchen Beamten naturgemäß auch die Handelsſachver⸗ ändigen bei den deutſchen Konſularbehörden im Auslande zu echnen ſein werden. Dieſe Forderung der Reichsregierung edeutet ein verſtändnisvolles Entgegenkommen gegenüber en Wünſchen der deutſchen Exportinduſtrie, zu welcher Forde⸗ kung allerdings der erwähnte Beſchluß der Budget⸗Kom⸗ ſon in diametralem Gegenſatz ſteht. Daß die Reichsre⸗ ſerung ihre Forderung damit insbeſondere begründet, daß je genannten Anwärter veranlaßt werden ſollen, die Han⸗ elshochſchulen zu beſuchen, ferner vorübergehend bei einer duſtrie jedwede Unter⸗ n nur an, daß Induſtrie auf das Peinlichſte berühren und geradezu be⸗ fremden. Wenn man ferner als Grund für die Streichung der 100 000 Mark anführt, daß es äußerſt ſchwierig ſei die ge⸗ eigneten Perſönlichkeiten für die im Auslande errichteten Handelsſachverſtändigen⸗Poſten zu finden, ſo kann der ſüd⸗ deutſchen Exportinduſtrie dieſer Grund unmöglich einleuchten. Wir behaupten im Gegenteil, daß zahlreiche geeignete Per⸗ ſönlichkeiten zur Beſetzung dieſer Stellen vorhanden und ver⸗ fügbar ſind, daß die geeigneten Kandidaten aber unter den gegenwärtigen, für dieſe Handelsſachverſtändigen⸗Poſten feſt⸗ geſetzten relativ ungünſtigen Gehaltsverhältniſſen keine Luſt verſpüren, dieſe Auslandsſtellen anzunehmen, um ſo mehr, als den Handelsſachverſtändigen nicht die geringſte Ausſicht dafür geboten wird, daß ſie nach Ablauf ihrer Vertragstätig⸗ keit im Auslande ſeitens der Reichsregierung Verwendung im Inlandsdienſte finden werden, obſchon ein ſolcher Handels⸗ ſachverſtändiger, der z. B. auf fünf Jahre nach den Vereinigten Staaten von Amerika, oder von Braſilien geht, ſich vollkommen aus ſeiner Berufstätigkeit in Deutſchland loslöſen muß, und nach ſeiner Rückkehr kaum Gelegenheit haben wird, in ſeine frühere Poſition, oder in Bälde in eine ähnliche Stelle wieder einzurütcken. Unter Berückſichtigung dieſer tatſächlichen Verhältniſſe wäre man wohl berechtigt geweſen, von der Budgetkommiſſion eher eine ſachgemäße, und zwar beträchtliche Erhöhung der für den Titel„Sachverſtändige für Handelsangelegenheiten“ bisher ausgeworfenen Geſamtſumme zu erwarten, als eine Erniedrigung. Eine Verkürzung und Beſchneidung der bisher ausge⸗ ſetzten Summe dürfte aber auf jeden Fall eine unangebrachte Sparſamkeit bedeuten. Man erhöht die Einkünfte des deutſchen Induſtrieſtaates nicht, wenn man dem Export der deutſchen Induſtrie die Wege— anſtatt ebnet— er⸗ ſchwert! Es war eine durchaus zweckentſprechende Maßnahme und ein Grundgedanke, unſeren konſulariſchen Verwaltungsbe⸗ amten im Auslande Männer der Praxis an die Seite zu ſtellen, die befähigt ſind, die Handels⸗ und Induſtrieverhält⸗ niſſe des in Betracht kommenden Auslandsſtaates, in dem ſie zu wirken berufen ſind, zu beobachten, zu ſtudieren, auf Grund dieſer ihrer Beobachtung zu beurteilen, und die infolge dieſes ihres Urteilsvermögens in der Lage ſind, auf Erſuchen der heimiſchen Exportinduſtrie dieſer ſachgemäße Winke und prak⸗ tiſche Ratſchläge zu erteilen. Aus den dargelegten Gründen und unter dem ausdrück⸗ lichen Hinweis, daß der hohe Reichstag ſelbſt es geweſen iſt, von dem ſeinerzeit die Anregung zur Schaffung des Inſtituts der Handelsſachverſtändigen ausgegangen iſt, geſtattet ſich der gehorſamſt unterfertigte Verband, einem hohen Reichstag die dringende Bitte zu unterbreiten: im Intereſſe unſerer heimiſchen Exportinduſtrie dem erwähnten Beſchluſſe der Budget⸗Kommiſſion die Zu⸗ ſtimmung verſagen, und möglichſt eher eine Erhöhung, als eine Beſchränkung und Erniedrigung der für den Titel„Sachverſtändige für Handelsangelegenheiten“ bis⸗ her ausgeworfene Geſamtſumme von 300 000 Mark be⸗ ſchließen zu wollen. uosehiehe, Mannheimer Börſenbau⸗Aktiengeſellſchaft. In der heute vormittag in der Effektenbörſe abgehaltenen Generalberſammlung wurden von 6 Aktionären 124 Aktien ver⸗ treten. Die Bilanz twurde einſtimmig genehmigt und der Verwal⸗ tung Entlaſtung erteilt. Den Vorſitz führte Herr Emil Hirſch. ** Ludwigshafener Walzmühle, Ludwishafen a. Rh. Nach dem Geſchäftsbericht für das Jahr 1908 beziffert ſich der Reingewinn einſchließlich des vorjährigen Vortrages von M. 168 767 auf M. 493 406 li. V. 698 088.). Der am 27. März ſtattfindenden Generalverſammlung wird die Vert eilung einer Dividende von 10 Prozent w. i. V. vorgeſchlagen. Fer⸗ ner ſollen für kontraktliche Tantieme an Direktion und Aufſichts⸗ rat M. 70945(i. V. 128 874.), ſowie für Gratifikationen für die Beamten und Arbeiter M. 25 000(i. V. M. 35 000) verwendet und den Reſt von M. 197 461(i. V. M. 284 214) zur Verfügung der Generalverſammlung geſtellt werden. In der Bilanz figurieren Immobilien mit M. 3 562 122 (i. V. 3 624099), Maſchinen mit M. 1857 096(i. V. 2 033 902), Geleiſeanlage mit M. 1 li. V. 9839), Beleuchtungsanlage mit Mk. 1(i. V. 105 610), Utenſilien mit M. 1(w. i..), Komptoiruten⸗ ſilien mit M. 1(w. i..), Kaſſevorrat mit M. 44 090 li. V. 33 377), Wechſelvorrat labzügl. Diskont) mit M. 157 869 li. VB. 114 392), Waren⸗ und Säckevorrat mit M. 3 610 570 li. V. 5 135 349), Feuerverſicherungprämie(für 1909 vorausbezahlt) mit M. 12 843(i. V. 30 347), Kohlenvorrat mit M. 7600), Debitoren mit M. 1 672 872(i. V. 1 524922). Bei einem Aktienkapital von M. 2 Millionen betragen die Einzahlung auf die(neuen) Aktien Litr. D M. 1 200 000, Akzepte M. 1 544 795(i. V. 2 226 243), Or⸗ dentliche Reſerve M. 200 000(w. i..), Spezialreſerve Mark 200 000(i. V. 180 000), Delkredere M. 290 272 fi. V. 290 000), ab Verluſte und Dubioſe M. 36 110(li. V. 29 728), zuſ. M. 254 163 (i. V. 260 272), Hypotheke M. 60 000 li. V. 85 000), Kreditoren M. 4972 709(i. V. 7003 379). Der Bruttogewinn Mark 781052(i. V. 1031 546), wovon für Abſchreibungen gerwendet wurden auf Immobilien M. 72 696 li. V. 73 961), auf Maſchinen M. 206 344(i. V. 225 989), auf Beleuchtungsanlage M. 5319(i. V. 11 734), auf Utenſilien M. 2411(i. V. 18 035), auf Komptoir⸗ utenſilien M. 875 li. V. 2645). Im Bericht des Vorſtandes wird über das ver⸗ gangene Jahr ausgeführt: In unſerem vorjährigen Geſchäftsberiichte glaubten wir die Ausſichten für das nun abgelaufene Jahr mit Rückſicht auf die damalige Situation des Weltmarktes AUnd die plötzlich eingetretene Verſchlechterung der wirtſchaftlichen Lage als nicht beſonders gün⸗ ſtig bezeichnen zu dürfen und der Verlauf des Jahres hat leider die Richtigkeit dieſer Auffaſſung im allgemeinen beſtätigt. Die Zurückhaltung des Konſums, wie ſie in faſt allen Zweigen der Handels in die Maſchinenfabrir Badenia vorm. ſchleppenden Geſchäftsgange und einer ſchwächeren Beſchäßtigung unſerer Handelsmühlen in Verbindung mit vielfach unlohnenden Preiſen der Fabrikate zum Ausdruck. Trotz der ungünſtigen Kon⸗ ſumverhältniſſe bewegte ſich aber der Weltmarkt, nachdem er ſich von der anfänglichen Depreſſion erholt hatte, mit kurzen Unter⸗ brechungen faſt anhaltend in ſteigender Richtung, während der Mehlhandel in geradezu erſtaunlicher und vielfach weit übertrie⸗ bener Zurückhaltung beharrte. Da ſich auch die Mühlen not⸗ gedrungen dieſer Zurückhaltung des Mehlhandels anſchließen muß⸗ ten, ſo machten ſich die Folgen dieſes Zuſtandes in einer anhalten⸗ den Knappheit der Beſtände an den unentbehrlichen ausländiſchen Provenienzen und in einer dementſprechenden Empfindlichkeit des deutſchen Marktes gegenüber den ſtarken Fluktuationen des Welt⸗ marktes bemerkbar. Insbeſondere war zu Anfang des Jahres die Roggenverſorgung eine ſo unzureichende und trotz der enorm hohen Preiſe das Roggenangebot vom Lande ſo gering, daß wir aus dieſem Grunde und mit Rückſicht auf den ſchwachen Konſum ge⸗ ztwungen waven, periodiſch den Betrieb der Roggenmühle zu unten, brechen, zumal auch Rußland als Roggen⸗Exportland vollſtändie verſagte. Erſt als die neue Ernbe größere Roggen⸗Quantitäten zu angemeſſeneren Preiſen an den Markt brachte, tvat auch elne kleine Beſſerung der Konſumverhältniſſe ein, ſodaß die Roggen⸗ müllerei im letzten Vierteljahre als einigermaßen befriedigend be⸗ zeichnet werden kann. Die durch die reichliche Inlandsernte in der zweiten Hälfte des Berichtsjahres eingetretene Preisabſchwächung iſt faſt nur den Binnenmühlen zu gute gekommen, die ſich, beſon⸗ ders in Bahern und Württemberg, gegenüber der Mühleninduſtrie am Rheine in beneidenswerter Lage befunden haben. Die Durch⸗ ſchnittsgetreidepreiſe z. B. in München und Nürnberg waren faſt 8 garze Jahr hindurch erheblich niedriger, wie der Durchſchnitts.⸗ preis derjenigen Provenienzen, welche für die hieſige Mühlenindu⸗ ſtrie zur Herſtellung der beſſeren Mehlmarken und zur Verbeſſerung des vielfach geringen inländiſchen Getreides in Vetracht kommen. Der Abſatz an Futterſtoffen war während des Berichtsjahres durch⸗ weg ein ſchleppender. Die Preiſe waren das ganze Jahr hindurch gedrückt und erſt gegen Ende des Jahres machbe ſich eine Beſſerung bemerkbar. Das Geſchäft war mithin faſt das ganze Jahr hindurch für die hieſige Mühleninduſtrie im allgemeinen ein äußerſt ſchwie⸗ 1 riges, aber auch die Händlerkundſchaft, welche bielfach von unvor⸗ hergeſehenen Konjunkturſchwankungen betroffen wurde und auch infolge unzureichender Deckung Verluſte erleiden mußte, wird kaum mit Befriedigung auf das verfloſſene Jahr zurückblicken können. Infolge der ſchwierigen Lage des Handels blieben auch wir nicht 1 von Verluſten in der Kundſchaft berſchont, für die wir das Del. in Höhe von M. 36 109.70 in Anſpruch nehmen muß⸗ en. dieſem Jahre mehrfachen Störungen unterworfen, doch hatten die⸗ ſelben keine ſo erhebliche Steigerung der Frachten im Gefolge wie im vorigen Jahre. Mit Rückſicht auf die allgemeine ſchwierige Geſchäftslage dürfen wir jedenfalls das vorliegende Betriebsreſul⸗ tat als ein befriedigendes bezeichnen. Die Ausſichten für das nächſte Jahr werden im weſentlichen von der Geſtaltung der wirt⸗ ſchaftlichen und der politiſchen Verhältniſſe abhängen und laſſen ſich zur Zeit noch nicht nift Sicherheit beurteilen. ilhelm Platz Süöhne, Wein Der Aufſichtsrat beſchloß, der Generalberſammlung nach lichen Abſchreibungen die Verteilung einer Dividende wiederum 12 Prozent, wie im Vorjahr, in Vorſchlag bringen. Verſorgung der Prppinz Rheinheſſen mit Eleltrizität. Vor einigen Tagen wurde in Worms zwiſchen den Kreisämter Worms und Oppenheim, der Kulturinſpektion Mainz und de Rheiniſchen Schuckert⸗Geſellſchaft, ſowie den S mens⸗Schuckertwerken ein Vertrag über die Verſorgu der Provinz Rheinheſſen mit elektriſcher Energie für Licht⸗ Kraftgwecke in ſeinen Grundzügen feſtgelegt, der für alle die O der Provinz, die Verbeſſerung ihrer Beleuchtung wünſchen, von größtem Intereſſe ſein dürfte. Es ſollen danach die Gemeinden der Kreiſe Worms und Oppenheim, ſowie die an dieſes Gebiet an⸗ grenzenden Gemeinden der Kreiſe Mainz und Alzey— zuſammer eiwa 100 Orte— einen Verband zum Zweck der Errichtung eines Gruppenelektrizitätswerkes bilden. Dieſer Verband überträgt der Rheiniſchen Schuckertgeſellſchaft den Bau und Betrieb des Elektri⸗ zitätswerbes, das ſeine Kraftzentrale zwiſchen Oſthofen und Rhein⸗ Dürkheim erhalten wird, weil hier Bahnanſchluß und Waſſerweg für den Kohlentransport gleichzeitig zur Verfügung ſtehen. Von der Frankfurter Börſe. Auf Antrag der Direktion der Kgl ſind ſämtliche Prioritäts fälziſchen Eiſenbahnen Bayeriſchen Staatsſchuldverwaltun der vormaligen au der Börſe für lieferbar erklärt worden. Münchener Bauken. Nach längeren Vorverhandlunge zwiſchen den Münchener Banken eine Vereinbarung zuſtand kommen, derzufolge die beteiligten Inſtitute ſich entſchloſſen haben in wichtigen, das Bankgeſchäft betreffenden Fragen eine gemein, ſame Regelung anzuſtreben. Das erſte Ergebnis dieſer Ve barung iſt die Feſtſetzung der Kreditzinſen für täglich fällige haben. Es handelt ſich dabei laut„M. N..“ nicht um eine Er⸗ höhung dieſer Zinſen, ſondern um ihre einheitliche Normierur auf Grund der zur Zeit üblichen Sätze. Danach ſind die K zinſen bis auf weiteres auf%½ Prozent für proviſionsfreie auf 2 Prozent für proviſionspflichtige Guthaben feſtgeſetzt worden Dem Entſchluß der Banken mag die Berliner Stempelvereinigung vorgeſchwebt haben, wobei jedoch zu beachten iſt, daß es ſich in München um eine zwangloſe Vereinigung handelt, deren Be⸗ deutung darin zu ſehen iſt, daß ſie zunächſt eine intimere An näherung unter den Banken herbeizuführen geeiguet iſt; inner halb des gemeinſamen Intereſſenkreiſes wird es dann an Anl nicht fehlen, um in manchen Fragen, die jetzt noch einer ber denen Beurteilung unterliegen, einheitliche Geſichtspunkte zur Geltung zu bringen. Die Tendenz zum Zuſammenſchluß, die un ſerem geſamtenErwerbsleben eigen iſt, hat ſich bei unſeren Banken bisher nur wenig wirkſam erwieſen; durch die jetzt, wenn auch nur in einer loſen Form geſchaffene Vereinigung wird das Soli⸗ daritätsgefühl der Beteiligten geſtärkt werden, und man darf er⸗ warten, daß der Wettbewerb, der unter den Banken herrſcht, da . Die Schiffahrtsberhältniſſe auf dem Rhein waren auch in 6777T00T0T E 6. Seite. Seneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 2 Bei der Kammgarnſpinnerei Bietigheim ergab ſich in 1908 nach 8 83 32(j. V. 100 678) Abſchreibungen ein Verluſt von 190 897 (i. B.% 95 876 Reingewinn, woraus 6 Prozent laufende und 3 Proz. Nachzahlungsdividende auf 1 Millton Prioritätsaktien vertellt wur⸗ 215 9905 auch ſchon eine Dividende auf die I 500 000 Stammaktien entfiel). 4% Obligationen der Farbenſa Elberfeld. Im Proſpekt für d ligationen der Farbenfabriken v edrich Bayer u. Co. in Elber⸗ feld heißt es über ben Geſchäftsgang des Jahres 1908, dleſer ſet nicht unbeeinflußt von dem allgemeinen Niedergang der Konjunktur ge⸗ blieben. Seit Oktober 1908 aber habe ſich das Geſchäft gehoben und dieſe Beſſerung habe auch im neuen Jahr bis jetzt angehalten. Immer⸗ Hin ſei es noch nicht möglich vor der Feſtſtellung der Bilanzen bei den dret Geſellſchaften die zur Intereſſengemeinſchaft von Bayer gehbren, beſtimmte Angaben über das endgültige Ergebnis zu machen. Vom Kohlenſyndikat. In der heutigen Beiratsſitzung des Kohlen⸗ ſyndikats wurde die Umlage für die erweiterten Zwecke des Syndikats nach den Vorſchlägen des Vorſtandes und Aufſichtsrates feſtgeſetzt. Die Bechenbeſitzer⸗Verſammlung ſetzte nach Erſtattung des Vorſtands⸗ berichts die Betetligungsanteile für April in Kohlen auf 80 Prozent (wie bisher), in Koks ohne Koksgrus auf 60 Prozent(wie bisher) und in Briketts auf 75 Prozent(bisher 78 Prozent) feſt. Die Verhandlungen der deutſch⸗amerikaniſchen Petroleumgeſell⸗ ſchaft mit den Berliner Petroleumhändlern ſcheinen zu einer Ei⸗ nigung zu führen; jedenfalls hat ein großer Teil der Händlerſchaft ſeiner Bereitwilligkeit Ausdruck gegeben, die Detailliſtenkundſchaft gegen mehrjährige Proviſionsverträge abzutreteu. Die Akt.⸗Geſ. für öſterreichiſche und ungariſche Mineralölprodukte, gegen die ſich der ſkampf der Amerikaner ausſchließlich richtet, hat nunmehr ebenfalls damit begonnen, die Detailliſten durch ihre Reiſenden zu bearbeiten und hat ihre Lieferpreiſe um 1 Pfennig billiger als wie der Amerikaner feſtgeſetzt. vorm. Friedrich Bayer u. Co. Nillionen Mark 4proz. Ob⸗ *** Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Reichsbank. * Berlin, 23. März. Die Anſprüche bei der Reichsbank halten ſich lt. Frkf. Ztg. gegenwärtig auf der Höhe des Vorjahres. Neues vom Dividendenmarkt. * Frankfurt, 23. März. Die Dividende bei der Berg⸗ und Metallbank in Frankfurt wird lt. Frkf. Ztg. mit wiederum 6 Prozent in Ausſicht genommen. Gſſen, 23. März. Der Bruttogewinn der Bergbau⸗A.⸗G. Maſſen beträgt lt.„Frkf. Ztg.“ M. 1 991 347(t. V. 2 146 166). Der Reingewinn beziffert ſich auf M. 608 099(t. V. M. 850 1183), die Dividende auf 6 Prozent(i. V. 8 Prozent). *Aſchaffenburg, 29. März. Die Aſchaſſenburger Volksbank in Aſchaffenburg verteilt lt.„Irkf, Ztg.“ eine Dividende von 7 pet. wie im Vorjahre. Berlin, 29. März. Die chemiſche Fabrit Oranienburg.⸗G. ſchlägt lt.„Irkf. Ztg.“ die Verteilung einer Dividende von 7 pEt. (im Vorjahre 13 pCt.) vor. Konkurſe. Drier, 28. März. Ueber das Vermögen der Rheiniſchen Sandſtein⸗Induſtrie.⸗G. wurde lt.„Frkf. Ztg.“ das Konkursver⸗ fahren eröffnet. Berlin, 28. März. Mit beträchtlichen Schulden fallierten der„Korr, Teptil⸗Ind.“ zufolge in Kiew die drei Tuchimport⸗ eirmen Petrow, Felſenbau u. Reichmann, ſowie Rogatſchowski. Bohrgeſellſchaft Annalieſe. Berlin, 23. März. In der Generalverſammlung der Bohrgeſellſchaft Annalieſe wurde auf Anfrage des Rechtsanwalts Eöwenthal⸗Frankfurt a. M. lt. Frkf. Ztg. erwidert, die ſchweben⸗ den Vertragsperhandlungen hätten noch kein Reſultat gehabt, teils wegen ber politiſchen Lage, teils in Nachwirkung des Unglücks auf der Zeche Radbod. Oberſchleſiſche Kohlenpreiſe. Berlin, W. März. Nach der ſoeben herausgegebenen Preisliſte erfahren It. Bresl. Ztg. Fabrikkohlen keinerlei Som⸗ merpreisabſchlag, Hausbrandkohlen werden mit Aprilbeginn all⸗ gemein um 50—60 Pf. pro Tonne herabgeſetzt, nur Nußkohle 2 bloß um 20 Pf. Fiskaliſche Koßhlen erfahren keinerlei Preis⸗Er⸗ mäßigung, da der Sommerpreis diesmal bekanntlich bereits zu Januarbeginn eingeführt wurde. 72 E Je 8 Von der Fraukfurter Börſe. Die Dividendenſcheine der Otavi⸗ Minen⸗ und Eiſenbahn⸗Anteile haben jeweils kurz nach Ende des Geſchäftsjahres bis zur definitiven Dividendenerklärung an den Stücken zu verbleiben.— Von dem Frankfurter Hypothekenkredit⸗ gerein gelangte das Bezugsrecht heute zum Kurſe von.10 bz. u. G zur Notierung. *** 85 Mannheimer Effenktenbüörſe. vom 23. Mürz.(Offizieller Bericht.) Die Haltung der heutigen Börſe war ziemlich feſt. Es nokier⸗ ten: Rhein. Hypothekenbank⸗Aktien 197.50., Elefantenbrauerei borm. Rühl, Worms, 80 G. 82., Brauerei Sinner, Grümtvinkel, 24)., Oberrhein. Verſicherungs⸗Aktien 435 G. und Zellſtoff⸗ kabrik Waldhof⸗Aktien 290.50 G. 29.50 B. * Obligationen. Pfandbrieſe, Bad. A. ⸗G. f. Rhſchiff. 400 Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.30 b: 5 Seetransvort 100. h „„„ verſchted. 93.30 b54¼j% Bad.Anifin⸗u. Sodaf. 101.75 G 375„ Kommunal 92.80 b54½0½% BadAnil. u. Sodafbr. Städte⸗Anlehen. Serie B 104.26 3½ Freſburg 1. B. 93.50 C4% Br. Kleinlein, Heidlba.100.— B 5½% Heddeſog. v. J. 100g 98.50 30% Härg, Brlens, Bon 103.— 5 4⁰ lsruhe v. J. 1907101.— G—.— 90% Anleruhe 1. 8 1806 85.— 40 Aan 5 415 0 16 125 15 5 119 ſchleppſchiffahets⸗Heſ. 98.—G 45 Abg 1006 101.— B04 /ele Mammh. Lagerhaus⸗ 30„». 95.— 24., Geſeflſchaft 99.50 G 4% Mannb. Obng. 1908 101.20%% HberrbzRertrizitäts ⸗ 4%„„ 1901 101.50 5 4ldi el Eba— 37„ 1888 94.506 Tonwerk,.(J. Eiſenb. 101. „%„„ 1805 94 de Zellfoff. 3½ 5„ 1805 94.— 5 Waldhof bei Pernau in „ 10904 94.— 8/pland „„„ doos d e procer deraubau—0 G. in Speyer 88 4%„ 755 1910%½ Speyrer Ziegelwerke 99.— B %%% Südd. Draßtinduſtr. 100.— G 20 Pfemaſens unk. 1905 91.— C 2* 4¹ 5 G. 8e Miesloch v. J. 1905—.— e e ed 4½, Zellſtoffabrit Waldhof 102.— G ſtrie rückz. 105 5/% 102.— —* Berliner Produktenbörſe. Verlin, 28. März.(Telegramm.)(Produktenbörſe. Vreiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 0 Welt 22. 23. Mant Wet 22. 125 eizen per 226.75 226.75 Ma per Ma 157 0 0 Jal 225.25 225.25„ ept. 210.50 210———— 180.25 180 50 Mai 53.80 5370 179.75 179.50„ Oktbr. 52.80 52.70 172.75 172 25 Spiritus 70er loco—.— 178.78 178.50 Weizenmehl 80 50 30.50 28.— 23.— ——IRoggenmehl Berliner Effektenbörſe. [Privattelegramm des General⸗ Anzeigers!) Berlin, 28. März.(For Mattigkeit der heutigen Wiener Unter dem Einfluß der windung des erſte ruhig, und en itere 2 hwächungen, was ale 5 1 f eine friedliche L Schwierigkeiten bezw. auf Lokaliſierung eines eventuellen öſterreichiſch⸗erbiſchen Kriegs nicht aufgegeben wird. Im übrigen erſuhren öſterreichiſche Werte ſcharfe Kurseſnbußen. Kredit⸗Aktien verloren%½ pCt., öſterreichiſche Staatsbahnen 1,15 pCt. In dritter Börſenſtunde träge und ohne Echolung. Induſtrie⸗ werte des Kaſſamarktes vorwiegend abgeſchwöcht. Berlin, 23. März.(Schlußk 40/% Reichsanl. 103.— 168. 3760 Meich aul. 95.40 30% Reichsauleihe 86.— andranges wurde das Ge ſtandsfähiger gegen we eichen dafür ſung der be⸗ 585 187 90 137.90 132.60 133.— 144.— 142.70 4% Conſols 103.— 103 Lombarden 16.50 47%„ 95.40 Baltimore u. Ohio 107.7/0 107.70 300⁰ 86— 86.— Canada Paeific 170.70 170.60 40% Bad. v. 1901 101.60 10180 Hamburg Packet 109,70 10½50 4%„„ 1908 101.80 10.80 Nordd. Lloyo 88.20 8 3%„„ 1909 101 90 1080 Bochumet 214.10 2 37%%„ eonv.—— Deutſch⸗Luxembg. 152. 10 3½%„ 1902/07 94.75—.— Dortmunder 58 20 57.70 37%% Bayern 94,70 94.70 Gelſenkirchner 179 50 179.— 353 0% Heſſen 94.20 94.50 Harpenet 185 20 185.— 30% Heſſen 83.30 83.50 Laurahütte 89.70 187.20 400 Sachſen 86.40 86,20 Phönix 161.30 160.80 %½ Japaner 1905 94 90 9490] Weſteregeln 165.20 166.— 4% Italiener———— Alg. Elektr.⸗Geſ. 223.— 222.10 4% Ruſſ. Anl. 1902 82.80] Anilin 352.— 850.— 4% Bagdadbahn Oeſler. Kreditaktien 195.— 158 90 Berl. Handels⸗Geſ. 100.40 165.70 Darmſtädter Bank 127.30 127, Deutſch⸗Aſiat. Bank 137 30 133.90 Deutſche Bant 244.40 244.0 Disc.⸗Kommandit 181.60 184.40 9 Dresbner Bank 148.70 148 20 Reichsbank 1744 90 144 70 Rhein. Kredithank 185,30 188.5 0 Anilin Treptow 279.50 870 Brownu Boveri 177.80 176.— Chem. Albertf 398 50 69470 O. Steinzeugwerke 210— 216.50 f. Farben 389.50 389.— loſe Koſtheim 197.50 196 70 ttgerswerten 158.— 157.50 Tonwaren Wiesloch 97.50 97.25 Wf. Draßt, Langend. 20150 206— Zellſtoff Waldhof 221.90 291.50 Privatdiskont 2¼% Fariſer Pörſe. Parls, 23. März. Anfangskurſe. 3 d4% Rente 98.22 97.12 Debeers 327. 316.— Spanier 98.40 98.10] Eaſt and 114. 115.— Türk. Looſe—.— 1738 50 Goldfield 128.— 121. Banque Ottomane 714.— 711.— Randmines 196.— 194.— Rio Tinto 1721 1724 Londoner Effektenbüörſe. London, 23. März.(Telegr.) Anfangskurſe der Gffellenbörſe. %¾ Conſols 8315% 83½ Moddersfontein 11 11˙0 4 Reichsanleihe 85½ 85½ Premier 97 8— 4 Argentinier 87— 87½ RNandmines 74 77/ 4 Italiener 102½ 1021/. Atchiſon comp. 105 /% 1057½ 3 Japaner 880% 887/ Canadian 171— 171½ 4 Mexikaner 83½% 33½¼ Baltimore 110ʃ% 111— 4 Spanier 961½% 96½ Chikago Milwaukee 147½ 148— Ottomanbank 18% 18˙/ Denvers com. 45.— 457 Amalgamated 69˙% 72½ Erie 24% 25% Anacondas 8% 8˙½ Grand TrunkIII pref. 44% 45½¼ Nio Tints 67% 68˙„„ brd. 18% 18˙/ Central Mining 13% 13¾Louisville 133— 133— Chartered 15%,ç 15/ Miſſouri Kanſas 41½ 42— De Beers 19% 12% Ontaxio 45ſ% 46˙% Eaſtrand%%%' Southern Paeiſte 119½ 120% Geduld%, 2/ Union com. 182½ 184% Goldfields 4% 4˙½% Steels eom. 44% 457% Jagersfontein 4% 4% Tend. ſtill. Hrankfurter Gffektenbörfe. [(Privattelegramm des Genral⸗Anzeigers.) * Frankfurt, 28. März. 1 0 Die zuverſichtliche Stimmung betr. der politiſchen Lage hat nicht lange angehalten, denn bei Eröffnung der Börſe lag ſtärkeres Angebot vom Wiener Markt vor, was Anlaß zu ſchwächerer Haltung gab. Die Nachrichten über den Stand der Balkanangelegenheit fand geteilte Aufnahme und wurden vielfach als unklar gehalten. Was Bankaktien betrifft, ſo zeigten öſterreichiſche Kreditaktien ſchwächerer Tendenz, auch leitende Aktien dieſes Gebietes gaben im Kurſe nach. Auf dem Gebiete des Induſtriemarktes haben elektriſche Werte die geſtrige Kursbeſſerung nicht behaupten können, von chemiſchen Aktien waren Badiſche Anilin 4½ pEt. höher, Maſchinenfabriken feſt. Der Markt der inländiſchen Papiere zeigte bei ruhigem Geſchäft behauptete Teudenz. Der Ver⸗ kehr in ausländiſchen Renten war eng beſchränkt, ſchwächere Tendenz verzeichneten Serben, während Japaner, Türten und öſterreichiſche Fonds ſich behaupteten. Im weiteren Verlauf trat Deckungsbedürfnis hervor, doch blieb die Stimmung reſerviert Bei beſcheidenen Um⸗ fätzen ſchloß die Börſe bei behaupteter Tendenz. Nachbörslich ſtill. Es notierten Kreditaktien 193.90, Diskonto 184.50, Dresduer Bank 148.75, Lombarden 16.50, Staatsbahn 142.75, Baltimore 107.75 Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schlußkurſe. 990 Reichsbankdiskont: 8½ Prozent. 14* t Wechſel. 05 22 23. 22. 28. Amſierdam kurz 108.95 169.02 Paxis lur! 81 188 81 183 Belgien 81,05 81.025 Schweitz. Plätze„ 81 20 81.188 Itaften„ 30.778 80.766 Wien„ 35.238 85.933 London 20.472 20.48 Napoleonsd'or 16 26 16.26 — lang—.—— Privatdiskonto 2leſts 21% Staatspapiere, A. Deutſche. 2 22. 28 4e%% deutſch. Reichsanl. 102.80 102.90 f. 5 95.35 95 50 B. Ausländiſche. 8 85.95 85.805 Arg. i. Gold⸗A.1887 100 50 100.50 %% pr. lonſ. Ste⸗Anl. 102.80 102.905% Chineſen 18996 101.89 101.70 8„ 5 95.55 95.35/%%„„ 1898 98.80 98.80 85.95 85.804½ Japaner 95.— 94 80 8 4bablſche St.⸗A.1901—— 101.40J Mexikaner duß. 88/90 99,15 68,95 „ 1908 101.70 101.50]3 Mexikaner innere 64.80 64 70 „ 909 101,90 101.75Taumalipas 98.75 98 80 3% bad.St.⸗Olabg)fl—.—. 3½% italten. Rente 1 M. 95.— 94.75½%½ Oeſt. Silberrente—.— 97.20 ——————U— 83 3½%„„ 1900 94.25 94 55¼4/„Papierrent. 97.——. 3%„„ 1904 94.25—.—Oeſterr. Goldrente 97.20 97.85 3„ 1907 94.552 Portug. Serie I 58•25 68 30 Abayr..⸗B.⸗A. b. 1915 102.20 108.353 60.75 61.20 1918 162.20 102 34½ neue Ruſſen 905 97.75 97.50 4 3½ bo. u. Allg. Anl. 95.— 94.90%4 Ruſſen von 1888 3 90..⸗B.Obl. 490—11 ſpan. ausl. Rente 4 Pfälz..⸗B.Prior. 101.— 101.—1 Türken von 1903 83 30 82.70 87.— 87.20 „ d„— 94.40%. 75 unif. 93.20 93.20 4 Heſſen von 1903 10195 102.— Unger. Goldrente 92 30 92 30 3 Heſſen 83.— 83 451„ Kronenrente 91.10 90,85 3 Sachſen 86.30 86 4 4 Mh. Stadt⸗A. 190) 101 10 101.44[Berzinsliche Lole⸗ 1„ 1808 101.10 101,1½/3 Oeſterreichiſches80 157.— 157. „ 00% ee ee 144.40 144.— %½%„1905 98.75 93.70 16.40 Aktien induſtrieller Unternehm: a Naſch Dürrk 1 Sonne, Speyer 68 Cementwerk Heidelbg. 145 Cementfabr.! Albert 397.— 395.80 ind. Nih. 100.— 100 Hagen 5 63.60 62.50 Chem. Wer elfabr. 13 Frkf. Wolff 18d. Kabelw. Ny hmeyer Schuckert 118.30 117 80 fka 198.90 198.— 36 & Hals Ber 214 50 21 107.50 107.5ʃ 152— 152.— 9. 130— 180— 179.— 17925 184.90 184% 167 60 167. 93.— 93.9 161.— 1610 urah. 18.— 189 282 en 8250 cher Transportanſtalten Staatsb. 144.— 142½ hn Lomb. 16.75 1600 —.—— 113.30 51 neerbann Hamburger Packet 110— 109.75 lbahn 131.131 Norvdeutſcher loyd 88.30 88.10 O510 107.60 1% Bank-⸗ und Verſicherungsaktjen. 131.50 131.50 Oeſterr.⸗Ung. Bank Babiſche Bank 125.60 188U0 Berg u. Melallb. 119 50 119,50 Oeſt. Länderbank 168.— 107 Berl. Handels⸗Geſ. 166.50 166.40, Kredit⸗Anſtalt 195,50 19800 119.—112.— 126 90 127.10 244.69 245 Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Pfälziſche Bank 200.60 100 Pfälz. Hyß.⸗Bauk 192.50 196, Preuß. Hypolheknb. 119— 119. Deutſchaſiat. Bank 137.—187.— Deutſche Neichsbk. 145— 145 De Effekten⸗Bauk 101.20 101.20 Rhein. Krebitbank 136.40 1860 184 76 18450 148.40 138 75 Disconto⸗Comm. Dresdener Bant Frankf. Hyv.⸗Bank Rhein. Hyp.⸗B. M. 197.— 19/ Schgaff. Baukver. 188.20 188 199.50 199 50 Südd. Bank Mhm. 112.— 10 rkf. Hyp.⸗Ereditv. 157.— 157— Wiener Bankver. 181.— 130, Jattonalban! 118.50 118˙25 Bank Ottomane 140.50 140 Draukſurt a.., 23. März. Kreditaktien 193.90, Discon Commandi 184.30, Darmſtädter 126.75, Dresdner Bank 148.75, delsgeſellſchaft 166.—, Deutſche Bank 244.80, Staatsbaln 147 Lombarden 16.30, Bochumer 214.60, Gelſenkirchen 179,50, Saurahl, 185.—, Ungarn 32 30. Tenpenz ſchwächer. Nachbörſe, Kredifakſſen 198.90, Bisconto⸗Commanbit 184.50 taatsbahn 142.75, Lombarden 16.60. 17 „* Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme, New⸗ork, 21. März. Drahtbericht der Amerigau Line, Soul⸗ hammton. Der Schnel⸗Dampfer„New⸗York“, am 13. März eeeee eh 9—5 een Mitgetei Paſſage⸗ Reiſesurenu Gundlag u. Bärenklau Nachf., Mantheim, Bahnpofpla Ne. 7, diei an Herupthahnhof. *. 1* New⸗Hork, 18. März.(Drahtbericht der Hamburg⸗Ainerii Linis.) Ver Poſt⸗Dampfer„Graf Walberſes“ iſt am 18. Ma nachmittags 5 Uhr, wohlhehalten hier angekommen. Miigeteilt von der General⸗Agentur der Hamburg⸗ Für Politik: Dr. Fritz Boldenbaum; für Kunſt und Feuillekon: Georg Chriſtmaun: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Nich. Schönfelben für Volkswirtſchaft und den Abrigen redakt. Teil: Frauz Kirche für den Inſeratenteil und Geſchäfkliches: Fritz Joons. Druck und Verfes der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. G. m. b..: Direktor: Eruſt Mäller, SARSS Berlin, 8. 42 Hitterstr. Wien-Paris Kleine Kinder werden gut ernührt und erwärmt mit warmer Mondamin-M²ilchsuppe. Sie iſt ſchnell zubereitet und eignet ſich gut zwiſchen den Mahlzeiten oder als Abendbrot. 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Der gefällige fan bis Hegtan des neben Unterrigiszahres valerde ein. Oberflockenbach, 22. März. Hauptlehrer Zimmer⸗ mann von Steinklingen wurde in gleicher Gigenſchaft nach Hocken⸗ heim verſetzt. Bis Oſtern ſind es 17% Jahr, daß Herr Hauptlehrer Zimmermann in Steinklingen tätig iſt. Man bedauert allgendein ſeinen Weggang. „ Mosbach, 21. März Unſere Stadt iſt auf dem Gebiete der Volksbildung um einen ſchönen Schritt weiter gekommen. Die Herren des Lehrerkollegiums des hieſigen Realprogymnaſiums Faben ſich in dankenswerter Weiſe bereit erklärt, über Gegenſtände von allgemeinem Intereſſe Vorträge zu halten. Der Zutritt iſt frei und jedermann geſtattet. Denfenigen Zuhörern, die frei⸗ kwillig etwas geben wollen, iſt hierzu Gelegenheit geboten. Der etwaige Ertrag ſoll zu wohltätigen Zwecken verwendet werden. Die Vorträge haben dieſer Tage begonnen. Herr Profeſſor Henrich ſprach über„Rembrandt“ unter gleichzeitiger Vorführung von Lichtbildern. Wie groß das Intereſſe an dieſer zeitgemäßen Ein⸗ richtung iſt, bewies denn auch die große Zahl der Erſchienenen, ſo⸗ daß die Turnhalle nicht jedem einen Sitzplatz gewähren konnte. Herr Profeſſor Henrich wußte die dankbare Zuhörerſchaft von An⸗ fang bis zu Ende zu feſſeln. Von den eingegangenen freiwilligen Beiträgen wird ein Teil der hieſigen Idiotenanſtalt überwieſen, der Reſt ſoll zur Gründung eines Fonds zugunſten armer Schüler ſes Realprogymnaſiums verwendet werden. Der nächſte Vortrag ſoll intereſſante Eigenheiten in der Kultur und dem Leben der Engländer bringen.— Die hieſige dandwirtſchaftl. Kreis⸗ winterſchule hält am Dienstag, den 23. März, im oberen Rathausſaal ihre Schlußvrüfung ab. Die Schule wurde im ganzen beſucht von 40 Schülern, 29 in der erſten und 11 in der sweiten Klaſſe, gegen 34 im Vorjahre. Aus dem hieſigen Amts⸗ bezirk waren 23 Schüler, 25 konnten jeden Abend nach Hauſe fah⸗ ren, während 18 in Mosbach Wohnung und Verpflegung nahmen. Der Durchſchnittsbeſuch ſeit Beſtehen der Schule beträgt 38. Be⸗ ſonders zahlreich iſt der Beſuch aus dem Odenwald. Geleitet wird die Anſtalt durch Herrn Landwirtſchaftsinſpektor Vielhauer nebſt 2 Lehrern.— Durch Entſchließung des Reichsamts des Irmern bom 30. Januar iſt das hieſige Realprogymnaſium clls berechtigte Lehranſtalt im Sinne des Paragr. 90 Ziffer 2b der Wehrordnung anerkannt worden. Eine Prüfung findet von jetzt ab weder an dem Ende des ſechsten noch des ſiebenten Jahreskurſes der realgymnaſialen Abteilung ſtatt. * Pforzheim, 22. März. Im Alter von 66 Jahren ver⸗ ſchied, wie bereits mitgeteilt, am Samstag mittag infolge eines chroniſchen Leidens Herr Rechtsanwalt Karl Groß, der frühere Oberbürgermeiſter der Stadt Pforzheim. Groß, der am 21. September 1875 zum Oberbürgermeiſter der Stadt Pforz⸗ heim gewählt wurde und damals erſt 32 Jahre zählte— er war am 8. Mai 1843 zu Homberg im ehemaligen Kurfürſtentum Heſſen geboren,— entſtammte einer heſſiſchen Pfarrersfamilie und war, bevor er in den Kommunaldienſt trat, nach Abſolvie⸗ rung ſeiner juriſtiſchen Studien und dem üblichen Vorberei⸗ tungsdienſt in den preußiſchen Eiſenbahndienſt getreten, in dem er als juriſtiſcher Hilfsarbeiter in ſeiner engeren Heimat be⸗ ſchäftigt war. Die Wahl des Barmer Beigeordneten war für die damaligen Pforzheimer Verhältniſſe eine glückliche. Herr Groß war ein tüchtiger Verwaltungsbeamter von großer Schaffens⸗ kraft, der ſich um die Organiſation der ſtädtiſchen Verwaltung große Verdienſte erwarb. Die große Mehrheit des Bürger⸗ ausſchuſſes war auf ſeiner Seite und ſah mit Vergnügen, daß auf dem Rathaus viel geleiſtet wurde. Aber gar bald erhoben ſich ſchwere Differenzen, die bis zur perſönlichen Feindſchaft ge⸗ diehen. Der von Norden kommende Oberbürgermeiſter, der in der Zurückgezogenheit ſeines Privatlebens ſeinen neuen Mit⸗ bürgern wenig bekannt wurde, kam bald mit einem hervorragen⸗ den Mitglied des damaligen Stadtrats und daraufhin mit dem langjährigen damaligen Mitglied und ſpäteren Obmann des Siadtveror dnetenvorſtandes Kayſer in Konflikt. Und ſo kam es, Rheinau, Kunheim u. Co. werbscentrale in Freiburg i. Br. 392⁴ 15763 daß nach gjähriger Tätigkeit, trozdem eine Eingabe mit nahe an 2500 Unterſchriften hieſ. Bürger für ſeine Wiederwahl an den Stadtrat gerichtet wurde, der Bürgerausſchuß mit großer Mehrheit von ſeiner Wiederwahl abſah. Herr Groß ließ ſich barauf im Spätjahr 1884 als Rechtsanwalt hier nieder und ge⸗ wann in dem ihm neuen Beruf mit der Zeit ſolches Anſehen unter ſeinen Berufsgenoſſen, daß dieſe ihn in den Vorſtand des badiſchen Anwaltsvereins beriefen. Nochmals trat er der Stadt⸗ berwaltung näher, als er 1887, vom damaligen Kommunalverein als Stadtverordneter vorgeſchlagen, von der erſten Steuerklaſſe in den Bürgerausſchuß gewählt wurde. Aber zwiſchen den bei⸗ den Parteien auf dem Rathaus ſtehend, fand er nicht das rechte Feld, um ſeine hervorragenden Kenntniſſe der inneren Verwal⸗ tung nützlich zu verwenden. Der Verewigte hinterläßt lt. „Pforzh. Anz.“ eine Witwe, einen Sohn, der in Harlsruhe als Ingenieur tätig iſt, und zwei Töchter, von denen die eine als geſchätzte Konzertſängerin weit über Pforzheims Greuzen hinaus wohl bekannt iſt. Boxpberg, 22. März. Von einem bedauerli Unglücks⸗ fall wurde geſtern nachmittag der Kaſſier der Spar⸗ a Wane⸗ kaſſe, der auch als Jagdpächter weithin bekannte, mitten in den 5oer Jahren ſtehende Herr Jäger betroffen. Auf dem Wege zur Jagd nach dem ſogen.„Schnepfenſtrich“ entlud ſich, als Herr Jäger die Wirtſchaft„zum Adler“ verlaſſen hatte, deſſen Jagd⸗ gewehr. Die ganze Ladung ging dem unglückichen Mann in den Kopf. Die Kinnlade und Wange wurden abgeriſſen. Herr iſt noch am Leben, doch iſt äußerſte Lebensgefahn vor⸗ Konſtanz, 22. März. In der Nacht Samstag iſt die ledige Privatin Joſephine Kees auf eine e 905 dem Leben geſchieden. Seit etwa 18 Jahren bewohnen die in den 60er Jahren ſtehenden ledigen Schweſtern Joſephine und Valentine Kees den dritten Stock des Hauſes zum Hohen Hafen, Weſſenberg⸗ ſtraße Nr. 1. Seit 10 bis 12 Jahren hat keine der beiden Schwe⸗ ſter das Haus verlaſſen. Als Valentine ſchlief, ſtand Joſephine, die an Schwermut litt, auf, warf ſich in den beſten Feſttagsſtaat, ſchmückte ſich mit goldenen Broſchen, Ketten uſw. und ſchnitt ſich die Adern der linken Hand vollſtändig durch. Das Blut ließ ſie ſorg⸗ fälkig in ein Gefäß laufen. Unter Aufwendung ihrer ganzen Kraft ſtürgte ſie ſich dann zum Fenſter hinaus. Sie wurde, wie bereits mitgeteilt, Samstag früh auf dem Balkon des erſten Stockes tot aufgefunden. Pfalz, Heſſen und Amgebung. Kaiſerslautern, 22. März. Der 1887 hier geborene Schriftſetzer Philipp Keller war vergangene Nacht bis 1 Uhr mit ſeiner Geliebten im Wirtshaus. Auf dem Nachhauſewege gerieten beide in Stveitigkeiten, da das Mädchen ſehr eiferſüchtig war. Am Tor vor der elterlichen Wohnung des Mädchens nahm Keller plötz⸗ lich ſein Strumpfband, ſchlang es ſich um den Hals und knüpfte ſich on der eiſernen Torverzierung auf. Das Mädchen riß ihn jedoch ab und ſprang ſchreiend zu ihren Eltern, um ſie zu Hilfe zu holen. Der Vater des Mädchens fand Keller wiederum am Tor hängend, ſchnitt ihn ab und brachte den Bewußtloſen in die Wohnung. Sofort wurde ein Arzt geholt, der aber dem Unglücklichen nicht mehr helfen konnte. Heute früh iſt er geſtorben. i Lampertheim, 22. März. Für die Erweiterung des hieſigen Bahnhofs ſind M. 138 000 bewilligt. Mit der Aus⸗ führung wird alsbald begonnen. Die Rohbauarbeiten für ein Poſt⸗ gebäude ſind im Submiſſionswege vergeben worden. Die alten Bahn⸗ und Poſtgebäude entſprechen nicht mehr den heutigen Ver⸗ kehrsverhältniſſen. Die Frage der Errichtung der Waſſerlei⸗ tung iſt dadurch etwas ferner gerückt, daß eine Mehrheit der Intereſſenten, denen Fragebogen zugegangen ſind, ſich für eine ſolche noch nicht entſchloſſen hat. Die Einrichtung einer Waſſer⸗ leitung hat übrigens mit techniſchen Schwieriakeiten zu kämpfen. Gerichtszeitung. oc, Karlsruhe, 22. März. Die hieſige Strafkammer verurteilte den 32 Jahre alten verhetrateten Poſtboten Joſef Philipp aus Odenheim wegen Amtsunterſchlagung und Urkun⸗ denfälſchung zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis. 1 Monat Unter⸗ ſuchungshaft kam in Anrechnung. Philipp trat 1896 in den Poſt⸗ dienſt. Die Unvedlichkeiten verübte er letztes Jahr, indem er eine Reihe von Anſichtspoſtkarten nicht beſtellte, außerdem einige Ein⸗ ſchreibbriefe zurückbehielt, öffnete und den Inhalt an Geld für ſich verwendete. reichen an den. Angebote unter A. H. DTa ee 10, 8 Tr. H. Lampe& Co., G. m. b.., poſtlag. Saarburg(Lothr.) Güt möbliertes Zimmer Worms a. Rh. 62⁴53 9 äüter zu vexrnt. 62³¹ — Danksagung. Für die uns anlässlich des uns 80 schwer betroffenen Verlustes erwiesene Teilnahme sprechen wir unseren tiefge- fühltesten Dank aus. 6941 Mapnheim, im März 1909. Familie Krug. bcm. Wetade Aletaunen: fHerren aae Damen erhalten in kurzer Seit eine ſchöns dfl. 18.) oder Ausbildung in der , eene, e Cages⸗ u. Abd.⸗Kurſe. Hroſp. grat. Einzel⸗Unterr. ahme taͤglich. debruder Guander FI, 3. Breitestr. E I. 3. Doppelmeyr, F 2, 9 66192 12 Nan eum a, ichtktk; 8 eren- H. 1 e neiſpar eln lrseret zMHause mlt natürlichen Gentwuasser. An doppeitfgohlensaurem 5 bhlenstärkse Therme. Broschüre mit Hel erlehfeß frel,“ Weeaneur benthadRssmannshausen eltaltung. Seison? Mel-⸗Kyde Sepfember. In Apotheken, Drogen- ete. Hdlg. erhältl. Hauptniederlage: 3728 Ludwig d schütthelm, Hofdrogerie, O 4, 3. Kostenlose Beratung dureh ö Haasenstein& Vogler A.., Aelteste Annoucen ·Exped.n Mannhelm, F. 2. Ls ll 2 Versuchen, Sie Globin fethet das Schuhwerven .0 kindert das Eindringen von Wasser und sickert bestandig trockene Füssg. Hobin färb! 8. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, den 23. März 1909, Bekanntmachung. Die Aufnahme in die Volks⸗ ſchule betr. as Schuljahr 1909/1910 beginnt Dienstag, den 20. April 1909. Die Eltern oder deren Stellvertreter haben dafür zu ſorgen, daß ihre ſchulpflichtigen Kinder(geboren in der Zeit vom 1. Juli 1902 bis einſchließlich 30. Juni 1903) zur Aufnahme in die Volksſchule in den unten genannken Schulhäuſern angemeldet werden. Die Aumeldung erfolgt am Dienstag, den 20. April 1909, morgens von—1 Uhr. Anzumelden ſind für: 7 L. 1⸗Scule: die Kinder aus dem Wohnbezirk 1 Friedrichſchule:„„„ 5 5 2 Ngn (Quabrat U 2) 11 t H 5⸗Schule: 5„ 7 3 Neckarſchule:„Knaben„„ 1 4 (Alphornſtraße) Wohn⸗ Hildaſchule:„Mädchen„„ 4 Diſtrikt (Dammſtraße) 1 Humboldtſchule:„ Kinder„„ 55 5 Wohlgelegenſchule:„„„„ 5 6 Mollſchule:„ 8 Wespinſtraße) Wohn⸗ rnnhnn, 7 9diſtrikt (Emil Heckelſtraße) III Lindenhofſchule:„„„„ 17 10 Käfertal⸗Schule:„„„„ 5 ee Waldhof⸗Schule:„ 17 Kirchgartenſchule:„Knaben„„ 5 Germaniaſchule:„Mädchen,,„ (Germantaſtraße) Wohnbezirk 1(Oberſtadt, Parkring und Mühlau J) umfaßt: Die Quadrate A— und L0, Parkring, Luiſen⸗ ring(Nr.—8) und Hafenſtraße(Nr.—3 u.—16) bis Rheinſtraße und das Gebiet zwiſchen Rhein und Mühlauhafen. Wohnbezirt 2(Unterſtadt⸗Oſt u. Oſtſtadtgebiet nörd⸗ lich der Hebel⸗ und Hildaſtraße) umfaßt: Die Quadrate—U und E—3 bis K—3, Gebiet nördlich der Hebel⸗ und Hildaſtraße, Friedrichs⸗ ring von Nr. 26 ab. Wohubezirk 3(nterſtadt⸗Weſt, Jungbuſch Mühlau II) umfaßt: Die Quadrate H—7 bis K—7, Jungbuſch und das Gebiet zwiſchen Mühlauhafen und Neckar. Wohnbezirk 4(Neckarſtadt⸗Süd) umfaßt: Gebiet ſüdlich der Riedfeldſtraße und weſtlich der Alphornſtraße(von Riedfeldſtraße Nr. 33—115, von Alphornſtraße Nr.—29). Dazu kommt: Von Bezirk 5 das Gebiet weſtlich der Bürgermeiſter⸗Fuchsſtraße(von Riedfeld⸗ ſtraße Nr. 64—100 und von Bürgermeiſter⸗ Fuchsſtraße Nr. 47—77); 12 Wohndiſtr. 7—0 V 7 Waßewine * und ferner von Induſtrieſtraße Nr.—7 und Nr. 2. Wohnbezirk 5 Neckarſtadt⸗Nord) umfaßt: Gebiet nördlich der Riedfeldſtraße, weſtlich der Alphorn⸗ und Waldhofſtraße, abzüglich des zu Bezirk 4 geſchlagenen Gebiets weſtlich der Bürgermeiſter⸗Fuchs⸗ ſtraße,(von Riedfeldſtraße Nr. 34—62, von Alp⸗ hornſtraße Nr. 31—58, von Waldhofſtraße Nr. 41—64, von Bürgermeiſter⸗Fuchsſtraße Nr. 48—76). Wobnbezirk 6(Neckarſtadt⸗Oſt) umfaßt: Gebiet öſtlich der Alphornſtraße und Waldhof 15 (von Alphornſtraße Nr.—48 und von Wald⸗ hofſtraße Nr.—39 und—76) mit Lange⸗ Rötter⸗ und Wohlgelegengebiet. Oeſtliche Grenze: Preu Aae iſche Bahn. Wohnbezir und 3(Schwetzingerſtadt I u. II und Oſtſtadt J und II) umfaßt; Das Gebiet zwiſchen Hauptbahn—Luiſenpark und Kaiſerring—Friedrichsfelder⸗, Kleinfeldſtraße, ſowie die Grenzſtraßen—Friedrichsring(Nr.—24) und Haydn⸗ Wespin⸗, Weber⸗„ Otto Beck, Hilda⸗ und Hebelſtraße. WMWohnbezirk 9 Schwetzingerſtadt III, Oſtſtadt III und eindenhof⸗ Süd umfaßt: Das Gebiet ſüdöſtlich der Kleinfeld⸗ Haydn⸗ Wes⸗ pin⸗ und Weberſtraße, Gebiet ſüdlich der Windeckſtraße und von Stephanienpromenade Nr. 7 ab, ferner die und Neckarauerſtraße Nr. 101—287 und 102—230. Wohnbezirk 10(Lindenhof⸗Nord) mrdieh 0 5 Gebiet des Lindenhofs nördlich der Windeck⸗ raße. Wohnbezirk 11(Käfertalh umfaßt: Die Vorſtadt Käfertal von der Preuß.⸗Heſſ. Bahn ab. Wohnbezirk 12 Waldhof) umfaßt: Die Vorſtadt Waldhof. Wohnbezirk 13(Neckarau) umfaßt: Die Vorſtadt Neckarau. Wird die Abgrenzung zweier anſtoßenden Bezirke durch eine Längsſtraße gebildet, ſo iſt als Grenzlinte jeweils die Mitte der Straße anzunehmen. Bei der Anmeldung ſind ſowohl für die hier ge⸗ borenen wie für die auswärts geborenen Kinder Impfs und Geburtsſchein vorzulegen. Für hier geborene Kinder werden die vom Standesamt beglaubigten Einträge in den hier üblichen Familien⸗Stamm⸗ büchern als Exſatz für die Geburksſcheine angeſehen. Die auf Oſtern ſchulpflichtig werdenden Kinder, welche Privatunterricht erhalten oder erſt kommenden Herbſt in ein Privat⸗Inſtitut eintreten ſollen, ſind Freitag, den 16, April, morgens von—12 uhr auf der Rektoratskanzlei namhaft zu machen. Kinder, welche nach dem 30. Juni 1903 geboren find, dürfen unter keinen Umſtänden zum Schul⸗ beſuch zugelaſſen werden. Fiür Kinder, welche in ihrer Entwickelung zurückgeblieben ſind, kann unter ſinngemäßer Anwendung von 8 2 des Ele⸗ mentarunterrichtsgeſetzes hinſichtlich des Schulanfangstermins Nachſicht erteilt werden; Kinder, die wegen körperlicher oder geiſtiger Gebrechen nicht mit Erfolg am Unterricht der Volks⸗ ſchule teilnehmen können, ſind gemäߧ 3 des Schulgeſetzes vom Beſuch der öffentlichen Schule zu dispenſieren. Zu dieſem wecke find entweder die diesbezüglichen Zurück⸗ ſtellungs⸗ beziehungsweiſe Dispensgeſuche unter Anſchluß der vorgeſchriebenen ärztlichen Zeugniſſe auf Samstag, den 17. April anher vorzulegen, oder die betreffenden Kinder ſelbſt ſind Samstag, den 17. April, morgens von 32 ühr, auf der Rektoratskanzlei, Friedrichſchule in U 2(Eingang gegenüber von U 1) vorzuſtellen. Kinder, welche in früheren Jahren zurückgeſtellt wurden und ſeither noch keine Schule beſucht haben, müſſen gleichfalls am 20. April, morgens von 38—1 Uhr, je nach der Lage der Wohnung, in einem der aben genannten Schul⸗ häuſer zum Schulbeſuch angemeldet werden. Bei der An⸗ meldung ſind die Zurückſteuungsſcheine vorzulegen. Sofern dieſe Kinder noch nicht aufnahmefähig erſcheinen, muß auf den 17, April, wie oben angegeben, um weitere Zurück⸗ ſtellung auf 1 Jahr beim Rekforat nachgeſucht werden. reizende Neuheiten, wegen zu jedem annehmbaren Preise. früheren Lokal. JI, 6 Breitestrasse Elegante Kinder-Anzüge, Kittel-Anzüge, Laden-Aufgabe Sie finden den gleichen besseren Genre wie in unserem „Adler MHüssigimPreis.—Erstklassig in jeder Beziehung. Annähernd 45,600 im Gebrauch. Referenzen, Kataloge und Vor- führung auf Wunsch kostenlos durch die Generalvertretung Schreibmaschinsa 1 DNN ————— 6940 Eltern oder deren Stellvertreter ſeien hiermit darauf aufmerkſam gemacht, daß in der hieſigen Volksſchule keine Schiefertafeln mehr, ſondern ausſchließlich Schreibhefte verwendet werden. 32298 Maunheim, den 22. Februar 1909. Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. Große Verſteigerung. Q, 4 3, 4 Am Dienstag, den 23. März und darauffolgende Tage jeweils morgens von 9˙½ Uhr und nachmittags von 2½ ÜUhr ab verſteigere in meinem Lokal 3, 4, ca. 1000 Flaſchen Original Franz. Liköre als: Anisette, Brau de Moix, Cherry-Brandy, Creme Demunus, Creme Cucuo, Creme de Cussis, Creme de Trumboise, de Munderine, de Menthe, de Moka, de Niyaux, de Prunelle, de Bose, de Thé, de Vernille, Ouragao, Hilf en Hilf, du Couvent, Muraxhquin, Raspail, Cordial, Guig- nolette, La Thannolse, Absinthe. 25,000 Zigarren ſowie ca. 100 Bilder, Spiegel, Trumeaux, Regulators und anderes mehr. M. Arnold, Auktionator 2 3, 4 u. N 3, 11 Telephon 2285. 22 Große Me-Tucha-Lersteiyerung. 3865 folgende Tage, vormittags ab 9 Uhr, nach⸗ mittags ab 2 Uhr wird ein großes Tuchlager, Fabrikreſte u. Coupons, darunter beſte, hoch⸗ moderne Original engl. 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Telephon — ollenskurehäder 1 Aerztlich bestens empfohlen bei: 5 Herzkrankheiten, Nervenlelden, Haut- krankheiten, Rheumatismus, allgemelne Schwäche, Impotenz, Blutarmut, Frauen- krankheiten stc. 5 Nähere Auskunft erteilt: Lichthelinstitut Elektron 8 jährige Praxis. 84197 verzinſt ſämtliche bei ihr voll⸗ zogenen Einlagen tagweiſe; geſtattet auf Autrag die Abhebung von Einlagen auch im Wege des Scheckverkehrs; gibt leihweiſe u. unentgelt⸗ lich ſog. Hausſparkaſſen an ihre Einleger ab; macht auf ihre in den ein⸗ zelnen Stadtteilen errichte⸗ ten Annahmeſtellen für Spar⸗ D. Mayscheider Telephon 1029 NMachf. WIlh. Schneider Telephon 1029 Mannhelm, D 3,.ãp Artikel zur Kraukenpflege: apparate, Ilrrigateure, Eisbeutel, Luft- u. Wasserklssen eto. 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Juni 1908, welche augeblich abhanden ge⸗ kominen ſind, nach 8 28 der Leih⸗ amtsſatzungen ungültig zu er⸗ äxen, 62819 Die Iuhaber dieſer Pfandſcheine werden hiermit aufgefordert, ihre Anſprüche unter Vorlage der Pfandſcheine iunerhalb vler Wochen vom Tage des Er⸗ ſcheinens dieſer Bekahntkmachung an gerechnet beim Städt. Leih⸗ amt, Lit. C 5 Nr. 1, geltend zu machen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung oben genaunter Pfandſcheine erfolgen wird. Mannheim, den 22. März1909. Städt. Leihamt. Zwaugs⸗Verſteigerung. Mittwoch, 24. März 1909, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale Q4, 5 hier im Vollſtreck⸗ ungswege gegen Barzahlung öffentlich verſteigern: Mille Zigarren, ein Kaſſenſchrank, Bureau⸗ möbel, 1 Fahrrad und eine Pelzgarnitur. 3908 Maunheim, 23. 17755 1909. Happle, Gerichtsvollz. Wereln Mannheim E. V. Eltern und Vormünder, welche geſounen ſind, ihre Söhne u. Mündel kommende Lehre zu geben, ir an 05 bedienen, da wir nur ſolche Firmen nach⸗ weiſen, welche den Lehrlin⸗ gen erfahrungsgemäß Ge⸗ legenheit zu einer tüchtigen Ausbildung als Kaufmann bieten. Der Vorſtand. NB. Lehrvertrags⸗Formu⸗ lare, welche in einem An⸗ hange die Zuſammenſtellung der weſentlichen, die Hand⸗ lungslehrlinge betreffenden Beſtimmungen des Handels⸗ geſetzbuches und der Reichs⸗ Gewerbeordnung enthalten ſind zum Selbſtkoſtenoris (15 Pfig. per Stück) bei nus ergältlich. 30080 amänntsgzg 57 in Werein Mannbheim(E..) Abteilg.: Stellenvermittlung. Geehrten Handlungshäu⸗ ſern empfehlen wir unſere Vermittlung auch bei Be⸗ ſetzung von Lehrſtellen. 30080 Der Vonstand. Unterricht. 5 EDstemnzl Knaben und Mädcehen können Zwangaverſteigerung. eien in kren keien Stunden Mittwoch, 24. März 1909, bei Tag oder abends durch nachmittags 2 Uhr den Besuch ungerer Turse werde ich im Pfandlokale]Eründlich und billie, für den Bureaudienst, die Kaufmann⸗ schaft eto. vorbereiten und sich eine auskömmliche, ge- zicherte Existenz schaffen, Hunderte der von unt aus allen Berufsständen herange- bideten Damen und Herron befinden sich heute in guf bezahlten Stellungen, worüber zahlreiche Anerkennungen vor- liegen. Bestes, ältestes und eiuziges Privat-Handels- 4, 5 hier im Vollſtreck⸗ ungswege gegen Barzahlung öffentlich verſteigern: 1 Handwagen u. Möbel jeder Art. 3923 Mannheim, 23. März 1909. Marvtzke, Gerichtsvollg. Damenbinden sehr angenehme Qualität empflohlt das Dutz. à Mk..— 8 lehrInstitut am Platze mit Springmann's Drogerie Nuur staatl. Fehrt und kanfm. P 1, 4 Breitestr. 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