111 1 1 huſammengehen. Das iſt eine Phraſe ohne Inhalt und Be⸗ des Blockes, laufende Heeres⸗ und Flottenforderungen ſind 8 100 Berge aufgenommen. Abonnement:(Badiſche Volkszettung.)(Maumbelmer VBoltsblatt 2⁰ 0 Telegramm⸗Adrefſez een 5 Aib a 3„General⸗Anzeiger VBadiſche Neueſte Nachrichten aufſchlag M. 8, 48 pro Quaxtal. Eimzel⸗Nummer 3 Pin⸗ e e ee 14⁴⁰ Anabbzängige Tageszeitung. Iu ſera te: nahmen. Druckarbeiten 362 Die Golonel⸗Zeile. Ug Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaftion ee„ m Maunheim und Umgebung.(ausgenõοỹjm᷑en Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Erpedttion und Berlags⸗ 5 Schluz der Inſeraten-Aunabme ſu das Metzagsblatt Worgens 30 0 Uhr, kür das Abendblat Ruchuuttags 3 Uhr. waneeneeee Nr. 141. Donnerstag, 25. März 1909.(Abendblatt.) Das Scheitern des Blocks? Draußen Kriegsnöte und unverſehens in Deutſchland innerpolitiſche Nöte. Oder ſoll man ſagen, nicht unver⸗ ſehens? Die Reichsfinanzreform wollte und wollte nicht vom Fleck. Wo die Verhandlungen ſtanden, niemand wußte es in den letzten Tagen zu ſagen. Im Lande wuchs die Bewegung für die Nachlaßſteuer immer ſtärker an und dieſe Bewegung weckte Hoffnungen, daß auch der Reichstag, vor allem die Rechte, einleken werde. Nun ſollen wir ſagen: Lasoiate ogni speranza. In den letzten Tagen kamen uns ſchon aus Berlin recht peſſimiſtiſch gefärbte Berichte über die Lage. Daß das Ze ntrum mit ſo vollen Backen ins Feuer blies, war äußerſt verdächtig. Es witterte Morgenluft und ließ daher in ſeinem Eifer, die Stellung des Reichskanzlers zu unterwühlen, nicht nach. Man arbeitet nicht ſo angeſtrengt, wenn man ſich nicht eines baldigen Erfolges ſicher wähnt. Geſtern warfen„Köln. Volksztg.“ und„Germania“ neue„Finanzkompromiſſe“ in die Diskuſſion, vermutlich nicht, um die Lage zu klären und ehrlich an der Reform mitzuarbeiten. Dieſe angeblichen neuen Kompromiſſe, über die niemand Klarheit geben konnte, waren dem Eingeweihten recht eigentlich Sturmzeichen und auch dem oberflächlichen Beurteiler zeigten ſie, daß die Reichs⸗ finanzreform aus den ſchweren Kriſen nicht herauszubringen, Dda der Schwerkranken ein Kompromiß nach dem andern ver⸗ ſchrieben wurde. Nun iſt die Bombe geplatzt. Unſere ausführliche Meldung im heutigen Mittagblatt Wird durch ein Telegramm der„Straßburger Poſt“ be⸗ ſtätigt, in dem gleichfalls erklärt wird, der Block ſei nach den konſervativen Erklärungen an Baſſermann als geſcheitert zu betrachten. Allerdings hat Herr v. Normann erklärt, in nationalen Din könne man ja nach wie vor deutung, nachdem die Konſervativen in der größten und bedeutungsvollſten nationalen Frage, die der Block zu löſen hatte, das Zuſammengehen mit der Linken abgelehnt und mit bewundernswertem Zynismus ſich dem Zentrum wieder angeboten haben. Auf das Bewilligen not⸗ wendiger Heeres⸗ und Flottenvorlagen allein war der Block nicht geſtellt, er hatte weitergreifende Aufgaben und die Kon⸗ ſerpativen, die wieder mit dem Zentrum eine deutſche und nationale Grundfrage entſcheiden wollen, haben ſeine tiefere Bedeutung völlig verkannt. Der Block ſollte eben verhindern, daß das Zentrum die Herrſchaft im Reichstag übte, indem es bald mit den Konſervativen eine Bewilligungsmehrheit, bald mit Sozialdemokraten, Polen etc. eine Abwehrmehrheit bilden konnte. Die Mehrheit ſollte das berale und konſervative Bürgertum bilden, um Zentrum und Sozialdemokratie auszuſchalten und ſo eine wirklich einwandfreſe nationale Mehrheit zu bilden, die groß⸗ zügige nationale Geſetzgebungsarbeit leiſtet. Das war das Ziel ſchließlich, wenn auch mit Ach und Krach, auch unter der früheren Konſtellation bewilligt worden und das Zuſammen⸗ arbeiten der bürgerlichen Parteien in gewiſſen Reichsgeſetz⸗ gebungsfragen verſteht ſich am Ende von ſelbſt. Mit dieſer Begrenzung des Blockes auf jeweilige Geldbewilligungen für Heer und Flotte und auf Alltagsgeſchäfte höhlt Serr v. Nor⸗ mann die eigentlichen und dauernden Funktionen des Blockes aus. Konnte der Block die Reichsfinanzreform, als eine Fundamentalfrage nationaler Exiſtenz, als ein Grundproblem ehrlich nationaler Politik, nicht allein löſen, trat da das Zentrum wieder in den Vordergrund, legte es wieder die Hand auf den Einſchalter, ſo war das in der Tat die Auf⸗ löſung des Blocks; die Konſervativen beraubten ihn ſeines Exiſtenzgrundes Und ſetzten ſeine wichtigſten Motore ſtill, in⸗ dem ſie eine fremde Krafte einſchalteten. Wenn ſie ein ſo eminentes Blockproblem wie die Reichsfinanzreform ebenſo gerne oder lieber mit dem Zentrum löſen, als mit den Libe⸗ ralen, dann wird der Block zu einer Farce, zu einer über⸗ flüſſigen Inſtitution, zu einem Schwungrad, das leer läufl. Frage der Nachlaß⸗ oder erweiterten Erbſchaftsſteuer iſt nach der finanzpolitiſchen wie nach der allgemein politiſchen Seite ſo ausreichend erörtert worden, daß kein Wort der Verurteilung über den unglaublichen Starrſinn und Partei⸗ egoismus der Konſervativen mehr zu ſchreiben iſt. Die Ver⸗ antwortung für das Scheitern des Blockes und für die Folgen dieſes Scheiterns tragen allein die Konſerva⸗ tiven und wir hoffen, daß die konſervativen Wähler der konſervativen Reichstagsfraktion die Fackel anzünden werden. Der Standpunkt der nationalliberalen Reichstagsfraktion bedarf nach der Geſchichte der letzten Monate keiner Erläute⸗ rung. Er wird in den nationalliberalen Wählerkreiſen und über ſie hinaus ungeteilte Billigung und Zuſtimmung finden. Die Nationalliberalen könnten an dem Schemen von einem Block nicht mehr feſthalten, das die Konſervativen als eine Kuliſſe ſtehen laſſen wollen, während ſie daran gehen, die gegenwärtig wichtigſte Frage nationaler Politik im Bunde mit dem Zentrum und damit im Gegenſatz nicht nur zum Diheralismus, ſondern zu allen national empfindenden zu löſen, die den Stamm des Blockes bilden. Die Schuld liegt ganz auf konſervativer Seite. Im ganzen deut⸗ ſchen Vaterland wird man es laut billigen, daß die National⸗ liberalen am Grundgsdanken der Reichsfinanzreform feſt⸗ halten und eine Gemeinſamkeit dann als nicht mehr be⸗ ſtehend erachten, wenn ſie von dem anderen Kontrahenten ihrer Hauptfunktionen beraubt wird und nur noch Dekorations⸗ ſtüch darſtellen ſoll. Es mußte endlich Klarheit geſchaffen werden und nun ſcheint ſie nach der negativen Seite wenigſtens da zu ſein. Was die nächſten Stunden bringen werden, wiſſen wir nicht. Wird Fürſt Bülow gehen, kann er überhaupt jetzt gehen, was dann? Wird eine Reichstagsauflöſung kommen oder wird ein anderer Kanzler mit der konſervativ⸗klerikalen Mehrheit, die Herrn von Normann ſo ſympathiſch iſt, die Reichsfinanzreform zu Ende führen etwa im Sinne der neueſten Finanzkompromiſſe oder noch anderer geiſtvoller Löſungen? Wir müſſen das Ergebnis der Unterredung Bülows mit dem Führer der ngttonalliberalen Partei abwarten, ehe wir alle ſich auf⸗ drängenden Fragen beantworten können. Die Entſcheidung wäre ja ſehr leicht, wenn wir eine liberale Mehrheit im Reichstage hätten, wenn es die Möglichkeit einer Mehr⸗ heitsbildung für die Reichsfinanzreform ohne Konſervative und Zentrum gäbe. Aber woher dieſe nehmen, da die liberale Linke für ſich zu ſchwach iſt und die Sozialdemokratie ja ſich ſelbſt ausſchaltet und aus jeder Berechnung eines Staatsmannes und eines bürgerlichen Politikers auszuſcheiden iſt, ſo lange ſie iſt, wie ſie iſt. Gerade in dieſer ſchwerſten Kriſis wird man mehr als je bedauern, daß durch die Exiſtenz der Sozialdemokratie und den früheren Freiſinns⸗ Doktrinarismus der deutſche Reichstag nicht zur Aus⸗ bildung einer regierungsfähigen Mehr⸗ heit auf der Linken gekommen iſt. Wir hätten keine Reichsfinanzreformſorgen und brauchten das Reichshaus nicht auf ſo ſchwankem Grunde zu laſſen, wie es der Block, nicht durch ſeine immanente Idee, ſondern durch die Unzulänglich⸗ keit ſeiner Kompeonenten iſt; es wird ſicher heute mancher Politiker das Problem einer regierungsfähigen Mehrheit auf der Linken wieder mit Sehnſucht hervorholen, auch wenn die Ausſichten dafür miſerabel ſind. Wir ſtehen nun zwiſchen einer dem Anſchein nach ſich auf⸗ löſenden Reichstagsmehrheit und einer ſich bildenden, deren Ausſehen und Grundrichtung wir noch nicht kennen. Wie wir dies ſchreiben, kommt uns ein weiteres Telegramm aus Berlin, wonach Fürſt Bülow heute früh mit mehreren Führern der Blockparteien verhandelte. Will er doch die Hoffnung noch nicht aufgeben, daß die Konſervativen oder doch ein Teil von ihnen noch umzuſtimmen ſei, ſieht er in der Erklärung des Herrn von Normann vielleicht nur einen tak⸗ tiſchen Hieb(der dann allerdings von den Nationalliberalen ſehr geſchickt pariert worden wäre), mit dem ſie ſich Luft ſchaffen und die Gegner zurückdrängen wollten, und nicht ihr letztes Wort? Vielleicht hofft man im Reichskanzlerpalais für ein Kompromiß irgend einer Geſtalt doch noch eine Zufalls⸗ mehrheit zuſammenzubringen. Damit die Reichsfinanz⸗ reform endlich wie der bekannte Greis auf dem bekannten 1 1 den Hafen treibe? Ein erhabenes Stück nationaler Wir fragten ſchon oben, kann der Reichskanzler in dieſem Augenblick demiſſionieren, wo faſt kein Menſch mehr an die Erhaltung des Friedens auf dem Balkan glauben will? Ein Wechſel im höchſten Reichsamt wäre gegen⸗ wärtig geradezu eine nationale Gefahr. Vielleicht wird man verſuchen, die Reichsfinanzreform zu vertagen, bis das Gewitter über den Balkan dahingezogen iſt? Der Vorſchlag iſt ja ſchon mehrfach gemacht worden, aber allerdings bisher aus begreiflichen Gründen immer wieder abgelehnt worden. Das ſind ſo etwa die Möglichkeiten, die ſich an die Wand malen laſſen. Es befriedigt natürlich keine. Die Folgen eines Rücktritts Bülows— er braucht übrigens nicht unbedingt mit dem Scheitern des Blocks zuſammenzufallen— brauchen wir nicht zu ſchildern. Auch nicht die Folgen einer,Reichstagsauflöſung. Sehr kühne Leute freilich möchten wohl hoffen, daß der Appell an das nationale Gewiſſen noch einmal eine ſo ausgezeichnete Wirkung tun, wie Anno 1907, und die Reihen der konſervativen Reichs⸗ tagsfraktion arg lichten könnte. Furchtſamere Leute meinen, daß eine Reichstagsauflöſung im Zeichen der Reichsfinanz⸗ reform ein wenig die liberale, am ſtärkſten die ſozialdemo⸗ kratiſche Partei fördern würde. Und dann hätte das Zentrum wieder ſeinen Steigbügelhalter. G. Feuilleton. Dem Südpol am nächſten. Das Gerücht, daß die engliſche Südpolarexpedition unter Shackleton den Südpol erreicht habe, hat ſich zwar nicht beſtä⸗ tigt, ihr Erfolg iſt aber doch gewaltig groß: Bis zur Breite von 88 23˙ iſt der engliſche Südpolarforſcher gelangt. Außerdem iſt der magnetiſche Südpol aufgefunden worden. Die Erfolge der Expedition laſſen ſich in folgender Kürze aufzählen: Ein Punkt innerhalb 110 Meilen vom Südpol erreicht. Der magnetiſche Südpol erreicht. 8 Gebirgsketten entdeckt. Ein neuer Vulkan am Mt. Erebus entdeckt, 18 820 Fuß hoch. Eine neue Küſte und hohe Berge im Land gelegen. Kohlenfunde im antarktiſchen Feſtlande⸗ Die Theorie der atmoſphäriſchen Calmen am Südpol widerlegt. Während es am Nordpol recht langſam vorangegangen iſt mit den Bemühungen derer, die ihn erobern wollten, hat Shackleton auf dem Wege zum Südpol mit einem Schlage einen räumlichen Erfolg von größter Bedeutung errungen. Die bis⸗ her größte Polarhöhe— er hat ſie als Teilnehmer an der eng⸗ liſchen Südpolarexpedition unter Scott im Dezember 1902 zu⸗ ſammen mit dem Leiter ſelbſt erreicht— betrug bisher am Süd⸗ pol 82 Grad 17 Min. Shackleton hat ſich alſo ſelbſt um mehr Weſten von Victoria ls ſechs Breitengraden geſchlagen“ Es aab eine Jeit, wo der Südpol als das vorausſichtliche Ultima Thule der geographi⸗ ſchen Forſchung galt. Als dann ſeit Ende der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts ſich etwas Licht über die Verhältniſſe am Südpol, über die Verteilung von Land, Eis und Waſſer verbreitete, da konnte man die Anſicht äußern hören, der Südpol werde vorausſichtlich eher bezwungen werden, als der Nordpol. Und ſo wird es wohl auch kommen. Das Viktorialand, vornehm⸗ lich der ihm vorgelagerte Roßgletſcher, bietet offenbar eine vor⸗ zügliche feſte Straße zum Südpol, während der von tiefen, inſel⸗ loſen Meeren umgebene Nordpol entweder nur durch eine zeit⸗ raubende, jahrelange Drift a la Nanſen gewonnen werden kann oder, was zweifelhafter iſt, durch äußerſt mühſelige Fahrten über das von den Strömungen getriebene, mit ſtets wechſelnden Spal⸗ ten durchſetzte und übereinander getürmte Packeis— Fahrten, an denen ſich Peary verſucht. 9 So intereſſant der rein räumliche Erfolg Shackletons iſt, ſo wird man nicht weniger Wichtiges in wiſſenſchaftlicher Hin⸗ ſicht erwarten dürfen. Die bisherigen Nachrichten deuten es erſt nur an. Shackletons fernſter Punkt liegt in etwa 3000 Mtr. über dem Meere, guf einer„Hochebene“. Der Ausdruck ſcheint zu beſagen, daß Shackleton damit den Südrand des Roßgletſchers überſchritten hat;aber möglicherweiſe iſt auch dieſe„Hochebene“ Inlandeis. Weſentliche Gelände⸗Schwierigkeiten ſcheinen ſich auch ſüdlich von Shackletons fernſtem Punkt nicht zu finden, und dieſer Umſtand läßt vermuten, daß der erfolgreiche Forſcher ſehr bald Nachfolger finden wird. Zu befürchten iſt nur eins: daß, wenn der Südpol erſt einmal exobert worden iſt, die antark⸗ tiſche Forſchung an Reiz bald verlieren und ſtocken wird. Wiſſen⸗ ſchaftlich bedeutungsvoll iſt aber namentlich die Feſtlegung des magnetiſchen Südpols. Er liegt in der Tat da, wo man ihn nach den magnetiſchen Beobachtungen früherer Expeditionen verlegt hat, im Innern des Nordoſtens von Viktorialand. Auch die Erſteiauna des Mont Erehus iſt von aroßem Wer N Im großen und ganzen iſt die Expedition ſo verlaufen, wie Shackleton ſie geplant hatte. Auf ſeinem oben erwähnten Vor⸗ ſtoß mit Scbtt 1902 glaubte Shackleton die Ueberzeugung gewon⸗ nen zu haben, daß es möglich ſei, auf dem Roßgletſcher, dort, wo er weſtlich an den Gebirgsrand des Viktorialandes anſtößt, den Südpol zu erreichen, und ſo trat er im März 1907 mit dem da⸗ mals— vornehmlich durch die„Daily Mail“— finanziell be⸗ reits geſicherten Plan einer neuen engliſchen Südpolarexpedition hervor, deren Hauptaufgabe die Erreichung des Südpols war. Andere Ziele waren die Feſtſtellung des Verlaufes der Weſt⸗ küſte des von der erſten engliſchen Expedition enkdeckten King Edward VII.⸗Landes und der geographiſchen Lage des magne⸗ tiſchen Südpols. Hierzu waren drei große Schlittenerpeditionen geplant, wobei von der Vorausſetzung ausgegangen wurde, daß die Ueberwinterungsſtation— d. h. die Operationsbaſis— an der Küſte Edward VII.⸗Land errichtet werden könnte. Den Zug nach dem Pol dachte Shackleton ſich, wie der„Voff. Ztg.“ geſchrieben wird, in ſolgender Weiſe. Als Zugtiere ſollten ſtatt der bisher üblichen Hunde mandſchuriſche Ponies dienen. Ein ſolches Tier zieht 1800 Pfund und braucht als Nahrung täglich 10 Pfund, während ein Hund 100 Pfund zieht und 2 Pfund täglicher Nahrung bedarf. Das Pferd bietet alſo grö⸗ ßere Vorteile und kann täglich leicht 35 bis 40 Km. zurücklegen. Shackleton wollte außerdem einen beſonders für arktiſche Zwecke konſtruierten Motorwagen verwenden. So lange dieſer dienſt⸗ fähig bleiben würde, ſollte er allein die Lebensmittel und die Ausrüſtung fortſchaffen. Die Pferde ſollten beides erſt über⸗ nehmen, wenn der Motorwagen zuſammengebrochen ſein würde Shackleton rechnete damit, daß dies etwa unter dem 83. Grad geſchehen würde. Von da ſind es noch gegen 780 Km. bis zum Südpol, und an die Ueberwindung dieſer letzten Strecke würde Shackleton dann mit ganz friſchen Fräften gehen können, Im 2. Seite. Polftische(ebersicht. * Mannheim, 25. März 1% Landtagswahl in Ulm. Ein für die nationalliberale(deutſche) Partei Württem⸗ bergs überaus erfreuliches Ergebnis hat die für den ver⸗ ſtorbenen demokratiſchen Abg. Mayer am 20. März abge⸗ haltene Landtagsnachwahl in der Stadt Ulm gehabt. Der nationalliberale Kandidat, Kommerzienrat Wieland, ſteht mit 2348 Stimmen an der Spitze der Parteien, die ſich um das Mandat beworben haben. Die Sozialdemokratie hat 1901, die Volkspartei 1746, das Zentrum 904 Stimmen erhalten. Die Wahlbeteiligung beträgt 73 Prozent. Die national⸗ liberale Partei hat ihre Stimmen gegenüber der letzten Wahl von 1906 beinahe verdoppelt, die Sozialdemokratie hat gleich⸗ falls(um nahezu 500 Stimmen) zugenommen, die Volks⸗ partei hat einen Verluſt von 140 Stimmen zu verzeichnen und iſt von der erſten Stelle an die dritte gedrängt. Der Erfolg der nationalliberalen Partei iſt nicht zuletzt der ge⸗ zäſſigen Agitation der Demokratie, die ſich gegen einen der angeſehenſten und beliebteſten Bürger der Stadt, den Chef der größten Induſtriefirma, richtete, zu verdanken, zugleich aber ein erfreulicher Beweis des Vertrauens, das die Haltung 2 1 0 i hat. Für vornherein für ein gemeinſames Vorgehen aller Liberalen dem 80 geweſen, aber ihre Geneigtheit ſei von Berlin aus durch⸗ te ndniſche Sitemde 58 kreuzt worden. Insbeſondere habe ſich Herr Rektor Kopſch in uur n See dee ae dg e ede zer dechen r an den geſtellt werden, die relativ höchſte Stimmenzahl verleiht den geknüpften Angriffe auf den Abg Kopſch ganz und gar hin⸗ Sieg. Die bereits eingeleiteten Verſuche der Volkspartei, die fällig. Gerade die Berliner Parteileitung 1255 nicht zum Sozialdemokratie zur Zurücknahme ihrer Kandidatur zu be⸗ mindeſten Herr Rektor Kopſch, hat ſich in dem Sinne bemüht, ſtimmen dürften keinen Erfolg haben, und umgekehrt wird daß die Freiſinnigen des Wahlkreiſes den nationalliberalen es der Volkspartei ſchwerlich gelingen, etwaige Parole Kandidaten unterſtützten, während die Freiſinnigen im Wahl⸗ hugunſten des ſozialdemokratiſchen Kandidaten bei ihren An⸗ kreiſe, und zwar nicht nur die„Radikalen“, die Aufſtellung 1 vollſtändig durchzuſetzen. Die Haltung des Zen- einer eigenen Parteikandidatur für angebracht hielten. Dann rums iſt noch unbeſtimmt, kommt aber keinesfalls der Volks⸗ aber kam der Verrat der Nationalliberalen in Alzey⸗Bingen 775 115 1 an der liberalen Sache, und dadurch wurde das Schickſal eines Ualitäten können ſomit die Ausſichten der nationalliberalen crf 3 727 715 Partei auf Gewinnung des Mandats, das ſie ſeit drei Jahr⸗ aller Liberalen in Stade endgültig de⸗ nicht mehr innegehabt hat, als günſtig bezeichnet 1 werden. Das Erbrecht des Reiches. Der Gedanke der Erbrechtsreform übt eine außerordenk⸗ liche Anziehungskraft aus. Die Zahl ſeiner Anhänger wächſt ununterbrochen. Die neueſte Schrift, die den populärſten Gegenſtand des Finanzprogramms behandelt, iſt betitelt: „Die Erbſchaftsabgabe“ von Dr. jur. et phil. Robert Hom⸗ Rielsheim(Verlag von Paul Neubner, Köln 1909). Der Verfaſſer bekennt ſich als entſchiedenen Anhänger der Reform. Der Schrift entnehmen wir folgende Ausführungen: Die Grundlage unſerer heutigen Erbordnung bilden die Fa⸗ milie und der Wille des Erblaſſers. Beide werden mit Recht be⸗ achtet. Der Wille des Erblaſſers muß Berückſichtigung finden. „Aber,“ heißt es weiter,„nicht nur die Gemeinſchaft der Familie iſt eine ſittlich⸗wirtſchaftliche, auch die des Staates. Die verän⸗ derten ſozialen Verhältniſſe haben dem Staat immer größere Auf⸗ gaben zugewieſen, die früher zum großen Teil der Familie allein oblagen. Es ſei hier nur an die Staatsfürſorge auf dem Gebiete der Erziehung, des Vormundſchaftsweſens, der Waiſenpflege, des Armenweſens erinnert. Die ſtaatliche Gemeinſchaft und ihre Ein⸗ richtungen haben auch die größten Verdienſte an dem Erwerb und der Erhaltung des Vermögens des Erblaſſers. Die ſittlich⸗wirt⸗ ſchaftlichen Beziehungen zwiſchen dem ſtaatlichen Gemeinweſen und dem Einzelindividuum ſind alſo ſehr enge, und man muß deshalb dem Staate ein Recht auf Erbfolge zuſprechen, wie man es der Familie auf Grund ihrer ſittlich⸗wirtſchaftlichen Beziehungen zum Erblaſſer gibt. Sind nur entferntere Ver⸗ wandte vorhanden, ſo fehlen regelmäßig die ſittlich⸗wirtſchaftlichen Familienbeziehungen. Es beſteht alſo nur das Verhältnis des Erblaſſers zum ⸗Staat als Motib für die Inteſtaterbfolge fort. Der Staat muß Alleinerbe ſein. Entferntere Verwandte ſtehen regel⸗ mäßig zum Erblaſſer in nicht engeren Beziehungen als jeder Freimde und ſtehen ihm weit ferner als ein Nichtverwandter, mit dem ihn pielleicht innigſte Freundſchaft verband. Wie der Erblaſſer aber, wenn er dieſen bedenken will, ein Teſtament errichten muß, ſo kann man das auch bverlangen, wenn er zu entfernteren Ver⸗ wandten in Beziehungen ſteht, die es ihm wünſchenswert erſcheinen laſſen, daß dieſe Verwandten ihn beerben.“ Zum Schluſſe betont der Verfaſſer, daß unſere Geſell⸗ ſchaftsordnung, ſpeziell die Familie, welche mit dem größten Recht deren Grundlage iſt und hoffentlich bleiben wird, immer mehr geſtärkt und geſichert wird, wenn man den wirklichen ſozialen Verhältniſſen folgt, als wenn man den Kern des Weſens der Familie unberückſichtigt läßt, ſie rein äußerlich General⸗Anzeiger.( bendblatt.) auffaßt, damit ihre innerſten und edelſten Grundzüge ver⸗ ſchleiert und ſie ſo berechtigten Angriffen ausſetzt! Die Velaſtung des Tabaks und die Nationalliberalen. In der„Köln. Volkszeitung“ wird der nationalliberalen Partei der Wunſch unterſchoben, den Tabak über die Vor⸗ lage der Regierung hinaus mit vielen Millionen zu belaſten. Daß das durchaus den Tatſachen widerſpricht, braucht nicht hervorgehoben zu werden, denn bei der Generaldiskuſſion haben die Vertreter der Partei in der Kommiſſion nie ein Hehl daraus gemacht, daß ſie zwar glaubten, den Tabak bei der Aufbringung neuer Mittel für das Reich nicht ganz bei Seite laſſen zu können, daß die nationalliberale Partei aber nicht gewillt ſei, die Intereſſen der Tabakinduſtrie bei der Schaffung einer Mehrbelaſtung gegen deren Willen zu ver⸗ letzen. Die Vertreter der nationalliberalen Partei haben deshalb die engſte Fühlung mit Vertretern des Gewerbes genommen und werden verſuchen, deren Wünſche bei der Aus⸗ geſtaltung des Geſetzes in vollem Umfange zur Geltung zu bringen. Mannheim, 25. März. bei den katholiſchen Laien erregen; ſelbſt dann, wenn es außer⸗ halb der Kirche und in Wahrnehmung ſtaatsbürgerlicher Rechte geſchieht. Endiſche Politik. Aus der badiſchen Wahlbewegung 1909. Pfarrer Karl. Als Nachtrag zu jener großen Freiburger Verſammlung, in welcher Landgerichtsdirektor Dr. Obkircher über die poli⸗ tiſche Lage ſprach und in der es zu einem ſcharfen Rededuell zwiſchen Pfarrer Kaxl und Landgerichtspräſident Uibel kam, geht uns eine längere Erklärung zu, der wir folgendes entnehmen: „Von befreundeter kirchlicher Seite werde ich um eine beruhigende Erklärung gebeten. Einige evangeliſche Pfarrher vermeinten 7 nämlich, dem Bericht der„Freib. Zig.“ über die Verſammlung vom 18. März könne vielleicht entnommen werben, i ätt haupten wollen, ein konſervativ gewordener Nationalliberaler ſei für Pfarramt und Diakoniſſenhaus nicht verwendbar und die politiſche Betätigung der evangeliſchen Pfarrer müſſe überhaupt beſchränkt werden. Ich las darauf jenen Bericht nochmals durch und finde die Mutmaßung der Herren völlig unbegreiflich. Kein Wort oder Satz geſtattet ſolche Deutung. Und wie können n, die mich auch mur vom Hörenſagen kennen, mir eine ſolche intolerante von mir ſtets verabſcheute und bekämpfte Geſinnung, dazu eine derart hanebüchene Dummheit zutrauen! Und mir gerade ſolche Liebloſigkeit gegen Konſervative, der ich ſonſt dem Verdacht allzu⸗ großer Vorliebe für die Konſervativen ausgeſetzt war. Meiner Rede Einleitung war eine wahrheitsgetreue Darlegung der Eindrücke, die ich von der Broſchüre gewann, bevor der Ver⸗ faſſer bekannt war. Die Darlegung enthielt aber auch eine Kritik, die 1. das Unedle, Gehäſſige der gegen alte ehrenwerte Bundes⸗ genoſſen gerichteten Polemik charakteriſierte, 2. auf die Unmöglich⸗ keit der Verbindung einer Parteigründung, einer ſolch umfaſſenden, leidenſchaftlichen Agitation mit dem Beruf des Gründers hinwies. Daß auch ein Diakoniſſenhauspfarrer in Betätigung politiſcher Ueberzeugung vole Freiheit haben müſſe, ſei— wie ich in der Replik betonte— ſelbſtverſtändlich. Nur das Uebermaß eines ſolchen Agitationsprogramms ſei für ihn— in quali et quanto— undurchführbar. Zu dieſer Feſtſtellung hoffe ich mich auch der Zuſtimmung der verehrten Herren Beſchwerdeführer verſichert. Die politiſche Tätigkeit des Herrn Karl aber ohne Berück⸗ ſichtigung ſeiner öffentlichen Stellung zu behaudeln, iſt unmöglich⸗ Die neue„Partet Karl“ ſoll eine vorwiegend kirchliche ſein, konſervativ, weil die Konſervativen ſich mehr um die Kirche kiim⸗ mern. Sie iſt eine durch und durch Pfarrherrliche Gründung. Nun erſcheint der Parteigründer, der die Nationalliberalen auf Grund rein kirchlicher und geiſtlicher Beſchwerden eben ver⸗ läſtevt und verhöhnt hatte, in deren Verſammlung und erhebt ſeine rein kirchlichen Vorwürfe. Und da ſoll die Verbe i⸗ Stade⸗Bremervörde. Die„Nat. Lib. Korreſp.“ ſchrieb bekanntlich, die ört⸗ lichen Führer des Freiſinns in Stade⸗Bremervörde ſeien von Deutsches Reich. — In einer Zentrumsverſammlung zu Paderborn ſprach Abg. v. Savigny über die gegenwärtige Lage der Reichs⸗ finanzreform und ſagte dabei, man könne ſicher ſein, daß, wenn das Zentrum zur verantwortlichen Mit⸗ arbeit berufen werden ſollte, es ſeinen Plan fertig habe. Es habe aber nicht nötig, ihn ſchon jetzt den Gegnern zum Zerpflücken hinzugeben. — In der Verfaſſungsfrage denken die mecklen⸗ burgiſchen Junker gar nicht daran nachzugeben. Ob⸗ wohl die beiden Großherzöge noch jüngſt betont haben, daß ſie an ihren reformfreundlichen Plänen feſthalten, und obwohl auch der Kaiſer Veranlaſſung genommen hat, die Mythe zu zerſtören, als ſei er Gegner einer Verfaſſungsänderung in Mecklenburg, ſchreibt der Erblandmarſchall v. Lützow, die Seele des Widerſtandes der mecklenburgiſchen Ritterſchaft, in den„Mecklenb. Nachr.“ folgendes:„Den Reformbeſtrebungen unſerer Regierung iſt die Ritterſchaft in weitgehendem Maße entgegengekommen; die Grenze des Entgegenkommens aber ergibt ſich da, wo das Wohl des engeren Vaterlandes (1 D. Red.) wie des Herrſcherhauſes nicht ſowohl durch Reformen als durch Beſeitigung der noch jetzt zu Recht be⸗ ſtehenden Verfaſſung gefährdet erſcheint... Das gewiſſenhaft zu prüfen, hat die Ritterſchaft das Recht und die Pflicht, und keine Drohung mit Gewaltmaßregeln, kein kaiſerlicher Aus⸗ ſpruch wird daran etwas ändern.“ — Der Laie hat zu ſchweigen. Das katholiſche„Schleſiſche Paſtoralblatt“, ein kirchlich offizielles Organ, ſchreibt unter der Spitzmarke Beten vor den Wahlen“:„Ein Pfarrer hatte vor den Kommunalwahlen von der Kanzel herab auf dieſelben aufmerkſam gemacht und ein Gebet für einen glücklichen Ausgang angefügt. Der Ortsvorſteher hatte daran Anſtoß genommen. Soll der Pfarrer darum in Zukunft den Hinweis und das Beten unterlaſſen? Nein! Warum nicht? Dieweil das, wenn es der Pfarrer in geziemender Weiſe tut, den Ortsvorſteher nichts angeht.“— Natürlich iſt dabei vorausgeſetzt, daß das„geziemende“ Gebet für die Wahlen einem Zentrumsmann oder Polen gilt. Jedes Eintreben eines katholiſchen Geiſtlichen für eine andere, bürgerliche Partei müßte ja bekanntlich, wie der Fall Tremel zeigt,„Aergernis“ Fortdauer ſeiner Hochachtung, zeigte auch Geneigtheit, uns nicht Höllig totzumachen, hoffte vielmehr auf eine ſpätere Verſöhnung. Wenn Herr K. es ſich trotzdem nicht verſagen konnte, in barer Verdrehung meiner Worte, auf meine Unduldſamkeit angm⸗ ſpielen, die einen konſervativen Diakoniſſenhauspfarrer aß⸗ lehne, wenn er alſo damit eine Märtyverrolle vorbereitete, ſo he⸗ gegnete er ſofort dem entrüſteten Prottee ſt der Verſamm⸗ N kung in Zwiſchenrufen, wie:„Fechterkunſtſtück“ und dergl., und ich erhob mich alsbald zur perſönlichen Entgegnung, um dieſer eklen Legendenbildung vorzubeugen. Wer mir derartiges alſo nochmals nachſagt, ſpricht bewußt die Unwahrheit. 5 Ich halte aber die Karlſche Unternehmung vom belter⸗ ländiſchen und kirchlichen Standpunkt aus für ſchwer ſchäd⸗ läich. Und von meiner ganzen ſcharfen Rede nehme ich kein Wort surück. Zum Schluſſe ſei mir aber noch verſtattet, meiner ſchmerz⸗ lichen Verwunderung darüber Ausdruck zu geben, daß eine Geiſtlicher durch— wenn auch teilweiſe berechtigte— Verſti mung veranlaßt, einem Unternehmen zuneigen, das im Begpfffe ſteht, ihnen ſelbſt und wohl auch der Eyangeliſchen Kirche eine Menge kirchlich wertvoller Elemente der Laientvelt zu entfremden, Freiburg, 21. März 1909. Lardgerichtspräfident Uichel. Verwerfliche Kampfesweiſe des Zentrums. „Der„Badiſche Beobachter“ hat neuepdings Land, das Kaiſer Wilhelm II.⸗Land getauft wurde, und unter⸗ großen und ganzen ſcheint die Expedition denn auch dieſen Ver⸗ lauf genommen zu haben. Das Expeditionsſchiff„Nimrod“, eine Schonerbark von 227 Tonnen mit einer Hilfsmaſchine verließ, von dem Dampfer „Koonpa“ geſchleppt, am 1. Februar 1908 Lyttelton(Neuſeeland). Am 15. Januar, an der Grenze des Packeiſes, kehrte die, Koonya“ um. Der„Nimrod“ erxreichte ohne große Schwierigkeiten das Viktorialand und ſichtete die Roßſche Eisbarriere am 22. Januar. Allein es erwies ſich des Packeiſes wegen als unmöglich, auf dieſer Barriere oder auf dem Eduard VII.⸗Land zu gehen. Man mußte nach Weſten zurück und ging bei Kap Royds, am Fuße des Erebus⸗Vulkans ins Winterquartier— ganz in der Nähe des Winterquartiers der erſten engliſchen Expedition. Hier wurden die Expeditionsmitglieder(15 an der Zahl) und die Vorräte gelandet, und Ende Februar ging der„Nimrod“ nach Neuſeeland zurück. Im Dezember 1908 ging der„Nimrod“ von neuem nach dem Viktorialande, um Shackleton und ſeine Ge⸗ fährten aufzuſuchen und heimzuführen. Dies iſt nun geſchehen. Shackleton iſt am 4. November 1874 geboren und ging mit 15 Jahren zur See. Er fuhr auf Segelſchiffen in der Südſee und ſpäter als Offizier der Caſtle⸗Linie. Er iſt Reſerve⸗Offizier der engliſchen Marine. An der erſten engliſchen Südpolarexpedition 1901 bis 1904 nahm er als dritter Offizier teil; hier hatte er die Seewaſſeranalyſen zu beſorgen. Auch zeichnete er ſich, wie ſchon erwähnt, bei der großen Schlittenreiſe Scotts aus. ****.* Aus der Geſchichte der Südpolarexpeditionen ge⸗ ben wir nach dem„B..“ folgende Daten wieder: Die Erfor⸗ ſchung des Antarktis hat ſpäter eingeſetzt als die des Nordpols, da die hoch nach Norden ragende bewohnte Welt ſchon früh — und norwegiſche Seefahrer über den Polarkreis trieb. Die Geſchichte des Südpols ſetzt mit dem großen Cook in, der auf ſeiner zweiten Weltumſegelung von 1772 bis 1775 feſtſtellte, daß in gemäßigter Breite(71. Grad) kein ſüdlicher Kontinent vorhanden ſei. Schon von dieſer erſten Fahrt von Bedeutung an haben die Engländer den wichtigſten Anteil an der Erforſchung des Südpolargebiets. Engliſche Robbenſchläger entdeckten am Anfang des neunzehnten Jahrhunderts zahlreiche wichtige Inſelgruppen. Einer von ihnen, Wedell, kam in dem öſtlich der Shetlandsinſeln gelegenen, nach ihm benannten Meere bis zum 74. Grad. Anfang der vierziger Jahre hatte der Englän⸗ der Roß einen bedeutſamen Erfolg; in drei mutigen Vorſtößen entdeckte er das vulkaniſche Viktorialand und kam bis zum 78. Grad in die Nähe des magnetiſchen Südpols; faſt gleichzeitig gewann auch der Franzoſe'Urville günſtige Reſultate. Nach der Forſcherfahrt des Deutſchen Dallmann(1873) trat eine Erlahmung des Intereſſes ein; in der Mitte der neunziger Jahre aber wurde der alte Plan von bverſchiedenen Nationen wieder aufgenommen und langſam konnte ein Breitegrad nach dem anderen„genommen“ werden. Der Norwege Borch⸗ grevink, der auch ſpäter wichtige Erfolge errang, konnte zu⸗ erſt die Landung auf antarktiſchem Feſtland bewerkſtelligen; der Belgier de Gerlach drang in den Palmer⸗Archipel ein und war als der erſte zu einer Ueberwinterung in der ſüdlichen Eis⸗ welt gezwungen. Nun regte ſich auch in Deutſchland ein ſtarkes In⸗ tereſſe für die Südpolarforſchung; die geographiſchen Forſcher, vor allem Neumayer, traten für eine energiſche mäſſenſchaft⸗ liche Arbeit in dem umſtrittenen Gebiet ein, und auf dem Bre⸗ mer Geographentag von 1895 wurde die deutſche Kommiſſion für Südpolarforſchung eingeſetzt. Der deutſchen Baldivia⸗ Expedition glückte die Wiederentdeckung der Boubvetinſel, dann brachte die vom Kaiſer und der Reichsregierung unter⸗ ſtützte große„Gauß!“⸗Expedition unter Führung Dry⸗ galskis bedeutende Reſultate(1901 bis 1908). Ueber die Ker⸗ guelengruppe drang ſie nach Süden vor, fand ein unbekanntes nahm ausgedehnte Schlittenreiſen. Sie wurde vom Eiſe einge⸗ ſchloſſen und betrieb faſt ein Jahr lang wiſſenſchaftliche For⸗ ſchungen. Ein hervorragender Teilnehmer, Enzensberger, er⸗ lag der Beriberikrankheit. Der Engländer Scott erreichte 1902 auf der„Discovery“ im Viktorialand den weiteſten Punkt: 82 Grad 17 Min.— an dieſer Fahrt hatte ſchon Shackleton teilgenommen. Von ſchweren Schickſalen wurde die zorwegiſche Expedition von Otto Nordenſkiöld im ſelben Jahre heim⸗ geſucht; aus gefährlicher Lage konnte dieſe letzte Expedition von Bedeutung durch ein argentiniſches Kriegsſchiff befreit werden. Die Frühjahrsausſtellung der Münchener Sezeſſion ([Von unſerem Münchener Korreſpondenten.) Wir ſind es bisher gewohnt geweſen, die Münchener Früh⸗ jahrsausſtellung zu betrachten unter dem Geſichtspunkt, der iden⸗ tiſch iſt mit dem von den ausſtellenden Künſtlern ſelbſt erſtrebten Ziel. Wir konnten allemal den intimen Zweck dieſer Schau, die ſich nur auf München und hier in erſter Linie auf die Jungen er⸗ ſtrecken will, anerkennen und darum den Maßſtab der Kritik an⸗ ders anlegen als im Sommer, wo Gegenſätze auf einanderſtoßen, wo es friedlichen Kampf gilt. Warum iſt man nun nicht bei dem behaglichen„entre nous“ geblieben? Die kritiſche Ausſprache hatte wirklich bei der Frühjahrsſezeſſion bisher etwas Freundſchaft⸗ liches. Der Tadel kam weniger herb, die lobende Stimme klang ermunternder in dem Gedanken, daß man ſich als Münchner unter Müachnern befinde— die Vertrautheit mit dem Werden und Wollen der einzelnen Künſtler gab ſich als ſympathiſcher Mittler. Möge es ja nicht anders werden! Wenn der bequeme Hausſchuh fortfliegen muß, und der hohe Kothurn ſteifer Förmlichkeit ange⸗ tan werden ſoll, wie im Sommer, dann ändert ſich ein Verhält⸗ nis, deſſen ſchönes Beſtehen die Künſtler ebenſo freudig aner⸗ 5 Mannheim, 25. Mürz. eneral⸗Anzeiger. Abendblatt.) 8. Seite. 8 die er in der Zentrumspartei des Landes zur Blüte gebracht hat. Das Blatt, das ſeiner Zeit mit der Maßregelung des auptlehrers Rödel durchaus einverſtanden war, hat nichtsdeſtoweniger einem Mitglied des Oberſchulrats eins anzuhängen verſucht, aus keinem anderen Grunde, als weil dieſes Mitglied nationalliberal iſt und ſo die Lehrer gegen dieſe Partei aufgereizt werden ſollten. Der„Bad. Beobachter“ hatte nämlich behauptet, daß der Geheime Hofrat Rebmann ſich um die Rödel⸗Sache beſonders be⸗ 10 müht habe und bei der Entſcheidung des Oberſchulrats in beſonderem Maße tätig geweſen ſei. Der Parteiführer Dr. 1 Obkircher trat in ſeiner Freiburger Rede dieſer, wie er ſagle, 15 diaboliſchen Taktik ſcharf entgegen, wurde dafür aber vom „Bad. Beob.“ frank und frei der Unwahrheit geziehen; wenn Obkircher als vereidigter Zeuge vor Gericht ſich ſo ausge⸗ 5 ſprochen hätte, hätte er mindeſtens einen fahrläſſigen Eid ge⸗ 0 leiſtet, ſo ſchrieb das Blatt und behauptete abermals,„daß 5 Rebmann die Rödel⸗Angelegenheit in Behandlung gehabt und ei daß er ſie in Behandlung bekommen habe, weil er ſelber ſie ie wollte.“ Und er habe ſie gewollt, um das erſchütterte Ver⸗ 9· crauen gewiſſer Stellen wieder herzuſtellen, die den innigen Zuſammenhang ſeiner Abgeordnetenſtellung mit der Sozial⸗ demokratie übel vermerkt hätten. Der harmloſe Leſer denkt ch0 ſich, daß eine ſo keck vorgetragene Behauptung doch wohl nicht ohne weiteres von der Hand zu weiſen ſei, und hält es für 2 unmöglich, daß das Hauptorgan einer Partei dergleichen aus⸗ ſprechen kann, ohne ſich darüber vergewiſſert zu haben. Und eeine Erkundigung wäre dem Blatt leicht genug geweſen, denn das juriſtiſche Mitglied des Oberſchulrats iſt überzeugter Zen⸗ trumsmann und hätte, wie er bekannt iſt, auf eine Anfrage offen geſagt, daß er den Fall Rödel, der ihm geſchäfts⸗ ordnungsmäßig zuſtehe, auch behandelt habe. Aber der harm⸗ loſe Leſer wird ſehr erſtaunt ſein, wenn er nun die glatte Zurückweiſung der wiederholten und trotz früherer Dementis feſtgehaltenen Behauptungen aus der Berichtigung vernimmt, die der Geheime Hofrat Rebmann den„Bad. Beob.“ zu veröffentlichen zwingt. Rebmann ſtellt feſt, daß er ſich niemals und in keiner Weiſe bemüht habe, die Diſziplinarſache des Hauptlehrers Rödel in die Hand zu bekommen, daß er ſie nicht geführt habe und an der ganzen Angelegenheit nicht 4 mehr und nicht weniger beteiligt geweſen ſei als die übrigen Mitglieder des Oberſchulrats. Der„Beob.“ fühlt ſich aber Richt zu einem Eingeſtändnis ſeines— er könnte ja ſagen— Irrtums bewogen; er hat wohl noch die Genugtuung, daß bei einer Anſchuldigung immer etwas hängen bleibt. Aus stadt und Land. *Mangheim, 25. März 1009. * Militärnachricht. Oberſtleutnant Mittelſtaedt, bisher beim Stab des 59. Infanterie⸗Regiments, früher längere Jahre im hieſigen Grenadierregiment 110, wurde zum Oberſt und Kom⸗ mandeur des 21. Infanterie⸗Regiments in Thorn evnannt. * Die zeitweilige Schließung der allgemeinen Meldeſtelle an Putz⸗ und Feiertagen. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die allgemeine Mesdeſtelle, das Paß⸗ und Auskunftsbureau ſowie das Sekretariat für Arbeiterverſicherung und das ſtädt. Militär⸗ bureau am Samstag, den 27. März wegen vorzunehmender Reinigung geſchloſſen bleiben. 5 * Die letzten Gemeinderatswahlen in Tauberbiſchofsheim vom September vorigen Jahres, ſpielten in einer Verhandlung vor dem Oberlandesgericht Karlsruhe am 22. März eine Rolle. Als die Dienſtzeit von vier Gemeinderäten, darunter die des Karl Fr. Hauch, abgelaufen war, hatten ſie 350 Wahl⸗ zettel drucken laſſen, auf denen ſich ihre Namen befanden. Eine Vereinbarung über die Druckkoſten im Betrage von.50 Mark war nicht getroffen worden, jedoch war aus den Umſtänden zu entnehmen, daß ſie alle vier die Koſten gemeinſchaftlich tragen wollten. Dieſer Annahme iſt auch ſpäter von keiner Seite wider⸗ ſprochen worden. Hauch hat ſich 200 Zettel mit der Angabe ge⸗ ben laſſen, daß er für ihre Unterbringung ſorgen werde, behielt ſſie aber für ſich, gab ſie auf Nachfrage nicht heraus, und brachte andere Zettel unter, auf denen ein Name durch einen andern er⸗ en d e d eee · e ren mit den 3 andern zuſammen gewählt wurde. Das Schöffen⸗ gericht Tauberbiſchofsheim ſah in dem Verhalten Hauchs eine Unterſchlagung und verurteilte ihn zu 10 Mark Geld⸗ ſtrafe(evtl. 2 Tagen Gefängnis). Die Berufung Hauchs ver⸗ ——..̃̃.——88 HT—.. ̃— kennen ſollten, wie die Kritik. Dieſe Beziehungen haben ſich in aller Heimlichkeit geknüpft, wollen wir darum nicht allzuviel von ihnen ſprechen, aber ſie zu erhalten ſuchen. Wenn heute davon die Rede war, ſo trägt die Ausſtellung 5 bdie Schuld. Sie ſtrebt danach, den intimen Charakter, welcher der Frühjahrsausſtellung der Münchener Sezeſſion eigen war, zu ver⸗ ändern, indem ſie fremden Elementen den Zutritt geſtattet. Schon im vorigen Jahre hat die Darbietung von franzöſiſcher Mittel⸗ ware, der eine ihr abſolut nicht zukommende Bedeutung zuge⸗ wieſen wurde, Arbeiten der Bonnard, Vuillard, Bouſſet, die be⸗ denkliche Empfindung wachgerufen, als ſolle mit dieſem Experi⸗ ment— eine andere Bezeichnung iſt ungerechtfertigt— der an ſich noch geſunde Sinn des Münchener Publikums ſchwankend und unſicher gemacht werden. Man laſſe uns Münchnern unſere Art. Wir empfinden zunächſt nicht das Bedürfnis, unſere Anſchauun⸗ gen zu revidieren, nachdem wir eben erſt in der Ausſtellung der Diezſchüler geſehen haben, wie groß die maleriſche Kultur und die künſtleriſche Tradition in einer Stadt ſind, die ſich— und das iſt geſagt ohne ein Spur von partikulariſtiſchen Wünſchen— ihre Selbſtändigkeit noch recht lange erhalten möge. Sich erhalten möge, da ſie ſie ſchöpft und kräftigt durch ihren heimatlichen Boden. Was gar nicht ausſchließt, 10 höchſt wünſchenswert macht, daß ein Austauſch künſtleriſcher Kräfte mit Paris und andern Kunſtſtädten erfolge. Aber wie wir nicht das Bedürfnis nach fremden Arbeiten empfinden, fühlen wir uns zurückgeſetzt, daß wir von dieſen nur die kümmerlichſte Auswahl vorgeſetzt bekommen, als ob für uns der größte Schund gut genug wäre. Ohne die gute Abſicht zu verkennen, dagegen zu proteſtieren wird doch wohl geſtattet ſein. Es iſt ein großer ſtrategiſcher Fehler, zu glauben, ein vorzüglich geſichertes Gelände durch ein paar einzelne Sol⸗ daten gewinnen zu können. Mehr bedeutet auch die Handvoll von Bildern Cszannes nicht, die auf dieſe Ausſtellung gelangte. Selbſt der wirkliche Verehrer und Kenner des Meiſters fühlt ſich enttäuſcht vor dieſen Werken, und er verſteht das Achſelzucken des Publikums, das mit Recht ſagen darf: was, das iſt alſo der eeeeeeeeee 2 ͤ durchgeführt werden können, geht der wohlgemeinte Rat dahin, die Nationalgalerie in Berlin, deren einer Cszanne ſchon deshalb mehr ſagt als die acht Bilder in München, weil er ein Meiſter⸗ ſetzt war, wodurch der Träger des Letzteren an Stelle des Erſte⸗ berühmte Cszanne!— Wenn Ausſtellungen in großem Stil nicht darauf künftig zu verzichten. Warum wandte man ſich nicht an warf die Strafkammer des Landgerichts Mosbach, indem ſie da⸗ hingeſtellt ſein ließ, ob die Zettel gemeinſames Eigentum der vier alten Gemeinderäte geweſen ſei, weil Hauch jedenfalls nicht allein Eigentümer der Zettel geweſen ſei und ſie, die ſich in ſeinem Ge⸗ wahrſam befunden haben, wie Allein⸗Eigentum behandelt und über deſſen wirtſchaftlichen Wert im Widerſpruch und ohne Vor⸗ wiſſen desjenigen verfügt habe, der ſie ihm anvertraut hatte. Im Gegenſatz zum Oberſtaatsanwalt Dr. Duffner hielt der Straf⸗ ſenat des Oberlandesgerichts die Repiſion für begründet. Die Feſtſtellungen des Landgerichts ſeien widerſpruchsvoll und nicht geeignet, das Urteil zu tragen. Der Paragraph 246 des Strafgeſetzbuches(Unterſchlagung) verlange die rechtswidrige Zu⸗ eignung einer körperlichen Sache, nicht nur ihres wirt⸗ ſchaftlichen Werts. Aber zur Freiſprechung reiche die Feſtſtellung des Landgerichts auch nicht aus, da nicht dahingeſtellt bleiben könne, ob nicht ev. die Zueignung einer körperlichen Sache noch vorliege. Der Senat hob daher das Urteil auf und verwies die Sache zur nochmaligen Verhandlung an das Landgericht Mosbach zurück. Verein für Jeuerbeſtattung Mannheim⸗Ludwigshafen. Nach dem Jahresbericht für 1908, der in der am Montag ſtatt⸗ gefundenen ordentlichen Mitgliederverſammlung erſtattet wurde, war die Entwicklung des Vereins auch im abge⸗ laufenen Jahr eine durchaus befriedigende. Die im Frühjahr vor⸗ genommene Verbreitung eines Merkblatts in einer Auflage von 45 000 Stück hatte allerdings nicht den erwarteten Erfolg, immer⸗ hin ſind aber dem Verein 201 neue Mitglieder(gegen 166 im Vor⸗ jahre) beigetreten. Dagegen wurden durch den Tod 33 Mitglieder und durch Austritt, Wegzug und dergl. 22 Mitglieder verloren. Der Reinzuwachs beträgt daher 146[(gegen 180 im Vorjahre) und der Geſamtmitgliederſtand ſtellte ſich demnach am 31. Dezember 1908 auf 1290 gegenüber 1144 am Ende des Jahres 1907. Eine neue Ortsgruppe iſt in Oggersheim mit 15 Mitgliedern ins Leben getreten. Der Mitgliederſtand der übrigen Ortsgruppen, der in der oben angegebenen Zahl von 1290 inbegriffen iſt, war auf Dezember 1908 folgender: Landau 85, Frankenthal 78, Grün⸗ ſtadt 85 und Kirchheimbolanden 25. Eingeäſchert wurden im hieſigen Krematorium im Jahre 1908 im ganzen 152 Perſonen (gegen 136 im Vorjahr), wovon 87(88) auf Mannheim, 41(30) auf die bayeriſche Pfalz und 24(18) auf andere Orte entfallen und wo⸗ mit ſeit Eröffnung des Krematoriums die Zahl 705 erreicht wurbe Von den Feuerbeſtatteten waren 99(84) männlichen und 53(52) weiblichen Geſchlechts. Dem Bekenntnis nach waren zu verzeich⸗ nen: 105(99) Evangeliſche, 15(24) Katholiken, 4([4) Altkatholiken, 11(4) Israeliten, 14(5) Freireligibſe, 2(0) Diſſidenten und 1(0) Menonit. Verhältnismäßig hoch war im Jahr 1908 die Summe, die an Zuſchüſſen zu den Feuerbeſtattungskoſten zu zahlen waren. IEs gelangten nämlich in 17 Fällen zuſammen M. 1120(gegen M. 420 in ſechs Fällen im Vorjahre) zur Auszahlung. Trotzdem konnte an dem bisherigen Umlageſatz von M. 1 feſtgehalten wer⸗ den. Die Zahl der hinterlegten letztwilligen Verfügun⸗ gen hat ſich im Berichtsjahre von ca. 1500 auf über ca. 2000 gehoben. Von den in der Urnenhalle vorhandenen 134 ge⸗ ſchloſſenen Urnenfächern und 60 offenen Niſchen nd bereits 130 bezw. 23 vermietet, ſo daß nur noch wenig Raum berfügbar iſt. Die Zahl der in der Halle beigeſetzten Aſchenreſte beträgt gegen⸗ wärtig 124 gegenüber 106 im Vorjahr. Außer dem für allge⸗ meine Vereinszwecke verfügbaren Kaſſenbeſtand von M. 1159.25 beſtand das Vereinsvermögen per 31. Dezember 1908 aus M. 200 3½ proz. Rhein. Hypothekenbankpfandbriefe und M. 3900 Aproz. Rhein. Hypothekenbank⸗Pfandbriefe, ſowie aus 5 Anteil⸗ ſcheinen des Vereins für Feuerbeſtattung in Hagen über je M. 100 und 96 Anteilſcheinen des in den Verein aufgegangenen hie⸗ ſigen Krematorium⸗Bauvereins. Auf die Schuld für Beiträge zu der Erſtellung der Urnenhalle wurden im Vorj. im gan⸗ zen M. 3100 abbezahlt, ſo daß noch M. 2300 zu tilgen bleiben. An Schenkungen ſind im Jahr 1908 M. 1300 zugefloſſen. * Eiſenbahnerverſammlung. Wie unlängſt in Karlsruhe der Badiſche und dann auch der Süddeutſche Eiſenbahnerverband ſehr ſtarzs beſuchte Eiſenbahnerverſammlungen abhielt, in welchen gegen die Arbeiterentlaſſungen bei der badiſchen Staatseiſenbahn prote⸗ ſtiert wurde, ſo fand auch am Sonntag, den 21. März, hier im Sacle des„Karl Theodor“ eine bom Badiſchen Eiſenbahnerverband einberufene, ſehr ſtark beſuchte öffentliche Rangierer⸗ verſammlung ſtatt. Verbandsſekretär Heini aus Karlsruhe veferierte über die Dienſt⸗ und Anſtellungsberhält⸗ niſſe des Rangierperſonals, ſowie über die Arbeiter⸗ entlaſſungen. Bei der darauf folgenden regen Diskuſſion war man allſeitig der Anſicht, daß erſtens die Rangierer wegen ihrem gefahrvollen, verantwortlichen und die Geſundheit frühzeitig auf⸗ reibenden Dienſte ins Beamtenverhältnis überführt werden ſollten; zweitens, daß es ſehr verkehrt gehandelt iſt, wemn man durch Zu⸗ ——..... ̃——·—.. mʒ ñ Privatbeſitz die beiden großartigen Porträts als Stütze und arvangierte ein eigenes Kabinett, um die ſtarke impreſſioniſtiſche Wirkung der Kunſt Cszannes nicht durch eine bunte Nachbar⸗ ſchaft einzuſchränken? Hoffentlich bleiben wir in Zukunft vor einem ähnlichen Mißerfolg verſchont. Wie Sonderausſtellungen gemacht werden, lehren uns gerade die Franzoſen, die in den Salons immer das geſchloſſene Werk eines Einzelnen zuſammen⸗ bringen. Für Gauguin war ſo der Herbſt 1907 entſcheidend[trotz des Fehlens der Bilder aus dem Folkwangmuſeum]. Das Publi⸗ kum, deſſen Verſtändnis zu wecken doch Zweck der Ausſtellung iſt, wird durch die Panoptikumsſehenswürdigkeiten nur beluſtigt und geniert. Man geht doch nicht zu Cézanne,„um das Rhinozeros zu ſehen“, Bei Marces ſchien es ſo zu ſein— was hat aber die Reklame mit der Kunſt zu tun? Sie mag ein Geſchäftskniff ſchlauer Spekulanten ſein, die ihte Bilder verkaufen wollen, den ſtillen Abſichten wahrer Kunſt ſteht ſie völlig fern. (Schluß folgt. Buntes Feuflleton. — Ueber einen„Schildbürgerſtreich“ der Newyorker Polizei meldet die„Newyorker Staatszeitung“:„Eine ganz neue Methode, von der ſich der beſchränkte Laienverſtand ſimpler Bürger beim beſten Willen keinen Erfolg verſprechen kann, haben General Binghams blauberockte Mannen(General Bingham iſt der Chef der Newyorker Polizei) in Anwendung gebracht, um die berüchtigte Erpreſſerbande der„Schwarzen Hand“ an der Ausführung einer neuen Gewalttat zu ver⸗ hindern. Am Samstag war dem Prieſter Rev. Liberanſe von Rev. William R. Walſhs römiſch⸗katholiſcher Kirche Nr. 303 Elizabeth Str., im Herzen des italieniſchen Viertels, ein Schreiben mit der Drohung zugegangen, er werde er⸗ mordet und die Kirche in die Luft geſprengt werden, wenn er bis zum nächſten Mittwoch nicht an einem beſtimmten Platz 500 Dollars deponiere. Rev. Liberanſe übergab dieſen Brief ſeinem Vorgeſetzten, Rev. Walſh, und dieſer verſtändigte die Polizei. Statt nun den Banditen eine Falle zu ſtellen und den Verſuch zu machen, ſie am Mittwoch abzufangen, wurden zwei Poliziſten in Uniform vor der Kirchentür poſtiert, um iſt? Und warum holte man nicht aus bekanntem Münchener dort Wache zu halten. Die Blauröcke faßten am Samstag Behörden gelangen laſſen. gift“ und die Gambrinusjünger für„ein Notget ſammenſchrauben des Dienſtes am Rangier⸗ und Fahrperſonal Ev⸗ ſparniſſe erzielen will, indem durch et lange Dienſtzeit und die nicht genügende Anzahl Rangierer bei den einzelnen Rangierabtei⸗ lungen alltäglich Beſchädigungen an den zu befördernden Gütern und Gegenſtänden, ſowie Beſchädigungen der Eiſenbahnwagen und von ſonſtigem Material vorkommen, welche die erzielten Erſparniſſe an Perſonar weit, ſehr weit ſogar übertreffen. Daher ſollte man auch drittens an dem Rangierperſonal nichts einſparen wollen, ſon⸗ dern dieſen Dienſt zu erleichtern ſuchen dadurch, daß man die Dienſtzeit des Rangierperſonals nicht nur allein kürzt, ſondern daß man auch überall die nötige Anzahl Rangierer den einzelnen Ratgierabteilungen zuweiſt. Ferner wurde in der Verſammlung energiſch dagegen proteſtiert, daß man die Einführung der Sonn⸗ tagsruhe im Güterverkehr und die ſich hieraus ergebenden mehr freien Sonntage wieder illuſoriſch macht inſofern, daß man das Rangierperſonal an Sonn⸗ und Feiertagen zum Wagenreinigen und allen möglichen Arbeiten heranzieht. In Anbetvracht dieſer Ver⸗ hältniſſe und in Anbetracht der wirtſchaftilchen Depreſſion über⸗ haupt iſt es daher auch ſehr zu verurteilen, daß Arbeiterentlaſ⸗ ſungen vorgenommen worden ſind und noch vorgenommen werden ſellen. In zwei Reſolutionen, welche bon der Verſammlung gub⸗ geheißen und einſtimmig anerkannt wurden, kam u. a. auch der Unmut und die Verurteilung dieſer Arbeiterentlaſſungen von den Verſammelten ſtark zum Ausdruck, indem es für die Eiſenbahn⸗ verwaltung ſehr leicht und auch, wie dieſe Ausführungen zeigen, es in ihrem eigenen Intereſſe wäre, die überzähligen Strecken⸗ arbeiter nicht zu entlaſſen, ſondern in anderen Dienſtzweigen zu verwenden. 5 * Börſencafekonzerte. Wirklich ſtaunenswert iſt der außer⸗ ordentlich zahlreiche Beſuch, den die Konzerte der Damen⸗ kapelle Pöſchl finden. Die vorzüglichen künſtleriſchen Leiſtungen, die im Enſemble und Soloſpiel beſonders zur Gel⸗ tung kommen, löſen allabendlich den größten Beifall der Be⸗ ſucher des eleganten Lokals aus. 7 * Krieger⸗Verein Mannheim. Am Sonntag den 14. März d. J. fand im Vereinslokal die ordentliche General⸗Verſammlung des Kriegervereins ſtatt. Neben anderen Punkten der Tagesordnung wurde der Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht zur Vorlage gebracht, welche einen günſtigen Vermögensſtand nachwieſen, trotzdem leider die Anzahl der Todesfälle(lauter Kriegsteilnehmer) im vergangenen Vereinsjahre ziemlich groß war und daher ziemlich viel an Sberbe⸗ geld ausbezahlt werden mußte. Dem Rechner, Herrn Kamerad Lanſche wurde mit dem Danke des Vereins für die umſichtiges Führung der Kaſſengeſchäfte Entlaſtung erteilt. In der nun fol⸗ genden Vorſtandswahl wurde per Akklamation zum erſten Vor⸗ ſitzenden Herr Divektor F. Hieronymi gewählt. Auf deſſen Vorſchlag wurden dann per Akklamation ſämtliche bisherigen, aus⸗ ſcheidenden Vorſtands⸗ und Verwaltungsratsmitglieder wieder ge⸗ wählt, mit Ausnahme eines Kameraden, welcher aus Geſchäfts⸗ rückſichten ſein Amt niederlegen mußte. Es wurde dann beſchloſſen, wie früher allmonatlich Mitgliederverſammlungen abzuhalten, welche, wie in anderen hieſigen Militärvereinen, durch Vorträgs aus dem Kreis der Mitglieder etc etc. zu unterhaltenden Veranſtal⸗ tungen werden ſollen. Um hiermit gleich den Anfang zu machen, erzählte auf Anregung des Vorſitzenden ein Kriegsteilnehmer, Herr Kamerad Henn, eine ſehr intereſſante Epiſode der Belagerung Straßburgs 1870/71, womit derſelbe reichen Beifall fand. Man trennte ſich mit der Ueberzeugung, daß das folgende Vereinsfahr ein unterhaltendes und erfolgreiches ſein werde. * Hundediebſtähle ſind in letzter Zeit in der Umgegend viel⸗ fach vorgekommen. Von Friedrichsfelb, Edingen, Seckenheim, Neckarau und Mannheim werden ſolche gemeldet. Es handelt ſich faſt überall um wertvolle Hunde, die alle von ein und der⸗ ſelben Perſon, einem ſchlanken 1/65 bis ½0 Meter großen Mann mit kleinem rötlichen Schnurrbart geſtohlen und anderwärts kauft wurden. Bis jetzt iſt es noch nicht gelungen, den Dieb ermitteln und wolle man daher zweckdienliche Mitteilungen, di zur Feſtſtellung des Täters dienen können, an die maßgebenden 7 * Aus dem Schöffengericht. Faſt täglich bringen die Schöffen gerichtsverhandlungen zein trübes Familienbild. Das ſind— leider iſt es Tatſache— für die Zuhörer die intereſſanteſten Sachen, ſo bedauerlich ſolche Vorkommniſſe vom rein menſchlichen Standpunkte aus ſind. Geſtern ſtand der Taglöhner H. Lang von Eppingen vor dem Schöffengericht— ein dem Schnapstrunke ergebener Menſch, bei dem Nüchternheit zur Ausnahme gehört. Die Frau ernährt ſich recht und ſchlecht mit einem Milchhandel. Schon einmal hat er ihr den Milchkarren ſamt der Milch ge⸗ ſtohlen, um ihn in Alkohol umzuſetzen. Die Kinder unterſtützen die Mutter, welche bei dem einen Sohne wohnt, in anerkennens⸗ werter Weiſe.„Wie iſt es denn, wollen wir morgen früh noch leben?“ mit dieſen Worten und erhobenem geladenem Revolber kam er am 6. Februar in die Wohnung des Sohnes. Nur mit Mühe war der betrunkene Menſch wieder aus der Wohnung des r ̃ ͤ ůöO—0᷑ĩ'—Tx᷑ñÄʃ«ĩ? nachts Poſten und ſtanden zum Erſtaunen der Paſſanten ſechs Stunden lang wie die Pagoden vor der Pforte des Gottes⸗ hauſes. Dann wurden ſie von zwei Kameraden abgelöſt, und dieſer Modus wurde fortgeſetzt, trotzdem Rev. Walſh die Sicherheitsbehörde auf die Unklugheit ihres Vorgehens auf⸗ merkſam machte. Es braucht kaum geſagt zu werden, daß die Ordnungswächter ſich weiter keine Mühe gaben, den Zweck ihrer abſonderlichen Miſſion zu verhüllen. Jedem, der es wiſſen wollte, ſagten ſie, daß Rev. Liberanſe einen Drohbrief erhalten habe, und ſie da ſeien, um den Prieſter vor einem Anſchlage der Mörderbande zu ſchützen. — Was iſt Wein? Das in dritter Leſung vom Reichstag a genommene neue Weingeſetz erklärt:„Wein iſt das durch alko⸗ holiſche Gärung aus dem Safte der friſchen Weintraube herge⸗ ſtellte Getränk.“ Es gibt aber noch viele andere Definitionen: „Der Wein iſt ein altes Sorgenkind der deutſchen Geſetzgebung“, ſagt der Parlamentarier.„Wein iſt ein gutes Steuerobjekt behauptet der Nationalökonom.„Wein(Vitis vinifera.) iſt eine Gattung aus der Familie der Ampelideen“, lehrt der Bota⸗ niker.„Wein iſt ein chemiſches Produkt,“ murmelt der Pantſcher.⸗ Die ſchönſten Definitionen geben die Dichter: Nach ihnen iſt der Wein„Balſam“(Homer).„Die beſte Arznei“(Alkäos),„Der Erwecker aller Lebensgeiſter“(Euripides),„Der Glättſtein d Trübſinns und Wetzſtein des Stumpfſinns“(Haririh,„Jede! irdiſchen Harms Medizin und Troſt“(Hafis),„Götterſaft“ (Leſſing),„Trank voll ſüßer Labe“(Goethe),„Sohn der Sonne“ [(Schiller),„Del zur Verſtandeslampe“(Bürger),„Des Mutes Sporn, der Sorge Tod— ein Gegengift für jede Pein“(Arndt), „Allüberwinder“(Emrich),„Die ſchöne Himmelsgabe“(E. T. A. Hoffmann),„Das eigentliche Lethewaſſer“(Weber, Demokri „Milch für Greiſe“(An. Grün),„Götterkoſt“(Hagedorn),„D Blume der Ritterſchaft“(Geibel),„Nektarglut“(Körner „Jeuer“(Herwegh),„Feuerſtrahl“(Hebbel),„Jeuerque denſtedt),„Gramverſcheucher“(Rückert),„Schmerzv (Strachwitz),„Herzblut“(Lenau),„Ein reizender (Hebbel),„Goldgeiſt“(Scheffel) u. ſ. w.— Die A tiker erklären den Wein dagegen für„Teufelswer Menſch genießt, wenn er kein Bier hat.“ 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 25. März. Sohnes zu bringen. Am 11. Februar traf er ſeine Frau beim Milchhandel und ſchlug auf ihr einen Stock entzwei. Er hat be⸗ reits eine Strafe wegen ſeiner Tätlichkeiten gegen die Familie. Das Gericht verurteilte ihn mit dieſer Strafe von einer Woche zu drei Wochen Gefängnis. Er wurde ſofort eingeſperrt, weil zer ſich zum Antritt der anderen Strafe nicht geſtellt hat. Kus dem Großherzogtum. Ladenburg, 23. März. Die„alte Poſt“ iſt um den Preis von 18 000 M. in den Beſitz des Herrn Privatier Karl Molitor gelangt.— Das Wohnhaus mit Hausgarten des Herrn Molitor in der Mühlgaſſe(früher Skola ſche Haus) hat durch Kauf Herr Küfer Lutz zum Preiſe von 10000 M. erworben.— Die Spareinlagen bei der hieſigen ſtädtiſchen Sparkaſſe haben, wie von gut unterrichteter Seite mitgeteilt wird, die Höhe bon einer Milkion erreicht. OHaßmersheim, 24. März. Der im hieſigen Bahn⸗ hof als Ablöſer beſchäftigte, 37 Jahre alte Bahnarbeiter Ernſt Altrieth, geriet heute vormittag 12 Uhr unter den ausfahrenden Güterzug 6742, wobei ihm das rechte Bein unterhalb des Knies abgefahren wurde. Altrieth iſt verheiratet und Vater von 2 Kindern. Karlsruhe, 24. März. Ein beſſer gekleideter Mann im Alter von 40—45 Jahren hat ſich geſtern nachmittag im Waſchraum des weſtlichen Abortes des Hauptbahnhofs ver⸗ giftet. Der Lebensmüde kam anſcheinend mit einem Zuge von auswärts an und erkundigte ſich nach dem Waſchraum. Die Wartefrau hörte nach einiger Zeit einen dumpfen Fall und als man die Türe zum Waſchraum öffnete, fand man den Unbe⸗ kaunten als Leiche vor. In einem zurückgelaſſenen Briefe bat er, ſein Geld im Betrage von 22 Mark und den Erlös von einem goldenen Ring und einer goldenen Uhr mit Kette zu ſeiner Be⸗ erdigung zu verwenden. Der Tod iſt infolge einer Arſenik⸗ oder Chloroformvergiftung eingetreten.— Geſtern abend iſt auf dem Speicher der Wirtſchaft„zur Krone“ in der Georg Friedrich⸗ ſtraße auf noch nicht aufgeklärte Weiſe Feuer entſtanden, dem der ganze Dachſtuhl zum Opfer fiel. Der durch das Feuer und das Waſſer verurſachte Gebäudeſchaden beträgt mehrere tauſend Mark.— Vor einigen Tagen hat die Stadtgemeinde Karlsruhe beim Großh. Bezirksamt Ettlingen ein Geſuch um Erteilung der Konzeſſion für ein Elektrizitätswerk bei der Sta⸗ tion Spielberg⸗Schöllbronn der Albtalbahn eingereicht. Das Projekt baut ſich in der Hauptſache auf den Unterlagen auf, welche ſ. Z. der Bayer. Elektrizitäts⸗Geſellſchaft„Helios“ gedient haben. Es iſt vorgeſehen das Waſſer des Maiſenbaches in einem Stauweiher zu faſſen, mit demjenigen der Alb vereint von Marxzell ab in einem Kanal am ſüdlichen Hang des Albtales weiter zu leiten und bei der Ausmündung des Moosalbtales das dadurch gewonnene Gefälle auszunützen. Die Moosalb ſoll gleichfalls in einem Stauweiher gefaßt und in einem Kanal dem Werk zugeführt werden. Die ſo gewonnene bedeutende Krafk ſoll in elektriſche Energie umgewandelt durch unterirdiſche Kabel nach Karlsruhe weiter geleitet werden. Es iſt vorgeſehen auch Strom an die benachbarten Gemeinden des Albtales abzugeben. Karlsruhe, 24. März. Seinen Verletzungen erle⸗ gen iſt geſtern der 18 Jahre alte Kettenmacher Karl Najel, aus Eutingen, welcher ſich am 24. v.., abends, an der Durlacher Landſtraße in ſelbſtmörderiſcher Abſicht aus Nahrungsſorgen einen Schuß in die Bruſt beibrachte. * Laufenburg, 24. März. Verhaftung des Frick, der ſich der gemacht hat. ketzte Nachrichten und Telegramme. * Darmſtadt, 25. März. Der Großherzog hat, der „Darmiſt. Ztg.“ zufolge, den außerordentlichen Profeſſor Dr. Alois Wolde zu Innsbruck zum ordentlichen Profeſſor an der philo⸗ logiſchen Jakultät an der Landesuniverſität Gießen für das Fach Sanſerit und der vergleichenden indo⸗germaniſchen Sprache er⸗ nernmt. Hanau, 25. März. An der Main⸗Fähre bei Seligen⸗ ſtadt ſtürzte der Arbeiter Peter Biſchof in den Main und ertronk. * Berlin, 25. März. Der„Reichsanzeiger“ meldet: Der Kaiſer hörte heute Vormittag die Vorträge des Kriegsmini⸗ ſters, des Chefs des Generalſtabes und des Chefs des Marine⸗ kabineits. Kiel, 25. März. Der Kreuzer„Hamburg“, das Begleit⸗ ſchiff der Kaiſeryacht Hohenzollern auf der Mittelmeerfahrt er⸗ hielt geſtern Abend Ordre zur Ausreiſe. Das Schiff iſt zunächſt in die Nordſee abgegangen. * Paris, 25. März. Miniſterpräſident Clemenceau Hat trotz ſeiner noch immer andauernden Erkrankung dem heutigen Miniſtervat beigewohnt und wird auch heute Mittag an den Kammerſitzungen teilnehmen. Der Miniſterrat hat, lt.„Frkf. Hig.“, beſchloſſen, in der Kammer auf die Diskuſſion über den Vorſchlag Delcaſſes, eine Unterſuchungskommiſſion für die Miß⸗ ſtände in der Marine zu ernennen, ſofort einzugehen. *Rom, 25. März. Heute früh fanden 4 Knaben bei einem an der Peripherie der Stadt gelegenen Spital 2 runde Bom⸗ benu. Eine explodierte, als ſie zur Erde geſchlendert wurde und verwundete 2 Knaben, davon einen ſchwer. Unterſuchung iſt ein⸗ Helzitet. . Großes Aufſehen erregt die Gemeindeamtmanns Schmißt bon Gipf bei Unterſchlagung von Mündelgeldern ſchuldig Das Scheitern des Blocks. *Berlin, 25. März. Die Meldung der heutigen Mor⸗ genbfätter, als ob die konſervative Fraktion geſtern außer der nationalliberalen auch andern Fraktionen den Entſchluß, die Finanzreform mit dem Zentrum zu machen, gewiſſermaßen Iffiziell mitgeteilt habe, erweiſt ſich nach der„Frankf. Ztg.“ 2¹⁸ unrichtig. An die Freiſinnige Fraktionsgemeinſchaft iſt fedenfalls eine ſolche Mitteilung nicht ergangen. Das ſchließt nicht aus, daß die Dinge ſich dahin entwickeln werden, daß ver⸗ ſucht wird, die Finanzreform mit der Rechten und dem Zentrum zuſtande zu bringen. Die Fahrt des Reichsluftſchiffes nach München. München, 25. März. Die Fahrt des Zeppelinſchen Luftſchiffes hierher iſt nunmehr, günſtige Witterung vorausgeſetzt, für morgen beabſichtigt. Falls das Wetter ungünſtig iſt, wird die Fahrt auf un⸗ te Zeit verſchoben. Eine Landung wird lt.„Frkf. Ztg.“ übrigens nicht erfolgen. Das Luftſchiff ſoll nur hei der Ankunft über der Thereſtenwieſe einige Uebungen ausführen und dann wieder die MRückfahrt antreten. Deutſchlaubds Flotteurüſtungen. Paris, 5. März. Die„Temps“ erörtert die Erklärung des Statsſekretärs von Schön in der Budgetkommiſſion des Deutſchon Reichstages und ſagt u..: Die Sprache hat zum mindeſten das Ver⸗ dienſt der Klarheit und wir müſſen geſtehen, daß ſie bei uns keines⸗ wegs Anſtoß erregt. Der Staatsſekretär hat ſich auf die Erklärung bezogen, welche der Reichskanzler auf der Reichstagstribüne am 10. Dezember v. J. abgegeben hat und wir haben derſelben damals zugeſtimmt, wie wir ihr heute zuſtimmen. Mag es ſich um eine all⸗ gemeine oder beſondere Vereinbarung gandeln; die Begreuzung der Rüſtungen bleibt immer ein leeres Verſprechen. Es iſt deshalb vor⸗ zuziehen, wenn Rüſtungsfragen bei der Beurteilung der Beziehungen zwiſchen den Völkern nicht in Rechnung kommen. Man riütſtet für ſich, bevor man gegen einen anderen rüſtet. Jedes kennt ſeine Be⸗ dürfniſſe am beſten und jeder wird ſonach ſeine eigene Kraftanſtreng⸗ ung bewerten. Das iſt eine beſſere und geſündere Moral als die Illuſionen der Friedensſchwärmer. Zum Generalſtreik der franzöſiſchen Poſtbeamten. *Paris, 25. März. Die ausſländigen Poſtbeamten haben geſtern einen Anſchlag veröffentlicht um der Pariſer Bevölkerung zu danken. In dieſem Aufrufe wurde der Staatsſekretär Simyan in ſehr ſtarken Ausdrücken beleidigt. Der heutige Miniſterrat hat it.„Frkf. Ztg.“ beſchloſſen, über die Unterzeichner bieſes Aufrufes das Disziplinar⸗ verfahren zu eröffnen. Ein politiſcher Mord in Perſien. * Teheran, 25. März.(Pet. Tel.⸗Ag.) In der Nacht auf den 24. März iſt der Muſchteidens mit noch 3 Perſonen, die mit ihm beim Abdul Aſis Zuflucht gefunden hatten, ermordet wor⸗ den. Die Verletzung des Aſylrechts übte eine niederdrückende Wirkung auf die Bevölkerung aus, die geneigt iſt, die Ermordung reaktionären Elementen zuzuſchreiben. Die ruſſiſche und engliſche Geſandtſchaften machten bei der Regierung Vorſtellungen die dahingingen, daß unverzüglich Nachforſchungen angeſtellt und die Schuldigen beſtraft werden. Zur Reichsfinanzreform. Nur ein Mißverſtändnis? Berlin, 25. März. Von konſerpaliver Seite wird jetzt behauptet, daß alles nur ein Mißverſtändnis geweſen ſei. Die konſervative Fraktion hätte ſeit langer Zeit keine Fraktionsſitzung abgehalten und Herr v. Normann hätte keinerlei Auftrag ge⸗ habt, den Block zu kündigen. Dem widerſpricht aber der Abg. Baſſermann, der Wort für Wort die Normannſchen Ausſührungen wiederholte und ſich von ihm hat beſtätigen laſſen, daß er ſie rich⸗ tig wiedergebe. Der Abg. Baſſermann hat die Ausführungen ſofort zu Papier gebracht und wollte dem Kanzler heute ſeine Nieder⸗ ſchrift überreichen. Immerhin iſt es möglich, daß die Kriſe dies⸗ mal noch im Sande verläuft und das angebliche Mißverſtändnis zum Anlaß wird, die Finanzreform zum glücklichen Ende zu führen. Doch wird man damit rechnen müſſen, daß die Tage des Blocks gezählt ſind. Berlin, 25. März.(Privattelegramm unſeres Berliner Bureaus.) Die„Kreuzztg.“ bemerkt zu der Kriſis: Nach einegezo⸗ genen Erkundigungen in dieſer Angelegenheit ſcheint es ſich auf nationalliberaler Seite um ein Mißverſtändnis geſprächsweiſer, nicht offizieller Aeußerung zu handeln. Tatſache iſt, daß ernſtliche Gefährdungen für den Zuſammenhalt des Block bisher nur von den Liberalen ausgegangen ſind. Wenn der jetzige Alarmruf ernſte Folgen haben ſollte, iſt dafür lediglich die Voreiligkeit der“ porenen Prinzen Alexander, Er würde nunmehr als Liberalen verantwortlich zu machen. Daß übrigens für die Kon⸗ Thre rat ſervativen der Blockenicht Selbſtzweck iſt, haben ſie oft genug aus⸗ geſprochen. Wer das ernſte Zuſtandekomemn der Reichsfinanz⸗ reform wünſcht, darf nicht Bedingungen ſtellen, die zu der Re⸗ form von beſtimmten Parteien gemacht werden. Auch hier iſt das Zugeſtändnis, daß die Konſervativen an eine Arbeit mit dem Zentrum denken. Die Regierung und die Reichsfinanzreform. * Berlin, 25. März. Die„Nordd. Allgem. Ztg.“ bringt in ihrer heutigen Nummer folgende Erklärung: Die Preſſe ergeht ſich in Vermutungen über die Stellung der ver⸗ bündeten Regierungen zu den die Reichsfinanzreform betref⸗ fenden Beſchlüſſen der Reichstagskommiſſton. Hierzu be⸗ merken wir folgendes: 85 Die Regierungen halten feſt daran, daß der Bedarf an neuen Einnahmen nicht nur durch eine Beſteuerung von Genußmitteln, die dem Maſſenverbrauch unterliegen, ſondern auch durch eine all⸗ gepteine Belaſtung des Beſitzes aufgebvacht werde. Sie lehnen es ab, daß die Beſitzbelaſtung in der Hauptſache durch Matrikularbeiträge oder ſonſt in einer Weiſe geſchehe, welche die für die eigenen Aufgaben der Bundesſtaaten unentbehrliche Steuer⸗ quelle(Einkommen⸗, Vermögensſteuer) angreift. In der Er wei⸗ terung der Erbſchaftsſteuer erblicken ſie nach wie vor die zweckmäßigſte Beſitzbelaſtung. Sie vertrauen darauf, daß es ge⸗ lingen werde, auf der Grundlage ihres Programms in gemeinſamer Arbeit mit dem Reichstag der Finanznat des Reiches ohne Zeitver⸗ luſt Abhilfe zu ſchaffen. Die Ariſe auf dem Nalkan. Verzicht des Kronprinzen von Serbien auf die Thronfolge. *Belgrad, 25. März. In einem Schreiben aun den Mini⸗ ſterpräſidenten verzichtet der Kronprinz auf die Thronfolge in⸗ folge der Angriffe der ſerbiſchen Preſſe wegen des Todes ſeines Dieners, um die Regierung von der Rückſichtnahme auf ſeine Perſon zu entbinden. Heute nachmittag wird der Miniſterrat über die weitere Ver⸗ handlung mit dem Kronprinzen Entſcheidung fällen. Das iſt eine überaus wichtige Nachricht. Aus dieſem Verzicht des Kronp einzen auf die Thronfolge und ſeinem da⸗ mit verbundenen Ausſcheiden aus der aktiven Po⸗ litikSerbiens können die arg geſunkenen Friedens⸗ hoffnungen vielleicht neue Nahrung ziehen. Um den Kronprinzen gruppiert ſich bekanntlich die ſerbiſche Kriegs⸗ partei. Die näheren Umſtände der Mißhandlung eines Dieners, die anſcheinend deſſen Tod herbeiführte, ſind nicht bekannt. Sie ſind auch gleichgültig, der Kronprinz liebte be⸗ kanntlich ſolche kleine Scherze. Der Tod des Dieners in Ver⸗ bindung mit den Angriffen der ſerbiſchen Preſſe iſt ſelbſt⸗ verſtändlich nur der Vorwand, den Kronprinzen auszuſchalten. Bis auf weiteres iſt dieſe Ausſchaltung des Kronprinzen als ine Niederlage der Kriegspartei zu deuten und als ein Erfolg der Richtung im ſerbiſchen Kabinett, die den Forderungen Oeſterreichs genügen und damit den Balkan⸗ frieden ſichern will. Der Miniſterpräſident, der immer, wenn Serbiens gegeben hat, hat nunmehr die Hände frei, er iſt von der Rückſichtnahme auf die Perſon des Kron⸗ prinzen entbunden, wie es in dem Telegramm heißt, und damit von der Rückſichtnahme auf die Kriegspartei. Denn im gegenteiligen Sinne, daß die Entbindung der Regierung von der Rückſichtnahme auf den Kronprinzen nun erſt recht der Kriegspartei im Kabinett freie Hand geben ſolle, wird man den Paſſus des Telegramms wohl nicht zu deuten haben. Dagegen ſprechen alle Umſtände, von König Peters ſonder⸗ licher Kriegsluſt haben wir nie etwas gehört. Auf den zum Kriege drängenden Kronprinzen, den kün ftigen König Großſerbiens, ſtützten ſich alle ſerbiſchen Hoffnungen. Sie zergehen mit dem Verzicht des Kronprinzen auf den Thron wie eine Rakete in der Luft und Europa darf ſagen, dieſer Diener ſtarb mir ſehr gelegen. Der Kronprinz Georg wird auf dem Altax des europäiſchen Friedens dargebracht und wir — denn das iſt ſein freiwilliger Verzicht— dokumentiert ſich, ſo hoffen wir, ein plötzlicher Umſchwung der ſer⸗ biſchen Politik, auf den Europa lange mit Spannung und Ungeduld wartete. Sein Sturz iſt ein erfreulicher Sieg des europäiſchen Friedensbedürfniſſes, das ſich ſtark genug erwies, dieſen Schädling zu beſeitigen, wie einſt Herrn Delcaſſée; auch an der Beſeitigung Iswolskis hat das europäiſche Friedensbedürfnis lange gearbeitet, aber die häufig wiederkehrenden Nachrichten, er ſolle auf einem Bot⸗ ſchafterpoſten von ſeinem Ehrgeiz ausruhen, wurden leider immer wieder offiziös widerrufen. Was der nähere Anlaß dieſes anſcheinenden Umſchwunges der ſerbiſchen Politik war, läßt ſich im Augenblick noch nicht ſagen, auch wohl nicht, welches die Wirkungen ſein werden. Man darf vermuten, daß der Druckder Triple⸗Entente endlich ſtark genug im Belgrader Konak wirkte und daß Ruß⸗ land ſich doch zu der Politik zurückfand, die ſein eigenes In⸗ tereſſe und das Intereſſe Europas gebietet. Die„Frankf. Ztg.“ wußte ja zu melden, daß Iswolski endlich die Annexion Bosniens als vollzogene Tatſache anerkenne, und auf den Rückzug Rußlands deutet auch folgende Meldung der „Voſſ. Ztg.“ aus Petersburg: In ruſſiſchen diplomatiſchen Kreiſen wird die Lage nicht als hoffnunslos angeſehen. Man findet den Hauptmangel in der letzten ſerbiſchen Note darin, daß ſie in ſchlechtem Franzö⸗ ſiſch und wenig geſchickt abgefaßt war. Wegen ſprachlicher und redaktioneller Fehler würde dein Krieg geführt. Was werden die Wirkungen des Rücktritts des Kron⸗ prinzen Georg von der Politik ſein? Wir wollen in der erſten Freude die Hoffnungen nicht allzu hoch ſpannen und nicht laſſen. Aber im Zuſammenhalt mit den Meldungen aus als ein Sy mptom einer ernſtlichen Beſſerung der Lage und eines ernſtlichen Willens Serbiens, den Konflikt mit Oeſterreich⸗Ungarn zu klären, gelten laſſen. Viel⸗ leicht erleben wir, wenn unſere Hoffnungen den Tatſachen und Ereigniſſen nicht allzu vorſchnell vorauseilen, ein ſchnelles Abflauen der europäiſchen Kriſis, die allzulange auf Handel und Wandel und das geſamte Leben der europäiſchen Nation drückte. König Peter hat noch einen zweiten Sohn, den 1888 ge⸗ Thronfolger in Betracht kommen, man hat nicht gehört, daß er ſo kriegeriſchen und abenteuerlichen Plänen nachhinge, wie ſein um ein Jahr älterer Bruder Georg. G. Berbin, 25. März.(Von unſerm Berliner Bureau.)! Die Abdankung des Kronprinzen Georg von Serbien ſoll ſich nach einer Meldung des„Peſter Llohd“ im Grunde ſo ver⸗ halten, daß der Kronprinz der Thronfolge für verluſtig erklärt und des Landes verwieſen werden ſoll. Der Vor⸗ gang wird als Symptom eines in Belgvad ſich vollziehenden Um⸗ ſchwunges, in Wien als äußerſt wertvolles Entgegenkommen der offisziellen ſerbiſchen Kreiſe gegenüber Oeſterveich⸗Ungarn betrachtet. Die Berliner Börſe beantwortete die Meldung von der Thronent⸗ ſagung des Kronprinzen von Serbien mit einer ſtürmüſchen Aufwärtsbewegung. Eine kleine Beſſerung der Lage. * Wien, 25. März. Auf Grund direkter Informationen an hoher diplomatiſcher Stelle iſt daran feſtzuhalten, daß die Lage ſich nur um ein Minimum gebeſſert habe. Die Beſſerung beſtehe in der Bereitwilligkeit Rußlands auf die deutſchen Vorſchläge ein⸗ zugehen und die Annexion als ſolche noch vor der Konferenz an⸗ zuerkennen. Man hat Grund zu der Annahme, daß dieſer Be⸗ ſchluß über den Kopf Iswolkskis hinweg vom Zaren ſelbſt gefaßt worden iſt. Das Haupthindernis iſt jetzt England, das ſich ſehr geſchickt hinter Rußland zu verbergen wußte. Während der hieſige engliſche Botſchafter ſich ehrlich bemüht, an einer Verſtändigung zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Serbien zu arbeiten, durchkreuzt Grehy alle ſeine Schritte. Die vorletzte Note des Forreign Office“ enthielt das Gegenteil deſſen, was der engliſche Botſchafter hier auf Grund ſeiner beſſeren Kenntnis der Dinge empfohlen hatte. Unter den Dip! maten ſind die Meinungen geteilt über dieſe Hal⸗ tung, die von den einen als ſteife Ungeſchicklichkeit und von den anderen für hartnäckiges Feſthalten an eiger gegen die Zentral⸗ mächte gerichteten Politik angeſehen wird. Dle augekündigte 3. engliſche Note iſt zur Stunde noch gicht eingetroffen. Die öſter⸗ reichiſche Note wird aller Wahrſcheinlichti t nach Samstag in Belgrad überreicht werden. Sie enthält keinen Termin für die Gegenerklärung Serbiens, iſt alſo kein ſogen. Ultimarum⸗ und läßt den ſerbiſchen Staatsmännern immerhin m einige Zeit zur Umkehr. Sachlich entſpricht ſie dem ſchon bekann⸗ ten öſterreichiſchen Minimalprogramm. Lange wird aber natürlich auf die ſerbiſche Antwort nicht ge⸗ wartet werden und innerhalb ſehr weniger Tage erfolgt daun die Mobilmachung. Auch dieſer ſehr ernſte Schritt bedeutet noch nicht un⸗ bedingt den Krieg, dürfte aber die Friedeusbedingungen für Serbien einigermaßen erſchweren. Nicht unwichtig für die jetzige Lage iſt jetzt der innere Kampf im Belgrader Kabinett, das natür⸗ lich nicht nachgeben kann, ſolange eine Großmacht noch immer den An⸗ ſchein erweckt, als ob ſie dieſe gefährliche Politik unterſtütze.(Fr..) Zuſtimmung Rußlands zur Annexiun Bosniens. * Paris, 25. März. Wie mitgeteflt wird, hat die ruſſiſche Regierung in London ſormell erklären laſſen, daß ſie der Annexion Bosniens und der Herzegowina durch Oeſterreich⸗ungarn zuſtimme. Die franzöſiſche, engliſche und ruſſiſche Regierung geben ſich der Hoffnung hin, daß dieſer verſöhnliche und entgegen⸗ kommende Schritt Rußlands den Baron Aehrenthal beßimmen wird, der Redaktion der zukünftigen ſerbiſchen Note auch verklaufulierte Verſicherungen dep friedlichen Abſichlen keine beſonderen Schwierigkeiten mehr in den Weg zu legen. 5 ſagen, es iſt nicht ſchade um dieſes Opfer. In ſeinem Sturze allzu voreilig den Wunſch den Vater des Gedankens ſein Petersburg wollen wir den Sturz des Kronprinzen doch gerne 5 ſte Ne S.:grs S. S S S SS 2 S in 3 5 Nn ‚ — · en dreen e 82 ene . ber öffentlichen Arbeiten eine Heffentlichkeit rung der Rheinſchiffahrtsintereſſen als die füh⸗ Mannheim, 25. Marz. General⸗Auzeiger.(Abeudblatt, Volkswirtschaft. (Auszug aus einem Gutachten über die Vertiefung des Rheins von St. Goar bis zur Mainmündung; 5 1 Im Herbſt vorigen Jahres hat das preußiſche Miniſterium er 5 Denkſchrift über die weitere Ver⸗ biefung des Rheins von St. Goar bis zur Mainmündung der übergeben. Dazu nimmt der Verein zur Wah⸗ rende freie Jachvertretung, in der ſämtliche Rheinreedereien, zu⸗ hleich aber auch alle übrigen an der Rheinſchiffahrt intereſſierken Gewerbszweige vereinigt ſind, in einem Gutachten Stellung. Er 1 lommt zu dem Schluſſe, daß das amtliche Projekt in der vorliegen⸗ bden Form aus ſchiffahrtstechniſchen und wirtſchaftlichen Gründen abzukehnen iſt. Der Hauptinhalt der ſehr ausführlichen Be⸗ 14 weiſe iſt etwa folgender: Die amtliche Denkſchrift trägt den Hauptmangel, daß ſie nur 7 eine Vertiefung der Strecke von St. Goar bis zur Mainmündung, bezw. bis nach Frankfurt, vorſieht, nicht bis Mannheim. Damit iſt der Tatſache nicht Rechnung getragen, daß das Haupt⸗ empfangs⸗ und Verſandgebiet von Schiffsgütern in Süddeutſch⸗ land Mannheim⸗Ludwigshafen⸗Rheinau mit über 10 Mill. To. Schiffahrtsverkehr, nicht Frankfurt mit nur höchſtens 1½ Mill. To. iſt. Die beſondere Fürſorge für preußiſche Waſſerſtraßen hätte an⸗ geſichts ſo zwingender und allgemein bekannter wirtſchaftlicher Tat⸗ ſachen für eine ſolche Beſchränkung des Projekts nicht maßgebend ſein dürfen. Die ſchiffahrtstechniſche Beurteilung des Projekts kann ſich auf ſeinen Kern, nämlich eine Schleuſenanlage neben dem Bingerloch, beſchränken. Das Gutachten vergleicht die Darſtellung der Denkſchrift über den Schiffahrtsbetrieb mit einem Betrieb, wie er nach praktiſchen Erfahrungen allein möglich iſt. Es geht daraus bervor, daß die Denkſchrift in ihrer Berechnung der Schleuſungs⸗ dauer auf 36 Minuten von ganz falſchen ſchiffahrtstechniſchen Vor⸗ Schiffsmanöver, wie das Verkürzen und Verlängern der Schlepp⸗ ſtellungen ausgegangen iſt. Sie zieht unbedingt nötige, langwierige ſtränge unmittelbar vor der Schleuſung und nach der Schleuſung, nicht in Betracht. Sie überſieht, wis ſehr die Schleuſung durch den Mangel an Herrſchaft über große Schiffsgefäße in einer engen Schleuſenkammer erſchwert und gefährdet und wieviel Zeit ſomit ſhon durch die gebotene Vorſicht beanſprucht wird. Sie läßt die Geßahr ganz unerwähnt, daß die Anhangſchiffe bei der Einfahrt in den Oberkanal wie bei der Ausfahrt durch den Einfall der Nahe ſobtpohl wie durch die ſtarke Nheinſtrömung nur zu leicht an die nach der Strommitte zu liegende Böſchung des Schleuſenkanals geworfen werden können. Sie ſetzt ferner voraus, daß jedesmal Rkicht nur 3, ſondern 6 Anhänge geſchleuſt werden könnten, daß ſich ein durchgehender Tag⸗ und Nachtbetrieb aufrecht erhalten laſſe, bdaß die Zahl der jährlichen Betriebstage 340 betrage, daß in den Echleuſenkanälen 2 Bergzüge einem Talzug begegnen könnten. Alle FJeiten ſo ſtark, Ffuhrtstechnik durch die Schleuſe zwei Schleppzuge nebeneinander 44 dieſe Vorausſetzungen erweiſt das Gutachten als durchaus unzu⸗ treffend. Eine Schleuſung von 6 Anhängen würde ein vorheriges förmliches Umrangieren der von St. Goar kommenden, ſehr ver⸗ ſchieden zuſammengeſetzten Schleppzüge vor der Schleuſe bedingen, eimen in der Praxis undenkbaren Vorgang. Den Schleuſenbetrieb ((beliebig und womöglich mehrere Tage lang Tag und Nacht aufrerht erhalten, iſt gleichfalls gang undenkbar. Einmal beſteht auch in Gegenſatz zu den Schiffahrtsintereſſen geſetzlich feſtgelegt werden ſal Wor allem aber iſt der Betrieb nicht von dem Willen der Behörde, fondern von der Witterung abhängig. Gerade in den größten Schiffahrtsverkehrs ſind die Nebel oft wochenlang daß immer nur wenige Stunden am Tage gefahren werden Daß bei der üdberaus ſchwierigen und gefahrvollen Schif⸗ In Berg geſchleuſt werden könnten, oder daß ſich ein Bergzug und Bank. ein Talzug, deren Anhänge immer zu zweien nebeneinanderliegen, in der Schleuſe begegnen könnten, iſt nach dem Gutachten vollkom⸗ nen ausgeſchloſſen. eu⸗ ſungsdauer der Denkſchrift eine auf den Erfahrungen der Schiff⸗ fahrtspraris beruhende Annahme von 1% Stunden entgegen. chleuſt werden könnten, ſtellt das Gutachten feſt, daß in den Som⸗ ermonaten bei einem höchſtmöglichen durchſchnittlich 16ſtündigen Betrieb nur 10 bis 11 Schleuſungen, in den Wintermonaten bei einem durchſchnittlich Sſtündigen Betrieb nur—6 täglich vor⸗ genommen werden könnten. *.* Süddeutſche Bank, Maunheim. In der heute vormittag abgehaltenem ordentlichen General⸗ * verſammlung, in der durch 21 Aktionäre 5944 Stimmen ver⸗ treten waren, wurden die Regularien einſtimmig und ohne Debatte genehmigt und Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung erteilt. Aus der Mitte der Verſammlung wurde in höchſt anerkennenden Worten der Direktion wie auch dem Auffichtsrat der herslichſte DODank der Aktionäre für das außerſt günſtige Reſultat des abge⸗ daufenen Geſchäftsjahves ausgeſprochen. Redner gab dem Wunſche Auusdruck, daß die Direktion in ihren bisherigen Beſtrebungen wei⸗ terfahren möge, um auch im nächſten Jahre ein gleich ſchönes Ergeb⸗ nis vorlegen zu können. Das Reſultat des abgelaufenen Jahres ſei ruhe an den Börſen ein doppelt erfreuliches zu nennen. Ganz be⸗ ſonders verwies Redner hierbei auf den ſchönen Reſervefond der Herr Direktor A. Kuhn dankte zunächſt für die dem Auf⸗ ſichtsrat und der Direktion gezollten freundlichen und anerkennen⸗ den Worte und führte dann in Beantwortung einer Anfrage betr. ber Ausſichten im neuen Geſchäfts jahr aus, daß die Otrektion nach Kräften dahin wirke, die Bank auf eine immer behere Stufe zu bringen. Man müſſe natürlich immer mit den Verhältniſſen rechnen, die, wie ja bekannt, z. Zt. nicht ſehr freund⸗ lich ſeien. Das Geſchäft war bis Mitte Februar ſehr zufrieden⸗ ſtellend; in Effekten und in Anlagewerten war es ſehr gut. Die unfreundlichen politiſchen Verhältniſſe haben aber in den letzlen Wochen dazu geführt, daß allſeits in Handel und Induſtrie, wie auch an der Wörſe die allergrößte Zurückhaltung geübt wird. Niemand will ſich in größere Unternehmungen einlaſſen, bis ſich die Verhältniſſe wieder geklärt haben. Nach den bis heute vorlie⸗ genden Nachrichten iſt jedoch zu hoffen, daß die Kriegsgefahr ab⸗ gewendet und endlich eine klare Situation geſchaffen wird, da⸗ mit Handel und Induſtrie ſich wieder neu betätigen können. Der Gelbmarkt war im allgemeinen zufriedenſtellend, und würde bei ruhigen politiſchen Verhärtniſſen dazu angetan ſein, wieder neue ünternehmungsluſt, namentlich auf dem Gebiete der Bautätigkeit, ** Rheinſchiffahrt eine Nachtruhe von 6 Stunden, die ſogar im Das Gutachten ſetzt den 36 Minuten Schleu⸗ Gegenüber den theoretiſch gewonnenen Zahlen der Denlſchrift, daß bei Tagesbetrieb 20 Züge, bei Tag⸗ und Nachtbetrieb 40 Zütge ge⸗ im Hinblick auf die Wolken am politiſchen Horizont, ſowie der Un⸗ geſtrigen Abendblatt veröffentlichten Berichts über die Deutſche Steinzeugwaarenfabrik für Canaliſation und Chemiſche Induſtrie in Friedrichsfeld(Baden) wie folgt richtig zu ſtellen:„Induſtrielle Neubauten und Vergrößerungen beſtehender Betriebe erfolgten faſt gar nicht und wegen der äußerſt ſchwierigen Beſchaffung von Hypothekengeldern lag die Privatbautätigkeit ſehr darnieder.“ *** Cebr. Fahr,.-G. Pirmasens. Nach dem Geschäftsbericht für das Jahr 1908 betrug der Fabrikationsgewinn M. 1 569 341(i. V. 1 349 405), Zinsen, Diskont und Spesen auf Wechsel erforderte M. 183 978(i. V. 231 Oor, Fabrikations- und Fuhrparkun- kosten M. 167 243(i. V. 196 725) Handlungsunkosten, Gehälter, Löhne etc. M. 726 558(i. V. 616 483). Ab⸗ schreibungen wurden vorgenommen in Höhe von M. 119 810(i. V. 98 273). Der Reingewinn beziffert sich auf M. 375 241, der sich zuzüglich des vorjährigen Vor- trages von M. 16 705 auf M. 391 945 erhöht. Die Ver- wendung dieser Summe wird wie folgt vorgeschlagen: Delkredere M. 10 000, 6½ pCt. Dividende= 325 O00., Vertragsmässige und statutarische Tantieme M. 31 396, Zuweisung an die freiwillige Arbeiterpensionskasse M. 5000, dito an freiwillige Beamtenpensionskasse M. 5000, und Gratifikation an Bureaupersonal M. 4000. Auf neue Rechnung sollen M. 11 550 vorgetragen werden. In der Bilanz figurieren: Waren- und Gerbstoff- vorrat M. 7030 266(i. V. 5 592 427), Bestand an Wech- seln abzügl. Diskont mit M. 372,550(i. V. 498 462), Kassa und Effekten M. 19 400, Häuser M. 26 049(i. V. 58 966), Ländereien M. 171%%(i. V. 178 916), Fabrikgebäude M. 370 41(i. V. 410 360), Maschinen und Einrichtungen M. 342 5%(i. V. 360 412), Fuhrpark M. 1348(i. V. 2695), Pferde M. 4725(i. V. 5692), Hafer-Vorrat M. 16 439(i. V. 500), Debitoren M. 3 290063(i. V. 2 966 367) vorausbezahlte Feuerversicherungsprämie M. 986(197f). Bei einem Aktienkapital von M. 8 Mill. beträgt der Reservefond M. 300 Oο, das Delkrederekonto M. 58 500(i. V. 61 502), und Kreditoren M. 5 647 164 (i. V. 4249 853). Die freiwillige Arbeiterpensionskasse steht mit M. 20 501, die freiwillige Beamtenpensionskasse mit M. 16915 und die Arbeiterunterstützungskasse mit M. 11 OoO zu Buch. Ueber die Aussichten wird mitgeteilt: Im neuen Jahre ist der Geschäftsgang bis jetzt befriedigend und man darf, falls die Beschäftigung der Schuhindustrie nicht nachlässt, bessere Resultate erwarten, zumal auch die Filiale Wiesenstrasse infolge bedeutender Betriebsverän- derungen zur Erhöhung des Jahreserträgnisses mitbeizu- tragen verspricht. Das Fabrikgebäudekonto weist einen Zugang von M. 21 606.23 und das Maschinen- und Ein- richtungskonto einen solchen von M. 36 2221. 16 auf. n. Mannheimer Produktenbörſe. Die Stimmung am heutigen Markt war ausgeſprochen feſt, da die von den ausländiſchen Börſen vorliegenden höheren Notierungen, ſowie die unſichere politiſche Lage ſtimulierten. Das Geſchäft hingegen hielt ſich in engen Grengen und nur die notwenigſten Deckungen wurden vollzogen. Die Notierungen im hieſigen offisiellen Kursblatt wurden für Wei⸗ zen um 25 Pfg. erhöht. Ferner wurde der Preis für Laplata⸗ Hafer etwas erhöht. Die übrigen Preiſe blieben unverändert. Die offizielle Tendenz lautet: Weizen feſt und höher, Roggen, Gerſte, Hafer und Mais ziemlich unverändert. Vom Auslande werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, cif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo Februar⸗März M. 184, do, ungariſche Ausſaat 80 Kg. ſchwimmend M. 188.50, do. Roſario Santa 8e 80 Kg. per ſchwim⸗ mend M. 184.50, Laplata per Februar⸗März oder März⸗April⸗ Abladung von M. 183—184.50, Redwinter Weſtern per Dezember M.—, Hardwinter 2 ſchwimmend M.—, Rumänier nach Muſter 79.80 Kg. ſchwi M. 185, do. gewichtslos nach Muſter ſchwim⸗ mend M. 179—188, Ulkaweizen 9 Pud 20⸗25 per M. 180—181, 10 Pud ſchwimmend von M. 188—184. Roggen ruſſ. 9 Pud 10⸗15 ſchwimmend M. 144, do. 9 Pud 15⸗20 per ladend M. 145, Bulgar.⸗Rumän. 71⸗72 Kg. ſchwimmend M. 145, Norddeutſcher 71.72 Kg. prompte Abladung M. 184. Gerſte ruſſiſche 58⸗59 Kg. per März⸗April M. 118.50, do. 59⸗60 Kg. per März⸗April M. 119, Donau 58⸗59 Kg. per März⸗ April M. 119, do. 59⸗60 Kg. per Märg⸗April M. 119.50, Laplata 59⸗60 Kg. ſchwimmend M. 119.50. Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. M. 117.50, do. 4748 Kg. prompt M. 118.50, Donau nach Muſter ſchwimmend von M. 114 bis 115, Laplata 46⸗47 Kg. ſchwimmend M. 115, do. 47⸗48 Kg. ſchwimmend M. 115.50, do. per Februar⸗März M. 114. Mais Laplata gelb rhe terms per Mai⸗Juni, Juni⸗Juli M. 118, Donau per April⸗Mai M. 125, Novporoſſiſt ſchwimmend M. 124, Mixed⸗Mais prompt M. 128, amerilaniſches Weißmais M. 185. Bayeriſche Handelsbank München. Die geſtrige Generalber⸗ ſammlung der Bahyeriſchen Handelsbank, in der 44 Aktionäre mit 148 468 Stimmen anweſend waren, genehmigte den Ab⸗ ſchluß für 1908, insbeſondere die Verteilung einer Dividende von 5/05%. Die ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder wurden wiedergewählt. Die Bayeriſche Bank für Handel und Induſtrie in München verzeichnet einen Reingewinn von M. 1 298 580 li. V. Mark 1 369 764). Nach den üblichen und geſetzlichen Abſchreibungen ſollen wieder 5 Prozent verteilt und M. 259 977(M. 164 679) auf neue Rechnung vorgetragen werden. Vereinigte Marmorwerke Tegernſee⸗Marxgrün und Ruhpol⸗ ding.⸗G. in Bad Aibling(Oberbayern). Die Generalverſamm⸗ lung genehmigte die Bilanz, welche einſchließlich der Abſchrei⸗ bungen von M. 50 244 mit einem Verluſt von M. 100 262 ab⸗ ſchließt. Zur Tilgung des größeren Teiles des Verluſts und be⸗ hufs Reduzierung des Aktienkapitals von M. 750 000 auf Mark 650 000 ſtellte der Aufſichtsrat der Verſammlung franko Mark 100 000 Aktien zur Verfügung, was ſeitens der Aktionäre akzep⸗ tiert wurde. M. 261 wurden als Verluſtſaldo vorgetragen. Die ausſcheidenden Aufſichtsratsmiglieder wurden wiedergewählt. Aktiengeſellſchaft Union, Vereinigte Zündholz⸗ und Wichſe⸗ fahriken, Augsburg. Die Generalverſammlung genehmigte ſämt⸗ liche Anträge der Verwaltung; es gelangt ſonach eine Dividende von 9% zur Auszahlung. Die Ausſichten für das laufende Jahr werden als nicht ungünſtig beurteilt, doch laſſe ſich infolge der noch ungeklärten Lage in der Zündholzinduſtrie nichts Sicheres vorausſagen. Sieuens& Halste 195.50 197.— Coneordia Ber Deutſch, v Benrather Frie B. g. de Erträgniſſe der Berlin⸗Anhalter⸗Maſchinenfabrik und der Stet⸗ tiner Chamottefabrik Didier geſchmälert, ſodaß nicht die erwartete Dividende von 14 Prozent und 19 Prozent(beides wie im Vor⸗ 1 ſondern ein wenig reduzierte Dividenden zu erwarten eien. .⸗G. für chemiſche Produkte vorm. H. Scheidemandel in Die Generalberſammlung ſetzte die Dividende auf 12% Berlin. feſt. Die ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder wurden wieder⸗ gewählt. Die Aenderung des§ 3 der Statuten, die durch die im Vorjahre vorgenommene Erhöhung des Aktienkapitals notwendig war, wurde genehmigt. Beſchloſſen wurde, die in der letzten Ge⸗ neralverſammlung ausgeſprochene Sperre über die jungen Aktien aufzuheben. Kraftfahrzeug⸗A.⸗G. in Berlin⸗Charlottenburg. In der Hauptverſammlung der Kraftfahrzeug⸗A.⸗G. in Berlin⸗Char⸗ lottenburg bemerkte der Vorſitzende auf die Ausführungen eines Aktionärs, daß bei Beurteilung der Vermögensüberſicht das Ver⸗ hältnis der Geſellſchaft zur Firma Löb u. Co., G. m. b.., nicht als das gewöhnliche zwiſchen Gläubiger und Schuldner betrach⸗ tet werden könne. Eine Vereinigung der beiden Geſellſchaften, die noch nicht durchführbar ſei, würde auf die Unkoſten, die aller⸗ dings auch von der Verwaltung als ſehr hoch angeſehen werden, kaum einen Einfluß ausüben können. Die Verſammlung ge⸗ nehmigte den Abſchluß. Der Vorſtand teilte noch mit, daß ſich das Geſchäft noch nicht gebeſſert habe, vielmehr seigten die Preiſe weiter eine ſinkende Richtung, (Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 8, Seile.) ** Frankfurter Effentenbörſe. [Privattelegramm des Genral⸗Anzeigers.] * Frankfurt a.., 25. März. Fondsbörſe. Infolge Feiertags war heute die Wiener Börſe geſchloſſen, ſomit fehlte der in letzter Zeit tonangebende Markt. Bei Eröffnung der Börſe. Die feſte Tendenz, die bei Eröffnung der heutigen Börſe vorlag, iſt einer ruhigeren Auffaſſung der politiſchen Lage zu verdanken. Deckungsgeſchäfte führten zunächſt zu erheblichen Steigerungen einzelner Banken, von denen Deutſche Bank, Darmſtädter Bank und Berliner Handelsgeſellſchaft bevorzugt waren. Von Indu⸗ ſtriepapieren ſind elektriſche Werte bei lebhafterem Geſchäft zu erwähnen, chemiſche Aktien ruhig. Deckungskäufe im Anſchluß an den Ultimo vorgenommen, die zu In Montanwerten wurden Kursbeſſerungen führten, Laurahütte und Bochumer bevorzugt. Der Fondsmarkt lag, wenn auch ruhig, ſo doch feſt, heimiſche un⸗ leihen deutſcher Städte laſſen wieder etwas Nachfrage erkennen. Schiffahrtsaktien waren wenig beachtet. Der deutſche Reichsbank⸗ ausweis befriedigte und ließ im weiteren Verlauf günſtige Stim mung zurück. Die Nachricht, daß Kronprinz von Serbien auf die Thronfolge verzichte, gab Anlaß zu ſehr feſter Tendenz auf allen Gebieten. Bankaktien beſonders öſterreichiſche Kreditaktien 110 bez. An der Nachbörſe war die Tendenz lebhaft. Es notierten Kreditaktien 194.20 a 196.25, Diskonto 184.10 a 185.30, Dresdnor Bank 148.10, Deutſche Bank 245.20 a 90, Staatsbahn 143.10 gend. Bezugsrecht für Frankfurter Kreditberein notierte a 50, Lombarden 16.40 a 75, Aproz. Ruſſen von 1902 82.60 a 83.10, Baltimore 108.20 a 50, Phönix 160.30 a 161. diskont 2 Fünfzehn⸗Sechzehntel Proz. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schlußkurſe. Reichsbankdiskont: 8½ Prozent. 2 Wechſel, A 24 25. 5 85 kurz 109.10 149.10 Parts kur 8 Balgien„ 81.— 50.95 Schweitz. Plätze„ talen„ 380.775 80.725 Wien. eondoen„ 20.472 20.465 Napoleonsd'or 5 lang—.—— Privatdiskonto Staatispapiere, 4. Deutſche. 24 25. lel veutſch. Reichs anl. 109.55 102.80 3W8„ 5 95.35 95 30 5 85.35 85.55 17 pr. fonſ. St.⸗Anl. 102 50 102 80 8 Amßierdam B. Ausländiſche. 5 Arg. i. Gold⸗A.1887 100 50 5% Chineſen 1898 101.50 1 5 2 95.40 95.154%„„ 1898 98.20 383* 85.30 85.504½ Japaner 94 20 Abadlſche St.A. 190———. Mexikaner auß. 88/90 98,95 88 4„ 1908—.— 101.80½ Naxikaner innere 6420 84 „ 1909 101,60 101.80 Taumalipas 98.50 98 3½% bab.St.⸗Olabg)fl—.—. 3% italteu. Rente 103.25 872., 94 30 94.404½ Oeſt. Silberrente— 8%„„ 1900—.——.—%„ Pgpierrent.—. 3%„„ 1904 94.10—.— Oeſterr. Goldrente 97.— 3%„„ 1907..— Vortug. Serie 58.— Ahayr...⸗N. b. 1915 102.20 102.85j3„ 61.— * 4½ neue Ruſſen 1905 4 Ruſſen von 1880 4 ſpan. ausl. Rente—. 4 Türten von 1902 11 1 102.80 102 25 bo. u. Allg.Anl. 94.45 94.50 30 dp. Bbl. 4 Pfälz..⸗B. Prior. 101.— e ee ee 7%—— 94.25% unif. 92 80 88 4 Heſſen von 1963 101.50 101.85 J4 Ung r. Holdrente 91.90 92, 3 Heſſen 83.— 88 10%„ Kronenrente 90.30 90.4 86 20 —— + achſen 86.20 3 4 MNh. Stadt⸗A. 1907 101 10 Verzinsliche goſe. „1308 101.10—.— Oeſterreichiſchel860 157.— 1909—.——. ürliſche 142 3½%„ 1905 95.70 94 25 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Süd. Zuckerfabrit 136.50 186.50[Kunſtſeidenfabr. Frkf. 217.50 2 Hadd. Immobil.⸗Geſ. 94. 94. Lederwerk. St. Ingbert 50. Gichbaum Mannheim 02.— 102 Mh. Aktien⸗Brauerei 128.— 28.— Parkakt, Zweibrücken 85.— 85. Weltzz. Sonne, Speyer 68.— 68.— Cementwerk Heidel g. 144 50 145. Cementfabr fearlſtadt 129.50 130. Badiſche Anflinfabrit 347 50 348.50 Adlerfahrradw.Rel Maf 75 Hilpert 6 Maſchinenfb. Badonia 18 Dürrkopp 252 Maſchinenf. Gritzner 209,25 6550 ,Armatf. Klein 104.90 104.90 Pf. Nähm.u. Fahrradt Gebr. Kayſer 1 Nöhrenkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co. 47.— Schnellpreſſenf. Frkth. 194— 10 Ver.deutſcher Oelfabr. 129.10 12ʃ Schuhtabr. Herz, Frkf. 118 5011 Seilinduſtrie Wolff 'wollſp. Lampertsm. Zellſtoffabr. 5* bert 394.50 292. Südd. Drahtind. Mh. 100.— 100 Akkumul.⸗Fad. Hagen—.— Asc. Böſe, Berlin 62.— 62.— Elektr.⸗Geſ. Allgem. 218.50 221.— Süpd. Kabelw. NRöm. 120.— 118.— Lahmeyer 116.50 116.20 Glektr.⸗Geſ. Schuckert 115. 117 8 925 em. Fabrik Mh. Bergwerksaktien. Bochumer Bergban 212— 214.20 1 Bergdau Zuderus 107.— 106.50 Kaliw. Weſterregeln 16 —Oberſchl.Eiſeninduſtr. 92. Privat. — Bochumer und Laurahütte. 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 25. März⸗ Aktien dentſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Ludwi Zh.⸗Berbacher—- Pfälziſche Maxbahn do. Nordbahn Sllod. Eiſenb.⸗G. 113.30 113.— Hamburger Packet 108 80 109.80 Norddeutſcher Lloyd 87.25 87 80 Pfandbriefe, Prior 4% Frt. GHup,-Pſdb. 100.50 100.50 4 K. B. Pfobr.O: 100 50 100.50 1775 1910 101— 100 50 0 duvb. Pfdb. 39850 20 10020 31½%% —— —— 19 50 31/% Pe. Vod r 9 4% Gir, Od. Pf.vos 99·80 99 80 99 Auk. On 90.80 99 80 1% dbr..0! unt, 10 99 80 99.80 Aez dbr. v. 0g unz. 12 100.20 100.20 3⁴ Pfobr..96 99 6. 94 93.50 93.50 92% 1d. 96/06 93.40 93.40 4e%„ Gom.⸗Obl. v. 0 J, unt. 10 101.— 101.— 3 55„ Com.⸗Obl. v. 87/%1 94.50 94 50 3%„ Gom.⸗Obl. v. 95/06 94.50 94.50 75 Pr. Pfdb.unt. 09 99.80 99.50 49 5 44 109.— 100.10 Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank e chafia an D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Jrankf. Hop.⸗Bank Irkf. Hyp.⸗Ercditv. 157.— 156.— Rationalbank 118.— 117 90 Jvaukfurt a.., 25. Mär Commandi 184.10, Darmſtädtet 12 delsgeſellſchaft 164.75, Deutſche B Lombarden 16.50, Bochumer 214.— 186. 50, Ungarn—.—. Tendenz: fe Nachbörſe. Kreditaktien 194. 181.50 131.50 119— 119.20 163.80 165.— 110 110. 125 90 125.90 242 90 245 137.— 167.80 100.90 101 40 183— 184 40 146.20 147 70 199.— 199.— „12 100.10 160.10 Deſt.⸗Ung. Staatsb. 141.— 143,10 Oeft. Südbahn Lomb. 16.— 16.40 Gotthardbahn———.— Ital. Mittelmeerbahn—.—-— do. Meridionalbahn 130 50 129— Baltimore und Ohio 106.40 108.20 itäts⸗Obligationen. 4% Pr. Pfbb. unt. 15 100 25 10010 e n 30 10 855 90.50 96.40 9 85 95.— 95.— 34—5 Pr. Neidbr.Bk., Kleinb. b. 04 3½ Pr.Mfobr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl, unkündb. 12 40% Pr. Pfdbrf.⸗B. 19500„Pfd. unt. 1917 4% Nh. H. B. Pfb. 02 95.50 95,50 95 50 95 80 ———— 100 80 100.20 90 100.80 100 20 13 1017 100.80 100 20 %„% 1917 100.60 100 55 101.75 101 50 42˙.„ 1919 ied. 93.30 98.2. * 9 10 5 1914 63.30 93.20 32½% Bih. H. ⸗B. G. O 98.40 98.30 40% R. W. B, J. B. 1i10 . 1.⸗ 72.—— 7% At l ftt.a..B. 71.80—.— Mannb.er⸗.⸗U, 431.— 431 Bank⸗ und Verſicherungsaktien. 125.60 125.50 106.20 107.50 191.40 194.90 100.60 100.40 193.— 192.— 119 85 119.15 14490 144.65 186. 136.25 197.40 197.40 130.80 132.35 112 20 112,40 Oeſterr.⸗Ung. Bank Oeſt. Länderbenk „ Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Preuß. Hypotheknb. Deutſche Reichsbk. Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Bankver. Südd. Bank Mhm. Wiener Banlver. 128.70 181.70 Bank Ottomane 140.— 140.50 z. Kreditaktien 194.70, Disconto⸗ .—, Dresdner Bank 148.—, Hau⸗ ank 244.90, Staatsbahn 142 90, zelfenüircen 178.50, Laurahülte eſt. 80, Disconto⸗Fommandit 184.3 Staatsbahn 143.10, Lombarden 16.40. 1 41.* Berliner Effektenbörſe. (Privattelegramm des * Berlin, 25. März. Nachrichten, welche der Hoffnun iſchen Auseinanderſetzungen zwi folge deſſen ſtellten ſich die Kur Von Banken etzten Kreditakt Giſen⸗ und Kohlenaktien feſt. Schiffahrtsaktien (Fondsbörſe). geſtrige ſcharfe nachbörsliche Erholung Wiens und die Aufwärts⸗ bewegung an der Frankfurter Abendbörſe war man geneigt, den eine Unterlage gaben, mehr Vertrauen entgegenzubringen. General⸗Anzeigers.) Ermutigt durch die g auf Vermeidung der krieger⸗ ſchen Oeſterreich und Serbien In⸗ ſe bei Beginn weſentlich höher. ien um 2,40 Proz. höher ein, gewannen aber ien weiteren Verlauf noch um ein weiteres Proz. Auch Deutſche Bank zogen um mehr als 2 Proz. an, während die übrigen Bankwerte Beſſerungen unt mehr als 1 Proz. erzielten. konnten ſich nach den letzt⸗ tägigen Verluſten teilweiſe um mehr als 2 Prozent erholen, ſo Renten lagen gleichfalls ſehr und Elektrizitätswerte ſchloſſen ſich der allgemeinen Aufwärtsbewegung an. Im weiteren Ver⸗ lauf nahm die Börſe eine vorwiegend abwartende Haltung ein, aber die Kurserhöhungen konnten⸗ ſich durchweg gut behaupten. 85 50 85.50 101.80—.— 5 4008 101.90 101.50 „1909 101 60 101.60 —— „ 1909/7—.— 94.— % Bayern 9440 94.40 3580 93.80 94.— 30% Heſſen 83.40 83.— 0 ſen 86.— 86.90 45 1— 1905 94.50 94,60 25 Anl. 1902 81.90 82.80 40 o Bagdadbahn 85.90 86.75 Deſler. Kreditaktien 191.50 194.70 Berl. Handels⸗Geſ. 168.90 164.90 Darmftädter Bank 121.— 126.60 242.90 245.— 182.60 184.40 146.20 147.60 maßdner Bank A 144.20 144 10 RNhße Kreditbant 185.50 185.80 Kommandit on, 25. März.(Telegr.) Dauſch⸗Aſtar. Bank 13770 187.90 Elb geutſche Bank Lolisville 54 0 Miſſouri Kanſas 12/[Ontario Ultimogeld 4½% Prozent. Welchs Geld 2 Privat⸗ diskont 3 Prozent. Berlin, 25. Mätz. GSchubtuſe) 179 5 tehsanl. 108.— 103.—] Ruſſenbaut 135 60 137.10 eichzanl. 95.30 95.20] Schaaffh. Banku. 181.— 183.— eeee 85.70 85.60 Staatsbahn 140.50 142.70 4% Conſols 108.— 102,0] Lombarden 15.90 16.30 255 4 95.80 85.20 Baltimore u. Ohio 103,50 108.20 Canada Paciſte Hamburg Packet 168.60 169.20 108 60 109.50 Nordd. Lloyo 87.20 87.40 Bochumer 212.— 214.60 Deutſch⸗Luxembg. 149.— 15.70 Dortmynder 5440 56.80 Gelſenkirchner 177 20 179.10 arpener 182.60 188.90 Laurahütte 185.40 188.— Phöönix 158.10 160.20 A 167.— 169.70 Allg. Elektr.⸗Geſ. 218.80 22150 Anilin 341.— 349.70 Anilin Treptow 271.— 280.— Brown Bovert 175.70 Chem. Albert 392.— 393.70 D. Steinzeugwerke 216 50 216.— erf. Ferben 884 50 386.— Celluloſe Koſtheim 195.— 195 10 Nüttgerswerken 155.20 156.50 Tonwaren Wiesloch 97.— 97.— Wf. Draht, Langend. 201.70 201.40 Zellſtoff Waldphof 289.70 290 20 Privatdiskont 3% Londoner Effetttenuurſe. Anfangskurſe der Effellenbörſe. Moddersfontein 5— 10˙⁰ Premier 77%%. Randmines 55 Atchiſon comp. 105 ½ 105½ Canadian 170% 171/ Baltimore 110˙%½ 1117%/ Chikago Milwaukee 148— 148 85 com. 45 ½% 452%/ 25— 255/ 45— Trunk III pref. ord. Pariſer Börſe. Paris, 25. März. Anfangskurſe. 3% Rente 97 12 97.15 Debeers 316.— 317.— Spanier 98.10 98.30 Eaſt and 115.— 115,.— Türk. Looſe 173 50 174— Goldfield 121.— 122.— Banque Ottomane 711 711.—] Randmines 194.— 193,.— Rio Tinto 1724 1720 de** Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. vom 25. März. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. Weizen pfälziſcher 24.75——.— Ruſſ. Futtergerſte 14.25— „Rheingauer—.———.— Hafer, bad. neuer 18.—18.50 „ norddeutſcher 25.———.—[Gafer, nordd. 18.25—18.75 „ ruſſ. Azima 25.75—26.— Hafer 18.——19.— „ Ulka 25.50—25.75 La Plata 17.50—— „ Thepdoſia Mais amer-Mixed 17.25——.— „ Taganrog 25.25—25. 50„Donau 17.50—17.75 „ Saxonskcaa„La Plata 17.50—17.75 „ rumäniſcher 25.75—26.— Kohlreps, d. neuer 30.50—. „ am. Winter—.————[Wicken 18.——18.50 „ Manitohga!n 1 110—12⁵ „ Walla MWalla—. 555 „ Kanſas II—.———2 5„ Luzerne ftal 130—140 „ Auſtralier———„ Provene. 140—160 E Platg„ Eſparſette 30.——35.— Kernen 2475—Leinöl mit Faß 45.50.— Roggea, pfälzer neu 18.25—18.50 Rüböl in Faß 64.—.— „ ruſſiſcher—.———.—[Backrüböl 75 „ rumäniſcher—.——. Spiuitus, Ia. verſt. 100 9 131.50 „ norddeutſcher 19.——19.25 70er unverfl. 62.— 2 amerit. e 90er 45.50 Gerſte, hieſ. 18.50—19.75 roh 70* Anverſt. 88/900% 57.— „ Pfälzer 17.75—19.75„ g0er„ 90/92% 43.50 Gerſte,——ů.— Nr. 00 0 1 2 3 4. We 34.75 33.75 82.25 31.25 30.25 27.25 Roggenmehl Nr. 0) 27.50 10 25.—. Tendenz: Weizen feſt und höher. Roggen, Gerſte, Hafer und Mais ziemlich unverändert Mannheimer Gffektenbörſe. vom 25. März. (O fizieller Bericht.) Bei luſtloſem Verkehr notierten heute: Oberrhein. Verſiche⸗ rungs⸗Aktien 445 G. und Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof⸗Aktien 290 G. 291.50 B. Sonſtiges ohne Veränderungen. Aktien. Ban ken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank 182.30—.—] Trausport Heirdtz eedere———=ſu. Verſicherung. Pfälz. Bank fälz. Hyp.⸗Bank 95 95 u. Cdb. Landau 140— 189.— Rheln. 1 5 Ban ghem. Juduſtrie. Bad. Anil. ⸗u. 850.— — 1183.— —.— 10ʃ.—B..⸗G. Röſch. Seetr. 91.— — 105.% hannh. Dampfſchl. 59.— „ Lagerhaus 136.50 186.— —.— 197.50 1565 und Fr. Trp. Auf⸗ U. Gl. Verſ.Geſ. —.——.— Bad. Aſſeeurranz Chem. Fab. Golbenbg.—.— 182— „Verein chem. Fabriken 298.——.— Mannh. Verſicherun Verein B. Oelfabriken 120.——.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ. Weſt..⸗W. Stamm 170.——.— ereebade, —.— „ eRN 16830—.— 1890 —.— Continental. Verſich.—.— 420.— Württ. Tranp.⸗Berſ. 550— „ Vorzug—.— 100.8 Induſtrie. Brauereien, 8.⸗G. f. Seilmouſtte—.— 184.— 90 Brauerei 77.——.— Dingler'ſche Peſchfbr. 118——.— er Aktienbierbr.—.——.— Emaillirfbr. Kirrweil. 55—.— a Hof vm. Hagen 248.—.—.— Emaillw. Maikammer—.— 80.75 Eichbaum⸗Brauere!—— 102.—Ettlinger Spinnere! Elefbr. Rühl, Worms 82. 80.— Hüttenh. Spinneret Ganters Br. Freibg. 99.——.— Karlsr. Maſchinenbau—52——— 101. 70 Kleinlein Heibelberg 190.——. Meſſerſchmitt 39.——.—Koſth. Cell. u. Papi Ludwigsh. Brauerei Mannh. Aktienbr. Pfalzbe. Geiſel, Mohr———.— Oberkh. Elektrizität Brauerei ner Br. Schrödl, „Schwartz, Speyer 115.— 114. ement Hdlb raht⸗ Jaduſt „Ritter, Schwez.———Sldd. Kabelwerke „S. Welz, Speyer—.— „.Storch., Spever Br. Werger, Worms—. Wormſ. Br. v. Oertge Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr.—.— 154.— —.— 66.50 66. 88 e en Ziegelw. 160.— eyr. 75.— Wlimütte Neuſtadt— Zellſtoffabr. Waldhof 291.50 290.— uckerför, Waghäuſel Zuckerraff. Mannh. N* 1. Celegraphiſche Handelsberichte. . —Mähmfbr. Haid u. Neu—.—— „ 200. 223.— Manub. Gum. u. A8b. 142,.— 140.— 0% Maſchinenf⸗ Hadenig—.— 188.— 22.50— —.— 240.—Pf. Nähm. int old. 120.— 85 55 Vortl.⸗ Südd. 145.— 101.— 120.——5. —.— ———— —.— ——.— 187.— —— —— Deulſcher Reichsbank⸗Ausweis vom 23. März 1909. (Mill. Mk.) Aktiva: Mekall⸗Beſtanzgd Darunter Gold Reichs⸗Kaſſen⸗Scheine Noten anderer Bankeen Wechſelbeſtandz Lombardoarlehen Effektenbeſtand Sonſtige Aktioaas Paſſiva: ee,, geſervefonds Notenumlauf 5 Sonſtige Paſſioaas 92393%„%„% 1124 707 000. 855 5 50 000 72 899 000 230 278 000 760 550 000 65 615 000— „253 134 000 „130 639 000— 1380 000 000 „ 64 814000 1884 254 000 781 872 000 + 26 377 000* gegen die Vorwoche. 28 967 000 13 609 000 1488 000 5 987 000 19 632 000 7444 000 6 519 000 11 360 000 unverändert unverändert 27 456 000 10 559 000 774 000 Die deutſche Reichsbant verfügt über eine ſteuerfreſe Noten⸗ reſerve von Mk. 315 954 000 gegen eine ſolche von Mk. 311 968 000 am 15. März und gegen eine ſolche von Wet, 188 281 000 am 28. März 1908. Bereinigte Kundſeidenfabriken.⸗G. Frankfurt a. M. 4 Frankfurt, 25. März. Die Dividende obiger Geſellſchaft wurde mit 10 gegen 15 Proz. i. V. genehmigt. Ueber die Aus⸗ ſichten des laufenden Geſchäftsjahres wurde lt. Frkf. ͥtg. aus. geführt: daß dasſelbe von zwei Faktoren, der Mode und der Ge⸗ die ſtänd 5 ſtaltung des Spiritusmonopols abhängig ſei. Bis jetzt ſei die völlig der Willkür 90 Zentrale für ſellſchaft verſpricht ſich ſehr viel von dem von ihr erfundenen Wiedergewinnungsverfahren, das den Bedarf an Spiritus um 30 bis 40 Prozent reduzieren dürfte. Fuſion im Bankgewerbe. Duisburg, 25. März. Die in den letzten Tagen mit den beteiligten Banken geführten Verhandlungen wegen Auflöſung der Duisburg⸗Ruhrorter Bank und Uebernahme der Geſchäfte durch 95 ihr bereits naheſtehende Bergiſch⸗Märki ſche Bank, ſowie der Eſſener Kreditanſtalt haben nnumehr zu einem Antrage geführt, der der am Samstag ſtattfindenden Aufſichtsratsſizung“s der Duis⸗ burg⸗Ruhroxter lt. Frkf. Zig. unterbreitet wird. Neues vom Dividendenmarkt. 8 Dresden, 25. März. Der Aufſichtsrat der Zigaretten⸗Co. Laverne ſchlägt lt. Frkf. Ztg. wieder 12 Proz. Dividende vor. * Meiningen, 25. März. Die heutige Generalverſamm⸗ lung der Salinen⸗ und Solbald⸗A.⸗G. in Salzungen genehmigte lt. Frkf. Ztg. eine Dividende von 7 Proz. gegen 6 Proz. i. B. Deutſcher Stahlwerksverband Breslau, 25. März. Der Deutſche Stahlwerksverband werkſtätten für Formeiſenexport um 5 Mill. M. erhöhte Ausfuhr⸗ vergütung zuzubilligen. Die Vergütung wird von Anfang Aprif an auch für laufende Abſchlüſſe gewährt werden. Inſolvenz. * Bonn, 25. März. Die Brühler Glasfabrik iſt inſoloent und ſucht lt. Frkf. Ztg. um 14 Tage Ausſtand nach zwecks Ver⸗ meidung des Konkurſes. Gelſenkirchener Bergwerksgeſellſchaft. * Gelſenkirchen, 25. März. Die Gelſenkirchener Berg⸗ werksgeſellſchaft hat beſchloſſen, auf ihren Zechen bei Lütgen⸗ anderen Geſellſchaften zu ſolchen Maßnahmen nötigen. Vom amerikaniſchen Kohlenmarkt. Verhandlungen mit den Zechenbeſitzern weiterführen, woraus ge⸗ ſchloſſen wird, daß weitere Wirren vermieden werden ſollen. 2 Hochöfen wurben lt. Irlf. 81g. in den letzten Tagen ausgeblaſe⸗ 1 folgt morgen. b 0 1. Marx&. Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schöufelder für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher: für den Inſeratenteil und Fritz Joos. Druck und Verſes der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b. H. Direttor: Erunſt Müller. hat dem„Eiſenhändler“ zufolge beſchloſſen, den Konſtruktions⸗ Dortmund eine Koksbatterie außer Betrieb zu ſetzen. Die ſtarke Einſchränkung in der Kokserzeugung wird lt. Fkf. Ztg. auch wohl *Newphork, 25. März. Die Kohlenbergwerke wollen die 1 25.—— 1909. Proviſionsfreit Wi ſich els eitgtesbeabess taufc he unter Vorbehalt: 00 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuffladt a. 9 11² Atlas⸗ebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, einigshaſen M. 3810.2 90 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 250— Baumwollſpinnerei Speyer 8805 10 5² 99 Benz& Co., 12 75 egrete 2 126— Aachſeler Veaele ellſ. e ſcher,*— 0 Bruchſaler„ Bürgerbräu, Ludwi⸗— fſerb. Chemiſche Fabriken eGerngheim⸗ Heubruch 89 87 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertuͤrkheim 110— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., 1 1174 114 ilterfabrik Enzing er, Worm erbGeb „Eiſen⸗ 8 Hiuntegießert Maunheim 74— rantenthaler Keſ SBzfr— uchs, Waggonfabrik, Heidelber 15⁴ 152 erren vorm. Genz, Hedeld— Tbzfr indes Eismaſchinen 128 12⁵ Maximiltansan 90— Sucdſche Baugeſellſchaft, Netz 65— Luxſſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigsh.— 10¹ Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& 296— gele ahee Spee 1. 1. ac 3phate Shar 5 Nenache Mühlenwerke, Schifferſt adt 12⁰—— Nheinau e— 97 zfr einiſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 112— Rheini 55 Metallwarenfabrik, Genußſcheine— M. 140 1 5 che Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim— 112 Na Mannheim 135⁵— Rheinſchtff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim—— Rombacher Portland„Cementwerke—— Stahlwerk Maunheim 101¹ Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 113— Süddeutſche Kabel, Manuheim, Genußſcheine— M. 150 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 118— Unionbrauerei Karlsruhe 62— Vita Lebensperſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 390 0 gonfabrik Raſtatt— 88 Waldhof, e— 963fr Immobiliengeſellſchaft— 96 zfr Zuckerfabrik Frankenthal 285— ..ͤ ³ ³VA]³³³³³³ ³ ¹ ¹ö¹AAdd 5 ⁊ ͤ ᷑ ̃᷑̃ ̃ͤ̃—ĩĩͤ 37 fr Mannheim, den 25. März 1909. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 7. Seite. NEUHEITEN UNO TafEu! RESTE LnorEUM LMCRUSTA ree. eeeee VogTEILHAFTFE ee Vvom n c DERBLIN 5 Große Verſteigerung. Q 3, 4 2 3, 4 Am Freitag, den 26. März und darauffolgende Tage jeweils morgens von 9˙½ Uhr und nachmittags von 2½ Uhr ab verſteigere in meinem Lokal O 3, 4, ca. 1000 Flaſchen Original Franz. Liköre als: Anisette, Brau de Noix, Cherry-Brandy, Creme Demunus, Creme Cucuo, Creme de Cussis, Creme de Trumboise, de Munderine, de Menthe, de Moka, de Niyaux, de Prunelle, de Bose, de Süddeutſche Bank, Mannheim. Alktiva. Bilanz per 31. Desember 1908. Paſſiva. 2 54 Barvorrat und Reichsbank⸗Guthaben 735 646 39 Aktienkapitall.. J10 00 000 Heupoes und Sorten 123 830 45 Ordentliche Reſerdte 3 461 881 90 Wechſel 8490019 67 Außerordentliche Reſervte 300 000%— Effekten eigene M. 1 190 959.83 Beamtenunterftützungskaſſe 26376— abzu beziehende„ 182 351.75 1008 599 08 Kreditoren 12 094 036 68 Konſortialgeſchäfte 889 392 62 Trattnng‚m 10 90 078 16 Debttaren J22.959 891 77 Asale M. 020.405.— Aval⸗Debitoren. M. 1 020 405.— Dividenden⸗Coupons rückſtändig. 240(— VVV 0 480.000— Gewinn⸗ und Verluſt⸗Konto: Mobiliar und Safeeinrichtung 1000— Vortrag von 1907.M. 16 462.50 für Delkredere.„ 100 000.— Gewinn pro 1908„ 795 304.74 911 767 24 34 384 379 98 34 384 379 98 Soll. Gewiun⸗ und Verluſt⸗Ronto per 31. Dezember 1908. Haben, —.ccg...—— 040 3 040 Unkoften und Gehälter 194 105 83]] Gewinn⸗Vortrag von 1907.. 16 462 50 Steuerrrr:::- 92 287 520 91 Abſchreibung auf Haus und Mobiliar 15000—[ Provfſtoen 270 804 40 VVVVFVFVCCCC 100%% Vechſt 356 582 07 ZZVV 81176% Effffnenene 8 153 01650 Coupons und Sorten 3577 24 Konſortialgeſchäfte 125 054 68 6964 1 213 018130 1213 018 30 Süddeutſche Zauß, Mannheim. In der heute ſtattgehabten zwölften ordentlichen General⸗ verſammlung wulde die Dividende für das Geſchäftsjahr 1908 auf 60% p. a. feſtgeſetzt, ſodaß der Dividendenſchein Welnrestaurant Vord-Exnress früher: Sohn der Wildnis Aufſchrift verſehen bis Arbeilsvergebung. Für den Käufhaus⸗Umban (Stadtverordnetenſaal und Ne⸗ benräume) ſollen im Wege der öffentlichen Submiſſion ver⸗ geben werden: 32320 1. die dekorativen Maler⸗ arbeiten, 2. die kunſtſchmiedeeiſernen Gittertüren vor den Heiz⸗ körpern und perſorierten Eifenbleche. Angebote hierauf ſind ver⸗ ſchloſſen und mit entſprechender ſpäte⸗ ſtens 32820 Freitag, 2. April 1909, vormittags 11 uhr an die Kanzlei des unterzeich⸗ neten Amts Kaufhaus 3. Stock, Zimmer Nr. 125) einzureichen, woſelbſt auch die Anzebots⸗ formulare gegen Erſatz der Umdruckksſten abgegevben wer⸗ den und die Gröffnung der Angebote in Gegenwart etwa erſchienener Bieter erfolgt. Mannheim, 22. MWärz 1909. Städt. Hochbauamt: Perrey. Zmangsuerſteigerung. Freitag, 26. März 1999, machmittags 2 Ur, The, de Vernille, Curagao, Hilf en Hilf, du Couvent, Muraxhquin, Raspail, Cordial, Guig- nolette, La Thannoise, Absinthe. Ferner: 25,000 Zigarren ſowie ca. 100 Bilder, Spiegel, Trumeaux, Regulators und anderes mehr. M. Arnold, Auktionator 23, 4 u. N 3, 11 Telephon 2285. 98 Große 3865 Nr. 12 unſerer Aktien mit ſofort zahlbar iſt, und zwar: in Maunheim bei der Kaſſe der Gefellſchaft in Maunheim bei der Rheiniſchen Creditbank in Berlin bei der Deutſchen Bank in Frankfurt a. M. bei der Deutſchen Bauk in Frankfurt a. M. bei der Deutſchen Effekten⸗ in Wiesbaden bei der Deutſchen Vank Depo⸗ in Worms beider Filiale der Süddeutſchen Bauk. Maunheim, 25. März 1909. werde ich im Pfandlokale hier, Mk. 60.— ſowie bei deren fämtlichen Filſalen Von heute an AKusschatalx prima 1908 er Deidesheimer eeeee Viertel Liter 25 Pfg. —5 25 5 4, 5, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ 98 6984 lich verſteigern: 390 Möbel verſch. Art u. fonfkig 8. Mannheim, 25. März 1909. Filiale Frankfurt und Wechſelbank morgens 9½ Uhr. ſitenka ſſe Wiesbaden 6965 morgens 8 Uhr. Süddeurſche Bauk. akak-Lacha-Jeugterrung Morgen Freitag und darauf folgende Tage, vormittags ab 9 Uhr, nach⸗ mittags ab 2 Uhr wird ein großes Tuchlager, ligung„ohne Kaufzwaug“ höflichſt einladet. Feinwursflerei Geschw, beins, 9 6,—4 Zu den bevorſtehenden Feſttagen empfehlen wir unſere: gekochten Anochen⸗ u. rohen und Koll⸗ Auf Beſtellung liefern wir zu jederzeit pünktlich: Fabrikreſte u. Coupons, darunter beſte, hoch⸗ Warmen Schinken roten gebenn. moderne Original engl. Stoffe, abgepaßt für 8 Hochfein Aufſchnittplatten jeder Preislage Herrenanzüge, Paletots, Hoſen, Damenkoſtüme und§ Larnierte F p ae mit allerfeinſtem wirklich billigen Preiſen ausver⸗ff Italieniſchen Niener 7 7 i ehrliches Publi 1 Beſich⸗:— S 8 kauft, wozu ein verehrliches Publikum zur Beſich 5 fl. Nufſiſchen Salat Zubereuang In der Hauptſhnagoge. Freitag, 26. März, abends 68/ Uhr, Samstag, den 27. März, Nachmittags 2½ Uhr Jugendgottesdienſt mit Schrifterklärung. Abends 7½ Uhr. An den Wochentagen mor⸗ geus 6¾ Uhr, abends 5¾% Uhr. In der Clausſynagoge. Freitag, 26. März, abends 6⅝ Uhr. Samstag, den 27. März, Abends 7½ Uhr. Aumbruſter Gerichtsvollzieher PDD Schreibmaſchiuen⸗ Ar beiten und Verviel⸗ Au den Wochentagen mor⸗ 1 zart und mild. Schinken, Arnold, Auktienator 3, 4 3, 4 — in nächſter Nähe von Kaufhaus Hirſchland. Gerichtszeitung. oc. Heidelberg, 24. März. Das hieſige Kriegsgericht berurteilte den Musketier Winkels vom Infanterieregiment Nr. 171(Kolmar) wegen unerlaubter Entfernung vom Heere zu 2 Monaten Feſtungshaft. Als Winkels in Bremen wurde, kam ſeine Frau ins Wochenbett. Er wanderte alsdaaum inr die Schweig, dabei auch 14 Tage in Heidelberg arbeitend. Wie der Angeklagte in der Verhandlung angab, wollte er in der Schweiz 1 Jahr lang arbeiten, um ſeine Frau moch unterſtützen zu können und ſich dann zum Militärdienſt ſtellen. Infolge ungünſtiger Ar⸗ beitsverhältniſſe kehrte er jedoch bald wieder zurück. In Waldshut ſtellte er ſich freiwillig der Gendarmerie. Der Gerichtshof ſah davon ab, Winuzels als Fahnenflüchtigen zu behandeln. oc. Freiburg, 24. März. Der 18 Jahre alte Gottlieb Schoch von Baſel hatte ſich wegen Vergehens gegen das Süßſtoff⸗ geſetz und das Vereinszollgeſetz vor der hieſigen Strafkam⸗ mer zu verantworten. Er wurde feſtgenommen, als er eine Zent⸗ merkiſte voll Saccharin auf deutſchem Boden nach Dresden befördern wollte. Dieſe Sendungen waren als Papierwaren deklarfert. Sie wurden durch einen Fuhrmann über die Grenze nach Hattingen gebracht. In Hattingen gab ſie der Angezlagte zur Bahn bis Frei⸗ burg, von dort gingen ſie nach Dresden. Schoch wurde zu 3Z Mo⸗ naten Gefängnis und 400 M. Geldſtrafe oder 40 Tagen Gefängnis berurteilt. VFrankenthal, 24. März. Gime abſchreckende Ilkuſtra⸗ tion erführen die zur Nachtzeit in Hemshof⸗Ludwigshafen herr⸗ ſchenden Zuſtände in der heute bor der hieſtgen Strafkammer ſtctttgehabten Verhamdlung gegen dem 19 Jahre alten Fabrilarbeiter Karl Kerner aus Ludwigshafen. Kerner hat in der Nacht bom 13. auf den 14. Februar beim Nachhauſegehen aus einer Hemshofer Wirtſchaft, und zwar in der Kanalſtraße in Hemshof, zwei ihm ganz unbekannte Herren, die ihn begegneten und auf den Bahnhof wollten, ohne jede Veranlaſſung amgefallen, indem er eimen der Herren Namens Kümmer, der davon, daß er angegriffen werden konnte, keine Ahnung hatte, plötzlich von rüchvärts zu Boden riß und ihm je zwei wuchtige Meſſerſtiche in die rechte Kopffeite und in den Rücken berſetzte. As der Begleiter Küm⸗ mers, Namens Spieß dem Schwerverletzten beiſtehen wollte, brachte ihm der Unhold ebenfalls einen derart wuchtigen Meſſerſtich in den Rücben bei, daß die Lunge verletzt wurde. Beide Schwerwerletzte mmißben in das Spital verbracht werden, wo Spieß, der heute noch arbeitsurfähig iſt, längere Zeit in Lebensgefahr ſchwebbe. Jup einer ſcharfen Kritik, die der Vertreter der Staatsamwaltſchaft an den in Hemshof⸗Ludtvigshafen herrſchenden Zuftänderd übdte, ſaagbe der öffentriche Ankläger, es ſei ſoweit gekommen, daß Nachts bald tein Menſch mehr auf der Straße geher könne, ohne Gefahr zu kaufen, zuſammengeſtochen zu werden. Im Intereſſe der Menſchheit müßfe hiergegen energiſch eingeſchritten werden; eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 9 Jahren erſcheine angemeſſen. Das Urteil des Gerichts Lanttete auf acht Jahre Gefängnis. Bei der Abführung in das Gefängnis gebärdete ſich der Angellagte derartig wild, daß zu ſeiner Bewälbigung mehrere Gendarmen und Schutzleute erforder⸗ Pfalz, Heſſen und Umgehung. L. Ludwigshafen, 24. März. In der heutigen Ple⸗ norverſammlung der Pfälziſchen Handleskam⸗ ſuowie alle unſere auderen Erzeuguiſſe in nur allererſter Quakktat. Wechfel⸗Formulare ben u. hr. 5. Buchdruckrere S. M. b. B. mer wurden zu Handelsrichtern für die Kammer für Handels⸗ ſachen gewählt die Herren: Kaufmann B. Bauſewein, Direktor Felix Müller von der Aktienbrauerei, Direktor Karl Ronner von der Pfälziſchen Hypothekenbank, Direktor Joſef Soſier von der Pfälziſchen Bank, Großkaufmann Hugo Weingart und Groß⸗ kaufmann Moritz Wolf, alle von Ludwigshafen. Die zweite Hälfte der Gewählten kommt erſt in zweiter Linie in Betracht. Zur Stellungnahme zu den Abänderungsbeſchlüſſen der Kom⸗ miſſion für den Geſetzentwurf betreffend die Gewerbeordnung, hat die Regierung eine Rundfrage ergehen laſſen. Seitens der Kammer ſind nach dem Referate des Herrn Syndikus Kehm nur zwei Wünſche geäußert worden. Dem Unternehmer ſoll es freigeſtellt ſein, bei der Kündigung eines Gehilfen den Verzicht auf die Konkurrenzklauſel auszuſprechen, worauf er den etwaigen Anſpruch gegen einen Gehilfen verlieren würde. Ferner ſoll der Gehilfe verpflichtet ſein, nur die verwirkte Strafe wegen Nichtinnehaltung der Konkurrenzklauſel zu zahlen. Zur Re⸗ form der direkten Steuern beſchloß die Kammer nach dem Vor⸗ trage des Referenten Kehm folgende Abänderungsanträge: Bei Geſellſchaften mit beſchränkter Haftung ſoll der Geſellſchafter, welcher als Hauptperſon in dem Geſchäfte tätig iſt, wie ein offener Geſellſchafter behandelt werden, die übrigen wie Aktio⸗ näre. Amtliche Korporationen ſollen ſteuerfrei bleiben, Ab⸗ ſchreibungen infolge Wertminderung an den Betriebsmiteln ſollen ſteuerfrei bleiben. Tantiemen der Aufſichtsräte ſollen ent⸗ gegen dem Entwurfe von dem ſteuerbaren Kapital in Abzug ge⸗ bracht werden dürfen, da der Aufſichtsrat als ein notwendiges Glied der Verwaltung zu betrachten ſei. Bei falſchen Deklara⸗ tionen ſollen wie früher 10 Prozent, nicht, wie der neue Ent⸗ wurf vorſieht, 25 Prozent der deklarierten Summe erhoben wer⸗ den können. In den Steuerberufungskommiſſionen ſoll nicht der Rentamtman den Vorſitz führen, ſondern ein vom Ausſchuß ge⸗ wählter Vorſitzender. Gefordert wird ferner eine Berufungs⸗ kommiſſion für Gewerbeſteuer. In der Berufungskommiſſion ſoll es dem Reklamanten geſtattet ſein, ſeine Reklamation münd⸗ lich vorzutragen. In deren oberen Inſtanz kann er ſich durch einen Rechtskundigen vertreten laffen. Bei einer erfolgreichen Berufung ſollen dem Reklamanten die Koſten erſetzt werden. Die Betriebsanlage der Kgl. Banken ſoll bei Steuerveranlagungen außer Anſatz bleiben, die Anrechnung der Ertragsanlage ſoll ge⸗ ſtrichen werden und nur die Betriebsanlage in Anſatz kommen. Die Anlageſchuld ſoll zur Hälfte und die laufenden Schulden auch für Waren in Abzug gebracht werden können. Die Miete ſoll bei dem Steueranſatz in Abzug gebracht werden können. Nicht die Stadt⸗ oder Gemeinderäte ſollen dieſen Steuerſatz für die Warenhäuſer feſtſetzen, ſondern der Steuer⸗Ausſchuß. Die ſogenannten freien Berufe(Aerzte, Rechtsanwälte uſw.) ſollen in Zukunft auch zu den Gemeindelaſten herangezogen werden. Die Hebegebühren ſollen fernerhin auch für die Pfalz in Weg⸗ fall kommen, wie im rechtsrheiniſchen Baiern. Bezüglich der Umfrage über die Einwirkungen der Gefangenenarbeit konſta⸗ tiert die Kammer daß Induſtrie und Handel von der Frage kaum berührt werden. gens 6½ Ubr, abends 6 Uhr. men- u. Herren-Se Spezial-Gelegenheitskäufe. Enormer Posten hirme gulärem Preis. Schwimmſport. 5 * Der Schwimmverein„Argentoratum“⸗Straßburg hielt am vergangenen Sonntag ein Internationales Schwim m⸗ feſſt ab, bei dem der Schwimmklub„Poſeidon“⸗Maunnheim bei ſehr ſtarker Konkurrenz nachſtehende Preiſe erringen konnte: Bei 8 Teilnehmern errang Wilhelm Schmidt im Erſtſchwimmen mit einem Vorſprung von 1½ Sekunde den 1. Preis. Im Junior⸗ Spamiſchſchwimmen wurde Karl Reinhard von Neurohr⸗Köln mit einer Sekunde geſchlagen und konnte ſich den zweiten Preis ſichern. Der vorjährige beſte ſüddeutſche Zöglingsſchwimmer Heinrich Kling gewann überlegen den 1. Preis im Junior⸗Seiten⸗ ſchwimmen, ſowie Senior⸗Seitenſchwimmen gegen ſehr ſtarke Konkurrenz. Karl Lang wurde im Spaniſch⸗ und Senior⸗ ſpaniſchſchwimmen von Neurohr⸗Köln und dem deutſchen Meiſter⸗ ſchaftsſchwimmer Schiele geſchlagen und mußte ſich mit dem 3. Platz begnügen. Im Junior⸗Bruſtſchwimmen ging Wilhelm Schmidt mit einem Vorſprung von 4 Längen als Erſter durchs Ziel. Die Juniorenſtafette Wilhelm Schmidt, Heinrich Kking, Konrad Freiländer und Karl Reinhard ernang den Wandey⸗ preisder Stadt Straßburg gegen Straßburg und Mim⸗ chen mit einem Vorſprung von 5 bis 6 Längen. Ruderſport. * Deutſche Meiſterſchafts⸗Regatta. Die 4. Deutſche Meiſter⸗ ſchafts⸗Regatta findet am Sonntag, den 16. Auguſt in Straß⸗ burg auf dem Kehler Rheinhafen ſtatt. Es kommen zur Aus⸗ ſchreibung vier Rennen für Einſer, Zweier ohne Steuermaun, Vierer ohne Steuermann und Achter. Luftſchiffahrt. * Internationale Luftſchiffahrt⸗Ausſtelluung. Herr Freiherr Krupp dbon Bohlen⸗Halbach in Eſſen hat der Aus⸗ ſtellungsleitung einen Preis von M. 10 000 zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Es ſtehen jetzt M. 75 000 an Geldpreiſen, abgeſehen von den geſtifteten Ehrenpreiſen, zur Verfügung. Die Frauſſurter Ausſtekung wird ſich von ähnlichen Veranftaltungen beſonders badurch unterſcheiden, daß die Ausſtellungsgegeuſtände fliegend vorgeführt werden. Es werden zu dieſem Zwecke an 60 Tagen während der Ausſtellung Wettflüge und ſonftige Wettbewerbe ſportlichen und militäriſchen Charakters mit Freihallons, Motor⸗ luftſchiffen, Aeroplanen, Propellern, Brieftauben ſtattfinden. Um zu dieſem Zwecke noch weitere Preiſe heranzuziehen, hat ſich unter dem Vorſitz des Herrn Kommerzienrat Eduard Beit ein Av⸗ mitee gebildet, das ſich an eine Reihe hervorragender Perſön⸗ lichkeiten wendet, bei denen Geneigtheit beſteht, die Avihtik durch Stiftung von Preiſen zu fördern. Die Fvankfurter Goſdſchmſede⸗ Innung hat zur Anfertigung von Ehrenpreiſen, Origimalzeich⸗ nungen zur Verfügung geſtellt, die einen bedeutenden Kunſtzwert repräſentieren und im Frankfurter Kunſtgewerbe⸗Muſenm ans-= geſtellt werden. Hauptmann Thewalt, der retende Ausſtellungsdirektor, hat eine Reiſe nach London, Paris und Monte Carlo angetreten, um mit den dortigen mamtiſcher Venanſtaltungen Abſchlüſſe für die Ausftellung in Fraulfurt zu vollziehen. 8 5 5 8. Seite. Mannheim, den 25. März 1909. + 75 0 Hill& Müller Teleph. No. 578 Kunststrasse N 3 No. II. Artikel für Wochenbettpflege: Gumma- Setteinlagen Eisbeutel, Leibbinden Holzwolle- Unterlagen Krankentassen Verbandwatte la. Qualltät Brusthütohen lrrigatoreninslas, Emall ete. Milchpumpen Settschülsseln in Porzellan bvvol 5 Mindelhosen 0 Sicherheitsnadeln Sade-, Fisber- u. Zimmer- Kinderpuder und selte Thermometer Seifenspiritus Kinderschwämme Damenbinden u.-gürtel Hand- und Magelbürsten[Milchflaschen u. 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Der Hausbeſitzer liefert die zum Aunſchluß und zur Aufſtellung des Gasmeſſers erforder⸗ lichen Materialien(Berbindungsſtücke, Hähne und Wand⸗ brett) während der Transport des Gasmeſſers ſowie die Inſtallation durch das Perſonal des Gaswerks auf ſtädtiſche Koſten ausgeführt wird. 2. Diejenigen Mieter, die ſchon Gasmeſſer auf eigene Rechnung haben ſetzen laſſen, ſollen erſucht werden, bei einem etwaigen Umzuge die Gasmeſſer ſtehen zu laſſen, wenn ſie in der neuen Wohnung einen ſolchen wieder vorfinden. 3. Wird das Auswechſeln eines Gasmeſſers wegen Aenderung der Konſummenge not⸗ wendig, ſo hat der Micter als Gasabnehmer die Koſten der Inſtallation zu tragen. 4. Die Koſten für die Auswechſelung ſchadhaft gewordener Gasmeſſer übernimmt die Gaswerks⸗ kaſſe, vorausgeſetzt, daß die Beſchädigung nicht mutwilliger⸗ weiſe erfolgt iſt. 5. Für leerſtehende Wohnungen wird eine Gasmeſſermiete nicht erhoben. 6. Wird durch den Gasmeſſer feſtgeſtellt, daß in einer leerſtehenden Wohnung Gas ver⸗ braucht worden iſt, ſo hat der Hauseigentümer für den Ver⸗ brauch aufzukommen. Die Beſtimmungen treten mit dem 1. April 1909 in Taft. In Ausführung dieſer Anordnungen erſuchen wir die Hausbeſitzer, etwa für den 1. April ds. Is. und ſpäter nol⸗ wendig werdende Inſtallationen von Gasmeſſern ſowie auch jeden Auszug eines Mieters, der bisher einen Gasmeſſer benutzt hat, und auch jeden Einzug eines Mieters, der künftig einen Gasmeſſer beuützen wird, jeweils ſpäteſtens 3 Tage vor der Benützung des Gasmeſſers bezw. 3 Tage ror dem Auszug bei uns anzumelden. Hiefür wollen die in unſerem Inſtallationsbureau(K 7, 2, Zimmer Ny.—3) erhältlichen Formulare verwendet werden. Anträge der Hausbeſitzer auf Setzen von Gasmeſſern nach den neuen Beſtimmungen für den 1. April 1909 und ſpäter werden jetzt ſchon entgegengenommen und aus⸗ geführt. 32299 Mannheim, den 11. März 1909. Die Direktion der ſtädtiſchen Waſſer⸗„Gas⸗ und Elektrizitätswerke Pich ler. Su.D Sai.sCHm. ernfehle ioH Hmeaime Damen-sSchneiderei Käth. Manger-· Otto H7, 28, parterre. 678¹1 NMSssäige Preise. Alkerverpahtung. Bahnbeamter ſucht gerau⸗ mige 4 Zimmerwohnung mit Moutag, den 29. März 1909, bormittags 9 Uhr verpachten wir auf der Kom⸗ poſtfabrik, Seckenheimerſtr. 184, von dem ſtädtiſchen Grundſtück Lagerbuch No. 5992 in der Gewann Harlach links des Wegs, 2 Parzellen im Maße von ca. 1400 qm öffentlich an den Meiſt⸗ Hietenden. 32324 Mannheim 24. März 1909. Städt. Fuhrverwaltung. Krebs. Zwangs⸗Nerſteigerung. Freitag, 26. März 1909, Uachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale 4, 5 hier gegen Barzah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 3991 Möbel aller Art, 1 Par⸗ tie alte Briefmarken, Damenkleider⸗ u. Seiden⸗ ſtoffe, Damenkonfektion u. Anderes. Manuheim, 25. März 1909. Noſter, Gerichtsvollz. 3, 4. 3, 4. Großze Verſteigerung Am Freitag, den 26. 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