ISNN 1Srnpta — 8 7 1 1 1853 KE — Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, burch die Poſt bez. incl. Poſt: auſſchlag Me. 3,48 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 6 Pig. In ſera te: Die Colonel⸗Zeile,„ Pfg Auswärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile. 1 Mart Geleſenſte und verbreitetſte Zeimug in Maunheim um Umgebung. Schluß det Znſetaten⸗Annahme ſm bas Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Generat⸗Anzeiges Maanhein 8 Teleſon⸗Nummern: Otrektion u. Buchhaltung 1849 Druckerel⸗Burean(Au⸗ nahmen Druckarbetten 344 Nr. 147. Zur Blockkriſis glaubt die„Köln. Volkszig.“ folgendes melden zu können: Die Einigungsbeſtrebungen bewegen ſich auf der Linie des Antrages Gamd zur Branntweinſteuervorlage. Hr. v. Söbell ſteht im Mittelpunkt der Verhandlungen. Der Reichs⸗ lanzlex will morgen(d. h. Sonntag) oder am Montag dem Kaiſer über den Stand der Dinge Vortrag halten. Vorher ſind irgendwelche Entſcheidungen nicht zu erwarten. In großer Ausführlichkeit gibt die„Köln. Volksztg.“ dann die von uns ſchon erwähnten Verteidigungen der Konſer⸗ vativen durch die„Kreuzztg.“ und die„Deutſche Tagesztg.“ wieder und bemängelt es, daß„mit verletzender Schärfe“ auch ein Teil der freikonſervativen Preſſe den Kampf gegen die Konſervativen aufnehme. Mit Entrüſtung ſtellt das Zen⸗ krumsblatt feſt, ſchärfer habe noch nie der„Vorwärts“ gegen die Konſervativen geſchrien() als die„Berliner Neueſten Nachrichten“: Sie werfen den Konſerpativen vor, daß ſie wegen lumpiger Geldd ſackintereſſen ihre ganze Exiſtenz aufs Spiel ſetzten, ihrer gan⸗ zen nationalen Vergangenheit ins Geſicht ſchlügen und ſich in ihrer Verblendung von ziwei ausgeſprochen nationalfeindlichen Parteien auf den Leim locken ließen. Den Herren Wangenheim, Röſicke und Diedrich Hahn und ihrem ergebenſten Diener Hrn. v. Normann wer⸗ den in den nächſten Tagen und Wochen die Ohren gellen von den Proteſtrufen echt konſervativer Männer wegen dieſer unwürdigen und unpatriotiſchen Intereſſenpolitif, Ja, haben denn die„Berliner Neueſten Nachrichten“ mit Dieſer Charakteriſierung der Konſervativen nicht vollkommen echt, ſolange Recht, bis die Konſervativen ſich auf ihre Rakionale Pflicht beſinnen und die Reichsfinanzreform als die größte nationale Aufgabe anſehen lernen, die dem Reiche ſeit ſeiner Gründung zur Löſung zufiel, in der Parteiegoismus und enge Intereſſenpolitik zu ſchweigen und nicht brutal ſich vorzudrängen haben, wie es jetzt von konſervativer Seite ge⸗ ſchieht? Man begreift die Wut des Zentrums gegen die Frei⸗ Fonſervativen, denn gerade dieſe ſind es ja, die den entſcheiden⸗ den Strich durch die neue Mehrheitsrechnung machten, indem ſte ſich am Freitag auf die Seite der Nationalliberalen und der Freiſinnigen ſtellten. Damit kommt ffür Konſervative und Zentrum eine Mehrheit heraus, die von der Gnade der Polen abhängt. Ob die Konſervativen, die gerade in der Polen⸗ frage ſich ſtets ſtramm national bewährt haben, auf die Dauer Geſchmack an dieſer Geſellſchaft finden würden, bezweifeln wir. Die Konſervativen empfinden denn auch wohl ſchon zur Genüge— wenigſtens im Herzenskämmerlein— in welche ſchiefe und unhaltbare Lage ſie ſich mit ihrer Abſage an den Block gebracht haben. In der innerpolitiſchen Wochenſchau der„Kreuz⸗Ztg.“, deren wir ſchon Erwähnung taten, wird des Bundes der Landwirte ſanft zu wehren geſucht: Leider iſt dieſe Taktik der Linken dadurch erleichtert worden, daß gerade von den Provinzialgruppen des Bundes der Landwirte eine ſyſtematiſche Agitation in ſchärfſten Tönen gegen die Nachlaß⸗ ſteuer in Gang geſetzt worden iſt. Das iſt nicht klug und auch Aicht nötig geweſen. Die konſervative Partej bedarf ſolcher Rückenſtärkungen nicht; ſie läßt ſich aber anderſeits auch nicht da⸗ durch beeinfluſſen.(2) Deshalb lann man nur wünſchen, daß durch derartige politiſche Kundgebungen nicht noch weiteres Agitations⸗ material gegen die Konſerbativen, die ahnehin in keiner unſchwie⸗ Ler denke nicht daran, die Beziehungen Zwiſchen dem Kaiſer Montag, 29. März 1909. Eigene Kedaktionsbureaus Nebaktion w im Berlin und Aarlsrue. Grpeditton and Berlaga⸗- buchhandlung, 18 (Abendblatt.) rigen Lage ſich befinden, den liheralen Gegnern und den“ in die Hände zu ſpielen. Man muß nur zwiſchen den Zeilen zu leſen verſtehen, dann ſieht man, wie peinlich den Konſervativen ihre Diskredi⸗ tierung durch den Bund der Landwirte iſt, in deſſen Auftrag ſie handelten. Um ſich ein wenig Luft zu ſchaffen, werden dann die Liberalen der finſterſten Pläne geziehen, ſie be⸗ trachten— wie fürchterlich!— den Block lediglich als ein Mittel, die Konſervativen gefangen zu halten! Und ihre ganze Taktik geht dahin, eine Auflöſung des Reichstags gegen Konſervative und Zentrum herbeizuführen. Wir führen dieſe Märchen nur an, um zu zeigen, in welcher Bedrängnis ſich die Konſervativen fühlen. Sehr peinlich berührt ſie der Aufruf der„Intellektuellen“, zu denen viele konſervative Männer ge⸗ hören. Sie hätten die Nachlaßſteuer herauslaſſen ſollen, meint die„Kreuzztg.“. Wir glauben gerne, daß der„Kreuzztg.“ dieſer Kampf der gebildeten und führenden Schichten für die Nachlaßſteuer ſehr unangenehm iſt. So ſind die Konſervativen von allen Seiten bedrängt und die neue Freundſchaft mit dem Zentrum iſt ein zweifelhaftes Vergnügen und ein faules Geſchäft. Sehr mit Recht betont heute die Nord d. Allgem. 31g.“, daß die Reichsfinanzrefſormnichtweiter verſchleppt werden dürfe. Um dieſe Verſchleppung hinkan zu halten, iſt vor allem Feſtigkeit der Regierung nötig. Wie wir am Freitag ſchrieben, die Regierung muß von nun an die Führung in der Behandlung der Reformfrage feſt in Händen behalten, tut ſie das, ſo braucht der Block durch⸗ aus nicht tot zu ſein. Dieſelbe Mahnung richtet heute die „Tägl. Rundſchau“ nochmals an die Regierung: Zunächſt muß Klarheit über die direkten Steuern geſchaffen werden. Die Nachlaßſteuer muß durchgeſatzt werden im Kampfe gegen den Bund der Landwixte und die bon ihm abhängigen Konſer⸗ valiven und die Regierung muß in dieſem Kampfe nun endlich wirk⸗ lich führen. Sie darf ſich nicht länger unter die Dixktatur des Bundes der Landwirte ſtellen und warten, daß ſie zwiſchen zweiter und dritter Leſung durch Androhung der Auflöſung des Reichstages noch alles vetten kann. Bei dem Fortgang der Arbeiten in bis⸗ heriger Weiſe wird dieſe zweite Leſung bis zum Herbſt verſchoben. Und mehr befehdet wie heute wegen ihrer Nachgiebigkeit kann ſie auch nicht werden, wenn ſie endlich den Fehdehandſchuh aufnimmt. Zeigt die Regierung Ernſt und drängt ſie die Nachlaßſteuerfrage zur Faldigen Entſcheidung, ſo iſt es möglich, daß die Konſervativen ein⸗ lenken. Treibt die Sache weiter wie bisher, ſo wird die Reichs⸗ finanzreform bis zum Herbſt vertagt, um dann als konſerbativ⸗lleri⸗ kales Flickwerk mit Zentrumsmarke verabſchiedet zu werden und die Regierung wird über den Haufen gerannt. Politische Uebersicht. Maunheim, 29. März 1909. Kaiſer Wilhelm II. und die Orientkriſis, Gegenüber dem Dementi der„Norddeutſchen Allgemeinen Zeitung“ wird vom„Temps“ ſeine vorgeſtrige Mitteilung über den Briefwechſel des Kaiſers mit dem öſter⸗ reichiſchen Thronfolger und dem Zaren aufrecht gehalten. Gleichzeitig widerſpricht das Blatt der Vermutung, daß ſeine Information durch eine Kamarilla veranlaßt worden ſei; „Blockfreun⸗ und dem Kanzler ſtören zu wollen. Endlich fügt der Temps ſeiner Erklärung ein Telegramm aus London bei, das nach einer Information des Petersburger„Times“⸗Korreſponden⸗ ten die Uebermittelung eines eigenhändigen Briefes Wil⸗ helms II. an den Zaren beſtätigt. Im Leitartikel gibt das Blatt dann nach einer geſchichtlichen und pſychologiſchen Aus⸗ einanderſetzung, die das perſönliche Eingreifen des Kaiſers als möglich erſcheinen laſſen ſoll, einige weitere Hinweiſe. Es heißt in dem Artikel: „Wenn die„Nordd. Allgem. Ztg.“ unſere Angaben ge⸗ nauer nachprüfen will, ſo möge ſie ſich zunächſt der Geſpräche erinnern, die am 4. November in Eckardtsau zwiſchen Wil⸗ helm II. und dem Erzherzog Franz Ferdinand ſtattgefunden haben. Sie möge weiter feſtſtellen, ob dieſe Unterredung nicht der Ausgangspunkt einer Koxreſpondenz zwiſchn dem Kaiſer und dem Thonfolger geworden iſt. Das wird ſie wahrlich nicht beſtimmen, noch einmal auf das formelle Dementi zurück⸗ zukommen, zu dem ſie verpflichtet wurde; aber es wird ihr zeigen, daß wir nicht leichthin geſprochen haben, und daß wir über das perſönliche Eingreifen des Kaiſers noch mehr wiſſen, als wir geſagt haben. Schließlich wollen wir noch darauf hinweiſen, daß wir nicht etwa geſagt haben, die kaiſerliche Intervention habe gegen den Willen des Kanzlers ſtattgefunden, auch nicht, daß ſie ihm beſonders während der letzten Wochen unbekannt war. Wir halten aber die Behaup⸗ tung aufrecht, daß die Initiative des Kaiſers die deutſche Politik mit der öſterreichiſchen ſo eng zuſammengeſchweißt hat, daß dieſe Initiative die Aenderung des Tons verſtändlich macht, die alle Welt zwiſchen dem Oktober 1908 und dem Märzs 1909 bemerken konnte, daß ſie die Theſe der„Solidari⸗ tät ohne Vorbehalt“ für die im Beginne der diplomatiſchen Verhandlungen ausgedrückten Wünſche einer Vermittelung und für die„Unterſtützung in den Grenzen der Möglichkeit“ einſchob. Es ſcheint uns im übrigen, daß dieſe Politik den Intereſſen Deutſchlands nicht übel entſprochen hat.“ So weit der„Temps“, Es wäre aber gerade gegenüber dem Dementi der„Nordd. Allgem. Ztg.“ intereſſant, zu er⸗ fahren, woher der„Temps“ ſeine Information empfing. Da nach ſeinen Andeutungen eine deutſche Quelle nicht in Betracht kommt, kann die Meldung eigentlich nur aus öſter⸗ reichiſchen oder noch wahrſcheinlicher aus ruſſiſchen Kreiſen ſtammen. Liberalismus und Religion, Im Organ der deutſchen Moderniſten„Das Neue Jahr⸗ hundert“ finden wir über dieſes wichtige Thema folgende feinſinnigen Anmerkungen: Liberal ſein heißt ein Eigener ſein, frei und ſelbſt⸗ ſtändig ſein. Es iſt das eigenſte Weſen des Liberalismus, Perſönlichkeiten zu ſchaffen, Perſönlichkeiten, die ihre Eigen⸗ art und ihre Ueberzeugung umzuſetzen verſtehen in Wirklich⸗ keit und Leben, die ſich ſelbſt zur Geltung zu bringen wiſſen in der geiſtigen Welt, in Staats⸗ und Wiriſchaftsleben. Libe⸗ ralismus iſt darum ſeiner Natur nach niemals Herdenkultur, erzielt ſelten Maſſenwirkung. Ultramontan ſein heißt kein Eigener ſein: Ultra⸗ montanismus verlangt bedingungsloſe Gefolgſchaft, in geiſti⸗ gen und politiſchen Fragen. Ultramontanismus iſt der Gegen⸗ ſatz von Individualismus, züchtet Serdenintinkte und er⸗ 25 Feuilleton. Karl Theodor und die pfälziſche Laudesgeſchichte. Als vor hundert und einigen dreißig Jahren vom Kurfürſten Karl Theodor an die Mitglieder ſeiner Akademie der Befehl er⸗ ging, zur Förderung der pfälziſchen Landesgeſchichte in den kur⸗ fürſtlichen Kanzleien und Archiven, in den geiſtlichen und welt⸗ lichen Beſitztümern, in den Klöſtern und den Regalen, ſerner Bücher⸗ und Schriftenſammlungen nach geſchichtlichen Urkunden, Schenkungsbriefen, Stiftungen, Staatsberichten und Briefen Um⸗ ſchau zu halten, da war natürlich in den geiſtlichen und weltlichen Gehöften, wo man bisher in ruhiger Beſchaulichkeit ſernab vom Hofe des kurfürſtlichen Eigenümers und Gönners die Tage kom⸗ men und gehen ſah, große Aufregung und gleich einem geſtörten Ameiſenhaufen lief und rannte alles dureinander, fragend, ver⸗ neinend und kopfſchüttelnd, denn jeden Augenblick konnte der Ab⸗ geſandte des Kurfürſten in der alten Kaleſche in den Hof gefahren kommen. Da galt es die alten Schriftſtücke, geſiegelten Unkunden und Kaufbriefe wenigſtens äußerlich etwas zu ſäubern, dem hohen Gaſt für ſeine gelehrte Arbeit ein ruhiges Kämmerlein 51 richten 85 für des Leibes Atung Küche und Keller in guten Stand zu ſetzen. 0 So im Jahre 1770. Mit dem ihm eigenen Eiſer und, was noch wichtiger war, mit den nötigen Geldmitteln'gann Karl Theodor alle auf Mannheim und die Pfalz bezüglichen Arkunden zu ſammeln und anzukaufen; er ſelbſt ſcheute keihe Reiſe, am loſt⸗ bare Schätze aus ſremden Händen zu befreien ind ſie ſeiner Bib⸗ liothek einzuverleiben. Wenn die bis zu jener. Zeit erſchienenen Geſchichtswerke keine eigentliche vergleichende Volks⸗ und, Landes⸗ geſchichte darſtellen, ſo liegt die Schuld nicht ſo ſehr an den Ver⸗ faſſern, als vielmehr an der Verſchließung der Geſchichtsquellen. Aber auch die Inhaber ſolcher geſchichtlicher Unterlagen kann bei den früheren unruhigen Zeiten kein Vorwurf treffen, wenn ſie „in der Bekanntmachung aller Papiere und Nachrichten überall Schaden und Gefährlichkeit“ erblickten und ſich ſomit zugeknöpft verhielten. Das Anſehen Karl Theodors, ſeine weitoerzweigten Verbindungen und die Förderung von Kunſt und Wiſſenſchaft öffneten den Abgeſandten der Akademie Tor und Türe, und wenn auch macher Abt ſcheel zu den Anordnungen ſeines Porgeſetzten ſah, ſo gab doch ein gelehrter Anſtrich des eigenen Hauſes den Ausſchlag. Und gerade hier waren zu der Erſchließung der älte⸗ ſten Zeit die ergiebigſten Ausbeuten zu erhoffen, worauf der Fürſt beſonderen Wert legte. Wie ein Märchen mutet uns eine aus den früheren Zeiten überlieferte Darſtellung der Gründung Mann⸗ heims an:„Ich ſage hier gewiß nicht zu viel, indem es bekannt iſt, daß man den deutſchen König Mannus zum Stifter der Stadt Mannheim, den römiſchen Kaiſer Valerius Probus zum Stifter der Sladt Heidelberg und den fränkiſchen König Chlodoräus zum Stifter von Neuſtadt an der Hardt gemacht hat. Andere Ge⸗ ſchichtsſchreiber, die den Altertümern genauer nachzuforſchen für Pflicht hielten, verachteten zwar dieſe ungegründeten Nochrichten; aber in der Hauptſache waren ſie nicht viel glücklicher; denn die Pfalzgrafen der merovingiſchen und karplingiſchen Könige, welche ſie gewöhnlich als unſere erſten Landesherren aaſehen, hatten gewiß mit den Staaten, welche nun die rheiniſche Pfalz aus⸗ machen, wenig Verbindung.“ Aus dieſem Wirrwarr und der Un⸗ kenninis rettete Karl Theodor die ganze Geſchichtsſorſchung, in⸗ dem er die Akademie der Wiſſenſchaften mit königlicher Freigebig⸗ keit ausſtattete und ſie zur kritiſchen Unterſuchu ig aller Nach⸗ richten der früheren Gaue anhielt, über die Einführung des Ehriſtentums, über die Gerichtsbarkeit der Alemannen, die älteſte Einteilung der Cente und Aemter— den erſten Unterſchied zwi⸗ ſchen Landmann und Adel—, über den Anfang des Ackerbaues und Weinbaues, über alle Sitten, Geſetze und Gewohnheiten Be⸗ richt haben wollte. Aus dieſen Forderungen des Kurfürſten erhellt, daß die Mitglieder der Akademie keine leichte Arbeit hatten und durch ihren Gönner ihre Arbeit ſtets kontrolliert ſahen. Etwas leichter als die vorgenannte Zeit geſtalteten ſich die Nachforſchungen nach dem Jahre 1000 ungefähr, wozu vorhandene Staatsberichte und Biographien der Regenten von Gelehrten jener Zeit gute An⸗ haltspunkte ergaben, zugleich boten die ſchriftlichen Unterhand⸗ lungen über Streitfragen auf mancherlei Gebiet, über Vorrechte und Schenkungen wichtigen Stoff. Karl Theodors Reiſe nach Italien(1775) führte ihn in die vatikaniſche Bibliothek zu Rom, und er ließ ſich dort von allen Schriften, die auf die pfälziſche Geſchichte Bezug haben, Duplikate ausfertigen. In gleicher Weiſe vermehrte er die reichhaltige Bibliothek durch Ankauf zweier großer Sammlungen von Originalurkunden, Deduktionen, genea⸗ logiſchen Nachrichten, Abzeichnungen von Siegeln etc, aus dem Nachlaß zweier bekannter Staatsmänner; daraus„lönnen die größten Perſonen, welche je auf ihr Zeitalter gewirkt, zum größ⸗ ten Teil aus ihren eigenen Briefen beurteilet werden, z. B. Guſtav Adolf und ſeine gelehrte Tochter, die Königin Chriſtina, der große ſchwediſche Kanzler Aſal Ochſenſtierna, die unſterblichen Erasmus, Melanchton, Tycho de Brahe und Hugo rotius.“ Als weiteres Hilfsmittel zur Ausarbeitung der bpfälziſchen Landesgeſchichte für die Periode von 1400—1700 dienten die ver⸗ ſchiedenen Zweige der pfälziſhen Literatur, woraus „man viele ſchätzbare Nachrichten von dem Zuſtande der Wiſſen⸗ ſchoften“ erhielt. Schriften über Naturkunde zeigten die rachl⸗ baren Beobachtungen, um die„Vollkommenheit des Feldhaues und der Künſte() zu erhöhen“. In den Mitteilungen aus der Stqatswiſſenſchaft erfahren wir die Schickſale und Verdſenſte großer Mönner, welche zur wiſſenſchaftlichen Aufklärung in der Pfalz beigetragen haben. An alles hat der Fürſt gedacht: ihn in⸗ tereſſierte die Zeit der erſten Anlage einer Buchdruckerei in der Pfalz, einer Buchhandlung und Bibliothek, von Stiftungen für mancherlei Zwecke. 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Ibenz blatt.) Mannheim, 29. März. Icaft Nivellierung der Maſſen zum Zwecke abſoluter Herr⸗ ft. Religion iſt Innerlichkeit, iſt Leben, perſönlichſtes Leben, nicht bloße, bedingungsloſe Hinnahme der geſchichtlichen Tat⸗ ſachen oder angeblich geſchichtlicher Tatſachen, ſondern eigenſtens, perſönliches Erleben geſchichtlich orientierter, aber idealiſierter Gegenwart, iſt das ſubjektiv mehr oder minder tiefe Erleben und Eintauchen in die Unendlichkeit. Unſer letztes Jahrhundert iſt das Jahrhundert des Per⸗ ſönlichkeitsideals, der inneren Befreiung des Menſchen vom Gewiſſenszwang, des Erwachens zur Selbſtändigkeit und Freiheit; das Jahrhundert des Liberalismus: der Gewiſſens⸗, Vereins⸗, Preß⸗, Redefreiheit, der Freizügigkeit, Gewerbe⸗ und Beſchäftigungsfreiheit, der Freiheit der Forſchung und Lehre uff. Das Staats⸗ und Menſchheitsideal des Ultramontanis⸗ mus beruht auf der mittelalterlichen Lehre von dem Gottes⸗ gnadentum, von der abſoluten Autorität. Er verabſcheut und anathematiſtert Gewiſſensfreiheit und haßt die Proklamierung der Menſchenrechte. Liberal ſein heißt ein Moderner ſein, perſönliche Ueber⸗ zeugung und Gewiſſensfreiheit über alles achten und ſchätzen; heißt ſich zu einer harmoniſchen Perſönlichkeit bilden. Liberal ſein iſt darum gleichbedeutend mit„religiös“ ſein Die Tarifberatungen im Schneidergewerbe. Ir Schneidergewerbe haben die in früheren Jahren all⸗ jährlich zur Frühjahrsfaiſon einſetzenden Lohnbewegungen, die meiſt zu Streiks und in den Jahren 1905 und 1907 zu größeren Ausſperrungen durch den Allgemeinen deutſchen Arbeitgeberverband für das Schneidergewerbe geführt haben, den Anſtoß zu Vereinbarungen zwiſchen den im Gewerbe be⸗ ſtehenden Berufsorganiſationen gegeben, die u. a. beſtimmen, daß, ehe Streiks und Ausſperungen verlängt werden, die Hauptvorſtände der inbetracht komenden Hauptorganiſationen guſammentreten und verſuchen, die Differenzen in gemein⸗ ſamer Beratung auf friedlichem Wege zu ſchlichten. Man ließ ſich bei Schaffung dieſer Einrichtung von dem Gedanken leiten, daß auf dem Boden der gegenſeitigen Anerkennung der Gleichberechtigung ein friedlicher Ausgleich der beide Teile, Arbeitgeber und nehmer gleichmäßig berührenden Fragen möglich ſein kann, wenn die intereſſierten Verbände die Ver⸗ ſtändigung über ſtrittige Fragen rechtzeitig ſuchen. Dieſe Vereinbarung hat, nachdem ſie zwei Jahre beſteht, die in ſe geſetzte Erwartung erfüllt. Schon im vorigen Jahre konnten auf Grund dieſes Abkommens Störungen im Schneiderge⸗ werbe abgewendet werden; die Hauptbelaſtungsprobe aber hatte das Abkommen in dieſem Jahre zu beſtehen, wo die Dohnberpegungen infolge Ablaurfens vieler Tarife und dem Beſtreben der Arbeiter, in zahlreichen kleineren Orten tarif⸗ biche der Lohnverhältniſſe herbeizuführen, einen größeren Umfang angenommen hatten und durch die wirt⸗ ſchaftliche Depreſſton ungünſtig beeinflußt waren. Die örtlichen Verhandlungen der beiden Parteien führten nur in wenigen Orten zu einer Einigung und mußten 27 Orte vor das Forum der Hauptvorſtände verwieſen werden. Es waren dies: Allenſtein, Baden⸗Baden, Elberfeld⸗Barmen, Bochum, Celle, Dresden, Düren, Frankfurt a. M. (Damenſchneider), Gelſenkirchen, Gera, Graudenz, Halle a.., Hannover, Leipzig(Damenſchneider), Lübeck, Mülhenn a. Rh., Delsnitz, Pforzheim, Poſen, Quedlinburg, Solingen, Stettin (Uniform), Thorn, Trier und Wiesbaden(Damenſchneider). Die Schlichtungsverſuche der Hauptvorftände fanden vom 20. bis 22. März in Frankfurt a. M. ſtatt. Die dabei in Be⸗ tracht kommenden Orte hatten insgeſamt 119 Vertreter ent⸗ fendet und zwar 48 Arbeitgeber und 71 Arbeitnehmer. Letztere auf die Organiſationen verteilt, entfallen auf den chriſtlichen Verband 13, den ſozialdemokratiſchen Verband 48 und den Gewerkverein Hirſch⸗Duncker 10 Vertreter. Geleitet waren die Verhandlungen vom Vorſitzenden des Arbeitgeberverbandes Herrn Schambeck⸗München. Von einigen Ausnahmen, wo es ſich nur um geringfügige Differenzen handelte, verfügten die Hauptvorſtände, daß die örtlichen Vertreter die am Orte reſultatlos verlaufenen Verhandlungen aufnehmen und die⸗ jenigen Punkte, über die ſich die Parteien nicht eingen konnten, als ſtrittig den Hauptvorſtänden zur endgültigen Entſcheidung vorlegten. Die Parteien gaben ſich, in Anbetracht des Ernſtes der Situation, die redlichſte Mühe, einander näher zu kommen, was ihnen auch zum größten Teil gelungen iſt. Wohl gab es für die Hauptvorſtände, mit Ausnahme von Hannover, wo die Parteien eine vollſtändige Einigung erzielten, Differenz⸗ punkte, über die ſich die Parteien nicht einigen konnten, durch Schiedsſpruch zu ſchlichten, was auch in allen Fällen gelungen iſt, ſo daß das Schneidergewerbe auch in dieſem Jahre von wirtſchaftlichen Störungen verſchont bleibt. Deutsches Reich. — Zum Fall Tremel. Biſchof Dr. v. Lingg lelegraphierte aus Dillingen an Pfarrer Tremel:„Sie haben mir nach unſagbarem Kummer noch größere Freude bereitet. Gott wird es ſegnen. Sie ſind der Stolz Ihrer Lehrer. Biſchof Maximilian.“— Welchen Ausgang die Affäre Tremel nehmen wird, deutet der„Bayeriſche Kurier“ an. Er ſpricht von den,„Beeinfluſſungen und der Bearbeitung“, der Pfarrer Tremel angeblich von Bayreuth her ausgeſetzt ſein ſoll, und fährt dann fort:„Herr Pfarrer Tremel wird wohl aus dieſer Umgebung herauszukommen ſuchen und ſich um einen an de⸗ ren Poſten bewerben.“ — Kein kommunales Stimmrecht für Frauen. Für wirtſchaft⸗ lich ſelbſtſtändlige und ſteuerzahlende Frauen hat Frau Mina Schmidt⸗Bürkly in Berlin in einer Eingabe an das Abge⸗ ordnetenhaus um eine Abänderung der Städteordnung in dem Sinne gebeten, daß grundbeſitzenden Frauen das kommunale Stimmrecht eingeräumt wird. Die Petitionskommiſſion empfiehlt. über dieſe Petition zur Tagesordnung überzugehen. In der Kommiſſion erklärte ein Regierungsvertreter, daß die Regierung gegenwärtig nicht beaſichtigt, eine Abänderung der Städteordnung in Erwägung zu nehmen. Sollte eine Aende⸗ rung künftig in Frage kommen, ſo würden„wichtigere Re⸗ formen, insbeſondere eine Modifizierung des ſogenannten Hausbeſitzerprivilegs, vorangeſtellt werden müſſen.“ Alsdann werde auch Anlaß ſein, die in der Petition erſtrebte Einfüh⸗ rung des kommunalen Wahlrechts für die in den Städten zum Gegenſtand weiterer Erwägung zu machen. Ein Antrag zum Tabakverbrauchſteuergeſetz. Wir ſind in der Lage, folgenden Antrag zu veröffent⸗ lichen, den in Gemeinſchaft mit dem Abg. Mommſen von der freiſinnigen Vereinigung der nationalliberale Abg. Dr. Weber der Tabakſubkommiſſion eingereicht hat. Dieſer Antrag„zum Entwurf eines Tabakverbrauchſteuergeſetzes“ lautet: Die Subkommiſſion wolle beſchließen, der Finanzkom⸗ miffton zu empfehlen: I. 5 L iſt zu ſaſſen wie folgt. Der Eingangszoll beträgt für einen Doppelzentner a) Tabalblätter, unbearbeitet; Abfälle von unbegrbei⸗ teten Tabakblättern 1. für Zigarren und Zigaretten 140 Mark, 2. für Rauch⸗, Kau⸗ und Schnupftabak 100 Mark, b) Tabaklaugen 100 Mark, o) Tabakſtengel und Tabakrippen 85 Mark. d) Zigaretten 1600 Mark, e) Zigarren 400 Mark, 1) Feingeſchnittener Tabak 700 Mark, g) Kautabak und Schnupftabak 300 Mark, h) Tabakblätter, ganz und halb entrippt 250 Mark, 1) Braſilkarotten 210 Mark, K) Rauchtabak und andere Tabakerzeugniſſe 300 Mark. aee eeeeeeeeee tabak, ſowie Grumpen: 1. für Zigarren und Zigaretten 75 Mark, 2. für Rauch⸗, Kau⸗ und Schnupftabak 50 Mark. II. Dem§ 1 die nachfolgenden Beſtimmungen amzer⸗ 5 1 4. Bei der Ausfuhr von Tabar und Tabokfabrikaten oder bei ihrer Niederlegung in einer öffentlichen Niederlage oder in einem unter amtlichem Mitverſchluß ſtehenden Privat⸗ lager wird eine Abgabenvergütung gewährt, welche beträgt für den Doppelzentner: a) Zigarren, welche unter zollamtlicher Ueberwacheng aus überſeeiſchen Tabaken Pegeelt find 195 Mark, b) andere Zigarren 105 Mark, 0) Zigaretten 110 M. bezw. 60 Mark, d) Rauchtabak 95 Mark bezw. 50 Mark, e) Kautabak 35 Mark, ) Schnupftabak 35 Mark. § 1b. Die Kau⸗ und Schnupftabakfabrifanten haben ihre Betriebe bei der zuſtändigen Zollbehörde anzu⸗ melden. § 10. Rauch⸗, Kau⸗ und Schnupftabakfabrikanten, welche Anſpruch auf die niedrigere Steuer und den niedrigeren Zoll machen, dürfen die Rohtabake und Grumpen nur im Tranfttverkehr beziehen und müſſen ſolche mit den zoll⸗ oder ſteueramtlichen Begleitſcheinen ſofort in die Fabrik ver⸗ bringen. Ueber die Tabake iſt ein Fabriklagerbuch zu führen, aus dem jederzeit der Eingang und der tägliche Verbrauch in der Fabrikation erſichtlich iſt. § 1d. Rohtabake und entlaugte Tabake dürfen aus den Rauch⸗, Kau⸗ und Schnupftabakfabriken nur mit Genehmi⸗ gung der Steuerbehörde entnommen werden. § 1e. Die Rauchtabake unterliegen dem Verpackungs⸗ zwang. Das Höchſtgewicht der Pakete darf 500 Gramm nicht überſteigen. Auf den Paketen zu 250 und zu 500 Gramm iſt unter Hinweis auf die entſprechende Beſtimmung des Geſetzes zu vermerken, daß die Tabake nur als Pfeifen⸗ tabak und nicht zur Fabrikation von Zigarren und Zigaretten verwendet werden dürfen. § 11. Der wiſſentliche Verkauf oder Kauf von zu niederen Zoll⸗ oder Steuerſätzen abgefertigtem Rohtabak, oder aus ſolchem hergeſtellten Fabrikat zu Zwecken der Zigarren⸗ oder Zigarettenfabrikation wird mit.„beſtraft. Die gleiche Strafe trifft den Vermittler. § 1g. Das Schneiden von Einlagentabaken für die Zigarrenfabrikation in Rauchtabakfabriken iſt nur unter ſteueramtlicher Ueberwachung zuläſſig. In gemiſchten Betrieben, in welchen außer Rauch⸗, Kau⸗ oder Schnupftabak auch Zigarren oder Zigaretten oder Zigarettentabake hergeſtellt werden, müſſen dieſe Fabrikations⸗ zweige oder die dazugehörigen Lager an verzolltem oder ver⸗ ſteuertem Tabak vollſtändig getrennt ſein. § 1h. Alle Tabake, die nicht unter Begleitſchein oder Steuerverſchluß nach einer Rauch⸗, Kau⸗ und Schnupftabak⸗ fabrik gehen, unterliegen den erhöhten Zoll⸗ und Steuerſätzen Uebergangsvorſchriften. § 11. Alle am 1. Auguſt 1909 im Zollinlande in ver⸗ zolltem Zuſtande befindlichen Rohtabake unterliegen einer Nachverzollung, welche beträgt für den Doppelzentner: a) Für die zur Herſtellung von Zigarren und Zigaretten beſtimmten Rohtabake 55., b) Für die zur Herſtellung von Rauch⸗, Kau⸗ und Schnupftabak beſtimmten Rohtabake 15 M. Alle am 1. Auguſt 1909 im Zollinlande in verſtenertem Zuſtande befindlichen Rohtabake unterliegen einer Nachver⸗ ſteuerung, welche beträgt für den Doppelzentner: ) Für die zur Herſtellung von Zigarren und Zigaretten beſtimmten Rohtabake 30 M b) Für die zur Herſtellung von Rauch⸗, Kau⸗ und Schnupftabak beſtimmten Rohtabake 5 M. Alle am 1. Auguft 1909 im Zollinlande im verzollten und verfteuerten Zuſtande befindlichen entrippten ſowie ge⸗ ſchnittenen Rohtabake unterliegen einer Nachverzollung oder Nachverſteuerung, welche beträgt für den Doppelzentner: a) nde beſtimmten * 1 Nohtabate Dieſes Geſetz tritt am 1. Juli 1909 in Kraft. Schlußbeſtimmung. § 11. Der Zoll für Rohtabak(unbearbeitete Tobas⸗ blätter und ⸗Stengel) kann bis zu 9 Monaten geſtundet Ii Die 88 2 ff. zu ftreichen Die Friedberg⸗Bohn⸗Aſfäre vor Gericht. shi. Berlin, 7. März,. (Zweiter Tag.) In der heutigen Sitzung wird auf Antrag des Verteidigers Alsberg ein Brief Friedbergs an Rechtsanwalt Caro vom Tage der Flucht verleſen. In dieſem ſchreibt Friedberg, daß er von einer Seite, die ihm ſchon früher finanziell beige⸗ ſprungen ſei und zwar bei der Etablierung ſeines Geſchäfts, 300 000 Mark zu erhalten hoffe.— Ein Beiſitzer fragt, wer dieſe Perſönlichkeit ſei und wiepiel Friedberg bei ſeiner Eta⸗ blierung von ihr erhalten habe.— Friedberg erklärt, dieſer Ausdruck ſei nur irrtümlich in ſein Schreiben gekommen und durch die Aufregung verurſacht.— Beiſitzerk Das iſt doch aber der ſpringende Punkt, hier handelt es ſich für Sie doch um Sein oder Nichtſein.— Vorſitzender: Sagen Sie lieber die Wahrheit, Herr Friedberg.— Friedberg erklärt weiter, daß er in London auch durch den Verkauf oder die Ueberlaſſung ſeines„Ratgebers auf dem Kapitalmarkte“ an dortige Finanz⸗ leute ſich hätte Mittel beſchaffen können.— Die Sachverſtändigen Loeb, Roſenberg und Buchwald äußern ſich dahin, daß das Blatt für eine Londoner Firma, die Deutſchland mit Shares Was aber Karl Theodor aus ſeiner Zeit für die Nach⸗ kommen geſammelt haben wollte, das waren die vielen ſtatiſtiſchen Nachrichten aus allen ſeinen Landesgebieten. Hier nennen wir nur die Zahlen von der Ein⸗ und Ausfuhr der Produkte, die Mitteilungen über„Nationalreichtum an Gebäuden, Vieh, der angebauten Felder und ihrem Ertrag von Handelspflanzen, von den koſtbaren ausländiſchen, von den Produkten des Bergbanes, der Fiſch⸗ und Bienenzucht.“ Im Jahre 1783 dehnte er die Vor⸗ ſchriften noch weiter aus und befahl ſeiner Regierung,„den ge⸗ fliſſenſten Bedacht zu nehmen, daß nützliche Einwohner vermehrt und allen Fremden, welche ſich in der rheiniſchen Pfalz nieder⸗ laſſen wollten, alle Unterſttzung gereicht werden ſollte, weil da⸗ durch nicht nur fremdes Geld ins Land gebracht, ſondern auch die Bearbeiter des Bodens vervielfältigt, alle Plätze und Gegenden vollends kultiviert, die Oekonomie in Flor gebracht, das Getreide ide umgeſetzt und der wahre Reichtum der Nation erhöht würde.“ Reich mit literariſchen Schätzen beladen lehrten die Ab⸗ geſandten von ihren Reiſen zurück und konnten in den Konferen⸗ zen intereſſante, neue Quellen für die Landesgeſchichte aufweiſen. Eine herzliche Freude empfand Karl Theodor beſonders über die leider nicht ganz genauen Abſchriften der pfälziſchen Geſchichts⸗ urkunden aus dem Vatikan zu Rom; der Ernſt der Arbeit lag über dem ganzen mmelwerke, deſſen einzelne Teile teils in Buchform, teils in Abhandlungen erſchienen. Aber der geſchicht⸗ lichen Forſchung war das gleiche Schickſal bereitet wie ſämtlichen anderen Zweigen der Akademie: der Wegzug des kurfürſtlichen Hofes nach München ließ das Intereſſe an den pfälziſchen Inter⸗ nehmen erlahmen und die Geldquellen verſiegen. Doch arbeiteten wackere Gelehrte unermüdlich weiter an dem begonnenen Werk, bis nach Karl Theodors Tode deſſen Nachfolger die Ueberführung ſämtlicher reichhaltigen Sammlungen, Einrichtungen und Geräte nach München befahl. Unter dem Schutze der Nacht ſollte dies vor ſich gehen: aber die Mannheimer Bevölkerung, diurch die Reſidenzverlegung ohnehin ſchon empfindlich geſchädigt, legte bei der badiſchen Regierung als zukünftige Beſtßerin ener⸗ giſch Proteſt ein. Badiſches Militär beſetzte die Eingänge zum Schloß und ſchon hoffte man auf die Erhaltung der ſehenswerten. teuren Sammlungen, als die diplomatiſchen Verhandlungen die Ueberführung nach München geſtatteten. Doch beſitzt die heukige öffentliche Bibliothek im Großh. Schloß hier noch eine große An⸗ zahl der wertvollen Urkunden, Abſchriften, Drucke und Abhand⸗ lungen aus jener Zeit; ſie beherbergt in einem der ſchönſten Säle des Schloſſes reiche Schätze aus allen Gebieten der Literatur. Darunter nehmen die Schriften über die Mannheimer Geſchichte eine hervorragende Stelle ein, ihr Umfang iſt ſo reichhaltig und ausgedehnt, daß eine Einbeffliche Bearbeitung bis⸗ her noch nicht erfolgt iſt. F. Wilhel m⸗Mannheim. —— Buntes Feuflleton. —„Seine Methode!“ Aus dem Stadtparlament einer kleinen Provinzſtadt erzählt man folgendes nette Geſchichtchen: Der alte Uhrmacher, dem bisher die Sorge für die Inſtandhaltung der Rathaus⸗ und Kirchturmuhr obgelegen hatte, ſetzte ſich zur Ruhe, und ſeinem jungen Nachfolger wurde nun das Auf⸗ ziehen und Inſtandhalten der beiden ſtädtiſchen Uhren über⸗ tragen. Unglücklicherweiſe ſchlug vom„Amtsantritt“ des neuen Uhrmachers an die Rathausuhr ſtets einige Minuten ſpäter als die Kirchturmuhr. Dieſer unerhörte Fall wurde bald zum Stadtgeſpräche, und ſchließlich nahmen ſich auch die Stadtväter der Sache an und ließen den Uhrmacher zur„Interpellation“ auf das Rathaus kom⸗ men.„Sie ſind nicht ſo erfolgreich bei der Inſtandhaltung der beiden Uhren, wie Ihr Vorgänger,“ redete ihn das Stadt⸗ oberhaupt an.„Es erregt unangenehmes Aufſehen, daß eine Uhr ſtets—4 Minuten früher ſchlägt, als die andere, während man bei Ihrem Vorgänger beide Uhren genau zu gleicher Zeit ſchlagen hörte. Wir können Ihnen nur empfechlen, ſich beim Stellen der Uhren der Methode Ihres Vorgängers zu bedienen.“ Der junge Uhrmacher entgegnete auf dieſe Anſprache des Stadtweiſen:„Jeder Uhrmacher hat ſeine be⸗ ſondere Methode. Falls Sie aber wünſchen, daß ich mich derjenigen meines Vorgängers bediene, ſo bin ich gern bereit dazu. Wie einfach dieſe Methode iſt, beweiſt der Brief, den der frühere Stadtuhrmacher an mich geſchrieben hat:„Sehr geehrter Herr!——— Was nun die beiden Uhren anbetrifft, ſo gebe ich Ihnen folgenden Rat. Wenn Sie erſt erfahren haben werden, was für eine pedantiſche und eingebildete Ge⸗ ſellſchaft unſere Stadtverordneten ſind, ſo werden Sie an⸗ erkennen, daß meine Regulierungs⸗Methode der beiden Uhren, die ich zwanzig Jahre lang angewandt habe, unbeſtreitbar die beſte iſt: Vergeſſen Sie einfach das Schlagwerk der Rathausuhr aufzuziehen, dann wird ſich niemand mehr beſchweren!“ — Eine Reiſe längs der großen Mauer. Der bekannte ameri⸗ kaniſche Weltreiſende und Schriftſteller Dr. W. Edgar Geik iſt jetzt von ſeiner großen Reiſe aus dem Inneren Chinas zurückgekehrt; er hat die große Mauer ihrer ganzen Länge nach bereiſt und dabei Gegenden durchkreuzt, in denen man bisher noch niemals weiße Menſchen geſehen hatte.„Meine Reiſe“, ſo erzählt Dr. Geil,„iſt meines Wiſſens die erſte, die auf der gan⸗ zen Route der großen Mauer gefolgt iſt. Unſere Geſellſchaft be⸗ ſtand aus etwa zwanzig Perſonen, mehreren Gelehrten, Dolmet⸗ ſchern und einer Anzahl gebildeter Chineſen der höheren Ge⸗ ſellſchaftsklaſſen. Wir folgten auf Maultieren dem Lauf des ur⸗ alten Bauwerkes gegen 1800 engliſche Meilen weit; die Reiſe be⸗ gann bei Schang Hai Kwang an der Seeküſte und endete in Kia Du Kung. Während des Rittes trafen wir noch auf mehrere an⸗ dere große Grenzbefeſtigungen, ſodaß wir Gewißheit haben, daß außer der einen großen chineſiſchen Mauer noch etwa zehn große Maunheim, 29. März. — Geeneral⸗Anzeiger. Abendblatt. lücken wollte, allerdings erheblichen Wert hätte haben können. Ob ſie dafür eine halbe oder eine ganze Million gezahlt hätte, erſcheine allerdings ſtreitig.— Bücherreviſor Kruſe ſtellt feſt, daß Friedberg nach ſeinem Hauptbuche ſein Geſchäft im Jahre 1901 mit 1000 Mark anfing.— Es wird weiter feſtgeſtellt, daß der Brief Friedbergs an Bohn, in dem dieſer gebeten wurde, ſich bur Schonung einige Monate aus dem Geſchäft zurückzuziehen, pon Friedberg in Gemeinſchaft mit Caro nach dreitägigem Stu⸗ dium aufgeſetzt und von beiden als eine Perle der Diplomatie bezeichnet wurde. Bohn ſollte nicht den Eindruck bekommen, als ob er losgeſchwenkt werden ſollte. Es folgt die Vernehmung des Angeklagten Vohn. Gehalt von monatlich 125 Mark eingetreten ſei. Er habe ſich bis zum Perſonalchef mit 1000 Mark monatlich emporgearbeitet. Bei der Automobil⸗Zentrale hatte er als Direktor zuerſt 1800 ſpwäter 6000 Mark jährlich. Bei der Verlagsbuchdruckerei be⸗ trug ſein Einkommen monatlich 250 Mark.— Vorſitzender: Sonſt hatte wohl Friedberg immer eine offene Hand.— Angekl. Bohn: Ja, er beteiligte mich bei der Vertriehsgeſellſchaft Pro⸗ feſſor Schleich ſcher Präparate mit 150 000 Mark, die er mir am 1. April 1908, alſo nach dem Zuſammenbruch, auszahlen ⸗ wollte. Im übrigen ſtellte er mir jederzeit Beträge in beliebiger 5 Hoöhe zur Verfügung. In die Jugend⸗Säle ſei er nur unter ſehr hohem Protektorat gegangen.— Vorſ.: Sie haben aber zu r HLebzeiten Ihrer Frau bereits zwei Verhältniſſe gehabt, mit Ihrer jetzigen Frau, dem damaligen Fräulein Emmerich und 95 mit Fräulein Scheibal?— Angekl. Bohn: Zu Lebzeiten meiner Frau hatte ich Fräulein Emmerich erſt drei⸗ bis viermal geſehen. Das Verhältnis mit Fräulein Scheibal war ſehr gegen meinen Willen. Ich hatte ſie ja ganz gern, ich hatte aber doch noch meine Frau. Andererſeits tat ſie mir aber wieder leid, da ſie er 4 mir die tollſten Briefe ſchrieb. Was ſollte ich mit ihr machen? — Vorſ.:Dasſelbe, was Sie im Januar 1908 gemacht haben: ihr eine Abſtandsſumme zahlen.— Der Angeklagte Bohn legt weiter energiſch Verwahrung ein gegen die Behauptung der Staatsanwaltſchaft, daß er Beträge veruntreut habe. Der Staatsanwalt macht Bohn zum Vorwurf, daß er einem Kunden gegenüber einmal eine Dividende der Höhe von 14 Prozent in Ausſicht ſtellte; dieſe Auskunft ſoll wi⸗ der beſſeres Wiſſen gegeben worden ſein.— Bohn wehrt ſich gegen dieſe Behauptung und erklärt, daß Caro und Friedberg ihm für das erſte Jahr in Ausſicht geſtellt hätten, daß 30—50 000 Mark der Zentrale zuflöſſen, damit ſie einen größeren Gewinn aufweiſen könne. Als ſpäter ein Vertrag vorgelegt wurde, in dem von einem Gewinn von 100 000 Mark geſprochen wurde, ſei er darüber ſehr erregt geweſen und habe dagegen proteſtiert. Er habe auch die Meinung des Direktors Paul Neumann, des früheren Leiters der Omnibus⸗Geſellſchaft, eingeholt und dieſer ſei darauf am nächſten Tage zu Rechtsanwalt Behrend ge⸗ gangen. Darauf habe Behrend von Friedberg die Sicherſtellung von 600 000 Mark verlangk. So ſei der Zuſammenbruch erfolgt, keineswegs aus Rache oder Zorn darüber, daß er von Friedberg entlaſſen worden ſei. Daß er entlaſſen werden ſollte, davon habe er überhaupt keine Ahnung gehabt. 5 Weiter erhebt der Angeklagte Bohn heftige Vorwürfe gegen den Kaſſierer Thonke. Wer der Hauptſchuldige iſt, wird nur Thonke angeben können. Ob er auch Unterſchlagungen begangen bat, lann niemand beweiſen. Wenn er Friedberg kein Geld geben wolle, dann bekam Friedberg eben keins. Bei weiteren Dar⸗ ſtellungen gerät der Angeklagte Bohn in große Erregund und be⸗ ſchuldigt Caro und Vehrend, daß ſie viele Sachen gemacht hätten, um ſich finanziell in die Höhe zu bringen und Vorteile für ſich her⸗ getan habe. Im übrigen hätte er ja ruhig in London bleiben können und als gewöhnlicher Arbeiter tätig ſein, er wäre ſchon durch⸗ gekommen. Nur weil er ein gutes Gewiſſen habe, ſei er zurück⸗ gekommen. Es werden dann ausführlich die einzelnen Fälle der gohn zur Laſt gelegten Unterſchlagungen und Urkundenfälſchungen beſprochen. Bohn beſtreitet alle ihm zugeſchobenen Vergehen. Eine Lange Erörterung knüpft ſich an Bohns Schilderung von den Vor⸗ gängen bei der Gründung der Automobilzentrale. Bohn behauptet, Rechtsanpalt Caro habe ihm erzählt, daß Friedberg ein jährliches Eimkommen von 300 000 M. habe. Außerdem habe Friedberg bei der Bank von England ein Guthaben von etwa 2 Millionen Mark, das ihm bei ſeinem 30. Lebensjahre ausgezahlt werden ſolle. Dieſe Mitteilungen habe er, Bohn, geglaubt. Erſt ganz kurz vor dem finanziellen Zuſammenbruch ſeien ihm Bedenken gekommen und da Hhabe er gebremſt. Mit dem Zuſammenbruche Friedbergs habe er Rnie gerechnet. Bis zum allerletzten Moment ſei das Effektengeſchäft glate gegangen, erſt nachdem für die Automobilzentrale ein paar Zahlungen ſtockten, habe er ſich geſagt, das ſei doch befremdend, daß ſolche Zahlungen nicht glatt erfolgten. Zum Schluß der heutigen Verhandlung gibt der Verteidiger .⸗A. Dr. Werthauer folgende Erklärung über den Kaiſer⸗ lichen Automobilklub ab: Im Laufe der geſtrigen Verhandlungen iſt von dem Angeklagten Friedberg bei der Erörterung des Kontos B eine Bemerkung über die Mitglieder de⸗ Kaiſerlichen Automobilklubs gemacht worden, die vielfach dahin mißverſtanden worden iſt, als ob irgend ein Mitglied des Klubs von Friedberg irgendwann irgend⸗ artberwandte Befeſtigungswerke im Herzen des Reiches der Mitte exiſtieren. Wir durchzogen Gegenden, wo man noch nie Fremde geſehen hatte, und hörten dabei auch von einer Raſſe chineſiſcher Pygmäen; die Nachforſchungen, die wir vor⸗ nahmen, beſtätigten im Weſentlichen die Gerüchte. Es handelt ſich um die Nachkommen eines merkwürdigen Volkes, das zu der Zeit, als die große Mauer gebaut wurde, in die Berge vertrieben ward oder flüchtete, wahrſcheinlich um ſich der zwangsweiſen Be⸗ teiligung am Bau zu entziehen. Seit zwanzig Jahrhunderten lebt dieſer Stamm in den Bergen in halbwildem Zuſtand, den Körper faſt völlig behaart.“ Der amerikaniſche Reiſende erzählt, daß er in den abgelegenſten Ortſchaften weit im Herzen Chinas überall junge Ehineſen fand, die eifrig in dem Gebrauch neuer Waffen übten.„Ueberall ſah ich Gruppen junger Leute, die emſig exerzierten. Bisweilen waren es nur zehn oder fünfzehn Mann, aber man hatte bei ihren Uebungen den Eindruck, daß es ſich um die Ausführung eines großen gemeinſamen Planes handelte, der darauf abzielt, in ſtiller Geheimarbeit ein gewaltiges Heer her⸗ anzubilden. Die einzelnen Gruppen wiſſen natürlich nichts von dieſem Endziele, aber ſie arbeiten mit dem bemerkenswerten Eifer an ihrer Ausbildung und empfangen offenbar von höherer Seite genaue Inſtruktionen.“ — Wahres Geſchichtchen. Ein Leſer der Münchener„Jugend“ rzählt: Mein ſiebenjähriges Töchterchen, welches die unterſte Klaſſe der Höheren Mädchenſchule beſucht, hat die Weiſung erhalten, ihren Schreibaufgaben, wenn ſie am Anfang oder in der Witte der Zeile ausgehen, zur Uebung einige Worte eigener Erfindang beizufügen. sühung dieſer Praxis ſchließt ein Aufſatz über den Deutſchen er, aus der Fibel abgeſchrieben: wie folgt:„Kaiſer Wilhelm at ſechs Söhne und eine Tochter. Ef, Ei, Ei.“ — 5 r c egbgd 8 8 8 Dieſer gibt an, daß er urſprünglich bei Friedberg mit einem tomobil⸗Zentrale in auszuzaubern. Bohn behauptet weiter, daß er nie etwas Unrechtes gewiſſen einflußreichen Leuten Gelder gegeben hat, damit dieſe, die ihrerſeits nicht Mitglieder des Kaiſerlichen Automobikubs ſind, ver⸗ möge ihrer Beziehungen die Mitglieder des Kaiſerlichen Automobil⸗ klubs für die Automobilzentrale intereſſieren ſollten. Niemals hat irgend ein Mitglied des Klubs ſelbſt mit Friedberg in Beziehungen geſtanden.“ Darauf wurden die Verhandlungen auf Montag vertagt. —————— Aus Stadt und Land. WMannzeim, 29. März 1909. Die Mannheimer Arbeitsloſenzählung. Als neueſter Beitrag zur Statiſtik der Stadt Mannheim iſt eine von Herrn Prof. Dr. Schott, dem Vorſtand des Sta⸗ tiſtiſchen Amts, im Auftrage des Stadtrats herausgegebene in⸗ tereſſante Abhandlung erſchienen, der wir folgendes entnehmen: Die Erhebung für die am 24. Januar vorgenommene Arbeits⸗ loſenzählung erfolgte durch eine ſogen. hauſierende Zählung. Die Einzelheiten der Durchführung der Erhebung wurden vom Ge⸗ werkſchaftsſekretär und Herrn Prof. Dr. Schott vereinbart. Die Anregung zur Vornahme einer vom Statiſtiſchen Amt gemeinſam mit dem Gewerkſchaftskartell zu veranſtaltenden Zählung ging von dieſem aus. Die Stadt war in 291 Bezirke eingeteilt, die am Sonntag, den 24. Januar von Gewerkſchaftlern gezählt wurden. Nach den Erhebungen der Großh. Fabrikinſpektion waren im Oktober 1908 hier 28193 Arbeiter(gegen 30274 i..), darunter 5640(5977) weibliche beſchäftigt. Das iſt eine Verminderung der Geſamtarbeiterſchaft um 6,9 pCt. ihres vorjährigen Beſtandes, Rückgang der männlichen Arbeiterſchaft um 72, der weiblichen Arbeiterſchaft um 5,6 pCt. Mehr als die Hälfte der Geſamt⸗ abnahme geht zu Laſten der Eiſeninduſtrie, dagegen wurde relativ die Induſtrie der Steine und Erden, die chemiſche, die Textil⸗ induſtrie und jene der Holz⸗ und Schnitzſtoffe(letztere infolge von zahlreichen Arbeiterentlaſſungen eines in etwas gezwungener Weiſe zu dieſer Gruppe gerechneten Großbetriebs) noch ſtärker betroffen. Die wenigen Induſtrieen, die ihre Arbeiterſchaft er⸗ höhen konnten— darunter die von der Konjunktur zum Teil nicht ſo unmittelbar abhängigen Bekleidungs⸗ und Reinigungsgewerbe — vermochten den bei den übrigen Gewerbegruppen eingetretenen Rückgang bei Weitem nicht auszugleichen. In der Eiſeninduſtrie hat es ſich um einen allmäligen, ſeit Beginn des Winters noch etwas verlangſamten Rückgang gehandelt. In der chemiſchen und Gummi⸗Induſtrie bedeutet das Halbjahr von April bis Ok⸗ tober 1908 eine Periode ſcharfer Einſchränkung, die aber mit Wintersanfang von einer leichten Aufwärtsbewegung wieder ab⸗ gelöſt worden iſt. Hält man die Ziffern des 1. Februar als das dem Zähltermin zunächſt gelegenen Zeitpunktes jenen des 1. No⸗ vember, des beginnenden Winters, gegenüber, ſo zeigen die Be⸗ triebskrankenkaſſen der chemiſchen und der Gummiinduſtrie in ihrer Geſamtheit beidemale faſt genau denſelben Stand, jene der Eiſeninduſtrie einen Rückgang um 78 Mitglieder oder 1,/1 pCt. der Geſamtzahl. Der Geſamteindruck für den Winter iſt unver⸗ kennbar eine Verlangſamung bis Stillſtand des raſchen Rück⸗ gangs. Dieſes jetzt zahlenmäßig vorliegende Ergehnis war von der Geſchäftswelt vorausgeſagt worden. Ende November v. Is. ver⸗ anſtaltete die Handelskammer eine Enquete, die ergab, daß von 56 Firmen, die rund 40 pcct. der ganzen der Fabrikinſpektion unterſtellten gewerblichen Arbeiterſchaft beſchäftigten, nur 4 mit 205 Arbeitern oder 2 pCt. der einbezogenen Geſamtzahl mit Arbeiterentlaſſungen größeren Umfangs, 17 mit 7458 Arbeitern oder 65 pEt, der Geſamtzahl mit normalen winterlichen bezw. einer mäßigen Verringerung der Arbeiterzahl rechneten, weitere 35 Firmen mit 3695 Arbeitern oder 38 pCt. der Geſamtzahl glaubten ohne Entlaſſungen durchkommen zu können. Seit 1. April 1908, d. h. ſeit dem Zeitpunkt, zu der der Arbeitsnachweis ſeine heutige Organiſation erhielt, betrug im Monatsdurchſchnitt des 2. Quartals 1908 die Zahl der Arbeitſuchenden 1362, die Zahl der Eingeſtellten 719, im 3. Quartal 1584 bezw. 953, im 4. Quartal 1292 bezw. 803 und im Januar⸗Februar 1909 1577 bezw. 882. Nach dieſen Ziffern hätte die ſtarke Arbeitsloſigkeit des erſten Quartals des Jahres 1908 im vierten Quartal eine nicht unbetröchtliche Beſſerung erfahren, dagegen wäre ſie freilich in den erſten beiden Monaten von 1909 wieder ſtärker geſtiegen, als die früher beigebrachten Nachweiſungen es ver⸗ muten laſſen würden. Indeſſen ſind die Zahlen des letzten Vierteljſahres von 1908 im Zuſammenhang mit dem großen Streik in den Strebelwerken und ſeinen Begleitumſtänden offen⸗ bar gegenüber den vorausgegangenen und den folgenden Monaten zu niedrig, ſodaß ein geringfügiges Anſteigen der Differenz vom 3. zum 4. Quartal der tatſächlichen Entwicklung wohl beſſer ent⸗ ſprechen würde. Hier intereſſiert uns indeſſen nur das Verhält⸗ nis dieſer nicht untergebrachten in Mannheim wohnhaften Ar⸗ beitnehmer zur Geſamtzahl der(männlichen) Arbeitsloſen. Nun hat dieſe am Zähltage 1487 betragen, während ſich die Geſamt⸗ zahl jener im Januar auf 787 oder rund 53 pet. der gezählten Arbeitsloſen belief. Insgeſamt wurden dem Statiſtiſchen Amt 1539 ausgefüllte Zählkarten eingeliefert. Es waren alſo arbeits⸗ los, oder ſagen wir vorſichtiger: es hielten ſich für arbeitslos 8,4 pro 1000 der gleichzeitig berechneten Bevölkerung. In zwei deutſchen Großſtädten, die faſt genau dieſelbe Einwohnerzahl wie Mannheim aufweiſen, in Halle und Kiel, haben kurz vor der hieſigen gleichfalls Arbeitsloſenzählungen ſtattgefunden, die nicht unweſentlich höhere Sötze ergaben. In Kiel betrug die Zahl der eingegangenen Fragebogen 2104, in Halle 2868, was einem Promilleſatz von 11,4 bezw. 16,2 der Geſamtbevölkerung ent⸗ ſpricht. Es mag ſein, daß der geringere Umfang der Zähl⸗ bezirke in Kiel(495) und gar in Halle(anſcheinend 1200) gegen⸗ über der nach Abmachung mit dem Gewerkſchaftskartell hier ge⸗ wählten Abgrenzung(291 Bezirke) ein etwas genaueres Ergeb⸗ nis ermöglicht hat, indeſſen hat nach dem übereinſtimmenden Ur⸗ teil der Sachverſtändigen die Arbeitsloſigkejt bei uns in der Tat nicht einen ſo hohen Grad wie in Norddeutſchland erreicht. Von den eingelieferten Zählkarten wurden nur 28 ausgeſchieden, die ſich auf kranke und ſonſt arbeitsunfähige oder nach Angabe der Zähler augenſcheinlich arbeitsſcheue Perſonen bezogen. Da⸗ gegen wurden die unter den Gezählten befindlichen Notſtands⸗ arbeiter und Armenunterſtützten zwar ermittelt und in einer eigenen Ueberſicht zuſammengeſtellt, aber von der Bearbeitung nicht grundſätzlich ausgeſchloſſen. Schluß folgt.) * In den Ruheſtand verſetzt wurde der Bureanbvorſteher bei der Generaldirektion der Staatseiſenbahnen, Oberrechnungsrat Ludwig Weeber, auf ſein Anſuchen. etwas bekommen habe. Wir erklären demgegenüber, daß Friedberg rein. bis zum Schluſfe und. * Der Verband badiſcher Geflügelzuchtvereine(Präſident Geh. Ober⸗Regierungsrat Salzer, Karlsruhe), hat in ſeiner letz. ten Vorſtandsſitzung in Baden⸗Baden beſchloſſen, die Prämi⸗ jerung dieſes Jahres in den Kreiſen Mannheim und Waldshut vorzunehmen. Zur Prämiterung zugelaſſen werden Geflügelhöfe von Mitgliedern der Verbandsvereine und der land⸗ wirtſchaftlichen Bezirksvereine, die Mitglieder des Verbandes ſind nach Maßgabe der im Verbandsſtatut vorgeſehenen Prämiierungsbedingungen. * Freier Samstag⸗Nachmittag. Wie uns von glaubwür⸗ giger Seite mitgeteilt wird, hat auch die Chemiſche Fabrik Lindenhof C. Weyl u. Co.,.⸗G. über die Sommermonate für ihre kaufmänniſchen Beamten den freien Samstag nachmittag(von 2 Uhr ab) eingeführt, während den Betriehs⸗ beamten abwechſelnd alle 14 Tage dieſe Vergünſtigung gewährt wird. Mir möchten dabei konſtatieren, daß die Firma auch für ihre Arbeiter ſchon ſeit einer Reihe von Jahren, je nach der Dauer ihrer Beſchäftigung Sommerurlaub bis zu 14 Tagen ein⸗ geführt hat. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Zweites Konzert des Lehrergeſangyvereins. 5 Auch im zweiten Winterkonzert des Lehrergeſangvereins Mannheim⸗Ludwigshafen, das am Samstag abend im vollbeſetz. ten Muſenſaale des Roſengartens ſtattfand, wurden die Erwar⸗ tungen, welche wir bon jeher an dieſen ausgezeichneten, wohl⸗ disziplinierten Chorkörper zu ſtellen gewohnt ſind, größtenkeils zerfüllt. Das Programm enthielt vorwiegend A⸗Capella Chöre, die für Mannheim Novitäten waren. Bei der heutigen Maſſen⸗ produktion fällt die Gewinnung einer wertvollen Auswahl in der Männerchorliteratur doppelt ſchwer. Um ſo mehr muß anerkannt werden, daß die zu Gehör gebrachten Chöre mit gutem Kunſt⸗ geſchmack gewählt waren und ſich ſamt und ſonders über das Durchſchnittsniveau erhoben. Und der ſorgfältigen Wahl entſprach die künſtleriſche Durchführung des Programms. Was die Vor⸗ träge zunächſt auszeichnete, war die gute Schulung des ſchönen Stimmaterials, das in klangvollen Bäſſen ſeine Hauptſtärke auf⸗ zuweiſen hat, ferner die geſchmackvolle Abſtufung in dynamiſcher Beziehung, der Schönheit der melodiſchen Linie und die wirkſame Herausarbeitung der Steigerungen, ein Verdienſt des langjähri⸗ gen Dirigenten, Herrn Muſikdirektor K. Weidt. Mit Franz Wagners„Meerlied“, einer friſchen, ungekünſtel⸗ ten Vertonung der Dichtung von Carmen Sylva(Königin Eliſa⸗ beth von Rumänien) wurde der Abend würdig eingeleitet. Der Chor gelangte akkordrein und tonſchön zu Gehör. In Herbecks „Zum Walde“ hatte man eine ältere Perle der Männerchor⸗ literatur ans Tageslicht gebracht. Das muſikaliſch wert⸗ und un⸗ gemein ſtimmungsvolle Opus verdient vielmehr geſungen zu wer⸗ den. Leider blieben in der Durchführung die Hörner ſn der Ton⸗ gebung nicht immer edel und entſtanden auch zwiſchen ihrem und dem Chorton kleine Divergenzen. Eine anſprechende Kompoſitio des Vereinsdirigenten,„Reiters Abendlied“, die namentlich ßeren, klangkräftigen Chören zu empfehlen iſt, fand bei guter Ausführung eine lebhafte Aufnahme ſeitens des Auditoriums Die heikelſte Aufgabe hatte ſich der Verein mit Gambkes„D Kätzchen“ geſtellt. Der feinſinnig konzipierte Chor verlangt nicht nur eine rhythmiſch präziſe, ſondern auch eine äußerft duftige Wiedergabe und gibt den Sängern Gelegenheit zur Entfaltung der Kunſt des Falſettgeſanges! Der Chor fand trotz dieſer Schwie⸗ rigkeiten und ſeiner modulätoriſchen Klippe(oon G⸗dur nach Es⸗ dur) eine recht anerkennenswerte Wiedergabe. Zwar ſank der Chorton im Verlaufe einen Halbton, aber die Harmonien kuſſeundeneben der Schönheit und Dezen Tongebung erfreute die Verſtändlichkeit der Ausſprache. Prächl gelang A. v. Othegravens dankbarer„Ritter rät dem Knappe dies“, mit Begleitung von 4 Hörnern und Klavier zu 4 Hände Derſelbe war in ſeiner Eigenart gut erfaßt und in ſeinen wir ſam herausgearbeiteten Steigerungen von beſter Wirkung, Da Volkslied präſentierte ſich in Silchers„Werbung“, und daß d Lehrergeſangverein damit lebhaften Beifall erzielte, bedarf kei beſonderen Erwähnung.„Des Handwerksburſchen Lied“ von Vif tor Kehldorfer beſchloß das Konzert. Die Intonation blieb zade los rein, und der Humor, der die Dichtung belebt, kam auch der Wiedergabe beſtens zur Wirkung. Reicher Beifall lohnte d wackere Sängerſchar, ſowie ihren trefflichen Dirigenten, Zur Mitwirkung hatte der Verein die Konzertſängerin Frau Anna Kaempfert aus Frankfurt a. M. und Herrn Prof. Hermann Ritter aus Würzburg berufen. Frau Kaempfert ſang Lieder von Schubert, Mendelsſohn, Brahms, Hugo Wo Sekles und Sulzbach. Was ihre Vorträge auszeichnet, iſt nebe der guten Tonbildung die Nobleſſe der Tongebung, die auch ii ſtärkſten Forte nie unedel wird, ſowie eine wohlartikulierte Au ſprache und Textdeklamation. Schuberts„Suleika“ und Mend ſohns„Auf Flügeln des Geſanges“ wurden denn auch völlig er⸗ ſchöpft, dagegen verſagte die Sängerin da, wo es galt Temper ment zu entfalten, namentlich in Hugo Wolfs„Heimweh“, d 55 im Tempo verlangſamt wurde, und Brahms„Von e Liel“. 4 Nan 5 Profeſſor Hermann Ritter, der ausgezeichnete Künſtler, ſpielte auf der von ihm erfundenen Viola alta ein C⸗dur Adagi von J. S. Bach,„Rezitativ und Andante“ von L. Spohr, Paſto rale und Gapotte op, 32, Introduktion und Mazurka op. 33, ſow lals Zugabe) ein„Schlummerlied“ eigener Kompoſition und e wies ſich wiederum als der fein empfindende Künſtler, als welchen wir ihn von ſeiner Mitwirkung in einem hieſigen Kaimko und einem Konzert des Heidelberger Bachvereins kennen. Di Technik, die der greiſe Künſtler in der Ausführung der Doppe griffe und Paſſagen entfaltet, iſt bewundernswert, und ſeine Kan⸗ lilene zeigt ebenſoviel Wärme und Innerlichkeit, als Tonſcht heit. Die Begleitung hatte Herr Pianiſt Jung übernommen entledigte ſich, im Othegrapenſchen Chor von Herrn H. Wil aſſiſtiert, ſeiner Aufgabe in anſchmiegender und dezenter * 3*. Großherzogliches Hoſtheater Karlsruhe. Das Sch perſonal iſt mit den Vorbereitungen zu Wildenbruchs„Juigzon beſchäftigt; die Aufführung des Werkes wird am Samstag, 3. April ſtattfinden. Der Spielplan des Schauſpiels enthält no für Donnerstag, den 1. April Shaws„Candida“ und für Mor tag, den 5. April Hebbels„Herodes und Maxriamne“. Die mäßigten Preiſen geplante Aufführung von Kleiſts„Kälhchen pr Heilbronn“ iſt auf Samskag, den 17. April in Ansſicht genom men. Die Oper bringt am Freitag, den 2. April Puccinis Bo heme“ und am Sonntag, den 4.„Die Hugenotten“. Die Erft aufführung der neu erworbenen Operette„Die kleinen Miehnz wird km letzten Drittel des April ſtattfinden. Bald nach Oſte wird auch Schönherrs„Erde“ hier zum erſtenmal herausgeb; werben. Rich. Wagners„Triſtan“ wird anfangs Mai im Sp plan erſcheinen.— Fräulein Eve Simony von der Oper, welche ſich im 4. Abonnementskonzert bes ö orcheſters als Meiſtexin des kolorierten Geſangs wird Montag, den 19. April ein einmaliges Ehren 5 Titelpartie von Delibes„Lakme am hieſigen Hoftheater g er 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 29. März. Sportliche Nundſchau. Luftſchiffahrt. Doeutſche Motorluftſchifflinien. Das große Projekt der Deut⸗ ſchen Aeroſtations⸗Geſellſchaft in Frankfurt a.., die rund 30 deutſche Städte durch direkte Motorluftſchifflinien miteinander ver⸗ Einden will geht ſeiner Verwirklichung entgegen. In Deutſchland, Frankreich und Belgien hat die Geſellſchaft ſoeben Patente auf ihre Drehbere Halle für Motorballons erhalten. Die Konſtruktion der Halle iſt derart, daß Unfälle beim Ein⸗ und Ausfahren der Ballons ausgeſchloſſen ſind. Unter den Städten, die zuerſt Hallen für Lenk⸗ ballons haben werden, ſind zu nennen Berlin, München und Straß⸗ purg i. Elſ. Dort ſchweben nach verſchiedenen Richtungen Verhand⸗ lucgen. Es ſteht bereits feſt, daß aller Vorausſicht nach Berlin die erſte drehvare Motorballonhalle haben wird. Die Koſten für eine Aersſtation ſind nicht zu hoch. Außer für Terrain iſt ein Koſtenauf⸗ wand von rund 300 000 M. erforderlich. Bedingung iſt das Vor⸗ herndenſein elektriſchen Stroms und einer Straßenbahnverbindung ins Stadtinneve, die den Ballonreiſenden ermöglicht, raſch ins Hotel ete. zu gelangen. Von dem früher geplanten Bau eines Hotels Sirekt bei der Station wird wegen der dadurch entſtehenden hohen Koſten einſtweilen abgeſehen. Die Halle, die durch ekektriſche Kraft ſeicht nach allen Richtungen hin drehbar iſt, wird 150 Meter lang und auch ſo hoch ſein und breit gebaut, daß mehrere Motorballons Fleichzeitig darin untergebracht werden können. Die einzelnen Linien ſind nunmehr inie folgt geplant: 1. München, Nürnberg, Würzburg, Plauen, Chemnitz, Dresden; 2. München, Um, Skutt⸗ gart, Mannheim, Mainz, Koblenz, Köln, Düſſeldorf, Elberfeld, Paderborn, Kaſſel; 3. Berlin, Bremen, Hamburg, Lübeck; 4. Berlin, Stettin, Danzig, Königsberg; 5. Straßburg, Metz, Trier, Mainz, Frankfurt a. N7., Erfurt, Leipzig, Halle, Magdeburg, Berlin. Von Tag zu Cag. — Die Ermordung der Sängerin Barthold in Roſtock.[⸗] Berlin, 29. März. Aus Roſtock wird ge⸗ meldet: Die Ermordung der Sängerin Barthold ſtellt ſich als eine kühl und reiflich erwogene Tat ihrer Neben⸗ zuhlerin Auguſte Zobel aus Berlin dar. Die Zobel war um ½5 Uhr in Roſtock eingetroffen. Sie begab ſich ſofort in die Woh⸗ nung des Frl. Barthold. Dort übergab ſie der am Fenſter ſitzen⸗ den Künſtlerin einen Brief mit der Aufforderung, ihs zu leſen. In dem Augenblicke richtete die Zobel die Waffe, die ſie wahr⸗ ſcheinlich im Muff verborgen gehabt hatte, auf die Sängerin. Die Kugel drang durch den Brief in das linke Auge und durch⸗ bohrte den Kopf. Fräulein Barthold ſtürzte ſofort ohne einen Laut von ſich zu geben, vornüber tot zu Boden. Die Kugel ſelbſt blieb im Fenſterrahmen ſtecken. Die Mörderin begab ſich zu⸗ Rächſt in den Fritz Reuter⸗Keller, wo ſie in aller Gemütsruhe HKaffee trank. Dann erſt ging ſie zum Bahnhof, um mit dem um 6 Uhr 5 Min. abgehenden Perſonenzug die Rückreiſe nach Berlin anzutreten. Dort wurde ſie verhaftet. Vor den Staatsanwalt geführt, geſtand die Zobel die Tat unumwunden ein. Als Grund gibt ſie Eiferſucht auf die Getötete an. Sie hätte übrigens die Künſtlerin nur ſo verletzen wollen, daß ſie ihrer Stimme ver⸗ Iuſtig ging und dadurch veranlaßt wurde, von ihrem Verlöbnis mit Koch zurückzutreten. Letzte Nachrichten und Telegramme. Zwickau, 29. März. Das Unglück auf dem Wil⸗ helmsſchachte hat, wie die„Zwickauer Ztg.“ berichtst, bisher keine weiteren Opfer an Menſchenleben gefordert. Die ins Kranken⸗ ſtift gebrachten Schwerberwundeten find entgegen andenveitigen Nahrichten alle am Leben, nur das Befinden zweier Heuen gibt zu rgniſſen Anlaß. Die Urſache des Unglücks konnte mit Beſtimmtheit noch nicht eſtgeſtellt werden, obwohl die Direktion die Fördermaſchine ſofort durch Sachverſtändige unterſuchen ließ. Wahr⸗ ſcheinlich trägt das Hängenbleiben des Einlaß⸗Ventils der Dampf⸗ maſchine die Schuld. Auch die ſtaatsanwaltſchaftliche Unterſuchumg Hal borläufig keinen Anlaß zu gerichtlichem Einſchreiten gegeben. Da ein Verſchulden der beiden Maſchinenwärter wenig wahrſcheinlich äſt, ſo liegt offenbar eine Verkettung mehrevrer unglücklicher Um⸗ ſtände vor. Berlin, 29. März. Unter dem Vorſitze des Präſidenten des Herreubaufes hielt geſtern das deutſch⸗ franzöſiſche An⸗ nmäherungskomitee ſeine Jahresverſammlung ab, die aus allen Teilen des Reiches zahlreich beſucht war. Unter anderen waren anweſend: Geheimrat Paaſche, General Fetter und mehrere Reichs⸗ tagsabgeordnete. Nach Eröffnung der Verſammlung wurden die ein⸗ zelnen Bexrichts erſtattet, nach welchen man in Frankreich den deutſch⸗ Franzöſiſchen VVÿf ⸗ viele Sympathien entgegen⸗ Bringt. Gehetmrat Pagaſche ſprach ſodann hohe Befriedigung aus über die Aufnahme, welche die Beſtrebungen des deutſchen Komitees in Frankreich gefunden haben. S. M. Luftſchiff„Z.“. *Friedrichshafen, 20. März. S. M.„Z. J“ iſt heute früh aufgeſtiegen. Das Luftſchiff flog zunächſt auf Friedrichshafen zu und nahm ſodann nach einer Wendung über dem Hafen die Richtung nach dem Unterſee. Von dort kehrte es um 11 Uhr zurück, flog aber⸗ mals über die Stadt Friedrichshafen und ließ ſich auf den Hafen ſo⸗ weit herab, daß man ſchon an eine Landung glaubte. Nach einer wetteren Wendung ſtieg es aber von neuem in die Höhe und nahm ſeinen Flug in der Richtung nach Manzell. Die Blockkriſis. * Mannheim, 29. März. Zur Blockkriſis läßt ſich die„Köln. Volkszig.“ allerlei aus Berlin melden. Es geht dabet natürlich nicht ohne hämiſche und boshafte Bemerkungen den Reichskanzler und gegen den Führer der national⸗ Aberalen Partei ab, die man auf ſich beruhen laſſen kann. Im übrigen aber ſpricht aus dem Artikel eine ernſte und gründliche Beſorgnis, die Regierung werde ſich auf⸗ raffen, den Konſervativen eine Niederlage beilbringen und damit des Zentrums Hoffnungen und Eutwürfe gründlich zerſtören. Hoffen wir, daß dieſe Beſorg⸗ niſſe nicht unbegründet ſind. In dem Artikel der„Köln. BVolksztg.“ wird ausgeführt: Die Liberalen ſetzen ihre ganze Hoffnung auf das Ein⸗ ireiſen des Fürſten Bülow. Es verlautet, daß beim Etat des Rieichskanzlers der Abg. Baſſermann eine Rede über die Block⸗ politik halten werde. Gewiſſe Anzeichen ſprechen dafür, daß Fürſt Bülow verſuchen wird, den Einfluß dens Bundes der Lan d⸗ wirte auf die Politik der beiden konſervativen und der national⸗ liberaten Fraktion zu brechen. In der nationalliberalen Fraktion wird er bei dieſem Beginnen wohl erhebliche Unterſtützung finden, aber auch ein Teil der Konſervativen würde wohl bei dieſem Kampfe ſich auf die Seite de Fürſten Bülow ſtellen. Der Bund der Landwirte ſcheint die Gefahr zu wittern; die Deutſche Tagesgtg. fordert ihre Getreuen auf, die bisher ein⸗ genommene Verteidigungsſtellung im Kampfe um die RNachlaßſtuer zu verlaſſen und z um Angriff überzugehen. Als Zeichen der Lage Diarf es auch angeſehen werden, daß die Neue geſellſchaftliche Korreſp., die mit der Wilhelmſtraße gute Beziehung beſitzt, heute einen ſcharfen Angriff gegen den konſervativen Führer v. Heydebrand Bringt. Die Abſicht des Fürſten Bülow ſcheint dahin zu gehen, die konfervative Fraktion von ihren, dem Bunde der Landwirte folaenden Führern zu trennen. Ueberraſchungen ſind nicht ausgeſchloſſen. Fürſt Bülow befindet ſich gewiß in einer ſchwierigen Situation. Wie man hört, iſt er auf Sonntag zu einem Vortrage zum Kaiſer befohlen, um über die innerpolitiſche Lage Bericht zu erſtatten. Es darf an⸗ genommen werden, daß er ſich hier die Genehmigung zu allen Maß⸗ nahmen holen wird, um die Finanzreform baldmöglichſt durch⸗ zubringen. Zu dieſen Maßnahmen würde eventuell auch eine Reichtstagsauflöſung zählen. Die nationalliberale Preſſe fordert den Reichskanzler auf, gegenüber einem dauernden Wider⸗ ſtande der Konſervativen an das Volk zu appellieren. Vielleicht iſt das in der Tat der einzige Ausweg. Intereſſant an dem Artikel iſt die Feſtſtellung, daß ein Teil der Konſervativen ſich im Kampfe gegen den Bund der Land⸗ wirte auf die Seite Bülows ſtellen werde. Wenn ſelbſt die „Kreuz⸗Ztg.“ in einem ratloſen Hin⸗ und Herreden dem Eifer des Bundes der Landwirte in Sachen Nachlaßſteuer einen Dämpfer aufſetzen zu müſſen glaubt und zugeſteht, daß die konſervative Partei durch das Demagogentum des Bundes unheilbar kompromittiert ſei, ſo klingt die Meldung der „Köln. Volksztg.“ nicht unwahrſcheinlich. In links⸗ liberalen Blättern hatte man noch in der vorigen Woche in wunderlicher Verkennung der Verhältniſſe der Anſicht Aus⸗ druck gegeben, Fürſt Bülow werde wieder mit dem Zentrum paktieren und dann mit dem Zentrum und den Konſervativen die Reichsfinanzreform machen. Wir haben gleich die Un⸗ möglichkeit einer ſolchen Politik betont. Jetzt ſehen auch dieſe Organe in der bekannten Erklärung der„Nordd. Allg. Ztg.“ über das Feſthalten der Regierung an den Grundlagen des Reichsfinanzreformentwurfes, die heute in anderer JForm wiederholt wurde, eine offene Kriegserklärung an die Kon⸗ ſervativen, und erklären, Fürſt Bülow wolle den Kampf mit der agrariſchen Fronde aufnehmen, für ihn ſei ein Zuſammen⸗ gehen mit einer konſervativ⸗klerikalen Koalition unmöglich. Für die Ausſichten dieſes Kampfes iſt in Erwägung zu ziehen die von der„Köln. Volksztg.“ gemeldete Uneinigkeit und die von der„Kreuz⸗Ztg.“ beſtätigte Ratloſigkeit im konſervativen Lager. Was die Frage der Reichstagsauflöſung be⸗ trifft, ſo wiſſen wir nicht, ob ſie von irgend einer Seite ins Auge gefaßt worden iſt. Angeſichts der allgemeinen Miß⸗ billigung des konſervativen Vorgehens, das das Zentrum in den Sattel zu heben droht, angeſichts der allgemein anerkann⸗ ten Notwendigkeit, eine großzügige Reichsfinanzreform als die wichtigſtenationale Aufgabe unſerer Zeit zuſtande zu bringen, könnte ein nationaler Appell an das Volk vielleicht wiederum eine ſehr günſtige Wirkung tun. Doch braucht es vielleicht garnicht erſt zu dieſem äußerſten Mittel zu kommen, die Konſervativen mores zu lehren. Sehen die Konſervativen erſt, daß die Regierung ernſt macht mit der Durchführung der Reichsfinanzreform und der in ihr enthaltenen Nachlaß: bezw. Erbſchaftsſteuer, daß ſie gegebenenfalls daher ernſt machen würde mit einer Reichs⸗ tagsauflöſung, bei der die Konſervativen wahrſcheinlich ſehr ſchlechte Geſchäft machen würden, ſo werden ſie vielleicht recht rechtzeitig einlenken und ſich von ihrem extremen Flügel losſagen oder ihn zurückdrängen. Viel Zeit iſt freilich nicht mehr zu verlieren. Deutſcher Reichstag. W. Berlin, 29. März. Am Bundesratstiſch: Reichskanzler Fürſt Bülow, v. Tirpitz, v. Schön, Sydow und Unterſtaatsſekretär Löbell. In der Hofloge wohnen unter anderen Prinz Auguſt Wilhelm von Preußen und die Hofdame Gräfin von Brock⸗ dorf, ferner Fürſt Lichnowski, der Herzog von Ratibor und Fürſt Pleß den Verhandlungen bei. Zur Beratung ſteht der ͤ Etat des Reichskanzlers und des auswärtigen Amts. Nach Eintritt in die Tagesordnung griff der Reichskanzler auf den Beſuch des engliſchen Königspaares zu⸗ rück, deſſen herzliche Aufnahme hier, zuſammen mit dem Echo, den der Beſuch in England fand, bewieſen hätte, wieviel Grund beiden Völker hätten, in der Friedensarbeit zu wetteifern. Er ſei feſt überzeugt, daß die engliſchen Fanatiker, welche die engliſch⸗ deutſche Intereſſengemeinſchaft nicht ſehen wollen, nicht den Aus⸗ ſchlag geben würden.(Beifall.) Das Marokkoabkommen ſichere Frankreich in Marokko einen nicht unberechtigten poli⸗ tiſchen Einfluß auf Deutſchlands Freiheit in Handel und Ver⸗ kehr. Unſer ſachlicher Standpunkt in der Frage ſei immer der gleiche geweſen, nur in der Methode hätten wir gewechſelt. Eine Politik der Schadenfreude nütze heute niemand mehr. Das Ab⸗ kommen ſei der Ausfluß unſerer klaren Politik. Den nahen Oſten könne die Legende über Unzuverläſſigkeit unſeres Bun⸗ desgenoſſen Oeſterreich⸗Ungarn gegenüber, nicht energeiſch genug zerſtört werden. Dies wolle er durch Akten belegen.(W..) Der Reichskanzler fuhr fort: Ebenſo wenig hätten wir unſeren Platz an Oeſterreichs Seite im überflüſſi⸗ gen Moment angenommen. Keineswegs habe Bismarck ab⸗ geraten, in Balkanfragen überhaupt keine Stellung zu nehmen. Deutſchland ſei freilich ſtark genug, um nötigenfalls ſich allein zu helfen, aber das ſei kein Grund, einen treuen Bun⸗ desgenoſſen in ſchwieriger Lage ſich ſelbſt zu überlaſſen. Eine diplomat. Niederlage Oeſterreichs hätte auch unſeren Einfluß verringert. Oeſterreich habe Serbien gegen⸗ über zweifellos das Recht auf ſeiner Seite. Oeſterreich⸗Ungarn habe eine großartige Kulturarbeit in den okkupierten Provinzen geleiſtet und habe ſich mit der Pforte weisheitsvoll geeinigt. Die Zuſtimmung der Signatarmächte ſei zu erwar⸗ ten. Daß auch dasPlazet Serbien nötig ſei, könne von Nie⸗ mand behauptet werden. Serbiens Aſpirationen ſeien unberechtigt. Rußlands neuerliche Haltung beſtärke die Hoffnung auf Vermeidung eines Weltbrandes. Wir ſelbſt müßten vorſichtig ſein auf dem Gebiet. Auch der ehrlichſte Makler könne zugeben, daß Oeſterreichs⸗Ungarns und ſeiner Monarchie vitalſte Intereſſen verletzt würden. So würden wir dem Frieden am beſten dienen, den das das deutſche Volk wünſcht. Freiherr von Hertling führt aus: Wir find er⸗ freut zu hören, daß durch das Marokko⸗Abkommen die Hoffnung eröffnet wird, die Beziehungen zu Frankreich in gute und beſſerungsfähige Bahnen der Verſtändigung gelenkt zu ſehen. Vielleicht freilich hätte dies ein paar Jahre früher von uns erreicht werden können. Die Erklärung des Herrn von Schoen bezüglich der Auswahl des diplomatiſchen Nachwuchſes bot keinen Grund zu unfreundlicher Kritik. Wir ſind noch nicht lange Induſtrieſtaat. Eigenes Vermögen bis zu einer gewiſſen Grenze muß der Diplomat haben. So wird der Nachwuchs ſich mehr und mehr aus den Kreiſen der Großinduſtriellen rekrutieren. Die Annexion Bos⸗ niens im Jubiläumsjahr des Kaiſers Franz Jofef muß man, nachdem die Türkei Verfaſſungsſtaat geworden iſt an⸗ erkennen mit Rückſicht auf die dort geleiſtete Kulturarbeit ſeitens Oeſterreich⸗Ungarns. Wenn die Kriegsgefahr dank der Haltung Rußlands beſei⸗ tigt zu ſein ſcheint, ſo ſind doch noch bedeutende Reformen in der türkiſchen Frage notwendig, beſonders hinſichtlich Syriens. Wir halten die Stellungnahme unfererſeits an der Seite Oeſter⸗ reich⸗Ungarns für richtig; es galt nicht nur den Dank für Algeciras abzuſtatten, es handelte ſich auch um unſere eigenſten vitalen Intereſſen.(Beifall.) Wir ſind überzeugt, daß durch unſere Bündnistreue der euro⸗ päiſche Friede geſtützt, wenn nicht erhalten worden iſt. Das iſt meine innerſte Ueberzeugung, das iſt mein Vertrauens⸗ Votum, zu dem ich keine Veranlaſſung habe und auf das ja auch kein Wert gelegt wird.(Beifall und Heiterkeit.) Der Wunſch, mit allen Staaten, vornehmlich mit England auf friedlichem Fuße zu leben, wird von dieſem ganzen Haus zweifellos geteilt. Was die Frage, ob es nunmehr möglich ſein wird, die Flot⸗ tenausgaben zu beſchränken betrifft, ſo wäre das zu wünſchen gerade für Deutſchland, das die ſtärkſte Armee hat und im Begriff ſteht, ſich eine ſtarke Flotte zu bauen, das ſich zur jüngſten Kolonialmacht aufgeſchwungen hat und das als erſte Macht die große Aufgabe der Sozialpolitik übernommen hat und jetzt neue finanzielle Quellen ſich zu eröffnen im Begriffe ſteht, da wäre eine derartige Beſchränkung der Rüſtungen wün⸗ ſchenswert. Ein ſolches Entgegenkommen würde aber das Ende, nicht der Anfang einer Verſtändigung ſein. Die Antwort Deutſchlands iſt, daß ſich ſein Flottenbau nur nach der eigenen Maßgabe richte. Graf Kanitz(Konſ.): Niemand hat das Recht, Oeſterreich⸗ Ungarn bez. Bosniens Vorſchriften zu machen, oder von ihm Kompenſationen zu verlangen, nachdem es ſich jetzt mit der Türkei geeinigt hat. Baſſermann(Natl.): Die Balkanwirren ſind durch das Eintreten Deutſchlands für ſeinen Verbündeten beſeitigt worden. Die Marokkowirren wurden durch das Beſtreben, mit Frankreich zu friedlichen Beziehungelezu kommen, zu Ende gebracht und ſchließlich iſt das Verhältnis zu England in den letzten Tagen weſentlich beſſer geworden. Die Nützlichkeit unſeres ſtarken Heeres iſt aufs neue in den Tagen der Balkankriſe erwieſen worden. Ohne dieſes ſtarke Friedensheer wäre das Wagnis eines friſch⸗fröhlichen Krieges unter⸗ nommen worden. Dieſes Heer macht uns als Bundesgenoſſen be⸗ ſonders wertvoll. *** Berlin, 28. März.(Privattelegramm unſeres Berliner Bureaus). Die heutige mit großer Spannung erwartete Sitzung begann mit einer Ueberraſchung. Als erſter, noch ehe ein Red⸗ ner aus dem Hauſe geſprochen, erhob ſich der Herr Reichs⸗ kanzler. Fürſt Bülow ſprach über alle wichtigen Fragen der auswärtigen Politik, über die Marokkofrage und über die nun glücklich beigelegten ſerbiſch⸗berreichiſchen Wirren. Nur über die Abrüſtungsfrage ſpricht er zunächſt nichts. Es ge⸗ nügt ihm, zu Eingang ſeiner Rede den engliſchen Königsbeſuch zu erwähnen und den guten Eindruck, den dieſer in Deutſchland und England hinterlaſſen hatte. Der Kanzler iſt heute matter als ſonſt. Auch ſeine Rede klingt nicht ſo pointiert wie bei anderen Anläſſen. Inhaltlich iſt gegen ſie nichts einzuwenden. Die diplo⸗ matiſch klugen Sätze, die er über unſer Verhältnis zu Oeſterreich ſprach, ſind in ihrer Art geradezu vortrefflich. In der Donau⸗ Monarchie wird man ſie ſicherlich mit Jubel aufnehmen. So einwandfrei ſind die Ausführungen des Kanzlers geweſen, daß ſelbſt Herr v. Hertling, der Zentrumsſprecher, nicht umhin konnte, dem Leiter unſerer auswärtigen Politik ein ſüßſaneres Vertrauensvotum zu erteilen. Den Part der Konſervativen führte Graf Kanitz im allgemeinen in Uebereinſtimmung mit den Darlegungen des Kanzlers; nur daß die taditionelle ruſſiſche Freundſchaft geſtört worden iſt, will den konſervativen Alt⸗ preußen nicht in den Sinn. Dann beſteigt Abg. Baſſermann Tribüne, um folgendes auszuführen: Die Unterſtützung Oeſterreichs durch unſers Politik findet die Billigung meiner Freunde und auch wohl aller Parteien in dieſem Hauſe(Beifall). Oeſterreich hat bei ſeinen Wirren auf dem Balkan in ſchwerer Stunde den Wert des Bündniſſes mit uns kennen gelernt. Ohne den Rück⸗ halt unſeres ſtarken deutſchen Heeres wäre vielleicht noch ein friſchfröhlicher Krieg entſtanden. Die Halrung Ser⸗ biens war menſchlich und politiſch betrachtet einfach unver⸗ ſtändlich. Mögen auch die großſerbiſchen Ideen in Serbien erklärlich ſein, ſo müſſe man doch dort nachgerade einſehen, daß auch auf dem Balkan die Welt verteilt iſt. Nachdem jetzt allſeits eine Verſtändigung erzielt iſt, liegt ja zu einer Kon⸗ ferenz ein Anlaß wohl nicht mehr vor. Wir begrüßen auch das Eingreifen des Kronprinzen von Serbien zugunſten einer friedlichen Löſung(Große Heiterkeit) und ich glaube, daß die ſerbiſchen Wirren nun wohl erledigt ſind. Der Ab⸗ ſchluß diefer großen Wirren iſt ein dankenswer ter Er⸗ folg unſerer deutſchen Politik(Beifall). Redner ſtreift dann das Marokko⸗Abkommen, das bei entſprechen⸗ den Bemühungen auch wohl ſchon früher hätte erreicht werden können. Anzuerkennen ſei das Beſtreben des Staatsſekretärs nach einer Reorganiſation des diplomatiſchen Dienſtes. In dem Beſtreben nach friſchem Blut hätten andere Länder längſt den Grundſatz verlaſſen, den Adel zu bevorzugen. Namentlich in wirtſchaftlichen Fragen verſagen unſere Vertreter noch vielfach. Zu bedauern ſei, daß die deutſchen Anſchauungen in der Aus⸗ landspreſſe ſehr oft nicht richtig wiedergegeben würden. Eine beſſere Fühlung mit der Auslandspreſſe müſſe ge⸗ ſchaffen werden. Dieſe Frage ſei ſo wichtig, daß er ſie der Auf⸗ merkſamkeit des Staatsſekretärs beſonders empfehle. Erfreulich ſei, daß in England über unſer Flottenprogramm wieder eine etwas nüchternere Auffaſſung Platz gegriffen habe Die Annahme, daß eine Beſchleunigung unſeres Flottenbaues eingetreten ſei, ſei ſchon in der Kommiſſion berichtigt worden. Die Erklärungen, die unſererſeits darüber in London abgegeben ſeien, unterſchreibe er mit ſeinen Freunden durchaus. Wir wollen eine achtunggebietende Flotte, nicht zum Trutze Englands ſondern zum Schutze unſerer eigenen maritimen In⸗ tereſſen.(Bravo.) Wir haben auch Vertrauen zum Leiter un⸗ ſeres Marineamtes(Beifall). Zum Schluſſe wendet ſich Redner zu der von den Sozial⸗ demokraten beantragten Reſolution betreffs Anbahnung einer internationalen Verſtändigung zur Begrenzung der Rüſtungen zur See, ſowie zum Verzicht auf das Priſen⸗ recht. Letzterem könne man wohl zuſtimmen; aber im übrigen er⸗ ſcheine die Reſolution überflüſſig(Beifall). Nach Baſſermann ſprachen noch Herr Schrader und Herr Ledbebour, der die Abrüſtungsfrage in den Mittelpunkt ſeiner oft malitiöſen Darlegungen ſtellte — Mannheim, 29. März. 8. Seite ANus Stadt und Land. »Mannheim, 27. März 1909. * Zu deun Uuterſchlagungen bei der früheren Pfalzbahn⸗Hauptkaſſe wird als weiteres Ergebnis der Unterſuchung, die jedoch als noch nicht vollſtändig abgeſchloſſen bezeichnet wird, mitgeteilt, daß die Höhe der bis jetzt feſtgeſtellten Summe ſich auf 85 000 Mark beläuft. er*Die Speiſung armer Schulkinder ſoll nun auch in Karls⸗ ir ruhe vorgenommen werden. Der Verein Frauenbildung⸗ 1. Frauenſtudium, Ortsgruppe Karlsruhe, und andere Vereine nl. haben angeregt, daß Erhebungen über den Umfang des Bedürf⸗ pe niſſes nach Speiſung armer Schulkinder aus öffentlichen Mitteln nd angeſtellt werden. Aufgrund der zwiſchen dem Stadtrat und dem PVeertretern der erwähnten Vereine gepflogenen mündlichen Ver⸗ handlungen ſoll zwar von derartigen Erhebungen abgeſehen wer⸗ 5 den, dagegen erklärt ſich der Stadtrat prinzipiell geneigt, Mittel ch für die Verabreichung von Mittageſſen an bedürftige Kinder in 9 beſtimmtem Umfange zur Verfügung zu ſtellen, ohne daß für die Eltern der Kinder die geſetzlichen Folgen der Armenunterſtützung uneintreten. Er behält ſich aber Vereinbarungen über die Organi⸗ 5 ſation der Einrichtung mit den genannten Vereinen vor. 8 Polizeibericht r vom 28. März. i0 Körperverletzungen wurden verübt in der Wirtſchaft fe zum Hohentwiel, R 7, 10, im Hofraum Rheinhäuſerſtraße Nr. 57, auf der Breitenſtraße vor T 1, im Hausgang Pflügersgrundſtraße t⸗ Nr. 26, auf der Straße zwiſchen R 7 und 8 6, in der Herberge en zum Glefanten, II 6, 2, auf der Straße zwiſchen H 2 und 3, im rt Hauſe Peſtalozziſtraße Nr. 7, in der Wirtſchaft Mittelſtraße Nr. 188 1 hier und im Hauſe Sandhoferſtraße Nr. 31 in Waldhof und im Hauſe Untere Riedſtraße Nr. 14 daſelbſt. — Verhaftet wurden 12 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ m barer Handlungen. 0 Aus dem Großherzogtum. *Gppelheim, 29. März. Heute morgen entſtand im Schup⸗ 5 pen des Johanm Albrecht in der Kirchheimerſtraße Feuer, dem das . Wohnhaus, Scheune, Schuppen und Stallung des Johann Albrecht, u bbenſo die Scheunen und Oekonomiegebäude der Landwirte Ge⸗ h meinderat Jakob Fießer, Johann Fießer, Ratſchreiber Kölmel, Peter 1 Schuhmacher zum Opfer gefallen und die des Ludwig Zimmermann le ſtark beſchädigt wurden. Mit großer Mühe bonnte das Vieh gerettet werden. Die Abgebrannten ſind verſichert. Leutershauſen(Amt Weinheim), 27. März. Von der Scheuerleiter abgeſtürzt iſt geſtern früh der Land⸗ wirt Ewald. Der ſchon betagte Mann trug Verletzungen am Kopfe davon und ſcheint auch innerlich verletzt zu ſein. 1 00. Etzwil, 28. März. Dem Gaſtwirt Kaſimir Eckert 9 hier ging anläßlich der Geburt ſeines 8. Sohnes vom Groß⸗ heerzog ein filberner Becher mit Krone und Namenszug zu. „ Der Großherzog übernahm die Patenſtelle. Dem 7. Sohne, der im Jahre 1906 das Licht der Welt erblickte, war r der verſtorbene Großherzog Friedrich I. Pate, der ſeinem 8 Patenkinde damals 30 M. und ein Sparkaſſenbüchlein über⸗ 0 flandte. Gckerts Vater hatte ebenfalls 7 Söhne, von denen 6 bei der Fahne waren. 8 Sinterzarten, 27. März. Am Donnerstag KR ſtarb nach kurzer Krankheit die einzige Tochter des den 8 Feldbergtouriſten wohl bekannten Rinkenwirts Klingele. Sie ) Hbatte ſich vor acht Tagen bei einer Veerdigung eine ſchvere 25 Lungenentzündi azugezogen. e e eee 0 5— 18 1 8 Pfalz, Heſſen und Umgebung. *Neuſtadt a. d.., 28. März. Heute nachmittag gegen 4 Uhr wurde in der Maximilianſtraße die 80 Jahre 0 alte Witwe Michel von dem Automobil des Möbelhändlers Holzinger aus Speyer überfahren. Die Frau kam nicht mehr zum Bewußtſein und verſchied zwei Stunden ſpäter im Krankenhauſe. Gerichtszeitung. §5 Mannheim, 27. März. Strafkammer III. Vor⸗ ſitzender: Landgerichtsdirektor Wengler; Vertreter der Großh. Sctaatsbehörde: Staatsanwalt Kuenzer. Eine Kleinſtadtgeſchichte kommt in der Verhandlung gegen den Totengräber Peter Schweiß aus Ladenburg zum Aus⸗ trag. Schweiß hat Berufung eingelegt, um die Schmach von 1 Tag Gefängnis abzuwaſchen, die ihm das Schöffengericht wegen Diebſtahls zugemeſſen hat. Der 68 Jahre alte Mann war noch nie beſtraft, hat den Feldzug mitgemacht und fühlte ſich jeder Zoll ein Ehrenmann, als dieſe unangenehme Geſchichte paſſterte. An Allerheiligen war es, es dunkelte ſchon und die Leute wandelten heimwärts vont Friedhof, als der Totengräber Peter Gropp beim Anblick eines einſamen Mägdleins ein unehrerbietiges Gelüſte überkam. Er flüſterte ihr auf ſeine etwas ruſtikale Weiſe die Einkadung zu: „Reich mir die Land mein Leben“. Aber das Fräulein war ſpröde und empfahl ſich eiligſt. Die Szene hatte einen Zeugen gehabt, der Bürgermeiſter erfuhr davon und Gropp bekam 10 M. Geldſtrafe. Gropp glaubte, daß niemand anders als Kollege Schweiß ihn angeſchwärzt habe und denunzierte ſeinerſeits dieſen bwegen Diebſtahls. Er habe eine Diele und Markierungspflöcke ſich angeeignet. Als der Bürgermeiſter der Sache leine Bedeu⸗ ung beilegte, ging Gropp zur Gendamerie und nun folgte die gerichtliche Verhandlung. Schweiß beteuerte ſeine Unſchuld, die Diele habe er mit Erlaubnis des verſtorbenen Bürgermeiſters ct. u / r im Jahre 1896 das Leben gerettet habe. Er ſei damals ausge⸗ tutſcht, und wäre ins Grab geſtüzrt, wenn die Diele nicht geweſen wäre. Die Verteidigung(.⸗A. Dr. Köhler) legte ſich heute für den Berufungskläger mit großer Wärme ins Zeug. Der An⸗ geklagte ſei ein verdienſtvoller Beamter(man unterdrückt mühſam die Heiterkeit), ein Biedermann, deſſen Intelligenz allerdings icht ſo weit reiche, die Geſchichte von der Lebensrettung zu er⸗ nden. Auch ſei es nicht der Angeklagte, ſondern deſſen tüch⸗ tige Hausfrau— dort hinten ſitzt ſie!— geweſen, die ihn(den erteidiger) mit Informationen verſehen habe. Bei dem ganzen Krempel ſei kein genügender Belaſtungsbeweis geweſen. Der An⸗ eklagte müſſe freigeſprochen werden, Das Gericht er⸗ unte dem Antrage des Verteidigers entſprechend und ſo konnte eter Schweiß mit gereinigtem Ehrenſchild nach der Heimatſtadt ckkehren. (Schluß folgt. oo. Karlsruhe, 28. März. Die hieſige Straf⸗ mmer verureilte den hieſigen 28 Jahre alten mehrfach Friedrich Wilhelm G 5 1+ 15 1 r aus Schrotzberg(Württemb.) wegen umfangreicher Betrügereien be 5 Monate Unterſuchungshaft Hartmann an ſich genommen, weil ſie ihm bei einem Begräbnis Colkswirtse Darleihkaſſe Feudenheim. Der Darleihkaſſenverein in Feudenheim hielt am Samstag abend ſeine ordentliche Generalverſammlung im Gaſthaus„zum goldenen Stern“ ab. Es waren 52 Mitglieder erſchienen. Der Vorſitzende, Herr Gemeinderechner Bentzinger, begrüßte die Erſchienenen und eröffnete die Verſammlung. Da der Rechen⸗ ſchaftsbericht gedruckt vorlag, konnte ſich der Geſchäftsführer, Herr Bürgermeiſter Ruf, bei der Erſtattung des Berichtes des Vorſtandes über das abgelaufene Geſchäftsjahr mit einigen er⸗ gänzenden Erläuterungen begnügen. Er ſchloß mit dem Wunſche, daß das laufende Geſchäftsjahr ein gleich günſtiges Reſultat er⸗ zielen möge. Die beantragte Entlaſtung des Vorſtandes vurde einſtimmig angenommen. Auch die vorgeſchlagene Verler⸗ lung des Reingewinns fand einſtimmig Annahme(7 Prozent wie im Vorjahre Dividende), nachdem einem Mitgliede die gewünſchte Aufklärung über die Verwendung des Wohltätigkeitsfonds von 416 Mark,— welcher zur Unterſtützung wohltätiger Inſtitute, wie Krankenſchweſtern, Kleinkinderſchule, Tuberkuloſe⸗Ausſchuß uſw., benutzt wird— gegeben war. Die beiden ausſcheidenden Vor⸗ ſtandsmitglieder Chriſtian Back und Georg Emil Stein wur⸗ den wiedergewählt; ebenſo die ausſcheidenden Aufſichtsratsmit⸗ glieder Johann Schaaf VI, Michael Boxheimer und Georg Bühler. Beim letzten Punkt der Tagesordnung: Anträge, Wünſche uſw. erſucht Herr Hauptlehrer Henkel um Aufſchluß über die zur Anſchaffung gelangten Sparbüchſen. Es wurde ihm hierauf der Beſcheid, daß es ſich hierbei um die allenthalben mit gutem Erfolg eingeführten Hausſparkaſſen handelt, durch deren die weniger Bemittelten, denen es nicht möglich iſt, gleich größere Beträge einzulegen, zum Sparen aufgemuntert werden ſollen. Der Vorteil dieſer Hausſparkaſſen beſteht darin, daß ſie der Einleger nicht öffnen kann, dies kann nur auf der Darleihkaſſe geſchehen. Für die Sparkaſſe, die jedermann erhält, werden 5 Mark er⸗ hoben, die jedoch als Spareinlage gut geſchrieben werden. Herr Reallehrer Bentzinger erſucht den Vorſtand in Erwägung zu ziehen, den Stammanteil zu erhöhen; er verſpricht ſich hiervon eine Stärkung des Vereins. Sowohl der Vorſitzende als der Geſchäftsführer ſind jedoch diesbezüglich anderer Meinung.— Schließlich wünſcht noch das Mitglied Gumbel die Einführung des Scheckverkehrs, um den Mitgliedern den Verkehr zu erleich⸗ tern. Herr Bürgermeiſter Ruf erwidert, daß hierzu nicht die Einführung des Scheckverkehrs notwendig ſei, was Antragſteller wolle, ſei lediglich die Einführung des Verkehrs mit Quittungen, die es dritten Perſonen ermöglichen ohne Beiſein des Ausſtellers Geld zu erheben. Am Geldmarkt gingen die Geldgeber infolge der beſſeren politiſchen Nachrichten aus ihrer Reſerve heraus, dadurch trat eine Ermäßigung des Privatdiskontes auf 296 pCt. ein, täg⸗ liches Geld ca. 2½ PCt. h. Mannheimer Produktenbörſe. Die bon den amerikaniſchen Börſen am Samstag gekabelten höheven Kurſe wirkten auch auf die Tendenz am hieſigen Markt befeſtigend. Die Umſätze ſind aber weiter klein, weil die Konſumenten im Einkauf vorſichtig ſind und fortgeſetzt nur die notwendigſten Bedarfsanſchaffungen machen. Die Notierungen im offiziellen Kursblatt wurden für Inlandsweigen um 25 Pfg. erhöht. Im Einklang damit erfuhren auch die Mehl⸗ preiſe eine Steigerung von 25 Pfg. per 100 Kg. Roggen hat keine Aenderung erfahren. Braugerſte zog im Preiſe um etwa 25 Pfg. per 100 Kg. an. Mais iſt etwas ruhiger. Die offizielle Tendenz 10 Pud ſchwimmend von M. 187—188. Roggen ruſſ. 9 Pud 10⸗15 ſchwimmend M. 144, do. 9 Pud 15⸗20 per kadend M. 145, Bulgar.⸗Kumän. 71.72 Kg. ſchwimmend M. 145, Norddeutſcher 71⸗72 Kg. prompte Abladung M. 134. Gerſte ruſſiſche 58⸗59 Kg. per März⸗April M. 118.50, do. 59⸗60 Kg. per März⸗April M. 119, Donau 58⸗59 Kg. per März⸗ April M. 119, do. 59⸗60 Kg. per März⸗April M. 119.50, Laplata 59⸗60 Kg. ſchwimmend M. 119.50. Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Ag. M. 117, do. 47⸗48 Kg. promp. M. 118, Donau nach Muſter ſchwimmend von M. 113 bis 115, do. per März⸗April M. 114. Mais Laplata gelb rye terms per Mai⸗Juni, Juni⸗Juli M. 118, Donau per April⸗Mai M. 125, Novoroſſiſk ſchwimmend M. 124, Mixed⸗Mais prompt M. 126, amerikaniſches Weißmais M. 185. Württembergiſche Bankauſtalt Stuttgart. Die Generalver⸗ ſammlung, in welcher M. 2 949 800 Aktien vertreten waren, ge⸗ niehmigte einſtimmig die Anträge des Aufſichtsrats und damit die Dibidende von 7 Prozent(wie i. VB.), ferner die Erhöhung des rundkapitals um M. 2 Millionen mit Bevechtigung zur halben Dividende pro 1909, worauf den Aktionären das Be⸗ zugsrecht zu 120 Prozent zuſteht. Kommerzienrat Dr. v. Doerten⸗ bach wurde neu in den Aufſichtsrat gewählt. Württembergiſche Vereinsbank, Stuttgart. In der General⸗ verſammlung waren 32 Aktionäre anweſend, die 11717 Aktien vertraten. Sämtliche Anträge des Aufſichtsrates, insbeſondere auch bezüglich der Kapitalserhöhung um M. 6 Mill., wurden ein⸗ ſtimmig angenommen und die Dividende auf 7 Prozent(w. i..) feſtgeſetzt. Generalkonſul Max Dörtenbach wurde in den Auf⸗ ſichtsrat neugewählt. Duisburg⸗Ruhrorter Bauk, Duisburg. Der Aufſichtsrat der Duisburg⸗Ruhrorter Bank beſchloß der auf den 23. April an⸗ beraumten Generalverſammlung den Uebergang der Geſchäfte auf die Eſſener Kreditanſtalt bezw. Bergiſch⸗Märkiſche Bank in der ſchon mitgeteilten Form zu empfehlen unter Ausſchluß der Liquidation. 5 Die Teisnacher Papierfabrik.⸗G. in Teisnach hat in 1908⸗ g einen Reingewinn von rund M. 227000(i. V. 316 000) erzielt. Der Aufſichtsrat ſchlägt der Generalverſammlung eine Dividende von 8 Proz.(i. V. 12 Proz.] vor. Automobilwerke Union.⸗G., Nürnberg. Nach dem Bericht dieſer Mitte September 1908 mit Rückwirkung bis Juli 1908 aus der damals im Liquidation getretenen Nürnberger Motorfahrzeuge⸗ Fabrik Union G. m. b. H. entſtandenen Geſellſchaft waren die wenigen Monate des Beſtehens ganz von der Erneuerung des kauf⸗ männiſchen und techniſchen Perſonals ſowie der Sichtung der Vor⸗ räte in Anſpruch genommen. Nach nicht weniger als M. 20 810 Abſchreibungen auf Forderungen, M. 6056 auf Anlagen, ſowie nach Abzug von M. 51785 Unkoſten und M. 24 519 Gründungsſpeſen verbleiben M. 18 279 Reingewinn, von denen M. 15 000 der Re⸗ ſerve zugewieſen, der Reſt vorgetragen werden ſoll. Eine Dividende guf das M. 400 000 betragende Grundkapital kommt alſo nicht zur Verteilung. Die mit M. 251 000 eingeſetzten Grundſtücke und M. 88 288 Gebäude ſind mit M. 270 000 hhpothekariſch belaſtet. Daneben ſind M. 78 289 laufende Verbindlichkeiten vorhanden, dene: M. 72 705 Debitoven gegenüberſtehen. Waren ſind mit Mark 252 322 bewertet, außerdem wird ein Konſortialkonto mit Mark 79 888 verzeichnet. Die Verwaltung erwartet nunmehr eine ge⸗ ſunde Entwicklung. 8 *** Telegraphiſche Handelsberichte. Neues vom Dividendenmarkt. Portland⸗Zement⸗Fabrik Karlſtadt a.., Fabrik Ludwig Roth, .⸗G. Der auf den 3. Mai einzuberufenden Generalverſammlung wird lt.„Frkf. Ztg.“ die Verteilung einer Dividende für 1908 von 12 Prozent(wie i..) vorgeſchlagen. Konkurs. * Frankfurt a.., 29. März. Der Frkf. Zeitung wird geſchrieben: Die Schuhfabrik Kath. Loreth in Rodalben bei Pir, maſens iſt in Konkurs geraten. ö Mexikaniſche Staatsauleihe. * Frankfurt a.., 29. März. Der Einlöſungskurs, der am 1. April d. Is. fälligen Coupons und verloſten Stücke der ö5proz. in⸗ neren amortiſablen Mexikaniſchen Staatsanleihen, Serie 1 bis 5, ſo⸗ wie derjenigen der öproz. Anleihe des mexikaniſchen Staates Tamau⸗ lipas von 19083 iſt von der mexikaniſchen Regierung auf Mk..08 für den mexikaniſchen Dolla rfeſtgeſetzt worden. Zu dieſem Kurs findet die Einlöſung vom 1 bis 15. April d. Is. im Auftrag der mexika⸗ niſchen Regierung bei der Deutſchen Effecten⸗ und Wechſel⸗Bank in Frankfurt a. M. ſtatt. 5 Neue Zahlungsſchwierigkeiten. 2 * München⸗Gladbach, 29. März. Die Schirmſtoff⸗ werke Gieſen u. Schuſter, Rheydt ſind laut Frankf. Zeitung in Zahlungsſtockung geraten. Die Paſſiven betragen 15000 Mark, die Aktiven etwa 60 000 Mark. 8 Von der Berliner Börſe. Der Börſenvorſtand deſchloß laut vor Oſtern zu * Berlin, 29. März. Frankfurter Zeitung die Börſe am Samstag ſchließen. Märzabſchlüſſe für Bauſtahl. * Newyork, 29. März. Nach dem„Journal office commerce“ ſind die Märzabſchlüſſe für Bauſtahl umfangreicher als ſeit langem. 140 000 Tonnen wurden abgeſchloſſen, weitere 110 000 ſind ſchwebend. Die Preiſe ſind ſehr niedrig. Grkf. gtg)„„ Mannheimer Effektenbörſe. vom 29. März.(O fizieller Bericht.) Die heutige Börſe war ſehr ſeſt, wamentlich für Induſtrie⸗Aktien. Zellſtofffabrik Waldhof gingen zu 301 Proz. um und Portle Zementwerke Heidelberg zu 147 Proz. Zuckerfabrik Waghäuſel bei 138.50 Proz. gefragt, ebenſo Anilin zu 355 Proz. Höher war noch: Bad. Bank⸗Aktien: 181 G. und Oberrhein. Verſ,⸗Aktien 480 G. Aktien. Banken⸗ Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 181.— Transport Gewrbk. Speyer5o—.——.—u. Verſicherung. Pfälz. Bauk B..⸗G. Rhſch. S 91.—— Pfälz. Hyp.⸗Bank„Seetr. 8— Pf. Sp⸗ u. Cdb.Landau 140— 139.— Mannh. e— 5 88 136.50 136.—Frankona, Rück⸗ und —.— 497 50 Mitverſ..⸗G. vm. —113. Bad. Rück⸗ u. Mito. Fr. Trp.⸗Unf. u. Gl.⸗ Verſ.⸗Gef⸗ B„ 5 d. Aſſecurranz Continental. Verſich. Mannh. Verftcherung Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 50 Württ. Tranp.⸗Verſ. 505.—— 085 Kreditbank Rhein. Hyp.⸗Bank Südd. Bank Sbem. Induſtrie. Bab. Antl.⸗it⸗ Soduſhr.— 355 „«DÿſĩIII!... Chem. Fab. Goldenbg. Verein chem. Fabriken 298.——.— Verein D. Oelfabriken 129.——.— Weſt..⸗W. Stamm 170.——. *„ Vorzug—.— 100.30 Induſtrie, 2 Brauereien,.⸗G. f. Seilinduſtrie—.— 184 Bad. Brauerei 75.— 74.— Dingler'ſche Neſchfbr. 118— Binger Aktienbierbr.———.— Emafllirfbr. Kirrweil.—. Durl. Hof vm. Hagen 248.——.— Emaillw. Maikammer—— Eichbaum⸗Brauerei—— 102.—Ettlinger Spinnere!l Elefbr. Rühl, Worms 82. 80—Hürtenh. Spmnerei 85.— Ganters Br. Freibg. 99.——.— Karlsr. Maſchinenban Kieinlein Heidelberg 190.——.—Nähmfbr. Haid u. Neu—.— omb. Meſſerſchmiti 39——.—Koſth. Cell. u. Papierf. 200—— zudwigsb. Brauerei—— 228— Mannh. Gum. u. Asb. 142.— Jl4 Mannh. Atttenblr. 180.———Maſchinenf. Badenſ“—.— 188 Oberry. Elektrizität 22.50 130.— ortl.-Zement Hdlbg.—.— Südd. Draht⸗Induſt. 101.— Südd. Kabelwerke—.— 1. Pfalzbr. Geiſel, Mohr———. Brauerei Sinner—.— 240 Br. Schrödl, Heidlbg. 191.——. „Schwartz, Speyer 115.— 114. * ex, Schwetz. 7 „ S. Weltz, Speyer—.— 66.—Verein Freib. Ziegelw. 180.— „ z. Storch., Spever—.— 66 50„ Speyr.—.— Br. Werger, Worms—.— 75.— FLürzmühle Neuſtadt—.— Wormſ. Br. v. Oertge 70.——. Zellſtoffabr. Waldhof—.— Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr.—.— 154 Waghäuſel—— 138 uckerraff. Mannz.——— Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. vom 29. März. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 1 hahnfrei hier. 17 24.75•25.— 25.——25.25 Ruſſ. Tuttergerſte dafer, bad. neuer Jafer, nordd. Welzen pfälziſcher „ Rheingauer „ norddeutſcher „ ruſſ. Azima 2575—26.—Hafer ruffiſcher „ Ulka 25.50—25.75„ La Plata „ Theodoſia 26.——— Maisamer. Mixed „ Taganrog 25.25— 25.50„ Donau „La Plata Kohlreps, d. neuer Wicken Kleeſamen deutf 97 „ Saxonska „ vumäniſcher „ am. Winter Manitoba,-.—— ——.— —.——. „ Walla Walla—— 0 855 „ anfds!!;„Luzerne ital. 13 „Auſtralier 5„ Provenc. 1⁴ „ La Plata 25.5 0„ Eſpaxſette Kernen 24.75—-— veinél mit Faß Roggen, pfälzer neu 18.25—18.50 füböl in Faß „ rufſiſcher—.——.—][Backrüböl „ rumäniſcher—.——.—[Sot ttus, Ia. verſt. 100% 13 „ norddeutſcher 19.—.—.—„ 70er unverſt. 62 „ amerit. 53553„ herrtß zerſte, hieſ. 19.——19 75 roh 70 nverſt. 85/%0% 57. „ Pfätzer 18.——19 75„ 9oer„ 90/%2% 43. Berſte, ungariſche—-— * 5 Weizenmehl 5 4 35.— 34.— 32.50 31.50 380.50 ſtoggenmehl ar., 27 75 19.25 25 5 Tendenz: Weizen feſt. Roggen ziemlich unverände feſter. Futtergerſte unverändert. Hafer und Mais bebaun 5 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 29. März. 2 Frankfurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des Gen ral- Anzeigers.) Frankfurt a.., 29. März.(Fondsbörſe.) Bei Eröff⸗ ung der neuen Woche gewann das Geſchäft an unerwarteter Aus⸗ ing, Die Führung übernahmen öſterreichiſche Kreditaktien, welchen ſich öſterreichiſche Bankaktien anſchloſſen, von heimiſchen Werten ſind Dresdener Bank, deutſche Bank und beſonders Dis⸗ konto ſehr feſt; für die Mitteldeutſche Kreditbank iſt der heutige Kursabſchlag von 2½ pCt., für Diskonto⸗Anteile von 5 pCt., für Schgaffhauſener Anteile von 3 pCt. zu berückſichtigen. Auf dem Markt der Transportwerte ſtanden Staatsbahn, Lombarden und Baltimore im Vordergrund des Intereſſes, reſervierte Haltung nahmen Schiffahrtsaktien ein. Die Verfaſſung der Bahnenwerte zeigten eine lebhafte Aufnahmefäßigkeit. Montanaktien wurden bei größeren Umſätzen gehandelt und prozentweiſe geſteigert, Kohlen⸗ und Eiſenwerte wurden für Berliner Rechnung gekauft. Die Be⸗ leiligung der Spekulation war auch auf dem Gebiete des Induſtrie⸗ marktes lebhaft, beſonders für elektriſche, chemiſche und Maſchinen⸗ fahriken. Auf dem Rentenmarkt wurden 3½proz. und Zproz. Reichs⸗ anleihen und Konſols bei größeren Umſätzen höher bezahlt, Ruſſen, Serben, Türken, beſonders öſterreich⸗ungariſche Renten lebhaft ge⸗ Handelt. Die feſte Tendenz erhielt ſich bis zum Schluß der Börſe. An der Nachbörſe war die Tendenz ruhiger, aber feſt. Es notierten Kreditkaktien 201.50 à 80, Diskonto 185.40 à 186, Dresdner Bank 152.50, Staatsbahn 145.80, Lombarden 17.60 à 70. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schlußkurſe. Reichsbankdiskont: 3½ Prozent, Wechſel. 2 0 27. 29. Amſterdam kurz 169.06 169.08 Paris kur; 81 20 81 15 Bolgien„ 81.— 81,016Schweitz. Plätze„ 81216 81 233 Italien„ 80.75 80.766 Wien 85.233 88 233 London„ 29.467 20.435Napoleonsd'or 16.29 16 20 5 lang—-—— Privatdiskonto 23 2½6 Staalspapiere, A. Deutſche. . 27. 29 „Re nl, 102.80 103.— 33 eeee e go 5. Ausländiſche 2 86.0 86.70ß5 Arg. i. Gold⸗A. 1887 100.50 100.50 %% pr. konſ. St.⸗Anl. 102 80 103 10]5% Chineſen 1896 101.70 102.— 9 95.60 95.90%4%„„ 1898 99.10 99.— „ 86.20 86 70½%½ Japaner 95 20 65 40 4 badiſche St.⸗A.1901 101.20 101.30[Mexikaner duß. 88/00 99. 99.20 „ 1908——.3 Mexikaner innere 64 30 64.70 „ 909 101.90 101,95 Taumalipas 98.75 98.50 9% bad. St.⸗Odabg)fl 96.30—. 3¼ italien. Rente—.——.— M. 94.90 95,.—4i Oeſt. Silberrente—.— 98.45 5„„ 1900—.— 95.— 4½„ Papierrent.—.—— 3%„„ 1904 94.50 94.80[Oeſterr. Goldrente 97.30 98.60 8%„„ 1907—.—— Vortug. Serie ds 50 58.70 Abayr..⸗B.⸗A. b. 1915 102.50 102.50%8„ III 61..— 61.40 4„„„ 19018 102 45 J02.504½ neue Ruſſen 1905 98.— 98.20 2% do. u. Allg.Anl. 94.85 95.— Ruſſen von 1880 84.— 8495 8 do..⸗B.⸗Obl.—.— 86.— 4 ſpan. ausl. Rente—.— 4 Pfälz..⸗B. Prior. 102.05 101.104 Türken von 190? 87.20 87.80 94.50 94.70[(4„ unif. 93.60 94.20 4 Heſſen von 1903 102.10 101 90 4 Ungzr. Goldrente 93.75 94.50 8 Sahe 5 55 84.—[4„ Kronenrente 92.28 93.— 8 Sachſen 86.20 86 40%%% 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—.— 100 70[Berzinsliche Loſe. „ 1908—.— 100.803 Oeſterreichiſcherss0 156. 158760 „„ 1909—.——.— Fürkiſche 146.40 147.80 56„„ 1905 98.90 98.50 N Aktien induſtrieller Unternehmungen. Süd. Zuckerfabrit 188.45 138.50]Kunſtſeidenfabr. Frkf. 214.25 215.— maß. 5 eie ſowie Ruſſenbank. hauſen vermochten den größten Teil des heutigen Abſchlags wieder Am Montanmarkt hatten Harpener mit einer Stei⸗ gerung von 4,65 pCt. die Führung. Elektrizitätsaktien ſtellten ſich um 3½ pEt. höher. Weſentliche Kurserhöhungen ſind auch am Badd. Immobil.⸗Geſ. 96.— 96.50 Gichbaum Mannheim 191.— 101.— Möb. Aktien⸗Brauerei 28.— 128.— Parkakt. Zweibrücken 85.— 85.— Weltz z. Sonne, Speyer 67.— 67. Cementwerk Heidelbg. 146.75 147— Cementfabr. Karlſtad! 131.— 188.. Badiſche Anilinfabrit 350.25 355.— Ch. Fabrik Griesheim 235— 235.— Farbwerke Höchſt 379.25 380.— Ver. chem. Fabrik Mh. 295 50 297/.60 Chem. Werke Albert 402. 408. Südd. Drahtind. Mh. 100— 100.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 200.— 200.— Aec. Böſe, Berlin—.— 64.50 Glektr.⸗Gef. Allgem. 224.— 227.— Südd. Kabelw. Nhm. 119.— 120. Lahmeyer 117.20 118.25 Glektr.⸗Geſ. Schuckert 119 10 120.50 Sismens& Halske 199.50 202.75 Lederwerk. St. Ingbert 50.— 50.— Spicharz Lederwerke 123— 123.— Ludwigsh. Walzmühle 146.50 147.50 Adlerfahrradw. Kleyer 810 25 312.— Maſchinenfbr. Hilpert 66— 66.— Maſchinenfb. Badenia 189— 189.— Dürrkopp 286— 290.— Maſchinenf. Gritzner 200.25 200,25 Maſch.⸗Armatf. Klein 103.50 105.— Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer 180.— 130.— Röhrenkeſſelſabrit vorm. Dürr& Co. 46.— 46.— Schnellpreſſenf. Frkth. 198.50 198.50 Ver.deutſcher Oelfabr. 129.129.— Schuhfabr. Herz, Frkf. 118.50 118 50 Seilinduſtrie Wolff 150.— 130.— 'wollſp. Lampertsm. 55.— 55.— Kammgarn Kaiſersl. 175.— 175.— Zellſtoffabr. Waldhof 297.—300.— Aktien dentſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Slldd. Etſenb.⸗G. 118.20 118.50 Hamburger Packet 1097.0 109.50 Nordpeutſcher Lloyd 87— 86.20 Deit.⸗Ung. Staatsb. 144.,40 145.50 Oeſt. Südbahn Lemb. 17.— 17.50 Gotthardbahn—— Ital. Mittelmeerbahn—.—— do. Meridionalbahn 180.— 130.50 Baltimore und Ohio 109.50 111.— 8 Bauk- und Verſicherungsaktien. Badiſche Bank Berg u. Melallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Dist.⸗B. Darmſtädter Bank Dautſche Bauk Dautſchafiat. Bant D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank 131.— 131.50 119.50 119 75 161.70 168.80 109.112 128.— 129 80 240.— 241.60 189.— 140.50 101.40 101.80 187 50 185 40 150 80 152.50 Irankf. Hop.⸗Bank 199— 199.— Irkf. Hyp.⸗Ereditv. 157.— 157.75 Rakionalbank 119˙80 121.10 Fraukfurt a.., 25. März. 125.50 126,60 109.70 111.50 187.90 201.60 100.60 100.90 193.— 193.— 120.75 122 90 145.— 145 80 136.25 136.25 197.40 197.60 188˙90 132.85 112.40 112 40 Oeſterr.⸗Ung. Bank Oeſt. Länderbenk „ Kredit-⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Breuß. Hypotheknb. Deutſche Reichsbk. Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Bankver. Südd. Bank Mhm. Wiener Bankver. 132.50 133.60 Bank Ottomane 141.— 142.— Kreditaktien 201.75, Disconto⸗ Commandi 184.90, Darmſtädter 129.—, Dresdner Bank 152.—, Han⸗ delsgeſellſchaft 168.50, Deutſche Bank 241.25, Staatsbahn 145 80, Lombarden 17.80, Bochumer 218.40, Gelſenkirchen 180 25, Laurahütt⸗ 100.75, Ungarn—.—. Nachbörſe. Tendenz feſt. 8 Kreditaktien 201.60, Disconto⸗Commandit 185.50, Staatsbabn 145.80, Lombarden 17.50. Berliner Effektenbörſe. [(Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Berlin, 29. März. (Fondsbörſe.) Bald nach den erſten Umſätzen ſetzten wieder Realiſationen ein, die eine leichte Ab⸗ ſchwächung zur Folge hatten, doch tat dies der hoffnungsvollen Stimmung keinen Abbruch. Die Kurserhöhungen erreichten am einzuholen. Bankenaktienmarkt mit 4% PpCt., für Kreditaktien ihr größtes Aus⸗ Anſehnlich höher ſtellten ſich auch die übrigen heimiſchen Diskontogeſellſchaft und Schaaff⸗ Markte für öſterreichiſche und amerikaniſche Bahnen zu verzeichnen. Von Renten zogen 1902er Ruſſen an. In Schiffahrtsaktien bekun⸗ deten Norddeutſche Lloydaktien ſchwache Haltung, da auf Befürch⸗ tung unbefriedigender Abſchlußziffern Abgaben erfolgten. Ham⸗ burger Paketfahrt ſchloſſen ſich dagegen der allgemeinen Aufwärts⸗ bewegung an. Bei lebhaftem Verkehr konnten auch im weiteren Verlauf die Kurſe ſich gut behaupten. Montanmarkte bröckelten jedoch vereinzelt ab. Ultimogeld 4½% PCt. Berlin, 29. März.(Schlußkurſe.) 4% Reichsanl. 103.— 103.10 Ruſſenbank 140.— 141 90 350% Reichsanl. 95.60 95.70 Schaaffh. Bankv. 134 50 133.30 40% Reichsauleihe 86 20 86.60] Staatsbahn 144.60 146.20 4% Gonſols 103 10 103.20 Lombarden 14.— 17.50 3%%%„ 95.70 95.70 Baltimore u. Ohio 109.50 111.— 30˙ 55 86.10 86 60 Canada Paeifie 170.40 173.50 40% Bad. v. 1901 101.60 101.70 Hamburg Packet 109.20 109.— 4%„„ 1908 101.70 101.80 Nordd. Lloyd 87.20 86.20 3%„„ 1909 101.70 10180] Bochumer 216.10 219.— 3 conv. 94.50 94.75 Deutſch⸗Lurembg. 153.— 154 70 3 1902/07 94.— 94.50] Dortmunder 57.50 59.40 %% Banern 94.75 94 90] Gelſenkirchner 179.90 181— 3% 0% Heſſen 94.20—.—Harpener 185.50 188 20 30% Heſſen 83.50 83.80 Laurahütte 188,70 190.70 40.% Sachſen 85.25 86.75 Phönix 161.— 165.70 3% Japaner 1905 95 20 9530 Weſteregeln 169.50 170.— 4% Italiener———— Aug. Elektr.⸗Geſ. 223.50 226.70 40% Ruſſ. Anl. 1902 83.90 84.60] Anilin 353.70 355.— 4% Bagdadbahn 86.70 87.75 Anilin Treptow 285.50 284.— Oeſter. Kreditaktien 197 20 207 60 Brown Boveri 179.90 171.80 Berl. Handels⸗Geſ. 167.10 168.70 Chemd Albert 398— 404.50 Darmſtädter Bant 128.10 129.60 D. Steinzengwerke 216.— 217.— Deutſch⸗Aſtat. Bank 138.70 140.— Elberf. Farben 388— 388 50 Deutſche Bank 238.70 240.60 Celluloſe Koſtheim 194 70 192.— Dise.⸗Kommandit 187.20 185.60 Rüttgerswerken 158.— 158.70 Dresdner Bank 150 10 152.50[ Touwaren Wiesloch 97.— 97.— Reichsbank 145 40 145.30 Wf. Draht. Langend. 208— 212 50 Rhein. Kreditbank 135.30 185,30 Zellſtoff Waldhof 297.— 300.50 Privatdiskont 2/% W. Berl in, 29 März.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 197.90 201.75J Staatsbahn 144.90 146.70 Diskonto Komm. 187.70 186,70 Lombarden 16.70 1750 Pariſer Börſe. Paris, 29. März. Anfangskurſe. 3% Rente 97.25 97.52 Debeers 328— 327.— Spanier 98.70 98.80 Eaſte and 116. 119.— Türk. Looſe 175.50 176 20 Goldfield 128.— 125.— Banque Ottomane 715.— 718.— Randmines 197.— 202.— Rio Tinto 1730 1771 TLondoner Effektenbörſe. London, 29. März.(Toelegr.) Anfangskurſe der Gffektenbörſe. 83/ Conſols 84— 84¾ Moddersfontein 10% 11˙% 4 Reichsanleihe 85½ 85½ Premier 71% 8½ 4 Argentinier 87% 87%½% Randmines 76 8— 4 Italiener 1021½% 102 ½ Atchiſon comp. 106 ½ 107% 3 Japaner 88½ 88˙%8 Canadian 171˙/ 173— 4 Mexikaner 33¼ 33ʃ/ Baltimore 112— 114— 4 Spanier 96½ 96˙%/ Chikago Milwaukee 148¾ 150%½ Ottomanbank 181½ 18ʃ½ Denvers com. 46˙/% 474½ Amalgamated 72% 76˙%0 Erie 26˙% 27% Anacondas 81/,, 9½ Grand TrunkIII pref, 451½ 46½ Rio Tinto 68½ 70/%„„ ord. 185/. 1910% Central 13˙% 14— Louisville 132— 184 Chartered 15½ 15⸗%/ Miſſouri Kanſas 42% 43½ De Beers 12% 12% Ontario 47— 47½ Eaſtrand 4%“/ Southern Pacifie 121½ 128 ½ Geduld 2% 2¾ Union com. 1851½% 188/ Goldfields 4% 5— Steels eom. 46% 48½ Jagersfontein 4% 4% Tend.: feſt. *.* Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 29. März 1909. Proviſionsfreil Ver⸗ Wir ſind als Selbſtrontrahenten„ unter Vorbehalt: 0% 0% .⸗G. fur Mühlenbetrieb, Reuſtadt a.. H. Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 310 M. 290 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 250— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 52 5 Vorzugs⸗Aktien 10²— Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 126— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 18;fr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— 70 zfr Bürgerbräu, Lupwigshafen— ferb. Off Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch 89 87 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 110— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 117½ 114 Filterfabrik Enzinger, Wormz 5 erbGeb Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 74— Frankenthaler Keſſelſchmiede Sözfr— Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg 154 151 Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg— 75:fr Lindes Eismaſchinen 128 12⁵ Linoleumfabrik, Maximiliansau 90— Lothringek Baugeſellſchaft, Metz 55— Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigsh. 100 Maſchinenfabrit Bruchſal, Schnabel& Henning 296— Neckarſulmer Fahrrad 142— Paeific Phosphate Shares— 11 Pfälziſche Mühlenwerte, Schifferſtadt 120——— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 97 zfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 112— Rheiniſche Metallwarenfabrit, Genußſcheine— M. 140 Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim 7— 111 Rheinmühlenwerke, Mannheim 135— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim—— Nombacher Portland⸗Cementwerke——5 Stahlwerk Mannheim 100 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Maunheim 113— Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 150 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 118— Unionbrauerei Karlsruhe 62— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 390 Waggonfabrik Raſtatt— 88 Waldhof, Bayngeſellſchaft—— 96zfr Immobiliengeſellſchaft— 96 zfi Zuckerfabrik Frankentha 28⁵— *** Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme, New⸗Hork, 25. März.(Drahtbericht der White Star Lin⸗ Southampton.) Der Schnelldampfer„Adriatie“, am 17. März. von Southampton ab, iſt beute nachmittag hier angekommen. Southampton, 26. März.(Drantbericht der Amerikan Line, Southampton) Der Schnelldampfer„St. Paul“ am 20. März von New⸗Vork ab, iſt heute nachmittag hier angekommen RNMew⸗Pork, 27. März. Drahtbericht der American Line, Sout⸗ hampton. Der Schnell⸗Dampfer„St. Louis“, am 20. März von Sontbampton ab, iſt deute nachmittag hier angelommen. — Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gundlach u. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 7, direkt am Hauptbahnhof. Dampfer⸗Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd in Bremen ab Bremerhaven vom 27. März bis 3. April 1909:„Kronprinz Wilhelm“ am 30. März nach New⸗York über outhampton⸗Cherbourg, zHerzog“ am 1. April nach Südafrika,„Gneiſenau“ am 8. April nach New⸗Nork direkt,„Schleſien“ am 8. April nach Argentinien,„Wille⸗ had“ am 3. April nach Canada, **** Schiffahrtsnachrichten des Norddeutſchen Lloyd, Bremen. 23. März: Dampfer Prinzregent Luitpold in Benua: Dampfer Prinz Ludwig in Nokohama; Dampfer Kronprinzeſſin Cecilie von Newyork; Dampfer König Albert don Algier; Dampfer Großer Kurfürſt von Jaffa; Dampfer Derfflinger in Genua; Dampfer Skutari in Rotterdam; Dampfer Therapia in Catania; Dampfer Seydlitz von Southampton. 24. März: Dampfer Kaiſer Wilhelm II. Dover paſſiert. Mitgeteilt durch Generalvertreter Hermann Malles brein, Hanſahaus, D 1. 7/8. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Nich. Schönfelder; für Volkswirtſchoft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verles der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. Jauch bei Ihnen, in allen 5 Ecken, vom Oller bis in den Keller: das Wiſchen, Abſeifen, Fegen, Schrubben, Putzen, Waſchen, Scheuern, Reinmachen. Vor Oſtern ſoll alles blitzſauber werden. 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Oktober 1908 durch freiwilligen Austrit. 2⁴ Verbleibt eine Mitgliederzahl am 31. Okt. 1908„1076 Geſehäfts⸗Anteile. Die eingezahlten Geſchäfts⸗Anteile betrugen: am 31. Oktober 19hõ•¹rv.l; MNMmͤ PQ ant 1. Noövember 19)7070 8 800.— Mehrung im Jahre 1907o8 M. 3535.— Haftſumme. Am 31. Oktober 1908 betrug dieſelbe. M. 215 200.— Am 1. November 1907 betrug dieſelbtde„ 1600.— Mehrung im Jahre 190708 M. 213 600.— Die zur Verteilung kommende Dividende für 1907/08 von 4 Prozent kann bei unſerer Kaſſe eihoben werden. 8 Vorſtehende Rechnung wurde vom Aufſichtsrat geprüft und in allen Teilen für richtig befunden. 7078 Nürnberg, 17. Februar 1909. Der Vorſtand: G. Kurz. A. Forſter. Für den Aufſichtsrat: Z. Eugelbrecht. Betr. näherer Auskunfterteilung und Aufnahme als Mitglied wende man ſich an die Generalvertretung E. Reiling, L 16 Nr. 122. 634 de 634 Kombinierte Post- und Haustelephon-Anlagen. Elektrische Uhren-Anlagen. Vortellhafteste Preise. Langjährige Garantle. 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Jinmmer d⸗ Aen kbanr Lonſorttalondd eee e 8,589,655„ Kreditoren in laufender Rechnung 48,031,21171die Straße gehend ſof. zu vON EFPF Hommanduen und Beteiligungs⸗Konto 2,234,480„ Depoſitengelder„ 18,449,82312 vermieten. 4098 „ Debitoren in laufender Rechuung Uebergangspoſten unſerer Nieder⸗ mößl. Zim zu vm DERBLIN 2 Mk. 96,559,516.93 laſſunzen untereinander 155,753072 20 Naheres dark. 6889 —— 1 5 e(Tratten und Schecks) 42,204,139076 6 7 3 5 8 nidsds 5 m. ff. z. 9 verſchiffungen. 567,151.50 97,126,668 5 Diutdender ne(Unerhobene Divi⸗ 12.8 5 möbl. Alt-Kath oliſ che Gem einde. Wo eer 5,776,2745 Ne 7,86750 H 2,& Zimmer ſof. z. dan, „ Immobilien⸗Konto Gewinn⸗ und Verluſt⸗Konto 532 2 7 Ei 1 d Bankgebäude Mk. 3,869,200.— Reingewinn des 2, 14. Hochparterre. Nähe mladung ſonſt. Immobilien, 527400.—.396,600 Jahres 1908. Mk. 4,382,770.31 Maser e a e a iliar⸗ Vortrag aus dem 3 5 Donnerstag, J. April 1900, abends 8 Uhr MobillarKont Jahr 1907 13244“ 446420945 I J.8 Zianeg n doe findet in der Sakriſtei der Schloßkirche, eine 1—.— 5 1605 00 5 mt. f 178,516,884„516,88407 Penſ. p. 1. April z. vm. Verſummlung der Lirchengemeindevertretung Gewinn⸗ u 15, 12, 5. Sr. I, ſen möst ewinn⸗ und Verluſt⸗Konto. 1 de een a ſtatt mit ſolgender 7094 Zim m. Penſ. z. vm. Tages⸗Ordnung: f 2. Tr., ſchön müsl. 1. Die Wahl eines Erſatzmannes für die Gemeindevertretung 175 8 1551 90 2. Die Verkündigung der Kirchengemeinderechnung für die An Unkoſten⸗Konto 85 Per Gewinn⸗Vorrrag aus 1907 35 81,324 34 od. Damen ſof. z. vm. 8 1905, 1906 und 1907, ſowie der Kirchen⸗ und Plarrpfründe⸗ Gehalte, Geſchäftsſpeſen. Tantiemen„ Zinſen⸗Konto(Ueberſchuß im Konto⸗ 97 20„Treppen, chönes fondsrechnungen für die gleiche Zeik betr. der Vorſteher der Filialen, der Pro⸗ Korrent und auf Lombard⸗Konto) 1,590,595 49 döli 1 Die Herren Miglieder der Kirchengemeindevertretung werden kuriſten und Vorſte er der Wechſel⸗„„ Weree??? 1,490,504 51 zur Verſannmlung hierdurch ergebeuſt eingeladen. ſtuben. Mk. 2,210,108 02„ Mioviſions⸗Kontoo 1,646,425 35 P 2 5 Rähe Die Verhandlungen ſind öſſenllich. Steuern Mk. 302.576.17.512,684 19„ Effekten⸗ u. Konſortial⸗Konto 2,043,570 67 möbl 1 Mannheim, den 28. März 1908.„ Beitrag zur PenſionsfaſſDu 71,500[„ Kommanditen u. Beteiligungs⸗onlo 157,185 86 Penf. per ſof, zu 55 6560 Der Vorſitzende des Kirchenvorſtandes:„ Abſchreibung auf Immobilien 42,27 28„ Miegenh(Kleine Gewinne 80 8 5 3⸗g10 de, Sg Eckhard.„ Gewinn⸗Saldo un ietien))„99 J„0 Zim. ſep. Eing. 6553 Würzmühle Aktiengesellschaft a aae dang U 5 9 immer z. uvm. 693, auf Mobiliar⸗Konto Mk. 98,161.99 pl Möbl. Part⸗. 1 vormals Gebrüder Abresch Zuweiſung an die U 6,) ſoſbrt zu öm. Alzuz⸗ in NMeustadt a. d. Hdt„„ ſchen von 6¼½—1½ Uer abds 9 eee 250,000.— 2 1 8 Dividende Tennispl., gut möbl. Zi Die zehnte ordentliche 17 Mk. 54,000,000 a. beſſ. Herrn ſof. z. v. 654 Aktienkapital.„ 3,510,000.— roße Merzelſtraße 8 an. Generalversammlung eeeeeee Geene Leir aune, unserer Gesellschaft findet Mittwoch, den 21. April, zur Deckung des e 51 uaschmittags 5 Uhr im Anwesen der Gesellschaftstatt. See 2a, 5 Tr⸗ Tagesordnung: ur Auszahlun ſchön möbl. Zimmer zu zahlung 1. des Geschäftsberichtes des Vorstandes, Mk 28.080.72„ 588,012 69 vermieten. orlage der Bilanz sowie Gewinn⸗ und Verlustrechnung. Vortrig auf neue TC Rechnung.„ 47.920.87 4464.094 65 Schinperſraße 2, hart. 8. Entlastung des Vorstandes und Aufsichtsrats. 7,090,686 o7 7090,606 07 fein Möbl. Zimmer, 4. Autsichtsrats-Wahlen. ſowie fein möbl. Woßn⸗ Diejenigen Herren Aktionäre, die an der Generalver- Frankfurt a.., den 27. März 1909. und Schlafzenmer(event. sammlung teilzunehmen wünschen, haben nach 8 20 der Der Vorſtand der Mitteldeutſchen Creditbank. ſter 1 0 ſegere 95 Statuten ihre Aktien bis 3 Tage vor der General- In der heute abgehaltenen 54. ordentlichen Generalverſammlung unſerer Aktionäre wurde die Dividende für das versammlung an der Kasse der Gesellschaft ſchäfts 1½% 0 dien Baulhz Geſchäftsfahr 1908 auf 6½% feſtgeſetzt. Schön wöblfertes Zicrdter Der Dividendenſchein für 1908 kommt mit M. 19.50 für jede Aktie zu M. 300 1 Treppe, beſte Lage zu verm. . F. Grohé-Menrich in Neustadt a. d. IHdt.„ 783.—„„„„„ 1200 zur Auszahlung. Einzuſehen von—6 Uhr. Rheinische Creditbank in Mannheim und deren Die Einlöſung der Dividendenſcheine erfolat von heute ab: Näh. in der Exped. 4099 sämtlichen Niederlassungen in Frankfurt a.., Berlin, Nürnberg, Fürth, Gießen, Eſſen⸗Ruhr, und Wiesbaden an unſeren 1 f vorzuzeigen oder unter Angabe der Nummern schriftlich Kaſſen vormittags zwiſchen 9 und 11 Uhr. 7071 Zu vermieten anzumelden, wogegen ihnen eine Stimmkarte ausgehändigt in Baden⸗Baden bei der Bauteommandite Baden⸗Baden Meyer Diß, in Hamburg bei der Firma wWird. 5 M. M. Warburg& Co, in Leipzig bei der Allgemeinen Deutſchen Eredit⸗Anſtalt(Abteilung Becker& Beethopenſtra 47 Neustadt à. d. Haardt, den 25: März 1909 Co.), in Mainz bei der Firma Weis, Herz& Co., in Meiningen und Gotha bei der Bank für Thüringen 5 8 vormals B. M. Strupp, Aktiengeſellſchaft, in München bei der Firma Moritz Schulmann und bei der Kom⸗ Schöne geräumige 3 Zim⸗ Der Aufsichtsrat: Mmanditgeſellſchaft Bernard Weinmann, in Stuttgart bei der Firma Doertenbach& Cie., G. m. b. H. mer⸗Wohnung m. reichlichem Bürklin ſch Die Dividendenſcheine ſind auf der Rückſeite mit dem Firmenſtempel oder dem Namen des Einreichenden zu fiuber aeee 1 7088 tellvertr. V rsitzender. verſehen. in e —— F Die neuen Dividendenbogen zu unſeren Aktien werden von heute ab bis zum 31. März 1910 gegen Ein⸗ Naäberes 4. Stock rechts 25 reichung der Talons durch die vorgenannten Stellen ausgegeben. Die Talons ſind nach der Nummernfolge geordnet,. Langerbtterſtraße 14 Oesellsch aft für mit doppelten, bei ſämtlichen Ausgabeſtellen erhältlichen Verzeichniſſen einzuliefern. Für die in Frankfurt a. M. zum Zube e 85 1 genügt die Ausfertigung eines Verzeichniſſes. Die Talons müſſen auf der Rückſeite den Abpel 3. Stock Daſelbſt ein 1 amen des Einreichers tragen. 8 Atelter zu r. 41³⁰0 Schwachstromtechnik„Nach Pei unſerer Statuten werden Talons ungültig, wenn ſie nicht innerhalb eines Jahres nach dem zur———— 50 Präſentation beſtimmien Termine behufs Umtauſches gegen neue Dividendenbogen bei uns eingereicht werden und es Friedrichsring N 55 11. Telephon 4369. wird alsdaun der neue Dividendenbogen dem Inhaber und Vorzeiger der betreffenden Aktie ausgehändigt. Frankfurt a.., den 27. März 1909. 25 15 Jb1 Läutwerk-, Sicherheits- und Kontroll-Anlagen. 5 e,, 5 Wikteldeutſche CEreöitbank. verm. Näheres 8 6 23.66 Jeder Bedarff. Hebammen, Wöchnerinnen u. Kinderpfege. Kinderwaagen werden gratis ausgeliehen. Gummi-Waren, Damenbinden nicht schmerzend) Dtz nur 1 M. Iprincmann's Dragerie P1,4 Breitestrasse P 1, 4 =Damenbedienung. 82668 Beim Ein kauf von Puddingpulver achte man auf Dr.Oetker's dasselbe enthält Knochen bildende Salze. Pudding- Pulver. 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Ogb.⸗Nr. 7323b, 19 3 83 am Ackerland, Snte 29. Anſchlag 1290 ½ Hewann. 25 f. Ogb.⸗Nr. 8067, 18 4 13 am Ackerland, links des Holz⸗ wegs auf das mittle Weiden⸗ bergel, 57. ewann. An⸗ ſchlag 1178 45. b) Gemarkung Wallſtadt: Ogb.⸗Nr. 2224, 19 à 61 qm Ackerland, Pfaffenäcker. An⸗ ſchlag 1176 ½ 60 Termin zur Verſteigerung iſt beſtimmt auf Donnerstag, 15 April 1909, vormittags 10 Uhr in das Rathaus Käfertal. Die Verſteigerungsgedinge liegen auf der Notariats⸗ kanzlei zu Jedermanns Ein⸗ ſicht offen Mannheim, 22. März 1909. Gr. Notariat IV: Schilling. kl⸗-Verſtkigerung. Nr. 791. Am Diens tag, den 90. März 1909, nachmittags 3 Uhr läßt die Gemeinde Friedrichsfeld einen zur Zucht untauglichen, fetten Nindsfaſſel auf dem Rathaus dahier öffentlich verſteigern, wozu Steigliebhaber einge⸗ laden werden. 7075 Friedrichsfeld, 27. März 1909 Bürgermeiſteramt: e ho u ſt. Telephen 555 in der neuen Kaufhaus-Passage: AS SHwöffneb. H. Barber Installallons-Geschäft für 88-, Wasser-, elektr. Llcht- u. Kraft⸗ Anlagen Mannheim, N 2, 10 Ausstellung und Verkaufsstelle Beleuchtungskörper Badeeinrichtungen Sanitäre Anlagen eto. 6966 Telephon 555 D 7, 2 J. Colb. lleue 10 Wun Osram-hampe ſowie alle anderen Osramlampen sofort Ileferbar. Frankl& Kirchiner Tel. 211. 5856 D 7, 24 Jwangs⸗Verſteigerung. Dienstag, den 30. März 1909, ug mittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 24. 5 gegen bare Zahlung im Bollſtreckungswege öffent⸗ Licß verſteigern: 4128 1 Orcheſtrion und Möbel verſchiedener Art. Maunheim, 29. März 1909. Scheuber, Gerichtspulzieger. Aut, und breunholz⸗ Verſteigerung. Aus den hieſigen Ge⸗ meindewaldungen werden am Mittwoch, den 31. ds. Mts., vormittags 9 Uhr im hieſigen Rathauſe mit Borgfriſt bis 1. Oktober 15 9. öffentlich verſteigert und zwar: 3 Aus Diſtrikt„Weitewald“ 25 Stück eich. Stämme II., III., IV. und V. Klaſſe. 466 Stück Hoſeharge und Rebſtecken(Reisſtangen), 5 Stück Schichten. 2650 Stück buchene u. gemiſchte Wellen. b) Aus Diſtrikt„Hirſchkopf“ 55 eich., buch. und birk. Stämme III., IV. und V. Klaſſe, 4 Ster Nutz⸗ und Prügelholz. 2281 Stlig auf⸗ bexeitete gemiſchte Wellen. Nähere Auskunft erteilen die Waldhüter Fath und Raudoll. 7079 Weinheim, 26. März 1909. Gemeinderat: Kinzel. Reinhard, Magazinef Friedrichsfelderſtr. 39, Werk⸗ ſtätte m. g. Hof u. Toreinf, 75 g. z. v. Na Friebdrichsplatz 2 b. Rohren, 4117 Atrbeits⸗Lagertäume ca. 120 qm, ſofort oder ſpäter zu vermieten. Näheres in der Expedition ds. Blattes, Die Defall-Huswahl mit unge⸗ fdhr 2000 Stück ist führend u. fonangebend beim Einkaufe Frünlahrs-Sendungen Dauernde gute Existenz. Einkommen mindeſl. 36000 Mk. fährlich bietet ſich ſtrel Perſ, oh, Fachkennt. u. Pr, 1000 Mk. od. u. Und hleibe mit 5% beteiligt. Schriftl, Angab. u. Nr. 4131 au d. Expedition ds. Blattes, Aclien⸗Geſcllſchat ſucht per 1. Mai ds. Irs. mehrere tüchtige Nonto⸗morrent⸗ Buchhalke. Ausführliche Offerten unt. Nr. 4076 an di Exp. ds. Bl. Gefucht ſof, ein in Bägerkreiſen gut bekannter Verkäufer y. 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