Abonnemem Gadiſche Volkszettung.) 90 Preunig monas lich. Bringerlohn a8 Pig. moratlich, dacd dis Won dez tarl Goſtz aufſchlag M..4 9f CmNn Einzel⸗RNummtt Bin u ſesate: Oie Golonel⸗Belle Wig⸗ Auzwürtige Inferate„ Die Steklame⸗Beile 1 Marr Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung i Mannheim and Umgebung. Schluß der JInſeraten⸗Annahme ſin das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Täglich 2 Husgaben (aosgenommen Seuntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Aarlsruhe. Telegramm⸗Adreſſez „General⸗Anzeiges Mannheim“ Telefon⸗Nummer: Btreltion u. Buchhaltung 16a Druckeret⸗Burean(An⸗ Nedaftioan 199 Exvpedition und Verlags⸗ buchhandlung 4 1 1 Nr. 148. Dienstag, 30. März 1909. ———— „„„c Die heutige Mittagsausgabe unfaßt 16 Seiten. Feeeeeee d. Quartalwechſels +7 möchten wir unsere verehrl. Postabonnenten bitten, das Hbonnement auf den„Mann⸗ hejmer General⸗Anzeſger, Badische Neueste Vachrichten“ lechtzeitig zu erneuer, damit in der Zustellung der Zeſtung keine Uer⸗ zögerung eintnitt. Der verlag des„Mannheimer Generalanzeiger“ »„Badlische Deueste Dachrichten“. Telegramme. „Homburg Uv. d.., 29. März. Der Generaldirektor des Norddeutſchen Lloyds, Dr. Wiegand, iſt heute nachmittag im Sanatorium Dr. Pariſer nach langem Leiden geſtorben. Homburg v. d.., 29. März. Generaldirektor Wie⸗ gand hat bereits wiederholt das hieſige- Sanatorium Clara Emilia des Herrn Dr. Pariſer, wo er Heilung eines Nieren⸗ leidens ſuchte und auch zeitweilige Beſſerung ſand, aufgeſucht. Seitdem ſich im vorigen Jahren noch ein Herzleiden zu dem alten Leiden geſtellt hatte, ſuchte er vor kurzem das ihm vertraute Sanatorium wieder auf. Doch er kam ſchon als Sterbender hier an. An ſeinem Krankenlager weilten die Gattin und ein Sohn, ein Referendar. Heute nachmittag 294 Uhr erlöſte ihn der Tod von ſeinen ſchweren Leiden. Seine Leiche wird morgen nach Bremen transportiert werden. Beileidstelegramme ſind von dem Großherzog von Oldenburg, ſowie von den großen Schiffahrts⸗ geſellſchaften in Bremen, Hamburg, Paris und London einge⸗ zangen. Mordprozeß Breuer. *Trier, 29 März. Im Mordprozeß Breuer iſt heute bormittag das Zeugenverhör beendigt worden. Nach den Zeugen⸗ bekundungen hatte Mathonet für ſeine Gerolſteiner Reiſe eine Tagesrückfahrkarte genommen und ſeine beſtimmte Anweſenheit am Ahend im St. Vither Geſangverein zugeſagt, was einen Ge⸗ danken an Selbſtmord auszuſchließen ſcheint. Mathonets ge⸗ ſchiedene zweite Frau, Frau Frenzel, ſagte aus, daß die Schei⸗ dung nicht etwa wegen perverſer Neigung ihres Mannes, ſondern wegen gegenſeitiger Abneigung erfolgt ſei. Der Verteidiger Dr. Frank beantragte eine Reviſion der Geſchäftsbücher Mathonets, um deſſen Ausgaben in den letzten Jahren ſeſtzuſtellen. Die Ausſagen der fachverſtändigen Aerzte, Dr. Schmitt, Dr. Vind⸗ häuſer, Dr. Altendorf und Dr. Wellenſtein, Chemiker in Trier, die die Leiche obduziert und Teile davon unterſucht haben, ſtellen nach der Beſchaffenheit des Schußkanals und dem vollſtändigen Fehlen eines ſchwarzfarbigen Kranzes von Nitroverbindung am Schußeingang feſt, daß der tötliche Schuß wenigſtens aus einer Entfernung von 30 Zentimeter abgegeben worden ſein muß. Nicht ganz aufgeklärt wurde die Tatſache, daß die Leiche, bdie auf dem Rücken lag, eine Fallperletzung im Geſicht trug. Das Gericht beſchloß, morgen, Dienstag, mit den Geſchworenen und dem Au⸗ telle zu prüfen. Kinder und verbreitete ſich raſch weiter. 41 Häuſer ſind abge⸗ brannt. Am Abend gelang es, dem weiteren Umſichgreifen des Brandes Einhalt zu tun. Das Bismarck⸗Nationaldenkmal. *Berlin, 29. März. Die Sonderausſchüſſe zur Errich⸗ tung eines Bismarck⸗Nationaldenkmals traten hier zuſammen und nahmen eine Reſolution an, in welcher als Denkmalsplatz die Eliſenhöhe bei Bingen in Betracht kommt. Eine Aenderung dieſes Beſchluſſes iſt ausgeſchloſſen. Im Frühfahr ſoll das Preis⸗ Ausſchreiben erlaſſen werden. Die Geſamtkoſten betragen ſchätzungsweiſe 1 800 000 Mark. Die Anarchie in Perſien. .E. Konſtantinopel, 30. März.(Privattelegramm). Die Pforte hat 420 Mann mazedoniſche Jäger mit 2 Maſchinen⸗ gewehren zum Schutze der türkiſchen Geſandtſchaft in Teheran in Bereitſchaft geſetzt. Das Vorgehen der Pforte erfolgt, den Blättern zu folge, in Uebereinſtimmung mit Englaud. .E. London, 30. März.(Privattelegramm). Wie die Blätter aus Perſien melden, iſt auch der Gonverneur der Pro⸗ vinz Luriſtan gleichfalls zu der Nationalpartei mit über 1000 Maun Gouvernementstruppen übergegangen. In Burudſchird iſt eine ſelbſtändige Regierung der Nationalpartei eingerichtet. Von den ſchwerbedrängten Ortſchaften der Provinz Aſerbeidſchan haben ſich eine große Anzahl für einen Appell an den ruſſiſchen Geſandten in Teheran erklärt, behufs Wiederherſtellung der Ordnung durch Rußland. *Petersburg, 30. März. Iswolski demiſſio. nierte. Als ſein Nachfolger gilt General Engalitſchew, der Kaiſer Wilhelm attachiert war und als Pflegeſohn des ver⸗ ſtorbenen Grafen Nikolaus Iguatiew, des ehemaligen ruſſiſchen Botſchafters in Konſtantinopel, eine gute diplomatiſche Schule durchmachte. Berlin, 30. März.(Von unſerem Berliner Bureau). Aus Petersburg wird gemeldet: Herr v. JI3wolski hat demiſſſioniert. Dem Berliner Lokalanzeiger wird dazu gemeldet: Sowohl in diplomatiſchen wie weiten politiſchen Kreiſen betrachtet man ihn als ein Opfer der Verhältnuiſſe. Es wird behauptet, Iswolski ſei ein entſchiedener Gegner der ruſſi⸗ ſchen Verſprechungen geweſen, welche ſeinerzeit dem ſerbiſchen Kronprinzen gemacht wurden. Als Iswolskis Nachfolger gilt ernſtlich der General Fürſt Engalitſchew, der dem Kaiſer Wilhelm attachiert war und ein großer Liebling des Zaren iſt. Engalitſchew iſt ein Pflegeſohn des Grafen Nikolaus Ignatiew, des ehemaligen ruſſiſchen Botſchafters in Konſtanutinopel. *** Berlin, 30. März. In dem Giftmordprozeß gegen den Kaufmann Feller und die Rentiere S chröder er⸗ kannten die Geſchworenen geſtern abend Feller des Giftmordes für ſchuldig, während Frau Schröder als nicht ſchul⸗ dig erachtet wurde. Das Gericht verhängte über Feller vier Jahre Zuchthaus und ſprach Frau Schröder frei. * Athen, 30. März. Im April ſtattet das engliſche Königspaar mit der Kronprinzeſſin Viktoria dem griechiſchen Hofe offiziell einen Beſuch ab, Von Athen begibt ſich das Königs⸗ paar nach Korfu, wo eine Zuſammenkuaft mit Kaiſer Wilhelm ſtattfinden ſoll. Eine Vertrauenskunggebung für den Fürſten Bülow.* Der Reichstag hat zwei große Tage. Geſtern verhandelte er in eugem Anſchluß an die Löſung der Balkankriſis über Deutſchlands auswärtige Politik, heute wird er im Anſchluß an die Blockkriſis über innere Reichspolitik eine vermutlich ſchärfere Debatte führen als die geſtrige war. Geſtern ſind die Geiſter kaum aufeinandergeplatzt. Nur Herr Ledebour von der Sozialdemokratie ſchlug Löcher in die Luft und berannte die Politik der Regierung, konnte ſich auch nicht enthalten, den engliſchen Flottenfanatikern Heizmaterial zu liefern. Dann aber— man muß es ſich merken— erklärte Herr Ledebour, mit der Stellung Deuktſchlands zu Oeſterreich⸗Ungarn ſei die Sozialdemokratie im allgemeinen einverſtan den. lands aus ſozialdemokratiſchem Munde! Fürſt Bülow muß ſeine Sache wirklich recht geſchickt gemacht haben, daß die ſozialdemokratiſche Kritik, die doch immer mit Virtuoſität ſchadhafte Stellen zu finden weiß,„im allgemeinen“ ſchweigen mußte. Noch vor acht Tagen war es in der ſozialdemokrati⸗ ſchen Preſſe Deutſchland, deſſen unſinnige Politik Oſterreich⸗ Ungarn den Nacken ſteifte und dieſes in den Krieg mit Serbien hineintrieb, aus dem dann der Weltbrand ſich ent⸗ zündete. Nun hat ſich an der eiſernen Bündnistreue Deutſch⸗ berſuchten Eine Anerkennung für die auswärtige Politik Deutſch⸗ — (Mittagblatt.) ———— lands der Sturm gebrochen, der über Europa hinzufegen drohte, und dieſer einfachen und unumſtößlichen Tatſache kann ſich auch die Sozialdemokratie nicht entziehen, wenn ſie ſich nicht lächerlich machen will. Die Wirklichkeit zwingt ſie zu einer gewiſſen Objektivität. Und dieſer mußte auch der Zentrumsredner, Herr von Hertling, ſich befleißigen, er erklärte zwar, der Regierung keine Vertrauenskundgebung bereiten zu wollen. Nun, auf die Worte kommt es nicht im Grunde ſtimmte er namens ſeiner Partei der Bülowſ Politik des„treuen Bundesverhältniſſes“ zu Oeſterre Ungarn uneingeſchränkt zu. Und das genügt vollkommen. Der konſervative Redner lobte die Stetigkeit der dent⸗ ſchen Regierung in der Balkanfrage, der Abgeordnete Baſſermann erklärte, die Unterſtützung Oeſterreich Ungarns durch die deutſche Politik finde die Billigung ſein Freunde und Zuſtimmung in allen Schichten und in al Parteien unſeres Volkes. Der Reichstag hat der auswärtigen Politi des Fürſten Bülow eine durch Einmütigkei glänzende Vertrauenskundgebung bereite Dieſes Ergebnis der geſtrigen Reichstagsſitzung iſt in mehr facher Hinſicht wichtig. Fürſt Bülow hat ſchon ſelbſt in ſe nen Dank an die bürgerlich. Parteien darauf hingewieſen, daß dieſ Zuſtimmung des Reichstages gerade in einem ernſten Auge⸗ blick wie dem gegenwärtigen für die Regierung und die Leitung der auswärtigen Politik beſonders wertvoll ſei. Da Ausland wird ſich dem Eindruück dieſer Kundgebung ni entziehen, das gegneriſche nicht und nicht das befreundete Das deutſche Volk ſtimmt einmütig der auswärtigen Politik des Reichskanzlers zu, für die dieſer erſt am Sonntag wieder, wie er mitteilte, die uneingeſchränkte Billigung d gefunden hat, die damit von Bülow vermutlich al perſönlichſten Initiative entſprung kennzeichnet werden ſollte. Und der Angelpunkt dieſer Reic politik iſt die unentwegte Bündnistreue zu Oſterreich⸗Un⸗ Sie hat in ſchwerer Stunde Europa den Frieden erhalt. So lange Fürſt Bülow im Amte bleibt, wird Eurof dieſer den Frieden bewahrenden Politik der Bündnist gegen Oeſterreich⸗Ungarn zu rechnen haben. Nachdem ſich mit Energie und Erfolg behauptet hat, läßt ſich annehme daß die Diplomaten des uns gegneriſchen Auslandes dief konſtanten Faktor der internationalen Politik beſſer in Re nung ſtellen werden als in der letzten Kriſe, Fürſt Bülo Politik der Bündnistreue gegen Oeſterreich⸗Ungarn, die n. ein Wellenbrecher wirkte, wird, ſolange ſie ſich am Ruder hält, der Zuſpitzung internationaler Kriſen wahrf lich vorbeugen. Es beſteht kein Anlaß für die L Entente, ſich nochmals einer Niederlage auszuſetzen, falls ü⸗ kurz oder lang wieder Komplikationen einkreten ſollten. Dieſe Vertrauenskundgebung des Reichstages, d 5 Sonntag gewiſſermaßen eine ſolche des Kaiſers voranging nach Bülows eigenen Worten—, bedeutet eine a ordentliche Stärkung der Poſition Reichskanzlers, auch in der inneren Politik. von der auswärtigen Politik her hat das Zentrum ihm Grab zu graben verſucht und nun mußte deſſen Redner ſe anerkennen, daß Fürſt Bülow eine ausgezeichnete machte, als er ſich nicht durch Drohungen und nicht Lockungen von der Seite Oeſterreich⸗Ungarns weg! ließ. Es beſteht Uebereinſtimmung im Reichstage, Leitung der auswärtigen Geſchäfte Deutſchlands bei Reichskanzler in den beſten Händen iſt. Fürſt Bülow bürgt eine erfolgreiche Stetigkeit der auswärtigen P Wir haben nach der„Novemberrevolution“ zum erſten M wieder einen durchſchlagenden Erfolg Deutſchlands in internationalen Politik zu verzeichnen. Aus dieſer Erken ſollten ſich, ſo meinen wir, auch die Schwierigkeiten verri die dem Reichskanzler gegenwärtig in der inneren Pol gemacht werden. Gegen den Reichskanzler, der geſtern teilen konnte, er ſei in der Lage, zu erklären, daß der Ka vollkommen den Standpunkt billige, den er(Bülon fſeither eingenommen habe, gegen den Relchskanzler, eine einmütige Vertrauenskundgebung der bürgerlichen teien für ſeine auswärtige Politik konſtatieren konnte, werd die agrariſche Fronde und das verbündete Zentrum, da ſelbſt dem„auswärtigen“ Kanzler ſeine Rebverenz machte einen äußerſt ſchweren Stand haben. Das Fort iſt ſehr armiert, das hier zu berennen iſt. Wir werden vielleicht n heute die Wirkung der Vertrauenskundgebung des Kaiſer und des Reichstages auf die extremen Konſervativen erleb Fällt ſie ſo aus, wie wir hoffen, ſo dürfte zur wiederkehr Stetigkeit unſerer auswärtigen Politik, die in einem erf Erfolge Europa den Frieden vermittelte, die Stetigkeit inneren Politik kommen, indem die von Bülow geſcha Mehrheitsbildung ſich gegen ihre inneren und äußeren§ behauptet, konſolidiert und das große nationale als die Iiche 2. Seit. Seneral⸗Auzeiger.(Iattagplatt. Mannheim, 30. März. zu beeinfluſſen geeignet war, in der Richtung auf Stetigkeit, Zielfeſtigkeit und— mehr Energiez; es läßt ſich annehmen, baß Fürſt Bülow nach dieſem erfolgreichen Tage mit mehr Spannkraft, mehr Selbſtvertrauen ſich auf ſeine inneren Gegner werfen wird, als bisher an ihm zu beobachten war. Aus den vielerlei Fragen, die geſtern erörtert ſind, ragt die feierliche Erklärung des Reichskanzlers über die Flottenrüſtungen hervor. Deutſchland ſagt ſie nichts neues. Wie aus den Ausführungen Baſſer⸗ manns hervorgeht, herrſcht in der Frage der Ziele unſerer Flottenpolitik, und in der Abrüſtungsfrage volle Einmütig⸗ keit aller nationalen Kreiſe und Parteien. Wir hoffen, daß das, was geſtern über Ziele und Zwecke deutſcher Flotten⸗ politik geſagt worden iſt, in England verſtändige Hörer und finde.„Wir ſind gewiß die letzten, die zu riegeriſchen Verwicklungen mit England drängen, die doch keinesfalls uns etwas nützen könnten. Wir würden es be⸗ grüßen, wenn die deutſchen Beziehungen zu England, die poli⸗ tiſchen und die Handelsbeziehungen noch weiter gefördert würden.“„Alles in allem, wir ſind auf dem rechten Wege mit Aunſerer Flotte, die kein anderes Ziel verfolgt, als unſere Stellung zu wahren und unſern Handel zu ſchützen. Sie ſoll nicht für einen Krieg gegen England dienen, ſondern allein zum Schutze der deutſchen Intereſſen.“ In dieſen Worten Baſſermanns iſt die Meinung des deutſchen Volkes nieder⸗ gelegt. England ſollte das endlich erkennen und ſeiner natürlichen wie künſtlichen Aengſte Herr werden. G. Die Löſung der Balkankriſis. Die Note an Serbien. Nachdem über den Wortlaut der von den Mächten in Bel⸗ grid vorzulegenden Note Uebereinſtimmung erzielt worden iſt, dürfte, wie man in Berliner amtlichen Kreiſen ſagt, das weitere politiſche Vorgehen folgenden Verlauf nehmen: Die Mächte überreichen ihre Note, die Serbien ohne jede Einſchrän⸗ kung annehmen ſoll. Serbien ſoll ſodann ſämtlichen Mächten ein⸗ ſchließlich Oeſterreichs mitteilen, daß es ſich der Note bedin⸗ gungslos füge. Damit dürfte die Ueberreichung einer beſonderen öſterreichiſchen Note unnötig werden. Sollte Serbien wider Er⸗ warten ſich nicht fügen, ſo würden die Mächte auf eine wei⸗ tere Vermittlung verzichten und Serbien ſeinem Schickſal überlaſſen. Nach allem, was aus Belgrad verlautet, glaubt man hier nicht, daß Serbien noch weiter auf ſeiner bis⸗ herigen Politik beſtehen, ſondern daß es vielmehr die Bedingun⸗ gen der Mächte in vollem Inhalt annehmen und ausführen wird. Es iſt bezeichnend, daß alle Berichte aus Belgrad darin über⸗ einſtimmen, daß der Verzicht des Kronprinzen pon der Bevölkerung mit vollſtändiger Ruhe aufgenommen worden iſt. Man darf daraus ſchließen, daß die Serben das Spiel verloren geben und unter Verzicht auf ihre politiſchen Forderungen nur noch verſuchen werden, ſolche wirtſchaftlichen Vorteile zu er⸗ langen, die Oeſterreich ihnen zugeſtehen will. Da die Mächte durch die Ueberreichung der Note an Serbien die Einverleibung Bosniens und der Herzegowina regelrecht anerkennen, bleibt einer europäiſchen Konferenz ziemlich wenig zu tun. Der feierliche Apparat einer ſolchen europäiſchen Verſammlung würde nur in einem Schlußprotokoll das Siegel unter eine tat⸗ ſächlich bereits getroffene Vereinbarung drücken. Wie die Frage der Einperleibung Bosniens, ſo nähert ſich auch die Verſtändi⸗ gung Bulgariens mit der Pforte und ſeine Anerkennung dem Abſchluß und ebenſo beſtehen in bezug auf die montenegriniſchen Wünſche keinerlei Meinungsverſchiedenheiten mehr, da Deſter⸗ reich⸗Ungarn ſich bereit erklärt hat, in die Aenderung des§ 29 des Berliner Vertrages in einer für Montenegro günſtigen Weiſe einzuwilligen. Der ganze Boden iſt alſo durchaus ge⸗ ebnet, ſo daß die Legaliſierung des neuen Zuſtandes durch einen Notenaustauſch in einfachſter Weiſe erfolgen kann. Deutſchfeindliche Erfindungen. In einem längeren Artikel verſucht der Temps nachzuweiſen, Haßz Frankreich in der orientaliſchen Kriſe ſeine Bündnispflicht gegen Rußland durchaus einwandfrei und vollauf erfüllt habe, ebenſo wie auch England auf Rußlands Seite geſtanden habe; aber Ruß⸗ land habe ſelbſt vielleicht mit einem übertriebenen Nach⸗ druck betont, daß es keinen Krieg wolke. Das ſei gewiß ſein Recht. Aber bei Verhandlungen, bei denen man nicht ſein Schtvert in die Wagſchale werfe, ſei man ſtets der verlierende Teil. Auch Herr Iswolkskt habe die Erfahrung gemacht. Frankreich und England hätten Rußland niemals geraten, die Anglie⸗ derung Bosniens anzuerkennen, wie das Iswolski vor vier Dagen getan habe. Als Iswolkski dieſen Entſchluß faßte, habe ihn das Drängen Berlins dazu beſtimmt. Frankreich und England ſeien wegen eines Entſchluſſes nicht einmal von Iswolski Regierung erfahren hätten, daß Rußland ſich den Gründen Berlins gefügt habe, hätten ſie nicht einmal geglaubt, ohne weiteres eine gleiche Haltung beobachben zu ſollen. Die Sprache des Temps, deſſen Einfluß in Frankreich nicht AUntterſchätzt werden darf, macht einen eigentümlichen Eindruck. Während bisher immer geſagt wurde, Frankreich ſtrebe eine fried⸗ liche Löſung der Kriſts an, wird jetzt eine ſolche Löſung, die durch übertriebene Nachgiebigkeit Rußlands eingetreten ſein ſoll, be⸗ bauert; es wird Rußland offen der Vorwurf gemacht, daß es ſich zur Anerkennung der Einverleibung bereit erklärt habe, obwohl ſie ſeit der Verſtändigung Oeſterreich⸗Ungarns mit der Türkei von allen Mächten, beſonders auch von Frankreich, nur als eine Formſache ketrachtet worden iſt. Dieſe Sprache des einfußreichen franzöſiſchen Blattes iſt nur zu ſehr geeignet, auch bei denen ernſte Bedenken hervorzurufen, die bisher auf die friedlichen Geſinnungen Frank⸗ reichs volles Vertrauen ſetzten. Ueberhaupt iſt es aufgefallen, daß dieſes Blatt, namentlich in letzter Zeit, mit Vorliebe Nachrichten verbreitete, die in ihrer Tendenz deutſchfeindlich waren und jede lohale Prüfung auf ihre Richtigkeit vermiſſen ließen. So ließ es ſich aus Wien telegraphieren, daß die Erklärungen des Grafen Pour⸗ lales in Petersburg mit gewiſſen niilitäriſchen Anordnungen zu⸗ ſammengefallen ſeien, die Deutſchland für den Fall eines Zuſam⸗ menſtoßes ergriffen habe: Die Vorräte der deutſchen Grenzkorps ſeien ergänzt, die Reſerve⸗Offiziere aufgefordert worden, ſich für eine Einberufung bereitzuhalten. Endlich habe ein in Warſchau er⸗ ſcheinendes Blatt in einer Lemberger Depeſche das Eintreffen ver⸗ dächtiger Perſonen von militäriſchem Ausſehen in dieſer Stadt an⸗ gezeigt. Wie der Berichterſtatter des Temps hinzufügt, handelt es ſich um deutſche Offiziere, die ſich noch in Lemberg aufwhalten ſollen. Damit nicht genug, ſei in Ruſſiſch⸗Polen ein polniſcher Aufſtand vorbereitet worden, und man habe Rußland mit jenem Geſpenſt geſchreckt.„Militäriſche Maßregeln und aufrühreriſche Vorberei⸗ tungen“, ſo heißt es im Temps,„das ſind die Mittel, die die Ber⸗ liner Regierung anwandte, während ihr Botſchafter in Petersburg dringende Vorſtellungen für die Erhaltung des Friedens erhob.“ Es genügt wohl, dieſe Angaben niedriger zu hängen, ſie ſind wohl mur erklärkich aus der, wie wir hoffen wollen, veralteten Anſchauung, daß man in Frankreich jeden deutſchen Erfolg als eine Minderung franzöſtſchen Anſehens betrachten und demgemäß peinlich empfün⸗ den müſſe. *** * Belgrad, 29. März.(Wien. Korr.⸗Bur.) Vovmittags be⸗ ſuchte Graf Forgach den Miniſter des Aeußeren Milowanowitſch. Gegenſtand der Beſprechung bildete die Regelung der Handels⸗ beziehungen zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Serbien. Milowano⸗ wilſch erklärte, er werde dieſe Frage dem Miniſterrate unterbreiten. In Regierungskreiſen wird erklärt, die ſerbiſche Regierung werde die Forderungen der Großmächte erfüllen, da es überzeugt ſei, daß nur ſolche Forderung an Serbien geſtellt würden, welche die Würde eines unabhängigen Staates nicht berletzen. * Belgrad, 29. März.(Wien. Korr.⸗Bur.) Von maßgebender Stelle wird das Gerücht, König Peter beabſichtige auf den Thron Serbiens zu verzichten, für völlig unbegründet erklärt. .E. München, 30. März. Telegr.) Diejenigen hier lebenden wehrpflichtigen Serben, welche noch nicht abgereiſt waren, erhielten geſtern telegraphiſch Nachricht, daß die Einberufungs⸗ ordre vorläufia zurückgezogen ſei. politische Uebersicht. Rudolf Martin vor dem kaiſerlichen Disziplinarhof. Vor dem kaiſerlichen Disziplinarhof in Leipzig wurde unter dem Vorſitz des Reichsgerichtspräſidenten, Wirklichen Geheimen Rats Dr. Freiherrn von Seckendorff gegen Regie⸗ rungsrat Rudolf Martin⸗Berlin verhandelt. Vertreter der Anklage war der kaiſerliche Geheime Oberregierungsrat Dr. Lewald vom Reichsamt des Innern. Die kaiſerliche Disziplinarkammer in Potsdam hatte Martin zur Dienſt⸗ entlaſſung verurteilt, dagegen hatte der Angeſchuldigte, der perſönlich erſchienen iſt, Berufung eingelegt. Der Disziplinarhof erkannte heute das Urteil für zu Recht beſtehend. Die Entſcheidung der Disziplinar⸗ kammer wurde unter Verwerfung der Berufung beſtätigt und die Koſten des Verfahrens dem Angeſchuldigten auf⸗ erlegt. Der Disziplinarhof hält in allen vier Punkten der Anklage den Angeſchuldigten des Dienſtvergehens überführt und nimmt an, daß dieſer eine Reihe von Artikeln der „Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Ztg.“, die gegen Graf von Poſa⸗ dowsky gerichtet waren, inſpiriert habe, und daß er in einer Zuſchrift an die„Germania“ ſich in taktloſer und unange⸗ meſſener Weiſe über ſeinen ehemaligen direkten Vorgeſetzten äußerte. Sie erblickt in der Veröffentlichung der Beſchwerde 2 an den Reichskanzler ein ſchweres Dienſtvergehen, ſieht auch 7CCCCCCCͤͥͤã QGGpGcGccGcCccccccccc0c0c00—PT in ſeiner Weigerung, die von ſeinem Vorgeſetzten verlangte Aeußerung abzugeben, ein erhebliches Vergehen. Hinzu kommt noch, daß bei dieſer Aeußerung wiederum eine abfällige, ungehörige Bemerkung über den Grafen Poſadowsky gemacht worden iſt. Der Disziplinarhof hält die Gründe, aus denen die Disziplinarkammer weiteren Beweisanträgen nicht ſtattgegeben hat, für berechtigt. Auch die Strafzumeſſung erſchien nur gerechtfertigt, da die erheblichen Dienſtverghen, das amtliche Vorleben und das außeramtliche Verhalten des Angeklagten, als Schriftſteller, derart geweſen ſeien, daß mildernde Umſtände nicht in Betracht kommen. Auf die neuen Veröffentlichungen des Angeſchuldigten brauchte bei de⸗ Strafzumeſſung nicht eingegangen werden. Badliſhe Politik. Die reichsgeſetzliche Invalidenverſicherung. Gelegentlich der Berufszählung vom 12. Juni 1907 iſt zum erſtenmal die Zahl derjenigen Perſonen ermittelt worden, die zur reichsgeſetzlichen Invalidenverſicherung Beiträge leiſten, ganz gleich, ob dies auf Grund einer verſicherungspflichtigen Tätigkeit geſchieht oder ob ſie ſich freiwillig der Verſicherung unterſtellt haben bezw. die frühere Verſicherungspflicht aus freien Stücken fortſetzen. Für das Großherzogtum Baden wurden insgeſamt 458 146 Perſonen ermittelt, die zur Zählungszeit der Invalidenverſicherung teilhaftig waren, davon gehörten 151 881 oder 33,2 pCt., alſo faſt genau ein Drittel, dem weiblichen Geſchlechte an. Von der geſamten Berufsbevölkerung, die ſich auf 2057 561 Köpfe belief, waren 22,3 pEt. der reichsgeſetzlichen Invalidenverſicherung unter⸗ ſtellt, und zwar beim männlichen Geſchlecht 30 pCt. und beim weiblichen 14,7 pCt. Bei der berufsſtatiſtiſchen Aufnahme von 1907 wurde auch die Zahl derjenigen Perſonen feſtgeſtellt, die am Zählungstage eine reichsgeſetzliche Invalidenrente(nicht Altersrente) bezogen haben. Im ganzen fanden ſich im Groß⸗ herzogtum Baden 19 767 ſolcher Perſonen(11 539 Männer; 8228 Frauen)d. Vom Arbeitsmarkt. Bei Fortdauer des ſtrengen Winterwetters hat vie an⸗ gemeine Geſchäftslage im Berichtsmonat Februar ſich noch nicht gebeſſert. In der männlichen Abteilung iſt ſogar die Zahl der offenen Stellen um 167 und diejenige der Ver⸗ mittelungen um 508 gegenüber dem Januar ds. Is. zurück⸗ gegangen, was wohl hauptſächlich darin ſeinen Grund hat, daß im Januar an manchen Orten durch Inanſpruchnahme der öffentlichen Arbeitsnachweiſe Notſtandsarbeiten vergeben wor⸗ den ſind, deren Vermittlungsziffern in den Monatsergebniſſen für Januar mit zum Ausdruck kamen. Da die Bautätig⸗ keit vorläufig faſt noch gänzlich ruht, iſt die Beſchüfti⸗ gungsgelegenheit im Baugewerbe ganz unbedeutend. Auch in den meiſten übrigen Berufen ift von einem Aufſchwung noch wenig zu bemerken, mit vereinzelten Ausnahmen, darunter hauptſächlich Bekleidungsbranche, die allenthalben erhöhten Bedarf an Arbeitskräften hat. In der weiblichen Abteilung war die Vermittlungstätigkeit eine ziemlich lebhafte. Es waren 536 bezw. 1453 offene Stellen mehr gemeldet als im Januar des laufenden Jahres und im Februar vorigen Jahres, ferner ließen ſich 70 bezw. 881 mehr Arbeitsſuchende vormerken und es konnten 70 bezw. 245 Stellen mehr beſetzt werden, als in den Vergleichsmonaten. 8 Aus Pforzhe im wird berichtet: In der Pforzheimer Schmuckwareninduſtrie(Bijouteriebranche) konnten im Berichts⸗ monat 197 männlche Arbeitskräfte und 36 Lehrlinge, ſowie⸗ 150 weibliche Arbeitskräfte und 20 Lehrmädchen eingeſtellt werden. Durch die immer noch ſehr gedrückte Lage in der Goldwareninduſtrie iſt die Zahl der Arbeitsloſen eine bedeutende. In bielen Betrieben wird mit verkürzte⸗ Arbeitszeit gearbeitet. Landesverein badiſcher Staatseiſenbahnbeamter. * Karlsruhe, 29. März. Im großen Rathausſaal hier fand am Sonntag die ordentliche Generalverſammlung des Lan⸗ desvereins der Großh. Badiſchen Staatseiſen⸗ bahnbeamten ſtatt, die gut beſucht war und dieſesmal in den Kreiſen des geſamten Eiſenbahnperſonals des Landes mit beſon⸗ drere Spannung erwartet wurde, weil der vom Hauptporſtand des Vereins geſtellte Antrag„die Generalverſammlung wolle der Reſolution des Verbandes badiſcher Eiſenbahnbeamten und Ar⸗ beitervereine vom 24./25. Oktober 1908 bezüglich der Grüu⸗ dung eines Verbandsſekretariats und einer Ver⸗ bandszeitung zuſtimmen und zu dieſem Zweck, ſowie zur Ermöglichung der Erfüllung anderer Vereinsaufgaben den monat⸗ ..ͤ ̃ ͤÄVVVVVVTVTTVTTTTTPTPbTPTTTTcTcTcccccccccccccccccc um Rat gefragt worden; und als die franzöſiſche und die engliſche ——rrrreeeee: Thenter, Runſt und Wiſſenſchaft. Ein ſeltenes Jubiläum. Frau Pauline Gutenthal, die immer noch berufs⸗ freudige und umermüdliche Lehrerin der edlen Tanzkunſt, konnte in bieſen Tagen ihren vierundſechzigſten Geburtstag feiern und damit zugleich das fünfunddreißigſte Jubiläum ihres Tanzinſtituts. Bei der allgemeinen Wertſchätzung, die ſich die Jubilarin in Allen Kreiſen der hieſigen Bevölkerung erfvreut, dürfte ein Rückblick auf den Lebensgang dieſer Künſtlerin unſern Leſern willkommen ſein, umſomehr, als Frau Gutenthal während ſiebzehn Jahren dem hieſigen Hof⸗ und Nationaltheater angehörte. Die erſte Ausbildung erhielt die ſiebenjährige Fruhwald % war der Mädchenname unſerer Jubilarin, in ihrer Heimatſtadt UGrag. Dann kamen Engagements in Peſt, Nürnberg, Düſſeldorf, Wiesbaden, Rotterdam und Brünn. An letzterem Theater wirkte ſeit längeren Jahren als Operettentenor, Regiſſeur und Komiker ulius Gutenthal, der mit ſeinem wirklichen Namen acher hieß. Julius und Pauline fanden ſich bald zuſammen und zur Verlobungsfeier leuchteten die Flammen des Brünner Ein Freund Julius Gutenthals, der Hofſchauſpieler Herz⸗ feld, empfahl ihn an den damaligen Leiter des hieſigen Theaters, Hofrat Dr. Werther, und Julius Gutenthal trat in den Verband der hieſigen Bühne. Noch vielen alben Theaterbeſuchern werden ſeine gemüt⸗ und humorvollen Leiſtungen in dankender Erinnerung ſein. Ein langzähriges, ſchweres körperliches Leiden zwang ihm pbon der ihm ſo lieb gewordenen Kunſt zu ſcheiden. Zwei Kinder ſind dem Herzensbunde, der hier im Jahre 1871 geſchloſſen ward, kntſproſſen: eine Tochter, die vor drei Jahren ebenfalls einer n Krankheit erlag, und ein Sohn, Kaufmann Friedrich 8 Paber der hier ein Kolonialgeſchäft betreibt. Bald ius Gutenthal ſein Engagement hier be⸗ a ſeine Braut das dornenvolle Amt einer Bol und Balle in ain Schillerplatz an. Dornenvoll in jeder Beziehung, denn vom Ballett wollten die damaligen Regiſ⸗ ſeure ſo gut wie nichts wiſſen. Man holte ſich Aushilfe von Darm⸗ ſtadt und Karlsruhe. Die Koſtümfrage war eigentlich gar keine Frage, denn die vorhandenen Beſtände mußden aufgetragen, be⸗ ziehungstweiſe aufgetanzt werden— fleiſchfarbige Trikots nicht er⸗ laubt. Die Gage der jungen Künſtlerin betrug einſchließlich Spiel⸗ gelder in der letzten Hälfte ihrer Tätigkeit zweitauſend Mark, der ganze Ausgabepoſten fürs Ballett durfte mit Gagen, Koſtüms und Ausſtattung micht über achttauſend Mark koſten. Die Hauptſchwierig⸗ leit aber war das Perſonal. Außer einer einzigen Fachtänzerin lamen hierfür nur Kinder und einige 12⸗ bis 16jährige Mädchen in Betracht, denen die Uranfänge des Tanzes(Polka!) überhaupt erſt beigebracht werden mußten. Und habben die jungen Balleteuſen etwas gelernt, dann ließ man ſie— der Gage wegen— wieder ziehen. Die größten Triumphe erntete Pauline Gutenthal als„Helene“ im Robert der Teufel, die ſie wohl über ſechzigmal ſpielte. Wer denkt da nicht an unſern guten feinſinnigen Schlöſſer als Ro⸗ bert! Vielleicht ſingt und tanzt man heute noch gerade ſo ſchön wie damals— aber die Eindrücke, die man in ſeiner Jugend empfängt, ſind reiner, freudiger und dauernder; vor allem kritiſtert man nicht ſo viel, mäkelt nicht ſo viel an Kleinigkeiten herum, die in reiferen Jahren den ganzen Kunſtgenuß oft in Frage ſtellen. Auf Anraten Dr. Werthers gründete Pauline Gutenthal vor nunmehr fünfunddreißig Jahren im Privat⸗Tanzinſtitut, das heute noch mit unermüdlichem Fleiße von ihr geleitet wird. Dreiund⸗ dreißig Jahre ſind es her, daß die Jubilarin den Danzunterricht im Großherzoglichen Inſtitut leitet, und über dreizehn Jahre gibt ſie Tanz⸗ und Anſtandsunterricht in der Töchterſchule. Zu dama⸗ liger Zeit(1871) waren außer dem nicht mehr tätigen Beaupal nur noch Herr Brehm und Herr Samsreither da, um die Jugend Mannheims das Tanzen zu lehren— heute zählen wir an die dreißig Inſtitute. Pauline num 1 5 1 Die n, die ſie ihre künſtleriſche Tätigteit am hieſigen t, zählen nach Tauſerden— aber weitaus mehr Tauſende danken ihr die Kenntnis des Walzers und des Schottiſch, danken ihr die ſchönſten und reinſten Stundem ihres jungen, kaum erwachten Lebens: die Tanzſtunde! Mögen recht viele heute der beſcheidenen, einſamen Frau gedenken, deren Leben an künſtleriſchen Erfolgen veich, an finanziellen Erfolgen arm iſt. Mit Pichler, Rocke, Ditt ward die alte, gute Zeit am Hof⸗ ihecter begraben— Julius und Pauline Gutenthal waren die Nachkömmlinge. Seit dieſer Zeit haben wir eine Tradition. St. *** Theater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: Da ſich auf den erſten Proben der„Minneburg“ herausgeſtellt hat, daß zur Erhöhung der Bühnenwirkung noch einige Aenderungen gemacht werden müſſen, ſo wird die Uraufführung der Oper verſchoben, bis der Komponiſt Arnold Mendelsſohn die Umarbeitung beſorgt haben wird. Im Neuen Theater im Roſengarten geht heute Dienstag die Operette„Die luſtige Witwe“ und mor⸗ gen Mittwoch der zugkräftige Schwank„Ganz der Papa“ in Szene. Herr Adolf Lußmann vom hieſigen Hoftheater veranſtaltet, wie mitgeteilt, am Mittwoch einen Liederabend. Ueber einen Karlsruher Liederabend, bei welchem Hofopernſänger Lußmann mitwirkte, ſchreibt der„Bad. Landesbote“:„Der andere Gaſt des Abends war der hier nicht mehr unbekannte Herr Hoſopernſänger Lußmann aus Mannheim. Der Künſtler iſt einer der wenigen Opernſänger, die auch im Konzertſaal ihren Mann ſtellen. Er beſitzt neben einem recht lyriſchen Tenor, der mir dieſesmal viel voluminöſer als auf der Bühne vorkam, neben einem warmen Timbre auch muſikaliſche Intelligenz und verſteht Lieder mit Ge⸗ ſchmack vorzutragen. Die Kompoſitionen der Konzertgeberin lagen ihm jedenfalls brillant. Das Verklingenlaſſen der Töne, über⸗ haupt die muſterhafte Handhabung des Organs im Forte und Piand verrieten eine vorzügliche Schule. Ausſprache, Deklama⸗ tion und Pointierung waren durchweg tadellos.“ Kammermuſikabend Kutzſchbach⸗Müller. Wir verweiſen an dieſer Stelle nochmals auf den heute abend holb 8 Ubr im Kanun⸗ — ebueeeee eeeeeee A eeee Mannheim, 30. Mätz Seneral-Anfeiger. Chittagblat.) lichen Vereinsbeitrag auf 1 M. feſtſetzen“, für die weitere Exi⸗ ſtenz dieſes am 11. Febr. 1906 gegründeten Verbands ausſchlag⸗ gebend war. Den Kernpunkt der ganzen Sache bildete die Frage, bob die mittlere Beamtenſchaft auch fernerhin im engeren Zuſam⸗ menſchluß mit den Unterbeamten und Arbeitern vorgehen ſoll oder nicht. Der Landesverein bad. Eiſenbahnbeamten hatte bisher yn dem ebengenannten Verband bekanntlich die Führung über⸗ nommen, es hatten ſich aber beſonders im Oberland in letzter Zeit mehrfach Stimmen gegen den Zuſammenſchluß echoben und man war ſogar in Freiburg dazu gekommen, in einem eigens er⸗ ſtellten Flugblatt heftig gegen den Zuſammenſchluß zu agitieren. Auch am geſtrigen Tage war ein weiteres Flublatt erſchienen, welches ebenfalls ſcharfen Proteſt einlegte. Dasſelbe wurde noch vor Beginn der Verhandlungen am Eingang des Rathauſes ver⸗ teilt. Dieſe Vorgänge hatten zur Folge, daß der geſamte Haupt⸗ borſtand einmütig ſein Amt niederlegte und eine Wiederwahl ableynte. Die Verhandlungen brachten nach drei⸗ ſtündigen, ſehr intereſſanten Debatten einen überraſchenden Ab⸗ ſchluß, indem der ſo heftig angefeindete Antrag des Hauptvorſtan⸗ des mit 80 gegen 12 Stimmen angenommen wurde. Dem Haupt⸗ borſtand war damit ein glänzendes Vertrauensbotum ausgeſtellt, doch erklärte der Vorſitzende, Gr. Reviſor Traut⸗ mann, der zugleich Vorſitzender des Geſamtverbandes iſt, trotz⸗ dem eine Wiederwahl ablehnen zu müſſen. Zum Zweck der Neu⸗ wahl findet nunmehr in 3 Wochen eine weitere außerordentliche Generalperſammlung hier ſtatt. Die übrigen mehr internen Punkte der Tagesordnung fanden glatte Erledigung. *** Aus der badiſchen Wahlbewegung 1909. Landtagskandidaturen. Konſtanz, 29. März. Die hieſigen Jungliberalen haben in einer vorgeſtern abgehaltenen Sitzung beſchloſſen, in der Stadt Konſtanz einen Kandidaten für die Landtags⸗ wahlen aufzuſtellen. OSäckingen, 29. März.(Korreſpondenz.) Der bisherige Vertreter des hieſigen(10.) Wahlkreiſes, Land⸗ gerichtsdirektor Birkenmayer, hat eine Kandidatur zum Landtage abgelehnt. Es wurde ſtatt ſeiner Geiſtl. Rat Dieterle aufgeſtellt, der bisher den 69. Wahlkreis(Buchen⸗ Adelsheim) vertrat. Er hat die Kandidatur angenommen. Birkenmayer hat wohl in erſter Linie auf die Kandidatur ver⸗ zichtet, um den Anfeindungen Wackers, die ja ſchon älteren Datums ſind, aus dem Wege zu gehen. Die Kandidatur Dieterle iſt dem Pfarrherrn von Zähringen ſicher weitaus ſmpathiſcher. Der Block. Karlsruhe, 29. März.(Von unſerem Karlsruher Bur.)] Entgegen einer Meldung der„Oberrh. Korr.“, wonach bei den geſtrigen Verhandlungen des demokratiſchen engeren Aus⸗ ſchuſſes feſtgeſtellt worden ſei, daß der Block als endgiltig geſcheitert angeſehen werden dürfte, ſchreibt die Badiſche Landesztg.“: „Wie uns dagegen von anderer Seite als kſtimmt verſichert wird, ſollen die Verhandlungen über die Verſtändigungsverſuche noch gar nicht zum Abſchluß gelangt ſein, aber es ſei begründete Hoffnung vorhanden, daß in einzelnen Wahl⸗ kreiſen doch noch eine Vereinbarung zwiſchen den liberglen Parteien zuſtande komme.“ 2 8 Bayeriſche und Pfälziſche Volitik. Klerikale Unduldſamkeit. *Neuſtadt a.., 29. März. In der benachbarten Ge⸗ meinde Hambach wurde am 8. November v. J. der Atkatholiſche Winzer Lambert Jungmann beerdigt nach altkatholiſchem Ritus. Die katholiſche Kultusgemeinde verweigerte das übliche Grabgeläute; dieſes wurde ſogar unmöglich zu machen geſucht, indem die Glockenſeile abgeſchnitten wurden. Das Geläute fand aber auf Anordnung der politiſchen Gemeindever⸗ waltung, welche Eigentum und Mitbenützungsrecht an den Glocken für ſich beanſprucht, dennoch ſtatt. Daraufhin erhob der Fabrik⸗ vatspräſident von Hambach gegen Bürgermeiſter Grohe An⸗ trag auf gerichtliche Beſtrafung wegen Haus⸗ friedensbruches. Auf dieſen Antrag iſt nachſtehender Be⸗ ſcheid ergangen:„Zweibrücken, den 25. März 1909. An Herrn Bürgermeiſter und Weingutsbeſitzer G. F. Grohe in Hambach. In Gemäßheit des§ 172 der Reichsſtraſprozeßordnung werden Sie hiermit in Kenntnis geſetzt, daß der von dem Fabrikrats⸗ präſidenten Jakob Julier in Hambach gegen Sie wegen Haus⸗ friebensbruchs geſtellte Antrag auf gerichtliche Entſcheidung über die Erhebung der öffentlichen Klage durch Beſchluß des kgl, Ober⸗ landesgerichts Zweibrücken vom 24. März 1909 als unzuläſ⸗ ſig verworfen wurde. Der Gerichtsſchreiber des lal. Ober⸗ landesgerichts: Merck, kgl. Kanzleirat.“ ſaal ſtaltfindenden Kammermuſikabend der Herren meiſter H. Kutzſchbach und C. Müller(Collocelliſt) unter Mit⸗ wirkung der Herren Hofopernſänger W. Fenten und E. Schmidt (Klarinette). Frida Hempel, die Geſangsſoliſtin im Jubiläumskonzert des Philharmoniſchen Vereins, Samstag, den 3. April und in dem am Tage darauf nachmittags im Nibelungenſaal ſtattfindenden Feſtkonzert zu populären Preiſen, ſang kürzlich in Monte Carlo die Gilda in Rigoletto. Die„Rheiniſche Muſikzeitung“ berichtet über dieſes Auftreten:„Frl. Frida Hempel kannten wir bisher nur durch den Ruf, den ſie ſich in Deutſchland, England, Belgien Schweden uſw. erworben hat, wo man ſie mit Recht als die her⸗ dorragendſte Vertreterin ihres Faches feiert. Ihre Triumphe, die ſie insbeſondere in Berlin, München und Baireuth erntete, waren ſicherlich berechtigt. Ihre Gilda war in allen Teilen grandios. Fräulein Hempels Stimme erinnert in ihrer kriſtalliſchen Klar⸗ heit und Weichheit unbebingt an die Patti— in ihrer beſten Zeit Dund in der Tat, man hat dieſe Fiorituren und den berühmten Dviller auf E 8 am Schluß des zweiten Aktes ſeit der Patti nie wieder in dieſer Vollendung gehört.“ Konzert Rudolf Thies. und haben dem erblindeten zu gönnen iſt. B. das Augenlicht geraubt, iſt ein vworden ſei. Der Stadtrat habe dem An Prozent übernommen worden. Hofkapell⸗ entlohnt wurde, erſchien. Hus Stadt und Tand. Matzuheim, 30. März 1909. Wegen Errichtunz eines Großherzog Friedrich Denkmals in Mannheim hat geſtern abend im Bürgerausſchußſaale des alten Rathauſes unter dem Vorſitz des Oberbürgermeiſters die erſte Ver⸗ ſammlung des großen Denkmalausſchuſſes ſtatt.⸗ gefunden. Der Vorſitzende erſtattete nach einigen Begrüßungs⸗ worten zunächſt Bericht über den Verlauf der ſeither in der Denk⸗ malfrage geführten Verhandlungen, dabei anknüpfend an die noch von ſeinem Amtsvorgänger Oberbürgermeiſter Dr. Beck einbe⸗ rufene, am 9. Oktober 1907 im gleichen Saale ſtattgehabte kon⸗ ſtituierende Verſammlung, in der die Organiſation für das ganze Denkmalunternehmen geſchaffen worden war. In jener Ver⸗ ſammlung war die Bildung des heute aus 166 Mitgliedern be⸗ ſtehenden großen Ausſchuſſes und des geſchäftsführenden Komitees beſchloſſen worden, dem heute nach einigen in⸗ zwiſchen eingetretenen Aenderungen und Ergänzungen folgende 24 Herren angehören: a) 1. Vorſitzender Oberbürgermeiſter Martin b) Zeichner von 10000 Mark 2. Generaldirektor Beck „Geh. Kommerzienrat Haas Geh. Kommerzienrat Ladenburg Fabrikant Karl Lanz Geh. Kommerzienrat Reiß Fabrikant Karl Reuther jr. .Regierungsaſſeſſor a. D. W. Scipio „Ingenieur Oskar Smreker e) Vertreter der Aktien⸗Geſellſchaften, die 10000 Mk. zeichneten: 10. Dr. Broſien, Direktor der Rheiniſchen Kredithank 1 11. Dr. Fuchs, Direktor der Rheiniſchen Hypothekenbank 6) Vom großen Ausſchuß gewählte Mitglieder: 12. Stadtrat Dr. Alt 18. Geh. Kommerzienrat Dr. Adolf Clemm, ſtellvertr. Vor⸗ ſitzender Amtsgerichtsdirektor Gießler Ingenieur Auguſt Ludwig Bankdirektor Dr. Schneider 17. Kommerzienrat Zeiler, Kaſſier e) Vom Komitee ſelbſt cooptierte Mitglieder: 18. Buchdruckereibeſitzer Julius Bensheimer 61 19. Geh. Regierungsrat Dr. von Engelberg% 20. Kaufmann Guſtav Mayer⸗Dinkel 1 21. Architekt Rudolf Tilleſſen ) Delegierte des Stabtrates: 22. Stadtrat Freytag 23. Stadtrat Köchler 244. Stadtrat Dr. Stern. Der Oberbürgermeiſter referierte ſodann über die ſehr aus⸗ gedehnten und zahlreiche Sitzungen des geſchäftsführenden Komi⸗ tees beanſpruchenden Beratungen über die Platz frage, die ſchließlich dahin entſchieden worden ſei, daß der ſog. Rondell⸗ platz an der Oſtſeite des Friedrichsplaßes vor dem Eingang zur Auguſta⸗Anlage für das Denkmal ausgewählt N D 9 A N Platzes am 22. Oktober zugeſtimmt mit dem Vorbehalte, daß den Künſtlern für die Projektbearbeitung inbezug auf die Wahl des genaueren Standortes möglichſte Bewegungsfreiheit gelaſſen und mitgeteilt werden müſſe, es könne auf die Errichtung eines archi⸗ tektoniſchen Abſchluſſes der Auguſta⸗Anlage ſeitens der Stadtge⸗ meinde nicht gerechnet werden. Die Finanzfrage ſei binnen kurzer Zeit inſofern in glück⸗ lichſter Weiſe gelöſt geweſen, als die beranſtaltete Sa mmlu ng ein Ergebnis bon rund 350000 Mark erzielt habe, von dem entfallen auf: 1) Einzelperſonen(bvor der Hauskollekte) 166 362 Mark; 2) Auswärtige Perſonen 16481 Mark; 3) Aktien⸗ geſellſchaften und dergleichen 71 890 Mark; 4) Hauskollekte 86 325 Mark; 5) Vereine 6424 Mark; 6) Ladengeſchäfte 622 Mark; zu⸗ ſammen 348 104 Mark. Dieſe Gelder ſind von vornherein von der Rheiniſchen Creditbank und der Süddeutſchen Diskonto⸗ geſellſchaft in ſehr dankenswerter Weiſe zur Anlage bis zum Zeitpunkt des Bedarfs gegen eine dauernde Verzinſung mit 4½ Der Redner ſpricht an dieſer Stelle all denen, die an der Durchführung der Hauskollekte mitge⸗ wirkt und die überhaupt an der Sammlung ſich beteiligt haben, den herzlichſten Dank aus. Dank gebühre aber vor allem in dieſer Stunde auch einem Manne, der heute ſeider nicht mehr unter uns weile, ſeinem Amtsvorgänger Oberbürger⸗ meiſter Dr. Beck, auf deſſen außerordentlich tatkräftige Int⸗ Atiative die nach dem Oeimgang Großherzog Friedrich I. ſofort ſo trag auf Hergabe dieſes — energiſch einſetzende Sammelaktion und die noch Ne beſtehende Organiſation zurückzuführen ſei. Seiner ehrend zu gedenken, er⸗ ſcheine umſomehr begründet, als die Verſammlung gerade am Vorabend ſeines Todestages ſtattfinde. Hierauf brachte der Vorſitzende den ganzen Wortlaut des Preisausſchreibens ſowohl im allgemeinen Teile wie in ſeinen Einzelbedingungen zur Vorleſung, wobei ſich nur über den Umfang des zur Beteiligung einzuladende Künſtlerkreiſes und die Faſſung der Beſtimmungen über die Art der Preisverteilung Meinungsverſchiedenheiten entwickel⸗ ten. In erſter Hinſicht iſt nämlich in dem vorgelegten Preis⸗ ausſchreiben dem einſtimmigen Beſchluſſe des geſchäfts führen⸗ den Komitees gemäß beſtimmt, daß zum Preisbewerb alle z. Zt. des Ausſchreibens im Großherzogtum Baden dauernd anſäßigen oder als Badener geborenen Bildhauer und Archi⸗ tekten zugelaſſen, außerdem Architekt Profeſſor Dr. Bru Schmitz in Charlottenburg, dem als dem künſtleriſchen Schöpfer des Friedrichsplatzes und ſeiner Umgebung eine Vorzugsſtellung einzuräumen iſt, beſonders eingeladen werden ſollen. Im großen Ausſchuſſe wurden indeſſen Stimmen dahin laut, daß der Wettbewerb auf die ganze Künſtl ſchaft ausgedehnt werden folle, ein Vorſchlag, der eine kängere Debatte zur Folge hatte, in der die Gründe für die bei auseinandergehenden Anſchauungen eingehend beleuchtet u dargelegt wurden. An Preiſen ſind vorgeſehen: ein erſter Preis von 5000 Mark, ein zweiter von 4000 Mark und ein dritter von 3000 M. Der Geſamtbetrag dieſer 12 000 M. ſoll unter allen Umſtänden zur Verteilung kommen und bei Preis unter 3000 M. betragen dürfen. Doch ſoll es de Preisrichtern freiſtehen, die Verteilung der drei Preiſe im dem Verhältniſſe vorzunehmen, daß mehrere Entwürfe gleich bewertet werden. Im übrigen wurden gegen das Preis⸗ ausſchreiben keinerlei Einwendungen vorgebracht. Der Ober⸗ bürgermeiſter erklärte, daß das geſchäftsführende Komitet die vorgebrachten Anregungen in Erwägung ziehen und dann die endgültige Redaktion des Ausſchreibens vornehmen 0 Hierauf wurde die Verſammlung geſchloſſe Zur Erinnerung an den Todestag des 7 Ober⸗ bürgermeiſters Dr. Otto Beck. (80. März 1908.) Dein Todestag kehrt wieder, Dein Leben nimmermehr, Doch ſchaut dein Aug' im Geiſte Nach Mannheim heute her. Nach Mannheim, deiner Liebe Und deinem Ideal, Wo, was du einſt geſchaffen, Noch blüht heut übevall! Nach Mannheim, der verehrten Und ziweiten Heimatſtadt, Die dich mit reichen Ghren So voll gewwürdigt hat! Im Glang die Hochſchul' pranget, Mit Trauerflor umhüllt, Sie denkt des edlen Schöpfers, 8 Ruh' aus nun von den Müthen, Die du der Stadt geweiht, Ihr Blühen, ihr Gedeihen War deines Lebens Freud Heut' ſchauen Frau und Kinder Hinauf zu Himmelshöh'n, Und rufen mit uns allen: „Grüß' Gott, auf Wiederſehen!“ Baden⸗Baden, den 30. März 1909. Der trauernde Bruder Ferdinamd Weſck, Rechtsa Ju den Ruheſtanb verſetzt wurde Kreisſchulrat Hofrat! Goth in Karlsruhe auf ſein Anſuchen wegen vorgerückten unter Verleihung des Titel Geh. Hofrat. * Ernaunt wurde der Rechnungsbeamte beim Miniſtertum Innern, Rechnungsrat Hermann Ga gel zum Bureauvpoeſt (Reviſtonsvorſtand) bei der Oberdlrekten des Waſſer⸗ und Str baues und Gerichtsſchreiber Adolf Burger beim Amtsgericht Man: heim zum Regiſtraturaſſiſtenten bei der Staatsanwaltſchaft Offenbur⸗ * General der Jufanterie z. D. Freiherr Nöder von D burg, der in Freiburg lebt, liegt an den Folgen eines kürzlich littenen Schlaganfalls hoffnungslos darnieder. General vo Röder ſteht im 77. Lebensjahre. Er iſt Ehrenpräſid Badiſchen Militärvereinsverbandes. 2 * Jubiläumsſpende für den Mannheimer Altertumsverein. vepſchiedenen Seiten iſt angeergt worden dem Mannheimer 95 dieſelben mit ſovfel Wärme, Charme und Natlütrlichkeit zu beleben, daß der begeiſterte Beifall, welcher mit der reizend gegebenen Zugabe Von den Liedervorträgen ch Wolf's„Verſchwiegenheit“ am höchſten. Frau Benſinger führte die Klavierbegleitung ſehr auerkennenswert durch. 8 ck. Neues Operettentheater. Heute ſowie morgen Abend gelangt im Neuen Operettentheater die Operette„Die drei Wuü ſ che“ von C. M. Ziehrer zur Aufführung. 3. Wettſtreit deutſcher Männergeſangvereine in Frankfurt a. M. Wir geben nachſtehend die vollſtändige Liſte der am Kaiſerpreiswett⸗ ſingen teilnehmenden Vereine nebſt den von ihnen gewählten Chören Es ſind im ganzen 35 Vereine mit 7199 Sängern lein Verein war nachträglich zurückgetreten). Die Vereine ſind folgende: 1. Ober⸗ barmer Sängerhain(233 Sänger), 1. Morgenlied, Ad Kirchl; 2. Die Allmacht, V. Lachner. 2. Ouartett⸗Verein Düſſeldorf(167), Die Weihe des Liedes, Hegar. 8. Freundſchaft Pforzheim(174), Märzluft, Angerer. 4. Philomele Düſſeldorf(148), Im Gebirge, Schwarz. 5. Barmer Sängerchor(208), Die beiden Särge, Hegar. 6. Kölner Männergeſangverein(283), 1. Der Abſchied B. L. I. S. 227; 2. Morgenlied, Rietz. 7. Deutſcher Sängerkreis Elberfeld (242), 1. Liebe, R. Strauß; 2. Frühlingszeit, Wilhelm. 8. Kon⸗ kordia Karlsruhe(131), Die neue Wacht, Th. Gerlach. 9. Erfurter Männergeſangverein(127), Im Gewitterſturm, Volkmann. 10. Bonner Liedertafel(183), Sonnenaufgang, Brambach. 11. Wies⸗ badener Männergeſangverein(184), Belſazar, Neumann. 12. Copony's ſtand für m Kreutnacher Liedertafel(131), 1. Heimweh, I. S. 154; 2. Der Jäger aus K. 18. Liederhalle Karlsruhe(190), 1. Sturmbeſchwö⸗ rung, Joh. Dürrner; 2. Wohin mit der Freud, Silcher. 14. Sänger⸗ chor des Turnvereins Offenbach(200), 1. Frühlingslied, C. M. von Weber; 2. Märznacht, K. Kreuzer. 15.„Rheinland“ Koblenz (224), Chor noch nicht bekannt. 16. Colombeh Elberfeld(257), Die Allmacht, V. Lachner. 17. Gelſenkirchener Männergeſangverein (225), Nordmännerlied, Sturm. 18. Frohſinn Mülheim a. Ruhr (209), Madenzeit, Rietz. 19. Einigreit Bochum(218), 1. Die All⸗ macht, V. Lachner; 2. Hell ins Fenſter, Kremſer. 20. Kruppſcher Mätinergeſanaverein Gemeiamaßl“ in Eſſen a. Ruhr(279). Tha⸗ latta. Heuſer. 21. Männergeſangberein Gelſenkirchen(164), Ab. löfung, Hutter. 22.„Konkordia“ Eſſen a. Ruhr(2685), 1. Frid⸗ cus Rex, Löwe; 2. Verlaſſen, Koſchat. 28. Schlägel und Siſen⸗ Bochum(249), Sehnſucht, Schubert. 24. Süngervereinigung„ feld(230), Warnung vor dem Rhein, Neumann. 25. Dutsb Sängerbund(189), Die Meeresſtimmen, L. Kempter. 26. Lie tafel.⸗Glabbach(208), Chor norh nicht bekannt 27. Kvef Sängerbund(282), Sturmerwachen, Neumann. 28.„Gpegot Borbe(185), Sturmerwachen, Neumamn. 29.„Konkordia“ er (204), Vergebliche Flucht, H. Sitt. 30.„Harmomia“ Aachen(218) 1. Die Roſe ſtand im Tau, Schumann; 2. Pilgerchor, R. 4 81. Gelſenkirchener Sängervereinigung(169), Chor noch m kamnt. 32. Berliner Lehrergeſangverein(282), 1. Ruhe ſf Glück, Schubert; 2. Lützowws wilde Jagd, C. M. von Weber Berliner Sängerverein(Cäcilia Melodia, 189), Gnädig und herzig, Groh. 24. Dortmunder Männergeſangverein(284), deutſche Lied, Kalliwoda; 2. Vineta, Abt. 35. Lehrergeſan Dortmund(288), Das deutſche Lied, v. Jaßbänder.. Paderewskis Erkrankung. Die den Künſtler behandelnden Aerzte haben nach einer Mitteilung der S..K. ihm dringend an geraten, das Klavierſpielen gänzlich aufzugeben. Paderew⸗ mußte wegen Rheumatismus in den Handgelenken und de Armen ſeine amerikaniſche Tournee unterbrechen und in Tagen nach Europa zurückreiſen. 5 Strauß in Portugal. Während in Madrider Blättern un, ſtige Kritiken über Richard Strauß' neueſte Oper„Elektra“ Umlauf ſind, iſt in Liſſabon ſeine„Salome“ mit gr Erfolg aufgeführt worden. Die Bianchini Capalli ſa die Titelrolle. Mugnoni birigierte, alle Mitwirkeaden wurden g Schluß unzählige Male hervorgerufen. Da Strauß, prinzipiell keine Preßberichte und Kritiken lieſt, ſo wird ih eine wie das andere kalt laſſen. Kleine Mitteilungen. Die diesjährige Wan der füdweſtdeutſchen Neurologen und Irren 22. und 23. Mai d8. Is. in Baden⸗Baden ſtatt. 4. Seite. General⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) 2 kumsberein anläßlich ſeines 50jährigen Beſtehens eine größere Geld⸗ ſpende zur Anſchaffung wertvoller Muſeumgegenſtände zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Wie wir hören, wird demnächſt unter Führung der Herren Fabrikant Karl Lanz, Ceh. Kommerzienrat und Gene⸗ zalkonſul Carl Reiß und Kommerzienrat Aug. Röchling ein Komitee zuſammentreten, um Sammlungen für den genannten Zweck einzuleiten. Es iſt zu wünſchen, daß dieſe Sammlung an⸗ geſichts des idealen und gemeinnützigen Zwecks von recht großem Er⸗ folg begleitet wäre. Die Eingemeindung Seckenheims nach Mannheim kam auch in der letzten Bürgerausſchußſitzung in Seckenheim gelegentlich der Vopanſchlagsberatung zur Sprache. Wir verweiſen diesbezüglich auf den ausführlichen Bericht auf der fünften Seite. Die Städtiſchen Straßenbahnen vereinnahmten im Januar 204 328.65 M.(205 207.80.) oder 0,337 M. 9734.)] per Wagenkilometer. Befördert wurden 2174936 Perſonen oder 3,59 6850) Perſonen pro Wagenkilometer. *Boten des Frühlings. Sehr optimiſtiſch inbezug auf den Eintritt warmen Wetters erweiſen ſich die Maikäfer. In einer chule der Schwetzingervorſtadt brachte geſtern ein Schüler ſieben Stück dieſer braunen Geſellen mit. * Zollabfertigung von Reiſegepäck in Italien.(Mitgeteilt vom Verkehrsverein). Die Generaldirektion der italieniſchen Staatseiſenbahnen hat im Intereſſe des reiſenden Publikums die Anordnung getroffen, daß nach den Stationen Mailand.Zentral⸗ Hahnhof, Turin P.., Genua P. P. und San Remo beſtimmtes, zu Schnellzügen aufgegebenes Reiſegepäck auf Antrag der Reiſen⸗ den anſtatt an der italieniſchen Grenze in den genannten Be⸗ ſtimmungsſtationen der Zollreviſion unterzogen wird. An die gute alte Zeit mahnt ein Schild, an dem täglich hunderte achtlos vorübergehen. An dem weſtlichen Portal des Schloßhofes kündet eine polizeiliche Verordnuag, daß die Durch⸗ fahrt nur den— Pferdebahnwagen— geſtattet iſt. Der Fremde wird vergeblich des Rätſels Löſung ſuchen. Unfall. Auf dem auf der hieſigen Reede liegenden hollän⸗ diſchen Schiff„Gottvertrauen“ wurde geſtern vormittag dem Ma⸗ troſen van der Heyden von der zurückſchnellenden Kurbel des mkerſpills der Unterkiefer zerſchlagen. Der Verun⸗ dach wurde in ſeine Heimat nach Arnhem trausportiert. Bürgerausſchußtſitzung in Heidelberg. N. Heidelberg, 29. März. Heute nachmittag von—7 Uhr tagte zum erſten Mal der Bürgerausſchuß in ſeiner neuen Zuſammenſetzung. Der Vor⸗ ſitende, Herr Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens gedachte mit warmen Worten der ausgeſchiedenen Mitglieder, beſonders der Herren Lehmann, Leonhardt und Fritz Landfried, die in erſprießlichſter und uneigennützigſter Weiſe für das Wohl der Stadt gewirkt hätten. Ein tiefempfundenes Gedenkwort wibdmete der Vorſitzende dem am 12. Februar d. J. verſtorbenen Stadtrat Eduard Reis, zu deſſen Ehren ſich die Anweſenden von den Plätzen erhoben. Vor Eintritt in die Beratung des Voranſchlags für das Jahr 1909 gelangten noch drei Vorlagen zu raſcher Erledigung. Sie wurden alle drei einſtimmig genehmigt. Sie betrafen: Korrektion der Ladenburgerſtraße und der Hintergaſſe in Neuen⸗ beim, Ankauf des Hauſes Hirſchſtraße 4 zu 25000 Mark zwecks Arrondierung des Geländes für den bevorſtehenden Rathausbau, Erwerb eines Anweſens von 72 ar in der Mühlſtraße im Stadt⸗ teils Handſchuhsheim zum Preiſe von 30000 Mark, ein Gelände, welches zur Verbeſſerung der Straßenzüge von erheblicher Be⸗ deutung iſt. Den Hauptgegenſtand der Tagesordnung, den ſtädtiſchen Voranſchlag für das Jahr 1909, leitete Herr Ober⸗ Dürgermeiſter Dr. Wilckens mit einem klar gegliederten kurz zuſammenfaſſenden Finanzexpoſe ein. Im ganzen bezeichnete er die Finanzlage als verhältnismäßig günſtig und zwar nach Maß⸗ gabe zweier Aktivpoſten, denen es in erſter Linie zu danken ſei, daß von einer Erhöhung des vorjährigen Umlagefußes von 81 Pfennig Abſtand genommen werden könne. Erſtens ſchließe das Vorjahr mit einem Kaſſenvorrat von rund 117000 M. ab, zwei⸗ tens weiſe das Steuerkapital eine Zunahme von rund 29 Millio⸗ nen oder 5 Prozent auf, die bedeutendſte, bisher erreichte Stei⸗ gerung der ſtädtiſchen Steuerkraft, welche in der Hauptſache ver⸗ mutlich dem ſtetig wachſenden Zuzug wohlhabender Einwohner in Rechnung zu ſtellen ſei. Andererſeits konnte Redner nicht unterlaſſen, auf den mit April 1910 in Fortfall kommenden Detroi im Jahresbetrage von 115000 M. hinzuweiſen, für deſſen Erſatz, wenn nicht andere Einnahmequellen erſchloſſen würden, eine Erhöhung des Umlagefußes um 2½½ Pfennig, alſo auf 33½ Pfennig nötig ſein würde. Eine Wertzuwachsſteuer komme an⸗ geſichts der gegenwärtigen wirtſchaftlichen Depreſſion für das nächſte Finanzjahr noch nicht in Betracht. Einer Anregung des Miniſteriums. ob eine weitere Belaſtung des Kapitalvermögens in beſcheidenen Grenzen tunlich erſcheine, habe er, Redner, zu⸗ Käckſt nur das Bedenken entgegenzuſtellen, daß hiermit vielleicht Vermehrung des Steuereinkommens, ſondern nur eine Verſchie⸗ Hbung der Steuerlaſt bewirkt würde. Der Fortfall der ſtädtiſchen er verurſache gerade im Hinblick auf die großen Aufgaben, welche der Stadtverwaltung für die nächſten Jahre Hßbliegen, recht ernſte Finanzſordgen. Zunächſt ſei eine koſtſpie⸗ hige Schwemmkanaliſation durchzuführen; ſodann ſtände ie Ausführung des großen ſtädtiſchen Waſſerwer⸗ 15 bei Sandhauſen bevor, wozu ein mit der Stadt Mann⸗ heim gemeinſam zu vollziehender Waldgrunderwerb von der Do⸗ mänenverwaltung geboten ſei. Eine Einſchätzung des Waldbo⸗ dens ſeitens der Regierung ſei im Gange; der Durchſchnittspreis des Geländes könnte jedoch erſt im Herbſt normiert werden. Be⸗ huor noch das große Waſſerwerk in Wirkung treten könne, müſſe die Stadtverwaltung aber vielleicht zur weiteren Waſſerverſor⸗ gung der wachſenden Gemeinde die Quellwäſſer des Siebenmüh⸗ lentales heranziehen. Weitere große Aufwendungen ſtänden be⸗ vor für den Neubau des Rathauſes, für den Neubau der ſtädtiſchen Gaswerke, für die Anlage eines Zentral⸗ Friedhof es ſowie für einen ſtädtiſchen Beitrag zur Verle⸗ gung des Hauptbahnhofes. Dabei ſei allerdings als günſtiger Faktor hervorzuheben, daß die produktiven ſtädtiſchen Betriebe ſchon jetzt, der geſamten Schuldenverzinſung im Jahresbetrage von rund 850 000 M. deckten. Ein Schmerzens⸗ d der Stadtverwaltung ſei die Stadthalle, welche nur enig mehr als ihre Betriebskoſten zu decken imſtande ſei. Volle 60000 Mark müßten alljährlich von den ſtädtiſchen Steuerzah⸗ ern zur Verzinſung ihre Baukapitals aufgebracht werden. Auch ie in gedeihlicher Entwicklung befindliche Forſtwirtſchaft ne wegen der koſtſpieligen Anlage und Erhaltung von Wegen den großen Ausgabepoſten nur eben durch die zwar ſletig wach⸗ den Einnahmen decken. Alle die großen Aufgaben der Stadt⸗ Mannheim, 30. März verwaltung geböten die allerpeinlichſte Vorſicht und Sparſamkeit bei der Eingehung neuer Verpflichtungen. Wenn man auch z. B. prinzipiell nichts gegen die Uebernahme des Theaters in ſtädtiſche Regie einzuwenden habe, ſo dürfe das ange⸗ ſichts der geſchilderten Finanzlage nur dann geſchehen, wenn man auf Grund ſorgfältigſter Berechnung zu der Ueberzeugung ge⸗ langt wäre, daß das Theater eine wirtſchaftliche Selbſtſtändig⸗ keit beſitze und keine Zuſchüſſe aus der Stadtkaſſe erfordere. Die⸗ ſelben Finanzfragen verböten es der Stadtverwaltung auch, die Lehrmittelfreiheit in den Volksſchulen ſchon jetzt zur Durchführung zu bringen, zumal die Gehaltsaufbeſſerung der Lehrkräfte dem ſtädtiſchen Budget für 1909 einen Mehraufwand von rund 35000 Mark auferlege. Letzte Nachrichten und Telegramme. Ein Hafenbrand in Havanna. Havanna, 30. März. Ein heftiges Hafenfeuer wütete im hieſigen Hafen, wobei mehrere Schiffe und Fahrzeuge be⸗ ſchädigt wurden. Auch der deutſche Dampfer„Helgoland“ er⸗ litt ſchwere Beſchädigungen. 3 Mann der Beſatzung ſollen erſtickt ſein. Nach dreiſtündiger Arbeit gelang es, des Feuers Herr zu werden. * Paris, 30. März. Aus Bordeaux wird gemeldet: Die Compagnie transatlantique ſei verſtändigt worden, daß die venezolaniſche Regierung dem Expräſidenten Caſtro nunmehr doch die Landungin Venezuelageſtatten wolle. ee 5 ——— Die Flottendebatte im engliſchen Unterhaus. Das konſervative Tadelsgotum. * London, 29. März. Im engliſchen Unterhaus wurde heute das konſervative Tadelsvotum beraten. Mit Rückſicht auf dieſe Debatte war das Haus überfüllt. Viele Diplomaten waren anweſend. In Beantwortung einer Anfrage der Radikalen, in der geſagt wurde, daß die Erklärung des Staatsſekretärs v. Schön eine günſtige Gelegenheit geboten hätte, die engliſchen Vorſchläge für ein engliſch⸗deutſches Ab⸗ kommen hinſichtlich des Flottenprogrammes in beſtimmterer Form zu wiederholen, führte Premierminiſter Asquith aus, die Erklärung des deutſchen Staatsſekretärs des Aeußeren wiederhole, was diesſeits längſt als Auffaſſung der deutſchen Regierung bekannt war, ſeitdem die Frage der Flottenausgaben beſprochen werde. Es ſei ſelbſtverſtändlich, daß England bereit ſei Vorſchläge zu machen oder entgegenzunehmen, welche gegen⸗ ſeitig die Flottenausgaben zu verringern vermöch⸗ ten, oder, falls ſich dies als unmöglich erweiſen ſollte, im Stande wären, den in der öffentlichen Meinung herrſchenden Argwohn betreffend die Ausdehnung oder Zweck dieſer Aus⸗ gaben zu beſeitigen. Aber offiziell auf Vorſchläge dieſer Art zu dringen, wo ſie vielleicht nicht willlommen ſeien, würde ihre Ausſichten nicht verbeſſern. Dann begründete 2Lee den Tadelsantrag und führte aus: Im Lande herrſche heftige Beſorgnis und der feſte Entſchluß, die Zähne zuſammenzu⸗ beißen und zu bauen. Des Premierminiſters letzte Rede habe nichts getan, um das Land zu beruhigen, ſondern habe die ent⸗ gegengeſetzte Wirkung gehabt. Er bedaure die Denunziationen ſehr, die gegen die deutſche Regierung erfolgt ſeien und erkläre nachdrücklichſt, daß keinerlei Grund für ſie vorhanden geweſen ſei. Deutſchland ſei völlig in ſeinem Recht geweſen und es ſei ſehr ſonderbar engliſcherſeits, Deutſchland des Ver⸗ rats zu beſchuldigen, wenn es offenbar keinerlei Geheimnis aus ſeinen Abſichten gemacht habe. Staatsſekretär Grey führte aus, er bedauere, daß die Oppoſition den Tadelsantrag ſo früh eingebracht und nicht bis zum letzten, mit der nationalen Sicherheit zu bereinenden Zeitpunkt gewartet habe. Nach ſeiner Meinung habe die Oppoſition inbezug auf die Flotte das Maxi⸗ mum von Unwahrſcheinlichteit in Hinſicht auf das, was vielleicht geſchehen könne, behauptet.(Beifall bei der Regierungspartei.) Das Haus und das Land haben vollkommen recht, die Situation als ernſt anzuſehen. Eine neue Lage iſt für England ge⸗ ſchaffen worden durch das deutſche Flottenpro ⸗ gramm. Ob es nun ſchnell oder langſam ausgeführt wird, die Tatſache ſeiner Exiſtenz kennzeichnet die neue Lage. Wenn das Programm ausgeführt ſein wird, wird Deutſchland eine Flotte von 33 Dreadnoughts haben, und dieſe Flotte wird die mächtigſte ſein, die die Welt jemals geſehen hat. Sie nötigt uns, unſere ganze Flotte von neuem auszubauen, ausgenommen, ſoweit wir bereits Dread⸗ noughts haben. Das iſt die Lage ſo, wie ſie iſt. Was wir aber nicht wiſſen, iſt die Zeit, in der wir es zu tun haben wer⸗ den. Das iſt der Punkt, wo Ungewißheit herrſcht. Das erſte, wofür wir Vorſorge zu treffen haben werden, iſt unſere Be⸗ fähigung, zu bauen. Nachdem ſich Grey über dieſen Punkt und über die von der Admiralität zu treffenden Maßregeln des längeren ausgelaſſen hatte, fuhr er fort: Da in dieſen Ver⸗ handlungen ſoviel über Deutſchland geſagt worden iſt und da es ſich ſo ſehr um die deutſchen Schiffsbauten handelt, möckte ich einen kurzen Ueberblick über die diplomatiſchen Be⸗ ziehungen zu Deutſchland noch geben. Die Kon⸗ ferenz von Algeciras war beſchloſſen und nahm ihren Verlauf in der erſten Zeit unſerer Amtstätigkeit. Während dieſer Zeit beſtand zwiſchen uns und Deutſchland wegen diplomatiſcher Verwickelungen, die alle Welt kennt, eine Periode diplomatiſcher Spannung. Mit Schluß der Konferenz aber, hatten wir nur über Fragen zu verhandeln, die uns direkt betrafen und die diplomatiſchen Beziehungen waren fortlaufend glatte. Die Tat⸗ ſache allein, daß die Beziehungen fortlaufend glatte waren, be⸗ deutet, daß ſie ſich im Laufe der Zeit beſſerten. Dann kam der Beſuch des deutſchen Kaiſers in London, ein Beſuch in jeder Beziehung befriedigend und gut aufgenom⸗ men.(Beifall.) Soweit es ſich um diplomatiſche Beziehungen handelt, hat ſich, ſeitdem die gegenwärtige Regierung im Amte iſt, ein ruhiger Fortſchritt in der Beſſerung gezeigt, bis zu dem Beſuche des Königs in Berlin. So lange die Möglichkeit vorhanden war, daß die marokkaniſche Schranke, die in Algeciras beſtand, wieder zwiſchen uns aufgerichtet würde, hatten wir ein gewiſſes Gefühl der Entmutigung, daß die augenblickliche Beſſerung wieder zurückgedrängt werden könnte, Lehre und ein Beiſpiel für alle Regierungen bilden ſollte. durch die in akuter Form wieder auftretende marolkaniſche Frage. Dieſe verſchwand mit dem franzſiſch⸗deutſchen Abkommen. Und was nun unſere künftige diplomatiſche Beziehung zu Deutſchland anbelangt, ſo ſehe ich einen weiten Raum, in welchem wir beide in Friede und Freundſchaft wan⸗ deln können. Zwei entlegene Dinge könnten einen Konflikt her⸗ vorrufen. Eines iſt der Verſuch, Deutſchland zu iſo⸗ lieren.(Beifall.) Kein Staat von der Stärke und Stellung Deutſchlands würde eine Politik der Iſolierung, die von be⸗ nachbarten Mächten verfolgt würde, dulden. Ich möchte be⸗ merken, daß unter den letzten Vorkommniſſen nichts grund⸗ loſer, nichts ſchlimmer war in ſeiner Wirkung, als die Be⸗ hauptung, daß irgend welche Meinungsverſchiedenheiten, die wir in Beziehung zu dem nahen Oſten mit Oeſterreich hatten, diktiert worden ſeien, von der Tatſache, daß Deutſchland Oeſterreichs Freund iſt. Die Abſtimmung. 5 Nachdem vor Schluß der Debatte noch Balfour ge⸗ ſprochen hatte, wurde das Tadelsvotum mit 358 gegen 136 Stimmen abgelehnt. Die Löſung der Balkankriſis. AJBe rLin, 30. März.(Von unſerem Berliner Bur.) Die Mächte dürften ſich nun alsbald mit der Konferen 8⸗ fer ag e beſchäftigen, um die Regiſtrierung ihrer neuen Balkan⸗ abmachungen in irgend einer Form zu vollziehen. Als Kon⸗ ferenzpunkte werden in Wien angenommen: 1. die Regiſtrie⸗ rung der Anerkennung der Annexion, 2. die Freigebung der montenegriniſchen Häfen(Aenderung des Artikels 29.), die Aufhebung der Kapitulationen in der Türkei, 4. die Auf⸗ hebung fremder Poſtämter, 5. Aufnahme Serbiens in die Donaukommiſſion, 6. Annerkennung der bulgariſchen Unab⸗ hängigkeit. Ueber die Abänderung des Artikels 29 des Berliner Vertrages iſt zwiſchen den Mächten ſchon eine volle Einigung erzielt worden. Der erſte Abſatz des Artikels, der die Abtretung von Spizza an Oeſterreich⸗Ungarn beſpricht, wird aufrecht erhalten bleiben. Der zweite Abſatz betr. die montenegriniſchen Hoheitsrechte über die Häfen von Antivari und Duleigno ſoll geſtrichen werden. Die öſterreichiſche Note, welche den Mächten den Wunſch Oeſterreichs auf Streichung des Artikels 25, alſo nach Anerkennung der Annexion aus⸗ ſpricht, wird heute oder morgen an die Kabinette abgehen. Nach den bereits erfolgten vertraulichen Zuſicherungen der Mächte iſt beſtimmt mit einer flotten Erledigung der Sache zu rechnen. —+ Berlin, 30. März.(Von unſerem Berliner Bur.) Von unterrichteter Seite verlautet der„Voſſ. Zig.“ zufolge, daß die ruſſiſchen Vorſtellungen in Belgrad von eiſiger Kälte geweſen ſeien. In der Note, in der Serbien zur ſchleunigen Umkehr aufgefordert wird, wurde gedroht, Serbien werde Oeſterreich⸗Ungarn auf Gnade und Ungnade überlaſſen, wenn es ſich nicht ſofort füge. Bülow über die auswärtige Politik. Preßſtimmen. .Berlin, 30. März. Die Betrachtungen der Blätter über die geſtrigen Reſchstags⸗Debaklen über die ausär⸗ tig Politik ſind außerordentlich dürftig. Die meiſten ſchweigen ſich überhaupt aus. Die„National⸗Zeitung“ bemerkt am Schluß eines Artikels, der in der Hauptſache reſervierend iſt: Im Ausland wird man, wenn die Rede des Reichskanzlers objektiv gewürdigt wird, dem Leiter der deutſchen Reichspolitik das Lob nicht vorenthalten können, daß die deutſche Orient⸗ politik ohne Furcht und Tadel iſt. Im„Berliner Tageblatt“ bemerkt Herr Theodor Wolf mißmutig zum Schluß ſeines Artikels: Für den gegenwär⸗ tigen Augenblick haben wir unbeſtreitbar einen Erfolg, einen Erfolg, der ſreilich weniger durch diplomaliſche Kunſt als durch den deutlichen Hinweis auf die deutſche Armee errungen worden iſt. Man muß nun abwarten, welche Nachwehen die Politik des Fürſten Bülow haben wird in Wien und anderswo, die Dinge ſind noch zu ſehr im Fluß und die Entwicklungslinien ſo ver⸗ ſchwommen, daß wirklich ſehr viel politiſche Unerfahrenheit dazu gehört, um ſchon heute Lorbeeren auszuteilen. Erheblich verſtändiger urteilt die„Voſſ. Ztg.“. Sie ſagt, nachdem ſie Herrn Wolf, der alle Dinge nur durch die franzöſiſche Brille ſchaut, einen wohlverdienten Hieb verſetzt hat, u..: Die Rede des Fürſten Bülow war der Schlußſtein einer wichtigen gemeinſamen Aktion des Berliner und Wiener Kabinetts. Der definitive Erfolg der beiden Zentralmächte überhob den Fürſten Bülow der Mühe, die deutſche Politik noch zu rechtfertigen. Es war mehr ein hiſtovi⸗ ſcher Ueberblick, den er gab. Die europäiſchen Verhandlungen der letzten Monate ſind jedoch, ſoweit ſie ſich nicht zu diplomatiſchen Noten verdichbeten, allgemein bekannt. Da Fürſt Bülow Ent⸗ hüllungen aus der jedenfalls ſehr ſpannenden Geheimgeſchichte nicht beibrachte, wie man auch in ſeinen Ausführungen neue Tatſachen und neue Geſichtspunkte vergeblich ſuchte. Es war mehr der warme Ton in ſeiner Rede, der den Zuhörer feſſelte und auch auf den Leſer ſeine Wirkung nicht verfehlte. * Paris, 30. März. Die geſtrige Rede des Fürſten Bülow wird von mehreren Blättern eingehend erörtert. Der„Figaro“ ſchreibt: Fürſt Bülow habe ausgezeichnete Dinge über das franzöſiſch⸗deutſche Marokkoabkommen geſagt und mit großer Folgerichtigkeit die all⸗ gemeinen und beſonderen Gründe angegeben, welche die beiden Re⸗ gierungen zur Unterzeichnung des Abkommens veranlaßt hatten. Denjenigen, welche finden, daß dieſe Faſſung mit der von Deutſchland lange Zeit in der Marokkofrage beobachteten Haltung in Widerſpruch ſtehen, habe der Reichskanzler ſehr geſchickt geantwortet, daß zwar die deutſche Methode ſich geändert habe, daß aber das Ziel ſtets dasſelbe geweſen ſei. Sowohl in Deutſchland wie in Frankreich müſſe jeder halbwegs vernünftige Menſch dem Reichskanzler im allge⸗ meinen, was er in dieſem Teil ſeiner Rede geſagt habe, vol Lauf z uſtimmen. Was die Orientkriſe anbelange, ſo habe Fürſt Bülow trotz ſeiner großen Geſchicklichkeit nicht ganz davon überzeugen können, daß die Haltung Deutſchlands, als es jüngſt einen ſolchen Druck auf Rußland ausübte, von Anfang an eine konſequente ge⸗ weſen ſei. 2 Allerdings dürfe man ſich darüber nicht wundern, wenn eine große diplomatiſche Rede hier und da ein Wort enthalte, das man mit Vorſicht aufzunehmen habe. Der„Gaulois“ ſchreibt: Der Reichskanzler hat ſich ſowohl über die deutſch⸗engliſchen, als auch über die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen ſehr befriedigend aus⸗ geſprochen und wir freuen uns darüber, daß er der korrekten und lohalen Politik Frankreichs hat Gerechtigkeit widerfahren laſſen. Was die Drientkriſis betrifft, ſo hat der Reichskanzler der Bündnispflicht Deutſchlands ihren Wert gezeichnet, die eine — * daß arnheim, 30, März: Sereralettngeider:(Nizzdblatt) Bürgerausſchußſitzung in Seckenheim. ch. Seckenheim, 27. März. Die auf Freitag, den 25. März, nachmittags 5 Uhr anbe⸗ aumte Sitzung des Bürgerausſchuſſes war anfangs von 52, päter von 68 Mitgliedern beſucht. Zubörer ſind nur ganz wenige anweſend, wie man dies hier gewohnt iſt. Unter den ſieben auf der Tagesordnung ſtehenden Gegenſtänden iſt der letzte, die Ge⸗ nehmigung des Gemeindehaupt⸗ und Neben⸗ voranſchlags für das Jahr 1909, der wichtigſte. Bürger⸗ meiſter V vIz eröffnete 5 Uhr 5 Minuten die Sitzung. Es wird ſofort in die Tagesordnung eingetreten. Deuehmigung des Gemeindehaupt⸗ und ⸗Nebeuvoranſchlags für das Jahr 1909. Bürgermeiſter Volz weiſt in ſeinen einleitenden Worten auf einige Abweichungen gegen das Vorjahr hin. Die Steuerkapitalien ſeien zwar von 89 949 290 auf 90 616 730 gewachſen; aber auch die Bedürfniſſe nehmen von Jahr zu Jahr zu. Die Einwohnerzahl ſei beinahe auf 10 000 geſtiegen. Aus dieſen Gründen müſſe eine Uum⸗ lageerhöh ung um 2 F. eintreten. Die Einnahmen betragen ohne Bürgergenußauflagen und Umlagen 84 864 /, die Geſamtausgaben 277 933 ½, alſo zu deckender Betrag 193 068, Dazu zur Ergänzung des Betriebsfonds 10 147 ½; alſo zu deckender Geſamtbetrag 203 215% Zur Deckung wird zunächſt die Auflage auf die Bürgernutzungen mit 4265% 28 J. erhoben, der verbleibende Reſt von 198 950%/ 57. iſt auf die umlagepflichtigen Steuerwerte und Anſchläge in folgender Weiſe umzulegen: 1. Liegenſchaftsſteuerwerte 40 416 640, Uml. 22 f, Ertrag 88 916 ½ 2. Steuerwerte des Betriebsvermögens 23 877 900 J/, Uml. 22., Ertrag 52 531 ¼; 3. Steuerwerte des Kapitalvermögens 3 454 700 ½, Uml. 10., Ertrag 3544 ,; 4. Einkommenſteueranſchläge 4 098 840, Uml. 182., Ertrag 54 104; zuſammen 199 005 ,¼/ Ein.⸗A.⸗M. fragt an, warum der Voranſchlag für Seckenheim und Rheinau gemeinſam, ſtatt getrennt aufgeſtellt worden ſei. Bürger⸗ meiſter Wolz erwidert, daß dies nicht angängig ſei, und daß auch die Staatsbehörde es nicht geſtatte, da ja die Gemarkung, das Vermögen und die Verwaltung gemeinſam ſei..⸗A.⸗M. Schröder weiſt darauf hin, daß die Einnahmen zum größeren Teil von Rheinau ſtammen; der gemeinſame Voranſchlag und die gemeinſame Rech⸗ nungsführung diene zur Verſchleierung und Hintanhaltung verſchie⸗ dener Dinge. Bürgermeiſter Volz weiſt dieſen Vorwurf zurück und meint, wenn der getrennte Voranſchlag berechtigt wäre, ſo könnte auch die Steinzeugwarenfabrik bei Friedrichsfeld und die Fabriken an der Feudenheimer Fähre dieſelbe Forderung ſtellen. Auch.⸗A.⸗M. Brüſt le hat einen getrennten Voranſchlag erwartet; zugleich wünſcht er Erhöhung der Einnahmen durch endliche Gründung einer Spar⸗ kaſſe. Der Bürgerausſchuß habe dieſelbe ſ. Zt. beſchloſſen, der Ge⸗ meinderat habe aber den Beſchluß mit Füßen getreten, das beſte Mittel dagegen wäre, den Voranſchlag einfach abzulehnen. Schwet⸗ zingen habe aus der Sparkaſſe 21000 4 exübrigt; der Grund Ser Nichteinrichtung der Sparkaſſe liege im hieſigen Kreditverein, der einen geringeren Zinsfuß bezahle, als dies bei der Sparkaſſe der Fall ſein müßte. Es ſchneide ſich niemand gern ins eigene Fleiſch. Bürgermeiſter Wolz führt aus, die Gründung der Sparkaſſe wie auch die Errichtung einer allgemeinen Waſſerleitung ſei unterblieben wegen der ſchwebenden Eingemeindung. Von der Spar⸗ kaſſe wäre auch nicht viel zu erwarten geweſen, vielleicht eine Einlage von 80 000 und daraus der Gewinn von ½% pEt. Zinsüberſchuß. Der Kreditverein könnte neben der Sparkaſſe beſtehen, da er keine Hypotheken, ſondern nur Perſonalkredit gewähre, auch die Zeitver⸗ hältniſſe ſeien zur Gründung einer Sparkaſſe ungünſtige, da die Ein⸗ lagen zurückgehen und die Rückſtände in den Einnahmen ſich mehren. .⸗A.⸗M. Söllner fragt an, wie es denn mit der Ein⸗ gemeindung ſtehe und behauptet, die Ausführungen des Herrn Oberbürgermeiſters Martin, wie ſie im„General⸗Anzeiger“ enthal⸗ ten ſind, decken ſich nicht ganz mit dem, was ihm über die Sache be⸗ kannt ſei; es beſtehe vielmehr ein Widerſpruch. Bürgermeiſter Volz weiſt auf ein früheres Schreiben des Stadtrates Mannheim hin, daß man auf die Sache zurückkommen werde, ſobald es der Geſchäftsſtand erlaube..⸗A.⸗M. Sölluer wünſcht Aufklärung des Wider⸗ ſpruchs durch Anfrage in Mannheim..⸗A.⸗M. Ruf ſchließt ſich den Ausführungen der Vorxedner bezüglich der Sparkaſſe und Waſſer⸗ leitung an, auf welchen Dingen die dritte Wählerklaſſe beſteben werde; man möge endlich aufhöreu, zwecks des Hinausſchiebens dieſer Dinge ſich immer wieder auf die bevorſtehende Eingemeindung zu beziehen. Wie aus den Ausführungen des Herrn Oberbürgermeiſters Martin in der Stadtverordnetenverſammlung hervorgehe, wolle dieſer jetzt keine Eingemeindung. Daß die Waſſerleitung nötig ſei, gehe auch daraus hervor, datz trotz der vielen Privatpumpbrunnen immer mehr Privatwaſſerleitungen gebaut werden. Man ſpreche jetzt auch viel von der Abtrennung der Rheinau; würde dieſe ſtattfinden, ſo müßte die Umlage um 10 bis 15 3. oder mehr ſteigen. Bürger⸗ meiſter Volz ſagt, der Bürgerausſchuß habe ſelbſt beſchloſſen, wegen der Eingemeindung die Errichtung der Waſſerleitung zu verſchieben. Herr Oberbürgermeiſter Martin habe ſich nicht gegen die Eingemein⸗ bung ausgeſprochen, die übrigens ſchon ſeit dem Jahre 1897 in der Schwebe ſei. Die.⸗A.⸗M. Stein und Brüſtle ſprechen nochmals für die Sparkaſſe, deren etwaiger beſcheidener Anfang nicht abſchrecken bürfe. Die Eingemeindung betreffend, meint erſterer, daß das Mini⸗ ſtertum dagegen ſei, und letzterer verlieſt einen Teil der diesbezüg⸗ lichen Ausführungen des Herrn Oberbürgermeiſters Martin und möchte wiſſen,„welche Punkte ſich der öffentlichen Behandlung ent⸗ ziehen.“ Redner verlangt die Mitteilung des Schriftwechſels zwiſchen Mannheim und Seckenheim und fährt fort:„Will man die Einge⸗ meindung von Seckenheim nicht, ſo ſtatte man die Rheinau ordentlich aus, gebe ihr die nötige Ellenbogenfreiheit oder mache ſie ſelbſtändig, ſo wird ſie ſchon die Führung übernehmen und mit Mannheim in Unterhandlungen eintreten.“ Gemeinderat Hörner iſt auch für Selbſtändigmachung der Rhein au, was auch das Be⸗ zirksamt unterſtütze. Oberbürgermeiſter Beck habe die Rheinau den Schlüſſel zur Geſamtgemeinde genannt, den man nicht aus der Hand geben dürfe; die elektriſche Bahn nach Seckenheim würde 800 000 bis. 900 000 4 koſten, ſo daß das eingebrachte Vermögen nach Erbauung derſelben verbraucht wäre und die Umlage dann gleich werden müßte. Bezüglich des Bürgernutzens habe die Stadt nur das Zu⸗ geſtändnis von 6 auf 10 Jahre gemacht. Oberbürgermeiſter Beck habe den richtigen Zeitpunkt verpaßt, er hätte nachgeben ſollen.„Wir gehen nicht mit 7% Millionen nach Mannheim, um mit leeren Taſchen zu⸗ rückzukehren“. Oberbürgermeiſter Beck habe mit ſchönen Reden auf⸗ gewartet, mit benen nichts anzufangen ſei. Das Einarbeiten des Oberbürgermeiſters Martin ſei nur Vorwand, er habe ja den einge⸗ arbeiteten Herrn Oberrechnungsrat Seeger als Berater zur Seite. Damit iſt dieſe Debatte beendigt, welche jedoch nicht geeignet ſein dürfte, ein klares Bild über die Sachlage zu geben, zumal die Ein⸗ gemeindungsfrage bis jetzt im Bürgerausſchuſſe nur nebenher behan⸗ delt wurde. leuchtet ſei der Uu tuelle Berückſichtigung der Wünſche zu. Zugänge zu den Grundſtücken am Friedrichsfelder Weg. Bürger⸗ meiſter Volz ſtimmt letzterem zu und teilt mit, daß Abhilfe teilweiſe ſchon geſchehen und teilweiſe zugeſagt ſei. Gemeinderat Schäfer iſt der Anſicht, an der Verſchleppung der Kanaliſation in Rheinau ſei nicht der Gemeinderat, ſondern das Bezirksamt ſchuld..⸗A.⸗M. Söllner findet es für überflüſſig, 10 000, für Kanaliſation in den Voranſchlag aufzunehmen und meint, 5000/ würden genügen, es geſchehe ja doch nicht, und der Betrag erhöhe nur die Umlage..⸗A⸗ M. Ingenieur Müller führt aus, das Elektrizitätswerk müſſe wegen der in Frage ſtehenden Eingemeindung auf ſeiner Konzeſſion beſtehen, zumal der Gemeinderat Schwierigkeiten bezüglich der Aus⸗ dehnung des Werkes mache, worüber.⸗A.⸗M. Zöbeley nähere Information wünſcht, da die Neue Rheinau⸗Aktien⸗Geſellſchaft ſehr entgegenkommend ſei. .⸗A.⸗M. Brüſtlhe fordert den Gemeinderat auf, für billigere Preiſe für Licht und Kraft beſorgt zu ſein, ähnlich dem Verhältniſſe in anderen Gemeinden; auch meint er, die Gemeinde hätte ſ. Zt. ein eigenes Elektrizitätswerk errichten ſollen. Bezüglich der auszu⸗ führenden Kanaliſation ſolle gleich von vornherein unter Einhaltung einer beſtimmten Friſt der Anſchluß ſämtlicher Abortanlagen verlangt werden. Bürgermeiſter Volz bemerkt, die Firma Holzmann habe ſ. Zt. für Ausarbeitung der Pläne bezüglich der Kanaliſation 4000 Mark erhalten; auch Mannheim habe ein Intereſſe an der Ausfüh⸗ rung derſelben, welcher Anſicht auch das Bezirksamt ſei, welches die Sache weiter verfolgen ſollte; indeſſen ſei nichts geſchehen. Falls nicht eine Einigung mit Mannheim erzielt werde, müſſe verſucht werden, daß Seckenheim in Gebiet allein.⸗A.⸗M. mit Vergütung der Ueberſtunden an die beaufſichtigenden Lehrer. Stabhalter Wöllner ſtellt die umfangreichere Speiſung von be⸗ dürftigen Schülern nach Fertigſtellung eines neuen Schulhauſes mit beſonderem Raum in Ausſicht. Bürgermeiſter Volz hat nichts gegen Schülerwanderungen einzuwenden, bezweifelt aber die Notwendigkeit einer umfangreicheren Schülerſpeiſung und eines Schularztes..⸗A.⸗ M. Brüſtle wünſcht Erhebungen, die das Gegenteil beweiſen werden. .⸗A.⸗M. Ruf findet den Betrag von 2000/ für Fleiſch⸗ beſchau zu hoch. Bürgermeiſter Volz erklärt den Betrag als Irrtum, der Gehalt des Tierarztes ſei 800/ und die Gebühren des⸗ ſelben betragen auch etwa 800..⸗A.⸗M. Zöbeley kommt auf ſeine Anregung vom letzten Jahre zu ſprechen, die Gemeindebedienſte⸗ ten in die Fürſorgekaſſe aufnehmen zu laſſen, was auch im Intereſſe der Gemeinde ſei. Eine diesbezügliche Eingabe ſei abſchlägig beſchie⸗ den worden. Man möge doch der Sache nähertreten. M Brüſt le unterſtützt den Antrag. Bürgermeiſter Volz bezweifelt das Intereſſe der Gemeinde und findet die Beiträge an die Für⸗ ſorgekaſſe zu hoch..⸗A.⸗M. Brüſtle und Zöbeley traten noch⸗ mals warm für den Antrag ein..⸗A.⸗M. Hartmann ſtellt die Beträge von 800„ für den Tierarzt und 200/ für die Armenärzte nebeneinander. Bürgermeiſter Volz erwidert, letztere hätten nicht mehr liquidiert..⸗A.⸗M. Hartmann und Stein tadeln ſcharf die Anſchaffung von Schläuchen für die Freiwillige Feuerwehr im Betrage von 800/ ohne vorheriges Ausſchreiben und verlangen für ſolche Fälle Beſchreitung des Submiſſionswegs. Bürgermeiſter Volz teilt mit, die Feuerwehr habe die Schläuche dringend ver⸗ langt und der Löſchinſpektor habe ſie begutachtet..⸗A.⸗M. Stein nennt das Verfahren„Vetterleswirtſchaft“. .⸗A.⸗M. Ruf fragt an, ob Stabhalter Wöllner neben dem Ge⸗ halt von 1200„/ auch die Gemeinderatsgebühr von 400 beziehe, was Bürgermeiſter Volz bejaht..⸗A.⸗M. Ruf bittet um einen Bei⸗ trag für den Medizinalverband unter Hinweis auf den Turnverein, desgleichen.⸗A.⸗M. Herdt für die Sanitätskolonne, was Bürger⸗ meiſter Volz mi. Rückſicht auf andere Vereine ablehnt. Ein.⸗A.⸗M. erhält wegen eines Zwiſchenrufs vom Vorſitzenden einen Verweis, verwahrt ſich aber dagegen, da er nicht genügend zu Wort gekommen ſei..⸗A.⸗M. Volz II. beantragt für das Krankenhaus einen größeren Herd, mehr Geſchirr und Wäſche und die zeitweiſe Anſtellung einer Wäſcherin. Burgermeiſter Volz ſagt die Prüfung und even⸗ .⸗A.⸗M. Unter dem bei der Voranſchlagsberatung verzeichneten Nebenvor⸗ anſchlag iſt der Voranſchlag des Krankenhauſes zu verſtehen. Einnahmen wie Ausgaben ſind mit je 3910 eingeſtellt. Eine De⸗ batte entſpinnt ſich nicht darüber. Die Abſtimmung ergibt die ein⸗ ſtimmige Annahme des Geſamtvoranſchlags. Unter den üblichen Dankesworten ſchließt Bürgermeiſter Vol z um 10 Uhr die Sitzung, nachdem ſie 5 Stunden ohne Unterbrechung gedauert hatte. Im Lauf der Zeit dürfte ſich noch manche Erörterung on die⸗ ſelbe knüpfen. (Schluß ſolgs * Kus dem Großherzogtum. Heddesheim, 29. März. Am geſtrigen Sonntag wurden in der hieſigen evgl., Pfarrkirche 35 Schüler(17 Knaben und 18 Mädchen) zur Konfirmation geführt. Ladenburg, 29. März. Nachdem im Spätjahr 1907 die mit Gemeindeunterſtützung betriebene Gänſehut aufgehoben worden iſt, hat der Gemeinderat jetzt auch die Ver lündig⸗ ungen mit der„Ortsſchelle“ auf 1. April eingeſtellt. * Heidelberg, 29. März. Herrn Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens iſt heute früh folgendes Telegramm des Großher⸗ zogs zugegangen:„Hocherfreut durch den warmen Empfang, der meinem hohen Gaſte, Sr. Majeſtät dem König von Sachſen, und mir geſtern in Heidelberg bereitet wurde, wünſche ich auch auf dieſem Wege meine herzliche Dankbarkeit dafür zu wiederholen. Friedrich, Großherzog.“— Heute früh wurde im Neckar beim Heidelberger Kollege eine männliche Leiche geländet. Nach bei der Leiche vorgefundenen Papieren wurde in derſelben die Perſon des verh. 33 Jahre alten Schneiders Ernſt Müller von Heilbronn feſtgeſtellt.— Geſtern früh 8 Uhr ſprang ein junger Mann in angeheitertem Zuſtande bei der neuen Neckar⸗Brücke ins Waſſer, um ein Bad zu nehmen. Die Abkühlung war aber zu ſtark, ſo daß er das Bewußtſein verlor und ſich nicht mehr über Waſſer halten konnte. Dem Sinkenden wurde von Zu⸗ ſchauern Hilfe gebracht und ſeine Verbringung nach Hauſe ver⸗ anlaßt. . Freiburg, 29. März. In der heute nachmittag 5 Uhr in der Pauluskirche vorgenommenen Pfarrwahl wurde an⸗ ſtelle des zum Prälaten im Oberkirchenrat ernannten evange⸗ liſchen Stadtpfarrers der Chriſtuskirche Herrn Schmitthenner einſtimmig Heer Pfarrer Schwarz in Karlsruhe unter den vom Kirchenrat vorgeſchlagenen ſechs Bewerbern gewählt. Von den zur Neubeſetzung der evangeliſchen Pfarrei im Stühlinger nominierten ſechs Kandidaten ging Herr Stadtvikar und bis⸗ heriger Pfarrverwalter Otto Lang mit 80 von 81 abgegebenen Stimmen aus der Wahl hervor. Die Wahlbeteiligung war ſehr ſtark. * Haslach i.., 27. März. Der Italiener Carlo Tiſiga, der im Schotterwerk„Vulkan“ durch einen Spreng⸗ ſchuß ſchwere Verletzungen erlitt, u. a, verlor er beide Augen, iſt geſtorben. .0. Oberkirch, 26. März. In der letzten Sitzung des Gemeinderats wurde die Zuſchrift des Bürgermeiſteramts Straßburg, die Fortführung der Renchtalbahn von Oppenau nach Freudenſtadt betreffend, mit allgemeinem Beifall aufgenommen und im Antwortſchreiben die beſtmögliche Unterſtützung zugeſagt. doc. Königsferd, 28. März. „Doniswald“ ging aus dem Beſitze des Herrn H. Voland in den des Herrn Georg Thoma von Gengenbach zber Lbetröht 207 0% é- 8 5— 5 Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10/18 März⸗Aprilk Das Hotel und Penſion Colkswirtschalt. Vereinigte Acetylengaswerke Aktiengeſellſchaft in Münche Das Jahr 1907/08 ſchließt ab mit einem Betriebsver 1229 M. und mit Einrechnung des vorjährigen Verluſtſaldos Mark) mit einem Geſamtverluſt von 3281 M. Neubauten o werken erfolgten nicht, da Herr William Stricker, Of Michaeliburg, mit dem die Geſellſchaft im Vertragsverhältni während des Geſchäftsjahres mit Einführung neuer Apparate ſtändig beſchäftigt war. Der Vertrag mit Herrn William zſt durch Auflöſung der Firma Gyſin u. Widmer in Wetzikon loſchen und unterliegt eine Regelung der Angelegenheit zur Ze VBeſchlußfaſſung durch den Aufſichtsrat. Die geſtrige General ſammlung genehmigte einſtimmig alle Vorſchläge der Ve Der Verluſt wird borgetragen. Der Vorſitzende Herr Jetter Furg) teilte noch mit, daß die Geſellſchaft mit mehreren Ii ſenten wegen Errichtung von Gasanſtalten in Unterhand ſtehe und letzterer Punkt auch für den Aufſichtsrat maßg in der Beſchlußfaſſung über die Regelung des Vertragsverhä mit der Finma William Stricker in Michgeliburg. *** Bayeriſche Stickſtoffwerke⸗A.⸗G. in München. Der B Chanidgeſellſchaft m. b.., welche kürzlich im Vereine mit hie und Berliner Großbanken und induſtriellen Aktiengeſellſch Bayeriſche Stickſtoffwerke⸗A.⸗G. gründete, iſt die Konze Ausnützung eines Teiles der Alzwaſſe auf 70 Jahre von der Regierung erteilt worden; innerh⸗ erſten 40 Jahre iſt die Erlaubnis unwiderruflich und könn nach den Vorſchriften des Waſſergeſetzes bezw. des Zwan nungsgeſetzes zurückgezogen werden; für die letzten 30 Fahr⸗ ſich die Regierung vorbehalten, die Kongeſſion event. aus dytie Gründen des öffentlichen Intereſſes insbeſondere für wichtige liche Zwecke(3. B. Elektriſierung der Eiſenbahnen u. dgl.) zu widerrufen. 5 H. Stürtz, Univerſitätsdruckerei und lithographiſche An Würzburg. Die Verhandlungen behufs Umwandlung de⸗ nehmens in eine Aktiengeſell ſchaft durch die Vereinsbank ſind abgeſchloſſen und die Gründung der neuen ſchaft ſteht unmittelbar bevor. 0 Bremen⸗Beſigheimer Oelfabriken in Bremen. Die G ſammlung genehmigte die Regularien debatbelos. Ueber die ſichten teilte der Vorſitzende mit, die diesjährige viel Produktion ſei ganz verkauft, ſodaß ein gutes Ergebnis zu ſei. Die neue Anfage habe ſich bewährt, ſomit ſeien auch füt Jahre gute Reſultate in Ausſicht, vorbehaltlich beſonderer ** K Matuheimer Produktenbörſe. An der heülige waren angeboten,(La Plata Provenienzen dreimonatlich, f Provenienzen gegen netto Kaſſa in Mark, per Tonne, Eif, Rott 29./ Weizen rumän. 76/77 kg ſchwimmend 185 „ foſso 189 5„ nach Muſter 190—186 „Ulta'9 Pud 30/35 ladend 186½% „„10 N 5 188%½ „ Azima 10 Pud 7 189 5„10 i 190 „ La Plata Bahia Blanka 80 kg ladend „„„ Ungarſaat 80 ſchwimmend „„„ Roſaria Santa F 80 kg ſchw. „„„„ „ Redwinter II Dezember Kanſas „ nordd. 7/72 kg per März Futtergerſte ruſſiſche 89 00 kg. März⸗April Hafer 5 ruſſiſcher 46/47 5 April⸗Mat 778 ** 4* „ La Plata f. a. q. 46 45 kg. März/ April 1 **/* 20 Maäis,„ geib k. f. April⸗Mat 118 5„ k. t. Mai⸗Juni 119 Amerikaner mixed. prompt 126 Novoroſſick ſchwimmend. 124 Waſſerſtandsnachrichten im Monat ma Pegelſtationen Datum vom Rheinz 25. 28. 22. 2. 29. 30. Ronſtangz 2,52 2 Waldshut 2,05 18511 Hüningen!) 1,74 1,84 1,96 1,84 1,50 1,50 Kehl„22,,06 2,17 2,30 2,80 2,07 2,01 Lauterbuerg 3,76 3,68 05 Maxau 33,86 4,15 4,28 4,40 4,16 4,0 Germersheim Maunheim 2,84 3,06 3,34 3,54 3,44 3,15 Mainz 11,00 1,16 1,30 146 1,y2 Bingen 2,08 2,25 KHaulbßbß 218 238 2,58 Koblenz.05 3,27 Kiin 3,56 3,74 Ruhrort 27⁰ 8,21 vom Neckar: Maunheim 3,00 8,18 8,50 3,69 8,56 3,25 Heilbronn 1,85 1,60 1,58 1,32 1,5 1,07 Windkill, Bedeckt,. 76 C. 35 Mutmaßliches Wetter am 31. März und 1. Mittwoch und Donnerstag iſt weiterhin unſicheres ur einzelten Niederſchlägen geneigtes, wenn auch in der trockenes und frühlingswarmes Wetter zu erwarten. Veremtwor klich: 5 Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaumm; für Kunſt und Feuillekon: Georg Chriſtmann; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: 85 für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz 2 Wer Kaufhreis Mannherm, den 30, Mäarz 1909. Porzellan 1 Waggon Indischblau Porzellan Tassen mi Untertassen 38, 32, 27 Pf. Dsssertteller tuck 25 Pf. Teller tief und flaceh Stüek 38 Pf. Platten oval Stuck 175, 125, 98 Pf. Ragoutschüsssln Staek.35 M. Kompots(. Stuck 110, 85, 65 Pf. Saucteren Stäck 125, 98, 65 Pf. Suppenterrinen stuck.88,.95 M. OCabarets. Stuck.98,.25 M. Kaffeekannen 175, 98,75, 48 Pf. MWüchglesser st. 68, 38, 32, 25 Pf. Zuchordosen Stuck 68, 48, 38 Pf. Brofcbrbe. Stück.10 M. 1 300 faeg-SrH!α,ð.ñ— neue Frcons, fein dehoriert f 95 1 *7 .48,.95, A M. Steingut. Dekor 300 Tfafel-Seryige Generui⸗Anzerger. Cwetttagblart.) eeee Warenhaus W8rbiwerstedt uuil Eue pare SerVice-Kallee-Kaun fein dekoriert, zum Aussuchen Stllck S„„„„ 3„ 2N N eeeee W kertes Forzellan Hen! Eismaschinen Alleinverkauf 1. Mannheim sehr praktisch und billig 23 teilig 19.50, 16.50, lan Kochtopf an Dekel iu, 90, 68, 48 Pfl. 95 .h, A. 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Da übertrug ſich die Freude des einen ſchnell auf den andern, und wenige Mi⸗ nuten ſpäter auch auf Eva, und in dieſer Stimmung beſchloſſen Heren zur Feier des Tages einen Frühſchoppen zu trinken. der Oberſtleutnant hatte es vorgeſchlagen, der Hauptmann ſofort igeſtimmt, aber als jener dann wollte, daß ſie ſich ſchon an der chſten Ecke trennten, proteſtierte das Brautpaar wie aus einem Munde. Zunächſt mußte Eva nach Haufe gebracht wer⸗ den, das erſchien beiden doch wichtiger. Und guten Tag ſagen wollte Urſum auch noch ſchnell. Gutmütig gab Prellwitz nach, und ſo kamen ſie denn vergnügt und lebhaft plaudernd zu Hauſe Das erſte, wad dem Oberſtleutnant beim Betreten des Zim⸗ mers in die Augen fiel, war der Brief des Hofmarſchallamtes, auseinandergefaltet auf dem Tiſche lag. Er nahm und über⸗ flog ihn, und in der frohen Erregung, in der er ſich befand, kam lezt der Verkauf der Mänade, der faſt ganz wirkungslos ver⸗ pufft war, als ihn vor zwei Tagen Schlangenberg gemeldet hatte, doch noch zu ſeinem Recht. Mehr aber noch freute ſich der Alte über die Berufung zum Großherzog, und auch er dachte dasſelbe 100 ſprach es auch aus, was ſeine Frau und Fritz ſich vorhin Er ering ſich noch darin, als Frau von Prellwitz, die in Kihe geweſen war, eintrat. Sefort rief er r triumphierend gen und 88 bezu den Brief durch die Luft:„Na, was nun? gel. Eckladen.1,1 6541 H 7, 38 parterre. üchti eſucht. 4142 T ge Monatsfrau oder g — Mädchen Frau Eipper, T 1, 15. Pußhfrau 1* 570 75 per 1. April geſucht. 8934 Telephon 247. Max Joſefſtr. 17, 3. St. links. „Es lann ja wirklich ſein, obgleich ich.“ „Immer noch nicht,“ unterbrach er ſie...„Wirſt ja ſehen.“ „Ja, ja, Franz,“ ſagte ſie leiſe. Dann reichte ſie Urſum die Hand und ließ ſich von ihrer Tochter küſſen. „Ja,“ hub Pretzwitz wieder an,„wißt Ihr was? Für jedes der andern Bilder hat der Großherzog ſechshundert Mark ge⸗ geben, dieſes iſt größer, alſo kann Fritz achthundert fordern. Tauſend und achthundert. Achtzehnhundert. Das geht.“ Und Eva anſehend, und ihr zunickend, fuhr er fort:„Kommt alles Dir zugute, alles Dir, kleine Krabbe. So oder ſo.. Aber wo iſt Fritz?“ „Du weißt doch, bei Unverfähr“, antwortete ſeine Frau. „Ach ſo, ja..“ Einen Moment überlegte er, dann ſprach er weiter:„Alſo, ich will ihm diesmal noch die Strafe erlaſſen. Zum zweiten Male ſoll er ſich's aber nicht unterſtehen. Das ſag ihm.“ „Ja, Franz.“ „Hans ißt nachher bei uns.“ „Schön.“ „Und weißt Du, Du könnteſt auch zu Ludwig rüberſchicken, daß er kommt. Ich mein', das ſind wir ihm ſchuldig.“ „Wenn Du willſt.“ „Ja.“ Er ſah das Brautpaar an. Alſo küßt Euch und dann los. Wir wollen nämlich einen Schluck Moſel trinken. Pünktlich um halb zwei ſind wir aber hier.“ Die beiden jungen Leute kamen der Aufforderung prompt nach, dann gingen die Herren, und Eva zog, wozu bisher nicht Zeit ge⸗ weſen war, ihr Jackett aus, trug die Bücher in ihr Zimmer, kam zurück und ſetzte ſich zu ihrer Mutter in den Erker. Sie war heiter und glücklich und erzählte immerfort, bald von dem, was heute in der Schule geſchehen war, bald von ihrer Zukunft und war dabei ſo mit ſich beſchäftigt, daß ſie gar nicht merkte, wie einſilbig ihre Mutter antwortete. Die war auch in der Zwiſchenzeit ihre Sorgen nicht losge⸗ worden. Immerfort mußte ſie doran denken, was jetzt zwiſchen ihrem Sohn und Unverföhr paſſieren mochte, was ſchon geſchehen war oder erſt noch geſchehen würde. Dann wieder er⸗ innerte ſie ſich, in welcher Stimmung ſich der Profeſſor geſtern von ihr getrennt hatte, ſuchte Troſt daraus zu zichen, und wieder beunruhigte es ſie, daß Friz noch nicht zurück wor. Auch den Inßalt des Schreibens, das wieder auf dem Tiſche laz, beurteilte ſie kald ſo, bacd ſe. Schließlich fing ſie in ibhrer Unruße an, von Fritz und dem Konflikk. den er mit Seine Frau nickte: Cigarrenſabriken, Augartenſtr. 36. prechen, und ſie hatte dabei die Empfindung, daß es ſchon beſſer ſei, wenn ſie wenigſtens über ihn redete. 55 Eva machte ein erſchrockenes Geſicht. Frau von Prellwitz verſtand, was ſie dachte, und ſagte: „Papa war auch gleich ſo außer ſich.“ „Ja, ja, aber daß er das getan hat!“ „Du haſt ja recht.“ Sie ſeufzte ſchwer. Nach einer Weile ſagte Eva zögernd:„Manchmal mach' ich mir Vorwürfe wegen Fritz.“ „Du?“ „Ja. Früher war ich mit ihm ein Herz und eine Seele. Jetzt iſt das nicht mehr ſo.“ „Du biſt doch jetzt verlobt.“ „Das hab' ich mir auch geſagt. Aber Hans und Fritz, das iſt doch zweierlei. Warum hat es denn nicht ſo bleiben können?“ Dann ſprach ſie nachdenklich weiter:„Faſt ſo, als ob er einſam unter uns iſt und das fühlt, hat es mir manchmal geſchienen.“ „Aber Eva“, antwortete Frau von Prellwitz erſchrocken, und die Tränen traten ihr in die Augen. Ihre Tochter beugte ſich zu ihr hinüber und ſtreichelte ihr die Wangen:„Iſt es unrecht, daß ich das ſage? Er tut mir manch⸗ mal ſo leid, und dann hab' ich eine wahre Sehnſucht danach, recht gut zu ihm zu ſein. Aber ich weiß nicht, es gelingt mir nicht.“ Frau von Prellwitz ſchwieg. „Er iſt auch nicht mehr zugänglich. Hans meint das auch.“ „Du darfſt doch nicht vergeſſen, daß er jetzt ein erwachſener Menſch iſt, der ſeine eigenen Gedanken hat.“ „Gewiß, Mama. Aber trotzdem. Ich hab' ihm doch gewi nichts getan. Vielleicht, wenn ich erſt verheiratet ſein werde Sie brach ab, weil das Mädchen eingetreten war. „Was iſt?“ fragte Frau von Prellwitz und wandte den Kopf „Es hat geklingelt.“ Damit ging Anna durch das Zimmer und kam wenig ſpäter wieder zurück und meldete, an der Tür ſtehen bleibend:„Der Direktor Unverfähr wünſcht die gnädige Frau zu ſprechen.“ „Wer?“ „Herr Profeſſor Unverfähr“ „Mich?“ „Ja, die gnädige Frau.“ „Iſt Fritz bei ihm?“ „Nein, er iſt akein.“ Wortſetzung folat. 1 * Mannheim, den 30. März 1909. General⸗Anzeiger. (Nittagblatt.) Die Eröffnung meiner beehrt sich ergebenst anzuzeigen Babette Maier, F Modellhut-Ausstellung sowie den Eingang sämtlicher Saison-Meuheiten 70938 (Mitglied des Allgemeinen G. S. Gr. Hof⸗ u. National⸗Theater Mannbheim. Dienstag, den 30. März 1909. 37. Vorſtellung im Abonnement C. Kabale und Liebe. Trauerſpiel in 5 Akten von Schiller. Regiſſeur: Emil Relter, Perſoenen: Präſtdent von Walter, am Hoſe eines deutſchen Fürſten„„ Hans Godeck Ferdinand, ſein Sohn, Major Georg Köhler Hoſmarſchall von Kalb Alexander Kökert Lady Milford, Favorttin des Fürſten Betty Ullerich Wurm, Hausſekretär des Präſtdenten Guſtav Trautſchold. Miller, Stadtmuſikant 5 8 Carl Schreiner Deſſen Fran 0 4 Julie Sanden Loulſe, deſſen Tochter Sophte, Kaurmerjungſer der Lady 2 Ein Kammerdiener des Fürſten„ Ein Kammerdieuer der Ladg Paul Bieda Diener des Präſidenten 5 Wilhelm Burmeiſter Marterſteig vom Schauſpielhaus in Düſſeldorf als Gau. Verſchiedene andere Diener, ſowohl der Lady als des Präſidenten Gerichtsdiener. Kaſſeneröffnung 6½ Uhr. Auf. 7 Uhr. Ende n. 10¼ Uhr Nach dem 2. Akt findet eine größere Paufe ſtatt. Kleine Preiſe. Reues Thengter im Roſengarten. Dienstag, den 30. März 1909. Die luſtige Witwe. Operette in drei Akten(teilweiſe nach einer Grundidee) von Victor Léon und Leo Stein. Muſtk von Franz Lehar. S Regifſeur: Karl Neumann⸗Hoditz.— Dirigent: Erwin Huth. DPerſenen: Baron Mirko 8 98 Geſandter e. ſeine Fr Danilo Deniowüſch Geſandt⸗ Schassderrebie Kavallerieleutnant i. R. * Jenny Paul Tieiſch „ 0 7 1 5 „ .„ Emil Hecht. Roſe Kleinert. Alfred Sieder. — Glagar 155 0 Camille de Noftllaeng„Hans Copon Vicomte Cagcaa. 225 Soiſen — 5 885 10 danowit ponteve riniſcher onful n Tr 5 Sylviane, ſeine Frau 5 Thereſe Weidmann. Kromow, iniſcher Geſandt⸗ ſchaftsrat 1 SGuftav Kallenberger. Olga, ſeine Frau 5 Luiſe Wagner. Pritſchitſch, pontevedriniſcher Oberſt in Penfton und Militärattachs Karl Lobertz. Prakomnig, 15 Eliſe De Lank. Miegus, Kanzliſt der pontevedri⸗ niſchen Geſand ſcheh„C. Neumann⸗Hpditz. Loks, Margarete Ziehl. Chriſine Ziſeh Griſetten riſtine Ziſch. e Mathilde Seitz. — 925 1 5 ertha Luppold. Ein Diener 5 1 0 Hans Wambach. Ein Kellner Heinrich Füllkrug. Parxiſer und pontevedriniſche Geſelſſchaft. Guslaren. Muſtkanten. Dienerſchaft. Spielt in Paris heutzutage, und zwar: der erſte Akt im Salon des pontevedrinſſchen Geſandeſchaftspalals: der zweite und dritte Akt einen 1 5 ſpäter im Palais der Frau Hanna Glawari. Kaſſeneröffnung 7½ Uhr. Anf. 8 Uhr. Ende 10½ Uhr. Nach dem 1. Akt findet eine größere Pauſe ſtatt. 9 Neues Theater⸗Eintrittspreiſe Im Großh. Boftheater. Minvoch, 81. März 1909. 41. Vorſtell. im Abonn. D OCavalleria rusticana Bajazzo. Anfang 7 Uhr. Denes Theater im Rofengarten. Mittwoch, den 31. März 1909. Ganz der Papa. Anfang 8 Uhr. Tolosseum-Theater Mannheim. WMittwoch, 31. März, nachmittags 4 Uhr: 7086 5 0 Der Struwwelpeter gte Sperrfitz 50 Pfg., 1. Platz 30 Pfg., 2. Platz 20 Pig., Gallerie 10 Pfg. Verlangen Sie Gratisproben von TAbh-Tec de, Zalel-CeonIee Anerkannt vorzügliche Gualitäts-Marken! Nur in Paketen mit Import-Marke„Reichskrone“ der pfunt 5 1060 bis.—flf den fägichen Sebrauch! 509 gr netto M..—hig 10.— feinsfexgesellschaffs-Jee! 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Gckener aus Hamburg: „Die allmähliche Entwicklung des Zeppelin'ſchen Luft⸗ ſchiffes u. die Löſung des Flug⸗Problems durch daſſelbe.“ Hierzu laden wir unſere Mitglieder, ſowte die Mitglieder des Mannheimer Vereins für Luftſchiffahrt Zähringen und des Bezirs⸗ Vereins Deutſcher Ingenjeure ergebenſt ein. Der Vorſtand der Ortsgruppe Mannheim. FFFP —5 3 18 2 8 2 „Börsen-Café“; 2 2 E 43 13 1Treppehochim Börsengebsude E 45 13 5 5 Täglich 3 FERonazerte!: 38 des Elite-Damenorchesters„Pöschl“. 2 — Dirigentin; Fräulein Pöschl. 8 Damen u. 2 Herren. 8 2 luteng an Wochentagen abends—11 Uhr: an Sonn- 8 und Felertagen nachm. von—7 und—11 Uhr. 6 3 Eintritt frei. 6310 3 ——TT..———— Beruhigend, stärkend und belebend wirkt der Heumagnetismus Nervenleidende und Schwache sowie bei verschiedenen anderen Krankheiten. F. H. Harzhelm, Magnetopath U6,& Sprechst.-11,-7 Telephon 4412. 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Mündel kommende Oſtern in eine kaufmänniſche Lehre zu geben, wollen ſich zur unendgeltlichen Beſor⸗ gung einer Lehrſtelle unſerer Vermittlung bedienen, da wir nur ſolche Firmen nach⸗ weiſen, welche den Lehrlin⸗ Hok HOSETTaBRIU NANNHEIN EHABUISSEHENH FUR won· NUNCOS-EINRICHHHMUNEEN Ausstellung vornehm ausgestattetef lnnenrãume eRossES IACER in MöSEIN REIGUER ILEINEACHER AlSFUHRUNe Venteuts- 17l J. A. Nachst den Koufdeus Höuser, G.22.MädtstdemSpesematif JJCC0(TT ſ pachen⸗ Institut Gegründet 1898 am Paradeplatz Telephon No. 4483 Erstklassiges, bestrenommiertes Institut zur Er- lernung von Fremdsprachen. Englisch— Französisch— Italienlsch Spanisch— auch Russisch— Hollandiseh S Scchwedlsch.. Der Unterricht wird gewissenhaft von nur füchtigen nationalen Lehrern erteilt. 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Passiva. odes-Anzeige. + 3 Verwandten, Freunden und Bekannten teilen wir schmerzerfüllt 5 +4 4 mit, dass Sonntag früh unser lieber Vater, Schwiegervater, Grossvater 1. Kasse, fremde Geldsorten u. Kupons 13 731 77538 1. Aktien-Kapital 8 55 145 000 000— und Bruder 7091 2. Wechsel und kurzfristige Schatzan- 2. Reserve-Fonds 8 24 857 125½29 72 Weisungen des Reiches u. der Bundes- 3. Spezial-Reserve-Fonds 9 300 000— VVVVVVVVVVVCVCV 75 459 00256 4. Kreditoren in laufender Rechnung 224 389 67851 3. Guthaben bei Banken und Bankiers 9 566 40615 5. Depositengelder 5 72 3356586 4. Reports und Lombards 8 34 201 593 90 6. Akzepte und Schecks 5 5 79 460 922.37 8 5 92 290 1 7. im Alter von 59 Jahren 2 Tagen nach langem schwerem Leiden un- ernde Beteheun 1950 8 Sonags Passiven: erwartet schnell an einem Schlaganfall sanft verschieden ist. ö Bankinstituten und Bankfirmen. 27 695 919 88 a) Beamt. Pensions- und MANNHEIM(E 7,), den 29. März 1909. 8. Debitoren in laufender Rechnung: Unterstütz.-Fonds. M. 700 000.— 5 8 bee een e 9 115 8 8 Ilm Namen der trauernden Hinterbliebenen: ten gedeckt.. M. 19124611.28 9. Gewinn- und Verlust-Rechnung. 1 868 036 Hermann Krauss b) Ausstände bei grösseren Aktien- gesellschaften u. Gewerkschaften.„ 114636 045.24 e) sonstige Debi- toren, durchSicher- heiten gedeckt.„ 121 288 658.05 d) ungedeckte Debi- toxen„„ 63788018.84] 318 837 33336 9. Aval-Debitoren M. 44 649 260 39 10. Bankgebãude. 8 5 55 5 998 79796 11. Sonstige Immobilien 0 1708 32271 12. Sonstige Aktiven: a) Effekten des Be- amten-Pensions- und Unterstütz- ungs-Fondes.. M. 700000.— b) Hypotheken„ 5092590.31 e) Syndikats- Marie Hensolt geb. Krauss Walter Krauss Erich Krauss Manfred Krauss Karl Hensolt Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 31. März, vormittags 11 Uhr, von der Leichenhalle aus statt. Kondolenzbesuche dankend verbeten, JTTT 5 Nach langem schwerem Leiden verschied gestern morgen 569 921277 70 2 569 921 27770 unser hochverehrter Chef Soll. Gewinn- und Verlust-Rechnung. Haben. . 4 4 2 Handlungs-Unkosten 3 2 800 81076 Vortrag aus 19070 158 713.26 —TWW.. 1055 46540 Provisjonenn 4216 68710 Abschreibung auf Aussenständde 599 752—Zinsen JJ 7933 605,42 Saldo 5 0 5 5 18 863 03678 Gewinne aus Wechseln 8 8 8 2791 20419 5 Gewinne aus Effekten 2781 67870% Der Verstorbene war uns stets ein gerechter und für- Einnahmen aus Immobilien 8 91123002 0 5 55 8 Vertragsmüssiger Gewinn-Ausgleich mit sorglicher Vorgesetzter und ein Vorbild treuer Pflichterfüllung. der Dresdner Banxk 401053/25 5 5 8 5 5 Pief 18 518 06454 18 519 be404 Wir bedauern sein frühes Hinscheiden auf das Tiefste und werden seiner immerdar in grösster Verehrung und Die in der heutigen Generalversammlung für das Geschättsjahr 1908 auf 7% festgesetzte Dividende wird 553 Hochachtung gedenken. von heute ab mit . 70.— für die Aktien Lit. A. und nit M. 31.50 für die Aktien Lit. B gegen Rückgabe der Kupons Nr. 18 resp. 60 an unseren KHassen in Köln, Berlin, Benn, Charlottenburg, Duisburg, Dülken, Büsselderf, Emmerich, Godesberg, Grexenbreich, Kempen, Kleve, Krefeld, Moers, Neuss, Odenkircken, Potsdam, Rheydt, Ruhr- ort, Schmargenderf, Ssheneberg, Viersen, Wesel; sowie bei der Iresdner Bank in Dresden und Berlin und deren Niederlassungen in Altens, Augsburg, Bautzen, Bremen, Bückeburg, Cassel, Chemnitz, Detmeld, Emden, Frankfurt aà.., Freibulg i. Br., Fürth, Greiz, Hamburg, Hannoyer, Heidelberg, Leer, Lübeck, Mannheim, Meissen, München, Nürnberg, Plauen i.., Wiesbaden, Zwickau i. 8; bei der Deutschen Effeecten-& Wechselbank in Frankfurt a..;* bei der Fiiale der Bank für Handel und Industrie in Frankfurt a.., bei der Mittelrheinischen Bank in Coblenz, Duisburg und Metz; bei der Ostbank für Handel und Gewerbe in Posen und Königsberg; bei Bank in Ludwigshafen, Frankfurt a.., Mannheim, München und deren übrigen dilialen; bei der Rheinischen Bank in Essen, Duisburg und Müllheim a. d. Ruhr; bei der Westfälisch-Lippischen Vereinsbank, Aktiengesellschaft in Bielefeld, Detmold, Herford, Lemgo, Minden; bei der Württembergischen Landesbank in Stuttgart; und bei den Bankhäusern: Hermann Bartels in Hannover; Fhilipp Elimeyer in Dresden: E. Heimann in Breslau; F. A. Neubauer in Magdeburg; L.& E. Wertheimber in Frankfurt a. M. ausbezahlt. 5 2 5 MKöln, den 27. März 1909. Die Direktion. Im Anschluss an unsere früheren Mitteilungen wegen Umtausches der Aktien Lit. R à M. 450 unserer Gesellschaft gegen Aktien Lit. A à M. 10900 machen wir hierdurch wiederholt bekannt, dass Wir in der Lage sind, diesen Umtausch vollständig Kostenfrel zu bewirken und zur eventl. Abrundung des Nominalbetrages überschiesgende Beträge der Aktien Lit. B zu übernehmen resp. fehlende Beträge der Aktien Lit. B zum jeweiligen Tageskurse zu liefern. Da die Aktien Lit. B börsenmässig nicht mehr lieferbar sind, ist dringend zu raten, von der z. Z. noch kostenlosem Umtsuschmöglichkeit um- tzehend Bebrauch zu machen. Nufſebung der Fweig⸗rp des„Mannheimer General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“. Wir erlauben uns, unſeren verehrl. Leſern und Freunden des Blattes die ergebene Mitteilung zu machen, daß die ſämtlichen hieſigen Tageszeitungen auf Grund eines mit der Verwaltungsſtelle Mannheim⸗Ludwigshafen des Deutſchen Transportarbeiter⸗Verbandes abgeſchloſſenen Zeitungsträgerinnen⸗ Lohn⸗ und Arbeitstarifs die in hieſiger Stadt beſtehenden Zweigexpeditionen mit dem 1. April ds. Is. aufheben. Die Zuſtellung der Zeitung an unſere 7 verehrl. Abonnenten erfolgt von dieſem Tage ab ausschliesslich durch die Zeitungsträgerinnen. Außerdem kann die Zeitung noch in unſerer Haupt⸗ Expedition E 6, 2 abgeholt werden. Wir richten an diejenigen Leſer unſeres Blattes, welche den„Mannheimer General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“ bisher durch eine Zweig⸗ expedition bezogen haben, die höfl. Bitte, auf das Blatt entweder bei den Zeitungsträgerinnen oder brieflich oder direkt in unſerer Hauptexpedition E 6, 2 umgehend abonnieren zu wollen, damit in dem Bezug der Zeitung vom 1. April ab keine Unterbrechung eintritt. Wir werden ſtrengſtens dafür Sorge tragen, daß die Zuſtellung der Zeitung durch die Trägerinnen raſch und pünktlich geſchieht und erſuchen wir, uns von Unregelmäßigkeiten oder Ver⸗ ſpätungen in der Ablieferung des Blattes umgehend Kenntnis zu geben, damit wir Abhilfe ſchaffen können. Wir geben uns der angenehmen Hoffnung hin, daß unſere verehrl. Abonnenten, die den„Mannheimer General⸗Anzeiger, Badiſche Neueſte Nachrichten“ bisher durch die Zweigexpeditionen bezogen haben, uns auch in Zukunft treu bleiben. Veerlag des„Mannheimer General⸗Anzeiger“ Mannheim,;, den 29. März 19099. Das Persona der Firma Krauss-Bühler. Danksagung. Für die wohltuenden Beweise herzlicher Teilnahme anlässlich des uns so schwer betroffenen Verlustes unseres lieben Gatten und Vaters sprechen tiefempfundenen Dank. 7097 Frau Emma Schmitz geb. Gaddum Hermann Schmitz, Mannheim, den 29. März 1909. ——— Meannheim, 30. März. General⸗Anzeiger. (Mittagblatt. 9. Sei Neu-Eröffnung Cigarren-Special-Hauses Wallerstein& Salmon E 5, la Telephon 3172 Donnerstag, den l. April 1909. K 7064 * FEEEAPAAArrrooeoreoe Wuſteigrung hon ſidtiſgen,] Erſtt Mannheimer Prinat⸗Kochſchule Baugelände. Pension. Meldungen jederzeit. Im Auftrag der Stadtgemeinde—— Per 1. April ſind noch 2 Mannheim wird am— Mittwoch, 14. April 1909, nachmittags 3 Uhr im Zimmer No. 16 des alten Aee Verſteigerung. Im Auftrag verſteigere ich Donnerstag, 1. April 1909, vorm, 9½ Uhr und nachm. 2 uhr beginnend: Die geſamten Maſchinen u. Werkzeuge, Trans⸗ miſſtionen, Werkſtatt⸗ u. Bureau⸗Einrichtung e. mod. eing., in Konkuxs ger. Eiſenkonſtruktionswerkſt. Ecke Viehhofſaße u. Rheizäuſerſtraße Halteſtelle der Elertriſchen, unter anderem: 1 Gasmotor, 8 PS., 1 gr. Schatzſche Schere und Stanze mit Proſileiſenmeſſer, 1 Drehbank, 6 Bohrmaſchinen, 1 Kaltſäge, komplette Schmiede⸗Einrichtung und vieles andere. Die Verſteigerung findet beſtͤmmt ſtatt. Flitz Best 25“ e4hb. wanahgnn. 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Immobilien 3,634,81880 Aktien⸗Kapital 3,000/000— 155 ab 2% Abſchreibung e 1,544,79471 hiinßß;!! 2,068,44053 Or 10 VTTAT 400,000— ab 100% Abſchreibung. 28— 00 15857)00 c Geleiſe⸗Anlage 25 d 290,272.28 Beleuchtungs⸗Anlage 92 5,19,88 ee 84162ʃ58 ab Abſchreibung 5,318083 1— ab Verluſte und Dubioſe 36,10970 254,16255 Utenſtlin 5 27401234 Hypotheke.„„W ͤ aeieee ab Aſchreibuͤn 2241132 1— Kreditoren.978, v0 7 Comptoir-Utenftlien 876.30 Brutto⸗Gewinn 781/052f8 ab Abſchreibung 87530.— ab Abſchreibung: Kaſſe⸗Vorrat 44,09025 auf Immobilien 72.696.37 Wechſel⸗Vorrat(abzügl. Diskont) 157,86940„Maſchinen„206,34405 Waren⸗ und Säcke⸗Vorrat 3,610,56970„Beleuchtungs⸗ Feuer⸗Verſicherungs⸗Prämie 12,842.85 Anlage„ 5,818.83 (. 1909 vorausbezahlt)„Utenſilien„ 2,411.32 Kohlen⸗Borralt.„600.—„Comptoir⸗ Debitoren 1,672.872 1 Utenſilien„ 875.30 287.64587 Netto⸗Gewinn 493,406.28 10.525,067 22 1052588522 Oewinn- und Verlust- Oonto pro Sl. Dezember 1908. 4 I Handlungs⸗unkoſten 261,66549 Vortrag aus 197707. 148,76723 SIIIl 8.318,4192 Waren⸗Cont 2,064,48080 Kohlen„„5 231½22792 DillHlHlDCCCC( 3 55 328,644.19 Proviſtonen und Reiſeſpeſen. 116,87715 Feuer⸗Verſicherungs⸗Prämien 78,80659 Alters⸗, Unfall⸗ und Krauken⸗Verſicherung 20,370ʃ62 TT 2233 36,18402 Brutto⸗Gewiunn 781/052ʃ18 21732803—— 15 13 5 Der Mufſichtsvat: Der Vorſtand: Emil Magenau. Artmann. Kaufmann. Der Dividendenſchein Nr. 14 unſerer Aktien Serle A, B und C wird von heute ab mit Mk. 100.— bei dem Bankhauſe Kahn& Co, in Frankfurt a.., der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft.%, der Hüddeutſchen Bank und der Filigle der Dresdner Bank in Maunheim oder an unſerer Geſellſchaftskaffe in Ludwigs⸗ hafen a. Rh. eingelöſt. 70³¹ nachmittags 2% Uhr Daugſtraße 78 öffentlich geg. bar: 8 Schläferbetten m. Feder⸗ betten, 2 Kleiderſchränke, 1 Waſchkommode, 1 Waſchtiſch, 2 Tiſche, Stühle, 1 Küchen⸗ ſchrank, Küchengeſchirr u. a. m. 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Sitzung, Montag, 29. März. Am Tiſche des Bundesrats: Fürſt Bülow, von Beth⸗ mann⸗Hollweg, von Schoen, von Tirpitz, Dr. Sydow, Dernburg, von Loebell. Sämtliche Logen und Tribünen ſind dicht beſetzt, beſonders auch die Diplomatenloge und die Hofloge, in der Prinz Auguſt Wilhelm Platz genommen hat. Die Botſchaften ſind ſämtlich pertreten, von den Botſchaftern ſelbſt iſt aber keiner anweſend. Das Haus iſt zu zwei Dritteln beſetzt. Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung unmittelbar nach dem Eintritt des Fürſten Bülow in den Saal, 12 Uhr 15 Minuten. Auf der Tagesordnung ſteht der Gtat des Reichs⸗ kanzlers. Die auswärtige Politik. Der Präſident eröffnet die Diskuſſion beim Gehalts⸗ titel des Reichskanzlers und erteilt dem Reichskanzler das Wort. Reichskanzler Fürſt Bülow: Meine Herren, ehe ich näher auf die Entwicklung der Orient⸗ angelegenheit eingehe, möchte ich kurz die Ereigniſſe berühren, bei denen unſere Politik beſonders nahe beteiligt geweſen iſt, ſeit ich das letzte Mal die Ehre hatte, mich vor dieſem chohen Hauſe auszuſprechen über die auswärtigen Geſchäfte des Landes. Ich ſtelle voran den Beſuch, den Ihre Maje⸗ ſtäten der König und die Königin von England im Februar dieſes Jahres unſerem Kaiſerpaare in der Reichshauptſtadt abgeſtattet haben. Ich zögere nicht, dieſen Beſuch in ſeinem ganzen, äußerſt harmoniſchen Verlaufe als ein in je⸗ der Beziehung glückliches Begebnis zu bezeichnen. (Beifall.) Die herzliche Aufnahme, die dem engliſchen Königs⸗ vaare an unſerem Kaiſerhofe bereitet worden iſt, die ſympathiſche Anteilnahme aller Schichten der Bevölkerung. das Scho, welches die Berliner Feſttage in England erweckt haben, vor allem aber die Worte aufrichtiger Friedensliebe und Freundſchaft, die Seine Ma⸗ jeſtät der König von England hier geſprochen hat, und die nachher im der engliſchen Thronrede und in der Adreßdebatte des engliſchen Parlaments bekräftigt worden ſind— das alles hat bei den Völ⸗ kern wieder einmal zum Bewußtſein gebracht, wie ſie gegen⸗ ßeitig ſich achten und friedlich in Friedens⸗ arbeiten wetteifern.(Beifall.) Das Netzwerk ihrer Be⸗ ziehungen iſt nicht ſo leicht zu zerreißen, wie ſehr auch von mut⸗ willigen Händen daran gezerrt ſein mag, denn es hat, von allem ideellen Wert abgeſehen, ſeine Feſtigkeit dadurch erlangt, daß ein großer Teil der Arbeit beider Länder mit hineinverknüpft worden iſt. Es gibt ja auch kaum zwei Länder, die für ihre nationale Ar⸗ beit ſo ſehr aufeinander angewieſen ſind, wie Deutſchland und England.(Sehr richtig!) Ich möchte mir erlauben, hier einige Zahlen anzuführen, weil dieſe Zahlen eine überaus be⸗ redte Sprache führen. Daß Deutſchland der beſte Kunde des pereinigten Königreichs iſt, wird von allen deut⸗ ſchen Handelspolitikern anerkannt und in ganz unanfechtbarer Weiſe durch die Statiſtik beſtätigt. Nach keinem anderen Lande exportiert Großbritannien ſo ſtark wie nach dem Deutſchen Reiche. Die britiſchen Erzeugniſſe, die nach Deutſchland gehen, beliefen ſich im Jahre 1898 auf 22,5 Mill. Sterking, im Jahre 1907 ſchon 41,4 Mill. Sterling, im Durchſchnitt der Jahre 1898 bis 1907 27,6 Mill. Sterling, oder 9 Proz. der Ge⸗ ſamtausfuhr britiſcher Erzeugniſſe fanden in Deutſchland Abſatz. Die Vereinigten Staaten von Amerika nahmen 7½ Proz, Frank⸗ xeich 5,86 Prog. der britiſchen Ausfuhr auf. Großbritannien, meine Herren, iſt für uns das wichtigſte aller der Länder, mit denen wir Handel treiben. Der geſamte Umſatz Deutſchlands mit Großbritannien er⸗ xeichte 1907 einen Wert von 2 730 000 000 Mk. Der Durch⸗ ſchnittswert in den letzten Jahren betrug 1 600 000 000 Mk. Mit Großbritannien und ſeinen Kolonien war 1907 der geſamte Um⸗ ſatz 8 080 000 000 Mk., der Durchſchnitt in den Jahren 1898 bis 1907 42 000 000 00 Mk. Deutſchland bezog von Großbritannien von 1898—1907 jährlich rund Waren für 680 000 000 Mk., da⸗ wunter waren für 97,4 Millionen Steinkohlen, für 84 Millionen Wollgarne, für 59 Millionen Baumwollgarne und für 26½ Mil⸗ klionen Roheiſen. Von der deutſchen Ausfuhr nimmt kein Land ſo viel auf wie Großbritannien. Nun weiß ich wohl, daß es wie bei uns, ſo auch in einempolitiſchſoreifen Volke wie dem engliſchen nie an Fanatikern fehlen wird, die keinen Blick haben für die Geſamtheit und für die große Intereſſengemein⸗ jchaft zwiſchen dem deutſchen Volke und dem engliſchen. Ich bin Aber der feſten Zuverſicht, daß es ihnen nicht gelingen wird, einen Einfluß auf das politiſche Denken der britiſchen Nation zu gewinnen. Die Eindrücke, die ich während des Berliner Beſuches in einer Reihe von politi⸗ ſchen Unterredungen gewonnen habe, beſtärken mich in dieſer Zu⸗ verſicht, der ich nicht zum erſten Male von dieſer Stelle Worte berleihe.(Sehr gut! rechts.) Ueber das Abkommen, das wir mit der fran⸗ 3öſiſchen Regierung wegen Marokko abgeſchloſſen haben, glaube ich Sie am kürzeſten orientieren zu können, wenn ich Ihnen in dieſer Beziehung folgenden, am 25. Januar d. J. An die geſamten Vertreter der Regierungen im Auslande gerichteten Erlaß verleſe:„Die deutſch⸗ franzöſiſchen Reibungen der letzten Jahre wegen Marokko haben auch auf die ſonſtigen Beziehungen beider Länder zu einander und damit auf deren Verhältnis zu anderen Nationen und auf die allgemeine politiſche Lage ungünſtig eingewirkt. Da die praktiſche deutung der von beiden Teilen verfochtenen und widerſprechen⸗ Auffaſſungen nicht im Verhältnis ſtand zu dem angerichteten n, ſo war beiderſeits das Bedürfnis nach Beſeitigung des genſatzes ſeit einiger Zeit hervorgetreten. Abgeſehen von dieſer rwägung hat ſich die Ueberzeugung Bahn gebrochen, daß der bis⸗ ige Zuſſand ein Hindernis bildet für die gedeihliche Entwicklung der beiderſeitigen Intereſſen und für die Aufſchließung von Ma⸗ 5 ſelbſt.“ Das Abkommen beſagt, daß beabſichtigt ſei, den bis⸗ en Zuſtand zu ändern. Dieſe Vereinbarung ſichert Frank⸗ 2 dai Abrrer Nosbartaude Marokkrs, das on der Erhaltung von Ruhe und Ordnung beſonders intereſſiert iſt, einen nicht unberechtigten politiſchen Einfluß. Deutſchland aber ſichert das Abkommen eine Beteiligung von Handel und Gewerbe, ſowie die Möglichkeit, ſich an der gleichen Betätigung franzöfiſcher Kreiſe zu beteiligen und aus deren Errungenſchaften Nutzen zu ziehen. Das Abkommen will eine gemeinſame Arbeit zur Er⸗ ſchließung des Landes erreichen. Dieſe Beſtrebungen haben bereits in der letzten Zeit hier und dort praktiſche Formen angenommen. Eine ſtreng loyale Durchführung des Abkommens iſt geſichert worden. Es freut mich, daß der Widerſpruch gegen dieſes Abkommen in beiden Ländern gering war und gegen die faſt allgemeine Zuſtimmung nicht aufkommen konnte.(Sehr gut! rechts.) Bei uns hat man von einer Inkonſeguenzunſe⸗ rer Marokkopolitik geſprochen. Ich könnte Ihnen in einer hiſtoriſchen Betrachtung nachweiſen, daß, wenn unſere Me⸗ thode nicht immer die gleiche war, doch unſer ſachlicher Standpunkt immer derſelbe geblieben iſt. Zeit und Umſtände ſind eben immer im Fluß und Wechſel. Es ſcheint mir in der Politik überhaupt weniger anzukommen auf die ſtarre Konſequenz als auf das praktiſch Nützliche.(Be⸗ wegung.) In dem bisherigen Falle liegt dem Vorwurf der In⸗ konſequenz im übrigen, wie ich glaube, eine irrige Auffaſſung über unſere Aufgaben in Marokko zugrunde. Sollten wir wirklich darauf ausgehen, in einem Lande, wo wir keine politiſchen Intereſſen haben, und ſolche Intereſſen nie⸗ mals verfolgt haben, Frankreich, das dort natürliche und ſehr be⸗ trächtliche Intereſſen hat, Schwierigkeiten zu bereiten? Es gibt ja eine Meinung, wonach es gut ſein ſoll, einem Lande, das ein⸗ mal unſer ſcharfer Gegner war, überall und namentlich in einem der Punkte, wie Marolkko einer für Frankreich iſt, offen oder ver⸗ ſteckt entgegen zu arbeiten, bloß meil der Zeitpunkt kommen könne, wo wir gezwungen ſein möchten, mit dieſem Lande die Klingen zu kreuzen. Ich möchte dieſe Theorie die Theorie der krummen Politik nennen. Ich habe hier ſchon einmal da⸗ von geſprochen, daß wir nicht vom Schaden anderer leben können. Das Bewußtſein der Kulturgemeinſchaft unter den großen ziviliſierten Völkern hat ſich im Laufe der vergangenen Jahrhunderte zu ſehr geſtärkt, als daß eine Politik der Schadenfreude nicht überall Schaden anrichten ſollte, ohne dem eigenen Lande zu dienen.(Sehr richtig!) Für ganz ver⸗ fehlt halte ich die Berufung auf den Fürſten Bismarck. Wir wiſſen alle, daß Fürſt Bismarck es als nützlich betrachtete, wenn Frankreich ſeine Kraft in kolonialen Unternehmungen betätigte. Nun, ſeinerzeit gab es für Frankreich eine offene, eine ſchmerz⸗ hafte Wunde, das war Tonking. Wenn ſich die Archive einmal öffnen werden, dann wird ſich erſt zeigen, wie der große Staats⸗ mann alles tat, was in ſeinen Kräften ſtand, um die chineſiſche Regierung von Feindſeligkeiten gegen Frankreich anläßlich von Tonking abzuhalten. Das war das Gegenteil einer Politik der Schadenfreude. Das deutſche Volk iſt ſtark, iſt groß genug, um eine offene, eine klare, eine gerade Politik zu treiben, und der Ausdruck einer ſolchen Politik iſt auch das Abkommen, das ich mit der franzöſiſchen Regierung über Marokko getroffen habe. Ich nähere mich nun dem nahen Orient. Es iſt ein Gerede aufgebracht worden, als wäre ich anfänglich unſicher geweſen wegen der Haltung, die wir einzunehmen hätten gegen⸗ über der Annexion von Bosnien und der Herzego⸗ wina. Es iſt ſogar verſucht worden, mich bei unſerem öſterreich⸗ ungariſchen Bundesgenoſſen als ſchwankend, bedenklich und ver⸗ trauensunwürdig zu denunzieren.(Hört, hört!) Da es ſich hier um eine Legende handelt, die unſere intimſten Bundes⸗ beziehungen berührt, ſo glaube ich, daß dieſe Legende gar nicht kräftig genug zerſtört werden kann.(Beifall.) Ich werde Ihnen deshalb einige Mitteilungen aus den Akten machen, aus denen Sie erſehen werden, daß ich von An⸗ fang an meine Stellung zu dem Vorgehen der öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie mit aller Entſchiedenheit genommen und präziſiert habe. Die öſterreich⸗ungariſche Zirkularnote wegen der Annexion und der damit zuſammenhängenden Fragen iſt uns am 7. Oktober vorigen Jahres übergeben worden. Am Tage vorher war auf meine Weiſung der Kaiſerliche Botſchafter in Wien dahin in⸗ ſtruiert worden, ich legte beſonderen Wert darauf, daß man hin⸗ ſichtlich der Annexionsfrage volle Sicherheit über unſere zuver⸗ läſſige Haltung habe. Es ſei das für uns ein Erfordernis ſelbſt⸗ verſtändlicher Loyalität, und es entſpreche das dem Bündnis mit Oeſterreich⸗Ungarn, dem Europa zum größten Teil einen dreißig⸗ jährigen Frieden verdanke. Zu der Zeit ſchrieb ich nach London, daß wir einerſeits für die Reformbewegung Sympathie hätten, und daß wir andererſeits unſeren treuen Bundesgenoſſen in ſeiner ſchwie⸗ rigen Lage nicht im Stich laſſen würden. Am 18. Oktober ſchrieb ich weiter nach London, daß Oeſterreich⸗Ungarn die bosniſche Frage auf einer Konferenz nicht ohne weiteres zulaſſen könne, und daß wir unſerem Verbündeten in dieſer Auffaſſung zur Seite ſtänden. Am ſelben Tage ließ ich eine Inſtruktion nach Wien gehen, aus der ich abſchließend noch eine kurzen Paſſus mitteilen möchte. Ich ſchrieb an unſeren Botſchafter in Wien:„Ich hatte geſtern Ge⸗ legenheit zu einer längeren Ausſprache mit Seiner Majeſtät dem Kaiſer und König und bin in der Lage, zu ſagen, daß Seine Majeſtät vollkommen den Standpunkt billigt und teilt, den ich ſeither eingenommen habe, daß der feſte Wille zur Er⸗ füllung unſerer Bundespflicht vorhanden iſt, an der Seite unſeres Verbündeten zu ſtehen und zu bleiben. Auch für den Fall, daß Schwierigkeiten und Kompli⸗ kationen entſtehen ſollten, wird unſer Ver⸗ bündeter auf uns rechnen können. Seine Majeſtät, deſſen verehrungsvolle Freundſchaft für den Kaiſer Franz Joſeph bekannt iſt, ſteht in unerſchütterlicher Treue zu ſeinem erhabenen Ver⸗ bündeten.“ Das alſo, m.., war der Standpunkt, und das war meine Inſtruktion vom erſten Tage an. Daraus können Sie er⸗ meſſen, was es auf ſich hat, wenn man mich als unſicheren Kantoniſten hat verdächtigen wollen. Wie ich mich gegen die grundloſe Behauptung, als ob ich unſeren öſterreichiſch⸗ ongariſchen Berbündeten unkauter unterſtützt hätte, wenden muß, ſo muß ich mich jetzt gegen den entgegengeſetzten Vorwurf verteidi⸗ gen, nämlich den, daß wir unſerenplatz mit überflüſſigemEifer an der Seite von Oeſterreich⸗Ungarn genommen hätten. Man hat darüber geklagt, daß wir uns dadurch unnötigerweiſe in Gefahren begeben hätten. Man hat uns vorgeworfen, daß wir uns für Inter⸗ eſſen eingeſetzt hätten, die nicht unſere eigenen Intereſſen wären. Dieſe Vorwürfe werden vorgetragen unter dem Anſchein eines ge⸗ ſunden Egoismus, und ſie werden vorgetragen unter Berufung auf die Autorität des Fürſten Bismarck. Es wird als Bismarckſche Anſicht hingeſtellt, daß wir in der Balkankriſis jede Stellungnahme hätten vermeiden ſollen. Ich behaupte, daß eine ſolche Laudiceapolitik vom Fürſten Bismarck ohne Be⸗ denken verworfen worden wäre. Nicht in Orientfragen überhaupt Stellung zu nehmen, hat Fürſt Bis marck geraten, ſondern vorzeitig Stellung zu nehmen oder die Führung an ſich zu nehmen. Ich be⸗ ziehe mich auf ein Wort des Fürſten Bismarck, das zu gleicher Zeit, als es geſprochen wurde, eine allgemeine mahnende Betrach⸗ tung war, und das heute eine ſchlagende Rechtfertigung erhält. In ſeiner unſterblichen Rede vom 6. Februar 1880 ſagte Fürft Bismarck— ich habe mir die Stelle aufgeſchrieben—:„Ein Staat, wie Oeſterreich⸗Ungarn, wird dadurch, daß man ihn im Stiche läßt, entfremdet, und wird geneigt werden, dem die Hand zu bieten, der ſeinerſeits der Gegner eines unzuverläſſigen Freundes geweſen iſt. Nicht in der Ausſicht, auf irgend einen handfeſten territorialen oder wirtſchaftlichen Gewinn liegt unſer Intereſſe, unſer eigenes und einheitliches Intereſſe liegt in der Situation.“(Sehr wahr!) Glauben Sie wirklich, daß wir irgend einen neuen Freund ge⸗ wonnen, irgend einen Erſatz gefunden hätten, für ein durch 80 Jahre bewährtes Bündnis, wenn wir die Probe auf unſere Treue nicht beſtanden hätten?(Sehr wahr!)— Nicht aus Furcht etwa, den Anſchluß an andere Mächte nicht zu finden.(Sehr gut!) Wir würden uns, meine Herren, ſehr bald wohl diesmal ohne Oeſterreich⸗Ungarn derſelben Mächte⸗ gruppierung gegenüber geſehen haben, der Oeſtereich⸗Ungarn hätte weichen müſſen.(Sehr richtig!) Gewiß, meine Herren, Deutſchland iſt ſtarkgenug, um ſich im Notfalle auch allein zu behaupten.(Sehr richtig! rechts.) Das iſt aber kein Grund, einen lohalen Genoſſen, der überdies ein treuer wertvoller Faktor in der europäiſchen Politik iſt, in einer für ihn ſchwierigen Lage ſich ſelbſt zu überlaſſen oder auf andere Freundſchaften anzuweiſen.(Beifall.) Die Politik des Finaſſierens iſt durchaus nicht immer eine kluge Politik. Sie iſt jedenfalls nicht angebracht einem Freunde gegenüber, der Klarheit und Offenheit erwartet. Uns klar und offen an die Seite von Oeſterreich⸗Ungarn.1 ſtellen, war aber deshalb angezeigt, weil wir ſonſt gefährliche Zumutungen ermutigt hätten, die darauf hinausliefen, der Macht⸗ ſtellung von Oeſterreich⸗Ungarn Schaden zuzufügen. Eine diplo⸗ matiſche Niederlage unſeres Bundesgenoſſen hätte ihre Rückwir⸗ kung auf unſere eigene internationale Stellung ausgeübt.(Sehr richtig!) Sie hätte das Schwergewicht vermindert, das Deutſchland und Oeſtereich⸗Ungarn jetzt gemeinſam repräſentieren, und das in internationalen Fragen oft von beiden Mächten gemeinſam in die Wagſchale geworfen iſt. Ich habe ein höhniſches Wort geleſen über unſere„Vaſallenſchaft gegenüber Oeſterreich⸗Ungarn“. Das Wort iſt einfältig.(Lebhafte Zuſtimmung.) Es gibt keinen Streit über den Vortritt wie zwiſchen den Königinnen im Nibelungenliede, aber die Nibelungentreue wollen wir aus unſe⸗ rem Verhältnis zu Oeſterreich⸗Ungarn nicht ausſchalten.(Lebhafter Beifall) Die wollen wir vor aller Oeffentlichkeit Oeſterreich⸗Ungarn gegen⸗ über wahren.(Lebhafter Beifall.) Um allen Mißverſtänd⸗ niſſen vorzubeugen, will ich hier gleich einfügen, daß ich in dieſer unſerer Haltung auch eine rung erblicke.(Lebhafter Beifall.) Die Publizierung des öſter⸗ reich⸗ungariſch⸗deutſchen Bündniſſes hat ſeinerzeit auf kriegsluſtige Glemente in Guropa beruhigend eingewirkt. Die Konſtatierung, daß das Bündnis inzwiſchen nichts von ſeiner Kraft eingebüßt hat, kann in gleicher Richtung nur nützlich wirken.(Sehr richtig!) Den Kritikern aber hier in der Preſſe und ſonſtwo, die uns mit dem Buchſtaben des Vertrages unter die Naſe fahren, denen ſage ich einfach, daß hier der Buchſtabe tötet.(Sehr richtig!) Nun weiß ich wohl, daß wir Deutſche der Ueberzeugung bedürfen, an der Seite einer gerechten Sache zu ſtehen. Wir haben die⸗ ſer Ueberzeugung oft genug Opfer gebracht, es liegt auch im deut⸗ ſchen Volkscharakter, eine Sache gern deshalb für die gerechte Sache zu halten, weil ſie die ſchwächere iſt. Deshalb aber brauchen wir keine Skrupel zu haben, und ſie ſind meines Wiſſens auch niemals hervorgetreten. Es unterliegt für mich nicht dem mindeſten Zwei⸗ fel, daß Oeſterreich⸗Ungarn in ſeinem Konflikt mit Serbien das Recht durchaus auf ſeiner Seite hat.(Lebhafter Beifall.) Die Annexion der beiden Pro⸗ vinzen war kein zyniſcher Landesraub, ſondern der letzte Schritt auf der Bahn einer ſeit 30 Jahren betätigten kulturellen und wirt⸗ ſchaftlichen Politik.(Sehr richtig!) Der Zuſtand von heute datiert bereits ſeit 1877 oder 1878. Die Beſetzung von Bosnien und der Herzogewina erfolgte ſeinerzeit, weil der urſprüngliche Beſitzer den Aufruhr nicht zu dämpfen vermochte, während Oeſterreich⸗ Ungarn einen Aufſtand in weiten Landſtrecken an ſeiner Grenze auf die Dauer unmöglich ruhig mit anſehen konnte.(Sehr rich⸗ tig!) Was die öſterreich⸗ungariſche Verwaltung in dieſer Zeit für die beiden Probinzen getan hat, das iſt von allen ſachverſtändigen Beurteilern als eine glänzende Kulturleiſtung anerkannt worden. (Lebhafte Zuſtimmung.) Oeſterreich⸗Ungarn hat ſich ein Recht auf beide Provinzen durch ſeine Ar⸗ beit erworben. Der formale Verſtoß, der bei der Annexion begangen wurde, iſt durch die Verhandlungen mit der Pforte aus⸗ geglichen worden. Bei den Verhandlungen iſt von beiden Seiten mit ſtaatsmänniſcher Weisheit den Intereſſen beider Teile gedient worden, und ich glaube, daß beide Teile Anlaß haben, ſich zu dem gelungenen Abſchluß Glück zu wünſchen.(Sehr richtigl) Nachdem eine Einigung unter den Nächſtbeteiligten er⸗ zielt worden iſt, wird die Zuſtimmung und die Anerkennung auch der übrigen Signatarmächte des Berliner Vertrages nicht ausblei⸗ ben können. Daß auch das Placet von Serbien erforder⸗ lich ſein ſoll, iſt eine Zumutung, die Oeſterreich⸗Ungarn von An⸗ fang an mit Recht abgelehnt hat.(Sehr richtig!) Den ſerbiſchen Forderungen ſteht kein Rechtsanſpruch zur Seite. Die ſerbi⸗ ſchen Rüſtungen ſind ein gefährliches Spiel.(Sehr richtig!) eminente Friedensſiche⸗ — + CCcC A 6 Wenn es nun auch ein unerträglicher Gedanke ſein mag, daß der zuropäiſche Friede wegen Serbien gefährdet werden ſoll, ſo iſt doch kein Grund vorhanden, an Oeſterreich⸗Un⸗ garn oder die Türkei die Zumutung zu ſtellen, unberechtigten ſer⸗ ſchen Aſpirationen nachzugeben.(Sehr richtig) Aus die⸗ ſen Aſpirationen kann kein Krieg, geſchweige denn ein Weltbrand werden.(Sehr richtig!) Ich habe aber die feſte Zuverſicht, daß das Friedensbedürfnis in Europa ſtark genug ſein wird, um einen ſolchen Weltbrand zu verhüten. (Beifall.) Die Haltung, welche die ruſſiſche Politik neuerdings in der Annexionsfrage eingenommen hat, beſtärkt mich in dieſer Hoff⸗ nung, und für dieſe Haltung der ruſſiſchen Politik hat ſie und ins⸗ beſondere Seine Majeſtät der Kaiſer Nikolaus Anſpruch auf Aner⸗ kennung und Dankbarkeit aller Friedensfreunde in Europa erwor⸗ ben. Unſere Haltung gegenüber der Konferenzfrage hat ſich nicht geändert. Wir haben nach wie vor keine grundſätzlichen Bedenken gegen eine ſolche Konferenz, vorausgeſetzt, daß alle europäiſchen Mächte an ihr teilnehmen, und daß das Konferenzprogramm vor⸗ her genau liiert und feſt umgrenzt wird, denn wir wünſchen, daß Ddie Konferenzberatungen nicht als Aufregungsmittel, ſondern als Beruhigungsmittel wirken.(Sehr richtig!) Nun iſt weiter ge⸗ ſagt worden, wir hätten uns bemühen ſollen, die beſtehenden und nicht ungefährlichen Gegenſätze zwiſchen den europäiſchen Mächten auszugleichen. Es iſt ſogar behauptet worden, daß wir in dieſer 1 Richtung nicht genug getan hätten. Dabei überſieht man, daß wir gar Teine Veranlaſſung hatten, eine übertrieben geſchäftige Tä⸗ figkeit zu entwickeln. Sobald eine Grundlage für eine ver⸗ mittelnde Tätigkeit gegeben war, haben wir auch im ausgleichen⸗ den Sinne gewirkt. Wir ſind in dieſer Richtung nicht ohne Erfolg zwiſchen Wien und Konſtantinopel und zwiſchen Wien und Sankt Petersburg tätig geweſen. Dabei ſind wir uns allerdings ſtets der Grenzen beßwußt geblieben, die wir einerſeits unſeren eigenen Intereſſen, andererſeits der Logalität gegen Oeſterreich⸗Ungarn bei unſerer vermittelnden Tätigkeit zugrunde legen mußten. Ich will dieſe Grenzen noch einmal definieren. Wir haben keinen Schritt getan und werden keinen Schritt tun, der den mindeſten Zweifel ließe an unſerer Entſchloſſenheit, kein öſterreichiſch⸗ungariſches Lebens⸗ intereſſe preiszugeben.(Beifall.) Und ebenſowenig ſind wir dafür zu haben, daß an Oeſterreich⸗Ungarn Zumutungen geſtellt werden, die unvereinbar wären mit der Würde der habsburgiſchen Monarchie.(Beifall.) M.., unſere eigene Geſchichte mahnt uns zur Vorſicht, auch gauf dem Gebiete der ehrlichſten Maklertätig⸗ eit. Wem ſchwebte hier nicht als großartiges Beiſpiel der Ber⸗ liner Kongreß vor! Dieſe weltgeſchichtliche Verhandlung wurde geführt durch den größten Staatsmann des vergangenen Jahr⸗ ſunderts. Sein leitender Gedanke war dabei, daß zwiſchen den europäiſchen Mächten ein Krieg ausbrechen könnte, in den Deutſch⸗ land hineingezogen werden könnte. So machte der gewaltige Fürſt ſichere Arbeit, um den Frieden zu erhalten, und er erhielt ihn auch. Aber in gewiſſer Beziehung trugen wir die Koften des Ver⸗ fahrens. Die Unzufriedenheit der Streitenden richtete ſich nach ] dem Kongreß noch mehr gegen uns als gegen den bisherigen Gegner. Die Scherben aller enttäuſchten Hoffnungen wurden gegen uns ge⸗ ſchleudert. Ich habe als junger Menſch an dem Kongreß teil⸗ genommen. Ich ſtand durch meinen Vater und ſeine amtlichen und freundſchaftlichen Beziehungen zum Fürſten Bismarck den FEreigniſſen nahe, und ſo erfuhr ich, daß Deutſchland, das den Frieden anderer erhalten hatte, ſelbſt bald nach dem Kongreß in Klegsgefahr ſchwebte. Mit dieſer Erfahrung vor Augen haben wir uns die Linie für unſere Orientpolitik vorgezeichnet. Wir wahren unſere eigenen das auch in dieſem Zuſammenhange zu wiederholen, identiſch. Indem wir feſt zu Oeſterreich⸗Ungarn ſtehen, ſichern wir am beſten unſere Intereſſen. Und damit tragen wir auch am meiſten bei zur Erhaltung des Friedens, des europäiſchen Friedens, deſſen Wahrung aufrichtig gewünſcht wird vnn dieſem hohen Hauſe und vom deutſchen Volke.(Beifall.) Abg. Frhr. v. Hertling(Zentr.): 5 Auf dem glatten Boden der auswärtigen Politik können wir Abgeordnete ja nur mit allem Vorbehalt ſprechen; immerhin iſt es, wenigſtens für die Mitglieder der Budgetkommiſſion, leichter die frühere Klage, daß wir zu wenig Mitteilungen über die auswärtigen Verhältniſſe erhielten, kann jetzt nicht mehr er⸗ hoben werden, nachdem uns in der Budgetkommiſſion der Staats⸗ ſekretär des Auswärtigen, freilich nur vertraulich und daher zu⸗ nächſt mir zugänglich für die Mitglieder der Budgetkommiſſion, viele Mitteilungen gemacht hat. Ich will ſie weder über⸗ noch unterſchätzen. Aber nach einer Richtung habe ich in der Kommiſ⸗ ſion ſchon mein Einverſtändnis mit der deutſchen Politik aus⸗ ſprechen können. Zunächſt ein paar Worte über Marokko. Wenn wir früher uns darüber unterhalten haben, taten wir es alle mit emem gewiſſen unbehaglichen Gefühl.(Sehr richtig!) Wir woll⸗ ten uns unſeren Platz zur Betätigung unſerer wirtſchaftlichen Intereſſen nicht rauben laſſen, aber wir hatten alle das Gefühl, daß wir um Marokko keinen Krieg führen dürfen.(Sehr richtig!) Oh die deutſche Marokkopolitik geſchwankt hat, ob ſie, wie der Reichskanzler in Anſpruch nimmt, konſequent geweſen iſt, auf dieſe Frage brauchen wir, nachdem alles zum guten Gnde ge⸗ angt iſt, nicht mehr zurückzukommen.(Sehr richtig!) Wir haben uns gefreut, aus dem Aktenſtück das Wort zu hören, daß die Werte, die in Frage kämen, doch nicht im Verhältnis ſtänden zu den unangenehmen Nebenwirkungen auf unſer Verhältnis zu Frankreich. 8 Wir hoffen, daß das Einverſtändnis in dieſer Frage dazu beitragen wird, unſer Verhältnis zu Frankreich überhaupt dauernd zu beſſern und zu kräftigen.(Beffall.) Wenn etwas die Freude zarüber trüben könnte, ſo iſt es der Gedanke, daß das, was fetzt erreicht iſt, ſchon vor einigen Jahren hätte erreicht werden können Lebhafte Zuſtimmung), ſchon damals, als die franzöſiſche Po⸗ itik nach dem Sturze Delcaſſes in ruhigere Bahnen einlenkte. Aber darüber brauchen wir heute nicht mehr zu rechten. Wenn n der Marokkofrage von Jehlern der deutſchen Diploma⸗ ie geſprochen wurde, ſo können wir uns freuen, daß jetzt zweifel⸗ os geſchicktere Hände im Spiele ſind. Wir haben in der Kom⸗ ziſſion über die Auswahl und Ausbildung desdiplo⸗ matiſchen Nachwuchſes geſprochen und über die Bebor⸗ ugung des Adels. Die Vorwürfe waren wirklich nicht be⸗ echtigt. Vermögen iſt für den diplomatiſchen Dienſt doch erfor⸗ erlich, und die großen Handels⸗ und Induſtrievermögen ſind doch zoch erſt jungen Datums. Herr von Schoen hat uns jg aber die amen großer induſtrieller Familien genannt, deren Söhne fetzt chon dem diplomatiſchen Dienſt angehören. Die Vorwürfe waren auch deshalb ſo ſtark, weil man zu Vertretern des Adels auch ie ſpäter nobjlitierten zählte. Wer gegen Bevorzugung des dels iſt, ſollte Ligentlich auch gegen dieſe Nobilitierung ſich aus⸗ prechen(Sehr richtig! links), und er würde dann vielleicht zu ſei⸗ nem Erſtaunen dabei die Bundesgenoſſenſchaft des alten hiſtori⸗ chen Adels finden.(Seiterkeit rechts.) Nachdem der Stagtsſekretär die feſte Zuſage gegeben hat, der Adel bef der Aie en Nachwuchſes keine Rolle ſpielen ſoll, könnte man di ion 15 5 ſchrlehen Ich habe das Gefühl, daß, nachdem doch Bewußtſein, daß dieſe i8 das Bürgertum die herrſchende Klaſſe geworden iſt, die adels⸗ anhliche Stzmmung ankiquiert geworden iſt.(Sebr rich⸗ tig! rechts.) Worauf es ankommt, iſt, geeignete Perſönlichkeiten zu finden, wirklich geſchloſſene Männer, keine blaſierten Salonhelden.(Sehr richtig!) Das Zweite iſt, daß unſere Diplomaten ſich frühzeitig davon durchdringen laſſen, daß ſie beim fremden Staat den eigenen Staat zu vertreten haben und nicht umgekehrt den fremden. Die Hauptſache iſt, daß man unſere jungen Diplomaten vor allen Dingen die Kunſt des Arbei⸗ tens lehrt.(Sehr richtig!) Daran fehlt es hie und da. ſcun zur auswärtigen Politik zurück. Die Annexion von Bosnien und der Herzegowina war ein Schritt der Selbſt⸗ erhaltung, war erforderlich, wenn Oeſterreich ſich die Früchte jahrzehntelangen Arbeitens nicht aus der Hand reißen und die Bemühungen um die Schaffung abendländiſcher Kultur in dieſen Probinzen nicht in Frage ſtellen laſſen wollte. Jetzt handelte es ſich gewiſſermaßen nur darum, das Geſchehene einzuregiſtrieren. Es kam der Zwiſchenfall mit Serbien, und der Krieg ſchien un⸗ vermeidlich. Dieſe Gefahr ſcheint nun beſeitigt zu ſein, aber es ſind noch nicht alle Probleme gelöſt, die die große orientaliſche Frage mit ſich bringt. Die jungtürkiſche Reſolution wird noch manche Konſequenzen haben. Die Haltung der deutſchen Politik in der Balkankriſe war durchaus kor⸗ rekt. Es war richtig, feſt und treu zu Oeſterreich als unſerem erſten und beſten Verbündeten zu ſtehen.(Beifall.) Es kam nicht darauf an, unſeren Vertrag mit Oeſterreich juriſtiſch zu inter⸗ bpretieren, unſer eigenes politiſches Anſehen ſtand auf dem Spiel. Es galt nicht nur, den Dank für Algeciras abzuſtatten, wir mußten auch unſer eigenes vitales Intereſſe wahren. Die Stürme gegen Oeſterreich zielten vielfach auf das Deutſche Reich hin, man ſchlug Oeſterreich und meinte Deutſchland.(Zuſtimmung.) Deutſchland hat ſeine Friedens⸗ liebe ſo oft und ſo unzweideutig bekundet, daß kein ehrlicher Zweifel daran beſtehen kann.(Sehr richtig! im Zentrum.) Dann aber gibt es auch Momente, wo es ganz angebracht iſt, Ernſt und Entſchloſſenheit zu zeigen.(Sehr richtig! im Zentrum.) Ich habe keinen Anlaß, hier der Regierung eine Vertrauens⸗ kundgebung zu bereiten, auf die man auch an maß⸗ gebenden Stellen durchaus keinen Wert legen würde.(Allgemeine Heiterkeit.) Aber ein treues Bundesverhältnis zu Oeſterreich hat von jeher den Geſinnungen und Empfindungen meiner politiſchen Freunde entſprochen.(Lebhafter Beifall im Zentrum.) In der Budgetkommiſſion iſt in voriger Woche die Frage erörtert worden, ob vielleicht mit England eine Verſtändigung über den Flotten⸗ bau möglich, angebracht und wünſchenswert ſei. Ich glaube, der Wunſch, mit England auf einem freundſchaftlichen und friedlichen Fuße zu ſtehen, wird in dieſem ganzen Hauſe geteilt.(Lebhafter allſeitiger Beifall.) Eine Verſtändigung zu dem Flottenbau wäre ein Ziel, aufs innigſte zu wünſchen. Wir ſind die jüngſte Groß⸗ macht, und wir haben als erſte von allen Mächten die großen Aufgaben der Sozialpolitik in die Hand genommen. Dieſen ſchweren Laſten gegenüber ſteht die große Schwierigkeit, neue finanzielle Quellen zu eröffnen. Wenn es gelänge, die großen Kriegsrüſtungen zu vermindern, ſo würden wir das alle freudig begrüßen. Die Frage iſt nur, wie wir das anfangen ſollen. Die Haager Konferenz iſt nur dazu gekommen, den Ge⸗ danken einer allgemeinen Abrüſtung mit einer Reſolution ſympa⸗ thiſch zu begrüßen. Wir müſſen nicht nur den Anfang, ſondern das Ende einer Verſtändigung mit England finden. Die Ant⸗ wort der deutſchen Regierung, daß wir unſere Flotte nach Maß⸗ gabe unſerer eigenen Bedürfniſſe bauen, war durchaus korrekt. Gerade meine politiſchen Freunde haben ganz weſenklich zum Er⸗ laß des Flottengeſetzes ſeinerzeit mitgewirkt. Die ſpäteren Ab⸗ ſtimmungen haben gezeigt, Standpunkt ſtehen.(Lebhafter Beifall im Zentrum.) Ich habe es auch heute unterlaſſen, irgend welche Seitenblicks auf unſere inneren Verhältniſſe zu werfen oder meine Ausfüh⸗ rungen irgendwie beeinfluſſen zu laſſen durch die beſondere Parteiſtellung, die meine Freunde in dieſem Hauſe e eee ndſene ſeinnehmen. Auch heute wieder habe ich mich lediglich leiten kaſſen Intereſſen und ſteßen treu zu Oeſterreich⸗ungarn. Das iſt, um von dem Weundſeh, daß, ae de Aledetogale 9005 wenn ier Verhältnis zu anderen Mächten zur Erörterung ſteht, nichts ande⸗ kes, für uns maßgebend iſt, als das Intereſſe für die Wohlfahrt und die Ehre des Vaterlandes.(Leb⸗ hafter Beifall im Zentrum.) Ich werde mich von dieſem Grund⸗ ſatz auch nicht abbringen laſſen, wenn immer wieder der Vor⸗ wurf antinationaler Geſinnung gegen uns erhoben werden ſollte.(Sehr gut! im Zentrum.) Uns tröſtet das ſtolze ungerechtfertigte Beſchuldigung vor der Macht der Tatſachen kraftlos zu Boden fallen wird.(Lebhafter Beifall im Zentrum.) Abg. Graf v. Kanitz(Konſ.): Die großen politiſchen Fragen, die ſeit Monaten die Oeffent⸗ lichkeit beſchäftigen, ſind etwas zurückgetreten im allgemeinen Intereſſe gegenüber der neueſten Entwicklung der Dinge auf dem Balkan. Wenn ſich in den letzten Jahren dort der Horizont etwas geklärt hatte, ſo war es nicht zum wenigſten der entſchloſſenen Haltung unſerer Regierung zu verdanken. Deutſch⸗ land ſtand in feſter Treue zu Oeſterreich⸗Ungarn. Dadurch iſt die Entzündung der Kriegsfackel verhindert worden, und Europa iſt bor einem Weltkriege bewahrt worden.(Sehr richtig! rechts.) Das muß in allen Ländern der Welt dankbar anerkannt werden. Nicht nur politiſche Rückſichten zwingen uns dazu, treu zu Oeſterreich⸗ Ungarn zu halten; es iſt auch eine gerechte Sache, wenn wir Oeſter⸗ reich⸗Ungarn auf dem Balkan unterſtützen. Niemand hat das Recht, der öſterreich⸗ungariſchen Monarchie ihren Beſitz auf dem Bal⸗ kan ſtreitig zu machen. Der Redner verweiſt zum Beweiſe auf die Verhandlungen des Berliner Kongreſſes im Jahre 1878. Dort habe Oeſterreich⸗Ungarn das Mandat erhalten, für Ruhe in Bos⸗ nien und der Herzegowina zu ſorgen. Oeſterreich⸗Ungarn war auch befugt, dieſe Provinzen dem Kaiſerreiche anzugliedern. Nie⸗ mand hat das Recht, von dem Don auſtaate dafür Kompenſationen zu fordern, am wenigſten aber Serbien.(Sehr richtig! rechts.) Rußland hat gewiß ein Intereſſe am Balkan, und ich ſehe nicht ein, warum öſterreichiſche undruſſiſche Inter⸗ eſſen in Konflikt geraten müſſen. Gortſchakoff hat ja auf dem Berliner Kongreſſe erklärt, Rußland hat nicht das geringſte Intereſſe an der orientaliſchen Frage. Die Bedenken gegen eine Konferenzüber die Balkanfrage ſind im voll⸗ ſten Maße berechtigt. Sie würden nicht Klärung, ſondern nur Verwirrung ſchaffen, Wir haben nicht die geringſte Veranlaſſung, in unſeren kraditionellen freundſchaftlichen Be⸗ ziehungen zu Rußland eine Aenderung eintreten zu laſſen. Im Gegenteil, es ſind wichtige gemeinſame Intereſſen, die uns verbinden. Dieſe beruhen nicht allein in unſeren monarchi⸗ ſchen Inſtitutionen, ſondern ſie umfaſſen auch das ganze politiſche Gebiet. Auch Rußland hat ſich in neuerer Zeit wiederholt in recht ſchwieriger Lage befunden, und da hat es Gelegenheit gehabt, durch unſere Freundſchaftsproben ſich zu überzeugen, daß wir in treuer Freundſchaft zu Rußland ſtehen; und wenn gewiſſe Quertreibe⸗ reien und Parteibeſtrebungen in Rußland es ſich angelegen ſein laſſen, dieſe unſere Freundſchaftsdienſte zu ignorieren, ſo kann ich es nur bedauern. Die Stetigkeit, die die deutſche Regierung in der Balkan⸗ frage bewieſen hat, kommt auch auf dem Gebiete der Flotten⸗ rüſtung in Frage. Wir haben da mit Vorurteilen und Mißverſtändniſſen zu tun. Es iſt geradezu unerfindlich, wie man behaupten kann, daß wir unſere Rüſtungen gegen eine befreundete Macht richten, von der der Reichskanzlex ſoeben ſagte, daß alle möglichen wirtſchaftlichen Intereſſen uns mit ihr ver⸗ binden. Ich habe aber das Gefühl, daß man mit wiederholten Friedensverſicherungen an dem Mißtrauen drüben nichts ändert. Sehr richtig!) In der i hat Herr bon Schoen die uns allen bekannte Erklärung abgegeben, undes würdenur den Gindruckdieſen Erklärung abſchwächen, wenn wir ſie erweitern, wenn daß wir nach wir vor auf dieſem angeſichts der Politik, wir noch Zuſätze dazu machen wollten. Ich verzichte alſo darauf, in die Friedenstrompete zu blaſen. Ich möchte glauben, daß die Intelligenz des engliſchen Volkes dieſer für das britiſche National⸗ empfinden eigentlich nicht recht erhebenden Beängſtigung durch⸗ aus ablehnend gegenüberſteht. Große Staatsmänner haben ja auch in jüngſter Zeit auf das Gehaltloſe dieſer Befürchtungen hingewieſen. Aber wenn irgend etwas geeignet iſt, die Abſur⸗ dität dieſer Befürchtungen in das richtige Licht zu ſtellen, ſo mußte es die aufrichtige, herzliche, ich möchte ſagen ä enthuſt⸗ aſtiſche Aufnahme ſein, die dasengliſche Königs⸗ paar bei ſeinem letzten Beſuche hier gefunden hat, und ich bin dem Reichskanzler dankbar, daß er am Anfang ſeiner Rede auf die große politiſche Bedeutung dieſes Beſuchs hingewieſen hat. Der Empfang, der dem engliſchen Königspaare hier zuteil wurde, war der Ausdruck von Sympathie von Volk zu Volk. Das ſollte man auch in England anerkennen. Denen, die demgegenüber die Augen verſchließen, iſt nicht zu helfen. (Beifall.) 9 Ueber das engliſch⸗ruſſiſche Abkommen über Perſien hat im vorigen Jahre Freiherr v. Hertling Befürch⸗ tungen für unſeren Handel ausgeſprochen, und auch Herr Baſſer⸗ mann hat ſich dem angeſchloſſen. Herr v Schoen hat aber eine beruhigende Erklärung abgegeben; gewiſſe Teile dieſes Ab⸗ kommens ſeien für Deutſchland ganz gleichgültig, die Allein⸗ herrſchaft von England über den Perſiſchen Meerbuſen ſei keines⸗ wegs Gegenſtand der Abmachung, die Politik der offenen Tür ſei vollkommen gewährleiſtet. Herr v. Schoen teilte mit, der deutſche Handels⸗Attaché in Konſtantinopel ſei angewieſen, eine Studienreiſe nach Perſien zu unter⸗ nehmen, Ich weiß nicht, ob ich die Bitte ausſprechen darf, daß uns nunmehr über das Ergebnis dieſer Reiſe einige Mitteilungen gemacht werden. Unſer Handelsverkehr mit Perſien iſt zwar noch nicht ſehr umfangreich, hat aber in den letzten Jahren ganz er⸗ ſtaunliche Fortſchritte gemacht. Ich bin am Schluſſe. Laſſen Sie mich unſerer Genugtuung Ausdruck geben, daß der Krieg vermieden, viele Tauſend Menſchenleben verſchont, viele Milliarden Volksvermögen vor der Vernichtung bewahrt worden ſind. Wir wiſſen, daß wir dieſe erfreuliche Wendung der Politik in erſter Linie dem tatkräftigen Eingreifen des Reichskanzlers zu verdanken haben. Wenn der Herr Reichskanzler in ſeiner ſtaatsmänniſchen Laufbahn weiter nicht vollbracht hat, als dieſes Friedenswerk, ſo würde er ſich da⸗ durch allein ein immerwährendes Verdienſt erworben haben. (Beifall rechts.) Der Herr Reichskanzler kann ſicher ſein, daß ihm der beſte Lohn nicht fehlen wird, der Dank.(Beifall rechts.) Abg. Baſſermann(Natl.): Mit den Richtlinien, die die Politik des Reichskanzlers in den auswärtigen Fragen aufweiſt, und mit ſeinen heutigen Darlegungen können wir uns in vollem Umfange einverſtanden erklären. Die Unterſtützung Oeſterreich⸗Ungarns durch unſere Politik findet unſere Billigung. Man kann ruhig ausſprechen, daß dieſe Politik auch in allen Parteien und allen Schichten unſeres Volkes Zuſtimmung findet.(Sehr richtig!) Der Erfolg unſerer Politik iſt auch nicht ausgeblieben. Wir haben im Laufe der letzten Monate geſehen, wie das zunächſt ſehr lebhaft einſetzende Verlangen Englands, die ganze Frage der Angliederung von Bosnien und der Herzegowing einer Konferenz zu überweiſen, nach und nach milder geworden iſt. Wir konnten als Erfolg dieſer Politik die Tatſache regiſtrieren, daß die Türkei ſich im Wege direkter Vereinbarungen mit Oeſterreich⸗Ungarn auseinanderſetzte. Wir ſahen, daß auch Rußland genötigt war, von einer Politik, die in manchen Stadien eine große Spannung hervorgerufen hatte, zurückzugehen. Für Oeſterreich hat unſer Verhalten im Laufe dieſer ganzen Wirren auf dem Balkan großen Wert gehabt. Das Bünd⸗ nis mit Deutſchland, die Haltung Deutſchlands in ernſter Stunde hat zum letzten Ende wohl auch den Frieden erhalten. (Sehr wahr!) Die Nützlichkeit unſeres ſtarken Heeres hat ſich hier aufs neue erwieſen(Sehr richtig!), vor allen Dingen erwieſen zolitik, die der ruſſiſche Miniſter des Aeußeren Iswolski durch biele Monate hindurch getrieben hat. Ohne dieſe (Friedenswehr eines ſtarken deutſchen Heeres wäre bielleicht ein Krieg leichter gewagt worden.(Sehr wahr!) Dieſes ſtarke Heer und das Ergebnis einer durch 25 Jahre konſequent durchgehaltenen Politik macht uns als Bundesgenoſſen beſonders wertboll, weil diplomatiſche Verhandlungen ſich auch auf den nötigen Machtfaktor ſtützen können. Im Laufe der heutigen Diskuſſion iſt über die Frage geſprochen worden, ob Oeſterreich eine gerechte Sache bertreten habe oder nicht. Vom menſchlichen und nationalen Standpunkte aus kann man die Haltung Serbiens nicht ohne weiteres als unverſtändlich bezeichnen. Man wird es berſtehen können, daß Serbien einen Weg nach dem Meere ſucht und ſich mit ſeinem Abſatze unabhängig machen will von Oeſter⸗ reich. Man wird es ferner begreiflich finden können, daß in dem ſerbiſchen Volke der Wunſch vorhanden iſt, mit den Stammes⸗ genoſſen von Montenegro zu einer territorialen Verbindung zu kommen, und man wird auch nachempfinden können, daß in der ſerbiſchen Nation der Gedanke eines Groß⸗Serbiens wach iſt. Eine ſolche Bewegung iſt angeſichts des nationaliſtiſchen Zuges unſerer Zeit gewiß berſtändlich. Allein auf der anderen Seite muß man anerkennen, daß auch auf dem Balkan die Welt ber⸗ teilt iſt. Das ſchließt ein Groß⸗Serbien aus, und es würde nur möglich ſein nach ſchweren Zuſammenſtößen und Kataſtrophen auf dem Balkan. Wenn man gerecht ſein will, muß man andererſeits Oeſterreich gegenüber anerkennen, daß, wenn man ſich auf den öſterreichiſchen Standpunkt ſtellt, es der letzte Augenblick war, in dem ohne große Gefahren Bosnien und Herzegowina angegliedert werden konnten. Nun ſind ja die ſerbiſchen Aſpfrationem zweifel⸗ los im Laufe der verfloſſenen erregten Monate wiederholt ge⸗ ſteigert worden, und ſie fanden ihre Unterſtützung an dem ruſſiſchen Miniſter Iswolski, deſſen Aeußerungen vielleicht doch eine ſtarke perſönliche Note in ſich hatten, der Verſtimmung über geſcheiterte politiſche Pläne.(Sehr wahr!) Im letzten Ende iſt nun Ruß⸗ land doch genötigt, auf den Boden der friedlichen Erledigung zu treten. Eine internationale Konferenz wäre früher eine Beruhi⸗ gung geweſen. Nachdem aber die Türken zu direkter Verſtändigung mit Oeſterreich gekommen ſind, nachdem auch eine direkte Ver⸗ ſtändigung erzielt worden iſt zwiſchen Bulgarien und Oeſterreich und wir nun am Ende der öſterreich⸗ſerbiſchen Wirren ſtehen, liegt wohl zu einer Konferenz kein Anlaß vor. Es beſteht im Gegenteil die Gefahr, daß auch auf einer Konferenz mit feſtem Programm neue Streitfragen auftauchen können.(Sehr wahr!) Darüber kann, wenn man die Kreiſe von Handel und Induſtrie beobachtet, kein Zweifel ſein, daß in allen dieſen Kreiſen der dringende Wunſch vorhanden iſt, mit dieſem Frühjahr auch an das Ende der Balkanwirren gelangt zu ſein.(Sehr richtig! links.) Wir begrüßen es, daß das dankenswerte Ein⸗ greifen des Kronprinzen von Serbien den Um⸗ ſchwung vollzogen hat.(Große Heiterkeit.) Es hat nun wohl die deutſch⸗öſterreichiſche Auffaſſung geſiegt, und ich hoffe, daß wir bald die Nachricht erhalten, daß der Friede definitiv ge⸗ ſichert iſt.(Beifall.) Wir haben aus Anlaß der deutſchen Politik auf dem Balkan in manchen Blättern, die nicht deutſch⸗ freundlich geſinnt ſind, geleſen, daß Deutſchland bemüht ſei, im Dunde mit Oeſterreich eine deutſche Hegemonie in Europa aufzu⸗ richten. Davon kann gar keine Rede ſein; es iſt das eine voll⸗ ſtändig falſche Deutung unſerer Bundestreue Oeſterreich gegenüber. (Sehr wahr! links.) Wir erſtreben keine Diktatur, ebenſo wenig, wie wir andererſeits gewillt ſind, uns an die Wand drücken oder ausſcheiden zu laſſen.(Lebhafter Beifall.) Ich ſchließe dieſe Betrachtung mit dem Ausdruck der Freude darüber, daß die deutſche feſte und entſchiedene Politik, die in ihrem letzten Ziel auf die Erhaltung des können.(Lebhafter Beifall.) Icch möchte mich dann kurz zur Marokkofrage wenden, die ſeinerzeit ſo geräuſchvoll mit der Reiſe Seiner Majeſtät nach Tanger einſetzte. Ich will den alten Scherz nicht erneuern, ob Friedens gerichtet war, einen ſoglänzenden Erfolg gehabt 5 hat, mit dem wohl alle Schichten der Bevölkerung zufrieden ſeinn die jetzt erreichte Einigung nicht in einem viel früheren Stadium zu erreichen geweſen wäre durch direkte Verhandlungen mit Frank⸗ reich, zu denen es vielleicht in einzelnen Stadien bereit war, und ob es nicht möglich geweſen wäre, die Konferenz in Algeciras zu vermeiden. Ich will auch nicht im einzelnen unterſuchen, ob die errungenen Vorteile ſo gering ſind, wie ſie in den Aeußerungen mancher Deutſchen, die in Marokko anſäſſig ſind, und auch in der Marokko⸗Korreſpondenz zutage getreten ſind, und ob ſie ſo groß ſind, wie die Schwärmer einer Verſtändigung mit Frankreich um jeden Preis es darſtellten. Auch hier wird die Wahrheit wohl in der Mitte liegen. Die Einigung wird eine Verbeſſerung der Beziehungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland herbeiführen. Mit Genugtuung kann ich es auch begrüßen, daß eine deutſche Schule in Tanger ins Leben gerufen iſt. Auch ſie wird dazu beitragen, den deutſchen Einfluß in Ma⸗ Dokko zu bermehren. Der Schwerpunkt des Marokkoabkommens liegt in der deutſchen Beteiligung an der wirtſchaft⸗ lichen Erſchließung des Landes. Das Reſultat iſt, daß keiner Nation beſondere wirtſchaftliche Vorteile eingeräumt ſind. Die Hauptſache wird ſein, daß das Abkommen nunmehr auch lohal durchgeführt wird(Sehr wahr! links), das die volle wirt⸗ ſchaftliche Gleichberechtigung der beiden in erſter Linie in Frage kommenden Nationen, Frankreich und Deutſchland, durchführt. Der Abg. v. Hertling hat im Anſchluß an ſeine Ausführungen über die Marokkofrage auch über die deutſche Diplomatie und ihre Ausbildung geſprochen. Der Herr Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes hat bei einer früheren Gelegenheit zugeſagt, daß er unſerer Diplomatie friſches Blut zuführen wolle. Ich glaube, wir werden ihm die Anerkennung nicht verſagen können, daß er bemüht iſt, eine gewiſſe Reorganiſation des Auswärtigen Amtes und des auswärtigen Dienſtes durchzuführen. Es wird Sache des Reichstages ſein, die einzelnen Maßregeln zu prüfen. In der Budgetkommiſſion iſt dieſe Frage ſehr eingehend beſprochen worden, und auch die Preſſe der verſchiedenſten Parteien hat ſeit Jahr und Tag der Frage der Qualität unſerer diplomatiſchen Ver⸗ treter ihre volle Aufmerkſamkeit zugewandt. Es iſt ja ab und zu ausgeſprochen worden, daß manche Schlappe der deutſchen Diplo⸗ matie vielleicht zurückzuführen iſt auf die nicht hinreichende Quali⸗ tät unſerer Beamten. Jedenfalls iſt bei den wachſenden nationaliſti⸗ ſchen, imperialiſtiſchen Tendenzen und der Stärkung unſeres wirt⸗ ſchaftlichen Einfluſſes die Qualität unſerer diploma⸗ tiſchen Beamten von höchſter Bedeutung. Nun haben ſeiner⸗ zeit Preßveröffentlichungen über Adlige und Nichtadlige in der Diplomatie großes Aufſehen erregt. Man hat von einer auf⸗ fallenden Exkluſivität in unſerer Diplomatie geſprochen, die ihre Analogie nur finde in den feudalen Kavallerieregimentern der Armee. Ich meine, es iſt nicht ſo von Wichtigkeit, ob auf 100 Diplomaten 4 Bürgerliche oder auf 137 neun Bürgerliche kommen. (Sehr richtig!l) Man wird die hiſtoriſche Entwicklung nicht außer Acht laſſen können. Was in Jahrhunderten geworden iſt, kann nicht mit einem Federſtrich aus der Welt geſchafft werden. Zwei⸗ fellos ſpielt die Repräſentation in unſerem diplo⸗ matiſchen Dienſt eine große Rolle, und bei manchen Höfen mag es aus althergebrachten Verhältniſſen heraus nach wie vor gerechtfertigt ſein, adelige Vertreter zu haben. In dieſer Allge⸗ meinheit aber trifft dieſer Grundſatz nicht zu, andere Nationen haben ihn längſt verlaſſen. Schwieriger iſt die Geldfrage. Es iſt zweifellos, daß der diplomatiſche Dienſt große Nebeneinnahmen er⸗ fordert, daß die ſtaatlichen Gelder nicht ausreichen, um den An⸗ forderungen zu genügen, die an unſere Vertreter im Ausland ge⸗ ſtellt werden. Das wird eine Frage ſein, die bei günſtiger Finanz⸗ lage zu erörtern ſein wird. Man hat auch von der guten Figur geſprochen. Nun, ich meine, wenn man die Erfolge gerade der franzöſiſchen Diplomatie ſich anſieht, die doch vielfach mit rein hürgerlichen Elementen arbeitet, wird man ſich ſagen müſſen, daß letzten Endes auch in der Diplomatie die perſönliche Tüchtigkeit und das Talent, nicht aber die Figur und eine ſehr luxuriöſe Lebenshaltung entſcheidet.(Sehr wahr! links.) Die Regierung wird ſich alſo einer Demokratiſierung des diploma⸗ tiſchen Dienſtes im guten Sinne unterziehen können.(Sehr richtig!) Auch in der Armee haben wir ja kommandierende Gene⸗ rale aus bürgerlichem Stande. Die Reform der Vorbildung zum diplomatiſchen Dienſt findet ebenfalls unſeren Beifall. Hierbei darf die juriſtiſche Vorbildung nicht überſchätzt werden. Bei der großen Ausdehnung der wirtſchaftlichen Beziehungen der Kultur⸗ nationen tauchen für die diplomatiſchen Beamten neben den Fragen rein politiſcher Natur auch wirtſchaftliche Fragen mit ganz elemen⸗ tarer Gewalt auf(Sehr richtig!), und gerade da verſagen vielfach unſere Vertreter; namentlich im Verkehr mit deutſchen Kaufleuten und Induſtriellen zeigen ſie nicht das nötige Maß von Entgegen⸗ kommen, von Liebe zur Sache, dem Mann zu helfen.(Sehr richtig!) Es wird ſich da die Anſtellung von andels⸗ attachés und Attachés für das landwirtſchaft⸗ liche Gewerbe notwendig machen. Auf die Notwendigkeit, daß die deutſchen Anſchauungen in der Auslandspreſſe richtig wiedergegeben werden, habe ich früher ſchon hingewieſen; wir haben mit ſchmerzlichem Bedauern im Laufe der hinter uns liegenden Jahre in der ganzen Zeit, wo von einer Einkreiſungspolitik, von einer Politik, die bemüht ſei, Deutſchland zu iſolieren, geſprochen wurde, beobachtet, wie biele Tatarennachrichten in der ausländi⸗ ſchen Preſſe unbeſtritten blieben. Ich bin überzeugt, daß das Aus⸗ wärtige Amt auch dieſer hochbedeutſamen Frage ſeine volle Auf⸗ merkſamkeit ſchenkt. Auch hier müſſen Organe geſchaffen werden, die kraft ihrer Vorbildung, ihrer Kenntniſſe, ihrer Talente die Fühlung mit der Auslandspreſſe herbeiführen. Nun zu der Frage, die in den letzten Tagen die Gemüter vor allem bewegt hat, zur Frage der Auseinanderſetzung über das deutſche Flottenprogramm, die beſonders jenſeits des Kanals eingehend behandelt worden iſt. Statt der Fanfaren, die wir vom Auslande her hörten, iſt es jetzt wieder ruhiger geworden. Die entſprechenden Aufklärungen ſind erfolgt. Wir haben gehört, daß in Deutſchland kein beſchleunigter Flottenbau über das Flottengeſetz hinaus erfolgen ſoll. Es iſt auch richtiggeſtellt worden, wie es ſich mit den Dreadnoughts ver⸗ hält. Wir können nur ſagen, daß es unſer innigſtes Beſtreben iſt, mit England Frieden und Freundſchaft zu halten. Die Worte des Fürſten Bülow über den engliſchen Beſuch Unterſchreiben wir gern. Wir ſind gewiß die letzten, die zu kriegeriſchen Verwicklungen mit England drängen, die doch keinesfalls uns etwas nützen könnten. Wir würden es begrüßen, wenn die deutſchen Beziehungen zu England, die politiſchen und die Handelsbeziehungen, noch weiter gefördert würden.(Beifall.) Wir halten uns an das Flottengeſetz und wollen in dem Tempo weiter bauen, das feſtgeſetzt iſt. Mit Genugtuung haben wir die Anerkennung begrüßt, die unſere Werften, unſere Geſchütz⸗ und Panzerplattenfabriken im engliſchen Parlament gefunden haben. Das Zeugnis, das der erſte Lord der engliſchen Admira⸗ lität ihnen gegeben hat, iſt eine hohe Anerkennung für die deutſche Induſtrie. Alles in allem, wir ſind auf dem rechten Wege mit unſerer Flotte, die kein anderes Ziel verfolgt, als unſere Stellung zu wahren und unſeren Handel zu ſchützen. Sie ſoll nicht für einen Krieg gegen England dienen, ſondern allein zum Schutze der deutſchen Intereſſen. Wir haben jüngſt den Marineetat faſt ohne Debatte erledigt. Das war ein Ausdruck des Vertrauens für den Staatsſekretär des Reichs⸗ marineamts.(Beifall.) Ich bin überzeugt, daß dieſes Ver⸗ trauen zum Staatsſekretär in weiten Kreiſen der Nation vorhanden iſt. Die Nation dankt ihm, daß er mit feſter Hand, mit Verſtändnis und Geſchick die deutſche Flottenpolitik durchführt und durchgeführt hat.(Beifall.) Auch in der aus⸗ ländiſchen Preſſe hat man das Verhalten des Reichstags ſo auf⸗ efaßt. Ein kurzes Wort über die Abrüſtungsfrage. Wir haben Material über die Seekriegskonferenz in London erhalten. Man hat ſich auch über die Frage der Kriegskontrabande ge⸗ einigt und deren Begriff genauer definjert. Wir erkennen die Reſultate dieſer Seekriegskonferenz durchaus an. Wenn man das Fazit der heutigen Lage zieht, 0 kann man feſtſtellen, daß manche Beſorgniſſe geſchwunden ſind Wenn die deutſche Politik in Ruhe und Stetigkeit weitergeführt wird, ſo haben wir auch von einer neuen Gruppierung der Mächte nichts zu befürchten. Deutſchland iſt kein Volk von Friedensſtörern. Wir ſind nicht beherrſcht von Eroberungs⸗ 0 Aber andererſeits iſt die Nation entſchloſſen, ihre jetzige Machtſtellung zu wahren. Deutſchland iſt ein Hort 1 Freunde, die ſich mehren. Wir haben auch noch manche Feinde draußen, die dem deutſchen Volke ſeine Tüchtigkeit und ſein Vor⸗ wärtsſchreiten im wirtſchaftlichen Kampfe der Völker neiden. Man verdächtigt uns noch im Auslande. Man ſtellt uns als Störenfried hin. Das alles aber werden wir ertragen müſſen im Gefühl unſerer Stärke und im Gefühl unſerer Friedfertig⸗ keit. ir ſind einig mit dem Volke und mit den Regierungen darin, daß wir friedliche und freundſchaftliche Beziehungen zu den Völkern der Erde erſtreben. Das ſoll das Ziel der deut⸗ ſchen Politik ſein und bleiben.(Lebhafter Beifall.) Abg. Schrader(Freiſ. Vg.): Die erſte Eigenſchaft eines guten Diplomaten muß ſein, daß er die Verhältniſſe des Landes vor allen Dingen in wirtſchaftlicher Beziehung kennt. Herrn Baſſermann iſt darin beizuſtimmen, daß namentlich unſere Vertretung im Auslande in wirtſchaftlichen Fragen ungenügend iſt. Was die Balkankriſe anbelangt, ſo muß hervorgehoben werden, daß in der heutigen Zeit wegen dieſer noch verhältnismäßig geringen Dinge ein Krieg nicht ausbrechen darf. Heutzutage ſteht bei einem Kriege doch zu viel auf dem Spiele. Mit dem Marokko⸗Abkommen ſind wir ſehr zufrieden. Es wäre beſſer geweſen, von Anfang an ſich etwas freundlicher zu Frankreich zu ſtellen. Nachdem die Türkei ſich mit Oeſterreich⸗ Ungarn verſtändigt hat, hat Serbien gar keinen Anlaß, irgend⸗ welche Anſprüche zu ſtellen. Rußlands Politik iſt nicht da⸗ zu angetan, unſere Sympathien zu erwecken. Rußland hat ſich außerhalb des Kreiſes der europäiſchen Mächte geſtellt. Die Ein⸗ miſchung der Mächte auf dem Balkan hat dem Balkan nichts Gu⸗ tes gebracht. Von 1903—1908 haben die Blutvergießen in Maze⸗ donien nicht aufgehört. Mögen nunmehr die Mächte den Balkan ſich ſelber überlaſſen. England gegenüber muß hervorgehoben wer⸗ den, daß wir unſere Flottenrüſtung ganz unverhüllt treiben. In den Gtat iſt alles hierauf Bezügliche zu finden. Die engliſchen Marineattaches werden doch auch unſere Etats leſen. Die Aufregung in England iſt darum gar nicht zu ver⸗ ſtehen. Wenn wir uns nicht auf Kreuzer und Küſtenſchiffe be⸗ ſchränken, ſo geſchieht dies eben deshalb, weil dieſe heutzutage allein nicht den nötigen Friedenseffekt haben. Wenn die„Dread⸗ noughts“ England unbequem ſind— ja, woher kommt dies denn? Die Engländer haben ja ſelbſt damit angefangen.(Lebh. Zu⸗ ſtimmung.) Die Laſten für Heer und Marine drücken uns ohne Frage ſchwer, ebenſo aber ift dies auch in anderen Ländern der 95 Alle Länder haben hier ein Intereſſe daran, Maß zu halten. Sin Anerbieten hierzu ſollten wir nicht abweiſen. Ausſicht auf gute zu England ſind vorhanden. Aber Paſtoren⸗ und eſuche tun es allein nicht. Wir wünſchen nur, daß unſere Politik mit derſelben Friedfertigkeit und derſelben Feſtig⸗ keit weitergeführt wird, und daß uns unſere Diplomatie nicht wieder in Schwierigkeiten hineinbringt.(Lebhafter Beifall links.) Abg. Ledebvur(Soz.): Ich lege Verwahrung dagegen ein, daß das Stillſchweigen des Reichstages beim Marineetat gleichbedeutend ſei mit der Zuſtim⸗ mung zur Flottenpolitik der Regierung. Wir haben geſchwiegen, weil wir die Frage gründlich in Anweſenheit der lang⸗ entbehrten Reichskanzlers erörtert ſehen wollten.(öHeiterkeit.) Wir verwahren uns daher gegen die Worte Baſſermanns.(Zuruf Baſſermanns: Sie waren ja gar nicht gemeint!) Leſen Sie die Auslandspreſſe, da hat man auch uns mit einbezogen, und da⸗ gegen proteſtieren wir. Bei dem Aufſehen, die die Sache in Eng⸗ land gemacht hat, muß ſie auch gründlich erörtert werden. Wann ſoll man denn ſonſt darüber reden, wenn nicht beim Etat des ein⸗ zig verantwortlichen Beamten.(Beifall der Soz.) Man will nur bemänteln, daß wieder einmal nichts geſchehen ſoll. Gerade die zwar diplomatiſche, aber nicht ſtaatsmänniſche Ablehnung der eng⸗ liſchen Anregung durch den Reichskanzler hat eine ſolche Panik in Gngland hervorgerufen.(Lachen rechts) Wenn Ihnen dieſe ernſten Dinge zum Amüſement dienen, ſo iſt das bezeichnend für ihre Auffaſſung von der Wichtigkeit guter internationaler Be⸗ ziehungen. Die Engländer ſind ſehr ernſt gegen uns geſtimmt, und da lachen Sie?(Abg. Dr. Arendt ruft: Wir lachen doch über Sie und nicht über die Engländer!) Es entſpricht nicht der Würde des Deutſchen Reichstages, über eine ſolche Frage faule Witze zu machen, wie es Dr. Arendt getan hat. Vizepräſident Kaempf: Ein Mitglied dieſes Hauſes macht nie faule Witze.(Große Heiterkeit.) Abg. Ledebvur(Soz.): In dieſem Augenblick wird im engliſchen Unterhauſe ein Miß⸗ trauensvotum der konſervativen Oppoſition gegen die liberale Re⸗ gierung beraten.(Zuruf rechts: Wird abgelehnt!) Gewiß, aber die Konſervativen bereiten ſich für die Wahlen vor, die die libe⸗ rale Mehrheit hinwegfegen werden. Herr Arendt lacht über dieſe Dinge, aber ſein Intimus Dr. Peters— zwar nicht Fleiſch von ſeinem Fleiſche, aber Geiſt von ſeinem Geiſt— hat im„Tag“ einen Krieg mit England für unvermeidlich erklärt. Wir ſind entſchieden gegen das unſinnige Wettrüſten, durch welches dem Reiche das notwendige Geld für die Sozialpolitik entzogen wird. Mit der Stellung Deutſchlands zu Oeſterreich⸗Un⸗ garn ſind wir im allgemeinen einverſtanden.(Hört! hört!) Aller⸗ dings iſt Oeſterreich ſchuld, wenn die Differenzen mit Serbien eine ſo Wendung genommen haben. Der Reichskanzler hätte nicht dem Zaren für die friedliche Beilegung der Kriſe danken ſollen. Dieſen Dank verdienen die ſerbiſchen Sozial⸗ demokraten.(Großes Gelächter.) Danken ſollte er auch den Japanern, die Rußland das Genick haben, und den ruſſiſchen Sozialdemokraten, die gleichfalls dafür geſorgt haben, daß in ſt Gele die Neigung zu einem auswärtigen Kriege nur gering iſt(Gelächter), beſonders aber den Herren Mandelſtamm und Silberfarb.(Heiterkeit.) Wir wollen Frieden mit allen Völkern haben. Durch Fürſtenaktionen erreichen wir das aber nicht. Die Völker ſelbſt müſſen ſich näher treten.(Lachen rechts.) Sie, von der Rechten, verſtehen davon natürlich nichts, Ihnen fehlt jedes Verſtändnis für die Intereſſen des Volks.(Gelächter rechts, Beifall bei den Soz.) Abg. Erbprinz zu Hohenlohe⸗Langenburg(Rp.): Unſere Politik zu Oeſterreich hat ſich hier wieder als ein Bollwerk des Friedens bewährt.(Lebh. Zuſtimmung.) Aus wirt⸗ ſchaftlichen Gründen können wir nur auf gute Beziehungen zur Türkei ſehen. Es iſt auch alles von der Regierung vermieden worden, was dieſe hätte trüben können. Rußland iſt durchaus nicht zu unterſchätzen. Auch hier haben wir das allergrößte Intereſſe daran, mit dem Nachbarſtaate gute Beziehungen auf⸗ recht zu erhalten.(Sehr richtig! rechts.) Das Marokkoabkommen begrüßen wir. Die Verhandlungen Frankreichs ſind auch in⸗ folgedeſſen in der orientaliſchen Frage friedlicher geworden. Wir wünſchen ein normales Verhältnis zwiſchen den beiden großen Kulturſtaaten Frankreich und Deutſchland. Daß man uns kein Vertrauen entgegenbringt, kommt außer von dem wirtſchaftlichen Wettbewerb daher, daß wir laut oftmals die Welt beunruhigt haben, ohne böſe Abſichten zu haben. Uns ging es ſo wie manchen Menſchen, die durch ein lärmendes Weſen ſchlimmer erſcheinen, als ſie ſind. Große Nervoſität iſt eines ſo großen Reiches wie Deutſchland nicht würdig. Vorſchläge auf Abrüſtung ſollte man in ſchroffer Weiſe nicht zurückweiſen, ſondern ſachlich prüfen. Nur Uebelwollen kann uns bei unſerer Flottenrüſtung aggreſſive Abſichten unterſchieben. Unſere Stellung in der Welt beruht auf unſerer inneren Kraft. Wir dürfen aber nicht die Deutſchen im Auslande unberückſichtigt laſſen, denn ſie ſind die Träger deut⸗ ſcher Kultur in der Welt, und eine ſtärkere Unterſtützung der deut⸗ ſchen Schulen im Auslande iſt notwendig. Der traurige Zu⸗ ſtand unſerer Reichsfinanzen bildet eine ernſte Gefahr für unſere auswärtigen Wir müſſen die materiellen Funda⸗ mente unſeres Staates kräftigen.(Jebhafter Beifall.) Abg. Liebermann von Sonnenberg(Wirtſch. Vg.): Während der Rede des Abg. Ledebour mußte ich an die Hexenküche im„Fauft“ denken, wo es heißt: Was ſagt ſie unz für Unſinn vor, es wird mir gleich den Kopf zerbrechen, mich ſprechen!(Große Heiterkeit.) Präſident Graf Stolberg: Abg. v. Liebermann: reich geweſen. Wenn wir treu zu Oeſterreich ſtehen, ſo ſind wir allen Mächten der Welt gewachſen. Erfreulich iſt die Ruhe und Mäßigung, die Oeſterreich auch Serbien gegenüber gezeigt hat, Wir daß Oeſterreich die guten Dienſte, die wir ihm ge⸗ in ſeiner Monarchie ſtärken wird. wickelt. Bezüglich der Differenzen, die mit England hervorgetre⸗ ten ſind, ſtehe ich durchaus auf dem Standpunkt des Reichskanz⸗ lers. Wenn bei uns angefragt wurde, ob wir die Rüſtung ein⸗ ſtellen wollen, ſo iſt mit Recht erwidert worden, daß wir uns an das Flottengeſetz halten müſſen. Wünſchenswert wäre es, daß die Konſulatskarriere auf die gleiche Grundlage geſtellt wird wie die diplomatiſche Karriere. wegen der Beborzugung von Adligen wegfallen. Der Redner Deutſche nicht den genügenden Schutz bei den deutſchen Geſchäfts⸗ trägern gefunden haben. Zu begrüßen ſei die Reſolution, die eine Reichskanzler Fürſt Bülow: Von verſchiedenen Seiten iſt die Frage einer deutſch⸗eng⸗ liſchen Verſtändigung über den Flottenbau an⸗ geregt worden. Ich habe darüber folgende Erklärung abzugeben; (Der Reichskanzler verlieſt ſie): Wie im Auftrage des Reichskanz⸗ lers in der Kommiſſionsſitzung vom 23. März erklärt worden iſt, ſind über die Frage einer deutſch⸗engliſchen Verſtändigung, über den Umfang und die Koſten der Flottenprogramme zwiſchen maß⸗ gebenden engliſchen und deutſchen Perſönlichkeiten zwar unver⸗ bindliche Geſpräche geführt worden, niemals aber iſt ein engliſcher Vorſchlag gemacht worden, der als Baſis für amtliche Verhandlun⸗ gen hätte dienen können. Die verbündeten Regierungen denken der britiſchen Seemacht zu treten. Durch den Inhalt des Flotten⸗ geſetzes iſt das unverrückbare Ziel der deutſchen Flottenpolitik dahin feſtgelegt worden, daß wir unſere Flottenrüſtungen lediglich zum Schutze unſeret Küſten und unſeres Handels ſchaffen wollen. Es iſt auch eine unanfechtbare Tatſache, daß das Programm unſeres Flottenbaues in voller Offenheit klarliegt. Wir haben nichts zu verheimlichen und nichts zu verſtecken, und es iſt nicht beabſichtigt, die Durchführung unſeres Bauprogramms über die geſetzliche Frif hinaus zu beſchleunigen.(Hört! hört!) den Gerüchte ſind falſch. Wir werden früheſtens im Herbſt 1912 die geſetzlich beſtimmten dreizehn neuen großen Schiffe, darunter drei Panzerkreuzer, verwendungsbereit haben. pitz wird darüber noch eine beſondere Erklärung abgeben. Die all⸗ gemeine Stellung der verbündeten Regierungen zur A b⸗ gelegt hat. Es iſt ſeitdem keine Formel bekannt geworden, die der großen Verſchiedenheit, der geographiſchen, wirtſchaftlichen, mili⸗ täriſchen und politiſchen Lage der verſchiedenen Völker gerecht würde und eine geeignete Verhandlungsbaſis ermöglichte. Solange daß dieſe Verhandlungen zwiſchen zwei oder mehr Mächten ge⸗ führt werden.(Sehr richtig!) Die berbündeten Regierungen neh⸗ dünkt, ich hör' ein ganzes Korps von hunderttauſend Narren Ich bitte doch, ſich etwas parlamentariſcher auszudrücken Unſere Haltung Oeſterreich gegenüber iſt richtig und erfolg⸗ leiſtet haben, nicht vergeſſen wird. Wir hoffen, daß es in höherem Maße noch, als das bisher geſchehen iſt, die deutſchen Intereſſen Uns kann nichts daran liegen, daß ſich Oeſterreich allmählich zu einer ſlawiſchen Großmacht ent⸗ Dann würden manche Vorwürfe bringt zwei Beſchwerden aus Saloniki und Venezuela vor, wo größere Unterſtützung der deutſchen Schulen im Auslande fordert nicht daran, mit dem Bau der deutſchen Flotte in Wettbewerb mit Alle dem entgegenſtehen rüſtungsidee wird von den Geſichtspunkten beſtimmt, die der Reichstag am 30. April 1907 vor dem Zuſammentreten der letzten Haager Konferenz und am 10. Dezember 1908 im Reichstag dar⸗ aber die brauchbare Grundlage fehlt, muß die kaiſerliche Regierung an der Annahme feſthalten, daß Verhandlungen über Einſchrän⸗ kung des Flottenbaues keinen wirklichen Erfolg verſprächen, ſet es, Admiral von Tieß 5 men für ſich in Anſpruch, daß ihr Standpunkt in der vorliegenden den friedlichen Richtung der geſamten deutſchen Politik. Beifall.) Wenn wir alſo auf unſerem Standpunkte beharren, ſo wir dabei von dem ſelbſtverſtändlichen Rechte Gebrauch machen, über innere deutſche Verhältniſſe mit dem Auslande nicht zu diskutieren.(Lebh. Beifall.) Die kaiſerliche Regierung wird es auch fernerhin als ihre Pflicht be⸗ keinen Raum gibt.(Lebh. Beifall.) klärung fort: Ich habe das Bedürfnis, den Vertretern der bürger⸗ lichen Parteien, die heute das Wort ergriffen haben, meinen Dank auszuſprechen für die Unterſtützung, die ſie in den Fragen der auswärtigen Politik mir gewährt haben. Die Zuſtimmung aller bürgerlichen Parteien iſt für die verbündeten Regierungen und für die Lei⸗ tung ihrer auswärtigen Politik gerade in einem ſo ernſten Augenblicke, wie es der gegenwärtige iſt, beſonders wertvoll. Ich will nur auf einige wenige Punkte eingehen, die von den Herren Vertretern der bürgerlichen Parteien berührt worden find. In unſerer Haltung gegenüber Perſien hat ſich nichts geändert. Wir haben in Perſien keine politiſchen Ziele, ſondern verfolgen dort nur wirtſchaftliche Aufgaben, deren Bedeutung ich allerdings ebenſo wenig unterſchätze, Kanitz. Dieſe unſere wirtſchaftlichen Aufgaben ſind begründet worden durch den Handelsvertrag, ſchloſſen haben. die Freiheit des Handels aufrecht erhalten bleibt. Das eng⸗ liſch⸗ruſſiſche Abkommen greift in beide nicht ein, enthält vielmehr die ausdrückliche Verpflichtung, die Integrität und Unabhängigkeit von Perſien zu reſpektieren und für die offene Türe bei allen Mächten einzutreten. ift das keine Betätigung einer unfreundlichen Geſinnung, zumal trachten, eine friedliebende Politik zu vertreten, die dem Argwohn Der Reichskanzler fährt im Anſchluß an dieſe verleſene Er⸗ wie Graf den wir mit Perſien abge⸗ Unſerem Intereſſe mit Perſien wird am beſten gedient, wenn die Unabhängigkeit und Integrität von Perſien und Ueberdies ſind uns bis in die letzte Zeit aus Petersburg und aus London ſpontane Frage von Rückſichten der Humanität und des Friedens beſtimmt iſt, in voller Uebereinſtimmung mit der ſeit Jahrzehnten Heſtehen⸗ (Lebh. g Zuſicherungen in derſelben Richtung zugegangen. Wir hatten alſo keine Veranlaſſung, gegen das engliſch⸗ruſſiſche Abkommen ſichtspunkten unſerer Politik gegenüber Perſien, daß wir uns in die dortigen inneren politiſchen Fragen nicht einmiſchen. Rußland und England dieſen Fragen ein beſonderes Intereſſe zuwenden, ſo verkennen wir nicht, daß beide Mächte infolge der Ordnung in Perſien in erſter Linie intereſſiert ſind. Wir haben alſo— und damit reſümiere ich mich— keine Veran⸗ laſſung, aus der Zurückhaltung hervorzutre⸗ ten, die wir gegenüber den Vorgängen in Per⸗ ſien bisher eingenommen haben. Von mehreren politik Kritik geübht worden. Nachdem es einmal Streit ge⸗ geben hat, würde ich die Rechtfertigung unſeres Verhaltens, die an und für ſich vielleicht nicht ſo ſchwierig wäre, nicht durchfüh⸗ Wenn territorialen Verhältniſſe an der Aufrechterhaltung von Ruhe und Seiten iſt dann in einzelnen Punkten an unſerer WMarokko⸗ ren können, ohne für die andeere Seite vielleicht nicht gerade An⸗ 7 Stellung zu nehmen; es entſpricht vielmehr den allgemeinen 5 2 Zuungs⸗Verſeiherung. 8 N 5 2 SGreanit- und Inlaid- Mitwoch, den 31. März 1909 nachmittags 2 Uhr werde ich in Rheinau vor dem alten Gemeindehauſe gegen 1 U 0 ̃* 1 III 225* 8. E an F bare Zahlung im Voll⸗ 5 ſtreckungswege öffentli r⸗ 8 5 ie unz be 1150 3 ausreichend zum Auslegen von Zimmern mich ir bitten jeden interessenten sich durch einen 1 FJahrrad, 1 Nähmaſchine vollständig durohgehende Farben und Muster in den neuesten indil Moirée-, Parquet- und Teppich-Dessins, nur beste Fabrikate und unverbindlichen Besuch unserer Ausstellung Mannheim, 29. 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Ebenſo 1 licht förderlich ſein.(Sehr richtigl) Wenn wir die guten Be⸗ Wert dieſer Zuſtimmung nicht ſteigern würde, wenn ich mich wenig trifft die Behauptung zu, daß die neueren Schiffe zwecks 0 die der ehungen zu Frankreich pflegen wollen— und das wollen wir ja mit dem Abg. Ledebour auf eine große Streiterei einließe.(Leb⸗ ſchnellerer Fertigſtellung früher vergeben worden ſind, als es 0 a dach auf allen Seiten dieſes Hauſes.(Sehr richtigl) dann hafte Zuſtimmung.) Ich habe im allgemeinen nicht den Hang, etatmäßig zuläſſig iſt. Richtig iſt nur e Zwei Schiffe gerecht, ßznen bvom Etat 1909 ſind im vorigen Herbſt vorbehaltlich der Genehmi⸗ lange müſſen wir bor allen Dingen die Mückicht gelten laſſen die beide unzöflich zu ſeinz aber die Höflichkeit muß aufhören, gung durch den Reichstag zwel Pribatwerften zu berhältnis⸗ Regierungen, beide Völker nach einer ſchwierigen dißlomakiſchen woſes guf klares feſtes Handeln ankommt.(Sehr mäßig billigen Preiſen zugeſichert worden, und zwar aus dem ſchrän⸗ Auseinanderſetzung aufeinander nehmen. Ich will deshalb nicht wahr!) Der Abg. Ledebour hat grade in ſeinen Ausführungen Grunde, weil bei der Vergebung von vier Schiffen auf einmal 5 auf die einzelnen Punkte eingehen, die einer Kritik unterworfen über die Flottenfrage ſo viel Leichtgläubigkeit an den Tag ge⸗ im Anfang 1909 die Gefahr beſtand, daß eine erhebliche Preis⸗ worden ſind. Nur das eine will ich ſagen: Es iſt der Beſuch legt gegenüber ausländiſchen Behauptungen, wie ſie vor allem ſteigerung durch Truſtbildung eintreten könnte. Wenn zwej Seiner Majeſtät des Kaiſers in Tanger er⸗ in der deutſchfeindlichen Preſſe hervorgetreten ſind, er hat ſo Schiffe ſchon vergeben waren, ſo befand ſich das Reichsmarineamt 1en wähnt worden. Das war ein wohlerwogener Schritt in dem wenig Verſtändnis für vaterländiſche Geſichts⸗ 15 der a 5t Kaſerlich 1 15 55 Lage. ge 17175 j; 1 igt(Sehr wahrl), daß von i in ruhiges und Wir können dann alſo die Kaiſerlichen Werften als Konkurrenz ſtimmt 85 8 damaligen à— Ich habe 1 0 1 5 50 6 gegen die Privatwerften ausſpielen. Mehr als zwei Schiffe ſtehen⸗ don dem zurückzunehmen, was ich darüber, wenn ich nicht irre, iſt.(Sehr wahrl) Mit Phantaſien, mit Idioſhnkra öunen nämlich die Kaiſerlichen Werften auf einmal nicht an⸗ (Lebh. im November oder Dezember 1905 vor dieſem hohen Hauſe ge⸗ ⸗ 1652 5 70 n nehmen. Die Privatfirmen werden dadurch alſo gezwungen, en, ſo ſagt habe, nämlich, daß ich dieſen Beſuch anempfoh⸗ ſien ohne jedes hiſtoriſche Verſtändnis(Sehr niedrigere Preiſe zu fordern. Wenn das hier geheim gehalten umal] ken habe, und daß ich dieſen Beſuch mit meiner vollen politi⸗ wahrl), mit dem rebolutionären Drang eines worden iſt, ſo hat das lediglich darin ſeinen Grund, daß die ge⸗ 8 iſchen Verantwortlichleit decke. Nun iſt hier auch von einer In. Allerweltverbeſſerers läßt ſichkeine praktiſche ſchäftlichen Verhandlungen des Amtes von den Firmen nicht 5 konſequenz unſerer Marokkopolitik geſprochen worden. In der und nationale auswärtige Politik treibhen. und überſehen werden ſollten. Im übrigen ſind die Schiffe nicht Politik iſt nichts von ewiger Dauer. Das Ziel: die Wohlfahrt da nur eine ſolche für mich in Frage kommen kann, lehne ich es kontraktlich vergeben, ſondern nur zugeſichert worden. Der ) Die die Grö die Macht des Vaterlandes— das bleibt d sſelbe Das ab, über Fragen der Flottenverſtändigung etwas anderes zu Abſchluß findet erſt nach Bewilligung des TEW ſagen, als was ich ſoeben geſagt habe. Ich will nur eins hinzu⸗ Gtats ſtatt. Die Lieferungsfriſt beträgt vom l. April 1900 gwohn muß mit ſtarrer Konſequenz im Auge behalten werden. Aber die agen, ab dann noch 36 Monate. Kein Pfennig Geld 5 li⸗ fügen, der Abg. Ledebour behauptet, daß nicht die Monarchen und 5 8 Mittel und Wege wechſeln, je nach der Opportunität, jeder Po i⸗ t die Miniſt dern die Sozialdemokraten und ſpeziell die iſt für die zugeſicherten Schiffe verfügbar vor dem Er tiker muß dem Rechnung tragen, ſonſt iſt er eben kein Politiker. nicht die Miniſter, ſondern die Soziald 5 755 1. April. Das muß jeder einſehen, der die parla⸗ 9 0(Eine einzelne Stimme rechts: Sehr wahr!— Große Heiterkeit.) ruſſiſchen und ſerbiſchen Revolutionäre den Krieg verhindert mentariſchen Verhältniſſe und die unſeres Rechnungshofes kennt. Das kommt im Sinne nach ungefähr auf dasſelbe hinaus, was hätten.(Heiterkeit.) Die Angriffe, die er bei anderer Gelegen⸗ Auch indirekt iſt den Werften kein Geld von Banken in irgend einer inen der Urheber dieſes Zwiſchenrufes, den wir ſoeben gehört haben heit gegen die ruſſiſche Regierung, gegen die amtliche ruſſiſche Weiſe durch Vermittlung des Marineamts verſchafft worden. Das „die abich inli 15 1 llt Gi verewigtes, ſeh ifth lles Politik und gegen Seine Mafeſtät den Kaiſer Niko⸗ erſte der beiden vergebenen Schiffe iſt beſonders deshalb vergeben itik en 75 e 5 19 85 15 05 55 5 laus gerichtet hat, weiſe ich zurück. Ich will aber noch eins ſagen: worden, weil dieſelbe Art von Schiffen auf der betreffenden Werft lichen Mitglied dieſes hohen Hauſes, der Abg. V1 1 1 e die Auffaſſung, als ab der Friede gefährdet werde durch die Soube⸗ hauptſächlich im Bau iſt. Eine ſchnellere FJerkisſtelung dieſer Lei⸗ waer en een eene we ee, 4 räne oder durch die Miniſter, durch den Ehrgeiz der Monarchen oder beiden Schiffe iſt weder gefordert, noch beabſichtigt. Die Firmen 5 mir einmal auf einem Spaziergange, den wir zuſammen im Tier⸗ 22 15 d Regierungen, entſpricht nicht nur bekommen das Geld auch nur in vier Jahresraken. Die beiden unſten durch Ränke der Miniſter un gierungen, entſpricht nich Sie des e e ert Spät garten machten: Ich glaube— ſagte er—, das Geheimnis irklichen Sachl. 75 teht im vollen G ſatz zu anderen Schiffe des Etats ſollen überhaupt erſt im Spätſommer Ich 3 1 171 5 ich in nicht der wirklichen Sachlage, ſondern ſteht im vollen Gegenſatz zu dieſes Jahres ausgeſchrieben und einige Monate ſpäter vergeben der auswärtigen Politik beruht eigentlich in alini 85 ichtial) Di iſten Kon⸗ 0 Arie! oncrte ſpe berge derren 1ü 1 2 Di 3, dentatſächlichen. Verhältniſſen.(Sehr richtig!) Die meiſten werden. Da die Privatfirmen ebenſo wenig wie die kaiſerlichen In einer gewiſſen kühnen Inkonſeguenz. Die aus“ flikte, die die Welt im Laufe der letzten Jahrzehnte geſehen hat, Werften wiſſen, ob ſie dieſe Schiffe erhalten, kann auch eine be⸗ 110 wärtige Politik kann eben nicht nach einem von vornherein in allen ſind nicht hervorgerufen worden durch fürſtliche Ambitionen oder ſondere Bereitſtellung von Material unmöglich ſtattfinden. Wenn iſchen einzelnen Punkten feſtgelegten Programme geführt werden, ſon⸗ durch miniſterielle Umtriebe, ſondern durch leidenſchaftliche eine ſolche Vergrößerung erfolgt iſt, ſo iſt das bermutlich aus ge⸗ pers— 15 iſt die 9 1 91 den 1 1 Sde 3u Erregung der öffentlichen Meinung, die durch Gründen geſchehen, keinesfalls aber auf unſere Veran⸗ W¹böpor allem muß ſie ſich halten inner es ordo rerum agibilium, 57 1 die Exekutive mit ſi triſſen.(Lebhafte ng. . das ſchon 0 heiligen Thomas von Aquino geſagt worden iſt. eee. 255 1896 19 55 Zum Schluß wiederhole ich noch einmal ganz ausdrücklich, wie ab(Große Heiterkeit.) Es iſt dann das Telegramm erwähnt Kriege kommen ſoll, dann wird er hervorgerufen durch jene ache⸗ 5 e 925 5e beſten 895— das 8 war 58 rontiſchen Gewalten, die ſich heute leichter moderne Schiffe und nicht 17 zur Verwendung bereit an 123— an den Präſidenten Krüger gerichtet hat. ſals früher. Die Monarchenſindallefriedfertig, die werden, und zwar früheſtens im Herbſt und nicht im Frühjahr. Es iſt gefragt worden, ob dieſes Telegramm ein Regierungen ſind es auch, das ſage ich für alle. Inbieweit es übrigens richtig iſt, Vergleiche von Flottenſtärken Akt perſönlicher Initiative oder ein Staatsakt Was die Diplomaten betrifft, ſo erblicken ſie ihre Aufgabe mehr lediglich auf die Zahl der Dreadnoughts zu begründen, laſſe ich geweſen ſei. In dieſer Beziehung kann ich Sie auf Ihre eigenen und mehr darin, mit Löſcheimern herbeizueilen, wo hier unerörtert.(Beifall. Der Reichskanzler verläßt den Saal,) 1 Verhandlungen verweiſen. Sie werden ſich erinnern, daß die irgendwo aus der Erde FJeuerflammen auftauchen. 9 Abg. Skarczynski(Pole): Verantwortung für dieſes Telegramm von dem damaligen Leiter Im übrigen verſtehe ich nicht die Abneigung des Herrn Lede⸗ 855 5 uns unſerer politiſchen Geſchäfte niemals abgelehnt worden iſt. Das bour gegen die Diplomaten. Er gebraucht das Wort„Diplomaten Die alte traditionelle Freundſchaft zwiſchen Deutſchland ntane Telegramm war ein Staatsakt, hervorgegangen aus faſt immer nur in ſarkaſtiſchem Sinne, ſozuſagen mit Gänſefüß⸗ und Rußland kann heute nicht mehr aufrecht erhalten werden. hatten amtlichen Beratungen. Es war in keiner Weiſe ein Akt perſön⸗ chen.(beiterkeit.) Nun, es hat doch auch recht tüchtige Diplo. Auch Fürſt Bismarck würde ſich zu einer ſolchen Rolle nicht mehr 5 575 75 ich jaldemokratiſchen hergeben, der ſich ja in der Politik den Verhältniſſen immer an⸗ mmen licher Initiative Seiner Majeſtät des Kaiſers. Wer das be⸗ maten gegeben, und ich kenne ſogar in der ſozialdemokratiſch G 5 Ger 1 5 Ge⸗ 4 iner Majeſtät Partei manchen Herrn, der nicht ohne diplomatiſche Begabung iſt. zupaſſen wußte. Der Gegenſatz zwiſchen Germanentum und “bauptet, der kennt die Vorgänge nicht und kut Seiner Majeß Slawentum, der hier mehrfach betont wurde, iſt durch den Hakatis ns in dem Kaiſer vollkommen unrecht.(Große Heiterkeit Von dem Abg. Ledebour kann ich das freilich guls uind die 6 Unterdrückung des Kel bedeutend Wenn Ich komme nun zu den Ausführungen des Abg. nicht behaupten,(beitere zuſtimmung der bürgerlichen Parteien) verſchärft worden. Der Redner behandelt dieſen Geſichtspunkt ereſſe Ledebour.(Heiterkeit.) Ich bin dem Abg. Ledebour ſehr dank⸗ 5 Aus dem, was ich ſoehen geſagt habe erſehen Sie, daß die in längeren Ausführungen bor faſt böllig leerem Hauſe. e der bar dafür, daß er es ſo ſchmerzlich empfindet, daß ich nicht an Zeitder Kabinettskriege vorüber iſt, und das iſt ein Ein Vert ˖ 5 und allen Beratungen dieſes Hohen Hauſes teilnehmen kann und daß Glück. Sie entnehmen aber daraus auch die Ueberzeugung, wie in Vertagungsantrag wird angenommen. haben er ſehr froh iſt, wenn er mich hier wiederſteht.(Große Heiterkeit.) ſehr jetzt alle diejenigen, die in irgend einem Grade Einfluß haben Abg. Ledebvur(Soz.)(perſönlich): an⸗ Im übrigen empfand ich während ſeiner Ausführungen vor auf die öffentliche Meinung, und vor allem die Parlamente und In der Abneigung gegen meine Perſon befindet ſich der tre⸗ allem ein Gefühl, nämlich das Gefühl der Sehnſucht ihre Mitglieder, wie ſehr ſie dazu beitragen ſollen, die auf den Reichskanzler in der Geſellſchaft bon Liebermann b. Sonnenberg, er⸗ nach dem Abg. Bebel.(Sehr gut!) Eine tiefe Kluft Frieden gerichteten Beſtrebungen der Regierungen vertrauensvoll Arxendt und anderen Leuten ſeines Schlages.(Unruhe rechts. reren trennt die Weltanſchauung des Herrn Abg. Bebel von meiner 31. unterſtützen. Daß das von ſeiten der Vertreter aller bürger⸗ Wenn der Reichskanzler dann einen anderen Parteigenoſſen mir 8 Weltanſchauung. Es beſteht zwiſchen dem Abg. Bebel und mir lichen Parteien hier geſchehen iſt, dafür ſpreche ich meinen Dank gegenüber in hellſtem Lichte erſtrahlen ließ, ſo erkläre ich ihm, daß 257 5 0 6 5 ten der denkbar ſchärfſte Gegenſatz. Aber das aus.(Lebh. Beifall.) weder ſein Lob noch ſein Tadel für einen Sozialdemokraten von t 915 09 al 27 15 1 machte die Sache wirllich Staatzlektetir b. Tiiih⸗ irgend welcher Bedeutung iſt.(Sehr gut! bei den Soz.) „die 8 D* 1 5 5 9220 4 0 32 5 2 5 7 242 hfüh⸗ beſſer.(Allgemeine Zuſtimmung.) Auf die weitſchweifigen Dar⸗ Die im engliſchen Parlament Anſicht, daß und— ee An⸗„ legungen des Abg. Ledebour über die Flottenvorlage werde ich der Bau unſerer Schiffe gegen früher beſchleunigt iſt, iſt nicht Schluß 67 Uhr. nicht näher eingehen.(Hört, hörtl bei den Soz.) Ich habe ſoeben] zutreffend. Wir bauen nach wie vor alle Schiffe in elwa Muß 0 14. Seite. HTnterriebe Englisch Lessons Specialty: 59994 Commerelal Correspondence R. M. Ellwood, 5P6, 20 Nlavier Zither⸗ und Mandolin⸗Unterricht wird gründlich erteilt. 67187 Friedrich Nullmeyer, Muſiklehrer, S 3, 12. 7 Heirat, 5 Jeirat! Das bekannte große In⸗ ſtitut 8. Schleſinger, Berlin 18, hat ſtels paſſende Vorſchläge von mehreren hundert Damen mit 2 bis 200 900 Mk. Vermögen für Herren jed Sta e8(a. ohne Verm.) 7087 Frl. wünſcht mit älterem, ſoliden Herrn bekannt zu werden behufs Ehe. Off. u. Nr. 6574 an die Exped. d. Bl. Fernischtas Warnung. 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Sylveſter im Na⸗ tonal Geographical Magazine mitteilt, von nun ab zu den tätigen Bulkanen gerechnet werden müſſen. Schon 1882 hatte der Pro⸗ ſeſſor Ruſſel Fumarelen an dem Krater beobachtet; ſeit einigen Jahren ſind dieſe Phänomene immer zahlreicher geworden und Ausſtrömungen von Gas und Rauch beweiſen, daß die Tätigkeit des Vulkans noch nicht erloſchen iſt, wie man bisher immer an⸗ nahm. Die Kraft der Dämpfe iſt ſogar ſo groß, daß durch die entwickelte Hitze der große White River⸗Gletſcher teilweiſe zum Schmelzen gebracht worden und in zwei Teile geteilt worden iſt. Als Sylveſter am 28. Auguſt 1908 den Berg beſtiegen hatte, um andere wiſſenſchaftliche Beobachtungen vorzunehmen, wurde er plötzlich durch gewaltige Rauchſtröme überraſcht, die mit einem rötlichen Feuerſchein aus dem nicht allzuweit gelegenen Krater hervorbrachen. Der Ausbruch dauerte den ganzen Tag und be⸗ ruhigte ſich dann; am 12. November aber konnte Sylveſter eine neue ſtarke Rauchwolke beobachten; an dem gleichen Tage gab auch die bulkaniſche Gruppe der Inſeln Bogaslow an der Küſte von Alaska Zeichen einer wiederkehrenden unterirdiſchen Tätig⸗ keit. Man befürchtet, daß dieſe Erſcheinungen als Vorläufer eines großen Ausbruchs zu betrachten ſind, der den Mount Hood wieder in die Reihe der tätigen Vulkane ſtellen würde. — Ein japaniſch⸗amerikaniſcher Ehebund. Aus Newyhork wird berichtet: Bis zu welchem Grade der Raſſenhaß gegen die Japaner in Kalifornien angewachſem iſt, zeigbe ein Vorfall, der in San Fran⸗ cisco lebhafte Erregung hervorgerufen hatte. Die Tochter des Archidiakonus der proteſtantiſchen Episcopal⸗Kivche in Kaltfornien, Miß Helen Emmerhy, hat vor kurzem ihre Verlobung mit einem jungen Japaner bekannt gemacht, einem Verwandten des berühmten japaniſchen Staatsmanmes Aoki. Die Nachricht machbe in ganz Kali⸗ fornien großes Aufſehen; die Belannten der jungen Dame bvachen den Verkehr mit ihr ab, Freunde bohkottierten ihr Haus und bis⸗ weflen kam es auf der Straße von ſeiten des Volkes zu wilden Szewen, bei denen die junge Amerikanerin mit Schmähungen über⸗ häuft wurde. Ihr Vater, der Archidiakonus, hatte vergeblich ver⸗ ſucht, den Entſchluß ſeiner Tochter zu erſchüttern. Das junge Mäd⸗ chen blieb feſt und erklärte, von ihrem Bräutigam nicht zu laſſen. Die Zuſtände ſpitzten ſich ſo ſehr zu, daß Miß Helen Emmery ſich entſchloß, gemeinſam mit ihrer Mutter das japanfeindliche Kali⸗ fornien zu verlaſſen und ſich in Tacoma im Staate Waſhington an⸗ guſtedeln. Der Tag der Abweiſe wurde bekannb und auf dem Bahn⸗ hof verſammelte ſich eine rieſige Menſchenmenge, die der Abreiſe der Braut beiwohnen wollten. Als die beiden Frauen am Bahnſteig erſchienen, han es zu wüſten Lärmſzenen. Sie wurden mit Schmäh⸗ rufen, Pfeifen und groben Beſchimpfungen empfangen, man warf kleine Reisſäcke nach ihnen, und es ſchien unmöglich, daß die Frauen glücklich ihren Zug erreichen könnten. Schließlich bildeten die an⸗ Frauen in die Mitte nahmen und ſie ſo durch die heulende Volks⸗ zum Coupé geleiteten. Die junge Amerikanerin hat ihren hinterlaſſen, in der ſie erklärt, daß ſie ihren Bräutigam liebe und ihn darum heiraten werde.„Ich will von den Schmähungen, mit denen man mich überhäuft hat, nicht ſprechen,“ ſagt Miß Emmery in dieſem Dokument;„ich habe alles vorausgeſehen. Daß die kali⸗ forniſchen Geſetze mir die Heirat verbieten, hat für mich kein Ge⸗ wicht. Ich kenne die ſchwatzhaften kaliforniſchen Geſetzemacher und halbe ſie für die letzten, die berufen wäven, die öffentliche Sittlich⸗ keit zu bevormunden. Die Empörung des Volkes aber entſpringt dem Unverſtand derer, die mich nach acht Tagen vergeſſen haben werden.“ — Wellingtons Denkmal auf dem Schlachtfeld von Waterloo. Wie aus Brüſſel berichtet wird, hat die engliſche Kolonie der Truppen unter Wellingtons Befehl dem Anſturm Na⸗ tionalhelden, der als der Sieger von Waterloo in der Geſchichte fortlebt, ein Denkmal zu errichten. Das Monument ſoll auf dem Schlachtfelde an jener Stelle ſeinen Platz finden, wo die britiſchen britiſchen Truppen unter Wellingtons Befehl dem Anſturm Na⸗ poleons verzweifelt trotzten, bis die unter Blücher herbeieilenden Preußen die britiſchen Waffenbrüder zum Siege fortriſſen. Ein franzöſiſches Blatt, das die Meldung wiedergibt, erinnert dabei daran, daß Lord Wellington als junger noch nicht geadelter Eng⸗ länder unter dem Namen Arthur Wellesley die Militärſchule von, Angers beſuchte und ſo von den Franzoſen ſelbſt die Kriegskunſt erlernte, mit deren Hilfe er den größten franzöſiſchen Feldherrn bei Waterloo ſchlug. — Die blauen Briefe. Der Fall Peter Ganters, des Verfaſſers der ſogenannten„blauen Briefe“, die leichtgläubige Leute zum Kauf des Schundromans von der„Doppelten Moral“ aufforderten, beſchäftigt eingehend den Münchner Unterſuchungs⸗ richter. Wie aus München geſchrieben wird, hat das König⸗ liche Landgericht München I beſchloſſen, den Angeſchuldigten zu⸗ nächſt auf ſeinen Geiſteszuſtand hin beobachten zu laſſen. Ganter ſoll in dieſen Tagen der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Eglfing zuge⸗ führt werden. Gegen dieſen Beſchluß hat indeſſen Ganter, der ſich für geſund bezeichnet, trotz des Abratens ſeines Verteidigers, des Juſtizrats Bernſtein Beſchwerde eingelegt, die noch der Er⸗ ledigung harrt. Die Unterſuchung gegen Ganter nähert ſich ihrem Abſchluß; die Anklage wird auf Betrug lauten. — Tragikomiſches aus dem perſiſchen Bürgerkrieg. Von dem Leben und Kämpfen in dem belagerten Täbris entwirft ein engliſcher Korreſpondent, der inmitten der revolutionären Stadt ſeit Wochen Zeuge der blutigen Kämpfe zwiſchen den Streitern des Fortſchritts und den Verteidigern des alten Regimes iſt, ein lebendiges Bild.„Noch immer“, ſo heißt es in dem anſchaulichen Bericht,„dauert die Belagerung fort, aber trotz der Ungewißheit der Lage ſpricht Zuverſicht aus allen Mienen. Alle Männer in der Stadt exerzieren, teils um für die blutigen Entſcheidungen gerüſtet zu ſein, nicht zum wenigſten aber auch, um den Geiſt von der Not des Tages abzulenken und den knurrenden Magen zu beſchwichtigen. Auf dem großen Platze vor dem Arſenal, wo Tauſende von Neugierigen ſich drängen, habe ich in den letzten Tagen dieſe eigenartigen Waffenübungen mit angeſehen. Selbſt ehrwürdige, weißbärtige Anjumans und die Mullahs verſchmä⸗ hen es nicht, das Gewehr aufzunehmen und mit großer Andacht die Exerzitien mitzumachen. Dieſe ſind übrigens ziemlich ein⸗ fach, die ganze Truppe marſchiert einer hinter dem andern im Gänſemarſch um den Platz herum, bei den wunderlichen Klängen perſiſcher Muſik, die bisweilen mit europäiſchen Operetten⸗ märſchen abwechſeln.“ Zum Schluß der erſten Uebungen hielt Satar Khan, der Führer und Abgott der Kämpfer von Täbris, eine patriotiſche Anſprache, die einen ſchrankenloſen Enthuſias⸗ mus entfeſſelte. Wie ſeltſam dem europäiſchen Auge dieſe Sze⸗ nen auch erſcheinen mögen, in die äußere Komik klingt der Ton eines machtvollen Heroismus ein, der alle beſeelt, die mit dem Einſatz ihres Lebens für die Sache des Fortſchritts und für die Konſtitution kämpfen. Es iſt bemerkenswert, daß vor allem die Geiſtlichen rückhaltos ihre Macht einſetzen, um das Volk in ſeinem Ringen um die Freiheit zu beſtärken. In ihren Predigten preiſen ſie die Segnungen der Freiheit und nennen den Schah unverblümt den ſtarrſinnigen Gegner der Ziviliſation. Das Haupt der Geiſtlichen hat an den Schah eine energiſche Bot⸗ ſchaft geſandt, in der er den Herrſcher ermahnt, dem Volke ſeine Rechte nicht länger vorzuenthalten.„Bei dem letzten großen Kampfe hat buchſtäblich jeder Mann zu den Waffen gegriffen und ich ſah die Geiſtlichen, auf den Barrikaden kämpfen. Die äußeren Barrikaden auf der Straße nach Sardarut wurden gleich zu Beginn des Kampfes geräumt; die Verteidigung be⸗ ſchränkte ſich im Weſentlichen auf die inneren Befeſtigungen. Später unternahm ich einen Ritt mit Satar Khan. Im Stadt⸗ viertel Hukmabad ſahen wir in einem kleinen Hauſe zuſammen⸗ gedrängt zwanzig Kämpfer, die den Angriff der Truppen des Schahs widerſtanden. Drei Stunden lang weilte ich in dem kleinen Hauſe, aus deſſen Fenſtern ein mörderiſches Feuer auf die Angreifer abgegeben wurden. Von Zeit zu Zeit drangen durch die benachbarten Gärten die Angreifer vor; dann ſtieg die Er⸗ regung zum wilden Fanatismus und ein wüſter Lärm tobte. In den Pauſen brachte man Satar Khan eine große perſiſche Waſ⸗ ſerpfeife; er ſaß inmitten des Zimmers, rauchte und gab dabei gelaſſen die Anweiſungen zur Verteidigung. Bisweilen ſtürzte irgend ein Bote herein, brachte Nachrichten, empfing Befehle und eilte, mit neuen Patronen verſehen, wieder davon. Gegen vier Uhr nachmittags wurden in allen drei Stadtvierteln die Linien der Schahtruppen durchbrochen; der Feind floh unter Preisgabe ſeiner Toten. Wie gewöhnlich wurde auch diesmal keine ener⸗ giſche Verfolgung durchgeführt. Auf der Straße wurde Satar Khan der Gegenſtand fanatiſcher Huldigungen; er aber ſchritt ruhig dahin, gefolgt von ſeinem Diener mit der Waſſerpfeife, die der Herr andächtig weiterrauchte.“ Satar Khan iſt der Abgott des Volkes. Man ſchreibt ihm Wunderkräfte zu. Ein Soldat mit einer Kugel in der Bruſt wird ihm entgegengeführt; Satar Khan entfernt mit der Hand die Kugel aus der Wunde; das Ge⸗ ſchoß iſt offenbar nicht tiefr eingedrungen, er hält es nun zwiſchen den Fingern und zeigt es der Menge, die in begeiſterte Rufe aus⸗ bricht. Ein gefangener Kurde wird vorgeführt. Im Volke ſchwir⸗ ren drohende Laute auf, die Erregung wächſt, man will den verhaßten Kämpfer der Reaktion ermorden. Satar Khan ſchreitet ein, und nach einem wilden Gemenge gelingt es ihm, den Gefangenen in ein benachbartes Haus zu ſchleppen. Hier wird er mit ſeinem Schützling ein halbe Stunde lang von dem heulenden Pöbel belagert, der bettelt und fleht, ihm das Opfer herauszugeben. Schließlich beruhigt ſich die Menge: draußen trägt man die erſten Toten des Kampfes herbei. Sie ſchleifen im Staube, nackt und blutbedeckt, ein grauenhafter Anblick; das Volk überhäuft ſie mit Schmähungen, manche ſpucken auf die toten Körper. Die Empörung iſt die Antwort auf die furcht⸗ baren Verſtümmelungen, die die Schahtruppen mit ihven Ge⸗ fangenen vornehmen. Satar Khan iſt es bisher gelungen, die von den Revolutionären gemachten Gefangenen zu ſchützen, ſie werden verhältnismäßig gut behandelt. Auch die Leichen der Feinde, die erſt durch den Straßenſtaub geſchleift werden, fin⸗ den nachher ein ehrenhaftes Begräbnis, ſie werden gewaſchen und in Sujanizan beſtattet. 5 s fSeinen Gfundbewegungen beim Neubau. N I e 5—— * e 85 e ee e eeee BURCEFFs RIESENKEIIER. G .800,000 Flaschen fàssend. Af ZEPPELIN. e — 85 5—— ——— ̃ — 2 D *—— 7 .s 40 5 2 eee e N 10 1 5 0 N 7. f N +44 7* .5 7 — J 2 8 W N . 810 7 — sugReEFF cRU SUREEFF ExTNA- cuvtt chefhpsgaör efnen — — 75 + General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, den 30. März 1909. ohne Sötfuge kaufeu Sie n. Gewicht am billigſten bei S. Strauss, Uhrmacher, 1. 5 Breitestrasse d 1, 5 Telefon 4012. eine geſchnitzte uhr gratis oder grüne Marken. 60890. 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