—— eree gelehnt haben. Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal, Einzel⸗Nummer 8 Pfg. Ju ſera te: Die Colonel⸗Zeile. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate„„80„ Die Reklame⸗Zeile„„1 Mark (GBadiſche Volkszeitung.) Badi Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Juſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr⸗ Anabtzängige Tageszeitung. Taglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) che Neueſte Nachrichten Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. (Mannheimer Volksblatt.) „General⸗Auzeiger Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 841 Redaktion 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 8 — Nr. 171. Mittwoch, 14. April 1909. Eines Engländers Aberwitz. Ein engliſches Stück iſt in einem Theater der theater⸗ reichen Stadt Berlin ausgeziſcht, ausgepfiffen und ausge⸗ höhnt worden.„Dasſelbe Stück wird in London und in der engliſchen Provinz, ja bis nach Sidney hin, als ein nationa⸗ les Schauſtück mit vaterländiſcher Erregung entgegengenom⸗ men. Man ſingt dabei die Nationalhymne. Der König Eduard hat, wenn wir nicht irren, die Aufführung beſucht. Iſt nun nicht die unfreundliche Aufnahme, die dem Stück bei der erſten und zweiten Aufführung auf deutſchem Boden zu⸗ beil wurde, geeignet, unſer Verhältnis zu England zu trüben, oder muß ſie nicht wenigſtens in die Reihe der minder günſtigen Symptome eingereiht werden? Genau das Gegen⸗ zeil erſcheint uns richtig. Freuen wir uns, daß deutſche Hörer ſofort dieſes Stück als albern im höchſten Grade ab⸗ Eine deutſche Tageszeitung ſchreibt, daß von engliſchen Beſuchern die erſten ſcharfen Miß⸗ ſallensbezeugungen ausgegangen ſeien. Gut, vegiſtriere man das. Dieſe Engländer, die in Deutſchland leben und Deutſch⸗ land kennen, mögen die Idee, die dem Stücke zugrunde liegt: ein deutſcher Einfall nach England, als aberwitzig betrachtet, ſie mögen auch Empörung über das zum Teil ſehr alberne Verhalten der im Stück vorkommenden, karikierten Lands⸗ leutbe empfunden haben. Gut, das iſt kein unwichtiges Zeug⸗ nis. Aber wichtiger iſt doch, daß die deutſchen Beſucher ſich mit Händen und Füßen und Lippen wehrten, dieſes Stück als ein ernſthaftes, erträgliches oder überhaupt nur mögliches entgegenzunehmen. Es mag ſein, daß zumteil die gemeine dramatiſche Mache die Hörer entrüſtet hat. Ein ernſthaftes Berliner Publi⸗ kum will in einem ernſthaften Theater nicht ſolchen „Schmarrn“ vorgeſetzt bekommen. Aber dann die Tendenz des Stückes! All die Leute, die da am Oſterſonntag ſich heiſer ſchrien, ziſchden und ihre Lungen mit Pfeifen, ihre Füße mit Scharren abmühten, mögen inſtinktiv gehandelt haben, für ſie war die energiſche Ablehnung ſozuſagen eine Neflerbewegung. Um ſo bedeutſamer iſt ſie. Man hole aus dieſer Ablehnung nur heraus, was ſie für die deutſche Volks⸗ ſeele bedeutet. Voranſtellen muß man hier die eine Tatſache und über etwaige Mißverſtändniſſe immer von neuem hinaus⸗ heben, daß das Stück in der For m, wie es in Ber⸗ lin aufgeführt worden iſt, mit dem vollen Siege der Eindringlinge, alſo der Deutſchen, über die Engländer endet.(In der engliſchen Aufführung ſollen ſchließlich doch die Engländer Sieger bleiben.) Man vergegenwärtige ſich nun weiter den Fall, daß in den heißen Juli⸗ oder Auguſttagen des Jahres 1870 irgend ein Theaterunternehmen den(zukünftigen) Einmarſch der Deutſchen in Paris auf die Bühne gebracht hätte. Vielleicht — wenn das Stück ſchlecht gemacht war— hätten die Aeſthetiker es als Drama verworfen, vielleicht hätten die Leute mit ſchlichtem, frommem Sinn auch die Tendenz als überheblich gemißbilligt, aber heiſer geſchrien und müde ge⸗ pfiffen, um das Stück tot zu machen, und ihm ſeine Verach tung zu bezeugen, hätte ſich damals wohl niemand. Denn man wollte ja den Sieg über das franzöſiſche Heer, man hatte das Leben der Hunderttauſende eingeſetzt, um ihn zu erringen, und die Daheimgebliebenen begleiteten mit unend⸗ licher Begeiſterung den Siegeslauf der deutſchen Heere. Und nun gibt im Jahre 1909 ein ſogenannter Theaterdirektor ſeine Bühne für ein Stück her, das nichts anderes als den glänzend⸗ ſten Sieg Deutſchlands über das Inſelreich darſtellt. Aber da erhebt ſich ein Publikum, in dem die Preſſe und Intelligenz ſtark vertreten iſt, und erklärt wie ein Mann:„Wir wollen ja gar keine liſtige Landung, wir wollen gar keine ſieg⸗ reichen Kämpfe mit einer karikierten engliſchen Bürgerwehr und mit friedlichen engliſchen Bewohnern; das iſt ja alles Unſinn.“ Und ſo hat es denn getönt:„Unſinn, Blödſinn, dummes Zeug, auſhören, Schluß, Schluß!“ Wahrlich, das waren verſtändige Leute, die ſich am Oſterſonntag ſcheinbar ſo unverſtändig benahmen, das waren friedliche, ruhige Leute, die ſich ſo wild geberdeten, das waren vernünftige Leute, die ſo unvernünftig ſchrien! Den Dank des Vaterlandes müßte man dieſen braven Männern und Frauen abſtatten. Sie haben die Beziehungen zu England durch ihr Toben ſo gut gepflegt, wie es ein Diplomat durch die größte Schmeichelkunſt nicht beſſer vermocht hätte. Es ſcheint, als ob das Verſtändnis für äußere Politik im Publikum zugenommen hätte und die lange herbeige⸗ wünſchte größere Reife in den Fragen der äußeren Politik ſich meldet. Man denke ſich nur den andern Fall, daß der auf den Brettern dargeſtellte Triumph des deutſchen Heeres mit der größten Begeiſterung begrüßt und dazu Heil Dir im Siegerkranz geſungen worden wäre! So wäre es ja wohl gekommen, wenn die„Einfall“⸗Beſtrebungen im deutſchen Volke vorhanden wären. Die Engländer haben Sinn für draſtiſche Mittel; ſie werden das Pfeifen und Ziſchen eines er⸗ bitterten Publikums vielleicht beſſer würdigen, als hundert ſchöne Leitartikel. Den Berlinern aber rufen wir zu:„Das habt Ihr brap gemacht, und, wenn Ihr mit faulen Eiern ge⸗ worfen hättet, wir kännten Euch nicht böſe ſein!“ Die Gegenrevolution in Konſtantinopel. Die Urheber der Agitation. In Kreiſen, die der Berliner türkiſchen Botſchaft nahe ſtehen, erklärt man die Vorgänge in Stambul folgender⸗ maßen: In der abſolutiſtiſchen Zeit wurden vie le junge Leute, die keinerlei militäriſche Kenntniſſe beſaßen, durch die Protektion einflußreicher Hofbeamten zu Offizieren ernannt. Da dieſe Leute nun ihren Dienſt weder verrichten wollten noch konnten, fielen ſie dem Budget nur zur Laſt und es wurden daher dieſe Offäziere— 2000 an der Zahl— durch Beſchluß des Parlaments von den Liſten ge⸗ ſtrichen. Dieſe, aus reaktionärer Periode ſtammenden, reaktionär geſinnten Elemente hatten nun ein begreifliches Intereſſe, wieder eine Rolle zu ſpielen und verſtanden es, fanatiſcheSoldaten und Ziviliſten gegen das gegen⸗ wärtige Regime, das ſie— zu Unrecht— als irreli⸗ giös ſchildern, aufzubringen. Daß ſie die Ab⸗ ſetzung des Kammerpräſidenten, des Kriegsminiſters, des Großweſirs verlangen, erklärt ſich daraus, daß dieſe Funk⸗ tionäre der Fortſchrittspartei angehören und bei dem Zu⸗ ſtandekommen des oben erwähnten Beſchluſſes mitgewirkt haben. In Berliner unterrichteten türkiſchen Kreiſen glaubt man indeſſen nicht, daß den Vorgängen in Galata und Stam⸗ (Abendblatt.) bul beſondere Bedeutung beizumeſſen ſei; man zweifelt nicht, daß Offiziere und Mannſchaften der Armee getreu zum parlamentariſchen Regime halten. Die ſiegreiche Revolution der Reaktion. Wenn geſtern türkiſche Kreiſe in Berlin noch nicht an den Ernſt der Lage glaubten, ſo werden ſie heute wohl eines andern belehrt ſein. Die Reaktion hat einen Triumph davon⸗ getragen, wenn man auch noch nicht ſagen kann, ob es mehr als ein Augenblickserfolg ſein wird. Vielleicht gelingt es den Jungtürken doch wieder, ihre Gegner, von denen ſie über⸗ raſcht wurden, zurückzuwerfen, und— Kiamil Paſcha würde zum zweiten Male Großweſir geweſen ſein. Die Türkei geht vorausſichtlich erbitterten und blutigen inneren Kämpfen ent⸗ gegen. Die auch vom„Standard“ vertretene Anſchauung, daß es ſich um eine vergleichsweiſe belangloſe Revolte handele, läßt ſich nach den heute vorliegenden Meldungen nicht mehr aufrecht erhalten. Die furchtbaren Morde, die ſchon geſtern geſchehen ſind, deuten darauf, daß der Bürgerkrieg enk⸗ feſſelt iſt u. eine Raſerei des Haſſes ohnegleichen die„Jungen“ wie die„Alten“ ergriffen hat. Man möchte annehmen, daß die„Times“ die Lage zutreffender beurteilen, wenn ſie von einer Kataſtrophe überwältigender Natur ſprechen. Die Re⸗ aktion beſaß jedenfalls ſoviel Kraft, daß ſie die fortſchrittliche Regierung in einem Augenblick über den Haufen rennen konnte und der Sultan vor ihr kapitulierte. Nun iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß die Jungtürken ſich nicht wie ein Lamm zur Schlachtbank führen laſſen werden, und damit iſt der Bürgerkrieg da, und wie wir ſchon ſagten, welche Erſchütterungen der internationalen Poli⸗ tik aus den ſchweren Erſchütterungen eines türkiſchen Bürgerkrieges hervorgehen können, läßt ſich nicht abſehen. Auch in Wien war man geſtern unter dem Eindruck der Milttärrevolte geneigt, die Lage als ernſt aufzufaſſen. Ein Telegramm der„Leipz. N. Nachr.“ aus Wien vom geſtrigen Tage berichtet über die dortige Stimmung: Die revolutionären Vorgänge in der Türkei werden hier mit großer Beſorgnis betrachtet, da man eine Wiederaufrollung der Balkanfrage befürchtet. Der öſterreichiſch⸗türkiſche Aus⸗ gleich ſcheint allerdings geſichert zu ſein, da die Gerüchte, der kür⸗ kiſche Senat habe Abänderungen daran vorgenommen, ſich nicht be⸗ ſtäligen und nur noch die Unterſchrift des Sultans fehlt. Es ſcheint jedoch in einem Teile der türkiſchen Armee eine ſ ernſte Gärung zu herrſchen und man hält einemilitäriſche Diktat us nicht für ausgeſchloſſen. Auch in Albanien herrſcht ſehr große Er⸗ regung gegen das jungtürkiſche Komitee. In den politiſchen Angelegenheiten des Balkans beſitzt die„Voſſ.“ Zig.“ ausgezeichnete Verbindungen. Es iſt daher von großem Intereſſe, ihr Urteil über die Revolution des 13. April zu hören. Sie ſchreibt auf Grund der erſtem Meldungen, die allerdings noch nicht die Kapitulation des Sultans enthielten: Während die beiden fortſchrittlichen Gruppen der neuen Türke, die Jungtürken und die Männer der liberalen Union, in Kampf⸗ ſtellungen gegeneinander aufmarſchieren, fällt ihnen beiden die Reaktion in den Rücken. In Stantbul iſt heute Nacht eine Revolte ausgebrochen. Ihr Umfang und ihre Kraft ſind in dieſem Augen⸗ blicke noch nicht abzuſchätzen, ficher iſt nur, daß ſie ein ausgeſprochen reaktionäres Gepräge hat. Die Partei, die die Aufrechberhaltung des religiöſen Geſetzes der Mohammedaner auf ihre Fahne geſchrie⸗ hat, iſt ſeit der Wiedereinführung der Verfaſſung öffentlich noch Feuilleton. Die Gründung eines Naturſchutzparkes. Die zunehmende Verödung unſerer heimiſchen Natur beklagt ein Aufſatz des bekannten Zoologen Dr. Kurt Floericke im neueſten Hefte des„Kosmos“(Stuttgart) den wir allen Natur⸗ freunden zur Beherzigung warm empfehlen möchten.„Niemals wohl, heißt es dort,„hat der Menſch unſinniger, grauſamer und rückſichtsloſer unter der Tier⸗ und Pflanzenwelt gehauſt, als während der letzten fünf Jahrzehnte“. Es iſt in der Tat eine grauſame Ironie des Schickſals, daß gerade in dem vielgerühm⸗ ten„Zeitalter der Naturwiſſenſchaften“ dieſe Verhunzung der Natur vor ſich gegangen iſt, die der Verfaſſer eingehend ſchildert. Zunächſt wurden von der Ausrottung natürlich diejenigen Tier⸗ arten betroffen,„die von Natur aus infolge ihrer Nahrung als Mitbewerber für den egoiſtiſchen und engherzigen Menſchen in Betracht kommen, alſo vor allem die Raubtiere und Fiſchfreſſer. Wo ſind ſie hin, die Reiher⸗ und Kormorankolonien, die Bären, Luchſe, Wildkatzen, Nörze und ſo viele andere, wo ſind die Stein⸗ adler geblieben und die Bartgeier, an deren herrlichem Fluge ſich noch vor ein paar Jahrzehnten jeder Beſucher der Alpen er⸗ freuen konnte? In die entlegenſten Wildniſſe ſind ſie verdrängt, und auch dorthin ſolgt ihnen unerbittlich der Jäger.“ So haben auch„die Fiſchereiberechtigten ſelbſt der harmloſen Waſſeramſel und dem wunderſchönen Eisvogel, dieſem fliegenden Edelſtein unſerer Gewäſſer, den Krieg erklärt“— kein Wunder, daß unſere Natur unter dieſem ſchonungsloſen Kampfe immer mehr verödet, und daß es in unſeren Wäldern und Fluren unheimlich ſtill zu merden beginnk. „Jedoch die Nafur laß verhunzen. Sie wehrt ſich gegen die ſelbſtſüchtige Herrſchaft, die der Menſch über ſie ausüben möchte, und ſchon machen ſich allent⸗ halben die ſchädlichen Folgen dieſer kurzſichtigen und einſeitigen Behandlung geltend, die ihr gegenüber Platz gegriffen hat. Die Wälder liefern nicht die Erträge, auf die der Forſtmann glaubte rechnen zu dürfen, denn die Verwandlung in einförmige, gleich⸗ mäßig abgeholzte Beſtände bot der verheerenden Gewalt der Stürme freies Spiel, begünſtigte den Ausbruch von allerlei Pflanzenkrankheiten und die unheimliche Vermehrung der ver⸗ ſchidenſten forſtſchädlichen Inſekten; die Vernichtung des Unter⸗ holzes hat in vielen Gegenden ſchwere klimatiſche Nachteile mit ſich gebracht. Das Eindämmen der Ströme hat dieſe ihrer natür⸗ lichen Inundationsgebiete beraubt und verurſacht, wenn einmal der ſchützende Damm durchbrochen iſt, um ſo fürchterlichere Ueberſchwemmungen. Die raſche Abnahme der Singpögel hat ein Ueberhandnehmen der Pflanzenſchädlinge in der Kerbtierwelt bewirkt, und ſelbſt die ſchonungsloſe Vernichtung des Raubzeuges iſt nicht ohne verhängnisvolle Folgen geblieben Unſere Zeit hat manche neuen Werte moraliſcher und äſthetiſcher Art geprägt, die ſich raſch entwickelt haben und zu ungeahnter Mächtigkeit ge⸗ diehen ſind. So iſt es auch mit der Naturſchutzbswegung gegan⸗ gen... Und es war auch höchſte Zeit, daß in dieſer Beziehung eine Aenderung eintrat. Der Ruf„Zurück zur Natur“ erſchallt immer mächtiger, und immer gewaltiger wird die Sehnſucht, die uns unwiderſtehlich zurückzieht zur Allmutter und ihren Ge⸗ ſchöpfen. Und die Liebe zur Natur iſt ja aufs innigſte ver⸗ kuüpft mit der Liebe zum Vaterland. Nur diejenigen, die Ver⸗ ſtändnis haben für die Eigenart der heimiſchen Natur. werden auch die richtige heiße Liebe zur heimiſchen Scholle empfinden. Deshalb kann es auch nur der innigſte Wunſch jedes Vaterlands⸗ freundes ſein, daß uns Deutſchen die von alters her tief einge⸗ würelte Liebe zur heimiſchen Natur über dem Haſten und Drän⸗ kſich nicht ſpokten, ſich nicht ungeſſraft gen der Gegenwark nach matertellem Gewinn nicht berloren gehen möge; denn das wäre der Anfang vom Ende. Und darum iſt die Naturſchutzbewegung, insbeſondere die Schaffung von Naturſchutzreſervaten, nicht nur eine edle, echt menſchliche, ſon⸗ dern auch eine ungemein patriotiſche Tat, die die wärmſte Jörderung verdient. Vorgeſchrittene Geiſter haben das Nützlich⸗ keitsprinzip als völlig ungenügend verworfen. Wir wollen z. B. einen Vogel nicht deshalb ſchützen, weil er vielleicht ſchädliche Junſekten vertilgt, ſondern wir wollen den Vogel ſchützen um des Vogels ſelbſt willen, weil er in ſeiner Art ein herrliches Geſchöpf iſt, ein Dichtergedanke gewiſſermaßen der ſchaffenden Natur, weil ohne die anmutigen Bewegungen, die bunten Farben und die lieblichen Geſänge unſerer Vögel unſere Wälder und Fluren un⸗ endlich öde, tot und traurig erſcheinen würden. Und es iſt nicht ein unſäglich kleinlicher Standpunkt, beim Anblick des im blauen Aether um ſtarre Felszacken ſchwebenden Adlers gleich an den Junghaſen oder das Rebhuhn zu denken, das er vielleicht im Magen haben könnte, ſtatt ſich rückhaltlos an den äſthetiſchen Hochgenuß dieſer herrlichen poetiſechn Erſcheinung zu erfreuen? Deshalb trachtet die moderne Naturſchutzbewegung alle Geſchöpfe nach Möglichkeit zu erhalten, ganz beſonders aber diejenigen, die durch unſere Kultur ſchon dem Ausſterben nahe gebracht worden ſind, gleichviel ob ſie dieſer Kultur nützlich oder ſchädlich ſind. Und wie mit den Tieren, ſo verhält es ſich auch mit den Pflanzen. Keinen unſerer herrlichen kraftſtrozenden Waldbäume, keines der lieblichen Blumenlinder möchten wir in unſeren Forſten miſſen. Alles bildet ja ein zuſammengehöriges, unauflösliches Ganzes, und eben dieſes Ganze wollen wir uns erhalten, wenn es nafür⸗ lich auch nur ſtreckenweife und in kleinen Reſtheſtänden möglich ſein wird. Die neueſte Richtung der Naturſchutzbewegung geht deshalb darauf hinaus, Nakurreſervate zu ſchaffen, und kleine Anfäuge dazu ſind ja auch ſchon gemacht worden. Aber bei alle⸗ dem, ſo ſchön und ſo wertpoll und ſo nachahmungswert es auch ——— — 2 —— 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 14. April. nicht zur Geltung gelangt. Es iſt das die Partei, die an den reli⸗ giöſen Fanatismus der Gläubigen appelliert, um mit Hilfe der er⸗ regten Volksmaſſen die Neuerungen zu beſeitigen, die ihr ein Greuel ſind. Die Stambul⸗Revolte beweiſt, daß ſie ſich auch unter dem Militär bereits Anhang zu verſchaffen gewußt hat. Nicht unwahr⸗ ſcheinlich iſt es, daß ihr die Ermordung Haſſan Fehmis willkom⸗ menen Agitationsſtoff geliefert hat. Die in Stambul meuternden Soldaten berlangen, daß der Glaube Mohammeds wieder in ſein volles Recht trete. Sie haben ſich damit den Hauptprogrammpunkt der reaktionären Partei zu eigen gemacht. Sie wenden ſich gegen die jetzigen Machthaber, d. h. gegen die Jungtürken. Zwei Leuchten der jungtürkiſchen Partei, der Kammerpräſident Achmed Riza und der Kriegsminiſter Ali Riza ſollen, ſo verlangen ſie, von ihren Poſten abgeſetzt werden, und gleichzeitig ſoll auch der Großweſir Gilmi Paſche ſeinen Platz räumen. Für die Truppen, die gegen die Meuterer aufgeboten werden, halten dieſe einen Zauber⸗ und Be⸗ ſchroörungsſpruch bereit: wer gegen den Islam ſei, ſolle ſie angreifen. Ob die Truppen dieſer Formel widerſtehen werden? Die Lage iſt für die Jungtürken außerordentlich ernſt. Entweder kommt es— was freilich weniger wahrſcheinlich iſt— zum Blutvergießen, und dann ſtehen die Jungtürken vor der mohammedaniſchen Welt da als die haſſenswerten Urheber eines Bruderkampfes von Mohamme⸗ danern gegen Mohammedaner. Oder die Jungtürken werden ſich dem Diktate der Meuterer fügen müſſen(namentlich wenn bisher treu gebliebene Truppen zu dieſen überlaufen), und dann ſtehen ſie vor dem Bankbruch ihrer Politik. Nicht ausgeſchloſſen iſt es allerdings, daß die augenblickliche Kriſis nach der Methode des fpeundlichen Zuſpruchs und Parlamentierens gelöſt wird. Aber auch in dieſem Falle wären die jetzigen Vorgänge von Stambul als ein Wetterleuchten vor einem ſchweren Ungewitter aufzufaſſen. Die Dinge verwirren und verwickeln ſich in der Türkei. Freundlich ſieht die Zukunft keineswegs aus. Die heutigen Nachrichten beſtätigen dieſe ernſte Auf⸗ faſſung der Lage durchaus. Europa muß wieder in beträcht⸗ licher Weiſe dem Balkan ſeine Aufmerkſamkeit ſchenken, denn wie geſagt, ein Bürgerkrieg in der Türkei iſt eine Angelegen⸗ heit, die die Großmächte ganz perſönlich angeht. Engliſcher und ruſſiſcher Einfluß. * Wien, 13. April. Hieſige Kenner des Orients ſchrei⸗ ben die neueſte Armeerevolte in Konſtantinopel engliſchem und ruſſiſchem Einfluß zu, die wie ſie ſich über Perſien verſtändigt haben, auch ein Uebereinkommen bezüglich gleichen Verhaltens gegenüber der Türkei erzielt zu haben ſcheinen. Die engliſche Politik hat ſich von den Jungtürken abgewendet und ſteht hinter der liberalen Union, deren Beſtreben es iſt, Hilmi Paſcha zu ſtürzen. Das ernſteſte Symptom der Revolte iſt, daß ſich die Salonikier Jäger anſchlofſen, die als Leib⸗ garde der Jungtürken galten. Bulgarien und die türkiſche Revolution. Wien, 13. April. Im Zuſammenhang mit der Revolte in Konſtantinopel ſieht man auch für die nächſte Zeit Unruhen in Mazedonien entgegen. Die bulgariſche Bevölkerung Mazedoniens befindet ſich ſeit einiger Zeit in Erregung. Bulgarien iſt unzufrieden, weil die Anerkennung der Unabhängigkeit noch immer nicht erfolgt iſt. Es wird wahrſcheinlich die europäiſchen Kabinette erſuchen, Unter Umgehung der Türkei, wo vorläufig nach bulgariſcher Anſicht für lange Zeit revolutionäre Zuſtände herrſchen wer⸗ den, eine Löſung der ſchwebenden Fragen, insbeſondere die Anerkennung der Unabhängigkeit, zu beſchleunigen. Eine bulgariſche Mobiliſierungsorder iſt für die nächſten Tage nicht ausgeſchloſſen. In Wiener informierten Kreiſen wird die Situation für ſehr ernſt angeſehen. Wiedereinführung des Treueides für den Sultan. .E. Wien, 14. April.(Privattelegramm]. Wie die Blätter aus Konſtantinopel melden, ſtellten die meuternden Truppen die Forderung auf Wiedereinführung des Treueides für den Sul⸗ jan in der türkiſchen Armee. Politische Uebersicht. Maunheim, 14. April 1909. Zur Reichsfinanzreform. Als Erſatzſteuern für die dem Orkus verfallenen Steuern auf Gas und Elektrizität, ſowie auf Anzeigen ſoll die Regierung nach der„Deutſch. Tagesztg.“ vorbereiten erſtens eine erhebliche Erhöhung des Kaffeezolls, zweitens eine Steuer auf alkoholfreie Getränke, insbeſondere auf ſolche, die als Luxusgetränke gelten können, und drittens eine Zünd⸗ hölzchenſteuer, die als Vorläuferin des Zündhölzchenmonopols gedacht iſt. Dazu würde eventuell noch eine Kohlenförderungs⸗ teuer kommen. Die Reſolution der ſächſiſchen Konſerva⸗ tiven zugunſten einer ſ erweiterten Erbſchafts⸗ ſteuer wird, ſo befürchtet die„Kreuzztg.“, auch andere kon⸗ ſervative Organiſationen im Reiche zu ähnlichen Kundgebungen veranlaſſen, und deshalb redet ſie den Parteigenoſſen gut zu, ſie möchten alles vertrauensvoll in die Hände der Reichstags⸗ fraktion legen und ſich ruhig verhalten. Dabei geht es nicht ohne allerlei Spitzen gegen die ſächſiſchen Konſervativen ab. So ſchreibt das Blatt: Die ſächſiſchen Konſervativen, bei denen es einen Unterſchied zwiſchen konſervativ und freikonſervativ nicht gibt, haben unter dem Drucke der ſächſiſchen Regierung bereits den Anfang gemacht mit einer ſolchen Erklärung. Es könnte auffallen, daß dies gerade in Sachſen geſchieht, da der ſächſiſche Finanz mi ni⸗ ſter vor nicht langer Zeit den ſtärkſten je gefallenen Ausdruck gegen die Deſzendentenſteuer gebraucht hat, und zwar zu einer Zeit, da das agrariſche Hauptorgan ſich entſchieden für dieſe Steuer ausſprach. Formell haben die ſächſiſchen Konſervativen auch inner⸗ halb der Partei gewiß das Recht, in der Frage der Erbſchafts⸗ beſteuerung eigene Wege zu gehen, da ein Beſchluß der deutſchkonſer⸗ vativen Geſamtpartei über dieſe Frage nicht vorliegt, ſondern nur Erklärungen der deutſchkonſervativen Reichstagsfraktion. Aber es kann doch wohl kein Zweifel darüber beſtehen, daß es im Intereſſe der Partei läge, die Entſcheidung nunmehr ganz der Reichstags⸗ fraktion zu überlaſſen, wie dies ja auch die Delegiertenverſammlung vom 11. Dezember getan hat, die in ihrer Reſolution der Reichs⸗ tagsfraktion das Vertrauen ausgeſprochen und ſie für die Treue zum Block gleichſam verpflichtet hat. Die einzelnen konſervativen Landes⸗ und Provinzialorganiſationen täten wohl daran, ſich in ihren Reſolutionen dieſelbe Beſchränkung aufzuerlegen. Der konſer⸗ vative Landesverein im Königreich Sachſen hätte ſeine Abſicht ſchon zur Genüge erreicht, wenn er im Sinne des Delegiertentages der Geſamtpartei ſich darauf beſchränkt hätte, die Fraktion zu erſuchen, bei der Beratung der Beſitz⸗ oder Erbanfallsſteuer ſich mit den andern Blockparteien zu verſtändigen. Dafür iſt der gute Wille in der ganzen Fraktion unzweifelhaft vorhanden, und es bedurfte alſo keiner ſo genauen Spezifikation der eigenen Wünſche, aus der die Gegner doch nur ein Mißtrauensvotum an die deutſchkonſervative Fraktion herausleſen. Daß ein ſolches Mißtrauen nicht beabſichtigt iſt, glauben wir; die Zukunft wird es wohl auch beweiſen, da Sepa⸗ rationsgelüſte in Sachſen nicht zu befürchten ſind und da ganz offenſichtlich nur gouvernementale Einflüſſe den ſächſiſchen Landes⸗ vereine dazu vermocht haben, öffentlich als Wegweiſer für die Reichstagsfraktion aufzutreten. Nachſteuer für Tabak. W. Aus Intereſſentenkreiſen wird uns geſchrieben: Nach⸗ dem ſchon vor einiger Zeit ein Artikel in die Preſſe gelangt iſt, daß vom 1. April ab an eine Sperre für Tabakimporte ſtattfinden werde, macht jetzt eine Notiz die Runde, wonach eine Nachverſteuerung auch von Tabakfabrikaten ſtattfinden ſoll. Der Verſuch, den Urſprung dieſer Verlautbarungen feſt⸗ zuſbellen, führte auf offiziöſe Spuren. Es iſt ſehr bedauerlich, daß man das Tabakgewerbe, welches nun ſchon ſeit Jahr und Tag durch die Neuaufrollung der Tabakſteuerfrage in Auf⸗ regung und Ungewißheit verſetzt iſt, auch noch durch derartige Nachrichten quält. Selbſtverſtändlich muß, falls eine Mehr⸗ belaſtung des Tabaks eintreten ſollte, eine Nachverſteuerung und Nachverzollung der Vorräte an verſteuertem oder ver⸗ zolltem Rohtabak und wohl auch an halb⸗ und ganz entrippten und geſchnittenen Einlagetabaken ſtattfinden. Es iſt nicht im Intereſſe des Erwerbszweiges gelegen, daß einzelne ſpekulative Firmen ihre Kapitalkraft ſollten benutzen können, um nach Eintritt der höheren Reichsabgaben aus dem Tabak noch in der Lage zu ſein, den kapitalſchwachen Firmen, die nicht vor⸗ verſteuern oder vorverzollen konnten, durch Offerten zu alten Preiſen den Wettbewerb zu erſchweren; deshalb muß Nach⸗ ſteuer eintreten. Eine ſolche iſt auch vom Deutſchen Tabak⸗ verein befürwortet worden und im Antrag Dr. Weber⸗ Mommſen enthalten. Daß es ein Unſinn iſt, außerdem noch ein Sperrgeſetz zu erlaſſen, liegt auf der Hand. Wenn das Reichsſchatzamt nunmehr der Meinung iſt, daß auch eine Nach⸗ verſteuerung und Nachverzollung der Fabrikate ſtattfinden ſoll, ſo muß von der größeren Rückſichtnahme auf gegebene Verhältniſſe, die der Reichstag zu üben gewohnt iſt, gehofft werden, daß das Reichsſchatzamt mit einem ſolchen Vorhaben kein Glück hat. Zahlreiche Händler mit Tabakfabrikaben wür⸗ den nicht in der Lage ſein, den Nachſteuerbetrag aufzubringen und dadurch ruiniert werden. Außerdem würde beiſpielsweiſe eine Nachverſteuerung in der Schnupftabakfabrikation, iw welcher der Fabrikationsprozeß zumteil jahrelang dauert, die e Ungerechtigkeit bedeuten, die man ſich nur denken önmte. Deutsches Reſch. — Erſter Deutſcher Beamtentag. Auf Veranlaſſung des Deutſchen Beamtenbundes findet, wie ſchon kurg gemeldet, am Sonntag, den 18. ds. Mts., mittags 12 Uhr, in der„Neuen Welt“, Berlin, Haſenheide 108—114, der erſte Deutſche Be⸗ amtentag ſtatt, deſſen Leitung in Händen eines von den 2 Beamtenvereinen Groß⸗Berlins g te Neuner⸗Ausſchuſſes liegt. Der erſte Deutſche Beamten⸗ tag ſoll zu der endloſen Verſchleppung der Beamtenvor⸗ lagen ſowie der Reichsfinanszre form Stellung nehmen und weiteſten Kreiſen der Bevölkerung die Augen über die in der Beamtenſchaft beſtehende Notlage öffnen, Es haben bereits hunderte von Vereinen aus allen Teilen Deutſchlands ihre Beteiligung zugeſagt, ſo daß auch von aus⸗ wärts ein überaus reger Beſuch zu erwarten iſt. Diejenigen Vereine, denen bis jetzt eine Einladung nicht zugegangen iſt, werden dringend erſucht, ihre Adreſſe zwecks Zuſtellung der notwendigen Mitteilungen dem Vorſitzenden des Neuneraus⸗ ſchuſſes, Herrn Korbach, Berlin SW. 19, Beuthſtr. 5, ſchleunigſt mitzuteilen. — Der erſte Mai. Zahlreiche Arbeitgeberverbände Nord⸗ und Mitteldeutſchlands machen durch offizielle Ankündigungen und Zirkulare ihren Mitgliedern die Mitteilung, daß die Feier des 1. Mai mit ſofortiger Entlaſſung der Maifeiernden zu ahnden iſt. Die ausſperrenden Ar⸗ beitgeber erhalten aus Verbandsmitteln Unterſtützung gezahlt, vom erſten Tage der Ausſperrung an gerechnet.— Ein gleiches Vorgehen gegen die Maifeiernden wird aus Sachſen und Württemberg gemeldet. — Die thüringiſchen Bundesſtaaten und die Reichsfinanz⸗ reform. Aus Weimar ſchreibt man uns: Die führenden Per⸗ ſönlichkeiten aller Berufsſtände in den thüringiſchen Staaten bereiten in der wichtigſten politiſchen Frage der Gegenwart, der Reichsfinanzreform, eine gemeinſame Kundge bung der thüringiſchen Bundesſtaaten vor. Es wurde beſchloſſen, eine Adreſſe an den Reichskanzler zu richten, die in allen Gebietsteilen Thüringens zur Maſſenunterſchrift aufliegt. Der Reichskanzler hat ſich bereit erklärt, eine Deputation, in der alle thüringiſchen Staaten vertreten ſind, zu empfangen. — Wieder ein Herz und eine Seele. Dem vielgenannten Pfarrer Tremel hat nach einer Münchener Meldung ſein erzbiſchöflicher Oberhirt aus Gries einen„fp ezellen Oſtergruß und Segen“ geſandt. Der Vorſtand des jungliberalen Vereins Bayreuth iſt als ver⸗ antworklicher Urheber einer Geldſammlung für den gemaß⸗ regelten Pfarrherrn von Volsbach zu einer Geldſtrafe von einer Mark verurteilt worden. — Genoſſe Pfannkuch iſt als Reichstagskandidat in Magde⸗ burg darum abgeſägt worden, weil er erſtens kein Einheimiſcher iſt und zweitens befürchtet wird, daß die Mitläufer der Sozial⸗ demokratie ihm ihre Stimme nicht geben würden. Deshalb ſoll nun ein Magdeburger Genoſſe aufgeſtellt werden, der nicht eine ſo prononzierte Stellung gegenüber den„Bourgeois“ einnimmt. Der„Vorwärts“ erteilt ſeinen Parteifreunden in Magdeburg deswegen folgende immerhin ſehr ſanfte Rüge: „Die Spekulation auf Stimmen aus dem bürgerlichen Lager, die ſich in den Ausführungen einzelner Redner verrät, iſt nicht ſehr erfreulich. Mandate, die mit ſolchen Mitteln gewonnem werden, ſind ſehr unſicherer Beſitz. Mandate um jeden Preis zu gewinnen, ſoll nicht das Ziel unſerer Arbeit im Wahlkampf ſein. Eine Agitation, die ſich kein höheres Ziel ſteckt, wird keine neuen Kämpfer für die Partei erreichen können.“ — Die polniſche Bewegung im Weſten zeigt eine ungewöhn⸗ liche Regſamkeit. Das beweiſt z. B. die Tatſache, daß während der Oſterfeiertage allein im rheiniſchen Induſtriebezirk an mehr als fünſzig Orten polniſche Verſammlungen abgehalſen wurden. * Generalverſammlung des Bundes Deutſcher Bodeureformer. (Gigener telegraphiſcher Bericht.) S.& H. Nürnberg, den 13. April. Unter überaus zahlreicher Beteiligung der bodenreformeriſch geſinnten Kreiſe und von Regierungsvertretern trat heute hier im großen Rathausſaale der Bund Deutſcher Bodenreformer zu ſeiner diesjährigen Generalverſammlung zuſammen. Der Vor⸗ ſitzende des Bundes Damaſchke(Berlin) erſtattete den Ge⸗ ſchäftsbericht, in dem es u. a. heißt: Immer mehr und mehr wurde die Wahrheit deſſen empfunden, gefühlt, zuletzt auch erkannt, was die Bodenreformer ſtets vertreten haben: Unſer Steuerweſen hat eine falſche Tendenz, weil es zumeiſt die Arbeit iſt, bandelt es ſich immer nur um kleine Fleckchen Erde, deren Erhaltung zwar die Rettung eines hübſchen Naturbildes bedeu⸗ tet, der unendlichen Not des Ganzen gegenüber aber doch nie⸗ mals von nachgiebiger Wirkung ſein kann. Und doch muß gerade in der Erhaltung des Ganzen, des typiſchen Landſchaftsbildes mit ſeiner geſamten Faung und Flora unſere Hauptaufgabe liegen, in der Schaffung eines möglichſt großen Naturſchutzparkes, alſo eine Art Pellowſtone⸗Park im kleinen!“ Dazu mitzuwirken, lädt nun ein Aufruf des„Kos mos“ ſeine Mitglieder und alle Freunde der heimiſchen Natur, im Ver⸗ ein mit dem„Dürerbund“ und dem„Oeſterr. Reichs⸗ bund für Vogelkunde und Vogelſchutz. Wien“, ein, den eine ſtattliche Reihe hervorragender Perſönlichkeiten mit unterzeichnet hat. Aus der langen Liſte ſeien nur ein paar Na⸗ men aufgeführt: Ferd. Avenarius, Herausgeber des„Kunſt⸗ warts“, Dresden⸗Blaſewitz; Hans Freih. v. Berlepſch, Kaſſel; Geh. Reg.⸗Rat Dr. Wilh. Foerſter, Charlottenburg; Prof. Friedr. A. v. Kaulbach, München; Detl. Baron v. Liliencron, Alt⸗Rahl⸗ ſtedt b. Hamb.; Geh. Hofr. Prof. Dr. W. Oſtwald, Groß⸗Bothen; Prof. G. C. Schillings Berlin; Baronin B. v. Suttner, Wien; Hans Graf zu Törring⸗Jettenbach, Reichsrat, Winſoering; Graf Ferd. v. Zeppelin, Friedrichshafen uſw. Wie wir dieſem Aufrufe entnehmen, wurden bereits einlei⸗ tende Schritte zur Verwirklichung des ſchönen Planes getan, der überall, wo er bisher bekannt wurde, begeiſterte Zuſtimmung fand.„Schon ſind namhafte Mittel gezeichnet; ſchon haben uns berühmte Naturforſcher, Gelehrte, Schriftſteller und Künſtler ihre Mithilfe zugeſagt, einflußreiche Behörden ihre Unterſtützung verſprochen; ſchon ſtehen wir mit maßgebenden Stellen in Unter⸗ Handlungen wegen billiger Ueberlaſſung geeigneten Geländes. Aber dazu ſind natürlich noch ſehr beträchtliche Mittel nötig, und wir bitten deshalb um gütige Zeichnung von Beiträgen zu dieſem gemeinnützigen und großzügigen Unternehmen, das der dem Untergang geweihte Tier⸗ und Pflanzenart für uns und unſere Nachkommen erhalten wird.“ Der„Kosmos“, deſſen Ge⸗ ſchäftsſtelle(Stuttgart, Pfizerſtr. 5) gerne nähere Auskunft er⸗ teilt, hat ſich bereit erklärt, bis auf weiteres alle Vorarbeiten unentgeltlich zu beſorgen. Sobald für geſicherte Weiterentwick⸗ lung Gewähr gegeben iſt, wird er dann zurücktreten, um die fernere Ausgeſtaltung einer eigenen Organiſation zu überlaſſen. „Gebe jeder nach ſeinen Mitteln“, heißt es am Schluſſe,„aber ſchließe ſich keiner aus, wo es gilt, endlich einmal etwas Groß⸗ zügiges auf dem Gebiete des Naturſchutzes zu ſchaffen, der uns allen ſo ſehr ans Herz gewachſen iſt!“ Buntes Feuilleton. — Der Stuhl des Präſidenten. Aus Waſhingkon wird be⸗ wichtet: Präſident Taft iſt ein peinliches Mißgeſchick zugeſtoßen. Der Präſidentenſtuhl, auf dem er den Sitzungen des Miniſteriums bei⸗ wohnt, hat dem durch die Ueberfülle der Staatsgeſchäfte belaſteten, aber auch ſonſt nicht geringen Gewichte Tafts nicht widerſtehen kön⸗ nen und brach zuſammen. Zum Glück gelang es Taft, noch beizeiken aufzuſpringen, ſodaß ihm ein Sturz erſpart blieb, der ſeiner Präſi⸗ dentenwürde vielleicht Abbruch getan hätte. William Taft iſt übri⸗ gens an Zwiſchenfälle dieſer Art gewöhnt. Denn im allgemeinen ſind Stühle nicht darauf berechnet, ein Körpergewicht von 240 Pfund zu tragen. Bittere Erfahrungen haben ihn vorſichtig gemacht, und ſeit geraumer Zeit bringt er allen Sitzgelegenheiten nicht un⸗ berechtigtes Mißtrauen entgegen. Ghe er ſich ſetzt, pflegt er den Stuhl mit ſcharfen Blicken zu muſtern und wenn er ſich dann nieder⸗ läßt, ſo geſchieht das ſehr langſam und zurückhalbend, ſodaß ſozu⸗ ſagen die Belaſtung des Stuhles nur progreſſiv geſteigert wird. Wenn ſchon am Anfang der Stuhl ſchmerzlich aufſtöhnt, verzichtet Taft gewöhnlich ſofort auf die Bequemlichkeit des Sitzens. Aber oft kommt es vor, daß erſt am Schluß der ſchwierigen Operation den ganzen Menſchheit zugute kommt und manche ſonſt rettungslos „Niederlaſſung“ der Seſſel leiſe ächzt; daum kdann man den korpu⸗ lenten Präſidenten mit bewundernswerber Elaſtigität aufſpringen ſehen. Uebung macht auch hierin den Meiſter. — Der höchſte Schornſtein der Welt iſt jetzt in Amerika er⸗ richtet worden: Bei Great Falls ragt er in die Lüfte. Die rieſige Eſſe gehört zu einer Kupfer⸗ und Silbergeſellſchaft, die bei Gregt Falls ihre großen Fabriken hat, in denen die Erze geläutert wer⸗ den. Der Schornſtein hat eine Höhe von nicht weniger als 160 Meter und dient dazu, die Gaſe in die Luft zu entleeren, die durch das Einſchmelzen des Kupfers erzeugt werden. Der innere Durchmeſſer des Schornſteins beträgt am höchſten Punkte fünfzehn Meter und bei der Baſis zwanzig. Durch dieſen Kaual können in der Sekunde 2000 Kubikmeter Gas entleert werden, die eine Demperatur von 315 Grad C. haben. Wenn die Fabrik im Betriebe ſteht, werden alſo täglich nicht weniger als 100 Millionen Kubikmeter gefährliche Gaſe in die Atmoſphäre oberhalb der Stadt entloert. — Die neueſte Delikateſſe. Aus Paris wird berichtet? Die Pariſer Küche wird denmächſt um eine intereſſante Neuerung be⸗ veichert werden: ein indiſcher Ochſenzüchter hat bereits eine An⸗ zahl von Buckelochſen nach Frankreich verſchickt, die bon den Pariſen Küchenchefs zu delikaten Leckerbiſſen umgewandelt werden ſollen. Insbeſondere der Buckel dieſer indiſchen Ochſenraſſe gilt als eine Delikateſſe und wird in Indien hochgeſchätzt. Freilich bleibt es fraglich, ob die Pariſer Feinſchmecker dem neuen Gericht eine heſ⸗ ſere Aufnahme bereiten werden als dem Kamelfleiſch, das ein fin⸗ diger Unternehmer vor kurzem in Paris einführen wollte. Aber das Schiff der Wüſte errang bei den Hourmets der franzöſiſchen Haupt⸗ ſtadt nur einen kühlen Achtungserfolg, und man mußte den Berſuch aufgeben. „— Der Chantecler⸗Hut. Der Held der füngſten. Dichtung Roſtands hat ganz Paris erobert. Von den billigſten Spielwaren bis hinauf zu den teuerſten Juwelen ſieht man das Abbild des Chan⸗ tecler, auf Brochen, an Ohrringen, an Medaillons, überall kaucht die Geſtalt des galliſchen Hahnes auf. Aber der König des Hühner⸗ hofes hat ſeinen Exoberungszug noch weiter ausgedehnt: er iſt in das Reich der Hutmode eingedrungen. Die Parfſerin trägt den e el. Manunheim, 14. April. General⸗Anzeiger. Abendölatt.) in irgend einer Jorm, in Landwirtſchaft, Gewerbe und Handel belaſtet und den Konſum erſchwert, während die Rente, das arbeitsloſe Einkommen, wie es ſich zumal in den ungeheuren Bodenwerten darſtellt, in pöllig ungenügender Weiſe zu den Bedürfniſſen der Geſamtheit bei⸗ e el trägt. Es war in ſeiner Art ein geſchichtlicher Augenblick, als en vor einem Jahre auf dem Stuttgarter Tage der Altmeiſter der 115 deutſchen Nationalökonomie Adolf Wagner aufrief zu einer 15 Reichszuwachsſtener. Unterdeſſen hat unſere„Boden⸗ 19 reform ſorgfältig alle Stimmen geſammelt, die in irgend einer 75 Gruppe für bodenreformeriſche Gedanken in der Reichsfinanz⸗ n. reform laut wurden. Die Forderungen der Bodenreformer wur⸗ en den wie folgt formuliert: Eine Beſteuerung und Erwerbung der 85 Bergwerksſchätze für die Geſamtheit, eine Veredelung der Ma⸗ en trikularbeiträge in dem Sinne, daß nicht mehr die Bepölkerungs⸗ ſt, bahl, ſondern der reine Grundwert als Maßſtab der Verteilung er gugrunde gelegt wird, und endlich die Forderung der Reichszu⸗ 8. wachsſtener. Von Bedeutung war es, daß in der Verſammlung . am 18. März in der Landwirtſchaftlichen Hochſchule zu Berlin — der erſte Redner in dieſer Frage einer der angeſehenſten und einflußreichſten Kommunalpolitiker war, der Oberhürgermeiſter von Poſen, Dr. Wilms. Seine Rede überwand ſiegreich die oft gehörte Forderung, die Zuwachsſteuer gehöre allein den Ge⸗ meinden. Der Geſchäftsbericht geht dann auf die innere Arbeit des Bundes ein und betont, daß die Einzelmitglieder gegen das , Vorjahr um 700, die Organiſationen um 74 geſtiegen ſeien. Unter den körperſchaftlichen Mitgliedern ſind vertreten: 52 Staatsbe⸗ hörden und Gemeinden, 74 Beamtenvereine, 32 Gewerbe⸗, Bil⸗ dungs⸗ und Bürgervereine, 36 Geſundheits⸗ und Mäßigkeitsver⸗ —- eine, 22 politiſche Vereine verſchiedener Richtung, 127 Berufs⸗ r 12 organiſationen, 52 evangeliſche und katholiſche Arbeitervereine, en 31 Bau- und Siedlungsgenoſſenſchaften, 28 Mietervereine und 1 rt, Hausbeſitzerverein. 9 Nach Erſtattung des Kaſſenberichts und weiteren geſchäft⸗ , lichen Mitteilungen referierte Legationsrat Dr. a. v. Schwe⸗ en rin(Oberſteinbach) über„die füddeutſche Kanalfrage er und ihre Löſung durch die Bodenreform“. Der ſer Redner wies darauf hin, daß die Erbauung von Kanälen überall enorme Grundwertſteigerungen zur Folge hat. Dieſe Grund⸗ en wertſteigerungen betrugen am Teltowkanal auf einem Streifen uin 500 Meter rechts und links vom Kanal innerhalb der Bauzeit 1 400 Millionen Mark. Der Grund und Boden auf dieſem Strei⸗ e fen hatte vor der Erbauung des Kanals einen Wert von 100, nach er⸗ Jertigſtellung des Kanals einen ſolchen von ca. 500 Mill. Mark i⸗ während der Kanal ſelbſt 40 Mill. gekoſtet hatte. Aehnliche Wert⸗ on ſteigerungen ſind am Nordoſtſeekanal nachzuweiſen, ebenſo am — Dortmund⸗Ems⸗Kanal, ſie ſind auch ſchon dort im ſtarken Maße de⸗ vorhanden, wo die großen neuen Kanalpläne Preußens erſt zur )er Ausführung kommen ſollen. Während nun einerſeits die Kanäle al⸗ eine geringe oder gar keine Jerzinſung und Amortiſation ihres 6 Anlagekapitals aufzubringen imſtande ſind, fällt den Grundbe⸗ en ſitzern, welche zufällig am Kanal Grundſtücke beſitzen, ein unge⸗ 3% pheurer, unverdienter Wertzuwachs in den Schoß. Dieſen unver⸗ emn dienten Wertzuwachs für die Amortiſation des Baukapitals und ge: deſſen Verzinſung heranzuziehen, haben die Bodenreformer ge⸗ er, wiſſe Steuermaßregeln vorgeſchlagen, und war J) die ſtaatliche chk Wertzuwachsſteuer, 2) eine dem gemeinen Wert der Grundſtücke eNNaeentſprechende Grundſteuer, J) Umſatzſteuern, 4) rechtzeitige Ent⸗ eis eignung von Grund und Boden an denjenigen Orten wie Häfen, tpiß Ladeſtellen, Eiſenbahnanſchlüſſen, wo erhebliche Wertſteigerungen ird zu erwarten ſind. Nur durch die Heranziehung der geſchaffenen Grundwerte kann eine entſprechende Verzinſung und Amortiſation der Kanalbauten in Ausſicht genommen werden. Dabei wird dann die Schiffahrt nur mit niedrigen Schiffahrtsabgaben be⸗ laſtet zu werden brauchen. Der Staat wird in der Lage ſein, induſtrielle Anſiedlungen an den Ufern des Kanals zu ſchaffen, indem er den Grund und Boden gegen Erſtattung einer mäßigen Rente ſowohl zur Anlage von Fabriken als zu Wohnplätzen her⸗ gibt. Es wird dann die ſo verderbliche Bodenſpekulation wenn nicht beſeitigt, ſo doch derartig zurückgeſchraubt, daß ſie keine er⸗ hebliche Belaſtung für die Anſiedlungen an den Kanalufern zur bereits vielfach angewendet und erprobt, ſo die Wertzuwachsſteuer in vielen Gemeinden Preußens, Sachſens, Oldenburgs und ier Heſſens. Dringend iſt zu empfehlen, dieſe Steuer als Staats⸗ ſtener einzuführen mit Anteilnahme der Gemeinden, da nur als Staatsſteuer eine gleichmäßige und vernünftige Anwendung die⸗ ſer Steuer zu erwarten iſt. Auch die Steuer nach dem gemeinen Werte iſt bereits bekannt genug. Sie bildet die notwendige Er⸗ gänzung zur Wertzuwachsſteuer. Umſatzſtenern werden bereits vom Staate überall erhoben, jedoch wäre an vielen Stellen eine entſprechende Erhöhung ſchon deshalb erwünſcht, um den unnö⸗ tigen ſpekulativen Wechſel der Grundſtücke zu erſchweren. Nach dem Muſter Preußens wäre ſchließlich noch die teilweiſe Ent⸗ eignung an den Kanalufern empfehlenswert, um zu verhindern, daß die Entwicklung der Induſtrie durch Privatſpekulationen zurückgehalten oder unmöglich gemacht wird. Norddeutſchland 5 hat infolge der großen preußiſchen Kanalprojekte einen erhebli⸗ N chen Vorſprung vor Süddeutſchland. Die Entwicklung des erſte⸗ KiN ren macht ſowohl durch die Kanalbauten als auch durch das große einheitliche Eiſenbahnnetz viel raſchere Fortſchritte als die ſer Süddeutſchlands. Während in früheren Jahren der Schwer⸗ punkt wirtſchaftlichen Lebens in Süddeutſchland lag, hat ſich der⸗ ſelbe, nicht ohne Schuld der ſüddeutſchen Staaten, durch ihre Läſſigkeit namentlich in Kanal⸗ und Eiſenbahnbauten nach dem Norden verſchoben. Der Staat hat es in der Hand, durch eine vernünftige Steuerpolitik ſich all die Wertſteigerungen dauernd zu ſichern, welche durch den Bau von Kanälen, von Eiſenbahuen, durch die Erbauung von Straßenbahnen, Elektrizitätswerken ele. immerfort neu geſchaffen werden. Faſt immer iſt es der Staat oder die Gemeinde oder das Reich, welche durch ihre Anſtalten Werk⸗ ſteigerungen hervorrufen, nur in ganz ſeltenen Fällen haben im Gefolge. Deshalb iſt es die Pflicht des Staates dafür zu ſorgen, daß die Wertſteigerungen, die mit den Mitteln der All⸗ Chantecler⸗Hut. Dieſes neueſte Erzeugnis der Modelaune iſt ſehr teuer; 400 Frs. iſt ſchon ein billiger Preis. Den Hauptbeſtandteit dieſer neuen Hutgebilde bildet der üppige Federſcmck, gwiſchen dem ein leuchtend roter Kopf auftaucht. Aigretten und ein mächtig wallender Schweif aus Paradiesvogelfeldern geben dem Ganzen das Gepräge. Daneben freilich ſieht man auch weiße Chantecler⸗ Hüte, bei denen die goldbraunen Augen einen pikanten Gegenſatz zu dem zarten wogenden Weiß bilden. Auch die Schirmmode be⸗ ſchäftigt ſich mit dem durch die geſpannte Erwartung auf das Werk tands wieder ſo populär gewordenen galliſchen Hahn; als Schirm⸗ Slockgriffe, in Silber und Elſenbein 1 taucht die Ge⸗ Chanteclers auf, bisweile it koſt⸗ das 5. Infanterieregiment verſetzt. Folge hat. Die zu dieſem Zwecke vorgeſchlagenen Steuern ſind Privatgeſellſchaften und deren Tätigkeit ſolche Wertſteigerungen Jahren ſeines Beſtehens erwieſen hat, zu wünſchen, daß der Be⸗ gemeinheit geſchaffen werden, auch der Allgemeinheit wieder zu⸗ geführt werden. Schon aus dieſem Grunde ſollte man in Bayern in Befolgung einer vernünftigen, wirtſchaftlichen Politik darauf ſehen, daß die zu erwartenden Grundwertſteigerungen auch dem Staate wieder zufallen.(Lebh. Beifall.)] Aus Stadt und Land. Maunheim, 14. April 1909. 25 dem Ober⸗ Karls⸗ 1 Dienstag morgen hachbetagt in F 18 0 89 iſt, 955 wie ſchon angedeutet, eine intereſſante militäriſche Laufbahn hinter ſich. Gerade ein Jahr nach dem ſeltenen Jubiläum des 60 Jahre vorher erfolgten Dienſteintritts wurde der ſympathiſche Offizier zur großen Armee abberufen. Der Verblichene trat vor vollendetem 16. Lebens⸗ jahre in das damalige Badiſche Linien⸗ Infanterieregiment Erbgroß⸗ herzog Nr. 2 als Kriegsfreiwilliger ein und fand ſogleich bei der Säuberung des Oberlandes von den Freiſcharen, ſowie ſpäter in Holſte in bei der dorthin entſandten gemiſchten Brigade Roeder Ver⸗ wendung. Infolge Auflöſung des badiſchen Heeres(13. Mai 1849) trat er am 15. des nächſten Monats in das K. K. 17. Feldjäger⸗ bataillon ein und nahm alsbald— den feldmarſchmäßig gepackten Torniſter auf dem jugendlichen Rücken— an dem ungariſchen Feld⸗ zuge teil. Mitte September 1849 zum Offigzier befördert, gehörte er von 1859 bis zum Schluß ſeiner öſterreichiſchen Dienſtzeit als Hauptmann 1. Klaſſe dem Generalſtabe an, in welchem er die Feld⸗ züge 1859 in Italien und 1866 in Böhmen mitmachte. Im März 1868 zum Generalſtabschef der 1. Kavalleriediviſion ernannt, trat er dieſe Stellung nicht mehr an, da er wegen unabweisbarer Fami⸗ lienrückſichten bereits ſeinen Abſchied erbeten hatte. Am 14. Mai 1868 zum Hauptmann und Kompagniechef im Badiſchen 1. Leib⸗ grenadierregiment ernannt, wurde er im Juli 1869 als Major in 1870 begann für ihn ſein ſechſter Feldzug! Als Kommandeur des 2. Bataillons nahm er an der Schlacht von Wörth, der Belagerung bon Straßburg, ſowie den Gefechten bei Kolmar, St. Anould, am Ognon, bei Dijon, St. Jean de Losne, Lautenah, Autun und Chateauneuf teil. Am 22. Dezember 1870 wurde ihm das Kommando über zwei Bataillone, zwei Eska⸗ drons und eine Batterie zum Auffuchen der Verbindung mit dem um Chatillon ſur Seine ſtehenden 7. Armeekorps übertragen. Im folgenden Monat beteiligte ſich Major Freiherr Roeder dem Gefechſtt bei Villerſerel und der dreitägigen Schlacht an der Liſaine. Mit vier Kriegsorden geſchmückt, darunter das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe und das Ritterkreuz des Karl Friedrich Militär⸗Verdienſt⸗ Ordens, wurde er nach dem Feldzuge in den Preußiſchen General⸗ ſtab verſetzt. 1874—79 zum Chef des Generalſtabs des 7. Armee⸗ korps ernannt, kommandierte er hierauf das Infanterſeregiment Nr. 111. 1883 ſtand er an der Spitze der 55. Infanteriebrigade und befehligte fünf Jahre ſpäter die 3. Diviſion. 1891 wurde ihm der erbetene Abſchied als General der Infanterie unter Stellung zur Dispoſition bewilligt. *Für die Mannheimer Abe⸗Schützen, ſo ſchreibt man uns, hat ſich der Oſterhaſe dieſes Jahr gewaltig angeſtrengt und ein pracht⸗ volles Buch mit wunderſchönen Bildern beſchert. Ueber das modern angelegte Schulbuch zu berichten, wollen wir heute unterlaſſen, uns intereſſiert die Frage: Wo bleiben die amtlichen Leſe⸗ bücher des badiſchen Oberſchulrars! Schon zwei Jahre exiſtiert der neue amtliche Lehrplan, der eine vollſtändige Umwälzung im— äußern und innern— Schulbetrieb gebracht hat; ſollte man da nicht auch meinen, daß ſofort mit Inkrafttreten auch die entſprechenden Lehr⸗ bezw. Leſebücher fertig borliegen? Statt deſſen friſten jetzt noch die Leſebücher vom 25. Juni 1870, vom 10, April 1872 und vom 11. September 1875 ihr Daſein, unbehindert darum, ob die Welt, die Induſtrie, die Technik, der Verkehr, die Geſetzgebung uſtw. vorwärtsgeſchritten iſt oder nicht. Das Telephon g. B. kennen dieſe Leſebücher noch nicht, von der großen Bedeutung Mannheims als Stapelplatz für ganz Süddeutſchland finden wir keine Siſbe, Dampf und Clektrizität ſtecken in den Kinderſchuhen, dafür aber werden die Kinder mit 4 großen Fortſetzungen von der Hauskatze beſchenkt; an dem Ausbau unſeres badiſchen Heimatlandes unter des verſtorbenen Großherzogs Regierung geht das amtliche Leſebuch ſtolz vorüber, den Griechen und Perſern dagegen ſind 14 volle Seiten gewidmet und den puniſchen Kriegen deren ſieben. Unſerer tapferen Söhne aber, die im fernen Oſten und in Südweſt⸗ afrika ihr Leben ließen, gedenkt kein warmer Nachruf. Längſt haben die Mittelſchulen ihre Lehrbücher dem Fortſchritt der Zeit angepaßt, ſollte das in der Volksſchule nicht auch möglich ſein? Wohl er⸗ fahren gevade die neueſten Errungenſchaften der Wiſſenſchaft und Technik in den„Realien“ der Schule eine beſondere Würdigung, aber zur Vertiefung und Erweiterung erſcheinen gute Abhandlungen im Leſebuch ſehr geeignet. Von der geſamten badiſchen Lehrerſchaft würde es mit Freuden begrüßt werden, wenn ein neues oberſchul⸗ rätliches Leſebuch das alte, unmoderne recht bald verdrängen würde. * Der Badiſche Forſtbedienſtetenverein hielt an den beiden Feiertagen in Heidelberg ſeine 6. ordentliche General⸗ verſammlung ab. Zu der öffentlichen Verſammlung am Oſter⸗ montag waren gegen 200 Forſtleute aus allen Teilen des Landes erſchienen. Den Vorſitz führte Herr L. Bleſſing aus Hammer⸗ eiſenbach(Schwarzwald), Fürſtlich Fürſtenbergiſcher Forſtamts⸗ gehilfe. Es wurden zum Teil wichtige Beſchlüſſe, vorwiegend fach⸗ dechniſcher und interner Art, gefaßt. * Bauplatzverſteigerung. Heute nachmittag 3 Uhr gelangte durch Herrn Notar Mayer im alten Stadtratsſgal im Rat⸗ haus der ſtädtiſche Baublock 43 der(Block der Reformſchule) mit 6912 QOm. Bau⸗ und 739 Qm. Vorgarten⸗ Gelände, im ganzen 7657 Im., an der Coliuiſtraße gelegen, zur Werſteigeung Der Anſchlag für das Baugelände betrug 35 M. pro QAm. Für das Vorgartengelände war ein feſter Kaufpreis von 10 Mk. pro Qm. zu zahlen. Das geſamte Gelände iſt zur Bebauung mit ſogenannten Reihenvillen in geſchloſſener Bau⸗ weiſe beſtimmt. Das Höchſtgebot wurde von der Firma Gebr. Simon für Rechnung der Baufirma Gebr. Hoffmann und der Architekten Wilhelm Fucke ⸗Michels und Leopold Stober mit 38.20 Mark abgegeben. Der Anſchlagspreis iſt alſo nicht weſentlich überſchritten worden. * Kabarett. Wie uns mitgeteilt wird, findet am Dienstag, den 20. ds. Mts., abends 9 Uhr im Verſammlungsſaale des Roſengartens ein Kabarett⸗Abend zugunſten des Tieraſyls unter der Leitung von Frau Jöſch⸗Kaden ſtatt. Wie in den vergangenen Jahren haben abermals die Künſtler des Hof⸗ und Nationaltheaters in uneigennütziger Weiſe ihre Mitwirkung zugeſagt und zwar die Damen Blankenfeld, Carlſen, Terry, Ullerich und Wittels als auch die Herren Gellert, Godeck, Hecht, Kökert und Möller. Auc) Herr Fritz Werner hat ſich in hochherziger Weiſe in den Dienſt der guten Sache geſtellt. Die Namen obiger Künſler ſowie die Zuf ſammenſtellung des Programms laſſen einige gnuß⸗ reiche Stunden erwarten, und wäre es im Intereſſe der ſegens⸗ reichen Einrichtung, als welche ſich das Tier⸗Aſyl in den zwei Fremden Nachtqauartier anzubieten, wieder abkamen. Man gal ſtande nach dem akademiſchen Hrankenhaus verbracht werden. ſuch wie in den vorhergehenden Jahren ein recht guter ſein müge. (Näheres im Inſeratenteile). * Submiſſtonsblüte. Bei der Submiſſion für die H Herſtellung des Unterbaues für das zweite Gleis Keingigbrüche⸗ Hauſach der Schtvarzwaldbahn betrugen das höchſte Angebot auf Los 1 Mark 1 628 914, auf Los 2 M. 1385 681, das niederſte Angebot auf Los 1 M. 690 702 und auf Los 2 M. 506 9671 Man ſollte derartige Preisunterſchiede kaum für möglich halten. * Schiffsunfall. Bei Duisburg iſt unterhalb der Nieder⸗ rheiniſchen Hütte das im Rhein verankerte Schiff„Cornelia“ mit 13000 Zentner Eiſenerz untergegangen. Polizeibericht vom 14. April. Schluß.) Fahrraddiebſtähle. In der Zeit vom 3. bis 10. April 1909 gelangten hier folgende Fahrraddiebſtähle zur An⸗ zeige: 1) Am 5. 4. 09. Ein Saalburg⸗Rad mit ſchwarzem Rahmen und Felgen, hochgebogener Lenkſtange mit Korkgriffen, 1 Freilauf. 2) Am 23. 3. 09. Ein Fahrrad, engliſche Marke, Fa⸗ brik⸗Nr. unbekannt, mit ſchwarzem Rahmen und Felgen, ſchwar⸗ zer gerader Lenkſtange, Freilauf mit Rücktrittbremſe, Handglocke, raunem Sattel und Werkzeugtaſche. 8) Am 9. 4. 09. Ein Gritz⸗ ner⸗Rad, Fabriknummer 81804, mit ſchwarzem Rahmen und Felgen, aufwärtsgebogener, vernickelter Lenkſtange mit Horn⸗ griffen. 4) Am 9. 4. 09. Ein Fahrrad, Marke und Fabriknum⸗ mer unbekannt, mit ſchwarzem Rahmen, aufwärts gebogener Jenkſtange mit ſchwarien Horngriffen, an den Pedalen fehlt der Gummi.— In Nürnberg wurde in der Zeit vom 31. März bis 6. April ds. Is. ein Motorzweirad, Marke„Progreß“, Fa⸗ briknummer 1056, Fahrnummer UI Nr. 368 mit ſchwarzem Rahmenbau, Felgen und Schutzblechen, gerader Lenkſtange mit ſchw. Ledergriffen, dunkelbraunem Sattel und Satteltaſche mit eintöniger Huppe, entwendet. Der Motor iſt einzylinderig und hat 3 Pferdekräfte. Das Eigengewicht des Motorzweirades iſt 58 Klgr. Wert 250 Mark. Um ſachdienliche Miteilungen an die Schutzmannſchaft wird erſucht. 1385 Gerichtszeitung. 5S Mannheim, 13. April. Strafkammer II. Vor f ſitzender: Landgerichtsdirektor Waltz. Vertreter der Gr. Staats⸗ behörde: Erſter Staatsanwalt Karcher. Ein wertloſer Beſtandteil der menſchlichen Geſellſchaft, der Taglöhner Johann Döring, hat ſich an Kindern ſeines ver⸗ ſtorbenen Bruders vergangen, zu denen er nicht nur im Ver⸗ hältnis des Onkels, ſondern des Stiefvaters ſtand. Döring iſt ein notoriſcher Gegner ehrlicher Arbeit, ſeine Familie iſt öffentliche Armenunterſtützung angewieſen. Das Urteil lautet auf 1 Jahr Gefängnis, außerdem werden ihm die Chren⸗ rechte auf 4 Jahre aberkannt. Bei dem Ortspolizeidiener Adam Schöpfel in Hoffenheim erſchien am 16. Oktober v. Is. der Zigarrenmacher Peter Gön z⸗ Jer aus Angersbach und ſtellte ſich als Kamerad des bei der Schutztruppe in Südweſtafrika dienenden Sohnes Schöpfels vor Er fand, was er erwartete, eine gute Aufnahme, wurde zum Eſſen eingeladen und ſollte nun Beſcheid geben, wie es dem Sohn gehe, wie die Verhältniſſe drüben ſeien uſth. Der Mann aus Afrifg zeigte ſich in ſeinen Angaben aber ziemlich unſicher, ſo daß es den-Eltern des Kriegers auffiel und ſie von dem Entſchluß, 2 ihm 1 Mark und ſchüttelte ihn auf gute Manier wieder ab. Nachträglich ſtellte ſich heraus, daß Gänzler ein ganz gewöhnljcher Schwindler war. Noch ein anderes Stück liegt Gänzler heute zur Laſt. Er ſaß zuſammen mit dem Sattler Wilhelm Rauh aus Pflughardt im Mannheimer Landesgefängnis. Bevor er entlaſſen wurde, machte er mit Nauh aus, wie er dieſem ebenfalls auf freien Fuß verhelfen wolle. Eines Tages lief ein Brief an Rauh im Gefängnis ein, wonach der Sattler und Tapezier Albert Benz in Heilbronn ihn ſofort nach ſeiner Entlaſſung in Arbeit zu nehmen ſich bereit erklärte. Auf dieſen Brief, von dem natür⸗ lich die Gefängnisverwaltung Kenntnis genommen hatte, nahm dann Rauh in einem Bittgefuch um Urlaub Bezug. Inzwiſchen kam der Streich Gänzlers beim Ortspolizeidiener in Hoffenheim ans Licht und brachte auch Aufklärung in die Affäre Benz. Denm Brief hatte Gänzler angefertigt. Zu einer Zuchthausſtrafe 2 Jahren 6 Monaten, die er eben verbüßt, gibt es heute 1 Mon Zulage. Rauh hat mit ſeiner Ausrede, er habe mit Gänzler nichts ausgemacht und der Brief ſei ihm ganz unerwartet gekom, men, kein Glück. Gegen ihn lautet das Urteil auf 4 Wochen G. fängnis. Dem Wirt Georg Lammer in R 4, der ihn als Hausburſche ohne Lohn eingeſtellt habe, wie er ſagt, entwendete der Taglöhner Julius Stotz aus einem Waſchtiſch eine Taſchenuhr mit Kette und ein Opernglas, zuſammen 50 Mk. wert. Der rückfällige 5 Dieb erhält 3 Monate Gefängnis. Als der Schutzmann Baumann am 17. v. Mts. zwiſch 5 und 6 Uhr früh bei O 5 vorüberkam, bemerkte er einen ju Burſchen, der in verdächtiger Stellung an der Wirtſchaft zum „Erbprinzen“ lehnte. Der Schutzmann ging weiter, und als er nach einer Strecke ſich umſah, war der Burſche gerade auf eine Fenſterbank geſtiegen und fuchte von oben den Laden zu öf Als ihm das nicht gelang, verſuchte er zu einem anderen Fenſter einzudringen, und dann klirrten auf der Straße die Scherben 5 einer zerbrochenen Scheibe. Nun ſprang der Burſche einige Häu⸗ ſer weiter und verſteckte ſich in einer Türniſche. Dort nahm ihn der Schutzmann feſt. Der Angeklagte, der Viehtreiber Bernhard Rixinger aus Ludwigshafen, ſtellte heute in Abrede, die Ab⸗ ſicht gehabt zu haben, einzubrechen. Er ſei betrunken gewefen „Aber um auf eine Fenſterbank zu turnen, darf man nicht be⸗ trunken ſein“, warf der Vorſitzende ein,„ich könnte es nicht ein⸗ mal in nüchternem Zuſtande“. Wie ein Zeuge ſagt, hatte Rixin⸗ ger damals an zwei Tagen 25 Mark verdient gehabt— ſo viel verdiene er Montags und Dienstags immer— und das gan, Geld verzecht; denn man fand in ſeinem Beſitze nur noch 10* Man erkennt gegen ihn auf 2 Monate Gefängnis. Aus dem Großherzogtum. Heidelberg, 13. April. Ein ſchwerer Unfal! eignete ſich geſtern abend in einem Hauſe der Bluntſchliſtraße. der Meinung, er befinde ſich vor einer Tür, trat der verhei Rangierer Detzlof durch das im Abort befindliche niedrige Fen und ſtürgte vom vierten Stock auf die Straße herab glückliche wurde in bewußtloſem und ſchwer ber Wolfach, 18. April. Zwiſchen Schiltach ſtieß an einer gefährlichen Kurbe ein Radfahrer mit e zuſammen. Der Radfahrer erlitt lebensgefährlich plet Kopfe und in das in Schi —TTTr—— 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 14. April. *Renchen, 13. April. Samstag abend brannte das Wohn⸗ haus nebſt Scheuer und Stallungen des Landwirts Gregor Spuler nieder. Das Feuer wurde von dem ledigen 36 Jahre alten Schloſſer Karl Spuler— einem Sohn des Brandbeſchädigten— welcher ein Geſtändnis ablegte, vorſätzlich gelegt. oc. Orſchweier(A. Lahr), 13. April. Der Bahnwärter Huber wurde heute nacht vom Schnellzuge überfahren und ge⸗ tötet. Vom Bodenſee, 13. April. Samstag früh war der Oberſee auf weite Strecken mit einer—3 Millimeter ſtarken Eisdecke überzogen. Dies rührt hauptſächlich daher, daß jetzt viel Schneewaſſer dem See zufließt und die Nächte immer noch kalt ſind. Aber eine Merkwürdigkeit bleibt das Eis vom 10. April doch, nachdem der Oberſee den ganzen langen Winter hindurch eisfrei geblieben war. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Mainz, 13. April. Am Oſterſonntag wurde bei Kamp am Rhein eine weibliche Leiche geländet, deren Oberkörper nur bekleidet war. Die Leiche zeigte eine Stich⸗ wunde an der einen Schläfenſeite, auch hatte ſie eine Schnitt⸗ wunde am unteren Kinn. Die Frauensperſon dürfte im Alter von etwa 20 Jahren ſein. Sie trug einen Trauring, auch hatte ſie Ohrringe an. Es wird vermutet, daß Mor d vorliegt. * Unter⸗Schönmattenwag, 13. April. In der Nacht zum 1. Feiertag fand hier eine Schlägerei ſtatt, in deren Verlauf der 24 Jahre alte, wegen Körperverletzung vorbeſtrafte Maurer Guſtav Walter vom Meſſer Gebrauch machte und einen gewiſſen Falter durch Meſſerſtiche ſchwer verletzte. Der Verwundete konnte geſtern noch eidlich vom Gericht vernommen werden, iſt aber bald darauf ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. Der Täter wurde verhaftet. on Tag zu Tag. — Ein Gattenmörder. Frankfurt a.., 14. April. Geſtern abend gegen 9 Uhr drang der Schweizer Wirſch⸗ kizer im Hauſe Bergerſtraße 96 in die Küche ſeiner dortſelbſt be⸗ ſchäftigten 30 Jahre alten Ehefrau Auguſte ein und ſtieß ihr einen feſtſtehenden Dolch in den Nacken. Die Frau ſtarb kurze 110 darauf im ſtädtiſchen Krankenhaus. Der Täter wurde ver⸗ ftet. tetzte Nachrichten und Lelegrumme. * Heidelberg, 14. April. Heute früh wurde die 42. Ver⸗ ſammlung des Oberrheiniſchen Geologenvereſns im Zoologiſchen Inſtitut der hieſigen Univerſität eröffnet. Der erkrankte Vorſitzende Geheimrat Lipſius wurde durch den Schrift⸗ führer Profeſſor Paulcke⸗Karlsruhe vertreten. Nach dem Ge⸗ ſchäftsberichte zählt der Vereine gegenwärtig 330 Mitglieder und beſcht ein Vermögen von 11838 Mark. Bei der Neuwahl des Borſtandes wird Profeſſor Sauer⸗Stuttgart zum Vorſitzenden und Profeſſor Salomon⸗Heidelberg zum Schriftführer ge⸗ vählt Als nächſtjähriger Verſammlungsort wurde Dürkheim u der Pfalz beſtimmt. Darmſtadt, 14. April. Die Regierung hat der„Darm⸗ ſtädter Zeitung“ zufolge der Ständekammer abermals eine Wahlreformvorlage zur Einführung des geheimen di⸗ rekten Landtagswahlrechts zugehen laſſen. Dieſelbe enthält wiederum 3 Geſetzentwürfe, 1. Abänderung der Art. 67 und 75 der Verfaſſungs⸗Urkunde des Großherzogtums, 2. Landſtände, 3. Wahlkreiseinteilung. * Mainz, 14. April. Das Gießener Gutachten im Mor d⸗ prozeß Racks iſt hier eingetroffen. Es erklärt lt.„Frkf. Zig“ den Mörder für irrſinnig. Es wird nunmehr ein Pbergutachten von Heidelberg eingefordert werden. * Bozen, 14. April. Der deutſche Kaiſer und die ktEiferin ſind um 5 Uhr 22 Minuten hier eingetroffen, nach⸗ zem der Sonderzug, der wegen der ſtarken Steigung auf dem Brenner geteilt worden war, wieder vereinigt worden, und um 5 Uhr 46 Minuten weiter gefahren. Empfang war verbeten; der Bahnhof war geſperrt. * Petersburg, 14. April. Die ruſſiſch⸗bulgari⸗ ſchen Verhandlungen ſind geſtern zum Abſchluß gelangt. Die Unterzeichnung des Vertrages, der rein wirtſchaftlicher Na⸗ tur iſt, ſteht bevor. Zur Reichsfinanzreforn, An den Reichskanzler Fürſten v. Bülow iſt vom konſer⸗ datiben Bürgerverein Charlottenburg folgendes Telegramm grichtet worden: „Ew. Durchlaucht dankt die Generalverſammlung des kon⸗ ſervativen Bürgervereins zu Charlottenburg für die tatkräf⸗ tige Unterſtützung, welche Gw. Durchlaucht dem Zuſtandekom⸗ men der Reichsfinanzreform zuteil werden ließ, insbeſondere hegt er die Hoffnung, daß die Erbſchaftsbeſteuerung in ange⸗ meſſenem Umfang zur Einführung gelangt.“ Darauf lief folgendes Danktelegramm ein: „Dem fonſervativen Bürgerverein zu Charlottenburg danke ich im Auftrage des Reichskanzlers herzlichſt für die te⸗ legraphiſche Mitteilung über die opferfreudige Stellung, welche die Generalverſammlung des Vereins zur Reichsfinanzreform eingenommen hat. Unterſtaatsſekretär v. Löbell.“ Der Bund deutſcher Militäranwärter hat den Reichskanzler folgendes Telegramm abgeſandt: „Der nahezu 60,000 Mitglieder zählende Bund deutſcher Militäranwärter ſpricht ſein Bedauern aus, daß es den Herren Volksvertretern bisher nicht gelungen iſt, die Löſung der gro⸗ ßen nationalen Frage der Reichsfinanzreform zu fin⸗ den. Die Beſeitigung der infolge der Teuerungs⸗ verhältniſſe in der geſamten Beamtenſchaft beſtehenden und ſtetig zunehmenden Not wird dadurch immer weiter hinausgeſchoben und die Reichsregierung verhindert, das von ihr gegebene Verſprechen einzulöſen. Zu Eurer Durchlaucht und der hohen Reichsregierung hegen wir das feſte Vertrauen, daß es bald gelingen möge, die Reichsfinanz⸗ reform im Sinne der Regierungsvorlage zur Durchführung zu bringen.“ Juſtizrat Dr. Judwig in Erfurt hat auf das kürzlich ben einer dort abgehaltenen Verſammlung an den Reichskanzler geſandte Telegramm folgende Antwort erhalten: „Den Teilnehmern an der Verſammlung des Vereins na⸗ kionaler Mittelparteien beehre ich mich, im Namen des Reichs⸗ kanzlers für die freundlichen Glückwünſche und die opferfreu⸗ dige Stellungnahme herzlichen Dank zu ſagen.“ an Engliſche Gäſte in Frankfurt a. M. * Frankfurt a.., 14. April. Um halb 1 Uhr fand im Kurfürſten⸗Zimmer des Römer der offizielle Enpfang der engliſchen Gäſte ſtatt. Stadtrat Fleſch hielt eine in herzlichen Worten gehal⸗ tene Anſprache, in der er auf die verwandtſchaftlichen und freund⸗ lichen Beziehungen der beiden Nationen hinwies. Er hieß die Gäſte im Namen der Stadt Frankfurt willkommen. Dann ſchloß ſich ein von der Stadt Frankfurt gegebenes Frühſtück im Kaiſerſaal an, bei dem Stadtrat Fleſch ſein Glas den engliſchen Gäſten widmete. Im Namen der engliſchen Gäſte ſprach mit wenigen Worten Miſter H. R. Aldridge den Dank aus für die überaus freundliche Aufnahme. An das Frühſtück ſchloß ſich eine Beſichtigung des ſtädt. Hafens, des Parks und der neuen Straßen im Oſten ſovie der Arbeiterwoh⸗ nungen in Bornheim. Heute abend iſt die Beſichtigung der Feſthalle in Ausſicht genommen. *„ Frankfurt a.., 14. April. Die engliſche Kommiſſion zum Studium der ſtädtebaulichen Einrichtungen hörte heute vormit⸗ tag im Sitzungsſaale der Stadtverordneten einen Vortrag von Baurat Ühlfelder über„Unſere Stadterweiterung“. Der Vor⸗ tragende hielt ſein Referat in engliſcher Sprache. Gegen halb 12 Uhr begaben ſich die Herren, geleitet von dem Stadtrat Dr. Fleſch und Baurat Uhlfelder, in die Altſtadt, durch die Privatdozent Dr. Hülſen die Führung übernahm. Ehrung der Reichsdeutſchen in einer öſterreichiſchen Stadt. * Bozen, 13. April. Zut Ehren der reichsdeutſchen Kurgäſte fand heute hier ein Kommers ſtatt. Die Büſte Kaiſer Wilhelms war von Palmen umgeben. Bürgermeiſter Perathoner hielt die Feſtrede; er betonte die Bundestreue Deutſchlands, deſſen Entſchiedenheit es zu danken ſei, daß die übrigen Großmächte in der Balkanfrage ſchließlich einlenkten.„Die Dienſte Deutſchlands ſind für uns wert⸗ voller als ein ſiegreicher Waffengang. Das Bündnis hat die Probe in einem ernſten Falle glänzend beſtanden. Der Redner ſchloß mit einem freudig aufgenommenen Hoch auf Kaiſer Wil⸗ helm. Die Kapelle ſpielte:„Heil Dir im Siegerkranz.“ An Kaiſer Wilhelm wurde eine Huldigungsdepeſche geſandt. Den ziveiten Trink⸗ ſpruch hielt ein Reichsdeutſcher auf den Kaiſer Franz Joſeph. Erdbeben. * Laibach, 14. April. Geſtern nachmittag 3 Uhr 31 Sek. regiſtrierten die Inſtrumente der Erdbebenwarte den Beginn eines mittelſtarken Fernbebens. Das Maximum von 6 Millimeter trat um 3 Uhr 37 Min. 5 Sek., das Ende um 5 UÜhr ein. Die Herddiſtanz beträgt 9000 Klm. Der Beſuch Tittonis beim Fürſten Bülow. * Rom, 13. April. Die Begegnung des Miniſters der Aus⸗ wärtigen Angelegenheiten Tittoni mit dem Reichskanzler Fürſten Bülow in Venedig bietet der radikalen italieniſchen Preſſe neuen Stoff zu allerlei gegen den Miniſter gerichteten Kommentaren. Offiziell wird der Begegnung beine andere Bedeutung beigelegt als die eines Zeichens für die Fort dauer des Dreibunds. Be⸗ ſondere Abmachungen ſind zwiſchen den beiden Staatsmännern nicht getroffen worden, am allerwenigſten ſolche über die Erneuerung des Dreibunds. Das Kaiſerpaar in Venedig. * Venedig, 14. April. Der deutſche Kaiſer, die deutſche Kai⸗ ſerin und Prinz Oskar von Preußen ſind heute mittag hier ein⸗ getroffen und am Bahnhof vom Reichskanzlerpaar, dem deutſchen Botſchafter ſowie allen Zivil⸗ und Militärbehörden empfangen worden. * Venedig, 14. April. Zur Begrüßung des Kaiſers und der Kaiſerin hatten ſich auf dem Bahnhofe eingefunden der Prä⸗ fekt, der Bürgermeiſter, die Spitzen der italieniſchen Behörden, der deutſche Konſul Rechſtein, ferner Fürſt Bülow und ſeine Schwiegermutter Donna Laura Minghetto, Fürſt zu Fürſten⸗ berg, der deutſche Botſchafter in Rom Graf Monts und Gemah⸗ lin, der Geſandte von Flotow, Hauptmann Schwarzkoppen, der deutſche Militär⸗Attachee in Rom Freiherr v. Hammerſtein⸗ Egord und der deutſche Marine⸗Attachee Fuchs. Der Kaiſer in deutſcher Admirals⸗Uniform und die Kaiſerin begrüßten die An⸗ weſenden auf das herzlichſte und hielten kurze Anſprachen. Die Fahrt zur„Hohenzollern“ erfolgte in einem Ruder⸗Gig durch den Kanal Grande. Auf der Fahrt wurden die Majeſtäten von dem Publikum, unter dem ſich ſehr viele Deutſche befanden, mit herzlichen Kund⸗ gebungen begrüßt. Das Publikum hatte auf der Fahrt durch den Kanal Fenſter und' Dächer der anliegenden Häuſer beſezt. Zahlreiche Paläſte am Kanal, ebenſo öffentliche Gebäude hatten beflaggt oder Teppiche herausgelegt. Viele Gondeln belebten den Kanal, der nicht geſperrt war. Die italieniſchen Schiffe und die Torpedoboote im Hafen hatten über die Toppen geflaggt und gaben Salut, ebenſo die„Hamburg“. Der Kaiſer, die Kaiſerin und Prinz Oskar nahmen auf der„Hamburg“ Wohnung. Geſtern fand auf der„Hamburg“ ein Tanzfeſt ſtatt, ſpäter beim deutſchen Konſul ein Tee, zu dem auch die Offiziere der deutſchen Schiffe geladen waren. Bei beiden Feſten ſpielte die Kapelle der Kaiſer⸗ jacht„Hohenzollern“. Soengeee0 ooeceen oere Die Gegenrevolution in der Türkei. Der Ausgaugspunkt der Gegenrevolution. Im Briefe eines Konſtantinopeler Korreſpondenten wird als Ausgangspunkt der Gegenrevolution der 6. April bezeichnet, der Tag der Ermordung des Redakteurs der Oppoſitions⸗ zeitung„Serbeſti“, Haſſan Fehmis. Der 6. April bezeich⸗ net vielleicht den Beginn einer neuen Phaſe in der Geſchichte der jungtürkiſchen Entwicklung. Mit ihm ſcheint die Periode der friedlichen Evolution zu Ende gegangen, die das Staunen Eu⸗ ropas bildete, und der Terror, das Blut, ſeinen Einzug zu hal⸗ ten. Es ſoll alſo doch auch hier wieder wahr werden, daß Völkerumwälzungen ohne den Schrecken eine hiſtoriſche Unmög⸗ lichkeit ſind und bleiben. „Die Mordtat, die die Situation des jungtürkiſchen Komitees verbeſſern ſollte, iſt eine Kataſtrophe für das Komitee geworden. Das ganze moraliſche Gewicht, das ſeine hiſtoriſchen Taten ihm geſchaffen hatten und das der„ahrariſchen“ Gegenpartei fehlte, iſt nun von ihm geſunken. Es hat noch die Macht, aber die Sym⸗ pathie hat es nicht mehr. Nicht nur die Europas, deren Verluſt es vielleicht, von nationalem Stolze erfüllt, wie es iſt, mit einer ſchönen Geſte verſchmerzen würde, ſondern auch, was mehr, ja alles iſt, die Sympathie im Lande. Schon wird aus der Provinz ein ſtarkes Anwachſen der liberalen Partei gemeldet; kaum ein Zweifel, daß dieſe Tendenz fortſchreiten wird. Der Niedergang des Komitees, der bevorſteht, iſt aber nicht die ſchlimmſte Folge des unglücklichen Attentats. Man muß fürchten, daß auch die Ruhe im Lande, die trotz der Revolution gewahrt zu haben der Ruhm des Komitees bislang geweſen iſt, dahin ſein wird. Iſt der Meuchelmord Triumph, ſo kann auch ein ſchwacher Gegner furcht⸗ bar werden. Man muß peſſimiſtiſch genug ſein, zu geſtehen, daß, wenn das Komitee moraliſch ſinken konnte, darum die„Ahrar“ (die dezentraliſtiſche⸗liberale Union) durchaus nicht vertrauens⸗ würdiger erſcheint. Kommt ſie zur Macht, ſo erblüht erſt recht Unterſtaatsſekretär v. Löbell. kein Segen. Sos ift die Perſpektive trübe auf jeden Fall. Eine ganz eigene exiſtiert noch: der Sultan redivivus. ſchmettern beide Parteien ſich aneinander, ſo iſt er, der Rätſelvolle, Verſchloſſene, Schlaue, der lachende Dritte. Keine Entwicklung konnte ihm günſtiger kommen als die ſchlimme bürgerkriege⸗ riſche der Gegenwart. Manche munkeln ſogar, er ſtecke hinter allem: hinter der demagogiſchen Oppoſttionshetze der Ahrar wie hinter dieſem geheimnisſchweren Mord der Regierungstreuen. Iſt etwas Wahres daran? Kein Menſch kann es ſagen. Wird er wieder wie vormals zur Höhe gelangen? Abſchwören wirds niemand. Nur eine tröſtliche Eventualität iſt möglich: Daß der Großweſir, der am Staatsſteuer ſteht, ſich als der Starke erweiſt, für den man ihn erachtete, und gegen rechts und links mit eiſerner Hand die Ruhe wahrt. Wahrſcheinlicher aber dünkt leider: eigentliche türkiſche Revolution beginn Der Prophet hat Recht behalten. Der Großweſir iſt geſtürzt. Die Reaktion, das Alttürkentum, iſt ſiegreich. Es iſt bezeichnend für die Lage, daß die Aufſtändiſchen den neuernannten Großweſir Tarpfik Paſcha nicht anerkennen wollen. Sie beginnen ihre Macht zu fühlen⸗ Der türkiſche Militärattachee in Berlin über die Urſachen der Revolution. * Berlin, 14. April. Major Enver Bay, ſeit kurzem daß nun erſt die 1 40 1. Vorgänge in Konſtantinopel ausgeſprochen. Er hat nur wenige direkte Nachrichten und iſt in der Hauptſache auf Be⸗ richte von Freunden aus Konſtantinopel angewieſen, die ihm die Lage neuerdings bedenklich erſcheinen laſſen. An⸗ ſcheinend hat die Verabſchiedung einer großen Anzahl Offiziere durch das Kriegsminiſterium die Haupturſache der. Meuterei gegeben. Das Kriegsminiſterium hat nämlich unnachſichtlich ſämtliche unfähigen Offiziere, die unter dem alten Regime Dank hoher Protektion einträgliche Kommandoſtellen erhielten, aus den Liſten ge⸗ ſtrichen. Die Maßregeln waren ſowohl im Intereſſe der militäriſchen Disziplin und der Schlagfertigkeit der Armee, ils auch aus Gründen der Sparſamkeit geboten. Dieſe unzufriedenen Elemente, dieſe Anhänger des alten Regimes, bildeten naturgemäß ſeit ihrer Entfernung eine unzufriedene Klaſſe. Sie haben andererſeits noch großen Einfluß auf die gemeinen Soldaten, die wie ſie ſelbſt ungebildet und abergläub iſch ſind. Daß die neue Regierung ſicher in der Lage ſein wird, den Aufſtand niederzu⸗ ſchlagen, daran zweifelt Enver Bey nicht. Die Garniſon von Konſtantinopel beträgt zurzeit ungefähr zwei Diviſionen auf dem Friedensfuß, dieſes mögen nicht mehr wie 20 00⁰0 Mann ſein. Ohne Führer würde ſie ſelbſtverſtändlich den gut ausgebildeten Truppen der Adrianopeler und Saloniker Armeekorps nicht Stand halten können, zumal die Mann⸗ ſchaften der Flotte durchweg reformfreudig geſinnt ſind und ſich keinesfalls den Meuterern anſchließen werden. Enver Bey ſchloß ſeine Darlegungen: Falls man in der Heimat meiner Dienſte bedarf, ſo werde ich unverzüglich nach Konſtantinopel reiſen. Ich bin bereits durch meine Wiener Freunde auf⸗ gefordert worden, habe aber ſelbſt nach Konſtantinopel tele⸗ grapiert und werde meine Entſchließungen von dem Gang der Ereigniſſe abhängig machen.(F..) Die ſiegreiche Reaktion. * Honſtantinopel, 14. April. Die ſenſakionellen Nachrichten über die Gefährdung der Europäer ſind unbegrün⸗ det. Der Korreſpondent des Wiener Korr.⸗Bur. konnte um Mitternacht mit dem Diagoman der öſterreichiſch⸗ungariſchen Botſchaft ſich ungefährdet mitten durch die Mannſchaften begeben, die truppenweiſe ohne Offiziere in die Kaſernen zurückkehrten und fortwährend Freudenſchüſſe abgaben. Das Freudenſchießen wurde durch eine Irade über die Demiſſion des Kabinetts veranlaßt und dauerte 1½ Stunden. *Konſtantinopel, 14. April.(Wiener Korr.⸗Bur.) Der Korpskommandant vereinigte beim Kriegsminiſterfum 34 Bataillone und 22 Geſchütze. Ferner iſt beinahe die ganze Kavallerie treugeblieben; dieſelbe ſcheint jedoch nicht mehr ganz zuverläſſig in der Hand der Offiziere zu ſein. Das Ultimatum, das der Korpskommandant den Auf⸗ ſtändiſchen bezüglich ihrer Unterwerfung ſtellte, blieb ganz wirkungslos, da dieſelben ſich ihrer Stärbe bewußt ſind. Beſorgniserregend ſind die der verſtänk⸗ ten religiöſen Stimmung entſprechenden Kund⸗ gebungen der mohammedaniſchen Geiſtlichkeit. Stambul in Aufruhr. * KHonſtantinopel, 14. April.(Vom 13. auf 14. April 12 Uhr nachts. Von unſeren Privatkorreſpondenzen.) Die Re⸗ volte beſchränkt ſich bisher auf Stambul. Zwiſchen den meutern⸗ den und treu gebliebenen Truppen kam es zu vereinzelten Zu⸗ ſammenſtößen aber noch nicht zu einem entſcheidenden Kampf. Einige Abgeordnete wurden erſchoſſen, darunter der Präſident der Kommiſſion für Auswärtige Angele⸗ genheiten. Gegen Fremde wurden keine Ausſchreitungen began⸗ gen. Der Juſtizminiſter Nazim Paſcha ſoll um ½5 Uhr vor dem Parlamentsgebäude einen tötlichen Bajonettſtich erbalten haben. Um ½6 Üher erſchien vor dem Parlament der 1. Sekretär des Sultans und verlas eine Irade, das Tewfik Paſcha zum Zroßweſier, Kuntſchuckſai Paſcha zum Miniſter des Aeußeren, Nazim zum Kriegsminiſter ernannte. Die Trup⸗ pen ſollen nämlich Kiamil Paſcha zum Großweſier verlangt haben, worauf der Sekretär fortging. Im Hofe des Kriegsminiſteriums befand ſich noch gegen Abend Mahmud Mukhtar Paſcha mit einigen Tauſend treu gebliebenen Truppen. Die Vernichtung der Macht des jungtürkiſchen Komitees. * Pera, 14. April.(Von unſerem Privatkorreſponden⸗ ten.) Das geſtrige Geſchütz» und Gewehrfeuer war entgegen der allgemeinen Befürchtung ein Freudenſchießen.— Getötket wurde der Juſtizminiſter, der Abgeordnete Mohamed Arslan und einige Offiziere, die den Meuterern geflüchtet. Die Macht des jungtürkiſchen Komitees ſcheint völlig vernichtet. Der neue Großweſter. * Konſtantinopel, 14. April.(Wien. Korr. Bur.) Der frühere Miniſter des Aeußern Twefik Paſcha wurde zum Großweſir ernannt. Der Kriegsminiſter wurde durch den Platzkommandanten Javer Paſcha erſetzt. Die Aufſtändiſchen wollen Tewfik Paſcha nicht anerkennen. Patrouillen von Aufſtändiſchen durchziehen die Stadt. Die Mitternacht war ruhig. * ** * Pera, 14. April. unſerem Privatkorreſpondenten.) SHier herrſcht vollkommene Ruhe. Die Stadt bietet ihr gewöhnliches Bild. Zer⸗— türkiſcher Militärattachee in Berlin, hat ſich über die jüngſten entgegentraten. Der Kammerpräſtdent Huſſein Djahid iſt (11 Uhr 45 Min. vorm.)(Von 0 6 0 0 8 b 11 1 5 — 1 7 1 8 0 r 12 * 1— W M 1— t A berhältniſſen. Damals erfolgte am 6. März eine Ermäßigung von entren . Verkauf von Sauerſtoff und Stickſtoff Mannheim, 14. April. Geueral⸗eungzeiger.(Abendblath) 5. Seite. Volkswirtschaft. Reichsbank und Geldmarkt im März. Während des Dezenniums von 1899 bis 1909 hat die Reichs⸗ Fank nur einmal eine Diskontveränderung im Monat März vor⸗ genommen und zwar im vorigen Jahre mit ſeinen abnormen Geld⸗ 6 Prozent auf 5½ Prozent. Im März des laufenden Jahres konnte eine ſolche Maßnahme umſoweniger in Frage kommen, als neben dem gewohnten Charakteriſtikum des Monats, nämlich den Vor⸗ beveitungen für die großen Koupons⸗, Dividenden⸗ und Tantieme⸗ zahlungen des Apriltermins, die aufs äußerſte zugeſpitzte politiſche Lage im Orient eine Anſammlung von Barmit eln bei allen Geld⸗ im Gefolge hatte. Die gegen 1908 ſtark rückläufige Be⸗ wegung des Privatdiskonts erlitt hierdurch eine merkbare Abſchwäch⸗ ung, indem die Spannung, die für die beiden erſten Monate 2,74 Prozent bezw. 2,30 Prozent betrug, ſich für den März mit einem Durchſchnitt von 2,66 Prozent auf 1,83 Prozent ermäßigte. Für das erſte Vierteljahr 1909 ſtellt ſich der Diskonkſatz des offenen Marktes im Durchſchnitt munmehr auf 2,356 Prozent gegen 4,656 Prozent für die gleiche Vorjahrsperiode. Die Spannung gegen den offtgiellen Reichsbanlkſatz von 3½ Progent hatte ſich vorübergehend bis auf ½ Prozent ermäßzigt, iſt aber jetzt wieder auf ein volles Progent geſtiegen. Da die Berichte aus den induſtriellen Bezirken eine ſtärkere Beanſpruchung des Geldmarktes von dieſer Seite zu⸗ nächſt wicht erwarten laſſen, ſondern wohl eher mit einem weiteren Zurückfließen von Mikteln gerechnet werden kann, ſo wird man an⸗ Reichsbank, wenn keine unvorhergeſehenen Störungen eintreten, in nächſter Zeit zu einer weiterem Ermäßigung ihres Satzes um—2 Prozent ſchreiten ewird(im Vorjahr erfolgte am 26. April eine Herabſetzung von 5½ auf 5 Prozent), dies um ſo eher als eine ſolche Maßnahme geeignet erſcheint, der bevorſtehnden Enliſſion von einigen hundert Millionen Reichsanleihe und Preuß. Konſols die Wege zu bner. Die günſtige Beurteilung des Geld⸗ marktes erhellt auch daraus, daß die Bank von England ſich ſchon am 1. April zu eimer Wiederermäßigung ihres Satzes von 8 Progz. auf 2% Prozent entſchloſſen hat. Zwar iſt die Reichsbank nicht mit einem beſonders kräftigen Status in das neue Quartal eingetreten; denn die Stenergrenge war am 34. März um 290 Mill. M. über⸗ ſchritten(i. V. M. 545 Mill.) indeſſen war der Metallvorrat um; M. 443 Mill. ftärker, die Anlage in Wechſel und Lombard aber um 227 Mill. M. geringer als zur gleichen Vorjahrszeit; lediglich der Gffektenbeſtand war M. 190 Mill. höher. Der Notenumlauf ütber⸗ ürifft wit M. 1852 Mill. die entſprechende Vorjahrsziffer nur um M. 21 Mill. Mit der im April regelmäßig einfetzenden Erleichterung des Status ditrfte füch das Deckungsverhältnis, das am 31. März für die Noten 88,3 Prozent, für Noten und Depoſiten zuſammen 423,9 Prczent(i. B. 52,6 Proz. bezw. 39,5 Prozent) betrug gegen 81,7 begtu. 55,7 Prozent zu Beginn des Monats, bald zweſenklich gebeſſert Haben. Der Auskpeis für die erſte Aprilwoche zeigte bereits eine Berminderung de⸗ ſtenerpflichtigen Notenumlaufs auf M. 184 Mill. *** Rheinmithleuwerke Mannheim. Iu der heute vormittag abgehaltenen Generalverſam m⸗ berng, in der durch 9 Wtionäre 448 Aktien verkreten waren, würde der Geſchäftsbericht und die Bilans Ihne Debatte entgegengenommem, went Aufſichtsrat und der Divektion eiuſtimmig Decharge erteilt und das kurnusgemäß ausſcheidende Aufſichtsratsmitglied, Herr Bank⸗ hivektor Teſcher, ebenfalls einſtimmig wiedergewählt. neber die Aus ſichten des lufenden Geſcharftsjahres be⸗ Kagt, erklärte die Direktion, daß die Geſchäftslage ſich ſeit einigen Wochen gebeſſert und man bei einer Jortdauer der günſtigeren Kanfumktur auch wieder befviedigende Ergebniſſe zu erwarben habe. 5*** Geſellſchaft für Lindes Eismaſchinen,.⸗G., Wiesbaden. Der Umſatz an Kältemaſchinen und Gasverflüſſigungsma⸗ ſchinen erreichte wach dem Bericht für 1908 M..11 Mill. gegen M..60 Mill. im Vorjahre. Bei dauernd mangelnder Nach⸗ frage ſind die Preiſe der Kältemaſchinen infolge lebhaften Wett⸗ bewerbs ſo zurückgegangen, daß nur ein beſcheidener Gewinn erzielt werden konnte. Dagegen habe die Fabrikation und der an Umfang und Ertrag zugenommen. Der Brutto⸗Ertrag der Eiswerke und Sauerſtoff⸗ Anlagen wird mit M. 953,432(M. 708,420) ausgewieſen. Bei M. 205,196(M. 156,180) Abſchreibungen beziffert ſich der Rein⸗ gewinn auf M. 729,329(M. 714. 419); die Dividende auf das um M. 2 Mill. auf M. 7 Mill. erhöhte Aktienkapital, von dem die neuen Aktien für 1908 zur Hälfte berechtigt ſind, beträgt 9 Proz. gegen vorjährige 11 Proz. Als Vortrag bleiben Mark 119,329(M. 114,419). Bezüglich der Beteiligung an Tochterge⸗ ſellſchaften und anderen Unternehmungen der Abteilung für Käl⸗ temaſchinen wird u. a. folgendes berichtet: Die Eiswerke in Li⸗ vorno und Nürnberg haben beide neben als reichlich be⸗ zeichneten Abſchreibungen einen kleinen Ueberſchuß erzielt. Nach⸗ dem in Nürnberg das Pachtverhältnis mit der Stadt demnächſt abläuft, wird die ſaſt völlig abgeſchriebene Anlage auf eigenes Grundſtück verlegt und durch Kühlräume erweitert, ſo daß eine intenſivere Ausnutzung und damit beſſere Renkabilität ermög⸗ licht werde. Die Geſellſchaft für Markt⸗ und Kühlhallen in München verteilt für 1908 eine Dibidende von 6 Proz. wie im Vorjahre. Um der geſteigerten Nachfrage nach Eis, welcher die jetzige Anlage können, errichtet die Geſellſchaft eine weitere Anlage. Der An⸗ lage in Hamburg wurde eine Sauerſtoff⸗Fabrik angegliedert. Es ſei zu hoffen, daß dieſe ebenſo wie in Berlin das Erträgnis wei⸗ ter fördere. Die Erſte Deſterreichiſche Akt⸗Geſ. für öffentliche Lagerhäuſer in Wien hat unter der Ungunſt der Wirtſchafts⸗ verhältniſſe gelitten. Immerhin wurden 5 Proz.(5½ Proz.) Dividende ausgeſchüttet. Die Krhſtalleisfabrik und Kühlhallen Akt.⸗Geſ. Leipzig verteilte eine Dividende von 5 Proz.(4 Pro⸗ zent). Für die Fabrikation von Sauerſtoff und Stickſtoff waren in Deutſchland die Werke dorf und Mülheim a. Ruhr ſtark beſchäftigt. Den ſorgten die Vereinigten Sauerſtoffwerke G. m. B.. Das Geſamtergebnis dieſer deutſchen Geſchäfte war ein Reinge⸗ Verkauf be⸗ chaft gegen G rſtoff und e in Berlin nicht zu genügen vermag, folgen zu in Höllriegelsgreuth, Berlin, Düſſel⸗ in Berlin. Die internationale Sauerſtoff⸗Ge⸗ abgetreten hat, zahlt für 1908 für Aktien und Genußſcheine 8 Prozent. Mit der Socisté L' Air liquide in Paris und deren Lizenzunehmern iſt ein Abkommen geſchloſſen worden, welches alle weiteren Patentſtreitigkeiten mit dieſer Geſellſchaft aus⸗ ſchließe und für eine Reihe von Ländern eine Intereſſengemein⸗ ſchaft herbeiführt. Durch dieſe Einigung ſei auch eine Verſtär⸗ kung der patentrechtlichen Lage der beiden Geſellſchaften gewon⸗ nen worden. In der Bilanz erſcheinen bei M. 7 Mill.(Mark 5 Mill.) Aktienkapital und M. 300,000(M. 350,000) Obligatio⸗ nenſchuld die Reſerven mit M..19 Mill. Für das la ufende Geſchäftsjahr lägen bisher in beiden Abteilungen Auf⸗ träge im Umfang von M..40 Mill.(zur gleichen Vorjahrszeit M..30 Mill.) vor. Der Erfolg auf dieſem Gebiete werde laut „Frkf. Itg.“ von der allgemeinen wirtſchaftlichen Lage abhängen. Bezüglich der Fabrikation und des Verkaufs komprimierter Gaſe dürfe auf einen ſtetigen Fortſchritt gerechnet werden. ***** Vom Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kuzenmarkt. Bericht von Gebrüder Stern, Bankgeſchäft. Nach der Erledigung der Balkanfrage tritt die induſtrielle Lage wiederum in den Vordergrund. Während aber bis vor ganz kurzer Zeit die Nachrichten äußerſt peſſimiſtiſch lauteten, zeigte der letzte Bericht der Düſſeldorfer Montanbörſe eine viel bemerkte Wendung zum beſſeren, die in den jüngſten Tagen durch weitere Aeußerungen aus den in Betracht kom⸗ menden Kreiſen unterſtützt wurden. Die Unternehmungsluſt, die Monate hindurch brachgelegen hatte, fand plötzlich eine Grundlage zu neuer Betätigung vor. Der Aufwärtsbewegung an den großen Vörſen folgte der Kohlenkurenmar 11 willig; indes ſtehen den zumteil erheblichen Kursſteigerungen keine entſprechenden Umſätze gegenüber, da das Angebot in ſchweren Werten durchaus knapp war. Bevorzugt wurden auf dieſem Gebiete Langenbrahm, die ihren Kurs bis Mark 17 100 erhöhen konnten und namentlich Mont Cenis, die aus den wiederholt angeführten Gründen von M. 15 600—17 200 anzogen. Auch König Ludwig ſtellen ſich be-i M. 29 500 um etwa M. 1000 über ihren vorwöchentlichen Preis, während bei Dorſtfeld ſich die Steigerung auf etwa M. 600 beläuft. Ziem⸗ lich unverändert bleiben Konſtantin der Große bei etwa Mark 35 000 und Lothringen bei etwa 27 000. In mittleren und leichten Papieren war die Bewegung weniger bedeutend. Die Kurſe konnten ſich im allgemeinen auf ihrem vorwöchentlichen Stande behaupten. Nur in wenigen Fällen iſt die Bewertung entſprechend der Allgemeintendenz eine etwas höhere. So ſind Trier bei M. 3675 erholt; ferner wurden Oeſpel, Eintracht, Tiefbau, Gottesſegen, Johann Deimelsberg und Heinrich mehrfach gefragt. Tremonia mußten ſich auf den Verlauf der geſtrigen Gewerkenverſammlung und auf den vielen Gewerken überraſchend kommenden Beſchluß einer Zubuße von M. 600 eine Abſchwächung bis M. 2500 gefallen laſſen. Am Braunkohlenmarkte wurden Michel bei M. 4000, Schallmauer bei M. 3900 und Regiſer bei M. 1200 (einſchließlich einer Zubuße von M. und vereinzelt gehandelt. Am Kalimarkte machte nach kurzen Unterbrechungen die Aufwärtsbewegung, unterſtützt durch die Stimmung an den übrigen Wertpapier⸗Märkten und unter dem Eindruck des gegenwärtig ſehr günſtigen Abſatzes in den Produkten der Induſtrie weitere gute Fortſchritte. Zwar würden auch in der abgelaufenen Woche ſchwere Werte bevorzugt, während jüngere Werte vernachläſſigt blieben. Ausbeutewerte konnten Fällen den Ausbeuteabſchlag wieder ein⸗ nicht nur in allen holen, ſondern wurden darüber hinaus weiter lebhaft gefragt. So verloſſen Burbach die Berichtswoche mit einer Nachfrage von M. 12 250, Alexandershall von M. 7650, Carlsfund von M. 6500 und Wilhelmshall von M. 10 000. Beienrode und Winterhall liegen bei M. 4850 bezw. M. 11 900 wenig ver⸗ ändert. Sehr feſt ſind dagegen Einigkeit, die ihren Kurs bis M. 5500 erhöhen konnten, Kaiſeroda wurde von der bereits in unſerem letzten Berichte angekündigten Ausb euteermäßigung nur wenig berührt. Der Preis ſtellte ſich auf M. 6200 Nach⸗ frage und 6400 Angebot, blieb aber faſt während der ganzen Woche nominell. Von jüngeren Unternehmungen ſind Im⸗ menrode, Siegfried 1 und Rothenberg zu letzten Preiſen werter beachtet. Etwas höher ſind Sachſen⸗Weimar bei M. 2650 auf Mitteilungen, daß das Antreffen des Kalilagers nunmehr in allernächſter Zeit im Schachte zu erwarten iſt. Piedriger angeboten ſind Salzmünde bei M. 2350 auf Verlautbarungen, daß im Grubenvorſtande der Gewerkſchaft zwei Strömungen vorhanden find, von denen diejenige, welche anſtatt der Auf⸗ nahme eines Bankkredits eine Zubuße von den Gewerken er⸗ heben will, in der morgigen Gewerkenverſammlung die Ober⸗ hand behalten wird. Am Aktienmarkte waren die Umſätze lebhafter. Deutſche Kaliwerke konnten über den Parikurs hinaus anziehen, und auch die übrigen Werte des Konzerns gewannen etwa 2 pCt. Weſentlich höher wurden Sigmunds⸗ hall bei 132 pCt. und Teutonia bei 152 pCt. bewertet. Be⸗ ſonderem Intereſſe begegneten Heldburg, die ihren Kurs bis annähernd 60 pCt. erhöhen konnten, da man von der in Aus⸗ ſicht genommenen Quotenübertragung im neuen Syndikat be⸗ ſondere Vorteile für dieſe Geſellſchaft erwartet. Am Erzkuxenmarkte war einige Nachfrage für Callerſtollen feſtzuſtellen, nachdem die Genehmigung der neuen Satzungen durch das Oberbergamt erfolgt iſt. Sonſt wurden Concordia und Hollertszug zu letzten Preiſen gefragt. Die Kochelbrauerei.⸗G. in München hat nach den„Münch. N. Nachr.“ mit Freiherrn von Gebſattel in Hof Hegnenberg ein A b⸗ kommen getroffen, nach dem deſſen Brauerei ſtillgelegt wird. und die Kundſchaft wie eine Anzahl von Anweſen, darunter auch der „Münchener Hof“ und der„Landsberger Hof“ in Fürſtenfeld⸗Bruck, von der Kochelbrauerei erworben werden. Heuneſſen u. Janſen, Akt.⸗Geſ. zu.⸗Gladbach. Unter dieſer Firma iſt die bisher als offene Handelsgeſellſchaft betriebene Bunt⸗ papierfabrik Henneſſen u. Janſen in eine Aktiengeſellſchaft umge⸗ wandelt und in das Handelsregiſter eingetragen worden. Das Grundkapital beträgt 1 003 000 M. Vorſtand der Geſellſchaft ſind die bisherigen Inhaber der offenen Handelsgeſellſchaft Gisbert Hen⸗ neſſen und Joſef Janſen zu.⸗Gladbach.„„„„ „Die Bergiſch⸗Märkiſche Stein⸗Induſtrie in Köln verteilt nach M. 85 675 Abſchreibungen 5 Prozent Dividende(i. V. 6 Prozent) auf M. 1 800 000 Aktienkapital. 5 Für die Stockbrocker Firma Ennis and Stoppani in Newyork, Die Verbindlichkeiten belaufen ſich denen Aktiven im Betrage von 400 000 100) mehrfach gefragt welche auch Beziehungen zu Chicago unterhielt, iſt ein gerichtlicher der Dresdner Bank übernahm von M. 1 500 000 in 25 gleichen Die Hannoverſche Filiale der Kaligewerkſchaft Großherzog Wilhelm Ernft 5proz. Anleihe, die durch Ausloſung ab 1913 Jahresralen von M. 60 000 zu 103 Prozent rückzahlbar iſt. Als Sicherheit berpfändet die Gewerkſchaft ſämtliches Bergwerks⸗ eigentum. Wollwäſcherei in Bremen berteilt keine Dividende (i. V. 6 Prozent). Das Erkrägnis iſt infolge baulicher Veränder⸗ ungen um M. 45 000 geringer(i. V. M. 54 000 Reingewinn) Die Salzwerk Carlshafen.⸗G. in Straßburg i. E. verteilt nach M. 20 000 Abſchreibungen eine Dividende von 5 Prozent(i. V. M. 37.50) auf die M. 1 Million mit 75 Prozent eingezahlten Aktien; die in Perſonalunion ſtehende Salzwerk Chambrey.⸗G. daſelbſt eine ſolche von M. 28(wwie j..) pro Aktie bei M. 1 Mill. Kapital mit 40 Prozent Einzahlung. (Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 8, Seile.) 1.** Frankfurter Effektenbörſe. [Privaktelegramm des Gen⸗ral⸗Anzeigers) * Frankfurt a.., 14,. April. Fondsbörſe. gänge in der Türkei legen der Spekulation Reſerve zuverſichtliche Beurteilung der politiſchen Lage hat durch die Vorgänge im Orient erneute Mißſtimmung gebracht, obwohl man den Umfang und die Größe der Repolution in Stambul noch nicht abſchätzen kann. Auf dem Anlagemarkt machte ſich für Ruſſen ſchwache Tendenz bemerkbar, beſonders waren 1902er und 1880er Jahrgänge ſtärker gedrückt. Türkenwerte weiter an⸗ geboten, ebenſo unterlagen Serben ſchwacher Tendenz, Portugie⸗ ſen konnten anziehen und erfreuten ſich reger Geſchäftstätigkeit, heimiſche Anleihen mäßig ſchwächer. Am Bankenmarkt waren Kreditaktien, Deutſche Bank und Diskonto ſtärker gedrückt. Unter den Transportwerten wurden Orientbahnen, Prinz Heinrich und Lombarden billiger abgegeben, für amerikaniſche Bahnen beſtand geringe Kaufluſt, Baltimore im Einklang mit der New⸗ Yorker Börſe ſchwächer. In Montanpapieren war Realiſations⸗ luſt vorherrſchend. Leitende Werte gedrückt. Induſtriewerte waren beſſer gehalten, chemiſche feſt. Schiffahrtsaktien ſtill. Der weitere Verlauf war trotz der politiſchen Meldungen wenig be⸗ einträchtigt, umſomehr ſich Rückkäufe bemerkbar machten. Die Kursbeſſerung erſtreckte ſich auf Montanpapiere, beſonders Deutſch Luxemburger konnten anſehnliche Kursbeſſerungen er⸗ zielen. Oeſterreichiſche Werte konnten auf beſſere Wiener Schlußkurſe anziehen. An der Nachbörſe neigten die Kurſe zu weiterer Beſſerung, das Geſchäfk war jedoch weſentlich ruhiger geworden. Es notierten Kreditaktien 199.10 2 30, Diskonto 188.60 à 80, Dresdner Bank 150.10, Staatsbahn 149, Lombarden 180 à 40 4 80, Baltimore 111.60 à 50, Deutſch⸗Luxemburger 172.90 4 173.60. Privatdiskont zwei einſechzehntel Prozent. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie, Die Bremer auf und die Schlußkurſe. Reichsbankdiskont: 3½ Prozenk. Wechſel. 13. 14. 18. 14. Amfferdam kurz 169.45 169.5,Check Paris 81.275 81.32 Belgien„ 81.075 81.116 Paxis kurſ 81 283 81 275 Italien 30.80 80.775Schweitz. Plätze„ 81 316 81325 Check London 20.470 20.445 Wien 85 275 85.275 London„ 20.45, 20.482 Napoleongd'or 16.32 16.81 1 lang—.— Privaldiskonto%8 2/0 e ee e 22727 8 15 4% beutſch. Reichsanl. 103.50 103.60 96.25 96 05 B. Ausländiſche. 8„ 57.15 86.9505 Arg. k. Gold⸗A.1887 100.50 4% pr. Lonſ. St⸗Anl. 103 70 103.755% Chineſen 1898 103.70 8„ 96.25 96.16%„„ 1898 99.50 87.05 86 954½% Japaner 95.95 4badlſche St.⸗A.1901—.— 10J.70[Merikaner auß. 88/90 100.15 4„„ 1908 102.45 102.30% Merikaner innere 65,80 6 „1909 102,46 102.3 Taumalipas 100.30 100. 37% bad. St.⸗Olabg)fl 9870—.—3½ italien. Rente 3%„„ M. 96.40—.—4½ Oeſt. Silberrente 82 1900—. 95.854½„ Papierrent. 8„ 1904————Oeſterr. Goldrente 95 31„„ 1907 96.— 95.85 VPortug. Serie 1 b 50 6 Abayr..⸗B.⸗A..1915 102.60 102.50 ½„ III 61.70 4„„„ 1018 102.60 102 504% neue Ruſſen 1995 88.70 575 do. u. Allg. Anl. 25.70 95.804 Ruſſen von 7880 88 75 3 do...⸗Obl.—.— 86.454 ſpan. ausl. Rente 4 Pfälz..⸗B. Prior. 102.10 102.— Türken von 1903 88.50 Z7—8 unif. 94.7 4 Heſſen von 1903 102.30 102.30 1 Unger. Goldrente 95.10 8 Laleſe 84.75 84 504„ Kronenrente 93.— 1 22.— SSse gerzinsliche goſe. 4 Mh. Stadt⸗A. 1907.——.— 1908 53—.——— Oeſterreichiſchelsso 158.25 „1009—.——.— Türkiſche 144.6 3 19085 Aktien induſtrieller Unlernehmungen. 155 Süd. Zuckerfabrit 138.05 138.80ſKunſtſeidenfabr. Frkf. 279.50 220. Hadd. Immobtl.⸗Geſ. 97.20 97. Lederwerk. Sl. Jngbert 51 50 Gichbaum Mannheim 101.20 101 70½ Spicharz Lederwerke 18 Mh. Aktien⸗Brauerei 128.— 128.— Ludwigsh. Walzmüßhle 1 Parkakt. Zweibrücken 85.50 86 50 Adlerfahrrabw.Kleyet Weltzz. Sonne, Speyer 67.10 67.— Maſchinenfbr. Hilpert Cementwerk Heidelbg. 155 20 155.50 Maſchinenfb. Bavenia 10] Cementfabr. Karlſtabt 142.50 142.800 Dürrkopß 29 Badiſche Anilinfabrik 365— 364.50 Maſchinenf. Grizner 205.— 20 Ch. Fabrit Griesheim 238.— 239 75 Maſch.„Armatf.Klein Farbwerke Höchſt 388 25 886.25 f. Nähm.⸗u. Fahrradf Ver. chem. Fabrik Mh. 304.75 804.20 Gebr. Kayſer Chem. Werke Albert 410.— 409.— Köhrentefſelfabrit Südd. Drahtind. Mh. 100.— 100-[ vorm. Dürr& Co. 47.2 150 Akkumul.⸗Fab. Hagen 203.— 201— Schnellpreſſenf. Frkth. 193 69 192.5 Acet. Böſe, Berlin 61.50 60.— Ver.deutſcher Oelfabr. 129.25 12 Clektr.⸗Geſ. Allgem. 280.40 229.— Schuhſabr. H„Erkf. 118 Süvd. Kabelw. Nhm. 121.80 122.— Seilinduſtrie olff 180.20 Lahmeyer 115.50 119,—'wollſp.Lampertsm.—.— Gleltr.⸗Geſ. Schuckert 128.25 122 80 Kammgarn Katſersl. 175. Siemens& Halske 208. 207.20Zellſtoffabr. Waldhof 296. Bank- und Verſicherungsaktien. 138.— 1832.50 Oeſterr.⸗Ung Bank 120— 119.50 Oeſt. Länderbenk 11. 171.70 171 200„ Kredit⸗Anſtalt 159 90 113— 112.50 Pfälziſche Bank 181 40 180.75 Pfälz. Hyp.⸗Bank 242— 24,90 Preuß. Hypothekub. 148. 149.90 Deutſche Reichsbkl. 104 45 104.45 Rhein. Kreditbank 189 20 188 60 Rhein. Hyp.⸗B. Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Ge. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Bant Dautſchaſiat. Bank D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. ug wird verfehl⸗ Frkf. Hyup.⸗Ereditv. ieben. Matioualbon Dresdener Bant 151.20150—Schaaffh. Bankver. Frankf. Hop.⸗Bant 205.— 206— Mh Die Vor⸗ Antwerpen. Der Dampfer„Vaderland“, am 3. April von New⸗York 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 15. April. Bergwerksaktien. 2 Pariſer R 1f 2. Aettwerben, 18. April. Drahtbericht der Red⸗Star⸗ne in Bochumer Bergbau 225.75 224.80[Harpener Bergbau 193.30 191.— Buderus 120.— 109.70Kaliw. Weſterregeln 174—177.90 Concordia Bergh.⸗G.—.—)berſchl.Eiſeninduſtr. 96.— 95.75 Deutſch. Luxemburg 174.90 172.Ghönix 171.75 169 75 Friedrichshütte Bergb. 135.75 136—Vr.Königs⸗u. Laurah. 197.40 194. 10 Gelſenkirchner 187.80 186.—Gewerkſch. Roßleben Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Südd. Eiſenb.⸗G. 11470 114.70 Hamburger Packet 117 40 117.25 Norddeutſcher Lloyd 86.40 85 90 Deſt.⸗Ung. Staatsb. 149.70 149— Deft. Südbahn Lomb. 18.75 18.10 Frankfurt a.., 14. April. Kreditaktien 199.10, Disconto⸗ Commandi 188.60, Darmſiadter 131.—, Dresdner Bauk 150.20, Han⸗ delsgeſellſchaft 170.50, Deutſche Bank 240.60, Staatsbahn 148 75 Lombarden 18.10, Bochumer 223.50, Gelſenkirchen 185 90, Laurahütt⸗ 195.—, Ungarn 95 10. Tendenz: ſchwach. Mannheimer Effektenbörſe. vom 14. April.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe war etwas lebhafter. Höher begehrt blieben die Aktien des Mannheimer Lagerhauſes, die 7 Prozent über geſtern notierten. Kurs: 92 bez. u. G. Auch Badiſche Aſſekurauz⸗Aktien höher gefragt, Kurs: 1400 G. und ebenſo Oberrhein. Verſicherungs⸗ Aktien bei 475 Mark pro Stück. Von Induſtrie⸗Aktien ſtellten ſich Portland⸗Zementwerke Heidelberg: 155,50 G. Aktien. Banken. Brief Geld Badiſche Bank 181 Gewrbk. SveyerboR——- Pfälz. Bauk Pfälz. Hyp.⸗Bank Pf.Sp⸗ u. Cdb. Landau Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗Bank Südd. Bank Khem. Induſtrie. Bad. Anil. ⸗u. Sodafbr. VUV Chem. Fab. Goldenbg. Verein chem. Fabriken Verein D. Oelfabriken Weſt..ͤ⸗W. Stamm „„ Vorzug. Beauereien. Bap. Brauere Binger Aktienbierbr. Durl. Hof vm. Hagen 248.— Eichbaum⸗Brauerei Elefbr. Rühl, Worms— Ganters Br. Freibg. 98.——.— Kleinlein Heidelberg 180.— omb. Meſſerſchmitt 39.— Ludwigsb. Brauere!i—— 2283 Mannh. Aktienbr. 180.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr——. Brauerei Sinner Br. Schrödl, Heivlbg. 185.— „Schwartz, Speyer 114.——.— „ Ritter, Schweß. 5 S. Weltz, Speyer „. Storch., Spevenn Br. Werger, Worms—.— — 5 —— Gotthardbahn—— Ital. Mittelmeerbahn—.— 76.10 do. Meridionalbahn 188.70—— Baltimore und Ohio 112.30 111.60 Brief Trausport U. Verſicherung.⸗ 10.§08..-⸗G. Röſch. Seetr. 90.— 1 Mannh. 59.— dagerhaus— 1388.50 188—Frankona, Rück⸗ und —.— 20%.— Mitverſ..⸗G. vm. — 11380 Bad. Rück⸗ u. Mitv. Fr. Trp.⸗ Unf. u. Gl.⸗ Verf.⸗Geſ. Bad. Aſſecurranz Contmental. Verſich. 8 Mannh. Verſicherung—.— 450.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ..— 475.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 505. Induſtrie. .⸗G. f. Seilinduſtrie—.— 180.— Dengler'ſche ſchfbr. 115.——.— Emaillirfbr. Kirrweil.—.——.7. Emalllw. Maikammer—.— 90.75 102—ſeitlinger Spinneret.— 100.— Hüttenh. Spinneret 85.——. Karlsr. Maſchinenbau—— 191.70 Nähmfbr. Haidu Nen—— Koſth. Cell. u. Papierf. 200—.— Mannh. Gum. u. Asb.—— 142.— Maſchinenf. Badenia—.— 188.— Oberrh. Eloktrizität 23.50—.. Pf.Nähm u. Fahrradf. 130.— 129.50 Portl.⸗Zement Holbg.—.— 155.50 Südd. Braht⸗Induſt. 10l.—— Suüpd. Kabelwerke— 121.50 66.— Berein Freib⸗Ziegelw. 180.——. e Speer. Würzmüßhle Neuſtabt—— Zellſtoffabr. Waldhof 297.—— Wormſ. Br. v. Oertge Pf. Preßh.⸗u.Sptfabr. Zuckerfbr. Waghaͤuſel—„— 188.50 Zuckerraff. Mannh. Berliner Effektenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Berlin, 14. April. Fondsbörſe. Die Beunruhigung, die die Konſtantinopler Vorgänge in den Kapitaliſtenkreiſen hervor⸗ erufen haben, veranlaßten bei Beginn des Verkehrs auf allen lärkten verſtärktes Angebot und mangelnde Kaufluſt. Die hierdurch bedingte Kursermäßigung war am erheblichſten bei Montanwerten. Deutſch⸗Luxemburger, Laurahütte und Harpener verloren über 2 Pro⸗ zent. Von Banken erlitten die größten Einhußen Deutſche Bankaktien mit 1½ Prozent wegen der bedeutenden Intereſſen dieſer Bauk im Orient. Aber auch Berliner Handelsgeſellſchaft und Ruſſenbankaktien ſtellten ſich über 1 Prozent niedriger. Von Bahnen geben Orient⸗ bahnen weiter um 1 Prozent nach. Amerikaniſche Werte waren auf Newyork gedrückt. Von Staatsanleihen war wiederum die ruſſtſche Anleihe von 1902 am ſtärkſten gedrückt, aber Türkiſche Loſe, die gleich mit einet Beſſerung um 0,30 Prozent eingeſetzt hatten, zogen im Ver⸗ laufe weiter kräftig an. Auch türkiſche unifizterte Anlehen waren ge⸗ beſfert. Italieniſche Meridjonalbahnaktien holten nicht nur den an⸗ fänglichen Rückgang von 4 Prozent wieder ein, ſondern hoben ſich noch über den geſtrigen Schlußſtand hinaus. Tägliches Geld 2 Proz. In der dritten Börſenſtunde ſtiegen Deutſch⸗Luxemburger Weſentlich, ſonſt blieb aber das Geſchäft träge. Induſtriewerte des Kalſamarktes lagen vorwiegend etwas ſchwächer. Berlin, 14. April.(Schlußkurſe.) 92.— 710.— 1670 — 864——.— 0 —.— 304.— 129.——— 172 100.30 74— — —.— —— ——— 0 49% Reichsanl. 103.70 103.60 Ruſſenbank 141 40 140.50 %% Neſchzaul. 96.30 96.40 Schaaffh. Bankv. 138.90 183 90 40% Reichsanleihe 87.20 8720 Staatsbahn 149.20 149.— 4% Conſols 108.80 103,75 Lombarden 18.20 18.10 N„ 96.40 9650 Baltimore u. Ohio 112.10 111.30 5%% 5 87 20 87.20 Canada Paceifſte 175.60 174.80 40% Bad. b. 1901 101.90 101.60 Hamburg Packet 117.70 117.40 4%„„ 1908 102 40 102.30 Nordd. Lloyd 83. 86 20 8%„„ 1909 102 40 102.30 Bochumer 225.50 224.10 3%„ eonv. 95.50 96. Deutſch⸗Zuxembg. 173 20 178.90 8%„ 1907 95.50 95,60] Dortmunder 6190 61.— 3%% Bayern 96.— 95.90 Gelſenkirchner 187.70 186.10 34% Heſſen 95.25 95.10 Harpener 192.50 190.50 eſſen 84.30 84.30 Laurahütte 196.50 194.90 40% Sachſen 87.— 86.80 Phönix 171.40 169.60 250 Japaner 1905 9590 95.80 Weſteregen 127.40 170.— 4% Italiener—— 104 50J Allg. Elektr.⸗Geſ. 230.40 229.10 40% Nuſſ. Anl. 1902 86.10 85.50 Anilin 364.— 363.50 4% Bagdadbdahn 87.60 87.60 Anilin Treptom 292.50 291.20 Oeſter. Kreditaktien 199,/60 199.20 Browu Boveri 183.— 182.50 Berl. Handels⸗Gel. 171.70 170.80 Chem. Albert 408.50 409 10 Darmftädter Bant 131.50 131.— D. Stoinzengwerke 222.— 220.— Dausch⸗Aftat Bank 149.70 149.—Elberf. Forben 896— 395— Deutſche Ban! 241.60 240.50 Celluloſe Koſtheim 199.70 197— Disc.⸗Kommandit 189.10 188.50 Rüttgerswerken 165.70 167.— Draßdner Bank 150.70 149½70 Tonwaren Wiesloch 103.— 101.— Raichs bant 148.— 148— Wf. Draßt. Langend. 222 50 216.— Ahpein, Kreditbant 167,50 188.—] Zellſtoff Waldhof 296.70 296.— Privatdiskont 2% Berliner Produktenbörſe. Berlin, 14. April.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mar t pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 18. 14. 13. 14. Weizen per Maf 246.— 245.25 Mais per Mal—.——.— „Juli 242.75 242.75„ Juli 157.75—.— „ Sept. 218.— 217.——— Roggen per Mat 181.25180. Rüböl per April—.— 55.3) „ Juli 187.25 185.75 Mai 56.— 64 90 „ Sept. 183.— 181.50„Oktbr. 54.80 54.80 Hafer per Mat 119.75 179—Spiritus 70er loco.— „Juli 181.25 180.50 Weizenmehl 82.50 32.50 8—.——— Roggenmehl 24.40724.— Paris, 14. April. Anfangskurſe. 8 el% Rente 97.85 97,72 Debeers 340.— 330.— Spanier 99.10 98.70 Eaſt and 129.— 126.— Türk. Looſe—. 173 50 Goldfield 134.— 130.— Bauque Oitomane 723.— 714—Randmines 215.— 212.— 1788 Londoner Effektenbörſe. London, 14. April.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. Rio Tinto 1778 2/ Conſols 8515% 85%6 Moddersfontein 121½ 12ʃ½% 3 Reichsanleihe 85½ 85ʃ˙/ Premier 8% 8ʃ½% 4 Argentinier 87½ 87/Randmines 8˙3: 8ʃ% 4 Italiener 103¼ 103—Atchiſon comp. 110˙5⁵ ᷣ1095% 4 Japaner 90˙0% 90½ Canadian 181/½ 1797% 3 Mexikaner 34— 34— Baltimore 116— 115½ 4 Spanier 975% 97½ Chikago Milwaukee 154— 153— Ottomanbank 18% 18½¼[ Denvers com. 52 50— Amalgamated 80ʃ½ 781/ Erie 30% 30— Anacondas 97J%s 91¼ Grand TrunkIII pref. 50— 47/ Mio Tinto 711% 70˙%/„„ ord. 20% 19˙/ Central Mining 14¾ 14%Louisville 141½ 141— Chartered 16% 16¼ Miſſouri Kanſas 43¾ 43ʃ˙% De Beers 13% 13— Ontario 483/ 48½ Gaftrand 5% 5— Southern Pacifie 124½ 124½ Geduld 2 2˙%/ Union com. 193% 192ʃ½ Goldftelds 5% 5½ Steels eom. 53% 52/ Jagersfontein 51% 5½ Tend.: träge. *** 2 2 2 75 Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Frankfurter Börſe. Fraukfurt a.., 14. April. Der Ausſchuß der Vereinigung der Börſenbeitragszeichner macht, It.„Frkf. Zig.“ bekannt, daß ein weiterer Rückkauf von Anteilſcheinen ſtattfinden ſolle. Submiſſions⸗ offerten ſind bis 5. Mai einzureichen. Neues vom Dividendenmarkt. *Bres lau, 14. April. Die Schleſiſche Aktien⸗Geſellſchaft für Bergbau und Zinkhüttenbetrieb in Lipine ſchlägt, lt.„Frkf. Zig.“, 18 Prozent gegen 21 Prozent im Vorjahre vor. — Stettin, 14. April. In der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung der Stettiner Maſchinenbau⸗Aktien⸗Geſellſchaft Vulcan wurde be⸗ ſchloſſen, der Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende von zwölf Prozent vorzuſchlagen. 5 *Nürnberg, 14. April. Die heutige Generalverſammlung der Metallwarenfabrik vorm Max Daunhorn ſetzte die Dividende auf 7 Prozent(i. V. 8 Prozent) ſeſt. Ueber die Geſchäftslage berichtete, kt. „Frankf. Ztg.“, die Verwaltung, daß die Fabrik, bisher im neuen Jahre recht gut beſchäftigt ſei. Bezüglich der zweiten Hälfte des Ge⸗ ſchäftsjahres beſtehe die Hoffnung, daß ſich das Ergebnis ſo geſtalten werde, wie im Vorjahre. Portlaud⸗Zementfabrik Karlsſtadt a. M. vormals Ludwig Noth, Aktien⸗Geſellſchaft. Nach anfänglich noch recht lebhaftem Abſatz zeigt das Jahr 1908 dem Bericht zufolge ſehr bald eine entſchieden ſinkende Tendenz. Be⸗ ſonders ließ das Exportgeſchäft zu wünſchen, das zeitweiſe ganz dar⸗ nieder lag. Die wenigen dabei in Frage kommenden Geſchäfte ließen kaum einen Verdienſt mehr, weshalb ſich die Geſellſchaft bei der Tätigung neuer Exportabſchlüſſe größte Zurückhaltung auferlegte. Dazu trat noch der Umſtand, daß zahlreiche neu errichtete Zement⸗ fabriken in ſtarken Konkurrenzkampf traten. Dies bewirkte einen Verſandrückgang von 11 Prozent gegen das Vorjahr und die Außer⸗ betriebſetzung eines Ringofens. Die Ausſichten für das laufende Jahr ſeien wegen der politiſchen unklaren Verhältniſſe und wegen des lange audauernden Winters gegenwärtig noch ſchwer zu beurteilen. Eine Dividende gelangt, lt.„Frkf. Ztg.“ mit 12 Prozent wie im Vor⸗ jahre zur Verteilung bei einem Reingewinn von 664 979 Mark gegen 661 400 Mark. Uebernahme von 6 Millionen 4½proz. Teilſchuldverſchreibungen. *„ Berliu, 14. April. Die Dresdner Bank und die Nationalbank für Deutſchland übernahm 6 Mill. 4½proz. zu 103 rückzahlbare zu erſter Stelle hypothekariſch einzutragende Teil⸗ ſchuldverſchreibungen der Steinkohlen⸗Gewerkſchaft Charlotte zu Czernitz(Oberſchleſten), wovon 2 200 000 M. zum Umtauſch der noch im Umlauf befindlichen Stücke der 1901 aufgenommenen An⸗ leihe dienen ſollen. Frauzöſiſche Zollſtatiſtik. * Paris, 14. April. Nach der amtlichen Zollſtatiſtik betrug der Wert der in den erſten dret Monaten des Jahres 1909 eingeführten Waren Fraucs 1 692 471 000 gegen 1 614 608 000 Franes im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Wert der Ausfuhr betrug im erſteu Viertel dieſes Jahres Franes 1 375 286 000 gegen 1 253 698 000 Franes im gleichen Zeitraum des Jahres 1908. n N ** Landesproduktenbörſe Stuttgart. Börfenbericht vom 18. April 1909. Während in der abgelaufenen Woche anhaltend warme Trocken⸗ heit herrſchte, traben geſtern und heute bei exmäßigter Temperatur mehrfache Niederſchläge ein. Während der Stand der Saaten jetzt befriedigt, iſt der Waſſerſtand nicht unerheblich zurückgegangen, wo⸗ durch der Transport verzögert wird, ohne eine merkliche Aenderung der Rheinfrachten zur Folge zu haben. Die Preiſe haben auf dem Weltmarkt ſprungweiſe ſich erhöht und die Tendenz bbeibt ſehr feſt. Dieſe Bewegung erſcheint, wie ſchon mehrfach an dieſer Stelle ausgeführt wurde, infolge der ge⸗ lichteten Vorräte und des zu deckenden großen Bedarfs gerechtfertigt. Auf den ſüddeutſchen Wochenſchrannen waren die Zufuhren infolge 5 Feiertage ſchwach; die Schrannenberichte melden erheblich höhere Breiſe. Auch auf der heutigen Landesproduktenbörſe war die Stimmung ſehr feſt, doch beobachten die Mühlen gegenüber den hohen For⸗ derungen noch große Zurückhaltung. Bezüglich des Mehlgeſchäfts iſt zu erwähnen, daß die gekauften Quantitäten prompt abgenommen werden, da die Vorräke in den Bäckereien unerheblich ſind. Wir notteren per 100 kg frachtfrei Stutigart, je nach Qualität u. Lieferzeit: Weizen württemberg. M. 25.50—26.—, fränkiſcher 00.00 00.00, bayeriſcher M. 25.50—26.—, Rumänier M. 26.50 bis 27.—, Ulta M. 26.50—27.—, Saxouska M. 00.00—00.00 Roſtoff Azima M. 00.00—00.00, Walla⸗Walla M. 00.00 00.00, La Plata M. 26.50—27.—, Redwinter M.—.———.—, Kalifornier M. 00.00 09,00. Kernen: neu M. 25.50—25.—, Unterländer M. 00.00—00.00. Dinkel nom. 00.——00.00. Noggen: württemd. nom., M. 18 50—19.—, nordd. M. 00.00—00.00 ruſſiſcher M. 00.00—00.00. Gerſte: würtimbergiſche M. 00.00 00.00, Bfälzer(nom.) M. 00.00 bis 00.00, bayertſche M.—.——.—, Tauber M.—..—. ungariſche M. 00.00—00.00, kallforn, prima M. 00.00—00.00, Hafer: Oberländer M. 00.00—00.90, Unterländer M. 00.00 00.00, württembg. M. 17.50—19.50, ruſſiſcher M. 00.00—00.00. Mais Weixed M. 00.00—00.00. La Plata gefund 18.50—19.—, Nellow M.—00.00 Donau 18.50—19.—. Kohlreps 00.00—00.00. Mehl⸗ preiſe pro 100 ng inel. Sag;: Mehl Nr. 0 M. 37.00—88.00, Bkr. M. 36.00—57.00, Nr. 2 M. 35.00—86.00, Nr. 8. 34.00—85.00 Nr. 4 M. 30.50—31.50, Suppengries M. 00.00—00.00, Sack Kleie 10.— M. bis 10.50(obne Sack). *** Ueberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. New⸗ork, 10. April. Drahtbericht der ümertcan Line, Sout⸗ hampton. Der Schnell⸗Dampfer„St. Paul“, am 3. April von Soutbampton ab, iſt beute nachmittag bier augekommen. Newehork, 12. April.(Drabtbericht der Holland⸗Amerika⸗Line Rotterdam). Dor 5 dam ab, iſt geute hier angekommen. Telegramm⸗Adreſſe: Margold, ab, iſt heute hier angekommen. Noew⸗Dopk, 18. April.(Drahtbericht der Red Star Line, Ant⸗ werpen. Der Dampfer„Kroonland“, am 3. April von Antwerpen ab, iſt heute hier angelommen Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureun Gundlach u. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz 7, direlt am Hauptbahnhof. 8 Schiffahrtsnachrichten des Norddeutſchen.oyd, Bremen⸗ 10. April. D. Derfflinger in Colombo. D. Kleiſt in Aden. D. Großer Kurfürſt von Villafranca. D. Königin Luiſe von Newhork. D. Seydlitz in Aden. 11. April: D. Prinz Ludwig in Singapore. von Neapel. D. Schleswig von Neapel. 12. April: D. Prinz Heinrich in Alexandrien. D. Prinzeß Alice von Gibraltar. Mitgeteilt durch den Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, D 1, 7/8, Hanſa⸗Haus, Telefon 1080 *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Fernſprecher: Nr. 36 und 1837 D. Barbaroſſa 14. April 1909. Proviſionsfrei! 9 8 Wir ſind als Selbſtrontrahenten 12 1 Käufer 2 9 2 unter Vorbehalt:% .⸗G. fün Muhlenbetrieb, Neuſſadt a. H. 103ẽ Aklas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 310 M. 290 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 250— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktten— 52 8 5 Vorzugs⸗Aktten 10²— Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 126— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 18 öfr⸗ Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— 70 zfr Bürgerbräu, Ludwigshafen— ferb. Off Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch——5 88 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 110— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 118 1186 Filterfabrik Enzinger, Worms 163— Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 74 250 Frankenthaler Keſſelſchmiede 85zr Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg alte Aktien— 159 „— 155 Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg— 7553fr Lindes Eismaſchinen— 142 Linoleumfabrik, Maxtmiliansau 90— Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 5⁵— Luxiſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigsh.— 10¹ Maſchinenfabril Bruchſal, Schnabel& Henning—5 290 Neckarſulmer Fahrrad 14⁴ 142 Pgeifie Phosphate Shares 122 12 Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 12⁰— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 9+ar Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 112— Rheinſſche Metallwarenfabrik, Genußſcheme— M. das cheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Maunheim— 5 114 Rheinmühlenwerke, Mannheim 185 2 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— Rombacher Portl 8— Stahlwerk Mannheim— 10³ Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Maunheim 113³ Süddeutſche Kabel, Mannh Genußſcheine.— M. 150 Unionwerke,.⸗G., Jabriken f. Brauerei⸗Eturichtungen 117— Rlan eberszerſtghermg Geſelſchnß, Wraunem 700 ensperſicherungs⸗Geſellſche— M. 400 Raſtatt——— Jundbllie 92 lſchaft— 5 engeſe 1 96. Ar Zuckerfabrik Frankenthal 28 8 8 N 5 Geſchũftliches. 5 * Eine prächtige Reiſegelegenheit bietet auch in dieſem Jahre wieder die private Freie deutſche Reiſevereini⸗ gung; auf 20tägiger Fahrt mit dem franzöſiſchen Salondampfer „Ile de France“ werden alle landſchaftlich, künſtleriſch und völ⸗ kerkundlich hervorragendſten Stätten des weſtlichen Mittelmeeres beſucht: Marſeille, Barcelona, Palma, Algier, Tunis, Carthago, Syracus, Taormina, Korfu, Erdbebengebiet von Meſſina Stromboli, Capri, Neapel, Pompeji, Rom, Riviera. Monte Carlo und Genua. Die Vereinigung hat, um nicht diesmal wie⸗ der in Verlegenheit zu kommen, eine große Anzahl Reiſeluſtiger auf das kommende Jahr zu vertröſten, 2 Reiſen geplant und zwar vom.—26. Juli und 21. Auguſt bis 9, September. Alles Nähere darüber enthält eine geſchmackvoll ausgeſtattete, reich illuſtrierte Broſchüre, die jeder Intereſſent von der Freien Deutſchen Reiſevereinigung in Duisburg koſtenfrei zugeſandt erhält. e e S3232323üüͤͤ ͤ—————————————ů Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum:; für Kunſt und Fenilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frauz Lircher: für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verſes der Dr. O. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. 7 muusendfech bershrte 2 Nahrung bel:, Brechdurchfall, F. Kindermehil 0 Diarrhöe, -Aenkenkost Därmkatarrh, eto 5 5 M. Reutlinger& Co. ELOFEHGOBEIHSABTiE. 5501 Srosss Ausstallung vollständiger Wohnräume. 5 O 3, Mannheim 0 3, 1 Dampfer„Rotterdam“, am 3. April von Rotter⸗ Mannheim, den 14. April 1909. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 7. Seite. Aus der praktiſchen Bienenzucht. Von J. Schüßler⸗Hoffenheim.) April 1909. Die liebe Sonne hat dieſes Jahr einen gewal⸗ kig langen Kampf mit ihrem größten Feind, dem Froſt, zu beſte⸗ ben. Er iſt kernfeſt und auf die Dauer. Kaum hatte die Spen⸗ derin der Wärme Mitte März und um die Sonnenwende etwas die Oberhand bekommen, ſo trat Ende des vorigen Monats an⸗ fangs April der Froſt mit ſeinem Trabanten, dem Mond, die Herrſchaft wieder an, ſodaß die Sonne tagsüber alles aufbieten muß, dem Winterregent ſein Treiben endlich zu verleiden. Es iſt dies wohl kaum ein Fehler. In den Jahren, in welchen die Frühlingswärme nicht zu raſch einſetzt, gedeihen bekanntlich Obſt etc. gewöhnlich beſſer, weil die Blüten meiſt ſpäter nicht unter dem Froſt zu leiden haben. Hoffen wir für die Obſtbaumzucht das beſte wenn auch Obſtjahre manchmal für unſere Bienen Hungerjahre ſind, wie das vergangene allwärts bewieſen hat. Immerhin wachſen bei herrlicher Blütenpracht der Imker Hoff⸗ nungen und mit friſchem Mute geht es am Bienenſtande an die Arbeit. Gerätſchaften und das Innere des Standes ſind vollkommen in Ordnung; alte Rähmchen, Strohkörbe u. a. ſind in der Rum⸗ pelkammer und bilden nicht in einer Ecke des Standes einen Unterſchlupf für die Mäuſe. Die unbrauchbaren und etwa ſchimmelig gewordenen Waben kommen in die Wachspreſſe. Die Bienen haben in den meiſten Gegenden unſeres Landes und Nachbarlandes ſchon Gelegenheit gehabt, ſich von ihren Win⸗ terſchlacken zu befreien, Blütenſtaub und das zur Futterſaftbe⸗ reitung ebenſo notwendige Waſſer einzutragen. Die Brut iſt da, wo die Völker gut verpackt ſind, in ſtarker Entwicklung. An den beiden hieſigen Wagpölkern konnte feſtgeſtellt werden, daß die Futterabnahme beim Brutanfang größer iſt, als dann, wenn dieſelbe einige Zeit im Gange iſt. Dies mag wohl daher kommen, daß ſich die Bienen im Frühjahr ſelbſt erſt zu ihrer wichtigen Arbeit ſtärken müſſen. Hat doch das Wagvolk während der Monate Dezember, Januar und Februar nur 1600 Gramm abgenommen. während im März allein 2150 Gramm Abnahme feſtgeſtellt wurde. Wer alſo dem Jutter nicht vecht traut, der ſehe gelegentlich nach, bevor die armen Tiere Hungers geſtorben ſind; aber nicht nur das iſt zu befürchten— ein darbendes Volk richtet ſich mit der Vermehrung nach ſeinem Vorrat und gehietet der Königin beim Eierlegen halt, indem es dieſelbe ebenfalls auf Hungerkoſt ſetzt. Was der März nicht will, nimmt der April. Auf dem Gebiete der Bienenzucht begegnen wir ſtets Neu⸗ erungen und Neuheiten. Eine ſolche bietet uns dieſes Jahr Herr Schaarſchmidt in Brombach mit einem Futterapparat. Derſelbe ſcheint, ſo einfach er ausſchaut, recht praktiſch zu ſein, wozu er noch den Vorteil der Billigkeit beſitzt. Der Apparat wird, ſo⸗ bald es die Witterung geſtattet, probiert und das Ergebnis im nächſten Monatsbild hier bekannt gegeben. Ich glaube kaum, daß der Apparat die Raritätenſammlung der Imker vermehren wird. Einfach, praktiſch und billig, iſt das einzig Richtige, was wir Bienenzüchter brauchen können. Die erſte Arbeit am Volke iſt die, daß man es einengt, den zu erwärmenden Raum kleiner macht. Bei der Reviſton kommen alle entbehrlichen Waben zum Stocke heraus und es wird notiert, wie viele Honigwaben wir dem Volke hinter der Brut gelaſſen haben; daraus läßt ſich leicht erkennen, ob und wann eine ſolche nachgehängt werden muß. Wer kann, exweitert die erſte Zeit nur mit friſch entdeckelten Honigwaben, die man vor dem Einhängen 23 Minuten in warmes Waſſer hält und an die Brut nicht zwiſchen dieſelbe hängt. Der Honig nimmt Waſſer auf und kann von den Bienen gut verarbeitet werden. Bei guter Witterung gebe man jedem Volk eine tüchtige Portion flüſſiges Futter. Wer in den Wintermonaten ein Rähmchen noch nicht ange⸗ fertigt hat, ſäume nicht länger, ſonſt kommt er im Mai und Juni in Verlegenheit. Die Kunſtwaben ſollen meiner Meinung nach, nicht allzulang vorausgepreßt werden. Friſch aus der Preſſe in den Stock werden ſie am liebſten ausgebaut. Freilich dürfen wir einen Monat alte, ſelbſtgepreßte Mittelwände wohl als friſch betrachten. Der April iſt der Monat zur Fertigſtellung der Kunſtwaben. Gar manchem Imker fehlt es am nötigen Wachs. Von verſchiedener Seite wurde faulbrutfreies Wachs an⸗ geboten.(Siehe Bienenzeitung No..]— Ein neues Bienenjahr beginnt mit dem Monat April; vielleicht verſucht es mancher Leſer damit, ſeine töglich gemachten Erfahrungen des einzelnen wird dadurch das Oeffnen erſpart. erſt die letzte Notiz für den betreffenden Stock durchgeleſen. Oft Zeit i Geld— Notizem finnd raſch gemacht. Bei der Repiſion alſo das Bleiſtift hinter das Ohr. Beim Umlogieren von eigenen Völkern oder Einlogie⸗ von gekauften müſfen die Waben genau in der gleichen Reih folge in die neue Wohnung. Verlange alſo vom Verkäufer ge⸗ waue Nummerierung der Waben am Rähmchenträger,(3. B. I, II, für obere: 1, 2 für untere Rähmchen; die höchſte Nummer kommt zuerſt in den neuen Raum.) Wagſtockergebniſſe: Geſamtgewicht a] 40,700 Kg; b] 55,100 Kg; Abnahme: a) e g: b) 2150 g. Der Monat hatte Temperakur⸗ ſchwankung von— 10 Grad C. bis + 20 Grad., wies 12 ganz helle und 19 teilweiſe helle Tage auf, darunter 8 mit Regen And 9 mit Schnee. Bien Heilr ens · und Pe rsicher lLeb nsions-Ve Mk. — — 2— 2 — 2. —— —— 8 12——.— 5— 12 8 5—— 12 —— —— 5 5—.— 1— — Skloren g— 3 Asebst ebbsten! 2 2 — Alebens-Renten-Versicherung— Unfall-Haffpfficht-Versicherung Vertretung für Baden: Subdirektor E. Schlund, Freiburg, Scheffelstrasge 26. General-Agent Stockes ſofort zu notieren. Den Vorteil von ſolchen Aufzeichnun⸗ gen findet er meiſt bald heraus. Bei Nachkontrolle wird immer Die Nahrungsmittelfabrik KNORR, bekannt durch Knorr's Hafermehl, Grünkern-Mehl eto., sowie durch Knorr's fertige Suppen, Erbswurst und Hahn-Maecaroni etc., bringt einen neuen Artikel in den Handel, nämlich die ideale Würze für Suppen, Fleisch, Gemüse Geschmack der Speisen; dabei ist KNORR- S08 und billiger als seither Gebotenes. KNORR-SOs ist ein garantiert reines Pflanzenprodukt. Es wirdd gebeten, einen Versuch zu machen. Tischflaschen, für mehrere Wochen ausreichend, schon von 20 Pfg. an nachgefüllt, sind in den ein schlägigen Geschäften der Lebensmittelbranche zu haben. und Salat. Sie verbessert überraschend den im Geschmack nicht streng oder aufdringlich Foſhſchule ſür Franen und Nlüdchen. 2 Der nächſte Unterrichtskurs an unſerer Kochſchule be⸗ Kinnt am 32333 Dieustag, den 20. April l. J. 0 75 Anmeldungen hierzu werden bis einſchließlich Sams⸗ tag, den 17. April l.., täglich bis 8 Uhr abends— aus.⸗ genommen Sonn⸗ und Feiertags— von Schuldiener Bau⸗ mann im Schulhaus R 2 entgegengenommen. Das Honorar für den 20 Abende umfaſſenden Kurs be⸗ krägt.— und wird bei der Anmeldung erhoben. Mannheim, 29. März 1909. Das Komitee. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Maunheim, 29. März 1909. Bürgermeiſteramt. Bekanntmachung. Die Zurückſtellung ſchulpflichtiger Kinder betr. Nr. 8646. Für auf kommende Oſtern ſchul⸗ ꝓflichtig werdenden Kinder(geboren in der Zeit vom 1. Juli 1902 bis 30. Juni 1903), welche wegen ungenügender Eutwicklung die Schule noch nicht beſuchen können, ſind die Zurückſtellungsgeſuche unter Verwendung der vorgeſchrie⸗ Beuen Formulare ſpäteſtens bis 17. April beim Volksſchul⸗ im Alter von 53½½ Jahren, geb. Marx Mannheim, den 14. April 1909. Tarl Narmem. der Farnaäiie; Louis Jordan. Die Feuerbestattung fndet am Freitag, den 16. April, nach⸗ mittags 3½ Uhr, im Crematorium hier statt. Von Kondolenzhesuchen bitten wWIr gefl. absshen zu wollen. Heute Nacht verschied plötzlich unsere geliebte Gattin, Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante Fpau Helene Jordan 74⁵0 ö zum Besten des Tier-Asyls 5 unter gütiger Mitwirkung der Künstler unseres Hof- u. National-Theaters, sowie des Herrn Fritz Werner im Versammlungs-Saale des Rosengarten am Dienstag, den 20., April. Anfang 9 Uhr. Anfang 9 Uhr. Freise der'latze: Mk..—,.—, Colonade Mk..—, Gallerie Mk..— und Mk..— und Stehplätze Mk..— Worverkauf bei Hofinstrumentenmacher Kessler, P 6, 2. Telephon 2074. 7455 Nollläden und Jalouſien aller Syſteme liefert, und reparierk 7159 Wohnung R 4, 15 Bch. Weide. Werkſtatt P G, 11 Schloſſerei und Mollladengeſchäft. Tel. 3450 — xektorat einzureichen. 32336 Meßplatz, ſchöne Wohnung, Die Formulare zu den erforderlichen ärztlichen Zeug⸗ miſſen ſind auf der Rektoratskanzlei(Friedrichſchule, J 2, Eingang gegenüber von U 1) erhältlich und werden dort auf Verlangen unentgeltlich abgegeben. Zurückzuſtellende Kinder, für die ſeitens der Eltern ürztliche aihe nicht vorgelegt werden, ſind am Sams⸗ tag, den 17. April, vormittags—12 Uhr auf dem Rektorats⸗ bureau vorzuſtellen. Daßs Volksſchulrektorat: 70 Vermischtes 70 Junggeſelle, der viel auf Reiſen, bietet einer älteren alleinſtehenden Dame freie Wohnung(möbliertes Zim⸗ mer u. komplett eingerichtete Küche; Licht u. Brand gegen Beſorgung der klein. Haus⸗ Dr. Sickinger. haltungsarbeiten. Offerten u. Nr. 2650 an die Exped d. Bl. 2 5 5 annheimer Bankſ Reen 5 unter Garautie billigſt abzugeb. Aktiengesellschaft Off. unter Nr. 7630 an die Grö Hanptburesu: Spar- u. Depositenkasse: dieſes Blattes. L I, 2. 2, 5. Zwelbanstalt der Rheinlschen Greditbank Mannhelm. Posteheck-Konto Ludwigshafen am Rheln No. 349. —.— Gewährung von Bankkrediten in laufender Rechnung. [Keller.] 10 4 8 Keller zu vermieten 950 ſin der Nähe des Marktplatzes). Beleihung von Wertpapieren. Näheres daſelbſt, 4. Stock Fröffnung provisionsfreier Checkrechnungen. 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Aus der Raphael Hirſch Witwen⸗ und Waiſen⸗Stif⸗ tung die Summe von 2400 Mk. an eine Anzahl bedürftiger, jedoch der öffentlichen Unterſtützung nicht anheimgefallener Witwen und Waiſen hieſiger Stadt. Unterſtützungsgeſuche, welche eine genaue Darſtellung der perſönlichen und ſonſtigen Verhältniſſe enthalten Aüſſen, ſind bis 1. Mai 1909 auher einzureichen. II. Aus der Raphael Hirſch Stipendien⸗Stiftung die Summe von 300 Mk., die dazu Verwendung finden ſoll, um unbemittelten ſungen Leuten von beſonderen Fähigkeiten die höhere Ausbildung zu einem wiſſenſchaftlichen, techni⸗ ſchen oder künſtleriſchen Beruf zu ermöglichen. Zu dieſem Zwecke iſt ein Jahresſtipendium für den Beſuch von Hoch⸗ ſchulen jeglicher Art(Univerſitäten, techniſchen Hochſchulen, Forſt⸗, Landwirtſchafts⸗, Bau⸗, Kunſt⸗, Muſikakademien, Kouſervatorien u. ſ..) an ſolche Studierende zu bewil⸗ ligen, welche die Mittelſchule mit dem Zeugnis der Reife abſolviert haben. Die Bewerber um das Stipendium müſſen Angehörige des deutſchen Reiches ſein und müſſen ihren Unterſtützungswohnſitz im Sinne des Reichsgeſetzes vom 6. Juni 1870 in Maunheim haben. Bewerbungen, denen entſprechende Zeugniſſe über dieſe Vorausſetzungen und außerdem das Reifezeugnis der abſol⸗ vierten Mittelſchule, ſowie Zeugniſſe über Fleiß und Leiſtungen auf der Hochſchule, wenn der Bewerber ſchon mindeſteus ein Semeſter auf ihr zugebracht hat, beizufügen ſind, wollen ebenfalls bis 1. Mai 1909 bei uns eingereicht werden. Manunheim, den 31. März 1909. 32366 Stiftungskommiſſion: von Hollauder. —— Gögele. Reparaturen Tel. 1055 Beissbarth& Hoffmann.-., Mannheim-Rheinau. Einzige Fabrik am Platze für Holz- und Stahlblech-Rolladen, Jalousien, Mardaisen und Bollschutzwände. ⸗ Wan Rolladen und Jalensien prompt und billig durch nur geschulte Honteure. 8— 7, 2 lleue 16 OSTaln-hampe ſowie alle anderen Osramlampen Ssofort Heierbar. Frankl& Kirchiner P 7, 24 Tel. 211. 5856 5 8 Lavon-Tennis! 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Die für das Hauptgebäude des Poſtneubaues am Bahn⸗ hof in Mannheim erforderlichen Erd⸗ und Fundamentarbeiten (Anſchlagſumme der geſamten Bauanlage 800 000.) ſollen im Wege des öffentlichen An⸗ gebotes vergeben werden. Zeichnungen, Maſſenberech⸗ nung and ſonſtige Verdingungs⸗ unterlagen liegen im Bauburau Mannheim, Heinrich Lanzſtr.13 15 Einſicht aus und können aſelbſt mit Ausnahme der Zeichnungen und Maſſenbe⸗ rechnung gegen portofreie Ein⸗ ſendung von 1 Mark bezogen werden. Die Augebole ſind unter⸗ ſch ieben und verſchlöſſen mit deu Aufſchrift„Fundament⸗ urbeiten Poſtneubau, Maännheim“ frantiert ein⸗ zuſenden. Die Angebote wer⸗ den in Gegenwart der etwa erſchienenen Bieter am 23, April, vorm. 11 Uhr, im Poſtbureau geöffnet Falls keine der Angebote für annehmbar befunden wird, bleibt die Ablehnung ſämt⸗ licher Angebote vorbehalten. Karlsruhe(Baden), 8. April 1909. Der Kaiſerl. Poſtbauinſpektor. Gchternach. 7391 Betriebs⸗ und Gebühren⸗ Ordnung für den Umſchlag und die Lagerung von Gü⸗ teru für die Hafenaulagen in Maunheim und Kehl. Vom 15. Mai 1907 ab kommt in den ab 1. April 1908 gül⸗ tigen Gebührentarifen für die Hafenanlagen in Mann⸗ heim und Kehl in Abſchnitt A II bei den Gebührenſätzen unter No. 34 die Anmerkung Abſchnitt dieſer Tarife zu den Gebührenſätzen unter No. 13— 34 folgende Aumerkung zur Auwendung: „Mindeſtgebühr für jede Arbeitsſtunde bei Kranun⸗ gen zu den Sätzen à(ohne Leute im Schiff) 5% und b(mit Leuten im Schiff) 6,50 ½, ſofern die Berech⸗ nungen nach den tartif⸗ mäßigen Sätzen keine höhere Gebühr ergibt.“ Auf den gleichen Zeitpunkt treten noch einige kleinere Aenderungen in den beiden Tarifen ein über die unſere Güterverwaltungen in Mann⸗ heim und Kehl Auskunft er⸗ teilen. 742⁵ Karlsruhe, 9. April 1909. Gr. Generaldirektion der bad. Staatseiſenbahnen. Verſteigerung. Mittwoch, 21. April 1909, und den darauffolgenden Freitag nachmittags von 2 Uhr an, findet im Verſteigerungslokal des hiefigen ſtädtiſchen Lethamts Litera C 5, 1— Eingang gegen⸗ über dem Schulgebände— die öffentliche Verſteigerung ver⸗ fallener Pfänder gegen Bar⸗ zahlung natt. Die Uhren⸗, Gold⸗ und Silberpfänder kom en Frei⸗ den 23. ds. Mts,, nach⸗ mittags von 2 Uhr an zum Ausgebot. Das Verſteigernugslokal wird jeweils um ½2 Uhr geöffnet. Kindern iſt der Zutritt nicht geſtattet. 32356 Mannbeim, 8. Ayril 1909. Städt. Leihamt: — anama⸗Strah⸗ u. Filzhüte Jahresfeier det zrtiherrlich von Höpelſchen Sliftung. Nach den Satzungen der Stiftung ſoll allfährlich am Schluſſe des Schuljahres eine Prüfung der weiblichen Stift⸗ linge(Induſtrieſchülerinnen), die Ausſtellung ihrer Arbci⸗ ten, die Prämienverteilung an die männlichen und weib⸗ lichen Stiftlinge, ſowie die Verteilung von Ausſtat⸗ tungspreiſen vorgenommen werden. In dieſem Jahre findet die Prüfung der weiblichen Stift⸗ linge und die Ausſtellung de⸗ ren Arbeiten in den Schul⸗ lokalitäten unſerer Stiftung N 6, 8 am 32368 Samstag, den 24. April 1909, vormittags 11 Uhr die Prämiens⸗ und Preis⸗ verteilung am Spuntag, den 25. April 1909, nachmittags 4 Uhr ſtatt. Die letztere Feierlich⸗ keit wird im Saale der Klein⸗ kinderſchule N 6, 9 abgehal⸗ ten werden. Maunheim, 5. April 1909. Stiftungsrat der Freiherrlich von Hövel ſchen Stiftung Sipweſdendsch⸗Schweiriſc Wilerverkeht. Am 15. April l. J. treten zum Tarifheft 7 Frachtſätze des Ausnahmetarifs No. (Kartoffelſtärke) für die Sta⸗ tion Au(Zürich) und zum Tarifheft 9 Frachtſätze für Holz ab Kirnach— Villingen und Sauldorf nach ſchweize⸗ riſchen Stationen in Kraſt. Nähere Auskunft erteilen die genanuten Stationen und unſer Verkehrsbureau. 7419 Karlsruhe, 10. April 1909. Großh. Generaldirektion der Staatseiſenbahnen. NSAHe deN Spezialſtät: 2674 Reismehlseife ist die beste und vorteil- hafteste Teintseife, per Pfund 90 Pfg. Grosses Lager in Kümmen, Bürsten, Schwämmen ete. Marktstr. 8 olfenhaus F 2, Moritz Ottinger Naoht. Inh.: R. H. Steoke Telephon 2052. 056.7 HeidelbergerStr Vorteilhafteste Bezugsquelle für Juwelen. God- Silber- u. versilberte Waren. Schöne Auswahl. Stets Neuheiten. Reparaturen d, Neuarbeiten in eigener Werkstätte 4705 Dampf-Hozungen — wäſcht 9. formiert f. Herren, Dauten und Kinder. 4203 bvarterre. M. Eichtersheimer. 7 9Verſteigerungstermine Zwangs⸗Verſteigerung. Nr. 2896. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſollen die in Schriesheim belegenen, im Grundbuche daſelbſt zur Zeit der Eintragung des Verſtei⸗ ril 1909. Tel. 1055 Zwaugs⸗Verſteigerung. Douuerstag, 15. April 1909, nachmittags 18% Uhr werde ich in Waldhof vor dem Schulhaus gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1 Pianino, ſowie Möbel verſchiedener Art. 4703 Maunheim, 13. April 1909. Klee, Gerichtsvollzieher. 0 IHeirat 9 Heirat. Ein jüng. mittl. Beamter m. Verm, ev., wünſcht zw. ſp. Heirat mit ein. jung. Fräu⸗ lein in Verb. zu tret. Briefe mit Phot. an J. B. 14 haupt⸗ poſtl. Anouym zwecklos. 7651 ohne Löotfuge kaufen Sie n. Gewicht am billigſten bei 8. Strauss, Urmacher, l1. 5 Broitestrasse 0 1. 5 Telefon 4012. Jedes Brautpaar erhält eine geſchnitzte Uhr gratis oder grüne Marken. 80890 lch habe mich hier als Rechtsanwalt nie- dergelassen. Meln Suresa befindet sjch O4, 18, Tel. 4496. Mannhelm, den 14. April 909. 744⁴8 Dr. Friedrich Geier, Rechtsanwalt. gerungsvermerkes auf den Aancerdsenſe heen 84¹9 ist die bestel Tünchermeiſters in Doſſen⸗ 15 heim bezw. der ehelichen Gü⸗ Verlangen Sie Holste's Stärke lergemeinſchaft der Phikipp ausdrücklich Meiſel I1 Tüncher Eheleute ebenda eingetragenen, nach⸗ ſtehend beſchriebenen Grund⸗ ſtücke unter Aufhebung des Termins vom 1. Mai 1909 am 7424 Samstag, deu 5. Juni 1909, vormittags 9 Uhr durch das unterzeichnete No⸗ tariat im Rathauſe zu Schriesheim verſteigert wer⸗ den. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 13. Februar 1909 in März das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilun⸗ gen des Grundbuchamts, ſo⸗ wie der übrigen die Grund⸗ ſtücke betreffenden ſungen, insbeſondere mann geſtattet. Es ergeht die Aufforde⸗ rung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerks aus dem Grundbuch nicht erſicht⸗ lich waren, ſpäteſtens im vor der Aufforderung zur Ab⸗ gabe von Geboten anzumel⸗ den und, wenn der Gläu⸗ biger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des ge⸗ ringſten Gebots nicht berück⸗ ſichtigt und bei der Vertei⸗ lung des Verſteigerungs⸗ erlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejeuigen, welche ein der Verſteigerung ſtehendes Recht haben, wer⸗ den aufgefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des Verfahrens herbeizuführen, falls für das Recht der Ver⸗ ſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. Beſchreibung der zu nerſtei⸗ gernden Grundſtücke: Grundbuch von Schries⸗ heim, Band 2/28, Heft 2, Be⸗ ſtandsverzeichnis I. Zahl 1, laufende Nummer der Grundſtücke im VBI 1, Lgb.⸗Nr. 4431, Flächeninhalt 7 ar 60 qm Acker, Heßlich ober der Laudſtraße, geſchätzt zu 600 Mark; Ordn.⸗Zahl 2, Ifd. Nummer der Grundſtücke im VB I 1, Egb.⸗Nr. 4432, Flächeninhalt 7 ar 80 qm, Acker ebenda, geſchätzt zu 600 Mark. Heidelberg, 5. April 1909, Großh. Notariat IV als Vollſtrecknngsgericht: Willibald. Zwangs⸗Verſtrigerung. Dounnerstag, 15. April 1909, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal hier gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſtetgern: 4705 8 Oelgemälde und andere Bilder, 2 Schreibmaſchinen. 1 Fahrrad, 1 Badeinrich⸗ tung, 1 Saloneinrichtung, 1 Klavier, 1 Kaſſeuſchrauk, 10 Kiſtchen Zigarren und Aaierenten und Möbel aller⸗ aunheimt, 44. April 1909. Zemiuser, HGerichts vollsieher, Nachwei⸗ der Schätzungsurkunde iſt feder⸗ 9 und weisen Nachahmungen stets zurück. 5 deldverkehr. 9 Hypothekengelder nach amtlicher und privater Schätzung auch für industrielle Werke zu günstigen Bedingungen vermittelt Egon Schwartz Bankvertretung für Hypotleken.— Liegenschafis-Vermfttlung. Friedrlchsring T 8, 21 elephon 1784. Di Bitte genau auf meine Firma zu achten. Ver leihf S antewdent Tansesede Lehrling bei Abſchluß einer Lebensver⸗ ſicherung von 10,000 Mark, auf kurze Zeit—2000 Mk gegen ſofortige Vergütung geſucht. 4681 A. Beymann Off, erbitte u. 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