i NArn genheiten widerf (Badiſche Volkszeitung.) Badi Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate.. 80„ Die Reklame⸗Zeile.. 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗A Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sountag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. nmuahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“, ———— Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 344 Redaktion 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 218 Nr. 186. Freitag, 23. April 1909. ——— (Mittagblatt.) Die hentige Mittagsausgabe umfaßt 12 Seiten. Telegramme. Königin Wilhelmine. .E. Haag, 23. April.(Priv.⸗Tel.) Profeſſor Konwer er⸗ Härte den Zeitungen, die Geburt des Thronfolgers von Holland ſei jetzt ſtündlich zu erwarten. Der Zuſtand der Königin Wilhelmina ſei ausgezeichnet und laſſe das Beſte hoffen. 5 Die Anerkennung der Unabhängigkeit Bulgariens. * Paris, 22. April. Frankreich beſchloß im Einverſtändnis mit England die Unabhängigkeit Bulgariens im Prinzip anzu⸗ erkennen. Die Veröfſentlichung der Anerkennung, die noch von der vorherigen Erledigung einiger Formalitäten abhängig iſt, dürfte wahrſcheinlich erſt in 241 oder 48 Stunden erfolgen. Deutſcher Beſuch in England. * Lon don, 22. April. Die Stadt London bewilligte 3000 Pfund für den Empfang des Vertreters der Stadt Berlin, der im nächſten Monat ſtattfinden wird. Das Programm umfaßt auch das Bankett in der Guildhall. Eine Einladung des Kaiſers an König Eduard. (Von unſerem Londoner Bureau.] London, 23. April. Der Korreſpondent des„Daily News“ telegraphiert, daß Kaiſer Wilhelm das engliſche Königspaar telegraphiſch eingeladen habe, ihn in ſeinem Schloß Achilleion zu beſuchen. Eine Antwort der engliſchen Majzeſtäten ſei noch nicht eingegangen. Der deutſche Kronprinz in Rumänien. * Bukareſt, 22. April. Der deutſche Kronprinz ſtattete heute vormittag dem 4. Roſchioriregiment, deſſen Oberſt⸗In⸗ haberin die Prinzeſſin von Rumänien iſt, einen Beſuch ab. Am Nachmittag fand im Buftalager bei Bukareſt im Schloſſe des Prinzen Stirbey ein Gaſtfeſt ſtatt, bei dem rumäniſche Volks⸗ geſänge und Tänze aufgeführt wurden. Heute abend findet zu Ehren des Kronprinzen ein Ball im Palais Cotoceni ſtatt. Der König hat an die Mülgebung des Kronprinzen Ordensauszeich⸗ nungen verliehen. 5 Das armeniſche Maſſakre in Adana. * Konſtantinop el, 22. April. Einer Konſulardepeſche zuſolge hat die Bevölkerung von Damaskus und anderen Orten ſich unter der Einwirkung der Zivil⸗ und Militärbehörden be⸗ ruhigt. Nach einer weiteren Depeſche wird die Zahl der Opfer während der armeniſchen Maſſakre im Wilajet Adana auf 15 000 geſchätzt: ganze Dörfer wurden vernichtet. Die Wila⸗ jetsbehörden verlangen von dem armeniſchen Biſchof zur Recht⸗ fertigung vor Europa die Erklärung, daß die armeniſche re⸗ polutionäre Bewegung die Maſſakers hervor⸗ rief und drohen, andernfalls alle Ueberlebenden zu vernichten. Orten find ſehr geängſtigt. OLondon, B. April.(Von unſerem Londoner Bureau.) Telegrammen der„Daily News“ aus Konſtantinopel zufolge wird es ſchwer fallen, zu beweiſen, daß der Sultan an den Chri⸗ ſteumetzeleien in Kleinaſien unſchuldig ſei; er habe viel⸗ mehr nicht nur darum gewußt, ſondern er ſei auch ihr indirel⸗ ter Urheber. Es ſei ein Abgeſandter aus dem Jilditz nach Adana gekommen mit dem ausdrücklichen Auftrag, eine Repolte gegen die Chriſten anzuzetteln. Die Mör⸗ der ſeien auch keine Kurden, ſondren türkiſcher Mob geweſen. Die„Daily Mail“ ſchätzt die Zahl der in Kleinaſten bei den jüngſten Chriſtenverfolgungen Ermordeten auf 10000. Die Schläch tereien dauern übrigens fort. Ein ſpäteres Telegramm desſelben Blattes meldet, daß in Adana nunmehr Ruhe herrſcht, dagegen ſeien bei den Unruhen in Bakie auch 4 Deutſche ums Leben gekommen. Die Kämpfe in Perſien. * Petersburg, 22. April. Der Dumapräſident Chom⸗ jakow erhielt ein Telegramm des Endſchumens von Choraſſan, be⸗ ſagend, daß die Bevölkerung der perſiſchen Provinz Choraſſan konſtituionelle Rechte fordert, gegen die ruſſiſche Militärexpedi⸗ tion, die dem Prinzip der Nichteinmiſchung in perſiſche Angele⸗ Die Armenier in Konſtantinopel und anderen und die ziviliſierte 980 bittet. Demonſtration ſich gegen die monarchiſche Idee kehrt. Das Perſön⸗ liche vom gu iſt eben für viele Leute 25 *Teheran, 22. April. Der engliſche Geſandte und der ruſſiſche Geſchäftsträger wurden heute vom Schah in Audienz empfangen. Sie unterbreiteten die Vorſtellungen ihrer Regier⸗ ungen. Der Schah hörte ſie aufmerkſam an und verſprach in einigen Tagen zu antworten. OLondon, 23. April.(Von unſerem Londoner Bureau.) Der Petersburger Korreſpondent des„Morning Leader“ telegra⸗ phiert, daß dort eingetroffenen Privatnachrichten zufolge ruſſiſche Koſaken die perſiſche Grenze bereits überſchritten hätten. *** Berlin, 22. April. Die Aufführung der Komödie„Wol⸗ kenkuckucksheim“ von Röderer in den Kammerſpielen des Deutſchen Theaters wurde vom Polizeipräſidium ver⸗ boten. Es waren dabei aber nach der polizeilich⸗offiziellen Mit⸗ teilung keinerlei Rückſichten auf die Zenſur maßgebend, ſondern lediglich feuerſicherheitspolizeiliche Gründe Breslau, 22. April. Kommerzienrat Haaſe erhielt einen Brief, in dem er unter Todesandrohungen aufgefordert wurde, 3000 M. auf dem Hauptpoſtamte niederzu⸗ legen. Er übergab den Brief der Polizei, die den Abſender, einen jungen Mann namens Aulig, verhaftete, als er das Geld abholen wollte. Ein Sozialdemokrat über Kaiſer Wilhelm II. Unẽs geht heute das zweite Heft einer neugegründeten ee zu, der in Zürich erſcheinenden „Depeſche vom Sonntag! Sie ſcheint beſtimmte poli⸗ tiſche Tendenz zu verfolgen, wie aus der Einrichtung eines „keiner Partei ſich verſchreibenden Sprechſaals zur kontro⸗ verſen Behandlung von Zeitanliegen politiſcher, ſozialer, volkswirtſchaftlicher, wie ethiſcher Natur“ hervorgeht. Das zweite Heft nun enthält einen recht intereſſanten Aufſatz aus der Feder eines bemerkenswert vorurteilsfreien Sozialdemo⸗ kraten über Kaiſer Wilhelm II. Wenn der Verfaſſer ſich auch als Gegner der monarchiſchen Idee bekennt, ſo ſucht er doch der Perſönlichkeit Kaiſer Wilhelms II. gerecht zu werden, er iſoliert dieſe gewiſſermaßen, und kommt ſo, indem er ſich mit anerkennenswerter Objektivität über den Gegenſatz der politiſchen Lebensauffaſſungen erhebt, zu einer weit ge⸗ rechteren Würdigung der Perſönlichkeit Wilhelms II., als wir ſie gemeinhin in ſozialdemokratiſchen Organen finden, die vermeinen, die Perſönlichkeit des Kaiſers nach Möglichkeit herabſetzen und verkleinern zu müſſen, um mit Schmähungen und Bekrittelungen des Trägers dem monarchi⸗ ſchen Gedanken ſelbſt kräftige Stöße zu verſetzen. Sie glauben die monarchiſche Idee ſchärfer und erfolgreicher angreifen zu können, wenn ſie an ihrem jeweiligen Vertreter kein gutes Haar laſſen, während ſie doch ganz gut als Demokraten und Gegner der Monarchie die Perſönlichkeit des gerade auf dem Thron ſitzenden Herrſchers nach den üblichen Maßſtäben einer gerechten hiſtoriſchen Kritik meſſen könnten, ohne damit ihrem republikaniſchen Staatsideale etwas zu vergeben. Unſer Schweizer Sozialdemokrat weiß alſo Perſon und Inſtitution wohl auseinander zu halten und kommt durch dieſes Verfahren, das alle ſozialdemokratiſchen Hiſtoriker ſich zu eigen machen ſollten, zu folgendem anerkennenden Urteil über die Perſönlichkeit Wilhelms II: Es wird zur Zeit keine intereſſantere Perſönlichteit auf euro⸗ päiſchem oder außereuropäiſchem Throne geben, die ſo allgemein die Kritik hervorruft, wie der gegenwärtige deutſche Kaiſer. An Sym⸗ pathie ſtehen die Aktien des italieniſchen Königs allerdings beſſer, aber an Männlichbeit, Willenskraft und Geiſt und was uns am mei⸗ ſten imponiert, an Originalität, oder beſſer geſagt, an Perſönlich⸗ keil iſt der deutſche Kaiſer einfach einzig. Wo viel Licht iſt, iſt viel Schatten und das trifft beſonders bei Wilhelm II zu. Selbſt dem röteſten der Roten muß ſein Fleiß, ſeine Arbeitsluſt imponieren. Vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend iſt ſein Tag mit Empfängen, Beſuchen, Paraden uſw. ausgefüllt und zwar geſchieht dieſe intenſive Inanſpruchnahme einzig im Staatsintereſſe. Für den Kaiſer iſt eben der Staat das höchſte, die Staatsidee das ein⸗ zige, in dem er perſönlich ganz aufgeht. Dieſes ſozialdemokratiſche Urteil deckt ſich im großen und ganzen mit den Anſchauungen der bürgerlichen und nationalen Kritiker des Kaiſers, wir ſagen ausdrücklich der Kritiker. Auch in den trüben Novembertagen iſt von den nationalen Oppoſition immer das edle Leitmotiv in allen Handlungen des Kaiſers anerkannt worden, wie es hier von einem ſozial⸗ demokratiſchen Gegner der Monarchie geſchieht. Ueber den Kampf des Kaiſers gegen die Sozial⸗ demokratie wird ausgeführt: Der Kampf gegen uns Sozialiſten! Der i ſo ſelbſtverſtändlich. Seine Umgebung ſchildert ihm die Sozialiſten als Raufbolde und Umſtürzler, und ein Blick in unſere Preſſe muß dies bisweilen auch begreiflich erſcheinen laſſen. Beim Hoch auf den Kaiſer ver⸗ laſſen die Sozialdemokraten den Saal und dann wird dem Monarchen plauſibel gemacht, das ſei gegen ihn demonſtriert, während die Verhältnis zwiſchen Monarchie und Demokra Das Recht der freien Rede möchte dieſer Sozialdemo dem Kaiſer nicht verſchränkt wiſſ en, ein Recht, das jeder lenſchaufler in Eſſen habe. Zur Errichtung einer Republi meint er, bedürfe es einer größeren Reife, als ſie dem ſchen Volke z. Z. eigen ſei.„Vorderhand und auf la hinaus bleibe die NMonarchie in Deutſchland die ein mögliche und einzig erfolgreiche Staatsfor Wir brauchen uns an dieſer Stelle nicht in eine theor Erörterung über Monarchie und Demokratie und ſie erforderlichen Reifegrade einzulaſſen, es genügt, fe ſtellen, daß ein ſozialdemokratiſcher Gegner der Monarchtie ihre hiſtoriſche und politiſche Berechtigung und Notwendi verſtändigen Slandpunkt ſteht kelich die deutſche Soz demokratie nicht. Sie gefällt ſich in einer für die Geg ſehr lächerlichen Verneinung der Monarchie, zeigt ihr oſtentative Mißachtung, erſchöpft ſich in unfruchtbaren teſten gegen eine Inſtitution, die ſie auf abſehbare Zeit u zuſtoßen nicht in der Lage iſt, und muß ſich dann laſſen, daß ihr von der Monarchie mit gleichem Maße wird Daß ſie ſo den politiſchen Einfluß der Arbeiterk! im Gegenwartsſtaat, deſſen Grundlagen auch die einer wei! Zukunft ſein werden, geradezu unterbindet, darüber verſtändige Sozialdemokraten wohl nicht im Zweifel Wie du mir, ſo ich dir. Die Arbeiterklaſſe ſollte ein daß ſie ihre wirtſchaftlichen, kulturellen und politiſ tereſſen erfolgreicher verteidigen könnte, wenn ſie& unfet Sozialdemokraten die Monarchie auf lange Zeit hinaus die einzig mögliche und einzig erfolgreiche Staatsfor in Deutſchland anerkennte. Daß die Sozialdemokratie, in ſtarrem Dogmatismus befangen, die Politik nicht als die K 1 n ſtde Möglichen erkennen will, iſt ihr ſchwerſter Jeh! abſolute Verneinung der Monarchie, ihre gehäſſige ſelige Haltung gegen jeden Kronenträger iſt zum ſten eine große Torheit. Sie erreicht damit nichts un damit auf abſehbare Zeit nichts erreichen, als eine der Arbeiterbewegung und eine Stärkung der Elemente. Was heute allein möglich iſt, iſt eine dem Weiterbildung der konſtitutionellen Monarchie. An ſollte die Sozialdemokratie ſich beteiligen und abwarte einmal in Deutſchland für ihr unitariſches und republik⸗ Staatsideal günſtigere Zeiten kommen. Daß di demokratie in ihrer Geſamtheit ſich zu dem realpolit Standpunkt ihres hier angezogenen Genoſſen 1 0 n wird, dafür ſind die Ausſichten freilich auf abſeh herzlich ſchlecht. Und ſo werden ſich auf abſehbare Zeit 2 narchie und Sozialdemokratie wie Feuer und Waſſer ſche und da die Monarchie ſtärker iſt als die Sozialdem ſo wird die Arbeiterklaſſe die Koſten dieſes dauernden zuſtandes tragen und trägt ſie zu unſrem Bedauer ſchon heute. Aber man muß gerechterweiſe ſagen voulu, George Dandin Gerechtigkeit 118 und ſich porkrefflic mit Monarchie als Inſtitution abzufinden weiß, nun ni 0 ein verkappter Royaliſt, ſondern ein ganz ehrlicher iſt, das belegt er durch folgende Aeußerungen: Einen großen Fehler hat der Kaiſer und der beßteht daß er ſich über die Köpfe der ihn umgebenden Kamarilla heben kann. Er iſt gewiſſermaßen ihr Gefangener. Er den Mut haben, die bei ihm wach gewordenen Gedanken zuführen und auch in kleinen Dingen tun zu dürfen, Föebt, z. B. den„Simpliziſſimus“ vegelmäßig Zu ſollte ntit den Naumann, Bafſermann, Mugdau und dürfen. Bei dieſem Verkehr würde der Kaiſer zweiſellos Dinge zu hören bekommen, als bei den Herren Junkern, Hofpredigern, oder wie die Anbeter des toten Buchſtabens, mas, des Mammons und der Myſtik heißen mögen. Die ſeele ſollte der überaus begabte, ja geniale Kaiſer lernen. Auch eine gelegentliche Verbindung mit einem überaler Blatte könnte ſchwerlich etwas ſchaden. Das ſind gravamina eines Soz ia ldemok 23 te ebenſo oft und mit eben ſo viel Recht auch von bür lichen und nationalen Blättern erhoben werden. ſind Gedanken, die ſich als politiſch fruchtbarer durchführbar— erweiſen würden, als die einfache V der Monarchie und die einfache Forderung der Repu Umſtürzen können wir die Monarchie nicht, es liegt für ſolchen Umſturz auch nicht das mindeſte Bedür fnis danken höflichſt für ein unikariſche deutſche Republ Monarchie iſt tatſächlich für Deutſchland die Sta in den geſchichtlich gewordenen Verhältniſſen und die dem Reiche ſeine Handlungsfähigkei und außen am beſten ſichert. Aber wir könner liebtes reviſioniſtiſches Wort zu gebrauchen,„hi⸗ in einen Zuſtand, in dem auf Grund beſſerer un gegenſeitiger Kenntnis ein erträglicheres, rei ſtellt. Damit würde für beide Teile Unſer Autor behauptet, der Kaiſer gar 2. Seite. Gensral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 23. April. das dahingeſtellt, die fortgeſetzten Schmähungen der radikalen ſozialdemokratiſchen Blätter gegen die monarchiſche Inſtituition und gegen die Hohenzollerndynaſtie im beſonderen werden dem Kaiſer eine ſehr deutliche Vorſtellung von den antimonarchi⸗ ſchen umſtürzleriſchen Beſtrebungen der Sozialdemokratie ge⸗ geben haben, ſelbſt wenn er das Weſen des Sozialismus, d. h. die ſozialiſtiſche Theorie, nicht allzu gründlich ſtudiert haben ſollte. Umgekehrt aber wird man auch ſagen können, daß ein großer Teil der ſozialdemokratiſchen Arbeiter das Weſen der Monarchie nicht verſteht, weil die Kautsky, Mehring, Mauren⸗ brecher u. a. Demagogen ihnen nie die volle Wahrheit über die Monarchie geſagt haben. Da würden vielleicht innigere Wechſelbeziehungen zwiſchen Demokratie und Kaiſertum manchem roten Revolutionär doch ein klareres Bild von der Bedeutung der Monarchie verſchaffen, von ihren Wirkungen und zwar erſprießlichen Wirkungen in Vergangenheit und Gegenwart, von ihrer Begründetheit in der unumſtößlichen Takſache, daß ſie für die Zeitſpanne, mit der praktiſche Politik zu rechnen hat, für Deutſchland die einzigerfolgreiche Staatsform iſt. Wir wollen noch erwähnen, daß unſer Sozialdemokrat ebenſo freimütig wie wahrheitsliebend erklärt, wer heute noch an der Friedensliebe Wilhelms II. zweifle, ſei beſchränkt oder aber Chauviniſt. In der üblichen ſozialdemokratiſchen Dar⸗ ſtellungsweiſe iſt bekanntlich das Deutſchland Wilhelms II. die einzige zum Krieg treibende Macht. Endlich erklärt unſer Sozialdemokrat, daß er den Mut haben würde, als Hof⸗ gänger im Hohenzollernſchloſſe zu erſcheinen: Als ſozialdemokratiſcher Rei bgeordneter würden wir vor einem Beſuch bei Hofe nicht zur hrecken; aber nur unter der Be⸗ Dingung, daß kein Galaanzug nötig wäre. Wenn wir nachher vom Berliner„Vorwärts“ den unvermeidlichen Tritt bekämen, hätten wir wenigſtens die Gewißheit, einmal im Leben bei einemganzen Mann ftolgzen Charakter und geſcheidten Deut⸗ ſchen geweilt zu haben, deſſen Händedruck uns nur Ehre machen Wir wiſſen nun wohl, eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Dieſer Genoſſe, der ſich im demagogiſchen Phraſen⸗ nebel den Kopf klar und kühl gehalten, der daher das Weſen der Monarchie wie den Charakter Wilhelms II. objektiv zu würdigen weiß, dieſer Genoſſe wird von der tonangebenden ſozialdemokratiſchen Preſſe entweder ausgepfiffen oder tot⸗ geſchwiegen werden. Sie wird trotz ſeiner in der üblichen gehäſſigen und niedrigen Weiſe die Monarchie und ihre Trä⸗ ger, auch die von einigen Herrſcherfähigkeiten und rühmlichen Eigenſchaften, angreifen, um die Köpfe der Maſſen für Repu⸗ blik und ſchrankenloſe Demokratie zu revolutionieren. Aber wir meinen, wir ſollen doch an ſolchen guten Regungen ge⸗ ſunder Vernunft, realpolitiſcher Anpaſſungsfähigkeit an die Grundlagen und Erforderniſſe des monarchiſchen Gegenwarts⸗ ſtaates innerhalb der gährenden Welt der ſozialiſtiſchen Maſ⸗ ſenbewegung nicht achtlos vorübergehen. Ohne allerdings als Träumer aus Wolkenkuckucksheim für eine nahe Zukunft auf dieſe Regungen irgendwelche Hoffnungen und Illuſionen zu bauen, ohne, durch ſie ſympathiſch berührt, die Aufgabe einer ſcharfen Abwehrſtellung gegen die Sozialdemokratie befür⸗ worten zu wollen. Aber doch ſo, daß wir uns eine alte Weis⸗ heit vergegenwärtigen: gutta cavat lapidem, non vi, ſed ſaepe cadendo. G. Zur Reichsſinanzreform. Eine Kundgebung der Rheiuprovinz. Am nächſten Sonntag, den 25. April, vormittags 11 Uhr, findet im Viktoria⸗Saal zu Köln(am Waidmarkt) eine öffent⸗ liche Verſammlung ſtatt, in der die Frage der Reichsfinanz⸗ reform behandelt werden wird. Als Redner haben zugeſagt: Prof. Dr. Wagner⸗Berlin, Prof. Dr. Zorn⸗Bonn und Prof. Dr. Dietzel⸗Bonn. Dem geſchäftsführenden Ausſchuß gehören an: Geh. Kommerzienrat Dr. Delius⸗Aachen, Prof. Dr. Dietzel⸗Bonn, Bankier C. Th. Deichmann⸗Köln, Kommerzien⸗ ral Max v. Guilleaume⸗Köln, Wirkl. Geh. Rat Dr. Hamm⸗ Bonn, Prof. Moldenhauer⸗Köln, Oberbürgermeiſter Dr. Oehler⸗Krefeld, Oberbürgermeiſter Piecg⸗M.⸗Gladbach, Fabrik⸗ beſitzer Schaaf⸗Köln, Prof. Dr. Zorn⸗Bonn. Sie wenden ſich mit nachſtehendem Aufruf an alle Bevölkerungskreiſe und alle Parteien der Rheinprovinz: Die Reichsfinanzreform iſt eine Lebensfrage der Nation. Das deutſche Volk fordert, daß die Reform nicht durch kleine Mehrheiten der einen oder andern Parteivereinigung, ſondern möglichſt einmütig vom Reichstage angenommen wird. Es ver⸗ flangt vor allem auch, daß keine Partei die Zuſtimmung von einer Mehrung ihres politiſchen Einfluſſes oder von Zugeſtänd⸗ miſſen an ihre politiſchen Anſchauungen abhängig macht. Ge⸗ poten iſt eine völlige Geſundung der Reichs⸗ finanzen derart, daß weiterhin das Reich weder für die Deckung dauernder Ausgaben zur Aufnahme von Anleihen ge⸗ zwungen wird, noch in ſeinen Einnahmen von den Einzel⸗ ſtaaten abhängig bleibt. Die hierzu erforderlichen Steuern zu Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Sroßd. Bad. Bof⸗ und Nationaltbeater in Mannbeim. Figaros Hochzeit. Geſtern kau alſo wieder einmal ein Mogartabend zuſtande. Er brachte Figaros Hochzeit, des Meiſters reizendes drama giocoso. Die Aufführung ging äußerlich glatt von ſtatten und fand ſogar auf offener Szene einige Male den Beifall des ſehr beifallsluſtigen Dennoch traf ſie den eigentlichen Mogartſtil nur verein⸗ gelt. Das iſt nicht ſehr zu verwundern; der Mogartſtil iſt unge⸗ Wöhnlich und ſchwer. Man gibt ſich auch darum und überhaupt im 5 n heute nicht mehr ſonderlich viel Mühe, ihn zu verſtehen —auch das vielgefeierte Jubiläumsjahr hat— wie alle Feſtfeiern dagu nicht viel getan. Reichweins Bemühungen, der Art von Mozarts Kunſt zu ihrem vollen Recht zu verhelfen, ſeien nicht ver⸗ Faunt. Doch er iſt vom Entgegenkommen anderer abhängig und das Hhat er nicht überall gefunden. Das Orcheſter hielt ſich nicht ſchlecht, Aber es fehlte gar oft der ſinnliche Glanz, den man in der Oper ſteghafter Fröhlichkeit nicht gern vermißt, die Blasinſtrumente ver⸗ banden ſich mit dem Streichkörper nicht immer zu der Einheit, zu der Mozart ſie fügte und der enge Zuſammenhang mit den dramatiſchen Vorgängen war nicht imemr gewahrt. Die Darſtellung ſchwankte gzwiſchen gewöhnlicher Opernmanier und Stileinheit merkwürdig Eiuher. Selbſt Frau Hafgren⸗Waag, die die Gräfin neu über⸗ nommen hatte, ſcheint zu Mozart und zu ſeinem Stil, in dem alles Ausdruck iſt, kein inneres Verhältnis zu finden. Schon in der Zuberflöte konnte man das ahnen, wenn es auch da noch nicht ſo klar zu Tage trat, wie im Figaro, wo ſelbſt die wundervoll elegiſche tragen, iſt eine Ehrenpflicht jedes Standes und Berufes. Wenn das Volk in ſeiner Geſamtheit Erhöhungen indirekter Steuern zum Wohl des Ganzen opferbereit auf ſich nimmt, muß ſich auch der Beſitz in gerechtem Ausgleich willig der Beſteurung des den Nachkommen des Erb⸗ laſſers zufallenden Erbes unterwerfen. Insbeſondere iſt zu fordern, daß im Kreiſe der Grundbeſitzer der Kampf gegen dieſe Steuer aufgegeben wird. Sie iſt nicht nur ge⸗ recht, ſondern will zudem lediglich den größern Grund⸗ beſitzer treffen und dieſem noch bedeutende Erleich⸗ terungen gegenüber dem mobilen Beſitz gewähren. Wir bitten alle rheiniſchen Männer, denen das Wohl des Vater⸗ landes am Herzen liegt, bei dem Reichskage für baldigſte An⸗ nahme der Finanzreform einzutreten. Ihre Zuſtimmung zu dem Aufruf haben in zwei Tagen über 300 Bürger der Rheinprovinz erklärt. Die Konſervativen und die Erbanfallſteuer. Nach übereinſtimmenden Meldungen der Berliner Blätter beriet geſtern die konſervative Fraktion in einer zweiſtündigen Fraktionsſitzung über ihre Stellungnahme zur Erbanfallſteuer. Nach Gerüchten, die ſich zum Teil widerſprechen, ſollen nur 10, nach andern 12 Mitglieder der konſervativen Fraktion für eine Erbanfallſteuer ſein. Der konſervative Antrag betr. Wertzuwachsſteuer. Im geſtrigen Abendblatt haben wir den als Erſatz für die Erbſchaftsſteuer eingebrachten konſervativen Antrag zur Be⸗ ſteuerung des Wertzuwachſes bei Immobilien und Wertpapieren veröffentlicht. In der Begründung des Entwurfes betonen die Antragſteller, daß ſie von der Auffaſſung ausgehen, daß die Erbſchaft der Kinder und der Ehegatten nicht als ein unver⸗ dienter Vermögenszuwachs aufzufaſſen ſei, daß ſie vielmehr lediglich einen Beſitzwechſel eines an ſich der Familie gehörigen Beſitzes darſtelle, der unter beſonders nachteiligen Umſtänden für die Erwerber ſtattfinde. Zugrunde gelegt wird in der Be⸗ gründung ein jährlicher Wertzuwachs in den Großſtädten von 360 Millionen, in den kleinen und mittleren Städten um 270 Millionen, auf dem Lande um 100 Millionen. Die Wert⸗ zuwachsſteuer von dieſen Beträgen wird, wie die Begründung ausführt, nur durch die Kommunen veranlagt und er⸗ hoben werden können, und es wird deshalb ein erheblicher An⸗ teil von ihren Erträgen als Vergütung den Kommunen in An⸗ ſatz zu bringen ſein. Deshalb wird hier angenommen, daß als Reinertrag für das Reich ſich nur die Summe von 6 vom Hun⸗ dert des Geſamtzuwachſes von 730 Millionen, alſo der Betrag von 43,8 Millionen ergibt. Für die Wertzuwachsſteuer von Papieren kommen im weſentlichen nur die Dividenden⸗ papiere bei der Berechnung in Betracht, weil bei feſt ver⸗ zinslichen Papieren nicht ſo erhebliche Schwankungen vorkom⸗ men. Bei einem Nennwerte des Kapitals der deutſchen Aktien⸗ geſellſchaften von 14 Milliarden und einem Beſitz an auslän⸗ diſchen Dividendenpapieren von 6 Milliarden wird ein durch⸗ ſchnittlicher jährlicher Wertzuwachs von 1 Milliarde ange⸗ nommen, der zur Beſteuerung kommen könnte. Die Form der Beſteuerung wäre nach dem Entwurf etwa ſo zu denken, daß bei jedem Verkauf ein den Preis und das Datum enthaltender Auszug aus der Schlußnote unlöslich mit dem Papier ver⸗ bunden wird. Der Börſenumſatzſtempel für die Schlußnoten uſw. betrug ſeit dem Geſetz von 1900 niemals unter 9 Mil⸗ lionen, ſtieg zeitweiſe aber auf über 20 Millionen. Rechnet man hiervon nur 5 Millionen auf die Dividendenpapiere, ſo ergibt ſich bei dem Stempelſatz von 0,3 von 1000 auf dieſe Papiere ein jährlicher Umſatz von 1673 Milliarden. Wendet man nun jährlich den oben berechneten Wertzuwachs von jähr⸗ lich 5 Prozent an, ſo gelangt jährlich ein Zuwachs von min⸗ deſtens 830 Millionen Mark zur Beſteuerung. Dieſer Wert⸗ zuwachs ergibt ebenſo bei den Immobilien mit 6 Proz. beſteuert einen Betrag von jährlich 49,8 Millionen Mark. Demnach würde alſo die Wertzuwachsſteuer von Immobilien und von Wertpapieren zuſammen 93,6 Millionen Mark ergeben. Politische Uebersicht. Maunheim, 23. April 1909. Zum Arbeitskammergeſetzentwurf. Um zum Arbeitskammergeſetzentwurf nach den Beſchlüſſen der Reichstagskommiſſion Stellung zu nehmen, traten geſtern der Ausſchuß des Deutſchen Arbeiterkongreſſes zu einer außerordentlichen Sitzung im Reichstagsgebäude zuſammen. Ver⸗ treten war der Geſamtverband der chriſtlichen Gewerkſchaften, die Berbände der katholiſchen Arbeitervereine, der Geſamtperband der evangeliſchen Arbeitervereine, der Deutſchnationale Hand⸗ lungsgehilfenverband, die Staatsarbeiterverbände. Im Deutſchen Arbeiterkongreß ſind über eine Million Arbeitnehmer vertreten. Wagner her; ſeine Kunſt verſteht ſie zu leben. Es war deshalb natürlich, daß ſie zunächſt die Eliſabeth ſang und mit Mozart noch wartete. Dieſe Anordnung war verfehlt. Aber die Stimme beſaß nicht die Leichtigkeit, die graziöſen Linien ihres Parts entſprechend nachzuziehen, und ihr Piano ging im Enſemble meiſtens verloren. Nur die Stellen, bei denen großer dramatiſcher Ausdruck erforderlich iſt, brachte ſie die friſche Schönheit der Stimme gut zur Geltung. Zudem ſah ſie als Gräfin hübſch us und bewegte ſich auch vornehm. In der übrigen Beſetzung war keine Aenderung eingetreten. Kromer, dem man es anmerkte, daß er in ſpaniſch zu viel Wagner ſang, gab den Grafen, Fenten den Figaro, die Suſanne Frau Kleinert, die Mozart ſingen könnte, wenn ſie noch die nötigen Stimmittel hätte. Sie hielte dann wohl auch da mit dem geſchmack⸗ loſen Forte zurück, wo es nicht angebracht iſt. Für Frau Beling⸗ Schäfer war als Cherubin Frau Berg⸗ Bahling eingeſprungen, die eine warme, vor allem in den oberen Lagen hübſch klingende Sopranſtimme hat und ihre Rolle mit muſikaliſchem Geſchick durch⸗ führte, ohne freilich in der ganzen Axt den kleinen Schwevenöter mit dem Charw auszuſtatten, den man von Frau Beling⸗Schäfer her ge⸗ wohnt iſt. Die kleineren Rollen waren mit Frl Kofler Marx, Voiſin, Copony und Sieder gut vertreten. Dr. H. **** Herr Vogelſtrom hat im Hoftheater zu München als Tyonel gaſtiert und, wie wir aus den Kritiken erſehen, großen Erfolg gehabt. Theater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: In der morgigen Auf⸗ führung von„Rheingold“ ſingt Kammerſänger Hauns Buſſard vom In der Bewertung der paritätiſchen Arbeitskammern unter Mit⸗ wirkung der Sekretäre der Arbeiter⸗ und der Arbeit⸗ geberorganiſationen herrſchte unter den Ausſchußmitgliedern Uebereiuſtimmung. Folgende Reſolution wurde beſchloſſen: „Der Ausſchuß des Deutſchen Arbeiterkongreſſes nimmt von dem Entwurf eines Arbeitskammergeſetzes nach den Beſchlüſſen der Reichstagskommiſſion, trotzdem darin nicht alle Forderungen der chriſtlichnationalen Arbeiterſchaft Berückſichtigung fanden, zu⸗ ſtimmend Kenntnis. Der Kongreßausſchuß bedauert jedoch ſehr, daß die verbündeten Regierungen die Einbeziehnng ſämt⸗ licher Staatsarbeiter als unannehmbar erklärt haben und dadurch dieſen Arbeitern die dem wirtſchaftlichen und ſozialen Frieden dienen ſollende Inſtitution vorenthalten. Die in Frage kommenden Staatsarbeiter empfinden dies als eine un⸗ gerechtfertigte Zurückſetzung. Der Kongreßausſchuß ſtellt ferner mit beſonderer Befriedigung feſt, daß die Reichstagskommiſſton die Wählbarkeit ſolcher Perſonen in die Kammer beſchloſſen hat, die als Vorſitzende oder Beamte der beruflichen Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmerorganiſationen tätig ſind. Die Wählbarkeit dieſer Perſonen entſpricht der ſozialen Gerechtigkeit gegen Arbeiter und Handwerker, ſowie dem Erfordernis, die Kammern praktiſch brauchbar und arbeitsfähig zu geſtalten. Der Kongreß richtet an den Reichstag das dringende Erſuchen, unter keinen Umſtänden in eine Wiederbeſeitigung der die Wählbarkeit der Vorſitzenden oder Beamten der beruflichen Organiſationen er⸗ möglichenden Beſtimmungen zu willigen, weil ſonſt das Intereſſe und das Vertrauen der Arbeiterſchaft im Lande an dieſer Inſti⸗ tution erſchüttert würde. Der Kongreßausſchuß ſchließt ſich den Reſolutionen der Reichstagskommiſſion betr. die Kammern für Handlungsgehilfen und Betriebsbeamten zuſtimmend an.“ Badiſche Politik. Zur Reichsfinanzreform. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) SKarlsruhe, 22. April. Die von den nationalliberalen, jungliberalen, demokratiſchen, nationalſozialen und konſervativen Vereinen einberufene öffent⸗ liche Verſammlung, in der die Reichsfinanzreform be⸗ ſprochen werden ſollte, war im Allgemeinen gut beſucht; auch die Miniſter von Marſchall und von Bodman hatten ſich eingefun⸗ den. Geheimrat Rebmann begrüßt die Verſammlung, zu der die Vereine jener Vereine eingeladen, deren Mitglieder den Par⸗ teien des Reichstagsblocks angehörten. Die Reichsfinanzreform dränge zur endlichen Löſung, ſie ſei nicht mehr eine techniſche Frage, ſondern ſie gehe an den Nerv des deutſchen Volkes— wolle nicht Macht, Anſehen und Kredit des deutſchen Volkes not leiden, müſſe der jetzigen Finanzwirtſchaft ein Ende gemacht wer⸗ den. Bei der Ausſprache mit dem Reichskanzler habe es derſelbe als ein bedeutendes Ereignis bezeichnet, daß zum erſten Male aus den breiten Schichten des Volkes heraus Strömungen ſich regten zugunſten der neuen Steuern. Er hoffe, ſo habe der Reichskanzler ausgeführt, daß dieſer Reichstag nicht auseinander 9285 werde, bevor die Frage der Reichsfinanzreform gelöſt wor⸗ en ſei. Der Redner des Abends war der Dozent Dr. Sevin, der ſeine Arsführungen mit dem Gedanken einleitet, daß die Ein⸗ führung neuer großen Steuern notwendig ſei und geht ſodann auf die Urſachen der Finanznot ein und gibt einen Rückblick auf die finanzielle Entwicklung des deutſchen Reiches ſeit 1870. Drei Aufgaben ſeien heute zu erfüllen: 1) die Regelung des Verhält⸗ niſſes des Reiches zu den Einzelſtaaten; 2) müſſe man dazy kom⸗ men, die Schulden zu tilgen und endlich ein Gleichgewicht herzu⸗ ſtellen zwiſchen den Einnahmen und Ausgaben. Man müſſe ſich aber auch darüber klar ſein, daß im deutſchen Reich keine Aus⸗ gaben gemacht worden ſeien, die nicht notwendig geworden ſeien. Die Entwicklung des Reiches nach Innen und Außen habe ſich notwendig erwieſen und habe große Summen gekoſtet. Dieſe Ausgabepolitik müſſe im Großen und Ganzen anerkannt werden, denn Erſtaunliches ſei geſchaffen worden, eine fabelhafte Entwick⸗ lung des Handels, der Landwirtſchaft, der Induſtrie, ſei einge⸗ treten und Arbeitsgelegenheiten ſeien geſchaffen worden, an die man vor 1870 nicht gedacht habe; der Export habe eine eminente Steigerung erfahren. In dieſer Zeit ſei Deutſchland weſentlich im Konſum geſtiegen und auch enorm reich ſeien wir geworden, er erinnere an die gewaltige Steigerung der Sparkaſſeneinlagen. Nach den Engländern und Amerikanern dürfte die deutſche Be⸗ völkerung die reichſte der Welt ſein. Nachgewieſen ſei, daß die Einkommensbewegung unſerer unteren Schichten eine weſentlich ſtärkere ſei als die der oberen. Gewiß müſſe dieſer Zug noch verſtärkt werden, doch überall zeigte ſich die Entwicklung nach vorwärts. Wenn die Reichsfinanzreſorm angenommen bwird, dann zahle Deutſchland auf den Kopf 56 Mk. 10 Pfg., England 95 Mk., Frankreich 82 Mk. und die Vereinigten Staaten 88 Mk. An indirekten Steuern zahle am meiſten Amreika, dann folge England, Frankreich und Deutſchland an vierter Stelle. Die Frage ſei jetzt die, könne man noch Steuern finden, die gerecht genannt werden könnten. Redner bejaht dieſe Frage und tritt für die weitere Beſteuerung des Bieres, Weines, Branntweins und des Tabaks ein. Daneben müßten aber auch direkte Steuern Vom Theater. Wir wir hören, wird Herr Franz Ludwig vom Wiener Raimundtheater am 6. und 8. Mai am hieſigen Hoftheater ein zweimaliges Gaſtſpiel abſolvieren und zwar am 6. Mai als„Hamlet“ und am 8. Mai als„Egmont“. Dieſe Nachricht dürfte von weiten Kreiſen des kunſtliebenden Mannheimer Theaterpublikums mit Freu⸗ den begrüßt werden, ſteht bei ihnen doch Herr Ludwig durch ſeine frühere Tätigkeit am hieſigen Hoftheater noch in beſter Erinnerung. Auch dem Intendanten wird man für das Zuſtandekommen dieſes Gaſtſpiels dankbar ſein. Neues Operetten⸗Theater. Im Neuen Operetten⸗Theater gehen heute abend die beiden zugkräftigen Einakter Bera Violett a* und„Die ſüßen Griſetten“ mit Herrn Fritz Werner in der Hauptpartie in Szene. Morgen abend 8½ Uhr gelangt Heubergers entzückende Operette„Der Opernbalk“ zur Aufführung. err Fritz Werner wird die Hauptrolle zur Darſtellung bringen. Kabarett. Wie wir hören, iſt das Hunde⸗Duett anläßlich des Kabarett zugunſten des Tieraſyls von Herrn Jakob Strauß verfaßt geweſen. Frau Meta Illing, die Gründerin des„Engliſchen Thea⸗ ters“ in Deutſchland, weilt gegenwärtig in London, um die Proben für die Darſtellung der beiden zunächſt aufzuführenden Stücke,„Mr. Hopkinſon“(R. C. Carton) und„Candida“(G. B. Shaw) zu leiten. Mr. Dawſon Milward, Mr. Sam Sothern und Mr. Frauk Staumore der die Tittelrolle in„Mr. Hopkinſon“ ſpielen wird. Als Ober⸗ regiſſeur iſt einer der beſt bekaunten jüngeren Schauſpieler Londons Mr. Nigel Playfair gewonnen. „Der König“. Zu dem hieſigen Militärverbot für die Komödie „Der König“, ſchreibt das freiſinnige„Berliner Tageblatt“: „Es iſt in der Tat ſehr wenig geſchmackvoll 88 heimern, den luſtigen König von Serdanien preußenähnlich zu kenn⸗ zeichnen. Beſonders verwunderlich aber iſt es, daß gerade die ⸗ herzogliche Hofbühne dies tut. Viele Leute in Süddeutſchland Großh. Hoftheater in Karlsruhe die Partie des Loge. Die Vorſtellung Arie des dritten Aktes recht kalt ließ. Frau Hafgren kommt von beginnt um 7 Uhr. aleich mit Caillavets Serdauien auf eine Stufe ſtellen wollen.“ Frau Meta Illing hat hervorragende Kräfte engagiert, u a. en Maun⸗ können zwar Preußen nicht recht leiden, aber ſie werden es doch nicht ee eingeführt werden, die den großen Beſtg kreffen, das Bedenklichſte ſchweift gegen den Schluß weit vort Thema ab und meint, daß der Weg finden. Mannheim, 23. April. Geueral⸗Augeiger.(Mittagblatt.) 3. Seite ſei allerdings die geplante Verdoppelung der Matrikularbeiträge. Redner erörtert ſodann die einzelnen Steuerfragen und betont, daß der eigentliche Kampf ſich um die Nachlaßſteuer drehe. Selbſt wenn wir an der äußerſten Steuermöglichkeit angekommen ſeien müſſe man doch erwägen, ob man nicht auf dem Altar des Va⸗ terlandes Opfer bringen müſſe. An allen großen Kultur⸗ und ſozialen Fortſchritten würde Deutſchland gehemmt ſein, man habe eine Vernachläſſigung der Kulturaufgaben im ſchlimmſten Sinne zu erwarten. Und komme die Reform nicht zuſtande, dann würde die Rückrevidierung des demokratiſchen Grundſatzes im deutſchen Reich zu erwarten ſein, dann müſſe ſich die Regierung auf die reaktionären Parteien verlaſſen, die auf den Augenblick lauerten wo ſie in die Breſche eintreten können. Scheitere die Finanzre⸗ ſorm, ſo ſei das Schlimmſte zu erwarten— das Reich, das Otto Bismarck geſchaffen, habe ſich bewährt und ſei ſeit 20 Jahren in die Weltpolitik eingetreten, es habe eine große Sozialpolitik ge⸗ trieben und eine geſunde Kolonial⸗ und Flottenpolitik. Redner ſeit 1878 die deutſche Regierung ſich von der Linken eliminiert und daß Zentrum und die konſervative Partei die Politik ge⸗ leitet; erſt 1906 habe Bülow ſich bemüht, den liberal⸗konſervativen Block zuſtande zu bringen, der Erfolge erzielt habe. Heute dreht es ſich darum, können wir die Politik, wo Bülow wieder den Liberalismus an die Stelle des Zentrums ſetzen will, mitmachen. Wir haben die Verpflichtung im Süden, dieſe Politik zu unter⸗ ſtützen und dieſe muß das Recht auf nationale Arbeit gewähren und deutſche Kulturarbeit treiben, und ſo möchte er hoffen, daß die Konſervativen die Hand des Liberalismus in dieſer wichtigen Frage der Einigung nicht zurückſtoßen.(Beifall!) In der Debatte ergriff zuerſt das Wort der Vorſtand des jungliberalen Vereins, Kammerſtenograph Frey, um auszufüh⸗ ren, daß man neben der direkten Steuer auch die indirekte Steuer heranziehen müſſe. Das geſunde Empfinden des deutſchen Volkes fordere die Reform und man könne ſich freuen, daß die Regierung feſter geworden ſei; an der Einſicht der liberalen Parteien habe es aber nicht gefehlt. Kein Deutſcher werde in dieſem ernſten Augenblick verſagen und der Erfolg, der gewünſcht, werde gezeitigt werden. Stadtrat Dr. Weill findet, daß das Referat etwas gar zu roſig gefärbt ſei; er ſei der Meinung, daß es in der Hauptſache die Schuld der Reichsregierung und des jetzigen Kanzlers ſei, wenn die jetzige Miſere gekommen. Mit einem gewiſſen Hurra könne man die Reichsreform der Regierung unmöglich annehmen. Mit kühler Ueberlegung müſſe man die Sache behandeln und zuerſt bemüht ſein, das Defizit zu beſeitigen;— hier müſſe Wan⸗ del geſchaffen werden und er müſſe auch erklären, daß die Linke nicht die Hauptſchuld an dem Anwachſen der Schulden trage. Wir verlangen, daß auch Beſitz und Vermögen zu den Laſten herbeige⸗ zogen werde in progreſſiver Weiſe. Deshalb begrüßt er die Nach⸗ laßſteuer, die eine Konzeſſion an die Linke des Liberalismus be⸗ deute. Bei den Verbrauchsſteuern müſſe man alles berückſichti⸗ gen, was die Induſtrie belaſte, vor allem müſſe die Liebesgabe beſeitigt werden. Wenn ein Wille vorhanden, werde ſich auch Direktor Dr. Heimburger betont, daß die Ausführungen des Referenten nicht dazu angetan ſeien, zu denſelben zu ſchwei⸗ gen Die bengaliſche Beleuchtung der Entwicklung der deutſchen Politik könne er nicht anerkennen. Der hervorragenden Tüchtig⸗ keit des deutſchen Volkes ſeien die Erfolge zu verdanken und manches hätte geſpart werden. Nicht als verſtändnisloſe Nörgler ſtünde man dem deutſchen Reich gegenüber, aber daß deshalb alles gut ſei, könne er nicht anerkennen, vor allem gefalle ihm nicht, daß der Junker darin herrſche. Auch ſeine Partei wolle an der Finanzreſorm mitarbeiten, aber alle die vorgebrachten Stimmen der Franzoſen, Engländer und Ruſſen ſeien doch dummes Zeug, ohne daß man ſich der Reform der Finanzen verſchließe; die Gründe der Schulden können heute nicht mehr in Betracht kom⸗ men, doch dieſelben müßten bezahlt werden. Und wir begrüßen es, daß auch einmal eine Steuer auf den Beſitz eingeführt wer⸗ den ſolle, das entſpreche nicht nur der Leiſtungsfähigkeit, ſondern auch der Gerechtigkeit. Das ſei ein Fortſchritt und deshalb trete man für die Pläne der Regierung ein, obſchon auch hier manches kritiſch zu behandeln ſei. Profeſſor Hausrath will der Aufmachung der Geſchichte des Referenten nicht nachgehen und ſchließt ſich im allgemeinen des Vorredners Ausführungen an. Die Mitwirkung der Junker ſei auch jetzt noch zu bedauern. Dem ſtatiſtiſchen Material des Referenten möchte er die Belaſtung des kleinen Mannes entgegen⸗ halten, die durch weitere indirekte Steuern nur erhöht werde. Deshalb müſſe man vor allem wünſchen, daß die direkte Steuer in den Vordergrund trete. Der gute Wille für eine Reform ſei auch auf der Linken vorhanden. 0 Generalſekretär Schmidt von der konſervativen Partei gibt ſeine Genugtuung über das Hauptreferat ab. Er erklärt, daß die konſervative Partei den Standpunkt vertrete, daß dem Reich die nötigen Mittel gewährt würden und zwar auf dem Wege der indirekten Steuern und durch die Matrikularbeiträge. Der konſervative Verein erwarte, daß die Reform ohne die Erbſchafts⸗ ſteuer zuſtande komme; ſollte dies nicht der Fall ſein, ſo ſtimme man dem jetzigen Plan des Reichskanzlers zu. Herr Schmidt, als Vertreter des Bundes der Landwirte, nimmt die oſtelbiſchen Junker in Schutz; auch er hoffe, daß die Reform ein glückliches Ende nehme; er befürwortet eine Reichs⸗ umſatzſteuer anſtelle der Erbſchaftsſteuer. Die Junker hätten gezeigt, daß ſie im Heer etwas geleiſtet, deshalb ſei es nicht recht, gegen dieſelben Front zu machen. Nach einem Schlußwort des Vorſitzenden, der betont, daß man darüber einig ſei, daß dem deutſchen Reich geholfen werden müſſe, wird die Verſammlung gegen 12 Uhr geſchloſſen. Si ſität gehabt.— Staatsanwalt: richhauſen, wo der Angeklagte nicht als zu tun hatte, ſondern als Bezirkskonkr hier von einer willkürlichen Auflage den kann.— Baurat Warth: Verteilung der neuen Auflagen auf die allgemeinen Genußmitkel und auf den Beſitz den richtigen Maßſtab gefunden hat und in letzterer Beziehung nach Möglichkeit die Steuerquellen der Einzel⸗ ſtaaten ſchont. So erblicken wir insbeſondere in der Nachlaß⸗ ſteuer oder im Ausbau der Erbſchaftsſteuer den zweck⸗ mäßigen Weg, um ebenſowohl der Gerechtigkeit, als den berechtig⸗ ten ſozialen Anforderungen zu entſprechen. Wir begrüßen es, daß die nationalliberale Fraktion des Reichstags in ihrer überwältigen⸗ den Mehrheit bereit iſt, in dieſem Sinne an dem Reformwerk mitzu⸗ wirken und wir würden es bedauern, wenn es nicht gelänge, dafür die Fraktion einmütig und geſchloſſen einſetzen zu können. Kommunalwahlen. oc. Furtwangen, 22. April.(Korreſp.) Infolge Kaſſie⸗ rung der erſten Wahl durch den Verwaltungsgerichtshof hatten geſtern nochmals die Bürgerausſchußwahlen in der 3. Klaſſe ſtatt⸗ 91 9 Es ſiegte diesmal die ſozialdemokratiſche Li ſt e. ** Aus der badiſchen Wahlbewegung 1909. Landtagskandidaturen. oc. Achern, 22. April.(Korreſp.) Die freiſinnige Par⸗ tei beabſichtigt im Bezirke Achern⸗Bühl eine eigene Kandidatur aufzuſtellen. 5 Gern ba ch, 22. April.(Korreſp.) In einer geſtern ſtatt⸗ gefundenen Vertrauensmännerverſammlung der Zentrums⸗ partei wurde der bisherige Abgeordnete Dr. Zehnter wieder als Landtagskandidat für den Wahlkreis Baden⸗Gernsbach auf⸗ geſtellt. Mannheimer Schwurgericht. Mannheim, 22. April. Seute wurde die Verhandlung gegen den ehemaligen Be⸗ zirksbaukontrolleur von Tauberbiſchofsheim, den Architekten Auguſt Karſch aus Meiſenheim, wegen Beleidigung, die am Dienstag behufs kommiſſariſcher Vernehmung weiterer Zeugen abgebrochen worden war, wieder aufgenommen. Als Ver⸗ treter der Regierung war der Landeskommiſſär Geh. Ober⸗ regierungsrat Becker zugegen. Der Angeklagte iſt beſchuldigt, durch eine Broſchüre das Miniſterium des Innern, die Ober⸗ amtmänner Dillmann und Bauer, ſowie den Oberbauinſpektor Wundt beleidigt zu haben. Der Staatsanwalt(Kraus⸗Mos⸗ bach) erſucht zunächſt den Vorſitzenden, feſtzuſtellen, daß am erſten Tage nicht, wie in der Preſſe berichtet wurde, Oberamt⸗ mann Dillmann, ſondern Oberamtmann Bitzel durch Krank⸗ heit am Erſcheinen verhindert war. Vorſ.: Das war wohl ein Mißverſtändnis der Zeitungsberichterſtatter. Man fährt ſodann in der Zeugeneinvernahme fort. Vor⸗ gerufen wird Oberamtmann Eugen Dillmann, 47 Jahre alt, früher in Boxberg, jetzt in Achern. Die Karſchſche Bro⸗ ſchüre erſchien ſechs Jahre nach den Differenzen, die der Zeuge mit dem Angeklagten hatte. Ueber ſein Verhältnis zu dem Angeklagten erklärt der Zeuge, es ſei anfangs ganz erträg⸗ lich geweſen. Dann bemerkte ich, daß Karſch den andern Baukontrolleur Hug nicht aufkommen laſſen wollte. An deſſen Arbeiten hatte er ſtets etwas auszuſetzen. Auch über ſeine Befugniſſe täuſchte er ſich und er mußte darauf hingewieſen werden, daß er lediglich berufen ſei, Gutachten abzugeben, die Sie hätten willkürlich Auflagen erlaſſen.— Zeuge: Das iſt nicht richtig. Ich beziehe mich auf die Akten und das Gutachten des Herrn Oberbaurat Warth. Die Auffaſſung der Baupolizei war korrekt. Er ſtellt die Sache auf den Kopf. In einem Falle Situationsplan eingereicht hatte.— Vorſ: Hat jemand, als Sie Ihre Stellung übernahmen, ſcharf gemacht gegen den Angeklag⸗ ten? Karſch hat den Oberbauinſpektor Wundt dabei im Auge? — Zeuge: Nein: Vorſ.: Haben Sie ihn hie und da ſcharf angepackt, ihn einen groben, eigenſinnigen Menſchen genannt, und ihm geſagt, er ſolle Ihnen mit ſeinen verlogenen Geſchichten vom Hals bleiben?— Zeuge: Das muß ich mit aller Entſchie⸗ denheit beſtreiten. Ich habe ihn nur wiederholt in ſeine Schran⸗ ken zurückgewieſen, weil er durch Widerſpruch leicht aufbrauſend und ungehörig wurde. Man geht auf die einzelnen Beſchuldigungen des Angeklagten ein. In ſeiner Broſchüre behauptet er u.., er habe bei einem Bau des Landeskommiſſärs Rüdt v. Collenberg die eiſernen Träger als zu ſchwach beanſtandet. Der Zeuge habe ihn darauf ſcharf vorgenommen und ihn angeſchrien: Die Sauerei muß auf⸗ hören, ſonſt jage ich Sie zum Teufel. Dadurch habe ſich der An⸗ geklagte beſtimmen laſſen, eine andere Berechnung zu machen, nach welcher die Träger noch zuläſſig geweſen ſeien. Dieſe zweite Berechnung ſei aber nicht richtig geweſen.— Der Zeuge er⸗ klärt: Das iſt nicht richtig und ich muß es mit aller Entſchieden⸗ heit beſtreiten.— Vorſ.: Wenn jemand einem anderen Amtis⸗ mißbrauch zum Vorwurf macht, dann darf er nicht ſelbſt in amt⸗ licher Stellung wiſſentlich falſche Berechnungen zur Grundlage einer amtlichen Verfügung liefern.— Angekl.: Ich habe unter Druck gehandelt.— Aber zu einem Amtsvergehen durften Sie ſich nicht beſtimmen laſſen. Bezüglich des Verhältniſſes zwiſchen dem Angeklagten und dem anderen Kontrolleur, Hug ſagt der Zeuge, daß dieſes feind⸗ ſelig geweſen ſei. Hug habe ſich einmal bitter beklagt, wie ſchlecht er von Karſch behandelt worden ſei.— Angekl.: Der Zeuge hat mich am erſten Tage ſchroff behandelt.(Zu dem Zeugen ge⸗ wendet:) Sie haben, als ich mich vorſtellte, geſagt: Sie ſind mir als ein grober, eigenſinniger Menſch geſchildert worden, aber mit Ihnen werde ich ſchon fertig.— Zeuge: Nein, das iſt nicht wahr.— Verteidiger.⸗A. Dr. Spiegel: Können Sie ſich nicht erinnern oder wollen Sie ſagen, das weiß ich nicht?— Zeuge: Es iſt nicht wahr. Wie ſollte ich dazu kommen, den Mann, den ich noch nie geſehen hatte, am erſten Tage ſo zu be⸗ handeln. Ich war im Gegenteil bei der ſehr liebens⸗ würdig zu ihm. Später habe ich ihn allerdings mitunter ſcharf angefaßt. Was der Angeklagte heute ſagt, beſteht lediglich in ſeiner Phantaſie. Der Zeuge beſtreitet auch, daß er bei den Diffe⸗ renzen, die ſich aus dem Kaminbau an einer Kapelle mit Bezug auf den beteiligten Pfarrer ſich geäußert habe: Dem ſchwarzen Pfaffen will ichs zeigen. Er ſei mit dem Pfarrer ganz gut ge⸗ ſtanden und habe gar keine Veranlaſſung zu irgend einer Animo⸗ Die Entſcheidung in der Sache hing ja gar nicht bom Amt, ſondern vom Kaminfeger⸗ meiſter ab. Bei der Beſprechung des Falles Gehrig in Kupp⸗ Bauleiter mit dem Bau lleur, ergibt ſich, daß auch nicht geredet wer⸗ Es iſt! er Amtsvorſtand and der Entſcheidung ſei Sache der Baupolizei.— Vorſ.: Er behauptet, gab er ſelbſt zu Schwierigkeiten Anlaß, weil er einen falſchen teten. Nur eine Auskunft habe die kleine Einſchränkun war und das Bezirksamt hat dieſen Fehler ſanktioniert. Auf die Frage des pfychiatriſchen Sachverſtändigen, Medizinalrat Dr. Stöcker, an den Zeugen, ob er keine Wahrnehmungen ge⸗ macht habe, die ihn veranlaſſen könnten, den Angeklagten für geiſteskrank zu halten, erwiderte der Zeuge: Nein, ich halte ihn für geiſtig geſund. Der folgende Zeuge, Oberamtmann Bauer(ietzt in Villingen), iſt als Nachfolger von Oberamt mann Dillmann am 8. Februar 1902 nach Bop berg gekom men. Den Angeklagten kannte er ſchon von Tauberbiſchofsh her, wo er ihm dienſtlich keinen Anlaß zur Klage gegeben ha In Boxberg machte er ihm den Eindruck eines ſchwer kranke Mannes. So oft er kam, verſuchte er die Angelegenheit mit ſein Beſchwerde gegen den früheren Amtsvorſtand zur Sprache z bringen, wurde aber damit zunächſt nur kühl, dann in ſchärfe Weiſe zurückgewieſen Der Augeklagte hat dem Zeugen den Ein⸗ druck der Gehäſſigkeit gemacht. Ich glaubte mich vor ihm in Acht nehmen zu müſſen und rief jedesmal, wenn Karſch kam, um einen Zeugen zu haben, den Praktikanten(ietzigen Rechtsanwalt) Keller ins Bureau. Zwiſchen den beiden Kontrolleuren herrſchte wegen der priwaten Konkurrenzverhältniſſe eine Spannung. Karſch 5 ſtellte an die von Hug verfertigten Pläne, Hug umgekehrt an Karſchs ſcharfe Bedingungen. Im Fall eines gewiſſen Hoch⸗ ſtodt in Schweigern, ſtellte ſich heraus, daß Karſch dem Manne greaten hatte, keine Beſchwerde zu erheben, ſondern die Auflage einfach nicht zu erfüllen und ſo eine gerichtliche Entſcheidung 9 beizuführen. Karſch gab das auch zu und ich machte ihm deshal ſcharfen Vorhalt. Im Bezirk wurde übrigens allgemein geklagt über Karſchs ſelbſtherriſches Auftreten und Weſen, und der Be zirksrat entſchloß aus ſich ſelbſt heraus, ihn zu entlaſſen. Mi Rückſicht auf ſeine leidende Geſundheit verſuchte ich ihn zu be⸗ wegen, freiwillig zurückzutreten, er lehnte aber wegen ſeiner ſchwerdeſache ab.— Vorſ.: Im Bezirk Tauberbiſchofsheir hielt er aber noch ſein Amt?— Zeuge: Ja.— Vorſ.: Das war doch eine Zwitterſtellung. In einem Bezirk konnte er noch tätig ſein und im andern fand man ihn nicht genügend. Zeuge: Was ſeine techniſchen Kenntniſſe anbelangt, ſo ware dieſe für einen Bezirksbaukontrolleur vollſtändig genügend. Di Gründe, weshalb er vorläufig im Bezirksamt Tauberbiſchof noch weiter im Amt blieb, blieben dem Publikum allerdings borgen.— Vorſ.: Haben Sie es nicht als hart empfunder Angeklagten, der doch immerhin ſchon ein älterer Mann iſt, ſein Brot zu bringen?— Zeuge: Gewiß, ich habe mich ja aue nach ſeinen Vermögensverhältniſſen erkundigt. Ich habe A kunft erhalten, daß er in ganz günſtigen Vermögensverhältni lebe und daß er ein Haus beſitze. Außerdem war er in der Lag ſeinen Beruf als Pripatarchitekt fortzuſetzen.— Vor.: Sie nicht bedacht, daß ſeine Entlaſſung auch auf ſeine! tätigkeit von Einfluß ſein könnte? Zeuge: nicht wenige Leute nehmen gerade deshalb den baukontrolleur als Architekten, weil ſie von ihm größere ſicht erwarten.— Vert.: Der Angeklagte war damals Ihrer Anſicht ein ſchwer leidender Mann. Hat auch das Sie keinen Grund abgegeben, von ſeiner Entlaſſung abzufehen — Zeuge: Die amtlichen Intereſſen und die rein menſchli Rückſichten wurden von mir gegeneinander abgewogen und kam zu dem Reſultat, daß Karſch entlaſſen werden muß.— Au die weitere Frage des Verteidigers, ob es auch ohne die An tung des Miniſteriums in der Richtung der Entlaſſung zu gekommen wäre, erwidert der Zeuge: Das kann ich mi ruh Gewiſſen bejahen. Die Verhältniſſe bonnten ſo ni gehen.— Vorſ.: Der Angeklagte ſagt er habe b Eindruck gehabt, Sie wollten ihn reizen damit er ſi ten hinreißen laſſe, die Sie wieder gegen ihn verwerten kön EZeuge: Das iſt ganz unrichtig. Es iſt einer der Vorwürfe, die einem Beamten überhaupt gemacht werde nen. Der Zeuge äußert ſich alsdann zu der Portogeſchicht habe geglaubt, daß die Portvanforderungen des Angeklagt berechtigt ſeien. Auch ſeinem Nachfolger Herold, Adelsheim wohne, werde kein Anſpruch auf Portoerſat den. Daß er den Rückerſatz an den Angeklagten als Betrug Diebſtahl gekennzeichnet habe, ſei unwahr.— Im Falle Hochſt Schweigern macht der Angeklagte dem Zeugen zum Vorw habe bei der Abfaſſung eines Protokolls über dieſe Angele den Praktikanten Keller, der es ſchrieb, angewieſen, freizulaſſen und dann den Raum zu einer Erklärun die er niemals abgegeben habe. Demgegenüber erklä er könne Wort für Wort auf ſeinen Eid nehmen was das Protokoll behauptet, auch inhaltlich wahr iſt. gende Zeuge iſt Heinrich Hug, der zweite Bezirksbaufon von Boxberg. Er ſagt, er ſei ſehr ſchlecht mit Karſch aus men. Karſch habe in ihm eine Konkurrenz bezügli tigung erkblickt. Seine(des Zeugen) Pläne ſeien f beanſtandet, und oft 5, 6mal zurückgeſchickt worden, habe Pläne des Angeklagten nur ſachlich behandelt. lichen Verkehr habe ihn Karſch als Null behandelt. anwalt Keller⸗Heidelberg, der ſeinerzeit als Praktil dem Bezirksamt tetig war, bekundet, er ſei vom Obe Bauer erſucht worden, jedesmal bei den Unterredungen Angeklagten zugegen zu ſein und zwar deswegen, w geklagte eventuen die Tatſachen ſpäter verdrehen kö önt Zeuge erklärt die Tarſtellung des Angeklagten be Protokolls in dr Sache Hochſtadt als unrichti ſpäter in eine freigclaſſene Stelle geſchrieben das jedenfalls der Erklärung des Angeklagten entſ Der Zeuge Landgerichtsrat Brugier in Mosbach wele Vorunterſuchung gegen Karſch führte und auch Beiſitz Strafkammerſizung in Mosbach war, in welcher der Ang wegen Beleidigung des Oberamtmanns Dillmann zu ſtrafe ron 100 Mark verurteilt wurde, ſagt, er habe ſich Vorunterſuchung vergeblich abgemüht, den Angeklagten zu zeugen, daß ſein⸗ Vorwürfe nicht berechtigt ſeien. Er hab⸗ Angelfagten auch Kenntnis von den Spezialakten gegebe ihn zu überzeugen geſucht, daß das Miniſterium in eine ſachf Prüfung ſeiner Beſchwerde eingetreten ſei. Auf ſeine Frage, 5 er nach dem Gehörten nun noch immer des Glaubens Miniſterium ſei über ſeine Beſchwerden hinweggegange keine Erklärung. Ich hatte den Eindruck, ſagt der Zeuge, de eine Erklärung nicht abgeben wollte, um nicht zugeben zu daß er unrecht hatte. Ich habe den Eindruck bekomm Zeuge ſehr hartnäckig iſt, daß er nicht luck läßt.— Auf ein der Verteidigung erwidert der Zeuge, daß alle von früh geſetzten über den Angeklagten eingeholten Auskünfte gü General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 23. April 5 zhen gegen werk z ich auch geſagt habe, eine Krät . Ich führte dieſe ſtreng ver⸗ 9 wegen der Verw t⸗ Frau und verlegte ſie zuletz 6 f 1. Ich beſtrei redungen mit ihm led 2* den ich zu tröſten ſuchte, mich mißverſtand. Oberamtmann Strauß⸗Donaueſchinge refevent für Baupolizeiſachen die Beſ Oberamtmann Dillmann behandelte, bekund eine falſche Meinung von ſeiner Stellung beim habe. Er habe geglaubt, daß das Bezi mt ſich an der Baukontrolleure zu halten habe, während doch tigung dieſes Gutachtens dem freien Ermeſſe erlaſſen ſei. Der Zeuge beſtreitet, daß er den Angeklagten auf⸗ geſordert habe, ſeine Beſchwerde zurückzuziehen, er führe nichts himaus. Das Schickſal ſolcher Beſchwerden liege ja nicht bei ihm, ſondern beim Miniſter. Er habe nur durch wohlgemeinten Rat den Angeklagten, mit dem er Mitleid gehabt habe, von ſeiner V genommenheit abzubringen verſucht. Die Akten ſeien nicht nur baupolizeilich genau nachgeprüft worden, ſondern der Baurat Levi habe auch ein ausführli techniſches Gutachten erſtattet, in dem e alle B erdepunkte des Angeklagten als ung rigt be⸗ zeichnete. Schließlich habe eine Plenarſitzung des Miniſteriums ſich mit dem Fall befaßt. Nach ſeinem Dafürhalten ſei die ganze Angelegenheit mit dem größten Maß von Gründlichkeit und Objek⸗ tivität im Miniſterium behandelt worden. Das Miniſterium ſei lediglich von dem Beſtreben geleitet geweſen, das Rechte zu finden. Weiter werden verleſen der Bericht des Landeskommiſſärs, durch den die Entlaſſung Karſchs beantragt wurde, und das Urteil der Strafkammer Mosbach. Nach einer Mittagspauſe erſtattet Medizinalrat Dr. Stöcker(Tau fsheim) ein Gut⸗ achten über den Geiſteszuſtand des Angeklagten. In längeren Aus⸗ führungen gibt der Experte zunächſt ein Bild des Querulantenwahn⸗ finns. Dieſes Bild treffe auf den Angeklagten nicht zu. der ihm gemachten Vorwürfe ſtehe auch nicht ganz feſt. ſpiel die Portounterſchlagung. Auch bezüglich der Bauſach man berſchiedener Anſicht ſein. In der Schipabhäuſer Schulhaus⸗ ſache ſei der Angeklagte der Bauernſchlauheit zum Opfer gefallen. Zu dem Bilde des Querulanten ſtimme auch nicht, daß der Ange⸗ klagte eine gütliche außergerichtliche Einigung erſtrebte und daß er bon den Richtern in Mosbach nur mit großer Hochachtung ſprach. Seine Schriftſätze ſeien nicht unlogiſch und verwirrt und von einer Verufsvernachläſſigung könne man bei ihm nicht veden. Er ſei ein eifriger und fleißiger Geſchäftsmann, der ſeinem Beruf nach⸗ gehe und Geld zu verdienen ſuche, wo er es verdienen könne. Ein echter Querulant wäre ſchließlich im Laufe der zehn Jahre, ſeit der Fall Karſch im Gange ſei, längſt entmündigt worden, während der Angeklagte heute viel ruhiger ſei, als er zu Anfang ſeiner Affäre geweſen zu ſein ſcheine. Er gebe alſo ſein Gutachten dahin ab: Der Angellagte befand ſich zur Zeit der Tat nicht in einem Zu⸗ ſtand von Geiſteskrankheit oder krankhafter Störung der Geiſtes⸗ tätigkeit, durch welchen ſeine freie Willensbeſtimmung ausge⸗ ſchloſſen war. Auf Befragen des Verteidigers gab der Sachverſtändige noch an, daß er eine Neigung zur Unwahrhaftigkeit bei dem Angeklagten nicht wahrgenommen habe. Die Bemerkung des Geh. Nats Bitzel: „Wenn er auch recht habe, könne er doch nicht recht bekommen, eine Kräthe hacke der anderen die Augen nicht aus“, wobei er ſupponierte, daß als die beiden Krähen die beiden Oberamtmänner von Boxberg und Dauberbiſchofsheim gemeint ſeien, könne„ohl auf die weiteren Schritte des Angeklagten von Einfluß gewefen ſein. Wie die Strafliſte ausweiſt, iſt der Angellagte noch nicht be⸗ ſtraft. Der Staatsanwalt begründete in 1½ſtündiger Rede die Anblage. Er erzählte den Geſchworenen die Geſchichte vom Michael Kohl⸗ haas, jenem Fanatiker des Rechtsgefühls, der Aufruhr und Krieg entzündete, um zu ſeinem Rechte zu gelangen, und der ſchließlich, Als er geſiegt, eingeſehen, daß er ſelbſt Recht und Geſetz verletzt habe und aufrechten Hauptes zum Schaffot geſchritten ſei. Kohlhaas habe ſein Unrecht eingeſehen, aber der Angeklagte ſehe es nicht ein, Der Angeklagte ſei ein in ſeinem Berufe tüchtiger Mann, der nur an eiger Ueberſchätzung ſeiner eigenen Perſönlichkeit leide. Der Staatsanwalt ging dann die einzelnen Punkte der Anklage noch Einmal durch. Als beſonders ſchwer bezeichnete er den in der Bau⸗ angelegenheit des Landeskommiſſärs gegen den Oberamtmann Dill⸗ mann gerichteten Vorwurf, als ob dieſer dem Landeskommiſſär eine Ausnahmeſtellung gegöunt habe. Die Bezichtigung mit dem Proto⸗ kolle könne man nur auf einen Zuchkhäusler anwenden. Der Staats⸗ anwalt ſchloß mit dem Antrag, den Angeklagten in dem Fall Wundt der einfachen, in allen übrigen Fällen der verleumderiſchen Belei⸗ digung ſchuldig zu erklären, indem er der Ueberzeugung Worte ver⸗ lieh, daß die Strafe bei dem Angeklagten ein Aenderung ſeiner Ge⸗ finnung doch nicht herbeiführen würde. Rechtsanwalt Dr. Spiegel, der Verteidiger des Ange⸗ klagten, meint, der Vergleich des Angeklagten mit Michael Kohl⸗ haas ſtimme nicht, denn dieſer ſei zu ſeinem Recht gekommen, der Aungeklagte aber habe mehr verloren als ein Paar Rappen. Nicht in einem Zeitalter des Despotismus, ſondern in unſerer konſti⸗ ktutionellen Gegenwart habe der Angeklagte ſein Amt verloren und nicht wieder bekommen, obwohl er nicht das Aeußerſte ver⸗ ſucht hatte, ſondern im Wege des Rechtens ſich bemüht hatte, wie⸗ der zu dem Seinen zu kommen. Der Verteidiger warf alsdanl einen Rückblick auf den Lebens⸗ und Bildungsgang des Angeklag⸗ ten, der jederzeit ein fleißiger charaktervoller Mann geweſen ſei. Zwiſchen dem zum Teil akademiſch gebildeten Techniker und dem bloßen Praktiker Hug habe ein Gegenſatz beſtanden, der zu Un⸗ zuträglichkeiten führte. Der Verteidiger beleuchtete dann die einzelnen Fälle vom Standpunkt ſeines Klienten aus, den er als den Fürſprecher für Arme und Schwache, als den Mann mit ethiſchen Grundſätzen feierte, der ſeine Charakterſtärke bewieſen habe, indem er auch bei dem Landeskommiſſär keine Ausnahme habe gelten laſſen wollen, als ein Meiſter von Wahrhaftigkeit. Die Invektiven des Oberamtmanns Dillmann, obwohl ſie von dieſem beſtritten würden, müßten gefallen ſein, ſo Hrägnant gab ſie der Angeklagte an. Karſch habe nichts wider beſſeres Wiſſen hehauptet. Er war von ſeinem Recht felſenfeſt überzeugt. In der Broſchüre ſchrieb er die Geſchichte ſeines Lebens. Es ſei keine Schmähſchrift, die Senſation mache: ſollte. Der Angeklagte kon⸗ ſtatierte in ihr nur Tatſachen. Der Angeklagte handelte in Wah⸗ rung berechtigter Intereſſen, er wollte ſeine Ehre wieder haben. „Der Güter höchſtes darf man noch verteidigen.“ Der Verteidi⸗ ger ſchloß mit dem Antrage, ſämtliche Schuldfragen zu ver⸗ neinen. Gegen 9 Uhr abends zogen ſich die Geſchworenen zurück, um erſt nach einer Stunde den Saal wieder zu betreten. Sämtliche Schuldfragen wurden verneint und der Angeklagte darauf freigeſprochen. das Gut die B öffnungsbef ſenſationeller Nordprozeß. oc. Konſtanz, 22. April. Heute vormittag 9 Uhr begann vor dem hieſigen Schwur⸗ gerichte in Anweſenheit des Oberſtaatsanwaltes Duffner die Verhandlung gegen den 39 Jahre alten Landwirt Eduard Götz von Stockach wegen zweifachen Mordes. Laut Er⸗ ſchluſſes iſt der Angeklagte, der ſich ſeit 4. Juli 1908 in Unterſuchungshaft befindet, beſchuldigt, in zwei ſelbſtändigen u. jeweils vorſätzlichen Handlungen 2 Menſchen getötet zu haben und zwar am Sonntag, 29. März vormittags ſeinen Vater durch Schläge auf den Kopf und am 4. Juli ſeine Ehefrau Roſa geb. Häusler durch Schläge auf den Kopf und Ertränken in der Winterſpüreraach. Von allem will der Angeklagte nichts wiſſen, er ſei unſchuldig verhaftet worden. Sein Auftreten iſt ſchroff und ſelbſtbewußt. Götz hat ſich 1897 verheiratet und in dieſem Jahre das bäterliche Anweſen mit nicht un⸗ weſentlichen Schulden übernommen. Dem Vater war er allein 1200 M. ſchuldig. Nach ſeinen Ausſagen hat ſich die Frau des Angeklagten mit dem Schwiegervater nie vertragen. 1903 verklagte der Vater den Sohn, da dieſer die Vertragsbeding⸗ ungen bei Uebernahme des Anweſens in keiner Weiſe erfüllte. Wie Götz weiter ausſagte, wurde der Vater von der Frau des öftern ſchwer mißhandelt. Am 29. März, dem Tage der Tat, habe der Angeklagte in dem Zimmer des Vaters Rauch bemerkt. Er, Götz, ſei damals zu Hauſe geweſen und habe um 12 Uhr durch ſeinen Jungen dem Vater das Mittageſſen bringen laſſen. Erſterer ſei beſtürzt mit der Bemerkung herunter gekommen, der Groß⸗ vater liege am Boden, unter ſeinem Kopf käme Blut hervor. Ich, ſo erzählt der Angeklagte, ging um nachzuſehen und fand den Vater in einer Blutlache liegend, um den Kopf herum lagen Holzſcheite, die ich beſeitigte. Meine Frau iſt auf das Rufen nicht heraufgekommen. Die Leiche wurde dann von Nachbarsleuten beſichtigt. Der Leichenſchauer ſtellte Schlag⸗ fluß feſt. Der Staatsanwalt ſtellte mangels genügender Be⸗ weiſe das eingeleitete Unterſuchungsverfahren ein. Auf die Frage eines Geſchworenen, welcher Art die Streitigkeiten des Angeklagten mit ſeinem Vater waren, erklärte dieſer, daß er einmal geäußert habe:„So en alte Siach ſollt man tot⸗ ſchlagen!“ Was die zweite Tat betrifft, ſo teilte Götz folgendes mit: Am 3. Juli habe er auf dem Felde beim Heuaufladen ſeiner Frau Vorwürfe wegen der Erziehung der Kinder gemacht. Abends um halb 8 Uhr ſei er mit den Kindern nach Hauſe. Da die Frau jedoch längere Zeit nicht zurückkehrte, habe er nach ihr geſucht, ſie jedoch nicht gefunden. Er habe ſich dann zu Bett gelegt und ſei dann wieder am anderen Morgen auf das Feld gegangen, um nach der Frau zu ſehen. Er habe ſie denn auch in der Winterſpüreraach als Leiche entdeckt. Ueber den damaligen Zuſtand der Leiche mußte aus dem Angeklagten alles herausgepreßt werden. Am Kopfe zeigte ſich eine klaffende Wunde. Der Rock war mit einer Schnur zuſammen ge⸗ bunden und mit Steinen gefüllt. Ein Seil war um den Hals geſchlungen. 8 In der Nachmittagsſißung wurde mit der Zeugeneinver⸗ nahme begonnen. Bis 7 Uhr abends hatten ſich etwa 30 Zeugen geäußert. Unter denſelben befinden ſich zahlreiche Ver⸗ wandten, die alle dem Punkte übereinſtimmten, daß das gegen⸗ ſeitige Familienberhältnis kein gutes war. ANus Stadt und Land. * Manmheim, 23. April 1999. * Preisausſchreiben für ein Deukmal weiland Großherzog Fried⸗ richs J. von Baden in Maunheim. Der Vorſitzende des geſchäfts⸗ führenden Komitees für die Errichtung eines Großherzog Friedrich⸗ Denkmals in Mannheim, Herr Oberbürgermeiſter Martin, bringt nun das ſ. Zt. beſchloſſene Preisausſchreiben für das Denk⸗ mal zur Veröffentlichung. Das Denkmal ſoll am Abſchluß des Fried⸗ richsplatzes gegenüber dem Waſſerturm und mit der Front nach dieſem gerichtet, ſo Aufſtellung finden, daß die normale nähere Betrachtung von dem halbkreisförmigen Teile des Platzes aus ſtattfindet, das Denkmal ſelbſt aber auf das Niveau der dahinter liegenden Straße vor die Mitte der Auguſta⸗Anlage zu ſtehen kommt. Zugelaſſen zur Preisbewerbung ſind alle z. Z. des Ausſchreibens im Großherzogtum dauernd auſäſſigen oder als Badener geborenen Bildhauer und Architekten, außerdem ſoll Architekt Prof. Dr. Brund Schmitz in Char⸗ lottenburg beſonders eingeladen werden. Die für die Bearbeitung des Projekts erforderlichen Unterlagen ſind von dem Sekretaxiat des Oberbürgermeiſters gegen Erſtattung des Betrages von 3 Mk. er⸗ hältlich. Das Preisgericht beſteht aus folgenden Herren: A. Mit⸗ glieder: Bildhauer Prof. Manzel⸗Berlin, Bildhauer Prof. Die z⸗ Dresden, Architekt Prof. Dülfer⸗Dresden, Architekt Prof. Dr. Gabriel von Seidl⸗München, Maler Otto Prophete r⸗Maun⸗ heim; B. Erſatzmänner: Bildhauer Prof. Joſ. Uphue§⸗Berlin, Bild⸗ hauer Prof. Hundrieſer⸗Berlin und Architekt Fiſcher⸗München. An Preiſen ſind vorgeſehen: ein erſter Preis von 5000 Mk., ein zweiter von 4000 Mk. und ein dritter Preis von 3000 Mk. Die Koſten des Denkmals belaufen ſich auf 360 000 Mk. Wir werden das Preis⸗ ausſchreiben im Inſeratenteil unſeres heutigen Abendblattes ver⸗ öffentlichen. 5 5 * Schiffszuſammenſtoß. Geſtern mittag wurde an der Neckar⸗ ſpitze der Schleppdampfer„Franz Haniek Nr. 9“ von dem Hafenſchlepper„Mathias Stinnes Nr. 10“ angefahren. „Haniel“ ſank infolge der erlittenen Leckage. 1 des Schiffes liegt an Land, während der hintere im Flußbett auf⸗ ſitzt. Der Dampfer dürfte im Laufe des heutigen Tages ausgepumpt und gehoben werden. Die Mannſchaft konnte gerettet werden. 3— Letzte Rachrichten und Telegramme. Prozeß Steinheil. * Paris, 28. April. Der Prozeß Steinheil ſoll erſt im Oktober nach den großen Ferien vor das Schwurgericht kommen. Berliner Praßhtbericht. Von unſerem Berliner Bureanu.) Rüderers„Wolkenkuckucksheim“ in Berlin verboten. JBerlin, 23. April. In den Kammerſpielen des Deutſchen Theaters iſt die Aufführung von Rüderers„Wolken⸗ kuckucksheim“ vom Polizeipräſidium aus ſicherheitspolizeilichen Gründen verboten worden. Die Polizei hat ſich zu dieſem Schritt entſchloſſen, weil laut Bauſchein höchſtens 25 Perſonen zu gleicher Zeit ſich auf der Bühne aufhalten dürfen. Im „Wolkenkuckucksheim“ wirken aber zeitweiſe über 40 Perſonen auf der Bühne mit. Die Direktion des Deutſchen Theaters hat geſtern nachmittag dem Polizeipräſidenten auf telephoniſchem Wege um Dispens gebeten und hofft, daß das'bot noch in letzter Stunde zurückgezogen wird. Die Dixektion hat darauf * Der vordere Deil aufmerkſam gemacht, daß in„Lyſtſtrata“ 60 Perſonen auf⸗ traten. Wahrſcheinlich iſt das Polizeipräſidium ängſtlich ge⸗ worden, weil jüngſt in der Hexenküchenſzene im Deutſchen Theater Feuer entſtanden iſt. Der Zuſammenbruch der alttürkiſchen Gegenrevolution. Verſtändigung zwiſchen Regierung und Jungtürken. OLondon, 23. April. Meldungen des„Daily Tele⸗ graph“ aus Saloniki beſagen, daß die Regierung mit den Jungtürken zu einer Verſtändigung gelangt ſei und zwar unter folgenden Bedingungen: Das in Konſtantinopel ſtehende 1. Armeekorps wird auf⸗ gelöſt und die Garde des kaiſerlichen Palaſtes durch eine Divl⸗ ſion des 3. Korps erſetzt. Der Belagerungszuſtand bleibt bis auf weiteres beſtehen. Der Korreſpondent des„Daily Mail“ in Konſtantinopel meldet, daß der Sultan in vollſtändiger Zu⸗ rückgezogenheit lebe. Er erklärte, daß er nichts gegen die jung⸗ türkiſche Bewegung habe, er ſympathiſiere vielmehr mit hr und ſei bereit, dies dadurch zu beweiſen, daß er ſich künftighin mit einem Bataillon im Pildiz zufrieden geben werde. Militärdiktatur als Löſung der Kriſis. J Berlin, 23. April. Aus Saloniki wird ge⸗ meldet: Die Abreiſe des Marſchalls Schefket Paſcha und Mahmud Paſchas zur jungtürkiſchen Operationsarmee iſt folgt, weil man dort mit einem bewaffneten Widerſtand rech⸗ nete und die beiden Führer dann das Kommando übernehmen werden. Nach Proklamierung des Belagerungszuſtandes werden die wieder dort anweſenden Abgeordneten zuſammen⸗ treten, und ein neues Geſetz über die Preſſe, ein Vereinsgeſetz und ein Geſetz über die Polizeigewalt ausarbeiten. Als Palaſtgarde ſoll eine Diviſion des Saloniker Armeekorps nach Konſtantinopel verlegt werden. Man glaubt nicht an einen ernſten Widerſtand der Gardetruppen, iſt aber wegen der Un⸗ ruhe in Anatolien ſehr beſorgt, durch welche die Lage der neuen Regierung erſchwert werden könnte. Die ſchließliche Löſung der ganzen Kriſis wird wahrſcheinlich in einer all⸗ gemeinen Militärdiktatur beſtehen. Das Komitee wird ſich aber diesmal nicht mit Halbheiten begnügen. Die türkiſche Nationalverſammlung. * Konſtantinopel, 22. April. Kammer und Senar hielten eine gemeinſame Sitzung im Hauſe des Jachtklubs in San Stefano ab. Die Parlamentswache war von Freiwilligen der mazedoniſchen Armeee gebildet, unter welchem ſich der bekannte bulgariſche Bandenführer Panitza befand. Den Vorſitz führte Senatspräſident Said Paſcha. Auch der frühere Kammerpräſi⸗ dent Achmed Riza war anweſend; er wurde lebhaft begrüßt. Unter den Deputierten und de mzahlreichen Publikum, das ſich im Garten des Klubhauſes aufhält, herrſchte lebhafte Bewegung. Es wurde in geheimer Sitzung beſchloſſen, das Vorgehen der mazedoniſchen Armee zu legaliſieren, ſowie den von der Armee erlaſſenen beiden Proklamationen zuzuſtim⸗ men. Um 8 Uhr abends dauerte die Sitzung noch fort; es wer⸗ den entſcheidende Auseinanderſetzungen erwartet. * Honſtantinopel, 22. April. In der heutigen gehei⸗ men Sitzung, an welcher 19 Senatoren und 120 Deputierte teil⸗ nahmen, ſtand auch ein Antrag auf Abſetzung des Sultans zur Beratung, gegen welchen Muktar Paſcha ſprach. Im weiteren Verlaufe der Sitzung beſchloß das Parlament, das ſich als Na⸗ tionalverſammlung konſtituierte, eine Proklama⸗ tion zu erlaſſen, in der erklärt wird, daß das Vorgehen der Belagerungsarmee den Wünſchen der Nation entſpricht. Jeder⸗ mann ſei dieſer Armeee gegenüber zum Gehorſam verpflichtet, 612 2 ein Widerſtand gegen ſie werde zu Recht beſtraft werden. Die Nationalverſammlung erklärt ſich in Permanenz. Sodann legte der während der Unruhen gewählte Präſident Muſtapha ſeine Würde zu Gunſten des früheren Präſidenten Ahmed Riza ab. Die Kammter beſchließt, den Sultan abzuſetzen. * Konſtantinopel, 22. April. Die Abſetzung des Sultans wurde in geheimer, bis Abends andauernden Sitzung offen diskutiert. Die Verſammlung gab mit 150 Stimmen ihrer unerſchütterlichen Meinung Ausdruck, daß die Intereſſen des Vaterlandes die Abſetzung des Sultans gebieteriſch erfordern werde. Einige Abgeordnete, welche der gleichen Anſicht waren, unter ihnen Ghazi Makthar Paſcha, der frühere Oberkommiſſar in Egypten, warnten vor Uebereilungen, da ſchwere Erſchütte⸗ rungen und Interventionen möglich ſeien. Der hiſtoriſche Akt der vereinigten Kammern involviert keinen direkten Beſchluß, ſondern iſt nur ein Moment, das ſchwer in die Wagſchale fallen wird. Die Abſetzung des Sultans kann legal nur durch ein Fetwa des Scheik ül Islams geſchehen, dieſes Jetwa iſt jedoch bereit und wird zugleich mit der Proklamierung Reſchads zum Sultan am Samstag verkündet werden. Das Schickſal Abdul Hamids. * Konſtantinopel, 22. April. Gerüchtweiſe ver⸗ lautet, Großweſir Tewfil Paſcha werde am Sonnabend demiſſionieren. Die Situation ſcheint für den Sultan kritiſch ſeine Zukunf iſt ſehr unſicher. Alle Eventualitäten ſind be⸗ fürchtbar.— Andererſeits iſt zu konſtatieren, daß der Sultan in der Maſſe der Bevölkerung noch großen Anhang beſitzt, be⸗ ſonders in den niederen Klaſſen. Während ein großer Teil der öffenklichen Meinung den Sultan als den Anreger des Aufſtandes vom Dienstag voriger Woche und ſeinen intimen Berater, den Eunuchen Nadir, ſowie Burhan Eddin, als die Vermittler betrachtet, wird dies von einem anderen Teil be⸗ ſtritten. Dieſer führt verſchiedene Gegenbeweiſe an und lenkt den Verdacht auf andere Perſonen. Dieſe Strömung ſcheint bisher gut geleitet zu ſein und auch Wirkungen zu äußern. Es verlautet, daß der Senatspräſtdent Said Paſcha während der Kriſe der letzten Tage dem Pildiz gegenüber eine hervor⸗ ragende Ro,e geſpielt habe. Außerlich herrſcht Ruhe. Seit der Proklamation der mazedoniſchen Armee aber nimmt die Flucht der kompromittierten Perſonen aus Konſtantinopel ſtändig zu; unter den Flüchtlingen befinden ſich auch einzelne Soldaten. Man befürchtet eben ein ſtrenges Strafgereicht und die ängſtliche Bevölkerung ein Blutbad. Die Bedingungen der Anmarſcharmee. * Konſtantinopel, 22. April. Der Miniſterrat beratſchlag über die nachſtehenden Bedingungen der Anmarſcharmee: 1. Alle an den letzten Vorgängen Schuldigen werden beſtraft. 2. Die Konſtantinopeler Garniſon wird in ihrem überwiegenden Teile eutfernt. —+ 4 9 Baden gewonnen. Arbeitervereins. Der Beginn der Verſammlung iſt auf halb 9 Uhr Mannheim, 23. Apru. General⸗Auzeiger.(Mittagblan.) 5. Seite. 8. Drei Saloniker Jägerbataillone werden wegen ihrer verräte⸗ kriſchen Haltung entwaffnet und ausgeliefert; die Mannſchaften werden beim Chauſſeebau in Mazedonien beſchäftigt. 4. Ueber Konſtantinopel wird der Belagerungszuſtand verhängt. 5. Die Leibgarde des Sultans, die Pildizgarniſon und andere Teile der Sultansumgebung werden ausgewechſelt. 6. Ein dem Parlament genehmes Kabinett wird ernannt. Bei der Erfüllung dieſer Bedingungen ſollen die Truppen nicht in die Stadt einrücken, werden aber marſchbereit bleiben. *Konſtantinopel, 22. April. Das Saloniker Korps⸗ kommando rechtfertigt in einer Note an die dortigen Konſulate das Vorgehen des Korps zur Herſtellung der Ruhe und erklärt, alle Bedingungen bis auf die militäriſchen Punkte, welche noch ge⸗ prüft werden, als angenommen. Wenn die Antwort nicht in 24 Stunden gegeben werde, erlangt das Saloniker Korps Aktionsfreiheit und macht die Urheber der Ereigniſſe für die Folgen verantwortlich. Kleinaſiatiſche Garniſonen für den Sultan. OLondon, 23. April. Einem Telegramm aus Erzerum zufolge nahmen die dortigen Truppen nunmehr Partei für den Sultan und beobachten dem Komitee gegenüber eine ent⸗ ſchieden ablehnende Haltung. Auch die Stimmung in andern kleinaſiatiſchen Garniſonen ſoll die gleiche ſein. Vermittlung der Mächte zwiſchen dem Sultan und den Junngtürken .E. Magdeburg, 23. April. Die„Magdeburgiſche Ztg.“ drahtet ous London: Der Sultan hat ſich tatſächlich an die Mächte gewendet und ſie um ihre Vermittelung zwiſchen ihm und den Jungtürken erſucht. Die Mächte lehnten jedoch jede Ein⸗ miſchung ab und trafen nur Vorſorge dafür, daß das Leben des Sultans unter allen Umſtänden geſchont wurde. England ließ den Jungtürken mitteilen, daß eine Ermordung des Sultans in ganz Europa den ſchlimmſten Eindruck machen und der jung⸗ türkiſchen Sache großen Schaden bringen würde. Das jung⸗ türkiſche Komitee gab darauf beruhigende Zuſicherungen ab. *** .E. Petersburg, 23. April. Lopuchin, der frühere Chef der Geheimpolizei, hat alle ſeine Geſtändniſſe wider⸗ rufen. Infolgedeſſen wird der bevorſtehende Prozeß mindeſtens 4 Wochen währen. Konſtantinopel, 23. April.(Von unſerm Privatkorre⸗ ſpondenten.) Sämtliche Prinzen nud Prinzeſſinnen verließen vor⸗ geſtern in aller Heimlichkeit den Jildiz. Prinz Mehmed Bur⸗ han GSddin Effendi, der Lieblingsſohn des Sultans, der an den letzten Vorgängen nicht unbeteiligt ſein ſoll, wurde mit ſeinen Schteſtern in den Palaſt gebracht. Er ſoll von da auf ein Schiff geflüchtet ſein Ein Nieſenſkandal. * Newyork, 23. April. Der Putzwarenſchmuggel wächſt ſich zu einem Rieſenſkandal aus. Die Regierung iſt au⸗ geblich um 15 bis 20 Millionen Dollars fjährlich ge⸗ ſchädigt. Der ſerbiſche Exkronprinz in Petersbur .E. Petersburg, 23. April. Der frühere ſerbiſche Kron⸗ prinz Georg iſt in Petersburg eingetroffen. Exkronprinz Georg folgt einer Einladung des Zaren. Sein Beſuch wird politiſch leb⸗ haft kommentiert. EBerlin, 23. April. In dem märkiſchen Städtchen Strausberg iſt ein Kommunalkonflikt ausgebrochen. Um die Neuausſchreibung des Bürgermeiſterpoſtens zu ver⸗ windern, hat die Hälfte der Stadtverordneten, die den ſeit⸗ herigen Bürgermeiſter in ſeinem Amt erhalten möchten, ihr Mandat niedergelegt. Kongreß der chriſtlichen Gewerkſchaften. J Berlin, 23. April. Der 7. Kongreß der chriſtlichen Gewerkſchaften iſt auf den 18. Juni und die folgenden Tage nach Köln einberufen. Der Kongreß wird in den Räumen des ſtädt. Gürzenich abgehalten. Aus dem Reichstage. Berlin, 23. April. Der Seniorenkonvent des Reichstags wird heute nochmals zuſammentreten.— Die Finanzkommiſſion hat den Wunſch geäußert, ihr zwei Tage in der Woche hintereinander für ihre Arbeiten frei⸗ zugeben, am beſten Mittwoch und Donnerstag, während der Seniorenkonvent ihr Dienstag und Donnerstag freigeben wollte. Die Kommiſſion will an den ihr freigegebenen Tagen von 10 Uhr früh bis 5 Uhr nachmittags mit einer kleinen Mittagspauſe tagen. An den übrigen Tagen mit Ausnahme des Montags täglich 4 Stunden, ſodaß ſie für die Woche 24 Arbeitsſtunden zur Verfügung hat. Die Kommiſſion glaubt unter dieſen Umſtänden ihre Arbeiten bis zum Schluß der zweiten Maiwoche beenden zu können. Für den Fall, daß der Bundesrat dem Reichstag für die Licht⸗ und Inſeraten⸗ ſteuern und die Nachlaßſteuer Erſatzſteuerentwürfe zugehen läßt, müſſen dieſe Entwürfe erſt im Plenum beraten werden, ehe ſie der Kommiſſion überwieſen werden. Im günſtigſten Fall könnten die Erſatzſteuer⸗Entwürfe dem Reichs⸗ tag Anfang Mai zugehen, ſie würden der Finanzkommiſſion kaum vor Mitte Mai zur Beſchlußfaſſung vorgelegt werden können. Aus Meſſina. Berlin, 23. April. Aus Meſſina wird gemeldet: Bis jetzt ſind etwa 25 000 Leichen geborgen. Nach vberflächlicher Schätzung befinden ſich noch 45 000 Leichen unter den Schutt⸗ maſſen. Aus Stadt und Land. Maunheim, 23. April 1909. * Mit der Reichsfinanzreform, dem aktuellſten innerpolitiſchen Thema, wird ſich heute abend eine vom Nationalliberalen VPerein Mannhe im einberufene öffentliche Verſamm⸗ zung beſchäftigen. Als Redner wurde Herr Dr. Sevi n⸗Baden⸗ Es iſt ſehr erfreulich, daß der Nationalliberale Verein der liberal geſinnten Bürgerſchaft Mannheims Gelegenheit gibt, zu der wichtigen Frage der Reichsfinanzreform in einer öffent⸗ lichen Verſammlung Stellung zu nehmen. Man darf deshalb wohl auch die Erwartung hegen, daß heute abend der Ballhausſaal einen ſo ſtarken Beſuch aufweiſen wird, daß man morgen von einem ein⸗ drucksvollen Verlauf der Verſammlung ſprechen kann. Kein libe⸗ raler Mann darf heute abend fehlen! Vor allem gilt dies für die Mitglieder des Nationalliberalen, Jungliberalen und Liberalen Schuhmachers in Handſ Dampfer„Mannheimia“, des Karl Kümmerer, K 3, 11, des Chriſt. Rau, Langſtraße 78; das Geſuch um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank des Mich. Valdenaire, Seckenheimerſtr. 48; die Geſuche um Erlaubnis zum Ausſchank von Sodawaſſer und Limonade des Jakob Schweizer im Verkaufshäuschen bei der Sternwarte und der Fa. Feldmann u. Schneider in den Trinkhallen am Meßplatz und an der Stephanienpromenade; folgende Geſuche um Erlaubnis zum Betrieb einer Gaſtwirtſchaft, der Marg. Eiſelein, E 7, 26; der Marg. Wezel, F 4, 8/9, der Ev. proteſt. Gemeinde E. V. Seckenheimerſtraße 11, 112 und 13, des Konrad Morlock, Hotel Viktoria O 6, 7; das Geſuch des Peter Kempf um Erlaubnis zum Betrieb der Realgaſtwirtſchaft„zum goldenen Schiff“, J 2, 21; folgende Geſuche um Erlaubnis zur Verlegung der Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank: des Wilhelm Fein von J 7, 3 nach G 7, 30 (mit Branntwein)(genehmigt ohne Branntwein), des Georg Schmitt von Eichelsheimerſtraße 20 nach Eichelsheimerſtraße 22, des Ludwig Gräf von Holzſtraße 7 nach Langſtraße 68.— Abgeſetzt wurde das Geſuch des Emil Schuler um Er⸗ laubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne Branntwein⸗ ſchank, Riedfeldſtraße 5.— Abgelehnt wurden: das Geſuch des Eduard Ehrbrecht um Erlaubnis zum Betrieb einer Gaſt⸗ wirtſchaft Bürgermeiſter Fuchsſtraße 73 und Gartenfeldſtraße 49; ſeiner Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank von Jungbuſchſtr. 10 nach H 6, 1; das Geſuch des Peter v. Venroy um Er⸗ laubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Branntwein⸗ ſchank, Wilhelmſtraße 25 in Rheinau. In der geſtrigen Stadtratsſitzung wurde, wie wir hören, auch die Angelegenheit Eiſenlohr behandelt. Es ſoll nunmehr näch⸗ ſten Montag eine öffentliche Bürgerausſchußfitzung ſtattfinden zur Beſchlußfaſſung in dieſer Frage. Berkehrsverein. Es wird auch an dieſer Stelle nochmals dar⸗ auf aufmerkſam gemacht, daß heute abend im Hotel National um 8 Uhr eine Ausſchuß⸗Sitzung und um 9 Uhr die ordentliche Mitgliederverſammlung des Verkehrsvereins ſtattf indet. Der Verwaltungsrat der Handels⸗Jahres⸗Kurſe für Mädchen in Mannheim hat ſich entſchloſſen, um einem vorhandenen Bedürfnis zu entſprechen, eine weitere Parallelklaſſe zu errichten, in welche diejenigen Mädchen, die bei der 1. Anmeldung wegen Platz⸗ mangel zurückgewieſen werden mußten, noch aufgenommen wverden können, wenn ſie ſich ſofort anmelden. Für die Aufnahme iſt der erfolgreiche Beſuch der 8. Klaſſe der Volks⸗ oder Bürgerſchule bezw. einer gleichwertigen Anſtalt erforderlich. * Die Baumblüto. Die Kirſchbäume ſtehen längs der Berg⸗ ſtraße nun in voller Blüte. Der Anſatz iſt ein ſehr reicher. Einen ebenſo reichen Blütenflor bringen die Birnen. Die Apfel⸗ bäume dagegen bringen zum Teil wenig oder gar keine Blüten. Pflaumen zeigen reichen Blütenſchmuck, weniger die Bühler Frühzwetſche. Faſt gar keine Blüte bringt das verbreiteſte Steinobſt, die gewöhnliche Hauszwetſche. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am Sonntag, 25. April, Maurer Philipp Helfmann mit ſeiner Ehefrau Eliſabetha geb. Schrott, Fröhlichſtr. 28a. *Gauverband der Schmiedemeiſter im Handwerkskammer⸗ bezirk Mannheim. Am Oſtermontag hielten die Schmiedemeiſter des Handwerkskammerbezirks Mannheim im Lokal„Heidelberger Hof“ in Heidelberg eine ſehr gut beſuchte Verſammlung ab. Nach einem Referat des Herrn Schneider⸗Mannheim, üder „Die Organiſation im Handwerk“ wurde zur Gründung des Gau⸗ verbandes geſchritten, welche einſtimmig gutgeheißen wurde. Zum Vorſitzenden wählte man Herrn Schmiedemeiſter Fr. Heuß⸗ Mannheim; zum Stellvertreter Herrn Hofſchmiedemeiſter Krauth⸗Heidelberg; zum Schriftführer Herrn Schmiedemeiſter B. Roth⸗Mannheim, ferner aus jedem Amtsbezirk der Kreiſe Mannheim, Heidelberg, Mosbach einen Vertrauensmann. Sämt⸗ liche anweſende Schmiedemeiſter erklärten ſchriftlich ihren Bei⸗ tritt zum Gauverband. 2 *Evangel. Kleinkinderſchule und Mutterhaus, Windeckſtr. 9. Man ſchreibt uns: Ein neues Schuljahr hat begonnen. Mit einem hübſchen und gut gelungenen Spielfeſt fand das alte ſeinen Ab⸗ ſchluß. Die Eltern der Kinder hatten ſich ſo zahlreich eingefunden, daß in dem geräumigen Saal kein Plätzchen mehr zu finden war. Gar zu liebe Spiele führten die Kinder aus. Die Feier wurde mit einer Anſprache der Frau Oberin eingeleitet, in der ſie ſich über die Bedeutung des Spieles für Geiſt und Gemüt des Kindes verbrei⸗ tete. Auch die drei Lehrſchweſtern des Mutterhauſes zeigten durch Vorführung ihrer Abteilungen, was ſie bis jetzt an Kenntniſſen in ihrem ſchönen Beruf ſich angeeignet. An Oſtern haben nun die älte⸗ ſten Kinder unſere Anſtalt verlaſſen, um in die„große Schule“ ein⸗ zutreten. Zu unſerer Freude konnten wir bei einem Beſuche wahr⸗ neymen, daß die entſtandenen Lücken ſchon wieder ausgefüllt ſind. Für eine Gemeinde bedeutet eine ſolche Anſtalt einen wahren Segen! Die Kleinen ſind bei uns wahrlich gut aufgehoben, und wie reinlich und ordnungsgemäß geht es in den geräumigen, hellen und freund⸗ lichen Schulſälen zu! Liebevolle Art in der Pflege der Kinder und beſte Unterrichtsmethode finden hier ihre Uebung. Getroſt können auch die vermögenderen Eltern auf dem Lindenhof ihre Kinder zu uns ſchicken, wie es ſchon häufig geſchieht, denn Unreinlichkeit an Körper und Kleidung, Unarten und ſchlechte Worte werden nicht ge⸗ duldet. Als neue zweite Lehrkraft iſt Frl. Römheld, eine heſ⸗ ſiſche Pfarrerstochter, in die Anſtalt eingetreten. Neben dem Un⸗ terricht in der Schule iſt ſie bei dem Unterricht und der Ausbildung der Lehrſchweſtern tätig. Die Neuanmeldungen der Kinder können jederzeit in der Schule Windeckſtraße Nr. 9 gemacht werden. 1 Jahr 8 Monate Gefängnis für einen Meſſerſtecher. In frivoler Weiſe provozierte der Taglöhner Jakob Ehret, ein gerichtsbekannter Herr, kürzlich einen Skandal in der Gutemann⸗ ſtraße. Lediglich deshalb, weil ſich ein junger Mann namens Otto Maier weigerte, ihn noch weiter zechfrei zu halten, griff er zum Meſſer und ſtach ihm in den Oberſchenkel. Die Wunde war er⸗ heblich und nicht der Meſſerſtecher, ſondern nur der Zufall wollte es, daß der Stich nicht tötlich war. In der geſtrigen Verhandlung der Affäre vor dem Schöffengericht wurde feſtgeſtellt, daß der Angeklagte ſchon vier gleichgelagerte Meſſeraffären auf dem Konto hat. In Rückſicht auf ſeine vielen Roheitsſtrafen gab ihm das Schöffengericht einen gehörigen Denkzettel in Geſtalt von 1 Jahr 8 Monaten Gefängnis. Aus dem Großherzogtum. Weinheim, 22. April. Die Pläne für den Bau der neuen Kirche der evangeliſchen Altſtadtgemeinde ſind nunmehr eingetroffen. Sie werden in nächſter Zeit dem Aus⸗ Beurteilung überlaſſen. Mit dem Baue ſelbſt ſoll wahrſcheinlich im nächſten Frühjahre, nach den Konfirmationsfeiern, begonnen werden. Heidelberg, 21. April. Am Montag abend ſtarb in der Luiſenheilanſtalt das anderthalb Jahre alte Kind eines das Geſuch des Paul Klingler um Erlaubnis zur Verlegung Pegelſtationen Datum 5 vom Rhein: 18. 19. 20. 21. 22. 23. B Nonſtanqg 3,09 3,04 3,180 Waldshut 2,50 2% Hüningen“). 204 2,10 2,20 2,20 2,15 2,1 Keh! 22½1 2½48 2 Lauterburg 3,95 6,94 4,07 4,07 55 Marau J4,43 4,40 40 4,48 4,48 4,44 Germersheim 3,83 3,84 3,98 3,4 5 Mannuheim 33,70 3,55 3,53 3,54 3,60 3,58 Maingß 1,39 ,80 126 1½6 ½% q Dingen 2,09 2,05 2,02 2,02 ftaub. 22,51 2,38 2,28 2,29 2,29 eet.63 2,57 2,54 2,51 Kölun. 3,06 2,88 284 2,758 2,68 Ruhrort 2,28 2,17 2,14 2,07 ſchuß der Kirchengemeinde vorgelegt und ſodann der öffentlichen weniger wie ſechs Murgtalorte keine Umlagen. Es ſind dies die Gemeinden Bermersbach, Forbach, Gausbach, Lau⸗ tenbach, Reichental und Selbach. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Rhodt, 21. April. Der bayeriſche Kriegerbund hat nunmehr ſchlüſſig gemacht, das ihm von der hieſigen Gemeind unentgeltlich angebotene, 3 Morgen große Grundſtück für die Er⸗ bauung des Kriegerheims anzunehmen. Der äuß günſtig gelegene Platz befindet ſich am Ausgange des Klauſen tals. Die Bauarbeiten ſollen noch in dieſem Jahre in Angr genommen werden. Aus der Pfalz, 22. April. Wie aus München ver lautet, ſollen in der Pfalz zwei neue Oberrealſchulen errichtet werden, um die Anſtalten in Kaiſerslautern und Lud⸗ wigshafen zu entlaſten. Seitdem mit der Angliederung der 7. 8. und g9. Klaſſe an dieſen beiden Realſchulen begonnen wurde, nimmt die Schülerzahl dermaßen zu, daß die Anſtalt in Kaiſers lautern zurzeit 586 und in Ludwigshafen 792 Schülex zählt. Für die beiden neuen Anſtalten ſollen Zweibrücken und Neuſtadt 5 Ausſicht genommen ſein. Uolkswirtschaft. Annweiler Emaillierwerke vorm. Franz Ullrich Söhne in Annweiler. 2 Die Geſellſchaft beruft eine außerordentliche Ge neralverſammlung ein behufs Aenderung de Firma. *** Der Zuſammenbruch des Patten'ſchen Weigen⸗Cornors. Die Chicagoer Weizenbörſe brachte geſtern in Wahrheit den 3 ſammenbruch des Pattenſchen Weizen⸗Corn Die Preiſe gingen um 5 bis 6 Cent das Buſhel herunter und erholte⸗ ſich nur um weniges. Es hieß, daß Patten und ſeine Leute li⸗ weizen bei 1,14 zu kaufen begonnen hätten. Eine Beſtätigur Gerüchts war jedoch nicht zu erhalten, und Juliweizen fiel no w bis 1,1274. Nachrichten über ruſſiſche Verſchiffungen von 2 Milli Buſhel und große Weizenſendungen aus Indien verſtärkten die wärtsbewegung. Die Verkäufe mehrten ſich, als die Nachrich daß die für Mai engagierten Spekulanten Weizen abzugeben ſuchten und daß auch Patten unter den Verkäufern war. Eine rität auf dem Weizenmarkt erklärte, daß 163 Milltionen Bufhe Reſerve ſeien, während die Regierung 143 Mill. Buſhel als beſtand und Patkten nur 108 Mill. Buſhel angegeben hatte noch die Nachricht, daß in den Nordweſtſtaaten am Stillen. Mehlſendungen nach dem Oſten verſchifft würden. Der Pr Getreidebörſe in Newyork hat die Getreidehändler für Do zu einer Verſammlung berufen, um mit ihnen die Frage zu ber ob der Einfuhrzoll auf kanadiſchen Weizen aufgehoben werden oder nicht. Es iſt jedoch wahrſcheinlich, daß man von dieſer Ma abſehen wird, da der Corner bereits anſcheinend in Brüche geht. gegangen. Letztere Differenz iſt bebingt durch den Ausfall vo ſachen, wie ſolche im Vorjahre infolge der Reichstagswahl ge wurden. Hieraus erklärt ſich auch die Tatſache, daß krotz bedeuten Abonnentenzuganges das Papierkonto die erwähnte ſehr mäßige höhung erfahren hat und die Arbeitslöhne in ihrem Geſamtbetrage zurückgegangen ſind. Eine ruhige ſtete Fortentwicklung des G! ſcheint geſichert, ſo daß zu erwarten ſteht, daß die noch vorha Unterbilanz von M. 6775.28 im übernächſten Jahre ganz verſchwi und gleichzeitig eine Verteilung von Dividenden Platz grei Die Baperiſche Treuhand⸗Aktiengeſellſchaft hat Bayeriſchen Induſtriellenverband ein günſtigungsvertrag abgeſchloſſen, auf Grun Mitgliedern des Verbandes ein Rabatt auf die Tar Geſellſchaft gewährt wird. 7 Hotel⸗Aktiengeſellſchaft in Liquid. in Fürth. Nach de am 31. Dezember iſt der vorjährige Verluſtvortrag vo 105576 auf M. 100 704 geſunken. Das urſprünglich kapita“ von 376000 M. iſt durch die 40 Prozent Liqui rate auf 226 000 M. ermäßigt. waſſerſtandsnachrichten im Monat Ap vom Neckar: 5 Maunheim 3,,78 3,60 3,55 3,56 3,60 39 Heilbronn 1,18 ½0 1,10 1,09 1,01 0,941 *) Windſtill, Bedeckt, 11. 0. Mutmaßliches Wetter am 24. und 25. April. Für und Sonntag iſt zu Gewitterſtörungen und ſonſtigen Nied geneigtes, wenn auch zeitweilig noch heiteres Wetter zu e General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mamheim, den 23. April 1909 zelchnen den aus, sondern auch Einheitspreis: 42 Lurusausführung: ül. 16⁰⁰ ſür Hamen U. Herren. Verlungen Sis MHusterbuch! Nicht allein Güte und Eleganz Salamander- Stiefel ausserordentliche Preiswürdigkeit. Schuh-Ges. m. MANNHELM P 5, 15016 Heidelbergerstrasse P 5, Fekauntmachung. Bilanz-Conto per 3l. Lezember 1808, Kuf Antrag der Erben der rats„Waldhof verſteigere i in meinem 15 Amtszimmer in Maunheim Rüt K 1, I1 am Montag, 28. April 1909, vormittags 11 Uhr das nachſtehende Grundſtück: Gemarkung Mannheim Igb. Nr. 8810 d, 4 a 31 am Bauplatz im Stadtteil Wald⸗ hof, an der Hubenſtraße 10. Der Steigerer muß min⸗ 11% zur Auszahlung. deſtens den Preis von 15 bei für den Quadratmeter bieten bei Die übrigen Verſteige⸗ bei rungsbeſtimmungen können bei bei dem unterzeichneten No⸗ bei tariat eingeſehen werden. Mannheim, 20. April 1909. 1 5 Aktivs, 4 3 Pssiva. SStiwe Cliſabeh geb. Kreuger Fabrikanlagen. 1858445— FapitalOonto werden die bisher unter den Eisenbahnwagen„„ 789530— Reservetondds Erben gemeinſchaftiich ge⸗ chiffſo 515800— Spezialreservefondss bliebenen Grundſtücke und Gespanne— Erneuerungsfonds zwar: 7616 batente und Modellte.—Teilschuldverschreibungen 1. J ar 19 qm, Hofratte mit Kautionen[35853850 Beamten- u. Arbeiter- Unter- darauf befindlichem ein:] Waren-Contoo 303126830 stützungsfonddese ſtöckigem Wohnhaus nebſt] Eftekten-B 10 Hausgarten im Stadtteil ten-Bestandg]780350353 Kautionen 53 Käfertal an der Bahnhof⸗ Wechsel-Bestante 81351513 Hypotheken-Conto ſtraße No. 5, Kassen-Bestanle 45609½73% Unkallxersicherunes · Conto 2. 14 ar 01 qm Ackerland im Debitoren: Beiträge pro 198 39. Sandgewann Bankguthaben M. 15994038.66 FFFCCCC am Montag, den 3. Mai, Diverse„3719868 12 531927178 Reingewinn 1803773½76 vormittags 9 Uhr auf dem—.— Rathaus Käfertal öffentlich 3206146702 820654675 verſteigert. Gewinn⸗ und Verlust-Conte per 381. Dezember 18038. Die Verſteigerungsbedin⸗ gungen liegen zu jeder⸗ Debet. 4. 3 Kredit. 4 3 manns Einſicht auf der No⸗ Zinsen für Teilschuldverschrei- Vortrag aus 190777 14375882 tariatskanzlei offen. bungen 130905—Gewinn pro 1908[36 85 Mannbeim 19. April 1909.] Unkosten(Saläre, Stenern, Re- IX. paraturen, Versicherungen, ö n Diverses) late Stigttungs⸗Aufündüguag. mneͤ. é 1808779l Nr. 4859. Auf Antrag des„„„ evangeliſch. Kirchengemeinde⸗ 3817159/170 5817159f1 7 Charlottenburg-Berlin, im März 1909. gerswerke-Actiengesellschaft. Der UVorstand. Segall. Dr. Aug. Clemm. Dr. Noebe. Auf das dividendenberechtigte Kapital von M. 12.000,000.— gelangt eine Vividende von 5 Der lbividendenschein No. 11 wird mit M. 110.— eingelöst: in Werlin bei der Masse der Mesellschait, Kurfürstenstrasse 167. bei der Berliner Handels-Gesellschaft, 5 dem A. Schaaffhausen'schen Bankcverein, soswie dessen Niederlassungen in Köin und Benn, der beutschen Bank sowie deren Filiale Frankfurt a.., Herren C. Schlesinger-Trier& Co. Commanditgesellschalt fAKtien, in Rreslau bei dem sehlesischen Bankverein. Großh. Notariat VIII: Dr Carlebach. 7590 Deffentliche Verſteigerung. Zeitungs-IIlakulqatur o, m deem dmum erndtte W 6. H. Haasus Buchdruckere Montag, den 26. April l. Is., vormitttags 160½ Uhr werde ich an Ort und Stelle in der Halle der Speditions⸗ firma J Reichert Söhne dahier, am Central⸗Gütervahnhof, 10,000 Platten Msheſtcement⸗ ſchiefer, 40 40 gemäߧ 378 des.⸗G.⸗B. für Rechnung deſſen den es angeht, öffentlich gegen bare Zahlung verſteigern. 5042 Mannheim, 22. April 1909. Hlee, Gerichtsvollzieher. Sofort Geld auf Möbel u. Waren; 0 jeder Art, 1 b. H. 1516 aller Art, ſtets vorrdtig in der welche mir zum verſteigern 5 Frachtbriefe 9. S. Saaste: Buchdruckerel Hintag-L. Tendüsh übergeben werden. Ankauf gegen bar. Kirchen Anſagen. In der Hauptſynagoge. Guter Mittagstiſch von 12—3 und—6 Uhr. 65 1. Abeudtiſch v. 40 4 an. Speiſe⸗Wirtſchaft Nähe Planken. Tauſche gebrauchte Möbel gegen neue. 91611% Lagerung von Möbeln und Waren ſowie ganze Haus⸗ 5 Einrichtungen. J, 80 4 u. D 3, 13, 6 Freitag, den 28. April, abends 7½ Uhr. Samstag, den 24. April, morgens 9% Uhr Nachmittags 2% Uhr Jugend⸗ Bürgerl. Mittags⸗ u. Abend⸗ tiſch. T 4, 26, 2 Separ. 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Prediger Seyring, der Andrea auch eingeſegnet, hatte ihr den Spruch Ruths mit auf den Weg gegeben:„Wo Du hingehſt, da gehe ich auch hin, und wo Du ſtirbſt, da will ich auch begraben ſein.“ Noch lag etwas von der Weihe der Traurede auf der jungen Braut, die jetzt am Arme des ihr angetrauten Gatten in den von zahlloſen Kerzen erleuchteten Speiſeſaal ſchritt, nachdem ſie die allſeitigen Glückwünſche empfangen. Das volle Sonnenlicht, das noch draußen auf den grünen Maſenflächen aleißte und durch die geöffneten Türen und Fenſter hereindrang, ließ das Licht der Kerzen bleich und matt erſcheinen und unn ſeinen eigenen, geheimnisvollen Schimmer über den Saal' mit ſeinen weißen Azaleen, der Andrea plötzlich wie eine Totengruft erſchien. „Biſt Du glücklich?“ flüſterte ibr der Bräutigam zärtlich zu, als er an Andreas Seite Platz nahm. 5. Sie lächelte ihm in die Augen, und er preßte liebevoll ihre Dand. Ein großes Glücksgefühl, eine heiße Dankbarkeit gegen die blonde, ſchöne Frau an ſeiner Seite, wallte plötzlich in ihm auf. Nun waren ja alle ſeine Träume und Hoffnungen erfüllt. Er war frei von den drückenden würgenden Sorgen des Lebens. Sein Schwiegerbater hatte in generöſer Weiſe und mit feinem Takt, das mußte er dieſem Spießer, wie er den Alten heimlich nannte, laſſen, alle ſeine Verbindlichkeiten gedeckt. Veidel Blüm⸗ auch der Vermittler, den er bisher immer mit unverholener Ver⸗ achtung behandelte, hatte ſich höchſt anſtändig dabei gezeigt. Außer einem größexen Barvermögen, das Andreas Mitgift ausmachte, hatte ihm heute ſein Schwiegervater eine Schenkungs⸗ urkunde über das Rittergut Falkenhagen überreicht, das, ſehr er⸗ tragsfähig und nutzbringend, allein ein Rieſenvermögen bedeutete. Die Villa in der Tiergartenſtraße, die das junge Paar gleich nach der Rückkehr von der nur kurzen Hochzeitsreiſe beziehen ſollte, war, trotz der raffinierten, luxuriöſen Ausſtatkung doch nur eine alie gegen dieſes Hochzeitsgelchenk, mit dem Hinzdorf heut⸗ Gut bürgerl. Mittags⸗ u. Abendtiſch chen Rüſenbaum hatte ihm dabei geholfen, alles zu ordnen, undflersmann noch mehr? Cleganter Kinderwagen aſt neu, billig zu verkaufſe 4, 27, 2. Etage. Bellenſtr. 64, 4 Siock. 5039 das junge Paar überraſchte. Eberhards Herz war von Dankbar⸗ keit, Rührung und Freude geſchwellt. Nun lag das Leben und die Welt ſo glänzend vor ihm. Nun konnte ihn nichts mehr treffen. Alle Sorgen abgeſtreift, alles Trübe vergeſſen. Nur leben und genießen. Zum erſten Mal hatte er heute die dicke, fleiſchige Hand ſeiner Schwiegermutter ohne Schauder an die Lippen geführt. Die Hände wollte er Andrea unter die Füße breiten. Er wollte—— Da begegnete ſein Blick dem ſeines Freundes des Halfdan Erichſon, der ihn vom anderen Ende der Tafel aufmerkſam be⸗ trachtete. Eberhard verlor plötzlich den Faden ſeiner Gedanken. Wie merkwürdig ihn Erichſon anſah, und wie eigentümlich er ſich überhaupt gebärdete. Er hatte ihn ja faſt zwingen müſſen, zur Hochzeitsfeier zu erſcheinen. Na, aber nun war er doch da, undEEberhard empfand bei ſeiner Gegenwart etwas, wie ein gewiſſes Heimatsgefühl. Außer ein paar Kameraden, die als Tänzer für die Brautjungfern ge⸗ braucht wurden, war niemand als Gaſt zugegen, der zu ihm ge⸗ hörte. Nähere Verwandte hatte er nicht, und die wenigen entfern⸗ teren, die man gebeten, hatten die Einladung abgelehnt. Dieſe Mesalliance würde ihm keiner ſeiner Vexwandten ver⸗ zeihen. Auch die Braut blickte zuweilen zu Halfdan Erichſon hinüber, und immer wieder ſah ſie ſeine Augen dunkel, faſt drohend auf ſich gerichtet. Was fiel denn dieſem Menſchen ein? Warm war er über⸗ Haupt gekommen? War es nicht eine Unverſchämtheit von dieſem Farbenklexer, ſie ſo anzuſtieren? Du kieber Gott, Papa hatte ihm doch das Bild, das er von ihr in Auftrag erhielt, köchſt anſtändig bezahlt und noch ein anderes Bild für ein ſündhaftes Geld abgekauft. Es hing drüben in ihrem Zimmer: ſie hatte ſich geweigert, es mitzunehmen in das neue Heim. Was wollte denn dieſer Ma⸗ 6729 War er vielleicht eiferſüchtig, daß ſie ihn nicht zum Gatten gewählt? Nein, das war doch zu lächerlich. Sie, Andrea Hinz⸗ dorf, die zeitlebens darunter gelitten, daß ihre Eltern Empor⸗ kömmlinge waren, die ſollte— es war nicht auszudenken! Es war wirklich eine bodenloſe Arroganz von dieſem Men⸗ ſchen, ein bißchen Flirt ſo ernſt zu nehmen. Plötzlich lief eine heiße Röte über Andreas Antlitz, das unter den weißen Tüllwogen ſchimmerte. Die lichtbraunen Augen ſenkten ſich derwirrt auf en Teller, und ihr Herz zuckte plötzlich in raſchen, beißen Schlägen. 5 tto Ferber Spezlal-Haus in Löffel- und Messerwaren P 7, 19 Heidelbergerstr. Tel. 4169. Empfehle in relchhaltigster Auswahl: Echt silberne Bestecke in einfacher und modernster Ausführung, zu den billigsten Tagespreisen. 6920 Schwerversilberte Alpaccabestecke mit Ta. silberweisser Unterlige ü. garantiert gestempelter Si berauflago in allen Stilarten. Stets hervorrag. Nenheiten. Stahlbestecke mit Ebenholz-, Horn-, Tnocheu-, Perlmuttergriffen u. s. w. Taschenmesser, Scheeren u. Manieures in allen Zusammenstellungen Lunptatte Besteckkästen u. Etuis in jeder Zusammenstellung und Preislage stets vortätig. Nur prima Qualitäten! müder goldumſäumter Nachmittag fiel ihr ein. Halfdan und ſie waren ganz allein in dem Atelier da drüben, das der Papa dem Maler eingerichtet, um Andreas Bild zu ſchaffen, das auf allen Kunſtausſtellungen ſpäter bewunderndes Aufſehen erregte. Die Mama war, wie immer, bei den langweiligen Sitzungen Ein Erichſon ſelig entſchlafen und der Künſtler war am Andreas Seite getre⸗ ten, die in einem hochlehnigen Seſſel ruhte, Licht und Schatten des Bildes zu prüfen. Und plötzlich, als er ſeinen Kopf zu dem ihren herunterneigte, als ſein rotblonder Bart faſt ihre Wangen ſtreifte, da hatten ihre Augen tief in die ſeinen geſchaut nur einen Herzſchlag lang, aber voll heißer Glut, und da hatte er ſeine Lippen auf ihre leuchtenden Augen gepreßt, und eine un⸗ endliche Seligkeit hatte ihr Herz überflutet. „Ich liebe Dich, Andreg,“ war ſeine Stimme an ihr Ohr ge⸗ drungen, feierlich wie ein Schwur, und ſie hatte gelächelt und ihm ihre blühenden Lippen gereicht. Da war die Mutter aus ihrem Dämmerſchlummer erwacht und die Abendſchatten hatten das letzte, milde Sonnenlicht verlöſcht, ſo daß Erichſon Piuſel und Palette niederlegen mußte. Als er wiederkam, um das Bild zu vollenden, Kommerzienrätin nicht, und Andrea hatte kein Lächeln auf den roten Lippen. Ernſt und ſtumm führte er ſeine Arbeit zu Ende. Er las wohl in ihrem Antlitz, daß der goldene Herbſttag, den ſie durchlebt, nur ein Traum bleiben durfte. Er las in ihren Augen, daß ſie vergeſſen wollte, was ſtürmiſch ihr Herz ge⸗ ſprochen. Die junge Braut ſchauerte zuſammen. Ihr fiel das uner⸗ gründliche Lächeln ein, mit dem er dann von ihr Abſchied genom⸗ men. Wie Verachtung zuckte es um ſeinen ernſten Mund, und der mächtige Nacken, der das edle Haupt mit dem rotgoldener Lockenhaar trug, beugte ſich wie unter einer ſchweren Laſt. Da hatte Jubel ihre Seele erfüllt: Er liebt Dich“ hatte ſi geſauchzt,„er leidet“, hatte ſie voll Wolluſt empfunden, und ein Siegesgefühl ohne gleichen hatte ihre Bruſt geſchwellt. Er ſollte, er mußte ſie lieben, ſie aber, ſie hielt ihre Gefühlt in der Hand, ſie konnte ſie austeilen nach Gefallen, ſie brauchtt nicht den zu nehmen, den ſie liebte und dem ſie in einer ſchwochen Stunde verraten, daß auch er ihrem Herzen nahe ſtand Sie war erkaben über ſolche törichte Sentimentalitäten aus denen die Schwachen ſich Feſſeln ſchmieden. (Bortſetzung folgt.) ſchlief die e General⸗Anzeiger.(Mittagblatr.) 7. Seite. i Freiwillige Feuerwehr. Unſer Kamerad 9 Guſtan Kirſchenlohr, dat, ſucht per 1. Mat oder ſpäter Stellung als ſolcher. Gute, langjährige 19 8 Zeugniſſe vorhanden. 5253 85 Oſſerten unter T. 1628 an 555 Haafenſtein K Vogler,.⸗Ge⸗ Straßburg El. 5 6 F gesche miittleren i 2(geſchäſtsgewandt u. ſelbſtänd., 8** f f N. 9 ſch baldigſt ein Filialgeſchäft elsl U. Uls Waren, f 0 d8d Fzu übernehmen. Kaullon kaun 7 2 geſtellt werden, auch ſteht der⸗ Rohen o. gekocht. Schinken ½ Pfd. 35 Pig.· ſelben durch Verwandte für Salami- und Zervelatwurst ½ Pfd. 30 Pgg. Die Beerdigung findet Santstaß 24. d.., nachmittags 2½ Uhr, latt. 75 Die Kamernden ſänntlicher Kompagnien werden erſucht, dem Dahingeſchiedenen die letzte Ehre zu erweiſen. Samailung nach mittags 2 Uhr Leick enhalle Mannheim, 28. April 1909. Das Nommands: 2 Pompier der 2. Kompagnie, N iſt genorben. — 1 Neu eingelroffen Kopf 12 Pfg. Weisser Blumenkohl Kopk 15 u. 18 Pfg. event. größeren Betrieb weitere Hilſe zur Verfügung. ſſerten unter Nr. 8204 an d. d. Bl. erbeten —— S Zarter frischer Salat f Thüringer Rotwursßt Pfd. 58 Pfg. 0 ränleln Jn t tägsnlber Frische grosse Gurken.. Stück 38 Plg. 10 9 fl AScennn en en 25 15 Uringer Landleberwurst. Ptd. 78 Pfg. Zeugnlſſe ſiehen zur Verfügung. 85 Neue Malia-Kartoffen.. Pfund 11 Pfg. 9 8 ö unt Nr. S01 an die Erped. Sardellenleber-U. Braunsoh. Meftwurst st. 2 7 Pz. Sragn fuht — Purean Sauerbrey, U 4, 2. Magere Nuss-Schinken. 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Vp.), die eine Abänderung des§ 11 des Zolltarifgeſetzes in der Richtung verlangt, daß die Geltungsfriſt der Einfuhrſcheine auf höchſtens 3 Monate herabgeſetzt wird, und daß die Geltung der Einfuhrſcheine zur Zollentrichtung auf die Warengattung beſchränkt wird, für welche bei der Ausfuhr der Einfuhrſchein er⸗ teilt worden iſt. Ebenfalls zur Diskuſſion ſtehen Petitionen von Müller⸗ verbänden und Handwerkskammern, die Maßnahmen gegen die übermäßige Ausfuhr von Getreide fordern, und Ein⸗ gaben der Gewerbekammer zu Dresden, des Verhandes deutſcher Lohnfuhrunternehmer in Frankfurt a.., des Zentralverbandes deutſcher Bäckerinnungen„Germania“, und des Deutſchen Hand⸗ werkls⸗ und Gewerbekammertages in Hannover, die u. a. die Wiedereinführung des Identitätsnachweiſes befürworten. Abg. Güunther⸗Plauen(Fr. Vp.) begründet die Reſolution. Die Einfuhrſcheine werden dazu be⸗ nutzt, die Getreidepreiſe künſtlich hochzuhalten. Wegen ihrer ver⸗ ſchiedenen Verwendungsmöglichkeit und der ſechsmonatigen Geltungsdauer haben ſie die Bedeutung eines Wertpapiers ge⸗ wonnen. Man kann mit Fug und Recht behaupten, daß die Ein⸗ fuhrſcheine in ihrer gegenwärtigen Form zum Teil Schuld tragen an den hohen Getreidepreiſen. Es iſt in weiten Kreiſen die Meinung verbreitet, daß ſo, wie die Dinge jetzt liegen, es unter keinen Umſtänden weitergehen kann. Man weiß, daß mit den Einfuhrſcheinen großer Unfug getrieben wird, indem man nicht bloß Getreide, ſondern auch Kaffee und Petroleum daraufhin einführt. Im Verhältnis zur eigenen Weizenernte wird ein ganz bedeutendes Quantum Ge⸗ treide ausgeführt, woraus ſich der hohe Preis des Weizens er⸗ klärt. Die Meinung, Deutſchland habe Ueberfluß an Brotgetreide, iſt in keiner Weiſe zutreffend. Die deutſche Landwirt⸗ ſchaft iſt nicht in der Lage, das geſamte Ge⸗ treide zu produzieren, das im Lande gebraucht wir d. Die Getreideeinfuhr würde einen noch viel größeren Umfang annehmen, wenn nicht durch die ungünftigen wirtſchaftlichen Verhältniſſe die Bevölkerung gezwungen wäre, ihre Bedürfniſſe einzuſchränken. Für die Reichskaſſe haben die Eifuhrſcheine nur den Wert von Makulatur. Das gange Syſtem iſt un⸗ haltbar ſchon aus Gründen der nationalen Selbſterhaltung muß eine Aenderung in dem Sinne unſerer Reſolution erfolgen. 5 ie Landwirtſchaft iſt Lohnes wert. 1 rechts.) Die landwirtſchaftli Produkte müſſen einen annehmbaren Preis haben. Die Einfuhr ſcheine ſind nicht ſchuld daran, wenn im Jahre 1908 eine ſtarke Getreideausfuhr ſtattfand. Das lag an der reichen Ernte. Unſere Roggenpreiſe ſind ja auch in den letzten Jahren geſunken. Sicher⸗ lich iſt es kein gefunder Zuſtand, wenn erhebliche Mengen von Brot⸗Getreide dem Inlandsmarkt entzogen werden. Im vorigen Jahre waren das aber auch anormale Verhältniſſe. Wenn dieſer Zuſtand nicht vorübergehend ſein ſollte, ſo find wir gern bereit, Maßnahmen zur Abhilfe zu erwägen. Keineswegs iſt das Ein⸗ fuhrſcheinſyſtem ein integrierender Beſtandteil unſerer Schutzzoll⸗ politik. Ein Blümchen„Rühr mich nicht an“ iſt es nicht. Freilich hat ſich unſere Landwirtſchaft daran gewöhnt. Durch eine Ein⸗ ſchränkung oder Abſchaffung würde die Landwirtſchaft geſchädigt werden, auch der Getreidehandel. Landwirtſchaft und Getreidehandel müſſen ihre bisherige Bewegungsfreiheit behalten. Geſtern hieß es auf der Linken, man ſolle doch nicht den Zolltarif durchlöchern. Heute kommen dieſe Herren mit einem Antrage auf Abänderung desſelben Zolltarifgeſetzes. Der Redner beantragt, die Reſolution der überweiſen. handeln.(Beifall im Zentrum.) Abg. Dr. Südekum(Soz.): Mein Vorredner hat eine rückſichtsloſe agrariſche Rede ge⸗ (Lachen im Zentrum.) Neun Zehntel ſeiner Ausführun⸗ g. Der Antrag auf Verweiſung der Sache an die Budgetkommiſſion iſt eine VBerſ chleppung bis zu Will man denn den Antrag Der Anreiz zur wird durch die Scheine gegeben Die Getreidepreiſe (Oho⸗Rufe rechts und im halten. ze gen waren rein agrariſch. den griechiſchen Kalenden. nach Pfingſten in den Hundstagen beraten? Ausfuhr von Gekreide 1 und durch die günſtigen Eiſenbahntarife. ſind lange noch nicht niedrig genug. cht Zentrum.) Der freiſinnige Vorſchlag ſtellt das Minimum dar das wir heute fordern müſſen. Auch unſere Schwierigkeiten mi der Schweiz ſind eine Folge des Einfuhrſcheinſyſtems, durch das die Taſchen der Großgrundbefitzer gefüllt werden. Budgetkommiſſſon zu Im Plenum können wir dieſe ſchwierige Materie, die für die Landwirtſchaft von großer Bedeutung iſt, nicht be⸗ ein nationalliberaler Antrag werden darf. gibt einen hiſtoriſchen Ueberblick über die Entwicklung des Syſtems der Einfuhrſcheine. Wunderlich iſt, zur Einführung dief Abgeordnete Rickert trat ebenfalls lebhaft dafür ein. Auch Stettin hat große Vorteile davon. Wahrſcheinlich iſt die Re⸗ ſolution in Abweſenheit der drei Herren beſchloſſen worden. Si werden ſelbſt mit Entfetzen ihre Namen darunter bemerkt haben (Heiterkeit.) Die Ausfuhr an Getreide betrug im Jahre 1908 nur 13 Prozent der Einfuhr. Das iſt doch ſehr wenig. An den hohen Brotpreiſen ſind nicht die Landwirte ſchuld, ſondern die Bäcker, die große Gewinne einſtecken. Im Oſten ſind die Ge⸗ treidepreiſe immer noch niedriger als im Weſten. Die ganze Einrichtung der Einfuhrſcheine liegt doch im Sinne des Frei⸗ handels. Ich verſtehe daher nicht, wie die Freiſinnigen mit dieſer Reſolution kommen können. Wir lehnen ſie ab. Auch im Intereſſe unſerer Induſtrie und unſerer Induſtriearbeiter müſſen wir die Landwirtſchaft kaufkräftig und konſumfähig halten.(Beifall rechts.) Rühren Sie nicht an eine Inſtitution, die nicht bloß für die Landwirtſchaft, ſondern auch für Induſtrie und Handel von größter Bedeutung iſt.(Beifall rechts.) Abg. Dr. Weber(Natl.): Die Einfuhrſcheine haben nicht nur für die Landwirtſchaft, ſondern ebenſo ſehr für den Handel große Bedeutung, weil durch ſie der Getreidehandel gerade im Oſten ermöglicht und das Getreide zum Nutzen des Handels ein⸗ und ausgeführt wird. Es gibt ſelbſt ſozialdemokratiſche Zeitungen, die mit uns dieſe Auffaſſung teilen. Wenn ſie bedenken, daß an Roggen insgeſamt 600 000 Tonnen ausgeführt werden und an Weizen 200 000, da⸗ gegen die Einfuhr von Roggen ca. 370 000 Tonnen und die von Weizen mehr als 2 Millionen beträgt, ſo werden Sie zugeben müſſen, daß durch die Mehrausfuhr von Roggen eine Mehreinfuhr von Weigzen ſich als nötig erwieſen hat. Es iſt nicht richtig, daß die Einfuhrſcheine nur der Landwirtſchaft zugute kommen. Die Vertreter der Hafenſtädte Bremen, Lübeck und Stettin haben ſich ſelbſt für die Einfuhrſcheine im Intereſſe des Handels aus⸗ geſprochen. Beſondere Berückſichtigung verdient auch die Mühlen induſtrie. Es iſt bereits darauf hingewieſen wor⸗ den, daß es vielleicht notwendig ſein wird, eine Reviſion der Aus⸗ fuhrtarife für Getreide und Kohle zu erwägen. Ich will dieſen Gedanken nicht von der Hand weiſen, obwohl Kohle und Getreide bezüglich der Einfuhrſcheine verſchieden zu behandeln ſind. Für die Mühlen Deutſchlands iſt zurzeit nicht hinreichend geſorgt, und ich möchte die Stactsregierung erſuchen, mit den Einzelſtaaten in Verbindung zu treten, um hier in der Tariffrage baldmsglichſt Remedur zu ſchaffen. Eine veränderte Tarifierung des Getreit wird raſcher wirken, als eine Mühlen⸗Umſatzſteuer, über die d Meinungen noch nicht genügend geklärt ſind. Wenn den Getreide⸗ produzenten nicht die Möglichkeit der Ausfuhr gegeben wäre, könnte leicht eine ganz überflüſſige und von niemandem gewünſchte Deroute entſtehen, weil die Getreideproduzenten nach dem Druſch das Getreide baldmöglichſt auf den Markt bringen müſſen. Das ſpricht für die Einfuhrſcheine. Schippel hat darauf hingewieſen, daß unter dem Freihandel ohne Einfuhrſcheine der Jahres durch⸗ ſchnittspreis in Berlin 211 Mark betrug und heute trotz erhöhten Schutzzolles und trotz Einfuhrſcheinen der Durch⸗ ſchnittspreis ſich auf 206 Mark ſtellt, wobei noch eine große Miß⸗ ernte auf dem Weltmarkt vorliegt. Der Antrag Ablaß iſt für uns unannehmbar. Da wir aber der Anſicht ſind, daß hier eine Frage von größter Tragweite vorliegt, über die wir in der Kommiſſton eingehend beraten wollen ſo haben wir ein Amendement ein⸗ gebracht, das Sie hoffentlich annehmen werden. Es beruht auf dem Gedanken, daß die Erleichterung des Handels nicht ſo weit zu gehen braucht, daß man die Einfuhrſcheine geben und dafür Petro⸗ keum oder Kaffee kaufen kann. Die Getreideeinfuhrſcheine müũſſen im Intereſſe der Landwirtſchaft aufrecht erhalten werden, allein eine ungeſunde Spekulation kann hintangehakten werden. Die Ab⸗ kürzung der Geltungsdauer, wie ſie der freiſinnige Antrag vor⸗ ſchlägt, würde keinen Nutzen haben.(Beifall bei den National⸗ liberalen.) Abg. Gothein(Fr. Vg.): Für uns iſt einer der weſentlichſten Gründe, weshalb boir die Reſolution eingebracht haben, gerade das Intereſſe der Reichs⸗ finanzen geweſen. Wohin wir mit Ausfuhrprämten kommen, hat am beſten die Zuckerprämie gezeigt, die dem deutſchen Steuer⸗ zahler, wie ich berechnet habe, 1488 Millionen Mark gekoſtet hat. Und nun redet man noch einer Ausfuhrprämie auf Getreide das Wort. Das Märchen von den niedrigen Getreidepreiſen in Deutſch⸗ „ land ſollte man nicht weiter verbreiten. Gewiß haben die Oſtſee⸗ k ſtädte einen Vorteil von dem Syſtem der Einfuhrſcheine. Herr Speck hat nur mit ſchönen Redensarten operiert. Der Antrag Weber iſt echt nationalliberal und ohne praktiſche Bedeutung. ————ůͤ—— 3— 5166 UI des CoOl Staatsſekretär des Reichsamts des Innern v. Bethmann⸗Hollweg: Ich hatte urſprünglich nicht die Abſicht, heute zu reden. Wenn ich dies nun doch tue, ſo will ich mich allerdings nicht mit dem letzten Herrn Vorredner über hand'olitiſche Anſichten ausein⸗ anderſetzen. Ich hoffe, daß die Mehrheit des Reichstages auch damit einverſtanden iſt.(Zuſtimmung.) Die Tatſache, daß die Ausfuhr des Hafers und neuerdings auch des Roggens erheblich geſtiegen iſt, hat die Aufmerkſamkeit auch der verbündeten Regierungen auf ſich gezogen und ſie veranlaßt, die Rückwirkung dieſer Erſcheinung auf unſere Reichsfinanzen einerſeits und auf unſere allgemeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſe andererſeits, inſonderheit auf unſere Getreideproduktion im Sinne einer Erweiterung des Haferanbaues zu beobachten. Wenn nun auch dieſe Erſcheinung des zunehmenden Eyports unzweifelhaft im Zufammenhang ſteht mit den verſchiedenartigen Zollſätzen, in⸗ ſonderheit für Hafer und Gerſte, ſo erblicke ich doch den Haupt⸗ grund für die Erſcheinung in unſeren wachfenden Getreide⸗ ernken.(Sehr richtig! rechts.) Ich halte dieſes Anſteigen unſerer Getreideernten für eine allgemein wirtſchaftliche ſehr erfreuliche Erſcheinung,(ſehr richtig! rechts), aber nicht nur allgemein wirtſchaftlich, ſondern auch techniſch landwirtſchaftlich und dadurch unterſcheide ich mich ſehr weſentlich von dem Abg. Gothein. Er ſchilderte es als eine ungeſunde landwirtſchaftliche Erſcheinung, doß der Getreideanbau bei uns ſo zugenommen habe. Er beklagt, daß im Vergleich zum Getreideanbau die Viehzucht vernachläſſigt werde. Es mag eine Zeit gegeben haben, wo das allerdings der Fall war. Aber dieſe Zeiten ſind vorüber(Sehr richtig! rechts), und wenn der Abg. Gothein noch mit den früheren Verhältniſſen rechnet, ſo wird er eben der Gegenwart nicht ge⸗ recht.(Sehr richtig! rechts.) Der Abg. Gothein möge auch dabei bedenken, daß die Zu⸗ nahme unſerer Getreideproduktion nicht nur darauf beruht, daß das Areal, das landwirtſchaftlich bearbeitet wird, vergrößert wor⸗ den iſt, ſondern im weſentlichen auf der größeren Ernte pro Morgen, auf intenſiverer Wirtſchaft, und daß, wenn wir eine intenſive Wirtſchaft im Getreidebau haben, wir unmittelbar da⸗ mit auch unſeren Futteranbau verbeſſern und infolgedeſſen günſtig auf unſere Viehwirtſchaft einwirken.(Sehr richtig! rechts.) Wenn der Abg. Gothein ſchtießlich bedenken will, daß unſer Vieh⸗ ſtand in den letzten Jahren ſich in der erfreulichſten Weiſe ver⸗ mehrt hat, ſo wird er den Vorwurf, daß die deutſche Landwirt⸗ ſchaft einſeitig den Getreidebau bevorzuge, nicht mehr aufrecht er⸗ halten können.(Zuſtimmung.) Nach dieſem Exkurs komme ich aber zur Sache ſelber zurück. Die Zunahme des Exports an Roggen und Hafer iſt eine Erſcheinung der neueſten Zeit. Nur während eines verhältnismäßig kurzen Zeitraumes hat man dieſe abnorme Zunahme beobachten können, und es iſt durchaus not⸗ wendig, daß man dieſe Beobachtung fortfetzt, um zu erkennen, ob es ſich überhaupt um eine dauernde oder nur um eine vorübergehende Erſcheinung handelt. Erſt wenn Klarheit darüber geſchaffen iſt, wird für die verbündeten Regie⸗ rungen die Möglichteit gegeben ſein, zu dieſer Frage überhaupt Stellung zu nehmen. Die Frage ſelbſt iſt von weittra Bedeukung für die verſchiedenſten Zweige unſeres wirtſchafklichen Lebens. Und ſie iſt weiterhin eine Frage, die nach ihrer ganzen Entſtehungsgeſchichte nur mit der äußerſten Vorſicht behand werden darf.(Lebh. Beifall.) Abg. Frhr. v. Gamp(Rp.): Ich verſtehe nicht, warum Herr Gothein hier immer über landwirtſchaftliche Dinge redet, obgleich er nichts davon verſteht. (Sehr richtig! rechts. Lachen links.) Unſer Fleiſchkonſum iſt ſaſt ſo hoch, wie in England. Das iſt eine anterkennenswerte Leiſtung unſerer Landwirtſchaft. Und was geben wir unſeren Arbeitern für gutes Fleiſch! In England bietet man ihnen nur gefrorenes Fleiſch aus Argentinien oder aus Chicago. Herr Gothein iſt wieder mit viel ſtatiſtiſchem Material angerückt. Er nannte ja einmal die Statiſtik eine feile Dirne. Da iſt es doch ſonder⸗ bar, daß er immer wieder auf ihr herumreitet.(Große Heiter⸗ keit.) Wir lehnen die Reſolution ab. Die Landwirtſchaft würde ſchwer geſchädigt werden, wenn die Einfuhrſcheine fallen würden. Wir haben aber nichts dagegen, wenn die Reſolution der Budget⸗ kommiſſion überwieſen wird. Abg. Stolle(Soz.) erklärt ſich für die Reſolution. Das Einfuhrſcheinſyſtem an den hohen Getreidepreiſen zum Teil ſchall. ſ0 Abg. Speck(Zentr.): rr Gothein ſollte ſich nicht als Präzeptor des Reichstages aufſpielen. Seine Kritik weiſen wir 15 5 Abg. Gothein(Fr. Vg.): Ich bin nicht praktiſcher Landwirt, aber ich ſtügße mein Ur⸗ teil auf amtliche Enqueten. Wenn ich die Statiſtik eine feile a b deruz ie nur au hätzungen beruhen. Der Vergleich war ni e⸗ rade geſchmackvoll. Aber die Geſchmäcker Aun i 8 (Heiterkeit.) Damit ſchließt die Diskuſſion. Die Reſolution i Budgetkommiſſion. reitag 2 Uhr: Strafgeſetznovelle, Zivil fgeſetz 7 Zivilprozeßnovelle. auf der Waschtoilette. Aus alter Gewohnheit bevorzugen in Deutschland noch immer viele Leute, und zwar namentlich aus den feineren EKreisen, ausländische Toiletteseifen in dem Glauben, dass diese besser seien als die deutschen Fabrikate. Es wäre eine Versündigung am Nationalvermögen, wenn dieser Vorliebe für fremdländische Seifen auch jetzt noch gehuldigt würde, nachdem sich die Rav-Luxus-Seife(Oeutsches Reichspatent No. 112 456 und 122 354) im Handel befindet. Ray-Luxus- Seife hat nämlich infolge ihres kostbaren Gehaltes an frischem Hühnerei nachgewiesenermassen nicht nur eine ausserordentlich günstige Einwirkung auf die Schönheit und Gesundheit der Haut, sondern sie trägt auch in Bezug auf vor- nehmes Parfüm und elegante Aufmachung den verwöhntesten Ansprüchen Rechnung. Eine Waschung mit Ray-Luxus- Feike bereitet durch die wunderbare Feinheit und Weichheit ihres Schaumes ein unbeschreibliches Wonlbehagen. Preis pro Süuck Mk.—, Eleganter Karton à 4 Stück Mk. 3 80. Ray-Selle pro Stück, lange ausreichend, 50 Piennige. eberall käuflich. o meinte ich jene Sorte von Statiſtiken damit, — General⸗Inzeiger. (Mittagblatt.) H. Seite. 5 5— 200 uaben- 8 Hosen, Joppen eto. werden in meinem Iusverkauf wegen Aufgabe dieses Ladens verkauft, denn Anfang Mai beziehe mein neues Lokal 7611 nur noch wenige Tage 2 jedem annehmbarxen Preis JI, 7 Brattestr. JI, 7 Aehten Sie bitte genau auf Firma u. NRummer. Gewerbeſchule Mannheim. Bekanntmachung. Das neue Schuljahr beginnt Montag, den 26. April 1909. Die Aufnahme der neu eintretenden Schüler erfolgt Kurfürſt Friedrich-Schule CG 6 Montag, 26. April, ſowie Dienstag, 27. April vormittags—10 Uhr und zwar im Saal Nr. 5 J. Obergeſchoß. Die neu eintretenden Schüler haben ihr letztes Schul⸗ zeugnis mitzubringen. Augleich findet die Klaſſeneinteilung der bisherigen Schüler ſtatt und zwar für die Schüler der bisherigen J. Klaſſe in Saal 3 II. Klaſſe. in Saal 4. Dieienigen Schüler der III. Mechanikerklaſſen, welche die Erweiterungsklaſſe(IV. Klaſſe) zu beſuchen beabſichtigen, haben ſich gleichfalls im Saal 4 anzumelden. „Die Gäſte, Gehilfen und Teilnehmer an den Fachkurſen (Figurenzeichnen, Aktzeichnen, Holzmodellieren, Metall⸗ modellieren, Dekorationsmalen) werden Mittwoch, 28. April, nachmittags—½9 Uhr im Saal Nr. 5 aufgenommen. DBeflimmungen über den Beſuch der Gewerbeſchule Aus dem Ortsſtatut. Lehrlinge hieſiger Gewerbe, welche in die Gewerbe⸗ ſchule eingetreten, ſind zum Beſuche der drei Jahreskurſe der Anſtalt verpflichtet. Aus der Gewerbeordnung für das deutſche Reich. § 120 perpflichtet die Gewerbeunternehmer, ihren Arbeitern unter 18 Jahren die zum Beſuch der Gewerbeſchule feſtge⸗ ſetzte Zeit frei zu geben. § 127 verpflichtet den Lehrherrn, den Lehrling zum Beſuch der Gewerbe⸗ oder Handelsſchule anzuhalten und den Beſuch lau überwachen. Aus der landesherrl. Verordnung vom 20. Juli 1907. § 12. Die Arbeitgeber haben die zum Beſuch der Gewerbe⸗ ſchule verpflichteten Arbeiter— Geſellen, Gehilfen, Lehrlinge — beim Eintritt in die Arbeit oder Lehre binnen 3 Tagen, und wenn der Eintritt während der Schulferien geſchieht, alsbald beim Wiederbeginn des Schulunterrichts bei dem mit der Leitung der Schule betrauten Lehrer anzumelden, ſowie ſpäteſtens am dritten Tage nach der Entlaſſung aus der Arbeit abzumelden. Probezeit oder Beginn der Arbeit oder Lehre im Geſchäft der Eltern entbindet nicht von Aus der Bekanntmachung des Gr. Landesgewerbe⸗ amts vom 3. Auguſt 1907. § 8. Die Arbeitgeber bezw. die Eltern oder deren Stell⸗ vertreter haben den Schüker, die durch Krankheit am Beſuche des Unterrichts verhindert war, bei deſſen Wiedererſcheinen in der Schule und falls der Schüler durch Erkrankung voraus⸗ ſichtlich an mehr als an zwei Schultagen vom Beſuch des Unterrichts abgehalten ſein wird, alsbald beim Schulvorſtand zu entſchuldigen. § 9. Soll der Schüler aus anderen dringenden Gründen vom Schulbeſuch vorübergehend befreit werden, ſo haben die Arbeitgeber beziehungsweiſe die geſetzlichen Vertreter vorher rechtzeitig, wenn irgend möglich durch den Schüler ſelbſt beim Schulvorſtand um Befreiung nachzuſuchen, wobei die Gründe für das Geſuch genau anzugeben ſind und allgemeine Angaben wie„dringende Arbeit“ nicht genügen.„Auswärtige Arbeit“ gilt nur dann als Entſchuldigungsgrund, wenn durch den Beſuch der Schule die Schüler mehr als einen halben Tag der Arbeit entzogen würde. § 12 ſagt: Das im Unterricht Verſäumte, insbeſondere die ſchriftlichen und zeichneriſchen Arbeiten, ſind ſobald als möglich in der Schule nachzuholen. Der Arbeitgeber iſt ver⸗ pflichtet, dem Schüler hierzu die erforderliche Zeit zu gewähren. Aus dem Geſetz vom 13. Auguſt 1904. § 3. Zuwiderhandlungen gegen die auf Grund dieſes Geſetzes e laſſenen Verordnungen oder ſtatuariſchen Beſtim⸗ mungen werden mit Geldſtrafe bis zu 20 Mark und im Un⸗ vermögensfalle mit Haft bis zu 3 Tagen beſtraft. Mannheim, den 17. April 1909. Gewerbeſchulrektorat. 32382 Handels⸗Jahres⸗Kurſe für Mädchen in Mannheim. Vielfachen Anregungen und Wünſchen entſprechend, haben wir uns entſchloſſen, eine weitere Parallelklaſſe zu errichten, in welche diejenigen Mädchen, die bei der 1. An⸗ meldung wegen Platzmangel zurückgewieſen wurden, auf⸗ genommen werden können, wenn ſie ſich ſofort anmelden. Der regelmäßige Unterricht beginnt am Montag, den 26. April l. J. 8 Aufnahmebedingung: Der erfolgreiche Beſuch der 8. Klaſſe der hieſigen Volks⸗ oder Bürgerſchule bezw. eine gleichwertige Anſtalt. 624 Mannheim, den 22. April 1909. Der Verwaltungsrat: Die Leitung: Frau A. Seipio, Vorſitzende. C. Haußer. Fröbel'ſcher Kindergarten F I, II 7567 Unter gewiſſenhafter ärztlicher Kontrolle ſtehend. Aufnahme von Kindern zederzeit.— Individuelle Erziehung. — Gruppenbeſchäftig. nach Peſtalozzie⸗Fröhel'ſcher Methode. Honorar pro Monat ein Kind 4 Mk.; zwei Kinder einer Familie 7 Mk. Iia veranlen. Ein kompl. liſche, U. a. m. Gelegenheitskauf! Schlafzimmer, beſtehend aus: 2 Bettſtelleu, 1 Spiegelſchrauk, 1 Waſchtiſch mit Marmorplatte u. Spiegel, 2 Nachttiſche; Ferner: div. Kleiderſchränke, 1 gr. Garderobenſchrank aus Eichen⸗ holz, 1 Wäſcheſchrank, 1 Silber⸗ ſchrank, ſchwarz, 1 Vertikow, 1 Büffet, 1 Salonſofa, 1 Sofa mit 2 Seſſelu, 1 Eckſofa, 1 Chaiſekongue, .Nachtſeſſel, 1 Trummeaux mit Unterſatz, 1 großer Spiegel mit Schränkchen aus Eichen, 2 Sofa⸗ 1 kleiner Ausziehtiſch, 1 Spieltiſch, 1 achteckiger Tiſch, 1 Leſetiſch, fämtlich aus ſchwarzem Holz. 1 Küchentiſch, 1 Salonſpiegel, ſchöne Bikderrahmen, 1 Teppich, div. Uhren 1 großer Konzertſtügel, (Vlüthner), 1 mittelgroß. Kaſſen⸗ ſchrank, div. Wohn⸗ u. Ladenküſter, div. Lyras, 1 eiſerner Flaſchen⸗ ſchrank. 1 Sportswagen, 2 Ziuk⸗ Badewannen, Eishaus, Fahrrad⸗ hütte, franz. Billard mit Zulehör 5058 .STADTu.LAND nach Entwürfen v. Prof. Bruno Paul. ALLEINERKAUF für MANNREIM: allad d Tü N 2, 12. 4452 Pr Buntes Feuilleton. — Die Zahl der Sterne. Zum ſechſten Mal iſt jetzt der Kongreß der Himmelskarte zuſammengetreten; aus allen Teilen der Welt ſind die Aſtronomen nach Paris gekommen, um im Ob⸗ ſervatorium die errungenen Reſultate und die Fortführung der Arbeiten zu beraten. Das gewaltige Werk, alle Sterne aufzu⸗ zeichnen und photographiſch zu fixieren, beſchäftigt die Aſtrono⸗ men ſeit nunmehr 22 Jahren. Was die heutige Forſchung mit bis zum feinſten durchgebildeten Inſtrumenten ausführt, hat ſchon vor Jahrtauſenden den Menſchengeiſt beſchäftigt. Ein Jahrhun⸗ dert vor unſerer Zeitrechnung faßte Hipparch von Rhodus den „ſelbſt für einen Gott vermeſſenen Plan“, alle Sterne des Him⸗ melsgewölbes aufzuzeichnen. Das plötzliche Erſcheinen eines neuen Sternes war der Anlaß der Arbeit, die mit der Aufſtel⸗ lung des erſten Sternenverzeichniſſes abſchloß, in dem 1025 Fix⸗ ſterne genau beſtimmt werden. Im Almageſt des Ptolemäus, das drei Jahrhunderte ſpäter geſchrieben wurde, iſt uns dieſes Verzeichnis des Aſtronomen von Rhodus erhalten. Im Jahre 1400 ließ der Tartarenfürſt Ulugh Beigh ſich ein Obſervatorium in Samarkand errichten und beobachtete 1018 Sterne; zu Be⸗ ginn des ſiebzehnten Jahrhunderts beſtimmte der däniſche Aſtro⸗ nom Tycho de Brahe die Koordinaten von 1005 Himmelskörpern, und der große Sternenkatalog, den Hevelius 1690 abſchloß, ver⸗ zeichnet bereits 1553 Sterne. Das Erſtaunliche an dieſen Be⸗ obachtungen iſt, daß ſie alle mit dem bloßen Auge gemacht wur⸗ den und doch von außerordentlicher Genauigkeit ſind. Mit dem Entſtehen der optiſchen Hilfsmittel vermehrt ſich die Zahl der Sternenverzeichniſſe und mit ihnen die Zahl der beobachteten Himmelskörper. Der Katalog von Flamſteed von 1725 verzeich⸗ net bereits 3310 und der von La Caille 9766 Sterne. Um 1800 erſcheint das große Werk von Lalande, das die Oertlichkeit von 47890 Sternen feſtlegt. 62 Jahre ſpäter verzeichnet Argelander 457 847 Sterne. Um dieſe Zeit beginnem die erſten Verſuche mit Hilfe der Photographie, die ſich raſch entwickeln und ſchließlich den großen Gedanken entſtehen ließen, alle Obſervatorien der Welt zu einer gemeinſamen Ausarbeitung einer großen erſchöp⸗ fenden Himmelskarte zu vereinen. Der erſbe Kongreß der Him⸗ melskarte trat 1887 zuſammen, jedes der an dem Werke teilneh⸗ menden Obſervatorien erhielt ſein genaues Arbeitsfeld zugewie⸗ ſen. Die Aufnahmen ſollten ſich bis zu den Sternen vier⸗ zehnter Größe erſtrecken, ſodaß mehr als 30 Millionen Himmelsbörper photographiſch gufgenommen werden müſſen. Das Pariſer Obſervatorium hat im Jahre 1900 die erſten zwanzig Sternkarten herausgegeben und zu gleicher Zeit veröffentlichte das Obſervatorium von Potsdam den erſten Band ſeines Kataloges, der 20 700 Sterne umfaßt. Seitdem ſind die Arbeiten, ſo führt der Aſtronom G. Renaudet im Matin aus, der Anmeldeyflicht. wichtiges Material gebracht. Als die wichtigſten Förderer des Unternehmens erſcheinen die Sternwarten von Paris, Potsdam, Greenwich, Oxford und Perth in Auſtralien, die mit ihren Ar⸗ beiten am weiteſten vorgeſchritten ſind. Andere Warten ſind mit ihrem Penſum ſtark im Rückſtand geblieben, und einige, wie z. B. das Obſervatorium von Santiago de Chile, haben ihre Ar⸗ beiten noch nicht begonnen. An ihnen wird es liegen, die Voll⸗ endung des großen Werkes durch Beſchleunigung ihrer Arbeit nicht zu verzögern. — Aus Hurets Notizbuch, deſſen Veröffentlichung er im Figaro fortſetzt, ſeien noch einige intereſſante Bemerkungen über die Deutſchen wiedergegeben.„Die Deutſchen haben im allgemeinen keinen Sinn für Ironie und für Humor. Nicht allein, daß ſie einen Scherz nur ſchwer verſtehen— es ſei denn, er ſei ſehr grob— wenn ſie ihn verſtehen, ſo ſind ſie entſetzt. Die Ironie bringt ſie zur Verzweiflung, und da ſie ſie nicht nachahmen kön⸗ nen, werden ſie grob. Sie beantworten einen Scherz mit einer Beleidigung oder mit langatmigen Rechtfertigungen. Dadurch werden ſie pedantiſch oder albern, aber niemals geiſtreich.“ Und dieſer ſummariſchen Verurteilung fügt der Franzoſe ein Beiſpiel an. In einer mitteldeutſchen Stadt führt eine Konditorei den Namen„Zum Reichskanzler“. Ein franzöſiſcher Konſul iſt zum Diner geladen, er findet das Deſſert ausgezeichnet und erkundigt ſich, woher das ſtimme.„Vom Reichskanzler“, antwortete man ihm. Scherzend ſagt der Konſul:„Ach, das wußte ich gar nicht, daß der Reichskanzler auch Zuckerbäcker iſt Niemand lächelt, man bemüht ſich, die Aeußerung zu überhören. Ein Jahr ſpäter erzählt die Dame des Hauſes einem anderen Franzoſen von dem Konſul:„Ihr Konful war ein charmanter Menſch; aber wie naiv; denken Sie, er glaubte, Fürſt Bülow betreibe eine Konditorei...“ Huret kritiſiert dann die Titelſucht und zitiert einige amüſante Beiſpiele, wie eine„Raſiermeſſerhohl⸗ ſchleifereidirektorswitwe“, die es ſich nicht verſagen kann, ihren Titel voll in die Zeitung zu ſetzen, oder eine Frau.,„Staats⸗ ſchuldentilgungsbureauausgeherswitwe“... Die Achtung und Sehnſucht nach dem Titel ſei ſo groß, daß man den wirklichen Titel ſtets zu überſteigern liebe. Den Geheimen Kommerzienrat rede man mit Geheimrat an, den Pikkolo mit Kellner, den Kellner mit Oberkellner und der Oberkellner ſchließlich verlange, daß man ihn Herr Oberkellner nenne, was auch geſchehe. Leider er⸗ ſtreckt ſich dieſe Titelerhöhung auch auf die Waren.„Wenn Sie Cichorienbrühe wollen, ſo müſſen Sie Kaffee verlangen, wollen Sie Kaffee, ſo müſſen Sie Mokka beſtellen, und wer Mokka haben will, muß einen Doppelmokka beſtellen.“ In einem Re⸗ ſtaurant ein Glas Waſſer zu verlangen, gilt faſt als eine Belei⸗ digung des Kellners. Er hält einen für einen Geizhals. Huret hat nie„in einem Reſtaurant gewöhnliches Waſſer auf dem Tiſch geſehen“. Das Kapitel„Gemütlichkeit“ entlockt ihm die Erinne⸗ rung an unangenehme Erfahrungen. Er nennt Deutſchland rüftig fortgeſchritten, und bedeutſame Neuentdeckungen haben das Land der Toaſte, man beſchränke ſich nicht auf eine —— Die Verhütung von Erkrankungen der Atmungs⸗ organe, insbeſ.: Bronchitis, Keuchhuſten, Spitzen⸗ katarrhen, Lungenentzündungen, Tuberkuloſe. Rechtzeitige Vorbeugung durch Befragung des Arztes iſt bei jeder Verſchlechterung des Geſundheitszuſtandes ratſam, bei den verſchie⸗ denen Erkrankungen der Atmungsorgane jedoch u nbedingt er⸗ forderlich. Beſonders weil feſtſteht, daß bei raſchem, zweck⸗ mäßigem Eingreifen ſelbſt die gefürchtete Tuberkuloſe meiſt geheilt bezw. vermieden werden kann. Auch die beachtenswerten Erfolge der Heilſtättenbehandlung be⸗ ruhen hauptſächlich auf dem Prinzip der Bekämpfung der Krankheit in nicht zu weit vorgeſchrittenem Stadium. Neben dieſem Aufenthalt in Sanatorien, der aber nur einem kleinen Teil der Bepßlkerung möglich iſt, werden die Creoſot⸗ und Guajacolpräparate ſeitens der ärztlichen Wiſſenſchaft als die bewährteſten Medikamente geſchätzt. Es hat ſich aber das Bedürfnis herausgeſtellt, ein Mittel zu be⸗ ſitzen, das nicht nur Medikament, ſondern auch Nährpräparat iſt und dadurch die gerade bei dieſen Kraukheiten meiſt nötige allgemeine Kräftigung des Körpers herbeizuführen vermag. Auf die Wichtigkeit des Zuſammenwirkens verſchiedener Präparate 925 bat don Laroglandle vei dem Jnter atianglen eeede ten een Krankheit erfordert nun Mittel, die ohne ſchädliche Nebenwirkungen und darum dauernd anwendbar ſind. Die Guajacoſe iſt unter Berückſichtigung dieſer Forderungen hergeſtellt, ſorgfältig durchgeprüft und von den Aerzten geſchätzt und verordnet. Sie beſteht aus flüſſiger Somatoſe und demjenigen Guajacolpräparat, das als das zuträglichſte bekannt iſt. Die appetitanregende, ſtärkende Wirkung des einen Beſtandteiles, der Somatoſe, iſt beſonders wertvoll für Krankheiten, die mit Ver⸗ dauungsſtörungen und allgemeinem Kräfteverfall einhergehen. Ju der Guafacoſe liegt ſomit nicht nur ein Präparat zur unter⸗ ſtützenden Anwendung beſonders bei Erkrankungen der Atmungs⸗ organe vor, ſondern auch zugleich das bekannteſte appetitſteigernde Kräftigungsmittel. Die günſtigen Folgen des Gebrauchs zeigen ſich in Verringerung und Befeitigung des Huſtenreites, Exleichterung des etwa vor⸗ handenen Auswurfes, Steigerung des Appetits, Hebung der Körper⸗ kräfte uſw. Kann man bei den erſten leiſen Anzeichen einer Erkrankung nicht ſofort die Hilfe des Arztes in Anſpruch nehmen, ſo vertraue man ſich nicht einem der zahlreichen fragwürdigen„Wundermittel“ an, die, pomphaft angeprieſen, meiſt völlig wertlos und unwirkſam ſind. Man greiſe vielmehr zur Guajacoſe, deren günſtiger Einfluß auf das Allgemeinbefinden und die Symptome der Reſpirationskrankheiten anerkannt iſt und deren Weitergebrauch von dem Arzt, den man doch oſpekte und Anweldungen bei den Vorſteherinnen. abſchließende Tiſchrede.„Beim erſten Gang erhebt ſich jemand und beginnt zu reden. Unmöglich in Frieden ſein Hors⸗d Oeuvres zu eſſen. Und bei jedem neuen Gange erhebt ſich ein neuer Red⸗ ner. Es gibt nichts Langweiligeres als dieſe Reden, die jedes Geſpräch unmöglich machen, jede Fröhlichkeit unterdrücken und die Harmloſigkeit beſeitigen gleich einer kalten Douche. Wenn der Redner dann trinkt, müſſen alle trinken. Wenn man doch we⸗ nigſtens dabei ſitzen bleiben könnte! Aber nein. Wenn der Tiſch⸗ redner auf das Wohl eines Anweſenden einen Toaſt ausbringt, ſo muß alles aufſtehen und dreimal Hoch! Hoch! Hoch! ſchreien. anſtoßen.“ Dadurch ſei es unmöglich, in ein Geſpräch zu lom⸗ im Abnehmen ſind.„Aber dieſer naive wohlwollende Brauch ſpricht zugunſten der edlen traditionellen germaniſchen Gaftlich⸗ keit. Er verlangt viel Geduld, Zeit und Ruhe. Die Stunde naht, wo er auch in Deutſchland ſchwinden wird.(Herr Huret hat nicht ſo unrecht. D. Red.) — Der Georgstag. Am 23. April feiert die Chriſtenheit einen der populärſten Heiligen, Sankt Georg, den Drachentöter. Ueberall ſind ihm Kirchen und Kapellen gebaut, in unzähligen Billdern iſt er verherrlicht, er prangt im Wappen des Zaren und der engliſchen Könige und als Münzenbild auf den nach ihm genannten, häufig als Amulett dienenden Talern. Die älteſte Legende, die bon ihm zu erzählen weiß, ſtammt aus dem 4 Jahrhundert. Als Diokbetian ſeine große Chriſtenverfolgung begann widerſtand ihm von allem Georg, der der Legende nach einem edlen kappadoziſchen Geſchbechte entſtammte. Schon ſeit Vater war als Märthrer geſtorben und Apollo anzubeten und als er ſich weigerte, ließ ihn den Herrſcher unverſehrt blieb, ließen ſich die Kaiſerin und⸗gwei Haupttleute tautfen. Der Kaiſer aber ließ ihn in eine Grube mit ungelöſchtem Kauk wer⸗ fen und da auch dies, ſowie andere Proben ihm nicht⸗ ſchadeten und. Georg mehrere Wunder bwirkte, ihn am 23. Aprilh 308 enthaupten. Die Drachenſage iſt der älteren Zeit gang unbekaumt und erſt Biſchof Jacobus von Virago erzählt in ſeiner jegendgs aured im 12. Jahrhundert, daß Georg einen Drachen tütete, der in einem Sumpfſe bei der lybiſchen Stadt Silena hauſte undedie Kinder dev Einwohner als Opfer verlangte. Als ihm auuch die Königstochter pweisgegeben das Volf zum Chriſtentum bekehrte. Er erſchlug den Drachen, und König und Untertanen ließen ſich taufen. In dieſer Geſtaft rührt die Legende aus den Kreuzzügen her und ſeitdem gilt der Heilige als Patron der Soldaten. Da er König Richard von England in einer Schlacht gegen die Sarazenen erſchien und den Sieg gebracht haben zum Schutzpatron des Hoſenbandordens gemacht. Auch der von Die Guajacoſe wird von allen Apotheken vorrätig gehalten bezw. prompt beſchafft. Man achte genau auf Name ſowie Originalpackung und weiſe Nachahmungen zurück. Intereſſenten erhalten gegen Einſendung des ausgefüllten Zettels ausführliche Literatur über die Guajacoſe koſtenfrei durch das Wiſſen⸗ ſchaftliche Bureau II der Firma vorm. Friedrich Bayer u. Co., Elber⸗ feld. 84227 Senden Sie mir Ihre Broſchüre 32 L koſtenlos zu⸗ Name: Beruf oder Stand: Ort: Nähere Adreſſe: doch ichneHilans HüuaAsAidn ibll. ſicherlich autaebeißen wird. Dann muß jeder ſeinen Platz verlaſſen und mit dem Gefeierten men; übrigens erkennt Huret an, daß dieſe„veralteten Sitten“ Vornehmen allein der damals erſt zwantigjährige rümiſche Offigzier diefes Schickſal hatte auch der Sohn. Der Kaiſer wollte ihn zwingen, ins Gefängnis werfen und mit einem Rade foltern. Der er trotzdenn werden ſollte, kam Georg und verſprach, ſie zu retten, wenn ſich ſoll, ſo wurde er von den Engländern ganz beſonders verehrt und Kalharina II. geſtiftete Militärorden ſteht unter ſeinem Patromate (am beſten als Druckſache imoffenen Kuvert mit 3 Pfg. frankiert) 12. Seite. ——(Mittagblatt) „den 23. April 1899. Mädcbhen- und Kieler-Anzüge, Blusen-Anzüge, Sürtel-Anzuge, Jacken-Anzũge, Faltenkittel-Anzüge, SwWeaters in wolke u. Baumuolle Blusen u. Hosen einzeln sämtliche Façons in Woll- und Waschstoffen. in Woll- und Waschsfoffen, hervorragende Auswahl. Kostũ vom Baby- bis zum Mädchen-Kleider, Mädchen-dacketts, Mädchen-Blusen, -Röcke in Cheviot, Alpacca und modernen Waschstoffen, weiss und farbig. Stickerei und Waschkleider naben-Confect Backfischalter. on KRiesen-Auswahl in Stroh- und Battist-Huten, Häubchen etce. 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