der Stadt manuheim und A Badiſche Neueſte Nachrichten Alnabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. (Maungeimer Vollsblatt) „General⸗Auzeiger Maunheim““, Telefon⸗Nummern: Direktlon u. Buchhaltung 1442 Druckerei⸗Burean(Aun⸗ nahmev. Druckarbeiten 84414 Redakttoann„ 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 26. 80 1909. Elb endblatt.) ſabaliſchen Fiſcher, 85 die Ausübung der Fiſcherei in den ruſſiſch⸗aſiatiſchen Küſtengewäſſern garantiert iſt, eine leb⸗ hafte Tätigkeit entfalten, die ſchon mehrere Male zu Streitig⸗ keiten geführt hat. Alle dieſe Streitigkeiten ſind zwar beige⸗ legt worden, und Ende gut, alles gut, ſagt das führende Blatt der ruſſiſchen Preſſe, aber nicht immer ſiegt der geſunde Menſchenverſtand, nicht immer behält die Vernunft das Ueber⸗ gewicht über die Leidenſchaften. In ſolchem Falle wären die Intereſſen der ruſſiſchen Untertanen bei weitem beſſer ge⸗ ſchützt und die Verhältniſſe im fernen Oſten ſicherere, wenn Rußland an den des e Ozeans nicht allein ſtände. 5 725 108 Die allerneueſte Türkei. Im neueſten Heft der bekannten Wochenſchrift„Neue Revue“ veröffentlicht ein Balkanpolitiker, wie er ſich ſelbſt nennt, eine kurze Studie zu den gegenwärtigen türkiſchen Verfaſſungskämpfen. Es iſt eine Betrachtung der revolu⸗ tionären Vorgänge in der Türkei unter neuen Geſichts⸗ punkten, die im weſtlichen Europa um ſo mehr Beachtung finden ſollte, als durch ſie die Türkei als europäiſches Prob⸗ lem in eine ganz neue Beleuchtung rückt. Der Balkanpolitiker ſchreibt: Als Freund und Beobachter des Grundcharakters des ktürkiſchen Volkes, in dem viele geſunde, lebendige Kraft wohnt, habe ich die Reformbewegung, die ſcheinbar eine ganz neue Türkei ſchuf, immer ſo verſtanden, daß wohl für den Augen⸗ blick die Springflut moderwleen Beſtrebungen mit Konſtitution, Religions⸗ und Raſſengleichheit das Bild eines europäiſchen Staates hervorbringen und die Korruption und das Gewaltſyſtem des Jildis wegfegen werde, daß aber ſchließ⸗ lich aus allen Gärungen ein erſtarktes, national und religiös ſcharf geprägtes, islamitiſches Türkentum hervorgehen werde, d. h. die„alte Türkei“ ohne das„hamidiſche Uebel“. Es iſt dies unter den vor⸗ handenen Bedingungen auch die natürliche Löſung. Das islamitiſche Türkentum, das unter den Einflüſſen der Jildis⸗ politik nicht zum Zuge kam und in einer Art von Lethargie dem politiſ ſchen Niedergang des Staates gegenüberſtand, iſt durch den allgemeinen Weckruf miterwacht. Und da es das ſtärkſte, geſündeſte, geſchloſſenſte Element im Reiche iſt, die chriſtlichen Völker im ottomaniſchen Staatsverband politiſch und national geſpalten, moraliſch niedriger ſtehen als die Türken, muß dieſen die bisher nicht oder ſchlecht ausgeübte Führerſchaft wohl oder übel zufallen. Die Jungtürken haben das unſtrittige Verdienſt er⸗ die Günſtlings⸗ und Palaisregierung umgeworfen zu haben. Aber ihr Programm war— wenn es echt gemeint geweſen ſein ſollte— nicht türkiſch. Und nicht die Sul⸗ tansreaktion ige ihren Reformen gefährlich— ſondern ihr untürkiſches Grundſtatut. Der Verfaſſung, dem Palament, der Verkündung gleicher Rechte für alle, jubelten ch nur die chriſtlichen Bewohner des ottomaniſchen Reiches zu. Die wirklichen Herren des Landes, die islami⸗ tiſchen Türken, ſtanden abſeits und ſchwiegen. Gegen Reak⸗ kionsverſuche des alten Regiments war das Jungtürkentum Obwohl es ſich nicht danach benahm. Denn hündurch eine Nebenregierung: worben, ſtark genug. 08 unt und 5 500h wußten die Jungkürken ganz gut, daß die Komites⸗ wirtſchaft dem äußeren Anſehen der neuen Türkei ſehr geß ſchadet hat. Gegenüber dem erwachten islamitiſchstürkiſchen Nationalbewußtſein aber kommt das Reformſyſtem der Jung⸗ türken nicht auf. Die Gleichberechtigung auf kultureller, europäiſcher Baſis kann wohl heute ſchon als abgetan bel trachtet werden. Es ſind nicht ausſchließlich die Exzeſſe der türkiſch Soldaten, die jetzt nach Herſtellung der islamitiſch⸗religit zſen Vorherrſchaft rufen, für das Urteil maßgebend, daß die Re⸗ formbewegung auf einen toten Punkt geraten war, nicht der Widerſtand der Armee, um ihren exkluſiv muſelmaniſcheſt Charakter zu bewahren, ſondern weit 1100 die heute in der Außenwelt noch immer nicht genügend gewürdigte Tatſache, daß das reine Türkentum die Reformbewegung einfach nicht mitmachte, vielmehr ihr nur beobachtend gegenüberſtand und nun gegen ſie— aber durchaus nicht im Sinne der Her ſtellung des verhaßten, alten Palaisregiments— Stellung nimmt. Damit iſt die vielbewunderte, viel überſchätzte Be⸗ wegung am Ende ihres Lateins. Ich glaube nicht, daß Parlament und Konſtitution in der Türkei wieder verſchwinden werden— aber dieſe beiden Errungenſchaften werden ſich in Kürze, auch wenn die Junt türken abermals die Oberherrſchaft gewinnen, doch in den Dienſt der islamitiſch⸗türkiſchen Vorherrſchaft ſtellen müt Und es wird gar nicht lange währen, daß wieder Klager und Hilferufe der nicht⸗islamitiſchen Völker im türkiſchen ſteich an die Adreſſe des Auslandes gelangen werden, diesmal aber werden die Mächte gut daran tun, ehe ſie an eine Ein⸗ miſchung in kürkiſche Verhältniſſe denken, ſich klar zu machen, daß ſie dann einer ſtarken, vom Sultan und ſeiner Empfä lichkeit für auswärtigen Druck ganz unabhängigen, onſo dierten, reintürkiſchen Kraft gegenüberſtehen ſich innere Eingriffe kaum leichter gefallen lie Polens bei ſeinem Syſtem der Ruſſifizierung. ind olens Jetzt erſt wird allmählich ein dauerndes Ne Türkei entſtehen. Alles bisherige waren Entwicklungsepiſo Werdegangsmomente, die man vielfach ſchon für das„ hielt. Poliffsche(ebersicht. *Mannheim, 26. April 1909. Zentralverein katholiſcher Dienſtboten. In Bayern iſt vor kurzem unter Führung des Abg. D Heim eine Landarbeiterorganiſation auf konfeſſ Grundlage begründet worden: ein Zentralverein kathol Dienſtboten. Der Ortspfarrer iſt ſtets geborenes Mitglie des aus 3 Köpfen beſtehenden Vorſtandes der Ortsgrupp Die Zentrumspreſſe hat dieſe Gründung als eine Tat erſten Ranges geprieſen. Der Fühlrer des bayer Bauernvereins habe damit bewieſen, daß die Bedenken, vielfach noch in landwirtſchaftlichen Kreiſen gegen di tion der Landarbeiter beſtehen, unbegründet ſeien. Wir w llen hier nicht in eine eingehende Kritik der Heimſchen ſation eintreten. Darüher aber möchten wir keinen Zwe 5 5 1 Abonnement: Gadiſche Volkszeitung.) 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich; durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal Einzel⸗Nummer 8 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 28 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Auswärtige Inſerate:: 80„ in Maunheim und Umgebung. Die Reklame⸗Zeile„1 Mark * 191. Eine neue Gruppierung der Machte im fernen Oſten. (Von unſerem Petersburger Mitarbeiter.) —— St. Petersburg, 25. April,. 5 Vor nicht allzulanger Zeit wurden in der europäiſchen Preſſe Gerüchte laut über eine politiſche Verſtändigung zwi⸗ 1 ſchen Rußland, England und den Vereinigten Staaten, die ſich 55 in der Folge als einfache Beſprechung über die alte inter⸗ 1. nationale des Robbenfanges im nördlichen Eismeer und den angrenzenden Teilen des ſtillen Ozeans erwies. Dann 1. wußten einige Blätter noch von der Kündigung des zwiſchen 5³ Japan und England beſtehenden Bündniſſes zu berichten, eine Meldung, die ſich ebenfalls als den Tatſachen nicht ent⸗ ſprechend herausſtellte. Dieſe Meldungen veranlaßten„fein⸗ 75 fühlige“ Journaliſten ſchon von einer neuen Gruppierung der ·u Mächte im fernen Oſten zu ſprechen, mit Deutſchland 43 und Japan auf der einen und den drei eingangs erwähnten im Mächten auf der andern Seite. Der Gedanke einer Ver⸗ — ſtändigung zwiſchen Rußland und Amerika wurde 1 fſeiner Zeit Lebhafteſte von der ruſſiſchen Preſſe und Ge⸗ 15 9 fellſchaft begrüßt und man erwartete, daß die rufſiſche Re⸗ de! gierung mit dem weißen Hauſe in Waſhington Fühlung 15 7 dehmen würde. Wurde nun der richtige Moment verpaßt, 6— oder hielten andere Erwägungen die ruſſiſche Diplomatie 855 dapvon zurück, in der angezeigten Richtung Schritte zu unter⸗ Li, nehmen, Tatſache iſt jedenfalls, daß die neue Gruppierung im fernen Oſten ein frommer Wunſch blieb und bleiben mußte, nachdem gar die Vereinigten Staaten zu einer Verſtändigung 59 Alit Japan gekommen waren. So ſprach man lange Zeit nicht — mehr von dem Plane einer neuen Koalition der Mächte im 175 Stillen Ozean, bis jetzt vor einigen Tagen über die zu An⸗ 1il fang ert ähnten Verhandlungen zwiſchen Rußland, England 93 und Amerika berichtet wurde.„Nowoje Wremja“ greift das 31. Projekt von neuem auf und ſpricht von der Möglichkeit ſeiner 9g. Verwirklichung, wenn auch nicht gleich, ſo doch in abſehbarer id⸗ Zukunft auf Grund der Jetzt ſchwebenden Verhandlungen. 75 8 Das Verhältnis zwiſchen Japan und Rußland ſei zwar zur „Zeit ein gutes, da die Periode des politiſchen Kampfes 4 zwiſchen den beiden Mächten vorüber ſei und ſich in ſeinem — friedlichen Wettbewerb auf wirtſchaftlichem Gebiete ver⸗ wandelt habe. 7 Diurch die Fiſcherei⸗Konvention und den Handelsvertrag, ind durch welche eventuellen Streitigkeiten der Boden entzogen ſei, tet, habe man einen Modus gefunden, auf Grund deſſen beide 1 Kontrahenten friedlich neben einander wirken könnten. Wie 35 groß aber die Bedeutung ſolcher Verträge eingeſchätzt werden Ju muß, ſelbſt bei Vorhandenſein der ſog.„politiſchen Ver⸗ 5 ſtändigung“ mit Japan, würden ſie auf jeden Fall noch viel — wertvoller ſein, wenn man daneben auch noch eine Ver⸗ ſtändigung mit Nordamerika zuſtande bringen könnte. In der Tat hat die„Nowoje Wremja“ darin nicht Un⸗ recht, daß der Wert einer Verſicherung um ſo größer iſt, wenn ör, auch ein Rückverſicherungsvertrag vorliegt, ein Standpunkt, 55 den ja bekanntlich auch Bismarck vertreten hat, und trotz der — zwiſchen Japan und Rußland abgeſchloſſenen Verträge, hat 2 gerade die letzte Zeit bewieſen, daß Konflikte auf wirtſchaft⸗ 5 lichem Gebiete nicht, ausgeſchloſſen ſind. da. die — 5 5 Seuilleton. Eine Kataſtrophe am Niagara. lich Aus Newyork wird berichtet: mit Die Nachrichten vom Ufe. des Niagara künden das Nahen — einer gewaltigen Kataſtrophe. Mit den wärmeren Tagen ſind 175 5 die von den Winterſtürmen zuſammengeballten rieſigen Eismaſſen . in Bewegung geraten und ſtreben mit toſendem Geräuſch den ſof. großen Fällen zu. Der gewaltige Eiswall aber, der ſich bei der 251 Mündung des Niagara in den Ontario⸗See aufgetürmt hat, trozt der Witterung, ſtemmt ſich den heranſtürmenden Eis⸗ und Waſſermaſſen entgegen und läßt die Fluten des Niagara von Stunde zu Stunde höher ſteigen. Die Regierung hat eine Schar 91 von Ingenieuren entſandt, die große Dynamitvorräte mit ſich + führen und nun verſuchen, in die zwölf engliſche Meilen lange Eiswüſte einen Abflußkanal zu ſprengen. Aber es ſcheint, daß 0 4 alle menſchliche Klugheit dieſem grandioſen Naturſchauſpiel gegen⸗ nu. über ohnmächtig bleiben ſolle. Die Ingenieure haben am Don⸗ nd nerstag bereits einen gewaltigen Sprengverſuch mit 5 Zentnern tige Dynamit unternommen; Schauer von Eisſtücken und Splittern 129 gingen meilenweit über die benachbarten Dörfer nieder, aber das gewaltige Eisfeld ſcheint der Wucht der Sprengmaſſe zu trotzen. Man will nun zehn Zentner Dynamit auf einmal zur Eutladung bringen. Von Stunde zu Stunde wühlt der Strom neue Eis⸗ maſſen aus der noch feſt gefrorenen Tiefe des Fluſſes, treibt ſie flußabwärts und mit donnerndem Gepolter 4 4 bie⸗ rieſigen Eisblöcke über die Fälle hi te das immer auf die letzten verzweifelten Bemübungen der Ingenienre, die ſperrende Eisanhäufung an der Mündung des Jluſſes ſchließlich doch noch zu ſprengen. ach Ueberſchwemmungskataſtrophe Aöeb rencen; die 24 Meter 1525 dem normalen Waffer⸗ ſpiegel den Fluß überſpannt und wahrſcheinlich von den Eis⸗ maſſen vernichtet 5 wird. An dem berühmten Wirbe! ober⸗ halb der Fälle hat das Eis ſich zu einer mächtig gewölbten Brücke zuſammentürmt, unter der die toſenden Waſſer dahinraſen. Längs des Ufers ſtehen die Bewohner der Städte vor ihren Häuſern, ſie haben ſeit Tagen nicht geſchla afen, ihre Wertſachen ſind gepackt und ſie haren nur auf das geichen, das ihnen die Erfolgloſigkeit der Bemühungen der ge übermitteln wird, um ſofort die Flucht anzutreten. Die großen elektriſchen Kraftſtationen oberhalb der Fälle ſind noch unverſehrt, dank der verzweifelten Arbeit von Hunderten von Männern. Die Stromſtrecken in der Uferverengung unterhalb der Fälle, die bei normalen Verhält⸗ niſſen rund fünfzig Meter tief ſind, treiben ihren Waſſerſpiegel zwanzig Meter höher empor, die Eisblöcke verſperren den Ab⸗ fluß und das Waſſer ſteigt weiter. Der kleine Dampfer, der ſonſt die Touriſten unterhalb der Fälle von einem Ufer zum anderen führte, liegt in dem noch nicht gelöſten großen Eisfelde gefangen und wird wahrſcheinlich in dem Augenblick, da das Eisfeld ſich loslöſt in die Stromſchnellen getrieben werden und hier zwiſchen dem Packeis zertrümmert. Das Leuchthaus am kanadiſchen Ufer iſt von Eis umklammert und in höchſter Gefahr. Die Eiſenbahn⸗ linien am amerikaniſchen Üfer hat man ihrem Schickſal überlaſſen müſſen. Dazu tritt die furchtbore Gefahr einer Epidemie; längs der Ufer ſind die Geſundheitsverhältniſſe beſorgniserregend; ſeit länger als einer Woche finden die Abwäſſer der Städte längs des Niagara keinen Abfluß mehr. Alle Hoffnung konzentriert ſich ſo wird die Wenn dies nicht gelingt, ͤ ck. mehr aufzuhalten ſein, Seitenflächen eines Zuges gegen die eines Rieſenb! laſſen, daß wir die Bildung landwirtſchaftlicher Arbeiter Buntes Feuilleton. — Luſtbahnen? Was man im Jahrhundert der Te Publikum anzubieten wagt, zeigen einige in der Preſſe kür aufgetauchte und ſelbſt von Fachblättern gläubig überno Mitteilungen über ein von Marburg ausgehendes Unter die Gründung einer ſogenannten Luftbahn. Das Prinzip „Luftbahn“ iſt himmliſch einfach. Der oder die Wagen Reiſenden laufen nicht mehr auf den Schienen, ſondern f den zur Beſeitigung der Reibung an einen rieſigen Waſſerſtoff⸗ ballon gehängt. Dieſer fliegt aber damit nicht einfach davo die Luſtkreuzer können bekanntlich mit ihrer Geſchwindi keinen großen Staat machen— ſondern er läuft zwiſchen ſtra geſpannten Drahtſeilen, die ſein Gleis bilden. Er bekommt a ſeine Bewegung nicht durch Luftſchrauben,ſondern durch Rolle oder Räder, die ſich gegen die Drahtſeile preſſen, um die zur Fortbewegung erforderliche Reibung zu beranlaſſen,— w ſtanden dieſelbe Reibung, die man einfacher haben kann man die Wagen ſtehen läßt, wo ſie hingehören, auf den E Die Väter des Luftprojektes bilden ſich aber ein, auf ihre We mit weniger Reibung auszukommen. Sie haben ange die künſtlich erzeugte Reibung an den Drahtſeilen und det widerſtand zu und wollen mit 200 Kilomet ſchwindigkeit ſahren Nun haben eingehende Verſuche l wieſen, daß bei Geſchwindigkeiten ſchon der Lufth einer Lokomotive mehr Kraft als die ganze Schwere u hung verzehrt. Wie verſchwindend klein ſind aber paar Wagaons mit Menſchen, Motoren uſw. tr. paar Tauſend Pferdekräfte Huftriderſand zu üb -Zuges gleich 2. Seite. — General⸗Anzeiger.(Abensblatt.) 1* Mannheim, 26. April. verbände auf religiös⸗konfeſſioneller Grundlage als verfehlt betrachten. Wo es ſich um die Förderung religiöſer Intereſſen oder charitativer Beſtrebungen handelt, da iſt gegen die Bil⸗ dung von konfeſſionellen Arbeitervereinen gewiß nichts ein⸗ zuwenden. Unſeres Wiſſens beſtehen auch Dienſtbotenvereine mit derartigen Zwecken bereits in vielen Gemeinden. Die Landarbeiterorganiſationen ſollen aber doch in gleicher Weiſe wie die Berufsorganiſationen der Landwirte wirtſchaftliche Intereſſenvertretungen darſtellen, die kirchliche und religiöſe Fragen nicht zu erörtern und zu behandeln haben. Die Land⸗ wirte beſchäftigen vielfach in demſelben Betriebe ſowohl katho⸗ liſche wie proteſtantiſche Arbeiter. Die wirtſchaftlichen In⸗ tereſſen beider ſind aber doch dieſelben. Warum ſoll daher der proteſtantiſche Arbeiter nicht mit ſeinem katholiſchen Be⸗ rufsgenoſſen über die gemeinſamen Standesfragen raten und 0 Die Fragen der Lohn⸗ und Arbeitsverhältniſſe ſind och rein wirtſchaftlicher Natur und haben mit der Konfeſſion nichts zu tun. Gewiß iſt es anzuerkennen, wenn Geiſtliche, die eine eingehende Kenntnis landwirtſchaftlicher Dinge be⸗ ſitzen, in den Landarbeiterorganiſationen an führender Stelle ich betätigen. Eine Organiſation aber, in der der Orts⸗ farrer ſatzungsgemäß ſtets geborenes Vorſtandsmitglied iſt, auch dann, wenn er von landwirtſchaftlichen Dingen nichts oder wenig verſteht, oder für dieſelben kein beſonderes In⸗ tereſſe hat, muß den Eindruck erwecken, es handle ſich an erſter Stelle um die Vertretung religiöſer Angelegenheiten. Die konfeſſionelle Abſonderung darf nicht auf ſolche Gebiete Zusgedehnt werden, wo ſie gar nicht berechtigt iſt, wo vielmehr die natürlichen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe ein Zuſam⸗ Menarbeiten aller Beteiligter erfordern. Wenn irgendwo, ſo iſt das aber beſonders notwendig auf dem überaus ſchwierigen Sau der Landarbeiterfrage. Wer hier konfeſſionelle chranken aufrichtet, erweiſt der Sache einen ſchlechten Dienſt. Zweifellos haben bei der Heimſchen Gründung auch partei⸗ Politiſche und agitatoriſche Motive mitgeſpielt, wie ja ſchon der von Heim gegebene Hinweis durchblicken läßt: Man müſſe der Sozialdemokratie zuvorkommen. Der weiteren Begrün⸗ dung von Landarbeiterorganiſationen auf konfeſſioneller Grundlage ſolle man tatkräftig entgegenwirken, denn es ann nur zu einer Schädigung der Intereſſen ſowohl der ndarbeiter wie der Landwirte führen, wenn die auf die Organiſation der Landarbeiter gerichteten Beſtrebungen in ein parteipolitiſches Fahrwaſſer geraten. Ueber die Arbeitsloſen⸗Verſicherung zußert ſich der Oberbürgermeiſter von Mainz in einem ſo⸗ eben fertiggeſtellten Bericht über die Arbeitsloſenfürſorge der tadt Mainz folgendermaßen: Kann man nach dem hieſigen Ergebniſſe auch behaupten, daß die Arbeitsloſen⸗Unterſtützung ſich als eine recht zweckmäßige Einrichtung erwieſen hat, ſo iſt doch damit das Problem der Arbeitsloſen⸗Verſicherung keineswegs gelöſt. Von einer Verſicherungseinrichtung kann, da die Gegenleiſtung fehlt, überhaupt nicht geſprochen wer⸗ den. Unter den deutſchen Städten hat Köln allein eine ſolche; Raen daß die Einrichtung auf fakultativer Grundlage be⸗ Fuht und deshalb den Nachteil hat, daß ſich der Kaſſe nur die ſchlechteſten Riſiken— Leute, die mit ziemlicher Beſtimmtheit während einer gewiſſen Jahreszeit arbeitslos werden— zu⸗ zpenden. Arbeiter mit regelmäßiger Beſchäftigung dagegen bleiben der Kaſſe fern, weil ſie eine Gegenleiſtung der. Kaſſe Richt zu erwarten haben, und ſo kommt es, daß die ſtädtiſchen Aufwendungen recht erhebliche ſind. Die einzig vollkommene Aöſung iſt und bleibt die obligatoriſche Einführung der Arbeeitsloſen⸗Verſicherung von Reichs ſwegen. Ob eine ſolche in abſehbarer Zeit zu erwarten iſt, möchten wir bei der überaus großen Schwierigkeit des Prob⸗ lems bezweifeln; durch die Städte können aber der Reichs⸗ geſetzgebung die Wege wohl kaum erfolgreich geebnet werden, ſp lange es ihnen an geſetzlichen Mitteln zur obligatoriſchen Finführung dieſes Verſicherungszweiges gebricht. Zur iuneren politiſchen Lage und zum gegenwärktigen Stande der Reichsfinanzreform ſchreibt die„Freiſ. Ztg.“: Der konſervative Antrag auf Ein⸗ führung einer Reichswertzuwachsſteuer auf Immobilien und ertpapiere iſt am Samstag in der Steuerkommiſſion ein⸗ gebracht worden. Es iſt bezeichnend, daß auch die Abgg. ietrich und Graf Schwerän⸗Löwitz, die ſich bereits für den Ausbau der Erbanfallſteuer ausgeſprochen haben, ſen Antrag mit unterzeichnet haben, der an die Stelle der Erbſchaftsbeſteuerung die Wertzuwachsſteuer ſetzen will. Am Schluß der Samstagäbendſitzung wurde von konſervativer doch ſteht der Nachahmung dieſes Beiſpiels das Bedenken ent⸗ Seite beantragt, den eben erſt eingebrachten Antrag alsbald ereilen. zur Verhandlung zu bringen. Obwohl es höchſt ungewöhn⸗ lich iſt, die Beratung über die indirekten Steuern zu unter⸗ brechen, um über die Reſolution der Konſervativen zu ver⸗ handeln, erklärten ſich die Freiſinnigen, Nationalliberalen, Freikonſervativen und ſozialdemokratiſchen Mitglieder der Kommiſſion doch bereit, mit Rückſicht auf den engen Zu⸗ ſammenhang, der zwiſchen den direkten und den indirekten Steuern beſteht, nach Beendigung der Beratungen über die Branntweinſteuervorlage in eine Beſprechung des konſervativen Antrages einzutreten. Die freiſinnigen ſtitglieder behielten ſich vor, auch ihrerſeits erneut Anträge zur Frage der direkten Reichsſteuer einzubringen. Die Mehr⸗ heit der Kommiſſion, Konſervative, Zentrum, Polen und Wirtſchaftliche Vereinigung beſchloß jedoch, die Verhandlungen über die Branntweinſteuer nicht erſt zu beendigen, ſondern nach Erledigung des gegenwärtig zur Beratung ſtehenden Ab⸗ ſchnittes unverzüglich den Antrag der Konſervativen zur Er⸗ örterung zu bringen. Anſcheinend iſt es auf eine Ueber⸗ rumpelung abgeſehen. Die Regierung ſoll durch einen Beſchluß der Kommiſſion genötigt werden, die Erſatzſteuern nach kon⸗ ſervativ⸗klerikalem Rezept auszuarbeiten. Es tritt erneut die NMehrheit in Aktion, die ſich bereits bei den Beſchlüſſen über die Liebesgabe zuſammenge⸗ funden hat. Durch das Vorgehen der Konſervativen hat die politiſche Situation von neuem eine ſcharfe Zuſpitzung erfahren. Der allgemeine deutſche Mittelſtandstag und die Reichsregierung. In der Preſſe des Bundes der Landwirte und des Zen⸗ trums wird der Wert der Berliner Mittelſtandskundgebung zugunſten der Erbſchaftsſteuer herabzumindern verſucht durch die gefliſſentliche Verbrettung des Gerüchtes, die Reichsregie⸗ rung habe die Kundgebung veranlaßt, ſo daß es ſich gewiſſer⸗ maßen um beſtellte Arbeit handele. Dieſer Verdacht wurde auch am 23. April in der Budgetkommiſſion des Reichstags geäußert. Dort wurde direkt die Regierung als Veranſtalter des Mittelſtandstages bezeichnet und darauf hingewieſen, daß Geheimrat v. Halle aus dem Reichsſchatzamt dahinter ſtecke. Dieſen Angriffen gegenüber ſchreibt die Geſchäftsſtelle der Mittelſtandsvereinigung im Königreich Sachſen den„Leipz. N. Nachr.“: „Es handelt ſich in dem vorliegenden Falle lediglich um Gerüchte, die zu parteipolitiſchen Tendenzzwecken erfunden worden ſind. Die Maſſen⸗Demonſtration vom 13. April iſt ohne jeden Anſtoß von außen ganz ſpontan aus dem deutſchen Mittelſtande hervorgegangen. Die erſte Anregung ging von führenden Perſonen der ſächſiſchen Mittelſtands⸗Vereinigung aus, die den Geheimrat v. Halle noch nicht einmal dem Namen nach kannten und die zur Reichsregierung Fühlung irgend⸗ welcher Art noch nie gehabt haben. Der Verſuch der Budget⸗ Kommiſſion, den großen Eindruck der Mittelſtandskundgebung abzuſchwächen, muß deshalb als geſcheitert angeſehen werden. Sollten aber trotzdem im Reichstage und in der Preſſe die hier gekennzeichneten irrtümlichen Beſchuldigungen weiter er⸗ hoben werden, ſo wird den hochachtbaren großen wirtſchaft⸗ lichen Verbänden, die an der Einberufung des aenee deutſchen Mittelſtandstages beteiligt waren, nichts andere übrig bleiben, als gegen derartige Verbreiter ſolcher Ten⸗ denz⸗Nachrichten öffentlich den Vorwurf der Verleumdung zu erheben.“ Deutsches Reich. — Gegen den Vorſitzenden des Verbandes der mittleren Reichs⸗ poſt⸗ und Telegraphenbeamten, Oberpoſtaſſiſtenten Zollitſch⸗ Berlin, iſt vor einigen Tagen das förmliche Disziplinar⸗ verfahren mit dem Antrage auf Dienſtentlaſſung einge⸗ leitet worden. Z. wurde vom Amt ſuspendiert, ſein Gehalt wurde bis zur Entſcheidung der Disziplinarkammer um die Hälfte vermindert. Als Grund für dieſes Vorgehen, das lediglich als ein politiſcher Schlag gegen den vorzüglich organiſierten und materiell feſt fundierten großen Beamten⸗ verband zu betrachten iſt, wird ſeine politiſche Hal⸗ tung angegeben, die gegen den berühmten§ 10 des Reichs⸗ beamtengefetzes verſtoße. Der Vorſitzende des Verbandes hat nämlich die Verpflichtung der Zenſur über die„Otſch. Poſt⸗ zeitung“, das Verbandsorgan. Weil er dieſe Zenſur nicht ſtreng genug ausgeübt hat, iſt Zollitſch bereits einmal mit einem vollen Monatsgehalt beſtraft worden. Da die Haltung der„Deutſchen Poſtzeitung“ ſich indeſſen nicht änderte, ſoll den Vorſitzenden nunmehr das Schickſal der Amtsentſetzung lung waren etwa 2000 Tabakbauern der Hardt, Ewerden der Verbandsleitung allerdings auch noch! andere Vorwürfe gemacht, doch ſind ſie ſämtlich rein politiſcher Natur und betreffen lediglich die Streitfrage, wie weit die ſtaatsbürgerlichen Rechte des Beamten durch ſeine beſonderen Pflichten als Angeſtellter des Staates beſchränkt werden. Nach dem„Berl. Tagebl.“ hält ſich Zollitſch in Wirklichkeit der Politik vollſtändig fern; er iſt politiſch niemals hervor⸗ getreten. Seiner ganzen Lebens⸗ und Weltanſchauung nach ſoll er ſogar eher der konſervativen Rechten zuzurechnen ſein, als irgend einer anderen Partei. Er ſetzte jedoch ſeine Kraft entſchieden für die beruflichen und wirtſchaftlichen Intereſſen der Beamtenſchaft ein und machte ſich dadurch der Regierung mißliebig. Staatsſekretär Kraetke hat die Gelegenheit er⸗ griffen, um jetzt in Zollitſch den ihm unbequemen Verband der mittleren Poſt⸗ und Telegraphenbeamten zu treffen.— Nach der„Bresl. Ztg.“ ſoll auch gegen den Telegraphen⸗ ſekretär Britz in Berlin aus ähnlichen Gründen ein Disziplinarverfahren eingeleitet ſein, ebenſo gegen ver⸗ ſchiedene Redner in der letzten Berliner allgemeinen Beamten⸗ verſammlung. Budiſche Politik. Aus der badiſchen Wahlbewegung 1909. Dandtagskandidaturen. * Baden⸗Baden, 25. April. Die liberalen Parteien Baden⸗ Badens, Nationalliberale, Jungliberale, Freiſinnige und Demokraten haben beſchloſſen, dem bisherigen Abgeordneten, Oberbürgermeiſter a. D. Gönner, die Kandidatur für Baden⸗Stadt wieder anzubie⸗ ten. Eine Deputation, beſtehend aus Mitgliedern genannter Vereine, wird demnächſt Herrn Gönner um die Annahme der Kandidatur er⸗ ſuchen. 3 Zell i.., 26. April. In einer geſtern ſtattgefun⸗ denen nationalliberalen Vertrauensmännerverſammlung wurde der Landwirt Leonhard in Witenau(Amt Schopfheim) wohn⸗ haft, als Landtagskandidat aufgeſtellt. Der Kreis war zuletzt von dem jungliberalen Landwirtſchaftslehrer Ries in Waldshut vertreten. Bei der Abſtimmung der Vertrauensmänner erhielt Leonhard⸗Witenau 70, Ries 30 Stimmen. Leonhard hat ſich Be⸗ denkzeit erbeten. Die Abſtimmung der Vertrauensmänner iſt ein deutliches Zeichen für die konſervative Strömung in der Wählerſchaft wie ſie auch im Oberlande herrſcht. V Bonndorf, 25. April. Landgerichtsrat Wittemann wurde heute als Zentrumskandidat für den 8. Landtagswahlkreis Bonndorf⸗Waldshut wieder aufgeſtellt. Der Wahlkreis gehörte früher viele Jahre hindurch zum Beſitzſtand der nationgllibe⸗ rälen Porfe ůii Banyeriſche und Pfälziſche Nolitik. Proteſt gegen die Weinſteuer. Neuſtadt a. d.., 25. April.(Von unſerem Korreſp.) Die heute nachmittag im Saalbau hier abgehaltene Proteſt⸗ verſammlung gegen die Weinſteuer war von zirka 600 Intereſſenten beſucht. Sie wurde eröffnet und geleitet von Reichsrat Buhl⸗Deidesheim. Das Referat erſtattete Reichstags⸗ abgeordneter Schellhorn⸗Wallbillich aus Forſt. In der Diskuſſion ſprachen noch die Landtagsabgeordneten Joſef Siben und Franz Buhl, beide aus Deidesheim, die Weinhändler Böhm⸗Wachenheim, Lingenfelder und Hammel l⸗Neu⸗ ſtadt, ſowie Rechtsanwalt Ackermann⸗Mannheim. Die am Schluſſe angenommene Reſolution ſagt, daß angeſichts der Notlage der Winzer eine Beſteuerung des Weines in irgend wel⸗ cher Form eine weitere ſchwere Schädigung des Weinbaues mit ſich bringen würde. Eine Flaſchenſteuer, ſo ſagt die Reſolution weiter, würde dem ſachgemäßen Ausbau des Weines, an dem auch kleine und mittlere Winzer und beſonders die Winzer⸗ genoſſenſchaften Anteil haben, eine drückende Laſt aufhalſen und den für den reellen Händler jetzt ſchon ſchwierigen Abſatz der Pfälzer Weine noch mehr in Frage ſtellen. Regierung, Bundesrat und Abgeordnete werden deshalb dringend gebeten, von einer Weinſteuer in jeder Form äbſehen zu wällen. * mlung der Tabakbauern. 5*Friedrichstal, 86. April. Zu der geſtern hierher einberufenen öffentlichen Verſamm⸗ aus den an⸗ grenzenden Gemeinden, ſowie aus der Pfalz und Württemberg erſchienen. Nach der Begrüßung des Bürgermeiſters Lacroix⸗ Friedrichstal nahm das Wort Landtagsabg. Neck⸗Eggenſtein und wies einleitend auf die notwendige Sanierung der Reichs⸗ finanzen hin, wozu auch der Tabak herangezogen würde; hier komme es aber auf die Art der Belaſtung an. Man habe die Tabakarbeiter und⸗ Bauern mobil gemacht und entgegen der odr⸗ Maſſen verſam ſchweigen! Soll der Ballon dieſe Maſchinen auch noch trägen? — Es ſoll zunächſt eine kleine Bahn dieſer Art von Marburg nach dem Frauenberge geführt werden, um die Ausführbarkeit des Projektes zu beweiſen. Die braucht man nicht erſt zu beweiſen, ausführen läßt ſich ziemlich alles; es fragt ſich nur, ob es irgend einen Nutzen hat. Vermutlich wird ein neues Spielzeug für die broßen Kinder dabei herauskommen. — Die größte Hochſpannungsanlage. Die Uebertragung von Energie, die aus Waſſerkräften, alſo hauptſächlich Fällen, gewon⸗ nen wird, geſchieht durch Hochſpannungsanlagen, die bei den größten Uebertragungen dieſer Art, z. B. von Moosburg nach München, einer Strecke von 54 Kilometern, eine Spannung von 50000 Volt hatten. Jetzt legten die Siemens⸗Schuckert⸗Werke einer neuen Anlage, die ſie in Spanien für die Seiedad Hidryelec⸗ triea Espanola ausführen, eine Spannung von 66000 Volt zu⸗ grunde. Dieſe Anlage ſoll die Waſſerkräfte des Fluſſes Jucar Ausnutzen und zur Uebertragung von 30 000 Pferdekräften von Molinar, einem Städtchen an dieſem Fluſſe, nach Valencia, Al⸗ ebh, Carlagena und Madrid dienen. Die Uebertragungsſtrecke iſt eine weit größere als bei den 50 000 Volt⸗Anlagen. Die Entfer⸗ nung von Molinar nach den beiden erſtgenannten Orten be⸗ trägt 80, nach Cartagena 160 und nach Madrid 240 Kilometer, und das Gewicht der Linie nach Madrid, die ausgebaut aus zwei⸗ mal drei Kupferdrähten von 50 Quadratmillimeter Querſchnitt beſtehen ſoll, beträgt allein 640 Tonnen. Einem Mörder auf der Spur. Am 2. November v. Is. wurde in Leipzig ein furchtbares Verbrechen begangen. Bei einem betagten Ehepaar Friedrich in der Windmühlenſtraße hatte ſich ein im mittleren Alter ſtehender Menſch eingemietet, der eines Tages eine Poſtanweiſung erhielt, die ihm der Geldbriefträger aushändigte. Der Geldbriefträger kehrte aus der Friedrichſchen Wohnung nicht zurück, er wurde er ⸗ mordel aufgefunden. Ebenſo aber auch das Ehepaar Friedrich. Der Aftermieter war und blieb verſchwunden. Auf ihn mußte ſich ohne weiteres der Verdacht der Täterſchaft lenken: er hatte zunächſt das Friedrich'ſche Ehepaar ermordet, um an der Aus⸗ führung ſeines teufliſchen Planes nicht gehindert zu werden. Die Poſtanweiſung war, wie ſich herausſtellte, von dem Empfänger ſelbſt aufgegeben. Bisher iſt es freilich der emſig arbeitenden Polizei nicht gelungen, den Täter zu ermitteln und feſtzunehmem Obwohl der Täter in 12 Erpreſſerbriefen verſchiedene Einwohner Leipzigs beunruhigte. In dieſen Briefen aber behauptete der Mörder und Erpreſſer, daß er bereits einige andere Mordkaten auf dem Gewiſſen habe, in Leipzig allein 9 Morde. Welche bis⸗ her ungeſühnten bezw. ungeklärten Verbrechen konnten das ſein? Da es ſich bei der Ermordung des Friedrichſchen Ehepaares un⸗ zweifelhaft nur darum gehandelt hatte, dieſe alten Leute zu beſei⸗ tigen, um ein anderes Verbrechen, eine Beraubung des Geldbrief⸗ trägers, vorzunehmen, war eine Spur gegeben. Raubmordver⸗ ſuche auf Geldbriefträger waren noch nicht zahlreich paſſiert, und man erinnert ſich deutlich des Raubanfalles auf den Geldbrief⸗ träger Rübner am 17. Dezember 1906 in der Nikolaiſtraße in Leipzig. Eine eingehende Vergleichung und Unterſuchung der Begleitumſtände beider Bluttaten in der Nikolaiſtraße und in der Windmühlenſtraße förderten überraſchende Tatſachen zutage. In beiden Fällen ſpielten gefälſchte bezw. fingierte Poſtanweiſun⸗ gen eine Rolle, und eine Schriftenpergleichung der Poſtanwei⸗ ſungen ergab ganz unzweifelhaft, daß der S chreiber der An⸗ weiſungen ein und dieſelbe Perſon, alſo der Mör⸗ der in beiden Fällen geweſen war. Das war eine immerhin wertvolle Entdeckung, die einen neuen Beleg gab für die außerordentliche Kaltblütigkeit und raf⸗ finierte Abgefeimtheit des Verbrechers. Dieſe Feſtſtellung gab auch eine logiſche Erklärung für die aus den Briefen heraus lon⸗ ſtruierte Annahme, daß der Verbrecher in gemeinen Verbrecher⸗ und Vagabundenkreiſen nicht zu ſuchen ſei, daß er vor dem Doppelmord in der Windmühlenſtraße im Ausland geweſen ſei und über größere Geldmittel verfüge, die ihn der Notwendigkeit, für das tägliche Brot zu arbeiten, überhöben. Dem Geldbrief⸗ träger Rübner waren ſeinerzeit rund 9000 Mark geraubt wor⸗ den. Von ſeiner Beraubung bis zum Friedrich'ſchen Mord war ein Zeitraum von knapp 2 Jahren verſtrichen. In dieſer Zwi⸗ ſchenzeit hatte alſo der Verbrecher von dieſen 9000 Mark im Aus⸗ land gelebt, ſorglos und auch gut leben können. Daß er zu dem neuen Verbrechen ſchritt, erklärt ſich daraus, daß ſeine Mittel auf die Neige gingen. Und Leipzig wiederum ſuchte er ſich zum Ort des zweiten Verbrechens aus, weil er Leipzig gut kennt, vielleicht auch, weil er hier Helfershelfer von früher her hatte. Die Erpreſſerbriefe zeigten der Unterſuchungsbehörde aber noch ein weiteres Verbrechen, für das nur der Briefſchreiber ſelbſt, alſo der geſuchte Doppelmörder, in Frage kommt. In dem 6. Briefe macht der Verbrecher Andeutungen über ein Atten⸗ tat auf eine Frau W. in der Gottſchedſtraße. Wir laſſen hier die— vielleicht wichtigſte— Stelle aller Briefe aus dieſem 6. Erpreſſerbriefe nochmals wörtlich folgen; vorausge⸗ ſchickt ſei, daß der Briefſchreiber zunächſt nochmals der Verlags⸗ firma J. J. Weber ſeine zu ſchreibenden Memoiren anbietet und als bedeutendes Werk anpreiſt. Er fährt dann ſo fort: „Das Werk wird ſich ſerner der größten Objektivität beflei⸗ ßigen. Jedenfalls hat es mit allem derartigen Klatſch und Schmutzprodukten, wie ſie jetzt in den Handel kommen, und von denen mancher ſich Wunderdinge verſpricht, um allerdings bald einzuſehen, daß es ſich um das blödeſte, geiſtloſeſte Geklatſch der Welt handelt,— nicht das geringſte gemein. Auch einigen dieſer ehrbaren Schmier⸗ und Preßpiraten, welche ſich ſtets in das Ge⸗ wand des Tugendapoſtels hüllen, werde ich die Maske vom Ge⸗ ſicht reißen, und in ihrer wahren Geſtalt einmal zeigen. Einer derſelben treibt auch in Leipzig ſein tugendſames Gewerbe. Es — r ——2—„————— — r ͤ FCFFFFCT 4 7 Mannheim, 26. April. cgeneralslitzeiger.(Abendblatt. 8. Seite. geſchlagenen Banderole ſeitens des deutſchen Tabakvereins teuerentwürfe vorgelegt, wonach der Inlandtabak um nahezu 00 Prozent, der Auslandtabak aber nur ca. 30 Prozent höher elaſtet werde; ſodann wurde auch eine unterſchiedliche Be⸗ ſteuerung von Zigarren⸗ und Rauchtabak verlangt, ſo daß der Auslandstabak um 25 Mark per Zentner billiger zu ſtehen lomme, dazu komme noch, daß dieſer ſpezifiſch leichter als der Inlandtabak ſei. Das Reſultat wäre eine ungemein ſchwere Bedrückung der Produzenten. Die Tabak⸗ bauern wollten angeſichts der finanziellen Notlage auch Opfer tragen, aber im allgemeinen ſollte die höhere Belaſtung von dem Raucher, vor allem dem wohlhabenden getragen werden. Nach dieſen beifällig aufgenommenen Ausführungen hob Landtagsabgeordneter Sänger⸗Diersheim die Bedeutung des badiſchen Tabakbaues hervor und hielt angeſichts der unabweis⸗ baren höheren Tabakbelaſtung die Stimmung der Tabakprodu⸗ zenten für die Banderole als das kleinere Uebel. Bedauerlich ſei, daß in der Subkommiſſion des Reichstages nicht ein badi⸗ ſcher Vertreter ſitze, um die tatſächliche Lage der ſüddeutſchen Tabakinduſtrie zu ſchildern. Zum Schluſſe erhofft Bürgermeiſter Lacroix, daß die Beſchlüſſe des Reichstages zum Beſten des Tabakbaues ausfallen und ſchlägt folgende Reſolution vor: „Die heute nachmittag in Friedrichstal unter freiem Himmel tagende, von etwa 2000 Perſonen aus Mittelbaden, Pfalz und Württemberg beſuchte Verſammlung von Tabak⸗ pflanzern, welche zuſammen mehr als zwei Fünftel des geſam⸗ ten deutſchen Tabaks produzieren, richtet auf Grund der Be⸗ richte der Landtagsabgeordneten Neck und Sänger die dringende Bitte an die Großh. Regierung, den Bundesrat und Reichstag, einer etwa geplanten Erhöhung der Inlandſteuer auf Tabak aufs entſchiedenſte entgegenzutreten, da jede weitere, wenn auch noch ſo geringe Erhöhung der Inlandſteuer ein Un⸗ gkück für unſere ſüddeutſchen Tabakbauern bedeuten würde. Wenn Bundesrat und Reichstag an einer ſchärferen Be⸗ ſteuerung des Tabaks feſthalten ſollten, ſo müſſen wir ver⸗ langen, daß der Zoll auf ausländiſchen Tabak nicht unter 180 Mark für den Doppelzentner ohne Unterſcheidung von Zi⸗ garren⸗Tabak und Schneidgut betrage. Sollte aber die Ban⸗ derolenſteuer Annahme finden, ſo ſprechen wir die beſtimmte Erwartung aus, daß bei gleichbleibender Inlandſteuer der Zoll auf Auslandtabak auf 140 Mark erhöht wird.“ Dieſe ſich an den Proteſt des landwirtſchaftlichen Vereins anſchließende Reſolution fand einſtimmige Annahme. 7 4 1 Mordprozeß. B. Konſtanz, 24. April. Die Verhandlung und Zeugenvernehmung wurde getrennt geführt, zuerſt wurde der Tod des Vaters des Angeklagten, des alten Gög, verhandelt und dann der Tod der Frau des An⸗ geklagten, der Frau Götz. Beinahe alle Zeugen bekunden, daß die nach dem Tode des alten Götz ermordete Frau Götz eine ge⸗ füblsrohe Perſon war, die das Regiment führte, während der Angeklagte ein ruhiger Mann ſei. Durch Zeugen iſt erwieſen, daß die Frau gegen ihren Schwiegervater Aeußerungen gebrauchte, wie:„Wenn er nur einmal hin wäre“, u. a. m. Ein Zeuge be⸗ kundet, daß der gjährige Sohn Karl des Angeklagten einmal ſagte:„Wenn der Alte nicht bald verr...„ ſchlägt ihn der Vater tol,“ Die Schweſter des Angeklagten bezeugt, daß der Vater, alſo der ermordete Götz, ihr gegenüber äußerte:„Wenn ich einmal ſterbe, dann iſt es gewiß nicht recht zugegangen. Wenn ſeine Schwiegertochter in der Hoffnung ſei, bringe ſie ihn um.“ Als der Ermordete einmal raſiert wurde, ſagte der Angeklagte zum Raſierer:„Hau dem alten Siach doch einmal die Gurgel ab!“ Ein ſenſatzeneller Der Angeklagte gibt zu, dieſe rohe Aeußerung getan zu haben. Die früheren Dienſtherren des Angeklagten, bei welchen er in Dienſten ſtand, ebenfalls ein ehemaliger Schulkamerad, ſtellen ihm fämtlich ein gutes Zeugnis aus: Gegen alle Anſchuldigungen der rohen Behandlung des Vaters proteſtiert der Angeklagte energiſch: er könne ſich nicht erinnern, den Vater einmal bedroht zu haben. Nachdem der Vater ermordet war und im Hauſe Heu verſteigert wurde, fand man unter demſelben den Handgriff einer Senſe, eine ſog. Krücke, verſteckt, welche bei der mediziniſchen Unter⸗ ſuchung Menſchenblut aufwies. Der Angeklagte weiß nicht, wie dieſe Krücke ins Haus kam. Im Laufe der Verhandlung ſagte er einmal, daß ſeine Frau den Vater vielleicht er⸗ mordete, er wiſſe aber nichts davon und habe auch leinen Mord begangen, weder dieſen, noch den Mord an ſeiner Frau. Die Zeugenvernahmen über den zweiten Fall: Ermor⸗ dung der Frau des Angeklagten, waren kürzer. Ein⸗ zelne Zeugen bekunden, daß am Abend vor dem Tod der Frau dieſe„u icht mehr recht im Kopfe“ geweſen ſei. Dem An⸗ geklagten kann nichts bewieſen werden und die Indizien ſind kur ſchwach. Auch der Zeit nach hat ſein Alibi keine Lücke. Abends ſuchte der Angeklagte ſeine Frau und nahm auch morgens die Suche wieder auf, bei welcher Gelegenheit er die Tote im b reee ͤvccCc „Stockach, welcher die gerichtliche Leichenſchau vornahm, konſta⸗ 0 Heidelberg) —— Nr. 8. Der Abſchied bewilligt: Ruppert(Mannheim), Haupl⸗ Bache fand. Die Leiche wies eine 6 Zentimeter lange klaffende Wunde am Kopfe auf u. in den Rock waren Steine gebunden[die beim ſpäteren Wiegen 22 Kilo ergaben), der Rock hochgeſchlagen, ſo daß die Steine über dem Kopf lagen; der ganze Kopf und Hals waren unter Waſſer. Die Sachverſtändigenvernehmung geſtaltete ſich intereſſant. In Sachen des alten Götz konſtatierte Gerichts⸗ chemiker Dr. Bopp⸗Frankfurt a. M. an der Senſenkrücke Menſchenblut, deſſen Unterſuchung wieder Linien ergab, in der Form der Handlinien eines Menſchen, welche aber keine Ueber⸗ einſtimmung mit den Handlinien des Angeklagten ergaben; dieſes Reſultat ſchließe aber deſſen Täterſchaft nicht aus, weil es mög⸗ lich ſei, daß der Geſchlagene nach der Krücke griff und deſſen Handlinien nun abgebildet ſeien. Medizinalrat Dr. König⸗ tierte Blutunterlaufungen am linken Auge und 2 Kopfwunden. Die Sektion ergab Bruch des Jochbeins, wozu große Gewalt nötig ſei. Der alte Götz ſtarb an Gehirnerſchütterung, entſtanden durch die Schädelverletzung. Es ſei möglich, daß der Verſtorbene bei dem Verſuch, das Fenſten zu öffnen, vom Stuhle fiel und beim Fall auf ein herumliegendes Stück Holz aufſchlug, wodurch bei dem brüchigen Schädel des alten Mannes wohl mög⸗ lich ſei, daß das Jochbein brach. Als ſpäter der Mord an der Frau paſſierte und der Angeklagte des doppelten Mordes be⸗ ſchuldigt wurde, bekam dieſes Gutachten eine andere Wendung. Der Sachverſtändige begutachtet heute, daß der alte Götz an Gehirnerſchütterung infolge der Schädelperletzung verſtarb, daß dieſe Verletzung aber durch ein ſpitzes Inſtrument entſtand: eutweder fiel der Alte durch einen Schlag zu Boden oder die Schläge wurden dem auf dem Boden Liegenden beigebracht. Medizinalrat Dr. Heinemann⸗Konſtanz ſagt aus, daß durch einen Sturz allein die Schädelverletzungen nicht entſtehen könn⸗ ten; dieſe und der Bruch des Jochbeins müſſen durch ein tumpfkantiges Inſtrument entſtanden ſein, wie etwa ein Senſengriff ein ſolches Inſtrument ſei. Auch Obermedizinalrat Haußer⸗Karlsruhe hält die Senſenkrücke nicht für unge⸗ eignet, beim Tode des Götz mitgewirkt zu haben. Ein Geſchworener frug, ob auch eine Frauensperſon imſtande ſei, mit der Senſenkrücke einen ſolchen tötlichen Hieb auszu⸗ führen, was vom Sachverſtändigen bejaht wurde, beſonders da Frau Götz eine ſtarke Perſon war. Zum 2. Fall: Ermordung der Frau Gö, äaßern ſich die Sachverſtändigen übereinſtimmend dahin, daß die Kopfverletzungen der Ermordeten bei Lebzeiten beigebracht wurden und daß es ihr ſelbſt unmöglich geweſen war, ſich die Verletzungen beizubringen; ſelbſt nicht, bei plötzlich aufgetretener geiſtiger Störung. Es ſei vollſtändig unzweifelhaft, daß die Frau von dritter Hand umgebracht wurde. Die Verletzungen haben die Frau betäubt und lebend wurde ſie ins Waſſer geworfen. Die Frau war hochſchwanger. Obermedizinalrat Haußer⸗Karlsruhe zieht auch in dieſem Falle die Möglichkeit in Betracht, daß bei der Verwundung die umgekehrte Senſe und die Krücke eine Rolle ſpielten. Nach der Beendigung dieſer Re⸗ ferate ſagt der Angeklagte: Ich habe meine Frau nicht ermor⸗ det. Ich ging am Abend hinaus, um die Frau zu ſuchen. Kann man einen Mann mit einem ſolch guten Gewiſſen eines ſolchen Verbrechens beſchuldigen?! Ich bin unſchuldig, unſchul⸗ dig, unſchuldig! Nach den Plaidoyers, die am dritten Verhandlungstage ſtatt⸗ fanden, gibt der Vorſitzende dem Angeklagten das letzte Wort. Der Angeklagte wiederholt, daß er unſchuldig ſei. Wenn er wüßte, daß ſeine Frau den Vater umgebracht hätte, hätte er es ſchon längſt geſagt. Er ſei nicht der Menſch, der ſolche ihm zur Laſt gelegte Verbrechen begehen könne. Er glaube, daß ſeine Frau ſich ſelbſt getötet habe. Er ſitze ſeit 10 Monaten unſchuldig im Gefängnis. Das Urteil hat der„Gen.⸗Anz.“ ſchon telegraphiſch veröffentlicht: die Geſchworenen verneinten ſämtliche Schuld⸗ fragen, worauf der Angeklagte freigeſprochen werden mußte. Im überfüllten Zuhörerraum gabs lautes Bravo und auch auf der Straße wurde der Angeklagte lebhaft beglück⸗ wünſcht 55 5 Nus Stadt und Tand. * Maunheim, 26. April 1909. *Ernannt wurde der Direktor der Oberrealſchule in Baden, Dr. Feliy Debo, zum außerordentlichen Mitglied des Oberſchulrats auf die Dauer von drei Jahren und Major z. D. und Bezirksoffizier Graf Auguſt von Hennin in Fveiburg zum Kommandanten des 1. Gendarmeriediſtrikts in Konſtanz. * In den Ruheſtand verſetzt wurde der Kommandant des 1. Gendarmeriediſtrikts, Oberſtleutnant Karl Schmitt in Kon⸗ ſtanz, auf ſein Anſuchen. *Verſetzt wurde Vetriebsaſſiſtent Fakob Schilling in Heidel⸗ berg nach Müllheim. »Militärnachrichten. Befördert: zum Rittmeiſter: Skolle Oberlt. der Reſ. des Kür.⸗Regts. Graf Geßler(Rhein.) cgenommen hat, iſt nicht die gleiche wie beim Rardfahrſport und mann der Landw.⸗Inf. 2. Aufgebots. Baſſermann(Mann⸗ heim), Lt. der Landw.⸗Inf. 2. Aufgebots, mit Erlaubnis zum Tragen der Landw.⸗Armee⸗Uniform. Befördert zum Oberarzt: ſſiſt Schlachter(Mannheim). 5 * Handelsjahresſchule. Die am nächſten Mittwoch in Karlsruhe ſtattfindende Sitzung des Landesgewerbe⸗ amts wird ſich ausſchließlich mit der Frage der Grrichtung von Handelsjahresſchulen befaſſen. Nachdem einzelne Korporationen zu dieſer Frage bereits Stellung genommen, haben ſich auf Einladung des Kaufmänniſchen Vereins Mannheim Ver⸗ treter des„Kaufmänniſchen Vereins, des„Deutſchnationalen Hand⸗ lungsgehilfen⸗Verbandes“, des„Verbandes Deutſcher Handlungs⸗ gehilfen zu Leipzig“, des„Bezirksvereins des Vereins für Hand⸗ lungskommis von 1858 zu Hamburg“, des„Kolumbus“, Verein für katholiſche Kaufleute und Beamte, und des„Zentralverbandes der Handlungsgehilfen und Gehilfinnen Deutſchlands“ am Freitag abend zu einer Sitzung eingefunden und die Vorſchläge des Landesgewerbeamtes eingehend beſprochen. Folgende Reſol u⸗ tion gelangte einſtimmig zur Annahme:„Die unterzeichneten kaufmänniſchen Vereine Mannheims nehmen entſchieden Stellung gegen die Anträge des Großh. Landesgewerbeamtes in Sachen der Handelsjahresſchule. Sie erblicken in der Verwirklichung dieſen Vorſchläge eine gefährliche Abweichung von den bewährten Grund⸗ ſätzen unſerer heutigen Lehrlingsausbildung, die ſie unter keinen Umſtänden preisgeben wollen, umſomehr als für eine Aenderung ins Syſtem der Handelsfortbildungsſchule ein genügender Anlaß nicht .“ Die Reſolution wurde ſofort dem Großh. Landesgewerbe⸗ horliegt. amt in Karlsruhe übermittelt und dem Vertreter der kaufmänniſchen Vereine der Auftrag erteilt, der Einführung der Handelsjahres⸗ ſchule in der Sitzung des Landesgewerbeamtes zu mide r⸗ ſprechen. 55 „Der Rheiniſche Automobilklub beging am Samstag die Feie, des 10jährigen Beſtehens durch Feſtmahl, Matinee und Ball. Man verbindet in weiten Kreiſen die automobilſportliche Ver⸗ emigung gern mit dem Begriff Exkluſivität. Wer den Vorzug hatte, am Saumstag dem Stiftungsfeſt des Rheiniſchen Automobilklubs alss Gaſt beizuwohnen, wird den Eindruck mit nach Hauſe genommen haben, daß der Klub ſeiner durchaus demokpatiſchen Organiſation entſprechend darauf hält, daß es bei ihm gemütlich und ungezwungen zugeht. Nicht wenig trug dazu der Umſtand bei, daß ſich ze der Feſtivität eine Anzahl beliebter Mitglieder unſeres Hoftheaters 19 5 gefunden hatte. Zuerſt vereinigte man ſich im Speiſeſaale des Park⸗ hotels zu feſtlichem Mahle, das durch verſchiedene Toaſte gewürzt wurde. Auf den Tafeln prangte in Vaſen und Jardinieren der Frühling. Den erſten Trinkſpruch brachte der verdienſtpolle 2. Prä⸗ ſident, Herr.⸗A. Dr. Seelig, aus, der die Erſchienenen, beſon⸗ ders die Preſſe, die Vertreter der Kunſt, die Herrſchaften von aus⸗ wärts und die Ehrengäſte, auf das herzlichſte begrüßte und einen gedankenreichen Rückblick auf die Entwicklung des Klubs warf. So kwar es dem Klub vergönnt, Schrittmacher für eine ganz neue In⸗ duſtrie zu ſein. Seit ſeinen erſten Anfängen war er ſtets von einer idealen Richtung geleitet. Immer war es ihm darum zu tun, die Neuerſcheinungen im Automobilweſen zur praktiſchen Durchführung zu bringen. Neben dieſem idealen Gedanken war es die Freude am Sport, die den anderen Teil der Geſinnung der Klubgenoſſen ausgemacht hat. Dieſe Freude am Sport hat die erſten Rennen des Klubs zu ſo populären Greigniſſen gemacht. Zu den erſten Zuver⸗ läſſigkeits⸗ und Tourenfahrten geſellte ſich das Königſtuhlrennen, bei dem es als ein wunderbares Ereignis betrachtet wurde, daß der erſte Wagen den Berg in 37 Minuten erkletterte, während es jetzt als keine außergewöhnliche Leiſtung betrachtet wird, wenn die gleiche Strecke in 6 Minuten durchſauſt wird. Die Klubmitglieder konnten ſich damals noch als Pioniere fühlen. Sind doch die Fahrten, die auf Anregung des Rheiniſchen Automobilklubs gemacht wurden, vor⸗ bildlich geworden für viele größere Fahrten internationaler Art. Die Entwicklung, die der Automobilſport in den letzten zehn Jahren Automobilſport iſt noch mitten in der Entwicklung drin, man über den Radfahrſport im allgemeinen längſt zur Tagesord übergangen iſt. Heute iſt das Automobilweſen an einer Et angelangt, die entſcheidend für die Zukunft iſt. Bleibt das Aut mobil ein Luxusartikel für Bevorzugte, dann iſt die Auflöſung de Provinzklubs beſiegelt. Im Intereſſe dieſer Provinzllubs iſt des⸗ halb zu hoffen, daß das Automobil ein allgemeines Verkehrsmitte wird. In dieſen Klubs iſt aber auch das bolkstümliche ſüddeutſche Element vereinigt, das einen gewiſſen Sauerteig abgibt und vielleicht früher oder ſpäter dazu berufen iſt, eine größere Rolle zu ſpielen. Redner ſchloß ſeine intereſſanten Ausführungen mit dem Wunſche iß dem Klub eine ſchöne Weiterentwicklung beſchieden ſein und da Automobilweſen fortſchreiten möge neben ſeiner größeren Schweſter, der Luftſchiffahrt. Sein Autoheil gart dem Geburtstagskinde. Herv Fabrikant Sieber überreichte als Angebinde der Pforzhei Sektion des Rheiniſchen Automobilklubs unter herzlichen Glückw ſchen eine mächtige Jardiniere, ein Prachtſtück der Pforzheim Silberſchmiedekunſt. Im lveiteren Verlauf des Mahles, das wege ſeiner vorzüglichen Zubereitung allgemeines Loß fand, feierte Hen Neumaier, der Direktor der Aheiniſchen Automobilgeſellſchaf die Präſidenten des Klubs, Herrn Eugen Benz und Herrn Rechts anwalt Dr. Seelig, und knüpfte daran die Hoffnung, daß die bei den Herren, die ſich um den Klub große und bleibende Verd erworben haben, noch recht lange am Steuer ſitzen möchten. .⸗A. Dr. Seelig dankte herzlich für die anerkennenden für das prächtige Geſchenk der Pforzheir 5 mag paradox klingen: gerade diejenigen, welche es ſich zum Beruf machen, die geringſten und harmloſeſten Verfehlungen mancher Leute an den Pranger zu ſtellen— mancher ſonſt in jeder Be⸗ ziehung ehrbaren Leute— nur um damit ihr Leben zu friſten: ſie ſind meiſtens die moraliſch verkommendſten Subjekte, die man ſich denken kann. Mit Erſcheinen meines Werkes wird ſpeziell dieſer Herr in Ihrem Leipzig in den Orkus geſchleudert werden, wo es kein Wiederſehen gibt. Auch wenn er noch ſo— um mit ſeinen Worten zu reden:—„Kalt wie Hundeſchnauze“— iſt, es wird ihm nichts weiter bleiben als die Kugel oder Strick. Können Sie ſich vielleicht noch jenes myſteriöſen Ueberfalls auf jene Dame in der Gottſchedſtraße im September des Jahres 1907 erinnern? Den Täter hat man bis heute nicht. Hätte man ihn faſſen kön⸗ nen? Jawohl! Mit toter Sicherheit ſogar. Man wußte ja noch nicht einmal, zu welcher Kategorie von Verbrechern man dieſen „Jall“ rechnen ſolltell). War ein Raubmord beabſichtigt? War es die Dat eines Geiſtesgeſtörten? Oder gar ein Racheakt? So rief damals, verzweifelnd die Hände ringend, die Leipziger Be⸗ Hhörde aus. Nun, jeder Laie konnte, wenn er mit einem menſchlichen Durchſchnittsgehirn ausgeſtattet war, heraus⸗ finden, was hier los war. Die Motibe zur Tat konnte man ſehr woh! finden. Aber ſo weit langt es nicht. Mit dieſer Tat ſteht der oben ſkizzierte Herr in unmittel⸗ barer Berührung, und wird es demſelben unter keinen Umſtän⸗ den möglich werden, dies zu leugnen, da die in meinem Werke ge⸗ machten Enthüllungen über dieſen Fall, und durch mitangegebene Beweiſe,— welche nicht zu widerlegen ſind,— denſelben einfach erdrücken werden. Daß ich über die Tat ſelbſt ſehr gut unterrich⸗ tet bin, werden Sie aus folgendem erſehen, muß mich aber recht kurz faſſen, um bald zum Grunde meines Schreibens zu kommen. An einem ſehr regneriſchen Nachmittag des September 1907 kam in ſchnellen kurzen Schritten eine ſehr elegant gekleidete, mit weißer Boa behangene Dame die Gottſchedſtraße enklang. Un⸗ bvor etwa 13 Jahren direkt aus einem Leipziger öffentlichen Hauſe heiratete. Dieſe Ehe war lange ſcheinbar! glücklich. Scheinbar! mittelbar hinter ihr konnte man einen ebenfalls elegant gekleide⸗ ten, ungefähr 28⸗ bis 30jährigen Herrn beobachten, wie er rich⸗ tig auffallend darauf bedacht war, möglichſt immer nur einen Schritt hinter der Dame zu bleiben. Offenbar hatte die Dame, von dem eigentümlichen Gebaren des hinter ihr gehenden Herrn keine Ahnung, und bemerkte nicht, wie er ihr unausgeſetzt folgte; ſonſt wäre es ihr auch unbedingt aufgefallen, als derſelbe auch auf einmal dasſelbe Haus betrat wie ſie, und ſchnell an ihr in dem breiten Hausflur vorübereilte, die Treppe hinauf, welche er aber ſofort wieder herunterkam. Inzwiſchen war die Dame die erſte halbe Etage heraufgekommen, als der anſcheinend an ihr vorbei⸗ gehende Herr blitzſchnell auf ſie losgeſprungen kam und verſuchte, ihr mit einem ſcharfen Meſſer den Hals zu durchſchneiden. Je⸗ doch die Boa vereitelte das Werk, indem ſich das Meſſer daran verfing. Der Täter ließ aber trotz der unerhört lauten Hilfe⸗ rufe der Frau nicht nach, und verſuchte kaltblütig ſeinen Zweck zu erreichen. Es wäre ihm auch ſeine Abſicht vollſtändig gelungen, hätte er ſich eine andere Waffe mitgenommen, als nur ausſchließ⸗ lich ſein Taſchenmeſſer, ſeinen Dolch hatte er,— was nicht oft borkommt— vergeſſen. Beim zweiten Schnitt welchen er dann machte, klappte das Taſchenmeſſer ein, und wurde die Dame zu ihrem Glück nur leicht verwundet. Der Täter hätle, wäre es auf Raub abgeſehen geweſen, in aller Gemütsruhe die ſilberne Taſche, und Diamantene Ringe an ſich nehmen können, wenn er gewollt hätte. Die Dame war die Frau des Fabrikbeſitzers N. N. in Naunhof. Die Behörde hatte hundert Mark Belohnung ausge⸗ ſetzt.“ * * Die Frau, um die es ſich in dieſem Brieſe bezw. bei dem Ueberfall in der Gottſchedſtraße handelte, iſt eine Frau Wagner, die Ehefrau eines Fabrikbeſitzers in Naunhof bei Leipzig, der ſie Denn in Wirklichkeit hat man jetzt durch die Unterſuchung anderes Bild erhalten. Nach dem Ueberfall in der Gottſched ſtraße iſt Frau Wagner von Naunhof fortgezogen, und zwar nach Hamburg, wo ſie am Gänſemarkt wohnt.— In dem oben abge druckten Erpreſſerbrief iſt eine auffallend genaue und detailliert Beſchreibung dieſes Ueberfalles in der Gottſchedſtraße im Sep tember 1907 gegeben. Woher, ſo fragte ſich die Unterſuchungsbe hörde, und beſonders der Berliner Kriminalkommiſſar Vonberg der dieſe neue Spur zuerſt aufnahm und verfolgte, woher der Briefſchreiber dieſe ſpezialiſierten Kenntniſſe? Es g eigentlich nur eine einzige dieſe Frage erſchöpfende Ant! Er iſt ſelbſt der Täter! 8 Es iſt z. B. ſeſtgeſtellt, daß ſeinerzeit, im September 1907 die Tageszeitungen von dem Ueberfall a ſehr unvoll kommene Berichte brachten, da man damals, einem Wun ſche des Ehemannes zufolge, die ganze Sache nicht ſo breit treten wollte. Und in keinem der ſchon ſehr kurzen Zeitungsberichte zu leſen, daß es an jenem Nachmittage geregnet habe! Es aber tatſächlich, wie man jetzt auf unſerer Sternwarte aus alten Wetteraufzeichnungen feſtſtellte, an jenem Nachmittag etwa z we Stunden lang geregnet. Alle dieſe Feſtſtellungen führen eben zu dem Ergebnis, daß der Briefſchreiber auch der Täter dem Ueberfall in der Gottſchedſtraße geweſen ſein muß! Wel Intereſſe lag nun für ihn vor, die Frau Wagner zu ermorde Er ſelbſt regt ja dieſe Frage an, und die Staatsanwaltſcha jetzt auch dieſe Frage erklärt. Es haben ſich nämlich im Lauf Unterſuchung eine ganze Reihe hochwichtiger Einzelh herausgeſtellt, aus denen hervorgeht, daß die Ehe der Wagner ſo glücklich war, als es den Anſchein nach außen hin halte Ehemann Wagner unterhielt in der letzten Zeit vor de fall ein Verhältnis mit einer andern Frau und ſche zu haben, die Ehe trennen zu laſſen. Frau Wagne natürlich gar kein Intereſſe, ſich ſcheiden zu laff e 4. Seite. — Geueral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Manubeim, 26. April. Anſchluß daran auf die ganz beſonderen Verdienſte des Klubredak⸗ teurs, Herrn Teikner, hinzuweiſen. Sein Autoheil galt den Pforzheimer Sportsgenoſſen. Nach aufgehobener Tafel, bei der auch ein ausgezeichneter Tropfen kredenzt wurde, wurden künſtleriſche Genüſſe in reicher Fülle geſpendet. Herr Hofſchauſpieler Kökemt, der exzeptionelle Maitre de plaiſir, leitete die Darbietungen mit einer humorſprudelnden Anſprache ein, die mit großem Beifall auf⸗ genommen wurde. Es folgte dann Frau Vogel⸗Mak vom Neuen Operettentheater mit zwei vorzüglich vorgetragenen Liedern, Frl. Blankenfeld mit brillanten ernſten und heiteren Rezitationen, Frl. Karlſen mit entzückenden Liedern zur Laute(Begleiter Herr Nartin) und Herr Neumanm⸗Hoditz mit zwerchfell⸗ erſchütternden Dialektvorträgen. Frau Ullerich ſang mit Verve Soubrettenlieder, die Herren Godeck, Kökert und Möller und Frl, Karlſen ſpielten den amüſanten Einakter„Migzzi⸗Muzzi“ virtuos und Herr Hecht ſang mit der gewohnten Meiſterſchaft Couplets und dann in Gemeinſchaft mit Frau VBogel⸗Mak ein Duett. Begleitet wurden die muſikaliſchen Vorträge von Herrn Muſikdirektor Gellert. So war die Mitternachtsſtunde ſchon längſt vorüber, als von einer Ab⸗ teilung der Grenadierkapelle, die auch die vortreffliche Tafelmuſik ausführte, zum erſten Tanz aufgeſpielt wurde. * Cvok's Gefellſchaftsreiſen nach Mannheim. Die Aprilausgabe der Cook ſchen Weltreiſezeitung veröffentlicht 2 Geſellſchaftsreiſen nuch Rhein, Schwarzwald und Schweiz, in welche erfreulicherweiſe erſtmals ein Aufenthalt in Mannheim eingeſchloſſen iſt. Das Programm ſieht Uebernachtung in Mannheim vor; die Eool ſche Weltreiſezeitung veröffentlicht für den andern Vormittag folgendes:„Vormittags werden die großartigen, Hamburgeben⸗ bildlichen Hafenanlagen mittelſt Motorboot beſichtigt und daran ſich anſchließend erfolgt die kurze Veſichtigung der rheini⸗ ſchen Großinduſtrieſtadt“. So iſt es dem hieſigen Verkehrs⸗ Verein alſo doch möglich geweſen, das einen Weltruf genießende Cookſſche Haus für unſere Stadt zu intereſſieren. Wie ſchon aus dem Programm hervorgeht, haben hierzu zweifelsohne die von Mai ab täglich ſtattfindenden Nollſchen Motorbootfahrten durch die Hafenanlagen, ſowie die vom Verkehrsverein ge⸗ regelten Stadtbeſichtigungsfahrten nach amtlichem 5 weſentlich dazu beigetragen. Möchten auch andere Reiſe⸗ Urcaus dieſem Beiſpiel folgen. DDie Mannheimer Turnugeſellſchaft begeht im kommenden Mo⸗ nat die Feier ihres 10jährigen Beſtehens mit verſchie⸗ denen Veranſtaltungen. Außer einer Vorfeier für die Mitglieder ſelbſt, findet am 15. Mai im Friedrichsparkſaale eine Abendunter⸗ Haltung mit turneviſchen und geſanglichen Darbietungen und darauf⸗ folgendem Feſtball ſtatt. Eine Dampferfahrt mit Familie nach Koblenz am Himmelfahrtstag(20. Mai) wird die Veranſtaltungen beſchließen. Wir verweiſen bezüglich der letzteven auf das Inſerat in dieſer Nummer. Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Fuhrunter⸗ nehmers Karl Knobloch, Q 4, 16, wurde das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Dr. Vachert. Konkurs⸗ forderungen ſind bis zum 13. Mai anzumelden. Prüfung der an⸗ gemeldeten Forderungen am 21. Mai. Z3u dem Schiffszuſammenſtoß an der Neckarſpitze wird weiter berichtet, daß, nachdem die Verſuche zum Leerpumpen des ge⸗ funkenen Schleppdampfers fehl geſchlagen ſind, derſelbe nunmehr durch Taucher abgedichtet werden ſoll, um dann das Auspumpen mit mehr Erfolg vorzunehmen. Glücklicherweiſe iſt das Waſſer nicht mehr weiter geſtiegen, ſonſt hätte das Boot aus dem Waſſer gehohen werden müſſen. Der Kapitän des Stinnesbootes erklärt den Unfall dadurch, daß ein auf dem e liegender Schleppſtrang in den Quadranten des Ruders gekommen iſt, wodurch das Schiff ſeine Manöyerierfähigkeit verlo ren habe. Auch das Stinnesboot hat größere Beſchädigungen er⸗ lüten. Dieſe liegen aber über dem Waſſerſpiegel. Das Boot kann infolgeeeſſen ſeinen Schleppdienſt weiter verſehen. Aus dem Großherzogtum. eWeinheim, 25. April. Ein aufregender Vor⸗ fall! ſpielte ſich heute Mittag gegen 1 Uhr in der Nähe des Fried⸗ bofs auf der Bertzſtraße, ab. Dort trieb ſich ein üngefähr 50 Jahre alter Mann faſt völlig entkleidet umher. Es ge⸗ ang ſchließlich, ihn in einem benachbarten Hauſe unterzubringen. Man hat es offenbar mit einem Geiſteskranken zu tun. Es iſt michts über ſeine Perſon und Herkunft aus ihm herauszubringen und alle Bemühungen der Poligei und Gendarmerie, etwas über den Mann zu ermitteln, waren bis jetzt ohne Erfolg. Er iſt jetzt im bieligen Krankenhauſe untergebracht. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Speier, 25. April. Heute vormittag ereignete ſich in der Brückenſtraße ein Automobilunfall, der aber glücklicherweiſe keine größeren Folgen mit ſich brachte. Direktor Völcker der Benz⸗ ſchen Werke fuhr in einem Automobil, in welchem ſich ſeine Brüder Prof. Dr. Völcker und Juwelier Rudolf Völcker nebſt einem Herrn befanden, von Heidelberg nach hier. Am Aufgang der Brückenſtraße beim Mufeumsgebäude kam das Automobil bei der Biegung durch den ſchlüpfrigen Boden ins Rutſchen und fuhr auf das Trottoir. Die 4 Inſaſſen wurden in weitem Bogen aus dem Automobir ge⸗ ſſchleudent, ohne Verletzungen davonzutragen, während das Mutomobil ſchwer beſchädigt wurde und nicht mehr benützt wberden konnte. *St. Ingbert, 24. April. Der 25 Jahre alte Bautechni⸗ ker Johann Graß aus Spieſen fuhr infolge Verſagens der Rad⸗ bremſe ſo heftig mit dem Kopfe gegen einen Baum, daß er ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, ſtar b. „Abenteuer“ ihres Gatten ſchienen ſie nicht zu ſtören. Herr Wagner war nun ſo leichtſinnig, obwohl an eine Trennung ſeiner Ehe vorläufig nicht zu denken war, ſeiner neuen Geliebten die Ehe zu verſprechen. Ferner hatte er wenige Tage vor dem Ueberfall in der Gottſchedſtraße ſein Teſtament zurückgenommen, in dem ſeine Ehefrau als Univerſalerbin eingeſetzt war, und hatte dafür ein neues Teſtament errichtet, in dem er ſeine neue Geliebte zur Univerſalerbin ernennt und ſeine Ehefrau auf den Pflichtteil ſetzt. Dieſe hochwichtigen Ermittlungen in Verbindung mit dem kriminaliſtiſchen Grundſatz„cui bono“(wer hat ein Intereſſe daran?] führten zu dem Verdacht, daß der Ehemann Wag⸗ ner dem Ueberfall auf ſeine Frau nicht ganz fern ſtehen könne. Es erfolgte daraufhin die Verhaftung des Wagner unter dem Verdacht der Anſtiftung dieſes Verbre⸗ cheng. Dieſe Verhaftung iſt bis heute aufrechterhalten worden. In welchem Zuſammenhange der in dem Erpreſſerbrief ange⸗ führte„Preſſe⸗Pirat“, alſo irgendein Journaſiſt, mit dieſem Verbrechen, mit der Frau Wagner oder dem Ehemann Wagner ſteht, iſt natürlich Gegenſtand einer beſonderen Unterſuchung, die hier nicht hergehört. Es iſt auch möglich, daß gar kein Zu⸗ ſammenhang beſteht und es ſich hier um einen beabſichtigten Racheakt des Erpreſſers handelt. Die Frau Wagner iſt inzwiſchen mehrfach eingehend in Hamburg und in Halle vernommen worden. Im Intereſſe der Unterſuchung lag es, daß bisher nichts über dieſe ganze Ange⸗ legenheit veröffentlicht wurde. Auch gegenwärtig werden in Hamburg intenſivere Recherchen in der ganzen Affäre vorge⸗ nommen. Und nun ſei zum Schluß nach dem„Leipz. Tagebl.“ noch eine wichtige Enthüllung mitgeteilt, die im Laufe der umfaſſenden Unterſuchung zutege trat. Aus verſchiedenen Brief⸗ Letzte Nachtichten und Telegramme. * Paris, 26. April. Jaures teilt in ſeiner „Humanite“ mit, daß Hauptmann Gerhard, der wegen ſeiner ſozialiſtiſchen Geſinnung in Beauvais von Hauptmann Ange tötlich angegriffen wurde, die in die„Humanite“ erſchienenen Artikel über eine demokratiſche Umgeſtaltung der Armee ange⸗ regt habe. Jaurés erklärte, er müſſe entſchieden Einſpruch gegen die Anfeindungen erheben, denen die ſozialiſtiſch ge⸗ ſinnten Offiziere in der Armee ausgeſetzt ſeien. Kabinettkriſis in Ungarn. * Budapeſt, 26. April. Haudelsminiſter Koſſuth teilte im Klub der Unabhängigkeitspartei über ſeine Audienz beim König in der Angelegenheit einer ſelbſtändigen Un⸗ gariſchen Bank mit, daß der König erklärt habe, Ungarn habe wohl das Recht zu der Errichtung einer ſelbſtändigen Bank. Der König habe aber auf die gegenwärtige Lage verwieſen, die eine ſelbſtändige Bank nicht opportun erſcheinen laſſe; er könne daher den Geſetzentwurf über die ſelbſtändige Bank nicht ſanktio⸗ nieren. Infolge dieſer Ablehnung ſeitens der Krone demiſſio⸗ niere die Regierung. Die verſammelten Parteimitglieder verſicherten Koſſuth ihres unerſchütterlichen Vertrauens. Der Präſident des Abgeordnetenhauſes, Juſth, dankte Koſſuth, daß er die Wünſche der Partei in größter Offenheit und Aufrichtig⸗ keit vor dem Thron zum Ausdruck gebracht habe. Fraukreich, Italien und Spanien. * Nizza, 26. April. Bei dem Diner, das Präſident Fal⸗ lieres zu Ehren des Herzogs von Genua beranſtalkete, brachte der Präſident einen Toaſt auf den Herzog aus, in dem er ſagte, er ſehe die Entſendung des Herzogs als einen Beweis für die freundſchaftlichen Gefühle an, die der König von Italien ihm entgegenbringe und bitte den Herzog, dem König den Ausdruck des lebhaften Dankes zu übermitteln. Er trinke auf die Geſundheit des Königs und der Königin von Italien, deren edler Mut kürzlich unter ſchmerzlichen Umſtänden Gegen⸗ ſtand der Bewunderung der ganzen Welt geweſen wäre. Er trinke ferner auf den Herzog von Genua, die italieniſche Ma⸗ rine und auf das große Land, das durch die Beziehungen des Vertrauens und der Freundſchaft mit Frankreich verbunden ſei. Der Herzog von Genua dankte dem Präſidenten und leerte ſein Glas auf den Präſidenten, auf die tapfere franzöſiſche Marine und die Wohlfahrt Frankreichs. Im weiteren Verlaufe des Diners wandte ſich der Präſident an den nach Nizza entſandten ſpaniſchen Admiral und bat ihn, dem König von Spanien ſeinen herzlichſten und aufrichtigſten Dank dafür abzuſtatten, daß er eines ſeiner Schiffe zur Begrüßung entſandt habe. Er ſehe in dieſer liebenswürdigen Aufmerkſamkeit einen neuen Beweis für die Gefühle beſtändiger Freund⸗ ſchaft, die zwiſchen den beiden Ländern beſtänden. Der Prä⸗ ſident weihte darauf ſein Glas dem König und der Königin von Spanien, der ſpaniſchen Marine und der edlen ſpaniſchen cation. — Das Ende der Gegenrevolution. Der Sieg der Mazedonier. * Honſtantinopel, 26. April. Geſtern vormittag be⸗ gann die Ausſchiffung der Saloniker Truppen in Skutari, die ſich ordnungsmäßig vollzog. Die Truppen wurden nur verein⸗ zelt von Perſonen angegriffen, die von den Reaktionären aufge⸗ hetzt worden waren. Auf beiden Seiten gab es einige Tote. Sämtliche Geſchäftsläden in Skutari ſind geſchloſſen. Die Sträßen ſind von den Salonikern beſetzt. Die große Selimieh⸗ Kaſerne wurde nunmehr ohne Widerſtand eingenommen. Der größte Teil der Soldaten iſt geſtern geflüchtet. Der Reſt lieferte heute ſeine Waffen aus. Die beſſeren muſelmaniſchen Elemente ſympathiſteren mit den Salonikern. Bis 7 Uhr abends war der Jildis von den Salonikern noch nicht beſetzt. Es werden nur in ſeiner nächſten Umgebung ſtrenge Patrouillenritte abgehalten. * Honſtantinopel, 26. April. Der öſterreichiſche Militärattachee beglückwünſchte geſtern nachmittag Mahmud Schefket und Huſſein Hußei und die übrigen leitenden Generale zu der glänzenden Durchführung der militäri⸗ ſchen Operationen, der raſchen Wieder herſtel⸗ lung der Ordnung und ausgezeichneten Mannes⸗ zucht. Der„Osman. Lloyd“ ſchreibt: Die Nationalverſamm⸗ lung genehmigte die Proklamation der Zernierungsarmee be⸗ treffend die Verhängung des Belagerungszuſtandes. Maßgebende Perſönlichkeiten der mazedoniſchen Armee beſtreiten auf das ent⸗ ſchiedenſte irgend welche feindliche Abſichten gegen den Sultan. Der„Turque“ zufolge ſind bei den beiderſeitigen Zuſammen⸗ ſtößen 1140 Mann gefallen. * KHonſtantinopel, 26. April.„Turque“ veröffentlicht eine Unterredung mit dem erſten Sekretär des Sultans Dſchewad, der erklärte, die Jilidskaſernen ſeien geräumt, weil der Sultan kein Blutvergießen wolle. Die Jilidstruppen hatten alle gegen ſtellen in den Erpreſſerbriefen und aus allerlei Begleitumſtänden kam man zu der Anſicht, daß der Mörder⸗Erpreſſer in Päde⸗ raſtenkreiſen zu ſuchen ſei oder mit Homoſexuellen in Verbin⸗ dung ſtehe. Daß paſſive Homoſexuelle die ſchlimmſten Erpreſſer ſind, iſt jedem Kriminaliſten weidlich bekannt. Und es iſt allen Fachleuten kein Geheimnis, daß dieſe dem Abſchaum der Menſch⸗ heit angehörenden Individuen auch zu jedem anderen, ja zu den ſchlimmſten Kapitalverbrechen fähig ſind. Alſo lag pſychologiſch dem Schluß kein Hindernis im Wege, den Erpreſſer der Herren Weber, den Mörder der Friedrichſchen Eheleute, den Attentäter auf Frau Wagner und den Berauber des Geldbriefträgers Rübner in einer Perſon zu ſuchen. Es kam alſo für die Unter⸗ ſuchungsbehörde darauf an, die in Le'pzig wohnhaften aktiven und paſſiven Homoſexuellen feſtzuſtellen. Dabei kam man auf die Spur eines Herrn direkt im Geſchäftsbetriebe der Firma J. J. Weber. Vielleicht ſind hier die Wege zu ſu⸗ chen, auf denen die Kenntniſſe von allen polizeilichen Maßnahmen die der Erpreſſer in ſeinen Briefen bekundet, dieſem zugefloſſen ſind. Der in Frage kommende Herr hat inzwiſchen Leipzig ver⸗ laſſen, und befindet ſich in einer Heilanſtalt. Aber auch die Na⸗ men und Perſonen einer ganzen Reihe von paſſiven Homo⸗ ſexuellen— meiſt ſittlich völlig verkommene Buben zwiſchen 16 und 20 Jahren— wurden der Staatsanwaltſchaft bekannt. Drei der ſchlimmſten dieſer Geſchöpfe, die fortlaufend Erpreſſungen an anderen Homoſexuellen, auch an dem bei J. J. Weber ange⸗ ſtellten Herrn vornahmen, wurden verhaftet und eingehend ver⸗ nommen. Auch dieſe Vernehmungen ſind für die ganze Mord⸗ ſache wichtig, wenn auch erſt in zweiter Linie. Vielleicht bringen ſchon die nächſten Tage weiteres Licht in die ganze Affäre. Vor⸗ läufig hängt die weitere Klärung von dem Ergebnis der Nach⸗ forſchungen in Hamburg ab. Uhr morgens beim Sultau weilte. die mazedoniſche Armee kämpfen wollen, der Sultan befahl ihnen aber, den mazedoniſchen Truppen, ihren Brüdern, keinen Wider⸗ ſtand zu leiſten. Der Sultan iſt über die Thronfolge vollkommen beruhigt. 19 3 Die Räumung des Jildis— Panikartige Flucht des Hofſtaates, * Konſtantinopel, 26. April. Die Räumung des Jil⸗ dis geſtaltete ſich unbeſchreiblich. Nachdem der größere Teil der Garniſon, wie bereitz gemeldet, geſtern abend die Waffen ge⸗ ſtreckt hatte, verſuchten die übrigen Soldaten im Schutze der Nacht auf das aſiatiſche Ufer zu fliehen. Das war das Signal für dieä engere Umgebung des Sultans— die tau⸗ ſende Paraſiten, wie ſie keine andere Hofhaltung der Erde auf⸗ weiſt— um ihrem Gebieter treulos den NRücken zu kehren. Schwarze und weiße Eunnuchen, Köche, Garderobiers, Kammerdiener, Lakaien, Adjutanten und Kammerherren verließen in tollen Haufen panfkartig die Paläſte des Jildis. Einige hatten ſchon vorher ihr Gepäck fortgeſchafft, andere nahmen mit, was ihnen in die Hände kam. Der ſonſt von Tauſenden belebte Sternenkiosk bot heute den Anblick eines Friedhofes. Nur 3 Perſonen, darunter der 1. Sekretär des Sultans hielten treu beim Sultau aus. Ungehindert durfte man bis in die innerſten Teile der ausgedehnten ſonſt unnahbaren Baulichkeiten und Park⸗ anlagen vordringen. Keinerlei Wache war weit und breit ſicht⸗ bar. Hartnäckig wurde das Gerücht verbreitet, der Sultan ſei auf einem fremden Kriegsſchiff geflüchtet. Daß es unwahr iſt, geht ſchon daraus hervor, daß der Großweſir Paſcha bis ſieben (F..). * Höln, 26. April. Der„Köln. Zeitung“ wird aus Kon⸗ ſtantinopel unterm 25. ds. Mts. 8 Uhr abends telegraphiert: Als die Umgebung des Sultans merkte, daß die Lage ernſt wurde und als die Beſaßung des Palaſtes ſich auflöſte, ergriff der geſamte Hofſtaat panikartig die Flucht, ſodaß der Sultan bald von ſeinen Adjutanten, Sekretären und zahlloſen Dienerſchaft verlaſſen war. Der Sultan blieb ganz allein mit einigen wenigen Getreuen zu⸗ rück. Der Jildispalaſt, der bisher wie eine Feſtung bewacht und ganz unzugänglich war, iſt freigegeben, ſo daß Privatperſonen in die inneren Gemächer vordringen. Das Schickſal Abdul Hamids * Konſtantinopel, 28. April. Die Löſung der Sultan⸗ frage bleibt lt.„Frkf. Ztg.“ nach wie vor auf der Tagesordnung⸗ Sie ſteht zweifellos im Zuſammenhang mit der ſchwebenden, dem Abſchluß nahen Unterſuchung über den Mititäraufruhr vor 14 Tagen. Sollte ein intimer Zuſammenhang mit dem Jildiskiosk ſich erweiſen, ſo wird die Fetma über die Abſetzung des Sültans nicht lange auf ſich warten laſſen, doch wollte die einrückende Armee, welche ein Vorbild des Heroismus und der Mäßigung iſt, ihre blanke Ehre nicht mit einem Akt der Barbarei beflecken, Konſtantinopel in Belagerungszuſtand. * onſtantinopel, 26. April. In der offiziellen An⸗ kündigung des Belagerungszuſtandes wird zunächſt darauf hin⸗ gewieſen, daß alles vermieden werden muß, was die Bebvölkerung in Erregung verſetzen könne. Aufrühreriſche Rufe, Reden, ſowie das Laufen in den Straßen ſeien zu unterlaſſen. Da die Auf⸗ rechterhaltung der Ordnung den Saloniker Truppen, der Gen⸗ darmerie und der Polizei anvertraut iſt, haben ſich alle ihren Be⸗ fehlen zu fügen. Unterſagt iſt, nach 8 Uhr abends ohne Laterne ſich auf der Straße aufzuhalten. Das Waffentragen iſt ver⸗ boten. Die an den Unruhen beteiligten Soldaten haben ihre Waffen abzugeben. Die Geſchäfte dürfen offen gehalten wer⸗ den. Jedermann kann ſeinem Berufe nachgehen. Demiſſion des Kabinetts Tewfik Paſcha. * KHonſtantinopel, 26. April. Das Kabinett Tewfik Paſcha hat ſoeben dem Sultan ſeine Demiſſon unter⸗ breitet und begibt ſich zur Sitzung der Kammer nach Stambul, Neue Metzeleien unter den Armeniern. *„ Konſtantinopel, 28. April. Einer Beiruter Kon⸗ ſulardepeſche zufolge wird aus Latakieh telegraphiert, daß die armeniſche Ortſchaft Keſſab ſeit geſtern in Flammen ſtehe. Die Einwohner ſeien zum teil maſſakriert. Für die Umgebung von Latakieh beſtehe große Gefahr. Franzöſiſche und engliſche Kriegsſchiffe ſeien in Beirnt eingetroffen. Berliner Pratztbericht. [Von unſerem Berliner Burean) Eine Gedenkfeier für Adolf von Sonnenthal. [Berlin, 26. April. Aus Wien wird gemeldet: Das Hofbürgtheater veranſtaltete geſtern eine Gedenkfeier für Adolf von Sonnenthal. Die Feier wurde mit dem Trauer⸗ marſch aus der Croica von Beethoven eingeleitet. Felir Wein⸗ gartner dirigierte. Dann ſprach der Regiſſeur Hartmann ein von Adolf Willbrandt eigens für dieſe Feier verfaßtes Poem. Die Gedächtnisrede hielt der Direktor des Burgtkheaters Paul Schlenther. Zum Schluß rezitierte Joſef Kainz Schillers Dichtung„Die Künſtler“. Deutſcher Neichstag. Wy. Berlin, 26. April⸗ Am Bundesratstiſch: Dr. Nieberding. Präſident Graf Stollberg eröffneb die Sitzung um.17 Uhr. Auf der Tagesordnung ſteht die zweite Leſung der Novelle zum Gerichtsverfaſſungsgeſetz und der Zipilprozeßordnung. Heinze(natl.) berichtet über die Kommiſſionsverhandlungen. Dr. Wagner⸗Sachſen(konſ.): Wir halten an dem Kommiſ⸗ ſionsbeſchluß betr. die Zuſtändigkeit der Amtsgerichte bei Objekten bis zu 600 M. feſt. Wir ſtimmen der Erweiterung der Kompetenz unter der ausdrücklichen Vorausſetzung zu, daß die von der Regie⸗ rung gegebenen Verſprechungen eingelöſt werden, namentlich daß e für eine Einſchrämkung des Hilfsrichtertums geſchaffen werden. Dr. Wikt(3tr.): Meine Freunde ſtimmen der Vorlage im großen und ganzen zu. Die an der Vorlage geübbe Kritik, wie wenn der Entwurf ein Stück⸗ und Flickwerk ſei, ſchieße weit über das Ziel hinaus. Eine Hebung des Richterſtandes erhoffe ich von der Beſeitigung der geheimen Perſonalakten, für die ein Bedürfnis nicht vorliegt, wie das Beiſpiel Bayerns zeigt. Dr. Frank⸗Mannheim(Soz.): Unſere Bedenken gehen dabin, daß wir den Schwerpunkt der Rechtſprechung verſchoben wiſſen wollen, den auch wir wollen die wirtſchaftliche Lage der Rechtsanwälte nicht ſchmälern. Baſſermann(natl.): Die freie Advokakur haf ſich durchaus bewährt, denn weder bei dem rechtſuchenden Publi⸗ kum, noch bei der Mehrzahl der Rechtsanwälte iſt Sehnſucht nach einer Anderung vorhanden. Wenn der Staat die Advo⸗ katen ausſuchen würde, dann wäre die Frage, ob nicht Pro⸗ tektion ſtatt Tüchtiakeit entſcheidend ſein würde. 5 9 17 r.(Abendblat . Seite ,„ 26. VDollkswirtschaft. Die neuen Anleihen des Reiches und Preußen. 400 Millionen Mark Aproz. Deutſche Reichs⸗ und Preußiſche kon⸗ 55 ſolidierte Staatsanleihe.— Unkündbar bis 1. i 3.— 400 Millionen Mark Jeproz. Deutſche Leich⸗ 5 dü konſolidierte Staatsanleihe. 1. Wie aus dem Inſeratenteil dieſer Nummer hervorgeht, und 5 von uns bereits gemeldet wurde, haben eine Reihe von Banken, z1 unter denen ſich auch die Rheiniſche Creditbank Mann⸗ 3, heint befindet, obige Anleihe übernommen. Die Zinſen beider n Anleihen werden am 2. Januar und 1. Juli bezahlt, der erſte ge Zinsſchein am 2. Januar 1910. Die Zeichnungen können nach it., Wahl der Zeichner auf Aproz. und auf 37proz. Anleihen gerichtet te werden. Die Zei ch nung findet am Montag, den 3. Mai ir 14 d.., von 9 Uhr vormittags bis 1 Uhr mittags ſtatt. Die auf⸗ u3 gelegten Anleihebeiträge werden ausgefertigt für die Reichs⸗An⸗ u— leihe in Schuldverſchreibungen zu 10 000, 5000, 1000, 500, 200 M. ke für die Preußiſche Staatsanleihe in Schuldverſchreibungen zu M. t⸗ 10 000, 5000, 2000, 1000, 500, 200, 100., beide mit Zinsſcheinen uf über vom 1. Juli d. J. laufende Zinſen. Der Zeichnungs⸗ 9919 preis beträgt für 4 Prozent Reichsanleihe oder Preußiſche kon⸗ vu ſolidierte Staatsanleihe 95,60 M. für je 100 M. Nennwert. Für diejenigen Stücke, die unter Sperrung bis 15. März 1910 in das 15 Reichs⸗ oder Staatsſchuldbuch einzutragen ſind, ermäßigt ſich der 8 Zeichnungspreis um 0,25 Proz, er beträgt alſo für die Aproz. 15 Anleihen 102,45 M. für je 100 M. Nennwert und für die 3½proz. te Anleihen 95,35 M. für je 100 M. Nennwert. Die Eintragung 15 in die Schuldbücher erfolgt gebührenfrei. Im übrigen verweiſen 1 wir auf das Inſerat. Zeichnungen nehmen die dem Verein der 785 Mannheimer Banken und Bankiers angehörenden Firmen ent⸗ 1w gegen⸗ 0 in E* Bahngeſellſchaft Waldhof⸗Mannheim. In der heute vormittag 11 Uhr im Sitzungsſaale der Süd⸗ n. deutſchen Diskonto⸗Geſellſchaft abgehaltenen Generalver⸗ ag. fammlung, in der 394 Aktien vertreten waren, wurden die em Regularien einſtimmig und ohne Debatte genehmigt und Vor⸗ 0 ſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung erteilt. Die Dividende ge⸗ 15 langt demnach mit 5 Prozent zur Auszahlung. i Dem Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen, daß die Be⸗ ng triebseinnahmen des Geſchäftsjahres inkl. Vortrag gegen das en, Vorjahr einen Mehrertrag von Mark 62679.61 f aufzuweiſen haben. In demſelben iſt eine im Vorjahr zurück⸗ 15 geſtellte Gewinnſumme von M. 20 000 enthalten, im übrigen er⸗ 185 geben ſich die Mehreinnahmen hauptſächlich aus der Steigerung ng des Güterverkehrs, welche zum größten Teile durch die Trans⸗ ie porte für den Fabrik⸗Neubau der Papprus.⸗G. hervorgerufen 12 iſt. Die Betriebsgusgaben zeigen eine Erhöhung von Mark 105 19 862.77. Darin ſind Beträge von M. 15 000 für Neuanſtrich ne ber Wagen und für größere Reparaturen an Lokomotiven ſowie r⸗ von M. 3000 für erhöhte Steuern enthalten, ferner Mehausgaben re flir Gehülter ſowie für Kohlen infolge des verſtärkten Perſonen⸗ r⸗ perkehrs nach Neckar⸗Vorſtadk. Die Ausſichten für das lau⸗ ſende Jahr ſind gleich günſtig, da eine Abnahme des Per⸗ ſonen⸗ oder Güterverkehrs nicht zu erwarten iſt. Der neue Bahn⸗ tt bef fiebſt Güterhalle iſt in dem Betriebsjahre fertiggeſtellt und 5 bat ſich die Anlage desſelben im Betriebe bis jetzt gut bewährt. * Das Gehäude nebſt Zubehörden, welches man mit Rückſicht auf ſeine Lags im Orte entſprechend ausgeſtaltet hat, erforderte einen n⸗ Koſtenaufpaud von M. 61189. Die Einnahmen an Kapital⸗ aß 0 und Pachtzinſen betrugen M. 6233. Der bilanzmäßige Ueber⸗ 5 5 ſchuß beläuft ſich inkl. der Rückſtellung des Vorjahres von M. 5 20 00%0 und des Vorkrages von M. 166.49 auf M. 85 120. Der Relngewinn beläuft ſich auf M. 40 120. M. 3703 werden auf neue Rechnung vorgetragen. 5* 6** Immobiliengeſellſchaft Waldhof⸗Mannheim. In der heute vormittag 11½ Uhr im Sitzungsſaale der as Süddeutſchen Diskonto⸗Geſellſchaft abgehaltenen Generalver⸗ ütr ſammlung wurden ſämtliche Punkte der Tagesordnung genehmigt ere und Vorſtand und Aufſichtsrat Decharge erteilt. Anweſend waren 5 387 Aktionäre. Der Beſitz an Grundſtücken der Geſellſchaft hat 5 ſich laut Geſchäftsbericht im abgelaufenen Jahre um 106 798 Qm. 18 bermindert und zwar infolge des Verkaufs eines Komplexes von R9 119 194 Qm. an die Papyrus.⸗G., welchem der Neuerwerb von 12786 Qm. durch kleinere Käufe und Tauſchgeſchäfte gegenüber ſteht. 5 *** Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof, Mannheim. In der heute vormittags 11½ Uhr im Sitzungsſaale der Süd⸗ hr. deutſchen Diskontogeſellſchaft abgehaltenen ordentlichen G eneval⸗ verſfammlung wurden durch 39 Aktionäre 8094 Aktien vertreten. Der Geſchäftsbericht, die Bilanz ſowie die Gewinn⸗ und Verluſt⸗ ng. rechnung wurden einſtimmig genehmigt und Aufſichtsrat und Vorſtand 25 Decharge erteilt. Die Dividende gelangt ſonach mit 25 Prozent wie ut den beiden letzten Vorjahren zur Verteilung. Die turnusgemäß aus dem Auffichtsrat ausſcheidenden Herren Geh. Kommerzienrat Karl Ladenburg und Kommerzienrat Albre cht wurden auf Vorſchlag des Herrn Direktor Frank per Akklamation wiedergewählt. Von einer Wahl der Rechnungsreviſoren wurde Abſtand genommen, da auf Vorſchlag des Herrn Geh. Kommerzienrat Haas in Zukunft die Bücher und Kaſſe durch die Treuhandgeſe[Iſchaft geprüft werden, mit welchem Vorſchlag die Aktionäre einverſtanden waren. Von ſeiten des Aktionärs Melchio r⸗Berlin wurde darauf hin⸗ gewieſen, daß die Aktionäre der Zellſtoff in Bezug auf die Dividende verwöhnte Leute ſeien und dann eine Reihe von Anfragen geſtellt, ſo u. a. warum von der gewohnten Dotierung des Reſervefonds Ab⸗ ſtand genommen wurde und ob die Verwaltung in dieſem Jahre er⸗ en zen heblich mehr zu verdienen hoſſe, ſodaß auch in Zukunft auf ein be⸗ der friedigendes Ergebnis gerechnet werden könne. Er vermiſſe in dem Geſchäftsbericht die Angaben über die Höhe der Produktion. Auch ſei ein bemerkenswerter Paſſus im Bericht enthalten, wonach eine erheb⸗ 15 liche Menge Zellſtoff nicht abgeſtoßen werden konnte, weil die Ab⸗ cht nehmer nicht imſtande geweſen ſeien, ihren Verpflichtungen nachzu⸗ 5 kommen. Zu wünſchen wäre ferner, daß die Geſellſchaft etwas nähere * Angaben über die Reſultate ihrer Tochtergeſellſchaften mache. Weiter — frägt Rebuer nach über den Kurs der Aktien, der in einem ſchlechten BVerhältuis zur Rente ſtehe und verlangt dann ſchließli 0 Austunſt über die weitere Entwicklung des Unternehmens. Herr Geh. Kommerzienrat Haas bemerlkte auf dle verſchiedenen Aufragen, daß er bezügl. der Ausſichten nicht mit Sicherheit in die Zu⸗ kunft ſchauen könne und daß der in der Verſammlung anweſende amerikaniſche Vertreter die Nachricht mitgebracht habe, daß nach ſeiner Ueberzeugung eine baldige und zwar ſehr bedeutende Beſſerung in Amerika eintreten werde. Sobald die Tarifbill untergebracht ſei, werde man einen flotten Abſatz bekommen. Mit der Fabrikation könne man ſehr zufrieden ſein, ſie würde von Tag zu Tag mehr ge⸗ würdigt. Er habe mit bedeutenden Konkurrenten Beſprechungen ge⸗ habt, die betonten, daß die Ware immer mehr den Vorzug erhalte. Wenn man dies von der Konkurrenz zu hören bekomme, ſo ſei das eine gewiſſe Genugtuung. Er habe noch nie ſo ruhig in die Zukunft geblickt wie gegenwärtig. Finanziell ſtehe man nicht ſchlecht. Die Produktionsangabe unterbleibe mit Rückſicht auf die Konkurrenz. Das ruſſiſche Unternehmen entwickle ſich nach dem Wunſche der Geſellſchaft. Von einer Tochtergeſellſchaft könne man nicht ſprechen. Pernau ſei eine Geſellſchaft für ſich. Auf eine weitere Anfrage betreſfs der Papyrusfabrik und dem Walbdbeſtand der Zellſtoff erklärte Herr Geh. Kommerzienrat Haas, daß die Papyrusfabrik im Laufe des Sommers in Betrieb komme. Bezüglich des Waloͤbeſitzes ſei kein Geldbedarf zu erwarten. Der Walobeſitz habe ſich als eine vorzügliche Kapitalsanlage erwieſen. Die Waldungen, die man ſowohl in Deutſch⸗ land als Rußland habe, ſeien durchſchnittlich um 40—50 Prozent ge⸗ ſtiegen und ſtellten die allerbeſte Anlage dars Aus den Kreiſen der Aktionäre wurde hierauf in anerkennenden Worten für die Darlegungen gedankt, aus denen man die Ueber⸗ zeugung gewonnen habe, daß das Unternehmen ein durchaus geſundes und ein gut geleitetes ſei und man deshalb mit Ruhe in die Zukunft blicken könne. *** Gefährdung der deutſchen Fahrradkonvention. Die Verhandlungen wegen der Erneuerung der deutſchen Fahrradkonvention wurden hier ſortgeſetzt. Nach dem Verlauf der Verſammlung wird ſich die Konvention am 30. April auflöſen, falls die außenſtehenden Fabriken nicht noch bis dahin ihren Beitritt erklären. *.* Anleihe der Stadt Frankenthal. Ju der Ende letzter Woche ſtattgehabten Sta dtratsſitzung wurde das Bürgermeiſteramt Frankenthal zur Einberufung einer Dürgerverſammlung ermächtigt: 1. zur Aufnahme eines An⸗ lehens(zweite Rate) von 600 000 M.(einſchließlich der erſten Rate zuſammen 1 Million Mark) für den Gaswerksneubau; 2. zur Aufnahme eines Anlehens von 800 000 M. für die Kanaliſation der Stadt. **** Wormſer Kunſtmühle.⸗G. Worms a. Rh. Im Bericht des Vorſtandes für die erſte ordentliche Generalverſammlung wird ausgeführt: Das erſte Geſchäftsjahr unſerer Geſellſchaft ſtand ganz unter dem Zeichen des Baues. Im September war die Mühle, das Maſchinen⸗ und Keſſelhaus, ſowie das Silogebäude ſertiggeſtellt, doch konnte der Betrieb erſt Mitte Oktober, Anfangs nur am Tage aufgenommen werden, weil die Waſſerhebeleitung aus dem Rhein nicht früher in Ge⸗ brauch genommen werden konnte. Die Anlagekonti ſind ſoweit feſtgeſtellt, doch dürften behufs Abrechnung bei dem einen oder anderen noch Ergänzungen ſtattfinden. Die Einrichtung der Mühle, die die Firma Mühlenbauanſtalt und Maſchinenfabrik vorm. Gebr. Seck in Dresden, ſowie die Dampfanlage, die die Firma A. Borſig in Tegel-⸗Berlin, geliefert haben, ſind muſter⸗ haft und funktionieren tadellos. Die erzeugten Fabrikate erfreuen ſich allgemein einer vorzüglichen Beurteilung und wird es unſer eifrigſtes Beſtreben ſein, den guten Ruf, den ſie ſich in kurzer Zeit erworben haben, zu erhalten und zu fördern. Bei der Ein⸗ mahlung und der Einführung unſerer Erzeugniſſe mußten ſelbſt⸗ verſtändlich Opfer gebracht werden, die unvermeidlich waren und iſt es natürlich, daß dadurch und auch wegen des eben beſtehenden Mißverhältniſſes zwiſchen Rohprodukt und fertiger Ware kein Gewinn erzielt werden konnte. Ueber den Verlauf des Geſchäfts im neuen Jahr läßt ſich bei den gegenwärtigen Verhältniſſen nichts Beſtimmtes ſagen, der Abſatz ſcheint ſich jedoch beſſer ge⸗ ſtalten zu wollen. Das Unternehmen erzielte einen 34212, dem M. 35 450 für Handlungs⸗ und gegenüberſtehen. In der Bilanz ſtehen Immobilien mit M. 503 456, Grund⸗ ſtücke mit M. 65 027, Geleiſe mit M. 1181, Maſchinen⸗ und Uten⸗ ſilien mit M. 452 401, Mobilien mit M. 520, Verſicherung mit M. 4952, Kaſſa mit M. 2481, Wechſel mit M. 15 920, Einfuhr⸗ ſcheine mit M. 825, Debitoren mit M. 235 509, Bankguthaben mit M. 12 191, Warenvorräte mit M. 561 288, Kohlen mit M. 1500, Bilanz mit M. 858. Das Aktienkapital beläuft ſich auf 500 000., die Akzepten auf M. 546 541, Kredit⸗Hypotheke auf M. 500 000, 2. amortiſable Hypotheke auf M. 75 000 zuf. Mark 575 000 und Kreditoren auf M. 236 547. *** Daimler⸗Motoren⸗Geſellſchaft Stuttgart⸗Untertürkheim. Als Ergebnis der Daimler⸗Motoren⸗Geſellſchaft in Stuttgart⸗ Untertürkheim für das Geſchäftsjahr, das nur 9 Monate, vom k. April bis 31. Dezember 1908 umfaßt, wird mitgeteilt, daß es nach Vornahme der ordentlichen Abſchrei ungen von M. 506 190 mit einem Reingewinn bon M. 321 895 einſchließlich des Vortrags vom Vorjahre in Höhe von M. 100 775 abſchließt. Die Anträge der Verwaltung für die am 22. Mai ſtattfindende Generalberſamm⸗ lung gehen dahin, wie in den Vorjahren 6Prozent Dividen de zu berteilen und aus dem Reſt M. 12 000 der Arbeiterunter⸗ ſtützungskaſſe zuzuweiſen, ferner M. 45 295 zu außerordentlichen Abſchreibungen zu vervenden; es würden dann als Vortrag auf neue Rechnung M. 46 597 verbleiben. *** Vom Kohlenſyndikat. ͤ Aus dem der Zechenbeſitzerverſa mmlung in Eſſen erſtatteten Bericht iſt u. a. folgendes zu entnehmen: Obwohl die Lage des Kohlenmarktes im allgemeinen under⸗ ändert geblieben iſt, hat ſich doch der Abſatz im Monat März ungünſtiger als im Vormonat geſtaltet und zwar haupt⸗ ſächlich wohl aus dem Grunde, weil wegen der am 1. April in Kraft getretenen Preisermäßigung die Bezüge ſoweit als nur irgend möglich eingeſchränkt worden ſind. Daneben hat aber auch der in den beiden erſten Monatsdritteln außerordentlich niedrige Waſſerſtand des Rheins, ſowie das durch die Jahres⸗ zeit begründete Nachlaſſen des Verbrauchs für Hausbrandzwecke auf den Abſatz ungünſtig eingewirkt, ſodaß es auch im Berichts⸗ monat nötig geweſen iſt, einen, wenn auch nicht erheblichen Teil der gewonnenen Mengen auf Lager zu nehmen. In Kols ſind Warenüberſchuß von Mk. Betriebsunkoſten die Anforderungen der Hüttenwerke nicht unerheblich lebhafter geweſen, doch iſt der dadurch hervoxgeruſene Mehrabſatz durch ſchwächere Bezüge von Gaeßerei⸗ und Brechkols wieder ausgegli⸗ chen worden. Auch hierfür iſt die am 1. April eingetretene Preis⸗ ermäßigung machgebend geweſen. In Briketts hat die rückläufige Bewegung des Abſatzes angehalten. Der Bericht ſagt weiter: Der rechnungsmäßige Abſatz, der ſich im arbeitstäglichen Durchſchnitt auf 204 410 Tonnen bezif⸗ fert, weiſt gegen den Vormonat einen Rückgang von 11372 Tonnen auf, während der Verſand für Rechnung des Syndikates in Koh⸗ len um arbeitstäglich 6827 Tonnen in Koks um 1653 Tonnen und in Briketts um 204 Tonnen hinter dem Vormonatsergebnis zu⸗ rückblieb. Der auf die Beteiligung unſerer Mitglieder in Anrechnung kommende Abſatz ſtellt ſich in Kohlen auf 73,91 Proz.(gegen 82,96 Proz.), in Koks auf 66,39 Proz.(gegen 70,85 Proz.] und in Briketts auf 77,94 Proz.(gegen 79,36 Proz.) Der Grund für den Rückgang des rechnungsmäßig auf d Arbeitstag ermittelten Abſatzes iſt darin zu ſuchen, daß der Be⸗ richtsmonat 3½ Arbeitstage mehr hatte, als der Vormonat näm⸗ lich 262% gegen 23½ Arbeitstage. Die Zechenbeſitzerverſammlung ſetzte die Beteiligungsankeile für die Monate Maj und Jun! dieſes Jahres in Kohlen auf 80 Prozent, in Koks auf 60 Proz. und in Briketts auf 80 Proz. feſt. Die Zechenbeſitzerverſammlung genehmigte die vorgeſchlage⸗ nen Erſatzbenennungen zum Beirat. An Stelle des ausgeſchie⸗ denen Direktors Waderhoff wurde Bergwerksdirektor Meyer zum Mitglied der Kokskommiſſion gewählt.— Zu dem Titel„Geſchäft⸗ liches“ wurde berichtet, daß die Gewerkſchaft„Kaiſer Friedrichs die zur notariellen Beurkundung des Vertrages über die Kontin⸗ gentierung des Selbſtverbrauchs der Hüttenzechen erforderliche Vollmacht noch nicht abgegeben habe, wodurch die Erledigung der Hüttenzechenfrage bisher verzögert worden iſt. 13 5 ** Saatenſtand im Reiche. Der„Reichsanzeiger“ veröffentlicht den Saatenſtand deutſchen Reichs um Mitte April(Die eingeklammerten Zahlen bedeuten Mitte April 1908): Winterweizen“1(.); Win⸗ terſpelz: 27(.): Winterroggen:.0(.); Klee: 28 .3) und andere Wieſen.1(.). In den Bemerkun heißt es: Die in letzter Zeit eingetretene mildere Witterung u die verſchiedentlich gefallenen Regenmengen dürften dazu tragen, die bisher noch ziemlich rückſtändige Entwicklung der Pflanzen zu beſchleunigen. Die tieriſchen Schädlinge ſcheinen bis auf vereinzelte kleine Reſte während des langen Winters zugrunde gegangen zu ſein. Die Beſtellung der Frühjahrsſaaten war um Mitte April im Norden und Oſten des Reichs gegen frühere Jahre noch weit im Rückſtande. Frühgeſäte Wintergetreideſac ſtehen wegen der früh eingetretenen Fröſte erheblich beſſer als die ſpäten Saaten, doch geben die meiſten Berichte der Hoffn; Ausdruck, daß bei eintretender Wärme und genügender Feuchti keit ſich noch viele Winterſchäden wieder auswachſen werde Futterpflanzen, Klee und Luzerne ſind teilweiſe gut durch den Winter gekommen, teilweiſe haben ſie durch Fröſte oder Mäu fraß gelitten. Im allgemeinen war ihr Wachstum bei Abga der Berichte noch wenig fortgeſchritten. Ueber den Stand d Wieſen läßt ſich noch nicht viel ſagen; die Flußwieſen ſtanden manchen Gegenden noch unter Waſſer. n. Mannheimer Produktenbörſe. Verſtimmt durch die vo den amerikaniſchen Börſen gemeldeten weiteren Preisrückgnge verkehrte der hieſige Markt in ziemlich luſtloſer Haltung. Speziell Weizen und Roggen liegt bei weichnden Preiſen ſehr 2 und die darin getätigten Käufe beſchränken ſich auf de digſten Bedarf. Braugerſte liegt infolge d geſchrittenen Saiſon ſehr ruhig. In Futterg Geſchäft nachgelaſſen und nur unbedeutende Abſch ſtande gekommen. Für Hafer dagegen beſtand für Mare bei feſter Tendenz, gute Nachfrage, doch blieb dieſem Artikel die Umſätze, der hohen Preiſe wegen, klein. hatte etwas ruhigeren Verkehr. Weizen⸗ und Ro mehle ſind weiter vernachläſſigt. Die Notierungen ſigen offiziellen Kursblatt wurden für Weizen bis um Roggen um 25 Pfg. per 100 Kg. bahnfrei Mannheim Desgleichen erlitten die Preiſe für Futtergerſte und Einbuße von 25 Pfg., während die Notizen für Hafer per 100 Kg. ab Mannheim erhöht wurden. Die Preiſe Weizenmehle hat man um 25 Pfg. per 100 Kg. ermäßigt. Vom Auslande werden angeboten die Tonne, gegen cif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barl Ruſſo April M. 194.50, do. ungar. Ausſaat 80 Kg. ſchw mend M. 195.50, do. Roſario Santa Fé 80 Kg. perſſch M. 195, Laplata per März⸗April⸗Abladung von M. 19 Nedwinter Weſtern per Dezember M.— Hardtwinter 2 mend M.— Rumänier nach Muſter 79⸗80 Kg. ſch M. 195, do. gewichtslos nach Muſter ſchwimmend 195, Rumänier 79⸗80 Kg. 3 Proz. blaufrei per Auguſt⸗Se 5 170 M. Ulkaweizen 9 Pud 20.25 per M. 188 bis 190, 10 Pud ſchwimmend von M. 194 bis 196. Roggein ruſſ. 9 Pud 10⸗15 ſchwimmend M. 147, d 15.20 per ladend M. 148, Bulgar.⸗Rumän. 71⸗72 Kg. mend M. 149, Norddeutſche 71.72 Kg. prompte Abladu; Gerſte ruſſ. 58⸗59 Kg. per März⸗April M. 119 Kg per März⸗April M. 120, Donau 58.59 Kg. per M M. 120, do. 59⸗60 Kg. per März⸗April M. 121.50, Sap Kg. ſchwimmend M. 120.50. Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. M. 122, prompt M. 123, Donau nach Muſter ſchwimmend von bis 121, do. bez März⸗April M. 120, Laplata 46⸗47 M. 118. 5 Mais Laplata gelb rye terms ver Mai⸗Juni, M. 118, Donau per April⸗Mai M. 122, Novporoſſik ſchn M. 123, Mireb⸗Mais prompt M. 130, amerikaniſches Wei M. 1836. Am Geldmarkt waren die Sätze unverändert. Privaldi 178%, tägliches Geld ca. 17%, Ultimogeld ca. 24% Guilleaume⸗Werke G. m. b. H. in Neuſtadt. Wie zuver verlautet, ſchweben gegenwärtig Verhandlungen wegen Umm der Guilleaume⸗Werke G. m. b. H. in Neuſtadt a. Aktiengeſellſchaft. Der Straßburger Druckerei und Verlagsanſtalt vof Schultz u. Co. in Straßburg i. G. iſt Genehmigung gabe bon 4½proz. Schuldverſchreibungen auf den Jnhab trage von M. 500 000 erteilt. *** Telegraphiſche Handelsberich Neues vom Dividendenmarkt. * Frankfurt, 26. April. Die chemiſche F .⸗G. ſchlägt eine Dividende von 8 Prozent ge en 10 fahr vor. 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 26. April. Kaliwerke.⸗G. vorm. Hein und Steinger Aſchaffenburg und Hanau. Frankfurt a.., 26. April. Obiges ae ſchlägt It.„Frkf. Ztg., die Verteilung einer Dividende von 4% Prozent gegen 7 Prozent im Vorfjahre vor. 7 *Worms, 26. April, Ueber das Vermögen der Firma M. Joſeph, Herren⸗ ⸗Konfeltionsgeſchüäft wurde, lt.„Frkf. Ztg.“, der Konkurs eröffnet, da der Verſuch eines außergerichtlichen Arran⸗ gements geſcheitert iſt. * Berlin, 26. April. In der Generalverſ ſammlung der Che⸗ miſchen Fabrik Orauienburg beantragte ein Aktionär, lt.„Frkf. Ztg.“, die Erhöͤhung der Dividende auf mindeſtens 9 Prozent mit Heran⸗ ziehung des Gewinns auf Grundſtückskonto. Der Antrag wurde zurückgeſtellt und die Dividende auf 7 Prozent ſeſtgeſetzt. Düſſeldorf, 26. April. Die Düſſeldorfſer Baubank kann, lt. „Frkf. Ztg.“, infolge ſchlechten Grundſtücksgeſchäftes eine Dividende nicht verteilen. Der kleine Reingewinn ſoll vorgetragen werden. Im Vorfahre wurden 4 Prozent verteilt. Hamburg⸗Amerikalinie. * Berlin, 26. April. Die Hamburg⸗Amerika⸗Linie er⸗ ſucht uns um Veröffentlichung folgender Mitteilung: In der Generalverſammlung des Norddeutſchen Lloyd ſind nach den Be⸗ richten der Preſſe von einem Aktionär Gerüchte wiedergegeben worden, denen zufolge die Gefahr einer Fuſion zwiſchen der Hamburg⸗Amerika⸗Linie und dem Norddeutſchen Lloyd beſtehe. Herr Generaldirektor Ballin hege anſcheinend den Ehrgeiz, eine ſolche Vertruſtung zu verwirklichen. Demgegenüber ſtellt die Hamburg⸗Amerika⸗Linie feſt, daß bei ihr die Abſicht oder der Wunſch, eine ſolche Fuſion oder Vertruſtung herbeizuführen, weder früher beſtanden habe, noch jetzt beſtehe. Was die Stellung Ballins zu einer ſolchen Idee angeht, ſo iſt ganz beſonders zu konſtatieren, daß dieſer ſtets der größte Gegner einer ſol⸗ chen Fuſion war und daß er den ſchon vor Jahren ihm ſchriftlich von ſeinem verehrten verſtorbenen Kollegen Wiegand übermittelten Plan, der unter Aufrechterhaltung der Direktionen in Hamburg ſund, Bremen in anderen Punkten einer Fuſion gleichkam, ent⸗ ſchieden abgelehnt hat. Beruhard Tietz.⸗G., Köln. * Kön, 26. April. In der Geueralverſammlung wurden ſämt⸗ Punkte der Tagesordnung einſtimmig genehmigt und die Di⸗ idende auf 7 Prozent feſtgeſetzt. Deutſch⸗Luxemburger Bergwerks⸗Geſellſchaft. uxvemburg, 26. April. In der Auſſichtsratsſitzung der Deutſch⸗uzemburger Bergwerkegeſellſchaft wurde der Bericht über ie erſten Jahre vorgelegt. Dies ergebe ein recht befriedigendes rgebnis. Es werde, lt.„Frkf. Ztg.“ wieder eine Dividende von 10 ſhrbsent erwartet. Oeſterreichiſche Südbahn. * Wien, 28. April. Die Generalverſammlung wird auf, den 20. Mai einberufen. Auf der Tagesordnung ſteht,[t.„Frkf. Ztg.“, neben den Regularien die Genehmigung des mit dem Prioritätskuratorium abazuf chließenden Uebereinkommens. *** Mannheimer Effektenbörſe. vom 26. April.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe verlief in ziemlich feſter Haltung. Esno⸗ kierten: Rh. Ereditbank Aktien 138.50., Verein chem. Fabriken 805., Brauerei Eichbaum Aktien 103., Brauerei Schwartz Speyer 112., Mannheimer Verſicherungs⸗Aktien 460 G. und Portland Cementwerke, Heidelberg 160.50 G. Niedriger waren: Mannheimer Lagerhaus Aktien, Zellſtofffabrik Waldhof Aktien 19 zu 295 Proz. umgeſetzt. Kours: 100 B. 5 Obligationen. Pfandbriefe. 11½% Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 49% Rh. Hyp.⸗B. unk 1902100.40 bif u. Seetransport 100.— B „„» verſchied. 66.40 62½% Bad. Aniltn⸗u. Sodaf. 101.50 B 352„ Kommunal 94.— be1½0% Bad Anil. u. Sodafbr. Slädte-Anlehen. Serie B 104. G be Frebarger B. 93.50 C4%%. Br. Kleinlein, Heidlbg. 100.— 5% e Heddelog. v. J. 190.50 05% Bag Saen, Bonm 103.— 5 4⁰ 8 J. 1907 101. 60,%0 5. J. 1896 87.— Bf4 Herzenmüble Gem 98.— Fabr v. J. 1902 98.— 6 ½% Maund. Dampf.„ 4 Ludwigshafen 101.— 6chleppſchiſfaheascdeſ.— 1906 101.— B% Mannh. Lagerhaus⸗ Wwoe ben eereune. 99.50G 4½ 0% Oberrh. Elektriz e Mannb. Obng. 99101 5955 werke, Karisruhe——8 5 0„12885 94.50 G4% 0 Pfälz. Chamotte u⸗ 5 8¹% 2 5 1888 94 50 G Tonwerk,.⸗G. Eiſenb. 101.50 %½% 11898 94.— J4%½% duaſ dts rSelltoff. „.„13898 94.— B] Waldhof bei Pernau in. 1004—8 egd pra 1100—8 514½%% Speyrer Brauhau 5 5 7 9 151% 418 in Speyer 98.—G 190710.20 B 4 Speyrer Zſegelwerke 99.— 5 3 4½% Südd. Drahtinduſtr. 100.— G 30 Pfemaſens unk. 1905 91.— C 41 16 Tonw. Offſtein.⸗G. 3½% Wiesloch v. J. 1905—.— Dr. H, Loſſen, Worms—.— e ee ee ſtrie rückz. 105 /% 102.— B 55 Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. vom 26. April. di Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. eng 25.75——.— Ruſſ. Futtergerſte 14.50—14.75 1 ngauer—.——.—[Hafer, bad. neuey 19.——19.25 365 ehe 26.——.—[Hafer, nordd. 19.——19.25 „ kuff. Azima 26.75——.—[ Hafer ruſſiſcher 18.50—19.50 Alka 26.25——.—„ La Plata 18.———.— „ Theodoſia 27.———.—]Maisamer.„Mired 17.75——.— „ Taganrog 286.25——.— Donau 17.75-— Saxonska 82——„La Plata 18.25——.— iſcher 26.75—27.— Kohlreps, d. neuer 30.50——.— am. Winte.— Wicken 19.——19.50 Manitoba!-.——.— en 110—1²⁵ Walla Wallaa——— TE„Luzerne ital 130—140 Auſtralier ee 70 Provenc. 140—160 La Plata 28.25——.—„Eſparſette 30.—— 85.— Kernen 25.50———veinkl mit Faß 48.50—.— Mbeen, pfälzer neu 18.50.—18.75] Jüböl in Faß 63.——.— 75 rufſiſcher.—— Backrüböl 70.——.— „ rumäniſcher—.———.—[ Spiritus, Ia. verſt. 100% 131.50 „ norddeutſcher 19.——19.25„ Jber unverſt. 62. „ amerit. 5 deer 45.50 Gerſte, hieſ. 19.——20.— roh 70 Anverſt. 85/00% 57.— Pfälzer 18.50—20.—„ er„ 90/2% 43.50 Gerſte, Wüge che—. Ar. 00 0 1 2 3 4. enmebt 1 36.75 35.75 3125 3325 832.25 29.25 Roggenmebl Nr. 0) 28.— 1) 25.50. Tendenz: Weizen und Roggen niederer. Braugerſte unver⸗ mdert, Hafer feſt. Mais xruhig. ausgeprägte Tendenz, 1 Oeſt. S Berliner Effektenbörſe. Berlin, 26. April.(Schlußkurſe.) 40% Reichsanl. 108.40 103.30 Ruſſenbank 140.70 140.80 3590 Reichzanl. 96.25 96.20 Schaaffh. Bankv. 133.30 133.— 0% Reichsanleihe 86 80 86.80 Staatsbahn 149.50 149.50 4% Gonſols 103.40 103.30] Lombarden 18.— 17.70 3% 9% 96.25 96 20 Baltimore u. Ohio 113.— 113.50 8 0% 86 80 86.80 Canada Paeffte 175.40 175.80 40% Bad. b. 1911—.— 101.60 Hamburg Packel 117.50 118— 4%„„ 1908 102 25 102.20 Nordd. Lloyd 87.60 89.70 „1909 12.25 102.20 Bochumer 225.20 225.40 3½%„ eonv.———.— Deutſch⸗Luxembg. 183 20 185.70 3½%„ 1902/07 95.50 95.50 Dortmunder 6170 61.60 3%% Bayern 95.30 95.30] Gelſenkirchner 1835 70 185.90 7 10 Heſſen—.— 94.60 Harpener 192.10 192.— o Heſſen 84.40 84.20 Laurahütt⸗ 194 60 195 20 1% Sachſen 86.75 86.70 Phönix 170.90 169.60 3 90 Japaner 1905 95 50 95.50 Weſtere zeln 193.— 190.— 90 Italiener 10470—.—[Allg. Elektr.⸗Geſ. 232.40 235.— o Rufſ. Anl. 1902 85.80 85.70 Anilin 375.— 876.50 405 Bagdadbahn—.— 87.25 Anilin Treptow 311.50 310.— Oeſter. Kreditaktien 199— 200 20 Brown Boveri 183.60 184.— Berl. Handels⸗Geſ...10 172.10 Chem. Albert 418.— 425.— Darmſtädter Bank 131.70 131.50 D. Steinzeugwerke 230.80 230.10 Deutſch⸗Aſiat. Bank 148 20 148.20 Elberf. Farben 408— 410— Deutſche Bank 241.30 241.60 Celluloſe Koſtheim—.— 19470 Disc.⸗Kommandit 18990 189 80 Rüttgerswerken 169.50 169.— Dresdner Bank 150 20 14970 Tonwaren Wiesloch 100 50 100.50 Reichsbank 148.— 148—Wf. Draht. Langend. 218— 218— Rhein. Kreditbant 138.40 138.40] Zellſtoff Waldhof 295.— 294 50 Tondoner Effektenbörſe. London, 26. April.(Telegr.) Anfangskurſe der Efſektenbörſe 2% Conſols 84˙% 85—Moddersfontein 13% 18½ 3 Reichsanleihe 851% 85— Premier 8%.½5 4 Argentinier 88½% 885/½[Randmines 4 Italiener 303/ 103ʃ¼ Atchiſon comp. 110— 110* 4 Japaner 90½% 90% JCanadian 1805¼ 180/ 3 Mexikaner 34— 34— Baltimore 116½% 117¼ 4 Spanier 981½% 98˙/ Chikago Milwaukee 153— 153 ½ Ottomanbank 18½ 18½ Denvers com. 52/ 54— Amalgamated 78½ 79/Erte 31¼ 32— Anacondas 9% 9¼/ Grand Trunk III pref. 50% 51.— Rio Tiuto 7e„ brd. 1 Central Mining 15 ½% 15˙½ Loutsville 142— 142— Chartered 17½ 17½ Miſſouri Kanſas 445%/% 447% De Beers 13% 13½ Ontario 501½% 50˙½ Eaſtrand 5— 5— Southeen Pacific 122½ 1281/ Geduld 3½% 37%) Union com. 192¼ 193“1J Goldfields 5% 5˙½ Steels eom. 54˙0 55½ Jagersfontein 5½ 5½] Tend.: feſt. * X„. rankfurter Effektenbörſe, [Privattelegramm des Genral⸗Anzeigers.) *HFHFrankfurt àa.., 26. April.(Fondsbörse.) Die Börsenwelt hat sich anscheinend mit den Konstantinope- ler Vorgängen abgefunden. Das Geschäft zeigte bei Er- öffnung der neuen Woche infolgedessen ein lebhaftes Ge- Präge, welel nes sich allerdings Wiederum dem Industrie- markt zuwandte. Bahnen ruhig und gut behauptet, Lom- barden schwächer. Der Bankenmarkt war ruhig und ohne kest lagen Deutsche Bank und Oesterreichische Kreditaktien. Sehr still lag der Mon- tanmarkt, der zur Abschwächung neigte und Realisations- lust sich geltend machte. Auf dem Fondsmarkt war der Verkehr ruhig, heimische Anleihen erlitten Abschwächun- gen auf angebliche Abgaben für englische Rechnung und Privatnachrichten, dass eine grössere Beteiligung an der Deutschen Emission nicht zu erwarten sei, Türken gut behauptet, Türkenlose fest, Portugiesen mäàssig schwächer. Lebhaftes Geschäft erzielten heute 4½%proz. russische Prioritätsanleihen. Die Nachbörse war ruhig bei fester Tendenz. Es notierten: Kreditaktien 200 à 200. 30, Dis- konto 189.70, Dresdner Bank 150.20, Staatsbahn 149.20, Lombarden 18.10 à 17.80, Baltimore 113.40, Siemens u. Halske 210 à 213, Edison 233 à 2335, Schuckert 124.50 à 5 Telegramme der Conkinental-Telegraphen⸗Eompagnle. Schlußkurſe. Reichsbankdiskont: 3½ Prozenk. Wechſel. 24. 286. 24. 25. Amſterdam kurz 109.48 169.40J Check Paris 81.325 81.30 Velgien„ 81.088 81.016 Parts kur; 81 288 81260 Italten„ 80.763 80.716 Schweitz. Plätze„ 81 816 81.30 Check London 20.462 20.457 Wien 85.866 85.35 London„ 20.442 20.435 Napoleonsd'or 16˙.27 16.27 5 lang—.——— Privatdiskonto 1 17/ Staatspapiere, A. Deukſche. 2 28 24 26 zzudeutſch. Neichzanl. 103.25 103.05 B. Ausl Andiſche 5„ 96 15 96.— 86.80 86.705 Arg. k. Gold⸗A.1887 100 50 100.50 37 w. bönſ. St⸗Anl. 103.25 103 0559% Ehineſen 1895 102.70 10.70 455„ 7 96.15 95.95%„„ 1898 99.60 99.60 3 88.80 86.70½ Japaner—.— 95 55 4 4badſſche St.sA.1901 101.80 101 60 Acer auß. 88/90 102.20 102.20 8„1908 102.25 102.25/3 Mexikaner innere 6590 65 80 „1909 102 25 102.25 Taumalivas 100.50 100.50 370 b5. St.⸗Olabg)fl—.— ½ italien. Rente——— l. 95 75 95.80 44% Oeſt. Silberrente 99 50 99.90 3%„„ 1900—.——.„„½„ Papierrent. 99 60—.— 375„„ 1904———.— Oeſtert. Goldrente 99 80 99.785 8 1907—.——— Vortug. Serie! 60.— 59 80 4040r E...1010 101.75 102.15 III 62.20 62.— 1918 102 50 102.40 te uſſen 0x 98.50 98.45 2% do. u. Allg.Anl. 95.35 95.251 Ruffen von 1880 86— 86.15 8 do. 6G.⸗B.⸗Obl. 197 50 86 50 1 ſpan. ausl. Rent?—— 5 8.⸗B.Prior. 101.90 101.90 t Türken von 1903 88.— 88 50 —.— 95.304 unif. 9430 94.30 5 Heſſen vol 1903 102.40 10260ſ4 Ung“r. Goldrente 95.15 95.35 3 Heſſen 84— 84.—-[„ Kronenrente 9290 93.— 4 Sachſen 86 70 86 70. 4 Neh. Stadt⸗A. 1907 101 30 101.3[Berzinsliche Loſe. „ 1008 101 30 101 303 Oeſterreichiſchet860 157.80 157.80 „ 1909———. ürkiſche 145.— 146.— 3½„ 1905 98.60 93 75 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Südd. Eiſenb.⸗G. 115.50 115.50 Hamburger Packet 117.45 118.— Norddeutſcher Lloyd 87.60 89 90 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 140.50 149 54 üdbahn Lomb. 13.20 18.10 Gotthardbahn—.——.— Ital. Mittelmeerbahn——— do. Meridionalbahn 134.— 134— Baltimore und Odio 113.10 118.40 Akkumul.⸗Fab. Hagen 202— 202.— Aktien induſtrieller Anternehmungen. Süd. Zuckerfabrik 144.— 143.90JKunſtſeidenfabr. Frkf. 245.253.— Badd. Immobil.⸗Geſ. 98.75 98.40 Lederwerk. Sl. Ingbert 50.— 50.— Eichbaum Maunheim 102.30 102 30 Svicharz Lederwerke 124.—124.— Mh. Aktien⸗Brauerei 128.— 128.—Ludwigsh. Walzmühle 149.— 149.— Parkakt. Zweibrücken Adlerfahrradw. Kleyer 312.90 813 25 Weltz; Sonne, Spever 66.— 66.— Maſchinenfbr. Hilpert 65.50 66. Cementwerk Heidelb. 159 75 160.— Maſchinenfb. Badenia 194.— 194.— Cementfabr. Karlſtad! 142.50 142.25/ Dürrkopp 303.— 303.— Badiſche Anilinfabrik 3740 375. Maſchinenf. Gritzner 204.80 206. Ch. Fabrit Griesheim 241.25 243.2 DNtaſch.⸗Armatf.Klein—.———. Farbwerke Höoͤchſt 400.— 399.50 Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Fabrik Mh. 504.50 605.—] Gebr. Kayſer 129.— 129. n. Werke Albert 45.— 418.— Röhrenkeſſelfabrik Südd. Drahtind. Mh. 104.50 104 56 vorm. Dürr& Co. 45.— 46.— Schnellpreſſenf. Frkth. 191191.— 65.20 64.30 Ver.deutſcher Oelfabr. 131.10 131.40 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 233.— 233 20Schuhfabr. Herz, Frkf. 117.20 117.20 Südd. Kabelw. Nhm. 121.80 121.80J Seilinduſtrie Wolff 180.— 130.— Lahmeyer 118.75 119.36'wollſp. Lampertsm. 55.— 55.— Glektr⸗Geſ. Schuckert 124.10 124 25Fammgarn Kaiſersl. Siemens& Halske 209.— 210.— Zellſtoffabr. Walt dhof 294.80 285.25 Aec. Böſe, Berlin ——— Bergwerksaktien. Harpener Bergbau 192.30192 Kaliw. Weſterregeln 192— 191.70 „[Oberſchl. Eiſeninduſtr. 350 96. hönix 171.60 170 20 2 2 225 30 225.— 115 80 116.— Bochumer Bergbau Buderus Concordia Bergh.⸗G. Deutſch. Luxemburg 182 80 188. f Friedrichshütte Bergb. 135 50 136-Vr.Könſgs⸗u. Laurah. 194.50 195.75 Gelſenkirchner 187.75 186,[Gewerkſch. Roßleben 8400 8400 Bank- und Verſicherungsaktien. 132.50 18.80 Oeſterr.⸗Ung Banuk Badiſche Bank 128,30 128.— Berg u. Melallb. 119 75 120.— Oeſt. Länderbeuk—.— 111.50 Berl. Handels⸗Geſ. 172.10 172 69]„Z Kredit⸗Anſtalt 199.— 200.— Comerf. u. Disk.⸗B. 112 50112.50 Pfälziſche Bank 101.60 101.60 Darmſtädter Bank 131 20 181.70 Pfälz. Hyp.⸗Bank 195—196.— Deutſche Bank Deutſchaſiat. Bank D. Effekten⸗Bauk Disconto⸗Comm. Dresdener Bank 241.50 241.60 148.— 148.— 104.— 104.— 18980 189 70 150.40150.10 Preuß. Hypotheknb. Deutſche Reichsbk. Rhein. Kredilbank Whein. Hyp⸗B. M. Schaaffh. Baukvar. 125.10 125.50 147.90 147.60 188.50 168.50 199.—199.— 133.50 133045 Frankf. Hov.⸗Bank 205.80 205 80 Südd. Bank Mhm. 113,113,½20 Frkf. Hyp.⸗Eredltv. 159,40 159,49] Wiener Baukver. 182.80 1410 Rationalbank 123.— 122 50 Bank Ottomane 142.50 142. Frankfurt a, 455 26. April. Kreditaktten 199.50, Commandi 189.90, Darmſtädter 131.50, Dresdner Bank 150.—, Han⸗ delsgeſellſchaft 172. 25, Deutſche Bank 241.75, Staatsbahn 140 50, Lombarden 18.20, Bochumer 925.75, 1 187.50, Laurahütt⸗ 194.75, Ungarn 95 10. Tendenz: feſt. Nachbörſe, Kreditaktten 200.30, Aee nee 189.70 Staatsbahn 149, 50, Lombarden 17.90. 890 * Marx& Goldschmidt, Mannlieim Telezramm⸗Adreſſe: Margold. 26. April 1909. Proviſtonsfreil ———— Ver⸗ Wir ſind als Selbſtrontrahenten Kaͤufer käufer unter Vorbehalt: „5 Allcs 25 Fee a5 H. Nue 10 5 15 as⸗Lebensverſicherungs⸗Geſe wigshafen M. 3815 M. 8 Badiſche oinn erſicherungs⸗Bank M. 250 8 Baumwollſpinneret Speyer Stamm⸗Aktien— 52 Vorzugs⸗Aktien— 97 Benz& Co., Rheiniſche Gaznte Mannheim 126— Brauerei⸗Geſellf chaft vorm. Karcher, Emmendingen 20gfr 1fra Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft— 70 zfr Bürgerbräu, Ludwigshafen— erb. Off Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubru— 88 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 11⁰— ahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 118 116 ilterfabrik Enunze Worms 163— link, Eiſen⸗ u eeee Mannheim 74— Franfenthaler Rahtt chmiede Sbzfr— Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg alte Aktien 165 160 inge„ 158 156 errenmühle Vorm. Genz. Seidelberg— 753fr indes Wiate e 140 188 Linoleumfabrik, Maximiliansau 90— Lothringer Baugeſellſchaft, Metz 5⁵—— Lux ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigsh. 10³—— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning— 300 Neckarſulmer Fahrrad— 14⁴ Pacifte Ph. Sphate Shares 12/16— Pfälziſche S 120— Nheinau Terrain⸗Geſellſch— 97 zfr Rheiniſche Aneblk Geelſh.⸗G., Mannheim 112— Rheiniſche Metallwarenfabrik, Genußſcheine— M. 150 me Saerte Mane Maunheim— 114 Rheinmühlenwerke, Mannheim 130— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim—— Rombacher Portland⸗Cementwerke—— Stahlwerk Mannheim— 104 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Maunheim 115% 113%½ Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine M. 160 Pe. 150 Unionwerle,.⸗ G. Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 116— Unionbrauerei Karlsruhe 62— Vita Lehensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 400 Waggonfabrik Raſtatt— 84 Waldhof, Bahugeſellſchaft— 100 zfr Junibnſtengeſelſchaft— 100 zfr Sudkrfabrl 285— ————————ñ— ͤ—— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haasiſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. Cigarrenfabrit im Betrieb zu verkaufen. Ort bei Mannheim mit Bahn nach dork, Heidelberg⸗Weinheim. Iiſtöck. Wohnhaus mit Fabrikgebäude für ca. 40 Arbeiter. Preis ca. 12 Mille. Angebote Unter Nr. 8334 an die Expedition dſs. Blattes. Friedrieh Rötter, E 5,-4 u. 22. Elektr. Haltestelle Apollotheater. Tel. 1881. 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Es können nur ſolche Perſonen unterſtützt werden, welche mindeſtens 5 Jahre in Mannheim anſäſſig ſind und keine öffentliche Armenunterſtützung beziehen. Die zu obigem Zwecke pro 1909 beſtimmten Stiftungs⸗ erträgniſſe ſollen demnächſt verteilt werden. Unterſtützungsgefuche, welche eine genaue Darſtellung der perſönlichen und ſonſtigen Verhältniſſe der Bittſteller enthalten und mit ärztlichen Zeugniſſen verſehen ſein müſſen, wollen bis 10. Mai 1909 anher eingereicht werden. Mannheim, den 24. April 1909. 32⁴401 Der Stiftungsrat: v. Hollander. Gögele. Handelshochſch ule Mannheim. Sommer⸗Semeſter 1909. Am Dienstag, den 27. April 1909 beginnen die folgenden Vorleſungen und Fachkurſe: —— —.— Tag und Stunde Thema: Handelspädagogiſches Seminar vormittags 7 Uhr 8 Einführung in die Buchführungstechnik * 1 77 9„ Syſtem der doppelten Buchführung 1. 10„ Büilanzweſen und Technik 7 10„ Banktechnik und Bankbuchführung 75 11„ Betriebstechnik des inländiſchen Waren⸗ 5 handels mit Kalkulationen 5 12„ Die Finanzen der Großmächte nachmittags 4„ Uebungen in der Warenkunde 5 5„ Lektüre u. Beſprechung ſozialpolit. Schrift. 5„ Engliſches Proſeminar 9 6„ Einführung in die Philoſophie des Geſell⸗ ſchaftslebens 9 7„ Eiſenbahnpolitik(mit beſonderer Berück⸗ ſichtigung der deutſchen Eiſenbahnen) 5 8„ Bürgerliches Geſetzbuch 0 9„ Urproduktion und Handel Mannheim, den 23. April 1909. Dozent: Vortragsraum: 22.........————TTTT Nektor Dr. Weber Saal 10 der Handelsſchule 0 * 1* 1* 5 5* 10 5* * 10 10 75 1 Dr. Gerſtner* 9* 117 *+ 17 10* 17 Dr. Altmann 10 * 7 70 5 7* 95 Laboratorium d. Ingenieurſchule Dr. Zeeh Saal 9 der Handelsſchule Fraubr Altmann⸗Gottheiner Dr. Weber⸗Diſerens Geh. Hofr. Prof. Dr. Gothein 5 Saal 8 der Handelsſchule Stadtrechtsrat Dr. Erdel Geh. Hofr. Prof. Dr. Gothein Auditorium der Gewerbeſchule * 9 17 + Auditorium der Gewerbeſchule 32400 Der Studiendirektor: Profeſſor Pr. Sch ott. — Nataf-Nestrant „Vietoria“,06.7 Erstklass, FAmilien-Restaurant Sorgfältig geführte prima Küche 7652 Garantiert Naturreine Weine Diner u. Souper à...50 u..50 12—2 7½—11 Uhr Reichhalfige Auswahl à la carte zu jeder Tageszeit. O. B. Morleck. Mannheimer Dampfschleppschifffahrts-Gesellschaft Die Aktionäre unſerer Geſellſchaft werden hierdurch zu der am 7673 Dienstag, den 18. Mai ds. Is., vormittags 11% Uhr in der Börſe(Effektenbörſe) hier ſtattfindenden ordentlichen Geueralverſammlung ergebenſt eingeladen. Tagesorduung: „Vorlage des Geſchäftsberichtes, Rechnungsablage, Genehmigung der Bilanz, Entlaſtung des Vorſtandes und des Aufſichtsrates, Aufſichtsratswahl, „Wahl zweier Reviſoren und eines Stellvertreters. Zur Teilnahme an der Generalverſammlung ſind nach § 17 der Statuten nur diejenigen Aktionäre berechtigt, welche ſich über ihren Aktienbeſitz ſpäteſtens am dritten Tage vor der Verſammlung in den Geſchäftsräumen unſerer Ge⸗ ſellſchaft ausweiſen. Hinterlegung bei einem Notar genügt. In letzterem Falle iſt iunerhalb obiger Friſt eine notarielle Beſcheinigung über die erfolgte Hinterlegung einzureichen. Die in§ 260 Abſ. 2 H. G. B. bezeichneten Vorlagen ſind vom 4. Mat ds. Is. ab in den Geſchäftsräumen unſerer Ge⸗ ſellſchaft zur Einſicht der Aktionäre ausgelegt. 8 Maunheim, den 26. April 1909. Der Vorſtand. Freiſinniger verein. NN gd Donnerstag, den 29. April, abends) Uhr im 2. Stock der Reſtauration„Fauſt“, Friedrichsplatz 6 Vereinsverſammlung in welcher Herr Max Kaufmann über: „Kaiſer und Reich in Vergangenheit und Gegeuwark“ ſprechen wird. Zu zahlreichem Beſuche ladet ein Der Vorſtand. D. Mayscheider Telenhon 1029 Mashf. Wilh. Schneider relephon 1029 Mennheim, D 3, 5. Artikel zur Krankenpflege: Verbandstfoffe, Inhalatlons- apparate, lrrigateure, Eisbeutel, Luft- u. Wasserkissen eto. 8 Alle chlrurg. Summiwaren. Optisches Inetitut. 79296 28 nimmt jeder schöne und gesunde Zühne, wenn er sie bei Lebzeiten mit zahn- steinlösender 8127 Dentisano-Zahnpasta geputzt hat, weil diese den Zahnstein, die bekanute Ursache der Zahnerkrank- ungen, entfernt.Dentisano-Pasta macht den Gebrauch von andern Zahnpflege- mitteln völlig überſlüssig. 8 Dentlaanowerk Cassel. u hab. in all. Apoeth., Drog. u. Farfüm. ½ Tube 1 MEK., Probetube 65 Pſg. Jon der Reise Zurüsk. Paul Stoye 7687 Stsphanlenpromenade 4 2 —85 f 0 + Schreibmaschine Mässig imPreis.Exstklassig in jeder Beziehung. 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Die Beerdigung findet Pleustag nachmittag ½5 Uhr von der Friedhefkapelle aus statt. Vermiscbies Heirat! Witwer, Ausgang 4b0er, mit ſchöner Haushaltung, ſucht älteres Mädchen oder Witwe mit etwas Vermögen behufs Heirar kennen zu lernen. Off. u. A. B. 100 hauptpoſt⸗ lagernd Mannheim, 8285 Haararbeiten gewissenhaft und billigst. Frau Friseuse Kirschbaum, 1 6720 Geübte Weißnäherin empfiehlt ſich im Auſertigen beſſerer Damen u. Kinderwäſche, ſowie feine Herrenwäſche nach Maas in und außer dem Hauſe⸗ 8320 Kleine Wallſtadſtr. 7. Reellste direlste Bezugsquelle für erstklassige von unübertroffener Tonschönheit Mannbeim, O A, 4 5 Pianos fremder Fabrikate v. M. 450.— ab auf Lager. Kleidermachenin empfiehlt ſich. 6948 Eva Hock, E 7, ioa part. Larieht Spauiſche Lehrerin erteilt Unterricht. 3286 6, 1, 2. Etage. N brg. Methode AuszeinEengen Herren v Damen erhalten in urzer eit eine Eihne ee e. 5 Cages⸗ u. Abd. ⸗Kurſe. Einzel⸗Unterr. Aufnalnne ka gebruden Ganden b 1. 8 Paradepl. 61,8% 66192 400 Millionen Marſ vierprozentige Deutſche Reichs⸗ und Preußiſche conſolidierte Staatsanleihe. — Unkündbar bis 1. April 1918.— 400 Millionen Mark dreieinhalbprozentige Deutſche Reichs⸗ und Yreußiſche conſolidierte Staatsanleihe. Von vorſtehenden, auf Grund geſetzlicher Ermächtigung jetzt ſeitens der Finanzverwaltungen des Reichs und Preußens auszugebenden vier⸗ und dreieinhalbprozentigen Anleihen haben übernommen: 1. Die Reichsbank, die Königliche Seehandlung(Preußiſche Staatsbank), die Bank für Handel und Juduſtrie, die Berliner Handels⸗Geſellſchaft, S. Bleichröder, die Commerz⸗ und Disconto⸗Bank, Delbrück Leo 8e Co., die Deutſche Bank, die Direction der Disconto⸗Geſellſchaft, die Dresdner Bank, F. W. Krauſe& Co Bankgeſchäft, Mendelsſohn& Co., die Mitteldeutſche Creditbank, die Nationalbank für Deulſchland, der A. Schaaffhauſen'ſche Bankverein, ſämtlich zu Berlin, ſowie Sal. Oppenheim jr.& Co. zu Cöln, Lazard Speyer⸗Elliſſen und Jacob S. H. Stern zu Frankfurt a.., L. Behrens Söhne, die Norddeutſche Bank in Hamburg, die Vereinsbank in Hamburg und M. M. Warburg& Co. zu Hamburg, die Allgemeine Deutſche Creditanſtalt zu Leipzig, die Nheiniſche Creditbauk zu Mannheim, die Bayeriſche Hypo⸗ theken⸗ und Wechſelbank und die Bayeriſche Vereinsbank zu München, die Königliche Hauptbank zu Nürnberg, die Oſtbank für Handel und Gewerbe zu Poſen und die Württembergiſche Vereinsbank zu Stuttgart den Nennbetrag von Hundertſechzig Millionen Mark vierprozentige Reichsauleihe, Hundertſechzig Milionen Mark öreieinhalbyrozentige Reichsauleihe, 2. die Königliche Seehandlung(Preußiſche Staatsbauk) und ebendieſelben Aan den Nennbetrag von Zweihundertvierzig Millionen Mark vierprozentige Preußiſche Staatsauleihe, Zweihundertvierzig Millionen Mark dreieinhalbprozeutige Preußiſche Staatsauleihe, und legen dieſe Anleihen gemeinſchaftlich unter den nachſtehenden Bedingungen hiermit zur öffentlichen Zeichnung auf. Die Zinſen beider Anleihen werden am 2. Januar und 1. Juli bezahlt, der erſte Zinsſchein am 2. Januar 1910. Berlin, im April 1909. Reichsbanl⸗Jirektorium. Königliche Seehandlung(Preußiſche Staatsbank). Havenſtein. v. Grimm. Krech. Lottner. Bedingungen. 1. Die Zeichnungen können nach Wahl der Zeichner auf 4% und auf 3½% Anleihen gerichtet werden. 2. Die Zeichnung findet am Montag, den 5. Mai d.., von 9 Uhr vormittags bis 1 Uhr mittags ſtatt bei: dem Kontor der Neichshauptbank für Wertpapiere, der Seehandlungs⸗Hauptkaſſe und der Preußiſchen Cenkral⸗ Genoſſenſchaftskaſſe, bei allen Reichsbank⸗Hauptſtellen, Reichsbankſtellen und den Reichsbank⸗Nebenſtellen mit Kaſſeneinrichtung⸗ bei' der Königlichen Hauptbank in Nürnberg und ihren ſämtlichen Zweiganſtalten, ſowie ferner bei: der Bank für Handel und Juduſtrie, der Berliner Handels⸗Geſellſchaft, S. Bleichröder, der Commerz⸗ und Dis⸗ conto⸗Bank, Delbrück Leo& Co., der Deutſchen Bank, der Direktion der Disconto⸗Geſellſchaft, der Dresdner Bank, Mitteldeutſchen Creditbank, der Nationalbank für Deutſchland und dem A. Schaaffhauſen'ſchen Baulkverein, ſämtlich zu Berlin, Sal Oppenheim ir,& Co. zu Köln, Lazard Speyer⸗Elliſſen und Jacob S. H. Stern zu Frankfurt a. M, L. Behrens& Söhne, der Nord⸗ deutſchen Bank in Hamburg, der Vereinsbank in Hamburg und M. M. Warburg& Co. zu Homburg, der All⸗ gemeinen Deutſchen Creditanſtalt zu Leipzig, der Rheiniſchen Creditbank zu Maunheim, der Baheriſchen Hypotheken⸗ und Wechſelbank und der Bayeriſchen Bereinsbank zu München, der Oſtbank für Handel und Gewerbe zu Poſen und der Württembergiſchen Vereinsbank zu Stuttgart und bei den in Deutſchland belegenen Haupt⸗ F. W. Krauſe& Co. Bankgeſchäft, Mendelsſohn& Co, der bezw. Zweigniederlaſſungen dieſer Firmen. 3, Die aufgelegten Anleihebeträge werden ausgefertigt für die Reichsanleihe in Schuldverſchreibungen zu 10000, 5000, 1000, 500, 20 Mark, für die Preußiſche Staatsanieihe in Schuldverſchreibungen zu 10000, 5000, 2000, 1000, 500, 200, 100 Mark, beide mit Zinsſcheinen über vom 1. Juli d. J. laufende Zinſen. 4. Der Zeichnungspreis beträgt: für 4% Reichsanleihe oder Preußiſche conſolidierte Staatsanleihe 102,70 Mark für je 100 Mark Nennwert, für 8½% Reichsanleihe oder Preußiſche conſolidierte Staatsanleihe 95,60 Mark für je 100 Mark Nennwert Für diejenigen Stücke ermäßigt ſich der Zeichnungspreis um 0,25%, beträgt alſo: fülr die 4% Anleihen 102,45 Mark für je 100 Mark Nennwert, für die 3½% Anleihen 95,35 Mark für je 100 Mark Nennwert. Die Eintragung in die Schuldbücher erfolgt gebührenfrei. Der amtliche Schriftwechſ heiten erfolgt als portopflichtige Dienſtſache. Stückzinſen werden in üblicher Weiſe verrechnet. 5. Bei der Zeichnung hat jeder Zeichner eine Sicherheit von 5% des gezeichneten Nennbetrages in bar oder ſolchen nach dem Tageskurſe zu veranſchlagenden Wertpapieren zu hinterlegen, welche die betreffende Zeichnungsſtelle als zuläſſig Die vom Kontor der Reichshauptbank für Wertpapiere ausgegebenen Depotſcheine ſowie die Depotſcheine der erachtet. Königlichen Seehandlung(Preußiſche Staatsbank) vertreten die Stelle der Effekten. Den Zeſchnern ſteht im Fall der Reduktion die freie Verfügung über den überſchießenden Teil der geleiſteten Sicherheit zu. Zeichnungsſcheine ſind bei allen Zeichnungsſtellen unentgeltlich zu haben. Es können aber die Zeichnungen auch ohne Verwendung von Zeichnungsſcheinen erfolgen, und zwar brieflich mit folgendem Wortlaut: die unter Sperrung bis 15. März 1910 in das Reichs⸗ oder Staatsſchuldbuch einzutragen ſind, el in Schuldbuchangelegen⸗ „Auf Grund der öffentlich bekanntgemachten Bedingungen zeichne ich von den jetzt aufgelegken Reichs⸗ bezw. Preußiſchen Staatsanleihen nom, M. nom. M.—— nom, M. Non.— And verpflichte mich zu deren wärtiger Anmeldung zugeteilt wird. ) Das Nichtzutreffende iſt fortzulaſſen. Als Sicherheit hinterlege ich ——— Deutſche Reichsanleihe —ññů 3%½% Deutſche Reichsanleihe ————————————238% Preuß. Staatsanleihe Abnahme oder Abnahme desjenigen geringeren Betrages, welcher mir auf Grund gegen⸗ Soweit meine Zeichnung bei der Zuteilung nicht berückſichtigt wird, bin ich einverſtanden, daß ſtatt Reichsanleihe auch Preuß. Staatsanleihe oder ſtatt Preuß. Staatsanleihe auch Reichsanleihe zugeteilt wird“). Ich bitte um Zuteilung!) von Stücken, die unter Sperrung bis 15. März 1910 füx mich in das Reichs⸗ oder Staats⸗ ſchuldbuch einzutragen ſind, zum Preiſe von 102,45 bezw. 95,35%,é Ich bitte um Zuteilung!) 5 von Stücken, die bis 15. November 1909 der Sperre unterliegen, zum Preiſe von 102,70 bezw. 95,60 9765 Ich bitte um Zuteilung) 8 von freien, d. h. keiner Sperre unterliegenden Stücken, 95,60%% zum Preiſe von 102,70 bezw. Solche Zeichnungsbriefe können nach Belieben an jede der obigen Zeichnungsſtellen gerichtet werden. 8. Die Zuteilung erfolgt tunlichſt bald nach der Zeichnung dergeſtalt, daß zunächſt die Schuldbuch⸗Zeichnungen, ſodann diejenigen Zeichnungen vorzugsweiſe berückſichtigt werden, für welche der Zeichner ſich, ohne Eintragung ins Schuldbuch, einer Sperre bis zum 15. November 1909 unterworfen hat; im übrigen entſcheidet das Ermeſſen der Zeichnungsſtelle. Anmeldungen auf beſtimmte Stücke können nur inſoweit berückſichtigt werden, als dies mit den Intereſſen der anderen Zeichner verträglich erſcheint. l köbobt t. Headobdct — Auf die am Montag, den 3. Hai a. c. zur Zeiennung gelangenden 0 4 beotsche Reichsanleibe, %% Deutsche Heichsanleihe, Mi. A0 bbdölt W. Abbb öt spesenfrei entgegen. Herrschel& *+ Mannheimer I Pleussssche Staatsanleibe, %%0 Pfeussssche Staatsanlelbe Mannheim, den 26. April 1909. Badische Bank Filiale der Dresdner Bank in Mannhelm Herbst& Reyersbach Stern H. L. Hohenemser& Söhne Richard Loeb Bank nehmen die dem Verein Mannheimer Banken und Bankiers angehörigen Firmen Anmeldungen zu den untenstehend veröffentlichten Bedingungen Mannheimer Privatbank Friedr. Strassburger Marx& Goldschmidt Ludwig Marx Pfälzische Bank Rheinische Creditbank Süddeutsche Bank Suüddeutsche Disconto-Gesellschaſt.-G. Wingenroth, Soherr& Cie. Dieses ist das thn dnrket zum Einkauf von Schilapattkämmen, Haarschmuck, Schwämmen gross u. klein, Kopf-, Kleider- und Zahn-Bürsten, Toilette-Spiegel, Parfüms und Follette- Puder, ächtes 6427 Tannin-Kopfwasser, Teer Shampoing, Qillette-Rasierappärate, Reismehlselfe mit dem Namen „Otto Hess.“ en gros u. en detall, ist das erste u. grösste Parfümerie- Spezial-Geschäft am Platze. Gegr. 1870: E I, 16, l Treppe u. Tel. , 5, Laden.: 932 NVerloren Aulagen Waſſerturm ein Haud⸗ täſchchen enthaltend s Schlüſſel und Portemonnate. Inhalt des⸗ ſelben Belohuung. Ad zugeben Erpedition dieſes Blattes. 8317 Nolts Kürͤlenkelthen (Andenken) am Sonntag Nach⸗ mittag von Langeſtraße, Breite⸗ ſtraße bis Schloßhof und Ring Gegen gute Belohnung abzu⸗ geben. Schleuſenweg 5(Park⸗ ring 37b). 5148 —.———„—„—-—0 NPermischtas. Liten-Abgabe von zwei hochrentablen Maſſen⸗ artikeln(neue Erſindung), die 7. Die Zeichner können die ihnen zugeteilten Anleihebeträge vom 13. Mai d. J. ab jederzeit voll bezahlen, ſie ſind jedoch in jedem Hausbalt gebraucht verpflichtet: werden. Erforderliches Kapital 30% des zugeteilten Betrages ſpäteſtens bis zum 13. Mai d. J. für jeden Artikel—400 Mark. 30%„ 5 5„ Die Uebernahnte eignet ſich für 15 9% 22 Juli d. d. jedermann, der eine Artikel * 5 5 f ſpeziell für Schreiner, Blechuer, 10% 21. Auguſt d. J. 5 17 51 %„*„ Gärtner oder Blumengeſchäfte. 5 2J22 September d. J. 0 Auskuuft erteilt Herr Calye mur 9 bezahlen. Zeichnungsbeträge bis 1000 Mark einſchließlich ſind am 13. Mai d. J. ungeteilt zu berichkigen. Die Dienslag und Mittwoch, den 27. Abnahme muß an derſeſben Stelle erfolgen, welche die Zeichnung angenommen hat. Wird die Zahlung im Fälligkeitstermine verſäumt, ſo kann dieſelbe noch innerhalb eines Monats unter Berechnung einer Vertragsſtrafe von 5% des fälligen Betrages erfolgen. Wird auch dieſe Friſt verſäumt, ſo verfällt die hinterlegte Sicherheit. J. Soweit nicht ſogleich Schuldverſchreibungen verabfolgt werden können, erhalten die Zeichner vom Reichsbank⸗Dtrektortum bezw. von der Königlichen Seehandlung(Preußiſche Staatsbank) ausgeſtellte Interimsſcheine, über deren Umtauſch in Schuldverſchreibungen das Erforderliche öffentlich bekannt gemacht werden wird. Soweit eine Sperrverpflichtung ein⸗ gangen iſt, werden die Schuldverſchreibungen wie auch die Interimsſcheine den Erwerbern erſt vom 15. November 1909 ab ausgehändigt. und 28. April von—12 Uhr und von—86 Mr im-Hotel Zähringer Löwe“, Zimmer Nr. 18, Bahnholsplatz 11. 8939 Fflügel, Piano, Har⸗ monium, Spezialwerkſtätte für Reparaturen jeder Art, auch Lala un! 2 Kontoristen aus dem Spedittonsfah geſucht. Stellennachweis Viktoria, P 4, 13, Planken. 8301 7— 7 muſikaliſ Miliagsftäulein batg ge Lehrerin, zu 2 Mädchen von 10 und 11 Jahren geſucht. 8297 Werderplatz 7, 1 Treppe. Suche per ſofort oder 1. Mai ſauberes, beſſeres Mädchen bei hohem Lohn für Küche u. Hausarbeit. 2. Mädchen vor⸗ handen. Bewerberinnen mit guten Zeugniſſeu wollen ſich vorſtellen Heinrich Lanz⸗ ſtraße 24, 3. St. 5069 Tücht. Rock⸗ u. Tailfen⸗ arbeiterin, ſowie Lehrmädchen ſof, geſucht. B 4, 5. 1 Treppe. Dienſtmädchen ſofort oder auf 1. Mai geſucht. 5188 Rupprechtſtr. 6, 4. St. links. Geſucht Nuchmittagsfralcin zu 11 jährigem Mädchen. Zu er⸗ fragen 1— 3 Uhr 8325 Duiſenring 4, 3. Stock. 7682 auswärts Slimmungen. Geſücht wird ſum I. 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