en 98 9668 Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.) 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M. 3,42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: e Colonel⸗Zeile.. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate. 30„ Die Reklame⸗Zeile.. 1 Mark adiſche Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Juſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Utr. der Stadt Mannheim und UAmgebung. 97 Reueſte Alnabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Mannheimer Volksblatt.) lachrichten Eigene Kedaktionsbureaus in Berlin und Xarlsruhe. Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Maunheim“. Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktioann 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 218 Nr. 195. Mittwoch, 28. April 1909. (Abenpblatt.) Zur Lage. (Von unſerem Berliner Bureau.) JBerlin, 27. April. Die Meldung, daß die einzelſtaatlichen Finanzminiſter ſozuſagen unverrichteter Sache, d. h. ohne über die Erſatz⸗ ſteuern Beſchluß gefaßt zu haben Berlin wieder den Rücken kehrten, iſt auf den erſten Blick wohl allgemein als eine Abdikation der verbündeten Regierungen, als ein förmlicher Verzicht auf die weitere Führung in der Finanzaktion inter⸗ pretiert worden. Das ſoll, wie man uns verſichert, nun doch nicht der Fall ſein. Die Eutſchließung ſoll vielmehr rein praktiſchen Erwägungen entſprungen ſein. Die Herren— ſo hört man erzählen— kalkulierten ſo: wenn wir jetzt neue Erſatzſteuern als Regierungsvorlagen einbringen, dann müſſen die wieder die erſte Leſung im Plenum abſolvieren und ſo entſteht Aufenthalt über Aufenthalt. Viel beſſer ſei es darum, wenn in der gegenwärtigen Situation, wo angeblich in ſechs, ſieben Wochen das ganze Werk unter Dach und Fach ſein ſoll, die Erſatzſteuern aus der Mitte der Kommiſſion in Form von Anträgen vorgeſchlagen würden. Dann ſparte man die erſte Leſung; wäre gleich mediis in rebus und käme, wofern der gute Wille überhaupt vorhanden iſt, weit leichter voran Wenn mans ſo hört, mags leidlich ſcheinen. Indes bleibt fraglich, ob bei der dermaligen Spannung dieſer Weg über⸗ aupt noch beſtreitbar iſt. Dieſe Anträge müßten ja, wenn ſie Erfolg haben ſollten, von einer irgendwie gearteten Mehr⸗ heit getragen ſein. Und gerade in der Beziehung ſieht es zur Stunde recht betrüblich aus. Was wir jetzt haben, iſt im Grunde das bellum oumium contra omnes. Die beiden Blockhälften, ſofern man vom Block überhaupt noch reden darf, ſtehen in tiefſtem Mißtrauen einander gegenüber; die Konſervativen grollen der Regierung, die Liberalen ſind von ihr nicht gerade enthuſiasmiert und das Zentrum müht ſich. derweil es verdächtig nahe an die Rechte heranrückt, mit vollen Backen das Feuer anzublaſen. Wie aus ſolcher Konſtellation über Nacht eine Einigung erwachſen ſoll, iſt uns— offen geſtanden— noch einigermaßen unklar. Am allerwenigſten vermöchten wir die Konferenz, zu der auf heute Abend Herr von Normann die Führer der bürgerlichen Parteien geladen hat, als Vorbote einer ſolchen Einigung zu deuten. Denn dieſe Konferenz hat doch nur einen Sinn, wenn die Konſer⸗ vativen nunmehr wahr machen wollen, was ſie vor acht Tagen Herrn Sydow unter der Hand androhten: daß in der Frage der Finanzreform der Block nicht mehr für ſie beſteht; daß ſie über die fürder einzuſchagenden Wege privatim und unver⸗ bindlich nur dann noch mit der Regierung beraten wollen, wenn alle bürgerlichen Gruppen, das Zentrum eingeſchloſſen, mit von der Partie iſt. Mit anderen Worten: die Konſer⸗ vativen rüſten ſich, die Finanzreform mmit wechſeln⸗ den Mehrheiten, will ſagen, nach den agrarkonſer⸗ vativeklerikalen Heften zu Stande zu bringen. Fragt ſich nur, ob die Regierung, in deren Namen Fürſt Bülow vor acht Tagen den Notabeln aus dem Reich das vorläufig end⸗ giltige Programm entwickelte, mitmacht. Vielleicht werden wir morgen früh darüber ſchon Näheres und Definitiveres hören; vielleicht. Kann ſein aber auch, daß vor der Hand die ſchleichende Kriſis nach an dauert. die wir wie der Galeerenſträfling die Kugel nun ſchon durch lange Wochen mitſchleppen. Fürſt Bülow— ſo behauptet man auch jetzt wieder— ſei zum Aeußerſten entſchloſſen. Wenns nicht anders geht, auch zur Auflöſung. Nur ſieht man nicht recht, wie der Wahlfeldzug ſich geſtalten ſoll, nachdem durch die Regierungsvorlage glücklich ſämtliche Intereſſenten, die wir in deutſchen Landen haben, auf die Beine gebracht ſind. Die Lage iſt jetzt, drei Wochen vor Himmelfahrt, ſo u n⸗ geklärt wie nur je. Wie ſingt doch Julius Freund in der neuen Metropol⸗ theaterpoſſe:„Wir tanzen auf deu Pulverfaß Und gerade das macht Spaß.“ Aber man muß doch wahrheitsgemäß hinzufügen: nicht immer. Polifische Uehersſcht. * Mannheim, 28. April 1909 Maßregelung von Poſtbeamten. Wir brachten kürzlich eine Meldung aus Breslau, wonach gegen die beiden Vorſitzenden des„Verbandes mittlerer Reichs⸗, Poſt⸗ und Telegraphenbeamten“, Oberpoſtaſſiſtent Zollitſch und Telegraphenſekretär Britz, das Diſziplinar⸗ verfahren eröffnet worden ſei. Dieſe Nachricht iſt, ſoweit ſie den Telegraphenſekretär Britz betrifft, wie der„Voſſ. Ztg.“ mitgeteilt wird, inſoweit unrichtig, als em ein Er⸗ öffnungsbeſchlußbisfetzt nochnecht zugeſtellt worden iſt. Dagegen hat das Reichspoſtamt gegen den Ober⸗ poſtaſſiſtenten Zollätſch wegen einer Anzahl Artikel in der„Deutſchen Poſtzeitung“ und eines Aufſatzes in der„Kor⸗ reſpondenz für Poſt und Telegraphie“, für deren Inhalt es den 1. Vorſitzenden des Verbandes verantwortlich machen will, auf Grund des Paragr. 10 des Reichsbeamtengeſetzes die Eröffnung des Diſziplinarverfahreus mit dem Ziele auf Dienſtentlaſſung unter ſofortiger Amtsenthebung und Ein⸗ behaltung der Hälfte des Dienſteinkommens verfügt. Es will in den unter Auklage geſtellten Artikeln eine Ver⸗ hetzung der Beamtenſchaft und eine Verun⸗ glimpfung der Reichs⸗ und Staatsregierung erblicken. Der geſamten Poſtbeamtenſchaft, ſo wird der„Voſſ. Ztg.“ weiter geſchrieben, iſt es völlig klar, daß ſich dieſe Maßnahme der Verwaltung nichtgegen die Perſon des Zollitſch, ſondern gegen den Verband richtet, der die Intereſſen der mittleren Poſtbeamten in klarer, entſchloſſener und ziel⸗ bewußter Weiſe vertritt. Von einer verhetzenden Wirkung der Organe des Verbandes hat die Beamtenſchaft ſelbſt bis jetzt noch nichts verſpürt. Daß die Forderungen der Poſtbe⸗ amten nicht übertrieben, ſondern durchaus maßvoll ſind, hat ſogar der konſervative Abg. Dr. Drö ſcher am 23. April in der Budgetkommiſſion des Reichstages anerkannt. Da⸗ gegen iſt durch die Maßnahme der Poſtverwaltung eine un⸗ geheure Erregung in die Beamtenſchaft getragen worden. Sie ſieht den Stephanſchen Geiſt wieder erſtehen und glaubt ihre Staatsbürgerrechte, vor allen Dingen das Recht der freien Meinungsäußerung, auf das ſchwerſte bedroht. Mag die Diſziplinarunterſuchung gegen Zollitſch ausfallen wie ſie will, die Poſtbeamtenſchaft beſitzt das erforderliche Soli⸗ die notwendigen Opfer zu bringen ſprechen ſie daritätsgefühl; ſie wird den Mann, der unerſchrocken für ih berechtigten Wünſche eingetreten iſt, nicht fallen laſſen Zur Reichsfinanzreform. Der Provinzialvorſtand der nationallib ralen Partei der Provinz Hannover hat einer am Sonntag abgehaltenen, ſehr gut beſuchten Sitzun einſtimmig nachſtehende Reſolution beſchloſſen: „Der Provinzialvorſtand der nationalliberalen Pat der Provinz Hannover richtet auch ſeinerſeits an den R tag die dringende Bitte, die große nationale Aufgabe de Reichsfinanzreform mit tunlichſter Beſchleunigun zu erledigen. Eine weitere Verzögerung oder gar ein tern des bedeutſamen Werkes müßte für unſere tiſchen Verhältniſſe von bedenklichſten Folgen begl und würde unſer Anſehen im Auslande, das durch e ſtändige und energiſche Politik jetzt neu gekräftigt iſt ſchädigen. An der Grundlage des Entwurfs der verb Regierungen, der eine beſondere Belaſtung der beſſer ſituſerte Klaſſen vorſieht, iſt unter allen Umſtänden feſtzuhal Di Erbanfallſteuer hat ſich als die zurzeit brauchbarſte F dieſer Sonder⸗Beſitzſteuer erwieſen. Weitausſchauende ſchläge neuer Steuern, die an Stelle der Erbanfallſteue ſollen, müſſen für jetzt abgelehnt werden, da ſie eit unerträgliche Verſchleppung der Erledigung der Steuergeſe zur Folge haben würden. Eine unerläßliche Konſequen neuen ſchweren Mehrbelaſtung muß aber ſein, daß der Reich tag fortgeſetzt und mit allem Nachdruck auf der ſtre Sparſamkeit in allen Reſſorts beſteht. Das Anwachſen Ausgaben muß auf ein erträgliches Maß zurück; 5 den, das mit der natürlichen Steigerung der Schritt hält und die deutſche Nation vor n kalamitäten bewahrt“.„„ Der Provinzialvorſtand der nationalliberalen Hannovers erſucht ſeinen Vorſitzenden, dieſen Beſ Bureau des Reichstags und der nationalliberalen des Reichstages zu übermitteln. Am 25. April tagte in Frankfurt a. „Nationalverein für das liberale Deutſchland“ einb Konferenzliberaler Landwirte. Die vo⸗ wirten aus den verſchiedenſten Kreiſen Deutſchland gung nahm einen außerordnetlich intereſſanten Ve einem einleitenden, nahezu zweiſtündigen Referat von beſitzer Dr. Fiſcher⸗Landsberg über die wichtigſten ſchf benden Fragen der Landwirtſchaft ſetzte eine außeror rege Diskuſſion ein. Zum Schluſſe wurde, von Bürgen Gibach von Pfaffen⸗Schwabenheim eingebracht, Reſolution gefaßt:„„ „Die vom„Nationalverein für das liberale Deu la einberufene landwirtſchaftliche Konferenz ſpric ralen Reichstagsabgeordneten aller Fraktionen di aus, daß ſie an der Forderung einer Nachlaß anfallſteuer unter allen Umſtänden feſth iſt unwahr, wie der Bund der Landwirte behaupte durch die Landwirtſchaft ruiniert wird. Indem ralen Landwirte ihre ſelbſtverſtändliche Bereitwill tonen, für die Beſeitigung der Finanznot unſeres Va Feuilleton. Der letzte Präzeptoratsvikar. Eine Erinnerung aus dem Oberland an den verewigten Stadt⸗ pfarrer Friedrich Wilhelm Hitzig von J. Ph. Glock, Pfarrer in Wolfenweiler. Wer der Lebensgeſchichte des erſten und geiſtesmächtigſten in der Reihe unſerer badiſchen Prälaten mit liebender Verehrung näher getreten iſt, dem iſt nicht verborgen, Peter Hebel faſt ein Jahrzehnt ſeines Lebens(1782—91) als ſogenannter Präzeptoratsvikarius am Lörracher Pädagogium, der alten Rötteler Lateinſchule, zugebracht hat. Glänzend war dieſe Stellung mit ihrer doppelten Verpflichtung Der Gehalt betrug jährlich 350 daß Johann handſchriftlichen Briefe Heb müte des Dichters die ganze Fülle der Lieder, die er ſpäter im Gefühl der Sehnſucht nach der Heimat geſungen hat, hier fand das Herz des Freundes die Freunde, mit denen er zeitlebens aufs innigſte verbunden blieb, jene Tafelrunde alemanniſchen Humors, wie ſie ein Hebelkenner, unſer verſtorbener Kollege Gg. Längin, treffend nannte. Unter allen Oberländer Freunden ſtand dem Herzen Hebels keiner näher als der nur wenig Jahre jüngere Friedrich Wilhelm Hitzig. Er war es, der im Prä⸗ zeptoratsvikariat an ſeine Stelle trat, als Hebels Lebensweg zur Landeshauptſtadt führte und von Stufe zu Stufe zu hohen Wür⸗ den emporſtieg. Ihm, dem Amtsnachfolger gilt der Schluß der köſtlichen, humorvollen Epiſtel an Pfarrer Günther, den„Bam⸗ mert“, mit dem Hebel„wegn' eme tuuſignette Tabakpiffli“ ein Hühnlein zu rupfen hat. Aber der„neu Vikari vo Lörech, der predigt wia ſi's ghört no em Text un nit us em Hundertſt in's Tuuſigſt, het e tröſtliche Zueſpruch' un füehrt e chriſtliche Wan⸗ del. gitt de Lütte Bſcheid un wenn er d' Bibel vom Schaft längt, hexefeiſtert er eim d' Sprüch ſo dütlich, daß es KcFreud iſch, ſo e Heer mueß men ehre, i will Uech en grehkumediert ha— das iſt ſein Freund Hitzig,„ne brave Heer un gmai mit de Lüle“. Als ſpäter Hitzig ebenfalls nach sjährigem Vikariat(1800) ſeines Vaters Nachfolger im Pfarramt zu Rötteln geworden war, da wurde das Rötteler Pfarrhaus für den in der Karlsruher Luft oft heimwehkranken Dichter das Pathmos, in dem er alljährlich als willkommener Gaſtfreund ſeine Zuflucht ſuchte und fand, mit deſſen Pfarrherrn er in ununterbrochenem Briefwechſel ſtand. ch] Wie innig die Freundſchaft der beiden Männer war, davon legen die auf der Karlsruher Hof⸗ und Landesbibliothek aufbewahrten an ſeinen„Zenvides“, etztberfloſſenen Herbſt kennen zu bis jetzt nur zum kleineren Teil 5 ein beredtes Zeugnis ab. nd Leiden des Freundes und Gattin Katechismen, die ich kenne, hinter ſich läßt.“ Auch der welche der ſchwerſten Schickſalsf 1 8115 8 1 5 und Kinder ſeiner Familie nicht einen geradezu rührenden Anteil. Auch ſtellerei det beiden Freunden bewegt ſich auf Gebiete, in der Proſa wenigſtens. Auf Hitzigs Auregu Hebel ſeine bibliſchen Geſchichten, deren Geſtalten und ſo ſehr die heimatliche Lebensluft atmen, daß man liſche Nopelle in alemanniſcher Tonart nennen könnte ſeits bereitet Hitzigs Katechismus⸗Entwurf Hebel ein Freude.„Dein Katechismus“, ſchreibt Hebel in einem veröffentlichten Briefe der genannten Sammlung,„i aus dem Herzen geſchrieben, er iſt mir wie der Ta Hermon herab auf die Berge Zions träufelt; ich an ihm, an ſeinen ſchönen praktiſchen Tendenzen, w dieſen Freundſchaftsbund nicht gelöſt. Hitzig, der Hebe Bedeutendes überlebte, und erſt 1849 als Kirchenrat in Lörrach ſtarb bewahrte dem Freunde ein treues G er freute ſich angeſichts des Tobes auf das Wiederſeh vorausgegagngenen Freunde, wie es ein Basler Beckers Feſtgabe(1860) pietätvoll geſchildert hat. Dieſ Freund unſeres Hebel war der würdige Ahnher jüngſt verſtorbenen Mannheimer Kolleg Pfarrers Friedrich Wilhelm Hitzig. Er ktru Großvaters Namen und auch an Geiſt und Gemt, 6 1 bensfreude und gutem Humor, war dem Enkel herrn ein ſchönes Erbteil geworden. Es war ein gangenen nie im Stich 2. Sette. Genueral⸗Anzeiger.( blatt.) Mannheim, 28. April. gegen jede Weinſteuer aus, da dieſe eine Sonder⸗ belaſtung eines landwirtſchaftlichen Betriebszweiges bedeutet, der noch dazu jetzt am meiſten darniederliegl.“ Ferner wurde die Herausgabe von landwirtſchaftlichen Aufklärungsſchriften durch den Nationalverein, öftere regio⸗ näre landwirtſchaftliche Konferenzen, ſowie die Feſtſtellung der wichtigſten ſozialen Mißſtände in der Landwirtſchaft durch von einer Kommiſſion ausgehende Umfrage beſchloſſen. Die Konſervativen und die Wertzuwachsſteuer. Abg. Doormann macht in der„Voſſ. Ztg.“ auf die Schwenkung aufmerkſam, die die Konſervativen in jung⸗ ſter Zeit in bezug auf die Stellung zur Wertzuwachsſteuer vorgenommen haben. Die Bodenreformer hatten im Februar 1908 dem Abgeordnetenhauſe ein Petition auf eine ſtaat⸗ liche Zuwachsſteuer bei jedem Grundſtücksverkauf eingereicht. Der Vertreter des preußiſchen Finanzminiſteriums, Geheim⸗ ꝛat Dr. Strutz, hatte die Petition bei ihrer Veratung in der Gemeindekommiſſion entſchieden bekämpft und mit ſeinen Ausführungen in der Kommiſſion lebhaften Anklang gefun⸗ den. Lediglich der Berichterſtatter, der freiſinnige Abgeordnete Dietrich⸗Thorn, hielt die Frage einer weiteren Unterſuchung und Klärung wert und beantragte, die Petition der Staats⸗ regierung als Material zu überweiſen. Die übrigen 12 Mit⸗ glieder der Kommiſſion, alſo auch ſämtliche Konſer⸗ vativen, beſchloſſen Uebergang zur Tagesord⸗ nung. Abg. Doormann ſchreibt dazu: Wir glauben, nicht zu weit zu gehen, wenn wir behaupten, daß das Schickſal der Petition in einer Kommiſſion des Reichstages im Frühjahr 1908 und vielleicht noch vbor wenig Wochen genau dasſelbe geweſen wäre. Die Begeiſterung der Konſerva⸗ tiven für eine Reichswertzuwachsſteuer iſt offen⸗ bar erſt neueſten Datums. Im übrigen bemerken wir daß auch Herr Damaſchke damals lediglich eine ſolche Steuer 5165 den Grundbeſitz vorſchlug; von Wertpapieren war keine Rede. Zuxr Förderung der Baumwollkulturen in den deutſchen Kolonien. In der Ausſtellungshalle des Inſtituts für Gärungs⸗ gewerbe(Berlin, Seeſtraße 4a) wird Anfang Mai eine Aus⸗ ſtellung deutſcher Baumwoll⸗Erntebereitungsmaſchinen er⸗ öffnet werden. Während der Ausſtellung, die zum erſten Male deutſche Fabrikate dieſer Art zeigen wird, ſoll ein Wett⸗ bewerb zwiſchen den deutſchen und den amerikaniſchen und engliſchen Maſchinen veranſtaltet werden. Verbunden iſt dieſe Ausſtellung mit einer Ausſtellung von aus deutſcher Kolonialbaumwolle gefertigten Fabrikaten, an der die renom⸗ mierteſten Firmen Deutſchlands beteiligt ſind. Eine weitere Ausſtellung des Kaliſyndikats Leopoldshall wird die Vor⸗ teile der Düngung bei der Baumwollkultur veranſchaulichen. In unſerem Zeitalter der Statiſtik pflegt man ja wohl auch ideelle Beſtrebungen an Zahlen zu meſſen, aus denen man erkennen kann, wieviel es ſich die Förderer ideeller Auf⸗ gaben koſten laſſen. Seit Jahren iſt das kolonialwirt⸗ ſchaftliche Komitee bemüht, in unſern Kolonien die Baumwollkultur einzuführen und zu fördern, damit ſich die deutſche Induſtrie zum Teil wenigſtens unabhängig machen kann von dem Ausland und damit die deurſchen Kolonien bei der Feſtſetzung des Weltmarktpreiſes für Baumwolle mit⸗ wirken. Bis wir aber ſoweit ſind, wird noch einige Zeit ver⸗ gehen, obwohl es überraſchend ſchnell vorwärts geht mit den Kulturen in den deutſchen Schutzgebieten. Das Urteil über die Beſchaffenheit der deutſchen Baumwolle läßt hervor⸗ ragende Erfolge mit größter Sicherheit er⸗ warten. Die deutſche Baumwoll⸗Kommiſſion beabſichtigt auch im kommenden Jahre wieder etwa 215 000 Mark zur Förderung der deutſchen Baumwollkulturen aufzuwenden. Da⸗ von entfallen allein auf Deutſch⸗Oſtafrika 127 000., für Togo 38 000 Mark, für Deutſchland im Intereſſe der Baum⸗ wollkultur 50 000 Mark, die vom Reichsamt des Innern aus⸗ drücklich zur Verwendung in Deutſchland zur Verfügung ge⸗ ſtellt wurden. In ganz erheblichem Maße unterſtützt auch die deutſche Baumwollinduſtrie die Bemühungen der Baumwoll⸗ kommiſſion. Ihre Beihilfe beträgt im nächſten Jahre allein 90 000 Mark, mit denen ſie ſeit 1907 ſchon 273 985 Mark zu dem gleichen Zweck beigeſteuert hat. Weitere Beihilfen wer⸗ den gewährt vom Gouvernement in Deutſch⸗Oſtafrika(30 000) und von der Wohlfahrtslotterie zu Zwecken der deutſchen Schutzgebiete(45 000). wegung ſeiner Hand hervorrief, die mit dem Stocke Deutsches Reich. — Eine Eingabe gegen die Schiffahrtsabgaben haben, wie der „Voſſ. Ztg.“ aus Dresden gemeldet wird, die Stadt Dresden, ſowie die ſämtlichen anderen ſächſiſchen Elbſtädte an den Bundes⸗ rat und an den Reichstag gerichtet. Im ßöſterreichiſchen Ab⸗ geordnetenhauſe erklärte der Handelsminiſter am Diens⸗ tag in Beantwortung einer Interpellation, die Regierung ver⸗ harre auf dem der preußiſchen Regierung bekannt gegebenen Standpunkt⸗, daß Oeſterreich mit Rückſicht auf die durch die ge⸗ plante Einführung von Schiffahrtsabgaben ſo überaus gefährdeten Intereſſen der öſterreichiſchen Elbeſchiffahrt gezwungen ſei, an der durch das Uebereinkommen vom 22. Juni 1870 zu⸗ geſicherten Rechten feſtzuhalten. — Von der geſetzlichen Einführung der Sonntagsruhe bezw. Nachtruhe im Binnenſchiffahrtsgewerbe will die Regierung, wie nach der„Nationalztg.“ poſitiv vertautet, nun doch abſehen. Sie hat ſich anſcheinend überzeugt, daß ausrei⸗ chende Ruhezeiten für die Schiffsmannſchaften vorhanden ſeien. Badiſche Politik. Kommunalwahlen. Schwetzingen, 27. April. Gegen die Wahl der dritten Klaſſe zum Bürgerausſchuß wurde geſtern abend von ſeiten der Gegner der Sozialdemokratie Einſpruch er⸗ hoben. Sollte die Wahl für ungültig erklärt werden, ſo dürfte vor Juli eine Neuwahl nicht ſtattfinden. **** Aus der badiſchen Wahlbewegung 1909. Der Retter Obkirchers. In der Zentrumspreſſe des badiſchen Landes iſt unter der Spitmarke:„Der Retter Obkirchers“ folgendes zu leſen: Während der Oſterzeit hielt ſich Miniſter von Bod⸗ man im Oberland auf. Das war an ſich nicht auffällig. Auf⸗ fällig aber iſt, daß er in Lörrach dem freiſinnigen Alt⸗ bürgermeiſter einen Beſuch abſtattete. Sollte das am Ende der Anfang einer Rettungsaktion für Herrn Obkircher in Lörrach⸗ Land bedeuten? Man wird den Beſuch ſchon im Gedächtnis behalten müſſen. Dieſe Nachricht beweiſt lebiglich, daß die Zentrumspreſſe ſchon jetzt an einem ganz gefährlichen Wahlkoller erkrankt iſt, der ihr Oberſtübchen ſo außer Rand und Band gebracht hat, daß ſie hinter der Erfüllung einer einfachen Höflichkeitsform gleich poli⸗ tiſche Konſpirationen wittert. Freilich wo man Sakriſteien durch Waß ichſcher entweiht, mögen ſolcherlei Gedanken leicht auf⸗ tauchen! 0 Aus Bismarcks unglücklichen Tagen Im„Neuen Wiener Journal“ veröffentlicht der be⸗ kannte öſterreichiſche Hiſtoriker Dr. Friedjung eine bisher unbekannte Epiſode aus Bismarcks Leben. Es war kurz nach der Entlaſſung des Alt⸗Reichskanzlers, als Friedjung ihm in Friedrichsruh einen Beſuch machte.„Ich hatte“, erzählt der Hiſtoriker,„an den Reichskanzler eine Empfehlung, die ſehr wirk⸗ ſam war und durch die ich ſofort bei ihm eingeführt wurde. Ich wollte von ihm gewiſſe Fragen aus der Vorgeſchichte des Krieges von 1866 beantwortet haben. Er hat mir erlaubt, etwa drei Vier⸗ telſtunden mit ihm in ſeinem ſchönen Park in Friedrichsruh ſein Begleiter zu ſein und an ihn die von mir beabſichtigten Fragen zu ſtellen, die er mir mit einem großartigen Fluß der Rede be⸗ antwortete. Ich habe dieſes Geſpräch am Anhang meines Werkes: „Der Kampf um die Vorherrſchaft in Deutſchland“ mitgeteilt — man kann aber unmöglich den ethiſchen Charakter wiedergeben, den die Erzählung zur Rechtfertigung ſeiner Politik trug. Den Höhepunkt jedoch erreichte die Szene, als der Fürſt ſich nach einem dreiviertelſtündigen Spaziergange auf eine Bank nieder⸗ ließ und mich einlud, neben ihm Platz zu nehmen, den Bericht über die Vergangenheit beendete und auf die Gegenwart wie auf ſein perſönliches Geſchick zu ſprechen kam. Er war im März 1890 entlaſſen worden, und im Juli, als er mit mir ſprach, wühlte und kochte noch die Erbitterung für die erlittene Unbill in ſeinem Innern. Aeußerlich ruhig, aber offenbar in tiefer Erregung ſprach er von dem Gegenſatz des Alters, der ſich zwiſchen dem jungen Kaiſer und dem greiſen Kanzler herausgebildet hatte, ein Gegenſatz, der nicht mehr zu überbrücken war. Dann fuhr er forl:„Ich leſe in meiner Zurückgezogenheit die Dramen Schillers und als ich jüngſt beim Schlafengehen die„Räuber“ vornahm, kam ich an die ergreifende Stelle, wo Franz den alten Moor ins Grab zurückſchleudert mit den Worten:„Was, willſt du dennewig leben?“ Und da ſtand mir mein eigenes Schickſal vor Augen.“ Ich werde es wohl niemals vermögen, den dramatiſchen Eindruck zu ſchildern, den das darauffolgende tiefe Schweigen des Fürſten, ſeine Verſunkenheit in ſich und die Be⸗ den Sand zeichnete. Eine lange Reihe von Sekunden Figuren in verſtrich ſo — ich wagte kaum zu atmen und hätte gefürchtet, die dem großen Kanzler ſchuldige Ehrerbietung zu verletzen, wenn ich die Stille durch eine Frage unterbrochen hätte. Ich erinnere mich aber, in meiner Ergriffenheit die Empfindung gehabt zu haben, daß ich niemals auf dem Theater ein ähnliches Bild geſehen, niemals eine gleiche tiefe Erſchütterung erlebt habe! Endlich riß ſich Fürſt aus ſeiner Verſunkenheit empor, ſtrich die Figuren im Sand mit ſeinem Stock glatt und erhob ſich. Sie können ſich denken, mit welchen Empfindungen ich, als er mich darauf zum Frühſtück elnlud, ſeinen Speiſeſaal betrat und an ſeiner Seite Platz nahm. Das Geſpräch bei Tiſche war ſehr anregend, da ſich damals ſein Sohn Herbert, Lothar Bucher und der Jugendfreund Biszmarcks Graf Kayſerlingk als Gäſte in Friedrichsruh befanden... Doch nicht von den hiſtoriſchen und politiſchen Ber Bemerkungen, die da ficlen, möchte ich Ihnen erzählen, ſondern von ei rein per⸗ ſönlichen und ſehr bezeichnenden Zwiſchenfall, der ſich in einem kurzen Geſpräch zwiſchen dem Fürſten und ſeinem Sohne ab⸗ ſpielte. Plötzlich fragte Bismarck ganz unvermittelt den Grafen Herbert:„Welchen Grund führte Oberpoſtrat F. an, aus dem er die Einladung nach Friedrichsruh nicht annahm?“ In der Frage lag ein Ton der Verach⸗ tung, aber auch des gekränkten Stolzes, der einem Blitzſtrahl gleich das Verhältnis des Kanzlers zu dem offenbar von Furcht befallenen Beamten erhellte, der es nicht wagte, ſich der gefallenen Größe zu nahen. Darauf Graf Herbert im ſelben leiſen Fieber des Unwillens:„Ach— er hat Dienſtgeſchäfte vor⸗ geſchützt!“ Der Fürſt aber ſagte:„Das Telegramm möchte ich doch ſehen,“ und Herbert, als ob es ihn verdröſſe, über die Sache überhaupt nur ein Wort zu verlieren, erwiderte:„Es liegt im Zimmer der Mutter.“ Wie ſich nun der Fürſt erhob, um das Telegramm einzuſehen, mußte jedem Anweſenden der Gedanke auf der Seele brennen, daß hier ein Akt des Undankes und ſchmählicher Unterwerfung unter die nach Bismarck berrſchenden Gewalten vorliege. Bezeichnend aber war, daß der Fürſt ſich keinen Zwang antat und ſich nicht ſcheute, von der ihm angetanen Beleidigung vor anderen zu ſprechen. Für ihn freilich konnt: die Undankbarkeit des Mannes, der nicht gewagt hatte, ſeinem Rufe zu folgen, kein Makel ſein, und er war zu groß, um es nötig zu finden, über die ihm angetane Beleidigund zu ſchwei⸗ gen oder ſeinen Unwillen darüber zu verbergen.“ Nus Stackt und Land. Maunheim, 28. April 1909. „ nebertragen wurde dem Poſtinſpektor Adolf Malzacher Jaus Freiburg eine Poſtinſpektorſtelle bei dem Poſtamt 1 in Karls⸗ ruhe, ſowie dem Oberpoſtpraktikanten Friedrich Meyer aus Bett⸗ maringen unter Ernennung zum Poſtinſpektor die Poſtinſpektorſtelle bei dem Poſtamt in Bruchſal. „ Ernannt wurde Poſtfekretär Franz Beuchent aus Walldürn zum Oberpoſtſekretär beim Poſtamt 1 in Karlsruhe, Poſtſekretär Auguſt Dickgießer aus Langenbrücken zum Oberpoſtſekretär beim Poſtamt in Pforzheim, Poſtſekretär Adolf Gamp aus Gurtweil zum Oberpoſtſekretär beim Poſtamt 1 in Mannheim und Telegra⸗ phenſekretär Emil Kühn aus Steinenſtadt zum Ober⸗Telegraphen⸗ ſekretär beim Telegraphenamt in Pforzheim. * Belaſſen wurde Reallehrer Friedrich Mölbert an der Bürgerſchule in Kandern als Reallehrer an dieſer Anſtalt. Dis Verſetzung nach Bühl wurde zurückgenommen. * Perſonalnachrichten aus dem Ober⸗Poſtdirektionsbezirk Karls⸗ ruhe. Angenommen: zu Telegraphengehilfinnen: Sophis Breig, Laura Schilling, Adelheid Weber in Bruchſgl; zu Poſtagentenz Karl Metzger in Würm, Adam Schäfer in Neuthard. Verſetztz die Poſtaſſiſtenten: Wilhelm Finck von Mannheim mach Hei 0. Wilhelm Fiſcher von Haßmersheim nach Hardheim, Viktor Le9⸗ pold von Mannheim nach Baden⸗Baden, Wilhelnd geinmuth bom Kork nach Rotenfels. Geſtorben: die Telegraphengehilfin g. D. Luiſe Eberle in Großeicholzheim. 7 *Von der Mannheimer Volksſchule. Vor wenigen Tagen, gleich nach Beginn des neuen Schuljahres, ſah die Mannheiner Volksſchule den Direktor des Großh. Oberſchulrats, Herrn Geh. Rat Dr. von Sallwürk, bei ſich zu Gaſte. Der Genannde ſtattete mehreren Schulhäuſern einen Beſuch ab, um die mannigfachen Unterrichts⸗ und Wohlfahrtseinrichtungen, insbeſondere die berſchiedenen Klaſſen⸗ arten durch perſönlichen Augenſchein kennen zut lernen, Ueber das Geſehene und Gehörte ſprach ſich Geh. Rat v. Sallrrk mit warmer Anerkennung aus. Jubiläum. Der Werkmeiſten der hieſigen Mattunfabvil Loeſch u. Breidenbach, Herr Johann Freiländetr, konnte geſtern das 25jährige Jubil äum ſeiner erſprießlichen Tätigkeit im genannten Hauſe feiern. Von ſeinen Prinzipalen, Freunden und Mitarbeitern reich beſchenkt, fand er am Morgen die Stätte ſeines Wirkens mit Blumen und friſchem Grün ſinnig geſchnrückt vor. In unſerer raſchlebigen Zeit ein e euliches Zeichen gegenſeitigen guten Einvernehmens. Auch wir enthieten dem Ju⸗ 2 2 8 We ENeeee—— dene der letzte Lörracher Praezeptoratsvika⸗ rius geworden iſt? Für jeden Anderen, den der Ruf der Be⸗ hörde dorthin geſtellt hätte, wäre das Lörracher Vikariat eben nur ein Vikariat geweſen, in das man eintritt und das man wie⸗ der verläßt. Für Friedrich Wilhelm Hitzig bedeutete die Lörracher Vikaritszeit mehr. Er wußte und fühlte, im Amte dieſer Stelle ging er in den Fußſpuren eines lieben Ahnherrn und deſſen un⸗ bvergeſſenen Freundes. In einer Ladenburger Geſellſchaft guter Freunde, welcher der Verfaſſer dieſer Skizze als Freund und ienſtnachfolger Hitzigs im dortigen Vikariat mitanwohnte, kellte ſich der Entſchlafene in der zu guter Stunde ihm eigenen bumorvollen Art nicht als neuerwählter Mannheimer Stadt⸗ pfarrer vor, ſondern als letzter badiſcher Praczep⸗ toratsvikarius und fetzte ſcherzhaft hinzu:„Stadt⸗ pfarrer kann jeder werden, wenn es ihm langt, aber Praezeptoratsvikar wird nach mir keiner mehr!“ Hizig hatte nur die einfache Wahrheit geredet. Un⸗ mittelbar nach ſeinem Weggang von Lörrach nach Ladenburg, balte das Praezeptoratsvikariat, das ein Kirchen⸗ und Schulamt gugleich war, infolge der veränderten Schulverhältniſſe aufgehört zu ſein. Mit dem entſchlafenen Amtsbruder ſelbſt iſt der Letzte einer altbadiſchen, in der oberen Markgrafſchaft weit verbreitet geweſenen Pfarrfamilie zu Grabe getragen worden. Aber der Name Hitzig wird in den Annalen der badiſchen Kirchengeſchichte nicht vergeſſen werden und bis in ferne Zeiten gilt dem Ge⸗ ſchlechte, dem der Dahingeſchiedene als würdiger Sproß angehörte jener Gruß, den Hebel in der„Wieſe“ an den Ahnherrn beſtellt bnn Zj2J7ͤ;;õVLB einfebland, Hauige zue und Haage zue un oben an Röltle. Lueg e wenig uufe: Wer ſtoht dört oben am Fenſter In ſiim neue Chäppli, mit ſiine fründlichen Auge? NMeig di fiin, zeig wie, un ſag:„Gott grüiß Uich, Heer Pfarer!“ Buntes Feuflleton. — Zur Korreſpondenz mit dem Mars. Der Verſuch einer opti⸗ ſchen Verſtändigung mit den Marsbewohnern, den Profeſſor Picke⸗ ring jetzt angeblich unternehmen will, iſt in ſeinem Grundgedanken nicht neu. Vorſchläge dieſer Art ſind ſchon häufiger erörtert worden. Ein wvitziger Mitarbeiter des Pariſer„Figaro“— irren wir nicht, war es Alfred Capus— hat ſogar ſchon vor 15 oder 16 Jahren dieſe Idee zu einem damals vielbelachten Scherze benutzt, der es wohl verdient, jetzt in Erinnerung gebracht zu werden. Er erzählte ſehr ernſthaft, daß man in Amerila vor längerer Zeit ſchon den Plan gefaßt habe, ſich durch ſichtbare Zeichen mit den Marsbewoh⸗ nern zu verſtändigen, und zwar wollte man es auf demjenigen Wege verſuchen, auf den die bekannten Marskanäle zu verweiſen ſchienen. Auf den ungeheuren Prairien des amerikaniſchen Weſtens ſollten mit Hilfe gewaltiger, viele Meilen langer Gräben gewiſſe Zeichen, Kreiſe, Kreuze, ein menſchliches Geſicht u. dgl. dargeſtellt und dieſe Gräben dann mit Waſſer gefüllt werden, ſo daß ſie, wenn dieſer Teil der Erdoberfläche für die Marsleute von der Sonne beleuchtet würde, als dunkle Linien deutlich hervortreten und dort unbedingt auffallen müßten. Es war anzunehmen, daß dann von dem anderen Planeten durch irgend eine Entgegnung ähnlicher Art reagiert wer⸗ den würde. In jahrelanger Arbeit mit einem Aufwand von vielen Millionen wurde das Werk durchgeführt, und die Aſtronomen be⸗ rechneten genau, wie viele Monate es dauern müßte, bis dieſes optiſche Telegramm auf dem Mars geſehen werden könnte, der von der Erde etliche Hundert Millionen Kilometer entfernt iſt. Weiter vechnete man aus, wie viele Jahre und Tage vergehen dürften, bis die Marsbewohner ihrerſeits etwas Aehnliches ins Werk geſetzt haben würden, und wie viele Monate weiler, bis dieſe„Entgegnung“ mit der malhematiſch ermittelten Lichtgeſchwindigkeit auf die Erde ge⸗ langt ſein könnte. So vergingen mehrere Jahre, während deren der Mars unausgeſetzt von allen Teleſkopen beobachtet wurde Endlich, endlich eines Tages ſignaliſierte die Sternwarte in Cam⸗ bridge, daß etwas Ungewöhnliches auf dem Mars zu bemerken ſei. Fieberhafte Tätigekit in ſämtlichen Obſervatorſen Man entdeckte in der Tat auf der Oberfläche des geheimnisvollen Geſtti fvemdartige Schriftzeichen, es gelingt, ſie zu photographieren und die berufenſten Gelehrten der Schriftenkunde machen ſich an die Arbeit, ſie zu entziffern. Nach wochenlangen Anſtrengungen gelingt auch dies„ Die Antwort aber lautete: WIE BELIEBT22 — Vom Verſtand der Spinnen. Ueber intereſſaute tierpſycho⸗ logiſche Verſuche, die er mit Spinnen vorgenommen hat, berichtel Profeſſor Dr. Friedr. Dahl in der„Umſchau“(Frankfurt a..]. Er kommt zu dem Reſultate, daß beſtimmte Handlungen, die man auf angeborene, ererbte Inſtinkte zurückführt, als automatiſch oder maſchinenmäßig verlaufene Reflexbewegungen undenkbar ſind. Bei den Spinnen war vielmehr eine ſeine Unterſcheidung, für die ein geiſtiger Vorgang unbedingt erforderlich war, zu kon⸗ ſtatieren. Manche Spinnen beſtimmter Art mieden, wenn ſie nicht gerade ſehr lange gehungert hatten, eine Biene durchaus, auch dann, wenn ſie niemals zuvor eine Biene geſehen Jatten. Aehnlichkeit mit einer Biene beſitzt. Auch rote Erdmilben werden gemieden, wenn auch weniger energiſch, und jedenfalls nicht ge⸗ freſſen. Ein Käfer mit ſehr feſtem Panzer wurde betaſtet, aber nicht ergriffen. Sofort ergriffen und berzehrt werden nur harm⸗ loſe Fliegen und Mücken. Es ließ ſich nachweiſen, daß nicht der Geruchſinn, ſondern nur der Geſichtsſinn die Spinne bei der Unterſcheidung der genannten Tiere leite. Eine mit Terpentinöl betupfte kleine Stubenfliege wurde trotz ihres ſtarken Geruchs ergriffen, dann aber ſofort wieder losgelaſſen, weil der Terpen⸗ tingeruch von den Spinnen durchaus gemieden wird. Wurde der Verſuch einige Maſe wiederholt, ſo nahm die Spinne eine Fliege derſelben Art auch dann nicht mehr an, wenn ſie nicht mit Ter⸗ pentinöl betupft war, wohl aber nahm ſie eine Mücke von ganz anderer Geſtalt. Ebenſowenig wie der Geruch kann die Farbe bei der Untſcheidung der Spinne maßgebend ſein, denn eine mit Kar⸗ Ebenſo hielten ſie ſich von einer Fliegenart fern, die eine gewiſſe J e werde. Mannheim, 28. April. General⸗künzeiger. Abendblatt. 3. Seite. bilar unſere Gratulation und be f ür ei abee de beſte Wünſche für ein noch lange Die Ergebniſſe der gewerblichen Betriebszählung vom 3. Juni 1902 in Niederöſterreich, bearbeitet 5 Statiſtiſchen Bureau der Niederöſterreichiſchen Handels⸗ und Gewerbekammer Wien, ſind der Handelskammer zugegangen und können von In⸗ treſſenten auf dem Bureau der Kammer eingeſehen werden. *Mannheims Hafenanlagen im Kinematograph. Der Verkehrsverein hat die Allgemeine Kinematographen⸗Ge⸗ ſellſchaft gebeten, die hieſigen Hafenanlagen für Vorführungs⸗ zwecke kinematographiſch aufnehmen zu laſſen, welchem Erſuchen die Geſellſchaft in dankenswerter Weiſe entſprechen wird. Die kinematographiſche Aufnahme ſämtlicher Hafenanlagen erfolgt am Mittwoch, den 5. Mai. Für die Aufnahme der am Rhein, Mühlauhafen, Neckar und Induſtrie⸗ hafen liegenden Etabliſſements, hat Herr Schiffsbeſitzer Franz Noll ſein Räderboot„Mannheimia“ zur Verfügung ge⸗ ſtellt; der Verbindungskanal und der Binnenhafen werden von dem neuen Motoboot aus aufgenommen. Auch an dieſer Stelle ſeien die Inhaber der an den Hafenanlagen liegenden Etab⸗ liſſements gebeten, die Beſtrebungen des Verkehrsvereins, die mit der kinematogrphiſchen Aufnahme verbunden ſind, dadurch zu unterſtützen, daß für einen recht lebhaften Schiffsverkehr and Be⸗ trieb Vorſorge getroffen wird. Nähere Auskünfte erteilt das Verkehrsbureau, Kaufhaus Bogen 57, Telephon 1900. * Verein Frauenbildung—Frauenſtudium, Abt. Mannheim. Freitag, den 30. April, nachmittags 4 Uhr, findet im„Wil⸗ helmshof“ die Generalverſammlung des Vereins Frauenbildung—Frauenſtudium Abt. Mann⸗ heim ſtatt. Außer den üblichen Berichten über die Arbeiten des Vereins im abgelaufenen Jahr und über die Kaſſenver⸗ hältniſſe findet die Neuwahl des Vorſtandes ſtatt. Daneben wird über die 8. Generalverſammlung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Frauenverbands, die am 24. und 25. April in Köln ſtattfand, berichtet werden. Das letztjährige Verbandsthema dieſes Vereins hieß:„Die Frau im öffentlichen Leben“. Es iſt leicht verſtänd⸗ lich, daß dieſes Thema ſich außerordentlich intereſſant und viel⸗ ſeitig ausgeſtalten ließ und zahlreiche Zuhörer angezogen hatte. Die Generalverſammlung am 30. April iſt die vorletzte Veran⸗ ſtaltung des Vereins in dieſem Sommer, es folgt dann nur noch die Berichterſtatung über die im Mai tagende General⸗Verſammlung des Geſamt⸗Vereins. Der Jungliberale Verein Mannheim ließ an die Vorſitzende des Vereins Frauenbildung-Frauenſtudium Abtei⸗ lung Manunheim eine Einladung für alle Mitglieder des Vereins zu dem am Donnerstag, den 29. April, abends 8½ Uhr, im Ka⸗ ſinoſaale ſtatfindenden Vortrag des Herrn Profeſſor Ludwig Gurlitt ergehen. Das Thema heißt: Nationale Erzie⸗ hung. Nach dem Vortrag iſt Gelegenheit zu freier Ausſprache. Zur Beſtreitung der Koſten iſt am Saaleingange eine Eintritts⸗ karte für 20 Pfg. zu löſen. Außerdem iſt eine beſchränkte An⸗ zahl reſervierter Plätze zu 2 M. und 1 M. bei Eugen Pfeiffer, O2, 9, zu haben. * Krüppelfürſorge. In unſerem Bericht über die am 23. d. M. abgehaltene Verſammlung iſt durch ein bedauerliches Ver⸗ ſehen bei Aufzählung der in den Vorſtand des neugegründeten Fürſorgevereins für bildungsfähige Krüppel gewählten Perſonen der Name des Profeſſors Dr. Vulpius in Heidelberg un⸗ erwähnt geblieben. 5 *168 Millionen für Hochbauten hat Berlkin nach einer bis jetzt borliegenden Zuſammenſtellung in den letzten 20 Jahren ausg en. Es entfallen ſomit durchſchnittlich auf ein Jahr 8 420 000 M. Während der Jahre 1896 bis 1908 ſind 46 Schulgebäude für 82 Schulen und 80 600 Schüler erſtellt worden. 24 weitere Schul⸗ gebäude befinden ſich gegenwärtig im Bau oder in Vorbereitung. Das ſind gewaltige Ziffern, die beweiſenſs welch bedeutenden Um⸗ fang das Arbeitsfeld großer kommunaler Gemeinweſen in den letzten Jahren genommen hat. * Mit einem brutalen Gewaltakte hatte ſich das Schöffengericht zu beſchäftigen. Am 22. März d. J. verbot der Wirt Joſef Huber in Neckarau zweij Gäſten, dem Schieferdecker Peter Römer und dem Taglöhner Peter Fuchs, infolge ihres rüpelhaften Benehmens das Lokal. Die Burſchen antworteten mit Tätlichkeiten. Sie packten den Wirt am Halſe. Römer ſchlug ihm mit einem Bierkrug auf den Kopf und beide warfen dann den Wirt auf die Straße. Dort bearbeitete Römer den am Boden Liegenden noch mit einem Beſen und mit einer Bierflaſche und Fuchs maſſierte ihn mit ſeinen Fäu⸗ ſten. Huber erhielt bei dem Kampfe eine 3 em lange Wunde und war infolge der Mißhandlungen 6 Tage arbeitsunfähig. Dem un⸗ gemein rohen Vorgehen entſprechend fällt auch die Strafe aus: Römer wird zu einer Gefängnisſtrafe von 6 Monaten, Fuchs zu einer ſolchen von 4 Monaten verurteilt. „ Deutſchland in China vor der Entſcheidung. Dieſes Thema behandelte Reichskommiſſar Dr. Paul Rohrbach Sonntag abend in einem überaus feſſelnden Vortrage in der Konkordienkirche. Er ſtellte zunächſt die Tatſache feſt, daß man in Deutſchland bis jetzt noch viel zu wenig unterrichtet ſei über das, was augenblicklich in China vor ſich geht. Das chineſiſche Volk befindet ſich mitten im Prozeß einer völligen Umwandlung ſeiner geiſtigen Verfaſſung, Im Jahre 1903 legte man der Kaiſerin⸗Wittve unter den Prüfungs⸗ arbeiten bei den jährlichen Prüfungen für die hohen Verwaltungs⸗ ſtellen die Arbeit eines jungen Chineſen vor, in der die Notwendig⸗ keit der Einführung einer Verfaſſung dargelegt war. Die Kaiſerin⸗ Witſwe ließ den kühnen Frevler aus dem Prüfungsſaal heraus ins Gefängnis werfen. Im Jahre 1907 wurde eben dieſer junge Mann als Sekretär der Staatskommiſſion zur Vorbereitung einer Ver⸗ faſſung nach weſtlichem Muſter berufen. Was beſagt dieſer Vor⸗ gang: Er iſt das Symptom eines tiefgreifenden Umſchwunges aller Anſchauungen. China war inzwiſchen zu der Erkenntnis gelangt, daß die Europäer und Amerikaner ihm doch weit überlegen ſeien. Viel hatte dazu der ruſſiſch⸗japaniſche Krieg mit dem Siege Japans beigetragen. Hatte man bisher mit Gefühlen des Mißmuts zu⸗ geſehen, wie die Japaner es für nötig hielten,„die Affen der Euro⸗ päer“ zu werden, ſo ſah man jetzt mit Staunen und mit Beſorgnis die Früchte dieſes affenähnlichen Nachahmungstriebes. Man glaubte zunächſt, ſich durch bloßen Erwerb der techniſchen Errungenſchaften der überlegenen Völker ſichern zu können. Aber bald ſah man ein, daß das, was den andern Völkern die Ueberlegenheit gab, nicht —121.. ͤ——.—'—.:.̃8——ñ•ꝙq„„“ds min dicht gepuderte und deshalb der Erdmilbe gleichgefärbte Fliege wurde ſofort gefreſſen. Von der Biene aber hielt ſich die Spinne auch dann fern, wenn dieſe geitlich an die Spinne heran⸗ geſchoben wurde und ſich energiſch ſträubte, ihr nahe zu kommen. Eine Fliege und eine Biene veranlaſſen alſo trotz ihres im allge⸗ meinen ähnlichen Baues und trotz der gleichen Große ein böllig verſchiedenes Handeln bei der Spinne. Dadurch wird es aber undenkbar, daß das Handeln der Spinne maſchinenmäßig ver⸗ laufe, ſondern auf den Bewegungsvorgang muß ein Bewußt⸗ ſeinsvorgang einwirken. Als Reflexbewegung ließe ich die Hand⸗ lung nur erklären, wenn die auf der Petzhaut des Spinnenauges bewirkten Reize, welche einverſchiedenes Handeln zur Folge haben einander mehr oder weniger ausſchließen würden. Diecs iſt aber nicht der Fall, da die Biene und die Fliege in den verſchiedenſten Stellungen und von verſchiedenen Seiten von der Spinne erkannt 1 Frankfurt, über Koble etwa lediglich techniſcher Natur, ſondern die geſchloſſene Einheit einer in langer, mühſamer Arbeit errungenen Kultur ſei, die von Religion und Philoſophie bis zur Herſtellung von Panzerplatten und Luftſchiffen das ganze Daſein umfaßt. Aus dieſer Erkenntnis zog China die Folgerungen. Vor allem begann es mit der Reorgani⸗ ſation ſeines Schulweſens. Bisher bildete„im Lande der Examina“ bei den Prüfungen, die zur Erlangung von Staatsbeamtenſtellen abzulegen waren, den einzigen Gegenſtand den Prüfung die alte klaſſiſ e Literatur, nicht etwa juriſtiſche oder volkswirtſchaftliche Dinge. Man huldigte der Theorie: der gevildetſte, d. i. der ſchön⸗ geiſtig gebildetſte MWenſch muß der beſte Beamte ſein. Jezt legte man dieſe wunderliche Theorie ab und ſuchte im ganzen Unterrichts⸗ weſen die Anlehnung an die„weſtliche Wiſſenſchaft“. Verſchloß man ſich weiterhin weſtlichem Weſen und weſtlicher Bildung, ſo wuchs die Gefahr politiſcher Abhängigkeit von Tag zu Tag. Das duldete der hohe Patriotismus des chineſiſchen Volkes nicht; die fremden Völker mußten bald den kühnen Traum einer politiſchen Kufteilung Chinas gufgeben. Umſomehr ſuchen einzelne von ihnen ihren Einfluß auf das Unterrichtsweſen zu ſichern und zu erweitern. Die Engländer und Amerikaner ſuchen gemeinſam den Chineſen klar zu machen, daß ſie kraft ihrer Bildung allein befähigt ſind, Chinas ausſchließliche Lehrmeiſter zu werden, während ſie die Konkurrenten, namentlich die Deutſchen, als„kleine Leutchen und üble Geſellen“ hinſtellen, von denen man nichts lernen könne. Vor allem haben ſie ſich die intenſive Unterſtützung der Miſſionen zur Aufgabe gemacht. Ihre politiſche Klugheit hat ſcharf erkannt, daß nach Lage der Verhältniſſe die Miſſionen die Hauptſtützpunkte für weitere Erfolge darſtellen Rooſevelt hat vor kurzem erſt aufklärend und anfeuernd ſich in dieſer Richtung an die Amerikaner gewandt. Deutſchland darf nicht gurückbleiben. Es muß ſich klar darüber werden, daß das Exwachen des chineſiſchen Volkes, eines Volkes, das den dritten Teil ber Menſchheit ausmacht, als das bedeutendſte weltgeſchichtliche Ereignis der neueren Zeit zu betrachten iſt. Deutſchland darf nicht, wie es leider oft genug geſchehen, warten, bis die anderen den Rahm abgeſchöpft haben, dafür ſteht für Deutſchlands Zukunft zu Großes auf dem Spiele. Wir verweiſen bei dieſer Gelegenheit nochmals auf die neueſte Arbeit Dr. Rohr⸗ bachs„Deutſch⸗Chineſiſche Studien“(Berlin, Georg Stilke), wo das Problem“ in ſeiner ganzen Bedeutung gründlich erörtert wird. 5 * Aus Ludwigshafen. Den ſchweren Brandverletzungen erlegen iſt im ſtädtiſchen Krankenhaus geſtern nachmittag die 33 Jahre alte Ehefrau Schaffert, die, wie gemeldet, in der Nacht vom 19. zum 20. dadurch verunglückte, daß ſie in einem Anfall von Unwohlſein mit der brennenden Lampe in der Hand zu Boden ſtürzte. Polizeibericht vom 28. April. (Schluß.) Fahrraddiebſtähle: In letzter Zeit wurben entwendet:„ 1.„Othello“⸗Fahrrad mit vernickelter Lenkſtange und Speichen, Fahrradglocke, brauner Sattel und Werkzeugzaſche mit 2 Schlüſſeln und Schraubenzieher. Fabr.⸗No. iſt nicht bekannt.— 2.„Drais“⸗Fahrrad mit ſchwarzem Rahmeadau und Felgen, hat vernickelte Speichen und aufwärts gebogene, vernickelte Jenk⸗ ſtange. Fabr.⸗No, iſt nicht bekannt.— 3.„‚Triumph“⸗ Fahr⸗ rad mit ſchwarzem Rahmenbau und Felgen mit roten Streifen, Freilauf mit Rücktrittbremſe, vernickelte, aufwärts gebogene Lenkſtange mit Korkgriffen, an welchen die Kapfeln fehlen, brau⸗ nen Sattel und Werkzeugtaſche. Fabr.⸗Nr. iſt unbekannt. Um ſachdienliche Mitteilungen wird erſucht. „Verhaftet wurden 15 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. VVVV — Sportliche Nundſchau. Pferderennen. * Mannheimer Pferderennen. Der„Deutſche Sport“ bringt in ſeiner heutigen Nummer folgende Meetingsinforma⸗ tionen: Peggins läuft beſtimmt im Preis der Stadt Mannheim und wird von Et. v. Baumbach(3. Huſ.) geritten werden.— Saint Godric läuft in der Badenia nicht, ſondern wird am Mannheimer Eröffnungstage den Preis vom Schwarzwald unter Ot. Braune beſtreiten.— Aus P. Seiffert's Stall werden ſich Chicard, Karakoul, Sonntagsfreude, Veit, Electrice und Weſt⸗ fale an dem Meeting beteiligen.— J. Ignatzek entſendet für das Eröffnungs⸗Flach⸗Rennen Marder(Hr. W. Schulz), für den Preis vom Rhein Myrthe(It. Eggeling), für den Preis der Stadt Mannheim Margiang(It. Eggeling) und Bagatelle für das Weimar⸗Jagdrennen.— Trainer Mätzig ſchickt Cigarette, die am erſten oder zweiten Tage läuft, ferner Mouche für den Preis vom Rhein, Lough Allagh für das Verloſungs⸗Handicap, Ellsbore für das Lindenhof⸗Flach⸗Rennen. Pikhaderra für das Offizier⸗Hürden⸗Rennen und Gemme für das Werder⸗Rennen. — Pont d Eragny wird die Biſchofſchen Farben in der Badenia tragen und von Herrn A. Jahrmarkt geritten werden. Florham erfüllt keines ſeiner großen Mannheimer Engagements, desgleichen auch Portmann nicht.— H. Kuttke ſendet vier Pferde, von denen Fanfare Engagements im Eröffnungs⸗Flach⸗ Rennen und im Maimarkt⸗Flach⸗Rennen, Nincompoop im Preis vom Rhein und in der Badenia, Sea Fox im Preis vom Schwarzwald und im Weimar⸗Jagd⸗Rennen und Sunley Court im Preis vom Odenwald und im Werder⸗Rennen beſitzen.— Von Hrn. E. v. Kracker's Pferden ſind Pedro, Cethegus, Raoſa und Sardanapal von Frankfurt direkt nach Mannheim ge⸗ bracht worden. Ihre Stallgenoſſin, Hrn. Utzſchneider's Fairy Godmother, iſt von Hamburg gekommen und von Hoppegarten ſollen aus Palmer's Stall noch Domino, Hengiſt und Landjun⸗ ker 2. zu den Genannten ſich geſellen.— Klabiſch's Stall wird mit Tuscarora(Major Dulon), Dependence und Lord of the Vale vertreten ſein. Die beiden letzteren Pferde reitet Lt. Loß — Von Denicke's Lot läuft Mon Cher im Lindenhof⸗Flach⸗ Rennen, Nigella(It. Loß) im Heidelberg⸗Jagd⸗Rennen, Leavings im Offizier⸗Hürden⸗Rennen und im Werder⸗Rennen, Lorrena M.(t. Richard) im Offizier⸗Hürden⸗Rennen. Antemobilismus. .S. C. Die große Laſtwagenkonkurrenz nahm Montag mor⸗ gen vor Berlin aus ihren Anfang. In Abſtänden von je einer Minute wurden die einzelnen Fahrzeuge, Lieferungswagen. Om⸗ nibuſſe, Laſtwagen und Laſtzüge, von Hru. de la Croix, Direk⸗ tor des Kaiſerlichen Automobilklubs, entliſſen. Sämtliche 40 ge⸗ meldeten Fahrzeuge waren am Start erſchienen und beteiligten ſich an der Fahrt. Am Dienstag wurde die zweite Etappe Deſſau⸗ Nordhauſen zurückgelegt. Der Start in Deſſau erfolgte morgens gegen 6 Uhr bei regneriſchem Wetter, Die zurckzulegende Diſtanz betrug für die Klaſſen—3 1943 Kilometer, für die übri⸗ gen und die Subventionswagen 1448 Kilometer. Die Ankunft in Nordhauſen erfolgte gegen 5 Uhr morgens. Die Ankunft in hier übung der Tat ſei er regelmäßig aus dem und Mainz erfolgt am Abend des 4. Angaben des Geiſteskranlen verdienen wohl Mai. Am 5. Mai iſt in Frankfurt eine Ausſtellung der Laſt⸗ automobile in der Exerzierhalle der Infanteriekaſerne. Am 6. Mai vormittags halb 6 Uhr iſt der Start in Frankfurt, von wo aus die Laſtautos ihren Weg nach Mannheim über Groß⸗ Gerau und Gernsheim und weiterhin über Ludwigshafen nach Kaiſerslautern nehmen. Theater, Kunſt und Wiſtenſchaft. Neues Operettentheater. Die Direktioun des Neuen Operetten⸗Theaters hat dem beliebten Kapellmeiſter Hans S friz, die Donnerstag Vorſtellung„Der Oberſteiger“ Benefiz bewilligt. Die allgemeine Beliebtheit des Herrn Kapell⸗ meiſters und die Mitwirkung der erſten Kräfte des Neuen Ope⸗ retten⸗Theaters, voran Herr Fritz Werner, bei dieſer, laſſen ein volles Haus erwarten. Herr Kapellmeiſter Seifriz nebf mahlin ſcheiden leider aus dem Enſemble aus, um ihre Tätigkeit am Hoftheater in Baden⸗Baden und im Winter am Neuen Stadttheater in Baſel aufzunehmen. Der Leipziger Riedelverein hielt dieſer Tage ſeine Generalver„ ſammlung ab, in welcher auch über den Dirigentenwechſel entſchieden wurde. Wie wir ſchon mitteilten, hatte der Vorſtand des Vereins den früheren Vereinsdirigenten und bisherigen Karlsruher Hof⸗ kapellmeiſter Dr. Gg. Göhler bereits wieder gewonnen, ehe er dem derzeitigen Dirigenten Kapellmeiſter Richard Hagel die Kün⸗ digung zugehen ließ, und zwar auf Grund der Tatſache, daß Hagels Engagement als Kapellmeiſter des Leipziger Stadttheaters am 3 Juni 1910 abläuft. In der ſtürmiſch verlaufenen Oeneralverſamm⸗ lung hatte Kapellmeiſter Hagel bei der Abſtimmung von insgeſamt 137 abgegebenen Stimmen ein Mehr von 7 Stimmen gegen Demnach läuft ſeine Tätigkeit als Dirigent des Riedelvereins u dem 30. September dieſes Jahres ab. Er bleibt bis dahin Dirige des Riedelvereins, behält ſich aber[t.„Leipz. N..“ zur Beleuchtun der Aechtsfrage in der Angelegenheit weitere Schritte vor. Di Vorſtandsmitglieder Friedrich W. Dodel und Rechtsanwalt Denecke, die für das Bleiben Hagels geſtimmt hatten, ſind aus ſchieden. * Aus dem Großherzogtum. * Schwetzingen, 26. April. Unter dem Vorſitz de⸗ meinderäte aus den Orten Hockenheim, Altlußheim, Neulu und Reilingen ſtatt, um über die Frage einer gemein ſam Waſſerverſorgung zu beraten. Nachdem das Projekt züglich Hockenheims fertiggeſtellt iſt, wird die Bildung eines ſt Bezirksverbandes nach dem Muſter der Neckargruppenwaſſerr ſorgung Edingen⸗Friedrichsfeld⸗Wieblingen angeſtrebt. Der Vo ſitzende, Herr Oberamtmann Dr. Baur ſowie Herr Baurat Walliſer ſetzten an Hand ziffernmäßiger Darſtellung di ßen Vorteile auseinander, die den einzelnen Gemeinden gemeinſamen Waſſerverſorgung erwachſen. Die Koſten der Er⸗ ſtellung eines Waſſerwerkes würden für Hockenheim allein 290 000 Mark betragen, wozu noch 54 000 Mark für Anſchlüſſe der Haus⸗ zuleitungen kommen. Wenn die Nachhargemeinden ſich anſchli ßen, würden ſich die Koſten verringern. Der Anſchlag zeigt für die gemeinſame Anlage folgendes Bild: Hockenheim 181500 N (50 Proz.]). Altlußheim 42080(16 Proz.), Neulußheim 36 (14 Proz.), Re'lingen 52 600(20. Proz.), das ergibt insgeſar 263000 Mk. Dazu kommen für jede Gemeinde die Koſten Rohrleitungsnetzes mit ca. 11000 Mk. pro Kilomete Nachbargemeinden von Hockenheim außerdem die leitungsſtranges, der für Altlußheim, Neulußheim und mer Hof eine große Strecke gemeinſam iſt. Die Gemeinde Al lußheim erklärte ſich von vornherein bereit ſich anzuſchließ gleichen ſagte die Verwaltung des Gr. Markgr. Rentar den Inſultheimer Hof, daß ſie dem Projekt ſympathiſch überſtehe und ſich tunlichſt anſchließen werde unter Bewill eines angemeſſenen Betrages. Nachdem den Gemein Koſtenpunkt auseinandergeſetzt worden, zeigte ſich auch be Gemeinderatskollegium Reilingen Stimmung für das P. Neulußheim indes verhielt ſich durchaus ableh Mehrheit der Verſammlung konnte dieſen Standpun! greifen. 5 * Pleukersbach bei Eberbach, 27. April. Heuke el wurde im Neckar eine männliche Leiche geländet. Der? ſtorbene iſt der Dienſtknecht Peter Schild von hier. oc. Durlach, 27. April. Letzten Samstag ko Eiſendreher Andreas Barthlott und der Modellſchloſſer Weiler auf eine 50⸗ bezw. 40jährige Tätigkeit in der Ba ſchinenfabrik vorm. Sebold zurückblicken. oc. Lahr, 27. April. Der Bau einer khe Kadaververnichtungsanſtalt bei Oberſcho die Amtsbezirke Ettenheim, Lahr, Offenburg, Kehl und O iſt beſchloſſene Sache. Die Koſten betragen 175000 M * Villingen, 27. April. Sonntag morgen brach ſogen. Schwenninger Steig ein Waldbrand aus trächtlicher Teil iſt dem Feuer zum Opfer gefallen. Ei liener, der den Brand legte, wurde in Haft genom Von Tag zu Jag. — In der Verzweiflung. Münche n, 27 dem geſtrigen Zuſammenſtoß zweier Straßenbahnwagen wurde Schaffner ſchwer verletzt. Ein Wagenführer ſprang aus Verzw 1 5 hochgehende Jſar, wurde aber gerettet; erlitt einen ruch. 5 — Ein Zopfabſchneider hat im Zuge zwiſchen Si berg und Koburg ein junges Mädchen überfallen. Den Zug, 2 Uhr 5 Minuten aus Koburg nach Sonneberg fährt, benutzt die die höhere Töchterſchule in Koburg beſuchende Tochter des Dr. Simon aus Sonneberg. Das etwa 13jährige Mädche⸗ einen langen, blonden Zopf. Plötzlich, während der Fahr hinter Mönchsröden, ſprang ein vermummter Mann auf de öffnete das Abteil und ſetzte ſich zu dem Mädchen, das alle Er fragte ſie nun, wie ſie heiße, wo ſie wohne und wohin ſie Während der Unterhaltung griff er ſie plötzlich an, verſtopft Mund und erklärte ihr, er werde ſie niederſtechen, wenn ſie würde. Dann nahm der Mann eine lange Schere heraus un ihr den Zopf in Schulterhöhe ab. Er nahm dann ſeine Mas! und ging cuf das Mädchen zu, um es zu küſſen. Dieſe wi zur Tür zurück und in demſelben Augenblick machte ſich i abteil ein Geräuſch bemerkbar, worauf der Täter, übrigens junger Menſch, die Wagentür öffnete und hinausſprang. hatte er vorher zu ſich geſteckt. Auf dieſer Strecke früher wiederholt Beläſtigungen von Frauen und M kommen. Gendarmerie und Polizei bepfolgen die Mannes, bisher jedoch ohne Erfolg.— Der Jopfräube los ein Geiſteskranker. Das Mädchen ſchildert ihn als Mann, der erzählt habe, daß er ſchon vielen Mädcher geſchnitten und ſie ihrer Wertſachen beraubt hab Mädchen ſich zur Wehre ſetze, ſo würde er es — 4. Sefte. —. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 1 Mannheim, 28. Aprfl. — Grabſchänder. Berlin, 28. April. Grabſchänder zer⸗ ſtörten nachts auf dem Gemeindefriedhof in Weißenſee gegen 40 Grabdenkmäler und beſchädigten Bäume ſowie Anpflanzungen. Ber⸗ liner Kriminalbeamte begaben ſich mit Polizeihunden nach Weißenſee zur Ermittelung der Frebler. — Ein Blinder zum Tode verurteilt. Das Schwur⸗ gericht in Neiſſe verurteilte den Drehorgelſpieler Johann Mann wegen Mordes zum Tode. Mann der vollſtändig erblindet iſt, hatte am Abend des 27. Januar im Gemeindehauſe in Schmitſch ſeinen Großvater, den 81jährigen Drehorgelſpieler Heinze, durch drei wuchtige Beilhiebe auf den Kopf getötet. Er verübte die Tat, weil er glaubte, daß ſein Großvater ihn beim Ankauf einer Drehorgel betrogen habe. ——— Tetzte nachrichten und elegramme. Berlin, 28. April, Der„Reichsanzeiger“ meldet: Der Kaiſer nahm geſtern auf Achilleion den Vortrag des ſtellvertreten⸗ den Staatsſekretärs des Auswärtigen Amts entgegen. *Hirſchberg i. Schl., 28. April. Heute nacht entluden ſich mehrere heftige Gewitter, die teilweiſe großen Schaden anrichteten. * Wien, 28. April. In der heutigen Sitzung des Abgeord⸗ netenhauſes legte der Finanzminiſter Bilinski die angekün⸗ digte Vorlage über die Sanierung der Landesfinan⸗ zen vor und erſtattete ein eingehendes Expoſes. Der Finanzmi⸗ niſter verwahrte ſich dagegen, daß die Sanierung der Landesfi⸗ nanzen ein Vorſpann für fiskaliſche Pläne ſei und daß das Plus, das für den Staat aus der neuen Finanzvorlage reſultiere, nur guf die Erforderniſſe der auswärtigen Ereigniſſe zurückzuführen ſei. Das ſei abſolut unrichtig, wie überhaupt die Höhe des Be⸗ trages für die allgemeinen äußeren Ereigniſſe viel zu viel übertriben würden. Der Miniſter kündigte lt.„Frkf. Ztg.“ eine Erhöhung der Erbſchaftsſteuer an. Achilleion, 28. April. Die Majeſtäten machten heute den gewohnten Spaziergang. Der Kaiſer hat eine Reihe von Or⸗ densguszeichnungen verliehen. * Petersburg, 28. April. Der Miniſter des Auswärtigen, Iswolski, tritt heute Abend einen dreiwöchigen Urlaub an. Er Legibt ſich nach München. Der Zopfabſchneider. *Erfurt, 28. Appil. Zu der in mehreren Blätbern gebvachten Nachvicht eines Ueberfalles auf ein Mädchen während einer Eiſen⸗ pahnfahrt zwiſchen Koburg und Sonnenberg wird dem„Allgem. Anz. von wohlunterrichteter Seite mitgeteilt, daß nach ſorgfältiger Prüfung der in Betracht kommenden Umſtände anzunehmen iſt, daß die Angaben des Mädchens unzutveffend ſind. Von der Ausſchreibung Liner Belohnung ſeitens der Behörde iſt nichts bekannt. Das Branntweinſtenergeſetz. *Berlin, 28. April. In der heutigen Sitzung der Finanzkom⸗ miſſion des Reichstags wurde der Paragr. 107 ges Branntwein⸗ ſteuergeſetzes(Verkehr mit Eſſig) dem nationalliberal⸗freiſinnigen Antvag eutſprechend angenommen. Erdbeben in Kamerun. Berlin, 28. April. Aus Kamerun wird amtlich ge⸗ meldet: Ein heftiges Erdbeben, das ſeit Moutag abend anhält, hat den Gouverneur gezwungen, Buena zu räumen und ſeinen Sitz vorläufig nach Duala zu verlegen. Der ſtellvertretende Gouverneur beſindet ſich zurzeit in Dſchang. Die Bewachung hat eine Abteilung der in Soppo ſtationjerten Kompagnie über⸗ nommen, welche von Hauptmann Freiherrn von Stein befehligt wird.— Hierzu bemerkt das Wolfſche Telegraphenburean: Buena liegt in 1000 Meter Höhe am Abhange des Kamerunberges, deſſen Krater noch im Anfang des vorigen Jahrhunderts in Tätigkeit war. Auch vor einigen Jahren wurden zeitweiſe Erdſtöße ver⸗ dpürt. Berlin, 28. April. Das Wolff. Tel.⸗Bur. teilt mit: Hie heute von uns verbreitete Meldung der Morgenblätter betreffs der Reichswertzuwachsſteuer iſt unzutreffend. Es handelt ſich um folgende Meldung: Trotz der Ab⸗ lehnung des konſervativen Antrages einer Reichswertzuwachs⸗ teuer durch die Regierung traten in der geſtrigen Vor⸗ eſprechung der Vertrauensmänner der bürgerlichen Parteien die Vertrauensmänner des Zentrums geſchloſſen, ſowie die der Reichspartei und der Wirtſchaftlichen Vereinigung für den Antrag ein. * Berlin, 28. April. Die Finanzkommiſſion wird morgen nach Unterbrechung der Veratungen des Branntwein⸗ ſteuergeſetzes den Antrag der Konſervativen auf Einführung einer Reichswertzuwachsſteuer be⸗ raten. Die Konſervativen haben alſo ihren Willen durchgeſetzt. Was das bedeutet iſt klar, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß weder die Regierung noch die liberalen Parteien auf die Erbanfallſteuer verzichten und die Reichswertzuwachsſteuer als Erſatz annehmen wollen. Die innere Lage 5erſcheint unter dieſen Umſtänden ſo kritiſch wie nur möglich. Die Fortführung der Blockpolitik erſcheint durch dieſen Beſchluß der Finanzkommiſſion aufs äußerſte ge⸗ fährdet. Berlin, 28. April. Es gibt Leute, die auch nach den geſtrigen Vorgängen in der von Herr von Normann ein⸗ Hherufſenen Konferenz an die Möglichkeit einer glücklichen Löſung glauben, die noch immer an der Fiktion feſthalten, daß die Konſervativen ſchließlich, wenn ſich die Unmöglichkeit, die Wertzuwachsſteuer in den von ihnen beantragten Formen Erweiſen ſollte, noch auf die Erbanfallſteuer zurückkommen würden. Die ſo damit rechnen, ſtützen ſich darauf, daß die Freikon⸗ ſervativen bei ihrer geſtrigen Abſtimmung nicht zugleich die Erb⸗ Afallſteuer abgelehnt haben, ſondern lediglich ihre Ueberein⸗ immung mit der geplanten Werkzuwachsſteuer bekunden Wollten, Immerhin verliert dieſe optimiſtiſche Auffaſſung die, wie wir hören, auch in Regierungskreiſen geteilt wurde an Boden. Infolgedeſſen wird man gut tun, mit einem Zerfall des Blocks zu rechnen, auf den die Konſervativen ſyſtematiſch Hhingearbeitet haben und auch eine Wiederanbahnung der alten Beziehungen zwiſchen Zentrum und Konſervativen. Die Konſervativen, man kann das nur immer wiederholen, wollen einfach nicht mehr. Sie treiben mit aller Kraft dgauf eine Machtprobe hin. Das Zentrum aber ſucht ſich die Situation zunutze zu machen und den Riß zwiſchen Re⸗ gierung und Konſervativen nach Kräften zu erweitern. So wie wir die Dinge beurteilen, gibt es kaum eine Löſung, wenn nicht Jungtürken ſtaatsmänniſches Talent genug beſitzen, um dieſer die Regierung zum Kampf gegen die Konſervativen ent⸗ ſchloſſer iſt. Aber die Fähigkeit zu ſolcher Entſchließung wird nach wie vor bezweifelt. Der Thronwechſel in der Türkei. Konſtantinopel in feſtlicher Stimmung. *Konſtantinopel, 27. April. Die ſeit 38 Jahren herrſchende Stimmung gegen Abdul Hamid macht ſich hier in Wort und Schrift, namentlich in hieſigen Blättern auf das heftigſte Luft. Der neue Sultan wird als ein Mann von Herz gerühmt und wird die Hoffnung ausgeſprochen, daß er die Mitregierung Abdul Hamids als Lehre erachte, das Ver⸗ gangene wieder gut zu machen und eine beſſere Zeit für die Türkei herbeiführen werde. Die Stadt iſt beflaggt, die Be⸗ völkerung in feſtlicher Stimmung. Die Moſcheen ſind be⸗ leuchtet. Man hört unausgeſetzt Freudenſchüſſe. Eine Extra⸗ ausgabe der hieſigen Blätter veröffentlichen ein offizielles Kommunique über den Thronwechſel. In demſelben wird ein geſchichtlicher Ueberblick über die Zeit ſeit dem Sultan Mu⸗ rad gegeben und in Einzelheiten das abſolntiſtiſche Regime Abdul Hamids geſchildert, wobei insbeſondere der Vernich⸗ tung Tauſender von Staatsmänner und zum Schluß der jungſten heraufbeſchworenen Revolte gedacht wird. In dem Kommunique heißt es: Die Regierung Abdul Hamids ſei ein hiſtoriſches Beiſpiel und eine Lehre für die Dynaſtie Osman. Ohne Zweifel wird der Himmel Abdul Hamid be⸗ ſtrafen. Das Kommunique ſchließt mit der Ankündigung der Thronbeſteigung Mohammeds V. Ein offizieller Feſttag. ⸗Konſtantinopel, 28. April. Anläßlich der beſteigung des neuen Sultans findet heute ein offizieller ſtatt. Alle Aemter ſind geſchloſſen. Heute abend findet große Illumination ſtatt. Seit geſtern treffen zahlreiche Glückwunſch⸗ depeſchen an den Sultan, an die Nationalverſammlung, an das Oberkommando der mazedoniſchen Armee und an die Pforte ein. Die Uebergabe des Jildis. * Konſtantinopel, 28. April. Die Uebergabe des Jildiskiosk wurde dadurch erzwungen, daß er 3 Tage von aller Zufuhr von Lebensmittel abgeſchnitten war. Auch die Gas⸗ und Waſſerhähne waren zerſtört. Im Palaſte waren keinerlei Verproviantierungsmaßregeln getroffen. Man glaubte anſcheinend nicht an den Ernſt der Armee in Tſcha⸗ taldſcha. Geſtern war buchſtäblich kein Stück Brot vorhanden. Ein furchtbares Durcheinander entſtand. Man glaubte ſich in einem Tollhaus zu befinden. Haremsdamen und Neger liefen vor Hunger und in der Furcht erſchoſſen zu werden, wie irrſinnig in den abgeſperrten Gärten umher, Abdul Hamid verfluchen d. Auch die Dienerſchaft wurde von dieſen Szenen von Entſetzen angeſteckt. Sie erreichten einen nicht wiederzugebenden Höhengrad, als von allen Seiten Trommelwirbel und Hornſignale ertönten. In dieſem ſchaurigen Momente, moraliſch und phyſiſch nieder⸗ gebrochen, von lauten Verwünſchungen verhungerter, feiger Geſtalten bedroht, ergab ſich gegen 5 Uhr morgens Abdul Hamid auf Gnade und Ungnade. 4000 Menſchen hielten ſich um dieſe Stunde noch im Jildiskiosk auf, darunter 1450 Palaſtgarden, 600 Gärtner, Diener uſw., ſowie 650 Harems⸗ damen.(F..) Der Beſchluß der Nationalverſammlung über den Thronwechſel. Konſtantinopel, 28. April. Der amtliche Wortlaut des in der geſtrigen Nationalverſammlung über den Thronwechſel gefaßten Beſchluſſes iſt folgender: Dienstag, den 27. April. Die aus Senatoren und Depu⸗ tierten zuſammengeſetzte als Nationalverſammlung ragende Verſammlung, wählte einſtimmig unter den beiden Vorſchlägen, die in dem von dem Scheik ül Islam verleſenen und unter⸗ zeichneten Fetwa enthalten ſind, die Entthronung. Demzufolge wurd⸗ der Sultan Abdul Hamid II. des islamitiſchen Kalifats und des ottomaniſchen Sultanats für verluſtig erklärt und ſein legitimer Erbe Mehmed Reſchad Effendi unter dem Titel Mo⸗ hammed V. zum Kalifen und Sultan proklamiert. Abdul Hamid nach Saloniki gebracht. * Konſtantinopel, 28. April. Entgegen anders lau⸗ teuden Meldungen wird nunmehr feſtgeſtellt, daß der frühere Sultan Abdul Hamid heute nacht 1 Uhr mit Extrazug nach Salonik gebracht wurde. Neue Metzeleien unter den Chriſten Kleinaſiens. Während in Konſtantinopel heute eitel Jubel und Freude herrſcht, Freudenſchüſſe abgefeuert werden und ein Feuer⸗ werk abgebrannt wird, nehmen die Metzeleien unter den Chriſten Kleinaſiens ihren blutigen und furchtbaren Fort⸗ gaug. Wir haben erſt geſtern auf dieſe Kehrſeite der Medaille hingewieſen, und ausgeführt, daß die Blicke Europas ſich weit mehr auf Aſien als auf Konſtantinopel richten ſollten. Dort zieht in der Tat ein Sturm herauf, der den glänzenden Sieg der Jungtürken in Frage zu ſtellen und die Türkei in neue ſchwere Wirren und Zerrüttungen zu ſtürzen droht. Die Jungtürken mit dem von ihnen ab⸗ hängigen neuen Sultan werden ſich ihres Sieges erſt freuen und ihre Herrſchaft erſt dann als befeſtigt anſehen können, wenn es ihnen gelingt, auch dieſen Sturm zu bändigen, der durch die letzte Revolution entfeſſelt worden iſt. Sie werden auch Kleinaſiens Herr werden müſſen, wo ihr Anhang nur gering iſt. Von dort droht ihrer Herrſchaft die ernſteſte Gefahr, es herrſchen dort ſo wüſte Zuſtände, daß es ihre nächſte Aufgabe ſein muß, die ausgebrochene Anarchie zu bändigen. Auch Europa kann den Greueln unmöglich auf längere Zeit gleichgültig und tatenlos zuſehen. Mit der Wiederherſtellung der Verfaſſung iſt die Arbeit der Jungtürken noch nicht getan, ſie müſſen es verſtehen, dem Reiche die innere Ruhe und Ordnung wiederzugeben und die ganze gährende, von nationalen und religiöſen Leidenſchaften zerriſſene Welt des Orients mit dem neuen weſteuropäiſchen Zuſchnitt des Kultur⸗ und Verfaſſungslebens in Konſtantinopel zu verſöhnen. Vor⸗ läufig iſt Kleinaſien in hellem Aufruhr und aus dieſem Aufruhr, der ſich in entſetzlichem Morden an den Chriſten entlädt, kann ein neuer Sturm gegen die Jungtürken in Konſtantinopel ſich erheben. Ein neuer und weit ſchwererer Bürgerkrieg zwiſchen Konſtantinopel und dem mohammeda⸗ niſchen Fanatismus kann entbrennen, die blutig erſtrittene Herrſchaft der Jungtürken wieder in Frage ſtellen und ver⸗ ſchiedene Großmächte und orientaliſche Beutejäger anreizen, ſich auf die Türkei zu ſtürzen. Wir werden ſehen, ob die Thron⸗ Jeſttag Erhebung Herr zu werden. Schon ſollen ſich Truppen, die nach Adana geſchickt wurden, an einemallgemeinen Ehriſtengemetzel beteiligt haben, und das folgende Telegramm bringt noch weit ſchlimmere Kunde: * Ro m, 28. April. Die„Agencia Stefani“ meldet aus Konſtantinopel: Es beſtätigt ſich, daß in Caſſab ſeit vier Tagen Ausſchreitungen herrſchen. Alles iſt verbrannt und zerſtört. Ein franzöſiſcher Kreuzer iſt nach Lakedige abgegangen. Der Guardian des heiligen Landes erſuchte um Entſendung eines italieniſchen Kreuzers nach Lakedige, um die Franziskaner der beuachbarten Miſſionen aufzunehmen. 5000 Armenier ſind nach Beirut geflüchtet, wo fortwährend Flüchtlinge ankommen, ſo daß bereits Mangel an Lebensmitteln herrſcht. Die Unruhen in der Umgebung von Adana dauern fort. In einer Kirche einer benachbarten Ortſchaft ſollen 100 proteſtantiſche Miſſionare verbrannt ſein. Die Konſuln hatten ſich vergebens an den Wali gewandt. Die Auffaſſung der amtlichen deutſchen Kreiſe. * Berlin, 27. April. Die Auffaſſung der maßgebenden deutſchen Kreiſe über den türkiſchen Thronwechſel ſpiegelt ſich in folgender Auslaſſung, die dem„Preß⸗Telegraph“ von zuſtän⸗ diger Seite gemacht wird: Es wäre unrecht von uns, dem ge⸗ ſtürzten Sultan Abdul Hamid den Eſelsfußtritt zu verſetzen. Trotzdem können wir den Thronwechſel in der Türkei nur mit aufrichtiger Freude begrüßen, da nunmehr geſicherte Zuſtände dort ihren Einzug halten werden. Die Jungtürken ſind ſtets üfrichtige Freunde Deutſchlands geweſen, da ſie ja zum großen Teile bei uns ihre Erziehung und Ausbildung genoſſen haben. Speziell das Offizierskorps des 3. Armeekorps, das einen ſolch hervorragenden Anteil an der Umwälzung gehabt hat, verdankt ſeine militäriſche Schulung deutſchen Lehrmeiſtern. Die wunder⸗ bare Präziſion, mit der dieſe Truppen ihren Aufmarſch vollendet haben, und die koloſſale Diſziplin, die ſie auch im Kampfe be⸗ wahrten, iſt ein Kompliment für die deutſchen Offiziere, die die militäriſche Ausbildung der Offiziere der modernen kürkiſchen Arme;: geleitet haben. Politiſch hat Deutſchland nie Intereſſen in der Türkeit verfolgt. Seine wirtſchaftlichen Intereſſen da⸗ gegen, die ſehr bedeutend ſind, waren ſtets auf die Erſchließung und Förderung des Landes gerichtet und werden daher von den in modernem Geiſte erzogenen Jungtürken weiterhin kräftige Unterſtützung finden. Man wird daher am Goldenen Horn Deutſchland, wie bisher, als aufrichtigen Freund betrachten können. Engliſche Stimmen zum Thronwechſel. * London, 28. April. Die Abſetzung Abdul Hamids wird hier von der Preſſe mit Sympathie, doch meiſt auch mit Zurückhaltung beſprochen, nur die radikale„Daily News“ begrüßt den Fall des„roten Sultans“ und den Aufſtieg Achmed Rizas enthuſiaſtiſch. Die„Times“ meint, erſt die zukünftige Entwickelung könne zeigen, ob die Entthronung des Sultans weiſe war oder nicht. Jedenfalls hätten die Jungtürken nunmehr den KHardinal⸗ fehler ihrer bisherigen Politik, die Schen vor der Uebernahme der unmittelbaren Macht, korrigiert.„Daily Graphic“ ſieht in der Proſkription der Liberalen Union, der Unterdrückung ihrer Preſſe und der Verhaftung Saba Eddins einen Fehler, den die Jungtürken vielleicht teuer bezahlen müßten. Ein Bürgerkrieg ſei nicht unmöglich. * * Konſtantinopel, 28. April. Infolge des Freuden⸗ ſchießens in Sbambul und Galatha entſtand eine Pani k. Be⸗ ſondere Unglücksfälle ereigneten ſich jedoch nicht. * Konſtantinopel, 28. April. Wie verlautet, über⸗ ließ der neue Sultan es dem Parlament, ihm den erſten Se⸗ kretär und den erſten Kammerherrn auszuwählen. Deutſcher Neichstag. W. Berlin, 28. April. Am Bundesratstiſch: Staatsſekretär Dr Nieberding. Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 2 Uhr 15 Minuten. 5 Zur Beratung ſteht zunächſt die 2. Leſung des Geſetzentwurf⸗ etr. dis Sicherung der Bauforderungen. Mayer⸗Kaufbeuren(Zentr.] führt aus: Noch ſelten hat ein Geſetzentwurf ſo viele Aenderungen in der Kommiſſion erfahren, wie der zur Beratung ſtehende. Einer wirkſamen Vertretung der Bauforderungen der Handwerker ſteht neben dem Geſchäfts⸗ raffinement der Boden⸗ und Bauſpekulanten das ſtarre Syſtem des Hypothekenrechts entgegen, welches mit ſich bringt, daß die die Bauſtellen übermäßig belaſtenden Hypotheken, den durch die Handwerker geſchaffenen Mehrwert abſorbieren. Viele Millionen ſind in den 9oer Jahren infolge des Bauſchwindels verloren ge⸗ gangen. Die Kommiſſion hat in der Grundlage des Geſetzes nichts geändert. Sie hat lediglich die dringliche Sicherung der Bauvorſchriften verſchärft und allgemeine Sicherheitsmaßregeln hinzugefügt. Aus dem Großherzogtum. * Heidelberg, 28. April. Die Wahlbeteiligung ſeitens der Arbeitgeber und Arbeitnehmer war bei der geſtrigen Gewerbe⸗ gerichtswahl eine ſtarke. Während bei der letzten Wahl vor 4 Jahren von den Arbeitgebern nur 18 ihren Stimmzettel abgaben, übten am geſtrigen Wahltage 120 Arbeitgeber ihr Wahlrecht aus. Bedeutend ſtärker war natürlich die Wahlbeteiligung bei den Ar⸗ beitnehmern. Ein genaues Reſultat lißt ſich heute Vormittag noch nicht feſtſtellen, haben doch ca. 11—1200 Arbeitnehmer(im Jahre 1905 waren es 207) von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Auf den gemeinſchaftlich aufgeſtellten Wahlzettel der chriſtlich⸗nationalen Arbeiterſchaft und der in den deutſchen Gewerkvereinen(.⸗D) Organiſierten entfielen insgeſamt ca. 250—300 Stimmen, ſodaß die Liſte der Gewerkſchaften geſiegt hat. * Ottersweiler, 27. April. Am 23. d. erhängte ſich hier ein in den 20er Jahren ſtehender Burſche namens Otto Kopf. Auf eine Bank hatte er vorher geſchrieben:„Heute morgen 7 Uhr machte ich meinem Leben ein Ende.“ Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Enkenbach, 27. April. Heute früh wurde hier der Lehrer Auguſt Grob durch die Gendarmerie ver haftet. Grob hat bisher die Gemeindekrankenkaſſe verwaltet und ſollen ſich jetzt Upregelmäßigkeiten herausgeſtellt haben. Der veruntreute Be⸗ trag iſt in Höhe von 800 Mark angegeben. * Aus der Pfalz, 27. April. Das ſchon ſeit über 2 Jahren anhängige Verfahren wegen Weinfälſchung gegen die Weingroßhandlung Diehl in Siebeldingen wurde nun⸗ mehr endgiltig eingeſtellt. — *—— Mannheim, 28. April. Anzeiger.(Abendblatt. 44. Sitzung der Kreisverſammlung. III. Die Förderung der Viehzucht. Bezirkstierarzt Ulm tritt in gewohnter Weiſe warm für bie Förderung der Ziegenzucht ein. Redner begrüßt es, daß dafür auch in dieſem Jahre ein erhöhter Beitrag eingeſtellt iſt. In der darauf folgenden Abſtimmung wird der Antrag des Kreisaus⸗ ſchuſſes, zwecks Förderung der Viehzucht im Kreiſe Mannheim den Betrag von M. 4500 unter Poſition 15 des Kreisvoranſchlags einzuſtellen, einſtimmig angenommen. Die Förderung des Unterrichts in weiblichen Handarbeiten und Ausbildung von Arbeitslehrerinnen. Ohne Debatte wird der Antrag, für dieſen Zweck 1000 M. einzuſtellen, einſtimmig angenommen. Kochkurſe und Haushaltungsunterricht Der Antrag, 1500 M. einzuſtellen, wird ohne weiteres ein⸗ ſtimmig angenommen. Unterſtützung von Volks⸗ und Schülerbibliotheken Für dieſen Zweck werden 2000 M. in den Voranſchlag ein⸗ eſtellt. Unterſtützungen zu ſonſtigen Unterrichtszwecken(Baugewerk⸗ ſchüler ete.). Handwerkskammerſekretär Haußer empfiehlt, ſolche junge Leute von Lande, die ſich auf die Meiſterprüfung vorbereiten wollen, mit kleineren Beihilfen zu unterſtützen. Er richte das Augenmerk auf die Monteur- und Palierſchulen. .⸗A. König ſagt Berückſichtigung der Anregung zu. In der darauf folgenden Abſtimmung wird der Antrag des Kreisausſchuſſes:„Wir beantragen, unter Poſition 19 für Unter⸗ ſtützungen zu ſonſtigen Unterrichtszwecken in den Voranſchlag aufzunehmen: 1. Beitrag für die Mannheimer Handelsfortbild⸗ ungsſchule pro 1909 M. 1000, 2. Behufs Bewilligung von Kreis⸗ beihilfen: a) an Schüler der Mannheimer Handelshochſchule M. 2500, b) an Fachſchüler(Baugewerke⸗, Kunſtgewerbe⸗, In⸗ genieurſchüler etc.] M. 1000, Summa M. 4500“ einſtimmig an⸗ ſenommen. Dandarmenpflege. Ohne Debatte wird der Kreisausſchußantrag, zur Beſtreitung deß Landarmenaufwandes 95000 M. einzuſtellen, einſtimmig an⸗ genommen. Verpflegung armer Angenkranken. Der Antrag, für dieſen Zweck 1500 M. zu bewilligen, wird ohne Debatte einſtimmig angenommen. Fürſorge für Wöchnerinnen und deren Augehörige. Stadtrat Mainzer ſtellt den Antrag, bei dieſer Poſition ſtatt 8500 M. 4500 M. einzuſtellen. Der Mehrbetrag von 1900 Mark ſoll nur dem Wöchnerinnen⸗Aſyl zugute kommen. Redner wetſt auf die große Gemeinnützigkeit der Anſtalt auch für den Kreis hin. .⸗A. König glaubt im Sinne des Kreisausſchuſſes zu hanbeln, wenn er dem Antrage Mainzer zuſtimmt. Martin macht darauf aufmerkſam, daß die Stadt dem Wöchnerinnenaſyl 25 000 M. Beitrag bewilligen mußte, um es vor dem Zuſammenbruch zu bewahren. 10 n der darauf folgenden Abſtimmung wird der Antrag Mgaifber einſtimmig angenommen. Unterſtützung gemeinnütziger Anſtalten. Stadtrat Lintz bedauert, daß in der Krüppelfürſorge in Baden durch den Staat noch nichts geſchehen iſt. Geh. Oberregierungsrat Dr. Becker weiſt auf die Beſtreb⸗ ungen des neugegründeten Landesvereins für Krüppelfürſorge hin. Auf eine ſtaatliche Krüppelanſtalt ſei nicht zu rechnen. Des⸗ Halb habe der Verein die Dr. Vulpiusſche Anſtalt erworben. Wenn der Vorredner bemängelt habe, daß vom Staat bishen Richts geſchehen ſei, ſo müſſe er darauf verweiſen, daß auch auf anderen Gebieten viel auf privatem Wege geſchehe. Der kapital⸗ Kreis Mosbach habe 200 M. für die Krüppelanſtalt be⸗ willigt. Folgender Antrag des Kreisausſchuſſes wird in der darauf folgenden Abſtimmung einſtimmig angenommen:„Wir ſtellen den Antrag, die hohe Kreisverſammlung wolle den nachgenannten ge⸗ meinnützigen Anſtalten die beigeſetzten Beträge als Kreisbeiträge für das Jahr 1909 bewilligen: 1. der Arbeiterkolonie Ankenbuck M. 250, 2. dem Verband badiſcher Arbeitsnachweiſe in Karls⸗ ruhe M. 300, 3. der Zentralanſtalt für unentgeltlichen Arbeits⸗ nachweis in Mannheim M. 1200, 4. dem Fürſorgeheim Mann⸗ heim⸗Neckarau M. 300, 5. der Erziehungs⸗ und Pflegeanſtalt für Geiſtesſchwache in Mosbach M. 400, 6. der Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt für Epileptiſche in Kork M. 300, 7. dem Blindenheim Mannheim M. 500, 8. der Krüppel⸗Heil⸗ und Erziehungsanſtalt in Heidelberg M. 1000, zuſammen M. 4250.“ Kreispflegeanſtalt Weinheim. Der Zuſchuß von 26 300 M. wird ohne Debatte einſtimmig genehmigt. Kreiserziehungsauſtalt Ladenburg. Ohne Debatte werden folgende Anträge einſtimmig ange⸗ nommen:„Die hohe Kreisverſammlung wolle: 1. Dem Dienſt⸗ vertrag mit der Vorſteherin Eliſabetha Wolf die Genehmigung erteilen; 2. Die Erhöhung der Gemeindebeiträge für die Verpfle⸗ gung ortsarmer Kinder im Kreiserziehungshaus in Ortsklaſſe 1 (bisher M. 42) auf M. 50, in Ortsklaſſe 2(bisher M. 30) auf M. 40, in Ortsklaſſe 3(bisher M. 24) auf M. 30 pro Jahr mit Wirkung vom 1. Dezember 1908 an genehmigen; 3. Für den Be⸗ trieb des Kreiserziehungshauſes im Jahre 1909 einen Zuſchuß von M. 21 000; 4. Zur Deckung außerordentlicher Bedürfniſſe der Anſtalt und zwar: a) Für die Heizungsanlage in der Veranda einen Kredit von M. 750, p) Für die erſtmalige Einrichtung ete. des Neubaues einen Kredit von M. 2184, c) Für die Heizkörper⸗ ummantelung einen Kredit von M. 500, zuſammen M. 3734 be⸗ willigen und 5. Die Beſtreitung dieſer Summe(M. 3734) im Wege der Kapitalaufnahme mit der Maßgabe gutheißen, daß die Schuld durch eine 10proz. Annuität(Verzinſung und Amortiſa⸗ tion) pro Jahr und vom 1. Januar 1910 ab zu tilgen iſt.“ Kreisarmenkinderpflege. Debattelos werden bewilligt: 1. Für die freiwillige Armen⸗ kinderpflege: a) für geſunde Kinder M. 50 000, b) für gebrechliche in Heilanſtalten untergebrachte Kinder M. 6500, e) für Franken⸗ anſtalts⸗ und Solbadverpflegung M. 12000, d) Verwendung für ſchulentlaſſene Kinder M. 1500; 2. Für landarme Kinder M. 7000; 3. Verwaltungskoſten: a) Gehalte, Porti, Impreſſen M. 1300, b) Reiſekoſten der Mitglieder des Sonderausſchuſſes M. 500. Tuberkuloſebekämpfung. Anfall. und Haftpflichtverſicherung des Kreiſes, Kranken⸗, Inva⸗ liditäts⸗ und Altersverſicherung der Kreisbedienſteten, Alters⸗ und Hinterbliebenenverſorgung der Kreisſtraßen⸗ und Kreisweg⸗ wärter und Unterſtüzung von Kreisbedienſteten in Krankheits⸗ fällen. Hierzu liegt folgender Antrag vor:„Wir beantragen, zum Zwecke der Bewilligung von Ruhegehalten, Witwen⸗ und Wai⸗ ſengeldern, ſowie von Unterſtützungen an die Straßenwärter und deren Hinterbliebene den Betrag von M. 2500 in den Kreisvor⸗ anſchlag einzuſtellen.“ Einſtimmig angenommen. Kreisſtraßen und Kreiswege. Gemeinderat Hörner⸗Seckenheim bringt verſchiedene Stra⸗ benberbeſſerungswünſche vor. Oberamtmann Skeiner⸗Weinheim erfucht, ſich im Prinzip damit einverſtanden zu erklären, daß 3000 M. für Herſtellung der von Laudenbach nach Oberlaudenbach führenden Straße durch den Kreis beigeſteuert werden. Es liege ein erhebliches Intereſſe des Kreiſes vor. Bürgermeiſter No e⸗Laudenbach unterſtützt den Vorſchlag des Vorredners. Rechtsanwalt König erwidert, der Kreisausſchuß habe bereits beſchloſſen, 3000 Mark zu bewilligen. Da die Sache jetzt endgiltig geregelt ſei, ſollte man die Summe heute bewilligen. Oberbürgermeiſter Martin ſpricht ſich aus prinzipiellen Gründen dagegen aus, daß die Summe heute be⸗ willigt wird, weil kein formeller Antrag vorliegt. Stadtrat Lintz tritt der Auffaſſung des Vorredners bei. Oberamtmann Stei⸗ ner iſt mit dem Ergebnis der Diskuſſion zufrieden. Der Gegen⸗ ſtand wird verlaſſen und der Antrag des Kreisausſchuſſes ein⸗ ſtimmig angenommen. Er lautet: Wir beantragen zur Beſtrei⸗ tung außerordentlicher Bedürfniſſe für Kreisſtraßen und Kreis⸗ wege in den 1909er Kreis⸗Voranſchlag aufzunehmen: 1. Für Kreisſtraßen. Für Fortſetzung der Pflaſterungsarbeiten auf der Fuhrbahn der Kreisſtraße Nr. 146 in Mannheim zwiſchen den Bierkellern und dem Weinheimer Bahnhof M. 22 500. 2. Für Kreisſtraßen und Kreiswege. Kreisbeitrag zu den Koſten der Kanaliſation von Kreiswegen in Ladenburg M. 3800; 2. Kreis⸗ beitrag zu den Koſten der Kanaliſation an der Kreisſtraße Nr. 216 und am Kreisweg Nr. 21 in Schriesheim M. 500; 3. Kreis⸗ Beitrag zu den Koſten der Kanaliſation der Kreisſtraße Nr. 9 und der Kreiswege Nr. 17 und 17a in Plankſtadt M. 4500; 4. Kreis⸗ beitrag zu den Koſten der Entwäſſerungsanlage am Kreisweg Nr. 7 in Ilvesheim M. 1000, zuſammen M. 9 800. Waſſerverſorgung von Kreisgemeinden. Ohne Debatte wird zu den Koſten der Waſſerverſorgungs⸗ anlage der Gemeinde Rippenweier ein Kreisbeitrag von 2200 M. bewilligt. Verbeſcheidung der Kreisrechnungen und der einzelnen Fonds⸗ rechnungen für 1908. * Die Rechnungen werden nach kurzer mündlicher Bericht⸗ erſtattung des Herrn Bläß⸗Ladenburg verbeſchieden. Kreisvoranſchlag für 1909. Auch bei dieſer Poſition entſteht keine Debatte. Der An⸗ krag: 1. Den vorgelegten Kreisvoranſchlag für 1909 und 2. Zur Aufbringung des ungedeckten Aufwandes von M. 362 333 die Er⸗ hebung einer Kreisumlage von 1,3 Pfennig pro 100 Mark Kreisſteuerwert bezw. ⸗Anſchlag zu genehmigen“ wird einſtimmig angenommen. Wahlen. Die verſchiedenen auf der Tagesordnung ſtehenden Wahlen werden auf Vorſchlag des Bezirkstierarztes Ulm per Akkla⸗ mation vorgenommen. Es werden gewählt: Als Erſatzmänner für den Kreisausſchuß Mannheim: Erſter Bürger⸗ meiſter Ritter in Mannheim und Gemeinderat K. Günther in Ladenburg. Als Mitglieder des Sonderausſchuſſes für die Hagelverſicherung: Bürgermeiſter Ding in Edingen, Dekonomierat Kuhn in Ladenburg, Bürgermeiſter Volz in Seckenheim, Verwalter Ha genbucher in Inſult⸗ heimer Hof und Gemeinderat Vogler in Weinheim. In den erweiterten Verwaltungsrat der Großh. Feuerver⸗ ſicherungsanſtalt in Karlsruhe: Als Vertreter: Vaumeiſter Auguſt Schuſter in Mannheim und Bürger⸗ meiſter Ehret in Weinheim; als Erſatzmänner: Bürgermeiſter Ding in Edingen und Baumeiſter Georg Hopp in Weinheim. In die Rechnungsprüfungskommiſſiont Zeichner J. Amann in Mannheim und Kfm. M. Bläß in Ladenburg; als Erſatzmann: Kaufmann Rudolf Kramer in Mannheim. Dann ſchließt Geh. Regierungsrat Dr. Clemm die Kreisverſammlung um ½1 Uhr mit Worten des Dankes an die Kreisabgeordneten und insbeſondere an den Vorſitzenden, Oberbürgermeiſter Jolkswirtschaft. Der Rückgang der Automohbilinduſtrie, eines mit ſo großer Hoffnung begrüßten Gewerbes, hat im Jahre 1908 weiteren Umfang angenommen. Nach einem Bericht des ſoeben erſchienenen zweiten Bandes des von den Auelteſten der Kaufmannſchaft von Berlin bei Georg Reimer herausgegebenen Berliner Jahrbuchs für Handel und Induſtrie ſtockte der Ver⸗ kauf von Automobilen eine Zeitlang faſt vollſtändig. Betriebseinſchränkungen und Arbeiterentlaſſungen wurden not⸗ wendig. Eine Anzahl der nicht beſonders gut fundierten Firmen war gezwungen, den Betrieb ganz einzuſtellen. Das Bedürfnis der Fabriken, ſich von ihren Lagervorräten zu befreien, führte zu einem fortigeſetzten Unterbieten der Preiſe. Die Hilfsindu⸗ ſtrien der Automobilfabriken ſahen ſich gleichfalls zu erheblichen Preisnachläſſen genötigt. Auch die Arbeitslöhne erfuhren nicht unerhebliche Verminderungen. Bis zum Jahresſchluß war eine weſentliche Beſſerung in der Marktlage nicht zu verzeichnen. Auch die Ausſichten für die nächſte Zukunft erſcheinen noch recht trübe. Als Urſachen des Rückganges führt der Bericht die Geſamtlage, ferner die Automobilſteuer und das bevorſtehende Automobilhaft⸗ pflichtgeſetz an. Während durch dieſe Urſachen der Abſatz in teu⸗ ren Luxuswagen, der bisher den lohnendſten Teil der Produktion der Automobilinduſtrie darſtellle, ſaſt vollſtändig unterbunden iſt, hal ſich das Bedürfnis nach einem zweckmäßigen, im Preiſe und in den Unterhaltungskoſten billigen Perſonenaulomobil für den praktiſchen Gebrauch immer mehr herausgebildet. Der Abſaßz in dieſen kleinen und billigen Perſonenſahrzeugen iſt dement⸗ ſprechend auch befriedigend Der Abſatz von Laſtmotorfahrzeugen hat ſich ebenfalls günſtig geſtaltet. Die Benützung des motoriſchen Wagentypen eine erfreuſiche Ausdehnung erfahren. U, a. ſei auch die Initiative der deulſchen Heerezverwaltung von günſtigem Einfluß geweſen. 5 Am Geldmarkt waren heute die Sätze unberändert leicht, Pri⸗ valdistontſatz 173 Prozent, tägliches Geld circa 1½ Prozent und Ultimogeld circa 2 Prozent. ligt. Börse zeigte auch heute bei Eröffnung eine ausgesproc keste Tendenz. Betriebes für die Laſtenbeförderung hat mit der Verbeſſerung der 5. Seite. — Deutſche Linoleum⸗ und Wachstuch⸗Compagnie in Rixdorf. In der Generalverſammlung bemängelte ein Aktionär, daß der ſtarke Dividendenrückgang von 15 auf 8 Prozent nach den bis⸗ herigen Auslaſſungen nicht zu erwarten ſtand. Direktor Hueck er⸗ klärte, in der letzten Generalverſammlung habe man mit vollem Recht ein günſtiges Ergebnis erhoffen können, da für die erſten drei Monate ein ſtärkerer Auftragsbeſtand vorlag. Uebrigens ſei noch ein Reſultat erzielt, das zufriedenſtellen müſſe im Ver⸗ gleich zu anderen Geſellſchaften. Die Ausſichten für das laufende Jahr könne man noch nicht überſehen. Auf weitere An⸗ frage wurde mitgeteilt, daß die Geſellſchaft ein Nachbargrund⸗ ſtück von 500 Qu.⸗R. erworben habe. Bei der ſteten Ausdehaung der Geſchäfte hätte für größere Lagerplätze Vorſorge getroffen werden müſſen, dafür eigne ſich das Terrain beſonders. 1 Die Neckarwerke.⸗G. in Eßlingen verteilt nach 150 000 M Zuweiſung an den Abſchreibungsfonds 2 Proz. Dividende (i. V 0 Proz.). Vereinsbank, e. G. m. b.., Osnabrück(früher Spar⸗ und Darlehensverein.) Die Bank erzielte im abgelaufenen Geſchäfts⸗ jahre bei einem Geſamtumſatz von M. 23 719 350 einen Reingewinn von M. 21 702; ſtatutengemäß werden hiervon M. 16441 den Reſerven zugeſchrieben, die dann einen Beſtand von M. 91 101 haben. Ferner ſollen auf die Geſchäftsanteile, die bis zum 1. Januar 1908 erworben waren, 4 Proz. mit M. 5261 zur Verteilung kommen. Der Kaſſe gehören zurzeit 658 Mitglieder au. Die der Kaſſe zugeführten Spareinlagen haben den Betrag von M. 1 060 767 erreicht. Solinger Bank, Solingen. In dem auf den 29. d. M. vor der Zivilkammer des Landgerichts in Elberfeld feſtgeſetzten Ter⸗ min in der Regreßklage des Konkursverwalters der Solinger Bank gegen deren Aufſichtsrat ſollen jetzt die Verhaudlungen wiederum vertagt werden, weil zunächſt das Ergebnis der zwi⸗ ſchen beiden Parteien eingeleiteten Vergleichsverhandlungen ab⸗ gewartet werden ſoll. Verband Deutſcher Detailgeſchäfte der Textilbranche. Eine am Montag, den 26. er, im Berliner Handelskammergebäude ſtattgefundene Konferenz der Delegierten des„Verbandes Deut⸗ ſcher Detailgeſchöfte der Textilbranche in Hambueg“ mit d Delegierten des„Großhändlerverbandes in Garnen ete.“ und des Verbandes Deutſcher Waren⸗ und Kaufhäuſer zwecks Ei führung von Mindeſtpreiſen für Maſchinengarne hat, wie die „Teztilwoche“ erfährt, kein endgültiges Reſultat gezeitigt. Haupt⸗ ſächlich trug hieran die ablehnende Haltung des letzterwähnten Verbandes Schuld, der ſich trotz aller Bemühungen nicht dazu bereit finden laſſen wollte, die Angelegenheit mit Unterſtützung der Fabrikanten zu erledigen. Vom Kaliſyndikat. In der Aufſichtsratsſitzung wurde u. mitgeteilt, daß in den erſten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahre ein um 5 Millionen Mark höherer Abſatz erzielt wor⸗ den ſei, und daß für den April eine weitere Abſatzerhöhung um 2 Millionen Mark erwartet werde; dieſes Plus ſei um ſo höher anzuſchlagen, als bei der Feſtſtellung dieſer Ziffern gleichzeitig das Minus berückſichtigt worden ſei, welches die chemiſche Indu⸗ ſtrie infolge ſchlechter Konjunkturverhältniſſe zu verzeichnen habe. Beſonders ſtark ſei an dieſer Abſatzvermehrung Amerika betei⸗ Ferner wurde beſchloſſen, einen Propagandabeamten nach Vorderindien zu entſenden, ohne Rückſicht, ob das Syndikat er⸗ neuert werde oder nicht. Schließlich wurde noch Beſchluß gefaß! über Sommervergütungen, welche das Syndikat in einige europäiſchen Ländern eintreten laſſen will, um das Ausla zum Bezuge anzuregen. Stockungen in der Ausfuhr nach der Türkei. Aus Wien wi geſchrieben: Die Umwälzung in Konſtantinopel hat 75 Fung in den geſchäftlichen Beziehungen zu der Türkei herbe geführt. Die Vertreter der bedeutenden Ausfuhrfirmen in ſtantinopel haben ihre Häuſer verſtändigt, daß ſie die Aus ung früherer Aufträge, ſowie die Verſendung von Waren ſtellen ſollen. Tatſächlich ſind auch in den letzten Tager Warenſendungen dorthin nicht abgegangen. Die Zurückhaltun die ſich die Ausfuhrhäuſer auferlegen, iſt teils auf die Unge heit über die weitere Entwickelung der politiſchen Ver teils auf Befürchtungen zurückzuführen, daß die Ereigr letzten Zeit die Kaufkraft und Zahlungsfähigk der türkiſchen Kaufmannſchaft beeinflußt haben könnten. W verlautet, ſollen auch einzelne Firmen, die große Lager in ſtantinopel beſitzen, für den Fall des Anhaltens der Wi Zurückbeförderung ihrer Waren in Erwägung gezogen haben (Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite.) ** 3 ar— Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des Gen ral⸗Anzeigers * Frankfurt a.., 28. April.(Fondsbörs Die Haltung des Industriemarkt im allgemeinen nicht ganz so belebt wie in den letz Tagen, elektrische Werte behaupteten den Kursstand, chemische waren fest, chemische Mannheim 7½ höher, Kunstseide weiter bevorzugt, sehr günstig wWa ner die Stimmung für Kohlen- und Zementwerte, schinenfabriken fest. Bankaktien waren weniger k tet, die Tendenz für leitende Werte behauptet, reichische Kreditaktien auf bessere Auffassung der politischen Lage und Anregung der Wiener Börs Das Vertrauen der Spekulation zur Fortsetzung d Tendenz hielt auch weiter an. Der vollendete Sie Jungtürken und die Absetzung des Sultans machter Türkenwerte guten Eindruck. Türkenlose lebha Nachbörse gestaltete sich infolge lebhafter Bete der Spekulation äusserst lebhaft. Montanwerte weiter steigend, auch Bankaktien anziehend. S belebt und ausgesprochen fest. Es notierten Kredi 201.0, Diskonto 189.50, Dresdner Bank 150.25, H⸗ gesellschaft 173 à 173.10, Paketfahrt 119,60, Lloyd 19. Staatsbahn 115.10, Lombarden 17.90 à 80, Baltimore 1 Gelsenkireben 189 à 190.60, Phönix 172.%5 l 25 à 50. Be zugsrecht für Württembergische Bankanstalt 3, 0 bez. für Württembergische Vereinsbank 8, 20 bez. G. Teleoramme der Continental-Telegraphen⸗Com vagnie. Schlußkurſe. Reichsbankdiskont: 3½ Prozent. Wechſel. N Ammerdam ur 69.37 50[Cbdeck Paris Belgien„ 81016 105[ art⸗ ur 81 20ʃ4 Hallen 80733.75 chwelz Plätze„ 81 23 Eheck London 20.455 20.46 8ten vono„.442%432 Napolsonsd'o: 1¹5—— Ikrivasigtonm Mannheim, 28. April. Abend ausgedehnte Verhandlungen zwiſchen den Vertretern der Ma⸗ jorität, der Minorität und dem Aufſichtsrat ſtattgefunden haben, die ſich bis nach Mitternacht ausdehnten. Vorbehaltlich der Genehmigung des Auſſichtsrats iſt zwiſchen den ſtreitenden Parteien bereits eine und Preß⸗ ſtreitigkeiten, welche zwiſchen der Ans bacher Gruppe und der Bank, ſowie deren Vertretern im gegenwärtigen Augen⸗ von den jeweiligen Klägern zurück⸗ gezogen und die damit im Zuſammenhang ſtehenden Klagen Die vergleichenden Parteien erklären, daß ſie der Bayeriſchen Bodenkreditanſtalt und deren und Organen gegenüber keinerlei Auſprüche außer den im gegenwärtigen Ver⸗ Bedingung des Widerſprüche Vergleichs iſt, daß ſämtliche, in demſelben niedergelegten An⸗ träge von der heutigen ordeutlichen Generalverſammlung an⸗ Verwaltung ſind folgende: 1) Ge⸗ nebſt Gewinn⸗ und Verluſtrechnung der 2) Sowohl dem jetzigen als auch dem früheren Vorſtand und Aufſichtsrat, ſowie deſſen einzelnen Mitglie⸗ dern iſt vorbehaltlos und bedingungslos für ihre Tätigkeit Entlaſtung 3) Beſchlußfaſſung über die Verwendung der erzielten Reingewinne für die Jahre 1906—08. 4) Entlaſtung des Aufſichtsrates 5) Den Direktoren Sauer und Ach ſollen je 25000 Mark(ſtatt 60 000 Mk.) bewilligt werden. 6) Frei⸗ . Seite. Heneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.“ Staatspapiere. A. Deutſche. Berlin, 28 April.(Schiußkurſe.) 27 26. 27 28 4% Reichsanl. 108 30 103.30 Ruſſenbank 141.— 143.— 5 1 1 0210 372d0 Reich anl. 96 10 96.10 Schaaffh. Bankv. 133.— 138.50 tocoeuiſch. Reichsant. 103.15 102.10 8. Ausl ändiſche. 4% Reichsanleihe 8680 83 80] taarsbahn 149.50 150 70 255 1 85 11 8585 5 Arg k. Gold⸗A.1887 100 50 109.50 4% Gonſols 103.30 103 30] Lombarden 17.70 17.70prinzipielle Einigung auf folgender Baſis zuſtande gekommen: „„ Arg.i. CTTTTTT 96.10 96 10] Baltimore u. Ohto 112.70 113.— Sämtliche Prozeßanfechtungen, Lee pk. konſ. St.⸗Anl. 103 15 103 100% Chineſen 1893 102.70 12.70 6% 86 80 86 80 Fanada Bacilſir 175.10 175.— ie N 8 3 Nen 1898 10 9 49%b Bad..1901 201 50 104 50 Pamdur Pacen 119— 1i8 50 i 40 1908 2 40 102 10] Nordd. Llop: 9. 00 90.60 4Badiſche St.⸗A. 90 101.60 101 40 Nexitaner auß. 88/90-—— 3⁰ 1909 120 102.10 Bobumer 225 40 227.40 blick ſchweben, werden „1908 02 25 162 2003 Lerikaner inne 63.— 66—3½% 25155———.—[Deutſch⸗Luxembg. 185 20 191.— 4„ ͤ 9059 102 25 92.20 Faumaltvas 100 45 100 70 3½% 5 1909/07 95.50 95 40 Dortmunder 6120 63.— ebenfalls zurückgenommen. 2% dad. St.⸗Olabgfi. doss talien. Rente„„„eee Bavern 98.80 95.30 Gelſenkirchner 185— 188.70 900 10 Oeſt. Silberrente 9970%½% Heſſen—.——, Harpener 191.90 192 60 früheren und jetzigen Vertretern 95 5 55 5 0* 3580 59 0 4% Heſſen 83.90 83.90 Laura bütte 196.— 196 50 90—— Oetterr. Goldrente 95% Sad.50 86.60 Phönty 170.— 162.40 5 3* 0 1907 95 50 98.50% Portug. Serie 1 59 70 59%0 375 Jn 1905 5 0 3380 ee 192.50 191.70 gleich feſtgeſetzten geltend zu machen haben. bayr..⸗B. A. b. 1915 102.1 102 10„„ III 62.— 62.80 3 0% Iꝗaliener———.—[Alg. Elektr.⸗Geſ. 235.50 285. „„ 1918 102 40 02.504½ neue Ruſſen 195 98 80 88 5 10 Kuſſ. Ant. 1902 8560 88 Anilin 375.— 373.70 7½% do. u. Allg Anl..25 85.80 Ruſſen von 1880 886 25 86.40 4% Bagdadvagn 87.10 8,90 Anilin Treptow—.— 305.— genommen werden. 3 bo.„B. Obl. 86 50 86 3901 pan, ausl. Rent⸗ Oeler. Kreditaktien 201 20 20170 Brown Boveri 185.50 186.60 Die Anträge der 4 Pfälz..⸗B. Prior. 10¹.70 101 38 TCürken von 1903 89.— 8858 Berl. Handels⸗Gel. 1.50 173.20 Chem. Albert 430.— 430— nehmigung der Bilanzen ——F 6 5 93 80 350[ Tarmſtädtet Bant 151— 131.70 O. Steinzeugwerte 229.— 229 50[ Jahre 1906, 1907 und 1908. Feßen von 190 102.45 102 60 4Ung r. Goldrente 95.— 95.50 Deutſch⸗Aftat. Ban! 128 50 147.— Elderf. Farden 408— 407 70 8 Heſſen S 84. 5 Kronenrente 92.95 98.20[ Deutſche Bant 241.90 242.20 Celluloſe Koſtheim 190.50 195 20 t Sach ſen 86 70 86 70gerzinsliche Loſe. Tisc.⸗Kom nandit 189 30 189.70 Rüttgerswerken 167.70 168 80 h. Stadt⸗A. 1907 101.0—.—[„„. Dresbner Bank 150.— 150.20 Tonwaren Wiesloch 100 58 100.50 zu erteilen. 12*„1308 101.30 101 30à Oeſterreichiſcher860 153.— 158.40 Reichsbant 148.— 148 20 Wi. Dra3t. Langend. 218 50 220— 4 2 5 155 9255 7 7 Türkiſche 145 50 146 20 Ryetn. Kredübant 138.40 138.40 Zellnoff Waldhof 299. 302.— und Vorſtandes für dieſe drei Jahre. 8 5 90 93.90 8 2 1. 8 Privatdiskont 1¼% Attien induſtrieller Uuternezmungen. W. Berlin, 28 April. Telegr) Nachborf Süp. Zuckerfabritk 143.— 140.— Kunſtſeidenfabr. Frkf. 260.50 288.— Badd. Immobil.⸗Geſ. 98. 98.— Lederwerk. St. Ingbert 50.— 50.— Gichbaum Mannheim 104.20 10 10 Spicharz Lederwerke 124.—24.— My. Aktien⸗Brauerei 128——.— Ludwigsh. Walzmähle 149— 149.— Parkakt. Zweibrücken 85.80 91.—Adlerfahrradw.Klever 31425 814 90 WaltzSonne, Speyet—. 68.— Maſchinenſor. Hilpert 67.50 66 50 Cementwerk Heidelbz. 162— 162 75Maſchinenfb. Badenia 194.— 195.— Cementfabr. Karlnad! 1490 143. Dürrtopp 304.— 30%— Naſchinenf. Gritzner 209.25 210, Naſch.„Armatf. Klein———.— Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 46.— 46.— Schnellpreſſenf. Frkth. 191. 189.— Ver.deutſcher Oelfabr. 131.40 181.05 Schuhfabr. Herz, Frkf. 117.20 118.50 Seilinduſtrie Wolff 180.— 130.— 'wollſp. Lampertsm. 55.— 65.— Kammgarn Kaiſersl. Zellſtoffabr. Waldhoſ 298.— 303.— 875— 67450 Badiſche Anilinfabrik 243.25 243,25 Cy. Fabrik Gries heim 5 Farbwerke Höchtt 398 75 399. Ver. chem. Fabrit Mh. 808.59 815.— Shem. Werte Albert 425.— 428 50 Südd. Drahtind. gh. 104.25 104— Alkumul⸗Fab. Hagen 204.— 206— Hee. Böſe, Berlin 65.— 64.50 lektr.⸗Geſ. Allgem. 236.— 235,80 Suüdd. Kabelw. Nhm. 121 80 121.— Lahmeyer 112.30 123.— Elektr⸗Geſ. Schuckert 127.40 126 50 Siemens& Halske 216.75 216.50 129.— 129. —.—— Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 224 60 227.80 Buderus 115.114.50 Concordia Bergb.⸗G.—— Deutſch. Zuxemburg 185 90 189.50 Friedrichshütte Bergb. 136.— 184.50 Harpener Bergbau 191.90 193 90 Kaliw. Weſterregeln 189— 193. Oberſchl. Eiſeuinduſtr. 96.— 95.70 hönix 169.70 1725 0 Vr.Königs⸗u. Laurah. 195.50 197.10 Gelſenkirchner 185,25 188.90 Gewerkſch. Roßleben 8550 8550 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Südd. Elſenb⸗G. 115.—118.— Packet 119.— 119.40 Cotthardbahn— Ital. Mittelmeerbahn—.——.— do. Meridionalbahn 186.—187.— Baltimore und Ohio 112.60 118.— Norddeutſcher Lloyd 90.10 90 20 OefsUng. Staatsb. 149.50 150 10 Oiſt. Südbahn Lomb. 17.70 17.90 Bank- und Verſicherungsaktien. Babiſche Bank 162.50 188.— Oeſterr.⸗ung Bank 128,.— 128.— Berg u. Metallb. 120— 121.—Oeſt. Länderbenk 111.30 111.60 Berl. Handel s⸗Geſ. 172.40 172 63]„ Kredit⸗Anſtalt 200.75 201.70 Comerf. u. Dist.⸗B. 111.30 111.80 Pfälziſche Bank 101.60 101.60 Darmſtädter Bauk 181— 18160 Pfälz. Hyp.⸗Bank 196—185.80 Deuiſche Bank 241 80 242.20 Preuß. Hypotheknb. 125.30 125.50 Deutſchaſtat. Bank 148.— 148.— Deutſche Reichsbk. 147 70 147.70 D. Effekten⸗Bant 104 20 104.—Rhein. Kreditbank 168 50 168.50 Disconto⸗Comm. 189 20 189 50 Rhein. Hyp.⸗B. M. 199.— 199.— Dresdener Bant 150.— 150.—Schaaffh. Bankver. 133 40 134.— Südd. Bank Mhm. 113 20 113.— Frkf. Hyp.⸗Creditv. 159.40 159 50 Wiener Bankver. 139 50 183,10 Nationalbank 122 25 122.60 Bank Ottomane 142.80 142.80 Fraukſurt a.., 28. April. Kreditaktien 201.70, Disconto⸗ Commandi 189.70, Darmſtädter 131.50, Dresdner Bank 150,25, Hau⸗ delsgeſellſchaft 172.50, Deutſche Bank 242.—, Staatsbahn 150—, gombarden 17.90, Bochumer 227.30, Gelſenkirchen 188.70, Laurapülte 96.—, Ungarn 85—. Tendenz: feſt. Nachbörſe. Kreditaktien 201.70, Disconto⸗Commandit 189.50 Staatsbahn 150.10, Lombarden 17.90. Berliner Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Berlin, 28. April.(Fondsbörse.) Die Börse war zu Beginn ausgesprochen fest. Die gestrige Frankfurter Abendbörse sowie die heutige Festigkeit der Wiener Vor- börse regten sowohl am Banken- als auch am Montan- aktienmarkete an und führten zu belangreichen Rückkäpfen, speziell in Hütten- und Bergwerksaktien, die durehweg zu steigenden Kursen aus dem Markt genommen wurden, zumeist im Zusammenhang mit Deckungen der Platz- Spelxulation. Dazu trug die Newyorker Meldung bei über die Steigerung für Eisen Nr. 1 und 2 Northern in New- vork und ferner die Londoner Meldung, die besagt, dass der Stahltrust die Preise für Stahlplatten und Stabstahl um Dollar pro Tonne erhöhte. Der bisherige Verlauf er Thronwechselangelegenheit in Konstantinopel wurde Von der Börse günstig aufgefasst. Was die Details in Hütten⸗ und Bergwerksaktien betrifft, so setzten Gelsen- Eirchener über 3½ PpCt., Harpener über 196, Bochumer 17%5, Laura 194 pSt., Rheinstahl und Rombacher ebenfalls Höher ein; Luxemburger über 4½ PCt. gebessert. Banken erhöhten sich zwischen ½% und ½ PCt., nur Kreditaktien guf Wien gehessert, Von Bahnen österreichische Werte in Parität mit Wien höher. Meridionalbahnaktien stiegen auf Heimatland. Prine Heinrich-Bahn auf Rückkäufe %½ PCt. höher; amerikanische Bahnwerte lagen ruhig. Von Fondswerten 3proz. Reichsanleihe o,10 pCt. höher, 1902er Russen ½ pCt. auf Rückkäufe höher; Türkenlose 34 pCt. gebessert. Schiffahrtsaktien preishaltend. Elektrizitäts- Aktien nach fester Eröffnung etwas äbgeschwächt. Von Kolonialwerten Oktaviminen anfapgs gefragt, nachher unter Tagesrealisierungen schwächer. In dritter Börsenstunde Montanwerte weiter be⸗ kestigt und anziehend, sonst ruhig aber durchweg fest. Industriewerte des Kassamarktes ſebhaft und besser. Frankf. Hyp.⸗Ban! 205.80 205 80 Kredit⸗Aktien 201 10 201.70 Staatsbahn 149.60 150.50 Diskonto Komm. 18 40 189.90 Lombarden 17 50 17.50 Pariſer Börſe. Pari.s, 28. April. Anfangskurſe. 3 olo Rente 97.30 97.25 Debeers 336.— 335 Spenier 99.— 98 90 Eaſt and 125.— 125.— Türk. Looſe 173.— 173 50 Goldfield 132.— 132.— Banque Oitomane 716.— 717.— Randmines 217.— 215.— Rio Tinto 1843 1834 *** Mannheimer Effektenbörſe. vom 23. April.(Offizieller Bericht.) Die Tendenz der heutigen Börſe war wieder ziemlich feſt. Verein Chem. Fabriken 315., Weſteregeln 193., Süddeutſche Kabel⸗ werke 121., Zellſtofffabrik Waldhof 302 G. 308 B. und Zucker⸗ fabrik Waghäuſel⸗Aktien 143 B. Von Brauereien waren Eichbaum zu 108 Proz. geſucht, Schwartz, Speyer wurden zu 115 Proz. gehandelt. Ferner notierten Frankong⸗Aktien 35 M. über geſtern: Cours: 810 Geld. Aktien. Banten., Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 131.50 Transport Gewrbk. Sveyerßo½—.———fu. Verſicherung. Nfalz. Sank—— 10%(/8..⸗G. Röſch. Seetr. 86.——— Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 198.— Rannh. Dampfſchl. 59.——.— Pf. Sp⸗ u. Cob. Landau—.—— 140.— Lagerhaus 100.——.— Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗Bank Südd. Bank EChem. Induſtrie. 1 — 138.500Frankona, Rück⸗ und —.— 200.— Mitverſ..⸗G. vm. —— 113.30 Bad. Rück⸗ u. Mitv. 810— Fr. Trp.⸗Unf. u. Gl.⸗ u. br. 376.— 875.— Veiſ.⸗Geſ.—.— 1680 Fomeesch 8 Chem. Fab. Golbenbg.—.— 186 Contiental. Verlich.—.— 40.— Fabetzen—.— 315.—[Mannh. Verſicherung—— 479.— Verein D. Oelſabriken—.— 130.50 Oberrh. Verſich ceſ.— 515.— Weſt..„W. Stamm—.— 193.— Württ. Tranp. Verſ.—.— 500.— 4„ Vorzug Brauereien. Bad. Brauere —. 100.30 Induſtrie, .⸗G. f. Seilinduſtrie 130—-—.— Dingler'ſche Uſchfbr. 115.——.— Binger Aktienbierbr. Smaillirfbr. Kirrweil.—.— Durl. Hof vm. Hagen 248——.— Emaillw. Maikammer—.— Eichbaum⸗Brauerei 108.—Eltlinger Spinneret Elefbr. Rühl, Worms—. 82— Hüttenh. Spinnere˙i 85.— Ganters Br. Freibg. 98.——.— Karlsr. Maſchinenbau—.— 191.— Kleinlein Heidelberg 180.——.—Nähmfbr. Hald u. Neu—.— Homb. Meſſerſchmitt 35.— o ſth. Lell.u. Papierk. 200.— 780 Ludwigsh. Mgneret 223 anußh. Gum. u. Asb.—.— 142.50 Mannh. Attienbr. 130——.— Maſchinenf. Badenig—.— 188.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr—.——.— Oberrg. Elekkrizitat 22.50—. Braueret Sinner—.— 250[Pf. Mähmu. Fahrradf. 130.— 129.50 Br. Schrödl, Heidlbg. 185.— Portl.⸗Zement Hdlbg.—.— 162.— „Schwarz, Speyer—.— 115. Südd. Draht⸗Induſt.—.— 104 75 „RMitter, Schweßz.———Südd. Kabelwerke 121.——.— „ S. Weltz, Speyer—.— 66.—Gerein Freib. Ziegelw. 130.——.— „ 3. Storch., Speyer—.— 66.50—.—.— Br. Werger, Worms—.— 80.— Wormſ. Br. v. Oertge 70.— Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr.—.— 154.— 742—.— ——— —.— — Speyr: Gürzmühle Neuſtadt———.— Zellſtoffabr. Waldhof 303.— 302.— Zuckerfbr. Waghäuſel 143.—— Zuckerräff. Mannh. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Pokoruy u. Wittekind, Maſchinenbau⸗A.⸗G., Frankfurt⸗ Bockenheim, * Frankſurt a.., 28. April. Das abgelaufene Jahr hat nach dem Geſchäftsbericht für 1908 für die Maſchinenbau⸗ Abteilung keine Abnahme der ziffernmäßig auch in dieſem Jahre nicht genanten Aufträge gebracht. Die Preiſe ſeien aber nicht als befriedigend zu bezeichnen. Der Reingewinn beträgt Mark 860,653(i. B. M. 338,658), wovon wieder 8 Proz. Divi⸗ dende wie im Vorjahr verteilt werden. Um die Spanung im Status der Geſellſchaft auszugleichen, beſchloß ſie gegen Ende des Vorjahres das Aktienkapital um 500,000 avuf 2 ilonen zu er⸗ höhen. Die neuen Aktien wurden hauptſächlich ſeitens der Groß⸗ aktionäre gezeichnet, ſodaß die Geſellſchaft ſeit Beginn des laufen⸗ den Jahres mit dem erhöhten Kapital arbeitet. Es wurde lt. „Frkf. Ztg.“ beſchloſſen, das Aktienkapital ſowie die geſamte Obligationsanleihe von 0,75 Millionen an der Frankfurter Börſe einzuführen. Ueber die Ausſichten für das laufende Jahr und den Auftragsbeſtand erhielten die Aktionäre keine Mitteilung. ——.— Von der Frankfurter Börſe. * Frankfurt, 28. April. Vom 1. Mai ds. Is. an ſind nur di⸗ auf die neue Firma Mannesmannröhrenwerke abgeſtem⸗ pelte. Aktien der Deutſch⸗öſterreichiſchen Mannesmannröhren⸗ werke lieferbar. Bayeriſche Bodenkredit⸗Auſtalt Würzburg. * Würzburg, 28. April. Die 13. ordentliche Generalverſamm⸗ lung der Bayeriſchen Boden⸗Credit⸗Anſtalt kagte hier heute vormittag, Majorität und Minorität ſind ſehr ſtark vertreten. Das bayeriſche Miniſterium des Innern hat zu den handlungen den Regierungs⸗ rat Baron v. Truchſeß entſandt. Die Verhandlungen dürften diesmal nicht übermäßig lange Zeit in Auſpruch nehmen, da bereits geſtern herr v. Pechmann ſoll in den Aufſichtsrat gewählt werden. 7) Für die Herren Direktoren Dr. Ullrich und Dr. Dietzſchole, beide Frank⸗ ſurt a. M. iſt die Amtsdauer als Mitglieder des Aufſichtsrates mit der bevorſtehenden Generalverſammlung abgelaufen; die Annahme einer Wiederwahl iſt von denſelben abgelehnt worden. 8) Es wird die Wahl der Herren Max Ansbacher⸗Frankfurt a. M. und Sigmund Utitz⸗Nürnberg zu Mitgliedern des Aufſichtsrates beantragt. 9) Die Herren Max und Beno Ausbacher übernehmen die Haftung für die Einhaltung des heutigen Vergleichs. 10) Juſtizrat Freudenthal J und Landtags⸗ und Reichtagsabgeordneter Georg Heim erklären, daß ſie unter dem Ausdruck des Bedauerns ihre Beleidigungen gegen Max Ausbacher zurücknehmen, Außerungen, zu denen ſie durch die damalige irrige Auffaſſung der Verhältniſſe veraulaßt wurden: ſie erklären ferner, daß ſie ſich davon überzeugt haben, daß das Vor⸗ gehen des Herrn Max Ausbacher mit Bezug auf die Bayeriſche Boden⸗ kreditanſtalt im Intereſſe des Inſtituts gelegen habe, ſowie daß Herr Max Ansbacher nach ihrer heutigen Kenntnis der Verhältniſſe nie⸗ mals etwas getan oder gewollt habe was gegen das Intereſſe des Juſtituts gerichtet geweſen wäre. 11) Max Ansbacher erklärt, daß er, ſoweit er nach der Anſicht der Herren Juſtizrat Freudenthal J und Georg Heim gegen dieſe beleidigende Aeußerungen gebraucht habe, er ſie ebenfalls mit dem Ausdruck des Bedauerns zurücknehme. 12) Die Rechtsgültigkeit dieſes Vergleichs wird ausdrücklich von ſeiner Ge⸗ nehmigung durch die heutige Generalverſammlung abhängig gemacht. 13) Die Bayeriſche Bodenkreditanſtalt übernimmt die Prozeßkoſten und trägt zu den Koſten der Klagepartei eine Pauſchale von 20 000 Mark bei. 14) Der Auſſichtsrat hat den vorſtehenden Vergleich ge⸗ nehmigt. Zur Frage der Ermäßigung des Reichsbankdiskonts. *Berlin, 28. April. Die Frkf. Zeitung meldet: Wie be⸗ reits gemeldet, findet am Donnerstag die regelmäßige Monats⸗ ſitzung des Zentralausſchuſſes der Reichsbank ſtatt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß bei dieſer Gelegenheit auch über den Sta⸗ tus der Bank berichtet und die Frage einer Herabſetzung der offiziellen Rate erörtert wird. Es ſcheint faſt, als ob bisher nicht die Abſicht beſtehe, eine ſolche in Vorſchlag zu bringen und zwar wohl aus dem Grunde, weil man erſt einmal abwarten will, wie ſich diesmal zum Monatsſchluß die Verhältniſſe bei der Reichs⸗ bank geſtalten werden. Man kann mit ziemlicher Sicherheit darauf rechnen, daß trotz der normalen Geldflüſſigkeit, die ſich äußerlich kundgibt, die Anſprüche an die Bank wieder recht leb⸗ haft werden, umſomehr als mit Ende April wieder die swei Monatsbilanzen fällig ſind und die Banken hierzu für flüſſige Geldmittel Sorge tragen werden. Eine Herabſetzung des Dis⸗ konts würde im gegenwärtigen Augenblick zweifellos beſonders im Auslande ſo aufgefaßt werden, als ob dadurch auf die Sub⸗ ſkriptionen der neuen Reichsanleihen und Konſols in günſtigem Sinne eingewirkt werden ſolle. Dazu liegt wahrlich kein An⸗ laß vor; denn ein glänzender Erfolg der Emiſſion namentlich für die Aprozentige Anleihe wird auf allen Seiten mit Sicher⸗ heit erwartet. Preiserhöhung für Stahl. *Newyork, 28. April. Auch die Jones Laughlinlo er⸗ höhte laut Frkf. Zeitung die Preiſe für Stahlwaren, Platten und Bauſtahl um 1 Dollar. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher: für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. —— M. Reutlinger& Co. MI. HoFPTDGBSESILTFEBYHKR. 5501 Grossg Ausstelung vollständiger Wohnraume. 0 3, 4 Mannheim 0 3, 1 Die baunenhaltigkeit bringt mieh noch um! Koum freut man ſich der Sonne— gleich kommt ein Schneetreiben, ein Regenſchauer und eiſiger Wind hinterher, daß man bdis in die Knochen hinein friert.— Na ja, mein Lieber, ſchön iſt anders. Aber mir macht das nichts, ich hab' bei ſolchem Wetter immer eine Sodener Mineral⸗ Paſtille von Fay im Mund und erkälte mich nun über⸗ haupt nicht mehr. Machen Sie's wie ich. Die Schachtel, die Sie in jeder Apotheke, Drogerie oder Mineralwaſſer⸗ bandlung kaufen können, koſtet nur 85 Pfennig. Laſſen Sie ſich aber unter teinen Umſtänden Nachahmungen auf⸗ ſchwatzen. 811 utes Trage lelnaf⸗Etüls⸗ ellige Preise.— Srhaltlich in Geldwarenhandlungen. 7874 1 1 — Mannheim, den 28. April 1909, Geueral⸗Auzeiger. A bendblatt.) * 5— — mit den großen, vorzüglich eingarichteten Reichsposkdampfern der Deutscken Ost-Aixika-Linie Wogen Broschüre ÜUber diese Mittelmeer-Seerelsen nach Pissabon, Marokko, Karseille, Neapel, Agypten sowie uber Relsen nach den Kanarischen Inseln wende man sich an dle —————— Deutsche Ost-Afeika-Linie in Kamburg, Vertreter ſür Passagen in Mannheim: — Gundlach& Särenklau Nachf., 7* Unorr⸗Sos verbeſſert Zu haben in den Geſchäften, die Knorr's Hafermehl, Erbswurſt und Hahn⸗Maccaroni etc. führen. Afrikanaus 79617 „Nachahmungen weise man zurück“ 84244 25 Pfig. pro Stügk. Varchigte Chemeche Terke Attiengeeelchel.—— Balzufer 16, jede geſalzene Speiſe Tiſchflaſchen nachgefüllt zu 20, 35 und 55 Pfg. überraſchend, ohne den Cha⸗ rakter zu verändern. Sie iſt billig und ausgiebig, daß ſich jede Hausfrau ihrer bedienen kann. Hotel⸗Restaurant „Vietoria“, 06,7 12—2 75—11 Uhr Zu jeder Tageszeit. Erstklass. Familien-Restaurant Sorgfältig geführte prima Küche Garantiert Naturreine Weine Dinen u. Souper à Mô.50 u..50 Reichhaliige Auswahl à la carte 765² C. BB. Morlock. 55 Bhditestras80 Haskocher und Bligel- Apparate in reichster Auswahl, erste Fabrikate Roeder-Herde für Kohlen und Gas Badewannen, Badeöfen. r Bekanntmachung. Die Regelung des Fuhrwerksverkehrs während der Pferderennen betr. Nr. 48276 P. Zur Regelung des Fuhrwerksverkehrs bei den Pferderennen am., 2. und 4. Mai l. Is. wird hiermit 5§ 59, 108 Ziffer 5 Pol.⸗Str.⸗G.⸗B. Folgendes be⸗ mm a) Herrſchaftswagen, ſowie ein⸗ und zweiſpännige Droſchken nehmen ihren Weg hin⸗ und zurück ent⸗ weder durch die Auguſta⸗Anlage und deren Fort⸗ ſetzung als ſog. Kuhweideweg oder durch die Hilda⸗ ſtraße und deren Fortſetzung entlang dem Luiſen⸗ park. Automobile und leere Fuhrwerke dürfen zur Hin⸗ und Rückfahrt nur die Seckenheimerſtraße benützen. Bei der Rückfahrt fahren dieſelben den neuen Weg hinter der Stadtgärtnerei vorbei zur Seckenheimer⸗ ſtraße(Richtung Jägerluſt). c) Fahrräder, Breaks, Bernerwägelchen und dergl. be⸗ nützen zur Hin⸗ und Rückfahrt gleichfalls die Secken⸗ b heimerſtraße. 1 Das Vorfahren iſt ſtrengſtens unterſagt, ſofern hier⸗ durch Verkehrsſtörungen oder Gefährdungen der Fußgänger zu befürchten ſind. 115 Sämtliche Fahrzeuge haben die rechte Seite der Fahr⸗ bahn und ein mäßiges Fahrtempo einzuhalten. Die Aufſtellung der Wagen und Automobile während der Rennen ſowie ihre Abfahrt vollzieht ſich nach folgender Oronung: 1. Wagen und Automobile, welche gegen Löſung einer Karte ins Innere der Rennbahn einfahren, wenden am Ende der breiten Allee nach links, ſetzen am neuen Tor ihre Inſaſſen ab und fahren dann weiter um den erſten Platz herum in's Innere der Rennbayn. Die Ausfahrt erfolgt wie ſeither, am Lazarett vorbei, woſelbſt die Fahrgäſte aufgenommen werden, in den direkten Weg zur Seckenheimerſtraße; die Wagen biegen vor der Stadtgärtnerei in den erſten Seiten⸗ weg rechts ein nach der breiten Allee, die Automobile fahren gerade aus nach der Seckenheimerſtraße. Alle übrigen Wagen und Automobile wenden am Ende der breiten Allee nach rechts, ſetzen ihre In⸗ ſaſſen an den Toren ab und fahren in gleicher Richtung weiter. Die Automobile ſchwenken am Ende der Wagengaſſen nach rechts auf dem Automobilplatz ein und ſtellen ſich dort mit der Rückſeite gegen den Renuplatz auf. Die Wagen fahren um den Automobil⸗ platz herum und ſchwenken gegenüber der Stadt⸗ e rechts ab in die Wagengaſſen. Den Leukern der Automobile iſt verboten, nach Schluß der Reunen an einem der Tore vorzufahren; die Inſaſſen haben ſich vielmehr zu Fuß nach dem Standort ihres Antomobils zu begeben und dort ein⸗ zuſteigen. Die Abfahrt erfolgt ſodaun auf dem neuen Weg hinter der Stadtgärtnerei zur Seckenheimerſtraße (Richtung Jägerluſt). Vorſtehenden und den ſonſtigen zur Regelung des Ver⸗ kehrs ergehenden Anordnungen der Schutzmannſchaft und Gendarmerie iſt unweigerlich 5 zu leiſten. Uebertretungen werden an Geld bis zu 20 Mark oder mit Haft beſtraft. Mannheim, den 22. April 1909. Großh. Bezirksamt. Polizeidirektion. Dr. Korn. No. 16700 1. Vorſtehendes bringen wir zur öff Kenntnis. 32408 Manunheim, den 26. April 1909. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Arbeitsvergebung. Für den Neubau der Wilhelm Wundt⸗Schule in Neckarau ſoll im Wege des öffentlichen Angebots das Liefern und Verlegen des Plattenbelags vergeben werden. Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit entſprechender Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Samstag, den 3. Mai ds. Is., vormittags 1 uhr an die Kanzlei des unterzeichneten Amts(Kaufhaus 3. Stock, Zimmer No. 125) einzureichen, woſelbſt die Eröffnung der Angebote in Gegenwart etwa erſchienener Bieter erfolgt. Vordrucke für die Angebote ſind im Rechnungsbureau Gimmer No. 126) erhältlich Mannheim, den 23. April 1909. 32398 Städt. Hochbauamt. Heiderose 8459 Parkhötel 7 75 Die Verpachtung der Bedürfnisanſtalt bei der Wartehalle an der Friedrichsbrücke be⸗ treffend. Nr. 16029 J. Obige Bedürf⸗ nisanſtalt ſoll ab 1, Juni l. JIs. mit der Berechtigung zum tarifmäßigen Gebühren⸗ bezug auf die Dauer eines Jahres verpachtet werden. Angebote hierfür wollen verſchloſſen und mit der Be⸗ zeichnung„Bedürfnisanſtalt bei der Friedrichsbrücke“ ver⸗ ſehen, bis längſtens Mittwoch, den 12. Mai l. Is., vormittags 11 Uhr auf Zimmer Nr. 6 des alten Rathauſes eingereicht wer⸗ den, woſelbſt auch in der Zeit von 10—12 Uhr vormittags nähere Auskunft erteilt wird. Mannheim, 19. April 1909. Bürgermeiſteramt: von Hollander. 32409 Schieß. Sidweſtdeulſch⸗Schweizeriſch. Giüileerderkehr. Am 10. Mai l. J. treten folgende Nachträge zu den ſüdweſtdeutſch⸗ſchweizerlſchen Gütertarifen in Kraft: 7712 VI. Nachtrag zum Tarif⸗ heft 3(Badiſche Bahn u. ſ..— Oſtſchweiz), V. Nachtrag zum Tarif⸗ heft 12(Ausnahmetarif für Getreide u. ſ..), III. Nachtrag zum Tarif⸗ heft 15(Ausnahmetarif für Zement u. ſ..). Dieſe Nachträge enthalten verſchiedene Aenderungen u. Ergänzungen der Haupt⸗ tarife. Durch den Nachtrag/ zum Tarifheft 12 werden ab 1. Auguſt l. J. ſämtliche Frachtſätze der Abteilung VI (für Buchweizen und Hirſe) ohne Erſatz aufgehoben. Die Abfertigung derartiger Sen⸗ dungen erfolgt von dieſem Zeitpunkt ab zu den höheren Frachtſätzen der Abteilung 1I des Ausnahmetarifs Nr. 4 im Tarifheft 12. Die Nach⸗ träge können von den betei⸗ ligten Verwaltungen und von unſerm Verkehrsbureau unentgeltlich bezogen werden. Karlsruhe, 26. April 1909. Großh. Generaldirektion der Staatseiſenbahnen. Zwangs⸗Lerſteigerung. Donnerstag, 29. April 1909, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokale hier Q 4, 5 gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 5231 1 Klavier, 2 Fahrräder, 1 Saloneinrichtung, verſch. Oelgemälde, 1 Schreib⸗ maſchine 1 Badeeinrich⸗ tung und verſchtedenes. Mannheim, 28. April 1909. Zollinger, Gerichtsvollzieher. Volksbibliothek Zum ehrenden Gedenken an einen teuren Entſchla⸗ fenen wurde der hieſ. Volks⸗ bibliothek der Betrag von 0 Mark überwieſen. 7706 Für dieſe hochherz. Spende ſprechen wir auch an dieſer Stelle wärmſten Dank aus. Mannheim, 28. April 1909. Der Vorſtand. Zwangs⸗Verſteigerung. Donnerstag, 29. April 1909, nachmittags 2 Uhr werde ich in Mannheim an Ort und Stelle mit Zuſam⸗ menkunfſt am Weinheimer Bahnhof gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege lich verſteigern: 5232 1 Kalkwagen. Manuheim, 28. April 1909. Götz, Gerichtsvollzieher. Gſe r Freimillige Verſteigerung. Dounerstag, 29. April 1909, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 4½ 5 gegen bare Zalung im Auftrage des Rechts⸗ anwalts Roediger öffentlich verſteigern. 523 5 Sack Korkmehl und 12 Sack Magueſit. Mannheim, 28. April 1909. Zollinger, Gerichtsvollzieher. Nächste grosse Gewinnziehung der durch Reichsgesetz und Verfügung des k. k. Justiz- ministers v. 10. April 1906 für das ganze deutsche Reich ge- nehmigten Staatslose am I. Mai 1909. Insgesamt werden verlost über Többd,.be⸗ Jil Ak 4 480 000 300 000 2 le, 240 000 4 W. 76 832 6 w0 48000 4 45000 und ca. 76000 Treffer von 15 bis 20000 Mark. Alle Trefler sind staatl. ga- rantierf. 7634 Keine Prlvat-Lotterie sondern nur Staatslose Geld auf Wunsch zurück bei umgehender Rücksendung 2 Nummern für 5 Mark 4 Nummern Tür 10 Mark Einzelne Nummern werden nicht goliefert. Bel Nachnahme 60 Pfg. Porto- zuschlag. Ziehungsliste gratlis u. franko Bestellungen bef. umgehend Anton M. Aagaard in Ham- burg 7, Steindamm 41. 7 NTeAirmae bekannte) Spezialität: 2674 Naismehlseife ist die beste und vorteil- haftesto Teintseife, per Pfund 88 Pig. Grosses Lager in Kämmen, Kürsten, Schwämmen ete. Marktstr. Felfenhaus F 2, 2 Moritz öttinger Nachl. Inh.: R. H. Stocke 2952. und die Rotweine am 9. Wein⸗ Herſteſgerung 11 Neuſtadt a. d. H.(Rheinpfalz). Dienstag, den 8. u. Mitt⸗ woch, 9. Juni 1909, mittags 1 Uhr, im Saalbau läßt Herr eLeopold Mahyer II. Weingulsbeliher und Weingroßhändler zu Neuſtadt a, d. H. 844⁴ bü. 300 Fuder 100ööer, 1907er, u. 100 ger Weißweine ü. 300 Fuder 1907er und 190fer Nolweine öffentlich verſteigern. Die Weißweine kommen am 3. Juni Juni zum Ausgebot. Probetage: 18, Mai und an den Verſteigerungstagen im Saalbau. Juſtizrat Fr. Cuny, kgl. Notar. 2„hie Farbe 27 dles Kaffees 25 13 ebenso aber auch sein Aroma und Wohlgeschmack, namentlich beigeringeren* Sorten, werden wesentlich verbessert durch ꝶ einen klein. Zusatz der beliebten, allein echten Kaffee-Essenz von Pfeiffer& Dlller. n 65 Sehr ausgiebig, deshalb sparsam im 8 — Gebradiel, 8* Jeberall erhältlich in* 4% Originaldosen und — Paketen 8 Wirtſchafts⸗Eröffnung u. Empfehlung Einem titl. Publikum ſowie meiner werten Nachbarſchaft die ergebene Mitteilung, daß ich die Wirtschaft H 6, 12 übernommen und Samstag, den 1. Mai eröffuen werde. Empfehſe prima Lagerbier, reine Weine, gute Speiſen. Um gefl. Zuſptuch biktet hochachtungsvoll 7718 G. Mhusmann. echlelsFormuldre e ral zu Haben in dr. Dr. B. Saas. den Buckzdruckerel S. El. h. B. 55 Seldverkehr Hypothekengelder nach amtlicher und prlvater Schätzung auch für industrielle Werke zu günstigen Bedingungen vermittelt Egon Schwartz Bankvertretung für Hypotgeken.— legensohaffs-Vermſttlung. Friedrlohsring T 6, 21 Telephon 1734. ee Bitte genun auf meine Elrma Elrma zu achten. 4786 1 7 U. n einem Unternehmen für Tiefbau(Kläranlagen 18 ermise 98. E kann ſich ein tüchtiger Kauf⸗ mann mit 30 000 Mk. betei⸗ ligen, evtl. wird auch ſtiller Tetilhaber aufgenom. Hoher Verdienſt iſt ſicher. Angebote erb. u. Nr. 8431 a. d. Exped. Bürger und Beamle können ihren Bedarf in Seide, Kleiderſtoffe, Tuch u. Buckskin, Teppich, Gardinen Welch. edeldenkende Herr od. und Weißwaren von einem Dame würde jung. beſſeren hochfeinen Geſchäft unter be⸗ Fräul. 150 Mk. lethen. Rück⸗ 55 Zahlungsbedingungen zahlung u. Uebereink. Offert. beziehen. Offert unt. L. IL. erb. u. Nr. 8426 a. d. Exped. 8455 an die Exped. ds. Bl. kaufen 1 1 5 2u . Schwalbach, C 3,l 5 Teilzahlung gestatlet. Mof-Kalhligraph 7 2 der pLAm. Methode. Auszelahnungen, Montag, 8. Mas Deröffnen wir neue Kurſe, Herren und Damen erghalten in kurzer eine ſchöne 2„ deeee, ar. 425 oder Ausbildun 5 2—. u, e, 2. m. 12 m. Abſchl. Istenogr Maschinengehr. je M. 10.— Cages⸗ u. Abd.⸗NKurſe. Oroſp. grat. 15 Einzel⸗Unterr. Aufnahme käglich. cgGebhutter Gauden 5 Pfannheim 0.8 1. 8 n 7000 ig in der 55 12 7 Fiorran- ſonden-ſ „Express““ 27jährige Praxis. Sämtliche Neparaturen wer⸗ den fachmüßig ausgeführt, ſowie Arnanfertigeng nach Maß, tadelloſer Sitz, auch von ſelbſk⸗ gegebenen Sloffen. 2888 EK 4, 22,., — räbereie Wperebk— * 5 mit amer. Journal, ſklage⸗ weſen Korreſpondenz ꝛe. voll 5 fähig der 90 Ableilung Buchhalt ung ſelhft⸗ ſtändig vorzuſtehen, auf Fa⸗ 0 britbureau der Lebensmitkel, geſucht. Desgleichen 1 Fakturiſt u. 1 Expedient. Gehaaeneer Angabe 115 ehaltsauſprüche erb unter F. N. Z. 244 an Mudolf Moſſe, Frautfurt 4. 2. 5 ſtändig vertraut, jahr 1908 auf feſtgeſetzt. Die A Die dem Turnus gemäß ausg ltoff fabrik Mannheim-Waldhof. Bilanz am 31. Dejember 1908. aldhof Palſtva. 25— 250.— per Aftie J erſolgt von beute ab außer an unſeren Kaſſen bei: der Suddeuiſchen Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G., Maunheim, Herrn E. Sadenburg, Fraukfurt a. M. und der Berliner Handels⸗Geſellſchaft, Berlin. —— 8. ientat N. 2 edenen Mitglieder des Aufſichtsrates: erzienr ar Carl Ladenburg in Rannheim und Albrecht in Berlin⸗Schlachtenſee Mannheim. Sommer⸗Semeſter 1909. Am Donnerstag, Fen 29. April 1909 beginnen die folgenden Vorleſungen und Fachkurſe: Die Direktion. Nach Genehmig⸗ Nach Genehmig⸗ 80—8 die——— die eneral⸗ N— Verſammlung: Berfams ung: Liegenſchaften 4 8 5 55 te Attienkapital: 119,000,000—19,000,000— 15 482. Obligationen N Baldhof.967,000— 6,967,000— — Sa Tilſit 5,000,000—.000,000— 12 8*. 25 000 4 bligattons⸗Tilgungstonto 2 15,200— 15,200— 2— 2 340,462 47 326,30699 Kapial⸗Reſerve I10.843,70663/10,843,70663 Fabri kgrund⸗ Spezial⸗Reſerre 2023,891 39 2,028,831039 ſtücke, Eiſen⸗ Unterſtützungs! D 300,000—] 300,000— bahn⸗ u. Quai⸗ Salair und Lohn pro 1908 anlage Waldhof M. 1,181,978.97 Wückſtändig 46,84199 46,641½9 e rtiſat. Kreditoren J19,851,01758019,851,01758 bis 31. Dezbr. Apchs 207 900.— 207,000— 1907 3327780881 Nicht erhobene Dividende 85.250— 2,250— M. 804570.68 Obligattonsunſen pro II. 5 Fabrckgrund⸗ meſter 888 156,757 50 156,75750 ſtücke, Eiſen⸗ Nicht erhobene Obligations⸗ bahn⸗ Hafen⸗ Ner 44,86 25 44,48625 und Kanalan⸗ Reſerve für Frachten, Berufs⸗ 85 lage Titſit 293.449.06J 1,597. 819ʃ72.520,39627 genoſſenſchaft 2 167,044 65 167,04465 g Im Jahre 1900 fällig werdende Gebäude, Ma⸗ 9 ſchinen, Appa⸗ Holskaufſchillinge und Holz⸗ 8 rate und Hten⸗ Frachten 538,858 89 536,85889 fülien Waldhof N. 21,240.375.87 Delkredere⸗ 85 Dispoſttions⸗ ab⸗ Amorliar. fonds 18,182 21 18,182ʃ21 dis 31. Dezbr Af ſſelurranz⸗ à metä⸗ Konto 31,10376[ 31,103/76 1807 13.052.778.44 Dr. Carl Clemm⸗Stiftung —. Beſtand a M. 8,187,597.43 8 Gebäude, Ma⸗ i ber 1907. M. 119,950 27 —— 88 Zinſen 55% 888.—5 Fugr⸗ MN. 125 988 90 werke u. Uten; unterſtüz⸗ M. 125,988.90 27 2 b2 2 2 Hal 1 1— —— cut- ne 5 ungen M..938.15 124,05075 124,05075 ge ka Winter⸗ 8——— Jager Antwerpen) 2 42.227791 28 223 791 25 Gewinn, In Fabrikation befindliche stoffe 155,20365 155,%203 85 8 85 Nohnoffe und Brennmalecial.246,98 21J 1,246,80821% ffllke Holzvorrat incl. gekaufte Waid⸗— 1 Abſchreib⸗ 11948 0760511928076005 110 M. 1814 807.5 Schiffspark und Gebäude in— 15 53 Rußland 28170 451.281½70% dende a. Pe. Erſatz⸗ und Reparaturmaterial.420,71328J.420,71828 8— 7* Deditoren. 14.128.799 4614,128.799 48 68.000.000„ 4,289.900. f„ 4789,00 Avale und Kautionen 446,531— 416,581— Vertrag 27088f8 5582,78812 Vorausbezahlte Zinſen, Unf all⸗ und Feuerverſicherungs sprümien 54.59961 54,59961 Wechſel⸗ und Kaſſende ände 798,76101 798,76101 Effekten und Beteiligungen.22,769.8321422,769.882140 72.162 287 2770,647.97 72 72,162,287 2770,647,979 75 Bull. Gewinn- und Perluſt-Kunko pro 1908. Baben. 195 ̃ + Faf 1808 f Dezember 31 An Unkoſten, Jaruar I Per Vottrag aus 1907.288,689 66 Dezember 31]„ Ueberſchuß auf Waren⸗Ronto Aaige und Ertrag aus Effekten. 8,438,903 85 Tanttemen M. 2,192,918.12 *„„ .582.908 98 —„„ Arbeiter M. 136,977.88 Aibenrr Krankenkaſſe⸗ Beitrag 43,339.89 „„Arbeiter⸗Un⸗ fallverſicher⸗ ungs⸗Prämie, 55,513.— 5„„ Arbdeiter⸗Un⸗ terſtützungen„ 25,088.— 5„„ Arbeiter⸗In⸗ 1 valeu, Alters⸗— Verſ. Beitrag, 22964.81 1 Ad iter⸗ 1 Speiſe⸗ und [Baadeanſtalts⸗ 1 Beitrag 28.707.08 312,538 91 *„„Gewinn⸗Saldo pro 1908 8,827.095 67 .722.543—.722..43 8¹ In der beute ſtaltgehabten Generalverſammlung unſerer Geſellſchaft wurde die Dividende für das Geſchäfts⸗ Taz und Stunde Thema: Dozent: Vortragsraum: nermittags 7 UhrHandelspädagogiſches Seminar Kektar Dr. Weber Saal— der Handelsſchule 2 8„ Srundlagen der kaufm. Aritzmetit Dr. Gerſtner 7 5 8S„ uebungs kontorſnſammenhäng.Uebungen) Profefſor Kohlhepp 2 5 9„ Srundlagen des Rechnens im Bankgeſchäft Dr. Gerſtner—* 0 10„Betriebstechnik d. internat. Warenhandels Profeſſer Kohlhepp 3 7 Import⸗ u. Exportgeſchäft) m. Kalkulat. 10 Banktechnit und Banduchführung Dr. Gerſtner—5— 5 11„ Faufm Unterrichtsweſen im In⸗ u. Ausland Profeſſor Kohlhepy 5 * 12„ Sppotbekentecht Nechtsauw Dr. Wimpfheimt. 9 „„Stensgrapzie— Suiem Sabelsberger Arnand„ 5 nachmittags Eusliſe Handelskerreſpendenz Sprachlezrer EAwasd 555 8 5„ISranzzſſce ̃ Prof. M. Ott 5 5 * 222„Teanit des Kentskerrentderfehrs Dr. Gerſtner 10 5 . 7„Semimatr für Hendels⸗ l. bürgerl. Recht] X-A. br.Hachenbarg, Seilerf„ 12. 2 8 8 und Dr. Wimpfheimer §S„Pefttiſche Arithmenk Natdematifer Koburger 5* S„ üedungen üder die techiſchen Stand⸗ Dül⸗Ingen. Dr. Nertens„ 8 5 — den 27. Aprif 180 lagen der Zwangs⸗erſteigerung. Donnerstag, 29. April 1909, nachmittags 2 Uhr. werde ich im bieſigen Pfand⸗ lotale Q 4, 5, gegen bare Zahlung m Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1 Friſeur⸗Einrichtung und ein Räucherofen. Mannheim, 28. April 1909. Elliſſen, Gerichtsvollzieher. 5240 „Üsrmanla“- Hänge-Gas- Brenner kann an jeder Gas- lampe an- gebracht werden und drennt holler und dilliger wie jede elek- trische oder Saslampe! 6419 M..85 Ph. Söhne U1, 8 skör en gros un Gebrauchter Kaſſeuſchrank zu kaufen geſucht. 5 unter H. B. 8437 Exvedition dſs. Blatte Verkauf. 4 Zimmer⸗Haus (Parkringſ ſehr rent., umſt. halber billig zu verkaufen. Anfragen erb. u. No. 8458 an die Expedition dſs. Blattes Edles Reunpferd zu uerkaufen. Wegen Aufgabe eines Stalles iſt eine engliſche Vollblut⸗Stute (Fuchs), 9 Jahre alt, zur Zucht ſehr geeignet um den billigen Preis von 600 Mark zu ver⸗ kaufen. Näteres durch Bereiter GSött, Steppanienſtr. 59 in Karlsruhe. 5215 97 +— 2 at + Neue Pfaffmaſchine an eil. zu verk. T 5, 1, 3 Tr. Is. 8445 Von 0 MK. an monatlich 52¹8 Pianos in Miete vorrätig bei Heekel 8 218. Peter Deuss 5 + Seute morgen alles wieder in beſter, lebendfriſcher Ware eingetroffen, als: Schellfiseh, Ssslachs, Rotzungen, Salm, Maifische. Nur beſte Ware, billigſte Preiſe. Kabeljau, ſcieigesuche Drehscheibe noch im Betrieb, zu verkaufen. 52¹3 bumml-Fabrik Neckzrau. Ein guterkanener Kaſſenſchrank zu verkauſen. 8 5233 Jean Waguer, E 7. 34 Brennabor⸗Kab m. Freil,, ſ. gut erh., Bill. zu verk. Bellen Afr. 31, 3. St. rechts. Gebr Waſchmaſchine, gebr. zu verkau fen. 842 P 6, 20, 3. Stock. 1— finden 84 s! Pötters z Srensendach Hemdurg Alum.⸗Baren u. Schilderfabrif Eiue 4 Zinmei⸗Wahuung be mieten Bevorzugt Stadti: unter Nr 7705 an die Expedition d. Blattes. Zubeh(4. St. ausgeſchl) von rug. er Familie(3 Perſ.) per l. Juli zu mere. Offerten mit Preisaugabe — 7 7 Für drri Wochen geſucht helles, freundlich möhtiertes Zimmer von gebild. Herrn. Offerten unter Nr. 5228 an die Exped. d. Bl. Stellen suchen B Bauführ. u. Architekt i. Auf. v. Werkpl. u. Detail ſowie Bauleitg. firm, i. Aufſt. von Maſſenber., Koſtenvoranſchl., Abrech. u. Reviſ. gew., erf. i. Abfaſſen v. Baunverträg. u. Banbeſchr. mit Keuntu. im Schätzungs⸗ u. Hupothekw. 5. größ. induſtr. Objekt. gel. w. ſ. p. ſofort 8d. ſpãt. z. ver⸗ änd. Offert. u.„Bertranens⸗s poſten“ 8421 a. d. Exped. ds. Blattes. 842¹1 Ein gebildetes 88 gut mit Kindern ur he ſucht Hau Näheres 20, 1 Treppe. Wohnungen. 5 L Langſtraße 8470 5275 Lia lichliger dimm gefucht. Jean Bagner, 7, 34 Verkäuferin: branchekundig, per ſofort ſucht Hafner, nel. O 3, 12 Fabrik feiner Wurſt⸗ und Fleiſchwaren. 1 Mädchen für Glatt⸗ —— Büglerin ⸗ — ſofort B6, 155 Tr., zwei unmöbl Zimmer mit Bedien. an—— Herrn zu drm. 8454 6 1 7 immer⸗DWohng. Zubehsr, 2 Saden, 1 Stoll, ſofort zu ver⸗ 8481 Srnnn Mieten 9⁵ 1 1 2. 22 afenſtraße[ 84 Zimmer .13 Wilder Maun. ein möbliertes 25 1. Schlafzimmer für 1 oder 2 Herren vaſſsrg ſofort zu vermieten. 0 3 1 9 4 Tr., gut mol. Sn⸗ 5 billig zu zm 84¹9 19 möbl. Zimmer Schreibtiſch ſofort 5 83.1 8³ Skock links, n R3 3 Zimmer pet 1. Mai zu dermieten 854 J 8, 17, 3.., ſdön ö ſen. Balkonzim. zu v. 8488 16.55 3 Tr. Iinfs. Ein J 51 Zimmer au Herrn v. Dame bill. 3. v. Shikollenft. S möbl. Zimmer mit Balkon in freier Lage an 130 1 Herrn zu vermieten. Friedricsring 18, 1 7. möbl. Zimmer zu om. 8⁴¹9 Toilenrias 29, 4. St. m50l. Zimmer zu verm. 8⁴³⁰ Mollſtr. 25 part., 1 aut mödl. Zimmer für beſſ. Herrn ſof. zu vermieten. 5 19 ier eeer 88 Möbl. Wohn⸗ u. Schlaf⸗ zimmer ſofort od. ſpäter 117 billig zu vermieten. 8157 Noſengartenſtraße N 1. Mai möbl. Wohn⸗ u Sclofzann zer mit eiektr⸗ u. De terhon an beſſ. Herrn z. v. 4986 Takafrase II. pi. Ein ſein möbl. Aumer in Herr ſch aftlich em Hauſe ſofort oder ſpäter zu vermieten. 8³³ Valdparkſtraße 28 part. arf. Kom⸗ —— elegant möbl. 4 Zim⸗ ⸗Wohnung mit Küche und Bad per 1. Juli zu ver⸗ mieten. Näheres daſelbſt g. Stock rechts. 51¹+¹⁷ Freundlich möl. immer zu vermicten zäh. B 5. 12, 3. Stock Möbl.—— zu Sermiee Ait oder ohne Veufion auf. Mai. Weiureſtaurant S2 der gi 8201 nomm 582260 D und Kuche zu vermieten. — Näheres Suiherſtraße 2. Steigerwald. 2. Stock. 84²⁰ Seſucht per ſodt 328 Möbl. Zimmer — 4 12. 7, einf. möbl. Zim. Sart. —.——— gerlich lochen kaun und—— 8 5—85 Mab Vi 5 33 4. Stock, At—85 . Zimmer 5— 8372 Millagsftärlkin— Lehterik, m 2 2 ch—— ſof. uud 11 Jabren ge— 5238. er —* Werderplatz 7, 1 Tr. Der Studiendirektor: er Dr. Schott. 7 —1 Ti-L Dandttn Pfpa-Ponsten K 2, 5 — 41¹ als vorzäglich 5 kaunter Nilleg⸗— Wendliſc ür beſſere Herren und Damen Monall. M. 18— besw. 30. 5 7