Deerr 2* * rr een Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..48 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. (Badiſche Volkszeitung⸗) Badi In ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate„„80„ Die Reklame⸗Zeile 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Jnſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens ½ 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr⸗ Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Ausgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Aarlsruhe. Telegramm⸗Abreſſe: „General⸗Anzeiger Maunheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Redaktion 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.„ 218 Nr. 208. Donnerstag, 6. Mai 1909. 2 Ein„epochemachendes“ Budget. (Von unſerem Londoner Bureau.) OLondon, 4. Mai. Die Miniſteriellen im britiſchen Parlament hatten vom Schatzkanzler Lloyhd⸗George einen„epochemachenden“ Staats⸗ haushaltsentwurf erwartet— und ihre Erwartung iſt über⸗ troffen worden. Kein ſo draſtiſches Budget— das den oberen Klaſſen und den wohlhabenden Mittelklaſſen ſo ſtark in die Taſchen greift, während es den„kleinen“ Mittelſtand und den Arbeiterſtand ſehr ſchonend behandelt— iſt je den britiſchen Volksvertretern von einem Schatzkanzler vorgelegt worden. Es iſt nicht nur ein Budget: es iſt ein Partei⸗ manifeſt— eine Antwort auf die von den ſchutzzöllneriſchen Unioniſten an den Schatzkanzler gerichtete Herausforderung, daß er nicht mehr imſtande ſein würde, im Rahmen des Freihandelsſyſtems die nötigen Mittel zu beſchaffen, um die aus erhöhten Kriegsrüſtungen und ſozialen Reformen er⸗ wachſenden ungeheuern Ausgaben des Landes zu beſtreiten. Mit ſeinem Staatshaushaltsentwurf hat nun Lloyd⸗George den Beweis zu liefern geſucht, daß er, ohne zu der von den Unioniſten befürworteten Tarifreform ſeine Zuflucht zu nehmen, noch Hilfsquellen finden kann, um nicht nur ein Defizit von 16 Millionen Pund Sterling zu decken, ſondern auch für vermehrte Schiffsbauten, ſowie für Alterspenſionen und ſoziale Reformen Mit⸗ tel zu erübrigen. Und er erhebt außerdem Anſpruch darauf, Durch ſeine Erſchließungerweiterungsfähiger Hilfs⸗ die Finanzen des Landes auf Jahre hinaus im Rahmen des Freihandelsſyſtems ſicher geſtellt und die Ein⸗ führung des Schutzzolls und der indirekten Beſteuerung un⸗ nötig gemacht zu haben. 33 Behufs Durchführung ſeiner Finanzpolitik wendet ſich der Schatzkanzler— abgeſehen von der verhältnismäßig unbedeutenden Erhöhung der Spirituoſen⸗ und Tabaksſteuer, die alle Bevölkerungsklaſſen trifft— faſt ausſchließ⸗ Lich an den„Beſitz“. Die Steigerung der Einkommen⸗ ſteuer einſchließlich einer beträchtlichen Aufſchlagſteuer auf Einkommen von über 5000 Pfd. Sterlg., die Erhöhung der Erbſchaftsſbeuer, die Beſteuerung der Bodenwerte, die Wert⸗ zuwachsſteuer, die Stempelſteuer, die Automobilſteuer uſw. laſſen durchweg das Beſtreben erkennen, die Wohlhabenden ſtärker zu belaſten, die minder Begüterten zu ſchonen und gleichzeitig der ſchutzzöllneriſchen ZSegenpartei für ihre Tarif⸗ reformagitation den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Neben den überraſchenden radikalen Veränderungen im Weſen der Beſteuerung iſt an dem„epochemachenden“ Budget noch beſonders bemerkenswert, daß es— wenn auch vor⸗ läufig nur beſcheidene— Mittel zur Durchführung des ſozialen Programms anweiſt, zu dem ſich die Liberalen zur Zeit der allgemeinen Parlamentswahlen verpflichtet hatten. Eine der verſprochenen liberalen Reformen, nämlich die Temperenzreform, ſucht der Schatzkanzler allerdings nicht durch Anwetſung von Mitteln, ſondern durch Auflegung einer Steuer zu fördern: die bedeutende Erhöhung der Schank⸗ gerechtigkeitsſteuer wird sweifellos die Wirkung haben, einer nicht unbeträchtlichen Zahl von Schankwirten das Fort⸗ kemmen unmöglich zu machen. Georgeſchen Entwurf eine Weiterentwicklung des zurichten vermögen, ſo befürworten die Kampffertigeren von Im übri en iſt im Lloyd⸗ Alters⸗ penſionsſyſtems und auch die Arbeiterverſicherungsgeſetzgebung nach deutſchem Muſter vorgeſehen. Der Arbeitsloſigkeit ſoll durch Errichtung von Arbeitsnachweisſtellen nach Möglichkeit geſteuert werden. Eine ſyſtematiſche Entwicklung der natür⸗ lichen Hilfsquellen des Vereinigten Königreichs iſt in Ausſichl genommen. Die Wiederbewaldung des Landes ſoll durch eine neu zu ſchaffende Forſtverwaltung gefördert werden und die Gründung einer Forſtakademie wird in Betracht gezogen. Auch der in England ſo arg vernachläſſigten Landwirtſchaft widmet das Budget ſeine Aufmerkſamkeit: Landwirtſchaftliche Schulen und Muſterfarmen ſollen errichtet, Wege verbeſſert und Marktgelegenheiten vermehrt werden. Für alle dieſe Zwecke wird ein vorläufig nur kleiner„Landesentwicklungs⸗ fonds“ angewieſen, in den dann weiterhin alle entſtehenden Ueberſchüſſe und Erſparniſſe fließen ſollen. In der Tat ſoll England, das ſo viele Länder koloniſiert und kultiviert hat, nun ſelber erſt landwirtſchaftlich entwickelt werden. Der Kampf um dieſes mit ſo verſchiedenartigen Empfin⸗ dungen aufgenommene Budget wird zweifellos ein ungewöhn⸗ lich heftiger werden und wird die Beratung der von der Regierung für die diesjährige Tagung eingebrachten Geſetz⸗ entwürfe faſt gänzlich in den Hintergrund drängen. Die Konſervativen— als die Vertreter derjenigen Klaſſen, an die das Budget weſentlich vermehrte Anforderungen ſtellt— werden die darin gemachten Vorſchläge von dem Geſichtspunkte aus bekämpfen, daß die Staatslaſten„in gleichmäßigerer Weiſe“ auf alle Bevölkerungsſchichten verteilt werden ſollten und daß die Weltlage es notwendig macht, die in dem Ent⸗ wurf für Verſtärkung der britiſchen Seeſtreitkräfte angeſetzten Beträge zu erhöhen und die Ausgaben für ſoziale Reformen entſprechend einzuſchränken. Da ſie im Unterhauſe gegen die überwältigende Mehrheit der miniſteriellen Partei nichts aus⸗ ihnen die Verwerfung des Budgets durch das Haus der Lords. Aber obwohl Lord Derby unlängſt einem derartigen Vorgehen des Oberhauſes das Wort redete, ſo iſt es doch nicht wahrſcheinlich, daß die Lords, ſoweit dieſes Budget in Be⸗ tracht kommt, dem Unterhauſe den Fehdehandſchuh hin⸗ werfen. Die Oppoſition im Hauſe der Gemeinen wird ſich mit allen parlamentariſchen Kampfmitteln gegen die neuen Steuerlaſten ſträuben, aber ihre Führer werden ſchwerlich ſo weit gehen, unter den Arbeiterklaſſen, bei denen die Beſteue⸗ rungs⸗ und Reformvorſchläge des Schatzkanzlers ſich einer begreiflichen Popularität erfreuen, eine feindſelige Stimmung gegen die konſervative Partei zu erzeugen, indem ſie das Ober⸗ haus zur Verwerfung des Budgets drängen. Zur Reichsfinanzreform. Das Zentrum angeſichts der Entſcheidung. Im„Tag“ erklärt Dr. Julius Bach em, parteipolitiſch befinde ſich das Zentrum in der denkbar günſtigſten Poſition. Er ſchreibt: Man hat dem Zentrum, ſoweit möglich, alle und jede Veraut⸗ worklichkeit abgenommen. Die Regierung und die Blockmehrheit zönnen vom Zentrum nichts, aber auch garnichts verlangen. Aller⸗ dings iſt das Zentrum deshalb nicht außer aller und jeder Ver⸗ beweiſt— ſondern lediglich (Abendblatt.) antwortung. Es bleibt verpflichtet, an der Sanierung der Reichs⸗ finanzen auch ferner nach Möglichkeit mitzuarbeiten, um des Reiches willen, um ſeiner Wähler willen, um ſeiner ſelbſt willen. Niemand kann die weitaus ſtärkſte und feſtgefügteſte Fraktion des Reichstages von dieſer Verpflichtung entbinden. Aber das Zentrum hat bei der Erfüllung dieſer Aufgabe eine geradezu beneidenswerte Ellenbogen⸗ freiheit. Es braucht dabei keinerlei Rückſicht zu nehmen auf die Re⸗ gierung und die Regierungsparteien, die ihrerſeits auf das Zen⸗ krum nicht die mindeſte Rückſicht genommen haben und nehmen, Die Stellung des Zentrums angeſichts der Entſcheidung ſcheint mi hiernach ganz einſach und klar zu ſein: die Fraktion arbeitet weiter, „als ſei nichts vorgefallen,“ zunächſt in der Kommiſſton. Sie kut alles, um eine unſachliche Durchpeitſchung der Vorlagen zu verhin⸗ dern, läßt anderſeits, ſoweit es an ihr liegt, ebenſowenig eine V ſchleppung zu. Sie ſucht an den einzelnen Vorlagen zu beſſern, was zu beſſern iſt. Sie nimmt die guten Ginzelvorlagen an und leh die ſchlechten ab. Und bei der Schlußabſtimmung zieht ſie die Bila ſtimmt zu oder lehnt ab, je nachdem die an der Hand ihrer ſteuer⸗ politiſchen Grundſätze gewiſſenhaft geprüfte Geſamtvorlage das ge⸗ rechtfertigt erſcheinen läßt. Selbſt das einzelne Mitglied des Zen⸗ trums hat unter den obwaltenden Umſtänden ein Maß von Be⸗ wegungsfreiheit, wie unter anderen Verhältniſſen ein einem große Organismus angehöriges Glied es kaum haben kann. Iſt jemals und irgendwo einer parlamentariſchen Fraktion von ihren politiſchen Gegnern eine derartige unangreifbare Stellung verſchafft, ja förm⸗ lich aufgezwungen worden? Die„Kreuz⸗3ttg.“ billigt dieſen Zentrumsplon. Sie ſchreibt: 8 Dieſe Stellung nennt Dr. Bachem unerſchütterlich und ung fechtbar, und er hat mit dieſer Bezeichnung nicht unrecht, wenn die Zentrumsfraktion ſich angelegen ſein läßt, ſo wie hier vorgezeichne iſt, ſachlich und gradlinig vorzugehen. Das wäre das wirkſamſte und tatſächlich auch ein unanfechtbares Mittel, die„Ausſchaltungspolitik“ die uns in die üble Geſamtlage gebracht hat, matt zu ſetzen. Du das fortwährende und recht unſchöne Schelten auf den Reichskanzle wird ſich aber das Zentrum ganz gewiß keine Symp eibũn 8 Ganz anders lautet das Urteil der„Jeipz. Dieſe Sätze heißen, aus dem geliebten Zentrumsdeutſch Hochdeutſche übertragen, doch nichts anderes, als daß Herr Spahn und ſeine Freunde mit innigſter Genugtuung jedes verhindern, ihre Macht auskoſten und ſich) dem Kanzler gege durchaus nicht an den Spruch halten werden, den uns Si 10. Kapital lehrt:„Räche nicht genau alle Miſſetat und kühle Mütchen nicht!“ Vom führenden Organ des Fayeriſchen Klerus, „Augs b. Poſtzeitung“ erhält der Kanzler fol Eſelstritt: „Die Lage iſt bekanntlich gegenwärtig derart, daß nur der Rü tritt des Kanzlers oder die Reichstagsauflöſung eine Löſung bri kann. Sollte ſie auf dem erſtgenannten Wege erfolgen, Fürſt Bülow das Reichskanzlerpalais mit dem bitteren Gefühl laſſen müſſen, daß einen derart ſchmählichen Abgang not kein Kanzler des Deutſchen Reiches vor ihm gehaht hal.! er wird darin nur die Konſequenz ſeiner ſkrupelkoſen unſachlichen Politik erknnen müſſen. Die„Nordd. Allg. feiert den Fürſten Bülow als„Schüler der Bismarckiſchen P und Fortſetzer der Bismarckiſchen Tradition.“(Daß Gott Leider wird in dem Artikel auszufiühren bergeſſen, wie bewährten Traditionen des großen Kanzlers das Verha Fürſten Bülow im Dezember 1906 zu vereinbare als er, ohne jeden ſachlichen Grund, nicht im In des Reiches— wie jetzt die heillos verfahrene Situation wegen Unfähigkeit des Blocks, die Finanzreform zu erledigen, ſchlag aus perſönlichen 2* Feuilleton. Alexander von Humboldt. Zum 50. Todestage.— 6. Mai 1859. Drei Herden des Geiſtes überſtrahlten Deutſchland im 19. Jahrhundert: Gethe, Alexander v. Humboldt und Vismarck. Und bei allen dreien lag ihre volle Größe in der Univerſalität ihres Geiſtes. Ueber die Grenzen des Indus hinaus pflanzte ber deutſche, mit dem Gedankenſchwert die Welt erobernde Ale⸗ pander der Große ſein Siegesbanner auf. Die Nacht der Ur⸗ wälder, die Meerestiefe und der Sternenhimmel hatten ſich ſeinem Forſcherblick erſchloſſen. Sein durchdringendes Genie umfaßte alle Wunder des Weltalls, die vor ſeinem ſcharfen Auge der Hülle entledigt wurden. Faſt ein ganzes Jahrhundert umfaßt das Leben dieſes Weltweiſen, des jüngeren unter den beiden berühmten Brüdern Wilhelm und Alexander. Der Vater beider, der preußiſcher Major im Siebenjährigen Kriege und ſpäter Kammerherr war, ſtarb bereits, als Alexander, der am 14. Sep⸗ tember 1769 in Berlin, in demſelben Jahre wie Napoleon und E. M. Arndt, geboren war, noch nicht 10 Jahre alt war. Die erſten Lehrer der Brüder waren der als Verfaſſer des„Robinſon“ bekannte J. H. Campe, dann der Botaniker Kunth; auch der hekannte Verfaſſer von Reiſebeſchreibungen, der Arzt Heim, ver⸗ kehrte viel im Elternhauſe und übte einen nachhaltigen Einfluß auf die beiden Knaben aus, denen er gern ſeine Sonntagnach⸗ mittage widmete. fünfjährige Reiſe nach Südamerika unternahm. Von „bwurde, dann übers Weltmeer nach dem jetzigen vielgenannten Freiſtaat Venezuela, Einfluß auf ihn ausübte und die ganze, ſchon in Berlin gehegte Reiſeluſt in ihm entfachte. Und an der Seite dieſes Weltum⸗ ſeglers durfte er dieſen Reiſetrieb zum erſten Male auf einer großen Reiſe nach Holland, Belgien, Frankreich und England ſtillen, konnte hier in London die noch lebende Witwe Cooks beſuchen und ſo den Drang in die Ferne immer von neuem ent⸗ fachen. Noch verſuchte er, heimgekehrt, von neuem ſich in cameraliſtiſchen Studien zu vertiefen, in der Handelsſchule zu Hamburg, die damals großen Ruf genoß, doch riß der großartige fremdländiſche Verkehr, den er hier kennen lernte, ihn erſt recht in ſeinen Bann. In Freiberg ſtudierte er auf der Bergakademie, wo Werner, der Begründer der Geologie, einen Lehrſtuhl inne hatte, und wo Leopold von Buch, der begabte Schüler Werners, mit ihm in Verkehr trat. Inzwiſchen war er auch mit Moſes Mendelsſohn, dem jüdiſchen Philoſophen, und mit der geiſt⸗ reichen Rahel Levin, der ſpäteren Gattin Varnhagen von Enſes in Verkehr getreten, hatte, als er dann ſeine amtliche Tätigkeit als Aſſeſſor beim Berg⸗ und Hüttenamt in Berlin und bald dar⸗ auf, 1793, als Oberbergmeiſter in Bayreuth begann, hier auch Jean Paul kennen gelernt. Dann ſtarb 1796 die Mutter, und Alexander von Humboldt kam in den Beſitz eines großen Ver⸗ mögens, das ihm vollſtändige Freiheit über ſeine Entſchließun⸗ gen und die Möglichkeit zur Ausführung aller ſeiner Reiſepläne gewährte. Er verließ den Staatsdienſt, um zunächſt noch in Jena Aſtronomie und Anatomie zu ſtudieren So kam er auch mit Goethe und Schiller, zuſammen, die damals in ihrer Blütezeit ſtanden. „Dann folgte eine längere Reiſe nah der Schweiz, Italien und Frankreich. Hier(in Paris) lernte er den namhaſten Bota⸗ niker Aime Bonpland kennen, mit dem er 1799 jene berühmte Madrid aus gings zunschſt nach Teneriffa, deſſen Pik beſtiegen noch reicher an Erfahrungen aus dem großen Gebiete der Natu Male— ſeine Pläne durch Schwierigkeiten bis tief ins Orinokogebiet durchwanderten, ſuchten das Kordillerengebiet von Bogota(Columbia) und Quito (Ecuador), ſodann Peru bis Lima und endlich auch Mexiko. Ein wahre Großtat, die bis dahin unerreicht daſtand, war querung der Hochtäler von Quito mit Unterſuchung ihre Teil mit ewigem Schnee bedeckten Vulkaue, die Krone Unternehmungen aber, die Beſteigung des bis dahin als höch Gipfel der Erde geltenden Chimboraſſo(Ecuador), am 23. Juni 1802 bis 5193 Meter erklommen, die hö dahin erreichte Höhe. Von Mexiko wurde noch Havanna und dann das Gebiet der Oſtküſte Nordamerikas(Philadelphia) ſucht. Im Juli 1804 verließ Humboldt an der Mündun Delaware(Pennſylvanien) den neuen Kontinent und landete a 3. Auguſt in Bordeaux, reich an Naturalienſammlungen, ab wiſſenſchaften, Geographie, Statiſtik und Ethnographie. V 1809 bis 1827 weilte er vorwiegend in Paris, mit der Sicht ſeines überreichen wiſſenſchaftlichen Materials beſchäftigt. Nachdem er im Jahre 1822 den König Friedrich Wilheln zum Kongreß nach Verona begleitet und ihm in Rom Neapel durch ſeine Führung die Schönheiten dieſer Orte ſchloſſen hatte, trat er dadurch glei hſam in eine Hofſtellung kam im Herbſt 1827 nach Berlin, um die dort agende ſieb Naturforſcherverſammlung zu leiten. Im Winter 1828 u holte er in Berlin ſeine bereits in Paris gehaltenen über„Phyſiſche Weltbeſchreibung“, die damals ein wiſſenſchaf liches Ereignis der preußiſchen Hauptſtadt war und le und vornehme Berlin anlockten. Im Jahre 1829 bege boldt dann wieder auf Reiſen, ſchon im Jahre 181 Kaiſer Alexander zu einer Forſchungsreiſe d Aſiens aufgefordert. Damals hatte Napol an ihn ergangen, und mit den die Reiſenden unter unſäglichen Naturforſcher Ehrenberg beg 2. Seite. General⸗Anzeiger.(In blatt.) 1 Mannheim, 6. Mar, die größte Partei des Reiches von der Mitarbeit aus⸗ ſchloß.“ Aus dem protzenhaften Gebaren dieſes frommen Klerikerblattes mag man ungefähr erſehen, was für ein wildes Demagogentum bereitſteht, um das Erbe der Blockära anzutreten und„Thron und Altar zu retten“! Stellungnahme des Tabakvereins zur Tabakſteuerfrage. Der Vorſtand des Deutſchen Tabakvereins teilt uns mit: Der Deutſche Tabakverein hat die Gelegenheit, welche ihm die Tabakſteuer⸗Subkommiſſion des Reichstags durch ihre Vertagung bis zum 5. Mai gegeben hat, zu einer Stellung⸗ nahme ſeiner Mitgliederverſammlung zur Tabakſteuerfrage benutzt. Die auf den 4. d. Mts. in das Architektenhaus zu Berlin einberufene Verſammlung war von gut 700 Mit⸗ gliedern aus allen Gegenden Deutſchlands beſucht, und alle Zweige des Tabakgewerbes waren in ihr gut vertreten. Wer aus der Gegnerſchaft der weſtfäliſchen und niederrheiniſchen Fabrikanten gegen den Antrag Dr. Weber Mommſen auf eine Spaltung des Vereins geſchloſſen hat, den muß der Verlauf der Mitgliederverſammlung eines anderen belehren. Im Anſchluß an eine Rede des Herrn Syndikus Schloß⸗ macher(Frankfurt a..) traten Vertreter der Rauch⸗, der Kau⸗ und der Schnupftabakfabrikation, des Handels mit deutſchem und ausländiſchem Rohtabak und mit Tabak⸗ fabrikaten, ſowie ſämtlicher Zigarreninduſtriebezirke Deutſch⸗ lands, einſchließlich des weſtfäliſchen, auf, um ihre Zuſtim⸗ mung zu einer von dem Berichterſtatter namens des Vor⸗ ſtandes vorgeſchlagenen Erklärung zu bekunden. Nur die kleine Gruppe der niederrheiniſchen Fabrikanten, welche jede „Mehrbelaſtung des Tabaks unentwegt von der Hand weiſen, enthielten ſich der Abſtimmung, ließen aber durch ihren Redner erklären, daß auch ſie jedes andere Steuerſyſtem als das jetzige Syſtem der Verſteuerung und der Verzollung nach dem Gewichte entſchieden ablehnen. Der Verſuch der vier Firmen A. R. Jedicke u. Sohn in Dresden, J. Goldfarb in Pr.⸗Stargard, Elſäſſiſche Tabakmanufaktur in Straßburg und J. L. Bruns u. Söhne in Hannover⸗Wülfel, für eine neue Art Banderoleſteuer, durch welche von ihnen als Spezialität hergeſtellte Waren begünſtigt werden ſollten, Propaganda zu machen, wurde als Vertretung kraſſer, ganz vereinzelter Sonderintereſſen mit Entrüſtung zurückgewieſen. Desgleichen wurde von mehreren Rednern tiefer Erbitterung über die ungerechtfertigten Angriffe ſeitens der Regierung Ausdruck verliehen. Die ſchließlich einſtimmig angenommene Er⸗ klärung, welche als eine eindrucksvolle Kundgebung des geſamten deutſchen Tabargewerbes anerkannt werden muß, hat folgenden Wortlaut: „Die außerordentliche Mitgliederverſammlung des Deutſchen Tabatvereins vom 4. Mai 1909 im Architektenhaus zu Berlin ver⸗ leiht erneut der Ueberzeugung Ausdruck, daß jede Mehrbelaſtung des Tabaks entſprechend ſchwere wirtſchaftlich und ſozialpolitiſch ſchädliche Folgen mit ſich bringen muß. Sie beſchließt in vollem Einverſtändnis utit allen dem Deutſchen Tabakverein angegliederten Fachverbänden des Rohtabakhandels, der Rauch⸗, Kau⸗ und Schnupf babakfabrikation und den Bezirksbereinigungen der Zigarreninduſtrie zu erklären: czin gedeihlicher Fortbeſtand des Deutſchen Tabalgewerbes iſt nur möglich, wenn das jetzige Syſtem der Beſteuerung des deutſchen Tabaks und der Verzollung des ausländiſchen Tabaks lediglich nach dem Gewicht unter ſchonender Berückſichtigung der geſamben Rauch⸗, Kau⸗ und Schnupftabakfabrikation beibehalten mird. Dabei müßte ſich jedoch, falls der Reichstag bei der erforder⸗ Uchen Wiederherſtellung einer geſunden Finanzgebarung des Reichs entgegen den ernſten Bedenken des Deutſchen Tabalvereins auf eine Heranziehung des Tabaks nicht verzichten will, die Höhe der Mehr⸗ Delaſtung in angemeſſenem Verhältnis zum Geſamtumſatz des Er⸗ werbzweiges halten, damit nicht durch einen allzugroßen Ver⸗ brauchsrückgang dauernde Schäden und Verſchiefſungen eintreten, deren Folgen für Arbeiter und Angeſtellte, Händler und Fabrikanten bleibende Nachteile in ſich ſchließen würden,“ *** Ein vogtländiſches konſervatives Blatt bringt, wahrſchein⸗ lich aus der Feder des Führers der ſächſiſchen Landtags⸗ konſervativen, des Geh. Rats Opitz, einen Artikel, der die Trennung der ſächſiſchen Konſervativen von den preußiſchen in Ausſicht ſtellt,„falls der blöde Haß gegen die Erbanfallſteuer zu einer neuen Aera ultra⸗ montaner Vorherrſchaft führen ſollte“. politische Uebersicht. Manunheim, 6. Mai 1909 Die Kanzlerve antwortlichkeit und die Nationall beralen. Die Anträge der Nationalliberalen zur Miniſterverant⸗ Wortlichkeit haben es der Darob großer Krach in der ſozialdemokratiſchen Preſſe, die ſich mit gutem Grund getroffen fühlte und voller Wut über „Deutſchen Tageszeitung“ angetan. Sie zeiht ſie des Blockbruchs und verſichert, in ihr und ihrem allweil den Bakel ſchwingenden Praecceptor würde die Frage „laut und lebendig“: wohin ſoll die Fahrt gehen? Was haben die blockbrechenden Nationalliberalen denn nun eigentlich an⸗ geſtellt? Sie haben im erſten Paragraphen ihre Anträge ſtipulert: der Reichstag ſolle das Recht haben, den Kanzler vor dem Staatsgerichtshof zur Verantwortung zu ziehen, wenn durch ſeine Schuld ein Reichsgeſetz verletzt oder die Sicherheit und Wohlfahrt ſchwer gefährdet würde. Das geht etwas weiter, als ſeinerzeit im Plenum angeregt worden iſt. Aber es iſt das mindeſte, was ausbedungen werden mußte, ſollte das Anklagerecht überhaupt einen Sinn haben. Sie haben dann weiter vorgeſchlagen, dieſen Staatsgerichtshof aus zwei Senaten des Reichsgerichts unter Vorſitz von deſſen Präſidenten zu bilden, die inappellabel entſcheiden: auch eine Begnadigung ſoll nur mit Zuſtimmung des Reichstages er⸗ folgen können. Darüber iſt das Bündlerorgan vollends aus dem Häuschen. Das iſt, ſchreibt die„Tagesztg.“, der Beginn der Durchführung der parlamentariſchen Regierung: die Ent⸗ ſcheidung über die Entlaſſung des Kanzlers wird aus der Hand des Monarchen in die des Reichstages gelegt. Man könnte dieſe nimmermüden Hüter der Kronrechte daran er⸗ innern, daß die Beſtimmungen des nationalliberalen Antrages zum weſentlichen Teile dem Artikel 61 der preußiſchen Ver⸗ faſſung nachgebildet ſind(die freilich eine lex imperfeeta geblieben iſt); könnte darauf verweiſen, daß eine ganze Reihe deutſcher Verfaſſungen ähnliche Vorſchriften kennen; daß die Nationalliberalen doch danach trachten, den Handel vor den allerunparteiiſchſten Gerichtshof zu bringen, den wir über⸗ haupt haben, und daß, wenn eine Begnadigung ad libitum geſtattet bliebe, unter Umſtänden das Ganze auf ein wenig würdevolles Spiel hinauslaufen könnte. Aber uas ſcheint: wir haben es gar nicht nötig, uns erſt zu verteidigen. Parla⸗ mentariſches Regiment oder nicht: wir haben keine Neigung, uns vor Schlagworten graulich machen zu laſſen. Wir wollen doch weiter; wollen eine Fortbildung unſerer verfaſſungs⸗ mäßigen Zuſtände, die eine Wiederkehr von Begebniſſen ver⸗ hindern ſoll, wie ſie zu den Novembervorgängen führten. Das iſt damals der einmütige Wunſch der Nation geweſen, und dem haben die Nationalliberalen nach beſten Kräften und mit beſtem Gewiſſen nachzukommen verſucht. Von ſolcher Pflicht⸗ erfüllung im Dienſte von Vaterland und Nation werden Denunziationen im Stile der„Deutſchen Togeszeitung“ ſie nicht abhalten. Dic„Affäre Leuthner“, wie der„Vorwärts“ ſie nennt, darf ein größeres Intereſſe beanſpruchen, als ſonſt der Literatenzank zwiſchen den feind⸗ lichen Brüdern in der Sozialdemokratie. Der öſterreichiſche „Genoſſe“, in dem ein geſundes politiſches Gefühl und Ver⸗ ſtändnis für nationale Machtfragen wohnt, hatte im vor⸗ letzten Heft der„Soz. Monatsh.“ bekanntlich der„demo⸗ kratiſchen“ Preſſe im Reiche vorgehalten, daß ſie aus Parteiverbohrtheit die deutſch⸗auswärtigen In⸗ tereſſen zugunſten des Auslandes ſchädige, was „auch der feilſte Schmierfink eines pan⸗ ſlawiſtiſchen Hetzblattes ablehnen würde.“ den unbeguemen Ankläger herfiel.„Genoſſe“ Leuthner hat aber nicht nur die ſozialdemokratiſchen Blätter, ſondern auch ein gewiſſes bürgerlich⸗demokratiſches Blatt gemeint, worüber er in dem neueſten Heft der„Soz. Monatsh.“ in einer NNotgedrungenen Erklärung“ ausführk: „Wenn ich„demokratiſche Zeitungen“ ſage, ertüftekten einige beſonders Schlaue, meinte ich„ſozialdemokratiſche“. Nein, meine lieben Leſer, wenn ich„demokratiſch“ ſage, meine ich es auch, nur begreife ich allerdings unter das Wort alle ein, die den muffigen Nachlaß einer beſtimmten Artdeutſcher Demokratie und Ausländerei jetzt in ihren Trödlerläden feilhalten. In meiner ſo gern und oft hervorgehobenen Unkenntnis reichsdeutſcher Dinge war ich der, wie es ſcheint, irrigen Anſicht, das„Ber⸗ liner Tageblatt“ ſei im Reich nicht gang unbekannt. Nun, dieſe Zeitung, die in Wien ihre Weisheit an der Quelle ſchöpfen Jäßt, hat gleichwohl fortgefahren der deutſchen Regierung imſerbiſchen Konflikt eine Politikanzuempfehlen, die bei dem neu entzündeten Hochmut der Aehrenthal⸗Leute und der Thronfolgeclique nur zum Krieg oder zur völligen Iſolie⸗ rung Deutſchlands hätte führen können. Sie ließ, als die Un⸗ terdrückung der Slawen das beſte Thema der panflawiſtiſchen Kriegshetzer bildete, in einem Belgrader Brief über öſter⸗ reichüſchem Druckklagen, obſchon in Oeſterreich jedes Natiön⸗ chen ein liberum veto hat und vor deren kleinſten die Regierungen bauchrutſchen; und ſie unterließ es, ihre Leſer genauer darüber zu unterrichten, daß die Kadetten heute die wütendſten Ger⸗ manophoben und Kriegstreiber ſind, ungeachtet die Ablehr der ruſſiſchen Demokratie zum grimmigſten Chauvinismus der wichtigſte und intereſſanteſte Entwicklungsvorgang der letzten drei Jahr ſiſcher Geſchichte iſt. Wie Deutſchland je zu einer demok Kontrolle der Regierungshandlungen gelangen ſoll, w ichterſtatter ſeiner„Weltblätter ſo 5 ten vernachläſſigen, iſt ſchwer zu ſagen. Andere namhaft z machen, will ich unterlaſſen; nur etwa zur Erwiderung auf ger 75 Des Hinweiſungen an die Haltung in der Ma erinnern. Das„Berliner Tageblatt“ wird ſich hüten, davon Notiz zu nehmen. Aber es iſt doch intereſſant, daß es ſo weit kommen konnte, daß ein öſterreichiſcher Sosjaldemokrat die Schädigung deutſchnationaler Intereſ⸗ ſen durch ein reichsdeutſches„Weltblatt“ brandmarken konnte. Mr „Märr z Gegen Marx und Kautsky wendet ſich der Reviſioniſt Edmund Fiſcher, der bet den letzten Reichstagswahlen dem freiſinnigen Abg. Budde⸗ berg in Zittau unterlag, in der jüngſten Nummer der„Sozia⸗ liſtiſchen Monatshefte“. Karl Kautsky hat in ſeiner vor kurzem erſchienenen Broſchüre„Der Weg zur Macht“ ge⸗ ſchrieben:„In einem induſtriell hoch entwickelten Staate, wie Deutſchland oder England, beſäße es(das Proletariat) wohl heute ſchon die Kraft, die Staatsgewalt zu erobern, und fände es heute ſchon die ökonomiſchen Bedingungen, die Staatsgewalt zur Verdrängung kapitaliſtiſcher Betriebe durch geſellſchaftliche zu benutzen.“ Edmund Fiſcher weiſt darauf hin, daß das Durchſchnittseinkommen in Deutſchland nur etwa 650 Mark beträgt. Er folgert daraus, daß die Summe von Werten, die bei dem heutigen Stand der Produktion er⸗ zeugt werden könne, noch keineswegs beſonders hoch iſt, und bekämpft dann Kautskys Darlegungen wörtlich wie folgt: „Mehr als da iſt, kann auch keine ſozialiſtiſche Geſellſchaft ver⸗ teilen, und da eine ſofortige Uebernahme der geſamten Produktion durch die Geſellſchaft— vorausgeſetzt natürlich, es wäre ebenſo mög⸗ lich, wie es unmöglich iſt— würde heute nur zu einer allgemeinen Enttäuſchung führen. Steigern kann man aber die Produktipkraft auch unter ſozialiſtiſcher Leitung nur, indem mam beſſere Produk⸗ tionseinrichtungen, Maſchinenarbeit an Stelle von Handarbeit uſw, ſchafft. Da dieſe neuen Einrichtungen aber nicht vom Himmel fallen, ſondern, wie wir aus der Marxſchen Werttheorie wiſſen, erſt durch Arbeit erzeugt werden müſſen, ſtellen ſie eine Anhäufung von Werten (Mehrwert), alſo eine Alkumulation dar. Ohne Akkumulation gibt es überhaupt keine Weiterentwickelung der Produktion. Sollbe diefe Akkumulation unber geſellſchaftlicher Leitung größer ſein als ſie es jetzt iſt, dann könnten noch weniger Werte an die einzelnen Geſellſchaftsmitglieder verteilt werden: und das Einkommen wäre dann noch geringer als jetzt. In ſolche Sackgaſſe würden die Marxiſten geraten, wenn ſie mit der ſozialiftiſchen Geſellſchaft be⸗ ginnen wollten, bevor die kapitaliſtiſche Geſellſchaft die höchſte Stufe ihrer Entwickelungsfähigkeit erreicht und ſich überlebt hat.“ Im Gegenſatz zu den radikalen Sozialdemokraten iſt alſo Edmund Fiſcher der Anſicht,„daß die kapitaliſtiſche Pro⸗ duktbionsweiſe noch lange nicht abgewirtſchaftet hat, daß die Vorbedingungen der kapitaliſtiſchen Produktion noch nicht ver⸗ ſchwunden ſind“,— mit einem Wort, daß die Einführung des Zukunftsſtaates heute ein Unglück wäre, nicht zum wenigſten für die Sozialdemokraten ſelbſt. Der„Vorwärts“ verſpottet am Mittwoch früh Edmund Fiſcher als Wippchen und Men⸗ ſchen von kraſſeſter Ignoranz. Er druckt aber die obigen Darlegungen Fiſchers nicht bb. Deutsches Reich. — Fürſt Bülow und der Oftmarkenverein. Auf ein warmes Glückwunſchtelegramm an den Fürſten Bülow gelegentlich ſeines 60. Geburtstages ſeitens des Deutſchen Oſtmarken⸗ Vereins durch deſſen Vorſitzenden, Herrn v. Tiedemann⸗ Seeheim, iſt dieſem folgende Antwort zugegangen:„Dem Oſtmarkenverein und ſeinem verdienten Vorſitzenden danke ich herzlich für die freundlichen Glückwünſche zur Vollendung meines ſechzigſten Lebensjahres. Ich werde nicht ablaſſen von der Arbeit für das Deutſchtum der Oſtmarken, deſſen Förderung mir als eine ſelbſtverſtändliche Pflicht des deut⸗ 8 8 Reichskanslers und preußiſchen Miniſterpräſtdenten er⸗ heint.“ — Gegen die Verkäufe deutſcher Güter an Polen hat, wie aus Waldenburg gemeldet wird, dort die Generalverſammlung des ſchleſiſchen Hauptvereins des Evangeliſchen Bundes eine Erklärung angenommen. In dieſer Erklärung, die ein⸗ ſtimmig angenommen wurde, wird an die evangeliſchen Glaubens⸗ genoſſen der gefährdeten Bezirke die dringende Mahnung gerich⸗ tet, ſich ihrer Verpflichtung als deutſch⸗evangeliſche Chriſten be⸗ wußt zu bleiben, namentlich aber unter keinen Umſtänden ihre Hand dazu zu bieten, daß Grundbeſitz aus deutſch⸗evangeliſchen in nati Lpolniſch Händ übergehe. Dieſe Kundgebung wurde von der Reiſe, die er bis in die ſüdlichen Provinzen Sibiriens ausgedehnt hatte, wurde er in Petersburg vom Hof und der ruſſiſchen Ariſtokratie mit den ſeltenſten Ehrenbezeugungen über⸗ häuft, und viele wertvolle Ehrengeſchenke wurden ihm überreicht. In hohem Greiſenalter, als er bereits die ſiebzig über⸗ ſchritten hatte, machte ſich Humboldt daran, die Ergebniſſe ſeiner Forſchungen in einem umfaſſenden Werk niederzulegen. So ent⸗ ſtaud in den Jahren 1845—58 der„Kosmos“ in vier Bänden, VBölker. Humboldt hat in dieſem Werke das geſamte Natur⸗ wiſſen ſeiner Zeit in den Rahmen einer einzigen zuſammen⸗ faſſenden Darſtellung gebracht, und hat ſo ein Werk geſchaffen, das gleichſam den Abſchluß ſeines eigenen reichen Wirkens bil⸗ den mußte. Dabei hat er mit vorausſchauendem Blicke des Weltweiſen manchen Gedanken zu weiteren Forſchungen gegeben allem hat er mit dieſem Werke die Anregung gegeben zum Zu⸗ ſammenfaſſen der Forſchungen auf naturwiſſenſchaftlichem Ge⸗ biete und gezeigt, daß alle Einzelforſchungen im Hinblick auf das geſamte Wiſſen der Naturgeſetze ihren höchſten Wert er⸗ reichen. Dieſe Autorität als größter Gelehrter ſeiner Zeit hat er ſich bis an ſein Lebensende bewahrt. In ſeiner Wohnung, in der Oranienburger Straße in Berlin, wo er bis an ſein Lebensende wohnte, liefen die Fäden der ganzen Welt zuſammen, ſo weit es die Forſchung auf naturwiſſenſchaftlichem Gebiete be⸗ trifft. Einen reichen Briefwechſel mit den bedeutendſten Männern ſeiner Zeit hat er bis in die letzten Lebenstage hinein gepflegt. Dabei hatte der arbeitsreiche Forſcher noch Zeit, am Hofe des geiſtreichen Königs Friedrich Wilhelms IV. die Rolle des Be⸗ raters auf wiſſenſchaftlichem Gebiete zu ſpielen. Sein eigenes an⸗ ſebnliches Vermögen war alles in ſeinen Reiſen, ſeinen Samm⸗ lungen uſw. darauf gegangen; er hatte Wiſſensſchätze für Gold⸗ ſchätze eingetauſcht, und bei dem letzten Beſuch, den der Prinz⸗ Regent, der ſpätere Kaſſer Wilhelm ihm machte, hatte er dieſen ein Werk, das einzig daſteht in der Literatur aller Zeiten und und ſie manchen Weg zum Ausbau ſeiner Ideen gewieſen. Und vor gebeten, die Koſten ſeiner Beſtattung zu übernehmen. Unver⸗ mählt, lebte er nur der Wiſſenſchaft und ſeinen Freunden, unter denen vor allem König Friedrich Wilhelm IV. die meiſte Zeit in Anſpruch nahm. Am 6. Mai 1859 entſchlief der greiſe Ge⸗ lehrte im geſegneten Alter von 90 Jahren. Zahlreiche Denk⸗ mäler in der alten und neuen Welt künden ſeinen Ruhm den kommenden Geſchlechtern, der nicht kürzer und treffender ge⸗ zeichnet werden kann, als mit Goethes charakteriſtiſchen Wor⸗ ten:„Wohin man rührt, er iſt überall zu Hauſe und überſchüttet uns mit geiſtigen Schätzen. Er gleicht einem Brunnen mit vielen Röhren, wo man überall nur Gefäße unterzuhalten braucht, und wo es uns immer erquicklich und unerſchöpflich entgegenſtrömt.“ Alexander von Humboldt iſt ſicher in einzelnen Spezialfächern der Naturforſchung von ſpäteren Forſchern weit übertroffen worden und kann er als Enkdecker nicht an Galvani, Kopernikus, Kepler, Newton u. a. heranreichen. Humboldts Be⸗ deutung liegt aber darin, daß er nicht einem einzelnen Fache, ja, auch nicht der Naturwiſſenſchaft allein, ſondern der geſamten geiſtigen Förderung der Menſchheit diente. Er verſchmähte es nicht, das, was bisher nur als Vorrecht der Gelehrten ange⸗ ſehen wurde, durch allgemein verſtändliche Darſtellungsweiſe in Vorleſungen und Schriften zu einem Gemeingute aller zu machen, die Intereſſe für Bildung hatten. So wurde er ein Mann des Volkes im beſten und höchſten Sinne und ſo recht eigentlich der Urheber der populär⸗wiſſenſchaftlichen Forſchung in klaſſiſcher Form überhaupt, alſo der Vorkämpfer einer neuen Zeit, die mit vollem Rechte ein Hauptgewicht darauf legt, auch den breiteſten Schichten das lautere Gold echter Forſchung in ihnen verſtändlicher Weiſe zugänglich zu machen. Rk. ——— Buntes Feuflleton. — Humboldts Adel. Die Familie, der Alexander von Hum⸗ boldt entſtammte, war nicht von altem Adel. Als Stamm⸗ vater gilt Johann Hombold, der 1688 als Bürgermeiſter von Königsberg in der Neumark ſtarb. Sein Sohn Erdmaum Ludwig brachte es zum kurbrandenburgiſchen Rat, und deſſen Sohn Konrad wurde geadelt, wahrſcheinlich zu Beginn des achtzehnten Jahrhunderts. Er bekleidete hohe Aemter und ſtarb 1723. Hans Paul von Hombold, der Sohn des vorigen, machte als Hauptmann der brandenburgiſchen Hilfstruppen die Schlacht von Turin am 6. September 1706 mit, durch die Prinz Eugen die Stadt von den Franzoſen entſetzte. Er war mit einer Tochter des preußiſchen Oberſten von Schweder ver⸗ mählt und ſtarb 1740 auf ſeinem Gute Zeblin. Er hinterließ eine Tochter und vier Söhne: Dorothea Henriette, die ſich mit dem preußiſchen Major von Schoeder vermählte, Ludwig Erdmann, geſtorben als Leutnant im Regiment von Soydlitz, Paul, Heinrich, als Major 1761 wegen Verwundung penſio⸗ niert, Alexander Georg und Friedrich Wilhelm, der als Leutnant 1742 in Mähren umkam. Nur Alexander Georg pflanzte das Geſchlecht fort. 1720 geboren, war er ſeit 1759 Beſitzer der Herrſchaften Gingenwalde und Tegel, verließ 1761 als Major den preußiſchen Militärdienſt, wurde 1765 Kammerherr und ſtarb 1779. Er wurde durch ſeine Ehe, die er 1766 mit der verwitweten Frau von Holwede, geborenen von Colomb ſchloß, Vater der beiden berühmten Söhne Alexander und Wilhelm. Alexander war nicht verheiratet, während ſein Bruder Wilhelm ſich mit Karoline von Dach⸗ roeden vermählte, die ihm zwei Söhne und zwei Töchter ſchenkte. Die ältere Tochter heiratete den General von Hede⸗ mann, die jüngere den Miniſter von Bülow, der 1846 ſtarb und einen Sohn hinterließ. — Wie Bienen und Ameiſen ſich verſtändigen. Der fran⸗ zöſiſche Gelehrte Gaſton Boumer macht in der Revue heb⸗ domadaire intereſſante Mitteilungen über Experimente mit Bie⸗ nen und Ameiſen, die zeigen, wie dieſe Inſekten mit Hilfe der 0 — rr 2 s »—²——. — r eee: 8 224 2 FFree Are e rrr %½„ ͤ Mannheim, 6. Waai. eral⸗Hngeiger Abends latt. 3. Seite. — ad 00 veranlaßt, daß im Laufe der letzten fünf Jahre in den leſiſchen Kreiſen Glogau, Freyſtadt, Groß⸗Wartenberg, Guhran und Wohlau gegen 70 mittlere Beſitzungen und mehrere größere Güter in polniſche Hände übergegangen ſind. — Eine Proteſtverſammlung der Berufsgenoſſenſchafts⸗ beamten gegen den Entwurf der Reichsber⸗ ſicherungsordnung fand unter Teilnahme von Delegier⸗ ten aus dem Reiche in Berlin ſtatt. Der Vorſitzende des„Ver⸗ eins der Beamten der deutſchen Berufsgenoſſenſchaften“ Frei⸗ herr von Steinäcker erklärte, daß der Entwurf den Erwartungen und berechtigten Anſprüchen der Berufsgenoſſenſchaftsbeamten in keiner Weiſe gerecht werde und dieſen eine bittere Ent⸗ täuſchung bringe. Weder in rechtlicher noch in ſozialer Be⸗ ziehung biete die geplante Reichsverſicherungsordnung eine Beſſerung, ja ſie verwirre durch dehnbare Begriffe und Kaut⸗ ſchukparagraphen noch die ohnehin unſicheren Verhältniſſe. Da⸗ bei ſei die Lage dieſer Beamtengruppe wenig beneidenswert. Das Höchſtgehalt betrage 1800 Mark; ſelbſt alten Beamten werde ſechswöchentliche Kündigung zugemutet. Dienſtordnungen gebe es überhaupt nicht. Die Lehrlingszüchterei führe zu unglaublichen Verhältniſſen. Eine Berufsgenoſſenſchaft beſchäftig e neben vier Beamten neun vierzehnjährige Schreiber mit 36 Mark Monats⸗ gehalt. Die Verſammlung nahm eine Reſolution an, in der eine Aenderung der Paragraphen 777 bis 779 des Entwurfs zwecks Beſſerſtellung der Beamten der Berufsgenoſſenſchaften verlangt Aus Stadt und Laud. * NRannbeim, 6. Mai 1909. *Verſetzt wurde Notariatsaſſiſtent Oskar Gge bei dem Nota⸗ riat Freiburg 4 bis 7 zum Notariat Konſtanz. Ernannt wurde der zurzeit im Dienſte der Stadtrerwaltung Freiburg ſtehende Geometer Julius Hamm zum Bezirksgeometer. * Uebertragen wurde dem Hauptlehrer und Realſchulkandidaten Joſeph Hausmann in Bruchſal die etatmäßige Amtsſtelle eines Reallehrers am Realprogymnaſium in Mosbach. * In den Ruheſtand verſetzt wurde Reallehrer Joſeph Mayer am Realprogymnaſium mit Realſchule in Villingen wegen vorgerück⸗ ten Alters und leidender Geſundheit. Die Königin von Schweden iſt geſtern, von Italien kommend, in Karlsruhe eingetroffen und am Bahnhofe von der Großherzogin Luiſe empfangen worden. Die Königin hat im Schloſſe Wohnung genommen. * Begründung des Vereins ſüddeutſcher Abzahlungsgeſchäfte mit Sitz in Frankfurt a. M. In Frankfurt a. M. wurde ein Verein ſüd⸗ deutſcher Abzahlungsgeſchäfte gegründet, welcher dem„Verband der Kredithäuſer Deutſchlands und verwandter Branchen“ beigetreten iſt. Der Verein hat ſeinen Sitz in Frankfurt a. M. Es gehören ihm die Städte Frankfurt, Mainz, Wiesbaden, Darmſtadt, Mannheim, Heidelberg, Offenbach, Kreuznach und Hanau an. Als erſter Vor⸗ ſitzender wurde Siegfried Ittmann in Firma J. Ittmann, Franr⸗ furt a.., gewählt. Einrichtung einer einheitlichen landwirtſchaftlichen Buch⸗ 1 führung durch die Landwirtſchaftskammer. Der Vorſtaund der Land⸗ wirtſchaftskammer hat auf Grund eines bon dem zuſtändigen Aus⸗ ſchuß geſtellten Antrages in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, zwecks ſpäterer Einführung einer einheitlichen Buchführung zunächſt eine Prämiierung von kandwirtſchaftlichen Buchfüh⸗ rungen zu veranſtalten, wie ſie zur Zeit im Lande beſtehen. Die Preiſe betragen 30—50 M. und ſollen beſonders bäuerliche Wirt⸗ ſchaften mit ſolchen bedacht werden unter der Vorausſetzung, daß die Buchfü 1 für das zuletzt abgelaufene Betriebsjahr voll⸗ 1— 4* g durchgeführt und mit einer Reinertragsberechnung abge⸗ ſchloſſen ſind. Ferner ſoll an mehreve Landwirte aus den verſchieden⸗ ſten Landesgegenden Buchführungsmaterial abgegeben werden, um h Anleitung der Landwirtſchaftskammer durchzufithren und daraus das Material für die Einführung einer einheitlichen Buchführung zu gewinnen. Die eingelaufenen Buchfüh⸗ rungsergebniſſe werden ſelbſtverſtändlich ſeitens der Landwirtſchafts⸗ kammer vertraulich behandelt. Diejenigen Landwirte, welche ſich an der Preisbewerbung beteiligen wollen, haben ihre durchgeführten Buchfühhrungen bis 1. Juli d. J. bei der Landwirtſchaftsbkammer * Die Ortsgruppe Mannheim der Deutſchen Geſellſchaft zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten hielt ihre diesjährige ordent⸗ liche Mitgliederverſammlung am vergangenen Donners⸗ tag im Hobel National ab. Der von Herrn Dr. Loeb erſtattete Jahresbericht über die Arbeit der hieſigen Ortsgruppe zeugte von der erſprießlichen Tätigkeit im vergangenen Jahre. Es fanden 5 größere Vortragsveranſtaltungen ſtatt, darunter zum erſten Male ein Dis⸗ kuſſionsabend(Thema: Elternhaus und ſexuelle Erziehung), ſowie — analog der bisher abgehaltenen Belehrungsabende für die Abi⸗ turienten der Mittelſchulen— ein ſolcher für die abgehenden Ge⸗ werbe⸗ und Handelsfortbildungsſchüler. Beide Neuerungen be⸗ deuteten einen vollen Erfolg und ſollen auch weiterhin beibehalten werden. Hierauf berichtete Herr Hoffſtaetter ſen. über den Stand der Kaſſe. Von 246 Mitgliedern wurden 1185 M. Beiträge geleiſtet, die mit einem übernommenen Kaſſenheſtand aus 1908 von 391.14 M. 1573.14 M. Einnahmen ausmachen. Die Ausgaben der Ortsgruppe betrugen 414.11., an die Zentrale nach Berlin wur⸗ den 750 M. abgeführt, ſodaß ein Saldo pro 1909 von 409.03 M. Fühlhörner ſich untereinander verſtändigen. Boumer erzählt von einer Bienenkönigin, die in ein kleines metalliſches Gewebe erſchloſſen wurde, deſſen Maſchen eng waren, um einer Biene Durchlaß zu gewähren. Man brachte das kleine Gefängnis dann in den Bienenkorb zurück, dem die Königin entſtammte, und verſetzte die ganze Bienenkolonie in völlige Dunkelheit. Nur von Zeit zu Zeit öffnete man ein Guckloch, um zu beobachten, was im Innern des Korbes vorgeht. Eine kurze Zeit lang ſchienen die Bienen die Gefangenſchaft ihrer Königin nicht zu bemerken. Plötzlich aber war gleich eine größere Anzahl von Arbeitsbienen davon unterrichtet. Man ſah, wie ſie ihre Fühler durch das Me⸗ tallnetz ſtreckten, die Königin näherte ſich ihnen, kreuzte ihre Füh⸗ ler mit denen der Arbeitsbienen und es war, als begänne ein Geſpräch zwiſchen ihnen. Dann wurden fruchtloſe Verſuche un⸗ ternommen, um die Königin zu befreien. Nach einer Weile gaben die Bienen, offenbar reſigniert, dieſe Arbeit auf: man ſah einige Arbeitsbienen, die ſich dem Netze wieder näherten und mit ihren Zungen der Zunge der Königin Nahrung übermittelten. Ganz ähnlich verliefen die Verſuche mit Ameiſen. Wenn eine Ameiſe eine Genoſſin ſucht, die ihr bei dem Transport eines ſchweren Gegenſtandes behilflich ſein ſoll, ſo geht dieſer gemeinſamen Ar⸗ beit ſtets eine Verſtändigung vorauf: die eine Ameiſe nähert ſich der anderen, berührt deren Fühler mit den eigenen und ſucht die Gefährtin offenbar zur Hilfe zu beſtimmen; worauf die zweite der erſten alsbald folgt. Noch merkwürdiger iſt die Tatſache, daß ſowohl in den Bienenkörben als in den Ameiſenbauten eine plötzliche Verſtändigung auch ohne die Fühlhörner eintritt, die die ganze Kolonie mit Blitzesſchnelle in höchſte Aufregung und zu fieberhafter Tätigkeit bringt. Es gibt offenbar ein Alarmzrichen, das ſich mit der größten Schnelligkeit durch den ganzen Bau — fortpflanzt; auf welche Weiſe aber dies geſchieht, hat die For⸗ ſchung bisher noch nicht aufzuklären vermocht. verbleiht. Der Kaſſenbericht war von Herrn Dr. Li on geprüft. Dem Vorſtand und Kaſſier wurde einſtimmig Decharge erteilt. Bei der notwendigen Ergänzungswahl zum Ausſchuß wurden Frau F. Böh⸗ ringer, die Herren Stadtrat Darmſtädter, Bezirkstierarzt Ulm, Krankenhauedirektor Dr. Vollhard und Handelsfortbil⸗ dungsſchuldirektor Dr. Weber gewählt. Mit einem herzlichen Dank für alle Mithilfe, insbeſondere auch an den Stadtrat und an die Preſſe für ihre andauernde katkräftige Unterſtützung, ſchloß der Vor⸗ ſitzende die Verſammlung. «Maimarkt-Lotterie. Bei der geſtern ſtattgefundenen Ziehung der Maimarkt⸗Lotterie fielen 3 Hauptgewinne und zwar auf Nr. 54 239 ein Arbeitspferd und auf Nr. 40 974 und 30 522 je eine Kalbin in die Kollekte von Moritz Herzberger, E 3, 17. *Medizinalkaſſe der katholiſchen Vereine. Vielfachen Wünſchen entſprechend hat ſich der Vorſtand entſchloſſen, auch dieſes Jahr für den Monat Mai Eintretenden die Aufnahmegebühr, welche ſonſt eine Mark beträgt, fallen zu laſſen. Es ſei an dieſer Stelle auch ganz beſonders bemerkt, daß die Beiträge in den drei Medi⸗ zinalverbänden gleich ſind, ebenſo ſtehen dieſelsen Aerzte und Apo⸗ theken unſeren Mitgliedern zur Verfügung. Die tägliche Entſchä⸗ digung bei Landaufenthalt, Krankenhaus⸗Verpflegung uſw. beträgt bis 60 Pfennig im Tag. Wir möchten unſere zahlreichen Kaſſen⸗ Angehörigen freundlichſt bitten, uns bei Werbung neuer Familien zu unterſtützen. * Inſtitut Sigmund. Eine recht gute Frequenz hatte das In⸗ ſtitut Sigmund auch wieder in dieſem Winterſemeſter aufzuweiſen. Die Schülerzahl bezifferte ſich auf über 90, der Unterricht wurde bon 18 Lehrern erteilt, ſodaß auf je 5 Schüler durchſchnittlich 1 Lehrer kam, was eine naturgemäße, individuelle Behandlung des einzelmen Schülers in weitgehendem Maße ermöglichte. Der Erfolg hat die Arbeit und Methode auch diesmal wieder gerechtfertigt: Es beſtanden 5 Schüler das Einjährig⸗Freiwilligen⸗ reſp. das Oberſekundaner⸗ Examen. Darunter hatten 4 nur die Vorbildung der Volks⸗ reſp. Bürgerſchule; 3 beſuchten nur die Abendkurſe, weil ſie am Tage ihrem Berufe nacchgehen mußten, und das Ziel wurde erreicht in 75 2 Großmacht in Deutſchland bezeichnete, hat der allgemeine ſtenotachy⸗ graphiſche Verband eine Entgegnung erſcheinen laſſen, in welcher er ſich auf ſeine neueſte Statiſtik beruf und für ſich die 3. Stelle in An⸗ ſpruch nimmt. Zugleich wirft der ſtenotachygraphiſche Verband den Nationalſtenographen unlauteren Wettbewerb vor. Wir haben mit Abſicht nicht ſofort genantwortet, da wir erſt das Ergebnis der ſchon in die Wege geleiteten Nachprüfung dieſer Statiſtik abwarten wollten. Dieſes Ergebnis liegt nun aus weiten Teilen des deutſchen Reiches vor und iſt geradezu vernichtend für die ſtenotachygraphiſche Schulo. In der Statiſtik ſind alle Vereine aufgezählt, die ſchon ſeit Jahren nicht mehr beſtehen. So gibt es z. B. im Königreich Sachſen von den behaupteten 53 Vereinen etwa 30 überhaupt nicht, von den übrigen ſind die Mitgliederzahlen oft um die Hälfte zu hoch angegeben. Ge⸗ naues Material liegt uns vor und wird demnächſt veröffentlicht wer⸗ den. Warum iſt die Klage gegen den Verfaſſer unſerer Notiz nicht eingeleitet worden? Wir erbringen ſofort den Beweis, daß die ſtenotachygraphiſche Statiſtik nicht den einfachſten Anſprüchen au Ge⸗ nauigkeit genügt und daß die ſtenotachygraphiſche Schule gar kein Recht hat, ſich 3. Schule zu neunen. Der 3. Platz gehört vielmehr unbeſtritten der Nationalſtenographie, die damit den Beweis erbracht hat, daß ein vokalſchreibendes Syſtem ohne jede behördliche Unterſtützung eine ausgedehnte Verbreitung erringen konnte. Daß ein Fortſchritt einer ſtenographiſchen Schule nur nach Prozenten be⸗ rechnet werden kaun, muß doch zugegeben werden. Die älteren Schulen mit ihrer weitverzweigten Organiſation müßten viel mehr wachſen als die jüngeren, die ſich erſt heraufarbeiten müſſen. Wenn nun eine Schule im Vergleich zu ihrem vorherigen Mitglieder⸗ und Vereinsbeſtande ſtärker wächſt als eine andere bei denſelben Ver⸗ gleichsgrundlagen, ſo iſt das eben ein Beweis für das raſchere Vor⸗ wärtskommen dieſer Schule. Die Rechnung der Herren Stenotachy⸗ graphen leidet eben daran, daß ihre Statiſtik, auf die ſie ſich ja aus⸗ drücklich berufen, nicht ſtimmt. Der Zuwachs der National⸗ an Mitgliedern und 585 7% an Uuterrichteten. ie Bandoneon⸗Kapelle„Eintracht“, ohne Konkurrenz iſt, und deren Mitglieder alle geborene Mann⸗ heimer ſind, wurde von Herrn Hofkapellmeiſter Kutzſchbach auf ihr muſikal. Können geprüft und erhielt daraufhin einen Kunſt⸗ ſchein. Bemerkt ſei, daß dieſe von Vielen noch nicht gehörte Kapelle am nächſten Sonntag im Seckenheimer Schloß in Dachauer Bauerntracht ein Garten⸗Konzert gibt. Polizeibertieht vom 6. Mai 1909. Einbruchsdiebſtahl. Am 4. Mai 09 wurde in einer hieſigen Herrſchaftswohnung unter Benutzung eines Nachſchlüſſels eingedrungen und die nachbenannten Schmuckſachen von bedeu⸗ tendem Wert entwendet: 1. Eine goldene Damen⸗Remontoiruhr, auf dem Rückdeckel das Monogramm E. B. eingraviert. 2. Eine goldene Uhrkette— Damenhalskette— feingliedrig mit verſchlun⸗ genem Schieber, auf letzterem ein kleiner Brillant. 3. Ein Paar gold. Ohrringe, mit 3 kleinen Brillanten beſetzt und ein kleiner beweglicher Brillant als Anhänger. 4. Eine Broche— Kaiſer Friedrich 10 Mark⸗Stück mit blumenartiger Einfaſſung. 5. Vier goldene Ziernadeln in Form von Sicherheitsnadeln, eine hiervon mit einem Granaten, eine mit je 1 grünen, blauen, roten und weißen Stein, eine mit grünem Smaragd und Perlchen und eine aus Mattgold mit blauem Stein beſetzt. 6. Eine große ca. 5 om lange, ovale, goldene Broche, ein Geflechte darſtellend laltmodiſch). 7. Eine goldene Broche— 4 blätteriges Kleeblatt mit einem gro⸗ ßen blauen Stein in der Mitte. 8. Eine gold. Broche, halbmond⸗ förwig, mit Verzierungen, in der Mitte eins Perle. 9. Ein goldener Damenring mit 2 dunkelblauen Steinen und 1 Brillant 10. Ein gold. Damenring mit blauem Stein. 11. Ein ſilb. Ket⸗ tenarmband mit einem Engelskopf als Anhänger. 12. Eine Stahl⸗ kette, auf einzelnen Gleichen kleine falſche Brillanten, als Anhän⸗ ger: 1 Schelle, 1 Engelskopf, 1 Kirche in Silber. 18. Ein Granat⸗ kollier, fünfreihig mit gold. Schloß. 14. Eine chineſiſche Broche von Gold. 15. Je ein Dutzend Deſſert⸗Meſſer und ⸗Gabeln mit dem Monogramm„“. 16. Eine Broche— eine Fliege darſtel⸗ lend. 17. Eine Broche— das Heidelberger Schloß in Silber.— 18. Ein Krönungs 2 Mark⸗Stück. 19. 180 Mark in baar 1 Hundertmarkſchein und 4 Zwanzigmarkſtücke.— Dringender Verdacht, den Diebſtahl verübt zu haben, fällt auf eine Manns⸗ perſon, die am gleichen Tage im Hauſe gebettelt hat und wie folgt beſchrieben wird: ca. 28 bis 32 Jahre alt, ſchlank, volles rundes Geſicht, kleiner dunkler Schnurrkart, dunklen, guten Anzug, ſchwarzer ſteifer Hut, weißer Stehkragen, ohne Stock. ſtenographie aber betrug in den letzten 10 Jahren tatſächlich 295% Mereinsnachrichten. * Militärverein Mannheim. Die diesjährige Frühjahrs⸗ Mitgliederverſammlung, die ſich eines recht guten Be⸗ ſuches zu erfreuen hatte, fand am 1. Mai er, im Vexreinslokale ſtatt. Der 1. Vorſitzende, Herr Direktor Dr. Blum, warf einen Rückblich auf das abgelaufene Halbjahr, die Tätigkeit des Vereins auf den der⸗ ſchiedenen Gebieten beleuchtend. Er gedachte im beſenderen der 18 Kameraden, die vom 1. November 1908 bis 30. April 1999 zur großer Armee abberufen wurden, darunter 7 Teilnehmer aun den Felosſigen 66 und 70. Die Verſammlung ehrte das Andenken der Heim⸗ gegangenen durch Erheben von den Sitzen. Sodann wurde einer größeren Anzahl neu aufgenommener Mitglieder das hadiſche Militärvereinsabzeichen überreicht. Im Anſchluß daran hielt der 1. Vorſitzende einen längeren Vortre a über bie Schlachten um ruee die in Süddeukſchland was ihn aber nicht obhielt, in der Schlußkonkurrenz Sonnta ärztliche Behandlung begeben mußte. Herr C. Lücke brach ſich Metz. Der gemütliche Teil wurde unter der bewährten Leitung des Herrn Phi kipp durch Solovorträge der Herren Winkler und Schmiddt und durch einige exakt vorgetragene Lieder der unter der Leitung des Herrn Muſiklehrer Pelliſier ſtehenden Geſangs⸗ abteilung ausgefüllt. Herr Hänger dankte zum Schluß allen Mit⸗ wirkenden im Namen des Vorſtandes. Erwähnt wurde ferner noch der Familien⸗Ausflug, welcher am 16. Mai mit Muſik ins Neckartal ſtattfindet.(Näheres durch Rundſchreiben und Inſerat.) Aus dem Großherzogtum. M. Groß⸗Ellenbach, 5. Mai. Nachdem der in unſerer Gemarkung gelegene Siegfriedsbrunnen jahrelang ver⸗ ſiegt war, wurde im Herbſte v. J. die Quelle unter Leitung der Großh. Kulturinſpektion Darmſtadt nach dem Projekte des Herrn Kulturtechnikers Ritter friſch gefaßt und aus einem Schöpfbrun⸗ nen in einem Laufbrunnen umgewandelt. Wenn die Anlagen an dem ſagenumwobenen Plätzchen vergrößert ſind, und für eine ge⸗ nügende Anzahl bequemer Bänke geſorgt iſt, beabſichtigt man, die Weihe des renovierten Siegfriedsbrunnen im Monat Juni feſt⸗ lich zu begehen Die benachbarten Ortsgruppen des Odenwald⸗ Klubs, wie alle Freunde des Odenwaldes ſeien ſchon heute zu dieſer Feier herzlich eingeladen. * Singen, 5. Mai. Der Hohentwielverein faßte in ſeiner letzten Generalverſammlung den Beſchluß, dem Gra⸗ fen Zeppelin die Ehrenmitgliedſchaft anzubieten. Am Samstag traf nun beim Vorſtand des Vereins folgendes Te⸗ legramm ein:„Bei meiner großen Vorliebe für die alte Berg⸗ feſte, nehme ich die mir vom Hohentwielverein freundlichſt an⸗ gebotene Ehrenmitgliedſchaft dankbar an. Hochachtungsvoll Grafßf Zeppelin. Anbei 100 Mark zur Kaſſe des Vereins.“ 5 —————— Pfalz, Heſſen und Umgebung. *« Frankfurt, 5. Mai. An der Feſthalle wird jetzt mit Hochdruck gearbeitet, ſtehen doch kaum noch zwei Wochen bis zum Geſangswettſtreit zur Verfügung. Die größeren Arbeiten ſind ſo ziemlich beendet. Nur der letzte Schliff, das Ausfeilen hier und dort und das Dekorative, fehlt noch. Auch die Nebenge⸗ bäude, als Wein⸗ und Vierhalle, Sängerhaus uſw., gehen ihrer Vollendung entgegen. In der Halle iſt für 18,000 Perſonen Platz. 52 Eingangstüren führen in das Innere dieſes Raumes. Die Beleuchtung erfolgt durch 20 Intenſivflammen⸗Bogenlam⸗ pen zu 4000 Normalkerzen, 96 Sparbogenlampen zu 800 Normal⸗ kerzen, 3500 Metall⸗ und Kohlenfadenlampen, 90 Röhrenlampen für die allgemeine und die Notbeleuchtung und 19,000 Miniatur⸗ lampen, die an den Konturen der Eiſenkonſtruktion und an der Brüſiung montiert ſind. Dies entſpricht einem Verbrauch von etwa 260 Kilowatt oder 400 Pferdeſtärken. Außerdem iſt die Zu⸗ leitung von etwa 30 Kilowatt gleich 40.S. für Bühnen⸗ und Effektlbeleuchtung, für Scheinwerfer und Kinematographen vor⸗ geſehen. Für Kraftanſchlüſſe ſtehen noch Leitungen von weiteren 400 Pferdeſtärken zur Verfügung. Sportliche Nundſchau. Mannheimer Pferderennen. * Die Verluſtliſte vom Badenia⸗Tag. Nach dem„Deud bei ſchen Sport“ verletzte ſich Leutnant Schultze(Carab.) ſeinem Sturz mit Nincompoop am Bein, ſo daß er die Heimreiſe in Frankfurt a. M. ünterbrechen und ſich hier in 5 bei dem Unfall mit The Golden Bird das rechte Schlüſſelb freude zum Siege zu ſteuern. Leut. Eggeling erlitt k Sturz mit Alvo eine leichte Gehirnerſchütterung. Dageg, hatte ſich Leut. Fürſt K. Wrede, für den man bei dem St. mit Sad Affair böſe Folgen befürchtet hatte, am Abend des ges erfreulicher Weiſe bereits wieder erholt. Procura brach ſich die Feſſel. Slogiton's Verletzung beſteht nicht einer Schulterquetſchung, wie zuerſt gemeldet wurde, der Wallach hat ſich vielmehr den rechten Vorderfeſſelkopf angeſplittert. Sein Tätigkeit auf der Rennbahn dürfte damit leider für immer be⸗ endet ſein. Gerolſtein hingegen hat ſich nur leicht verletzt, Taſtwagen⸗Konkurrenz 1909. Die an der Laſtwagen⸗Konkurrenz teilnehmenden Kraft⸗ fahrzeuge berührten auf der heutigen Fahrt von Frankfurt nach Kaiſerslautern auch unſere Stadt. In einem Teil der Auflage des Mittagsblattes iſt unſeren Leſern davon Mittei lung gemacht worden, ebenſo davon, daß einem Vertreter unſerer Redaktion durch die Liebenswürdigkeit des hieſigen Vertreters der Adlerwerke in Frankfurt und der Laſtwagen⸗ ſpezialfirma⸗Büſſing⸗Braunſchweig, Herrn Augufſt Krem Gelegenheit gegeben wurde, dem Wagenzug entgegenz; fahren. Der Berichterſtatter gibt uns über ſeine Fahrt, die ſich bis Lampertheim erſtreckte, noch folgende Detatls: In einem flotten Zweiſitzer der Adlerwerke, von Herrn Kremer ſicher geſteuert, flitzten wir in der neunten Stunde hinaus den lachenden Frühlingsmorgen. Der Wagen abſolvierte genau die Strecke, die die konkurrierenden Wagen zurückz: legen hatten, weil die Spitze ſchon auf 8,15 Uhr aviſiert wa Neue Neckarbrücke, Induſtrieſtraße, Floßhafenuferſtraße, an der Zellſtoffabrik vorbei, Sandhofen und Lampertheim gu. Wir hatten nicht lange auf den erſten Wagen zu warten. war ein kleiner Brennabor⸗Laſtwagen, der unſern Weg ſchz bei Luzenberg kreuzte. In der Nähe des neuen Waſſertur begegneten wir einem Omnibus der Hanſa⸗Automobilgeſe ſchaft(Klaſſe 3: Laſtwagen bis zu 1200 Kilogr.). Es wa 10 Minuten vor 9 Uhr. Am Floßhaſen kommt nach einig Minuten ein Daimler⸗Omnibus in Sicht. Am Reſtaurant der Zellſtoffabrik begegnet uns ein Laſtwagen, der außer Kon⸗ kurrenz zu fahren ſcheint, da er keine Startnummer führt. Nun gibt es wieder eine längere Pauſe. Hurtig ſurrt u flinkes Fahrseug auf der in Sonnenſchein getauchten Chauſſee zwiſchen blühenden Obſtbäumen dahin. Kurz vor dem Kirſch⸗ gartshäuſerhof zeigt eine Staubwolke das Herannahen eines neuen Wagens an. Es iſt ein Omnibus einer badif Firma der Süddeutſchen Automobilfabrik Gaggenau. Wagen, denen wir begegnen, auch die Omnihuſſe, fahren mittlerer Geſchwindigkeit. Eile iſt ja auch nicht vonnöte da es ſich nur um eine Zuverläſſigkeitsfahrt, um ein Probieket der Motore und des Unterbaues auf ihre Leiſtungsfähig handelt.„ In kurzem Abſtande folgt der heimiſchen Mar Saurer⸗Omnibus der 2. Klaſſe(mehr als 14 Perſonen kurz vor Lampertheim begegnet uns der zweite Laſtwe zur 4. Klaſſe gehöriger Adlerwagen mit einer Tragkre 1200—2000 Kilogramm. Ehe wir in Lamperthein 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) U Mannheim, 6. Maf. einfahren, kommen noch zwei Wagen in Sicht, ein Saurer⸗ Laſtwagen, ebenfalls zur 4. Klaſſe gehörig und ein Omnibus der Gebr. Stöwer⸗Stettin aus der zweiten Klaſſe. Als wir um ½10 Uhr in Lampertheim Station machen, um das Gros der Laſtwagen zu erwarten, haben wir noch einen Laſtwagen 4. Klaſſe der Süddeutſchen Automobilfabrik Gaggenau hinter uns gelaſſen. Zwiſchen hinein begegneten uns Automobile mit Herren von der Kontrolle, Ziviliſten und Offiziere. Bis kurz vor halb 12 Uhr folgten in größeren Zwiſchenräumen ein Laſtwagen der Süddeutſchen Automobilfabrik Gaggenau aus Klaſſe 5(2000—3500 Kilogramm), ein Adlerlaſtwagen der gleichen Klaſſe, ein Wagen der Saurergeſellſchaft aus Klaſſe 6 (mehr als 3500 Kilogr.), ein Stöwerlaſtwagen der gleichen Klaſſe und ein Hanſawagen der 3. Klaſſe. Und dann kamen in dichtem Rudel die Kanonen, die Fahrzeuge mit einem An hänger, die den Boden erzittern machen und die trotz ihrer enormen Traglaſt, die zwiſchen 6000 und 11000 Kilogr. variiert, doch mit der Geſchwindigkeit eines Güterzuges dahinfahren. Zwei militäriſche Motorradfahrer, ganz ein⸗ gemummt in ihre faſt ſchwarzen Ledermäntel, eilen knatternd voraus. Dann ſehen wir hintereinander zwei Dürkoppwagen mit je einem Anhänger. Sie ſcheinen ebenfalls außer Kon⸗ kurrenz zu fahren, weil ſie keine Startnummer führen. Dann kommen je zwei Wagen der Daimlergeſellſchaft und der Scheib⸗ lex⸗Geſellſchaft mit je einem Anhänger. Je ein Wagen der Süddeutſchen Automobilfabrik Gaggenau und der Fahrzeug⸗ fabrik Eiſenach folgen. Alle haben Anhänger. Bis kurz vor 11 Uhr paſſiert der Reſt das Städtchen. Am längſten laſſen ein Wagen der Firma Büſſing⸗Braun⸗ ſchweig mit 5300 Kilogr. Laſt und 5000 Kilogr. Anhänger und ein Wagen der Süddeutſchen Automobilfabrik Gagge⸗ nau mit 6000 Kilogr. Laſt und 4000 Kilogr. Anhänger auf ſich warten. Man hat dieſe Koloſſe nicht mit Unrecht als Piece de reſiſtance gewählt, denn ſie bilden tatſächlich mit ihrer enormen Traglaſt den„Schwerpunkt“ des ganzen Wagenzuges. Bald ſind die letzten in einer Staubwolke ver⸗ ſchwunden. Aber noch lange ſtehen die Lampertheimer bei⸗ ſammen und unterhalten ſich über die Fahrzeuge, die aus eigener Kraft ſo enorme Laſten befördern können. Die moderne Zeit war durch das ſtille Städtchen geſchritten! Die Mehrzahl der Laſt⸗Automobile hielt nach ihrem Ein⸗ treffen in Mannheim auf dem Parkring vor der Auffahrt zur Rheinbrücke Mittagsraſt. Sie bildeten vom Rhein⸗ brückenaufgang bis zum Schleuſenweg auf der Seite nach dem Rheine zu eine lange Kette, während die Perſonen⸗Fahr⸗ zeuge auf der anderen Seite des Parkrings Aufſtellung nahmen. Gerichtszeitung. Frankenthal, 28. April. Ein Schwindelgenie erſter Güte hatte ſich vor der erſten Strafkammer des hieſigen Laudgerichts heute in der Perſon des aus Bruchſal ſtammenden ſchon vorbeſtraften 36 Jahre alten ledigen Technikers Max Neu⸗ ßer von Ludwigshafen zu verantworten. Der Angeklagte hat im Monat September und Oktober 1908 in Ludwigshafen eine ganze Reihe von Betrügereien verübt und durch allerhand Vorſpiege⸗ lungen namentlich Geſchäftsleute und Wirte um größere und kleiyere Geldbeträge betrogen. Das Gericht erkennt gegen den Betrüger unter Einrechnung einer von ihm in Straßburg noch zu verbüßenden Gefängnisſtrafe auf 3 Jahre Gefänignis. — Drez ſogenonnte ſchwere Jungen, die 19 Jahre alten Tagner Heinrich Pohlmann und Eduard Klemm, ſowie der 20 Jahre alte Schuhmacher Friedrich Trinkaus, ſämtlich aus Dudwigshafen, die in der Nacht vom 29. auf 30. Januar in der Behauſung des dortigen Kaufmanns Ferdinand Weil einen ſchweren Einbruchsdiebſtahl verübt, in das Bureau und den Laden gewaltſam eingedrungen, Waren geſtohlen und auch den Kaſſenſchrank— freilich vergeblich— mit Gewalt zu effnen ver⸗ ſucht haben, werden zu 2 Jahren bezw. 1 Jahr Gefängnis ver⸗ Arxteilt. Darmſtadt, 5. Mai. Die überaus verderbliche Ein⸗ wirkung der Schundliteratur zeigte ſich heute in der Verhandlung gegen den erſt 16jährigen Fabrikarbeiter Karl Steigerwald. Steigerwald, in Bürgel wohnhaft, iſt als Arbeiter in der Schuh⸗ fabrik Wallerſtein in Offenbach beſchäftigt. Im Februar d. J. wollte St. ſich ein Paar Schuhe kaufen und beſchloß, da ſein Wo⸗ chenverdienſt dafür zu klein war, irgend jemand zu berauben. Die Idee von einem Raubmord verfolgte den Jungen derartig, daß er nachts nicht mehr ſchlafen konnte. St. ſtudierte dabei eifrig die Kriminalromane und ſah auch in einem Kinematographen, wie zwei Männer einen dritten mit Dolchſtößen ermordeten. Dieſes nahm ſich der Junge zum Vorbild. Er veranlaßte ſeinen früheren Schulkameraden und jetzigen Arbeitskollegen Na ſmann, hei dem Nachhauſewege nach Bürgel, einen Umweg zu machen. In der Nähe des Friedhofes ſtieß Steigerwald dem vorangehen⸗ den Nachmann ſein Taſchenmeſſer bis auf den Wirbelknochen ins Genick. Dann ſchleifte St. den Nachmann in eine in der Nähe liegende Mergelgrube und droſſelte den Armen. Ein Geldbetrag von 10 Mark 40 Pfg., der ſauerv rdiente Wochenlohn des., nahm der Angeklagte zu ſich. In der heutigen Verhandlung zeigt: Steigerwald keine Reue. Nachmann iſt glücklicherweiſe mit dem Leben davongekommen, doch iſt ſeine rechte Seite für die Dauer gelähmt. Der Staatsanwalt beantragte 3 Jahre Gefäng⸗ nis. Das Gericht ging in anbetracht der bewieſenen Roheit und Raffineſſe über dieſen Antrag hinaus und verurteilte Steiger⸗ wald zu einer Gefängnisſtrafe von 4 Jahren. Stimmen aus dem Publikum. Von der Straßenbahn. Die Lorbeeren welche ſich die Generaldirektion der Bad. Staats⸗ bahn durch die reaktionäre Geſtaltung des Sommer⸗Fahrplanes er⸗ worben hat, haben es ſcheint's unſerer Stadtverwaltung angetan, und ſie will nun zeigen, daß ſie in Bezug auf Rückſtändigkeit keine Jonkurrenz zu ſcheuen braucht. Bekanntlich wurde ſ. Zt. die Tram⸗ Ahnſtrecke Rheinſtraße—Rheinluſt erſt nach längerem Drängen der Anwohner in Betrieb geſetzt und gelangte auf derſelben der B⸗Minuten⸗Verkehr zur Einführung. Es iſt anzunehmen, daß ſich der Stadtrat, nachdem er erſt mit Hängen und Würgen dieſe Strecke eröffnete, von vornherein keine goldenen Verge von ihr verſprach. Tatſache iſt aber daß das Erträgnis durch— gelinde geſagt— un⸗ Fraktiſche Einteilung der Targrenzen von Anfang an geſchmälert wrde, ganz abgeſehen davon, daß durch Weiterführung der Linie nach Ludwigshafen die Rentabilität eine weſentlich beſſere geworden zäre. Seit 11. April d. J. iſt nun auf der Strecke Rheintor—Rhein⸗ iſt der 10 Minuten⸗Verkehr eingefübrt worden und zwar in der Veiſe, daß jeder zweite Wagen der Linie Neckarau—Viehhofſtraße— Rheinſtraße am Rheintor zurückbleibt. Die Anzahl der Wagen bleibt ſomit dieſelbe wie bisher, und ebenſo wird an den Löhnen nichts geſpart, ſodaß alfo lediglich der geringere Stromverbrauch für die kurze Strecke den Grund für die unbegreifliche Maßregel abgeben ſoll! Die Entrüſtung iſt denn auch bei den Bewohnern des Park⸗ rings und Umgebung eine allgemeine und tiefgehende und man ver⸗ ſteht dieſe allen modernen Verkehrsanſchauungen Hohn ſprechende Verfügung um ſo weniger, als gerade in der letzten Zeit am Park⸗ ring eine Anzahl neuer Häuſer entſtanden iſt, die nicht unweſentlich zu einer beſſeren Frequenz der gedachten Linie beitragen werden. Einer für Viele. Von CTag zu Cag. — Waldbrände. Eſſen, 6. Mai. Zwei große Wald⸗ brände fanden geſtern in der Nähe von Recklinghauſen ſtatt. Ein⸗ mal wurden etwa 1000, das andere Mal 300 Morgen Wald ein⸗ geäſchert. — Ein Wüſtling. Bromberg, 6. Mai. Die Straf⸗ kammer verurteilte einen 30jährigen Lehrer, der ſich in vierzig Fällen ſittlich an Schulmädchen vergangen hat, zu 2 Jahren Gefängnis. — Tod in den Flammen. Ravensburg, 6. Mai. In Frukenmühle, Gemeinde Hogenweiler, iſt die Krugſche Säge⸗ mühle nebſt dem Wohnhaus und Nebengebäuden niedergebrannt. Der 44 Jahre alte Knecht Robert Neuburger fand dabei den Tod in den Flammen. — Ein Banknotenfälſcher. Zürich, 6. Mai. Das Obergericht verurteilte lt.„Frkf. Ztg.“ den Lithographen Oelfar⸗ ber, der Noten der ſchweizeriſchen Nationalbank gefälſcht hatte, zu 8 Jahren Zuchthaus, 5 Mitſchuldige erhielten Strafen von 2½ Jahren Zuchthaus bis 3 Jahre Gefängnis. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Heidelberg, 6. Mai. Nach vorausgegangenem Wort⸗ wechſel warf die Ehefrau des Taglöhners Bauſt ihrem Manne die brennende Petrolcunlampe an den Koyf. Die Lampe explodierte und der Mann erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß er bald nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb. Die Ehefrau wurde lt.„Frkf. Ztg.“ verhaftet. * Rom, 6. Mai. Der neu ernannte deutſche Botſchafter v. Jagow hat heute die Geſchäfte übernommen. Die Konſervativen und die Reichsfinanzreform Dafür, daß im konſervativen Lager ſtarker Widerſpruchgegen die Bekämpfung der Nach⸗ laß⸗ oder Erbſchaftsſteuer beſteht, liefert jeder Tag neue Beweiſe. So wird in der„Schleſiſchen Zeitung“ von konſervativer Seite geltend gemacht, daß die Konſervativen, nachdem ihr Wertzuwachsſteuerantrag abgelehnt worden iſt, die Pflicht haben, zum Zuftandekommen der Finanzreform auf die Erbanfallſteuer zurückzugreifen, und es wird in ruhiger Sprache dagegen proteſtiert, daß der von dem Aus⸗ ſchuß der konſervativen Partei veröffentlichte Aufruf, der übrigens anonym erſchienen ſei, die Fraktion dauernd gegen die Erbanfallſteuer binden würde. Die Fraktion wird ge⸗ warnt, die Dinge auf die Spitze zu treiben und in unfrucht⸗ baren Doktrinarismus zu verfallen, und es heißt zuletzt: „Wir hoffen, daß trotz dieſes Aufrufes die konſervative Reichs⸗ tagsfraktion auch diesmal, wie noch immer, das Richtige tun und alles aufbieten wird, um ein raſches Zuſtandekommen der Finanz⸗ reform zu ermöglichen. Damit würde nicht nur— was die Haupt⸗ ſache ſein muß— dem Vaterlande ein wichtiger Dienſt erwieſen, ſondern auch der konſervativen Sache am beſten gedient werden.“ Man möchte ſich gerne dieſen Hoffnungen anſchließen, aber wir ſehen nicht, worauf ſie ſich gründen. Die„Köln. Ztg.“ meint allerdings, wenn die Vorausſetzungen richtig ſeien, von denen der Artikel der„Schleſ. Ztg.“ ausgehe, dann ſchienen die Hoffnungen nicht ganz unbegründet zu ſein. Weit eher dürfen wir damit rechnen, daß die Kriſis ſich noch weiter hinſchleppt, da niemand einen Ausweg zu finden weiß. Sehr troſtlos erſcheint die Situation dem Berliner Korreſpon⸗ denten der„Münch. N. Nachr.“. Er ſchreibt: Das Wort des Reichskanzlers, der Reichstag werde nicht ausein⸗ andergehen, ehe er die Reform fertiggemacht habe, und noch in dieſer Tagung müſſe das Werk zuſtande kommen, iſt dehnbar und deutungs⸗ fähig, und es fehlt nicht an Skeptikern, die einen Umfall der Regie⸗ rung in Sachen der Erbſchaftsſteuer weisſagen. Wie der Reichs⸗ kanzler, der Schatzſekretär ja der Bundesrat dieſe Schwenkung ohne ſchwerſte Einbuße an Autorität und Vertrauen bewerkſtelligen wollen, bleibt freilich ein Geheimnis. Deshalb glauben wir auch nicht an eine Unterwerfung unter die Diktatur der Konſervativen und Agra⸗ rier, die dann bald vom Regiment der Zentrumspartei verdrängt werden würden. Ob Fürſt Bülow ſelbſt weiß, wie aus der Sackgaſſe ein Ausweg zu finden iſt, möchten wir bezweifeln. Feſt ſteht einſt⸗ weilen nur nach zuverläſſigem Zeugnis aus der Umgebung des Reichskanzlers: der Reichstag wird nicht aufgelöſt und Fürſt Bülow denkt nicht an den Rücktritt. Eine engliſche Souffragette in Berlin. *Berlin, 6. Mai. Auf Einladung des Vorſtandes der Orts⸗ gruppe Berlin für Frauer ſtimmrecht fand ſich geſtern abend ein anſehnliches Herren⸗ und Damenpublikum ein, um die engliſche Souffragette Iſabelle Seymour zu hören. An den Vortrag ſchloß ſich eine Diskuſſion. Zur Tabakſteuerfrage. tz. Berlin, 5. Mai. 8 Uhr 10 Min. abends. Die Sub⸗ kommiſſion beſchloß betreffs der Tabakſtener folgenden Vorſchlag der Finanzkommiſſion zu machen: Steuer für inländ. Tabak 50 Mark pro 100 Kg.(bisher 45 Mk.). Zu dem bisherigen Zollſatze für Auslandstabak von 85 Mk. pro 100 Kg. ſoll ein Zuſchlag von 30 Prozent des Wertes erhoben werden. Ferner beſchloß, wie der „Süddeutſchen Tabakzeitung“ gemeldet wird, die Subkommiſſion der Finanzkommiſſion auch den Antrag Dr. Weber⸗Mommſen zur Beratung zu überweiſen. Hiernach ſcheint die Subkommiſſion die definitive Entſchei⸗ dung über die Wahl der Form der Tabakbeſteuerung nicht treffen zu wollen, ſondern dieſe der Finanzkommiſſion zu überlaſſen. Wie der„Süddeutſchen Tabakzeitung“ weiter berichtet wird, wurde der vorerwähnte Wertſteuerantrag von dem Abgeordneten Müller⸗Fulda[Zentr.] geſtellt. Ein großer Teil der Mitglieder der Subkommiſſion hält dieſen Antrag in der Praxis für un⸗ durchführbar und nur einem von gewiſſer Seite erfolgtem Drucke gehorchend, wurde der Antrag zum Gegenſtand ihrer Arbeit ge⸗ macht. Man hat deshalb aber auch vorſichtshalber den Antrag Weber⸗Mommſen zur Beratung mitüberwieſen. Eine Beendi⸗ gung der Arbeiten der Finanzkommiſſion ſoll vor Pfingſten über⸗ haupr nicht zu erwarten ſein. Ermordung deutſcher Forſchungsreiſender in China. * Berlin, 5. Mai. Die Nachricht von der Ermordung zweier deutſcher Forſcher, Dr. Brunnkuber und Dr. Schmißz, in der ſüdweſtlichſten Provinz Chinas, Yünnan, das an Birma grenzt, wird nach den„Münchn. N. Nachr.“ an amt⸗ licher Stelle beſtätigt mit dem Hinzufügen, daß die Untat am oberen Lauf des Salwenfluſſes durch den von der Zentralgewalt in Peking faſt unabhängigen Stamm der Lutſe verübt worden iſt. Die Reichsregierung wird ihr Möglichſtes tun, um Sühne für das Verbrechen zu erlangen, aber die tatſächliche Machtloſig⸗ keit der chineſiſchen Regierung in den fernſten Teilen des Reiches wird dies erſchweren. Die Zuſammenkunft des Kaiſers mit dem König von Italien. * Ro m, 6. Mai. Das Programm der Zuſammenkunft des italteniſchen Königspaars mit dem deutſchen Kaiſerpaar in Brindiſi ſcheint jetzt feſtgeſetzt. Offiziös verlautet, daß das Königspaar am 12. Mai morgens von Brindiſi auf dem Panzerſchiff„Viktore Emanuele“ der„Hohenzollern“ ent⸗ gegenfährt. Mittags iſt ein Frühſtück, das„Viktore Emanuele“ gibt, bei dem wahrſcheinlich über den gewöhnlichen Höflich⸗ keitsaustauſch hinausgehende Trinkſprüche gewechſelt werden. Abends 8 Uhr Bankett auf der„Hohenzollern“. Miniſter Tittoni nimmt an der Entrevue teil. Bei ſchönem Wetter iſt es wahrſcheinlich, daß das Königspaar mit dem Kaiſer⸗ paar einen Ausflug per Automobil in die Umgegend unter⸗ nimmt und das Schloß Uria beſichtigt wird, das die Er⸗ innerung an den Kaiſer Friedrich II. und ſeinen Sohn Man⸗ fred weckt. Die Zeitungen in Bari melden, daß Kaiſer Wil⸗ helm auch dort hinkomme. Offiziös iſt darüber indes noch nichts bekannt.(F..) Die Ereigniſſe in der Türkei. * Saloniki, 6. Mai. In hieſigen Komiteekreiſen verlau⸗ zet, der nach Athen geflohene Ali Kemal habe in Griechenland 50 000 Grasgewehre angekauft, um dieſelben nach Palana einzu⸗ führen und dort eine allgemeine Erhebung gegen die Jungtürken vorzubereiten. Auch die Haltung der Griechen in Epirus iſt lt. „FIrkf Ztg.“ bedenklich. Deutſcher Reichstag. W. Berbin, 6. Mai. Am Bundesratstiſch: Kommiſſare. Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 2 Uhr 15. Zur Beratung ſteht der vom Abg. Speck eingebrachte Antrag auf Einführung einer ſtaffelförmigen Umſatzſteuer für Großmühlen. Speck(Ztr.) führt in der Begründung ſeines Antrages aus: Die guten Verhältniſſe der 80er Jahre im Mühlengewerbe haben ſich verſchlechtert. Die Zahl der Arbeiter iſt um 20 000 geſunken, dagegen hat der Konſum an Getreide zugenommen. Aus der ganzen Entwickelung der Mühlenverhältniſſe ergibt ſich, daß die mittleren und kleinen Betriebe ſich der Konkurrenz der Großmühlen nicht er⸗ wehren konnten, und doch haben die mittleren und kleineren Betriebe ihre wirtſchaftliche Bedeutung. In Süddeutſchland leiden die mittleren und kleineren Mühlen unter der Konkurrenz der Saar⸗ hilfe zu ſorgen. Wenn hehauptet wird, die techniſche Rückſt der kleineren und mittleren Mühlen ſei die Urſache des Rückganges, ſo trifft das nicht zu. Zuzugeben iſt, daß ein Teil der eingegangenen Betriebe nicht künſtlich aufrecht zu erhalten iſt, doch wäre ein Teil der kleineren und mittleren Betriebe ſehr wohl über Waſſer zu halten. Eine Urſache des Rückganges iſt die von den Großmühlen ausgegangene Ueberproduktion an Mehl. Die Großbetriebe würden durch die Geſetzgebung direkt und indirekt gefördert und hierher gehört die Abgabenfreiheit für regulierte Schiffahrtswege, für die die mittleren und kleineren Müller Steuer zahlen müſſen, die aber lediglich den Großbetrieben zu gute kommt. Auch die Laſten der Verſicherungsgeſetzgebung treffen das Müllerhandwerk ſehr ſchwer. **—8 Bevlin, 6. Mai. Die Budgetkommiſſion be⸗ ſchließt in Klaſſe 21 einzureihen Kanzleiſekretäre bei den oberen Reichsbehörden, Konſtruktionszeichner bei der Marine und Bau⸗ zeichner bei Reichspoſtamt. Die Gehaltsſätze werden in den erſten 3 Stufen belaſſen, in den weiteren Stufen herabgeſetzt. Das Höchſtgehalt wird auf 3800 Mk. fixiert. Die Klaſſe 26 bei Ziffer 4 und Klaſſe 27 werden zu einer Klaſſe 23 zuſammengefaßt mit Gehaltsſatz von 2000 Mk. im Höchſtgehalt von 4000 Mk. In dieſe Klaſſe kommen Poſt⸗ und Telegraphenſekretäre, Werkmeiſter auf Werften, Bahnhofsvorſteher, Gütervorſteher, Kaſſenvorſteher, Bahnmeiſter und erſte Werkmeiſter auf den Reichsbahnen. Die Klaſſe 28 wird umgewandelt in Klaſſe 24 mit folgenden Gehalts⸗ ſätzen. Intendantur⸗Aſſeſſoren—4000 Mk. Die Zulagen von 150 Mark fallen fort. * Berlin, 6. Mai. Die Geſchäftsordnungskom⸗ miſſion des Reichstages verhandelte in 2. Leſung über den § 33 der Geſchäftsordnung. Weiter war ſie bei den Anträgen wegen Abänderung der Reichsverfaſſung einſtimmig der Anſchau⸗ ung, daß in die Beratung derſelben, falls die Seſſion vor Pfing⸗ ſten endet, nicht eingetreten werden ſoll und im übrigen die Direktiven des Reichstages abzuwarten ſeien. Berliner Drahtbericht. Zur Reichsfinanzreform. Ber lin, 6. Mai. Wie wir aus dem Reichstag er⸗ fahren, herrſcht unter den Liberalen die Meinung vor, daß es taktiſch doch richtiger iſt, mit einem eigenen Antrag wegen der Erbſchaftsbeſteuerung nicht zu kommen, ſondern die Vor⸗ lage der Regierung abzuwarten, die ja nach den feierlichen Erklärungen des Staatsſekretärs zu erwarten iſt. Wilhelm II. und Abdul Hamid. Berlin, 6. Mai.(Von unſerem Berliner Bureau.) Die Nachricht von dem Funde eines Briefwechſels zwi⸗ ſchen Kaiſer Wilhelm und Abdul Hamid wird in hieſ. zuſtändigen Stellen als durchaus erfunden bezeichnet. Die Erb chaftsſteuer. Eine offiziöſe Note gegen die Konſervativen. Berlin, 6. Mai.(Von unſ. Berliner Bureau.) In einer offiziöſen Darſtellung wendet ſich die„Nordd. Allg. Ztg.“ gegen die Vorwüeſe der„Konſerv. Korreſp.“ gegen die Regierung wegen der Erbſchaftsſteuer: Un⸗ richtigſei vor allem die Darſtellung, als würde die Reichs⸗ regierung nicht in ſachlicher Weiſe die konſervativen Einwände gegen die Nachlaßſteuer und die Erſchaftsſteuer behandeln. Weiter wird feſtgeſtellt, daß der Reichskanzler ſich bezüglich der Reichswertzuwachsſteuer auf den Grundbeſitz nicht ablehnend verhalten habe, ſondern die Ausarbeitung etes entſprechenden Geſetzentwurfes habe zuſagen laſſen. Als Erſatz für die Deszendentenbeſteuerung könne der konſervative Vorſchlag deshalb nicht in Betracht kommen, weil ein ausreichender Betrag aus dieſer Quelle nicht zu ge⸗ winnen iſt. Auch wird die Auffaſſung als falſch bezeichnet, als richte die Regierung ihre Aufmerkſamkeit allein auf die Bekämpfung der ab⸗ lehnenden Haltung der Konſervativen in der Frage der Erbſchafts⸗ beſteuerung. Der Reichskanzler habe nie einen Zweifel darüber ge⸗ laſſen daß er ein Aufbringen von 400 Millionen durch indirekte Steuern als ebenſo notwendige Baſis für die Reform be⸗ trachte, wie eine angemeſſene Beſitzbeſteuexung. 5 — 23 neee,. R nre ene (Abendblatt) Colkswirtschaft. Anleihe der Stadt Helſingfors, Die in London zum Kurſe von 93 zur Subſkription auf⸗ gelegte viereinhalbprozentige Anleihe der Stadt Helſingfors in Höhe von 640 000 Pfund Sterling wurde heute bald nach der Er⸗ öffnung geſchloſſen. An der Börſe fanden Umſätze mit 194proz. Prämie ſtatt. 75 ** Ir** Warnung vor amerikaniſchen Minenaktien. Der ſchweizeriſche Konſul in Toronto(Kanada), Herr R. Burger macht in ſeinem amtlichen Konſularberichte einige Bemerkungen über amerikaniſche Minengründungen, die der Beherzigung in weiteren Kreiſen wert ſein dürften. Der Konſul ſchreibt:„Die Gründungen von Minen⸗Aktiengeſell⸗ ſchaften in Kanada dauern in fortwährend ſteigendem Maße an. In der Provinz Ontario wurden im vorigen Jahre allein 321 gegründet, mit einem autoriſierten Aktienkapital von 319 876 000 Dollars. Viele haben ſich indeſſen, wie der Bericht des Ontario Bergamtes ſagt, als Seifenblaſen er⸗ wieſen. Die Spekulation in Minenaktien iſt eine wildere denn je. Die Reklame für den Abſatz von Aktien wird auch in Europa ſtark betrieben. Es kann den dortigen Kapitaliſten nichternuſtlichgenug Vorſicht empfohlen werden. Das Konſulat in Toronto wurde aus der Schweiz in jüngſter Zeit wiederholt, wie früher ſchon, über den Wert gewiſſer Bergwerke, in welchen Geld anzulegen die Frage⸗ ſteller angegangen worden waren, um Auskunft gebeten. Die betreffende Anpreiſungsliteratur war verlockend; die angeb⸗ lich überaus reichen, Edelmetalle enthaltenden Erzlager er⸗ hielten noch durch Atteſtierungen ſogenannter„Mining Engi⸗ neers“ augenſcheinlich eine Art amtlicher Beſtätigung. In allen Fällen hoben die Proſpekte hervor, daß nur eine limi⸗ tierte Anzahl der„Shares“(Aktien) abgegeben werden ſolle, nur zu dem Zweck allein, das nötige Kapital zur Anſchaffung erſtklaſſiger, moderner Betriebsmaſchinen zu erhalten, um die Ausbeute ſchneller und profitabler vornehmen laſſen zu können. Angeſtellte Ermittelungen ergaben, daß die betreffenden „Bergwerke“ einſtweilen noch problematiſcher Natur waren und daß die Promotoren bis dahin weiter nichts getan hatten, als ihre reſpektiwen„Claims“ beim Bergamte regiſtrieren zu laſſen, und darnach durch Herausnahme eines„Government Charters“, ſich als Aktiengeſellſchaften zu konſtituieren. Irgendwelche Garan⸗ tien, daß das durch Aktienverkauf zu gewinnende Geld auch zur Entwickelung und Ausbeutung der angeblichen Erzlager Verwen⸗ dung finden würde, waren nicht gegeben. Die Unternehmer ſelbſt waren in allen Fällen in finanziellen und induſtriellen Kreiſen gänzlich unbekannte Leute. Und was die Atteſtierungen betreffs der Erzlager anbelangt, führe ich hiernach an, was Herr Pro⸗ feſſor H. E. T. Haultain von der Fakultät für Bergbauweſen der Univerſität Toronto in einem öffentlichen Vortrage kürzlich erwähnte:„Bei uns kann jeder hinter ſeinen Namen die Buch⸗ ſtaben„M..“ ſetzen, der die Mitgliedſchaft des„Canadian In⸗ ſtitut of Mining“ erworben hat. Die zwei Buchſtaben können heißen: Mining Engineer, Mining Expert, Mechanical Engineer oder etwas anderes; keinesfalls aber verleiht jene Mitgliedſchaft die Qualifikation eines Mineningenieurs.“ n. Mannheimer Produktenbörſe. Die von den ausländiſchen Börſen vorliegenden feſten Tendenzberichte, ſowie die erhöhten Forderunger gaben dem hieſigen Markte ein feſtes Ausſehen. Die Umſätze doch verhält ſich der Konſum im Einkauf immer noch reſerviert, da man mit Beginn der wärmeren Witterung einen Rückgang der Preiſe erwartet. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kurs⸗ bla⸗t wurden für Weizen um 25 Pfg. per 100 Kg. ab Mannheim erhöht. Die Preiſe der ſonſtigen Getreidearten blieben unver⸗ ändert. Vom Auslande werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſo, eif Rotterdam: Weizen Laplata-Bahia-Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo April M. 201.—, do. ungar. Ausſaat 80 Kg. ſchwim⸗ mend M. 200.50, do. Roſario Santa Je 80 Kg. per ſchwimmend M. 202, Laplata per April⸗Abladung von M. 193 bis 198, Nedwinter Weſtern per Dezember M.—, Hardtwinter 2 ſchwim⸗ mend M.—, Rumänier nach Muſter 79⸗80 Kg. ſchwimmend M. 201, do. gewichtslos nach Muſter ſchwimmend M. 194 bis 197, Rumänier 79⸗80 Kg. 3 Proz., blaufrei per Auguſt⸗September 176., Ulkaweizen 9 Pud 20⸗25 per M. 192, 10 Pud ſchwim⸗ mend von M. 196 bis 198. Roggen ruſſ. 9 Pud 10-15 ſchwimmend M. 148, do. 9 Pud 15⸗20 per ladend M. 149, Bulgar.⸗Rumän. 7172 Kg. ſchwim⸗ mend M. 150, Norddeutſche 71⸗72 Kg. prompte Abladung M. 136.— Gerſte ruſſ. 58.59 Kg. per März⸗April M. 118, do. 59⸗60 Kg. ber März⸗April M. 119, Donau 58559 Kg. per März⸗ April M. 118.50, do. 59-60 Kg. per März⸗April M. 119.50, La⸗ platt 59⸗60 Kg. ſchwimmend 2. 119. Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. per Mai⸗Juni, M. 123, do. 47.48 Kg. prompt M. 125. Donau nach Muſter ſchwimmend von 120 bis 125, do. per März⸗April M. 122, Laplata 46⸗47 ſchwim⸗ mend M. 118 bis 119.—. Mais Laplata gelb rye terms ver Mai⸗Juni, Juni-Juli M. 121, Donau per April⸗Mai M. 126, Novoroſſik ſchwimmend M. 124, Mixed⸗Mais prompt M. 131, amerikaniſches Weißmais M. 137.—. Vereinigte Königs⸗ und Laurahütte. Die Sitzung des Auf⸗ ſichtsrats der Vereinigten Königs⸗ und Laurahütte, in der über die Ergebniſſe des dritten Vierteljahres berichtet werden wird, findet am 8. Juni ſtatt. Ob eine Veröffentlichung dieſes Be⸗ richts erfolgen wird, ſteht noch nicht feſt. Die Bazar⸗Aktiengeſellſchaft in Berlin erzielte im abgelaufe⸗ nen Geſchäftsjahr einen Reingewinn von 397 916 M.(371 398 Mark), woraus 72 M. Gewinnanteil an 4250 Stück Genuß⸗ ſcheine(wie i..) verteilt und 86 488 M.(57618.) vorge⸗ tragen werden ſollen. Nach dem Bericht liegt die Urſache des ge⸗ ringeren Ueberſchuſſes zum Teil in den verminderten Einnahmen infolge der ungünſtigen Zeiten und zum anderen Teile in dem Mehraufwand für beſſere Ausſtattung des Bazar, die mit Rück⸗ ſicht auf die Verſchärfung des Wettbewerbs auf dem Gebiete der Modezeitungen nötig war. Am Schluß des Berichtes wird folgen⸗ des mitgeteilt: Was die Ausſichten für das begonnene Geſchäfts⸗ jahr betrifft, ſo dürfte ſich die Ungunſt der Konjunktur auch weiter fühlbar machen, doch hoffen wir, daß auch das neue Betriebs⸗ jahr eine befriedigende Rente ergeben wird. Der Verſand des Stahlwerksverbandes betrug laut Düſſel⸗ dorfer Zeitung im April ds. Is. in Halbze g ca. 110 000 Tonnen, in Eiſenbahnmaterial ca. 132 000 Tonnen, in Formeiſen ca. 3885 1 Tonnen und in Geſamtprodukten a ca. 376 000 Tonnen. in allen Getreidearten waren heute etwas lebhaſter, Der annähernde Verſand im März 145000 Tonnen, in Eiſenbahnmaterial ca. 202 000 Tonnen, in Formeiſen ca. 171000 Tonnen und in Geſamtprodukten a ca⸗ 518 000 Tonnen. Der Rückgang des Aprilverſandes gegenüber dem Märzverſande ſei neben der geringen Anzahl der Arbeits⸗ tage im April hauptſächlich darauf zurückzuführen, daß die Werke größere Mengen im März bereits zum Verſand brachten, die eigentlich erſt im April hätten verſchickt werden müſſen. Südafrikaniſche Goldgruben. Der Geſchäftsbericht der Ju⸗ piter erſtreckt ſich auf die Zeit vom 1. November 1997 bis 81. Dezember 1908 und umfaßt zwei Zeitabſchnitte; der eine reicht bis zum 9. September 1908, wo die Verpochung begann, der an⸗ dere ven da ab bis zum Jahresſchluß. Der erſte ſchließt mit einem Ueberſchuß der Ausgaben über die Einnahmen von ſtr. 32 369 ab, ſo daß von dem aus dem Vorjahr zur Verfügung ſtehenden Betrag 175 724 Lſtr. übrig bleiben. Dieſer Reſt, zu⸗ ſammen mit dem für Aktien ſeinerzeit erzielten Aufgeld und der für Aufſchließung der Grube verausgabten Summe wurde einem beſonderen Verfügungsbeſtand überwieſen, der ſich insgeſamt auf 384 355 Lſtr. beziffert. Seit Beginn der Verpochung hat ſich ein Betriebsverluſt von 8330 Lſtr. ergeben, der ſich durch das Aufſaugen von Gold in den neuen Pfannen und ſonſtigen Ein⸗ richtungen erklärt. Nebeneinnahmen verminderten den Verluſt auf 5916 Eſtr. Die Betriebskoſten, die im Anfang 1 Oſtr. 2 Schill. 4,696 P. betrugen, ſtellten ſich zuletzt auf 17 Schill. 9 P. die Tonne, was für eine ſo tiefe Grube als niedrig zu erachten iſt. Der Erzvorrat am 31. Dezember war 975 000 Tonnen mit einem Wert von 6,5 dwts. die Tonne. Im Hinblick auf die den neueſten Erfahrungen entſprechenden Verpochungseinrichtungen und die große Zahl der Gerechtſamen im Beſitz der Grube können ihr große Möglichkeiten nicht abgeſprochen werden. Die Rand Mines beſitzt einen belansveichen Poſten der Jupiter⸗Aktien. **** e Frankfurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des Gen val⸗Anzeigers.) * Frankfurt a..,(Fondsbörſe). Die Spekulation zeigte heute wenig Anregung, ſich auf größere Engagements einzulaſſen. Der Geſchäftsverkehr iſt, wie bereits wiederholt erwähnt, ruhiger ge⸗ worden. Nach dem ſehr angeregten Ausſehen hat der Verkehr weſent⸗ lich nachgelaſſen. Am Bankenmarkt war Abſchwächung der Kurſe zu beobachten, umſomehr ſich weitere Realiſationsluſt bemerkbax machte. Diskonto und Kreditaktien beſſer gehalten, Montanwerte nahmen ab⸗ wartende Haltung ein. Der Bericht des Stahlwerkverbandes hat zwar die Erwartungen nicht getäuſcht, da ſchon ſeit einiger Zeit Ge⸗ rüchte von einem Rückgang im Monat April in Umlauf waren. Schiff⸗ fahrtsaktien bei luſtloſem Geſchäft ſchwächer. Induſtriepapiere beſſer gehalten, Chemiſche behauptet, Elektriſche größtenteils leicht abge⸗ ſchwächt. Von Renten 3proz. Reichsanleihen und preußiſche Konſols abgeſchwächt, Aproz. Papiere behauptet. Ausländiſche Fonds ruhig und behauptet! Das Geſchäft war bis zum Schluß ſehr ſtill. An der Nach⸗ börſe notierten Kreditaktien 203 a 203.75, Diskonto 189.90, Dresdner Bank 152.25, Staatsbahn 153, Lombarden 18.60 a 50, Baltimore 113.80. Bezugsrecht für Gelſenkirchener Bergwerksgeſellſchaft notierte.90 b. Teſeerxamme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schlußkurſe. Neichsbankdiskont: 3½ Prozent. Wechſel. 5. 6. 5. 6. Amſterdam kurz 169.51 l69 5,[Check Paris 81.368 81.375 Belgien„ 81.10.08 Paxis kur 81 40 81 333 Aalien 80 833.80 Schweitz. Plätze„ 8130 81215 Check London 20.47 20.467 Wien 85 35 85 35 London 20.445 20,445 Napoleonsd'or 167 16 27 3 lang—.——[Privafdiskons 29 216 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Süd. Zuckerfabrit 142. Badd. Immobll.⸗Geſ. 102.30 102.8 Gichbaum Mannheim 110.— 110— Mh. Aktien⸗Braueret———. Ludwigsh.Walzmühle 14)— 149.— Parkakt. Zweibrücken 90.40 91 Adlerfahrradw.Kleyer 318.1 316 60 Weltzz. Sonne, Speyer 68.10 67 50 Maſchinenſbr. Hilvert.— 67— Spicharz Lederwerke 124.— 124— 1909 betrug in Halbzeug ca. 142.—[Kunſtſeidenfabr. Frkf. 264 65 262.— Lederwerk. St. Ingbert 50.20 5020 Cementwerk Heidelb z. 158 25 157.90 Cementfabr. Karlſtad! 145 10 146. Badiſche Anilinfabrik 375 80 376.50 Ch. Fabrik Griesheim 246.50 245 50 Farbwerke Höchſt 400 399.75 Ver. chem. Fabrik M.—.— 317 Chem. Werke Albert 427.60 427.50 Südd. Drahtind. W5. 104.— 104— Akkumul.⸗Fab. Hagen 203— 204 Ace. Böſe, Berlin 61.80 61.80 Clektr.⸗Geſ. Allgem. 235.70 231 25 Südd. Kabelw. Uhm. 121.— 121. Zahmeyer 5 120 10 120— Elektr.⸗Geſ. Schuckert 127.20 128 50 Siemens& Halske 220,9,219 5ʃ Maſchinenfb. Badenia 198 50 198— Dürrkopp Maſchinenf. Gritznen 213.50 214.— Naſch.⸗Armatf.Klein—— Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Köhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 46.— 45.50 Schnellpreſſenf. Frktg. 189.- 189. Ver.deutſcher Oelfabr. 135 50 35.50 Schuhlabr. Herz, Frkf. 117.25 117 40 Seilinduſtrie Wolff 133.50—.— 'wollſp. Lamperts m. 54— 54 ſtammgarn Kaiſersl. 174.— 178.50 Zellſtoffabr. Waldho 297.— 297.— ———— 129.70 129,70 Slaalspapie 5 6. 4% deutſch. Neichsanl. 103.25 102.25 0 96— 96.2 8 5 86.90 86.7. % pt. konſ. St.Anl. 103 25 108 20 30„ 2 96.— 96.20 5 86 85 86 70 4 badiſche St.⸗A.1901 101.30 101 50 4„ 1908 0215 102.15 4 909 102 15 102.1 35 b 3 3 8 95 1907 95 30 95½2ʃ ad. Si⸗Oladg)fl 96 60 5 ̃ * abayr..⸗B..b. 1916 102.30 101 9. 5 95 ö0 95.70 1333 1918 102 45 102.50 3½ do. u. Allg. Anl..35 95.85 3 do.„.⸗Obl. 86 50 86 45 4 Pfälz..⸗B. Prior. 101.60 101.69 .10 95.30 102.75 102 80 83 90 84.E rs 55 86 60 ———.— 3 7. 5* 3 Heſſen von 1905 3 Heſſen 4 Sachſen 4 Bth. Stadt⸗A. 1907 1% K. Deulſche⸗ 3. Ausländiſche. 5 Arg. i. Gold⸗A.1887— 5% Chineſen 18596 102.80 102.80 1½%„„ 1898 99.60 99 45 %½ Japaner 95 55 95 50 Mexitanet auß. 88/90 1 0 10 10%20 3 fexikauer innene 6 25—— Bulgaren 100.90 101 15 3¼ italien. Rente ſ Oeſt. Silberren 100 40 100. 4½„ Papierren. Oeſterr. Goldreute 100.30 109.30 Vortug. Serie 60.10 60 30 3„ III 63.— 68.— %½ neue Ruſſen 995 98 65 98.50 4 Ruſſen von 1880 886 80 86.50 4 pan. ausl. Rente——— 1 Tücten von 1903 88.95 89. „ 93 40 93 4 1 Ung r. Goldrente 95.95 95.85 1„ Kronenrene 33.95 94.— Berzinsliche Loſe. 3 Oeſterreichiſche!869 160.25 161.— „ 1508 101 40 101 40 „ 1909———. 9 1935 93.50 93.80 Bank⸗ und Ver 133.— 188.— 123 75 123.75 174.80 471 30 1115011.50 133 30 133— 243 60 243.15 149.50 14950 104 50 104.60 189 40 189 80 15425 152 25 Badiſche Bank Berg u. Merallb. Berl. Handels⸗Ge. Comerſ. u. Dis!.⸗B. Darmftädter Ban! Deutſche Bantk Deutſchaſtat. Ban D. Effekten⸗Ban Disconto⸗Comm. Dresdener Ban! Fankf. Hov.⸗Ban 205.80 20 80 Irkf. Oyp-Srcdttv. 60.— 160.— Katienalden 122 90 1220 Türkiſche 146 40 146 40 ſicherungsaklien. Oeſterr.⸗Ung Bant Oeſt. Länderb uk „ Kredit⸗Anſtall Piälzuſche Bank Gfäll. Hyp.⸗Bant Greuß. Hypotbeknb. Deutſche Reichsbk. Rhein. Kreditvant Rhein. Opp.⸗B. M Schaafft. Bankver. 127.40 127.40 114 70 114.60 203 29 203.— 101 50%t1 60 195 40 126 126.20 126.50 48— 47.70 188 50 438 50 198 50 198 80 185.20 185— Süͤͤdd. Bant hm. 114—114.— Wiener Bankver. 133. 185.— 141.80 142.— Bank Ottomane Bochumer Bergbau 225 80 225.75 Buderus 113 50 113 50 Concordia Bergb.⸗G.—— Deutſch. Luxemburg 190.50 189.70 Friedrichshütte Bergb. 136 50 186 Gelſenkircner 188.20 187 20 Südd. Eiſenb.⸗G. Hamburger Packet 115.30 115.50 118 90 119 10 Norddeutſcher Lloyd 92.70 91 7 Oen.⸗Ung. Staatss 1538.— 153 Oeſt. Südbahn Lomb. 18 30 860 Pfandbrieſe, Prior 6%.K. B. Pfdbr.O 101.— 101— 5 5 910 100 50 100.50 4% Pf. Hup'g. Pfdb 100 50 103 50 Ai 94 0 94.9 311⁰⁰„ Pr. Bod.⸗Fr. 98 60 93.60 40%0 U tr.Bd, Pfd. vo 100 50 100.50 2c% Un. 00 100 89 100 50 4* dbr..0 und, 10 109.70 100 70 4%„ Pfdbr..0g 5 5 5155 12 100.69 100.5 3½„ Pfdbr. v. S8 89. 94 94.20 94.2 „ſ, Pfd. 9% 94.20 94.20 1%„ Com.⸗T bd, b. Lunt 10 101 101— 3%„ Gom.⸗Obl. v. 87/1 94 50 94.50 3%„ Com.⸗Ool. v. 96/06 94.50 94.50 4% Pr. Pföb. unl. Oop 99,90 9 90 4 12 100.10 100 10 4%„ 14 100.— 100.— Frankfurt a.., 6. Mai. delsgeſellſchaft 174.50, 195.25, Unzarn 95 90. Tendenz: Nachbörſe. Staatsbazn 153.—, Lombarden 18. *„ Berlin, 6. Mai.(Fonds bei Eröffnung ſchwächer veranlagt günſtigen Berichte über die Lage den nicht befriedigenden Ausweis die Rückgänge in Laura um ca. 2 in Hüttenaktien betrug ½ pCt., i barden auf Wien ſeſter. Sonſtige Berl in, 6. Mai. lurz Holland 169.53 169.50 „ Belgien 81.025 81.05 „ London 25.43 20.45 „ Paris 81.30 81.326 „ Jalien 80 75.— „Schweiz 81.30. 81.30 viſla New⸗Hork 41.925 41.925 Bergwerksaktien. Altien pentſcher und ausländiſcher Trausportanſtalten. 4% Frk. Hyv.⸗Mfdb 100 50 100.50 Commandi 189.80, Darm laoter 183.10, Dresdner Bant 162 25 Ha Deuiſche Bank 243.80, Lombarden 18.75, Bochumer 225.75, Gelſenkicchen 187,75, Lauragl Kreditaktien 203.—, Berliner Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeiger Verſand des abgelaufenen Monats verwieſen. Banken gaben weiter nach, doch betrugen 8 geſtern nur pEt. und etwas darüber. Von Eienba (Deviſennstierungen.) Berlin, 6. Mai.(Anfangs⸗Kurſe) Kieditaktien 201.10 202.9 Laurahütte Disc.⸗Kommandit 189.40 190.— Phönx Htantsbohn 153.10 153.— Harpener Lombarden 18.10 18.60 Tend.: unentſch. Bochu ner 225.25 22.— ſch Harpener Bergbau 196 25 19575 Kaliw. Weſterregeln 192— 191.50 Oberſchl.Eiſeninduftr. 98.50 96.— Shönix 173.10 171 75 Br.Königs⸗u. Laurah. 195 50 193.80 Gewerkſch. Roßleben 8550 8550 Gotthardbahnn Ital. Mittelmeerbahnn.—— do. Meridionalbahn 189— 139 20 Baltimore und Ohio 114.40 113,80 —.——V— itäls⸗Obligationen. 10% Pr. Pfdb. unt. 15 100.30 4 101. „ 14 96 20 1 „„„ 315 Pr..dhr.⸗Bk.⸗ kleind. b 04 9 3½ Pr. Nfdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Afd.⸗KRom.⸗ Obl. unkündb. 12 4o% Pr. ſifdbrf.⸗B Jyp.⸗Pfd. unk. 1917. 2e½ Hih. H. B. Pib. O 100 0 4%„„ 100.20 10ů5³ 1912 100 50 ** 755 40%„„„ 1919 101 6 ½%„ verſchied. 8 94.— — 5 3½ Nh..⸗B..O 1e N. W. B. C. B. 10 1% Pf. pele, 120% Pf. B. Pr.⸗O. 75 60 7½1 It l. ftti.a. G. B. 72 60 kanng. Gerſ..⸗A. 475— 47 Kreditaktien 208.10, Discon Staatsbahn 15 ruyig. 5 Disconto⸗Sommandit 18 60. börſe.) Auch heute war die auf die neuerlich vorliegenden der Eiſeninduſtrie. Es wurde des Stahlwerkverbandes üb Ferner verſtimmten pEt. gegen geſtern. Der Rückgang n Bergwerksaktien 91 bis p die Kursrückgänge geg hnen lagen Lo Bahnen ruhig. Check London 20.45 2 Check Paris kurz Wien lang Wien kurz Peeisburg lan——— kuiz Warſchau Wien, 6. Mai. Kreditaktien 641.50 64.— Länderbank 455.5 454.— Wiener Bankverein 53 50 532.— Staatsbahn 708.— 711.50 Lombarden 106.50 112.70 Marknoten 117.11 117.10 95,.25 95,27 Nachm..50 Wechſel Paris Wien, 6. Mai. Kreditaktien 64(.50 643.— Oe erreich⸗Ungarn 1774 1770 Bau u. Beir..⸗G.—.—. Unionbank 544.— 553.— Ungar. Kredit. 756.— 755.— Wiener Bankverein 532.— 531.— Länderbant 455.— 453.— Türk. Loſe 187.— 188.— Alpine 651.— 64.— Tavakaktien 341.—34— Nordweſtbahn 4.— 464.— Elbtalbahn 463.—464— Staatsbahn 713.50 712.— Lombarden 112.70 112.50 Vorm 10 Uhr. Berlin, 6. Mai.(Schiußkurſe.) 40% Reichsanl. 108.40 103.30J Ruſſenbank 3% Neich anl. 96.25 96.20 Schaaffh. Bankv. 4% Reichsanleihe 86990 86 75 taatsbahn 4% Conſols 103.40 1030 Lombarden 3% Mo„ 96 25 96 20 Baltimore u. Ohio 3% 7 86 90 8675 Cauada Paetſie 4% Bad. v. 1901 101 75 10175 Hamburg Packet 4%„„ 1908 102 10 102 30 Nordd. Lloyd 3½%„„ 1909 10 10 102.30 Bochumer 3%„ konv.———— Deutſch⸗Luxembg. 3½%„ 1902/07 95 20—.— Dortmunder 5%% Bayern 95˙30 95.30] Gelſenkirchner 37% Heſſen—.——.— Harpener 40% Heſſen 83.90 83. 0 Vaurasütte %% Sachſen 86.60 86 60 Poöatx 3 Japaner 1905 95 60 95.50 Weneregeln 3 9% Italiener————Allg. Elektr.⸗Geſ. 4% Ruſſ. Aul. 1902 86 60 886 30 Anilin 4% Bagdadbahn 87.20 8710 Anilin Treptow Oeller. freditattien 202 80 2 2 20] Brownu Boveri Berl. Handels⸗Geſ. 1½70 178.70 Cbem. Albort Darmftädte! Baut 163— 132.60 D. Steinzeugwerke Deutſch⸗Aſtat. Bant 149 20 149—Slberf. F rben Deutſche Ban: 244— 243 20Celluloſe Konheim Dise.⸗Kom nandit 189,70 189 50 Rüttgerswerken 167 Dresdner Bant 152.20 1%— Tonwaren Wiskoch 100 Rrichsbanl 147 70 148 10 Wl. Ora t. Langend.— Rhetin. Kredubant 188.40 188.40 298 Privatdiskon W. Berlin, 6 Mai(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 203— 202 40 Staatsbahn Diskonto Komm. 18 80 189 50 J Lombarden Wiener Vörſe. Oeſt. Kronenrenke „ Papierrente „ Silberrente Ungar. Goldrente „ Kronenrente Alpine Montan Tend.: feſt. Uhr. Vuſchtehrad. B. ö Oeſterr. Papierrente 9 „ Silberrente „ Goldrente Ungar. Goldrente 1 „Kronmene Wch. Frantf. viſta „„ Vondon; „ Patis 55 „ Amed, Napolcon Marknoten Ultimo⸗Noten Tend.: k. be 6. Seii Variſer Börſe. Paris, 6. Mai. Anfangskurſe. 3 dlo Rente 97.30 97 30 Debeers 317.— 315.— Sponier 99.— 28.70 Eaſt and 128.— 127.— Türt. Looſe 173 50 174 70 Goldfield 143.— 141. Banque Otitomane 717/.— 717.— Nandmines 220.— 219.— Rio Tinto 1816 1809 Tondoner Gffektenbörſe. London, 6. Mai. Telegr.) Aufangsturſe der Effektenbörſe. 85½16 857/1,J Moddersfontein 13½% 13 85% 85 Premier 8% 8 89— 88% Randmines 8˙%/ 85. 103/ 103½0.] Atchiſon comp. 110% 110% 90½% 90% Canadian 185% 184% 34% 34½% Baltimore 118½ 117f 9810½ 98˙/ Chikago Milwauker 15%½% 154 18/ 18½ Denvers com. 52% 52 80½ 801ʃ Erte 83% 37½ 9% 97½ Grand TrunkIII pref. 52¼ 527½ „ ord. 22— 21½ 15½ 15½ Louisville 142%/ 142ʃ½ 18% 17½ Miſſouri Kanſas 45— 44 ½ 12%½ 12½ Ontario 505 50 5½%—Southern Pacific 124½ 125ʃ½˙ .— 2˙/ Union eom 194½ 193½ 5% 5 Steels eom. 575 56— ersfontein 5½% 55/%] Tend.: ftill. BVerliner Produktenbörſe. * Berlin, 6. Mai.(Produktenbörſe.) Trotz der matten Hal⸗ ug der amerikaniſchen Börſen ſetzte ſich hier die Aufwärtsbewegung 51 Weizenmarkt forxt, da die argentiniſchen Offerten weiter erhöht waren. Das kühle Wetter, das die Vegetation zurückhält, veranlaßt eoße Zurückhaltung. Roggen lag im Einklang mit Weizen höher. ais ruhig. Rüböl behauptet. Wetter ſchön. Berlin, 6. Mat.(Lelegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 8 en per Maf 25.25 253 Nais per Mal—. 168 25 „ Juli 234.50 245.—„ Juli—.— 167.— „ Sepl. 21825 219 25—— n per Mai 180.50 180 50 üböl per Mai 54 20 54 30 „ Jut 185 25 185.50 „Sept. 180 5 1815% per Mai 179.50 180 25 „Oktbr. 54.80 54.70 Spiritus Joer loco „Jult 181— 181.250 Wetzenmehl 38— 33. 15—.——. Mioggenmehl 24.30 24.40 5** Mannheimer Effektenbörſe. bom 6. Mai.(Offizieller Bericht.) n der heutigen Börſe waren gefragt: Aktien der Chem. Fabrik enberg, Winkel zu 190 pCt., der Maſchinenfabrik Badenia vorm. Platz Söhne, Weinheim zu 198 pet., Portland Zementwerke, Iberg zu 157.90 pCt. und Süddeutſche Kabelwerke⸗Aktien zu 121 Von Bankaktien wurden Pfälz. Bank zu 101.50 gehandelt. Obligationen. audbriefe. J54% dad aeg wufcim vp.⸗B. unk. 1902 100 20 h u. Seetransvort 100.— B verſchted. 93.40 b54½% Mad. Anilfn⸗u. Sodaf. 101.50 B Jommunal 94.— 64½% Bodelnil. u. Sodafhr. lehen. 35——„Serie 8 —8 4% Br. Kleinlein, Heidlba. 100.— v. J. 1900 de 50 ſdes Aärg. B⸗ughans, Bonn 106.— 9 5 5. 199 18 4% Herrenprſihle Gen; 98.— 5 55. 5 1902 93.— G 1a13 9% Mannb. Dampf⸗ 98 G Abstgdaf 101.— G e— 1%% Mannh. Lagerhaus⸗ Geſellſchaf, 1 5 99.— bi 160•8061½% Oberrh. Hektrizitäte . Oblig. 1905 100.30 6 werke, Karisruhe 2 8 1901 101.50 * 94506ʃ(˙% Pfälz. Chamotte u. 1 1885 55 0 90 Tonwerk,.. Gfſenb. 101.50 G 13895 94.— 5 4½% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. 13898 94.— 5 Waldhof bei Pernau in 100 0 „1904 94.— Pb5J land 1905 94. bz%% Speyrer Brauhaus 98 1906 101.20 V.⸗G. in Speyer 8 13907 101 20 Bl½ Speyrer Ziegelwerke go. nnabens unt. 1005 91 64,% Süd. Orabtinduft. 100.—6 e ens unt. 1005 91.— 64% Slidd. Irabtinduſg. Wiesloch v. J. 1905—.—(% Tonm. Offſtein.. Dr. H. Loſſen, Worms »Obligation. 4½ Zellſtoffabrit Waldhof 102.— G Gei.. Setlindu⸗ *** blatt der Mannheimer Produktenbörſe. vom 6, Mai. rungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. Ruſſ. Futtergerſte —.——.—[afer, bad. neuer dafer, nordd. Rurs 14.50—1475 19.—19 25 1925—— 2675—27.—Hafer ruſäſcher 18 75—19.75 20.25——.—„ La Plata 18.—— 27.—27 25 Maisamer,Mixed 1775——.— 26.25——.—„ Donau 17.78——. .—. La Plata 18.——.— 27.——27.50 Kohlreps, d. neuer 30 50——.— ———[Wicken 19.— 50 —.——— Kleeſamen deutſch.! 110—125 II 925 ————.—„Luzerne ital. 30—140 140—100 „ Provene. „Eſparſette Leinöl mit Faß Rüböl in Faß Backrüböl Sptritus, Ia, verſt. 100% 131.50 26.25—26.50 26.25——— 18.75—19.— —.— ——. 85 30.—— 35.— 48.——.— en, pfälzer neu 63.—.— 70.——.— —.—.— 19.25—.—„Jber unverſt. 62.— —.——.— er 45.50 19.——20.— roh 70* Anverſt. 85/00% 57.— 18.50—20.—„ oer„ 90/9% 48.50 Nr. 00 0 1 2 8 4. 36.50 35.500 34.— 33.— 32.— 29.— Ar. 0) 28.— 1) 25 50. z: Weizen feſt und höher. Roggen, Gerſte, Hafer und verändert feſt, 194.—40,J reichiſchen Zuckerindaſtrie.⸗G. in Reg.⸗Rat Dr. Paaſche eingetreten. Jalliſſement der Holzhandlung Th. Küſter G. m. b.., Kaſſel. Kaſſel, 6. Mai. Die Holzhandlung Th. Küſter, G. m. b. H. in Borkum in Weſtfalen, die bei einem Stammkapital von nur 200 000 M. mit der Harpener Vergbau⸗A.⸗G. einen Lieferungsver⸗ trag abſchloß, wonach ſie im laufenden Jahre für 1 800 000 Grubenhölzer verſchiedener Dimenſionen erheblich unter dem von der Vereinigung der Grubenholzhändler in Rheinland⸗Weſtfalen feſtg legten Richtpreiſe anzuliefern hatte, hat ihre Zah⸗ lungen eingeſtellt. Die Paſſiven ſind lt.„Frkf. Zig.“ ſehr bedeutend, der Maſſebeſtand gering. Die Grubenholzlieferungs⸗ abſchlüſſe der Firma Küſter mit der Harpener Bergbau⸗A.⸗G. hat im Juli und Auguſt in Holsfachkreiſen viel Aufſehen wegen der abge⸗ ſchloſſenen niederen Grubenholzpreiſe hervorgerufen. Inzwiſchen ſind jedoch viele Beanſtandungen ſeitens der Harpener Bergbau⸗A.⸗G. eingegangen, die zu dem Zuſammenbruch der Firma beigetragen haben dürften. Solinger Bauk ſür Handel und Juduſtrie. * Solingen, 6. Mai. Das Landgericht Berlin wies die Regreßklage der Inhaber von jungen Aktien der Solinger Bank gegen den A. Schaaffhauſen'ſchen Bankverein ab. Die Aktionäre 1 lt.„Frͤf. Zig.“ nunmehr beim Kammergericht Berufung ein⸗ egen. Bayeriſche Terrain⸗A.⸗G. Nürnberg. * Nürnberg, 6. Mai. Unter der Firma„Bayeriſche Terrain.⸗G. Nürnberg“ iſt eine neue Aktiengeſell⸗ ſchaft mit einem Kapital von 2300000 Mk. gegründet worden. Sämtliches Terrain wurde ſchuldenfrei eingeworfen. Der eine Komplex gruppiert ſich um den Nordbahnhof und die Blindenan⸗ ſtalt, der andere um die neuerbauten Kaſernen in Schweinau. Der geſamte Komplex umfaßt rund 68 000 Qm. Baugelände. Den erſten Aufſichtsrat bilden Herrn Geheimer Hofrat Dr. Hecht⸗ Mannheim, Geh. Kommerzienrat und Generalkonſul Reiß⸗ Mannheim, Direktor Otto Kohn von der bayeriſchen Diskonto⸗ und Wechſelbank ete. Zum Vorſtand wurde Kaufmann Julius Brebacher⸗Nürnberg gewählt. Neue Anleihen des Reiches und Preußen. *Berlin, 6. Mai. In der heutigen Sitzung des Anleihe⸗ konſortiums von 1909 wurde beſchloſſen, die Zuteilung dahin vor⸗ zunehmen, daß den Zeichnungsſtellen auch die Schuldbuchzeich⸗ nungen, durchſchnittlich 80 Prozent zu zuteilen ſeien. Hierdurch werden von der Geſamtanleihe 474 Millionen Mark in Anſpruch genommen. Der Reſtbetrag wird den Zeichnungsſtellen nach dem Verhältnis der bei ihnen getätigten Zeichnungen freier Stücke zugeteilt, und von ihnen auf dieſe Zeichnungen nach ihrem Er⸗ meſſen unter Bevorzugung der erſten insbeſondere kleinen Zeich⸗ nungen verteilt. Neue photographiſche Geſellſchaft.⸗G. in Steglitz⸗Berlin. Berlin, 6. Mai. Das Unternehmen, das im vorigen Jahre zur Dividendenloſigkeit herabgeſunken war, nachdem im Jahre vorher ubch 10 pEt., in den zwei weiter zurückliegenden Jahren je 12 pCt. Dividende zur Verteilung gebracht wurde, bietet mit ſeinem Abſchluß für 1908 eine weitere bitlere Enttäuſchung. Eine Dividende kommt wieder nicht zur Verteilung. Zu dem überaus ungünſtigen Ergebnis bleiben lt.„Frkf. Zig.“ die näheren Angaben im Geſchäfts⸗ bericht abzuwarten. Einſtweilen wird mitgeteilt, daß das Reſultat der überaus gedrückten Lage mitſpreche in der ſich die Branche der Ge⸗ ſellſchaft während der Berichtsperiode befunden habe. Die Preiſe ſeien auch im neuen Jahre unbefriedigend und zum Teil weiter er⸗ mäßigt. Seit einigen Tagen ſeien jedoch Verhandlungen mit einem Konkurrenzunternehmen im Gange, deren evtl. Abſchluß dazu bet⸗ tragen würde, eine Beſſerun herbeizuführen. Deutſch⸗Oeſterreichiſche Zuckerinduſtrie.⸗G. * Berlin, 6. Mai. In den Aufſichtsrat der deutſch⸗öſter⸗ 5 Vom Dividendenmarkt. * Berlin, 6. Mai. Die Al'umulatorenwerke vorm. M. A. Breſe u. Co. haben nach der„Berl. Morgenp.“ einen Ueberſchuß erzielt. Eine Aktiendividende gelangt jedoch lt.„Frkf. Ztg.“ wie⸗ der nicht zur Verteilung. *** Tandesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 3. Mai 1909. Während in der erſten Hälfte dieſes Berichtsabſchnittes (26. April bis 3. Mai) der Jahreszeit entſprechende Witterung geherrſcht hat, trat plötzlich wieder Kälte mit häufigen, teilweiſe von Schnee begleiteten, Niederſchlägen ein. Durch dieſen Um⸗ ſchlag iſt die Vegetation, wenn auch noch nicht geſchädigt, ſo doch in ihrer Entwicklung aufgehalten worden. Wir notteren per 100 ke frachtfrer Stuttgart, je nach Qualität u. Lieferzeit: Weizen württemberg. M. 25 50—96.—, fränkiſcher 00.00 00.00, bayeriſcher M. 26.50—27.—, Rumänier M. 26.50 bis 27.—, Ulka M. 26 50—27.—, Saxouska M. 00.00—00.00, Roſtoff Azima M. 00.00—00.00, Walla⸗Waſla M. 00.00=00.00, La Plata M. 26 50—27.—, Redwinter M.—.———.—, Kalifornier M. 00.00 00.00. Keenen: neu u. 25.50—26.—, Unterländer M. 00.00—00.00. Dinkel nom. 00.—— 00.00. Roggen: württemb. nom, M. 18 5019.—, nordd. M. 00.00—00.00 ruffiſcher M. 00.00—090.00. Gerſte: württmbergiſche M. 00.00—00.00, Pfälzer(nom.) M. 00.00 bis 00.00, bayertiſche M.—.———.—, Tander M.—. ungariſche M. 00.00—00 00, kaltforn. prima M. 00.00—90.00, Hafer: Oberländer M. 09.00—00.00, Unterländer M. 09.00—00.00, württembg. M. 18.—19.50, ruſſiſcher M. 00.00—00.00 Mais Wixed M. 00.00—00.0 La dlata geſund 18.25—18.75, Mellow M.—0000 Donau 18.25 18.75. Kohlreps 00.00—00.00 Mehl⸗ preiſe pro 100 ßg inel. Sack: Megl Nr. 0 M. 37.50—38 50, Nr. M. 36.50—57 50, Nr. 2 M. 35—36.50, Nr. 3 M. 34.50—85.50 Nr. 4 M. 30.50 31.50, Suppengries M. 00.00—00.00, Sack sebste 10.— M. bis 10.50(obne Sack). *** Preisnotierungen der Börſenkommiſſion des Ver⸗ eins von Holzintereſſenten Südweſtdeutſchlands für die Holzbörſe vom 12, März 1909 in Straßburg i/E. Tannen und Fichten. I. Baußolz: Baukanttg, pro ebrnm Mk. 36.50 Vollkantig, 5„„5 85 38.50 Scharfenss„„„%„ 42.50 Die Preiſe verſtehen ſich frankd Waggon Straßhurg, für Wieder⸗ verkäufer für Hölzer bis 10 m Länge und höchſtens 20/0 em Stärke. Für Hökzer unter 10 m und über 20½0 5e Auſſchlag „„ über 10 m und unter 20/0 50 5„ über 10 m und über 20½0 10% œ w„ 5 (Kreuzholz wird immer zu letzterem gerechnel, für Hölzer von über 14 m Länge Extrapreis). II. Bretter: Vogeſen Schwarzwald naerttk pro qm.00.00 Ta. reine u. halbreine Bretter(H.& H..)„„.80.00 IIa. gute Ware(G) 5!.10 IIla. Ausſchußware() 8„.95.00 Bretter(Rebuts); Feuerbord⸗ oder 2 5 8 ubort, gute Latten(Vogeſen „Schwarzwald 4,5 m lang„ 20,00 21.00 Berlin iſt lt.„Frkf. Zig.“ — Vog.⸗Schwz. Gipslatten 12/14 Vogeſ. 100 Ifd. m Schwarzw. 78 lfd. m.00.70 5 5135 138.10.10 10/35 100.20.20 Klotzdielen 15—27 mm pro ebmm 48.00 48.00 r aae d Die obigen Preiſe entſprechen bei circa 2 Mark Koſten ab Säge⸗ werk und 5% Verdienſt den folgenden Rundholzpreiſen franco Sägewerk ⸗ Stämme: Vogeſen e I 22.80 21.40 19.80 17.70 15.20 12.20 Abſchnitte I. Kl. II. KI. III. Kl. Vogeſen 22.30 20.60 16.70 Stimmung ruhig. *** Marx& Qoldschmidt, Mannheim Feleframm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 6. Mai 1909. Proviſionsfreil f 8 Ver⸗ 1358 Wir ſind als Selbſttontrahenten ater unter Vorbehalt: ——— ʃʃ——k—— .⸗G. ſur Munlendetrieb, eu aor a... 100 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafſen M. 325 M. 310 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 250— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 52 5 5 Vorzugs⸗Aktien— 97 Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 126 Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen 20zfr 17fr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 73 Bürgerbräu, Ludwigshafen— erb. Off Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 80 Daimier otoren⸗Geſellſchaft, Unierturkheim 110— Fahr Gebr.,.⸗Geh., Plrmaſens 118 116 Filterfabrik Enzinger, Worms 158 Flint, Eiſen⸗ und kroncegießerei, Nannheim 74— Frankenthaler Keſſelſchmiede 853fr— Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg alte Aktlen 168 160 75 5 5 junge„ 158 156 Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg— 753fr Lindes Eismaſchinen— 140 Linoleumfabrik, Maximiliansau 90— Lothringer Baugeſellſchaft, Netz 55⁵— Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwiash. 101— Maſchinenfabri! Bruchſal, Schnaben& Henning— 300 Neckarſulmer Fahrrad— 142 Paclfie Phosphate Shares— 12 ½1 Pfälziſche Mühlenwerte, ⸗chifferſtedt 120— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 98 zfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 112— Rheiniſche Merallwarenfabrit, Genußſcheine— M. 160 Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Maunheim— 114 Rheinmühle werke, Mannheim 130— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim—— Rombacher Portland⸗Cementwerke 1—— Stahlwerk Mannheim— 104 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 115% 114 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine M. 160, 145 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 116— Unionbrauerei Karlsruhe 62— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 400 Waggonfabrik Raſtatt— 88 Waldhof, Aene e f— 4 5„Immobiliengeſellſchaft 0 Zuckerfabrf Trankenth 7ͥͥòvnõ— al 5 + Überſeeiſche Gchiffahrts⸗Celegramme Southampton, 5. Ma⸗(Drahtbericht der White Star Line Southampion.) Der Schnelldampfer„Adriatie“ am 28. April von New⸗Yortk ab, iſt heute nachmittag hier angetommen. New⸗Hork, 5. Mai.(Drahtbericht der Wyite Star Line Southampten.) Der Schnelldampfer„Oceante“, am 29. April von Southamplon ab, tſt heute vormittag hier angekommen. New⸗Zork, 5. Mati.(Draptbericht der Ned Star Line, Ant⸗ werpen. Der Dampfer„Zeeland“, am 28. April von Antwerpen ab, iſt heute hier anzetompen Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gundlach u. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz 7, direkt am Hauptbahnhof, Telegraphiſche Nachrichten des Norddeutſchen Tloyd, Bremen. 3. Mai: Dampfer Scharnhorſt von Suez. 4. Mai: Dampfer Kronprinzeſſin Cecielie von Bremer⸗ haven; Dampfer Kaiſer Wilhelm der Große in Bremerhaven; Dampfer Kaiſer Wilhelm II. von Newyork; Dampfer Kron⸗ prinz Wilhelm in Newyork; Dampfer Bülow in Hongkong; Dampfer Prinzregent Luitpold in Genua. 5. Mai: Dampfer Therapia in Nikolajeff; Dampfer Skutari in Neapel; Dampfer Preußen in Konſtantinopel. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Hanſa⸗Haus D 1, 7/8, Telephon 180. —— Geſchäftliches. * Maimarkt⸗Lotterie. Bei der diesjährigen Ziehung fielen wie⸗ derum nicht weniger als 6 lebende Gewinne in die in letzter Zeit vom Glück begünſtigte Schmitt'ſche Hauptkollekte, nämlich 3 Pferde, und zwar der 7. Preis ein Arbeitspferd Nr. 46 887, Nr. 27 588 und Nr. 30 434 je ein Arbeitspferd; ferner 3 Kalbinnen, Nr. 61 279, Nr. 74 133 und Nr. 24947. Ohne Gewähr. Eine gute und billige Reiſegelegenheit bietet auch in dieſem Jahre wieder die private Freie Deutſche Reiſevereinigung; auf otägiger Fahrt mit dem franzöſiſchen Salondampfer„Ile de France“. Marſeille, Barcelona, Palma, Algier, Tunis, Car⸗ thago, Syracus, Taormina, Korfu, Erdbebengebiet von Meſſina, Stromboli, Capri, Neapel, Pompeji, Rom, Riviera, Monte Carlo und Genua werden beſucht. Reiſevereinigung i fi Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales. Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. per Meter Heuneberg Skide. Se in ſchwarz, weiß uns arbig, 57 belanden Sie düuter.. Beweberg 3 ürich ——.— — von Mk..10 an Alles Nähere durch die Deutſche — Geute, 4 Sind dlie bestenl eim Einkauf achte man genau auf den Namen Macol sowie die Schutzmarke(Kreuzstern) und lasse sſch nichts anderes aufreden! MACbT oulllon-Wärffl a 5. 775¹ N Seebe- Geflechle in allen Maschenarten für Einfrie-⸗ cligungen ele. Tpebdhrläher 756 Hennheim vel810 Urahtmaratzenfabrtk kdenu Nebabedel 1235 Gesellschaft für Schwachstromtechnik 5, II. Telephon 4369. Termischtes..-enku. 8 Seelen vcben f Perfehter Neer Fevekamaſtgenen⸗ane Tichtiges 28 dchen Lackſchreiber und Dekoragtenr ſucht noch Abonnenten. Gefl. Off. u. Nr. 8895 an d. Exp. Kimpel, Mittelſtraße 20. 8. St. 1 die höchſten Preiſe f. Lumpen, Alt⸗Eiſen u. Me⸗ tall, Neutuch, Abfälle uſw. das nähen, bügeln und ſer⸗ vieren kann, ſucht ſofort Stell⸗ ung in gutem Hauſe. 8892 Augartenſtr. 29, pt., Schmidt. Läutwerk-, Sicherheits- und Kontroll-Anlagen. Kombinierte Post- und Haustelephon-Anlagen. Vortellhafteste Prelss. Langjährige Garantle. 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Auf der Manuheimer Ausſtellung hatten 13 Mitglieder ausgeſtellt, deren Hunde wie folgt prämiiert wurden: die Foxterriers des Herrn Dr. Simon mit fünf., einem 3. und Ehrenpreiſe; die des Herrn Nauen mit zwei 1. und Ehrenpreis; der Rüde des Herrn Keller mit einem 2. Preis. Für Boxer erhielt Herr Kniep(Luzern) zwei 1. und Ehrenpreis; Herr J. S. Kaufmann drei., Herr Seidler einen., Herr Hehmann je einen.,., 3. und Ehrenpreis. Bar⸗ ſois: Herr Leins einen.; Deutſche Doggen: Herr F. Steis vier., einen 2. und Ehrenpreis; Schäferhunde: Herr Olivier einen., Herr Scheufele L..; Dalmatiner: Herr Eger(Walldorf) vier., einen 3. und Ehrenpreis; Airedale⸗Terriers: Herr P. Metz einen 4. Preis. Auf der Schau in Pforzheim gewann der Fopberrier des Herrn Keller(Landau) einen 1. und den Ehrenpreis für beſten Jagdhund; der des Herrn Dürr einen 1. und Ehrenpreis; der des Herrn Weiß einen., Herrn Pfeils Airedale einen 2. Preis. * Der 1. bad. Kynologiſche Verein(E..) veranſtaltete am 9. Mai eine eintägige Ausſtellung von Hunden aller Raſſen in der Städt. Ausſtellungshalle am Stadt⸗ garten in Karlsruhe Programme und Meldebogen werden nicht ausgegeben. Die Meldungen werden morgens von ½8 bis 9 Uhr in der Ausſtellungshalle entgegengenommen. Zur Unterbringung der Hunde ſtehen 430 dem Verein gehörige Boxen zur Ver⸗ fügung. Schluß der Ausſtellung abends 6 Uhr, vorher Gratis⸗ abgabe der Diplome und Ehrenpreiſe, von denen über 200 zur Verteilung gelangen. Nähere Auskunft durch den 1. Schrift⸗ führer Herrn G. Zinſer ir., Architekt in Karlsruhe i.., Krieg⸗ ſtraße Nr. 142. Schwimmſpor! 3. Internes Schwimmfeſt der Schwimmgeſellſchaft Hellas. Am Sonntag, den 25. v. M. veranſtaltete wie alljährlich die Schwimmgeſellſchaft Hellas im hieſigen Eliſabethbade ihr 3. In⸗ ternes Schwimmfeſt. Herr Zimmermann als Leiter der ganzen Veranſtaltung begrüßte in ſeiner Anſprache die er⸗ ſchienenen Gäſte, ſowie die Vertreter der Brudervereine Sala⸗ mander und Poſeidon und des Ludwigshafener Schwimmvereins. Mit einem Zfachen„Gut Naß!“ auf den Mannheimer Schwimm⸗ ſport nahm das Programm ſeinen Anfang. Die Reſultate wur⸗ den folgende: I. Eröffnungsſtafette:”2 Bahnen, Bruſt, Seite, Rücken, Spaniſch: 1. Th. Schneider, F. Krämer, F. Benkler, R. Welker,.20 Minuten; 2. W. Huber, J. Götzinger, K. Keller, Hrch. Fries,.24 Minuten. II. Kopfweitſprung. 12 Meter: 1. Fr. Krämer 12 Meter; 2. W. Fries 9 Meter. III. Kurze Strecke. 4 Bahnen: 1. K. Keller 36 Sekunden; 2. J. Götzinger 42 Sekunden. IV. Vereinsmeiſterſchaft. 10 Bahnen: 1. A. Keller 145% Minuten: 2. R. Welker.4575 Minuten laußer Wettbe⸗ werb). V. Juniorbruſtſchwimmen. 8 Bahnen: 1. Fr. Böhler .4125 Minuten. VI. Ermunterungsſchwimmen. 4 Bahnen: 1. W. Fries 41 Sekunden; 2. R. Welker 40 Sekunden laußer Wettbewerb). VII. Tellertauchen. 10 Teller: 1. F. Krämer 8 Teller; 2. Hch. Heuß 5 Teller. VIII. Zöglingsbruſtſchwimmen. 4 Bahnen: 1. Th. Schneider 48 Sekunden; 2. L. Alter.0755 Mi⸗ nuten. IX. Seiteſchwimmen. 6 Bahnen: 1. J. Göginger.05½ Minuten; 2. F. Böhler.06½ Minuten; 3. F. Krämer.07 Min. X. Rückenſchwimmen. 4 Bahnen: 1. F. Benkler 45 Sekunden; 2. K. Keller 46 Sekunden. XI. Kleiderſchwimmen. 4 Bahnen 2 Bahnen in Kleider, 2 Bahnen in Badhoſe: 1. Hch. Heuß und Fr. Krämer totes Rennen.2516 Minuten. XII. Vereins⸗ ſtafette. 42 Bahnen beliebig: 1. A. Keller, F. Krämer, F. Benk⸗ ler, K. Keller.147 Minuten; 2. W. Fries, Hch. Fries, R. Wel⸗ ler, Fr Böhler.1598 Minuten. XIII. Troſtſchwimmen. 4 Bah⸗ neu: 1. Hch. Fries 44 Sekunden. Raſenſpiele In der erſten Runde der Aſſociation⸗Wektſpiele um die Feutſche Meiſterſchaft ſiegten: in Dufsburg Phönir⸗Karlsruhe Fein⸗ u. Hiqueurs Sfiqueften Frühitückskarten, Weinkarten empflehlt dle Nee jeden Standes ver⸗ Dr. B. Baas ide Buchidruckerei S. m. b. 5. A. 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Ein⸗ 5480 Parkhotel, ſofort zu ver⸗ 1 2, 14 tritt einen Techniker ——̃ä̃ ̃——————— mit:0 über Fußballklub München⸗Gladbach, in Braunſchweig Fußballklub Altona mit:2 über Tasmania⸗Berlin, in Königs⸗ berg Viktoria⸗Berlin mit 11:1 über den Verein für Bewegungs⸗ ſpiele⸗Königsberg. In Freiburg wurde der dortige Fußball⸗ klub von den Frankfurter Kickers mit:2 geſchlagen. Aus dem Großherzogtum. Heddesheim, 26. April. Am geſtrigen Sonntag war hier recht bewegtes Leben. Die Turnvereine von hier und Umgebung hielten auf Einladung der Turngenoſſenſchaft auf dem hieſigen großen Tunplatz ein Anturnen mit Preisturnen ab, wofür das kühle Wetter recht geeignet war. Den erſten Preis erhielt der Turn⸗ verein Viernheim, welcher die höchſte Punktgahl(50) erlangte. Auch die übrigen Vereine(Bergſtraße⸗Weſchnitzgau) ſchnitten gut ab. Geturnt wurde am Barren, Reck, Pferd; außerdem wurde Stemmen, Gewichtswurf, Weit⸗ und Hochſprung gewertet. Um 3 Uhr nachmit⸗ tags fand ein Umzug der Vereine(12) mit Fahnen und Muſik durch den Ort ſtatt. Dann gings wieder auf den Turnplatz, wo die hervorragenden Turner der einzelnen Veveine noch in gegenſeitigem freiwilligen Wettkampfe ihre Kräfte und Fertigkeiten zu meſſen reich⸗ lich Gelegenheit fanden. Um 6 Uhr fand durch den Vorſtand der Tungenoſſenſchaft(Günther) die Preisverbeilung ſtatt, worauf die Turner ſich in die Lokale reſp. auf den Heimweg begaben.— Das „ rnen findet dieſes Jahr(Mai) in Laudenbach ſtatt. * Neidenſtein, 5. Mai. Der 12jährige Sohn eines im Steinbruch hier beſchäftigten Arbeiters aus Epfenbach machte ſich in Gemeinſchaft mit einigen anderen Knaben an einer ſeinem Vater entnommenen Dynamitpatrone zu ſchaffen und zündete ſie ſckließlich an. Die ſofort erfolgte Exploſion war außer⸗ ordentlich heftig. Der Junge flog ſchwer verletzt in den Straßengraben, die Finger der rechten Hand wurden ihm abge⸗ riſſen. Auch am Kopf erlitt er Verletzungen. Die übrigen Kinder kamen mit dem Schrecken davon. * Harlsruhe, 5. Mai. In der General⸗Verſammlung der Oriskrankenkaſſe wurde gegen die Stimmen der Ar⸗ beitgebervertreter die Einführung einer Unterſtützung von 40 M. für Wöchnerinnen(Ehefrauen von Mitgliedern) genehmigt. Zur Deckung der Anforderungen wurde eine halbproz. Beitrags⸗ erhöhung beſchloſſen. *„ Triberg, 5. Mai. Ein nettes Schildbürger⸗ ſtücklein ereigncte ſich dieſer Tage hier. Iſt da vor nicht lan⸗ ger Zeit ein Herr Otto Melcher hierher gezogen und eröffnete ein Geſchäft unter der Firma„Otto Melcher, Badenja⸗Drogerie, Triberg.“ Allem Anſcheine nach eir Mann, der ſchon etwas von der Welt geſehen und verſchiedenes erlebt hat. Nun iſt ihm aber doch etwas paſſiert, was er jedenfalls nicht für möglich hielt, am allerwenigſten in dem ſonſt dem Fortſchritt huldigenden Triberg. Herr Melcher ließ nämlich ſeine Fenſterläden rot und gelb an⸗ ſtreichen, was ſich mit dem Namen„Badenia⸗Drogerie“ ſehr gut vereinbaren ließ, aber er hatte die Rechnung ohne das Großh. bad. Bezirksamt gemacht, welches ihn vorladen ließ und ihm eröffnete, die Läden müſſen anders angeſtrichen werden, der Ge⸗ meinderat finde die Farben zu aukfallend. Herr Melcher erklärte, er werde die Läden nun was gelb iſt, mit weiß überſtreichen laſſen, aber ſo ſollen ſie auch bleiben, und davon gehe er unter keinen Umſtänden ab. Das Bezirksamt erwiderte. es könne noch nicht ſagen, ob es ſo dem Gemeinderat recht ſei, aber angeſtrichen ſind ſie jetzt ſchön weiß und rot. * Donaueſchingen, 5. Mai. Wie verlautet, kommt entgegen früherer Meldungen der deutſche Kaiſer dieſen Mo⸗ nat nicht nach Donaueſchingen, wo er bekanntlich jedes Jahr in den Jaedrevieren d⸗s Fürſten der Auerhahnjaod obliegt. „ Selz, 5. Mai. Montag vormittag hielt ein Fuhrwerk mit zwei Pferden vor dem»ffenen Uebergang zwiſchen Druſſen⸗ heim und Herrlisheim um den von Straßburg kemmenden Per⸗ ſonenzug vorfberfohren zu laſſen. Als nun der Zug näher kam, wurden die Pferde ſcheu und ſtürmten vorwärts, direkt vor die Maſchine, von welcher ſie alsbald zermalmt wurden. Der Fuhrmann, welcher von Straßburg nach ſeinem Heimatsorte Sufflenbeim fahren wollte, kam mit dem Schrecken davon. mittelt unt. Diskret. Off. Unter Nr. 4201 an die Expedit. ——— mieten. Näheres gelernter Steinhauer bevorz. B. Tannenbaum, Gewerkſchaft Dürkheim, 5, 12. Hanſahaus. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Neuſtadt a.., 5. Mai. Montag abend verſtarb hier plötzlich der in den weiteſten Kreiſen von Neuſtadt und Um⸗ gebung allgemein bekannte und beliebte Notar Konrad Rein⸗ heimmer. Am 1. Juli v. J. wurde ihm das Notariat Neu⸗ ſtadt II übertragen. Der Verſtorbene, der aus Kirchheimbolan⸗ den gebürtig war, hat nur ein Alter von 48 Jahren erreicht. * Dahn, 5. Maj. Die Frau des Tagners Franz Kunz, wurde geſtern Mutter von vier Kindern, drei Knaben und einem Mädchen. Die beiden erſten Kinder ſtarben bald nach der Geburt, die letzten zwei kamen tot zur Welt. Gerichtszeitung. * Heidelberg, 5. Mai. Ein gefährlicher Einbrecher, der Tüncher Valentin Dickgießer von Langenbrücken, ſtand wieder wegen mehrfachen ſchweren Diebſtahls vor der Straf⸗ kammer. Im Herbſt v. J. beging er durch Einbruch in den Orten Rauenberg, Sinsheim, Doſſenheim, Rohrbach eine Reihe von Diebſtählen, wobei er mitnahm, was ihm in die Finger ge⸗ riet. Dickgießer wurde wegen mehrfachen in wiederholtem Rück⸗ fall verübten, vollendeten und verſuchten ſchweren Diebſtahls und erſchwerten Hausfriedensbruchs zu einer Geſamtzucht⸗ hausſtrafe von 9 Jahren 3 Wochen und 10 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Zugleich wurde gegen ihn auf Zuläſſigkeil von Polizeiaufſicht erkannt. *Freiburg, 30. April. Vor der hieſigen Straf⸗ kammer ſtand der Kaufmann Albert Rautenberg aus Osng⸗ brück, welcher einige Jahre in der hieſigen Schokoladenfabrik als Prokuriſt fungierte. Als ſolcher erhob er mittels Checks für die von ihm vertretene Firma größere Summen von der Rhein. Kreditbank und zwar in ſieben Flen die Geſamtſumme von 15930 Mk., fälſchte die Bücher, entzog das Geld det Firma und gahm es in Selbſtverwahrung, um ſich ſelbſtändig zu machen Als Prokuriſt noch tätig, kaufte er in Braubach bei Köln a. Rh ein Kolonialwarengeſchäft mit Haus, zahlte ca. 15000 Mk. an, verließ ſeine Stellung, um bald einſehen zu lernen, daß er einen böſen Weg eingeſchlagen hatte. Mit dem Unternehmen kam er in Konkurs und nunmehr hatte er ſich wegen Untreue und Urkundenfälſchung zu verantworten. Er erhielt 3 Jahre Gefäng⸗ nis und 5 Jahre Ehrverluſt.— Wegen Urkundenfälſchung und Unterſchlagung hatte ſich der Reiſende Wilhelm Müller, von Mendbishauſen, wohnhaft hier, zu verantworten. Er unterſchlug dem Kolonialwarenhaus, das er vertrt, 4500 Mk. und der Zi⸗ garrenfabrik, für die er zuletzt reiſte, 6909 Mk. Dem erſteren zahlte er 2300 Mark zurück, dem letzteren Geſchäft 795 Mk. Das Gericht verurteilte ihn zu 10 Monaten Gefängnis. Stimmen aus dem Publikum. Straßenſchmerzen. Seit einigen Jahren iſt ein Weg von der Käferthaler Land⸗ ſtraße nach dem nördlichen Seitentor des Friedhofes gebaut, der bezweckt, daß das Publikum, welches von den Kaſernen und der Käferthalerſtraße aus nach dem Friedhof will, nähere Verbin⸗ dung hat. Leider ſind aber die Seitentore ſeltan geöffnet, ſo daß die Leute gezwungen ſind, bas ganze Friedhofgelände zu umge⸗ hen, um daun am Haupteingang eintreten zu können. Dieſer Mißſtand könnte ſehr leicht und ohne Unkoſten beſeitigt werden. A. **** Zu einer geradezu unerträglichen Plage für die Bewohner enger Straßen artet bas Ball⸗ und Fuß⸗ ballſpielen unſerer lieben Jugend aus. Nicht nur, daß ein infernaliſcher Lärm, wüſtes Geheule und Geſchrei den Aufent⸗ halt in den Parterrewohnungen unmöglich macht, auch die Fen⸗ ſterſcheiben ſind in beſtändiger Gefahr. Klirrt es wieder einmal und man ſucht den oder die Miſſetäter zu eruieren, ſo verſchwin⸗ det die ganze Geſellſchaft ſchleunigſt und niemand will etwas ge⸗ ſehen oder gehört haben. Gewiß wäre man vielerorts der Schutzmannſchaft ſehr dankbar, Henn ſie, insbeſondere in der Jungbuſchgegend, den 15—16jährigen, der Schuldisziplin enk⸗ wachfenen Burſchen, das Handwerk legen könnte Sch. Franz 7 Neul stellt. Preis 4., geb. 5 M. 1 4¹ e ermann MNMeissner: hahen in jeder Buchhandlung Ein Berliner Roman Mit hinreissender Erzͤhblungskunst sohildert Meissner den Lebenskampf eines aus tiefster Armut sioh zu blühbendem Reichtum emporschwingenden Mannes, der als moderner Mensch seine überlegene KFraft in den Dienst der Allgemeinheit Auch das Liebesleben führt ihn zu immer edleren Höhen. Sgenen, in denen Frauengestalten aus Berliner Kreisen mit sicherer Gestaltungs- ſcraft gegeichnet sind, ist ein Reiꝝ hoher Poesie gebreitet. angelegten Roman zugleich ein kulturhistorischer und eræieherischer Vert inne. Verlag von Rich. Bong, Berlin W. 57 Fo wohnt dem gross Cug iſchen Unerricht Offerten unt. Nr 8874 an die Erv. d. Bl. Unterriene 80 ſucht jg. Mann. Prelsaugaben mit v08 Uber diese lichen Reklamen auf die Schaufenster-Ausstellung in Funktion! ee Vankſagung. Zum ehrenden Andenken eines verſtorbenen Bruders wurden der Anſtalt der Niederbronner Schweſtern— zur Förderung ihrer gemeinnützigen Zwecke die reiche Gabe von 200 Mark — Zweihundert Mark— gütigſt überwieſen. D 4, 4— Für dieſen Akt edelſter Humanität ſagen wir den innigſten Dank. 7882 Der Vorſtand. Drilen nd Twieker für jede Nasen- u. Kopfform mit I. 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A zu je 2000 Mk.: Nr. 2109, 2110, 2121, 2122, 2159, 2160, 2161, 2162, 2181, 2182, 2211, 2212, 2235, 2296, 2247, 2248, 2267, 2268, 2209, 2270, 2271, 2272, 2318, 2314, 2321, 28322, 2881, 2862, 2879, 2380, 2399, 2400, 2487, 2498, 2441, 2442, 2447, 2448, 2473, 2474, 2509, 2510, 2513, 2514, 2587, 2538, 2589, 2540, 2585, 2586, 2611, 2612, 2613, 2614, 2615, 2616, 2637, 2688, 2651, 2652, 2669, 2670, 2671, 2672, 2679, 2680, 2687, 2688. Lit. B zu je 1000 Mk.: Nr. 4730, 4736, 4755, 4756, 4766, 4781, 4793, 4799, 4810, 4811, 4832, 4836, 4856, 4865, 4875, 4894, 48986, 4912, 4930, 4932, 4944, 4045, 4968, 4981, 4982, 4983, 4994, 5010, 5011, 5015, 5019, 5221, 5222, 522, 5224, 5225, 5387, 5388, 5389, 5390, 5476, 5477, 5478, 5479, 5480, 5486, 5487, 5488, 5489, 5490, 5541, 5542, 5543, 5544, 5545, 5551, 5552, 5553, 5554, 5555, 5591, 5592, 5593, 5594, 5595, 5601, 5602, 5603, 5604, 5605, 5656, 5657, 5658, 5659, 5660, 4809, 4890, 5001, 5386, 5066, 5667, 5668, 5669, 5670, 5796, 5797, 5798, 5799, 5800, 5836, 5837, 5838, 5839, 5840, 5966, 5967, 5908, 596g, 5970, 5981, 5982, 5983, 5984, 5985. Lit. COzu je 500 Mk.: Nr. 2131, 2132, 2133, 2134, 2135, 2186, 2137, 2138, 2139, 2161, 2162, 2163, 2164, 2165, 2166, 2167, 2168, 2169, 2181, 2182, 2183, 2184, 2185, 2188, 2187, 2188, 2189, 2271, 2272, 2278, 2274, 2275, 2276, 3277, 2278, 2279, 2281, 2282, 2283, 2284, 2285, 2286, 2287, 2288, 2289, 2311, 2312, 2318, 2314, 2815, 2316, 2317, 2318, 2319, 2441, 2442, 2443, 2444, 2445, 2446, 2447, 2448, 2440, 2450, 2601, 2602, 2603, 2604, 2605, 2606, 2607, 2608, 2609, 2610, 2641, 2042, 2643, 2644, 2645, 2646, 2647, 2648, 2649, 2650. Lit. D zu je 200 Mk.: Nr. 2676, 2677, 2678, 2879, 2680, 2681, 2682, 2683, 2685, 2686, 2687, 2688, 2689, 2690, 2691, 2692, 2693, 2695, 2696, 2697, 2698, 2699, 2700, 2776, 2777, 2778, 2779, 2780, 2781, 2782, 2783, 2784, 2785, 2786, 2787, 2788, 2789, 2790, 2791, 2792, 2793, 2794, 2795, 2796, 2797, 2798, 2799, 2800, 3101t, 3102, 3103, 3104, 3105, 3106, 3107, 3108, 3109, 3110, 3111, 3112, 3113, 3114, 3115, 3116, 3117, 3118, 3119, 3120, 3121, 3122, 2123, 3124, 3125, 3176, 3177, 3178, 3179, 3180, 3181, 3182, 318g, 3184, 3185, 3186, 3187, 3188, 3189, 3190, 3191, 3192, 3193, 3194, 3195, 3196, 3197, 3198, 3199, 3200, 3326, 3327, 3328, 3329, 3830, 3831, 3832, 3383, 38834, 3835, 33836, 3887, 3888, 8389, 3340, 8341, 8342, 3348, 3344, 3845, 3346, 3347, 3348, 3349, 3350. Die Heimzahlung der gezogeuen Schuldverſchreibungen begiunt zum Neunwerte gegen Rückgabe der Schuld⸗ urkunden nebſt den dazu gehörigen Zinsſcheinen und Zins⸗ ſcheinauweiſungen am 1. November 1909 koſteufrei bei: der Stadthauptkaſſe Nürnberg, der K. Hauptbank Nürnberg und den ſämtlichen K. Bayer. Filialbanken, der Bank für Handel und Induſtrie in Berlin, der Breslauer Disconto⸗Bank in Breslau, der Deutſchen Effekten⸗ und Wechſelbank in Frank⸗ furt a.., dem Bankhauſe E. Heimaun in Breslau, dem Bankhauſe Gebrüder Arnhold in Dresden, der Rheiniſchen Creditbank in Mannheim, der Oldenburgiſchen Spar⸗ und Leihbank in Oldeuburg, der Bayeriſchen Bank für Handel und Induſtrie in München, Nürnberg und Fürth, Bayeriſchen Hypotheken⸗ und Wechſelbank Müunchen und außerdem bei allen mit der Stadthauptkaſſe Nürn⸗ berg im Geſchäftsverkehr ſtehenden Bankinſtituten. Vom 1. November 1909 an treten die gezogenen Schuld⸗ urkunden außer pflichtmäßige Verzinſung. Für die nicht rechtzeitig zur Einlöſung gelangenden Schuldurkunden wird vom Verfalltage ab vergünſtigungsweiſe und ſolange der unterfertigte Magiſtrat nicht anders beſchließt, ein Hinter⸗ legungszins von zwei Prozeut vergütet. Nicht verfallene fehlende Zinsſcheine werden mit den eutſprechenden Beträgen am Kapital in Abzug gebracht. Nürnberg, den 1. Mai 1909. 5 Stabtmagiſtrat: J..: Ulfamer. in feder helleben stück · Weckiels Formulare zahl 20 baben in der Dr. B. SddsIe Buchdruckerei S. m. b. S. 2140, 2170, 2190, 2280, 2290, 2320, 2684, 2694, der in 3 4 Wolff. Welchen Gasberd kKaufe ich? Diese Frage beantwortet besser als alle mündlichon und schrift. 5 ein einziger Bliek Man sjeht den minimalen Gasverbrauch an elner Gasuhr! 7 Man sieht den höbhst prakttschen Zwillings- und Bügelbrenner Man sjeht die ganz neue und grossartige Anzündevorrichtung! babesbe E. I. ESc 15. Mai beg Vollständige Ausbildung für den Bureauberuf.— Fsges- und Abendkurse.— Kostenlose Stellenvermittlung. e ſirhr L. nt 8 Teppiche, Gardinen u 1 HLAnkaaf I Gebrauchtes Klavier ſchwarz, zu kaufen geſucht. an die Ersedition d. Bl. 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Mai, 62 untenstehender Firma. 7860 mnen Photegraph. und sämtliches Zubehör ꝗApparate empfiehlt zu Original-Fabrikpreisen Georg Springmann P I, 4, Breitestr., gegenüber Wronkers Warenhaus Alleinverkauf der bakannten Konkurrenzplatten. 7686 1 II B Kurse Beęeqdueme Rætemngaglumg. Vengchung von Bauarheilen. Die evangel. Kirchengemeinde Seckenheim hat nachſtehende Ar⸗ beiten im öffentlichen Augebots⸗ verfahren zu vergeben: . für den Anbau eines Kon⸗ firmandenſaals an die evgl Kirche veranſchlagt zu Mk. 1. Grabarbeiten.„ 1058.— 2. Maurerarbeiten 5208.— 8. Steinhauerarbeiten 2298.— 4 Verpußarbeiten„ 605— 5. Zimmerarbeiten„ 2077.— 6. Schreinerarbeiten„ 232.— 7. Schloſſerarbeiten 258— 8. Schmiedearbeiten 200.— 9. Eiſenlieferung. 701.— 10. Blechnerarbeiten 643.— 11. Schieſerdeckerarbeit. 622.—. b. für die Erweiterung des evgl. Gemeindehauſes: veranſchlagt zu Mk. 1. Grabarbeiten„ 525— 2. Manrerarbeiten. 5110.— 3. Steinhauerarbeiten. 891.— 4. Verputzarbeiten. 521.— 5. Zimmerarbeiten,„ 814— 6. Schreinerarbeiten„ 456.— 7. Glaſerarbeiten„ 346.— 8. Schloſſerarbeiten 373.— 9. Schmiedearbeiten„130.— 10. Eiſenlieferung„ 192.— 11. Blechnerarbeiten 705.— 12. Maler⸗ u. Tüucher⸗ uürbeiten 4839. Die Zeichnungen und Beding⸗ ungen ſind bei dem Unterzeichneten einzuſehen, an den auch die Ange⸗ bote nach Prozenten der Voran⸗ ſchlagsſummen bis zum 13. Mai 11 uhr vormittags 60 d ſug Acagsfiſ 4 Wochen. Mannheim, den 4. Mai 1909. Bauburcau Tullaſtr. 181. E. Döring, Architekt, B. D. A. Zwangs⸗Verſteigerung. Freitag, den 7. Mai 1909, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal hier 4, 5, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 5487 1 Damenfahrrad, ſowie Mübel verſchied. Art und Sonſtiges. Mannheim, 6. Mai 1909. Armbruſter, Gerichtsvollzieher. 90 Freiwilige Verſteigerung. Freitag, den 7. Mai 1909 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 04,8 im Auftrag der Frl. Alma Kraft gegen bare Zahlung verſteigern: 5488 1 Ladeueinrichtung, 1 gro⸗ ddes Regal, 1 Ladentheke, 1 Ladentritt, 5 Fenſter⸗ tritte, 1 Schild u. verſchied. Maunheim, den 6. Mai 1909 Weiler, Gerichtsvollzießer. iees. azugsganſle L dpege& Sal Merk Pfanken, E 2. 1 um FUAEN HolYd Durch die starke Frequenz sind die Lehrräume vergrössert worden.(5 Unterrichtsräume). Damen u. Herren, Knaben und Mädchen vollständig getrennk. Am I. und 15. eines jeden Monats beginnen eue Kurse. Zu Einzelfächern Eintritt fäglich. Handelslehranstalt, Extra Schreibmaschinensaal. 8867 Grösstes Institut am Platze. 15 AAr PaA, Vergebung. Die Ausführung der Anſtreicherarbeiten Kohlenſchuppen des ſtädt. Elektrizitätswerkes hafen ſoll im Wege der Submiſſion vergeben werden. Die Unterlagen zur Vergebung können in unſerem Bureau K 7, Zimmer Nr. 11 während der Dienſtſtunden von—12 und—6 Uhr eingeſehen reſp. bezogen werden. Es empfiehlt ſich, die Arbeitsſtätte an Ort und Stelle genau anzuſehen. Leiſtungsfähige Unternehmer, welche ähnliche Arbeiten chon wiederholt ausgeführt haben und hierüber Nachweiſe erbringen können, wollen ihre Angebote bis ſpäteſtens Freitag, den 14. Mai 1909, vormittags 11 Uhr verſchloſſen mit entſprechender Aufſchrift bei uns, Zimmer Nr. 4 einreichen. 32439 Mannheim, den 6. Mai 1909. Die Direktion der ſtäbtiſchen 2 5 und Elektrizitätswerke: i E L. Vergebung von Bauarbeiten. Die für die Einfriedigung der Beamten⸗ und Aufſeher⸗ häuſer beim Neubau des Landesgefängniſſes in Maunheim erforderlichen Schloſſer⸗Arbeiten= ca. 800 m ſollen zuſammen oder in drei Loſen im Wege der öffent⸗ lichen Bewerbung gemäß Verordnung Großh. Finanz⸗ miniſtertums vom 3. Januar 1907 vergeben werden. Zeichnungen und Bedingungen können an Wschentagen von—12 Uhr auf unſerem Bauburean beim Neubau— Herzogenriedſtraße— eingeſehen werden, woſelbſt auch die Angebotsformulare gegen Erſtattung der Selbſtkoſten ab⸗ gegeben werden. Die Angebote ſind portofrei längſtens bis Moutag, den 17, ds. Mis., vormittags 9 Uhr einzureichen, zu welchem Termin die Eröffnung in Gegen⸗ wart der erſchienenen Bewerber ſtattfindet. Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. Mannheim, den 1. Mai 1909. Bauleitung für den Neuban eines Landesgefäugniſſes in Maunheim. Weniger. 7867 Großh. Bezirksbauinſpektor. Die Lieferung a) von rund 700 m ſchmiede⸗ oder gußeiſernen Mufſfen⸗ rohren, b) von rd. 1000 leg Dichtungsblei und eſvon Erd⸗ und Neb erkengs cbenten für die Waſſerverſorgung der Gemeinde Kleinbockenheim in der Pfalz ſoll öffentlich vergeben werden. Angebotſcheine und Bedingungen ſind von der unter⸗ fertigten Bauoberleitung zu beziehen und zwar: für die Lieferung der Rohre gegen eine Gebühr von 1. für die Lieferung von Dichtungsblei gegen eine Gebühr von 0,50 4, für die Erd⸗ und Rohrverlegungsarbeiten gegen eine Ge bühr von 1,50. 7878 Angebote ſind bis zum 19. ds. Mts., nachmittags, ver⸗ ſiegelt und mit der Aufſchrift über den Betreff verſehen, bei der unterzeichneten Bausberleitung einzureichen. Die Oeffnung der Angebote erfolgt am 20. ds. Mts. auf dem Bürgermeiſteramt in Kleinbockenheim. 5 Die Bauoberleftung: Techniſches Bureau: Dr. Ing. Heyd, Darmſtadt, Herderſtr. Tieferung von Brückengedecken. Wir haben die Lieſerung von ungefähr 8 325 qm forleuer Gedeckflöcklinge von(em Stärke und 350 lfdm eichener Leiſten hierzu von—8 om Stärke zu vergeben. Lieferungsbedingungen und Holzverzeichniſſe liegen in unſerm Geſchäftszimmer zur Eiuſicht auf. Angebole wollen ſpäteſtens bis 22. Mai ds. Is., nachmittags 5 Uhr portofrei und mit entſprechender Auſſchrift verſeßen hierher eingereicht werden. 787⁵ Heideolberg, den 4. Mai 1909. Gr. Bahnbauinſpektisn J. * eele d d ed 8 Frachtb Llefe Dr. B. Sddse Budidruckerel, den für Induſtrie⸗ Austührung aller photographischen Arbsiten. ist monatliche Ratenzahlung gesfattet. 7 Jwangsberfteigerung. Freitag, den 7. 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