Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal, Einzel⸗Nummer 8 Pfg. In ſerate: Alnabhängige Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim““, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 341 —5555 21 88 die Colonel⸗Zelle.. 25 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus 2 8 877 Auswärtige Inſerate. 30„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhe. A en 9 415 Die Reklame⸗Zeile.1 Mark Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens% 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. (Abenehkatt. Milkoch, 12. 1292. Ein Mitglied d der Wirtſchaſtlichen Ver⸗ einigung über die Erbteilungsſteuer. Profeſſor von Schmoller hat im Herrenhauſe gemeint: wenn die Erbanfallſteuer Jebt nicht durchdringe, werde ſie jedenfalls bald kommen. Das ſagte er zu einer Zeit, wo noch mehr Ausſicht als heute vorhanden war, daß ſie noch im Sommer 1909 durchdringen werde. Aber mag man nun die Ausdehnung der Erbſchaftsbeſteuerung in nächſter oder erſt in fernerer Zukunft in keinem Jalle darf die von Männern der Wif ſenſchaft und der Praxis zu dem Steuerproblem geleiſtet 25 Als ein intereſſanter Bei⸗ trag zur Literatur darf die kleine Schrift des Reichstagsabg. Dr. Karl Böhme über: Finanzreform und Bauernſtand betrachtet werden, die von der Vereinigung zur Förderung der Finanzreform herausgegeben iſt(Verlag Hillger, Berlin und Leipzig). Man kann die ſonſtigen volkswirtſchaftlichen Anſichten Böhmes, eines Mitgliedes der Wirtſchaftlichen Ver⸗ einigung des Reichstages, teilen oder nicht, jedenfalls iſt ſeine kleine Schrift ſowohl als Zuſammenſtellugg von An⸗ gaben über Freunde und Gegner der Erbſchaftsbeſteuerung, wie auch als ſelbſtändiges Urteilsmaterial nicht zu unter⸗ ſchätzen. Als Anhänger der Erbſchaftsbeſteuerung wird da u. g. der verſtorbene Vorſitzende des Bundes der Landwirte für Schleswig⸗Holſtein Graf Ludwig Reventlow, der als agra⸗ riſcher Utra galt, aufgeführt, ferner die agrarfreundlichen Nationalökonomen Sering, von Wenckſtern, ſowie die agrar⸗ freundlichen Abgeordneten des Zentrums Dr. Heim und Gerſtenberger. Wenn von einem Umfall in dieſer Sache zu reden ſei, dann wäre er höchſtens auf der Seite der heutigen Gegner der Erbſchaftsſteuer zu ſuchen; zum Beweiſe deſſen werden Artikel der„Deutſchen Tageszeitung“ vom 17. Märs 1904 und vom 24. Febr 1905 angezogen, die die Be⸗ ſteuerung des Kindeserbes Hefirworketen. Dies und anderes ſollte zu dem eiſernen Beſtande des Materials für eine ge⸗ rechte Beurteilung der Frage gehören, und man muß ſich micht ſcheuen, dieſe Tatſachen immer und immer wieder vor⸗ um ſo mehr, da ſie von der andern Seite ignoriert Wenn Böhme ſeine eigene Argumentation vorbringt, ſpricht er zu den Agrariern wie ein Freund zu Freunden. Er ſelbſd betont, daß er dem Bunde der Landwirte in der Zeit des Zolltarifkampfes beigetreten ſei, und läßt über ſeine bauernfreundliche Geſinnung keinen Zweifel. Kraft dieſer Geſinnung fällt er folgendes Urteil: „Als Vertreter eines bäuerlichen Kreiſes muß der Verfaſſer es entſchieden ablehnen, den Kampf gegen die Erbbeilſteuer mitzu⸗ machen, eine Steuer, die die ungeheure Mehrheit der bäuerlichen Bevölkerung und des Mittelſtandes nicht trifft, die übrig bleibende Minderheit weniger belaſtet, als das Beſitzſteuerkompromiß, aber ge⸗ eignet iſt, den Kampf gegen das Großkapital und eine ungeſunde Latifundien⸗ und Fideikommißbildung wirkſam zu führen.“ Als Böhme ſein Büchelchen niederſchrieb, war der kon⸗ ſervative Wertzuwachsſteuerantrag noch nicht eingebracht; für die Zuwachsſteuer als ſolche hegt er durchaus Sympathie, aber er meinte damals, daß es zu ſpät ſei, derartigen Vorſchlägen näher zu treten; von irgend einer Voreingenom⸗ menheit kann alſo bei ihm nicht die Rede E Einleuchtend unter den Zeamten nicht ſchon zu lange angedauert hat und 5 ſein Nachwee daß das Beſ ſdbenerkompronß den und mittleren Bauern ſchlechter ſtellen würde als die Erb⸗ anfallſteuer. Mit Recht iſt er auch kühl bis ans Herz gegen⸗ über dem Geſpenſt, das von den Konfiskations⸗Maßnahmen eines ſozialiſtiſch⸗radikalen Zukunfts⸗Reichstags an die Wand gemalt wird, und im Zuſammenhang damit gibt er eine warnende politiſche Argumentation: Eine ſozialiſtiſch⸗radikale Mehrheit, die ſo ſtark iſt, daß ſie auch den Widerſtand des Bundesrats überwindet, wird den Teufel danach fragen, welche Geſetze bereits vorhanden ſind, ſie wird ihre anarchi⸗ ſtiſchen Tendenzen rückſichtslos verwirklichen. Das aber ſollte jeder weitſichtige Politiker bedenken, daß ſozialiſtiſch⸗ vadikale Ten⸗ denzen ſehr viel eher ſiegen, wenn ihnen der Boden bereitet wird durch einen rückſichtsloſen Egoismus der beſitzenden Klaſſen, als wenn eine ſoziale Reformgeſetzgebung die Klaſſengegenſätze mildert und allgemein verſöhnend wirkt. Eine Mehrheit gegen eine ſolche Geſetzgebung zu Ungunſten des bäuerlichen Beſitzes bleibt dem Reichstage umſo eher erhalten, als diejenigen, denen das Wohl des bäuerlichen Beſitzes am Herzen liegt, nicht alle Klaſſen gegen ſich und damit auch gegen ihre Schutzbefohlenen aufwiegeln, lediglich, weik ſie keinen Unterſchied anerkennen wollen zwiſchen den Inter⸗ eſſen von Groß⸗ und Kleingrundbeſitz. Gerade die führenden Männer des Bundes der Landwirte ſollten aus eigener Erfahrung wiſſen, wie mißlich es iſt, alle Schichten der Bevölkerung, die nicht der Landwirtſchaft angehören, gegen ſich in die Schranken zu rufen... Man käuſche ſich nicht, der Kampf gegen die Erb⸗ teilſteuer hat in den nichtlandwirtſchaftlichen Kreiſen nahezu keine, im Bauernſtande nur geringe Sympathie. Es wäre politiſch unklug, wollte ſich der Bauernſtand als Vorſpann für eine Sache benutzen laſſen, die ſeinen eigenen Intereſſen keineswegs dient, alle übrigen Schichten der Bevölkerung aber gegen ihn aufbringt. Dieſen Gedanken variiert er mehrmals. Er faßt den Ablauf der Handelsverträge, der unter den nach normalen Umſtänden 1911—12 zu wählenden Reichstag fallen würde, ins Auge und ſchreibt endlich zuſammenfaſſend:„Die Grund⸗ lage aller bäuerlichen Zukunft, eine geſunde Wirtſchaftspolitik mit Agrarzöllen, iſt gegen den immer ſtärker werdenden Wider⸗ ſtand nur aufrecht zuerhalten, wenn auch andere Schichten der Bevölkerung mitihren Sympathien hinter einer ſolchen Politik ſtehen. Es erſcheint geradezu mutwillig, wenn ſich der Bauernſtand jetzt dazu her⸗ geben wollte, für andere Intereſſen die Kohlen aus dem Feuer zu holen, um ſeine eigene Zukunft dadurch zu g e⸗ fährden.“ Das dürfte doch wohl in bäuerlichen Kreiſen nicht ungehört verhallen. Der Ausſtand der franzöſiſchen Poſtheamten. Abermals ſind die franzöſiſchen Poſtbeamten ta ven Aus⸗ ſtand getreten. Es wird in Frankreich ernſt mit dem ſozialen Krieg, bitter und blutig ernſt. Ueber die Lage am geſtrigen Tage, alſo kurz vor der Entſcheidung, ſchreibt der Pariſer Korteſponbent des„Berl. Tagebl.“: Der heutige Tag dürfte die Entſcheidung darüber bringen, ob der Poſtſtreik Ereignis wird und ob dann die Regiexung Kraft genug beſitzt, ſeiner Herr zu werden. Daß nach der heutigen Kammer⸗ ſitzung der Ausſtand noch am ſpäten Abend beſchloſſen wird, iſt wahrſcheinlich. Die Führer der Bewegung haben ſo oft mit dem Streik gedroht, daß ſtie kaum mehr zurück können. Schon jetzt er⸗ ſcheint es einigen von ihnen zweifelhaft, ob die Spaltung ein geſchf1 59 erſt kommt die Zeit, mit Elemenceau über die ſchweren den 5 Ge⸗ fliſſentlich wird deshalb in den Kveiſen der Extremen angedeutet, daß diesmal der Streik in der 5 wichtiger ſein werde als in Paris. Trotz dieſer Erwartung ſammelt das Streik⸗ komitee alle ſeine Mittel, um für den Kampf gerüſtet zu ſein. Zwei neue Manifeſte ſind im Laufe der Nacht veröffentlicht worden. Das eine appelliert an das Parlament, wiederholt noch einmal die Vorwürfe gegen die Regierung und gibt dem feſten Entſchluß Ausdruck, den„Kampfgegendie Regierung“(das heißt: den Streik) zu beginnen, wenn das Parlament dem Miniſterium zuſtimmt. Das zweite Manifeſt kann Clemenceau große Un⸗ annehmlichkeiten bereiten, wenn es auch die Maforität der Kammer in der Streikfrage kaum beeinfluſſen dürfte. Es iſt nichts weiter als das Protokoll einer Sitzung des Streikkomitees vom 21. März, in dem über die Zuſagen berichtet wird, die der radikalſozia⸗ liſ ſtiſche Abgeordnete Dreyfuß, der damals zwiſchen der Regierung 110 den Beamben vermittelte, einer Deputation gemacht hat. Drey⸗ fuß hat nach dieſem Protokoll verſichert, daß die Regierung alle Wünſche der Beamten erfüllen wolle und im beſonderen über die Frage der Demiſſion Simhans geſagt, er habe die feſte Ueberzeugung, daß Simhan nicht an der Spitze der Verwaltung bleiben werde. Clemenceau könne ein Verſprechen in dieſer Hinſicht 9155 nur geben, wenn die Abordnung ſich verpflichte, dies Verſprechen geheim zu halten. Als einer der Delegierten ſagte, es bleibe noch abzuwarten, ob Clemenceau ſein Verſprechen halten werde, erklärte Dreyfuß ſich bereit, in dieſem Falle den Miniſter⸗ bräſidenten öffentlich an ſein Wort zu erinnern. Dieſe kleine Ge⸗ ſchichte wird ihren Eindruck nicht verfehlen, auch wenn nachgewieſen werden ſollte, daß Herr Dreyfuß in beſter Abſicht ſeine Vermitt⸗ lerrolle etwas weiter 1 ehnt hat, als die Umſtände es erlaubten. Sie wird vielen Feinden des Miniſterprä⸗ ſidenten wahrſcheinlich Anlaß geben, die heutige etwas pikanter zu geſtalten, aber an dem Votum wohl nichbs ändern. Erſt muß in voller Uebereinſtimmung der Ordnungsp„, wenn er auch noch ſo entſchieden einſetzt, unterdrückt n zuvechnen, die gerade er in der Frage der Beamtenbewegung macht hat. 5 Von den Maßregeln, die auf beiden Seiten getroffen wo⸗ den ſind, iſt wenig Neues zu erfahren. Die Beamten haben a zwölf Stellen der Stadt permanente Streikbureaus eröffnet, die eventuelle Orders empfangen und an ihren Bezirk weitergeben ſolle Ich habe geſtern nachmitbag Einige dieſer Bureaus beſucht. einem Bureau in der Rue Jean Jacques Rouſſeau, wo die Verwal⸗ tung des Syndikats gerade beriet, wurde jeder Fremde abgewieſen. In anderen war von der Bewegung wenig zu merken. In dem Bureau an der Place Vauban hat ein franzöſiſcher Journaliſt gehört, daß die angekündigte große Ueberrafchung für Dienstag abend oder Mittwochfrüh zu euvarten iſt. Für heute abend %½ Uhr hat der Bund der Poſt⸗ und Telegraphen⸗ beamten ein Meeting nach dem Hippodrom zuſammenberufen, auf dem über die Kammerſitzung berichtet und vermutlich der Streit verkündet werden ſoll. Regierung und Verwaltung zeigen ſich dieſen Kriegserklärungen gegenüber durchaus optimiſtiſch. Was die ſozia⸗ 5 liſtiſchen Deputierten Willm und Sembat gegen das Kabinett in der Kammer vorbringen werden, iſt bekannt. Die Antworten Barthous und Clemenceaus ſind durch die Umſtände diktiert und der Unter⸗ ſtützung der Majorität ſicher. Seit vierzehn Tagen ſind große Vor⸗ ereitungen getroffen, um den Verkehr auch bei unerwartet großen Schwierigkeiten aufrecht zu erhalten. Wenn alſo nicht eine jener Ueberraſchungen eintritt, die bei lebhaften Debatten immerhin mög⸗ lich ſind, und wenn vor allem die Regierung alles das wirklich aus⸗ geführ rt hat, was ſie ſeit zwei Wochen ankündigte und verſprach, ſo iſt der Gang der Exeigniſſe leicht zu berechnen und darf Beſorgnis abgewartet werden. 5 l FgKeeuilleton. Jugend und Politik. Regierungsrat Dr. O. Poensgen(bBerlin). II. Ebenſo wie in dieſen Ausbildungsjahren, wo das jugendliche Gehivn beſonders empfänglich für Eindrücke iſt, die Jugend im allgemeinen erſt denken lernen ſoll, ſo iſt es auch mit dem politiſchen Denken. Wenn von vornherein ein beſtimmtes Dogma eingeprägt wird, leidet darunter die Fähigkeit, ſpäter die wech⸗ ſelnden Erſcheinungen des politiſchen Lebens klar zu bdeurteilen. Daß für das Vaterland eine ſolche einſeitige, in einem noch nicht urteilsfähigen Alter gebildete politiſche Stellung, die notgedrun⸗ gen zu Stumpfheit oder Fanatismus führt, nicht förderlich iſt, liegt auf der Hand. Auch wenn die in der frühen Jugend ge⸗ wonnene Stellungnahme eine an ſich patriotiſche wäre, ſo würden doch die ſo mit Scheuklappen erzogenen Slaatsbürger den wech⸗ ſelnden politiſchen Verhältniſſen und Auſgaben, die ein Menſchen⸗ klaren Blick entgegentreten wie diejenigen, die in der frühen Jugend die objektiven Grundlagen gewonnen und erſt im reiferen Alter eine politiſche nach ſorgf fältiger Prüfung eingcrommen haben. Aber auch f ein denkendes und urteilsfähiges Mitglied, das ſein⸗ Parteizuge⸗ hörigkeit auf wohlerwogene Gründe ſtützt, wertboller als ein ſol⸗ ches, das die ihm im unreifen Aller eingeprägten Schlagwörter und Phraſen. Auch in manchen icht galter mit ſich bringt, nicht mit der Auffaſſungsgabe und dem ür die einzelnen Parteien iſt zial⸗ Entſchließung des Nürnbe ausgedehnt, es ſei denn, daß man die vielen religiöſen Vereine, in der die Jugend allgemein oder nach beſtimmten Ständen zu⸗ ſammengeſchloſſen iſt, als politiſche anſehen wolle. Wenden wir uns nun der Jugendüber 18 Jahre, den jungen Leuten, öu. Selbſtverſtändlich wird man bei ihnen eine Fortführung der in der früheren Jugend gewonnenen ſtaatsbür⸗ gerlichen Vorbildung für zweckmäßig halten. Gerade für die gebildete Jugend könnte auf den Univerſitäten in dieſer Richtung noch manches, ſei es durch häufigere Veranſtaltung öffentlicher ſtaatswiſſenſchaftlicher Vorleſungen, ſei es durch Einfügung der⸗ ſelben in den vorgeſchriebenen Bildungsgang auch der Nicht⸗ juriſten, geſchehen. Aber es wird für die jungen Leute in dieſem Alter auch eine Beſchäftigung mit parteipolitiſchen Fragen zur Notwendigkeit, damit ſie bei Erreichung des wahlfähigen Alters wohl orientiert im politiſchen Fampfe Stellung nehmen können. Die in den früheren Lebensjahren wegen der Reifung des Ver⸗ ſtandes gebotene Zurückhaltung fällt nunmehr fort. Ebenſo wie der junge Mann über 18 Jahre für ſeine Handlungen ſtre aſrecht⸗ lich vollkommen verantwortlich iſt, muß man ihm auch bei der Wahl ſeiner politiſchen Ueberzeugung die Selbſiverantwortlichkeit zuerkennen. Die Art und Weiſe dieſer politiſchen Ausbildung kann ver⸗ h ein. Die politiſche Bildung durch die Preſſe genügt keinesfalls, da in ihr meiſt nur die Fragen des Tages behandelt werden, und zwar in der Weiſe, daß die Kennknis der parteipoli⸗ tiſchen Verhällniſſe vorausgeſetzt wird. Auch die Beſchäftigung mit Litergtur, die über par teipolitiſche Fragen orienliert, kann nur zur Unterſtützung einer anderweitigen politiſchen Aus⸗ bildung in Belracht kommen. Das Hauptg zewicht muß auf di: Schulung in politiſchen Vereinen und Verſammlun⸗ gen gelegt werden. Wähtend nun die Sozialdemokratie durch die teitages die ſelbſtändice Bil⸗ iſationen abgelehnt hat, die jungen Leut⸗ von Jugendorga ſiber 18 b Jchre inmieier beſtehenden Partel. wurde es als Plan hingeſtellt, die Jugend ſyſtematiſch mit der ter zu gewinnen wa organiſationen und Gewerkſchaften zuführen will, beſtehen bei an⸗ deren Parteien bereits beſondere politiſche Vereiniaungen 5 jüngeren Männer, in denen das Hauptgewicht auf die politiſche Schulung gelegt wird. Das Zentrum iſt mit ſeinen Windtho Bünden vorangegangen. Dann haben ſich die Vereine der nat! 8· nalliberalen Jugend, die ſich auch Jungliberale nennen, gebildet, neuerdings gibt es freiſinnige Jugendvereine, auch in konſerva⸗ tiven Kreiſen(Potsdam) ſind ähnliche Beſtrebungen im Gange. Bisher ſind am meiſten, insbeſondere auch mit der Bekanntgabe ihrer Ziele und Arbeitsmethode, die nationalliberalen Jugendvereine in die Oeffentlichkeit getreten. Während das Vereinsgeſetz die untere Grenze angibt, iſt als Höchſtgrenze für ordentliche Mitglieder das 40. Lebensjahr feſtgeſetzt. Mit dem Vereinsgeſetz iſt auch die Aufnahme von Frauen beſchloſſen worden. Schon bei dem erſten 1899 in Köln gegründeten Verein Politik vertraut zu machen, damit ſie nicht ſpäter zur Menge der Kannegießer gehören müſſe, die fruchtlos und verſtändni überall mitſprächen. Darauſ, daß die Jugend unter ſich beruhe die Werbekraft ber Jugendvereine. Gegenüber den gesfragen, die in der Erörterung der Wahl vereine die erſte Ro ſpielen, wolle man die Fundamentalgrundſätze in freiem nungsaustauſch exörtern, um, wie es in einer Programmku gebung heißt,„vom objeltiven Standpunkt aus logiſch au uns von der Richtigkeit alles Vorgebrachten zu überzeug ſo urch uns ſelbſt die Grundſätze zu gewinnen, nach dene ſpäterhin in der praktiſchen Polilik unſer Verhalten einr wollen.“ Der Erfolg hat dieſen Grundſätzen Recht gegebe für ſolche Vereine mit freier Betätigung der n tiger Weiterbildung und der Schulung i lag parlamentariſchen Form 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Avendblatt.) Maunheim, 12. Mar, .E. Brüſſel, 12. Mai.(Privattelegramm). Le ſoir mel⸗ det: Belgiſche Poſtbeamtenvereine haben eine Delegierten⸗Kon⸗ ferenz für den kommenden Sonutag einberufen behufs Stellung⸗ nahme zum franzöſiſchen Poſtbeamtenſtreik. Polftische Uebersicht. *Maunheim, 12. Mai 1909 Krügerdepeſche, Marokkopolitik, Drientkriſe. In einem Nachruf auf den Geh. Rat v. Holſtein ſucht der Legationsrat a. D. vom Rath im„Tag“ den kürzlich dahingeſchiedenen Diplomaten beſonders von dem Vorwurf zu reinigen, daß er an der ominöſen Krügerdepeſche und an der Tangerreiſe des Kaiſers hervorragend beteiligt geweſen ſei. Herr vom Rath erzählt dabei über die Vorgeſchichte der Krügerdepeſche folgendes: „Als die Konferenz im Reichskanzlerpalais ſtattfand, welche ein Quos ego an die britiſche Adreſſe beſchloß, wohnten ihr außer dem Fürſten Hohenlohe und dem Staatsſekretär von Marſchall nur die Herren der militäriſchen Umgebung des Kaiſers bei. Die herbei⸗ gerufenen Herren Kahſer und v. Holſtein warteten auf das Er⸗ gebnis in einem Nebenzimmer. Als nun Herr v. Marſchall in dieſem Raume erſchien und den Text der Depeſche diktierte, war es Holſtein, der dringend vor ihrer Abſendung warnte. Seine War⸗ nung blieb dem gefaßten Beſchluſſe gegenüber wirkungslos.“ Gleichzeitig veröffentlicht Herr vom Rath auch in der Wiener„Neuen Freien Preſſe“ einen Nachruf auf Holſtein. Er macht hier ausführliche Mitteilungen über die Inaugurierung der deutſchen Marokkopolitik, denen wir Nachſtehendes entnehmen: In der Folge verſtimmten die franko⸗ſpaniſchen Verhandlungen über Marokko in Berlin und der Kanzler beſchloß in Ueberein⸗ ſtim mung mit Herrn v. Holſtein, dagegen zu demon⸗ ſtrieven. König Eduards Wort:„Chien qui aboie ne mord pas“ begann zu wirken. Deutſchlands Ignorierung in der marokkaniſchen Frage bedeutete mehr wie eine Uebergehung in einer relativ gering⸗ fügigen Angelegenheit; es bedeutete die öffentliche Feſtlegung der Datſache, daß Deutſchland von der maßgebenden Stellung, die Bismarck ihm geſchaffen hatte, herabgeſtie⸗ gem ſei und dementſprechend behandelt werden könne. Zu dieſem Verſuche durfte die deutſche Politik nicht ſchweigen, und ſo entſchloß man ſich, die Waſſerſpritze, die ſeit Bismarcks Zeit unbenützt im Schuppen geſtanden hatte, hervorzuholen und den bekannten„lalten Waſferſtrahl“ nach Paris zu ſenden. Der vom Vorjahre her noch beſtehende Wunſch der Tanger⸗ reiſe bot den willkommenen Anlaß; ihm konnte jetzt ſtattgegeben werden. Unter Holſteins Leitung wurde im Auswärtigen Amte das Programm in vorſichtigſter Weiſe ausgearbeitet, bezüglich der Ge⸗ ſamthaltung der Beſucher ſowohl, wie bezüglich der einzunehmenden Stellung gegenüber den in Marokko anſäſſigen Franzoſen und Eng⸗ fändern, wie auch bezüglich der ihnen zu haltenden Anſprachen. Dies Programm wurde aber nicht ausgeführt. Aus der beabſichtig⸗ ben farbloſen Kundgebung wurde eine präjudizierende Er⸗ klärung, aus einer vorſichtigen und unverbindlichen Warnungs⸗ demonſtration wurde ein Staatsakt von weittragender Bedeu⸗ kung, der die deutſche Politik in einer Richtung feſtlegte, die nicht in den Abſichten des Kanzlers und ſeines Veraters Holſtein lag. Das war der erſte bedeutſame Fehler in der Marokkopolitik. Iſt Holſtein für dieſen Fehler verantwortlich zu machen? Ja und nein. Nein, ſoweit es ſich um die Konzeption des Planes handelte, denn ſie war in dem von ihm beabſichtigten Sinne richtig; ja, ſoweit es ſich um die Ausführung handelte. Er kannte die handelnden Per⸗ ſonen genügend, um das Riſiko richtig einzuſchätzen; er mußte vor⸗ ausſehen, daß der Herrſcher, der einen maßgebenden Einfluß auf Führung der auswärtigen Politik zu üben gewohnt war, ſich im Spezialfalle nicht auf eine Statiſtenrolle beſchränken würde. So war vom Beginn an die Führung der Angelegenheit den Händen des Auswärtigen Ambes entglitten. Für die weitere unglückliche Entwicklung des Marokkohandels Holſtein die Verantwortlichkeit zuzarſchieben, erſcheint mir ungerecht. Er hatte die felſenfeſte Ueber⸗ zeugung, daß die feindliche Haltung der gegen Deutſchland zu⸗ ſammenſtehenden Mächte nichts war als ein Bluff; daß es aus dieſem Aulaß niemals zu einem Kriege kommen würde. Dieſe Ueber⸗ zeugung gründete ſich auf folgende Erwägung: In Italien ſah Herr Luzartti ſeine Finanzreform zum zweiten Mal bedroht, wenn die Marokkofrage nicht baldigſt aus der Welt geſchafft wurde. In Ruß⸗ land hatte Herr Witte erklärt, er wolle zunächſt ſeine Anleihe Haben, ehe er mit dem„Beſt“, der Duma etwas zu tun haben wolle; dieſe Anleihe wäre aber durch eine weitere Verſchärfung der Marokko⸗Angelegenheit zum Scheitern gebracht worden. Nach Wochen konnte man den Zeitpunkt berechnen, bis wann für ihn der Handel beglichen ſein mußte. Infolgedeſſen drückten Italien und Rußland auf Deutſchland, weil es ihnen wahrſcheinlicher ſchien, daß Deutſchland nachgeben würde, als die Gegenſeite Wäre Deutſch⸗ land feſt geblieben, ſo hätten ſie auf Frankreich gedrückt, wozu ſie bollkommen bereit waren, der Erfolg wäre nicht ausgeblieben. In pöllig klarer Erkenntnis dieſer Lage der Dinge wiberſetzte ſich Hol⸗ bein einer Politik der Schwäche und des Nachgebens. Er wollte damals diejenige Politik führen, die gelegentlich der jüngſten Orientkriſe ſich ſo glänzend bewährt h t. In ſeinem Kalkül rechnete er mit einem ſicheren Faktor, der Bündnistreue Oeſter⸗ reich⸗Ungarns; und daß er ſich darin nicht verrechnete, das bewies die Donaumonarchie auf der Konfeernz von Algeciras. Der Reich⸗⸗ kanzler Fürſt Bülow hat in dem ganzen Marokko⸗Handel nicht die gleiche energiſche Haltung eingenommen wie in der Orient⸗ kriſe der letzten Zeit. Er geſtattete damals den Ratſchlägen Hol⸗ ſteins nicht den entſcheidenden Einfluß, ſondern ließ ſich von den⸗ jenigen beſtimmen, die von einer anderen Seite kamen, deren Ein⸗ fluß inzwiſchen weggefallen iſt. Die Entſcheidung im Sinne des Nachgebens aber fiel ohne die Mitwirkurg des Kanz⸗ kers oder Holſteins, jaohneihr Vorwiſſen. Von dieſem dunkelſten Kapitel der Marokko⸗Geſchichte heute ſchon den Schleier zu ziehen, hieße nicht im Geiſte des Entſchlafenen handeln. Er fiel, ein Opfer ſeiner Ueberzeugung, verunglimpft und beſchimpft, zu ſtolz, ſich zu verteidigen. Ueber Holſteins Stellung zur jüngſten Orientkriſe führt vom Rath in der„Neuen Freien Preſſe“ endlich aus: „Wer von den deutſchen Staatsmännern in der jüngſten Orientkriſe ſeinen Rat hören wollte, dem wiederholte er immer wieder: Feſthalten am Bün dniſſe mit Oeſter⸗ reich⸗-Ungarn, und der Bluff der Gegner zerſchellt an dieſem Felſen, wie er im Marokkohandel zerſplittert wäre, wenn wir damals den Mut gefunden hätten, durchzuhalten.“ Zur Reichsſinanzreform. Der Zentralvorſtand der„Demokratiſchen Vereinigung“ hat in ſeiner letzten Sitzung zur Reichsfinanzreform folgende Reſolution angenommen: „Wir erblicken in der Behandlung der ſogenannten Reichs⸗ finanzreform eine das Anſehen und den Kredit Deutſchlands aufs ſchwerſte ſchädigende Komödie wider Willen. Der Block und der leitende Staatsmann haben bei der Behandlung dieſer Frage gleichmäßig ihre Unfähigkeit zur Löſung dieſer großen Aufgabe erwieſen. Niemals konnte eine ſo große Reform gelingen, wenn ſie bureaukratiſch vom grünen Tiſch ſtatt durch eine parlamentariſche Regierung gemacht werden ſollte. Die Demokratie hält eine wirkliche Finanzreform für eine Staats⸗ notwendigkeit. Sie erblickt jedoch keine Reform in der bloßen Bewilligung neuer Steuern, ſondern erachtet es für not⸗ wendig, daß eine grundſätzliche Regelung des Verhältniſſes der Finanzen des Reiches zu denen der Einzelſtaaten und Garantien für eine dauernde ſparſame Wirtſchaft hinzutreten. Sie fordert deshalb Einſchränkung der militäriſchen Ausgaben, insbeſondere durch Verſtändigung mit den anderen Nationen über eine Minderung der Rüſtungen. Die Grundlage jeder zur Geſundung der Finanzen führenden Reform muß eine bewegliche, progreſſive, direkte Reichsſteuer(Einkommenſteuer, Vermögensſteuer) ſein. Neben ſie muß eine progreſſive Steuer auf die größeren Erbſchaften und eine Wertzuwachs⸗ ſteuer auf Immobilien treten. Abzulehnen iſt jede Erhöhung der indirekten Steuerlaſt, ſolange die Lebensnotwendigkeiten nicht von Steuern und Zöllen frei ſind. Unerläßlich iſt es, bei der gewaltigen Mehrbelaſtung des Volkes mit neuen Steuern ihm Kompenſationen durch Erweiterung ſeiner Rechte (Reichstagswahlrecht für Preußen, Stärkung der Macht des Reichstages) zu gewähren. Der Zentralvorſtand der Demo⸗ kratiſchen Vereinigung überweiſt dieſe Entſchließung ſeinen Organiſationen mit dem Erſuchen, in dieſem Sinne auf die öffentliche Meinung einzuwirken.“ Daß die Reichspartei auf ihrer Stellungnahme z u⸗ gunſten der Erbanfallſteuer auch unter den ob⸗ waltenden Umſtänden, d. h. bei der ablehnenden Haltung der Konſervativen, beharrt, bezeichnet die freikonſervative„Poſt“ als durchaus richtig. Das Blatt meint, für die poſitive Erledigung des Problems der Reichsfinanzreform gebe es augenblicklich wohl nur zwei Möglich⸗ keiten, entweder man einige ſich auf eine andere Form der Beſitz⸗ beſteuerung, oder man begnüge ſich mit einem Proviſorium, indem man nimmt, was an Mehreinnahmen augenblicklich zu haben iſt und das gegenwärtige Bedürfnis gut und ſchlecht, wie es eben geht, befriedigt.„Das wäve natürlich ein äußerſt unbefriedigender Aus⸗ gang, aber der einzig mögliche Notbehelf, wenn jetzt der große Wurf der Reichsfinanzreform nicht gelingt. Daß auch, wenn man ſich auf den Boden dieſer Tatſachen ſtellt, der Umſtand nicht berührt wird, daß die Erbanfallſteuer unter allen möglichen Formen der Beſitz⸗ beſteuerung das kleinſte Uebel iſt und daß demzufolge bis zu einem ablehnenden Votum des Reichstages ſchon der Zukunft wegen feſt an dieſer Steuer gehalten werden muß, iſt eine Sache für ſich. Es iſt daher auch durchaus richtig, wenn die Reichspartei auch unter den obwaltenden Umſtänden auf ihrer Stellungnahme zugunſten der Erbanfallſteuer beharrt.“ Deutsches Reich. — Die Vorunterſuchung gegen der Oberpoſtaſſiſtenten Zollitzſch, die von dem Oberpoſtinſpektor Schmidt geführt wird, iſt ab⸗ geſchloſſen worden. Als Vertreter der Anklage iſt Poſtrat 8 Scheda beſtimmt worden. Die Anklage ſtützt ſich auf den Paragr. 10 des Reichsbeamtengeſetzes vom Jahre 1871, der von„unwürdigem Verhalten der Reichsbeamten außer dem Dienſte“ ſpricht. Dem Abſchluſſe der Vorunterſuchung gingen umfangreiche Beweiserhebungen voraus. Sämtliche Ange⸗ ſtellte des„Verbandes mittlerer Poſt⸗ u. Telegraphenbeamten“, unter anderem auch das Druckereiperſonal, wurden von dem die Unterſuchung führenden Oberpoſtinſpektor vernommen. Das Material geht jetzt zur Einleitung des mündlichen Ver⸗ fahrens an die Diſziplinarkammer in Potsdam. Das Reichs⸗ poſtamt hat Zollitſch auf Fürſprache der Oberpoſtdirektion während der Dauer des Difſziplinarverfahrens drei Viertel ſeines Gehaltes bewilligt. Badiſche Politik. Das Kaiſerpaar in Karlsruhe. * Karlsruhe, 12. Mai. Das Kaiſerpaar trifft Sountag, den 16. Mai, direkt von Wien kommend, ein und wird bis Montag vormittag hier verweilen. Von hier reiſt es zunächſt nach Wiesbaden und begibt ſich von da am Mittwoch, den 19. Mai, nach Frankfurt, um dem bis Samstag abend dauernden Kaiſerwettſingen anzuwohnen. Von da reiſt das Kaiſerpaar nach Berlin. Noch am Tage der Abreiſe des Kaiſerpaares von Karlsruhe, Montag, den 17. Mat, trifft als Vertreter des Prinzregenten Luitpold, Prinz Ludwig von Bayern, nachmittags 2 Uhr 40 Min. hier ein und wird zwei Tage hier bleiben, Politiſche Literatur. Das Staats⸗ und Verwaltungsrecht des Großherzogtums Baden. Von Profeſſor Dr. Konrad Bornhak.(Bibliothek des öffentlichen Rechts, herausgegeben von Landrichter Dr. F. Scholz und Oberregierungsrat Storck, 1. Band.) Preis broſchiert M..60, in Ganzleinen gebunden M. 3.(Hannover 1908, Dr. Max Jänecke, Verlagsbuchhandlung.)— Während ſeit Schaf⸗ fung des neuen bürgerlichen Rechts in Deutſchland ſichtlich das Beſtreben hervortrat, die Kenntnis des neuen Privatrechts wei⸗ teren Kreiſen des Volkes zu übermitteln, fehlte es bisher an leichtverſtändlichen Darſtellungen: des Staats⸗ und Verwaltungs⸗ rechtes, trotzdem das öffentliche Recht in weit einſchneidender Weiſe den einzelnen berührt(Steuer, Zollgeſetzgebung), Ver⸗ kehrsweſen, Wahlrecht, Polizei) als das bürgerliche Recht, deſſen Sphäre ihm in der Regel erſt im abnormen Zuſtande des Rechtsunfriedens bewußt wird. Die im Erſcheinen begriffene „Bibliothek des öffentlichen Rechts“ will nun dieſem Mangel abhelfen, indem ſie nicht nur dem Juriſten und Be⸗ amten eine überſichtliche Darſtellung des geltenden Staats⸗ und Verwaltungsrechts geben, ſondern jedem Staatsbürger die zum Verſtändnis des öffentlichen Rechts und zur Anteilnahme am öffentlichen Leben notwendigen Kenntniſſe vermitteln und ihm ſeine Rechte und Pflichten kennen und verſtehen lehren will. Der ſoeben erſchienene 1. Band, der das Staats⸗ und Verwal⸗ tungsrecht des Großherzogtums Baden behandelt, wird beſon⸗ ders für unſere Leſer von beſonderem Intereſſe ſein. Wir können ſeine Anſchaffung nur empfehlen, möge er das Verſtändnis und das Intereſſe für unſere öffentlichen Zuſtände wecken und ſchärfen. Mit einem kurzen Hinweis auf den reichen Inhalt glauben wir die Wichtigkeit des Bandes für jedermann am beſten hervorzuheben. Nachdem in einer Einleitung die geſchichtlichen Grundlagen, Quellen und Literatur des öffentlichen Rechts be⸗ handelt ſind, folgt im erſten Teil das Verfaſſungsrecht. Das erſte Kapitel handelt über die Monarchie(Großherzog, Thronfolge, Regentſchaft und Regierungsvertretung, Miniſterverantwortlich⸗ keit). Das zweite Kapitel trägt die Ueberſchrift„Land und Leute und zerfällt in die Unterabteilungen Staatsgebiet, Staats⸗An⸗ gehörigkeit, bevorrechte Klaſſen. Das dritte Kapitel iſt der Volksvertretung, das vierte Kapitel den ſtaatlichen Funktionen (Regierung, Geſetzgebung, Richterliche Gewalt) gewidmet. Dann folgt im zweiten Teil das Verwaltungsrecht mit ſeinen Unter⸗ abteilungen, Beamtenrecht, Verwaltungsorganiſation, Rechts⸗ ſchutz, Polizei und Wohlfahrtspflege, Finanzweſen(Steuern, Ge⸗ bühren, Rechnungskontrolle, Schuldenweſen) und das Gebiet des geiſtlichen Leben(Kirche und Schule). Ein alphabetiſches Sach⸗ regiſter macht das Buch auch zu einem wertpollen Nachſchlage⸗ Werk. Landtagskandidaturen. * Karlsruhe, 12. Mai. In dieſer Woche treten die Vertraueng männer der nationalliberalen Partei zur Kñandidate; aufſtellung für Karlsruhe Mitte und Oſt hier zuſammen. Mordprozeß Burkhard. Wiesbaden, 11. Mai. (Schluß.) Frau Bommersheim, die nun vernommen wird, er⸗ zählt, wie Frau Thamer acht Tage vor ihrem Tode geſagt habe: „Heute morgen 6 Uhr war Burkhard vor meinem Bett und älteren Parteimitgliedern geleitet werden, oder für die beſtehen⸗ den Wahlvereine, die doch ihren Hauptwert auf die praktiſche poli⸗ tiſche Arbeit und die Beſchäftigung mit den Tagesfragen legen müſſen. Allerdings werden in ſolchen ſelbſtändigen Jugendver⸗ einen wie es auch die Erfahrung in den nationalliberalen Jugend⸗ vereinen gelehrt hat— ſelbſtändige politiſche Anſichten entſtehen, die von der augenblicklich von den Parteivertretern eingeſchla⸗ genen Politik abweichen und dieſen daher gewiſſe Unbequemlich⸗ keiten bieten können. Dieſe oppoſitionellen Regungen in der eigenen Partei werden ſich wohl kaum vermeiden laſſen, wenn man durch friſche Jugendbewegung das Intereſſe an der Politik gegenüber der Gleichgültigkeit und dem Materialismus erwecken will. Die Teilnahme der Jugend an der Politik verlangt einen gewiſſen Idealismus. Dieſer wird naturgemäß ſich auch in der entſprechenden Forderung des Idealismus für die praktiſche Po⸗ litik gegenüber den Realitäten der Parteitaktik äußern. Ins⸗ beſondere kann meines Erachtens die größere Anteilnahme der Gebildeten an der Politik nur auf dem Wege der Gewinnung der Jugend durch eine ſelbſtändige politiſche Bildung und Betä⸗ ligung im Sinne einer über kleinliche Intereſſen hinausgehenden allgemeineren ſtaatsmänniſchen Auffaſſung geſchehen. Dieſe Betrachtungen beſchränden ſich nicht auf eine einzelne Partei: je mehr in den verſchiedenen Parteien durch eine ſorg⸗ fältige politiſche Durchbildung jüngere Kräfte zur Betonung der den Parteien zugrunde liegenden großen Ideengänge auch im praktiſchen politiſchen Handeln herangezogen werden, deſto mehr wird in der deutſchen Politik der Staatsgedanke gegenüber egoiſtiſch⸗materialiſtiſchen Intereſſen zum Durch⸗ bruch kommen, und umgekehrt wird deſto mehr der einzelne als Menſch durch die auf das allgemeine Wohl getichtete politiſche Betätigung an ſittlicher Kraft gewinnen. Alle dieſe Erwägungen gelten bis zu einem gewiſſen Grade auch für die weibliche Jugend. Sowohl für die in alter Weiſe in der Familie, insbeſondere als Mutter, ſich betätigende Frau wie auch für die immer wachſende Zahl der ſelbſtändig er⸗ werbstätigen Frauen iſt heute die Bekanntſchaft mit ſtaatlichen und politiſchen Dingen und ein über die private Betätigungs⸗ ſphäre hinausgehendes öffentliches Intereſſe vom ſtaatlichen wie vom bölklichen Standpunkte aus erforderlich. Buntes Feuilleton. — Smetanas Leiden. An dieſem Mittwoch, dem 12. Mai, waren fünfundzwanzig Jahre verſtrichen, ſeitdem der Tod ein längſt zerſtörtes Künſtlerleben gnädig endigte. Friedrich Sme⸗ tana, deſſen melodienreiche Oper„Die verkaufte Braut“(1866 entſtanden) heute als eine der ſchönſten Perlen des modernen Opernrepertoires geſchätzt wird, hatte als Fünfzigjähriger im Oktober 1874 das ſchwere Unglück, ganz plötzlich ſein Gehör zu verlieren. Noch am Abend hatte er nach der Heimkehr aus dem Theater— er war ſeit 1866 erſter Kapellmeiſter am böhmiſchen Nationaltheater in Prag— bis tief in die Nacht hinein am Kla⸗ vier geſeſſen: als er am nächſten Morgen erwachte, war er ſtock⸗ taub. Alle ärztliche Hilfe, die er ſefort zuerſt in Prag, dann bei den erſten Autoritäten in Würzburg, Frankfurt, Stuttgart, Mün⸗ chen, Wien in Anſpruch nahm, erwies ſich als wirkungslos, alle Kuren verſchlugen nichts: das Unglück blieb unwiderruflich und brachte den verzweifelten Meiſter ſamt den Seinen in große Sorge und Bedrängnis. Er war fortan allein auf ſeine Kompo⸗ ſitionsfähigkeit angewieſen, und obwohl ihm Ohrgeräuſche und Tonhalluzinationen die Arbeit zeitweiſe unmöglich machten, ſchuf er auch noch in der Taubheit eine Anzahl ſeiner reifſten Werke, ſo die mit Unrecht zu wenig bekannte Volksoper„Der Kuß“, das ergreifende Streichquartett„Aus meinem Leben“, den großen Zyklus ſinfoniſcher Dichtungen„Mein Vatorland“, wohl das großartigſte, was die national⸗böhmiſche Inſtrumentalmuſik her⸗ vorgebracht hat u. a. m. Das Gehörleiden, das ſeinen Sitz wahrſcheinlich im Gehirn hatte, führte nach einigen Jahren zu völliger Geiſtesumnachtung, aus der dann am 12. Mai 1884 der Tod den Sechzigjährigen erlöſte. — Ein Unterſeetunnel zwiſchen Dänemark und Schweden. Aus Stockholm ſchreibt man uns: Ein Verkehrsprojekt, an dem es entſchieden noch gefehlt hat, wird von dem däniſchen In⸗ genieur A. Quiſtgaard in der jüngſten Nummer des ſchwediſchen Fachblattes„Jerubanebladet“ zur Erörterung geſtellt. Der Ent⸗ wurf bezweckt nichts geringeres als die Unterführung des ſieben engliſche Meilen breiten Oereſundes, die die beiden Grenzſta⸗ tionen Amager auf däniſcher und Saltholm auf ſchwediſcher Seite miteinander verbinden ſoll. Die verhältnismäckig geringe Tiefe der Waſſerſtraße an dieſer Stelle würde die Anlage 27 Meter unter dem Meeresſpiegel ermöglichen, wobei auf die eigentliche Unterſeeſtrecke eine Geſamtlänge von 10,4 Km. entfallen müßte. Quiſtgaard hat aber noch ein anderes Prozekt in Bereitſchaft, wonach der Tunnelbau auf etwa 8 Kilometer reduziert werden kann, falls man nämlich der ſüdlichen Strecke zwiſchen Helſingör und Halſingborg den Vorzug geben ſollte. Doch müßte man in dieſem Falle bis zu einer Tiefe von 50 Metern hinabſteigen. Ueber die auf alle Fälle ſehr erheblichen Koſten ſchweigt ſich der In⸗ genieur vorläufig aus, ſeine ſicherſte Unterſtützung erhofft er, wenn die Regierungen verſagen, jedenfalls von dem interſkandi⸗ nabiſchen Reiſeverkehr, der ſchon lange auf eine möglichſte Ab⸗ kürzung des beſchwerlichen Ueberſeewegs drängt. Die Trajekt⸗ fahrzeuge, die ganze Eiſenbahnzüge von der einen Küſte zur an⸗ deren befördern, tragen dieſem berechtigten Verlangen der Reiſe⸗ welt nur in ungenügendem Maße Rechnung. — Das Automobil des Papfſtes. Aus Mailand wird berichtet: Aus Turin iſt ſoeben ein prachtvolles Automobil nach Rom abge⸗ — Mannheim, 12. Mai. Seueral⸗gugeiger. Abendhalatt.) 3. Seite. ſſagte:„Roſa verzeihe mir!“ Frau Thamer h 1 5 2 habe damals Angſt gehabt, ihre letzte Stunde ſei gekommen, 0 geiſterbleich habe Burkhard vor ihrem Bette geſeſſen, als ſie plötzlich erwachte.— Burkhard ſenior leugnet, an dieſem Tage überhaupt aus dem Bett geweſen zu ſein.— Vorſ.: Sie waren aber doch auch am 7. Januar in Frankfurt?— Burkhard ſen.: Ja, aber ich konnte kaum gehen, ſo krank war ich.— Die Zeugin Bommersheim erzühlt dann weiter, Frau Thamer habe geſagt, Burkhard haue und ſperre ſie immer ein. Sie habe ſtets Angſt vor ihm gehabt und geſagt: „Wenn mireinmaletwas paſſiert, können Sie ruhig annehmen, daßes der Burkhard war.“— Der folgende Zeuge iſt der Nachbar der Frau Thamer, der Schneider Heinrich⸗Niederhöchſtadt. Er hat dem Burk⸗ Hard ſenior vor Weihnachten den Dienſtmantel umgeändert, den ihm Burkhardt mit den Worten gebracht hatte:„Man braucht den Mantel auch einmal, wenn man nicht gleich ſo als Eiſenbahner auffallen und geſehen ſein will.— Der Zeuge Gärtner Wendel hat bei Frau Thamer gewohnt und ge⸗ ſehen, daß Burkhard oft bei ihr ein⸗ und ausging. Einen Zwiſt im Hauſe Thamer habe ſein Gärtnergehilfe Löw einmal zufällig belauſcht. Bei dieſer Gelegenheit hörte der Gärtner⸗ gehilfe, wie Burkhard zu Frau Thamer ſagte:„Wenn Du mich ums Brot bringſt, dann mache ich Dich kalt.“ Frau Ruppel-Klein⸗Schwalbach hat die Frau Thamer zum erſten Termin im Sommer 1908 nach Königſtein begleitet. Unterwegs ſei Burkhard von hinten gekommen und habe die Thamer ſo geſchlagen, daß ſie dort liegen geblieben ſei. Auch habe ſie deswegen mehrere Tage zu Bette gelegen. Bei dieſer Gelegenheit ſoll Burkhard auch den Schirm auf der Thamer zerſchlagen haben.— Vorſ. zu Burkhard ſenior: Was ſagen Sie dazu?— Angekl.: Das iſt alles er funden! Zeuge Wilhelm Thamer, der Mann der Ermordeten, ein kleines, zittriges Männchen, 66 Jahre alt, ſagt aus: Ich habe oft gehört, daß meine Frau Verkehr mit Burkhardt hatte. Ich habe es verboten und habe mich beim Bürgermeiſter be⸗ ſchwert und einmal auch bei der Eiſenbahndirektion. Es hat aber alles nichts geholfen. Vorſ.: Es ſind Schuldſcheine bei den Akten. Hat Ihnen denn Burkhardt Geld geliehen? Zeuge: Nein, das haben die alles untereinander gemacht. Ichhabs unterſchrieben aus Angſt. Sonſt hätten ſie mich auch um die Eck gebracht. Vor.: Der erſte Schuld⸗ ſchein iſt vom 1. Oktober 1906. Burkhardt, haben Sie das Geld gegeben? Angekl.: Ich habe in Thamers Garten 115 Stunden gearbeitet und dafür mir einen Schuldſchein geben laſſen. Vor.: Ein weiterer Schuldſchein iſt vom 1. März 1908, dann vom 16. März 1908 von 50 Mark und 30 Mark. Burkhardt: Ich habe in der Prozeßſache Donnecker 50 M. für Thamers bezahlt und mir die Schuldſcheine ausſtellen laſſen, die 30 Mark ſind für eine Uhr. Zeuge Thamer: Ich weiß nichts davon. Vorſ.: Haben Sie an Burkhardt Ihr Mobiliar verkauft? Zeuge: Nur verpachtet. Ver Vor⸗ ſitzende zeigt ihm den Verkrag, der vom 31. Jan. 1908 datiert iſt. Der Zeuge erklärt ſchließlich: Es war ein dummer Kauf! Ich habs aus Angſt getan, daß es nicht gepfändet wird. Vorſ.: Wann ſind Sie zur Leiche gekommen? Zeuge: Herr Vorſitzender, ich bin ein alter Mann. Ich weiß es nicht mehr. Angekl.: Herr Thamer hat mich ſelbſt veranlaßt, ins Haus zu kommen. Zeuge(mit erhobener Stimme zweimal): Das iſt die Unwahrheit. Es wird dann ein Schreiben der Frau Burkhardt an die Direktion vom 10. Auguſt 1906 verleſen. Darin wird„um Verſchwiegenheit“ gebeten, dem Burkhardt den Verkehr mit der Thamer zu unterſagen,„andernfalls geht die Familie zu Grunde und ich habe nicht die Natur, ſolches zu dulden“. Am 1. April 1907 hat das Landratsamt einen Brief, unterzeichnet: Ein Bürger der Gemeinde Niederhöchſtadt erhalten, darin wird mitgeteilt, daß Burkhardt Frau und Kinder vernachläſſige, die Frau gezwungen habe, die Thamer, als ſie krank war, zu pflegen und zwinge, mit der Thamer ſpazieren zu gehen. Burkhardt erklärt, er habe mit der Thamer„Schluß machen“ wollen, ſeine Frau habe ihn aber ſelbſt veranlaßt, wieder zur Thamer zu gehen, weil die Thamer den ganzen Tag weine. Im weiteren Verlauf der Verhandlung ſtellt ſich mit ziemlicher Beſtimmtheit heraus, daß die Denunziationen gegen Burkhardt von Frau Thamer geſchrieben waren. Die Frau unterzeichnete mit dem Namen ihres Mannes, der nicht ſchreiben kann. Auf dis Denunziationen hin wurde Burkhardt wiederhelt von ſeiner vorgeſetzten Be⸗ hörde verwarnt und mit Dienſtentlaſſung bedroht. Am 31. Auguſt 1908 erklärte Burkhardt bei der Dixrektion zu Protokoll, daß er vom 10. Juli 1907 ab mit der Thamer nicht mehr intim verkehrt habe. Vorſ.: Sie haben damals die Un⸗ wahrheit geſagt. Burkhardt: Ja. Der ſiebenjährige Wilh. Thamer, der Sohn der Frau Thamer, ſagt auf Befragen, Burkhardt habe ſeine Mutter mehrmals geſchlagen. Die Mutter habe geweint. Weiter ergibt ſich, daß die Thamer von dem Kinde am Schalter im Bahnhof Niederhöchſtadt Zettel mit gemeinen Beſchimpfungen gegen Burkhardt niederlegen ließ. Bürgermeiſter Burkhard⸗Niederhöchſtedt teilt mit, daß ſich Wilhelm Thamer öfters über die ſchechte Behandlung ſeitens ſeiner Frau beklagt habe. Dem Sohn des Burkhardt den ſoll. Der Wagen iſt in Turin gebaut und ſoll dem Papſt zur Spaßzierfahrt in den Gärten des Vatikans dienen. Es iſt ein 30 HP-Wagen von kuxuriöſer Ausſtattung, der rund 30 000 M. ge⸗ koſtet hat. Der amerikaniſche Spender dieſer kleinen Aufmerkſamkeit hat auch einen der bekannteſten italieniſchen Rennfahrer, Signor Cagno, engagiert; Cagno, der früher Chauffeur der Königin⸗Mutter Margherita war, wird dem Papſte das Automobil vorführen, die erſten Fahrten perſönlich lejten und ſolange im Vatikan bleiben, bis des Papſtes eigener Chauffeur in das bisher im Vatikan ungewohnte Handwerk eingearbeitet iſt. Bereits in den nächſten Tagen wird Pius X. das Geſchenk des Amerikaners übergeben werden. — Maſſenets Fetiſch. Zu dem unerſchöpflichen Thema des Aberlgaubens großer Künſtler liefert Paul Acker im Eclair einen neuen Beitrag. Er erzählt von einem Beſuche bei Maſſenet in deſſen Wohnung in der Rue de Vaugirard. Während des Ge⸗ ſpräches öffnete Maſſenet den Schrank, in dem er ſeine Manufkripte verwahrt. Vor den Partituren bon„Manon“ und„Werther“ lag eine kleine ägyptiſche Statuette, die Nachbildung einer Mumie, Der Blick des Beſuchers blieb fragend auf der Figur haften.„Ach, ſagte Maſſenet lächelnd,„dies iſt mein Fetiſch. Ich lege die Mumie ſtets vor das Manuſkript der Werke, die nicht mehr geſpielt werden. Wenn die Opern geſpielt werden, nehme ich ſie wieder weg. Jetzt wird Werther und Manon nicht iſt an ihrem Platz.“„ Ausdruck kommt. geſpielt: Sie ſehen, die Mumie und deſſen Frau ſtellt der Bürgermeiſter ein gutes Zeugnis aus. Die Thamer ſei ein leichtlebiges Frauenzimmer ge⸗ weſen. Hierauf wird die weitere Verhandlung auf morgen vertagt. 5 Aus Sladt und Land. »Maunnheim, 12. Mai 1909. * Perſonalnachrichten aus dem Oberpoſtdirektionbezirk Karls⸗ ruhe. Etatmäß ig angeſtellt: die Telegraphengehilfin Pauline Oßwald in Pforzheim. Verſetzt: die Poſtaſſiſtenten: Max Greiner von Mannheim nach Heidelberg, Wilhelm Heck⸗ nann von Walldorf nach Leimen, Adalbert Hillenbrand von Feu⸗ enheim nach Bammental, Egon Schmitteckert von Karlsruhe nach Baden⸗Baden. Freiwillig ausgeſchieden: der Poſtgehilfe Karl Depuhl in Seckenheim. Geſtorben: der Poſt⸗ aſſiſtent Friedrich Theilmann in Karlsruhe. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert morgen der Steuer⸗ bote Emil Guilliame mit ſeiner Ehefrau Emilie geb. Rei⸗ chow, S 4, La. »Auf ſeiner erſten Bergfahrt befindet ſich im Anhange des Schleppdampfers„Gute Gunſt“ gegenwärtig der neue eiſerne Schleppkahn„F. Schürmann und Söhne Nr. 25“. Dieſer Kahn iſt auf der Werft von Gebr. Pott in Bolnes erbaut, 93 Meter lang, 11,50 Meter breit, hat einen Tiefgang von 2,61 M. und kann 2236 Tonnen laden. Der Kahn ſoll auf der Strecke Ruhrort⸗Oberrhein verkehren und Kohlenladungen fördern. *Frankfurter Geſangswettſtreit. In wenigen Tagen wird das Programm für die Vorfeier veröffentlicht. Es iſt zu erwarten, daß die Fülle des Gebotenen auf alle Beſucher eine ſtarke Anzieh⸗ ungskraft a Nach den rieſenhaften Dimenſionen des Turnfeſtes wird das Sängerfeſt mehr einen intimen Charakter tragen, der auch ſchon in der ganzen Anlage des Feſtplatze⸗ Von dem Weinreſtaurant mit ſeiner Ter⸗ raſſe genießt man einen herrlichen Blick über den ganzen Plaßz und darüber hinaus nach der Stadt und den Taunusbergen. An das Weinreſtaurant ſchließt ſich die Bierhalle, welche mit den Bier⸗ zelten Platz für mehrere tauſend Gäſte bietet. Ausgeſtattet mit allem Komfort, verſpricht dieſe Halle ein ſehr beliebter Aufenthalts ort zu werden. Die dem Eingang gegeni bon einem vom Maler Roßmann entworfenen Alpenlandſcha abgeſchloſſen, das einen weiten Fernblick bietet und die Dimenſi der Halle noch größer erſcheinen läßt. Dieſem Rahmen angepaßt wird die Tiroler Künſtlerkapelle Ehrengruber dort täglich konzer⸗ tieren Hier wird bei Koſchatliedern und ſonſtigen kluſtigen Weiſen eine Stätte echter Fröhlichkeit ſein. Ein wahres Schmuckke 5 wird das ſich weiter anſchließende Caf é werden, deſſen Inneres ganz im Biedermeier⸗Stil gehalten ſein wird. Auf dem Raum zwiſchen Weinreſtaurant, Bierhalle und Café haben zwei große Muſikpavillons Platz gefunden. Mit einer Reihe hervor⸗ ragender Militärkapellen ſind Verträge abgeſchloff Dat ſich bei dem Turnfeſt der Tanzplatz eines großen Zuſpruchs erfreut hatte, ſo wind dieſes Vergnügen auch diesmal nicht fehlen. Das Podium wird in der Nähe des Cafes ſeine Aufſtellung finden. Das Feſt wird aus einer Vorwoche und einer Hauptwoche mit U Hauptpro be zum Begrüßung fejier wird am Samstag den 2 der P teilung durch ein bon ſe Monſtrekonzert mit Schlachtmuſik, Feuerwerk vo Kunf feuerwerler Clauß, Wiesbaden, und Italieniſche Nacht, arrangiert bon Joſef Sennelaub, ihr Ende finden. Die zu den Konzerten vom 19., bis 22. ds. Mts, gelöſten Dauerkarten berechtigen zum freien Eintritt auf den Feſtplatz bis nach Schluß der Preisverteilung. Die für die Konzerte gelöſten Karten berechtigen nur bis zum Schluß des betreffenden Konzerts zum freien Eintritt auf den Feſtplatz. * Nach dem Bericht über die Tätigkeit des Gewerbegerichts Mannheim im Jahre 1908 wurden Rechtsſtreitigkeiten a) aus dem vorigen Jahr übernommen 30, b) neu anhängig 1068, c) auf das nächſte Jahr übertragen 12. Unter den neu anhängigen Klagen wurden erhoben: a) bon Arbeftgebern gegen Arbeiter 22, b) von Arbeitern gegen Arbeitgeber 1046. Der Streitwert der im Berichts⸗ jahr anhängig gewordenen Klagen betrug: a) bis zu 20 M. ein⸗ ſchließlich in 406, b) über 20—50 M. in 298, c) über 50—4100 Mark in 176, d) über 100—300 M. in 60, e) über 300 M. in 21 und k) nicht feſtgeſtellt in 47 Fällen. Die im Berichtsjahre er⸗ habenen Klagen betrafen: a) Lohnanſprüche in 507, p) Entf digungsforderungen wegen Vertvagsbruch in 492, c) ſönſtige Streit⸗ Nach den Verufsgruppen und der Art der verteilen ſich die Klagen wie folgt: Auf Holz⸗ und Leder⸗ herbergungsgelverbe 116, ſtrie 19, auf Nahrungs⸗ und Genußmittel⸗Induſtrie 85, auf 8⸗Induſtrie 62, auf Bau⸗, Handels⸗ und Verlehrs⸗ gewerbe 126, auf ſonſtige Gewerbe 238, zuſammen 1068. Die Rechtsſtreite wurden, einſchließlich der aus dem Vorjahr übernom⸗ menen 30, erkedigt durch: a) Vergleich in 378 Fällen, b) ſonſtige gütkliche Einigung auf Grund mündlicher Verhandlung(Klagzurück⸗ nahme, Amerkennung des Anſpruches etc.) in 144 Fällen, e) Ver⸗ ſäumnisurteil in 114 Fällen, d) andere(kontradiktoriſche) End⸗ Urteile in 248 Fällen, e) ſonſtige Art(Klagzurücknahme vor münd⸗ licher Verhandlung, außergerichtliche Einigung, Beruhen) in 207 Fällen. Unerledigt und in das Jahr 1909 übernommen ſind 12 Fälle. Die kontradiktoriſchen Endurteile lauteten: 4) ganz zu⸗ gunſten des Arbeitgebers in 168 Fällen(rund 67 Prozent), b) ganz — 10 Anrufungen: 8 von Arbeiterſeite, 2 von beiden Seiten zugleich. In zwei weiteren Fällen bot der Vorſitzende von Amtswegen ſeine Vermittlung an. Erfolgreich war die Vermittlung in folgenden Fällen: a) Differenzen im Betrieb der Firma Heinrich und Adolf e) Lohnbewegung im Bäckergewerbe(Abſchluß eines neuen Tarif⸗ vertrags). d) Differenzen in der Erſten Mannheimer Brotfabrik +2——* + 2 5 2 5 9 Lehſiefer u. Co. wegen Entlaſſung eines Arbeiters(Schiedsſpruch). In den übrigen Fällen(Differenzen im Betrieb der Rhein⸗ und Seeſpeditionsgeſellſchaft vorm. C. G. Maier wegen Entlaſſung ſämt⸗ Arbeiter, Abſehluß neuer Tarifverträge zwiſchen dem Hafen⸗ Anträge ſtellte teien. Bundesrat und Reichstag betr. die Erweiterung der gewerbegericht⸗ lichen Zuſtändigkeit(Ausdehnung auf Betriebsbeamte, Werkmeiſter, Techniler ete. mit 2000 bis 5000 M. Jahreseinkommen und Aus⸗ dehnung auf Konkurrenzklauſelſtreitigkeiten), ſowie einen an das Die Aeſthetik der gradlinigen Straße. In einer Zeitſchrift finden wir folgenden, beſonders für Mannheim intereſſanten Arkikel: Der früher mit beſonderer Vorliebe betriebene Bau gradliniger Straßen(Zeilen) hatte unzweifelhaft den Vorteil, dem Stadtinnern reichlich Luft und Licht zuzuführen. Aber er brachte auch böſe Dinge, vor allem Wind, Staub und eiſige Kälte. Zu dieſen praktiſch nicht greifbaren Nachteilen geſellten ſich, in den letzten Jahrzehnten immer mehr erkannt, auch äſthetiſche. Die modernen Stadtbaukünſtler ausnahmslos„langweilig und ein⸗ g beweiſen. So erinnert i daß ſich in einer ſtreng durchgeführten, mit parallelen Häuſerfluchken keine einzige deren ausgeichnet, ſelbſt di⸗ ich für den Architekten dieſelbe glich„Faſſadendichterei“; ſie es wirklich dann einmal eine Geldmitteln unterſtützte Aufgabe, ſo hitekten in das Extrem um, und fanz zuſammen, wo Türme und Giebel und Giebelchen ein un⸗ Hausbeſitzer dauernde Ausgaben ißenbild mag bunt werden; aber es hat keinen inen Wechſel in den Wirkungen der Maße. Darum weg mit der Scheu vor krummen Straßen! Wo die Bodengeſtaltung ſie berlangt, ſollte ſie ohnehin ſelbſtwerſtändlich ſein. Aber auch ſonſt kann man vielfach zur krummen Linie greifen, und man wird den ſchönſten Erfolg damit erzielen. Das Straßenbild wird maleriſcher, die Windgewalt wird gebrochen, die Lichtwirkungen werden ange⸗ b,„ der einzelne Bauherr und Architekt kann mit einfuchſten tteln individuell arbeiten. * Badiſche Rote Kreuz⸗Lotterie. Ziehung vom 12. Mai. Marl 15 000 auf Nr. 25 577, M. 5000 auf Nr. 369, M. 1000 auf Nr. 21881, M. 1000 auf Nr. 103 236.(Ohne Gewähr.) Mitgeteilt durch das Lotteriegeſchäft Moritz Herzberger, E 3, 17. * Der Verein der Mannheimer Wirte beging geſtern abend im feſtlich dekorierten Friedrichsparkſaal ſein 25jähriges Stiftungsfeſt unter zahlreicher Beteiligung ſeiner Mit⸗ glieder und befreundeten Vereine. Die Feſtanſprache hielt der 2. Vorſitzende des Vereins, Herr Fritz Karl. Er begrüßte alle Erſchienenen, namentlich die Vertreter der Mannheimer Metzger⸗ und Bäcker⸗Innung, der Wirte⸗Innung und der auswärtigen Brudervereine und warf einen kurzen Rückblick auf die Geſchichte des Vereins, dabei derjenigen gedenkend, welche für die In⸗ tereſſen des Vereins in den verfloſſenen 25 Jahren beſonders eingetreten ſind. Mit Stolz könne der Verein noch ſechs Grün⸗ dungsmitglieder begrüßen: die Herren Julius Schrauth, Her⸗ mann Buſch, Albert Müller, Auguſt Knierrem, Aug. Vogt und Franz Sohr. Beſondere Verdienſte habe ſich Herr Franz Sohr, der ſei 7 Jahren an der Spitze ſteht, um den Verein erworben. Redner gedachte weiter der ſegensreichen Wirkungen der Vereinsſterbekaſſe und verbreitete ſich über die berufliche Tätigkeit des Vereins. Wenn auch nicht immer alle Wünſche erfüllt werden konnten, ſo ſei doch ſtets der redliche Wille dazu vorhanden geweſen. Das mangelnde Solidaritäts⸗ gefühl habe nicht zum geringen Teil zu manchem Mißerfolg beigetragen. Das Hoch des Redners galt dem Jubelverein, dem er weiteres Wachſen, Blühen und Gedeihen wünſchte. Hierauf überreichte Herr Karl den erwähnten Gründungsmit⸗ glied'eun künſtleriſch ausgeführte Ehrendiplome. Das⸗ jenige des Herrn Sohr, der namens der Ausgezeichneten für die Ehrung dankte, weiſt außer den Porträts des Jubilars und der Vorſtandsmitglieder ſämtliche Namen der jetzigen Mitglieder des Vereins auf. Herr Fiſcher, Vorſitzender des Karlsruher Wirtevereins und Vorſtandsmitglied des Verbandes Badiſcher Wirte, überbrachte namens dieſer beiden Korporatione lichſten Glückwünſche. Gleichzeitig machte er die Mitteilun Herrn Sohr vonſeiten des Bädiſchen Wirteverbandes au demnächſt in Durlach ſtattfindenden Verbandstage eine beſonder Ehrung zugedacht ſei. Ein Vertreter der Mannheimer Meßger Innung überreichte als Jubiläumsgabe einen ſilbernen Humpel Herr Genton im Auftrage der Wirte⸗Innung einen Hy theken⸗Pfandbrief, während der Pforzheimer Wirteverein eine ſilbernen Pokal ſtiftete. Herr Bäckermeiſter Gehrig grat lierte namens der Mannheimer Bäcker⸗Innung. Von den zahl⸗ reich eingelaufenen Glückwunſchſchreiben und Telegrammen ſeien erwähnt diejenigen der Herren Geh Regierungsrat Dr. CElem m, Polizeidirektor Dr. Korn, Oberbürgermeiſter Martin und der Bürgermeiſter Ritter und Dr. Finter. Der Bund Deutſche Gaſtwirte(Sitz Leipzig) überſandte dem Jubelperein ein Ehrendiplom. Künſtleriſche Darbietungen brachten Abwechslung in das geſprochene Wort. Eine Abteilung der Grenadier kapelle wartete mit vorzüglichen Muſfikſtücken auf, ein aus Vereinsmitgliedern gebildetes Doppelquartett ſang unter Herrn Muſikdirektor Sieders Leitung ernſte und heiter Lieder, Herr Jander hatte mit luſtigen Couplets die Lach auf ſeiner Seite, Herr Konzertſänger Fritz Müller ſang m großem Erfolg mehrere Soli und Herr Schloſſermeiſter B entfeſſelte mit einem humoriſtiſchen Vortrag Heiterkeitsſt Herr Sohr dankte allen Mitwirkenden und dann folgte der von dem Vereinsmitglied Karl Hoffmann geleitete Feſtball, bei dem jeder Dame als Erinnerungsgabe ein filberner Lorbeer⸗ zweig überreicht wurde. Eine heute nachmittag nach Worms unternommene Dampferfahrt beſchließt die Jubiläumsfeſt⸗ lichkeiten. * Aus dem Ortskirchenſteuer⸗Vorauſchlag für das Jahr 1909 der katholiſchen Kirchengemeinde Mannheim ausſchließlich d Vororte. Es iſt eingeſtellt für den Bauaufwand für die Kirche und Pfarrhäuſer, Zinſen für Baukapitalien uſw. insgeſamt 123 Mark. Ferner werden angefordert für Belohnung der niede kirchlichen Bedienſteten 11 495., für ſonſtige örtliche bedürfniſſe 10510., zuſammen 22 005 Mark. Weiter den Voranſchlag eingeſtellt 19730 M. zur Beſtreéitung de und Verwaltungskoſten der Kirchenſteuerkaſſe. Die Summe der Erforderniſſe beläuft ſich insgeſamt auf 165 176 M. Aus Ein⸗ nahme⸗Rückſtänden, Nachträgen und Zugängen an Steuern, Mieten uſw. gehen voranſchlagsgemäß ein 22 656 M, ſodaß noch durch die örtliche Kürchenſteuer 142 520 M. aufzubringen ſind. 5 Aus dem Graßherzogtum. * Schriesheim, 11. Mat. Ein recht bedauerlicher Un! glücksfall trug ſich Samstag mittag hier zu. Die Eheleute L Merkel hier waren mit Holzfahren vom Walde beſchäftigt. Auf dem Nachhauſeweg kam die Frau, die die Bremſe des Wagens bedienen hatte, zu Fall und geriet mit dem rechten Juß ur den ſchwer beladenen Wagen. Sie wurde ſchwerverletz das Krankenhaus nach Heidelberg verbracht. * Wieſenthal, 11. April. Ein ſchier endloſer zug bewegte ſich am Sonntag durch unſern Ort. Es galt, jugendlichem Alter verſtorbene Tochter des Nikolaus R. zar letzten Ruhe zu beſtatten. Das Mädchen war Jahren mit ſeiner Tante, Frau Milch, nach Nordam Montana] ausgewandert, litt aber daſelbſt ſehr un weh. Als nun vor einiger Zeit die Famili Ahe Aufgabe, und di in die S onenmache. tit reicheren ensluſt des A he Fir hen, Erker und Exkerchen, Ragout bilden, das dem 2 S! 5 ber Uacht. Rhythmus, Großh. Miniſterium des Innern betr. den Arbeitskammer⸗ geſetzentwurf. ö 4. Seite. Senernl⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Maungeim, 12. Mai. das Mädchen ſo ſehr, daß es infolge eines Schlaganfalles ſtar b. Dem Wunſche der ſchwergeprüften Eltern der Verſtor⸗ benen kam die Tante Frau Milch, in großherziger Weiſe nach, beförderte unter perſönlicher Ueberwachung, die Leiche hierher und begleitete die Verſtorbene zur letzten Ruheſtätte. Von Tag zu Cag. — Schadenfeuer. Sulzbach, 12. Mai. Geſtern abend brannten hier 2 Gebäude eines Dampfſägewerks nieder. Der Schaden iſt bedeutend, aber durch Verſicherung gedeckt. — Durch einen Felsblock getötet. Altenwald, 12. Mai. Geſtern mittag verunglückten durch einen herabſtürzen⸗ den Felsblock in der hieſigen Grube die Bergleute Joh. Thoma und Judw. Brenner. Brenner wurde ſofort getötet, Thoma iſt heute morgen ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. unglückte hinterlaſſen Frauen und Kinder. ketzte Uachrichten und Telegramme. London, 12. Mai. Einem Morgenblatte zufolge beabſichtigt die Abmiralität, an der Oſtküſte eine Reſerve von hundert Schleppnetz⸗ Fiſcherbooten zu bilden zu dem Zweck, in Kriegszeiten treibende unterſeeiſche Minen auſzufiſchen. * Newyork, 12. Ma.i Die Brüder Wright erklären It.„Frkf. Ztg.“, ſie ſeien entſchloſſen, im Auguſt oder September in Berlin Aufſtiege auszuführen. Der Beſuch des württembergiſchen Königspaares in Karlsruhe. * Karlsruhe, 12. Mai. Der König und die Königin bon Württemberg ſind heute vormittag 10 Uhr 40 Min. wieder nach Stuttgart zurückgekehrt. Die großherzoglichen Herrſchaften gaben dem Königspaar das Geleit zum Bahnhof, wo ſich auch Prinz und Prinzeſſin Max von Baden und die Umgebungen gzur Verabſchiedung eingefunden hatten. Die Aufklürung eines geheimnisvollen Vorganges. * München, 12. Mai. Die weitere Unterſuchung über das gemeldete myſteriöſe Vorkommnis hat ergeben, daß der angebliche Amerikaner an einer Vergiftung geſtorben iſt, die Vergiftung aber die Folge einer ſchweren Krankheit war. Ein Mord liegt alſo nicht vor. Was die im Koffer aufgefundenen Brechwerk⸗ zeuge betrifft, ſo hat ſich bei genauer Prüfung herausgeſtellt, daß es ſich um Bildhauerwerkzeuge handelt. Die Leute des Hauſes, in der der Amerikaner wohnte, bleiben indeß dabei, daß kurz vor ſeinent Tode ein Fremder den Amerikaner beſucht habe und als⸗ bald in großer Eile davongegangen ſei. Der Verſtorbene war ein Holzbildhauer namens Loeſter, gebürtig aus Wien. Er litt lt. „FIrkf. Ztg.“ an einer Lungenkrankheit. In Amerika war der Verſtorbene zu großem Beſitz gekommen. Der Bernkaſteler Doppelmörder. * Drier, 12. Mai. Der Bernkaſteler Doppelmörder Herges, der ſeine beiden Töchter ermordet hat, hat ein Geſtändnis abgelegt. Er wurde heute in das Unterſuchungsgefängnis nach Trier traus⸗ portiert. Der von ihm zurückgelaſſene Brief über die Motive ſeiner Tat enthält lt.„Frkf. Ztg.“ den Satz: Er habe ſtets zur Gottes⸗ tutter gebetet, der Teufel ſei jedoch ſtärker geweſen. Eine furchtbare Tat in der Not. *Wien, 12. Maj. Aus Not beging heute früh eine Frau, gelche mit einem Arbeiter einen gemeinſamen Haushalt führt, eine gräßliche Tat. Sie warf ihre zwei unehelichen Kinder vom 3. Stock in den Hof und ſtürzteſich ſelbſt nach. Mutter und Kin⸗ der ſind tot. Ein drittes Kind, ein 6jähriges Mädchen war zu⸗ teit der Tat in der Schule. Brindiſt. * Brindiſi, 12. Mai. Der König und die Königin von Italten ſind heute vormittag hier eingetroffen und begaben ſich an Bord des Panzerſchiffes„Viktoria Emanuele“. *Brindiſi, 12. Mai. Die Vacht„Hohenzollern“, mit dem Kaiſer und der Kaiſerin an Bord, iſt heute vormittag 10½ Uhr mit den Begleitſchiffen„Stettin“ und„Sſleipner“ und einer Eskorte von italieniſchen Torpedobootzerſtörern hier eingetroffen. Die Ereigniſſe in der Türkei. * Saloniki, 12. Mai. Die mazedoniſche Finanzkommiſſion beanſprucht lt.„Frkf. Zig.“ zwecks Ausbaues der geplanten ſtra⸗ tegiſchen Straße durch die gefangenen Reaktionäre zunächſt einen Kredit von 21000 türkiſchen Pfund. * Konſtantinopel, 12. Mai. Bei Tagesanbruch wur⸗ den in verſchiedenen Stadtteilen, darunter in dem in der Nähe des Mildiz gelegenen Stadtviertel Beſchiktaſch, etwa zwanzig Perſonen hingerichtet. * Konſtantinopel, 12. Maj.(Von unſ. Priv. Korreſp.) Die genaue Zahl der heute Gehängten beträgt 24. * Konſtantinopel, 12. Mai. Das Amtsblatt veröffentlicht Depeſchen aus dem Vilajet Aleppo, denen zufolge im ganzen Vila⸗ ſef Ruhe herrſcht. Ferner veröffentlicht das Amtsblatt eine Depeſche des Vali von Adaua vom 10. Mai, welche beſagt: Der Kommandant des engliſchen Geſchwaders hat den Vali beſucht, der ihm erklärte, daß ſeit 18 Tagen im Vilajet Ordnung herrſche und daß an die Opfer Unterſtützungen verteilt werden. Der Kommandant erwiderte, daß er dies ſelbſt feſtgeſtellt habe und erklärte, daß das Geſchwader am 10. Mati Abertina verlaſſen werde. Der Zeitung„Sabath“ zufolge, gab der Sultan dem Großvezier ſeinem lebhaften Bedauern über die Vor⸗ jälle im Vilajet Adana Ausdruck und erteilte ihm Befehl, die Schul⸗ digen zu beſtrafen und eine Hilfsaktion einzuleiten. Einſpruch der Pforte gegen den„König von Bulgarien“. * Honſtantinopel, 12. Mai. Der„Turquie“ zufolge erteilte die Pforte den türkiſchen Botſchaftern die Weiſung, bei den Mächten dagegen Einſpruch zu erheben, daß König Ferdinand den Titel„König der Bulgaren“ annimmt, da durch dieſen Titel Zwiſtigkeiten bezüglich der bulgariſch⸗ottomaniſchen Staatsange⸗ hörigkeit entſtehen könnten. Beide Ver⸗ —— Zur Reichsfinanzreform. Von den Gerüchten über ein neues Finanz⸗ kompromiß nimmt auch der Berliner Korreſpondent der „Münch. N. Nachr.“ Notiz. Die Nachricht, die mit einem Fragezeichen verſehen wird, lautet: „Die Gerüchte von einem Kompromiß zwiſchen der Regie⸗ rung und den Blockpartejen in Sachen der Reichsfinanzreform gewinnen an Verbreitung und Beſtand, doch lauten die Mit⸗ tetlungen über den Inhalt der Vereinbarungen noch ſo un⸗ beſtimmt, daß größte Zurückhaltung geboten iſt. Wahrſcheinlich eilen ſie den Tatſachen voraus. Genaues iſt zur Zeit nicht zu ermitteln, da nur ſehr wenige Perſonen an den Verhandlungen beteiligt ſind, die ſtrengſte Ver⸗ ſchwiegenheit beobachten.“ Der Berliner Korreſpondent des„Hannov. Cour.“ findet es auffallend, daß die Offiziöſen bereits anfangen, den Um⸗ fall der Regierung vorzubereiten und die von den „Die Liberalen ſind an Konſervativen ausgegebene Parole: Liber Er zitiert folgende Aus⸗ allem ſchuld“, weiter zu verbreiten. laſſung des„Lok.⸗Anz.“: „Die Verhandlungen zwiſchen den einzelnen Parteien und ihren Führern fördern keinerlei greifbare Reſultate zutage, aus denen mit Gewißheit zu entnehmen wäre, daß wir in abſehbarer Zeit einer Löſung entgegengehen. Die Regierung ſieht ſich auf der einen Seite der Erklärung der Konſervativen gegenüber, die neben 400 Millionen Mark indirekter Steuern auch 100 Millionen Mark direkte Steuern, wenn auch nicht in der Form der Erbſchaftsſteuer, bewilligen wollen, während auf der anderer Seite nicht zu erkennen iſt, wie die Liberalen ihre theoretiſche Bereitſchaft zur Bewilligung von 400 Millionen indirekter Steuern in die Tat umſetzen wollen. Wenn dieſe Sachlage ſich nicht ſehr bald von Grund aus ändern ſollte, wird die Regierung ihre weiteren Maßnahmen entſprechend einrichten müſſen.“ Dazu bemerkt der„Hann. Cour.“,„daß eigentliche Ver⸗ handlungen zwiſchen den Parteien überhaupt nicht ſtattfinden. Sie entbehren ja der Baſis, ſo lange die Regierung mit ihren neuen Vorſchlägen verhält. Zweitens aber: Wo iſt die„prak⸗ tiſche“ Bereitſchaft einer anderen Mehrheit, 400 Millionen Mark indirekter Steuern zu bewilligen? Für den Ausfall an Verbrauchsſteuern iſt immer noch Erſatz möglich, und wir zweifeln nicht, daß die Liberalen ihre theoretiſche Bereitſchaft in die Praxis umſetzen würden. Für die von den Konſerva⸗ tiven abgelehnten direkten Steuern— ſie haben ja alle Regie⸗ rungsforderungen verworfen— fehlt noch jeder Erſatz.“ Zum Schluß rät der„Hannov. Cour.“ den Offiziöſen, die Unterwerfung der Regierung unter den Willen der Konſervativen etwas geſchickter ein⸗ zuleiten und zu begründen. Zur Abſtimmung über die Tabakſteuer in der Finanzkommiſſion ſchreibt dasſelbe Blatt: Der„ſchwarze Bund'“ iſt heute in der Finanzkommiſſion bereits wirkſam geworden. In der Tabakſteuerfrage haben Kon⸗ ſervative, Zentrum, Reichspartei und ein Antiſemit zuſammen⸗ geſtimmt und die Majorität erhalten. Man ſollte nach den Aus⸗ führungen der„Kreuz⸗Ztg.“ erwarten, daß nun wenigſtens die von der Regierung geforderke Summe ſichergeſtellt wäre. Doch weit gefehlt! Im Prinzip angenommen iſt die Fakturen⸗Wert⸗ ſteuer des Zentrums, die nach des Schatzſekretärs Berechnung 30 Millionen(ſtatt der geforderten 80) einbringen wird. Selbſt wenn morgen die Vorſchläge der Konſervativen, die Sätze um zwei Drittel des Betrages zu erhöhen, angenommen würden, bliebe der Ertrag immer noch um 30 Millionen hinter dem Geforderten zurück. Es iſt aber wahrſcheinlicher, daß die Konſervativen ſich den neuen Freunden fügen und ihre Forderung nach 80 Mill. in den Schornſtein ſchreiben werden. Dann kommt das ſeltſame Reſultat heraus, daß das Angebot der Liberalen, über 40 Mill. in einer von den Intereſſenten gebilligten, ohne Unkoſten und ohne Zeitaufwand einführbaren Form zu bewilligen, abgelehnt wird, und dafür eine Steuer Geltung erhält, die weniger ein⸗ bringt, ſchwer und koſtſpielig zu erheben iſt, und von ſämtlichen Intereſſenten für unmöglich erklärt wird. Dieſe teilen ſich be⸗ kanntlich in Anhänger des Gewichtszolles und der Banderole; aber die Wertſteuer lehnen ſie gemeinſchaftlich ab. Iſt das praktiſche Politik? Iſt das der Anfang der angekündigten„ſofortigen“ Bewilligung von 400 Millionen Verbrauchsſteuern? „Kreuz⸗Ztg.“ zu dieſer Prophezeiung kommt, iſt uns überhaupt bisher unklar. Zentrum hat bisher nirgends mehr bewilligen wollen als die Liberalen, hat auch dieſen Willen dazu öffentlich nicht erklärt. Wenn alſo keine geheimen Abmachungen zwiſchen den Konſervativen und dem Zentrum beſtehen— die bisher beide krampfhaft leugnen—, ſo wiſſen wir nicht, worauf die„Kreuz⸗ Ztg.“ ihre Hoffnungen baut. Die heutige Kommiſſionsberatung hat dieſe jedenfalls gänzlich enttäuſcht. Der Ausſtand der franzöſiſchen Poſtbeamten. Ueber die Verſammlung der Poſtbeamten, die den Aus⸗ ſtand beſchloſſen hat, erhält die„Köln. Ztg.“ folgendes Telegramm: * Paris, 11. Mai. Ein heute abend von 10 000 Poſt⸗ leuten beſuchte Verſammlung hat mit großer Begeiſterung und Entſchloſſenheit beſchloſſen, morgen den Ausſtand zu eröffnen. Einſtimmig ohne Widerſpruch wurde ferner der Vorſchlag des bisherigen Bundeskomitees angenommen, an ſeiner Stelle die Leitung des Ausſtands dem neuen Generalkomitee anzuver⸗ trauen, deſſen Mitglieder geheim bleiben ſollen. Die Führer teilten mit, daß bereits das Loſungswort an die Führer in der Provinz abgegangen ſei, auch dort mor gen den Kampf zu beginnen, und daß von mehrern größern Orten bereits zu⸗ ſtimmende Antwort eingegangen ſei. Die jetzt, 11½ Uhr abends, noch nicht beendete Verſammlung iſt bis jetzt in muſterhafter Ordnung verlaufen. Die Beamten mehrerer Stadtpoſtämter ſind bereits heute abend in den Ausſtand getreten, desgleichen heißt es, daß die Bahnpo ſt am Lyoner Bahnhof nicht abgegangen ſei und daßmehrere hundert Poſtſäcke für Sü d⸗ Nazaire liegen geblieben Das Emerika in S ſeien. * Paris, 12. Mai. In den Erörterungen der Preſſe über die geſtrige Kammerfitzung und über die Verſammlung der Poſtbeamten ſpiegelt ſich die lebhafte Beunruhigung wieder, die der neue Poſtſtreik hervorrief; ebenſo macht ſich in der Bevölkerung, die bezüglich der letzten Streikdrohungen eine ziemlich optimiſtiſche Auffaſſung an den Tag gelegt hatte, ern ſt e Beſorgnis über die Folgen des neuen Ausſtandes geltend. Insbeſondere wird der Anſchluß verſchiedener Arbeiterkategorien an den Ausſtand der Poſtleute befürchtet. Mehrere radikale Blätter tadeln die Sprache des Miniſters Barthou; man wirft ihm vor und will ihm nicht verzeihen, daß er eine Kraftrede hielt, während man ein vorſichtiges ſtaats⸗ männiſches Wort von ihm erwartet hätte. Als beſonders bezeichnende Epiſode der geſtrigen Verſammlung der Poſtbeamten wird berichtet, daß einer der Führer der Be⸗ wegung der Streckenarbeiter, Pauron, mittelſt eines auf dem Präſidententiſche ſtehenden Telephons eine Verbindung mit Lyon verlangte, ſie ſofort erhielt und dann laut in das Schallrohr hin⸗ 4 Sitzung am Donnerstog: Wie die einrief:„In Paris wird geſtreikt.“— Er bekam ſofort die Ant⸗ wort:„In Lyon auch.“— Dieſe Mitteilung wurde von der zehn⸗ tauſendköpfigen Menge mit frenetiſchem Beifall aufgenommen.— Die gleiche telephoniſchen Antwort erhielt man aus Lille, Bordeaux und Marſeille. Ein Strecken⸗ arbeiter rief aus:„Jetzt kann Clemenceau ſeine Brieftauben fliegen laſſen.“ Paris, 12. Mai. Gleichzeitig mit dem Meeting der Poſt⸗ beamten fand eine 3000köpfige Verſammlung der Menſchen⸗ rechte⸗Liga im Tivoliſaale ſtatt, in der die ſozialiſtiſchen Deputierten Preſſenſé und Sembat ſchärfſte Angriffe gegen die Regierung richteten und in der ein Beſchlußantrag gegen die Maßregelung der Poſtbeamten einſtimmig an⸗ genommen wurde. Der Vertreter der Glektriker erklärte unter dem Beifall der Verſammlung, der Streik der Poſtleute werde füir die ge⸗ ſamte Arbeiterſchaft das Signal zur Befreiung werden.— Der Militärgouverneur von Paris hat für den Fall eines Ausſtandes der Elektriker den Befehl erteilt, den elektriſchen Stationen die erforderliche Anzahl von Soldaten zu ſtellen. Der Kriegsminiſter hat infolge des Poſtſtreikes die Abfahrt der Infanterieregimenter verſchoben, die im Lager von Chalons und Umgebung an Schießübungen teilnehmen ſollten.— Bis in die ſpäten Nachtſtunden hielt Polizeipräfeknt Lepine eine Beſprechung mit ſämtlichen Polizeikommiſſaren ab, um über die infolge der Streikbewegung erforderlich werdenden Maßnahmen zu beraten.— Alle Poſt⸗ bureaus werden bon heute morgen an polizeilich und militäriſch bewacht werden. Ferner wurde der Befehl erteilt, die ſtreikenden Poſt⸗ und Telegraphenbeamten ſofort durch Sol⸗ daten zu erſetzen. Von den telegraphiſchen Verbindungen mit Deutſchland iſt infolge des Streikes gegenwärtig nur noch die mit Berlin erhältlich. * Paris, 12. Mai. Nur ein Drittel der Angeſtellten des Poſtdienſtes hat heute früh die Arbeit eingeſtellt, ſodaß der Dienſt, wenn auch mit Störung, funktioniert.(F. Ztg.) * Paris, 12. Mai. 9 Uhr 45 Min. vormittags. Auf dem Poſtamt ſind nur wenige Beamte nicht erſchienen. Patrouillen der Garde Republique durchziehen allenthalben die Stadt. * Paris, 12. Mai. Der Streik der Poſtbeamten hat bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Störung im Dienſt verurſacht. In Paris fehlen nach amtlicher Feſtſtellung 1 Fünftel der Beamten. In Lyon, Marſeille und Bordeaux vollzieht ſich der Dienſt normal. Es fehlen hier ſehr wenige Beamte. Deutſcher Veichstag. W. Berlin, 12, Mai. Am Bundesratstiſch: Commiſſare. Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um.15 Uhr mit der Mitteilung, daß der Kronprinz für die ihm dargebrach⸗ ten Glückwünſche dem Hauſe ſeinen herzlichſten Dank ausſpreche, Die Bevatung des Antrages Speck(Ztr.]) auf Ein führung einer Mühlenumſatzſteuer wird fortgeſetzt. Molkenbuhr(Soz.): Der Grundgedanke iſt der, daß det Kleinbetrieb mit dem Großbetrieb nicht konkurrieren kann, weil letzterer vor erſterem mancherlei Vorteile, vor allem beim Ein⸗ kauf von Getreide voraus hat. Die Ausführungen des Abg. Speck paſſen ſchlecht zu denen des Abg. Röſicke. Ueberhaupt war der Vergleich über unſere Müllereien mit dem amerikaniſchen Fleiſchtruſt unzutreffend, denn wenn ein deutſcher Getreidetruſt kommt, dann iſt die Landwirtſchaft mit ihrer Zollpolitik ſchuld daran. Auf die Großmühlen können wir nicht verzichten. Die meiſten gewerblichen Induſtrien ſind im Laufe der Zeit zu Groß⸗ betrieben ausgewachſen. Die erforderlichen Steuern müßten ſo hoch ſein, daß von einem weiteren Beſtand der Großmühlen nicht die Rede ſein kann. Oir können uns nicht dazu hergeben, durch eine Steuer irgend jemand Vorſchub zu leiſten. Die Großmühlen ſollen nicht allein getroffen werden, es ſoll vielmehr das Mehl ver⸗ teuert werden. Gothein(Freiſ. Ver.): Die Antragſteller haben eine Not⸗ lage der kleineren und mittleren Mühlenbetriebe aus dem Rück⸗ gange der Betriebe und ihrer Arbeiterzahl zu beweiſen geſucht. Merkwürdig iſt, daß bei den zu dieſem Zwecke vorgebrachten Sta⸗ tiſtiken über den nämlichen Gegenſtand die Zahlen ſich nicht decken. Für den Rückgang der Kleinmühlen gibt es ſo viele natür⸗ liche Urſachen, daß man nicht notwendig hat, beſondere Gründe vorzuführen und wie der Abg. Speck den Großmühlen inferna⸗ liſche Abſichten zu unterſtellen. Wir haben von verſchiedenen großen Auskunfteien uns über 140 rheiniſch⸗weſtfäliſcher Müller und über deren Geſchäftslage erkundigt. Die eingezogenen Er⸗ kundigungen haben ergeben, daß es einem großen Teil ausge⸗ zeichnet, teils gut, teils zufriedenſtellend geht mit Ausnahme von ganzen 7, denen es nicht befriedigend geht und zwar aus anderen Gründen. Die Ergebniſſe der Mühleninduſtrie beweiſen, daß von einem Verſchwinden der mittleren Betriebe nicht die Rede iſt. Eine Vertruſtung des Mehls iſt nach meiner Anſicht un⸗ möglich, denn es wäre doch eine Kleinigkeit, ſo viele kleine Betriebe zu ſchaffen, daß ſie die Preiſe unterbieten könnten. Mit einer Kontigentierung oder Staffelſteuer wäre die Vorarbeit für einen Truſt getan. Hier handelt es ſich wiederum um eine Brot⸗ verteuerung. Gerade die Landwirtſchaft und ſpeziell die im Oſten ſollte es ſich überlegen, ob ſie einen derartigen Antrag unterſtützen können, denn ſie haben an den Großbetrieben die beſten Abnehmer. Zunächſt ſollte einwandfreies ſtatiſtiſches Ma⸗ terial beſchafft werden. *** Die Tabakſteuer. *Berlin, 12. Mai. Finanzkommiſſion. Bei der Spezial⸗ berarung der Tabakſteuervorlage war das Ergebnis der Ab⸗ ſtimmung zum Paragraphen 1(Gewichtszoll), daß die bisherigen Gewichtszollſätze, die ungefähr dasſelbe bringen wie die Sätze der Subkommiſſion, beſtehen bleiben. Bei Beratung des Para⸗ graphen 1à(Wertzollzuſchlag) wurde die Vorlage der Subkom⸗ miſſion, die 30 Prozent vorſieht, angenommen. Die Konſerva⸗ tiven hatten 70 Prozent, die Reichspartei 50 Prozent beantragt. * Berlin, 12. Mai. Die Finanzkommiſſion des Reichstags hat die Steuer für den innerhalb des Zollgebietes erzeugten Ta⸗ bak, der nach dem Entwurf der Subkommiſſion 50 Mark betragen ſollte, auf 54 Mark für den Doppelzentner erhöht. Nächſte Durchberatung des Banderoleentwurfs⸗ VVVTSFVTVVTFCCC Wer dͤe e 3537FFF Mauuheim, 12. Mai. Generatsdingeiger.(berbilet9 5. Seite. Uolkswirtschafl. Bezirksvereine IX und X des Verbandes deut Detai äf 5 der Textilbranche. nter dem Vorſitze von Ed. Simonis⸗Frankf 8 fanden am 8. d. M. in Wiesbaden der Beszirksvereine IX(Großherzogtum und Provinz Heſſen etc.) und X(Württemberg, Baden, Elſaß⸗Lothringen etc) des Ver⸗ bandes deutſcher Detailgeſchäfte der Textil⸗ branche(Sitz Hamburg) in Anweſenheit einer großen Anzahl von Verbandsmitgliedern ſowie von Vertretern der Handelskam⸗ mern und befreundeter kaufmänniſcher Vereine ſtatt.— Koet⸗ ting⸗Freiburg ſt. Br. erſtattete den Geſchäftsbericht über die Tätigkeit des Verbandes und der Bezirksvereine, der ein an⸗ ſchauliches Bild von der vielſeitigen, von dem Verbande und ſeinen Bezirksorganiſationen geleiſteten Arbeit bot.— Juſtizrat Dr. Fuld⸗Mainz hielt einen beifällig aufgenommenen Vortrag über „Die Schranken des Wettbewerbs“, der zu einem lebhaften Mein⸗ ungsaustauſch über die Beſchlüſſe der Reichstagskommiſſion zur Vorbereitung der neuen Wettbewerbsgeſetznovelle führte.— Guſt. Kienzle⸗Stuttgart hielt einen Vortrag über„Die neuen Ge⸗ ſetze und deren Belaſtung für den Detailhandelsſtand“. Der Vor⸗ tragende wies insbeſondere darauf hin, daß der geſamte Detail⸗ handel unter dem Anſturm immer neuer ſozial⸗politiſcher Geſetze und Forderungen in ſeinen Daſeins⸗ und Wettbewerbsbeding⸗ ungen immer mehr bedroht werde und daß bereits heute der Detailhandel durch ſozial⸗politiſche Geſetze aller Art und durch die Steuergeſetzgebung bis an die Grenze ſeiner Leiſtungsfähig⸗ keit belaſtet ſei. Die Ueberſpannung des ſozial⸗politiſchen Ge⸗ dankens, der ſich in der Fürſorge für die Angeſtellten erſchöpfe, bedrohe ernſtlich den ſelbſtändigen kleinen und mittleren Kauf⸗ mannsſtand und dieſer Gefahr ſollten alle politiſchen Parteien im Reichstage ſtets eingedenk ſein. Auch an dieſen Bericht ſchloß ſich eine lebhafte Diskuſſion an, in der ſich die Verſammlung ein⸗ müttig auf den Standpunkt des Vortragenden ſtellte.— Im An⸗ ſchluß hieran wurde von der Verſammlung eine Erklärung an⸗ genommen, in der an die Handelskammern das dringende Ver⸗ langen gerichtet wird, bei der Aufſtellung von Vorſchlägen für die Handelsrichterwahlen, mehr als dies bisher geſchehen iſt, auch den Detailkaufmannsſtand zu berückſichtigen. — In einer weiteren Erklärung wird die Verbandsgeſchäftsſtelle aufgefordert, der Frage des Erſazes des Pflichtfortbildungsſchul⸗ unterrichts für weibliche Angeſtellte durch Jahresvollkurſe ihre beſondere Aufmerkſamkeit zuzuwenden.— Als Ort der nächſten Haupwerſammlung wurde Stuttgart gewählt.— Nach der Hauptverſammlung vereinte die Teilnehmer ein fröhliches Feſt⸗ mahl im Kurhauſe in Wiesbaden. *** Aſchingers Aktiengeſellſchaft in Berlin. Die Hauptverſammlung genehmigte den Abſchluß für 1008 ſowie die mit 8 pCt.(wie i..) vorgeſchlagene Divi⸗ dende. Nach dem Geſchäftsbericht kann das Ergebnis des abgelaufenen Jahres in jeder Beziehung als erfreulich bezeichnet werden. Sämtliche Betriebe ohne jede Ausnahme arbeiteten zufriedenſtellend, und der Umſatz hat gegen das Vorjahr um 14 pCt. zugenommen. Die Verwaltung glaubt jedoch in der Annahme nicht fehl zu gehen, daß im laufenden Jahr der Umſatz und der damit in Verbindung ſtehende Ge⸗ winn ſich noch bedeutend ſteigern werden, wenn die zurzeit beſtehenden ungünſtigen wirtſchafktlichen Verhältniſſe ſich ge⸗ beſſert haben, die überaus hohen Fleiſchpreiſe wieder auf das Maß normaler Zeiten zurückgehen werden und insbeſondere auch die Induſtrie wieder ihre volle Beſchäftigung haben wird. Die Betriebsrechnung weiſt einen Rohgewinn von 2227 152 Mark(i. V. 1 745 127.) auf. Nach Abzug aller Unkoſten verbleibt ein Gewinn von 1 607 005 M.(i. V. 1 265 573.), der ſich durch den Gewinnvortrag von 14934 M.(i. V. 16 677.) auf 1 621 949 M.(i. V. 1 282 250.) erhöht. Nach Abſchreibungen von 1 316 000 M.(i. B. 1 002 987.) verbleibt ein Reingewinn von 305 949 M.(i. V. 279 313 M9), woraus die oben genannte Dividende verteilt und 39 487 M. vorgetragen werden ſollen. Die Umſätze in den erſten Monaten des laufenden Geſchäftsjahres ſind gegenüber denen des Vor⸗ jahres höher, ſo daß die Verwaltung weitere günſtige Ergeb⸗ wiſſe in Ausſicht ſtellt. *** Ueber die Petroleumauellen Perüs und ihre Ausbeutung bringt die neueſte Nr. der Halbmonats⸗ ſchrift„Süd⸗ und Mittel⸗Amerika“(Verlag H. Paetel, Berlin) einen intereſſanten Artikel. Danach wendet neuerdings das a me⸗ rikaniſche Großkapital den peruaniſchen Petroleum⸗ reichtümern ſeine beſondere Aufmerkſamkeit zu. An der Spitze dieſes Großkapitals ſteht, aus leicht begreiflichen Gründen, die bekannte„Standard Oil Co.“ Die andauernde, gleichmäßig zunehmende Ergiebigkeit der peruaniſchen Petroleumauellen und die Auffindung — neuer Quellen in den unterſchiedlichſten Teilen des Landes laſſen es zur Gewißheit werden, daß Pern das an Petroleum reichſte Land des geſamten füdamerikaniſchen Kon⸗ tinents iſt. Der amerikaniſche Petroleumtruſt, die Stan⸗ dard Oil Co., läuft mit dieſer Konſtatierung demnach große Gefahr, wirklich gleichwertige Konkurrenz zu erhalten, wodurch ſeine derzeitige Monopolſtellung bedenklih erſchüttert werden muß. Es iſt durchaus nicht ausgeſchloſſen, daß die Standard Oil Ev. Informationen über die Petroleumfelder Perüs, die ſie zur Zeit ſammelt, nur zu dem Zwecke macht, um das von ihr bisher behauptete Monopol durch den Ankauf derſelben noch wei⸗ terhin auszudehnen. Die Entdeckung der peruaniſchen Petroleum⸗ felder datiert bis zum Jahre 1862 zurück. Die erfolgreiche Aus⸗ beutung begann jedoch erſt um 1870; ſie hat beſonders in den lleßzten Jahren einen raſchen Aufſchwung genommen, der ſich bei der ungeheuren Ausdehnung der Felder und den günſtigen Pro⸗ bduktionsbedingungen ſicher in gleicher Weiſe auch in den nächſten Jiahren fortſetzen wird. Im Jahre 1906 waren nur 200 Brunnen im Betriebe, im folgenden Jahre betrug die Zahl ſchon 5691 Dieſe peruaniſchen Reichtümer verdienen die Aufmerkſamkeit des Groß⸗ kapitals, ſpeziell auch der heute ſoweit fortgeſchrittenen Petro⸗ leum⸗Motorinduſtrie, die beſonderes Intereſſe daran beſitzen Kbauürfte, ſich beizeiten einen Anteil der Kontrolle über die peruani⸗ ſchen Petroleumfelder zu ſichern, ehe der amerikaniſche Petro⸗ leumtruſt ſeine Monopolmachtſtellung auch über dieſe hat aus⸗ dehnen können. 8** 5 Der japaniſche Zuckerſkandal. annehmende In den 7 Prozent mit M. 112 000 hinzutrat. „dem„Sberſchl. Kurier“ zufolge am Sams tag die fiskaliſche Luiſen⸗ Regierung zu veranlaſſen, dieſe von den Aktionären vermutlich zu einem unverhältnismäßig hohen Preiſe zu kaufen. Um dieſes Ziel zu erreichen, wurde eine große Anzahl der Abge⸗ ordneten, namentlich von der einflußreichen konſtitutionellen Partei, nach dem berühmten Muſter des Panamaſkandals be⸗ ſtochen. Nach dem Geſtändnis der eingeſperrten Direktoren der Geſellſchaft iſt eine halbe Million Mark auf die Stim⸗ menwerbung durch Beſtechung verwandt worden. Die Aufregung in der japaniſchen Bevölkerung iſt groß und die Regierung hat umfaſſende Maßregeln getroffen, damit kein Schuldiger der Strafe entgeht. Zwei Mitglieder der konſtitutionellen Partei ſitzen hinter Schloß und Riegel, darunter Jokai, der noch bis vor kurzem Redakteur des„Nitſchi Nitſchi Schimbun“ von Tokio war und vor einem Jahre zum Chriſtentum übertrat und als Mann von hohen Prinzipien galt. Im ganzen ſtehen etwa 50 Parlamen tarier, meiſt hervorragende Redner des Unter⸗ hauſes im Verdacht, beſtochen worden zu ſein und ſelbſt der Senat wird für nicht durchaus ſauber gehalten. Die„Seijukai“ aber iſt vollſtändig geſprengt. Die japaniſchen Zeitungen ſind voller Lob über das energiſche und rückſichtsloſe Vorgehen der Regierung, und man hofft, daß das ſtrenge Strafgericht die Han⸗ delskreiſe in Japan überhaupt ſanieren wird. Aut Geldmarkt waren die Sätze heute unverändert; Privatdis⸗ kont 296 Prozent, tägliches Geld ca. 2 Prozent. Die Verſicherungs⸗Abteilung der Dresdner Bank macht durch Inſerat bekannt, daß ihr Prämien⸗Tarif für Ausloſungs⸗ Verſicherung für den Monat Juni 1909 erſchienen iſt. Der⸗ ſelbe enthält u. a. die Prämien⸗Sätze für Gothaer II. 100 Taler⸗ Loſe von 1871, Köln⸗Mindener 100 Taler⸗Loſe von 1871, Oeſter⸗ 100 Gulden⸗Loſe von 1864 und Venetianer 30 Lire von 69. Königliche Univerſitätsdruckerei H. Stürtz,.⸗G. in Würs⸗ burg. Die Gründung dieſer mit 1 400 000 Mark Grundkapital ausgeſtatteten neuen Aktiengeſellſchaft iſt jetzt als erfolgt ins Handelsregiſter eingetragen. Herr Kommerzienrat Heinrich Stürtz legt in die Geſellſchaft ein ſein unter der Firma H. Stürtz, Königl. Univerſitätsdruckerei in Würzburg, betriebenes Buchdruckerei⸗, Steindruckerei⸗, Buchbinderei ⸗und Verlagsgeſchäft auf Grund der Geſchäftsbilanz vom 1. Januar 1909 mit allen Aktiven, insbeſondere dem Anweſen Nr. 1 an der Friedhofſtraße in Würzburg, ferner mit allen Verlags⸗, Patent⸗ und ſonſtigen Rechten, ſowie der Firma und den in der Bilanz aufgeführten Paſſiven und erhält für dieſe auf 1 560 000 Mark gewertete Einlage 875 000 Mark in 875 Aktien der Geſellſchaft, 475 000 bar, zahlbar zuzüglich 4 Prozent Zinſen ſeit 1. Januar 1909 und 210000 M. bar mit 4½ Prozent, ſeit 1. Januar 1909 verzins⸗ lich, bis 1. Januar 1915 unkündbar. Bayerns Kohlenproduktion. Die Produktion an Steinkohlen im April 1909 betrug 128 494,55 To. li. V. 121 154,65 To.). Hievon treffen auf die Staatswerke 49 167,20 To.(i. B. Tonnen 44 834,90) und auf die Privatwerke 79 327,35 To.(i. V. 76319,75 Tonnen). Ausgeſchieden auf die einzelnen Berginſpektionsbezirke treffen auf den Bezirk München 70 189,20 To. li. V. 65 494, 80 Tonnen), Bayreuth 1759 To.(i. V. 2803 To.) und Zweibrücken 56 546,35 To.(i. V. 51 856,85 To.). Sämtliche Braunkohlenwerke, welche ſich alle in Privatbeſitz befinden, förderten 41 920,40 To. gegenüber 40 536,30 To. im Vorjahre. Die Dr. Paul Meyer.⸗G. in Berlin, Fabrik elektrotech⸗ niſcher Juſtrumente ſchlägt eine Erhöhung des Aktienkapitals und Wahlen in den Aufſichtsrat vor. Bis Ende 1908 hatte das Unternehmen infolge Neubauten bereits M. 121 000 Bankſchulden aufgenommen, wozu u. a. das Erfordernis für die Dividende von Die Erneuerungskommiſſion des lagen zur Quoteneinſchätzung durchzuberaten. In der ferner auf den 17. d. M. und folgende Tage angeſetzten Hauptverſammlung der Mitgliederwerke und ſchachtbauenden Werke wird der Ver⸗ tragsentwurf für das neue Kaliſyndikat in der neu redigierten Faſſung zur Beratung und Beſchlußfaſſung vorgelegt. Der Kupferblechverband erhöhte ab heute den Grundpreis um M. 2 auf M. 154 pro 100 Kg., nachdem am 8. Mai eine Erhöhung in gleichem Umfange eingetreten war. Ferner er⸗ höhte die Verkaufsſtelle des Deutſchen Kupferrohrverbandes den Preis für gezogenes Kupferrohr um M. 5 auf M. 188 pro 100 Kg⸗ *** Handelsliteratur. Wie lieſt man einen Kurszettel? Ein Führer durch den rag⸗ lichen Börſenbericht von Dr. jur. R. Caleb, Handelsſchuldirektor in Straßburg i.., mit vier Kurszettelbeilagen. 4. Auflage, 12. bis 16. Tauſend. Preis 1 Mark, Porto 10 Pfg. Mut hſſche Verlags⸗ handlung, Stuttgart.— Ein großer Teil der Zeitungslkeſer findet ſich im käglichen Kurszettel mit ſeinen endloſen Zahlenreihen und kleinen Zeichen nicht zurecht. Wer nun als Beſitzer oder Käufer von Wertpapieren ſeine Kenntniſſe nicht allein vom Bankier oder Han⸗ delsredakteur beziehen, ſondern ſich ſelbſt auf Grund des täglichen Börſenberichts ein Urteil bilden will, für den bildet die obige Schrift einen zuverläſſigen Führer und Berater. Das klar und allgemein verſtändlich geſchriebene Werkchen, das nach kurzer Zeit ſchon vier Auflagen erlebt hat, gibt Aufſchluß über alle Börſenausdrücke, Zif⸗ fern, Zahlenreihen, Zeichen und Abkürzungen des Kurszettels. Sehr lehrreich ſind auch die in einer Mappe beigegebenen Börſenberichte von Berlin, Frankfurt, Hamburg und London **** Telegraphiſche Handelsberichte. Deutſche Geld⸗ und Silberſcheide⸗Auſtalt Fraukfurt a. M. Frankfurt a.., 12. Mai. In der heutigen Aufſichtsrats⸗ ſitzung wurde beſchloſſen, der auf den 6. Juni einzuberufenden Ge⸗ neralverſamlung 33 Prozent Dividende vorzuſchlagen gegen 30 Prozent im Vorfjahre. Koukurs. *.⸗Gladbach, 12. Mai. Im Konkurſe der Färberei und Druckeret Gebr. Herling in Odenkirchen betragen die nichtbervor⸗ rechtiglen Forderungen 176091 /, Die Gläubiger erhalten, lt.„Frkf. Ztg.“, nur 0,94 Prozent, Dividendenmarkt. *„ München, 12. Mai. Der Aufſichtsrat der lithographiſch⸗ artiſtiſchen Anſtalt in München beſchloß nach den„M. N..“, eine Dividende von 6 Prozent wie im Vorfahre zu verkeilen. *„ Dresden, 12. Mai. Die heutige Generalverſammlung der .-⸗G. für Glasinduſtrie vorm. Friedrich Simon in Dresden beſchloß It.„Frkf. Ztg.“ die Verteilung einer Dividende von 16 Prozent, wie im Vorjahr. „ Berlin, 12 Mai. Die Sagan⸗Wollſpinnerei und Weberei ſchlägt It.„Frkf. Ztg.“ eine Dividende von 9 Prozent(i. V. 10 Prozent) auf die Vorzugsaktien und 3 Prozent(i. V. 4 Prozent) auf die Stammaktien vor⸗ Feierſchicht wegen ſchlechten Geſchüftsganges. „ Breslau, 12. Mai. Wegen ſchlechten Geſchäftsganges legte grube ihre erſte Feierſchicht ein. 785 5 de Kaliſyndikats wird nach dem„Börſen⸗Courier“ zum 15. d. M. berufen, um die Grund⸗ Schlußkurſe. RNeichsbankdiskont: 8½ Prozenk Wechſel. 11. 19. 1135 Amſterdam kurz 169.55 169.0[Check Paris 8130 Belgien„.033 8105[Paris kur 81.27581 2 Italien 80783 30.716 Schweit. Plätze„ 81 266 81 8 Cbeck London 20.452 20.45[ien 85 25 85 London 20.435 0 43 Napoleonsd'ot 16.27 langg—— brivatdiskonto 2% Bergwerksaktien Kaligewerkſchaft„Glückauf Bebra“. Hannover, 12. Mai. Die Gewerkenverſammlung der Kaligewerkſchaft„Glückauf Bebra“ beſchloß lt.„Frkf. Ztg. die Uebernahme der ſelbſtſchuldneriſchen Bürgſchaften der Kaligewerk⸗ ſchaft„Glückauf Sondershauſen“ im Betrage von M. 4 Millioner bei der Deutſchen Bank. Amerikaniſcher Roheiſenmarkt N e wg ork, 12. Mai. Dem„Journ of Commers zufolge iſt der Roheiſenmarkt ruhig. Landwirtſchaftliche Maſchinenfabriken nahmen ihren Stahlbarrenbedarf zu anziehenden Preiſen auf. **** Mannheimer Gffektenbörſe. vom 12. Mai.(Offizieller Bericht.) Kleines Geſchäft war heute in Oberrhein. Verſicherungs⸗Aktien zu 560 Mark pro Stück. Mannheimer Verſicherungs⸗Aktien bei 480 Mark gefragt; ebenſo Süddeutſche Kabelwerke⸗Aktien zu 125 Prozent, Obligationen 1 48 Pfandbriefe. 1 Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902100.20 bz 88 Seetransvort ff• 100.— 2„„„ bverſchied. 93.40 534¼% Bad. Anikin⸗u. Sodaf. 101.50 B 3½%„»„ Fommunal 94.— baſ4½0½% BadAnil. u. Sodafbr. eee 93.500 Serie B 104.—. 61½ Freiburg l. B..50 C4% Br. Kleinlein, Heidlbg. 100.— B 57½ ſ% Heldelbg. v. J. 1903 98 50„0, Wi Bom103.— B 409 Karlsruhe 9. 55 1907 161.—6 40% Herzenmühle Genz 98.— ˙¹⁰¹ 00 8 87 VC 4½0% Ludwigshafen 101.— G chleppechlffabrtssgeſ. 400 v. 1900 101.— 54%% Manmb. Lagerhaus⸗„ b. 31½% 95.— BJ Geſellſcha⸗.—55 40% Mannh⸗ Obng. 1908 100.80 G 4 e %%„ 40014010 e 875 1885 04 50((½% Pfälz, Gamatte 52101808 3¹ 5 5 1888 94 50G Tonwerk,.F. Giſenb. 101. 1895 94.— Bl% Ruſſ.Az, Zellſtofft. „1898 94.— B] Naldbof bet Pernau in 8 8 5% 2 1904 94.— P: Kpland 100.—5 M„1905 94. bi6%% Spevrer Brauhaus 9„15908 101.20 B... in Speper 0 40 5„15907 101.20 B04 Speyrer Ziegelwerke 99.— 5 4½% Südd. Draßtinduftr. 100.— G 0 1* 3½% Pirmaſens unk. 1905 91.— 6 4f e% Wiesloch v. J. 1905—-.— Induſtrie⸗Obligation. 4½% Akt.⸗Gel. J. Setlindu⸗ 4% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worm; 4½ Zellfioffabrik Walvhof 192.— —— ſtrie rückz. 105% 102.— Aktien. ee Bauken, Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—. 133—- Trausvort u. Berſicherung. B..⸗G. Röſch. Seetr. Mannh. Dampfſchl. „ Lagerbaus Frankona, Rück⸗ und Gewrbk. SpeyeröoE—.—— Pfälz. Bank 101.80 Pfälz. Hyn.⸗Bank 195.70— Pf. Sp⸗ u. Cob. Landau—.— 140.— Rhein. Kreditbank—.— 138.50 Rhein. Hyv.⸗Bank 200.——.— Mitverſ..⸗G. vm. Südd. Bank— 115. de mr. 810— Ehem. Juduſtrie Fr. Trp.⸗„ Unf. u. Gl.⸗ 5 Bad. Anll⸗n. Sodabr. 876 50 Verſ.sGeſ.—.— 1415 5 „„ h Bad. Aſſeeurranz 5 Cbem. Fab. Goldenbg.—— 190 Tontmental. Verſich.—.— 435.— Verein chem. dabriten 319.——.— Nannb. Verſſcherung—. Verein B. Oelfabriken—.— 134 Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 560,— Weſt..⸗W. Stamm—.— 193.—Württ. Tranp.⸗Verf. 5„ Vorzug—.— 100.30 Induſteie. Brauereien,.⸗G. f. Seilinduſtrie Bad. Brauere 75 ſchfbr. 11 Binger Akttenbierb.—: Durl. Hof vm. Hagen 248——. Eichbaum⸗Brauere!—— 1 Elefbr. Rühl, Worms—— 82— Eltlinger Spinnerel Hüttenh. Spinnerei— Ganters Br. Freibg. 98.——.— Karlsr. Maſchinenbau.— 1 Kleinlein Heidelberg 190.——.— Nähmfbr. Haidu Neu—.— 15 Meſſerſchmitt 35.——.—Kolth. Coll. u. Papierf. 200—— udwigsb. Brauerei— 223. Mannh. Gum. u. Asb.—.— 143.— Mannh. Aktienbr. 1830.——— Maſchinenf. Badenin—.— 198 Pfalzbr. Geiſel, Mohr———. Oberrs. Elaktrizttät 22.50 Brauerei Sinner—.— 250—Bf.Nähm. u. Fahrradf. 130.— 129 50 Br. Schrödl, Heidlbg. 185.——.— Portl.⸗Zement dlog.—.— 158 „Schwartz, Speyer 115.ä——. Südd. Dragt⸗Induſt.—. 104.7 „Nitter, Schweg. Südd. Kabelwerke—.— 125. „S. Weltz, Speyer Verein Freib. Ziegelw. 180.— „. Storch., Speyer„ Speyr.„—.— Br. Werger, Worms—.— Würzmühle Neuſtadt —.— Wormſ. Br. v. Oertge 70.——. Zellgoffabr. Waldhof—.— 205 Pf. Preßh.⸗u. Spifabr.—.— 154.— Zuckerfbr. Waghäuſel—— 140 Zuckerraff. Manngz.— *5*** Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des Gen„ral-⸗Angeiger * Frankfurt a.., 12. Mai. Fondsbörſe. Die Börſe zeig aubetracht der feſteren Tendenz des Newyorker Marktes au d. Bahnenmarkt für Baltimore günſtige Tendenz. Von den übr Lombarden merklich gefragt war Von heimiſch 3½ proz. Rei Halske, elektriſche war ſeſt, beſonders in Bankaktien. Es notierten Kreditaktien 201,80, Diskonto 189, 189,2 B 152,50, 90, Staatsbahn 152,10, 30, Lombarden 18,25, 40, 30, Baltim 140,50, Berliner Handelsgeſellſchaft 174,0, 175,50, Deutſche Luzen burger 191,25, Gelſenkirchen 184,50, 185,10. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Gompagnie. 72 Harpener Bergvbau 195 Kaliw. Weſterregeln 189 Oberſchl⸗Eiſeninduſtr. 46 Shönix 5 Br.Königs⸗u. Laur 227.50 228 20 Bochumer Bergban 112.75113— Buderus Concordia Bergb.G.— Deutſch. Luremburg 189.60 190 40 1Gelſ Friedrichsbütte Bergb. 185 50 135— chner 133 80 184.30J Gewerkſch. Roßleben General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Parkakt. Zweibrücken 91.— 91.— Welhz. Sonne, Spever—.— Ch. Fabrik Griesheim 245.— 245.— Farbwerke Höchſt Chem. Werke Albert 426.— 427.50 Südd. Drahtind. Pi9. 104— 104 Alkumul.⸗Fab. Hagen 204— 204.— Aec. Böſe, Berlin 62.75 62 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 235.— 287.50 Süpd. Kabelw. Thm. 128.50 125.— gahmeyer 120.60 121.50 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 127 128.30 Siemens& Halste 220.25 221.75 41. Altien deutſcher und ausl! Slidd. Eiſenb.G. 115.80 115.80 Hamburger Packet 119.— 119.— Norddeutſcher Lloyd 92 92.30 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 152 60 152.10 Oeſt. Südbahn Lomb. 17.80 18.25 20%0 Frr. Sup., Afdhb. 130 50 100 50 1 Pfobr.0s 100— 101.— 05 1919 100.50 100.50 ee 40 9e 810e% Pr. Bod.⸗Fr. 98.60 88 60 40 Gir, Od. Pfv.vge 100,50 100.50 15 99. 4*„Faf. 09 100 50 10060 4%„ Pfpbr..O! 100 70 100.70 9 100.50 100.5% 93.80 93.80 93.80 93.80 .0l, unt 10 101.— 101.— 8%„ Gom.⸗Obl. v. 87/1 94.50 94 50 „ Gom.⸗bl. vV. 96/06 94.50 94.50 Pr. Pfpb. ant. 09 99.90 89.90 1 100 10 100.10 14 100.10 100.10 2** 8 182.80 132.80 124.124 174.40 174 80 111.501450 182 60 132 30 243.10243. 149.70 149.80 104.50 104 50 188 90 189— 152 50 52.50 205 80 205 80 15450 159.70 122 50 122 25 Badiſche Bank 25 u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Dautſchaſtat. Bank D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Bant delsgeſellſchaft 174.50, gombarden 18.25, Bochumer 228.2 92.50, Ungarn 95 70. Tendenz: achbörſe. ivattelegramm de ägliches Geld 3½—4 Prozent zahlung auf die neuen Anleihen. des Kaſſamarktes meiſt beſſer. Kreditaktien Disc.⸗Kommandit Sta tsbahn arden Cementwerk Heidelbz. 158.75 159 50 Tementfabr. Karlſtad 143.— 144.50 Badiſche Auilinfabrit 87.75 374,75 399.— 399.80 Per. chem. Fabrit Mh. 315.— 312.50 100.50 100.50 31ʃ% Feankſurt a.., 12. Mal. i0 Commandi 188,80, Darmtadter 132.50, Dresdner Bank 182.75, Hau⸗ Deutſche Bank 243.—, Adlerfahrradw. Kleyer 317.— 318 50 Naſchinenfbr. Hilpert 6650 65.— Maſchinenfb. Badenia 197— 197.— Dürrkopp—ůͤ——.— Maſchinenf. Gritzner 216.— 216.— Maſch.⸗Armatf.Klein 111.— 112.— Bf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer 129.70 129.70 NRöhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 44 50 42.50 Schnellpreſſenf. Freth. 187.— 187— Ber.deutſcher Oelfabr. 184.— 134.— Schuhfabr. Herz, Frkf. 119.25 119.50 Sellinduſtrie Wolff Ziwollſp. Lampertsm. 54— 54. Kammgarn Kaiſersl. 175.— 175.— Zellſtoffabr. Waldhof 295.20 295.50 —— änbiſcher Transporkanſtalten. —.——.— Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahn———.— do. Meridionalbahn 188 50 188 50 Baltimore und Ohio 1183.60 114.50 Pfandbrieſe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Pr.Pfbb. unt. 15 100.30 100.30 FE „ 96.20 96.20 31%%% eee e eeee 3/, Pr. difdbr.⸗Bk.⸗ 1855 b. 04 95.50 95.50 3½ Pr. Pfobr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 4% Pr. Ufdbrf.⸗B. Hyp.⸗Pfd. unk. 1917 10 0 100.20 100,20 95— 95.— 907 40% 2„ 1912 100 40 100 40 40ůb 1917 101.— 101— * 0 77* 40% 1919 101.75 101 75 31½%„ verſchied. 93·40 98.40 5 0 93.40 98.40 12„„ 1914 94.— 14 35ſ% Rh..⸗B..O 40% N. W. B. C..10—. 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. ½% Pf..Pr.⸗D.— ½1 Ital. ftel.g. G. B. —.— Manng. Gerſ.⸗.⸗A. 475.— 475.— Bank- nud Verſicherungsaktien. 127.50 127.30 —.— 114 80 202.— 201.80 101.,70 01.50 196.50 196 75 135.60 126.30 Oeſterr.⸗Ung Baak Oeſt. Länderb uk „ Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bant Preuß. Hypotheknb. Deutſche Reichsbl. 148.— 450 Rhein. Kreditbank 138,50 8850 Rhein. Hyp.⸗B. M,—.— Schaaffd. Bankver. 13450 8430 Südd. Bank Nhm. 114 80 114 80 Wiener Bankver. 184 30 13470 Bank Ottomane 142.50 142.50 Kreditaktien 201.30, Disconto⸗ Staalsbahn 152 25 184.25, Laurahütte eh. Kreditaktien 201.8 0, Disconto⸗Sommandil 188.80 sbahn 152.10, Lombarden 18.30. Perliner Effektenbörſe. s General⸗Anzeigers.) Berlin, 12. Mai. Fondsbörſe. Auf den geſtrigen feſten Schluß wyork eröffnete die hieſige Börſe ſeſt. In erſter Linie waren die merika abhängigen Bahnwerte gen Spekulationswerte in Hütten⸗ und Bergwerksaktien wurden enden Kurſen aus dem Markt genommen. ſei teilweiſen Beſſerungen um ½ Prozent. 0„10 Prozent höher. Internationale Jonds meiſt belanglos. hiffahrtsaktien ſtill, doch behauptet. Elektrizitätsaktien feſt und eblich auf Erweiterung des Netzes der Untergrundbahn. höher gefragt. Die markt⸗ Banken weſentlich Zproz. Reichs⸗ auf die morgen ſtattfindende Ein⸗ Im weiteren Verlauf ſtill, doch zu⸗ meiſt feſt. Elektrizitätswerke weiter ſteigend. Türkenloſe 143% Proz. In 3. Börſenſtunde feſt, namentlich Montanwerte. Induſtriewerte Beilin, 12. Mai.(Anfangs⸗Kurſe.) 201.90—.—[Laurahütie 189.— 189.10 Pobönir 1592.20 192.70 —.— 172 10 10ꝰ.60 195 90 Reichsbank Kredit⸗Aktien Diskonto Komm. 3 0% Rente Spanier Tuͤrk. Looſe Rio Tinto Kreditaktien Länderbank Staatsbahn Lombarden Marlnoten Wechſel Paris Unionbank Ungar. Kredit. Länderbank Türk. Loſe Alpine Tabakaktien Nordweſtbahn Elbtalbahn Staatsbahn Lombarden %8 Conſols 3 Reichsauleihe 4 Argentinier 4 Italiener 4 Japaner 83 Mexikaner 4 Spanier Otioman zank Amalgamated Anacondas dio Tinto Central Mining Chartered De Beers Caſtrand Geduld Goldfields Jagersfontein Rhein. Kredilbant W. Berlin, 12 Mai. Paris, 12. Banque Oitomane 720.— 1 Wien, 12. Mai. Wiener Bankverein Wiener Bankverein gleichfalls feſter gehalten. die kontraktlich waren. Deckungen, ſpäterhin abgeſchwächt. 148— 148.— 188.— 138.— 20190 201 90 Wf. Draht. Langend. 216 50 Zollſtoff Wal dhof 217.70 294.70 297.80 Privatdiskont 2¼% (Telegr.) Nachbörſe. Staatsbahn 188.90 189,20 J Lombarden Pariſer Börſe. Maf. Anfangskurſe. 9752 97.47 Debeers 98.00 98.70 Eaſt. and 175— 175—Goldfield 718.—] Randmines 887 1889 Wiener Börſe. 642.— 642.— 453.50 452.50 530.70 529.50 711.— 711.— 110.20 110.50 117.17 117.20 95.23 95.28 642.50 641.50 1776 1770 550.— 552.— 754.— 754.— 531.— 529.— 453.— 452.— 188.— 183.— 647.— 647.— 340.— 340.— 4638.—4.— 462.— 462.— 711.50 711.— Vorm. 10 Uhr. Oeſt. Kronenrente 1 Pap ierrente „ Silberrente Ungar. Goldrente „ Kronenrente Alpine Montan Tend.: ruhig. Wien, 12. Maj. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien Oeſterreich⸗Ungarn Bau u. Betr..⸗G. Buſchtehrad. B. 110.— 110.50 Lonhbon, 12. Mai.(Telear.) 85— 857½ 88— 103% 8510e 85— 885 103/ 904ʃ 34¼6 981. 188¼ 85 3 14 Mais behauptet. Tend.: ruhig. Oeſterr. Papierrente „ Silberrente „ Goldrente Ungar. Goldrente „ Kronenrente Wch. Frankf. viſta „ London „ Paris „ Amſterd.„ Napoleon Marknoten Ultimo⸗Noten 152.50 18.50 152.70 18.20 33.— 335 129.— 133,— 142.— 144.— 220.— 220.— 96.35 96.45 99.50 99.60 99.70 99.70 113.60 113.60 93.25 98.55 647.50 644.50 1002 1002 99.50 99 60 99.60 99.70 117.30 117.30 118.60 113.60 93.60 98.60 117.20 117.20 269.65 239.65 95.28 95.28 199.80 199.80 19.04 19.04 117.20 117.20 117.22 117.20 Londoner Effektenbörſe. Anfangskurſe der Effektenbörſe. Moddersfontein 18 13 Premier%½% 85½5 Randmines 8% 80˙/8 Atchiſon comp. 112½ 113— Canadiau 184% 185%/ Baltimore 117½ 118½¼ Chikago Milwaukee 155%½ 156— Denvers com. 51% 52½ Erie 331½% 34%/5 Grand Trunk III pref, 51½ 54ʃ½ 5 br Loutsville 141% 142% Miſſouri Kanſas 48%/ 44/. Ontario 58% 50½½ Southern Pacifie 125.— 1255/ Union eom. 192½ 193% Steels eom. 58˙ 59ʃ½ Tend.: feſt. Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 12. Mat. Produktenbörſe. Da die nordamerikaniſchen Märkte feſte Haltung bekundet hatten und die ruſſiſchen Offerten um 2 Mark erhöht waren, fanden hier in Weizen Deckungen ſtatt, die die Preiſe nicht unweſentlich ſteigerten. Roggen war bei kleinem Angebot Der ungünſtige Stand der Saaten von Weizen ſowohl als auch von Roggen hat mit zur Feſtigung bei⸗ getragen. Haſer per Mai lag matt auf Kündigung zweier Scheine, ſtüböl anfangs ſeſt auf Berlin, 12. Mai.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 115 12. Weizen per Maf 252 25ʃ.— Mais per Mai 170 50 170.75 „Juli 240 25 243.—„Juli—— „Sept. 218— 219.— 5 Roggen per Mai—.— 180.50 Küböl per Mai——. „ Juli 184.25 185 75„Oktbr. 56.30 58 60 „Sept. 180 75 181.75 8 8 56,20 56.60 Hafer per Mai 186 25182.75 Spieituz Joer loeo—.——.— „Juli 184 25 188 25 Weizenmehl 36.— 32 25 5—.——. IRoggenmehl 24.30 24.30 TLiverpooler Börſe. Liverpool, 12. Mat.(Anfangskurſe.) 115 12. Welzen per Juli 8010% ruhig 811½% ruhig 5 87/⁰⁴ 805L5 Mais per Mat— träge— träge ver Juli 8385 8— 6. Seite. Mannheim, 12. Mal. Staatspapiere, A. Deutſche. Berl in, 12. Mai.(Deviſennolierungen.) Budapeſter Produktenbörſe 0 9* 11 l 12 kurz Holland 169.40 169.50 Check London 20.455 20.4555 35 40%, beulſch. Reichs anl. 102.10 1„ Belgien 81.025 51.05 Check Paris 81.275 81.325 Budapeſt, 12. Mat. Getreidemarkt.(Telegramm.) 95.30 95 55 B. Aus!ländiſche.„ London 20.43 20.44 kurz Wien 85.225 85.80 11. 12. 5 5 5 86.50%5 Arg k. Gold⸗Nti887——— 0 91 5 8 0 15 19 5—— per 80 Kg 59 50 1% 40 5 St. ⸗. 03.055% Chine 93.80 Jalié 65—17⁰ Arz Peleisburkg 9 1 0 5 pr. konſ. St.⸗Anl. 19 0 Chineſen 1596 1 81 lang d ee 1185 1481 feſt 13 71 18 72 ruhig **„* e.50piſia New⸗Nork.25 kurz Walſck ö Ot. 1180 11 81 1178 11 74 89.80 95 60 95˙6,7 viſta New⸗Nork 419.— 419,25 kurz Warſchau—.——.— e 4bablſche St..1901 101.60 1015 Meere auß 88/90 99.60 1 010 Berlin, 12. Mai Otl 937 9 28 0 85 0 34 8 4 1908 102.20 02.103 Merikaner innere—— 66.— 3C 15 2909 102.20 102 10 Bulgaren 10080—.—44, Reichsanl. 103.20 106.20 Nufſenbant 14400 141 80 Sel e 7 49 78 80 8 ½ bad. St.⸗Olabg)fl 97.80 97 5 3% ktalten. Rente Reichsanl. 95.80 95.80 Schaaffh. Bankv. 13490 134.50 Mais ver WMai 763 7 64 ſſteii 758 759 ruhi 3%„„ b. 95.60 95 501, Oeſt. Silberrente— 99.95 4% Neichsenteie 860 80 50 aalsbahn 152 70 152.50 dl 18 3%„„1900—.— 95%%%„ Pavterrenl. 99 75 100—%½ Conſols 108 20 103.30 ombarven c 114.30 14.40 Koblraps Auguſt 15 15 15 25 feſt 15 25 15 85 feſt 8„ 1904 95.——.— Oeſterr. Goldrente 100.10 100.— 3%„ 95.80 95.80 Baltimore u. Ohio 113.60 19 VVVVVVVVVVVVVVVVVTVTTVVVTVee ee ie Dandure Pace 11870 4hayr..⸗B.⸗A. b. 1915 102.20 102.103 1—.— 63.—49% Bad. v. 1901 8— Hamburg Packet 118.70 0 1918 102 20 102 6 4½ neue Ruſſen 195 98.70 98.70%% 1909 e 53 5 35 3½ do. u. Allg.Anl. 95.— 85.10.4 Rufſen von 1880 86.50 86 503%„„1809 5 Bochumer 227.20 228.3 Irbodieene eee de. GBll. bg,— 88g 20ſl pan ausl. Rene e d 190207 e Aberſceiſche Schiffahrts⸗Celegramme. Pfa B. Prior. 6.5 Tar 0 02.50 8 902/%—.——.— Dortmunder 63.— 65 5 „B. Prior 125 8 N Türken 1 1903 5 10 306% Bavern 9920 9820 Gelſenkirchner 188.70 185—. New⸗Dont, 8, Mai.(Drahtbericht der Hamburg⸗Amerika 5 4Unger. Goldreme 95.70 95.55 87%% Heſſen—— Harpener 195 50 196— e iſt am 8. Mai, mittags baſen 83.85 88 76 Kronenrente 93.80 93.754e Haſſen 88.75 Laurasütte 10 80 106 40 peiterteilr bon der Generalggenur 2 Sachſen CVVV 4% Sabſen 50 86.70 Phönix 171.80 171.0] Mitgeteilt von der Generalagentur Walther u. v. Reckow, 4 Deh. Stadt⸗A. 1907—.—— Berzinsliche Loſe. 6% Japaner 1905 95.40 95.80 Weſteregeln 188.10 188.70 Mannheim, L 14. 19. 4 1903—.——; Oeſterreichiſche1860 161.30 161.30 8 6% Italiener—.——— Allg. Elektr.⸗Geſ. 234 80 237.30 Neip⸗Hort, 11. Mai.(Drahtbericht der Holland⸗Amerita⸗sine e 146.— 140.-4% Raff. Anl. 1902 86 25 86.25 Anilin 374.20 374.20 Rotterdam. Der Dampfer„Noordam“, am 1. Mal von Rotlerdam 9 1905 93.40 964 4% Bagdadbahn 86.80 86.80 Anilin Treptom 303.— 308.50ab., iſt beute bier angekommen. * Oeſter. Kreditattien 22— 201 80 Brown Boveri 189.90 190.50 Notv⸗Ponk, 11 Mat.(Drahtbericht der Red Star Line, Ant⸗ Aktien induſtrieller Unternehmungen, Berl. Handels⸗Geſ. 174.70 15.50 Chem. Albert 426 50 426.70„Kroonland“, am 1. Mai von Antwerpen Darmftädte! Bank 132.50 132.70 D. Steinzeugwerke 229.50 229.— ab. in beuke gier augelommen Süd. 195285 1 gunſtſeldenſabr. Irkf. 28888 95 Deutſch⸗Aſtat. Banl 149.90 150— Elberf. Farben 418 110 Aulwerpen, 11. Mai. Drahtbericht der Red⸗Star⸗Line Ant⸗ Badd. Immobil.⸗Gel. 105 Lederwerk St.Ingbert 1 20 30 Deutſche Bant 243.20 243.60 Celluloſe Koſtheim 198— 198. werpen. Ter Dampfer„Vaderland“, am 1. Mai von New⸗Nork ab. KLichbaum Mannheim 110— 109.90 Spichar Ledefwerte 150 50 150 30] Diec Komnandu 188.00 188 60 Nüttgerswerten. 168.50 109 50 iſt heute bier angekommen. Mh. Aktien⸗Brauerei—.—— Ludwigsh. Walzmühle 150.50 150 50 Dresdner Bank 152.60 152.90 Tonwaren Wiesloch 97.— 97— Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gund lach u. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnßofplatz 7, direkt am Hauptbahnhof. Telegraphiſche Nachrichten des Norddeutſchen Lloyd, Bremen. 10. Mai: D. Berlin in Newyork, D. Schleswig in Marſeille, D. Nork von Antwerpen, D. Prinz Heinrich in Alexandrien, D. Großer Kurfürſt von Cherbourg, D. Rhein von Baltimore, D. Therapia von Queſſant, D. Sachſen von Neapel.— 11. Mai: D. Prinz Eitel Friedrich in Nagaſaki, D. Kaiſer Wilhelm II. Bork. Riff paſſiert. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Mallel brein, Mannheim, Hanſa⸗Haus D 1, 7/8, Telephon 180. *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Tele zramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 12. Mai 1909. Proviſionsfrei! ‚ Wir ſind als Selbſtkontrahenten wer, Käufer unter Vorbehalt unter Vorbehalt: 00 00 FSSSrrrrrrrrrrrrrrrrrrr ·ß /// x xxxvx—xx—xxx x ů x ů(( ů— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neunadt a... 10⁰— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 325 M. 310 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 52 5 Vorzugs⸗Aktien— 97 Benz& Cö., Rheiniſche Gasmokoren, Mannheim 126— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen 20gfr 17 öfr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 73— Bürgerbräu, Ludwigshafen— ſerb. Off Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 89 Daimler Notoren⸗Geſellſchaft. Untertürkheim 11⁰0— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 11¹8 116 Filterfabrik Enzinger, Worms— 158 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießeret, Mannheim 74—— Frankenthaler Keſſelſchmiede Sözfr—.— Fuchs, Waggonfabrit, Heidelberg alte Aktien 168 160 „ fies 158 156 Herrenmühle vorm. Genz Heidelbera 763fr— Herzogpark, Terrain⸗A.⸗G., München— 124 zfr. Lindes Eismaſchinen 141 140 Lupy'ſche Induſtriewerke,.⸗G Ludwigsh. 10¹— Maſchinenfabril Bruchſal. Schnabel& Hennin— 30² Neckarſulmer Fahrradwerke— 142 Pacific Phosphate Shares— 14 Pfälziſche Mühlenwerte, Schifferſt adt 120— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaſt 5— 97 zfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 112 Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Maunheim— 114 Rheinmühle werke, Mannheim 130— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim—— Stahlwerk Mannheim 85 104 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim— 1157% Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine M. 160 W. 145 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 116— Unionbrauerei Karlsruhe 62— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 400 Waggonfabrik Raſtatt— 90 Waldhof, Bayngeſellſchaft— 100 zfr „ Immobtiliengeſellſchaft— 112 zfr Zuckerfabrik Frankenthal 285— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Probinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. ————— M. Reutlinger& Co. EOTTHGBSILTHFABRDAiKR. 5501 Srosse Ausstehung vollständiger Wonnräume. 5 O 3, Mannheim O 3, 1 70 Die Maiennacht war ganz wundervol, aber ich hab mich doch auch tüchtig erkältet. Nun beſorgen Sie mir mal ſchleunigſt aus der Apotheke oder Drogerie eine Schachtel Sodener Mineral⸗Paſtillen— aber Fays ächte!— damit ich die Geſchichte wieder los werde. Ich hab keine Zeit Katarrhe zu pflegen, und Gott ſei Dank braucht ein Katarrh ja auch nicht alt zu werden, ſeit man die wohl⸗ tätigen F ys ächte Sodener hat. Die Schachtel koſtet nur 4 85 Pfg., man weiſe aber Nachahmungen mit aller Entſchieden⸗ eei zuruc Maunheim, den 12. Mai 1909 General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 7. Seite. Eine Waldſchule für Schüler höherer Lehrauſtalten will, wie„Die Poſt“ mitteilt, Charlottenburg demnächſt im Grunewald errichten. Die Waldſchule ſoll körperlich ſchwächlichen vder ſchonungsbedürftigen Kindern, denen die Anſtrengung des vier⸗ und fünfſtündigen Unterrichts in den ſtark beſetzten Klaſſen ſchädlich iſt, Gelegenheit geben, ſtch zu erholen, ohne daß der Un⸗ terricht während dieſer Zeit eine Unterbrechung erfährt. Sie ſollen in geſunder Waldluft, womöglich ganz im Freien, Unterricht er⸗ halten, und zwar nach dem Lehrplan der Hauptanſtalt, aber in einer verminderten Stundenzahl und in einem dem körperlichen Zuſtande angepaßten Lehrverfahren. Dabei ſollen ſie weſentlich in gleicher Weiſe gefördert werden wie die Klaſſenſchüler in der Hauptanſtalt, ſo daß ſie beim Wiedereintritt nicht zurückſtehen. Am dies zu ermöglichen, ſollen die Klaſſen höchſtens 20 Schüler erhalten, und die Lektionen zumeiſt auf 30, in einzelnen Fällen auf 40 Minuten verkürzt werden; mehr als vier ſolcher Lektionen ſollen nicht hintereinander erteilt werden. „Die Kinder kommen früh gegen 8 Uhr nach der Waldſchule, Aeiben in der Regel den ganzen Tag draußen im Walde unter bädagogiſcher Aufſicht, erhalten daſelbſt zweites Frühſtück, Mittag⸗ eſſen und Nachmittagsmilch mit Zubrot und kehren gegen Abend eingerichteten Holzbaracken, bei gutem Wetter möglichſt ganz im Freien ſtatt. Nach der Hauptmahlzeit ruhen die Kinder längere Zeit, ſei es im Freien, ſei es in offenen gegen Regen geſchützten Hallen. Die geſundheitliche Ueberwachung der Waldſchule ſoll einem geeigneten Arzt übertragen werden. Für die Aufnahme die Waldſchule würden zunächſt nur Schüler der Sexta, Quinta u. Quarta in Betracht kommen. Mit Ausnahme der großen Ferien würde die Waldſchule während des Sommerhalbjahres von Oſtern bis Michaelis wochentäglich geöffnet ſein. Es iſt in Ausſicht ge⸗ nommen, daß den Kindern ein Nachmittag in der Woche frei gegeben wird, um den Verkehr mit der Familie pflegen zu können. Für die laufende Unterhaltung der Waldſchule leinſchließlich der Koſten für die Verpflegungl würden die Eltern für die ganze Zeit, in der die Waldſchule geöffnet iſt, nach vorläufiger Schätz⸗ ung des Magiſtrats für jedes Kind(abgeſehen von dem in der bisherigen Höhe zu zahlenden Schulgeld) etwa 250 M. für das Halbjahr zu zahlen haben. In dieſe Summe ſind die Koſten für die Verpflegung während der Ferien, ſowie während der Sonn⸗ und Feiertage nicht eingeſchloſſen. Unbemittelten ſoll eventuell der ganze oder halbe Beitrag auf Antrag erlaſſen werden. Zunächſt hat ſich der Magiſtrat mit den Eltern der Schüler und Schüler⸗ innen der höheren Lehranſtalten Charlottenburgs in Verbindung geſetzt, um durch ſchriftliche Erklärung feſtzuſtellen, ob eine ge⸗ nügende Beteiligung zur Errichtung einer ſolchen Waldſchule vor⸗ handen iſt. Nach dem Umfang der Beteiligung wird die Stadt⸗ gemeinde zu beſchließen haben, ob ſie eine Waldſchule für höhere Lehranſtalten errichten will. Badiſche Krüppelfürſorge. Wie bereits berichtet, iſt kürzlich der Badiſche Fürſor⸗ geverein für bildungsfähige Krüppel gegründet und Geh. Oberregierungsrat Dr. Becker in Mannheim als Vor⸗ ſitzender gewählt worden. Obwohl Baden erſt ſpät in die allge⸗ meine Bewegung für Krüppelhilfe eingetreten iſt, ſo kann es ſich doch rühmen, als erſter Bundesſtaat eine das Land umfaſſende Vereinsorganiſation zuſtande gebracht zu haben. Mit der Ver⸗ einskonſtituierung an ſich iſt nun natürlich ioch nichts Poſitives für unſere Krüppel geſchehen, nun gilt es vielmehr, erſt an die Ar⸗ beit zu gehen und vor allem ſich die Mitarbeiterſchaft der weiteſten Kreiſe unſerer Bevölkerung zu verſichern. Im ganzen Groß⸗ herzogtum ſollen Ortsgruppen gebildet werden, welche in 40 Städten durch Werbevorträge des Herrn Prof. Dr. Vulpius⸗ Heidelberg„über Weſen und Wert der Krüppelfürſorge“ bereits vorbereitet wurden.“) Gewiß werden überall geeignete Perſön⸗ licchkeiten ſich in hinreichender Zahl bereit finden laſſen, dem Ver⸗ ein beizutreten, für die ſchönen Ziele, welche er ſich geſteckt hat, ihre Kraft einzuſetzen, weitere Freunde für die Sache zu gewinnen und die nötigen Mittel zu erhalten, welche der Verein natürlich dringend braucht, um ſeine Abſichten in die Tat um⸗ ſetzen zu können. Die moderne Krüppelfürſorge bezweckt zunächſt, durch ge⸗ eignete und rechtzeitige ärztliche Behandlung, durch beſonderen Schulunterricht, durch gewerbliche Ausbildung zur ſelbſtändigen Exiſtenzfähigkeit zu bringen. Die Erfahrungen, welche in den älteren Krüppelheimen bereits gemacht wurden— Deutſchland beſitzt heute ſchon ca. 40 ſolche Anſtalten— haben gezeigt, daß bei einem überraſchend großen Prozentſatz der Zöglinge das hu⸗ manitäre wie nationalökonomiſch bedeutſame Ziel erreicht werden kann. Es beſteht alſo die ſichere Ausſicht, daß den vielen Hun⸗ derten unſerer verkrüppelten Landeskinder, welche der Hilfe har⸗ ren, eine weſentliche Erleichterung ihres traurigen Schickſals gebracht werden kann. Wer wollte da ſeine Hand nicht reichen, wenn er es irgend vermag, an der Linderung des allzu lange un⸗ beachtet gebliebenen Krüppelelends mitzuhelfen! Im ſicheren Vertrauen auf den Wohltätigkeitsſinn unſerer Mitbürger hat der ganze Verein es gewagt, alsbald in die prok⸗ tiſche Arbeit einzutreten und nunmehr eine Krüppel⸗Heil⸗ und Erziehungsanſtalt in Heidelberg, welche von privaſer Seite bereits eingerichtet worden war, zu übernehmen. Es können daſelbſt zunächſt etwa 30 Knaben und Mädchen Auf⸗ nahme, ärztliche Behandlung, Schul⸗ und Handfertigkeitsunter⸗ krlicht erhalten. Auch der Werkſtättenbetrieb iſt ſchon in Angriff genommen worden und es wird nun Aufgabe des geſchäftsführen⸗ den Ausſchuſſes ſein, unter den angemeldeten Kindern diejenigen auszuwählen, welche die Fürſorge am dringendſten bedürfen, damit die beſchränkte Bettenzahl ſo nutzbringend wie möglich ver⸗ in ihre Familien zurück. Der Unterricht findet in ſchulmäßig ſich bald als notwendig erweiſen. Und wenn für einen Neubau ſtaatliche Beihilfe immerhin erhofft werden darf, wenn ferner auch die Kreiſe des Landes unterſtützend eingreifen— die private Wohltätigkeit kann nie und nimmer entraten werden, ihr bleibt hier ein ſchönes Feld der Betätigung überlaſſen. Wir hoffen und wünſchen, daß der Hilferuf überall im ba⸗ diſchen Land vernommen werde, daß der junge und wagemutige Verein zahlreiche Freunde und reiche Unterſtützung finde. Möge auch bei uns, wie es z. B. in Dänemark der Fall iſt, die Krüppel⸗ fürſorge ein populäres Werk werden: Der Dank unſerer armen badiſchen Krüppelkinder wird die zu bringenden Opfer reichlich belohnen, ganz abgeſehen von der Erleichterung unſerer öffentli⸗ chen Armenpflege. Mitglieder und Beiträge nehmen die Orts⸗ gruppen überall mit Freuden an. Anmeldungen von Zöglingen können an die Oberin der Badiſchen Krüppel⸗Heil⸗ und Er⸗ ziehungsanſtalt in Heidelberg gerichtet werden. eins im Druck erſchie⸗ tters in Heidel⸗ trag iſt zugunſten des Vere en Kommiſſionsoerlag vo wendet wird. Vorausſichtlich wird eine Erweiterung der Anſtalt Aus der praktiſchen Wienenzucht. (J. Schüßler⸗Hoffenheim.) Mai 1909. Der April hat ſich mit kalten Regentagen verab⸗ ſchiedet. Er iſt für uns Bienenzüchter in ſeinem Anfang und Ende ein boshafter Kamerad geweſen. Hätten wir das Monats⸗ bild um die Oſterzeit abgefaßt, wären wir verſucht worden, ihm ein Loblied zu ſingen. Die Tage waren für die Entwicklung der Pflanzenwelt günſtig, was ſich jeweils in unſeren Bienenvölkern auffallend bemerkbar macht. Der Brutanſatz war im rapiden Steigen begriffen und werden ſich wohl die Völker in der zweiten Maiwoche raſch füllen. Auch einige Trachttage brachte der ver⸗ gangene Monat, an einem Tag ging das Zünglein an der Wage 1850 8 höher, gewiß ein bemerkenswertes Ergebnis am 24. April. Der Witterungsumſchlag am 28. bereitete der gehegten Hoffnung raſch ein jähes Ende. Hätte der April nur wenigſtens die kalten Tage bei ſeinem Scheiden mitgenommen. Wir hoffen, daß die Maiſonne denſelben bald ihr Handwerk legt; denn ſie ſind der Entwicklung alles Lebenden immer ein Hemmſchuh, beſonders im Anfangsſtadium: Wenn draußen die Quellen verſiegen, läßt die Königin mit der Eierlage ſofort nach, aus denſelben Ende April bis Mitte Mai entſtehen die Bienen, welche die Hauptſchlacht im Allgemeinen zu ſchlagen haben. Aber nicht nur dadurch erfahren die Völker einen Rückſchlag und Stillſtand, ſondern viele tauſend bleiben draußen auf dem Felde der Arbeit, wenn ein eiſiger „Naſſauer“ ſie jäh überraſcht. Scharenweiſe müſſen die Emſigen oft auf dem halben Wege oder nur halb beladen umkehren, denn eine dunkle Wolke verkündet den nahen Tod. Wohl denen, die ſich warnen laſſen und die nicht noch ein Tränklein oder Mehl⸗ körnlein mitnehmend, dem Untergang ſicher ſind. Eine Tränke mit lauwarmen Waſſer in der Nähe des Stan⸗ des, rettet gerade in dieſen Tagen ungezählte Bienen. Sorge aber dafür, daß die Tränke nie verſagt, denn die Immen laſſen ſich nicht lange nasführen und bleiben weg, wenn ſie einige Metzgers⸗ gänge gemacht haben. Waſſer und Wärme ſind auch bei den Bie⸗ nen notwendige Dinge. Heute, am 2. Mai, iſt es tatſächlich zu kühl, um mit der Feder im ungeheizten Zimmer zu arbeiten und luſtig brummt der Ofen, um die Behaglichkeit des Imkers zu erhöhen. Denke an ſolchen Tagen doppelt daran, daß die Bienen keine Eisbären ſind und da ſie brüten müſſen, noch mehr Wärme brauchen als ihre Pfleger. Darum die Winterkiſſen nicht zu früh entfernt. Erſt dann, wenn die Entwicklung der Völker für dieſe keinen Raum mehr erübrigt. Ich laſſe lieber die Völker in der dritten Etage(in der auch ein Winterkiſſen ſteht) als daß ich das untere zu früh wegnehme. Jetzt verlangen unſere Bienen die aufmerkſamſte Pflege des ganzen Jahres. Sollen ſie zur Hauptſchlacht ſchlagfertig ſein, ſo dürfen ſie in dieſer Zeit keinen Nahrungsmangel haben, ſon⸗ dern müſſen im Fett ſchwimmen. Die Königin richtet ſich mit ihrer Eierlage nach dem vorhandenen Vorrat. Im vergangenen zumal ſie ſtark waren, nur geringe Mengen Futter gebrwucht, weshalb Notfütterung im Frühjahr nur bei den nachläſſigen Imkern vorkommen konnte. Mit der Futterflaſche ſollte der Bie⸗ nenzüchter im Frühjahr nicht laufen müſſen. Sie ſchädigt im Frühjahr mit Recht das Vertrauen zu dem betreffenden Züchter. In Trachtpauſen iſt das beſte Reizmittel die entdeckelte, in war⸗ mes Waſſer getauchte Honigwabe. Iſt es eine ſchöne Arbeiter⸗ wabe, ſo wird ſie direkt an die Brut angeſchoben und in wenig Stunden finden wir ſchon Eier in den geleerten Zellen. Kandier⸗ ter Waldhonig übt auf die Eierlage ebenfalls einen großen Ein⸗ fluß aus. Können wir bei kühler Witterung den Bienen etwas lauwarmes Waſſer im Stocke ſelbſt geben, ohne daß Wärme ver⸗ loren geht, ſo ſind weniger genötigt auszufliegen, um Waſſer im Freien zu holen. Der im letzten Monatsbild erwähnte Schaar⸗ ſchmidt'ſche Futter⸗ und Tränkapparat läßt ſich dazu tadellos verwerten. Hier näher auf die Brauchbarkeit desſelben einzu⸗ gehen, könnte als Reklame betrachtet werden und verweiſe ich auf die Beſprechung desſelben im nächſten Vereinsblatt(Juni) und wem's zu lange geht, der frage beim Schreiber dieſer Zeilen di⸗ rekt an. Wollen wir ein Volk zur größten Tätigkeit anſpornen, ſo müſſen wir vor allem die Bauluſt desſelben befriedigen. Wir hängen zur Erweiterung ganze Mittelwände ein und ſparen die ausgebauten Waben bis zur Haupttrachtzeit auf, wo ſie viel nütz⸗ licher für uns verwendet werden können. Dabei iſt aber zu beach⸗ ten, daß wir die Kunſtwaben am rechten Platz und zur rechten Zeit einhängen. Sie ſollen Brut⸗ und keine Honigwaben geben; darum müſſen ſie dahin kommen, wo die Königin gerade arbeitet, d.., wo friſche Eier gefunden werden. Iſt der Meiſter an der Grenze des Brutneſtes, ſo werden Mittelwände an die Brut an⸗ geſchloſſen, iſt er aber im Zentrum des Volkes, ſo geht es zu lange bis die Wabe beſtiftet wird und wird als Aufſpeicherungswabe benützt; darum in dieſem Falle die Mittelwand in die Mitte: aber nie 2 ſolche nebeneinander, da ſonſt der Brutkörper zu ſehr getrennt wird. Daß man keine Wabe im Honigraum ausbauen läßt, geht aus dem Geſagten ohne Weiteres hervor. Solange eine eingehängte Wabe nicht beſtiftet iſt, hänge ich keine neue ein. Durch dieſe Art der Erweiterung können wir, wenn auch das Schwärmen nicht ganz verhüten, ſo doch den Schwarm bis nach der Tracht verſchieben; denn im Grunde genommen muß unſer Beſtreben darauf gerichtet werden, daß unſere Völker geeint die Haupttracht ſchlagen und dann ſchwärmen, dazu aber noch weitere Maßnahmen nötig, die hier nicht genauer beſprochen werden können. Im Mal beginnt auch die Zeit der Königinerneuerung. Völker die trotz junger Weiſel nicht vorwärts wollen, vergienen: Je⸗ ſaja 41, Vers 24: Es iſt eine ungeratene Sippſchaft. Keinesfalls darf die Königin beibehalten werder oder gar von ihr eine junge nachgezogen werden: denn von einem Raben kann niemals eine Nachtigall abſtammen. Wie Königinnen nachgezogen werden, iſt ein Spezialgebiet, das in dem engen Raum, den die Tageszeitung uns bereitwilligſt in dankenswerter Weiſe zur Verfügung ſtellt, nicht beſprochen werden kann. Zum Schluſſe kann nicht unbeſprochen bleiben, daß es auf⸗ fallend und befremdend erſcheinen muß, wie viele Kreisausſchüſſe bei ihren Beratungen aller nützlichen Nebenbeſchäftigungen der Landwirtſchaft gedenken und ſie mit Beiträgen unterſtützen, nur die Bienenzucht geht leer aus. Die badiſche Landwirtſchaftskam⸗ zu ihrer Förderung einen nambhaften Beitrag zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Auch einige Kreisausſchüſſe haben ſchon jahrelang für das Gedeihen der Bienenzucht ein warmes Herz. Obenan unter die⸗ ſen ſteht der Kreis Freiburg. Was nützen uns z. B. die ſchönſten Obſtanlagen(für die erfreulicher Weiſe in einzelnen Kreiſen mehrere 1000 Mark verwendet werden, ohne leider an die Bie⸗ nenzucht zu denken), wenn es in dem Gebiete an Inſekten fehlt, welche die Befruchtung b n. Als das Inſekt kommt im Winter, mit der gleichmäßigen Temperatur, haben unſere Völker mer dagegen hat die Wichtigkeit der Bienenzucht anerkannt und von 5 Pfg. verlangt und bezahlt. Es wäre Pflicht gebracht, eine Fe die in ſo großen Scharen überwintert. Vielleicht geben dieſe Zeilen da und dort den Anſtoß, damit der Stein ins Rollen kommt. Wir Imker ſind für jede Förderung der Poeſie der Land⸗ wirtſchaft, wie die Bienenzucht genannt wird, dankbar. Wagſtockergebniſſe: Geſamtgewicht Volk a. 38,200 Kg.; bz 52,900 Kg. Zunahme durch Tracht a. 1,400 Kg.; b. 2,650 Kg. Ab⸗ nahme a. 2,200 Kg.; b. 5,000 Kg.; höchſte Temperatur.24., niederſte—5,.; ganz helle Tage 18, teilweiſe hell 5, Regen 10, Reif 2. Bien Heil! Kaufmannsgericht Mannheim. Vorſ. Rechtsrat Dr. Erdel; Beiſitzer aus dem Kreiſe der Kaufleute: Markus Hirſchland und Ed. Mayer jr.; aus dem Kreiſe der Handlungsgehilfen: Karl Ad. Brenner und Phil. Eder. J. L. war laut ſchriftlichem Lehrvertrag vom 29. Auguſt Is. als Handlungslehrling bei der Firma H. u.., Zigarren⸗ fabrik beſchäftigt. Anfang Januar l. Is. wurde er vorzeitig aus der Lehre entlaſſen. Sein Klageanſpruch geht auf Fortſetzung des Lehrverhältniſſes bis zum vertragsmäßigen Endtermine oder Zahlung der vertragsmäßigen monatlichen Vergütung vom 1. März ds Is. ab bis zum Ende der bedungenen Lehrzeit. Der Beklagte beantragte Abweiſung der Klage. Zur Begründung der erfolgten vorzeitigen Auflöſung des Lehrverhältniſſes trug der beklagtiſche Vertreter u. a. Folgendes vor: Am 8. Januar habe der Lehrling den Auftrag erhalten, bei Kohlenhändler Sch. eine Rechnung von 52 oder 53 M. zu bezahlen. Zu dieſem Zwecke habe er 3 Zwanzigmarkſtücke mitbekommen. Die Rechnung ſei von dem Lehrling quittiert zurückgebracht worden. Gleich darauf aber habe die Frau des Sch. telephoniert, daß der Lehrling die 3 Zwanzigmarkſtücke wieder mitgenommen haben müſſe, da ſich die⸗ ſelben nicht vorfänden. Zur Rede geſtellt, habe der Lehrling be⸗ ſtritten, die 60 Mark wieder an ſich genommen zu haben; Frau Sch. habe aber auf Mitteilung dieſes Ergebniſſes der Befragung des Lehrlings darauf beſtanden, daß ſie die 60 Mark nicht habe. Ueber dieſen Vorfall wurde auf beiderſeitigen Antrag Frau Sch. als Zeuge eidlich vernommen. Die Beklagte machte zur Begrün⸗ dung ihres Klageabweiſungsantrags weiterhin geltend, daß am 13. Januar zwiſchen dem Vater des Lehrlings und dem Teilhaber H. eine Einigung ſtattgefunden habe, wonach der Lehrling als rechtmäßig entlaſſen gelten ſollte, die beklagte Firma aber die Vergütung bis Ende Februar bezahlen ſollte. Der klägeriſche Vertreter(Vater des Klägers) gab zu, daß er in der Tat die 40 Mark für Januar und Februar bekommen hat; er ſtellte aber in Abrede, daß er damit in die Auflöſung des Lehrverhältniſſes ge⸗ willigt habe. Gegenüber dieſer Behauptung berief ſich der beklagte Vertreter auf ſeinen Commis F. als Zeugen dafür, daß der Teil⸗ haber H. ſofort nach Beendigung ſeiner Unterredung mit dem Vater des Lehrlings dieſem(dem Zeugen) mitgeteilt habe, er habe ſich mit dem Vater geeinigt, der Lehrling ſei entlaſſen, habe aber ſein Gehalt für Januar und Februar mit 40 Mark bekommen. Das Urteil lautet auf Abweiſung der Klage unter fol⸗ gender Begründung: Lege man die durchaus glaubwürdigen Aus⸗ ſagen der Frau Sch. zu Grunde, ſo könne eigentlich kaum ein Zweifel daran aufkommen, daß der Lehrling die 60 Mk, welche er der Frau Scch. auf den Tiſch gezählt hatte, unbemerkt von dieſer wieder an ſich genommen und für ſich behalten habe; denn eine andere Möglichkeit ſei nach den Bekundungen der Frau Sch. kaum vorhanden. Das Gericht wolle jedoch nicht ſowei die Unterſchlagung des Lehrlings als erwieſen anzunehm ſes bedürfe dieſer Annahme nicht. Vielmehr ſei es für klagte als Grund zur ſofortigen Auflöſung des Lehrvertrag nügend geweſen, daß der Lehrling infolge der Mitteilung Frau Sch. in dem dringenden Verdacht ſtand, die 6 veruntreut reſp. der Frau Sch. entwendet zu haben. Dieſe n gende Verdacht habe es der beklagten Firma unmöglich gemacht, den Lehrling, der bis dahin wiederholt zu Geldgeſchäftsbeſ gungen verwendet worden war, zu behalten. Schon aus d Grunde ſei auf Abweiſung der Klage zu erkennen. Dazu komm aber noch, daß die Behauptung des beklagten Vertreters, er habe ſich mit dem Vater des Lehrlings über die Auflöſung des Lehr. pertrags geeinigt, zweifellos zutreffend ſei. Dafür ſpreche di Tatſache, daß ſich der Vater des Lehrlings den Gehalt desſelbe bis Ende Februar habe bezahlen laſſen und außerdem insbeſon dere auch die Bekundungen des Zeugen— des Kommis F. Gerichtszeitung. Darmſtadt, 11. Mai. Der bisher noch unbeſt 46jährige Bürgermeiſtereiſekretär Peter Weber von Dieb hatte ſich heute wegen Unterſchlagung von Mündelgelder Höhe von 2675 Mk. zu verantworten. Weber bezog Jahre 1897 einen monatlichen Gehalt von 50 Mark u damit eine Familie von 7 Köpfen ernähren. Vom Jahre 1. bezog er 75 Mark, wurde jedoch krank, und bezog während Krankheit keinerlei Krankengeld oder ſonſtige Unterſ Dadurch wurde Weber veranlaßt, die ihm anvertrauten gelder anzugreifen. In der Rechrung, die er dem Vorm ſchaftsgericht vorzulegen hatte, waren die entnommene als Darlehen für fingierte Perſonen eingetragen. Se ſchlagung wurde ihm durch das Vormundſchaftsgericht welches ſich nicht die dazugehörigen Belege vorlegen Angeklagte wurde zu einer Gefängnisſtrafe von 6 Mo urteilt. Straße infolge des regen Verkehrs der ſchweren Laſtwagen bölli⸗ ausgefahven iſt, iſt die Staubentwicklung eine ganz enorme und beläſtigt jeden Menſchen, der in die mißliche Lage kommt, di Straße benützen zu müſſen. Am meiſten jedoch haben die Ben der Käfertalerſtraße unter dieſem Mäßſtande zu leiden; auch bielen armen Kinder zu bedauern, welche dieſen Weg täglich vierma zu begehen gezwungen ſind, um die Schule Wohlgelegen zu beſuche Nur ganz ſelten bekommt man den ſtädtiſchen Sprengwagen zu ſehen, der das Begießen der Straße recht oberflächlich beſo Man bittet dringend um Abhilfe dieſes unhaltbaren Zuſtande *****—55— Die obere Neckarüberfahrt nach dem Friedhof. Vor einigen Jahren wurde im„General⸗Anzeiger“ b geben, daß der Fahrpreis an der oberen Neckarüberfahrt Friedhof von 5 Pfg. auf 3 Pfg. berabgeſetzt wurde. De achtet wird von dem verkehrenden Publikum immer der Behörde, hier unverzüglich Abhilfe zu ſchaffen ine nebſt Tarif öffe Allgemeinen nur die unteren Ueberfahrt entſprechend. General⸗Unzeiager. (Abendbla kt.) Mannheim, 12. Mai. 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