— 1 mäßiges Entgelt. N natürlich⸗ſehr einfach. Wir ſind im Koloniſtenland und die 1 Gelder fließen ſparſam. Es ſind gerade deutſche Rückwanderer znu tun. das Wort„Pengepexſel“(Geldwechſel) ſteht. uns eine Anzahl Kronen in„ſmaa Penge“, d. h. kleines Geld, Abonnement: Gadiſche Volkszeitung.) 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg⸗ In ſera te: Die Colonel⸗Zeile.. 28 Pfg⸗ Auswärtige Inſerate„„ 80„ Die Reklame⸗Zeile.„1 Mark Badiſche Neueſte Na Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Manuheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben Eigen (ausgenommen Sonntag) drichten in Berlin und Karlsruhe. (Mannheimer Volksblatt) Tabtbesn „General⸗Auzeiger Maunheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(Au⸗ nahme v. Druckarbeiten 841 Redaktion 0 7 0 377 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung„ 219 e Redaktionsbureaus Nr. 240. Ins Polenland. Eine Studienſahrt ſüddeutſcher Politiker und Journaliſten in die Oſtmark. Badener in der Oſtmark. G. Poſen, 24. Mai, Das Ziel der preußiſchen Anſiedelungskommiſſion iſt, den deutſchen Oſten zu einem reinen d eutſchen Bauern lan de zu machen unter Aufteilung des geſamten Großgrundbeſttzes. Sie will germaniſieren, die Oſt⸗ mark germaniſch durchkomponieren und der deutſche Bauer, der mit der eigenen Familie wirtſchaftet, keine polniſchen Arbeiter benötigt, erſcheint ihr der zuverläſſigſte Bürger dieſes weitausſchauenden Unternehmens, das, vollendet, ſicher eine der größten koloniſatoriſchen Taten des Deutſchtums ſein würde. Nur wer den meilenweit menſchenleeren deutſchen Oſten heute durchfährt und ſich dann im Geiſte dasſelbe Land von blühenden Dörfern überſät vorſtellt, wie unſer Süd⸗ deutſchland, verſteht ganz die Rieſengröße dieſes Beginnens zu würdigen. Ein dicht bevölkertes deutſches Bauernland, aus allen Stämmen des deutſchen Volkes gebildet, welch eine Perſpektive! „Nicht ruhig zwar, doch tätig frei zu wohnen.“ Das Wort aus dem Fauſt könnte man als Eingangswort auf die Pforte zu dieſem neuen deutſchen Bauernlande ſchreiben. In langer Wagenreihe fuhren wir heute früh durch feld⸗ dienſtübende Soldaten hindurch hinaus in einige bäuer li ch e und Arbeiter⸗Anſiedelungen in der Umgegend von Poſen. Der Präſident der Anſiedelungskommiſſton und einige ſeiner Räte begleiten uns, um uns das Anſiedelungswerk zu erklären. Ich gebe wiederum einige Augenblicksbilder. Das Ziel iſt, den angeſiedelten Arbeiter zum Pächter, den Pächter zum Eigentümer, zum Rentengutsbeſitzer zu machen. Ueber das Verfahren wird ſpäter ausführlich zu handeln ſein. Wir beſuchen zunächſt die Anſiedlerherberge. Dort werden die Familien, die zuwandern, zunächſt untergebracht gegen ganz Die Gebäude und die Ausſtattung ſind aus Rußland da. Die Schwaben bringen ihren Heimats⸗ dialekt in der vierten Generation zurück. O du deutſche Treue! Die Anſiedelungskommiſſion baut ſelbſt Kirchen, Schulen, Krüge(Gaſtwirtſchaften), Pachtgehöfte und Arbeitergehöfte; 44 Kirchen, über 400 Schulen hat ſie ſchon gebaut. Pacht⸗ gehöfte werden jährlich 300 bis 400 gebaut. In Schön⸗ herrnhauſen beſuchen wir einen Pächter aus Bayern. Er fühlt ſich mit ſeiner jungen Frau hier ſehr wohl. Ver⸗ wandte haben ihn veranlaßt, in den deutſchen Oſten zu kom⸗ men. Sie ſind jetzt 4 oder 5 verwandte Familien hier, ein Beweis, daß die ſüddeutſchen Bauern, die auswandern, doch auf ihre Rechnung zu kommen ſcheinen. Die Schwiegermutter Anſeres Pächters, erzählt er ſelbſt ganz behaglich, habe vor zwei Jahren Selbſtmord oder ſonſt etwas begehen wollen, als ſie den Kindern nachziehen ſollte. Nun iſt ſie da und kommt uns mit dem jüngſten Enkel auf dem Arm entgegen. Die Herren aus Bayern unterhalten ſich mit ihr und ich glaube nicht, daß ſie noch ſo finſtern Gedanken nachhängt. Mittwoch, 26. Mai 1909. Man darf natürlich keine ſtrotzenden Bauernhöfe erwarten. Es iſt Koloniſtenland, gewiß muß in harter Arbeit dem Boden ſein Ertrag abgerungen werden, aber man hat doch überall den freundlichen Eindruck der Zweckmäßigkeit des ganzen An⸗ ſiedelungsplanes und des tätig freien Gedeihens. Ich frage dieſen und jenen, wie er zufrieden, und die Antwort lautet übereinſtimmend, wir ſchwimmen auch hier nicht in Glück und eitel Wonne, aber wenn wir fleißig ſind, dann wollen wir hier im Oſten ſchon vorankommen und zu einem ordent⸗ lichen Wohlſtand gelangen. Der eine oder andere wird ſogar ſehr kräftig gedeihen, wir beſuchen einen Anſiedler, der Eigen⸗ tümer iſt, der verſichert, es gehe ihm ſehr gut und er habe feſtes Pertrauen, und ſein Glück wäre pollkommen, wenn nur das bayeriſche Bier nicht fehlte! Wir kommen nach Golenhofen, einem Rie endorf, in dem die verſchiedenſten Bauſtile aus ganz Deutſchland ver⸗ einigt ſind. Es iſt ganz von der Anſiedelungskommiſſion gebaut. Der Weſtfale wohnt in ſeinem weſtfälinger Haus, der Schwarzwälder in ſeinem Schwarzwaldhaus. „Hier werden Sie auch Badener finden! Und richtig. Ich komme an ein ſchmuckes Haus.„Gibts hier auch welche aus dem Ländle?“—„Ja, wir ſind daher.“—„Und ich komme aus Mannem.“— Ich muß eintreten und Kuh und Schweine beaugenſcheinigen. Mathias Staufer heißt er und iſt aus Helmlingen(Bezirk Kehl). Frau und Tochter ſchütteln mir vergnügt die Hand. Sie ſind zufrieden, nur Heimweh haben ſie, Heimweh. Der Staufer hat ein Rentengut von 55 Morgen und 20 Morgen Pachtland. Es ſind noch drei Familien aus Helmlingen da, Heſſelhorſt, Zimmer, Heiland und dieſer Heiland aus dem ſchönen Badener Land iſt ſogar Gemeindevorſteher von Golenhofen. Und endlich noch einer aus Baden und zwar aus Secken: (Seckenheim) bei Mannem. Die Freude iſt natürlich be⸗ ſonders groß. Er heißt Frey und iſt ein ganz tüchtiger Oſtmärker geworden. Seit 1898 iſt er hier, 3 Jahre war er dann wieder in der Heimat und nun iſt er wieder hier. Im Wirtshaus ſetzen wir uns zuſammen und es gibt ein fröhliches Gerede. Und als die Stunde des Abſchieds kommt, da laſſen die badener Koloniſten es ſich nicht nehmen, uns auf die Bahn zu begleiten. Des Mathias Staufer ſchlanke, braunäugige Tochter ſteht im Garten und winkt, ſolange ſie uns ſieht. Auf dem Bahnhof drücken wir uns nochmals kräftig die Hände. Und viele, viele tauſend Grüße an die Heimat 7 Ich richte ſie hiermit aus. Es waren freundliche, das Herz bewegende De eee e eeeee Nationalliberalismus und Bund. [Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 25. Mai. Der ſchwüle Ernſt dieſer Tage, in denen Zentrum und Konſervative unter höhniſcher Verachtung aller wirtſchaft⸗ lichen Bedürfniſſe des zu zwei Dritteln von Induſtrie und Handel lebenden Landes im Geſchwindſchritt eine Finanz⸗ reform nach dem Herzen Großagrariens beſchließen, iſt durch ein Satyrſpiel unterbrochen worden: der nationalliberale Landtagsabgeordnete Heydweiler hat ſein Stunden. ce. (Abendblatt.) Mandat zum preußiſchen Abgeordnetenhaus niedergelegt, weil ihm die Haltung der Reichstagsfraktion zur Erbanfallſteuer nicht mehr konveniert. Zugeſtanden muß freilich werden, daß ſie ihm nie konveniert hat. Er hat ſich ſchon im Früh⸗ winter durch eine literariſche Propagierung der Dividenden⸗ und der Umſatzſteuer bekannt gemacht und er hat noch vor einigen Wochen in einem beſonders kritiſchen Augenblick es niit ſeinem Takt für vereinbar gehalten, ſich an den Buſen der„Deutſchen Tageszeitung“ zu flüchten und ihr ins Ohr zu raunen: ſie hätte ganz Recht; eine Beſteuerung der Erb⸗ ſchaften von Deſzendenten und Ehegatten untergrabe den Familienſinn und widerſtritte allen germaniſchen Empfin⸗ dungen. Wir glauben nicht, daß die Mandatsniederlegung des Herrn Heydtweiler bei ſeinen Parteigenoſſen allzu ſchmerz⸗ liches Bedauern hervorrufen wird. Der Herr iſt, ſoweit wit wiſſen, in den zwei Jahren, die er der nationalliberalen Land⸗ tagsfraktion angehört, in ihr nie recht heimiſch geworden; er iſt immer ein Einſpänner geblieben, ein einſamer Sinnierer, der auf eigene Fauſt allerlei Projekten nachhing und nie das Bedürfnis fühlte, ſie hinter Fraktions⸗ oder Parlaments⸗ beſchlüſſen zurückzuſtellen. Weſentlich ſtärker wirkten ſchon die Verpflichtungen, die er gegenüber dem Bund der Land⸗ wirte empfand. Herr Heydtweiler war nämlich zugleich auch vom Bunde der Landwirte gewählt worden und dahin trieb ihn offenſichtlich der ſtarke Zug des Herzens. In dubio war er, wie ja auch die Geſchichte ſeiner Mandatsniederlegung lehrt, immer für den Bund und ſo haben Fraktion und Partei eigentlich allen Grund, ſich zu dem Entſchluß des Herrn Heydtweiler zu beglückwünſchen. Der Schritt paßt gut zu der Stimmung dieſer Tage, da ein tapferes Ermannen durch die nationalliberalen Reihen geht und man ſich auf ſich ſelbſt zu beſinnen beginnt und die Wurzeln liberaler Kraft. Denm nimmt mans genau, war dieſer Dr. Heydtweiler ja nur ein Typus; allerdings einer, dem man gottlob zu entringen ſich anſchickt. Wie manchem haben die nationalliberalen Fra tionen in den letzten Jahren Obdach gegeben, der nach ſeiner poli⸗ tiſchen Struktur nicht anders war als Herr Heydtweiler. Das waren jene Kompromißkandidaturen, denen man(Ver⸗ zeihung für die kühne Bildung) die„Entnationalliberaliſie⸗ rung“ der Provinz Hannover zu verdanken hat. Die weniger nach den Bedürfniſſen der Wählerſchaft, als nach dem Placet des hochmögenden Bundes der Landwirte ausgewählt wurden. Dabei ging es denn zu etwa wie bei der Biſchofswahl: man präſentierte eine Anzahl Kandidaten und nur wem der Bund das tolerari potest zubilligte, ward ſchließlich als national⸗ liberaler Bewerber nominiert. Das hat der nationalliberalen Partei vielfach empfindlich geſchadet und ſchadet— man denke an den Fall des Herrn Lehmann⸗Jena— ihr auch noch und wenn unter den ſtimulierenden Eindrücken dieſes letzten Winters darin ein Wandel eintritt, ſo kann man ſolche Entwicklung nur mit Genugtuung begrüßen. Sie wird den Nattonalliberalen nützen und der Sache des Geſami⸗ liberalismus nicht minder. Nur ſollte man ſich bei der Er⸗ örterung dieſer Dinge die phariſäiſche Ueberheblichkeit abge⸗ wöhnen. Es hört ſich ſo ſtolz an, der Kraftloſigkeit zu ſpotten, die nicht einmal die Herrſchaft im eigenen Hauſe zu bewahren weiß. Aber ganz ſo leicht liegt das Problem für die National⸗ liberalen wirklich nicht. Die ſind doch nun einmal eine Mittelpartei und die Eigenſchaft aller Mittelparteien iſt es, Feuilleton. Kinderhilfstag. Wp. Kopenhagen, Ende Mai. Wenn ein Fremder nach Kopenhagen kommt und in einem hieſigen Reſtaurant die Aſche einer Kopenhagener Zigarre— die übrigens durchweg beſſer iſt als ihr Ruf— auf einem der apfel⸗ runden Streichholzbehälter abſtreift, ſo wird er an deſſen Ober. fläche einen Schlitz und an der Seite eine gepreßte Aufſchrift be⸗ merken. Sie heißt, Smaa börnes Vel“, zu deutſch etwa„ge⸗ denkt der kleinen Kinder“, und iſt eine in Blech ausgedrückte ver⸗ ſchämte Bettelei, für dieſe ein Scherflein in den Aſchenopferſtock Durch dieſen Schlitz findet manches Kupfer⸗ und auch wohl Silberſtück den Weg zum Wohl der bedürftigen Kleinen. In viel größerem Maßſtabe aber geſchieht dies am Kopenhagener „Börnehjaelpsdagen“, d. h.„Kinderwohlfahrtstag“ oder„Kinder⸗ hilfstag“. Der däniſche Arzt J. Carlſen hat es verſtanden, eines der natürlichſten und ſchönſten aller Gefühle, das der Verantwort⸗ lichkeit gegenüber den Kindern, in Dänemark zu einem großen Volksfeſt zu geſtalten. Es findet in Kopenhagen am 18, Mai jedes Jahres ſtatt. Die übrigen Städte haben andere Tage; auch gibt es in ganz Dänemark noch ſonſtige Sammeltage für„ſyge, ſattige, forladte og ſorſömte Börn“, d. h. für„kranke, arme, ver⸗ laſſene und vernachläſſigte Kinder“. Um einen ſolchen„Kinderhilfstag“ mitzumachen, gehen wir zunächſt in einen Laden, etwa eine Eiſenkrämerei über deren Tür Hier wechſeln wir Krone zehn Oere Aufgeld bezahlen[dieſes Aufgeld fließt gleichfalls in den Kinderſonds). Mit dem Kleingeld ausgerüſtet wagen wir uns in die wimmelnde Volksmenge, um für wenig Koſten eins der ſchönſten und maleriſchſten Volksfeſte mitzufeiern. Schon in früher Morgenſtunde iſt ganz Kopenhagen auf den Beinen. Ohrenbetäubender Lärm erfüllt die mit dem leuchtenden Rot flatternder Danebrogs geſchmückten Hauptſtraßen und Plätze. Tauſende von Blechſparbüchſen mit der Aufſchrift„Börnehjaelps⸗ dagen“ machen ihn. Keine zehn Schritte, manchmal keine zwei oder überhaupt keinen Schritt, kann man gehen, ohne von einem Sparbüchſenträger angehalten zu werden. Junge Mädchen in maleriſchen däniſchen Bauern⸗, in Nokoko⸗ in Phantaſie⸗ und an⸗ deren Koſtümen oder im Straßenkleid; Buben und Mädel als Pierrots, Kolombinen, Huſaren, Bauern, Bäuerinnen, Eskimos: Studenten, echte Fiſchfrauen vom Gammelſtrand. Bäuerinnen von der Inſel Amager mit leuchtend grünen Röcken, bunten Schürzen, ſchwarzſeidenen Taillen und wunderhübſchen alten goldenen und ſilbernen Hauben: kurz, unzählige Hände ſind im Dienſte der Barmherzigkeit bemüht, dem gewöhnlichen Straßen⸗ bummler ſein Geld abzunehmen. Der Liebenswürdigkeit, mit der Klein und Groß uns anſchnorrt, iſt ſchlechterdings nicht zu widerſtehen. Die ganz Raffinierten halten uns zwei, vier, ja ſelbſt zehn ſolche Klöterbüchſen, in jeder Hand fünf, entgegen, und nicht ſelten ſteckt ein wohlhabender Flaneur der Trägerin in jede Büchſe ein Geldſtück, beſonders wenn ſie jung und hübſch iſt. An den Armen tragen die Sammler Spankörbchen mit friſchen Blu⸗ men und Anſichtskarten, die alle für den„Börnehjaelpsdag“ her⸗ geſchenkt ſind. Wir gehen, nicht ohne verſchiedene kleine Kinder mit und ohne Koſtüm, beinahe tot getreten zu haben, von der Veſterbro⸗ gade durch die enge Frederiksberggade über den Alt⸗ und Neu⸗ markt durch die Nygade und Oeſtergade bis zu Kongens Nytorw. am ſtärkſten. Vor dem alten Rathaus genießen wir ein ſchein⸗ baxes Gratiskonzert einer Militärkapelle.(In Wirklichkeit müſ⸗ ſen wir in die uns umlauernden Sammelbüchſen gehörig blechen.] Es wird Mittag, ein kalter Wind weht, Hagelſchauer gehen her⸗ unter. Wir flüchten uns in das Cafe am Gammeltorv, um uns von hier aus die Feſtzüge anzuſehen. Um zwölf Uhr beginnen ſie auf den verſchiedenſten Plätzen ihre Aufſtellungen, dann ziehen ſie bis ſieben Uhr abends zwiſchen dem neuen Rathaus und Kon⸗ gens Nytorp hin und her. Tſchingbum!.. Markt und Frederik⸗berggade ſind ſchwarz, richtiger bunt von Menſchen. Alles wartet auf die Züge. Der Wind wird immer ſtürmiſcher. Er peitſcht das Waſſer des Springbrunnens in Schwaden über die Volksmenge. Die Schlag⸗ ſahne weht aus den Taſſen der Schotolade trinkenden Damen von der offene Cafévervanda auf die unten promierenden Toiletten. Es iſtü der Tag der fliegenden Hüte. Sie konkurieren mit Graf Zeppelin und ſteigen zum Gaudium der Feſtteilnebmer, wahr⸗ ſcheinlich aber nicht ihrer Beſitzer, in unermeßliche Höhen. Uebri⸗ gens iſt Graf Zeppelin durch ein Luftſchiff mit wahnſinnig wir⸗ belnder Schraube in einem originellen Zuge vertreten, der außer⸗ dem eine Montgolfiere, eine Charlière und einen Drachenflieger vorführt. Die etwas frierende Dollarprinzeſſin, Frau Elſe Fro⸗ lich vom Ny⸗Theater, zeigt ſich auf elegantem Wagen dem Volke. Ein Wagenzug mit ſcharlachroten Poſthoten macht ſich in der rem⸗ brandtiſchen Beleuchtung beſonders ſchön. Es folgt die Jeuer⸗ wehr mit ihren Wagen Ein Vikingerſchiff mit weißen Matroſen, Maxineunteroffizierſchülern, ſchwankt über die Köpfe der Menge dahin. Ein Studentenzug folgt. Und viele andere. Dazwiſchen originelle Einzelmasken. Ein roſafarbenes Schwein in einem grünen Frack macht beſonderes Aufſehen und erzielt gewaltige Einnahmen. Denn man darf nicht glauben, daß nun etwa dieſer Feſtzug gratis ſei. Nein, der Zuſchauer muß bezahlen. Mit Kupferſtücke oder ſilberne Zehnöreſtücke um, wobei wir für jede In dieſen Hauptverkehrsadern iſt die Wimmelei und Sammelei Büchſen, mit Gazekäſchern an Bambusſtangen, mit Dienſtmüßen, Damals wurden ganze 14 Stimmen gegen den Antrag Bebel vom Fürſten Bülow zur Mitarbeit an der Finanzreform Otrgan, indem es ſich über die Politik des Reichskanzlers„mit 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Abens blatt.) — 3—— Mannheim, 26. Mak daß ſie Elemente an ſich ziehen, die im Grunde nur cum grano salis zu ihr gehören. Leute, die ſo und zur Not auch anders können; die bei Licht beſehen überall und nirgends zu Hauſe ſind. Soll die nationalliberale Partei in jedem einzelnen Fall ein Rügeverfahren eröffnen und die mehr oder weniger Diſſentiernden über die Klinge ſpringen laſſen? Höhnen wir nicht über die Sozialdemokratie und ihren ſtarren Gewiſſenszwang, der keine Götter duldet neben dem allein ſelig machenden Marx und den Widerſtrebenden das„Fliegen“ beibringt? Wie geſagt: derlei Erwägungen ſind doch auch nicht außer Acht zu laſſen. Auf der andern Seite iſt Partei⸗ und Fraktionsbildung ohne einen gewiſſen Zwang, ohne Dis⸗ ziplin und Diſziplinarmittel nicht denkbar und deshalb werden die Nationalliberalen je länger je mehr darauf dringen müſſen, daß die abweichenden Meinungen ſich nicht an die Oeffentlichkeit wagen. In den Fraktionsſitzungen mag man ringen und kämpfen ſo viel man will; liegt aber erſt ein Fraktionsbeſchluß oder wie beim Streit um die Erbſchafts⸗ abgabe eine Entſcheidung der höchſten Parteiinſtanz, des Zen⸗ tral⸗Vorſtandes vor, ſo hat man ſich eben zu fügen. Oder man hat nach dem Vorbilde des Herrn Heydtweiler die Kon⸗ ſeguenzen zu ziehen. Sonſt gibt es nur noch ein Drittes: daß dieſe Konſequenzen dann von anderen gezogen werden. Aber in kritiſchen, entſcheidungsſchweren Momentden kann keine Partei— und ſeien ihr Liberalismus und Toleranz noch ſo ſehr Lebensluft— von Leuten, die vor der Oeffent⸗ lichkeit zu den Ihren zählen, ſich in den Rücken fallen laſſen. Das würde ihr alle Aktionskraft lähmen und die National⸗ beralen, die ſoeben erſt auf ihrer Zentralvorſtands⸗Sitzung ſo tapfere Worte gegen den Bund der Landwirte gefunden haben, ſehen nicht gerade darnach aus, als ob ſie nach ſolcher Lähmung gelüſtete. Politische Uebersicht. Maunheim, 26. Mai 1909 Ein zweckloſes Abentener nennt der Vorwärts“ den in Paris gefaßten Beſchluß, dem geſcheiterten Poſtſtreik den Genera lſtreik folgen zu laſſen. Das ſozialdemokratiſche Zentralorgan ſchilt dabei auf die„Anarcho⸗Syndikaliſten“ als die angeblich alleinigen Ur⸗ heber jenes Beſchluſſes und ſtimmt der in Frankreich erhobenen Warnung zu, daß das Proletariat für den Generalſtreik nicht vorbereitet ſei. Dieſe nüchterne Beurteilung ſticht merkwürdig von der Begeiſterung ab, mit der gerade die deutſche Sozial⸗ demokratie den Gedanken des Maſſenſtreiks ſeit dem Jenaer Parteitage von 1905 aufgegriffen hat. abgegeben, der verlangte, Vorbereitungen für einen Maſſen⸗ ſtreik zu treffen. Die Heine, David und Frohme, die in Jena Bebel entgegentraten, aber völlig vereinzelt blieben, wer⸗ den die jetzigen Pariſer Vorgänge und ihre Beurteilung im Vorwärts“ mit Behagen genießen. Zentrum und Reichskanzler. Das Stuttgarker Organ des Herrn Erzberger richtet wieder einmal einen überaus ſcharfen Angriff auf den Reichs⸗ kanzler. Es höhnt über den Gedanken, daß das 8 ſi werde heranziehen laſſen, um dann dem Liberalismus von neuem den Platz zu räumen. Für welchen Preis jene Mit⸗ arbeit des Zentrums zu haben wäre, verrät ſein Stuttgarter genügender Deutlichkeit“ wie folgt ausſpricht: „Sie iſt die denkbar degenerierteſte für unſer ganzes inner⸗ politiſches Leben, ſie hat den Hurrapatriotismus hochgezogen, das Verhältnis der Parteien zu einander vergiftet, ſie hat erſt Streber⸗ tum und Byzantinismus gehegt und gepflegt und dann, zur Ab⸗ wechslung, demagogiſche Skreberei begünſtigt; jeder große Geſichts⸗ punkt mangelt ihr, dafür aber wird darauf hingearbeitet, eine Maforität durch Korruption der ihr angehörenden Parteien zu bilden. Das iſt das Werk des Kanzlers, das Fazit ſeiner inneren Politik!“ Das Stuttgarter Zentrumsblatt ſchließt mit der Droh⸗ ung, daß die geſinnungstreue Wählerſchaft den Abgeordneten, die ſich von dem„Kleber Bülow“ abermals gewinnen laſſen ſollten, die Gefolgſchaft verweigern würde. Dieſer Vorſtoß, der unmittelbar nach dem 13. Dezember 1906 heftiger nicht hätte geführt werden können, bildet ein kenn⸗ zeichnendes Gegenſtück zu dem harmoniſchen Zuſammen⸗ arbeiten des Zentrums und der Rechten im Steuerausſchuf des Reichstages. Ter ſozialdemokratiſche Bratenrock. Der von dem öſterreichiſchen Genoſſen Leuthner ver⸗ tretenen Anſicht, daß die deutſche Sozialdemokratie mit ihrer Agitation gegen Deutſchlands Wehrmacht zu Waſſer und zu Lande die Geſchäfte des Auslandes, namentlich der engliſchen und panflawiſtiſchen Hetzer, beſorgt, iſt der deutſche Genoſſe und ehemalige Nationalſoziale Maurenbrecher in einem Artikel der„Soz. Monatshefte“ beigetreten. Da ſich ſonſt in der deutſchen Sozialdemokratie niemand für Leuthner geregt hat, ſo iſt Maurenbrecher als weißer Rabe der Zielpunkt all⸗ gemeiner Aufmerkſamkeit und Entrüſtung im Genoſſenlager geworden. Ein dräuendes Unheil ſcheint gegen ihn anzu⸗ ziehen. So ſagt der„Vorwärts“ in einem gegen Mauren⸗ brecher gerichteten Artikel:„Maurenbrecher ſollte den ihm unbequemen ſozialdemokratiſchen Braten⸗ rock ein für allemal ablegen und ſich ſtatt deſſen ſtets in der nationalſozialen Hausjacke zeigen, die ihm viel beſſer paßt. Dann kann er ja mit Block und Leuthner zu⸗ ſammen die„Nationalſozialiſtiſchen Monatshefte“ ſogar wöchentlich herausgeben, unbeſchwert durch Rückſichten auf eine Parteizugehörigkeit, die ja bei ſolchen Anſichten doch nur eine Aeußerlichkeit iſt.“ Der„Vorwärts“ verſchärft dieſe Kritik noch durch die Bemerkung, daß Maurenbrechers inner⸗ politiſche Anſichten ſo verkehrt ſeien, wie die über die äußere Politik. Maurenbrecher wird alſo damit rechnen müſſen, daß man ihm eines ſchönen Tages den„ſozialdemokratiſchen Bratenrock“ mit Gewalt auszieht, wenn er ſich dieſes Klei⸗ dungsſtückes nicht freiwillig entledigt. Ein neuer Froſchmäuſekrieg. Der Krieg der in Deutſchland lebenden Schweizer gegen die„Stallſchweizer“ ſcheint in ein kritiſches Stadium zu treten. Hauptſächlich hat das Zentralkomitee des Schweize⸗ riſchen Unterſtützungsverbandes im Auslande“ gegen dieſen Unfug mobil gemacht, daß deutſche Stalljungen, Viehwärter u. ſ. f. ſächſiſcher und preußiſcher Herkunft auch in den Zei⸗ tungen kurzweg als„Schweizer“,„Stall⸗ oder Oberſchweizer“ figurieren. Nach dem durch ſeine originelle Schreibart be⸗ kannten„Bündener Tageblatt“ muß dieſes Organ für„Stall⸗ ſachſen“,„Vieh⸗ und Roß⸗ und Troßpreußen“ eine ganz in⸗ tereſſante Erſcheinung ſein.„Von Edelweiß flankiert, präſen⸗ tiert ſich im Titelkopf links eine alpine Sennerei, rechts ein Stallinneres, in welchem„Schweizer“ bei ihrer üblichen Han⸗ tierung ſind. In der Mitte befindet ſich groß das Schweizer⸗ wappen.— Wie geſagt, die nationale Entrüſtung hat hier⸗ orts Feuer gefangen und ſogar das ernſthafte konſervative „Berner Tageblatt“ ventiliert die Frage, ob nicht eine Vor⸗ ſtellung des ſchweizeriſchen Geſandten in Berlin bei der ſächſi⸗ ſchen Regierung wegen Mißbrauchs des Namens und des Wappens eines befreundeten Staates am Platze ſein könnte. Man wird aber, denken wir, in unſerm Bundesrat zunächſt doch noch Wichtigeres zu erörtern haben. Und dann ſind doch 95 ſüchſiſchen Stallſchweizer eben aus der— Sächſiſchen Schweiz“! 8 Badiſche Politik. Zeutrumsträume und Zeutrumshoffnungen. *„ Möhringen, 25. Mai. Kürzlich fand hier eine von etwa 60 Perſonen beſuchte Zentrumsverſammlung ſtatt. Ungefähr die Hälfte der Erſchienenen waren Liberale und Sozialdemokraten. Herr Rechtsanwalt Kopf von Freiburg ſprach über badiſche Landespolitik, wobei er die„Karliſtenbewe⸗ gung“ eingehend behandelte. Er ſcheint ſich für einen guten Pro⸗ pheten zu halten, denn er konnte ſchon jetzt mitteilen, daß Offen⸗ burg, Baden, Donaueſchingen, Meßkirch⸗ Stockach und ein weiterer Sitz in Freiburg den Libera⸗ len verloren gehen und für das Zentrum gewonnen wür⸗ den. Im Verlauf ſeiner Rede pries er das Zentrum als die wahre liberale Partei und will den Liberalismus durch den „Zentrumsliberalismus“ erſetzt wiſſen! In der Er⸗ widerung des ſozialdemokratiſchen Landtagskandidaten Schmutz wurde dagegen hervorgehoben, daß lange vor den letzten Reichs⸗ und Landtagswahlen Zentrum und Sozialdemokratie zuſammen gegangen ſeien. Herr Rechtsanwalt Kopf ſuchte den Vorredner zu widerlegen und dann den Zuhörern mit der Nachlaß⸗ ſteuer gruſelig zu machen, indem er ausführte, daß jede Erb⸗ ſchaft verſteuert werden müſſe. Aus der Mitte der Verſammlung wurde er dann zu der Berichtigung veranlaßt, daß Erbſchaften unter 20000 Mark ſteuerfrei bleiben ſollen. Landtagskandidat Schmutz bat darauf nochmals ums Wort: ſolches wurde ihm je⸗ mit Helmen, mit Schlauchanſatzrohren. kurz, mit allem was hohl iſt, wird von jedem Wagen aus geſammelt, bis die Uhr auf dem Rathausplatz ſieben ſchlägt. Dann bört die Straßenſammelei auf und es beginnen die Feſtvorſtellungen und Konzerte im Tivoli, Rathaus, in Langelinie, wo übrigens bereits am Nachmittag eine Sajährige königliche Kammerſängerin und eine 90jährige Schau⸗ ſpielerin zum Wohle der Kinder gewirkt haben. Der„Kinderwohlfahrtstag“ iſt im Jahre 1904 durch Ge⸗ meindebeſchluß in Kopenhagen eingeführt worden und ſeit dieſer Zeit über viermalhunderttauſend Kronen an die mit der Kinder⸗ fürſorge betrauten Vereinigungen und Inſtitutionen verteilt. Er zeigt alle liebenswürdigen Eigenſchaften des däniſchen Volkes im ſchönſten Lichte. Kein Mißton ſtört. Harmloſe Feſtfreude in allen Angen, in allen Herzen. Denn ſie beruht auf idealer Grund⸗ lage. Und das muß ein jedes Volksfeſt, wenn es eins ſein will. Buntes Feuilleton. — Humor im Stadtparlament. Eine Debatte mit heiterer Note entſpann ſich am Montag in der Schöneberger Stadt⸗ verordnetenverſammlung über den Antrag auf Erhöhung der Magiſtratsgehälter. Als die Poſition„Gehalt des Oberbürger⸗ meiſters“ zur Debatte ſtand, nahm der Stadtperordnete Valentin Fröhlich, der ſonſt nur als Zwiſchenrufredner bekannt iſt, das Wort zu einer Rede, in der er ſeinem Namen alle Ehre machte. Unter großer Heiterkeit der Verſammlung führte er folgendes aus:„Bei der Wahl des Oberbürgermeiſters auf Lebenszeit hat der„Ober“ geſagt, daß er mit einer Gehaltsaufbeſſerung nicht wieder kommen werde, ſo lange er lebt; auch jetzt iſt er mit der Erhöhung nicht von ſelbſt gekommen, das hat für ihn ein anderer beſorgt. Eine Liebe iſt der anderen wert. Die Katze ſucht ſtets den Kater. Tuſt du mir einen Gefallen, dann tue ich dir auch doch verweigert und die Verſammlung durch den Vorſitzenden, Pfarrer Seeger in Möhringen, geſchloſſen. Hauptverſammlung des deutſchen Verbandes Kaufmänniſcher Vereine. GEiſenach, 25. Mai. Unter Teilnahme von 120 Verbretern kaufmänniſcher Vereine iſt am Sonntag die Hauptverſam mlung des Deutſchen Berbandes kaufmänniſcher Vereine hier zu⸗ ſammengetreten. Den Verhandlungen wohnten u a. bei Geh. Ober⸗ regierungsral Koch vom Reichsamt des Innern, Geh err rungsrat Neumann vom preußiſchen Handelsminiſterium und Prof. Dr. Apt als Vertreter der Aelteſten der Berkiner Kaufmann⸗ ſchaft. Zuerſt ſprach Hugo Schwarz(Frankfurt) über die gegen⸗ wärtige ſozialpolitiſche Lage. Er verbreitete ſich über das weitverzweigte Gebiet dieſer Materie, indem er vornehm⸗ lich Stellung nahm zu den Punkten: Beſchränkung der Arbeitszeit, Konkurrenzklauſel und Handelsinſpektoren. Eime von ihm be⸗ gründete Reſolution wurde mit einem Zuſatzantrags ange⸗ nommen und lautet: Der Deutſche Verband Kaufmänniſcher Vereine verfolgt mit großem Intereſſe die Arbeiten der Gewerbeordnungskommiſſion. Er erſucht die geſetzgebenden Körperſchaften, ſovald als wöglich die Regelung der in Angriff genommenen Fragen der ſoziaſpolitiſchen Gefetzgebung für Handel und Gewerbe vorzunehmen. Er erwartet, daß den berechtigten Wünſchen der Handlungsgehilfen dabei Rech⸗ nung getragen wird und macht dazu folgende Vorſchläge: 1. Beſchränkung der Arbeitszeiten. a) Sonntagsruhe. Der Verband ſteht gemäß ſeinen früheren Beſchlüſſen auf dem Standpunkt, daß durch Reichsgeſetz ein voll⸗ ſtändiges Verbot der Sonntagsarbeit in Handel und Gewerbe zu erſtreben iſt. Für den Fall, daß ein vollſtändiges Verbot heute noch nicht erreicht werden kann, ſieht der Verband in der vorgeſchla⸗ genen Differenzierung lediglich ein Uebergangsſtadium, erwartet jedoch, duß bereits jetzt allen grozen und mittleren Plätzen ſowie deren Vororten die vollſtändige Sonntagsruhe unbedingt geſichert wird. b) Reichsgeſetzliche Feſtlegung des Achtuhrladenſchluſſes, Sams⸗ tags bis 9 Uhr gemäß den Veſchlüſſen der Gewerbeordnungskom⸗ miſſion. e) Beſchränkung der Arbeitszeit in den Kontoren ete. auf höch⸗ ſtens 9 Stunden. Mindeſtruhezeit von 12 Stunden. Ueberarbeit an höchſtens 40 Tagen. Mittagspauſe von 2 Stunden, welche bei 8 Stunden Arbeitszeit bis zu einer Stunde verkürzt werden kann. 2. Aenderungen im Handelsgeſetzbuch. a)§ 68..B. Der Verband hält an der vom Reichstag einſtimmig angenommenen Faſſung feſt und erwartet, daß die hohe Reichsvegierung trotz ihrer Bedenken dieſem einſtimmigen Wunſche der Gehilfen ſowie eines großen Teiles der Arbeitgeber entſpricht. b)§ 74—75, Konkurrenzklauſel Der Verband ſpricht ſich für das vollſtändige Verbot jeder Konkurrenzklauſel aus. Für den Fall, daß ein ſolches jedoch noch nicht zu erreichen iſt, erwartet der Ver⸗ band, daß bei einer Neuregelung der§ 74 und 75.G. B.(Konkur⸗ renzklauſek) feſtgelegt wird: 1. Die Beſchränkung der gewerblichen Tätigkeit des Handlungs⸗ gehilfen kann nach Beendigung des Dienſtverhältniſſes nur dann, und zwar nur auf die Höchſtdauer eines Jahres, vereinbart werden, wenn das Jahresgehalt des Angeſtellten den Betrag von 5000 M. überſteigt und wenn der Handlungsgehilfe für die Zeit der Be⸗ ſchränkung ſein Gehalt erhält. 2. Die verwirkte Strafe darf niemals höher feſtgeſetzt werden, als auf den Vetrag des Jahresgehaltes bei der Enklafſung. 3. Verträge mit minderjährigen Perſonen oder deren Eltern und Vormündern, welche eine Konkurrenzklauſel einſchließen, ſind michtig. 3. Handelsinſpektoren. Der Verband begrüßt die von der Gewerbeordnungskommiſſion in dieſer Frage getroffene Entſcheidung. Er erneuert ſeinen bereits wiederholt gefaßten Beſchluß und erſucht die hohe Reichsregierung, die Durchführung der für Handel und Gewerbe gegebemen ſozialen Geſetze durch Anſtellung von Handelsinſpektoren zu ſichern. Zur Koalitionsfreiheit, über die Dr. Stein⸗ damm⸗Nürnberg ſprach, wurde folgende Reſolution gefaßt: Maßregeln, die darauf hinauslaufen, die Koalitiönsfreiheit der Angeſtellten zu beſchränken, ſind zu veuwerfen. Es iſt eine geſetzliche Anerkennung der Koalitionsfreiheit aller Angeſtellten zu fordern und geſetzkicher Schutz gegen die Vorkehrungen der Arbeitgeber, das Koalitionsrecht durch wirtſchaftliche Schädigung zu hintertreiben. Es folgte ein Vortrag von Heinrich Ghlers(Frankfurt) über das Lehrlingsweſen. Der Referent berichtete darin über die jüngſt in Leipzig abgehaltene Kaufmänniſche Lehrkonferenz. An letzter Stelle behandelte Karl Fiſcher(Offenbach) die Penſſonsverſicherung der Privatbeamten. Er empfahl zunächſt folgende Reſolution: Die Hauptverſammlung des Doeutſchen Verbandes Kauf⸗ männiſcher Vereine w iderſpricht denBeſtimmungen der Ver⸗ ſicherungsordnung, welche die Bildung von kaufmänniſchen Orts⸗ krankenkaſſen in Gemäßheit des§ 16 des heutigen Krankenver⸗ ſicherungsgeſetzes ausſchließen und richtet an die Vorſtände der Krankenkaſſen aller Verbandsvereine, ſowie an die Vorſtände Deeen einen Gefallen. Das Gehalt für den Oberbürgermeiſter ſpottet jeder Beſchreibung. Denken Sie mal 24000 Mark, was kann man damit alles anfangen; und da haben ſie im Aus⸗ ſchuß gemauſert, und 1000 Mark abgehandelt, daß der Oberbür⸗ germeiſter nur 23000 Mrk bekommt. Wie großartig, 23 000 Markl Aber das iſt ja ganz egal, es kommt alles aus dem großen Keſſel der Wertzuwachsſteuer. Eigentlich bin ich für 48000 Mark. Der verdient es ja. Im Magiſtrat ſoll ja Tag und Nacht gearbeitet werden. Ueberhaupt ſollen die Herren vom Magiſtrat in letzter Zeit viel gearbeitet haben. Da iſt beſonders einer dabei, der hat in zwei Tagen gar 49 Stunden gearbeitet, wo uer die hergenommen hat, da der Tag nur 24 Stunden hat, weiß ich nicht, er hat wahrſcheinlich eine Ueberſtunde gemacht, damit 49 rauskommen. Die Herren von der äußerſten Linken haben ja ganz recht geſprochen; die Arbeiter bekommen 7, 8 und 10 Prozent Erhöhung, aber die hohen Herren vom Magiſtrat haben ſie mit 35 Prozent erhöht. Man immer druff! Wozu ha⸗ ben wir denn die Wertzuwachsſteuer! Nun aber der Herr Kämmerer! Sie lachen, meine Herren, warten Sie mal erſt ab, was ich ſagen werde, und dann werden Sie nicht mehr lachen. Der Kämmerer, ich beſtreite nicht, daß er eine ausnahmsweiſe tüchtige Kraft iſt, aber den haben Sie reichlich bemeſſen, 35 Prozent Gehaltserhöhung. Na, der hat's ja verdient, das iſt auch einer von denen die die Nacht bei der Wertzuwachsſteuer gearbeitet haben. Schlecht iſt unſer zweiter Bürgermeiſter weg⸗ gekommen, der muß wohl nicht tüchtig ſind, denn er ſoll nur 10 Prozent mehr kriegen, der muß alſo nicht viel taugen. Es heißt, er iſt krank geweſen; ja, er war krank, aber nicht zu ſeinem Vergnügen, der muß te krank ſein, das kommt ſelten vor. Dann iſt geſagt worden, er hätte Urlaub nehmen müſſen dann hätte er ſich beſſer erholt. Meine Herren, hätte der gewußt, daß er dann ein höheres Gehalt kriegt, der hätte gleich noch ſechs Wochen Ur. laub genommen: ich hätte es ihm gegönunt. Ich nehme aber an, daß der Oberbürgermeiſter mit ſeinen 23,000 die Zulage dankend ablehnt.“ — Ein Rieſenmeteorſtein. Nur ein ſolcher kann es geweſen ſein, der den etwa kreisrunden, 1200 Meter Durchmeſſer haltenden Krater im Staate Arizona, etwa zwei Meilen von dem berühmten Canon Diablo, geſchlagen hat. Der Boden dieſer gewaltigen Ver⸗ tiefung liegt 134 Meter unter der Hochfläche und iſt von einem gegen 50 Meter hohen Walle umgeben, der, aus groben und feineren Geſteinstrümmern bis zu ganz mürbem Geſteinsmehl beſtehend, offenbar aus der Maſſe erbaut iſt, die einſt in Schichtenzufammen⸗ Hang jene Vertiefung ausgefüllt hat. In weitem Umkreiſe um den Krater finden ſich zahlreiche Meteorſteine, die als diamanthaltig leider zumeiſt weggeführt wurden. Immerhin ließ ſich erweiſen, daß es ſich hier um den größten bisher bekannten Meteorfall han⸗ delt. Die Geſamtſchwere der Meteoriten wird auf 20 Tonnen, das Zwei⸗ bis Dreifache der ſchwerſten anderswo gefallenen Maſſen, geſchätzt. Im Krater ſelbſt hat man nur drei oder vier Mebeorſteine aufleſen können, dafür zeigten aber die lockeren ſandigen Lagen bis zu 200 Meter Tiefe chemiſch nachweisbare Spuren von Eiſen und Nickel, den Hauptbeſtandteil der Meteoriten. Nach Wirkungen zu urteilen, die in den Boden einſchlagende Geſchoſſe hervorbringen, und angeſichts des rieſigen Kraterdurchmeſſers ſollte man einen Einſchlagkörper von etwa 150 Meter Durchmeſſer vermuten, eine Maſſe, von der das gefundene Material kaum ein Tauſendſtel be⸗ trägt. Wo blieb dieſes gewaltige Geſchoß aus der Weltallsferne? Daß im Boden noch viel davon ſtecken ſollte, iſt nach den Erfah⸗ rungen über das ſtets nur oberflächliche Eindringen kleinerer Meteoriten kaum anzunehmen. So bleibt nur die Annahme, es ſei die Maſſe des Medeorſteins, ſowie ein großer Teil der betrof⸗ fenen Sandſteine und Kalke im Augenblick des Aufpralls durch die dabei entwickelte Hitze eingeſchmolzen und ſofort vergaſt worden. Die Ausdehnungskraft der Gaſe muß dann zu einer gewaltigen Exploſion geführt haben, bei der das ganze Material, Geſtein wie Meteoritmaſſe, in weitem Umkreiſe verſpritzt wurde. Erklärte man ſchon lange die Entſtehung mancher kleineren Mondkrater durch den Aufſchlag aus dem Weltall kommender Fallſtücke, ſo kann man auch hier bis auf weiteres annehmen, daß ein gewaltiger Meteorit ſchiff dieſer Art ſoll in einer Größe von 9000 Kubikmeter— Mannheim, 26. Mar. Geueral⸗Anzeiger.(Abendelare) 3. Seſte. der Krankenkaſſen aller kaufmänniſchen Berufsverbände die dringende Bitte, unter Berückſichtigung der Beſtimmungen der §§ 598 und 600 und im Hinbick auf den§ 614 der Reichsver⸗ ſicherungsordnung unter allen Umſtänden dahin zu wirken, daß N Krankenkaſſen als Berufskaſſen erhalten Uletben. „Dieſe Reſolution wurde einſtimmig angenommen, ehenſo eine weitere, die ſich für die Penſionsverſicherung der Privatbeamten ausſpricht. Die nächſte Hauptwerſammlung wird in Karlsruhe ſtattfinden. Aus Stadt und Tand. * Mannheim, 26. Mai 1909. Zur geſtrigen Bürgerausſchuſßſitzung. Drei wichtige Fragen, die gewiſſermaßen ein Vermächtnis unſeres früheren, um unſer Gemeinweſen hochverdienten Stadt⸗ oberhauptes, des verſtorbenen Oberbürgermeiſter Dr. Beck, ſind, ſtanden auf der Tagesordnung der geſtrigen, heute ihre Fort⸗ ſetzung findenden Bürgerausſchußſitzung. Sie erſtrecken ſich auf drei verſchiedene Gebiete: Natur, Wiſſenſchaft und Kunſt und rufen in die Erinnerung zurück, wie reich und vielſeitig der Geiſt und der Schaffensdrang des Herrn Oberbürgermeiſter Dr. Beck waren. In das Gebiet der Natur fällt die Ausge⸗ ſtaltung des Waldparks Neckarau, in dasjenige der prak⸗ tiſchen Wiſſenſchaft der Ausbau der Handelshochſchule und in das Gebiet der Kunſt die beiden, die Erbauung und In⸗ ſtandſetzung der Kunſthalle betreffenden Vorlagen. Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Beck war ein großer Natur- und Kunſtfreund. Das weiß jeder, der mit ihm irgend in Berührung getreten iſt und der einen Blick tun konnte in das tiefe Innenleben dieſes Mannes. Wie ſtark konnte er ſich entrüſten, wenn auch nur die Exiſtenz eines einzigen Baumes in Frage kam. Wir erinnern uns noch heute der Ausführungen, die er vor einigen Jahren im Bürgerausſchuß machte, als ein Redner über das Schickſal der damals auf der rechten Seite der Auguſta⸗Anlage befindlichen Pachtgärten fragte und Herr Oberbürgermeiſter Dr. Beck in ſeiner Antwort erklärte, daß er nicht daran denke, dieſe Pacht⸗ gärten aufzuheben und daß man ſpäter dankbar ſein werde für die Erhaltung dieſer Oaſe inmitten eines himmelhochragenden Häuſermeeres. Es iſt leider anders gekommen. Nach wie vor ſind wir der Auffaſſung, daß die Erſchließung des Gebietes der ſeinerzeitigen Pachtgärten zu Baugelände ein großer, nicht mehr gut zu machender Fehler war, deſſen Tragweite man vielleicht erſt ſpäter erkennen wird. Auch dem Waldpark Neckarau wandte unſer verſtorbenes Stadtoberhaupt ſeine ſtetige Fürſorge zu und die geſtrige, die Ausgeſtaltu dieſes Waldparks behandelnde Vorlage bildete die Fortſetzung der von ihm eingeleiteten Maß⸗ nahmen. Unſer jetziges Stadtoberhaupt, Herr Oberbürgermeiſter Martin, zeigt ſich auch hier als der würdige Erbe und Nach⸗ folger ſeines Vorgängers. Was dieſer begonnen, ſetzt er in ſeinem Geiſte mit gleicher Umſicht, gleichem Fleiß und in gleichem, für alles Gute und Schöne empfänglichen Sinne fort und dürfen wir hoffen, daß er auch in Zukunft dem Waldpark ſeine Aufmerkfam⸗ keit widmet und alle auf die Verſchönerung und weitere Er⸗ ſchließung dieſes herrlichen Fleckchens Erde gerichteten Beſtrebun⸗ gen kräftig fördert. Wir verkennen nicht, daß Manche der Aus⸗ geſtaltung des Waldparks etwas ſkeptiſch gegenüberſtehen, ſind aber überzeugt, daß ihre Befürchtungen ſich als unbegründet herausſtellen. Wer an den letzten Sonntagen und dem Himmel⸗ fahrtstage ſeine Schritte nach dem Waldpark lenkte, der konnte an der ſich dorthin ergießenden Völkerwanderung erkennen, wie notwendig für die werdende Großſtadt Mannheim dieſe Er⸗ holungsſtätte iſt. Keine Summen, und mögen ſie noch ſo hoch ſein, ſind hier unrentabel angelegt, ſondern ſie werden ſich an der Geſundheit der Einwohnerſchaft reichlich berzinſen. Die Be⸗ kämpfung der Staubplage, die Verbeſſerung und Vermehrung der Fuß⸗ und Fahrwege, die möglichſt intenſive Ausnützung des Waſſerwegs durch regelmäßige Bootsfahrten, die Erſtellung einer gediegenen und für alle Kreiſe der Bevölkerung berechneten Wald⸗ gediegenen für alle Kreiſe der Bevölkerung berechneten Wald⸗ parks in engſter Verbindung ſtehen und auf deren glückliche und baldige Löſung unſere fürſorgliche Stadtverwaltung ihr Augen⸗ merk richten wird. Wir wünſchten allerdings, daß man auch noch einen Schritt weiter geht und die Straßenbahn tiefer in den Wald hineinbaut, vielleicht in Verbindung mit der in kürzerer oder ſpäterer Zeit nötigen Weiterführung der Lindenhoflinie nach Neckarau. Der„Mannheimer General⸗Anzeiger“ hat ſchon vor Jahren wiederholt darauf hingewieſen, wie notwendig die Erſtellung einer Waldſchenke im Waldpark iſt und er hat ſeikdem keine Gelegenheit vorübergehen laſſen, ohne für dieſen Gedanken entſchiedene Propaganda zu machen. In der geſtrigen Bürgeraus⸗ ſchuß⸗Sitzung wurde allerdings die Priorität dieſes Gedankens von anderer Seite in Anſpruch genommen, aber wohl mit Un⸗ eine kraterähnliche Oeffnung in ein altes Plateau der Erdoberfläche geſchlagen hat, allerdings in einer beträchtlich hinter uns liegenden Vergangenheit. — Papier und Luftſchiffbau. Dr. Wagner von der„Vul⸗ kan“⸗Werft und Oberingenieur v. Radinger haben einen neuen Lenkballon entworfen, der eine Kombination des ſtarren und unſtarren Syſtems darſtellt. Nach der populär⸗wiſſenſchaft⸗ lichen„Umſchau“(Frankfurt a..) ſoll dabei Papyrolin in aufeinander gelegten Schichten, abwechſelnd mit Geweben, ein⸗ gewalztem Gußſtahldraht und Klebſtoff verwendet werden. Dieſes von beſonderen Wickelmaſchinen angefertigte und gegen Feuchtig⸗ keit geſchützte Material ſoll nach den Brech⸗ und Reißunterſu⸗ chungen der Erfinder dauerhafter als Aluminium und Stahl ſein. Der Stoff wird dann zu Röhren gewalzt, aus denen das Ballon⸗ gerippe nach einem Zellenſyſtem angefertigt wird. Röhren wie Zellen werden mit Gas gefüllt. Kopf und Schwanz erhalten eine Kappe. Die Gondel, die einen Benzinmotor für Marſchfahrt und einen Benzinmotor für ſorcierte Fahrt erhält, iſt vollſtändig geſchloſſen. Der Gasverbrauch ſoll äußerſt mäßig ſein. Der neue Bauſtoff ſoll überhaupt da eine Zukunft haben, wo Stabilität und Leichtigkeit des Materials eine Rolle ſpielen. Das erſte Luft⸗ recht. Dies nur nebenbei. Die Hauptſache iſt, daß wir recht bald in den Beſitz eines ſchönen Waldreſtaurants kommen. Die Errichtung einer Handelshochſchule iſt ebenfalls ein Lebenswerk des Herrn Oberbürgermeiſter Dr. Beck, das die folge⸗ richtige Fortſetzung und Krönung ſeiner jahrelangen, erſprieß⸗ lichen Tätigkeit auf dem Gebiete des Ausbaues des gewerblichen und kaufmänniſchen Fortbildungsſchulweſens war. Sein weiter Blick erkannte den Segen, den dieſe Schule dereinſt unſerer Stadt bringen kann. Die jetzige Generation wird allerdings in der Hauptſache mit dem Zahlen und Geldbewilligen für dieſes neue Inſtitut zufrieden ſein müſſen, der Nutzen wird erſt den kommenden Generationen zufließen. Kann es aber ein ſchöneres Erinnerungszeichen an das 300jährige Jubiläum unſerer Stadt geben, als eine derartige Handelshochſchule, die berufen iſt, ſich zu einem neuen geiſtigen Mittelpunkte unſeres Gemeinweſens auszubilden? Jedes große Werk fordert Opfer. Die Zaghaf⸗ tigen und Aengſtlichen waren noch nie Pioniere, weder auf geiſtigem noch auf wirtſchaftlichem Gebiete. Spätere Geſchlechter werden die Männer preiſen, die mit kühnem Mute und hell⸗ ſehendem Blick den Grund gelegt haben zu der Mannheimer Handelshochſchule, auf die, ſo hoffen wir, ſei es vielleicht auch erſt in Jahrzehnten, die Mannheimer Bevölkerung ebenſo ſtolz ſein wird, wie die heutige Generation auf ihr Theater. Von heute auf morgen kann ſolche Frucht nicht reifen. Sie erfordert viel Zeit, viele Mühe und viele Opfer. Das weiß jeder, das wiſſen auch die Männer, welche ſich heute mutig in die Breſche ſtellen. Es würde nach unſerer Anſicht ein dunkler Punkt in der Geſchichte Mannheims geweſen ſein, wenn geſtern der jungen Handelshoch⸗ ſchule das Grab bereitet worden wäre. Glücklicherweiſe war die weitaus überwiegende Mehrheit des Bürgerausſchuſſes nicht ge⸗ ſonnen, ſich zu einer ſolchen geiſtigen und auch wirtſchaftlichen Totengräberarbeit herzugeben. Nur die Sozialdemokraten ſtimm⸗ ten gegen die Vorlage. Wir wollen nicht eingehen auf die Aus⸗ führungen der verſchiedenen Redner, aber einen Akt der Un⸗ gerechtigkeit würden wir begehen, wollten wir nicht die glänzende Rede unſeres Herrn Oberbürgermeiſters Martin hervorheben, der mit ſeinen von hohem Idealismus diktierten Darlegungen an das Herz der Zuhörer griff. Schade, daß mit dieſer pracht⸗ vollen Rede unſeres Stadtoberhauptes die Diskuſſion nicht ihr Ende fand; was ſpäter kam, konnte, mit Ausnahme der Rede des Herrn Studiendirektor Prof. Dr. Schott, den gewaltigen Ein⸗ druck der Ausführungen des Herrn Martin nur beeinträchtigen. Erfreulich war es auch, daß Herr Oberbürgermeiſter Martin energiſch die Behauptungen eines ſozialdemokratiſchen Redners zurückwies, daß die Handelshochſchule eine bedauerliche Erbſchaft von unſerem früheren Stadtoberhaupt ſei. Mit Herrn Ober⸗ bürgermeiſter Martin ſind auch wir der Anſicht, daß die Grün⸗ dung der Handelshochſchule eine der glänzendſten und in der Ge⸗ ſchichte unſerer Stadt eine der leuchtendſten Taten der Aera Beck ſein wird. Die zwei Vorlagen, welche die dritte Erbſchaft aus der Periode handelt werden, da die Beratungen geſtern infolge der vorge⸗ rückten Zeit abgebrochen werden mußten. *Ernannt wurde Geheimer Finanzrat Dr. Ferdinand Stark bei Kath. Oberſtiftungsrat zum Vorſitzenden Rat, Finanzamtmann Eugen Epp bei der Zolldirektion unter Verleihung des Tittels Oberſtiftungsrat zum Kollegialmitglied des Katholiſchen Oberſtif⸗ tungsrats und prakt. Arzt Dr. Otto Kautzmann in Ueberlingen zum Bezirksarzt in St. Blaſien. *Verſetzt wurden Bezirksarzt Medizinalrat Reinhard Becker in Offenburg in gleicher Eigenſchaft nach Freiburg und Bezirksarzt Medizinalrat Dr. Ernſt Baader in St. Blaſien in gleicher Eigen⸗ ſchaft nach Offenburg. * In den Ruheſtand verſetzt wurde Geheimer Finanzrat Joſeph Mader beim Katholiſchen Oberſtiftungsrat auf ſein Anſuchen. * Kirchengebet. Der evangeliſche Oberkirchenrat hat angeord⸗ net, daß am 11. Juli in ſämtlichen Gottesdienſten des Landes die Predigt dem Andenken Calvins, der vor 400 Jahren ge⸗ boren wurde, und der von ihm ausgegangenen Segnungen ge⸗ widmet wird. Die Univerſität Heidelberg wird Vertreter zu der Feier nach Genf entſenden. *Kollekte. Die unlängſt für die Epileptiſche Anſtalt in Kork erhobene außerordentliche Kirchenkollekte hat einen Geſamtbetrag von 7409.66 M. ergeben. * Stiftung. Bekanntlich ſoll das Zinſenerträgnis der Ernſt B. Kaufmannſtiftung dazu verwandt werden, unbemittelten kran⸗ ken oder leidenden jungen ledigen Kaufleuten, welche hier ange⸗ ſtellt oder ſelbſtändig tätig ſind ohne Unterſchied der Konfeſſion die Mittel zum Beſuch von ärztlich verordneten Kurplätzen oder notwendigen Erholungsaufenthalten zu verſchaffen. Der Verwal⸗ tungsrat des Vereins zur Erwirkung von Sommerurlaub und Beſchaffung geeigneten Landaufenthalts für kaufmänniſche und techniſche Angeſtellte in Mannheim(L 3, 3b) iſt zu näherer Mit⸗ teilung hierüber und zur Weitergabe von bezüglichen Geſuchen gerne bereit. in ſeinem Ausſehen wird es ſich an das Zeppelins anlehnen— 60 bis 70 Kubikmeter in der Stunde zurücklegen. Leichte Trans⸗ portfähigkeit geſtattet auch die Landung auf feſtem Boden. — Ein Denkmal für Adam. Etwas ſpät iſt man auf den Ein⸗ fall gekommen, auch dem erſten Menſchen ein Denkmal zu ſetzen. Die Initiative hierzu, ſo erzählt der Newyork American, hat ein amerikaniſcher Bauunternehmer gefaßt, John P. Brady, der in einem Villenvorort Baltimores lebt. Lange hat er über den Plan gegrübelt, bis er endlich zu dem Schluſſe kam, daß die einzig an⸗ gemeſſene Denkmalsform für ſeinen Urahnen Adam ein großer Obelisk ſein könne, das mit einer Sonnenuhr bekrönt werden ſoll. Die Inſchrift aber lautet: Sic tranſit gloria mundi. Eine zweite Infrchift erzählt jedem Paſſanten, daß dies Denkmal ſeinem Ur⸗ ahnen gewidmet iſt. Ich ſehe nicht ein,“ ſo begründete Brady ſeine Abſicht,„warum man nicht auch Adam ein Denkmal ſetzen ſollte. Die meiſten Leute ſeufzen zwar, freuen ſich aber doch, daß ſie leben. Es iſt ſehr freundlich von Adam geweſen, ſich dazu herzugeben, der erſte Menſch zu ſein. Wie harte Zeiten hat er erduldet, ehe endlich Eva kam.“ Aber den Gedanken, auch Eva ein Denkmal zu errichten, weiſt Brady mit aller Energie zurück.„Ich verſichere Ihnen, ſolch ein Einfall wird mir nie kommen.“ John P. Brady bat dafür vielleicht ſeine Gründe, aber er verrät ſie Betk, unſere Kunſthalle betreffen, können erſt in der heute Noch-] ein größerer Schaden nicht entſtanden iſt. Der S mittag ſtattfindenden Fortſetzung der Bürgerausſchußſitzung be⸗ *Militärdienſtnachrichten. Wolff, Major beim Stabe 2. Oberelſäſſ. Inf.⸗Regts. Nr. 171, als Bats.⸗Kommandeur das 3. Unterelſäſſ. Inf.⸗Regt. Nr. 138 verſetzt. Zwenger, M. beim Stabe des 1. Weſtfäl. Feldart.⸗Regts. Nr. 7, als Abteil Kommandeur in das Feldart.⸗Regt. Großherzog(1. bad.)] Nr. 1 verſetzt.— Zum Battr.⸗Chef ernannt: der Hauptmann v. Pree im Feldart.⸗Regt. Großherzog(1. Bad.) Nr. 14; Jahn, Haupt mann im Großen Generalſtab, als Battr.⸗Chef in das Bad. Fuß art.⸗Regt. Nr. 14 verſetzt.— Der Abſchied mit der geſetzliche Penſion und der Erlaubnis zum Tragen der Regts.⸗Uniform b willigt: dem Oberlt. Graf v. Hennin(Konſtantin) im 1. Bad Leib⸗Gren.⸗Regt. Nr. 109, kommandiert als Ordonnanzoffizie beim Großherzog von Baden unter Verleihung des Chara als Hauptmann.— Im Sanitätskorps. Im Beurlaubtenſtan Befördert: zu Oberärzten: die Aſſiſt.⸗Aerzte der Reſ.: Dr. St fel(Heidelberg), Dr. Jurasz(Heidelberg).— Der Abſch mit der Erlaubnis zum Tragen ihrer bisherigen Uniform willigt: den Stabsärzten der Landw. 1. Aufgebots: Dr. D jen(Heidelberg), Dr. Roth(Karlsruhe). *Rheinfahrten. Wir möchten nicht verfehlen, auch an d Stelle auf die täglich nach dem Rheingau ſtattfindenden Fahr: der Köln⸗Düſſeldorfer Dampfſchiffahrts⸗Ge ſchaft hinzuweiſen. Die mit allem Komfort ausgeſtatteten P menadedeckdampfer führen bekanntlich gute Küche; die Weine bi eine Spezialität der Geſellſchaft. Die geräumigen Boote Abeſonders während der Feiertage Gewähr für eine genz Fahrt. * Die Gewitter, die ſich geſtern über unſere Stadt en haben in Baden und in der Pfalz ſtellenweiſe ſchweren Sck angerichtet. In Ludwigshafen zertrümmerte der Bli der Walzmühle eine Fahnenſtange und fuhr an berſchied Stellen der Stadt in die Telephonleitung. Im Albtale zwei Karlsruher Arbeiter, die mit Einſetzen von elektriſche tungsmaſten beſchäftigt waren, vom Blitze getroffen und ſch! verwundet. Ob ſie mit dem Leben davonkommen, iſt ni⸗ bekannt. Weiter ſchlug der Blitz in die Spinnerei und W berei bei Neurod und zündete, ſodaß das Fabrikanw ein Raub der Flammen wurde. In der Pfalz waren die witter ſtrichweiſe von Hagel begleitet In Katzweiler der Blitz in die Werkſtätte des Wagners Albrecht und zü Das umfangreiche Gebäude brannte vollſtändig nieder. Alb der in der Werkſtätte arbeitete, erlitt im Geſicht Verletzungen *Aufgegriffen wurde in Heidelberg ein 9 Jahre alte von Mannheim, der ſeinen Eltern entlaufen iſt, und Pfründnerhaus J verbracht. Aus dem Großherzogtum. oc. Pforzheim, 25. Mai. Heute früh 8½¼ Uhr iſt erſten Stock der Kunſtmühle von Wilhelm Lotthammer im teil Brötzingen Feuer ausgebrochen, welches ſo raf ſich griff, daß in kurzer Zeit das Hauptgebäude der Mühle Maſchinen und Transmiſſionen vollſtändig ausbrannte. das zur Mühle gehörige Wohnhaus und ein zwiſchen letz und der Mühle gelegenes Gebäude wurde vom Feuer erfaß der Dachſtuhl beider Gebäude zerſtört. Ferner wurde Flugfeuer das in weſtlicher Richtung etwa 50 Meter entf an der Kirchengaſſe gelegene Anweſen des Fuhrunter Auguſt Anſel erfaßt und das Wohnhaus mit Scheuer ſtört. Auch in öſtlicher Richtung von der Mühle iſt in größ Entfernung die Scheune des Landwirts Jakob Hochmut Brand geraten, konnte aber alsbald gelöſcht werden, ſod hammers dürfte etwa 50—60 000 Mk. betragen, der Auſels 25 000 Mk. Leider iſt bei dem Brand auch ein Unfa ſtanden, indem der 40 Jahre alte verheiratete Bureau Kunzmann von Brötzingen mit der fahrbaren Auffſtellleite infolge einer Schwenkung umfiel, zu Boden ſtürzte, einen ſ Schädelbruch erlitt, ſodaß Lebensgekahr für ihn beſteht. Lahr, 25. Mai. Geſtern nachmittag ging bei Sch; wald ein heftiges Gewitter mit orkanartigem W ſturm nieder. Zehn Minuten lang tobte ein Unwetter, wies es licherweiſe zu den Seltenheiten gehört. Der Sturm war ſo daß Dutzende von Bäumen wie Strohhalme abgekni die Kronen zum Teil 109 Meter weit getragen wurden, a ſtellenweiſe Hagel. *Unteralpfen, 25. Mai. Sonnkag abend bran dem Kaufmann B. Hilpert hier gehöriges Haus nieder. D Jahre alte ledige Roſa Gamp, die das Haus allein bewohnte, in den Flammen um. Avportliche Nundſchau. Radiport. * Den Jubnaums⸗Fliegerpreis von Köln gewann A der das leichte ſtabile„Dürkopp“⸗Rad fährt. Au Rade wurde auch die 180 Kilometer⸗FJernfahrt„Ru Dresden“ gewonnen. Bettinger gewann am Don und Sonntag fünf Rennen. Dieſer Fahrer ſcheint auf„Di unbeſieglich. Dasſelbe gilt von Parent. Am Himm tage ſchlug er in einem 50 Kilometer⸗Rennen auf ſeiner eicht ſtabilen„Dürkopp“⸗Rennmaſchine Butler, Darragon, Wa und Contenet und am letzten Sonntag in einem 80 Ki Rennen wiederum ganz überlegen Darragon und Walthou— Schürmann auf„Dürkopp“ iſt wieder unter den Siegern gewann am Himmelsfahrtstage in Düſſeldorf das Hauptfahr und am Sonntag in Köln das Prämtenfahren. Im Hau mußte er ſich hier vor dem Weltmeiſter Willy Arend beugen. unendliche Reihe weiterer Siege iſt aus den koſtenlos zu ſand kommenden„Dürkopp“⸗Rennzetteln und aus den verſch nen Inſeraten erſichtlich. Pferderennen. * Pferderennen zu Berlin⸗Grunewald, 25. Mai. Rennen. 3800 M. 1. G. Johnſons Syray(Cleminſon); 2 3. Schlemihl. 36:10; 23, 22:10.— Preis von Pichelsw 3000 M. 1. L. Korns Kann doll(Cleminſon); 2. H. 3. Brunshaupten. 61:10; 22, 20, 20:10.— Stern⸗Jagd 6000 M. 1. Graf Frankenbergs Nordpol(t. Graf Schme 2. Aſtulf; 3, Helgoland. 38:10.— Preis bon der Havel. 130 1. S. A. v. Oppenheims Sianorina(Shaw); 2. Ga 3. Suſo. Ferner Odyſſee, Eckſtein. 16:10, 16, 18:10.— Gatow. 4000 M. 1. E. v. Krackers Raoſa(t, v. R. 2. Veſtalin; 3. Habsburg. 32:10; 20, 26:10.— Preis vo lottenburg. 6300 M. 1. R. Cordes Saint Antionou Farlane): 2. A⸗tout, 3. Prinz Kuckuck. 5 Theater, Runſt und Wiſſenſchaf Hebel⸗Denkmal in Lörrach. Aus Lörrach, 28. Mai, uns geſchrieben: Das Komitee für Errichtung eines Hebel. in Lörrach war geſtern abend im Rathausfaale verſamm über die Form des Denkmals zu beraten. Lange debatt oh die allegoriſche Darſtellung„Wieſe“ oder ein Portr zur Nufſtellung kommen ſolle. Eine Anregung, das i1 den Markklplatz zu ſtellen, hat bei der Verſammlung 1 Entſcheiduna der Kommißion zu i mung gefunden. Schließlich einigte man ſie 4. Seite. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 26. Mar 0 5 Abſtimmung ergab, daß ſich 14 für ein Porträtſtandbild, 11 ſich ür den ſchönſten Entwurf, einerlei ob Porträtſtandbild oder alle⸗ Jzopiſche Darſtellung, ausſprachen. Ein Monſtreprozeß vor der Strafkammer. Der Angeklagte Külsheimer bekundete bei ſeiner Bernehmung folgendes: Am 9. Januar ſaßen ich, Baum⸗ järtner und Stöckl in der Wirtſchaft„Zum Hummelsgarten“ n der Dalbergſtraße. Baumgärtner ſprach von früheren Zeiten, die viel beſſer geweſen ſeien. Er habe jetzt keine Urbeit. Bei Oppenheimer, wo er früher tätig geweſen ſei, gabe er gute Geſchäfte gemacht. Dann hat Baumgärtner das Heſpräch auf Würzburger gelenkt(Külsheimer war früher del Würzburger als Küfer tätig) und gefragt, ob dort nicht twas zu machen ſei. Wir ſind ſchließlich übereingekommen, i den Würzburgerſchen Weinkeller einzubrechen. Um 6 Uhr gbends, als es dunkel geworden war, machten Baumgärtner ind ich uns auf den Weg. Unterwegs trafen wir Philipp Ztumpf. Baumgärtner ſagte zu mir: Das iſt mein Schwager, ger iſt klor. Baumgärtner erklärte aber ſeinem Schwager: Bir können dich nicht brauchen, wir haben etwas vor. Stumpf jat darauf erwidert: Da warte ich ein wenig. Wir ſind un durch das Tor in den Keller, wo ſämtliche Gasflammen ngebrannt wurden. Baumgärtner ſei mit einer Dreiſtigkeit gorgegangen, als ob er zu Hauſe wäre. Alle Gasflammen purden angeſteckt und dann gearbeitet. In zehn Minuten baren die Fäſſer abgefüllt. Hineingeſchlichen haben wir uns ticht. Der Angeklagte ſchilderte im weiteren Verlaufe, wie ſie von einem großen Weinfaß mittels eines Schlauches 4 nere Fäſſer von 72, 73, 83 und 60 Liter mit Wein ge⸗ füllt hätten. Ferner habe er eine Flaſche Champagner,—4 ſaſchen Weißwein und ebenſoviel Flaſchen Kirſchgeiſt in nen Sack gepackt und mitgenommen. Die Fäſſer ſchaffte gumgärtner an die Oberfläche. Ein Faß ſtellte er in den of„Zum bayeriſchen Hieſel“, während er die drei anderen i den Bierwagen des Fuhrmannes Joh. Metz von Edingen te, der vor der Wirtſchaft„zur neuen Schlange“ hielt. Die Fäſſer ſind ſodann durch Stumpf mit dem Geſchirr des Metz n deſſen Wohnung gebracht worden. Wir gingen darauf den„Bayeriſchen Hieſel“ und wollten dem Wirt Wägerle as im Hof lagernde Fäßchen verkaufen, aber Wägerle ſchlug 5 ab. Wir brachten den Wein zu dem Gaſtwirt Jean Delank, bihn ebenfalls nicht annehmen wollte. Das Fäßchen ließen i aber dort ſtehen. ihn verleitet. Külsheimer ſchrie darauf ſeinen früheren Spießgeſellen an; Haft Du nicht geſagt: Was brauch' ich zu arbeiten. Alle Woch' ſo'n bi cken laſſen“. Er(Delank) brauche keine Angſt zu haben. Für das iß habe er 40 Mark bezahlt. Der Angeklagte Delank hat den Wein u 25 und 30 Pfg. das Viertel verkauft, um das Faß bald leer zu kommen, das Baumgärtner zurück verlangte. Vorſ.: Haben Sie enn nicht überlegt, daß man einen Wein, der 2 Mark und 2,50 Mark her Liter im Keller koſtet, nicht für ſolchen Preis abgeben kann? Gaſt⸗ Urt Auguſt Barth ſagte aus, daß Baumgärtner mit der Frage zu ihm gekommen ſeit„Brauchſt du Wein?“ Er habe dies verneint, da in Geſchäft nicht beſonders gehe. Schließlich habe er ein 70⸗Literfaß r 58 Pfennig pro Liter gekauft.— Bei einer ſpäter vorgenommenen ausſuchung ſtellte es ſich heraus, daß das Faß nicht mehr zu finden jar Frau Barth hatte erklärt, daß ſie es verbrennen würde. Zu inem Einbruchsverſuch bei Würzburger hatte Baumgärtner ſeinen bronzierten Univerſalſchlüſſel mitgebracht, ſeinen„lodenen Schlütſ⸗ ſele, wie er ihn nannte, zu dem er großes Vertrauen hatte. Er aubte, ihm halte kein Tor ſtand, aber diesmal verſagte die Zauber⸗ aft. Zeuge Weinhändler Guſtav Würzburger führte folgendes 3 Am 10. Januar machte ich in meinem Keellr die Wahr⸗ yhmung, daß es nach Gas rieche. Am nächſten Tage erfuhr ich uch mein Perſonal, daß einige Flaſchen Weißwein und Cham⸗ ner fehlten. Und am 25. Januar entdeckte ich, daß mir 300 Liter Wein im Werte von 500 Mark abhanden gekommen waren. un Abend von Kaiſersgeburtstag, gegen /½8 Uhr bemerkte ich, daß das Hoftor geöffnet wurde. Als ich auf das Tor zuging, ſah ich einer Mann. Ich fragte Au, was er hier zu tun habe. Er ſtellte darauf die Frage an mich, 60 hier der Kutſcher von der Brauerei ſei. Dann ſprang er zurück und verſchwand in der Wirtſchaft„Zur neuen Schlange“. Der uge erhob ferner gegen den Angeklagten Kühlsheimer den Vor⸗ Af der Unterſchlagung, gegen den dieſer erregt proteſtierte. Der Zeuge Fuhrmann Johann Metz von Edingen ſtand mit inem Geſchirr am fraglichen Abend vor der Wirtſchaft„Zur euen Schlange“. Stumpf ſei zu ihm gekommen und habe ihn den Worten aufgefordert:„Hannes, ich habe ein Faß Wein meinem Schwager, nimm es mir mit bis an meine Woh⸗ “ Metz tat ſchließlich Stumpf dieſen Gefallen. Stumpf klärt dies für unwahr und behauptet, daß Metz einen Meineid leiſtet habe. Es wird nunmehr der Fall Baumgärtner⸗Pfiſterer khandelt. Im Jahre 1904, als Baumgärtner noch als Küfer Stellung bei der Firma Oppenheimer u. Söhne war, verkaufte dem Friedrich Pfiſterer 300 Liter zu 0 Mk. Der Wein wurde ch ein Geſchirr des Joh. Georg Pfiſterer nach Eppelheim ge⸗ hafft und in den Kuhſtall, mit Stroh zugedeckt, untergebracht. Im Fronleichnamstag ſtatteten Baumgärtner, Keller ſowie zwei eitere Bekannte Pfiſterer in Eppelheim einen Beſuch ab. Man vurde gaſtlich bewirtet und Baumgärtner erhielt von Friedrich fiſterer für den Wein 20 Mar? ſowie ein halbes Schwein. iedrich Pfiſterer beſtreitet, den ſtrafbaren Erwerb des eines gekannt zu haben, desgleichen ſein Vater, der Landwirt bh. Georg Pfiſterer. Keller hat für ſeine Bemühungen bei dem Ausflug von Baumgärtner 10 Mark erhalten. Auch er rt, daß er nicht gewußt habe, daß Baumgärtner auf unrecht⸗ läßige Weiſe in den Beſitz des Weines gelangt ſei. Baum⸗ gärtner gibt an, daß er vom Jahre 1903 bis 1906 2500 bis 90 Siter Wein veruntreut habe. Die Hauptſchuld an dieſen rgehungen trage der inzwiſchen verſtorbene Chriſtian Jäger, früher Gendarm geweſen ſei. Die Fortſchaffung des Weines ſei durch Jäger vorgenommen worden, der ihn in Fäßchen oder Korbflaſchen und zwar in einem Kinderwagen verborgen, den Ab⸗ nehmern zuführte. Wiedemann, der Fuhrmann bei der Neckarbrotfabrik war, ſagt aus, daß er 1908 in ſeinem Brotwagen Weinfäſſer für Baum⸗ gärtner fortgeſchafft habe. Für jede dieſer Beſorgungen ſei ihm eine Vergütung von 1 bis 2 Mark von Baumgärtner zuteil ge⸗ worden. Nach einiger Zeit ſeien ihm Bedenken gekommen, ob die Sache in Ordnung ſei, aber Baumgärtner habe ſie zerſtreut mit den Bemerkungen:„Du brauchſt keine Angſt zu haben, ich bin ja Kellermeiſter und habe die Schlüſſel.“ Akzisſcheine habe er von Baumgärtner niemals erhalten.— Vor allem iſt für die Schuld Wiedemanns der Umſtand gravierend, daß er bei der Verhaftung Baumgärtners im Jahre 1909 ſeinen Wagen durch den Schreiner Ackermann aushobeln ließ, um die Ringabdrücke der Fäſſer unſichtlich zu machen. Eine ganze Reihe von Perſonen, die zur Kundſchaft Baum⸗ gärtners gehörten, machten ſich der Hehlerei ſchuldig. Der Mälzer Krauß, der im Jahre 1906 die Wirtſchaft„Zum gol⸗ denen Adler“ betrieb, hatte im Jahre 1906 durch Wiedemann 5 bis 600 Liter Wein vom Baumgärtner erhalten. Er bezahlte für den Liter 20 bis 25 Pfennig. Es tritt alsdann eine Mittags⸗ pauſe bis 4 Uhr ein. Nach Wiederaufnahme der Verhandlung wurde zunächſt mit der Vernehmung des Angeklagten Stiern fortgefahren, der in U 5, 3 eine Wirtſchaft betreibt. Stiern hatte im Jahre 1906 von Baumgärtner 2 Fäßchen Wein bezogen und zwar für den Preis von 24 und 28 Mark. Für das letzte Faß erhielt Baum⸗ gärtner nur 17 Mark ausbezahlt, da Stiern an Baumgärtner noch eine Forderung von 11 Mark für ein Ganseſſen hatte. Einen Akzisſchein hat er nicht erhalten. Stiern ſagt aus, daß er der feſten Ueberzeugung geweſen ſei, durch Baumgärtner von der Firma Oppenheimer u. Söhne den Wein erhalten zu haben. Eine Rechnung von obiger Firma hat Stiern jedoch nicht erhalten. Der Gaſtwirt Wild, Inhaber der Wirtſchaft„Zur Stadt Karls⸗ ruhe“, hat 1905 ca. 150 Liter Wein von Baumgärtner bezogen. Wild ſoll nach Baumgärtner von dem unreellen Erwerb gewußt haben. Auch hat Wild früher ein Geſtändnis abgelegt, das er in⸗ des fpäter widerrief. Der Wirt Ernſt Guthmann, wohnhaft K 2, 20, geſteht in vollem Umfang, im Jahre 1905/06 von Baumgärtner drei Fäſſer Wein mit 160—200 Liter Inhalt für 30—32 Pfennig erhalten zu haben. Er habe der Sache nicht getraut. Auch der Wirt Joſef Kie⸗ ninger in Mundenheim gibt zu, daß er ſich beim Kauf eines Fäßchens Weines gedacht habe, daß der Wein geſtohlen ſein muß. Der Wirt Himmelsbach erhielt von Baumgärtner ebenfalls Wein, den er jedoch in gutem Glauben erſtanden haben will. Him⸗ melsbach hat nur einmal von Baumgärtner Wein bezogen und zwar 94 Liter.„Da er ſpäter Angſt bekam, daß etwas herauskom⸗ men könne“ verzichtete er auf die billige Bezugsquelle Baumgärt⸗ ner. Die Wirte Kraſtel, Gräter und Friedr. Schneider erhielten ebenfalls von Baumgärtner Wein, von deſſen unreellem Erwerb ſie ſicherlich Kenntnis hatten. Der dritte Teil der Anklage richtet ſich insbeſondere gegen Kühlsheimer und den Küfer Stöckl, die vom Jahre 1908 bis Anfang 1909 eine große Anzahl Faßdiebſtähle ausführten. Nach der Ausſage Kühlsheimer haben er und Stöckl, der damals als Arbeiter bei ihm tätig geweſen, von 1908 bis Februar 1909 ge⸗ meinſchaftlich mindeſtens 52 Bierfäſſer geſtohlen, die dann in ſeiner Werkſtatt zu Schnaps⸗ und Weinfäſſern umgearbeitet wurden. Ferner geſteht Kühlsheimer, daß er allein ungefähr 30 Fäſſer unbekannter Bpauereien ſowie 2 Südweinfäſſer der Firma Schrauth u. Co. entwendet habe, Kühlsheimer bezichtigt ſodann Stöckl, dem Wirk Paul Klingler in Mannheim am 2. Juli ein Faß im Werte von 14 M. und der Weinhandlung Joſef Maier 2 kleinere Fäſſer im Werte von 15—20M., ſowie 20 Bierfäſſer geſtohlen zu haben. Stöckl ſoll die Fäſſer, die er auf eigene Fauſt erbeutet, ſelbſt ver⸗ arbeitet und zu ſeinem Nutzen verkauft haben. Stöckl ſtellt jede Schuld in Abrede. Er wird aber durch die Ausſagen Kühlsheimers ſchwer belaſtet, der ihn außerdem denunziert, daß er vor der Straf⸗ kammer Frankenthal ſich aufs Leugnen geegt und daraufhin frei⸗ geſprochen worden ſei. Stöckl andererſeits verſuchte, indem er leb⸗ haft geſtikulierte, die alleinige Schuld auf Kühlsheimer zu ſchieben. Kithlsheimer habe nicht 50, ſondern über 1000 Fäſſer geſtohlen. Die weitere Zeugenvernehmung in dieſem Punkt der Anklage för⸗ derte beſonders Bemerkenswertes nicht zutage, um 548 Uhr wurde die Verhandlung auf Mittwoch vormittag 8 Uhr vertagt. tetzte Nachrichten und Lelegramme. * Frankfurt a.., 26. Mai. Durch die Gxploſion einer Lampe entſtand heute Nacht im Hauſe Bergerſtraße 85 großes Feuer, bei dem die 57 Jahre alte Frau Louiſe Haller ſo ſchwere Brandwunden erlitt, daß ſie noch in der gleichen Nacht verſtarb. * Stuttgart, 26. Mai. Wie der„Schwäb. Merkur“ meldet, iſt zu dem Reichstagsbeſuch am 5. Juni in Friedrichshafen auch der Bundes rat eingeladen. * Bielefeld, 26. Mai. Der Kaufmann Schulte, Rendant der Spar⸗ und Darlehnskaſſe in Weſtbarthauſen, Kreis Halle in Weſtf., wurde verhaftet. Durch Urkunden⸗ und Wechſelfälſchung hat dieſer lt.„Frkf. Ztg.“ die Kaſſe um 60 0⁰⁰0 Mark betrogen. * Wilhelmshaven, 26. Mai. Feſtungsbauleut⸗ nant Schrader unternahm von Helgoland aus geſtern abend in Begleitung ſeines Burſchen eine Bootpartie. Er iſt bis jetzt nicht zurückgekehrt. Zur Auffindung des Vermißten ſind, wie die„Frkf. Zig.“ meldet, 4 Schulboote und der Werft⸗ dampfer„Kraft“ nach Helgoland abgegangen. * Berlin, 28. Mai. Der Bundesrat erteilte in der heutigen Sitzung dem Entwurf des Geſetzes gegen den unlau⸗ teren Wettbewerb in der vom Reichstage beſchloſſenen Faſſung ſeine Zuſtimmung. * Athen, 26. Mai. Die Tagung der Kammer wurde geſchloſſen. Fünf badiſche Arbeiter ertrunken. *„ Straßburg i.., 26. Mai. Geſtern Abend kenterte auf dem Rhein oberhalb Gimbsheim ein für die Rheinregulie⸗ rungsarbeiten tätiges kleines Schiff. Von den 9 Inſaſſen, Ar⸗ be i ter aus dem badiſchen Dorfe Gimbsheim, er⸗ tranken 5. Die 4 andern wurden mit großer Mühe gerettet. Als Urſache des Unglücks wird ein vorüberfahrendes Dampfſchiff be⸗ zeichnet, das großen Wellenſchlag verurſachte. 12 Bauernhöfe abgebrannt. * Nordhauſen, 26. Mai. Von einem“ bedeutenden Brand wurde in der vergangenen Nacht das hannoverſche Bauerndorf Urbach heimgeſucht. Gegen Mitternacht entſtand auf dem Hof des Landwirts Hannemann Feuer, durch das innerhalb drei Stunden 12 Höfe eingeäſchent wurden. Auch die Dorf⸗ kirche fing an zu brennen, konnte aber gerettet werden. Viel Vieh 850 ſämtliches Mobiliar ſind verbrannt, die Bewohner retteten nur das Leben. Aenderungen in den militäriſchen Kommandoſtellen. * Berlin, 26. Mai. Wie die„Neue Geſellſchafts⸗Korre⸗ ſpondenz“ meldet, ſoll bei der bevorſtehenden Frühfahrsparade der kommandierende General des Gardekorps, Generalv. Keſſ el als Nachfolger des Generals v. Hahnke Gouverneur von Berlin werden. Den Oberbefehl des Gardekorps ſoll der jetzige Kommandeur des 10. Armeekorps General der Infanterie und General⸗Adjutant v. Löwenfeld erhalten, der in Hannover von General v. Böhn, zurzeit Kommandant der 18. Diviſion, erſetzt werden. Zur Reichsverſicherungsorduung. * Berlin, 26. Mai. Zur Reichsverſicherungsorduung hat geſtern der Verband zur Wahrung der Intereſſen der deut⸗ ſchen Betriebskrankenkaſſen in einer aus allen Seiten d. Reiches gut beſuchten Verbandsverſammlung, in der das Reichsamt des Innern durch Herrn Geheimrat Dr. Wiedfeldt ver⸗ treten war, in mehreren Entſchließungen Stellung genommen. Mit aller Entſchiedenheit ſprach ſich die Verſamm⸗ lung aus gegen die Beſchränkungen in dem Be⸗ ſtande der Betriebskrankenkaſſen, wie ſie der Entwurf vorſieht. Der Beſtand und die Einrichtung von Betriebskrankenkaſſen dürfe wie bisher nur von einer Mindeſtzahl von 50 Ver⸗ ſicherten abhängig ſein. Die jetzige Verteilung der Rechte und Pflichten habe einerſeits die Folgen gehabt, daß die Arbeitgeber in allen Kaſſenangelegenheiten in der Minder⸗ heit ſind, andererſeits, daß viele Krankenkaſſen unter die Herrſchaft einer politiſchen Partei gekommen ſind, was den Staatsintereſſen und den Intereſſen der Krankenkaſſen nicht entſpräche. Die Hälftelung der Rechte und Pflichten zwiſchen Arbeitgebern und Verſicherten erſcheine geeignet, dieſe Uebel⸗ ſtände zum großen Teile zu beſeitigen. Gegen die Schaffung eines neuen, großen und koſtſpieligen Verwaltungsapparates als gemeinſame örtliche Stelle für die verſchiedenen Zweige der Reichsverſicherung wurde entſchiedener Widerſpruch er⸗ hoben. Unter allen Umſtänden ſei es abzuweiſen, wenn der Entwurf den Verſicherungsämtern in Krankenverſicherungs⸗ ſachen außer der Aufſicht und Rechtſprechung wichtige Ver⸗ waltungsbefugniſſe übertrage. Die den Krankenkaſſen unter Umſtänden eingeräumte Befugnis, anſtelle der Natural⸗ leiſtung der ärztlichen Behandlung ein erhöhtes Krankengeld zu gewähren, ſchütze zwar die Krankenkaſſen, gewährleiſte aber den Verſicherten bei Aerzteſtreiks keineswegs ärztliche Hilfe. Der Errichtung von Einigungs⸗ und Schiedsinſtanzen ſollte grundſätzlich zugeſtimmt werden. Im übrigen gewährten die vorgeſehenen Maßnahmen den Krankenkaſſen keinen aus⸗ reichenden Schutz vor Bedrückungen und Vergewaltigungen durch die Aerzteorganiſationen. Die ärztlichen Standesgeſetze dürfen auch nicht zu wirtſchaftlichen Zwecken mißbraucht werden. Die vorgeſehene freie Apothekenwahl beruhe auf einer Verkennung der tatſächlichen Verhältniſſe und müſſe daher entſchieden abgelehnt werden. Finanzkommiſſion des Reichstages. * Berlin, 28. Mai. Die Finanzkommiſſion des Reichs⸗ tages trat in die Spezialberatung des Tabakſteuergeſetzes in zweiter Leſung ein und nahm den Antrag Kreth(Konſ.) auf einen 40prozentigen Wertzollzuſchlag anſtatt den in erſter Leſung beſchloſſenen 30prozentigen Zuſchlag an. Im weiteren Verlauf der Debatte wurde der Antrag Kreth angenommen, nach welchem die Gewichtsſteuer für inländiſchen Tabak auf 57 Mk. per Doppelzentner feſtgeſetzt wird. Der neue Aufſtieg des 2 JI. B. Friedrichshafen, 26. Mai.(Privattelegramm). Trotz heftigem Südoſtwind und Regenwetter ſtieg um 3 Uhr 4 Minuten 2 II auf und landete 4 Uhr 30 Minuten wohlbehalten in der Halle. Der Aufſtieg war ein Werkſtättenaufſtieg. Die Leitung lag in den Händen des Grafen Zeppelin. Alle Bewegun⸗ gen der Höhen⸗ und Seitenſtener fielen zur Zufriedenheit aus.— Morgen iſt ein weiterer Aufſtieg geplant. Die Ereigniſſe in der Türkei. * Wien, 26. Mai. Hakki Bey äußerte ſich gegenüber einem Redakteur über die Lage in der Türkei weſent⸗ lich beruhigt. Es werden nunmehr die nötigen Neform⸗ arbeiten mit Entſchiedenheit in Angriff genommen werden. Das Parlament hat noch wichtige Arbeiten zu erledigen, weshalb die Saiſon noch mindeſtens 5 Wochen dauern wird. Außer mit dem Preß⸗ dem Verſammlungs⸗ und Vagabundengeſetz, wird die Kammer ſich mit mehreren Reorganiſationen befaſſen müſſen. Eine Reorganiſation der Armee ſei jedoch nicht geplant. v. d. Goltz nimmt demnächſt ſeine Tätigkeit in der türkiſchen Armee auf, das Irade mit ſeiner Ernennung zum Mutdier iſt bereits unterzeichnet. Die Nachricht, daß Abdul Hamids Aufent⸗ haltsort verändert oder ihm der Prozeß gemacht werden ſoll, ſei unrichtig. Von dem Vermögen des Exſultans ſind 600 000 türkiſche Pfund im Mlizd gefunden worden, weitere 1 Million Pfund, die bei türkiſchen und fremden Banken deponiert waren, hat der Exſultan freiwillig übergeben. Ein neuer Vorſtoß der Reaktionäre ſei nicht zu erwarten, da es dieſer Partei an der Organiſation gebricht. Sie iſt aus den ver⸗ ſchiedenartigſten Elementen zuſammengeſetzt, dazu kommt die wachſende Popularität des neuen Sultans. Die Vorfälle in Kleinaſien dürften ſich nicht wiederholen. Was die auswär⸗ tige Politik anbelange, wünſche die ganze Nation nichts ſehnlicher, als die Erhaltung des Friedens, der ihr eine ſichere ruhige Ent⸗ wicklung gewähren würde. Hakki Bey glaubt ſicher auf Fortdauer eines guten Verhältniſſes mit Bulgarien rechnen zu können. * Wien, 26. Mai. Enver Bey und Hakki Bey ſind geern aus Konſtantinopel hier eingetroffen. Die Wahlen zum Folkething. * Kopenhagen, 25. Maj. Bei den Folkethings⸗ wahlen verlor die vom ehemaligen Miniſterpräſidenten J. G. Ehrieſtenſen geleitete Linkengruppe 13 Mandate. Die Ra⸗ dikalen gewannen 6, die Rechte 9 Mandate. Die Linkengruppe des jetzigen Miniſterpräſidenten Neergard büßte 3 Mandate ein. Die Stellung der Sozialdemokraten iſt unverändert. Mi⸗ niſterpräſident Neergard, Ackerbauminiſter Nielſen, der Miniſter der öffentlichen Arbeiten Janſen⸗Soenderup, Kultusminiſter Boerenſen und der Miniſter des Innern Berntſen wurden wie⸗ der gewählt, während der Finanzminiſter Brun, der Juſtizmi⸗ niſter Hoegsbro und der Handelsminiſter Hanſen durch⸗ gefallen ſind. Das neue Folkething ſetzt ſich folgendermaßen zuſammen: Linkengruppe des früheren Miniſterpräſidenten Chriſtenſen 24 Mandate; Sozialdemokraten ebenfalls 24: Linken⸗ gruppe des jetzigen Miniſterpräſidenten Neergard 19, Rechte gleichfalls 19, radikale Linkenpartei 15, Wilde 11 Mandate. Von den Wilden ſchließen ſich vorausſichtlich 5 Chriſtenſen. 9 Neer⸗ gard und 2 der Partei der radikalen Linken an.— In Odenſe geriet das Wahllolal im zweiten Wahlkreiſe in Brand. Infolge⸗ deſſen wird das Ergebnis der dortigen Wahl wohl erſt morgen vorliegen, da die Stimmenzählung dadurch verzögert wurde. General⸗Auzeiger.(Abendbrurn). 5. Sette Manuheim, 26. Mar. Dolkswirtschaft. Ueber die Rheinſchiffahrt iſt der„Frkf. Ztg.“ nachſtehende Zuſchrift aus Duisburg zu⸗ gegangen:„Der Waſſerſtand des Rheins iſt innerhalb der letzten Wochen ziemlich erheblich zurückgegangen, ſo daß die für den Oberrhein an den Ruhrhäfen abgeladenen Schiffe nicht mehr unter Ausnutzung ihrer geſamten Tragfähigkeit ihre Beſtimmungsplätze erreichen können. Bei der vorherrſchenden warmen Witterung beſteht ſehr viel Ausſicht, daß das Waſſer innerhalb der nächſten Zeit noch mehr fallen wird, ſo daß das Leichtergeſchäft am Mittel⸗ und Oberrhein bald einen ziemlich bedeutenden Umfang annehmen dürfte, ſchon aus dem Grunde, weil von Rotterdam und anderen holländiſchen Hafenplätzen aus voch viele Fahrzeuge nach dem Oberrhein unterwegs ſind, die WVolläſtig abgeladen ſind. Auf die Frachtenlage iſt der un⸗ zünſtiger gewordene Waſſerſtand inſofern von Einfluß geweſen, als die Schiffsmieten, welche bis dahin von hier nach den ober⸗ rheiniſchen Häfen maßgebend geweſen ſind, um eine Kleinigkeit in die Höhe gingen. Diejenigen, welche für den Talverkehr nach den belgiſchen und holländiſchen Umſchlagshafenplätzen in Betracht kommen, ſind bis heute von einer Aufwärtsbewegung im allge⸗ meinen verſchont geblieben, wie denn auch Ausſicht beſteht, daß hierin in allernächſter Zeit weſentliche Veränderungen nicht ein⸗ treten werden. Auf der Waal iſt der Waſſerſtand zur Zeit noch ſo weit ausreichend, daß die Fahrzeuge, welche nach den Ruhr⸗ häfen abgeladen werden, unter Ausnutzung ihrer geſamten Trag⸗ fähigkeit dieſe Plätze erreichen können. Der Verkehr an und für ſich iſt kaum lebhafter als in den Wochen vorher, wenngleich eine kleine Belebung der Marktlage und mit ihr eine unweſentliche Aufbeſſerung des Frachtenſtandes in Rotterdam zu verzeichnen iſt. Von den Ruhrhäfen aus nach den oberrheiniſchen Beſtimmungs⸗ plätzen war das Verfrachtungsgeſchäft in Kohlen wenig verän⸗ dert. Die Nachfrage für Privatſchiffsraum iſt immer noch ziem⸗ lis beſcheiden, die Frachten, wie ſchon erwähnt, nur in Anbetracht des Umſtandes etwas in die Höhe gegangen, weil die Schiffe nicht mehr ganz abgeladen werden können. Dieſes Mehr in der Fracht bietet aber kaum einen Ausgleich für den tatſächlichen Ausfall in der Fracht, welchen die Schiffer erleiden, ſo daß alſo von einer weirklichen Beſſerung der Marktlage an der Ruhrorter Schiffer⸗ börfſe nicht die Rede ſein kann. Es wird bezahlt für Kohlen ab hier nach Mainz, Worms, Mannheim⸗Ludwigshafen.75.; nach Frankfurt und den ſonſtigen Mainhäfen erzielten die Schiffer meiſtens 10 Pfg. für die Tonne mehr. Auf der oberen Stromſtrecke, wenig⸗ ſtens bis nach Kehl⸗Straßburg, iſt der Durchgangsverkehr kaum noch lohnend, da das Waſſer dort zu niedrig iſt; bis nach Karls⸗ ruuhe⸗Lauterburg war indeſſen der Kohlenverſand innerhalb der letzten Wochen noch von ziemlicher Bedeutung. Die Schiffsmiete nach dieſen Plätzen ſtellte ſich auf 1 Mk. für 1000 Kg. und nach Straßburg wurde dieſelbe nominell auf.35 Mk. für die Tonne feſtgeſetzt, alles bei freiem Schleppen und freien Leichterkoſten. Daß der Verkehr im allgemeinen keinen Aufſchwung zu verzeichnen Hhat, geht ſchon daraus hervor, daß die Bergſchlepplöhne gegenüber den Sätzen, welche in den letzten Monaten hierfür maßgebend waren, ſelbſt bei dem ungünſtiger gewordenen Waſſer⸗ ſtand eine Aenderung nicht aufzuweiſen haben. Es ſtellt ſich der⸗ ſelbe für Beförderung großer Kähne nach St. Goar auf.40 Mk.; nach Mainz⸗Guftavsburg auf.50 Mk. und nach Mannheim⸗ Dndwigshafen auf.60 Mk. obwohl ſeitens der Reedereien und Schleppbootebeſitzer in den letzten Tagen Verſuche gemacht worden ſind, eine Erhöhung der Schleppſätze durchzuſetzen, aller⸗ dings bis jetzt ohne Erfolg. So weit ſich die heutige Lage über⸗ ſehen läßt, dürfte in Bezug auf die Schleppſätze auch eine Verän⸗ derung von Belang in den nächften Tagen nicht eintreten. Für Kohlenladungen nach Belgien und Holland werden im großen U die gleichen Frachtſätze bezahlt als in den Wochen vorher. 1+ Schiffer haben zwar verſchiedentlich den Verſuch gemacht, die ungemein niedrig ſtehenden Sätze auf einen höheren Stand zu bringen, da aber das Angebot ſehr groß und die Nachfrage im all⸗ gemeinen ſchwach iſt, konnte dies nicht erreicht werden. Nach Antwerpen Sud ſind innerhalb der letzten Tage immer noch.90 Mark für die Tonne bezahlt worden, und nach Brüſſel ſtellt ſich die Schiffsmiete für große Kähne ſelten höher als auf.75 Mk. für die gleiche Menge; ähnlich verhält es ſich mit den Schiffsmie⸗ ten, welche nach Holland und den holländiſchen Hafenplätzen für Eiſenladungen erzielt werden. Für kleine Schiffe nach den hollän⸗ diſchen Binnenplätzen und denjenigen Zeelands blieb die Nach⸗ frage im Verlaufe der letzten beiden Wochen äußerſt ſchwach. Nur vereinzelt iſt es den Schiffern gelungen, Reiſen zu erhalten, bei welchen ſich die Frachtſätze niedriger ſtellten. In der Kanal⸗ fahrt nach Frankreich und den belgiſchen Kanalplätzen war die Nachfrage innerhalb der letzten Tage ziemlich lebhaft. Wenn auch in dieſer Zeit ziemlich viel leerer Kanalſchiffsraum hier einge⸗ troffen iſt, ſo blieb trotzdem Nachfrage und Angebot ſo ziemlich im gleichen Verhältnis, obſchon die Frachten zum Teil wenig⸗ ſtens höher ſtehen als vor einigen Wochen. Da der vorhandene Kahnraum für die Verfrachtungen nach Frankreich nicht immer ausreicht, iſt man dazu übergegangen, für beſonders günſtig ge⸗ legene Plätze, namentlich in Nordfrankreich, große Schiffe nach Gent und anderen hierfür in Betracht kommenden Plätzen abzu⸗ laden, woſelbſt alsdann die Kohlen in Kanalſchiffe überſchlagen werden. Bei den billigen Preiſen, zu welchen man im letzten Vierteljſahre nach den genannten Plätzen zurecht kommen konnte, lohnt ſich wohl eine Verladung auf dieſer Grundlage. In Rotterdam ſind die Schiffsmieten zum Teil etwas geſtiegen, obgleich auch gegenwärtig noch die Marktlage nicht als glänzend bezeichnen iſt. Schiffsraum iſt meiſtens ausreichend vorhan⸗ 21 85 Am Geldmarkt waren die Sätze heute wieder höher, Privat⸗ iskonten 28/ Proz., tägliches Geld zirka 3 Prozent. Saline Ludwigshalle, Wimpfen a. N. Das mit M. 1 Million aktienkapital ausgeſtattete Unternehmen erbrachte in 1908 nach M. 18 105(i. V. 14 668) Abſchreibungen einen Reingewinn bon M. 287195(M. 283 466), aus dem 14 Prozent(w. i..) Dividende verteilt werden. In der Bilanz werden die Kreditoren mit M. 124 450 letwa w. i..), die Debitoren mit M. 344 688(M. 295 330) ausgewieſen. An Bar und Wechſeln waren M. 47328(M. 80 390) vorhanden. Dampfsziegelei Heilbronn⸗Neckargartach. Bei geringerem Ab⸗ ſatz ergibt ſich in 1908 nach M. 10 643(i. V. M. 12687) Abſchrei⸗ kungen und M. 2773(M. 2805) Zuweiſung zur Reſerve ein eingewinn von M. 15089(M. 16 288), wozu noch M. 9871 Lortrag kommen. Ueber die Verteilung des Gewinnes gibt der eſchäftsbericht ſeltſamerweiſe keine Auskunft, nach der Ver⸗ üffentlichung im Reichsanzeiger werden 5 Prozent li. V. 6 Proz.) Aidende auf M. 250 000 Grundkapital verteilt. ſtändigung der Beteiligten erwarten laſſen, 15 Millionen⸗Auleihe der Stadt Karlsbad. Der Stadtrat in Karlsbad hat mit der Allgemeinen deutſchen Kreditanſtalt in Leipzig eine Aproz. Anleihe von 15 Mill. M. zu einem Kurs von 97 Prog. abgeſchloſſen. Fuſton im Bankgewerbe. Die Generalverſammlung der Arn⸗ ſtädter Bank genehmigte einſtimmig die Fuſion mit der Privat⸗ bank zu Gotha. Die Vereinigten Pinſelfabriken,.., Nürnberg ſchätzt unter üblichem Vorbehalt die Dividende für 1908⸗09 wieder auf 15%. Porzellanfabrik C. M. Hutſchenreuther in Hohenberg. Di Hauptverſammlung beſchloß einſtimmig, die Altrohlauer Porzel⸗ lanfabriken Moritz Zdekauer in Altrohlau bei Carlsbad zu er⸗ werben und das Aktienkapital um 1, Mill. M. zu er⸗ höhen. Den alten Aktionären der Hutſchenreuther Geſellſchaft wird das Bezugsrecht auf die neuen Aktien derart gewährt, daß zwei alte Aktien zum Bezuge einer neuen zu etwa 140 Prozent berechtigen. Aus der Zuckerinduſtrie. Eine Generalverſammlung der Zuckerraffinerie Brunonia in Braunſchweig ſoll über Liq ui⸗ dation oder Fortführung des Unternehmens beſchließen. — Die Dividende der Zuckerfabrik Glauzig wird, wie die „Voſſ. Ztg.“ unter Vorbehalt mitteilt, in Börſenkreiſen auf 10 bis 11 Prozent li. V. 129½ 9) geſchätzt. Die Einſchätzungskommiſſion des Kaliſyndikats beriet geſtern über die Art und Weiſe, wie mit den Werken über die An⸗ teilszuteilung verhandelt werden ſoll. Die Anſichten dar⸗ über gingen auseinander. Während ein Teil der Mitglieder das bisherige Verfahren, mit jedem Werke einzeln zu verhandeln, bei⸗ behalten wollte, wünſchte der andere Teil die Aufſtellung eines einheitlichen Schemas, auf Grund deſſen mit allen Werken gleich⸗ zeitig eine Verſtändigung erreicht werden ſolle. Man knüpfte von dieſer Seite an den Vorſchlag von Dr. Wilh. Sauer an, der beantragt hat, die bisherigen Beteiligungen im weſentlichen un⸗ verändert zu laſſen und die Anteile für neue Schächte derart auf⸗ zubringen, daß die höchſtbeteiligten acht Werke vorerſt 10% des Anteils hergeben ſollen, während der Reſt von allen Geſellſchaften im Verhältnis ihrer Beteiligungen gewährt wird. Der Antrag Müſer, der darauf auslief, daß die niedrig bedachten jüngeren Werke bei der Aufteilung des für ſpäter erhofften Mehrabſatzes mehr berückſichtigt werden als bisher, hat keine Ausſicht auf Annahme. * 2* Telegraphiſche Handelsberichte. Zeutralausſchußſitzung der Reichsbank. *Berlin, 26. Mai. In der heutigen Zeutralausſchußſitzung der Reichsbank bemerkte Präſident Havelſtein, eine Aenderung des Dis⸗ konts ſei nicht in Ausſicht zu nehmen, u. a. infolge des ungünſtigen Standes der Wechſelkurſe. Auch würde nur die Hauſſeneigung weiter dadurch gefördert. Die Ausführungen fanden die Zuſtimmungen des Ausſchuſſes. Mitgeteilt wurde noch, daſt die ſteuerfreie Notenreſerve neuerdings auf 287 Mill. ſich erhöht hat. Die Schatzanweiſungen haben ſeit dem letzten Ausweis um 90 Millionen abgenommen, der Metall⸗ beſtand habe, laut„Frkf. Ztg.“, um 7 Millionen zugenommen. Von der Frankfurter Börſe. Die 4proz. Anleihe der Stadt Wiesbaden vom Jahre 1908, Serie II, tilgbar ab 1910 gelangte heute erſtmals zum Kurſe von 101,40 bez. G. zur Notierung. Die Aktien des Eſchweiler Bergwerksvereins ſind vom 27. ds. Mts., an im Tauſchhandel zugelaſſen. Verband Berliner Stabeiſenhändler. * Breslau, 26 Maf Die Ausſichten auf Erneuerung des Verbandes Berliner Stabeiſenhändler ſind nach der„Bresl. Ztg.“ wieder günſtig. Die letzttägigen Verhandlnungen ſollen eine Ver⸗ ee eret 5 Konkuürſe. * Lippſtadt, 26. Maj. Im Zuſammenhang mit der Könkurs⸗ eröffnung über die Bankfirma Roſenbaum in Lippſtadt haben auch die Mainerzhagener Metallwerke.⸗G. den Konkurs beantragt, da die außerordentliche Generalverſammlung die Sanierungsvorſchläge der Verwaltung laut„Frkf. Ztg.“ ablehnte. Die Geſellſchaft war erſt im März 1908 mit 475000 Mark Grundkapital erxrichtet worden. Zuſammenſchluß der Feinblechwalzwerke. * Hagen, 26. Mai Auf die gehaltene Umfrage zu einer Zu⸗ ſammenkunft zum Zweck einer Vereinigung der Rheiniſch⸗Weſtfä⸗ liſchen und Siegerländer Feinblechwalzwerke hat man allſeits zu⸗ geſtimmt. Es iſt daher, laut„Frkf. Ztg.“, eine Sitzung auf morgen nach Hagen einberufen. Hochofen⸗Aktiengeſellſchaft Rümelingen⸗St. Ingbert. * Eſſeen, 26. Mai. Die Verwaltung plant nach der„Rhein.⸗Weſtf. Ztg.“, die Ausgabe neuer Obligationen. über ſoll auf 16. Juni eine außerordentliche Generalverſammlung ein⸗ berufen werden. 5 Zahlungsſchwierigkeiten. * Berlin, 26. Mai. Nach dem„Confektionär“ ſucht die Mauu⸗ fakturwarenfirma Sulika u. George J. Orgido in Bukareſt ein ſechs⸗ monatliches Moratorium nach, die Paſſiven betragen 450 000 Mark. Deutſche Firmen ſind nicht beteiligt. Hörde, 26. Mai. Die Firma W. Sondheim, Manufakturwaren in Hörde, welche zirka 80 Jahre beſteht, befindet ſich, wie der„Ma⸗ nufakturiſt“ meldet, in Zahlungsſchwierigkeiten. Die Paſſiven be⸗ tragen, laut„Frkf. Ztg.“, 500 000 gegen nur rund 30 000/ Aktiven. Der Inhaber der Firma iſt vor kurzem geſtorben. Lederfabrik Eyck u. Straßer, Berliu. *Berliin, 26. Mai. In der heutigen Generalverſammlung der Lederfabrik Eyck u. Straßer kam der Bericht der Repſionskommiſſion zur Verleſung. In dem Bericht wird ausgeführt, daß nach Anſicht der Reviſoren gegen Debitoren und Wechſelkonto eine Ausfallreſerve von 510 000 Mark im Falle der Sauierung zu ſetzen ſei. Im Falle eines Konkurſes aber weſentlich mehr. Auf die Beſtände von 2,98 Mill. ſeien 35 Prozent minderwertig abzuſchätzen. Differenzen beſtehen zwiſchen der Reviſionskommiſſion und derVerwaltung, im weſentlichen inbezug auf die Abſchätzung bei der Bewertung der Felle und des Leders. Vom Aufſichtsrat wurde laut„Frkf. Ztg.“, wiederholt be⸗ merkt, wenn man hintergangen worden ſei durch den Vorſtand, ſo könne man nicht dafür. Ueber die Auseinanderſetzungen mit den Gläubigern, ſpeziell mit der Berliner Handelsgeſellſchaft, iſt bis zur Stunde noch nichts bekaunt. Es ergibt ſich aber, daß die Handels⸗ geſellſchaft ſich bereits geſtern Abend neuerdings zu Verhandlungen hat bereit finden laſſen. Hohenlohe⸗Werke,.⸗G., Berlin. * Berlin, 26. Mai. In der Sitzung des Auſſichtsrats⸗ ſitzung der Hohenlohe⸗Werke,.⸗G., wurde bbeſchloſſen, eine Dividende von 8 Prozent gegen 9 Prozent im Vorjahre zu berteilen. Die ordentlichen Abſchreibungen und Rückſtellungen betragen 4 204 204 M.(4 130 820). Der Reingewinn beträgt inkl. Vortrag 3 339 608 M.(3 846 625). Zur Abdeckung der 1905 gekauften 499 Kuxen der Oheim⸗Grube und für in Norwegen er⸗ worbene Zinkerzbergwerke ſind 12 Millionen Mark erforderlich, deshalb wurde die Ausgabe von 8 Millionen neuer Skien zu 160 Prozent beſchloſſen, wovon 4 Millionen im Verhältnis von 10:1 den alten Aktionären zu 160 anzubieten ſind und die reſt⸗ lichen 4 Millionen Mark zur teilweiſen Rechnung mit den erſten Beſitzern der Oheim⸗Kuxen und als entgiltig für das Syndikat zu verwenden, welches einen Vorſchuß zur Erwerbung der Oheim⸗ Kuxen propiſionsfrei gibt und die neue Kapitalsvermehrung ſpeſenfrei durchführt. Im begonnenen Geſchäftsjahr iſt der Ge⸗ ſchäftsgang für Kohle als ſchleppend anzunehmen. Vom amerikauiſchen Beumwollmarkt Newyork, 28. Mai Die Baumwollfabrikanten gretſen den Beſchlüſſe der Newyorker Baumwollbörſe ſcharf an und erklären, laut „Frlf. Ztg.“, New⸗Orleans ſei eine beſſere Marke der Verbraucher. Frankfurter Effektenbörſe. [Brivattelegramm des Gen⸗ral⸗Anzeigers.] *Frankfurt a.., 26. Mai. Fondsbörſe. Die Börſe zeigte im Vergleich mit geſtern ein wenig verändertes Bild. Das Jutereſſe für Staatsbahn erhielt ſich bei feſter Tendenz, Lombarden behaupteten den Kursſtand, für letztere war heute größere Nachfrage, doch nur zu ermäßigten Kurſen unterzubringen. Auf dem Bankenmarkt machte ſich vorübergehend Deckungsbedürfnis geltend, welche teilweiſe eine leichtere Beſſerung der führenden Papiere herbeiführten, Kreditaktien auf Wien ſchwächer, wegen der politiſchen Schwierigkeiten in Ungarn. Das Geſchäft auf dem Montanmarkt war wenig belangreich, die Tendenz im Anſchluß an den Bericht des Stahlwerkverbandes luſtlos. Deutſch⸗Luxemburger vorübergehend lebhafter gehandelt, für Kali⸗ werte beſtand gute Stimmung, Weſterepeln lebhafter. Auf dem Ge⸗ biete für Induſtriepapiere ſind Chemiſche Höchſt, Badiſche Anilin und Kleyer bei feſter Tendenz zu erwähnen, elektriſche Werte abgeſchwächt. Deutſche Fond wieſen nur geringe Veränderung auf, Ruſſen be⸗ hauptet, Oeſterreich⸗Ungariſche Fonds mäßig ſchwächer, für Türkenloſe war reges Geſchäft zu beobachten. Bon Schiffahrtsaktien waren Lloyd ſeſter. Es notirten Kreditaktien 200,70, Diskonto 187,10, 186,90, Dresdner Bank 150, 80, Staatsbahn 155,80, Lombarden 17,30, Balti⸗ more 113. Bezugsrecht auf Aktien der Deutſchen Grundkreditbank in Gotha 3 Prozent b.., für Buderus Eiſenwerke in Wetzlar 0,50 b. G. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnfe, Schlußkurſe. Reichsbankdiskont: 3½ Prozenk. Wechſel. 25 26. 25. 26 Amſterdam kurz 169.22 169.17 Check Paris 81.25 81 225 Belgien„ 30.938 80.95 Parts kur 81 216 81.183 Italien 80.65 80.638 Schweitz. Plätze„ 81 225 81225 Check London 20.(7 20.425 Wien 85 225 85.183 London„ 20.422 20.447 Napoleonsd'or 16 24 16.24 lang—.—— IPrivatdiskonto i Staalspapiere, A. Denutſche. 25. 286. 28 2 8. Ausländiſche. 5 Arg. i. Gold⸗A. 1887——. 5% Chineſen 1896 102.60 102.40 1898 99.60 99.30 4% beulſch. Reichsanl. 103.15 103.25 37 5 5 95 65 95.65 4 5 7 86.65 86.50 8% pr. konſ. St.⸗Anl. 108.15 108 15 3 95.65 95.65%%„„ 8 4 86.55 86.504½% Japaner 96.— 96— 4badſſche St.⸗A. 1901 101.70 101 400 Mexikaner auß. 88/90 100.— 100.10 1„ 1908 102 25 102.2003 Mexikaner innere 63.70—.— 5„1909 102 25 102.20 8 bad. St.⸗O(abg)fſl———. M. 95.— 95.30 101.15 107,25 —— Bulgaren 3¼ ttalten. Rente 1½ Oeſt. Silberrente 9%„ 1900 95——(%½„ Papierrenl.—— 89 80 3%„„ 1904 94.60 95.—Oeſterr. Goldrente 99.95 99.90 „„ 1907 94.60 95.—3 Portug. Serie! 62.35 62 30 Abayr..⸗B.⸗A. b. 1915 102.50 102.203 85 III 63.95 63.30 4„ 1018 102 40 102.504 neue Ruſſen 1905 98.85 98.75 3½% do. u. Allg.Anl. 95.15 95.154 Ruſſen von 1880 87 50 87.30 3 do..⸗B.Obl.—.— 85.704 ſpan. ausl. Rente 98.— 98.— 4 Pfälz..⸗B. Prior. 101.50 101.50%4 Türken von 1903 88.10 87.30 95.— 95.1„ unif,. 93.50 98.60 3 Heſſen von 1903 102.10 102 1004 Ung!r. Goldrente 95.90 95.70 4 Heſſen 88 50 88.2014„ Kronenrente 93.60 93.75 38. Sachſen 86 10 86 1 Verzinsliche Loſe. 3 Seſterreichiſches60 168.50 164.— Türkiſche 146.60 147. 4 Mh. Stadt⸗A. 19071„% 5955 1909—.——.— 1905 96.30—.— Aͤlktien induſtrieller Unternehmunzen⸗ Slüd. Zuckerfabrik 140.70 140.700Kunſtſeidenfabr. Frkf. 263.— 264.20 —.— Zwecks Beſchlußfaſſung hier⸗ Badd. Immobil.⸗Geſ. 102.25 102.— Eichbaum Mannheim 110.— 108.— Mh. Aktien⸗Braueret—.——.— Parkakt. Zweibrücken 91.— 91. Weltzz. Sonne, Speyer—.——.— Cementwerk Heidelbg. 158 45 158.30 Cementfabr. Karlſtadt 148.75 143.0 Badiſche Anilinfabrik 876 50 379 Ch. Fabrik Griesheim 243.75 243 75 5 werke Höchſt 404.75 406.50 er. chem. Fabrit Mh. 31450—.— Chem. Werke Albert 42.— 425.80 Südd. Drahtind. Meh. 104.— 104.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 207.— 207.— Acc. Böſe, Berlin 61.— 60.50 Glektr.⸗Geſ. Allgem. 234.— 234.30 Südd. Kabelw. Nhm.——127. Bahmeyer 120.— 119. Clettr.⸗Geſ. Schuckert 125.— 125— Sismens& Halske 219.— 218 25 Lederwerk. St. Ingbert 50.— 61.— Spicharz Lederwerke 124.50 124 50 Ludwigsh. Walzmühle 150— 150.— Adlerfahrradw. Kleyer 3683— 388 50 Maſchinenfbr. Hilpert 65.50 65.50 Maſchinenfb. Badenia 197.197.— Dürrkopp 310.——.— Maſchinenf. Gritzner 215.— 215.— Maſch.„Armatf. Klein 112.— 111.— Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer 128.50 128.10 Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 39.— 40. Schnellpreſſenf. Frkth. 190. 190.— Ver.deutſcher Oelfabr. 135.— 135.— Schuhſabr. Herz, Frkf. 119.—118.— Seilinduſtrie Wolff 134.50 134.50 'wollſp. Lampertsm. 54.— 54.— RKammgarn Kaiſersl. 176. 176.— Zellſtoffabr. Waldho 292.— 293.40 Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 225 60 226.20 Buderus 11150111.— Concordia Bergb.⸗H.—.—.— Deutſch. Luxemburg 190— 191.50 Friedrichshütte Bergb. 135— 135— Gelſenkirchner 180.10 181.— Harpener Bergbau 190.80 192 10 Kaliw. Weſterregeln 193. 195.60 Oberſchl.Eiſeninduſtr. 95.— 95.— Zhönix 177.— 1 Br.Königs⸗u. Laurah. 190.—-.— Gewerkſch. Noßleben 8550 8550 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Südd. Eiſenb.⸗G. 116.85 117.50 Hamburger Packet 117 80 117.90 Norddeutſcher Lloyd 91.60 92 20 Oel.⸗Ung. Staatsb. 155.50 155 80 Oeſt. Südbahn Lomb. 17.25 17.30 Gotthardbahn—.——.— Ital. Mittelmeerbahn 8160—.— do. Meridionalbahn 138.— 138.50 Baltimore und Ohio 112.90 113.10 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 40% Frk. Hyv.⸗Pfdb. 100.50 100.50 4% F. K. B. Pfdbr.05 101.— 101— 1 ea 0% Pf. Pfdb. 100. 1, 31½% Pr. Bod.⸗Fr. 9 93.60 40% tr.Bd. Pfd. vgeo 100.39 100.30 1 ³—„5 0 Uut. Oa 100.30 100 30 40 dbr..0! unt, 10 109.40 100 40 4%„ Pfdbr..O8 uni. 12 100.50 100.5ʃ 3½„Pfbpbr..86 89 n. 94 93.10 94.— 52—2 ſd. 95/6 98 80 93 80 1%„ Com.K bl. v. I,unt 10 101.— 101— 3%„ Com.⸗Obl, v. 67/01 94 50 9450 5 4½,* Com.⸗Obl. v. 90/06 94.50 91.50 4% Pr. Pfdb. unt. 00 99.90 99.90 4%„„„ 12 100.— 100.— 4ͤ„„ 14100.10 100.10 4e Pr.Pfdb. unt. 15 10.30 100.10 4%„ 17101— 101.25 55 945⁰ 4 96.— 13 94 50 95.20 Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 95— Yp.⸗Pfd. unk. 19177.— 40 7 N 6* 100— 100— 10 Rh. H. B. Pfb. 15.— 160. 100 55 101.— 101.75 94 50 * * %½% Fih. O. ⸗B. C. O %% R. W. B. C. B. 10 %, Mf. B. Pr.⸗Obl. 3% Pf. B. ör.⸗O. 7/1 It al.ſttt. a. E. B. Manny. Verl.⸗G.⸗A, 525 525.— 6. Seite. Srartulseinzelger.(Abendblatt.) Mannheim, 26. Mak. Bauk und Verſicherun i r asaktien. Berlin, 26. Mai. 6 N 5 Wag 138.— 132.40] Oeſterr.⸗Ung Banl 127,70 127.90 Preiſe in Mark pro 100 175 tenbörſe 5 if 97 50 dieſen Umſchlag iſt der, nach Feuchtig 0 u. Metallb. 123 75 123.75 Oeſt. Länderb⸗ 1 35 15 5 12 eit lechsende Saatenſtand nicht gefördert, der Waſſerſs 1 Berl. Handels⸗Ge 171.40 47150 85 5 Weizen per Mai 360.75 Mais Mat 25. 26. mindert worden, wodurch die ee de eme Darnſtad Benk 151 40 45120 Wiäzche Bank 01.50 104.70 4 Jull 255, 200„ Jali 1725472— Mühlen beeinträchtigt wurde. Auf dem Beir dee markt war ex Bank 131 10 181.20 Pfälz. Hyp.⸗Bank— 196.5 Sepk. 227.5 225 25 1——.—die Stimmung animi 55 Deutſche Bank e ee e 197.— 136˙50 WWVVöSeige ing animiert und die Preiſe erfuhren ſprungweiſe Deutſ baſtat. Bant 151.50 1680 Seuſche Nec. 125 20 125.— Roggen per 1 770 175 228 25 Rüböl per Mat—. 57 20 der Hauptſache findet dieſe Bewegung ihre Recht⸗ Mbein. Kredilhant 13825 128.25„ Jali 199.—107.50 Sttor. 56.80 56,30 ungünſtigere Beurteilung der Ernke⸗ isconto⸗Comm. 186 20 187 10 Rhein. Hyp.⸗B. Sept. 193.75 eee 5 Oſten Europas, ſowie der Schätzun des prenßif Dresdener Bank 150.6) 150.95 Schaaffe yp.⸗B. M. 199.— 199.— Hafer per pt. 193.75 190.50 Spiritus 70er loo—.—— Saatenſtandes und der allenth; zung des preußiſchen 159.6150.92 aaffh. 30 rper Mat 75——Wei.— des er allenthalben gelichteten? 70585 205 50 Sübd. 8 11 75 115 10 8 1180 Juli 187 15 15 Mogaene 36 15 35.25 e heimiſchen Wochenmärkte . Hyp.⸗Creditv. 159.80 160,— Wiener Bankver. 183.75 183.2 40 26.40] Abſatz bei geſtiegenen Preiſ Di ige Bö 0 5 5 3. 20 ſen. Die heutige Bö 121 50 12070 Bank Ottomane 1 143.50 Londoner Effektenbörſe. ſehr 5 r die Preiſe haben 15 55 rankfurt a.., 26. 5; Lond 26. Mai es fanden mehrfache Umſätz Auch i; V„Arcditattien 200.50, Disconto⸗, ndon, 26. Mai.(Telegr.) Aufangskurſe der Effektenbörſe. Warenknappheit gelt ſas ſtatt. Auch in Mehl macht ſich große delsgeſell ter 181.25, Dresdner Banl 150.75, Han⸗3 Conſols 85½ 851½ W 5 geltend, weshalb der Konſum ſich veranlaßt ſie geſellſchaft 171.50, Deutſche Bank 241.25, Staatsbahn 158 80,]ös Reichsanleihe oddersfontein 13½ 131½% aus der bisher beobachteten Reſerve herausz 8 ieht, Lombarden 17.10, Bochumer 225.80 Gelfentirchen 180.50, L 5. 80,4 Argentini 851%/ 85/Premier 94% 95 95 teſerve herauszutreten. 189.50, Ungarn 95 90. Tendenz: rühig. 50, Laurahüite 4 en 0 55 555 Nandmines 95⁵0 91½% 15 gieferzeit: Wei ver 100 kg frachtfrei Stuttgart, je nach Qualität N Nachbörſe. Kreditaktten 200.70 Disconto⸗Commandit 1 4 Japaner 92¼ͤ 93— Canabia 187 16 00.00 00.00, da herlſcher W. 27. 5 Staatsbahn 155.80, Lombarden 17.30 5 it 186. 3 Mexikaner 342%/ 34 Ballt zan 184˙% 184% bis 28.— Ulta 97 97 N. 27.50—28.—, Rumänier M. 27.50 3 5 4 Spanier Chitago Deil 117½% 117 ½ Roſtoff Azima M 900 80 e Saxonska M. 00.00—00.00, Berliner Effektenbörſe. ee 18½% 183, 5 0 Plata M. 27.50—28.— M. 00.00 La j Amalgamated 86.— 86 ½% Eri 1½% 52/½ M. 00.00—00.00. K 175 WT fornier 5 rivatte legramm des General⸗Anzeigers.) Anacondas 10˙% 79 Grand T 5 35/ 35—60.00—00.00. 1 5 M. 27.——27.50, Unterländer M. * Berlin, 26. Mai. Fondsbörſe. Di Rio Tinto 10 runkIII pref. 52% 52% M. 19——1 00.——00.00. Noggen: württemb. nom. ſe. Die Haltung der Börſe war 76¼ 77½ ord 210 10 19.50, nordd. M. 00.00—00.00 5 zu Beginn keine einheitliche. Das weitere Anziehen des Satzes fü Central Mining 17 18— Lolisville 1 21˙/8[Gerſte: württmbergiſche M. 00 00—00 ruffiſcher M. 00.00—-00.00. Ultimogeld bis zu 3 fünf Achtel Prozent führte zu einem 5 80 25½% 255/ Mifſouri Kanſas 1 12575 bis 00.00, bayertlche M. e e M. Banken ſetzten in leitenden Werten bei ſeſtem Kurs bis Caſtand 1810 145. Outario 505 50% M. 00.00—00 00, kallforn. prima M. 00.00—90.60, 05 2 Prozent höher ein. Kreditaktien auf Wien ſchwächer Von Geduld 90% 895 Pacifte 126½ 1257%5 M. 00.00—00. c0, Unterländer M. 00.00—00.00, ontanaktien Bochumer fünf Achtel Prozent höher. Rheinſtahl und Goldfields 610 6% 81635 com. 193% 193%»Mixed M. 0 85 0% 0 ruſſiſcher M. 00.00—00.00. Mait abgeſchwächt. Phönix unverändert Gelſenkirchner und Jagersfontein 51½ 61% 3 62— 62% M.—00.00 Donau 18.75 10 18.75—19.25, Yellow Laura 4 Hohenlohe% gebeſſert. Von Bahnen Franzoſen anziehend ö n preiſe pro 100 xg inel. Sack: Wiezl 7920 5 90 doe. el, abgeſchwächt. Warſchau⸗Wiener ½ Prozent 35 Budapeſter Produktenbörſe. 9 5 Ne, 2 Wf. 36 11 5 5 1 rt auf Rückkäufe. Amerikaniſche Bahnen auf unentſchi Budapeſt 1 Gaire r. 4 M. 31.——82.—, Suppen ſes 3 oe 5 1 9 55 en Renten sproz. Reichsauleihe peſt, 26. Getreidemarkt.(Telegramm.) 11.— M. bis 11.50(ohne Sacd). eeee hächer; desgleichen 1902er Ruſſen. Schiffahrtsakti 1li 550 26. 155 Elektrizitätswerte nach behauptet. Später per 50 kg per 910 K—*** Geſchäfts] Weizen per Mai 15 25 15 26 bauſſier. 45 80 1551 milt M& * 5 n Kurſen. ſch⸗L 5 8. e 7 8 ae ö en, 580 on bale. J6 65 e, ee molesoheat Nengein J itter Börſenſtunde ruhig bei e———— hauſſier. willi ele ſſe: 8 der Beuſchen Kolenzalgeſelſcheft d09„„5 ee Margold. Fernſprecher: Rr. 56 und 1637 Reichsanleihen und Konſols 0,30 bezw. 9,20 ſchwächer 15 Agae Hafer per Mai———— hauſſier— 0 Proviſionsfreil der Prämienerklärung. Induſtriewerte des Kaſſamarktes Meis ve 1 779 780 ruhig Mais per Mat 793 7004 hauſſi 5 f Beulin, 26. Mal.(Anfangs⸗Kurſe)„„ Jul 80 805 hauſſier. 55 5 ruhig Wir ſind als Selbſtkontrahenten Ver⸗ Käufer Kreditattien 209.40 200.80] Laurahütle 190.40 189.40 Kohlraps Augnſt 15 40 15 50 kußig 15 40 15 50 kträ unter Vorbehalt: ae Disc.⸗Kommandit 186.20 186.80] Phönir 170 75 170.7 Wetter: Teilweiſe Bewölk 5 e e deen 154.30 155.70 Harpener 100 40 190—*„* A⸗G. für Mü 17.30 17.30] Tend.: tuhig** 1 605 a. D. 5. 100 ochn fler 5 8 3⸗ verſicherungs⸗Geſellſcha 9 9 75 Mannheimer Effektenbörſe Badſe ee eee Berlin. 26. Mai.(Schlußkurſe.) Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Akti M. 240 55 Wechſel London 20.45 20.435 J Reichsbank 146 70 146.10 5 Mai.(Offizieller Bericht) Potzugs⸗Altlen Wechſel Paris 81.225 81.20 Rbein. Kreditbant 138.20 138.40 Kleinere Abſchlüſſe erfolgten kheute in Gutjahr⸗Aktie Benz& Co., Rheiniſche Gasmokoren, Mannheim 12⁵ 855 15 05 2 0 103.20 Ruſſenbant 1 90 Proz. und in Oberrhein. Verſicherungs⸗Aktien zu 575 Weeee eee 1 0 Karcher, Emmendingen 18 zir. o9„ 1909 102.90 102.30 Schaaffh. 3˙40] bpro Stück. Sonſti 9 5 i eeeee 38% Keichzanl. 95.80 95.80 ee 15 13840 320 8 1 Veränderungen: Anilin⸗Aktien 377., Bürgerbräu, eee 72 675 %„ 1900 95.70 95.70 Lombarden Brauerei Eichbaum Aktien 107., 108 B. Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch 4 90 Reichsanleihe 86.70 86 40] Baltimore u. Obio 113.— 15 Bilin Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 4% Lonſols 104.0 100 Fancdn Pacine 178.80 178.40 Pfandbriefe Fab⸗ Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens 4%„ 1909 102 90 102.90] Hamburg Packet 118.— 118.— 40% Rh. Hyp.⸗B 1 1902 100.— b 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. Filterfabrik Enzinger, Worms „„„ 95.80 95 80 Nordd. Lloyd 59170 91.60 2 verſchied 93.20 u. Seetransvort 5 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 8½%„ 1909 95.70 95.70] Bochumer 225.5 226.70%%„„Fomn 50 b2047½% Bad. Anilinu. Sodaf. 101.50 B Frankentgaler ee 3% 34 60 85.40J Deulſch⸗zuremba,, 18380 18150[ Slapte,einleben. Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg alte Aktien 40% Bad. v. 191—— 10180 Dortmunder 6220 d Freiburg l. B 5 93.50 Gf4% 104.— Het e 5 4%„1908/09 102.— 102.— Gelſenkirchner 180.10 180.70 3½% Heſdelbg. v. J. 100 93.50 04e%e Br. Kleinlein. Heidlbg. 100.— 9. Herrenmühle vorm Gene Heivelgerg 77 190 0 8 190.40 190,70 45b Karksruhe d. 91507 101 17 Vaen Feneere uncod fide 0 ſcen München 8 76094½7 Laurahütte 18870 189.503%% ſe Hereenmüble G—. Sismaſ 24% Havern 95.20 95.20 Phönix 5040 170.0%% dal. 1 10% 99 4% 0% 9 000 Dampß⸗ 96.— 5 Lur ſche Industriewerke.⸗G Ludwigsh. 70 1 9 0 22838 1 4½%% Ludwigshafen 101.—G chleppſchtffahrts⸗Ge. 98.—G Reaag ſuiner f forcat Schnabel& Henning—— 308 0 30 83.50 Allg. Elektr.⸗Geſ. 233.—%%„ M„ Arſu Fahrradwerke— % Saen ,10 880 Ande ⸗Geſ 72 37855 70 7250610.— Lagerhaus⸗ Paciſie Phosphate Shares 5— 125 1905 96 10 95.90 17 70 0 Treptow 315.— 313.—. 4% Mannh. Obug. 1908 100.80 G 4½e% Oberrh.Glektrizitäts⸗ Ahenen, Terral.Geſelſch 12⁰ —.——.— Brown Bovert 190.— inau, Terrain⸗Geſellſchaft 4% Nuſt. Anno 86.70 8640 Chem. Albert 438.50 190 5 8 100 100 e ſen Gemee Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft A⸗G. Mannbeim 110—. Sae ecganen 301— 20 80 Giosetetee e 414 80 4d6—„„„„ 945], Tonwerk,.ec8, Clenb. 10l.50 G ee, le Manuheim „K. n 201— 20060 Elberf. Farben 414 50 415— 8.* 50&%½½% Ruſſ..⸗G. inmühlenwerke, Mannbeim u 16149 1370 Fellaleſe Keondehn 1 5 97 Wad Seahlwer Wambeim Fendel, Mannheim uſtadter 40 131.20 Rüttgerswerken 167.— 8 8 Livland 7 0 rk Mannheim 5 Deutſch⸗Aſtat. Bank 15150 152,50 9 Wiesloch 103.— 10020 57 5 4606 54—5 Brauhaus 100.— B Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Maunheim 126 Ae denenen 28 20 69.80, Beah deagend. 4 0% 1905101.20.,J.2. in Stver desog ntonwelte., Fabeltenf. Brun M.— Jf 155 1 0 6.. 0 9* 2 1 5 2„8 7 7 Dussdner Bank 150.60 151 0 Zellſtoff Waldhof 294.50 294 20 105 5 55 0 100 1 wnneeen Karlsruhe f. Brauerei⸗Einrichtungen 111— * ens unk. 190—. 100.— 0 8 Privatdiskont 2¾% 335. Wiesloch v. J. 1905 eeee e Mannheim— M. 400 W. Mai 5 nduſtrie⸗Obligation.„H. Loſſen, Worms— Waldhof, Bah— 90 8 5 4 25 f. Seilindu⸗ 44½ Zellſtoffabrit Waldhof 102.— G f. 5 unohlkkengeſeuſchaft 105 fft 5 128— 200. aa 1 8 Diskonto Komm. 186.50 186.60— 11780 11720 zlie 5 5 5 1— Pariſer Börſe. 5 vrief Geld Brief Geld Paris, 26. Maf. Anfan adiſche Bank 505 5 e Geſchäftliches. 3% Rente 97.87 97 70 Debeers 348.———Ffaßz. Bank—.— 101.70.*Nur noch wenige T iebli Spanier 98.70 08.80] Caſt. and 140.— 141.— Pfäcz. HypsBank—.——.— feſt. Ausflu weniae kone wenten une vn e en Türk. Looſe—.———Goldfield 157.— 156.—- Pf.Sp⸗.Gdb. Sandau—.— 140.— Mannh. Damoyſſchl. 59.——.— feſt. Ausflüge und Reiſen bilden jetzt überall den Geſprächsſtoff Bauque Oitomane 729.— 729.— Randmines 241.— 248.— Rhein. Kreditbank 138.50 188.25/rank Lagerhaus—.— 90.— und eng damit verbunden natürlich auch die Erwägungen betr Rio Tinto 1939 1963—Rhein. 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Spinneret.——.— für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt Teil, Fran Kircher, ban eee 50 99.90] Ganters Br. Freibg.„ für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos 11 1 8 549.— 549.—„Goldrente 117.35 117.35 Kleinlein Heidelberg 190.——.—Nähmfbr. Haid u Neu———.— Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruck i ngar. Kredit. 749.— 750.— Ungar. Goldrente 113.90 113ʃ9 omb. Meſſerſchmitt 35.——.—Koſth. Cell u. Papierf. 200.— G. m. b..: Direktor: E erei, Wiener Bankverein 528.—528.— Kronenrente 93.20 93.30 Ludwigsh, Brauerei.—228— Manng an e 15.— Fünk. boſe Wch. Frankf. viſta 117.27117.31 Pialihr. kttlenbe. 130.——— Kaſchinent Babenig e 198.— Alpine 9„„2839 80 289.80 5 Elettrigität 1 0—.—-Hinder- Hewvgtragend bewahrla“ VVVCV we ende 465.— 465.—Napoleon 19.06 19.05„ Schwartz, Spever 115.ä——.Südd. Draht⸗Induſt. N Die Kinder gedeihen 465.— 405.— Marknoten 11757117[ Nir, Schwen.—.— 5—Fane eie ite 127.50—.— lianken- v eſdel wieh an 8 724.70 726.,50 Ultimo⸗Noten 117.27 117.28 S. Weltz, Speyer—.— 66.—Berein Freib. Ziegelw. K 1. u. ſeidtef nicht an 25 mharden 107.70 108.50] Tend.: ruhig.„ ost. Verdabongsskörung. r. Werger, Worms— 81.—[Sürzmühle Neuſtadt———.— Berliner Produktenbörſe. FF Jateſag aande 1 5 140— 2521 80 1 0„.2 154.— 1—.— re ftal 85 8 Der Getreidemarkt zeigte Suckekefß Want 8 8 Freudenstadt Karhaus Waldeck ee 8 Rußalnd und der damit**** e ee 198 mäßigten Forderungen v t. 2 8— 5 5 el. 1. esitzer: doge hier von 775 Se 8 1 Candesproduktenbörſe Stuttgart. Mai, Juni. September bedeutend ermässigte vor die bei mangeluder aufluſt nur zu e 0 9 5 Tandbec ſand wenie werhen korandek. e delſce Saae Konsta SEE- HUTEL H 77 Heler 1110 Mais 1e. Nuſ 88 eber günſtig beurteilt. 50 Raſch nach dem Eintritt von Regenwetter am Beginn der 112 rlerrl. Lage an der Seepromenade. Terrasse. 2 rwoche iſt ununterbrochen Trockenbeit mit hochſommerlicher Riestauratlon. Zimmer von Mk. 2,80. Mannheim, 26. Mai General⸗Anzeiger. 7, Seſte. loh habe jetzt Telephon E Nr. 4816 2 Chr. 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Die Ausſchußmitglieder möchten ſich alle be⸗ fleißigen, eine ruhige Tonart anzuſchlagen, felbſt wenn einmal ſchroffe Gegenſätze vorhanden ſeien. ordnungsparagraphen wird in die Tagesordnung eingetreten. Kreditbewilligung zum Geläudekauf für den neuen Reitplatz. Die Großh. Eiſenbahnverwaltung erſtellt von der Karl Theodor⸗ gach der Kurfürſtenſtraße eine Bahnüberführung, die den bisherigen Reitplatz der hieſigen Dragoner in der Mitte durchſchneidet. Dadurch wird derſelbe für militäriſche Zwecke unbrauchbar, Der hieſige Truppenteil hat aber laut einer Vereinbarung zwiſchen der Stadt⸗ gemeinde Schwetzingen und der Garniſonverwaltung Heidelberg vom 7. Dezember 1895 unentgeltlich einen Reitplatz zu beanſpruchen, ſo⸗ lange die Garniſon ſtändig in Schwetzingen ſich befindet. Der Ge⸗ meinderat iſt nun mit dem hieſigen Truppenkommando über einen ändern geeigneten Reitplatz einig geworden, welcher ſich zwiſchen der Hockenheimer Landſtraße und dem Ketſcher Weg befindet. Zur Er⸗ ſtellung und Herrichtung dieſes Reitplatzes müſſen 4 Grundſtücke käuf⸗ lich erworben werden mit einem Flächeninhalt von 76 ar 07 qm. Der Hreis dieſer Grundſtücke beträgt nebſt Kulturentſchädigung, Verkehrs⸗ lleuer und Pachtentſchädigung 8200. Zu Deckung dieſes Aufwandes iſt der Erlös aus 22 ar 18 qm und weiteren 2 ar 40 qm mit 7079,04% vorhanden, ſo daß noch aufzubringen ſind 1120,96, welche aus Grundſtocksmitteln beſtritten werden ſollen. Der alte Reitplatz war 64 ar groß, ſo daß neben dem neuen Platz noch 12—14 ar von der Ge⸗ meinde aus beſagten 4 Grundſtücken verpachtet werden können. .⸗A.⸗M. Krebs frägt nach dem Titel„Kulturentſchädigung“ und befürwortet für die eine Grundſtücksinhaberin eine Eutſchädigung für Obſtbäume. Bürgermeiſter Wipfinger hält den Preis dieſer Grundſtücke mit 1 /% pro qm für einen ausreichenden, da der wirkliche Nutzungs⸗ wert 50—55 Pfg. nicht überſteige..⸗A.⸗M. Römer iſt für den An⸗ kauf von nur 3 Grundſtücken..⸗A.⸗M. Sch weitzer iſt gegen den Kauf überhaupt, ſeitens der Stadt. Der Militärfiskus könne ganz wohl den Mehrbetrag dieſer 1120/ noch leiſten. Gemeinderat Reun glaubt, daß der Ausdruck„guttatsweiſe“ in dem vom Vorſitzenden an⸗ gezogenen Paragraphen nicht zu einer unbedingt nötigen Stellung eines Reitplatzes verpflichte. Die Ausſchußmitglieder Dörſam und Schuhmacher ſprechen ebenfalls gegen die Poſition..⸗A.⸗M. Becker empfiehlt jedoch die Annahme aus praktiſcher Rückſichtnahme auf Wirte, Bäcker, Metzger und Detailkaufleute, die am Weiterbeſtehen der Garniſon großes Intereſſe haben. Bürgermeiſter Wipfinger klärt noch einige irrige Anſichten auf und bittet dringend, die For⸗ derung zu bewilligen. Dieſelbe wird hierauf mit 30 gegen 19 Stimmen angenommen. Reparatur des ſtädtiſchen Schwimmbades. Die Stadtgemeinde Schwetzingen beſitzt ein ſtädtiſches Schwimm⸗ bad, das zugleich auch als Spülreſervoir für die ſtädtiſche Kanaliſation benutzt wird. Die Umfaſſungswände des großen Baſſins haben im Laufe des letzten Winters durch den langanhaltenden Froſt Schaden gelitten. Die nötigen Reparaturen erfordern einen Aufwand von 2200, welcher aus Aulehensmitteln in 10proz. Annuitäten gedeckt werden ſoll. Die Militärverwaltung hat für ihren hieſigen Truppen⸗ teil die Miete für Benutzung des Bades von 200 auf 250/ erhöht. .⸗A.⸗M. Wilh. Bleß wünſcht alsbaldige Erſtellung der Re⸗ paraturen und erſucht, über die Winterszeit die Zementwände gegen zu ſtarken Froſt decken zu wollen. Die Vorlage wird einſtimmig an⸗ genommen. Aenderungen der Satzungen für die Realſchule. Der ſeitherige Beitrag der Gemeinde zur Deckung des perſön⸗ lichen Aufwandes für die hieſige Realſchule betrug jährlich 11 900. Durch Einführung des neuen Beamtengehaltstarifs hat ſich derſelbe auf ¼ 13 450 erhöht. Die Differenz mit 1550 wurde bereits im ſtädtiſchen Voranſchlag pro 1909 berückſichtigt. Einſtimmige Annahme. Kanaliſation der Mannheimer Straße. Im Laufe der letzten Jahre wurden im Nordend der Mannheimer Straße mehrere Häuſer erbaut, die keine Hausentwäſſerung erſtellen können, weil das Rohrnetz der Knaliſation nicht ſo weit hinausgeht. Die Baupolizeibehörde hat nun den Beſitzern dieſer Häuſer die Auf⸗ lage gemacht, waſſerdichte Gruben zu erſtellen, um die Abwäſſer dahin abzuleiten. Da auch ſanitäre Gründe für Abſtellung dieſer Mißſtände noch ſprechen, ſo hat der Gemeinderat beſchloſſen, die inbetrachtkom⸗ mende Strecke mit einem Koſtenaufwand von/ 19 500 zu kanaliſieren, aufgebracht aus Anlehensmitteln und tilgbar in lproz. Annuitäten. Die Kanaliſation ſoll noch vor 1. Auguſt, zu welchem Termine die Straße neu gewalzt wird, zur Ausführung gelangen..⸗A.⸗M. Ueltzhöffer plädiert bei dieſer Gelegenheit auch für Kanaliſation der Zähringerſtraße, welche dieſelbe ebenfalls ſehr nötig habe..⸗A.⸗ Nach Verleſen der wichtigſten Geſchäfts⸗ Sin Reiliges Erbe unſerer Ahnen iſt die deutſche Kraft und Volksgeſundheit. Die einfache, naturgemäße Lebensweiſe der Ger⸗ manen erregte die Bewunderung eines Tacitus. Natürlich iſt das moderne Leben daran nicht ſpur⸗ los vorüber gegangen. Bei der heutigen verfeinerten Lebens⸗ haltung hat z. B. die altehr⸗ würdige Morgen⸗Mehlſuppe den neuzeitlichen Genußmitteln weichen müſſen. Die Vorzüge eines ſolchen und gleichzeitig die Eigenſchaften eines Nahrungsmittels, d. h. einen hohen Gehalt an Eiweiß, Kohlehydraten und Fett beſitzt der Kakao. Hunderttauſende trinken frühmorgens nur noch Kakao und zwar ſtark entölten, ſtaubfein geſichteten Reichardt⸗Kakao, der zu täglichem, ausgiebigem Genuſſe beſonders geeignet iſt. Einzel⸗ verkauf zu Fabrikpreiſen(Pfd. 100-250 Pfg.) direkt an Private in unſerer Filiale: Mannkeim, Planken p&, Nr. 18 und Neekarstr. N 1, Nr. 7(am Marktplatz) Telephon 1362. Poſtkolli von 6 Mk. an paketporto⸗ frei. Proben und Proſpekte koſten⸗ los. 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Herr Bürgermeiſter Wipfi nger führt aus: Die günſtige Kon⸗ junktur des Geldmarktes welche ſeit Mitie des vorigen Jahres anhält, war nicht ohne Einfluß auf die Geſchäftsverhältniſſe auch derjenigen Geldinſtitute geblieben, welche ſich in ihrer Hauptſache mit der Anlage von Spar⸗ und Mündelgeldern, ſowie Ausleihen auß Hypotheken be⸗ ſaſſen. Zu dieſen Geldinſtituten gehört auch die ſtädtiſche Sparkaſſe Schwetzingen, deren Verwaltung unter voller Bürgſchaft der Stadt⸗ gemeinde durch einen Verwaltungsrat beſorgt wird. Der Zinsfuß für die Einlagen war ſeither 4 Prozent; dieſe Höhe entſpricht aber nicht mehr den heutigen Verhältuiſſen. Der hohe Zinsfuß hatte zur Folge, daß eine bedeutende Steigerung der Mehreinlagen ſich bemerkbar machte, welche im Jahre 1908= 1 200 000 und in den erſten 4 Mo⸗ naten des Jahres 1909 ⸗ 500 000 betrugen. Der Verwaltungsrat der ſtädtiſchen Sparkaſſe konnte für dieſe Mehreinlagen nur ſchwer eine einträgliche Verwendung finden und mußte befürchten, daß bei den immer mehr und mehr anſchwellenden Mehreinlagen die Höhe des Reſervefonds ſich zu den Geſamteinlagen fortwährend ungünſtiger ge⸗ ſtaltet. Der Reſervefonds muß nach Paragr. 15 des Sparkaſſengeſetzes mindeſtens 5 Prozent der Geſamtſumme des Guthabens der Einleger betragen. Heute ſind denſelben noch etwa/ 150 000 zuzuführen. Das Großh. Miniſterium des Junern dringt darauf, daß in Hinkunft die geſetzmäßige Summe dem Reſerveſond zugeführt werde und macht die Gemeinde darauf aufmerkſam, daß ſie daran denken ſolle, den dadurch entſtehenden Ausfall im Gemeindehaushalt durch Eröffnung neuer Einnahmequellen, wie Einführung einer Verbrauchsſteuer von Bier, Erhebung eines Zuſchlags zur Verkehrsſteuer zu decken. Dieſe Ein⸗ führung indirekter Steuern dürfte jedoch auf Schwierigkeiten ſtoßen und ſo bleibt der Gemeinde nichts anderes übrig, als ſo raſch wie möglich an die Grenze der geſetzlichen Höhe des Reſervefonds zu ge⸗ langen. Das könnte aber ohne Herabſetzung des Zinsfußes für Spar⸗ einlagen nur durch eine erhebliche Erhöhung der Umlagen geſchehen. Der Gemeinderat und Verwaltungsrat der Sparkaſſe verſprechen ſich von einer Herabſetzung des Zinsfußes von 4 Prozent auf 384 Prozent keinen namhaften Rückgang der Spareinlagen und beantragen daher, mit Wirkung vom 1. Oktober 1909 ab den Zinsfuß auf 3½ Prozent herabzuſetzen, um auf dieſe Weiſe die Höhe des Reſervefonds in ein prozentual günſtigeres Verhältnis zu den Geſamteinlagen zu bringen. Als Gegner dieſer wichtigen Vorlage ſprechen die Herrren Gemeinde⸗ rat Reun und die Ausſchußmitglieder Bauer, Schuhmacher, Moos, Römer, Dörſam und Bräuninger. Sie betonen, daß ein Herabgehen auf 394 Prozent und ein Herabgehen des Zins⸗ fußes für Schuldner das Richtigere wäre. Die Stadt brauche ja zu ihren Unternehmungen immer Geld. Warum das Geld dann von aus⸗ wärts, zu einem teuern Zinsfuß nehmen, ſtatt von der eigenen Kaſſe zu einem mäßigen Zinsfuß? Der große Reſervefonds werde nur der Stadt als Vermögen zugeführt. Man treibe jetzt die Einleger der hieſigen Volksbank zu und bereite der Sparkaſſe Stillſtand und Rückſchritt. Die benachbarten Orte werden Ortsſparkaſſen errichten und von hier wegbleiben. Auch der Kaſſier der Sparkaſſe halte ein plötzliches Herabſteigen um ½ Prozent für verfrüht; zu dieſem Schritt könne man immer noch ſeine Zuflucht nehmen. Die Gemeinderäte Kleinſchmitt, Pitſch und Mitglied Becker, die Freunde der Vorlage, führen ins Feld: Die Vorlage ſei wohlüberlegt, das Mi⸗ niſterium führe das Geſetz durch und verlange den Hauptteil des Reingewinns für den Reſervefond, das Intereſſe der Gemeinde müſſe auch im Auge behalten werden; die Tendenzen der Sparkaſſe und Volksbauk ſeien grundverſchiedene, die Volksbank habe kein Intereſſe an der Herabſetzung des Zinsfußes der Sparkaſſe, ſie be⸗ komme Geld genug, um ihre Mitglieder befriedigen zu können; die Banken ſeien alle mit dem Zinsfuß heruntergegangen, Die Ab⸗ ſtimmung ergibt die Annahme der gemeinderätlichen Vorlage mit 27 gegen 23 Stimmen. Vereinsnachrichten. * Herren⸗Tour der Liederhalle Maunheim E. V. Herrlich war am Himmelfahrtstage der Herren⸗Ausflug der Liederhall e in die ſonnig heitere Pfalz. Pünktlich 5,42 Uhr entführte uns das Dampfroß nach dem nahen Haardtgebirge. Nach einem kurzen Auf⸗ enthalt in Neuſtadt a. H. fuhren wir an den ſchönen, bewaldeten Höhenzügen entlang über Landau nach Annweiler, wo wir 8,04 Uhr eintrafen. Von hier aus marſchierten wir direkt auf die ehe⸗ malige Reichsfeſte Trifels(494 mj. Hier wurde der erſte Imbiß eingenommen. Marſchlieder ſingend ging es dann in kleinen M. Römer und Schmitt wünſchen Kanaliſation der öſtlichen Hei⸗ den laufenden Meter Frontlänge wird lPu icemme asnema Süddentsehe Bank, Mannhelm, D 4, 90 Telephon Nr. 250, 541 u. 1964.— Fillale in Worms. Eröffnung vonlaufenden Rechnungen mit und ohne Kreditgewährung. Provisionsfreie Check-RKechnungen und An⸗ anhme verzinslicher Baar-Depositen. Annahme von Wertpapieren zur Aufbe⸗ wahrung in verschlossenem und zur VWerwaltung in offenem Zustande, 5 Vermiethung von Tresorfächern unter Selbst⸗ verschluss der Mieter in feuerfestem Gewölde. An- und Verkauf von Wertpapieren, sowie Ausführung von Börsenaufträgen an der Mann⸗ heimer und allen auswärtigen Börsen. Werten ohne Eörsennotiz. 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Nach der Rheinebene erſtreckt ſich der Blick bis an die Gebirgsketten zes Schwazwaldes und Odenwaldes. Weit großartiger iſt jedoch der Blick auf die Gebirgs⸗ welt der näheren Umgebung. Die Aktiven des Vereins brachten hier einige gewählte Chöre zum Vortrage, welche überaus reichen Beffall bei den vielen hier raſtenden Touriſten fanden. Noch eine photo⸗ graphiſche Geſamtaufnahme des Vereins im Burghof und fort gings über Stock und Stein, ſteile abſchüſſige, beſchwerliche Wege, faſt ſenk⸗ recht die Höhe herab. Mancher. etwas ziemlich beleibte Teilnehmer wäre gerne eine halbe Stunde länger, aber gemütlicher gelaufen. Das mußte unſer Führer, Herr Spatz, des öfteren ziemlich unzweidentig hören. Im„Ochſen“ zu Klingenmünſter war im feſtlich dekorierten Saale die Tafel gedeckt. Der Beſitzer Herr Hoffmann war mit viel Erfolg bemüht, den verwöhnten angehenden Großſtädtern den Aufenthalt ſo angenehm wie nur möglich zu machen. 65 Sänger be⸗ teiligten ſich an dem Feſtmahle, das durch die üblichen Reden und Toaſte gewürzt wurde. Quartette wechſelten mit Chören ab. Eine wohlgelungene photographiſche Gruppenaufnahme machte Herr Kroner vor einem Schinkenberge im wahren Sinne des Wortes, denn ein ganzes Dutzend einladender Schinken waren im Hofe auf⸗ geſpeichert im Verein mit mehr denn Hundert Rieſen⸗Hausmacher⸗ Salami⸗Würſten, von denen mancher Feinſchmecker ſich immer die größte ausſuchen und einpacken ließ. Um 4 Uhr machten wir uns wieder auf die Socken und langten nach einer kurzen Gaumennetze in Pleisweiler um 6 Uhr in Bergzabern, dem Endpunkte unſerer Tour an. Hier beſchloſſen wir den Tag im Bahnhof⸗Hotel und Pfälzer Hof beim guten Glaſe Wein. Um 7,42 Uhr abends fuhr das Gros über Winden nach Mannheim zurück. * Ausflug des Milttärvereins. Einen glänzenden Verlauf nahm die diesjährige Frühl ingspartie des Militärvereins Gegen 12 Uhr ſammelten ſich am Sonntag den 16. d. die Teil⸗ nehmer(ca. 250), um in 8 Extrawagen nach Neckarhauſen i. Neckar⸗ tal zu fahren. In Neckarhauſen angelangt, wurde der Marſch durch das Schwarzwaldcharakter zeigende kühle Finſterbachtal angetreten. Um 2 Uhr wurde der ſteinerne Tiſch erreicht. Dort hatte die Lei tung einen Picknickplatz ausgewählt, wie er ſich wohl kaum ſchöner⸗ finden läßt. Unter den Tannen und Buchen entwickelte ſich hald ein ſehr luſtiges und gemütliches Treiben. Muſik und Geſe abteilung, ja ſogar ein Tänzchen brachten Leben und Abwech lung. Ein von Neckarhauſen heraufbeförderter guter Tropfen Bier und Wein ſorgte für Stillung des Durſtes, denn es war doch allmählich ſehr heiß geworden. Kurz nach 3 Uhr wurde angetreten. Mit Muſik gings durch Mückenloch auf den Dilsberg und ſteil bergab nach Neckarſteinach in den„Schwanen“. Bald hatte ſich dort die tanzluſtige Jugend zuſammengefunden und verlebte noch zwei recht vergnügte Stunden. Währenddem waren auf dem Neckar vier große Boote zur Rückfahrt nach Heidelberg gerichtet. Um 7 Uhr fuhr man ab, mit ſchmetternder Muſik und luſtigen Liedern. Was ſollen wir dieſe einzige, vielleicht in der ganzen Welt nicht wieder in der Art mögliche Waſſerfahrt noch beſchreiben? Sie iſt ja jeder⸗ mann bekannt. Und als wir um halb 10 Uhr in Heidelberg anlegten, da war jedes Einzelnen Gedanke:„Schade, daß es ſchon vorbei iſt!“ In beſter Laune trennten ſich alle um halb 11 Uhr auf dem Bahn⸗ hof in Mannheim mit dem Ruf:„Nuf Wiederſehen im nächſlen Jahr.“ Sportliche Rundſchau. Automobilſport. .S. C. Die Prüfunngsfahrt des Deutſchen Freiwilligen Auto⸗ mobilkorps hat einen vollen Erfolg gezeitigt. Sämtliche geſtarteten Wagen erreichten in durchaus kriegsbrauchbarem Zuſtande das Ziel in Berlin, ein Ergebnis, das der Leiſtungsfähigkeit von Mann und Motor das beſte Zeugnis ausſtellt. Die Veranſtaltung beſchloß eine Feier, bei der der vom Kaiſer geſtiftete Wanderpreis und zwei Ehrenpreiſe des Korps den glücklichen Siegern überreicht wurden. Es erhielten: den Kaiſerpreis Herr Langenſcheidt, den 1. Ehrenpreis Herr Jsrael, den 2. Ehrenpreis Herr Dir. Tiſch⸗ bein. Die zwiſchen dem Kommandeur des D. F. A. C. Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg und dem Chef des Generalſtaps der Armee Exg. v. Moltke ausgetauſchten Meinungen kießen die volle Befriedigung mit den Leiſtungen des D...C. erkennen und hoben gleichzeitig die Bedeutung des verſtändnisvollen Zuſammen⸗ arbeitens des Führers des Wagens und des begleitenden Offiziers für die im Felde zu erwartenden Aufgaben hervor. Ruderſport. d. Der Berliner Ruderklub„Hellas“ beabſichtigt, ſich an der Frankfurter Regatta zu beteiligen. Sein Schlagmann Möller wird nach Ahlauf der diesjährigen Regattazeit nicht mehr im mehrrude⸗ rigen Boot trainieren und im nächſten Jahre ausſchließlich im Gruppen nach der Madenburg, wo wir um 12 Uhr anlangten. Eine Einſer ſtarten. Besondere Abteilung für den An- und Verkauf von 8. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, den 26. Mai 1909. Sras⸗Berſtigerun Zwaugs⸗Verſteigerung. Samstag, 29. 5 50 Donners tag, 27. Mai 1909 Wanzentod 795 Stellen suchen 72 vormittags 11 Uhr verſteigern wir auf unſerem Bureau Luiſenring Nr. 40, Zimmer 2, das Graserträg⸗ niß für das Jahr 1909 von nachbenannten ſtädt. Wieſen: Bei der gemeinen Weide, Viehtrieb, den Hochwaſſer⸗ damm auf der Frieſenheimer Inſel, den Neckardamm Los 1 bis 12, ferner das Gras auf den Feldwegen der Kuh⸗ weidegewann, Wieſengewann Almengewann und Nieder⸗ feld ete. 32⁴496 Mannheim, 24. Mai 1909. Städt. Gutsverwaltung: Krebs. Gris⸗Verſteigerung. Samstag, 29. Mai 1909, nachmittags 3 Uhr verſteigern wir das Gras⸗ erträgnis für das Jahr 1909 non nachbenannten ſtädt. Wieſen: Zwiſchen der Schwetzinger⸗ landſtraße und dem Tauben⸗ wörthel, Grüb, Kiesloch, Schweinsweide, Wieſenweg und Wieſengraben, Atzelſack und Klumpenloch. 32497 Zuſammenkunft beim Brück⸗ gieſen an der Schwetzinger⸗ landſtraße, Gemarkung Neckarau. Mannheim, 24. Mai 1909. Städt. Gutsverwaltung: Krebs, Iwangs⸗Verſteigerung. Dounerstag, 27. Mai 1909 nachmittags 2 Uhr merde ich im Pfandlokal G 4, 5 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Möbel aller Art. 6128 Mannheim, 26. Mai 1909. Götz, Gerichtsvollzieher. Große Verſteigerung 65 2, 4. Am Donnerstag, den 27. Mai nachmittags 2½ Uhr verſteigere in meinem Lokal& 3. 4 1 ſchönes Pianino, 1 Kaſſen⸗ ſchrank, 1 Schreibmaſchine, 1 Diwan, 1 Chaiſelongue, 1 Näh⸗ maſchine, Fahrräder, 1 ſchönes Schlafzimmer, Waſch⸗ u. 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