Dr ˙‚n«‚Ü-». Abonnement: Gadiſche Volkszeitung.) 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg, In ſera te: Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Badiſche Neueſte Nac Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. der Stadt Mannh Alnabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Mannheimer Volksblatt.) Aatehtuens e 9„Geueral⸗Anzeiger Maunheim“, richtenn Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burean(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 841 Redaktton 877 ee Expedition und Verlags⸗ Auswärtige Inſerate„„80„ dapardlen Schluß der Jnſeraten-Alnnahme für das Mittagsblatt Morgens 3 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr.„„ (Abendblatt.) Nr. 242. Dounerstag, 27. Mai 1909. Ins Polenland. Eine Studienfahrt ſüddentſcher Politiker und Journaliſten in die Oſtmark. G. Gneſen, 25. Mai. Württembergiſche Rückwanderer aus Galizten. Als wir geſtern von unſeren badiſchen Freunden einen ebenſo gerührten wie fröhlichen Abſchied genommen, ging es nach Poſen zurück. Wir beſichtigen am Nachmittag die Stadt unter Führung des Archivrats Prof. Warſchauer. Poſen iſt zu denken als eine heranblühende deutſche Großſtadt von etwa 160 000 Einwohnern, der Verkehr auf den Straßen flutet ſo lebhaft wie in Mannheim. Das Straßenbild trägt deutſches Gepräge, nur die vielen polniſchen Firmenſchilder erinnern uns daran, daß wir im nationalen Kampfgebiete ſind. Wir gehen durch das alte deutſche Koloniſtenviertel, das ſich um den Markt gruppiert und ein intereſſantes Rat⸗ haus beſitzt, das im 16. Jahrhundert von einem italieniſchen Baumeiſter im Geiſte der Renaiſſance erneuert wurde. Und kommen dann ins polniſche Viertel, auf die berühmte Do m⸗ inſel. Florian von Stablewski tritt vor unſer geiſtiges Auge. Hier iſt die Quelle des polniſchen Widerſtandes gegen Ppeußen. Der erzbiſchöfliche Stuhl iſt noch immer unbeſetzt, wie ich höre, hat Preußen nicht die Abſicht, die Angelegenheit 3u beſchleunigen. Der Poſener Dom birgt unter anderen Kunſtſchätzen fünf zum Teil ſehr ſchöne Grabplatten aus der Gießhütte von Peter Niſcher und ein berühmtes Denkmal der beiden erſten Polenherzöge von Rauch. Letztere hatte ein bolniſcher Adeliger geſchenkt, Graf Edmund Raczgaski. Seine Landsleute machten ihm die heftigſten Vorwürfe, daß er das Denkmal von einem deutſchen Künſtler habe aus⸗ führen laſſen. Das machte ihn ſchwermütig, er ging auf eines ſetner Güter und erſchoß ſich dort mit einer Kanonel Am Abend vereinigen wir uns mit Herren von der Regierung, der Anſtedelungskommiſſion und Bürgern der Stadt. Auch der Oberpräſident von Waldow nimmt teil, ein noch faſt jugendlicher Mann mit einem ungemein energiſchen Geſicht. Wir gewinnen von dieſem preußiſchen Beamtentum— ich ſpreche nicht nur von mir— die beſten Eindrücke. Hier wird gearbeitet, ohne bureaukratiſche Engherzigkeit, mit offenem Blick für die praktiſchen Fragen des Lebens. HSeute morgen hören wir Vorträge über die politiſche und wirtſchaftliche Organiſation der Polen. Dann wird das neue Poſen beſichtigt, inmitten das neue Kaiſerſchloß, das der Vollendung nahe, eine Wartburg im Oſten zu ſein be⸗ ſtimmt iſt. Es iſt ein Burgbau im Stile der Wartburg, ſehr prunkend und doch ſehr kalt, empfindungsleer, weil nur nachempfunden.— Meſſel hätte hier eine deutſche Kaiſerpfalz bauen ſollen, ſie wäre dann ein Kulturausdruck unſerer Zeit geworden. Am mittag verlaſſen wir Poſen und fahren mit der Bahn nach Gneſen, der alten Polenſtadt, die durch uralte Erinnerungen geheiligt iſt. Wir ſehen vor uns die Geſtalt des kriegeriſchen Polenherzogs Boleslaw Chrobry, hier ruhen die Gebeine des heiligen Adalbert— in Prag werden übrigenz auch die Gebeine dieſes Heiligen verwahrt— wir denken an die Wallfahrt Ottos III. nach Gneſen im J Seuilleton. Ein Beſuch Johannes v. Müllers bei Voltaire. „Am 29. Mai 1809, beim Anbruch des Tages, ſchied der Ge⸗ ſchichtsſchreiber und Staatsmann Johannes von Müller, damals Staatsrat und Generaldirektor des öffentlichen Unterrichts im Königreich Weſtfalen, zu Kaſſel aus dem Leben. Der Mann, der drei Jahre zuvor auf der Höhe ſeines Ruhmes geſtanden, der als der erſte Geſchichtsſchreiber ſeiner Zeit gefeiert worden war, dem der Kranz der Unſterblichkeit, nach welchem ex in ſeinem wechſel⸗ nollen Wanderleben mit glühender Begeiſtevung, mit verzehrendem Ehrgeiz geſtrebt hatte, zu winken ſchien, ſank ins Grab, an Leib und 725 gebrochen, ein Opfer der ſturmbewegten Zeit und eigener So leitet Dr. Karl Henking eine eingehende Biographie das berühmten Verfaſſers der„Schweizergeſchichte“ ein, deren erſter Band gerade noch rechtzeitig vor dem 100. Gedenktag ſeines Todes im Verlage von Cotta(Stuttgart und Berlin) erſcheint. Es wird hier der Verſuch unternommen, das Charakter⸗ bild des vielgefeierten und vielgeſchmähten Mannes, der ſich nach der Schlacht bei Jena, nach einer Unterredung mit Napoleon, aus preußiſchen in franzöſtſche Dienſte hinüberziehen ließ und hier zum Miniſter⸗Staatsſekretär für das neue Königreich Weſtfalen wurde, auf Grund eines umfangreichen Materials, unter Benutzung zahl⸗ reicher Briefe und Dokumente in ſeiner Genialität wie in ſeinen Schwächen objektiv zu würdigen. Aus der Fülle der mitgeteilten Tatſachen ſei hier die Schilderung eines Beſuches bei Voltaire her⸗ ausgehoben, die in ihrem Verlaufe für beide Beteiligten charak⸗ teriſtiſch iſt. Als Müller 1774 Privatlehrer in Genf geworden war, entſchloß er ſich, dem greiſen Voltaire in Ferneh einen Beſuch abzu⸗ ſtatten. Er wußte zwar, daß der berühute Mann ſich ſeinen vielen Beſuchern und Bewunderern gegenüber gern verleugnen ließ, und ahre 1000. Ein Domherr, der mit uns deutſch, mit einem jüngeren Geiſtlichen aber beharrlich polniſch ſpricht, zeigt uns die reichen Schätze des Domes, darunter ein wunderbar gemaltes Evangelien⸗ buch aus dem 12. Jahrhundert. Als wir durch die Stadt gehen, zeigt uns ein junger Gymnaſtallehrer, dem die deutſche Begeiſterung nur ſo aus den Augen ſprüht, die Auslage eines polniſchen Photographen, darin die Bilder deutſcher Offiziere, der Photograph unterzeichnet auf den Bildern a Gneſe, um nicht deutſch„in Gneſen“ ſchreiben zu müſſen. Geſtern erzählte mir ein Regierungsrat, in Polen ließen eine Reihe höherer Beamten und Offiziere bei einem polniſchen Schuhmacher arbeiten, er macht die eleganteſten Stiefel. Die ich dieſen Deutſchen von Herzen gönne. Aber die Polen wür⸗ den umgekehrt nicht ſo handeln. Immer derſelbe Mangel an geſundem nationalen Egoismus, dieſelbe nationale Lauheit inmitten eines nationalen Kampfgebietes. In Gneſen erſcheint die bekannt polniſche Zeitung„Der Lech“. Sie hat in den letzten vier Jahren 6mal den Redakteur gewechſelt, da jeder mit den Geſetzen in Konflikt gerät. Einer war ein Bergmann und bezog ein tägliches Gehalt von 2.! Naturlich fungierte der arme Teufel nur als Sitzredakteur, die Macher des Blattes ſind die polniſchen Geiſtlichen, Rechts⸗ anwälte, Aerzte. Am ſpäten Nachmittag beſuchen wir von Thorn aus zu Wagen die deutſche Anſiedelung Talſee. Sie iſt ſchon vor mehreren Jahren gegründet. Die Bewohner ſind Württem⸗ berger, die aus Galizien zurückgewandert. Dorthin waren einſt ihre Urgroßväter gegangen, nun flutet die Welle zurück ins deutſche Vaterland. Sie ſind in Galizien durch und durch deutſch geblieben. Wir verbringen etwa 3 Stunden in regſter Unterhaltung mit dieſen Anſiedlern, lehrreiche und intereſſante Stunden. Klagen hört man kaum, ſie fühlen ſich wohl und ſind gerne zurückgekommen. Sie haben küchtige Arbeit auf den Boden verwandt und ihn ertragreicher gemacht. Das Genoſſenſchaftsweſen blüht. Freunde mitefnander, ſie teilen gerne und ausführlich von ihrer Wirtſchaft mit. Dieſe Württemberger, die durch Gene⸗ rationen nun ſchon deutſche Koloniſationsarbeit leiſten, haben eine ganz eigene gehaltene, ſich vertrauende Art, die ganz ſchlicht und ganz liebenswürdig iſt. Etwas Heimiſches haben ſie und faſt eine ſchlichte Würde, als empfünden ſie, welch deutſche Kulturarbeit ſie leiſten, ſie, die ſich rein gehalten auf polniſchem Boden unter harteſtem Druck, ſie, die nun zurück⸗ kehren, um auf deutſcher Scholle ein freieres und auskömm⸗ licheres Leben zu führen und das neue deutſche Kulturleben im Oſten aufhauen zu helfen. Es iſt ein ganz eigen bewegender Gedanke, dieſe deutſchen Bauern, die aus allen deutſchen Gauen und aus der Fremde hier äim Oſten zuſammenſtrömen, um die Grundlagen deutſcher Kultur hier zu feſtigen. Welche großartige Bilder künftiger Kulturmöglichkeiten, die aus der Verſchmelzung ſo vieler kerndeutſcher Stämme emporwachſen können, iſt die Phan⸗ taſie verſucht, ſich auszumalen. Als wir ſcheiden, ſtimmt irgend jemand das deutſche Sturmlied an: Deutſchland, Deutſchland über Alles. Mir lief es heiß den Rücken herunter. Das Lied klang hier im Oſten noch ſo beſonders heiß, kraftvoll und groß. War es, daß man fühlte, von dieſen deutſchen Bauern wird dem Deutſch⸗ tum eine ſeiner größten Schlachten geſchlagen, eine ſeiner troffen würde. tüchtigſten Talen getan? Wie ſagte doch der Kafſer 1905 in Gneſen? Deutſchtum heißt Kul tur, Freiheit für Oeſterreichiſche Geldſorgen. (Von unſerem Wiener Korreſpondenten.) tz. Wien, 25. Mai. Nicht nur zum Kriegführen, auch zum Leben in Friedens⸗ zeiten braucht man Geld und zwar ſehr viel. Davon kann jetzt der öſtereichiſche Finanzminiſter ein Liedchen ſingen, der eben⸗ ſo wie ſeine Kollegen in Deutſchland und England nach neuen Steuern Ausſchau hält. Noch iſt es nicht lange her, da ſagte ein Vorgänger des jetzigen Finanzminiſters:„Es geht uns nicht ſchlecht.“ Jetzt aber hört man das Gegenteil. Die Aus⸗ gaben des Staates nehmen von Jahr zu Jahr außerordentlich zu, während die Einnahmen auch nicht entfernt gleichen Schritt halten. Ohne ſich in den Geheimniſſen eines Budgets be⸗ ſonders auszuerkennen, kann man ſich leicht über die Folgen dieſer Tatſache klar werden. Da der öſterreichiſche Staats⸗ voranſchlag für dieſes Jahr ſchon nur durch eine Zufalls⸗ einnahme mit einem ganz kleinen Ueberſchuſſe abſchloß, ſo ſtünden für die nächſte Zeit wachſende Fehlbeträge in Ausſicht, ſoferne nicht rechtzeitig für neue Erträgniſſe Vorſorge ge⸗ Das iſt eine recht unangenehme Wahr⸗ nehmung, zumal mit der Abhilfe nicht gezögert werden kann. Der öſterreichiſche Finanzminiſter Herr von Bilinski hat denn auch ſchon vor einem Monate dem Parlamente tiefbetrübt dargelegt, daß er die Steuerlaſten vermehren müſſe. Als vorſichtiger Mann, rückte er nicht auf einmal mit all ſeinen Wünſchen heraus, ſondern er beſchränkte ſich darauf, zuerſt einige„Kleinigkeiten“ zu fordern, ohne zu fagen, was nach⸗ folgen ſoll. Der Wechſel, den der Miniſter vorläufig zur Zahlung präſentierte, lautet freilich auf die nette Summa Wir werden bald gute eee eeee i ee von jährlich 110 Millionen Kronen. Man kann ſich denken, daß Herr von Bilinski die Abgeordneten nicht ſehr erbaut hat. Am wenigſten Staub wirbelte die Ankündigung auf, daß durch Tariferhöhungen auf den Staatsbahnen jährlich 40 Millionen Kronen Mehreinnahmen herausgeſchlagen werden ſollen. Mit ſtiller Reſignation nahm man auch die Botſchaft hin, daß die bereits beſtehende Erbſchaftsſteuer eine Umgeſtaltung erfahren werde. Dadurch hofft der Finanz⸗ miniſter jährlich elf Millionen Kronen mehr als bisher herein⸗ zubringen. Soweit hätte der Finanzplan des Herrn von Bilinski eine ganz glimpfliche Aufnahme gefunden. Unan⸗ genehm berührte einen Teil der Volksvertreter die Signali⸗ ſierung einer beträchtlichen Hinaufſchraubung der Brannt⸗ weinſteuer, denn der Staat will künftig den Schnaps⸗ konſumenten im Jahre um 30 Millionen Kronen mehr als bis heute abnehmen. Den größten Unwillen erregte jedoch die bevorſtehende Verteuerung des Biergenuſſes Herr von Bilinski gedenkt die Biertrinker, die jetzt ſowohl von dem Staate als auch von den Ländern mit unangenehmer Aufmerkſamkeit verfolgt wurden, ganz für den Staat mit Beſchlag zu belegen. Die Landesbierſteuern ſollen durch Ab⸗ löſung verſtaatlicht werden, aber was weit wichtiger iſt: Herr von Bilinski beabſichtigt bei dieſer Gelegenheit, die Bierſteuer ſo weit hinaufzuſetzen, daß ſie ein Geſamtmehrerträgnis von jährlich rxund 30 Millionen Kronen abwerfen kann. Für die er erzählte ſelbſt eine hübſche Anekdoe, die dies beweiſt: Als er neulich gegen einige durch ſeinen Kammerdiener gleiche Entſchul⸗ digung brauchte, ſprach einer:„Laßt mich ihn nur bloß ſehen, ſo krank er iſt!“ Antwort:„Saget ihm, ich ſei totkrank.“ Noch hieß der Brite nicht nach. Zweite Antlvort:„Saget ihm, ich ſei geſtorben.“ Der Engländer begehrte ihn tot zu ſehen, und Vol⸗ terive, im Zorn über dieſe Importunität, befahl dem Kannmerdiener: „Saget ihm, der Teufel habe mich geholt!“ Mit einem Brief voll ſtarker Schmeicheleien meldet Müller ſich am 4. September 1774 bei Voltaire an.„Ich ſpreche Ihnen nicht von meiner Bewunderung für Sie,“ ſo ſchließt er.„Ich werde, falls es nötig iſt, davon frei⸗ mütig vor dem Publikum angeſichts der Feinde der Vernunft ſprechen. Ich ſchließe nicht mit Komplimenten. Machte man ſolche den großen Mäumern des Aktertums? Spricht man in Formeln der Zeit zu dem Manne aller Jahrhunderte und aller Nationen?“ Für folche Ausdrücke war der Philoſoph von Ferney nicht unemp⸗ fänglich, und er ſchickte dem jungen Bewunderer folgende Ein⸗ ladung:„Ein achtzigjähriger Kranker hat zu ſeinom großen Troſte den beredten Brief eines Liebhabers der Wahrheit erhalten; er wird heiter ſterben, wenn Monſieur Tronchin⸗Calaudrini(durch den Müller eingeführt wurde) bei ihm mit Monſtieur Müller zu Abend eſſen und übernachten wird.“ Da Tronchin jedoch keine Zeit fand, konnte Müller der Einladung zunächſt nicht Folge leiſten; ein zweites Mal wurde er perfönlich in Ferneh nicht empfangen, erſt eine dritte Anmeldung mit einer neuen Schmeichelei führte zum Ziele. Er wollte diesmal ſeinen jungen amerikaniſchen Freund Kinloch mitbringen, der ſich in der neuen Welt rühmen möchte, den größten Mann der alten Welt, den Apoſtel der Vernunft, den Rächer der Menſchheit kennen gelernt zu haben. Wavum wollen Sie mit Ihrem Ruhme auf einer Erdhälfte ſich begnügen?“ Vol⸗ teire antwortete mit einer abermaligen Einladung: wenn Müller ſeine Spital beſuchen wolle, ſo werde ſich der Albs den Schmerzen ſeiner Krankhoit auf einige Augenblicke entziehen, um ihn zu ſprechen. Ueber den Beſuch berichtete Müller in einem liebenswürdigen, launigen Briefe, durch welchen„der große ovlivenfarbige amerika⸗ niſche Wilde und der junge, zarte Geſchichtsſchreiber der Schweiz der frohmüttgen, wohlgebauten, mutwpilligen und mageren Jungfrau leng Eliſabeta Müller(ſeiner Schweſter) ihren freundlichen Gruß“ entbieten.„Hierauf nahmen wir beide eine Kutſche und fuhren nach dieſem Ferneyh, wo er 1754 nichts als ein Dutzend Elende fand, num aber eine kleine Stadt mit 12—1500 Einwohnern angelegt hat. Seine Kirche mit der Inſchrift„Deo erevit Voſtaite“ und ſein Schloß ſind prächtig Wie eines römiſchen Helden Faus mit Triumphzeichen, ſind ſeine weiten Säle mil Geſchenſen Friedrichs und Katharinens behangen und mit ſeinen Sictuen und Büſten beſetzt. Neulich ſandte ihm der König von Preußen einen marmornen Voltatre mit der Inſchrift:„Immorktalis!“ Er iſt ſo lebhaft, ſo witzig, ſeine Augen ſind ſo durchdringend wie eines Jünglings. Als er den Damen Herrn Kinloch präſentierte, ſprach er:„Sehen Sie einen Mann, der aus dem Lande der Wilden kommt, und dem mans nicht anſieht!“ Mich fragte er, wo mein Gouverneur ſei, und dann ſprach exr zu den Anweſenden:„Dieſer junge Mann mil dem Geſicht bon fünfzehn Jahren iſt ſelhſt Gou⸗ verneur, aber zugleich gemeiner Eidgenoſſen⸗Geſchichtsſchreiber. Er hat wie Aeneas eine Reiſe zu den Schatten getan, d. zu mir.“ Bald waren wir zu Ferneh wie alte Bekannte Buntes Feuilleton. — Ein intereſſauter Brief Darwins, der an ſeinen lieben alten Lehrer Profeſſor Henslow gerichbet und bom 11 Nobember 1859 datiert iſt, wird in den Cambridge Daily Neips peröffentlicht. „Ich habe Murray geſagt,“ ſchreibt Darwin,„er ſoll ein Exemplar meines Buches über die Arten an Sie, mein lieber alter Lehrer in der Naturgeſchichte, ſenden. Ich fürchte indeſſen, daß Sie durchaus nicht der Meinung Ihres Schülers über dieſe Dinge zuftimmen wer⸗ den. Das Buch zeigt in ſeinem gegenwärtigen Zuſtand keineswegs die Fülle von Arbeit, die ich auf das Thema verwandt habe, Wenn Sie Zeit haben, es ſorgfältig zu leſen, und ſich die Mühe nehmen wollken, anzumerken, wwelche Teile Ihnen die ſchlechleſten und wolche die beſten zu ſein ſcheinen, ſo würde mir dies eine weſenkliche Hilfe bei der Niederſchrifl meines größſeren Buches ſein, die ich in wenitten 2. Seite. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 27. Mai Praxis würde dies eine Verteuerung des Liter Bieres um fünf bis ſechs Heller bedeuten. Das wollen ſich die Biertrinker vorerſt noch nicht bieten laſſen und die Abgeordneten, die nicht bloß von Abſtinenten gewählt werden, legen die Stirnen in Falten. Allein Herr von Bilinski iſt kein unerbittlicher Menſch; er läßt mit ſich reden. Ihm handelt es ſich haupt⸗ ſächlich darum, viel Geld zu beſchaffen. Woher es kommt, iſt ihm ſo ziemlich gleichgültig. Wenn die Abgeordneten ſtatt der Beſteuerung des Bieres ein anderes Mittel wiſſen, ſo wird der Finanzminiſter mit Vergnügen gute Lehren entgegen⸗ nehmen. Das Abgeordnetenhaus, das mit der Beratung der neuen Finanzvorlage ſchon begonnen hatte, wurde gleich von dem wichtigen Gegenſtand abgebracht, weil es ſich mit einigen nicht allzu dringlichen„Dringlichkeitsanträgen“ beſchäftigen mußte. Dann kam unerwartet früh der Beginn der Pfingſtferien, ſo daß die eigentliche Durchberatung des Bilinskiſchen Steuer⸗ planes eine ſtarke Verzögerung erleiden wird. Unterdeſſen hat der Finanzminiſter wieder eine der Karten aufgedeckt, mit denen er die Partie gewinnen will. Diesmal handelte es ſich um die Ankündigung einiger neuer Steuern, die zuſammen Jjährlich bloß zehn Millionen Kronen abwerfen dürften. Sie verdienen weniger wegen der Quantität als wegen der Quali⸗ tät Berückſichtigung. Der Finanzminiſter ſucht dieſe Summe den reichen Leuten abzunehnen. Die Einkommenſteuer für die großen Einkünfte ſoll erhöht werden. Den Tantiemen ſteht eine ſtärkere Belaſtung bevor und wer für ſein in Aktien angelegtes Kapital mehr als 10 Prozent Zinſen erhält, wird dem Staate in Zukunft eine höhere Steuer als bisher ent⸗ richten müſſen. Aber nicht nur die reichen Leute werden künftighin gezwungen ſein, tiefer in den Sack zu greifen, auch den Junggeſellen ſoll an den Leib gerückt werden. Heirate oder zahle: ſo ungefähr ſcheint Herr von Bilinski zu denken, denn er will für die ledigen Leute die Ein⸗ kommenſteuer um fünfzehn Prozent ſteigern. Doch mit dem Heiraten allein iſt es nicht getan. Der Finanzminiſter iſt offenbar auf die Menſchen nicht gut zu ſprechen, die ein kinder⸗ leſes Eheleben führen. Wenn ſich der Herr Gemahl nicht ſchnell um ein Kind umſieht, wird ſein Einkommen um zehn Prozent niehr beſteuert werden als das glücklicher Väter. Ja, die frohen Zeiten ſind eben vorüber. Ernſte Tagen ſtehen bevor. Fängt ein Finanzminiſter einmal mit der Vermehrung der Steuern an, dann hört er ſobald nicht auf. Schon in der letzten Rede, die Herr von Bilinski am vorigen Samstag hielt, hat er verraten, daß über den Erfolg einer Z ündhölzchen⸗ ſteuer emſig Berechnungen angeſtellt werden, indes auch damit wird es kaum ſein Bewenden haben. Oeſterreich wird in der nächſten Zeit auch noch neue große Ausgaben beſtreiten müſſen, für die es an entſprechender Bedeckung fehlt. Die Koſten des Militärs werden eine Vermehrung erfahren, ſo⸗ bald die zweijährige Dienſtzeit zur Einführung gelangt und der bevorſtehende Ausbau der Marine wird gleichfalls im Budget fühlbar werden. Auch für die Sozialpolitik ſind Auf⸗ wendungen notwendig, die von Jahr zu Jahr zunehmen. Leider kann man nun von dem beſten Finanzminiſter nicht verlagen, daß er aus einer leeren Kaſſe Geld heraushole, womit wir gar nicht geſagt haben wollen, daß Herr von Bilinski ein finanzpolitiſches Genie ſei. Für Oeſterreich ergibt ſich ſomit die höchſt unerfreuliche Notwendigkeit, mehrere Steuerquellen zu erſchließen, aus denen das Geld in mächtigen Strahlen herausſtrömt. In der letzten Zeit hat man die Laſten vor⸗ nehmlich auf die ſtädtiſche Bevölkerung und auf die Induſtrie aufgehäuft, ſo daß es ſchwer wird, dieſen Schichten neue große SOpfer zuzumuten. Da die öſterreichiſche Politik jetzt viel mehr als früher einen agrariſchen Zug aufweiſt, iſt eine Aenderung der Steuertendenz nicht allzuleicht. Darin liegt die Hauptſchwierigkeit und Hauptverwicklung des Problems. Man wird alſo über Steuerfragen vorausſichtlich noch recht viel und ſehr lebhaft diskutieren. Politische Uebersicht. Maunheim, 27. Mai 1909. Die Zeutralvorſtandsſitzung 9 der nationalliberalen Partei iſt allgemein als ein Symptom der Feſtigkeit und Geſchloſſen⸗ heit dieſer Partei gewürdigt worden. In der„König 8 b. Allg. 3tg.“ wird beſonders eindringlich darauf hingewieſen, wie ſehr die entſchiedene Haltung der nationalliberalen Reichs⸗ kagsfraktion in der Frage der Reichsfinanzreform von den Wählern im Lande gebilligt werde. Die Fraktion, ſo wird dargelegt, hätte mit Widerſpruch im Lande zu rechnen, wenn ſie dieſe ihre Haltung aufgeben würde. Dann aber wird die Folgerung für das Werk der Reichsfinanzreform in folgen⸗ den Sätzen gezogen: Monaten zu beginnen hoffe. Sie wiſſen auch, wie hoch ich Ihr Urteil ſchätze; aber ich bin nicht ſo unverrünftig, zu wünſchen oder zut erwarten, daß Sie eine detaillierte und kange Kritik ſchreiben, ſüondern nur ein paar allgemeine Bemerkungen, die die ſchwächſben Stellen bezeichnen. Wenn Sie auch nur im leichteſten Grade an der Unveränderlichkeit der Arten zweifeln ſollten— was ich kaum erwarte—, dann bin ich überzeugt, daß Sie bei weiterem Nach⸗ denten mehr und mehr ins Schwanken geraten werden; denn dies iſt der Brennpunkt, durch den mein Geiſt gegaugen iſt.“ — Die Tragödie eines Eskimoknaben. Aus Newyork wird uns berichtet: Durch die großmütige Spende der amerikaniſchen Varieteekünſtlerin Veſta Tilley, die für die Heimreiſe des Eskimo⸗ knaben Mene 4000 Mk. ausgeſetzt hat, ſollen jetzt die Leiden eines jungen Fremdlinges ein Ende finden, deſſen Schickſale nach ihrem Bekanntwerden die amerikaniſche Deffentlichkeit lebhaft beſchäftigt haben. Wöhrend ſeiner Nordpolexpedition vom Jahre 1897 ſtieß Peary auf einen Eskimoſtamm, und durch Verſprechungen großer Geſchenke und baldiger Rückſendung gelang es ihm, vier Eskimos zur Fahrt nach Amerika zu bewegen. Unter dieſen be⸗ fland ſich auch der Vater Menes, der ſich von ſeinem kleinen ſie⸗ benjährigen Sohne nicht trennen wollte und ihn zu der Reiſe in das ferne Land mitnahm. Peary ſah in der Ueberführung der Eskimos nach Newyork eine intereſſante Studiengelegenheit für die Wiſſenſchaft. Die vier Söhne Grönlands und der kleine Es⸗ kimojunge wurden der Obhut des Präſidenten des Newporker Naturhiſtoriſchen Muſeums Morris K. Jeſſup und des heutigen Direktors Profeſſor Bumpus übergeben und in einem Kellexraum des Muſeums untergebracht. Aber dem wärmeren Klima und der fremden Lebensweiſe waren die Eskimos nicht gewachſen; ſie ſtar⸗ ben in kurzer Zeit an Schwindſucht dahin. Als letzter ſtarb Me⸗ „Bisher lebte offenbar in manchen Köpfen und Kreiſen noch immer der beruhigende Gedanke, daß ſchließlich die Na⸗ tionalliberalen in ihrer Beſorgnis um die große nationale Aufgabe der Reichsfinanzreform ſich zu weiterer Na ch⸗ giebigkeit breitſchlagen und allenfalls mit einer formellen Konzeſſion abfinden laſſen würden. Durch dieſe Methode der Selbſttäuſchung iſt jetzt ein dicker Strich gemacht worden. Man kann es nur immer wiederholen: glauben die verbündeten Regierung und die Konſervativen, die Reichsfinanzreform mit dem Zentrum und den Polen machen zu können, ſo werden die Nationalliberalen ſie in dieſem Beginnen nicht ſtören, ihnen keine Schwierigkeiten in den Weg legen und ſie nicht weiter beirren. Aber ſie werden ihnen auch nicht helfen, ſie werden, wenn der Weg zur Reichs⸗ finanzreform über illiberale Strecken geführt werden ſoll, ihn nicht mitgehen. Es mag dem Herrn Reichskanzler und vielen Konſervativen alsdann vielleicht recht peinlich ſein, wenn ſie im grellen Sonnenlicht der Tatſachen in ſo enger Verbindung mit politiſchen Faktoren geſehen werden, die ihnen ſonſt nicht ſehr ſympathiſch ſind. Es mag ihnen ſehr unbequem ſein, daß ihnen alsdann die Flanken⸗ und Rückendeckung der Nationalliberalen fehlt und daß ſie allein den Hohn und Spott der Gegenwart und das Urteil der Geſchichte zu tragen haben. Es mag ihnen noch fataler ſein, daß hierdurch wohl auch bei vielen ihrer Freun de Kopf⸗ ſchütteln, Mißſtimmung, Mißtrauen und Widerſpruch erregt wird. Aber ſchließlich hat die nationalliberale Partei ihre Entſchlüſſe nicht nach den Intereſſen der Konſervativen zu faſſen, ſelbſt wenn dieſe wieder einmal ihre Partei⸗Intereſſen als die des Vaterlandes hinſtellen. Auch die Intereſſen des Reichskanzlers können nicht maßgebend ſein. Die national⸗ liberale Partei iſt ſich bewußt, u. kann es in jedem Augenblick durch Beweisſtücke darlegen, die bis in die jüngſte Vergangen⸗ heit hineinreichen, daß ſie den Fürſten Bülow ehrlich unterſtützt hat in dem, was er kat, ſoweit es irgendwie mit ihren An⸗ ſchauungen vereinbar war. Sie kann ſich ſagen und kann es wiederum unwiderleglich beweiſen, daß ſie das uneigennützig getan hat, ohne Parteivorteile einzuheimſen oder anzuſtreben. Aber ſie darf ſich nicht mißbrauchen laſſen: und ſie wird ſich nicht mißbrauchen laſſen. Dafür hat gerad dieſe denkwürdige Zentralvorſtandsſitzung geſorgtl!“ Preußiſche Junkerwirtſchaft. Das preußiſche Abgeordnetenhaus hat geſtern ſozuſagen in einem Atemzuge den Fahrradſtempel eingeführt und den Stempel auf Jagdſcheine im Vergleich mit der Re⸗ gierungsvorlage ungemein herabgeſetzt. Der Stempel auf Fahrräder wurde generell auf M. 1,50 jährlich fixiert und nur für Räder von Arbeitern, Schülern und für folche, die gewerblichen Zwecken dienen, bis auf 50 Pfg. herabgeſetzt. Liberale Anträge, die die gänzliche Beſeitigung der Fahrrad⸗ ſteuer und namentliche die geſamte Linke, Nationalliberale, ein Teil des Zentrums und einigen konſervativen Diſſidenten abgelehnt. Kennzeich⸗ nenderweiſe hat die preußiſche Staatsregierung gef ch wie⸗ gen. Dieſes Schweigen aber iſt umſo bedauerlicher, je größer die ſozialpolitiſchen Bedenken erſcheinen müſſen, die der Zuſammenhang zwiſchen der gewaltigen Herabſetzung des Jagdſcheinſtempels und der Einführung des Fahrradſtempels hervorruft. Wer die Ausübung des Jagdvergnügens im Gegenſatz zur Regierungsvor lage ſo billig geſtaltet wie die Mehrheit des Abgeordnetenhauſes, dem fehlt das fittliche Recht, eine Abgabe auf ein Beförderungsmittel zu legen, deſſen Gebrauch heute für große Maſſen der unbemiktelten B rung zur wirtſchaftlichen Notwendigkeit ge⸗ worden iſt. Und wie nimmt ſich gegenüber der Erleichterung des Jagdvergnügens die in Bezug auf die Einführung des Fahrradſtempels gefallene geradezu f rivole Aeußerung eines konſervativen Redners aus: „Wir ſind der Meinung, daß auich der Kleinſte ſein Scherflein autf den Altar des Vaterlandes legen muß, werm der Stant in eine Finanznot geraten iſt.“ Unter ſolchen Umſtänden iſt es unbegreiflich, daß der größte Jagdfreund nur das kleinſte Scherflein auf dem Altar des Vaderlandes opfern ſoll. Freilich: darf dem Reiche nach konſervativer Anſchauung die begütertſte Witwe keinen Pfennig Erbſchaftsſteuer zahlen, dann muß der Einzelſtaat auch wohlhabendſten Sonntagsjäger als Notleidenden be⸗ handeln Ein ſteuertechniſches Unikum. Zu den ſtärkſten Stücken, die der ſteuerpolitiſche Dilettan⸗ tismis der konſervativ⸗klerikal⸗polniſchen Mehrheit in der Finanzkommiſſion des Reichstages in den letzten Tagen ge⸗ leiſtet hat, gehört ein Antrag zur Reichs umſatzſteuer, der eine längere Debatte hervorrief. Nach dieſem Antrage ſoll bei Grundſtücken mit einem Werte unter 20 000 M. eine nes Vater und ließ ſeinen kleinen Jungen als troſtloſe Waiſe im fremden Lande zurück. Der Knabe war wochenlang nicht zu be⸗ ruhigen, das Heimweh und der Kummer um den Tod des gelieb⸗ ten Vaters, die Einſamkeit und die fremde Umgebung zehrten an ſeiner Geſundheit, und nur mit Mühe gelang es, ſein Leben zu er⸗ balten. Der damalige Direktor des Muſeums William Wallace nahm ſich des unglücklichen Waiſenkindes an, er adoptierte es, nahm es in ſein Haus, gab ihm ſeinen Namen und in der zärt⸗ lichen Zuneigung, die ſeine Frau zu dem Knaben faßte, genas Mene und wurde ein friſcher aufgeweckter Junge. Aber das Schickſal verfolgte ſein Leben. Der Tod der geliebten Pflege⸗ mutter ließ das Heimweh von neuem in ihm erwachen, er er⸗ krankte und als er es mit anſehen mußte, daß ſein Pflegevater ſei⸗ netwillen Amt und Stellung verlor und in bitterſte Not geriet, kannte ſein Leid keine Grenzen. Das Furchtbarſte aber erlebte er eines Tages, als er das Naturhiſtoriſche Muſeum beſuchte. Die grenzenloſe Liebe zu ſeinem Vater hatten die Jahre nicht ver⸗ wiſchen können. Der junge Eskimo, heute ein neunzehnjähriger junger Mann, in dem trotz zwölfjährigen Aufenthaltes in Ame⸗ rike das Stammesgefühl und die Heimatsſehnſucht ſtärker walten als je, hat jetzt im American Magazine ſeine Leiden geſchildert. „Als mein Vater geſtorben war, brachte man mich in den Mu⸗ ſeumsgarten, um mich ſeinem Begräbnis beiwohnen zu laſſen. Sie ſenkten einen Sarg in die Erde und hießen mich Abſchied nehmen. Dieſer Sarg war mit Steinen gefüllt und Vater,— mein Vater — der Körper meines Vaters war im Muſeums⸗Laboratorium und wurde zur öffentlichen Ausſtellung zubereitet. Mein Vater ausgeſtellt! Unerwartet ſah ich mich eines Tages ihm gegenüber. Mir war, als müßte ich ſterben. Ju einem Glaskaſten ſtand ſein Abſtimmung verlangen, wurden gegen Umſatzſteuer nicht erhoben werden. Das wurde damit be⸗ gründet, daß das Grundſtück des kleinen annes nicht auch einer Steuer unterworfen werden dürfe. Der Gedanke, daß kleine Leute kleine Grundſtücke und reiche Leute große Grundſtücke haben, iſt zum mindeſten eigenartig. Es muß wundernehmen, daß die Juriſten der Kommiſſion nicht wenigſtens auf die Beſtimmung des Bürgerlichen Rechts hin⸗ wieſen, wonach jeder Teil eines Grundſtückes auch ein Grund⸗ ſtück iſt; da es jedem freiſteht, die Parzellen ſeines Grund⸗ ſtückes beliebig zu teilen, und jede Parzelle als ein Grundſtück gilt, ſo brauchte, wenn dieſer Antrag Geſetz würde, über⸗ haupt niemand die Steuer zu bezahlen, da es jedem freiſtände, ſein Grundſtück durch Umſchreibung in mehrere ſolche von weniger als 20 000 M. umzuwandeln. Wie lange noch wollen die Konſervativen in der Kommiſſion fortfahren, das Parlament zum Geſpött des In⸗ und Aus⸗ landes zu machen? Sozialdemokratiſche„Schurkereien“. Im Wahlkreiſe Dortmund⸗Hörde iſt der„Genoſſe“ Erd mann, der jahrzehntelang eine bevorzugte Stellung in der ſozialdemokratiſchen Partei des Ruhrgebiets bekleidet hat, aus der Parkei ausgetreten,„weil Schurkerei auf Schurkerei ſeitens einer Clique politiſcher Freibeuter innerhalb der Partei ſeit langer Zeit gegen ihn verübt worden iſt und ferner auch jetzt die „Arbeiter⸗Zeitung“ ſich offiziell in den Dienſt dieſer Schurke⸗ reien geſtellt hat“. Mit dieſen Worten begründet„Genoſſe“ Erdmann in einem Briefe an den Vorſtand der Partei in Dortmund ſeinen Austritt. Welcher Art die„Schurke⸗ reien“ ſind, ſagt Genoſſe Erdmann leider nicht. Uebrigens erlebt die ſozialdemokratiſche Partei des Dortmunder Bezirks auch ſonſt wenig Freude. So haben ſich z. B. die Setzer der „Arbeiter⸗Ztg.“, des Parteiblattes, in Dortmund geweigert, den Lohn, den ſie am 1. Mai, ohne zu arbeiten, verdienten, an die Partei⸗ oder Gewerkſchaftskaſſe abzuführen. Auch das techniſche Perſonal der„Eſſener Arbeiter⸗Ztg.“ und des „Bochumer Volksbl.“ denkt nicht daran, dem dahingehenden Beſchluſſe des Nürnberger Parteitages nachzukommen. 33C;à˙ Deutsches Reich. — Der Generalſekretär der nationalliberalen Partei in Bapern, Baiſt in Erlangen, iſt am Dienstag an einem Schlaganfall geſtorben. — Eine vornehme Definition des Liberalismus, die von einem „Gymnaſialdirektor“ herrühren ſoll, reproduziert die agrariſche „Dtſch. Tagesztg.“ mit Behagen. Sie lautet wie folgt:„Liberal oder freiſinnig ſein heißt im Grunde nichts anderes als der menſchlichen Beſtie jede Freiheit geſtatten, die große Schar der Nichtbeſtien aber unfrei machen.“ Während der Sauherdenton der Sozialdemokraten im weſentlichen erſt ſeit dem Dresdener Parteitage in Blüte ſteht, haben ihn die Agrarier, wie man ſieht, ſchon in der Schule gelernt. Daher beherrſchen ſie ihn auch ſo vollkommen. — Subvention der Luftſchiffbau⸗Zeppelin G. m. b. H. Gegen⸗ über der Mitteilung, daß die Direktion der Luftſchiffbau⸗Zeppelin G. m. b. H. beim preuß. Kriegsminiſterium um eine fährliche Subvention von 100000 M. gebeten hätte, wird der„Schm. Merk.“ von zuſtändiger Seite unterrichtet, daß von einer be⸗ ſtimmten Summe überhaupt noch nicht die Rede geweſen iſt, daß aber das Kriegsminiſterium die wohlwollendſte Prüfung der ganzen Angelegenheit zugeſagt hat. Eine beſtimmte Antwort auf die ganze Frage laſſe ſich überhaupt erſt geben, wenn eine Be⸗ triebsgeſellſchaft gebildet iſt und deren Leiſtungsfähigkeit ſowohl der Luftſchiffe wie der Hafenanlagen beurteilt werden Nn. 9 Badiſche Politik. Zur Reichsftnauzreform. = Freiburg i. Br., 25. Mai. Die heute abend im Feier⸗ lingſaale in der eindrucksreichen Verſammlung der drei liberalen Vereine(Jungliberaler Verein, Liberaler Verein und Liberaler Volksberein) nach dem Vortrage des Herrn Profeſſor Dr. Fabricius über die Reichsfinanzreform mit großer Stimmenmehrheit angenommene Reſolution hat folgem⸗ den Wortlaut: „Die Verſchleppung der Reichsfinanzreform droht nachgerade zu einem nationalen Unglück zu werden. Die Reichsregierung hat. Refornworſchläge aufgeſtellt, die im weſentlichen den Grundſätzen der Gerechtigkeit und Billigkeit entſprechen. Sie ſollen den Finan⸗ zen des Reiches die langerſehnte ſelbſtändige Grundlage geben und gugleich die Finanzbeſteuerung der Einzelſtacten ſchonen. Die liberalen Parteien und die Reichspartei haben ſich redlich und auf⸗ opfernd bemüht, den Grundgedanken dieſes Entiwurfes feſtzuhalten und durchzuführen. Aber die Nation muß es mit betrübendem Un⸗ mut erleben, wie ſeit Monaten der Gang durch egoiſtiſche Intereſſen einzelner Klaſſen und parteipolitiſcher Quertreibereien gehemmt wird. Wir verurteilen auf das entſchiedenſte die fkrupelloſe Agi⸗ Skelett, und eine Inſchrift verriet mir, daß es die Reſte meines Vaters waren, die hier der Neugier und den Scherzen fremder Menſchen preisgegeben waren. Ich warf mich vor dem Glas⸗ kaſten nieder u. weinte und betete. Dann ging ich geradewegs zum Direktor und flehte ihn an, mir meinen Vater zur Beerdigung zu übergeben. Er wollte nicht.“ Peary hatte ſich nicht mehr um den Eskimoknaben kümmern wollen, ihm die Bitte, ihn bei ſeiner nächſten Nordlandsfahrt in ſeine Heimat mitzunehmen, abgeſchla⸗ gen, und es überhaupt abgelehnt, das unglückliche Waiſenkind wiederzuſehen. Wallace der Pflegevater, war des Knaben wegen mit der Muſeumsverwaltung in Konflikt geraten, hatte ſeine Stellung aufgegeben und vergebens verſucht, dem Kinde, das er wie ſeinen Sohn behandelte, ſein Recht zu ſchaffen. Trotz aller Liebe und Fürſorge, trotz der ſorgfältigſten Erziehung konnte ſich der Eskimoknabe nach dem Tode von Wallaces Frau nie in das Leben in der Fremde finden. Als ſein Pflegevater im Kampfe für ſeinen Schützling ſchließlich in die bitterſte Not ge⸗ riet, vermochte Mene, der inzwiſchen an der Univerſität ſtudierte, ſeinen Schmerz nicht mehr zu beherrſchen. Er erkrankte, genas nur unpollkommen und floh, nachdem er eine lange erſchütternde Schilderung des ihm und ſeinem Vater widerfahrenen Unrechts hinterlaſſen hatte und ſeinen vergeblichen Kampf ſchilderte.„Ich werfe den chriſtlichen Glauben beiſeite, den man mich gelehrt hat; er paßt nicht für den Eskimo. Eure Ziviliſation hat uns nur Schaden gebracht.“ Mit rührenden Worten gedenkt er des Pflegevaters, aber er will heim und fort von den Menſchen, die im Namen der Wiſſenſchaft kein Erbarmen kennen. Durch die Spende Veſta Tilleys wird ihm jetzt ſein Herzenswunſch erfüllt. —2———— f Manußeim, 27. Mai. 5 Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt. 75 3. Seite. zation der Agrarier gegen den Ausdau der Gibſchaftsſteuer und beklagen es tief, daß die parlamentariſche Vertretung der Konſer⸗ dativen in einer ſo großen Frage verſagt. das Anſehen des Reiches nach außen, ſie ſchädigt die gemeinſamen Intereſſen aller ſtaatserhaltenden Parteien und zu den Zweifeln und Sorgen und Mühen über den ferneren Gang unſerer inneren Politik tritt die löhmende Ungewißheit von Handel und Gewerbe Uber Hen Ausgavg der Finanzreform. Wir proteſtieren dagegen, Agrarier und Konſervative die Regierungen und Parteien Deutſchlands mit Hilfe des Zentrums und der Polen unter das Joch zu briregen verfuchen. Wohl ſind wir damit einverſtanden, daß die liberalen Parteien durch Entgegenkommen in der Frage Der indireßten Steuern das Zuſtandekommen der Finanzreform er⸗ leichtern. Aber auf das ſchärfſte müſſen wir es mißbilligen, wenn ſie ſich Zu einem Komprorißz herbeiließen, das auf eine allgemeine und gleichmäßige Beſteusrung des Beſitzes verzichtet. Vor allem biben wir die Reichsregierung, auf den gefunden Sinn des deut⸗ ſchen Volkes zu vertrauen und an den grundſätzlichen Forderungen der urſprünglich erfolgten Vorſchläge AUnerſchütterlich feſtzuhalten.“ *** Aus der badiſchen Wahlbewegung 1909. Die konſervative„Volkspartei“, Ektlingen, 26. Mai. Die konſervative Verſammkung in Langenſteinbach, in der Mühlenbeſitzer Gierich aufgeſtellt wurde, bot einige intereſſante Momente. Sie verdienen in weiteren Kreiſen bekannt zu werden. Der Vorſitzende, Prinz zu Löwenſtein, ſprach zunächſt über ſeine Partei, die er als eine„Volks⸗ partei“ bezeichnete, und kam dann auf das Verhältnis der Kon⸗ ſervativen zum Zentrum zu ſprechen. Mit dem Zentrum habe ſeine Partei leinerlei Verpflichtung auf ſich genommen. Die 2 ehauptung, das Zentrum unterſtütze ſeine Partei mit Geld, ſei unwahr. Das Jentrum dagegen hätte ſich verpflichtet, in Wahlkreiſen, wo dieſe Partei unter 50 Progent der Wähler ſtelle und eine konſervatibe Kandidatur Ausſicht hätte, durchzudringen, dieſe zu unterſtützen.— Freizerr v. Schilling verlangte einen Aufruf an das„Vol k⸗ Beſeitigung des allgemeinen Wahlrechts. Sie ließen ſich von den Sozialdemokraten nicht die Suppe verſalzen, meinte er. Man jieht hievaus, wohin bei uns geſteuert werden ſoll. 24, Verbandstag des Badiſchen Gaſtwirte⸗ Verbandes. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) Durlach, 26. Mai. Heute vormittag 10 Uhr begannen im Saale des„Grünen Hofes“ die Verhandlungen des Badiſchen Gaſt wirtever⸗ bandes unter Vorſitz des Verbandspräfidenten Fritz Gla ßner. Als Vertreter des Bezirksamts war Oberamtmann May und des Bürgermeiſters Gemeinderat Lichtenauer erſchienen. Nach Begrüßung durch den Vorſitzenden des Ortsvereins, Feßler, 8 wurde in die reiche Tagesordnung eingetreten. Verbandsvorſitzen⸗ der Glaßner gedenkt vor Eintritt in die Dagesordnung des vor kurzem in Darmſtadt aus dem Leben geſchiedenen Direktors der Sterbekaſſe des Bundes der Deutſchen Gaſtirte, Reinemer, zu deſſen ehrendem Andenken ſich die Verſammlung von ihren Sitzen erhebt. In der Tagesordnung verweiſt Schriftführer Winter⸗ halter kurz auf den gedruckt vorliegenden Tätigkeitsbericht des VBerbandsbureaus, dem zu entnehmen iſt, daß der Verband aus 46 Vereinen mit 4400 Mitgliedern beſteht. Aus der Zeitung„Deut⸗ ſcher Gaſtwirt“ wurden an die eigentumsberechtigten Verbände 9000 Mark verkeilt. Der Bericht behandelt ſodann das Ergebnis der Eingaben an den Landtag, die ſich u. a. mit den Kirchweihen beſchäftigten und der ſchon oft beſprochenen Frage der Trausferte⸗ beſnimmte Flaſchenbier⸗Kommiſſion zuſammengetreten, Die zu folgenden Anträgen an deu Bierbrauerverband gelch händber gelieferten Bieres. 2. Einführung eines Flaſchenpfandes. 3. Verbot von Bierlieferungen an Private und Bauſtellen.“ Der Jahresbericht gab zu nur kurzen Bemerkungen Veranlaſſung, die rein interner Natux waren. 1 Es folgt der Bericht des Vorſitzenden über die Verhamdlungen im Landtag und Reichstag, ſotvie über den Reichs⸗ und Schutzver⸗ band. Eine lebhafte Debatte rief wie üblich die Frage der Auf⸗ hebung der Transferierungstaye und der Ein⸗ führung der Vollkon zeſſion hervor. Der Referent, Wirt Karl Hoffmann⸗Mannheim, meinte, daß neue Geſichts⸗ punkte kaum ins Feld zu führen ſeien. Der Verhand müſſe er⸗ neute Schritte in dieſen Fragen tun, bis die ungerechtfertigſte aller Belaſtungen endlich einmal gefallen ſei. Der Kaufmann errichte 20 und noch mehr Filialen, ohne daß er einen Pfennig zahle, nur der Wirt müſſe zahlen. Mannheim habe ſich wiederholt um die Bedürfnisfrage bemüht, doch habe ſich die Stadtrat ſtetz dagegen ausgeſprochen. Eines müſſe er noch von Mannheim melden, daß der Stadtrat ſich bemühe, ſeine Wein⸗Ladenhüter von der Aus⸗ ſtellung unter Gewährung hoher Prozente abzuſetzen, wodurch den Wirten wieder eine große Konkurrenz bereitet werde. Die Voll⸗ kongeſſion ſei eine Notvendigkeit für feden, auch den kleinſten Wirt. Die Schikanierereien der Polizei durch Razzias nach Branntwein in den Wirtſchaften, die keine Konzeſſion beſitzen, ſeien geradezu aumerhört, während in den Krärerläden dem Alkotzol nach Be⸗ lieben gefröhnt werden könne. Der Verbandsvorſitzende hetont, daß im allgemeinen die Vollkonzeſſion erteilt werde mit Ausnahme von Piannheim, da daſelbſt die Bedürfnisfrage nicht eingeführt ſei. Das ſei immer wieder die Anttwort des Miniſte⸗ riums beim Anſchneiden dieſer Frage geweſen. Dieterle⸗ Mannheim bezeichnet den Hinweis auf die Bedürfnisfrage als eine kleinliche Ausvede; bei Vollkonzeſſtonen werde auch nicht mehr Schnaps als bisher getrunken Im übrigen hätten die Hausveſttzer das größte Intereſſe an der Einführung der Bedürfnisfrage. Dieſe müſſe man dafür intereſſieren, dann werde auch der Stadtrat dafür zu haben ſein. Vogel⸗Lahr bemängelt die Zuſammenſetzung des Bezirksrats, der in den meiſten Fällen ohne jede Kenntnis über die Kontzeſſionsgeſuche um Wirtſchaften entſcheide. Nach langen Debat⸗ ten über die Transferierungstaxe ſoll das Verbandsbureau aber⸗ mals an das Miniſterium reſp. an den neuen Landtag gehen und die Kandidaten jetzt ſchon auf dieſe Frage verpflichten. Ein An⸗ trag Mannheim,„beim Miniſterium dahin vorſtellig zu wer⸗ den, daß Kantinen auf Bauſtellen, an Vereine und Geſell⸗ ſchaften zum Wirtsbetrieb ohne Konzeſſion nicht vergeben werden“, wird nach langer oft ſcharfer Debatte angenommen, nachdem er von Dieterle⸗Mannheim eingehend begründet worden war. Sehr ſcharf wurde auch gegen die Auswüchſe der Waldfeſte polemiſtert, die oft nur dazu da ſeien, den Vereinen einen Gewinnſt zu bringen. Nach Erledigung einiger weiterer Punkte, auf die morgen zurückzukommen ſein wird, wurden die Verhandlungen gegen 3 Uhr geſchloſſen.— 8 5 F» ⁰— C·----- ůùdvæ—— er u Fr. Aan iln eere 1 o ient n e N Aus Stadt und TLand. Maunheim, 7. Mai 1009. * 143 2„ Halle Sie ſchädigt dadurch rungstlare. Zu Veginn des Jahres iſt die am 16. Dezember b. J. ſiſte „J. Feſtlegung eines einheitlichen Preiſes des an die Flaſchenbier⸗ * der Maßgahe, daß zur Erteilung des Beſchoids gemäߧ 54, Aö. 2 Vor der Un ter ſagung Viehs. Der Höchſtpreis für einen Farren man nicht genug die lokalpatriotiſche Miſſion der Ausſtellung preiſen, heute dagegen ſucht man nach Möglichkeit überall herum⸗ zunörgeln. Namentlich kann man ſich noch immer nicht mit der Tatſache abfinden, daß die Ausſtellung ohne ein Defizit geendet hat. Gar zu gerne möchte man nachträglich noch das günſtige Ergebnis korrigieren, ohne zu bedenken, welche Wirkung ein ſol⸗ ches Beginnen nach außen übt. So möchte man jetzt einige für die Kunſthalle verausgabte Beträge nachträglich dem Ausſtellungs⸗ fonds aufkreiden. Mit Recht machte Herr Bürgermeiſter Ritter darauf aufmerkſam, daß, wenn man eine ſolche engherzige Ver⸗ rechnung zwiſchen der Stadtgemeinde und der Ausſtellung vor⸗ nehmen wolle, auch die Ausſtellung nachträglich manche Forder⸗ ungen an die Stadtkaſſe geltend machen könne. Als Beiſpiel hier⸗ für verwies er auf die auf Koſten der Ausſtellung hergeſtellte gärtneriſche Anlage des Friedrichsplatzes, die ſich heute noch in dem Zuſtande befindet, in welchem ſie im Ausſtellungsjahre er⸗ ſtellt wurde. Wir haben kein Verſtändnis für das ſonderbare Be⸗ ſtreben, nachträglich noch den finanziellen Effekt unſerer Aus⸗ ſtellung zu ſchmälern. Die Ausſtellung iſt doch im Intereſſe der Stadt veranſtaltet worden und ihr Nutzen nur der Stadt und ihrer Bürgerſchaft zugefloſſen. Warum denn jetzt nachträglich die Pfennighandlerei? Noch ein anderes Moment möchten wir betonen: In bereitwilligſter Weiſe haben zahlreiche hieſige Bürger ſeinerzeit für den Garantiefonds der Ausſtellung gezeichnet. Hätte die Ausſtellung in Wirklichkeit ungünſtig abgeſchloſſen, ſo würden dieſe Garantiefondszeichner gerne den auf ſie entfallenden Betrag eingezahlt haben. Anders würde aber die Sache liegen, wenn man abſichtlich ein Defizit konſtruieren wollte, nur zu dem Zwecke, den Garantiefondszeichnern zugunſten der Stadt einige tauſend Mark abzuknöpfen. Es wäre dies gewiſſermaßen eine nachträg⸗ liche Beſtrafung der Opferfreudigkeit und des Gemeinſinns dieſer Bürger. Gewiß ein eigenartiger Dank. Nur würde, wenn wieder einmal ein ſolcher Appell an den Bürgerſinn erfolgen ſollte, dieſer wohl in der Erinnerung an die früher gemachten Erfahrungen vergeblich ſein. Ob alle diejenigen, welche heute die Abrechnungs⸗ art ſo gerne tadeln, unter den ſeinerzeitigen Garantiefondszeich⸗ nern geſtanden haben? Hoffen wir, daß nunmehr die Kunſthalle für die Zwecke und Ziele, denen ſie dienen ſoll, eine recht ſtarke Verwendung findet. * Die Abänderung der Gewerbepednung. Das Mitluiſterium des Innern erließ eine neue Verordnung, betreffend die Altsführung des Reſchsgeſetzes vom 7. Januar 1907 über die A b⸗ änderung der Gewerbeordnung. Durch dieſe Verord⸗ nung wird u. a. in dem Abſchnitt„Betrieb des Gewerbes als Bau⸗ unternehmer und Bauleiter, ſowie der Betrieb einzelner ſatz 5 der Gewerbeordnung genannten Gewerbetreibenden haben. die im Abſatz 7 daſelhſt vorgeſchriebene Anzeige von der Eröffnung. ihres Gewerbebekriehes an die Ortspolizeibehörde zu richten, Höhere Verzvbältungsbéhörde im Sinne des§ 35 Abſätz 5 Satz 2 der Gewerbeordnung und Landeszentralbehörde im Sinne dieſer Beſtimmung ſowie des§ 35a der Gewerbeordnung iſt das Miniſte⸗ rium des Innern Untere Verwaltungsbehörde im Simne des § ö58aà und des§ 54 der Gewerbeordnung iſt das Bezirksamt mit Satz 2 der Bezirksrat zuſtändig iſt. eines Gowerbebetriebes auf Grund des§ 35 Abſatz 5 der Gewerbeordnung und der Erteilung des Beſcheids auf den Ein⸗ ſpruch gegen die Unterſagung der Ausführung oder Leitung eines Baues erhebt das Bezirksamt: a) in jedem Falle ein Gutachten des Vorſtandes der zuſtändigen Bezirksbauinſpektion, b) wenn es ſich um die Begutachtung für handwerksmäßige Gewerbebetriebe han⸗ delt, außerdem das Gutachten mindeſtens eines der vom Miniſte⸗ rium des Innern nach Anhörung der Handwerkskammern ernannten Sachberſtändigen, c) wenn es ſich um die Be⸗ urteilung der Zuverläſſigkeit von Baugewerbetteibenden handelt, die ſchwierige Baukonſtruktionen(wie z. B Eiſenkonſtruktionen, Eiſenbetonkonſtruktionen, Fabrikzamine) ausführen, nötigenfalls außerdem ein Gutachten der für lche Fragen vom Miniſterium des Innern ernannten Sachverſtändigen. Die neue Verordnung tritt muit ihrer Verkündigung in Kraft. * Aufruf zur Gründung einer Volksbibliothek. Jetzt, wo die Sonne wieder lacht und die Menſchen hinaus ins Freie lockt, werden mancher Zeitſchriftenjahrgang, manches Buch, die den Winter über der Unterhaltung dienten, auf den Boden gebracht, wo dieſe Bücher dann vielfach zugrunde gehen. Eine gute Ver⸗ wendung dieſer Literatur bietet ſich in dem vor 5 Jahren abge⸗ brannten und jetzt wieder aufgebauten Ilsfeld in Württem⸗ berg. In dem von Prof. Dr. Karl Vollmöller gegründeten Dora⸗ tift ſoll eine Volksbibliothek eingerichtet werden. Der Raum iſt da, die Bücher fehlen, da die früher vorhandene Gemeindebibliothek größtenteils durch Feuer zerſtört worden iſt. Alſo, bitte, mit den ausgeleſenen Büchern und Zeitſchriften nach Ilsfeld! Gewünſcht wird namentlich gute, volkstümliche beleh⸗ rende und Unterhaltungsliteratur, alſo Jahrgänge von Daheim, Fliegende Blätter, Für alle Welt, Gartenlaube, Grüß Gott, Illu⸗ ſtrierte Zeitung, Meggendorfer Blätter, Quellwaſſer, Ueber Laud und Meer, Univerſum, Welt und Haus, Weſtermanns Monats⸗ hefte, und wie ſie alle heißen. Sendungen erbeten an Herrn Schultheiß Theurer, Ilsfeld bei Heilbronn a.., Württbg. Zzu dem Zentralzuchtviehmarkt des Verbands mittelbadiſcher Zuchtgenoſſenſchaften, der am 11. und 12. Mai 1909 in Offenburg ſtattfand, wurden 337 Tiere aufgeführt und zwar 197 Farren und 140 weibliche Tiere. Verkauft wurden 164 Farren und 72 weibliche Tiere, mithin 70 Prozent des zum Markt gebrachten betrug 950., für ein 1 weibliches Tier 663 M. Die ſtaatliche Rindviehprämijerung. Vor etwa Jahresfriſt Ziveige des Baugewerbes“ unter§ Hga beſtimmt: Die in§ 35 Ab⸗ 0 als 5 erfüllen zu können. Es wurde u. a. beſtimmt, daß in Zukunft Preiſe für Kühe nur dann noch gewährt werden, wenn die Tiere zugleich mit einem richtig aufgezüchteten Nachkömmling bor⸗ geführt werden. 85 * Zum Stenographenwettſtreit. vom Badiſchen Steno⸗ graphenperband Gabelsberger wird uns geſchriehen; Lediglich Ihre Bemerkung(Das iſt auch unſere Meinung. D Red.) bei dem in der geſtrigen Abendnummer abgedruckten Brie des Herrn Bäckler, Vorſ. des Stenogr.⸗Verbandes Stolze⸗Schrey gibt uns Veranlaſſung zu einer kurzen Antwort. Herr Bäckler ſchreibt: Man ſollte die Tagespreſſe mit dieſen inneren Ange⸗ legenheiten nicht behelligen. Damit ſchiebt er anderen in di Schuhe, was er ſelbſt in überreichlichem Maße getan hat. In allen Tageszeitungen las man, und lieſt man noch von den groß⸗ artigen Erfolgen des Syſtems Stolze⸗Schrey, das den großen Gabelsberger niedergerungen uſw. Und nun, da wir den Schleier lüften und der Welt zeigen, wie dieſe Erfolge„gemacht“ wor ſind, ſollen wir ſchön zuhauſe bleiben. Wir haben aber kei Luſt, uns niederſchreien zu laſſen. Schon ſeit Jahren en die Stolze⸗Schreyſſche Unterrichts⸗Statiſtik Unrichtigkeiten, nicht mehr unter unvermeidliche Irrtümer regiſtriert werd können. An einzelnen Anſtalten ſind Hunderte von Unte richteten zuviel gezählt worden. Demgegenüber ſpielen Ir tümer keine Rolle. Alles das findet ſich in der Fachpreſſe mäßig nachgewieſen, und nur die trotzdem fortgeſetzte Reklan der Stolze⸗Schreyaner in den Tageszeitungen gab uns Vera laſſung zu der in Lahr gefaßten Entſchließung. * Brotpreiserhöhung. Infolge der hohen Mehlpreiſe h. hieſige Bäcker⸗Innung ab 1. Juni die Preiſe für Weiß⸗ Schwarzbrot erhöht.(Siehe Inſerat).„„ * Probe⸗Alarm. Im Doppelſchulhaus Humboldtſch! der Neckarſtadt, welches ca. 2300 Kinder faßt, wurde heute vo mittag l! Uhr ein Probe⸗Alarm inſszeniert. Nach ung fähr 1½ Minute war das Schulhaus vollſtändig lee und die Schüler in geeigneter Entfernung aufgeſtellt. Man erſieh daß bei ruhigem und beſonnenem Verhalten für unſere n durchaus keine Gefahr droht. Der Alarmzeitpunkt war nie bekannt. 2 * Reſtaurant Liedertafel. Zurzeit konzertiert m Erfolg ein Oberbayeriſches National⸗Ku ſang⸗ und Tanz Enſemble unter Leitung des Komponiſten Dir. Hans Kerſchbaum. Die fü hübſchen Damen bieten in ihren originellen Allgäuer Koft reizendes Bild. Sehr viel Beifall findet der von einem und zwei Damen getonzte Schuhplattler. Ein Beſuch der un Oſtermontag hier weilenden Truppe iſt nur zu empfehler 9 der 20 Jahre alte ledige Schiffer Ed. Keller von Leimer; ., der ſein Fahrzeug an einem vorbeifahrenden Schiffe be blieb in dem Nachen ſitzen, welcher durch den ſtarken Well⸗ unterging. Auf die Bergung der Leiche iſt vom Schi Hornig eine Belohnung bon 25 M. ausgeſetzt. iſt 1,60 Meter groß, hat ſchwarzes Haar und krägt Ar Gerichtszeitung. Frankenthal, 18. Mai. Um ſich einen ebenſo we feilen als ſchmackhaften Neujahrsbraten zu verſchaffen, mach der 80 Jahre akte Ackerer Johann Heikmann und der alte Dienſtknecht Joſe rare beide von Dir des Diebſtahls ſchuldig, indem ſie in der Nacht vom 30 auf Dezember dem Anweſen des Landwirtes Bachmann einen abſlatteten und 1500 in den Beſitz einer feiſten Ga 5 befindliche polizeiliche Wachtlokal. Der anweſende Poligi Nachtwächter machten ſich auch ſofort zur Verfolgung de buben auf, waren aber nicht wenig betroffen, als ſie die Wachtlokals feſt verſchloſſen und den Ausgang verſpe Alle Bemühungen, ſchnell ins Freie zu kommen, waren Es mußte die Türe erſt gewaltſam geöffnet werden. Bis gelang, verging ſoviel Zeit, daß don den Dieben, die den lenen heimlich gefolgt waren, und das Lokal berſperrt hatten Spur mehr vorhanden und ihre Verfolgung ausſichtslos würden nachträglich kaum ermittelt worden ſein, wenn ſie kannten gegenüber nicht über den der Polizei geſpi⸗ ſelbſt luſtig gemacht hätten. Die Strafkammer, die ſich mit dem Vorkommnis zu beſchäftigen hatte, erblickt in dem G⸗ diebſtahl nur eine Nahrungsmittelentwendung und erkenn gegen die Angeklagten nur auf 14 Tage Haft. Die ihnen ſene Fveiheitsberaubung kann nur dem Angeblagten He gewieſen werden, der deshalb noch mit einem Mong belegt wird. 5 Darmſtadt, 25. Mai. In afgetrunke ſtande verletzte der Steinbrecher Heinrich Adam S von Eberſtadt den Dienſtknecht Otto Scheich von der mühle lebensgefährlich. Schmidt, der an dem betr morgens bis abends Alkohol zu ſich genommen hat der Tat nicht mehr erinnern. Die Stbrafka mme achtete den Angeklagten aber für ſeine Tat verantwortli verurteilte ihn zu 1 Jahr 2 Monaten Gefängni lich 4 Monat der Unterſuchungshaft. Auch der 4 Fabrikarbeiter Adam Kronauer von Lamperthei ſinnloſe Betrunkenheit bei ſeinem Vergehen vor. Kr der ſ. Zt. 96 Grabdenkmäler auf dem Evangeliſcher hof in Lampertheim demolierte, wurde zu 1 Jahr Gefängnis und 3 Jahren Ehrverluſt verur Sportliche Rundſchau. eferdeſport. V. Baden⸗Baden, 28. Mai. Die letzte Einſa für die beiden klaſſiſchen Rennen des diesjährigen den„Großen Preis von Baden“ und das„ berg⸗Memorial“, iſt überraſchend gut ausgefall⸗ Ergebniſſe die letzjährigen, die ſchon ſehr gut waren, boten haben. Der,Große Preis“ verſammelt noch 25 deutſche, 13 franzöſiſche und 1 öſterreichiſches) gegen 17 Jahre, während im„Fürſtenberg⸗Memorial“ 19 S deutſcher und 8 franzöſiſcher Herkunſt! gegen 13 im Jahre, verblieben ſind. In beiden Rennen iſt ein Material vorhanden; namentlich auf deutſcher Sei 5 — 5 Alfred von Oppenheims„Jor Ever“ geſellen. ſiſchen Lager nennen wir„Sange Pourpreée“ und ie gefährlichſten Gegner der Vertreter der inl „Fürſtenberg⸗Men 4. Seite. Genueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 27, Mal.,. mieder auf den Franzoſen„Frere Luce“ ſtoßen können.— Für die im nächſtjährigen„Fürſtenberg⸗Memorial“ genannten Pferde iſt der dritte Einſatz entrichtet worden. Von 67 noch im Rennen be⸗ findlichen Teilnehmern ſchieden bei der Zahlung 21 aus. Von den noch verbleibenden 46 entfallen auf Deutſchland 23, auf Frankreich 20 und auf Oeſterreich 3 Pferde. Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Paul Lindau feiert am 3. Juni ſeinen 70. Geburtstag. Verſchiedene Bühnen werden aus dieſem Anlaß Werke Lindaus Fzur Aufführung bringen. In Berlin wird von den zahlreichen Freunden des Jubilars eine würdige Feier geplant. ö Lehr⸗ und Verſuchsanſtalt für Photographie, Chemigraphie, Lichtoruck und Gravüre zu München. Dieſe Anſtalt tritt am 11. September d. J. in ihr neues(10.) Unterrichtsjahr ein; ſie bildet in einem 2jährigen Lehrgang zum Künſtleriſch geſchulten Photo⸗ graphen, zum Lichtdrucker oder Heliogravüretechniker aus; ſeit 1906 rerden auch Damen zugelaſſen. Es eignen ſich vornehmlich junge Oeute mit zeichneriſcher und künſtleriſcher Befähigung. Die Anſtalt hält neben ihrem Tagesunterricht noch Meiſterkurſe und Hochſchulkurſe für Studierende der K. Techn. Hochſchule zu Mün⸗ chen; im Laufe des 10. Schuljahres wird ſie ihr neues großes Anſtaltsgebäude beziehen. Die Zahl der Aufzunehmenden iſt eine Hbeſchränkte. Intereſſenten erhalten koſtenlos das Anſtaltsſtatut, Ddas über alles Wiſſenswerte unterrichtet, von der Kanzlei der An⸗ ſtalt München, Rennbahrftraße 11. Dte Million der„Dollarprinzeſſin“. Der große pekuniäre Er⸗ folg von Leo Falls Operette„Die Dollarprinzeſſin“ fordert zu einer kleinen Theaterſtatiſtik heraus. Im Jumi iſt es ein Jahr her, daß die„Dollarprinzeſſin“ in Berlin im Neuen Schauſpielhaus ihren Einzug hielt. Dann ſiedelte ſte im Herbſt ins Neue Operetten⸗ kherkter über, um jetzt unter Direktor Palfi den zweiten Berliner Sommer im Leſſing⸗Theater zu verleben. In dieſem einen Jahre gun hat die„Dollarprinzeſſin“ eine Million und 200000 Mark an Einnahmen erzielt. Die Worte aus dem Libretto: „Das ſind die Dollarprinzeſſen, die Mädchen aus purem Gold“— nd für den Komponiſten und den Direktor zur„klingenden“ Wahr⸗ heit geworden. Caruſo weilt ſeit einigen Tagen in Mailand und hat ſich einer ihm von Profeſſor della Vedova verordneten Kur unterzogen, um wieder in den Vollbeſitz ſeiner Stimme zu gelangen. . Tuftſchiffbau in Mannheim. Wie wir von gut unterrichteter Seite erfahren, wird in Ellernächſter Zeit mit dem Bau eines großen Luft⸗ ſchiffes in Mannheim begonnen werden. Schon vor mehreren Monaten durchlief die verſchiedenſten Tages⸗ und Fachzeitſchriften die Nachricht, daß Herr Diplom⸗Ingenieur Joh. Schütt e, Profeſſor an der Königlich Techniſchen Hoch⸗ ſchule in Danzig, ſich mit den Plänen eines neuen Luftſchiff⸗ Types befaſſe, deſſen wohldurchdachte, die neueſten Er⸗ fahrungen berückſichtigende Konſtruktion als äußerſt be⸗ achtenswert und vielverſprechend bezeichnet wurde. Die Konſtruktionen des Herrn Profeſſor Schütte haben in⸗ zwiſchen auch das regſte Intereſſe maßgebender Fachleute und zehörden gefunden und hat Hert Profeſſor Schütte jetzt in der Perſon des Herrn Karl Lanz den Förderer ſeiner Pläne inſofern gefunden, als ſich die Familie Heinrich Janz im Beſtreben, dem deutſchen Luftſchiffbau möglichſt zu wei⸗ eren Fortſchritten und Erfolgen zu verhelfen, bereit erklärte, ein⸗ Luftſchiffnebſt Halle nachden Plänen des Herrn rof. Schütte zu erbauen. Es iſt dieſer Entſchluß umſo keudiger zu begrüßen, als auf dieſe Weiſe die Stadt Mannheim leich anderen Städten, welche die Erbauung von Luftſchiffhallen lanen, an der fortſchrittlichen Entwicklung des Luftſchiffweſens eilzunehmen berufen iſt. Das lenkbare Luftſchiff des Herrn Profeſſor Schütte gehört zum Typ des ſtarren Syſtems; es wird über 19000 cbm Waſſerſtoffgas faſſen und über eine motoriſche Kraft von—600 Pferdekräften verfügen, demgemäß auch große Geſchwindigkeit haben. Beſondere Vorzüge des Luftſchiffes liegen in der ihm bonſtruktiv eigenen großen Prallhöhe, ferner in dem nicht zu un⸗ terſchätzenden Umſtand, daß das Luftſchiff auf einem Holzgerippe erbaut iſt, wodurch es auch möglich iſt, dasſelbe ohne Schwierig⸗ keiten in den Dienſt der funkentelegraphiſchen Uebermittelungen zu ſtellen. 125 1 Die Ballonhalle, welche eine Länge von 135 m und eine 2 eite von 60 merhält, wird auf demneuen Fabrikgelände er Firma Heinrich Lanz in Rheinau errichtet. Mit den Fundamentierungsarbeiten wird bereits in den nächſten Tagen begonnen werden; man hofft, daß das Luftſchiff noch in dieſem 1 b ſt z 1 Probefahrte n fertiggeſtellt ſein wird. Kus dem Großherzogtum. Weinheim, 27. Mai. Geſtern nachmittag von ½3 Uhr an tagte dahier in der ſtädtiſchen Turnhalle die amtliche Lehrer⸗ Nonferenz des Bezirkes Weinheim. Nach den amtlichen litteilungen des Vorſitzenden, Herrn Kreisſchulrats Irſchler, Mannheim, übertrug dieſer das Wort an Herrn Hauptlehrer Wiederkehr, Mannheim, welcher einen ſehr inſtruktiven Vor. hielt über Unterricht im erſten Schuljahr, beſonders zur terung der Behandlung der von ihm herausgegebenen Leſe⸗ Um 5 Ubr war die Konferenz beendet. Heidelberg, 26. Mai. Unter zahlreicher Beteiligung klicher 15 Ortsvereine des Großherzogtums(mit 1251 Mit⸗ dern) hielt am Samstag und Sonntag der Landesver⸗ Baden des Bundes Deutſcher Militäran⸗ ter hier ſeinen diesjährigen Verbandstag ab. Von chbarten Landesverbände waren vertreten: Elſaß-Loth⸗ ngen, Württemberg, Bayern, Heſſen, Heſſen⸗Naſſeau, Hohen⸗ bllern und der Bundesvorſtand in Berlin. Nach einer Delegier⸗ enſizung und Begrüßungsabend am Samstag in der„Roſe“ in keuenheim, begann am Sonntag vormittag die Hauptver⸗ ammlung. Dieſe hatten als Hauptgegenſtand den neuen dehaltstarif zur Erörterung, wobei unter anderem zur Sprache kam, daß die Aufbeſſerung in Baden, beſonders bezüglich der niederen Stellen im allgemeinen nicht zufriedenſtellend aus⸗ allen ſei. Zum Ort der nächſtjährigen Tagung wurde Karls⸗ uhe gewählt. Auf ein an den Großherzog abgeſandtes Tele⸗ ramm traf noch während der Verhandlungen eine Antwort ein. Affaire verwickelt. * Oos, 26. Mai. Geſtern abend geriet der beim Rangieren eines Güterzuges beſchäftigte 33 Jahre alte Bremſer Joſef Vogt von Zell⸗Weierbach bei Offenburg ſo unglücklich zwiſchen die Puf⸗ fer, daß ihm der Bruſtkorb eingedrückt wurde. Vogt war ſofort eine Leiche. Der Verſtorbene hinterläßt eine zahlreiche Familie. oc. Pforzheim, 26. Mai. Zum Brande der Lokt⸗ hammerſchen Mühle in Brötzingen wird noch bekannt: Der Schaden an den Gebäulichkeiten der Mühle beträgt etwa 100 000., an Maſchinen und Einrichtung etwa 80 000 M. und an Getreide und Mehl etwa 70 000 M. oe. Freiburg, 26. Mai. Die Friſeurgehilfen haben ihre Kündigung zurückgezogen, nachdem die Meiſter entgegen⸗ gekommen ſind. Die Läden ſollen künftig ½9 Uhr abends ge⸗ ſchloſſen werden. Der Ladenſchluß an Sonntagen erfolgt im Sommer um 12 Uhr, im Winter um 1 Uhr. Letzte Nachrichten und Telegramme. JLandau i. d. Pfalz, 27. Mai. Ein 19jähriger Arbeiter Clever aus Bergersweiler beging Selbſtmord, nach einer Anzeige bei der Gendarmerie wegen Diebſtahls einer Peitſche. Er ließ ſich vom Schnellzug zwiſchen Winden und Weißenburg überfahren. Der Kopf wurde ihm vom Rumpfe ge⸗ trennt. *Lauterbach(öHeſſen), 27. Mai. In dem Vogelsberg⸗ dorfe Ober⸗Moos entſtand geſtern infolge eines Blitzſchlages eine große Feuersbrunſt, der vier Hofraithen und die Kirche zum Opfer fielen. * Frankfurt a.., 27. Mai. Geſtern früh fiel in der Höchſter Straße ein 6Jahre alter Knabe namens Müller in einen Waſchkeſſel mit kochendem Waſſer. Die erhal⸗ tenen Brandwunden ſind ſo ſchwer geweſen, daß der Knabe den⸗ ſelben vergangene Nacht erlegen iſt. * Berlän, 26. Mai. Das Prinzenpaar Kuoni von Japan, das Prinzenpaar Naſchim Ito und Marquis amaouchi mit Gemahlin, ſind hier eingetroffen und im Hotel„Adlon“ abgeſtiegen. * Berlin, 27. Mai. Der Kaiſer hat den Geheimen Oberregierungsrat von Eiſenhardt⸗Rothe, vortragender Rat im Geheimen Zivilkabinett, mit ſeiner Vertretung bei der heute nachmittag erfolgenden Beiſetzung des in Frankfurt a. Main verſtorbenen Mitgliedes des Berliner Lehrer⸗Gefangver⸗ eins, Leherers Hahn, beauftragt. * Hirſchberg i. Schl., 27. Mai. Der Arbeiter Scholz wurde in ſeiner Wohnung tot aufgefunden. Der dem Trunke ergebene Scholz iſt wahrſcheinlichermordet worden. Seine Familie, beſtehend aus Frau, Sohn und Tochter, wurde verhaftet. * Petersburg, 27. Mai. Die Meldung eines auswärti⸗ gen Blattes, nach der Goremykin zum Miniſter des Aus⸗ wärtigen ernannt und Iswolski, der keinen andern Poſten erhalten habe, vom Kaiſer eine Villa auf den Jelagainſeln zum Geſchenk bekam, wird für völlig unbegründet erklärt. * Newyork, 27. Mai. Der„Herald“ meldet: Die kubani⸗ ſche Geheimpolizei verhaftete die Führer eine Verſchwßbrung gegen Kuba und Venezuela. Viele Amerikaner ſind in die Beerdigung des Geh. Admiralitätsrats v. Nenmaper. sch. Neuſtadt a.., 27. Mai.(Privat⸗Telegr.) Die Beſtattung des Geh. Admiralitätsrates Exzellenz v. Neumayer in Neuſtadt a. H. fand unter der Teilnahme der ganzen Neuſtadter Bevölkerung ſtatt. Hunderte bildeten in den Straßen, die der Leichenzug paſſierte, Spalier, Hunderte umſtanden draußen auf dem Gottesacker die letzte Ruheſtätte des berühmten Gelehrten. Ein Vatermörder. „Calw, 27. Mai. Der frühere Wirt Weiß wurde am 25. Mai in ſeinem Bett tot aufgefunden. Der Kopf zeigte Schußwunden, außerdem verſchiedene ſchwere Verletzungen. Als Täter wird der geiſtig und körperlich nicht normale Sohn von 23 Jahren bezeichnet. Er behauptet aber laut„Frkf. Ztg.“, er ſei von dem Vater zu der Tat genötigt worden. Der Sohn wurde in Haft genommen. Verhaftung einer internationalen Diebesbande. * Keöln, 27. Mai. Die Kriminal⸗Polizei verhaftete 4 Mit⸗ glieder einer weiwerzweigten internationalen Diebes⸗ bande, die in letzter Zeit eine große Reihe Einbruchsdieb⸗ ſtähle in großen Weſtdeutſchen Städten ausführten. Sie un⸗ terhielten hier ein großes Lager von geſtohlenen Sachen, das be⸗ ſchlagnahmt wurde. Bei der Feſtnahme entſpann ſich ein Kampf zwiſchen den Dieben und der Polizei, wobei erſtere mit geladenen Repolvern vorgingen. Sie wurden überwältigt und hinter Schloß und Riegel gebracht. Zahlreiche große Geſchäfte in Oberhauſen, Düſſeldorf, Dortmund und Crefeld ſind um große Summen Geld geſchädigt. Weiteren Mitgliedern jener Bande iſt man lt.„FIrkf. Ztg.“ auf der Spur. Finanzkommiſſion des Reichstages. * Berlin, 27. Mai. Die Finanzkommiſſion des Reichstages beſchloß in zweiter Leſung des Branntweinſteuer⸗Ge⸗ ſetzes— gemäß einem Antrag Dietrich(Konſ.)— die Bei⸗ behaltung der Spannung von 20 Mark und der Abgabeſätze von .05 Mark für kontingentierten und.25 Mark für nicht kon⸗ tingentierten Branntwein.(In erſter Leſung M..15 besw. M..35). R** * Berlin, 27. Mai. In der mehrſtündigen Konferenz im Reichsſchatzamt, die geſtern abend ſtattfand, haben ſich It.„Irkf. Ztg.“ die Vertreter der Banken und Induſtrie gegen diejenigen Steuervorſchläge ablehnend verhalten, die auf eine Erſchwerung des Verkehrs hinauslaufen würden. * Berlin, 27. Mai. In der Finanzkommiſſion des Reichs⸗ tags haben die Konſervativen geſtern eine Zündholz⸗ ſteuer beantragt und eine Beſteuerung der Beleucht ungs⸗ körper. * Stuttgart, 27. Mai. Der Ausſchuß des württem⸗ bergiſchen Induſtrie⸗Verbandes hat lt.„Frkf. Ztg.“ gegen die Beſchlüſſe der Finanzkommiſſion über eine Wertpapier⸗ ſteuer, einer Wertzuwachsſteuer und einer Liegenſchaftsumſatz⸗ ſteuer einen lebhaften Proteſt ausgeſprochen. Spionage⸗Prozeß. * Leipzig, 26. Mai. Im Spionage⸗Prozeß Schweng beantragte der Reichsanwalt, ſämtliche Angeklag⸗ ten ſchuldig zu ſprechen. Während den Ausführungen des Reichsanwalts bekam Schweng wieder einen epilepti⸗ ſprang der Bruder Schwengs über die Barriere und wollte zu ſeinem Bruder auf die Anklagebank. Er wurde jedoch von Gerichtsdienern und Polizeibeamten ſofort feſtgenommen und eingeſperrt. Das Ende des ſozialiſtiſchen Miniſteriums in Auſtralien. * Melbourne, 27. Mai. Im Parlament erlitt das Miniſterium Fiſcher(Arbeiter⸗Partei) infolge der kürz⸗ lich erfolgten Fuſionierung der Oppoſitionsparteien unter dem früheren Premier⸗Miniſter Deakins eine parlamenta⸗ riſche Niederlage. Bei der Abſtimmunig wurden 39 Stimmen gegen und nur 30 für dasſelbe abgegeben. Die Exeigniſſe in der Türkei. .E. Berlin, 27. Mai.(Privattelegramm). 30 Mill. Franken des hier liegenden Depots des abgeſetzten Sultaus Abdul Hamid ſind auf deſſen Erſuchen heute der kürliſchen Regierung zugeführt worden. Konſtantinopel, 27. Mai. Ein Tagesbefehl des Kriegsminiſters beſagt, daß die Soldaten zweier Jahr⸗ gänge, die an der Revolte teilgenommen haben, wenn ſie auch nicht die Anſtifter geweſen ſind, nicht mehr würdig ſeien die Uniform zu tragen. Sie werden 3 Jahre lang zu Straßenarbeiten verwandt werden. Serbien und Montenegro. Belgrad, 27. Mai. Fürſt Nikita von Monte⸗ negro hielt am 50. Gedenktage der Schlacht bei Ghahopo eine Rede, in der er der ſchweren Schläge gedachte, die das Serbentum im letzten Jahre erlitt. Montenegro werde ſich feſt an Rußland halten und Serbien die Treue wahren. Seine Armee müſſe nur ſeinem Programm folgen, um die Hoffnungen des ſerbiſchen Volkes verwirklichen zu können. Die jetzige Regierung, die ſein volles Vertrauen beſitze, brauche mindeſtens 10 Jahre, um ſein Programm zu erfüllen.— Serbien hielt in Cettinje nur einen diplomatiſchen Agenten, jetzt ernannte es als Geſandten den bisherigen Generalkonſul in Budapeſt Todor Petkowitſch. Eine neue Flottendebatte im engliſchen Unterhauſe. * London, 26. Mai. In der heutigen Abendſitzung des Unterhauſes lenkte Kapitän Craig die Aufmerkſamkeit des Hauſes auf die angeblich abweichenden und gegenſätzlichen Meinungs⸗ äußerungen verſchiedener Kabinettsmitglieder über die maritime Ver⸗ teidigung des Landes und ſchlug folgende Reſolution vor:„Das Haus würde mit Beunruhigung jede Aenderung des Zweimächteſtandards anſehen, wie ſie Asquith am 12. und 23. November 1908 vorgelegt hat, nämlich als eine 10prozentige Ueberlegenheit über die vereinigten Streitkräfte der beiden nächſtſtärkſten Mächte an Schiffen erſten Ranges, wer und von wo die beiden Mächte auch ſein mögen. Auf die weitere Forderung Craigs nach eingehender Darlegung über die Stellung der Vereinigten Staaten in der Berech⸗ nung des Zweimächteſtandards erklärte Premierminiſter Asquith: Soweit die Regierung in Betracht komme, vollzogen wir keinerlet Schwankung und änderten die von unſerxen Vorgängeru befolgte Politik in keiner Weiſe Für die praktiſchen Pläne des Augenblicks iſt dieſe Frage rein akademiſcher Art, denn welche zwei Mächte Sie immer nehmen mögen, es bleibt ihre vereinigte Agreſſioſtärke Eug⸗ land gegenüber weit hinter unſerer Defeuſivſtärke zurück. Ueber den Zweimächteſtandard wurde ſehr viel törichtes Zeug geſprochen, als ob es etwas wie das Geſetz der Schwere wäre.(Heiterkeit.) In wir nicht wiſſen, wie lange ſie in Geltung bleiben. Ich würde mich vor der Verantwortung ſcheuen, wenn ich in die Zukunft untertauchen und vorausſagen wollte, daß die Formel des Zweimächteſtandards in einigen Jahren zweckentſprechend oder ausreichend ſein würde. Es wäre eine ſehr gewagte Sache, unſere Zukunft lich ſpreche nicht von der nächſten Zukunft, ſondern von der ferneren) auf dieſe oder auf eine andere Formel feſtzulegen. Alle dieſe Geſetze ſollen dienen, nicht herrſchen; ſie ſind alle Mittel zu einem Zweck. Wir müſſen den Zweck im Auge behalten. Ueber dieſen Zweck, England unter allen denk⸗ baren Verhältniſſen gegen alle möglichen Gefahren die unantaſt⸗ bare maritime Ueberlegenheit zur See zu verſchaffen und jeden Verſuch einer Unterbrechung unſeres Handels unmöglich zu machen, beſteht nach meiner Ueberzeugung keine Meinungsverſchieden⸗ heit. Ich nehme an, China baut eines Tages ſechs oder acht Dread⸗ noughts. Kein vernünftiger Menſch würde dieſe Schiffe für die Be⸗ rechnungen des Zweimächteſtandards und der Möglichkeiten eines ge⸗ meinſamen Augriffs auf England ebenſo einſtellen, wie wenn ſie Deutſchland oder Frankreich gehörten. Natürlich werden die Anugriffe nicht immer in den heimiſchen Gewäſſern erfolgen. Aber das wichtigſte, worauf wir zu achten haben, iſt die Sicherheit unſerer Küſten, und wenn wir mit einer Seemacht zu tun hätten, deren Operationsbaſis 3000 oder 10 000 Meilen entfernt liegt, ohne Kohlen⸗ ſtationen dazwiſchen, ſo würden wir ſie nicht ſo anſehen wie eine ebenſo ſtarke Flotte, deren Häfen 300 Meilen entfernt ſind. Darum würden die Vereinigten Staaten nicht als eine von den zwei Mächten in Rechnung gezogen, obwohl ſie eine mächtige Flotte haben, zur Zeit an zweiter Stelle unter den Flotten der Welt ſtehen und mehr Schlachtſchiffe haben als Deutſchland. Denn für einen Angriff kämen ſie nicht in demſelben Maße in Betracht, wie deutſche, franzöſiſche oder öſterreichiſche Schtffe. Wir müſſen unſere Maßnahmen von Zeit zu Zeit den fortwährend wechſelnden Schiffsbauten anderer Länder, ihrer Politik und ihren Beſtrebungen anpaſſen. Wir müſſen dies unabläſſig im Auge behalten und immer bereit ſein zu Opfern, die unſer Zweck erfordert.(Beifall.) Wenn wir aber die vereinigte Effektiv⸗ ſtärke in zwei möglicherweiſe feindlichen Flotten berechnen, ſo iſt zu beachten, daß dieſe im Angriff wie in der Verteidigung nicht ſo wirkſam ſind wie eine gleichartige Flotte unter einem Kom⸗ mandeur. Man iſt auch zu dem Ergebnis gelangt, daß der Standard nur nach den Schlachtſchiffen, nicht nach den zum Schutz des Handels beſtimmten Kreuzern berechnet werden ſoll. Das alles kommt für die praktiſche Anwendung des Zweimächteſtandards in Betracht. Asquith führte weiter aus, England dürfe ſeinen Geſichtskreis nicht auf Europa beſchränken; aber weun es ſich um dieEffektivſtärke von zwei Mächten für Angriffszwecke haudle, müſſe man die geo⸗ graphiſchen Verhältniſſe in Betracht ziehen. Man würde finden, daß die Admiralität immer nach dieſen Grundſätzen gehandelt habe, die auf den elementaren Geſetzen des geſunden Menſchen⸗ verſtandes beruhten. Er nehme nichts an ſeinen früheren Erklärungen zurück; gewiß ſei der Zweimächteſtandard unter den gegebenen Ver⸗ hältniſſen eine praktiſche Formel für die britiſche Flottenpolitik, aber man möge ihn nicht als eine ſakroſankte Autorität behandeln. Er glaube nicht, daß darüber eine ſachliche Meinungsverſchiedenheit zwiſchen den Parteien beſtehe, und es wäre für alle eine große Genug⸗ tuung, wenn dieſe Fragen der Kontroverſe entrückt würden. Nach den Ausführungen Asquiths wandte ſich der Konſervative Lee gegen den Miniſter und ſagte, er ſei jetzt über deſſen Stellung zum Zweimächteſtandard ganz im unklaren, müſſe daher um eine genaue endgültige Erklärung bitten. Darauf brachte Sir William Collins einen Antrag ein, worin es heißt, das Haus habe die Darlegungen des Miniſters mit Vertrauen entgegengenommen. Hiergegen wandte ſich der Konſervative Balfouxr, der die letzten Ausführungen des Miniſters gegenüber den klaren, nicht miß⸗ zuverſtehenden früheren als unklar und verſchwommen be⸗ zeichnete; der Miniſter habe jetzt auf einmal die geographiſche Lage der einzelnen Länder zu England mit in Betracht gezogen und geſagt, der Zweimächteſtandard beſteht für die Verteidigung in den heimiſchen Gewäſſern(Beifall bei den Oppoſitionellen.) Dies ſei eine äußerſt gefährliche Einſchränkung und ein vollſtändiger Wechſel in der politiſchen Haltung und laſſe die ganze Marinepolitik im unklaren erſcheinen. Nach einer Erwiderung des erſten Lords der Admiralität Mac Kenna wurde die Reſolution Craig mit 270 gegen 114 Stim⸗ men abgelehnt. Der Abänderungsantrag Collius, das Haus möge erklären, es habe die Darlegungen des Premierminiſters Asquith mit Vertrauen entgegengenommen, wurde mit 272 gegen 106 Stimmen angenommen. Nachdem ſchließlich alle Budget⸗ reſolutionen angenommen waren, brachte der Schatzkanzler Llond ind in der„Roſe“ bildeten den Abſchluß. in gemeinſames Feſteſſen, Ausflug aufs Schloß und Abſchieds⸗ ſchen Anfall, ſodaß eine Pauſe eintreten mußte. Da * George förmlich das Finanzgeſetz ein. Wahrheit iſt es nichts als ein aus der Erfahrung geſchöpfter Satz, ein zweckmäßiger Arbeitsplan unter Bedingungen, von denen ——-.9— 2. 2 e2 2221ee 12. urr 725 — nee ene 2 1e ere RDeee 2 22 eeen * Nannheim, 27. Mal. Seneral⸗Anzeiger.(Avendbrurt) 5. Seter Jolkswirtschalt. Berefnigung Südweſtdeutſcher Wein⸗ und Traubenimporteure. Kürzlich tagte in Baden⸗Baden die diesjährige Ver⸗ ſammlung Südweſtdeutſcher Wein⸗ und Trauben⸗ Importeure. Es waren 15 der bedeutendſten Firmen per⸗ ſönlich vertreten, außerdem hatten mehrere Firmen, die verhin⸗ dert waren der Verſammlung beizuwohnen, ſich entſchuldigt bezw. Vollmacht zur Vertretung erteilt, ferner wohnte der Verſamm⸗ ging Herr Cav. Plotti, Direktor der k. ital. Oenotech. Anſtalt in Berlin als Gaſt bei. Herr Adolf Baer berichtete zunächſt über die Tätigkeit des Komitees ſeit der vorjährigen Verſamm⸗ lung.„Der Konvention“ betr. Verkaufsbedingungen für auslän⸗ diſche Keltertrauben waren 23 Firmen beigetreten und die Kon⸗ vention hat ſich als geſunde Grundlage für dieſes heikle Geſchäft bewährt. Zur Beſeitigung der großen Mißſtände, welche ſich im Herbſt 1907 auf den franzöſiſchen Bahnen zeigten, wurden nach mehreren Seiten insbeſondere auch durch den Deutſch⸗Franz. Wirtſchaftsverein Schritte getan und tatſächlich haben die Kla⸗ gen über verſpätete Lieferungen im Herbſt 1908 faſt aufgehört. Zum Entwurf des neuen Weingeſetzes hatte das Komitee rechtzei⸗ tig Stellung genommen, hat Eingaben an Reichstag und Bundes⸗ rat gerichtet und zuſammen mit verſchiedenen Weinhändler⸗Ver⸗ einen ſeine Wünſche vorgebracht; leider ſind ja dieſe nur in ge⸗ ringem Maße von Seiten der Geſetzgeber berückſichtigt worden. Alle Fachblätter in Deutſchland und auch einige ausländiſche Weinzeitungen berichteten über die Beſtrebungen; beſonderer Dank für Förderung gebühre aber dem Herrn Konſul Gold⸗ ſchmidt von der D..⸗Ztg., ſowie dem Herrn Bornhau⸗ ſen, italieniſcher Generalkonſul und Herrn Konſul Nauen in Mannheim. Nach dem Kaſſenbericht des Herrn W. Deucker Firma A. Schubnell, Mannheim, gelongte ein Antrag des Herrn E. Volpp, Freiburg i. Br. zur Beratung, wonach die erwähnte „Verkaufskonvention“ für ausländiſche Traubenmaiſche dahin er⸗ gänzt werden ſoll, daß entſprechende Differenzen durch ein ſreund⸗ ſchaftliches Schiedsgericht(Arbitrage) zu ſchlichten ſeien. Dieſer Antrag fand allgemeinen Beifall und ging zur Ausarbeitung an eine Kommiſſion. Ein weiterer Punkt traf mangelhafte Ladung ankommender Traubenſendungen. Es ſoll den Käufern eine Anleitung zur Feſtſtellung des Tatbeſtandes ge⸗ geben werden. Hierzu wurde ein Zirkular im Wortlaute feſtge⸗ ſtellt und ſoll dasſelbe den Mitgliedern zur Verfügung ſtehen. Ferner ſollen, ſobald die Ausführungsbeſtimmungen zum neuen Weingeſetze erſchienen ſein werden, die Käufer bei Erhalt von Offerten und Fakturen durch gedruckte Zettel in gedrängter Weiſe auch die wichtigſten Neuerungen, ſoweit dieſe die ausländiſchen Weine betreffen, hingewieſen werden; insbeſondere ſtehen die 88 2, 6 und 8 in Frage. Ueber die Weinſteuer referierte Herr H. Gerard⸗Ludwigshafen a. Rh., worauf folgende Reſolution angenommen wurde: „Die heute in Baden⸗Baden verſammelten Wein⸗ und Trau⸗ ben⸗Importeure Südweſtdeutſchlands haben den Entwurf eines Weinſteuergeſetzes durchberaten und halten die Bedenken, welche von den berufenſten Seiten dagegen geltend gemacht werden, für durchaus überzeugend und ſtichhaltig. Sie erkennen in der Vor⸗ lage eine Belaftung des Weinbaues und des Weinhandels, die in keinem Verhältnis zu dem in Ausſicht genommenen Steuer⸗ ertrag ſteht und hoffen, daß dieſe Steuer vom Reichstag abgelehnt Wird.“ Ees wurde beſchloſſen dieſe Reſolution an den Reichstag ab⸗ gehen zu laſſen. Auch bei dieſer Tagung hatte es ſich gezeigt, in wieviel Punkten die Ziele und Intereſſen des gleichen Handels⸗ zweiges zuſammenlaufen und wie wünſchenswert ein Zuſammen⸗ ſchluß ſei und es wurde einſtimmig die Gründung eines Vereins beſchloſſen, welcher unter dem Titel Südweſtdeutſche Vereinigung des Wein⸗ und Traubenimports mit dem Sitze in Mannheim ins Leben tritt. Zum Vorſtande wurden gewählt: Herr Adolf Baer, Fa. Max Baer Söhne, Mannheim, als Schriftführer und Kaſſierer: Herr H. Gerard, Ludwigshafen a. Rh., als Bei⸗ ſitzer die Firmen: Julius Ellerx Nachf., Frankfurt a. M. Karl Meinel, Stuttgart, H. F. Müller u. Rode, Mannheim. Es ſoll jährlich mindeſtens eine Verſammlung ſtattfinden. Mit⸗ glied des Vereins kann jeder Intereſſent der Branche werden und wären weitere Beitritte ſehr willkommen. Schließlich wur⸗ den noch einige Wünſche laut, u. a. dahin zu wirken, daß die über⸗ lange Unterbrechung der Lieferfriſt für die Zollformalitäten an der Grenze bei ausländiſchen Traubentransporten gekürzt wird. Auch ſolle die Vereinigung ihre Aufmerkſamkeit der Einfuhr von Tafeltrauben zuwenden. Dieſe zahlen nur 4 Mk. per 100 Kilo Eingangszoll, gegen 10 Mk. bei Keltertrauben(Traubenmaiſche) und es liege die Verſuchung nahe, erſtere mißbräuchlich zur Kel⸗ terung zu verwenden. Daß dieſe katſächlich vielfach, wenn auch in kleineren Mengen geſchehe, ſtehe außer Zweifel und es ſollen, möglichſt im Einverſtändnis mit den Weinhändlervereinen, Schritte getan werden, daß dieſem Mißbrauch abgeholfen wird. *** Von der Reichsbank. In der Sitzung des Zentralausſchuſſes der Reichsbank wurde noch die Zahlung einer Abſchlagsdividende von 194 Prozent auf die Erträge dieſes Jahres für die Reichsbankanteilseigner ge⸗ nehmigt. ***** Pacific Phosphat Comp. Die Pacific Phosphat Comp. in London zahlt, wie uns mit⸗ geteilt wird, pro 1908 eine Dividende von 50 Prozent in bar, ferner eine Bonus⸗Dividende von 200 Prozent in Form von 2 Aktien à 1 Pfund zu pari. Die Geſamtdibvidende beträgt alſo 250 Prozent pro 1908. Die Geſellſchaft hat bei einem Kapital von 125 000 Pfd. im vergangenen Geſchäftsjahr einen 'iettogewinn von ca. 350 000 Pfund erzielt. N. Mannheimer Produktenbörſe. Am Getreidemarkt hat ſeit unſerm letzten Bericht eine weſentlich ruhigere Stimmung Platz gegriffen. Den Anlaß hierzu gaben die aus allen Gegenden ge⸗ meldeten Regenfälle und die damit zuſammenhängenden ſtärkeren Angebote. Auch die von den Auslandsbörſen gekabelten ſchwä⸗ cheren Tendenzberichte ſowie die ermäßigten Cifofferten trugen mit zur Abſchwächung bei. Die Kaufer ſind allenthalben zurück⸗ haltend und die Umſätze beſchränken ſich in allen Getreidearten auf den notwendigſten Bedarf; der einzige Artikel, der feſt liegt iſt Hafer; doch ſind auch hierin die Umſätze heute kleiner gewe⸗ ſen als am letzten Montag. Die Notierungen im hieſigen offiziel⸗ len Kursblatt wurden für Weizen um 25 Pfg. per 100 Kg. bahn⸗ frei Mannheim herabgeſetzt. Für ruſſiſchen Hafer ſind die For⸗ derungen etwas höher. f Vom Auslande werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa. eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ (Ruſſo April M. 203.50, do. ungariſche Ausſaat 80 Kg. ſchwim⸗ mend M. 203.—, do. Roſario Santa Jé 80 Kg. per ſchwimmend M. 203.50, Laplata per Mai⸗Abladung von M. 197 bis 203, Redwinter Weſtern per Juli M. 196.—, Hardwinter 2 ſchwim⸗ mend M.—, Rumänier nach Muſter 79⸗80 Kg. ſchwimmend M. 204. do. gewichtslos nach Muſter ſchwimmend M. 195 bis 203, Rumänier 79⸗80 Kg. 3 Proz. blaufrei per Auguſt⸗September M. 184, Ulkaweizen 9 Pud 20⸗25 per M. 193, 10 Pud ſchwim⸗ mend von M. 196—199.—. Roggen ruſſ. 9 Pud 10⸗15 ſchwimmend M. 146, do. 9 Pud 15⸗20 p. ladend M. 147, Bulgar.⸗Rumäna. 71⸗72 Kg. ſchwimmend M. 184, Norddeutſche 71⸗72 Kg. prompte Abladung M. 139. Gerſte ruſſ. 58⸗59 per ſchwimmend M. 118, do. 59⸗60 Kg. per ſchwimmend M. 118.50, Donau 58⸗59 Kg. per ſchwimmend M. 118.50, do. 59⸗60 Kg. per ſchwimmend M. 119, Laplata 59⸗60 Kg. ſchwimmend M. 119.50. Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. per Mai⸗Juni 129 M. do. 47.48 Kg. prompt M. 132, Donau nach Muſter ſchwimmend von M. 125—127, do. per April⸗Mai M. 126, Laplata 46⸗47 Kg. ſchwimmend M. 124 bis 127. Mais Laplata gelb rye terms per Mai⸗Juni, Juni⸗Juli M. 121, Donau per April⸗Mai M. 127.50, Novoroſſik ſchwim⸗ mend M. 125, Mixed⸗Mais prompt M. 132, amerikaniſches Weiß⸗ mais M. 138. Anleihe der Stadt.⸗Gladbach. Die Stadt.⸗Gladbach nimmt eine neue Anleihe von M. 5 Millionen auf, die mit 1½ Prozent getilgt und je nach Lage des Geldmarkts mit 3½, 394 oder 4 Prozent verzinſt wird. Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Sprengſtoff⸗Aktiengeſellſchaft in Köln. Die Hauptverſammlung, in der neun Aktionäre 1460 000 Mark Aktienkapital vertraten, genehmigte einſtimmig und ohne Erörte⸗ rung den Abſchluß für 1908, ſetzte die ſofort zahlbare Dividende auf 11 Prozent feſt und erteilte der Verwaltung Entlaſtung. Zwei der Reihe nach ausſcheidende Mitglieder des Aufſichtsrats wurden durch Zuruf wiedergewählt. An Stelle des verſtorbenen Eduard Freiherrn v. Oppenheim, deſſen der Vorſitzende in ehrenden Worten gedachbe, wurde Emil Freiherr v. Oppenheim neu in den Aufſichts⸗ rat gewählt. Fahrzeugfabrik Eiſenach. In der Hauptverſammlung der Fahrzeugfabrik Eiſenach wurden die Anträge der Verwaltung ge⸗ nehmigt. Die der Reihenfolge nach ausſcheidenden Mitglieder des Aufſichtsrats wurden wiedergewählt und neu in den Aufſichtsrat gelpählt Fabrikdirektor Demmer⸗Eiſenach und Bankier Weinſchenk⸗ Frankfurt a. M. Mansfeldſche Kupferſchiefer bauende Gewerkſchaft, Eisleben. Auf den 24. Juri wird nunmehr der bereits angekündigte General⸗ tag einberufen, der über die Ermächtigung zur Veräußerung don Bergwerksfeldern beſchließen ſoll. Bei den A. Ribeckſchen Montanwerken.⸗G., Halle, betrug in dem am 31. März abgelaufenen Geſchäftsjahr der Rohgewinn ein⸗ ſchließlich 64 628 M.(i. V. 56758.) Vortrag 3 572 397 M. (3 541154.). Nach Abzug der Geſchäftsunkoſten, der Ausgaben für Bohrverſuche und der Abſchreibungen im Betrage von 1 146 832 Mark(1099 688.) verbleibt ein Reingewinn von 1 683 011 M. (1 662 154.). Der auf den 19. Juni einzuberufenden Haupt⸗ verſammlung wird eine Dividende von 12 Prozent(wie i..). vorgeſchlagen. Der Gewinnvortrag beträgt 64 219 M.(64 628.). Deutſche Dampffiſcherei⸗Geſellſchaft„Nordſee“. Nach dem „Börſen⸗Kurier“ hat die Direktion der Deutſchen Dampffiſcherei⸗ Geſellſchaft„Nordſee“ in Nordenham auf die Anfrage eines Aktio⸗ närs erwidert, daß die Lage der deutſchen Hochſeefiſcherei auch in unbefriedigend bezeichnet werden müſſe. Für das am 30. Juni ablaufende Geſchäftsfahr wird die Geſellſchaft wiederum beine Dividende verteilen können. Die Hamburg⸗Bremer Rückverſicherungs⸗Geſellſchaft erzielte im Mark(i. V. 4 685 465.). Aus dem Reingetvinn von 88 967 Mark(63 641.) ſoll eine Dividende von 10 Prozent auf das Grundkapital gegen 10 Prozent im Vorfahr verteilt werden. Bank für Bergbau und Induſtrie, Berlin. Wie der Ge⸗ ſchäftsbericht für 1908⸗09 ausführt, iſt in den Verhältniſſen der Unternehmungen, an denen die Bank intereſſiert iſt, eine Wendung zum Beſſern noch nicht eingetreten. Die Neu⸗Rahns⸗ dorf⸗Terrainaktiengeſellſchaft hat auch im letzten Geſchäftsjahre erhebliche Verkäufe nicht abſchließen können. Der Abſchluß der Ramsdorfer Braunkohlenwerke zum 30. Juni 1908 hat nach Ab⸗ ſchreibungen von 89 106 M. li. V. 64 588.) einen Gewinn von 8386 M.(77862.)] aufzuweiſen. Die Entwicklung der Verhält⸗ niſſe im mitteldeutſchen Braunkohlenrevier läßt ſehr zu wünſchen übrig. Der Verluſtvortrag der Bank für Bergbau und In⸗ duſtrie hat ſich auf 1750 400 M.(1/53 100)ermäßigt. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Von der Frankfurter Börſe. Vom 28. ds. Mts. an werden die Aktien der Felten⸗ Guille⸗ aume⸗Lahmeyer⸗Werke ex Dividendekvupon notiert, Kursabſchlag 4 Prozent.— Die Aktie nder Deutſchen Grundkreditbank zu Gotha werden ex Bezugsrecht notiert. Neue aprozentige Gießener Stadtanleihe. *Gießen, 27. Mai. Die jüngſte von einem Konſortium zu 100,37 Proz. übernommenen 3½ Millionen⸗Anleihe wurde lt. „Irkf. Zig.“ zu 101,25 freihändig plaziert. Akumulatoren.G. Boeſe, Berlin. *Berlin, 27. Mai. Die Alkumulatoren.G. Boeſe, Berlin dürfte lt.„Frkf. Zig.“ den Vorſchlag auf Verteilung von 8 M. auf jeden Genußſchein zurückziehen, in Anſehung der finanziellen und bilanzmäßigen Lage. Aus der Asbeſt⸗ und Gummibranche. Berlin, 27. Mai. Die Asbeſt⸗ und Gummiwerke Colmann teilen lt.„Irkf. Ztg.“ mit, daß z. Zt. beide Fabriken voll beſchäftigt ſind, in einzelnen Geſchäften ſogar über die Produktionsfähigkeit hinaus, ſodaß man den Aufträgen auch nicht durch Ueberſtunden nachkomme. Vom öſterreichiſchen Eiſenkartell. Wien 27. Mai. Das öſterreichiſche Eiſenkartell hat eine tweitere Herabſetzung der Stabeiſenpreiſe je nach der Frachtlage gegenüber der deutſchen Einfuhr bis um Kr. 10 für die Tonne be⸗ ſchloſſen und die Lieferung für das dritte Quartal an Händler und auf das 2. Halbjahr an Privatkundſchaft zu den neuen Preiſen freigegeben. Eribahn. Newyork, 27. Mai. Die Eribahn läßt den Bondsplan fallen und emittiert laut„Frkf. Zeitung“ den Reſt der früher autoritierten Goldnoten. Die Mitglieder der Verwaltung er⸗ klären die gegenwärtigen Eingänge für ausreichend zur Deckung der laufenden Verbindlichkeiten. Hochzölle für Baumwollfabrikation. 5 e k, 27. Mai. Der Kondent der Baumwollfabrikan en perlangte„Irkf. Zig.“ faſt einſtimmig Hochzölle für Baum⸗ 4 wollfabrikation. 0 Ganters Br. Freibg. dieſem Jahre infolge der allgemein ungünſtigen Könjunktur als“ Aleinlein: Heldelberg 190 8 er 8 9 92 Pfalzbr. Getſel, Mohr——— abgelaufenen Geſchäftsjahr eine Geſamteinnahme von 5 317 858 Brauerel Sinner 25 Br. Schrödl, Heidlbg. 185.—. Mannheimer Effektenbörſe. vom 27. Mai.(Offizieller Bericht.) Der Verbehr beſchränkte ſich heute nur auf Transport⸗ und Ver⸗ ſicherungs⸗Aktien und zwar notierten: Frankona 880., Continen⸗ tale Verſicherungs⸗Aktien 470., Mannheimer Verſicherungs⸗ Aktien 580., Oberrhein. Verſicherungs⸗Aktien 575 B. und Würt⸗ tembergiſche Transport⸗Verſicherungs⸗Aktien 510 G. Obligationen. 4˙½% Bad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seetransport Pfandbriefe. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.— bz 100.— 9 25ͤ*%„ÿuſé verſchied. 93.20 b4½% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 101.50 B 8935— Kommunal 93.70 bz 4½% Badelnil. u. Sodafbr. Städte⸗Anlehen. 31½ Fretburg i. B. 93.50 G 3½ d% Heidelbg. v. J. 1903 93.50. Serie B 104.—.B 4% Br. Kleinlein, Hefdlbg. 100.— B 30% Bürg.-auhaus, Bonn 102.50 C 4% Karls J. 1907101.—6% 800% Kanlerube 1 8 1806 87.—8f7 N 4½00% Cahr v. J. 190 88.— ee ueene, He 98 58 0 45% d% Ludwigshafen 8 2 40% v. 1906 101.— 5 1 42%0 Mannh. Lagerhaus⸗ •FFF6w!!!! 8 9 rrb. E. 4% Mannh. Oblig. 1908 100.80 G 9 Karisruße b 40% 1901101.50 B 1. 30 G4% Pfälz. Chamotte u. 1„ 94.50 60, Tonwerk, Mecd. Ctienb. 101.50& 3½ 1* 1805 94.— B 4½% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff. 8½ 85 1898 94.— B 8 bei Pernau 200 8 Livlan 37„ 1 5 0 5 4½0% Speyrer Brauhaus „„ 995 40%*„15907 101.20.4, Speyrer Jiegelwerke 99.— 8 0„ 44½% Südd. Drahtinduſtr. 100.—G 80% 0% Plrmaſens unk. 1905 91.—G 4½% e% Wiesloch v. J. 1905—. Induſtrie⸗Obligation. 4½% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ 4½% Tonm. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms ſtrie rückz 105 eſ 102.— B Aktien. Banken, Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—.— 133—] Transport Gewrbk. Sveyerö0%—.——.— u. Berſicherung. Pfälz. Bank 10%½7e..⸗G. Röſch. Seetr.—.— 90.— kiccz. HurBan.—.— 103.— Mannh. Dampfſchl. 59.—.— Pf. Sp⸗ u. Cdb. Landau—.— 140.— Rhein. Kreditbank 138.50 138.25 —.— 90.— „ Lagerhaus Frankona, Rück⸗ und Rhein. Hyp⸗Bank 200.——.— itvers..⸗G. vm. Shem. Induſtrie Fr. Trp.⸗ Unf. u. Gl.⸗ Bad. Anil ⸗u. Sodaſbr. 889.— 377— VetfeGel.—— 1630 gen Fab Woldenbg.— 100 Gonsmelal Aeſ em. Fab. Goldenbg.—.— 190 ntinental. Verſich.—.—— Ben ben—— 310.—Mannh. Verſicherung 8 530.— Verein D. Oelfabriken—.— 134—Oberrh. Verſtch.⸗Geſ. 575.— Weſt..⸗W. Stamm—.— 190.— Württ. Tranp⸗Verſ.—.— 510.— 2* Vorzug—.— 100.30 Induſtrie, Brauereien. 2—.⸗G. f. Seilinduſtrie 135.—. Bad. Brauerei—. 75.— Dingler'ſche Mſchfbr. 115.——. Emaillirfbr. Kirrweil.——.— Binger Aktienbierbr..—. Emaillw. Maikammer—.— Durl. Hof vm. Hagen 248.——.— Eichbaum⸗Brauerei 108— 107.—Ettlinger Spinnerei—.— 100.50 Elefbr. Rühl, Worms—. 82.— Hüttenh. Spinnerei 85.— 98.——.—Farlsr. Maſchinenbau— 191.70 Nähmfbr. Haid u. Neu—.— Ko ſth. Cell. u. Papierf. 200——.. Mannh. Gum. u. Asb.—.— 145.— —.— omb. Meſſerſchmitt 35.— Ludwigsh. Braueret—— 223— Mannh. Aktienbr. Oberrh. Elektrizität 22.50— —.— 250¹ Portl.⸗Zement Holbg.—.— 158.50 Südd. Draht⸗Induſt.—.— 104.75 Südd. Kabelwerke 127.50—.— —.— „Schwartz, Speyer 115.— „Ritter, Schwetz.— „S. Weltz, Speyer—.— 66.—Berein Freib. Ziegelw. 130.——.— „ 3. Storch., Speyer—.— 66.50„ Speyr.——„„ Br. Werger, Worms—.— 81.— Pürzmühle Neuſtadt——— Wormſ. Br. v. Oertge 70.——. Zellſtoffabr. Waldhof 295.ä— Pf. Preßh.u. Sptfabr.—.— 154.— Waghäuſel 141.70 140. Zuckerraff. Mannh. Kursblatt der Mannheimer Vroduktenbörſe. vom 27. Mat. ———ñ 9 Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. Welzen pfälziſcher 26.50—.— „ Rheingauer—.———.— Hafer, bad. neuer 19.——19.50 „ norddeutſcher 26.75.——.— Hafer, nordd. 19.5020.— „ ruſſ. Azima 26.75—27.— Hafer ruſſiſcher 19.25—20.50 „ Ulka 26.25—25.25„ La Plata 18.50——. „ Theodoſia 27.25—27 50] Matsamer.Mixed 1775—. „ Taganurog 26.25—26.75„Donau 18.——— 18.—— ———— 8 5„La Plata 27.——27.50 8 „ Saponska Kohlreps, d. neuer 30.50—— „ rumäniſcher „ am. Winter—.——.—[Wicken 21.——22.— „ Manitoba)—.—.— Kleeſamen deutſch.1 110—125 7˙ Walla Walla2.. 775 5 FFT „ r„Luzerne ital. 130—140 „ Auſtralier——ä—„ Provenc. 140—160 „ La Plata 27.———.—„ Eſparſette 30.——35.— Kernen 26.50——.—[Leinöl mit Faß 49.50——.— Roggea, pfälzer neu 19.50—.— Rüböl in Faß 64.— Y— „ ruſſiſcher.—— Backrüböl 69.—.— „ rumäniſcher „ norddeutſcher 20.——.—„ 70er unverſt. 62.— „ amerit.„5 ae, 49.50 Gerſte, hieſ. 19.——20.— roh 70erunverſt. 85/90% 57.— „ Pfälzer 19.20——.—„ 90er„ 90/½2% 43.50 Gerſte, ungariſche——. Nr. 00 0 1 5 3*„ e 37.50 56.50 35.— 34.— 33.ä— 30.— Roggenmehl Nr. 0) 29.— 1) 26.50. Tendenz: Weizen ruhiger. Roggen und Gerſte unverändert. 5 Mais unverändert, *** Frankfurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des Gen ral⸗Anzeigers.) Hafer feſt. * Frankfurt ag.., 27. Mai.(Fondsbörſe). Das Ge⸗ ſchäft blieb weiter auf einem engen Maß begrenzt. Die an⸗ dauernde Beſſerung des amerikaniſchen Eiſenmarktes vermochte etwas feſtere Tendenz auf den Markt zu bringen. Der Wochen⸗ bericht Iron Age meldet weitere Beſſerung in den Preiſen, auch 4½ Zellſtoffabrik Waldhof 102.—-G * 180.— e Badenia—.— 108.—-— Gf.Nähn u⸗Fahtradf. 128.50—— Ruſſ. Futtergerſte 14.50-.— Spiritus, Ia. verſt. 100%% 131.50 die Aufträge gehen lebhafter ein. Bochumer und Deutſch⸗Luxem⸗ burger waren bevorzugt. Reges Intereſſe trat für die einiger Maſchinenfabriken hervor, wie Wittener Stahl bei 5½% Steigerung. Kleyer waren gefragt, chemiſche Aktien bewahrten ihre feſte Tendenz, elektriſche Werte ruhig und behauptet. Von Bahnen Aktien ſind zunächſt öſterreichiſche Staatsbahn bei belebterem Geſchäft Harden 1 6. Seite,. General⸗Auzeiger.(Abenvblatt.) Mannheim, 27. Maf. zu erwähnen, auch Lombarden wurden bei regerem Intereſſe höher bezahlt. Schiffahrtsaktien ſtill und wenig verändert. e die Verſteifung des hieſigen Privatdiskonts um ½ auf 290 54 Prozent infolge Zurückhaltung der Diskonteure verſtimmte, Diskonto Kommandit und Deutſche Bank lagen ſchwach. Deutſche Anleihen zeigten. heute einen Grundton, von ausländiſchen Ren⸗ ten Ruſſen abgeſchwächt, Türken feſt. Die Nachbörſe blieb ſtill bei teilweiſe feſter Tendenz. Es notierten Kreditaktien 201, Diskonto 185.30, 50, Dresdner Bank 151.40, Staatsbahn 156.10, 50, Lom⸗ .50, Baltimore 113, Deutſch⸗Luxemburger 193, 193.30. Bezugsrecht für Aktien der Buderus⸗Eiſenwerke notierte 0,50 bz. G, für Aktien der Antwerpener Zentralbank erſtmals 0,85 G. 294 Prozent. 80 Telenramme der ContinentalTelegraphen⸗Compagnje. Schlußkurſe. Reichsbankdiskont: 3½ Prozenk. Wechſel. 26 27⁰ 26. 27. Frankfurt a.., 27. Mai. Commandi 186,30, Darmſtädter 18 delsgeſellſchaft 171.75, Sombarden 17.50, Bochumer 227.—, Nachbörſe. Staatsbahn 156.10, Ereditaktlen 201. (Privattelegramm des * Berlin, 27. Mai. J o war heute bei Srbffaunz für hierzu boten zum Teil d und die amerikaniſchen Produzenter Kupfer abgeſtoßen haben ſollen. höher ein, Phönix gleichfalls Deutſche Vank 241.50, Kreditaktien 200.80, Disconto⸗ .20, Dresduer Bant 151.—, Hau⸗ Staatsbahn 155 90, Gelſenkirchen 181.10, Laurahütte 190.—, Ungarn 9570. Tendenz: rühig. Disconto⸗Commandit 186.60 Lombarden 17.60. Berliner Effektenbörſe. General⸗Anzeigers.) udsbörſe. Die Stimmung Hüttenaktien feſt. Anregung er günſtige Bericht des Iron Age Londoner Gerüchte, die beſagen, daß in dieſem Monat 50 000 T. Bochumer ſetzten um pCt. um 1 PEt., Rombacher um Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. im Anſchluß an Droigelredde Malt, Mais hatte ruhigen Verkehr. Rüböl war auf Verkäufe der Mühlen Wetter: Regen. 1 Berlin, 27. Mafl.(Telegramm.)(Pro duktenbörſe 26. 27. 26. 27. Weizen per Maf 270.— 271.— Mais per Mai 172— 172.— „ Juli 253.— 281.50„Juli—.— 158.25 „ Sepl. 225 23 228.50— 5 „ Olt. 223 25 231.25 Rüböl per Mai 5720—. Roggen per Mai———.—„Oktbr. 56.30 56.80 „Jult 197.50 195.25„Dezbr.—— 57.— „Sopt. 190.50 187.50 Spiritus 70er loco——— Hafer per Mai———.— Weizenmehl 35.25 35.25 „Juli 186.— 185 Roggenmehl 26.40 26.20 Tondoner Effektenbörſe. 58 PCt., Deutſch⸗Luxemburger anfangs unverändert, nachher 94 PCt. höher. Laurahütte unter Poſitionslöſungen ½ PCk. niedriger. Hohenlohe unverändert, Gelſenkirchener 0,30 pCt. kurz 189.17 169.—[Check Paris 81 225 81.175 „ 20.95 80/90Baris ur; 81.183 81 15 80.633 30.60 Fabweib. Plätze„ 81 225 81 20 eck London 20.425 20.437 Wien 85 183 85 15 „ 20.447 20.427 Napoleonsd'or 16˙24 16 74 lang——.— Privatdiskonto n Staalspapiere, A. Deukſche. e 26. 27 5l1 Mh. Stadt⸗A. 1908— 5 61300 493730 102580„ 1909—.——.— 5 7 95.65 95 65(3½ 1905—.— 93.30 „ 41909 95 70 95.60 h. Ausländiſche. 86.50 86.4½%5 Arg, k. Gold⸗A.1887—.——.— nſ. St.⸗Anl. 108 15 103,Le. do.1909 102 65 102.8 95.65 95.63 86.50 86.50% 5% Chineſen 1898 102.40 102.50 1%„„ 1898 99.50 99.60 4½ Japaner 96.— 95.90 Nexikaner auß. 88 /90 100.10 100.— e St. A. 1901 101 40 101.503 Merikaner innere— 63.50 „1908 102.20 102.250 Bulgaren 101.25 101.25 5 5000 102.20 102 2563¾ ꝶ ⁴ltalien. Rente—.— 104 40 — 96.—4½ Oeſt. Silberrente—-— 99.90 1 95.30.—i,„Papierrent. 99 80—— „ 1900—.— 94 6“ Oeſterr. Goldrente 99.90 99.90 „ 1904 95— 94.65ſe Vortug. Serie I 6230 62.— 1907 85.— 3„ III 63.30 63.90 5b.1915 102.20 102,30— neue Nuſſen 1905 88.75 98.70 „„ 1918 102.50 102 454 Ruſſen von 1880 87.30 87 10 u. Allg. Anl. 95.15 95.1504 ſpan. ausl. RNente 98.— 98.— Beobl. 8570 85.801 Türten von 1903 87.30 88.— „B. Prior. 101.50 101.50%„ unif. 93.60 93 80 99.— 05,10% Unger. Goldrente 95.70 95.90 voll 1903 102 10 102.—[4„ Kronenrente 93.75 93.50 83.20 883 5% 86 10 86 ——— — Zuckerfabrit 140,70 140.7 at Iumobil.sGeſ. 102.— 101.50ʃ5 0 im 108.— 108.— vrik Griesheim 243 75 243.80 Farbwerke Höchſt 406.50 40⁴ 90 ar. chem. Fabrit Mh.—.——. ſem, Werke Albert 425.80 426.— drabtind. Nh. 104.— 104 mul.⸗Fab. Hagen 207.— 207.— Boſe, Berlin 60.50 60, 10 lektr Allgem. 234 30 284.80 d. Kal Mm 127.— 126.— zahm 119.— 119.25 Naſchinenfb. Badenia 197.—107 —.— Verzinsliche Loſe⸗ 3 Oeſterreichiſchei860 164.—168.60 Türkiſche 147. 146.90 Aktien induſtrieller Unternehmungen. kunſtſeidenfabr. Frkf. 264.20 265.— Lederwerk. St. Ingbert 51.— 51.— Spicharz Lederwerke 124.50 124.50 Ludwigsh. Walzmühle 150.— 150— Adlerfahrradw. Kleyer 338 50 389.— Maſchinenfbr. Hilpert 65.50 66.— 8 Maſchinenf. Gritzner 215.— 215.50 Maſch.„Armatf. Klein 111.—111.— Pf, Nähm.ant, Fahrradf Schnellpreſſenf. Frkth. 190.— 190.— Ver.deutſcher Oelfabr. 165.— 135.— Schuhfabr. Herz, Frkf. 118.— 118. Seilinduſtrie Wolff 134.50 135.— 'wollſp. Lampertsm. 54— 54.— eſ. Schuckert 125.— 125.75 e 218.25 218.75 Vergban 2256.20 227 40 111.—111 50 a Bergb.⸗G. . 9775 191.50 192.50 1— 135— 0 181.— 181.40 ——— Giſenb. 6. 117.50 118.30 mburger Packet 11790 117.80 deutſcher Aond 92 20 91.80 a. Staatsb. 155 80 156.10 üdhahn Lomb. 17.30 17.50 5 Frk. Op. pſdb. 100.50 100.50 8 Widd 05 101— 101.— 910 100.50 100.50 Mſdb. 100.50 100.50 8 94.9) 94.00 93.60 98 60 kenSd. Pfd. 600 100.80 100.80 bit, 5 100 80 100.39 dhr..0! unt. 10 100 40 100.40 Pfdbr..0g vuf. 12 100.50 100.50 o5 .⸗tbl. 99%00 94.50 94. 50 ö 99.90 89.90 100.10 100.10 Bank. und Ve mt 132.40 132.80 allb. 123.78 12275 eGeſ. 171.50 171.90 .B. 110.50 111— 13120 1811 5 Bergwerksaktten Kammgarn Kaiſersl. 176.—176.— Zellſtoffabr. Waldhof 293.40 294 50 Harpener Dergbau 192 10 190.50 Taliw. Weſterregeln 195.60 195 50 Dbertglſeninduft 95.— 95.— Shönix 171—171.— Vr Künigs⸗u. Laurah.——138920 Roßleben 8550 8550 Gotthardbahn—.——.— Ital. Mittelmeerbahn—.— 82.70 do. Meridionalbahn 138.50 139.20 Baltimore und Ohio 113.10 112.80 Pfandbrieſe, 100.10 100.30 7 101.25 101 20 96.— 96.— 94 50 94 50 0ePr. Pfdb. unt. 15 40** 17 12 67%. Hr. Adbr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b. 04 31½% Pr. Ufdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 4% Pr. Ufdbrf.⸗B. Hyp.⸗Pfd. unk. 1917 4% Nh. H. B. Pfb. 03 100.— 100.— 4%„ 8 1507 100.— 100.— 100.50 10050 101.— 101.— 95.20 95.20 94 50 98.— * * 8* 1912 1917 dſg verſchie 5255 31, Fib. 5 1728.10 92 80 1% N. W. B. C. B. 1iob 40% Bf. B. r Sol 30 de Pf. B. Pr.⸗ZJZ. ½ Gtal. ſttt.g..—.— 72 55 Maunt. Verf.⸗G.⸗A. rſicherungsaktien Oeſterr. ⸗Ung Oeſt. ändcke nt 114.— 114.20 „ Kredit⸗Anſtalt 200.70 201.— Pfälziſche Bank 101.70 10170 Pfälz. Hyp.⸗Bank Preuß. Hppotbekn 4% 4% 40% 810 2* 98.20 525.— 530— 1 240 20 .50 152.40 e Reichsbk. Wear Kudilden Gebt. Kayſer 1W.10.128.10 Röhrenkeſſelfabrit 85 vorm. Dürr& Co. 40.— 40.— 101.75 101.75 Bank 127.90 127.75 196.50 198. eknb. 125.— 12430 gebeſſert. Harpener abgeſchwä Wien 98 PCt. Teil ½ bis ½ PpCt. Meridionalb 3 pCt. Reichsanleihe ſtetig. Ruſſen 0,10 pCt. ſchwächer. feſter Grundſtimmung ruhig. marktes vorwiegend gebeſſert,! aktien. Berlin, 27. Mai. Disc.⸗Kommandit 186.30 186.60 Dresdner Bauk 151.— 151.40 W. Berlin, 27. Mai. Kredit⸗Aktien Diskonto Komm. 200.60 201.40 186.60 186.60 Paris, 27. Mai. Anfangsk 3 d% Rente 9770 97.80 Spanier 98.80 98.70 Türk. Looſe—— 17470 Banque Ottomanc 729.— 726.— Rio Tinto 1963 1972 Kreditaktien 688.50 688.50 Länderbank 452.— 451.— Wiener Bankverein 527.70 527.50 Staatsbahn 727.— 727.50 Lombarden 108.— 109.70 Marknoten 117.27 117.30 Wechſel Paris 95.25 95.26 Wien, 27. Mai. Nachm..5 ]Kreditaktien 638.25 640. Oeſterreich⸗Ungarn 1778 1778 Bau u. Betr..⸗G.—.——.— Unionbank 549.— 549.— Ungar. Kredit. 750.— 753.— Wiener Bankverein 528.— 528.— Länderbank 45— 453.— Türk. Loſe 187.— 187.— Alpine 644.— 645.— Tabakaktien 352.—.— Nordweſtbahn 465.— 465.— Elbtalbahn 465.— 465.— Staatsbahn 726.50 730.— Lombarden 108.50 110.70 niedriger. Von Hahnen Franzoſen in Pari mäßig gebeſſert. sbericke war die Stimmung am Ge großen Se tembert cht. Am Bankenmarkte lagen höher. Leitende Banken zum Dresdner Bank behauptet. tät mit Wien feſt. Lombarden ahn und Mittelmeerbahn auf Ultimobedarf über ½ PpCt. gebeſſert. Prinz Heinrich Bahn auf Rückläufe 173 PCt. höher. Schiffahrtsaktien ſtetig. Elektrizitätswerte unter Realiſierungen ſchwächer. Von Fonds Japaner umſatzlos. 1902 In dritter Börſenſtunde war das Geſchäft bei ziemlich Induſtriewerte des Kaſſa⸗ amenklich Eiſen⸗ und Kupfer⸗ (Deviſennotierungen.) kurz Holland 169 30 169.10 viſta New⸗Hork—.— 418.75 „ Belgien 80.95 80.925 kurz Wien 86.20 85.15 „ London 20.420 20.43lang Wien—.——.— „ Paris—.— 81.12 11 Petersburg—.——.— „ alien 80.65 89.55 lan——— „ Schweiz 81.20 81.55 kurz Warſchau———.— Berlin, 27. Mai.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien 200.80 201.10 Laurahütte 189.40 189.50 Disc.⸗Kommandit 186.80 186.— Phönix 170.75 171 50 995 atsbahn 155.70 e Harpener 190.— 190.30 Lombarden 17.30 17.50.: unein ettl. Bochuner—.— 227.50 Fende auge Berlin, 27. Mai.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.435 20.435J Reichsbank 146.10 144.20 Wechſel Paris 81.20 82.20] Rhein. kreditbank 138.40 138.40 40% Reichsanl. 103.20 108 20 Ruſſeubant 142.20 142.70 40%„ 1909 102.90 102.80 Schaaffz. Bankv. 133.40 132 70 35% Neichzanl. 9580 95.80 Staatsbahn 155.70 156.50 3%„ 1900 35.70 95.60 Lombarden 17.50 17.60 35% Reichsanleihe 86,40 86.40 Baltimore u. Ohio 112.80 113.— 4% Conſols 103.20 103.10 Canada Paciſte 178.40 178 90 4⁰⁰ 1909 102.90 102 80 Hamburg Packet 118.— 118 20 %½„„ 995.80 95,75 Nordd. Lloßhd 9160 91˙90 8 e 750 1909 95.70 95.60 Bochumer 226.70 227.40 386.40 86 50 Deutſch⸗HZuxemibg. 191.50 193.50 40% Bad. v. 1901 101.80—.— Dortmunder 42.20 62.— 4%„„1908/09 102.— 102.— Gelſenkirchner 180.70 18150 356 5 Lonv.—.— 9480 Harpener 190.70 191.— %%„ 1999/07 9475 94.80 Laurahütte 189.50 190.20 35%% Bayern 95.20 95.20 Phönix 170.80 172.— 35% 0ſ% Heſ 94.60—— Waſteregeln 195.— 195.— 40% Heſſen 388.50 83.10 Allg. Elektr.sGeſ. 234 60 234.20 del Sachſen 86.10 86.— Anilin 378.50 381.50 3 Japaner 1905 95.90 95 90 Anilin Treptoß 318.— 315.— 3% Iſtaliener—.——Brown Boveri 188.20—.— 40% Ruſſ. Anl. 1902 86 70 86.60 Chem. Albert 424.50 425.— 40% Bagdadbahn 86.40 86.10 D. Steinzeugwerke 228.50 228 50 Oeſter. Kreditaktien 200 60 201 30 Elberf. Farben 415.— 415.— Berl. Handels⸗Geſ. 171.90 172.50 Celluloſe Koſtheim 196 50 196.— Darmſtädter Bant 131.20 131.30 Nüttgerswerken 167.10 167.— Deutſch⸗Aſtat. Bank 152.50 150 50 Tonwaren Wiesloch 100.20—.— Deutſche Bank 241.50 241.80 Wf. Draht. Langend. 215 50 215.40 Zellſtoff Waldhof 294 20 294.20 Privatdiskont 2¾% (Telegr.) Nachbörſe. Pariſer Börſe. Staatsbahn 155.70 158.60 Lombarden 17.20 17.60 urſe. Debeers—.— 366.— Eaſt and 141.— 138.— Goldfield 159.— 154— Randmines 243.— 243.— Wiener Börſe. Wien, 27. Mai. Vorm. 10 Ubr. 96.35 96.35 99.60 99.70 99.70 99.75 Oeſt. rbeteene „ Papierrente „ Silberrende Ungar. Goldrente „ Kronenrente 93.25 93.25 Alpine Montan 643.50 642.50 Tend.: ruhig. 50 Uhr. Buſchtehrad. B. 1012 1018 Oeſterr. Papierrente 99 60 99.70 „ Silberrente „ Goldrente Ungar. Goldrente „ Kronenrente Wch. Frankf. viſta 117.35 117.35 113.90 113.90 93.30 93.24 117.31117.32 „ London„ 239.80 239.80 „ aiis 95.26 95.28 Amſterd. 7 199.60 199.60 Napoleon 19.05 19.05 Marknoten 117.31 117.32 Ultimo⸗Noten 117.28 117.87 Tend.: feſt. 288 Verliner Produktenbörfe. Ber lin, 27. Mai.(Pro duktenbörſe.) Infolge des günſtigen Saa⸗ idemarkt e. 113.95 113.95 99.70 99.75 London, 27. Mai.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 2% Conſols 851½% 85½] Moddersfontein 137% 1355 3 Reichsanleihe 85ʃ0½ 85˙/ Premier%½ Ois 4 Argentinier 89.— 89— Randmines 97 9 4 Italiener 103 ½ 103½% Atchiſon comp. 1121½ 111˙4 4 Japaner 93— 92/ Canadian 184½ 184%½ 3. Mexikaner 34% 34˙/ Baltimore 117— 117 4 Spanier— 98.— Chikago Milwaukee 154— 153¼ Ottomanbank 18/ 19— Denvers com. 2% 51 Amalgamated 86% 86/ Erie 35— 35758 Anacondas 10½% 10½ Grand Trunk III pref. 52%: 527/ Rio Tinto 775 781„ örd.‚. 21 219 Central Mining 18— 173¾Louisville 142— 142— Chartered 25/ 24¼ Miſſouri Kanſas 43% 42 ½% De Beers 14%/% 14½ Ontario 50% 50— Eaftrand 5½% 351½ Southern Paciftie 125½ 125% Geduld 33% 35/ Union eom. 193%80 193½ Goldfields 6% 6½ Steels eom. 62˙8 61˙15 Jagersfontein 61% 6˙%] Tend.: beh. BVudapeſter Produktenbörſe. Budapeſt. 27. Mak. Getreidemarkt.(Telegramm.) 255 28. per 50 kKg per 50 kg Weizen per Mak 15 30 15 31 willig———— thatt Okt. 1316 13 17 13 06 13 07 Roggen per Dat willig———— matt 5 Okt⸗ 1019 10 20 10 08 10 09 Haf er per NNREE ruhig———— matt Okt. 770 772 761 762 Mais per Mat 785 7 86 ruhig———— willig Juli 801 802 7985 796 Kotraßs Augnſt 15 40 15 59 träge 15 30 15 40 willig Wetter: Schwül. Tiverpooler Börſe. Liverpool, 27. Mai.(Anfangskurſe.) 26. + Weizen per Jult 92i½% ruhig 910% ruhig „Sept. 880ͤ 75 06 Mals ver Mai— träge— träge 5 per Juli—— * Marx 8. Goldschmidt, Mannbeim Tele tanm⸗Adreſſe⸗ Margold. Fernſprecher: Rr. 586 und 1687 27. Mai 1909. Proviſtonsfreil Ver⸗ d Wir ſind als Selbſtrontrahenter kbane, uſer käufer unter Vorbehalt: 35 5 ⁰ .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a.. H. 100— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Süwwigshafen M. 325 M. 310 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bauk M. 240— Baumwollſpinneret Speyer Stamm⸗Aktien— 52 7 Vorzugs⸗Aktien— 97 nz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 12⁵— Vraterel Geſelſchalt vorm. Karcher, Emmendingen— 18 öfr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 72— Bürgerbräu, Ludwigshafen— erb. Off Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 89 Daimler Notoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 110— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens— 116 Filterfabrik Enzinger, Worms— 162 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießeret, Mannheim 74— Frankenthaler Keſſelſchmiede S5zfr— Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg alte Aktien 161 160 junge„ 157 156 Herrenmühle vorm. Gen:, Heidelberg— 74zfr Hardes tg Terrain⸗A⸗G., München 125zfr 123 zfr⸗ indes Eismaſchinen 139 137 Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigsh. 100½— Maſchinenfabrik Bruchſal. Schnabel& Henning— 310 Neckarſulmer Fahrradwerke— 142. Pacific Phosphate Shares 8— erb. Off Pfälziſche Mühlenwerte, Schifferſtedt 120— Nheinau, Terrain⸗Geſellſcha— 96 zfi Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Maunheim 109— Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim— 114 Rheinmühlenwerke, Mannheim 130— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim—— Stahlwerk Mannheim 103 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 126 124 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine M.— Pe. 153 Untonwerie„.⸗G., Fabriten f. Brauerei⸗Einrichtungen 116— Unionbrauerei Karlsruhe 62— Vita Lebensperſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 400 Waggonfabrit Raſtatt— 90 Waldhof, Bahngeſellſchaft 1053ffr— 5 Immobiliengeſellſchaft— 128 zfe W Frankenthal 8 285— Verantwortlich: Für Politik: J..: Georg Ehriſtmann: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: 15 für Lokales, Provinzielles u, Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. Ieime Tante, Deine Tante, alle Tanten, auch überhaupt alle wirklich erfahrene Hausfrauen ichts gebrauchen ſeit Jahren zur Wäſche und zum Reinemachen ni anderes mehr, 1 Luhns mit Rotband und— werden — 8 Tafelfrüchte elt. J. Knab 9 5163 u. Wohn. p. 1. Juli z. v. 1638 Wohnun enf .—— 1„ 3, 2. St., 3 Zimmer u. zwiſchen Q 1 und N 2.[. v. Nab. part. 9771 iiien Laden mit Zimmer, als Filiale ſehr ganzer zweiter J 75 1 Stock, beſteh.: 3 Zimmer, Alkov, gr. Küche, 2 Kammern nebſt Keller an egen Wegzug eine ſehr ſchöne Beletage, ſechs Zimmer und Zubehör in nächſter Nähe der neu zu errichtenden Reichsbank preiswert zu vermteten. 4893 Näheres bei Robert Straß⸗ burger, L 12, 4. Tel. 2146, Schönes Souterrain per 1. Juli zu vermieten. Duiſenring 45a parterre. 391¹3 Mehrere 1 Zimmer und 2 Wohnung —10 Zimmer, große Wohn⸗ diele m. reichl. Zubehör, Cen⸗ tralheizung per ſofort zu ver⸗ mieten. Näheres Arno Möller, Prinz Wilhelmſtr. 10 Tel. 1049. 68845 Drei Zimmer und Küche mit Bad(1 Zim. ev. als Laden) Meerfeldſtr. ſofort pretswert zu Zu erfrag. in der Expd. 6147 0 4 3 Zimmet⸗Wohnung Dammſtraße 32. 571 Näheres Vock, J 2, 4. Feudeuheim, Schillerſtr. 30, ruhigſte Lage, 2 mal 8⸗Zim⸗ merwohnungen, nebſt reich⸗ lichem Zubehör, großem Gar⸗ ten und Remiſe, auch als Werkſtatt geeignet, Gas ein⸗ 8 u. Küche 3. Stock, 3 Zimmer u. Küche 3. Stock, mit Balkon und Erker, 4 Zimmer u. Küche 2. Stock, 514 Zimmer u. Küche 1. St. pt. Näh. Pflügersgrundſtr. 18, Stock. 8 2. S 748 Neckarau. Modern ausgeſtattet 3. 4 u. 5 Zimmerwohnungen mit allem Zubehör in beſter 7 Mannheim, 27. Mai. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 7 5 eeee eeede de immer wieder auf den echten Kathreiners Malz⸗ kaffee zurück! Wegen ſeiner ſtets gleichmäßigen Qualität und ſeines vorzüglichen Geſchmackes hat ſich Kathreiners Malzkaffee in nahezu 20 Jahren eine immer größere Beliebtheit erworben. Von Millionen wird er regelmäßig getrunken. *— 941 1850 8 ia ſader belledigen Stheb- Oeffentliche Verſteigerung. 1 Mark 1 Wechel⸗Formulure Aaivs Bäcker-Innung Mannheim Freitag, den 28. Mai 1909, nachmittags 2 Uhr, ene J Flaſche Dr. B. Baas. Des Buchdruckerel 8. m. b. B. 90 8 werde ich im Auftrage des Konkursverwalters Rechtsanwalt bei 6 Flaſchen à Mk.—.90— Dr. Spiegel hier di Konkursmaſſe des Max K 2 ͤ eee, Tant de ange Hrt ee ee, 9 ver nfolge der enorm hohen Mehlpreise kosten 8 1 dpeeſe 1 Me komplett, 1 Schreibtiſch, Notwein kommt es an! ab 1. Juni 1 Kopierpreſſe, 1 Monarch⸗Schreibmaſchine, 2 Akten⸗ k 1e n der 3 8 ſchränke, 1 Spiegel mit Konſol, Gasarme, Tiſche, 85f n dr, barum nur Puddingpulver von 1800 gr. Weissbrot. 64 Pfg. Stühle, Adreßbuch(1909), Gaslüſter, ein doppelter ArKt-Orogerle 5 1800 8 U 5 1. Sort 58 Pf u, Zinnplatten, Doppelmayr 1 7 LDetk 6 Gerker r. ScHarzbrot!, oſte 9. Petroleumofen, elektr. Lampen, Eisſchrank, Bücher⸗F 2, 9 F 2, 9. 1—— ſchrank, Aeeee, Eßſchrank, 2 Betten mit Grüne Nabatbnarkel. 1000 Nr. Schwarzbrot l. Solte 56 Pfig. eiſerner Bettſtelle, Badeeinrichtung mit Badeofen, 1 bi 8273 Der Vorstand. Spiegel, Waſchmange, Weinflſſer, 1 Füllofen, 1 Herd, 125 MWrtschaften anie 515 5 2 3 in belleblger Stü eee ee n 9130 Wieeſchaft, Bauszinsbücher au naben n des Mannheim, den 26. Mai 1909. ſchön eingerichtet, an kuchtige Zum Backen nur das echte Ur, Oetker's Backpulver. Ich Haag, Gerichtsvollzieher. Sen.JI Dr. B. Buus en Buchdruckerel E. m. b. B. 0 2 22 25 fegenschirme u. Spazierstöcke e 15 zu noch nie dagewesenen billigen Preisen. 385 2— Planken * Iax Eichtfensfein, 5 2,8. 5 155 Renaraturen u. Bezüge schnell u. billig.— Telephon 4543 8 85 S ime RAHDNbtrα Ee 8269 9 f5—— eilſtr. 13, geräum. 3 Zimm.⸗ Schöne 4 Zim.⸗Wohnung 0 5 5 Mechr 8 b2. flt. Ananas, Malo Eldbeeren 45 Magazine Bfegee J. Juli zu verm. a fü Buhun mit reichl. Zubehör in nächſt. c, n,,, Wohnungen auf l. Fan oder Tauben leue Nepfel 8, II, Luffenzing paterfe, äh. 3. Stock rechts. 9643 Näheres 2 88 4576 Nähe des Hauptbahnhofs, Ver⸗ mühlſtr. 35. Auskunft bei ſpäter zu vermieten. Näheres N 6 zweiſtöck. Magazin, große Hochherrſchaftlich⸗ änderungshalber per 1. Juni] Schulg, parterre. 5716 Rheinhäuſerſtr. 27, 1. St. 5959 Kellerräume ev. mit Bureau ods ſpät. weit unt. Preis zu vm. 3 un 1 1* Seckenheim. 3⸗Zimmerwohnung nebſt Zu⸗ behör, Gartenanſchl. mit oder o. Laden, p. 1. Juli z. v. Zu erfr. Schloßſtr. 29, 2. Stock. 2 1 Sommerfriſche herrlich gelegen, einz. Zimmer u. 4 Zimmerwohnung mit od. ohne Penſion zu vermieten. ruhige Familie bis 1. Juli zu vermieten. Zu erſ gen 1 Treppe hoch. 9872 gut geeignet, billig zu ver⸗ mieten. Stamitzſtraße 9. Telephon 2082. 6164 ——— Aus dem Großherzogtum. Leutershauſen a.., 26. Mai. Anläßlich des am Sonntag in Laudenbach ſtattgefundenen Gebirgsturnfeſtes wurden von unſerem hieſigen Verein folgende Mitglieder mit Preiſen ausgezeichnet: M. Kanzler, H. Bauer, P. Heckmann, H. Kohl, P. Sauer, J. Rudolf und Franz Wittmann. Der Verein hat auch beim Turnfeſt in Heddesheim einen 2. Preis errungen. N. Heidelberg, 23. Mai. Heute vormittag fand im großen Saale der Stadthalle unter reger Beteiligung das ſiebenfährige Stiftungsfeſt des Vereins ehe⸗ maliger 113er, Heidelberg, verbunden mit Fahnen⸗ weihe ſtatt. Aus allen Teilen Badens waren Kameraden zu der Feier herbeigeeilt; die Militär⸗ und Waffenvereine Heidel⸗ bergs hatten ſich in großer Zahl mit 10 Fahnen eingefunden. Auf der lorbeergeſchmückten Bühne hatte der Geſangverein Liederhalle ſowie 20 Ehrenjungfrauen Aufſtellung genommen⸗ Das Abendlied aus dem„Tannhäuſer“, vorgetragen von der Militärkapelle des 2. Badiſchen Grenadierregiments Nr. 110 lei⸗ tete die Feier ein. Der Vorſitzende des Vereins ehemaliger 1122er, Herr Ewald, begrüßte die Verſammlung und brachte ein be⸗ geiſtert aufgenommenes Hoch auf den Kaiſer und den Großherzog aus. Nach einem weihevollen Geſangsvortrag der„Liederhalle“ hielt Herr Oberſtleutnant Heuſch⸗Karlsruhe, ein ehemaliger 112er, die Feſtrede. Der Redner überbrachte den Willkommens⸗ gruß des Präſidiums des Badiſchen Militärvereinsverbandes, in welchen der Heidelberger Verein ehemaliger 112er aufge⸗ nommen worden iſt, und ſchloß mit einem Hoch auf das nun 38 Jahre in Mühlhauſen ſtehende Infanterie⸗Regiment Prinz Wil⸗ helm Nr. 112. Nach verſchiedenen muſikaliſchen Vorträgen er⸗ jpolgte dann die Weihe der Fahne durch den Pfalzgauvorſitzenden Herr Dr. Bauer. Bei ſtimmungsvollen Deklamationen des Frl. Paule und des Fahnenträgers Eiſener wurde die Fahne entrollt. Sie zeigt auf einer Seite auf mattgelbem Grund das Eiſerne Kreuz verbunden mit dem badiſchen Hausorden, auf der anderen Seite das badiſche Wappen in Verbindung mit dem Heidelberger Stadtwappen. Auf die Uebergabe der Fahne folgte eine große Reihe von Anſprachen. Herr Oberſt Röver über⸗ brachte als älteſtes Mitglied des aktiven 112er Offizierkorps die Grüße des Regiments und den Fahnenring mit dem Spruch:„In Treue feſt“. Es folgten die Glückwünſche des Grenadier⸗ Regiments Nr. 110, des Vereins ehemaliger 112er, Karls⸗ ruhe, des Vereins ehemaliger 112er Freiburg, welche je einen Fahnennagel überbrachten, der Abgeſandte Freiburgs mit dem Spruch:„Ob zu Fuß ob zu Pferd ob hinter der Kanone, ſchirmt den heimatlichen Herd und dem Kaiſer ſeine Krone.“ Der Verein ehemaliger 112er Lahr überſandte die Fahnenſchleife Jeder Anſprache folgte begeiſterter Beifall. Namens des Land⸗ wehroffizierskorps ſprach Herr Major Ehrt. Er betonte, daß die einzelnen Krieger⸗ und Waffenvereine erſt durch den Zuſammen⸗ ſchluß zu Verbänden ihre hohe Bedeutung erhielten; der Kyff⸗ häuſerverband habe ſchon 1906 2600 Vereine mit mehr als 2½ Millionen Mitglieder gezählt. Der Redner ſchloß mit einem Hoch auf den Pfalzgauvorſitzenden Dr. Bauer. Der Vorſitzende des Kriegervereins Heidelberg, Herr Strehlow, ein Veteran von 1870%1 brachte ein Hoch aus auf die Großherzogin Luiſe, die durch ihr nimmermüdes Wirken auf dem Gebiet der Krauken⸗ pflege ſich die innige Dankbarkeit aller Kriegervereine gewonnen habe. Herr Oberſtleutnant Heuſch ließ die deutſche Armee hoch⸗ leben. Mit dem Vortrag patriotiſcher Lieder und Märſche ſchloß die erhebende Feier. Im Anſchluß daran fand ein Feſteſſen Zimmer u. Küche mit Abſchl. vermieten. Arno Möller, gerichtet, eventuell zuſammen zu vermieten. Kerr, Rhein⸗ Prinz Wilhelmſtr. 10, Tele⸗ zu vermieten. Näheres E. Däuſerſtraße 27, 1. Stock. 5381 phon 1049. 17841! Nullmeger, G3, 11, II. 8929 in der Stadthalle ſtatt, nachmittags eine Beſichtigung der Skadt und des Schloſſes durch die auswärtigen Gäſte, abends ein Feſt⸗ ball im großen Saale der Stadthalle. Für Montag nachmittag war ein Ausflug nach Neckargemünd gepla Pfalz, Heſſen und Umgebung. Worms, 24. Mai. Die Stadt Wornms beabſichtigt die Stelle eines zweiten beſoldeten Beigeordneten zu ſchaffen. Ein entſprechender Antrag ſoll bereits der nächſten Stadtverordnetenverſammlung zugehen. * Mainz, 23. Mai. Am 25. März wurde von Wies⸗ baden aus ein Paket nach Bruchſal aufgegeben, das zurück⸗ gehen mußte, weil die Adreſſe nicht aufzufinden war. Auch den Abſender konnte man nicht ermitteln, und ſo wurde das Paket am 5. April geöffnet. Es enthielt eine vollſtändig verweſte Kindesleiche, die in mehrere Schürzen ein⸗ gewickelt war. In dem Paket fand man auch einen Paketgriff aus Holz von einer hieſigen Firma. Frankfurt, 25. Maj. Aus Weſel kommt die Nachricht, daß der im dortigen Feſtungsgefängnis ſeine zweijährige Feſtungs⸗ haft verbüßende Hauptmann von Oertzen dieſer Tage be⸗ gnadigt worden iſt. Herr v. Oertzen hatte anfangs des Jahres bei einem Duelle im Frankfurter Stadtwald denLandwehr⸗Leutnant b. Stuckrad erſchoſſen. Er hat kaum einen Momat ſeiner Strafe ver⸗ büßt. Herr v. Oertzen wurde als Hauptmann und Kompagnie⸗ Chef zum Füſilier⸗Regiment Nr. 38 nach Glatz verſetzt. Sportliche Nundſchau. Raſenſpiele. JM. Mannheimer.⸗Kl.„Phönix“ wird Meiſter von Süd⸗ deutſchland(Klaſſe). Im Schlußſpiel um die ſüddeutſche Mei⸗ ſterſchaft der Klaſſe B traten ſich vergangenen Sonntag die 1. Mannſchaften des Offenbacher.⸗Kl.„Viktoria“ und des Mann⸗ heimer.⸗Kl.„Phönix“ auf dem Union⸗Sportplatze beim Luiſen⸗ park gegenüber. Beide Teams zeigten ein ziemlich offenes Spiel, das jedoch manchmal roh betrieben wurde, ſo daß der Schieds⸗ richter öfters gezwungen war, Strafſtöße geben zu laſſen. Kom⸗ bination ſah man arg wenig und nur einige Spieler zeigten Te h⸗ nik, Der beſte Mann im ganzen Felde war wohl O. Schönig, Phönix linker Innenſtürmer, der brillante Angriffe auf das feindliche Tor unternahm. Sein Bruder, der Torwächter E. Schönig, ſtand ihm nicht viel nach und rettete oft aus den ſchwie⸗ rigſten Situationen. Noch zu erwähnen wäre die ſicher arbeitende Verteidigung von Phönix, ihr flinker kinker Außenſtürmer und der Mittelſtürmer Keßler. Bei den Gäſten gefielen beſonders der Mittelſtürmer, der rechte Außenſtürmer und die beiden Ver⸗ teidiger. Da Herr Schiedsrichter Langer abgeſagt hatte, einigte man ſich auf Herrn Schäfer(„Union“ V. f..].„Phönix“ (Schwarz⸗Grün) hat Platzwahl und„Viktoria“(Blau⸗Rot) daher Anſtoß. Die letztere greift ſtark an, drängt ihren Gegner zurück und befindet ſich kurze Zeit in der Spielhälfte der Einheimiſchen. An der Verteidigung ſcheitern jedoch alle Verſuche. Der Sturm der Schwarzgrünen kommt jetzt auch auf, ſo daß das Spiel lange ausgeglichen iſt. Wenn eben die Blauroten auf das feindliche Tor ſchoſſen, ſo ſchaffte„Phönix“ gleich darauf vor dem anderen Netze äußerſt gefährliche Lagen. Die beiden Verteidigungen verhindern jedoch jeden Erfolg. Bei einem Durchbruch der Schwarzgrünen, kurz bor Halbzeit, landet ein guter Schuß des linken Außenſtür⸗ mers im Netz, was ſeinem Verein zum erſten Erfolg verhilft. Lage zu vermieten. Näh, bei F. A. Noll, Katſer Wilhelm⸗ ſtraße 4. Tel. No, 1147. 4741 Nach Seitenwechſel haben die Einheimiſchen gegen ſtarken Wind zu ſpielen, zu dem ſich ſpäter noch Regen geſellt. Offenbach ver⸗ ſucht jetzt mit allen Kräften gleichzuziehen und hat etwas mehr vom Spiel. Trotz der vielen auf das Heiligtum gerichteten Bälle gelingt ihnen dies nicht, denn E. Schönig hat einen guten Tag und verfehlt keinen. Phönix Sturm holt wieder auf und der Mittelſtürmer tritt nach einem flotten Vorſtoß das 2. Tor für die Schwarzgrünen.„Viktoria“ iſt aber dadurch wicht entmutigt u. will jetzt wenigſtens ein Ehrentor erringen. Aber alle ihre An⸗ ſtrengungen werden von der gegneriſchen Verteidigung abgewehrt und ohne ein Tor buchen zu können, müſſen die Viktorianer wie⸗ der in die Heimat fahren, da bald darauf der Schiedsrichter den Schluß des Spieles ankündigt. Die ſiegreiche Mannſchaft wurde mit einem Lorbeerkranz erfreut, der von den Mitgliedern geſtiftet worden war. Luftſchiffahrt. J. Mainz, 25. Mai. Auf Einladung des Oberbürger⸗ meiſters Dr. Göttelmann fand heute abend im Guten⸗ berg⸗Kaſino eine Verſammlung zur Gründung einer Orts⸗ gruppe des Deutſchen Luftflottenvereins ſtatt, zu der als Redner Generakteutnant z. D. Nieber, der Leiter der Mannheimer Zentrale, erſchienen war. U. a. hatten ſich auch eingefunden Exzellenz v. Goßler, Gouverneur von Mainz, und mit einer Anzahl Offizieren Generalmajor von Eckenbrecher. Von den Ausführungen des Serrn v. Nieber, der ſ. Zt. unter Helmholtz in der Berliner Luft⸗ ſchifferabteilung arbeitete, als Graf Zeppelin zum erſten Mal an den Kaiſer herantrat, darf das folgede allgemeines In⸗ tereſſe beanſpruchen: An einen regulären Luftverkehr ſei noch lange nicht zu denken, vorerſt könnten nur Sports⸗ und Uebungszwecke zur Heranbildung eines tüchtigen Perſonals in Frage kommen. Und zwar habe man Friedrichshafen als Ort der Fachſchule dem mit in Betracht kommenden Berlin vorgezogen. Für ihn ſelbſt ſei dabei ausſchlaggebend ge⸗ weſen, daß in Friedrichshafen die heranzubildenden Leute nicht den ſittlichen Gefahren der Großſtadt ausgeſetzt ſind, denn als Luftſchiffperſonal könnten nur völlig untadelhafte Perſonen verwendet werden. Ueber Bau von Luft⸗ ſchiffhallen ſprach ſich der Redner wie folgt aus: Die Hallen ſollten vorerſt nicht großartig ausgeſtattet ſein, ſondern dem Luftſchiff gerade einen Unterſchlupf gewähren, da über die zweckmäßigſte Anlage erſt Erfahrungen geſammelt werden müßten. Von Friedrichshafen über Mainz nach Köln, den Rhein entlang, werde jedenfalls eine Hauptlinie zu gehen haben. Der neuen Ortsgruppe trat eine große Anzahl von Perſonen bei. VIIIa Klara, Neckargemünd. 8103 Ruderſport. d. Der Berliner Ruderklub iſt von der Oberſpree nach der Habel übergeſiedelt. Er hat dort am einen Wannſee ein Boot⸗ und Geſellſchaftshaus errichtet, deſſen Koſten ſich einſchließlich des Bo⸗ denwertes auf 425 000 Mark beziffern und das von keinem anderen gleichen Zwecken dienenden Anweſen übertroffen wird. Das ganz in Eiſengement gehaltene Untergeſchoß enthält eine Boothalle für 150 Boote, eine Ankleidehalle mit 350 Schränken. Die im Land⸗ hausſtil gehaltenen Obergeſchoſſe umfaſſen neben vier großen, Ge⸗ ſelligkeitszwecken dienenden Räumen Schlafſaal für die Trainings⸗ mannſchaften, Leſeſaal, Vorſtandszimmer, Wohnung für Boots⸗ diener und Oekonom, ſowie 31 vom Klub modern möblierte Zim⸗ mer, welche an die Mitglieder vertmietet werden. Das Hauts iſt nach den Plänen des Architekten G. Roenſch entwonſen und ausgeführt 85 Seite. General⸗Anzeiger.(Abendhlatt.) Mannheim, den 27. Mai 1909. Bekanntmathung. Handelshochſchule. Werkſtatt geſucht in d. Ober⸗ Ernenerungswahl in den Stiftungsrat des katholiſchen Almoſen⸗ funds betr. Nr. 21400 J. In heutiger Wahltagfahrt des Bürger⸗ ausſchuſſes wurden zu Mit⸗ gliedern des Stiftungsrats des katholiſchen Almyſen⸗ funds auf eine Amtsdauer vnn 6 Jahren gewählt: 1. Herr Louis Göhring, Juwelier, 2. Herr Auguſt Scheubly, Privatmann. Ich bringe dies mit dem Anfügen zur öfſentlichen Kenntnis, daß die Wahlakten von heute ab 8 Tage lang zur Einſicht der Wahlberech⸗ tigten auf der Stadtrats⸗ regiſtratur im Kaufhaus auf⸗ liegen und daß etwaige Ein⸗ ſprachen oder Beſchwerden gegen die Wahl in derſelben unerſtrecklichen Friſt bei mir anzuzeigen und unter Be⸗ zeichnung der Beweismittel auszuführen wären. 32499 Maunheim, 25. Mai 1909. Der Oberbürgermeiſter: Martin. Bekauntmachung. Die Ausführung der für bie vom 1. Juli 1909 bis 30. Juni 1911 vorkommenden Rohr⸗ und Kabelverlegungs⸗ arbeiten inkl. Erdarbeiten innerhalb der Gemarkungs⸗ grenze von Mannheim ein⸗ ſchließl. der Vororte und Feudenheim ſoll im Wege der Submiſſton vergeben werden. 32502 5 Unterlagen zur Ver⸗ ebung können in unſerem ureau K. 7 während der Dionſtſtunden eingeſehen reſp. bezogen werden. Angebote ſind bis ſpäteſtens Mittwoch, 9. Juni 1909, vormittags 11 Uhr verſchloſſen, mit entſprechen⸗ der Aufſchrift anher einzu⸗ reichen. Maunheim, 25. Mai 1909. Die Direktion ber ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerle: Pichler Velaunlmachung. Aufgebot von Pfandſcheinen. Es wurde der Antrag geſtellt olgende Pfandſcheine des Städt, Leihamts Maunheim Lit. A Nr. 61553 vom 24. Juni 1908 Lit. A Nr. 15600 vom 12. Mai 1909 Lit. B Nr. 102946 vom 12. Mai 1909 Lit. A Nr. 79426 vom 20. November 1909 welche angeblich abhanden ge⸗ kommen ſind, uach 828 der Leih⸗ Aintsſatzungen ungültig zu er⸗ klären 32801 Die Zubaberdleſer Pfandſ eine werben hiermit aufgeſordert, ihre Auſprüche unter Vorlage der Pf andſcheinte, Annerhalb vier Wochen vom Tage des Er⸗ ſcheinens dieſer Bekauntmachung an gerechnet beim Städt. Leih amt, Lit, O0 5 Ni. 1, geltend zu machen, widrigenfalls die Krafl, loserklärung oben genannter Pfandſcheins erfolgen ſwird. „Mannheim, den 26. Mal 1900 Städt. Leihamt. ————— Jmungg⸗-Verſteigernng. Freitag, den 28. Mai 1909, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 4, 5 hier gegen Barzah⸗ lung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: Möbel aller Arxt, Schränke, Spiegelſchr., Diwan, Verti⸗ Io, Büfett, Bücherſchrank, Hund, 1 Sekretär, 1 La⸗ deneinrichtung, 1 Parxrtie Damenkleider⸗ und Sei⸗ denſtoffe, Damenkonfektion u. a. 615⁵6 Mannheim, 7. Mai 1909. Noyſter, Gerichtsvollzieher. Kegelbahn für— vergeben. heinluſt. Ich 1 meine Kleder ſiels in 4 Nr. 15 bei der Repa⸗ ratur⸗ Juhaber Paul Kuhn bei promptet Bedieuungutbilligen e u. bügeln. Tel. Preiſen 1 Nr. 20704 J. Die Kreis⸗ verſammlung des Kreiſes Maunheim hat für das Jahr 1909 eine Summe von Mark 2500.— zur Verfügung ge⸗ ſtellt, aus der Geldbeihilſen an Studierende der Handels⸗ hochſchule aus dem Kreiſe Mannheim gewährt werden können. 32500 Wir bringen dies mit dem Aufügen zur öffentlichen Kenntnis, daß die an den Kreisausſchuß des Kreiſes Mannheim zu richtenden Ge⸗ ſuche um Beihilfen zunächſt beim Studiendirektor der Handelshochſchule einzu⸗ reichen ſind. Mannheim, 24. Mai 1909. Kuratorium der Haudelshochſchule: Martin. In verkanfen. Wertvolle Briefmarkeuſamm⸗ lung ſowie Ganzſachen lalt⸗ deutſche und ausländiſche) billigſt abzugeben. 9886 Dagobert Mayer, Ludwigs⸗ hafen a. Rh., Kanalſtr. 2, III. Bauplätze in der Nähe des Hauptbahn⸗ hofes ev. mit Baugeld und 2. Hypotheken zu verkaufen. Offert. unter Nr. 9879 an die Exped. ds. Bl. Trauringe D. R. F.— ohne Lötfuge, kaufen Sie nach Gewicht am billigſten bei . Fesenmeyer, 5 1, 3, Breiteſtraße. Jodes Brautpaar erhält eine gesehnitzteschwarzwälder (dr gFTatls. Mltglied des Allgemelnen Rabatt-Sparverelns. Populär und schnell bekannt wurden unsers, von ersten Spezlal-Geschäften gemeinsam eingekauſten „Ringla“-Damen- und Herren-Sllefel, unerrelcht in den Prelslagen 10.50 12.50 14.50 ux. Allein-Verkauf fur Mannbeim-Ludwigshafen: Seorg Hartmann D 3, 125 Planken, 75 — Ringia G. m. b. H. Einkauis-Vereinlgung. Photograpk. Apparate und sämtliches Zubehör empfiehlt zu Original-Fabrikpreisen 7686 Georg Springmann F I. 4, Breitestr., gegenüber Wronkers Warenhaus Alleinverkauf der dekannten Konkurrenzglatten. Ausführung aller photographischen Arbsiten. Bel Nenans calfüngen ist monatliche Ratenzafuung gestattet. Waflertarins od. Plank. dieldverkehr. 85 Suche 6000 Mk. auf 2. Hy⸗ pothek nur von Selbſtgebern zu leihen. Gefl. Offert. unt. Nr. 9885 an die Exped. d. Bl. 8 zu kaufen geſucht. Offert. m Preis u. 9. u1. 9891 a. d. 891 a. d. Exp. D. 8. Stellen finden Die Stabtverwaltung Ober⸗ 155 ſucht eine Hilfskraft die insbeſondere in der Tief⸗ bautechnik bewanderk iſt. Bewerber wollen ihre Ge⸗ ſuche mit Zeuguiſſen unter Angabe der Gehaltsanſprüche biunen 14 Tagen bei dem Bürgermeiſteramte Oberkirch einxeichen. Verſicherungsfach. Zwei energiſche, an ſelb⸗ ſtändiges Arbeiten gewöhnte Herren finden gut bezahlte und angenehme Poſitionen im Innen⸗ und Außendienſt bei großer Subdirektion Süddeutſchlands mit allen Branchen. Nur wirklich tüch⸗ tige Herren(auch Spezia⸗ liſten für einzelne Brauchen) wollen Offerten mit Zeug⸗ nis⸗Abſchriften und Gehalts⸗ anſprüchen unter Nr. 6162 an die Expedition dieſes Blattes einreichen. Platz⸗Vertreter geſucht zum Beſuche von Bäckereien und Konditoreien! Nur beſtens eingeführte Her⸗ ren werden gebeten ſich zu melden. Offerten unt. M. 9888 a. d. Expedition ds. Bl. Nur durchaus ſol. u. fleiß. Abonnentenſammler fürs 85 geg. Fix. u. Prov. ſof. g Off. u. Bad Sulza, Sapadelale 20 82³ Braves, tüchtiges Mäßchen, das kochen kann, auf 1. Juni geſucht. C4, 5, 3. Stock. 9889 ordentſſches, fanberes junges Mäßpchen per 1. Junt für Küchenarbeilen gefucht. 9867 Mheindammſtr. 39, Wirtſch. Mietgesuche Per 1. Juni ſu ſuche extes Zimmer in bder Rühe 159 f 9887 a. d. Exp. d. Bl. —— * ¹ 1 IIlk..— Junger Mann dey Dederbrauche ſucht Stel⸗ 1 auf Lager pder Buxcau. —* u. FA W 119 on ſe, Berms. 8491 Dft. Ilannneim 1907. ein Sedenkbuch über dus Zubl⸗ Idumsfahr und seine Hussfellung, bearbeftet von Prol. Dr. Frledrich Walter und Sermann Schade, mif vielen Sllustratlonen. Broschlert IIlk..—, gebunden IIlk. 6 Iannheim in Sage und Seſchlchte Dolkstüuiiche Srzanlungen. Relch Ilustriert, Füir Ex⸗ wachsene sowohl wie für die heramwachsende Jugend seit geelgnet. Don Suskav Wiederkehr im Huftrag des Ilannheimer Diestferueg⸗ Vereins veriasst. Broschlert IIk..80, gebunden IIIk..50. Die politiſche Sturms u. Brungperiode Badens ven prof. Reonhard Ifuller. Ein kesselnd gesckriebener politischer Wegwelser durch die badlsche Nebolutlonszelt. Umfassend dle Zelt von 1830—1850, Sebunden IIlk..— Das religiöse Problem in Ibsens „Brund““. Zzuel nterausche predigten von Seorg Schmelder, Prediger. Brosdzert In..—. Erstklassige Kaufleufe. Roman aue dem hev- ügen Bremen von H. Mlercutor ¶Ot, v. Gnelsg). Brosduler! Früulein Rectitsantoalf, goman aus dem nen- 25 Ugen Bamburg von H. Illercuter Snessh. Aeen Hlx..—, gebunden Ilk.., 25 Dr. B. Bads'schle Bucidruckerei Hls passende Gelegenfeits-Geschenke empfehlen wir folgende in unserem Verlage erschlenenen Werke; lehrreick und unentbehrlick, gebunden IIk..— Rechtsanwoult. Bresdilert Illk..50. S. m. b.., IHannheim. Srosskaufmannstöcktter. Lomen cus den heutigen Bamburg von H. Itercater(Dr. B. Snelsi), Brosdtert IIlk..—, gebunden IIlk. 3. Der Herzfesfreik. Bomas ans dem kieben; don S. Iiuss. Broschlert IIIk..—, gebunden IIlk..30. Slüwürmchen. em Sagl von mels Bolmoer, — aus dem Dänischen übersefzt von Hlathilde SfIlung. Broscklert Ik..—7 gebunden Iſlk,.80, Ferzker kfür Kaufleute und Ingentenre: 3 Die Wirtschaffllcfikeit bei den Stddte- Sutwoüsserungsverfahren en Apenlem Dr, Tk. Heyd, Darmsfadt. Sebunden HIIk. Für jeden Angenleur, Tlefbauunternehmer, Cechnmker, solule für alle modernen Semelndevensaltungen dusserst Eigentumenorbehalt und voesenfſicher Bestandieil, mit Rücksictit auf die Malchineninduftrie doa dr. Ch. Fruntz, Ein bemerkencuerter Beitrag zu ſiösung dleter kür Industrie und Sewerbe wolchülgen Frage, ev. Ankauf des Hauſes. Off⸗ 0 7. 19 3 Tr., möbl. Zim. U 5, J.— gut möbl. ſep. ein mbl. Zimmer au beff⸗ 86.32 39 1 Trep., ut möbl. 92 mieten. in freier Lage am 54 1 2 Tr. mbbl..I. 9 u. Nr. 9883 a. d. Exp. ds. Bl. 19 ſof. zu verm. 6161 Zimmer zu verm. 9890 Herrn zu verm. 9239 2 Zimmer(Balkon) U 3R, 16 Friedrichsr., 2. St. Schlafz. ſ. z. v. 8145 ſtadt, Quadrate A, B u. E, Möbl. Immer. I1 Treppe, ſchön möbl. Ziumer per ſof. oder ſpat. zu verm. 6159 3, 13 b. 1 Treppe rechts, eveutl. mit 2 Betten zu ver⸗ 9884 1 gut möbl. Zim. z. v. 9783 Ring, hübſch möbl. Zimmer ſofort oder ſpter zu verm. Monat 20 M. mit Kaffee. Traub, 1470 phon 2699. 14 10 2. S5, dchnnſ 1 Abl. Zim. zu verm. 95563 16 1 J Tr. rechts, 1 ſchön 9 — Um. möbl, Zimmer ſofort Tel. 3508.— 1 5 29, 8. Stock., großes. ſchön Mbl. Iin. mit od. ohne Klavier auf 1. Juui zu v. 9782 Bahnhofplatz 3, 2 Tr. ahn⸗ u. Schlafzimmer ſof. bd. ſpäter zu verm. Bismarckſtr. L 15, 9, 3 Tr., fein möbl. Wohn⸗ und Schlaft, m. Balk. z. v. 9819 Dalbergſtk. 13,Tuehpe techts N. ſchön möbliertes Zimmer mit ſop. Eingang per 1. Juni zu vermieten. 9629 Eichelsheimerſtr. 2. Stock, möbl, Zimmer am ſolides Fräulein 3. v. 3832 Trichtichsriug 48, 1 Tr. ſchön Fmbl. imm. per ſof. od. ſpät. zu vermſeten. 9648 epplerſtr. 40 pt.., 57515 möbl. Zim. zu vm. 3865 13 Dalbergſtr. 3, 1 Tr., 1 großes, ſchön möbl. Zimmer an 1 od. 2 Herren, auch ſol. Damen ſof. zu vn. 6047 Ta 7 parterre, ſein möbl. Zimmer m. Kla⸗ vier zu verm. 9583 niſenri 29, 4. St., gut gbl. Sles 3. vm. 0882 ax Jyſefſtraße 10, 2 Tr. rechts, ſchönes, großes, ungeſtörtes möbl. Zimmer billig zu verm. 9787 Gruße Merzelſtr.§ am Bis⸗ marckplatz, 1 Tr. links, eleg, möbl, Wohn⸗ u. Schlafzim⸗ mer zu vermieten. 95¹ Nheindammſtr. 18, 3. St. ſein möbl. Wuhu⸗ u. Schlaſ⸗ zimmer m. v. ohne Penſ. bis 1. Juni zu verm. 5534 Nupprechiſtraße 13 aar möbe Woßhn⸗ u. Schlafzimmer ſof, an ſoltden Herrn zu verm. 4884 32 Zimmer, neu 1 reichlichem Zubehör, 2 zimmer. und cirisg per ſofort n verm. Näh. part. 2307 f zartenſtraße 3 5 Ti. Nunfe ein elegant möbl. Zimmer Blic nach dem Ten⸗ nisplatz zu vermieten. 9875 Aa, 8 925 e 10 krſraß 8 immer(part., ſep.) zu 5 0 Näh 2. Stock. Werderkrat 8 er zu vermieten. 10115 möbl. Zimmer au geb. — 2175 zu vm. Heinrich 8, 2 Trepp. 9618 555 möblierte Zimmer mit ſeparatem Eingaug per 1. i zu vermteten. 6013 äheres P 2. 3. Kost und Logis B 2, 10 1 Tr., voller immer niit enſion für zu vermieten. Priwat Peuſion MTags iſch Damen können an einem guten bürgerl. ilne in guter Familie teilnehmen. Preis m. Kaffee 70 4. Off. uut. Nr. 5599 an die Exped und Herren finden guten Mittag⸗ und eee in Famitſe. 1 2, 6/7, 2 Tr. nN Schr gulen Millag- U. Abendti für ür 1 50 Mk., Wohn⸗ und ae *