Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..48 pro Quartal. GBadiſche Volkszeitung.) der Stadt und umgebung. Mannheimer Volksblatt.) Badiſche Neueſte Nachrichten Telegramm⸗Abreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“, Telefon⸗Nummern: 5 Einzel⸗Rummer 5 Pig · e 1449 — Druckerei⸗Bureau(An⸗ 88 era Anabtzängige Tageszeitung. mubev, Deukbtbche 9el Die Colonel⸗Zeile.. 28 Pfg⸗ Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene RNedaktionsbureaus Redaktion 377 Auswärtige Inſerate! 30 in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Verlags⸗ 355 Schluß der Juſeraten⸗elunahme ſür das Mittagsblatt Morgens 3 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. ee Nr. 250. Mittwoch, 2. Juni 1909.(Abendblatt.) Ins Polenland. Eine Studienfahrt ſüddeutſcher Politiker und Journaliſten in die Oſtmark. G. Berlin, 1. Juni. Ertzebnis. Bevor ich nach Mannheim zurückkehre, will ich verſuchen in großen Zügen das Ergebnis unſerer Reiſe feſtzuhalten, und zwar noch unter den erſten friſchen Eindrücken, hier am Ausgangspunkt der Fahrt, in der Reichshauptſtadt, die zu⸗ gleich die Grenzſtadt zwiſchen Nord⸗ und Süddeutſchland iſt, über die hinaus nur wenige Süddeutſche in die meognita des deutſchen Oſtens vordringen. Eine Reihe ſüddeutſcher Parlamentarier, Landwirle und Journaliſten hat einen Einblick in die Oſtmark gewonnen, die ihnen nicht viel bekannter war als unſere überſeeiſchen Kolonien, ſie haben ſich beſtimmen laſſen durch die verſtänd⸗ liche Sprache der Tatſachen, den Standpunkt Preußens in der Polen⸗ und Oſtmarkenpolitik als berechtigt anzuerkennen, ein⸗ ſehen gelernt, daß eine Verſöhnungspolitik die Aulenfrage micht ihrer Löſung entgegenführen kann, einer Löſung im deutſchen Sinne, die heißt Schaffung der Ueberlegenheit des deutſchen Elementes, des Uebergewichts der Deutſchen auf dieſem Boden, den die Polen als ihren Beſitz und ihr Herr⸗ ſchaftsgebiet in ee, nehmen. Wir haben verſtehen ge⸗ lernt, daß die befondere Lage dieſes Gebietes auch beſondere Methoden der Behandlung erfordert, die uns menſchlich und heoreliſch nicht immer ſympathiſch erſcheinen, deren Nok⸗ wendigkeit wir aber 1 85 gelernt haben aus der Fülle der gebolenen Einzeleindrücke. Wenn in Gneſen ein Staats⸗ 4 Eirigten Staaten in Lehrlingszeugniſſen ſchreiben, der N. N. waus dem Großherzogtum“(eben die deutſche Oſtmark) uſw. — ſo beweiſt das, daß der Gedanke, noch iſt Polen nicht ver⸗ koren, in den polniſchen Herzen nicht untergegangen iſt und micht untergehen wird. Wir haben durch vorzügliche Kenner der oſtmärkiſchen Verhältniſſe die an ſich bewundernswerten kulturellen und religiöſen Organiſationen des Polentums uuns ſchildern laſſen, die alle dem einen Zwecke, der nationalpolitiſchen Wiedergeburt Polens, dienen. Wir haben begreifen gelernt, daß in dieſem Ringen um den Boden der Oſtmark nur energiſche und nachhaltige Abwehr unter Führung des preußiſchen Staates dem Deutſchtum den Sieg bringen kann. Es iſt uns in allen Anſprachen immer wieder zugerufen worden, helft uns, Ihr Süddeutſchen, in dieſem ſchweren Abwehr⸗ und Erhaltungs⸗ kampfe gegen das national viel geſchloſſenere und ziel⸗ bewußtere Polentum, dem noch dazu die römiſch⸗katholiſche Kirche ihren mächtigen Beiſtand leiſtet, und es iſt von ſüd⸗ deutſcher Seite, ich glaube ſagen zu können, mit von Tag zu Tag ſteigender Wärme die Verſicherung gegeben worden, wir ſind bereit zu helfen und mitzuarbeiten, da wir Verſtändnis für die Oſtmarkenfrage und Achtung vor der deutſchen Kultur⸗ arbeit gewonnen haben, die hier von den Söhnen aller deut⸗ ſchen Stämme nach preußiſcher Anleitung geleiſtet wird. Es 5 klang, aus allen Reden der Süddeutſchen immer wieder das eine Leitmotiy ſpröden Boden ſich wirklich ein blühendes anwalt mir erzählt, daß polniſche Handwerker in den Ver⸗⸗ empor, die Oſtmarkenfrage iſt keine preußiſche Frage, ſie iſt eine deutſche Frage und die geſamten deutſchen Volksſtämme dürfen ſich dem Mitwirken an ihrer Löſung nicht entziehen. Ich glaube, der Einblick in ſo manche gut gedeihende ſüddeutſche Siedelung hat nicht zum wenigſten dazu beigetragen, dieſe Erkenntnis zu fördern. Wie mancher Süddeutſcher hat auf deutſchem Boden im Oſten des Vaterlandes ſich eine auskömmliche Exiſtenz gegründet, wie mancher kann ſie ſich hier noch gründen, der ſonſt ſeiner engeren Heimat und ſeinem weiteren Vaterlande durch die Auswanderung über Meer verloren ginge. Und weiter, ſo freudig und gerne geben die ſüddeutſchen Oſtmarkenfahrer ihrer Bereitwilligkeit zur Mitarbeit Ausdruck, weil ſie an den zahlreichen Anſiedlungen, die beſucht und deren Bewohner interviewt wurden, erkannten, daß die Kulturarbeit, die hier geleiſtet wird, nicht verlorene Liebesmüh, daß die vielen Millionen der Anſiedlungskommiſſion nicht in Sand und Sumpf zwecklos hineingeſickert ſind, ſondern daß auf dieſem Wirtſchafts⸗ und Kulturleben auf im weſentlich bäuerlichen Grundlagen ent⸗ wickeln läßt, wovon wir glückverheißende Anfänge auf Schritt und Tritt beobachten konnten. Und ſo freudig und gerne gaben ſie der Bereitwilligkeit zum Mitarbeiten Ausdruck, weil ſie ſich überzeugen lonnten, daß in der kommiſſion ein tüchtiges, erſahrenes Beamtentum tätig iſt, in dem von engherzigem und verknöchertem Bureaukratismus nicht viel oder eigentlich garnichts zu ſpüren iſt. Dieſe harte wirtſchaftliche Aufgabe erzieht ihre Männer. Ein württem⸗ bergiſcher Abgeordneter fand durchaus ſeiner Reiſegefährten Zuſtimmung, als er in Danzig das Stück preußiſchen Beamtentums, das wir in mehrtägigem, ſehr innigem Ver⸗ kehr kennen gelernt, mit dem ſüddeutſchen Beanite ntum durch⸗ aus auf eine Stufe ſtellte. 2 So hat ſich zwiſchen der Oftmarkenſache, dem Oſtmarken⸗ berein, der Anſiedlungskommiſſton und Süddeutſchland in kurzer Zeit ein Band geknüpft, das nach meinen Beobachtungen und meiner Empfindung feſt ſein wird. Der Invaſion Süd⸗ deutſchlands in die Oſtmark 9275 ſo hoffe ich, eine Juvaſion, wenn nicht der Oſtmark, ſo doch des Oſtmarkenvereins in Süddeutſchland folgen. Der Journaliſten Sache, die teil⸗ nahmen, wird es ſein, ihr den Boden zu bereiten. naliſten, die mitfuhren, ſind wohl weit davon entfernt zu glauben, wir wären nun ſogenannte„Kenner“ der Oſtmark, aber wir haben ſo mancherlei Anregungen gehabt, ſo vielerlei Beobachtungen machen können, daß es uns nunmehr nicht ſchwer fallen wird, die Oſtmarkenfrage gründlich zu ſtudieren und ein eigenes Urteil über ſie zu gewinnen. Das wird nun unſere e Aufgabe ſein und die weitere Aufgabe, in unſeren Blättern in der intenſivſten Weiſe dieſes Kernproblem natio⸗ naler Politik zu behandeln, damit die und Miß⸗ verſtändniſſe über dieſen Teil preußiſcher Politik in Süd⸗ deutſchland ſchwinden und der; ene e im Süden des Vaterlandes aufnahmebereite Furchen finde. Denn noch⸗ mals und abermals, die Oſtmarkenfrage iſt eine deutſche Frage. Wir wollen, wie der Danziger Sei e treffend ausführte, nicht noch mehr ſlawiſches Gebiet dazu erwerben(es war in den letzten Tagen in den Zeitungen davon die Rede, Preußen wolle Ruſſiſch⸗Polen für 9 Milliar⸗ den erwerben) aber wir wollen die öſtlichen Provinzen, die . politiſcher lkeller Croberung beſitzen, Feuilleton. Paul Lindau. (Von Fedor von Zobeltitz, Berlin.) Man ſollte es nicht für möglich halten— aber es iſt ſchon burtstag. Seinen ſechzigſten verlebte er fern von der Stätte, in der ſein ganzes literariſches Weſen und auch ſeine queckſilberne Perſönlichteit wurzelt. Diesmal aber lann er nicht weg. Als 85 Dienſt“ feſt; er kann nicht wieder auskneifen, und ſo wird 4 er denn wohl das übliche Feſtbanklett üker ſich ergehen und ſich mit ſchönen Reden preiſen ſaſſen müſſen. Ich kenne ihn zu lange Aund zu gut, um nicht zu wiſſen, daß ihn dieſe„Ehrungen“ kaum ſeonderlich beglücken werden. Denn von allen den zahlloſen Un⸗ lugenden, die man auf ſein Haupt gehäuft hat, iſt die ihm ange⸗ dichtete„maßloſe Eitelkeit“ die unwahrſte. Er hat ſich durch ſein Leben eine große Schnuppigkeit bewahrt und gegen alle Anfein⸗ dungen, die ihm i in veichſter Fülle zuteil geworden ſind, ein„dickes Fell“ Nur ein einziges Mal war er dem Zuſammenbrechen nahe, als in der vielgenannten„Affäre Schabelski“ eine wütende Hetz⸗ gd gegen ihn losging und ſeine perfönliche Ehrt angefochten burde. Eine alltägliche Liebesdummheit, bei der die holde Weib⸗ it und ihre Beſchützer wahr: an dieſem 3. Junt feiert Paul Lindau ſeinen ſiebzigſten Ge⸗ Dramaturg und Direktor des Schauſpielhauſes hält ihn der„Kö⸗ keine beneidenswerten Rollen ſpielten, damals in einer i wale aufpebmlbt, die 25 nicht 13 zählten zwar auch ſeribſe chen Broſchüren an der Vorherrſchaft bes Judentums in der Li⸗ teratur eine Hauptſchuld aufgebürdet wurde, trat von vornherein als luſtiger Krakehler in die Oeffentlichteit. Schon als Zeitungs⸗ redakteur in Elberfeld regte ſich ſeine ſpöttiſche Ader, und als er das von Payne in Leipzig begründete„Neue Blakt“ übernahm, ging es erſt recht los. Da war es vor allem Bodenſtedt, derzeit einer der Ragenden auf dem deutſchen Parnaß, an dem er ſich rieb, und es war eine drollige Ironie des Schickſals, daß er ihn ſpeziell in ſeiner Eigenſchaft als Intendant eines Hoftheaters an⸗ griff, an deſſen Spitze er ſpäterhin ſelbſt einmal treten ſollte. Be⸗ kannter in der breiten Oeffentlichkeit wurde Lindau ſreilich erſt, als nach der damals üblichen Pariſer Studienzeit ſich in Ber⸗ lin feſtſetzte und hier„Die Gegenwart“ ins Leben rief, ein Blatt, das ſpäterhin in die Hände ſeines erbi ittertſten Feindes Maximi-⸗ lian Harden überging und das heute unter einem neuen Verlag eine Wiederauferſtehung zu feiern ſcheint, nachdem es jahrelang in Vergeſſenheit geraten war. Unleugbar war Lindau ein eminent geſchickter Redakteur. Von den führenden Geiſtern, die er an ſein Blatt zu feſſeln wußte, ſchied er nur diejenigen aus, die ihm perſönlich unſympathiſch wa⸗ ren, wie beiſpielsweiſe Gottſchall, gegen deſſen allerdings frag⸗ würdige Literaturgeſchichte er gewaltig vom Leder zog. Das Ge⸗ heimnis des großen Erfolges der„Gegenwart“ war die ſtraffe Aktuclität des Blattes; es war in der Tat ein Spiegel des geiſti⸗ igen Lebens— weniger Deutſchlands als Berlins: was in jener Zeit freilich nicht allzu viel zu ſagen hatte, aber jedenfalls unge⸗ mein, Naälierlich war. Wenn man die bene Reihe der man, daß die meiſten Abonnenten 1 ſo recht 495 Deu ch e begreifen U. a Wir Jour⸗ Sprachſchatz und über die Witztechnik Spitzers veröffentlicht boft der literariſche Ernſt und traf ſicher das Ziel. 5 7 hatte, 1 der ernſtere ee Deutſchland erhalten durch die gemeinſame Arbeit er deutſchen Stämme. Und ſchließlich noch, über das eigenlliche bge problem hinaus, zwiſchen Nord und Süd des weiten Vater⸗ landes iſt auf dieſer harmoniſch verlaufenen Fahrt wiederum einmal eine Brücke beſſeren gegenſeitigen Verſtändniſſes, größ erer gegenſeitiger Wertſchätzung geſchlagen worden. Es iſt eine ganz unleidliche Sitte, wenn der Süddeutſche ſi mit beſonderen Vorzügen vor dem Norddeutſchen ausgerüſt. glaubt und der Prelße höhniſch auf den Süddeutſchen her blickt. Im Remter der Marienburg feierte ein Archivrat au Danzig Süddeutſchland als die Heimat deutſcher Kunſt u Poeſie und Profeſſor Hieber pries den Norden Deutſchla wegen ſeiner Tapferkeit, ſeines Mutes, ſeiner Treue. So es immer. Wir wollen uns freuen des Reichtums an ind duellen Zügen, die den deutſchen Volksſtämmen eigen— wir ſollen uns nicht abſchließen gegeneinander, ſondern uns durch⸗ dringen und ergänzen, die Stammesindividualitäten zu⸗ ſammenführen zu einem großen Zweck, dem Dienſt am gemein. ſamen deutſchen Vaterlande. Die beliebte Redensart, ein Süd⸗ deutſcher könne nichts von norddeutſchem Weſen verſtehen und umgekehrt, ein Norddeutſcher nichts von ſüddeutſcher Ark, ſie iſt uns auf dieſer Reiſe in ihrer ganzen partikulariſtiſchen Hohlheit und Lächerlichkeit erſchienen. Wir haben uns ſehr bald zueinandergefunden und einander verſtanden, weil wir die höchſt überraſchende Entdeckung machten, daß wir doch alle Söhne der einen deutſchen Erde ſind und als ſol ſo grundverſchieden voneinander ſein können, wie die partikulariſtiſche Phraſeologie behauptet. Wir haben auf 8 0 e, die ſo überreichlich Gelene nheit bot⸗ N dorddeni 5 in erſter Reihe fühlen gelerut. Das war ein 205 uUnd wenn Hieber im Danziger Ratskeller ſcherzha er wolle im Reichstage vorſchlagen, es ſollten auf Reichst öfters derartige Reiſen in die Oſtmark gemacht wer iſt der Grundgedanke wirklich nicht übel. Nord und S ſollten tatſächlich innigeren Verkehr miteinander ſuchen aus der Bewahrung der Stammesindividualität das häßli Element des Stammesdünkels auszuſcheiden. So mag un denn auch unſere Oſtmarkenfahrt als ein Schritt auf de Wagz zu innigerer innerlicher Verſchmelzung Der ſchen Stämme politische Uebersicht. *Mannheim, 2. Juni 1909 Oſtmarkenſtipendien. e Eine der wichtigſten Aufgaben praktiſcher völk Kleinarbeit in den Oſtmarken iſt die fachtechniſ Ausbildung des deutſchen oſtmärkiſchen Handwerker Gewerbeſtandes. Im Nationalitätenkampfe, der ſich der Hauptſache auf dem Gebiete des Wirtſchaftsleben ſpielt, wird an letzter Stelle das wirtſchaftl Uebergewicht von entſcheidender Bedeutung ſein, dieſes iſt zweifellos an eine tüchtige fachtechniſche Ausbil gebunden. Um dieſe Auck den Aubemittel ten oſtm Plögenſee ktoſteten)“ waren keineswegs die allein Maßgeb en wir finden in den erſten Jahren u. a. auch Bluntſchli, Carrière, Bamberger, Ruge, Hartmann, Dühring, Bißr Lasker, Holtzendorff, Friedrich Kapp, Vincke, Kirchmann ve ten. Aber den Ton gab Lindau doch ſelbſt an, und der 158 der pläſierliche, der dem Publikum ſo gut gefiel. Mit der Satyre begnügte Lindau ſich nicht allein. In kritiſchen Streifzügen ſchlachtete er mit erbarmungsloſer Laune die Kleinen und Kleinſten ab, wie ſie ihm gerade in den Wurf men. Derſelbe Mann, der eine ausgezeichnete Molisre⸗S geſchrieben, der viel Kluges über Muſſet, über Viktor Hu hatte, deſſen„Dramaturgiſche Blätter“ und„Geſammelte ſätze“ eine Fülle grundgeſcheiter Bemerkungen enthalten, gef ſich darin, in ſeinen„Harmloſen“ und„Ueberflüſſigen Briefer ſeinen„Literariſchen Rückſichtsloſigkeiten“ und ähnlichen Schri chen ſeiner Spottluſt zu raſender Carriere die Zügel ſchießer laſſen. In ſeinen„Nüchternen Briefen aus Bayreuth“ verulkte er auch Wagner— das war nicht das ſchlimmſte. Bei Wagner forderte der Gegenſatz des äußeren Menſchen zu ſeinem In⸗ nium, ſorderte auch das verblüffende Neue ſeiner Muſik zur S tire heraus; aber das winzige Geſindel, das Lindau mit V. liebe verwurſtelte, war der Satire nicht wert. Immerhi nicht vergeſſen werden, daß ſeine Kritik doch auch vielfach Punkte berührte. Hinter ſeiner graziöſen Fripolität ſtand Lindaus erſte Dramen„Marion“, Maria Masdale „Diana“ hielten ſich noch ganz unter dem Einfl Mache; Dumas und Sardou, von denen Nir dau nzöſiſchen un 2. Seite. ** Genueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 2. Juni. Handwerkern zuteil werden zu laſſen, hat der Peutſche Oſtmarkenverein bereits im Jahre 1896 einen Stipendien fonds gegründet, der mit den inzwiſchen hinzugekommenen drei Stiftungen(1900 Dr. Ferdinand von Hanſemann⸗Stiftung, 1907 Jaite⸗Stiftung und Harkort⸗ Stiftung) z. Zt. über ein feſt angelegtes Kapital von rund 97000 M. verfügt, deſſen Zinſen zweimal im Jahre zur Verteilung gelangen. Der Verein iſt in der Lage geweſen, bisher insgeſamt rund 50 000 M. an 272 Stipendiaten zu vergeben; darunter an 105 Handwerker aller Art, Klein⸗ kaufleute und bäuerliche Wirte, an 91 angehende Volksſchul⸗ lehrer(Präparanden und Seminariſten), an 40 Baugewerks⸗ ſchüler, Meliorationstechniker und dergleichen, an 36 Studie⸗ rende, und zwar 17 Mediziner und Tierärzte, 7 Philologen, augenmerk richtet der Verein freilich darauf, Hand⸗ werkern, Gewerbetreibenden und bäuer⸗ lichen Wirten die Möglichkeit zur Erlangung einer guten fachtechniſchen Ausbildung zu geben, weil gerade hier⸗ für keinerlei andere Fonds von ſtaatlicher oder privater Seite zur Verfügung ſtehen. Zum Beſuch von höheren wiſſenſchaft⸗ lichen Lehranſtalten werden Stipendien nur in ausnahms⸗ weiſen Fällen gewährt und zwar namentlich mit Rückſicht auf die großen Schwierigkeiten, die ſich der ſpäteren Nieder⸗ laſſung dieſer Stipendiaten(Aerzte, Tierärzte, Rechtsanwälte) und ihrem wirtſchaftlichen Fortkommen in der Oſtmark ent⸗ gegen ſtellen. Die Statiſtik zeigt, daß die akademiſchen Berufsſtände der Aerzte, Tierärzte, Rechtsanwälte meiſt über⸗ füllt ſind. Es fehlt alſo keineswegs an deutſchen Vertretern dieſer Berufe. Es beſteht nur die große Schwierigkeit, ſie zur Niederlaſſung in den Oſtmarken zu veranlaſſen, weil eben infolge des von polniſcher Seite ſyſtematiſch durchgeführten Boykotts, die wirtſchaftliche Exiſtenzmöglichkeit für einen deutſchen Arzt, Tierarzt und Rechtsanwalt inmitten einer überwiegend polniſchen Bevölkerung überaus ſchwierig iſt. Und hieran kann auch die ſchriftliche Verpflichtung nichts ändern, die jeder Stipendiat eingehen muß, nach ſeiner Aus⸗ bildung mindeſtens fünf Jahre lang in den Oſtmarken tätig zu ſein. Geſuche von Präparanden und Seminariſten werden neuerdings garnicht mehr berückſichtigt, da der Verein der Anſicht iſt, daß es bei ſeinen verhältnismäßig geringen Mitteln nicht zu ſeinen Aufgaben gehören kann, dafür zu ſorgen, daß der Staat ſich genügende Lehrkräfte für den Oſten ſichert. Wie ungerechtfertigt die von Zentrumsblättern erhobene Behauptung iſt, daß„unter der Flagge der Stärkung des gefährdeten Deutſchtums in der Oſtmark“, durch dieſen Stipendienfonds nur„eine Stärkung des Proteſtantismus in den Oſtprovinzen“ bezweckt werde, beweiſt am beſten die Tatſache, daß unter den 272 Stipendiaten des Vereins ſich nicht weniger als 40 Katholiken befinden. Da die vorhandenen Mittel natürlich aber bei weitem nicht ausreichen, um allen Anforderungen zu genügen, ſo muß der Oſtmarkenverein fortgeſetzt bemüht ſein, das Kapital des Stipendienfonds zu vermehren. Einmalige größere Zu⸗ wendungen oder laufende Jahresbeiträge werden daher er⸗ beten an den Stipendienfonds des Deutſchen Oſtmarken⸗ bpereins, Berlin., Augsburgerſtraße 1. Legenden. Die„Nak. Lib. Korreſp.“ ſchreibt: Was in dieſen Tagen von den vereinigten Schriftgelehrten der neuen Mehrheit zuſammenge—fabelt wird, geht allgemach ins Aſchgraue. Alle dieſe kühnen Behauptungen im einzelnen zu widerlegen iſt ſchlechterdings unmöglich. Nur ein paar von dieſen„Lügenten“, die ſafkigſten, am leichteſten irre⸗ führenden, greifen wir für heute heraus! Das„Reich“ glaubt uns verraten“ zu müſſen, daß die Wege der„neuen Mehr⸗ heit“ auch eine Minorität der nationalliberalen Partei gehen würden. Das wäre, wir glauben es gern, der konſervativ⸗ Herikal⸗polniſchen Koterie ſehr erwünſcht. Aber ſie wird lange warten müſſen. Nie iſt— wir können es nur immer wiederholen— die nationalliberale Partei ſo geſchloſſen ge⸗ weſen als in dieſen Tagen. Wer die letzte Zentralvorſtands⸗ ſitzung erlebt hat weiß, daß die Hoffnungen auf ein Aus⸗ einanderfallen, auf irgendwelche Abſplitterungen von dem Gros der Fraktion eitel ſind. Die zyniſche Brutalität unſeres Großagrariertums iſt ſchließlich eben auch den Sanftmütigſten ins Geblüt geſtiegen. Einer Korrektur bedürfen auch die Darſtellungen der konſervativ⸗klerikalen Preſſe über die Niederlegung der Kommiſſionsberichterſtattung durch die Abgg. Dr. Weber und Fuhrmann. In einer ſo ſcharf zugeſpitzten Situation wie der gegenwärtigen ging es nicht an, daß die Berichterſtatter der Kommiſſion der Minorität angehörten. Nicht etwa ſeinen Dramen ſchlug er zuweilen kriminaliſtiſche Motive an. Das liebte er; bei großen Verbrechen den geheimen Triebfäden nachzuſpüren, war eine gewiſſe Paſſion von ihm. Seine Bücher „Die Ermordung des Advokaten Bernays“,„Intereſſante Fälle“, „Der Mörder der Frau Marie Ziethen“ waren Niederſchläge dieſer Beſchäftigung mit kriminaliſtiſchen Stoffen. Aber wenn ſeine ſcharfſinnigen Unterſuchungen im Falle Ziethen zu glückli⸗ chen Reſultaten führten— im Falle Molitor verſagte ſein Urteil. Das war eine ſchwere Zeit für den alt gewordenen Mann, als ihm die Klage drohte.„Bei einem Wirte wundermild“ wie vor fünfunddreißig Jahren in Plötzenſee konnte er diesmal keine Gaſtlichkeit verlangen; eine härtere Strafe drohte ihm und er und ſeine Freunde konnten froh ſein, daß ein Vergleich die Angelegen⸗ heit aus der Welt ſchaffte. Lindau als Theaterdirektor iſt ein beſonderes Kapitel. Der vielſeitige Mann ſaß immer ſchnell in allen Sätteln feſt. Von ſeinen Zeitſchriften leit außer den ſchon genannten noch„Nord und Süd“, die einflußreichſte Konkurrentin der„Deutſchen Rundſchau“, heute unter der Leitung Max Osborns. Ein ande⸗ res Blatt, das ſpeziell reichshauptſtädtiſche Intereſſen vertreten ſollte und„Berlin“ hieß, verſchied dagegen ſchon nach kurzem Le⸗ ben. Nach Meiningen kam Lindau von Dresden aus, wohin er ſich infolge des Schabelski⸗Zwiſchenfalls zurückgezogen hatte. Dann übernahm er das Berliner Theater und ſpäter das Deutſche. An den drei Stellen hat er ſich als künſtleriſch empfin⸗ dender und auch als kluger Direktor erwieſen(„Alt⸗Heidelberg“), bis ein Zuſammentreffen widriger Umſtände ihn zwang, das Deutſche Theater an den glücklicheren Reinhardt abzugeben. Nun widmet er dert Königlichen Schanſpielhauſe ſeine Kraft. Daß er Ibſen und Hauptmann die heiligen Hallen wieder erſchloſſen hat, iſt ſein erſtes Ver dienſt. Was er ſonſt noch als Vertreter auswärtiger Blätter, als 4 Juriſten, 3 Theologen und 5 Polytechniker. Sein Haupt⸗ weileren Luſtſpiele, die ich nicht erſt aufzuzählen brauche. In weil ſie dadurch für das Plenum lahm gelegt würden. Aber in ſo kritiſchen Stunden kann man einem, der ſich ſelbſt zur Minderheit zählt und mit ihr fühlt, doch unmöglich zu⸗ muten, daß er— wozu er als Berichterſtatter der Kom⸗ miſſion verpflichtet wäre— die Beſchlüſſe der Mehrheit ver⸗ tritt. Tut ers dennoch, ſo tut ers nur mit halbem Herzen. Deshalb war, was die Herren Dr. Weber und Fuhrmann getan haben, lediglich die Erfüllung einer Pflicht des Taktes und parlamentariſchen Anſtandes. Der Wochenſchauer der „Kreuzztg.“, dem dieſe aufregenden Zeiten offenſichtlich ſchlecht bekommen, ſpricht von Obſtruktion.„Paule, Du raſeſt.“ Ueber die Haltung der nationalliberalen Partei zur gegenwärtigen innerpolitiſchen Lage ſchreibt die„Nat. Lib. Korreſp.“ in einem weiteren Artikel: Wir hegen nicht den Ehrgeiz, bei allem dabei ſein zu müſſen, und es ſcheint uns unter Umſtänden verdienſtlicher, beiſeite zu ſtehen, als eine Geſetzgebung mitzumachen, die nach unſerer ge⸗ wiſſenhaften Prüfung die ſchwerſten Schädigungen über Reich und Nation heraufführen muß. Herr Friederich Lange verheißt uns gwar, daß die Schuld„mit ungleich ſtärkerer Wucht“ als die Kon⸗ ſervatiben und den Bund der Landwirte die Nationalliberalen treffen müßte. Und indem er(was uns um des Fürſten Bülow willen leid täte) ſich als ein Eingeweihter des Kanzlerhauſes gibt, erzählt er: Fürſt Bülow werde aller Wahrſcheinlichkeit nach die Finanzreform nehmen, tvo er ſie bekommen könne, die politiſchen Folgerungen aber aus dieſer nationalen Pflicht ſich vorbehalten. Weder an dem einen noch an dem andern werden wir, wenn er wirk⸗ lich ſo empfände, den Fürſten Bülow hindern können. Nur in aller Beſcheidenheit anmerken, daß unfere Auffaſſungen von natio⸗ naler Pflicht dann eben andere ſind. Das Donnerwort von der „großen Finanzreform“ ſchreckt uns nicht mehr. Bei uns zu Lande pflegen die Finanzreformen grundſätzlich groß zu ſein und immer ſtellt ſich dann nach einiger Friſt heraus, daß die große Reform eigentlich eine Keine war, und daß wir von neuem anzufangen haben. Viel anders wird es— zumal nach dieſer weiß Gott nieder⸗ ziehenden Vorgeſchichte— auch h uer nicht werden. Deshalb werden wir durch keinerlei außerhalb der Sache liegende Argumente uns in unſerem pflichtmäßigen Ermeſſen beirren laſſen. Für eine Steuergeſetzgebung, die den Kleinen und Klein⸗ ſten den Daumen ins Auge drückt und ſonder Scham und Scheu für eine ohnehin nicht gerade notleidende Schicht Spezialvorteile aller Art zuſammenzuraffen giert, werden wir nicht zu haben ſein. Das— und nur das allein— iſt uns natiomale Pflicht. Ueber die Gründe für den Auszug der Liberalen wird der„Magdeb. Ztg.“ aus nationalliberalen Kreiſen u. a. geſchrieben: Vor dem Auseimandergehen des Plenums hatte eine Sitzung des Seniorenkonvents unter dem Präſidium des Grafen Stolberg ſtattgefunden, in der mit voller Einmütigbeit beſchloſſen wurde, im Plenum die Beratung der indirekten Erſatzſteuern: Kaffee⸗ zoll und Zündhölgchenſteuer, am 16. Juni zu beginnen. Dann war beabſichtigt, die Erbanfallſteuer, deren Einbringung Schatzſekretär Sydow angekündigt hatte, und, was noch etwa an Auflagen auf Börſe und Banken zu erwarten war, zu erörtern, Dieſe Verabredung wurde nun mit einem Male in der Kommiſſion von den Konſer⸗ vatiwen und dem Zentrum, ohne daß die Liberalen auch nur ver⸗ ſtändigt wurden, umgeſtoßen. Der Kaffeezoll ſollte jetzt gleich in direkten Erſatzſteuern. Von konſervativer Seite war man einfach an das Reichsſchatzamt herangetreten und hatte ſich von ihm das Mate⸗ rial zu den Vorlagen geben laſſen, die die Regierung hätte dem Plenum unterbreiten ſollen. Das betrachtete mam auf liberaler Seite mit Recht als durchaus unloyal; es war ein offener Bruch der Abmachung des Seniorenkonvents. Ob durch dies Verfahven Zeit ge⸗ ſpart wird, iſt auch noch nicht ſicher. Es iſt freilich ſchon früher vor⸗ gekommen, daß in der Kommiſſion Initiativanträge eingebracht wurden. Es haben z. B. die Abgg. Baſſermann und Paaſche einmal — es war Geld für Flottenzwecke nötig— in der Kommiſſion Abgaben auf Schaumwein, Kognak uſw. beantragt. Damals ſprach keine Verabredung dagegen und damals wurden die Geſetzesvor⸗ ſchläge im Plenum als Initiativanträge nochmals eingebracht und in drei Leſungen ordnungsmäßig erledigt. Wenn nun bei der künftigen Plenarbevatung über die Steuervorſchläge, die von den vereinigten Konſervativen und Klerikalen gemacht ſind, die Verwei⸗ ſung an eine Kommiſſion beantragt wird, muß dieſe erfolgen und die Kommiſſionsberatung wird nicht geſperrt. Der zweite Grund für den Auszug der Liberalen war die Zumutung, über wichtige Geſetze, die abends um 9 Uhr den liberalen Abgeordneten ins Hotel geſchickt wurden, bis zum nächſten Vormit⸗ tag um 10 Uhr einen Beſchluß fix und fertig zur Hand zu haben. Es war auf dieſe Weiſe den liberalen Abgeordneten unmöglich gemacht die Entwürfe ordentlich zu prütfen, ſie mit der Fraktion zu beraten und Fachleute zu hören. Dieſes Verfahren wurde von den Liberalen als brutale Vergewaltigung empfunden und ſie ſagten ſich, daß es mit ihrer Ehre als Abgeordnete, die für ihre Entſchei⸗ dung dem Lande verantwortlich ſind, nicht veveinbar ſei, ſich am den Sitzungen noch weiter zu beteiligen. der Kommiſſion beraten werben, dazu eine Fülle von andeven in⸗ Die Niederlegung des Berichterſtatteramtes durch die liberalen Abgeordneten ergab ſich daraus, daß die geſetzgeberiſche Arbeit der Konſervativen und des Zentrums Bahnen einſchlug, die von den kiberalen Abgeordneten keineswegs gebilligt wurden. Sie wären in die unhaltbare Poſition gekommen, daß ſie Steuerentwürfe hätten rechtfertigen müſſen, die ſie nach ihrer innerſten Uebe g ver⸗ warfen. Wenn bei kleinen Vorlagen über einen ſolchen Konflikt gelegentlich hinweggeſchritten wird, ſo erſchien das doch nicht an⸗ gängig bei Geſetzen von der Bedeutung der Steuervorla⸗ Unmög⸗ lich auch hätten die liberalen Abgeordneten darauf verzichten kön⸗ nen, ihre perſönliche Gegnerſchaft gegen die Entwürfe im Plenum zum Ausdruck zu bringen. Uebrigens befinden ſich die liberalen Abgeordneten in dieſem Punkte in Uebereinſtimmung mit der An⸗ ſchauung der Mehrheit, denn die Konſervativen haben ſelbſt wäh⸗ rend der Kommiſſionsverhandlungen verlangt, daß für den Werk⸗ zuwpachsſteuerantrag nicht ein liberaler Abgeordneter, ſondern der Abgeordnete Raab(Wirtſch. Vgg.) Berichterſtatter wurde. Die Sezeſſion der Liberalen iſt nun fretlich nicht ſo zu verſtehen, daß ſie überhaupt nicht mehr poſitiv an der Finanzreform mitarbei⸗ ten wollen. Wenigſtens die Nationalliberalen haben einſtweilen durchaus die Abſicht, an der zweiten Leſung im Plenum ſich zu. beteiligen, namentlich an der Beratung der alten, von der Regie⸗ rung ordnungsgemäß eingebrachten Steuervorlagen. Deutsches Reich. — Kotierungsſteuer und Bodenkredit. Man ſchreibt der „Freiſinn. Ztg.“: Ob die Urheber dieſes von einer konſerva⸗ tiv⸗klerikalen Mehrheit der Finanzkommiſſion des Reichs⸗ tags befürworteten Antrages ſich, wie über ſo vieles, auch darüber im Unklaren geweſen iſt, was für eine Verteuerung des Bodenkredits ein dieſem Antrage entſprechendes Geſetz zur Folge haben müßte? Für vierprozentige Pfandbriefe, Kommunalobligationen und Kleinbahnobligationen würde bei einem derzeitigen Kursſtand von 100 pCt. der Zinsertrag dann nur noch 3,90 pCt., ihr Kurs alſo— um 3 PpCt. niedriger — nur noch 97 pCt. betragen. Allein der Obligatonenumlauf unſerer Hypothekenbanken, welcher am 31. Dezember 1908 9627 Millionen Mark betrug, würde hiernach mit einer Jahresſteuer von 9 267 000 M. gebüßt werden. Es liegt auf der Hand, daß hieraus eine erhebliche Verteuerung des Bodenkredits und dementſprechend der Wohnungen ſich er⸗ geben würde. — Der Antiultramontane Reichsverband hält am Sonntag, den 6. ds. Mts., in Eiſenach, Hotel„Kaiſerhof“, ſeine dritte Tagung ab. Die Mitgliederverſammlung beginnt vormittags 10 Uhr. Der Tagung geht eine Volksverſammlung voraus, in der Graf von Hoensbroech über:„Iſt das Zentrum eine nationale Partei?“ ſprechen wird. — Kundgebung zur Reichsfinanzreform. Der Vorſitzende des Bundes der Induſtriellen, Herr Geheimer Kom⸗ merzienrat Hermann WirthBerlin, iſt in das Präfidium für die Veranſtaltung einer Kundgebung aus Induſtrie, Handel und Bankweſen gegen die Beſchlüſſe der gegenwärtig noch beſtehenden Reichstagskommiſſion zu den Beſitz⸗ ſteuern eingetreten. Der Bund der Induſtriellen hatb nun⸗ mehr ſämtliche ihm angeſchloſſenen Vereine und Verbände aufgefordert an der für Samstag, den 12. Juni ds. Is. in Berlin(Philharmonje) vom Zentralverband des deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes in Gemeinſchaft mit dem Direk⸗ torium des Zentralverbandes Deutſcher Induſtrieller ein⸗ berufenen Verſammlung keilzunehmen und zahkreiche Abge⸗ ordnete zur Teilnahme anzumelden. — Boykottierung dentſcher Waren in Polen. Wie ſeinerzeit das öſterreichiſche Handelsminiſterium, ſo hat ſich auch das britiſche Handelsamt durch ſeinen Konſul in Warſchau Bericht erſtatten laſſen über die Ausſichten, deutſche Waren auf dem polniſchen Markte zu verdrängen. Den Inhalt des Berichts, der ſeinerzeit den Organen der britiſchen Handelswelt ver⸗ traulich mitgeteilt worden, hat die Kölniſche Zeitung dieſer Tage veröffentlicht. Es geht daraus hervor, i Großbritannien wirklich der Meinung war, auf den polniſchem Markt anſtelle Deutſchlands treten zu können. Damit ſcheint man ſich nun freilich verrechnet zu haben. Obwohl nach dem Bericht des britiſchen Konſuls die„geſamte polniſche Bevölke⸗ rung gegen Deutſchland aufgebracht und die Tür für britiſche Waren jeder Art geöffnet“ war, ſo iſt doch die Boykott⸗ bewegung ziemlich ergebnislos verlaufen. Der Abſatz deut⸗ ſcher Waren nach Ruſſiſch⸗Polen und überhaupt nach Rußland hat, wie die ſtatiſtiſchen Zahlen für das letzte Jahr deutlich erkennen laſſen, nicht etwa abgenommen, ſondern ſogar noch zugenommen. Englands Ausfuhr nach Rußland iſt dagegen zurückgegangen, die Bemühungen des britiſchen Handelsamts waren demnach vergeblich. — Ein„Reichsverband Deutſcher Aerzte“ iſt am 2. Mai in Berlin gegründet worden, der als richtunggebende Beſtimmung Feuilletoniſt, als Kritiker, als Berichterſtatter über alle möglichen Ereigniſſe geſchrieben hat, läßt ſich ſchwer aufzählen. Ein paar Bände Dramaturgie, ſeine Briefe an die„Kölniſche Zeitung“ und einiges andere hat er geſammelt. Aber hunderte von weiteren Auffätzen ſind noch in den Blättern verſtreut; eine Bibliographie würde viel Platz erfordern und ziemlich zwecklos ſein. Jedenfalls iſt auch ſein Fleiß rühmenswert: er hat ſein Leben genützt, nicht nur genoſſen. Und wenn es der Siebzigjährige heute überſchaut, dies. Leben mit ſeinen großen Erfolgen, ſeinen Auerkennungen, ſeinen tüchtigen Leiſtungen und der Spreu unter dem Weizen, ſeinen mancherlei Dummheiten und Nichtigkeiten: ich glaube nicht, daß er es bereut. Er hat oft recht wahllos von ihm genommen— es hat ihm dafür aber auch viel gegeben.„ Buntes Feuflleton. — Wie Abdul Hamid in der Gefangenſchaft lebt. Von dem Major Fethi Bey, dem türkiſchen Offizier, dem in Saloniki die Ueberwachung des Exſultans übertragen iſt, erhielt der Korreſpon⸗ dent des Temps eine Schilderung des Lebens Abdul Hamids in der Villa Allatini und der Vorgänge, die den Exſultan beſtimmt haben, ſeine austwärtigen Bankdepoſiten der konſtitutionellen Regierung zu überweiſen.„Als ich von Konſtantinopel die Anweiſung erhielt, von dem Suktan die Herausgabe ſeiner ausländiſchen Bankdepoſiten zu verlangen, benachrichtigte ich ſofort den Intendanten Muhſin Bey und erſuchte ihn, ſeinem Herrn mitzuteilen, daß ich einen Auftrag bei ihm zu erfüllen habe. Ich wurde ſofort empfangen, überreichte ihm die empfangene Depeſche und riet ihm, die Summen von den Banken zurückzuziehen.„Und wenn ich Ihren Rat befolge, welche Garantien bieten Sie mir? Ich möchte meine perfönliche Frefheit garantiert wiſſen und auch die Zukunft meiner Kinder.“ Ich antwortete, daß die Zukunft ſeiner Kinder ſichergeſtellt ſei, ſeine berſönliche Freiheit aber aus Gründen der Staatsraiſon einſtweilen (unmöglich ſei.„Die Zukunft,“ ſo ſagte ich,„hängt von Ihnen ab und, bon den Gefühlen, die Sie der neuen Regierung bezeugen.“ Nach kurzer Ueberlegung verlangte Abdul Hamid 24 Stunden Be⸗ denkzeit. Am nächſten Morgen ließ er mich rufen und überreichte mir die fertigen Briefe für die Banten. Die Umſchläge waren offen. Er verlangte von mir nur eine Quittung über die Uebergabe dieſer Briefe, die ich ihm ſofort gab.“ Fethi Bey erzählt, daß der Sultan ihn ſehr freundlich empfing und zu empfangen pflegte.„Sobald ich eintrete, erhebt er ſich, begrüßt mich in kürkiſcher Weiſe, dann ſetzt er ſich und ladet mich ein, ihm gegenüber auf dem Seſſel Pbatz zu nehmen. Ich ſehe ihn übrigens nur, wenn ich einen beſonderen Auftrag auszuführen habe; gewöhnlich verkehre ich mit ihm nur durch Vermitllung des Intendanten. Er iſt ſehr neugierig; ſobald er erfährt, daß ich in der Villa bin, läßt er mir durch den Inten⸗ danten einen Haufen Fragen über Konſtantinopel, den neuen Sul⸗ tan, Saloniki, über die Armee ſtellen. Seit dem 23. Mai empfängt er auch Zeitungen und zwar den Tanin, den Sabah und die Neni Gazetta. Ausländiſche Zeitungen empfängt er einſtweilen noch nicht. Seine Gedanken beſchäftigen ſich unausgeſetzt mit der Furcht vor⸗ dem Tode. Immerhin ſcheint er ſich nach und nach zu beruhigen. Er begreift, daß man nichts gegen ſein Leben beabſichtigt. Vor drei oder vier Tagen erſchrak er heftig und zitterte, weil er in der Nähe der Villa einige Flintenſchüſſe hörte. Wir beruhigten ihn und ſagten ihm, daß die Schüſſe von einem Knaben herrührten, der auf die Spatzenjagd gezogen war. Der jugendliche Jäger iſt übrigens ber⸗ anlaßt worden, ſeine Jagdleidenſchaft künftig zu beherrſchen. Die Nervoſität und Erregbarkeit des Sultans hat ſich gebeſſert. Als er vor einigen Kagen vergeblich auf einige Perſönlichkeiten wartete, die er zu ſich gebeten hatte und unter denen auch einige Frauem waren, wurde er allerdings wütend.„Sie wollen mich langſam durch die Furcht, die Langetveile und durch Quälereien ermorden,“ ſchrie er;„ich bin hier ſchlecht untergebracht, die Zimmer ſind faſt ohne Möbel. Wenn ich ettwas verlange, wird es mir verſprochen, daun aber nichk Wort gehalten!“ Er proteſtiert auch gegen die 1000 türkiſche Pfund, die ihm ausgeſetzt ſind und die er für unzureichend Hält.„Denn man hat mir alles genommen, ſogar meine Kleider.“ Und dann ſprach er von den großen Summen, die er ſeinem Bru⸗ der Murad und dem jetzigen Sutan gegeben habe. Die Zimmer des daß man in — Wemhel 2. Funi. 5 2 benerskeunzeiger.(Abenbtlnt) . Seite. ſeines Programms die proklamiert:„Regelun des Arztſyſtems durch freie Vereinbarung zwiſchen 558 be. teiligten Krankenkaſſen und Aerzten“. Die Tendenz dieſes Reichsverbandes erkennt man aus einem an ſämtliche Aerzte Deutſchlands gerichteten Zirkular, in dem die Verſuche der beſtehenden großen Aerzteorganiſationen,„den Krankenkaſſen die freie Arztwahl aufzuzwingen“, gemißbilligt werden. Weiter wird das von dem Leipziger Verbande gegenüber dem Entwurf zur Neichsverſicherungsordnung proklamierte„letzte Mittel“, der Generalſtreik der Aerzte, für„ethiſch verwerflich und politiſch undurchführbar“ erklärt. Das Standeswohl, ſo heißt es weiter, fordere es,„daß die beſonnenen Elemente des Aerzteſtandes ſich zuſammenſchließen und noch vor der unmittelbar bevorſtehenden Ver ſicherungsreform einen Ein⸗ fluß auf dieſe zu gewinnen ſuchen“. Für die Kaſſenpraxis ſtellt der Reichsverband folgende Hauptforderungen:„Schrift⸗ liche Verträge, angemeſſene Aerztehonorare, unparteiiſche 1 Ginigungskommiſſion.“ Badiſche Politik. Kommunalwahlen Juni. Bei der am Samstag ſtattgehabten Wahlen der 3. Klaſſe in den Bürgerausſchuß ſiegte die Liſte der ſogen. Oppoſitionellen mit durchſchnittlich 105 bis 117 Stimmen. Auf den Gegenvorſchlag entfielen 45 bis 51 Stimmen. * Reilingen, 1. Juni. Bei der Bürgerausſchuß⸗ 15 der Niederſtbeſtenerten ſiegte die Vie der Oppoſitions⸗ 8 var ei. Dritter Bundestag der techniſch⸗ induſt! iellen Beamten. (Eigener Bericht.)] 3 sh. Berlin, 1. Juni. Im weiteren Verlaufe ſeiner Verhandlungen beſchäftigte ſich der Bundestag mit dem Entwurf einer 1 8 Reichsverſicherungsordnung.⸗ Nach einem Referat des Bundesſekretärs Granzin wurden eine Reihe von Leitſätzen angenommen, in denen die verſicherungsordnung als eine Etckppe auf dem Wege zur Verein⸗ heitlichung der ſozialen Verſicherungsgeſetzgebung bezeichnet wird. Bei den allgemeinen Organiſationsgrundſätzen wird ſtatt der Be⸗ ſtallung der Verſicherungs⸗Amtmänner durch die Behörden die Nenre dert, weil gerade dieſe Verſicherungs⸗Amtmänner Männer des Vertrauens ſein müſſen, die eben nur durch geheime Wahl er⸗ mittelt werden können. Bezüglich der Krankenverſicherung for⸗ dern die techniſchen Angeſtellten vor allem die Beſeitigung der Betriebskrankenkaſſen, da die Zuſammenſetzung des Vorſtandes in dieſen Kaſſen die Teilnahme der Verſicherungspflichtigen an der Selbſtverwaltung illuſoriſch mache und die Beibehaltung dieſer Kaſſen ebenſo wie die der Innungskaſſen die Zerſplitterung in 4 der Krankenverſicherung fördere. Für die Privafangeſtellt en wird außerdem die Ausdehnung der Verſicherungspflicht bis zur Ge⸗ haltsgrenze von 5000 Mark gefordert. Energiſch zu proteſtieren ſei gegen die Ausſchaltung jeder Selbſtverwaltung in den Land⸗ krankenkaſſen und gegen das vom Belieben der Regierung ab⸗ hängige Wahlrecht, da bei dem hohen Prozentſatz dieſer Gruppe von Verſicherungspflichtigen eine ſchwere Gefährdung des Selbſt⸗ beſtimmungsrechtes für die geſamte fürchtet werden müſſe. Vor allem aber verlangen die Leitſäze entgegen dem Entwurf der Regierung, daß das Verhältnis der Beitragszablung(Arbeitnehmer 25, Arbeitgeber 7ÿ beibehalten werde. In der Unfallverſicherung wird die Beſchränkung des Rechtsweges durch die Beſeitigung der Rekursinſtanz als unzu⸗ läſſig bezeichnet und eine Erhöhung der Vollrente von 23 auf 84 — des letzten Jahresarbeitsverdienſtes gefordert. In der Invaliden⸗ wberſicherung wird die Ausdehnung der Verſicherungspflicht auf alle Pripatangeſtellten bis zu 5000 Mark Jahresgehalt verlangt, ſowie allgemein eine Erhöhung der Leiſtungen unter entſprechen⸗ der Erhöhung der Beiträge. Den Auſpruch auf Invalidenrente ſoll nur derjenigen haben, der nicht mehr als die Hälfte des Ge⸗ haltes bezieht, das Perſonen mit gleicher Vorbildung in ent⸗ ſprechender ſozialer Stellung zu verdienen vermögen. Der Genuß „ 1 SAee erfolgen. Bei der Hinterbliebenenverſicherung wird verlangt, daß die Renten der Invaliden⸗Witwen doppelt ſo groß ſeien, wie die allgemeinen Witwen⸗Renten. Für Waiſen ſoll die Rente in Höhe von ½ der allgemeinen Indalidenrente bis zum 16. nicht nur bis gum 15. Lebensjahre gezahlt werden. Vor allem ſollen die pri⸗ vaten Erſatzinſtitute abgeſchafft werden. Es wird dabei an die Vorgänge der letzten Zeit u. a. bei der Firma Krupp gedacht. Dieſe Privatbeamten⸗Kaſſen beſchränken nach den Leitſätzen die Freizügigkeit der Angeſtellten in ganz unzuläſſiger Weiſe. Nachdem der Bundestag noch verſchiedene interne Ang⸗ Aegen⸗ heiten, wie die Wahlen für das kommende Geſchäftsfahr ſowie den Voranſchlag erledigt hatte, wurden die Verhandlungen vom Vor⸗ ſitzenden mit den Dankesreden geſchloſſen. *— —— * Ebangeliſc-Jozialer Kougreß (eéigener Bericht.) * Sh. Heilbroni, 1. Juni-. Unter karter Teilnahme der Bevölkerung, die auch nach außen hin in die Erſcheinung trat, begannen hier mit einer Be⸗ grüßungs⸗ und Abendverſammlung die Verhandlungen der dies⸗ r rreee n. 5 greß, der in dieſem Jahre ſein 20jähriges Jubiläum feiern kann, ——....—.—.—.—.— mUN— ͤ— ͤ Sultans betritt niemand. Man ſagt, daß er in den Zimmern um⸗ hergehe, die Vorhänge ſehe, aber er beſchäftigt ſich nicht und raucht beſtändig. Manchmal ſetzt er ſich einige Augenblicke auf die e 205 15 Um 5 er 5 1 15 ſich rege art un re färben; auch ſein E eſich iſt ſtets ſorg⸗ ſam ſabaß ſein Teint friſch und roſig ausſieht.“ — Genies als Spätgeborene. Die Annahme, daß das Genie die Frucht der erſten feurigen Liebe ſei, beſtätigt ſich ſelten. Nach den Unterſuchungen L. G. Robinopitchs ſind die großen Männer vielfach ſogar die letzten Sprößlinge einer größeren Familie. Benjamin Franklin war das letzte von 17, Coleridge und Franz Schubert das letzte und vorletzte von 14, Waſhington Irving das letzte von 11, Napoleon von 8, Rubens und Richard Waguner von 7, Rembrandt von 6 Kindern. Karl Maria von Weber war das neunte Kind ſeiner Eltern. Die Mehrzahl der großen Männer wurde geboren, als ihre Eltern im reiferen Alter, um die dreißig herum, ſtanden, alſo zu einer Zeit, wo ihre Energie und Reife auf der Höhe war. Unter 74 berühmten Leuten, deren Lebens⸗ geſchichte Robinovitch mitteilt, waren nur 9 Erſtgeborene, n. unter 2 Dichtern und Sch 1 6, darunter J den eeend de d geheime Wahl durch die Beiſitzer des Verſicherungsamtes gefor⸗ Krankenverſicherung be. einen Zeitraum von 50 Jahren zurückſchut, um der Altersrente ſoll bereits mit Eintritt in das 65 Lebensjahr jährigen Tagung des⸗Evangeliſch⸗ſozialen Kongreſſes. Der Kon⸗ Verſicherungsbeamter A. Schröder über das Thema: ch] wurde und heute ſchon über 0 1. hat. berets zweimal in Süddeutſchland ſeine Tagung 80750lfen 1900 in Karlsruhe und vor zwei Jahren in Straßburg. Die diesmalige Teilnehmerliſte weiſt eine Beſucherzahl auf, wie ſie noch nie erreicht worden iſt. Es figurieren auf ihr die namhaf⸗ teſten Sozialpolitiker aus ganz Deutſchland. Das Oaudtkontin. gent der Beſucher ſtellen Geiſtliche, Berufsarbeiter der Inneren Miſſion und Leiter und Angeſtellte ſolcher Organiſationen, die in freier Liebestätigkeit ſtehen. Unter den Teilnehmern des Kon⸗ greſſes wird auch der Vertreter Heilbronns im Reichstage Frdr. Naumann nicht fehlen. Weiter nennt die Teilnehmerliſte die Pfarrer Lehmann, Rohde, Max Weber aus Baden, Pfarrer Korell(Heſſen), den ſeinerzeit vielgenannten Profeſſor Curtius (Straßburg), Pfarrer Munzinger(Zweibrücken), Profeſſor Del⸗ brück(Berlin), Freiherrn D. von Soden(Berlin) u. a. Graf Poſadowsky, der auf der Tagung ein beſonders zeitgemäßes Referat über Luyus und Sparſamkeit halten wird, weilt bereits ſeit zwei Tagen hier. Desgleichen der trotz ſeiner Jahre noch ſehr geiſtesfriſche Vorſitzende des Kongreſſes Prof. Har⸗ nack(Berlin).— Heute nachmittag hat bereits der engere Aus⸗ ſchuß des Kongreſſes getagt, der ſich mit internen Angelegen⸗ heiten des Kongreſſes beſchäftigte. Bei der Begrüßungsver⸗ ſammlung war der große Saal des Kongreßlokals dicht be⸗ ſetzt. Von Veteranen der Evangeliſch⸗Sozialen Kongreſſe fehlte außer dem verſtorbenen D. Stöcker, Profeſſor Adolf Wagner (Berlin), der, wie er dem Ortskomitee ſchrieb, leider wegen Er⸗ müdung der Tagung fernbleiben müſſe.— Namens des Orts⸗ ausſchuſſes begrüßte deſſen Vorſitzender Chefredakteur Jäckh von der Neckarzeitung die Erſchienenen.— Weitere Begrüßungs⸗An⸗ ſprachen wurden gehalten von Friedrich Naumann, der dem Vorſtande des Kongreſſes ſchon ſeit einer Reihe von Jahren ange⸗ hört, der frühere Stadtpfarrer, jetzige Univerſitätslehrer in Tü⸗ bingen, Dr. Wurſter, der Vertreter der Heidelberger Uni⸗ verſität Dr. Tröltſch u. a. Zwiſchen den einzelnen Anſprachen wurden Liederchöre vorgetragen. Die geſchäftlichen Verhandlungen beginnen morgen vor⸗ ntittag 9 Uhr.— An erſter Stelle ſteht hier das ſchon erwähnte Referat des Grafen Poſadowsky, das man allgemein mit großer Spannung erwartet. Der Reſt des Vormittags ſoll der Diskuſſion gewidmet bleiben. Am Nachmittag behandelt Profeſſor Dr. Drews(Halle a..) das Thema: Kirche und Ar⸗ beiterſtand, das ebenfalls bei dem Beſtreben der Sozlkal⸗ demokratie, die Arbeiter zu Maſſenaustritten aus der Kirche zu bewegen, des Intereſſes der Oeffentlichkeit ſicher ſein dürfte.— Das dritte große Referat am zweiten Verhandlungstage wird die„geiſtigen Strömungen“ in der deutſchen Gewerkſ chafts bewegung unterſuchen und namentlich die vielumſtrittene Frage nach dem Weſen und dem Rechte der chriſt⸗ lichen Gewerkſchaftsbewegung beleuchten. Referenten hierüber ſind der Paſtor Lic theol. Schneemelcher(Berlin) und Pfarrer Lic. Dr. Aibuß ne 5 Nus Stadt und Tand. *Maunheim, 2. Juni 1909. Verſetzt wurde Oberamtsrichter Joſef Antoni in Säckin⸗ gen in gleicher Eigenſchaft nach Baden. * Ernannt wurden die Regiſtraturaff ltenten Wilh. Wilid n beim Landgericht Freiburg und Adolf Burger bei der Staats⸗ anwaltſchaft Offenburg zu Regiſtratoren und Sekretariats⸗Aſſi⸗ ſtent Peter Segns bei der Staatsanwaltſ Mosbach, zum rpentte 5 *Der Badiſche Frauenverein, der in den nächſten Tagen auf 398 Zweig⸗ vereine mit 76839 Mitgliedern. In etwa einem Viertel aller Ge⸗ meinden des Großherzogtums beſtehen Zweigvereine; mehr als 15 Prozent aller weiblichen Perſonen im Alter von 25 Jahren ſind Mitglieder eines Frauenvereins. Die Einnähmen des Haupt⸗ vereins haben im Jahr 1908 rund.8 Millionen Mark, die Aus⸗ gaben nahezu ebenſoviel betragen. Das Reinvermögen iſt ſeit 1890 von 700 000 Mark auf.8 Millionen geſtiegen. Hervor⸗ ragende Leiſtungen weiſt der Bad. Frauenverein auf dem Ge⸗ biet des Schulweſens auf. An den Kurſen für Handarbeits⸗ lehrerinnen haben ſeit 1870 über 3100, an denen für Haushaltungs⸗ lehrerinnen ſeit 1895 über 660 Schülerinnen teilnahmen. Die Frauenarbeitsſchule iſt in den letzten 25 Jahre insgeſamt von 25 646, die Luiſenſchule von 2600 Mädchen, die Koch und Haus⸗ haltungsſchule im Jahre 1908 von 173 Perſonen weiblichen Ge⸗ ſchlechts beſucht worden. Die vom Frauenvevein errichteten Krip⸗ pen kamen im Jahr 1908 über 90 Kindern zugut mit rund 23 000 Verpflegungstagen. Ueberaus ſegensreich war die Tätigkeit des Frauenvereins auf dem Gebiete der Krankenpflege. Die Zahl der Krankenſchweſtern ſtieg in den letzten 25 Jahren von 152 auf 606, die der Landkrankenpflegerinnen von 11 auf 145; auf 77 Sta⸗ tionen ſind heute Schweſtern des Frauenvereins tätig. Im Lud⸗ wig⸗Wilhelm⸗Krankenheim ſind im letzten Jahre 1350 Perſonen verpflegt worden, die Zahl der Verpflegungstage betrug 26 314. Im Kinderſolbad⸗ in Dürrheim waren im letzten Jahre 633 Pfleg⸗ lingen untergebracht mit nahezu 19 000 Verpflegungstage. Aehn⸗ liche erfreuliche Leiſtungen weiſt der Frauenverein auch auf dem Gebiete der Armenpflege und Tuberkuloſebekämpung auf. Die Einnahme der Zweigvereine des Frauenvereins haben insgeſamt im Jahr 1908 rund.3 Millionen Mark, die Ausgaben rund.2 Millionen Mark betragen; das Reinvermögen iſt im letzten Vier⸗ teljahrhundert von 300 000 Mark auf 3 Millionen geſtiegen. 43 Zweigvereine unterhalten eigene Handarbeitsſchulen mit 2661 Schütlerinnen und 56 Lehrerinnen; anderweiten Unterricht im Nähen, Kochen, Flicken uſw. erteilen 189 Vereine. In 104 Ge⸗ meinden beſtehen Kleinkinderſchulen, Kindergärten u dgl., die vom Frauenverein errichtet und geleitet wurden. Die Zahl der Kinder beträgt 9237. 188 Vereine haben eigene Stationen für Kranken⸗ wartung mit 374 Pflegerinnen; die Zahl der von letzten verpfleg⸗ ten Leanten belief ſich im Jahre 1908 auf 45 127. * Neue Rheinſchifſe. Im Anhange des Schraubenbootes Maria Philomena kam geſtern das Schiff„Julius Cäſar“, Eigentum der Firma Faßbender in Mannheim, auf der hieſigen Reede an. Das Schiff hat eine Tragfähigkeit von 1564 Tonnen. — Erſt einige Wochen hat die holländiſche Thronfolgerin das Licht ber Welt erblickt und ſchon trägt ein neues Schiff, auf dem Rhein⸗ ſtrom den Namen„Prinzeß Juliana!. Beſitzer des 600 Tonnen faſſenden Kahns iſt N. Bakker von Zantbommel. Erbaut wurde das Schiff auf der Werft von Krimpen a. d. Eiſel. »Der Verband der deutſchen Verſicherungsbeamten(Sitz München) bereitet die Gründung einer Sektion Maun⸗ heim⸗Ludwigshafen vor. Zu dieſem Zwecke iſt für Frei⸗ tag, den 4. Juni, abends 8 ÜUhr, eine Verſammlung im „Friedrichshof“IL 15, 15(Kaiſerring) einberufen, in der Herr „Soziale Lage und Standesintereſſen der deutſchen Verſicherungsbeamten und der Verband der deutſchen eenee referieren wird. Der Verband, der erſt am.—8. September 1908 gegründet 500 Mi ählt, hat 1 folgende zit haben, wurde in Polizeigewahrſam genommen. 3. Die e Sccherſtelung der Surbunft ſeiner Mit⸗ glieder und deren Hinterbliebenen. 4. Die Unterſtützung hilfs⸗ bedürftiger Mitglieder und deren Hinterbliebenen. 5. Förderung der fachwiſſenſchaftlichen Ausbildung der Mitglieder und Lehrlinge. »Nicht identiſch iſt, wie wir auf Wunſch feſtſtellen, Herr Kauf⸗ mann Wilhelm Schäfer, Riedfeldſtraße 80, mit dem dieſer Tage 55 88 en Strafkammer verurteilten e mee Aus dem Großſherzogtum. oc. Heidelberg, 1. Juni. Ein tragiſcher Todesfa ereignete ſich dem„Heidelb. Tagebl.“ zufolge in der hieſigen Familie Fohr. Von den hochbetagten Schweſtern Marie und Emilie Fohr verſchied die 78 Jahre alte Marie am Donnerstag, nach zw Tagen folgte ihr ihre 73 Jahre alte Schweſter Emilie. 5 *Mosbach, 31. Mai. In dem Beleidigungsproge Kriegervereins gegen Kaplan Senn, Redak⸗ teur Stumpf, beide in Walldürn, und Redakteur Annif Tauberbiſchofsheim wurden die Mitglieder der erkennenden Straf⸗ kammer in Mosbach, die Herren Landgerichtsräte Mayer, From⸗ herz und Deimling, als befangen abgelehnt, weil d agitatoriſch für die nat.⸗lib. Partei und gegen das Zentrum ſchos tätig waren. Dieſes Ablehnungsgeſuch wurde lt.„Heidelb. Ta nun für unbegründet erklärt. Die 3 Richter haben in ih dienſtlichen Aeußerungen erklärt, daß ſie ſich nicht für befangen halten könnten. Die Strafkammer hat deshalb entſchieden, nicht zu befürchten ſei, daß die Parteiſtellung auf die Unparteilich⸗ keit der 3 Richter den Angeklagten gegenüber nachteilig eintvirken kömne. Auch nimmt das Gericht an, daß es ſich nicht um ein politiſchen Prozeß handle, ſondern um reine Fragen der G anwendung. oc. Pforzheim, 31. Mai. Der Altmeiſter der Pfor imer Goldſchmiedekunſt, Herr Karl Siebenpfeiffer, iſt im 89. Oebensjahr Freiburg i. Br., 1. Juni. In den Pfingſttagen wa Ane Stadt Kongreßſtadt. Am Moning wurde in der Aula de Realgymnaſiums die Jahresverſammlung des Ver eins badiſcher Taubſtummer abgehalten, zu der ſich a⸗ über 150 Taubſtummen aus allen Teilen des Badener La aus dem Elſaß und aus der Schweiz eingefunden hatten die Protektorin des Vereins, Großherzogin⸗Witwe Luif ein Huldigungstelegramm abgeſchickt. Intereſſant war richterſtattung des Vereinsrechners Herrn Mößner, Rechenſchaftsbericht überſichtlich auf Wundtafeln darſtell rere Redner gaben dem Vorſtande zu verſtehen, daß ſie mit ſeinen Geſchäftsleitung vollauf zufrieden ſeien. Dies bekundete ſi nicht nur in der Entlaſtung des Vorſtandes und Rechners, dern auch in der einſtimmigen Wiederwahl des geſamten Vor des mit Herrn Stoffel⸗ Karlsruhe un der Spitze. Die T gung ſchloß mit einem Vortrage des Herrn Univerſitätsprof Dr. Weber. Bonndorf, 31. Mai. In einer Güllengrube wurde geſtert beim Ausſchöpfen ein totes neugeborenes, aber böllig entwickertes Kind aufgefunden. Die gerichtliche Unterſuchung ergab, daß Kind, ein ausgewachſenes Knäblein, etwa ſechs Wochen in Grube gelegen haben mag. Der Verdacht lenkte ſich ſofort auf di⸗ vor kurzem in dem Hauſe wohnende 21 Jahre alte Anna Berr hier, die ſofort verhaftet wurde. Sc. Pfullendberf, 3t. Meri. Ein 53/% Jahre altes Kind Landwirts Joſef Baur von Wattenreute(Amt Pfullendo Sauerampfer von einer Wieſe, welche mit Kunſtdünger be en worden. Das Kind iſt nach zweitägiger ſchmerzlicher he 2 e orben. Nann zu befaſſen e 1* In Heidewerg iſt Bezirksam ann von Speier, Herr Regierungsra infolge eines Schlaganfalles plötzlich verſtorben. warx geboren am 1. Juli 1841 in Würzburg. Nach 2 Staatsexamens war er von 1878—87 Bezirksamtsaſſef burg. 1887 wurde er zum Bezirksamtmann in Kuſel be am 1. 85 1896 wurde er zum Vorſtand des Bezirksamts ernannt. Im Jahre 1896 war ihm der Titel eines ngl. Regie rates verliehen worden. Hehydel iſt am 1. Mai d. J. aus d dienſt geſchieden; er hat alſo nur vier Wochen ſeine Pe ioni überlebt. Neuſtadt a.., 2. Juni. Wie der„Pfälz. Kur. iſt der Verkauf des pfälziſchen Kouſervatorium Muſik nunmehr perfekt geworden. Käuferin iſt die B Konzerkdirektion Norbert Salter. Kaiſerslautern, 1. Juni. Ein bebauerlcher 1. fall traf geſtern den Inhaber der Holzhand Joſef Klü, hier. Er war mit einem Ei pännerfuhrwerk 905 Iſenach gefahren. Gegen Abend wollte er auf den Wagen als in demſelben Moment ein Automobil herangeſauſt kam, n das Pferd ſcheute. Klü geriet ſo unglücklich mit einem Bein zuvi das Rad, daß ihm die pe ſcheibe zerſplittert und d Schenkelfleiſch vollſtändig losgeriſ 5 en wurde. 1 einen lompligierten Beinbruch⸗ Tujeuter, Runſt und zuiſſenfch Theater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: Wegen des Herrn Adolf Lußmann wird heute Mittwoch gekündigten Aufführung von„Robins Ende“ die Operett zelle Nitouche! gegeben. Anfang 7˙% Uhr. 9 Geheimrat Dr. v. Neumayer hat eine Reihe von L ſeinem Teſtament ausgeſetzt. Darunter 2000 Mk. de⸗ chia“, naturwlſſenſchaftlicher Verein der Rhein S er war, 2000 85 dem aeee die Armen 1 er. Seine Suultde a zaher dem Gymnaſium zu Speyer, deſſen Schiler er in den Jer Jahren war. e Caruſo am Kehlkopf operiert, Aus Malland, 15 berichtet: Der Tenoriſt Caruſo iſt am Samstag in Mallan vo dem Chirurgen Profeſſor Vavini am Kehlkopf operiert we Es verlautet, der Chirurg habe geäußert, Caruſos Stimme durch die Oberation nicht bloß keinerlei Beeinträchtigun ren, ſondern ſogar an Stärke und Schönheit gewonnen glaubt, daß das viele die Affektion der St bänder Heee Hat. Von Tag zu Tag. — Ein Mörder. Darmſtadt, 2. Juni. mittag wurde der Metzger Peter Waßmer durch ſeinen Tapezierer Brocks, weil er die Herausgabe der ih 90 Sachen verweigerte, durch Revolverſchüſſe getötet. We der Stelle tot. Der Mörder, der zugab, mit Ueber — Hingerichtet. Schweidni necht Hermann Pauer aus Rog n de Dezember die Familie des 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 2. Juni. Die beiden Militärluftſchiffe„Groß I1“ und „Parſeval II“ unternahmen Dienstag morgen in Gegenwart der lapaniſchen Prinzen, die augenblicklich in Berlin zu Beſuch weilen, einen Aufſtieg. Die Führung des„Groß II“ hatte Major Sperling inne, während Hauptmann George den„Parſeval“ be⸗ fethligte. Die Luftſchiffer kreuzten über dem Tegeler Schießplatz, machten mehrere Wendungen und fuhren dann bei ziemlich ſtarkem Wind in der Richtung Charlottenburg davon. Um 103½ Uhr lan⸗ deten ſie wieder auf dem Schießplatz. — Der Ueberfall auf der Eiſenbahn, der bei Dortmund zwiſchen Kamen und Nordbögge verübt wurde, iſt noch micht aufgeklärt worden. Ein Telegramm aus Eſſen berichtet, daß die beiden überfallenen Damen die Frau und Tochter eines höheren Militärs aus Hannover und auf der Fahrt dorthin begriffen waren. Die ältere Dame wurde überfallen und während der Räuber mit der Mutter rang, beſaß die Tochter die Geiſtes⸗ gegenwart, die Notbremſe zu ziehen. Der Täter iſt etwa 25 Jahre alt und trug beſſere Kleidung. Er lief durch ein Kornfeld nach dem Bahnhof Nordbögge und wurde dort von einem am Bahndamm ſtehenden Manne beobachtet, aber nicht verfolgt. — Schilks 100. Todestag. In dem Geburtsorte des Freiheitskämpfers Schill, Wilmsdorf bei Dresden, fand Montag zu deſſen hundertſtem Todestage eine Gedenkfeier ſtatt, an der ſich Behörden und zahlreiche Vereine beteiligten. — Automobilunfall in Oberöſterreich. Bei Ainſtetten kam ein Automobil infolge ſchlüpfrigen Bodens ins Gleiten und ſtürzte über die Straßenböſchung. Der Chauffeur er⸗ litb einen Schädelbruch und war ſofort tot. Von den Inſaſſen wur⸗ deu der Wiener Verlagsbuchhändler Dr. Perles und Dr. Toeroek, der Direktor der Zueſt⸗Automobilfabrik, verletzt. Der Laryngo⸗ Ioge Dr. Glas blieb unverletzt. — Feuersbrunſt am Friſchen Haff. Ein ſchweres Brandunglück hat das am Friſchen Haff liegende Dorf Jungfer heimgeſucht. Es find 38 Gebäude meiſt armer Leute ein Raub der Flammen geworden. In dem Gaſthauſe von Hein kam das Feuer, wie man allgemein annimmt, durch Brandſtiftung aus. Das Flugfeuer entzündete ein 200 Meter weiter liegendes Gehöft. Interhalb weniger Minuten griff das Feuer ſo ſchnell um ſich, daß 30 Gebäude in Flammen ſtanden. 35 Familien ſind obdachlos getworden. — Bluttaten im Wahnſinn. Ueber die Verbrechen Eines geiſteskranken Spaniers berichtet ein Telegramm aus Madrid: Ein bisher an ſtillem Wahnſinn leidender Mann in Arrufa bei Guernica griff plötzlich mit dem Meſſer ſeine Mutter an, die jedoch flüchten konnte. Darauf zündete der Wahnſinnige das Haus an und begab ſich auf die Landſtraße, wo er zumächſt ſeiner zufällig Hbvorbeikommenden Frau mit einer Schaufel den Schädel einſchlug. Er kötete drei weitere Paſſanten, bis ein Radfahrer die Leichen ſah und die Gendarmerie herbeirief, die den Verrückten bberpwältigte und an einen Karren gefeſſelt nach Guernica trans⸗ porkierte. 5 Nachtrag zum lokalen CTeil. Zu Zeppelins Pfingſtfahrt erhalten wir aus Friedrichs⸗ Hhafen noch folgende intereſſante Mitteilung: Unter den vielen Jremden, welche Friedrichshafen während der Pfingſten beherbergte, befanden ſich auch verſchiedene Mannheimer, von denen einige die Freude hatten, mit Graf Zeppelin perſönlich bekannt zu werden. Derſelbe kam am Pfingſtmontag nachts ½% Uhr von Göppingen mittelſt Automobil in Friedrichshafen an und ſtieg im Hotel„Deutſches Haus“ ab. Trotz der Mitternachtsſtunde machte er noch Toilette und begab ſich dann zum Eſſen, ein Be⸗ weis von der Rüſtigkeit des berühmten Mannes. Für die am zlächſtfolgenden Morgen ſtattfindende Rückfahrt nach Göppingen ſtellte ein Mannheimer Bürger, Herr Ludwig Zimmern, dem Grafen ſein Automobil zur Verfügung. Leider machten die Reiſe⸗ Dispoſitionen dem Grafen die Annahme dieſes liebenswürdigen An⸗ erbietens, über das derſelbe ſehr erfreut war, unmöglich. Sportliche Nundſchau. 15 Pferderenuen. Stutkgart, 1. Juni. Jugend⸗Rennen. 2000 M. 1. Geſt. Weils Pech von Weil(Spencer); 2. Sternſchnuppe, 3. Theuer⸗ danmk. 10:10.— Herzog Robert⸗Jagdrennen. 2000 M. 1. v. Schmie⸗ ders Turandot(Fürſt Wrede); 2. Myrthe; 3. Glückſtern. 21:10.— Subſkriptionspreis. 8000 M. 1. Dr. Rieſes Piccolo (Spencer);: 2. Pedro; 3. Pujoy. 13:10.— Preis von Weil. 12 000 M. 1. E. Müllers Nolis(Graf Holck); 2. Flying Clown; 3. Eta⸗ liere. Ferner: Souci, Dinette II, Enfant de Miracle, Nathalie. 54:10 26, 25, 25:20.— Preis von Doaueſchingen. 2000 Mark. Geſt. Weils Perchant(Hinſch); 2. Tilling; 3. Lascar II. 152510.— Inländer⸗Jagdrennen. 1300 M. 1. M. Schmidt⸗Schrö⸗ ders Marder(Dr. Rieſe); 2. Rojeſtwensky. 21:10. 5 Radſport. AS.0. Die Radfernfahrt Berlin⸗Köln wurde am Sonntag von Fr. Tacke⸗Köln gegen Prietz⸗Köln, Boehm⸗Berlin und Rog⸗ genburger⸗Köln gewonnen. Verband Süddeutſcher Induſtrieller. Der Verband Süddeutſcher Induſtrieller wird auf Ein⸗ ladung des Zentralverbandes des deutſchen Banken⸗ und Ban⸗ kier⸗Gewerbes, E.., an der am Samstag den 12. Jumi a. c. machmitkags 4 Uhr in Berlin im Saale der„Philharmonie“ flaktfindenden Verſammlung i. S. der Reichs⸗ fäimauzreform, in welcher eine äenerg'iſche Proteſt⸗ kundg ebung ſeitens Induſtrie, Handel und Bankweſen gegen die Beſchlüſſe der Rumpffinanzkommiſſion ſtattfinden ſoll, teilnehmen. Der erſte Vorſitzende des Verbandes Süd⸗ Heutſcher Induſtrieller, Herr Fabrikdirektor Otto Hoff⸗ mamn n, iſt auf Erſuchen des Zentralverbandes in das Prä⸗ für die genannte Veranſtaltung eingetreten. Der Verband Süddeutſcher Induſtrieller wird durch offizielle gierte in der Verſammlung vertreten ſein. gte Uachrichten und Lelegtamme. Frankfurt a.., 2. Juni. Prinz und Prinzeſſin Nas⸗ 9to bon Japan mit Gefolge trafen heute nachmittag gegen 4Uhr mit dem fahrplanmäßigen Zuge von Berlin hier ein, Zur Begrüßung hatten ſich u. a. auf dem Bahnſteig einge⸗ unden der Botſchafter Freiherr Mumm von Schwarzen⸗ ein. Nach Vorſtellung der Erſchienenen durch den Botſchafter begaben ſich die Herrſchaften nach dem Kaiſerzimmer und fuhren bvon dort im Automobil nach der Villa Mumm. Das Prinzenpaar gedenkt am Freitag nach Paris weiter zu fahren. Berlin, 2. Junf. Der Kaiſer gedenkt heute nachmittag — 955 ſich nach Alt⸗Madlitz zur Pürſche zu begeben und von da ubends nach Poſen weiterzureiſen, wo die Ankunft morgen 9½ Uhr Vorgeſehen iſt. Breslau, 2. Juni. Im Vefinden des Kardinal⸗Fürſt⸗ ſchofs Dr. v. Kopy iſt in der letzten Nacht eine Beſſerung der Herztätigkeit eingetreten, die, falls weitere Komplikationen ſich nicht einſtellen, Hoffnung auf fortſchreitende Geneſung zuläßt. Bukareſt, 2. Juni. Geſtern abend kam es in Giurgevo zu einem Streite zwiſchen einem Offtzier und einem Advokaten, in deſſen Verlauf der Advokat den Offizier tötete. Der Vorfall hatte einen kleinen Zuſammenſtoß zwiſchen Zivil⸗ und Militärperſonen zur Folge. Der Advokat wurde verhaftet. Strenge Unterſuchung iſt eingeleitet. Evangeliſch⸗ſozialer Kongreß. * Heilbronn, 2. Juni. Im hieſigen Theaterſaal be⸗ gannen heute vormittag 9 Uhr die Verhandlungen des Evangeliſch⸗ ſozialen Kongreſſes. Der Vorſitzende, Geheimrat Profeſſor Har⸗ nack⸗Berlin, eröffnete die Tagung mit einer Anſprache. Staats⸗ miniſter des Innern von Piſcheck begrüßte den Kongreß na⸗ mens der württembergiſchen Regierung, indem er darauf hinwies, daß die Regierung den Beſtrebungen der ſozialen Fürſorge gehul⸗ digt habe und lediglich aus ſozialen Rückſichten auch für die Erb⸗ anfallſteuer eingetreten ſei und noch eintrete. Prälat v. Wun⸗ derlich begrüßte den Kongreß im Auftrage des evangeliſchen Konſiſtoriums, Dekan Dr. Dopfel begrüßte ihn namens der evangeliſchen Kirchengemeinde Heilbronn, im Namen der evange⸗ liſchen Fakultät der Univerſität Tübingen richtete Dr. Müller herzliche Worte an den Kongreß, Oberkirchenrat Maier⸗Karls⸗ ruhe überbrachte die Grüße des badiſchen Oberkirchenrats. Nach dieſen Anſprachen wurde an Profeſſor Wagner und Oeko⸗ nomierat Nobbe, den beiden Ehreupräſidenten des Kongreſſes, Be⸗ grüßungstelegramme gerichtet. Hierauf ſprach Staatsminiſter a. D. v. Poſadowski über Luxus und Sparſamkeit. Zum Schluſſe ſeiner Anſprache berührte er auch die Frage der Finanzreform. Bei der Durchführung der Sparſamkeit, die neuerdings die Regierungen immer predigen, ſollen die Worte„weniger Lärm, mehr Taten“, „Weniger Rauch, mehr Feuer“ in Anwendung gebracht werden. (Stürmiſcher Beifall.) Die Handeskammern und die Beſteuerung von Wertpapieren. * Berlin, 2. Juni. Heute fand im Sitzungsſaale der Handelskammer zu Berlin die Verſammlung der deutſchen Han⸗ delsvertretungen, welche in unmittelbaren Beziehungen zu den deutſchen Börſen ſtehen, ſtatt, die von der Handelskammer zu Berlin zwecks Stellungnahme zu den Beſchlüſſen der Finanzkom⸗ miſſion des Reichstags über die Beſteuerung von Wertpapieren einberufen war. Von der preußiſchen Staatsregierung nahmen au den Verhandlungen teil Unterſtaatsſekretär Dr. Richter und Geh. Regierungsrat Dr. Göppert aus dem Miniſterium für Handel und Gewerbe. Delegierte hatten entſandt: die Aelteſten der Kauf⸗ mannſchaft von Berlin, die Handelskammern zu Augsburg, Bre⸗ men, Breslau, Chemnitz, Köln, Danzig, Dresden, Elbing, Eſſen, Frankfurt a.., Hannover, Leipzig, Lübeck, Magdeburg, Mainz, Mannheim, München, Stettin, Stuttgart. Die Verſammlung wählte zum Vorſitzenden den 1. Vizepräſidenten der Handelskam⸗ mer zu Berlin, Generalkonſul Franz v. Mendelsſohn, znu ſtell⸗ vertretenden Vorſitzenden den Präſidenten der Handelskammer zu Hamburg Max Schinkel und den Vizepräſidenten der Han⸗ delskammer zu Frankfurt a. M. Friedrich Thorwart. Der Vorſitzende eröffnete die Verſammlung mit folgen⸗ der Anſprache: Meine Herren! Als nach ſchweren Kämpfen die Börſengeſetznovelle unter Dach und Fach gebracht worden war, hatten wir uns vor einem ½ Jahre hier vereinigt, und die not⸗ wendig gewordenen Neuerungen in den verſchiedenen Börſenord⸗ nungen zu beraten. Wir dürften uns damals der Hoffnung hin⸗ geben, daß es uns vergönnt ſein würde, in ruhiger Arbeit langſam die Schäden zu heilen, welche die deutſche Börſengeſetznovelle von 1896 der deutſchen Volkswirtſchaft zugefügt hat. In dieſer Hoff⸗ nung ſind wir arg enttäuſcht worden. Die Finanzkommiſſion des Reichstages hat in den letzten Tagen Beſchlüſſe gefaßt, die, wenn ſie Geſetz werden, das Schlimmſte für unſere wirtſchaftliche Ent⸗ wicklung befürchten ließen. Daß Handel und Induſtrie bereit ſind zur Deckung der Reichsſchulden Opfer zu bringen, das braucht in dieſen Kreiſen nicht betont zu werden; ich erinnere nur an die Erklärung der 35. Vollverſammlung des deutſchen Handelstages, in der es heißt:„Induſtrie und Handel ſtänden ſich nicht gegen Mehrleiſtungen für das Reich, wenn ſie auf gerechter Grundlage beruhen.“ Aber dieſe Bereitwilligkeit iſt von der Finanzkommiſ⸗ ſion ſchlecht belohnt worden. Es wird Sache der Handelsvertre⸗ tungen ſein, zu den einzelnen Beſchlüſſen der Kommiſſion Stellung zu nehmen, ſobald die ſelbſt davon überraſchten Intereſſenten in der Lage ſein werden, ſich dazu zu äußern. Einer der Beſchlüſſe iſt jedoch von ſo weittragender Bedeutung für unſer geſamtes wirtſchaftliches Leben, daß wir uns ungeſäumt dagegen wenden müſſen, wenn wir uns nicht dem Vorwurf ausſetzen wollen, untä⸗ tig einen der gefährlichſten Angriffe auf unſere Volkswirtſchaft zugeſehen zu haben, wie er je unternommen worden iſt: das iſt die Beſchlußfaſſung auf Einführung der ſogenannten Kotierungs⸗ ſteuer. Der Ernſt der Lage begründet zur Genüge, warum wir Sie hierher berufen haben, nachdem das Pfingſtfeſt kaum vorüber iſt. Es bleibt nur übrig zu begründen, warum wir gerade die Handelsvertretungen eingeladen haben, die in unmittelbaren Be⸗ ziehungen zu den deutſchen Börſen ſtehen. 7 Dieſe Beziehungen geben den hier Verſammelten jene Autorität, die auf beſonderer Sachkunde beruht. Daß wir aber nicht an die Handelsvertretungen ſelbſt und nicht an die Börſenvorſtände uns gewandt haben, iſt in der Erkenntnis geſchehen daß es ſich hier nicht um Sonder⸗Intereſſen der Börſe, ſondern um eine gemeinſame Angelegenheit von Deutſchlands Handel und Induſtrie, ja darüber hinaus es ſich über eine Kardinalangelegenheit der deutſchen Volkswirtſchaft handelt, denn die Erfahrungen der Börſengeſetzgebung von 1896 haben gelehrt, daß man nicht die deutſche Börſe nieder⸗ werfen kann, ohne zugleich die nationalen und volkswirtſchaft⸗ lichen Intereſſen Deutſchlands ſchwer zu ſchädigen. Im Namen der Handelskammer zu Berlin ſpreche ich Ihnen herzlichen Dank dafür aus, daß Sie durch Ihr Erſcheinen ihr Vorgehen gebilligt haben. Zugleich habe ich die Ehre die Ver⸗ treter des preußiſchen Miniſteriums für Handel und Gewerbe Dr. Richter und Geheimrat Göppert zu begrüßen und unſere Freude über das Intereſſe auszuſprechen, das ſie durch die An⸗ weſenheit an unſeren Verhandlungen bekunden. Mögen unſere Verhandlungen dazu beitragen, die ſchweren Schläge abzuwenden, die unſerem Wirtſchaftsleben drohen. Ferner heiße ich den Vor⸗ ſitzenden des Zentralverbandes des deutſchen Bankiergewerbes, Herrn Juſtizrat Prof. Dr. Rießner in unſerer Mitte herzli⸗h willkommen. Sodann erteilte er dem Berichterſtatter Geh. Kom⸗ merzienrat Kopetzky das Wort. Das Bismarck⸗Nationaldenkmal. Berlin, 2. Juni. Heute fand hier unter dem Vorſiitz des Geheimrats Kirdorf eine Sitzung des Finanz⸗ und Werbeaus⸗ ſchuſſes für das Bismarck⸗Nationaldenkmal auf der Eliſenhöhe bei Bingen ſtatt. Es wurde beſchloſſen, mit der Bildung von Ortsausſchüſſen fortzufahren und dieſen auch das Gut⸗ achten zuzuſtellen, das demnächſt vom Kunſtausſchuß veröffentlicht werde und die Gründe darlegen wird, die zur endgiltigen Wahl der Eliſenhöhe vom künſtleriſchen Standpunkt aus geführt haben. Ferner wurde mitgeteilt, daß das Preisausſchrei⸗ ben des Kunſtausſchuſſes in Bälde veröffentlicht werden wird. Eine wichtige Erfindung. * Stockholm, 2. Inni. Den Morgenblättern zufolge haben die beiden ſchwediſchen Ingenieure Egner und Helſtreen nach mehrjähriger Arbeit ein Mierophon konſtruiert, das ſo empfindlich ſein ſoll, daß die jetzige größte Telephonier⸗ ungsdiſtanp ver doppelt werden kann. Geſtern führten die beiden Erfinder von Berlin aus ein Geſpräch mit dem Tele⸗ graphendirektor in Stockholm, wobei ſich zeigte, daß der neue Apparat auf dieſer Strecke dieſelbe Lautſtärke hatte, wie die gegenwärtige Linie Malmbe—Stockholm. Die Ereigniſſe in der Türkei. Konſtantinopek, 2. Juni. Die geflüchteten Anhänger des alten Regimes, die eine lebhafte Tätigkeit in Aegypten ent⸗ falten, ſollen beabſichtigen, eine Bewegung zugunſten der Unab⸗ hängigkeits⸗Erklärung Arabiens zu organiſieren. Der„Turqui“ zufolge bereiſen in ihrem Auftrag zahlreiche mit bedeutenden Geldmitteln verſehene Agenten Syrien, Arabien und die PNemen. Die Regierung trifft Gegenmaßnahmen. 5 2—————u— 112 Zur Pfingſtfahrt Zeppelins. Ein Telegramm des Kaiſers an den Grafen Zeppelin. Friedrichshafen, 2. Juni. Der Kaiſer hat, wie der„Schwäb. Merkur“ berichtet, ein überaus herzliches Telegramm gramm an den Grafen Zeppelin gerichtet. Der Kaiſer ſpricht dem Grafen ſeine große Freude aus über die Meldung, daß er in 6 Wochen nach Berlin kommen will. Da der Kaiſer in 6 Wochen nicht in Berlin weilen wird, ſo bittet er den Grafen, ſeine Reiſe dorthin zu verſchieben, insbeſondere auch deshalb, weil um dieſe Zeit die Berliner Schuljugend in den Ferien ſei und den Grafen deshalb nicht dollzählig begrüßen könne. Den Schluß des Tele⸗ gramms bildete eine ſehr herzliche Beglückvünſchung des Oberinge⸗ nieurs Dürr für die großartige Leiſtung, die dieſer mit der Rück⸗ fahrt des beſchädigten Luftſchiffes volbracht hat. Das Telegramm weckte bei der Tafelrunde des Grafen Zeppelin große Begeiſterung Franzöſiſche Preßſtimmen. .K. Paris, 1. Juni. Von unſerem Korreſpondenten wird uns geſchrieben: Machen die deutſchen Linienſchiffe die Engländer nervös, ſo verurſachen die Luftkreuzer„Zeppelin“ den Franzoſen arges Herzklopfen. In Frankreich verfolgt man daher jeden neuen Aufſtieg des greiſen Grafen mit Spannung, mit angehaltenem Atem, und wenn man auch deſſen Leiſtungen unpateiiſch Bewunderung zollt, ſo fehlt dieſer Bewunderung doch nicht eine kleine Beimiſchung von Eifer⸗ ſucht. Bei allem Enthuſiasmus für den Fortſchritt wünſcht man dem kühnen Konkurrenten doch im Stillen ein paar mehr oder minder große Hinderniſſe, die das Ziel: die end⸗ giltige Eroberung der Luft, etwas weiter abſtecken und ſo den eigenen Aeronauten noch länger die Chancen des Wekt⸗ bewerbs ſichern. Es iſt wahr: das vorjährige große Unglück des Grafen Zeppelin hat hier allgemeine Teilnahme, die nationale Großtat der Deutſchen ſtaunende Bewunderung er⸗ regt. Man brachte die mehr als ausgiebige Hilfsbereitſchaft der Deutſchen mit der Haltung der franzöſiſchen Nation anläßlich des Verluſtes ihres ſtolzen„Patrie“ in Ver⸗ gleich, und er fiel nicht zugunſten der Franzoſen aus. Doch jetzt machen ſich ſchon da und dort kritiſche Stimmen über das „Syſtem Zeppelin“ bemerkbar und wenn auch der„Matin“ das Urteil eines einheimiſchen Aeronauten über die Reiſe des Zeppelin 2:„Eines der ſicherſten Zeichen, an welchen man die lenkbaren Zeppelins erkennt, iſt, daß ſie ſich nicht lenken, nicht gerade beſtätigt, ſo beeilt er ſich doch, es der Oeffentlich⸗ keit zu übermitteln. Er ſelbſt zollt zwar„den in vieler Hinſicht bemerkenswerten Schöpfungen des Grafen Zeppelin“ volle Achtung, findet jedoch, daß ein Aufenthalt von 39 Stunden in der Luft und die Durchquerung einer Strecke von 900 Km. angeſichts anderer Leiſtungen nicht viel bedeute. Die Eigen⸗ tümlichkeit der lenkbaren Luftſchiffe beſteht nach dem„Matin“ micht darin, ſich in der Luft zu halten, ſondern ſich darin gut aufzuführen. Die„Aurore“ ſchreibt: Man hat mit lebhafter Teil⸗ nahme die Zwiſchenfälle der Reiſe verfolgt, die der Zeppelem ſoeben vollzogen. Wir wollen nur die Tatſache hervorheben, daß er 1000 Km. zurückgelegt hat, ohne ſich der Erde zu nähern; das iſt ſchon eine ſchöne Leiſtung und was auch ſonſt an dem maſſigen Volumen im Verein mit dem ſtarren Syſtem zu bemängeln ſei: die Fahrt an ſich war prächtig! Wir ver⸗ zeichnen dies zur Ehre der Wiſſenſchaft und enthalten uns weitere Reflexionen. Heimkehr und begeiſterter Empfang. * Friedrichshafen, 2. Juni. Die Begeiſterung, mit der Graf Zeppelin bei ſeiner Heimkehr begrüßt wurde, hatte diesmal, wie dem„Schwäb. Merk.“ gemeldet wird, einen ganz beſonders herzlichen Ton. hatte ſich eine dichte Menſchenmenge angeſammelk, als die Helden des Tages im Motorboot eintrafen, an ihrer Spitze der Graf, ſo friſch und elaſtiſch wie immer, hinter ihm die wackeren Piloten, die das Luftſchiff ſo glücklich nach Hauſe geſteuert haben: Dürr, Stahl, Hacker, Lau und Kaſt in einem Aufzuge, als kämen ſie aus dem Kriege. Eine eigen⸗ artige Rolle war auf der Rückfahrt dem Luftſchifferkapitän Lau zugefallen. Man hatte, um wieder flott zu werden, ſo⸗ viel Ballaſt aller Art ausgegeben, daß Lau das zur Ballon⸗ führung dienende Laufgewicht im Mittelgang erſetzen mußte. Da galt es als lebendes Laufgewicht zwiſchen den beiden Gondeln hin und her zu kriechen, ſodaß der brave Mann hal b lahm wurde. Die Luftſchiffer wurden nun begeiſtert begrüßt. Graf Zeppelin hatte ſchon draußen vor der An⸗ kunft in der Halle mit rührender Herzlichkeit ſeinen Dank ausgeſprochen und er nahm nun den Dank der Menge ent⸗ gegen. Graf Zeppelin dankte beglückt nach allen Seiten: Seit fünf Tagen bin ich nun eigentlich nicht mehr zur Ruhe gekommen, ſagte er zu ſeiner getreuen Umgebung. Wilbur Wright über die neneſte Leiſtung Zeppelins. * London, 2. Juni. Wilbur Wright ſprach, wie der „Daily Telegraph“ aus Newyork erfährt, in Daylon Ohio über die neueſte Leiſtung Zeppelins. Er ſagte, er würde ſich nicht wundern, wenn das Luftſchiff noch vor Ablauf eines Jahres den Atlantiſchen Ozean überquert habe. Zeppelins Entdeckungen und Taten ſeien für alle Luftſchiffer von großem Nutzen geweſen. Dieſe würden ihm auch hoffent⸗ * lich ihren Dank dafür in reichem Maße zum Ausdruck bringen. Dem Juftſchifftyp Se Fat d dürfte eine große Zukunft beſchieden ſein. Das Luftſchiff werde bei immer größerer Vervollkommnung allgemein nützlichen Zwecken dienen. Vor dem„Deutſchen Hauſe“ F rer ee e E—„ Fr 122—8. VV)VVFVFPFC Maurheim, 2. Jun. Generalsunzeiger.(Aberdblath 5. Sette Volkswirtschaft. Neue Wirlschaft. Die bekannten Palminwerke H. Schlinck u. Co. in Mannheim und Wilhelmsburg a. Elbe wurden heute durch die Süddeutſche Disconto-Geſellſchaft.⸗G. Mann⸗ hei m, in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt mit einem Kapital von M. 3 000 000. Ferner ſoll eine Obligationsanleihe von M. 2000 000 aufgenommen werden. Den erſten Aufſichtsrat bilden die Herren: Reichstagsabgeordneter Ernſt Baſſer⸗ mann als Vorſitzender, ferner Direktor Th. Frank von der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft Mannheim, Direktor H. Fre⸗ merey von der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft Heidelberg, Dr. Erich Mayer von der Firma Gebrüder Mayer, Mannheim und Rechtsanwat Dr. Emil Selb, Mannheim. Zum Vorſtand wurde der ſeitherige Inhaber der Firma, Herr Dr. Julius Schlinck beſtellt. 2 5 Tabakbau und Tabakernte in Baden im Erntejahr 1907/08. Der Tabakbau, der in Baden im Jahre 1906 nach einer mehr⸗ jährigen Periode ununterbrochenen Rückgangs erſtmals wieder eine Zunahme aufwies, hat ſich im Jahr 1907 kräftig weiter ausge⸗ dehnt; die Zahl der Pflanzer iſt gegen das Jahr 1906 um 2299 geſtiegen und erxeichte damit die Zahl von 34 486. Die Zahl der mit Tabak bepflanzten Grundſtücke iſt von 52 960 auf 57 983, deren Fläche von 6181 Hektar auf 6652 Hektar angewachſen. Damit hat der Tabakbau wieder eine Ausdehnung angenommen. Insgeſamt wurden im Jahr 1907⸗08 im Lande 143 653 Doppelzentner Tabak geerntet gegen 152 487 im Durchſchnitt des vorhergegangenen Jahr⸗ zehnts. Aus der Geſamternte des Jahres 1907⸗08 wurden Mark 14 060 817 erlöſt; der mittlere Preis des Doppelzentners betrug 97.89 M. gegen 99.78 M. im Vorjahre und 86.38 M. im vorher⸗ gegangenen Jahrzehntsdurchſchnitt. Mit Rückſicht auf den hohen Erlös kann die Ernte als durchaus befriedigend angeſehen werden. Neue Geſellſchaft m. b. H. Die altrenommierte Ziegelei des Herrn Nikolaus Altenbach in Elchesheim(A. Raſtatt), von ſeinem Vater im Jahre 1850 gegründet und vom Genannten feit 1886 weitergeführt, wurde unter der Firma„Altenbachs Dampfziegelwerke“ in eine Geſellſchaft m. b. H. umge⸗ wandelt, deren Leitung in den Händen des bisherigen Beſitzers perbleibt. Guß⸗ und Armaturwerk Kaiſerslautern,.⸗G. Das befxie⸗ digende Reſultat des abgelaufenen Jahres iſt nach dem Geſchäfts⸗ bericht darauf zurückzuführen, daß die Umſätze wieder eine erheb⸗ liche Steigerung erreichten und die in den letzten Jahren erfolgten Neueinrichtungen eine Verbilligung der Produktion ermöglichten. Daneben erfuhr die Rohrgießerei durch Aufnahme der Fabri⸗ kation einer neuen Rohrſorte eine anſehnliche Erweiterung. Die umfangreichen Erweiterungen, insbeſondere der erhebliche Zu⸗ wachs an Terrainbeſitz, haben eine Steigerung der Kreditoren verurſacht, die dem geringen eigenen Kapital nicht mehr entſpricht. Die Verwaltung hat deshalb, wie ſchon gemeldet, eine Erhöh⸗ ung des Aktienkapitals um 400 000 M. auf 800 000 M, beantragt. Der Fabrikationsgewinn des abgelaufenen Jahres betrug 267 520 M.(i. V. 248 430.). Davon erforderten Un⸗ koſten 107 925 M.(80 683.) und Abſchreibungen 87384., ſo daß ſich einſchließlich 17015 M.(26 454.) Vortrag ein Rein⸗ gewinn von 89 275 M.(89 273.) ergab, aus dem 6 Proz. A. i..]) Dividende verteilt, 8000 M.(35 345.) zu Re⸗ ſervpedotierungen, 14955 M.(12 913.) zu Tantiemen und Gra⸗ tifikationen und 24999 M.(0) zu außerordentlichen Anlage⸗Ab⸗ ſchreibungen verwendet, ſowie 17321 M. vorgetragen werden ſollen. Die Bilanz weiſt 566211 M.(537 543.) Kreditoren aus, denen 1644 M.(1425.) in bar, 262 642 M.(276 128.) Debi⸗ toren und 129099 M.(112 701.) Waren gegenüberſtehen. Die Reſerve enthäflt 40 000 M.(11 654), die Spezialreſerve 27000 Mark(20 000.). Rheiniſche Dynamitfabrik in Köln. Dieſe Geſellſchaft er⸗ zielte im Jahre 1908 einen Gewinn von 216 955 M. Davon er⸗ halten die Aktionäre 16½ Prozent Dividende mit 198 000 Mark(i. V. 26 Prozent gleich 312 000.); zu Gewinnanteilen werden 16 187 M.(i. V. 28 816.) verwendet. Als Vortrag auf neuẽe Rechnung bleiben 2767 M. li. V. 5565.). Bochum⸗Gelſenkirchener Straßenbahn Akt.⸗Geſ., Bochum. Die Betriebseinnahmen beliefen ſich auf M. 2711.887(M. 2 536 012), die Ausgaben auf M. 1 533 341(M. 1 580 172). Nach Abzug von M. 158 303(M. 157 144) Tilgungsrücklage für Aktien, M. 67510 (M. 64 000) Tilgungsrücklage für Schuldverſchreibungen, ferner M. 200.857 M. 199 788) Erneuerungsrücklage, ſowie M. 107 145 (M. 133 245) Schuldverſchreibungszinſen bleiben M. 67⁰ 646(Mark 649 427) Reingewinn. Daraus gehen M. 33 582(M. 20 919) zur Neſerbe, M. 23 711(M. 22222) erhält der Aufſichtsrat. Die Dividende beträgt wieder 6 Proz. auf M. 10 Mill. Grundkapital, der Reſt von M. 13 402 wird vorgetragen. In der Bilanz ſind die Bahnanlagen mit M. 12.57 Mill.(i. V. M. 12.35 Mill.) eingeſtellt. Die Obligationenſchuld beträgt unverändert M. 3 Mill. Von den Aktien der Geſellſchaft ſind etwa 75 Proz. in Händen der Rheiniſch⸗ Weſtfäliſchen Elektrizitätsgeſellſchaft in Eſſen. Augsburger elektriſche Straßenbahn.⸗G., in Liqu., Nürn⸗ berg. Die Geſellſchaft, an der die Elektrizitäts⸗A.-G. vormals Schuckert u. Co. in Nürnberg ſtark beteiligt iſt, hat nach Ver⸗ klauf der Augsburger Straßenbahn an die Stadt ihre Liquidation beſchloſſen. Das Gewinn⸗ und Verluſtkonto per 31. März ds. Is. zeigt für die letzten ſechs Monate nach Abzug von M. 6443 Ver⸗ waltungskoſten einen Gewinn von M. 78 798, wodurch das Ligui⸗ dationskonto auf M. 335 310 ſteigt. Die Debitoren ſind auf M. .24 Millionen(M..12 Mill.) geſtiegen, der Effektenbeſtand iſt auf M. 147737(M. 189 687) zurückgegangen. Das Vermögen der Geſellſchaft berechnet ſich nunmehr auf 112.87 Prozent des Grund⸗ kapitals von M. 3 Mill. Die Liquidation wird dem Bericht zu⸗ folge vorausſichtlich im Januar beendigt ſein und die Quote ſich ſicherungs⸗Aktien ſehr feſt. Wormſ. Br. v. Oertge Preiserhöhung für Sohlleder. Die Sohllederfabrikanten Belgie us und Luxemburgs haben nach dem„Leipziger Tagbl.“ die Preiſe um 20 Cents für das Kilogramm erhöht. .⸗G. für Montaninduſtrie, Berlin. Die Bilanz für 1908 ergibt einen Gewinn von 481 106 Mark. Die Verwaltung hält es mit Rückſicht auf den Umfang der Beteiligungen der Geſell⸗ ſchaft an Induſtrieunternehmungen und mit Rückſicht auf die in vielen Zweigen der Induſtrie noch ungeklärte Lage für angezeigt, von der Verteilung einer Dividende abzuſehen, zu weiteren Ab⸗ ſchreibungen auf Beteiligungen 400 000 Mark zu verwenden und nach Dotierung der Reſerve etwa 62000 M. auf neue Rechnung vorzutragen.(Im Vorfahre ergab ſich nach 295 807 M. Verluſt an Effekten ein Fehlbetrag von 164303., wodurch ſich der Ge⸗ winnvortrag von 195 482 M. auf 30 979 M. verminderte). *** Telegraphiſche Handelsberichte. Weſtdeutſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft. *Köln, 2. Juni. Bei der Weſtdeutſchen Eiſenbahn⸗ Geſellſchaft bleiben die Stammaktien auch für das Jahr 1908 divbidendenlos.(Frkf. Ztg.) Süddeutſche Rückverſicherungs⸗Geſellſchaft München. In der Feuerverſicherung ergab ſich im deutſchen Geſchäft ein kleiner Verluſt, in Amerika eine Gewinnminderung außer einem Prämienausfalle. Die Hagelverſicherung verlief ungünſtig. Der finanzielle Abſchluß dieſer Ableitung iſt nicht zu erkennen, da die Hagelverſicherung von dem Inſtitut nur in Verbindung mit der Feuerabteilung betrieben wird. In dieſer Geſamt⸗Abteilung ſank die Bruttoprämieneinnahme um M. 2,42 Mill., zum Teil infolge der Auf⸗ gabe einiger größerer Geſchäftsverbindungen. Die Retrozeſſion wurde andererſeits ſehr ſtark eingeſchränkt, ſie betrug nur M. 2,76 Mill. gegen M. 7,12 Mill. im Vorjahr, ſodaß das eigene Riſiko von M. 7,90 Mill. auf M. 9,85 Millionen ſtieg. Die Abteilung brachte M. 363 579 Ueber⸗ ſchuß. Die Transportverſicherung ſchloß mit M. 43 833 Verluſt bei M. 798 354(i. V. M, 597 143) Nettoprämieneinnahme. Die Unfall⸗ und Haftpflicht⸗Verſicherung brachten Verluſt. Die Einbruchdiebſtahl⸗, Kautions⸗, Sturm⸗ und Waſſerleitungsſchäden⸗ Verſicherung Gewinn. Das Reſultat dieſer„Unfall⸗ und Neben⸗ brauchen“ war bei einem Rückgang der Nettoprämieneinnahme um M. 94 756 auf M. 1 297 452 ein Minus von M. 25 817. An Ziuſen ſtanden M. 213 955(i. V. M. 195 282) zur Verfügung. Verwaltungs⸗ koſten erforderten M. 346 076(i. V. M. 324 220). Der Reinüberſchuß beträgt M. 300 115(i. V. nach Deckung von M. 346 560 Verluſtvortrag und nach Korrektur durch die Generalverſammlung M. 52 302), die Dividende bekanntlich 4½5 pEt. nach ſieben dividendenloſen Jahren(i. V. M. 46 773 zum Vortrag). Die Spezialreſerve erhält M. 200 000, wodurch einem in der vorjährigen Generalverſammlung ausgeſprochenen Wunſch der Aktionäre nach Bildung beſonderer Re⸗ ſerven Rechnung getragen wird. Die Bilanz verzeichnet M. 0,24 Mill. (M..33 Mill.) Guthaben der Retrozeſſionäre, M. 5,56 Mill.(M..64 Mill.) Prämienreſerven, M. 3,24 Mill.(M. 293 Mill.) Schadenreſerven und M. 3,29 Mill.(M. 196 Mill.) Guthaben anderer Verſicherungs⸗ geſellſchaften. Den Verlauf des Jahres 1909 bezeichnet der Bericht als bisher gut. Elektrizitätswerke.⸗G. München⸗Landshut. * München, 2. Junti. Der Aufſichtsrat der Elektrizitäts⸗ werke.⸗G. München⸗Landshut ſchlägt für 1908 die Ver⸗ teilung einer Dividende von 5 pCt.(wie i..) vor,(Frkf..) Deutſch⸗überſeeiſche Elektrizitäts⸗Geſellſchaft in Berlin. Die Geſellſchaft die in den letzten Jahren ungemein raſch mit Kapitalserweiterungen vorgegangen iſt, hat im Jahre 1908 25 Mill. dproz. Obligationen emittiert, wodurch die Obligationsſchuld auf 55 Mill. geſtiegen iſt. Inzwiſchen wurden im laufenden Jahre weitere 13 Mill. öproz. Obligationen begeben, außerdem wurde das Grund⸗ kapital um 8 Mill. für 1909 zur Hälfte dividendenberechtigten Aktien auf 80 Mill. Mk. erhöht. Die neuen Mittel dienten zur Tilgung der Bankſchulden zur Beſchaffung der Mittel für die im Gange befind⸗ lichen Neu⸗ und Erweiterungsbauten. Der Reingewinn beträgt 7811 581(7 735 645). Die Dividende wird auf 9½ pEk,(wie im Vorjahre)] veranſchlagt. Oberſchleſiſcher Kohlenverſaud. * Kattowitz, 2. Junl. Der oberſchleſiſche Kohlen⸗ verſand in der zweiten Hälfte des Mai betrug laut„Irkf. Ztg.“ 85 887 gegen 97 268 Waggon im Vorjahr. BVBom Stabliruſt. — Newhyork in ſeinen Drahtfabriken angekündigt daß er von ſetzt an auch nicht⸗ organiſierte Arbeiter zulaſſe, womit die Truſtwerke allen Arbei⸗ tern offen ſind. Die Arbeiter⸗Union plant daraufhin einen Streik in allen Drahtfabriken.(F..) *** Mannheimer Effektenbörſe. vom 2. Juni.(Offizieller Bericht.) Die Börſe war heute wieder für einzelne Trausport⸗ und Ver⸗ So notierten Frankona, Rück⸗ und Mit⸗ verſicher.⸗Aktien 870., Oberrheiniſche Verſicherungsaktien 580 G. und Württemb. Transport⸗Verf.⸗Aktien 515 G. Von Brauereien waren Werger, Worms 4 pCk. über geſtern. Kurs: 85 G. Von Ju⸗ duſtrieaktien blieben gefragt: Verein chem. Fabriken zu 311.25 pCt. und Weſteregeln zu 201 pEt, 5 Aktien. 5 Banken, Brief Geld Badiſche Bauk Gewrbk. Speyer5o/ Pfälz. Bauk— 101.70 Pfälz. Hyp.⸗Bauk—.— 197.— Pf. Sp⸗ u. Cdb. Sandau—.— 140.— Jager s Rhein. Kreditbank 138.50 138.25ſrank Rücke und Rhein. Hyp.⸗Bank 200.——.— Frankona, Rück⸗ un Südd. B nk 5 115⁵.— Mitverſ..⸗G. vm. 115.— Bad. Rück⸗ u. Mitv. Ghent. JIuduſtrie, Fr. Trp.⸗, Unf. u. Gl.⸗ Bad. Anill⸗u. Sodafbr. 388——.— Verſ.sGeſ. „„„„ neu——. Bad. Aſſecurranz Chem. Fab. Goldenbg.—.— 100 Continental. Verſich. Verein chem. Fabriken—.— 311 25Mannh. Verſicherun Verein B. Oelfabriken—.— 134.— Oberrh. VerſichGeſ. Weſt..⸗W. Stamm—.— 201.— Württ. Tranp.⸗Verſ. * Vorzug e e 100.30 Induſtrie, Brauereien, 85.-G. f. Seilinduſtrie—.— Bad. Brauerei— 75.— Dingler'ſche Mſchfbr. 115.— Binger Aktienbierbr.——:— —.—[Emaillirfbr. Kirrweil. Durl. Hof vm. Hagen 248.——.— Emaillw. Maikammer Eichbaum⸗Brauerei 108— 107.—fettlinger Spinnerei—.— 100.50 Elefbr. Rühl, Worms—. 82— Hüttenh. Spinneret 85.——.— Ganters Br. Freibg. 98.——.— Karlsr. Maſchinenban— 191.70 Kleinlein Heidelberg 190.——.—Nähmfbr. Haid u. Neu—.——.— omb. Meſſerſchmitt 35.— Ko ſth. Call. u. Papierf. 200.——.— Ludwigsh. Brauerei- Maunh. Gum. u. Asb. 145,.——— Mannh. Aktienbr. 130.— Maſchinenf, Badenſa—.— 198. Pfalzbr. Geiſel, Mohr—.——.— Oberry. Elektrizitat 22.50—.— Brauerei Sinner. 250.—Pf.Nähm,u. Fahrradf, 128.50—.— Br. Schrödl, Heidlbg. 185.——.— Portl.⸗Zement Odlbg. 158.— 157.— „Schwartz, Speyer 115.— „Ritter, Schwetz. —.Südd. Draht⸗Induſt.—.— 104.75 „ S. Welt, Speyer 5 „.Storch., Spever—.— Südd. Kabelwerke 127.50 66.—Berein Freib. Ziegelw. 180. 66.50 Br. Werger, Worms 705 Sp k.—.— 85.— —.—— Brief Geld Trausport it. Verſicherung. B..⸗G. Rhſch. Seetr. Mannh. Dampfſchl. —.— 90.— 59.— —.— —.— 870.— „ „„ — 580. 223.— —.— — 1 e:„ Würzmühle Neuſtadt———. Zellſtoffabr. Waldhof 295.——.— Zuckertaß Waghüuſel 141.70 140.— Zuckerraff. Mann.—-. Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. iger ., 2. Juni.(Tel.) Fondsbörſe. gelaufenen Berichte eine da 2. Juni. Der Stahltruſt hat 10 000 Arbeiter —.— 90.— 4 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 126 90 126.75 4⁰²„ 99 e, der e Lom⸗ * Pldbet 0 100 30 100b] Obf. unande 13 4%„ Pfdbr..ol 40% Pr. Bfdbrf.⸗B. unk. 10 100 40 100.40] Hyp.⸗Pfd. unt. 1917 4% Pfbbr..03 5 47% ih. H. B. Pfb. 02 10 uak. 12 100.50 100.50 4%„„„ 1907 10 3 9— 1 Pfdbr. v. 86 40%„ 1912 1 89 u. 94 94.— 94.—1e%„„„ 101 31% Pfd. 96/06 93.80 93 80 40%„ 1 4%„Gomebl. 10%„„ verſchied. .0 l unk. 10 101.— 101.—3½ 3 ½%„ Gom.⸗Obl. 31½% Fih..⸗B..O 15 v. 8/1 94.50 94 30 4%. W. B. G. B. 10 89%,„ Gom.bl. 4e% Pf. B. Pr.⸗Obl. v. 98/06 94.50 94.30 317% Pf. B. Pr.⸗O. 4% Pr. Pfdb. unk. 09 90.90 99.90 3ſ½ Ital.ſttt.g. G. B. 72 „ 12101.— 101.——— 5 14 100.10 100.-[ Maund. Verl.⸗G.⸗A. 530. IDautſchaſiat. Bant 0 Effetten⸗Bant — tanmarktes eine weitere Beſſerung zeigten, ſo wollte dennoch kein rechter Zug in das Geſchäft kommen. Am Montanmarkt drückte zunächſt die matte Haltung der Laurahütte, welche bis 185,/70 ſank. Die Gründe werden in dem erwartenden Geſchäftsabſchluß ge⸗ ſucht, welcher als ungünſtig bezeichnet wird. Deutſch⸗Luxembur⸗ ger, welche geſtern ſich bis über 200 erhöhen konnten, gaben nach, ebenſo auch die übrigen Papiere dieſes Marktes. Auf dem Markt der Induſtriepapiere fanden einzelne Aktien der Maſchinenfabri⸗ ken bei erhöhtem Kursniveau willige Aufnahme. Buderus Eiſen⸗ werke Wetzlar notieren 110.50 b. ex Bezugsrecht. Hervorzuheben ſind bei reger Nachfrage Blei⸗ und Silberhütte Braubach, welche eine Kursſteigerung von 9½ Proz. erzielten. Auf dem Banken⸗ markt war das Geſchäft ſehr ſtill bei ſchwacher Tendenz. Seinen Hauptgrund hatte dies in den Erklärungen zu den Steuervor⸗ ſchlägen der Finanzkommiſſion, obwohl man eher einer beſſeren Auffaſſung Platz zu machen ſcheint. Die Erleichterung des Geld⸗ marktes veranlaßt zu Ermäßigung des hieſigen Privatdiskonts. Zurückhaltung brachte aber der Ausweis der Reichsbank, der eine größere Inanſpruchnahme wie in dem Vorjahre zeigt und eine be⸗ deutende Verringerung der Notenreſerre aufweiſt. Der Verkehr in fremden Renten blieb in engen Grenzen. Schiffahrtsaktien waren vernachläſſigt. Die Nachbörſe war ruhig aber befeſtigl⸗ Laurahütte ſchloſſen ſchwach. Oeſterreichiſche Bahnen lebhaft. Es notieren Kreditaktien 201 a 201.70, Diskonto 186.20, Dresdner Bank 151.75, Staatsbahn 155.60 a 156.20, Lombarden 20.70, Bal⸗ timore 11.380. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnle. Schlußkurſe. 15 Reichsbankdiskont: 3½ Prozent. Bechſel. 1. 2 11 Amſterdam kurz 169.05 169.10 Check Paris 81.20 81. Belgien„ 80.975 80,988 Barts kur; 81.166 81 188 Italten„ 80.61 80.675 Schweitz. Plätze Check London 20.445 20.445 Wien London„ 20.42 20.42 Napoleonsd'or 8 5 lang———.—[Privatdiskontdvd 27½ Staatspapiere. A. Deutſche.. 4% beutſch. Reichsanl. 103.15 103.— Mh. Stadt⸗A. 1908 4„ 5 1909 102.75 102,6%„ 1909 M 95.60 9555%„1905 3 7„„ 1909 95.60 95.450 B. Ausländtkſche. 8 85 85 86.60 86.455 Arg. t. Gold⸗A. 1887—.— 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 103 15 108.—.5% Chineſen 1898 103.60 102.5 4 do. do. 1909 102.60 102.60%½%„„ 1898 99.40 99.3 3*„ 5 95.70 95.554½ Japaner 96.90 96 1˙ 8 5 86.40 86.400Mexikaner äuß. 88/90 100.30 100,50 1badiſche St.⸗A.190 1 101 70 101.703 Mexikaner innere 86 70 66.7 „1908 102.102.—Bulgaren 10˙.25 1 „1909 102.— 102— 356 bad. St.⸗Olabg)fl 96.— 96.— 9 M. 95.— 95.20 3¾ italien. Rente 44½% Oeſt. Silberrente 4½„Papierrent. 0 3 5 2 1900 95.10 95,.—Oeſterr. Goldrente 3%„„ 1904 94 80 94.552 Portug. Serie I **„ 1907 95.— 95— III 8** 4½ neue Ruſſen 1905 0 40ſt Ruſſen von 1880 do. u. Allg. Anl. 95.25 95.104 ſpan. ausl. Rente 3 do..⸗B.⸗Obl.—.— 85.904 Türken von 1903 4 Pfälz..⸗B. Prior. 101.50 101.50„ unif. 6%„„„„ 95.— 95.— Unger. Goldrente 4 Heſſen von 1908 102 40 102.40%„ Kronenrente Sbayr..⸗B..b. 1015 102.30 102.10 3„„„ 15918 102.40 102.40 8 95.90 95 93.50 5 88 300Berzinsliche Lof Sachſen 88590 85 90ſ3 Oeſterretchiſchelss⸗ Mih. Stadt⸗A. 107—.—— 2 ecel Arttien induſtrieller Unternehmungen. Süp. Zuckerfahrik 141.60 141.600Kunſtſeldenfabr. Frkf. 262.— 26 Badd. Immobil.⸗Geſ. 101.50 101.500Lederwerk. St. Ingberk 51 50. Gichbaum Mannheim 108.— 108.— Spicharz Lederwerke 124.2 Mh. Aktien⸗Brauerei—.——— Ludwigsh. Walzmühle 150. Parkakt. Zweibrücken 92.„ 93.— Adlerfahrradw. Kleyer 33950 389, Weltz z. Sonne,Speyer—.——.— Maſchinenfbr. Hilpert 65.90 Cementwerk Heidelbg. 157.10157— Maſchinenfb. Badenta 19 Cementfabr. Karlftadt 143.— 142.95 Dürrkopp—— Badiſche Anilinfabrik 385 75 3885.— Maſchtnenf. Gritzuer 216.— 21 Ch. Fabrik Griesheim 243 90 243.900 Maſch.⸗Armatf. Klein 108.— Farbwerke Höͤchſt 406.40 410.—Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Ver. chem. Fabrik Mh. 311.— 310.80] Gebr. Kayſer 126.50 12 Chent. Werke Albert 429.50 429.20] Röhrenkeſſelfabrik Südd. Drahtind. Mh. 104.— 104.—-] vorm. Dürr& Co. 40. Akkumul.⸗Fab. Hagen 207.— 207.— Schnellpreſſenf. Frkth. 190. Acec. Böſe, Berlin 59.50 58.500Ver.deutſcher Oelfabr. 134 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 234.90 235.—Schuhfabr. Herz, Frkf. 118., Süpd. Kabelw. Rhm. 126.— 125.— Seilinduſtrie Wolff 135 Lahmeyer 119.40 119.100'wollſp. Lampertsm. 53 0 Kammgarn Kaiſersl. 176 Siamens& Halske 219.80 219.—Zellſtoffabr. Waldhof 296. i Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligalionen. 4eh˙ yuk. Hyy.⸗Pfob. 100.50 100.50 40% Pr.Pfdb. unk. 15 400 F. K. B. Pfobr. 9% 101— 101.—4%„„„17 +7ß: % Pf. HypB. Pfdb. 100. 3¹ 410%.op B. Pfe 94.70 94.70 5 95 62/ Pr. fdbr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b. 04⸗ 91%% Pr. Bod.⸗Iv. 93.30 95 60 31% Prehfdbr.⸗Bk.⸗ 4% Gtr. Bd. Pfd. voo 100.30 100.30 Brank- und Verſicherungsaktien. Badiſche Bank 133.25 133.30] Oeſterr.⸗Ung Bank 127. Berg u. Meiallb. 123.75 123 75 Oeſt. Länderbenk 114. Berl. Handels⸗Geſ. 173.— 172.50]„ Kredit⸗Anſtalt 2 Comerſ. u. Dist.⸗B. 110.40 110 Pfälziſche Bank 1 Darmſtädrer Bank 138 40 132 60 Pfälz. Hyp.⸗Bank Deutſche Bank 242.30 241.30 Preuß. Hypotheknb 151.80 151.60 Deutſche Reichsbk. 103.80 103 90 Rhein. Kredilbank uto⸗Comm. 186 90 186 20 R B. 152 50 151.60 S 205— 205.— Südd Dissdner Bank 6. Sette. Genueral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 2. Junt. Bergwerksaktien. Bochumer Bergban 229.50 227 50 Harpener Bergban 192. 191,20 Buderus 112.50 110 50Kaliw. Weſterregeln 200.— 203.— Concordia Bergb.⸗G.—.——.— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 97.25 98.50 Deutſch. Zuxemburg 200.20 198. Bhönix 174.25 178.10 Friedrichshütte Bergb. 135 10 135.—Vr.Königs⸗u. Laurah. 191.— 186.— Gelſenkirchner 182.90 182.—[Gewerkſch. Roßleben 8525 8525 Aktien deutſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Südb. Giſenb⸗G. 120.80 121.— Hamburger Packet 118.45 118.25 Gotthardbahn 5 al. Mittelmeerbahn—.—. Norbdeutſcher Lloyd 91.70 91.80[It el Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 155 50 155.60[fdo. Meridionalbahn 139.60—.— Oeſt. Südbahn Lomb. 17.60 20.70 Baltimore und Ohio 113.80 113.90 Fraukfurt a.., 2. Junt. Kreditaktien 201.—, Discouto⸗ Commandti 186,10, Darmſtädter 132.90, Dresdner Bank 151.75, Hau⸗ delsgeſellſchaft 173.75, Deutſche Bank 241.75, Staatsbahn 155 20, Lombarden 20.50, Bochumer 227.75, Gelſenkirchen 182.75, Laurahütit e 187.75, Ungarn 95.30. Tendenz: ſchwächer. Nachbörſe. Kreditaktien 201.—, Disconto⸗Commandit 185.60 Staatsbahn 155.60, Lombarden 20.70. Berliner Effektenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Berlin, 2. Juni. Fondsbörſe. Die Börſe eröffnete ſchwach. Der Kursſturz der Laurahütte iſt auf eine niedrigere Schätzung der Dividende zurückzuführen. Die Kursbewegung in Hütten⸗ und Bergwerksaktien ſchwankte zwiſchen 84 bis vereinzelt über 184 Prozent und darüber. Banken waren widerſtandsfähiger. Dresdner Bank und Schaaffhauſener preishaltend. Von Bah⸗ nmen Lombarden auf 4 Prozent. Zuſchlag ½ Prozent ſchwächer. Prinz Heinrich⸗Bahn unter Realiſierungen ſchwächer. Von Fonds Zproz. Reichsanleihen ſtetig. Schiffahrtsaktien preishal⸗ lend. Elektrizitätswerte abgeſchwächt. Im weiteren Ver⸗ laufe Laura weiter nachgebend. Phönix unter Realiſierungen ſchwächer. Rheinſtahl und Deutſch⸗Lutxemburger erholt. Das Ge⸗ ſchäft war im ganzen belanglos. In dritter Börſenſtunde war die Tendenz ſchwach. Das Anziehen des Privatdiskonts drückte. Induſtriewerte des Kaſſamarktes vorwiegend nach⸗ gebend. Berlin, 2. Juni.(Anfangs⸗Kurſe.) 13 Kreditaktien—.——.— Laurahütte 190.70 187.— Disc.⸗Kommandit 187.10 186.30 Phönix 174.30 173.50 Staatsbahn 155.30 155.10 Harpener 191.75 191.50 Lombarden 1740 20.89] Tend.: ruhig. Vochumer 229.— 227.70 Berlin, 2. Juni.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.44 20.44] RNeichsbank 145— 145.— Wechſel Paris 81.20 81.22] Rhein. Kreditbank 138.— 138.— 46% Reichsanl. 103.10 103.10 Ruſſenbant 144.80 144.50 40% 1909 102.70 102.70 Schaaffh. Bankv. 133.— 133 50 3 Neichzanl. 95.70 95.60 Staatsbahn 155.— 156.— 372000„ 1909 95.60 95.60 Lombarden 17.30 20.70 30% Reichsanleihe 86.50 86.50] Baltimore u. Ohio 113.90 113.80 4% Conſols 103.10 108.10 Cauada Paeifte 180.70 181.40 40ʃ0„ 1909 102.70 102 70 Hamburg Packet 118.10 118.50 5%„ 95,70 95.60 Nordd. Lloyd 91 50 91.60 3½%%„ 1909 95.60 95.60 Bochumer 228 40 226 60 80% 86.50 86 50 Deutſch⸗Luxembg. 199.50 697.60 40% Bad. v. 1901—.——.— Dortmunder 63.40 62 90 4%„„1908/9 101.80 102.—] Gelſenkirchner 182.70 18170 3%„ eonv.—.— 95— Harpener 191.50 190.70 95.— Laurahütte 190 10 184 90 55%% Bayern 95,10 95.10] Phönix 174.— 172.60 35%% Heſſen 94.40—.— Weſteregeln 202.— 202.— 40% Haſſen 83.— 83.40 Allg. Elektr.⸗Geſ. 234.60 234.70 goſe Sachſen 85,80 85.80] Anilin 385.— 386.— 39% Japaner 1905 96.10 96.10] Anilin Treptom 318.— 316.70 3 0ſ0 Iꝗtaliener—.———Brown Boveri 191.80 192.— 40% Ruſſ. Aul. 1902 87— 87.— Chem. Albert 430 50 432.50 4% Bagdadbahn 36.40 86.40] D. Steinzeugwerke 229.50 280.— Oeſter. Kreditaktien 201 20 201 20 Elberf. Farben 416.— 415— Berl. Handels⸗Geſ. 172.90 1/2.20 Celluloſe Koſtheim 195— 195.— Darmſtädter Bank 133.40 132.70 Nüttgerswerken 167.50 168.— Deutſch⸗Aſiat. Bank 151.50 151.70 Tonwaron Wiesloch 100.20—.— Deutſche Bank 241.10 241.40] Wf. Draht. Langend. 220— 220.— Dißc.⸗Kommandit 187.10 186 10 Zellſtoff Waldhof 294.80 294.80 152.30 151.90 Privatdiskont 2¾% W. Berlin, 2 Juni.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 201.40 202.— Staatsbahn 155.50 156.40 Diskonto Komm. 187.— 186.10Lombarden 1740 20.75 Pariſer Vörſe. Paris, 2. Juni. Anfangskurſe. d ald Rente 97.77 9797] Debeers 378 3875 Spanier 98.80 98.70] Eaſt and 142.— 145.— Tuürk. Looſe 174.——.— Goldfield 160.— 171.— Banque Ottomane 728.— 729.— Randmines 255.— 265.— Nio Tinto 1943 1992 Tondoner Effektenbörſe. London, 2. Juni.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 2% Conſols 85% 84“%/ Moddersfontein 13˙⁸ 1374 3 Reichsanleihe 85˙½ 85˙/ Premier 9%%/ 4 Argentinier 89— 89— Randmines 10% 107½/ 4 Italiener 103½% 104— Atchiſon comp. 4 Japaner 93— 93—Canadian 185% 1871/ 3. Mexikaner 83¾ 34%æ[Baltimore 117½ 118½ 4 Spanier 981]/ 98—Chikago Milwaulee 154½ 155% Ottomanbank 18/ 19— Denvers com. 52— 52— Amalgamated 877% 87Erie 36— 36ʃ/ Anagcondas 10% 107%[Grand TrunkIII pref. 55— 54%/ Mio Tinto 5„ ord. 22¾ 225% Central Mining 171% 18˙/—Louisville 142%½% 142½ Chartered 26˙% 265/ Mifſouri Kanſas 43¼ 43ʃ1% De Beers 14% 14% Ontario 50% 521½ Gaſtrand 5% 55/½ Southern Pacific 1266 127½ Geduld 38/ 35% Union com. 194½ 196% Goldfields 6˙ 69% Steels eom. 67˙8 67— Jager sfontein 6/6 6ʃ/ Tend.: beh. Wiener Börſe. Wien, 2. Junj. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 640.50 689.75 Buſchtehrad. B. 1028 1026 Oeſterreich⸗Ungarn 1784 1786 Oeſterr. Papierrente 99.70 99.70 Bau u. Betr..⸗G.—.——.—„ Silberrente 99.75 99.75 Unionbank 548.— 548.—„ Goldrente 117.30 117.30 Ungar. Kredit. 755.— 758.— Ungar. Goldrente 119.85 119.90 Wiener Bankverein 529.— 529.—„ Kronenxente 93.15 93.15 Länderbantk 452.— 452.— Wch. Frankf. viſta 117.30 117.30 Türk. Loſc 187.— 186.—]„ London„ 239.80 239.80 Alpine 650.— 646.—]„ Paris„ 95.28 95.28 Tabakaktien 2— Amſterd.„ 199.45 199.45 Nordweſtbahn 464.— 464.—Napoleon 19.06 19.05 464.— 464.— Marknoten 117.30 117.30 722.20 727.50 Ultimo⸗Noten 117.30 117.30 109.20 107.—] Tend.: ruhig. 7 Wien, 2. Juni. Vorm. 10 Uhr. Kreditaktien 640.70 640.20 Oeſt. Kronenrente 96.35 96.85 Länderbank 451.50 452.50„ Papierrente 99.70 99.70 Wiener Bankverein 529.50 529.20]„ Silberrente 99.75 99.75 Staatsbahn 725.50 732.50 Ungar. Goldrente 113.70 113.90 Lombarden 110.70 108.70„ Kronenrente 98.15 98.20 Marknoten 117.32 117.30 Alpine Montan 650.50 648.70 Wechſel Paris 95.26 95.28] Tend.: ruhig. Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 2. Juni. Produktenbörſe. Die feſte Haltung des amerikaniſchen Marktes, Meldungen über Dürre in Argen⸗ tinien und erhöhte Forderungen von dort, ſowie von Rußland gaben am Weizenmarkt Anregung zu einer weiteren Her⸗ aufſetzung der Preiſe. Roggen wurde im Preiſe durch die von Rußland vorliegenden Offerten unter Druck gehalten und die Beſſerung hielt ſich in engen Grenzen. Infolge mangelnder Be⸗ teiligung trat im ſpäteren Verlaufe für beide Artikel eine Ab⸗ ſchwächung ein, der aber auf ſtrammes Budapeſt bald wieder eine Erholung folgte. Hafer lag bei kleinem Handel feſter. Mais ruhig, Rüböl auf einige Angebote ſchwächer. Wetter: heiß. Berlin, 2. Juni.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 5 2.—5 2. Weizen per Juli 254 50 255.— Mais per Julli———.— „ Sept. 225.— 226.50„ Aug..—.— „ Olt. 224.— 225.25——uZ.— 8———.—[Rüböl per Junt———. Roggen per Juli 198.75129.—„Ottbr. 56.70 56.50 „ Sept. 190.75 191.—„Dezbr. 56.90 56.70 „ Okt. 1906.75 190 50 Spiritus 70er loco—.——.— Hafer per Juli 185— 186.50 Weizenmehl 35.75 56— „Sept. 178.— 174 25 Roggenmehl 26.30 26.40 Budapeſter Produktenbörſe. Bu dapeſt, 2. Juni. Getreidemarkt.(Telegramm.) * 2. per 50 kg per 50 kg Weizen per Okt. 13 00 13 01 feſt 13 36 13 87 hauſſier. 15 April 1337 13 38 1377 13 78 Roggen per 998 299 feſt 10 27 10 28 hauſſier. April—————— ͤ Hafer per Okt. 760 761 ruhig 764 7 65 haufſier. April—————— Mais per Jult 785 786 ruhig 7189 7 90 hauſſier. „ 799 8 00 8 08 804 Kohlraps Augnſt 1505 15 15 ruhig 14 80 14 90 willig Wetier: Schön, Bewölkt. Liverpooler Börſe. Liverpool, 2. Juni.(Anfangskurſe.) 1. 2. Weizen per Juli 8,11½ willig 8111 ½ ſtetig „Sept. N 804˙¹,. Mais per Juli— träge— träge per Sept.—— ** Tandesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 1. Juni 1909. Nach den eingetroffenen Nachrichten ſind in der abgelaufenen Woche im ganzen Lande die dringend erſehnten Regen niederge⸗ ganugen und haben das Wachstum der Vegetation, insbeſondere auch der Getreideſaaten gefördert. Vom Oſten Europas liegen in dieſer Beziehung gleichfalls günſtigere Berichte vor. Troß dieſer Einflüſſe iſt die Tendenz auf dem Weltmarkte als eine ausgeſprochen ruhigere nicht zu begzeichnen. großen Knappheit der Vorräte, namentlich in Deutſchland, läßt die Befürchtung vor dem erneuten Eintritt unguter Witterung die Gemüter nicht zur Ruhe kommen. Unter dieſen Umſtänden finden alle ſchwimmenden und angekommenen Sendungen ſchlanke Auf⸗ nahme ſeitens der Konſumenten, trotz der außergewöhnlichen Höhe der gegenwärtigen Preiſe. Von den ſüddeutſchen Wochenmärkten werden nicht erhebliche Zufuhren bei teilweiſer Erhöhung, indeſſen aber bei vereinzelter Ermäßigung der Preiſe berichtet. Infolge der vorausgegangenen Feiertage war die Börſe heute ſchwach beſucht. Die Umſätze beſchränkten ſich auf die Deckung des nächſten Bedarfs. Außer Weizen und Kernen ſind auch in Hafer, Mais und Gerſte einige Umſätze feſtzuſtellen. Oelſaaten aller Art höher. Mehl und Kleien unverändert. Wir notteren ver 100 ke frachtfrei Stuttgart, je nach Qualität u. Lisferzeit: Weizen württembera. M.—.——.—, fränkiſcher 00.00— 00.00, bayeriſcher M. 27.50—28.—, Rumänier M. 27.50 bis 28.—, Ulka M. 27.50—28.—, Saponska M. 00.00—00.00, Roſtoff Azima M. 00.00—00.00, Walla⸗Walla M. 00.00—00.00, La Plata M. 27.50—28.—, Redwinter M.—.——.—, Kalifovnter M. 00.00-00.00. Keenen: neu M. 27.——27.50, Unterländer M. 00.00—00.00. Dinkel nom. 00.—— 00.00. Roggen: württemb. nom, M. 19——19.50, nordd. M. 00.00—00.00 vuffiſcher M. 00.00—00.00. Gerſie: württmbergiſche M. 00.00—00.00, Pfälzer(nom.) M. 00.00 bis 00.00, bayeriſche M.—.———.—, Tauber M.—.———. ungariſche M. 00.00—00.00, kaltforn. prima M. 00.00—00.00, Hafer: Oberländer M. 00.00—00.00, Unterländer M. 00.00—00.00, württembg. M. 19.50—20.50, ruſſtſcher M. 00.00—00.00. Mais Mixed M. 00.00—00.00, La Plata gefund 18.75—19.25, Yellow M.—00.,00 Donau 18.75—19.25. Kohlreps 00.00—00.00. Mehl⸗ preiſe pro 100 kg inel. Sack: Mehl Nr. 0 M. 38.——89.—, Nr.! M. 37.——98.—, Nr. 2 M. 36.——87.—, Nr. 3 M. 35.——86.— Nr. 4 M. 31.——82.—, Suppengries M. 00.00—00,00, Sack Kleie 11.— M. bis 11.50(ohne Sack). ** BViehmarkt in Maunheim vom 1. Juni, Amtlicher Be⸗ richt der Direktion.) Gs wurde bezahlt für 30 K. Schlachtgewickt: 20 Ochſen s) vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten Schlachtwerthes höchſtens 7 Jahre alt 80—00., b) junge fleiſchigs, nicht ausge⸗ mäſtete, und ältere ausgemäſtete 76—00., o) mäßig genährte junge, aut genährte ältere 74—00., d8) gering genährte jeden Alters 72—00 M. 25 Bullen(Farren): a) vollfletſchige höchſten Schlachtwerthes 66—68.,)mäßig genährte füngere u. aut genährte ältere 64—00., o) gering genährte 60—00 M. 713 Färſen (Rinder und Kübe): a) vollfleiſchige, ausgemäſtste Färſen, Rinder höchſten Schlachtwerthes 74—78., b) vollfleiſchige, ausgsmäſtete Kütze höchſten Schlachtwerthes bis zu 7 Fahren 64—68., o) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe, Färſen und Rinder 60—70., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u. Rinder 56—68., e) gering genäbhrte Küde, Färſen und Rinder 46—52 M. 247 Kälder: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Moſt) und veſte Saugkälber 90.00., d) mittlere Maſt⸗ u. gute Saugkälber 85—00., o) ge⸗ ringe Saugkälber 80—00., d) ältere gering genährte(Freſſer) 00—00 M. oo Schafe:) Maſtlämmer und füngere Maſthammel 00—00.,) ältere Maſthammel 00—00., o) mäßig genährte Dammel und Schafe(Morzſchafe) 00—-00 M. 15983 Schweine: à) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Rreuzungen im Alter dis zu 1¼ Jahren 68—00., b) fleiſchige 67—00., o) gering entwickelte 00—00., d) Sauen und Gber 60—62 M. Es wurden Außer der bezahlt fär das Stuck: 00 Juzuspferde: 0000—0000., 000 Alrbeitspferde: 000—0000., 000 Pferde zum Schlach⸗ ten: 00—000., 000 Zucht⸗ and Nutzvieh: 000—-000., 00 Stück Maſtvieh: 00—00 Mt., 00 Milchkühe: 000—000., 000 Ferkel: 00.00—00.00., 3 Zregen: 12—25 Mk., 0 Zick⸗ lein:—0., OLämmer: 00—00 M. Zuſammen 2601 Stück. Handel mit Großvieh ſchleppend, mit Kälber und Schweine mittelmäßig. *** Marx& Soldschmidt, Mannheim Telezramm⸗Adreſſe: Mapgold, Fernſprecher: Nr. 56 und 163 7 2. Juni 1909. Proviſtonsfreil — Ber⸗ Käufer Wir ſind als Selbſtkontrahenten käufer unter Vorbehalt: 0% .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neufcadt.. H. 100— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 325 M. 310 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 52 „ Vorzugs⸗Aktien 285 97 Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 12⁵ Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 18 öfr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 72 55 Bürgerbräu, Ludwigshafen— erb. Off Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 89 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 110— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens— 115 Filterfabrik Enzinger, Worms— 163 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 74— Frankenthaler Keſſelſchmiede 853fr— Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg alte Aktien 161 160 5 75 junge„ 157 156 Herrenmühle vorm. Genz. Heidelberg 7azfr Herzogpark, Terrain⸗A.⸗G., München 1245fr— Lindes Eismaſchinen 5 139 137 Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigsh. 100½—— Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning— 312 Neckarſulmer Fahrradwerke— 142 Pacifie Phosphate Shares— 20 Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 12⁰— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 96 zfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 110— Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Maunheim— 114 Rheinmühlenwerke, Mannheim 130— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim—— Stahlwert Mannheim 8 10⁴— Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 126 124 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine M.— N. 155 Unionwerke, 5 5 f. Brauerei⸗Einrichtungen 1 5— Unionbrauerei Karlsruhe 8 2— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 410 Waggonfabrik Raſtatt— 90 Waldhof, Bahngeſellſchaft 105⁵ öfr 5 7 Immobiliengeſellſchaft— 125 zfr⸗ Zuckerfabrik Frankenthal 28⁵— Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmaunn: Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelderz für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil J 8 8406 drimmii-Alp d. Srdabe ben f e e piez) Gd. Hötel. 150 Betten. Pension Fr..15. 1280.m. U. M. Kurarzt. Prosp. gratis. Serner Oberland. oldene Saardnel ſran Ailenberg 106. 111 . üsslgel Aleinige Fapricanten- ehn des 8 In Flascten à 10, 15, 30, 50 Pfg. u. 1 Mle, überall erhältlich, ipineuas flesan.M In 5Id os oe 1 0 e uspselg uf 1 — —— N Maunheim, 2. Juni. General⸗Anzeiger. (Abendblatt.) 7. Sette. zu billigsten Tagespreisen.— Spezialität:„Steirische Eier“ I 0 zum,Rohessen Trintk Siede Nochl-Back Eier l.— 0 ee so gut wie Jtallener aber viel billiger Bekanntmachung. Betriebs⸗ und Gebührenordnung für den ſtädtiſchen Induſtriehafen in Mannheim betreffend. No. 21787 J. Die Gebührenordnung für den ſtädtiſchen Induſtriehafen vom 26. März 1908 erhält folgende Aende⸗ rungen bezw. Ergänzungen: 2) auf Seite 10 der gedruckten Betriebs⸗ und Gebühren⸗ ordnung: „Aumerkung zu Ziffer 20 c. Als ſtarke Bretter gelten Bretter von 24 mm Stärke und 200 mm Breite, ferner Pitſch⸗Pine⸗Bretter im Maße von 24 auf 150 mm.“ auf Seite 11 der gedruckten Betriebs⸗ und Gebühren⸗ ordnung: Anſtelle der„Anmerkung zu Ziffer 33“ tritt folgende „Aumerkung zu Ziffer 13—38. Mindeſtgebühr für jede Arheitsſtunde 5 4, ſofern die Berechnung nach den tarifmäßigen Sätzen keine höhere Gebühr ergibt.“ Dies bringen wir mit Bezug auf unſere Bekannt⸗ machungen vom 26. März und 23. April 1909 No. 69711 and 16752 J hiermit zur allgemeinen Kenntnis. 3251¹ Mannheim, den 27. Mai 1909. Bürgermeiſteramt: Dr. Finter. Arbeitsvergebung. Für den Neubau der Wilhelm Wundtſchule ſollen die Schloſſerarbeiten im Wege des öffentlichen Angebots ver⸗ geben werden. Angebote hierauf ſind verſchloſſen und mit entſprechen⸗ der Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Freitag, den 11. Juni 1909, vormittags 11 Uhr an die Kanzlei des unterzeichneten Amts(Kaufhaus III. Stock, Zimmer No. 125) einzureichen, woſelbſt auch die An⸗ gebotsfomulare gegen Erſatz der Umdruckkoſten erhältlich ſind und die Eröffnung der Angebote in Gegenwart etwa erſchienener Bieter erfolgt. 32509 Mannheim, den 29. Mai 1909. 0 Städt. Hochbauamt: Perrey. Bekanntmachung. Verkauf von Altmaterial. Das Altmaterial zirka: 5000 Kg Aund Ankerzahnräder(Siemens Martin⸗ tahl), 2000 Ig Achſenzahnräder(Stahlguß), 7000 Kg altes Eiſen, 18000 Eg Bremsklötze ete.(Gußeiſen), 100 Ekg Stahldraht(verzinkt), 5000 keg Drehſpäne(Stahl), 655 200 kKg Rotgußſpäne, l 100 kKg Rotguß, 200 kEKg Aluminiumſchleifſtücke, 200 kKg Kupferdraht, welches im Straßenbahndepot lagert, ſoll im Wege des öffentlichen Angebots zum Verkauf gelangen. Ferner ſtehen im Straßenbahndepot zwei Pferdebahnwagen ohne Platt⸗ formen, welche ebenfalls verkauft werden ſollen. Die Be⸗ ſichtigung des Materials ſowie der Wagen kann jederzeit während der üblichen Geſchäftsſtunden erfolgen. Die diesbezüglichen Bedingungen ſind bei der Lager⸗ derwaltung des Straßenbahnamts erhältlich. Angebote ſind verſchloſſen und mit der Aufſchrift„Ver⸗ kauf von Altmaterial“ verſehen, bis ſpäteſtens Montag, den 14. Juni 1909 vormittags 10 uhr dem Straßenbahnamt ein⸗ zureichen, woſelbſt die Eröffnung derſelben in Gegenwart etwa erſchienener Bieter erfolgt. 3250 Mannheim, den 24. Mai 1909. Städt. Straßenbahnamt. Handelshochſchule. Am Montag, den., Mittwoch, den 9. und Samstag, den 12. Juni 1909 jeweils abends von ½8—9 Uhr wird von Herrn Finanzrat Zimmermann⸗Karlsruhe Vortrags⸗Jyklus über „Das deutſche Zollweſen und ſeine Einrichtungen“ im Saal 6/7 der Handelsſchule abgehalten werden. Die Vorleſung zerfällt in folgende 6 Hauptabſchnitte: I. Einleitendes; II. Rechtliche Grundlagen; III. Ver⸗ waltung und Erhebung der Zölle: 1. Umfang des Zoll⸗ gebietes, 2. Organiſation der Zollverwaltung, 3. Das Zoll⸗ verfahren beim Grenzübergang der aus dem Auslaud ein⸗ gehenden Waren, 4. Niederlageverkehr, 5. Erhebung des Golles, 6. Zollſtatiſtik. IV. Der Zolltarif: 1. Weſen des Zolltarifs(Tarifarten), 2. Aufbau und Stoffanordnung des Tarifes, 3. Volkswirtſchaftlicher Charakter des Taxrifs, 4. Verzollungsmaßſtab, 5. Abſtufung der Zollſätze, 6. Zoll⸗ ſätze bei Verbindungen verſchiedenartiger Stofſe, 7. Zoll⸗ zuſchläge, 8. Jahreszeitzölle, 9. Das Warenverzeichnis und die Anleitung für die Zollabfertigung, 10. Vertragsmäßige Zollbefreiungen und Zollermäßigungen, 11. Zolltarifaus⸗ Tünfte(Zollſtreitigkeiten). V. Zollbegünſtigungen: 1. Zoll⸗ begünſtigung von zollpflichtigen ausländiſchen Waren, durch welche die Menge der Inlandsgüter nicht vermehrt wird, 2. Zollbegünſtigung von zollpflichtigen ausländiſchen Waren, die unter beſtimmten Vorausſetzungen in den freten Ver⸗ kehr des Inlands übergehen und die Mengen der Inlands⸗ güter vermehren, 3. Einfuhrſcheinweſen. VI. Zolleinrich⸗ fungen in Mannheim. Für Samstag, den 12. Juni, nachmittags iſt eine Be⸗ ſichtigung der Mannheimer Zolleinrichtungen vorgeſehen. Die letzte Vortragsſtunde wird als Praktikum abgehalten werden. 32507 Anumeldungen zu dieſem Vortrags⸗Zyklus werden im Sekretariat der Handelshochſchule—(6, 1— während der Bureauſtunden vormittags—1 Uhr und nachmittags—7 Uhr entgegengenommen. Das Honorar iſt auf 2 Mark feſt⸗ eſetzt. 0 Mannheim, den 26. Mai 1909. Der Studiendirektor Profeſſor Dr. Schott. b — r ein HEINRICHLANZ, Mannheim. Patent · Hleissdampf Lokomobilen Ventilsteuerung Leae. »„Lentz⸗ sind anerkannt die einfachsten und wirtschaftlichsten Lokomobilen der Gegenwart. der Fräulein in Tuben und Dosen, Vereilnigte Chemische Werke Aktiengesellschaft. Aptei Nur auf diesem Wege. Für die Beweise treuen Gedenkens anlässlich des Todes Marie un Emilie Fohrf sprechen wir unseren tiefgefühlten Dank aus. Heldelberg. Mew-Tork, Paris, Hünchen, 2. Juni 1909. Die trauernden Hinterbliebenen. Exportgesellschaft Matheis, Suppanz, Koritschan& Cie., Graz Filiale Mannheim Nur G 2, Tägliches Eintreffen frischer Ware, 10126 Charlottenburg, Salzufer 16, lung Lanolin-Fabrik Martinikenfelde. Verlangen Sie nur: 84²⁴⁴ „Pfeilring“ Erxste Maunheimer Versieherung gegen Ungezieler lnhader: Eherhardt Meyer, tonzesslonlerter Kammelſäger Mannheim, OCollinistrasse 10. KTarlsruhe, Kriegstr. 18. Pertilgung von Ungezlefer jeder Art unter weltgehendster Garantie. gelt 17 Jahren Spezialist in radikaler Wanzen- Vertilgung nach konkurrenzloser Heth Unübertroffene patentierte Apparate. Aoltestes, Grösstes und leistungsfähigstes Unternehmen der Art in Süddeutschlaud. — Telephon 2818. Belapielleser Erfolg. 6954 Zu vermieten ß B 2, 14 82 ſchöne Zimmer eventuell mit Küche per 1. April an ruhige Leute preiswert zu 53 1 Treppe, 5 Zimm.⸗ B 2 10 Wohnung zu vermieten. 98 2, 3, 2. St., 3 Zimmer u. K. z. v. Näh. part. 9771 6 24 Seitenbau, 3. St. 95 2 Zimmer.Küche 03, 13 u. 16 auch für Buteau zu vm. 3991 W. Groß, U 1, 20, Tel. 2553. 5, 15, kl. Parterrewohng., 3 Zim. u. Küche b. 1. Juli ſ leines Salonorcheſter Beding. zu ſpielen. Off. unter Nr. 6185 an die Exved, dſs. Bl. Keller 7 K 3 Keller zu vermieten 95(in der Nähe des Marktplatzes). Näheres daſelbſt, 4. Stock links. 8339 Nur G 2, 9. Pfeuffer Nassenschränke. Telephon 4492. 7814 8120 sein Fabrikat sei das Beste, Die zahllosen freiwilligen Anerkennungen aus aller Herren Länder führen je- doch den Bewels, dass Erdal-Schuhoreme in seiner Güte einzig auf der Welt dasteht. Erdal überall erhältlich. Zu häben in allen Kolonialwaren und Schuhgeschäften. Naturtote Ziberschwänze vom Tonwerk Heppenheim,(erstklass. Ware) liefert preiswert August Renschler Saumaterialien 8070 Schimperstr. 28. Telephon 8468. Seſcverkehr 2 Hypothekengelder nach amtlicher und privater Schätzung auch für industrielle Werke zu günstigen Bedingungen vermittelt 4785 43 4 und b⸗Zimmerwohnungen Egon Schwartz Bankvertretung für Aypoineken.— LJegenschafts⸗Vermittlung. Friedriohsring T 6, 21 Telephon 1784. z. v. Näh. Q 5,14, Laden. 9963 Bitte genau auf meine Firma zu achten! 7598 3 verm. Näh. daſelbſt part. 2965 an kleine Fam. 8. v. 10032 0 preitestrasst F. H. Esch n 1, 3 daskocher und Büigel- Apparate in reichster Auswahl, erste Fabrikate Roeder-Herde für Kohlen und Gas Badewannen, Badeöfen. 7 12 3. Stock, gut möbl, 9 Zimmer ſofort od ſpäter zu vermieten. 9572 86 39 Hren.,einf. möbl 7 Zim. ſof. b. 3. v.. 8 6 39 1 Trep., gut möbl. 2 02 Zimmer(Balkon) eventl. mit 2 Betten zu ver⸗ mieten. 9884 1 13 5 Trpp. lks., möbl⸗ Zim. zu verm. 9532 F 6 97 4. Slock bei Joh. J1 Benſinger, ſchön möbl. Zimmer zu vern 0 9692 1 1 13 4. Stock rechts, gut 7 möbl. Zimmer an anſt, Herru zu veruſteten. 4805 LD 2, 3, ſchön möbl. Zimmer per ſof, bezb. zu vm. 9811 U3 32 parterre, ſchön möbl. 3 Zimmer, ſep. Eingang, 5 Zu vermieten 79 U 12 12 hübſche Manſarden⸗ 9 wohng., 3 Zimmer, Küche u. Zubeh. p. 1. Juli z. v. Näh. bei Frau Mechler daſ. 8422 14,14 Lich en 0 II. Zwei gr. unm. N 35 1 2 Zimmer, auch paſſ. für Bureau oder Atelier zu verm. Ebendaſelbſt zwei kl Zimmer zu verm. 6180 9 5 2 2. Stock, 5 Zimmer Bad und Zubehör alles neu hergericht. bis 1. Maf oder ſpäter zu verm. 4259 8 6 4 3 Zim. u. Küche ver 1 1. Juli zu vermieten. Näheres parterre. 9982 86 3 4 Zim., Badezim. 2 und Küche per 1. Juli zu vermieten. 9864 1 3 4 Zimmer.Küche 2 bis 1. Juli zu verm. Näh. Werkſtätte. 9949 1, 18 ſchöne 4⸗Zimmerwohnung mit Zubehör per 1. Auguſt zu ver⸗ mieten. 540 Näh. T 1, 6, II Bureau. 1I, 13 (Breileſttaße) Eine ſchöne 4⸗Zimmer⸗Woh⸗ nung mit Zubehör per 1. ult zu vermieten. Näheres arl Fr. Bauer. 4266 Augartenstr. 33 2 Zimmer u. Küche per 1. Juni zu berm. Näh. Weinreſtaurant Renommee, I 5. 4. 5792 Obere Breitestrasse M 1, Za, 2. Stock, 9 Zimmer u. Küche, geräumig, auch für Geſchäft paſſend, zu vermieten. Epkl. g. geteilt. Zu erfragen daſelbſt Laden oder Tel. 620 2851 Breiteſtraße —8 Zimmer, Bad, Gas u. elekt. Licht, teilweiſe Dampf⸗ heizung per 1. Juli zu verm. Näh. kI 1, 1, 3. St. 6120 Beilſtraße 5. Schöne geräumige Wohnung, beſtehend aus 3 Zimmer und Küche ete. mit Abſchluß per 1. Juli zu verm. Näh. bei Frau Haberkorn im 4. Stock. 10123 Hafenſtraße 38, 3 Zimmer und Küche per ſofort und 10102 2 Zimmer und Küche per 1. Juli zu verm. Näh. part. 5Emil Heckeſſtraße Nr. 4 u. 4a beſſere 5 Zimmerwohnungen mit Bad und reichl. Zube⸗ hör ſofort Holzbauerſtraße Nr. 3, ſchöne 3 u. 4 Zimmerwoh⸗ nungen mit Bad ete. per 1. Junti zu vermieten. 3441 Näh. bei Arch, Alb. Heiler, A 2, 5, Telephon Nr. 349 od. Emil Heckelſtr. 4, 2. Stock, Telephon Nr. 2876. Zungbuſchſtr. 24 2. Stock, 5 Zimmer, Bad und Zubehör ſof. oder ſpäter zu vermiet. Näh. part. 10097 Kaiſerring 32 Seitenbau. Zwei Zimmer und Küche im Abſchluß an ruhige kin⸗ derloſe Leute per 1. Juni zu vermieten. Atappmühlfr. 17 2 u. 3 Zim. u. Küche zu verm. Meerfeldſtraße 98, Ecke Emil Heckelſtraße, 3. St., 3 Zimmer, Küche, Balkon m. od. ohne Manſarde auf 1. Juli zu verm. Näh. 2. Stock bei Jung. 101¹3 Parkring 4a elegante Wohnung, 6 Zimmer, Badezimm., Speiſekammm. Maän⸗ ſarde, Zubebör, Gas und elcktr. Licht, 1 Treppe auf 1. Juli evtl. ſpäler zu vermieten. 6319 Näheres E. Müller, vart. 5. Querſtraße 8 3 Zimmer u. Küche, auf den Marktplatz gehd., zu vermiet. per 1. Juli. 10¹05 Riedfeldſtraße 45 im 2. Stock u. 47 im 3. Stock 3 Zimmer u. Küche zu verm. 10130 Stephanienpromenade 4 2. Stock, 4 Zimmer, Ver anda, Küche, Bad und Miägdezimmer per 1. Juli zu vermieten. Näheres Tuiſenring 50, Bureau. 6275 CCCCCCCCCCCCc 15 eckenheimerſtr. 50, ſchöne 3 Zimmerwohnung p. ſof. od. 1. Juli zu verm. 10117 Seckenheimerſtr. 70. Schöne freigelegene 2 Zim⸗ mer⸗ und Küchenwohnung m. a. Zub. zu verm. Zu erfr. 2. Stock. 101²8 Sengerſe 44, Neubau, zu vermieten. 5890 Bismarckſtr. 15,, 3 Tr., fein möbl. Wohn⸗ und Schlaft. m. Balk. z. v. 3819 Eichelsheimerſtr. 2. Stock, möbl. Zimmer an ſolides Fräulein + v. 9832 3 Zimmerwohnungen per 1. Juli od. ſpäter, 2 Läden f. Metzger geeign., z. vm. 10118 Friedrichsring 38, 4 Treppen, ein gut mbl. Zimmer an beſſ. Herrn od. Dame zu om. 9893 Schwetzingerſtr. 64. Kleine freundliche Woh⸗ nung mit 1 Zimmer u. Küche per 1. Juli zu verm. Näh. bei Frau Rimbach im 2. Stock. 10124 indeckſtraße 23, 4. Stock, 4 Zimmer und Küche auf 1. Juli billig zu vermieten. Näheres daſelbſt oder Kaſino R 1, 1, 4. Stock. 6300 iient Zimmer 32 21 ein gut möbliert. immer per ſofort zu verm. Näh. parterre. 6069 ... ̃ĩͤ——— — 7 LI2. S, 2. Sloſk ſein möbl. Zimmer mit voller Penſion ſofort zu verm. 6316 N 3, 2 möbl. Zim. a. 2 Hru. Jod. Dam. p. 1 Juli z. vm. 10093 Friedrichsplaß 10, 4. Stock Schön möbl. Zimmer mit Ausſicht auf den Friedrichs⸗ platz, Zentralheizung, Fahr⸗ ſtuhl, Bad, preiswert bis 1. Juni zu vermieten 5866 aiſerring 16, 3 Tr., ſchön möbliertes Zimmer zu vermieten. 101¹⁵ Kepplerſtraße 13 a, Nähe des Hauptbahnhofs, 1 ſchön möhl, Parterre⸗Zimmer bill. zu vm, 10122 epplerſtr. 40 pt.., hübſch möbl. Zim zu vn. g855 Tulſen ug 29, 4. St., gut möbl. Zim. zu vm. Lameyſtr. 19, 3 Tr.., ſchön möbl. Wohn⸗ u. Schlafzim. mit Balkon, evtl. auch geteilt per ſofort zu verm. 112⸗ 2 ſchön möblierte Zimmer mit ſeparatem Eingaug per 1. Juni zu vermieten. 6013 Näheres P. 2. 3. 1 2 Tr. gut möbl. U3, 12ʃ13 Zim ſev., zu v. 9 720 3 3. Stock, ſchon möbl. , 3 Zimmer mit 1 oder 2 Betten ſoſort zu vermieten. Näheres parterre. 9702 4 Zimmer zu v. 9671 2 Sommerfriſche herrlich gelegen, einz Zimmer u. 4 Zimmerwohuung mit od. ohne Penſton zu vormielen. IIIa Klara, Neckargemünd. 3 Tr.., ein gur mbl. 6102 — VCCFFFFFFo 8. Seite. General⸗Anzeiger.(Abenöblatt.) Schlef. zimmer Büfett, Divan KRüchen billigst. Ftb Borho ren. 5 2030 ras⸗ Verfeiſerung. Das Graserträgnis pro 1909 von nachbezeichneten ſtädt. Grundſtücken auf der früheren Gemarkung Neckar⸗ au wird am 32517 Samstag, den 5. Juni 190g9, vormittags 9 Uhr un Ort und„Stelle öffentlich verſteigert. Von dem Rhein⸗ damm, bei der Plinau, Al⸗ menbdreſte im Rottfeld, Strang am Waldweg, Mittel⸗ fährtweg und Kiesteichweg. Zuſammenkunſt beim Pump⸗ werk. Mannheim, 1. Juni 1909. Städt. Gutsverwaltung: Krebps. Alee⸗ Verſteinerung. Samstag, den 5. Juni 1909, vormittags 12 Uhr gerheigern wir auf unſerem Burcau 2 Lutſenring 49, Zim⸗ mer 2 die J. Schur Klee von nachbenaunten ſtädt. Grund⸗ flitcken: 32518 5, Sandgewann Egb. 583= 60 ar 7. Sandgewann Egb. 614 88 ar Auf Gemarkung Neckarau DIm Aufeld Los 1 u. 2 Egb. 16 810 28 ar In den Almen Almendreſte= 50 ar Mannheim 1. Juni 1909. Städt. Krebs. Btas⸗Verſteigerung. Das Erträgnis an Gras Rus nachbenannten ſtädtiſchen Parks und Anlagen wird am Dienstag den 8. Juni d. Is., vormittags 10 Uhr auf unſerem Buxeau. 2, 9, Zimmer Nr. 19/0 öſſentlich und losweiſe verſteigert: vnn der Stephanien⸗ promenuade; nom Neckarauer Wald; vom Schnickenloch: an der Milchkurauſtalt (Lindenhofüberführung]; nom Fohlenweidepark;: guf dem alten Friedhof ſaufs Jahr); vpm Vorplatz am ſtädtiſchen Hauptfriedhof und die Rabatten: am alten Kugelfang. Maunheim, 1. Juni 1909. Städt. Tiefbaugmt: „iſenlohr. 32521 Gras⸗Verſteigerung. Das Heugras von nachbe⸗ annten ſtädt. Wieſen auf der früheren Gemarkung Neckar⸗ un wird an Ort und Stelle üffentlich an den Meiſtbieten⸗ den wie folgt verſteigert. Samstag, den 12. Juni 190g9, vormittags 9 Uhr die Schindtkautwieſe, Reh⸗ lache, Gänſewieſe und Bauer⸗ Jache, 32520 Zuſammenkunſt bei der Schindtkautwieſe. Mopntag, den 14. Juni 1909, vormittags 9 Uhr die große Platte und bei der großen Platte. große Platte vos 1. Maunheim, 1. Juni 1909. Städt. Gutsverwaltung: Krebs. Früz⸗Verftigerung. Mittwoch, den 9. Juni 1909, vormittags 10 Uhr verſteigern wir auf unſerem Hureau Luiſenring 49, Zim⸗ mer 2 das Heugras von den Hohenwieſen, Juſel am weißen Sand, Pfeiffers⸗ —.95 Gänſewieſe und trieh 32516 Manuheim, 1. Juni 1909. Städt. e e Samlah⸗ Herkauf. Die ehemalige St. Lauren⸗ Aiuskirche(Ecke Mittel⸗ und Daurentinsſtraße] ſoll auf Ab⸗ Hruch verkauft werden ſamt Hdem dazu gehörigen Bau⸗ Platze im Maßgehalt von ca. 340 bezw. 382,5 qm. Ebenſo ſtehen die anſtoßen⸗ den Bauplätze(Mittelſtraße mit ca. 250 bezw. 281,25 am Aund Laurentiusſtraße mit ca. 538 bezw. 451 qm Kauflieb⸗ Habern zur Verfügung. Diesbezügliche Offerten syllen innerhalb drei Wochen Bet dem unterzeichneten Vor⸗ fitzenden des Stiftungsrates eingereicht werden. Die Kaufbedingungen lie⸗ n zur Einſichtnahme auf em Burcau der Alrchen Fenerkaſſe(F 1, 7) während der Geſchäftsſtunden offen. Mannheim, 1. Junti 1909. Natholiſcher Geſamtſtiftungs⸗ rat Maunheim. Joſeph W 19 Reichle. .ord. Lehrmädchen können das Kleidermachen gründlich erlernen, daſelbſt eine funge terin ſof, geſ. U, 2 400109 Maunheim, den 2. Juni 1909. Gehen Sie doch zu kugeltarn dturm 0 5, 45 da erhalten Sie bei grosser Auswahl und tadellos sitzend Lüstre-Saccos schwarz und farbig .— bis Mk. 25.— von Mk. baumwollene Saccos.doppen von Mk..50 bis 10.— Wasch- U. Ffanell⸗Anzuge 19.—20.—.45.— —— Wasch- und Fantasie-Westen .25 bis 12.— von Mk. 15.—, von Mk. Gras⸗Verſteigerung. Montag, den 7. Juni 1909, vormfttags 10 Uhr verſteigern wir auf unſerem Bureau Luiſenring 49, Zim⸗ mer 2 das Heugras von der Fahrlachwieſe, Streit⸗ wieſe, große Neuwieſe, Alt⸗ neckarwieſe und Weidenloch. Maunheim, 1. Juni 190g. Städt. Gutsverwaltung: Krebs. 32519 Verkauf von Abfällen. Wir verkaufen: 1 Partie Lumpen unſortiert und 17 1 Partie Metallabfälle, näm⸗ lich ſortiert in: einſchließl. )] Schmiedeiſen Blechabfälle; p) Gußeiſen einſchl. Oſen⸗ und Maſchinenguß; c) Zinkabfälle; d) Blei;: e) Meſſing und Rotguß; 1J Kupfer. Angebote hierauf für 100 Kilo ſind verſchloſſen und 89 eignet überſchrieben, bis 9. Juni ds. Is., nachmittags 5 Uhr anher einzureichen. Von den Bedingungen iſt auf der Verwaltungskanzlei Einſicht zu nehmen. Heidelberg 1. Juni 1909. Großh. Verwaltung des Akadem. Kraukenhauſes. Zwangsverſteigerung. Donuerstag, 3. Juni 1909, nachmittags 2 Uhr werde ich in Manuheim im Pfandlokale, Q 4, 5, im Voll⸗ ſtreckungswege gegen bare Zahlung öffentlich verſtei⸗ gern: 6315 1 Sofa, 1 Vertikow, 1 Schreibtſſch mit Aufſatz und ſouſtige Möbel ſowie eine Partie Bürſtenwaren.(Be⸗ ſtimmt). 631⁵ Diſchinger, Gerichtsvollz. Täglich friſcher Spargel heute 30 und 40 Pfg. Ananas, Wald⸗Erdbeeren Pfirſiche, Trauben Bananen, Neue Aepfel. J. Knab ½½ 6314 Q 1, 14 zwiſchen Q 1 und Q 2. 80 köstlieh wie die frischen Früehte schmecken Helvetia-Obst-Konfituren. Pie feinsten und gesundesten Marmeladen für den Frühstückstisch. Man verlange beim Deli- katessenhändler Gläser von 1 und 2 Pfund, oder Eimer veu 5 Pfund in einer der 18 verschiedenen Fruchtsorten, achte aber darauf, dass jedes Ge- täss ein Etikett mit unssrer vollen Firma trägt. Helvefia-Konservenfabrik Gr.-Gerau Akt.-Besellsch. in Gross-Gerau, Hessen. Deutsche Abteilung d. Konserxenfabr. Lenzburg .-., Vvorm. Henkell& Roth in Lenzburg, Schweiz. 8527 Ae vom Feeaalen Mit—5 4903 Für Donnerstag, den 3. Juni sind die Damen Mannheims und Umgebung höflichst eingeladen zu einer 7154 cKraatis Unterrflichtsstunde im ñgschmneiden der gesamten Damen- und Kindergarderobe in der Deutschen Bekleidungs-Akademie„Afchimedes“ F 65 22 Heidelbergerstrasse P 6, 22 Ne und Abendunterricht unter Leitung des Herrn Direktor Schütz. JLVermischtes fagterFardkodasa Zu empfehlen geg. Blasen- Meren- und Magenleiden. Zu haben auf dem Wochen-“ marktbel den Fleischständen. Zitte Gefasse mithringen! Bringe mein grosses Lager in Hmmon, Würsten, Schwämmen, Neuheit; Haarbürstenzt für starkes Haar Marantie-Zahn- bürsten, Zahnpulv., Zahnpasta eto. ete. in empfehlende Erinnerung. Marktstr. Selfenhaus v 2, 2 Moritz Oettinger, Nachf. Inh.: R H. Stocke Herr ſucht die Bekauntſchaft einer netten jungen Dame zu machen zwecks ſpäterer Heirat. Offerten u. Nr. 10116 a. d. Expedition ds. Blattes. dieldverkehr. 9000 Iik. 2. Hypothek auf 1. Okt. geſ. pr. Objekt innere Stadt. Ge⸗ ſchaftsh.. pünktl. Zinszahler. Off. von Selbſtg. erb. unt. Nr. 10125 an die Exp. d. Bl. Mk. 30 000 für hochſeine, Sache an 2. Stelle à 4% v. Selbſtgeb. geſucht. Offert. unt. Nr. 6310 an die an die Exped. ds. Bl. Verkauf. Guterhaltener Eisſchrauk billig abzugeben. 10104 7. Stock. piauin. aus renom. 1. Hof⸗ pianofabrik, Jahr geſpielt, iſt mit Garantie⸗ ſchein billig abzugeben. Gefl. ſchriftl Offerten unter 5970 an die Exvedit. d.— 1 Stallen nden 115 gewandt auf Remington, flotk im Steuographieren; mit leichter. Bureauarbeiten ver⸗ traut, auf ein kaufmänniſches Bureau im Induſtriehafen zum 1. Juli geſucht. Anfän⸗ gerinnen werden nicht ge⸗ wünſcht. Offerten unter Nr. 6296 an die Expedition dieſes Blattes. Jung. Fräulein per ſofort geſucht für Steno⸗ raphie und Schreibmaſchine 5 Bureauarbeiten. 6311. Ciolina& Hahn, N 2, 2 Ein tüchtiges, ſolides Mäd⸗ chen, das kochen kann und häusliche Arbeiten verrichtet, bei hohem Lohn 2 1 auf 15. Juni. Göhring, D 4, 8. 3. Stock. 114 Eſcht. Mädchen für Haus⸗ arbeit per ſof. oder 15, 1595 geſucht. 9103 L14. J. Stockk. Für ſogl oder 15. Juni f. Privathaushalt junges, lücht, Dieuſtmädchen geſucht. 10133 2, 19, 1 Tr. öchinnen, Zimmer⸗ Kin⸗ der⸗ u. Hausmfdch. ſuchen finden auf 15. Juni K. 1 Juli, 2 Kinder⸗ u. 2 Haus⸗ mädch. ſuchen ſof. Stelle. 6305 Bureau Hilbert 6, 5. 5 Zimmermädchen geſucht. Stelleu⸗Bureau Geiger, 6, 19. Nachmittags—8 u. 6—1 Ubr. 10121 — ͤ ꝓꝛ——¼⅛08.—— Lalan Süchen. 2 Aleinmadehen ſuchen ſofort Stellen. Stellen⸗ Bureau G. Geiger, E 6, 19. Nachm.—8 u5—.7 Uhr. 10120 Ünabhüngige junge Frau ſucht Beſchäftig. im Waſchen und Putzen. Zu erfragen Viehhofſtraße 2, 5. St. 10101 Mietgesuehe. Zwei ſchön möbl. Zimmer, ineinandergehend, in ſchöner freier Lage, Nähe Waſſer⸗ turm, ſof. zu mieten geſucht. Offerten unter Nr. 6297 an die Expedition dſs. Blattes. Tel. 2952—— wirkſam für Empfehle 1 meinen Tee, Stockungen. Briefe an L. Bez, hauptpoſt⸗ lagernd Mannheim. 10111 Wanzentod ROsOI beſtes und ſicher wirkendes Nadikal⸗Mittel, Erfolg über⸗ raſchend, flüſſig in Flaſchen 50 Pfg. empſtehlt 5000 Springmann's Drogerie Tel. 3888 Breiteſtr. F1, 4 Tapezierer, Anſtreicher und Wiederverkäufer erhalt. Nabatt HUnterri cht Klavierunterricht wird gründlich und nach eige⸗ ner Methode von einem tüch⸗ tigen, energiſchen Lehrer er⸗ teilt die Stunde zu Mk..50. Aumeldungen ſind unter J. W. hauptpoſtlagernd hier niederzulegen. 6289 Nachhilfeſtund. f. Sextaner i. franz. u. deutſch geſ. Preis⸗ off. u. Nr. 10112 a. d. Exped. 98 Heirat, 21 Reelle Heirat. Kaufmann, Junggeſ., beff. Herß, 20., ev., 2500 Eink. 30 000 4 Verm., ſucht Heirat m. anſt. Frl. od. Wwe. wenn auch vom Lande, m. etw. Ver⸗ mögen. Ausführl. Off. unt. Nr. 10119 a. d. Exped. d. Bl. Anonym u. Verm, ſtr. verb. Ut inöbl. Gesucht er in der Nähe Düdie e, u. Nr. 10132 an die Exv. d Nituelle Penſion ſuchen—2 jüdiſche ſg. Leute in, beſſerer Familie. Ge⸗ werbsmäßige Penſionen ſind ausgeſchloſſen. Gefl. Offert. mit unge⸗ fährer Preisangabe au die Exped, ds. Bl. unt. M. EI. Nr. Ladlen JI, 2, Breitestrasse mit 2 großen Schaufenſtern zu vermieten. 6104 Franz Joſ. Heiſel. Laden mit großen Schauſenſtern in. allerbeſter Geſchäftslage einer erſten Induſlrieſtadt der Pfalz 9mit Wohnung und Magazin zu, vermieten. Aufragen unter Nr. 64925 an die Ervedition d. Bl. Eckladen beſte Lage in Ludwigshafen, per 1. Juli zu vermieten. Mäheres Heiſel, Ludwigs⸗ hafen, Ludwigſtr. 41. 6018 NWerkstättef 86.(3 Lelkentenghionee m,. Bureau p. ſof, z. vm. 4085