GBadiſche Volkszeitung.) Badi Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. 3 Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, * durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..49 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg, che Neueſte Nack der Stadt Mann ſrichten (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Abdreſſe: „General⸗Auzeiger Mannheim““, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ Montag, 7. Juni 1909. ga terate, Anabtzängige Tageszeitung. nahnte. rndatbeken 2t Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redaktioen. 677 Auswärtige Iuſerate 20 in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhe. e ee Verlags⸗ 155 30 Schluß der Zuſeraten⸗Aunahme ſür das Mittagsblatt Morgens 36 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 uhr. Nr. 258.(Abendblatt.) Die deutſche Oſtmark und ihre Fragen. II. Die Aera Caprivi und die Begründung des deutſchen Oſtmarkenvereins. Die Capriviſche Aera der Polenpolitik iſt noch in aller Gedächtnis, ſie hat in der Oſtmark eine böſe Erinnerung hinterlaſſen. Ich habe auf unſerer Fahrt nur die ſchärfſten Urteile über ſie gehört. Wie Herr von Tiedemann⸗Seeheim in ſeiner Anſprache an die ſüddeutſchen Oſtmarkenfahrer ſagte, der Generalrückzug der Deutſchen wurde angetreten. Er⸗ folge hat die Politik der Liebenswürdigkeit gegen die Polen nicht gehabt, die in der Heranziehung„edler Polen“ zu Hofe gipfelte. Es ſcheiterte der Gedanke, durch Verſöhnung der Parlamentsfraktion Einfluß auf die polniſchen Volksmaſſen zu gewinnen. Die Wege der polniſchen Fraktion und des Volkes gingen auseinander. Nach einer Broſchüre von Oberſt Müller hofften die Polen auf einen Krieg Deutſchlands gegen Rußland, ſie rechneten nicht nur auf eine Erſchöpfung beider Gegner, ſondern allmählich auch auf eine Niederwerfung Dieutſchlands, da Caprivis falſche Politik ein Bündnis zwiſchen Rußfland und Frankreich zuſtande brachte. Aber ein Gutes hat dieſe Periode doch geſchaffen. Im September 1894 er⸗ folgte die 5 Gründung des deutſchen Oſtmarkenvereins. 3000 deutſche Männer, drei kriegsſtarke Bataillone, wie Herr von Tiedemann ſagte, zogen am 16. September nach Varzin zu Bismarck, um beim Begründer der Anſiedlungspolitik ſich Rat und Zuſpruch zu holen. Und ſie fanden beides. Der Deutſche Oſtmarkenverein, der im vorigen Jahre 48 000 Mit⸗ glieder zählte, iſt viel verläſtert und geſchmäht worden, nicht nur von Zentrum und Polen, ſondern auch von deutſchen Männern. Ich habe in Poſen deutſche Geſchäftsleute ge⸗ ſprochen, die nichts von ihm wiſſen wollten, weil ſeine natio⸗ nale Agitation das Geſchäft verderbe! Natürlich das Geſchäft mit den Polen. Andere deutſche Geſchäftsleute wollten nichts von ihm wiſſen, weil er ihre Erwartungen enttäuſchte. Ste gaben ſich der fröhlichen Hoffnung hin, wenn ſie nur ihren Vereinsbeitrag zahlten, dann müßten ihnen die gebratenen Tauben in den Mund fliegen, ohne ihr Dazutun. Eine Ver⸗ ſorgungsanſtalt für geſchäftliche Untätigkeit und Läſſigkeit kann nun aber der Oſtmarkenverein nicht wohl ſein. Will er auch wohl nicht. Das Schimpfen dieſer ſonderbaren Patrioten auf den Oſtmarkenverein, die von ihren Beiträgen nicht fett wurden, iſt alſo nicht allzu tragiſch zu nehmen. Er hat nicht die Aufgabe und nicht die Pflicht, brüchige deutſche Exiſtenzen über Waſſer zu halten. Und wenn deutſche Ge⸗ ſchäftsleute ſich bei mir beklagten, daß die Exiſtenz des Oſt⸗ markenvereins ihnen die polniſche Kundſchaft vertreibe, ſo ſage ich, nicht der Oſtmarkenverein iſt der Grund, ſondern die Organiſierung des Polentums zum An⸗ griff, und dieſer Angriff erfolgt auf wirtſchaft⸗ lichem Gebiete. Auch ohne Oſtmarkenverein würden die deutſchen Geſchäfte nicht mehr proſperieren, da der Pole grundſätzlich nicht beim Deutſchen kauft, er ſei Hakatiſt oder nicht. Würden die national ſchlafferen Deutſchen nur ebenſo handeln, Grund ſich über den Oſtmarkenverein zu beklagen. dann hätten die deutſchen Geſchäftsleute keinen vielmehr, der Oſtmarkenverein wird eher das deutſche Geſchäft heben, weil er auch in der Hinſicht das nationale Gewiſſen ſtärkt. Sein Monatsblatt mahnt in jeder Nummer, auf jeder Seite: Deutſche, unterſtützt das deutſche Handwerk und Ge⸗ werbe. Aber ſie laufen zum polniſchen Schuſter. Mit gutem Humor haben die Mitglieder des deutſchen Oſtmarkenvereins in ihren Anſprachen an die ſüddeutſchen Oſtmarkenfahrer immer wieder verſichert, wir denken wirklich nicht daran, als Sonntagsbraten einen Polen zu verſpeiſen, wir wollen die Polen nicht unterdrücken, ihnen nicht ihre Religion und ihre Sprache nehmen, aber wir wollen auch nicht das Deutſchtum zurückdrängen laſſen, wir wollen es ſtärken, einen Damm gegen die Polenflut aufrichten. Leider findet er im deutſchen gewerblichen Mittelſtand bei weitem nicht die Unterſtützung, die er finden müßte und die doch letzten Endes in deſſen eigenem geſchäftlichen Intereſſe liegt. Ich habe darüber bittere Klagen gehört. Und es iſt doch ſo überaus einleuchtend, daß, wenn alle Deutſchen in der Oſtmark zuſammenhielten, wie die Polen, ſich die vom Oſb⸗ markenverein angeſtrebte„Kräftigung und Sammlung des Deutſchtums, Vermehrung und wirtſchaftliche Stärkung der deutſchen Bevölkerung“ angelegen ſein ließen, das die günſtigſte Rückwirkung auch auf das deutſche Geſchäftsleben ausüben müßte. Der deutſche Oſtmarkenverein iſt entſtanden als eine Organiſation der Abwehr gegen das ſich wirtſchaftich wie politiſch immer enger zuſammenſchließende Polentum und der Abwehr gegen die verkehrte preußiſche Polenpolitik. Die Organiſation der Polen war um 20 Jahre früher da. Seit 1871 haben wir den Verband der polniſchen Wirtſchafts⸗ genoſſenſchaften, in dieſelbe Zeit fällt der Beginn der Sokol⸗ bewegung, von der noch zu reden ſein wird. Wenn nun gar 1892 der preußiſche Staat das Reviſionsrecht an den polni⸗ ſchen Genoſſenſchaftsverband verlieh und damit das polniſche Genoſſenſchaftsweſen, die feſte wirtſchaftliche Baſis der poli⸗ tiſchen Aſpiration des Polentums, ſo recht in Schwung brachte, ſo wird man es den Deutſchen der Oſtmark wahrlich nicht verdenken können, wenn ſie ſich ſammelten. Oder man müßte der etwas ſeltſamen Meinung ſein, daß die Deutſchen das Vordrängen des Polentums in den öſtlichen Provinzen aus allgemeiner Menſchenliebe ruhig mitanzuſehen hätten. Um nochmals die prächtige, von deutſcher Wärme durchleuchtete Anſprache des Herrn von Tiedemann⸗Seeheim an die ſüd⸗ deutſchen Oſtmarkenfahrer anzuführen, es galt bei der Gründung des Oſtmarkenvereins den Generalrückzug der Deutſchen aufzuhalten. Ich habe oben auf Grund der Statuten des Oſtmarkenvereins ſeine Zwecke dar⸗ gelegt. Da er gerade im Süden und Weſten des Vaterlandes durch die hier ſehr einflußreiche Zen⸗ trumspreſſe(meiſtens in Korreſpondenzen aus Poſen, die von polniſchen Geiſtlichen herrühren dürften) in der unglaublichſten Weiſe der tollſten Angriffsabſichten gegen das Polentum verdächtigt wird, ſo will ich zur beſſeren Unter⸗ richtung ſüddeutſcher Leſer aus ſeinen Statuten das Arbeits⸗ feld hier klarlegen, das er zu bebauen ſich vornahm und heute noch bebaut. Die Zwecke der Kräftigung und Sammlung, Vermehrung und wirtſchaftlichen Stärkung der deutſchen Bevölkerung will der Oſtmarkenverein erreichen durch Ich denke 3) die Beobachtung aller Fragen und Vorgänge auf nationalem Gebiet und Vertretung der deutſch⸗nationalen Intereſſen in der Oeffentlichkeit durch geeignete Mittel, hauptſächlich auch gegenüber den Beſtrebungen der polniſchen Preſſe; 5 b) die Heranziehung Deutſcher für den Erwerb ländlicher und ſtädtiſcher Liegenſchaßten, ſowie deutſcher Handwerker, Gewerbetrei⸗ bender, Gaſtwirte, Kaufleute, Aerzte, Tierärzte, Apotheker, Rechts⸗ anwälte, Betriebsbcamben und Arbeiter, wo ſolche fehlen; c) die Kräftigung des deutſchen Mittelſtandes in Stadt und Hand durch geeignete Mittel, insbeſondere auch durch Sicherſtellung der Kundſchaft und Kreditgewährung in Notfällen; d) die Veranſtaltung von Wanderverſammkungen(deutſche Tage) zur Beſprechung nationaler Angelegenheiten; e) die Förderung des deutſchen Schulunterrichts uſty. Ich frage, wo iſt hier der aggreſſive Charakter des Oſt⸗ markenvereins? Wo iſt hier die Forderung nach einer Ent⸗ rechtung und Knebelung der Polen? Wer freilich wie unſere Ultramontanen die Verhältniſſe der Oſtmark mit polniſchen Augen zu ſehen ſich gewöhnt hat, der wird ſchon in dem Streben des Oſtmarkenvereins nach Vermehrung der deut⸗ ſchen Bevölkerung einen unzuläſſigen Angriff auf das Polentum ſehen. Aber ich ſehe nicht ein, warum wir Deut⸗ ſchen Arbeit am eigenen Volkstum als ein Unrecht empfinden ſollten. Natürlich iſt mit dem Auftreten des Oſtmarkenvereins der Nationalitätenkampf im Oſten lebhafter geworden. Geräuſchloſer wäre die fernere Entwicklung— die langſame, aber ſichere Zurückdrängung des deut⸗ ſchen Elementes— vor ſich gegangen(ſelbſt nach der Capriviſchen Aera von 1896 bis 1903 betrug der abſolute Verluſt der deutſchen Hand in den beiden Provinzen 50 000 Hektar, d. h. rund 1 pCt. der geſamten Fläche!), wenn der Oſtmarkenverein nicht den Mahnruf in die Lande geſchickt, die Deutſchen geſammelt und die Abwehr organiſiert hätte. Fried⸗ licher, ſtiller wäre es hergegangen bei der Verſchiebung der Verhältniszahl zwiſchen Deutſchen und Polen zugunſten der — Polen, ohne den Oſtmarkenverein, aber ich will den Deutſchen ſehen, der ſolchen Frieden mit der Preis⸗ gabe des Oſtmarkenvereins erkaufen möchte! Wenn der Vor⸗ wurf erhoben wird, daß die Gründung des Oſtmarkenverein⸗ den Nationalitätenkampf verſchärft habe, er kann vor Deutſch⸗ land mit Ruhe getragen werden. Wenn der Verein nicht gegründet wurde, ſo war mehr Ruhe in der Oſtmark, mehr Frieden zwiſchen deutſchen Krämern und polniſcher Kund⸗ ſchaft, aber es war die Ruhe des Friedhofes deutſcher Arbeit und Kultur und das Polentum drang ungehindert in die von keiner organiſierten Macht mehr verteidigten deut⸗ ſchen Forts, Ich weiß wirklich nicht, wie man vom Stand⸗ punkt der Deutſchen zu einem anderen Urteil über den Oſtmarkenverein kommen kann. 8 Der Oſtmarkenverein hat gemäß ſeinem Programm der, Vermehrung der deutſchen Bevölkerung natürlich die Maßnahmen des Bülowſchen Regimes gefördert, auch wohl auf ſie eingewirkt, die das gleiche Ziel zu erreichen ſuchten Der mit Caprivis Sturz eintretende Umſchwung der Polenpolitik iſt im übrigen nicht unmittelbar auf ihn zurückzuführen, ſondern auf Wilhelm II. ſelbſt, deſſen Polenpolitik von 1890—1894 auch heute noch von den königs⸗ treueſten Männern der Oſtmark mit den unglaublich ſchlechteſten Zenſuren belegt wird, denn die Wunden, die ſie dem Deutſch⸗ tum geſchlagen, ſind mit nichten ſchon alle vernarbt; ich habe oben ſchon auf das Erſtarken des polniſchen Genoſſenſchafts ⸗ Feuilleton. Die Donau als Nebenfluß des Rheins. Von Dr. Perul Verbeek. Aber nicht die geographiſche und geologiſche Merkwürdigkeit, deren Einzelheit Profeſſor K. Endriß in Stuttgart mit nimmer müdem Eifer erforſcht und dargeſtellt hat, viekmehr der ſcharfe Widerſtreit wirtſchaftlicher Intereſſen und die dadurch erzeugte Verwirrung rechtlicher Fragen haben in den letzten Jahren die Aufmerkſamkeit weiter Kreiſe auf die Donauperſickerung gelenkt. Wenn ein belebtes Tal, das ſeine Entwicklung einem Fluß⸗ laufe verdankt, dieſen langſam verliert, wenn eine bevöl⸗ kerte Stadt wie Tuttlingen allmählich buchſtäblih aufs Trockene geſetzt wird, ſo iſt die Unzufriedenheit mit dieſem Zu⸗ ſtande gewiß begreiflich. Wenn aber einem nahe gelegenen an⸗ deren Tal aus dieſen Verluſten immer neuer Reichtum zuwächſt, wenn dieſer Vorgang der Vermögensübertragung immer weiter um ſich zu greifen droht, ſo erſcheint der Ruf nach Abhilfe berech⸗ tigt. Anderſeit beſitzen die Fabrikanten an der Aach ein wohlbe⸗ gründetes Recht auf deren Waſſerkraft, und ſie brauchen keine Beeinträchtigung dieſer Kraft zu dulden. Liegen die rechtlichen Verhältniſſe ſchon an ſich verwickelt, ſo werden ſie ſchier unlösbar durch den Verlauf der Landesgrenze von Württemberg und Baden. Die Hauptiverſickerung liegt auf badiſchem Gebiet; der badiſche Hegau hat den Nutzen davon; Württemberg aber trifft der Schaden. Während man nun hier geneigt wäre, das unterirdiſche Bett als verlaufenes Wildwaſſer anzuſehen, erklärt man es in Baden als den natürlichen Flußlauf. Die erſtere Anſicht wäre ſelbſtverſtändlich richtig, wenn aus dem Wildwaſſer ſich nicht ſpäter ein regelrechter Fluß entwickelte. Baden hat nun den gordiſchen Knoten durchhauen, indem es durch ſein Waſſerrecht vom Jahre 1876 die Verſickerungsſtellen für un⸗ antaſtbar erklärte und damit das Schickſal der Donau beſiegelte. Zwar waren vorher auch ſchon Klagen laut geworden, aber da die Donau nie waſſerleer war, erſchien der Zuſtand nicht uner⸗ träglich. Nach einem Prozeß zwiſchen den Grafen von Sigma⸗ ringen und den Herren von Zimmern war die obere Donau im 16. Jahrhundert noch flößbar und ſchiffbar, woran heute nicht mehr zu denken iſt. Die Verſickerung wird zuerſt in der Abhand⸗ lung des Gelehrten Prälaten Breuninger aus dem Kloſter St. Georgen erwähnt, die den Titel trägt: Fons Danubii primus et naturalis, oder die Urquelle des weltberühmten Donauſtroms“, die im Jahre 1719 erſchien. 1817 war der Vorgang ſo weit vorge⸗ ſchritten, daß er zu einem Rechtsſtreit führte, der zugunſten der Aachwerkbeſitzer entſchieden wurde. Nun ſuchten die Donaube⸗ wohner ſich damit zu helfen, daß ſie mit Reiſig, Schilf und Letten zurzeit der Trockenheit die Schlinglöcher verſtopften und mit Pflügen die hindernden Kiesbänke durchfurchten. So konnte in Möhringen eine Mühle noch lohnend arbeiten, das einzige Werk in Baden, das unterhalb der Verſickerungsſtellen waſſerberechtigt war. Als dieſe aber von einem Fabrikanten an der Aach aufge⸗ kauft und ſtillgelegt wurde, als im Jahre darauf das badiſche Waſſerrecht erſchien, da mußte der Prozeß der Auswaſchung ſich beſchleunigen wie in einem ſich ſelbſt überlaſſenen Flusbett, da mußte die ſommerliche Trockenheit eintreten und ſich von Jahr zu Jahr den Witterungsverhältniſſen entſprechend vergrößern, ſo daß im Jahre 1893 die Donau für 172, 1904 für 142, 1907 für 143 Tage völlig verſiegte. Auch im regenreichen Sommer 1908 lag das Flußbett, wenn auch mit Unterbrechungen, mehrere Mo⸗ nate lang trocken. Dieſem Zuſtande gegenüber war Württemberg bisher macht⸗ los. Die Regierung konnte auf die Beſchwerden der Kammer hier nichts andres tun, als mit Baden unterhandeln; aber Baden zeigte . ſich im Intereſſe der Aachwerkbeſitzer unzugänglich. Da gab ein gutes Glück Württemberg plötzlich eine höchſt wertvolle Waffe in die Hand. Vor anderthalb Jahren wurde der Zuſammenhang der auf ſeinem Gebiete liegenden Verſickerung bei Fridingen mit der Aach⸗ quelle erwieſen. Ein Werkbeſitzer an der Donau kam den Fabri⸗ kanten von der Aach zuvor, kaufte das angrenzende Grundſtück und verſtopfte einen Teil der Schlinglöcher. Sofort fiel der Waſ⸗ ſerſtand der Aach ſo ſehr, daß letztere ſich für empfindlich geſchädigt erklärten. Sie berechneten den Verluſt für das ganze Aachgebiet auf jährlich eine halbe bis auf eine volle Million Mark. Sie konnten ſich aber in Württemberg mit ihren Beſchwerden keinen großen Erfolg verſprechen, da Baden bis jetzt ſo wenig Entgegen⸗ kommen gezeigt hatte. So ſchien jetzt der Boden zu einer Verſtändigung durch gegen⸗ ſeitiges Nachgeben bereitet zu ſein. Württemberg verlangt eine Pflege der Verſickerungsſtellen und die Ueberleitung von 250 Se⸗ kundenlitern, damit das Flußbett im Sommer nicht ganz trocken daliege. Baden war dazu bereit, wenn der Aach dadurch nichts entzogen werde. Eine Möglichkeit zur Erfüllung beider Wünſche böte die Anlage einer Talſperre im obern Gebiete der Breg, die den Ueberſchuß von Hochwaſſern zu Trockenzeiten abgeben könnte. Es fragt ſich nur, wer die Anlage bezahlen ſoll. Nach den neueſten Berichten haben aber die Verhandlungen zwiſchen beiden Ländern noch zu keinem Ergebnis geführt. Daß Württemberg gewillt iſt, die Waffe, die ihm durch die Fridingen Verſickerung gegeben iſt, auch zu benutzen, das beweiſen die Worte, die der württembergiſche Miniſter des Innern, Dr. v. Piſcheck am 11. Februar in der zweiten Kammer geſprochen hat, wo er er⸗ klärte: In der Frage der Donauverſickerung habe die Regier ung ſeit Jahren ſich bei Baden mit allen möglichen Mitteln bemüht, um Abhilfe zu ſchaffen, aber alles ſei vergeblich geweſen. Baden ſtelle ſich eben auf den Standpunkt, daß man es bei der Verſicke⸗ 2. Seite. Seneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 7. Jum. weſens hingewieſen. Im Auguſt 1894 hatte Herr von Koszielski, damals persona gratissima am deutſchen Kaiſerhof, in Lemberg von der Soli⸗ darität der ganzen polniſchen Nation ohne Rückſicht auf die politiſchen Grenzen ge⸗ ſprochen und etwas ſpäter in der„Neuen Freien Preſſe“ den König von Preußen unverblümt aufgefordert,„die Feſſeln ſeines(des polniſchen) Volkes zu löſen“. Das war der polniſche Dank für die kaiſerliche Verſöhnungspolitik, aber er öffnete dem Monarchen die Augen. In einem Saale der Marienburg fand ich auf erzerner Tafel in die Wand eingelaſſen jene berühmte Rede, die der Kaiſer auf dieſer„Hochburg des Deutſchtums gegen Oſten“ am 10. Sep⸗ tember 1894 gehalten. Sie leitete den Umſchwung ein mit ihrer Mahnung an die Bewohner der Provinz zur Pflege deutſcher Sitte und deutſchen Glaubens, zu immer feſterem Zuſammenſchluß. Der Oſtmarkenverein trat erſt Ende September 1894 ins Leben. Aber er hat dann ſpäter in Wort und Schrift die preußiſche Polenpolitik in den Bismarck⸗ ſchen Bahnen zu erhalten geſucht, und wirkt weiter in dieſem Sinne. Wie ich mich überzeugt habe, ſegensreich für die Oſtmark und ohne etwelchen nationalen Terrorismus und Radikalismus gegen die Polen. Ich habe während unſerer Fahrt wohl mit einigen 50 und mehr Hakatiſten Unter⸗ redungen gehabt. Fanatiker habe ich nicht unter ihnen an⸗ getroffen, nur gute Deutſche, die dem Rate Bismarcks folgend die Wacht an der Warthe und Weichſel halten, ohne Chauvinismus, aber auch ohne kleinlichen Krämergeiſt, der nach meinen Beobachtungen Teile des deutſchen gewerb⸗ lichen Mittelſtandes des Oſtens ſo unvorteilhaft auszeichnet. Ich bin aus dem gaſtlichen Kreiſe der Oſtmarkenvereine mit dem Gefühle der Hochachtung vor dieſen deutſchen Männern geſchieden, die zwiſchen Geſchäft und rationaler Pflicht⸗ erfüllung das richtige Verhältnis herzuſtellen wiſſen, mit um ſo größerer Hochachtung, als ich in keinem der beſuchten Vereine teutoniſche Raſerei oder hyſteriſche Polenfreſſerei ge⸗ funden habe, ſondern nur den ruhigen, aber feſten Willen, dem Deutſchtum die Führung in den beiden Provinzen zu er⸗ halten. Die deutſchen Geſchäftsleute des Oſtens, die ſo ängſt⸗ lich beſorgt um die polniſche Kundſchaft ſind, ſollten ſich die mationale Opferwilligkeit der Hakatiſten zum Beiſpiel nehmen, und wenn ſie nun einmal keinen anderen Patriotismus kennen als den, der auch geſchäftliche Profite mit ſich führt, ſo ſollten ſie ſich überlegen, daß der Zuſammenſchluß aller Deutſchen um die Ziele des Oſtmarkenvereins ganz unmittel⸗ bar günſtig auch auf das deutſche Gewerbsleben zurückwirken muß. Wenn der Oſtmarkenverein nur einen ſo ſtarken mora⸗ liſchen Druck auf die deutſchen Käufer ausüben könnte, in erſter Linie das deutſche Gewerbe zu berückſichtigen(leider iſt es noch nicht ſol) ſo würde das ſchon den Verluſt einiger polniſchen Kunden wettmachen, der nach meinen Erkundungen auch wohl überſchätzt wird. Wenn im Oſten ein deutſcher Geſchäftsmann zuſammenbricht, ſo wird wohl in aller⸗ letzter Linie die Exiſtenz des Oſtmarkenvereins oder die Zugehörigkeit zu ihm die Schuld tragen, ſondern es ſprechen hier wie überall die üblichen Urſachen geſchäftlichen Miß⸗ erfolgtes erſtes Wort. Die Gründung des Oſtmarkenvereins iſt der einzige Licht⸗ tlick in dieſen ſchweren Jahren. Aber mit dem Sturze Caprivis war die Zeit vorüber, wo der Kaiſer die poln iſche Treue als ein Vorbild für alle(0 hinſtellte, wo die Generalkommiſſion durch Schaffung polniſcher Anſied⸗ lungen geradezu poloniſiernd wirkte, der Oberpräſident und der kommandierende General ſich in Courtoiſie gegen den polniſchen Adel geradezu überboten, der gegen die Deutſchen geradezu gefährlich liebenswürdig ſein kann,k) wo Erz⸗ biſchof Stablewski im Lande mit königlichen Ehren empfangen wurde und überall die polniſchen Farben und Adler erſchienen. Hohenlohe bemüßhte ſich, wieder aufzurichten, was Caprivi niedergeriſſen. Seit 1895 beginnt die äußerſt wichtige Entwicklung des deutſchen Genoſſenſchaftsweſens, deſſen erſte Spuren bis zum Jahre 1860 zurückreichen, mit ihr hebt eine überaus fruchtbringende Mitarbeit der deutſchen Bevökerung an der materiellen Hebung der Provinz an. Seit der Uebernahme der Miniſterpräſidentſchaft durch den Fürſten Büſow lenkte Preußen dann in eine immer ) Wegen dieſer umſtrickenden und gefährlichen Liebenswürdigkeit des polniſchen Adels widerraten, wie ich in Poſen hörte, oſtmärkiſche Kreiſe, den Kronprinzen oder andere jüngere Hohenzollernprinzen in Poſen auf kürzere oder längere Zeit reſidieren zu laſſen. Sie fürchten, der polniſche Adel werde durch fürſtliche Gaſtlichkeit, beſtrickende Lie⸗ benswürdigkeit ſo ſehr den jüngeren Hohenzoller einzunehmen wiſſen, daß durch höfiſche Einflüſſe eine Kursänderung der Polen⸗ pulitik eintreten köunte. ſyſtematiſchere und umfaſſendere Oſtmarken⸗ politik ein ——— Politische Hebersſcht. * Maunheim, 7. Juni 1909, Zeppelin, Reichsregierung, Reichstag. Seit Monaten wird die öffentliche Meinung durch den fortwährenden Hinweis auf„Meinungsverſchiedenheiten“ zwi⸗ ſchen dem Kriegsminiſterium und dem Grafen Zeppelin, man darf wohl ſagen, beunruhigt. Das deutſche Volk ſieht in dem Grafen eine Art Nationalhelden; ohne Zweifel, denn ſonſt wäre eine ſolche Rieſengabe von 6 Millionen Mark einfach nicht möglich geweſen. Und nun ein Mangel an Uebereinſtimmung zwiſchen ihm und dem Kriegsminiſterium, das auch— trotz aller Sozialdemokratie— beim Volke einen großen Stein im Brett hat! Das macht unſicher, läßt die Magnetnadel des Volksvertrauens hin und her ſpielen und ſetzt einen wichtigen Faktor unſerer inneren und noch mehr unſerer äußeren Politik aufs Spiel, nämlich die felſenfeſte Ueberzeugung der Maſſe, daß in militaribus die Leitung unſerer Landesverteidigung, von rein ſachlichen Motiven geleitet, ſich ſtets auf der Höhe hält. Inwieweit wirklich eine Zurückſetzung des Grafen Zeppe⸗ lin, wie manche wollen, aus Urſachen des Erfinderneides, ſtattgefunden hat oder bevorſteht, iſt für den Fernſtehenden außerordentlich ſchwer zu überſehen. Aber das iſt klar, daß im Volke die Luftſchiffe des Grafen als die beſſeren betrachtet werden, und daß aus dieſem Grunde eine Zurückhaltung der Reichsregierung allerlei mißtrauiſche Gefühle auslöſen muß. Mag die Regierung dabei tauſendmal recht haben; für dieſe Stimmungen kommt es gar nicht auf die Tatſachen an, ſondern nur auf das, was die Leute glauben. Und deshalb iſt— wenigſtens von vielen behauptet— dieſe Disharmonie ſehr zu bedauern. Nun iſt der Reichstag nach dem Bodenſee ge⸗ laden; deutlich erkennbar, damit er hier quaſi als Volksver⸗ tretung ein Urteil ſich bilden ſoll, um gewiſſermaßen Ober⸗ ſchiedsrichter zu ſpielen. Ob er dazu die geignete Inſtanz iſt, dürfte in etwas zu bezweifeln ſein. Es liegt ſogar die Gefahr vor, daß er Partei werden könnte. Denn in wenigen Stunden läßt ſich nur ein ſehr, ſehr oberflächliches Urteil gewinnen. Aber trotzdem ſcheint die Veranſtaltung nützlich, da ſie dazu führen kann, jene oben geſchilderte Gefahr zu beſeitigen. Denn lieber, ſo meint die„Münch. Allg. Ztg.“, ſehen wir ein oder zwei Millionen, wenn auch vielleicht nicht ganz nach den Wünſchen des Kriegsminiſteriums, ſo doch immerhin nicht völlig nutzlos angewandt, als einen Zwieſpalt in der Seele unſeres Volkes hervorgerufen durch die Frage:„Wer führt uns den richtigen Weg in dieſer wichtigen Sache, Berlin oder Zeppelin?“ Die agrariſche Steuerſchen und der Mittelſtand. Die agrariſche Steuerſcheu wird in der„Otſch. Mittel⸗ ſtandsztg.“, dem Organ der Rahardtſchen Deutſchen Mittel⸗ ſtandsvereinigung, gebührend gekennzeichnet. Das Blatt be⸗ dauert in ſeiner Pfingſtbetrachtung die neue Parteikonſtellation im Reichstage und betont, daß es„materielle Intereſſen“, „ſchnöde Portemonnaieintereſſen“ ſind,„die einen mangelen⸗ den Gemeinſinn ſondergleichen zutage gefördert haben“. Die „Dtſch. Mittelſtandsztg.“ ſchreibt wörtlich: „Anſtatt daß nach der Regierungsvorlage der Beſitz den ihm gebührenden Teil dazu beitrage, daß die Finanzen des Reichs auf eine geſunde Baſis geſtellt werden, verweigern die Beſitzenden wider Pflicht und Recht den auf ſie fallenden Anteil und wälzen ihn auf minder kräftige Schultern ab. Das iſt ein Beweis dafür, daß bei ihnen Bildung und Einficht nicht in gleichem Maße wie der Beſitz gewachſen ſind. Dabei ver⸗ ſteifen ſie ſich ungebührlich auf die Macht, die ihnen zurzeit im Parlamente zu Händen iſt, ohne in Erwägung zu ziehen, daß ihnen für ſolches Tun von ſeiten der Mehrzahl ihrer Wähler keine Befugnis erteilt iſt und daß ihre Art, die ihnen durch die Wahl gegebenen Rechte auszuüben, einem Mißbrauch im wahrſten Sinne des Wortes gleichkommt. Scheinheilig verſchanzen ſie ſich hinter ethiſche Einwände— die Beſteuerung der Erbſchaft zerſtöre den Familienſinn und dergl.— wo doch alles andere Triebfeder ihres Handels iſt als Rückſicht auf die Ethik. Und in demſelben Atemzuge fordern dieſelben„Ethiker“ die Umſatzſteuer, die den werktätigen Mittelſtand zur denkbar ungünſtigſten Zeit belaſtet, zu der Zeit, wo er ſich ſelbſtändig macht in einem Anweſen, das er für Schulden erſteht, nur um eine feſte Exiſtenz ſein eigen zu nennen, auf der er ſich eine Exiſtenz gründen und einen Kundenkreis erwerben kann. An⸗ ſtatt daß die Familien der Beſitzenden zahlen, wenn der Beſitz Sahl von vorhanden iſt, und durch Vererbung in die Hände derer über⸗ geht, die nichts davon erworben haben, ſoll der Mittelſtand bluten, wenn er ſich anſchickt, erſt Beſitz zu erringen. Ver⸗ kehrte Welt!“ ———— Deutsches Reich. — Für die Rohtabakwertſteuer, wie ſie von der Finanz⸗ kommiſſion des Reichstages in dem Antrage Müller⸗Julda in zweiter Leſung angenommen worden iſt, wird in der Zen⸗ trumspreſſe in Ausführungen Stimmung zu machen ge⸗ ſucht, welche darauf hinauslaufen, daß es doch höchſt ungerecht ſei, wenn der Großfabrikant für die Rohware zu ſeinen feinen Fabrikaten keinen höheren Zoll zahle wie der kleinere Fabrikant für die Rohware ſeiner geringwertigeren Zigarren, und daß es deshalb im Intereſſe der Kleininduſtrie gelegen ſei, hierin durch eine Abänderung des jetzigen Gewichtsſteuer⸗ ſyſtems vermittels Erhebung eines Wertzollzuſchlags Wandel zu ſchaffen. Dazu ſchreibt man uns aus Intereſſentenkreiſen: Wenn es nicht die„Kölniſche Volkszeitung“ wäre, welche ver⸗ ſichert, daß derartige Auslaſſungen aus kleinen Tabakfabri⸗ kanten⸗Kreiſen ſtammen, ſo wäre es kaum zu glauben; denn die gerade entgegengeſetzte Wirkung des Wertzollzuſchlags ſteht mit Sicherheit zu erwarten. Der Großfabrikant kauft ſeine Rohtabake in großen Poſten und aus erſter Hand, dazu noch u. U. gegen bar, während der Kleinfabrikant in kleineren Partien und aus 3. und 4. Hand kauft, ſowie mehr oder minder langes Ziel in Anſpruch nimmt. Für jeden, der etwas von ge⸗ ſchäftlichen Dingen verſteht, iſt es ſelbſtverſtändlich, daß dabei der Großfabrikant billiger wegkommt. Infolge des billigeren Einkaufs geſtaltet ſich aber auch der Wertſteuerzuſchlag ver⸗ hältnismäßig niedriger, als wie ſich derſelbe für die höhere Preiſe anlegenden Kleinfabrikanten ſtellt. Richtig iſt ja aller⸗ dings, daß die Herſtellung beſſerer Fabrikate erheblich ver⸗ teuert und zumteil unmöglich gemacht wird. Die Folge da⸗ von wird aber ſein, daß die Großfabrikanten ein gut Teil ihrer Herſtellung feinerer Ware aus ihrem Betriebe aus⸗ ſchalten und ſich dafür mehr auf die Herſtellung billiger Zi⸗ garren werfen. Selbſtverſtändlich wird dadurch dem kleineren Fabrikanten der Verkauf ſeiner billigen Ware erſchwert. Auf der einen Seite hat alſo infolge des Wertzollzuſchlags der Kleinfabrikant höhere Rohtabakpreiſe zu bezahlen und auf der anderen Seite wird er mit dem Abſatz ſeines Fabrikates von den größeren Fabrikanten in die Enge getrieben werden. Die Wirkung des Wertzollzuſchlags wird alſo eine Aufſaugung der Kleineren durch die Größeren und ſomit eine Erleichterung der Vertruſtung oder Monopoliſierung des Tabakgewerbes ſein. — Die Zweikaiſerzuſammenkunft. Die Begegnung des Kaiſers Wilhelm und dem Zaren von Rußband wird in Paris nach einer Meldung der„Magdeb. Ztg.“ trotz einiger Verſuche, ihre Bedeutung abzuſchwächen, als unfehlbarer Beweis dafür aufgefaßt, daß die engliſche Eänkreiſungspolitik völlig geſcheitert iſt, womit die perſönliche Diplomatie des Königs Eduard eine ſchwere Niederlage erlitten habe. Die Entente zwiſchen Frankreich, England und Rußland gilt alt tatſächlich, wenn auch nicht formell geſprengt. Die große Staatsmännern und hohen Offizieren, die der Be⸗ wegung beiwohnen ſollen, wird in Paris ſehr beachtet. Man gibt auch zu, daß nicht Kaiſer Wilhelm, ſondern der Zar die Begegnung angeregt hat. — Zur Schmiergelderfrage. Der Verein der deutſchen Kauf⸗ leute(unabhängige Organiſation für Handlungsgehilfen und ⸗Gehilfinnen, Sitz Berlin) hat ſeine Mitglieder aufgefordert, Angebote von Schmiergeldern abzulehnen und der Vereinsleitung jeden Fall bekanntzugeben, in dem Schmier⸗ gelder angeboten werden. Durch ein ſolches Vorgehen glaubt er am beſten den Nachweis zu erbringen, daß die Strafandroh⸗ ungen in dem am 1. Oktober 1909 in Kraft tretenden Geſetz überflüſſig ſind, und daß es möglich iſt, auf dem Wege der Selbſthilfe die Mißſtände zu beſeitigen. Badiſche Politik. Kommunalwahlen. Heddesheim, 6. Juni.(Von unſ. Korreſp.) Bei det Bürgerausſchußwahl der Höchſtbeſteuerten am geſtrigen Tage wurden bei ſtarker Beteiligung zumeiſt die bisherigen Ver⸗ treter wiedergewählt. Es waren in der erſten Klaſſe zwei Wahl⸗ vorſchläge aufgeſtellt, welche 7 der bisherigen Ausſchußmitglieder gemeinſchaftlich enthielten. Von jeder Liſte wurden weiterhin je zwei Namen zum Siege gebracht. rung mit einem Naturprozeß zu tun habe. Der bei Fridingen gemachte Verſalzungsverſuch habe gezeigt, daß das Salzwaſſer im Aachtopf wieder zutage getreten ſei. Wir müſſen daher mit Baden einen Vergleich anzuſtreben ſuchen. Wir laſſen das Waſſer bei Fridingen weiter verſinken, verlangen aber, daß eine annähernd gleiche Menge uns von Baden bei Tuttlingen durch Gewährung einer Umleitung zur Verfügung geſtellt wird. Es müſſen zu dieſem Zweck noch Meſſungen vorgenommen werden, um die Waſſermenge, die in Württemberg verſinkt, feſtzuſtellen. Etwa im Mai dürften darüber die Berichte fertiggeſtellt ſein. Wenn dann die Verhandlungen mit Baden wieder ſcheitern ſollten, dann können ſie ſich darauf verlaſſen, daß ich die Löcher in Würt⸗ temberg bombenſicher zumauern laſſe! Zum Schluſſe möge die Phantaſie des Leſers einen Einſtieg wagen in die unterirdiſche Höhlenwelt, die Donau und Aach ver⸗ bindet, wohin bis jetzt noch kein menſchliches Auge gedrungen iſt. Jeden Tag fordert die Aachquelle 8 Cbm. aufgelöſten Kalk mehr aus den Tiefen der Erde als die Einzugsſtellen ihr liefern. Welche Hallen u. Dome dadurch im Laufe der Jahrhunderte aus⸗ gewaſchen werden müſſen, iſt leicht zu berechnen. So läßt auch die derſchiedene Dauer des Erſcheinens des Donauwaſſers im Aachtopf darauf ſchließen daß neben Höhlen, die einen ähnlichen Verlauf nehmen wie die Krümmen eines Tagwaſſers, gewaltige Stau⸗ ſeen beſtehen, welche die Fluten aufhalten und ſammeln. Auch ſind bedeutende Eindrüche an der Oberfläche nachgewieſen, die durch zuſammengeſtürzte unterirdiſche Räume hervorgerufen ſind. Bedenkt man noch die verſchieden Lagen der Einzugsſtellen, deren Waſſer unter Tage zuſammenſtrömen, um ſchließlich die eine mächtige Aachquelle zu ſchaffen, ſo ergibt ſich daraus ein Gewirr pbvon Gängen, Kammern und Sälen, die den ganzen Boden unter⸗ wühßhlt erſcheinen laſſen und deren Aufdeckung vielleicht in ſpäterer Zeit ein Naturſchauſpiel enthüllen wird dem ſich weniger nur zur Seite ſtellen laſſen. Vorſpiel auf dem Theater. (Neues Vorſpiel zum„Fauft“) Direktor. Theaterdichter. Luſtige Perſonen. Direktor: Die Zeit der„Luſt'gen Witwe“ iſt vorüber, Ich gab ſie letztes Jahr dreihundertmal, Erzog das Volk durch das„Huſarenfieber“ Und„Sherlock Holmes“, dies Bildungsideal. Was nun, ſpricht Zeus. Mir fehlt ein neuer Schlager. O ſchreib ihn, Dichter! Liebſter, ſchreib mir ihn! Haſt Du nicht irgend einen Spleen auf Lager? Die wahre Dichtkunſt iſt der wahre Spleen! Luſtige Perſon(begeiſtert): Dies iſt der rechte Ton! Hurra! Triumph! Meſchugge iſt und bleibt der wahre Trumpf! Dichter: Ich unterſchätze nicht des Spleenes Kraft, Die mir Tantiemen maſſenhaft verſchafft. Zwar muß der Spleen des neuen Zugſtücks Quell' ſein, Doch dieſer Spleen, er muß originell ſeini Und ſei's das Dümmſte, was die Bühne ſah, Und ſei's der Himalaya alles Blöden, Die Hauptſach' iſt: es war noch niemals da! Dann bringt's Erfolg und blanke Kröten! Direktor: So ſpanne mich nicht länger auf die Folterk So ſprich, auf was Dein Hirn verfallen iſtl Dichter: Das Volk hat ſatt der Ausſtattung Gepolter, Sofitten und Kuliſſen— öder Miſt! Ein Fehler iſt's, die Illuſion zu heben Durch Molerei und angewandte Kunſt. Die Bühnentechnik ſcheint mir fauler Dunſt, Man muß fortan die Stücke anders geben. Spielt künftig ſo, daß klüglich Jedermann Sich alles oder gar nichts denken kann! Luſtige Perſon: Ich finde dieſen Vorſchlag wunderbar! Direktor: Ich muß geſtehn, mir iſt er nicht recht klar! Dein Grundſatz, Freund, iſt ſchwerlich einwandsfrei, Doch ſchwant mir was, als ſpart' ich Geld dabei? Dichter: Nehmt alles weg, was Bühnenkunſt erſann, Der Inſpizienten wohlerprobte Tricks, Mit denen man ſo Manches leiſten kann Nehmt alles weg' und gebt dafür— Direktor: Was? Nix! Dichter: Luſtige Perſon: Ein Salomol Dichter: Laſſ' Dein Triumphgeklimper! King Salomo war gegen mich ein Stümper. Verkauft Kuliſſen und ſolch Zeug auf Bruch! Hinaus mit dieſem abgebrauchten Krempel! Der ganze Bühnenſchmuck der Muſentempel Sei fürder nur ein großes, weißes Tucht Ein Leinentuch, ſofern es leidlich rein, Sagt an, was könnte ſtimmungsvoller ſein? Heut ſtellt's ein Zimmer vor, dann einen Wald, Bald eine Schlucht, und eine Wieſe bald, Ein herbſtlich Tal jetzt, düſter und entlaubt, Nun eine Rüſtunaskammer, ſchwer von Eiſen— Maunhein, 7. Junt. SGeneral⸗Nuzeiger.(Abendblat. 6. Seile. 55 Schiffbarmachung des Oberrheines. nKarlsruhe, 6. Juni.(Korreſp.) Wegen Erweite⸗ rung der Augſter Schleuſe iſt die Vereinigung zur Förderung der Schiffbarmachung des Rheins bis zum Boden⸗ ſee beim Miniſter des Innern vorſtellig geworden. Darauf erging folgende Antwork:„Wie wir ſchon früher mitteilten, war beabſichtigt, die vom ſchweizeriſchen Bundesrat angeregte Frage, ob und welche weitere Maßnahmen den Unternehmern der Kraftwerke Wyhlen⸗Augſt und Laufenburg mit Rückſicht auf eine etwaige ſpätere Schiffbarmachung des Oberrheins angeſonnen werden ſollten, einer kommiſſariſchen Beratung durch adminiſtrative und techniſche Vertreter der beteiligten Regierungen zu unterziehen. Dieſe Beratung hat am 31. März und 1. April ds. Js. in Baſel ſtattgefunden; das Ergebnis der Beratung unterliegt zurzeit der Prüfung der beteiligten Regierungen. Sobald zwiſchen dieſen eine Einigung über die borwürfige Frage erzielt ſein wird, werden wir von den hiernach zu treffenden Maßnahmen auch dem dortigen Ver⸗ bande Mitteilung zukommen laſſen.“ **** Aus der badiſchen Wahlbewegung 1909. Landtagskandidaturen. Lörrach, 6. Juni. Die freiſinnige Volkspartei hat geſtern in einer gut beſuchten Verſammlung der Vertrauensmän⸗ ner für Lörrach⸗Land als Kandidaten für die Landtagswahlen den Hauptlehrer Gerathewohl⸗Brombach aufgeſtellt. Seitens der Na⸗⸗ tionalliberalen iſt Landgerichtsdirektor Obkircher aufgeſtellt. Payeriſche und Pfälziſche Politik. Beleidigung durch die Preſſe. r. Kandel, 6. Juni.(Korreſp.) Die ſozialdemo⸗ kratiſche„Pfälz. Poſt“ in Ludwigshafen überſchüttete im Frühjahr d. Is. die Mitglieder des Jockgrimer Ge⸗ meinderats mit grobkernigen Beleidigungen. Die Be⸗ leidigungsnotiz drukte der ultramontane„Rheinpfälzer“ in Landau in abgeänderter Form ab. Vom hieſigen Schöffen⸗ gericht wurden geſtern Redakteur Kleefoot von der„Pfälz. Poſt“ in Ludwigshafen und Redakteur Robert Lochay vom „Rheinpfälzer“ zu Geldſtrafen von 70 Mark bezw. 45 Mark, eventl. 14 bezw. 9 Tagen Gefängnis ſowie in die Koſten ver⸗ urteilt. Der Tenor des Urteils wird in vorgen. Zeitungen publiziert. Die Verhandlungen dauerten mit kurzer Unter⸗ brechung von vormittags 8 bis abends 6 Uhr. ———— Hauptverſammlung de antiultramontaunen Reichsverbandes. (Gigener Bericht.) .u. H. Eiſenach, 6. Juni. Unter dem Vorſitz des Admirals z. D. v. Knorr trat heute hier der vom Grafen Hoensbroech ins Leben gerufene antiultra⸗ montane Reichsverband zu ſeiner diesjährigen Hauptverſammlung guſammen, Die Verhandlungen begannen mit einer öffentlichen Ver⸗ ſammlung im Saale der„Erholung“, in der Graf Hoensbroech über das Thema: Iſt das Zentrum eine nationale Partei? referierte. Es ſcheint, ſo führte der Redner aus, als ob heute der Zeitpunkt gekommen iſt, wo das Zentrum wieder zum ausſchlag⸗ gebracht, die Parbei zu beleuchten, die Frage zu prüfen, ob das Zen⸗ trum eine nationale Partei ſei. Die Partei als ſolche ſei nicht national. Das Zentrum beſitzt ſeinen politiſchen und kultuvellen Schwervunkt in Rom. Das römiſche Papſttum iſt das Oberhaupt des Zentrums. Der Redner betont, daß er wie der antiultramontane Reichsverband nicht etwa den Kampfgegen die kathol. Kirche, ſondern ledizlich den gegen den Ultramontanis⸗ mus auf ſeine Fahne geſchrieben habe. Den Ultramontanismus gelte es zu bekämpfen, der die Religion mißbrauche zu weltlich⸗poli⸗ tiſchen Zwecken. Auch das Papſttum ſei ein weltlich⸗politiſcher Macht⸗ faktor geworden und erhebe auch ſelbſt dieſen Anſpruch. Wie ſtellt ſich das Zentrum zu dieſen Dingen? Erkennt es die Oberherrſchaft des Papſttums in politiſchen Dingen an? Das Zentrum iſt eine durch und durch konfeſſionell⸗katholiſche Partei, und darum iſt es verpflichtet, den Geboten des Papſttums zu folgen. Daß das Zentrum eine konſeſſionell⸗katholiſche Partei iſt, geht ſchon aus ſeinem Entſtehungsmodus aus der katholiſchen Partei am Ende der 60er Jahre hervor. Um weitere Beweiſe für den konfeſſionellen Charakter des Zentrums beizubringen, führte Graf Hoensbroech einige Aeußerungen bekannter Zentrumsführer an: Abgeordneter Porſch ſagte 1905 in Straßburg i. E. bei der großen Katholiken⸗ ſchau:„Das Zentrum iſt die politiſche und parlamentariſche Vertre⸗ tung des katholiſchen Volkes geworden.“ Abgeordneter Spahn ſagte im Reichstag am 13. April 1904:„Der Katholik, der heute in Deutſchland außerhalb des Zentrums ſteht, der ſchädigt die römi⸗ ſche Kirche.“ Abgeordneter Graf Hompeſch ließ am 22. Mai 1906 in einem Toaſt ſich aus:„Unſere Wähler des katholiſchen Volkes ſollen leben!“ Abgeordneter Markour erklärte am 4. Juli 1906:„Was will das Zentrum? Nichts anderes als zurück zur Kirche.“ Abgeordneter Roeren geſtand am 21. Oktober 1906 in Trier,„das Zentrum komme den Polen deshalb zu Hilfe, weil ſie Glaubensbrüder ſeien.“ In derſelben Rede ſagte er:„Es iſt einerlei, ob man uns als konfeſſionelle oder nichtkonfeſſionelle Partei be⸗ trachtet. Ich weiß nicht, warum man ſich abmüht zu beweiſen, daß wir keine batholiſche Partei ſeien.“ Das ſei, meint Hoensbroech, offenherzig. Wenn ſich die Zentrumspreſſe abmühe, das Gegenteil zu beweiſen, ſo ſei das eine Schamloſigkeit; ſie wolle damit nur die Welt belügen. Nach alledem zieht der Redner die Schlußfolge⸗ FFFFFTF———————...b. bT————————bb———— Und wenn es Dir ein frecher Menſch nicht glaubt, So ſoll er Dir das Gegenteil beweiſenl! Direktor: Allmählich faſſ' ich Deiner Worte Sinn. Der Spleen iſt gut, es liegt Muſik darin! Dichter: Und willſt Du gar die Menge überraſchen, So laß das Tuch alljährlich einmal— waſchen! Luſtige Perſon: Doch wenn das Publikum entrüſtet pfeift? Dichter: Du biſt ein Menſch, der nie das Volk begreift! Denn wenn es auch vor Langeweile gähnt Und ſich zurückſehnt nach dem alten Plunder, Wenn ſich's— mit Recht— zum Narr'n gehalten wähnt Und fällt entſchlummernd jäh vom Sitz herunter, Das, liebe Freunde, hat nicht viel zu ſagen! Ob auch die Mehrzahl heimlich grollt und ſchilt, Nicht einer wird es laut zu ſagen wagen, Damit er nicht für ungebildet“ gilt! Luſtige Perſon: Ich ſehe ſchwarz; doch dämpf' ich meinen Kater Ein Hoch dem Bettuch⸗Illuſionstheater! Karlchen in der Münchner„Jugend“.) gebenden Faktor unſerer deutſchen Politik werde. Da ſei es an⸗ rung, daß eine Partei, die abhängig ſei von einer fremden Macht, ein Fremdkörper in unſerem Volke ſei. Das Zentrum ſei ge⸗ fährlicher als die Sozialdemokratie, es ſei eine ſchwere Gefahr für die nationale und kulturelle Selbſtändigkeit. (Lebh. Zuſtimmung.) Das Zentrum ſei als Verkörperung des Ultra⸗ montanismus international. Eine ſolche Partei habe in der deut⸗ ſchen Volksvertretung keine Berechtigung. Aber ſie ſei nun einmal da, im deutſchen Reichstage ſei ſie die ſtärkſte Partei, ſie herrſche in Bahern, ſei die zweitgrößte Partei in Preußen und Beden. Es ſcheine die Zeit gekommen, wo das Zentrum im Reichstag wie⸗ der ans Ruder kommen ſolle. Es müſſe etwas geſchehen, um es zu⸗ rückzudrängen. Zunächſt habe man bei den Wahlen ſeine Schul⸗ digkeit zu tun, habe die Kandidaten über ihre Stellung zum Ultramontanismus auf Herz und Nieren zu brüfen. Dann müſſe man Aufklärung verbreiten über das wahre Weſen des Zentrums. Dies ſei vor allem Pflicht der Preſſe, die hier viel verſäumt habe. Der Redner empfahl ſchließ⸗ lich den Anſchluß an den antiultramontanen Reichsverband, der keiner Partei das Waſſer abgraben, ſon⸗ dern in allen Parteien ein antiultramontanes Ferment bilden wolle. Der gegenwärtige Moment, in dem nach den letzten Wahlen bei allen Parteien eine antiultramontane Stimmung vor⸗ handen ſei, müſſe benutzt werden. Und warum benutze man ihn nicht? Weil man ſich fürchte vor dem Kulturkampf. Das ſei Ge⸗ ſpenſterfurcht. Er, Redner, wolle nicht einem Kulturkampfe wie dem Ende der 70er Jahre das Wort reden. Aber ſollen wir nicht um unſere Kultur kämpfen?(Bravo.) Nachdem eine Vorſtandsſitzung im Kaiſerhof vorangegangen war, fand heute vormittag von 10 Uhr ab die Mitgliederverſamm⸗ lung ſtatt, die untey Ausſchluß der Oeffentlichkeit tagte. Sodann referierte Graf Hoensbroech über: Die innerpolitiſche Lage und der Ultramontanismus. Er bedauerte, daß den Parteien ſowohl wie der Regierung eine Kenntnis des Weſens des Ultramontanismus fehle. Die Sorge um die Parteitaktik trübe den Parteileitungen den Blick für die außer⸗ halb dieſes Zirkels liegende Politik. Die Blockſtimmung habe nur zu einem zaktiſchen Kampfe gegen das Zentrum geführt, um es parlamentariſch auszuſchalten. Wie ganz anders würde unſere in⸗ nerpolitiſche Lage ſein, wenn man die Blockſtimmung zur Aufklä⸗ rungsarbeit benutzt hätte. Aufklärung ſei das einzige und beſte Mittel, den Ultramontanismus zu bekämpfen. Redner betonte immer wieder, daß man den Ultramontanismus ſtreng trennen müſſe von der katholiſchen Religion, die der Ver⸗ band natürlich nicht bekämpfen wolle. Nach längerer Diskuſſion wurde folgende Kundgebung ein⸗ ſtimmig beſchloſſen: „Der dritte Vertretertag des Antiultramontanen Reichsver⸗ bandes erblickt in der Wiedereinſetzung des Zen⸗ trums in die parlamentariſche Machtſtellung eine ſchwere Schädigung des nationalen Ge⸗ danlens, die umſo verderblicher iſt, als dieſe Einſetzung bei einer eminent nationalen Sache wie der Reichsfinanz⸗ reform zu geſchehen droht. Mit allem Nachdruck muß die poli⸗ tiſch wie kulturell gleich wichtige Wahrheit hervorgehoben wer⸗ den, daß das Zentrum als Partei in allen Bedürfniſſen des internationalen Ultramontanismus unbeſchadet der nationalen Geſinnung vieler ſeiner Anhänger keine nationalen Ziele verfolgt und daß ſomit dieſe Partei nicht berufen ſein kann, in nationalen Fragen den Ausſchlag zu geben. Der dritte Vertretertag fordert die Regierung, beſonders die konſer va⸗ tibve Partei auf, an der Gegnerſchaft wider das Zen⸗ krum feſtzuhalten. Dieſe Gegnerſchaft iſt in gewiſſem Sinne eine Frage des Seins oder Nichtſeins der politiſchen Größe und kulturellen Bedeutung des deutſchen Reiches, Denn die Brüchigkeit, an der unſere innere Entwickelung ztpeifellos krankt, iſt zurückzuführen auf die Macht des Zentrums, di h. auf den in allen Gebieten des öffentlichen Lebens tätigen offenen oder ge⸗ heimen Widerſtand des Ultramontanismus gegen die freie Ent⸗ faltung der Kräfte unſeres Volkes und Staates. Das Wort Bis⸗ marcks:„Ich habe erkannt, daß mit den Grundſätzen des Zen⸗ trums weder bas deutſche Reich noch der preußiſche Staat be⸗ ſtehen können,“ iſt eine bleibende Wahrheit Die Erkenntnis dieſer Wahrheit muß durch Aufklärungsarbeit Gemeingut aller Volks⸗ kreiſe werden. Nicht der katholiſchen Religion gikt der Kampf, ſondern dem die Religion zu ſeinen weltlich⸗poli⸗ tiſchen antikatholiſchen Zwecken mißbrauchenden Ultramon⸗ tanismus, den ein ſo erleuchteter und frommreligiöſer Katho⸗ lik wie der langjährige Führer der Badener Katholiken Reinhold Baumſtark bezeichnet hat als die Peſtbeule am Leibe der kathokiſchen Kirche, in gleicher Weiſe als e am Leibe des modernen Staates und der modernen iltur.“ Nach einer kurzen Pauſe wurde die Beratung innerer Geſchäfts⸗ angelegenheiten aufgenommen und ſodann die Tagung in der üd⸗ lichen Weiſe geſchloſſen. Aus Stadt und TLand. * Manunzeim, 7. Juni 1909. 40jähriges Stiftungefeſt des Maunheimer Bezirksvereins Deutſcher Ingenieure. 1I Ausflug nach Neuſtabt. Gab man ſich ſchon bei der Feſtfeier am Samstag abend recht ungezwungen, ſodaß die Veranſtaltung einen mehr familiären An⸗ ſtrich erhielt, ſo war dies in weit höherem Maße bei dem geſtrigen Ausfluge nach Neuſtadt der Fall. Der Wettermacher hätte beinahe einen dicken Strich durch alle Berechnungen und Voraus⸗ ſagen gemacht. Als ſich die Ausflügler in der zweiten Nachmittags⸗ ſtunde zum Aufbruch anſchickten, regnete es in Strömen. Dadurch mag manches von der Teilnahme an der Exkurſion in die weinfröh⸗ liche Pfalz abgehalten worden ſein. Aber es fand ſich trotz der wenig günſtigen Witterungsausſichten noch eine recht ſtattliche An⸗ zahl Teilnehmer und Teilnehmerinnen auf dem Ludwigshafener Bahnhof ein, wo der Sonderzug bereitſtand. Wie werden ſich die Zurückgebliebenen geärgert haben, als ſie wahrnehmen mußten, wte gut ſich noch das Wetter im Laufe des Nachmittags anließ. Wohl gogen hin und wieder regenſchwangere Gewitterwolken herauf, aber das war auch alles. Kein Tropfen fiel bis zum Abend. Da der Extrazug ohne Aufenthalt die üppigen Fluren durcheilte, war man in einer halben Stunde in Neuſtadt angelangt. Unter Vorantritt der Schützenkapelle, die bereits an der Arnheiterſchen Ueberfahrts⸗ ſtelle die Ausflügler begrüßt hatte, ging es dann durch den lachen⸗ den Frühlingsſonnenſchein zur„Königsmühle“, die, völlig im friſchen Grün vergraben, ſpeziell zur jetzigen Jahreszeit den genußreichſten Aufenthalt gewährt. Der Spaziergang hatte Appetit gemacht und ſo durfte es nicht Wunder nehmen, daß die Kuchenberge, die zur Kaffeeſchlacht aufgefahren wurden, wie Schnee in der Sonne zuſammenſchmolzen. In der ſiebenten Abendſtunde wurde von dem idylliſchen Fleckchen Erde Abſchied genommen und wieder zurück nach Neuſtedt zum Saalbau gepilgert, wo man noch einige recht ver⸗ gnügte Stunden verlebte. Herr Direktor Liebing begrüßte alle Berufsgenoſſen und Gäſte auf das herzlichſte und ſprach die Hoff⸗ nung aus, daß das Zuſammenſein dem Jubelfeſt einen recht heiteren Abſchluß geben möge. Wer nicht eingeweiht war, wird ſich ge⸗ wundert haben, daß ſo unermüdlich der Reſt der Feſtlieder— acht an der Zahl— geſungen wurde. Das hatte ſeine beſondere Be⸗ wandtnis. Es war eine Prämiierung der drei beſten Lieder vor⸗ in Dresden ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht neben Das Preisrichterkollegium, das zum Schluß zuſamment erkannte dem letzten Liede„Frauenlob“(Verfaſſer Herr Z ingenieur Kramer), den erſten Preis zu. Den zweiten Pre erhielt Lied Nr. 5„Feſtlied“(Verfaſſer Zivilingenieur Poſt) den dritten Preis Lied Nr. 7„Schön iſt's Ingelieur zu ſ (Verfaſſer Direktor Blümcke.) Herr Poſt dankte im Verlaufe des Beiſammenſeins allen denjenigen herzlich, die ſich um das Gelingen des Stiftungsfeſtes verdient gemacht haben, insbe dere dem Feſtausſchuß mit Herrn Oberingenieur Heinz, an Spitze, dem unermüdlichen Vorſitzenden, Herrn Liebing dem Verfaſſer des Feſtſpieles, Herrn Direktor Blümcke. S Hoch galt allen namhaft gemachten Perſönlichkeiten. He Blümcke erhielt als ſichtbares Zeichen der Anerkennung ein Lorbeerkranz, den erſten in ſeinem Leben, wie er verſicherte, a er in humorvollen Worten für die Ovation dankte. Herr Blümckes Hoch galt dem Bezirksverein. In der übrigen Zeit wur flott getanzt und ſelbſtredend auch der Pfälzer Wein durchgeprob Herr Oeldermann, das jüngſte Mitglied, erfreute durch vin tuos vorgetragene Piſtonſoli. So verrann die Zeit wie i Fluge, ſodaß Niemand glauben wollte, daß von der gaſtliche Stätte geſchieden werden müſſe, als zum Aufbruch geblaſen w Um 1411 Uhr entführte der Extrazug wieder die Ausflügler 2 Mannheim. Vorher hatte es noch eine herzliche Verabſchied; von den ſtark vertretenen Mitgliedern des Pfalz⸗Saarbrü Bezirksvereins gegeben. Aenderungen im Telegrammvperkehr. Das Amtsblatt! Reichspoſtamts enthält die Verfügungen vom 27. Mai 1 Aenderungen in den Beſtimmungen der Ausführungs⸗Ue einkunft zum internationalen Telegraphenvertrage ve St. Petersburg und der Telegraphenordnung vom 16. Ju 1894 betreffend. Dieſe Aenderungen wurden von der vo jährigen Telegraphenkonferenz in Liſſabonn beſchloſſen werden am 1. Juli 1909 in Kraft treten. Die wichti Aenderungen, die auch für den inneren deutſchen Ve gelten, ſind die folgenden:„Die in der verabredeten Sp verwandten künſtlichen Wörter dürfen eine Reihe von Buch⸗ ſtaben wie ä, ö, ü uſw. nicht enthalten. Die Doppelvokale ſowie ch werden in der verabredeten Sprache als je zwei Buchſtaben gezählt. Um die Gewißheit zu gewähren, da in den Code⸗Wörterbüchern für die verabredete Sprache haltenen Wökter den Vorſchriften entſprechen, können Code⸗Wörterbücher einer Prüfungskommiſſion unterbreit werden, die aus den Verwaltungen Deutſchlands, Frank reichs und Großbritanniens gebildet iſt. Eine Verpflichtu zur Einreichung der Code⸗Wörterbücher beſteht nicht. abgekürzten Zeichen Ro und J für offen zu beſtellende für Tagestelegramme fallen weg; die offen zu beſtellen Telegramme ſind mit„Ouverte“(offen), die Tages⸗ gramme mit„Jour“(Tages) zu bezeichnen. Neu eingefü ſind die beſonderen Vermerke:„Nuit“(Nachts) für Te gramme, die auch nachts zu beſtellen ſind. Im Verkehr Ländern, welche die Zuſtellung der Telegramme an Empfänger durch den Fernſprecher zulaſſen, kann ein dah gehendes Verlangen auch vom Abſender ausgeſprochen m den. In dieſem Falle hat er vor die Adreſſe den taxpflich Vermerk„Telephöne“(Fernſprecher) zu ſetzen. Die An anſtalt gibt dem Verlangen nach Tunlichkeit Länder in Bekracht kommen, wirg ſpäter beka den. Für den Verkehr im Reichstelegraphengebiet Telegramme, deren Zuſprechung der Abſender am mungsorte wünſcht entweder der Vermerk„Fernſpreche⸗ die nach den ſonſtigen Vorſchriften abgefaßte Adre halten oder— unter Weglaſſung des Vermerks„Jer — den Namen des Empfängers und die Anſchluß ſowie da, wo mehrere Vermittlungsanſtalten vorhander auch die Nummer des Amtes. In allen Fällen werde wie vor Telegramme nur dann zugeſprochen, wenn Empfänger das Zuſprechen beantragt hat. Interpunktio zeichen, Apoſtrophe und Bindeſtriche werden künftig nur ausdrückliches Verlangen des Abſenders mittelegraphie⸗ dann taxiert. Im inneren deutſchen Verkehr bleibt entgeltliche Beförderung im bisherigen Umfange Künftig iſt es geſtattet, Wohnungsnummer und Sto eine Gruppe wie folgt zuſammenfaſſen: 15—3 gleich 1 d. h. drittes Stockwerk in Nummer 15. Sprachwidr ſammenziehungen oder Veränderungen von Wörtern nach wie vor nicht zugelaſſen. Die Verfügungen en ferner die Beſtimmungen über Seetelegramme, Sem hor telegramme und Funkentelegramme. »Der neugegründete Geſangverein„Württembergia“ 8. Juni, abends 9 Uhr, ſeine erſte Mitgliederverſ lung im Lokal„zum Walfiſch“, G 3, 4, ab.(Tagesordnung Näheres ſiehe Inſerat.) *Eine bemerkenswerte Klage veröffentlicht das Karl „Tagblatt“ über das Herunterzerren von Re von im Gang befindlichen Eiſenbahnzüg das Bahnperſonak. Es heißt da u..:„Da beſteht di ſtruktion, daß die Bahnbeamten es nicht dulden dürfen, de rend ein Zug ſich in Bewegung befindet, jemand ein⸗ ſteigt. Das iſt ganz gut und richtig, aber das iſt ſicherli gemeint, daß jemand, der bereits das Trittbrett beſtiegen ha ſchon die Tür zu einem Abteil ſich öffnet, mit Gewalt wieder herun ter gezerrt wird, wie ich das in den letzten Wochen wiederholt be obachte! habe. Ich will ganz ſchweigen von der menſchlichen Här die darin liegt, daß auf dieſe Weiſe mitunter Mann und oder Eltern und Kinder getrennt werden, ich will lediglich b daß dieſes Herunterreißen eine weit größere Gefahr in ſi wie das Aufſpringen. Die Häufung ſolcher Fälle in den be⸗ Wochen erklärt ſich aus der Abſchaffung der Abfahrtszei Züge ſetzen ſich jetzt geräuſchlos in Bewegung und da nicht Abteil ein Beamter ſtehen kann, kommt es dann chben vor, Momeat der Abfahrt noch jemand einſteigt, ohne auf den entfernt ſtehenden Beamten zu achten oder auch ohne ihn zu können. Tut dies jemand, dann gibt es zwei Fälle: en kommt beim Anrücken des Zuges zu Fall, dann muß ſofo Signal zum gegeben werden, oder er gelangt glückl Trittbrett, danr iſt es eher Sache der Beamten, ihm zu Einſteigen behilflich zu ſein, ſtatt ihn wieder herabzuzerren. neunt man den Wortlaut, aber nicht den Sinn einer erfüllen. * Deutſcher Bankbeamten⸗Verein. liche Hauptber r, Da Die diesjährige ammlung des Vereins findet am 1 ledigung der geſchäftlichen Angelegenheiten ein Vortra⸗ ſitzenden Fürſtenberg über die demnächſt ins Leben allgemeine Penſionskaſſe im Banlge w geſehen und deshalb mußten alle durchgeprüft werden. * 4 Stite. Geueral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 7. Juni. über 100 Ortsgruppen mehr als 18 000 Bankbeamte. letzten Geſchäftsperiode traten 6358 neue Mitglieder bei. Das Meſſer. Bei einer Begegnung auf der Straße in Neckarau 23. April d. J. beantwortete der Taglöhner Paul Zielke von hier einem ihm von dem Fuhrmann Karl Georg Schuhmacher cherzweiſe gegebenen Klaps in brutaler Weiſe ſofort mit einem Reſſerſtich in die Schulter, der Schuhmacher 8 Tage arbeitsunfähig chte. In Anbetracht der Roheit der Tat ſprach das Schöffengericht en den Angeklagten eine Gefängnisſtrafe von 3 Monaten aus. Auch der Taglöhner Karl Schimpf von hier, ein ſchon mehr⸗ ach beſtrafter Raufbold, war gleich mit einem Meſſer bei der ind, als er mit dem Glasmacher Kamiecki aus Auſſig in einen Bortwechſel geriet. Er brachte ſeinem Gegner verſchiedene ſchwere tichwunden am Kopfe und in der einen Hand bei, die eine kängere ſerbsunfähigkeit verurſachten. Das Schöffengericht hielt bei der heit der Tat eine Gefängnisſtvafe von 8 Monaten für angemeſſen, n 8 Wochen der Unterfuchungshaft abgehen. Polizeibericht Fahrraddiebſtähle. Entwendet wurden: Am 90. 65. 09. Ein„Phänomen⸗Fahrrad“ altes Syſtem mit abwärts ge⸗ bogener Lenkſtange, Korkgriffen, ſchwarzem Rahmen und Felgen. 2 6. 09. Ein„Preſto⸗Fahrrad“ mit ſchwarzem Rahmen und ſen, aufwärts gebogener Lenkſtange mit Korkgriffen, Freilauf ktrittbremſe. Am 2. 6. 09. Ein„Türrkopp⸗FJahrrad“ warzem Rahmen und Felgen, letztere mit roten Streifen, s gehogener Lenkſtange, Freilauf, 2 Glocken, auf der einen Name„Friedrich Hertlein“ auf der anderen„Jakob Bauer.“ 5. 6. 09. Ein„Gritzner⸗Fahrrad“ mit ſchwarzem Rahmen, en Felgen, mit je 2 ſchwarzen Streifen, aufwärts gebogener Lenkſtange mit Korkgriffen, Freilauf mit Rücktrittbremſe. Am 5. 09 im Neubau Emil⸗Heckelſtraße 24/6: Eine neue beitsbluſe. 4 blaugeſtreifte Arbeitsbluſen. Ein geſtrickter Wams. Eine geflickte blaue Bluſe. Um ſc hdienliche ungen wird erſucht. 8 8 Stimmen aus dem Publikum. Luftſchiffban auf der Rheinau. Die Tagesnenuigkeit iſt heute zweifellos das Luftſchiffprojekt rma Heinrich Lanz. VBon einem Luftſchiffbau in„Mann⸗ eim“ zu ſprechen, wie es jetzt in den hieſigen und auswärtigen ſesblättern geſchieht, erſcheint uns nicht gerechtfertigt. Denn tſchiffbau erfolgt nicht in Mannheim, ſondern auf der Für letztere aber haben unſert Stadtväter bekangtlich nmal dann etwas übrig, wenn es ſich um diejenigen mer Bürger, Induſtriellen und Steuerzahler handelt, an der Induſtrieſtraße auf Mannheimer Gemarkung wird in den Sitzungen unſerer Gemeindevertretung ind mit Nachdruck und mit vollem Recht von dem Ein⸗ ach Außen geredet. Welch wenig erfreulichen Eindruck Außenſtehende macht, daß die Stadt ihre Mitbürger heinau ſtändig vernachläſſigt und ihnen die elektriſche erſagt, obgleich ſie ſeit neun Jahren das alleinige und ßliche Recht zur Verlegung derſelben beſitzt, das bedenkt rer verantwortlichen Leiter. Bedarf denn ein ſolch iges Werk wie der Induſtriehafen wirklich eines ſolch ſen Schutzes? Der Luftſchiffbau auf der Rheinau wird ge⸗ Mannheim lange in der höchſten Spannung halten und Alt nach der Rheinau herauslocken. Was ſoll man 80 u beruhigen und ſprechen in der Tat verſchiedene weſent⸗ de dafür, daß man nach wie vor nicht daran denkt, zu fördern. Die„Los von der Stadt“-Bewegung ge⸗ r dieſen Umſtänden unter den Mannheim⸗Rheinauern Boden und findet in Seckenheim⸗Rheinau ſtarke Unter⸗ 'offentlich entſchließt ſich auch die hohe Staats⸗Re⸗ hald dazu, den jetzigen unhaltbaren Zuſtänden ein Ende ſen und den Bau der elektriſchen Bahn anderen Händen tragen. Schließlich iſt doch der Rheinauhafen Staats⸗ at ſeine hohe Bedeutung für den badiſchen Staat viel⸗ eichlich erwieſen. Videant consules! M. ——— Sportliche Rundſchau. Frankfurter Pferderennen. Frankfurt. 6. Juni. Preis von Mariahall. M. 2000 Meter. 1. P. Pakheiſers Zchmpa(Herr Dr. A. v. Schmieders Taſchenſpieler(Lt. Fürſt Wrede). trückgewieſen. mengartenjagdrennen. 4000 M. 4000 Meter. agenhardts Irmingard(Beſ.), 2. M. Schmidt⸗ Bagatelle(Herr Dr. Rieſe), 3. K. und A. Utzſchneiders her([Herr Jahrmarkt). Ferner Epaulette(It. Fürſt anzhürdenrennen. Ehrenpreis und 2500 M. 1. P. Krengels Enfant de Miracle(Herr E. v. Krackers Paddy(Herr Jahrmarkt), 3. Oſius' Moßner). Ferner: Barkarole(Herr C. Lücke), La 10* 17, 14:10 „Jagdrennen. Ehrenpreis und 5000 M. 4000 t. Steinbecks Augsburg(t. Graf Holckh, 2. A. Turandot(Lt. Fürſt Wrede), 3. E. v. Krackers Herr Jahrmarkt). Ferner: Tuscarora(Major Dulon), Herr Dr. Rieſe), Camatatſchi(Herr C. Lücke). Augs⸗ 8 L. 32:10: 20, 21:10. Steinach. Hürdenrennen. Ehrenpreis und 4000 M. M. Schmied⸗Schröders Marder(t. Fürſt Krackers Landjunker 2(Herr Jahrmarkt). Ueber⸗ 15:10. isjagdrennen. Drei Ehrenpreiſe und 00 Meter. 1. Lt. v. Sydows Forefather(ĩBeſ.), Graf Holck)h. Ferner: Sea⸗fox(Ot. v. Moſch), agenhardt), Couſin Ethel[(Ot. Gonnermann), ner), Bolted(Lt. v. Holbach), Rhea Sylvia erpille(St. Fürſt Wrede). Leicht gewonnen. dvon Döberitz. 4000 M. 1. v. Tepper Zorn v. Bulach), Leavings(Ot. v. Moſch). Leicht ers Dongal(Herr Jahrmarktſ. 3. Rittm. Süs“ Myrrha und Nilbraut, totes Rennen. 21:10; 11, 14, 13:10.— Langenborner Jagdrennen. 3000 M. 1. v. Lippas Fenloe(Herr Herfeldt), 2. Glen Boy, 3. Diving Bell. 90:10; 40, 50:10.— See⸗ kamp⸗Jagdrennen. 3000 M. 1. Oberſt v. Arnims Contento (Et. b. Hohberg), 2. Beethoven, 3. Veſtalin. 28:10; 13, 11:10. * Berlin(Grunewald), 6. Juni. Sluſohr⸗Rennen. 3800 Mark. 1. Mr. Waughs Manteufel(Mac Farlane), 2. Elſe 2, 8 Mark. 1. Stall Klausners Halbgott(Neumann), Mondſichel, 3. Rotunde. 32:10; 18. 29:10.— Brandenburger Handicap. 10 000 Mark. 1. Graf Reventlows Sinbad(Spear), 2. Brutus, 8. Wichtigkeit. Ferner: Leipzig, Der Dragoner, Niobe 1, Kann doll May, Faule Grete. 22:10; 12, 13:10.— Preis von Pichelsdorf. 6000 M. 1. Thiedes Lootſe, 2. Laurin, 3. Aſtulf. 21:10; 20, 85:10. — Rochsburg⸗Rennen. 3800 M. 1. Hoffmanns Couſine(Cle⸗ minſon], 2. Gibraltar. 3. Perſeus. 30:10; 18, 23:10.— Preis 1 dis Mumcelas(Lt. v. 1 Kayſer), 2 Granat, 3. Libanius. 13:10; 16, 24:10.— Botſchafter⸗ Rennen. 6500 M. 1. Pakheiſers Räuber(Spear), 2. Gardone, 3. Pennbruder. 68:10, 23, 15110. Nuderſport. d. Die Mannheimer Rudergeſellſchaft hat ſich zur Einführ⸗ ung zerlegbarer Rennboote entſchloſſen und bei der Bootbauerei von Ferdinand Leux in Frankfurt einen Rennachter für ſchwere Mannſchaft beſtellt, der in drei Teile zerlegt werden kann. Lawutennis. «Internationales Lawn⸗Tennis⸗Tournier. Wie in früheren Jahren, ſo wird auch dieſes Jahr das internationale Lawn⸗ Tennis⸗Tounier, das der Mannheimer Lawn⸗Tennis⸗Klub ver⸗ anſtaliet, am Fronleichnamstage ſeinen Anfang nehmen. Der Nennungsſchluß am Samstag abend gibt den Mannheimern auch diesmal wieder die Gewißheit, die intereſſanteſten Wettkämpfe beobachten zu können. Unter den auswärtigen Spielern, die am Tournier teilnehmen werden, befinden ſich u. a. F. Otto*, Carl“ und last not least Parker, der durch die Wiesbadener Wett⸗ kämpfe ſeine hervorragende Form bewies. Unſere Nachbarſtadt Frankfurt entſendet ebenfalls ihre beſten Spieler, um hier ihre Farben vertreten zu laſſen; C. Kreuzer, v. Baumbach, Bart⸗ mann werden vom Frankfrter Klub am hieſigen Tourniere teil⸗ nehmen. Da auch Mannheim ſelbſt ſehr gute Spieler ins Feld ſtellt, bleibt uns berechtigte Hoffnung, der Vaterſtadt einige Preiſe bewahren zu können. Von deutſchen Spielerinnen nehmen ſämtliche„Größen“ teil: Frau Dr. Neresheimer, Fräulein Berg⸗ mann, Fräulein Stettheimer, werden um den Sieg zu kämpfen haben. Leider ſind die Belgier, deren Kraft hauptſächlich im Doppelſpiel lag, an der Teilnahme verhindert, ſo daß wir dieſen Faktor in den Spielen Das Junioren⸗ entbehren müſſen. Handikap, das 52 Nennungen erzielte, nahm bereits geſtern ſeinen Anfang. Ueber den Verlauf des Tourniers werden wir weiter ausführlich berichten. Abeater, Runſt und Wiſſenſchaft. Außerordeutliche Delegiertenverſammlung des Allgemeinen Deutſchen 5 Chorſängerverbandes. Der Allgemeine Deutſche Chorſängerverband krat heute vormittag 10 Uhr im Holel„National“ zu einer außerordentlichen Tagung zu⸗ ſammen. Die Verhandlungen werden ſich auf drei Tage erſtrecken, da eine äußerſt umfangreiche Tagesordnung zu erledigen iſt. Insgeſamt ſind 47 Delegierte mit 63 Stimmen erſchienen, Die Tagung wurde eingeleitet durch einen längeren Vortrag des Vorſitzenden des Ver⸗ bandes Herrn Chordirektor Starke vom hieſigen Hofthegter. Er verwies in ſeinen Ausſührungen auf die unter den Bühnenangeſtell⸗ ten ausgebrochene Bewegung zur Erkämpfung beſſerer rechtlicher und ſozialer Verhältniſſe, die jedoch bis jetzt bei den Bühnenleitern nur ein teilweiſes Entgegenkommen findet. Die Bühnenangeſtellten ſeien heute viel ſchlechter geſtellt, als jeder Gewerbegehilfe und Arbeiter, denen wenigſtens der Schutz der ſozlalen Geſetzgebung zur Seite ſtehe. Der Redner betonte jedoch, daß keinesfalls die Notwendigkeit gegeben ſei, ſich trotz der Intereſſengegenſätze mit dem deutſchen Bühnenverein zu überwerfen. Allen rechtlich denkenden Theaterfreunden, Reichs⸗ tagsabgeordneten, Juriſten und Journaltſten, welche durch eine Flut von Zettungsartiteln und Broſchüren die Mißſtände auf der Bühne mit der Fackel moderner Rechtsanſchauung beleuchtet, ſpricht der worden, daß endlich ein reichsgeſetzliches Eingreiſen herbeigeführt würde. Dann ſprach der Syndikus des Verbandes, Herr.⸗A. Dr. Seelig, der in ſeinen Ausführungen vom Standpunkte des Juriſten die bisherige Rechtloſigkeit der Bühnenangeſtellten auf ſozialem und öfſentlich rechtlichem Gebiete beleuchtete. Zum Schluß ſeines inſtruk⸗ tiven Vortrages, in dem er auch den auszuarbeitenden Normalvertrag ſtreifte, ſprach der Redner ſein Bedauern aus, daß der Geiſt der So⸗ lidarität bis jetzt noch nicht in der Wetlſe unter den Bühnenangeſtllten Platz gegriffen habe, wie es gerade im Jutereſſe der jetzt aus⸗ gebrochenen Bewegung wünſchenswert erſcheine. Nach Erledigung der geſchäftlichen Angelegenheiten wurde in die eigentliche Tagesordnung eingetreten und zur Beratung des Entwurfs des Normalvertrages für die Chorſänger geſchritten, der in einem Teile im weſentlichen unbe⸗ anſtandet Annahme fand. Dann wurde in die Mittagspauſe ein⸗ getreten. Ein neuer Fehlſchlag Ernſt v. Wolzogens. Aus Wie sbaden wird uns geſchrieben: Das Naturtheater in dem romantiſchen Nero⸗ tale der Stadt Wiesbaden, das von Ernſt v. Wolzogen am Pfingſtfeiertag mit ſo großen Hoffnungen mit einer Aufführung ſeiner„Maibraut“ eröffnet wurde, iſt bereits am Ende ſeiner Tage angelangt. Der vielgeprüfte Schöpfer und Meiſter des deutſchen Ueberbrettts hat auch bei dieſem neueſten Kinde ſeiner Muſe die Wandelbarkeit in der Gunſt des Publikums bitter erfahren müſſen. Die Eröffnungsvorſtellung am Pfingſtfeiertag hatte ſich kein Be⸗ wohner des Weltkurortes am Taunus entgehen laſſen, ſoweit er in den Beſitz eines Freibilletts gelangt war. Als aber die Kurdirektion, welche die Unternehmerin des Naturtheaters iſt, die nicht einmal zu hohen Eintrittspreiſe für die Vorſtellungen normiert hatte und forderte, blieb das verehrliche Publikum aus, und ſo fand mit der heutigen zweiten ſonntägigen Aufführung der„Maibraut“ das Unternehmen bereits ein frühzeitiges Ende. Ernſt von Wolszogen, der mit einer ausgezeichneten Schauſpieltruppe von in der Haupt⸗ ſache Darmſtädter und Wiesbadener Künſtlern die Aufführungen acht Tage hindurch mit Todesverachtung geleitet hat, beabſichtigt nunmehr, dem undankbaren Wiesbaden den Rücken zu kehren und nach berühmten Muſtern mit der„Maibraut“ eine Gaſtſpieltournse durch die größeren deutſchen Städte zu unternehmen. Die Kur⸗ direktion Wiesbaden hat bei dem Unternehmen etwa 40 000 M. verloren, und es iſt dem ſchwergeprüften Dichter nur zu gönnen, wenn er auf ſeiner jetzigen Tournse nicht ebenfalls von derartigen Nackenſchlägen getroffen wird. Auf alle Fälle hat er in der„Mai⸗ braut“, die einen ſehr dankbaren und eindrucksvollen Stoff aus der vorchriſtlichen germaniſchen Zeit behandelt, ein durchaus zug⸗ kräftiges Stück, das auf ein von allerlei Kunſtgenüſſen nicht über⸗ ſättigtes Vadepublikum tiefere Wirkung ausüben dürfte.— Ueber das Schickſal der romantiſchen Anlage im Nerotale verlautet zur Zeit noch nichts, man wird aber nicht fehlgehen in der Annahme, daß dort ein Lawn Tennisplatz oder ein Fußballſpielplatz ſich breit machen wird; das würde dem Banauſenſtandpunkt der„maßgeben⸗ den Kreiſe“ einer Weltkurſtadt wohl auch am meiſten entſprechen. .ü. H. Die Bühnenfeſtſpiele Bayreuth 1909 bringen zwei Aufffhr⸗ ungen des Rings des Nibelungen(25.—28. Juli und 14.—17. Auguſt), ſieben Aufführngen des Parſifal(23., 31. Juli..,.,., 11., 20. Auguſt) und fünf Aufführungen von Lohengrin(22. Juli,.,., 12., 19. Auguſt) In die Orcheſter⸗ itung teilen r. Hans Richter, Dr. Karl Muck, M 0 zner. Die Bühnenleit und J er Redner ſeinen herzlichen Dank aus. Nur durch ſie ſei es herbeigeführt Michael Hauptrollen iſt folgende: Wotan: Walter Soomer(Leipzig), Don⸗ ner: A. Schützendorf⸗Bellwidt(Düſſeldorf), Froh: Fritz Vogel⸗ ſtrom(Mannheim), Loge: Dr. Otto Brieſenmeiſter(Ber⸗ lin), Alberich: Max Dawiſon(Hamburg), Mime: Hans Breuer [(Wien), Faſolt: Lorenz Corvinus(Wien), Fafner: Karl Braun (Wiesbaden), Fricka: Luiſe Reuß⸗Belce(Dresden), Freia: Lilly Hafgren⸗Waag(Mannheim), Erda: Herta Dehmlow (Berlin), Rheintöchter: Maria Luiſe Debogis(Genf), Bella Alten ([Hamburg), und Adrienne von Kraus⸗Osborne(München), Sieg⸗ mund: Aloys Burgſtaller(Holzkirchen), Hunding Lorenz Corvinus (Wien), Sieglinde: Marie Wittich(Dresden), Brünhilde: Ellen Gulbranſon(Chriſtianig), Siegfried: Ernſt Kraus(Berlin), Stimme des Waldvogels: Gertrude Foerſtel(Wien), Gunther: Clarence C. Whitehill(Köln), Hagen: Dr. Felix v. Kraus(Mün⸗ chen), Gutrune: Cäcilie Rüſche⸗Endorf(Hannover), Waltraute: Adrienne von Kraus⸗Osborne(München), Nornen: Herta Dehm⸗ low(Berlin), Adrienne v. Kraus⸗Osborne, Olga Agloda(Halle), Parſifal: Aloys Burgſtaller(Holzkirchen) und Fritz Vogel⸗ ſtrom([Mannheim), Kundry: Martha Leffler⸗Burckard (Wiesbaden) und Marie Wittich(Dresden), Gurnemanz: Karl Braun(Wiesbaden] und Dr. Felix v. Kraus(München), Am⸗ fortas: Walter Soomer(Leipzig) und Clarence C. Whitehill (Köln), Klingsor: Max Dawiſon(Hamburg) und A. Schützen⸗ dorf⸗Bellwidt(Düſſeldorf), Titurel: Karl Braun(Wiesbaden), Dr. Felix v. Kraus(München! und Rudolf Moeſt(Hannover), König Heinrich: Rud. Moeſt(Hannover), Lohengrin: Dr. Alfred b. Bary(Dresden), Elſa: Lilly Hafgren⸗Waag(Mann⸗ heim), Telramund: A. Schützendorf⸗Bellwidt(Düſſeldorf!, Ortrud: Martha Leffler⸗Burckard(Wiesbaden) und Anna von Mildenburg(Wien) Heerrufer: Nikola Geiße⸗Winkel(Wies⸗ baden). Non CJag zu Tag. —Der Streik des Kammerſängers. Wies⸗ baden, 5. Juni. Die diesjährigen Maifeſtſpiele am Wiesbudener Hoftheater haben ein eigenartiges gerichtliches Nachſpiel gezeitigt, das heute vor der Zivilkammer des hieſigen Landgerichts ſeinen vorläufigen Abſchluß gefunden hat. Der Königliche Kammerſänger Heinrich Henſel ſollte bekanntlich anläßlich der Feſtvorſtellungen or dem Kaiſer den Baron im Lortzingſchen„Wildſchütz“ ſingen. Er teilte jedoch dem Intendanten des hieſigen Hoftheaters Mutzen⸗ becher wenige Tage darauf mit, daß er als Heldentenor nur erſte Rollen zu fingen verpflichtet ſei und daher die Uebernahme des Barons ablehne. Intendant v. Mutzenbecher nahm ihn darauf in eine Geldſtrafe von 1000 M. und zog dieſe Summe am nächſten Tage, der zugleich der Gagetag war, von dem Honorar des Sängers ab. Henſel beſchritt darauf, da das Bühnenſchiedsgericht nicht mehr exiſtiert, den Weg der gerichtlichen Klage gegen die Königliche In⸗ tendantur. Das Gericht erklärte jedoch heute zur Ueberraſchung aller Veteiligten, daß der Kläger abzuweiſen ſei, weil das Gericht die Frage nach der Paſſivlegitimation der Intendantur verneint habe. Die Intendantur als ſolche könne überhaupt nicht verklagt werden. Henſel, der inzwiſchen um ſeine Entlaſſung aus dem Verbande der Hofbühne eingekommen iſt, weil ihm die Intendantur die Einnahme von 4 Gaſtſpielen als Siegfried im Landestheater in Graz und im Königlichen Theater in Antverpen verſagt hat, wird nunmehr ſeine Klage beim Kammergericht in Berlin einreichen. En wird dabei die Hlage gleich auf weitere 4000 M. ausdehnen, die ihm durch die Nichtgewährung eines Urlaubs für ſeine Gaſtſpiele in Graz und Antwerpen entgangen ſind. Sh. — Drahtloſes Telephon. Aus Toulon wird gemeldet, daß der Kreuzer Conde Verſuche mit dem von den franzöſiſchen Maxineoffizieren Colin und Jeance erfundenen drahtloſen Tele⸗ phoön gemacht habe und von der Touloner Station aus auf eine Entfernung von 110 Kilometer deutlich vernehmbare Mitteilungen erhalten habe. — Drei Kinder verſchüttet. Flensburg, 7. Juni. In einer Sandgrube wurden 2 Knaben und 1 Mädchen, etwa 3 bis 4 Jahre alt, verſchüttet. Die Kinder erſtickten, ehe Hilfe ge⸗ bracht werden konnte. 5 — Jan Kubekik, der berühmte Violinvirtuoſe, iſt zum Ritter der franzöſiſchen Ehrenlegion ernannt worden. — Der Dante Alighieri⸗Verein, das italieniſche Gegenſtück des Deutſchen Schulvereins, hat durch die nationale Be⸗ wegung, die gegen Ende 1908 infolge der Wiener Univerſitätsfrage entſtand, einen bedeutenden Zuwachs erfahren. Die Zahl der Zweig⸗ vereine iſt um mehr als 30 und die Geſamtziühl der Mitglieder auf 55 000 geſtiegen.(Der Deutſche Schulverein war nach Be⸗ richten über den letzten Kongreß 66 500 Mitglieder ſtark.) — Vom König von Portugal. Durch einen neuen Be⸗ weis ſeines warmen Mitgefühls für die Leiden anderer hat der junge König von Portugal in Liſſabon die Volksmeinung für ſich gelwonnen. Am Sonntag fuhren zwei Radfahrer auf der Land⸗ ſtraße außerhalb Liſſabons einen ſteilen Hügel herunter. Das Fahr⸗ rad des einen brach, der Radfahrer überſchlug ſich und blieb mit einer ſchweven Verwundung am Kopf bewußtlos liegen. In dieſem Augenblick erſchienen auf dem Gipfel des Hügels zwei Automobile. Sofort gab ihnen der Radfahrer ein Zeichen zu halten. Die Auto⸗ mobile blieben ſtehen, und der Radfahrer erkannte den König und die Königin⸗Mutter. König Mauunel ſprang ſofort aus dem Wagen, eilte zum Verwundeten und mit Hilfe des Gefährten trug er ihn in ſein Automobil, wo die Königin ſich des Bewußtloſen annahm. Die Verwundungen waren ſo ſchwer, daß König Manuel ſich ent⸗ ſchloß, ſofort zum Hoſpital zu fahren. Die Königin⸗Mutter und der junge König ſtützten den Verwundeten; im Krankenhaus wurde die Operation ſofort vorgenommen, die Naſe war gebrochen; länger als eine Stunde weilte der König mit ſeiner Mutter im Kranken⸗ haus am Bett des Verwundeten. Dann brachte der König den operierten Radfahrer mit ſeinem Automobil in ſeine Wohnung, 1eo die Frau des Verwundeten die Pflege ihres Mannes übernahm. Da der Verunglückte in kleinen Verhältniſſen lebt, hat König Ma⸗ nuel den Wunſch geäußert, alle Koſten und Folgen des Unfalls zu übernehmen. ůW˖ Aus dem Großherzogtum. Weinheim, 7. Juni. Ein ſeit einem Tagevermißter Unterbeamter des hieſigen Poſtamts wurde geſtern in Heidelberg aufgegriffen und im Pfründnerhaus daſelbſt untergebracht. Der Mann hatte ſich in einem Anfalle von Gemütsſtörung von hier entfernt. In Heidelberg war er durch ſein eigenartiges Be⸗ nehmen aufgefallen. Er ſoll zur Beobachtung ſeines Geiſteszu⸗ ſtandes Aufnahme in der pſychiatriſchen Klinik finden. de, Karlsruhe, 6. Juni. Oberwächter Arbogaſt der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft hat ſich dieſer Tage in einem Ge⸗ bäude des Rheinhafens erhängt. Familienzwiſtigkeiten ſollen die Urſachen der Tat ſein. * Karlsruhe, 6. Juni. Um die neu errichtete dritte Bürgermeiſterſtelle ſind bis zu dem vorgeſchriebenen Termin acht Bewerbungen eingekommen. Zur Prüfung dieſer ſoll eine gemiſchte Kommiſſion, beſtehend aus Mitgliedern des Stadtrats und Stadtperordneten, eingeſetzt werden. oe. Wollmatingen, 6. Juni. Bei der Vergebung der Arbeiten zum neuen Exerzierplatz verlangte eine Ueberlinger Firma hierfür 32757 Mk., während dieſelben Arbeiten von einer Konſtanzer Firma 175 18 949 M. angeboten wurden, eine Preis⸗ fferenz von 70 Prozent. Mannheim, 7. Junl Geuerut,Auzsiger.(Abendblathz. „Karlsruhe, 1. Juni. Das neue d es Kathol. Oberſtiftungsrates an der Beiertheimer Allee iſt nun auch im Innern ſoweit fe rlig; daß in den erſten Tagen des Auguſt der Umzug kann. Die dem Oberſtiftungs⸗ rat unterſtellten Verwaltungen am Platz(die Stiftungsverwaltung in der„Blumenſtraße und die allgemeine kathol. Kirchenſteuerkaſſe), ſowie das unterſtellte Erzbiſchöfliche Bauamt werden zumteil ſchon früher ihre Räume im neuen Dienſtgebäude beziehen, das etwa 100 Beamte zu beherbergen hat, wovon auf den Kathol. Oberſtif⸗ tungsrat ca. 50 kommen. Außerdem befinden ſich darin 8 Dienſt⸗ wohnungen. Der geſamte Koſtenaufwand dürfte einſchließlich der Koſten für die innere Einrichtung etwa 900. 000 M. betragen, wo⸗ von etwas über 200 000 M. auf die Erwerbung des Bauplatzes komanen. oc. Vom Rhein, 6. Juni. Von den vor kurzem im Rhein pberunglückten 5 Rheinbauarbeitern iſt geſtern die Leiche des Ar⸗ „beiters Marz aus Gambsheim geländet worden. Aus Baden, 2. Juni. In Karlsruhe kamen am Pfingſtmontag unter Leitung des 1. Vorſitzenden, Herrn Akziſor Gegenwart in Bietigheim die Steuererheber zuſammen und berieten über den Ausbau des Vereins, welcher im Vorjahre ge⸗ gründet wurde. Auch wurden wichtige Standesfragen beſprochen. Oc. Freiburg, 4. Juni. Der 30 Jahre alte Rangierer Hermann Merz von hier wurde kot auf dem Geleiſe des Haupt⸗ bahnhofs gefunden. Sein Körper war vollſtändig verſtümmelt. Merz war zuletzt auf einem Wagen der Rangierabteilung geſehen worden. oc. Donaueſchingen, 1. Juni. Am Pfingſtſonntag wurde hier in der Feſthalle eine kleine, aber ſchmucke Wohnungsein⸗ richtungs⸗Ausſtellung eröffnet, eine Ausſtellung von Muſterwohnungseinrichtungen für die Brandbeſchädigten. Der Gedanke, eine ſolche Ausſtellung zu veranſtalten, ging von Herrn Dr. Strauß aus und fand bei der Gemeindeverwaltung und den hieſigen Gewerbetreibenden nicht nur ſehr warme Aufnahme, ſondern wurde auch von dem Badiſchen Landesgewerbeamt und den Vorſtänden der Kunſtgewerbeſchule Karlsruhe und der Schnitzerei⸗ ſchule Furtwangen unter Zuſicherung balkräfkiger Unterſtützung be⸗ fürwortet. So konnte unter ſachkundiger Leitung in kurzer Zeit Gediegenes geſchaffen werden. Die Ausſtellung eröffnete Herr Bürgermeiſter Fiſcher mit einer Anſprache, in der er den Ziveck und die Bedeutung der Ausſtellung in eingehender Weiſe ſchilderte und allen denen, die am Gelingen des ſchönen Werkes mit⸗ gearbeitet haben, den wärmſten Dank aus Hierauf fand ein Rundgang durch die Ausſtellung ſtatt. In den Seitenräumen ſind 16 Zimmer⸗ und Kücheneinrichtungen aus 8geſtellt. die teils von Donaueſchinger Meiſtern, teils von Meiſtern des Bezirks gefertig: wurden. Die Donaueſchinger Meiſter haben feinere, die vom Lande, von Hüfingen, Bräunlingen und Unadingen mehr billigere, aber bon dem in Betracht kommenden Publikum in erſter Reihe verlangte Einrichtungen zur Ausſtellung gebracht. Den ihnen von den leitenden Herren gegebenen Anregungen ſind die Meiſter ver⸗ ſtändnisvoll entgegengekommen und ſo trägt die Ausſtellung einen einheitlichen, harmoniſchen Charakter. Im Vorraum iſt die ſehr intereſſante Ausſtedung der Gartenſtadtgeſellſchaft untergebracht. Die Ausſtellung, über die der Fürſt von Fürſtenberg das Protektorat übernommen hat, bleibt vier Wochen geöffnet. Der Eintritt iſt frei. Bemerkt ſei noch, daß ſich beſondere Ver⸗ dienſte um das Zuſtandekommen der Ausſtellung die Herren Rektor Wörner, Gewerbevereinsvorſtand Hauger, Garteninſpektor Berndt, Stadtbaumeiſter Mack von hier, der Direktor der Gartenſtadtgeſell⸗ ſchaft Herr Kampfmayer und Luckſcheiter erworben haben. * Denzlingen, 4. Juni. Bei einem unter Leitung des Hauptlehrers Manger mit den oberen Schulklaſſen an den Titiſee unternommenen Ausflug wurde ein Schüler vom Hitzſchlag befallen, dem er nach einer halben Stunde erlag, oe. Konſtanz, 4. Juni. Mit einem Betrag von 2400 Ml. durchgebrannt iſt ein Ausläufer einer hieſigen Firma. Er ſollte damit einen Wechſel auf einer hieſigen Bank einlöſen. Geſtern abend noch konnte er verhaftet werden, hatte aber nur noch 850 Mark bei ſich. Ueber den Verbleib des übrigen Geldes verweigert er die Auskunft. falz, Heſſen und Amgebung. * Edesheim, 4. Juni. Durch ungeſchicktes Hantieren mit eeiner Piſtole ſchoß hier am 2. Pfingſtfeiertag der Schreinerlehr⸗ ling Jakob Sengersdörfer der Frau des Spenglermeiſters Georg Weigel eine Kugel in den Kopf. Der ſofort herbeigerufene Arzt konnte zwar die Kugel, die ſich in die Stirn feſtgeſetzt hatte, ent⸗ fernen, doch liegt trotzdem die Frau ſchwer krank darnieder. *Lautzkirchen, 1. Juni. In aller Stille bereitet ſich in un⸗ ſerem Nachbarort Wẽ̃ ein großes ſoziales Werk vor. Nach⸗ dem im vorigen Jahre Hofrat Dr. Ehrhardt⸗St. Ingbert den Würz⸗ bacher Weiher mit alter Mühle käuflich erworben hat, wird gegen⸗ wärtig am Weiherdamm bei der Mühle eine neue Schleuſe ein⸗ gebaut, um die Waſſerkraft des Weihers nußbar auszubeuten. Die Mühle wird als S und Erholungsheim für Arbeiter der St. Jngberter Fabriken und kgl. Gruben hergerichtet. Die Ausbaggerung des Weihers iſt einer Ludwigshafener Firma übertragen. Der Weiher ſoll als Badeanſtalt und zur Fiſchzucht benutzt werden. Der kleinere obere Teil des Weihers zu beiden Seiten des Junkerwaldes wird als Forellenweiher angelegt. Die Anſtalt ſoll im Auguſt⸗September d. J. dem Vekrieb übergeben werden. Nachtrag zum lokalen Teil. * Die Fundamentierungsarbeiten für das neue Bahnpoſtamt am Bahnhofsplatz ſind heute begonnen worden. Die Baufläche iſt ca. 4300 Qm. groß. Gerichtszeitung. Mannheim, 4. Juni. Strafkammer IV. Vorſitzen⸗ der: Landgerichtsdirektor Dr. Hummel. Vertreter der Großh. Stanksbebörde: Staatsanwalt Hoffarth. Am 12. Januar d. J. ſtellte in Rheinau ein Poſtbote auf ſeinem Beſtellgeng ein Körbchen für einen Moment an einem Toreingang ab. Kaum hatte er den Rücken gewandt, ſo hatte ſich ſchon der vorübergehende Tüncher Guſtav Auguſt des Körbchens bemächtigt und ſtrebte mit langen Schritten von dannen. Als er aber merkte, daß ſein Streich nicht ohne Zeugen geblieben war, ſtellte er das Körbchen wieder ab und ſuchte ſich zu drücken. Man erkennt auf 3 Monate Gefängnis. 1 Der 27 Jahre alte Taglöhner Eduard Baro aus Keiſch iſt cbenfalls wegen Diebſtahls angeklagt. Baro hatte bei Uhrmacher Joſef Steinloff in Ketſch eine Uhr zur Reparatur. Eines Tages pbollte er ſie wieder holen, fand aber das Geſchäft Steinloffs ge⸗ ſchloſſen. Statt wiederzukommen, erbrach er die Tür des Uhren⸗ lladens und nahm die erſte beſte— es war eine goldene im Werte von 45 M.— weg. Das Gericht hielt den Tatbeſtand eines Dieb⸗ ſtahls nicht für erwieſen, verurteilte Baro aber wegen Haus⸗ friedensbruchs zu 2 Wochen Gefängnis. Verteidiger: Rechtsan⸗ walt 88 Katz. ezte nachricten and belegrann Halle dem Bedürfnis der Zeppelinluftſchiffe Rechnung krägt, Hans Pleißner, der mit ſeiner Ehefrau in Streit lebte, tötete vor der Porzellanfabrik Moſchdorf in Hof ſeine Frau durch evolver⸗ ſchüſſe und verletzte ſich nen zur Gordon⸗Bennetfahrt zu einer wiſſenſchaftlichen Fahrt von Eſſen⸗Ruhr aufgeſtiegen iſt, landete nach wunderbarer Nachtfahrt(Köln wurde abends 9½ Uhr überflogen) heute mor⸗ gen 8 Uhr 50 Min. bei Frankfurt a. M. An Bord befanden ſich die Herren Raßfeld⸗Steele, Schmiewind⸗Elberfeld und Weingand⸗ Düſſeldorf. Cronberg, 7. Juni. Ein dem Prinzen Max, dem zweiten Sohne des Prinzen Friedrich Karl von Heſſen, ge⸗ höriger Feſſelballon, der geſtern Nachmittag verſchie⸗ dene Male aufgelaſſen wurde, iſt vom Seil los⸗ geriſſen und in nordöſtlicher Richtung davongeflogen. Der etwa 3 Meter lange, zigarrenförmige Ballon iſt mit Waſſerſtoffgas gefüllt. Der Finder des Ballons wird um Rückſendung nach Schloß Friedrichshof erſucht. * Stuttgart, 7. Juni. Der nationalliberale Land⸗ tagsabgeordnete für Herrenberg, Gutspächter Gurth, iſt in der chirurgiſchen Klinik in Tübingen infolge einer Operation im Alter von 41 Jahren geſtorben. *Eiſenach, 7. Juni. Hier wurde der 30. Spediteur⸗ tag in Anweſenheit von Vertretern der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden unter großer Beteiligung aus allen Teilen Deutſch⸗ lands, von dem Vorſitzenden des Vereins, Geh. Kommerzienrat Emil Jakob⸗Berlin, eröffnet. * Hallea.., 7. Juni. Der Reichstags⸗ und Landtags⸗ abgeordnete für den Wahlkreis Halle⸗Saalkreis, Karl 1(frſ. Vp.) iſt heute früh einem Herzſchlage er⸗ egen. * Berlin, 7. Juni. Der Kaiſer gedenkt ſich heute Abend 11 Uhr von Wildpark nach Kiel zu begeben. * Berlin, 7. Juni. Der Kaiſer hörte heute Vor⸗ mittag im Neuen Palais zu Potsdam die Vorträge des Miniſters für Handel und Gewerbe, Delbrück, des Miniſters des Innern, Moltke, und des Chefs des Zivilkabinetts, v. Valentini. * Berlin, 7. Juni. Der Kaiſer hörte heute Vormittag im Neuen Palais zu Potsdam die Vorträge des Miniſters für Handel und Gewerbe, Delbrück, des Miniſters des Innern von Moltke und des Chefs des Zivilkabinetts v. Valentin. * Bremen, 7. Juni. Das eee aae ee Eliſa⸗ gaböt angekommen. * Rohrſchach, 7. Juni. Eine Delegiertenverſammlung des Verbandes Schweizer Eiſenbahnbeamten und Ange⸗ ſtellten, der 10,000 Mitglieder zählt, erklärte die Beſoldungs⸗ reform der Bundesbahnen für un befriedigend und ver⸗ langt vom Bundesrat weitergehende Zugeſtändniſſe. Sie be⸗ ſchloſſen lt.„Frkf. Ztg.“ die Errichtung einer Unterſtützungskaſſe für Sterbefälle. * London, 7. Juni. Wie Renter aus Peking tele⸗ graphiert wird, iſt das Abkommen über die engliſch⸗fran⸗ zöſiſch⸗deutſche Eiſenbahnanleihe unterseichnet worden. Die Anleihe iſt fünfprozentig. Sie iſt rückzahlbar in 25 Jahren, kann jedoch vom 10. bis 17. Jahre mit 2½ Prozent Auf⸗ geld abgelöſt werden. Einem hieſigen Blatte zufolge werden von der Anleihe 500 000 Pfund zum Rückkauf der in den Händen Bel⸗ giens befindlichen urſprünglichen Bonds der Ho 1 an⸗„Ka 1= [ton⸗Bahn verwendet werden. Die übrigen fünf Millionen werden in gleichen Teilen auf die britiſche und deutſche Sektion der Eiſenbahn verteilt. * Honſtantinopel, 7. Juni. Der Sergeant, der in der Trunkenheit gegen das Lager in Dortpol Schüſſe abgab, wodurch 1 Soldat getötet und 6 verwundet wurden, iſt kriegs⸗ gerichtlich gehängt worden. *Konſtantinopel, 7. Juni. Der türkiſch⸗monte⸗ negriniſche Handelsvertrag iſt in Cetinje unterzeichnet worden. Konſtantinopel, 7. Juni. Die geplante Reiſe des Sultans wird im Juli erfolgen. Der Sultan wird Bruſſa, Adrianopel, Saloniki und vielleicht Damaskus beſuchen. Die württembergiſchen Nationalliberalen und die Reichs⸗ finanzreform. Stuttgart, 7. Juni. Der geſchäftsführende Aus⸗ ſchuß des Landesverbandes der Nationalliberalen Partei in Württemberg nahm in ſeiner Sitzung am Samstag Stellung zu der augenblicklichen Lage in der Frage der Reichsfinanz⸗ reform. Er billigte die Haltung der Fraktion, die in einer allgemeinen Beſitzſteuer die notwendige Vorausbedingung des Zuſtandekommens der Reform erblickt. Inbeſondere billigte er es im Gegenſatz zu der Berliner Korreſpondenz des „Schwäb. Merkurs“ einſtimmig, daß die nationalliberalen Kommiſſionsmitglieder den Anſchluß an den polniſch⸗ultra⸗ montan⸗konſervativen Block auf der Grundlage der konſerva⸗ tiven ſogenannten„Beſitzſteueranträge“ abgelehnt und eine weitere Mitarbeit auf dieſer Grundlage verſagt haben. Der„Schwäbiſche Merkur“ bemerkt dazu:„Der geſchäfts⸗ führende Ausſchuß billigt demnach den Austritt der national⸗ liberalen Reichsagsabgeordneten aus der Kommiſſion. Der in dieſer Frage entgegengeſetzte Standpunkt des Schwäbiſchen Mer⸗ kur iſt den Leſern desſelben bekannt. Im übrigen muß zur Rich⸗ tigſtellung des oben mitgeteilten Beſchluſſes darauf hingewieſen werden, daß es dem Schwäbiſchen Merkur ſelbſtverſtändlich nicht eingefallen iſt, den Anſchluß der Nationalliberalen an den„neuen Block“ zu empfehlen.“ Die Straßburg i. Elſ., Juni. Das Kriegsmini⸗ ſoll den Se bn e die Offerten für runde Luftſchiffhallen eingebracht hatten, mitgeteilt haben, es ſei einſtweilen nicht beabſichtigt, ſolche Hallen zu errichten. Dieſe Nachricht dürfte nach dem Proteſt der Zeppelinluftſchiff⸗ bau⸗Geſollſchaft und der Erklärung des Grafen Zeppelin ſelbſt nicht zutreffen. Wie die„Frankf. Ztg.“ vielmehr aus zuverläſſiger Quelle erfährt, iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß das Kriegsminiſterium beim Bau einer Straßburger wofür die große Pfingſtfahrt des Grafen den Aus⸗ ſchlag gegeben haben dürfte. Ein entſetzliches Vorkommnis. Hof i.., 7. Juni. Der ſtellonloſe verheiratete Kaufmann ſelbſt ſchwer. unbeteiligtes Mädchen in der Nähe bekam einen Schuß durch Der „Nordd. Allgem. Ztg.“ ebe die ſchreib daß der deutſche Kaiſer mit ſeiner Reiſe ein zu weites E Matztnd e und S ddaber *Kitzingen, 6. Juni. Heute vormittag tagte unter der Teilnahme des Prinzen Ludwig von Bayern die 19. Haupt⸗ verſammlung des Vereins zur Hebung der Fluß⸗ und Kanal⸗ ſchiffahrt in Bayern. Abgeſehen von anderen Referaten hielt Regierungsbaumeiſter Gebhardt⸗Stürnberg, der das neue tech⸗ niſche Amt des Vereins leitet einen eingehenden Vortrag über das von genanntem Amt ausgearbeitete Projekt für einen Main⸗Donau⸗Kanal mit Anſchluß an München und Augsburg. Auf dem Feſtmahl am Nachmittag hielt Prinz Ludwig eine längere Rede, in der er insbeſondere die Fort⸗ ſetzung der Mainkanaliſierung bis Aſchaffenburg behandelte und unter anderem ſagte:„Ein Staaksvertrag iſt geſchloſſen. Es handelt ſich darum, ihn durchzuführen und das wiſſen Sie, es hängt alles an der Frage der Schiffahrtsabgaben. In dem bahriſchen Verein iſt man dafür eingetreten, daß Schiffahrtsabgaben eingeführt werden, nicht weil man für ſie ſchwärmt, ſondern weil man weiß, daß man ohne dieſelbe keinen Anſchluß bekommt. Leider iſt das außerhalb Bayerns nicht der Fall und faſt überall findet von Intereſſentenkreiſen Widerſpruch dagegen ſtatt. Was iſt die Folge? Nicht daß die Intereſſenten, deren Wunſch es iſt, daß ſie die Schiffahrts⸗Ab⸗ gaben nicht bekommen, beſtraft ſind, ſondern wir bekommen gar nichts. Das iſt ein Zuſtand, der auf die Dauer im Deutſchen Reich nicht möglich ſein ſollte. Wenn alſo nicht durch die Schuld Baherns die Schiffahrtsabgaben eingeführt werden ſollten, ſo muß auf andere Weiſe dafür geſorgt werden, daß wir Anſchluß bekommen. Es wäre doch eine unglaubliche Sache, daß im ganzen Norden Schiffahrtsſtraßen ſind und am Rhein bis Baſel und daß nur das rechtsrheiniſche Bayern bon dieſen Schiffahrtsſtraßen ausgeſchloſſen iſt. Bezüglich der Ab⸗ gaben möchte ich auf die Zweckverbände hinweiſen, die der 0 Miniſter von Breitenbach vorgeſchlagen hat. Dieſt Gedanke ſcheint mir ſehr gut, weil er es leichter ermöglicht, daß die Schiffahrtsſtationen verbeſſert werden. Die Entſcheidung der Verhandlungen, die bis jetzt gepflogen worden ſind zwiſchen verſchiedenen Schiffahrtsſtationen, muß endlich einmal fallen, Das iſt ein Vorteil für Bayern. Suchen wir, endlich einmal vorwärts zu kommen. Hoffen wir, daß im übrigen Deutſch⸗ land unſeren Beſtrebungen keine Schwierigkeiten gemacht werden. Wir wollen einig und friedlich miteinander leben. Wir wollen das Wohl aller Teile des Reiches nicht nur Bayerns. Aber ſelbſtperſtändlich auch das Wohl Bayerns und wir wünſchen, daß das übrige Deutſchland ebenſo beſtrebt iſt, für 5 Wohl; Baherns einzutreten, wie wir für ſeine andern Teile eintreten.“ Die Kaiſerzuſammenkunft. * Ber lin, 6. Juni. In der ausländiſchen Preſſe wird ununterbrochen an der Reiſe Kaiſer Wilhelms nach den finniſchen Schären herumgenörgelt und die Befürchtung aus⸗ gedrückt, daß man ſie auf deutſcher Seite zu einer Aen de⸗ rung der jetzt in Europa herrſchenden politiſchen Orientierungen auszunutzen verſuchen werde. Dem darf man wohl die ruhige und ub Darſtellung der D iſt nicht gelungen Uird bwird aller Vörausſicht na lingen. Füt uns bedeutet das Zuſammentreffen Ka Wilhelms mit Kaiſer Nikolaus zu freundſchaftlicher ſprache keine Veränderung in den Grundlinien der e päiſchen Politik, es bedeutet aber, daß beide Monarchen perſönlichen Veziehungen wie ein gutes Einvernehm zwiſchen ihren Reichen nach wie vor pflegen und förd wollen. Dieſe wenigen Worte dürften die richtige Ke zeichnung der Lage bieten. Wenn nebenbei bemerkt vereinzelte deutſche Blätter ihrem Unmut darüber Luft mache gegenkommen zeige, ſo darf man wohl darauf hinweiſen, Kaiſer Wilhelm dem ruſſiſchen Kaiſer einen Beſuch ſchul war, und daß es daher ſelbſtverſtändlich iſt, daß er jetzt ein Einladung gern Folge leiſtete. Deutſchland hat den Wun mit Rußland in regelmäßigen Beziehungen zu leben, und es wäre unter ſolchen Umſtänden eine Torheit ge⸗ weſen, eine freundſchaftliche Einladung auszuſchlagen.( RK. Paris, 6. Juni.(Von unf. Priv.⸗Korreſp. „Matin“ teilt heute durch den Mund 7155 Londoner Berichte ſtatters, die Meinung der autoriſierten engliſch Kreiſe über die demnächſtige Zuſammenkunft Kaiſer Wilhelm und des Zaren mit, derzufolge eine deutſch⸗rufſiſch Freundſchaft gelten könne, vorausgeſetzt, daß ſie es verſucht zwiſchen irgend einer europäiſchen Macht und dere⸗ Freunde oder Alliierte Uneinigkeit zu ſäen. Kaiſer Wilhelm hab übrigens das Recht, die 1 die ſeine Hatieng hervt blübt wie ehedem. In Zukunft enben die genträlen Mächt alleinſtehen; eine Lage, die ſie offenbar akzeptieren. Unter d Umſtänden ſei es nnausweichlich, daß Deutſchlan 725 Freundſchaftsprinzißp mit Rußland wi herſtelle. England könne dieſe Abſicht nur gutheißen un der Vorausſetzung, daß der Friede und das europäiſche Gl ich wicht erhalten bleibe. Die Ereigniſſe in der Türkei. * Honſtantinopel, 7. Juni. Das Uebereinko zwiſchen der Pfo rte und der Ottomanbahn beru folgender Baſis: Die Pforte zahlt für die oſtrumäniſche L Mill. Fraken; 2. Auf Grund eines alten Schiedsſpruchs zahl Pforte 1½ Mille Francs und konzadiert gußerdem der O bahn die Erhöhung des Anteils aus Ausgaben, ſoweit di Betrag von 10.833 Franes überſchreitet, von 55 auf 70 Pro Bezüglich der Nachricht, daß die Drientbahn eine ottomaniſch Geſellſchaft geworden oder werden will, iſt zu ſagen, daß dies woh vontürkiſcher Seite angeſtrebt wird bezw. vorgeſehen iſt, jedoch etwas definitives darüber nicht vereinbart worden iſt. Die Kretafrage. *Konſtantinopel, 7. Juni. Die Kretafrage nimn geſetzt den breiteſten Raum in der hieſigen Tagespreſſe eir neuerlichen Meldung der„Frkf. Ztg.“ über die Verhand neuerliche Meldung der„Irkf. Ztg.“ über die Verhan vier Schutzmächte, wonach deren Truppen durch Kri werden ſollen, iſt noch hinzuzufügen, daß dieſelhen haben, ſich mit einem Kriegsſchiff vor Kreta repre Alle 2 Monate ſoll eine Ablöſung 15 ſuchte die Schutzmächte, wenigſtens ein Sudabat zu wo auf er ottomaniſche 1 8 und 8 tot 5 der dem Vorfall ee., durch 1 1 en d üb el iſt die kretiſche 6. Seite. Seneral⸗Anzeiger.(Abendglatt. Colkswirtschaft. Ruſſiſche Aktiengeſellſchaft Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof, Pernau. Die Geſellſchaft hat im Jahre 1908, dem 10. Geſchäftsjahr, bekanntlich ihr Aktieakapital um 3 auf 10 Millionen Rubel er⸗ höht, welche wie die früheren Emiſſionen von der Mannheimer Geſellſchaft übernommen worden. Infolgedeſſen verminderten ſich die Schulden von Rubel 2230 642 auf rund Rubel 1016 000, der Reſterlös der neuen Emiſſion von ca. Rubel 18 Million wurde zur Erweiterung der Anlagen der Geſellſchaft verwandt. So ſtehen nunmehr Holzvorrat inkl. Waldungen zu Buch mit Rubel 2076 000 gegen Rubel 1 332 000 per 1907, die Fabrikanlage mit Rubel 8 791 000 gegen Rubel 8 166 000 per 1907, dieſe beiden Poſitionen weiſen alſo zuſammen eine Steigerung von Rubel 1369 000 auf, womit die Verwendung der reſtlichen obigen 1,8 Million Rubel ſo ziemlich erklärt iſt. Der Waldbeſtand, der lt. 1905 erſt 6200 Hektar umfaßte, ſtieg in 1908 von 7886 Hektar auf Hektar 9358, alſo um 1522 Hektar und in den drei Jahren 1905 bis 1908 um 3158 Hektar oder um über 50%. Bekanntlich iſt ja die Mannheimer Fabrik diejenige Firma unter den Zell⸗ ſtoff⸗Fabriken, welche zuerſt in großzügiger Weiſe mit Wald⸗ ankäufen vorgegangen iſt, und bekannt iſt auch, daß ein Haupt⸗ moment der hohen Rente von Zellſtoff eben in den großen, billig eingekauften Holzvorräten liegt. Dieſe Politik ſetzt die Zell⸗ ſtoff⸗Fabrik auch heute noch fort, in der zweifellos richtigen An⸗ nahme, daß die Holzpreiſe fort und fort ſteigen müſſen. Obwohl die Mannheimer Geſellſchaft ihren Waldbeſitz in 1908 von 2170 Hektar auf 14572 Hektar, alſo auf beinahe das Sieben⸗ che, erhöht hat, ſcheint die Verwaltung mit dieſer koloſſalen Sdehnung des Waldbezirks noch nicht abgeſchloſſen zu haben; enn dieſelbe hat ja in der letzten Generalverſammlung offen er⸗ lärt, daß ſie„ſobald es die Sachlage erfordere, mit neuen An⸗ prüchen bezüglich Waldankäufe an die Aktionäre ſich wenden werge.“ Mit einem Waldbezirk von 23930 Hektar beſitzt die ellſtoff⸗Fabrik nunmehr ein Gelände von 239,3 Quadrat⸗ ilometer, eine Fläche, die ungefähr der ſechzigſte Teil des Großherzogtums Baden ausmachtl! Wie ſchon aus der Bilanz der Mannheimer Firma zu er⸗ ehen war, ſind auch in Pernau die Vorräte an fertigen Fabri⸗ katen ſtark angeſchwollen: von Rubel 36 000 auf Rubel 581 000, ſo um über eine halbe Million Rubel. Debitoren ſtiegen von Rubel 2,219 auf 2,502 Million, dagegen ermäßigten ſich die Wechſelbeſtände von Rubel 1 018 000 auf Rubel 642 000. An Kautionseffekten waren Rubel 547 000 vorhanden gegen nur 9058 lt. 1907. Auf der Paſſiv-⸗Seite iſt die Obligationsſchuld von ubel 2511000 auf Rubel 2437 000 zurückgegangen. Die Mann⸗ eimer Firma hat bekanntlich für dieſe Anleihe die ſelbſtſchuld⸗ teriſche Bürgſchaft übernommen. Die Reſerven weiſen die ſtarke Erhöhung von Rubel 2110034 auf Rubel 374000 auf, zu der noch Ueberweiſung aus dem diesjährigen Gewinn in Höhe von Nubel 62 729 hinzutritt, ſo daß die geſetzliche Reſerve dann Rubel a. 437 000 beträgt. Das ſind aber immerhin erſt 4,37 Prozent es Aktienkapitals von 10 Millionen Rubel! Daneben iſt eine ialreſerve von Rubel 100 000 vorhanden, ſodaß inkl. dieſer die mten Reſerven 5,37 Prozent des Aktienkapitals ausmachen. An Unterſtützungsfond ſind Rubel 25 000 vorhanden gegen 13 000 1907, dazu tritt ein neu zu bildender Penſionsfond, dem aus 5 50 sjährigen Gewinn Rubel 8419 als Grundſtock überwieſen 5 er en. FF Das Amortiſationskapital ſtellt ſich auf 2,4 Million Rubel egen 2,05 Million ult. 1907, und wird nach der diesjährigen Zuweiſung von wieder 350 000 Rubel 234 Million Rubel be⸗ agen. Im Verhältnis zu den Anſchaffungskoſten der Gebäude, Maſchinen und Apparate, ſowie der mit Rubel 512000 zu Buch henden Eiſenbahn⸗, Hochbahn⸗ und Krananlagen, in Summa el 9,303 Millionen, ſind alſo bisher genau 30 Prozenk in den cht Jahren des Beſtehens des Betriebes der Fabrik abgeſchrieben worden. Der Netto⸗Gewinn des Jahres 1908 ſtellt ſich inkl. ines Vortrages von Rubel 21000 auf Rubel 1 275 825 gegen ubel 1037728 im Vorxjahre. Der diesjährigen Generalverſammlung wird vorgeſchlogen rden hieraus Rubel 62 729 der geſetzlichen Reſerve zu über⸗ en(wie ſchon oben erwähnt), ferner Rubel 350 000 dem Amor⸗ tiſations⸗Konto zuzuſchreiben(wie ſchon oben erwähnt), ferner Rubel 8419 für den neu zu gründenden Penſionsfond(wie ſchon oben erwähnt) bereit zu ſtellen, Rubel 191 690 als Tantieme und 000 Rubel als 6 Prozent Divpidende auf 10 Millionen Kapital zu verteilen und den Reſt von Rubel 62 987 auf neue Rechnung borzutragen. Für das Gewinnergebnis der Zellſtoff⸗Fabrik Wald⸗ of⸗Mannheim pro 1909 iſt es nicht von Unwichtigkeit zu konſta⸗ ren, daß ihr aus der 1908er Dividende der Ruſſiſchen Geſell⸗ ſaft Rubel 180 000 mehr zufließen werden als aus der 1907er eich ca. M. 390 000). Mannheimer Produktenbörſe. Die Feſtigkeit am hieſigen gzenmarkt hält weiter an. Neuanſchaffungen werden zu den heu⸗ tigen Preiſen aber nur zögernd vorgenommen, da man gaubt, daß die Preiſe infolge der für die Entwicklung der Saaten günſtigen Witterung eine Reduzierung erfahren dürften. Roggen liegt etwas ruhiger und auch in dieſem Artikel werden nur die notwendig⸗ Bedarfsanſchaffungen getätigt. Gerſte, Hafer und Mais haben zränderten Verkehr. Die Notierungen im hieſigen offiziellen sblatt wurden für pfälziſchen Weizen um—30 Pfg. und für rddeutſchen Weizen um 15 Pfg. per 100 Kg. bahnfrei Mannheim öht. Die ſonſtigen Getreidenotierungen blieben unverändert. Vom Auslande werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo April M. 204, do. ungariſche Ausſaat 80 Kg. ſchwimmend 208.50, do. Roſario Santa Fé 80 Kg. per ſchwimmend M. 204, Laplata per Mai⸗Abladung von M. 197—200, Redwinter Weſtern Juli M.—, Hardwinter 2 ſchwimmend M.—, Rumänier uſter 79⸗80 Kg. ſchwimmend M. 204, do. gewichtslos nach ter ſchwimmend M. 197—203, Rumänier 79⸗80 Kg. 3 Proz. ifrei per Auguſt⸗September M. 187, Ulkaweizen 9 Pud 20⸗25 196, 10 Pud ſchwimmend von M. 198—202. ggen ruſſ. 9 Pud 10⸗15 ſchwimmend M. 145, do. 9 Pud ladend M. 146, Bulgar.⸗Rumän. 71⸗72 Kg. ſchwimmend Norddeulſche 71.72 Kg. prompte Abladung M. 188. rſte ruſſ. 58⸗59 per ſchwimmend M. 118, do. 59⸗60 chwimmend M. 118.50, Donau 58⸗59 Kg. per ſchwimmend do. 59⸗60 Kg. per ſchwimmend M. 118.50, Laplata 59⸗60 immend M. 120. fer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. per Mai⸗Juni M. 129, do. brompt M. 130, Donau nach Muſter ſchwimmend von 127, do. per Mai⸗Juni M. 125, Laplata 46⸗47 Kg. end M. 124 bis 127. 8 Mannheim, 7. Juni. Karlsruher Lebensverſicherung auf Gegenſeitigkeit vormals Verſorgungsanſtalt. Wir verweiſen auf die in dieſer Nummer ver⸗ öffentlichte Bilanz. Wie daraus erſichtlich, iſt der Ueberſchuß für 1908 wieder ſehr hoch. Die Anſtalt hat mit Rückſicht auf die fort⸗ dauernd günſtigen Ueberſchußverhältniſſe und aufgrund eingehen⸗ der verſicherungstechniſcher Unterſuchungen den Dividenden⸗ ſatz für die Mitglieder der Lebeusverſicherungsabteilung für 1909, zahlbar 1910, von 3 Proz. auf 8,25 Proz. des Deckungs⸗ kapitals erhöht. Die Zahlung dieſer erhöhten Dividende wird im Jahre 1910 etwa 5,980,000 M. erfordern. Der erhöhte Dividen⸗ denſatz kann nach den Unterſuchungen der Anſtalt bei Anhalten der Ueberſchußverhältniſſe der letzten Jahre als dauernd in Aus⸗ ſicht genommen werden, wird alſo nicht nur den derzeitigen Mit⸗ gliedern, ſondern auch den erſt noch beitretenden zugutkommen. Eine Gewähr für die Fortdauer des erhöhten Satzes liegt darin, daß die Karlsruher Anſtalt eine verſicherungstechniſch berechnete Dividendenreſerve hat, wie das für den rationellen Betrieb des Syſtems der ſteigenden Dividende erforderlich iſt. Badiſche Lokaleiſenbahngeſellſchaft. Vei der Geſellſchaft ſind im abgelaufenen Jahre die Geſamteinnahmen von 1,444,922 M. auf 1,436,307 M. und der Betriebsüberſchuß von 382,603 M. auf 333,398 M. zurückgegangen. Der Reingewinn nach Deckung der Zinſen und Unkoſten beträgt 100 083 M.(i. V. 260 866.) woraus 1 Proz.(2½ Proz.) Dividende verteilt werden ſollen. Im laufenden Jahre rechnet die Geſellſchaft auf eine Beſſerung der Ergebniſſe. Am 22. Februar ds. Is. iſt der Vertrag unter⸗ zeichnet worden, demzufolge die Allgemeine Elektrizitätsgeſellſchaft bis zum 26. Februar 1910 drei Bahnſtrecken der Geſellſchaft für elektriſchen Betrieb fertig umbaut. Der Vertrag wegen der Elek⸗ triſierung einer vierten Strecke ſoll demnächſt vollzogen werden. Süddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft, Darmſtadt. An der ſams⸗ tägigen Frankfurter Börſe wurde die Transaktion, wonach die Mehr⸗ heit der Aktien dieſes Unternehmens im Betrage von M. 14 Mill. aus dem Beſitze der Bachſteinſchen Erben und der Darmſtädter Bank an ein von dem Stadt⸗ und Landkreiſe Eſſen und der Rheiniſch⸗ Weſtfäliſchen Elektrizitätsgeſellſchaft gebildete G. m. b. H. über⸗ geht, lebhaft beſprochen und vom Aktionär⸗Standpunkte aus über⸗ wiegend abfällig beurteilt. In den Kreiſen der Aktionäre der Geſellſchaft ſcheint man zu fürchten, daß durch dieſen Beſitz⸗ wechſel, durch den die Großaktionäre zu relativ günſtigen Be⸗ dingungen ſic ihres Beſitzes entledigen, die Intereſſen der außen⸗ ſtehenden Aktionäre notleiden könnten. Die Geſellſchaft hat bisher ſchon immer nur eine mäßige Rente abgeworfen, für die beiden letzten Geſchäftsjahre betrug die Dividende je 5½ Prozent. Wenn jetzt der Schwerpunkt des Unternehmens an einen Konzern über⸗ geht, deſſen Intereſſe ſich in der Hauptſache nur auf einen Teil des Geſellſchaftsbeſitzes beſchränkt, ſo glaubt man befürchten zu müſſen, daß die Entwicklung der übrigen Unternehmungen der Geſellſchaft darunter vielleicht zurückgedrängt werden könne oder doch nicht ſo gefördert werde, wie man es bei voller Unabhängigkeit des Unver⸗ nehmens erwarten könnte. Die Kritik der Aktionäre an dem Ver⸗ kaufsvertrage richtete ſich de shalb in der Hauptſache gegen die Darmſtädter Bank, die als Emiſſions⸗Inſtituk der Aktien die Verpflichtung habe, alles zu vermeiden, was die Intereſſen der Aktionäre irgendwie ſchädigen könne. Ob eine ſolche Schädigung der Aktionäre nun tatſächlich mit dem Beſitzwechſel verbunden iſt, läßt ſich nicht im voraus ſagen. Die„Frkf. Ztg.“ hört, daß die Darmſtädter Bank ihre Aktieninteveſſen an dem Unternehmen nicht vollſtändig aufgibt. Von den M. 14 Mill. Aktien, die an die Eſſener G. m. b. H. übergehen, ſtammt der größere Teil aus dem Beſitze der Bachſteinſchen Erben, der kleinexe Teil aus dem der Darmſtädter Bank. Der Aufſichtsrat des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Glektrigitäts⸗ werkes wird am 10. Juni zuſammenkreten, um über die Boteiligung der Geſellſchaft an der neuen G. m. b. H. Beſchluß zu faſſen. Eine Kapitalserhöhung der Geſellſchaft wird aus dieſem Anlaß einſt⸗ weilen vorausſichtlich nicht erforderlich ſein, da der Geldbedarf der zu gründenden G. m. b.., wie bereits erwähnt, durch die Ge⸗ meinden und Kreiſe, mit Hilfe der Landesbank, aufgebracht werden ſolle. Die Gruppe der Darmſtädter Bank behält auch weiterhin drei Sitze im Aufſichtsrat der Süddeutſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft, der ſpäter durch Vertreter der Kommunen und des Rheiniſch⸗Weſt⸗ fäliſchen Elektrizitätswerks ergänzt werden ſoll. Die Steinkohlen⸗Bergbau⸗Geſellſchaft Humboldt in Frank⸗ furt(Main)] beruft eine Generalverſammlung, in welcher über die Ausgabe von M. 180 000 Vorzugsaktien zu pari mit Divi⸗ denden⸗Berechtigung ab 1. Januar 1909 Beſchluß gefaßt werden ſoll. Ein Bezugsrecht der alten Aktionäre auf die neuen Aktien findet nicht ſtatt. Gemeinnützige Bau⸗Geſellſchaft Höchſt a..,.⸗G. Das mit M. 110 000 Aktienkapital ausgeſtattete Unternehmen erzielte in 1908 einen Reingewinn von M. 6444(i. V. M. 6720), aus dem 3 Prozent(wie i..) Dividende verteilt werden. Verkäufe abzuſchließen oder Neubauten zu errichten verbietet die ſchlechte Lage des Baumarktes. Norddeutſcher Lloyd, Bremen. Aus Bremen, 4. ds. Mts., wird der„Frkf. Ztg.“ geſchrieben: Wie ich höre, ſchließt die Hamburg⸗ Bremer Afrika⸗Linie das Geſchäftsjahr 1908 mit einem neuen Verluſt von M. 405 919 ab, ſodaß ſich die aus dem Vorjahr mit M. 1 069 123 übernommene Unterbilanz auf M. 1 475 042 erhöht. Damit iſt nunmehr faſt die Hälfte des Mark 3 Millionen betragenden Aktienakpitals verloren. Von den Aktien befinden ſich bekanntlich M. 2½ Millionen im Beſitze des Nord⸗ deutſchen Lloyd. In der Bilanz des Norddeutſchen Llohd per 31. Dezember 1907 figurierte dieſer Beſitz mit M..72 Mill. Nach dem Abſchluß per 31. Dezember 1908 hat der Lloyd bekanntlich M. 1 100 000 auf ſeine Beteiligungen abgeſchrieben. Davon iſt zlweifellos ein Teil auch zur Herabſetzung des Buchwertes der Aktien der Hamburg⸗Bremer Afrika⸗Linie verwandt worden. Jedoch muß angeſichts der neuerdings ungünſtigen Reſuktate dieſes Unter⸗ nehmens bezweifelt werden, daß dieſe Abſetzung ausreichend war; vielmehr iſt mit der Wahrſcheinlichkeit zu rechnen, daß auf dieſen Beſitz im laufenden Jahre eine weitere Abſchreibung erforderlich ſein wird de, ren Vornahme dem Lloyd angeſichts der gebeſſerten dies⸗ jährigen Reſultate dann vielleicht weniger ſchwer fallen wird als im Vorjahr. (Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite.) *** Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des Gen ral⸗Anzeigers.) * Frankfurt a.., 7. Juni. Fondsbörſe. Auch bei Eröffnung der neuen Woche zeigte ſich nur geringe Geſchäfts⸗ luſt. Von Transportwerten ſind bei belebierem Geſchäft und feſierer Tendenz Lombarden und Orientbahnen zu erwähnen, letz⸗ tere auf den endgültigen Abſchluß der Orienfrage, Staatsbahn ruhig aber feſt, Schiffahrtsaktien bei ſtillem Geſchäft auf teil⸗ weiſe Rückkäufe leicht befeſtigt. Der Bankenmarkt blieb ſehr ver⸗ ſtik und wenig verän⸗art. Es notierten Kreditaktien 201.30, Dis⸗ konto 185.90, Dresdner Bank 152.10, Staatsbahn 156.90, Lom⸗ barden 21.80, 90, Baltimore 116.90, 80, Siemens u. Halske 220. Bezugsrecht für Antwerpener Zentralbank notierte.85 bez.(Die Aec. Böſe, Berlin Aktien werden von morgen ab ex Bezugsrecht notiert). recht für Wayß u. Freitag.50 Bezugs⸗ bz. Telegramme der Contineutal⸗Telegraphen⸗Compagnie. Schlußkurſe. Reichsbankdiskont: 3½ Prozenk⸗ We 5. 15 kurz 169.12 169.02 „.910 80933 80.675 80.675 Check London 20.445 20.445 London„ 20.425 20.425 5 lang Slaatspapie 5 %%pbeutſch. Reichs anl. 103.90 102.90 4„„ 1909 102.45 102,55 2 95.25 95 80 .55 7„ 1909 95 30 95.30 3 8 5 86.05 86.— % pr. fonſ. St.⸗Anl. 102 90 102 90 4 do. do.1909 102.45 102.50 3.„ 8 95.45 95.3“ 3%„„ 1909 95.25 95 30 . 75 86.05 88. Ibadiſche St.⸗A.1901 101.10 101.10 „1908/09 101.90 101.80 356 bad. St.⸗O.(abg)fl- M. 94.80 1900 3%„ 1904 9470 94 60 3%„„ 1907 91 60 sbayr..⸗B.⸗A..1915 102.30 102.20 3 191s8 102 0 10 80 3½ do. U. Allg. Anl. 95.10 94.90 3 do..⸗B.⸗Obl.— 4 Pfälz..⸗B. Prior. 101.50 101.50 95.10 94.5% 4 Heſſen von 1903 102— 101.90 4 Heſſen 83.— 82 95 4 Sachſen 85.60 85 60 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—.—„ Amſterdam Belgien Italien 335 94.55 Aktien induſtrieller Süd. Zuckerfabrit 143.50 143.50 Badd. Immobil.⸗Geſ. 101.— 100.60 Gichbaum Mannheim 106.— 106.— Mh. Aktien⸗Braueret———.— Parkakt. Zweibrücken 94.50 94.5 Weltz z. Sonne, Speyer—- Cementwerk Heidelbg. 157.25157 10 Camentfabr. Karlſtadt 143.—143.— Badiſche Anilinfabrik 684— 383.— Ch. Fabrik Srtesheim 243.50 242.50 Jarbwecke Höchſt 411.—412.50 Ver. chem. Fabrik Mh. 310.80 310.80 Chem. Werke Albert 429.— 428. Südd. Drahtind. Mh. 104.— 104. Akkumul.⸗Fab. Hagen 208.70 208.— 358.— 56 50 Clektr.⸗Geſ. Allgem. 233.— 288.— Südd. Kabelw. hm. 126.— 127.— Lahmeyer 119.45 119.45 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 125 90 125.10 Sismens& Halske 219.80 219.40 chſel. Check Paris Paris kur; 81.125 Schweitz. Plätze„ Wien Napoleonsd'or Privatdiskonto re. A. Deutſche. 16.24 1 21s6 N/ 2 5 15 Mh. Stadt⸗A.1908—.—. „ 1909—.— 1905 3. Ausländiſche. 5 Arg. t. Gold⸗A. 1887 5% Chineſen 1896 ——uqæ 108.50 102.40 „„ 1898 99.30 99.25 Japaner 96 05 96 15 Mexitaner auß. 88/90 100. 100.25 3 Merikaner innere 66 80 65.70 Bulgaren 100.60 100.60 3¾ italien. Reute——— 4/%„Papierrent. 99 70—— Oeſterr. Goldrente 100.20 100.05 2 Portug. Serie L 62 50 62.55 „ III 64.— 68.90 %½ neue Ruſſen 1995 98.75 98 95 4 Ruſſen von 1880 87.. 86 50 4 ſpan. ausl. Rentie 98.— 98.— 4 Türten von 1903 87.89 87.80 1 2 untf. 93 50 93.20 4Uänger. Goldrente 95.65 95.75 1„ Kronenrente 93.25 93.20 Verzinsliche Loſe. 3 Oeſterretchiſches80 163.95 163.90 Türkiſche 145.40 145.— Unternehmunten. Kunſtſetdenfabr. Frkf. 269.75 268. Lederwerk. St. Ingbert 50.— 50.— Spicharz Lederwerke 124.— 124.— Ludwigsh. Walzmühle 150.— 450.— Adlerfahrradw.Kleyer 835,383.25 Maſchinenfbr. Hilpert 85.50 65⸗.— Maſchinenfb. Badenia 197.— 197. Dürrkopp—ů—.— Maſch.„Armatf. Klein 108.— 110.— Bf. Nähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer—y— Röhrenkeſſelfabrtk vorm. Dürr& Co. 41.— 41. Schnellpreſſenſ. Frkth. 193.—194.— Ver.deutſcher Oelfabr, 184.80 134.80 Schuhjabr. Herz, Frkf. 118.— 118.— Seilinduſtrie Wolff 134.50 135.— 'wollſp. Lampertsm. 50.— 50.— Fammgarn Kaiſersl. 176.50 178.. Zellftoffabr. Waldhof 295.— 294.50 Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 226.50 225.25 Buderus 110.30 110— Concordia Bergb.⸗Kk.—.——.— Deutſch. Luxemburg 198.50 197 90 Friedrichshütte Bergb. 184 50 135.— Gelſenkirchner 180.40 180.25 Harpener Bergbau 190 30 189.90 Kaliw. Weſterregeln 197.50 190.— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 96.90 96.60 Bhönix 5 5 Vr. Königssu. Saurah. 184.76 182.75 Gewerkſch. Roßleben 8525 3525 Aktien deutſcher und ausländiſcher Trausportanſtalten. Südd. Etiſenb.⸗G.—. 117.75 Hamburger Packet 11610 116,30 Norddeutſcher Lloyd 89 70 90. Oeſt.⸗Ung. Staatsd. 156 80 156.90 Oeſt. Südbahn Lomb. 21.70 21.80 Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahn———.— do. Meridionalbahn 183.— 138.10 Baltimore und Ohio 11710 116.90 FFF Pfandbriefe, Prior 4% Frt. Oyv.⸗Bfdb. 100.50 100.50 4eh.K. B. Pfdbr.05 101— 101.— 4„ 1910 100.50 100.50 4% Pf. Oyp B. Pfdd. 100.50 100.50 94.50 94 50 31½% Pr. Bod.⸗Fr. 93.60 88 66 4e% Etr,Bb. Pfd.v90 100.30 100 40 8 95 85 unk. 99 100 30 10040 40 Pfdbr..0! 25 8 unk. 10 100 80 100.40 „ Pfbbr..Og untz, 12 100.50 100.4 „ Pfdhr.8 80 d. 94 93.70 93.70 Pfd. 96 93.50 93.50 „ Com.⸗Obl. v.„1, Ant 10 101.— 101. „ Com.⸗Obl. v. 87/1 „Com.⸗Obl. v. 96/06 4% 3 5* 34%½ %0 3 15 9430 94 80 3095 94.30 94.30 99.50 99.80 ritäts⸗Obligationen. 40% Pr. Pfdb. unk. 15 4⁰⁰⁰* 12** 100.30 109.80 101.25 101 25 95.— 96.— 93.10 93.10 —* 1 31/ Pr.gefdbr.⸗Bk.⸗ Kleinb. b. 04 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Ifd.⸗Kom.⸗ Obl, unkündb. 12 1% Pr. Ufdörf.⸗B. Hyp.⸗Pfo. unt. 1917ß lh b Pib 62 100— 100.— 40% 07 100.— 100.— 100.40 100.40 7 101.— 101.— 101.75 101.75 93.10 93.10 93.— 3½ Fig..B. C. 0 93.70 88.50 1% R. W. B. C..iobo- 4e% Mf. B. Pr.⸗Obl.—— 1% Pf. B. Pr.⸗O. 95.20 95.30 94 30 94 30 93.— ** 2 * * —.— 2 72.65 — %% Pr. Pfob. unk. 09 12 100.— 100.— — 14 100.— 100.—- Manunb.Gert..⸗A. 2½ ktalfttl.g. S. B. Bank- und Verſicherungsaktien. Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deuiſche Bank Dautſchaſiat. Ban! D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Frankf. Hyp.⸗Ban! rkf. Hyp.⸗Errdltv. Nationalban! 133.25 133.50 123.75 123 75 172.— 17150 109.80 110.— 18230138 30 241.20 24110 151.70 151.— 103.60 103.90 186 10 185 90 151.70 152.10 205— 205.— 160 20 160.— 121.90 121.90 Frankſurt a.., 7. Junk. Commandi 186.., Darmſtädter 133.39, Dresdner Bank 151.—, Han⸗ dilsgeſellſchaft 171.—, Deutſche Vank 241.20, Staatsbahn 156 70, Lombarden 22.—, Bochumer 225.10, Gelſenkirchen 180 50, Laurahlltt e 183.25, Ungarn 95 60. Tendenz: ruhig aber ſchwächrn. 8 Kreditaktien 201.30, 85 Staatsb Südd. Bank Nhm. n 156.90, Lombarden 21.75. 127.90 127,80 — 114.50 201.70 101.70 105.— 124.50 145.80 188.— 200.— Oeſterr.⸗Ung Bank Oeſt. Länderbenk „ Kredit⸗Anſtalt Pkälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bant Preuß. Hypotheknb. Deutſche Reichsbk. Rhein. Kreditdank Rhein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Bankver. — 101.50 194.— 124.25 45.90 138.25 200.— 133.— 33.20 11420 11420 Wiener Baukver. 133.0 138.10 Zank Ottomane 144.— 144.— Kreditaktten 201.30, Discouto⸗ Disconto⸗ommandit 158.90 — Maſchinenf. Gritzuer 214.25 214,30 201.30 een 4 n P/ n„ eeieee neene rr . Mannheim, 7. Junt. Generolsknzeiger. F zglun) 7. Sele. Berliner Effektenbörſe. [(Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Berlin, 7. Juni.[(Fondsbörſe.] Die Börſe eröffnete luſtlos und überwiegend ſchwach. Die durch die Norddeutſche Allgemeine Zeitung ſeitens der Reichsregierung zum Ausdruck gebrachte Anſchauung von der Unannehmbarkeit der Quotierungs⸗ ſteuer, der Mühlenumſatzſteuer und des Kohlenausfuhrzolls, wie ihre Entſchloſſenheit an der Erbanfallſteuer feſtzuhalten, blieb an der Börſe einflußlos, im Hinblick darauf, daß man über den Aus⸗ gang der zu faſſenden Beſchlüſſe im Unklaren iſt. Banken zum Teil abgeſchwächt. Diskonto Kommandit gebeſſert. Montan⸗ aktien und Hüttenaktien uneinheitlich. Von Eiſenbahnaktien Lom⸗ barden auf Wien feſter. Desgleichen Orientbahn. Von Fonds Zprozentige Reichsanleihen ſtetig, 1902er Ruſſen abgeſchwächt. Schiffahrtsaktien ſtetig, desgleichen Elektrizitätswerte. Dynamit⸗ kruſt 98 Proz. höher. In zweiter Börſenſtunde äußerſt ſtill. Der Geſamtbeſtand war auf ſämtlichen Märkten unweſentlich verändert. Tägliches Geld 852 Proz. In der dritten Börſenſtunde war die Tendenz weiter luſtlos bei geringen Umſätzen. Elektrizitätswerte auf Meinungskäufen gebesert. Von Induſtriewerten des Kaſſamarktes ſpeziell Papier⸗ fabriken gebeſſert. Montanwerte aber vorwiegend ſchwächer. Berl in, 7. Juni.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien—.— 201.10 Laurahütte 181.70 183.60 Disc.⸗Kommandit 183.40 185.60] Phönix 171.20 170.75 156.50—.— Harpener———ñ— Lombarden 21.60 22.10 luſilos 5 Bochumer 225.20—.— e Berlin 7. Juni.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.44 20.445 Reichsbank 146 40 147.— Wechſel Paris 81.15 82.15 Rhein. Rreditbank 138.— 138.— 40% Reichsanl. 103.— 102.— Ruſſenbant 1438.40 143.40 4% ü„ 1909 102.60 102.50] Schaaffh. Bankv. 133 10 1338.10 %% Reichsanl. 95.40 95.40 Staatsbahn 156.20 156.20 370%0„ 1909 95.40 95.30 Lombarden 21.50 21.60 3 0% Reichsanleihe 86.10 86.—Baltimore u. Ohio 116.90 116.60 4% Conſols 103.— 102.90 Canada Paeific 183.10 182.60 40⁰⁰„ 1909 102.60 102 50 Hamburg Packet 116.90 116.60 3%„ 5„ 95 40 95.40 Nordd. Lloyd 89.70 90.30 37 0%„ 1909 95.40 95.30] Bochumer 225.20 225.60 3% 86.10 86—Deutſch⸗Luxembg. 198.20 197.70 40% Bad. v. 1901 101.30—.— Dortmnnder 61.70 61.80 4%„„ 1908/9 101.80 10180 Gelſenkirchner 180.70 179 50 3%„ Tonv.—.——— Harpener 189.70 189.90 8%„ 1909/07—.— 94.50 Laurahütte 184.— 181.60 3% lo Bayern 95.— 94.90 Phöntx 170.90 171.— 31% e% Heſſen—.— 94.— Waſteregeln 199.70 200.— 40% Heſſen 82.90 83.10] Allg. Elektr.⸗Geſ. 233.10 51 0 40ʃ% Sachſen 85.70 85,80 Anilin 382.— 383. 3½% Japaner 1905 96.10 96.10] Anilin Treptow 315.— 815.80 3% Italiener—.——.—Brownu Boveri 191.— 190.70 4% Ruff. Anl. 1902 86 60 86.10 Chem. Albert 428— 426.— 400% Bagdadbahn 86.40 86.30 D. Steinzeugwerke 228.50 228 50 Oeſter. reditaktien—— 201 10 Glberf. Farben 413.50 413.50 Berl. Handels⸗Geſ. 171.60 171.60 Celluloſe Koſtheim 195 20 195.— Darmſtaͤdter Bank 133.50 133.— Rüttgerswerken 168.— 168.— Deutſch⸗Aſtat. Bank 150,70 150,70 Tonwaren Wiesloch 100.70 100.70 Deutſche Bank 241.70 241.50 Wf. Draht. Langend. 216 70 216.— Disc.⸗Kommandit 183.40 185.70 Zellſtoff Waldhof 294— 298.— Dresdner Bank 152.— 151.70 Privatdiskont 24. W. Berlin, 7. Juni.(Telegr.) Nachbörſe. Seebln en 201.— 200.90 Staatsbahn 156.90 156.— Diskonto Köomm. 186.40 185.60 Lombarden 2150 21.70 Pariſer Pörſe. Paris, 7. Junf. Anfangskurſe. 3 elo Rente 98.10 98 15 Debeers 391.— 398.— Spanier 98.70 98. 90 Eaſt.and 144,.— 142.— Türk. Looſe——— Goldfield 169.— 168.— Banque 728.— 729.—Randmines 264.— 263.— Rio Tinto 2060 2088 Wiener Börſe. Wien, 7. Juni. Vorm. 10 Ubr. Kreditaktien 640.50 640.— Oeſt. Kronenrente 96.25 96.80 Länderbank 454.70 455.50]„ Papierrente 99.60 99.60 Wiener Bankverein 529.— 528.50]„ Silberrente 99.65 99.65 Staatsbahn 731.50 730,70 Ungar. Goldrente 113.85 118.85 Lombarden 100.70 109.70]„ Kronenrente 93.10 92.75 Marknoten 117.85 117.41 Alpine Montan 645.— 645.70 Wechſel Paris Wien, 7. Juni. 95.27 95.18] Tend.: ruhig. Nachm..50 Uhr. 1045 1036 Kreditaktien 640.— 639.25 Buſchtehrad. B. Oeſterreich⸗ 1785 1783 Oeſterr. Papierrente 99.60 99.60 Bau u. Betr. A—.——.—„ Silberrente 99.65 99.65 Unionbank 848. 548 Goldrente 117.30 117.25 Ungar. Kredit. 758.— 750.— Ungar. Goldrente 111.90 111.85 Wiener Bankverein 529.— 528.—„ Kronenrente 93.10 93.10 Länderbank 455.— 454.— Wch. Frankf. viſta 117.81 117.45 Türk. Loſe 186.— 186.—-]„ London„ 239.92 239.97 Alpine 645.— 641.—„ Paris„ 995 28 95.30 Tabakaktien 357.— 355.—]„ Amſterd.„ 199.50 199.50 Nordweſtbahn 464.— 484.— Napoleon 19.06 19.06 Elbtalbahn 464.— 464.— Marknoten 117.41 117.45 Staatsbahn 781.50 727.70 Ultimo⸗Noten 117.37 117.37 Lombarden 109.— 110.20] Tend.: willig. TLondoner Effektenbörſe. London, 7. Juni.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 2% Conſols 84% 84/16 Moddersfontein 13% 13˙% 8 Neichsanleihe 8510/. 85½% Premier 95 900 4 Argentinier 88½% 881½ Randmines 10% 10½ 4 Italiener 104 104— Atchiſon comp. 1 4 Japaner 93½ 93½ Canadian 189/ 188%¾ 3 Mkilauer 34˙% 34 Baltimore 122ʃ8 121— 4 Spanier 98— 98— Chikago Milwaukee 160%½% 160½ Ottomandank 19— 19— Denvers eom. 52— 52˙/ Amalgamated 89½ 90ʃ˙% Erte 37% 392ſ% Angeondas 10% 10% Grand TrunkIII pref, 544% 54½% Rio Tinto 81086 82½ ord. 22/½ 25— Central Mining 1810 18ʃ% Lolisville 44— 145½ Chartered 28— 81—Miſſouri Kanſas 44% 44½ De Beers 18½ 185/ Ontario 54½ 55— Gaſtrand 5% 56ſ Southern Pacifie 134½ 184 Geduld 3˙% 235½% Union com. 199¼ 198“7½ Goldfields 65% 6˙%/ Steels eom. 69¾%8 697%/ Jagersfontein 6 6˙%%] Tend:.; feſt. Berliner Produktenbörſe. Berlin, Juni. Produktenbörſe. Die Hal⸗ tung für Brotgetreide war heute feſt, da der amtliche ruſſ. Saatenſtandsbericht eine ungünſtige Beurteilung fand, vom In⸗ lande erneute Klagen über den Stand der z ſtellte. Wormſ. Br. v. Oertge 7 4 Pf. Hafer behauptete ſeinen vorgeſtrigen Stand. Mais war ruhig. Rüböl gab bei ſtillem Geſchäft leicht nach. Bei großer Zurückhaltung der Abgeber ſtieg ſpäter auch Weizen im Preiſe erheblich, auf weitere Käufe. Hafer profitierte von der Feſtigkeit der Brotgetreibepreiſe. Berlin, 7. Junl.(Telegramm.)(Produktenbörſe. Preiſe in Mark pro 10⁰ 5 ſeil Berlir netto Kaſſe. 8 5. 7. Weizen per Jult 253 75 254.75 Mais per Juli—.—.— „ Sept. 226.25 228.50„ Aug.-.— „ Olt. 224.50 226.25 55—.——.— 85—.——.—[Rüböl per Juni—.—. Roggen per Juli 196.25 197.50„ Oktbr. 55.30 55.20 „ Sept. 189.— 191.50„ Dezbr. 55.60 55.50 „Skt. 188.80 191 25 Spiritus 70er lobo—.——. Hafer per Juli 185 75 187.— Weizenmehl 35.75 36.— „Sept.—.— 174.—] Roggenmehl 26.30 26.30 Budapeſter Produktenbörſe. Bu dapeſt, 7. Junj. Getreidemarkt.(Telegramm.) 5. 1 per 50 kg per 50 kg 13 40 13 45 ruhig 13 54 13 55 feſt 1380 13 81 13 93 13 94 10 23 10 24 ruhig 10 30 10 81 feſt 760 761 rußig 767 —— 782 Weizen per Okt. „ April Roggen per Okt. „ April Hafer per 5 pril Mais per 1 7 86 ſtetig 8 00 14 45 ruhig 768 ruhig 799 14 20 14 30 willig 14 85 Wetter: Schön, Bewöl kt. Tiverpooler Börſe. Liverpool, 7. Junl.(Anfangskurſe.) 5. 7. Weizen per 55 8ʃ10% willig 8011½ ſtetig „Sepf. 8,/50/ 8/61% Maßs per Juli träge per Sept. 7 85 Kohlraps Augnſt träge ** Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. vom 7. Juni. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier, Weizen pfälziſcher 26.75—25.— Ruſſ. Futtergerſte 14.50—.— „ Rheingauer—.——.—Hafer, bad. neuer 19.26—1950 „ norddeutſcher 27.——.— Hafer, nordd. 19.50—20.— „ ruſſ. Azima 27.———.—[ Hafer ruſſiſcher 19.50—20.75 „ Ulka.50—26.75 La Plata 18.50—.— „ Theodoſta 27.26—2750] Matsamer.Mixed 17.75——.— „ Taganurog 26.50—26.75„Donau 18.—.— „ Saxonska 27.———.„La Plata 18.—— „ rumäniſcher 27.——27.50 Kohlreps, d. neuer 30.50—.— „ am. Winter-——.—[Wicken 21.—22.— „ Nann!!! 110—125⁵ „ Walla Walla——— „ nee, 45„Luzerne ttal. 130—140 „ Nüftanle„ Provence. 140—160 La Plata 27.——27.25„Eſparſette 30.——85.—. Kernen 26.75——.—[Leinöl mit Faß 51.——. Roggea, pfälzer neu 19.50——.— Riböl in Faß 65.—.— „ ruſſiſchen—.——.—[Backrüböl 69.——.— „ rumäniſcher—.——.— Spiritus, Ia. verſt. 100% 131.40 „ norddeutfcher 19.50—19.75 br unver 62.40 „ amerik. 8.90 Gerſte, hieſ. 19.—20.— 1010 fnde0 57.40 Pfälzer 19.20——„ 90er„ 90/92% 43.90 Gerſte, Agaſſchs—.—.— 5 Nr. 00 0 1 2 8 4. ee 57.50 30.50 35.— 34.— 89.— 30.— Roggenmebhl Nr. 0) 29.— 1) 26.50. Tendenz: Weizen feſt. Gerſte, Hafer und Mais unverändert, Roggen ruhig. *** Mannheimer Effektenbörſe. vom 7. Juni.(Offizieller Bericht.) Von einzelnen Verſicherungsaktien machte ſich heute wieder mehrfach Kaufluſt bemerkbar. So avancierten Frankona, Rück⸗ und Mitperſicherungs⸗Aktien um 60 Mark pro Stück. Kurs: 950 G. Ferner waren höher: Continentale Verſicherungs⸗Aktien, deren Kurs ſich auf 485 G. ſtellten und in Mannheimer Ver⸗ ſicherungsaktien gelangten Abſchlüſſe zu 530 Mark pro Stück zur Notierung. 2 8 Aktien. Danken. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bant.—.— 133—- Transport 5„E—.— 7 u. Verſicherung. 5. Ban 2— B..⸗G. Nöſch. Seetr.—.— 90.— Pfälz. Fe en Mannh. 5 5 Pf. Sp⸗ u. Cdb. Landau—.— 140.— Lagerhaus—.— 90.— Rhein. Kreditbank 138.50 188.25 i Wein: 200.— 15.— Werſ.⸗G. vm. Südd. B—— 115.— 5 2— 950— Chem. Induſtrie, Fr. Trp.„Unf. u. Gl.⸗ Anil.⸗u. Sodafbr. 388——.— VerſesGGef.—.— 1680 neu—.——.— Bad. Aſſecurranz— Fab. Goldenbg.— 190 Continental. Verſich.—.— 485. erein chem. Fabriken—.— 311 25 Nannh. Verſicherung—.— 530.— Verein B. Oelfabriken—.— 134 Oberrh. Verſtch.⸗Geſ. 600.— 585.— Weſt..⸗W. Stamm—.— 201.—[Württ. Tranp.⸗Verſ.—.— 515.— „ Vorzug—.— 100.30 Induſtrie, Brauereien,.⸗G. f. Seilinduſtree—.— 134.50 Bad. Brauere—.— 75.— Dingler'ſche Nſchfbr. 115.——.— Binger Aktienbierbr.—.——.—Smaillirfbr. Kirrweil.— Durl. Hof vm. Hagen 248———Emaillw. Maikammer—.— 90.75 Eichbaum⸗Brauerei 106— 105 Ditlinger Spinneret.— 100.50 Elefbr. Rühl, Worms—. 82.— Hüttenh. Spinnerei 85.—.— Ganters Br. Freibg. 98.——.— Karlsr. Maſchinenbau.— 191.70 —.——.— Kleinlein Heidelberg 190.——.— Nähmfbr. Haid u. Neu omb. Meſſerſchmitt 35.— udwigsh. Brauerei— 223Mannh. Gum. u. Asb. 145.——.— Mannb. Aktienbr. 130.——.—Naſchinenf. Badenit—.— 198. Pfalzbr. Geiſel, Mohr———.— Oberrg. Elsktrizität 22. Brauerei Sinner—.— 250— Br. Schrödl, Heidlbg. 185.—— „Schwartz, Spevyer 115.——. Pf. Nähm u. Fahrradf. 12850—.— Holbg. 158— 157.— Südd. Draht⸗Induſt.—.— 104.75 „Nüter, Schwez. Südd. Kabelwerke 127.50—.— „S. Weltz, Speyer 555 180.——— „ Storch., Spever—.— 66.50„ Spey—.— Br. Werger, Worms—.— 85. 1 Neuſtabt——— —. Zellſtoffabr. Walddof 205.——. ————v0ę Lugſsche Induſtriewerke,.⸗G. gudwigsh. Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Heeng Keo ſth. Cell. u. Papierf. 200——— Wagbäuſel—.— Min Telegrapgifche Handelsberichte. Generalverſammlung der Reichsbank. Zur Beſchlußfaſſung über die Vorſchriften des Seſebent betr. Aenderung des Bankgeſetzes und eine ſich daraus etwa ergebende Abänderung des§8 11 des Statuts wird eine außerordentliche Generalverſammlung der Anteilseigner auf den 24. Junz einberufen.(„Frkf. Ztg.“) F Zahlungseinſtellung. Wie man der„Frankf. Ztg.“ mitteilt, iſt über das Vermögen des Tiefbauunternehmers Jul. Jäniſch in Lohr(Unterfranken) der Konkurs eröffnet worden. Die Ch. Knorr⸗A.⸗G. Heilbronn beantragt, laut„Frkf. Ztg.“, für 1908—09, wie im Vorjahre 1⁰ Prozent Dividende zu verteilen. Elektrizitäts⸗Geſellſchaft Browu, Broveri u. Co. Baden(Schweiz). Gegenüber der von auswärtigen Blättern jüngſt gebrachten An⸗ gabe, telegraphiert die Geſellſchaft der„Frkf. Ztg.“, daß über ihre Ver⸗ einbarung mit der Maſchinenfabrik Oerlikon keinerlei Verhandlungen ſtattgefunden haben. Das Gerücht ſei vollſtändig aus der Luft 0 65 griffen. A. Rybeckſche Montanwerke Akt.⸗Geſ. Halle a. d. Saale. Der Geſchäftsbericht für 1908 erwähnt die Erhöhung des Grund, kapitals um 3 Mill. Mark, ab 1. April d. Is. Der Reingewinn beträgt 1 689 011(1 662 155), Dividende 41 440 000= 12 Prozent(wie im Vorjahre). *** * Wien, 7. Juni. Die Verhaudlungen der Regierung mit Ver⸗ tretern der Petroleumintereſſenten naheſtehenden 1 ſind laut„Frkf. Zig.“ abgebrochen worden. *** 0 Marx& Soldschmidt, Mannheim Telezramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 163 7. Juni 1909. Wir ſind als Selbſtrontrahenten unter Vorbehalt:* .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuftadt a.. H. Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Sagsdaen M. 325 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— Vorzugs⸗Aktien— Benz& Co., Rheiniſche Mannheim 12⁵ Brauerei⸗ Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 72 Bürgerbräu, Ludwigshafen— Chemiſche Fabrilen Gernsheim⸗Heubruch Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens Filterfabrik Enzinger, Worms Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 74 Frankenthaler alell, Hede Sözfr Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg alte Aktien 161 junge„ Herrenmühle borm. Genz. Heidelberg Terrain⸗A.⸗G., München indes Eismaſchinen Neckarſulmer Fahrradwerke Pacific Phosphate Shares 20 Nnee Mühlenwerte Schifferſt adt 120 Ne Terrain⸗G Geſellſchaft— Nheinſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 110 Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim— Rheinmühlenwerke, Mannheim 130 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— Stahlwerk Mannheim 104 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 125 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine M.— Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗E nrichtungen 116 Unionbrauerei Karlsruhe 62 Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— Wabbif Raſtatt— Wa dhof, F 103 öflf Immobiliengeſellſchaft— Zuckerfabrit Frankenthal 2 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann; für Lokales, Provinztelles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelde für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Te J..: Richard Schönfelder. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joo Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckere G. m. 285 Ernſt Müller. Elektr. Haltestelle Apollotheater. 15 1861. Am Platze und in weitem Umkreise altbekanntes leistungsfähigstes Spezialhaus ko aufgestellter Schlaf, Wohn-, Speise- u. Herrenzin Salons, Küchen- und Einzelmöbel jeder Prima Arbeit, dauernde Garantie, sichtbare mässige Freis Franko-Lielerung.— Leichnungen zu Diensten. Elt grosse Farterre-schaufenster FTlibkrxxn LolEun Lucsbsr EN EU vobe—— General⸗Anzeiger. (Abendblatt.) Mannheim, den 7. Juni 1909. Bilanz per 31. Dezember 1908. CJebensverſicherung auf Gegenſeitigkeit vormals Allgemeine Verſorgungs⸗Anſtalt. Vvermögen. e e: 0 5 8 3 2 1,540,000 Mk.— Pfg. und Ausleihüngen an emfhe 8— 5* 1392,905,327„ 05 155 5 3 4 0 9,927,205„ 82„ Darleen auf Policen und Berbepte U 8 8 8 1849%8„ 4 Reichsbankmäßige Wechfel 3 0 2 4 0 200%0 Hm rij!x Guthaben bei Banken 5 1 2 8 743,810„ 27„ Geſtundete Prämien 5 5 5 4,554,745„ 98„ Rückſtandige Zinſen und Stückzinſen bis 31. Dezember 1908 5 2,214.660„ 61„ Ausftände bei Agenten 0 5 1 2 522624„.„ Noch in der 30⸗tägigen Einlöſungsfriſt laufende Prämien 5 5 8 2,446,592„ 76„ Bare Kaffe 8 5 5 5 2 78,657„ 88„ Knutionsdarlehen und ſonſtige Aktiva„... 67826 32„ Geſamtbetrag 233,694,489 Mk. 22 Pfg. Verbindlichkeiten. Reſervefonds(8 37 V. A..)— 5 0 85 0 1530,214 Mk.— Pfg. Prämienxeſerve(Deckungsfonds) 2 8 8.191,2638,351„ 46„ Reſerve für ſchwebende Verſicherungsfälle 5 2 8 660,364„ 19„ Gewennreſerven der Verſtcherten„. 8„24,975 487„ 65„ Spezial⸗Neſerven 5 5 5 8 3 2 8 8,979,672„ 98„ Nebenanſtalten und ſonſtige Paſſiva 5 2 8 5 4105,382„ 13„ Jahresüberſchuß 2 8 4 0 80 75180,016 1 Karlsruhe, den 3. Juni 1909. Geſamtbetrag 233,6 Die ahnm i ui für jede Nasen- u. Kopfform mit I. Qualitat Orystall-, Bergerystall-, Isometrop-, Euphos-, Hallauer-, Uni- bifo- Doppelfocusgläsern empfehlen Bergmann& Mahland Inh.: Anton Berzmann Hofoptlker FPlanken, E I. 15. Vervielfaltigungen und Abschriften auf Schreibmaschinen. Frlesr. Burgkhardts Nachf. 9 58(K. Oberhejden) Fernapr. 4300. Aaägehe Fenerperssefgrubg-FaughRardrae Fsuer- u. Einbruchdiebstahl-Versieherung). Bilanz— 351. Dezember 1008. —————.——— Aktiva. Paſſiva. 1. Solawechſel„ 3,000,000.—1. Aktienkapital. 4,000,000.— 2. Debitoren: 2. Prämienüberträge 601.000.— a) Banklfen 10.,826.243. Schadenreſerven. 272,313.— b) Generalagenten 122,044 994 Barkautionen. 100.— o) Berſicherungs⸗ 5. Creditoreu: Geſellſchaft. 909,829.29 3) Verſicherungs⸗ d) rückſt. Zinſen 14,725.30 Geſellſchaft 447,890 79 3. Kaſſenbeſtand 13,329.40 b) Sonſtige 8,689.03 4, Hypothekten.. 8275,500.—6. Nichtabgehobene 5. Wertpapiere 2860,700.— Dividenden 600.— 6. Grundbeſitz 7. Kapital⸗Reſerve. 35,000.— frei) 000—8. Gewinn 1908 61,362 30 Sa. Mk. 5,426,955.12 Sa Mk 5,126,955 12 Der Dividendenſchein pro 1908— Nr. 7— wird mit Mk 10.— eingelöſt. 94 Die Direktion. nimmt jeder schöne und gesunde Zühne, wenn er sie bei Lebzeiten mit zahn⸗ steinlösender 8127 Dentisano-Zahnpasta geputzt hat, weil diese den Zahnstein, die bekannte Ursache der Zahnerkrank- ungen, entfernt.Dentisane-Pasta macht den Gebrauch von andern Zahnpflege- mitteln völlig überflüssig Dentisanowerk Oassel. 20, hab. in all. Apoth., Drog. u. Parfüm. 1 Tube 1 Mk., Probetube 65 Pig. 8 ſetler beſlebigen Stuck elsrenunlre„ Ir. 5. Baas Buchdruckere] S. 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Zim. zu om. 10327 — Bekanntmachung. Zur Beſchlußfaſſung eſetzeutwurfs, geſetzes, über die Vorſchriften des betreffend Aenderung des Bank⸗ und eine ſich daraus etwa ergebende Ab⸗ äuderung des§ 11 des Statuts der Reichsbank wird eine außerordentliche Generalverſammlung der Anteilseigner hierdurch 105 Donnerstag, Uhr berufen. d. J. vormittags 11½ Zur Teilnahme iſt 24. Juni jeder männliche und ver⸗ fügungsfähige Anteilseigner berechtigt, welcher durch eine ſpäteſtens am Tage vor der Generalverſammlung im der Reichsbank, Jägerſtraße 34/36 hier⸗ ſelbſt, während der Geſchäftsſtunden abzuhebende Beſcheinigung nachweiſt, daß und mit welchem Nenn⸗ betrage von Anteilen er in den Stammbüchern der Reichsbank als Eigner eingetragen iſt. Die Verſammlung findet im Reichsbankgebände, Jägerſtraße 34/36 hierſelbſt ſtatt. 98 Berlin, den 4. Juni 1909. Der Stellverkreter des Neithskanzlers von Beethmaun Hollweg. Pergebung von Hauarbeiten. Für die Beamtenwohn⸗ häufer I. A u. u des Landes⸗ gefängnisneubaues uMann⸗ heim ſollen nach Maßgabe der Verordnung Großh. Miniſteriunis der Finanzen vom 8. 1907 die nach genannten Arbeiten vergeben werden. Boden⸗ und Wandbeläge mit Flieſen, Siuoleumböden, Eſtrichböden, Schre nerarbeiten, Holziußboden(Elchenparkett). Scl loſſerarke ten, Malei⸗ u. Tüncherarbeiten, Tapezierarbeiten, Waſſer⸗Zu- und Ableitung, Badanlage, Abortanulage, Gasleitung. Arbeitsauszüge werden gegen Erſtattung der Selbſtkoſten auf unſeremBaubureau—Herzogen⸗ riedſtraße— an Wochentagen von—12 Uor abgegeben, wo⸗ ſelbſt auch die Bedingungen und Zeichnungen eingeſehen werden konnen. Die Angebote ſind mit ent⸗ ſprechenoer Aufſchrifſt verſehen, verſchloſſen und portofrei bis Montag, den 14. Juni 1909, vormittags 10 uhr elnzureichen. Die Eröffnung der Angebote findet um die genannte Zeit im Beiſeiu etwa erſchienener Bewerber ſtalt. 29 Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. Mannherm, 29. Mai 1909. Die Bauleitung. Gras⸗Verſteigerung. Am Samstag, den 12. Juni, vormittags 10 Uhr wird das im Schlachthof⸗ gelände, auf dem Muſterplatz im Viehhof und auf dem Eiſenbahndamm des Vieh⸗ hofes für das ganze Jahr ſich ergebende Gras im Viehhof öffentlich verſteigert. 32536 Mannheim, 5. Juni 1909. Die Direktion des ſtädt. e u. Viehhofes: * — Geiger. HIeſen Tnden. Einige tüchtige Herren finden angenehme Stellungen bei hohem Einkommen. Zu melden Dienstag, 7. Juni, vormittags 210 bis 12 Uhr 2 Treppen ſep. 6479 Tüchtige Tapezierer für feine Polſterarbeit kön⸗ nen ſofort eintreten. Reis& Mendle. Modes. 10348 2. Verkäuferin u. Lehrmädch. geſucht. Näh. Expedition. Jficht. Talenarheiierinnen, 2 ficht. Rockarbeiterinnen per ſofort geſucht. 6477 L. Fiſcher⸗Riegel. Eine 2. Directrice für Röcke, Eine 2. Directrice für Jacketts bei hohem Lohn für mein Aenderungs⸗Atelier per 15 geſucht. L. Fiſcher⸗Riegel. Tüchtiges braves Mädchen, welches auch etwas kochen! kann, per ſofort oder ſpäter geſucht. 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