Abonnement: 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..43 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 6 Pfg. Gadiſche Volkszeitung.) Anabbzängige Tageszeitung. kr Telegramm⸗Adreſſe: 8 „General⸗Auzeigen; Maunuheim“, 8 Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbetten 841 Nr. 260. In ſera te: die Golonel-Zele.. 28 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redaktion 3877⸗ Auswärtige Inſerate„ 80„ in Maunheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Aarlsruhe. eee Verlags⸗ 918 Die Reklame⸗Zeile 1 Mark Schluß der Inſeraten⸗Anunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. 15 (Abendblatt.) Dienstag, 8. Juni 1909. Folgen einer Mühlenumſatzſteuer. Die am 29. v. M. von der Finanzkommiſſion des Reichs⸗ tages beſchloſſene ſtaffelförmige Mühlenumſatzſteuer hat eine viel weittragendere Bedeutung für unſer geſamtes Wirtſchafts⸗ leben, als in den der Müllerei fernſtehenden Kreiſen im all⸗ gemeinen angenommen wird. In dem Augenblick, wo zur möglichſten Vermeidung direkter Beſitzſteuern eine ganze Reihe von kleineren indirekten Steuern in der Finanzkommiſſion vorgeſchlagen und angenommen wurden, fällt eine Mühlen⸗ umſatzſteuer nicht beſonders auf. In der Tat unterſcheidet ſie ſich aber ganz weſentlich von den anderen ſogenannten„Erſatzſteuern“, denn ſie berührt die künftige Geſtaltung der Produktion und Preiſe des für unſere Bevölkerung unentbehrlichſten Nahrungsmittels des Mehles. Im Gegenſatz zu den anderen indirekten Steuern handelt es ſich hier alſo nicht um eine Steuer auf einen mehr oder minder entbehrlichen Luxuskonſumartikel. Die Steuer iſt derart vorgeſchlagen, daß die Steuerſätze pro Tonne vermahlenes Getreide von 1 Pfg. bis zu 12,50 Mark, alſo um 1250 Prozent anſteigen.(Bei der Brauſteuer ſteigt die Staffel nach dem letzten Beſchluß der Finanzkommiſſion um 50 Prozent an.) Dieſe beiſpielloſe Steigerung der Staffeln, die z. B. bei den Betrieben mit 900 Sack(Doppelzentner) Tagesvermahlung 14 Pfg. pro Sack oder 40 000 Mark pro Jahr, bei den 3000⸗Sack⸗Mühlen 52,5 Pfg. pro Sack oder 472 000 Mark jährlich und bei den 5000⸗Sack⸗Mühlen 81,5 Pfg. pro Sack oder 1½ Mill. Mark pro Jahr ausmacht, zeigt agaauch dem Fernſtehenden, daß es ſich in dieſem Falle um eine gewaltſame Erdroſſelung des Großbetriebes in der Müllerei oder um eine ganz bedeutende Belaſtung des Konſums handelt. Daß Mühlen, die nachweislich einen Maximalreinertrag von 30 Pfg. am Sack Mehl haben, nicht Steuern von 30, 60 und 81 Pfg. pro Sack tragen können, iſt ohne weiteres klar. Nicht minder klar iſt es, daß dieſe Mühlen bei einem Höchſt⸗ kapital von 3 bis 4 Millionen Mark und Höchſterträgniſſen von 360 000 Mark in kürzeſter Zeit ihr Betriebskapital für die Zahlung der Steuer aufgebraucht hätten. Es wäre alſo durch eine Steuer auf den Umſatz ohne Rückſicht auf das Er⸗ trägnis eine mehr oder weniger raſche fiskaliſche Konfiskation des Betriebskapitals der Großmühlen herbeigeführt. Es bliebe alſo theoretiſch für die Großmühlen nur noch der Weg der Abwälzung der Steuer auf die Konſumenten. Kann man einerſeits eine Expropriation induſtrieller Großbetriebe durch übermäßige Umſatzſteuern nicht gutheißen, ſo wird man anderſeits die durch dieſe Abwälzung verurſachte hohe Belaſtung des Konſums, die bei Weizenmehl bis zu mehr als 1 M. pro Sack(100 Kilogr.) Mehl(die Steuer⸗ ſätze ſind auf den Sack Getreide berechnet, aus dem nur 75 Kilogr. Backmehl hergeſtellt werden) ausmachen würden, als bedeutenden wirtſchaftlichen Schaden anſehen müſſen. Es wäre zwecklos, heute über den Umfang der möglichen Ab⸗ wälzung der Steuer auf den Konſum zu ſprechen. Selbſt in dem Fall, daß, fachmänniſcher Anſicht ent⸗ ſprechend, die Großmühlen infolge der Konkurrenz der erheb⸗ lich geringer beſteuerten größeren Mittelmühlen die Steuer Wirtſchaftliche und ſozialpolitiſche nicht abwälzen könnten, alſo entweder den Betrieb ganz auf⸗ geben oder ihn auf die Grenze reduzieren müßten, innerhalb welcher ſie nicht höher belaſtet wären, als die größeren Mittel⸗ mühlen, würde innerhalb kürzeſter Zeit bei dem durch die Lahmlegung bezw. Betriebseinſchränkung der Großmühlen ent⸗ ſtehenden Mehlmangel, eine Mehlknappheit entſtehen, während der der Konſument eine erheblich ſtärkere Belaſtung als die durch die Steuer zu tragen hätte. Bei Weizenmehl würde alsbald die ausländiſche Müllerei, deren Konkurrenz im Fein⸗ mehl durch die zu geringe Spannung zwiſchen unſeren Ge⸗ treide⸗ und Mehlzöllen nicht genügend abgehalten wird, und daher beſtändig vor unſeren Toren lauert, ſich ſtark fühlbar machen(ſpeziell die amerikaniſche, franzöfiſche und ungariſche Konkurrenz)! Wir würden alſo für unſere lahmgelegten in⸗ ländiſchen Weizengroßmühlen die Konkurrenz der ausländiſchen Großmühlen eintauſchen. Daß in dieſem Falle nationale Werte vernichtet und das Nationalvermögen doppelt geſchädigt wäre, unterliegt keinem Zweifel. In Roggenmehl iſt ein ziemlich ausreichender Zollſchutz vorhanden, die Verteuerung des gerade von den ärmſten Be⸗ völkerungsſchichten am meiſten konſumierten Roggenbrotes würde alſo noch einen ziemlichen Umfaug annehmen können. Und damit kommt man von ſelbſt auf die ſozialpolitiſche Seite der Frage. Durch die Steuer werden die Großmühlen ganz lahmgelegt oder zu größeren Mittelmühlen herabgedrückt. Das iſt gleichbedeutend mit der Entlaſſung von mehreren tauſend Arbeitern, die in den Großmühlen bei verhältnis⸗ mäßig leichter Arbeit, jedenfalls erheblich leichter als in den Kleinmühlen, ihr gutes Auskommen hatten. Man ſetzt dieſe Leute durch eine Steuer, die urſprünglich als ſozialpolitiſch und mittelſtandsfreundlich propagiert wurde, erbarmungslos auf das Pflaſter, vermehrt alſo die in der Zeit der ſchlechteren und verteuert gleichzeitig die Mehlpreiſe durch eben dieſelbe „ſozialpolitiſche“ Steuer. Man trifft damit die ärmſten Be⸗ völkerungsſchichten und propagiert eine ſo wirkende Steuer obendrein in einer Zeit, wo der Weizenpreis die exorbitante Höhe von 270 Mark pro Tonne ereicht hat. Mehr kann man ſchlechterdings nicht tun, um der Sozial⸗ demokratie Anhänger in die Arme zu treiben. Die Mühlenumſatzſteuer iſt weder volkswirtſchaftlich noch finanztechniſch(bei dem Ausfall der Großmühlenproduktion würde das Steuererträgnis etwa auf ½ der auf 13,6 Mill. Mark veranſchlagten Steuer ſinken) noch ſozialpolitiſch zu mittel für die Sozialdemokratie bilden. Politische Uebersicht. Mannheim, 8. Junf 1909. Die Di' kuſſion über die Erbſchaftsſteuer. Durch die Preſſe geht eine Mitteilung des„Leipziger Tageblattes“, die die Namen von vier nationalliberalen Ab⸗ geordneten aufzählt, die Gegner der Erbſchaftsſteuer ſeien, deren Stimmen aber nicht für die neue Mehrheit zu rechnen ſeien, da die nationalliberale Reichstagsfraktion Fraktions⸗ wirtſchaftlichen Konjunktur überreiche Zahl der Arbeitsloſen rechtfertigen. Sie würde lediglich ein zugkräftiges Agitations⸗ zwang für die Abſtimmung über die Finanzreform beſchlieen U werde. Dieſe Mitteilung des„Leipziger Tageblattes“ nach der„Nat. Lib. Korreſp.“ eine reine Kombination, da d nationalliberale Reichstagsfraktion noch keine Veranlaſſung gefunden hat, Beſchlüſſe in dieſer Richtung zu faſſen oder in Ausſicht zu nehmen. 55 Im übrigen iſt es ſelbſtverſtändlich, daß die nationg liberalen Stimmen geſchloſſen nur nach einer Richtung fallen können. Die einmütige Haltung der Fraktion und des tralvorſtandes hat der Oeffentlichkeit darüber keinen Zwei gelaſſen. Zur inneren Lage. Es macht ſich bei den Verbündeten Regierungen, ſo ſchreib die„N. G..“ eine ſtarke Verſtimmung geltend, d ſich viel mehr gegen die konſervative Partei als geger das Zentrum richtet, da man annimmt, das Zentrum werde, um zu früherer Macht zurückzugelangen, jeden Weg beſchreiten den die Konſervativen einſchlagen. Dieſe Verſtimmung g die Konſervativen hat, wenn man von den erwähnten fina techniſchen Bedenken abſieht, zu denen die konſervativ⸗klerika Steuerphantaſien Anlaß geben, ihren Hauptgrund in gewi ſehr ernſten Erwägungen der auswärtigen Poli des Reiches. Man weiß, daß im Auslande große Hoffnu Rußland ſoll wegen der bevorſtehenden Entrevue hier nicht geſprochen werden) bemühen ſich ſeit langer Zeit, den Fürſten Bülow zu ſtürzen. Das iſt mit Lob und Tadel, mi ſachlichen und mit perfönlichen Argumenten berſucht worden. Alles ſcheiterte an unſerem Kaiſer, der an dem ve ſelbſt erwählten leitenden Staatsmanne feſthielt, obw häufig Meinungsverſchiedenheiten von ihm zu trennen ſa Der Kanzler hat aber auch— dem Kaiſer wie den fürſten gegenüber— keinen Zweifel darüber gelaſſen, auf ſeiner Demiſſion beſtehen wird, wenn eine gegen die Intereſſen der Geſamtheit der Nation gerit Finanzreform aufgedrängt wird. Bemühungen, den Füt Bülow zum Verbleiben im Amte auch in letzterem Fall bewegen, ſind geſcheitert. Daher ſehen die Verbündeten gierungen der Zukunft mit großer Beſorgni gegen, um ſo mehr, als die Gegner der vom Lande gefor und vom Kanzler geführten Finanzpolitik— mit Recht od Unrecht— für die Nachfolge des Kanzlers ihre Blicke einen Mann richten, der den Geſchäften des höchſten ver wortlichen Reichsamtes nicht annähernd ſo gewachſen f wie Fürſt Bülow es iſt. Somit fällt die ganze Schuld an drohenden Gefahr einer höchſt bedenklichen Verſchieb der Machtlage des Reiches in der auswär Politik den Konſervativen zu. Dieſe Erkenn erbittert die Regierungen beſonders deshalb, weil die K ſervativen ganz in den Händen des Bundes der Landw ſind, der die denkbar größten Vorteile aus der inneren Po Deutſchlands im letzten Jahrzehnt gezogen hat. Der Kaiſer und Graf Zeppelin. Das Dunkel, das über der Alarmdepeſche liegt, immer nicht in einer befriedigenden Weiſe gelichte Feuilleton. Der Elbtunnel. Als zu Anfang 1907 die Verhandlungen zwiſchen Senat und Bürgerſchaft zu Hamburg über die Anlage eines die beiden Elb⸗ nehmung von einziger Großartigkeit geſichert. Seit fünfundzwan⸗ zig Jahren waren intereſſierte Perſönlichkeiten am Werke, eine beſſere Verbindung des ſüdlichen Elbufers mit der Stadt her⸗ zuſtellen, denn nicht weniger als fünf Millionen Fahrgäſte hatten die Fähren im Jahr hinüber und herüber zu befördern. Der Ver⸗ kehr im Hafen, der gerade zwiſchen St. Pauli und Steinwärder, alſo an der ümeßen Stelle der Elbe bei Hamburg, an Intenſi⸗ tät alle anderen ü ſerholt, dazu eine gewiſſe Abhängigkeit der Fähren vom Wetter, z. B. bei ſtarkem Eisgang, ließ ſchon längſt die Unzulängigkeit dieſer Verkehrsmittel erkennen und auf Ab⸗ hilfe ſinnen. Zwar ſind da die Elbbrücken bei der Veddel, ſie be⸗ deuten aber für den Arbeiter einen Umweg von zwei Stunden. Von den zur Bexratung ſtehenden Projekten: Hochbrücke, Schwe⸗ befähre, Wagenfähre oder Tunnel, von denen beſonders das der Hochbrücke für Ingenieure etwas Verlockendes hatte, einigte man ſich ſchließlich auf den Tunnel. Eine Hochbrücke müßte ihre Eiſen⸗ er Mindeſthöhe von ungeſähr ſechzig Metern über die k. Hamburg, 5. Juni. ufer verbindenden Tunnels zu Ende waren, war eine Anter⸗ nutzen werden. einer Schwebefähre, wie ſie in Rouen, Biſerta, Duluth, oder das einer Wagenfähre, wie ſie in London, Glasgow, Liverpool, New⸗ Nork und in Boſton im Gebrauch ſind, mußten aus berkehrstech⸗ niſchen Gründen fallen gelaſſen werden. Als die Entſcheidung für den Tunnel gefallen var, galt es noch feſtzuſtellen, ob es ein Rampentunnel oder ein Aufzugstunnel werden ſolle, und aus praktiſchen Gründen entſchied man ſich für den Aufzugs⸗ tunnel. Auf der Stadtſeite wird die Eingangshalle des Tunnels dicht bei dem Empfangsgebäude der St. Pauli⸗Landungsbrücke liegen; eine Trottoirinſel wird die Wagen zwingen, genau in der Mitte einzufahren. Die auf beiden Ufern befindlichen ſenkrechten Schächte werden unterirdiſch durch zwei einſpännige Tunnels, die jeder nur in einer Richtung benutzt werden dürfen, ver⸗ bunden. Nach einem ausführlichen Vortrag, den Baumeiſter Stock⸗ hauſen im November 1907 im Deutſchen Technikerverband hielt, liegt die Sohle der Elbe auf etwa— 5 Meter Hamburger Null; dementſprechend iſt die Oberkante des Tunnels auf— 11 Null und die Unterkante— 17 Null gelegt. Die beiden Tunnelrohre haben einen äußeren Durchmeſſer von ſechs Metern. Die Fahr⸗ bahn hat eine Spurweite von 182 Metern und die Fußwege zu beiden Seiten je 1,25 Meter. Die Seitenwände der Tunnels werden ſenkrecht angeordnet und mit Porzellanplatten verkleidet. Da der Tunnel trotz ſeiner Eiſenkonſtruktion und der eingeſchach⸗ teten Betonmenge leichter als dgas verdrängte Waſſer ſein würde, und die Gefahr damit gegeben iſt, daß er ſich im Laufe der Jahre langſam nach oben wendet, ſo wird ein großer Eiſenballaſt einge⸗ baut, der dieſer Möglichkeit vorbeugt. Man nimmt an, daß täg⸗ lich ungefähr 8000 Wagen und 23 000 Menſchen den Tunnel be⸗ 5 1908 nur wenige von der Krankßeit verſchont geblieben. 9 Blätter berichten, von 11755 28 000 ufer iſt im vollen Gange; der Durchſtich iſt im Sommer 1910 die Vollendung des ganzen Werkes im Frühjahr 1911 zu er ten. Der Bau des Tunnels und alle Anlagen wurde an die Fi Ph. Holzmann in Frankfurt a. M. für die Summe von Millionen übertragen. Für den Tunnelvortrieb, der d rigſten Teil der Arbeiten bildet, bedient ſich die an Firma eines ſinnreich erdachten Schildes, deſſen Vorderſe geteilt iſt, daß neun Arbeitskammern entſtehen. 16 bydran Preſſen mit zuſammen 2200 Tonnen Druckkraft ſchi Schild vorwärts. Bei der Ausführung von Arbeiten, die, um das Grundwa fernzuhalten, oft unter einem Luftdruck von 2,4 Ueberdr ſich gehen müſſen, waren Unfälle von vornherein in Rechnut ſtellen. Unter der Einwirkung der Druckluft entſteht di nannte Caiſſonkrankheit, die recht ſchmerzhaft iſt, aber meiſten Fällen leicht behoben werden kann. Von den Leiter Baues bis hinab zu den Betonarbeitern waren bis Nove⸗ Arbeiter iſt an der Krankheit auch geſtorben, während z Newyork 1906 bei einer Tunnelanlage— Newyork hat 14 waſſertunnels— 43 Menſchen ums Leben kamen. Die des Tunnels beſteht aus einer als Gewölbe konſtruierten B decke von 4,25 Meter Dicke, um den Druck des Grundwaſſt 25000 Kilogramm auf den Quadratmeter genügenb Wid entgegen zu ſetzen. Die Tunnelrohre werden eine Lat 426,5 Meter haben. Theater, Runſt und Wi Fritz Bogelſtrom vom hieſt fthe 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 8. Junk. „Tägl. Rundſchau“ jetzt aus zuverläſſiger Quelle mitgeteilt wird, iſt nunmehr auf beſonderen Wunſch des Kaiſers über die Urheberſchaft des Telegramms, das Graf Zeppelin am Pfingſtſonntag angeblich aus Leipzig nach Berlin geſandt haben ſollte, eine Unterſuchung eingeleitet worden. Graf Zeppelin ſtellt, wie bereits gemeldet, entſchieden in Abrede, eine derartige Depeſche aufgegeben zu haben, und ein derartiges Telegramm iſt weder beim Luftſchifferbataillon noch beim Gardepionierbataillon eingelaufn. Major Groß kennzeichnete bereits am Pfingſtſonntag die Nachricht als „gemeinen Schwindel“. Auch im kaiſerlichen Hauptquartier iſt keine Depeſche des Grafen Zeppelin eingegangen, wie noch immer von intereſſierter Seite zu behaupten ver⸗ ſucht wird. Das Hauptquartier erhielt vielmehr ſeine In⸗ formationen auf indirektem Wege. Das„Berliner Tage⸗ blatt“ wandte ſich am Pfingſtſonntag an den mit der Ver⸗ tretung des in Wiesbaden zur Kur weilenden Polizeipräſi⸗ denten betrauten Herrn Geheimen Regierungsrat Fried⸗ heim und bat um die Erlaubnis zur Herſtellung eines Extra⸗ blattes, da auf der Redaktion aus Leipzig die Nachricht ein⸗ gegangen ſei, daß Graf Zeppelin ſeine bevorſtehende Ankunft nach Berlin gemeldet habe. Auf Veranlaſſung Geheimrat Friedheims benachrichtigte das Kommando der Schutzmannſchaft den Flügeladjutanten vom Dienſt, der ſeinerſeits dem Kaiſer Meldung von der angeblichen Ankündigung des Grafen Zeppelin machte. Dieſe Meldung veranlaßte die Fahrt des Kaiſers nach dem Tempel⸗ hofer Feld. Die„Tägl. Rundſchau“ meint am Schluſſe ihrer Mit⸗ teilungen: Die ſenſationslüſterne Art der Berichterſtat⸗ kung des„Berliner Tageblates“ verdient niedriger ge⸗ Hängt zu werden. Denn abgeſehen von der ganz überflüſſigen Auf⸗ regung, in die die Reichshauptſtadt durch die genannte Zeitung ber⸗ ſetzt wurde, hätte um ein Haar die gewiſſenloſe Bexichterſtattung weit ernſtere Folgen gehabt. Wenn der Kaiſer dem Grafen Zeppe⸗ lin das vergebliche Warten nicht übelnahm, ſondern die Tatſache des Ausbleibens mit gutem Humor hinnahme, ſo iſt das nur ein Zeichen für die große Hochſchätzung, deren ſich der Graf beim Kaiſer er⸗ freut. Graf Zeppelin aber kann ſich für ſeinen Aerger und die Berliner können ſich für die Enttäuſchung beim„Berliner Tage⸗ Hlatt“ bedanken. Konſervative Mahnungen. Daß in der konſervativen Reichstagsfrak⸗ kion auch über die bereits bekannten Namen hinaus Neigung vorhanden iſt, für eine Erbanfallſteuer einzutreten, wird von neuem durch einen Leitartikel der konſervativen „Schleſiſchen Zeitung“ bewieſen. Es heißt dort an der ent⸗ ccheidenden Stelle: „Daß der Ankrag Richthofen mit der Wertzuwachsſteuer auf Immobilien und der Werpapierſteuer brauchbares Material für Steuervorſchläge enthält, wird allgemein anerkannt. Daß er aber in der vorliegenden Form und auch nur mit einem annähern⸗ den Ertrage Geſetz werden könne, das dürfte man ſelbſt in der konſervativen Fraktion nicht ernſtlich glauben. Es muß alſo noch anderweitig für eine direkte Steuer geſorgt werden, und als ſolche zann, wie von der Regierung von vornherein feſtgehalten und neuer⸗ bings wieder offiziös beſtätigt worden iſt, nur eine Erweite⸗ rung der Erbſchaftsſteuer in Frage kommen. Um dieſe elſo hauptſächlich wird ſich jetzt der Endkampf entſpinnen, und es wird ſich zeigen müſſen, ob die Rechte ihren Widerſtand gegen ſie auch dann wird aufrechterhalten wollen, wenn es ſſch ſchließlich, wie wir allerdings glauben, erweiſt, daß ſie zum Zuſtandebringen der Finanzreform unentbehrlich iſt. Daß nicht alle konſervativen Ubgeordneten ſich ablehnend gegen ſie verhalten, iſt ja bekannt; ſehr verdiente und hervorragende Männer der Frak⸗ tion haben bereits erklärt, daß ſie ihr eventuell zuſtimmen würden, und dieſe Haltung ſtimmt durchaus überein mit den Anſchauungen szahkreicher gut konſervativer Männer im Reiche, die es ſchlechterdings nicht verſtehen würden, wenn es zugelaſſen kwirrde, daß an dieſer Frage die Finanzreform ſcheitert. Die Lei⸗ tung der konſervativen Partei dürfte ſich, wie wir annehmen, auch über dieſen Punkt und ſeine Konſequenzen nicht im Unklaren ſein.“ Dieſe Sprache, die gegen die der„Kreuzzeitung“ und „Deutſchen Tagesztg.“ angenehm abſticht, erweckt immerhin Hoffnungen, daß das letzte Wort in der konſervativen Fraktion noch nicht geſprochen iſt. Deutsches Reich. — Legendenbildung. Die„Nat.⸗Lib. Korr.“ wendet ſich mit Entſchiedenheit gegen die Behauptung, daß die Bundesleitung als Entgelt für die nationalliberale Wahlhilfe zugunſten bvon Dr. Roeſike und Staufer Herrn Baſſermann ein Mandat verſchafft hätte. Das widerſpricht völlig den Tatfachen. ——K,——..r.———. ͤ— Eein Vortrag Nanſens. Fridjof Nanſen hielt Samstag abend in Chriſtiania im Verſammlungsſaale des Storthings vor ſämtlichen Abgeordneten einen hochintereſſanten Vortrag über die Erforſchung des„norwegiſchen Meeres“. Als ſolches bezeichnet Nanſen das Meer, das an die weitausgedehnte Weſtküſte Norwegens grenzt. Ferner über den Golfſtrom, und über den merkwürdigen Einfluß der Meeresverhältniſſe auf das Ergebnis der Fiſcherei und das Pflanzenleben, auf die Ernte und auf den Waldbeſtand in Norwegen. Von beſonderem Intereſſe war der Teil des Vortrages, in dem das Verhältnis des Polar⸗ waſſers und der Polarſtröme zum Golfſtrom behandelt wurde. Nanſen wies nach, daß dies Verhältnis für die Bedingungen der Entwicklung der Fiſchreichtümer im norwegiſchen Meere entſchei⸗ dend iſt. Der Umſtand, daß das Polarmeer von einer ſtarken Eis⸗ ſchicht bedeckt und keiner Beeinfluſſung durch die Sonnenſtrahlen ausgeſetzt ſei, führe es mit ſich, daß die eingeſchloſſene Waſſer⸗ maſſe in ſich die Stoffe anhäufe, die auf die Pflanzenwelt des Meeres lebenbringend wirken. Die Stoffe häufen ſich an, ohne unächſt Verwendung zu finden; und das Polarmeer könne des⸗ balb kreffend mit einem brach liegenden Felde verglichen erden, wo ſich Düngerſtoffe anſammeln, ohne verbraucht zu wer⸗ en. Dies Waſſer ſei es, das, wenn es aus dem vom Eis be⸗ deckten Baſſin in das norwegiſche Meer den Weg finde, die Be⸗ dingungen für eine üppige Meeresvegetation mit ſich bringe, ja die Entwicklung all der Organismen ermögliche, welche die Haupt⸗ N der Fiſche ausmachen. Dagegen ſeien die warmen Ge⸗ wäſſer des Golfſtromes, wenn ſie die Küſten Norwegens erreichen, bverbraucht“, ſozuſagen Wüſtenwaſſer“, das keine Exiſtenz⸗ möglichkeiten für die Fiſche mit ſich führt. Die üppige Entwick⸗ lung der Meeresfauna ſei deshalb davon abhängig, daß das„leben⸗ bringende Polarwaſſer“ ſich in reichlicher Menge mit dem Golf⸗ ſtromwaſſer Wenn dies geſchehe, ſei der Sommer in Nor⸗ wegen zwar kalt, dafür aber um ſo fiſchreicher. Die kalten Som⸗ ter müßten deshalb von den Norwegern eigentlich mit Frenden grüßt werden. Nanſen wies darauf hin, daß dieſe Vorgänge bis⸗ Nationalliberale und Bund hatten 1907 gegen Zentrum und Sozialdemokratie ein auf die Pfalz beſchränktes Wahlbündnis geſchloſſen, deſſen Erfolg in der Hauptſache zugunſten des Bundes ausſchlug. Die Nominierung der Kandidatur Baſſer⸗ mann in Hoyerswerda, die auf Betreiben des Grafen Arnim⸗ Muskau zuſtande kam, um den Wahlkreis gegen die Sozial⸗ demokratie zu halten, hatte mit den Vorgängen in der Pfalz auch nicht das mindeſte zu tun. Vadiſche Politik. Kommunalwahlen. Weinheim, 7. Juni.(Von unſerem Korreſpondenten.) Die heutige Wahl der zweiten Klaſſe zum Bürger⸗ ausſchuß endete mit einem Siege der„Bürgervereinigung“, der, nebenbei bemerkt, auch viele Mitglieder der nationalliberalen Partei angehören. Auf ihren Vorſchlag entfielen durchſchnittlich 341, auf den des nationalliberalen Vereins 84 und auf den der Sozialdemokraten 69 Stimmen. Die Wahlbeteiligung war eine ſehr lebhafte; von 564 Berechtigten ſtimmten 477 ab, alſo zirka 84 Prozent. Der Wahl war eine äußerſt rege Agitation ſeitens der Bürgervereinigung und der Nationalliberalen vorausge⸗ gangen. Auf deren Flugblatt vom Samstag abend antwortete die Bürgervereinigung mit einem Aufruf, der am Sonntag gedruckt und noch am gleichen abend verbreitet wurde. Dieſem gegenüber gelangte noch während des heutigen Wahlganges ein weiteres nationalliberales Flugblatt zur Ausgabe. Intereſſant war die Konſtellation der beiden Gruppen. Der nationalliberale Wahl⸗ aufruf war unterzeichnet von dem jungliberalen Verein, dem Be⸗ amtenverein, dem katholiſchen Männerverein und dem Grund⸗ und Hausbeſitzerverein. Der Vorſchlag der Bürgervereinigung wurde unterſtützt von dem evangeliſchen Arbeiterverein, den beiden ſich ſonſt nicht gerade freundlich gegenüberſtehenden katholiſchen Arbeitervereinen und dem Hirſch⸗Dunckerſchen Gewerkverein. Kurz vor dem Beginn der Wahl zirkulierte dann noch eine Er⸗ klärung von einigen Vorſtandsmitgliedern des Grund⸗ und Haus⸗ beſitzervereins des Inhalts, daß der Vorſitzende eigenmächtig den nationalliberalen Vorſchlag unterzeichnet habe. Aehnliche Diffe⸗ renzen ſollen auch im katholiſchen Männerverein und im Be⸗ amtenverein zutage getreten ſein. Es ſind nun in der zweiten Klaſſe gewählt: Heinrich Kleh, Fabrikant, mit 341 Stimmen, Georg Bär., Landwirt mit 325 Stimmen, Wilhelm Dell, Wirt und Metzgermeiſter mit 333 Stimmen, Friedrich Ebert IV., Schuhhändler mit 309 Stimmen, Johann Adam Ebert II., Land⸗ wirt mit 330 Stimmen, Jakob Franzmann, Lederzurichter mit 334 Stimmen, Auguſt Gehweiler, Privatmann mit 383 Stimmen, Georg Michael Glaſer, Schuhmachermeiſter mit 320 Stimmen, Karl Friedrich Gülch, Werkmeiſter mit 312 Stimmen, Martin Grünewald II., Maler⸗ und Tünchermeiſter mit 316 Stimmen, Georg Peter Hoffmann, Kreisbaumwart mit 321 Stimmen, Phil. Albrecht II., Poſtſchaffner mit 319 Stimmen, Adam Klump, Werkmeiſter mit 404 Stimmen, Lorenz Lichte, Kaufmann mit 317 Stimmen, Peter Oberſt, Schreinermeiſter mit 323 Stimmen, Jak. Schröder II., Landwirt mit 412 Stimmen, Philipp Zinkgräf, Bankdirektor mit 340 Stimmen. Die Arbeiten der badiſchen Generalſynode. * Karlsruhe, 7. Juni. Der Oberkirchenrat hat den Mit⸗ gliedern der Generalſynode, die am 11. Juni eröffnet werden wird, elf Vorlagen zugehen laſſen, die neben etwaigen Initiativ⸗ änträgen im großen Ganzen das Arbeitspenſum der General⸗ ſynode darſtellen. In der erſten Vorlage erſtattet der Oberkirchen⸗ rat Bericht über das, was ſich ſeit der letzten Generalſyndde auf kirchlichem Gebiet ereignet hat. Aus dieſem Bericht iſt zu entneh⸗ men, daß in den letzten 5 Jahren 11 Kirchen neugebaut oder umgebaut und eingeweiht worden ſind, 23 Kirchen ſind noch im Neubau begriffen, 17 neue Pfarreien, 9 Vikariate und 3 Paſto⸗ rationsſtellen wurden errichtet. Unter den in den letzten 5 Jahren erfolgten Austritten aus der evangeliſchen Lan⸗ deskirche waren 127 Uebertritte zum Katholizismus, 4 zum Judentum, während in der gleichen Zeit 45 Juden und 837 Ka⸗ tholiken zum Proteſtantismus übertraten. Die Kirchenkollekten waren durchweg befriedigend. Für die theologiſche Vorprüfung vat der Oberkirchenrat im November vorigen Jahres ergänzend angeordnet, daß nämlich die Kandidaten, welche in der erſten heblogiſchen Prüfung zwar im ganzen genügend, aber in einzel⸗ nen wichtigen Fächern— beſonders auch in der altteſtament⸗ lichen und neuteſtamentlichen Exegeſe— verſagen, eine Nach⸗ prüfung in dieſen Fächern zu beſtehen haben, von deren Ausfall die Zulaſſung zur zweiten Prüfung abhängig gemacht wird. Außerdem wird erwähnt, daß das Kultusminiſterium neuerdings verlangt, daß die Pfarrkandidaten nicht nur im allge⸗ meinen während der Studienzeit drei, mindeſtens vier Stunden in der Woche betragende Vorleſungen aus dem Lehrkreiſe der philoſophiſchen Fakultät zu hören haben, ſondern daß in jedem der drei Semeſter wenigſtens je eine ſolche nachzuweiſen iſt. Der Zugang zum geiſtlichen Stand hat ſich gebeſſert, ohne ———...——— her nicht genügend gewürdigt worden ſeien, daß aber auf dieſem Gebiet künftig genauere Forſchungen angeſtellt würden. 45. Tonkünſtlerfeſt des Allgemeinen Deulſchen Muſikvereins. Stuttgart, 6. Juni. Der letzte Tag führte einen großen Teil der Feſtteilnehmer mittelſt Sonderzuges nach Marbach zur Beſichtigung des Schiller⸗ mufeums und Schillerhaufes. Am Schillerdenkmal hiekt der Archi⸗ var des Schillermuſeums, Herr Geh. Hofrat Güntter, eine wohl⸗ durchdachte Anſprache, in der er Ausſprüche des Dichters über Muſik eitierte und ausführte, welche Anregungen Schiller der Muſik ver⸗ dankte, wie andererſeits Schillers Dichtungen manchen Komponiſten zum Schaffen inſpirierten. Im Namen des Allgemeinen Deutſchen Muſikvereins ſprach ſodann Herr Kapellmeiſter Röſch und legte einen mächtigen Lorbeerkranz am Denkmale nieder, der in goldeven Lettern die Inſchrift enthält:„Schwabens größtem Sohne, dem unſterblichen deutſchen Dichter der Allg. Deutſche Muſitverein zur 45. Jahpesverſammlung,.—6. Juni 1909.“ Später ſprach noch der Marbacher Stadtſchultheiß, der Schriftführer des Schwäbiſchen Schillervereins, welche Anſprache Schillings erwiderte. Im Interimstheater gab man am Abend als heiteres Finale zu dem in allen Teilen anregend verlaufenen Feſte „Prinzeſſin Brambilla“ von Walter Braunfels. Die Handlung der nach E. T. A. Hoffmanns gleichnamiger Novelle frei bearbeiteten Oper führt uns zur Karnevalszeit nach Rom. Der Fürſt Caſtaniello di Piſtoja findet ſeine Freude darin, dem Volke in buntem Mummenſchanz Nahrung für ſeine Karnevalsluſt zu geben, den überſchnappten Schauſpieler Claudio, der ſich ſelbſt für den von ihm bargeſtellten Prinzen Cornelio von Aſſyrien hält, von ſeinem Wahne zu heilen und ihn ſeiner Geliebten, der Näherin Giazinta, wieder zurückzuführen. Als Prinzeſſin Brambilla läßt der Fürſt ſie dem ganz in ſeine Prinzenrolle berſunkenen Schau⸗ ſpieler erſcheinen, und aks dieſer in der vermeintlichen Prinzeſſin ſodann ſeine ehemalige Geliebte erlennt, iſt er von ſeinem Wahne gebeilt und nibt ſich mit ſeinem Schickſal zufrieden. jedoch den Bedarf völlig zu decken. Während der Zugang in den 5 Jahren 1899—1904 jährlich durchſchnittlich 7,4 betragen hatte, iſt er auf durchſchnittlich 11 in den folgenden 5 Jahren geſtiegen. Geſtorben ſind 19 Pfarrer, 2 nichtſtändige Geiſtliche, außerdem 32 penſionierte. In den Ruheſtand verſetzt wurden außer dem Prälaten und dem weiteren Mitglied des Oberkirchenrats 42 Pfarrer. Auf Anſuchen wurden entlaſſen 5 Pfarrer und 17 nicht⸗ ſtändige Geiſtliche(meiſt an Anſtalten), zuſammen 22. Dem Ge⸗ ſamtzugang von 99 ſteht im ganzen ein Abgang von 88 gegen⸗ über, wobei noch zu berückſichtigen iſt, daß in den letzten 5 Jahren 14 neue Pfarrſtellen errichtet und beſetzt wurden. Wegen des Pfarrermangels ſind 6 außerbadiſche Kandidaten aufgenommen und zunächſt auf nichtſtändigen Stellen verwendet worden(je einer aus Böhmen, Provinz Sachſen, Pfalz, Rheinprovinz, Elſaß, nämlich der Inſpektor der Stadtmiſſion Karlsruhe, und Heſſen). Am 1. März d. J. waren 382 Pfarrſtellen beſetzt, 32 wurden von Pfarrverwaltern verſehen. Zu den 382 Pfarrern kommen noch 3 bei der Armee und 4 an Staatsanſtalten, ſo daß die Zahl der endgültig angeſtellten Geiſtlichen 389 beträgt. 9 weitere Pfarer ſind für den Dienſt an Anſtalten beurlaubt, 126 Pfarrkandidaten waren vorhanden. Von der durch das Geſetz geſchaffenen Mög⸗ lichkeit der Ablöſung der Stolgebühren haben ſeit 1904 weitere 29 Gemeinden Gebrauch gemacht, ſo daß bis jetzt die Stolgebührenablöſung in 76 Gemeinden eingeführt iſt. In den 26 wird die Bezahlung der Ablöſungsrenten aus Ortskirchen⸗ ſteuermitteln, in den übrigen aus dem Ortsfonds beſtritten. Drei weitere Vorlagen betreffen die Diögzeſaneinteilung. Die zu einer Diözeſe verbundenen beiden großen Städte Mann⸗ heim und Heidelberg befinden ſich in einer Sonderſtellung die auf Einrichtungen der pfälziſchen reformierten Kirche zurückgeht. Es wird vorgeſchlagen, eine Diözeſe Mannheim, die aus den Kirchengemeinden Mannheim. Käfertal, Neckarau, Waldhof, Feu⸗ denheim, Sandhofen und Rheinau beſtehen ſoll und eine Dißzeſe Heidelberg mit den Gemeinden Heidelberg, Handſchuhsheim, Neuenheim, Kirchheim, Rohrbach, Wieblingen und Ziegelhauſen zu bilden. Eine weitere Vorlage weiſt einzelne Gemeinden an⸗ deren Diözeſen zu und gibt der Dißzeſe Rheinbiſchofsheim den Namen Diözeſe Kehl. Und endlich werden die Wahlbezirke für die Wahl der geiſtlichen Abgeordneten der Generalſynode nen eingeteilt, wobei die Zahl der 24 jetzt beſtehenden Wahlkreiſe beibehalten wird.(„Straßb. Poſt“.) ** Aus der badiſchen Wahlbewegung 1909. Kandidatenrede Dr. Kochs. N. Heidelberg 7. Juni.(Von unſerem Korreſpondentenz. Die heutige Wählerverſammlung der nationalliberalen Partei (Verein Heidelberg⸗Weſtſtadt) unter dem Vorſitz des Herrn Prof. Quenzer in der„Germania“ erfreute ſich eines ſehr zahl⸗ reichen Beſuchs; das Lokal war überfüllt. Der Vorſitzende wies zunächſt darauf hin, daß in der Generalverſammlung der national⸗ liberalen Partei vom 21. April ds. Is. nach der Rücktritts⸗ Erklärung des Herrn Oberbürgermeiſters Dr. Wilckens, Herr Oberamtsrichter Dr. Koch einſtimmig als Landtagskandidat des Bezirks Heidelberg⸗Süd nominert worden ſei. Um ſich mit ſeinen Wählen bekannt zu machen, wolle der Kandidat mit dem heutigen Tage ſeine auf 6 bis 8 Vorträge berechnete Kampagne beginnen. Herr Oberamtsrichter Dr. Koch, (mit lebhaftem Beifall begrüßt) leitete ſeine einſtündigen Aus⸗ führungen mit der Bemerkung ein, daß er als Beamter manchen, Vorurteilen bei ſeiner Kandidatur begegnen würde. Man ſtehe eben Beamtenkandidaturen nicht günſtig ge enüber. Er hoffe je⸗ doch zu beweifen, daß er frei und unabhängig ſeinen liberalen Standpunkt vertreten werde, ohne Rückſicht darauf zu nehmen, ob er ſich Liebkind mache oder nicht. Auch den ſo oft gegen Beamtenkandidaturen erhobenen Verwurf der Weltfremdheit glaube er für ſeine Perſon entkräften zu können; als Vormund⸗ ſchaftsrichter während der Dauer von 9 Jahren habe er einen tiefen Einblick genommen in die wirtſchaftlichen und ſozialen Verhältniſſe vieler Kreiſe. Der Redner erklärt ſodann, daß er nicht ſein volles Programm entwickeln, ſondern nur zu einzelnen wichtigen aktuellen Fragen Stellung nehmen wolle. Zunächſt verbreitete er ſich über die Reichsfinanzreform. Er hob hervor, daß es Pflicht der Liberalen ſei, laut zu proteſtieren gegen die Geſetzesvorſchläge der Konſervativen. Er beſprach die einzelnen Steuervorſchläge und ging dann beſonders ein auf die Stellungnahme der Konſervativen zur Mittelſtandsbewegung. Sowohl das Zentrum wie auch die Konſervativen hätten klar bewieſen, daß ihnen das Wohl des Mittelſtandes nicht am Her⸗ zen liege; der Liberalismus aber könne unwiderleglich beweiſen, daß er die Intereſſen des Mittelſtandes wirkſam vertrete. Das geſchähe beiſpielsweiſe durch das Hinwirken auf die Organi⸗ ſation der Handwerker, durch die Befürwortung einer höheren Bildung der Handwerker; es ſei geſchehen durch das Geſetz zum Schutz der Bauhandwerker, deſſen Zuſtandekommen beſonders den Nationalliberalen zu verdanken ſei uſw. Die Sozialdemo⸗ kratie habe geradezu bei verſchiedenen Anläſſen eine Mittelſtands⸗ Dieſe an ſich ziemlich dürftige Handlung, die an die Beweg⸗ lichkeit der Phantaſie des Hörers ziemlich hohe Anforderungen ſtellt, konnte zu einem abendfüllenden Werke nur durch epiſodenhafte Ausgeſtaltung des Kerns erweitert werden. Freilich erhält dadurch die Komik etwas Erzwungenes, die Handlung etwas Unwahrſchein⸗ liches. Und erzwungen wie der Humor, der nun einmal eine heitere Oper beleben muß, ſind auch die Verſe, von denen nur folgende Stichprobe angeführt ſei: „Pantalon, Pantalon, Haſt ne große Naſe, Folget mir, folget mir, Folgt mir durch die Gaſſe.“— Einen weſenklich anderen Eindruck erhält man von der Muſik, die eine außerordentlich feinfühlige künſtleriſche Perſönlichkeit ver⸗ rät, wie ſie Braunfels auch ſchon in ſeinen Werken für den Konzert⸗ ſaal bekundet hat. Schon das Vorſpiel iſt voll prickelnden Reitzes, den muſikaliſchen Gedanken fehlt es vielleicht für eine heitere Oper bisweilen an der nötigen Leichtigkeit und dem natürlichen Gedanken⸗ fluß, aber alles iſt muſikaliſch gediegen, nirgends eine Banalität in der Tonſprache zu finden. Die von Herrn Generalmuſikdirektor Schillings und Regiſ⸗ ſeur Gerhäuſer geleitete Aufführung war, ſoweit ich derſelben anwohnen konnte, eine hohen Lobes würdige. Anna Sutter war eine lebensfrohe, zart empfindende Giazinta. Die darſtelleriſch ſchwierige Partie des Claudio wurde von Alf. Goltz recht an⸗ erkennenswert verkörpert. E. Holm zeichnete ein überaus charak⸗ teriſtiſches Bild des Fürſten Baſtaniello. Schade, daß die ſprach⸗ lichen und geſanglichen Qualitäten die ſchauſpieleriſchen nicht er⸗ reichten. Einen trefflichen Pantalone voll echten Humors bot Her⸗ mann Weil. Die kleineren Rollen waren durchweg gut beſetzt. Chor und Orcheſter hielten ſich auch heute trefflich und farbig ſchön abgetönte Bühnenbilder bildeten einen würdigen ſzeniſchen Rahmen. Der anweſende Autor, der Leiter der Aufführung und der Regiſſeur wurden, wie ich höre, am Schluſſe ſamt den Vertretern der Haupt⸗ partien mit lautem und anhaltendem Beifall ausgezeichnet. So ſind die Feſttage des Allg. Deutſchen Muſikvereins dahin. Mögen die Anregungen befruchtend wirken zum Segen unſerer deutſchen Tonkunſt! Fr. Mack. 1 3. Sene. feindlichkeit bekundet. Ueberhaupt habe die Sosfaldemokratie namentlich hinſichtlich der Reichsfinanzreform, 5 klägliche Rolle geſpielt: wären die 43 ſozialdemokratiſchen Reichstagsabge⸗ ordneten einmütig und kraftvoll für die Erbanfallſteuer einge⸗ treten, ſo würde die Reichsfinanzreform längſt zuſtande ge⸗ kommen ſein. Der Redner erörtert ſodann einige Fragen aus den verſchiedenſten Gebieten der Landespolitik; er macht verſchie⸗ dene Reformvorſchläge, die er im Falle ſeiner Wahl, auf dem Landtage warm zu vertreten verſpricht. Als eine in weiten Kreiſen empfundene Ungerechtigkeit bezeichnet er den Wegfall des Schuldenabzuges bei den kommunalen Vermögensſteuern. Die Abſchaffung oder Aenderung des Geſetzes ſei eine dringende Not⸗ wendigkeit, für die auch die nationalliberale Partei als ſolche nach Obkirchers maßgebender Erklärung energiſch einzutreten ent⸗ ſchloſſen ſei. Als fernere Aufgaben des nächſten Landtages nennt der Red⸗ ner die Reform des Gemeindewahlrechts, Abänderung der Klaſſeneinteilung, Einführung des Proporz. Als außerordentlich wünſchenswert bezeichnet er die Hebung der Stellung des Bürger⸗ ausſchuſſes, der jetzt nicht viel mehr als eine Bewilligungs⸗ maſchine ſei. Für eine ſehr erſprießliche Maßnahme hält er die Anſtellung von Berufsſtadträten, für unhaltbar die Vereinigung von Stadtrat und Stadtverordneten zu einem Kollegium uſw. Hinſichtlich der Eiſenbahnreform äußerte ſich der Redner, daß die Einführung der 4. Wagenklaſſe durchaus abzülehnen ſei; ſie würde zu einer Verteuerung des Betriebs, zu einer Verminderung der Einnahmen führen. Unbedingt zu befürworten ſei die Ver⸗ beſſerung der Volksſchule; Ausgaben für die Volksſchulen ſeien die beſte Kapitalsanlage. Die Einreihung der Lehrer in den Gehaltstarif ſei dringend geboten. Jede Hebung der Volks⸗ bildung ſei Hebung des Liberalismus. Das Zentrum wiſſe ſehr wohl, warum es nicht für Verbeſſerung der Schulen eintrete; eine allgemeinere und höhere Volksbildung würde auch der Sozialdemokratie viel Boden entziehen: das Volk würde klar er⸗ kennen, daß die Sozialdemokratie Utopien nachjagt. Zum Schluß ſeiner Ausführungen betonte der Redner: Die Vorausſetzung für eine Erſtarkung des Liberalismus ſei eine ſteigende Anteilnahme der Bevölkerung am politiſchen Leben. Jedes Volk habe im letzten Grunde die Regierung, die es ver⸗ diene. Wenn alle politiſch arbeiteten, ſo wie ſie müßten, ſo würde der Staat auch ſein, was ſie wünſchten: ein Staat des Fort⸗ ſchritts auf dem Boden des Liberalismus. Der Redner erntete reichen Beifall. In der halbſtündigen Diskuſſion ſprachen Herr Hauptlehrer Meyer, Herr Klebes, Vorſitzender der Bäckerinnung, ſowie Herr Oberlehrer Göckel. Herr Profeſſor Quenzer wies nochmals mit großem Nachdruck auf die dringende Notwendigkeit des baldigen Zuſtande⸗ kommens der Reichsfinanzreform hin; von einer Reichstagsauf⸗ löſung wäre keine Beſſerung der Lage zu erwarten; er ſei über⸗ zeugt, daß zwar die Konſervativen die Hälfte ihrer Sitze ver⸗ lieren, die Sozialdemokraten aber mindeſtens 40 Sitze(21 Die Redaktion) gewinnen würden. Payeriſche und Pfülziſche Politik. Der neue Erzbiſchof von München⸗Freyſing. * München, 7. Juni. Ueber die Perſönlichkeit des neuen Erzbiſchofs, eines geborenen Pfälzer, geben die „Münch. N..“ folgende Mitteilungen wieder, die ihnen von einer Seite zugehen, welche den neuen Oberhirten der Erz⸗ dibzeſe München⸗Freiſing ſeit langen Jahren kennt: —„Domdekan Franz Bettinger wurde ſchon ſeit Jahren in Pfälzer Kreiſen als ein Mann beurteilt, deſſen Fähigkeiten ihn im voraus beſtimmten, zu den höchſten Stufen kirchlicher Würde empor⸗ zuſteigen. Es war dies eine Meinung, die nicht nur in kirchlichen und ihm naheſtehenden Kreiſen herrſchte, ſondern die auch da ſich bildete, wo man politiſch oder religiös auf einem anderen Stand⸗ bunkte ſtand. Ganz beſonders günſtig geſtaltete ſich die Beurteilung Franz Bettingers während ſeiner 15jährigen Tätigkeit als Dom⸗ kapitular und Dompfarrer in der pfälziſchen Kreishauptſtadt Speher von 1895 bis 1909. Ein echter Sohn der Pfalz— der neuernannte Erzbiſchof iſt 1850 in Landſtuhl als Sohn eines Hand⸗ werksmeiſters geboren—, hatte er als Kaplan in Kaiſerslautern und insbeſondere als Pfarrer in Lambsheim und Roxheim ſich als ein im wahrſten Sinne des Wortes volkstümlicher und beliebter Geiſtlicher bewährt. Speyer mit ſeiner konfeſſionellen ſehr ge⸗ miſchten Bevökerung wurde dann das Feld, auf dem Pfarrer Franz Bettinger alle Vorzüge ſeines ruhigen, maßvollen Weſens und ſeiner vernünftigen Duldſamkeit offenbaren konnte. Freilich hat er, ſoweit er politiſch wirkte, ſich zum Zentrum bekannt und es unter⸗ ſtützt, aber er wußte bei aller Wahrung ſeines Standpunktes jeder⸗ zeit Maß zu halten und Andersdenkende fühlen zu laſſen, daß er auch fremde Ueberzeugung achte und reſpektiere. Wir möchten über⸗ haupt ein gewiſſes Maßhalten in allem als eine der hervorſtechend⸗ ſten Eigenſchaften des neuen Erzbiſchofes bezeichnen. Er wird alſo, deſſen kann man ſo ziemlich ſicher ſein, in keinem Fall ein Darauf⸗ gänger werden. Die äußere Laufbahn des neuen Erzbiſchofes hat ſich in ſehr einfachen Bahnen bewegt; er hat aber überall, wo er mirkte, ſich als eminent tüchtig und tatkräfbig bewährt, ſo daß das Vertrauen, das die Staatsregierung in ſeiner Berufung nach München⸗Freiſing auf ihn geſetzt hat, ſich nach allgemeinem Urteil aller, die ihn kennen, nicht enttäuſcht ſehen wird. Seine Studien hat Franz Bettinger in Innsbruck, Würzburg und Speyer ge⸗ macht: daß er in Würzburg ſich nicht den Doktorhut geholt hat, hat damals viele verwundert. Der Prieſtermangel aber, der in den 70er Jahren in der Diözeſe Speyer herrſchte, ließ die ſofortige Verwen⸗ dung aller Neugeweihten in der praktiſchen Seelſorge notwendig erſcheinen, und ſpäter, im aufreibenden Leben eines vielbeſchäftig⸗ f ten Pfarrers und Diſtriktsſchulinſpektors, fand Franz Bettinger 4 nicht mehr die Zeit, an die ſchönen Erfolge anzuknüpfen, die ſeinem wiſſenſchaftlichen Streben in Würzburg beſchieden geweſen waren. Deſtomehr betätigte er ſich als Mann der Praxis, leitete Kirchen⸗ und Spitalbauten in die Wege, war überall zugegen, wo es zu raten und zu helfen gab, und zeigte ſich ſtets auch den Andersgläubigen als freundlicher Helfer. In der Pfalz, wo die Konfeſſionen ſich ſo ziemlich in einander zu ſchicken gelernt haben, iſt ſolch tolerante Geſinnung nichts Außergewöhnliches; im rechtsrheiniſchen Bayern aber wird ſie beſonders dankbar empfunden werden.“ Und die„Münch. N..“ ſelbſt fügen noch folgendes Urteil über den neuen Erzbiſchof hinzu: „Domdekan Bettinger iſt auch äußerlich eine Erſcheinung. Er iſt von hoher imponierender Geſtalt. Ueber den frei und offen, mit Ueberlegenheit in die Welt ſchauenden Augen wölbt ſich eine ſtarke wohlgebaute Stirn; die Naſe, insbeſondere aber der Zug um den Mund verrät Entſchkoſſenheit. Der Zug überlegener Entſchiedenheit, der nach dem uns vorliegenden Bilde über dem Geſicht liegt, findet eine ſympathiſche Ergänzung in den: Ausdruck eines gewiſſen Humors, der um den Mund ſpielt. Da der neue Erzbiſchof zudem, wie verſichert wird, ein gewandter Redner iſt, und alle Fragen der kirdychen Verwaltung gründlich beherrſcht, wird er auch in der Reichsratskammer ſich bald Anſehen zu verſchaffen wiſſen. Es iſt keine leichte Aufgabe, die den Neuernannten in München erwartet. Daß er ſie mit Zuverſicht auf ſich genommen hat, iſt der Ausfluß ohne Zaudern oder Schwanken ſich einzu⸗ — einer Perſönlichkeit, die ſetzen bereit iſt. eeeeneeeee eeeeeee hat einen Tiefgang von 1,34 Meter, der bis zu 1,20 Meter durch Die Firma befaßte ſich ausſchließlich mit dem Vertrieb inländi⸗ ſcher Tabake. Die Firma Joſef Feiſt war es, die lange Jahre die * Mausgeim, 8. Juni 1999. * Auf den pfälziſchen Eiſenbahnlinien werden in nächſter Zeit umfangreiche Gleisauswechslungen beginnen, wobei das vorhandene Schienenmaterial durch ſolches neueſter Konſtruktion erſetzt wird. *Die erſte Generalverſammlung der Vereinigung der Medi⸗ zinalverbände von Baden, Heſſen und der Pfalz fand am Sonntag im„Wilden Mann“ ſtatt. Herr Müller⸗Mannheim als Vorſitzender der Vereinigung erſtattete nach kurzer Be⸗ grüßungsanſprache den Jahresbericht des erſten Geſchäfts⸗ jahres, aus dem u. a. zu entnehmen iſt, daß bei der Gründung die Vereinigung aus 17 Verbänden beſtand. Neu hinzugekommen ſeien 2 Verbände. Herr Knaufmann⸗Mannheim als Ge⸗ ſchäftsführer der Vereinigung gab an Hand einer Statiſtik den derzeitigen Stand bekannt. Er führte aus, daß nur 2 Verbände der Vereinigung und zwar Schwetzingen und Kaiſerslautern mehr Apothekerkoſten als Aerztehonorar bezahlen. In Mann⸗ heim z. B. bezahle der alte Verband(der größte in der Stadt) 40 000 Mk. für die Aerzte und 25000 Mk. für Apotheke, ebenſo ſei es mit den anderen dortigen Verbänden, trotzdem dieſelben mehr gewähren als die anderen dortigen Verbände. In Schwetzin⸗ gen ganz beſonders, wo 5500 Mk. für die Aerzte und 6500 Mk. für Apotheke pro Jahr bezahlt worden ſei, müſſe unbedingt Re⸗ medur geſchaffen werden. An dieſen Punkt ſchloß ſich eine län⸗ gere und lebhafte Diskuſſion, an der ſich die Mehrzahl der anwe⸗ ſenden Vertreter beteiligten. Der 3. Punkt betraf die Feſtſetzung des Voranſchlags pro 1909. Es wurde beſchloſſen, wie im abgelaufenen Jahre pro Mitglied 1 Pfg. Verbandsumlage zu erheben. Jedoch ſellen Vereine mit weniger als 300 Mitgliedern 38 Mk. als Minimalbeitrag bezahlen. Als Vorort wurde wiede⸗ rum Mannheim und als Ort zur Abhaltung der nächſtjährigen Generalverſammlung Neuſtadt a. H. beſtimmt. Bei Punkt 5 wurde beſchloſſen, vierteljährlich eine Zeitung herauszugeben und zwar an ſämtliche Mitglieder gratis. Hierin ſollen wichtige Verhandlungen, ſowie der Stand der Vereine den Leſern vor Augen geführt werden. Die Ausarbeitung des Projektes wird dem engeren Vorſtand überlaſſen. Bei Punkt Verſchiedenes wurde die Frage nochmals angeſchnitten, wie gegen die Verſchreibweiſe der Herren Aerzte vorgegangen werden könne, um die Verbände, die das betreffe, vor dem Ruin zu bewahren. Beſchluß wurde nicht gefaßt, doch will ſich die Vorſtandſchaft mit einem Mann ins Be⸗ nehmen ſetzen, dem die Rezepte von Zeit zu Zeit zur Prüfung und Begutachtung zugeſondt werden. Auch will ſich derſelbe mit den Vorſitzenden der Aerztevereinigngend in Verbindung ſetzen. Auch hier zog ſich die Diskuſſion ſehr in die Länge, da faſt jeder Ver⸗ treter Wünſche vorbrachte. Mit Dankesworten ſchloß der Vor⸗ ſitzende die Verſammlung. * Evangeliſcher Bund. Für den am Fronleichnam beab⸗ ſichtigten Familienausflug mittels Extrazuges nach Neckarſteinach gibt ſich erfreulicher Weiſe ein lebhaftes In⸗ tereſſe kund. Dem uns vorliegenden Programme zufolge werden die Teilnehmer durch den dortigen Bruderverein in Empfang ge⸗ nommen und zuerſt in die altehrwürdige, aus grauen Zeiten ſtam⸗ mende Kirche geleitet, woſelbſt eine kleine Feier ſtattfinden wird. Herr Stadtpfarrer Klein wird hier eine Anſprache halten. Auch Mitglieder der hieſigen„Sängerhalle“ haben in dankenswerter⸗ Weiſe ihre Mitwirkung freundlichſt zugeſagt. Nach deren Been⸗ digung erfolgt gemeinſamer Spaziergang nach dem herrlich ge⸗ legenen„Schwalbenneſt“, woſelbſt eine pactriotiſche Feier geplant iſt. Den Beſchluß bildet eine gemütliche Zuſammenkunft in dem unmittelbar am Neckar gelegenen Garten⸗Reſtaurant zum „Hirſchen“, von deſſen Terraſſe man einen beſonders herrlichen Ausblick genießt. Hier werden Anſprachen, Geſänge der„Sänger⸗ halle“ und Chorgeſänge(Liederbücher mitbringen!) in bunter Reihenfolge mit einander abwechſeln. Auf 7½ Uhr iſt die Ab⸗ fahrt angeſetzt. Die Ankunft in Mannheim erfolgt bereits gegen ½9 Uhr. Interimſtiſche Fahrſcheine zu M..30 für Hin⸗ und Rückfahrt und bitten wir, um die Zahl der Feſtteilnehmer zum voraus kennen zu lernen, unverzüglich in der alleinigen Verkaufs⸗ ſtelle von Chriſt. Sillib Nachf., Buchhandlung, R 3, 2a, zu löſen, die% Stunde vor Abgang des Zuges im Hauptportal gegen die eigentlichen Fahrkarten umgetauſcht werden müſſen. Schluß des Fahrkartenverkaufs ½ Stunde vor Abgang des Extra. zuges. Vereinsabzeichen bitten wir anzulegen. An die Mitglieder und Freunde des Evangeliſchen Bundes ergeht hiermit nochmals die herzliche Einladung: Auf nach dem ſchönen Neckartal! Auf zur Bundesfahrt nach Neckarſteinach!(Siehe Inſerat). Bei dem Geſangswettſtreit in Leutershauſen errang ein hier wohlbekannter Dirigent, Hans Kuhn, mit Concordia Lauden⸗ bach Ja Preis und Ehrenpreis der Brauerei Förſter mit 172 Punkten, nachdem er mit dem gleichen Verein vor 5 Wochen in g eh ebenſo JIa und Ehrenpreis der Gemeinde errungen hatte. * Auf ſeiner erſten Fahrt iſt der Schleppkahn„Hubertus“ den der frühere Kapitän des Dampfers„Badenia 9“ Herr Pfaff von der Firma Fleiſchhauer in Herdt bei Düſſeldorf erworben hat, begriffen. Der Kahn kann 24000 Zentner laden. Der Kauf⸗ preis iſt 50 000 M. Seine Ladung beſteht aus Getreide nach Mannheim. * Der größte und ſtärkſte Radſchleppdampfer, der auf dem Rheine gegenwärtig fährt, iſt auf ſeiner erſten Bergfahrt be⸗ griffen. Der Dampfer iſt für die Vereinigte Reederei⸗ und Schleppſchiffahrtsgeſellſchaft in Frankfurt a. Main vormals Küp⸗ pers auf der Schiffswerft von Gebr. Sachſenberg, Roßlau, Filiale Mülheim am Rhein, erbaut und arbeitet mit 1400 Pferdekräften. Er iſt 84 Meter lang, über den Radkaſten 20 Meter breit und Leichterung der Kohlenladung für die Maſchine verringert wer⸗ den kann. Dieſer rieſige Radſchleppdampfer hatte ſechs Schlepp⸗ kähne im Anhang, die zuſammen 140 000 Zentner Kohlen, Stück⸗ gut und Petroleum geladen hotten. Mit dieſer gewaltigen Ladung könnte man etwa 700 Eiſenbahnwaggons füllen, ſo daß alſo den Zug zu 50 Waggons gerechnet 14 Eiſenbahnzüge dieſe Ladung fortſchaffen müßten. Der Dampfer fährt nach Mannheim. Sein Kapitän iſt Konrad Zimmer aus Homberg. Zum Tode des Herrn Joſef Feiſt ſchreibt die„Süddeutſche Tabakzeitung“: Der in den weiteſten Kreiſen allgemein beliebte Herr Joſef Feiſt, Begründer der früheren bekannten Mak⸗ lerfirma Joſef Feiſt in Mannheim, erlag am Freitag im Alter von faſt 79 Jahren einem Schlaganfall. Der Tod kam ſehr überraſchend und wird überall im deutſchen Tabakgewerbe mit Wehmut aufgenommen werden. Bis zu ſeinem 75. Lebensjahre leitete der Dahingeſchiedene das Geſchäft, das aus kleinen An⸗ fängen heraus Dank ſeiner Tüchtigkeit und ſeinem Fleiß zu einem der bedeutendſten Maklergeſchäfte Süddeutſchlands emporwuchs. dwelche durch ſüddeutſche Firmen an die Regien verkauft wurde der Rentner Viktor Darquenne in Namur an die Sta eine Eingabe, in der er anregte, zur Hebung des Fremdenv Aktien unter den großartigſten Verſprechungen unterbrachte aus Köln, der Kaufmann Auguſt Oberreuter aus Godesb. Kaufmann Joſeph Duhme aus Dortmund. Den Vo Landesgerichtsdirektor Theotokis, den Bankier Brunatis und den Notar Trif (Frankreich, Italien, Portugal etc.] Die Vermittlung des Strips geſchäftes(entrippte inländiſche Tabake) für die nach Englan arbeitenden Exporteure war lange Jahre Spezialität der Fir Joſef Feiſt. Wie wir bereits oben erwähnten, leitete der Ver ſtorbene mit ſeinen Teilhabern bis zu ſeinem 75. Lebensjahre da Geſchäft und nur ein damals erlittener Schlaganfall konnte ihn beſtimmen, ſich von der von ihm vor ca. 50 Jahren gegründeten Firma zurückzuziehen. Anläßlich des Regierungsjubiläums des verſtorbenen Großherzogs Friedrich I. von Baden wurde er folge ſeiner verdienſtvollen Tätigkeit als Vorſtandsmitglied ver ſchiedener öffentlicher Vereine mit dem Zähringer Löwenorde erſter Klaſſe ausgezeichnet. Wem es vergönnt war, dem Heim⸗ gegangenen perſönlich näher zu treten, wird wiſſen, welch gute Gemüt dieſer Mann hatte, wie hoch ſein Sinn und wie edel ſein Streben war, der wird wiſſen, welch reicher Schatz menſchlicher Tugenden mit dem Verblichenen zu Grabe getragen wird. Mi uns wird das geſamte Tabakgewerbe dem Verſtorbenen ein blei bendes Andenken bewahren. Er ruhe in Frieden!“ Aus dem Großherzogtrun. Offenburg, 8. Juni. Heute morgen gegen 4 Uhr „Bad. Pr.“ die Spinnerei Offenburg vollſtändig nied gebrannt. Das Feuer war um.40 Uhr heute früh in der freiſtehenden großen Spinnereigebäude ausgebrochen und ve ſich ſchnell durch ſämtliche Fabrikräume, ſo daß bei Eintreff hieſigen Feuerwehr das ganze Gebäude in Flammen ſtand. De herrſchende Wind trieb glücklicherweiſe die Flammen von den um⸗ ſtehenden Gebäuden ab, ſodaß auch die Weberei von dem Feuer ſchont blieb. Das Spinnereigebäude iſt bis auf die Umfaſſungs mauern total ausgebrannt; ſämtliche wertvolle Spinnmaſchinen unbrauchbar geworden. Der Geſamtſchaden wird mit 670 00 angegeben. Um 5 Uhr war das Feuer gedämpft. Arbeiter werde keine beſchäftigungslos werden, da der Betrieb aufrecht erhalbe wird. Die Entſtehungsurſache des Feuers iſt noch unbekannt. oc. Söllingen, 3. Juni. Zur Beſichtigung der Rhe regulierunugsarbeiten trafen heute hier der Statth bon Elſaß⸗Lothringen, Graf von Wedel, Staatsſekretär Zo Bulach und andere hohe Perſönlichkeiten ein. 5 Rappenau, 4. Juni. Bei der vergangene Wo ſtattgehabten Bürgerausſchußſitzung wurde auch die Frage des Ausbaues der Bahnlinie Ne biſchofsheim⸗Rappenau angeſchnitten. Wie den Ausführungen des Herrn Bürgermeiſters Freudenbe hervorging, verlangt die Badiſche Lokal⸗Eiſenbahn⸗Ak geſellſchaft die unentgeltliche Abtretung des in Betracht menden Geländes, das einen ungefähren Wert von 300 repräſentieren würde. Mit dieſem Verlangen konnt jedoch die Mitglieder des Bürgerausſchuſſes vorläufi nicht einverſtanden erklären. 5 *Lörrach, 4. Juni. Metzgermeiſter Keſer wurde kü durch die glückliche Geburt eines Stammhalters erfreut. die Wiege des kleinen Erdenbürgers neigen ſich heute nicht die treubeſorgte Mutter und Großmutter, ſondern auch die und Ururgroßmutter ſchauen hochbeglückt auf ihren jün ſten Sproß. Die Ururgroßmutter Frau Portmann in Dager felden iſt 84 Jahre, die Urgroßmutter 66, die Großmutter 42 u die Mutter 19 Jahre alt. Die vier ſich der beſten Geſundheit er freuenden Mütter zählen alſo zuſammen 211 Jahre. Gerichtszeitung. die Spielbant ia Rerfn bur Geril. „Köln, 8. Ju Vor der Kölner Straflammer begann am Montag der P. zeß gegen die Gründer der Korfu⸗Company. Die Vorgef des Prozeſſes reicht bis in das Jahr 1902 zurück. Damals auf Korfu ein Bad anzulegen und ein Klubgebäude zu er Die Mittel hierzu ſollte eine Geſellſchaft aufbringen. der Stadtrat und die griechiſche Regierung den Plan gutg hatten, ſchloß im Auftrage Darquennes der Architekt Val dem Bürgermeiſter von Korfu einen Vertrag ab. Nach di Vertrag erhielt Darquenne auf 39 Jahre pachtweiſe ein ſtück von ungefähr 15000 Qm., auf dem ein Bade⸗Etab ein Klubhaus mit Leſe⸗, Muſik⸗, Feſt⸗ und Spielſaal errichtet we den ſolle. Die Pacht ſollte in den erſten Jahren 30 000 jährlich betragen und bis 40 000 Drachmen ſteigen. Dar⸗ wollte 100 Anteilſcheine zu 10 000 Fr. ausgeben. Ihr bringung gelang aber nicht. Eine ganze Reihe andere dungsverſuche ſchlug ebenfalls fehl. Die letzte Gründun die Korfu⸗Kompagnie⸗Aktien⸗Geſellſchaf in Brüſſel erfolgte. Das Aktienkapital betrug fünf Mi Franken in 10000 Aktien a 500 Fr., und es wurde glaubw verſichert, daß zehn Prozent, alſo 500 000 Fr. bar einbezahlt worden ſeien. In dieſe Geſellſchaft brachte die inzwiſchen ge⸗ gründete Firma Grah u. Cie. die Konzeſſion der Korfu⸗Com ein und erhielt dafür 9000 Aktien, alſo 4 500 000 Fr. Anteil begann nun wilder Verkauf der Aktien. Die Verkäufer, hielten Rieſenvroviſtonen. Nach den Auszügen aus den Bücher wurden etwa 160 000 Mk. Proviſion gezahlt. Die Gründe ten auch zeitweiſe Reiſen nach Korfu, die ungeheure verſchlangen. Die Adminiſtratoren lebten flott von de oder von der Verpfändung der Aktien bis der Kaufma in Genf, der ſich geſchädigt fühlte, kurzerhand zwei der u geklagten verhaften ließ. Angeklagt ſind der Poſtſekre und Kaufmann Hermann Haucke aus Charlottenburg, der mann Paul Kroeger aus Friedenau, der Bergwerksdir D. Heinrich Sonnenſchein aus Köln, der Kaufm Haucke aus Charlottenburg(Sohn des erſten Angekla frühere Handelskammerſekretär Guſtav Kaminski a der Verlagsbuchhändler Ulrich Kracht aus Berlin, mann Traeger aus Berlin, der Oberkellner Isf der ImmobilienagentWilhelm Jukermann aus Köln un Dr. Caspar, die Anklage Staatsanwalt Minde in die Verteidigung teilen ſich liner und drei Kölner Rechtsanwälte ſowie ein Rechtsa Bonn. Das Gericht beſchloß auf Antrag der Verteidi Bürgermeiſter Collas, den Präfekten Métaras, den Abgeord lich in Korfu, als Zeugen, ferner den Kriminalkommiſf teuffel⸗Berlin als Sachverſtändigen für Spielangelegenheite de laden. Den Schluß des erſten Verhandlungstages Hauptſache die Vernehmung der Angeklagten Hau großen Quantitäten inländiſcher Tabake am Markte kaufte, Sohn über die zu gleicher Zeit erfolgte Gr Kompagnie ir Berlin und der Firma Grah 4. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt. Mannheim, 8. Juni. in Köln. Bei der Korfu⸗Kompagnie war die Konzeſſion für das Bade⸗ und Klubhaus auf 900 000 Mk. bewertet worden, für die ſpäter der Firma Grah u. Cie. bei der Gründung der Korfu⸗ Kompagnie⸗Aktien⸗Geſellſchaft 4500 000 Franken Anteile in Aktien erhalten hat. J. S. Verſagung der weiteren Bierlieferung bei willkürlicher Hoerabſetzung des Bierpreiſes ſeitens des Gaſtwirtes. Die Wirts⸗ eheleute H. in Mannheim verpflichteten ſich durch Vertrag vom 21. Auguſt 1906 gegen die einmalige Abfindung von 1200 Mk. dem Bierhändler H. gegenüber, daß ſie während 4 Jahren vom Tage der Eröffnung ihrer Wirtſchaft im„Goldenen Stern“ zu Mannheim als einziges helles Bier nur Fürſtenbergerbräu zum Ausſchank bringen wollten. Der Bierpreis wurde auf„26 Mark pro Hektoliter franco Keller nach Bedarf“ feſtgeſetzt. Wäh⸗ rend für das erſte Vierteljahr ein beſtimmter Bierpreis feſtgeſetzt und dieſer Preis von dem Wirte faſt ein Jahr lang eingehalten worden war, ſetzte dieſer den Bierpreis Anfang Auguſt 1907 von 10 Pfg. für ½ Liter auf 10 Pfg. für 3/5 Liter herab, weil ſein Bierhändler auch an die auf den gleichen Kundenkreis angewieſene Wirtſchaft zum Theaterkeller lieferte. Wegen Herabſetzung des Bierpreiſes lieferte der Bierhändler dem H. kein Bier mehr. Auf die deshalb von H. erhobene Klage, mit der er ſchließlich Schadenerſatz wegen Nichterfüllung in Höhe von 6000 Mark ver⸗ langte, entſchied das Landgericht zunächſt nach dem Klageantrage. Auf die Berufung des Beklagten wurde Kläger mit ſeinen An⸗ ſprüchen vom Oberlandesgericht Karlsruhe abgewieſen. Das Oberlandesgericht iſt von einer Berückſichtigung der beiderſeitigen wirtſchaftlichen Intereſſen der Parteien bei dem Vertragsabſchluß ausgegangen und in eingehender Würdigung des Wortlautes und des Inhaltes des Vertrages zu dem Ergebnis gekommen, eine ausdrückliche Beſtimmung, daß der Beklagte während der Ver⸗ ktragsdauer zur Bierlieferung verpflichtet ſein ſolle, ſei in dem Vertrage nicht enthalten. Weiterhin führt es aus, daß die Be⸗ ſtimmung des 8 6 des Vertrages, wonach alle Abänderungen oder neue Vereinbarungen der ſchriftlichen Form bedürfen ſollten, zu dem Schluſſe zwinge, daß die Vertragsparteien in allen den Punk⸗ ten, über die der Vertrag Beſtimmungen nicht enthalte, in ihren Entſchließungen frei ſein ſollten. Die Ungleichheit, die darin liege, daß der Kläger während der Vertragsdauer zur Bierent⸗ nahme, aber der Beklagte nicht zur Bierlieferung verpflichtet ſei, wäre dadurch ausgeglichen, daß dem Kläger als Gegenwert für die Bierbezugspflicht unwiderruflich eine Abfindung von 1200 Mk. gewährt ſei. Gegen dieſes Urteil hatte der klagende Wirt H. Re⸗ Piſion beim Reichsgericht eingelegt, die jedoch keinen Erfolg hatte und vom 2. Zivilſenat des höchſten Gerichtshofes zurückgewieſen wurde. Zutrefſend ſei vom Berufungsgericht erwogen, der§8 4 des Vertrages betreffe bloß den Bierpreis, nicht eine Bierliefe⸗ rungspflicht. Sportliche Nundſchau. Pferdeſport. FJockey Notter wurde nach der Entſcheidung des Derbys in Wien von den Stewards des öſterreichiſchen Jockeyklubs in 1000 Kronen Geldſtrafe genommen. Notter hatte nach Ler Entſcheidung des Rennens Beſchwerde erhoben, er ſei mit Fervor aus der Bahn herausgedrängt worden. Die Unterſuchung ergab aber nichts dergleichen. Im Gegenteil, die vernommenen Jockeys ſagten aus, daß Notter die beiden Pferde Kahlenberg und Arnfried gekreuzt habe. Darauf wurde über Notter jene⸗ Geldſtrafe wegen fälſchlicher Ausſage verhängt. e Luftſchiffahrt. 15.S. C. Graf Zeppelin hat dem Berliner Verein für Zuftſchiffahrt, deſſen Ehvenmitglied er ſeit vielen Jahren iſt, 83000 M. für flugtechniſche Verſuche überwieſen. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Pirmaſens, 7. Juni. Die Oeffnung der Kindes⸗ leiche, die kürzlich im Abort des Hauſes Gärtnerſtraße 10 ge⸗ funden wurde, ergab, daß das Kind bei der Geburt gelebt hat und daß die Ausſage des Mädchens, die Geburt ſei auf dem Abort erfolgt, nicht zutrifft. Die weitere Unterſuchung ergab nach dem „Anz.“, daß dem Kinde die Schädeldecke eingeſchlagen war Die Mörderin Emma Arnold befindet ſich im Krankenhaus da ihr Befinden zu Bedenken Anlaß gibt. Stimmen aus dem Publikum. Straßenbahnſchmersen. Unhaltbare Zuſtände herrſchen ſchon ſeit einiger Zeit auf der Dinie 5 Käfertal⸗Waldpark. Bekanntlich wird der Be⸗ trieb dieſer Linie während der Herſtellung des Bodenbelags der Lindenhofüberführung durch Umſteigen aufrecht erhalten. An⸗ jangs wurde dieſes Verkehrshindernis von den Fahrgäſten der zu den ſtark frequentierteſten zählenden Linien(5)— wenn auch mit Unbehagen— ertragen, da man ſich allgemein dem Gedanken hingab, daß das Hindernis in wenigen Tagen beſeitigt ſein würde. Daß dem aber nicht ſo iſt, wird von Tag zu Tag jedem Fahr⸗ gaſt und insbeſondere den Abonnenten der Linie 5 klarer. Iſt es doch ſchon jetzt ca. 2½ Wochen, daß dieſe mißlichen Zuſtände auf dieſer Linie herrſchen, und es ſieht garnicht ſo aus, daß die Arbeit in den nächſten Tagen ihrer Vollendung entgegengeht. Wenn man nun noch berückſichtigt, daß der Weg, den man zu Fuß Furücklegen muß, keineswegs kurz iſt, zumal dann, wenn man auf den Beinen nicht feſt iſt bezw. den Fuß übertreten hat und dergl., oder, was bei unſeren Hausfrauen der Fall iſt, den ſchwer be⸗ ladenen Marktkorb über die Brücke tragen muß, ja ſogar im „Bergſteigen“ noch bewandert ſein muß, um die verſchiedenen Steinhügel zu überklettern, ſo wäre es doch Sache der hieſigen stadtverwaltung, dafür zu ſorgen, daß derartige Arbeiten in ſeſchleunigterem Tempo erledigt würden. Sache der Straßenbahnverwaltung wäre es aber, dafür zu gen, daß zum mindeſten der Anſchluß des Wagens Nr. 5 an der Lindenhofuhr etwas beſſer iſt. Tagtäglich kommt es vor, daß die Leute, die den Wagen der„Pendellinie“ verlaſſen und en Weg über die Brücke zu Fuß zurückgelegt haben— ohne dbvon der Straßenbahn eine Ermäßigung des Fahrpreiſes erlangen— mehrere Minuten warten müſſen, bis der Wagen Nr. 5 ganz gemütlich vom Bahnhof die Fahrſtraße herauf ommt. Insbeſondere bei Tagen, wie Freitag morgen 8 Uhr, o ein ſtarker Regen einſetzte, ſollte unbedingt dafür Sorge ge⸗ gen werden, daß die Fahrgäſte nicht 5 Minuten dem Regen Sgeſetzt werden. Hoffentlich genügen dieſe Zeillen, daß 1) die grückenarbeiten etwas raſcher vollendet und 2) von Seiten des Straßenbahnamts dem Publikum des Lindenhofs etwas mehr igegenkommen dargebracht wird. Sch. Von Jag zu Cag. —Ein Kind in Flammen. Ein ſchweres Brandunglück bei dem ein kleiner Knabe tödliche Verletzungen erlitt, hat ſich in Sohn Stanislaus des im dritten Stock des Hinterhauſes wohnen⸗ den Schuhmachers Schimitzky ſuchte die auf dem Hofe gelegene Toilette auf und nahm ein Licht mit. Der Knabe, der nur mit Hemd und Hoſe bekleidet war, ſchlief ein und ſtieß das Licht, das er neben ſich geſtellt hatte, um. Bevor er den Unfall Hahr⸗ nahm, hatten ſeine Kleidungsſtücke Feuer gefaßt. Er rief um Hilfe. Die Eltern und die nächſten Hausgenoſſen erſ kten das Feuer mit Kleidungsſtücken. Der Knabe hatte aber ſo ſowere Brandwunden erlitten, daß er in bedenklichem Zuſtande nach dem Virchow⸗Krankenhauſe gebracht werden mußte, Dort erlag er nachts den Verletzungen. — Ein trauriges Ende fand Freitag nachmittag der achtjährige Schulknabe Arthur Gildemeiſter in Berlin. Mit einigen Schulkameraden hatte G. an der Weißeſeer Grenzgemar⸗ kung an einem Sumpf geſpielt. Er wollte dann ein Bad nehmen und wagte ſich in den Moraſt hinein. Dabei ſank er von Schritt zu Schritt immer tiefer. Vergeblich unternahmen die anderen Knaben Verſuche zur Rettung. Schließlich war G. bis über den Kopf in den Sumpf hineingeraten. Ein hinzugerufener Arbeiter ließ ſich anſeilen und befreite auf dieſe Weiſe den Kleinen, ohne ſelbſt in Lebensgefahr zu geraten. Leider war es aber bereits zu ſpät. Das Kind war inzwiſchen elend erſtickt. — Diebezechten Schweine. Einen nicht geringen Schrecken bekam, ſo ſchreibt die Zeitung für Hinterpommern, die Frau eines hinterpommerſchen Gaſtwirts, als ſie dieſer Tage den Schweineſtall betrat und ſah, wie die Borſtentiere wie wahnſinnig im Stall umher⸗ liefen. Die Frau lief zum Schlächtermeiſter, damit er die Tiere not⸗ ſchlachte; dieſer merkte aber bald, was mit den Schweinen los war. „Minſch, die Swin ſünd ja beſopen as'n Swin!“ rief er lachend aus, — und ſo war's auch. Man hatte aus Verſehen anſtatt ſogenanntes „Leckbier“ einige Liter Rum in den Futtertrog geſchüttet, worin ſich die Tiere gütlich getan hatten. — Die Eiſackbrücke in Steg abgebrannt. Die jedem Brennerfahrer bekannte alte gedeckte Holzbrücke, die bei Steg den Eiſack überquert und dort den Straßenverkehr von der Italiener⸗Reichsſtraße zu den Vorbergen des Schlern, nach Völs, Seis und St. Konſtantin vermittelt, wurde dieſer Tage ein Raub der Flammen. Funkenflug ſcheint die Urſache des Brandes ge⸗ weſen zu ſein. Die Flammen fanden an dem zunderartig ausge⸗ trockneten Gebälk und Holzwerk ſehr raſch Nahrung und ver⸗ breiteten ſich mit unheimlicher Geſchwindigkeit, ſo daß ſchon nach kurzer Zeit ein Paſſieren der Brücke unmöglich war. Schließlich brach ein großer Teil der Brücke zuſammen und ſtürzte in die Fluten des Eiſack. Die Feuerwehr von Blumau mußte ſich da⸗ rauf beſchränken, die in der Nähe der Brücke befindlichen Gebäude zu ſchützen. — Das Ende eines deutſchen Grafen in Nea⸗ pel. Zu dem bereits gemeldeten Selbſtmord des Leutnants Grafen Georg Lariſch von Mönnich in Neapel wird weiter gemeldet, daß Graf Lariſch der in Ratibor(Oberſchleſien) garni⸗ ſonierenden Eskadron des Hufarenregiments„Graf Götzen“ ange⸗ hörte. Der junge Offizier befand ſich auf der Heimreiſe von Aegypten, wo er wegen eines Lungenleidens Erholung geſucht hatte. Da der Aufenthalt am Nil die erhoffte Beſſerung nicht brachte, wurde Graf Lariſch ſchwermütig und hat in einem An⸗ falle von Melancholie zum Revolver gegriffen. Die Leiche des Grafen wird zur Beiſetzung nach der deutſchen Heimat überge⸗ führt werden. — Amokläufer in Boſton. In einem Anfall jenes Wahnſinns, den die Malaien Amokläufen nennen, hat ein ameri⸗ kaniſcher Fabrikarbeiter neun ſeiner Kollegen erſtochen. Einem Telegramm aus Newyork zufolge, verfiel der Angeſtellte John [Murphy der North Packing Company in Boſton in Wahuſinn. Er erſtach neun ſeiner Arbeitskollegen. Fünf von dieſen ſtarben, die übrigen ringen mit dem Tode. — Das Monaſterio de Santa Maria del Pau⸗ lar, das ſo idylliſch im oberen Logohatabe liegt, iſt, wie aus Madrid gemeldet wird, bei einem äußerſt heftigen Gewitter vom Blitz ge⸗ troffen worden. Als die Einwohner der umliegenden Orte Rauch und Flammen aus dem berühmten alten Karthäuſerkloſter auf⸗ ſteigen ſahen, eilten ſie herbei, und ihren vereinten Anſtrengungen gelang es nach mehrſtündiger Arbeit, den Brand auf den aus der Zeit der„Katholiſchen Könige“ ſtammenden Turm zu beſchränken. Kirche und Kloſter ſind noch älter. Sie wurden von Heinrich II. von Kaſtilien gegründet und enthalten viele bemerkenswerte archi⸗ tektoniſche Einzelheiten. — Ein Offiziersduell auf der Straße erregt in Piacenza peinliches Aufſehen. In der Königſtraße der Stadt Piacenza ſpielte ſich dieſe aufregende Szene ab. Ein Infanterie⸗ hauptmann hielt einen Genieleutnant, der des Weges kam, an und verſetzte ihm einen derartigen Fauſtſchlag ins Geſicht, daß der Leutnant niederſtürzte. Der Leutnant ſprang auf und wollte auf den Jauptmann losgehen. Aber der Hauptmann zog den Säbel. Dasſelbe tat der Leutnant und ſofort war, ohne Sekundanten und Unparteiiſchen, das ſchönſte Säbelduell im Gange. Der Kampf rief eine große Menſchenmenge herbei, die die Duellanten ſchließlich trennte. Der kommandierende General hat eine Un⸗ terſuchung angeordnet und beide Offiziere in Arreſt geſteckt. — Ein tauſendtägiges Uhrwerk. Auf dem Ge⸗ biete der Uhrenfabrikation iſt in England eine intereſſante Er⸗ findung gemacht worden. Siegmund Kutnow hat eine Uhr vor⸗ gelegt, die weder tickt, noch aufgezogen zu werden braucht. Das Kunſtwerk iſt eine elektriſche Uhr, in der der elektriſche Strom direkt auf das aus fünf kleinen Rädern beſtehende Räderwerk wirkt. Das Hauptrad läuft auf einem Kugellager, das die Größe eines Kugellagers für ein Zweirad hat. Es wird von einer trockenen Zellenbatterie, die eine Mark koſtet, betrieben. Die Batterie befindet ſich innerhalb des Werkes. Der Stromverbrauch iſt ein ſo geringer, daß die Schillingbatterie garantiert das Werk mindeſtens 1000 Tage treibt. Kutnow beſitzt die Modelluhr ſeit drei Jahren. Sie wurde ſeit dieſer Zeit mit einer einzigen ſol⸗ chen Batterie betrieben und blieb noch nie ſtehen. Die Uhr geht in jeder Lage, im Eiſenbahnzug wie im Automobil. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Heidelberg, 8. Juni.(Privat⸗Telegr.) Der Direktor des hygieniſchen Inſtituts der Univerſität Breslau, Prof. Dr. Richard Pfeiffer, hat den an ihn ergangenen Ruf an den Heidelberger Lehrſtuhl des bis Schluß des Semeſters in den Ruheſtand tretenden Geheimrats Profeſſor Dr. Knauff abgelehnt. Offenburg, 8. Juni. Hier iſt heute früh gegen 4 Uhr die Spinnerei Offenburg vollſtändig niederge⸗ brannt. Der Geſamtſchaden wird nach Mitteilungen der„Bad. Preſſe“ auf 670 000 Mark angegeben. Um 5 Uhr war das Feuer gelöſcht. Der Betrieb wird aufrecht erhalten. Die Entſtehungs⸗ urſache des Brandes iſt noch nicht bekannt. 8 * München, 8. Juni. In der Affäre des Pfarrers Georg Tremel in Banz hat lt.„Frkf. Ztg.“ das Kultus⸗ erlin im Hauſe Mulackſtraße 31 ereignet. Der fünf Jahre olte miniſterium eine ſofortige Unterſuchung angeordnet. * Suarbrücken, 8. Juni. Der Zivilanwärter Peter Klein aus Sulzbach, der am 7. April auf Grube Dudweiler 42 640 M. Lohngelder unterſchlagen hatte und mit dem Friſeur Wilhelm aus Sulzbach flüchtig ging, wurde heute von der Strafkammer zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Der Mitſchuldige Wilhelm erhielt 1 Jahr Gefängnis. Von dem unterſchlagenen Gelde wurden 34 000 M. wieder vorgefunden. * Kölhn, 8. Juni. Wie die„Köln. Ztg.“ meldet fand heute hier unter dem Vorſitz des Grafen zu Hoensbroech die Feier des 50jährigen Beſtehens der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Malteſer⸗Genoſſenſchaft ſtatt. Ihr war ein von Erzbiſchof Fiſcher als Inhaber des Großordens des Malteſer⸗Ordens zelebriertes Pontificalamt vorausgegangen, zu dem ſich als Vertreter des Kaiſers Prinz Eitel Friedrich, der Herrenmeiſter des Johanniterordens, eingefunden hatte. Die Feier beſtand aus einer Feſtverſammlung, die um 11 Uhr begann, woran ſich um 1 Uhr ein Feſtmahl ſchloß. Unter den Teilnehmern befindet ſich außer dem Prinzen Eitel Friedrich der Graf von Seinsheim, in Vertretung des Prinz⸗Regenten von Bayern, Graf v. Schönburg⸗Glauchau in Vertretung des Königs von Sachſen, Kardinal von Fiſcher⸗Köln, Biſchof Schneider⸗Paderborn, Fürſt v. Hatzfeld für ſchleſiſche Malteſer⸗ Ordensritter, Prinz Carl von Hohenzollern und andere. * Bremen, 8. Juni. Die Mitglieder der eng⸗ liſchen Arbeiterdeputation trafen geſtern abend hier ein und begaben ſich heute früh nach Bremerhaven, um die Rückreiſe nach England anzutreten. * Bremerhaven, 8. Juni. An Bord des Lloyd⸗ dampfers„Main“ trafen heute früh etwa 200 deutſch⸗ameri⸗ kaniſche Schützen zum Beſuche verſchiedener deutſcher Städte und zur Teilnahme an dem in Hamburg ſtattfindenden 16. deutſchen Bundesſchießen ein. * Wiel, 8. Juni. Der Kaiſer iſt an Bord der „Deutſchland“ in See gegangen, um den Vorführungen der Flotte nach einem beſonderen Programm beizuwohnen; das Wetter iſt trübe. Berlin, 8. Juni. Der Bundesrat erteilte in der heu⸗ tigen Sitzung der Beſchlußnahme des Reichstages zum Entwurf des Reichsſeuchengeſetzes ſeine Zuſtimmung. Paris, 8. Juni. Miniſter⸗Präſident Clemenceau hat den Mitgliedern der marokkaniſchen Geſandtſchaft einen Beſuch ab⸗ geſtattet. Paris, 8. Juni. Der„Ag. Hav.“ wird aus Konſtan⸗ tinopel beſtätigt, daß die Türkei die Mächte aufgefordert hat, vorläufig noch kleine internationale Truppenkontingente auf Kreta zu belaſſen. Bei einer Räumung Kretas durch die Truppen würde die Türkei ſich das Recht vorbehalten, keiner⸗ lei Verletzung des gouvernementalen Status quo, wie ſie ſolche ſeit der Erklärung der Angliederung an Griechenland geduldet hat, zuzulaſſen, ſomit auf den vorjährigen Stand der Dinge zurückzukommen. 5* Petersburg, 8. Juni. Die türkiſche Sonder⸗ geſandtſchaft zur Notifizierung der Thronbeſteigung des Sultans iſt heute früh hier eingetroffen. * Konſtantinopel, 8. Juni. Dem Osmaniſchen Lloyd zufolge erklärte der Marineminiſter die Blättermeldung, die Ausfahrt der türkiſchen Flotte ſtehe mit der Kretafrage in Zuſammenhang, für vollkommen unbegründet. Die Flotte würde die kretiſchen Gewäſſer nicht beſuchen.— Der geſtrigen Kammerſitzung wohnte der Khedive bei. * Konſtantinopel, 8. Juni. Wie der„Sabath“ aus Rhodes meldet, tauchen im Archipel neuerdings Piraten auf. Letzthin ſollen Kapitäne zweier Segelſchiffe getötet worden ſein. Ein Kanonenboot ſei dort eingetroffen. Der Vali verlangt jedoch die Entſendung mehrerer Kanonenboote. * Sofia, 8. Juni. Der Miniſterpräſident trat heute eine Reiſe ins Ausland an. * Waſhington, 8. Juni. Der Senat nahm geſtern für Strumpfwaren die Zollſätze des Dingleytarifes an, wobei er gegenüber den vom Repräſentantenhauſe beſchloſſenen Sätzen eine Zollermäßigung von 20 Prozent eintreten ließ. Der neue Münchener Erzbiſchof. * Mannheim, 8. Juni. Ueber den zum Erzbiſchof von München⸗Freiſing ernannten Domdekan Bebtinger von Speyer wird der„Volksſtimme“ geſchrieben:„Bettinger, der im 59. Lebensjahre ſteht, iſt in unſeren pfälziſchen Partei⸗ kreiſen keine unbekannte Perſönlichkeit, war er doch derjenige, der mit unſerem verſtorbenen Genoſſen Ehrhart— beide im Auftrage ihrer Parteien handelnd— ſeinerzeit das Wahlkompromiß gegen die Liberalen ab⸗ ſchloß, das nötig war, um das allgemeine Wahlrecht zum bayeriſchen Landtag zu erlangen(2) Dieſe Einmiſchung in die Politik war die Schuld, daß Bettinger nicht vor drei Jahren zum Biſchof von Speyer ernannt wurde. Die jetzige Berufung auf den erzbiſchöflichen Stuhl von München dürfte ihm nun freilich als völlig ausreichende Genugtuung für die Zurückſetzung gelten, die er damals wegen ſeines Eintretens für das ſchwarz⸗rote Kompromiß erfuhr.“ Starkes Erdbeben. * Heidelberg, 8. Juni. Der Seisuograph auf der Königſtuhlwarte verzeichnete heute früh ein ſtarkes Fernbeben, welches um 7 Uhr einſetzte und um 7 Uhr 42 Minuten ſeinen Höhepunkt erreichte. Die engliſchen Radikalen gegen den Zarenbeluch. * London, 8. Juni. Im Unterhaus wird die Frage ge⸗ ſtellt werden, ob der bevorſtehende Beſuch des Zaren beim König von England als offizieller zu gelten habe oder ein ſimpler Ver⸗ wandtſchaftsbeſuch ſei. Wenn letzteres, wie erwartet werden dürfte, der Fall iſt, wird auf radikaler Seite keine Notiz davon genbmmen werden, während man andernfalls verſuchen wird, eine parlamentariſche Debatte herbeizuführen. Nach der„Dally News“ hat der Plan beſtanden, dem Zaren in der Londoner Citg zu bewillkommnen. Doch iſt dieſe Abſicht aus Furcht vor feind⸗ ſeligen Demonſtrationen aufgegeben worden.(F..). Verweigerung der Militärſteuern. * Saloniki, 8. Juni. Die Bulgaren verweigern am gan⸗ zen Lande entſchieden die Zahlung der Militärſteuern. Sie veran⸗ ſtalten überall Kundgebungen zugunſten der Zulaſſung zum Dienſt. In Stikoeſk, wo die Behörden auf Zahlung der Steuern beſtanden, mußten mehrere Verhaftungen vorgenommen werden, wobei es zu einem Auflauf kam. Das Volk zog vor den Konak und erzwang gegen Sicherſtellung die Freilaſſung der Verhaf⸗ teten. Die Behörden erwarten jedoch vom Miniſter neue Ver⸗ haltungsmaßregeln. 5 * o EE 0 n en⸗ er.(Aber, swirtschaft. Süddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft. In Ergänzung unſerer im Mittagsblatt vom letzten Sams⸗ tag gebrachten Notiz wird uns geſchrieben: Für die Stadt⸗ gemeinde Mannheim, deren Intereſſen in engem Cennex ſtehen mit denen der„Süddeutſchen Eiſenbahngeſellſchaft“, ef. dem Vertrag zwiſchen der Stadtgemeinde und der S. E. G. be⸗ treffs des Betriebs der der Stadt Mannheim konzeſſibnierten Vorortbahnen, dürfte ev. das Vorgehen der Stadt Eſſen in wei⸗ terer oder näherer Zukunft rorbildlich werden, inſofern als auch ſie durch das probate Mittel des Aktienankaufs, wrzu jz nichts als das nötige Kleingeld gehört, auf die Verwaltung der Geſellſchaft Einfluß zu gewinnen ſuchen würde. Von dem noch in aller Erinnerung befindlichen„Fall Ritter“ abgeſehen, iſt ſoviel ſicher, daß viel Zeit und Mühe geſpart worden wäre, wenn der Connex zwiſchen den beiden Parteien ein„engerer“ im Eſſener Sinne geweſen wäre. Sopiel über die gemeindepolitiſche Seite der neuen Transaktion. Ueber die die Aktionäre in erſter Linie intereſſierende Frage, ob tatſächlich die Verkäufer der M. 14 Millionen Aktien der S. E.., die Bank für Handel und Induſtrie und die Hermann Bachſteinſchen Erben, über derartige Beträge verfügen, iſt aus den letzten General⸗Verſammlungen folgendes zu berichten: Die Darmſtädter Bank vertrat in der a. o..⸗V. vom 28. 12. 1899, in welcher über die Erhöhung des Aktienkapitals von 14,4 auf 21,6 Millionen Beſchluß gefaßt wurde, 3761 Aktien, Hermann Bachſtein ebenfalls 3761 Aktien; von insgeſamt vertretenen 8803 Aktien entfielen alſo auf dieſe beiden Intereſſenten 7522. Außer⸗ dem aber hatten weitere 12 Aktionäre, die ſämtlich als Aufſichts⸗ ratsmitglieder oder ſonſt in engen Beziehungen zur Darmſtädter Bank ſtanden, lich nenne nur die Namen: Dr. Rießer, Michelet, Hedderich, Geh. Kommerzienrat St. C. Michel, Jean Andreae uſw.) noch 268 Aktien, ſo daß alſo 7790 Aktien auf die fragliche Gruppe entfielen. In der nächſten Generalverſammlung vom 10. September 1900 waren 12190 Aktien von 21 600 vertreten: Auf die Darmſtädter Bank entfielen davon nicht weniger als 5547, auf Hermann Bachſtein ebenfalls genau 5547. Durch Aus⸗ übung des Bezugsrechtes im Verhältnis von 1 jungen auf 2 alte Aktien war der beiderſeitige Beſitz von 3701 in 1899 auf 5547 in 1900 angewachſen. 9 Mitglieder der Verwaltung oder der Di⸗ rektion uſw. der Darmſtädter Bank vertraten weiter 475 Aktien, Dolk — in der.⸗V. von 1900 auf mindeſtens 11569 Aktien zu taxieren war. In der.⸗V. vom Jahre 1901 war die Darmſtädter Bank ſogar mit 5642 Aktien, alſo noch rund 100 mehr als im Jahre zuvor, vertreten. In der außerordentlichen Generalverſamm⸗ lung vom 28. Februar 1902 entfielen auf die Darmſtädter Bank 5643, auf Bachſtein 5607 Aktien. Vier weitere Aktionäre, die der Darmſtädter Bank naheſtanden, hatten 155 Aktien, ſodaß die Gruppe damals 11 405 Aktien vertrat von 11 960 insgeſamt ver⸗ tretenen. In der ordentlichen General⸗Verſammlung vom 10. Septem⸗ ber 1902 vertraten die beiden Hauptintereſſenten je ca. 500 Stück weniger, 5141 Darmſtädter Bank und 5107 Bachſtein. Daß das aber nur eine vorübergehende Erſcheinung, keine definitive Ab⸗ gende Generalverſammlung vom 28. September 1903, wo die Darmſtädter Bank wieder 5622 Aktien vertrat. Bachſtein freilich erſcheint ſeit 1903 nicht mehr mit ſeinem vollen Beſitz auf der Bildfläche: 1903 vertritt er nur 2307, 1904 gar nur 1207, 1905 nur 1077, 1906 wieder 2000 Aktien. In dieſer letzteren General⸗ verſammlung, in welcher die letzte Kapitalserhöhung von 21,6 auf 26 Millionen beſchloſſen wurde, war übrigens auch die Darm⸗ ſtädter Bank mit nur 1000 Aktien vertreten. In dieſer General⸗ Verſammlung waren überhaupt nur 5009 Aktien vertreten. Da⸗ gegen zeigt die letzte Generalverſammlung vom Jahre 1908 ein weſentlich anderes Bild. Der Bericht vom Darmſtädter Bank und Bachſtein⸗Conzern betrug in der letzten Generalperſammlung über 12 100 Aktien. Wenn man aber nun berückſichtigt, daß der Bachſteinſche Be⸗ ſitz, der 1902 ca. 5600 Aktien betragen hat und durch die letzte Kapitalserhöhung(1 junge auf 5 alte Aktien) noch um ca. 1100 Stück auf ungefähr 6700 Aktien erhöht worden ſein dürfte, nur mit 5000 Stück, alſo 1700 weniger, als er tatſächlich betra⸗ gen dürfte, vertreten war, ſo braucht man nur die Differenz von 1700 der Zahl der von der Gruppe vertretenen 12 110 Stück hin⸗ zuzuzählen, um ohne weiteres auf die 14000 Stück Aktien zu kommen, die angeblich der Stadt Eſſen, reſp. deren Conſorten zur Verfügung geſtellt ſind. Wenn übrigens, wie anzunehmen iſt, die Aktien bei der Darmſtädter Bank zu dem Einſtandspreis, d. h. Emiſſion von 1906 à 103½, die früheren Emiſſionen à 102 Prozent, zu Buch ſtehen, und dieſelbe nunmehr 123 Proz. dafür erlöſt, ſo iſt ohne weiteres klar, welchen Einfluß dieſe Transaktion aauf das Ergebnis der Darmſtädter Bank pro 1909 ausüben muß, ganz abgeſehen davon, daß ſie ihr Effektenportefeuille, was ohne⸗ hin verhältnismäßig zu hoch iſt, um M. 7 Millionen ca. erleich⸗ tert. Bei M.—7 Millionen eigenen Beſitz der„Bank für Han⸗ del und Induſtrie“ an Aktien der„Süddeutſchen Eiſenbahngeſell⸗ ſchaft“ dürfte ſich demgemäß der Gewinn der Bank nach Vor⸗ ſtehendem auf 12—1, Millionen Mark belaufen, was ca. einem Prozent des Aktienkapitals der Darmſtädter Bank entſpricht(154 Millionen). Der Gewinn der Darmſtädter Bank in 1908 auf Effekten⸗ und Conſortialkonto hat zuſammen nur M..92 Mill. betragen. *** Generalverſammlung der Papyrus.⸗G. JIn den Räumen der Süddeutſchen Diskonto⸗Geſellſchaft.⸗G. hat heute unter dem Vorſitz des Herrn Emil Engelhard die öweite ordentliche Generalberſammlung der Papyrus Aktiengeſellſchaft ſtattzefunden. Die Regu⸗ larien wurden genehmigt und die beiden ausſcheidenden Mitglieder des Aufſichtsrats, Herr Emil Engelhard und Herr Direktor Dr. Hans Clemm, wieder gewählt. An Stelle der ſeitherigen Revi⸗ ſions⸗Kommiſſion wurde die„Reviſion“ Treuhand Aktiengeſellſchaft in Berlin mit der Bilanz⸗Reviſtion beauftragt. Auf Anfrage aus Teil der Fabrik noch im Laufe dieſes Monats in Betrieb komme Fabrik in Betrieb ſetzen zu können. Die Lage des Papiermarktes habe ſich in der letzten Zeit eher etwas gebeſſerk. Dem Aufſichtsrat der Bank hat in ſeiner Sitzung vom der Jahresabſchluß für 1908, dem 54. Geſcheftsſahr, vorgelegen ſodaß alſo der Beſitz der Gruppe Darmſtädter Bank-Bachſtein — Erſcheinung, keine deſinitive Ab⸗ ſchäftsvierteljahr(April—Juni) beibehalten wurde, JJJJJ der Mitte der Verſammkung führte die Verwaltung aus, daß ein und daß man hoffe, bis ſpäteſtens Ende dieſes Jahres die geſamte Stuttgarter Lebensverſicherungsbank a. G.(Alte Stuttgat 51 5 Derſelde weiſt folgendes aus: Nach Abzug der durch Tod, Ablauf an Todesfallverſicherungen von 5195 Policen mit 41177 263 M, Verſicherungsſumme. Das iſt der höchſte von der Bank ſeit ihrer Gründung erreichte Nettozuwachs. Mit Einſchluß der Altersber⸗ ſicherungen belief ſich der geſamte Verſicherungsbeſtand auf 185 690 Policen mit 860 054 515 M. Verſicherungsſumme. An Prämien wurden 33,5 Millionen Mark(gegen 31,8 Mill. Mark im Vorjahr) vereinnahmt und der Zinſenertrag aus den Vermögensanlagen der Bank ſtellte ſich auf 11,9 Mill.(im Vorjahr 11,1 Mill. Mark). Auszuzahlen waren an Verſicherte für fällige Verſicherungsſummen und Rückkäufe 17,0 Mill. Mark. Die Prämienreſerve erfuhr eine Vermehrung von 15,5 Mill. M. Die Sterblichkeit lieferte eine Er⸗ ſparnis von 3,1 Mill. M. Für Verwaltungskoſten wurden nur 5,22 Prozent der Jahreseinnahme(im Vorjahr 5,30 Prozent) verausgabt. Auf 11 075092 M. beziffert ſich der für die Todes⸗ fallverſicherten erzielte Ueberſchuß, von welchem 10 684 507 M. in die Dividendenreſerven der Verſicherten floſſen. 195 339 M. wur⸗ den der allgem. Reſerve zugeſchrieben, die dadurch auf 7 Mill. Mark angewachſen iſt. Um 95 246 M. wurde die Kursausgleichungs⸗ reſerve erhöht und 100 000 M. wurden zur Verſtärkung des Pen⸗ ſionsfonds der Beamten verwendet. Das Bankvermögen erhöhte ſich auf 316 216 868.; darunter befinden ſich Extra⸗ und Dividenden⸗ reſerven in Höhe von 59 9315283 M. Roheiſenerzeugung im Mai. Nach den Ermittekungen des Vepeins deutſcher Eiſen⸗ und Stahlinduſtrieller betrug die Roh⸗ eiſenerzeugung in Deutſchland und Luxemburg während des Monats Mai 1909 insgeſamt 1 090 467 Tonnen gegen 1047 197 im April 1909 und 1010917 im Mai 1908. Die Erzeugung verteilte ſich auf die einzelnen Sorten wie folgt, wobei in Klammern die Erzeugung für 1908 angegeben iſt: Gießereiroheiſen 199 435(180 415) Tonnen; Beſſemer Roheiſen 28 850(34 790) Tonnen; Thomasroheiſen 716 625(667 732); Stahl⸗ und Spiegeleiſen 88 018(74658); Puddelroheiſen 75 544 (5332) Die Erzeugung während der Monate Januar— Mai 1909 ſtellte ſich auf 5 182 068 gegen 5 098 296 im gleichen Zeitabſchnitt des Vorjahres. Vom Stahlformgußverband. Wie wir ſeinerzeit berichteten, war den Stahlformgußwerken eine Friſt bis zum 5. Juni geſtellt worden, bis zu welcher ſie ſich zu erklären hatten, ob ſie der Gr⸗ neuerung des Verbandes auf der bisherigen Grundlage zu⸗ ſtimmen wollten. Dieſe Friſt iſt indeſſen verlaufen, ohne daß eine vollzählige Erklärung erreicht werden konnte. Man hat nun im Ausſchuß beſchloſſen, die Friſt für die Erklärung bis zur Mitte dieſes Monats zu verlängern. Wie mitgeteilt wird, ſollen ſich die Ausſichten für die Verlängerung des Verbandes gebeſſert haben. ** Lelegraphiſche Handelsberichte. Vereinigte Königs. und Laurahütte. *Berlin, 8. Juni. In der heutigen Aufſichtsratsſitzung der Vereinigten Königs⸗ und Laurahütte berich⸗ tete der Generaldirektor über die Ergebniſſe des dritten Viertel des Geſchäftsjahres 1908—09(Januar 1909 bis März). Das oberſchleſiſche Kohlengeſchäft liege ſchon vor Beginn des Jahres 1909 wenig günſtig. Ein außergewöhnlich langer und harter Winter vermehrte zwar den Konſum für Hausbrandkohle, der Geſamtumſatz wurde aber beeinflußt durch einſchränkende Be⸗ züge der Eiſenbahnen und namentlich durch die fortgeſetzt unbe⸗ friedigende Lage der Induſtrie im allgemeinen und der Eiſen⸗ induſtrie im beſonderen. Die veränderte Lage des Kohlenmarktes trug die Oberſchleſiſche Kohlenkonvention durch Einſchränkung der Verſandbilanz um 10 Proz., die auch für das laufende Ge⸗ Trot dieſer Abſatzerſchwerniſſe hat die Förderung der Kahlel gleichen Zeitraumes des Vorjahres um rund 53 000 Tonnen überholt. Der Kohlenverſand hielt ſich auf befriedigender Höhe. Beſondere Abſatzſchwierigkeiten ſind in den Monaten Januar, Februar und März nicht entſtanden. Die finanziellen Ergebniſſe der Kohlengruben ſind beſſere geweſen, als im Vorjahre. War im Berichtsvierteljahr noch ein befriedigendes, ſo lag dagegen das Eiſengeſchäft ganz außerordentlich ungünſtig. Die im Frühjahr eingetretene leiche Verbeſſerung des Trägermarktes hielt nur ganz kurze Zeit an, die Bautätigkeit hat nicht den Auf⸗ ſchwung genommen, den man von dem billigen Geldſtand erhoffte. Im Eiſenmaterial waren die Geſchäfte unzureichend, da drei Eiſenbahn⸗Verwaltungen ihre Abrufe auf das möglichſte be⸗ ſchränkten. Im Stabeiſengeſchäft laufen die Beſtellungen nach der vorübergehenden kurzen Belebung ſo ſpärlich ein, daß auf mehreren Werken eine dauernde Arbeitsnot vorhanden iſt. Faſt gen der geringen Beſchäftigung der Werfte, der Brückenbauan⸗ ſtalten und Konſtruktionswerkſtätten. Nur das Feinblechgeſchäft liegt etwas beſſer. Angeſichts dieſer außerordentlich ungünſtigen Lage der geſamten deutſchen Induſtrie kann es nicht genug be⸗ dauert werden, daß der erſtrebte Zuſammenſchluß der Stabeiſen⸗ und Blechproduktion nicht erreicht worden iſt. Ohne Syndizie⸗ rung dieſer beiden wichtigen Erzeugniſſe iſt eine erhebliche Beſſe⸗ rung der Eiſeninduſtrie kaum zu erwarten. Der Walzeiſen⸗ Verkauf der ſchleſiſchen Hütten der Geſellſchaft bleibe gegen das dritte Viertel im Vorjahr mit ſeinen hohen Verſandziffern gar um 1509 Tonnen zurück. Die Produktion ſank aber um 5715 Tonnen, einmal infolge der gegen das Vorjahr ſchwächeren Be⸗ ſchäftigung der eigenen Verfeinerungsinduſtrie, dann aber auch, weil naturgemäß kein Intereſſe vorlag, bei den verluſtbringenden Preiſen die Produktion beſonders hoch zu halten. jetzt bis auf rund M. 92.— mm Antwerpen und Hamburg ge⸗ ſunkenen Weltmarktpreiſes für Handelseiſen haben auch die dererlöſen zu rechnen gehabt, daß die ſchleſiſchen Hütten trotz aller auf Verbilligung der Selbſtkoſten und beſſeren Verwertung ge⸗ richteten Anſtrengungen ungeachtet nicht nur keinen Gewinn brachten, ſondern mit Verluſt abſchloſſen. Auch die ruſſiſchen Hütten der Geſellſchaft arbeiten nach wie vor mit erheblichem Verluſt. Ihre Ergebniſſe hat die am 1. Februar beſchloſſene Syn⸗ dizierung der ruſſiſchen Walzeiſenproduktion im Berichts⸗Quar⸗ tal noch nicht merklich beeinfluſſen können. Etwas aufgebeſſerte Preiſe werden in der nächſten Zeit in die Erſcheinung treten. Eine durchgreifende Beſſerung in der ruſſiſchen Eiſeninduſtrie iſt, wie ſchon betont, erſt zu erwarten, wenn der Hauptkonſument, der ruſſiſche Staat, belangreiche Beſtellungen heraus⸗ geben wird, und wenn die Bemühungen, einen noch engeren Zuſammenſchluß zwiſchen den Verbänden herbeizuführen, den er⸗ warteten Erfolg hat. Die umfangreiche Bautätigkeit, die auf den Hütten in erſter Linie keine Erhöhung des Preiſes, ſondern eine erhebliche Verbilligung der Selbſtkoſten bezweckte, hat gute Fort⸗ ſchritte gmacht. Um ſelbſt bei einer andauerden Konjunktur die Durchführung des Ausbaues der Gruben und Hütten nach dem J von dem Aufſichtsrat genehmigten *7 und Aufgabe erloſchenen Verſicherungen ergab ſich ein Reinzuwachs gruben der Geſellſchaft im Berichtsbiertelſahr derjenigen des die Lage des Kohlenmarktes trotz der eingetretenen Abſchwächung noch ſchlechter iſt die Lage des Grobblech⸗Marktes we⸗ Infolge des Schlußkurſe. Reichsbankdiskont: 3½ Prozenk, Wechſel.„ .85 75 Amſterdam kurz 169.02 169.17 Check Paris 81.185 Helgien„ 80.933 80.96“ Paxis lurf 81 125 Italien 80.675 50.725 Schweitz. Plätze„ Check London 20.445 20.45 Wien 5 London„20.425 29.435 Napoleonsd'or 7 lang—.——— Privatdiskonto Werke der Geſellſchaft im Berichts⸗Quartal mit ſo hohen Min⸗ Süpdd. Kabelw. Rhm. 127.—— Eleitr⸗Geſ. Schuckert 125.10 125 50 Bankkredit von 10 Mill. finanziellen Ergebniſſe der di altu aſſen. in der letzten Generalver⸗ zuſagen lo Geſellſchaft anbet ſammlung dargetanen Gründen gemacht worden. Es wird aber mitgeteilt, daß der Gewinn des dritten Viertel des laufenden Geſchäftsjahres um 2 Millionen hinter demjenigen des gleichen Zeitraumes des Vorjahres zurück⸗ bleibt und daß dieſer Mindergewinn mit dem durch Preisſturz auf dem Eiſenmarkt verurſachten erheblichen Rückgang der Er⸗ trägniſſe der Eiſenhütten ſeine Urſache hat. Dabei iſt die Be⸗ ſchäftigung der Hüttenwerke der Geſellſchaft zur Zeit eine noch immerhin gute. Die Walzwerke der Geſellſchaft ſind in Träger gut, in Stabeiſen ſchleppend und in ſyndizterten Röhren auskömmlich beſchäftigt. Die für den Handel und Verfeinerungsinduſtrie vorliegenden feſten Auf⸗ träge aller Art im Geſamtwerte von 12,75 Millionen ſichern den Gruübenwerken der Geſellſchaft eine Beſchäftigung von rund 4 Mil⸗ lionen, leider aber zu Preiſen, die zum teil hart an die Selbſtkoſten, teils aber darunter liegen, ſodaß für das laufende Geſchäftsjahr auf ein Ueberſchuß der Hütten nicht gerechnet werden kann. Ueber das Geſamtreſultat des Geſchäftsjahres 1908—09 können Mitteilungen nicht gemacht werden, da die Ergebniſſe des letzten am 30. Jun ds. 3. ablaufen. *** Mannheimer Effektenbörſe. vom 8. Juni.(Offizieller Bericht.) Die Tendenz der heutigen Börſe war für Verſicherungs⸗ Aktien wieder ſehr feſt. Es notierten: Frankona, Rück⸗ un Mitverſicherungs⸗Aktien 950., 1000 B. Mannheimer Ver⸗ ſicherungsaktien 540., Württembergiſche Transportverſicherungs Aktien 520 G. und Oberrheiniſche Verſicherungsaktien 600 b. und G. Letztere wurden zu dieſem Kurſe in größeren Beträget gehandelt. Ferner gingen um: Süddeutſche Kabelwerke Aktien zu 125 Prozent. Aktien. Vanken. Brief Geld Brief eld Badiſche Bank—— 133—] Trausport Gewrbk. Sveyerßo/—.——— Pfälz. Bank 1017 Pfälz. Hyv.⸗Bank 196.—— Pf. Sp⸗ u. Cdb. Landau—.— 140.— u. Verſicherung. B..⸗G. Röſch. Seetr.—. Mannh. Dampfſchl. Lagerbaus—. Rhein. Kreditbank—. 138.—Franrk 110 Rhein. Hyp.⸗Bank 200.——.— Ane e 1 Südd. Bank—— 115 Bad. Rück⸗ u. Mity. Fr. Trp.⸗Unf. u. Gl.⸗ Verſ.⸗Geſ.—.— Bad. Aſſecurranz Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 386.—-.— Hen 92 L4 I**— „Fab. Goldenbg.—.— 190 Contineutal. Verſich.—.— 485 eee—.— 311 250/Mannh. Verſicherung Verein D. Oelfabriken—.— 134— Oberrh. Verſich.⸗Geſ. Weſt..⸗W. Stamm—— 201.—[Württ. Tranp.⸗Verſ. „ Vorzug—.— 109.30 Induſtrie. Brauereien..-G. f. Seilinduſtrie 138— 187. Bad. Brauerei—.— 75.— Binger Aktienbierbkr.—.——. Durl. Hof vm. Hagen 248.——.— Eichbaum⸗Braueret—.— 106.—ſEttlinger Spinnere!i—.— 100 50 Elefbr. Rühl, Worms— 82.— Hüttenh. Spinnerei 85.——.— Ganters Br. Freibg. 98.——.— Karlsr. Maſchinenbau—— 191.70 Kleinlein Heidelberg 190.— ee e—.—— Homb. meſſerſchmitt 35.—.— Toſſh. Celbeu. Papferf. 2o0.—— Ludwigsh. Brauere!i—— 223.— Nannb. Gum. u. Asb. 145,.——.— Mannh. Aktienbr. 130.——.— Maſchinenf. Babenia—.— 198.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr———.— Oberrz. Elektrizität 22.50—. Braueret Sinner—.— 250.—Pf. Nähmu.Fahrradf. 128.50—. Br. Schrödl, Heidlog. 185.———PortliZement Holbg. 158.— 157 „Schwartz, Speyer 115.— ild 04.7 Ritter, Schwez „ W.„Speyer „. Storch., Speyer Br. Werger, Worms Wormf. Br. v. Oertge Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr.—.— 154.— Dingler'ſche Ueſchfbr. 115.——.— Emaillirfbr. Kirrweil.—.——.— Emalllw. Maikammer—.— ellſtoffabr. Waldhof 295.— uckerfbr. Waghäuſel—.— Zuckerraff. Männh. Frankfurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des Gen⸗ral⸗Anzeiger * rankfurt a.., 8. Juni. Fondsbörſe. Die heutige charakteriſterte ſich wieder ruhig und zurückhaltend. Die Reſeroierth hatte ihre Gründe. Es iſt unſere innerpolitſche Lage, welche ſo ve wickelt iſt, daß die offiziöſe Erklärung, welche ſich gegen die Steu⸗ beſchlüſſe der Finanzkommiſſion richtet, keinen Widerhall finden. die Einzelheiten des heutigen Verkehrs iſt nicht viel zu ber Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtand, wie nicht anders zu erwarte Laurahütte. Nach Bekauntgabe des Gewinnverluſtes von 2 Mill. des 3. Quartals und näheren Details der Laurahlttte zeigte ſich if größ mäßige Abſchwächungen. Der Juduſtriemarkt lag aber ruhig, chem Werte behauptet, Aluminium welter ſteigend. Au der Nachbke das Geſchäft ruhig bei behaupteter Tendenz. Baltimore leb London. Es notkerten Kreditaktien 200,30, Diskonto 186,40 Dresduer Bank 153, Staatsbahn 155,75, Lombarden 22,10, 21,90, Balt more 116,60, 117,50, Bezugsrecht auf Aktien von Wayß u. notierte 3,50 b. G. Telegraume der Continental-Telegraphen ⸗Compagufe. Aktien induſtrieller Unternehmuungen. Slld. Zuckerfabrik 143.50 143.30funſtſetdenfabr. Frkf. 268. Badd. Immobil.⸗Geſ. 100.60 101.— Lederwerk. St. Ingbert 50.— Kichbaum Mannbeim 106.— 106.— Spicharz Lederwerke 124.— 12. Ni. Aktien⸗Brauerri—.——.— Ludwigsb. Walzmühle 150.— 150 Parkakt. Zweihrücken 94.50 98 80ſeldlerfahrradw. Klener 338,25 334 Weltz z. Sonne, Speyer—.——.— Maſchinenfbr. Hilpert 65.— 65.½ Cementwerk Heidelbe. 157 10 157.25 Maſchinenfb. Babenia 197.197 Cementfabr. Karlſtadt 143.— 143.— Dürrkopp——— Badiſche Knilinſabrit 383— 3846. Naſchinenf Gritzner 21430 21. Cb. Fabrik Griesheim 242.50 242—Naſch.⸗Armatf. Klein 110,— 110, FJarbwerke Höchſt 412.50 414.— Pf. Näbm.⸗u. Fabrradf Ver. chem. Fabrik Mh, 310 80 310.86] Gebr. Tayſer Chem. Werke Albert 428. 426.— Röhrenkeſſelfabritk 5 Süpdd. Drabtind. Mh. 104— 104.— vorm. Dürr& Co. 41.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 208.— 203.— Schnellpreſſenf. Frkth. 194 Aec. Boͤſe, Berlin 56 50 57.30 Ver.deutſcher Oelfabr. 133,60 Glektr.⸗Geſ. Allgem. 243— 233.50½ Schuhabr. Herz, Frkf. 118.— Seilinduſtrie Wolff 13 'wollſp. Lampertsm. 50 Fammgarn Kaiſersl. 178. Sahmeyer 119.45 119.40 n Siemens& Halske 219.40 219.25 WBauplan ſicher zu ſtellen, Zellſtoffabr. Waldho: 20 6. Seite. Ge ral ·Anzeiger. Slaatspbapie 7 8. 4% peutſch. Neichsanl. 102.90 102.85 2„1909 102.55 102.45 * 8*⁰„995 30 95.20 doo.0 852 8 86.— 85.95 40% pr. konf. St.⸗Anl. 102 90 102 80 4 do. do. 1909 10.60 102.45 3%„ 95.30 95.3 39%„„ 1949 95 80 95.50 . 86.— 85 95 Abadiſche St.⸗A.1901 101.10 101 50 110 118. —— Buderus Concordia Bergb.⸗G. Deutſch. Luxemburg 197 90 196.60 Friedrichshülte Bergb. 135.—185 Gelſenkirgner 180.25 178.50 Südd. Giſenb. G. 11775117. Hamburger Packet 116.80 116.90 torddeutſcher Llovd 90.— 920 Oeſt.⸗Ung. Stzatsb. 156.90 155 75 Oeſt. Südbahn Lomb. 21.80 22.10 db. 100.50 150.50 05 101. 101— 910 100.50 100.50 3f.50p. Pfdb 100.50 100.50 Resd. Pio.vos 100 40 100.40 n. 00 100 40 100 40 109.40 100 40 4% „ Pfdbr..0g 188 10 unl. 12 100.40 100.40 6 by..86 „„ 04 550 9 70 Pfd. 9% 93.50 93.50 Gom.⸗bl. v. 1,unt 10 101.— 101.— „ Gom.⸗Obtl. v. 87/91 94 80 9480 Gom.⸗Obl. 1 Pr. Pfdb.ank. 00 95.80 99.80 4%„ 12 100.— 100— 5 14100.— 100. Bank- und Ve 183.50 133.50 123 75 123.75 171.50 171.20 110.— 110.— 183 30 182 80 241.10 241.30 151.— 151..— 108 90 103.90 185 90 186 40 152.10 153.— 205.— 205.— 160.— 160,20 —0 . Handels⸗Geſ. ſ. u. Dist.⸗B. Dresdener Bant If. Hov.⸗Ban! Sgeſellſchaft 171.50, 80, Ungarn 95.75. Tendenz: cbörſe. K Prozent. britter Börſenſtunde kounte ſich die Beſſerung bei fortgeſtzten Von Induſtriepapieren n behaupten. zialwerte feſt, ſonſtige 80.90 80.70 20.415 2048 .15 81.12 80.60 870 81.15 81.05 v. 99/06 94.30 9430 —— delsgeſ. Deutſche Bank 241.—- Sombarden 21.30, Bochumer 224.40, Gelſenkirchen 178.—, Laurahütt re. A. Deulſche⸗ 1 1 4 U 5 3. Ausl ändtſche. 5% Chineſen 1898 1½„„ 1898 4½ Japaner 3 Mexikaner innere Bulgaren 4„„„1908/9 401 80 102.9503¼ italien. Rente—.——.— 3% bad. St.⸗O.(abg)fl—.——, ½ Oeſt. Silberrente.— 99 75 37%„ 1. 94.55 95.—[4½„ Papierrent.———.— 3%„„ 1900—.——. Oeſterr. Goldrente 100.05 100.15 3%„„ 1904 94 60 94 600 Vortug. Serte 62.55 62.60 eie eod„ III 63.90 64. bayr..⸗B.⸗A..1915 102.20 102.10J(% neue Ruſſen 1905 98 95 98.85 „„„ 1018 102 30 102.301 Ruſſen von 1380 86 50 86.30 3½ do. 10 94.90 94.95 ſpan. ausl. Rente 98.— 98.— 4 do...Obl.—..—.i Türten von 1903 87.80 87.20 8 Pfälz..⸗B. Prior. 101.50 10l.50%„ unif. 93 20 98 20 94.50—. Ung r. Goldrente 9½75 95.70 4 Heſſen von 1903 101.90 101 90[„ Kronenrente 93 20 9325 4 Heſſen 82 85 82.80[Verzinsliche Loſe. 4 Sachſen 15 00 85 60/3 Oeſterretchiſcher860 163.90 163.90 Mh. Stadt⸗A. 1907—.——.—Fülrkiſche 145.— 144.60 5 Bergwerksaktien. Bochunter Bergbau 225 25 224.40 Harpener Bergbau 18990 189 25 Kaliw. Weſterregeln hönix Ur.Königs⸗ u. Laurah Gewerkſch. Roßleben Aktien dentſcher und ausläudiſcher Transportanſtalten. Gotthardbahn Baltimore und Ohio Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Pr. Pfdb. unt. 15 40%„ 17 1 VVE 3% Pr.defdbr.⸗Bk.⸗ Kleind. b. 04 31½ Pr.fdbr.⸗Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Obl. unkündb. 12 4% Pr. Ufdbrf.⸗B. Hyp.⸗Pfd. unt. 1917 4% Nh. H. B. Pfb. 02 4% 1907 1912 1917 1919 rſicherungsaktien. Oeſtert.⸗Ung Bank Oeſt. Länderbenk „ Kredit⸗Anſtalt Pfälziſche Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Deutſche Reichsbk. Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗B. M Schaaffb. Bankver. Südd. Bank Mhm. Wiener Bankver. Bank Ottomane — ſchwach. Kreditaktien 200.30, Disconto⸗Commandit 186.40 Sbahn 155.75, Lombarden 22.—. Pariſer Börſe. ris, 8. Juni. Anfangskurſe. 98.15 98.70 174— 728.— 2061 Berliner Effektenbörſe. ivattelegramm des General-Anzeigers.) Debeers Eaſt and Goldfield Randmines des ruhig. u, 8. Juni.(Deviſennotierungen.) 169.05 169.20 viſta New⸗York kurz Wien lang Wien kurz Petersburg lang 12 buz Warſchau Mh. Stadt⸗A. 1908 1909 1905 5 Arg.. Gold⸗A. 1887 Mexikaner duß. 88/90 100 25 Oberſchl. Eiſeninduftr. 96,60 96.— Ital. Mittelmeerbahn———— do. Meridionalbahn 138.10 138.50 Breuß. Hypotbeknb. e88 850 ————— 102.40 102.40 99.25 99 20 9615 96 10 100.20 63.70 66 75 100.60.— 190.— 200.— 171.78 169 30 . 182.75 180.50 8525 8525 —.——.— 116.90 116.40 109.60 100.80 101 25 101.25 96— 95.— 98 10 93.10 95 20 65 20 9430 94 30 100.— 100.— 100.40 101.— 101.75 93.— 100— 100.— 100.40 101.— 101.75 93.— 93.— 93.50 8 93.— 98.50 72.75 197,80 127.80 114.50 11430 201.30 200.80 101.50 101.50 194.— 194.— 124 25 124. 45.90 146.— 188 25 188.— 200.— 204.— 183.20 133 40 11420 114,20 138.10 163.— 144.— 144.— 398.— 394— 142.— 141.— 168.— 167.— 268— 261.— Kaſſamarktes 4¹6.20 419.— 85.12 85.07 — 183.60 179.75 170.78 169.— Berlin, 8. Juni.(Schlußkurſe.) Wiener Börſe. Wien, 8. Juni. Vorm. 10 Ubr. * Berlin, s. Juni. Prodüktenbörſe. Unter und die Preiſe gingen unter Realiſterungen wied auf feſten Lokomarkt höher. Auch Mais beſſerte f Rüböl hatte ruhigen Verkehr. (Prod Berlin, 8. Junti.(Telegramm.) Wetter: Schön, Bewölkt. Tiverpooler Vörſe. Liverpool, 8. Junl.(Anfangskurſe.) 7¹ Weizen per Juli 8111½½ ſtetig „Sept. 8/6˙—5ſͤ Mais per Juli— träge per Sept. *** (Abendblatt.) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. Wechſel London 20.445 20.455 J Neichsbank 147.— 148 50 Wechſel Paris 82.15 81.15[ Rhein. ſtreditbank 138.— 138.— 4% Reichsanl. 102.— 102.80 Ruſſenbant 14.40 143.40 4⁰%„ 1909 102.50 102.50 Schaaffh. Bantv. 133.10 133 40 350% Reichzanl. 95.40 95.25 ſaaltsbahn 156.20 156.— 3920%„ 1909 95.30 95.25 Lombarden 21.60 21.80 3% Reichsanleihe 86.— 85.80 Baltimore u. Ohio 116.60 117.10 4% Conſols 102.90 102 80 Canada Paeifie 182.60 181.90 40, 1909 102 50 102.50 Hamburg Packet 116.60 117.10 3%% 5„ 95.40 95 25 Nordd. Lloyd 90.30 9110 37% 05„ 1909 95.80 95. 5 Bochumer 225.60 224 80 35% 86— 8590] Deutſch⸗Luxembg. 197 70 19670 40% Bad. v. 191—.——.—] Dortmunder 6180 61.20 4%„„ 1908/09 101.80 101.— Gelſenkirchner 179 50 178.50 3*5 conv.———.— Harpener 189.90 188.70 3%„ 1902/07 94.50 95 50 Vaurahütte 181.60 180.60 3%% Bayern 94.90 94.90 Phönix 171.— 169.50 3 ½% J½ Heſſen 94.——.—[ Weſteregeln 200.— 198.— 40% Heſſen 83.10 83.—Allg. Elektr.⸗Geſ. 234.20 233 60 8o% Sachſen 85.80 85.60 Anilin 383.50 383.50 %½ Japaner 1905 96,10 96½10 Anilin Trepiom 315.80 316.— 3 0½% Italiener—.———Browu Boveri 190.70 190,20 40% Ruſſ. Anl. 1902 8610 86 10 Chem. Albert 425.— 426— 40% Bagdadbahn 86.30 86.40 O. Steinzeugwerte 228 50 226 50 Oeſter Kreditaktien 201 10 100.70 Elberf. Farben 413 50 412— Berl. Handels⸗Geſ. 171.60 171.70 Celluloſe Koſtheim 195.— 194 50 Darmſtädter Bank 183.— 132.,70 Rüttgerswerten 168.— 167.50 Deutſch⸗Aſitat. Bank 150.70 151.50 Tonwaren Wiesloch 100 70 100.70 Deutſche Bank 241.50 241.40 Wf. DraßtLangend. 216,.— 215 50 Disc.⸗Kommandit 185 70 188.50 Zellſtoff Waldhof 293.— 291 50 Drisdner Bank 151.70 153.— Privatdiskont 2¾% Kreditaktien 640.— 639.— Oeſt. Kronenrente 96.30 96.35 Länder bank 455.50 458.70]„ Papierrente 99.60 99.65 Wiener Bankverein 528.50 527.50]„ Silberrende 99.65 99.65 Staatsbahn 730.70 727.— Ungar. Goldrente 113.85 1183.70 Lombarden 109.70 110.50„ Kronenrente 92.75 93.05 Marknoten 117.41 117.45 Alpine Montan 645,70 641.50 Wechſel Paris 95.18 95.30] Tend.: träge. Wien, 8. Juni. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 639.25 688.50 Buſchtehrad. B. 1036 1032 Oeſterreich⸗ungarn 1783 1784 Oeſterr. Papierrente 99.60 99.65 Bau u. Betr..⸗G.—.——.—„ Silberrente 99.65 99.65 Unionbank 548.— 548.—„ Goldrente 117.25 117.35 Ungar. Kredit. 750.— 749.— Ungar. Goldrente 111.85 111.70 Wiener Bankverein 528.— 528.— Kronenrente 93.10 93.10 Länderbank 454.— 454.— Wch. Frankf. viſta 117.45 117.46 Türk. Loſe 186.— 185.— London„ 239.97 240.05 Alpine e, ͤ Far;ß 950 9880 Tabakaktien 3855.— 365.—]„ Amſterd.„ 199.50 199.65 Nordweſtbahn 464.— 464.— Napoleon 19.06 19.05 Elbtalbahn 464.— 464.— Marknoten 117.45 117.46 Staatsbahn 727.70 727.50 Ultimo⸗Noten 117.37 117.40 Lombarden 110.20 112.—] Tend.: ruhig. TLondoner Effektenbörſe. London, 8. Juni.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. %/ Conſols 84¼ 84/½16] Moddersfontein 187% 13 7% 3 Reichsanleihe 85% 84¾ Premier 4 Argentinier 881% 88/ Randmines 10½ 10½ 4 Italiener 104— 104—Atchiſon comp. 117½ 117— 4 Japaner 93u½ 931/ Canadian 188¾8 181˙ 3 Mexikaner 347½ 35— Baltimore 11221.— 121 4 Spanier 98— 98—Chikago Milwaukee 160%½ 158¼% Ottomanbank 19— 19— Denvers com. 52˙0 5255 Amalgamated 90˙/% 888/ Erie 395% 38½ Anacondas 10% 10%½ Grand Trunk III pref, 54%½ 55% Rio Tinto 82½ 81%%%„„ord. 25— 23ʃ/ Central Mining 181/½ 18ʃ½ Louisville 145½ 146 ½ Chartered 31— 36/ Miſſouri Kanſas 44%½% 435% De Beers 18˙½ 15˙% Qutario 55— 54½ Gaſtrand 56% 5¾ Southern Pacifte 134%% 188/ Geduld 3% 3˙% Union com. 198˙% 197— Goldfields 62f. 65/ Steels eom. 69˙% 68¼ Jagersfontein 6% 6˙%/] Tend.: feſt. Berliner Produktenbörſe. dem Einfluß der höheren Auslandsmeldungen und der Berichte über die anhaltende Dürre in Rußland ſetzte ſich die Aufwärtsbewegung in Brotgetreide fort, Vorwiegend waren Provinzfirmen als Käufer am Markte. Die Geſchäftstätigkeit, die anfangs ziemlich lebhaft war, ließ ſpäter nach er zurück. Hafer einen Preisſtand. uktenbörſe.) 75 8. 7. 8. Weizen per Juli 254.75 256.25 Mais per Juli—.——— „Sept. 228.50 229.75„ Aug.— „Olt. 226.25 227.75 5———.— —.———Rüböl per Juni—— Roggen per Juli 17.50 198.50„ Oktbr. 55.20 55.50 „Sept. 191.50 198.25„Dezbr. 55.50 55.60 „Okt. 191 25— Spiritus 70er loo———. Hafer per Juli 187.187 Weizenmehl 36— 36.— 5 174.— 175.— Roggenmehl 26.30 28.40 Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 8. Juni. Getreide narkt.(Telegramm.) 5 6 85 per 50 kg per 50 kg Weizen per Okt. 13 54 13 55 ſeſt 13 88 13 84 ſtetig „„ April 13 98 1394 132 12 Noggen per 15 10 30 10 31 feſt 1057 10 58 feſt Nür!! 55 Hafer per 55 767 768 feſt 772 778 ſtetig prit Mais per Jul. 785 186 ſtetig 780 7 90 ſtetig „„ Aug. 99 8 00 803 804 Kohlraps Augni 1485 14 45 ruhig 14 80 14 90 ſtramm 8. 9/0% ſtetig e — träge Biehmarkt tu Maunheim vom 7. Juni. Amtlicher Be⸗ Alters 72—0 M. 35 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige böchſten Schlachtwerthes 66—70 M.)mäßig genährte füngere u. aut genährte ältere 64—00., o) gering genährte 62—00 M. 894 Färſen (Rinder und Kühe): a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen, Rinder höchſten Schlachtwerthes 75—77., d) vollfleiſchige ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwerthes bis zu 7 Jahren 64—66., o) ältere ausgemäſtete Küne und wenig gut entwickelte füngere Kühe, Färſen und Rinder 60—70., d) mäßig genährte Kühe, Färſen u. Rinder 58—68., e) gering genährte Kübe, Färſen und Rinder 50—50 M. 317 Rälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Moſt) und veſte Saugkälber 90.00., d) mittlere Maſt⸗ u. gute Saugkälber 85—00., o) ge⸗ einge Saugkälber 80—00., 4) ältere gering genährte(Frsſſer) 00—00 M. 22 Schaſe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 75—00., o) ältere Maſthammel 70—00., e) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 65—00 M. 1314 Schweine: a) vollfleiſchige derfelneren Raſſen und deren Preuzungen im Alter bis zu 1¼ Jahren 69—00., d) fleiſchtge 68—00., o) gering entwickelte 67—00., d) Sauen und Gber 60—62 M. Es wurden bezahlt für das Stück: 00 Lupuspferde: 0000—0000., 101 Arbeitspferde: 300—1300., 130 Pferde zum Schlach⸗ ten: 50—180., 00o0 Zucht⸗ und Nutzvieh: 000—-000., 00 Stüct Maſtvieh: 00—00 Mk., o0 Milchkühe: 000—-000., 000 Ferkel: 00.00.—00.00., 8 Zlegen 12—25 Ml., 0 8 i ck⸗ lein:—0., 0 Lämmer: 00—00 M. Zuſammen 2851 Stück, Handel im allgemeinen mittelmäßig. **** Aberſeeiſche Schiffahrts⸗Celegramme. New⸗ork, 3. Juni.(Drahtbericht der Hamdurg⸗Amerika⸗ Linte.) Der Poſt⸗Dampfer„Preſident Lineoln“ iſt am 3. Juni, abends 7 Uhr, wohlbehalten hier angekommen. Mitgeteilt von der General⸗Agentur der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie, Walther u. v. Reckow, Mannheim, L 14, 19. Dampfer⸗Expeditionen des Norddeutſchen Aoyd in Bremen ab Bremerhaven vom 6. Juni bis 12. Junt 1909:„Kaiſer Wil helm der Große“ am 8. Juli nach New⸗ork über Southampfon⸗Cher⸗ bourg,„Hannnver“ am 10. Juni nach Baltimore und Galveſton, „Norderney“ am 11. Juni nach Kuba,„Zieten“ am 11. Juni nach Auſtralien.„George Wa ſhington“ am 12. Juni nach New⸗York über Southampton⸗Cherbourg,„Greifswald“ am 12. Juni nach Argentinien. *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Telezramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 8. Juni 1909. Proviſionsfreil 7 Ver⸗ Wir ſind als Selbſtrontrahenten„ ter Vorbehalt: un rT———... .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuftadt a.. H. 100— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 325 M. 310 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 52 7 Vorzugs⸗Aktien 97 Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 12⁵— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 18 zfr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 72— Bürgerbräu, Ludwigshafen— fſerb. Off Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 89 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft. Untertürkheim— 106 Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens— 115 Filterfabrik Enzinger, Worms— 163 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 74— Frankenthaler Keſſelſchmiede Sözfr— Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg alte Akten 161 159 5„ fünge 1 155 Herrenmühle vorm. Genz Heidelberg— 74zfr Kaudegveerg Terrain⸗A.⸗G., München 1283zfr 121zfr indes Eismaſchinen 188— Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigsh. 100%— Maſchinenfabrit Bruchſal. Schnabel& Henning— 312 Neckarſulmer Fahrradwerke— 142 Pacifie Phosphate Shares 20 19 Pfälziſche Mühlenwerte, Schifferſt adt 120— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 98 zfr 5 e Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 110— Rheiniſche Mannheim— 11⁴ Rheinmühlenwerke, Mannheim 180— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim—— Stahlwerk Mannheim 102 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 125⁵ 12⁴ Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine M.— M. 155 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 116— Unionbrauerei Karlsruhe 62— Vita Lebensperſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 410 1 Raſtatt— 90 Waldhof, Bahngeſellſchaft 103 zfi 8 Immobiliengeſellſchaft— 125 zfr Zuckerfabrik Frankenthal 285— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales. Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redaktionellen Teil J..: Richard Schönfelder. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. ———— w—p— ĩ¶———jppj—̃j̃ꝙ—j᷑——̃ß.. SARG—— Ferſin, S. 2 flitterstr. Wien-Paris GEGEN DIE UEBLEN FOLEEN 8ITZENHDERLEBENSMWEIS nehmen Sie zeitweiss morgens ein Glas voll Hunpadi Janos (Saxlehner's natürliches Bitterwasser). 5248 Berner— 2N.. N. Kuraret. Prosp. gratls, bSane * 2 2 0 f Grimmi-Alp sge) Ldne anle,ee — 22 Mannheim, 8. Juni General⸗Anzeiger. (Abendblatt.) 7. Seite. 32—— Vereinsnachrichten. »Stenographen⸗Verein Stolze⸗Schrey, Mannheim. Am Mitt⸗ woch hielt der Verein in ſeinem Vereinslokal„Reſtaurant zum Roſengarten“ ſeine diesjährige Generalverſam mlung ab. Der durch Herrn Heinr. Wellenreuther erſtattete Jahres⸗ bericht zeigte uns ein Bild außerordentlich reger Vereinstätig⸗ keit. Die Mitgliederzahl iſt auf 275 angewachſen. Die Uebungs⸗ abende, ſowie Anfängerkurſe wieſen regelmäßig eine ſehr ſtarke zeteiligung auf, ſodaß die Einrichtung weiterer Uebungsabende erforderlich wurde. Es wird zur Zeit an jedem Wochentage mit Ausnahme von Samstag in mehreren Abteilungen geübt. Infolge⸗ deſſen hat ſich auch die Leiſtungsfähigkeit der Mitglieder im ver⸗ floſſenen Vereinsjahr bedeutend gehoben und konnten bei Bundes⸗ und Bezirkswettſchreiben eine große Anzahl Preiſe errungen werden. Der von Herrn Otto Schneider erſtattete Kaſſen⸗ bericht zeigte ebenfalls ein günſtiges Bild. In den Vorſtand wurden neu⸗ bezw. wiedergewählt: 1. Vorſitzender Reviſtons⸗ Sekretär Heinr. Klemann, Kl. Merzelſtraße 6, 2. Vorſitzender Fr. Gille, 1. Schriftführer, Aug. Homeher, 2. Schriftführer, Heinr. Wellenreuther, Kaſſierer Otto Schneider und Guſtav Bähr, Bibliothekare Guſtavb Lechner und Karl Gleich, Materialverwalter Eduard Diebold und Chr. Schuſter. *Militärverein. Die letzte Samstagſitzung des Militär⸗ vereins wird allen Teilnehmern ihres erhebenden Verlaufs wegen noch lange in Erinnerung bleiben. Ereignete ſich doch in derſel⸗ ben eine für die militäriſchen Vereine einzig daſtehende Feierlich⸗ keit, die niemand geahnt und jeden deshalb hocherfreulich erſchei⸗ nen mußte. Schon vor der Eröffnung der Tagung hatte ſich der hieſige franzöſiſche Konſul Herr Fradere⸗Niquet eingefunden, der ſich ſofort nach Eröffnung der zahlreichen Verſammlung vom Vorſitzenden Herrn Dr. Blum das Wort erbat zu folgender be⸗ deutſamer Anſprache: Sehr verehrter Herr Präſident! Meine Herren und liebe Kameraden! Mit großer Freude und tiefer Rührung ſah ich im Jahre 1906, dem erſten Jahre meiner Wirk⸗ ſamkeit in Mannheim, wie liebevoll die deutſchen Kriegsveteranen und militäriſchen Vereine das Grab meiner Landsleute pflegen, wie ſie am Allerſeelentag hinausziehen zum Friedhof und mit herrlichen Blumen das Andenken der gefallenen Franzoſen ehren! Mich, dem ehemaligen Soldaten und Mitkämpfer von Gravelotte, barkeit. Wie haben wir, Deutſcheß und Franzoſen Recht, unſere in jenen Kämpfen Gefallenen gemeinſam zu ehren! Ich meine, wir ehren dadurch unſer Vaterland, unſere Ideale, wir ehren unſere tapferen Soldaten, die für ihre Sache mit Heldenmut fielen und jetzt friedlich im Tode nebeneinander ſchlummern. Bei ihnen gibts keine Feindſchaft mehr; wie Freunde, wie Angehörige derſelben Familie ruhen ſie ſanft in derſelben Erde; dieſelben Blumen ſchmücken ihre Gräber! Jede Kampfluſt, jede Feindſchaft iſt ausgetilgt; überall reiner Friede! Beide haben ihre Pflicht gegenüber ihrem Vaterland getan und dafür wiſſen wir allen ihnen heißen Dank. Schreckliche Zeiten waren es für beide Na⸗ tionen, die Zeiten des Krieges, eine fürchterliche Geißel, für beide Teile gleich grauſam, und jetzt, wo alle Schrecken verſchwunden ſind, können wir wirklich nichts berſſeres tun, als derer in Liebe zu gedenken, die herausgeriſſen aus dem Schoße ihrer Familien, ihr junges Leben auf dem Felde der Ehre opferten und nicht wie wir die Segnungen des Friedens genießen können. Mögen dieſe bleiben! Mögen ſie wachſen! mögen wir für alle Zeiten von einem blutigen Kampfe verſchont bleiben! Mögen es nur ideale, für beide Teile gleich nützliche Kämpfe geben, Kämpfe, die Fortſchritt und Wohlſtand zu bringen vermögen.(Allſeitiges Bravo.) Heute, verehrte Kameraden, gereicht es mir zu großer Freude als Träger dieſer ſchönen Idee im Auftrage meines Vaterlandes vor Ihnen erſcheinen zu können und ſpeziell Ihnen herzlichen Dank für die Liebe abzuſtarten, die Sie unſern Toten jedes Jahr erwieſen ha⸗ ben! Wie gern hätte ich einem jeden von ihnen auch in äußerer Form dieſen Dank gezeigt! Mein Chef, S. E. Herr Pichon, Mini⸗ ſter des Auwärtigen, Frankreichs hat, meiner Anregung folgend, Ihrem verehrten Präſident mit einer für uns Franzoſen ehren⸗ vollen Auszeichnung bedacht. Herr Pichon hat Herrn Direktor Dr. Blum zum„Officier de'Inſtruction Publique“ ernannt. Mit Ihrer Erlaubnis, meine Herren, geſtatte ich mir nun die offizielle Ueberreichung der Ehrung ſeitens meines Vaterlandes vorzunehmen. Herr Präſident, verehrter Kamerad Dr. Blum! Im Namen des franzöſiſchen Volkes und des Präſidenten der franzöſiſchen Republik ernenne ich Sie zum„officier de'ordre national de'Inſtruction Republique“. Tragen Sie, bitte ich Sie ergebenſt, Herr Präſident, die franzöſiſche Auszeichnung als Andenken an jene für ihr Vaterland geſtorbenen in Mannheim ruhenden franzöſiſchen Soldaten, als Andenken und Liebesgruß der Angehörigen unſerer Toten, als einen Ausdruck des Dankes für Ihren und Ihrer Vereine pietätvolle Geſinnung. Es iſt mir eine Freude die Dekoration perſönlich an Ihre Bruſt zu heften und Ihnen, als erſter, herzlichſt zu gratulieren. Sie aber alle, meine Herren ſtimmen ſie mit mir ein:„Unſer verehrter Herr Präſident Dr. Blum, officier de 1 Inſtruction Republique“ Hur⸗ rah! Nachdem der Konſul unter dem jubelnden Beifall der Kame⸗ raden den Gauporſitzenden mit der Dekoration geſchmückt hatte, antwortete tief gerührt derſelbe in franzöſiſcher Sprache. Er dankte für die ihm gewordene Auszeichnung, die nicht nur ihm, ſondern den Mitgliedern aller militäriſchen Vereine gelte. Nur ſeine Pflicht tue der Militärvereinsverband, wenn er das Anden⸗ ken an jene Zeiten und Männer erhalte und auf die junge Gene⸗ ration fortpflanze. Der 2. Vorſ. Herr Ulm ſprach den Dank der Kameraden für das Vaterland des Herrn Konſuls aus und ſchloß mit einem Hoch auf dasſelbe. Erſt jetzt konnte in die Tagesord⸗ nung eingetreten werden, die der 1. Vorſitzende mit einem ſehr lehrreichen Vortrage über die Entwicklung der allgemeinen Wehr⸗ pflicht eröffnete. Auch der franzöſiſche Gaſt folgte den ſehr inte⸗ reſſanten Ausführungen mit geſpannter Aufmerkſamkeit. Ge⸗ ſangsabteilung, die beiden Soliſten Nikolai und Winkler und all⸗ gemeine Lieder wechſelten dann ab. Und mit dem gehobenen Ge⸗ fühl, einen außerordentlich ſchönen und feierlichen Abend verlebt zu haben, trennte ſich um 12 Uhr die Verſammlung. * Turnverein. Die am 5. ds. im kleinen Turnſaal unter Leitung des Vorſitzenden Kermas abgehaltene zahlreich be⸗ ſuchte Generalverſammlung nahm mit regem Intereſſe die div. Jahresberichte entgegen, die wieder ein erfreuliches Bild turneriſcher Tätigkeit ſämtlicher Abteilungen boten. Die geſunde Entwicklung des Vereins beweiſt auch die Zunahme der Mitglie⸗ derzahl um zirka 140. Dem Geſamtvorſtand und dem Kaſſierer wurden für die muſtergiltige Verwaltung gedankt und die Vor⸗ ſtandswahl hierauf durch Zuruf vorgenommen, welche nur kleine Aenderungen ergab. Neu gewählt wurden als 3. Kaſſen⸗ und Schriftwart H. Noll und A. Rück und als Vertreter der beiden Männerabteilungen K. Rück und Amtsrichter Dr. Wolfhard. Um den Spielbetrieb noch mehr zu fördern, wurde die Pachtung eines bei Seckenheim ideal am Walde gelegenen Platzes beſchloſſen und mit lebhafter Freude vernommen, daß aus den Kreiſen der Mitglieder zu den nicht geringen Koſten ein freiwilliger Zuſchuß geſichert ſei. Vielleicht tragen dieſe Zeilen zu weiterer Förderung bei. Nach Ausloſung von 10 Anteilſcheinen wurde wegen vor⸗ gerückter Zeit der Punkt„Kreisturnfeſt Heidelberg“ vertagt und mit dem begeiſterten Gelöbnis, auch fernerhin für die gedeihliche Entwicklung des älteſten der hieſigen Turnvereine einzutreten, die anregende Verſammlung geſchloſſen. deutung dieſes Produktes. erfaßt, ſo oft ich an dieſe ſchöne Geſinnung denke, eine tiefe Dank⸗ — hat der coffeinfreie„Kaffee Hag“ auf allen Ausſtellungen erhalten, auf denen er bis jetzt vertreten war, und dies iſt der beſte Beweis 958 für die hervorragenden Eigenſchaften und die hygieniſche Be⸗ 55 „Kaffee Hag“ hat ſich in überraſchend kurzer Zeit die Gunſt des kaffeetrinkenden Publikums erworben und wird ſeitens der Arzte als abſolut unſchädliches Familien⸗ getränk empfohlen. Dabei bietet der„Kaffee Hag“ vollen Ge⸗ ſchmack und volles Aroma und iſt in allen beſſeren Geſchäften der Branche in ½ Pfund⸗Paketen von 60 Pfg. an erhältlich. — 75 Mheinſchiffabrt 2 0 Nachſtehende Bekanntmachung bringen wir zur Keunt⸗ nis der Schiffahrtsintereſſenten. 12⁵8 Mannheim, den 7. Juni 1909. Gr. Rheinbauinſpektion. Siebert. Bekauutmachung für die Nheinſchifahrt. Die Schiffahrttreibenden werden hierdurch benachrich⸗ tigt, daß das Weſtfäliſche Pionier⸗Bataillon Nr. 7 am 15. Juni d. J. auf dem Rhein zwiſchen Merkenich und Wiesdorf Brückenbauübungen abhalten wird, wobei der Strom in ſei⸗ ner ganzenBreite überbrückt werden ſoll. Hierdurch wird eine Unterbrechung der Schiffahrt auf etwa 2 Stunden in der Zeit von 10 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags erfor⸗ derlich werden. Flößen iſt die Durchfahrung der Stromſtrecke an dieſem Tage von 8 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags eee Für die Schiffe iſt die Brücke mit Durchläſſen verſehen. Während der Dauer des Brückenſchlags werden etwa 3 km oberhalb der Uebungsſtelle Wahrſchauer ausgeſtellt und außerdem 1000 mober⸗ und 500 m unterhalb der Brücke Wachtpontons feſtgelegt werden. Die Schiffsführer haben auf den Zuruf der Wahr⸗ ſchauer, welche mit Flaggen ausgerüſtet find, die bei An⸗ näherung eines Fahrzeuges geſchwenkt werden, genau zu achten und den Weiſungen der Wachtpontons olge zu geben. Eine von den Wachtpontons aufgezogene blau⸗weiße Flagge gilt als Zeichen, daß die Brückenſtelle von den Schifſen nicht durchfahren werden darf. Nach Oeffnen des Durchlaſſes iſt den Schiffen das Durchfahren der Ponton⸗ brücke erſt geſtattet, wenn auf der letzteren die für die Durchfahrt durch die Rheinſchiffbrücken vorgeſchriebenen Flaggenzeichen gegeben werden. Coblenz, den 2. Juni 1909. Der Ober⸗Präſident der Rheinprovinz, Chef der Rheinſtrombau⸗Verwaltung. Im Auftrage Mo m m. Bekanntmachung. Die ungerechtfertigten Schul⸗ verſäumniſſe betr. Nr. 16164. Durch§ 4 des Geſetzes über den Elementar⸗ unterricht vom 13. Mai 1892 wird beſtimmt, daß wegen un⸗ gerechtfertigter Schulverſäumnis eines Kindes gegen Eltern oder deren Stellvertreter§ 71 des Polizeiſtrafgeſetzbuches vom 31. Oktober 1863 zur Anwendung kommt, ſofern die vom Bürgermeiſteramt wiederholt erkannten Gelodſtrafen fruchtlos geblieben ſind. 32537 § 71 des Polizeiſtrafgeſetzbuches lautet: „Mit Haft bis zu 3 Tagen oder an Geld bis zu 20 Mk. werden Eltern oder Pflegeeltern, Vormünder, Dienſt⸗ und Lehrherrn geſtraft, welche ohne genügende Ent⸗ ſchuldigung unterlaſſen, ihre ſchulpflichtigen Kinder, Pflegekinder, Mündel, Dienſtboten und Lehrlinge zum Schulbeſuch anzuhalten, wenn ſie ſolcher ſchuld⸗ baren Verſäumniſſe wiederholt mit Geldſtrafen belegt worden ſind.“ Zugleich wird darauf aufmerkſam gemacht, daß nach § 18 der Schulordnung vom 27/. Februar 1894 die Verwen⸗ dung der Kinder zu gewöhnlichen häuslichen oder gewerb⸗ lichen Geſchäften nicht als genügender Entſchuldigungs⸗ grund betrachtet werden darf. Mannheim, den 7. Juni 1909. Das Volksſchulrektorat: Dr. Sickinger. Umgrabung u. Wieder⸗ belegung älterer Fried⸗ hofteile betr. Nr. 22349 1. Im hieſigen ſtädtiſchen Hauptfriedhof ge⸗ langen im laufenden Jahre vom 3. Teil die., 8. und 9. Sektion, enthaltend die Grä⸗ ber der in der Zeit vom 23. Juli 1878 bis 16. Juni 1881 verſtorbenen Kinder und der in der Zeit vom 10. Septem⸗ ber 1878 bis 21. April 1881 verſtorbenen Erwachſenen zur Umgrabung und Wiederver⸗ wendung als Begräbnis⸗ ſtätten. 32535 Wünſchen Beteiligte, daß ein in dieſen Abteilungen gelegenes Grab übergangen werde, ſo iſt dies bis läng⸗ ſtens zum 1. Auguſt 1909 beim ſtädtiſchen Friedhofs⸗ ſekretariat— Kaufhaus, 2. Stock, Zimmer Nr. 51— an⸗ zumelden und hierfür die vorgeſchriebene Verſcho⸗ nungstaxe, die für ein Kin⸗ dergrab Mk. 15.— und für das Grab eines Erwachſenen Mk. 25.— beträgt, an die ſtädtiſche Friedhofkaſſe zu be⸗ zahlen. An die Angehörigen von Verſtorbenen, auf deren Grä⸗ bern in den oben bezeichne⸗ ten Abteilungen Monumente ſich befinden, ergeht gleich⸗ zeitig dielufforderung, eben⸗ falls binnen oben bezeichne⸗ ter Friſt das Monument zu entfernen, falls ſie nicht die Erhaltung desſelben und Uebergehung des Grabes durch Zählung der oben be⸗ zeichneten Taxen veranlaſſen wollen. Nach Ablauf dieſer Friſt wird die Friedhofkommiſſion über die nicht vom Grabe weggebrachten Monumente geeignete Verfügung treffen. Mannheim, 1. Juni 1909. Friedhofkommiſſion: Dir. Finter. Zwangs⸗Nerſteigerung. Mittwoch, den 9. Inni 1909, nachmittags 2 Uhr werde ich in Ladenburg mit Zuſammenkunft am Rat⸗ hauſe gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffen verſteigern: 1 Pferd, 1 Hobelbank und Möbel. Mannheim, 8. Juni 1909. Brehme, Gerichtsvollzieber. Bekauntmachung. tlich 6522 er. Bekauntmachung. Die Brückenwage Schwet⸗ zingerſtadt wird wegen Repa⸗ ratur auf die Dauer von ca. 10 Tagen vom 14. d. Mts. ab außer Betrieb geſetzt. 32540 Mannheim, 5. Juni 1909. Städtiſches Maſchinenamt. Belauntmachung. Die Krankenanſtalt dahier bedarf pro II. Halbjahr 1909 Backwaren: ca. 4000 Kilo Weißbrötchen (Waſſerbrötchen) à 190 Gramm ca. 6000 Ko. Milchbrot à 80 Gramm, ca. 4000 Ko. Milchbrot à 55 Gramm, deren Lieferung im Submiſ⸗ ſionswege werden oll. Angebote hierauf wollen bis Mittwoch, den 16. Juni 1909, vormittags 10 Uhr mit entſprechender Aufſchrift verſehen auf dem Bureau der Krankenhausverwaltung R5, 1 eingereicht werden. Die Lieferungsbedingungen liegen inzwiſchen auf ge⸗ naunntem Bureau zur Ein⸗ ſicht offen. Die bezeichneten Gegen⸗ ſtände ſind von den Lieferan⸗ ten in der Krankenanſtalt oder deren Filialen zu über⸗ geben. Die Angebote haben in der Art zu erfolgen, daß bei den einzelnen Gattungen a] Weiß⸗(Waſſer)⸗Brötchen, b) Milchbrot der für die ganze Lieferungs⸗ zeit zu fordernde Preis per ein Kilo in Buchſtaben be⸗ ſtimmt ausgedrückt iſt. Außerdem iſt für die ganze Lieferungszeit an der jewei⸗ ligen Monatsrechnung ein Rabatt, in Prozenten ange⸗ geben, zu gewähren. Angebote, die nicht unſeren Bedingungen entſprechen, werden nicht berückſichtigt. Die auf vorgenannte Lie⸗ ferung eingereichten Offerten treten erſt nach Umlauf von 14 Tagen, vom Tage der Submiſſionseröffnung an ge⸗ rechnet, uns gegenüber außer aft. 32592 Mannheim, 3. Juni 1909. Kraukenhaus⸗Kommiſſion: v. Hollander. Sonner, Dekaunkmachung. Die Krankenanſtalt dahier bedarf pro II. Halbjahr 1909 Backwaren: ca. 15000 Ko. Schwarzbrot J. Sorte à 1 Ko. deren Lieferung im Submiſ⸗ ſtonswege 9 8 8 werden ſoll. Angebote hierauf wollen bis Mittwoch, den 16. Juni 1909, vormittags 10 Uhr mit entſprechender Aufſchrift verſehen auf dem Bureau der Krankenhausverwaltung Rö, 1 eingereicht werden. Die Lieferungsbedingungen liegen inzwiſchen auf ge⸗ nanntem Bureau zur Ein⸗ ſicht offen. Die bezeichneten Gegen⸗ ſtände ſind von den Lieferan⸗ ten in der Krankenanſtalt oder deren Filtalen zu über⸗ geben. Das Angebot hat derart zu erfolgen, daß der für die ganze Lieferungszeit zu for⸗ dernde Preis per ein Kilo in Buchſtaben beſtimmt aus⸗ gedrückt iſt. Außerdem iſt für die ganze Lieferungszeit an der jewei⸗ ligen Monatsrechnung ein Rabatt, in Prozenten ange⸗ geben, zu gewähren. Augebote, die nicht unſeren Bedingungen entſprechen, werden nicht berückſichtigt. Die auf vorgenannte Lie⸗ ferung eingereichten Offerten treten erſt nach Umlauf von 14 Tagen, vom Tage der Submiſſionseröffnung an ge⸗ rechnet, uns gegenüber außer Kraft. 32533 Mannheim, 3. Juni 1909. Krankenhaus⸗Kommiſſion: v. Hollander. Sonner. Bekanntmachung. Die Krankenanſtalt dahier bedarf pro II. Halbjahr 1909 1. Maſtochſeufleiſch oder prima Rindfleiſch: 9000 Ko.(in ein viertel oder halben Tieren zu liefern). 2. Leber: Ko. 3. Kalbfleiſch: ca. 5000 Ko. 4. Schweinefleiſch: ca. 1300 Ko. 5. Dürrfleiſch: ca. 300 Ko. 6. Wurſtwaren u. Schinken: ca. 25 000 Portionen. Feruer: Die Filiale im Spital für ca. ca. 20 Lungenkranke bedarf pro II. Halbfahr 1909: 1. Backwaren: ca. 1800 Ko. Schwarzbrot IJ. Sorte à 1 Ko. ca. 2000 Ko. Milchbrot à 55 Gramm. 2. Maſtochſeufleiſch oder prima Ninbfleiſch: ca. 3500 Ko. 3. Leber: Ko. 4. Kalbfleiſch: ca. 600 Ko. 5. Schweinefleiſch: ca. 500 Ko. 6. Dürrfleiſch: ca. 150 Ko. 7. Wurſtwaren u. Schinken: ca. 19 000 Portionen. deren Lieferung im Submiſ⸗ ſionswege werden ca. 100 Angebote hierauf wollen bis Mittwoch, den 10. Juni 1909, vormittags 10 Uhr mit entſprechender Aufſchrift 1 eingereicht werdeu. Die Lieferungsbedingungen liegen inzwiſchen auf ge⸗ nanntem Bureau zur Ein⸗ ſicht offen, es wird jedoch jetzt ſchon bemerkt, daß 1. die Angebote auf Lieſerung von Maſtochſenfleiſch bezw. Ja, Rindfleiſch, Kalbfleiſch, Schweinefleiſch, Leber nach einem zu bewilligenden Rabatt an dem jewetligen Ladenpreis zu richten ſind; 2. daß die Preiſe für Schin⸗ ken, Wurſtwaren u. dgl. für die ganze Lieferungs⸗ zeit feſt normiert werden; 3. daß die bezeichneten Gegen⸗ ſtände von den Lieferanten in der Krankenanſtalt oder dexen. Filialen geben ſind; 2 4. das Kalbfleiſch iſt auf Ver⸗ langen auch in ganzen oder halben Tieren nach dem ortsüblichen Gewicht von mindeſtens 30 Ko. pro Tier, jedoch ohne Kopf zu liefern. Bei den Backwaren haben die Angebote in der Art zu erfolgen, daß bei den einzel⸗ nen Gattungen à) fitr Schwarzbrot JI. Sorte, b) Milchbrot, der für die ganze Lieferungs⸗ zeit zu fordernde Preis per ein Kilo in Buchſtaben be⸗ ſtimmt ausgedrückt iſt. Außerdem iſt ſowohl bei dem Schwarzbrot als auch den Weißwaren für die ganze Lieferungszeit an der jewei⸗ ligen Monatsrechnung ein Rabatt, in Prozenten ange⸗ geben, zu gewähren und be⸗ halten wir uns gleichzeitig vor, dieſe Lieferung ganz ober getrennt zu vergeben. Ferner behalten wir uns vor, die Bedürfniſſe der Krankenanſtalt ſowie der Filiale„Spital für Lungen⸗ kranke“ zuſammen oder ge⸗ trennt zu vergeben. Auf Verlangen iſt das Fleiſch für letztere Anſtalt ebenfalls in ganzen, halben oder viertel Tieren zu liefern. 32531 Angebote, die nicht unſeren Bedingungen entſprechen, werden nicht berückſichtigt. Die auf vorgenaunte Lie⸗ ferung eingereichten Offerten treten erſt nach Umlauf von 14 Tagen, vom Tage der Submiſſtonseröffnung an ge⸗ rechnet, uns gegenüber außer Kraft. Mannheim, 3. Juni 1909. Krankenhaus⸗Kommiſſion: v. Hollander. Sonner. Bekanntmachung. ‚ Geldeinzug für die fſtädt. Waſſer⸗„ Gas⸗ und Elektrizitäts⸗ werke betreffend. Wir möchten unſere verehrl. Konſumenten darauf hinwei⸗ ſen, daß außer unſeren mit der Mütze mit Stadtwappen verſehenen Erhebern nie⸗ mand berechtigt iſt, für die Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizi⸗ tätswerke Geld einzuziehen und daß dieſe Erheber ſelbſt ſtets eine Quittung, mit dem Stempel der Konſumverrech⸗ nung verſehen, zur Aushän⸗ digung an die Konſumenten im Beſitz haben. Die Gas⸗ automaten werden ebenfalls nur von dieſen Erhebern entleert und es haben dieſe Erheber auf Verlangen noch einen beſonderen Ausweis vorzuzeigen; ſie ſind auch im Beſitze eines die Automaten des Bezirks mit Nummer, zu über⸗ verſehen auf dem Bureau der Kraukenhausverwaltung B5, Ableſungszeit u. a. auffüh⸗ renden Buches. Auch die die Gas⸗ und Waſſermeſſer, ſo⸗ wie die Elektrizitätszähler ableſeuden Bedienſteten tra⸗ gen Mützen mit dem Stadt⸗ wappen und ſind im Beſttze eines über Nummer und Ab⸗ leſungszeit der Meſſer bezw. Zähler auskunftgebenden Buches. 32527 Mannheim, 4. Juni 1909. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗„ Gas⸗ und Elektrizitätswerke: Pichler. Zwangg⸗Verſteigerung. Mittwoch, den 9. Juni 190g, nachmittags 2 Uhr werde ich in Q 4, 5 hier ge⸗ gen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 11 Revolver mit ſcha Patronen, 1 Opernglas, Jelektriſche Lampe, 1 Pferd, Stoff zu Bettüberzügen u. Möbel jeder Ark. 65²5 Maunheim, 8. Juni 1909. Marohke, Gerichtsvollzieher, Akademieſtraße 13. Zwangöverſteigerung. Mittwoch, den 9. Juni 1909, vormittags 11½% Uhr werde ich in Seckenheim vor dem Rathauſe gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 1Kleiderſchrank(antik) und Sonſtiges. 10445 Maunheim, 8. Juni 1909. Günther, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Nerſteigeruug. Mittwoch, 9. Juni 1909, nachmittags 2 uUhr werde ich im Pfandlokale G ,5 dahier, gegen bare Jahlung tin Vollſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 6526 1 Kaſſenſchrank, 1 Aktenſchranf, 1. Schreibtiſch, 1 Vertiko, 2 Kla⸗ viere, darunter 1 mit automga⸗ tiſchem Betrieb, 2 Bohrmaſchinen, mit Hand und Fußbetrieb, 3 Schrauͤbſtöcke und 1 Ambos. Mannhelm, 8. Juni 1909. Happle, Gerichtsvollzieher Aachaue macht ein zartes, reines Geſicht, roſiges, jugendfriſches Ausſehen, weiße, ſammetweiche Haut unn bleuvend ſchöner Teint, 0900 Alles dies erzeugt die allein echte Skelknpft⸗Lltrmicſefe v. Bergmaun& Co. Wareten u St. 50 Pfg. in Mannheint: Engel⸗Apotheke, Neckarvorſtadt, Waldhof⸗Apotheke. Waldhof. Adler⸗Apothele, HK 7, 1. Stern⸗Apotheke, T 3, 1. 66543 Mohren⸗Apotheke, 0 2, 5. 15 Neckar⸗Apolh., C. Schütz, Langſir. 41 M. Oeltinger, Nfl, E 2, 2, Marklſtr. Merkur⸗Drogerie, Gontardplatz 2 Ludwiger Schütthelm, Hofdrog. 04. H. Geyer, Drog, Mitktelſir. 00 e Mittelftr. 59. ö A. Bieger, N 4, 13. Nit. Dörſam, Friſ., Bellſür. 8. J. Brunn Nfl., Hofl., O 10. Edm. Meurin, Germ⸗Drog, F1.8. Fritz Schneider, L 6, 6. 5 Jacob Weber, Friſ, Beilſtr 30. In Reckarau: Storchen⸗Apothele. A. Schmitt. Drog. 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Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, dass Gott der Allmächtige unsere innigst- geliebte Mutter, Grossmutter, Urgrossmutter, Schwie- germutter und Tante, Frau(112 Latharina Opfermann im Alter von 75 Jahren und 4 Monaten in die Ewig- keit abgerufen hat. ANNHEIM, 2. Juni 1909. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Mittwoch, morgens ii Uhr In Lampertheim statt. Cedes ee,e, uene. für Säuglinge vom 4. Monat ab und kcleine Rinder Ztärke krlelohtert 908 Zahnen, stärkt die Knochen, machk die Mfleh leichter verdaulich. Wird sehr gern genommen.“ Die Kinder gedeien dabel vorzüglich u. leiden niaht an Verdauungs⸗ störungen(Duromfall, Brechen), Zahnungsbeschwerden, Knochen⸗ Schwächs eio. Dose kk,.60. St 1 für Erwaclsene, jugendliche u. Schulkinder. Zur Ar 8 Hebung der Ernährüng, Widerskands- u. Leistungs- fähigkelt des Körpers. Fördert die Verdauung u. den Stoffweghsel, rogt den Appetit an, gibt Lebens- u. 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