IEernee. eeee n E ẽůͥùũq ñ—=— ⸗ů=ůᷓ̃m̃ eee — Badiſche Volkszeitung.) Badi Abonnement: 90 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..48 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. che der Stadt Mannheim und Umgebung. leueſte Anabhängige Tageszeitung. 0 richte 1 Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Maunheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ In ſera te: 5 nahmev. Druckarbeiten 841 Die Eolonel⸗Zelle. 25 Pg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus RNedaktion 36377 Auswärtige Inſerate 80„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Xarlsruhe. Verlags⸗ Schluß der Jaſeraten-Annahme für das Mittagsblatt Morgens 3 0 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. e —— Nr. 274. Donnerstag, 17. Juni 1909.(Abendblatt.) 5 7 Die hentige Abendausgabe umfaßt 12 Seiten. ———;—TK—BB—.—— Vor dem kritiſchen Punkt. (Von unſerem Berliner Bureau.) 5 Berlin, 16. Juni. Der Stein iſt nun im Rollen; aber wohin er ſchließlich gleiten wird, weiß mit einiger Sicherheit im Moment wohl kein Sterblicher zu künden. Fürſt Bülow hat in ſeiner heuti⸗ gen Rede, die kein Meiſterſtück war, die eigentlich nur zum Schluß Kraft und Färbung gewann, mit einem Unterton von Melancholie und Reſignation gemeint: noch ſei am Ende nicht alles verloren. Er gäbe jedenfalls die Hoffnung noch nicht auf, daß eine ehrbare Finanzreform, ſoll heißen: eine, die auch den Beſitz beſcheiden heranzieht, zuſtande komme. Dieſe Hoffnung wird hier und da auch in den Parteien ge⸗ teilt. Man hat ausgerechnet, daß bei vollbeſetztem Hauſe viel⸗ leicht doch eine Mehrheit von etwa 7 Stimmen für die Erb⸗ anfallſteuer ſich ergeben könnte. Bei dieſem Voranſchlag iſt man davon ausgegangen, daß die Sozialdemokratie für ſie votieren wird und daß auch bei den Konſervativen unterſchied⸗ liche von der neuen klevikal⸗konſervativen Mehrheit abſplittern werden. Aber ſeit Dienstag abend iſt die Rechnung im Grunde gegenſtandslos. Da haben die Sozialdemokraten Fraktionsſitzung gehalten— eine ſehr turbulente, ſehr leiden⸗ ſchaftliche Sitzung— und die Unentwegten, die gelehrigen Schüler des großen Propheten Karl Kautsky haben wieder einmal geſiegt. Und die Konſervativen haben um dieſelben Stunden getagt und obſchon als neuer Mittelsmann und Awokat des Friedens der Herzog von Ujeſt herbeigeeilt war — einer der Hauptgeldgeber der Partei, der allein bei den Wahlen von 1907 die Kleinigkeit von einer halben Million zunm Wahlfonds geſtiftet haben ſoll, für das Verharren auf der von den Heydebrand und Roeſicke gezogenen Linie— votiert. Selbſt bei den ſchwankenden Elementen, bei Frei⸗ konſervativen und wirtſchaftlicher Vereinigung iſt in den letzten Tagen ſichtlich die Abneigung gegen die Erbſchafts⸗ ſteuer und die ehemalige Blockkompanei gewachſen und ſo wird man immerhin gut tun, die Wehmutsträne im Auge zu zer⸗ drücken und behutſam die letzten Hoffnungen einzuſargen. Aber was dann? Fürſt Bülow hat heute— zum erſten Mal — von den Bedingungen geſprochen, unter denen ihm die Fortführung ſeines Amtes unmöglich ſein würde. Das ver⸗ ſtehen wir durchaus: denn ein Kanzler, der von Konſerva⸗ tiwen und Zentrum einen ſolchen Affront hinnähme und den Nacken unter das Joch beugte, das dieſe„neue Gemeinſchaft“ mit klugem Vorbedacht ihm errichtet, hätte alle Autorität ver⸗ boren. Nun wäre ja auch an eine Reichstags⸗Auf⸗ löſung zu denken und der Abgeordnete Baſſermann hat in ſeiner ganz vortrefflichen Rede— in Form, Aufbau und politiſchem Gedankengehalt der beſten, die er je gehalten— mit Recht betont, daß in ſolchem Falle das ganze liberale Bürgertum und die geſamte Intelligenz ſich hinter die Regie⸗ rung ſtellen würden. Aber Fürſt Bülow ſelbſt hat von der Auflöſung kein Wort geſagt und es ſieht nicht einmal ſo aus, als ob er überhaupt mit dem Gedanken ſpielte. Alſo noch⸗ maerls: was dann? Die Linke zeigt keine Neigung, die Sache von neuem auf die lange Bank ſchieben zu laſſen. Sie wird auf ſchnelle, auf Entſcheidung im Plenum ohne Kommiſſions⸗ beratung drängen. Dann werden die verbündeten Regie⸗ rungen ſich zu erklären haben. Vorläufig ſcheinen ſie über die weiteren Schritte weder beraten noch beſchloſſen zu haben. Das eine nur iſt ſicher, daß die Finanzminiſter der Mittel⸗ ſtaaten mit erheblichem Unwillen über die konſervativ⸗kleri⸗ kale Geſetzesmacherei nach Berlin gekommen ſind und mit dem Ausdruck ſolchen Unwillens auch vor dem Kanzler nicht zurückgehalten haben. Insbeſondere der bayeriſche Herr v. Pfaff ſoll recht kräftige Töne wider die unter Aſſiſtenz des Herrn Sydow beliebte Ausſchaltung des Bundesrats gefunden haben und dieſe Energie hat offenbar auch bei dem Herrn Reichskanzler Komplementärerſcheinungen ausgelöſt. Nur daß ſie, wie die Dinge liegen, beim Fürſten Bülow ſchwerlich ſich zum Auflöſungsentſchluß verdichten werden. Möglich wäre es ja— die Eventualität wird zur Zeit viel erörtert— daß die Regierung ſich vorläufig von der neuen Mehrheit die indirekten Steuern bewilligen ließe; dann die Seſſion ſchlöſſe und im Herbſt den Reſt von Beſitzſteuern nach⸗ zuholen verſuchte; dann mit der Abſicht aufzulöſen. Aber auch dies Auskunftsmittel wird von Zentrum und Konſerva⸗ tiven vorausſichtlich vereitelt werden. Sie brauchte ja nur in jede einzelne Vorlage die Beſtimmung aufzunehmen, daß die erſt zugleich mit dem Kotierungsſteuergeſetz und den anderen ſchönen Projekten der Rumpfkommiſſion in Kraft treten und auch der letzte Ausweg iſt verlegt. Wie man ſieht: zu Hoffnungen iſt nicht mehr viel Raum. Der Stein iſt im Rollen. Die nächſten Tage ſchon werden zeigen, wohin er fällt. ** Ueber den Eindruck der Rede Baſſermanns auf den Reichstag, — ſelbſt die„Köln. Volksztg.“ erklärte, wie erwähnt, daß er„beſſer ſprach als ſonſt“— ſchreibt die„Nat. Lib. Korreſp.“ in ihrem Paxlamentsbericht: Uebrigens hat der Herr Schatzſekretär aus ſeinem mißglückten Debut vom Vorwinter gelernt: er faßt ſich heute erheblich kürzer als damals und ſo bleibt noch Zeit für eine lange Rede des Abg. Baſſermann. Um das gleich vorwegzunehmen: eine ungemein eindrucksvolle, ganz vortreffliche Rede. Sie preßt den politiſchen Ge⸗ halt dieſer wirven Zeiten mit ihren Widerſprüchen, ihren kleinen Menſchlichkeiten und den großen hiſtoriſchen Problemen, die dahinter ſtehen, wunderbar überſichtlich zuſammen. Wer ſo ſpricht, ſieht die Dinge nicht nur von der Zinne der Partei. Der ſteht wirklich auf einer höheren Warte und bemüht ſich, ein objektives Bild zu geben, der Fragen und Sorgen, die in dieſen ernſten und gewichtigen Tagen auf die Seele des Patrioten einſtürmen. Herr Baſſermann verwahrt ſeine Partei zunächſt gegen den Vorwurf des Doktri⸗ narismus— ſie ſei zu Konzeſſionen auf den mannigfaltigſten Gebieten bereit geweſen, auch dazu, den agrariſchen Intereſſen und Bedürfniſſen weit entgegenzukommen— und rechtfertigt, wie wir das ſchon hier wiederholt getan haben, den Exodus aus der Kom⸗ miſſion und die Niederlegung der Berichterſtattung durch die Abgg. Weber und Fuhrmann. Dann ſpricht er von der Erbanfallſteuer. Wie ihre Popularität im Lande— auch in konſervativen Kreiſen— gewachſen ſei; wie von ſoleher Popularität ſelbſt gewiſſe Zentrums⸗ ſchichten nicht auszunehmen ſeien und wie vor wenigen Jahren noch Herr Groeber— jetzt der Heerrufer im Streit— ſich mit der ihm eigenen lebhaften Beredſamkeit für die Deſzendentenſteuer eingelegt habe. Folgt ein ſehr gründliches und ſachkundiges Kapitel über die Milchmädchenrechnung und die Geſchwindſteuern der neuen Mehrheit, insbeſondere die dem franzöſiſchen Abonnement nach⸗ ebildetie Kotierungsſteuer, die in ihrer Geſamßheit eine gegen die 9 rſte 9 Konſumenten, gegen Induſtrie und Arbeiterſchaft gerichtete anti⸗ ſoziale Politik darſtellten und eine Schädigung des politiſchen Gin⸗ fluſſes Deutſchlands in der Welt. Dieſe Politik ſei um deswillen ſo verderblich, weil ſie das Ginverſtändnis von Induſtrie und Land⸗ wirtſchaft, das in den letzten dreißig Jahren die ſtete Grundlage deutſcher Politit geweſen ſei, in Kampf und Fehde aufzulöſen drohe. Als Herr Baſſermann dann nochmals die Mittelſtandsfeindſchaft in dem Vorgehen der konſervativ⸗klerikalen Mehrheit betont, dies Ab⸗ wälzen der Laſten von ſich auf die kleinen und wirtſchaftlich ohne⸗ bin weniger Widerſtandsfähigen, begehren Rechte und Zentrum, die ſich getroffen fühlen, unwirſch auf. Das wiederholt ſich, obſchon Herr Baſſermann nach ſeiner Gewohnheit jede Schroffheit in der Form zu meiden weiß, noch ein paarmal. Aber der nationalliberale Führer läßt ſich dadurch nicht beirren. Mit feierlichem Ernſt weiſt er darauf hin, daß bei einer Reichstagsauflöſung das gantze liberale Bürgertum— auch die„Partei der Nichtwähler“— geſchloſſen hinter der Regierung ſtehen würde und daß— ſo faſſe er die heutige Kanzlerrede auf— die Regierung feſtbleiben würde und müſſe, baten die Sozialdemokratie fördernden und die deutſche Weltmacht ſchädigenden Reform könnte die Regierung des Fürſten Bülow ſich nimmermehr beugen. Die Rede Baſſermanns hat im Hauſe wie auf den Regierungsbänken tiefen Eindruck erweckt. Wie um ihn nicht au ſtören, vertagt man ſich unmittelbar nach ihr ſchon um die fünfte Stunde. *** Ein mäunlicher Entſchluß. Unter dieſer Ueberſchrift feiert die„Allgemeine Korreſpondenz“ die geſtrige Rede Bülows. Wir entnehmen dem Lobgeſang folgende Stellen: Ebenſo männlich wie der Entſchluß, lieber zurückzutreten, als ein ſchädliches Geſetz gutzuheißen, war die Abrechnung, die der Reichsbanzler mit den Konſervativen hielt. Er ſteht ihnem in der— 5 858 will a ihnen nicht ſklaviſch unterord nen. Fürſt Bülow hat mit Recht den Konſervatinen gegenüher he vorgehoben, daß die Freundſchaft für eine Partei vor den G. linien des Stantswohles Halt zu machen habe. Wollen ſie dieſez höchſte Geſetz für den leitenden Staatsmann nicht anerkennen, wollen gehen, ſo wird er das letztere tun und das deutſche Volk wird die Sübhne für den Uebermut, mit dem man den Kanzler ſtürzt, übernehmen. Der Reichskanzler hat den Konſervativen mit prophetiſchen Worken dieſes Volksgericht verkündet und die näch⸗ ſten Wahlen werden die Beſtätigung ſeiner Weisſagung ſeim, Hak der Reichslanzler ſeine konſervativen Gegner mit ruhigem Ernſte behandelt, ſo hat er das Zeutrum, das ſeit dem Spät⸗ herbſt 1906 ihn tödlich haßt einer ſauften Jronie gewürdigt, dis es an einer fſehr ſchmerzenden Stelle traf. Die meiſten Menſchen zkönten bekanntlich jeden Vorwurf beſſer ertragen, als den, daß ſie geſellſchaftlich unerzogen ſeien. Dieſen Vorwurf hat der Kanzler dem Zentrum gemacht, indem er den Herren dieſer Partei unter die Naſe rieb, daß ſie ihn ſeit den letzten Wahlen geſellſchaftlich boykottiert hätten. Er erteilte ihnen eine köſtliche Lektion in der Höflichkein durch die Bezulgnahme auf kultiviertere Nänder, wo man die poli⸗ faldeen und wirtſchaftlichen Gegenſätze nicht in die Sphäre des ge⸗ ſellſchaftlichen Verkehrs hinübergreifen läßt. Den verſchiedenen Zen⸗ trumsgrafen, die in den letzten Monaten in wenig adliger Weiſe den Reichskanzler verupglimpft und verdächtigt haben, dürfte dieſe Lektion bitterer ſchmecken, als wenn der Reichskanzler auf die ihm widerfahrenen Rüpeleien mit Grobheiten geantwortet hätte. 4 Höflich und doch entſchieden, das war der Grundton der Rede der richtige war, oder ob unſer Parlament einen Kanzler braucht, der im reichlichen Maße üher die Kraftworte des Zirkus Buſch ver⸗ fügt. Dann wird Fürſt Bülow eben gehen müſſen und dann wird ſeine heutige Rede ſein Schlvanenſang geweſen ſein. Vielleicht Seuilleton. Martin Greißf. (Zu ſeinem 70. Geburtstag 18. Juni 1909.) Von Dr. Marie Speyer in Luxemburg. „Virgilen hör' ich ſagen: „Was ehrt ihr die Toten? Hatten die „Doch ihren Lohn und Freude, da ſie lebten; „Und wenn ihr uns bewundert und verehrt, „So gebt auch den Lebendigen ihr Teil; „Mein Marmorbild iſt ſchon bekränzt genug, „Der grüne Zweig gehört dem Leben an.“ Taſſo I. 3. Wenn Goethe auf Augenblicke herniederſteigen könnte zu inem Volke, um mit ihm ſeine Gedenktage zu feiern, ſo würde cus der Ueberfülle der Kränze, die ihm dargebracht werden, heute einen friſchen vollen Zweig löſen, ihn Martin Greif zu reichen. Denn Martin Greif gehört zu denen, die leben. Wie alles triebkräftige, verheißungsvolle Leben, hat auch die Blume ſeiner Dichtung leiſe in der Stille ſich erſchloſſen. Als er 1868 ſeine erſte Liederſammlung in die Welt hinausſandte, ging ſie ziemlich achtlos vorüber, dreizehn Jahre ließ die zweite Auflage auf ſich warten. ) Zum 70. Geburtstage des Dichters erſchienen ſeine„Ge⸗ jammelten Werke“(4 Bände Preis 16 M. geb. 20.) in 2. Auf⸗ Lage, ſeine„Gedichte“(Preis M..—) in 8. Auflage und„Neue Nach und nach nur hat die zwingende Gewalt des unvergänglich Großen und Schönen, das in Greifs Dichtung ruht, ſich die Her⸗ zen ſeines Volkes erobert, und mit immer neuen Gaben warb der Dichter um die Anerkennung der ſtillen ſich allmählich mehrenden Gemeinde Verſtehender, die abſeits vom Tageslärm des rauſchen⸗ den Erfolges ſteht und doch die einzige Bürgſchaft eines dauernden Ueberganges in das Leben kommender Geſchlechter iſt. Mit der ſiebenten Auflage ſeiner„Gedichte“ 1903 ſchenkte er uns den Band ſeiner„Neuen Lieder und Mären“, die Jahre 1873—1900 um⸗ ſpannen ein reiches dramatiſches Schaffen:„Korfiz Uhlfeldt“ 1873,„Nero“ 1876,„Marino Falieri“ 1878,„Francesca da Ri⸗ mini“ 1878,„Liebe über alles“ 1878,„Prinz Eugen“ 1879,„Hans Sachs“ 1862—1894,„Heinrich der Löwe“ 1886,„Die Pfalz im Rhein“ 1887,„Konradin“ 1888,„Ludwig der Bayer“ 1891,„Ge⸗ neral Pork“ 1893,„Agnes Bernauer“ 1894—1900. Aus dem Müuchener Milieu iſt Martin Greif hervorgegan⸗ gen, aber ſeine Kunſt geht nicht in der Form auf. Im Drama folgt er Shakeſpeares und Otto Ludwigs Bahnen. Wohl liegt auf einzelnen Szenen ſeiner„Francesca“ ein Glanz hehrer klaſſi⸗ ſcher Schönheit, der an„Taſſo, und„Des Meeres und der Liebe Wellen“ gemahnt, und in ſeinem Hohenſtaufenzyklus kann man Spuren des kollektiviſtiſchen Ideendramas finden! Greifs Bedeu⸗ tung als Dramatiker liegt jedoch vor allem in ſeinen volkstüm⸗ lichen Schauſpielen, von denen neben dem vaterländiſchen„Ludwig der Baher“ ſeine„Agnes Bernauer“ das für ſein Schaffen be⸗ zeichnendſte iſt. Es bedeutet zugleich den Höhepunkt ſeiner dra⸗ matiſchen Kunſt; hier iſt Greif dem Ziele ſeines Strebens nahe gekommen, das Drama zu ſchaffen, das nicht nur wie„Taſſo“ und „Iphigenie“ in ſeiner ſtrengen Gedanken⸗ und Formſchönheit an einen engſten Kreis Auserwählter ſich wendet, ſondern eine Dichtung, die gleich der der Griechen und Shakeſpeares, von echt nationalem Geiſte ausgehend, von lyriſchem Hauche durchweht, Lieder und Mären“(Preis 4.) im Verlag von C. F. Amelang in Leipzig. 1 in ihrem tief menſchlichem Gehalte ſowohl dem Empfinden des Volzes etwas zu ſagen hat. In ſeinen Liedern offenbart ſich Martin Greifs Weſen wohl am urſprünglichſten. Lyrik iſt Gefühlsdichtung und als Lyriker wird Greif zu den wenigen wahrhaft Großen und Unſterblichen ſich oder an andern erlebt hat“, ſagt Wilhelm Koſch, dem wir die Auflage erſchienen bei C. F. Amelang, Leipzig 1909)„verdichtet er zunt Liede, wie das Volk ſeine eigenen Leiden und Freuden in rührenden Verſen beſingt. In die Jugend, nach flüchtet ſeine Muſe häufig und gern; am Herzen ſeiner Mutter, tung führt als auf das innigſte der Volksſeele verwandten Dichter neben Goethe nur den„größten unter den lebenden Jyrikern, Martin Greif“ an. Greif geht jedoch noch über das Volkslied nicht an Verfeinerung des Seelenlebens gewonnen haben, das menſchliche Empfinden ändert ſich wohl kaum, ſo doch gewiß an Berbachtungs⸗ und Ausdrucksfähigkeit der ſeeliſchen Regungen. er eine Welt des Herzens und weiß die leiſeſte Schwingung des Gemütes wiederklingen zu laſſen. Das unterſcheidet ihn von den Modernen: was bei ihnen in raffinierteſter Form Ueberreizbar⸗ keit der Nerven iſt, das iſt bei Greif Seele, zarteſte Empfindung in einfachſtem, wahrſtem Ausdruck. „Oſtentatiog kann keine Eigenſchaft eines echten Kunſtwerles alles Titanentum, alles imponierende Auftürmen zzyklopiſcher Bauſtücke, alles Verleugnen der Vorgänger und der Tradition, alles Propheten⸗ und Meſſiasſpielen, aller vorgegebene Sturm 7 der Heimat in den Armen der Braut verweilt er am liebſten.“ Und Ottos Böckel in ſeinem ſchönen Buche über die Pſychologie der Volksdich⸗ ſein“, hat Greif ſelbſt geſagt;„man wird einmal erkennen, daß Unter das Joch einer ſo antiſozialen, einſeitigen, in ihren Endreſul⸗ ſie ihn zwingen, ſich ihnen entweder zu unterwerfen oder zu des Kanzlers. Die nächſten Tage werden zeigen, ob dieſer Ton aſtherſch Gebildeten als auch dem naiven Gefüßle des ganzen gehören, weil er ein Genie des Gemütes iſt. Alles, was er in beſte Geſamtdarſtellung von Greifs Schaffen verdanken,(in 2. und auch über Goethe hinaus. Denn wenn wir ſeit Goethe aueh Und darin iſt Martin Greif unerreicht: in ſchlichteſter, knappſter und wahrſſer Form, in ein paar andeutenden Zeilen umſchließt 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 17. Junk. wird man dann die Grabſchrift„dieſes iſt ein agrariſcher Kanzler geweſen“ ſtreichen müſſen und ſtatt deſſen nach der heutigen Rede darauf ſetzen können„dieſes iſt ein aufrechter Mann geweſen“. Dieſe Aufſchrift dünkt uns ehrenvoller. ** K Die Konſervativen und die Kanzlerrede. Die„Konſerv. Korreſp.“ befaßt ſich in ausführlicher Weiſe mit der Kanzlerrede und der dadurch geſchaffenen politiſchen Situation. Als hauptſächlichſte Sätze des Artikels ſeien angeführt:„Faßt man den Eindruck der Kanzlerrede zuſammen, ſo vermißt man darin jedes Eingehen auf das doch auch in allen Stadien der Verhandlungen nicht immer einwandfreie Verholten der Regierung und vor allem jede Anerkennung für die Tätigkeit der Finanzkommiſſion, ins⸗ beſondere dafür, daß es in den letzten Wochen vor Pfingſten gelungen war, dieſe Tätigkeit der völligen Verſumpfung zu entreißen und friſch und erfolgreich zu geſtalten. Wie die leider durchaus tadelnde und nicht immer objektive Kritik des Kanzlers an einigen bürgerlichen Parteien, die ſicherlich nicht dazu angetan iſt, Gegenſätze auszugleichen, einigermaßen befremdet, ſo klingt dem feiner Zuhörenden aus der Rede vernehmlich genug das Beſtreben hervor, die gegenwärtige Situation zu einer Machtprobe zwiſchen der Regierung und den Parteien zu benutzen.“ Die„Konſerv. Korreſp.“ beſpricht dann auch die Rede des Schatzſekretärs und ſagt etwa:„Die Rede des Schatzſekretärs hat nach unſerer Anſicht auch nicht den Beweis geliefert, daß trotz manchen Eingehens auf die gegen die Erſatzſteuern vorgebrachten Bedenken doch alles aus dem Wege geräumt worden iſt, was bis jetzt gegen dieſe Steuern aus wohlbedachten Gründen vorgebracht worden iſt. Der Reichsſchatzſekretär hat ferner auch nicht anſcheinend die Mehrheit davon überzeugen können, daß durch die Erſatzſteuer⸗ vorlagen der Regierung der mobile Beſitz erſchöpfend und gerecht erfaßt wird, und ſo wird die Kommiſſion, in die ſicherlich auch dieſe Erſatzſteuervorlagen kommen, eifrig an Ergänzungen und Verbeſſerungen arbeiten müſſen. Sollte der eine oder andere Vorſchlag der Regierung ſich nach wie vor als unannehmbar erweiſen, ſo bieten die Beſchlüſſe der Finanzkommiſſion vollwertigen Erſatz.“ Soweit die„Konſerv. Korreſp.“ Man ſieht hieraus, daß es die Konſervativen auf die Machtprobe ankommen laſſen werden. Politische Uebersicht. Mauuheim, 17. Juni 1909 Der Kampf des Leipziger Aerzteverbandes. Der ſchon mitgeteilten Erklärung des Leipziger Aerzte⸗ verbandes gegen die„Nordd. Allgem. Ztg.“ iſt eine ausführ⸗ liche Begründung beigegeben, aus der wir einige Feſt⸗ ſtellungen abdrucken, welche geeignet ſind, die gegen die „Nordd. Allg. Ztg.“ erhobenen, ſchweren Vorwürfe zu er⸗ härten: „Die N. A..“ ſagt:„Unſere ſozialpolitiſche Geſetzgebung. ſoll dadurch lahmgelegt werden, daß die Aerzte dieſen Arbeitern die ihnen durch die Krankenkaſſen zugeſicherte ärztliche Verſorgung ver⸗ ſagen.“— Dieſe Behauptung iſt unzutreffend. In der„Erklärung“ iſt nur geſagt, daß äußerſten Falles die Aerzte ihre vertragliche Tätigkeit— natürlich unter Ausſchluß eines Vertragsbruches—= für die Krankenkaſſen, nicht aber die ärztliche Behandlung der Ver⸗ ſicherten einzuſtellen beabſichtigen. Vielmehr iſt im letzten Abſchnitt uunter Abſatz 3 ausdrücklich geſagt, daß ſie als„Privatpatienten“ behandelt werden ſollen. Die„N. A..“ ſagt:„Auch die Forderung konnte nicht berück⸗ ſichtigt werden, daß nur die Aergteorganiſationen zum Abſchluß von Verträgen mit den Kaſſen befugt ſein ſollen, nicht auch der einzelne Arzt.“— In Wirklichkeit iſt die ärztliche Organiſation von der Mitwirkung bei Regelung der kaſſenärztlichen Verhältniſſe in dem Entwurf zur R. V. O. gänzlich ausgeſchloſſen. Die„N. A..“ ſagt:„Für die Beilegung aller Zwiſtigkeiben ſind auf den ausdrücklichen Wunſch der Aerzte Schiedsinſtanzen borgeſehen.“— Dieſe Bemerkung iſt irreführend. Die Aergte ver⸗ kangen allerdings Schiedsinſtanzen, aber in der Art der ſchon jetzt beſtehenden und ausgezeichnet fungierenden Einrichtungen. 2 2. Am Schluſſe dieſer Feſtſtellungen wird geſagt:„Wer weiß, wie wenig Rückſicht die ärztlichen Wünſche und Forde⸗ rungen bei der Ausgeſtaltung der Krankenverſicherungsgeſetz⸗ gebung bisher ſtets gefunden haben, wird begreifen, daß der Aerzteſtand nicht gewillt iſt, ſeine Freiheit und ſein Selbſtbeſtimmungsrecht von Faktoren abhängig zu machen, zu denen er auf Grund ſeiner lang⸗ jährigen traurigen Erfahrungen k ein Vertrauen hat.“ Ein Notgeſetz zur Lex Trimborn. Wenn die Hinterbliebenen⸗Verſicherung nicht bis zum 1. Januar 1910 in Kraft tritt, ſo ſollen nach dem§ 15 des Zolltarifgeſetzes von da ab die Zinſen der angeſammelten Mehrerträge aus beſtimmten landwirtſchaftlichen Zöllen den einzelnen Invaliden⸗Verſicherungsanſtalten für ihre Witwen⸗ und Waiſenverſorgung nach Maßgabe der von ihnen im vorhergehenden Jahre aufgebrachten Verſicherungsbeiträge überwieſen werden. Dieſe Hinterbliebenen⸗Verſicherung iſt nun ein Beſtandteil der Reichsverſicherungs⸗Ordnung, welche jetzt der öffentlichen Kritik unterſtellt iſt. Daß ſie, die bisher dem Reichstag noch nicht zugegangen iſt, bis zum 1. Januar 1910 vom Reichstag verabſchiedet ſein ſollte, iſt bei der Weit⸗ ſchichtigkeit des Materials ausgeſchloſſen. Da nun aber die bisher angeſammelten Beträge von etwa 40 Millionen noch bei weitem für den gedachten Zweck nicht ausreichen, werden weder Regierung nock Reichstag dieſen Fonds ſchmälern laſſen wollen. Bei dieſer Sachlage wird denn auch ſchon für den Herbſt mit der Einbringung eines Notgeſetzes gerechnet, welches den§ 15 des Zolltarifs entſprechend ändert. Deutsches Reich. — Zu der Begegnung zwiſchen Kaiſer Wilhelm und dem Zaren erhält die offiziöſe„Wiener Allgemeine Zeitung“ von beſon⸗ derer Seite folgende Mitteilungen: Oeſterreich⸗Ungarn nimmt ſympathiſchen Anteil an einem Ereignis, welches die Erwärmung der deutſch⸗ruſſiſchen Be⸗ ziehungen zur Folge haben kann und auch deshalb für den Verbündeten des Deulſchen Reiches erfreulich iſt. Auch vom Geſichtspunkte der allgemeinen Politik würde eine ſolche Entwicklung in Wien als Fortſchritt im Sinne der Klärung der internationalen Lage gewürdigt werden. Die beſonderen Intereſſen Oeſterreich⸗ Ungarns können aber durch die Monarchenbegegnung in der Oſtſee kaum irgendwelche Förderung erfahren. Der unnatürliche Gegenſatz zwiſchen Oeſterreich⸗ Ungarn und Rußland iſt darauf zurückzuführen, daß man in Petersburg die Politik Oeſterreich⸗-Ungarns m i ß · verſtand, und daß man ihr fälſchlich eine feindſelige Tendenz gegen Rußland beimaß. Dieſe irrige Auffaſſung kann jedoch nicht durch eine Vermittlung von dritter Seite rektifiziert werden, ſondern nur durch eine in Petersburg ſelbſt erfolgende Ernüchterung, wenn die dortigen leitenden Perſönlichkeiten ihren Irrtum in der Beurtei⸗ lung der öſterreichiſch-ungariſchen Politik einſehen werden. — Dem dentſchen Gaſtwirtstag, der gegenwärtig in Köln tagt, liegt zur Reichsf inanzr eform eine Reſolution vor, in der es heißt: In Erwägung, daß die berechtigte An⸗ nahme beſteht, daß die Brauſteuervor lage der Reichs⸗ finanzkommiſſion im Reichstage auf Annahme rechnen kann, in der weiteren Erwägung, daß die Regierungsvorlage die Abwälzung dieſer Steuer auf die Konſumenten gewahrt wiſſen will, daß das Gaſtwirtsgewerbe aber außer Stande iſt, die enormen ihm durch die bevorſtehende Steuerreform entſtehen⸗ den Mehrkoſten zu tragen, da faſt ſein gröener Bedarf einer höheren Belaſtung unkerworfen werden ſoll, in endlicher Er⸗ wägung, daß vom Gaſtwirtsſtand alle erdenklichen Maß⸗ nahmen zur Abwendung oder Herabſetzung der Steuer ge⸗ troffen wurden, dieſe aber einen Erfolg leider nicht zeitigten, beſchließt der 36. Deutſche Gaſtwirtstag auf Grund der mit allen Gaſtwirtsverbänden gehaltenen Rückſprache, daß allen Kollegen aufgegeben wird, mit den Brauereien ihres Bezirks Verträge zu vereinbaren, nach welchen ein ſeſter Bierliefe⸗ rungspreis den Gaſtwirten, Händlern, Kantinen uſw. und ein feſter Mindeſtverkaufspreis den Gaſtwirten bei einem Mindeſtmaß feſtgelegt werden muß, wogegen ſich die Braue⸗ reien verpflichten müſſen, an Wirte, welche jene Preiſe unter⸗ bieten, kein Bier zu liefern. Es iſt weiter eine Vereinbarung zu treffen, daß alle Vergünſtigungen, Beihilfen, Rabatte und dergleichen an Wirte, Händler uſw. unterbleiben“. — Die Wallfahrt nach Krakau. Wie vorige, ſo hat auch dieſe Pfingſten eine politiſche Wallfahrt oberſchleſiſcher Polen nach Krakau ſtattgefunden. 3000 Mann beteiligten ſich daran und wurden wie Soldaten einquartiert. Die ſieben Klöſtere im Weichbild des polniſchen Roms gaben Unterkunft und zum Teil Verpflegung für zuſammen 2000 Mann; der Ober⸗ bürgermeiſter beherbergte in den Schulräumen 500 Perſonen, die(öſterreichiſche 1) Militärverwaltung ſoll 800 Strohſäcke zur Verfügung geſtellt haben. An den beiden Feſttagen wurden nun die Oberſchleſier, deren Heimat ſeit 1159 von dem ehemaligen Polenreich gelöſt iſt, mit leidenſchaftlichen Anſprachen zu Ehren ihres demnach rein imaginären„pol⸗ niſchen Vaterlandes“ bearbeitet. Ein Krakauer empfahl an⸗ gelegentlich einen neuen Schulſtreik, ein anderer machte den weißen Adler, deſſen Feſſeln ſchon gelockert ſeien, gegen„die ſchwarze Beſtie“ mobil und erinnerte an die Prophezeihung, wonach Polen von den Türken wieder hergeſtellt werden würde, und zwar, wenn in Deutſchland ein Kaiſer regiere, deſſen linke Hand gelähmt ſei. Der jetzige deutſche Kaiſer ſei in der linken Hand tatſächlich gelähmt. Man dürfe auch aus dieſem Umſtand hoffen, daß die Stunde der Wieder⸗ errichtung des Polenreiches nicht mehr fern ſei.„Wie lange“, ſo kragt die„Voſſ. Ztg.“ und wir fragen mit ihr,„wird die deutſche Reichsregierung dieſe Zuſtände noch überſehen? Frei⸗ lich iſt ſie wohl auch ihrerſeits der Ueberzeugung, daß den Polen gegenüber der öſterreichiſche Staat gar zu ohnmächtig geworden iſt, um den Verſuch noch wagen zu können, gegen die ſyſtematiſch betriebenen Umtriebe einzuſchreiten.“ Die deutſchen Reichsangehörigen aber, die an den politiſchen Kundgebungen in Krakau teilnahmen, üben ſie nicht Treu⸗ bruch und Verrat an ihrem Lande? Die von Jahr zu Jahr zunehmende Verbrüderung mit den Galiziern hat ja auch zu geheimen Organiſationen und Verabredungen wider das Deutſche Reich und zu einer fortgeſetzten Entfremdung unſerer noch unlängſt ſo zuverläſſig treuen„Waſſerpolacken“ in Schleſien geführt. Aber es ſind nicht die galiziſchen Polen, die die Anhänglichkeit und Treue der letzteren für Preußen untergraben haben. Dieſer Großtat rühmen ſich— und nachweisbar mit Recht— die Poſener Polen. Die Galizier vollenden nur einzuſtürzen, was die Poſener ſeit den 1870er Jahren in Oberſchleſien untergraben haben, zuerſt heimlich und nun mit aller Offenheit:— die Treue zum preußiſchen Staat und zum Deutſchen Reich! 50. Haubtverſammlung des Vereins Deutſcher Ingenieure. 1II. sh. Wiesbaden, 15. Juni. Die dritte Sitzung der 50. Hauptperſammlung der Vereins Deutſcher Ingenieure fand im Konzerthauſe der Liedertafel in Mainz ſtatt. Die Verſammlung beſchäftigte ſich zunächſt mit zwei Anträgen des Bayeriſchen Bezirksvereins: 1) auf Errichtung eines Verſicherungsdereines innerhalb des Vereins; 2) der Ver⸗ ein wolle ſich mit den maßgebenden Reichsbehörden, welche die ſtaatliche Penſionsverſicherung der Privatan⸗ geſtellten bearbeiten, in Verbindung ſetzen und auf dieſe ge⸗ ſetzgeberiſchen Arbeiten im Intereſſe des Ingenieurſtandes Ein⸗ fluß nehmen. Der Hauptverein wolle ferner bei der Prüfung der Frage über Errichtung eines Verſicherungsvereines innerhalb des Vereins deutſcher Ingenieure auf Grund des überſandten Materials die Vorteile und Nachteile einer Vereinskeſſe mit den⸗ jenigen der ſtaatlichen Beamtenverſicherung vergleichen und das Ergebnis ſeiner Beratungen den Bezirksvereinen vorlegen. Die Ankräge wurden abgelehnt bis auf den erſten Satz des Antrages 2. Der nächſte Punkt der Tagesordnung betraf die Vertretung des Vereins auf der Weltausſtellung in Brüſſel. Darüber re⸗ ferierte Baurat Herzberg(Berlin). Unter Betonung der Vorteile, die für das geſamte deutſche Induſtrieweſen, ſpeziell aber für den Verein durch dieſe Vertretung herausſpringen wftr⸗ den, empfahl er die Annahme des vom Vorſtandsrate geſtellten Antrages auf Bewilligung von 15 000 Mark zur Errichtung einer Geſchäftsſtelle auf der Weltausſtellung. Der Antrag wurde ange⸗ nommen.— Als Ort der nächſten Hauptverſammlung wurde auf Einladung des Weſtpreußiſchen Bezirksvereins Danzig ge⸗ wählt und im Anſchluß daran beſchloſſen, der Weltausſtellung in Brüſſel korporativ einen Beſuch abzuſtatten. Der Haushaltsplan für 1910 wurde in den Einnahmen mit 1400 000 Mark, in den Ausgaben mit 1352000 Mark genehmigt.— Darauf ſchloß der Vorſitzende gegen 1 Uhr mittags den geſchäftlichen Teil der Ver⸗ handlungen.— Nach kurzer Pauſe hörte die Verſammlung noch mehrere Vorträge. Profeſſor Dr. Prandte(Göttingen) ſpra chüber„Modell⸗ verſuche für die Zwecke der Luftſchiffahrt und Flugtech⸗ nik und die Göttinger Einrichtungen für ſolche Verſuche.“ Der Reduer gab eine eingehende Beſchreibung der Göttinger Einrich⸗ tungen, die nach den Plänen des Vortragenden von der Motor⸗ luftſchiffahrt⸗Studien⸗Geſellſchaft in Berlin errichtet worden ſind. Ein Schraubenventilator von zwei Meter Durchmeſſer ſetzt die Luft in einem ringartig geſchloſſenen Kanal von zwei mal zwei quadratiſchen Querſchnitt im Umlauf. Zwiſchen dem Ventilator und dem Verſuchskanal befinden ſich zur Beruhigung des Luft⸗ ſtromes verſchiedene Gleichrichtungs⸗ und Reguliervorrichtungen. Vier Leitporrichtungen beſorgen die Umlenkung des Luftſtromes und Drang nichts bedeutend war gegenüber der ſtillen, frommen, der in ſich und die Natur verſenkten ahnungsvollen Künſtlerſeele! Ueberblicken wir die Entwicklung, die unſere Literatur und beſon⸗ ders die Lyrik im XIX. Jahrhundert genommen hat, ſo finden wir, daß ſeit den Tagen der Romantik in allem Kampf und Streit der Schulen, über Uhland, Eichendorff, die Droſte. Mörike, die Schar der ſtillen Auserleſenen, wie Greif ſie einmal nennt, in ununterbrochener Reihenfolge in den Wolken ſich die Hände reicht, und daß Greif ſelbſt, als letztes Glied in der Kette, das heilige Erbe überleitet in kommende Zeiten. Den nachfolgenden Generationen werden ſie eine legio Fulminatrix ſcheinen; wir aber mögen Goethes Worten gedenken und„den Lebendigen ihr Teil geben“. Noch lebt Martin Greif, nicht bloß der Dichter, der wird es immerdar, ſondern auch der Menſch. Wie die meiſten wahrhaft Großen, ſo iſt auch er ein Einſamer. Wer ſich der Geſamtheit gibt, der verſäumt leicht den Augenblick, ans eigene Glück zu denken. Dem ganzen Volke liegt darum aber auch die Dankespflicht ob. Sie wird nicht in Feſt⸗ vppationen abgetragen, ſondern im Erfüllen der ſtummen Dichter⸗ mich verſtehen in meinem beſten Sein, in meinem er 55 Ein himmliſcher Vagabund. Nur wenige Monate trennen uns noch von dem Augenblick, in dem der berühmte Halleyſche Komet nach 75jähriger Abweſenheit wiederum aus dem Dunkel des Weltalls auftauchen und die geſpannte Aufmerkſamkeit aller Aſtronomen, bald aber auch, nachdem er dem bloßen Auge ſichtbar geworden, diejenige des großen Publikums auf ſich lenken wird. Es läßt ſich mit großer Genauigkeit beſtimmen, daß dieſer Komet, der ſich zurzeit ſchon in dem Raum zwiſchen den Bahnen des Masr und des Ju⸗ bpiters befindet, aber noch zu lichtſchwach iſt, um im Refraktor ge · ſehen zu werden, um das Jahresende der Erdbahn nahe kommen und im April 1910 die Sonnennähe erreichen wird. Zuerſt wird ihn, vielleiſtt ſchon im Juli oder Auguſt, die⸗ Himmelsphotographie entdecken, weil die lichtempfindliche Negatipplatte ein viel feineres Wahrnehmungsvermögen beſitzt, als das ſelbſt mit den ſchärfſten Fernrohren bewaffnete menſchliche Auge. Wen die aſtronomiſche Wiſſenſchaft von ſeiner Beobachtung die wichtigſten Anſchlüſſe über die noch ungelöſten Fragen der Kometenbeſchaffenheit erwartet, intereſſiert den Laien hauptſäch⸗ lich ſeine bisher in 17 Erſcheinungen beobachtete Wiederkehr. Zum erſten Male lenkte er im Jahre 12 vor Chriſti Geburt die Aufmerkſamkeit auf ſich. Gleich anderen Kometen war es ſein Los, bei ſeinem Wiederkommen jedesmal den Menſchen als Un⸗ glücksprophet zu gelten. Im Jahre 1456 wurden auf Befehl des Papſtes täglich die Mittagsglocken geläutet, um die von ihm an⸗ geblich angekündigte Türkengefahr abzuwenden, und auch bei ſeiner nächſten Wiederkehr im Reformationsseitalter erregte er in hielen Teilen Deutſchlands paniſchen Schrecken. Kepler no⸗ tterte 1607 zum erſten Male gnau ſeine Bahnelemente und machte es dadurch dem engliſchen Aſtronomen Halley, nach dem er ſeinen Namen hat, möglich, im Jahr 1862 aus der Periodizität der vor⸗ erwähnten Erſcheinungen ſeine Wiederkunft für das Jahr 1758 porauszuſagen, was genau eintraf. Auch im Jahre 1835 kehrte der Komet, deſſen Umlauf um die Sonne wegen des Einfluſſes der drei großen Planeten Jupiter, Uranus und Saturn Unregelmä⸗ ßigkeiten bis zu 500 Tagen erleiden kann, pünktlich wieder. Halleys Komet ſchweift auf ſeiner Reiſe um die Sonne weit über die Bahn des Neptuns, des fernſten der bisher bekannten großen Planeten, bis zu einem Sonnenabſtand von 5 Milliarden Kilometer, alſo in eine Gegend hinaus, hinter der die moderne Aſtronomie aus theoretiſchen Gründen noch zwei bisher nicht ge⸗ ſehene Planeten vermutet. Während er dort im Schneckentempo von nur 900 Metern in der Sekunde dahinſchleicht, ſteigt ſeine Eigengeſchwindigkeit in Sonnennähe auf 54 Kilometer in der Sekunde. Er wird vorausſichtlich im Sternbilde der Zwillinge ſichtbar werden, durch die Sternbilder der Fiſche umkehren und durch den Walfiſch wandernd, im Orion verſchwinden. O. K. Buntes Feuflleton. Cooks Vorläufer. Es iſt ein großer Irrtum, Thomas Cook, wie es gewöhnlich geſchieht, für den Begründer der Reiſe⸗ bureaus und erſten Veranſtalter von Geſellſchaftsreiſen zu halten. Dieſer Ruhm kommt vielmehr einem gewiſſen Ga⸗ lignani zu, der viele Jahre hindurch bei den reiſenden Eng⸗ ländern unter dem Namen„Miſter Meſſenger“ bekannt ge⸗ weſen iſt. Engländer eine unbändige Reiſeluſt, faſt als wollten ſie ſich für die lange Kontinentalſperre ſchadlos halten, aber die erſten, die ſich hinüberwagten, wußten ſo viel von Prellereien und Scherereien zu erzählen, daß ſie die anderen abſchreckten. Da erſchien 1816 in engliſchen Blättern folgende Anzeige: „Gentlemen und Ladies, die Europa zu bereiſen wünſchen, bietet der Gefertigte ſeine Dienſte an. Er hat die Einrichtung getroffen, daß gegen eine an ihn zu errichtende Pauſchalgebühr die Gentlemen und Ladies die von ihnen gewählten Touren ohne jede weitere Bezahlung durchreiſen können. Er trägt Sorge, daß die verehrlichen Reiſenden hin und zurück ſichere Fahrgelegenheiten, behagliches Unter⸗ kommen, vorzügliche Koſt und jede ſonſtige Bequemlichkeit finden. Die Paß⸗ und Zollformalitäten werden auf ſeine Veranlaſſung allerorts vollzogen, ohne daß die Gentlemen und Ladies, die die Beſorgung ihrer Reiſeangelegenheiten ihm anvertrauen, ſich durch die Sorge darum beläſtigen zu Nach der Niederwerfung Napoleons I. erfaßte die *. — 2 * 335 Mannheim, 17. Jumn. B. Seur. um je einen rechten Wintel. Der 30 Pferdekräfte ftarke Clektro motor, deſſen Umlaufzahl durch eine beſondere Schaltung im aus, wo auch alle Meßinſtrumente vereinigt ſind, geſteuert. Ein automatiſcher Regulator ſorgt dafür, daß der Ventilator beſtändig den gerade gewünſchten einſtellbaren Druck liefert. Zur Geſchwin⸗ digkeitsmeſſung dienen manometriſche Inſtrumente, die von außen auf jeden Punkt des Kanalquerſchnittes eingeſtellt werden können. Die Aufhängung der Modelle im Verſuchskanal erfolgt, um grö⸗ ßere Störungen der Luftſtrömungen zu vermeiden, durch dünne Drähte. Alle Waghebel uſw. befinden ſich außerhalb des Kanals. Zum Schluß betonte der Redner noch, daß die Fragen nach der Stabilität ſicher nur durch Verſuche an freifliegenden Modellen entſchieden werden könnten.— Ingenieur A. Heller(Berlin) ſwrach noch über„Fahrzeugmaſchinen für flüſſigen Brennſtoff“.— Damit hatte die Hauptverſammlung ihr Ende erreicht.— Nachmit⸗ tags fand eine Rheinfahrt der Teilnehmer und abends ein Gar⸗ * tenfeſt im Kurhauſe ſtatt. Evangeliſche Generalſynode. 3. Sitzung. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) Karlsruhe, 17. Juni. Präſident Weingärtner eröffnet 9 Uhr die Sitzung mit Gebet und gedenkt ſodann in ehrenden Worten der ſeit der letzten Tagung verſtorbenen Mitglieder der Synode. Es ſei eine lange Reihe verdienter Männer, die ſich in den Dienſt unſerer Landeskirche geſtellt und derſelben ihre Kraft geweiht. Zum ehrenden Andenken derſelben erheben ſich die Mitglieder von ihren Sitzen. Der Präſident teilt ſodann mit, daß er wohl im Auftrag der Synode gehandelt, wenn er dem Badiſchen Frauenverein zu ſeinem 50jährigen Jubiläum die Glückwünſche dargebracht habe. Einge⸗ gangen iſt eine Anzahl Petitionen, darunter ſolche als Unter⸗ ſtützung der Petition der kirchlich⸗liberalen Vereinigung, Abände⸗ rung des§ 61 der Kirchenverfaſſung betr., weiter eine ſolche von Baden, Gaggenau, Gernsbach um Errichtung einer evangeliſchen Diözeſe im Kreiſe Baden; weiter eine ſolche um Früherlegung des Ernte⸗ und Dankfeſtes und von verſchiedenen liberalen Vereini⸗ gungen, das Apoſtolicum betr. Decan Hauß erſtattet Bericht über die proviſoriſchen kirch⸗ lichen Geſetze, betr. die Bildung der evangeliſchen Kirchengemein⸗ den Achern, Reichenbuch, Waldhof, Furtwangen, Triberg, Rhei⸗ nau, Kenzingen⸗Herbolzheim und Wolfach. Der Antrag geht unter Anerkennung der treuen Fürſorge für die unſelbſtändigen Kirchen. genoſſenſchaften dahin, den proviſoriſchen Geſetzen ihre nachträg⸗ liche Zuſtimmung zu erteilen. Synodale Köhler tritt für Erhebung der Diasporagenoſſenſchaft Waldshut zur ſelbſtändigen Kirchengemeinde ein. Kirchenrat Bauer bringt den gleichen Wunſch für Gengen⸗ bach vor und Kammerer für Lauda, Rihm für Meersburg, Haſencelever für Breiſach, Hollenbach nochmals für Lauda. 7 Präſident des Oberkirchenrats, Geheimrat Helbing betont, daß man mit großer Behutſamkeit an dieſe Frage herangehen müſſe; die Zahl der Diasporas, die ſelbſtändig werden wollten, mehre ſich, man müſſe dabei auch mit dem Mangel an Geiſtlichen rechnen, wie auch mit der finanziellen Seite der Frage. Abg. Rohde ſpricht aus ſeinen Erfahrungen als Paſtora⸗ kionsgeiſtlicher in Waldkirch; er möchte die Kirchenbehörde er⸗ den nach Kräften Rechnung zu tragen. Abg. Holdermann befürwortet Vikariats in Wyhlen. 5 Nach kurzen Bemerkungen der Abgg. Nutzinger, Köhler wird dem Geſetzentwurf ſelbſt zugeſtimmt. Abg. Pfarrer v. S chöpfer berichtet über den Geſetzentwurf, die Dißceſen Mannheim und “beidelberg betr. Es handelt ſich dabei um Aufhebung des Dib⸗ Uii, ceſanverbandes Mannheim⸗Heidelberg und Bildung zwei beſon⸗ derer Diöceſen. Entſprechend dem Wachstum der beiden Städte und der eingemeindeten Orte ſei auch die Zahl der Religions⸗ klaſſen an den Volks⸗ und Mittelſchulen außerordentlich geſtiegen, ſo daß die Aufgabe, welche einem, zudem durch ſein eigenes Pfarr⸗ amt ſchon genugſam in Anſpruch genommenen Dekan erwachſe, eine ganz übermäßige ſei. Abg. v. Hollander tritt für den Entwurf ein und be⸗ merkt dazu, daß die Entwicklung in Mannheim dahin gehe, in kurzer Zeit einen beſonderen Dißceſanverband zu bilden. Jeden⸗ falls würde es auf der nächſten Synode wünſchenswert ſein, die politiſche Gemeinde Mannheim mit der Dibceſangemeinde zuſam⸗ men fallen zu laſſen. ee ee Die Abgg. Scherr, Schneider, Baſſermann treten dem Geſetzentwurf bei. 5 Abg. Rohde möchte den Gedanken anregen, ob es in großen 7 55 nicht beſſer ſei, in ſelbſtändige Gemeindeverkände zu zer⸗ egen. Geheimrat Helbing führt dem gegenüber aus, daß die ſoeben angeſchnittene Frage gewiß von Intereſſe ſei und auch von der Tagesordnung nicht ſo leicht abgeſetzt werde, doch heute ſollte von der Materie der Tagesordnung nicht abgegangen werde. Der Gedanke ſei nicht von der Hand zu weiſen, daß die großen Städte wie Mannheim, Karlsruhe, Pforzheim, beſſer für ſich einen Dib⸗ ceſanverband bilden würden. Nach kurzen weiteren Bemerkungen wird der Geſetzentwurf einſtimmig angenommen. Abg. Dr. Haſenclever berichtet über die Bitte des Ver⸗ eins für Frauenſtimmrecht betr. die Verleihung des kirchlichen Stimmrechts an Frauen. Die Wahlrechts⸗Bewegung unter den Frauen ſei eine mächtige geworden, ſo daß man ſich nicht zu wun⸗ dern brauche, wenn mit dieſer Frage auch einmal bei der Synode die Errichtung eines —— eeee eben genötigt ſind. John Antony Galignani, Paris, Rue ivoli.“ Der unternehmende Mann ſtieß anfangs auf Mißtrauen, aber als er das Verſprechen hielt, wurde ſein Haus bald der Mittelpunkt und der Verſammlungsort aller reiſenden Eng⸗ länder. Von hier aus gingen die Touriſtenkarawanen in die Schweiz, an den Rhein und nach Italien. Galignani verſah ſie mit Päſſen, gewechſeltem Geld, Karten, Anſichten und Beſchreibungen der Länder, die ſie durchziehen ſollten. Sprach⸗ und ortskundige Führer harrten ihrer, Quartiere und Relais waren bereit und auf den Tiſchen ſtanden Beefſteak, Cheſter und Portwein. Außer den gewöhnlichen„Geſellſchaftstouren“ veranſtaltete er auch„Gelegenheitstouren“ zu einem Forellen⸗ chen am Rhein, einer Fuchsjagd in Thüringen, zum Härings⸗ fang in Holland, zum Karneval in Rom uſw. So wurde er als„Mr. Meſſenger“ populär und als er in der Silveſter⸗ nacht 1874 ſtarb, wurde er von vielen ſeiner Landsleute auf- 8 Verhältnis 1 zu 4 ſtetig veränderlich iſt, wird vom Arbeitsraume mutigen, Wünſchen nach Erhebung zu ſelbſtändigen Kirchengemein⸗ ſchäftsſtelle in Mannheim, P 6, 4 begrüßt. Zum Gau⸗ Staatsminiſter Frhr. v. D denen, der Präſident der Grohß. Zivilliſte, Erxz. Dr. Nicolai, angeklopft werde. Es ſei ganz gut, wenn die Synode ſich einmal mit dieſer Frage beſchäftige, das bedeute einen Fortſchritt. Die Frau ſei die Perſönlichkeit, die in der Familie das religiöſe Leben am meiſten pflegt. Wenn man den Frauen Pflichten auf⸗ erlege, ſo ſollte man ihnen auch Rechte gewähren. In Elſaß⸗Loth⸗ ringen ſei das kirchliche Frauenſtimmrecht gwährt worden und man müſſe abwarten, wie ſich dasſelbe bewähren werde. Er per⸗ ſönlich ſtehe der Verleihung ſympathiſch gegenüber und möchte das Wort mulier taceat in eccleſia hier nicht angewendet wiſſen. Dieſe Frage werde in den nächſten Jahren zweifellos auch die Kirchenregierung beſchäftigen. Wenn er trotzdem als Referent zu keinem poſitiven Antrag gelange, ſo ſei er von dem Gedanken ausgegangen, daß dieſe Frage noch nicht geklärt ſei. Doch ſei die Frage der Verleihung des Wahlrechts an wirtſchaftlich ſelb⸗ ſtändige Frauen erwägenswert. In dieſem Sinne ſolle die Pe⸗ tition der Kirchenregierung als Material überwieſen werden. Man habe ſich dabei auch nicht verhehlt, daß die Petiton aus Kreiſen hervorgegangen ſei, die ſich nicht viel um die Kirche be⸗ kümmerten. Trotzdem ſei man nicht dazu gekommen, die Sache a limine abzuweiſen, denn mit der Frauenbewegung müſſe ſich auch die Kirche befaſſen. Abg. Köhler: Die Frau ſolle nicht nur in der Kirche, ſon⸗ dern auch außerhalb derſelben ſchweigen. Die Frau gehöre nicht auf das Gebiet des Kampfes, das ſolle man den Männern über⸗ laſſen. Abg. Prälat Schmitthenner kann ſich dem Antrag des Ausſchuſſes anſchließen, wenn auch die Anſichten des Bericht⸗ erſtatters nicht in allem geteilt würden. Was die Frauen ſeien, das habe geſtern das Jubelfeſt des Frauenvereins gezeigt und er ſei dem Präſidenten dankbar, daß er dem Frauenverein den Glückwunſch der Generalſynode dargebracht. Die Mutter ſei es, die das pflege und hüte, was religiöbs im Kindesleben geweckt worden ſei. Die Synode ſollte ſich zum Ausdruck dankbarer An⸗ erkennung bekennen für die Tätigkeit der Frauen aulf kirchlichem Gebiete. Frage ſei nicht trennbar von der Erörterung der Frauenbewegung überhaupt. Er ſei dagegen, daß man die Frau hinauswerfe in den Strom des öffentlichen Lebens. Wolle man die Frage erörtern, ſo müſſe man auch die Frage zur Debatte ſtellen: wie ſteht es mit dem Stimmrecht der Frau auf politiſchem wie kommunalem Gebiete? Würde man das Gros der Frauen, das die Kirche beſucht, fragen, ob ſie das Stimmrecht wollen, ſo würde die Frage verneint werden. Man dürfe auch nicht vergeſſen, daß die Eingabe in der Hauptſache aus den Händen der Agitation komme. Er könne ſich auch nicht denken, wie der Antrag praktiſch durchgeführt werden ſolle. Er beantrage, den Antrag der Oberkirchenbehörde in dem Sinne zu überweiſen, es mäge die Frage der Verleihung des Stimmrechts zur Erwägung überwieſen werden. Kirchenrat Dr. Bauer hat Bedenken gegen den Ausdruck „wirkſchaftlich ſelbſtändig“. Nach längerer weiterer Debatte, an der ſich die Abgg. Helder⸗ mann, Cammerer, Rohde, v. Oertzen, Kappler, v. Hollander, Witt⸗ mann, Haſenclever beteiligen, wird der Antrag dahingehend ange⸗ nommen: Die Synode hält die Verleihung des Stimmrechts für erwägenswert und übergibt die Petition der Kirchenbehörde als Material für eine zukünftige Erledigung der Angelegenheit. Die weiteren Punkte der Tagesordnung, die des öffentlichen Intereſſes entbehren, werden nach den Anträgen der Ausſchüſſe an⸗ genommen und die Sitzung 4% Uhr geſchloſſen. Aus Stadt und Tand. „„% Maunheim, 17. Juni 1999. Uebertragen wurde dem Hauptlehrer und Muſiklehrkan⸗ didaten Karl Schifferdecker an der Volksſchule in Pforz⸗ heim die etatmäßige Amtsſtelle eines Muſiklehrers an der Ober⸗ realſchule in Pforzheim. *Verbot der Spielautomaten. Die hieſige Staatsanwalt⸗ ſchaft hat an ſämtliche Gaſtwirte ein Zirkular gerichtet, demzu⸗ folge unnachſichtlich alle diejenigen Wirte der Großh. Staats⸗ anwaltſchaft zur Anzeige gebracht werden, bei welchen noch Geld⸗ ſpielautomaten irgend welcher Art angetroffen werden, und zwar da der Vertrieb nach Paragraph 284 ff Reichsſtrafgeſetzbuchez als ſtrafbares Glücksſpiel zu erachten ſei. Von dieſer Verfügung ſind ſelbſtverſtändlich Muſikautomaten ausgeſchloſſen. *8. Wanderverſammlung des Pfalz⸗Saar⸗Moſel⸗Gaues des Verbandes Deutſcher Handlungsgehilfen(Leipzig). Unſere geſtrige Mitteilung, dieſer Gau habe ſich aufgelöſt, beruht auf einem bedauerlichen Irrtum. Vielmehr erfahren wir, daß infolge der immer größer werdenden Bedeutung und der ſtändig wachſenden Mitgliederzahl es dringend nötig war, 3 Bezirke als Unter⸗ abteilungen des Gaues zu errichten und wurde be⸗ ſchloſſen, als Sitz der Bezirke hafen, Kaiſerslautern und Saarbrücken zu be⸗ ſtimmen. Von dem äußerſt zahlreich beſuchten Gautag, welcher am 12. bis 13. Juni in Kaiſerslautern ſtattfand und bei dem Vertreter der Stadt, des Handelsgremiums, der Bayeriſchen Abgeordnetenkammer und ſämtlicher in Kaiſerslautern beſtehender Kaufmänniſchen Vereine anweſend waren, die ihre Sympathien für den Gau ausſprachen, iſt noch zu berichten: Der bayeriſche Vertreter der Regierung war leider am Erſcheinen verhindert und ſandte ſchriftlich die beſten Glückwünſche. Den muſikaliſchen Teil des Feſtabends hatte die Kapelle des 12. Bapyeriſchen Feldartillerie-Regiments Landau übernommen, die Begrüßungs⸗ anſprache hielt Gauvorſitzender Ochel⸗Mannheim, die beifällig aufgenommene Feſtrede Vorſtandsmitglied Dr. Wendiſqh⸗ Leipzig. Ein Feſtball hielt die Teilnehmer noch lange bei⸗ ſammen. Aus den geſchäftlichen Sitzungen iſt zu berichten: Der Gau zählt 23 Kreisvereine und zwar: Frankenthal, Grünſtadt, Heidelberg, Ida⸗Oberſtein, Kaiſerslautern, Kirn, Lambrecht, Ludwigshafen, Landau, Landſtuhl, Mannheim, Merzig, Meß, Neunkirchen, Neuſtadt a.., Pirmaſens, Saarbrücken, Saar⸗ gemünd, Saarlouis, Speyer, Trier, Völklingen, Weinheim. Mif Genugtuung wurde die Errichtung der längſt gewünſchten Ge⸗ vorſitzenden wurde W. Euter⸗Mannheim ernannt und zum Tagungsort der 9. Hauptverſammlung des Pfalz⸗Saar⸗Moſel⸗ Gaues Frankenthal gewählt. Einſtimmig beſchloſſen wurde außerdem, für den raſcheſten Bau des Erholungsheims im Taunus eifrigſt Propaganda zu machen. * Beſtattung des Hofrats Karl Baumann. Da die Beſtat⸗ tung des am Montag verſchiedenen Hofrats Karl Bauman n auf beſonderen Wunſch des Verblichenen heute nachmittag in aller Stille erfolgte, hatten ſich im Krematorium, wo die Leiche ein⸗ geäſchert wurde. nur die Mitglieder der Familie, die nächſten Verwandten und näheren Freunde und Kollegen eingefunden. Die Vorſtandsmitglieder des Altertumsvereins waren vollzählig erſchienen. Von Karlsruhe waren erſchienen die Herren Exzell. uſch, der Schwager des Dahingeſchie⸗ der Direktor der Großh. Altertums ſammlungen. Geh. Rat Wa g⸗ ner, Geh. Hofrat Mathy als Geh. Kirchenrat Lemme: Die Erörterung der vorliegenden zahlreicher Kritiker außer Frage ſtand, Mannheim⸗Ludwigs⸗ hatten Miſt verkauft und zwar auf Gewicht, weshalb ſt neueſte Art der Pantſcherei am Schöffengericht 40., ſeine Vertreter des Oberſchulrats chenſchule, der als Vorſitzender des Badiſchen Philologenvereins mit mehreren Vorſtandsmitgliedern hierhergeeilt war, um dem langjährigen früheren bochverdienten Vorſtandsmitglied die letzte Ehre zu erweiſen. Die Grabrede hielt Herr Pfarrer Chri ſti an der Geiſtliche der Altkatholiſchen Gemeinde, der in beredten Wor⸗ ten die vielſeitige und erfolgreiche Tätigkeit des Verſtorbenen ſchilderte. Namens des Lehrerkollegiums des Karl Friedrich⸗ Gymnaſiums weihte Herr Prof. Dr. Auguſt Behaghel dem früheren Kollegen und kenntnisreichen Lehrer warme Worte des Abſchieds. Sodann ſprachen Herr Hofrat Keim im Namen des Badiſchen Philologenvereins und Herr Major z. D. v. Seuber namens des Mannheimer Altertumsvereins. Zum Schluſſe legte ein Oberprimaner einen Kranz im Namen der Prima nieder. Unter den Leidtragenden befand ſich auch Herr Landeskommiſſäx Geh. Oberregierungsrat Dr. Becker. Vom Theater. In Shakeſpeares„Der Kaufmann von Vene⸗ dig“, der morgen Freitag in Szene geht, nehmen Herr Ch ſtian Eckelmann und deſſen Gattin Frau Ella Ecke— teren Genießens und erquickender Erbauung bereitet hat. G ſtian Eckelmann hat ſich bei den Meiningern einſt die exſten Sporen verdient, von Riga, wo man den Künſtler außerorder lich hoch geſchätzt hat,— auch ſeine Gattin— gehörte dem bande dieſer Bühne längere Zeit an,— kam er an das M heimer Theater, wo er zuvor als Shylock, König Philipp un der Rolle des Tſchuku, in„Der Hochzeit von Vale i“ exfolg; gaſtiert hatte. Das Eckelmannſche Ehepaar zieht ſich, wie vernehmen, in ſeine nordiſche Heimat, in die Nähe von Bre en zurück. Den Beiden ſich als echt und treu im Dienſt der M bewährt habenden rufen wir bei ihrem Scheiden von der der Bretter und aus den Mauern Mannheims ein herzliche Glückauf für ihren ferneren Lebensweg zu. 5 Frau Roſe Kleinert, unſere vielbeſchäftigte Koloraturſängeri hat von der Bayreuther Feſtſpielleitung die Aufforderun halten, daſelbſt die Partie des erſten Blumenmädchens im„Pa ſival“ zu ſingen. Da die Künſtlerin infolge der Geſtaltung d Spielplans nicht abkömmlich iſt, mußte ſie darauf verzichten, ehrenxollen Berufung Folge zu leiſten. 5 Muſenſaal des Roſengartens. Der dritte Tag der G. ſpiele des Intimen Theaters bringt einen Schönheitsabend d berühmten Nackttänzerin Viola Vilany aus Paris. Die Kün lerin exxegte in Berlin großes Aufſehen, da die Berliner 3 ihre öffentliche Tanzabende am Gaſtſpieltheater verboten Nach einer Separatvorſtellung wurde das Verbot, i erkennung des höheren Kunſtintereſſes, das n euß wieder auf Viola Vilauy wid ihre beſten Tänze zur Aufführung Außerdem tritt das geſamte Enſemble des Intimen Theaters Samstag, den 19., findet das 4. letzte Gaſtſpiel ſtatt mit wieder vollſtändig neuem Programm. 95 Von Tag zu Tag. — Elizabeth Duncan kommt nach Dar Darmſtadt, 15. Juni. Hieſige Blätter empfingen f Zuſchrift: Als geſetzlich bevollmächtigter Vertreter von El Duncan, erlaube ich mir unter Bezugnahme auf die in Ihr ſchätzten Blatte vom 14. ds. erſchienene Notiz um Aufnahm gender Zeilen höfl. zu bitten. Elizabeth Duncan, die J mann, der in den Betrieb der Schule Einſicht gewonnen hat Leiterin und ſozuſagen Seele derſelben anerkannt und w wird ſich an einer Neugründung der Schule in P unter keinen Umſtänden beteiligen, Tätigkeit, wie bereits wiederholt gemeldet Darmſtadt verlegen. Es mag ſein, daß Iſadora in Deutſchland nicht die gewünſchte Förderung zu Teil Das Gegenteil trifft bei Elizabeth Duncan zu. Die Höhe Zeichnungen, welche dem für die Ausgeſtaltung der Schu Darmſtadt operierenden Komitee bisher zugegangen ſind eine Durchführung des Unternehmens, welches in die Form G. m. b. H. gekleidet wird, im Prinzip nicht mehr zweifelh ſcheinen. Elizabeth Duncan hat mit ihren Zöglingen in Fr furt Wohnung genommen, wo ihr von einem Gönner der Se das Bockenheimerlandſtraße Nr. 98 befindliche Haus bis zu tigſtellung des Darmſtädter Heims zur freien Verfügung ge wurde. Sämtliche Anfragen werden unter dieſer Adreſſe erbe — 100 Jahre alt geſtorben. Nierſtein, Die älteſte Eintvohnerin unſerer Gemeinde und wohl älteſte Perſon von ganz Heſſen iſt hier im Alter von 1 geſtorben. Es iſt dies Frau Eva Schneider, geb. Strub, d einigen Monaten noch in guter Geſundheit ihren 100. Geb unter allgemeiner der Bevölkerung feierte. — Tödlicher Unglücksfall. Frankfurt, Seinen Verletzungen erlegen iſt im ſtädtiſchen Krankenhaus Zimmermann Effels aus Griesheim a.., der in der„Ila⸗ Bau des Luftſchiffpanoramas durch Zuſammenbruch des Ge verunglückte. 5 — Seloſt Stallmiſt wird gefälſchtl Nie Obm, 17. Juni. Ein Landwirt zu Ebersheim und deſſen dem Aufladen gehörig wäſſerten. Der Bauer erhielt die gleiche Geldſtrafe und der mithelfende Schwiegervater 2 Geldſtrafe. — Was alles geſtohlen wird. In einer Münd Buchdruckerei wurden durch Einbrecher für 6000 Mark S. ſätze geſtohlen und um 150 Mark an einen Trödler verkauft. Di beiden Einbrecher, vorbeſtrafte, arbeitsſcheue Subjekte, einer von ein früherer Buchdrucker, wurden ermittelt und verhaftel — Stadtbahnzuſammenſtoß in Berlin. lin. 17. Juni. Nach der Unfallſtelle des geſtrigen Stadtb und Hofrat Keim, der Direkto Karlsrußer Höheren Mäd⸗ Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannuheim, 17. Juni. ben und verbogenen Puffern, und dahinter die unter Dampf ge⸗ bliebene, fauchende Lokomotive. Erſt zwei Stunden nach dem ſo glücklich abgelaufenen ſchweren Unfall gelang es die beiden Züge auseinander zu bringrn. Letzte Nachrichten und Telegramme. *Waſhington, 17. Juni. Die Korreſpondenz zwiſchen dem Berliner Auswärtigen Amt und der Regierung der Ver⸗ kinigten Staaten betr. die Tarifreviſion iſt geſtern abend dem Senat zugegangen. Die Prinz Heinrichfahrt. München, 17. Juni. Zur leßzten Clappe Salz⸗ burg—München ſind die Wagen heute morgen 8 Uhr von Salgz⸗ burg geſtartet. Die Fahrt ging bei gutem Wetter nach München, wo in der Vorſtadt Gieſing der Wagen der Oberkeitung um ½11 Uhr, der Wagen des Prinzen Heinrich um 8411 Uhr eintrafen. Dann kamen zwiſchen 3411 Uhr und 11 Uhr in kurzen Abſtänden die Wagen Nr. 601, 602, 604, 605, 606 uſw. Von der Vorſtadt Gieſing ging die Fahrt die Iſar aufwärts nach Grünwald und von bort gegen den Starnberger See, von wo nachmitkags die Anfahrt für die Schnelligkeitsprüfung im Forſtenrieder Park erfolgt. München, 17. Juni. Um 341 Uhr durchfuhr Prinz Heinrich bon Preußen als Erſter die Strecke der Schnelligkeits⸗ örüfung; er wurde am Ziel mit lebhaften Hochrufen begrüßt. Es folgten dann in kurzen Abſtänden die einzelnen an der Schnellig⸗ keitsprüfung ſelbſt teilnehmenden Wagen. München, 17. Juni. Als erſter Wagen nach dem des Prinzen Heinrich von Preußen durchfuhr Wagen Nr. 2(Graf Banffy) aus Kolozvar das Ziel. Unter den erſten Wagen hatte ein beſonders günſtiges Reſultat Wagen Nr. 14(Ed. Fiſcher) aus Wiener⸗Neuſtadt, der die 5,10 Klm. lange Rennſtrecke in 3 Mi⸗ nmuten ½, Sek. durchfuhr, während die von ihm verlangte Zeit 4 Minuten% Sek. betrug. Auch die verſchiedenen Wagen von arkem Typ, welche der Prinz⸗Heinrich⸗Fahrt voranfuhren, die auch heute die Schnelligkeitsprüfungen eröffneten, erzielten meiſt beſſere als die von ihnen verlangte Zeit. Gegen 3 Uhr haben etwa 40 Wagen das Ziel paſſiert, unter ihnen Erle, der Aus⸗ icht auf den Sieg hat und der in 3 Min. 54 Sek. die Renn⸗ ſtrecke durchfuhr, während ihm 4 Min. 15 Sek. vorgeſchrieben waren. Erich Lochner, der gleichfalls zu den mutmaßlichen Sie⸗ gern zählt, brauchte zum Paſſieren der Strecke nur 2 Min. 58 Sek., die ihm vorgeſchriebene Zeit betrug 4 Min. 15,6 Sek. Die beſte Zeit erzielte der Mouſonmotor„Frankfurt a..“, der in 2 Minuten 46.6 Sek. die Rennſtrecke durchfuhr; verlangt waren von hm 4 Min. 15,6 Sek. Die Kaiſerzuſammenkunft in den Schären. *Stockholm, 17. Juni. Spenska Telegramm⸗Byro wird us Helſingfors telegraphiert: die„Hohenzollern“ mit dem deut⸗ chen Kaiſer an Bord und den übrigen Begleitſchiffen traf heute 'rmittag um.45 Uhr auf dem Ankerplatz des ruſſiſchen Ge⸗ chwaders ein. Die mit Flaggen geſchmückten Kriegsſchiffe ſeuer⸗ ſen Salut. Der ruſſiſche Kaiſer begab ſich ſofort an Bord der Hohenzollern“. Zur Neichsfinanzßreform. 8 Baſſermanus Rede te der Parlamentskorreſpondent der Köln. Volkks⸗ tung“ nach Möglichkeit herabzuſetzen und zu verkleinern eſucht, ſie habe eigentlich nur bei ſeinen engeren Block⸗ genoſſen Beifall ausgelöſt. Wer ſie lieſt, wird die kindiſche Befangenheit dieſes Urteils bald herausfinden. In Wahr⸗ hat Baſſermann„unter dem rauſchenden Beifall der Linken“ geſprochen, wie die„Köln. Ztg.“ feſtſtellt, und der Rechten gewaltig auf die Nerven gefallen, das 5 e durch allerlei temperamentvolle Zwiſchenrufe kund. ieſen rauſchenden Beifall wird Baſſermanns Rede auch im nzen freiheitlich geſinnten deutſchen gertum finden, vor allem durch ihre energiſche Mah⸗ ung an die Regierung, feſtzubleiben gegenüber der konſer⸗ klerikalen Reaktion, und durch ihre mutige Kampf⸗ ge an die Rechte, die auch vor einer Reichs⸗ gsauflöſung nicht zurückſchreckt. Wir haben ſchon ſeſagt, daß mit dieſen Worten Baſſermann aus den Herzen er liberalen Männer, der Vertreter von Handel und In⸗ uſtrie und des Mittelſtandes geſprochen hat, dieſe Worte werden den lebendigſten Widerhall finden. Wir alle wünſchen, ndlich ſo oder ſo mit den brutalen Herrſchgelüſten preußiſchen Junker und der agrariſchen Begehrlichkeit gebrochen wird. Und ſo wird Baſſermanns ernſte Erklärung, wollen die Konſervativen den Kampf, wir ſind bereitl, rhaft auferweckend und befreiend wirken. Schon ſchreibt „Magdeb. Ztg.“: FJetzt befindet man ſich auf dem Punkte, daß die politiſchen Kräfte ſich um die gegebenen Schlagworte feſt gruppiert haben und noch ein kraftwoller Entſchluß die Lage ändern kann. Will Fürſt ſich nicht als Beſiegter des Zentrums aus dem ſo glorreich Kampfe der letzten drei Jahre zurückziehen, ſo gibt es noch die Reichstagsauflöſung, und ſo ſchwer ihm der Entſchluß werden mag, die Zerſchmetterung der onſervativen Macht im Reiche wie in Preußen. das Junkertum nur den ernſten Willen hierzu, ſo würde das, Fürſt Büllow den Herren heute zu erwägen gab, wohl offene ven finden. ie wir, ſtellen die„Münch. N. Nachr.“ feſt, daß die Kon⸗ n von innerem Unbehagen ergriffen waren— und nüſſen— wenn ſie an die Reichstagsauflöſung denken, er Baſſermann nicht zurückzuſchrecken empfahl, da bei uwahlen das geſamke Bürgertum das Regierungspro⸗ m zu dem ſeinen machen werde. Die„Münch. N. Nachr.“ rzeugend. Sehr anſchaulich ſchildert der Parlaments⸗ icht der„Köln. Ztg.“ die wuchtige Wirkung der Baſſer⸗ ſchen Rede auf die aufgeregte Rechte, die ſich auch der ngen, daß ſich eine verkehrsfeindliche und ungerechte form an ihren Urhebern rächen werde, wenn nicht o bei den nächſten Wahlen, vergeblich durch Gelächter ehren ſuchte. n„Hannov. Cour.“ wird der Eindruck der Baſſer⸗ hen Rede auf den Reichstag folgendermaßen geſchildert: Bild ändert ſich, als Herr Baſſermann die Redner⸗ etritt. In einer höchſt eindrucksvollen Rede, die bei ge⸗ er Form doch den ſachlichen Standpunkt in voller Schärfe „ſtellt der Führer der Nationalliberalen die Haltung ſeiner i klar. Nach der negativen wie nach der peſitiven Seite iſt Baſſermanns Rede wahrhaft großzügig und wirklich daß wunde Punkte getroffen wurden. Herr Baſſermann blieb delikat genug— ob es nicht allzu feinfühlig war?—, der Rechten die Stimmung der konſervativen Mittelſtandsvertreter(3. B. von Pauli und Rahard) nicht vorzuhalten. Sie werden aber ſchwerlich gang unter den Tiſch fallen... Die Quinteſſenz der Baſſermann⸗ ſchen Rede war: Wir ſind jederzeit zur Mitarbeit an der Finanz⸗ reform bereit, halten aber an dem Grundſatz feſt, der auch der Grundſatz der Regierung iſt und bleiben muß: Die ſoziale Gerechtig⸗ keit darf nicht verletzt, einzelne Erwerbszweige dürfen nicht ver⸗ nichtet werden. Wollen die Konſervativen keine ſachliche Politik, ſondern den Kampf um die Macht, gut, wir ſind bereit! Man ſieht, es wird ein vergebliches Bemühen der Zen⸗ trumspreſſe ſein, durch Hohn und Spott die tiefgehende und anfeuernde Wirkung der Baſſermannſchen Rede im Lande zu zerſtören. Seine Worte gehen heute ins Land hinaus und werden den Mut zum Entſcheidungskampf mit der Rechten beleben, der ja nach den Erklärungen der„Konſ. Korreſp.“ unausbleiblich ſcheint. Wenn Fürſt Bülow erklärte, er werde ſich nicht bewegen laſſen, die Geſchäfte ſo zu führen, daß die Liberalen von der Mitwirkung ausgeſchloſſen werden, da der Liberalismus für das deutſche Reich unentbehrlich ſei, ſo iſt das nicht zum wenigſten der entſchiedenen und unbeug⸗ ſamen Haltung der nationalliberalen Reichstagsfraktion unter Führung VBaſſermanns während der Kämpfe um die Reichs⸗ finanzreform zu danken, ſie ſteht ja in der Frage der Erban⸗ fallſteuer geſchloſſen da. Und das wird ein Ruhmes⸗ blatt in der Geſchichte unſerer Partel bleiben. Auch die„Freiſ. Ztg.“ ſtellt im Gegenſatz zur„Köln. Volksztg.“ feſt, daß Baſſermanns Rede den Beifall aller Liberalen fand. Der Entſchluß des Fürſten Bülow. Von einer Perſönlichkeit, die dem Reichskanzler dienſtlich und freundſchaftlich ſehr naheſteht, wird den„Münch. N. kachr.“ aufs beſtimmteſte verſichert: All die Gerüchte, die von der Möglichkeit einer Anpaſſung des Fürſten Bülow an eine Zentrumsherrſchaft ſprechen, ſeien völlig haltlos. Ebenſowenig ſei es begründet, wenn man annehme, der Reichskanzler werde ſich ſchließlich den kon⸗ ſervativ⸗klerikalen Steuerbeſchlüſſen doch noch anbequemen. Fürſt Bülow erſtrebe eine Finanzreform nach den Grund⸗ ſätzen der ausgleichenden Gerechtigkeit, die konſervativ⸗klerikale Mehrheit der Kommiſſion habe dagegen den wirtſchaftlichen Klaſſnegoismus walten laſſen. Das könne der Reichskanzler nicht mitmachen. Eine Unterwerfung unter dieſe Beſchlüſſe, die zugleich einen Zentrumsſieg bedeuten würde, ſchädige nicht nur unheilbar die perſönliche Autorität dieſes Reichskanzlers, ſondern ſchwäche auch das Anſehen des Reichskanzleramtes. Schaffe das Plenum des Reichstages nicht Remedur, indem es neben den Steuern auf Genußmittel der Maſſe auch eine ausgleichende und gerechte Beſitzbeſteuerung bewillige, ſo werde Fürſt Bülow, auch wenn der Bundesrat um der Not der Einzelſtaaten willen anders gearteten Reichs⸗ tagsbeſchlüſſen zur einſtweiligen Hebung der Finanzmiſere des Reiches zuſtimmen ſollte, die Konſequenz ſeiner Ueberzeugung ziehen und unverweilt den Kaiſer um Enthebungvonſeinem Amte bitten und auf Erfüllung ſeines Geſuches beſtehen. Die„Münch. N. Nachr.“ ſchließen:„So unſer Gewährs⸗ mann, deſſen Mitteilungen ſo zuverläſſig und authentiſch wie möglich ſind.“ Veutſcher Reichstag. JBerlin, 17. Juni. Am Bundesratstiſch: Fürſt Bülow, v. Bethmann⸗Hollweg, Freiherr von Rheinbaben, von Einem, Delbrück, von Loebell. Präſident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 15 Min. Die Beratung der Erſatzſteuervorlagen wird fortgeſetzt. Abg. Weſtarp(konſ.)]: 5 Der Herr Reichskanzler hat geſtern geſagt, daß die Libe⸗ ralen ſich von der Mitwirkung in der Kommiſſion ausgeſchloſ⸗ ſen haben. Dem könne er noch hinzufügen, daß an dem Zu⸗ ſtandekommen der Finanz⸗Reform die Mitwirkung aller bürgerlichen Parteien erwünſcht iſt. Auch die Hoffnung können wir nicht aufgeben, daß die Herren von der Linken in ihrer abſolut ablehnenden Haltung(Großer Lärm und Heiterkeit links) gegenüber unſeren Anträgen(Aha! links, erneute Heiterkeit) nun endlich einmal ſich mit dem Gedanken befreunden werden, daß die auf Grund dieſer Anträge ge⸗ faßten Beſchlüſſe am Ende doch zur Durchführung kommen und daß ſie deshalb mit Verbeſſerungen herantreten ſollen. Wenn das geſchehen ſollte, ſo würden wir und die übrigen mitwirkenden Parteien gewiß bereit ſein, dieſen Vorſchlägen gegenüber uns wohlwollend zu verhalten. Wir haben es von Anfang an für unrichtig gehalten, die Finanzreform nur teilweiſe zur Durchführung zu bringen. Ich bedauere, daß die geſtrige Verhandlung nicht dazu beigetragen hot, die Hoffnung auf ein Zuſammenwirken zu ſtärken. Wenn der Führer einer großen Partei uns vorwirft, wie handelten aus Eigennutz, ſo kann in ſchärferer Weiſe die Abneigung mit uns zu verhandeln nicht ausgedrückt werden. Der Reichskanzler hat erklärt, die Konſervativen graben ihr eigenes Grab, wenn ſie ſich berechtigten Forderungen verſchließen. Damit gibt er kund, daß die konſervative Partei dem Vaterland ein Hindernis ſei. Tatiache aber iſt, daß nach monatelangen unfrucht⸗ bare: Verhandlungen unſere Partei die Initiative mi! pofitiven Vorſchlägen ergriff.(Der Reichskanzler betriit den Sag!] Wenn der Neichskanzler es als ein nobile officium für die Beſitzenden hinſtellt, daß ſie ein gut Teil der neuen Steuern tnagen, ſo ſind wir energiſch für Berwirklichang dieſer Forderung eingetreten. Durch die Vorlagen der Regierung iſt ein reuer Vegriff. die Verſteuerung des Beſitzes, in unſere Geſetzgebung gelommen. Wir ſind der Anſicht, daß ma gerechte und vollſtändiges und gcues Steuerſyſtem ein Nückgrat hat in der direkten Einſchätzung dey geſamten ſteuerlichen Perſönlich⸗ keiten. Die geſamten dire zen Steuern, auch die Erbſchaftsſteuern gehören den Einzelſtaaten. Die neue Steuer vorlage iſt trotz der Aenderungen gegen⸗ über der Nachlaßſteuer nicht minder bedenklich für uns, vor allem die Heranziehung der Kinder und Ehegatlen zur Steuer. Die immer wieder gehörten Vorwürfe von der — Steuerdrückerei der Landwirtſchaft ſind ja lächerlicch(Helterkeit.) Die Erbſchaftsſteuer iſt ſchon deshalb verwerflich, weil ſie im ungeeignetſten Moment in Wirk⸗ ikeit tritt, wo den Familien der Ernährer geraubt wird. Wenn er Reichskanzler meinte, bei dem Zufallbringen der Erbanfall⸗ men. Zurzeit ſteuer würde der Sieg für uns bald eine Niederlage bedeuten, ſo meinen wir demgegenüber, daß es hier heißen muß: prinzipiis obſta. Lehnen wir die jetzige Vorlage ab, ſo wird es uns ſpäter ebenfalls erleichtert werden. 15 Anſer Fraktionsſtandpunkt lag feſt, bevor der Bund der Landwirte in die Agitation eingetreten iſt und bevor die Agitation und der Sturm der Entrüſtung im Lande begann.(Sehr richtig, rechts). Auf das ſchärfſte müſſen wir der Auffaſſung entgegentreten, als ob wir den Reichskanzler zum Rücktritt bewegen wollten. Davon kann keine Rede ſein.(Beifall rechis, ſtürmiſche Unterbrechungen links). Wir ſind ſogar überzeugt, daß wir durch unſer energiſches Eintreten für das Zuſtandekommen de: Finanzreform dem Reichskanzler viel den Boden geebnet ha⸗ ben.(Lachen links, Singer ruft: armer Bülow! Heiterkeit.) Die jetzige politiſche Situation iſt nicht von uns verſchuldet. Sie iſt eine Folge der liberalen Ablehnung. Meine Freunde waren zeit⸗ weiſe bereit, mit ihnen zuſammenzugehen. Durch das Verſagen der Liberalen bei den Verbrauchsabgaben hat ſich jedoch die Situa⸗ tion vollſtändig geändert. Eine Mohrheit für die nötigen Verbrauchsſteuern war in der Kommiſſion nicht zu fin⸗ den und wird auch im Plenum nicht zu finden ſein. Sollte eine Kommiſſionsberatung erwünſcht ſein, ſo ſind wir gern dazu bereit, Durch die Feuerverſicherungsſteuer würden in erſter Linie das Gewerbe geſchädigt werden. Bedenken haben wir auch gegen die Beſteuerung des Wechſel⸗ und Scheckverkehrs. Dem Umſatzſtempel auf Immobilien gegenüber verhalten wir uns nicht ablehnend; da wir aber immerhin Bedenken haben, ſo werden wir darüber noch eingehend verhandeln müſſen. Mit dem Umſatz⸗ ſtempel für Grundſtücke können wir uns im großen und ganzen einverſtanden erklären. Wir halten die Kotierungsſteuer für durchaus ſachlich begründet. Wir halten dieſe Steuer für gerechtfertigt, weil ſich das mobile Kapital der Steuer ſo gern entzieht. Ohne eine ausreichende Heranziehung des mobilen Kapitals ̃ kann die Finanzreform nicht gemacht werden.(Beifall rechts.) Singer(Soz.): Die Quinteſſenz der Ausführungen des Vorredners iſt: „Und der Bülow abſolut, wenn er unſeren Willen tut!“ Was der Vorredner unmöglich genannt hat, iſt nur Nöckſicht auf die Junker, welche anderen die Steuern aufbürden wollen. Der Reichs⸗ kanzler hat von liberalem Geiſte geſprochen, aber in ſeinen parlamenariſchen Handlungen kann man dieſen Geiſt nur ſchwer finden. Das beweiſen ſeine Ausführungen über die Junker. Die Sozialdemokratie fragt nicht, wie ſie vom Reichskanzler und Regierung behandelt wird. Sie übt ſach⸗ lich Kritik und es wäre nicht das erſte Mal, daß ſie die Ret⸗ terin der Regierung wäre, beiſpielsweiſe bei den Handels⸗ verträgen. Wenn der Reichskanzler ſich aber von uns ſchlecht behandelt glaubt, dann ſollte er doch nicht eine große Partei, welche die Arbeiterſchaft vertritt, ächten, ſondern ſie bei der SBeſetztebung mittun laſſen. Wir werden nicht beleidigt ſein, wenn der Reichskanzler zu einem Feſte uns nicht einlädet.(Heiterkeit.) Ich halte es bei der gegenwärtigen Situation für den Geſchäftsgang für gar nicht gut, wenn hinter den Kuliſſen ſo viel gemogelt wird. (Heiterkeit.) Man ſage offen dem Volke, was man zu ſagen hat. Das Einzige, worin ich Herrn Baſſermann beipflichten kann, iſt die Forderung nach Auflöſung des Reichstages. (Heiterkeit.) In einer ſo vitalen Frage ſollte das Volk gefragt werden, wie es über eine Finangreform mit 400 Millionen indirel⸗ ten und mit nur 100 Millionen ſogenannten Beſitzſteuern denkt. Unſere Steuerreform geht dahin, daß die Heeres⸗ und Flottenaus⸗ gaben eingeſchränkt und weitere Rüſtungen abgelehnt werden und daß der Militarismus nicht als Knüppel gebraucht wird zur Nieder⸗ haltung der Arbeiterklaſſe und der freiheitlichen Entwickelung. Die Lebensmittelzölle ſind aufzuheben. Aus dieſen Grundſätzen ergibt ſich unſere Stellung gegenüber der Regierung und den konſervaliven ſowie den liberalen Forderungen. Die 8 Finanzreform als Ganzes lehnen wir ab und bekämpfen ſie in dieſer Form auf das allerſchärfſte. Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau.) Zur Reichsfinanzreform. Berlin, 17. Juni. Von gut unterrichteter Seite wird dem „Berl. Tagebl.“ mitgeteilt: Die Konſervativen und das Zenu⸗ trum halten an der Kotierungsſteuer feſt. Sie ſind nur bereit, gewiſſen, das Ausland berückſichtigenden Erleichterungen zuzu⸗ ſtimmen. Damit die Finanzreform nicht ohne Kotierungsſteuer zu⸗ ſtande komme, wollen Konſervativen und Zentrum ein Mantel⸗ geſetz ſchaffen. Für den Fall, daß die verbündeten Regierungen ſich mit der Kotierungsſteuer in der veränderten Form einverſtanden erklären, dürfte bei den Konſervativen, wie beim Zentrum die Nei⸗ gung wachſen, der Erbanfallſteuer zuzuſtimmen. Kus dem Großherzogtum. § FJeudenheim, 16. Juni. Der Evang. Diakoniſ⸗ ſenperein veranſtaltet am Sonntag, den 20. Juni von nachm. 2 Uhr an in den Räumen des Schweſternhauſes in der Adler⸗ ſtraße zum Beſten dieſes Hauſes einen Bazar. Eine Menge ſchöner und guter Handarbeiten wurden geſtiftet, ebenſo Spiel⸗ waren und viele andere nützliche und brauchbare Gegenſtände, ſo daß wir den Beſuch nur beſtens empfehlen können. Auch für Unterhaltung iſt geſorgt. Ein Glückshafen iſt aufgeſtellt und an der Scheibe kann ein Jeder ſich im Schießen üben. Ja ſelbſt etwas Großes, bis jetzt nur einmal Dageweſenes wird der Bazar enthalten. Scheich Abdullah, der auf der Mannheimer Jubi⸗ läumsausſtellung ſo großen Zuſpruchs ſich erfreute, hat ſeinen Beſuch angemeldet, zugleich mit der Verſicherung, daß ſeit der Ausſtellung xſein Blick viel klaredr geworden ſei und daß er jetzt Vollkommenes leiſten werde. Auch für leibliche Erquickung iſt beſtens geſorgt und zu dem Allem wird eine gute Muſikkapelle ihreWeiſen erklingen laſſen. Wir ſind überzeugt, der Beſuch des Bazars wird Niemand bereuen. Wir können vur bitten: Kommt und ſeht euch am Sonntag den Bazar an und kauft alles was er enthält. *Ilvesheim, 17. Jun. Geſtern mittag wurde das Sjähr. Söhnchen des Schiffsbeſitzers Jakob Schön, das beim Nachbar Hartmann ſich im Stall zu ſchaffen machte, von dem Pfer ſchlagen und zwar direkt auf den Kopf, ſo daß der Tod ſofort eintrat. 5 coc. Vom Schwargwal d, 15. Juni. An den neuen Maf⸗ feilokomotip 5 n wurden Aenderungen vorgenom⸗ werden auf der Strecke Offenburg⸗Konſtanz Probe⸗ fahrten veranſtaltet. 5 ge⸗ * ee CC * A rrrneeern Mannheim, 17. Junt. General⸗Auzeiger.(Abendblatt) 5. Seit Vollswirtschaft. Maſchinenfabrik Bruchfſal vorm. Schnabel u. Heuning, Bruchfſal. Dem in Nr. 268 veröffentlichten Geſchäfts⸗ und Generalver⸗ ſammkungsbericht iſt nachzutragen, daß die neuen Aktien den Aktio⸗ nären à 105 Proz. angeboten werden ſollen. In Anbetracht des hohen Kursſtandes der alten Aktien fällt damit alſo den Aktionären ein äußerſt wertvolles Bezugsrecht in den Schoß(Kurs z. Zt. 312 5 20 Proz..). Das Aufſichtsratsmitglied der Geſellſchaft, Reg.⸗Baumeiſter a. D. Robert Pfeil in Berlin⸗Grunewald iſt kürz⸗ lich in den Aufſichtsrat der„Eiſenbahnſignalbauanſtalt Mar Südel u. Co.,.⸗G., zu Braunſchweig, eingetreten. Die„Siemens u. Halske,.⸗G.“, deren Vertreter Herr Pfeil im Aufſichtsrat der „Maſchinenfabrik Bruchſal“ iſt, hat alſo anſcheinend nun auch an der Braunſchweiger Firma Intereſſe genommen. Auf dem Umwege über Siemens u. Halske iſt alſo auch zwiſchen dieſen beiden größten Unternehmungen des Eiſenbahuſignal⸗(hauptſächlich Stellwerks⸗) Baues eine, wenn auch vorläufig nur ſehr teillveiſe“, Perſonal⸗ union hergeſtellt worden. Der Aktienbeſetz der„Siemens u. Halske“, .⸗G., bei Schnabel u. Henning dürfte ſich auf mindeſtens 300 Stück belaufen; in den Generalverſammlungen ſeit 1902 war ſie ſogar ſtets mit beträchtlich höheren Beträgen vertreten; je 564 und— außerordentliche Generalverſammlungen von 1902— ſogar 1064. Die nun in den Auffichtsrat gewählten Herren Stohmer (Hamburg) und Brand(Dortmund) ſind als Vertreter der 900 Aktien gewählt worden, die bei der letzten Kapitalserhöhung gegen die M. 1 500 000 Aktien der„C. Stohmer,.⸗G.“ nach Dortmund gegeben wurden, und welche ſich auch noch ausſchließlich in dor⸗ tigem Beſitz befinden. 855 ***** Die Bayr. Bodenkreditanſtalt Würsburg muß weiter prozeſſieren. Wie uns unſer.⸗Korreſpondent mit⸗ teilt, wurde geſtern vom Oberlandesgericht Bamberg im ſogen. Ansbacher Prozeß gegen die Bodenkreditanſtalt bezüglich des klägeriſchen Antrages— Aufhebung der Beſchlüſſe der General⸗ verſammlung vom 8. April 1908 betr. Gewinn⸗ und Verluſt⸗ rechnung der Bilanzen 1906 und 1907 und Verwendung der in dieſen Jahren erzielten Reingewinne— Urteilsverkün d⸗ ung auf 26. Juni anberaumt. Bezüglich der Entlaſtung und Ab⸗ findung der früheren Direktoren Sauer und Ach wurde ein Pro⸗ zeßvergleich abgeſchloſſen des Inhalts, daß den beiden Direktoren je 25 000 M. Abfindung ſtatt der früher zugebilligten 60 000 M. gezahlt wird. Der Vergleich kam unter gegenſeitigem Verzicht auf alle Anſprüche zuſtande und wurde im Sinne des Beſchluſſés der Generalverſammlung vom 28. April 1909 vollzogen. Wie wir zum beſſeren Verſtändnis der Sachlage erwähnen wollen, handelt es ſich um die noch von früher her anhängige Anfechtungsklage des Hauſes Ansbacher gegen die Bayr. Bodenkreditanſtalt, welche Klage vor der letzten Generalverſammlung noch nicht erledigt war. Für die Zurücknahme dieſer Klage war Vorausſetzung, daß der in der heurig. Generalverſammlung bekanntgegebene Vergleich zwiſchen dem Bankhauſe A. L. Ansbacher⸗Frankfurt a. M. und der Bayr. Bodenkreditanſtalt ohne Widerſpruch von der Gene⸗ ralverſammlung angenommen werde. Nachdem jedoch, wie wir unſeren Leſern bereits mitteilten, Juſtizrat Dr. Bondi⸗Dresden Widerſpruchsklage gegen einzelne Beſchlüſſe der heurigen Gene⸗ ralverſammlung erhoben hat, muß dieſer Ansbacherprozeß zu Ende geführt werden, was indes bei dem gegenwärtigen fried⸗ lichen Einvernehmen der Firma Ansbacher(Herr Ansbacher ſitzt bekanntlich jetzt im Aufſichtsrat der Bank) keinen ernſtlichen Schwierigkeiten begegnen dürfte. Durch die Erledigung dieſes Prozeſſes ſoll auch wahrſcheinlich der nunmehrigen Anfechtungs⸗ klage Dr. Bondis der Boden entzogen werden. Neben dem frühe⸗ ren Anfechtungsprozeß Ansbacher gegen Bodenkreditanſtalt lief auch noch ein Prozeß zwiſchen der Bankperwaltung und den frü⸗ heren Direktoren Sauer und Ach wegen Regreßanſprüche, Ab⸗ findung uſw. Auf dieſen Prozeß, der durch die bekannte vor⸗ zeitige Tantiemenerhebung des Direktors Sauer hervorgerufen worden war, bezieht ſich der oben erwähnte Prozeßvergleich. ** Internationale„Waſſerſtoff“⸗A.⸗G. In den Räumen der Berliner Disconto⸗Geſellſchaft fand geſtern die Gründung der Internationalen„Waſſer⸗ ſtoff“ Aktiengeſellſchaft ſtatt, die ihren Sitz in Frank⸗ furt a. M. haben wird. Neben der Disconto⸗Geſellſchaft traten als Gründer auf die Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim, die Dellwik⸗Fleiſcher Waſſergas⸗Geſellſchaft m. b.., Frankfurt a.., ſowie die Herren Hauptmann v. Kehler, Di⸗ rektor der Motorluftſchiff⸗Studiengeſellſchaft, Berlin und Fabri⸗ kant Karl Lanz, Mannheim. Gegenſtand des mit einem Kapital von M. 1250 000 ausgeſtatteten Unternehmens iſt die Verwer⸗ tung eines Verfahrens zur Herſtellung von Waſſerſtoff. Es han⸗ delt ſich um eine von Dellwik⸗Fleiſcher Waſſergas⸗Geſellſchaft m. b. H. gemachte Erfindung zur Erzeugung von Waſſerſtoff von einem Reinheitsgrade von ca. 99 Prozent, und zwar in einem im Vergleich zu den bisher bekannten Methoden beſonders billig und wirtſchaftlich arbeitenden Verfahren. Die Herſtellung findet in beſonderen Anlagen ſtatt, die an beliebigen Plätzen und zu mäßi⸗ gen Preiſen, in einem dem jeweiligen Bedarf entſprechendenUm⸗ fange, errichtet werden können. Der Bau dieſer Anlagen gehört ſpeziell zu den Aufgaben, welche die neue Aktiengeſellſchaft ſich ge⸗ ſtellt hat. Der erzeugte Waſſerſtoff eignet ſich infolge ſeines ho⸗ hen Reinheitsgrades, wie er bisher nur mit unverhältnismäßig höheren Produktionskoſten hat erreicht werden können, beſonders zur Füllung von Luftſchiff⸗Ballons. Die praktiſche Brauchbarkeit des Verfahrens iſt durch langjährige Verſuche erwieſen und auf Grund genauer und ſorgfältiger Prüfung insbeſondere auch be⸗ reits von den preußiſchen Militärbehörden anerkannt worden, die eine Waſſerſtoffanlage des Syſtems Dellwik⸗Fleiſcher in Auf⸗ trag gegeben haben. Eine größere Reihe weiterer teils ſtaatlicher, teils privater Aufträge ſteht in Ausſicht. Der erſte Aufſichtsrat ſetzt ſich wie folgt zuſammen: Hermann Waller, Direktor der Dis⸗ conto⸗Geſellſchaft, Vorſitzender, Berlin; Kommerzienrat Ernſt Ladenburg, ſtellvertretender Vorſitzender, Frankfurt a..: Ri⸗ chard Blum, Direktor der Berlin⸗Anhaltiſchen Maſchinenbau⸗ Aktien⸗Geſellſchaft, Charlottenburg; Fräulein Agnes Fleiſcher, Wiesbaden; Theodor Frank, Direktor der Süddeutſchen Diskonto⸗ Geſellſchaft.⸗G., Mannheim; Dr. jur, Richard Fuß, ſtellver⸗ tretender Direktor der Disconto⸗Geſellſchaft, Berlin; Hauptmann Richard von Kehler, Charlottenburg; Fabrikant Karl Lanz, Mannheim; Rechtsanwalt Dr. Löwenthal, Frankfurt a. M. ** Börſen⸗Wochenbericht. W. London, 10. Juni. M. 123, Donau ſächlich ſpekulativen Urſprungs war, d. h. das gekaufte Material ge⸗ ſchoben und nicht bezogen wurde, ſo hat ſich die techniſche Marktlage verſchlechtert. Sollte das Publikum ſeine Käufe fortſetzen, ſo wird ohne Zweifel das auf den Markt geworfene und jetzt ſchwimmende Material abſorbiert werden. Die nun ſeit Monaten im Gange be⸗ findliche Hauſſebewegung hat eine ſo beträchtliche Steigerung herbei⸗ geführt, daß eine Konſoltdierung unbedingt notwendig erſcheink. Dies und die allzu große Beachtung, die während der letzten Zeit rein ſpekulativen Werten, wie unter anderen Chartered zu Teil wurde, erfordert ſicherlich eine gewiſſe Eindämmung der rein ſpekulativen Beteiligung. Ein allzu ſtarkes Ueberhandnehmen der letzteren würde Anlagekäufe die ſchließlich ja doch nur die Grundlage der Hauſſe bilden, abſchrecken. Der Minenmarkt iſt aber heute in einer Ver⸗ ſaſſung, daß er der Unterſtützung der Minenhäuſer nicht mehr bedarf. Das Intereſſe des Publikums iſt derartig, daß eine Hauſſebewegung, deren Fortſetzung ſehr wahrſcheinlich erſcheint, keiner künſtlichen Mittel mehr bedarf. Das Hauptereignis der Woche war die Hauſſe von Chartered Shares, verurſacht durch Käufe ſeitens des engliſchen Publikums. Allerlei Gerüchte wurden zur Erklärung dieſer Bewegung angeführt, die jedoch vorerſt keine tatſächliche Begründung haben dürften. Offen⸗ bar handelt es ſich um eine Erſcheinung ähnlich derjenigen in Deutſchland auf dem Kolonialaktienmarkt, gegen die von berufener Seite verſchiedentlich gewarnt wurde. Die Hauſſe des Raudminen⸗ Marktes hat anſcheinend die engliſche Provinz veranlaßt, die Zu⸗ kunftschancen der Chartered Compagnie freundlicher zu beurteilen als während der letzten Jahre. Chartered notierten im Jahre 1895 8 Strl. Rhodeſien hat jedoch nicht gehalten, was man ſich damals ver⸗ ſprochen hatte, während der Rand allerdings nach laugen Kämpfen viele der auf ihn geſetzten Erwartungen vollauf gerechtfertigt hat. Es wäre daher grundfalſch, von dem Geſichtspunkt der früheren Notie⸗ rung aus Chartered Shares als zurückgeblieben zu bezeichnen. Mit der Randinduſtrie haben dieſe nichts gemeinſam: der Grund der Hauſſe der ſüdafrikaniſchen Gold⸗Aktien liegt in den Fortſchritten der Rand⸗Induſtrie und kann bei jenem Papier nicht als Argument ange⸗ führt werden. Allerdings iſt zuzugeben, daß die Goldinduſtrie in Rhodeſien gleichfalls ſehr gute Entwicklung zeigt. So erfreulich dies iſt, ſo können dieſe Fortſchritte nur einen ſentimentalen Einfluß aus⸗ üüben, denn die der Chartered Company von dieſer Seite zufließenden Gewinne ſind verſchwindend klein im Vergleich zur hohen Kapitali⸗ ſierung des Unternehmens. Während die ſpekulativen Goldaktien und hauptſächlich die einen internationalen Markt beſitzenden Werte durch die Realiſationen ge⸗ litten haben, zeigte der DeepLevel Markt guten Widerſtand. Her⸗ vorzuheben iſt, daß auf der Van Ryn Deep Mine in dieſer Woche die Goldader erkreuzt wurde. Für die Werte des Oſtrandes er⸗ ſcheint dies von Bedeutung. Details über die Etzproben liegen noch nicht vor. Für Diamant⸗Aktien herrſcht auf Grund günſtiger Berichte über den Abſatz der Steine gute Tendenz. Recht beträchtliche Käufe wurden für amerikaniſche Rechnung vorgenommen, doch ſind die Rea⸗ liſationen der letzten Tage auch au dieſem Gebiete nicht ſpurlos vor⸗ übergegangen. Gerüchtweiſe verlautet daß die De Beers und Jagers⸗ fontein Compagnien die Preiſe für ihre Rohdiamanten um—10 pCt. zu erhöhen beabſichtigen. Auf demamerikaniſchen Bahnenmarkt fanden dieſe Woche Harriman⸗Wexte und Erie Shares beſondere Beachtung; letztere wohl im Zuſammenhang mit Vorbereitungen einer Obligationsaus⸗ gabe. Für erſtere ſtimulierte die bevorſtehende Zurückziehung der Southern, Pacifie Prefered Aktien, für die entweder Kaſſe(115 Doll.) oder 20 Doll. in Bar und 100 Doll. in Bonds oder Common Shares den Beſitzern angeboten wird. Die beiden erſteren Offerten erfolgten wohl nur pro forma, um die Vorzugsaktionäre gewiſſermaßen zu zwingen, Stammaktien einzutauſchen, deren Kurs gleichzeitig zu dieſem Zweck in die Höhe geſetzt wurde. Der ſtaatliche Saatenbericht verſtimmte jedoch ſchließlich den Markt, und außerdem kurſierten Ge⸗ rüchte, wonach die Einführung der Steel⸗Aktien reſp. ber Shares der „holding Compauny! auf Schwierigkeiten geſtoßen ſei. In der Liqui⸗ dation waren die Schiebungsarten für amerikaniſche Bahnen weſent⸗ lich teuerer. Die hier beſtehenden Engagements ſind jedoch im weſent⸗ lichen für Rechnung der amerikaniſchen Spekulation, die derartige An⸗ zeichen gewöhnlich nicht beachtet. Nach einer weiteren Aufwärtsbewegung(über 70 Doll.) ſchwächten ſich Steels auf das bereits erwähnte Gerücht hin ab. Auch Kupfer⸗Aktien zeigen nach einem kaum ſehr kräftigen Vorſtoß eine mattere Tendenz im Zuſammenhang mit dem Jahresausweis der Amalgamated Copper Company, der ungünſtig beurteilt wird. Der Reingewinn überſtieg die ſtark reduzierte Jahresvertei⸗ lung um nur 500 000 Dall. d. h. es wurden nur ca. 29% pEt. auf das mit 87 Doll. bewertete Papier verdient. Feſte Haltung herrſchte für weſtafrikaniſche Goldakttien. Gute Käufe fanden in ungen, ebenſo in Tacquah Shares. Von kleineren Werten fanden Fanti Conſols und Fanti Mines Beachtung. 0 Infolge der Verſteifung der Geldſätze zeigten Reunten im all⸗ gemeinen luſtloſe Haltung bei geringen Umfätzen. Größere Schwan⸗ kungen erfuhren Peruaner, die trotz günſtiger Eiſenbahnaus⸗ weiſe in matter Haltung ſchließen. Die Emiſſion der 4½ proz. Ruſ⸗ ſiſchen Staatseiſenbahn⸗Anleihe war von großem Er⸗ folg begleitet und bedingt 1 pEt. Aufgeld. Nach aufänglich ſchwacher Haltung hat ſich der engliſche Bahnenmarkt befeſtigt. Die bevorſtehenden Dividendenerklä⸗ rungen, die infolge der Reduktion der Betriebskoſten nicht hinter denen des letzten Semeſters zurückbleiben dürfte, ſowie die unbeſtrit⸗ tenen Anzeichen einer beginnenden Beſſerung der Wirtſchaftslage haben zu einigen Käufen auf dieſem Gebiet geführt. Bei einer ernſt⸗ lichen Beſſerung der induſtriellen Lage dürften dieſe Werte, in denen nur wenige ſpekulative Hauſſeengagements beſtehen, wohl eine kräf⸗ tige Steigerung aufzuweiſen haben. Argentiniſche Eiſen⸗ bahnen, die während der Vorwoche unter Meldungen von Trocken⸗ heit gelitten haben, konnten ſich etwas erholen, da Regen nunmehr reichlich gefallen iſt. Schwache Tendenz herrſchte für Mexiko Tramways, Mexiko Light und Rio Tramways, in denen große Poſitionslöſungen ſtattgefunden haben. Die neulichen Nachrichten von einem Dammbruch bei den Werken der Mexican Light Company ſind von nachhaltigem Einfluß auf die beiden erſteren. Was die letzteren anbelangt, ſo ſoll die Emiſſion neuer Aktten nur von geringem Erfolg geweſen ſein. Wie verlautet, wurden nur ca. 52 pEt. von den Aktionären gezeichnet, ſodaß dem Syudikat 48 pCt. ver⸗ bleiben. Eine weitere Steigerung erſuhren Shell Transport Aktien(6/—). Die Veröffentlichung des Jahresberichts und die Dividenden⸗Erklärung ſteht bevor. n. Mannheimer Produktenbörſe. Unter dem Einfluß der ſigen Märkte eine ruhigere Stimmung Platz gegriffen. Dies kömmt jedoch nur für Ware auf ſpätere Lieferung zum Ausdruck, während nahe Ware infolge der knappen Vorräte andauernd gefragt und nicht billiger erhältlich iſt. Weizen konnte daher ſeinen Preisſtand vollauf behaupten. Dasſelbe iſt für Roggen zu berichten. Auch Futtergerſte liegt unverändert, während Mais eine ruhigere Ten⸗ denz aufweiſt. Die Notierungen für La Plata⸗ und Donau⸗Mais wurden auf M. 17.50 per 100 Kg. bahnfrei Mannheim ermäßigt. Für Hafer iſt die Stimmung weiter feſt und für Laplata⸗Hafer wurde der Preis auf M. 18.75—19 per 100 Kg. bahnfrei Mann⸗ heim erhöht. Vom Auslande werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo Juni⸗Juli M. 203.50, do. ungar. Ausſaat 80 Kg. ſchwimmend M. 203.50, do. Roſario Santa Fé 80 Kg. per ſchwimmend M. 205 bis 208.50, Laplata per Mati⸗Abladung von M. 197— 290, Redwinter Weſtern per Juli M. 192.50, Hartwinter 2 Auguſt M. 198, Rumän. nach Muſter 79⸗80 Kg. ſchwimmend M. 205, ds. gewichtslos nach Muſter ſchwimmend M. 200—204, Rumänier 79⸗80 Kg. 3 Prozent blaufrei per Auguſt⸗September M. 188, Ulkaveizen 9 Pud 20⸗25 per M. 197, 10 Pud ſchwimmend von M. 200—204. Roggen ruſſ. 9 Pud 10⸗15 ſchwimmend M. 146, do. 9 Pud 15⸗20 per ladend M. 147, Bulgar.⸗Rumän. 71⸗72 Kg. ſchwimmend M. 146. Norddeutſche 71⸗72 Kg. prompte Abladung M. 140—143. Gerſte ruſſ. 58.59 per ſchwimmend M. 118, do 59•60 Kg. per ſchwimmend M. 118.50, Donau 58⸗59 Kg. per ſchwimmend M. 118, do. 59⸗60 Kg. per ſchwimmend M. 118.50, Laplata 359⸗60 Kg. ſchwimmend M. 120. Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. per Mai⸗Juni M. 182, do. 47⸗48 Kg. promot M. 134, Donau nach Muſter ſchwimmend von M. 126—129, do. Mais Laplata gelb rh⸗. M. 127, do. Juni⸗Jult 1 Nixed⸗Mais N ſchwimmend M. 125, Aſhanti Goldfield Shares(274) ſtatt auf ausgezeichnete Auſſchließ⸗ ſchwächeren Notierungen von den Auslandsbörſen hat auch am hie⸗ 0 8 0 per Mai⸗Junt M. 127, Laplata 48⸗47 Kg. ſchlwimmend M. 132. Br. Werger, Worms—.— 85.— Düſſeldorfer Röhreninduſtrie in Düſſeldorf⸗Oberbilk. Wi e di „Köln. Volkszig.“ hört, iſt der Erlös aus der Erhöhung de Aktienkapitals um 1,3 Mill.., über welche eine am Jult ſtattfindende Hauptverſammlung Beſchluß faſſen ſoll, Deckung der Koſten für die Errichtung eines Walzwerkes zur ſtellung nahtloſer Röhren beſtimmt. Dem gleichen Zwecke dient die Aufnahme einer neuen Anleihe von etwa 2 Mill,., w ebenfalls erfolgen⸗ ſoll. Die neuen Aktien ſollen von einer Bau gruppe, an deren Spitze die Deutſche Bank ſteht, übernommen und 5 den bisherigen Aktionären zu etwa 120 Prozent angeboke werden. Helios Elektrizitäts⸗Gefellſchaft, Köln in Ligu. Die G ſchaft teilt nunmehr mit, daß aus den verfügbaren Mitteln an Buchgläubiger 36 Prozent zur Rückzahlung gelangen. Von de Prozent, die auf die Obligationäre entfallen, wurden 6 Pr⸗ zum Rückkauf von Obligationen verwandt, während 30 Proz bar auf die Obligationen gezahlt werden und zwar ab 1 dieſes Jahres. Ein trauriges Ende. Der Liguidator der Berliner bapierfabrik vorm. Hohenſtein u. Lange ver licht einen Geſchäftsbericht für 1908, in dem es unker an heißt: Bei dem Hypothekenkonto haben wir durch Verm des Herrn Wilhelm Hohenſtein einen Gewinn von 8000 M. Durch dieſen Gewinn iſt der A 0 ſtück betragen 29 231 M. nur 21 706 M. Mehlpreiserhöhung in der Schweiz. Die oſtſchweizeriſchen Mil len.⸗G. haben neuerdings nach der„N. Zür. Ztg.“ einen aufſchlag von 1 Fr. pro 100 Klgr. eintreten laſſen. ** 5. 15 Jelegraphiſche Handelsberich Deutſcher Reichsbank⸗Ausweis vom 15. Juni 190 Aktiva: Metallz Beſtaud Dartinter oldsdsds Reichs⸗Kaſſen⸗Scheine 1128 547 000 3 852 508 00— 2 72 622 000 Noten anderer Banken 3235242 000— Wechſelbeſtanzd„ 3879 408 909 Lombardoarlehen 383 327000— Efſektenbeſtand J Sonſtige Aktivaa 1569 053 000 K— Pafſtva:——5 5 Grundkapital. 180000 000 Meſervosfondss 681000 Notenumlauf„in Depoſiten 2 6874419000 1 Sonſtige Paſſiva 30 320000— Die deutſche Reichsbank verfügt über eine ſteuerft reſerve von Mk. 282 317000 gegen eine ſolche von Mk. 2 am 7. Juni und gegen eine ſolche von Mek. 264133 15. Juni 1908. **** Baukkommandite Gebr. Klopfer und der Verwaltung laſſes von Mgr und Theodor Klopfer, 101 tis RNeppyork, 17. Juni. Die amerikaniſche V. der chneſiſchen Anleihe iſt lt.„Irkf. Zig. ſichert. 17 Neſphork, 17. Juni. Die Illin ois⸗Ze übernimmt, der„Frkf. Ztg.“ zufolge, die Georgia⸗ bahn. Beide Bahnen ſtehen unter der Kontrolle von OHa *„ rom 17 Juni.(ffizieller Berich Die heutige Börſe war ziemlich feſt. Beſſer bez Mannheimer Verſicherungs⸗Aktien, deren Kurs ſich auf G. ſtellte und Seilinduſtrie⸗Aktien, die zu 139 pet. gingen. Höher notierten noch: Eichbaum⸗Aktien, Kurs: tinentale Verſicherxungs⸗Attien 500., Emaillierwerk 99.80., Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik⸗ 128.50 B. und Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof⸗Aktien 200 Aktien, Vanten. Brief(leld Badiſche Vank—.— 133— Transport Gewrbk. Speyeröo—.———u. Be erung. Pfälz. Bank—.— 10ʃ.5 90 11 122 5 7025 B..⸗G. Röſch. Seetr. Pfälz. Hyp⸗Bank 196.— Mannh. Dampfſch Pf. Sp⸗ u. Cbb. Landau 141.— 10.— ee Nbein. Kreditbank— 188.—% Lagerhaus „5.— Frankona, Rück⸗ und Nhein. Hyp.⸗Bank Mitverf. N.. n Südd. Bant 5.⸗G. um. Bad. Rück⸗ u. Mit Chem. Juduſtrie. Ir. Erp.⸗Unf, u. Gl.⸗ Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 3860———Vetſ... „„„„ neu—-— 34d. Aſſecurranz Chem. Fab. Goldenbg.— 190[Continental. Verſich. Verein chem. Fabriken 310——. Nannh. Verſicherung Verein D. Oelfabriken—.— 135.— Oberrh. Verſich⸗Geſ Weſt..⸗W. Stamm—.— 203.— Württ. Tranp.⸗Berſ. „ Vorzug—.— 102.50(Induſtrie. Brauereien. Il.⸗G. f. Seilinduſtrie Bad. Brauerei—.— 76Dugler'ſche ſchfbr. Binger Aktienbierbr.—.— Emaillirfbr. Kirrwetl. Durl. Hof vm. Hagen 248——.— Emaillw. Maikammer Eichbaum⸗Brauere!:—— 107—citlinger Spinnerel Elefbr. Rühl, worms—. 82—Hüttenh. Spinnerei Ganters Br. Freibg. 98.— Kleinlein Heidelberg 189.— Homb. Meſſerſchmitt 35.— Ludwigsh. Brauerei-— 223 Mannh. Aktienbr. 130.— Pfalibr. Geiſel, Mohr—.——.— Brauerei Sinner—.— 250— Br. Schrödl, Heidlbg. 185.— „Schwartz, Speyer—— 115. „Mitter,—— Kabelwerte „ S. Weltz, Speyer 66.—Verein Freib. Ziegelw. 127 50 „Storch⸗ Spever—.— 66.50 e. 5 —— —.—Narlsr. Maſchinenbau —Nähmfbr. Haid u. Neu —.—Foſth. Cell. u. Papierf. 2 Mannh. Gum. u. Asb Naſchinenf. Badenke Oberrg. Elektrizität 0 Pf. Nähm.u. Fahrradf. 124 50 Portl.⸗Zement Pdlbg. 157.— 15 Sſtdd. Oraht⸗Indu Wormf. Br. p. Oertge 7 Pf. Pretzh.⸗u· Sptfabr.—.— 15⁵ 6. Sekte. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Maunheim, 17. Junk. „Faart 7 2 1 R ursblatt Der Mannheimer Bergwerksaktien. V. Berlin, 17. Juni.(Telegr.) Nachbörſe. Bochumer Bergbau 228.75 227 80 Harpener Bergbau 189 10 18960] Kredit⸗uktten 20040 200 40 Staatsbahn 154.70 155.— Produktenbö rſe. 110.— 110 80 Spe eln 203.25 206 50 Diskonto Komm. 1886.60 186.40 Lombarden 1 21.80 21.60 „„„„ iſeninduſtr. 99.20 98.— rivatdiskont 3½ Deutſch. Luxemburg 198.80 198 700 Zhönix 172 20 173.60 5 5 e de e Notierungen ſind in Reichsmart, gegen Barzahlung per 100 Kg Friedrichshütte Bergb. 134 135.— Br.Königs⸗u. Laurah. 180.80 182.— Wiener Börſe. bahnfrei hier. Gelſenkirchner 177 40 177.751 Gewerkſch. Roßleben 8825 8825 Wien, 17. i. 10 Ub 5 zen pfälziſcher 27.25——.—[ Nuſſ. Futtergerſte 14.50——— Aktien dentſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. 5** 5 Rheingauer—.——.—[afer, bad. neuer 19 50—19 75 Kreditaktien 637.20 637.20 Oeſt. Kronenrente 96.25 96.25 norddeutſcher 7525.——[Hafer, nordd. 19.50—20.— Südd. Eiſenb.⸗G. 117. 117 10 Gotthardbab Länderbank 4652.50 452.70„ Papierrente 99.40 99.50 vuſſ. Azima 27.25—27 50⁰ Hafer ruſſiſcher 19 50—20.75 Hamburger Packet 11665117—4e 505 1 11 bah Wiener Bankverein 527.20 527.20]„ Silberrente 99.45 99.50 Ulka 26.75—27.— 9.75—19—[Norddeutſcher Lloyd 89 30 89.69% Ital. Mittelmeerbahn 82.— 82—Staatsbahn 722.70 722.50 Ungar. Goldrente 113.85 118.80 Ulka La Plata 1 1 do. Meridionalbahn 138.50 18 8 Theodoſia 2750—27 75[ Matsamer Mixed 17.50——.— Sei.⸗Ung. Staatsb 154.70 155.— Zaltimore und Obio 38.59 168 30 Lombarden 110.50 107.20„ Kronenrente 93.05 93.05 Tagaurog 2875—27.—„ Donan 17.50—17.75 J Oeſt. Südbahn Lomb. 21.75 21.70[Valtmere un Obio 115 60 116,20 Martnoten 117.51 111.52] Alpine Montan 642.70 345.70 Saxonska 555„La Plata 17.50——.— 8 Wechſel Paris 95.33 95.32] Tend.: ruhig⸗ er 27.25—27.75 d. neuer Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. Wien, 17. Juni. Nachm..50 Uhr. an Winter Wicken.2 100.50 10 1 5 ——— 5%Frk. Hyv.⸗Pfdb. 50 100.50 f 4e Pr. Pfdb. unt. 15 100.30 100.30 Kreditaktien 687.25 637.50] Buſchtehrad. B. 1028 1010 an 3 eeeee 108. K. V. Pfdbr.0⸗ 20 8 1005 75 8 17 98 59 95 25 Henen e 1785 1785 Oeſterr. e 59545 99.50 1. 1910 5 50 3½%„.50 95.50Bau u. Betr. ⸗G. x ilberrente 99.45 99.50 19 8 5„Luzerne ital. 10—140 40% Wf. Gp d. Pfdb. 100.50 100.50 ½%— 19 9130 94 30 Unionbank 548.— 548.— Goldrente 117.40 117.40 Au Pfatg 1 31½%% 94.— 94— ½ Fr. Widtr.⸗Bk., Ungar. Kredit. 751.— 751.— Ungar. Goldrente 1183.85 113.80 e beine 80.50—.— 8ce Pr. Bod.⸗Fr. 93.30 98.6, Kleinb. b. 04 95 30 95 50 Wien ier Bankverein 57.— 527.—„ Keronenrente 93.05 93.10 gen, pfälzer neu 19.50— Ninber in 5155 955—4% Ctr. Bd. Pfd. voo 100 30 100 20 ¼ Pr.kfdbr.⸗Bk.⸗ Anderbank 456.— 452.— Wch. Frankf viſta 117.52 118.80 0 ee W 1 9 55 8 Tit ſl— 5 40„ 99 up.⸗Pfd. Tütrk. Loſe 184.— 184. London 240.15 240.17 e„„Fat. 0g 100 80 100 Obf. unkendd. 12 64 30 50 Alpine 645.— 646.—„ Paris„ 35.82 95.32 19.50—19 75 pirttus, Ia. Iher ünder 620„ Pfdbr..0! 40% Pr. kfdbrü.⸗B. Tabakaktien 874.— 874.— 5. Amſterd.„ 199.90 199.85 6I]“““ ——20.— v..O5 Nh. 02— 100—— 5⁰ 7 c0b30 inverſ. 95/09 71 079„inak. 12 100.40 100.4 4%..5fg 100.— 100.— Staatsbahr 722.20 728.— Ultimo⸗Noten 117.42 117.46 e ungariſche 22 6½„Pfdbr,.88 1712 100.40 100 40 Lombarden 110.70 120.20] Tend.: ruhig. N 89 n. 94 98.50 98.50 4% 1917 101.— 101——— Nr. 00 0 1 2 3 4. 31% Pfd. 9603 93.30 93 30 4% 15 1919 101.75 101 75 Tondoner Effektenbörſe. 5—5— 5 5 34.50 33.50 30 502% 0 1 1 1200 9900 London, 17. Juni.(Telear.) Anfangsturſe der Effektenbörſe. 5 3 ½ Gom.⸗Obl. 95 5 Hih..⸗B. 38 93 50 93.502% Conſols 84½% 841¼ Moddersfontein 13% 13ʃ¼ö Weizen, Roggen, Gerſte unve rändert, Hafer feſt. 155 87/1 9420 94 2% ſe g. Lö. B. C. B. 10— 2— 3 Reichsanleihe 85.— 85— Premier 5 5% Com.⸗Obl. 40% Pf Pf. B. Pr.⸗Obl.—— 4 Argentinier 88/0 887/] Randmines 10% 10 5 85 v. 96/06 94.20 94.20 31 3% 9f. B. Dr.⸗OS. 4 Italiener 104 /. 104— Atchiſon comp. 115˙ 11671 5 40% Pr. Pfob. unt. 09 99.60 99.60 9½59 It alttt.g. G. B.—.— 72 75 4 Japaner 92˙10 92 Canadian 18675 186ſ Fr nlk 1 1 7 81 bör 4.0 85 12 100.— 100.— 3 Mexikaner 35— 65 755 Baltimore 119/ 120 10 Frankfurter Effektenbörſe. 4%„ 14 100.— 140.— Rannd. Verſ-.A. 530.— 580— Oewamerent 1 ee „ral-Anzeig 55 35 Bank. und Verſicherungsakklien. e 9 85¼ͤ E 5 367% 36% rankfurt a.., 17. Juni. Fondsbörſe. Die geſtrige 8 Angeondas 100½. 10— 5 runkIII pref. 567/% 56˙% tagsſitzung und die weiteren Ausführungen des Reichskanzlers 090 5 0 133055 1 Nio Tinto 4 787 7670 ur wenig Eindruck auf die Börſe gemacht. Mit gemiſchten Ge⸗ Berl. Handels⸗Geſ. 172 40 172.— Kredit⸗Anſtalt 200.10 200.20 Central Mining 179% Louisville 148— 145— artet man den Verlauf der Debatten im Reichstag ab. Die Comerf. u. Disk.⸗B.—.——— Pfdl Bank 101˙6 85 Chartered 32½ 30 Miſſouri Kanſas 43.% 43 J% —Piätziſche Bank 101.6 101.80 De Beers 1510½ 15— Ontario 551ſ 55˙%½ gen des Reichsbankausweiſes blieben im Hinblick auf die[ Darmſtädter Bank 162 40 182 50 Pfälz. Hyp.⸗Bank 13450 194.25 Caſtrand 57⁰ 5 Southern Pacifte 130 1% 132— ung des Geldmarktes eindruckslos. Der Jron Age⸗Wochen⸗] Deutſche Bank 242.20 242 200 Preuß. Hypotheknb. 123.50 12870 Geduld 37% 200 Union eom 961%½ 1965˙0 ldet weiter lebhafte Nachfrage für Eiſen und gab Anlaß zur Deutſchaſiat. Bant 151.50 152 30. Deutſche Reichsdt. 147.50 47.60 Goldfields 6 4 6˙½ Steels eom. 6810 69˙0 Tendenz für einzelne Werte des Montanmarktes. Die Haltung 7 1 5 8 505 8 1970 1 5 Jagersfontein 6% 6½] Tend.: ſtill. be nicht einheitlich. Die Kursentwicklung auf dem Gebiet der[Fresde 7 8 85 5—— iepapiere war gering. Die Tendenz auf dieſem Gebiete jedoch Nean dd 204— 100 Be en 1140 110 Berliner Produktenbörſe. enig Ausnahmen. Aluminium notierte 3 pet. höher, chem.] Frkf. Hyp.⸗Creditv. 160 40 160.20]J Wiener Banlver. 133.40 163.25* Berlin, 17. Juni.(Produktenbörſe.) Matte ameri⸗ „Söchſter verloren 2% pt. Belebtes Geſchäft war in Nationalbank 121.50 121 50l Bank Ottomane 144.— 144.— kaniſche Preismeldungen, in Verbindung mit der nahezu aus allen und Belaſſung der Truppen der Mächte auf Kreta. hauptet. Schlußkurſe. Reichsbankdiskont: 3½ Prozent. Wechſel. 18 17 169.12 168 97 Check Paris „ 80.883 80875/ Paxts „ 50.85 80.825 Schweitz. Plätze 20.44 20.45 Wien 20.415 20.41 Napoleonsd'or lang———.— Privatdiskonto Siaatspapiere, A. Deutſche. eutſch. Neichs anl. 102.75 102.75/1 Mh. Stadt⸗A.1908 „1909 102.45 102,50 4„ 1909 5 95.25 95 20 1 1905 „ 1909 95.,20 95.10 6. Ausländiſche. 85.85 85.95/5 Arg.. Gold⸗A. 1887 St.⸗Anl. 102 75 102.75 do. 1909 102.65 102.50%„„ 95.25 95.30% Japaner 1909 95.20 9515 85.90 85.953 Merikaner innere 2. 1901 101 10 101.100 Bulgaren 1908/09 101.95 01.803/ Talten Rente 96.— 105 Oeſt. Silberrente 94.50 94.40 4%„Papierrent. —.— 94.40Oeſterr. Goldrente 1904 9430 94.4002 Vortug. Seris L 1907 94 80 9440 5 5 .⸗A..1915 102.20 102.35]4½ neue Ruſſen 1905 „ 1918 102. 50 102 500/1 Ruſſen von 1880 4 ſpan. ausl. Rent⸗ Türten von 1903 unif. 94.40 84.40 Ung⸗. Goldrente 102 50 102 30[f„ Kronenrente 88.20 82 96[Verzinsliche Loſe. 85 90 85 90 5% Chineſen 1898 1898 . 94. 1900 — Türkiſche Unternehmungen. obil.⸗Geſ. 100.80 100.50 5 106.— 106.— 25—.— 55 50 Zuckerfabrik 141.90 141.— 9 75 156. 90 157 25 Maſchinenfb Dürrkopp uilinfabrit 383 50 884 50 Grie 1 5 145 55 249•75 Gebr. Kayſer Nöhrenkeſſelfabril 175. Mh. 104.— 104— vorm. Dürr& Co. * Hagen 208.— 208. Ben 57.— 56 60 Allgem. 233.— 228350 Seden m. 126.— 126.50 118.30 118.208˙ 24 25 124.80 rte zu beobachten im Anſchluß an die geplante Finanz⸗ Von Fonds Heimiſche Anleihen erfreuten ſich einer beſſeren Reichsanleihe 18 preußiſche Konſols ſowie auch Bundes⸗ eein ee wenig een Markies lagen 9 ſtill. Aan Fbanpket z Heinrich⸗Bahn lebhaft gehandelt.— An der Nachbörſe war weiter ſtill und ſchloß mit behaupteter Tendenz. Kreditaktien 200.20, Diskonto 186.80, Dresdner 153, Staats⸗ ombarden 21.70, Baltimore Ohio 116.10—115.70, Harpener ele ramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnke, 16. 81ſ1⸗ 100.90 101.90 99 20 95 80 Mexikaner Auß. 88/90 100.40 100.40 86 45 101.30 en „ 99.35 99 80 62 60 638.90 98 95 87.20 98. 87.10 93.— 95.85 98.15 3 Oeſterreichiſcher860 163.40 162.90 144 20 145.60 Kunſtſeidenfadr. Frkf. 268..— 268.70 Lederwerk. St. Ingbert 50— Spicharz Lederwerke 124.50 125.— Ludwigsh. Walzmühle 146.— 146— Adlerfahrradw.Kleyer 885.— 386. —Maſchinenfbr. Hilpert 6480 64.80 „Badenia———- Maſchinenf. Gritzner 219.90 215. Maſch.⸗,Armatf. Klein 107.— 107.— Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradf 128.15 128.15 40.— Schnellpreſſenf. Frktb. 194.— 194— Ver.deutſcher Oelfabr. 135.2034 50 J. 118.70 118.70 85 81 125 81.10 tur; 81.066 81(075 81025 81 025 85.05 85 025 16.28 10 23 3 01 Es 17 92.70 99.— 95.95 66 50 99.70 62.60 63.75 98 75 87 20 98.— 87.25 93 50 95.45 93.— 50.— 40— Frankfurt a.., 17. Juni. Kreditaktien 200.20, Disconto⸗ Commandi 186,80, Darmſtädter 182.10, Dresduer Bank 158. 20, Hau⸗ delsgeſellſchaft 172.50, Deutſche Bank 242.25, Staatsbahn 155.— Lombarden 21.80, Bochumer 228.—, Gelſenkirchen 177.75, Laurahütt: 181.75, Ungarn 65.50. Tendenz: ſeſt. Nachbörfe. Kreditaktien 200.20, Disconto⸗Commandit 186.80 Staatsbahn 155.—, Lombarden 21.70. Verliner Effektenbürſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigerzs.) * Berlin, 17. Juni. Fondsbörſe. Die Teudenz der Börſe war bei Begiun keine einheitliche. Nach wie vor wartet die Börſe die vollſtändige Klärung der Reichsfinanzreform ab. Der Banlenmarkt war gegen geſtern kaum um Bruchteile verändert, nur vereinzelt bis ½ pCt, niedriger. Am Montanaktienmarkt Bochumer um pCt. höher auf Käufe zum erſten Kurs. Deutſch⸗Luxemburger um 0,40 pCt. ſchwächer, Phönix 0,20 pCt., desgleichen Rheinſtahl. Rombacher auf Deckungen 9 pCt. höher. Der günſtige Bericht des Jron Age blieb im allgemeinen einflußlos. Am Eiſenbahnaktienmarkt Franzoſen auf Wien feſter. Lombarden ſtetig. Orientbahnen ½ pCt. höher. Balti⸗ more und Kanada auf Lokogeſchäft feſt. Von Fonds Zproz. Reichs⸗ anleihe 0,10 pCt. beſſer. Ruſſen von 1902 ſtetig. Türkenloſe feſt. Von Schiffahrtsaktien Paketfſahrt auf geſtrigem Stand beharrend. Lloyd feſter. Von Elektrizitätswerten Siemens u. Halske mäßig abge⸗ ſchwächt. Allgemeine Elektrizitätsaktien unverändert. Deutſche Kolonialanleihe ſprunghaft ſteigend auf Hamburger Meldungen von angeblichem Auffinden neuer Diamautfelder. Tägliches Geld 3% pCt. Hüttenaktien gut gehalten. Prinz Heinrich⸗Bahn auf Rückkäufe ½ pCt. höher. Im weiteren Verlauf ſämtliche Märkte äußerſt ſtill ohne irgend eine neunenswerte Aenderung in den Kurſen. Nur Kolonialanteile ſteigend. Berlin, 17. Junf.(Deviſennotierungen.) weizenbauenden Ländern gemeldeten fruchtbaren Witterung bewirkten heute am Weizenmarkt eine Ermattung. Auch der Verkehr in Roggen wurde nachteilig beeinflußt. Der Verkehr in Hafer und Mais war bei gut behauptetem Preisſtand ſtill. Die ſtändige Loko⸗ nachfrage wirkte andauernd befeſtigend auf den Jult⸗Termin. Rüböl behauptet und geſchäftslos.— Im weiteren Verlaufe Weizen ſchließlich auf Deckungen und rheiniſche Käufe leicht beſeſtigt. Rü bö! ſpäter flau auf günſtige Saatenſtandsmeldungen. Berlin, 17. Juni.(Telegramm.)(Produkte n 0 5..) Preiſe in Mark prö 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 16 17 16. 17. Weizen per Juli 259.25 259.— Mais per Juli—.— 158.75 „Sept. 228.50 228.—„ Aug.. „Olt. 225 75 225.50——uv—c ę —.—.—Müböl per 110— 58.— Roggen per Juli 196 25 195.— Ottbr. 55.90 55.50 „Sept. 18.25 189.— Dezbr. 56.20 55.70 „Okt. 188.— 182.— Spiritus 70er loco—.——.— Hafer per Juli—— 192.— Weizenmehl 36.25 36.25 „Sept. 175.75—.— dioggenmehl 26.30 26.20 Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 17. Juni. Getreidemarkt.(Telegramm.) 16. 2— 17. per 50 kg per 50 kg Weizen per Okt. 1333 13 34 matt 1335 13 36 ſietig „ April 1466 14 67 13.67 13 68 Roggen per A 10 20 10 21 flau 10 15 10 16 ruhig April—————— Hafer per Nr 768 769 willig 770 280 fletig pril—————— Mais per 5 780 781 ruhig 7 75⁵ 75 ruhig Kohlraps Augaſt 1460 14 70 ruhig 14 50 14 60 8 Wetter: Bewölkt. Tiverpooler Börſe. Sprepvog 17. Juni.(Anfangskurſe.) 16. 17. Weizen per Juli 8010/ ruhig 8110½ ſtetig Sept. 87/5̃ 80⁵ Mais per Juli 5/% träge 516½ iräge per Sept. 5/6¼.5/ 5 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: J..: Dr. Fritz Goldenbäner; für Lokales. Provinzielles u. Gerichtszeitung: Aich. Schönfelderz für Volkswiriſchaft und den übrigen redaktionellen Teil J..: Richard Schönfelder. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. NEbHEHTEN Tüpkfkx:; LorEuz Uncgusra 2 vod ER 811 N kurz Holland 169.10 168.95 viſta New⸗Nork 418.50 418.25 „ Belgien 80.90 80.85kurz Wien 85.05 84.97 „ London 20.41 20.40 lang Wien—.——.— „ Paris 81.10 81.02 1 0 Petersburg—.——.— „ Jalien 80.80 80.75—.—.— „ Schweiz 81.10 81.— kurg Warſchau—.——.— Berlin, 17. Juni.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien—.—— Laurahütte 181.— 181.75 Disc.⸗Kommandit 186.60 186.70 Phönix 172.20 178 70 154.60 155.—Harpener 189,75 ombarden—.— 21.70.: beh. Bochu ner 227.— 228.20 Berlin, 17. Juni.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.44 20.43 Reichsbank 148— 143.— Wechſel Paris 81.10 81.07 bein. ſtreditbank 138.— 138.— 40 Reichsanl. 102.80 102.80 143.40 143.— 1909 102.50 102.40] Schaaffh. Bankv. 133 40 133— 550ʃ% Neichdanl. 95.30 95.30 Staatsbabn 154 80 155.10 3710 910„ 1909 95.25 95.25 Lombarden 21.80 21.60 Reichsanleihe 8580 85.8, Baltimore u. Ohio 115.40 115.80 4% Conſols 102 80 102.80] Canada Pactſic 180.40 181.20 40ſ%0„ 1909 102.50 102 40 Hamburg Packet 117.— 116 80 8% 0% 95.50 95.30 Nordd. Lloyo 89 70 88.60 37%½ 0% 1909 95. 5 35.25 Bochumer 227.10 228.— 35% 85.80 85 80 Deutſch⸗Luxembg. 199.— 198.10 4% Bad. v. 1901 101.10 101.10 Dortmnnder 6190 62 40 40%„„ 1908/09 101.70 101.890 Gelſenkirchner 175.50 177 50 3 onv. 94.60 9450] Harpener 189 20 189070 3%„ 1908/07 94— 94.— Laurahütte 19140 181 60 3% 0% Bayern 94.60 94.60 Phönix 172.70 173— 3½ 0ſ% Heſſen 94.29—.—] Weſteregeln 206.— 206.— 40% Haſſen 83.— 83.— Allg. Elektr.⸗Geſ. 233 20 233.10 80½% Sachſen 83.— 85.90 Anilin 383.50 884.70 3% Japaner 1905 65.75 95.70 Anilin Treptow 315.— 846.— 3 9% Italiener—— Brownu Boveri 189.70 189.80 40% Nuſſ. Anl. 1902 86 40 86.30 Chem. Albert 427 90 427.— 400 Bagdadbdahn 86 50 86.75] D. Steinzeugwerte 229.— 229.— Oeter. Keditaktien—— 20020 Elberf. Färben 410 50 41150 Berl. Handels⸗Gef⸗ 172 70 Celluloſe Koſtiheim 193 90 190.20 5 135 Rütigerswarken 1868 90 166 60 Tonwaren Wiesloch 101.— 101 WI. Dradt Langend. 214— 2 Waldhof 29 Deutſcher Reichstag. 262. Sitz un g, Mi ttwoch, 16. Juni. 5 Das Haus iſt ſehr ſtark beſetzt. Die Tribünen und Logen ſämtlich ſchon lange vor Beginn der Sitzung überfüllt. In der Hofloge Prinz und Prinzeſſin Auguſt Wilhelm. Am Tiſche des Bundesrats: Fürſt Bülow, v. Beth⸗ mann⸗Hollweg, Sydow, Freiherr v. Rheinbaben, Delbrück, Havenſtein, Kraetke, Dernburg, Graf Lerchenfeld und die Vertreter aller anderen Bundesſtaaten. Präſident Graf Stolberg eröffnet Punkt 2½ Uhr die Sitzung und erteilt dem Reichskanzler das Wort. Reichskanzler Fürſt Bülow: Meine Herren! Bevor der Herr Staatsſekretär des Reichs⸗ ſchatzamtes die vom Bundesrat neu vorgeſchlagenen Steuern im einzelnen begründet, möchte ich mich über die im Vordergrunde des Intereſſes ſtehende allgemeine politiſche Lage ausſprechen, wie ſie ſich nach den bisherigen Verhandlungen über die Reichsfinanzreform geſtaltet hat. Hierbei muß ich zunächſt eingehen auf mein Verhältnis zu den großen bür⸗ gerlichen Parteien. In der Preſſe, in öffentlichen Ver⸗ ſammlungen und auch in der Finanzkommiſſion iſt darüber ge⸗ klagt worden, daß die Mitwirkung des Zentrums bei der Reichsfinanzreform von den verbündeten Reglerun⸗ gen oder vom Reichskanzler ausgeſchaltet worden wäre. Das iſt eine vollkommen irrige Auffaſſung.(Lautes Gelächter im Zen⸗ trum und bei den Soz. Mit erhobener Stimme): Warten Sie doch ab, meine Herren, was ich noch ſagen werde. Von Anfang an iſt das Zentrum auf meine Veranlaſſung wie alle anderen bürgerlichen Parteien über die Abſichten der ver⸗ bündeten Regierungen unterrichtet worden. Der Staats ſekretär Des Reichsſchatzamtes— das wird ihm von allen Mitgliedern der Kommiſſion beſtätigt werden— hat ſich niemals ablehnend ver⸗ halten gegenüber Anträgen, Anregungen oder Wünſchen der Zentrumsfraktion, weil ſie vom Zentrum kamen, ſondern immer nur, weil und ſoweit ſachliche Bedenken hatte. Der Antrag Herold wegen der Beſitzſteuern ſchlug einen ſo ſtarken Eingriff in die Finanzhoheit der Einzelſtaaten vor, wie der ſpäter zur An⸗ nahme gelangte Kompromißantrag. Er hat auch nicht die Stim⸗ men der Nationalliberalen. Ich habe aber es als meine Aufgabe betrachtet, von Anfang an bis zu dieſem Augenblick— und bin in jeder Phaſe der Verhandlun⸗ gen dafür eingetreten—, den Liberalen die Mitwir⸗ kung bei der Reichsfinanzreform zu ermöglichen und ſie zur Mitarbeit heranzuziehen. Daraus habe ich niemals ein Hehl gemacht. Ueberhaupt habe ich nie eine Partei an poſitiver Arbeit verhindert; ich würde ſachliche Unterſtützung ſogar von der äußerſten Linken annehmen.(Gelächter bei den Soz.). Ja, meine Herren, wenn Sie nur heraustreten wollten aus Ihrer negativen Haltung, wenn Sie brechen wollten mit dieſem Dogmatisme in- tolèrant, den Ihnen ein franzöſiſcher Gefinnungsgenoſſe nicht ganz mit Unrecht vorgeworfen hat! Die Gereiztheit, die von einem Teil des Zentrums mir gegenüber an den Tag gelegt worden iſt, bat mich in meiner Haltung in keiner Weiſe beeinflußt. Dieſe Animoſität hat ſich zu ganz unwahren Behauptungen und ſehr ungerechten Angriffen verdichtet, die von einzelnen Mitglie⸗ 7 dern der Zentrumspartei gegen mich erhoben worden ſind.(Un⸗ ruhe im Ztr.) Man hat meine zweifellos vollbewährte und zwei⸗ felsfreie Bundestreue gegenüber Oeſter⸗ reich⸗Ungarn in Zweifel gezogen; man hat es ſogar gewagt, meine ebenſo sweifelloſe be⸗ währte Treue für das königliche Haus, für Se. Majeſtät den Kaiſer und König zu verdächti⸗ gen.(Große Unruhe im Zentr. Zurufe: Sehr richtig! bei den Natl.) Mitglieder der Zentrumspartei haben ſich Verdächtigungen angeeignet, die in Pamphleten gegen mich erhoben worden waren. Das alles hat mich in meiner politiſchen Haltung nicht irre gemacht. An Verleumdungen bin ich gewöhnt. (Große Unruhe im Zentr.) Ich verſtehe jetzt, was Fürſt Bismarck meinte, als einmal ein ausgezeichneter Mann wenig Luſt zeigte, ein Miniſterportefeuille zu übernehmen und der Fürſt in ſeiner ihm eigenen draſtiſchen Ausdrucksweiſe ſagte:„Eigentlich begreife ich, daß Sie nicht Luſt haben, in die Drecklinie einzu⸗ rücken.“(Große Heiterkeit.) Das war vor 30 Jahren. Seit⸗ dem iſt es ſchwerlich beſſer geworden. Daß alſo meine Gegner zum Teil mit recht unſchönen Waffen gegen mich kämpfen, beeinflußt mich nicht, eine ſolche Kampfesweiſe richtet ſich ſelbſt. Ich habe mich auch dadurch nicht beirren laſſen, daß Mitglieder anderer Parteien des Hauſes die geſellſchaftlichen Beziehungen zu mir abge⸗ brochen haben.(Bewegung.) Vielleicht trägt mein langer Aufenthalt im Auslande dazu bei, daß ich nicht gewohnt bin, daß man ſich gegenſeitig geſellſchaftlich ausſchließt, weil man politiſch hart aneinander geraten iſt oder politiſch oder wirtſchaft⸗ lich anders denkt. Ich hoffe, daß ſich in dieſer Beziehung der Takt noch beſſern wird und daß man auch bei uns dahin lommen wird, wo andere Völker ſchon lange ſind. Namentlich in England denkt man nicht ſo kleinlich, die politiſchen Gegenſätze auf das perſönliche Gebiet zu übertragen. Ich hoffe, wir werden auch dahin kommen, daß man den, der in politiſchen, wirtſchaft⸗ lichen oder ſozialen Fragen anders denkt als man ſelbſt, deshalb nicht gleich für einen Narren oder Schurken hält.(Sehr wahr! und Bewegung.) Das wird dann ein ſchöner Fortſchritt ſein auf dem Wege der Befreiung von geiſtiger Gebundenheit, auf dem Wege der Abſtreifung von Philiſternetzen. Aber vorläufig ſind wir noch nicht ſo weit. Alſo, die Haltung der Zentrums⸗ partei mir gegenüber ändert nichts daran, daß es mir niemals eingefallen iſt, dieſe Partei zu bohkottieren. Ich werde mich aber auch nicht bewegen laſſen, die Geſchäfte ſo zu führen, daß die Liberalen von der Mitwirkung ausgeſchloſſen werden. Ich habe nie daran gedacht und denke auch heute nicht daran, mir das liberale Programm anzueignen. Aber die Mit⸗ wirkung der Liberalen bei großen geſetzgebe⸗ riſchen Aufgaben erſcheint mir im Intereſſe unſerer Fortentwicklung, einer ruhigen und geſunden Entwicklung im hohen Grade wün⸗ ſchenswert.(Lebh. VBeifall links, Lachen im Zentrum und 1 wuſſcher Rechlngel auf der Rechten.) Meine Herren! Die deutſche Einheit iſt geſchaffen worden von Männern, die der kon⸗ ſervativen Gedankenrichtung angehörten. Der unbergleichliche Staatsmann, der ſie realiſiert hat, hat lange heftige Kämpfe führen müſſen mit den liberalen Parteien. Aber derſelbe große Staatsmann hat ſpäter nicht nur ſeinen Frieden geſchloſſen mit den Liberalen, ſondern er hat den liberalen Ideen großen Einfluß eingeräumt. Fürſt Bismarck hat nicht überſehen, daß die nationale Idee in liberalen Kreiſen geboren wurde, daß ſie lange ver⸗ treten wurde von lißberal geſinnten Männern gegen⸗ über der Kurzfichtigkeit, Engherzigkeit und dem Mangel an Schwung, den damals vielfach die Regierungen zeigten.(Lebh. Beifall links.) Den liberalen Geiſt auszuſchalten aus unſerer Geſetzgebung und unſerem öffent⸗ lichen Leben, würde ich für ein hiſtoriſches Un⸗ recht halten und für einen politiſchen Fehler. (Bravo! links.) Was in dem alten Einheitsſtaat Preußen mög⸗ lich und gut, iſt nicht immer möglich und gut in dem Bundesſtaat Deutſches Reich. Man wird in Süddeutſchland und Mitteldeutſchland lernen müſſen, den Wert des konſervativen Preußens höher, viel höher zu ſchätzen.(Lebhafter Widerſpruch und Gelächter links; Sehr richtig! rechts.) Man wird aber auch in Preußen nicht bergeſſen dürfen, daß der Liberalismus auch für das Deutſche Reich unentbehrlich iſt. Wenn ich mich nun frage, warum die parlamentariſche Stärke der liberalen Parteien wohl nicht der ſtarken Vertretung des liberalen Gedankens entſpricht, ſo finde ich die Erklärung nicht nur in dem Emporkommen der Sozialdemokratie, auch nicht allein in der Ent⸗ ziehung liberaler Kräfte durch den Kulturkampf, ſondern auch in einem gewiſſen doktrinären Zug der linksſtehen⸗ denliberalen Gruppen(Lachen links), die die Stärke der im Fluge der Zeit wachſenden, neu auftauchenden Bedürfniſſe unterſchätzen. So habe ich es gerade vom Standpunkt der Linken für einen Fehler gehalten, daß ſie ſich ſo unendlich lange aufge⸗ halten hat bei der ſogenannten Liebesgabe, und daß ſie bei einer ausreichenden durchgreifenden Beſteuerung des Tabaks die wohl⸗ erwogene und durchdachte Steuervorlage der Regierung à limine abgelehnt hat. Ich habe es auch nicht verſtanden, daß ſie gegen⸗ über einer nach ihrer Anſicht unzuläſſigen Handhabung der Ge⸗ ſchäftsordnung ſich nicht mit einem Proteſt begnügte, ſondern ſich von den weiteren Verhandlungen fernhielt. Es gibt ſehr wenig Beiſpiele für die Nützlichkeit einer ſolchen Taktik, aber ſehr viele für ihre Unvorteilhaftigkeit. Ichglaube, eine Partei iſt immer beſſer daran, wenn ſie auf dem Poſten bleibt und bereit iſt, weiter zu fechten, als wenn ſie demonſtra⸗ tiv das Feld räumt. Sie hätten auch in einer ganzen Reihe von ſteuerlichen Einzelfragen ſehr wohl agrarfreundlich auftreten können und dabei doch liberal bleiben können.(Lebhafter Wider⸗ ſpruch links.) Wenn eich in den zahlreichen, ich kann wohl ſagen, zahlloſen Unterredungen, die ich über dieſen Gegenſtand, über die Finanzfrage, gehabt habe, zu den Vertretern Ihrer Richtung ſagte: Seien Sie entgegenkommender, z. B. bei der Spiritusſteuer, da wurde mir nicht ſelten erwidert: Ja, Sie haben vielleicht recht, aber das Programm!(Heiterkeit rechts) Programme ver⸗ alten. Sie werden leicht zu Kuliſſen, hinter denen man ſtehen bleibt, ohne in den Gang der Handlung auf der Bühne einzu⸗ greifen. Das haben wir auch im vorliegenden Falle geſehen. Wenn ich mich nicht irre, ſo ſollen auch Ihre Programme den Bedürf⸗ niſſen der deutſchen Reichsintereſſen entſprechen. Und doch haben Sie ſich das große Verdienſt entgehen laſſen, dieſen Bedürfniſſen abzuhelfen. Aehnlich liegt es auch mit den Erfahrungen, die man hinſichtlich der Beſteuerung des Maſſenkonſums ge⸗ macht hat. Man kann vor zwanzig Jahren ein ſcharfer Gegner aller Mehrbelaſtungen der Maſſen geweſen ſein und kann doch heute nach einer glücklichen Entwicklung der wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe, aber einer unglücklichen der Finanzberhältniſſe zu der Ueberzeugung gekommen ſein, daß eine Heilung der Krankheit ohne ſtarke Doſen der Steuer auf Genußmittel einfach nicht möglich i ſt.(Sehr richtig! rechts.) Ich erkenne es durchaus an, ich erkenne es hoch an, daß die Linke ſich nicht grundſätzlich auf dieſen Standpunkt geſtellt hat. Ich betrachte es nicht nur als natürlich, ich betrachte es als notwendig und gerecht, daß neben dem Ver⸗ brauch auch der Beſitz zur Deckung herangezogen wir d.(Beifall.) Damit, m.., komme ich zu der Haltung der rechten Seite des Hauſes.(Aha! und große Heiter⸗ keit.) In einem Lande, wo keine Partei die abſolute Mehrheit hat, kann auch keine Partei verlangen, daß die Regierung nur auf ihre Worte ſchwört. Weil ich mich hierzu gegenüber der Zentrums⸗ partei nicht entſchließen konnte, iſt es zu einem Bruch mit dieſer Partei gekommen. Ich kann mich auch der rechten Seite nicht unterordnen. Wenn es in dieſem Lande einen Miniſter gegeben hat, der die Bedeutung der konſervativen Partei zu ſchätzen weiß, ſo bin ich es.(Sehr wahr! links.) Ich habe von Anfang an, ſo⸗ bald ich Miniſter wurde, es als meine Aufgabe betrachtet, die Spannung zu beſeitigen, die damals zwiſchen der konſervativen Partei und der Krone beſtand. Ich habe in jahrelanger Arbeit mit großer Mühe, mit großer Geduld die gänzlich verfahrene Kanalfrage eingerenkt. Ich bin vom erſten Tage, buch⸗ ſtäblich von der erſten Stunde meiner ganzen Tätigkeit für die Bedürfniſſe, für die Intereſſen der Landwirtſchaft eingetreten. (Sehr richtig!) Ich glaube, m. H, Sie(nach rechts) wer den lange warten, bis Sie wieder einen Kanzler bekommen(Lebhafte Zuſtimmung links und große Heiterkeit), der konſervative Intereſſen, die wahrhaft konſerbativen Intereſſen und die wirklichen und dauernden Bedürfniſſe der Landwirtſchaft ſo konſequent und ich füge hinzu— ſo er⸗ folgreich vertritt, wie ich. Aber von der Linie, die mir das Staatsintereſſe vorſchreibt, laſſe ich mich auch nicht durch die konſervative Partei abbringen. Ich bin nicht ein Führer der konſervativen Partei und habe ihren Führern keine Ratſchläge zu erteilen. Aber, ſoweit meine hiſtoriſchen Kenntniſſe reichen, glaube ich, daß die konſer⸗ 15 ericht Generalanzeig rechtigten Forderungen verſchließt.(Sehr wahr! links.) Die ver⸗ bündeten Regierungen ſind der Anſicht, daß ein Betrag von 500 Millionen neuen Steuern nicht lediglich durch eine weitere Ausgeſtaltung der indirekten Steuern geſchaffen werden kann. Bereits in der Begrüdung zum Finanzgeſetzentwurf haben wir geſagt: Neben der Belaſtung der allgemeinen Genußmittel, der Steuern auf Elektrizität, auf Gas und Anzeigen erweiſt es ſich als abſolut notwendig, zur Deckung auch ſolche Steuern heranzuziehen, die vornehmlich von den Beſitzenden getragen werden. Es würde gegen die vornehmſten Grundfätze der deutſchen Sozialpolitik ver⸗ ſtoßen, wenn die Reform der Finanzen ausſchließlich auf Abgaben und trotz der fortgeſetzten Steigerung aller Einkommen die ärmeren Volksklaſſen erheblich höher belaſten. Es heißt dann weiter in der Begründung: Dieſer Ausgleich durch Heranziehung der Beſitzenden kann nicht auf dem Wege der direkten Einkommens⸗ und Ver⸗ mögensbeſteuerung erfolgen, da dieſe das unentbehrliche Funda⸗ ment der einzelſtaatlichen Finanzwirtſchaft bildet. Sie einreißen, heißt, die Finanzen der Einzelſtaaten und der Selbſtverwaltungs⸗ körper in dieſelbe Bedrängnis bringen, in der das Reich ſich befindet. Die verbündeten Regierungen ſind daher feſt entſchlo en, neben den Verbrauchsſteuern die g zur e des Bedarfs heranzuziehen.“ Und weiter heißt es:„Hiernach kann die notwendige allgemeine Heranziehung des Beſitzes nur durch Ausbau der Erbſchaftsſteuer erfolgen. Dieſe ermöglicht wie kaum eine andere eine Belaſtung nach der Größe des Vermögens, und entſpricht daher vorzüglich den Anforderun⸗ gen ſozialer Gerechtigkeit.“ Die hier bekundete Auffaſſung haben die verbündeten Regierungen konſequent feſtgehalten, und ſie iſt auch von mir ſtets zum Ausdruck gebracht worden. Wenn die Erbſchaftsſteuer vermieden werden ſoll, ſo muß eine gleichartige, die verſchiedenen Arten des Beſitzes treffende Skeuer gefunden werden. Solange eine ſolche Steuer nicht gefunden iſt, müſſen die verbündeten Regierungen an der Erbſchaftsſteuer feſthalten(Beifall), und die ver⸗ bündeten Regierungen ſind der Ueberzeugung, daß eine ſolche Steuer mit gleichem Ertrage nicht gefunden werden kann. Gs mußte auffallen, daß die konſervative Partei, die doch über eine reiche Erfahrung in der Führung der Ge⸗ ſchäfte verfügt, ſich von Anfang an ohne Zwang mit ſolcher Starrheit gegen die Erbſchaftsſteuer feſtgelegt hat. Sie hätte ſich ein Beiſpiel nehmen ſollen an der bewährten Taktik einer ihr nahe ſitzenden Partei. Haben Sie je einen Sprecher des Zentrums in erſter Leſung ablehnen hören?(Sehr gut! und große Heiter⸗ keit links.) Wenn auch alle Bedenken hervorgehoben ſind, ſo iſt niemals von dieſer Seite ein Geſetzentwurf von vornherein abgelehnt worden. Sie hat nie von Anfang an einen Geſetzen wurf in Grund und Boden geredet. Es kann ein Gebot der Vo ſicht, der ſtaatsmänniſchen Klugheit ſein, ſich gegen unſympathiſch Geſetzentwürfe erſt dann feſtzulegen, wenn klar zutage lieg daß ſie ohne Verletzung höherer Staatsintereſſen vermieden wer⸗ den können, Ich gebe gern zu, Ihr Ver halten(nach rechts) iſt vielleicht durchaus konſeguent. Aber es iſt ein Irrtum, zu glauben, daß Konſequenz auch politiſche Fehler recht⸗ fertige. Man kann ſie machen, man kann aber auch, um das Gute für die Zukunft ſicher zu ſtellen, ſich mit weniger Wünſchen begnügen. Der Sieg in der Gegenwart iſt häufig der Pfad von Niederlagen in der Zukunft.(Sehr wahr! links.) Das iſt eine Wahrheit, die die Geſchichte überall in allen Ländern und zu allen Zeiten beſtätigt. Ichverkenne nicht— das wiederhole ich— was die Elemente, aus denen die konſervative Partei beſteht, und die das Rückgrat der konſervativen Partei bilden, jahrhundertelang für Preußen geleiſtet ha⸗- benn. Ich weiß wohl, was Preußen bedeutet. Unter der Füh⸗ rung der Monarchte iſt durch die Junker— jawohl! die mit Un⸗ recht ſo viel geſchmähten Junker—die preußiſche Macht auf⸗ gerichtet worden, und von der preußiſchen Macht das deutſche Reich.(Rufe links: Jena!) Mehr als eine andere Partei haben die Konſervativen Antejil gehabt an der Regierung. Aber die Regierung kann nicht zur Geſchäftsführer in der konſervativen Partei werden, ebenſowenig kann die Regierung verlangen, daß die konſervative Partei eine Regie⸗ rungspartei sans phrase werden ſoll. Die Zeiten des alten Ger lach, der von der konſervativen Partei ſagte: mit der Regierung voll Mut, ohne die Regierung in Wehmut, gegen die Regierung in Demut, ſind vorüber.(öHeiterkeit.) Das ſind tempi passati. Aber ein eminenter engliſcher Staatsmann, Salisburh, hat ein mal geſagt: England, das Muſterland und das Vorbild alle Parlamente, wird nicht zugrunde gehen, es ſei denn durch ſei Parlament. So iſt es auch mit der konſervativen Partei. Durch ihre eigene Schuld gräbt ſich die konſervative Partei ihr eigenes Grab, wenn ſie ſich berech⸗ tigten Forderungen verſchließt, wenn ſie die un⸗ hallbare Poſition nicht rechtzeitig räumt. Wenn die Konſe vativen feſthalten an ihren großen Grundſätzen und ſich mit Aufgaben der Zeit erfüllen, dann werden ſie immer ein bedaut ſamer Faktor in unſerem öffentlichem Leben bleiben, zum Sege des Landes. Aber nur dann, aber auch nur dann, wenn ſie die tut. Dann wird ſie immer ihre große Stellung behaupten in unſerem öffentlichem Leben. Durch ihr„Unannehmbar“ wird ſie vielleicht die Erbſchaftsſteuer in dieſem Augenblick zu Fall bringen. Aber Sie werden dadurch für die Zukunft neuen Erb ſchaftsſteuern die Wege eröffnen(Sehr richtig! links), die dann kommen werden, und die den Geſichtspunkten und den Wünſch der konſervativen Partei weniger Rechnung tragen werden, al die heute vorgeſchlagene Steuer.(Hört! hört! links.) D Haltung der Konſervativen in dieſer große Frage wird einen tiefen Eindruck machen au das deutſche Volk.(Sehr richtigl) Es können da⸗ durch Widerſtände und Gegenſätze gegen konſervative Parkei hervorgerufen und geſamme! werden, es kann dadurch ein Weg eröffnet werden, den zu b günſtigen weder Sie noch ich vor der Zukunft verantworter können. Man hat den Gedanken einer An nähe rung der Konſervativen und Liberalen, vative Partei ſich ſelbſt am meiſten ſchadet, wenn ſie ſich be⸗ Zuſammenwirkens der Konſervativen und Liberalen als e aufgebaut würde, die trotz der Errrungenſchaften der Sozialpolitil 5 borübergehende parlamentariſche Konſtelkla⸗ tion hingeſtellt. Erſt geſtern habe ich einen in dieſem Sinne gehaltenen Artikel geleſen. Ich glaube, daß die Geſchichte in dieſem Gedanken mehr ſehen wir d. Je weiter man ſich von einem Gebirge entfernt, um ſo deut⸗ licher tritt der Gebirgszug hervor, und ſo wird auch die künftige Perſpektive in der genaunten Konſtellation, in dieſer Poli⸗ tik das richtige Bild haben. Die Regierung hat durch die konſervativ⸗liberale Konſtellation ſich nicht nur die Mitarbeit der Liberalen und Konſervativen ſichern, ſondern ſie hat auch dadurch Gegenſätzen und Kämpfen vorbeugen wollen, die das zu⸗ künftige politiſche Leben Deutſchlands ungünſtig beeinfluſſen können. Daß das ein ſtaatsmänniſcher Gedanke war, wird die Zukunft einſehen und die Ge⸗ ſchichte anerkennen, gleichviel, ob der Träger dieſes Gedankens früher oder ſpäter von ſei⸗ nem Platze abtreten wir d.(Lebhafte Zuſtimmung.) Im einzelnen will ich bei den heute zur Debatte ſtehenden Gegen⸗ ſtänden den Herren Reſſortchefs und den übrigen Sachverſtän⸗ digen das Wort überlaſſen. Als Folgerungen meiner Ausfüh⸗ rungen und in Konſequenz der Auffaſſung, die ich bei allen Verhandlungen über die Reichsfinanzreform von Anfang an feſt⸗ gehalten habe, will ich nur noch nachſtehendes ſagen: in Ueber⸗ einſtimmung mit den verbündeten Regierun⸗ gen betrachte ich es als nobile officium, als Pflicht ausgleichender Gerechtigkeit, als ſo⸗ gßialpolitiſche Notwendigkeit, daß die der Ge⸗ ſamtheit auferlegten neuen Steuern zum gu⸗ ten Teil von den Beſitzenden getragen werden. Es geht nicht an, daß 500 Millionen neuer Steuern nur auf die Mittelklaſſen oder auf wenig Bemittelte gelegt werden, auf Ver⸗ brauchsabgaben und indirekte Steuern, die die Mittelklaſſen und weniger Bemittelten verhältnismäßig härter treffen, als die Be⸗ güterten.(Lebhaftes Hört! hört! links.) Es wäre auch ungerecht und unrichtig, einzelne Arten des Be⸗ ſitzes zu belaſten und andere freizulaſſen. Weil ſie alle Arten des Beſitzes gleichmäßig trifft, weil ſie die Abſtufung nach der Leeiſtungsfähigkeit ermöglicht, weil ſie dem Boden ſozialer Gerech⸗ tigkeit entſpringt, nicht aus Eigenſinn und Rechthaberei halte ich an der Erbſchaftsſteuer feſt und wende mich gegen die Verſuche, einzelne Arten des Einkommens oder des Erwerbes einer Beſteue⸗ rung zu unterziehen. Ich lehne es ab, im Bundesrate Steuern zu vertreten, die Handel und Gewerbe ſchwer ſchädigen, die Handel und Induſtrie belaſten, die geſamte wirtſchaftliche Stellung des Landes verſchlechtern.(Lebhafte Zuſtimmung links.) Die Finanz⸗ reform— das iſt die wohlerwogene Anſicht aller verbündeten Re⸗ gierungen— kann nur zuſtande kommen, wenn die Beſchlüſſe dieſes Hauſes ſachlich vertretbar ſind, und nach ſachkundigem Urteil die unbedingt notwendige Summe in ihrem bollen Betrage ergeben. Trotz der Schwierigkeit der Situation und der bedauerlichen Span⸗ nung zwiſchen den verſchiedenen Parteien des Hauſes halte ich noch an der Hoffnung feſt, daß in dieſem hohen Hauſe Gemeinſinn, nationales und ſoziales Empfinden den Sieg davontragen werden über Kleinlichkeit und Parteigezänk. In dieſer Hoffnung werde ich beſtärkt durch die Stimmung im Lande. Dieſe iſt frei von Eng⸗ herzigkeit, ſie würdigt die große Aufgabe und wird früher oder ſpäter ſtreng mit den Parteien ins Gericht gehen, die das große Werk der Finanzreform ſchädigen oder zu Fall bringen ſollten. (Lebhafte Bewegung.) Nun noch ein perſönliches Wort. Seit Wochen regen ſich die Zeitungen darüber auf, ob ich bleibe oder gehe.(Heiterkeit.) Ich bleibe, ſo lange Se. Majeſtät der Kaiſer glaubt, daß meine Mik⸗ Reich und ſo lange ich ſelbſt nach meiner eigenen politiſchen Ueber⸗ zeugung und nach meiner Beurteilung der Sachlage glaube, nützlich wirken zu können. Ich kenne kein Gebiet der inneren Politik von gleicher Wichtigkeit, wie das baldige Zuſtandekommen der Finanz⸗ reform.(Allſeitige Zuſtimmung.) Dieſer großen Aufgabe ordne icch ſelbſtverſtändlich meine Perſon vollkommen unter. Wenn ich mich überzeugen ſollte, daß meine Perſon der Sache entgegenſteht, daß ein anderer leichter zum Ziele gelangt, oder wenn ſich die Ver⸗ hältniſſe in einer Richtung entwickeln ſollten, die ich nicht mit⸗ machen kann und will, und nicht mitmachen werde, ſo wird es mir auch möglich ſein, den Träger der Krone von der Opportunität meines Rücktrittes zu überzeugen, und dann wird mein Wunſch, daß mein Nachfolger Erfolge erzielt, ebenſo ehrlich ſein, wie es meine Arbeit im Dienſte des Landes war. Inm Hauſe herrſcht lebhafte Erregung. Es bilden ſich überall gehen in der allgemeinen Unruhe völlig verloren. ſchafft der Präſident einigermaßen Ruhe. Schatzſekretär Dr. Spdow verweiſt einleitend auf die Verhandlungen in der Finanz⸗ fkommiſſion. Die Liberalen haben ſich bereft erklärt, 400 Mill. Mk. Konſumſteuern zu bewilligen, wenn 100 Mill. Mk. auf den Beſttz elegt werden. Dieſen Standpunkt hat ſich auch die Regierung im weſentlichen zu eigen gemacht. Die Kommiſſion hat eine Konſumſteuer in Vorſchlag gebracht, die abgeſehen von einzelnen, die ausſcheiden müſſen— wie die Mühlenumſatzſteuer— rund 360 Mill. Mk. aufbringen können. Anders liegt die Sache bei den Beſitzſteuern. Da liegen Beſchlüſſe vor, die nicht zweckmäßig ſind. Daher hat die Regierung neue Steuexporlagen dem Hauſe unterbreitet. Der Schatzſekretär erörtert in erſter Linie die Kotie⸗ rungsſteuer. Sie wäre zunächſt eine ungerechte Steuer. Sie geht gegen die Börſe, trifft aber in Wirklichkeit andere Kreiſe, und mit den Schuldverſchreibungen auch weite Kreiſe kleiner Leute. Durch den Druck, den ſie auf den Kurs aus⸗ Nur mühſam uch en ungen aufwenden müſſen, verteuert, und das können wir Deutſchland uns nicht geſtatten. Wir ſind in Deutſchland im erhältnis zur Unternehmungsluſt dazu ein an Betriebskapital armes Land. Eine weitere Folge würde ſein, daß das deutſche Kapikal, das Anlagen ſucht, nach dem Auslande ab⸗ wandert. Niemand kann den deutſchen Kapitaliſten daran wirkung in der inneren und äußeren Politik nützlich iſt für das Gruppen von Abgeordneten. Die erſten Worte des Schatzſekretärs hindern, ſeine Anlagen in guten ausländiſchen Papieren, die in London, in Antwerpen gehandelt werden, zu ſüchen, wenn ihm die Anlage im Inlande erſchwen wird. Und nun noch die be⸗ ſondere Beſteuerung der für Termingeſchäfte zugelaſſenen Papiere. Es ſteht das doch in direktem Widerſpruch damit, daß das Börſengeſetz im Frühjahr vorigen Jahres den Kreis der Papiere, die im Termin gehandelt werden können, erweitert hat. Nebenbei würde es ja ein Schlag ins Waſſer ſein, denn es iſt ja gar nicht anzunehmen, daß die Geſellſchaften gutwillig die Mehrkoſten einer ſolchen Belaſtung tragen würden. 8 Undnun der finanzielle Erfolg. Die Antragſteller haben 80 Millionen herausgerechnet. Aus der Begründung ihres Antrages kann man dreiſt den Satz unterſchreiben, daß alles auf Schätzungen beruht. Alles iſt Schätzung, ſowohl in bezug auf die Höhe des Umſatzes, als die Höhe des umlaufenden Kapitals, und jeder Satz der Berechnung ruht auf einer zum mindeſten ganz ſchwankenden Unterlage. Selbſt wenn man davon ausgeht, daß kein erheblicher Rückgang des Verkehrs infolge dieſer ſtarken Be⸗ ſteuerung ſtattfindet, ſo würde man keinesfalls über 50 Millionen kommen. Es kommt dazu, daß eine derartige Einwirkung auf den Verkehr der Börſe einen Verluſt an Umſatzſteuern dem Reich bringen würde. Das Hauptargument für die Steuer war nun, daß ſie ſich in Frankreich bewährt habe. Nach den Erkundigungen, die wir in Frankreich eingezogen haben, iſt das Gegenteil der Fall. Die ſoliden Anlagen haben den franzöſiſchen Markt geflohen. Der jetzige franzöſiſche Finanzminiſter Cailloux hat ſich ſehr ſcharf darüber geäußert. Er ſagte: die ausländiſchen Schuldner, die freie Wahl haben, ziehen ſich vom Markte zurück, von dem ſie durch über⸗ triebene Abgaben abgeſtoßen werden. Man trifft wohl genug ausländiſche Wertpapiere, aber ſie ſind mit wenigen Ausnahmen Werte zweiten und dritten Ranges, für die die Steuer keine Rolle ſpielt, weil ſie meiſt keine oder geringe Dividende bezahlen und hauptſächlich darauf ausgehen, ihre Werte anderen aufzuhalſen. Die extreme protektioniſtiſche Maßnahme habe gerade diejenigen Intereſſen geſchädigt, die man ſchützen wollte. Dem Fiskus ſeien Einnahmen entgangen, der Pariſer Markt ſinke mehr und mehr von ſeiner Bedeutung herab. Die Kapitalien ſeien unbenutzt oder ins Ausland gedrängt worden. Und in Konſequenz dieſer Auf⸗ faſſung hat Herr Cailloux in dem Einkommenſteuergeſetz, das jetzt der Beratung der parlamentariſchen Körperſchaften unterliegt, die Beſeitigung der Steuer auf ausländiſche Papiere vorgeſchlagen. Ich weiß ſehr wohl, daß andere Herren, zum Beiſpiel der frühere Finanzminiſter Rouvier, darüber anders denken, aber die Mehr⸗ heit des franzöſiſchen Parlaments hat ſich jedenfalls der Meinung Cailloux angeſchloſſen. Im großen und ganzen kann man in Deutſchland annehmen, daß die geſamte Einkommenſteuer 20 bis 80 Prozent der Divi⸗ dende beträgt, während ſie in Frankreich nur 12 Prozent betragen würde. Wenn wir nun noch eine Kotierungsſteuer einführen, die wieder die Aktionäre, die Obligationäre, trifft, ſo würde das nach Meinung der verbündeten Regierungen den Aktionären mehr ſchaden als zuläſſig iſt und die Kapitalaſſoziation erſchweren. Es wäre doch wirklich eine Jronie des Schickſals, wenn in dem Augen⸗ blick, wo die Pariſer Börſe ſich von dieſer Laſt befreit, das deutſche Reichsgeſetz ſie für die deutſchen Börſen einführen würde. Ich glaube, daß bei der ganzen Teudenz dieſer Vor⸗ ſchrift eine gewiſſe inſtinktive Abneigung gegen das, was man Börſe nennt, gegen die Kreiſe, die den Geldvermittelungsverkehr an der Börſe und im Zuſammen⸗ hang mit ihr vollziehen, zum Teil ſogar bewußt, das leitende otiv iſt. Aber berechtigt iſt es darum nicht. Man trifft damit nicht nur die Börſe, nein, man trifft viel mehr Gewerbe und Handel, das heißt diejenigen erwerbstätigen Kreiſe, die, und zwar in Deutſchland ganz beſonders bei der ver⸗ hältnismäßigen Kapitalſchwachheit, zur Betätigung der Unter⸗ nehmungsluſt auf die Geldvermittelung durch die Börſe angewieſen find. Es wird niemals— das hat ja ſchon der Reichskanzler an⸗ gedeutet— eine Geſetzgebung eingeführt werden dürfen, die die Landwirtſchaft ſchädigt. Beim vorliegendn Stempelſteuer⸗ und Grbſchaftsſteuergeſetz wird ja auf die Intereſſen der Landwirt⸗ ſchaft weitgehende Rückſicht genommen. Aber auf der anderen und darauf beſtehen, daß auch Handel und Gewerbe dabei zu ihrem Recht kommen und keinen dauernden Schaden exleiden. So wenig es zu wünſchen wäre, daß Deutſch⸗ land reiner Induſtrieſtaat, reiner Handelsſtaat wird, ſo ſehr ſind wir auf der anderen Seite dringend genötigt, nicht die Quellen des Wohlſtandes zu verſtopfen, die aus Handel und Induſtrie fließen. Handel und Induſtrie beſchäftigen Millionen von Men⸗ ſchen. Wir würden auch kulturelle Fragen— ich denke beſonders an die Sozialpolitik— ſchädigen. Nach Anſicht der ver⸗ bündeten Regier ungen iſt es eine bedenkliche Erſcheinung, wenn die für das Gedeihen Deutſch⸗ lands notwendigen Teile, Handel und Gewerbe und Landwirtſchaft, gegen einander gehen oder garineinen dauernden Kampfgeraten. Aus allen dieſen Gründen müſſen die verbündeten Regierungen es unter allen Umſtänden ablehnen, eine Steuer wie die Kotierungsſteuer mit der Finanzreform zu berbinden. Dasſelbe Bedenken grundſätzlicher Art hinſichtlich der Schädi⸗ gung von Handel und Induſtrie gilt gegen die Mühlenumſatzſteuer und in gewiſſer Beſchränkung auch gegen den Kohlenausfuhrzoll. Wenn ſie zur Verhandlung ſtehen, werde ich die Bedenken näher bortragen. Wie dieſe Vorſchläge aus wirtſchaftlichen Gründen ent⸗ ſtanden ſind, müſſen ſie auch danach beürteilt werden. Gewiß würde die Mühlenumſatzſteuer als Erdroſſe⸗ lungsſteuer für die großen wirken, aber auch den mittleren Mühlen die Produktion ver⸗ keuern und damit zu einer Steigerung der Mehlpreiſe beitragen, die beſonders bedenklich wäre in der jetzigen Zeit der ohnehin ſchon hohen Getrejdepreiſe. Das würde den ausländiſchen Mühlen zu gute kommen, den Import des Mehles befördern und die großen Mühlen nötigen, ihre Betriebe zu verlegen. Und was den Kohlenausfuhrzoll betrifft, Regierungen zu der Ueberzeugung gekommen, daß der Zweck, den Kohlenbezug im Inlande zu verbilligen, damit nicht erreicht wür de. Was erreicht würde, iſt folgendes: die Kohlengruben müſſen zum Teil zur Beſchäftigung ihrer Arbeiter, zum Teil zur Ausnützung ihrer Einrichtungen und Niedrighaltung ihrer Betriebskoſten, beſonders wenn die Induſtrie im Inlande nicht ſtark im Schwunge iſt, exrportieren. Der Preis im Auslande aber beſtimmt ſich nach dem Weltmarktpreis, und beim Export würden die Kohlenbergwerke dieſen Zoll im weſentlichen auf ſich nehmen müſſen. Das würden ſie aber auf den Inlands⸗ preis überwälzen müſſen. Es würde nicht verbilligend, es würde berteuernd auf den inländiſchen Kohlenbezug wirken, und das würde vor allem die ſchwere Induſtrie treffen, die 40 Prozent aller Kohlen abnimmt und jetzt ſchon in keiner günſtigen Lage iſt, die durch manches Wettergewölk am wirtſchaftlichen Himmel des Aus⸗ landes bedroht iſt, und der auch durch die neue Reichsverſicherungs⸗ ordnung eine Reihe erheblicher Laſten bevorſteht. Unter dieſen Umſtänden lehnen die verbündeten Regierun⸗ gen einen Kohlenausfuhr zoll aßz. Ueber die von der Kommiſſion beſchloſſene Umſatzſteuer für Grundſtücke werde ich mich nachher äußern. Hierin ſind die verbündeten Regierungen mit gewiſſer Einſchränkung bereit, den Wünſchen des Reichstages entgegenzukommen. Was nun aber die Reichswert ö uwachsſteuer auf Grundſtücke anlangt, ſo hat der Antrag ſie aus der Kölner Gemeindeſteuerverordnung übernommen. Die Regierung iſt leider nicht in der Lage, ihrer⸗ ſeits ſo ſchnell zu arbeiten.(Sehr gut! links.) Eine gewiſſe Gründlichkeit verlangt man im Volke vom Reichstag und auch von der Behörde.(Sehr gut! links.) Obwohl nun die verbündeten Regierungen grundſätzlich einer ſolchen Steuer nicht völlig abgeneigt gegenüberſtehen und obwohl ſie anerkennen, daß auch das Reich zur Förderung des Wertes von Grund und Boden beiträgt, ſin d ſie doch nicht in der Lage, jetzt ſchon mit einer geſetzgeberiſchen Regelung für das ganze Rei borzugehen. 5 8 5 0 5 5 Seite müſſen die verbündeten Regierungen auch darauf Wert legen ſo ſind die verbündeten Obpwohl der Entwurf infolge der Kritik ſich nach vieler Richtung hin verbeſſert hat, ſind doch noch eine Reihe von Fragen vor⸗ handen, die der Vertiefung bedürfen, ehe eine einheitliche Regelung für das ganze Reich vor ſich geht. Die wichtigſte Frage iſt, wie iſt der Anteil der Gemeinden in einer praktiſch richkigen Weiſe mit dem Anteil zu vereinigen, der dem Reich gewährt werden ſoll? Es muß da den Gemeinden eine gewiſſe freie Hand gelaſſen werden. Eine Löſung aller dieſer Schwierig⸗ keiten iſt bis jetzt noch nicht gefunden. Es kommt noch hinzu die Rückſicht auf die finanziellen Intereſſen derjenigen Kommunen, die ſchon eine Wertzuwachsſteuer haben, und bei denen im nächſten Jahr das Oktroi wegfällt. Die außerordentlich ſchwankenden Erträge der Wertzuwachsſteuer machen es auch be⸗ denklich, dieſe Steuer mit einem feſten Betrag in die Reichs⸗ finanzreform einzuſtellen. Wenn man ſie einführen will, wird man gut tun, ihre Ergebniſſe bei Ausgaben zugrunde zu legen, bei denen man freie Hand hat, wie z. B. bei der Schuldentilgung. Die verbündeten Regierungen ſind bereit, der Einführung einer Reichswertzuwachsſteuer näher zu kreten, halten aber hier für eine längere Vorbereitung von zwei bis drei Jahren fürnötig, um nicht ein Geſetz zu machen, das nachher in der Anwendung die größten Schwierigkeiten bereitet und zu praktiſch anderen Ergebniſſen führt. Es bleibt eine Lücke von etwa 140 Millionen Mark gegenüber dem Bedarf von 500 Millionen. Dieſe 140 Millionen gehen alſo über die 100 Millionen hinaus, die für die Beſitzſteuer berechnet ſein ſollen. Die verbündeten Regierun⸗ gen ſind in erſter Linie auf die Erbſchaftsſteuer zurückgekommen. Sie kommen über die Ueberzeugung nicht hin⸗ weg, daß es eine andere Steuer gibt, die in gleicher Weiſe alle Arten des Beſitzes trifft. Auf der anderen Seite haben die ver⸗ bündeten Regierungen, um das Zuſtandekommen des Geſetzes nach Möglichkeit zu erleichtern, Bedenken Rechnung getragen, die beim Nachlaßſteuergeſetz vorgetragen wurden. Es iſt der Einwand er⸗ hoben worden, daß die Erbſchaftsſteuer den Grundbeſitz ver⸗ hältnismäßig erheblich ſchärfer belaſte als das mobile Kapital. Je mehr ich mich mit der Erbſchaftsſteuer beſchäftigt habe, um ſo mehr habe ich gefunden, daß dies keineswegs der Fall iſt. Im Gegenteil! Nach den Feſtſtellun⸗ gen in Preußentrifft die Hauptlaſt der Steuer nicht das flache Land. Während das Grundvermögen in Preußen in den Städten 21 Milliarden beträgt, beträgt es auf dem Lande 13 Milliarden. Es ſind aber auch Beſtimmungen zugunſten des Grundbeſitzes vorgeſehen, in Würdigung ſeiner beſonderen Eigen⸗ heit. Schon bei der Nachlaßſteuer wurden nur ein Fünftel der landwirtſchaftlichen Betriebe getroffen. Jetzt wird dieſe Zahl der Betriebe noch um ein Zehnkel vermindert. Da kann man doch wahrhaftig nicht davon reden, daß durch die Erbſchaftsſteuer die Axt an die Wurzel des Bauernſtandes gelegt werde.(Sehr wahr!) Höher als 4 Proz. konnten wir bei der Erbſchaftsſteuer nicht gehen, da die Belaſtung für den Grundbeſitz etwas ſtark ge⸗ worden wäre, und aus dem taktiſchen Grunde, weil dann eine Mehrheit erſt recht dafür nicht zu finden ſein würde. Wir haltenesnicht für zutreffend, daß der Familien⸗ ſinnunter dieſer Steuerleiden werde und berufen uns auf das Vorgehen in Elſaß⸗Lothringen, in England, in Frank⸗ reich. Wir ſehen auch hierin keine ſozialiſtiſche Maßregel. Sie nimmt das Vermögen nicht in anderer Weiſe in Anſpruch, als die Vermögensſteuer bei Lebzeiten. Wenn bei einer Erbſchaft von 10 000 Mk. ein Betrag von 100 Mk. fortgenommen wird, ſo trifft das auch die wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit des Empfängers durchaus nicht. Er bleibt mit dem Reſte immer noch unendlich beſſer geſtellt als andere, die beim Ableben ihrer Eltern ein nie⸗ drigerxes oder gar kein Erbe erhalten. Es iſt gar nicht zu leugnen, daß in weiten Kreiſen eine Be⸗ wegung zugunſten der Erbanfallſteuer vorhanden iſt, und an⸗ dererſeits wieder ein Widerſtand in landwirtſchaftlichen Kreiſen. Nun meine ich doch, daß es eine eigene Sache iſt, daß man wegen der landwirtſchaftlichen Kreiſe, die den geringeren Betrag zu dieſer Steuer aufbringen ſollen, die anderen Teile, die alle be⸗ reit ſind, die Steuer zu zahlen, ſozuſagen nicht zulaſſen ſoll zur Zahlung dieſer Steuer(Sehr richtig! links), und daß man in eee Form anderer Abgaben die twicklungsquellen des Wohlſtandes belaſten ſoll.— Die Steuer auf Feuerverſicherungspoltcen muß man nicht als eine Beſteue⸗ rung des Verſicherungsgeſchäftes anſehen, ſondern als eine Be⸗ ſteuerung des Verſicherungsobjekts. Sie will und ſoll eine Steuer auf den Beſitz ſein, und zwar auf den Beſitz, der bei der Feuer⸗ verſicherung deklariert iſt, gewiſſermaßen auf Grund einer Selbſt⸗ einſchätzung. Sie trifft die verſchiedenen Arten des Beſitzes gleichmäßig. Sie trifft Mobiliarbeſitz, Immobiliarbeſitz, Stadt und Land. Wenn ein Haus in Berlin mit einem Werte von 300 000 Mk. mit 1 pro Mille jährlich in der Beziehung beſteuert wird, ſo iſt das ein Betrag, der für den Beſitzer nicht viel be⸗ deutet. Ich weiß, daß vielfach Beſorgnis beſteht, daß die wün⸗ ſchenswerte Ausdehnung der Feuerverſicherung durch die Steuer gehemmt werden könne. Das wird nicht der Fall ſein. Die Grundbeſitzer müſſen ſchon wegen der Hypotheken, die ſie ja e ihren Grundſtücken haben, die Feuerverſicherung neh⸗ men, und die Intelligenz in Handel und Induſtrie würde gar bald die Gefahr erkennen, wenn ſie keine Verſicherung nehmen würden. 55 Die Erhöhung des Effektenſtempels dürfte wohl am wenigſten Widerſtand in dieſem Hauſe finden. Den Ertrag beziffere ich auf etwa 10 Millionen, den Ertrag aus der Erbſchaftsſteuer auf 55, aus der Feuerverſicherung auf 35, ſo daß alſo die Beſitzſteuern im ganzen 100 Millionen ergeben würden. Der Grundſtücksumſatz⸗ ſtempel, der Wechſelſtempel und der Scheckſtempel können keinen Anſpruch mehr darauf machen, reine Beſitzſteuern zu ſein.(Sehr richtig! links.) Es ſind Umſatzſteuern. Der Stempel für den Umſatz in Grundſtückshypotheken iſt nach unſeren Vorſchlägen etwas niedriger gehalten als nach denen der Kommiſſion. Nach Maßgabe der Verteilung des Grundvermögens werden von dieſem Stempel vorausſichtlich ſeitens des ſtädtiſchen Beſitzes zwei Drittel, und ſeitens des ländlichen Beſitzes ein Drittel getragen werden. Der ſtädtiſche Beſitz iſt in summa nicht nur wertpoller, ſondern er wechſelt auch häufiger als der ländliche; auf dem Lande wechſelt er im Durchſchnitt alle 25, in den Städten alle 10 Jahre. Bei der Erhöhung des Wechſelſtempels ſind wir dem Beiſpiele vieler an⸗ deren Länder gefolgt und haben die Ueberzeugung, daß im großen und ganzen dieſer Stempel keine Belaſtung mit ſich bringen wird, welche den Handel, den Verkehr und die Landwirtſchaft in ihren Kreditbedürfniſſen irgendwie gefährdet. Wir ſchätzen die Ein⸗ nahme auf 7 bis 8 Millionen. Von einem Scheckſtempel wollten wir urſprünglich Abſtand nehmen; nachdem aber die Kommiſſion eine Reihe von Vorlagen der Regierung abgelehnt hat, haben wir uns doch zur Einführung dieſes Stempels entſchließen müſſen. Wir tun es in der Ueberzeugung, daß ſie dem legitimen Scheck⸗ verkehr keinen Abbruch tun wird, denn faſt alle Staaten in Europa, auch ſolche mit ſtark entwickeltem Scheckverkehr, wie England, Oeſterreich⸗Ungarn, Italien und die Schweiz, haben dieſen Stempel längſt. Ich bin in Uebereinſtimmung mit dem Reichsbankpräſi⸗ denten der Meinung, daß der Ausgleichsverkehr durch die Steuer nicht getroffen wird, es wird nur der weiße Scheck getroffen und nicht der rote, welcher die Ueberweiſung vermittelt. Wir haben deshalb aber auch die Zahlung aus einem Bankguthaben ebenfalls beſteuern müſſen. Die Steuern, die wir jetzt hier vorlegen, unter⸗ liegen weſentlichen Einwendungen, denn es ſind ſozuſagen Steuern zweiter Wahl. Aber ich bin der Meinung, daß es keine Steuern ſind, die den berechtigten Intereſſen irgend eines Erwerbszweiges weſentlichen Schaden zufügen können. Die Kritik über die Steuern hat ſchon mit voller Energie eingeſetzt, und es wird auch noch in den nächſten Tagen hier ausgiebig Kritik eübt werden. Ich bitte aber, zu überlegen, ob an dieſer Stelle och etwas beſſeres zu finden iſt, als dieſe Steuern. Wenn man auf die Wirrniſſe zurückblickt, die die Beratung der Finanzreform⸗ vorlage in den letzten ſieben Monaten durchgemacht hat, ſo muß man ſagen, daß manchmal das Zuſtandekommen durch das Prä⸗ balieren porteipolitiſcher omente beein⸗ flußt iſt. Eins aber hat ſich herausgeſtellt, daß bei allen Par⸗ — eeeeeeee e Wee die Aeberzeugung zum Durchbruch gelangt iſt, daß der 5 1 n Regierungen ihnen angemeldet haben, hoch een te Reichsfinanzen in Ordnung zu bringen, nicht zu 57 2 und daß auf allen Seiten des Hauſes Ich geb 55 ille, zum Ziele zu kommen, beſteht. 11 Arc 578 fn ung Ausdruck, daß auch in der ſchwie⸗ 515 daß 1 9 12„Wie das Gefühl der Notwendigkeit ſiegen wird erden 5 ge Rückſichten für die Entſcheidung maßgebend ſein aß es gelingen wird, die Reform mit n zuſtande zu bringen, die, mögen ſie hie 5 deunbequem empfunden werden, doch im ründe gerecht ſind und die weſentlichen Inter⸗ eſſen unſerer großen Erwerbsſtände, Land⸗ wirtſchaft, del letzen.(Beifaft) el und Induſtrie, nicht ver Abg. Baſſermann(Natl.): 125 Der Reichskanzler hat in ſeinen heutigen Ausführungen ein 8 res Programm entwickelt, und gewiſſe Ziele für die Erledigung der Fmaztzreform aufgeſtellt, er hat auf der einen Seite hervor⸗ gehoben, daß eine ſtarke Heranziehung des Maſſenberbrauchs not⸗ dieſe iſt, und hat andererſeits betont, daß als Aequivalent für dieſe ſtarke Heranziehung des Maſſenverbrauchs— hier waren rund 400 Millionen in Ausſicht genommen— eine allge⸗ meine Beſitzſteuer eine Notwendigkeit iſt. Er Hat weiter auseinandergeſetzt, daß wiederholte Prüfung, das Suchen mach ſolchen allgemeinen Steuerquellen dahin geführt hat, daß auch heute noch die Meinung der verbündeten Regfeien feſt⸗ ſtebt, daß lediglich die Heranziehung der Erb⸗ ſchaften und in dieſen Erbſchaften die Heran⸗ ziehung der Deſzendenten und erbenden Ehe⸗ gatten ei nzig möglich iſt. Er hat weiter auseinander⸗ geſetzt, daß eine Rumpfreform von der Regierung nicht akzeptiert werden wird. Damit iſt die Befürchtung beſeitigt, daß der Ausgang der Sache vielleicht dahin abzielen könnte, daß die indirekten Steuern durch irgend eine Mehr⸗ heit des Hauſes vberabſchiedet und die weitere Erledigung der Reform hinausgeſchoben wer⸗ den könnte Es iſt ſehr dankenswert, daß dieſe Klarheit uns gegeben iſt, und damit das Gerücht zerſtörk iſt, daß die berbündeten Regierungen der Börſe gleichen, die heute flau, morgen feſt uſw. üſt. Der Reichskanzler hat die Mitwirkung der liberalen Parteien bei dieſer Reichsfinanzreform für nötig erklärt; das iſt bei der politiſchen Geſamtlage ſelbſtverſtändlich. Der Reichskanzler hat die Verdienſte des Liberalismus beim Auf⸗ und Ausbau des Reiches gewürdigt. Die Tätigkeit des Liberalismus iſt in der Geſchichte des Deutſchen Reiches mit eher⸗ men Letterneingetragen, die lüberale Partei hat an der Reichsgeſetzgebung in hervorragender und zum Teil in führender Weiſe ſich bewährt. Die nationalfzberale Partei iſt bereit, die Finanzreform mit zu erledigen Thber die Finanzreform muß in ihrem Endreſultat ſo geſtellt ſein, daß ſie für die liberale Anſchauung annehmbar iſt.(Sehr richtig! Bei den Natl.) Sie muß der ſozialen Gerechtigkeit und ſozialen Geſichtspunkten entſprechen, wie wir es verlangen müſſen. Der Reichskenzler hat geſprochen von einem doktrinären Zuge, der bielfach durch die liberalen Anſchauungen bindurchgeht. Dieſer Vorwurf kann der nationalliberalen 8 Partei gegenüber nicht erhoben werden(Wi fbruch rechts und bei den Soz.) Die nationalliberale Partei hat don Anfang an und auch noch bei Einrichtung der Blockbolitik auf dem Standpunkt geſtanden, daß man im politiſchen Leben nur weiter kommt durch Kompromiſſe (Sehr richtig!) nicht durch doktrinäres Feſ en an einzelnen Prinzipien.(Große Heiterkeit.) Die ſoziale Politik iſt nur mög⸗ Jich geweſen zmiſſe von rechts bis links. Wir hatten die Abf deutſchen Landwirtſc weinſteuer den Intere wir waren berei Maeinec palitif geſchieden. w der nt⸗ 2 25 1* — ür das Branntweinmonopol zu ſti: de ſind zeitweilig aus der Kommiſſ ſie die Einfügung einzelner Geſetzentwürfe, ein⸗ des Finar f ng nicht * da die erſte Leſung ſo unr eten, gemacht früher nur dann zuläſſig war, wenn kein Wideripruch erfolgte.(Sehr itig!) Das Vorge hen in der Kom⸗ miſſion entſprach ferner nicht den Abmachun⸗ gen im Seniorenkonbent, die Behandlung war wenig freundlich. Fraktionsberatungen konnten über die neuen Vor⸗ ſchläge überhaupt nicht abgehalten werden; rrr 788 2 2 Reichsſchatzamt ſein Material den Herren zur dazu kam, daß das Verfügung geſtellt hatte, was nicht richtig iſt. Die Haltung unſerer Fraktionskollegen iſt von meiner Partei ein⸗ zon den Eeſatzſteuern iſt die Erbanfallſteuer die Der Staatsſekretär hat hereits in der Kommiſſion sdrücklich die Erklärung abgegeben, dacz eine Finanzreform obne dieſe Erbanfallſteuer nicht zuſtande kommen wird. Meine politiſchen Freunde haben es für richtig er⸗ achtet, daß neben dieſer Erbanfallſteuer auch eine Beſitzſteuer ein⸗ geführt wird, durch welche das mobile Kanital herangezogen wird. Die Erbanfallſteuer iſt das Streitobjekt des politiſchen Kampfes, in dem ſachliche Geſichtsvunkte manchmal etwas beiſeite geſetzt ſind. Die Erbanfallſteuer iſt bereits in deutſchen Landen in weiten Kreiſen volkstümlich geworden (Sehr richtig!), darüber belehrt uns die Preſſe aller Parteien, auch in der konſervativen Partei finden ſich, im Gegenſatz zur konſer⸗ vativen Fraktion, zahlreiche Anhänger, und ich glaube auch, daß in den Reihen des Zentrums viele Anhänger dieſer Idee vorhanden ſind. So hat ſich im bayeriſchen Finanzausſchuß ein hervorragendes Mitglied für dieſe Steuer ausgeſprochen. Es iſt ein großer Nachteil für das Reich, wenn die Fabriken ins Ausland gehen, auch für Ddie Arbeiter. Wenn man genötigt iſt, wegen der Finanzlage 6 illigt worden. 80 des Reiches 400 Y umſteuern aufzubringen, wenn man weiß, daß die Lel erhältni rch wieder erheblich verteuert werden, dann f man ni Maßregeln vor⸗ ſchreiben, die zu einer Einſchränkung, B gung und Belaſtung der Induſtrie führen. Sonſt ſchädigt doppelt. Einer der wichtigſten Geſichtspunkte iſt die Frage des Auslandsgeſchäftes. Wir ſind aus der konti⸗ nentalen Machtſphäre herausgewachſen durch die nationale Entwicklung unſeres Vaterla Der Nahrung xportinduſtrie war 5 tſchaftsleben verbindet ſich innig mit dem der auswärtigen Staaten. Das gilt nicht nur für den ganzen Handelsverkehr und unſere große Induſtrie. Dieſe Ent⸗ wicklung hat auch dem Arbeiter Vorteile gebracht. Aber auch nach der politiſchen Richtung hin iſt es äußerſt wichtig, wenn die Völkerx einander näher gehracht werden, wenn der kommerzielle Verkehr familiär geſtaltet wird. Alles das wird unterbunden, wenn Sie mit rauher Hand eingreifen, wenn Sie die ausländiſchen Werte in Deutſchland heranziehen. Dadurch entziehen Sie auch Reſerven für die Kriegszeiten. Auch der politiſche Einfluß Deutſchlands wird geſchädigt, wenn wir uns von dem Auslande abſchließen, wenn wir die Verbindung von deutſcher und ausländiſcher Induſtrie er⸗ ſchweren. Man hat von Frankreich geſagt, daß es wie ein kleiner Budiker ſei, der ſich von ſeinem Geſchäft zurückgezogen hat, und nun nichts weiter tue, als ſein Geld zu verzehren. Der franzö⸗ E 1 daß wir ein geſundes kr i raum mußte erweitert werden, eine Ex notwendig. Unf Wi —5 ſiſche Finanzminiſter bemüht ſich heute, dieſe Steuer los zu werden, weil man ſieht, daß der Einfluß Frankreichs auf den Weltmarkt überall zurückgedrängt wird wegen dieſer ſtarken ſteuerlichen Belaſtung des Marktes. Der Reichskanzler hat am 19. Dez deutung des Auslandsgeſchäfts hingewi ſe Be⸗ Er hat damals den e Macht politiſch e N —. + 2 S. * —* 24 21 00 —— werden für unſere gange wirtſchaftliche und politiſche St in der Welt. Hinter dieſem Satz iſt im ſtenographiſchen verzeichnet:„Sehr richtig! rechts“.(Hört! hört! vorgeſchlagenen Steuern richten droffelungsſteuern gegen Induſtri 8—— + Han⸗[damit ſein Bewen baben ka 5 de l. Es werden wirtſchaftliche Werte vernichtet und der Unter⸗ nehmungsgeiſt getötet.(Sehr richtigl links.) Dadurch ſchä⸗ digen ie(nach rechts! den politiſchen GEinfluß Deutſchlands in der Welt und die Weltſtellung Deutſch lands.(Sehr richtigl links.) Dieſe ganz verkehrs⸗ feindliche Politik iſt eine antiſoziale Politik. Wir haben große nationale Aufgaben zu erfüllen. Wir ſind genötigt, ein ſtarkes Heer zur Erhaltung des Friedens zu erhalten, als Friedensinſtru⸗ ment die Flotte auszubauen, wir haben große Aufgaben in den Kolonien, wir haben die Sozialreform weiter auszubauen, wir ſind genötigt, unſere Beamtenbeſoldungen in neue Wege zu leiten. Für dieſe großen Aufgaben, die dem deutſchen Staate auch in Zukunft nicht erſpart bleiben, ſind große Mittel nötig. Wir 17 5 heute noch gar nicht in der letzten Fi⸗ manzreform.(Sehr richtig! und Hört! hört!) Und um dieſe großen Mittel aufzubringen, müſſen wir das Verkehrs⸗ und Wirtſchaftsleben in Deutſchland entwickeln und, nicht ertöten. (Lebhafte Zuſtimmung links.) Wir dür fen keine Geſetz⸗ gebung machen, die die Quellen berſtopft. Be⸗ züglich des Kohlenausfuhrzolls und der Mühlenumſatzſteuer be⸗ Zehe ich mich gauf das, was der Reichsſchatzſekretär geſagt hat. Der Kohlenausfuhrzoll iſt einmal abzulehnen, weil wir hier in nationale Schwierigkeiten hineingeraten können, die für unſere ganze deutſche Entwickelung ſehr fatal ſein können. In dem Augenblick, in dem wir auf den Boden des Ausfuhrzolls für Roh⸗ produkte treten, können wir ſelbſtverſtändlich nicht das verhin⸗ dern, was wir lange und ſorgfältig hintangehalten haben, daß auch manche Auslandsſtaaten Ausfuhrzölle erheben. Dann iſt die Bahn nach dieſer Richtung hin frei, und das wird nicht zum Segen der deutſchen Volkswirtſchaft ausfallen. Und das Zweite iſt, daß dieſer Kohlenausfuhrzoll einfach wirken wird als Konſumſteuer, denn den Kohlenzoll wird nicht das Ausland zahlen, ſondern er wird auf die Konſumenten ab⸗ gewälzt werden, auf die Induſtrie, auf den großen Verbraucher der Kohle, bis herab zu jedem Haushalte. Nun noch ein paar Bemerkungen über die all⸗ gemeine Politik, die ſich nun herausgebildet hat. Wir haben in dieſer Frage durch eine zahlxeich beſuchte Zentralborſtandsſitzung Fühlung mit unſeren Freunden im Lande genommen. Unſers Partei ꝛſt in dieſen Fragen bollſtändig einig. Auch unſere politiſchen Freunde im Lande ſind der Meinung, daß wir keiner Finanzreform zu⸗ ſtimmen ſollen, die nicht eine allgemeine Beſitz⸗ ſteuer bringt, und dadurch das Aequivalent für die ſtarke Heranziehung des Maſſenkonſums gibt.(Sehr richtig! bei den Nationalliberalen.) Man hat uns den Vorwur fge⸗ macht, daß wir Vorſchläge ablehnen, weil ſie vom Zentrum kämen. Das iſt vollſtändig unrichtig. Das wiſſen die Herren vom Zentrum ſelbſt. Seit Jahren arbeiten wir auf dem großen Gebiele der Sozialreform gemeinſchaftlich. Gerade auf dieſem Gebiete iſt durch das Zuſammenwirken der Sozialpolitiker in Zentrum, der nationalliberalen Partei, der libe⸗ talen Partei und guch der Konſervativen eine Reihe von Geſetzen zuſtande gekommen. Kein Menſch hat daran gedacht, in dieſer Richtung Anregungen und Auträge der Zentrumspartei ohne wei⸗ teres abzulehnen. Ich berweiſe ferner auf das gaunze große Gobiet der Wirtſchaftspolitik, auf den Zolltarif uſw. Ich verweiſe auf das Gebiet der juriſtiſchen Geſetzgebung. Ueberall haben wir zuſammen⸗ gearbeitet. Weshalb ſoll die ſes Zuſammenarbeiten nicht auf finan⸗ ziellem Gebiete, auf dem Gebiete der Beſchaffung neuer Steuern, ſtattfinden? Was wir allerdings nicht wollen, iſt, daß das Zentrum in ſeine frühere Machtſtellung eintritt und, wie das vielfach von uns früher empfunden wor⸗ den iſt, dem Reichstage mehr oder weniger ſeinen Willen aufzwingt. Das werden die Herren vom Zentrum doch begreiflich finden. Das würden Sie als Minoritätspartei auch empfinden, wenn eine andere Partei ein ſo Wir wollen nicht, daß volkswirtſchaftlich falſche und unrichtige ſch he Ge⸗ ſetze auf dem des Steuerweſens lediglich deswegen ge⸗ macht werden, weil das Zentrum ſie will. Wir müſſen es als eine politiſche Kurzſichtigkeit bezeichnen, wenn man die ſe Gelegenheit benutzt, um dem Zentrum wieder zu ſeiner früheren Machtſtel⸗ lung zuverhelfen.(Sehr richtig! links.) Denn aus dieſem Momente würde wieder eine Periode der ſtärkeren Zentrümsherr⸗ ſchaft folgen, und dann würden die Konſervativen, nachdem dieſe Finanzreform erledigt iſt, die jetzige Zeit auch nicht als eine Epiſode des nationalen Lebens unſeres Volkes betrachten können. Die Konſervativen werden dann einſehen, daß das Zentrum unter Imſtänden auch in der Lage iſt, eine den Konſervativen höchſt fatale und als radikal erſcheinende Politik— vielleicht auf dem Gebiete der ſozialen Reform— wieder zu treiben. Dann wird man vielleicht die Wege bedauern, die man gegangen iſt. Dann wird man bedauern, daß man nicht die Blockpolitik aufrecht erhalten hat.(Gelächter im Zentrum.) Die„Voſſiſche Zeitung“ hat dar⸗ gelegt, daß für die Konſervativen doch noch andere, politiſche Ge⸗ ſichtspunkte maßgebend ſein müßten, als lediglich die finanzielle Wirkung der Erbſchaftsſteuer. Die„Kreuzzeitung“ hat dem in ge⸗ wiſſer Weiſe zugeſtimmt. Vielleicht gehen die erheblichen politi⸗ ſchen Geſichtspunkte nach der Frage der preußiſchen Wahl⸗ rechtsreform. Vielleicht hat der Miniſterpräſident, unſer preußiſches Staatsminiſterium in der Beziehung Konzeſſionen ge⸗ macht, die den Konſervativen unangenehm ſind. Aber auch das wäre kurzſichtig von den Konſervativen. Eine Wahlreform, die unbedingt notwendig iſt, wie ſie beiſpiels⸗ weiſe meine politiſchen Freunde im Landtage anſehen, können Sie(nach rechts) ſchlie ßlich doch nicht aufhalten. Sie kommt ehen mit Not⸗ wendigkeit, weil die moderne Entwicklung, das moderne Staatsleben ſie erfordert.(Lebhafter Beifall links; Abg. Dr. v. Heydebrand: Was hat das mit der Reichsfinanzreform zu tun? Beifall rechts; Gelächter links.) Im November 1908 hat ein Zentrumsführer geſchrieben, es ſcheine, als habe das Zentrum die Aufgabe, auf den Wink der Konſervativen hervorzubrechen; das ſei ein äußerſt ſchlau ange⸗ legtes Manöver, aber wenn das Zentrum ohne weiteres darauf hineinfallen würde, wäre das ine polizeiwidrige Dummheit.(Große Heiterkeit links.) Wenn man den Schwerpunkt auf„ohne weiteres“ legt, dann könnte man auf de Gedanken gebracht we ſicht genommen iſt. Fürſt Bism Landwirtſchaft ja immer ele elegt, ängt. Landwirtſchaft bei n; ich verweiſe auf di 82 E S 5 — 21 00 3. weitergehen kann, in der Steuergeſetzgebung einſeitig gewiſſe Teile der Bevölkerung her⸗ auszugreifen. Wir haben in dieſer Politik, die von der Mehrheit der Kommiſſton eingeſchlagen iſt, eine mittel⸗ ſtandsfeindliche erblickt.(Gelächter rechts; ſtürmiſche Zu⸗ ſtimmung links; erneutes Gelächter rechts und im Zentrum.) Die Steuern, die auf Induſtrie und Gewerbe und Handwerk abge wälzt werden ſollen, betrachten wir als eine Belaſtu ng de Mittelſtandes. Wir wollen nicht, daß in dieſer Weiſe a abgewälzt wird, und daß Verkehr und Umſat atz in derartiger Weiſe belaſtet wird. Ferner wird durch dieſe Geſetzgebung der Gegen⸗ ſatz zwiſchen den einzelnen Erwerbszweigen in einer Weiſe verſchärft, wie wir das nicht billigen können. Wir wollen nicht, daß durch große Organiſationen hindurch nur der Kampfruf erſchallt, der Handel und Induſtrie und Handwerk zum Kampfe aufruft gegen die Landwirtſchaft. Wir ſind uns alle be⸗ wußt, daß eine der größten Gefahren für unſer deutſches pol ſches Denken die ſtarke Sozialdemokratie iſt.(Aha, bei den S Die ſtarke Sozialdemokratie, die in dem Blockjahre durch das v einigte Bürgertum eine erhebliche Niederlage erlitten hat, ich auch zugebe, daß ihre Stimmenzahl nicht zurückgegangen ein Beweis dafür, daß wir nicht raſten und roſten ſollen.(Sel richtig! bei den Nationalliberalen.) Dieſer Kampf wird nicht erleichtert in dem Augenblicke, in dem wir hier eine Geſetzgebun vorſchlagen und empfehlen, die den weitaus größten Teil d Laſten, nicht nur den Teil, den man bei objektiver Betrachtung a notwendig erkennen muß, ſondern darüber hinaus auf die Sch tern des Mittelſtandes und der Arbeiterſchaft abwälzt, und durch erſchwert den Geſundungsprozeß, auf welchen der Re kanzler in einer früheren Rede hingewfeſen hat. Man kann n leugnen, daß in den Kreiſen der deutſchen Induſtriearbeiter Organiſationsgedanke außerhalb der Sozialdemokratie ſtänd im Wachſen iſt, nicht nur in chriſtlichen Organiſationen, ſonde auch in einer großen Reſhe anderer Organiſationen.(Sehr wahr!) Das beweiſt uns, daß in Arbeiterkreiſen man nicht daran glaubt, daß der Zukunftsſtaat zu berwirklichen iſt, und daß man nicht darxan glaubt, daß eine andere Zeit bald ke wird 8 Dieſer Geſundungsprozeß und dieſer Umbildungsprozeß wird ge fährdet dadurch, daß wir ungerechte Steue ten bor unſerem Gewiſſen. Es iſt aber nur dann möglich, wenn eine ſitzſteuer eingeführt wird mit der Erb⸗ er konſervative„Reichsbote“ iſt mit den Kom⸗ Er weiſt 5 Richthofen den Baukredit ver⸗ daß er dem Baugewerbe den Reſt gebe. mfallſteuer. miſſionsvorſchlä 3. B. darauf a teuere, und befürchtet, Sie können doch nicht beſtreiten, daß es ſich hier um Kreiſe des Mittelſtandes handelt.(Lachen im Zentrum.) Die Kundgebung vom 12. Juni im Zirkus Schumann kann man doch durch Hohn und Spott nicht aus der Welt ſchaffen Ihre Bedeutung liegt nicht in dem Zuſammenſchluſſe von( Perſonen, ſondern daß unter ihnen die Kapitäne deutſchen Induſtrie waren. die Sozialdemokraten einſtimmen: Kirdorf!) Sie finden in dem Bunde Handel und Induſtrie vereinigt. Bedenken Sie wohl, Freihändler und Schutzzöllner, Induſtrie und Handwerk(Lachen im Zentrum, Zurufe rechts), das große und kleine Kapital, Mittelſtand und Beamte, Innungen und freie Verbände, der (Zuruf vom Zentrum, in den geſchloſſen zu einer großen ſation. Wie hoch muß da die G ſein, wenn dieſe doch re hſte Mann, der f ken anlegt, braucht ke die Reform zu zahlen und ebenſo wenig jema iſchen Banken anlegt, die heute 7 7 gebung gen ihre eige⸗ em Werke der konſerbatib⸗ 1 und Lärm in Zentr.)— heißen(große Heiterkeit) in berlangen e nen Vorlagen aufgeben und die klerikalen Mehrheit( ja, klerikal wollen Sie ja nich 52 — ohne weiteres zuſtimmen. Das führt ohne weiteres zur Par⸗ lamentsherrſchaft.(Schallendes Gelächter im Zentr.) Ich hoffe, daß die Regierungen Ihre Beſchlüſſe ablehnen und die nötigen Konſequenzen ziehen wird. Die Regierung iſt auf dem rechten Wege, und die Regierung wird ſiegen, wenn ſie will und wenn ſie ſtark genug iſt.(Gelächter im Zentr. Bewegu Ichfür meine Perſon würde auch vor Neuwah nicht zurückſchrecken.(Laute Aha⸗Rufe im Zentr. wegung.) Ich weiß ebenſo gut wie Sie, daß in ſolchen Zei in denen der Staat große neue Bedürfniſſe hat, den Sozialdemo⸗ kraten vielleicht aus den Wahlen gewiſſe Erfolge erwachſen; aber ich bitte Sie, dieſe Erfolge nicht zu überſchätzen. Denn Sie müſſen auch den Vorteil in Rechnung ſtellen, daß die Regie⸗ rungen übereinſtimmen mit dem ganzen libe⸗ ralen Bürgertum.(Schallendes Gelächter und Ahal im Zentr.) Sie dürfen auch nicht glauben, daß, wenn etwa verkehrsfeindliche und ungerech anzreform verab wird, die Zwiſchenzeit bis zu den zahlen das V in dieſer Beziehung r geſtalten würde— in einer riode der allge nen Ungzufriedenheit, erſt das alles an den Steuerprofekten em en wird, w erkannt iſt. Gegenteil iſt die E dann 1911 skanzler n. Meine den letzten Geb di gkei 0 5 feuer durch dort nächtigende Perſonen entſtanden. 10. Seite. (Abendblatt.) Die besten 3 5 1Wurfel für 1 grosse Tasse General-2laeiger Schutzmarke Urfel Man achte genau auf den Namen Macdl und die Mannheim, den 17. Juni 1909. FN „ Kereuastern. Ppoſograph. Apparale und sämtliches Zubehör empflehlt zu Original-Fabrikpreisen Georg Springmann P., 4, Breitestr., gegenüber Wronkers Warenhaus Alleinverkauf der bekannten Konkurrenzplatten. 7686 Ausführung aller photographischen Arbeiten. Bel wennnenmmr: 5 gestattet. in meinem 187 Ausstellungs- und Verkaufsraum in der neuen Kaufhauspassage ist fertiggestellt. Barber Mammheim. Stimmen aus 8 Pnbligum. Sehr geehrter Herr Redakteur! Man hat an dieſer Stelle letzthin eine lange Debatte über die Vorteile und Nachteile des Reitweges an der Stephani npro⸗ menade geführt. Für und wider wurde gründlich erwogen. Einer der Einſender erklärte ſogar u.., daß der Reitweg bei ſeiner jetzigen Lage unter gewiſſen Umſtänden den Paſſanten gefährlich werden könne. Ich möchte hier auf dieſes Thema nicht eingehen, ſondern nur erwähnen, daß ich es gerne geſehen hätte, wenn der betr. Einſender bei dieſer Gelegenheit noch auf einen Ort in der Nähe der Stephanienpromenade hingewieſen hätte, der weit mehr Gefahren in ſich birgt, wie jemals irgend ein Reitweg bieten kann. Ich meine den ſogenannten„Suezkanal“. Es iſt mir bis heute unerklärlich, daß ſich bisher noch keine Stimme verlauten ließ, die in nachdrücklichſter Weiſe auf die Mißſtände, die zwar hier nicht„zu Tage“ treten, ſondern im Dunkel des Kanals be⸗ graben liegen, hinwies. Jeder, der den„Suezkanal paſſiert, wird zugeben müſſen, daß man nach Eintritt von der Lindenhofſeite vorläufig nichts mehr vor ſich unterſcheiden kann und in ſchwarze Nacht gehüllt iſt. Zum Ueberfluß herrſcht noch eine ſonderbare Sparſamkeit in der Gasbeleuchtung. die ſcheinbar verbietet, die Laternen vor ½9 Uhr abends anzuzünden. Ein Unglück iſt ja wohl Gott ſei dank bisher an dieſer Stelle nicht zu verzeichnen geweſen; bei der Sorgloſig⸗ keit, die im Straßenverkehr in Mannheim bei den Wagenlenkern buns bebbers bei den Radfahrern herrſcht, iſt dies immerhin ſon⸗ erbar Wäre es nun nicht angebracht, da man ſich doch ſonſt in unſerer Stadt befleißigt, überall Ordnung, Sicherheit und Be⸗ quemlichkeit im Straßenverkehr zu ſchaffen, auch an dieſer Stelle eine Verbeſſerung zu ſchaffen? Wenn es aus irgend einem Grunde nicht anginge, von oben her„mehr Licht“ in den ſüdlichen Teil des„Suezkanals“ zu bringen, wäre es dann eine exorbitante, unnötige Ausgabe, ein oder zwei Gaslaternen brennen zu laſſen? Ich glaube nicht, daß ſich jemand findet, der in den jetzigen Ver⸗ hältniſſen des„Suezkanals“ einen Vorzug findet und auf Beibe⸗ haltung derſelben Ein Mannheimer. *** Seit mehr denn Jahresfriſt macht ſich bei den Bewohnern der Werderſtraße(1. Teil) ein nicht unberechtigter Unwille bemerkbar, welcher ſich in erſter Linie gegen das Großh. Bezirksamt, als Aufſichts⸗ und Vollzugsbehörde und gegen den verehrl. Stadtrat als 5 che Körperſchaft richtet, welche einen Zuſtand dulden, wie ihn die Anwohner jenes Straßen⸗ keils nun ſchon drei volle Jahre über ſich ergehen laſſen müſſen, nämlich die durch die ſogenannte Palmenhalle ge⸗ ſchaffene Sackgaſſe als Staubablagerungsſtelle. Wer die letzten heißen Tage in dieſer Sackgaſſe zu wohnen hatte, der kann davon erzählen. Hier wird bei windigem Wetter aller Staub von der Augarten⸗, Moltke⸗ und Seckenheimerſtraße zuſammengeweht und kann wegen der hohen Palmenhalle nicht entweichen, muß ſich alſo niederſchlagen und geſundheits⸗ ſchädigend wirken. Nicht nur, daß die Hausbeſitzer dieſer⸗ halb billiger vermieten müſſen, will auch niemand mehr dort wohnen; dabei iſt noch gar keine Beſſerung abzuſehen. Ueberall ſieht und ſucht die Wohnungs⸗ und Ortsbau⸗ kontrolle derartige Mängel abzuſtellen, hier aber wird der bvorhandene Zuſtand bezw. Mißſtand dauernd geduldet. Dann noch eines! In den letzten Tagen haben wir geleſen, wie in der Neckarſtadt ein Brand das Barackenviertel in der Waldhof⸗ ſtraße zerſtört hat und wie hierbei Menſchen gefährdet waren und Tiere umgekommen ſind. Mutmaßlich iſt dieſes Schaden⸗ Auch die Anwohner der Werderſtraße ſind gleicher Gefahr ausgeſetzt und wundern ſich nur, daß dieſe Halle nicht ſchon durch der⸗ artige Elemente in Brand geſteckt wurde. Welch namenloſes Unglück dadurch entſtehen könnte, ſei hier nicht näher erörtert. Jedenfalls iſt es mal höchſte Zeit, einem Zuſtande abzuhelfen, welcher in geſundheitlicher und feuergefährlicher Weiſe eine ſtete Gefahr bildet. Darauf hinzuweiſen ſei der Zweck dieſer Zeilen. Mehrere Anwohner. Aus dem Großherzogtum. Weinheim, 15. Juni. Der diesjährige Gaukrie⸗ gertag des der Bergſtraße wird em Sonntag, den 11. Juli ds. Is. in Lützelſachſen ſtattfinden. Mit dem Gaukriegertag wird eine außerordentliche Abgeord⸗ nmeten Verſammlung und die Uebergabe der Fahnen⸗ medaille an den Militärverein Lützelſachſen verbunden wer⸗ den. Seitens des Vorſtandes des Badiſchen Militärvereins⸗Ver⸗ bandes wird der 2. Vizepräſident, Herr Generalmajor Anheu⸗ ſer, an den Tagungen und Feſtlichkeiten teilnehmen. Weinheim, 15. Juni. Die ſeit einigen Jahren hier ſtattfindende, von den hieſigen und benachbarten Ortsgruppen des Alldeutſchen Verbandes, des deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗ Verbandes und des Deutſchen Sprachvereines und verſchiedenen Deutſchbund⸗Gemeinden veranſtaltete Sounwendfeier wird in dieſem Jahre am Sonntag, den 27. ds. Mts. abgehalten und zwar, wie ſeither, auf der Burg Windeck. Die Feſtrede wird Reichstagsabgeordneter Amtsgerichtsrat Dr. Lattmann, Mitglied der wirtſchaftlichen Vereinigung, halten. Heidelberg, 15. Juni. Bei einer Beteiligung von 60 Vereinen mit etwa 4000 Mann feierte am Sonntag der Verein ehemakiger 111er ſein 10. Stiftungsfeſt. Unter den Ehrengäſten befanden ſich u. a. der Regimentskommandeur der 1114er, Oberſt b. Gerlach aus Raſtatt, Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens als Vertreter der Stadt Heidelberg, Geh. Regierungsrat Jollh als Vertreter der badiſchen Regierung, der ehemalige Regi⸗ mentskommandeur der 111er, General v. Seydewitz aus Erfurt, ſo⸗ wie eine große Anzahl von aktiven Offizieren der Raſtatter Garni⸗ ſon. Nach einem Feſtzug bei ſtrömendem Regen fand nachmittags 3 Uhr am Bismarckplatz Appell und Vorbeimarſch vor dem Regt⸗ mentskommandeur und den Offizieven ſtatt. Daran ſchloß ſich ein Feſtbankett in der Stadthalle an. Von dem Großherzog, der bereits am Vormittag durch das Geh. Kabinett telegraphiſch ſein außer⸗ ordentliches Bedauern hatte ausdrücken laſſen, nicht perſönlich am Jeſte teilnehmen zu können, traf auf ein Huldigun gstelegramm ein e Dane enit ein. Mauer, 15. Juni. Am letzten Samstag wurde don unbekannten Tätern kurz vor dem hieſigen Bahnhof ein eiſerner Hemmſchuh auf das Geleiſe gelegt, um den Zug abends.35 Uhr zur Entgleiſung zu bringen. Der Hemmſchuh wurde von einem Bahnbeamten bemerkt und entfernt. * Wertheim, 16. Juni. Dieſer Tage ſprang von der über den Main führenden Drahtſeilbahn der Zementfabrik Leng⸗ furt ein Rollwagen aus und fiel in dem Augenblick in den Main herab, als ein bergauffahrendes Schiff die Stelle paſſierte. Von dem niederſtürzenden Wagen wurde das Deck des Schiffes durchſchlagen. Ottenheim(Amt Lahr), 15. Juni. Am Rhein er⸗ eignete ſich am Freitag ein ſchwerer Unglücksfall, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Rheinarbeiter waren mit dem Losmachen eines auf einer Kiesbank aufgefahrenen Schlepp⸗ dampfers beſchäftigt und benutzten dazu eine ſogenannte Sattel⸗ walze. Dabei ſprang ein Holzſtück los und traf den in der Mitte der dreißiger Jahre ſtehenden verheirateten Arbeiter Landmann aus Gerſtheim ſo unglücklich an den Kopf, daß L. ſofort tot war. * Singen, 15. Juni. Nachdem ſchon vor einigen Tagen in dem Züricher Schnellzug nachts 1 Uhr auf hieſiger Station ein Saccharinſchmuggler verhaftet wurde, gelang es in einer der letzten Nächte den hieſigen Zollbeamten wiederum, aus dem gleichen„Saccharinzug“, wie er nachgerade vom Zollperſonal betitelt wird, drei Schmuggler und ca. 30 Kilo Saccharin, die unter den Sitzbänken verſteckt waren, herauszuholen. Zwei der Schmuggler, ein Böhme, der mit einem Stilet bewaffnet war und ziemlich bedeutende Geldmittel bei ſich führte, und ein ſtellen⸗ loſer Arbeiterſekretär, wurden in Haft behalten, den dritten ließ man weiter fahren. Anſcheinend hat man hier die Häupter einer weitverzweigten Schmugglerbande gefaßt. * Engen, 15. Juni. Das 6½ährige Söhnchen des bieſigen Waſenmeiſters Joſ. Seidler hatte am Fronleichnamstage nach Kin⸗ derart auf einer mit Kunſtdünger beſtreuten Wieſe im Seele einige Stöcke ſogen. Habermarch abgeriſſen und davon gegeſſen. Schon am Sonntag iſt der arme Kleine trotz ſofort nach ſeiner Erkrankung herbeigeholter ärztlicher Hilfe an Vergiftung geſtorben. Der Fall zeigt, daß der Giftſtoff des Kunſtdüngers noch lange Zeit nacch ſeiner Ausſtveuung gefährlich bleibt, beſonders wenn— wite es hier der Fall geweſen iſt— eine längere Trockenperiode ſeine Zerſetzung verhindert. *Villingen, 15. Juni. Der auf dem ganzen Schwarzwald wohlbekannte Viehhändler Hermann Ganter von Durchhauſen iſt das Opfer eines Raubmordes geworden. Ganter beſuchte letzten Freitag den Markt in Mülheim und wurde in der Nacht vom Freitog zum Samstag etwa um 11 Uhr auf der Straße zwiſchen Oberflacht und Durchhauſen(Oberamts Tuttlingen) durch Ein⸗ ſchlagen des Schädels ermordet. Zu der grauſigen Tat wurde anſcheinend ein glattes, ſtumpfes Werkzeug benützt. Nachdem der vorläufig noch unbekannte Täter ſein Opfer wehrlos gemacht hatte, raubte er ihm zwet bis drei Einhundertmarkſcheine und eine Schweinsblaſe mit Metallgeld, deſſen Art und Höhe bis jetzt nicht erhoben werden konnte. Der Ermordete, der ein Stück Vieh nach Durchhauſen führte, iſt verheiratet und Vater von ſieben Kin⸗ dern. Ein von Oberflacht gebürtiger Schreinergeſelle brachte die erſte Meldung nach Durchhauſen. Er fand die Leiche mit den Füßen auf der Straßenböſchung, den Körper rücklings im Straßengraben. So viel jetzt feſtſteht, kehrte Ganter zuletzt in der„Krone“ in Oberflacht als einziger Gaſt ein und trat nach halb 11 Uhr den Heimweg an. Seitens der Staatsanwaltſchaft Rottweil iſt auf die Ermitklung des Täters eine Belohnung ausgeſetzt. Freiburg, 15. Juni. Ein verheirateter Taglöhner von hier erlitt am 28. v. M. durch einen Sturz von einem Heuwagen einen Schädelbruch, an deſſen Folgen er nunmehr in der chirur⸗ giſchen Klinik geſtorben iſt. Pfalz, Heſſen und Umgebung. r. Neuſtadt, 15. Juni. Der allezeit freigebige Landtags⸗ abgeordnete und Stadtrat Eugen Abreſch ſpendete für die An⸗ fang Juli hier ſtattfindende Ausſtellung des neu gegründeten pfälziſchen Künſtlerbundes einen Beitrag von tauſend Mark. — Als mutmaßliche Verüber des Raubanfalls auf die Ehe⸗ frau des Winzers Scharffenberger wurden heute wiederum zwei Perſonen feſtgenommen und der Frau Scharffenberger gegenüber⸗ geſtellt, die jedoch erklärte, daß keiner von ihnen der Täter ſei. In einer öffentlichen Erklärung weiſt übrigens Frau Scharffenberger die in der Preſſe verzeichnete Mutmaßung zurück, als könnte der Ueberfall fingiert ſein. * Viernheim, 15. Juni. In nicht geringe Aufregung ver⸗ ſetzt wurden die Eheleute Maurer Philipp Buſalt und Schuhmacher Georg K Hempf, durch das Ausbleiben ihres Ajähr. Sohnes reſp. 4jähr. Tochter. Sonntag mittag verließen die beiden Kinder die elterlichen Wohnungen unter dem Vorhaben, im Walde Erdbeeren zu ſuchen. Als es zu dunkeln begann, ſuchten die Angehörigen den Wald mit Laternen ab, ohne die Kleinen finden zu können. Erſt am Morgen gegen 5 Uhr gelang es, ſie an der Joharmistrauben⸗ Tränke aufzufinden. Mör lenbach im Weſchnitztale, 15. Juni. Der Neſtor der heſſiſchen Bürgermeiſter, Bürgermeiſter, Ortsgerichtsvorſteher und Standesbeamter Johannes Rech dahier, iſt im Alter von faſt 89 Jahren verſtorben. Ueber 45 Jahre hindurch lenkte er auch im ſturmbewegten Zeiten die Gemeinde. Außerdem bekleidete er die Aemter als Vorſitzender des Schulvorſtandes, Mitglied des Kirchen⸗ vorſtandes, wie auch mehrere Ehvenämter im Bezirks⸗ Sparkaſſen⸗, Kreisverwaltungs⸗ und Landwirtſchaftsweſen. Im ganzen Heſſen⸗ lande und im Nachbarſtaat Baden, wo Rech als Dreſchmaſchinen⸗ beſitzer bekannt war, wird man das Hinſcheiden des Mannes be⸗ dauern. 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