als äußerſt ſtattliche, geräumige Schule. GBadiſche Volkszeitung.) Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. Badiſche Neueſte Nac der Stadt Mannheim und Umgebung. (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe 9„General⸗Anzeiger Maunheim“, U Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ Zu ſera te: Anab hängige Tageszeitung. nahme v. Druckarbeiten 841 Die Colonel⸗Zeile.. 28 g. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Nedaktionsbureaus Redaktton 877 Auswärtige Inſerate:: 80 in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Aarlsruhe. 135 Verlags⸗ 1 eee Schluß der Jnſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 39 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. Nr. 280. Montag, 21. Juni 1909. (Abendblatt.) Die deutſche Oſtmark und ihre Fragen. IX. Die Beſiedelung.— Ein Kapitel für ſüddeutſche Landwirte. Ueber die Verwaltungstätigkeit der Anſiede⸗ lungs⸗Kommiſſion im Einzelnen zu ſprechen, muß ich mir hier verſagen, ich will nur kurz einen Punkt herausgreifen. Ein Geiſtlicher erzählte uns, wie traurig das Schickſal der Anſiedler in der erſten Zeit geweſen, die ausgeſogenen Güter wurden gekauft, aufgeteilt und der Bauer eingeſetzt, jetzt wer⸗ den die Güter erſt ſo vorbereitet, daß der Anſiedler, der kleine Wirt, gleich von Anfang an darauf ſitzen, vorwärts kom⸗ nen kann. Jortſchritte, die die Erfahrung erzielt. Ueber die bewußte Förderung des Genoſſenſchaftsweſens durch den Staat wird noch zu ſprechen ſein. Ich wende mich der Haupt⸗ tätigkeit der Anſiedelungskommiſſion zu, der Beſiedelung. In den neuentſtehenden Dörfern baut die Anſtedelungs⸗ kommiſſion ſelbſt die Kirche, die Schule, die Krüge(Gaſt⸗ wirtſchaften), Armenhäuſer, Pachtgehöfte und Arbeitergehöfte. Beim Bau der Gehöfte hütet man ſich, alles nach einer Schablone zu bauen, ſondern kommt den Stammeseigentüm⸗ lichkeiten der zuziehenden Anſiedler nach Tunlichkeit entgegen. (3. B. der Weſtdeutſche baut ſo, daß er alles unter einem Dache hat). Dadurch werden ſich die Anſiedler natürlich weit eher heimiſch im Lande fühlen. Die Krüge werden Air Pacht vergeben, damit die Anſtedelungskommiſſion die Mög⸗ lichkeit hat, den Wirt herauszubringen, wenn er einem allzu lebhaften Wirtshaustreiben Vorſchub leiſtet. Bedacht wird genommen auf Ausſtattung m. reichlichem Gemeindevermögen, nichts hält die Gemeinde ſo gut zuſammen, wie gemeinſchaft⸗ liches Vermögen. Bei Anlage der Dörfer werden drei Syſteme unterſchieden, das geſchloſſene Dorf, das Reihendorf, die ausgebaute Bau⸗ weiſe. Beim erſteren gruppieren ſich die Häuſer um das alte Gehöft herum, den Dorfkern, hier entſteht ein Marktplatz, an dem Gemeindehaus, Kirche, Schule liegen. Das alte Guts⸗ haus ſehen wir in einem Dorfe als Schule wieder, und zwar Beim Reihendorf liegen die Häuſer alle an einer Straße. Bei der ausgebauten Bauweiſe wohnt der Anſiedler inmitten ſeiner Aecker. Letztere wird vor allem von den Weſtfalen und Sachſen bevorzugt und iſt landwirtſchaftlich⸗kechniſch wie wirtſchaftlich die beſte, aber in kommunaler, politiſcher und nationaler Beziehung nicht empfehlenswert. Die Anſiedler wachſen nicht zuſammen, das Gemeindeleben kann ſich nicht entwickeln. Die Anſiede⸗ Tungskommiſſion gibt einer Vermiſchung von Reihenſyſtem und Dorfſyſtem den Vorzug. Drei Tapen von Anſiedelungen können wir unterſcheiden, Bauerngüter, Pachtgüter, Arveiteranſiedelungen. Wer ein Bauerngut, eiue ſpannfähige Stelle von 40—70 Morgen zu Eigentum gegen Rente erwerben will, muß 5000.8000 Mark zur Beſchaffung des lebenden und toten Inventars mitbringen. Es wird unſere Landwirte intereſſieren, einige der Vergebungsbedingungen kennen zu lernen: Eine Anzahlung auf den Selbſtkoſtenpreis des Stellen⸗ landes braucht nicht geleiſtet zu werden; verlangt wird nur vor der Stellenübergabe: 1. die Zahlung des Taxwertes für die etſpa auf der Stelle vouhandenen Gebäude und den Holzbeſtand, 2. die Hinterlegung des zum Aufbau der Gebäude und zur Beſchaffung des lebenden und koten Wirtſchafts inventars erforderlichen eigenen, nicht geborgten Vermögens. Von dem Grund⸗ und Bodenwerte wird eine jährliche Rente, d. i. ein Hypothekenzins, von höchſtens 3 vom Hundert gezahlt; dieſer Zins iſt ſo niedrig, daß damit das Kapital nicht getilgt wird Die Rente iſt vielmehr dauenrn dz ſie kann aber durch eine höhere Rentenzahlung bis auf ein Zehntelgetilgt werden. Von dem Renten⸗ oder Hypothekenkapital können auch ſofort und jederzeit neun Zehntel durch Barzahlung gelöſcht werden. Die verbleibende Reſthypothek darf der Staat vor Ablauf von 50 Jahren nicht kündigen. Es werden 1 bis 3 renten⸗ oder hypothelenzinsfreie Jahre gewährt; 3 Freijahre erhält jeder von auswärts zureiſende Käufer, der alle Gebäude errichten muß. Beim Aufbau und bei der erſten Feldbeſtellung hilft die ſtaat⸗ Iiche Gutsverwaltung, ſoweit irgend möglich, durch unentgeltliche Geſpannleiſtungen. Baumaterialien— Ziegel⸗ und Feldſteine— werden zum Selbſtkoſtenpreiſe überlaſſen. Wer wegen des Gehöftaufbaues die Stellenernte nicht über⸗ nehmen kann, erhält bis zur nächſten Ernte— abgeſehen vom Saatgut— Mund⸗ und Wirtſchaftsvorrat für ſeinen Haushalt und ſein Vieh. Wenn trotz Sparſamkeit das zur Inbetriebſetzung der Wirt⸗ ſchaft verlangte nachgewieſene Geld nicht ausreicht, dann gibt die Anſiedlungs⸗Kommiſſion ein Ergänzungsdarlehen zu billigem Zins gegen allmähliche Tilgung, das mit den aufgelaufenen Zinfen zurückgezahlt wird. Jeder Anſiedler erhält 40 Obſtbäume, für die er etwa„ ihres Anſchaffungswertes zu zahlen hat. Jedem aus Deutſchland kommenden Anſiedler wird eine Reiſe⸗ und Umzugskoſtenbeihilfe für ſich und ſeine auf die Stelle mit angezogenen Familienmitglieder gewährt, wenn die Eiſenbahnentfernung von ſeinem Heimatsorte mehr als 300 Km. beträgt, und jedem aus dem Auslande kommenden deutſchen Rückwanderer wird nach der Stellenübergabe eine Reiſekoſtenbeihilfe bewilligt und die Koſten des gelöſten Reiſepaſſes erſtattet. Den neu gebildeten Anſiedlergemeinden werden zur Erleichte⸗ rung der öffentlichen Laſten neben den in bar aufgeſammelten Jagd⸗ pachtgeldern unentgektlich Grundſtücke überwieſen, deren Wert etwa 5 Prozent der aufgeteilten Gutsfläche beträgt, alſo bei einem mittel⸗ großen Dorfe etwa 100 Morgen. Die zu entrichtende Rente ſchwankt zwiſchen—15 M. für den Morgen, je nach der Güte des Bodens. Uns ſind Renten zwiſchen 500—700 Mark bekannt geworden, je nach der Güte des Bodens. Der Eigentümer ſchaltet und waltet auf ſeinem Grundſtücke völlig frei. Daß die Rente nur bis zu einem Zehntel tilgbar, hat ſeine guten Gründe. Die An⸗ ſiedelungskommiſſion muß gewiſſermaßen die Hand im Spiele behalten, will der Beſitzer verkaufen, ſo muß der Käufer der Anſiedelungskommiſſion genehm ſein. Es muß, wie begreif⸗ lich verhindert werden, daß ein mit deutſchem Gelde in Kultur gebrachtes Gut wieder in polniſche Hände gelangt. Weſſen Vermögen nicht ausreicht, um eine Stelle zu Eigentum zu erwerben, kann eine Pachtſtelle erhalten. Der Pächter kann die Stelle aber ſpäter zu eigen erwerben. Die Pachtſtellen ſind in der Regel nicht größer als 50 Morgen. Die Pächter erhalten ein Freijahr. Die Pacht iſt feſtgeſetzt auf die Rente vom Landwert zuzüglich 2 bis höchſtens 3 v. H. vom Gebäudewert. zu gleichen Teilen erhält. Eine beſondere Aufmerkſamkeit widmet die Anſiedelungs⸗ kommiſſion der Anſetzung von Arbeitern, ſowohl Landarbeitern wie Induſtriearbeitern, Maurern, Zimmer⸗ leuten uſw. Dieſes Problem iſt außerordentlich intereſſant und ſeine Löſung hat ſogar das Ausland angezogen. Japanet, Finländer, Rumänen, Franzoſen kommen in die Oſtmark, um es zu ſtudieren. Die Schwierigkeit liegt darin, den Arbeiter an die Scholle zu feſſeln und ihn gleichzeitig ſo zu ſtellen, daß er nicht in Abhängigkeit von einem Arbeitgeber gerät, ſie iſt beſonders groß beim Land⸗ arbeiter, der leichter als der Induſtriearbeiter in Abhängig⸗ keit vom Gutsbeſitzer oder der Forſtverwaltung kommt. Er ſoll aber die Möglichkeit haben, ſich Arbeitsgelegenheit beim Bauer, beim Gutsbeſitzer u. ſ. w. zu ſuchen. Es wird das Syſtem des Einfamilienhauſes gewählt. Der Vor⸗ teil iſt dabei, daß die Familien nicht in der Wirtſchafts⸗ führung, Federviehhaltung uſw. kollidieren. Die Stellen find —6 Morgen groß, die Kommiſſion baut das Wohnhaus, be⸗ ſtehend aus Wohnküche, einer Stube im Erdgeſchoß, Schlaf⸗ ſtube und Bodengelaſſen im oberen Stock. Die Arbeiter wer⸗ den als Eigentümer gegen Rente eingeſetzt, ſie müſſen 500 M. anzahlen. Die Baukoſten belaufen ſich auf 4000—5000 Mark. Der Reſt des Gebäudekapitals(3000—3500.) iſt mit 3½ Prozent zu verzinſen und mit 1½ Prozent zu tilgen. Vom Lande iſt eine Rente von 3 Prozent des Anrechnungswertes (etwa 12 Mark für den Morgen) zu entrichten. Es ſind mit⸗ hin jährlich etwa 200—225 Mark aufzubringen einſchließlich der Abzahlung für die Gebäude. Davon kann aber ein großer Teil, etwa 80—100 Mark aus dem Grund und Boden gedeckt werden, da die Möglichkeit gegeben iſt, jährlich 12 Schweine zu verkaufen. Der Induſtriearbeiter wird ſo angeſetzt, daß er an Vieh nur Schweine und Ziegen halten kann, in der Nähe von Gneſen beſuchten wir eine derartige Arbeiter⸗An⸗ ſiedelung, die Männer gehen als Maurer und Zimmerleute, oder als Fabrikarbeiter(Lederfabrik, Zuckerfabrik) in die Stadt, die Stellen ſind drei Morgen groß, damit die Frau mit den Kindern in der Lage iſt, ſämtliche landwirtſchaftliche Arbeiten vorzunehmen, der Mann nicht in ſeiner Arbeit gehin dert wird. Das Umpflügen des Ackers beſorgen die Bauern, da⸗ her ſind in dieſer Siedelung noch 15 größere Bauernſtellen an⸗ geſetzt. Der Landarbeiter muß eine Kuh halten können, er erhält vier bis ſechs Morgen, nicht mehr, weil er ſonſt nicht auf Arbeit geht, er kann aber mit 6 Morgen nicht als Eigen⸗ tümer leben. Gerade der Arbeiteranſiedelung möchte ich eine beſondere Wichtigkeit beimeſſen. Es müſſen deutſche Arbeiter ins Land, um den polniſchen Arbeiter überflüſſig zu machen. Zu be⸗ achten iſt dann auch, daß bei den günſtigen Bedingungen, die er vorfindet, der Arbeiter, wenn er fleißig und ſparſam iſt, zum Pächter und vom Pächter zum Eigentümer aufſteigen kann. Die Arbeiterhäuſer machen durchweg einen wohnlichen und behaglichen Eindruck und wir gewannen überall den Ein⸗ druck einer beſcheidenen, aber geſicherten und gedeihlichen Exiſtenz. Und denſelben Eindruck machten auf uns die bäuer⸗ lichen Gehöfte. Die Anſiedelungskommiſſion übergibt die Stelle dem Anſiedler in wohlbeſtelltem Zuſtand, das Land wird, wo nötig dräniert, bei der Aufteilung eines Gutes wird darauf geſehen, daß der Anſiedler ſchweren und leichten Boden Da der Boden durchweg ertrags⸗ Seuilleton. Zur Geſchichte der Roſe. Von Theo Wolff. (Nachdruck verboten.) Von jeher, ſeit er überhaupt begann, die ſchönheitliche Wir⸗ rung der Form und Farbe der Blumen zu empfinden und zur Ver⸗ ſchönerung ſeines Daſeins zu verwenden, hat der Menſch der Roſe den Rang der Königin der Blmen zuerkannt. Doch nicht nur die ſchönſte, auch die älteſte und erſte aller Blumen, die den Lebensweg der Menſchheit gekreuzt haben, iſt die Roſe. Die älteſte Kunde über die Roſe im menſchlichen Daſein haben wir in Tſchuden⸗ gräbern gefunden, Grabſtätten eines uralten Volkes, das vor etwa ſieben⸗ bis achttauſend Jahren in Mittelaſien lebte. In dieſen Gräbern fand man neben anderen Geräten und Kunſtwerken jener Zeit auch einige Silbermünzen, die zwar keinerlei Inſchrift, wohl aber das Gepräge einer blühenden Roſe trugen. Gleich hier, in der älteſten Urkunde zur Geſchichte der Roſe, ſehen wir die Ver⸗ ehrung des Menſchen für dieſe, eine Verehrung, die ſchon jenen Menſchen, der noch auf einer ſo niedrigen Kulturſtufe ſtand, dazu drängte, das Bild und die unvergleichliche Schönheit jener Blume in Silber zu verewigen, ihr ſeine erſte künſtleriſche Handfertigleit zu widmen. Dann finden wir die Roſe in einer bedeutſamen ſym⸗ boliſchen Role bereits in den religiöſen und Geiſteswerken der älteſten Kulturpölker Aſiens, ſo im Zendaveſt, einer Sittenlehre der alten Perſer, und im Sanskrit, einem großartigen Literatur⸗ werk der alten Indier. In beiden ſpielt die Roſe bei der Er⸗ ſchaffung der Welt wie der Menſchen eine Rolle; ſo iſt nach dieſen älteſten Literaturwerken die ſchönſte Frau aus einer Roſe ge⸗ boren und die Göttin des Reichtums, die jene Völker verehrten, wurde nach der Sage des Sanskrit von ihrem Gatten in einer Roſe entdeckt, die 108 große und 1008 kleine Blätter hatte. In beiden Sagen iſt alſo die Roſe bereits zum Symbol der Schön⸗ heit geworden, und dieſe ſymboliſche Bedeutung finden wir ſeitdem in Mythe und Symbolik aller Völker wieder. Auch dürfte den alten Perſern ſchon die Gewinnung des Roſenwaſſers und ſogar des koſtbaren Roſenöls bekannt geweſen ſein, deſſen Herkunft je⸗ denfalls hier zu ſuchen iſt. Auch die Aegypter ſchätzten die Schön⸗ heit der Roſe, die ſie in ihren Ziergärten zogen; Roſenkränze dienen ihnen bereits als ſchönſter Schmuck, und die ſchönſte aller ägyptiſchen Königinnen, die ſo ſchön war, daß ſie, obwohl ur⸗ ſprünglich ein armes Volkskind, von Ramſes 2. zu ſeiner Gemahlin erhoben worden war, hieß Nitokris, d. h. Rofſenwange. Erwähnt ſei, daß die Aegypter ſich ſogar bereits darauf verſtanden, künſtliche Rofen aus Papier und Webſtoffen herzuſtellen, die dann ſpäter auch nach Griechenland und Italien eingeführt wurden. Auch Syrier und Babylonier übten den Kult der Roſe, die auch die ſchönſte Zierpflanze der berühmten hängenden Gärten der Semi⸗ ramis, jenen großartigen, auf den Dächern der Gebäude angeleg⸗ ten Gartenbauten der Babylonier war. Stäbe mit ſilbernen Ro⸗ ſen galten bei den Babyloniern als feſtliche Attribute. Die Griechen ſchrieben die Erſchaffung der Roſe der Liebes⸗ göttin Aphrodite zu; als deren Geliebter, Adonis, auf der Jagd von einem Eber tötlich verwundet dahin geſtreckt worden war und ſein Blut den Erdboden färbte, weinte die Göttin bittere Tränen, die ſich mit dem Blute des Getöteten vermiſchten; die göttlichen Tränen aber ließen aus dem Blute eine blutrote, herrliche Blume, die Roſen ſprießen, die ſeitdem der Liebesgöttin heilig war. Spä⸗ terhin wurde die Roſe auch dem Ergs, dem Sohn der Aphrodite, für heilig erachtet, noch ſpäter auch den Grazien und Muſen, die ſeitdem immer mit Roſen oder Roſenkränzen von den griechiſchen Bildhauern und Malern dargeſtellt wurden. Endlich waren Roſen und Roſenkränze auch die Zeichen des Dionys, des Gottes des Weines und des Gaſtmahles, daher der Roſenſchmuck bei keinem Gaſtmahle, keinem Zechgelage der Griechen fehlen durfte. Roſenkränze wurden als Opfer den Göttern dargebracht und gal⸗ ten ſtets als ſchönſter Schmuck der Menſchen. Die griechiſche Sage preiſt als Erfinderin des Roſenkranzes ebenfalls Aphrodite, die ſich zum erſten Male einen ſolchen Kranz ums Haupt wand, als ſie mit den Göttinnen Athene und Jund um den Preis der Schön⸗ heit wetteiferte. Mit Roſenkränzen wurde daher vor allem auch die Braut geſchmückt, ein Schmuck, der gefallenen und unehrbaren Mädchen nach dem Geſetz des Solon verboten war. Mit Roſen wurde der Weg der Fürſten und Feldherren beſtreut und Roſen endlich ſtreute man auch noch den Toten auf das Grab als letzten und ſchönſten Gruß aus dem Leben in die Unterwelt. Münzen, die als Prägung eine Roſe trugen, finden wir auch bei den Grie⸗ chen vielfach, und ebenſo ſpielt die Roſe in der Kosmetik, ja ſelbſt der Medizin der Alten eine bedeutende Rolle. Roſeneſſenz, Roſen⸗ waſſer, Roſenöl und Roſenpomade waren die Hilfsmittel der Toi⸗ lette der eleganten griechiſchen Frau, und ihrer kühlenden Eigen⸗ ſchaften wegen galt die Roſe als heilkräftiges Mittel gegen Fieber wie noch gegen verſchiedene andere Krankheiten. Ir ganz ähn⸗ licher Weiſe wie bei den Griechen wurde der Roſenkult auch bei den Römern getrieben, in deren warmen Lande die edle Blume prächtig gedieh. Die Zentifolien von Kampanien und die zweimal im Jahre blühenden Roſen aus Päſtum waren gleich berühmt. Zu einem unſchönen Luxus aber artete dieſer Kult in den ſpäteren Zeiten des Römerreichs aus, beſonders zur Zeit der ſchwelgeriſchen Kaiſer. Jetzt wurde die Roſe zum Mittel des raffinierteſten Le⸗ bensgenuſſes, ja der ſittlichen Ausarxtung. Beſonders bei den ſchwelgeriſchen Gaſtmählern reicher Römer wurde ein ganz unge⸗ heurer Roſenluxus entfaltet. Nicht nur, daß ſämtliche Gäſte ſo⸗ wie auch die Weinſchenke mit Roſenkränzen überladen wurden, wurde auch der Tiſch der Schmauſenden völlig in Roſen einge⸗ hüllt, ſo daß von ihm Nichts ſichtbar blieb. Noch toller trieben es 2. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 21. Junt. fähig(es iſt jede Bodenart vertreten, vom leichten bis zum ſchweren Rübenboden)), die Preiſe nicht zu teuer(etwa 1100 Mark per Hektar), die Bedingungen ſehr günſtig, wie oben gezeigt, ſo wird auch der ſüddeutſche Landwirt ſehen, daß ein gutes Fortkommen für einen fleißigen und tüchtigen Landwirt im Oſten möglich iſt. Die landwirt⸗ ſchaftlichen Sachverſtändigen, die an unſerer Fahrt teilnahmen, beſtätigten denn auch durchweg dieſes Ur⸗ leil, deſſen Richtigleit ſchon der Augenſcheiv in den guter⸗ haltenen Gebäuden den wohlbeſtellten Feldern, den qut ge⸗ pflegten Obſtgärten und in den zufriedenen Mienen der An⸗ ſiedler dartut. Auf einen Peter Bräuer, der froh iſt, wenn er wieder an den Rhein ziehen kann, bin ich nirgends ge⸗ ſtoßen. 5 Als wir das eigentliche Gebiet der Anſiedlungen ver⸗ Ließen und im Zuge nach Danzig ſaßen, richtete ich an einen der mitfahrenden Landwirte, dem Ulmer Landwirtſchafts⸗ inſpektor Stroebel(Mitglied der württembergiſchen Kam⸗ mer der Abgeordneten), der nach meinen Beobachtungen ſich nußerordentlich gewiſſenhaft in Feld und Stall und Scheuern umgeſehen hat, etwa folgende Frage: Würden Sie mit gutem Gewiſſen einem ſüddeutſchen Land⸗ wirt raten, ſich im Oſten anzukaufen? Und er antwortete mir mit einem Ja. Er hat ſeine Wahrnehmungen dieſer Tage in den„Münch. N. Nachr.“ in einem auch für den landwirt⸗ ſchaftlichen Lajen ſehr leſenswerten Artikel niedergelegt und ich möchte mir nicht verſagen, ſeine Schlußfolgerungen hier wiederzugeben: Die geſchilderten Verhältniſſe berechtigen zu der Annahme, daß die wirtſchaftliche Lage der Anſiedlerxr eine gün⸗ ſtige iſt, beſonders wenn man ſie vergleicht mit der Lage gleich⸗ bemittelter Landpirte im Süden. Mit einem Ver⸗ mögen von 3000 bis 5000 Mark iſt bei uns einem Landwirt meiſt keine Pachtgelegenheit geboten oder nur unter ſehr ungünſtigen Be⸗ dingungen; bei dem Kauf eines eigenen Beſitzes mit Gebäuden kann es ſich nur um einige Hektar handeln, wobei aber noch mit 50 Pro⸗ geurt Schulden zu weniger günſtigen Bedingungen zu rechnen iſt. Die Lebenshaltung auf dieſen Zwergwirtſchaften iſt viel ſchlechter, die Anſtrengungen und die Anforderungen an die perſönliche Ar⸗ heitskraft ſind viel gräßer, weil Geſpannvieh nicht in dem Maße wie in größeren Betrieben zur Verfügung ſteht und Maſchinenarbeit faſt gänzlich ausgeſchloſſen iſt. Daß die Lebenshaltung der Anſiedler durchaus eine beſſere ſei als in ihrer ſüddeutſchen Heimat, wurde von allen Anſiedbern mit Worten und durch ihr Aeußeres beſtätigt. Mit der Abzahlung ihrer Schulden ſcheinen ſich die Anſiedler nicht ſehr zu beeilen, und mit Recht, denn ſie haben der Anſiedlungskom⸗ miſſion nur 2 oder 3 Prozent zu bezahlen, während ſie ihr Erſpar⸗ niſſe entweder zu 3½ und 4 Prozent in der Darlehenskaſſe oder ßur Verbeſſerung ihres Betriebes, zur Vermehrung des Viehſtandes, zur Vergrößerung des Obſtgartens, zur Vervollſtändigung der Be⸗ kriebsmittel rentabler anlegen können. Ein Anſiedler aus Württem⸗ berg, der im Jahre 1889 mit 2400 Mark Vermögen, einer Frau und einem Häufchen kleiner Kinder in Poſen ſein Glück ſuchte, hat jetzt einen Beſitz im Werte von 18 000., worauf 12 000 M. Schulden ruhen, die er aber mit Hilfe der nun erwachſenen Kinder bald zu vermindern hofft. Er hatte anfangs kein Glück gehabt, hat es aber trotzdem ſoweit gebracht, daß er ſeine Kinder groß zZog, ſein Arſprüngliches Vermögen in zwanzig Jahren mehr als verdoppelte und— beſſer lebte als in ſeiner Heimat. Selbſtverſtändlich darf ſich der Anſiedler nicht der Illuſion hingeben, daß er bei einem Ver⸗ mögen von 3000—5000 M, innerhalb weniger Jahrzehnte einen ſchuldenfreien Beſitz von 12 bis 20 Hektar im Werte von 20 000 bis 26 000 M. haben wird. Gebratene Tauben ſahen wir auch in: An⸗ ſiedlungsgebiete nicht fliegen. Aber tüchtige Leute können dort vorwärts kommen. Die Ausſichten der Anſiedler ſind alſo nicht ungünſtig. Die Verhältniſſe im Oſten müſſen ſich auch in Zukunft ſo geſtalten, daß tüchtige Leute ihr geſichertes und gutes Fort⸗ kommen finden. (Schruß der Artikelſerie folgt.) politische Ulebersicht. Maunheim, 21. Juni 1909. Graf Weſtarp und das konſervativ⸗klerikale Bündnis. Man ſchreibt uns: Der konſervative Redner bei den Reichstagsverhand⸗ lungen der letzten Tage fand für die unheilvolle Koalition mit dem Zentrum den verſchämten Ausdruck: auf dieſem Wege fanden wir das Zentrum vor! Das war ſehr hübſch geſagt: die ſchwarzen Scharen ritten mit vaterländiſcher, opferwilliger Entſchloſſenheit auf dem Wege daher, der zur Rettung aus der Not der Finanzen führt, da„fand“ das konſervative Fähnlein auf dieſem Wege die ſchwarze Ret⸗ *) Nach einer Flugſchrift„Neues Bauernkand“ ſind im Durch⸗ ſchnitt die Ernteerträge pro Morgen: Roggen—10, Weizen —15, Kartoffeln und Zuckerrüben bis 200, Futterrüben bis 250 Zientner, Gerſte und Hafer—10 Zentner. tungsmannſchaft vor und ſchloß ſich ihr freudetrunken an! Ein ſchönes Bild! Schade nur, daß des Grafen Weſtarp Gedächtnis nicht ganz ſeiner blühenden Phantaſie entſpricht. Es iſt noch gar nicht lange her, da„fand“ derſelbe Graf Weſtarp gleichfalls bei ſeiner Reichstagswahl in Meſe⸗ ritz⸗Bomſt„auf ſeinem Wege das Zentrum vor“. Damals verbündete ſich das Zentrum mit den Polen in der raffinierteſten Form: das Zentrum ſtellte den Kandidaten, die Polen die Wähler! Nur das treue Zuſammenhalten aller nationalen Männer ohne Unterſchied der Partei brachte Graf Weſtarp gegen die zähe und ver⸗ biſſene polniſch⸗klerikale Koalition in den Reichstag. Dazu⸗ mal ging wider das Zentrum ein zorniger Regen durch die konſervativen Blätter, und ſelbſt die„Kreuzzeitung“ erkannte bei dieſem Anlaß richtig die Zentrumsſeele und ſprach herb davon, daß das Zentrum ſeinem Vaterlandsverrat die Krone aufſetzte! Und heute! Der alſo gewählte Graf, ausgerechnet Graf Weſtarp, macht öffentlich den Führer der klerikal⸗polniſchen Brüder an der Spitze der Konſervativen! In dieſem Grafen verkörpert ſich recht plaſtiſch die verhängnisvolle Schuld, die die Konſervativen für unſere geſamte nationale Entwicklung, namentlich auch im Oſten des Vaterlandes, durch ihre Hal⸗ tung bei der Finanzreform auf ſich laden. * K Einen ungemein ſcharfen Angräffgegen die Kon⸗ ſervativen, beſonders gegen die ſächſiſchen, wegen ihrer Haltung in der Reichsfinanzreform bringt das offzielle Or⸗ gan der nationalliberalen Partei in Sachſen, das„Nationalliberale Vereinsblatt“, in ſeiner neueſten Num⸗ mer.„Wehren wir uns!“ ruft das Blatt, und ſagt zum Schluß:„Warum hört man jetzt nichts von den Führern der ſächſiſchen Konſervativen, Exzellenz Mehnert und Geheim⸗ rat Opitz? Sie ſchweigen. Man hält ſich durch den Dresdener Beſchluß zugunſten einer Erbanfallſteuer für genügend ge⸗ deckt und hofft, daß das böſe Wetter ohne ſchlimme Folgen vorüberziehen wird. Es hilft nichts: auch die ſächſiſchen Konſervativen und namentlich ihre Führerſchaft ſind mit⸗ verantwortlich für die Taten ihrer Partei, ſind mit⸗ verantwortlich für dieſe elende Schacherpolitik, die dem Ultramontanismus die Entſcheidung über eine nationale Frage in die Hand gibt. Haben wir zu ſolchem Ende vor zwei Jahren die große Reichstagswahlſchlacht ge⸗ ſchlagen, daß wir es nun dem Belieben der konſervativen Par⸗ tei überlaſſen ſollen, mit dem Zentrum einen neuen Block zu errichten— den Block der Reaktion?— Ob es den Kon⸗ ſervativen und ihren Wahlverbündeten in Sachſen paßt oder nicht— das ſächſiſche Volk iſt an der Reihe, die erſte kräftige Antwort auf dieſes Unterfangen zu geben. Die Landtags⸗ wahlen müſſen erweiſen, ob in Sachſen ſich die politiſche Urteilsfähigkeit geſteigert hat, oder ob ſtumpfe Gleichgültig⸗ keit und Willensloſigkeit die wahren ausſchlaggebenden„po⸗ litiſchen Faktoren ſind.“ Die Mobilmachung der Aerzte gegen die neue Krankenkaſſenordnung. Die deutſche Aerzteſchaft bleibt trotz der wenig ſanften Zureden ſeitens der„Nordd. Allg. Ztg.“ gegenüber der Reichs⸗ verſicherungsordnung bei ihrer ablehnenden Haltung. Auch die württembergiſchen Aerzte, die von der Re⸗ gierung zur Aeußerung aufgefordert waren, haben, wie die „Mediziniſche Reform“ meldet, nach einem Vortrage von Prof. Königshofer⸗Stuttgart ihre Einwendungen gegen die Reichs⸗ verſicherungsordnung ausführlich begründet und kommen zu dem Schluß, daß der Entwurf gegenüber den ſchon ſeit Jahren beſtehenden Verhältniſſen in Württemberg, wo die freie organi⸗ ſierte Aerztewahl zur vollſten Zufriedenheit der Kranken und Aerzte bei faſt allen Krankenkaſ⸗ ſen, auch den ſtaatlichen Poſt⸗ und Eiſenbahnkrankenkaſſen, unter Anerkennung der günſtigen Ergebniſſe ſeitens der Re⸗ gierung durchgeführt iſt, eineweſentliche Verſchechke⸗ rung bedeute. Sollten dieſe Verſchlechterungen Geſetz werden, ſo würde man in Württembergkeine Kaſſenärzte mehr finden. Aehnlich äußerten ſich die badiſchen Aerzte. Die ſtändigen Ausſchüſſe der bayeriſchen Aerzte⸗ kammern haben nach der„Münch. Med. Wochenſchrift“ an das Miniſterium des Innern die Bitte gerichtet, es möge im Bundesrat ſeinen Einfluß dahin geltend machen, daß der neue Entwurf einer Reichsverſicherungsordnung beſonders in bezug auf das Verhältnis zwiſchen Aerzten und Krankenkaſſen eine eingehende Nachprüfung erfahre. Zum Schluſſe der Begründung, in der die einzelnen Forderungen der Aerzte aufgeführt werden, deren Durchführung in den meiſten größe⸗ ren Städten Bayerns die angenehmſten Verhältniſſe zwiſchen Aerzten und Krankenkaſſen herbeigeführt hat, heißt es:„Von ——————— die Kaiſer ſelbſt, die bei feſtlichen Gelegenheiten ihre Paläſte zu wahren Roſenſchlöſſern umwandelten. Daß ein ſolcher unſinniger Luxus ungeheure Summen verſchlang und ſo nicht am wenigſten dazu beitrug, das römiſche Reich allmählich zu ruinieren, läßt ſich denken, koſtete doch der Roſenſchmuck bei einem Gaſtmahle des Nero nicht weniger als 600 000 Mark. Ruhelager aus Roſen⸗ pblättern war in den Kreiſen der reichen Schlemmer nichts ſeltenes und ſchließlich mußte die edle Blume ſogar als Gaumenkitzel dieſer Entarteten dienen. Einer ganzen Reihe von Gerichten der römi⸗ ſchen Küche wurden Roſen zugeſetzt, und ſo entſtanden Roſenhonig, Roſenpudding uſw., auch Roſenwein und Roſengewürze. Der Kaiſer Heliogabal ließ ſogar ſeine Fiſchteiche mit Roſenwein fül⸗ len, in welchem er badete. Erſt der Untergang des römiſchen Reiches machte dieſer Ausartung, durch die eins der edelſten Er⸗ zeugniſſe der Natur ſo tief entwürdigt wurde, ein Ende. 7(Schluß folgt.) ——— Buntes Feuilleton. Ein eigenartiges Naturphänomen hatte der Dampfer„Pal⸗ tanza“ der Hamburg⸗Amerika⸗Linie auf ſeiner letzten Reiſe nach Newyork zu beobachten Gelegenheit. Kapitän Niß, der Führer des Schiffes, berichtet darüber folgende intereſſante Einzelheiten. „In der Nacht vom 15. auf den 16. Mai— der Dampfer befand ſich unweit des Nantucket Feuerſchiffes— ſahen wir ein ſelt⸗ ſames Nordlicht. Von etwa 10 Uhr abends bis nach Mitter⸗ nacht ſtand im Nordweſten und Nordoſten je ein großer heller Fleck rein weißen Lichtes in der Form einer Kerzenflamme. Die Nacht war ſternenklar und windſtill. Von den Flecken ging ein Schein aus, der bald die Stärke eines milden Mondlichtes, bald — eine ſo intenſive Helligkeit hatte, daß man auf der Kommando⸗ brücke dabei faſt leſen konnte. In den hellen Intervallen ſchoſſen die Strahlenbündel bis zum Zenith empor und vereinigten ſich zu einem großen Lichtbogen. In dem Licht ſelbſt waren Sterne von größerer Helligkeit deutlich erkennbar. Beide Flecken erſchienen in einer Höhe von ungefähr 40 Gr. ſcharf abgeſchnitten. Ihre Lichtſtrahlen ſandten ſie nur in der Richtung des Vertikals nach oben. Im Raum zwiſchen den Unterrändern der Flecken und der Kimm waren keinerlei Lichterſcheinungen zu beobachten. Gleichzeitig zeigte ſich im Weſten häufig Wetterleuch⸗ ten. Als der Dampfer gegen 294 Uhr morgens das Nantucket Feuerſchiff paſſierte, war das Nordlicht im Nordweſten ver⸗ ſchwunden und das im Nordoſten hatte ſich langſam nach Oſten verſchoben, wo es bis zum Tagesanbruch ſichtbar blieb. Wenige Stunden ſpäter lief das Schiff in eine Nebelbank hinein. Hier machten ſich ſofort ſtarke magnetiſche Störungen am Kompaß be⸗ merkbar. Es zeigte ſich, wie durch Beobachtungen feſtgeſtellt wurde, eine plötzliche Zunahme der öſtlichen Deviation um etwa 15 Gr. Als der Nebel gegen 10 Uhr morgens verſchwand, ver⸗ ſchwanden auch die magnetiſchen Störungen. Wir glauben nicht zu irren, wenn wir zwiſchen dieſen Störungen und den geſchilder⸗ ten Naturerſcheinungen einen urſächlichen Zuſammenhang ver⸗ muten.“ — Studentenulk. Aus Jena wird unter dem 15. d. M. ge⸗ ſchrieben: Die luſtigen Narreteien wollen in der kleinen Uni⸗ verſitätsſtadt an der Saale kein Ende nehmen. Hente war für Jena ein großer Tag. Hatten doch des Morgens plötzlich mehrere Dienſtmänner Plakate in den grellſten Farben überall angeſchla⸗ gen. In großen Lettern hieß es: Telegramm Graf Zeppe⸗ lin 3 wird nachmittags ½4 Uhr vor dem Ger⸗ manenhauſe am Markt aufſteigen! Die bunten der Annahme des Entwurfs in ſeiner jetzigen Faſſung müßten auch die bayeriſchen Aerzte befürchten, daß ſtatt einer ſo notwendigen friedlichen Entwicklungneueſchwere Verwicklungen in ihrem Verhältnis zu den Kranken⸗ kaſſen entſtehen werden.“ Der Zuſammenſchluß des Liberalismus. Ueber die Samstagsverhandlungen des Reichstages ſchreibt die„Magdb. Ztg.“: Das Stimmenverhältnis von 186 gegen 116, mit dem die kon⸗ ſervativ⸗klerikale Reichstagsmehrheit heute ihre Initiatipgeſetze ſofort in die zweite Leſung drückte, wird als eine für das Schluß⸗ ergebnis der Finanzreform maßgebende Vorentſchei⸗ dung angeſehen. Es handelt ſich in der Tat um mehr als etwa ein Reiten der Linken auf dem Buchſtaben der Geſchäftsordnung— ob eine Leſung mehr oder weniger ſtattfindet, wäre am Ende ziem⸗ lich gleichgültig, obwohl ſich in Zukunft Fälle ereignen können, im denen den Konſervativen der heute von ihnen geſchaffene Präzedenzfall einmal ſehr unbequem ſein wird. Den libe⸗ ralen Parteien kam es darauf an, einen Proteſt gegen das Verfahren der Kommiſſionsmehrheit durch das Plenum zu bekräftigen und da das formale Recht ihnen auch durch die Dialektik der Herren Spahn und Erzberger nicht abge⸗ ſtritten werden konnte, ſo hätte das Haus dem Antrage Baſ⸗ ſermann beiſtimmen müſſen; aber damit würden die Konſer⸗ vativen und das Zentrum die Beſchlüſſe der Kanmiſſion erſchüttert haben, und um das zu vermeiden, entſchloß man ſich, der Ge⸗ ſchäftsordnung ins Geſicht zu ſchlagen. Ce nieſt que le premier pas qui coute. Jetzt wird die Mehrheit prompt weiter arbeiten; kaum daß man ſich Mühe geben wird, in eine ſach⸗ liche Diskuſſion einzugehen. Höchſt charakteriſtiſch war es, wie heute der Graf Weſtarp als Berichterſtatter über die Kotierungsſteuer ſich ſeiner Aufgabe cava⸗ lierement durch einen Hinweis auf den ſchriftlichen Bericht ent⸗ ledigte. Wozu auch noch reden, während die politiſche Macht⸗ frage auf die Entſcheidung wartet! Man hört ſchon das Gebäude der Regierungspolitik zuſammen⸗ brechen, und doch gibt es Optimiſten, die es noch ſtützen zu können glauben. Soweit ſolche Bevechnungen auf eine etwaige Spaltung der liberalen Parteien geſtützt ſind, werden ſie ſich als Illuſion er⸗ weiſen. Mit Recht bezeichnete Payer heute den feſten Zu⸗ ſammenſchluß des Liberalismus als eines der Hauptergebniſſe dieſer Verhandlung. Deutsches Reich. — Die„antinationale Arroganz“ des Zentrums. Auf den dem Zentrum vom Fürſten Bülow gemachten Vorwurf der „antinationalen Arroganz“ kommt das Berliner Zentrums⸗ organ heute nochmals zurück. Es berichtet zunächſt, daß Unterſtaatsſekretär v. Loebell tatſächlich dem Abg. Dr. Spahn gegenüber in privater Unterhaltung beſtritten habe, daß Fürſt Bülow den Ausdruck antinationale Arroganz dem Zentrum gegenüber gebraucht habe. Es erinnert dann aber daran, daß dieſer Ausdruck in einem Schreiben enthalten war, das Fürſt Bülow anläßlich der Blockwahlen von 1907 an die „Aſſociated Preß“ gerichtet hat. Der„Reichsbote“ meint, Herr Spahn habe der guten Sache einen Dienſt erwieſen— unfreiwillig—, als er auf den Vorwurf„antinationale Arroganz“ zurückkam. Gar mancher Vaterlandsfreund werde jetzt deſſen Berechtigung um ſo tiefer empfinden und dazu bei⸗ tragen, daß ſich in Zukunft deutſche Parteien, gleichwohl welche, ſeltener in die Lage bringen, ſolchen Vorwurf auf ſich zu laden und ſich durch ihn gekränkt zu fühlen. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ hält der Zentrumspreſſe vor, daß ſie das Maß von Höflichkeit entſchieden vermiſſen laſſe, deſſen die parla⸗ mentariſchen Vertreter des Zentrums ſich gern rühmben. So habe ſich die„Köln. Volksztg.“ über die Mittwochsſitzung des Reichstags ein Stimmungsbild geleiſtet, das von kühnen Entſtellungen, die namentlich das Auftreten des Reichskanzlers herabſetzen ſollen, geradezu ſtrotze. Badiſche Politik. Aus der Partei. Wertheim, 20. Juni. Der hieſige„nationartibe⸗ rale Volksvereinn“ hatte auf geſtern abend in den Ochſen⸗ ſaal eine Hauptverſammlung einberufen, die an Frequenz dar⸗ unter zu leiden hatte, weil gleichzeitig andere Verſammlungen tagten. Doch fanden ſich noch viele nationalliberale Männer ein, um den äußerſt gewandten Redner, Herrn Direk⸗ tor Keller aus Frankfurt a.., früher in Freiburg, zu hören. In einſtündger Rede verbreitete er ſich über daͤs Weſen des Libe⸗ ralismus, deſſen Stand im Reich und in Baden, deſſen Pro⸗ gramm und die gegenwärtigen Konſtellationen. Der ſtellvertre⸗ tende Vorſitzende, Herr Bürgermeiſter Bardon, dankte dem Red⸗ ner, der reichen Beifall erntete. In der Diskuſſion ſprach der Parteiſekretär über die Aufgaben der liberalen Volksvereine, be⸗ ſonders in den Gegenden wie hier, wo der Liberalismus infolge der Zentrumsherrſchaft nicht recht gedeihen kann. Seine Aus⸗ führungen waren ſehr beachtenswert. Die nachfolgende Wahl Zettel, die bald an allen Straßenecken, an einigen Taxa⸗ metern und vielen Wagen der elektriſchen Straßenbahn, ſogar am Poſtamt und dem Polizeihauſe klebten, erregten begreifliches Aufſehen. Man ahnte natürlich bald den zeitgemäßen Ulk der bekannten Studentenverbindung, die ſeit alters in derlei humoriſtiſchen Aufzügen und Veranſtaltungen einen guten Ruf genießt. Immerhin fielen eine ganze Reihe Schulkinder und Bauern, die des Wochenmarktes wegen ſich in größerer Zohl in der Stadt aufhielten, auf den Spaß hinein. Die Spannung ſtieg aufs höchſte, als gegen mittag eine koſtümierte, etwas„laute“ Mu⸗ ſikkapelle die Straßen und Gaſſen der Stadt durchzog, und ein würdiger Herr in den Pauſen das„große Ereignis“ nochmals gebührend ausklingelte. Schließlich war eine rieſige Menſchen⸗ menge auf dem Marktplatz verſammelt, die, wie die Berliner auf dem Tempelhofer Felde, mit rührender Geduld wartete. Echte und koſtüenierte Schutzleute taten mit anzuerkennendem Eifer ihre Pflicht; ein Spaßvogel ließ unter allgemeinem Halloh einen Kin⸗ derballon ſteigen. Endlich kam Zeppelin; allerdings war der Ballon aus Segeltuch und etwas klein geraten. Auch die übrigen Wagen des Feſtzuges(man fuhr auf's Bierdorf, um einen neuen „Bierkönig“ zu wählen) verrieten, daß die Mitgliedr der Verbin⸗ dung eine gute Kenntnis der zeitgeſchichtlichen Vorgänge beſitzen. „Holland nicht mehr in Nöten“ lautet- ein Plakat, dem ein nied⸗ liches Mädchen mit einem Kinderwagen folgte.„Ich möchte doch der Papſt nicht ſein“; Abdul Hamid ſaß in einem Käfig, während leichtgekleidete Haremsfrauen und Odaslisken berückende Tänze aufführten. Erſt nach geraumer Zeit zerſtreute ſich die Menge. Die Jenenſer Philiſter aber ſchlugen ſtolz an ihre Bruſt und ſag⸗ ten: Ja, ja, unſere Studenten! Xer cgeneral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Prachie Freiherrn von Feder an die Spitze 65 S0 ereins, der als Nachfolger des Profeſſors Meiß den Verein leiten wild. Heute Sonntag findet eine Verſammlung in Lauda ſtatt.— Im gleichen 5 tagt heute eine ſozialdemokratiſche Verſammlung, in der Sandtagskandidat Geiß aus Mannheim ſpricht. Deutſchtum im Auslande. Ein deutſches Feſt in Jeruſalem. 8 85 Jeruſalem, Anfang Juni ſchreibt man uns: Am 29. v. M. kam S. M. Schiff Lübeck nach Jaffa, und am 30. fuhren morgens 4 Uhr 250 Mann der Beſatzung einſchließ⸗ lich des Kommapdanten und mehrerer Offiziere mit einem Ex⸗ trazug nach Jeruſalem, wo ſie auf dem Bahnhof vom Konſul Schmidt und von Vertretern der hieſigen deutſchen Kolonie be⸗ grüßt wurden. Die Mannſchaft wurde in Gruppen von je 30 bis 4⁰ Mann eingeteilt, und junge Männer der deutſchen Kolonie übernahmrn die Führung der einzelnen Gruppen. Mittag wurde von den einzelnen Gruppen an verſchiedenen Plätzen gemacht. Im deutſch⸗katholiſchen Hoſpiz bekamen 80 Mann ein vollſtändiges Mettageſſen, von anderen Deutſchen, bei denen eingekehrt wurde, und die darauf nicht vorbereitet waren, wurde wenigſtens herbei⸗ geſchafft, was möglich war, um die erhitzten Leute mit Wein und Zukunft zu erguicken. Und erhitzt waren alle ſehr, denn es war einer der heißen, trockenen, läſtigen Seiroccotage. Zu 6 Uhr abends war dann die geſamte Mannſchaft zu einem Picknick auf die deutſche Kolonie geladen. Die Koloniſten hatten draußen auf dem Schulhof Tiſche, Stühle und Bänke hergerichtet, auf deven ſich die Mannſchaft niederließ. Während des einfachen aber geſchmackvoll hergerichteten kalten Mahles wurden ſchiedene Anſprachen gehalten. Die erſte längere An⸗ ſprache hielt Konſul Schmidt, der unter anderem den Dank der hieſigen Deutſchen für das Herkommen der Lübeck ausſprach und namentlich mit Dank der Fürſorge des Kaiſers gedachte. Paſtor Horſt hielt darauf eine ſinnige Anſprache, in welcher er die weißgekleideten Matroſen mit Schneeflocken verglich, die hier auch ſelten erſcheinen und nie lange liegen bleiben, ſondern immer bald verſchwinden, worauf er die Lübeck und ihre Beſatzung hocholeben ließ. Tempelvorſteher Hoffmann erinnerte an die ſchmachvolle Zeit, in der die deutſche Marine öffentlich verſteigert worden ſei, und brachte ein Hoch auf die deutſche Marine aus. Der Kommandant der Lübeck, Fregattenkapitän Kühn e, drückte ſeine Freude darüber aus, daß von den hieſigen Deutſchen deutſches Weſen ſo treu gepflegt werde. Er betonte dann noch, daß die deutſche Marine nicht ſo ſtark ſei, überall in allen Gewäſſern einen Stationär zu halten, allein wo irgend es die Not erheiſche, werde es ihr immer möglich ſein, bald zur Stelle zu ſein und Hülfe zu ſchaffen; er ſchloß mit herzlichen Wünſchen für das Wohlergehen der hieſigen Deutſchen durch ein von der Mannſchaft enthuſiaſtiſch aufgenommenes dreimaliges Hurra! Als die Zeit des Abganges des auf 8 Uhr beſtellten Extrazuges herbeigekommen war, dankte der Kommandant noch einmal für alle erwieſene Freundſchaft. Für die hieſigen Deutſchen wird dieſer Tag für immer eine liebe Erinnerung ſein. Nus Stadt und Land. * Maunheim, 21. Juni 1999. Umbau des Kaufhauſes. 1. 5 5 Die nach 8 49 der Städteordnung wegen + ber⸗ des Nachtragskredits für den Kaufhausumbau eingeſetzte Kommiſſion hat den nachfol⸗ genden Bericht über das Ergebnis der angeſtellten Unterſuchun⸗ gen dem Stadtrat unterbreitet. Der Stadtrat hat ſich mit dem von der Kommiſſion gefaßten Beſchluſſe, wonach dem Bürgeraus⸗ ſchuß empfohlen wird, die in der Vorlage vom 15. Dezember 1908 angeforderten Mittel von 575000 Mark nunmehr getrennt nach eigentlichen Ueberſchreitungen mit 481000 Mk. und Neuherſtellun⸗ gen mit 94000 Mek und außerdem 23 200 Mk. für inzwiſchen feſtgeſtellte weitere Ueberſchreitungen zu bewilligen einverſtanden erklärt. Bei der Beratung der Vorlage wurden jedoch erhebliche Bedenken geltend gemacht in Bezug auf die Notwendigkeit der Er⸗ ſtellung eines Perfonenaufzugs. Der Stadtrat beſchloß daher dieſe Frage bis nach Fertigſtellung des ganzen Gebäudes zurückzu⸗ ſtellen und gegebenenfalls in einem ſpäteren Zeitpunkt hierwegen Vorlage an den Bürgerausſchuß zu erſtatten. Die Summe für die zu bewilligenden Neuherſtellungen ermäßigt hiernach auf 79 000 Mark. Seit der Erſtattung der Vorlage an den Bürgerausſchuß am 15. Dezember 1908 haben ſich folgende weitere Herſtellungen, für welche Kreditbeträge bis jetzt nicht zur Verfügung geſtellt ſind, als dringend notwendig erwieſen: 1. Für die Beſchaffung von Rega⸗ len zur Unterbringung der Zeitungen in dem Raum für die Ma⸗ ſchinenſchreiberinnen 350 Mk., 2. Zwecks feuerſicherer Aufbewah⸗ xung wichtiger Dokumente werden im ſtädtiſchen Archiv noch fol⸗ geende Aufwendungen nötig werden: 3 eiſerne Türen vor vor⸗ handene Niſchen à 250 Mk. 750 Mk., Anfertigung von 3 Bücher⸗ regalen in den Niſchen à 50 Mk. 150 Mk., Herausnehmen der vor⸗ handenen Regale für Unvorhergeſehenes und zur Abrundung 100 Mark, zuſammen 1000 Mk. 3. Für Schaffung weiterer Bureau⸗ räume an Stelle der großen Vorplätze por dem Beratungszimmer im 2. Obergeſchoß 2000 Mk. 4. Für Anbringung geeigneter Vor⸗ richtungen an den 6 Fenſtern des Stratsſaales zur Milderung des blendenden Tageslichts, worüber die techniſche Unterſuchungen noch im Gange ſind, fürſorglich 4000 Mk., zuſammen 7350 Mk. Der Stadtrat hat nach eingehender Prüfung die Zweckmäßigkeit der Vornahme dieſer Herſtellungen anerkannt, und ſie vorbehaltlich Der Zuſtimmung des Burgerausſchuſſes zur Ausführng genehmigt. Mit der Ausführung ſelbſt wird erſt nach Genehmigung der Mittel durch den Bürgerausſchuß begonnen werden. Aufgrund vorſtehender Ausführungen gelangt der Stadtrat zZu dem Antrag: „Verehrlicher Bürgerausſchuß wolle I. aufgrund des Berichts der Kommiſſion 1. für den Umbau des Kaufhauſes den erfor⸗ derlichen Nachtragskredit in Höhe der ſchon in der Vorlage vom 15. Dez. 1908 beantragten Ueberſchreitung von 481000 Mk. 2. für Neuherſtellungen, die ebenfalls ſchon zur Sitzung vom 15. Dezember 1908 angefordert wurden, abzüglich der zurück⸗ geſtellten Anforderung für den Perſonenaufzug(94000— 15000) 79 000 Mk. 3. für die ſeither weiter feſtgeſtellten Ueber⸗ ſchreitungen 23 200 Mk., zuf. 583 200 Mk. II. für die oben verzeichneten Neuherſtellungen 7350 Mk., alſo insgeſamt 590 550 10 Jahren bewilligen. Bericht der gemiſchten Kommiſſion. Denm verehrlichen Bürgerausſchuß wurde zur Sitzuns vom 15. Dezember 1908 eine Vorlage unterbreitet, worin der Stadtrat Mark, aus Anlehensmitteln mit einer Verwendunssfriſt von beantragte,„für den Umbau des Kaufhauſes aus Anlehensmitteln weiter 575000 Mrk mit einer Verwendungsfriſt von 10 Jahren eu bewilligen“. Zu dieſer Sitzung war ein Antrag von Stadtver⸗ ordneten aller Fraktionen eingereicht worden, die Vorlage an eine gemiſchte Kommiſſion von 5 Stadträten und 5 Stadt⸗ verordneten zu verweiſen, der einſtimmig Annahme fand. Die gemäߧ 43 der Städteordnung zuſammengeſetzte Kommiſſion hat ſich in einer Reihe von Sitzungen, zu denen der Leiter des Hoch⸗ bauamtes zur Auskunftserteilung jeweils zugezogen wurde, mit der Prüfung der beim Umbau des Koufhauſes zu Tage getre⸗ tenen finanziellen Unzulänglichkeiten befaßt. Auch wurde unter der Führung des Stadtbaurats Perrey eine eingehende Be⸗ ſichtigung der ſertiggeſtellten und noch in Ausführung be⸗ griffenen Umbauarbeiten vorgenommen. Bei der Kommiſſions⸗ beratung wurden nun von vornherein Bedenken dagegen geltend gemacht, daß nach der Angabe des Hochbauamtes die Begründung der Ueberſchreitungen nicht in der normalen Weiſe durch Gegen⸗ überſtellung von Bewilligung und Verwendung geſchehen könne. Es wurde daher zunächſt auch wieder die Forderung aufgeſtellt, daz getrennt nach den einzelnen vom Bürgerasſchuß bewilligten Bau⸗ etappen und innerhalb dieſer wieder getrennt nach den einzelnen Poſitionen die voranſchlagsmäßigen Berechnungen einerſeits und die tatſächlichen Aufwendungen andererſeits gegenübergeſtellt wer⸗ den ſollen, weil nur ſo eine genaue Prüfung nach der Richtung hin möglich ſei, auf welche man die Ueberſchreitungen zurück⸗ führen müſſe. Stadtbaurat Perrey wies aber in ausführlichen Darlegungen wiederholt darauf hin, daß eine genaue Einhaltung der Bauetap⸗ pen aus verſchiedenen Gründen ſich nicht habe durchführen laſſen; das in 14 Bauetappen zur Ausführung gedachte Bauprogramm habe mit Rückſicht auf den Bauzuſtand und die Benützung der Bureauräume und Läden vielfach durchbrochen werden müſſen; es ſeien vielfach Arbeiten zweier verſchiedener Bauetappen gemeinſam ausgeführt worden, und eine nachträgliche Zer⸗ legung der vielen Einzelrechnungen auf die Poſitionen des allererſten, der Kreditbewilligung durch den Bürgerausſchuß zu Grunde gelegten Voranſchlags ſei kaum mehr möglich; ſelbſt wenn man es aber verſuchen wollte, ſo wäre dies eine zeitraubende, mehrmonatliche und äußerſt umſtändliche Arbeit. Die Kommiſſion mußte ſich daher mit der vom Hochbauamt in ſeinem Bericht vom 16. März 1908 hierfür gegebenen Erklärung begnügen und auf eine weitere Entzifferung nach den einzelnen Bauetappen ver⸗ zichten. Bei der weiteren Prüfung erſchien es der Kommiſſion erfor⸗ derlich, noch genanere Aufklärung über die durch„Programmer⸗ weiterungen“ und„bauliche Ueberraſchungen“ veranlaßten Ueber⸗ ſchreitungen zu erhalten, weil die in der erſten Druckvorlage vom Hochbauamt ſeinerzeit gegebene Begründung nicht ausreichend erſchien. Das Hochbauamt erhielt daher den Auftrag, eine Auf⸗ ſtellung vorzulegen, die zu enthalten habe 1. die einzelnen Punkte der unter Ziffer III A des Vorlageberichts vom 16. März 1908 aufgeführten Programmerweiterungen mit Detailangaben über die hierzu notwendigen Materialien und Arbeiten und mit allen ſonſtigen, die Nachprüfung erleichternden Erläuterungen, 2. eine genaue Entzifferung der in genanntem Bericht nur ſummariſch angeführten baulichen Ueberraſchungen. Das Hochbauamt hat hierauf den eingehenden Erläuterungsbericht vom 15. Januar 1909 vorgelegt. Bei der Beratung der in dieſem Bericht gegebenen Erläute⸗ rungen wurde in der Kommiſſion zunächſt feſtgeſtellt, daß die Summen für verſchiedene Programmerweiterungen ſich nicht als Mehrberwendung, ſondern lediglich als Neuanforde⸗ rungen darſtellen und ſich auf Herſtelllungen beziehen, mit de⸗ ren Ausführung bei der erſten Vorlage an den Bürgerausſchuß noch gar nicht begonnen war. Es handelt ſich alſo bei dieſen Poſten nicht um eine Kreditüberſchreitung, und die Kommiſſion war daher der Anſicht, daß die für dieſe Herſtellungen vorgeſehenen Beträge für die ganze Prüfungsfrage auszuſcheiden haben, weil der Zuſtändigkeit des Bürgerausſchuſſes in keiner Weiſe vorgegriffen wurde. An Kreditbeträgen dieſer Art kommen in Betracht: a) für den Perſonenaufzug M. 15 000, b) für reichere Ausbildung des Turmſaales M. 15 000, c) für reichere Ausbil⸗ dung des Stabiperordnetenſaales, der Wandelgänge, Vorplätze und des Vorberatungsſaales M. 40 000, chfür Mobiliar für den Stadtverordnetenſaal und für ſeine Nebenräume M. 24 000, zu⸗ ſammen M. 94 000. Die unter à, b und d aufgeführten Herſtellungen ſind auch heute noch nicht in Angriff genommen, und es ſteht dem verehrli⸗ chen Bürgerausſchuß jederzeit noch frei, die Beträge entweder zu ſtreichen oder eine Kürzung eintreten zu laſſen. Dagegen mußte inzwiſchen die reichere Ausbildung des Stadtperordnetenſaales in Angriff genommen werden, weil ein zu langes Ruhenlaſſen der Arbeiten die ganze Bauvollendung um mehr als ein ganzes Jahr verzögert hätte. Bezüglich der Mobiliarkoſtenbewilligung für den Stadtverordnetenſaal enthielt ſchon die Vorlage vom 11. Januar 1907 einen beſonderen Hinweis darauf, daß über die Innenaus⸗ ſtattung des Stadtverordnetenſaales eine ſtadträtliche Entſchlie⸗ ßung noch nicht getroffen ſei, und es wurde eine weitere nach⸗ trägliche Bewilligungsvorlage ausdrücklich angekündigt. Da nach Vorſtehendem die Beträge au—d mit M. 94 000,— als neu zu bewilligende Kredite bei der Unterſuchung auszuſcheiden haben, erübrigt nur deren erſtmalige Anforderung beim Bürgerausſchuß, und es bleibt demnach für die eigentliche Ueberſchreitung noch der Betrag von Mark 481000— übrig. Von dieſer Summe begründet das Hochbauamt einen Betrag von 242 750 Mark damit, daß während des Baues Aenderungen und Erweiterungen des Programms ſich als notwendig oder als dringend wünſchenswert erwieſen hätten. Dieſe Prograammerweiterungen ſind mit den gegenüber dem Bor⸗ entwurf verurſachten Mehrbeträgen ſchon in dem früher abge⸗ druckten Bericht des Hochbauamtes vom 16, März v. I aufge⸗ führt: Es handelt ſich um folgende Herſtellungen: 1. Mehrkoſten für eine weitere Treppe am Stadtverordnetenſagal M. 12 500,.—, 2. Anlage von 20 Schaufenſtern in ſämtlichen Eingängen Mark 80 000,—, 3. Durchführung einer Paſſage, Mehrkoſten gegenüber einer Ausbildung dieſes Raumes du. Untergeſchoßzwecken Mark 35000,—, 4. Mehrkoſten für Vergrößerung der Abortanlagen am Stadtverordnetenſaal und beſſere Durchbildung derſelben Mark 6 500,—, 5. Schaffung von 2 weiteren Zeichenſälen für das Tief⸗ bauamt und eines Lichtpausraumes M. 20 000,—, 6. Unterkelle⸗ rung der beiden Höfe der ſüdlichen Hälfte M. 5000,.—, 7. Mehr⸗ koſten des vollſtändigen Ausbaues des ganzen Turms zur Regi⸗ ſtratur M. 30 000,—, 8. Honorare für Preisausſchreiben und Hin⸗ zuziehung von Privatarchitekten M. 16000,—, 9. Mehrkoſten der Abänderungen des Haupttreppenhauſes, einſchließlich der Figu⸗ rengruppe M. 51 750,.—, 10. Mehrkoſten für reichere Ausbildung des Stadtratsſcals M. 32 000,—, 11. Holzpaneele in den Korri⸗ doren des Dachgeſchoſſes M. 4 000— Bei dieſen Programmerweiterungen war es Auf⸗ gabe der Kommiſſion zu ergründen 1. welche Ausführungen der Stadtrat ohne vorherige Nachforderung der Mittel beim Bürger⸗ ausſchuß beſchloſſen hatte, 2. welche Maßnahmen vom Hochbauamt ohne vorherige Genehmigung des Stadtrats getroffen wurden. E wurde nun hier zunächſt feſtgeſtellt, daß die vorſtehend unter Ziffer —7 aufgeführten Projekterweiterungen in der Hauptſache auf Anregungen des Hochbauamts zurückzuführen ſind, und daß fü⸗ dis durch dieſe Poſten verurſachte Ueberſchreitung mit zuſammen M. 139 000,— die Verantwortung dem Hochbauamt zugeſchoben werden muß, weil ein beſonderer Kredit für dieſe Poſten gar nicht erwirkt worden war. Mit keiner Silbe hat das Hochbauamt er wähnt, daß durch dieſe Aenderungen des Bauprojekts ein ſo hoher Mehraufwand oder gar eine Kreditüberſchreitung bedingt wir Nachdem vielmehr vom Bauamt ausdrücklich verſichert worden war, daß trotz der Programmerweiterungen verſucht worden ſei mit der urſprünglichen Summe auszukommen, und daß auch bis auf die elektriſche Beleuchtung, für die ja am 11. Januar 190 vom Bürgerausſchuß ein beſonderer Kredit bewilligt worden war, und bis auf die Mabiliarbeſchaffung, für die heute ein Kredit von 24 000 Mark erſtmals angefordert wird, gelungen ſei, konnte der Stadtrat unbedenklich den Programmerweiterungen zuſtimn zumal dieſelben ohne Zweifel eine weſentliche Verbeſſerung des Umbauprofekts darſtellten. Für die Kreditüberſchrei tung ſelbſtaber mit M. 139000,— muß das Hoch bauamt verantwortlich gemacht werden. Das Ergebnis der von der Kommiſſion angeſtellten terſuchung iſt kur, dahin zuſammen zu faſſen: Von der in der gerausſchußvorlage vom 15. Dezember 1908 angegebenen Kredf überſchreitung von M. 575 000,— gehen zunächſt für Neuanfo derungen, die noch zu bewilligen ſind, ab 94000,—, Reſt M 481.000,—. Von letzterem Betrag ſind zurückzuführen auf Pyv grammerweiterungen, und zwar: a) ſoweit das Hoch bauamt verantwortlich gemacht werden muß M. 139 000 — b) ſoweit beſondere Verhältniſſe vorliegen, die es ni gerechtfertigt erſcheinen laſſen, einen beſonderen Vorwurf zu heben M. 103 750,.—, zuſammen M. 242 750,— bleiben M. 28 25 Von dieſer Summe gehen wieder ab für erhöhte Bauleitungskoſt M. 62 000.— und der Reſt mit M. 176 250,.— kann durch baulichen Ueberraſchungen und die während der me jährigen Bauzeit eingetretene allgemeine Preisſteigerung genügend aufgeklärt gelten. Die Kommiſſion kam daher in der Schlußſitzung, der über die in der ganzen Ueberſchreitungsfrage einzuneh 1 Stellung und deswegen auch ſelbſtredend in Abweſenheit des Hoch bauamtsvorſtandes verhandelt wurde, zu dem Antrag, dem ver⸗ ehrlichen Bürgerausſchuß die Genehmigung der Hredit überſchreitung von M. 481000 zu empfehlen. Wie abe namentlich in dieſer Schlußſitzung nochmals betont wurde, ka dem Hochbauamt der allgemeine Vorwurf nicht erſpart we daß es die Voranſchläge nicht hinreichend ge und zuverläſſig aufgeſtellt, der Kreditſt offenbar nicht immer auf dem Laufenden gehal ten und dem Stadtrat von den Ueberſchreitu gen nicht frühzeitig genug Kenntnis gegeb hat. Lediglich zur Vervollſtändigung der Berichterſtattung noch beigefügt, daß auch der frühere Abteilungsvorſtand b Hochbauamt, Regierungsbaumeiſter a. D. Dr. Eberba ch, k au ü Schreiben zu der Frage der Kreditüberſchreitung Stellung wommen bat. Die Kommiſſion war aber der Anſicht, da deff Ausführungen wenig geeignet ſeien, zur Klärung der Ueberſchre tung beizutragen, und es beſchloß daher die Kommiſſion, nachd noch Baurat Perrey zu einigen Punkten der Eberbachſchen A führungen gehört worden war, von einer weiteren geſchäftl Behandlung des Eberbachſchen Operats abzuſehen. Während des Verlaufes der Beratungen ging der Kommiſſig noch die Mitteilung zu, daß ſich inzwiſchen noch 2 wei Ueberſchreitungsbeträge herausgeſtellt haben zwar: 1. bei der Ausführung des Stadtratsſaal rund M. 16 50 2. die in dem gleichen Bericht des Hochbauamts unter Ziffe und III genannten Koſten für Arbeiten, die ebenfalls nach 16. März 1908 zur Ausführung gelangten, mit M 4815 M. 1600 rund M. 6400.—, zuſammen rund M. 23 200.— Kommiſſion beſchloß auf Grund des Vorgetragenen, dem B ausſchuß zu empfehlen: 5 A. Bewilligung der vom Stadtrat in der Vorlage vr Dezember 1908 aufgeforderten Mittel für den Umbou des bauſes in Höhe von insgeſamt M. 575 000,— und zwa Ueberſchreitungen früher bewilligter Kredite M. 481 0 2) für Neuherſtellungen M. 94 000,—, zeſammen wieder N 575 000,—. B. Bewilligung weiterer M. 23 200,— für weiter feſtgeſtellte eberſchreitungen, ſonach insgeſamt 598 200,.—. Erweiterung des Betriebs der Gas⸗ und Waſſerwer 585 Koſten für Gas⸗ und Waſſermeſſer, Gasautomaten nebſt Einrich⸗ tungen, ſowie für Neuanſchaffung von Leitungen, Gerä Apparaten wurden bisher aus Mitteln des Erneuerungsfonds ſtritten. Der Stadtrat hat aber neuerdings grundſätzlich be daß die Verwendung von Mitteln des Erneuerungsfond⸗ ſtatthaft ſein ſoll, wenn es ſich um die Erneuerung beſtehende tecß und Bauteile oder um Erſatz von Maſchinen, Inventa uſtw. handelt; dagegen ſollen alle Neuanſchaffungen, die inf. Betriebserweiterungen bezw. durch den Zugang neuer Komſument erforderlich werden, ſoweit nieht die laufende Wirtſchaft aufzukommen hat, aus Anlehensmitteln beſtritten werden. Demgemäß Letrieb der Gas⸗ und Waſſerwerke die Koſten für Anſchaffung Gas⸗ und Waſſermeſſern, Automateneinrichtungen, Gas⸗ Waſſerrohrnetzevweiterungen nur inſoweit aus Mitteln des Ex rungsfonds zu beſtreiten, als es ſich um Erſatz bezw. Ernel abgängiger Materialien handelt. Wenn aber der Beſtand an ſern uſw. mit Rückſicht auf die Zunahme des Konſumentenbe er öht oder aus dieſem Grunde neue Leitungen ausgeführt n müſſen, ſo iſt hierzu ein beſonderer Kredit beim Bürgerau erwirken. Nach den Aufſtellungen der Direktion der ſt Waſſer⸗, Gas⸗ und Clektrizitätswerke vom 20. April 190 Jahre 1909 für dieſe Zwecke im Gaswerksbetrieb M. 205 00 im Waſſerwerksbetrſeb M. 43 000 vorzuſehen. Der Stadtrat ſich mit den Anforderunden einverſtanden erklärt. Die Verwe der Mittel erfolgt nicht ſofort, ſondern richtet ſich nach de au neuen Konſumenten. Der Stadtrat ſtellt den Antra gerausſchuß wolle: a) zur Beſtreitung des Auftwandes für erweiterungen des Gaswerks M. 205 000, b) zur Beſtre Auftvandes für Betriebserweiterungen des Waſſerwerks aus Anlehensmitteln bewilligen, *Errichtung einer Viehmarktbank. Bei den Viehhöfen beſtehen ſchon ſeit Jahren beſondere Vie den Zweck haben, das Kaltfgeſchäft durch entſprechen mei Kre di f kung zu erleichtern, und es haben die ſo errichteten Banke „zufammen M. 242 750, 1 überall auf die Entwicklung des Eintaufsgeſchäftes einen förderliche Einfluß ausgeübt. Auch hier wurde ſchon längſt an eſtrebt, ei 4. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 21. Junk. ähnliche Einrichtung zu ſchaffen, und es haben ſich auch einige kapi⸗ talkräftige Mitglieder der Fleiſcherinnung gefunden, die bereit ſind, das Projekt der Errichtung einer Viehmarktbank zur Durchführung zu bringen. Als Form der neugegründeten Bank wurde die einer Aktiengeſellſchaft gewählt und deren Grundkapital auf vorläufig 200 000 Mark angenommen. Der Vetrieo der Bank iſt in der Weiſe gedacht, daß bei den am hieſigen Markt betätigten Schlachtviehkäufen durch die Bank dem Verkäufer Varzahlung geleiſtet wird, während der Metzger ſelbſt den Kaufpreis erſt nach Ablauf einer beſtimmten Friſt(14 Tage bis 3 Wochen), wenn er den Erlös aus dem geſchlach⸗ teten Vieh wieder vollſtändig eingenommen haben wird, oder erſt ſpäter wieder an die Bank rückzuerſtatten hat. Durch eine ſolche Kreditgewährung wird namentlich der kleinere, weniger kapitalkräf⸗ tige Metzger ſelbſtändiger und von dem Verkäufer unabhängiger, weil er nicht mehr deſſen Kredit in Anſpruch zu nehmen hat. Das Projekt einer Viehmarktbank verdient daher ſchon aus allgemeinen ſozialpolitiſchen Gründen Unterſtützung. Die Vertreter der neu⸗ gegründeten Geſellſchaft beabſichtigten zuerſt auf ihre Rechnung ein Bankgebäude innerhalb des Schlacht⸗ und Viehhofes zu erſtellen und zu dieſem Zwecke das erforderliche Gelände auf eine beſtimmte Retihe von Jahren zu mieten. Dem Stadtrat aber erſchien es zweck⸗ mäßig, wenn bezüglich der auf dem Gelände des Schlacht⸗ und Vieh⸗ hofes errichteten Gebäulichkeiten möglichſt einheitliche Rechtsverhält⸗ miſſe beſtehen und er machte daher der Geſellſchaft den Vorſchlag, daß ein ähnlicher Vertrag abgeſchloſſen werden ſolle wie mit der Süddeutſchen Fettſchmelze, d. h. die Stadt wird das Gebäude auf Eigene Rechnung erſtellen und dasſelbe alsdann gegen Uebernahme der baulichen Unterhaltung und einen ſo hohen Zinsfuß auf eine feſte Reihe von Jahren an die Bank verpachten, daß aus dem Zins⸗ betrage die Verzinſung, Amortiſation und die Abſchreibung gedeckt werden kann. Die Vertreter der Geſellſchaft haben dieſen Vorſchlag wungenommen, und es wurde, vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes, ein dieſer Vereinbarung enſprechender Vertrag Abgeſchloſſen. Die Ausführung des Gebäudes iſt derart gedacht, daß es hinſichtlich der äußeren Geſtaktung den ſchon beſtehenden Gebäulichteiten des Schlacht⸗ und Viehhofes entſpricht. An Räumen ſind im Erdgeſchoß vorgeſehen ein großes Bureau mit Schalterhalle, ein Direktionszimmer und ein großer Sitzungsſgal, im Dachſtock ſoll eime Wohnung für einen Diener eingerichtet werden; das Unter⸗ geſchoß aber ſoll Garderobe, Waſchraum, Kloſetts, Archiv und Heizungsräumlichkeften aufnehmen. Der Geſamtbauaufwand— ahne Geländekoſten— wird die Summe von M. 39 000 erreichen. Den Auftrand für den Kubikmeter umbauten Raumes wird ſich auf rund 19 M. belaufen. Die Wirtſchaft wird durch dieſe Bauaus⸗ führung keine Belaſtung erfahren, da die Mieterin den geſamten Auftwand an Verzinſung, Amortiſation und Abſchreibung als Miete zu bezahlen hat. Dem Bürgerausſchuß liegt, wie bereits mitgeteilt, fürr ſeine nächſte Sitzung ein entſprechender Amtrag vor. 5* Beſchaffung von 16 Motorwagen für die Straßenbahn. Die Vermehrung der Straßenbahnbetriebslinien und die Zunahme des Verkehrs ſowohl in Mannheim als auch in Ludwigshafen bedingen eine alsbaldige Vermehrung des Betriebsmaterials. Ebenſo werden infolge des zunehmenden Alters der einzelnen Wagen häufigere und größere Reparaturen nötig, wodurch dieſe Wagen auf längere Zeit dem Betrieb entzogen werden, während endlich durch den Umbau der offenen Plattformen in geſchloſſene ſtändig vier bis ſechs Wagen ſich in der Reparaturwerkſtätte be⸗ finden. Nach einer vom Straßenbahnamt gefertigten Zuſammen⸗ ſtellung laufen zurzeit 125 Wagen im regelmäßigen Betrieb; der geſamte Wagenbeſtand beträgt aber insgeſamt nur 154 Motor⸗ wagen. Das Straßenbahnamt richtete deshalb ſchon zu Anfang des Jahres 1908 den Antrag auf Beſchaffung von 16 weiteren Motorwagen an den Stadtrat. Die Anforderung der Mittel ver⸗ zögerte ſich aber deshalb, weil gleichzeitig mit der Anforderung der Wagen auch die Frage der Unterbringung der Wagen in einer Wagenhalle gelöſt werden mußte. Das Hochbauamt wurde darauf⸗ hin mit der Ausarbeitung von Projekten über die Erweiterung der Depotanlagen an der Nuitsſtraße und über die Erſtellung eines Nebendepots in Neckarau beauftragt. In der Zwiſchenzeit wurden längere Verhandlungen mit der Stadtverwaltung Lud⸗ wigshafen wegen Bereitſtellung der Wagen für die damals neu in Betrieb genommene Linie nach dem Luitpoldhafen gepflogen, in deren Verlauf die Anregung gegeben wurde, daß die Stadt Lud⸗ wigshafen eine Wagenhalle auf Gemarkung Ludwigshafen auf ihre Koſten erſtellen ſolle. Als Ergebnis dieſer Verhandlungen kam ſchließlich eine Vereinbarung auf der Grundlage zu Stande, daß die Stadtgemeinde Ludwigshafen eine Wagenhalle für 36 Wagen mit den nötigen Nebenräumen auf ihre Koſten an der Beethovenſtraße in Ludwigshafen erſtellt, daß künftig die Zinſen und Abſchreibungen aller Depotanlagen durch die Städte Mann⸗ heim und Ludwigshafen nach dem Verhältnis der gefahrenen Wagenkilometer aufgebracht werden, daß aber die Geſamt⸗ herſtellungskoſten der Ludwigshafener Depotanlagen einſchließlich des Geländewertes bei der Inbetriebnahme des neu zu erreichten⸗ den Depots an der Beethovenſtraße den Betrag von 500000 Marſ nicht überſteigen ſollen. In der neuen Wagenhalle ſollen unter⸗ gebracht werden die Wagen der Linien Ludwigshafen⸗Rheingönn heim, Luitpoldhafen⸗Friedhof⸗Ludwigshafen, ſowie die Wagen der Linie Mannheim⸗Bahnhof Ludwigshafen nebſt mehreren Reſerve⸗ Motorwagen und eine Anzahl Anhängewagen. Bei der An⸗ ſchaffung der Motorwagen muß bei der jetzigen Marktlage mit Leeinem Anſchaffungspreis von M. 16 000, pro Wagen gerechnet werden. Die Ausführung der Wagen wird diejenigen der zuletzt beſchafften entſprechen(geſchloſſene Plattformen, Längsſitze). Der Aufwand für die beantragten 16 Motorwagen wird demgemäß M. 286 000 betragen. Die Mittel für die Beſchaffung dieſer Wagen ſollen verfügbaren Anlehensbeſtänden entnommen werden und werden in ihrem vollen Betrage ſpäteſtens im nächſten Jahre zur Verausgabung gelangen. Ein entſprechender Antrag liegt dem Bürgerausſchuſſe für die nächſte Sitzung vor. Exkurſion. Freitag und Samstag beſuchte Geheimrat Prof. Schulze⸗Gaevernitz aus Freiburg mit dem cameral. Seminar unſere Stadt. Die Teilnehmer ſtatteten zuerſt dem Ryſengarten einen Beſuch ab, alsdann der Fabrik von Heinrich DLanz und der Ludwigshafener Walzmühle. Hieran ſchloß ſich eine Hafenfahrt, bei welcher Gelegenheit der Siloſpeicher von Jacob Hirſch und Söhne beſichtigt wurde. Alle waren hoch entzückt von m impoſnten Eindrücken unſerer Handels⸗ und Induſtrieſtadt nd der intelligenten und liebenswürdigen Führung, die ihnen berall zuteil wurde. Hanſa⸗Bund für Gewerbe, Handel und Induſtrie. Von hr geſchätzter Seite werden wir darauf aufmerkſam gemacht, daß fämtliche hieſige Banken Beitrittserklärun⸗ gen zum Hanſa⸗ Bund entgegennehmen. * Wach⸗ und Schließgeſellſchaft. In der Nacht vom 10, auf 20. ds. Mts, bemerkte der Oberkontrolleur um 1 Uhr vier Leute, lIche einen Selterswaſſerwagen am Verbindungskanal zu öff⸗ n verſuchten. Drei derſelben übergab er den Schutzmannſchaft zur Namensfeſtſtellung uſw. * Zur Bannerweihe des Deutſchen Reitervereins, von der ir heute mittag berichteten, waren folgende Vereine teils durch Deputation, teils in größerer Anzahl vertreten: Kriegerbund Ladenburg, Militärverein Ketſch, Kavallerie⸗Verein Worms, Ka. allerie⸗Verein Schwetzingen, Artilleriebund Schwetzingen, Ar⸗ erie⸗Vereinigung Sandhofen, Militärverein Mannheim, egerverein Mannheim, Verein ehemaliger Leibdragoner, beim, Verein ehemaliger gelber Dragoner Mannheim, Verein ehem. 111er Mannheim und Kanonier⸗Verein Mannheim, Veteranen⸗Verein Neckarau, Wacht am Rhein Neckarau. Die Orte Ketſch. Worms und Schwetzingen zählen nicht zum Gauver⸗ band Mannheim. *Das 36. Feldbergfeſt wurde geſtern, wie bereits erwähnt, unter zahlreicher Beteiligung der Turnvereine aus allen Landes⸗ teilen abgehalten. Am ſtärkſten waren naturgemäß die Mittel⸗ rheiner vertreten, aber auch aus Baden, Württemberg, Bayern und namentlich dem Niederrhein war eine große Anzahl von Turnern herbeigeſtrömt. Am Wetturnen beteiligten ſich 1160 Mann, von denen 930 mit dem Eichenkranz geſchmückt wurden. Von Höchſtleiſtungen, die erzielt wurden, ſeien erwähnt: Turner Mühl von Mainz beim Hochſpringen 1,90 Meter, Berger (Frankfurt) Steinſtoßen 7,30 Meter und beim Wettlaufen über 100 Meter Henter von München⸗Gladbach 10,4 Sekunden. Früh morgens um halb 7 Uhr wurde mit dem Turnen begonnen und erſt nachmittags gegen 3 Uhr war das Wetturnen beendet, worauf ſodann noch zirka 20 Vereine zu den Wettſpielen an⸗ traten. Die Preisverteilung konnte erſt abends um 7 Uhr vor⸗ genommen werden und hatte folgendes Ergebnis der 6 erſten Sieger: Außer Wettbewerb: Otto Mühl, Tv. Mainz 89 Punkte; 1. Preis Heinrich Noll, Tv. Gießen 88½ Punkte, 2. Preis Jakob Imhof, To. Mainz und Joſef Henter, To. München⸗Gladbach 88 Punkte, 3. Preis Frz. Köddermann, Tg. Wiesbaden, Aug. Beh⸗ ringer, Tg. Beſſungen und Heinr. Berger, Tg. Frankfurt 87½ Punkte, 4. Preis Adolf Meyer, To. Wiesbaden, 87 Punkte, 5, Preis Fr. Habermeyer, To. Bockenheim 86½ Punkte, 6. Preis Karl Keßler, Tb. Ulm, Willy Alsbach, Tg. Höchſt und Franz Oberndorfer, Mtv. Speyer, 86 Punkte. Die Mannheimer und Ludwigshafener Turner erhielten folgende Preiſe: Ludwig Schreck, Turnverein Mannheim und Georg Dambach T. u. F. Ludwigshafen, 82½ Punkte, Franz Baldauf, T. und Fechtkl. Ind⸗ wigshafen, 81 Punkte, Leop. Heß, To. Mannheim, 78 Punkte, Mart. Gugger, T. und F. Ludwigshafen, 75 Punkte, Karl Kneiſel, T. und F. Ludwigshafen 73½ Punkte, K. Bader, Tv. Ludwigs⸗ hafen 72½ Punkte, Hans Helbach, To. Mannheim, 71 Punkte, Alfred Rempke, Tv. Mannheim, 71 Punkte, die Turner Karl Englert 67½, Karl Stahl 65½, Friedrich Wentzell und Karl Mayer 63½ Punkte, Heinrich Schmitt 61 Punkte ſämtlich vom Turnverein Mannheim. Die Automobilverbindungen unſeres Landes für den Som⸗ mer 1909 ſind in einem handlichen Fahrplanbuch vom Badiſchen Landesverband zur Hebung des Fremdenverkehrs in Karlsruhe zuſammengeſtellt und im Verkehrsbureau(Kaufhaus) koſtenlos zu beziehen. Die Angaben enthalten neben den einzelnen Fahrzeiten auch die Fahrpreiſe, die Bedingungen über den Ge⸗ päckverkehr u. a. Das Büchlein wird daher ſehr willkommen ſein. * Eine Schwindlergeſchichte. Der Karlsruher Polizeibericht meldet: Am 15. d. fuhren zwei 30 Jahre alte Schweizer von Düſſeldorf nach ihrer Heimat St. Gallen. In Mannheim ſtieg ein etwa 45 Jahre alter Mann zu ihnen ins Wagenabteil, der ſie nach ihrem Reiſeziel frug und als er dieſes erfahren, zu ihnen ſagte, daß er auch dahin fahre, direkt von Dresden käme, wo ſein Bruder geſtorben, der ihm 35 000 M. hinterlaſſen habe. Um ihnen dies glaubhaft zu machem, zog er eine handvoll Geldloſe aus ſeiner Taſche und zeigte ihnen nachher ſeine Brieftaſche, die anſcheinend mit Bank⸗ noten gefüllt war. Im Laufe des Geſpräches lud er ſie ein, ſie möchten bis St. Gallen ſeiner Sicherheit wegen in ſeiner Geſellſchaft bleiben, wofür er ihnen je 100 M. Trinkgeld verſprach. Zwiſchen Mannheim und hier ſtieg ein weiterer Unbekannter, etwa 35 Jahpe alt, offenbar ein Komplize zum erſteren, zu ihnen zein, den er ebenfalls einlud, mit nach St. Gallen zu fahren. Nun machte der erſtere den beiden Schweizern den Vorſchlag, in Karls⸗ ruhe auszuſteigen, und ein Mittageſſen einzunehmen, was er be⸗ zahlen werde. Die dadurch verſäumte Zeit könne mit einem Schnell⸗ zuge wieder eingeholt werden, deſſen Mehrkoſten er ſelbſtverſtänd⸗ kich auf ſich nehme Zufolge dieſes Vorſchlages ſtiegen ſie hier aus, begaben ſich nach dem Cafs Nowack, wo der ältere Unbekannte das Mittageſſen beſtellte und auch mit etwa 8 M. bezahlte. Während deſſen entfernte er ſich unter dem Vorgeben, er müſſe noch auf der Poſt Geld in Empfang nehmen. Als er nach etwa ½ Stunde wieder zurückkam, brachte er ein neues Handtäſchchen, mit anſcheinend viel Geld, mit ſich. Bald nachher ſchlug er einen Spaziergang nach dem Stadtgarten vor und forderte ſie gleichzeitig auf, auch ihre Bar⸗ ſchaft in dem mitgebrachten Täſchchen zu verwahren, da man vor Taſchendieben nie ſicher ſei. Zunächſt gab der Komplige ſein Porte⸗ monnaie her und dann die beiden Schweizer die ihrigen mit rund 300 M. Daxaufhin ſchloß er das Täſchchen ab, ſteckte den Schlüſſel in ſeine Taſche und gab das Täſchchen mit dem vermeintlichen Gelde einem der Schweiger in Verwahrung. Im Stadtgarten ange⸗ kommen, ſchützte er Kopfſchmerzen vor, infolgedeſſen er in eine Apotheke gehen und ſich etwas dagegen geben laſſen müſſe, wohin ihn der zuletzt Eingeſtiegene begleiten wollte, was er dankbar an⸗ nahm. Den beiden Schweizern gab er 2., damit ſie einſtweilen bis zu ihrer Rückkunft in der Bahnhof⸗Reſtauration einen Kaffee trinben könnten. Das in ihre Verwahrung gegebene Täſchchen ſollten ſie aber nicht öffnen, bevor ſie wieder zurückgekehrt ſeien. Als die beiden lange auf ſich warten ließen, wurden die Schweiger miß⸗ trauiſch, riſſen das Täſchchen mit Gewalt auf und fanden zu ihrem Schrecken kleine Steine, ein leeres Portemonnaie und ein Taſchentuch vor. Dem alsbaldigen Abgang eines Zuges wegen konn⸗ ten die Geſchädigten erſt auf der Schwarzwaldbahn einem Gen⸗ darmen Anzeige erſtatten. Von den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur. Polizeibericht vom 21. Juni 1909. (Schluß.) Nachbeſchriebene Fahrräder wurden dahier entwendet: 1. Am 12. Juni 1909: Ein Gritznerrad mit hochgebogener Lenkſtange, Freilauf und vernickelten Speichen.— 2. Am 12. Juni 1909: Ein Original⸗Nova⸗Gritzner⸗Rad Modell 43 Fabr.⸗Nr. 122 256.— 3. Am 6. Juni 1909: Ein Steinberg⸗ und Maier⸗ Luxusrad, Fab.⸗Nr. 134 776.— 4. Am 14. Juni 1909: Ein Pan⸗ therrad, Fr.⸗Nr. 39.— 5. Am 14. Juni 1909: Ein Adlerrad mit aufwärts gebogener Lenkſtange und vern. Speichen.— Am 12. Juni 1909: Ein Wandererrad,.⸗Nr 64 800.— 7. Am 17. Juni: 1907: Ein Coronarad mit aufwärts gebogener Lenkſtange und Freilauf.— 8. Am 30. Mai 1909: Ein Greifrad mit geraber Lenkſtange, Korkgriffen mit weißen Zelluloidringen, Freilauf. Um ſachdienliche Mitteilungen an die Schutzmannſchaft wird erſucht. Sportliche NRundſchau. Athletik. * Athletenklub Mannheim I. Bei dem am 19., 20. und 21. Juni ſtattgefundenen Verbandsfeſtes des deutſchen Athletenver⸗ bandes in Bonn a. Rh. errang ſich der Athletenklub Mannheim J. den 1. Muſterriegenpreis, bei einer Konkurrenz von 14 Riegen. Es iſt dies die ſtärkſte Konkurrenz, die jemals geboten wurde. Mithin iſt der Athletenklub Mannheim J. zwei⸗ mal 1. Sieger des Rhein⸗Neckar⸗Gaues, 1. Sieger des 4. Kreiſes, 1. Sieger des deutſchen Athletenverbandes, 1. Sieger der Athleten⸗ Weltunion⸗Meiſterſchaft. Außerdem errang ſich der Klub den 1. Stadtpreis von Heilbronn. Die Sieger werden heute abend 8 Uhr, mit Muſik vom Hauptbahnhof in das Klublokal„Athletenheim“, G 7, 10, einziehen. Ruderſport. Der Berliner Ruderverein„Hellas“ hat dem Mainzer Ruder⸗ verein, ſeinem Gegner in Berlin, zu den dortigen Erfolgen ein herzliches Glückwunſchſchreiben zugehen laſſen. Die in dem gleichen Schreiben ausgeſprochene Hoffnung, daß der Hellas“ mit Mainz in Mannheim wieder zuſammentreffen werde, wird ſich, ſo heißt es in einer Mitteilung des„Mainzer Tagbl.“, nicht er⸗ füllen, da der Mainzer Ruderverein mit Rückſicht auf die vorjährigen Vorgänge in Mannheim nach einſtimmigem Vorſtandsbeſchluſſe in dieſem Jahre von einer Meldung nach Mannheim Abſtand nimmt. Das Wiederzuſammentreffen mit dem„Hellas“ wird, wie ihm alsbald mitgeteilt wurde, umter allen Um⸗ ſtänden entweder in Hamburg oder bei der Meiſter⸗ ſchafts⸗Regatta in Straßburg erfolgen. 8 Pferderennen. * Hamburg, 20. Juni. Eröffnungsrennen. 6000 Mark. 1. Buggenhagens Cheops(Bullock), 2. Aramis, 3. Heraklit. 153:10; 19, 11, 15:10.— Silberne Peitſche. 3000 M. 1. Graf Hen⸗ kels Chanerops(Hr. Schulz), 2. Raptin, 3. Aſa. 24:10; 13, 13, 22:10.— Großer Hanſa⸗Preis. Ehrenpreis und 45 000 Mark. 1. Frhrn. v. Oppenheims For Ever(Shaw), 2. Arnfried (Bullock), 3. Inamor(Notter). Ferner: Fervor, Swirtigal. 83:10; 28, 22:10.— Kaiſerin Auguſte Viktoria⸗Jagdrennen. 30 000 M. 1. Lt. de Oſas Ledila(Et. v. Hohberg), 2. Sven Hedin(t. v. Mitzlaff), 3. Peru(Lt. Braune). Ferner Raoſa, Tu mir nix, Con⸗ drada, Ready, Siſyphus. 144:10; 24, 13, 14:10.— Sghiffbecker⸗ Rennen. 3000 M. 1. Utzſchneiders Domino(Martin), 2. Myrrha, 3. Probus. 121:10; 26, 16, 18:10.— Peter⸗Handikap. 8000 M. 1. Fürſt Hohenlohe⸗Oehringen Piatra(Cleminſon), 2 Major Fife, 3. Hock. 86:10; 30, 37, 37:10.— Sieger⸗Rennen. 5000 Mark. 1. Velhagens Faſtrada(Yeomans), 2. Sonnen⸗ licht, 3. Donner III. 218:10; 45, 19, 13:10. Aus dem Großherzogtum. Schwetzingen, 20. Juni. Heute nachmittag beging im Saale des Hotels„zum goldenen Hirſch“ der hieſige Frauen⸗ verein die Feier ſeines 50jährigen Beſtehens. We⸗ nige Tage nach der Gründung des Landesvereins wurde am 17. Juni 1859 der hieſige Zweigverein ins Leben gerufen, unter dem damaligen Oberamtmann Waag. Vierzig Jahre lang, von 1868 bis 1908, präſidierte dem Verein eine große Wohltäterin unſerer Stadt, Frau Clementine Baſſermann, die nunmehr in Frau Fabrikant Sophie Baſſermann eine äußerſt tüchtige Nach⸗ folgerin gefunden hat. Bei der heutigen Feſtfeier nahm der Bei⸗ rat des Vereins, Herr Bürgermeiſter Wipfinger, in einer ſchönen Feſtrede Gelegenheit, ſich über die Gründung der hieſigen Sektion, insbeſondere über die erſprießliche Tätigkeit während der verfloſſenen 50 Jahre zu verbreiten. Eine ſchwere Aufgabe war dem Verein in den Jahren 1870 und 71 geſtellt. Galt es doch, monatelang die im hieſigen Schloſſe untergebrachten 700 Verwun⸗ deten(Deutſche und Franzoſen) unermüdlich zu pflegen! Mancher brave Mann, Sohn und Bruder konnte durch aufopfernde Pflege den Seinen damals zrückgegeben werden. Die Friedensjahre ſeit 1871 brachten aber wieder neue Aufgaben für den Frauenverein, wie Kinderfürſorge, Haushaltungs⸗ und Handarbeitsſchulen und in den letzten Jahren die Bekämpfung der Tuberkuloſe. Gegen⸗ wärtig ſteht der hieſige Frauenverein in ſchönſter Blüte und es iſt nur zu wünſchen, daß er immer in den Stand geſetzt ſein möge, ſeine ſegensreiche Wirkſamkeit nach Kräften auszuüben. Herr Oberamtmann Dr. Baur zeichnete nach der Feſtrede das Le⸗ bensbild der Gründerin der bad. Frauenvereine, der Großherzo⸗ gin Luiſe, in kurzen, markanten Strichen, hervorhebend, wie die⸗ ſer Fürſtin des Lebens ſchwere Schickſale und herbes Leid nicht erſpart geweſen und wie gerade aus dieſen Stimmungen heraus, die edle Großherzogin immer mehr ihr Mitgefühl den Armen und Bedrängten zugewandt habe. Der Amtsvorſtand verlas hierauf nochmals die Namen der mit der Friedrich⸗Luiſen⸗ Medaille dekorierten Damen und Herren des hieſigen Frauen⸗ vereins. Es ſind dies: Frau Privatier Marie Hartmann, Frau Fabrikant Katharina Haßler, Frau Zimmermann Schil⸗ ling Wwe., Fräulein Katharina Link, Herr Bezirksarzt Me⸗ dizinalrat Dr. Henrici und Herr Stadtpfarrer Junker. Es ſprach ſodann für den Schweſterverein Hockenheim Herr Notar Achtſtetter, der mit den Glückwünſchen des dortigen Vereins noch die Aufmunterung zum unentwegten Wirken verband, auch wenn der erhoffte Dank und die nötige Anerkennung zuweilen ausbleiben bei den Werken der Nächſtenliebe. Die Nachbarver⸗ eine von Edingen und Friedrichsfeld hatten ebenfalls Abordnun⸗ gen zur Feier entſandt. Glückwunſchſchreiben und Telegramme waren vom Hauptperein in Karlsruhe, von Altlußheim und Lahr eingelaufen. Ein Feſtkaffee beſchloß die würdige Feier. *Pforzheim, 20. Juni. Erſingen waren kürzlich drei Wohnhäuſer und zwei Scheunen niedergebrannt. Man nahm ſofort Brandſtif⸗ tung an und konnte nun auch den Urheber ermitteln. Der Täter iſt der 19jährige Goldſchmiedslehrling Wilhelm Seiber⸗ lich. Er hatte von ſeinen Kameraden eine Rekrutenkaſſe mit mehreren hundert Mark zu verwalten und veruntreute das Geld. Um die Veruntreuung zu verdecken, zündete er das Haus an. Nachher behauptete er, die Kaſſe ſei im Feuer verbrannt. Als man aber unter den Trümmern nachgrub, fand man die Kiſte, in der die Kaſſe ſein ſollte, noch unverletzt vor. Dadurch wurde Seiberlich entlarvt. Er legte ſofort ein Geſtändnis ab. »Konſtanz, 19. Juni. Selbſtmord durch Erhängen hat in Aſchaffenburg Generalmajor z. J. Benno v. Fragſtein⸗ Niemsdorf in einem Anfall von Geiſtesſtörung verübt. Der Verſtorbene war mehrere Jahre Oberſt und Kommandeur des hie⸗ ſigen Infanterie Regiments. Von Tag zu Jag. — Zum letzten Raubanfall in Leipzig. Berlin, 19. Juni. Der Berliner Polizei iſt es gelungen, die Perſönlichkeit des Mannes feſtzuſtellen, der in Leipzig, wie gemeldet, auf dem dortigen Poſtamp einem Kaſſenboten 3000 M. raubte. Es handelt ſich um einen vor ungefähr ſechs Jahren aus dem Zuchthauſe der Inſel Sachalin ent⸗ ſprungenen Verbrecher namens Tſchap. Ferner wurde er⸗ mittelt, daß ſeine beiden Komplizen ein gewiſſer Worszowiak und ein gewiſſer Ithſche ſind, die in Buenos Aires, London und vielen anderen Städten den Behörden bekannt ſind. Die Komplizen Tſchaps befinden ſich außerhalb Berlins. Eine Verfolgung iſt ſofort auſgenommen worden. Alle drei ſind kitglieder einer über den ganzen europäiſchen Kontinent ver⸗ breiteten internationalen Verbrecher⸗ und Räuberbande Zwei gefährliche Mitglieder dieſer Bande wurden heute bet einem Diebſtahlsverſuch hierſelbſt verhaftet. Sie wollten das 911 In dem benachbarten „ 1 90 „ Nee e e DNDNSr SSSS R/ ee enn: 2⸗ ˙— Mannheim, 21. Juni. General⸗Unzeiger.(Abendbrrt,. 5. Seite. — Zimmer einer Privatiere öffnen, wurden jedoch von der in der Wohnung anweſenden Frau überraſcht. Einer der Bur⸗ ſchen wurde ſofort feſtgenommen, der zweite flüchtete, konnte aber auf der Straße ebenfalls verhaftet werden. — Eine Zigeunerſchlacht. Berlin, 21. Juni. Eine Zigeunerſchlacht entwickelte ſich geſtern nachmittag in der Bellermannſtraße, wobei Meſſer, Ochſenziemer und andere Ge⸗ genſtände eine große Rolle ſpielten. Erſt den Schutzleuten gelang es, die Schlacht zu beenden, indem ſie die Haupttäter, einen Pferdehändler und ſeine 6 Söhne feſtnahmen. Wieviel Perſonen Verletzungen erlitten, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden, da die übrigen Beteiligten flüchteten. — Der Traummörder. Brüfx, 18. Juni. Der Töpfer Guſtav Jahnel in Lietitz hat, wie ſeinerzeit berichtet, ſeine Frau mit einem Brotmeſſer erſtochen. Er hat behauptet, den Mord im Traum vollbracht zu haben. Vor dem Schwur⸗ ger ichte in Brür haben die Gerichtspſychiater einſtimmig ſich dahin ausgeſprochen, daß Jahnel damals in einem krankhaften Traumzuſtande gehandelt habe. Auf Grund dieſes Gutachtens zog der Staatsanwalt ſeine Anklage zurück, worauf Jahnel in Freiheit geſetzt wurde. Zum Luſtmord gegen die Enkelin Sigels. Newyork, 19. Juni. Bei dem des Luſtmordes an der Enkelin des 1902 verſtorbenen deutſch⸗amerikaniſchen Generals Sigel verdächtigen chineſiſchen Kellners fand man Tauſende von Liebesbriefen ameri⸗ kaniſcher Frauen und Mädchen, darunter auch ſolcher beſſerer und beſter Stände. Die Aufregung über dieſe Schreckenstat iſt hier außerordentlich groß, und die Erbitte⸗ rung gegen die chineſiſche Bevölkerung nimmt in bedrohlicher Weiſe zu. FEEE 16. Delegiertenverſammlung des Verbandes Deutſcher Journaliſten und Schriftſteller. Eigener Bericht.] II. oh. Breslau, 21. Juni. Nach einer kurzen Pauſe wurde in den Verhandlungen fortgefahren. Es ſtehen zunächſt die Anträge zur Beratung, die ſich mit der Frage der Reorganiſation des Verbandes ſfaſſen. SCbhef⸗Redakteur Dr. Marx Berlin begründet einen An⸗ trag des Vereins Berliner Preſſe, der auf die Bildung einer alle Teile des Reiches umfaſſenden Organiſation hietzielt, die geeignet iſt, die wirtſchaftlichen und beruflichen Intereſſen des geſamten deutſchen Schriftſteller⸗ und Journaliſtenſtandes nachdrücklich zu vertreten. Redakteur Obſt⸗Hamburg begründet einen Antrag des iſten⸗ und Schriftſteller⸗Vereins für Hamburg, Altona und Umgebung. Der Antrag wünſcht eine aus fünf Verbands⸗ vereinen zu bildende Kommiſſion niederzuſetzen, die die Ver⸗ bandsſatzungen einer Prüfung unterzieht unter beſonderer Beachtung folgender Geſichtspunkte: a) zur Hebung der Leiſtungsfähigkeit des Verbandes die Mitgliederbeiträge zu erhöhen; b) die Inſtitution der wechſelnden Vororte aufzu⸗ heben und einen feſten Sitz des Verbandes zu ſchaffen oder wenigſtens die Amtszeit des jeweiligen Vororts von 2 auf 4 Jahre zu verlängern; o) ein Generalſekretariat als zuſtändige Zentrale zu errichten. Redakteur emtrag, nach welchem die Vereine in Zukunft nur Berufs⸗ journaliſten und Berufsſchriftſteller aufnehmen ſollen, und Daß nur Vereine in den Verband aufgenommen reſp. weiter⸗ geführt werden ſollen, welche dieſen Bedingungen, die im Hamburger Antrag und dem Antrag Stoffers niedergelegt find, entſprechen. Chefredakteur Große⸗Berlin begründet einen Antrag des Vereins Berliner Journaliſten, der die Errichtung einer ſtändigen Verbandsgeſchäftsſtelle und die Anſtellung eines be⸗ ſoldeten Sekretärs will. Er begründet weiterhin einen vom Deutſchen Lehrer⸗ und Schriftſtellerbund geſtellten Antrag, wonach außer lokalen Vereinen auch ſolche Vereine oder Ver⸗ bände aufgenommen werden ſollen, die ſich über Provinzen und ganze Bundesſtaaten, auch über das ganze Reich und andere Länder mit ſtark deutſchſprechender Bevölkerung er⸗ In der Diskuſfion regt Redakteur Gieſe n⸗Frankfurt a. M. an, daß ſich der Ver⸗ band deutſcher Jburnaliſten und Schriftſteller⸗Verein im Verein mit dem Verband deutſcher Redakteure zu einem Zuſammengehen zuſammenſchließt, um eine genügende Organiſation der Berufs⸗ pournaliſten zu bilden. 5 Journaliſt Schweder bittet um Berückſichtigung auch der Berichterſtatter, die oft völlig ohne Schutz ſind, wie es ſich z. B. im Falle Hau gezeigt hat, und regt eine journaliſtiſche Zentral⸗ inſtanz an, die in ſolchen Fällen ſofort angerufen werden kann. Allgemein wird betont, daß es nötig iſt, den Verband deut⸗ ſcher Journaliſten⸗ und Schriftſtellervereine als Berufs⸗Organi⸗ ſation auszubauen. Es wird ein Antrag angenommen, alle Anträge bezw. die Reorganiſation des Verbandes deutſcher Journaliſten⸗ u. Schrift⸗ ſteller⸗Vereine einer Kommiſſion zu überweiſen, die ſpäteſtens acht Wochen vor der nächſten Generalverſammlung den einzelnen Ver⸗ einen einen gedruckten Bericht überweiſen ſoll. Die Verhandlungen werden hierauf 4 Uhr nachmittags auf morgen früh 9 Uhr vertagt. ketzte nachrichten und Lelegramme. * Heidelberg, 21 Juni. Dem Vernehmen nach hat der hieſige außerordentliche Profeſſor Eugen von Hipper, den Ruf als Ordinarius für Augenheilkunde und als Direktor der Augenklinik an der Univerſität Halle a. S. angenommen. .%. Karlsruhe, 21. Juni. Das Wiederaufnahmegeſuch im Strafverfahren gegen Hau iſt vom Landgericht unter aus⸗ führlicher Begründung abgewieſen worden. »»Darmſtadt, 21. Juni. Das Schwurgericht verurteilte den 58jährigen Tapezier Brech, der am 2. Januar den Metzgermeiſter Waczner nach vorangegangenem Streit durch Revolverſchüſſe töt“ unter Verſagung mildernder Um⸗ ſtände, zu 15 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt. * Leipzig, 20. Juni. Die Deutſche Landwirt⸗ ſchafts⸗Geſellſchaft wählte in ihrer heutigen Haupt⸗ verſammlung den Großherzog von Mecklenburg⸗Schwerin zum Präfidenten für 1909/1910 und beſchloß, 1912 in Breslau kine Wanderausſtellung abauhalten. Stoffers-Büſfeldorf ſtellt einen Zuſay⸗ * Berlin, 21. Juni. In der Sitzung des Luftſchiff⸗ Verbandes wurden geſtern als Vertreter für das Gordon⸗ Bennetrennen der Lüfte Dr. Brockelmann vom Ber⸗ liner Klub, Stockel⸗Elberfeld, Hauptmann v. Abercron⸗Düſſel⸗ dorf gewählt. Vom Mittelrh. Verein für Luftſchiffahrt wurden als Erſatzleute gewählt: Dr. Kempken vom Niederrheiniſchen Verein für Luftſchiffahrt Leutnant Molthoff und Leutnant von Faßmann vom Berliner Klub und Oberleutnant Mickel⸗Köln vom Kölner Klub. * Berlin, 21. Juni. Der frühere Berliner Stadiver⸗ ordnetenvorſteher Dr. Paul Langerhans, ehemaliges Mit⸗ glied des Reichstages und des preußiſchen Abgeordnetenhauſes, iſt heute früh geſtorben. * Hamburg, 21. Juni. Der Kaiſer traf heute vor⸗ mittag um 10 Uhr zur Beſichtigung der Hugo Vogel'ſchen Wandgemälde im Rathauſe ein. In ſeiner Begleitung be⸗ fanden ſich außer dem Gefolge der Geſandte Graf Götzen. Empfangen und geleitet wurde der Kaiſer don dem Bürger⸗ meiſter Dr. Burchard und anderen Mitgliedern des Senates, ſowie von Profeſſor Vogel. Die Kaiſerin beſuchte vormittags Hagenbecks Tierpark und das Rauhe Haus. * Hamburg, 21. Juni. Die Kaiſerin iſt heute nachmittag 1 Uhr mittels Sonderzuges nach Berlin abgereiſt. Zur Verabſchiedung war eingetroffen Bürgermeiſter Oswald, ſowie der preußiſche Geſandte Graf von Goetzen nebſt Gemahlin. * Hamburg, 21. Juni. Um 11 Uhr begab ſich der Kaiſer in Begleitung des Bürgermeiſters Oswald mit dem Dampfer„Thal⸗ mann“ auf die Vulkanwerft, um deren Neueinrichtung zu beſichtigen. Später folgte der Kaiſer einer Einladung des Bürgermeiſters Bur⸗ chard zur Frühſtückstafel, an welche ſich eine Beſichtigung des Rat⸗ hauſes ſchloß. * Hiel, 21. Juni. Prinz Heinrich übernahm heute vor⸗ mittag bei ſeinem Glückwunſchbeſuch dem Großadmiral v. Köſter eine Kabinettsordre, durch die dem Jubilax die Brillanten zum Schwarzen Adlerorden verliehen werden. * Konſtantinopel, 21. Juni. Nach einer Meldung der„Turquie“ hat die Regierung beſchloſſen, dem General Dſchavid Paſcha neue umfaſſende Verſtärkungen zur Unter⸗ drückung des albaneſiſchen Aufſtandes zu ſenden. In Strum⸗ nitza, Drama und in anderen mazedoniſchen Orten iſt eine Boykottbewegung der Türken gegen die Griechen im Entſtehen begriffen. * Konſtantinopel, 21. Juni. Ein Jägerbataillon und ztwei Infamteriebataillone mazedoniſcher Truppen ſind geſtern von hier nach Saloniki abgegangen. * New⸗MPork, 21. Juni. Auf Veranlaſſung der Frie⸗ densliga, die in dem Lloyddampfer„George Waſhington“ ein neues Band zwiſchen Deutſchland und Amerika ſieht, wehte die Flagge der Liga von den im Hafen liegenden Schiffen, als die„George Waſhington“ geſtern abend zum erſten Male einlief; außerdem wurde der Dampfer mit Dampfpfeifen und Schiffsglocken begrüßt.— Die Reiſe des Dampfers war vom Wetter begünſtigt, nur bei Neufundland hatte der Dampfer, der auf ſeiner erſten Reiſe eine Durch⸗ ſchnittsgeſchwindigkeit von 18.8 Knoten entwickelte, Nebel an⸗ getroffen. Die Maſchinenanlage hat tadellos funktioniert. Von den Paſſagieren wurden die Einrichtungen des Schiffes und beſonders der ruhige, vibrationsloſe Gang lobend anerkannt. Reichstagsauflöſungn? ein Telegramm aus Hannover meldet, ſind am Samstag in Hannover die nationalliberalen Partei⸗ führer zu einer internen Parteikonferenz zuſammen⸗ getreten. An der Konferenz nahmen u. a. teil auch Abg. Dr. Arning, Abg. Kammergerichtsrat Schiffer, Geh. Regie⸗ rungsrat Dr. v. Böttinger und der Generalſekretär der nationalliberalen Partei, Breithaupt. Der Zweck der Be⸗ ratung ſollte ſein, die Wahl für den Fall der Auflöſung des Reichskages vorzubereiten und ein entſprechendes Wahl⸗ programm aufzuſtellen. Die nationalliberalen Parteiführer, ſo folgert die„Staatsbürger⸗Ztg.“, rechnen alſo beſtimmt mit einer Auflöſung des Reichstages. Die„unbeſiegbaren Hoffnungen“ Frankreichs. *„ Nanchy, 21. Juni. Der Miniſter der öffentlichen Ar⸗ beiten Barthou hielt in Dombasle eine Rede, in der er auf die vor einigen Monaten durchlebte„ſchreckliche Stunde“ hindeutete und ausführte, Frankreich fühlte ſich durch die unannehmbare For⸗ derung verletzt. Es wollte ſich nicht knechten laſſen! Die Regierung erinnerte ſich, daß Frankreich gewiſſe Bedingungen nicht auferlegt werden können. Schlimmer als der Tod, iſt das Leben in Er⸗ niedrigung. Es könnte keine Rede davon ſein, daß Frankreich tot wäre, denn die Republik hat dieſem Lande eine Armee gegeben, mit der wir jeder Möglichkeit ins Auge ſehen können. Wir haben damals das bewundernswerte Schauſpiel des Landes erlebt, daß es vollkommen ſeiner mächtig iſt und dem Feinde mit erhobener Stirn entgegenſieht. Wenn man, ſo ſchloß Barthon, hierher kommt, ſo ſtößt man in ſich auf unbeſiegbare Hoffnungen Im Ramen Frankreichs und der Republik trinke ich auf das Wohl des republikaniſchen Lothringens.(Lebhafter Beifall). Die Kaiſerzuſammenkunft in den Schären. * Berlin, 21. Juni. Auf ein an den Kaiſer vom deutſch⸗ruſſiſchen Verein, der am Tage der Zuſammen⸗ kunft mit dem Kaiſer von Rußland am 17. Juni ſeine 11. General⸗ verſammlung abhielt, abgeſandtes Huldigungs⸗Telegramm, iſt nachſtehende Depeſche eingegangen: „Seine Majeſtät der Kaiſer und König laſſen für das Huldi⸗ gungs⸗Telegramm des deutſch⸗ruſſiſchen Vereins zur Pflege der gegenſeitigen Handelsbeziehungen, das ihm bei ſeiner Rückkehr auf hoher See zugegangen iſt, beſtens danken. Seine Majeſtät ſind der Zuverſicht, daß ſeine Begegnung mit dem Kaiſer von Rußland wie der Wahrune des Friedens, ſo auch der Feſtigung der freundſchaftlichen Beziehungen und des Handelsverkehrs förderlich ſein werden. gez. Staatsſekretär v. Schön.“ Die von dem deutſch⸗ruſſiſchen Verein abgeſandte Depeſche hatte folgenden Wortlaut: „An Se. Majeſtät den deutſchen Kaiſer an Bord der„Hohen⸗ zollern.“ Ew. kaiſerl. Majeſtät, als Schirmherrn des Friedens und mächtigen Förderer von Handel und Induſtrie, bitten in dieſer hochbedeutſamen Stunde der Begegnung ihres Herrſcher die in Berlin zur Feier des 10jährigen Beſtehens des Vereins verſammelten Mitglieder des deutſch⸗ruſſiſchen Vereins zur För⸗ derung der gegenſeitigen Handelsbeziehungen ihre untertänigſte Huldigung darbringen zu dürfen. Königl. Geh. Kommerzienrat Herrmann Wieth. erſter Vorſitzender.“ herangezogen werden. Berlin, 20. Juni. Wie der„Skaatsbürger⸗Ztg Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Burean.) Berlin, 21. Juni. Aus Königsberg wird gemeldet: Der Magtſtrat beantragte nach langwierigen Verhandlungen über die Eutfeſtigung Königsbergs bei der Stadtverordneten⸗Ver⸗ ſammlung den Kauf des Feſtungsgeländes zum Preis von 29 Mil⸗ lionen Mark. Negus Menelik. J Berlin, 21. Juni. Aus Ro m wird gemeldet: Hier iſt das Gerücht verbreitet, daß der Tod Meneliks unmittelbar be⸗ vorſtehe. Die Thronfolge könne Ueberraſchungen in Geſtalt von politiſchen Komplikationen bringen⸗ Deutſcher Reichstag. wW. Berlin, 21. Juni. Vizepräſident Dr. Paaſche eröffnet um.06 Uhr die Sitzung. Die zweite Leſung der Finanz⸗Reform wird fortgeſetzt und zwar bei der Kotierungsſteuer. Dr. Röſicke(Bd. d. Landw.): Die Gründe gegen die Erbſchaftsſteuer ſind ſchoy oft dargelegt worden. Sie iſt keine allgemeine Beſitzſteuer. Juriſtiſche Perſonen und alle diejenigen, die eine Rente oder Penſton beziehen, werden von derſelben nicht betroffen. Wir fordern, daß nicht nur der immobile Beſitz, ſondern auch das mobile Kapital erfaßt wird. Für gerechtfertigt halten wir eine Beſteuerung des Gewinns, der vom Beſitz durch Wertzuwachs erzielt wurde. Die franzöſiſche Kotierungsſteuer hat ſich lange hindurch gut bewährt. Wir halten eine ſtarke und kräftige Börſe für nötig und nützlich. Es iſt ganz falſch, wenn man uns Feindſeligkeit gegen die Börſe Die Regierung muß doch erkennen, daß die Kotierungsſteuer eine Begünſtigung der Reichs⸗ und Staatspapiere gegenüber den Induſtrieaktien gewährt. Gerade die Beſteuerung des un; perſönlichen Kapitals iſt ein geſunder ſozialer Gedanke und gerade der Mittelſtand ſollte dieſe Beſteuerung begrüßen, denn gerade dem Mittelſtand wird durch Entwickelung der Aktien⸗ geſellſchaften das Leben ſauer gemacht. Die Landwirtſchaft iſt durch die Einkommenſteuer und die danach bemeſſenen Zu⸗ ſchläge ſowie durch das Lehrerbeſoldungsgeſetz bereits ſo reich⸗ lich belaſtet, daß ſie weitere Laſten zu tragen nicht imſtande iſt; deshalb hüte man ſich, durch die Erbſchaftsſteuere den zweiten Schritt zu tun und die Ausdehnung auf Ehegatten und Des⸗ zendenten zu beſchließen. Die Aktien⸗Geſellſchaften mit ihren großen Vermögen können die Kotierungsſteuer ſehr wohl tragen. Da dieſelbe nach dem Kursſtand erhoben wird, ſo werden Papiere mit niedrigem Kurs auch weniger von ihr betroffen; daher kann man nicht ſagen, daß unrentable Unternehmungen ſcharf Die Erfahrungen, die Frankreich mit dieſer Steuer gemacht hat, beweiſen, daß durch dieſelbe vorwirft. das ausländiſche Kapital keineswegs aus dem Lande gedrängt wird. Wir können erneut unſere Auffaſſung als richtig er. kennen, daß wir dem Weg nicht folgen wollen, den Sie(zur Linken gewandt) gehen wollen, um den Reichstag zu einem Parlament zu machen, deſſen Mehrheit über die Miniſterſeſſel verfügt. Wie gefährlich es iſt, mit der Erbſchaftsſteuer vor⸗ zugehen, beweift die Meldung, daß der franzöſiſche Finanz⸗ miniſter Caillaux, der erneut eine Aenderung der Erbſchafts⸗ ſteuer vorſchlug, damit einen Entrüſtungsſturm hervor⸗ gerufen hat. 5 Aus dem Großherzogtum. Sandhofen, 21. Juni. Der 27 Jahre alte, verhefratete Ratſchreiber Adam Brauch von hier wuerde am Donnerstag plötzlich ſeines Amtes wegen Unterſchlagung enthoben. Brauch war 13 Jahre im Gemeindedienſt tätig. Wie wir hören, beträgt die unterſchlagene Summe 30 Mark. Brauch hat ſich eine Rentenquittung angeeignet und das Geld bei der Poſt erhoben. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Worms, 21. Juni. Erſchoſſen hat ſich heute Nacht in ſeiner Wohnung, Altmühlſtraße, Leutnant Stoll von der 6. Kompagnie Inf. Regts. 118. Der Beweg⸗ grund iſt unbekannt. Geſchäftliches. * Das Weinreſtaurant Leinweber, D 5,—2, iſt amläßlich des Einzugs eines neuen Pächters einer umfaſſenden Renovation unber⸗ zogen worden, durch die die an ſich ſchon ſo überaus anheimelnden Räumlichkeiten einen noch weit traulicheren Charakter erhiekben. Es iſt nicht leicht, Gemütlichkeit mit Vornehmheit und Eleganz zu vereinen. Umſo rückhaltloſer wird deshalb jeder, der die Lokalitäben betritt, in das Lob einſtimmen, das dem Leiter der Renovations⸗ arbeiten, Architekt Striebel, bereits in reichemMaße von denbis⸗ 5 herigen Beſuchern geſpendet worden iſt. Der helle Ton, in dem der Anſtrich der Räume ſowohl wie der der Einrichtung gehalten iſt, ruft einen wirklich feſtlichen Eindruck hervor, muß ohne weiteres fröhlich und heiter ſtimmen. Beſonders apart nimmt ſich der hintere Saal aus, der zu einem wirklichen Schmuckkäſtchen umgeſtaltet wor⸗ den iſt. Die ganze hintere Längsſeite nehmen trauliche Niſchen ein, an deren Eingängen ſich zu beiden Seiten zierliche Stellagen be⸗ finden, die mit ſchönen Blumenarrangements geſchmückt ſind. Der Saal, der gewiſſermaßen als Familienlokal aufzufaſſen iſt, eignet ſich vorzüglich zu Feſtlichkeiten und dürfte auch von fleineren Geſell⸗ ſchaften wegen ſeiner ſeparaten Lage gern benutzt werden. Von den Firmen, durch die die Renovatiomen ausgeführt wurden, ſei vor allem die Firma Lermannsdörfer u. Merkel erwähnt, die die Malerarbeiten mit Akkurateſſe und wirklich künſtleriſchem Ver⸗ ſtändnis ausgeführt und damit von neuem beſtätigt hat, daß ſie zur Ausführung derartiger Arbeiten ganz beſonders geeignet iſt. Die Renovation hat ſich aber nicht nur auf die Parterreräumlichkeiten, die eigentlichen Reſtaurationslokalitäten, ſondern auch auf das da⸗ mit verbundene Hotel erſtreckt, das bei der vollzogenen ſtilvollen Umgeſtaltung des ganzen Antpeſens bedeutend erweitert wurde Der neue Pächter des Reſtaurants und Hotels, Herr Theodor Wolter (Beſitzer des Hotels Harrer in Heidelberg), hatte am vergangenen Samstag beim Eröffnungseſſen, mit dem die prächtigen Räumlichkeiten ihrer Beſtimmung erſt eigentlich offtziell von Neuem übergeben wurden, Gelegenheit, den Beweis zu erbringen, daß er diejenigen Eigenſchaften beſitzt, die erforderlich ſind, um dem Reſtau⸗ rant Leinweber die alte Beliebtheit wieder zurückzuexobern. Vor Allem hat ſich gezeigt, daß ſeine vorzügliche Küche, die ſelbſt den verwöhnteſten Gourmand zufriedenſtellen muß, ebenſo leiſtungsfähig wie ſein Weinkeller ift, ſodaß man ſich der Erwartung hingeben darf, daß es ihm nicht an Zuſpruch fehlen wird. 6 Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 21. Junt Jolkswirtschaft. Elektrizitäts⸗A.⸗G. vorm. W. Lahmeyer u. Co., Frankfurt a. M. Im Geſchäftsbericht obiger Geſellſchaft wird ausgeführt: Durch Ausführung und Fertigſtellung der großen Unternehmungen, an denen wir beteiligt ſind, ſowie durch deren ſchnelle Weiterentwick⸗ lung waren die von unſerer Geſellſchaft in Anſpruch genommenen Bankkredite allmählich auf eine ſolche Höhe geſtiegen, daß deren Kon⸗ kolibierung, wie im vorjährigen Bericht ſchon angedeutet wurde, Pänſchenswert erſcheinen mußte, umſomehr als auch im abgelaufenen Jahre größere Realiſationen der in unſerem Beſitz befindlichen Werte mit Rückſicht auf die allgemeine induſtrielle und Börſenlage nicht tunlich und zweckmäßig waren. Mit Rückſicht hierauf wurde in der außerordentlichen Generalverſammlung vom 7. Oktober 1908 die Er⸗ höhung des Aktienkapitals um 5 Millionen Mark beſchloſſen und gleichzeitig die weitere Erhöhung der Obligationenſchuld um 5 Mill. Mark, nachdem mit dem uns befreundeten Bankenkonſortium ent⸗ ſprechende Vereinbarung zwecks Uebernahme dieſer Werke getroffen war. Die neuen Aktien ſind mit Rückſicht auf den derzeitigen niedri⸗ en Kursſtand aller Wertpapiere den Aktionären zum Kurſe von 107 rozent derart angeboten worden, daß auf vier alte eine neue Aktie entfiel, und es hat die weitaus größte Zahl der alten Aktionäre von dieſem Bezugsrecht Gebrauch gemacht. Die neuen Aktien ſind ab 1. Januar a. c. voll, dividendeberechtigt, demnach an dem Ergebnis dieſes Jahres mit ½ beteiligt. Durch die uns zugefloſſenen neuen Mittel ſind die in Anſpruch genommenen Bankkredite auf rund 5 Mill. berabgemindert worden. Inzwiſchen hat zu Beginn des neuen Ge⸗ ſchäftsfahres eine ſchweizeriſche Gruppe unter Führung des Schwei⸗ zeriſchen Bankvereins, Baſel, die Teilſchuldverſchreibungen des Elek⸗ trizitätswerkes Wangen im Betrag von Fres. 7 Millionen übernom⸗ men, ſodaß nunmehr auch der letzte Kredit beſeitigt werden konnte, und unſere Geſellſchaft bei allmählicher Realiſierung der in ihrem Be⸗ ſitz befindlichen Unternehmungen ſich wieder neuen, größeren Auf⸗ gaben zuwenden kann. Im abgelauſenen Jahre hat ſich die Haupt⸗ tätigkeit unſerer Geſellſchaft, gerade wie in dem voraugegangenen Jahr, im Weſentlichen darauf beſchränkt, die uns gehörigen und von uns verwalteten Betriebe weiter zu entwickeln, da die gleichen Gründe wie in den vorangegangenen Jahren maßgebend waren, zunächſt keine neuen Unternehmungen zu begründen. Wennſchon naturgemäß der allgemein ſchlechte Geſchäftsgang auch auf Entwicklung und Exträgniſſe der Elektrizitätswerke und Straßen⸗ bahnen hemmend wirkte, ſo haben doch faſt alle Unternehmungen, an denen wir beteiligt ſind, ſteigende Erträgniſſe erzielt. Der diesjährige Reingewiun bleibt indes hinter dem des Vorjahres um Mark 95 347 zurück, was durch die um 2 pCt. geringere Dividende der Felten und Guilleaume⸗Lahmeyer Aktien⸗Geſ. begründet iſt, und da außerdem die Verzinſung des erhöhten Aktienkapftals einen höheren Betrag erfordert, ſo bringen wir die Verteilung einer Dividende voen 6 pEt.(gegen 7 pEt. in Vorſchlag, wobei der Vortrag ſich um M. 45 788 erhöht. Auch für das neue Geſchäftsjahr iſt eine allmähliche Weiterentwicklung unſerer Unternehmungen zu erwarten. Die An⸗ lagewerte der eigenen Elektrizitätswerke(Limburg, Velten, Tilſit), ſo⸗ wie der Straßenbahnen(Tilſit Guben, Kiew) haben ſich um M. 240 000 erhöht iufolge der normalen Zugänge. Die Verzinſung dieſer Werte iſt im Weſentlichen die gleiche geblieben und im Geſamtdurchſchnitt von 4,25 auf 4,35 pCt. geſtiegen. Auch die pachtweiſe betriebenen Unter⸗ nehmungen(Elektrizitätswerke Schönheide und Charlottenburg, Straßenbahn Mſtuſter i..) haben im Ganzen einen mäßigen Mehr⸗ Überſchuß ergeben, trotzdem die Zunahme der Anſchlüſſe beim Elektri⸗ zitätswerk Charlottenburg nahezu 16 pCt. betragen hat. Anderer⸗ ſeits iſt aber auch die durch das größere Anlagekapital an die Stadt Charlottenburg zu zahlende Pachtſumme größer geworden. Der Pacht⸗ bvertrag über den Straßenbahnbetrieb Müunſter, welcher noch bis Ende März 1911 lief, iſt infolge freundſchaftlichen Uebereinkommens mit dem Magtſtrat ſchon auf den 31. März a. c. gelöſt worden, da die Stadt den Betrieb ſelbſt zu übernehmen wünſchte. Es gereicht uns zu beſondererhenuggluung, hier feſtzuſtellen, daß nicht nur die Uebergabe des Betriebes an die Stadt ohne irgendwelche Beanſtandungen erfolgt iſt, ſondern daß auch ſeitens der Stadtverwaltung uns die beſondere Auerkennung für die ſeitherige Betriebsführung und die guten Be⸗ giehungen, welche zwiſchen der Stadtverwaltung und der Geſellſchaft während der Pachtzeit beſtanden haben, ausgeſprochen worden iſt. Ueber die Aktiengeſellſchaften, an welchen die Geſellſchaft erheblich betetligt iſt, wird u. a. fſolgendes ausgeführt: Die„Hirſchberger Tal⸗ bahn,.⸗G.“ erteilt 5 pEt. gegen 4½ pCt. Oberrheiniſche EGleltrizitätswerle, Wiesloch: Die Betriebergebniſſe dieſes Unternehmens waren auch in dem abgelaufenen Jahre trotz der Zu⸗ nahme der Anſchlüſſe keine befriedigenden. Indes iſt für das kom⸗ mende Jahr Beſſerung zu erwarten.— Die Fraukfurter Lokalbahn Aktien⸗Geſ. verteilt 2 Proz. auf das inzwiſchen voll gezahlte Aktien⸗ kapital. Die Vorortbahnſtrecke Heddernheim⸗Oberurſel iſt fertig⸗ geſtellt, und der Betrieb mittels Dampf eröffnet worden. Dieſe Bahn ſowohl, wie diejenige von Heddernheim nach Homburg wird noch in dieſem Jahre fertiggeſtellt werden und endgültig den elektriſchen Be⸗ trieb aufnehmen.— Die Umwandlung des Konſortiums der Mühl⸗ heimer Kleinbahnen in eine Aktien⸗Geſ., welche zu Beginn des abge⸗ laufenen Jahres erfolgt iſt, wurde ſchon in dem letztjährigen Bericht erwähnt. Das erſte Betriebsjahr der Geſellſchaft iſt noch nicht abgerech⸗ net, indes wird vorausſichtlich der erzielte Ueberſchuß zu Abſchrei⸗ bungen verwendet werden. Unſere Beteiligung beträgt M. 4 600 000. —„Elektrica“, Societate Romana pe Aetioni poſt Lahmeyer, Bucareſt; Dieſes in günſtiger Entwicklung begriffene Unternehmen hat 5½ pCt. Dividende gegen 4 pCt. im Vorjahre auf das erhöhte Aktienkapital von Lei 4 Millionen gebracht. Von der ebenfalls im letzten Jahre ge⸗ ſchaffenen 5proz. Obligativnen⸗Anleihe haben wir weiter Lei 1750 000 übernommen. Mit Rückſicht auf die ſteigenden Auſchlüſſe an das Elektrizitätswerk Campina ſowie der neuen Petroleumbohrungen in dem Gebiet von Moreni iſt zwiſchenzeitlich eine Vergrößerung des Elektrizitätswerkes ſowie Erbauung einer Fernleitung von Camping nach Moreni(30 Kilom.) beſchloſſen worden.— Der Bericht verweiſt ſodann auf die Felten u. Guilleaume⸗Lahmeyer⸗Werke, die ihre Divi⸗ dende von 10 auf 8 pCt. ermäßigt haben. Zur Bilanz iſt zu bemerken, daß das Effekten⸗ und Beteiligungs⸗ konto um 3,3 Millionen höher erſcheint, was hauptſächlich durch die Uebernahme von Obligattonen der rumäniſchen„Elektrica“, ſowie durch die Uebernahme der Aktien der Mühlheimer Kleinbahnen ver⸗ anlaßt iſt. Die in Anſpruch genommenen Bank⸗Kredite ſind von 11,5 auf 5,9 Millionen herabgemindert,welchem ein Bankguthaben von 1 Million gegenüberſteht. Wie ſchon erwähnt, werden die Baukkredite im neuen Geſchäftsjahr im Weſentlichen getilgt werden. Durch die Begebung der Obligationen iſt ein Disagio⸗ und Unkoſten⸗Konto von M. 233 153.45 entſtanden, welches zunächſt auf M. 200 090 durch Ab⸗ ſchreibung herabgemindert werden ſoll. Von dem Brutto⸗Gewinn von M. 3 395 775(M. 3 444 533 im Vor⸗ jahr] werden abſorbiertt Durch Obligations⸗Zins M. 936 576(868.921), durch Abſchreibung auf Disagio M. 33 153, durch Zins und Provi⸗ ſionen für Bankkredite M. 529 274(630 826), durch Abſchreibung auf eigene Werke 4 pt. Zins M. 195 142(188 695), durch Unkoſten Mark 121 008(94 292J, Steuern M. 74 416(60 241), ſodaß verbleibt ein Nettogewinn von M. 1506 210(1 601 557). Derſelbe ſoll folgender⸗ maßen verwendet werden: Reſerve M. 72 268(M. 76 108), Dividende (20 Mill. voll und 52 ½% M. 1 275 000(1 400 000), Aufſichtsrat, Tantieme M. 52 310(64 605), Vortrag M. 106 632(60 844). Zu erwähnen iſt, daß von dem Bruttogewinn exkl. Vortrag von M. 3 334931(M. 3 395 775) ab Vortrag d. i. M. 60 844, ſtammen: aus Zinſen vom Bankguthaben M. 44 495, aus den eigenen Betrieben M. 864 293, aus Effekten Mark 2 426 142, zuf. M. 3 334930. Da die eigenen Werke mit M. 6402 732 per 31. März 09 zu Buch ſtehen, ſo ergibt ſich eine Verzinſung von nicht weniger als 13,5 pCt. Aus den Effekten dagegen, die mit Mark 49 474 780 zu Buch ſtehen, wurden dagegen noch nicht einmal 5 pCt. erzielt. In der Bilanz figurieren unter Albtina: Eigene Werke Mark 6 402 732(6 159 916/, Effekten M. 49 474 730(46 166 174), Kaſſe M. 42 583 (56 031), Wechſel M. 4302(5105), Avale M. 17 000(17 000), Inventar M. 62 747(78 688), Disagio⸗Kkonto M. 200 000, Konto⸗Korrent: 1. Gut⸗ haben für Lieferungen M. 5 230 684(6 451 164), 2, Bankguthaben Mark 1036 377(310 568), 3. Von ausgeſtellten Kautionen in Avalwechſeln M. 166 000(171 400), 4. Kautionen bei unſeren ausw. Betrieben Mark 318 353(262 511), Warenvorräte M. 547 775(483 758). Unter Paſſiva: Kapital 28 000 000(20 000 000), Reſerve M. 661 419(585 311), Spezial⸗ reſerve M. 1 500 000(1 500 000), 4proz. Obligationen M. 1762 000, (1 790 000), 4½ proz. Obligationen M. 22 344 000(17 589 000), Rück⸗ ſtändige Zinſen M. 35g 181(279 745), Verloſte Oblig. M. 46 850(38 100), Unerhob. Dividende M. 6935(5750 Unverrechnete Pachtabgaben, Provpſſionen u. ſ. w. M. 387 280(323 600), Kreditoren für Waren Mark 8 194 445, Avale M. 166 000(171 400, eigene Werke: Abſchreib. Fonds M. 1384 786(1 244740), Bankkredite M. 5 892 000(11 551 000), erhaltene Kaution M. 318 513(280 267), Gewinn M. 1506 210(1 601 557). Internationaler Getreidehandel. Auf dem 3. Internationalen Getreidekongreß Verſammlung zum Schuſſe einer Anregung Ausſchuß für Getreidehaudel beim Deutſchen Handels⸗ tage zu bilden. Der Vorſtand des Vereins Berliner Getreide⸗ und Produktenhändler wurde beauftragt, eine Vorlage für eine einheitliche Schiedsgerichtsordnung zu machen und dieſe einem Ausſchuß, beſtehend aus Vertretern der Schiedsgerichts⸗ plätze zum Beſchluß vorzulegen. In ähnlicher Weiſe wird von Hamburg aus eine Vorlage für einheitliche Vornahme der Ana⸗ lhſen bearbeitet werden.“ ſtimmte die zu, einen ſtändigen n. Mannheimer Produktenbörſe. Die Stimmung am hieſigen Markt war auch heute wieder für greifbaren Weizen recht feſt und die Eigner von Pfälzer Weizen haben den Preis weiter um 25 Pfennig auf M. 27.50 per 100 Klgr. bahnfrei Mannheim erhöht. Auch fällige oder rheinſchwimmende Weizen bleiben infolge der kleinen, hier lagernden Beſtänden gut gefragt und werden zu be⸗ haupteten Preiſen umgeſetzt. Weizen auf Abladung dagegen liegt unter dem Einfluß der für die Vegetation günſtigen Witterung und der bon den amerikaniſchen Börſen gemeldeten ſchwächeren Kurs⸗ notizen ruhig und vernachläſſigt. Die Importeure ſowohl, als auch die Mühlen zeigen für ſpäter nur wenig Unternehmungsluſt. Rog⸗ gen liegt unverändert, doch iſt auch für dieſen Artikel, im Einklang mit Weizen nahe Ware, bei guter Nachfrage, geſucht. Hafer iſt inanbetracht der kleinen Vorräte weiter recht feſt, indes erſtrecken ſich auch in dieſem Artikel die Käufe nur auf den notwendigſten Bedarf. Die Forderungen für ruſſiſchen Hafer wurden um zirka 25 Pfg. per 100 Klgr., waggonfrei Mannheim erhöht. Mais liegt ruhig und hat im Preiſe für La Plata Provenienz um 25 Pfg. auf M. 17.25 per 100 Kilo bahnfrei Mannheim nachgegeben. Futter⸗ gerſte konnte bei ruhigem Geſchäft ihren Pveisſtand behaupten. Vom Auslande werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa. eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo Juni⸗Juli M. 203.50, do. ungar. Ausſaat 80 Kg. ſchwimmend M. 203.50, do. Roſario Santa Fs 80 Kg. per ſchwimmend M. 206 bis 207, Laplata p. Juni⸗Juli⸗Abladung von M. 195—200, Redwin⸗ ber Weſtern p, Juli M. 190.50, Hartwinter 2 Auguſt.191, Rumän. nach Muſter 79⸗80 Kg. ſchwimmend M. 205, do. gewichtslos nach Muſter ſchwimmend M. 200—204, Rumänier 79⸗80 Kg. 3 Prozent blaufrei per Auguſt⸗September M. 185, Ulkaweigen 9 Pud 20⸗25 per M. 197, 10 Pud ſchwimmend von M. 200—204. Roggen ruſſ. 9 Pud 10⸗15 ſchwimmend M. 145, do. 9 Pud 15⸗20 per ladend M. 146, Bulgar.⸗Kumän. 71⸗72 Kg. ſchwimmend M. 145, Norddeutſche 71⸗72 Kg. prompte Abladung M. 139—143. Gerſte ruſſ. 58⸗59 per ſchwimmend M. 118, do. 59⸗60 Kg. per ſchwimmend M. 118.50, Donau 58⸗59 Kg. per ſchwimmend M. 118, do. 59⸗60 Kg. per ſchwimmend M. 118.50, Laplata 59⸗60 Kg. ſchwimmend M. 120. Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. per Mai⸗Juni M. 182, do. 4748 Kg. prompt M. 134, Donau nach Muſter ſchwimmend von M. 127—128.50, do. per Juni⸗Juli M. 126, Laplata 46⸗47 Kg. ſchwimmend M. 132. Mais Laplata gelb rhe terms ſchwimm. M. 125, do. Juni⸗Juli M. 123, Donau per Juni M. 125, Novoroſſik ſchwimmend.⸗125, Mixed⸗Mais M.—, amerikaniſches Weißmais M.—. Frankfurter Margaringeſellſchaft.⸗G., Frankfurt a. M. Der Bruttogewinn reduzierte ſich weiter auf M. 253 737(i. V 266 198), denen M. 237 508(i. V. 247 846) Unkoſten und 35 608 Mark li. V. 19 815) Abſchreibungen gegenüberſtehen, ſo daß ein⸗ ſchließlich M. 1463 Verluſtvortrag aus 1907 M. 70836 Verluſt reſultieren. Den M. 440 000 Aktienkapital, M. 46 213 Reſerven, M. 240 000 verzinſtem Guthaben von Aktionären und M. 20 471 Kreditoren ſtehen M. 209 845 Immobilien und Fabrikeinrichtung, M. 390 091 Debitoren und Beteiligungen und M. 106 721 Waren⸗ vorräte gegenüber. Zu den Abſchreibungen wird bemerkt, daß ganz außergewöhnliche Umſtände größere Verluſte auf Debitoren berurſacht haben. Der Verluſtſaldo wird aus der Reſerve gedeckt. In der Generalverſammlung der Rheiniſchen Pianoforte⸗ fabriken.⸗G. vorm. C. Mand in Koblenz, in der 13 Aktionäre M. 882 000 Aktienkapital vertraten, wurde von einem Aktionär bemängelt, daß in dem Geſchäftsbericht nur die ſchlechte Kon⸗ junktur als Urſache des ungünſtigen Geſchäftsergebniſſes angege⸗ ben ſei, viel mehr ſchuld daran ſeien die Maßnahmen des Vor⸗ ſtandes. Was die Ausſichten des Geſchäfts betrifft, ſo be⸗ merkte Direktor Kappler, daß ſich die Lage noch nicht gebeſſert habe, dagegen ſeien die inneren Verhältniſſe der Geſellſchaft beſſer geworden. Beſchloſſen wurde 2 Prozent li. V. 5 Proz.] Dividende zu berteilen. In den Aufſichtsrat wurde neugewählt Rechtsanwalt v. Hagen und Bankdirektor Metz aus Gelſenkirchen. Die Be⸗ ſchlußfaſſung über die Entlaſtung des Aufſichtsrats wurde ver⸗ tagt, weil noch Prozeſſe ſchweben. Maſchineninduſtrie Ernſt Halbach,.⸗G. in Düſſeldorf. Die K..⸗Ztg. meldet, daß die allgemeine ſchlechte wirtſchaftliche Lage das Ergebnis des mit dem 28. Februar beendigten Rechnungs⸗ jahres ungünſtig beeinflußte, ſo daß für dieſes Geſchäftsjahr eine Dividende nicht vorgeſchlagen werden wird.(Für die beiden Vorjahre wurden je 8 Prozent verteilt.) Rheiniſch⸗weſtfäliſches Kohlenſyndikat. Die Bilanz des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Kohlenſyndikats bewertet u. a. Beteilig⸗ ungen mit M. 10,57 Mill., Effekten mit M. 10,92 Mill., Koks, Kohlen, Briketts und Pechläger mit M. 6,77 Mill. Weiter figu⸗ rieren M. 63,30 Mill. Debitoren gegenüber M. 90,01 Millionen ſchwebenden Schulden bei M. 2,0 Mill. Aktienkapital. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Maſchinen⸗ und Armaturenfabrik vorm. Klein, Schauzlin und Becker, Fraukental. * Frankental, 21. Juni. Bei der Firma, die im vorigen Jahre 8 Prozent verteilte, waren im Geſchäftsjahr 1908—09 bei ver⸗ minderten Abſätzen die Vorräte ſehr groß und es hat ſich in dieſen wie in halbfertigen Fabrikaten viel Kapital feſtgelegt. Die Höhe der Dividende hängt, laut„Frkf. Ztg.“, von dem Ergebnis der Inventur⸗ aufnahme und von dem Geſchäftsgange z. Zt. der Generalverſamm⸗ lung ab. Von der Frankfurter Börſe. Die Zulaſſung der 26 Millionen Mark neuen Aktien der Gelſen⸗ kirchener Bergwerksgeſellſchaft zur Notierung wurde genehmigt. Mechauiſche Weberei Zittau. * Dresden, 21. Juni. Dex Aufſichtsrat der Mechaniſchen Weberei Zittau ſchlägt, laut„Frkf. Ztg.“, 12 Prozent(i. V. 14 Prozent) vor. Aproz. deutſche Schutzgebietsanleihe. Berlin, 21. Juni. Von der Aproz. deutſchen Schutzgebiets⸗ anleihe, von der im Juni 1908 30 Millionen teils zum Umtauſch gegen Anteilſcheine det oſtafrikaniſchen Eiſenbahngeſellſchaft und teils gegen bar aufgelegt wurden, ſoll, wie die„Frkf. Ztg.“ erfahren hat, demnächſt eine neue Serie in den Verkehr gebracht werden, für welche die Verſtärkung der Tilgung und der Totalkündigung bis 1924 ausgeſchloſſen wird. Suezkanal⸗Geſellſchaft. * London, 21. Juni. Wie ein hieſiges Morgenblatt wiſſen will, verhandelt die Suezkanal⸗Geſellſchaft zurzeit mit Aegypten wegen Verlängerung der Konzeſſion. Die Geſell⸗ ſchaft beabſichtige, ihr Kapital zu erhöhen, um einen Parallel⸗ kanal zu erbauen. Mannheimer Effektenbörſe. vom 21. Juni.(Offizieller Bericht.) Heute wurden Francona, Rück⸗ und Mitverſicherungs⸗Aktien 3u 985 M. pro Stück gehandelt. Von Verſicherungs⸗Aktien ſtellten ſich noch Mannheimer Verſicherungs⸗Aktien: 540 G. 550 B. Auf den übrigen Gebieten hat ſich wenig geändert. Aktien. Danten. Brief Geld Brief Geld Badiſche Bantk—.— 133— Transport Gewrbk. Sveyer50 E—.——.—u. Verſicherung. ie up.— 10l.76½8..⸗G. Röſch. Seetr.—.— 90.— Pfälz. Hyp⸗Kank 106.——.— Haunh. Dampfſchl.—.— 59.— Pf. Sp⸗ u. Cdb. Landau 141.— 140.— 8— Rhein. Kreditbank— 138.— 5 7 675 Frankona, Rück⸗ und Aheln. Hop⸗Bant—.— 198.— Plitvers..⸗G. vm. e e— 115.— Bad. Rück u. Mito.—.— 985— Ehem. Induſtrie. Fr. Trp.⸗ Unf. u. Gl.⸗ Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 388———Verſ.⸗Geſ.—.— 1680 „„„„ neu—.——.— Bad. Aſſecurran;—.— 1445 Chem. Fab. Goldenbg.—.— 190 Continental. Verſich.—.— 310.— Verein chem. Fabriken 310——.—Mannh. Verſicherung 550.— 540,.— Verein D. Oelſabriten—.— 185.— Oberrh. VerſichsGeſ.—.— 810.— Weſt..⸗W. Stamm 200.——.—[Württ. Tranp.⸗Verſ.—.— 520,.— * Vorzug—.— 102.50 Induſtrie. Brauereien..⸗G. f. Seilinduſtrie—— 139. Bad. Brauerei—.— 76—Dingler'ſche eſchfbr. 115.——.— Binger Aktiendierbr.—.——.—Emaillirfbr. Kirrweil.—.——. Durl. Hof vm. Hagen 248.——.— Emaillw.Maikammer—.— 99 80 Eichbaum⸗Brauere:—— 107—AEttlinget Spinneret—.— 100 50 Elefbr. Rühl, Worms—. 82— Hüttenh. Spinnerei Ganters Br. Freibg. 98.——.— Karlsr. Maſchinenbau— 191.70 Kleinlein Heidelberg 190.——.Nähmfbr. Haid u. Neu Homb. Meſſerſchmitt 35——.—Koſth. Call. u. Papterf. 200.——.— ———.— Ludwigsh. Brauerei— 223—[Maung. Gum. u. Asb. 145,.— 143.— Mannh. Aktienbr. 130.——.—Maſchinen. Badenig—.— 198. Pfalzbr. Geiſel, Mohr—.——.—[Oberrh. Elektrizitär 22.50—.— Brauerei Sinner—.— 250— Br. Schrödl, Heiorda. 185.— „Schwartz, Speyer—— „Ritter, Schwez.—.— „ S. Weltz, Speyer Bf. Nähm. u. Fahrradf. 129 50 128.— Portl.⸗Zement Hdlbg. 157.— 156— Südb. Draht⸗Induſt.—.— 104.75 Sldd. Kabelwerkte 126.25 66.—Verein Freib. Ziegelw. 127.50—.— 118. —.— „.Storch., Speyer—.— 66.50„ Speyr.—— Br. Werger, Worms—.— 85.— Pürzmühle Neuſtadt—-. Wormſ. Br. v. Oertge 70.——. Zellſtoffabr. Waldhof—— 291 Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr.—.— 141.50 —.— 154.— 1 Waghäuſel uckerraff. Männh. —— Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. vom 21. Juni. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. Weizen pfälziſcher 27.50——.— Ruſſ. Futtergerſte 14.50.——— „Rheingauer—.———.—[afer, bad. neuer 19.50—19.75 „norddeutſcher 27.25——.—Hafer, nordd. 19.50—20.— „ ruſſ. Azima 27.25—27.50 Hafer rufſiſcher 19.75—20.75 „ Ulka 26.75—27.—„ La Plata 18.75—19.— „ Theodoſia 27.50—27 75][ Maisamer.Mixed 17.50—— „ Taganrog 26.75—27.„Donau 17.50—17.75 „ Saxonska 27.— 27.25„ La Plata 17.25—.— „ rumäniſcher 27.25—27.75 Kohlreps, d. neuer 30.50—. „ am. Winter—.— Wicken 21.—22.— „ ManitobaJl/———— Kleeſamen deutſch.—— „ Walla Wallaa 5„„ II——— neee„Luzerne ital.—— * Auſtralier——— Provenc.——— „ La Plata 27.25—27.50„Eſparſette—— Kernen 27.25—27.50 Leinöl mit Faß 50.50—.— Roggea, pfälzer neu 19.50-—.—Rüböl in Faß 65.—.— „ ruſſiſcher—.——— Backrüböl 69.——.— „ rumäniſcher—.—Spiritus, Ia. verſt. 100 0% 181.40 „ norddeutſcher 19.50—19.75„JbOer un 62.40 „amerik. 55F5„ Der 45.90 Gerſte, hieſ. 19.——20.— roh 70erunverſt. 85/900% 57.40 „ Pfälzer 19.20—.—„ 90er„ 90%/½2% 48.90 Gerſte, ungariſche—. r. 00 0 1 2 3 4. 88.— 37.— 35.50 3780 38.50 30.50 Roggenmehl Nr. 0) 29.— 1) 26.50. Tendenz: Weizen feſt. Roggen unverändert. Futtergerſte unverändert. Hafer feſt Mais ruhiger. Erankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des Gen⸗ral⸗Anßeigers.) * Frankfurt a.., 21. Juni. Fondsbörſe. Auch die neue Woche brachte neue Anregung. Vou Bahnen zeichneten ſich Lombarden durch regere Nachfrage aus, doch bald erſchlaffte das Geſchäft, Stgats⸗ bahn abgeſchwächt, Baltimore und Prinz Heinrich beſſer. Der Bank⸗ akttenmarkt lag ſchwach, von führenden Werten Diskonto Kommandit gedrückt. Auf dem Montanmarkt herrſchte zunächſt beſſere Stimmung im Einklang beſſerer Nachrichten aus der deutſchen Eiſeninduſtrie, ſpäter trat inſolge Realiſierungen Abſchwächung ein. Kaliwerte wurden auf die Geſellſchafterverſamlung des Kaliſyndikats gedrückt. Weſteregeln notierten 7½¼ Prozent niedriger, Aſchersleben konnten ſich beſſer erhalten. Von Induſtriewerten ſind Kunſtſeide 5½ Prozent niedriger notiert, elektriſche ſchwächer, chemiſche und Maſchinenfabrik⸗ aktien behauptet. Schiffahrtsaktten leicht anziehend. Fonds ruhig, ſchwächere Haltung zeigten Zpro. Reichsanleihe und preußiſche Konſols, auch einige Bundesſtaaten waren niedriger, Ruſſen behauptet. Der Privatdiskont konnte ſich 1 Sechzehntel Prozent ermäßigen. Im weiteren Verlauf war das Geſchäft ruhig, die Tendenz ſchwach. Nachbörſe ruhig. Phönix Bergbau angeboten, Banken ruhig und be⸗ hauptet. Es notierten Kreditaktien 200,40, Diskonto 185,80, 70, Dresdner Bank 153, Staatsbahn 155,30, Lombarden 21,50, Baltimore 115,70, 80. Bezugsrecht auf Rheiniſche Kreditbankaktien notierte heute erſtmals 0,60 bez. G. Telegraume der Continental-Telegraphen⸗Compagnie. Schlußkurſe. Reichsbankdiskont: 3½ Prozent. Wechſel. 19. 21 19. 21. Amſterdam kurz 169.02 169.12 Check Paris 81.10 81125 Belgien„ 80,925 80.925 Parts kur; 81 088 81.116 Italien 80.775 80.85 Schweitz. Plätze„ 81 05 81.05 Check London 20.435 20.4430 Wien 85.— 85.05 London„ 20.415 20.412 Napoleonsd'or 16 23 16.28 55 ſana—.—— Privatdiskonto Bank. und Verſicherungsaktien. 134.— 134.3. Oeſteri.⸗Ung Bauk 123 50 123.25 Oeſt. Laͤnderbenk 172.30 172—-]„ Kredit⸗Anſtalt 11180 112.— Pfälziſche Bank 132 20 181.60 Pfälz. Hyp.⸗Bank 242 30 242. Preuß. Hypotheknb. 153.20 152.— Deutſche Reichsbk. 103 90 103.,70] Rhein. Kreditbant 186 90 85 800 Rhein. Hyp.⸗B. M. 153.80 153. Badiſche Bank Berg u. Melallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtäbter Bank Deutſche Bank Deutſchaſtat. Bant D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bant 128.— 128.— 114 25 114.20 200 90 200.40 101.80 101.60 194.50 195.— 122 60 122.50 47.80 147.10 138 20 138.— 193.— 198.— Schaaffh. Bankver. 133.— 183.— Frankf. Hop.⸗Bant 203.— 203 90 Südd. Bank Nhm. 114 20 114.80 Irkf. Hyp.⸗Erediww. 160.80 160 30l Wiener Baukver. 133.20 188.30 „Nationalbank 12180 121.80l Bank Ottomane 144.— 144.— — Mannheim, 21. Juni.(Abendblatt.) e. General⸗Anzeiger. Staatspapiere, A. Deulſche. Berlin, 21. Juni.(Schlußkurſe.) f 19. 21. 10. 21 Wechſel London 20.43 20.435 J Reichsbank 142.— 148— Marx& Goldschmidt, Mannheim 4% deutſch. Reichsanl. 102.65 102.6514 Mh. Stadt⸗A. 1908.——.— Wechſel Paris 81.10 81.12]Rbein. Kreditbank 138.— 138.— Telezramm⸗Adreſſe: Margold, Fernſprecher: Nr. 56 und 163 7 1 9 5 4% Reichsanl. 102.75 102.75 Ruſſenbant 143.— 142.90 21. Junf 1909. Proviſtonsfreil 4„1909 102,40 102.40%4„ 1909—.——.— 40 e— 0 10 95 30 95.256 33 3 80 95 1105 10 90 0 1560 133.—— 35„„ 1909 95.20 95.16 B. Nusländi zan.30 95.20 Staatsbahn 55.—.— 7 85.75 85. 50% Arge Gold⸗.1887——— 33%,„1909 95.25 95.20 Lombarden 21.50 21.40 Wir ſind als Selbſtrontrahenten kaufer Kaufer 4% pr. Lenſ. St. Anl. 102 65 10 65.5% Göineſen 1598 1 8 3 e% Reichsanleihe 85.70 85.50 Baltimore u. Ohio 115.50 115.50 Unter Borbehaltz 7 4 do. do. 1909 102.45 102.40 435 1898 95 98.90 4% Conſols 102.75 102,.75 Canada Pacifte 179˙60 179.— 00b% 3½% 5 95.25 95.251½% Japaner 95.80 95.70 950„„ 30 98 00 9 5 80 10 190.——— 3%„„ 1989 95 20 95.100Mexikaner auß. 88/90 100.40 100.40 37%0% 1909 95.25 95.20 Bochumer 9 226.70 226.—.⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuftadr a. 5. H. 100—— 83 85.80 85.5003 Merikaner innere 66.50 66.50 30% 85 70 85.50 Deutſch⸗Luxemb 198.— 197.10 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 325 M. 310 St.⸗A. 1901 101.50 101 500 Bulgaren 101.— 101.25 4% Bad. 174501— 2 19110 S g. 990—— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240—— „1908/ 101.5 101.9543/ ſtalien. Rente—.——.—40%„1908/09 102.— 102.— Gelſentirchner 178— 177.80] Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 52 270 bad. Sr-Sabc eii Oeſt. Silberrente 99.40 99.10[ 3%. Lonv———.— Harpener 189.80 189.40 Vorzugs⸗Aktten 5 97 5 4 94.70 94.40 4½„ Papierrenl.———.— 350 1908/j7 94.30 94 20 Laurahüttte 181.40 180,70[ Benz& Co., Rheiniſche Gasmnalören, Mannheim 124— 1000 94.20 94.35Oeſterr. Goldrente 99 90 99.80 3% o% Bavern 94.50 94.30] Phönir 172.80 174.20 Brauereiʒ⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen 5 18 öfr⸗ 28„„ 1904 94.20 94 203 Portug. Serie 62.690 62 30 37% 645 Heſſen Weteregeln 198.70 198.20 Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 68 65 1 1907 9420——3 5„ III 64.— 63.80 40 Heſſen 83.— 82.90 Allg Elektr.⸗Geſ. 232.50 232.— Bürgerbräu, Ludwigshafen— eerb. Of taurl.„...1015 102.25 102.80 4% neue Ruſſen 1905 98 80 99.— 20ʃ% Sachſen 85 80 85.75 Anilin 384.50 386.— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 89 5* 19 18 102 35 102.404 Ruſſen von 1880 8718 87.10 355 Japaner 1905 95 80 95 60 Anilin Treptow 317.— 317.20 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim 107 5 370 do. u. Allg.Anl. 94.85 94.404 ſpan. ausl. Rente 98.— 98.[30f Staliener„„Siown e 187.80 187.70[Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens— 115 do..⸗B.⸗Obl.—.— 85,— Türken von 1903 87.— 87.50 4% Ruff Anl. 1902 86.10 86 10] Chem. Albert 424.70 426,80J Filterfabrik Enzinger, Worms 5 163 5 1 Pf Prior.———.f„ unif. 93.10 93.50 40%% Bagdadbahn 87.25 87.25 D Steinzengwerle 227— 221.— Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 74— 57%„.—. Unger. Goldrente 95.65 95.55 Oenter. Keditaktien 20070—.— Glberf. Farben 410 60 411.— Frankenthaler 8gzfrf— 4 Heſſen von 1963 102— 102—4„ Kronenrente 93.20 98.05 Berl. Handels⸗Geſ. 172.50 172.— Celluloſe Koſtheim 190.— 190— Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg alte Aktien 158 15 3 Heſſen 83 82.700[Berzinsliche Loſe. ſtädter 2 3 Ni 167.50 168.—„ junge„ 55 3 Sachſen 5 90 85 80ſs Oeſterreichiſche860 162.50 162.50 Diuſſ Ae ant 95 1485 Seen och 101— 101 Ge 05 Haldelcen 1 ſr 121 ö 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—.—. Türkiſche 143.80 146.60 Deutſche Bant 242.20 241.70 Wf. Draht. Langend. 216.— 213 50 Lindes Eismaſchinen„ ünchen 1885 Aöfe Aktien induſtrieller Unternehmunzen. 185 50 185.50 Zellſtoff Waldbof 290.90 290 60 Lur'ſche Induſtriewerke,.⸗G. dudwigsh. 99 e 53.70 163.— Maſchinenfabrik Bruchſal. Schnabel& Henning—— Süd. Zuckerfabrik 142.— 142.50lKunſtſeidenfabr. Frkf.—.— 264.— Privatdiskont 3¼e% Neckarſulmer Fahrradwerke— 142 Badd. Immobil ⸗Geſ. 100.— 100.30]Lederwerk. St. Jugbert 50.— 50.— Paciie Phosphate Shares junge— 7 Eichbaum Maunheim 106.— 106.— Spicharz Lederwerke 124.90 125— Pariſer Börſe Pfälziſche Mühl ö 8 25 25 ziſche Mühlenwerte, Schifferſt adt 120 Möb. Aktien⸗Brauerei Ludwigsh. Walzutühle 146— 146.50 8 8 5 5 N Nheinau Terrain⸗Geſellſcha ft 98 zfr Varkakt. Zweibrücken 90. 05 91.— Adlerfahrradw. Kleyer 384 80 334.— Paris, 21. Juni. Anfangskurſe. che'— Rheiniſ Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 110 Weltz;. Sonne„Speyer F Maſchinenfbr. Hilpert 65.25 65.80 5 Nheiniſche 8 Schuckert⸗Geſellſ chaſt, Mannheim—. 114 Gementwerk Heidelbo. 157 50 15.900Maſchinenfb. Badenia——— 4 Rente i ee ee*V Rheinmühlenwerke, J Aeenee 13⁰— 5 Cementfabr. Karlſtadt 142.95 143.— Dürrkop—.——— Spanier 98.80 98.80 Eaſt.and 135.— 139.— Rheinſchiff. ⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— Badiſche Auilinfabrik 384.50 384 30 Maſchinenf. Gritzner 215.— 215.— Fürt. Looſe— 176.— Goldfteld 159.— 163.— Stahlwerk Mannheim 104%— Ch. Fabrik Griesheim 244.90 244.50 Maſch.⸗Armatf. Klein 107.— 105.— Banque Oitomane 731.— 730.— Randmines 258.— 264.— Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Maunheiin 126 Jarbwerke Höchſt 418.— 415.50 Pf. Rähm.⸗u. Fahrradf Rio Dinto 1948 1958 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine M.— M. 155 Ver. chem. Tabrik Mh..— 308.b0 Gebr. Kapſer. 128.20 128.20 K Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 116 5 Sddd Beate 104—104.— heenedeee Wiener Börſe. Unlonderserer Sareuhe 55 Drahtind. Mh.— 104.—] vorm. Dürr KCo. 40.— 40.— 5 Wa ebensverſicherun Mannb— 5 Akkumul.⸗Fab. Hagen 208. 204.50Schnellpreſſenf. Frith. 194.— 194.— Wien, 21. Juni. Vorm. 10 Ubr. gonfbele Raſtat eeee e 5— Aec. Böſe, Berlin 57.— 37.—Ver.deutſcher Oelfabr. 138 80 184.—Kreditaktien 639.25 637.20 Oeſt. Kronenrente 96.25 96.25 Waldbof, Juuncz hef 103—. Glektr.⸗Geſ. Allgem. 238.50 232.50 Salue 118.70 118.50 Länderbank 452.50 459.50]„ Papierrente 99.20 99.20 Immobiliengeſellſchaft 25— 125 ffr Süßdd. Kabelw. Rhm. 126.— 126.25 Seilinduſtrie Wolff 138.50 138.50] Wiener Bankverein 526.50 528.—„ Silberrende 99.25 99.25 Zuckerfabrlt Frankenthal 285⁵ 5 Lahmeyer 117.J5 117.780Bwollſp. Lampertsm. 50.— 50.— Staatsbahn 726.— 726.— Ungar. Goldrente 1138.95113.85 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 124.60 124— Kammgarn Kaiſersl. 180. 180.— Lombarden 109.70 109.50 Kronenrente 95.95 93.10 Sismens& Halske 220.— 218.10Zellſtoffabr. Waldhof 291.— 291.— Marknoten 117.57 117.53 Alpine Montan 646.—645.50... Wechſel Paris 95.82 95.31] Tend.: ruhig. 55 1 Bergwerksaktien. Wien, 21. Juni. Nachm..50 Uhr. ür itik: Dr. Fritz Goldenbaum: Bochumer Bergbau 228 70 915 Harpener Bergbau 190.30 189 60 Kreditaktten 637.25 638.25 Buſchtehrad. B. 998.—997.— für Kunſt und Feuilleton: J..: Dr. Fritz Goldenbaum; Sesenrdte derne⸗G. 2. 15.55 Sh geſenhun 98 10 Benen. Beir l., eſtert. Sisterrente 99.25 99.25 für Lokales, Propinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfeldert —— 2 5 2 1— 2 2—— We ee 198 80 197.50 Jböle 173.25172.— Unionbank 582.—553.—„ Soldrente 117.40 114.40 für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frauz Kircher; IJ riedrichsbütte Bergb. 130.— 130 50 Vr.Königs⸗u. Laurab. 181.— 181.70 190 Ungar. 0 für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. — ir 8 5 erein— enrent— 0 2 VVVVV VVVVV»P7VTT7TVTTTTVTTT 454.— 453.— Wch. Frankf. viſta 117.53 117.51 Druck und Verlag der Dr. O. Haas'ſchen Buchdruckerei, Aktien dentſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Türk. Loſe 186.— 186.—„ London„ 240.17 240.13 G. m. b. 8 Direktor: Ernſt Müller. 1 8 645.—„ 1— 95.31 95.31—— 5 Südd. Eiſenb.⸗G. 117.10 117.— 8 abakaktien 74.— 873.—„ mſterd. 199.90 199.95 asch 1 Hamburger Packet 116 60 116.80 ban———.— Vordweſtdahn 464.— 463.— Napoleon.d09.06 19.05 wauee Norddeutſcher Llopd 89.80 90.20[Ital. Mittelmeerbahn n da.e] Abtalbahn 464.— 463.— Marknoten 117.58 117.51 irokeni 7 S 10 88 2 55 do. Meridionalbahn 138.30 138.30 St b 726.— 725.— ÜUltimo⸗N Wir en 5 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 155.50 155 20 Balti d Obi 15 aatsbahn 26. 25. dt oten 117.45 117.42 Pyramidon Oeſt. Südbahn Lomb. 21.65 21.50]Baltimore und Obio 116.60 11580 Lombarden 109.50 109.50] Tend.: ruhig. Citrat 41 Pfandbrieſe, Prioritäts-Obligakionen. Tondoner Effektenbörſe. JJJJJc 5158 4% Frt. Syp.⸗Wfdb. 100.50 190.50 J 4e% Pr. Pfob. unt. 15 10 90 10030„ e eſebndbele. 4 9. 40 f. K. B. Pfdbr.0 101.— 101— 40%, 17 101 25 101.252˙½ Conſols 84% S84e e] Wasdberstontein 18ʃ¼% 13% Tle rle 0 er 10.—4 22 5 4e% 1510 100.50 100.50 3½„„ 14 95.50 95.502 Neſcsauleihe 81½ 84 Premier 9 3 UI. 2. 20% Pf.Oyp. Pfdb. 100.50 100.50%½„ 12 94.30 94.30f Argeentinter Elektr. Haltestelle Apollotheater. Tel. 1 8106f 94.10 94.— 81% Hr. Aidbr. ⸗Bk 4 Italiener 104½% 104] Atchiſon comp. 117˙˙⁹ ‚18— 1 3 82% Pr. Bod.⸗Fr. 98.60 93.30 Kleind. b. 0¹ 95.50 95.50 4 Japaner 92— 92— Canadian 185% 185 ½¼ Am Platze und in weitem Umkreise U 3 0 2 5 1 1 3 *%Ctr. 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J2 100.40 100.40 40% 1007 100.— 100.— Central Mining 17% 17½ goſisvine. 144% 144% 21t grosse Parterre-Sschaufenster 9J Pfdbr..96 49 12912 100.40 100,40 Sbartered 98 31,% Vilfſouri Kanſas 42 4276— 50 f. 94 98.50 98.50 1% 1917101.— 101.— De Beers 1455 147% N 54, 54, 55 2 085 82% 8 95/6 9 30 93.30 4%„ 1919 101.75 101.60] Faſtrand 5% 5½]Sontbern Paciſte 181/½ 181 400„ Gom.„Obl. 81„ 1* verſchied. 92.90 92.90 Geduld 21% 9775 Union eom. 195 14 190f% bsUHEITEN 91 ank 10 101.— 101. 11„„ 1914 92.80 92.90 Goldfields 8 670• 615 Steels eom. 68— 68 5 N 2%„ Gotk-Dul. 31 ſig. 0. v. 8. 0 55.50 650 Jagersſonten. 4 eiel Terde: fer TüpkfEua Cer% 420 6420 90 5 1e e——— Berliner Produktenbörſe. Iinolxül Som.⸗Obl. r. 5 v. 90/6 94.20 94.20 ce f. B. Pe.———.— 811 90 9 50 Wbee Wie Auf 157 1 5 lauten⸗ Luegbsr4 Ae + boe 3—— 72 70 den Saatenſtandsberi 9 fru are Wi erung un er in den ame⸗ 17 Pr. Pfdb. unk. 55 1205— 1901 2½0 Ital.ſttt. a. E. B. rikaniſchen Getreideberichten erwähnten günſtigen ruſſiſchen Felder⸗ %%„ 50 75 00. 92 5 1 5 ſtandsmeldungen zeigte der Weizenmarkt, bei anfangs lebhaftem Ge⸗ 4 14 100.— 109.— Manng. Berſ.⸗G.⸗A. 535— 540.— ſchäft matte Haltung. Auch Roggen hatte bei größerer Beteiligung rankfurt a.„ 21. Juni. editaktien 200.50, isconto⸗] namentlich in Herbſichten, großen Verkehr zu niedrigen Preiſen. ie Frankfurt a. Junf. Krevitaktien 200.50, Discont tlich in Herbſichten, großen Verkehr zu niedrigen Preiſen. Di Commandi 186,20, Darmſtädter 131.75, Dresduer Bant 153.25, Han⸗ Notizen für Hafer und Mais ſchwächten ſich im Einklang mit der all⸗ delsgeſellſchaft 172.—, Deutſche Bant 241.90, Staatsbahn 155 50 gemeinen Haltung gleichfalls ab. Rüböl bei ſtillem Geſchäft weuig Lombarden 21.50, Bochumer 226.75, Gelſenkirchen 178.25, Laurahütt“verändert. VON 180.75, Unzarn 35 70. Tendenz; rühig aber ſchwächer.*. Berlin, 21. Juni. 1 100 5 duktenbörſe.) Nachbörſe. Kreditaktien 200.90, Disconte⸗Commandit 185.90 Preiſe in Mark pro 1195 85 erlin nstto Kaſſe. 15 31 D ERBLI N S bahn 155.50, Lombarden 21.65 eeee, 5 Weizen per Jull 258.50 256.25 Mais per Jull—— eeeeeeeeeeeeeeeee *** N 5 229.50 226.75„ Aug.—— 2 25 it. 226.50 213.75 5 3 Serliner Effektenbörſe..———Mabsl per Jum— I oggen per Jull 193.75 191.50 Oktbr. 55.40 55.50 1 U ll 61 h J Fj Debr..60 68.80 lerhandlung Geschw. Jung 1 n, 2 ni. F E W. E——Spi ſchwacher Haltung. Das Anziehen des Satzes für Ultimogeld zu 49% Hafe 0 97 183 19975 4015 loeo 3650 3 2 L G, 7 und Mittelstrasse 48. ſowie die Ungewißheit über den Ausgang. der in Frage ſtehenden per J 55 9 zenm 50.50 Spe jalität Trink⸗ Ei it St 975 trug 8 175.75 174.25 oggenmehl 26.10. 28.— ind 11 1 feiſch 1 iſc 125 1985 1 5 Imſtand Rechnung, daß bei der bevorſtehenden Ultimoliquidation viel⸗ 75 e bayeriſche Landeier das ganze Jahr 177 feitereee, cdeengele 1 Budapeſter Produktenbörſe. 5 92 e 8 ich das Geſchäft auf ſämtlichen Märkten äußerſt ſchwerfällig. Groß⸗ Bu dapeſt, 21. Juni. Getreldemarkt.(Telegramm.) roße ager in Back⸗, Koch⸗ und Siede⸗Eier. banken gingen um über ½ Prozent gegen vorgeſtern niedriger um. 553 5 9 Su 1. 117 dem en d8 auf e Reurt 1. 19. 21. 8 ßrahm⸗ u. Kochbutter in täglich friſchen Sendungen. urs um 0,40 Prozent beſſer gefragt, desgleichen Laurahülte. Rhein⸗ per 50 kg per 50 kg„ ſtahl und Harpener Prozent niedriger. Im Eiſenbahnmarkt machte 0 ſch ein ſehr ſtilles Goncee wenig veränderten Kurſen bemerkbar. 5 per Okt. 13 79 13 80 feſt 1383 13 84 feſt Nollläden und Jalouſten 7 Prinz„ 10 15 10 0 ſeſt 10 4 1641 ſeſt aller Syſteme liefert, und repariert 7159 4 altimore und Kanada ſetzten bheſſer ein. Von Fon proz eichs⸗ oggen per Ott e e 2 5 5 anleihe um 0,20 Prozent ſchwächer. Ruſſen von 1902 um 0,%100 Prozent 00„ April———— Wohnung E 4, 15 Beh. Weide. Werkſtatt F 85 11 beſſer. Schiffahrtsaktien behauptet. Elektrizitätswerte ruhig. Täg⸗ Haf 18 per Ott. 791 792 feſt 795 7956 feſt Schloſſeret und Rollladengeſchäft Tel, 3450. liches Geld 3½ Prozent. Aprl[l In 2. Börſenſtunde ſtockte der Verkehr auf ſämtlichen Märkten, Mais per 11 777 778 ſtetig 778 7 79 ſtetig 116 5 1 8 15 15 0 115 T etwas abgeſchwächt. Die Antetle der Kolonialgeſellſchaften unterlagen 8 7 8 2 8 Sie Hage Im weiteren Verlauf war die Haltung Koblraps Aug; 14 85 14 45 willig 1435 14 40 ruhig 79 der Börſe träge bei in Wetter Schön. Luxemburger niebriger. Auch Laurahütte un nix gaben nach 2 2 0 2 10 5 Kaliwerte k Das ſchon vorgeſtern im Umlaufe befindliche Gerücht Liverpooler Börſe. eeeeee von der Auflöſung des Kaliſyndikates hat ſich neuerdings wiederholt. Annübhernd 45 600 Liverpool, 21. Junl.(Anfanzskurſt.) Berlin, 21. Juni.(Anfangs⸗Kurſe.) 19 21 51 im 4 2 5 9 5 Sterenzen, ataloge un 0r— Kreditaktien 200.80—.— Laurahütte 181.— Weizen per Jult 8011˙ ſtetig 8ʃ011¼ ſtetig führung auf Waunsch ae ee 3 9 1 190555 172.—„Sept. 8/5 ¼ 8/5½ durch die Generalvertretung 5 r——.—Mals per Juli— träge%1½ ruhi Laombarden„FTende tüe 0 9 Hans Schmltt, 4, 1. Telephon 1246. 9408%]kꝙw Bochumer 226.40.80 9 ver Sept. 75 1 9 8. Seite General⸗UAnzeiger. (Abendblakt.) Mannheim, 21. Junt Heffeutliche Verſteigerung. Dienstag, den 22. ds. Mts., vormittags 11 Uhr werde ich im Auftrage ge⸗ mäß 8 753.⸗G.⸗B. bei der Reſtauration am Rennplatz gegen Barzahlung öffentlich verſteigern: 9630 1 großer Gasherd(für Wirte geeignet), 3 Fahnen⸗ ſtangen. Zuſammenkunft Rennplatz. Mannheim, 21. Juni 1909. „Dinglex, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Yerſteigerung. Dienstag, den 22. Juni 1909, nachmittags 2 Uhr 8105 ich im Pfandlokal 9 4, 5 hier gegen bare Zah⸗ lung im Vollſtreckungswege 6904 Möbel und öffentlich verſteigern: 1 kompl. Bett, Sonſtiges. Maunheim, 21. Juni 1909. Maier, Gerichtsvollzieherdv. Zwangsverſteigerung. Dienstag, den 22. Juni 1909, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 4, 5 hier im Vollſtreckungs⸗ wege gegen Barzahlung öf⸗ fentlich verſteigern: 6929 1 Klavier, 14 Geigen und Möbel verſchiedener Art. Mannheim, 21. Juni 1909. Lindenmeier, Gexrichtsvollgieher. 2i Annoncen-Annahme für 210 0l tungen u. der 21 Mannhelm 5222 Fu Eine gebrauchte Tpenhebel⸗ Schreihmaſchine erſtklaffig. Fabrikat iſt umſtände⸗ halber ſehr billig zu verkaufen. Ofſerten unter K. 874 an Haaſenſtein& Vogler,.⸗G. Manunheim. 5432 9 Unterrieht 2 Frauzöſ. Konverſat., mögl. v. Techniker gewünſcht. Offerten m. 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Beitrittserklärungen werden im Sekretariat der Handelskammer, von ſämtlichen hieſigen Banken, im Sekretariat der VBörſe und von unſerm Geſchäftsführer Herrn Dr. Gerard, Rupprechtſtr. 8, Fernruf 3183 entgegen⸗ Weitere Annahmeſtellen werden in den nächſten Tagen noch bekannt gegeben werden. drei Mark, für Angeſtellte(Handlungsgehilfen ober Betriebsbeamle) eine Mark. Die Handelskammer für den Areis Mannheim. Das Präſidium des Lokalkomitees. Emil Engelhard. Dr. Richard Brosien. brr—— ͤ———....—— Aufruf. Viktor Lenel. Noch laſtet der Druck einer rückgängigen Konfunktur auf unſerm Erwerbsleben. die dem Unternehmungsgeiſte zum verheißungsvollen Anſporn werden könnten, Gewerbe, dem Handel und der Industrie neue Gefahren, neue Beunruhigung, neue Eutmutigung! Selbſtſucht des Agrariertums, das nur Rechte, keine Pfſlichten kennt, will an den Laſten, die des Reiches Finanzuot unvermeidlich macht, nicht mittragen helfen, ſondern ſie abermals den anderen Erwerbsſtänden aufbürden und dabei noch womöglich für ſich ſelbſt Sondervorteile herausſchlagen. Gewerbe, Handel und Induſtrie haben ſich angeſichts der ſchweren Schädigung, die ihnen von den Steuer⸗ projekten der Rumpfkommiſſion des Reichstags droht, zu entſchloſſener Gegenwehr aufgerafft und in der Reichshauptſtadt in einer impoſanten Kundgebung den Hansa- Bund. gegründet, deſſen Aufgabe es ſein wird, den berechtigten Intereſſen dieſer großen Erwerbsſtände auch in der Geſetzgebung wie in der Reichs⸗ und Staatsverwaltung die gebührende Berückſichtigung zu verſchaffen,. ſticht länger gedenken Gewerbe, Handel und Induſtrie in der Aſchenbrödel⸗Rolle zu verharren, die ihnen die Macht Selbsthilfe iſt ihre Parole und der Hansa-Bund die wuchtige Waffe, mit der Ferne ſei es von ihnen, in ſchnödem Eigennutz zum Nachteil anderer Erwerbs⸗ Jedem das Seine! wird ihr Wahlſpruch ſein, gegen die Geſamtheit, die Treue zu Kaiſer und Reich werden ihnen als Leitſterne voranleuchten. Mit freudiger Genugtuung begrüßen wir deshalb die Gründung des Hanſa⸗Bundes und erklären uns gerne Alle die mit uns gleichen Sinnes sind, werden Dieses ist das aale fiektige deschäft zum Einkauf von Puder, ächtes 64 Tannin-Kopfwasser, Teer Shampoing, rchee Gegr. 1870. mit dem Namen „Otto Hess.“ en gros u. en detall, ist das erste u. grösste Parfümerie- Spezial-Geschäft am Platze. E I, 16, 1 Treppe u. : Ol, 8, Laden.: Schildpattlämmen, Haarschmuck, Schwämmen gross u. kleln, Kopf-, Kleider- und Zahn-Bürsten, Tollette-Spiegel, Parfüms und Toilette- 27 Gillette-Rasierapparate, Reismehlseife Tol. 932 Wer einen lohnenden Er⸗ werb od. Nebenerw. ſucht ſchreibe eine Poſtkarte an: Trappe, Böhlitz⸗Ehren⸗ berg bei Leipzig. 8585 320 Mk. Nebenverd. düglich durch Schreibarb., häusl. Tä⸗ tigkeit, Vertret. f. Damen u. Man ſchreibe an„Vermittler“ in Osnabrück Nr. 940. 5471 Perfekte Maschinen- Sehreiberin per ſofort geſucht. Mel⸗ dung unter Chiffre 6931 an die Exp. ds. Blattes. 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