Abonnement: GBadiſche Volkszeitung.) 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Voſt bez, inel. Poſt⸗ aufſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. 7 In ſera te: Badiſche Neu der Stadt Mannheim und Anabhängige Tageszeitung. — Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe⸗ „ egeganzeneiges Maunheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 341 Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redaktioan. 3877 Auswärtige Inſerate. 80„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Aarlsruhe. 8 Verlags⸗ 4 Die Rarlame. Bele.. 1 Mt, Sqhluß der Juſeraten-Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 5 9 Uhr, für das Abendblatt Nachnmittags 3 Uhr. W Nr. 281. Dienstag, 22. Juni 1909.(Mittagblatt.) — Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 12 Soeiten. Telegramme. Keine Gnade. * Wie n, 2. Juni. Der Kaſſationshof hat die Nich⸗ tigkeitsbeſchwerde gegen das Todesurteil über den Studenten Siczynski, Mörder des galiziſchen Szethalters Grafen Potocki verworfen. Ein franzöſiſches Steuerbukett. * Paris, 21. Juni. Ueber die vom Finanzminiſter Cail⸗ laux geplanten neuen Steuern werden folgende Einzel⸗ heiten mitgeteilt. Die neben der bereiks beſtehenden Erban⸗ fallſteuer einzuführende Steuergebühr auf das reine Erb⸗ ſchaftsaktivum beträgt bei Erbſchaften bis 10 000 Francs ½o0 bei Erbſchaften von über 50 000 bis über 50 Millionen von%ſ¼ 00 bis 2 Prozent. Ueberdies wird u. a. beantragt, eine Stemp el⸗ ſteuer von 5 Cents für Quittungen über 10 Francs ſteigend bis zu 2 Francs, eine Berbrauchsſteuer auf alle Eſſenzen fü Automobilwagen von 5 Francs per Hektoliter, die Erhöhung der Plakatſteuer, eine Stempelſteuer auf franzö⸗ ſiſche Kolonialauleihen und eine ſtaatliche Hundeſteuer mit einexr Skala von.50 Francs bis 28. Irs. Muſterhafte Staatsbeamte in Serbien. .E. Belgrad, 22. Juni.(Privattelegramm). Der wegen Unregelmäßigkeiten in der Konſulatskaſſe letzthin abgeſetzte und nach hier berufene ſerbiſche Generalkonſul Spotio in Saloniki murde wegen dringenden Verdachtes der Unterſchlagung von 115 000 Franken Staatsgelder verhaftet. Auch der zurzeit hier an⸗ weſende Generalkonſul Balugdjie aus Ueskub wurde wegen Ver⸗ dachtes der Defraudation von 163 000 Franken Das wahre Reſultat. OLondon, 22. Juni.(Von unſ. Londoner Bureau.) Der Kopenhagener Korreſpondent des„Morning Leader“ er⸗ fährt von einem hochgeſtellten Diplomaten, daß das wirkliche Reſultat der Kaiſer⸗Zuſammenkuanft in den Schären erſt nach Cherbourg und Cowes bekannt werden wird. Es werde ſich dann zeigen, daß dies von größter Bedeukung für ganz Europa Feuer in Marokko.— OLondon, 22. Juni.(Von unſ. Londoner Bureau.) Ein vom 17. ds. Mts. datiertes Telegramm der„Times“ aus Fez meldet, daß die Truppen Mulay Hafids in der jüngſten Schlacht beinahe das ganze Lager einſchließlich des Zeltes des Oberkommandierenden, ſowie zwei Geſchütze verloren haben. Der Oberkommandierende habe ſich unglaub⸗ lich feige gezeigt und ſich bei Beginn der Schlachkr in einen Keller verkrochen, er ſei erſt am nächſten Morgen wieder herausgeklettert, worauf er ſich nach Fez zurückbegab. Die Scherawaabteilung Muley Hafids ſei über⸗ haupt nicht aufzufinden, Wahrſcheinlich hat ſich der ganze Stamm nach der Heimat begeben, um die Ernte einzubringen. Der Sultan weigere ſich noch immer, mit den Weſiren zu ſprechen und ſeine ganze Lage habe eine verzweifelte Aehn⸗ lichkeit mit der des Abdul Aſis, in deſſen ſchlimmſten Zeiten. Ueber Fez liegt ein dichter Rauch, welcher beweiſt, daß die aufrühreriſchen Stämme in der Amgebung den ganzen Diſtrikt niederbrennen. 0 Muley Mohamed, des Sultans älteſter Bruder, ſoll nach einem „Daily⸗Telegraph⸗Telegramm“ aus Tanger im Gefängnis zu Fez auf geheimnisvolle Art geſtorben ſein. Endlich wird noch gemeldet, daß die neuangeworbenen Soldaten den verweigern. 5 Neue Irrungen und Wirrungen auf dem Balkau. OSondon, 22. Juni.(Von unſ. Londoner Bureau.) Der Konſtantinopeler Korreſpondent der„Times“ telegra⸗ phiert, daß der türkiſche Miniſter des Aeußern die Regie⸗ rungen von England, Frankreich, Rußland und Italien ein⸗ geladen habe, die Kretafrage mit der Türkei zu beſprechen Prozent, von 10 bis 50 000 Francs ¼ Prozent und ſteigt ſodann Wählerklaſſen erdrückt werden. unter Ausſchluß der Möglichkeit einer Annexion der Inſel durch Griechenland und unter der Souveränitätsrechte der Türkei. Deutſch⸗ land und Oeſterreich⸗Ungarn wurden von dieſem Schritt der Mächte verſtändigt. Derſelbe Korreſpondent behauptet, daß die Verſuche der türkiſchen Blätter, die Zurückziehung der internationalen Truppen von Kreta zu verzögern, auf der Inſel große Erregung verurſacht habe. Weiße Sklavinnen. .E. Newyork, 22. Juni.(Privattelegramm). Die Polize hat geſtern im Chineſenviertel 31 Laſter häuſer ausgehoben, in welchen an 200 entführte weiße Mädchen entdeckt wurden. Man befürchtet ernſte Ausſchreitun⸗ gen der erregten Bevölkerung. Kufſtellung des Herrn Rechtsanwalts Rönig zum Tandtagskandidaten. Mit dem geſtrigen Tage iſt die nationalliberale Partei unſerer Stadt offiziell in den König zum Kandidaten für den 4. Bezirk Mannheims. Nach⸗ dem der geſchäftsführende Ausſchuß der Partei und der Vor⸗ ſtand einſtimmig beſchloſſen hatten, dem großen Ausſchuß die Nominierung des Herrn Rechtsanwalt König zum Landtags⸗ kandidaten vorzuſchlagen, fand geſtern abend im Ballhaus eine ſehr gut beſuchte Verſammlung des großen Ausſchuſſes ſtatt, um die Aufſtellung definitiv vorzunehmen. Es gidg ein friſcher, Setche Zug durch die von dem ſtellvertretenden Vorſitzenden des nationalliberalen Vereins, Herrn Kaufmann Hermann Glaſer geleitete Verſammlung. Begeiſtert und einmütig wurde der Kandidatur König zugeſtimmt. Als der Kandidat nach der Abſtimmung den Saal betrat, wurde er, von ſtürmiſchen Hochrufen und Beifallklatſchen empfangen, ein Beweis, wie ſehr eine Kandidatur König den Empfin⸗ dungen der nationalliberalen Wählerſchaft entſpricht. Mit Zuverſicht und guten Hoffnungen kann die national⸗ liberale Partei mit dem Namen König in den Wahlkampf ziehen. In den langen Jahren, in denen Herr König im politiſchen Leben ſteht, hat er ſich als ein zuverläſſiger Charakter, als ein kluger, feiner Kopf und weitſchauender, energiſcher Politiker erwieſen, deſſen Blick nicht haften bleibt an den engen Grenzen einer Partei, ſondern der gewohnt und willens iſt, den großen allgemeinen Intereſſen kleinliche parteipolitiſche Auffaſſungen und Ziele unterzuordnen. Im Bürgerausſchuß und als Vorſitzender des Kreisausſchuſſes hat Herr König eine auch von politiſchen Gegnern anerkannte erſprießliche, fruchtbare Tätigkeit entfaltet und ſich hierbei als ein gewandter Redner und ſchlagfertiger Debatter gezeigt, welcher aber in dem heißeſten Redekampf nie die von vor⸗ nehmer Geſinnung und auch den politiſchen Gegner achtende und ehrende Gerechtigkeitsliebe gezogenen über⸗ ſchreitet. Herr König iſt ein liberaler Politiker. Seitdem er ſich an der politiſchen Arbeit beteiligt, iſt er zwar ein überzeugter Anhänger der nationalliberalen Ideen. Aber ſo warm er dieſelben ſtets vertreten und ſo energiſch er ſie gegen An⸗ griffe, mochten ſie kommen, woher ſie wollen, verteidigt, ſo war er doch ſtets auch ein entſchiedener Verfechter der großen liberalen Grundanſchauungen und erfüllt von der Ueber⸗ zeugung, daß alle liberalen Elemente zuſammengehören und, wenn ſie auch getrennt marſchieren, doch vereint ſchlagen müſſen, wollen ſie nicht von den rechts⸗ und linksſtehenden Deshalb wird die Kandidatur Friedrich König auch von den übrigen hieſigen liberalen Parteien, mit denen die nationalliberale Partei bekanntlich den Wahlkampf gemeinſam führen wird, begrüßt und gerne nach Kräften unterſtützt werden. Der zukünftige badiſche Landtag wird durch die Wahl des Herrn König, an der wohl nicht zu zweifeln iſt, eine tüchtige, arbeitsfreudige, kenntnisreiche Kraft erhalten. Dieſer nicht nur in den weiteſten Kreiſen der nationalliberalen Wählerſchaft, ſondern des ganzen Bürgertums vertretenen Auffaſſung gab geſtern abend Herr Landgerichtsdirektor Ob⸗ kircher als Führer der nationalliberalen Partei beredten Ausdruck. Er ſprach ſeine Freude aus über die Aufſtellung des Herrn über die ver⸗ Landtagswahlkampf einge⸗ treten durch Aufſtellung des Herrn Rechtsanwalt Friedrich Bier und Branntwein, herangezogen werden müßten. Dane n akzeptiert worden iſt von den Kreiſen unſerer Ind heißungsvolle Zuſtimmung, die ſeine Kandidatur gefun den hat. Nicht unerwähnt möchten wir laſſen die herzlichen Worke des Dankes, die in ſeiner Eröffnungsrede Herr Glaſer der fruchtbringenden Tätigkeit des ſeitherigen Landtagsabgeord⸗ neten, Herrn Kommerzienrat Emil Mayer, widmete. Er entſprach nur den Gefühlen und der Ueberzeugung der ganzen liberalen Wählerſchaft, als er erklärte, daß Herr Kommerzie rat Emil Mayer einer der beſten Landtagskandidaten ge⸗ weſen iſt, den unſere Stadt jemals nach Karlsruhe geſchick hat und es ſehr zu bedauern ſei, daß er nicht mehr in Lage iſt, eine Wiederwahl anzunehmen. 85 Die Nominierung des Kandidaten für den 5. Wahlb unſerer Stadt, der ebenfalls von der nationalliberalen Partef zu ſtellen iſt, wurde geſtern nicht vollzogen, da die Verhand⸗ lungen noch ſchweben. Jedoch erhielt der Vorſtand von dem großen Ausſchuß die Ermächtigung, die Kandidatenaufſtellung zu der ihm geeignet erſcheinenden Zeit vorzunehmen. —— Zur Neichsfinanzreform. Baſſermann über die Lage. Die nationalliberale Partei der Pro Hannover hielt geſtern einen Vertretertag ab, auf de Reichstagsabgeordneter Baſſermann die politiſche Lage leuchtete und dabei die Richtlinien bezeichnete, die für nationalliberale Partei in dem Kampfe um die Finanzr or unter allen Umſtänden maßgebend ſein werden. Er fi Die Erbanfallſteuer als Mittelpunkt des Kampfes Meine Herren! Geſtern iſt im Reichstage das Wort gef, der Block habe aufgehört zu exiſtieren. Als dieſer Block g wurde, hat ihn der Jubel des deutſchen Volkes begrüßt. E die Stunde der Erlöſung, der Erlöſung von Zentrums Macht Zentrums Uebermut im deutſchen Parlament. Ich erinnere die Wahlkämpfe, die dann folgten, wo die Fluten höher und hö gingen, die Begeiſterung wuchs von Stunde zu Stunde, bis u den Sieg errungen hatten. Zwar nicht den Sieg über das trum mit ſeinen mächtigen Organiſationen überall, durch Stunde und Lebensalter hindurch von der Kindheit bi⸗ Greiſenalter. Wohl aber den Sieg über den Bundesgenoſſen Zentrumspartei, über die Sozialdemokratie, die mit dem Zen Hand in Hand ging in jenen Kämpfen um die deutſche Kolonic politik. Und dieſe konſervativ⸗liberale Paarung, wie ſie d Reichskanzler genannt hat, hat treffliche Kinder erzeugt, die ü all Beifall fanden in deutſchen Landen. Ich erinnere raſche Erledigung der Kolonialfragen und an die beſte Blockpolitik, die Schaffung eines vom liberalen Geiſte d wehten Vereinsgeſetzes(Bravol), das an die Stelle mancher alteter, längſt des Unterganges würdiger Geſetze der einze Bundesſtaaten trat. Und dann kamen bald die ſchweren Tage der Reichsfinanzreform, der Notwendigkeit, die Reichsfi 1 nicht ſtümperhaft, ſondern dauernd und ſolide zu ſanieren. J nicht davon ſprechen, daß vielleicht im Reichsſchatzamte, als an die Vorbereitungen zur Löſung der großen Aufgabe ging, ches anders hätte gemacht werden ſollen; darüber wird noch Wort zu ſagen ſein, ſobald der Streit aus und die Entſchei gefallen iſt. Das eine aber können wir ſagen: Die Vorlage ſolche, wie ſie unter Leitung des Fürſten Bülow von de bündeten Regierungen geſtaltet wurde, war aufgebaut auf beiden großen Geſichtspunkten, die auch von uns als richtig an kannt waren. Einmal auf der Erkenntnis, daß mehr Konf ſteuern gefordert werden müßten, wenn der Reichsbedarf von Millionen gedeckt werden ſollte, und darüber herrſchte ja ſchl 8⸗ lich allgemeine Uebereinſtimmung, daß die Maſſenartikel, Tabal mußte die ſtärkere Heranziehung des Beſitzes in einem Lande allgemeinen und gleichen Wahlrechts unbedingt gebilligt wer Wenn man davon ausgeht, und ausgehen muß, daß auch in kunft die Führung der Geſchäfte den bürgerlichen Parteien ge⸗ hören muß, darf man die Maſſenartikel nicht zu ſtark belaſten, ſon⸗ 5 dern muß gleichzeitig auch den Beſitz zu höheren Leiſtungen ziehen. Das iſt ein Gedanke, der ſehr bald in den weiteſten Kreiſen unſeres Volkes Verſtändnis und Anerkennung fand. lich entſtand dann gleich der Streit: welche Beſitzſteurn ſollt ſein? Da trat in den Erwägungen, welche Form der Beſteuc man wählen ſollte, mit faſt element. Notwendigkeit der Geda Erbanfallſteuer in den Vordergrund, die ja heute im Mit des Kampfes ſteht. Die Erbanfallſteuer iſt, wie da wieder in den jüngſten Tagen von den preußiſchen Miniſter auch von den Miniſtern einiger anderer Bundesſtaaten dar worden iſt, durchaus erträglich für die Landwirtſchaft, da ſie größten Teil der Landwirte überhaup trifft. Sie hat auch überall Anklang gefunden in den unſeres Mittelſtandes, und wir können heute ſagen, Handels, die doch in erſter Linie von ih getroffen w 8 man 55 die weeee 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 22. Juni. eigentlich glauben, daß die Annahme der Erbanfallſteuer geſichert wäre. Und doch! Die Erbanfallſteuer ſteht heute im Mittelpunkt des Kampfes, um ſie dreht ſich alles, und wir ſind auf dem Punkte angelangt, wo die Frage ſo geſtellt werden muß: Wird das Zen⸗ trum in dieſem Kampfe ſiegen? Wird das Zentrum wieder Trumpf werden im deutſchen Lande? Das iſt der Kernpunkt der Frage, um die es ſich heute handelt. Das überſehen leider in einer kurz⸗ ſichtigen Politik die Konſervativen im Reichstage. Sie ſehen auf das nächſte, auf die Branntwein⸗ und Erbanfallſteuer, und ge⸗ wahren nicht, daß wiederum der Kampf der großen Weltanſchauun⸗ gen angebrochen iſt, und daß in der neuen Mehrheit, die ſich zu⸗ ſammengefunden hat aus dem Zentrum, den Konſervativen und Polen, das Zentrum bereits die Führung hat, dieſe zweifellos mit größter Klugheit geleitete Partei, die zurückſchaut auf eine große Geſchichte, eine Partei, die gelernt hat zu warten, die warten kann auch bei dieſer Reichsfinanzreform. Zunächſt hat ſie dagegen proteſtiert, daß ein Bedarf von 500 Millionen vorhanden ſei, 300 bis 350 Millionen hieß es, wären genug. Aber in dieſem Augen⸗ blick, wo ſich der Partei die Ausſicht eröffnete, wieder in die alte Machtſtellung einzurücken, wurden dieſe Bedenken zurückgeſtellt und man erklärte: Wir ſind bereit, die 500 Millionen zu bewilligen und den Bedarf zu decken. Und überall dieſes Zögern, dieſes Sich⸗ ausſchweigen. In den Märztagen, als wir im Reichstage bei der dritten Leſung des Etats über die Reichsfinanzreform ſprachen, war kein Zentrumsredner gemeldet. Im Zentrum reifte der feſte Entſchluß, über Stock und Stein, über all die berech⸗ tigten Intereſſen des Mittelſtandes, des Handels, der Induſtrie, und damit auch unſerer Arbeiter hinweg, ganz ohne jede Rückſicht nur dem einen großen Ziele nachzuſtreben: der Wiedererlangung der Macht. Das iſt die hiſtoriſche Bedeutung der Stunden, die wir augenblicklich zuſammen durchleben!(Sehr gut!) Ich ſagte ſchon, meine Herren, daß der Liberalismus ſich über⸗ zeugt hat, daß in der Erbanfallſteuer ein gerechter Ausgleich gegen die Konſumſteuern gegeben iſt, und daß nur auf dieſem Wege das Ziel, zu einer guten Beſitzſteuer zu kommen, zu erreichen iſt. Auch die Freikonſervativen treffen wir auf dieſem Wege, und ſelbſt innerhalb der konſervativen Partei treten ganze Landesteile— ich berweiſe nur auf das Königreich Sachſen— für die Erbanfall⸗ ſteuer ein, und mit ihnen in allen Teilen des Reiches weite Kreiſe unſeres Mittelſtandes, die ſich ſagen: das andere iſt eine Politik, die ausgeht von den Intereſſen der Großgrundbeſitzer, dieſe Politik können wir nicht mitmachen.(Sehr richtig!) Aber auch in den Kreiſen der Zentrumsarbeiter fängt es an zu rumoren, weil die Arbeiter nicht verſtehen, weshalb die großen und mittleren Erb⸗ ſchaften nicht herangezogen werden ſollen in einem Augenblick, wo man ſich anſchickt, den Verbrauch der großen Maſſen ſo erheblich zu belaſten. Wir ſehen, daß auch innerhalb des Zentrums ganze Landesteile, Baden z. B. und Bayern, an ſich bereit wären, auf den Boden der Erbanfallſteuer zu treten, aber auch ſie müſſen ſich dem Fraktionszwang unterordnen. Der einheitliche Standpunkt der nationalliberalen Partei. So ſtehen die Dinge heute. In 14 Tagen wird alles zu Ende ſein. Was aber werden wix exxeichen? Die nationalliberale iſt in dieſen ſchweren Zeiten zu einem einheitlichen Standpunkte gegenüber der Erbanfallſteuer gelangt.(Bravol) Es iſt wohl ſelbſtverſtändlich, daß, wenn dieſe großen Skeuerkragen auftauchen, die Meinungen nicht ſofort geſchloſſen ſein können, daß man ſchwankt zwiſchen den verſchiedenen Arten der Heranziehung des Beſitzes. Heute iſt darüber Einigkeit vorhanden. In der Reichs⸗ tagsfraktion hat man erkannt, daß in dieſen Fragen Einizgkeit Macht bedeutet, und daß dieſe Einigkeit erhalten bleiben muß, nachdem unſere Partei manche Phaſen zu verzeichnen hat, wo ſie in zwei Teile geſpalten war, die ſich gegenſeitig bekämpften, ſich jelbſt ſchädigten und die Zukunft der Partei gefährdeten.(Sehr richtig!) Solche Fehler werden wir in dieſer hochpolitiſchen Zeit nicht wieder machen.(Bravo!) Wir werden einig und geſhloſſen durch dieſen Kampf hindurchgehen, bis die Schlacht geſchlag en iſt! Meine Herren! Ich erinnere Sie an den Parteitag der iatlonal⸗ Üiberalen Partei in Goslar, wo uns aus den Kreiſen der Partei⸗ freunde ſo heftig Kritik entgegengebracht worden iſt und uns geſagt wurde, daß nur eine ſolche Finanzreform den Beifall unſerer Freunde im Lande finden würde, die gerecht und ſozial und ver⸗ kehrsfreundlich ſei, die nicht einhaue auf die erwerbstätigen Grup⸗ pen unſeres Volkes. Dieſe Geſichtspunkte, meine Herren, bilden die Grundprinzipien der Regierungsvorlage, und deshalb werden wir an dieſer feſthalten und nicht übertreten auf den Boden der Vorlage, die uns von der neuen Mehrheit gemacht wird, gemacht Partei, insbeſondere die nationalliberale Fraktion des Reichstages, wird mit einſeitiger Willkür und in einer Art, die nach dem Urteil der Sachverſtändigen die ſchwerſten Schädigungen im Gefolge haben muß, die ſchwerſten Schädigungen für unſere große deutſche Induſtrie, für unſer Gewerbe und unſer Handwerk.(Sehr richtig!) Aber auch die Landwirtſchaft wird von dieſen Schädigungen ge⸗ troffen werden inſofern, als ihr der Hypothekarkredit erſchwert wird. Ebenſo wird das ganze Kreditweſen der Städte, überhaupt aller Gemeinweſen, die auf Anleihen angewieſen ſind— und welches größere Gemeinweſen wäre das heute nicht?— in ganz unzuläſſiger Weiſe geſchädigt werden. Ueberall, wohin wir ſehen, kündigen ſich die berderblichen Folgen dieſer Geſetze an, die in wenigen Stunden in der Kommiſſion durchgepeitſcht worden ſind. Und deshalb wird, wie ich ſchon ſagte, die nationalliberxale Fraktion des Reichstags nicht auf den Boden der Kommiſſionsbeſchlüſſe treten.(Bravo!) Auch die Regierung hat erklärt, daß ſie an der Erbanfallſteuer feſthalte und die von der neuen Mehrheit vor⸗ geſchlagenen Erſatzſteuern zum größten Teil für ſie unannehmbar ſeien. Und an dieſem Unannehmbar werden die verbündeten Re⸗ gierungen feſthalten müſſen, denn ſie werden es nicht verantworten können, jenen Schädigungen der deutſchen Induſtrie und des Ge⸗ werbes in Stadt und Land ihr Plazet zu geben.(Sehr richtig! Der Reichskanzler, der in klarer Vorausſicht der politiſchen Be⸗ dürfniſſe den Block hervorgerufen hat, würde ſeinen Ruhm ja ſelbſt ſchmälern, wenn er in den letzten Phaſen ſeiner Tätigkeit ſich unter das Joch begeben würde, das ihm vont Zentrum und den mit dieſem verbündeten Parteien auferlegt werden ſoll. (Bravol) Ich kann mir nicht denken, daß ein moderner Staats⸗ mann, wie Fürſt Bülow einer iſt, voll klarer Erkenntnis für die Weltgeltung und der Weltmacht Deutſchlands, dieſes Land mit ſeiner ſtarken Bevölkerungszunahme dahin bringt, daß es ſeinen Spielraum nicht mehr erweitern kann. Genau wie das aus⸗ ländiſche Kapital bei uns Eingang findet, muß unſer Kapital im Auslande die Möglichket haben, ſich zu betätigen. Worauf beruht denn die große Macht Englands? Doch in erſter Linie darauf, daß England es verſtanden hat, überall der Lieferant der Staaten zu werden, die ſich noch in den Anfängen der induſtriellen Ent⸗ wicklung befinden. Die induſtriellen Bedürfniſſe dieſer werdenden Staaten hat immer England zu befriedigen gewußt, und ſo iſt der große Reichtum und die Macht nach England gekommen. Und nun ſollte bei ſolch großem Vorbilde der Entwickelung unſere Reichs⸗ regierung auf den engen Boden der Beſchlüſſe treten, die von der neuen Mehrheit zuſtande gebracht worden ſind? Reichstagsauflöſung? Was ſoll aber werden, wenn die Regierung die Vorlage der Steuerkommiſſion zurückweiſt? Möglich iſt die Auflöſung des Reichstags, und das muß bei allen Bedenken, die einer Auflöſung entgegenſtehen, geſagt werden: Was iſt die größere Chance für das Jahr 1909: eine Finanzreform, die geſcheitert iſt, weil der ſozial geſunde Gedanke einer gerechten Heranziehung des Beſitzes in all ſeinen Formen nicht die Billigung des Parla⸗ ments gefunden hat, oder die Auflöſung in einem Augenblick, wo das ganze liberale Bürgertum einig iſt, wo bis weit in die kon⸗ ſervativen Kreiſe ein Murren vernehmbar iſt gegen die Politik der Reichstagsfrgktion, in einem Augenblick, wo wir den Wählern im Lande klar achen können, daß es ſich über die Reichsfinanz⸗ kreform und die einzelnen Steuern hinaus, um die Wiederher⸗ ſtellung der Zentrumsherrſchaft handelt? Und wenn die Sozial⸗ demokratie die Torheit begehen ſollte, ihrerſeits die Erbanfall⸗ ſteuer mit zu Fall zu bringen, ſo werden wir hineingehen in die Wahlkreiſe und den Arbeitern ſagen:„Das ſind Eure Führer! Aus reinem Marxismus, weil ſie glauben, dem beſtehenden Staate nichts bewilligen zu dürfen, haben ſie dieſe gerechte Steuer abgelehnt.“(Sehr gut!). Sind das ſo ſchlechte Parolen?(Sehr⸗ richtigll. Die Unzufriedenheit der Wähler. Und wenn wir auf der anderen Seite, meine Herren, den Fall ins Auge faſſen, daß die Beſchlüſſe der Kommiſſion Geſetz werden, ſo müſſen wir ſagen: wenn alle die Schäden, die dieſe Geſetze im Gefolge haben, ſich in Handel und Induſtrie, im Hand⸗ werk und in allen Sparten des Mittelſtandes herausſtellen, weil all die feinen kleinen Sachen, die bei der Art, wie dieſe Geſetze zuſtande gekommen ſind, von niemanden genau erfaßt werden konnten, dann wird eine derartige Unzufriedenheit in den deutſchen Landen während der Jahre 1909, 1910 und 1911 auf⸗ treten, daß wir, glaube ich, bei der nächſten Wahl im Jahre 1911 die Früchte von dem ernten werden, was in dieſen Tagen im Reichstage geſät worden iſt.(Sehr richtigl). Die Wähler ſind ja nicht nur in den Partei⸗ organiſationen zu ſuchen, ſondern es gibt Hunderttauſende, die zwiſchen den Parteien hin und her pendeln. Steigen dann große nationale Fragen auf, dann pflegen dieſe Maſſen, die ſich nicht entſchließen können, zu einem beſtimmten Parteiprogramm zu halten, dem Rufe der nationalen Parteien zu folgen, wie wir das in glanzvollen Wahlen ſchon erfahren haben. All das Treibholz, das zwiſchen den Parteien hin und her geſchwommen iſt, iſt uns dann zugetrieben und hat uns zum Siege verholfen. So wird es auch ſein, wenn die Regierung jetzt nachgibt, und wenn dann die Kritik aufſteigt bei all denen, die durch die Reichsfinanzreſorm ge⸗ ſchädigt und bedrückt werden. Glauben Sie nicht auch, daß ſich der Unmut all dieſer Kreiſe im Jahre 1911 Luft machen wird?(Sehr richtig!) Die Verdienſte des Fürſten Bülow. Meine Herren! Ich kann natürlich nicht ſagen, welcher Fall eintreten wird; ich kann nicht prophezeien, daß es zur Auflöſung kommt. Keiner weiß genau, wie die Dinge ſtehen. Das aber iſt ſicher, daß es wieder ſo kommen kann wie im Dezember 1906, wo ſich auch ganz plötzlich die Wolken zuſammenball⸗ ten, bis aufein mal das Unwetter losbrach und wir alle ganz erſtaunt vor der Tatſache der Auflöſung ſtanden. Sollte aber zur Auflöſung nicht geſchritten werden, ſo iſt noch die Löſung möglich, daß wir einen neuen Kanzler und neue Finanzreform be⸗ kommen. Wenn dieſer Fall eintreten ſollte, würde das deutſche Volk in der Lage ſein, die Verdienſte des Fürſten Bülow anzu⸗ erkennen. Die eine Tatſache, daß er gewagt hat, den Kampf auf⸗ zunehmen gegen den Uebermut des Zentrums, wird ihm ein dauerndes Gedenken in den Herzen des deutſchen Volkes ſichern. (Bravol). Wenn Fürſt Bülow abgeht als Proteſt gegen ein ver⸗ fehltes und rückſtändiges Steuerprogramm, wird man ihm noch⸗ mals zujubeln können, wenn auch der Ausdruck des Bedauerns durch die Reihen gehen wird, daß der Fürſt in dieſem Konflikte unterliegen mußte.(Bravol). Das Ziel der Reichsfinanzreform. Meine Herren! Die nationalliberale Fraktion des Reichs⸗ tages geht Stunden ſchwerer Verantwortung, die in ſolchen Mo⸗ menten auf die Abgeordneten und beſonders auf die Führer der Partei niederſinkt, entgegen. Und doch müſſen dieſe Stunden durchgehalten werden. Auf der anderen Seite aber iſt es ein freu⸗ diges Gefühl, zu ſehen, wie nach ſchweren Erwägungen und in langen Fraktionsſitzungen nach und nach die richtigen Gedanken ſich herausringen aus dem Austauſch der Meinungen, ſo daß plötz⸗ lich wie mit einem Schlage die Einmütigkeit der Fraktion vor⸗ handen iſt. Ich habe manche Stunde der Uneinigkeit in der Partei und in der Fraktion erlebt und manche Stunde dieſe Ent⸗ wicklung ſchweren Herzens durchgemacht. Das aber können Sie mir glauben: es iſt nach all der ſchweren Verantwortung ein ſtol⸗ zes Gefühl, wenn man ſieht, wie die Wählermaſſen im Lande denſelben Zielen zuſteuern, wie uns gerade in der letzten Zeit in Hunderten und Aberhunderten von Reſolutionen beſtätigt worden iſt. Das Ziel aber iſt: Auf der einen Seite: die Finanzen des Reiches dauernd ſo ergiebig zu geſtalten, daß nicht nach ein paar Jahren ſchon wieder ein Reichsfinanzreform notwendig iſt, auf der anderen Seite der feſte Wille, die Reform ſo zu geſtalten, daß ſie der ſozialen Gerechtigkeit entſpricht und daß unſere Erwerbs⸗ ſtände unter voller Anerkennung des Grundſatzes, daß in dieſer Zeit jeder Opfer bringen muß, nicht einſeitig belaſtet werden. (Bravol). Die neue Mehrheit und der Hanſabund. Meine Herren! So ſtehen die Dinge. Ich konnte ſie Ihnen nur im Rahmen einer flüchtigen Skizze vorführen und auf Ein⸗ zelheiten ſelbſtverſtändlich nicht eingehen. Eins möchte ich noch ſagen. Wenn ich ſehe, welche Wirkungen die Kämpfe der letzten Wochen, die Arbeiten der Steuerkommiſſion und die Bildung der neuen Mehrheit aus Klerikalen, Konſervativen und Polen ausge⸗ löſt haben, dann habe ich das Gefußhl, daß ſich hier große Wand⸗ lungen unſerer innern Politik vorbereiten. Wir ſtehen heute, oder richtiger wir ſtehen ſchon ſeit einigen Jahren in einer Phaſe, wo der Organiſationsgedanke innerhalb des deutſchen Volkes von Tag zu Tag mehr an Boden gewinnt. Wir haben als politiſche Partei ja unter dieſen Standesorganiſationen zu leiden; der Kampf wird durch deren Entſtehen für uns nicht leichter, denn wir haben einmal unſere Politik allgemein zu vertreten und da⸗ neben noch in dieſen Berufsorganiſationen unſerer Meinung Gel⸗ tung zu verſchaffen. Wir haben ſeinerzeit geſehen, wie der Orga⸗ niſationsgedanke ſich in den Kreiſen der Landwirte eingebürgert und ſich zum Bunde der Landwirte verdichtet hat; wir ſehen aber hier auch, wie der Bogen überſpannt wird, bis eines Tages die Sehne reißen wird. Wir haben ferner geſehen, wie durch die Hybris des Bundes der Landwirte eine Gegenorganiſation in dem Hanſabunde erzeugt worden iſt, und wir ſehen, wie in dieſen Kämpfen um die Reichsfinanzreform der große Gedanke geboren iſt, Induſtrie und Handel, Handwerk und Mittelſtand zu einigen. Ich bin überzeugt, daß, wenn die Organiſation des Hanſabundes geſchickt ausgebaut wird— wir leſen jetzt ſchon, wie ſich in einzel⸗ nen Landesteilen Unterverbände bilden—, ihr eine große Zu⸗ kunft beſchieden iſt. Und wie ſtark muß der Druck, das Unbe⸗ hagen und die Sorge um die Zukunft ſein, wenn in dieſer Vereini⸗ gung Freihändler und Schutzzöllner vertreten ſind, neben der Großinduſtrie die Angehörigen des Mittelſtandes, die mit Recht Uheater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Die Meiſterſinger in der Gura⸗Oper. Von Alfred Katz. Berlin, 20. Juni. Geſtern abend gingen in der Gura⸗Oper, bekanntlich einer bon Herrn Kammerſänger Gura aus zum größten Teil erſten Kräften zuſammengeſtellte Sommeroper, die ihre Pforten im Neuen königlichen Operntheater öffnete, nachdem die kgl. Oper ihre Mitglieder in die Sommerferien geſchickt hat, zum erſten Male Richard Wagners„Meiſterſinger von Nürnberg“ in Szene. Das trotz der hohen Eintrittspreiſe(Parquet 20., Loge 30.) bis auf den letzten Platz gefüllte Haus, war in Feſtesſtimmung und ſah der Aufführung mit großem Intereſſe entgegen. Konnte man doch vorausſehen, daß die Vorſtellung eine Muſteraufführung im wahren Sinne des Wortes abgeben wird; ſtanden doch Namen wie Ernſt Kraus und Feinhals auf dem Theaterzettel. Und in der Tat nahm die Aufführung einen glänzenden Verlauf. Das herrliche Wagnerſche Tonwerk repräſentierte ſich uns in ausge⸗ zeichneter Form und bot ſo einen hohen künſtleriſchen Genuß, dem das Publikum nach den einzelnen Aktſchlüſſen durch ungeheuren Jubel ſeinen Dank zollte. Die Palme des Abends gebührt unzwei⸗ felhaft Herrn Kammerſänger Feinhals von der kgl. Oper in München. Ein ſeltener Genuß war es wirklich, dem Künſtler, der den Haus Sachs kreierte, zuzuhören, einer ſolch wunderbar geſchulten, geradezu überirdiſch ſchönen Baritonſtimme lauſchen zu dürfen. Wie herrlich gab er uns doch, um eine Stelle heraus⸗ zugreifen, den Monolog„Wahn, Wahn, überall Wahn.“ Das Organ des Münchener Sängers, das ja auch dem Mannheimer Publikum durch ſeine ſeinerzeitigen Gaſtſpiele nicht unbekannt iſt, iſt in Höhe wie in Tiefe gleich ausgiebig an Tonfülle und hielt Ungeſchwächt bis zur Feſtwieſe aus. Der letzte Ton, der um Mitternacht verhallte, repräſentierte ſich uns gerade ſo voll⸗ und wohltönend, wie der erſte, der um 7 Uhr aus der Kehle des Sän⸗ gers erklang. Auch die Darſtellungskunſt des Herrn Feinhals iſt ſehr anerkennenswert. Stimmlich wie darſtelleriſch nicht ganz ebenbürtig war diesmal Herr Kammerſänger Kraus von der kgl. Oper in Berlin als Ritter Stolzing. Es ſchien, als ob der ſonſt ſo hervorragende Künſtler nicht in beſter Verfaſſung war. Wenn auch der weiche metallene Wohlklang ſeines ausgiebigen, voluminöſen Organs in den offen zu ſingenden Stellen der Partie vorteilhaft zur Geltung kam und hier allen Anforderungen in vollem Maße gerecht wurde, ſo blieb er uns doch geſtern in den Lyrismen einiges ſchuldig; das machte ſich ſowohl im erſten Preislied wie auch im Preislied auf der Feſtwieſe bemerkbar. Die Stelle,„Am ſtillen Herd in der Winterszeit, wenn Burg und Hof mir eingeſchneit“ brachte er hingegen geradezu meiſterhaft zu Gehör, wie er überhaupt im erſten Akte auf der Höhe ſeiner Auf⸗ gabe ſtand. Nach der darſtelleriſchen Seite kann ja der Sänger bekanntlich nie ſo recht befriedigen. So hat das Liebeswerben am Anfang des erſten Aktes viel mehr Wärme und Innerlichkeit vertragen können. Aber das darſtelleriſche Moment iſt ja bei den Tenoriſten nur zu oft die ſchwache Seite; in der Regel ſind ſie ihren Kollegen aus dem Baritonfach in der Darſtellungskunſt unterlegen, ſofern ſie nicht gerade Vollblutitaliener ſind à la Caruſo und Bonci. Ich erianere hier nur an einige Teno⸗ riſten von Namen, wie z. B. Bary, Burrian Knote, Vogelſtrom, Urlus, Alvarez, die ſich alle durch her⸗ vorragenden Geſang, aber durch„wenig Spiel“ auszeichnen. Die Eva des Frl. Hummel(Hamburg) befriedigte wohl im Grunde genommen, wenn ſie auch der Partie nicht in allen Teilen ganz ge⸗ wachſen zu ſein ſchien, darunter hatte auch das Schlußquintett im 2. Akte zu leiden. In Herrn Lichtenſtein(Hamburg) lernte man einen Tenorbuffo mit ſchöner Stimme kennen. Der anſchei⸗ nend noch ſehr junge Sänger hat aber noch manches zu lernen, um mehr Ausgeglichenheit in ſeinem hübſchen Organ zu erzielen; darſtelleriſch führte er ſeinen Part gerade ſo vorzüglich durch, wie Herr Lordmann(Dresden), der den Sixtus Beckmeſſer le⸗ benswahr zu verkörpern wußte. ordentlich viel Humor, ohne dabei in Uebertreibungen zu ver⸗ fallen, in welchen Fehler nur zu oft Beckmeſſer⸗Darſteller ver⸗ fallen. Geſanglich ſtand er auch auf der Höhe ſeiner Aufgabe, wenn ihm auch hierin ſeine beiden Mannheimer Kollegen, die Herren Marx und Voiſin überlegen ſind. Die Herren Lattermann(Hamburg) als Pogner und v. Scheidt (Hamburg) als Kothner fügten ſich vorzüglich in das Enſemble, was erſterer vielleicht zu wenig aus ſeiner Rolle, machte letzterer zu viel aus ſeiner doch immerhin nur nebenſächlichen Partie. Frau Marck(Kiel) fand ſich mit Geſchick mit ihrer kleinen Partie als Magdalena ab. Herr Kammerſänger Gura führte die Regie, welche hohen künſtleriſchen Geſchmack verriet. In der Feſtwieſen⸗ Szenerie allerdings iſt man in Mannheim an etwas beſſeres ge⸗ wöhnt. Man kann in der Tat lange ſuchen, bis man eine Oper findet, in welcher der Feſtwieſenakt, ſowohl was die Beleuchtungs⸗ als auch die Dekorationstechnik anbetrifft, einen ſolchen Effekt her⸗ vorruft und einen ſolch impoſanten Eindruck hinterläßt, wie in Mannheim. Last not least ſei der muſikaliſchen Leitung des Herrn Stransky(Hamburg) gedacht, der ſeine ſchwierige Auf⸗ gabe recht anerkennenswert durchführte; ſeine Aufgabe war nicht leicht, wenn man berückſichtigt, daß die einzelnen Bühnenkünſtler aus dem Beſtand der verſchiedenſten Opern herausgenom⸗ men ſind. Er zeigte mit ſeiner umſichtigen Leitung, was aus der herrlichen Partitur zu machen iſt und trug ſo viel zum Gelingen der Auführung bei, wenn auch der Kontakt mit der Bühne wie dies ja unter den gegebenen Verhältniſſen nur zu leicht verſtänd⸗ lich iſt, nicht immer glückte. Der Beifall, der ſchon nach den erſten Akten außergewöhnlich ſtark einſetzte, verdichtete ſich am Schluſſe der Aufführung zu einem ungeheueren Jubel. Immer Er gab die Partie mit außer⸗ * „ SCTC /ͤ ↄ ÄXVVVvTCC eer für drahtloſe Telephonie gema Mannheim, 22. Juni. General⸗Auzeiger.(Mittagblatt) . Seite. beſorgen, daß ſie bei einigen der von der neuen Mehrheit gemach⸗ ten Geſetzen die Zeche bezahlen müſſen! Und wenn wir da ſehen, wie neben dem Kommerzienrat aus der Großſtadt der Handwerks⸗ meiſter aus der Kleinſtadt ſitzt, dann ahnen wir, daß ſich hier eine neue Entwicklung vorbereitet, mit der wir zu rechnen haben. Meine Herren! Ich möchte damit zum Schluß kommen. Man hat geſprochen vom Glück und Ende des Fürſten Bülow. Der Feind, den wir bekämpfen, ſagt eine Löſung des Kampfes nach die⸗ ſer Richtung voraus. Nun, meine Herren, wir werden in dieſem harten Kampfe auf den Schanzen ſtehen bis zum letzten Augen⸗ blick, voll überzeugt, daß dieſer Kampf über die Finanzreform hi⸗ naus ein hochpolitiſcher geworden iſt daß es ſich darum handelt, ob wieder Zentrum Trumpf werden und das alte Klagelied, der alte Kummer wieder durch die deutſchen Herzen ziehen ſoll. Das Zentrum hat es verſtanden, nicht nur die Polen und ſeine ſonſti⸗ Zen Affiliierten ſondern auch die Konſervativen vor ſeinen Wa⸗ gen zu ſpannen, und ich bin überzeugt, dieſe neue Mehrheit wird ſehr raſch vorgehen. Sie wird gar nicht das Bedürfnis haben, über ihre neuen Vorlagen viel zu reden, und wir werden bald zur Entſcheidung kommen. Die Einigkeit des Liberalismus. Nun, meine Herren, wir werden unſere Fahne hochhalten, em Herzen überzeugt, daß dem Reiche die Mittel gegeben werden müſſen, um ſeine Finanzen zu ſanjeren. Wir ſind bereit, 400 Millionen indirekter Steuern zu bewilligen, wenn gleichzeitig 100 Millionen auf den Beſitz gelegt werden, und mit uns ſind dazu bereit die liberalen Parteien, die weiter links von uns ſtehen, Auf der anderen Seite aber ſind wir nur willens, eine Reichsfi⸗ nanzreform zu machen, die den Geſichtspunkten der Gerechtigkeit unter Schonung unſeres Erwerbslebens und der Intereſſen un⸗ ſeres Mittelſtandes Rechnung trägt. Wenn wir nicht die Zukunft unſerer Partei aufs Spiel ſetzen und dazu beitragen wollen, daß der Mittelſtand in Stadt und Land zugrunde gerichtet wird, dann können wir nicht unter die Fahne des Zentrums treten. Wer ſein Kalkül nach dieſer Richtung aufſtellt oder etwa meint, daß die na⸗ tionalliberale Partei im letzten Augenblick das Feigenblatt ſein wird, um die Blöße der von der neuen Mehrheit gemachten Finanzreform zu decken, der hat ſich eine falſche Rechnung auf⸗ gemacht.(Lebhafter Beifall.) Wir werden verſuchen, in dieſer letzten Phaſe des Kampfes den Sieg zu erringen. Sollte das aber nicht möglich ſein, ſollte der Sieg den vereinigten Klerikalen und Konſervativen zufallen, werden wir das Schlachtfeld verlaſſen und unerſchüttert, in dem ſtolzen Gefühl, unſere Pflicht getan zu haben, unſere Fahne aus dem Kampfe hinaustragen.(Großer an⸗ haltender Beifall.) Stürmiſcher Beifall folgte den Worten Baſſermanns und einmütig bekundete der Vertretertag dem Redner, daß die Haltung der Reichstagsfraktion im Lande die Billigung der Parteigenoſſen findet. Zur Lage. Innerhalb der Parteien wird aufs lebhafteſte über die Stellungnahme verhandelt, die man gegenüber den einzelnen Entwürfen für die Finanzreform einzunehmen hat. Bei manchen Parteien handelt es ſich dabei vorwiegend um taktiſche Erwägungen, doch kann die ganze Lage nur dahin gekenn⸗ zeichnet werden, daß Entſchließungen noch nicht vorliegen. Innerhalb der konſervativen Fraktion hat ſich bei den Beſprechungen herausgeſtellt, daß mehrere Ab⸗ geordnete nicht geneigt ſind, ſich der Haltung der Partei in Sachen der Erbanfallſteuer anzuſchließen. Teils werden dafür ſachliche Bedenken geltend gemacht, teils iſt auch erklärt wor⸗ den, daß eine Ablehnung der Erbbeſteurung in ſolchen Kreiſen nicht verſtanden werden würde, in denen das bäuerliche Ele⸗ ment überwiegt. Dieſes habe erkannt, daß bei der Erb⸗ beſteurung die kleinern Vermögen freigelaſſen würden, und es werde daher ſchwerfallen, ihnen gegenüber eine Weigerung zu begründen, die nur durch den Wunſch, die großen Ver⸗ mögen zu ſchonen, verſtändlich wäre. Was in den Kreiſen des Zentrums getan und ge⸗ plant wird, iſt mit Sicherheit nicht feſtzuſtellen. Im ganzen und großen ſcheinen die Leiter der Partei einer gewiſſen Nachgiebigkeit inſofern nicht abgeneigt zu ſein, als dieſe nach zwei Seiten hin begrenzt wird. Sie möchten auf der einen Seite die Reformgeſetze ſo geſtalten, daß die Konſervativen bei ihnen noch mitgehen können, auf der andern aber ſo, daß das Geſamtergebnis der Reform eine ſolche Geſtalt gewinnen ſoll, daß der Bundesrat ihm ſchließlich, da eine ander⸗ weitige Beſchaffung des Geldes dann unmöglich wäre, ſeine Zuſtimmung nicht verweigern könne. Dabei rechnet man wohlverſtanden mit dem Bundesrat und nicht mit dem Fürſten Bülow, von dem man annimmt, daß er an⸗ —ö.;—'' p)——— ͤ— zund immer wieder mußten ſich die Künſtler mit dem Dirigenien und Regiſſeur zeigen. Beſonders ſtürmiſch wurden Kraus zund Feinhals gerufen, ganz beſonders aber letzterer, der ſich, als der Zuſchauerraum bereits völlig erdunkelt war, noch wieder⸗ holt durch den eiſernen Vorhang zeigen mußte; wohl an die dreißig Mal mußte Feinhals am Schluſſe vor der Rampe erſcheinen. *** Theater⸗Notiz. Die Intendanz teilt mit: In der neuen Büh⸗ nen⸗Einrichtung des Diamanten(die nach der Premiere im „Druck erſcheinen wird) ſind alle ernſten, bei Hofe ſpielenden Szenen weggefallen. Die Komödie hat dadurch den einheitlichen Charakter eines Rüpelſpiels erhalten. Textlich iſt Hebbels eigene Theaterbearbeitung zu Grunde gelegt, vielfach wurde jedoch auf die urſprüngliche Faſſung zurückgegriffen. Von dem reichen Varianten⸗ material des Dichters wurde ausgiebiger Gebrauch gemacht; ſo wurde es möglich, eigene Zuſätze zu vermeiden. 2 Zur Benefig⸗Vorſtellung„Undine“ am Donnerstag den 24. Junt bedürfen die Logenabonnenten keiner beſonderen Eintritts⸗ karte; für die Sperrſitz⸗Abonnenten iſt die letzte Karte im Karten⸗ block I giltig. Ein wichtiger Dürerfund. Ein Manuſkript Dürers mit eigen⸗ händigen Federzeichnungen iſt ſoeben in der k. k. Familienfidei⸗ kommißbibliothek in Wien aufgefunden worden. Sein Entdecker iſt Dr. Friedrich Dörnhöffer, der bisherige Leiter der Kupfer⸗ ſtichſammlung der Hofbibliothek, der vor kurzem zum Direktor der Modernen Galerie ernannt wurde. Der bisher verſchollene Kodex handelt von der Ringkunſt. Er iſt eigenhändig von Dürer geſchrieben und von ihm mit zahlreichen köſtlichen Federzeichnungen geſchmückt. 23 Ein Apparat für drahtloſe Telephonie. Der Kreuzer Conde hat der„Umſchau“ zufolge Verſuche mit einem von den franzö⸗ ſiſchen Marineoffizieren Colin und Jeance erfundenen Apparat cht und von der Statio u Kilometern de vernehmbare auth feſtgeſtelt, daß di aus auf eine Strecke von 166 Mitteilungen erbalten. Es n n in Toulon ie atmo- verpflichtet. In der letzten Saiſon bat er bereits gcſichts eines ſolchen Ergebniſſes zurücktreten werde. Es ſcheint insbeſondere, daß man ſich vielleicht auf die An⸗ nahme der Erbanfallſteuer einlaſſen würde, nachdem man ſie vorher derartig abgeſchwächt hat, daß ihr Betrag ſtatt 50 bis 60 Millionen nur noch die Hälfte erbrächte. Den Fehlbetrag würde man dann durch Erhöhung des Effektenſtempels und anderer die Börſe und den Verkehr belaſtender Steuern auf⸗ zubringen ſuchen. Auf das Kotierungsgeſetz ſcheint man, wenn es nicht anders ginge, verzichten oder es abſchwächen zu wollen. Auf dieſe Weiſe würde man ein doppeltes Ziel er⸗ reichen: Man würde es einmal den Liberalen unmöglich machen, für die Reform zu ſtimmen und ſie dadurch als frucht⸗ loſe Verneiner hinſtellen und anderſeits den Reichskanzler ſtürzen. Solche Pläne haben, ſo ſchreibt ein Berliner Korreſpondent der„Köln. Ztg.“, die offizielle Zuſtimmung der Partei noch nicht gefunden, ſie ſind auch vielleicht in der Partei offiziell noch garnicht behandelt worden, ſondern nur Gegenſtand privaten Gedankenaustauſches zwiſchen einzelnen Zentrumsabgeordneten geweſen. — Der Hanſabund. Die Handelskammer Sturtgart faßte folgenden Beſchluß: Die Handelskammer Stuttgart begrüßt, daß Gewerbe, Handel und Induſtrie des ganzen Reiches ſich in dem neuen Hanſabund zuſammengefunden haben zu dem Zweck. unbe⸗ ſchadet der politiſchen Parteirichtuig eine ſtarke Organiſation zu ſchaffen, um ihre Geſamtintereſſen nach jeder Richtung zu ver⸗ treten, vor allem um einer weiteren Benachteiligung bdurch ein⸗ ſeitige Beſteuerung wirkſam zu begegnen und auf eine Aenderung der nahezu ausſchließlich für die Intereſſen der Landwirtſchaft zu⸗ geſchnittenen Steuer⸗ und Zollpolitik der letzten Jahre hinzuarbei⸗ ten. Demgemäß beſchließt die Kammer dem Hanſabund als Kor⸗ poration beizutreten und empfiehlt allen Gewerbetreibenden, Prinzi⸗ palen wie Angeſtelllen, ſich gleichfalls dem Bund anzugliedern. Badiſche Politik. Die ordentliche Generalverſammlung des Badiſchen Lehrervereins wird, wie ſchon gemeldet, am Montag und Dienstag, den 27. und 28. September l. J. in Karlsruhe in der Stadthalle ſtatt⸗ finden. Das Programm lautet: 1. Montag, den 27. Sapt., vormittags halb 11 Uhr: öffentliche Hauptverſam m⸗ lung. Tagesordnung: 1. Begrüßungen; 2. Eröffnung der Ver⸗ handlungen durch den Obmann; 3. Vortrag. 2. Dienstag, den 28. September, morgens von 8 Uhr an: Nebenverſamm⸗ lungen mit entſprechenden Vorträgen, ſofern ſolche angemeldet werden. Vormittags 10 Uhr: geſchloſſene Hauptver⸗ ſammlung. 1. Bericht des Obmanns über den Stand und die Tätigkeit des Vereins und den Stand des Vereinsvermögens. (S 29.) Diskuſſion. 2. Erſtattung des Kaſſenberichts und Mittei⸗ lung des Prüfungsausſchuſſes. Publikation der Rechnungen für 1906, 1907 und 1908. 3. Beratung von eingelaufenen Anträgen, ſofern ſie dem Vorſtand 6 Wochen vorher, alſo mindeſtens bis zum 15. Auguſt l.., mitgeteilt worden ſind. 4. Verkündigung der aus dem engeren und weiteren Vorſtand austretenden Mit⸗ glieder(S 11). 5. Ernennung des Rechnungsprüfungsausſchuſſes. Von der Generalſynode. oc. Rheinbiſchofsheim, 21. Juni. Unker den Eingaben, welche bis jetzt an die Generalſynode gelangt ſind, befindet ſich auch eine ſolche unſerer Gemeinde. Die Petikion betrifft die umbenennung der Diözeſe Rheinbiſchofsheim in Diözeſe Kehl! 8 Gegen die Parfümerkeſteuer. Karksruhe, 21. Juni. Heute fand hier die 36, ſüddeutſche Bezirksverbandsverſammlung des Bundes deutſcher Bar⸗ bier⸗, Friſeur⸗ und Perückenmacher⸗Innungen ſtakt, die aus ganz Süddeutſchland, beſonders aus Württemberg, gut be⸗ ſucht war. Namens der Behörde begrüßte der Vorſitzende des Lan⸗ desgewerbeamtes, Geh. Regierungsrat Dr. Cron die Verſammlung und namens der Stadt Stadtrat Kölſch. Nach einem Vortrag des Kaufmanns Otto Müller von der Parfümeriefabrik Wolff u. Sohn über die von der Finanzkommiſſion des Reichstags vorgeſchla⸗ gene Parfümerieſteuer 5 eine ſcharfe Reſolution gegen dieſen Vorſchlag angenommen. Der Miniſter v. Bodman erklärte einem Vertreter, daß für die Regierung augenblicklich kein Grund vorkiege, zu der Frage Stellung zu nehmen. Sie werde aber, ſobald die Frage an den Reichstag gelange, die Intereſſen der Induſtrie nach beſten Kräften zu wahren ſuchen.— Der nächſte Verbandstag findet in Worms ſtatt. Badiſche Finanzen. oc. Karlsruhe, 21. Juni. des Finanzminiſters im Landſtändiſchen Ausſchuß hat ſich im Jahre 1908 ein Fehlbetrag von 1,7 Millionen Mark in der allgemeinen Staatsverwaltung ergeben. Er iſt dem umlaufenden Betriebsfonds entnommen worden, deſſen Stand ſphäriſche Elektrizität auf die drahtloſe Telephonié nicht zer⸗ ſtörend wirkt wie bei der Funkentelegraphie. Der Sonnenthalrock. Ueber die Beliebtheit Adolf v. Sonnen⸗ thals, die ſo weit ging, daß man ſich in der Mode nach ihm richtete, plaudert ein Freund des Künſtlers im Juniheft von Vel⸗ hagen u. Klaſſings Monatsheften: Es gab eine Zeit des Sonnen⸗ thalrocks und des Sonnenthalhutes, da der Salonheld des Burg⸗ theater zugleich der Tonangeber für die Wiener Herrenmode war, wie die Wolter und die Gabillon die Geſellſchaft der Damen hinter ſich hatten. Die Elegants der Stadt ſchwuren auf Son⸗ nenthal, wie ſämtliche Jünger des Charakterfachs in den Theater⸗ ſchulen auf Lewinſkys zerwühlten Haarſchopf und finſteres Stirn. runzeln ſchwuren. Dabei haftete keine leiſeſte Nuance von Geckerei an Sonnenthals Geſchmackſtudium und Sorgfältigkeit in der Kleidung nichts, was den Eindruck ernſter Männlichkeit in ſeiner Erſcheinung beeinträchtigt hätte. Und der feine Zug wurde dabei von ihm erzählt, daß er kein für die Bühne beſtimmtes Kleid⸗ ungsſtück zum gewöhnlichen Gebrauche, im Haus oder auf der Straße verwendet habe.„Es würde mich genieren“, ſoll er geſagt haben,„denn es käme mir vor, als wenn ich ein Stück Komödie damit ins Leben hineintrüge, als wenn ich noch etwas Theater⸗ ſchminke auf den Wangen hätte.“ Stimmen würde das gewiß mit ſeiner ganzen Empfindungsart in allen Lebensdingen, für die das Wort„Keuſchheit“ in vergeiſtigtem Sinne als das bezeich⸗ nendſte wohl gebraucht werden dürfte. Es war eſne Atmoſphäre ethiſcher Sauberkeit, die ihn umgab und in die kein unſauberes Atom eindringen durfte; eine von aller Pedanterie ud Spieß⸗ bürgerlichkeit ferne„Korrektheit“ ſchien in ihm Verkörperung ge⸗ funden zu haben. 1912 an das Burgtheater für Mark(Ende 1908) zurückgegangen iſt. Im Jahre 1907 hatte willigen Fabrikfeuerwehr und Herr Heidinger name⸗ Fabrikgeſangvereins der deutſchen legte der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr M Nach den Mitteilungen ſchritten werden dürfte.— Kainz wird zunächſt im k mehrere Wochen im Berliner Leſſingtheater bei Br und dort unter anderem in Harts„Tantris dex Schönherrs„Erde“ ſpielen und ſpäter in ve ſchen Städten als Gaſt erſcheinen. dadurch von 18,7 Millionen Mark(Ende 1907) auf 17 Mill. der ordentliche Etat einen Ueberſchuß der Einnahmen gebracht von 7,1 Millionen Mark. Die Ausgaben des ordentlichen Etats hatten auf rund 5,0 Millionen Mark ſich belaufen; es war alſo ein Ueberſchuß geblieben von 2,1 Millionen Mark. Demnach bedeutet der Rechnungsabſchluß von 1908 gegen⸗ über jenem von 1907 eine Verſchlechterung von 1,7 plus 1 gleich 3,8 Millionen Mark und zwar 3 Millionen Mark im ordentlichen und 0,8 Millionen Mark im außerordentlich Etat. Der ungünſtige Abſchluß der Staatsrechnung von 1908 iſt weſentlich verurſacht durch die Verlangſamung des ſo⸗ genannten natürlichen Zuwachſes des Aufkommens aus den direkten Steuern und durch den Rückgang im Ertrag der indirekten Steuern, auch der privatwirtſchafklichen Staats⸗ einnahmen. —— Aus Stadt und Land. Maunheim, 22. Junt 1909. Beſtattung de? Konſuls Heinrich Nauen. Das Leichenbegängnis des Konſuls Heinrich Nauen geſtaktel ſich zu einer Ehrung des Dahingegangenen, wie es nur wenigen Mitbürgern unſerer Stadt zuteil wird. Gegen 5 Uhr hatte ſich eine große Menge von Leidtragenden vor dem Krematorium er ſammelt. Die Zahl der Kränze und Blumenſpenden war ſo 3 5 daß mit denſelben eine Gaſſe gebildet wurde, die von den Stu der Freitreppe bis zu dem Vorraum des Krematoriums, auf den der Sarg aufgebahrt war, führte. Der Sarg war mit e Berg von Blumen überladen. Die freiwillige Feuerwehr Mann auf der Freitreppe Spalier. 8 Chargierte, die zumteil der fr willigen Feuerwehr Mannheim, zumteil der freiwilligen Fabrik feuerwehr der deutſchen Steinzeugwarenfabrik für Kanaliſatio und chemiſche Induſtrie angehörten, bildeten die Ehrenwache an Sarge, während die zahlreichen Orden des Dahingegangenen vor dem Adjutanten der freiwilligen Feuerwehr⸗Mannheim, H Hochmuth, getragen wurden. Eingeleitet wurde die Traue durch eine Choralweiſe, geblaſen von der Kapelle der freiwil Feuerwehr⸗Mannheim im Freien. Der Männerchor des S gogenchors ſang dann am Portal des Krematoriums:„Wi ſo ſauft ruhen.“ Herr Rabbiner Dr. Steckelmacher hierauf eine aus tiefem Herzen kommende, ergreifende Anf in der er das gute Herz, den ſchlichten Sinn, ſowie die gys Verdienſte des Verſtorbenen nach Gebühr hervorhob. Der Tr rede folgte eine große Anzahl von Kranzniederlegungen. Beſonder ergreifend geſtaltete ſich die letzte Ehrung der 3 Freimaurerlog durch die üblichen drei Roſen. Eine Reihe von Kranzſpenden wurden von ſeiten der del ſd Steinzeugwarenfabrik für Kanaliſation und chemiſche Induſtrie Friedrichsfeld, der der Verſtorbene als Aufſichtsratsmitglied gehörte, niedergelegt. Herr Rechtsanwalt Roſenfeld ſp; nächſt namens des Aufſichtsrats, Herr Direktor Hoffmar namens der Direktion, Herr Prokuriſt Heuze namens der amtenſchaft, ſtellb. Kommandant Walther namens der fr teinzeugwarenfa Herr Molitor, einen Kranz an der Bahre des Dahinge⸗ nieder, desgleichen Herr Roos namens der Beamten cha Herr Schuhbach namens der Arbeiterſchaft der Firma ſen. Dann folgten die Vertreter der drei Logen, denen ſtorbene als Mitglied angehörte. Der hieſige franzöſiſche Herr Fernand Pradsre⸗Niquet legte namens der heim ihren Wohnſitz habenden Konſuln eine Kranzſpende Nach den Kranzniederlegungen ſang der Synagogenchor allen Wipfeln iſt Ruh“, worauf der Sarg von den acht Feue⸗ leuten in das Innere des Krematoriums getragen wurde rend der Sarg ſich langſam in die Tiefe ſenkte, ſpielte Her direktor A. Hänlein auf dem Harmonium„Herr, was Menſch“ aus der Seelenfeier des Verſöhnungstages un Einſegnung:„O kehret wieder, Menſchenkinder“. Der Dahingeſchiedene beſaß folgende Orden: den Zäl Löwenorden 1. Kl. mit Eichenlaub, den Stern des Ordens der Katholiſchen v. Spanien, das Kommandeurkreuz dief den preußiſchen Kronenorden am Feldzugsband, den Stanislausorden, die goldene Medaille vom ſpaniſche lichen Urlaub erhalten, und ein ſolcher war ihm auch nächſte Spieljahr zugeſagt worden. Inzwiſchen wurden rer Zeit Verhandlungen zu dem Zwecke gepflogen, den auch für die Zeit nach 1912 dem Burgtheater zu erhalten hat ſeit langem die Abſicht bekundet, ſich von nun ab nicht dauernd an eine Bühne zu binden, ſondern in verſchi Städten nur Gaſtſpiele zu abſolvieren, und es war au leicht, ihn von dieſem Plane abzubringen. Schließlich w langwierigen Konferenzen doch ein neuer Kontra der dem alten allerdings nur inſoferne ſcheinbar gleich Kainz in Zukunft ebenſo, wie es im alten Vertrage le Minimum von 50 Spielabenden feſtgeſetzt wurde. Dieſe 5ʃ abende werden ſich aber in Zukunft nicht auf die ganze verteilen, ſondern der Künſtler wird von den zehn Spiel⸗ des Burgtheaters nur im Dezember, Januar, Mai und Verfügung der Hofbühne ſtehen, ſo daß man ſich die übri hindurch ohne ihn behelfen, bezw. das Novitäten⸗ und Re programm damit in Einklang wird bringen müſſen. Es Zweifel, daß, wie dies auch bisher der Fall war, das von 50 Spielabenden in dem Zeitraum von vier Mona Kainz von nun ab im Burgtheater ſpielen wird, bedeuter Monat Juli ein längeres Gaſtſpiel in Breslau und ſchen Städten abſolvieren und ſich von Mitte Jul Ferien gönnen, die er zunächſt in Luzern und dann a⸗ Kaltbad verbringen wird. Im Oktober beginnt Kain ſpieltournee, im November wird der Künſtler in Bu Leſeabende veranſtalten, wofür ihm per Abend ein Hon 5000 Kronen zugeſichert wurde, im Dezember und Jaz Kainz, wie oben geſagt, im Wiener Burgtheater auf rſchi 4 Seneral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 22. Junn. Kreuz, die Erinnerungsmedaille an den Feldzug 1870⸗71, die Cen⸗ tenarmedaille und das vom Großherzog geſtiftete Erinnerungs⸗ zeichen für 25jährige Dienſtzeit bei der Freiwilligen Feuerwehr, auf das er am ſtolzeſten war. Der Feuexwehr gehörte der Verſtor⸗ bene ſeit 1865 an; er bekleidete die Stelle eines Adjutanten und war gelegentlich ſeiner 25jährigen Auszeichnung zum Ehrenadju⸗ tanten ernannt worden. —— *Erweiterung des Kabelnetzes des ſtädtiſchen Elektrizitäts⸗ werkes. Die vom Bürgerausſchuß für die Erweiterung des Kabel⸗ nezes, für Hausanſchlüſſe und Beſchaffung von Zählern unterm 28. Januar 1908 bewilligten Mittel ſind nahezu aufgebraucht, weshalb für die im laufenden Jahre entſtehenden Koſten ein neuer Kredit anzufordern iſt. Nach der Aufſtellung der Direktion Der ſtädtiſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke vom 20. April 1909 ſind für Betriebserweiterungen Mittel im Geſamt⸗ betrage von M. 163 000 vorzuſehen. Hiervon entfallen M. 29 000 auf Beſchaffung von Zählern, M. 14000 auf Erſtellung von Hausanſchlüſſen, M. 22 000 auf Beſchaffung von Transforma⸗ toren, M. 19 000 auf Erweiterung beſtehender und Einrichtung neuer Transformatorenſtationen und M. 79 000 auf die Erweite⸗ rung des Kabelnetzes. Der Stadtrat hat ſich mit der Anforderung einverſtanden erklärt. Die Verwendung der Mittel exfolgt nicht ſofort, ſondern richtet ſich nach dem Zugang an neuen Abonnenten. Der Aufwand für Verzinſung, Amortiſation und Abſchreibungen berechnet ſich pro Jahr auf M. 21870. Beim Bürgerausſchuß wird jetzt die Bewilligung des für die Kabelnetzerweiterungen notwendigen Betrages von M. 163 000 aus Anlehensmitteln be⸗ untragt. Beleuchtung der Mittelſtraße. Mit der Zunahme des Ver⸗ kehrs und insbeſondere der Ausdehnung des Straßenbahnbetriebs machte ſich auch das Bedürfnis nach einer beſſeren Beleuchtung der Hauptverkehrsſtraßen der Stadt geltend. Der Stadtrat und Bürgerausſchuß haben dieſem Bedürfnis auch ſchon dadurch technung getragen, daß ſie die elektriſche Straßenbeleuchtung in der Breiten Straße und den Planken nebſt Heidelberger⸗ und Rheinſtraße zur Ausführung genehmigten. Schon bei den dama⸗ gen Beratungen wurden Stimmen laut, welche auch die Ver⸗ eſſerung der Beleuchtung der Mittelſtraße verlangten. Der Stadtrat konnte ſich dieſen Anträgen nicht ver⸗ ſchließen, zumal die Mittelſtraße infolge ihrer geringen Breite, der chtigkeit des Straßenbahnverkehrs und des Umſtandes, daß gerade in dieſer Straße wenigſtens in der Winterszeit außer⸗ rdentlich viele Kinder nach Eintritt der Dunkelheit aufhalten, ine ausnahmsweiſe Berückſichtigung verdient. Die Direktion der tiſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke hat im Auftrage es Stadtrats verſchiedene Alternativprojekte über die Verdeſſe⸗ ng der Beleuchtungseinrichtung in der Mittelſtraße ausgear⸗ beitet, nachdem ſchon 5 Anregung gegeben worden war, n dieſer Straße die bereits in verſchiedenen andern Städten in nwendung gebrachte Preßgasbeleuchtung einzuführen. ie von der Direktion angeſtellten genauen Berechnungen haben rgeben, daß bei der Preßgasbeleuchtung der jährliche Betriebs⸗ wand außerordentlich hoch iſt und faſt das zehnfache des der⸗ igen Aufwands betragen würde. Außerdem hat die Direltion eltend gemacht, daß das Syſtem der Preßgasbeleuchtung ſich noch n Entwicklungsſtadium befinde und daß fortwährend Neueruagen Verbeſſerungen auf dieſem Gebiete getroffen werden. Da ies noch Meinungsverſchiedenheiten beſtänden, ab beſſer reßgas oder Preßluft zur Anwendung gelangen ſolle, empfehle 8 ſich, die Erfahrungen in andern Städten abzuwarten, wenn nicht Gefahr laufen wolle, eventuell eine Anlage zu errich⸗ „welche in kurzer Zeit von beſſeren Ausführungen überholt verde. Auf Grund dieſer Erklärungen hat der Stadtrat be⸗ cloſſen, die Beleuchtung mittels Preßgas, obwohl ſie jedenfalls intenſive geworden wäre, vorerſt nicht zur Einführung zu ringen. Es blieb demnach nur noch die Wahl, entweder die Gas⸗ Aeuchtung zu verſtärken oder aber zur elektriſchen Beleuchtung erzugehen. Der Stadtrat glaubte ſich mit Rückſicht auf den gro⸗ Verkehr, der in der Mittelſtraße herrſcht, ferner im Hinblick die geringe Gehwegbreite und endlich mit Rückſicht darauf, 5 ein doppeltes Schienengleis durch die genannte Straße ſührt, Für Einführung der elektriſchen Straßenbeleuchtung aus⸗ ſprechen zu müſſen. Nach dem Vorſchlag der Direktion ſollen im en 23 Bogenlampen à 8 Ampere zur Verwendung gelangen. ing der Straßenkreuzungen gewählt. Als Aufhängungen it Ausnahme der Einmündung der Lutherſtraße, wo des latzes wegen ein Maſt aufgeſtellt werden muß, Straßenüber⸗ bannungen vorgeſehen, ſo daß die Lampen in der Mitte des straßenzuges zu hängen kommen. Die elektriſche Beleuchtung iſt ur als Vormitternachtsbeleuchtung gedacht, während ch Mitternacht die derzeitige Gasbeleuchtung in Betrieb geſetzt rden ſoll. Die Erſtellungskoſten der elektriſchen Beleuchtung elaufen ſich nach dem beigedruckten Koſtenanſchlag der Direktion Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke auf M. 27000. Die rlichen Betriebskoſten der elektriſchen Beleuchtung betragen ter Zugrundelegung eines Strompreiſes von 18 Pf. pro.W. nde M. 3376,79. Zu dieſen Koſten kommen noch diejenigen der mitternächtlichen Gasbeleuchtung mit M. 447,76. Die Ge⸗ jebskoſten für dieſe gemiſchte Beleuchtung betragen dem⸗ rlich M. 3824,55 Die derzeitigen Beleuchtungskoſten be⸗ e 1901 mit der Haut⸗ und Fettſchmelze, eingetragene Ge⸗ nſchaft, ein Vertrag auf der Grundlage abgeſchloſſen, daß von ztadtverwaltung auf eigene Rechnung die zum Betrieb der ſchmelze erforderlichen Gebäude zu errichten waren und die ſchmelze ſich verpflichtete, die von der Gemeinde erſtellten Ge⸗ ichkeiten auf eine beſtimmte Dauer feſt zu mieten. Der Miet⸗ löſt war ſo feſtgeſetzt, daß damit nicht nur die Aufwen⸗ für Verzinſung, ſondern auch für Amortiſation und Ab⸗ ng gedeckt werden konnte. Außerdem hat die Fettſchmelze en der baulichen Unterhaltung zu tragen. Der Betrieb ettſchmelze hat in den letzten Jahren eine außerordentliche 25 erfahren, ſo daß die zur Verfügung ſtehenden Lager⸗ en nicht mehr ausreichen. Die Südd. Fettſchmelze Genoſſenſchaft, iſt daher wegen Bereitſtellung wei⸗ ſucht, unmittelbar angrenzend an die Gebäulichkeiten einen weiteren Schuppen erſtellen zu dürfen. Stadtrat vertrat aber die Anſicht, daß auf dem Gelände des lacht⸗ fer ufhängepunkte der Lampen ſind unter möglichſter Berück⸗ äume vorſtellig geworden und hat, um die Genehmigung derzeie und Viehhofs nur ſtadteigene Gebäude errichtet werden niſſen der Fettſchmelze entſprechenden weiteren Schuppen auszu⸗ arbeiten. Mit dem hierauf eingereichten hochbauamtlichen Projekt deſſen Koſten zu 40 000 M. veranſchlagt ſind, hat ſich der Ver⸗ treter der Fettſchmelze einverſtanden erklärt. Nach der vorläufig getroffenen Vereinbarung ſoll nunmehr der Bau von der Stadt⸗ gemeinde an die Fettſchmelze unter den gleichen Bedingungen, wie ſie im Hauptvertrag feſtgelegt ſind, vermietet werden. Der Zins⸗ fuß muß dabei aber entſprechend den heutigen Kapitalverhält⸗ niſſen eine Erhöhung erfahren, ebenſo muß der Amortiſationsſatz bei der kürzeren Vertragsdauer höher gegriffen werden. Die Ver⸗ tragsdauer iſt ſo gewählt, daß der Ergänzungsvertrag gleichzeitig mit dem Hauptvertrag, d. i. 15. April 1931 zu Ende geht. Die Aus⸗ führung des Lagerſchuppens, der eine Größe von 25 15 Meter erhält und unterkellert werden ſoll, wird den bisher ſchon be⸗ ſtehenden Gebäuden entſprechen. Nach dem hochbauamtlichen Koſtenvoranſchlag erfordert der Kubikmeter umbauten Raumes einen Aufwand von rund M. 13. Der Stadtrat ſtellt nun den Antrag, der Bürgerausſchuß wolle 1. die Genehmigung zur Er⸗ ſtellung eines Haut⸗ und Fettlagers für die Süddeutſche Fett⸗ ſchmelze auf dem Gelände des Schlachthofes erteilen und aus Anlehensmitteln den Betrag von M. 40 000 mit einer Verwend⸗ ungsfriſt von 10 Jahren bewilligen; 2. genehmigen, daß das Ge⸗ bäude an die Süddeutſche Fettſchmelze, G. m. b.., unter den vom Stadtrat noch näher feſtzuſetzenden Bedingungen vermietet werde. * Erwerbung des Reichsbankgebäudes N 2, 3. Als im Mo⸗ nat September 1908 der Ankauf eines Bauplatzes zur Erſtellung eines neuen Gebäudes für die hieſige Reichsbankhauptſtelle be⸗ kannt wurde, ſetzte ſich die Stadtverwaltung mit der Reichsbank⸗ hehörde ins Benehmen mit dem Erſuchen, ihr, bevor über das jetzige Reichsbankgebäude anderweit verfügt werde, zu ſeiner Er⸗ werbung Gelegenheit zu geben. Hierbei wurde von dem Vor⸗ ſtand der Hauptſtelle zu erkennen gegeben, daß bereits beabſichtigt geweſen ſei, der Stadt das Gebäude anzubieten; vorerſt werde aber von einem Verkaufe abgeſehen werden. Anfangs des Mo⸗ nats April 1909 erhielt ſodann die Stadtverwaltung die Nachricht, daß das Reichsbankdirektorium in Berlin nunmehr der Stadige⸗ meinde das Bankgebäude zum Preiſe von M. 300 000 anbiete. Es wurde die zunächſt Grundſtückserwerbskommiſſion und das Hochbauamt erſucht, unter Zuzug von ſachverſtändigen Stadt⸗ ratsmitgliedern ſich über die Zweckmäßigkeit der Erwerbung und die Höhe des Wertes zu äußern. In einem am 14. April nach Vornahme eines Augenſcheints erſtatteten gemeinſamen Gutachten kamen die Kommiſſion und das Hochbauamt zu dem Antirage, in Berückſichtigung der Lage des Hauſes und des Umſtandes, daß das Kaufhaus nach dem noch in dieſem Jahre zu erwartenden Ein⸗ zuge des Tiefbauamts völlig ausgenützt ſein wird, das angebotene Gebäude bei angemeſſenem Preiſe für die Stadtge⸗ meinde zu erwerben. Aufgrund dieſes Gutachtens beſchloß der Stadtrat am 15. April, einen Kaufpreis von M. 275 000 zu bieten, worauf die Reichsbankhauptſtelle im Auftrage des Reichsbank⸗ direktoriums am 1. Mai erwiderte, daß der Buchwert M. 289 000 betrage und das Direktorium dieſen Preis als den Mindeſt⸗Ver⸗ kaufspreis anſehe. Der Stadtrat erklärte ſich außerſtande, ſoweit zu gehen, erhöhte aber ſein Angebot nach Anhörung der Schätzungskommiſſion auf äußerſt M. 280 000, worauf er mit Schreiben vom 18. Mai in Kenntnis geſetzt wurde, daß das Reichsbankdirektorium dieſes Angebot annehme. Damit waren die Verhandlungen in der Preisfrage zum Abſchluſſe gelangt. In Bezug auf die Zahlung des Kaufpreiſes und die näheren Be⸗ ſtimmungen des Kaufvertrags werden die Verhandlungen aufge⸗ nommen werden, ſobald der Bürgerausſchuß die ausdrücklich vor⸗ behaltene Zuſtimmung zum Kaufabſchluſſe erteilt haben wird. Das in Frage ſtehende Anweſen, N 2, 3, hat ein Flächenmaß von 1132 Qm. Hierauf befindet ſich ein zweiſtöckiges Hauptgebäude mit Keller, ſowie je ein links⸗ und rechtsſeitiger Seitenbau. Ueber⸗ baut ſind im ganzen 682 Qm.; die Hoffläche iſt ſomit 450 Qm. groß. Der Feuerverſicherungsanſchlag beträgt M. 154 700, der Steueranſchlag M. 350 000. Bei einem Kaufpreiſe von Mark 280000 kommt der Om. des ganzen Anweſens auf M. 247.35 zu ſtehen. Der Stadtrat iſt der Auffaſſung, daß ſich die Stadtver⸗ waltung die gegenwärtige Gelegenheit zur Erwerbung eines größeren Anweſens in unmittelbarer Nähe des ſtädtiſchen Haupt⸗ verwaltungsgebäudes nicht entgehen laſſen ſollte. Wie ſchon pben erwähnt, wird das Kaufhaus nach dem Einzuge des Tiefbauamts in allen dem Verwaltungsdienſte gewidmeten Teilen völlig beſetzt ſein. Mit dem weiteren Wachstum der Stadt iſt aber auch eine Ausdehnung der Verwaltungsſtellen verbunden und es erſcheint vom Standpunkte des Verwaltungsbetriebes als durchaus er⸗ wünſcht, daß in dieſem Falle ſtädtiſche Amtsſtellen in der Nähe, ja wenn irgend möglich in der direkten Verbindung mit der Zen⸗ tralverwaltung untergebracht werden können. Hierzu eignet ſich das Reichsbankgebäude vermöge ſeiner Lage in ausgezeichneter Weiſe. Der Stadtrat neigt der Anſicht zu, daß das Gebäude auch in ſeiner jetzigen Einteilung in proviſoriſcher Weiſe jedenfalls jahrelang wird benützt werden können, ſodaß zunächſt erhebliche Umbauten, abgeſehen vielleicht vom Ausbau des Dachſtockes, nicht werden erforderlich werden. Das Anweſen kann naturgemäß erſt nach der Fertigſtellung des neuen Reichsbankgebäudes bezogen. werden. Daher vermag die Stadtverwaltung heute noch keinerlei Entſcheidung darüber zu treffen, welche ſtädtiſchen Aemter etwa für die Verlegung nach dem fraglichen Gebäude in Betracht kom⸗ men können. Darauf mag indeſſen jetzt ſchon hingewieſen wer⸗ den, daß in Ausſicht genommen iſt, zur bequemeren und beſſeren Verbindung mit dem Kaufhauſe im gegebenen Zeikpunkte ev, eine Ueberbrückung der Kloſterſtraße zur Ausführung zu bringen. Dem Bürgerausſchuß liegt für ſeine nächſte Sitzung der Antrag vor zur Erwerbung des Reichsbankanweſens Litera N 2, 3 zum Preiſe von 280000., ſowie zur Entnahme von Grundſtocksmitteln bis zur Höhe von 297 000 M. behufs Zahlung des Kaufgeldes und der Kaufkoſten mit einer Verwendungsfriſt von 10 Jahren ſeine Zuſtimmung zu erteilen. *Jubiläum. Mit dem heutigen Tage blickt Frau Sophie Elſis⸗ hans Wwe. auf eine 25jqährige Tätigkeit als Eiskrä⸗ gerin bei der Firma Erſte Mannheimer Eisfabrik Gebrüder Bender zurück. 5 * Bei der Bannerweihe des Deutſchen Reitervereins Mannheim 5 Baß namentlich in den ſerieuſen Vorträgen voll zur Geltung am.“ * Briefmarkenautomaten. Seit dem 20. d. M. ſind im Vor⸗ platz zur neuen Schalterhalle des Poſtamts 1(O 2) drei Brief⸗ markenautomaten aufgeſtellt, von denen der erſte eine 10 Pfennig⸗Marke, der zweite 2 5⸗Pfennig⸗Marken und der dritte 2 5 Pfennig⸗Poſtkarten jeweils nach Einwerfen eines 10 Pfennig⸗ Stücks abgibt. Durch dieſe Einrichtung iſt dem Publikum Gelegen⸗ heit geboten, in eiligen Fällen in der Zeit von 6 Uhr vormittags bis 12 Uhr nachts— alſo auch nach Schalterſchluß— die gebräuch⸗ lichſten Poſtwertzeichen kaufen zu können. Nominierung des Kandidaten für den 4. Mann⸗ heimer Landtagswahlbezirk. Im Ballhausſaal fand geſtern abend eine zahlreich beſuchte nationalliberale Vertrauensmännerverſammlung ſtatt, in welcher als Kandidat für den bisher durch Herrn Kommerzienrat Emil Mayer vertretenen 4. Mannheimer Landtagswahlbezirk Herr Rechtsanwalt König, der 1. Vorſitzende des hieſigen National⸗ liberalen Vereins, aufgeſtellt wurde. Die Wahl war für Herrn König höchſt ehrenvoll, da ſie einſtimmig und ohne Debatte er⸗ folgte. Die Aufſtellung des Kandidaten für den 5. Wahlbezirk (Schwetzingerſtadt⸗Neckarau) konnte noch nicht erfolgen, da Herr Betriebsaſſiſtent Bentzinger⸗Neckarau, dem die Kandidatur angetragen wurde, ſich noch nicht definitiv entſchloſſen hat. Der Vorſtand des Nationalliberalen Vereins wurde aber von der Verſammlung ermächtigt, Herrn Bentzinger von ſich aus die Kandidatur zu übertragen eventl. einen anderen Kandidaten zu nominieren. Herr Kaufmann Glaſer, der ſtellvertretende Vorſitzende des Nationalliberalen Vereins Mannheim, eröffnete die Ver⸗ ſammlung mit herzlichen Begrüßungsworten und mit dem Hin⸗ weis darauf, daß von den liberalen Parteien beſchloſſen worden ſei, bei der Landtagswahl wie vor drei Jahren gemeinſam vor⸗ zugehen. Die Nationalliberalen hätten wieder die Kandidaten für den 4. Wahlbezirk(Oeſtliche Stadterweiterung, ein Teil der Ringſtraße und Stephanienpromenade) und den 5. Wahlbezirk (Schwetzingerſtadt und Neckarau) zu nominieren. Der 4. Bezirk ſei bekanntlich durch Herrn Kommerzienrat Emil Mayer beſetzt geweſen, den leider ſeine noch nicht ganz behobene Krankheit ver⸗ hindere, eine nochmalige Wahl anzunehmen. Er glaube in aller Sinne zu ſprechen, wenn er ſage, daß man außerordentlich be⸗ dauere, daß Herrn Emil Mayer ſeine Geſundheitsverhältniſſe verhinderten, ſich der Partei wieder zur Verfügung zu ſtellen, denn in dieſem Falle wäre das Mandat wieder dem bewährten Manne angetragen worden. Er benütze aber die Gelegenheit, Herrn Emil Mapyer in aller Namen den wärmſten Dank und die größte Anerkennung auszuſprechen, für die überaus energiſche, fleißige Art und Weiſe, wie er ſich der ihm anvertrauten In⸗ tereſſen im Landtag angenommen habe.(Lehafte Zuſtimmung.) Er wiſſe aus dem Munde des verehrten Parteichefs, daß Herr Mayer zu den eifrigſten und tüchtigſten Abgeordneten gehörte. Das ſei ein doppelter Grund, zu bedauern, daß man ihn nicht mehr als Vertreter Mannheims in den Landtag ſchicken dürfe. Man wolle aber die Gelegenheit benutzen, den innigſten Wunſch auszuſprechen, daß er bald wieder in vollen Beſitz ſeiner Körper⸗ kräfte gelangen möge, damit er ſich auch ſpäter wieder mit dem früheren Eifer den Geſchäften der Partei widmen könne. Jum Zeichen des Dankes und der Anerkennung erhebt ſich, einer Auf⸗ forderung des Redners folgend, die Verſammlung von den Sitzen. Herr Glaſer berichtete dann über die durch den Vorſtand in der Kändidatenfrage unternommenen Schritte. Die Bemühungen bewegten ſich zunächſt in der Richtung, einen Kandidaten in den Kreiſen der Induſtrie oder des Kauf⸗ mannsſtandes zu finden. Die Bemühungen waren leider vergeb⸗ lich. Herr Stv. König. an den dann herangetreten wurde, hatte in durchaus loyaler und korrekter Weiſe erklärt, daß er lebhaft wünſche, daß man einen anderen Kandidaten aus den Kreiſen der Induſtrie und des Kaufmannsſtandes finde, daß er aber, falls dies nicht gelingen würde, bereit ſei, ſeine Kräfte der Partei in der Richtung zu widmen, daß er das Mandat als Landtagskandidat annehme. Als die Bemühungen des Vorſtandes in dieſer Rich⸗ tung endgültig erfolglos waren, wurde die Kandidatur Herrn König offiziell angetragen. Herr König hat dann die Kandidatur angenommen, worauf der engere Ausſchuß einſtimmig beſchloß, dem großen Ausſchuß die Kandidatur König aufs wärmſte zu empfehlen. Und ſo ſtehe er hier mit der Bitte, den Antrag des Vorſtandes und des engeren Ausſchuſſes zu akzeptieren. Er glaube es unterlaſſen zu dürfen, die Perſönlichkeit des Kandidaten ſo zu ſchildern, wie er gern möchte und wie er es in vollem Maße verdiene. Er wolle nur eines hervorheben. Er glaube, ſchon aus der Tatſache, daß der Arbeitgeberrat, die Körper⸗ ſchaft, die berufen ſei, die Intereſſen der Induſtrie und des Ge⸗ werbeſtandes unſerer Stadt zu vertreten, ſich ganz entſchie⸗ den für die Kandidatur König ausgeſprochen habe, ſchließen zu dürfen, daß er der geeignete Mann ſein werde die Intereſſen der Mannheimer Induſtrie, des Handels und des Gewerbeſtandes im Landtage in der richtigen Weiſe wahrzu⸗ nehmen. Der Redner ging dann zur Beſprechung der anderen Kandi⸗ datur über. Die Bemühungen, im 5. Bezirk einen Kandidaten aus den Kreiſen der Arbeiter, Werkmeiſter oder Eiſenbahnbeamten zu nominieren, waren erfolglos und ſo habe man ſich nach reiflicher Erwägung der Verhältniſſe entſchloſſen, die Kandidatur Herrn Betriebsaſſiſtenten Georg Bentzinger in Neckarau, einem überaus eifrigen Parteimitgliede anzutragen. Herr Bentzinger habe noch keinen definitiven Beſcheid gegeben, ſodaß er nicht in der Lage ſei, den Kandidaten für den 5. Bezirk vorzuſchlagen. Er mechte aber bitten, dem Vorſtand und den kleinen Ausſchuß die Ermächtigung zu geben, Herrn Bentzinger definitiv als Kandida⸗ ten aufzuſtellen, vorausgeſetzt, daß er das Mandat annehme, oder im Falle der Ablehnung einen anderen Kandidaten ausfindig zu machen, der den Bedingungen entſpreche, die mat mit Rückſicht auf die Verhältniſſe in dieſem Bezirk ſtellen müſſe. Die Verſammlung gab hierauf einſtimmig und ohne Debatte dem Vorſtand und dem engeren Ausſchuß die Ermächtigung, be⸗ ——— Mannheim, 22. Juni. 5 Gensral⸗Auzeiger.(Mittagblatt, 9, Seite. denen der Vertreter einer lüberalen Partei voll ſeinen Mann ſtellen müſſe. Er könne nur die eine Verſi herung geben, daß er der Ver⸗ treter des entſchiedenen Liberalis mus ſein werde und daß er ſich bewußt bleiben werde, daß er von liberalen Wählern gewählt ſei.(Lebhafter Beifall.) Es ſei ihm eine beſondere Freude, daß es möglich war, wenigſtens in Mannheim ein Zuſammengehen der liberalen Parteien herbeizufühven. Er erhoffe davon gute Er⸗ folge. Er für ſeine Perſon habe auch die Ueberzeugung, daß der Wahlkanpf, wie er in Baden auf der ganzen Linie ſich jedenfalls abſpielen werde, in weiten Kreiſen das Bewußtſein befeſtigen werde, daß das Zuſammengehen der liberalen Parteien nicht bloß eine Sache der politiſchen Zweckmäßigkeit, ſondern der politiſchen Not wendigkeit ſei.(Lebhafte Zuſtimmung.) Der Redner ent⸗ wickelte dann nach einem kurzen Hinweis auf die gleichartige poli⸗ tiſche Konſtellation im Reich und in Baden und auf die Gründung des Hanſabundes in allgemeinen Zügen ſein Programm und machte 54 damit, wie der herzliche Beifall bewies, einen ganz vorzüglichen Eindruck. 15 Herr Landgerichtsdirektor Dr. Obkircher, der dann noch das Wort zu längeren Ausführungen ergriff, konſtatierte, daß alle Geſinnungsgenoſſen in Mannheim und in Baden die Nachricht von der Kandidatur König mit großer Befriedigung aufnehmen würden. Herr König habe ſich ſchon viele Verdienſte um die Partei erworben. Sein Name habe einen guten Klang im Lande und ſo gehe man ſeinem künftigen Wirken als Vertreter der Stadt Mannheim, als Vertreter des Liberalismus, mit gutem und berechtigtem Vertrauen entgegen. Daß man das könne, habe man durch die Ausführungen des Kamdidaten aufs neue beſtätigt finden können. Es ſei die Be⸗ ſtätigung getweſen, daß der Kandidat des 4. Wahlkreiſes der Stadt Mannheim in allen Punkten vollkommen auf dem Programm der natlib. Partei ſtehe, daß er einem maßvoll, aber entſchieden fort⸗ ſchreitenden Liberalismus mit nationalem Sinn huldige. Man dürfe überzeugt ſein, daß er dieſem Programm, das er als ſein Programm in großen Strichen gezeichnet habe, folgen werde, und er ſei weiter überzeugt, daß der Kandidat, wenn er wieder vor ſeine J Wähler trete, auch Erfolge in dieſer Richtung wird verzeichnen können.(Lebhafte Zuſtimmung.) Der Redner ſprach dann die Bitte aus, der Kandidat möchte ſeine bewährte agitatoriſche Kraft ſchon jetzt der Partei zur Ver⸗ fügung ſtellen, denn es ſei dringend not an ſolchen Arbeitern, die uneigennützig ihre Erfahrungen, ihre Kenntniſſe und die überzeu⸗ gende Kraft der Rede zur Verfügung ſtellten. Er ſpreche es unge⸗ Arbeitsluſt und Arbeitsfreude vorhanden ſei. (Zurufe: Leider! und Sehr richtig!) Leider ſei es ſo gekommen, ohne daß man durchſchauen könne, worin die Urſache dieſer höchſt bedauerlichen Erſcheinung beruhe. Man könne es nur vermuten. Aber über Vermutungen wolle er nicht ſprechen. Die Tatſache ſtehe feſt, daß das Bedürfnis nach arbeitenden Kräften ein ſehr dringendes ſei. Sein zweiter Wunſch ſei, daß der Kandidat, wenn er in den Landtag gewählt werde, ſeine ganze Kraft für die Arbeiten in der Fraktion zur Verfügung ſtelle. Redner ſchloß mit dem Wunſche, daß die Wahl im 4. Wahl⸗ kreis einen guten Erfolg haben möge.(Lebhafter Beifall.) Nachdem noch ein Vertreter des Bezirksvereins Lindenhof ſeiner Freude über die Kandidatur Ausdruck verliehen hatte, ging man mit einem Hoch auf Herrn König auseinander. Gerichtszeitung. W. Das Nachſpiel einer„Köpenicker“ Affäre in Bayern, in der nicht nur ein Hauptmann, ſondern„leibhaftige“ Grafen agierten, bildete die ſamstägige Verhandlung vor der Würz⸗ mann in München, der als Helfershelfer der famoſen„Grafen⸗ burden die Gebrüder Joſef und Johann Will vom Würzburger Landgericht wegen Schwindeleien, die ans Unglaubliche grenzten, zu hohen Zuchthausſtrafen verurteilt. In Teilheim, in Kitzingen, in Miesbach und an anderen Orten hatten ſich die Gebrüder Will als„Graf von Barum“ bezw. als Frhr. v. Mueller leicht⸗ gläubigen Leuten vorgeſtellt und Geldbeträge, die in die Tau⸗ ſende gingen— dank der Habſucht der auf die verſprochenen rie⸗ ſigen Zinſen ſpekulierenden Geldgeber— geliehen erhalten. Den Leuten wurde vorgeſpiegelk, Graf Barum ſei Beſitzer von un⸗ geheueren Reichtümern und mehreren Schlöſſern in Oeſterreich, Weil er aber den Grafen von Lerchenfeld im Duell erſchoſſen habe, ſeien ihm Grundbeſitz und Vermögen vom Staate beſchlag⸗ nahmt worden. In einigen Monaten ſei die Sache verjährt und Geld und Gut würden freigegeben werden. Dann ſollten die gut⸗ herzigen Leute, die jetzt den Grafen unterſtützen, mit Kavaliers⸗ zinſen ihr Geld wieder zurückerhalten. Die„guten Leute“, vorab ein Bäcker in Kitzingen, fielen auf den Schwindel um ſo mehr herein, da ſich ihnen, vom„Grafen“ herbeigerufen, der Ange⸗ klagte, Kaufmann Wißmann, als„Oberverwalter Weiß von den gräfl. Barumſchen Gütern“ vorſtellte und die Angaben der Erz⸗ ſchwindler beſtätigte. Wißmann war deshalb des Betrugs ange⸗ klagt. Auf Antrag ſeines Verteidigers, des bekannten Münchener liberalen Politikers, Rechtsanwalt Kohl, wurde er indes frei⸗ geſprochen, da das Gericht annahm, Wißmann ſei ſelber ein Opfer der Grafen geworden. Er ſoll an die Exiſtenz der Grafen geglaubt haben und ſich von ihnen als Oberverwalter habe enga⸗ gieren laſſen. 5 * Hornberg, 20. Juni. Der„Direktor“ eines Wach⸗ und Schließinſtituts, Otto Truckenmüller kam während der letz⸗ ten Faſtnacht auf den Einfall, eine Narrenzeitung herauszugeben. Dieſelbe wurde alsbald beſchlagnahmt und der„Herr Direktor“ (welche Bezeichnung er fälſchlicherweiſe führte, als er um die Hand eines Mädchens anhielt) wegen Verbreftung unſittlicher Schriften, Urkundenfälſchung und Uebertretung des Preßgeſetzes hinter die ſchwediſchen Gardinen geſteckt. Truckenmüller, ein geiſtig wie ſittlich tiefſtehender Menſch, wurde zu 4 Monaten 2 Wochen Gefängnis und 5 M. Geldſtrafe verurteilt. Buch⸗ drucker Arnold in Hornberg, der die Narrenzeitung druckte, erhielt 35 M. Geldſtrakrtre. Darmſtadt, 20. Juni. Der 36jährige Taglöhner Georg Ritzert, der am 6. Mai im Juſtizgebäude zu Darm⸗ ſtadt ſeine Frau zu erſtechen verſuchte, ſtand Samstag wegen Totſchlagsverſuchs vor Wegen ſchlechter Behandlung verließ ſ. Zt. die Frau das Haus ihres Mannes. Ritzert klagte auf Wiederherſtellung des ehelichen Lebens. Als die Frau bei dem Sühnetermin den Wünſchen ihres Mannes keine Folge leiſtete, zog Ritzert plötz⸗ lich im Amtszimmer ſein feſtſtehendes Meſſer und hieb mehr⸗ mals auf ſeine Frau ein. Beim letzten Stich brach durch die Wucht des Hiebes auf die Achſel die Klinge des Meſſers ab und blieb in der Wunde ſtecken. Schwerverletzt wurde Ri ptete, nicht die Abſicht gehabt Die Verhandlung entrollte ns durch die Frau ein tief⸗ ſte iſt ſchminkt in aller Oeffentlichkeit aus, daß noch viel zu wenig burger Strafkammer gegen den Kaufmann Jakob Wie ß⸗ Brüder Barum“ wegen Betrugs angeklagt war. Vor 2 Jahren haus verurteilte. den Geſchworenen. Dieb⸗ gkeit der Umſtände ſchuldig. Der Staatsanwalt beankragt eine Zuchthausſtrafe von 14 Jahren. Das Gericht verurteilte ihn zu 7 Jahren Zuchthaus und 5jährigem Ehrverluſt. Sportliche Nundſchau. Mainzer Nuderverein und Berliner Ruderklub„Hellas“. Vom Vorſitzenden des Mainzer Rudervereins geht uns folgendes Schreiben zu: Sie brachten in der Nr. 277 Ihres geſchätzten Blattes vom 19. ds. Mts.(Mittggsblatt) unter„Sportlicher Rundſchau 31, Oberrheiniſche Regatta“ folgende Ausführungen:„Leider hat die vorzeitige Verlaut⸗ barung, daß der Berliner Ruderklub„Hellas“ beabſichtige, die Mann⸗ heimer Regatta zu beſuchen, um noch einmal mit dem Mainzer Ruder⸗ Verein, ſeine Kräfte zu meſſen, das bedauerliche Reſultat gehabt, daß der Mainzer Ruder⸗Verein für die Mannheimer Regatta keine Meldung abgegeben hat. Wie man über eine ſolche Handlungsweiſe zu denken hat, darüber wird wohl in allen Sportkreiſen Ueber⸗ einſtimmung herrſchen. Die Mainzer hätten unter allen Umſtänden für Mannheim die entſprechenden Meldungen abgeben müſſen, um nicht den Verdacht aufkommen zu laſſen, daß ſie eine nochmalige Be⸗ gegnung mit den Berlinern ſcheuen. Perſönliche Unſtimmigleiten dürfen in einem ſolchen Falle keine Rolle ſpielen.“ Dieſe vorſtehenden Behauptungen ſind unwahr. Wir bitten Sie, in der nächſten Nummer Ihres geſchätzten Blattes dies richtig ſtellen zu wollen, indem wir Ihnen nachſtehend Abſchrift eines von uns an den Berliner Ruder⸗ klub„Hellas“ gerichteten Antwortſchreibens vom 16. ds. Mts. geben. Wir erſuchen Sie gleichzeitig höflichſt um deſſen Abdruck, da hieraus für jeden nicht uns Uebelwollenden die nrichtigkeit der gegen uns ſich klar und deutlich ergibt. An den verehrl. Vorſtand des Berliner Ruderklub„Hellas“ zu Händen des Herrn Richard Lerch Berlin SW. 47, Porkſtraße 70, II. Sehr geehrte Herren! Wir empfingen Ihre gefällige Zuſchrift von geſtern und ſagen Ihnen für die darin zum Ausdruck gebrachten Glückwünſche zu unſeren Berliner Erfolgen verbindlichſten Dank. Ihre Aufrage be⸗ treffend unſeres Startens in Mannheim aulangend, ſo depe⸗ ſchierten wir Ihnen heute Vormittag:„Unſere Meldung nach Mann⸗ heim ſehr fraglich, depeſchieren Ihnen heute Abend nach Sitzung“ was wir hiermit beſtätigen. Wir hakten bereits beſchloſſen, wegen des be⸗ kauuten Vorgehens des Mannheimer Regatta⸗Vereins und des Mann⸗ heimer RuderͤKlubs gegen unſeren Verein, inſonderheit gegen unſere Herren Eismayer und Schreiner in Mannheim nicht zu ſtarten, und haben nunmehr infolge Ihres uns und unſerer Mannſchaft ſehr ſym⸗ pathiſchen Vorſchlags in Mannheim nochmals zuſammenzutreffen, für heute abend zu einer beſonderen Sitzung eingeladen, in der die Sache abermals beſprochen werden ſoll. Wenn wir in Mannheim nicht ſtarten, ſo wäre doch gewiß ein Zuſammentreffen unſerer beiden Mannſchaften in Hamburg oder auf der Meiſterſchafts⸗Regatta in Straßburg zu ermöglichen, da wir die Abſicht haben, beide Plätze zu beſuchen.* Hochachtungsvoll und mit ſportlichem Gruße Der Vorſtand des Mainzer Ruder⸗Vereins gez. Dr. jur. A. Friedmann, II. Vorſitzender. An demſelben Abende depeſchierten wir dem„Hellas“ in Berlin: „Starten nicht in Mannheim, hoffen in Eſſen, Hamburg oder Straß⸗ burg mit Ihrer Maunſchaft zuſammenzutreffen.“ Wir müſſen trotz dieſes Briefwechſels daran feſthalten, daß der Mainzer Ruderverein angeſichts der durch den Berliner Sieg ein⸗ getretenen veränderten Situation verpflichtet geweſen wäre, zur Mauuheimer Regatta zu melden, da Hellas jedenfalls allein ſchon mit Rückſicht auf das weitere Training Wert darauf legte, in Mann⸗ heim mit den Mainzern die Riemen zu kreuzen. Athletik. * Der Athletenklub Mannheim J hat, wie noch ergänzend mit⸗ geteilt ſei, bei ganz hervorragender Konkurrenz, welche aus allen Gauen zu dem großen Feſte, das größte, das die Athletik ſeit Beſtehen aufzuweiſen hat, geeilt war, den vom Kaiſer geſtifteten Ehreu⸗ preis errungen, Es iſt ſehr erfreulich, daß dieſer Ehrenpreis in unſere Stadt gefallen iſt, wo die Athletik noch nicht in dem Anſehen ſteht, die ihr gebührt. Bemerken wollen wir noch, daß dem Deutſchen Athletenverband von den vielen hieſigen Vereinen nur ſolgende drei Vereine angehören: Athletenklub Mannheim(, Athletenklub Schwet⸗ zingervorſtadt, Bäckerſportklub„Deutſche Eiche“. Die ſiegreiche Muſter⸗ riege trifft heute Dienstag abend 8 Uhr hier ein und wird vom Hauptbahnhof mit Muſik in ihr Vereinslokal Hum Athletenheim“, G 7, 10, geleitet, wo bis 11 Uhr abends Konzert zur Feier des Sieges ſintnndnnn—5 Von Tag zu Tag. — Eine Weiberrevolte im Gefängnis. Altona, 20. Juni. Der ſeltene Fall, daß ſich eine Anklage wegen Meuterei gegen Frauen richtete, iſt vor dem hieſigen Schwurgericht zur Ver⸗ handlung gelangt. Die drei Angellagten ſaßen im Gefängnis, und zwar die Hauptſchuldige, Frau Bormann, um ihre Ueberführung ins Zuchthaus abzuwarten, wo ſie zwei Jahre wegen Diebſtahls ber⸗ büßen ſollte, die beiden anderen Kern und Morsbach, um kleinere Strafen wegen Diebſtahls abzuſitzen. Sie wurden im Gefängnis zuſammen mit Kaffeeleſen beſchäftigt und heckten dabei den Plan aus, gewaltſam aus dem Gefängnis auszubrechen. Während ihrer Arbeik glückte es ihnen, ſich aus Stoffreſten eine Strickleiter Herzu⸗ ſtellen. Eines Abend wurde die verwegene Abſicht in folgender Weiſe in Szene geſetzt: Als die Aufſeherin die Zelle betrat, erbat die Angeklagte Bormann die Erlaubnis, ſich ein Glas Waſſer gu holen. Bei dieſem Gange ſollte die Hilfsaufſeherin eingeſchloſſen werden. Das glückte aber nicht, da die Hilfsaufſeherin nicht in der Zelle, ſondern bereits auf dem Gange war, und hieran ſcheiterte der ganze Plan. Inzwiſchen waren die beiden anderen Angeklagten über die Aufſeherin hergefallen und hatten ſie am Halſe gewürgt; nur der geſtärkte Kragen ihrer Bluſe rettete ihr das Leben. Sie vermochte noch einmal um Hilfe zu ſchreien, und auf dieſen Ruf eilte die Hilfsaufſeherin herbei, die alsbald das übrige Auffichtsperſonal alarmierte. In der Verhandlung behauptete die Angeklagte Bor⸗ mann, daß ſie an dem Ueberfall auf die Aufſeherin gar nicht beteiligt geweſen ſei. Da dieſe Behauptung nicht ſofort widerlegt werden konnte, mußte das Verfahren gegen ſie abgetrennt werden. Bei den beiden anderen Angeklagten bejahten die Geſchworenen die Frage nach Meuterei unter Verſagung mildernder Umſtände, worauf der Gerichtshof die Kern und die Morsbach zu je einem Jahre Zucht⸗ Sh. Letzte nachtichten und Telegramme * Stuttgart, 21. Juni. Laut„Staatsanzeiger“ iſt im evangeliſch⸗theologiſchen Seminar zu Maulbronn faſt die Hälfte der Zöglinge erkrankt. Die Krankheit äußert ſich in Kopfweh, Schmerzen im Unterleib und Fieber, Das Medi⸗ zinalkollegium hat eine Unterſuchung eingeleitet. Stuttgart, 22. Juni. Auf dem Truppenübungsplatz zu Münzingen wunde beim gefechtsmäßigen Schießen ein Solbat in der Zeigerdeckung durch eine Kugel in den Kopf getroffen. Laut„Schwäb. Merk.“ iſt der Soldat am Sonntag im Lazaret ſeiner Verletzung erlegen. * Salontk, 21. Juni. Nach Meldungen aus Janina fand bei Zitza zwiſchen einer griechiſchen Bande und Gendarmen ein mehrſtündiges Gefecht ſtatt, bei dem drei Komitadſchi erſchoſſen und einer verwundet wurde.— Aus Elaſſona wird gemeldet, daß eine griechiſche Bande die Ortſchaft Paliani überfallen hat. * Konſtantinopel, 21. Juni. Ein Jägerbataillon und zwei Infanterie⸗Bataillone mazedoniſcher Trup⸗ pen ſind geſtern von hier nach Salonik abgegangen. Der jungtürkiſche Deputierte IJsmail Hakki fordert im „Tanin“ die Regierung auf, di Kretafrage zu ergreifen und mit den Mächten über die Grundlage des von Hanotaur verhandeln. für die Auflöſung nicht vorhanden. Der [Anzeiger“ meint wiederum, daß der Bundesrat trotz ſchreiben an den König Eduard die Hoffnung ausgeſ Initiative zur Regelung der von der inneren Lage weiß der Berliner N⸗Korreſpondent der„FIrkf. Ztg.“ zu machen. Er ſchreibt in einer Betrachtung zur Lage: 585 Man beurteilt die verwickelte Lage falſch, wenn man nicht weiß, daß das konſervative Agrarium feſt damit rechnet, daß die verbünde⸗ ten Regierungen zwar gezwungen und widerwillig, aber ſchließlich doch den Beſchlüſſen der konſervativ⸗klerikalen Mehrheit zuſtimmen und nicht zur Auflöſung des Reichtages ſchreiten werden. Darauf rechnen ſie mit Sicherheit, das iſt die Unterlage ihres ganzen Vor⸗ gehens. Daß der Reichskanzler in dieſem Falle ſeinen A b⸗ ſchied nimmt, ſchreckt ſie nicht; ſie ſind nicht ſentimental, auch nicht dankbar. Sein Rücktritt iſt ihnen zum mindeſten gleichgiltig und den Konſequenteſten unter ihnen, die ihm das Rütteln an der preußiſchen Wahlreform nicht vergeſſen, ſogar erwünſcht. 1555 Es macht dieſen preußiſchen Konſervativen auch gar keinen Ein druck, daß, wie ſie wiſſen, der Kaiſer ſeit geraumer Zeit mit be⸗ ſonderer Anteilnahme an der Finanzreform und der durch ſie geſchaffenen Lage hinter dem Reichskanzler ſteht und ihm in dieſen Tagen in einem ſehr herzlich gehaltenen Telegramm ſeinen beſonderen Dank und ſeine Anerkennnug für die Rede vom letzten Mittwoch ausgeſprochen hat. 5 5 Falſcher Lärm. *Athen, 22. Juni. Falſcher Lärm aus Saloniki über Kämpfe zwiſchen griechiſchen Banden und türkiſchen Truppen bei Zitza(Epirus) und das Erſcheinen anderer griechiſcher Ban⸗ den bei Elaſſona betrachtet man hier als in allen Teilen erfunden und tendenzißs. Man iſt tatſächlich ſicher, daß zurzeit weder in Epirus noch in Mazedonien irgend eine griechiſche Bande tätig iſt und daß die erwähnten Ereigniſſe nicht nach Athken gemeldet ſi⸗d, was geſchehen wäre, wenn derlei vorgekommen wäre, ſo iſt man überzeugt, daß dieſe Meldungen zu einem bekannten Zweck in Um lauf geſetzt worden ſind. Großgriechenland beobachte einen ab lut friedliche und korrekte Haltung. Die griechiſche Bevölkeru in der Türkei ſei von denſelben Gefühlen beſeelt und zur Zeit ke neswegs zu einer Aktion geneigt, wie man ſie ihr zu unrecht un terſchiebe, um ſie vor der öffentlichen Meinung zu kompromi tieren. 1 Der Mörder der Elſe Sigel. N ewyork, 22. Juni. Heute wurde der des Mordes a der Elſe Sigel verdächtige Chineſe im Chineſenviertel verhaftet. Beim Transport des Gefangenen wurden umfangreiche Vo ſichtsmaßregeln vorgeſehen, da man bei der maßloſen Volkswut eine Lyuchjuſtiz befürchtete. Die Erbitterung gegen die Chineſen iſt maßlos. Zahlreich finden Volksverſammlungen ſtatt, die ſtü miſch gegen die bisherige laue Haltung der Polizei proteſ und energiſch eine radikale Säuberung des Chineſenviertels und ſchärfſte Ausweiſungsmaßregeln fordern. Die Volkswut zeigte ſich ſelten von ſolcher Gewalt wie in dieſem Fall. Nach ein anderen Lesart ſoll die Verhaftung in Schenectadi, einer Stadt am Mohawk und Eriekanal erfolgt ſein. Ein Stubengenoſſe des Mörders wurde ebenfalls, angeblich in Amſterdam im Stag Newpork verhaftet. 5 Verliner Prahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau, Berlin, 22. Juni. Graf Stolberg⸗Wernigerode erkran Es handelt ſich um ein unbedeutendes Leiden. Am Donnersta hofft der Präſident wieder die Geſchäfte übernehmen zu kön Berlin, 22. Juni. Wie eine offiziös geſpeiſte Ko⸗ reſpondenz aus guter Quelle erfährt, ſteht der Bundesr Sachen der Finanzreform auf den Standpunkt Kanzlers Auch der Bundesrat würde eine Finanzrefo welche er nicht gutheiße, ſich nicht aufnötigen laſſ Derſelben Quelle zufolge ſei im Bundesrat eine Mehrhe Bedenken ſich mit der Kotierungsſteuer a dürfte, weil ihm nichts anderes übrig bleiben er nicht auflöſen wolle. Die Mehrheit will nä Finanzgeſetz eine Beſtimmung aufnehmen, wonach direkten oder in den Maſſenverbrauch am Meiſten belaſte Steuern nicht eher erhoben werden dürfen, bis auch tierungsabgabe bewilligt worden iſt. Die„German infolge deſſen auch in dieſem Falle keinen üben w Mißgeſtimmte Ruſſen. IJBerlin, 22. Juni. Die ruſſiſchen Dumaabgeor welche ſich nach London begeben, haben geſtern Berlin Sie haben ſich hier aber nur zwei Stunden aufgehalte ſie gegen Deutſchland verſtimmt ſind, wegen der Un die wir während der Balkankriſis Oeſterreich⸗Ungarn haben. Deutſchland wird ſich über die Mißſtimm ruſſiſchen Herren zu tröſten wiſſen. 1 König Eduard und Oeſterreich⸗Ungarn. IBerlin, 22. Juni. Aus Wien wird g Londoner Nachricht, wonach Kaiſer Franz Joſef in ei haben ſoll, daß der König dieſes Jahr wieder na bad gehen werde, wird in Wiener maßgebenden Unfinn bezeichnet. Ein ſolches Handſchreiben exiſti Ob der König nach Marienbad kommt, iſt in gebenden Kreiſen nicht bekannt. Von einem B iſt bisher noch nicht geſprochen worden. Dieſer wi el lich erfolgen, wenn der König Eduard ſeine Abſicht usft ſollte, die Familie des Herzogs von Cumberland in zu beſuchen. Daß der König nach Gmünden reiſt, ohn Kaiſer Franz Joſef in Iſchl zu beſuchen, iſt nicht anzun Marcella Sembrichs Abſchied von der Bühne I1 Berlin, 22. Juni. Im neuen kg. Opernh Marcella Sembrich geſtern als Roſine im Barbie villa“ Abſchied von der Bühne. Trotz hoher Eintri war das Haus ausverkauft. Die Sängerin wurde mit Blur Ovationen überſchüttet. Eine Gedächtnisfeier für Theodor Barth. Berlin, 22. Juni. Zum Gedächtnis von Theodo findet am Freitag im Mozartſaale eine Feier ſtatt, bei Gelegenheit die Abgg. Gotheim, Eickhoff, Dr. Südekum, Prof. Förſter, Prof. Leviſon, Herr v. Gerlach und ander wollen. 5 OLondon, 22. Juni. Daily Telegraph er wenn in ungefähr 14 Tagen des Mʒarin e⸗Bu Unterhaus wiederum zur Beratung vorgele entweder der Premierminiſter oder der e lität eine Erklärung abgeben werde, beruhigen dürfte. Man erwartet dan Regierung weniger Schwierigkeiten wird 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Aus dem Großherzogtum. Ladenburg, 18. Juni. In geſchäftigem Eifer richtet ſich das altehrwürdige Städtchen Ladenburg und ins⸗ beſondere die hieſige Freiwillige Feuerwehr zum bevorſtehenden Feſte ihres 50jährigen Beſtehens. Schon werden auf dem ſchattigen Feſtplatz die weiten Hallen errichtet, ſchon iſt die Dekorationskommiſſion in ſieberhafter Tätigkeit, bereits haben 65 Feuerwehrkorps mit ca. 2500 Wehrmännern in Begleitung von 13 Muſikkapellen ihr Er⸗ ſcheinen zugeſagt. Der Empfangs⸗ und Wohnungsausſchuß iſt für die Unterkunft der fremden Feuerwehrvereine beſorgt. Der Vergnügungsausſchuß plant eine Fülle von beluſtigen⸗ den, unterhaltenden und überraſchenden Veranſtaltungen. Am Mittwoch nachmittag ½3 Uhr hat bereits eine Hauptausſchuß⸗ ſitzung des Hauptausſchuſſes unter Vorſitz des Herrn Stadt⸗ direktor Geh. Reg.⸗Rat Dr. Klemm auf dem hieſigen Rat⸗ hauſe ſtattgefunden, in der das Programm für den Empfang des Landesherrn feſtgelegt wurde. Engen, 21. Juni. Am vorigen Sonntag kamen zwei Handwerksburſchen ins hieſige Spital, von denen der eine ſich eine angeblich bei einer Schlägerei erhaltene Wunde an der inßen Kopfſeite verbinden laſſen wollte. Da dieſem Verlangen nicht ſofort entſprochen werden konnte, entfernten ſich die beiden ſchleu⸗ nigſt wieder. Wie man hört, werden dieſe beiden Hand verks⸗ urſchen von der Staatsanwaltſchaft Rottweil als der Beteiligung an dem Raubmor d, dem der Viehhändler Ganter von Durck⸗ hauſen zum Opfer fiel, ſtark verdächtig verfolgt. Es ſind der 47 Jahre alte Johann Wannenmacher, Erdarbeiter von Hanau, 1,65 Meter groß, mit ſchwarzen Kopfhaaren und haarigem Geſicht. Sein Genoſſe iſt der 39 Jahre alte Alexander Roſi, Metzger aus zaris, 1,70 Meter groß, mit blonden Haaven; er ſpricht gebröchen Deutſch. Dieſer letztere hatte die Verletzung. Sachdienliche Mittei⸗ lungen wollen auf kürzeſtem Wege der Gendarmerie oder der bcrctsanwaltſchaft gemacht werden. Die letztere hat auf die Er⸗ eifung des Täters eine Belohnung ausgeſetzt. oc. Emmendingen, 21. Juni. Dem Gemeinderat und Privatier Auguſt Zudwig wurde in Anbetracht ſeiner Verdienſte um die Stadt das Ehrenbürger recht verliehen. Pfalz, Heſſen und Amgebung. *Darmſtadt, 19. Juni. Ein trauriges Familien⸗ 5 wurde geſtern nachmittag in einem Hauſe der Aliceſtraße entdeckt. In einer Manſardenwohnung fand man die Wit we eines frühe ren hieſigen Reſtaurateurs mit ihrer Do chter in einem geradegu entſetzlichen Zuſtande vor. Die Mutter leidet an Maſtdarm⸗ und Blaſen che. wovon alle vorhandenen Gefäße er Wohnung Zeugnis ablegten, und die zirka 30jährige Tochter ganz apathiſch und völlig abgemagert in einem vor Schmutz brenden Vette, während ſich die ganze, aus 3 Räumen beſtehende mung in einem unglaublichen Zuſtand der Verwahrloſung be⸗ d. Das ſtädtiſche Pflegeamt rief ſofort nach der Entdeckung einen t herbei, auf deſſen Veranlaſſung Mutter und Tochter von der egeit hilfsbereiten Rettungswache der Sanitätskolonne vom Roben euz mittels Räderbahre in das ſtädtiſche Krankenhaus geſchafft ſurden. Weshalb ein erwachſener, allerdings ſtellenloſer Sohn der rau nicht längſt für eine Abhilfe dieſes menſchenunwürdigen Zu⸗ ndes Sorge getragen hatte, bedarf noch der Aufklärung. 5 Gerichtszeitung. Freiburg i. Br., 21. Junj. Von Herbſt vorigen Jahres nde Januar l. J. wurden am Kaiſerſtuhl wiederholt Klagen iß Weinfäſſer angebohrt und ihnen Wein enknommen wurde, daß Palete, Körbe, Kiſten uſw. erbrochen und teilweiſe ſihres ſtes beraubt worden ſetien.(Der Mannh.„Gen.⸗Ang.“ berichtete er Zeit darüber.) Es ſtellte ſich nun heraus, daß dieſe unerlaub⸗ igriffe in fremdes Eigentum der 27 Jahre alte Stations⸗ er Wilhelm Vögtle von Oberrotweil gemacht hatte, der ute von der Strafkammer wegen ſchweren Diebſtahls und kundraubs(meiſtens entwendete er aus den Verſandſtücken Eß⸗ aren) zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Offenburg, 18. Juni. In einer Strafkammer⸗ handlung unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit wurde der zjährige Kaufmann Franz Goretzki aus Kleinſtrelitz, der ch Abbüßung einer von der Strafkammer in Straßburg ihn wegen Herſtellung und Verbreitung eines Romans ie Millionenwette“ verhängten ſechsmonatigen Gefängnis⸗ ge im Dorfe Kehl wohnte, wegen Vergehens gegen Para⸗ 184 des.⸗Str.⸗G. zu 9g Monaten Gefängnis aft. Zugleich wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf Jahre aberkannt, die Zuläſſigkeit der Polizeiaufſicht aus⸗ tochen und die Einziehung der den Gegenſtand der An⸗ bildenden Schrift„Fr. A. Krupps myſteriöſer Tod“ ver⸗⸗ ſt. Nach der Urteilsbegründung beſtritt der Angekalgte t„Lahrer Zeitung“ nicht den in einzelnen Teilen unſitt⸗ en, das Schamgefühl verletzenden Inhalt der beanſtandeten 50 ebenſo nicht die Vervielfältigung und Verſendung des uſkripts an verſchiedene Verleger zwecks deren Beteili⸗ gung an dem nach Angabe Goretzkis Millionen abwerfenden rlage. Dagegen beſtritt er ſeine Urheberſchaft an dem uſkript, das er nur abgeſchrieben habe. Er ſchützte auch gelndes Rechtsbewußtſein vor, da eine Anpreiſung dem en Publikum gegenüber nicht vorgelegen habe. Zwei Mit⸗ lagte, der 53 Jahre alte Verſicherungsinſpektor Möß⸗ er aus Kehl und der 34 Jahre alte Zimmermann und Ver⸗ erungsagent Krämer aus Altenheim, wurden frei⸗ prochen. 5 Pfalz, Heſſen und Umgebung. Darmſtadt, 17. Juni. In der heutigen Stadtver⸗ etenſitzung verlas Bürgermeiſter Dr. Gläſſing zahl⸗ ileidskundgebungen, die anläßlich des Todes des Ober⸗ rgermeiſters Morneweg eingelaufen waren. Die Regierung hat n Gemeindeſteuerſatz von 109,8 Proz. genehmigt. Ein Fräulein Leurhner hat der Stadt teſtamentariſch 10 000 M. vermacht. Aus Zinſen dieſes Kapitals ſollen hygieniſche Verbeſſerungen im nkenhaus angebracht werden. In allernächſter Zeit wird den rordneten der Bebauungsplan für das neue Bahnhofs⸗ zugehen. Am kommenden Samstag findet eine entſchei⸗ 0 ung mit dem Ausſchuß der Süddeutſchen Eiſenbahngeſell⸗ ſtatt. Im Falle die Süddeutſche nicht auf die Vorſchläge der ingehen will, wird die Stadt eine elektriſche Bahn neuen Bahnhof anlegen, unbeſchadet der daraus ent⸗ den Differenzen mit der Süddeutſchen Eiſenbahngeſellſchaft. Geſuch der ſtädtiſchen Arbeiter und Fahrbedienſteten um Ver⸗ Februar 1909 wurden im ganzen rund 1500 Hektar Wald rteilt, unter Anrechnung von 3 Monaten Ueterſuchungs⸗ und Ungarn zu leiten und in Berlin zu beenden. Bezüglich der Strecke der nächſtjährigen Prinz Heinrich⸗Fahrt wird im Gegenſatz zu dieſer Meldung beim Bayeriſchen Automobilklub mitgeteilt, daß nach dieſer Richtung hin noch keinerlei Beſprechungen ſtattgefunden haben. Vorläufig ſtehe nur feſt, daß, falls eine dritte Prinz Heinrich⸗ Fahrt ſtattfinden ſoll, dieſe dann in Berlin enden wird. Das Ausſcheiden von Mouſon aus der Reihe der Sieger hat all⸗ gemein überraſcht. Er galt als dritter Sieger. Mouſon war mit 2 Min. 46,4 Sek. der ſchnellſte Fahrer im Forſtenrieder Park und in Guben. Er wurde aber disqualifiziert. Wie die„Neueſt. Nachr.“ erfahren, hat der Lenker des genannten Wagens am Start am Oberdill ſeinen Chauffeur abgeſetzt und einen kaum 14jährigen in ſeinen Wagen genommen. Dies habe zur Disqualifikation geführt. Vereinigung zum Schutze der Inhaber von Aktien der Bayeriſchen Bo denkreditanſtalt in Würzburg. Mit dem in der Generalverſammlung der Bayeriſchen Boden⸗ kreditanſtalt vom 28. April d. J. zuſtande gekommenen Ausgleich zwiſchen der Bank und der Ansbachergruppe iſt auch der ſachliche Grund für das Fortbeſtehen der Schutzvereinigung hinfällig ge⸗ worden. Eine formelle Berechtigung für das Weiterbeſtehen der Ver⸗ einigung könnte allerdings in dem noch ungewiſſen Ausgang des am 28. Juni zur Verhandlung gelangenden Anfoechtungsprozeſſes des Juſtizrats Bondi gegen die Beſchlüſſe der Generabberſamm⸗ lung vom 28. April d. J. geſehen werden. Sollte die gerichtliche Enktſcheidung jedoch in dem Sinne erfolgen, daß die von Juſtigrat Bondi angefochtenen neuen Bilanzen Rechtskraft erlangen, ſo würde die Schutzvereinigung keinen erſichtlichen weiteren Zweck haben. Der Vorſtand beruft denn auch auf den 5. Juli eine Mitgliederverſamm⸗ lung, auf deren Tagesordnung als erſter Punkt Auflöſung der Vereinigung ſteht. ** Internationale Betriebseinſchränkungen in der Baumwollinduſtrie. Der im vorigen Monat in Mailand ſtattgefundene Internatio⸗ nale Baumwollkongreß hatte bekanntlich einſtimmig beſchloſſen, eine internationale Betriebseinſchränkung zu organi⸗ ſieren. Die nächſte Folge dieſes Beſchluſſes iſt, daß die Vereinigung der engliſchen Baumwollſpinner jetzt ihren Mitgliedern den Vorſchlag unterbreitet, in den Spinnereien, welche amerikaniſche Baumwolle verarbeiten, in der Zeit vom 10. Juli bis zum 27. September an jedem Samstag und Montag die Betriebe ſtillzulegen. Gventuell ſoll ein gleichwertiger Stillſtand der Spindeln von 186 Stunden während der Monate Juli, Auguſt und September ſtatt⸗ finden. Eine am 18. Juni in Mancheſter ſtattgefundene Spinner⸗ verſammung hat in derſelben Angelegenheit einen beſtimmten Be⸗ ſchluß nock nicht faſſen können, ſo daß die Entſcheidung darüber, ob die Betriebseinſchränkung zuſtande kommt, erſt in zwei Wochen zu erwarten iſt. Welche Stellung die Baumwollſpinner in den anderen Ländern, insbeſondere die Deutſchlands, Frankreichs und Italiens zu der Frage der inbernationalen Betriebseinſchränkung einnehmen werden, iſt bis jetzt nicht bekannt geworden. ** Oſtafrika⸗Companie zu Berlin. Die Pflanzungsunternehmungen haben nach dem Ge⸗ ſchäftsbericht ſich in ſehr erfreulicher Weiſe weiter entwickelt. In den beiden erſten Pflanzjahren von Januar 1907 bis * und Buſchland in Kulturland verwandelt, außerdem noch 130 Hektar zur weiteren Bepflanzung vorbereitet. Dieſe Enk⸗ wicklung der Pflanzungen veranlaßte den Aufſichtsrat, die ihm bis zur Erreichung eines Geſamtkapitals von 2 Mill. Mark frei gegebene Kapitalserhöhung ſchon gegen Ende des Berichtsjahres zu beginnen. Zumeiſt aus den Kreiſen der bisherigen Geſellſchafter wurden zunächſt 113 500 M. Anteile neu gezeichnet. Vereinnahmt wurden aus Zinſen 3601 M. (i. V. 9403.). Unkoſten und Abſchreibung erforderten 14078 M.(16 820.), ſo daß einſchließlich des vorjährigen Verluſtes von 7417 M. ein Verluſtvortrag von 17 894 Mark verbleibt. In bar und Bankguthaben verfügte das Unternehmen über 121 200 M.(), während außer dem Kapitalkonto von 1313 500 M. keine Verbindlichkeiten vor⸗ handen waren(i. V. 18 133 M. Kreditoren). Gelegraphiſche Handelsberichte. Dem„Journ. of Commerce“ zufolge, iſt * Newyork, 22. Juni. im Laufe des Jahres weit die Wollproduktion in der Union größer als im Vorfahre. Der Wert der diesjährigen Alaska⸗ Produktion ſei allein mit 30 Mill. Doll. anzunehmen gegen 18 Mill. in früheren Jahren. Große Wollproduktion in der Unfon. Ueber die Wollproduktion in der Un ion meldet uns ein Deutſch⸗atlantiſches Kabeltelegramm: * 5— Telegraphiſche Börſenberichte. Produkte. Schlußz. — Liverpool, 21. Juni. Weizen roter Winter ꝛuhig 18. 21. Differenz 81117. + per Sepet. 86¼ 8/5 U5 + Mais ruhig Bunter Amerila pe: Juli 876 U. 5/5/ + 2 La Plata per Sept. 576˙5 506J% + 5 London,„The Baltie“ 21. Juni(Tel.) Schluß. Weizen ſchwimmend: ruhig auf große Ankünftr au der Küſte. Verkauft. 1 Teilladung Karachi Choice weiß per MaiJu' i zu 42/9 per 492 lbs. 1 Teilladung Barletta rot ſull Outt. r.., 62 lbs. zu 42/6, per 480 lbs. Mais ſchwimmend: ſtetig bei guter Nachfrage. Vertauft: 1 Ladung La Plata gelb SPS R. T. per Auguſt/ Septe r. zu 26/3, per 480 lbs. 1 gl. Ladung per MaiſJuni zu 26/8 per 4 0 lbs. Gerſte ſchwimmend: willig und 3 d niederer. Vertauft: I Ladung BlackfSea per Sept /Oktober zu 21/6, 400 lbs. t. g. Hafer ſchwimmend: eſter. *** Eiſen und Metalle. angekommen räge, ſpaniſch 13..6, enali 22..0, ſpezial M Mannheim, 22. Juni. Heute Vor Kurs 1337136211337/1362 29/29502925/29 75 1575/16251575/1625 28.— 28.— New⸗Pork, 21. Juni. 4 Kupfer Superior Jugots vorrätig. Ziunn Sie 8 Roh⸗Eiſenam Northern Foundry No 2p. Tonne Stahl⸗Schienen Wajgon frei öſtl. FIrbr. **. 2 Maunheimer Produktenbörſe. An der heutigen Börſe waren angeboten.(La Plata Provenienzen dreimonatlich, ſonſtige Provenienzen gegen netto Kaſſa) in Mark, per Tonne. Cif. Rotterdam 21¼. J 22. Weizen rumän. nach Muſter ſchwimmend 203— 208204—209 7„ 79/80 kg per Aug.⸗Sept. 190 191 5„ 78/½/9 p. Aug Sepk. 185 186 8 „ Ulka 9 Pud 30/35 ladend 198 199 4 „„10 ſchwim nend 200%½%[ 201½ „ Azima 10 Pud ladend 203 204 5 10 5f0 205 206 „ La Plata Bahia Blanka 80 kg ladend 2 35% 204%5 „„ Ungarſaar 80 ſchwimmend 203 ½ 204 75 „„ Roſaria Santa F 7 kg ſhw. 205—208205—208 „„Entre Rios per Mal/ Juni 20 207 „ Medwinter II ver Jult 190 191½ „ Kanſas II ver Aug⸗Sept. 191 192 Roggen ruſſiſ ber 9 Pud 10(15 ſchwimmend 145 146 8 nordd. 71//2 kg per ſchwimmend 139—144139—144 Futtergerſte ruſſiſche 58/59 kg. 5 117 117 5 ii 3 118 11¹8 La Plaia 59/60 ſchwimmend 120 120 Hafer ruſſiſcher 46/47„ Mai⸗Juni 132 132 5 5 748„ 134 184 „ La Plata f. a. g. 46/47 k5. ſchwimmend 132 132 „„**„„„ 17* 133 183 Mais„„ geib r. t. ſchwimmend 125 12⁵ 5⁴ „. t. Mai⸗Juni 128 128 „ Amerifaner mixed. ſchwimmend—— Donau ſchwimmend. 126 126 ———————————— Waſſerſtandsnachrichten im Monat Juni. Pegelſtationen Datum vom Rhein: 12. 13. 19. 29. 21. 22 Bewerkungen Gonſlan?: J3.71 Waldshut J2,90 Hüningen!) 44.56 2,62 2,50 2,48 2,35.35 Abds. 6 Uhr Kehll J794 2,98 289 2,82 9,½77 2,74 N 6ſ Uhr Lauterburg.58 Abds. 6 Uhr Maxan([.97 4,18 4,81 4,71 4,64 4,50 2 Uhr Germersheinm 4,62.-P. 12 Uhr Maunheinm.7 4,17 4,00 3,96 3,83 3,72 Morg. 7 Uhr Wain ie.-P. 12 Uhr Bingen J2,47 10 Uhr Kaubb. 22.85 2,64 2,47 2,36 2,31 2 Uhr HGobleunng 276 10 Uhr Köln 1165 2,½75 2,60 2 Uhr Ruhrort 11,81 6 Uhr vom Neckar: 17 Maunheim 4,50 4,18 4,00.95 3,82 8,70 V. 7 Uhr 1 Heilbroun 402 0,90 0,75 0,60.68 0,62 V. 7 Uhr ) Windſtill, Heiter, 14˙ C. Waſſerwärme des Rheins am 22. Juni 15˙ R, 19 C. Mitgeteilt von der Schwimm⸗ und Badeanſtalt Leopold Sänger. Aitterungsdesbachtung der meteorologiſchen Station Mannheim.——.— — 7 3„ 188 Datum Zeit 8 8 2 5 28 2 38 5 28 SS 228 S 55 ³ m 5— 21. Juni Morg. 7˙%755,0 15,8 ſtill— 21. Mittg. 2½751,8 27,4 SSG3 Adds. 9748,9 18,0 NNW'̃ 2 22. Juni Rorg. 7747,9 20,8 SSW a Höchſte Temperatur den 21 Juat 27,5% Tiefſte 75 vem 21 /22. Juni 20,5 * Mutmaßliches Wetter am 23. und 24. Juni. Für Mittwoch und Donnerstag iſt zeitweilig trübes, beſonders zu Gewittern ge⸗ neigtes, warmes aber größtenteils trockenes Wetter zu erwarten Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: J..: Dr. Fritz Goldenbaum: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircherz für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Müller. und muß in Fetzen zer⸗ Sie geht Kaput fallen. Ibre gute wertvolle Wäſche, wenn ſie fortwährend ſtrapasiert wird mit modernen Chemikalien, den vielgeprieſenen Zauberpülverchen. Bei den erſten paar Wäſchen merken Sie vielleicht noch nichts, aber wenn ſpäter bald das Gewebe vollſtändig ausgelaugt und die Claſtizität der Faſer dahin iſt, dann iſt's zu ſpät! Deshalb bei⸗ zeiten überlegt, ob es nicht zweckmäßiger iſt, mit altbewährten, wäſcheſchonenden Seifenfabrikaten zu waſchen, ſo z. B. mit Luhns! 2 228 125 8 Unübertroffen— zur Haarpflege ist Dr. Dralle's Birken- Haarwasser 0 — 3 Seite. deneral⸗Auseiger. Man verlange vor (Mittaablatt.) achahn ſungen! ſtets ausdrücklich MAGORR Würze, allein echt mit der Sohutzmarke Kreuzstern Beim Nachfüllen achte man darauf, daß aus der großen** A d 7 werde, da in dieſer geſetzlich nur cehte A dI-Würze fetilgehalten werden darf. Flaſche nachgefüllt Die Einführung von Schweinemärkten be⸗ treffend. No. 15042 JIIJ. Nachſtehend bringen wir zur öffentlichen Kenntuis, daß durch Erlaß Großh. Herrn Landeskom⸗ miſſärs vom 7. ds. Mts. Nr. 2713 die mit Zuſtimmung des Stadtrats Mannheim vom 25. Februar 1909 erlaſſene ortspolizeiliche Vorſchrift, wornach§ 3 Lit. d und 8 4 jener vom 27. April 1900 „die Viehhof⸗ und Vieh⸗ marktordnung für die Stadt Meannheim betreffend“, abgeändert werden, für voll⸗ 5 erklärt worden iſt. §S 3d der urtspolizeilichen Vorſchrift vom 25. Februar 1909 Nr. 7303 JIJ erhält nun⸗ mehr folgenden Wortlaut: „d. Schweinemärkte an je⸗ dem Montag und Donners⸗ tag“, während§ 4 folgende Faſſung erhalten ſoll: „Sämtliche Märkte mit Ausnahme der Schweine⸗, Ferkel⸗ und Kälbermärkte be⸗ ginnen um 9 Uhr morgens und endigen mittags 1 Uhr. Die Schweinemärkte begin⸗ nen um 8 Uhr, die Kälber⸗ märkte um 11 Uhr, die Fer⸗ kelmärkte um 10 Uhr. An⸗ fang und Ende der Markt⸗ zeiten werden durch Glocken⸗ ſignale angezeigt. Außerhalb der Marktſtun⸗ den darf auf dem Viehhofe nicht gehandelt werden.“ Mannheim, 14. Mai 1909. Großh. Bezirksamt Abt. III. gez. Heinze. Ny. 24057 J. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir zur öffentlichen Kenntnis. Maunheim, 16. Juni 1909. Bürgermeiſteramt: 89868 194116 Dungverſtigerung 92578 1055 den 28. Juni 1909, vormittags 10 Uhr verſteigern wir auf unſerem Bureau Luiſenring 49 das Dungergebnis von 96 Pfer⸗ den vom 28. Juni 1909 bis mit 25. Juli 1909 in Wochen⸗ abteilungen gegen bare Zah⸗ lung. 32578 Mannheim, 19. Juni 1909. Städt. Fuhrverwaltung: Krebs. Eber⸗Herſteiger ung. In der Eberhaltung Käfer⸗ tal verſteigern wir am Dounerstag, 24. Junf 1909, vormittags 9 Uhr einen abgängigen Zuchteber. Mannheim, 19. Juni 1909. Städtiſche Gutsverwaltung: Krebs. 32571 Vekauntmachnn Das 555 Tauben betr. to. 24564 J. Wir machen darauf aufmerkſam, daß nach § 40 der Feldpolizeiordnung r den Amtsbezirk Mann⸗ heim vom 15. Mai 1895 mit Geld bis zu 60.— oder Haft bis zu 14 Tagen beſtraft wird, wer das Einſperren der Tauben während der Reps⸗ und Getreideernte— 1. Juli bis 1. Auguſt unterläßt. 32569 Mannheim, 16. Juni 1909. Bürgermeiſteramt: Ritter. Vergebung non Yflaſter⸗ und Straßenbanarheilen. Nr. 8270 J. Für die Her⸗ ſtellung der Käſertalerſtraße von der Cannabich⸗ bis zur Kronprinzenſtraße ſollen die erforderlichen Pflaſter⸗ und Straßenbauarbeiten öffent⸗ lich vergeben werden. Die Zeichnungen und Be⸗ dingungen liegen 5 dem Tiefbauamt, Lifra L 2,9 zur Einſicht auf und können An⸗ gebotsformulare und Maſſen⸗ verzeichniſſe gegen Erſtattung der Vervielfältigungskoſten von dort bezogen werden. Angebote ſind verſiegelt und mit entſprechender Auf⸗ ſchrift verſehen dem Tiefbau⸗ amt bis zum Montag, den 5. Juli 190g9, vormittags 11 Uhr einzuliefern, woſelbſt die Er⸗ öffnung der eingelaufenen Angebote in Gegenwart der etwa erſchienenen Bieter ſtattfinden wird. 32577 Nach Eröffnung der Ver⸗ dingungsverhandlung ein⸗ gehende Angebote werden nicht mehr angenommen. Zuſchlagsfriſt: 8 Wochen. Mannheim, 14. Juni 1909. Städt. Tiefbauamt: Eiſenlohr. Velanntmach u Wir bringen zur öffent⸗ lichen Keuntnis, 88 die dies⸗ ſeitigen Bureaus ſowie die Kaſſe bis auf Weiteres je⸗ weils Samstag nachmittags für das Publikum geſchloſſen bleiben. 32876 Mannheim, 18. Juni 190g. Die Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke: Pichler Apeie- Lis alger Pack 25 Pfg. Chocoladen-Greulich. Grüne Marken. 6102 Grundſtäck⸗Verſteigerung. Montag, den 28. Inni d. Is., vormittags 9 Uhr wird im Rathaus zu Neckar⸗ au das Grundſtück der Ge⸗ markung Mannheim⸗Neckar⸗ au im Eigentum des Ge⸗ ſamtguts der Fahrnisge⸗ meinſchaft zwiſchen Philipp Orth, Chriſtof Jakob Sohn, Wagnermeiſter in Mann⸗ heim⸗Neckaran und deſſen Ehefrau Katharina geborene Wöhrle, Egb.⸗No. 10036, 4 ar 73 qm Hofraite, 10 ar 86 qm Hausgar⸗ ten, 73 qm Gießengra⸗ ben zuſ. 16 ar 32 qm im Stadt⸗ teil Neckarau, Fiſcherſtraße Nr. 10. Auf der Hofraite ſteht: a] ein einſtöckiges Wohn⸗ haus mit gewölbtem Keller, Dachwohnung und Abort⸗ anbau, b) eine Wagnerwerlſtätte, c) Schweineſtälle, um das Höchſtgebot öffentlich zu Eigentum verſteigert. Die weiteren Steigerungs⸗ bedingungen können im Ge⸗ ſchäftszimmer des unterſer⸗ tigten Notariats eingeſehen werden. 287 Mannheim, 14. Juni 1909. Gr. Notariat VI. Verſteigerung. Nachbenannte, zu verſchie⸗ denen Nachläſſen gehörigen Fahrniſſe ich am Dienstag, 2. Inni 1909, e 2 Uhr in meinem Lokal K 3, 17 öffentlich gegen bar: 1 Ver⸗ tiko, mehrere kompl. ſchöne Betten mit guten Feder⸗ betten, zweitür. u. eintürige Schränke, Kommoden, Waſch⸗ kommoden, Nachttiſche, Sofa, ovale Tiſche, viereck. Tiſche, Holz⸗ u. Rohrſtühle, 1 Nacht⸗ ſtuhl, Wanduhren, Wecker, Spiegel, Bilder, Etagere, verſch. 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St Andrea ea löſte ſich langſam im aus Halfdans trat ſie mit einer ſo leidvollen Gebärde auf Eberhard zu, doß Die Stimme des Welt. Berliner Roman von An uy Wothe. (Nachdruck verboten.)] 54)(Fortſetzung). Langſam ließ Eberhard vor der kühlen Furchtlof ſigkeit der Beiden die Waffe ſinken. Wie gebannt haftete ſein Auge an Andreas Antlitz, die er heute zum erſtenmal ſah, wie ſie wirklich war. Den Blick groß und leuchtend zu Halfdan aufgeſchlagen, feſt an die breite Bruſt des Mannes geſchmiegt, erwartete ſie ſelig lächelnd den Tod. Halfdans Hand glitt leiſe liebkoſend über Andreas Blondhaar, als er zu Eberhard wieder das Wort nahm: „Warum vollendeſt Du nicht Dein Werk? Warum wendeſt Du zögernd die Waffe ab, die ſo gut und ſo einfach uns alle er⸗ löſen könnte? Iſt der Mord, der Totſchlag, den Du da an uns haſt? Warum haſt Du nicht den Mut der Vollendung?“ „Schweig,“ ſchrie Eberhard.„Du wirſt mir Rechenſchaft geben für den gemeinen, niede trächtigen Merrat an unſerer Freundſchaft,— und dieſe da,“ er zeigte auf Andrea,„wird ſofort mein Haus verlaſſen und es nie wieder betreten.“ „Dein Haus! Du vergißt, daß Du kein ſolches beſitzt, obwohl Du die Schenkungsurkunde Deines Schwiegerpaters in der Taſche haſt“, kam es faſt höhnend aus Halfdans Munde.„Du wirſt vielleicht meinen, es ſei eine Infamie von mir, Dir das in dieſer Stunde zu ſagen, aber es muß ſein. Du haſt kein Recht, zu richten.“ „Als Du mir damals an Deinem Verlobungstage vor dem grauen Kloſter, wo wir uns zufällig trafen und wo wir unſere Seele für Gold verkauft, da hätte ich aufſchreien mögen vor Jammer, denn die Frau, die Du nahmſt, weil die Stimme der Welt Dich ricf liebte ich mit ganzer Seele! Ein Wort von mir hätte gnügt, Dir Deinen Himmel zu zerſtören, es Dir unmöglich zu machen, die glänzende Lebensbahn zu verfolgen, die Dich lockte. Aber ich ſchwieg. Der Verrat der Frau, die auch der betörenden gelitten um Andrea, die eine einſchätzte als das beiden begehen willſt, denn ſchlimmer, als was Du bis jetzt getan Dienſten und Du wirſt mich überall finden können.“ Kindheisträume gemeinſam geſponnen, mitteilteſt, daß Du Deine Stimme lauſchte und unſere ſchloſſen mir den ill Dir 555 eshle wie ich geraſt, 325 e zwang, „Ich wollte mich beſcheiden— Deinetwegen, Eberhard— weil ich die Frau verachtete, die ſich preisgab, während ihre ganze Seele einem andern gehörte, die ihrem Manne ein Kind ſchenkte, wo ihr ganzes Sinnen bei dem andern war, den ſie verraten. „Du ſiehſt, ich beſchönige nichts, und ich kann auch Andrea nicht ſchonen. Als ich aber ſah, wie elend uns alle die Stimme der Welt gemacht, als ich ſah, wie Du litteſt, trotzdem Du alles haben konnteſt was Du begehrteſt, als ich ſah, wie Andrea zu Grunde ging, und ich auf der nächtlichen Waſſerfahrt erkannte, daß ſie immer und ewig mir gehörte, daß die Liebe ſich nicht bändigen läßt,— daß ſie bereit iſt, bis zum Ende unſerer Tage todesmutige Opfer zu bringen, da nahm ich das verirrte Weihb dort wieder an mein Herz, das nichts mehr von der Welt will, als meine Liebe. Viel Opfer, viel Geduld, viel Nachſicht wird Andrea üben müſſen, denn nicht ein Leben der Luſt, wie es dem Weltkind vorgeſchwebt, wird ihr Lebensglück bedingen, ſondern ernſte Arbeit und ſtilles Genügen. Herz an Herz wir zwei beide.“ „Und nun Eberhard, trenne uns, wenn Du kannſt!“ „Fordere mich vor Deine Piſtole, wie die Stimme der Welt befiehlt, der Du ja doch immer folgſt, und ſchieße mir die Knochen kaput. Mich foll es nicht grämen. Ich ſtehe Dir jederzeit zu Dieſe da aber geht mit mir hinaus in das ungewiſſe Leben einer Künſtlerfrau, arm und ohne Tand, der ihr Luben ausmachte. Willſt Du ſie halten?“ Einen Augenblick blieb es ganz ſtill im Zimmer. Nur der keuchende Atem Eberhards war hörbar. „Nein,“ ſagte er dann feſt, die Hand von dem Griff der Pi⸗ ſtole löſend, die ſeine Finger noch immer umſchloſſen hielten.„Der Weg iſt frei. Andrea mag gehen, wohin ſie will. Wir haben nichts mehr miteinander zu ſchaffen.“ „Du haſt ganz recht, Halfdan, wenn Du mich ſozuſagen als vogelfrei hinſtellſt,“ fuhr er fort,„dem der erſte beſte ruhig das Weib nehmen kann, das er einſt durch ſeine Werbung gewiſſer⸗ maßen entehrt. Du haſt mir ja 51 8 bewieſen, 5 ich gar nicht mal— ſatisfaktionsfähig bin.“ Er lachte bitter auf. 8 haſt e Halſten, egtee 95 ſind einen—— Urteil der Welt, da habe ich auch bitterſüß das Heilige, unzer⸗ Dein iſt. Mann, der mir naheſteht und mir hilft, mein Glück zu warmen Lippen auf ſeine Hand geprekz. Tränen darüber tropfen. tſtarken Mann wie ein Kind bei der Hand faſſend,„fübre Dunzel oder in den hellen Tag,— unwillkürlich zurückwich vor dem e Schmerz, der auf ihrem blaſſen Antlitz lag. Bittend hob ſie die Hände zu ihm auf: „Laß uns nicht in Groll und Haß ſcheiden, berbardi all dle demütigende, hingebende Liebe, die Du von mir verlangt die ich Dir nicht konnte, reiche ich willig dem Manne dor den ich betrog, als ich Dein Weib wurde, den ich verriet um ä ren Schimmer. Ich habe es eingeſehen, wie hohl und nichti iſt, wie es unſer Herz erkältet und ſo bitter arm macht, ſo gr zenlos arm. Eines laſſe ich Dir zurück, Eberhard, was doch imme⸗ an Verſöhnung gemahnen wird,— Unſer Kind! Ich bitte nicht, es mir zu laſſen. Ich weiß, es würde nutzlos ſein, un habe auch kein Recht, es zu verlangen. Ich habe das Kind geliebt. Ich haßte s ſaſe weil ich Dein war. Aber jetzt, etwas anderes im Leben gibt, als den Beifall der Merge, reißbare Band empfunden, das mich an das Kind feſſelt, das Nur blutenden Herzens laſſe ich es zurück. Lehre Gün⸗ ter, ſeiner Mutter nicht zu fluchen, weil ſie von ihm ging, lebre ihn milde verzeihend der Frau gedenken, die ihm das Le gab, und die er vielleicht nie, nie wiederſehen wird“; Ein Schluchzen erſchütterte ihren Körper.„Nie mehr!“ es qualvoll aus ihrem Munde,„mein kleines, mein ſüßes Kind Eberhard ſtand mit abgewandtem Antlit.„Wenn Du ſchied von Günter nehmen willſt“, ſagte er zögernd. Sie winkte ſtill mit der Hand.„Ich habe es heute den ga Tag getan,— ich danke Dir! Er iſt in ſicherer Hut dort bei blaſſen Mädchen, das ich liebe, und das auch Du lieben wirſt, 5 meine ahnende Seele ſagt. Und nun behüt' Dich Gott, Eberhard Heute zum erſten Male liebe ich Dich wie einen Freund Mag es nun karg oder reich bemeſſen ſein. Ich nehme Gnadengeſchenk wie für ein neues Leben aus Deiner Hand Und ehe er es verhindern konnte, hatte ſie ihre weich Leiſe fühlte er „Komm', Halfdan Erichſon“, ſagte 1 dann den bei Dir iſt es immer Licht“ och einmal umfing ihr Blick das Gemach, die Geſtalt Eber⸗ Mannheim, 22. Junk. General⸗Anzeiger. (Mittogblatt.) Unterricht. Sprageuss Aſfitut .G. Mackay D 5 3 am Paradeplatz D 1, 3 Telephon 4483 Gegründet 1898 Engliſch, Franzöſ., Spaniſch, Muſſ., Ital. Holl., Schwed.ꝛe. Grammatik, Converfation, Handels⸗Korreſpondenz. Nur Lehrer der betreſſend. Nation. Deutſch für Ausländer. 1275 Ueberſetzungen. Beſte Reſerenzen. rgken und Fräulein i ar⸗ in kur⸗ ger Zeit das 661⁵ Aeu⸗ u. Glanzbügeln gründlich erlernen. Sophie Kramer, 2 4,809, 2 St. 1 Heirst 1 Heirat. Dame anf. 30, große volle Figur, annehmb. Aeuß., ſucht m. ein. gut ſit., ev. auch ält. Herrn bekannt zu werd. Off. u. 10903 a. d. Exp. d. Bl. Heirat. Tücht. Geſchäftsmann, an⸗ fang der 30. Jahre, mit gut⸗ gehend. 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Es hat faſt den Anſchein, als ob es in Deutſchland heute nicht ſo ſehr darauf ankommt, die Finanzen des Reiches zu ordnen, als die Erbf 0 aftsſteuer auszu⸗ bauen.(Sehr wahr! rechts.) Dabei iſt hervorzuheben, daß dies der einzige Steuervorſchlag der verbündeten Regierungen geweſen iſt, gegenüber dem wir uns ablehnend verhalten haben(Sehr wahr! rechts), während die verbündeten Regierungen auf alle ihre Vorlagen von links einen Korb nach dem anderen erhalten haben, faſt eine ganze Kiſte voll.(Sehr wahr! rechts, Widerſpruch links.) Nun berweiſt man darauf, daß man bei der Erbſchaftsſteuer rückſichtsvoll verfahren werde. Aber der preu⸗ ßiſche Finanzminiſter müßte vollkommen von dem alten preußi⸗ ſchen Geiſt verlaſſen ſein, wenn er bei allem Wohlwollen nicht darauf dringen würde und dringen müßte, mit aller Energie die Steuer zu bereinnahmen. Es würde alſo in jedem Falle ein beläſtigendes Eindringen in die Familienverhältniſſe erfolgen. Trotz allem haben wir uns nicht negativ verhalten, ſondern haben auch über dieſe Steuer mitberaten, während die Linke ſich der Arbeit einfach entzogen hat.(Unruhe links, Sehr richtig! rechts u. i. Zenkr.) ein weſentliches Zugeſtändnis von uns iſt, daß überhaupt ein Teil des Bedarfs auch durch Beſitz⸗ ſteuern aufgebracht werden ſoll.(Sehr richtig! rechts.) Denn wir haben ſtets auf dem Standpunkt geſtanden, daß das Reich ſeinen Bedarf aus indirekten Steuern deckt, und ſoweit das nicht reicht, die Matrikularbeiträge eintreten. Nun aber iſt die Frage: was iſt Beſitzſteuer! Wir beſtreiten, daß die Erbſchaftsſteuer eine allgemeine Befitzſteuer Iſt. Der Vorzugsſtellung des mobilen Kapitals muß endlich ein Ende gemacht wer⸗ den.(Sehr richtig! rechts.) Wenn man ſich die Frage bor⸗ ſegt, wie wir in die jetzige Finanznot hineingekommen ſind, ſo Zird man ohne weiteres zugeben müſſen, daß es unrichtig iſt, wenn behauptet wird, daß die Getreidezölle daran ſchuld ſind. (Sehr richtig! rechts, Widerſpruch links.) Die enormen Aus⸗ gaben, die zu der Finanznot geführt haben, ſind vor allem durch unſere Flotte und dann durch die ſoziale Fürſorge vexurſacht worden. Welches Kapital iſt es nun, das an dieſen Ausgaben der Flotte und der ſozialen Fürſorge beſonders intereſſiert iſt? Es iſt das Kapital, das ausländiſche Handelsbeziehungen unter⸗ hält und dadurch Maßnahmen zu ſeinem Schutz notwendig macht. Dieſes unperſönliche Kapital, wie es in Aktiengeſellſchaften, Obligationen uſw. in Erſcheinung tritt, hat zu Unternehmungen geführt, zu einer Politik der offenen Tür, die wir durch eine ſtarke Flotte ſchützen müſſen. Dasſelbe mobile Kapital hat aber auch den Ausbau der ſozialen Fürſorge im Reiche notwendig gemacht. Auch die Beſetzung der Kolonien war aus ähnlichen Geſichtspunkten erforderlich. Dieſe Tatſachen beweiſen, daß einerſeits dieſes Japital die Leiſtungsfähigkeit des Reiches für ſich in Anſpruch nimmt, und ihm andererſeits auch eine Leiſtungsnotwendigkeit auferlegt. Dieſes mobile Kapital, das ſo viel Vorteile von unſerer Leiſtungsfähigkeit hat, iſt alſo wohl geeignet, daß wir ihm eine Steuer auferlegen. Es handelt ſich nur darum, in welcher Form das geſchieht. Da lag der Gedanke nahe, den müheloſen Ge⸗ winn, den gewaltigen Wertzuwachs, den das Kapital durch die Entwicklung des Reiches erfahren hat, zu beſteuern. Dieſer unverdiente Gewinn muß gefaßt werden, denn ex iſt nur der Größe des Reiches zu verdanken. Die verbündeten Regierungen haben 1893 den unſerem Antrage zugrunde liegen⸗ den Gedanken einen guten genannt.(Hört, hörtl rechts.) Eine Steuer, die in Frankreich 50 Jahre beſteht, kann doch nicht un⸗ durchführbar ſein oder auch nicht ſo ſchlecht, wie Herr Müller⸗ Meiningen meinte. Der Redner erörtert nunmehr die Kotierungs⸗ ſteuern im einzelnen. Es ſei doch verwunderlich, daß die Regie⸗ rung nicht den großen Vorzug anerkenne, der in der Freilaſſung, alſo Begünſtigung der Reichs⸗ und Staatspapiere liege. Der Mittelſtand muß gerade für die Kotierungsſteuer ſein und gegen die Erbſchaftsſteuer. Nur die Sorge um die Kleinen veranlaßt uns, gegen die Erbſchaftsſteuer zu ſein. Man ſagt, mit der Kotierungsſteuer ſchädige man die Bank⸗ und Börſenleute. Ja, einer muß doch zahlen, einer muß doch geſchädigt werden.(Sehr richtig! rechts.) Es iſt eine unbewieſene Behaup⸗ tung, daß die Kotierungsſteuer ausländiſches Kapital aus Frankreich getrieben habe. Und es pfeifen in Frankreich die Spatzen vom Dache, daß die neue Abänderung von der Deputiertenkammer nur vorgenommen ſei, um der Regierung ent⸗ gegenzukommen.(Hört, hört! rechts.) Wir erkennen auch den Grnſt der Lage in jeder Beziehung an. Die Ermahnungen, die Herr von Rheinbaben neulich ausſprach, ſind bei uns nicht auf Ablehnung geſtoßen. Aber immer wieder müſſen wir hervorheben, daß unſere Stellungnahme nicht etwa die Neigung iſt, einen Kamp: zu führen um politiſche Macht.(Lacken links.) Dir befinden uns nicht in einer Angriffsſtellung, die man uns bielfach im Lande unterſchiebt, wir befin den uns lediglich in einer Defenſive(Lachen links) dagegen, daß die Regierung zu einer demokratiſchen Regierung wird.(Ge⸗ lächter links.) Uns erfüllt eine tiefe nationale Sorge, denn wir erkennen in der Exrweiterung der Erbſchaftsſteuer, wie ſie jetzt geplant iſt 55 für die Zu⸗ kunft noch weiter geplant wird, eine nationale Gefahr. (Großes Gelächter und Aha! links, lebhafte Zuſtimmung rechts.) ſind es Zweckmäßigkeitsgründe, für uns nationale.(Gelächter links.) Die rechte Seite hat noch nie verſagt, wenn es ſich um nationale Forderungen handelt.(Gelächter links.) Aber die verbündeten Regierungen ſollten auch bereit ſein, den Anſchauungen der Mehrheit des Reichstages zu entſprechen. (Lebhafter Beifall rechts und im Zentrum.) Und von dieſem Standpunkt aus kann ichdie Hoffnung nicht aufgeben, Für Sie(nach links) daß die verbündeten Regierungen nicht auch den der mit uns zuſammen⸗ We inden ſollten, 1 5 wir gemeinſam das Ziel er⸗ kemmt. Ich hoffe. daß Dabei muß man nicht vergeſſen, daß es bereits reichen. Ich wünſche, daß recht bald der Tag kommt, wo wir zurückblicken auf die heutige ſchwere Zeit und dann ſagen können: mit Ernſt und Fleiß iſt doch Großes für das Deutſche Reich geſchaffen.(Lebhafter Bei⸗ fall rechts.) Reichsſchatzſekretär Dr. Sydow: „Ich habe nicht die Abſicht, die Stellung der verbündeten Re⸗ gierungen zu den Kommiſſionsbeſchlüſſen nochmals darzulegen. Ich will mich nur mit einigen Punkten aus den Reden der Vor⸗ redner beſchäftigen. Die Abgg. Graf Weſtarp und Dr. Spahn haben darauf hingewieſen, daß 1893 die verbündeten Regierungen Kotierungsſteuer befürwortet hätten. Dem iſt aber nicht ſo. wurde, wurde auch erörtert, ob neben dem Effektenſtempel eine Emiſſionsſteuer für alle Papiere oder eine Kotierungsſteuer für die an der Börſe zugelaſſenen Papiere eingeführt werden ſoll. Gegen die Emiſſionsſteuer wurde geltend gemacht, daß man damit die ausländiſchen Papiere nicht faſſen könne, alſo das Ausland auf Koſten des Inlandes begünſtige. Von der Kotierungsſteuer wurde geſagt, ſie hätte dieſen Nachteil der Emiſſionsſteuer nicht, und außerdem ihre ſachliche Begründung in den Vorteilen, die den betreffenden Papieren aus der Zulaſſung zur Börſe erwachſen. Seitdem iſt niemand auf dieſe Sache zurückgekommen, und wenn man jene hypothetiſche Bemerkung richtig würdigen will, ſo be⸗ zeichnet man ſie am beſten als eine Verbeugung vor der damals herrſchenden Richtung, die dann zu der Einſchränkung des VBörſen⸗ geſetzes von 1896 führte.(Lebhafte Zuſtimmung links; Hört, hört! und große Unruhe rechts.) Fürſt Bismarck hat einmal folgenden Weg als einen gang⸗ baren für Miniſterien angegeben: wenn Ihnen von Abgeordneten ein Vorſchlag gemacht wird, den Sie auf den erſten Blick als nicht durchführbar erkennen, ſo lehnen Sie das nicht gleich ab, ſondern ſagen: es ſpricht viel für den Vorſchlag, das und das und das und ich werde mir die Sache reiflich überlegen.(Heiterkeit.) Wenn der Herr dann wieder kommt, dann ſagen Sie ihm: Ich habe es mir überlegt, bloß eigentlich geht die Sache nicht. Dann wird der Mann der Ueberzeugung ſein, daß er keiner vorgefaßten Meinung gegenüberſteht und die Sache iſt erledigt. So liegt die Sache auch hier.(Heiterkeit links, Unruhe rechts.) Dann hat der Abg. Roeſicke geſagt, daß in Frankreich das Kapital zwar ins Aus⸗ land gegangen ſei, aber nicht wegen der Kotierungsſteuer, ſon⸗ dern wegen der Erbſchaftsſteuer. Das iſt nicht richtig, und Herr Roeſicke hat die Dinge zuſammengeworfen, die gar nicht zu⸗ ſammen gehören. Daß die Kotierungsſteuer an der Abwande⸗ rung des franzöſiſchen Kapitals in das Ausland ſchuld iſt, geht ſchon daraus hervor, daß die Erbſchaftsſteuer in Frankreich ſchon ſehr lange beſteht, dieſe Erſcheinung aber erſt ſeit der Einfüh⸗ rung der Kotierungsſteuer. die Umſatzgebühren an der Londoner Börſe ſeien erheblich höher, als die an der Berliner Börſe. Das iſt richtig. Wenn wir die Weltmachtſtellung hätten, die der Londoner Markt in der gan⸗ zen Welt hat, dann könnten wir auch erheblich höhere Gebühren erheben. Der Verkehr an der Londoner Börſe iſt erheblich grö⸗ ßex, aber nicht wegen der hohen Gebühren, ſondern trotz der * hohen Gebühren. dee ee(reiſ Ap jßße Die Kotierungsſteuer ſteht zwar auf der Tagesordnung, aber neun Zehntel der bisherigen Ausführungen betrafen die Erb⸗ ſchaftsſteuer. Zum erſten Male iſt die Ablehnung der Erbſchafts⸗ ſteuer als nationale Tat hingeſtellt worden. Alſo diejeni⸗ gen, die für dieſe Steuer eintreten, ſind antinational.(Lachen rechts.) Damit trifft Herr Roeſicke viele ſeiner nächſten Freunde, vor allem die ſächſiſchen Konſervativen, die geſchloſſen für die Erb⸗ ſchaftsſteuer eintreten. Gerade das mobile Kapital wird von dieſer Steuer ſcharf gefaßt. Erfriſchend in der ganzen Debatte war das feſte Eintreten der Regierung für die Erb⸗ anfallſteuer und ihre ablehnende Haltung gegenüber der Kotierungsſteuer. Sie iſt für uns unaunehmbar⸗ Man trifft auch nicht die Kreiſe, die man faſſen will. Denn bon den 70 bis 100 Milliarden, die in Deutſchland an mobilem Kapital vorhanden ſind, beſitzen die Bank⸗ und Börſenkreiſe nur etwa 5 Prozent. Viele Papiere werden vom Kurszettel der Börſe verſchwinden. Das wäre ein volkswirtſchaftlicher Rückgang. Die Herren von der Rechten können ſelbſt ja ohne die Börſennotie⸗ rungen nicht mehr auskommen. Sie brauchen ſie als wirtſchaft⸗ lichen Regulator. Wenn Sie von Frankreich durchaus etwas übernehmen wollen, dann greifen Sie nach der franzöſiſchen Erb⸗ ſchaftsſteuer mit ihren hohen Sätzen. Ein ſtarker Beſitz ausländiſcher Wertpapiere iſt die beſte finan⸗ zielle Kriegsbereitſchaft.(Sehr richtig! links.) Der Redner ſpricht ſich eingehend gegen die Kotierungsſteuer aus, die praktiſch und theoretiſch ein Unding ſei. Abg. Dr. Müller⸗Fulda(Ztr.): Bei der Kotierungsſteuer handelt es ſich um keine Ausnahme⸗ beſtimmungen gegen die Börſe. Man will nur die leiſtungs⸗ fähigen Kapitaliſten heranziehen. Mit der Kotierungs⸗ ſteuer ſoll ein gerechter Ausgleich geſchaffen werden da⸗ für, daß andere Berufszweige— Landwirtſchaft, Gewerbe, In⸗ duſtrie und Handel— ſchon ſtark belaſtet ſind, während das mo⸗ bile, mühelos Zinſen tragende Kapital am ſchwächſten erfaßt wird. hin, daß der frühere Abgeordnete Büſing ſchon im Jahre 1888 im Reichstage für eine Kotierungsſteuer eingetreten iſt.(Hört, hört! im Zentrum und rechts.) Es wäre doch die patrio⸗ kiſche Pflicht der Börſenkreiſe, auch ihren Teil an den Steuern zu tragen.(Beifall rechts und im Zentrum.) Er⸗ freulicherweiſe gibt es noch Tauſende von Bankiers und Kaufleu⸗ ten, die mit dieſer Steuer durchaus einverſtanden ſind.(Beifall und Widerſpruch.) In den Zirkus Schumann ſind dieſe Leute natürlich nicht gegangen, ſonſt wäre es ihnen ſo ergangen, wie Ge⸗ heimrat Kirdorf.(Sehr richtig! rechts, Widerſpruch links.) Ich war entrüſtet über die Behandlung, die er erfahren hat.(Lärm links.) Der Mittelſtand in Sachſen hat ſich auch bereits gegen den Hanſa⸗ bund erklärt. Die Sachſen haben einen feinen Riecher.(Zuruf links: Auch in der Erbſchaftsſteuer! Große Heiterkeit.) Ich werde auch durch die Kotierungsſteuer erheblich getroffen. Aber es macht mir nichis aus.(Große Heiterkeit.) Was ſollen die Arbeiter denken, wenn wir 400 Millionen indirekter Steuern bewilligen und den Beſitz nicht belaſten.(Sehr richtig! links. Lebhafte Zurufe links: Erbſchaftsſteuer!) Nein, die Lebenden ſollen zahlen.(Lebh. Zuſtimmung rechts u. im Zentr) Wird die Kotierungsſteuer nicht angenommen, ſo würde man das mit Recht als eine Verbeugung vor dem Großkapital anſehen. (Zuſtimmung rechts und im Zentrum.) Die Kotierungsſteuer iſt die gerechteſte und bernünftigſte im ganzen Steuerbukett.(Bei⸗ fall rechts und im Zentrum, Ziſchen links.) ̃ Schatzſekretär Dr. Sydow: Ich muß dem Vorredner darin widerſprechen, daß die nach hstagsbericht eralanzeigers Als 1898 der Entwurf einer Stempelnovelle vorgelegt Es iſt wiederholt geſagt worden, (Sehr richtig! rechts und im Zentrum.) Der Redner weiſt daraufd nur der Hanſabund gemacht, der ſo feurig gegen die Kotierungs⸗ tadelndes Wort hatte. Beſchlüſſe der Finanzkommiſſion bezüglich der Kotierungsſteuer nicht richtig unterrichtet geweſen wären. Ich habe ſelbſt dort den Vortrag gehalten, und ich war auf Grund meiner aufmerkſamenn Teilnahme an den Kommiſſionsſitzungen genau orientiert. Wenn der Vorredner gemeint hat, das von den auswärtigen Staaten mitgeteilte Geſetzgebungsmaterial ſollte man auf Deutſch⸗ land übertragen, ſo kann ich das in begug auf die Erbſchaftsſteuer nur ſehr anerkennen.(Sehr richtig! links.) Reichsbankpräſident Havenſtein: Nachdem die Kotierungsſteuer hier ſo verteidigl worden iſt, ſehe ich mich genötigt, vom Geſichtspunkte der Reichsbank aus, von allgemeinen nationalen, volkswirt⸗ ſchaftlichen Intereſſen aus die ernſten Gefahren und Bedenken darzulegen, die der Kotierungsſteuer entgegen⸗ ſtehen und die ſo ſchwerwiegend ſind, daß die verbündeten Regie⸗ rungen glauben, ſich dieſem geſetzgeribſchen Vorgehen nicht an⸗ ſchließen zu können. Der Gedanke einer Kotierungsſteuer iſt an ſich durchaus richtig und enthält an ſich etwas Sympathiſches und Berechtigtes. Bei näherer Prüfung kommen aber doch ſchwer⸗ wiegende Bedenken gegen ſie. Und wenn hier eine Anzahl Finanz⸗ männer angeführt worden ſind, die ſich früher ſympathiſch dieſem Gedanken gegenübergeſtellt haben, ſo liegt dies eben daran, daß in dieſem Gedanken prinzipiell etwas Sympathiſches liegt, daß aber damals gar kein Anlaß vorlag, dem Gedanken näher nachzu⸗ gehen, was ſicherlich ſchwere Bedenken zutage gefördert häkte. Der Abg. Raab hat als Zweck der Kotierungsſteuer hin geſtellt, daß die Börſe ſelbſt mit 60 Millionenn gtroffen werden ſolle. Die Börſe iſt ein wertbolles In⸗ ſtrument in unſerem Wirtſchaftsleben und für unſere Kriegsbereitſchaft. Aber die Börſe wird gar nicht ſo der Träger dieſer Laſt ſein, ſondern das deutſche Volk, die Beſitzer der Papiere, die großen und kleinen Kapitaliſten.(Widerſpruch und ſtufe: Das wollen wir ja!) Ohne Frage iſt die Knotierungs⸗ ſteuer ein unbilliger und einſeitiger Zuſchlag zur Vermögens⸗ und Einkommenſteuer, und gerade, weil dieſe Kotierungsſteuer bei uns ein Zuſchlag zur Ein⸗ kommenſteuer wird, kann man auf das franzöſiſche Beiſpiel ſich nicht berufen. Die Kotierungsſteuer würde auch dazu führen, die Kapitalsbeſchaffung zu erſchweren und die Zinsſätze zu verteuern. Das gilt für alle Papiere, auch für die landwirtſchaftlichen und Hypothekenpapiere. Bei neuen Emiſſionen würden ſie gezwungen ſein, einen entſprechend höheren Zinsfuß zu fordern. Parallel mit der Steigerung des Zinsfußes muß aber auch ein Sinken des Kurswertes gehen. Dieſer Kursverlüſt aber wäre ein defini⸗ tiver, ein dauernder im Gegenſatz zu den gewöhnlichen Kurs⸗ ſchwankungen, die bei beſſerer Konjunktur wieder wett gemacht werden können. Nehmen wir beiſpielsweiſe die Deutſche Bank. Hier würde die Kotierungsſteuer die Divi⸗ dende, die zuletzt 12 Prozent betrug, das heißt alſo 120 Mark um 1,20 Mark vermindern. In gleichem Maße wie die Dividende Hört, hört! links.) Bei er Verluſt vund 30 Milli An Kommunalpapieren, Pfandbriefer des Kurſes zur einem dauernden Verluſt an Volksvermögen 0 etwa 2 Milliarden Mark gleichkäme.(Lebhaftes Hört, hört! links. Das geringe finanzielle Ergebnis der Kotierungsſteuer würd mit allgemein und volkswirtſchaftlich außerordentlich ſchwe Schäden verbunden ſein. Das gute deutſche Geld wür ins Ausland gehen. Es gibt eine ganze Anzahl b Börſen rings umher, die unſer deutſches Kapital mit offenen Armet aufnehmen, nicht nur in Brüſſel, Antwerpen und Kopenh Herr Roeſicke hat unrecht, die Börſenſteuern London ſind ſehr biel niedriger als bei u Der Schlußnotenſtempel fehlt dort ganz. Auch Herr Mülle Fulda wär nicht richtig orientiert. Ein ſtarker Beſitz guter aus ländiſcher Werte iſt dringend geboten, ſowohl im Frieden, wie auch in ſchwerer Zeit. Er iſt auch ein ſehr wichtiges Mittel, um eine Erhöhung des Diskonts zu verhindern. Das Hinaustreihen ausländiſcher Effekten würde das verhindern, wozu ſelbſt das mäch⸗ tigſte Land in ſchweren Zeiten genötigt iſt, wenn ſeine Exiſten in Frage ſteht und alle ſeine finanziellen Kräfte aufs ſtärkſte an geſpannt ſind: ſein Vermögen, das es einſetzen muß, nicht nur im eigenen Lande flüſſig zu machen, ſondern auch im Auslande. Das heißt aber nicht, wie der Abg. Raab ſagt, alles auf eine Karte ſtellen, ſondern das heißt, eine Karte haben, die mehrere Atouts hat.(Zuſtimmung links.) Wir brauchen eine ſtarke und leiſtungsfähige Börſe, ſowohl für unſere wirt⸗ ſchaftliche Entwicklung wie als ein ſcharfes Inſtrument in ſchweren Zeiten. Die neue Bör ſengeſetzgebung hat neues Leben bei uns ge⸗ bracht. Die ſtarke Weltmarktſtellung Englands beruht ganz weſe lich auf der Machtſtellung der Börſe von London.(Sehr richtig! link, Ich unterſchreibe lange nicht alles, was über die Wirkung Aber daß es talſächlich einen ſtarken Schaden für uns gehabt hat, geſetzes hatten ſich die deutſchen Depots im Auslande faſt verdr facht, während die ausländiſchen Depots in Deutſchland an⸗ nähernd um die Hälfte zurückgegangen waren.(Hört! Hört! links.) Wenn wir einer ſchlechten wirtſchaf lichen Entwicklung entgegenwirken wollen, dürfen wir die Kotierungsſteuer nicht an⸗ nehmen.(Beifall links.) Abg. Dr. Frank⸗Mannheim(Soz.): Ueber die Kotierungsſteuer ſind wir derſelben Meinung w 1 7 eit die Regierung.(Heiterkeit.) Die Ausführungen der Rechten hatten keine überzeugende Kraft, denn ſie könn ruch auf die Erbanfallſteuer angewendet werden. Stutzig ha ſteuer auftrat, aber für die Belaſtung des Maſſenkonſums k In Steuerfragen können wir von Fr reich wirklich nichts lernen. Hochmut kommt vor dem Fall. halb wird der Sturz der agrariſchen Herrſchaft nicht fern f (Beifall links, Unruhe rechts. Ein Vertagungsantrag wird angenommen. Weiterberatu Dienstag 2 Uhr. Vorher Petitionen, Rechnungsſachen teilt mit, daß die namentlichen Abſtimmungen zu den Sleue geſetzen nicht erſt auf den folgenden Taa berſchohen werden, dern immer ſogleich ſtattfinden ſollen 5 Pfingſten zuſammengetretenen deutſchen Finanzminiſter über die „Schluß 6ĩ Uhr. A0. Sette. General⸗Anzeiger. Mannheim, den 22. Iun 1908. Gr. Hof- U. Mafſonal-Theater f.TT 2NKannheim. Dienstag, den 22. Juni 1909. 54. Vorstellung im Abonnement D. MORAL Komödie in drei Akten von Ludwig Thoma. In Szene geſetzt von Emil Reiter Perſonen: Fritz Beermann, Rentier. 8 Alexander Kökert NADOο OlANaDA SO. estaurant Fhelniust RKRonazzert⸗ d. berühmten ültesten Eintritt frei. (Mittagblatt.) IUNCAIREBII Zbwangsverſteigerung. · Mittwoch, 23. 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Aber der Wind hat ſeine Tücken; plötzlich ſpringt er nach der andern Seite und da heißt es: die Köpfe weg! Der Baum des Großſeglers fährt quer über Deck, und wer ſich nicht rechtzeitig duckt, verliert Hut und Mütze und bekommt ein kräftiges Kopfſtück. Nun wird die leichte Briſe zur ſcharfen Bö, ſchon von weitem kenntlich an der dunkleren Kräuſe⸗ lung der Oberfläche, und mit plötzlichem Anprall legt ſich das Boot auf die Seite, daß das Großſegel das Waſſer ſtreift und der erſchreckte Zuſchauer am Land das böllige Umſchlagen be⸗ fürchtet. Doch wie durch innere Kraft richtet ſich das Boot wieder auf; die Wucht des Windes überwinden der ſchwere Ballaſt im Innern und die Belaſtung des Kiels. Der Wind gibt dem Segel⸗ ſport ſeinen Reiz und ſeine Schönheit; darum iſt der größte Feind des Seglers die„Flaute“, die Windſtille, bei der das Boot machtlos und träge daliegt und gerudert, geſtakt, an der Leine getreidelt oder mit dem kleinen Handkahn geſchleppt werden muß. Immer mehr kommt deshalb das Einbauen von Hilfsmotoren bei den Booten in Aufnahme. Seine Feſttage feiert der Segelſport in den großen Regatten, die gerade jetzt wieder beginnen und alle Segler in Aufregung verſetzen, den kleinen Mann in ſeiner Ein⸗ handjolle ſo gut, der alle Arbeit an Bord ſelbſt verrichtet, wie den großen Yachtbeſitzer mit ſeinen zwanzig„Händen“.„Die Auf⸗ gabe ſolcher Wettfahrt beſteht darin, beſtimmte Marken, wie Tonnen, Bojen oder Flaggenkähne in ſchnellſter Zeit zu umſegeln, wobei Bedingung iſt, daß dieſe Wendezeichen nicht berührt und Hilfsmittel wie Ruder, Staken und ſo weiter nicht benutzt werden dürfen. Die großen Regatten ſind offen, d. h. ſie laſſen jeden Seg⸗ ler innerhalb des Seglerverbandes zum Mitbewerb zu. Die ein⸗ zelnen Boote werden vorher genau nach Größe, Tiefgang, Maſt, Segelfläche uſw. vermeſſen, hiernach in beſtimmte Klaſſen einge⸗ teilt und bei der Verwaltungsſtelle des Seglerverbandes gebucht. Für das Ulebergewicht der einzelnen Boote an Größe, Segelfläche uſw. wird den weniger gut ausgerüſteten Fahrzeugen eine Vergü⸗ tung gewährt, ſodaß der Fall eintritt, daß nicht der große Segler, der die Strecke am ſchnellſten durchfahren iſt, den Preis für das ſchnellſte Bvot erhält, ſondern ein kleines Boot, das im Verhält⸗ nis zu ſeinen Maßen eine beſſere Zeit herausgeſegelt hat. Nach jedem Startſchuß geht die betreffende Klaſſe durch die Start⸗ linie ins Rennen.“ Die verſchiedenartige Windrichtung bietet da⸗ bei die größte Aufregung; bei ſtarkem Winde wird das Großſegel gerefft; bei plötzlichen Windſtößen läßt man das Boot in den Wind ſchießen, d. h. man wendet der Briſe mehr die Spitze zu, um ihre Wirkung auf die Segelfläche geringer zu machen. Bei Windſtille wird die Fahrtſtrecke von den Schiedsrichtern erheblich gekürzt; dann werden alle Segel, die an Bord ſind, herausgebracht. Beim plötzlichen Umſpringen oder Schralen des Windes iſt die größte Aufmerkſamkeit und ſchnellſtes Bedienen der Segel not⸗ wendig. Jede Sekunde iſt überhaupt beim Wenden des Fahrzeu⸗ ges vor dem Wind, dieſer ſchwierigſten und wichtigſten Bewegung. von höchſtem Wert und der Sieg kann verloven gehen, wenn die Manöver nicht glücklich und die Segel Falten ſchlagen oder flat⸗ tern. Hierbei und beim plötzlichen Umſpringen des Windes, wenn das Großſegel quer über Bord ſchlägt, wird nicht ſelten von dem glatten Deck ein Mann über Bord gefegt. Der Sicher⸗ heit wegen und um den Wind keinen Widerſtand zu bieten, legt ſich die Mannſchaft flach auf das Deck. Das Kentern wird durch die Belaſtung des Bootes am Boden mit ſchwerem Ballaſt perhütet; bei Wulſtkielern beſteht dieſer Ballaſt in dem am Kiel wulſtartig ſeſtgemachten Blei, bei Floſſenkielern und Schwerkbooten in der N Klelder u. Stiefel kauft u. verk. Dambach, 82, 11. 70 wegen Platzmangel zu ver⸗ kaufen. 11058 4, 11, 3 Treppen. Verlängerung des Bootes nach unten, die die Geſtalt einer Floſſe oder eines Schwertes aus Holz und Eiſen hat. Nur durch dieſe Verlängerung des Bootskörpers nach unten iſt es möglich, gegen den Wind zu kreutzen und die Fahrtrichtung zu halten. Zu den großen Segelregatten bei Cuxhaven, Kiel u. a. die das höchſte Ziel jedes Seglers ſind, werden die Pachten im Schlepptau der Dampfer oder auf Eiſenbahnwagen befördert. Auch auf gefährlichen ſtür⸗ miſchen Ozeanrennen haben die kleine Pachten, wie die„Wannſee“ den deutſchen Segelſport mit Auszeichnung vertreten. — Der Tambour von Solferino. Die Schlacht bei Solferino deren halbhundertjähriger Gedenktag in den nächſten Tagen in Frankreich und Italien feierlich begangen werden wird, bildet einen Ruhmestitel in der Geſchichte der franzöſiſchen Armee Daxum werden alle Reliquien, die an dieſen glorreichen Tag erin⸗ nern, von den Franzoſen ſorgfältig bawahrt; unter den Gedenk⸗ zeichen, die das Pariſer Armee⸗Muſeum beſitzt, befinden ſich auch zwei Trommelſtöcke, die vor einigen Jahren von dem Kriegs⸗ veteranen, der mit ihnen bei dem großen Angriff ſeine Wirbel ſchlug, dem Muſeum übergeben wurden. Der greiſe Kriegsmann lebt noch heute in einer beſcheidenen Parterrewohnung des Pari⸗ ſer Quartier du Gros⸗Caillou; ein Mitarbeiter des Gaulois hat die Wohnung des Veteranen ausfindig gemacht, und ſich von ihm allerlei Erinnerungen von jenen Kampftagen berichten laſſen. Ein kleiner hagerer Herr mit lebhaft funkelnden Augen und graume⸗ liertem Vollbart tritt dem Beſucher in einem einfachen Zimmer entgegen, deſſen Wände Kriegsbilder und Medaillen ſchmücken. „Der Tambour von Solferino?“„Ich bin es“, antwortet ſtolz der greiſe Kämpfer. Als das Geſpräch auf jene längſt vergange⸗ nen Tage des Ruhmes kommt, leuchten die Augen des Alten freu⸗ dig auf; er iſt beſcheiden, faſt ſchüchtern, aber die Erinnerung an die Kriegsjahre löſen ihm die Zunge und er beginnt zu erzählen. Seine bitterſte Erinnerung knüpft ſich an das Jahr 1870, da der Veteran der Krimkriege und des italieniſchen Feldzuges als Frei⸗ williger ſich zum Kampfe für ſein Vaterland geſtellt hatte. Sein koſtbarſtes Gut, ſeine geliebte Trommel, wurde ihm damals von den Deutſchen weggenommen.„Bei Montretout wurde ich von den Preußen geſangen. Ach, dieſe Schurken“ und bitterer In⸗ grimm miſchte ſich in ſeine Stimme,„haben mir meine Trommel genommen, auf der ich in Italien und in der Krim zum Angriff geſchlagen. Sehen Sie, darum konnte ich dem Armee⸗Muſeum auch nur meine Trommelſtöcke geben.“ Die Gedanken ſchweiften zurück zu ſeiner Trommel und nach ſinnender Pauſe fährt der alte Tambour fort:„Sie war ſo ſchön, meine Trommel. Sie gehörte mir, für mein eigenes Geld hatte ich ſie mir machen laſſen. Größer war ſie als die, die man heute ſieht, aber kleiner als die großen Trommeln, die man damals hatte. Denken Sie, zwölf Stun⸗ den lang ſchlug ich bei Solferino dieſe Trommel. Mein Regiment die Vierundſtebziger, war an der Spitze der Armee. Als erſter kam ich in den Tantz.“ Ueber das verwitterte Geſicht zieht ein Schimmer wehmütigen Stolzes.„Zweimal fiel ich hin, ohne ver⸗ wundet zu ſein. Es war ein ſchlimmes Gelände, der Mont Vale⸗ rien iſt dagegen garnichts.. Und die Oeſterreicher hatten eine prächtige Kavallerie, die uns viel Schaden zufügte. Ja, es war ein heißer Tag. Auch buchſtäblich: welche Hitze! Von ferne her ſah man die Bomben fliegen und ſich kreuzen, wie große ſchwarze Mücken. Die Kugeln praſſelten, es war, als wollte man die Erde damit beſäen. Ich ſehe noch meinen Leutnant, den Leutnant Guillochin. Er ließ uns hinlegen, eine kurze Weile, hinter einem kleinen Hügel. Er ſelbſt blieb aufrecht im Kugelre⸗ gen ſtehen, kaltblütig wie immer und ſchoß ruhig zielend, die Pfeife im Munde.“ Wie durch ein Wunder überlebt der Tambour unverwundet das Gemetzel.„Ich wurde zwar von einer Kugel ge⸗ ſtreift, aber nur ein klein wenig. Ich bemerkte es nicht einmal in der Hitze des Gefechts; ich fühlte einen Schlag an der Stirn, aber ich hatte keine Zeit darauf zu achten. Und dann merkte ich, wie meine Stirne naß wurde. Ich wollte mir mit den Handrücken darüber hinwiſchen; die Hand war ganz rot. Es war Blut. Ich hatte geglaubt, es wäre nur der Schweiß; es war ſo heiß an dem Tage von Solferino. Aber bei Montebello war es, glaube ich, noch härter. Wir wurden von den Tirolern überraſcht, hinter einer Böſchung lagen ſie verborgen und empfingen uns mit einem mör⸗ deriſchen Feuer. Sie ſchoſſen ausgezeichnet, dieſe Tiroler; ſie leg⸗ ten den Gewehrlauf auf ein kleines Geſtell und konnten ſo zielen, ohne zu ſchwanken. Zwei Stunden lang lagen wir im Feuer. Für Altertumsliebhaber oder Biedermeyer⸗Schreibſekretär (Zeit 1820—30) billig zu verk. Näheres MI, 2, IV. ſere Schreie übertönten den Feuerlärm. Nr. 6933 an die Expedition. Hausburſche Radfahrer, nur mit guten Zeugniſſen ſofort geſucht. 1106716912 D 3. 4, Laden. „En avant! Bajonett aufgepflanzt! Vive la France!“ Mit der blanken Waffe nahmen wir die Stellung... Dann, als der Abend kam und der Feind verſchwunden war, lagen rings die Verwundeten. Nicht ein Kran⸗ kenwagen... Der General Forey und Major Douvergne hielten an und ſaßen ab.„Vorwärts, Kinder“, ſagte der General,„nur noch ein wenig Mut! Jeder von uns muß einen Verwundeten tragen.“ Der General und der Major gaben das Beiſpiel, wäh⸗ rend ein Soldat ihre Pferde am Zügel hielt. Jawohl, ſechs Kilo⸗ meter weit trug der General zu Juß auf dem Rücken ſeinen Ver⸗ wundeten. Nie werde ich das vergeſſen..“ Jetzt lebt der wackere Tambour von Solferino beſcheiden von der kleinen Rente, die das Kriegsminiſterium ihm ausgeſetzt hat, und träumt davon, eines Tages noch das Kreuz der Ehrenlegion zu erhalten. —Die Renn. und Kleiderwoche in Ascot war heuer nach übereinſtimmendem Urteil der jüngeren Sports⸗ und Geſell⸗ ſchaftsmenſchen glänzender als ſeit vielen Jahren. Jeder der Tage von Dienstag an, wo die Renndoche begann, bis zum Freitag war in den Morgenſtunden und bis kurz vor dem Rennen dro⸗ hend und unſicher, auch keineswegs warm, ſo daß die ſchönen Mädchen und lieblichen Frauen, die zu vielen Tauſenden nach Ascbt ſtrömten, in dem Gedanken an Ungewitter und ſchweren Regen nur mit Furcht und Zittern ſich mit den zarten und duf⸗ tigen Gebilden der Schneiderkunſt geſchmückt halten, die zu dieſem Rennen unerläßlich ſind. Dann aber brach nachmittag noch zur rechten Zeit die Sonne ſieghaft durch, und die bunten Schmetter⸗ linge der Geſellſchaft fühlten ſich ganz in ihrem Element und ver⸗ ſicherten ſpäter, ſo ſchön ſei es noch nie zuvor geweſen, gerade warm genug, ohne daß man von der Hitze gelitten. Was Rennen und Pferde anbelangt, ſo ging es für diejenigen, die den Genuß eines Renntags durch Wetten zu würzen pflegen, nicht ohne Ent⸗ täuſchungen ab, von denen allerdings andere wieder Vorteil zogen. König Eduards Stall war wiederum entſchieden vom Glück begünſtigt. Seine Stute Princeſſe de Galles ſiegte in dem Ren⸗ nen um die Coronation Stakes(3050 Pf. St.) und ſein Derby⸗ ſieger Minora trug am Donnerstag die St. James' Palace Stakes(1950 Pf. St.) davon. Der königliche Rennſtall hat bisher in dieſem Jahre bereits mit 6 Pferden 10 Siege zu verzeichnen, die einen Betrag von 18 577 Pf. St. an Rennpreiſen darſtellen Es kann allerdings nicht verſchwiegen werden, daß erſt ſeit einem Dutzend Jahren der Sieg ſich an die Rennfarban des Monarchen geheftet hat, während er vorher lange von harknäckigem Miß⸗ geſchick berfolgt war. Für diejenigen, die ſolchen Aeußerlichkeiten Beachtung und Intereſſe ſchenken, ſei bemerkt, daß ſowohl S. M. der Verteidiger des Glaubens als der Thronerbe in dieſen Tagen vorwiegend den hellgrauen Filzzylinderhut ohne ſchwarzes Band und dazu helle Gehrockanzüge getragen haben. Am Donnerstag erſchien König Eduard indeſſen in dunkelblauem Gehrock, hellen Hoſen und den zarteſten Lilahandſchuhen und gleichfarbiger Hals⸗ binde, was in der Welt der Stutzer großes Aufſehen erregte, Es entſtand alsbald eine mächtige Nachfrage nach hellen Lilahand⸗ ſchuhen, und dabei ſtellte ſich heraus, daß dieſer Artikel faſt gar nicht mehr vorhanden war, natürlich nur von den höheren Num⸗ mern für die Herren der Schöpfung geſprochen. Daß der Monarch zu Dingen zurückgekehrt iſt, die ſeit faſt 40 Jahren aus der Mode waren und daß er zu dem blauen Gehrock, wie zuperläſſig ver⸗ ſichert wird, eine dunkelblaue Atlasweſte getragen bat, das ſind, natürlich neben der Monarchenbegegnung in der Oſtſee, die be⸗ deutendſten Ereigniſſe dieſer letzten Dage. — Der Sommermuff. Als ob die Erfinder und Schöpfer neuer Moden es geahnt hätten, wie lange der Sommer, der echte, heiße Sommer in dieſem Jahre zögern würde, ſich bei uns einzuſtellen, haben ſie die Welt der Mode mit einer Neuheit be⸗ dacht, die uns auf den erſten Blick ein Lächeln entlockt, aber doch auch ihren praktiſchen Nutzen hat, nämlich mit dem„Sommer⸗ muff“. Mit dem winterlichen Original rivaliſiert die ſommerliche Kopie vor allem an Größe: der Muff iſt von wahrhaft unge⸗ heuerlichen Dimenſionen, dabei aber federleicht. Man ſtellt ihn aus Rüſchen, Volants oder Pliſſes von Tüll oder Seidenvoile her, Zwiſchen den Falten befindet ſich eine ODeffnung, groß genug, um die Hand durchzulaſſen und im Innern dieſes duftigen, par⸗ fümerierten Bündels iſt ein Säckchen aus weichem Leder verbor⸗ gen, das die leider noch immer fehlende Taſche in den modernen Kleidern erſetzen ſoll. 5 Frauen und Mädchen zum Sammeln von Abonnenten bei feſtem Lohn geſucht. Of⸗ ferten unter B. S. 11046 an die Expedition dſs. 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