rierte⸗ Arean 48986 — und der Vornehmheit des Inſtituts möglicherweiſe auftreten wird. Das Repertoir und das Novitäten⸗ Burgtheaterjcgren iſt alſo reichlich vorgeſorgt. Abonnement: GBadiſche Volkszeitung.) 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..48 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg, Badiſche Neueſte Nachrichten IAnabhängige Tageszeitung. (Manuheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſer „Geueral⸗Anzeiger Maunheim“, Telefon⸗Nummern: Direktionu. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmen. Druckarbeiten 341 In ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 28 Pg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaktioen 577 Auswärtige Inſerate 80. in Mannheim und Umgebung.(ansgenommen Sonntag) in Berlin und Aarlsruhe. 125 Verlags⸗ 115 Die Reklame-Zeile1 Mark Schluß der Jnſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. 75 Nr. 284. Mittwoch, 23. Juni 1909. (Abendblatt.) Vor der Entſcheidung. (Von unſerem Berliner Bureau.] Berlin, 22. Juni. Näher und näher rückt die Entſcheidung. Man hätte ſie ſchon morgen haben können und die Wünſche der Linken be⸗ wegten ſich in dieſer Richtung. Aber von rechts her hat man noch einmal, ſtudentiſch geſprochen,„um tempus“ gebeten. Nun, da es hart auf hart gehen ſoll, befällt den einen oder anderen, der bislang den ſtarken Mann ſpielte, doch ein leiſes Frieren und ex möchte, wenn ſchon es keine andere Rettung gibt, den unbequemen Termin wenigſtens um ein paar Mal vierundzwanzig Stunden hinausgeſchoben ſehen. Indes: auf⸗ gehoben iſt nicht aufgeſchoben und für Donnerstag wird man die Erbſchaftsſteuervorlage auf alle Fälle auf die Tagesordnung ſetzen. Wird ſich wohl auch nicht mehr lange bei der Vor⸗ rede, ſoll heißen beim Reden aufhalten(denn was gäbe es, was über dieſe in tauſendfältigen Varianten müde gehetzten Dinge noch zu ſagen wäre?) und zur Abſtimmung drängen. Die Konſorvativen haben für morgen nochmals ihre Fraktion einberufen; doch iſt davon kaum eine Aenderung in ihrer Stimmung und Haltung zu erwarten. Gewiß möchten manche ganz gerne für die Erbanfallſteuer votieren und einige, wie die Sachſen und Thüringer werden es wohl auch tun. Und wieder anderen iſt die ganze Wendung äußerſt fatal. Aber auch die werden nach menſchlicher Vorausſicht von der allgemeinen Strömung mit fortgeriſſen werden. Von dieſer allgemeinen Strömung, die unverhüllt auf Sturm zeigt. Wer geſtern das hohe Haus während der Rede des Rentners Müller aus Fulda Peobachtete und heute während der Reden von Mommſem und Dr. Weber, hatte die ganz deutliche Empfindung, wie ſich aus allen Ecken der konſervativ⸗klerikalen Windroſe das Wetter nun zuſammenzieht. Den langen Winter über ſind wir von Kriſe zu Kriſe marſchiert; haben notdürftig ab und zu den Zwieſpalt überkleiſtert und die Entfremdung, die ſtille Feind ⸗· ſeligkeit darüber wachſen und ſich mehren geſehen. Jetzt iſt das alte Band offiziell zerriſſen und nun drängt, was man bisher oft widerwillig genug zurückhielt, wie mit Natur⸗ gewalt nach Ausdruck und Manifeſtation. In der Beziehung war der ſtürmiſche, ſchier demonſtrative Jubel, mit dem am Montag die Rechte das Wiederauftreten des Herrn Müller⸗ Fulda begrüßte, ungemein bezeichnend. Dieſer berühmte Sohn der fränkiſch⸗thüringiſchen Biſchofsſtadt hat aus der letzten Wahlkampagne ein paar Stücklein in ſeiner Kondukte, die ihn gerade in konſervativen Augen recht anrüchig machen müßten And die es auch bewirkt haben, daß er in den letzten zwei Jahren in ſeiner Partei nur den Mann am Vorhang markierte. Aber in der Kampfesſtimmung, die jetzt die Ritter und die Heiligen umwogt, ſind derlei kleine moraliſche Diſtinktionen wie aulsgelöſcht. Ste haben, wenngleich aus verſchiedenen Mo⸗ tiven, das gleiche Ziel: die Beſeitigung des Kanzlers und Miniſterpräſidenten Bernhard von Bülow. Und das eint ſie und ſchließt ſie aneinander. Die Konſervativen haben zudem noch von einer Seite Succurs erfahren. Ein Teil der Mittel⸗ ſtändler, die anfangs in richtiger Erkennknis des ihren In⸗ tereſſen angeſonnenen Attentats gegen die Projekte der Rumpf⸗ kommiſſtion aufbegehrt hatte, beginnt, wie gehörig bearbeitet, dieſer Tage von Preußens ungekröntem König acl audiendum verbum befohlen worden und auf dieſe Lektion im Leder⸗ fauteuil der Reichstagswandelhalle wird wohl auch die Um⸗ kehr in der Haltung des offiziellen Organs der Mittelſtands⸗ vereinigung zurückzuführen ſein. Die hat natürlich auf die eigentliche Abſtimmung keinen Einfluß; iſt darum aber noch nicht ohne Bedeutung. Der Unwille im Lager des Mittel⸗ ſtandes hatte die Konſervativen vielfach ſtutzig gemacht und beſtürzt; der beginnende Wandel wird ſie wieder kräftigen. Eine andere Hoffnung iſt der Rechten dafür freilich heute gründlich verregnet: die Nationalliberalen haben— worauf wir hier immer wieder andeutend hinweiſend— in denkbar offiziellſter Form erklären laſſen, daß auf Abſplitterung aus ihren Reihen nicht zu rechnen iſt; daß ſie einſtimmig für die Erbanfallſteuer votieren werden und falls die abgelehnt wird, Mann für Mann gegen die Steuervorlagen in allen ihren Teilen. So iſt das Feld abgeſteckt und das letzte Entſcheidungs⸗ ringen kann beginnen. Kann ſein, daß ſchon der Donnerstag das Definitivum bringt. Möglich allerdings auch, daß, wenn in zweiter Leſung die Sozialdemokraten für die Erbanfall⸗ ſteuer ſtimmen, ſie bis zu der dritten hinausgeſchoben wird, wo ein Mantelgeſetz aus des Herrn Müller⸗Julda Werkſtatt ſolche Zuſtimmung ihnen dann ſicher verlegen wird. Aber ob ſchon Donnerstag oder ein paar Tage ſpäter, um die bittere Wahl kommen wir, kommt die Regierung kaum mehr hinweg: entweder Kanzlerwechſel oder Auflöſung. Das Mundſpitzen hilft nicht mehr. Nun muß gepfiffen werden. *** Die(Einigleit der Nationalliberalen Partei. Daß die nationalliberale Partei einig wie nie zuvor iſt, betont abermals die„Nat. Lib. Korreſp.“: In dieſen ſchweren Wochen, in denen Gewiſſenskonflikte viel⸗ leicht an jeden von uns herangetveten ſind, iſt als ſchönſte Frucht der Sorgen und Nöte eine ſtolze Einmütigkeit erwachſen. Die mannhafte Ueberzeugung, daß in dieſer Zeit, die leicht zur Schick⸗ ſalsſtunde der nationalliberalen Partei hätte werden könwen, uns nichts ſo not tut als unerſchütterliche Geſchloſſenheit; die Erbenntnis auch, daß es einfach wider Pflicht und Ehre wäre, wenn die Natio⸗ nalliberalen neuen Steuern(denn nur darum noch handelt es ſich, längſt nicht mehr um eine wirkliche und organiſche Sanierung unſerer Reichsfinanzen) zuſtimmen wollten, die den Verkehr be⸗ laſten und wider den vornehmſten Grundſatz aller Steuerpolitik, den der ſozialen Gerechtigkeit, verſtoßen. Dies Gefühl, in allen ihren Gliedern ſich des rechten Weges nun bewußt zu ſein, hebt und belebt die nationalliberale Partei in dieſen Tagen. Sie läßt ſie getroſt auch den kommenden entgegenſehen, gleichviel, was ſie uns bringen mögen. Die Nationalliberalen kämpfen für die Intereſſen der Allgemeinheit gegenüber raffgieriger Eigenſucht, für die Erfor⸗ derniſſe des neuen, mitten in den Weltverkehr geſtellten Deutſch⸗ lands gegenüber der egoiſtiſchen Kurzſichtigkeit, die unſer Reich als iſolierten Agranſtaat behandeln möchte, nicht zum letzten auch für den Mittelſtand und die Induſtriearbeiterſchaft, die mitleiden müßte, wenn man Handel und Wandel dauernde Wunden ſchlägt. In dieſem Zeichen— ſcheint uns— kann uns der Sieg nicht ſchwer werden. — in Treu und Pflicht zurückzukehren. Auch Serr Nahardt iſt Politische Uebersieht. * Maunheim, 23. Juni 1909 Noch ein Konſervativer für die Erbſchaftsſteuer. Die Konſervativen behaupten bekanntlich, eine Erbſchafts⸗ ſteuer auf Kinder und Ehegatten zerſtöre den Familienſinn, zerrütte das Staatsgefühl, ſtehe in höchſtem Maße im Wider⸗ ſpruch mit den konſervativen Prinzipien. Demgegenüber iſt es intereſſant, einmal auf ein noch gar nicht ſo altes Buch hinzuweiſen, das einen unbeſtreitbar konſervatigen Autor zum Verfaſſer hat, ein Buch, in dem eine hohe Erb⸗ ſchaftsſteuer, auch für Kinder, geradezu aus der ſtreng kon⸗ ſervativen Weltanſchauung heraus begründet und verlangt wird. Wir meinen das ſeinerzeit vielgenannte Buch„Reform oder Revolution?“ vom Geheimen Regierungsrat C. von Maſſow. Wir finden in dieſem 1805 erſchienenen Buch eines durchaus konſervativen Politikers, deſſen Gedankengänge uns in ihrer Antiquiertheit heutzutage ſchon manchmal recht eigenartig anmuten, einige ſehr bezeichnende Stellen. Maſſow verlangt hohe progreſſive Einkommenſteuenrn aus ſeiner Abneigung gegen das mobile Kapital heraus, in dem er in ſeinem urkonſervativen Sinn einen Feind erklärt, und ſagt dann zur Frage der Erbſchaftsſteuer: „Mit dem Tode hört das Eigentumsrecht des Menſchen datk⸗ ſächlich auf. Er iſt nicht mehr da, und daher kann er au keine Rechte haben. Daß er über ſeinen Nachlaß verfügen kann, iſt dem Naturrecht gegenüber eine Anomalie, eine Fiktion, alſo es iſt eine Vergünſtigung, welche ihm die Geſell⸗ ſchaft, der Staat zuerkennt. Weil es aber eine Vergünſtigung iſt, kann die Geſellſchaft die benötigte Grenze zie hen, ſie kann das nicht nur, nein, ſie muß es tun, wenn die volle Aus⸗ 1 8 der Vergünſtigung ihr, der Geſellſchaft ſelbſt, Schaden zu⸗ Maſſow erzählt dann einen Fall, wo ein Vater jſedem ſeiner Kinder fteben Millionen Mark hinterließ, und fragt: „Kann man ein ſolches Vermögen als einenä angemeſſenen Arbeitslohn auch des fleißigſten Lebens an⸗ ſehen?“ Er beantwortet ſeine Frage ſelbſt wie folgt: ö „Die Revenuen von 7 Millionen verbraucht keines der Kinder, die erübrigten Zinſen werden wieder angelegt und ziehen neue Zinſen aus dem Lande.(1) Ja, wenn ſpir reich wären, wenn jeder ſein gutes Auskommen hätte, ſo brauchten wir uns nicht darum zu kümmern, ob es große Vermögen gäbe, wir könnten ſoſche Einkünfte ihrem Beſitzer gönnen.(1) Aber wir ſind arm, bettelar m, das Reich, der Staat, die Kommune, ganze Erwerbsſtände ſtecken in Schulden, wiſſen kaum noch, wie ſie die Zinſen auf⸗ bringen ſollen, müſſen die allernotwendigſten Ausgaben ein⸗ ſchränken, auf die Ausführung von großen, dringend gebotenen kulturellen Aufgaben verzichten. Und da ſoll die Geſell⸗ ſchaft nicht das Recht haben, zu ſagen: Mit dem Tode hört das Eigentumsrecht auf, die Vergünſtigung, die ich ſeiner Fort⸗ dauer gebe, muß ihre Grenzen haben?“ Herr von Maſſow trat alſo hier aus ſtreng konſer⸗ vativ⸗antikapitaliſtiſcher Geſinnung heraus für eine ganz weitgehende Erbſchaftsſteuer ein: Jedem der oben erwähnten Kinder will er nur eine Million bewilligen, die übrigen ſechs willer„für die Geſamtheitver⸗ wenden.“ Herr von Maſſow iſt ein Revolutionär im Vergleich zu der jetzigen Regierungsvorlage, die von ſeinen „Geſinnungsgenoſſen ihrerſeits als Eintrittskarte zum ſozial⸗ ‚ 9 Feuilleton. Wiener Theater von Ludwig Hirſchfeld. Wien, Ende Juni. Bedeutungslos und reizlos wie dieſes Spieljahr in ſeinem ganzen Vorlauf geweſen iſt, geht es auch zu Ende. Man iſt durch die zehn Theatermonate ſchon ſo ziemlich gegen alles abgeſtumpft, ſonſt würde die befremdende Nachricht, die zu guter Letzt noch aus dem Burgtheater kam, heftigeren Eindruck gemacht haben. Der groteske Kontrakt, den Direktor Schlenther mit Kainz abgeſchloſſen hat, iſt wohl das Aergerlichſte was dieſe Saiſon gezeitigt hat. Vier Monate im Jahr wird Kainz dem Burgtheater angehören, die übrige Zeit wird er gaſtieren. Anders war es nicht möglich zu einer Einigung zu gelangen. Nun, Kainz iſt gewiß ein außer⸗ ordentlicher Künſtler und für das Burgtheater von großer Bedeu⸗ tung. Wenn er nämlich wirklich dazu gehört und mitwirkt, wie es die Großen des alten Burgtheaters getan haben. Wenn er aber unerträgliche Starſitten einführt, die mit der ganzen Tradition in grellem Widerſpruche ſtehen, dann möchte man wahrhaftig wünſchen, daß dieſe ſonder⸗ bare„Einigung“ lieber nicht zuſtande gekommen wäre. Die Wirkung dieſes Kontraktes wird ſich ja zeigen. In den vier Kainz⸗ monagten müſſen natürlich alle Kainzſtücke geſpielt werden und epentuell auch die eine oder die andere Novität, in der Kainz geſtalten als bisher, progremm dürfte ſich noch troſtloſer in den nächſten zehn und für Aergernis und Enttäuſchungen Das Vorbild für dieſes unglückſelige Star⸗ und Gaſtſpiel⸗ ſyſtem iſt die Hofoper geweſen, und dort zeigen ſich jetzt die Fol⸗ gen in dürren oder vielmehr fetten Ziffern. Kronen ſoll das finanzielle Defizit der Hofoper betragen und das künſtleriſche ſoll nicht viel kleiner ſein. Im zweiten Amtsjahre Direktor von Weingartners hat es zwar an groben Skandalen und Ungeſchicklichkeiten gefehlt, dafür aber auch an bemerkenswer⸗ ten und wertvollen Unternehmungen. Ein würdiger Anlaß, den Reichtum der Hofoper zu zeigen, wäre die Haydnzentenarfeier ge⸗ weſen. Sie hat im Ganzen eigentlich nur aus offiziellen Empfän⸗ gen und langen Reden beſtanden, auch die Politik hat nicht ge⸗ fehlt, obwohl das alles dem Weſen Haydns kaum entſpricht. Den Beſchluß machte die Hofoper, aber auch ihre Haydnfeier war keine ſonderlich geglückte. Das Hübſcheſte und Wertvollſte war nicht von Haydn, ſondern von Pergoleſe, nämlich die reizende „Serva padrona“. Haydus harmloſe Kleinigkeit„der Apotheker“ wirkte amüſant und liebenswürdig wie immer, ſchließlich gab's auch eine Art Uraufführung:„die wüſte Inſel“. Eine altmo⸗ diſche, langweilige Geſchichte voll ſtaubiger Späße und auch die Muſik iſt noch im vorhaydn'ſchen Stile gehalten. Das Ganze nichts als eine Ausgrabung, ein wiſſenſchaftliches Experiment, das auch dem gelehrten Muſikerkongreß nicht viel Freude bereitet ha⸗ ben dürfte. Trotz aller hiſtoriſchen Echtheit, die ſo weit ging, daß man die Bühne des fürſtlich Eſterhazy'ſchen Schloßtheaters zu Dedenburg getreu kopierte— eine recht äußerliche und unmuſika⸗ liſche Art, Haydn zu feiern. Das Deutſche Volkstheater hat noch in den letzten Wochen eine ganze Neihe von Stücken zur Ureẽnfführung gebracht. Ueber Heyrmanns verunglückten„großen Fluo“ iſt bereits berichtet wor⸗ den. Nicht viel glücklicher verlief die deutſch⸗ Uraufführung von Louis Artus Komöde„Lamour en bangue“ von Frl. Wallentin unter dem Titel„Wenn Frauen ſpielen“ überſetzt. Die Komödie könnte auch von manchem anderen Franzoſen ſein, zum Beiſpiel Hunderttauſend es eigentlich immer geblieben iſt. von Henry Bernſtein, an deſſen„Dieb“ und„Baccarat“ man 8 öfters erinnert wird. Auch hier ſteckt eine junge hübſche Frau tief in Spiel⸗ und Schneiderſchulden und läßt ſich dadurch zu einer gewagten Ecartépartie mit einem reichen Bewunderer ver⸗ leiten, bei der ſie beinahe ihre Frauenehre einſetzt. Schließlich gewinnt ſie aber alles wieder zurück: die verloxene Villa, die Tugend und den eigenen geliebten Mann. Namentlich die Spiel⸗ ſzenen ſind ſehr liebenswürdig und launig, voll kleiner glänzen⸗ der ſzeniſcher Einfälle und Dialogſcherze, die eine Weile über die gedehnte und unbeholfene Nichtigkeit des Ganzen angenehm täu⸗ ſchen. Bernſtein oder Capus hätten das viel beſſer gezimmert rnd namentlich ein ſolcher läppiſcher dritter Akt wäre ihnen nie paſſiert. Das hübſcheſte in der Komödie iſt die Figur eines ame⸗ 'laniſchen Milliardärs, der früher muſikaliſcher Clown war und In dieſer Rolle glänzte und verblüffte Herr Homma. Die Veberſetzerin, Frl. Claire Wallen⸗ ten ſtellte ihre geiſtreiche Routine und Sprechtechnik in den Dienſt des Stückes. Die erſten zwei Akte erregten Heiterkeit, auch in dem poſſenhaften Dreiten wurde noch gelacht Aber zum Schluß ärger⸗ ten ſich die Leute und verließen ziſchend das Theater. Auf derſelben Bühne gelangte das Werk eines jüngeren Wie⸗ ners zur Uraufführung: Das dreiagktige Drama„Die Frau des Raja“ von Paul Wertheimer. Als Kritiker und Eſſaiſt und na⸗ mentlich als Lyriker hat er ſich einen guten Namen gsmacht. Auch hier verrät ſich öfters der Lyriker: in der ſchwelgeriſchen Vers⸗ ſprache, in der Vorliebe für ppetiſche⸗muſifaliſche Stimmungen. Aber auch ſchöne dramatiſche Anſätze machen ſich bemerkbar zu⸗ mal in den bunten Maſſenſzenen und in den kräftig geſteigerten Liebes⸗ und Kampfſzenen. Daneben gibt es wieder biel Unbehol⸗ fenes und Schwerfälliges, auch hat ſich der Autor durch das exo⸗ tiſche Milien zu einem allzu genauen Lokalkolorit verleiten laſſen nämlich irgendwo am Ganges in einem das von dem blinden, alten König Das Drama ſpielt indiſchen Königreich, 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 23. Juni. demokratiſchen Zukunftsſtaat verworfen wird! Wer hat nun den echten konſervativen Ring— die Weſtarp und Roeſicke, die die Erbſchaftsſteuer als„antikonſervativ“ und„familien⸗ zerrüttend“ bis aufs Meſſer bekämpfen, oder der brave Re⸗ gierungsrat v. Maſſow, der die Verſteuerung der Erbſchaften als konſervative Tat empfahl? Bindende Abmachungen zwiſchen Zentrum und Konſervativen. Aus parlamentariſchen Kreiſen erhält die„Tägl. Rund⸗ ſchau“ folgende etwas merkwürdige Zuſchrift: Die Frage, ob zwiſchen dem Zentrum und den Konſervativen bindende Abmachungen beſtehen, kann bejaht und verneint werden. Sie beſtehen für die zweite, aber nicht für die dritte Leſung der Reichsfinanzreform. In der zweiten Leſung werden Demnach die Beſchlüſſe der Finanzkommiſſion im Plenum unver⸗ ändert angenommen werden, zwiſchen der zweiten und der dritten Leſung folgt erſt die Entſcheidung. Daß die Konſervativen für die dritte Leſung freie Hand haben, dürfte dar⸗ aus hervorgehen, daß demnächſt die Erklärung eines Führers der Konſervativen in Ausſicht ſteht, daß er in zwefter Leſung gegen die Erbſchaftsſteuer ſtimme, ſich aber vorbehalte, in der dritten Leſung dafür zu ſtimmen, wenn das Z u⸗ ſtandekommen der Reichsfinanzreform davon abhänge. Das darf aber nicht zu der Annahme führen, daß in drütter Leſung die Ausſichten der Erbſchaftsſteuer günſtig ſeien. Der größte Teil der Konſervativen bleibt unbedingt gegneriſch und nur mit ſozialdemokratiſcher Hilfe iſt die Annahme der Erbſchafts⸗ ſteuer wahrſcheinlich. Ja, in konſervatiwen Kreiſen glaubt man geradezu, daß bei Annahme der Erbſchaftsſteuer die ganze Finanz⸗ reform ſcheitere, und ſucht dadurch die Schwankenden zur Ablehnung zu drängen. Dabei überſieht man namentlich in den bündberiſchen Kreiſen, daß für die Finanzreform, wie ſie aus der Finanzkommiſ⸗ ſton hervorging, in dritter Leſung eine Mehrheit nicht vorhanden iſt. Zunächſt muß die Zuſtimmung der Polen zur geſamten Reichsfinanzreform in Zweifel geſtellt werden. Zentrum, Konſer⸗ bakive und Wirtſchaftliche Vereinigung aber verfügen nicht über die Mehrheit. Erſt der Zutritt der Reichspartei würde eine von den Polen unabhängige Mehrheit ſichern. Die Reichspartei aber hat durch die Erklärung des Fürſten Hatzfeld keinen Zweifel gelaſſen, daß ſie die Reichsfinanzrefoum unbedingt, alſo je nach Er⸗ fordernis mit oder ohne Erbſchaftsſteuer, zuſtande bringen will, daß ſie aber keinesfalls die Notlage der Verbündeten Regierungen aus⸗ nutzen wird, um ihnen Steuern aufzuzwingen. Von einem großen Teil der Konſervativen iſt zu erwarten, daß ſie ebenſo verfahren. Danach iſt die Verſtändigung mit der Regievung die Vorausſetzung dafür, daß die Beſchlüſſe der Finanzkommiſſion in dritter Leſung eine Mehrheit finden, ſelbſt wenn die Polen dafür ſtimmen. Ob aber bei einer ſolchen Verſtändigung, der namentlich die Kotierungsſteuer zum Opfer falken müßte, das Zentrum nicht abſpringt, muß als fraglich bezeichnet werden. Eben deshalb wird verſucht werden müſſen, die Brücke zur Linken gangbar zu halten. Dort iſt man ſich jetzt über die begangenen Fehler klar und eine Verſtändigung des Blocks über die indirekten Steuern kann im Handumdrehen erfolgen, wenn der Kompromiß über die Beſitzſteuern erreicht wird. Begnügt ſich die Linke mit dem megativen Erfolg, Kotierungsſteuer, Mühlenumſatzſteuer, Reichs⸗ wertzuwachsſteuer, Parfümerieſteuer zu beſeitigen, die Branntwein⸗ Liebesgabe herabzudrücken und einen Teil der„Beſitzſteuern“ vorerſt den Einzelſtaaten zwecks Erhöhung ihrer direkten Steuern zuzu⸗ ſprechen, ſo iſt eine Einigung in letzter Stunde nicht ausgeſchloſſen, ebenſo kann eine ſolche gegen die Linke erfolgen, wenn das Zentrum ausreichend nachgiebig iſt. Bei mangelnder Nachgiebigkeit dagegen muß mit dem Scheitern der Finangreform gerechnet werden. Die Annahme in einer den Regierungen unannehmbaren Form wäre ja auch nur eine andere Art des Scheiterns. Zeppelin über ſeine Dauerfahrt mit„Z. 11“. Im nichtamtlichen Teile des„Reichsanz.“ leſen wir: Der königlich württembergiſche General der Kavallerie z.., General⸗ adjutant Dr.⸗Ing. Graf v. Zeppelin hat über die Dauerfahrt mit dem Luftſchiff„Z. 11“ den nachſtehenden Bericht erſtattet: Eine erſte Probefahrt mit dem als Erſatz für das bei Echter⸗ dingen zerſtörte, aus Mitteln der Volksſpende erbauten Luftſchiff „Z. II“ hatte die noch ungenügende Ausbildung einer Neuerung ergeben. Die vorläufige Wiedererſetzung der Neuerung durch die Arſprüngliche Anordnung geſtattete den Beginn der zweiten Probe⸗ fahrt erſt am Abend des 28. Mai, alſo ganz kurz vor dem auf den 30, und 31. Mai fallenden Pfingſtfeſte und vor dem zum 5. Juni in Ausſicht geſtellten Beſuch des Bundesrats und Reichstags. Es war keine Zeit zu verlieren, um zuvor noch durch die Tat zu er⸗ weiſen, daß das Luftſchiff die noch angezweifelten Eigenſchaften wirklich beſitze. In erſter Linie handelte es ſich noch um den Nachweis, daß Flüge von langer Dauer ausführbar ſeien. Anſtatt des gewöhnlichen Fortſchreitens von kürzeren zu allmählich länger währenden Dauerflügen traf ich die Vorkehrung, daß jede ange⸗ tretene Verſuchsfahrt bei günſtigem Verlaufe bis zur Aufzehrung der mitgeführten Betriebsmittel ausgedehnt werden konnte. Wäh⸗ ren für kürzere Flüge fünf Mann Beſatzung zur Führung des Luftſchiffs genügen, beſtand die Beſatzung aus acht Mann, mit welcher Anzahl die erforderlich werdenden Ablöſungen vorgenom⸗ men werden können. Es wurde Mundvorrat für mindeſtens 48 Stunden mitgeführt. Betriebsmittel waren vorhanden für 34 Stunden beim gleichzeitigen Gange beider Motoren, für 68 Stun⸗ den, wenn abwechſelnd nur ein Motor gebraucht wurde. Wäre die Fahrt aus der norddeutſchen Tiefebene zum Bodenſee angetre⸗ ten worden, ſo hätten Betriebsmittel der dort ſchweren Luft wegen 8 für ungefähr 14 weitere Doppelſtunden— alſo im ganzen für 48 — bezw. für 28 weitere Einmotorſtunden— alſo im ganzen für 96 Stunden— mitgeführt werden können. Um große Betriebs⸗ ſicherheit zu gewinnen, befanden ſich über 600 Kg. Ballaſtwaſſer an Bord. Da es, um Gasverluſte zu vermeiden, vorteilhaft iſt, grö⸗ ßere Höhen vor dem das Gewicht vermindernden entſprechenden Verbrauch von Betriebsmitteln zu meiden, ſo empfehlen ſich für von Friedrichshafen ausgehende Dauerfahrten zwei Hauptrichtun⸗ gen: den Rhein hinunter, oder hinein in die nördlich Biberach be⸗ ginnenden Donauniederungen. Meinen Flugbereich bei beabſich⸗ tigter Rückkehr zum Ausgangspunkt ohne Zwiſchenlandung durfte ich auf ungefähr 700 Km. annehmen und ſonach an die Erreichung von Berlin denken, während für„Z 1“ München noch als eine äußerſte Leiſtung angeſehen werden mußte. Ich wählte die Rich⸗ tung auf Berlin, um gleich zu zeigen, daß ich jederzeit in der Lage bin, dieſes Ziel, wenn gewünſcht, erreichen zu können; hauptſäch⸗ lich aber aus dem ſachlichen Grunde, daß bei dem noch beſtehenden FJehlen von Hallen und Ankerplätzen ich nach etwa notwendig ge⸗ wordenem Niedergehen im Bedarfsfalle auf die Hilfe erſt der bayeriſchen Luftſchiffer⸗Abteilung, dann des preußiſchen Luftſchif⸗ fer⸗Bataillons rechnen durfte. Mit peinlichſter Sorgfalt habe ich mich bemüht, die Abſicht einer Dauerfahrt und namentlich deren Richtung geheim zu halten, um bei bal⸗ diger Umkehr den Schein eines mißlungenen Unter⸗ nehmens und die Enttäuſchung für Städte zu ver⸗ meiden, welche etwa auf mein Kommen rechnen wür⸗ den. Bei der Ausfahrt am 28. Mai 8 Uhr 15 Min. abends trat ſtarker Regen ein. Ueber dem See verbleibend wurden die ſtärkſten Güſſe aufgeſucht, um zu prüfen, ob das Luftſchiff ihre Belaſtung ertragen könne, ohne von ſeinem Ballaſt abzugeben. Nach drei⸗ viertelſtündigem Fluge war das erwieſen, und es wurde gegen ſtarken Wind landeinwärts gefahren. Bald traten dann Regen⸗ böen von ſo ungewöhnlicher Heftigkeit ein, daß ein großer Teil der Bahnen der Außenhaut anfingen Waſſer durchzulaſſen, das lich zum Teil an einzelnen Stellen ſackte und auch in die Gondel lief. Dieſe gewaltige Mehrbelaſtung, verbunden mit der Notwen⸗ digkeit, einen nunmehr erheblichen Teil der vorhandenen Kraft anſtatt zum Vortriebe, zur Hebearbeit zu verwenden, nötigte nun doch zur Abgabe von Waſſerballaſt und führte zum Entſchluß, zu⸗ rückzukehren, um am folgenden Tage eine neue Verſuchsfahrt zu unternehmen. Dieſe wurde am 29. Maj, abends 9 Uhr, angetre⸗ ten. Auch in dieſer Nacht traten ſtarke Regenböen auf; es war ſehr dunkel, die zur aſtronomiſchen Ortsbeſtimmung beſtellten In⸗ ſtrumente waren vor dem Antritt der Fahrt noch nicht eingetrof⸗ fen, und ſo kam es, daß man ſich bei Tagesgrauen(30. Mai) an⸗ ſtatt bei Dillingen an der Donau, am Lech, etwa 50 Kilometer oberhalb ſeiner Mündung in die Donau, befand. Da es ſich um eine Dauerfahrt und nicht um eine Zielfahrt handefte, ſo waren dieſe, in der Folge noch wiederholt gemachten großen Umwege nur inſofern von Bedeutung, als ſie die ganze Fahrterſtreckung weni⸗ ger lang erſcheinen und die Durchſchnittsgeſchwindigkeit viel zu gering veranſchlagen laſſen. Der allmähliche Verbrauch von Be⸗ triebsmitteln und die Sonnenbeſtrahlung verliehen bald einen gewaltigen Auftrieb, zu deſſen Ueberwindung, wenn man nicht all⸗ zu langſam vorankommen wollte, beide Motoren in Gang erhalten werden mußten. Zur ſchon in Friedrichshafen in Ausſicht genom⸗ menen Abhilfe ſollte Waſſer aus dem Dutzendteich bei Nürnberg mittels herabgelaſſener Eimer geſchöpft werden; der Teich war aber mit ſo zahlreichen Gondeln beſetzt, daß von der Ausführung Abſtand genommen werden mußte. Gegen ½7 Uhr abends auf der Fahrt von Leipzig gen Wittenberg begriffen, wurde erwogen, daß es allmählich Zeit werde, umzukehren, wenn man ohne Lan⸗ dung zur Benzinaufnahme, welche, um die Eigenſchaft eines Dauerfluges zu wahren, womöglich vermieden werden ſollte, auch bei Gegenwind nach Friedrichshafen zurückgelangen wollte. Dieſer ſachliche Grund mußte vorwiegen, gegenüber der Freude, welche die Ausdehnung der Fahrt bis Berlin gewährt hätte zudem wäre Berlin erſt ſpät in der Nacht überflogen worden und wenn wir uns auch denken konnten, daß dort unſer Hinkommen jetzt von vielen erwartet kwerde, ſo kam uns, da wir jede Art von Anmel⸗ dung vermieden hatten, die Möglichkeit der Vorbereitung eines feierlichen Empfangs gar nicht in den Sinn. Als Kehrpunkt wurde Bitterfeld aufgeſucht, wo Telegramme mit der Meldung der Um⸗ kehr abgeworfen werden ſollten. Die Nacht war wiederum teilweiſe dunkel und regneriſch; auch Nebel ſtiegen auf. Um das Gelände beſſer erkennen zu kön⸗ nen, wurde auf der erreichten Höhe von 1500 Mtr. auf 800 Mtr. verpreſſe ausgeliefert werden würde. herabgeſtiegen. Die gewollte Richtung war im allgemeinen einge⸗ halten; aber es ließ ſich doch nicht genau feſtſtellen, bei welchen beleuchteten ausgedehnten Werkſtätten man ſich befand, da weder eine Stadt noch ein Fluß oder dergl. erkennbar waren. Ich be⸗ ſchloß, das Tagesgrauen daſelbſt abzuwarten; während beinahe fünf Stunden wurden in der Nähe mit nur einem Motor große Kreiſe gefahren. Dann wurde Schweinfurt erkannt und nun alsbald die Fahrt über Würzburg, Heilbronn, Stutt⸗ gart, Ulm nach Friedrichshafen eingeſchlagen. Ich wählte dieſen Weg aus Rückſichtnahme auf die zu überfliegenden Städte; namentlich aber, weil mir da geeignete Plätze bekannt ſind, wo im Bedarfsfalle zur Einnahme von Benzin und Oel ge⸗ londet werden konnte. Die Fahrt ging gut vonſtatten, und es ſchien kaum zweifelhaft, daß die Betriebsmittel auch bei fortwöb⸗ rend gleichzeitigem Gebrauch beider Motoren bis Friedrichshafen ausreichen würden. Jenſeits Stuttgart aber trat ſo friſcher Ge⸗ genwind ein, daß wir beſchloſſen, zu größerer Sicherheit bei Göp⸗ pingen Benzin und Oel einzunehmen. Bei der durch den ſtarken Auftrieb erſchwerten Niederfahrt in weiten Bogen auf den in der breiten Sohle des Filstales ge⸗ wählten ſehr günſtigen Landungsplatz geriet der Steuermann in ein Seitental, und anſtatt durch die Talmündung zurückzukehren, lenkte er gegen den die Täler ſcheidenden Bergrücken. Die Höhen⸗ ſteuerung vermochte aber das Luftſchiff in dem nur Sekunden währenden Augenblicke deshalb nicht genügend hochzubringen, weil die Fahrt dem Winde entgegenlief und daher an dem diesſeitigen Hang einer niederdrückenden Luftſtrömung begegnete. Das Auf⸗ treffen auf einen am Hange ſtehenden großen Baum war nicht mehr zu vermeiden. Wie von mir längſt auch in öffentlichen Vor⸗ trägen vorhergeſagt, wirkte das federnde, durch die nachgiebige Innenſpannung der Gaszellen noch verſteifte Gerippe ſo ab⸗ ſchwächend auf den Aufſtoß, daß dieſem jede heftige, für die Be⸗ ſatzung und die Triebwerke ſchädliche Kraft benommen wurde. Da⸗ gegen wurde das Gerippe bis nahe an die vordere Gondel heran mehr oder weniger ſtark verbogen und zertrümmert und die vor⸗ deren Gaszellen durchlöchert. genommen werden können. In der von mir früher ſckon in Vor⸗ trägen geſchilderten, durch meine Ingenieure jetzt mit hervor⸗ ragendem Geſchick ausgeführten Weiſe wurde das Luftſchiff nun⸗ mehr ſo weit geflickt, daß es am folgenden Tage(1. Juni), 3 Uhr 20 Min. nachmittags, den Flug nach Friedrichshafen wieder antre⸗ ten konnte. Gas war nicht nachgefüllt worden, weshalb und wegen des Wegfalls der Tragkraft der fehlenden Gaszellen mög⸗ lichſte Entlaſtung hatte eintreten müſſen. Der vordere Motor war u. d. entfernt worden, und die Beſatzung durfte nur noch aus fünf Mann beſtehen: ich ſelbſt mußte mir die ſchwere Entſa⸗ gung auferlegen, zurückzubleiben und die Führung meinem Oberingenieur Dürr zu überlaſſen. Gegen den zeitweiſe nicht ſchwachen Gegenwind kam das Luftſchiff mit ſeiner ſtumpfen Notſpitze und nur einem Motor langſam vorwärts; um nicht noch mehr an Geſchwindigkeit einzubüßen, wurde das Nieder gegen den unter der Sonnenbeſtrahlung zunehmenden Auftrieb unterlaſſen. Infolgedeſſen ſtieg das Luftſchiff unter Gasverkuſt in 1200 Mtr. Höhe, bis die Abendkühle eintrat, wo es ſich dann nicht mehr halten konnte und um 8 Uhr 30 Min. abends eine zweite Landung bei Schemmerberg notwendig machte. Es wurden nun alle noch irgendwie entbehrlichen Gewichtsftücke aßgegeben, und nur Benzin und Schmieröl aus zur Stelle befindlichen Auto⸗ mobilen wieder ergänzt. Das Eintreffen der von Göppingen und von Friedrichshafen herangerufenen Gasvorräte bruuchte nicht abgewartet zu werden; 40 Minuten nach Mitternacht konnte der Flug fortgeſetzt werden, und um 6 Uhr 18 Min. am 2. Juni mor⸗ gens, alſo nach über 57 Stunden Abweſenheit, war„Z TI“ in ſeiner Halle zu Manzell wieder geborgen. Schloß Brandenſtein, 7. Juni 1909. Graf Zeppelin, 16. Delegiertenverſammlung des Verbandes Deutſcher Journaliſten⸗ und Schriftſteller⸗Vereine V. (Sigener Bericht.) ch. Breslau, 22. Juni. In der heutigen Vormittagsſitzung wurde die Diskuſſion über das Thema„Rechtſprechung“ fortgeführt. Von Rechts. anwalt Armer und Redakteur Gie ſen⸗Frankfurt a. M. iſt eine Reſolution eingebracht, welche die zu dem Thema geſtellten Anträge und Reſolutionen zuſammenfaßt. Die Reſolution ruft eine längere Debatte hervor, in der zunächſt Redakteur Stein⸗ baſch⸗Wien Bedenken gegen die verlangte Zulaſſung des vollen Wahrheitsbeweiſes äußert, da ſonſt das Privatleben der Revol⸗ Rahma nur halb regiert wird. In die andere Hälfte tei⸗ len ſich der ſiegreiche Feldherr Sutra und die mächtige Kaſte der Brahminen. Eben naht ſich ein ſchrecklicher Feind: Gott Indra ſelbſt, ſagt das aufgeregte Volk. Nein, es iſt bloß Marco Polo, der Venezianer, ein abenteuerluſtiger und träumeriſcher Jüngling. Sutra will dem Feind nur entgegen⸗ zbiehen, wenn er die Königstochter Indraſena zur Frau bekommt. Sie verabſcheut den rohen, brutalen Mann, aber ſie opfert ſich für den Vater und für das Land. Doch bei der erſten zärtlichen An⸗ näherung ſtößt ſie den doppelt Trunkenen heftig zurück. Marco Polo kommt unerkannt in die Stadt und er und Indraſena ver⸗ lieben ſich ineinander beim erſten Erblicken. Der im Zweikampf beſiegte Sutra tötet ſich aus Rache. Denn nun wird Indraſena Witwe, muß ihm in den Tod folgen,„in ein glühend Brautbett“. Faſt gelingt es Marco Polo, die Geliebte aufzuklären und zu überreden, den barbariſchen alten Brauch der Witwenverbren⸗ nung zu mißachten. Aber die Macht des Großbrahminen, der aufgebrachten Menge, die Tradition und vor allem das eigene Ge⸗ flühl ſind ſtärker. Indraſena beſteigt freiwillig den Scheiterhau⸗ fen. Man ſieht, das iſt beinahe ein Opernlibretto. Es fehlt auch nicht an dem entſprechenden Rummel, und dadurch wird manche dichteriſche Schönheit erdrückt, ohne überhaupt bemerkt zu wer⸗ den. So ergeht es auch den zwei Leitmotiven des Dramas: daß jede Frau, ob ſie nun Mutter oder Geliebte iſt, um irgendeinen Mann in irgendeinem Schmerz verbrennt; und daß die Macht des Geweſenen ſtärker iſt, als das Leben, namentlich in der Frau, und daß kein Mann, keine Leidenſchaft dagegen aufkommen kann. Zu den techniſchen Mängeln geſellt ſich noch eine allgemeine Schwäche der Charakteriſierung, wie ſie Jugendarbeiten eigen⸗ tümlich zu ſein pflegt. Ein anderer junger Wiener, Robert Win⸗ terberg, ſchrieb die begleitende Muſik dazu. Nach der unzuläng⸗ ichen Wiedergabe läßt ſich darüber nicht urteilen. Ohne dieſe muſikaliſche Unterſtützung hätte aber das Stück vermutlich deut⸗ licher und kräftiger gewirkt. Regie und Inſzenierung ließen man⸗ ches zu wünſchen übrig, die Darſtellung, mit Ausnahme des Frl. Hannemann, faſt alles. Trotzdem fand das Drama bei der Pre⸗ miere eine überaus wohlwollende und freundliche Aufnahme, die ſich in ſtarkem Beifall und zahlreichen Hervorrufen des Autors äußerte. 5 Den ſonſtigen Mai⸗ und Juninopitäten iſt nicht viel Rühm⸗ liches nachzuſagen. Im Bürgertheater ſah man eine dreiaktige Komödie„Die Wahrheitsſchule“ von Paul Guttmann. Ein gro⸗ tesker Scherz im Wedekindſtile, nur noch viel ungelenker. Die Komödie, die in München gefallen haben ſoll, iſt hier bald ver⸗ ſchwunden. Das Theater in den Joſefſtadt brachte ein dreiaktiges Vaudeville„die Unſchuld vom Lande“ nach Oskar Metenniers„La bonne à tout faire“ von George Plumard. Das aus der Ope⸗ rette„Frühlingsluft“ bekannte ländliche Dienſtmädchen entwickelt ſich hier wieder einmal von einer Geſangsnummer zur andern zur raffinierten Pariſerin, die ſämtlichen Herren und Beſuchern des Hauſes die Köpfe verdreht, ſchließlich aber in unverſehrter Ehrbarkeit unter die Haube kommt. Leider geht dieſe Entwicklung ziemlich ſchwerfällig vor ſich, jeder Witz wird mindeſtens dreimal geſagt, jede Pikanterie gründlich unterſtrichen. Anlaß zum Lachen geben nur Herr Maran und Frau Pohl⸗Meiſer. Dieſes luſtige Paar beſitzt mehr Witz, Laune und Einfälle, als ſämtliche mehr oder minder franzöſiſchen Verfaſſer, Ueberſetzer und Bearbeiter des Vaudevilles zuſammen. Auch das nahezu zwei Monate währende Gaſtſpiel des Ber⸗ liner Theaters hat uns mit einigen neuen Stücken bekannt ge⸗ macht. Einiges davon, das Luſtſpiel„der Befehl des Fürſten“ von Robert Overhof, erlebte hier ſeine Uraufführung. Es han⸗ delt ſich darin wieder einmal um eine jener Simpliziſſimusanek⸗ doten, denen man jetzt auf der Bühne ſo häufig begegnet. Ein ijunger Herzog, der in einem Jagdſchloß Sommeraufenthalt neh⸗ men will, gibt, auf den Wunſch ſeiner beſorgten Tante, Befehl, die Sittlichkeit im benachbarten Dorfe zu unterſuchen. Der Beſehl wandert von einem Beamten zum andern, vom Miniſter bis zum Aſſeſſor, zum Bürgermeiſter und ſchließlich zum Gemeindeſchvei⸗ ber, der ihn allzu gewiſſenhaft ausführt. Da man nämlich im Dorſe über keinerlei Unſittlichkeit verfügt, bekehrt der Gemeinde⸗ ſchreiber ein Mädchen dazu, die alsdann ſogleich ausgewieſen wird. Die Folgen dieſer amtlichen Bemühungen bleiben nicht aus und der Herzog verurteilt die ganze Reihe der Beamten, die ſeinen Befehl entſtellt haben, die Alimente zu tragen. Wie geſagt, eine gelungene ſatiriſche Anekdote, höchſtens ein Kabaretteinakter, aber kein vieraktiges Luſtſpiel. Dadurch wird die Satire dünn und länglich und zum Schluß pump und derb. Trotzdem ſpürt man ab und zu ein entſchiedenes Bühnentalent, das in dem Erſt⸗ lingswerk Overhofs, dem Militärſtück„Brüderchen“ allerdings viel kräftiger zum Ausdruck kam. Mit dieſer Novität hatte das Berliner Theater ebenſo wenig Glück wie mit Karl Rößlers unan⸗ genehmer Literaturkömödie„das Lebensfeſt“. Levtzows Trogödje „der Bogen des Philoktet“ hat einen ſchönen dichteriſchen Ein⸗ druck gemacht, ohne daß man von einem Erfolge ſprechen könnte. Den einzigen großen Erfolg, den das Berliner Theater hier er⸗ zielte, verdankt es ſeiner ergötzlichen Bearbeitung der Poſſe„Einer von unſere Leut“, die nicht weniger als 36 Mal gegeben wurde. Berliner Gäſte werden von Jahr zu Jahr häufiger. Heuer lernte man auch das Hebbeltheater kennen, das uns Stücke von Tſchechow, Strindberg, Wedekind und Clara Fiebig vorſpielte, die für Wien zum Teil neu waren und ſehr intereſſiert haben. Mehr als die Darſtellung, die nur ſelten über den Durchſchnitt vagt. Ein ganz außerordentliches Theaterereignis, vielleicht das größte und bedeutſamſte der ganzen Saiſon, war jedoch der Ibſen⸗ zyklus des Leſſingtheaters. Nicht bloß wegen der ſtilreinen und faſt immer vollendeten Weiſe, in der man das große Ibſenwerk zum erſten Mal im Zuſammenhang kennen gelernt hat. Das Außerordentliche war die intenſive begeiſterte Teilnahme des , Seb 5 Direktor Wenzel-Berlin pilligt die Tendenz, die in der Beſchränkung des Wahrheitsbeweiſes liegt, und bedauert nur, daß ſich der Geſetzgeber in den Mitteln vergriffen hat. Dadurch be⸗ werde für die Preſſe leicht eine größere Gefahr igfũ tahe der Nutzen einer ſolchen iſt. 355 roße Gieſen⸗Frankfurt meint, daß durch die Beſchränkung des nun Wahrheitsbeweiſes die anſtändige Preſſe weit mehr geſchädigt 11 0 5 als 1 1 Fall des Freiherrn Hammer⸗ Ich ſtein zeige, daß die Möglichkeit gegeben ſei den Wahrheitsbeweis zu führen. 5 80 mnt Raedakteur Abg. Müller⸗München wendet ſich gegen Stein⸗ ge⸗ bach und Wenzel. Die geplante Aenderung des Geſetzes ſei ein es Geſetz ad hoc, eine lex Eulenburg. Es gibt nur ein wirkſames 85. Mittel gegen die Revolverpreſſe, daß das Publikum ſich durch rfen Selbſthilfe von dieſer Skandalpreſſe befreit. Vor allem ſollten die Ge⸗ Inſerenten nicht durch Inſertion die Revolverpreſſe unterſtützen. öp⸗ Nach weiteren Ausführungen wird die Reſolution in folgen⸗ dem Wortlaut einſtimmig angenommen: hr!* 185 Strafprozeßordnung und Gerichtsverfaſſung. 1. Der 16. Delegiertentag des Verbandes deutſcher Jour⸗ naliſten⸗ und Schriftſtellervereine begrüßt es, daß in dem Ent⸗ 1 8 2 15 wurf der Strafprozeßordnung die beſſernde Hand an verſchiedene 175 3 Beſtimmungen gelegt wird, die ſich als eine Schädigung der 5215 Preſſe erwieſen haben. Die gemachten Aenderungsvorſchläge wer⸗ eil den aber den Bedürfniſſen noch keineswegs in dem erforderlichen 15 Maße gerecht. Das gilt vor allem von dem Zeugniszwang gegen uf⸗ die Preſſe. Zwar wird dieſer Zeugniszwang in Strafſachen zum cht großen Teile aufgehoben, und ebenſo iſt anzuerkennen, daß die 5 Herabminderung der Höchſtdauer der Zeugniszwangshaft auf 3 8 Monate und ihr Ausſchluß bei Bagatellſachen und in Poawatbelei⸗ 15 digungsklagen einige Milderungen ſchafft. Aber der Zeugnis⸗ ab⸗ zwang ſoll doch grundſätzlich fortbeſtehen bleiben, ſowohl zum Ze⸗ Teil noch in Strafſachen, als auch unverändert bei anderen Ver⸗ da⸗ fahrensarten und vor allem in Disziplinarſachen. Die Aufrecht⸗ can erhaltung dieſer Reſte des Zeugniszwanges iſt vom ſtaatlichen or⸗ Geſichtspunkte aus überflüſſig, weil ſie nach den gemachten Er⸗ 39. fahrungen doch nutzlos iſt. Für die Preſſe aber bedeutet ſie eine ter Fortdauer der Rechtsunſicherheit und die Möglichkeit ſchikanöſer ge⸗ Anwendung. Das Bedenklichſte aber iſt die Beibehaltung des in⸗ disziplinaren Zeugniszwanges, deſſen Anwendung die weitaus or⸗ häufigſte war und zur Rechtswillkür und zur adminiſtratinen or⸗ Allmacht geführt hat. Nur eine vollſtändige Aufhebung des Zeug⸗ m⸗ niszwanges für jede Verfahrensart beſeitigt den Zuſtand der bR Rechtloſigkeit, unter welcher die Rechtsautorität des Staates re⸗- ſelbſt den ſchwerſten Schaden erlitten hat. Deswegen halten wir es für notwendig, dem§ 49 der Strafprozeßordnung folgende 589 Jaſſung zu geben: ar Bildet der Inhalt einer periodiſchen Druckſchrift den Gegen⸗ iuß ſtand der Strafverfolgung wegen einer ſtrafbaren Handlung, 8 für die nach§ 20 Abf. 2 des Preßgeſetzes der verantwortliche Redakteur als Täter haftet, ſo ſind Verleger, Redakteure, Drucker, ſowie das zur Herſtellung der Druckſchrift verwendete Hilfsperſonal berechtigt, das Zeugnis über die Perſon des Ver⸗ faſſers und Einſenders zu verweigern. Die gleiche Befugnis gilt auch für Disziplinarunterſuchungen und ſonſtige Verfahrensarten. 2. Ebenſo iſt die Verhängung der Unterſuchungshaft gegen Redakteure wegen Kolluſionsgefahr geeignet, die gleichen Miß⸗ ſtände hervorzurufen wie das Zeugniszwangsverfahren. 3. Der fliegende Gerichtsſtand der Preſſe iſt für alle Arten des Strafverfahrens, alſo auch für das Privatklageverfahren zu eleitiee .᷑. Die Zuſtändigkeit der Schwurgerichte iſt auszudehnen auf —— periodiſchen Druckſchrift begangen ſind. 5. Es iſt wünſchenswert, daß die Vergehen gegen§ 184 St.⸗ .⸗B. der Zuſtändigkeit der Strafkammer unterliegen. II. Strafgeſetzbuch. 1. Der Delegiertentag verwahrt ſich, obwohl er die Aus⸗ wüchſe einer gewiſſen Senſationspreſſe als beſtehend anerkennt und auf das Schärfſte verurteilt, entſchieden gegen die Neufaſſung des§ 186 St..B. und die Erweiterung der Grenze für die Be⸗ leidigungsſtrafen, die mit der Aufgabe der Preſſe unpereinbar iſt. Schon die jetzigen Beſtimmungen des St..B. laſſen eine aus⸗ reichende, ſogar ſtrenge Beſtrafung ſämtlicher Arten der Belei⸗ digung zu. Das Gefährlichſte aber iſt die Beſchränkung des Wahrheitsbeweiſes, durch die eine Ausnahmebeſtimmung ſchlimm⸗ ſter Art gegen die Preſſe geſchaffen und ihr das wirkungsvollſte Verteidigungsmittel genommen wird. Gerade die ernſthafte Preſſe würde in der berechtigten Kritik öffentlicher Mißſtände in unzu⸗ läſſer Weiſe beſchränkt werden, wenn ihr der Wahrheitsbeweis im Rahmen des neuen 8§ 186 unmöglich gemacht würde. Private und öffentliche Intereſſen berühren ſich oft ſo nahe, daß ſie nie⸗ mand mit Beſtimmtheit auseinanderhalten kann. Eine ſo dehn⸗ bare Beſtimmung würde für die Preſſe einen Zuſtand größter Rechtsunſicherheit herbeiführen und dem diskretionären Ermeſſen der Gerichte einen Spielraum laſſen, der eine Gefahr für die Unbefangenheit der Rechtſprechung bedeutet. Die Abſtellung von FF 275 n A A * 1 Auswüchſen in der Preſſe iſt nur durch Verbeſſerungen auf an · deren Gebieten zu erreichen, einmal indem die Gerichte ſelbſt eine unnötige Inquiſition bei der Befragung nach der Vergangenheit unterlaſſen und die Angabe von Vorſtrafen nach einer gewiſſen 22 Verjährungsfriſt unterbleiben darf, hauptſächlich aber auf dem Wege der Selbſthilfe durch größere Selbſtzucht der Preſſe und Vermeidung unnbtiger Aufbauſchungen in der Berichterſtattung rr kkr ie Wiener Publikums. Nüchterne Zahlen illuſtrieren das am deut⸗ i. lichſten: An dreißig ausverkauften Abenden wurde eine Einnahme r, von 150 000 Kronen erreicht— ein Erfolg, der in dieſer Jahres⸗ zeit wohl noch in keinem Wiener Theater erzielt worden iſt. Daß k das in einem ſolchen fragwürdigen Operettenrufe ſtehende Wiener 2 Publikum eine derartige Aufnahmsfähigkeit für ernſte und große 3 Werke beſitzt, ein feinfühliges Verſtändnis für Regie⸗ und Dar⸗ ſtellungskunſt, das zeigt ſich bei ſolchen ſeltenen Gelegenheiten 1 immer in verblüffender Weiſe. Wenn es auch unſere Theater⸗ 125 direltoren das ganze Jahr hindrch heftig leugnen und eifrig be⸗ . müht ſind, die vornehmeren Theaterbedürfniſſe ad abſurdum zu E. führen. Aber zu ſolchen ſchönen Einſichten gelangen wir immer erſt im Juni und bis zum Herbſt haben wir ſie ſchon längſt *. wieder vergeſſen. Wollte man jetzt, nachdem alles glücklich vorüber iſt, noch eine Charakteriſtik für dieſe Saiſon finden, ſo käme man wirklich in Verlegenheit. Es fällt ſchwer, ihr etwas Gutes nachzuſagen: ſie war bunt und lärmend und dabei fadenſcheinig und monoton; reich an Senſationen und arm an Ereigniſſen. 5 Ein charakterloſer geſchäftlicher Rummel, ohne ein bemer⸗ kenswertes Ergebnis. Nein, da kut man dieſer Saiſon Unrecht. Vergehen, die durch den Inhalt einer im Inlande erſcheinenden Wohin man blickt Jubiläen, zwei und dreiſtellige Rekorde. Zum Jund dadurch, daß das Publikum dazu erzogen wird, Skandal⸗ blättern nicht eine unverdiente Beachtung und Unterſtützung zu verleihen. 85 2. Bei einer neuen Faſſung der Vorſchriften des St..B. über die Beleidigungen iſt es unerläßlich, zum Ausdruck zu brin⸗ gen, daß der Preſſe der Schutz der Wahrnehmung berechtigter Intereſſen bei der Erörterung allgemeiner öffentlicher Angelegen⸗ heiten zuſteht. Redakteur Gieſen⸗Frankfurt a. M. hält ſodann ein Refe⸗ rat über die„Pflichten der Berichterſtattung“, in dem er ſich gegen ſenſationelle Aufmachung von Prozeßberichten und gegen Vorberichte bei größeren Prozeſſen wendet. In der deutſchen Preſſe macht ſich immer mehr der Amerikanismus breit, die Sen⸗ ſation in der ſchlimmſten Form. Auf die Richtigkeit der Meld⸗ ungen werde oft nur geringer Wert gelegt. Gegen dieſe Auswüchſe müſſe ganz entſchieden Stellung genommen werden. Das Referat wird vom Delegiertentag zur Kenntnis genom⸗ men. Ein Antrag des Berliner Journaliſten⸗ und Schriftſteller⸗ vereins, die Literariſche Praxis zum offiziellen Publikationsorgan zu machen, wird der Kommiſſion überwieſen und dem nächſten Vorort aufzugeben, den betr. Wormſer Beſchluß durchzuführen. Zum Vorort wird wiederum München gewählt. Die Beſtim⸗ mung des Ortes für den 17. Delegierkentag wird dem Vorort überlaſſen. Hierauf wird der Delegiertentag geſchloſſen. Aus Stadt und Land. *Maunheim, 23. Juni 1909. * Ernannt wurde Kataſtergeometer Emil Müller in Tau⸗ berbiſchofsheim zum Bezirksgeometer daſelbſt, Trigonometer Johann Scholze in Freiburg zum Bezirksgeometer in Achern, Vermeſſungsaſſiſtent K. Geiſt in Boxberg zum Bezirksgeometer in Oberkirch, der Vermeſſungsbeamte beim vermeſſungstechni⸗ ſchen Bureau der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues, Vermeſſungsreviſor Ludwig Gärtner in Karlsruhe zum Be⸗ zirksgeometer und Bezirksgeometer Georg Fries in Tauber⸗ biſchofsheim unter Verleihung des Titels Vermeſſungsreviſor zum Vermeſſungsbeamten beim vermeſſungstechniſchen Bureau der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues. * Verſetzt wurden die Bezirksgeometer Robert Hönn in St. Blaſien nach Waldkirch und Julius Hamm in Freiburg nach St. Blaſien, die badiſchen Bureaubeamten Rechnungsrat Guſtav Modrow und Reviſor Karl Ritter in Darmſtadt zur Eiſenbahndirektion Mainz und Bezirksgeometer Ludwig Grether in Raſtatt nach Heidelberg. * Übertragen wurde dem Bezirksgeometer Oudwig Gärtner bei dem vermeſſungstechniſchen Bureau der Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaues die Bezirksgeometerſtelle in Raſtatt. * In den Ruheſtand verſetzt wurde Bezirksgeometer Kon⸗ ſtantin Löffel in Heidelberg auf ſein Anſuchen. „Vom Odenwald“. Die Sektion Mannheim⸗Ludwigshafen teilt uns mitz daß der wieder aufgebaute Ausſichtsturm auf dem Schimmelberg bei Waldmichelbach am 27. Juni feſtlich ein⸗ geweiht wird, wozu umfaſſende Feſtlichkeiten ins Auge gefaßt worden ſind und zwar am Vormittag muſikaliſcher Frühſchoppen auf dem Stallen Kandel,%1 Uhr Turmweihe und nachmiktags diverſe Feſtlichkeiten mit anſchließendem Tanze in Waldmichel⸗ bach. Hoffentlich wird dieſe einfache aber würdige Feier die Wan⸗ derfreunde veranlaſſen, recht zahlreich nach dem Schimmelberge zu pilgern, um dem Feſte beizuwohnen.(Näheres durch Annonce.) abend mit einem Feſtbankett im„Unionſaal“ eingeleitet, an dem außer den Vextretern der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Be⸗ hörden, den aktiven und Reſerveoffizieren der Garniſon und dem faſt vollzähligen Offigierkorps des 112. Regiments eine ſtattliche Zahl alter 112er und ein großer Teil der Eiuwohnerſchaft teil⸗ nahm. Bald herrſchte, unterſtützt durch die prächtigen Inſtrumen⸗ talporträge der Kapelle des Inf.⸗Regts. 112 und die vortrefflich geſungenen Lieder der„Badenia“ gehobene Feſtſtimmung, welcher der zündende Begrüßungstoaſt des Herrn Oberbürgermeiſters Hermann auf Kaiſer und Reich wohl angepaßt war. Im wei⸗ teren Verlauf des Abends ſprachen u. a. noch Herr Oberſtleut⸗ mant a. D. Heuſch auf das Regiment 112, ferner Herr Oberſt Hofmann vom Juf.⸗Regt. 112, der dem Dank des Regiments in herzlichen Worten Ausdruck verlieh. Der eigentliche Jeſttag wurde eingeleitet durch Tagreveille der Offenburger Regiments⸗ kapelle. Von 7 Uhr ab wurden die zahlloſen Feſtgäſte, zu deren Beförderung außer den Kurszügen nicht weniger als 5Sonder⸗ züge von Freiburg, Karlsruhe und dem Schwarzwald eingeſtellt werden mußten, vom hieſigen Feſtlomitee empfangen und in die prächtig geſchmückte, reich beflaggte Stadt geleitet. Um 10 Uhr tagte der Feſtausſchuß, die Vorſtände und Abordnungen der 112er Vereine behufs Wahl des nächſten Feſtorts. Als ſolcher wurde für den V. 112er Tag Freiburg beſtimmt. Im Anſchluß an dieſe Sitzung wurde ein Akt der Pietät erfüllt und am Krieger⸗ denkmal mit warm empfundenen Worten herzlichen Gedenkens für die gefallenen Krieger und für die verſtorbenen Kameraden Hauptmann Ries und Stabsarzt Dr. Kuenzer durch Herrn alten 112er vereinigten ſich hierauf im Unionſaal, Dreikönigſaal, Kopfhalle und Michelhalle, wo die Kapellen der Infanterie⸗Regi⸗ menter 112, 169 und 170 und die Offenburger Stadtkapelle Früh⸗ Saal] ein Feſtmahl ſtatt ſür das Feſtkomitee und die Ehren⸗ gäſte. Während des Mahles brachte Herr Generalmajor An⸗ häuſer einen Toaſt auf die Stadt Offenburg aus. Außerdem wurden Telegramme des Großherzogs, der Prinzeſſin Wilhelm und zahlreicher ehemaliger Angehöriger des Inf.⸗Regts. 112 zur Verleſung gebracht. Nachmittags um 2 Uhr bewegte ſich dann der Feſtzug, wie die Stadt Offenburg wohl noch keinen ge⸗ ſehen, an der Tribüne am Bezirksamt vorbei, wo Generalmajor Anhäuſer die Parade abnahm, zum Feſtplatz auf der Kronen⸗ wieſe, wo ſich bald ein reges feſtliches Treiben entfaltete. Kurz nach Eintreffen des Feſtzuges beſtieg Herr Oberſtleutnant Heuſch die Tribüne und hielt eine nach Form und Inhalt vollen⸗ dete Feſtrede, die unter der die Tribüne umſtehenden alten Sol⸗ daten helle Begeiſterung auslöſte. Großes Doppelkonzert, guter Feſtſtoff und ein kräftiger Imbiß hielt die alten 112er und die übrigen Feſtgäſte noch einige Stunden beiſammen, bis die Abendzüge den größten Teil wieder hoffentlich wohlbehalten zum häuslichen Herd zurückbrachte. Den Hierbleibenden wurde durch eine feenhafte Zwingerbeleuchtung und reichliche Gelegenheit zu leiſem Abtrunk in den verſchiedenen Gaſthäuſern über den erſten Trennungsſchmerz hinweggeholfen. Ein Frühſchoppenkonzert auf dem Feſtplatz und Volksbeluſtigungen im Laufe des Montags nachmittags bildeten den Abſchluß des„ Palizeibericht )%«ͤͤT˙000„„„ Unaufgeklärte Diebſtähle. Am 27. Mai d. Js. I wurde in einem Abort des Hauſes 8 6, 16 der Gasautomat mittelſt 4 ſucht, weitere ähnliche Fälle alsbald auf dem Bureau der Krimi⸗ Frida Thies der Geſangsklaſſe Hieber, die uns als eine g Der IV. 112er Tag, der unter großer Beteiligung der ehe⸗ maligen 112er in Offenburg ſtattfand, wurde am Samstag Oberſtleutnant Heuſch ein mächtiger Kranz niedergelegt. Die ſchoppenkonzerte gaben. Um 12 Uhr fand im Dreikönigſaal(kleiner meſſer ſchwer verletzt. aber jede Angabe. che n in Metz. Die Metzer Kriminalpolizei verha Nachſchlüſſels geöffnet 55 58 entwendel. Es wird er⸗ nalpolizei(Schloß) zur Anzeige zu bringen. In der Nacht vom./8. Juni 1909 wurde der Firma J. Rei⸗ chert Söhne hier, in der Güterhallenſtraße von einem Wagen ein Schließkorb mit folgendem Inhalt im Geſamtwert von 270 Mark entwendet: 1 kurzes Plüſchjacket mit grünen Borten beſetzt, ſchwarzes Tuchjacket, 1 ſchwarzer langer Pelzkragen, 1 ſchwarzer Muff, 1 großes, ſchwarz und weiß karriertes 4eckiges Tuch mit Franſen, 1 weißſeidene Blouſe mit Spitzeneinſatz und kurzen Aer⸗ meln, 1 ſchwarze und 1 rote Cheviotbleuſe, 6 Stück Arbeitsblouſen (2 grün karrierte, 1 mit grünem Plüſchbeſatz, 2 ſchwarze und 1 gelbe mit rötlichem Beſatz), 1 blaugelber und 1 ſchwarz und weiß karrierter Rock, 1 gelber Rock, 4 weiße Trägerſchürzen, 8 Stück verſchiedenfarbige Arbeitsſchürzen, 1 grüne Plüſchſchachtel mit 18 weißen Taſchentücher„.“ gez., 6 ganz neue weiße Handtücher, 3 ganz neue Ueberhandtücher rot geſtickt„Guten Morgen“ und „Behüt Dich Gott“, 1 Geſangbuch, 1 Poſtkartenalbum, 1 ſchwarzes Etui mit 12 ſilbernen Eßlöffel, 1 Toilettenkäſtchen mit Kamm Bürſte und Parfümfläſchchen, 9 Stück Photographien, 1 Buch „Der Arzt im Hauſe“. Die Firma J. 1Reichert Söhne hat die Ermittelung des Täters eine Belohnung von 50 Mark ausge⸗ ſetzt. In der Zeit vom 18. bis 22. ds. Mts. wurde im Hauſe M 2, 9 ein Gaupenzimmer erbrochen und daraus entwendet, 15 wollene Bettücher, oben und unten mit roten Streifen verſehen, 20 wei leinene Bettücher gez. A. U. und II. U. bezw. S. 18 Deckenbezüg aus weißem Damaſt mit eingewirkten weißen Blumen, 15 Betten bezüge, verſchiedenfarbig, einige davon türkiſch gemuſtert, mehrere aus gelbem Stoff ſchwarz geblumt. Als Diebin kommt eine unb kannte Frauensperſon in Betracht im Alter von etwa 30 Jahre .60—65 Meter groß mit ſchwarzen Haaren, dunklen Teint, ſchlan trug dunkles Kopftuch und dunkle Kleidung. Um ſachdie Mitteilung an die Schutzmannſchaft wird erſucht. 3 Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Hochſchule für Muſik. Die dritte Prüfungs⸗Au führung, die in dem überfüllten Vortragsſaal der Anſtal! ſtattfand, wurde von Schülern der Klavierklaſſen Hal wang und des Direktors, der Violinklaſſe Poſt u Geſangsklaſſe Hieber beſtritten und bot ein erfreiliches ſamtreſultat. Die beiden Schülerinnen Wilhelmine Müll Talent. Elſe Kirchheimer entfaltete im langſamen des Beriotſchen 7. Violinkonzertes eine hübſche Cantilene einen guten Strich, war aber den techniſchen Schwierigkeiten den Doppelgriffen, die ziemlich unrein gerieten, noch nicht wachſen. Von den Schülerinnen Margarete und Mat Schröck, Karola Woerlen, Marig Kull und M Schönhals des Herrn Direktor Zuſchneid iſt faſt ausnahms Gutes zu berichten. Karola Woerlen ſpielte den Cis⸗moll⸗Wal von Chopin parleur und flüſſig und Mathilde Schröck bot in techniſch ſauberen aber auch in Hinſicht auf Auffaſſung und Ge⸗ ſtaltung lobenswerten Wiedergabe das„Rondo brillant“ Weber die reifſte Leiſtung des Abends. Die Mezzoſopr Klavierſpielerin bekannt iſt, zeigte eine namentlich in Hinſicht au Tonbildung noch zu vervollkommnende Darbietung. Wei verſpricht das Stimm⸗Material der Sopraniſtin Annie ner, wiewohl auch bei ihr die Tonbildung, namentlich ir Höhe, noch gefeſtigt werden muß. In der Begleitung teilten hier Direktor Zuſchneid und Fräulein Schlatte Vom Karlsruher Hoftheater. Mit Schluß der Spielzeit treten im Soloperſonal des Großh. Hoftheaters d dene Aenderungen ein. So wird, wie man hört, an Stelle des 15 Jahren hier wirkenden Oberregiſſeurs der Oper, Schön. Obe regiſſeur Peter aus Breslau treten. Schauſpieler H. der wie im borigen Jahr, ſo auch heuer das Sommerthe Baden⸗Baden leitet, wird ſich ganz der Direktoriallaufbahn für ihn iſt Schauſpieler Gemecke vom Schillertheater in verpflichtet worden. Für die wegen Krankheit bereits aus dene Schauſpielerin Buday, die noch Anfängerin war, iſt Erſe der Schauſpielerin Elſa Normann vom Reſidenztheater in baden gefunden worden. 5 Isländiſche Kunſt. Aus Kopenhagen ſchreibt man Ueber das geiſtige und geſellige Leben auf der ſagenumwob⸗ „Ultima Thule“, die an den Grenzen zweier Weltbeile ihr ka Daſein gegen das ewige Eis zu verteidigen hat, dringt u eine Kunde an die Oeffentlichkeit. Erſt neuerdings beginnt m Einſetzen nationaler Selbſtändigkeitsregungen das Sbreben geiſtiger Fühlungnahme mit dem Auslande bemerkbar zu wer Die erſten Früchte ſolcher Beeinfluſſung ſind auf dem Gebiete bildenden Kunſt wahrzunehmen. Als ausſichtsvollſter dieſes isländiſchen Kunſtfrühlings iſt der begabte junge Rei Bildhauer Ejnar Jonſſen zu nennen. Seine Hauptwer denen wir vor allem eine Anzahl monumental behandel ſtellungen aus dem Sagenkreiſe der Edda und der alti Bardenchroniken antreffen, zeichnen ſich durch augenfälli 1 der Linienführung und Schärfe der individuellen Charakterzeicht aus. Der Grundzug in Jonſſens Schaffensweiſe deutet au gewiſſe Wethlberwandtſchaft mit dem Norweger Sinding hin, markante Technik hier in anderer Art ihre Wiederholung Jonſſen wurde im Jahre 1874 als Sohn armer Bauers! boren; nach Abſolvierung eines ziemlich lückenhaften Bildu führte ihn ein glücklicher Zufall über Reikjavik nach Kop wo er zunächſt die Univerſität beſuchte und ſich dann der hauerei zuwandte. Einflußreiche däniſche Gönner ebneten jungen Künſtler den Weg zu lohnendem Erwerb und truget Sorge, daß das ohnehin rege Intereſſe der däniſchen Oeffentlichle an isländiſcher Kultur in erhöhtem Maße der isländiſchen Ku pflege ſich zuwandte.— In dieſem Zuſammenhang mag i noch erwähnt werden, daß die Bewohner der fernen Sageninf längſt in den Stand geſetzt worden ſind, auch ihre erſte malsenthüllung zu feiern. Die enthüllte Statue befind der Inſelreſidenz Reikjavik und ſtellt Ingolfr Arnarſon Begründer der isländiſchen Nordmänner⸗Herrſchaft, der nach Ueberlieferungen im Jahre 875 als heimatmüde geworden Vitinger den Boden des Geyſirlandes betrat und die dort anſäſſige Kelten in blutiger Fehde verfagte. Von Tag zu Tag. — Wilbur Wright. Berlin, 28. Juni. W Wright kommt anfang Auguſt nach Berlin, um mit den hie bauten Flugmaſchinen ſeiner Konſtruklion Aufſtiege zu unte men. — Ein Ueberfall. Leipzig, 23. Juni, Geſter mittag wurde die in ihrer Wohnung in der Haydnſtraße weſende Frau Walther von einem fünfzehnjährigen Di chen Helene Sodann überfallen und hinterrücks mi Das Mödchen wurde perhaft öſiſche —Verhaftung eines fron 4 4. Selte. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 23. Juni. abend einen franzöſiſchen katholiſchen Prieſter wegen Sittlichkeits⸗ vergehens. Er hatte, nachdem er mehrere junge Mädchen erfolglos angeſprochen hatte, mit einem ſechzehnjährigen Mädchen, das ſich anſcheinend durch die Autorität des Geiſtlichen hatte einſchüchtern laſſen, eine Droſchkenfahrt unternommen. Während dieſer Fahrt verübte der Prieſter unſittliche Attentate auf das Mädchen, das voller Schrecken aus dem Wagen ſprang. Die Kriminalpolizei verhaftete den Prieſter. Er gab an, Albert Zimmermann zu hei⸗ zen und in der Dibzeſe Nancy beamtet zu ſein. Die Polizei glaubt, daß der Prieſter ſeinen wahren Namen verſchweigt. Gerichtszeitung. Mannheim, 22. Juni.(Strafkammer II.) Vorſ. Land⸗ gerichtsdirektor Waltz. Vertreter der Großh. Staatsbehörde I. Staatsanwalt Kärcher. Der 37 Jahre alte Zementierer Jakob Hirſchinger aus Lambsheim iſt ein Mann von Syſtem. Als er vom Metier des kleinen Spitzbuben und Gauners zu dem ſchwereren Fache des Einbrechers überging, rüſtete er ſich nach den neueſten Erfahrun⸗ gen aus. Einbrecherwerkzeuge der bewährteſten Sorte ſchaffte er ſich an und auch eine Düte Pfeffer vergaß er nicht, beſtimmt, bei Ueberraſchungen dem Gegner das Sehen zu verleiden Ueber die Stiefel zog er Strümpfe, um nicht gehört zu werden. Seine prak⸗ tiſchen Studien begann er in der Nacht vom 27. zum 28 April ds. Is. mit einem heimlichen Beſuch der Wirtſchaft von Ludwig Steger, R 7, 10, wo er die Kaſſe und einen Automaten erbrach und 26 Mark in bar, ferner Eßwaren und Marken erbeutete. Einige Tage darauf erbrach er in der Wirtſchaft von Karl Krämer in der Tatterſallſtraße ebenfalls die Kaſſe und einen Spiel⸗ automaten. Seine Beute betrug hier 15 Mark, ferner entführte er ein Fahrrad im Werte von 90 Mark. Ausgezeichnet lohnte ſich ein nächtlicher Beſuch der Kempf'ſchen Wirtſchaft zum„Goldenen Schiff in J 2, wo die Wirtſchaftskaſſe um 413 Mark erleichtert wurde. Nach dieſem erfolgreichen Auszug erſchien Hirſchinger in ſeinem Stammlokal„zum Krokodil“, berichtigte hier eine Zech⸗ ſchuld von früher und ließ dann Flaſchenwein und Sekt auf⸗ fahren. Kellnerin und Wirtstochter leiſteten ihm Geſellſchaft. Man ktrank den Schambus in Schoppengläſern und war überaus fidel und munter, bis ein Schutzmann wie aus dem Boden gewachſen auftauchte und der frohen Sitzung ein Ende bereitete. Auf dem Weg zum Schloß machte Hirſchinger einen Fluchtverſuch, wobei er ſein Werkzeug im Schloßgarten in ein Gebüſch warf, er wurde aber wieder feſtgenommen. Man erkannte auf 3 Jahre 4 Mo⸗ nate Zuchthaus und 6 Jahre Ehrverluſt. Die Kellnerin Joſefine Steinmeyer aus Ingolſtadt ent⸗ entwendete im„Zillerthal“ auf der Jubiläumsausſtellung einer Hauſtererin verſchiedene Schmuckgegenſtände. Das Nachſpiel der Ausſtellung endet mit einer Verurteilung der Kellnerin zu 4 Mo⸗ naten und 2 Wochen Gefängnis. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Davmſtadt, 28. Juni. Heute Vormittag wurde hier der 17. Bundestag der deutſchen Gaſtwirte unter dem Vorſitz des Bundespräſidenten Steyrer⸗Hanau eröffnet. Im Namen des Miniſteriums des Innern begrüßte Miniſterialrat Ufinger die BVerſämmlung und wünſchte ihren Verhandlungen erſprießlichen Ere folg. Namens der Stadt ſprach in Verhinderung des Bürgermeiſters Beigeordneter Ggenolf, im Namen der Zentralſtelle für die Ge⸗ averbe, Gewerberat Wagner. An den Kaiſer und an den Groß⸗ herzog wurden Huldigungstelegramme abgeſandt. * London, 22. Juni. Wie aus Newyork gemeldet wird, ver⸗ lautet in den Kreiſen der intereſſierten Finanzleute, daß Amerika, obwohl es ſein Recht hervorhebt, ſich mit 27½ Millionen an der Hankau⸗Szechuan⸗Bahnanleihe zu beteiligen, den Mächten zur Erleichterung der Löſung der Angelegenheit das Angebot gemacht habe, 20 Prozent der Anleihe als ſeinen Anteil aufzunehmen und überdies unter Zuſtimmung Chinas auf das Recht, einen Chef⸗ ingenieur der Linie zu ernennen, verzichtet habe. Rußland in Perſien. Teheran, 23. Juni. Wie der Korreſpondent der Irkf. Zeitung erfährt, machen Telegramme der Endtſchumen verſchie⸗ dener Provinzen die Regierung aufmerkſam auf die aufgeregte Volksſtimmung über die ruſſiſche Okkupation und auf die Gewalt⸗ lätigkeiten in Aſerbeidſchan. Die Erregung ſei derart, daß ein Angriff auf die Europäer zu befürchten ſei. Die Re⸗ gierung warnt vor Uebereilungen. Sie depeſchiert an Rußland And bittet es, Perſien ſich ſelbſt zu überlaſſen. Das Kabinett, das des Verrats an Rußland bezichtet wird, will zurücktreten, falls Nußland nicht ausreichend antwortet. Die Aufführung der Jungfrau von Orleans in engliſcher Sprache. Newyork, 23. Juni.(Deutſch⸗Atlantiſcher Kabeldienſth). 2000 Studenten der Harvard⸗Univerſität veränſtalteten geſtern zum beſten des germaniſchen Muſeums unter freiem Himmel eine Aufführung von Schillers Jungfrau von Orleans in engliſcher Sprache, wobei die bekannte Schauſpielerin Maud Adam die Titelrolle ſpielte. Die Vorſtellung wurde mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen, Fräulein Adams große Ovationen dargebracht. Zur Neichsfinanzreform. Der Bundesrat und die Frage der Reichstagsauflöſung. In ihrem geſtrigen Morgenblatt ſchrieb die Magdeb. Zieg.“, ſie bezweifle, daß ein Beſchluß zur Reichstags⸗ nuflöſfung in den Kreiſen der verbündeten Regierungen ſchon Be Bayern widerſtrebe, Baden und Sachſen, die im Herbſt Landtagswahlen haben, ſeien ebenfalls gegen Reue Reichstagswahlen. Im Gegenſatz zu dieſer Auffaſſung behauptet der Berliner Korreſpondent der„Münch. N. Nachr.“, die früher vorhandene Neigung, mit der Finanz⸗ kteſorm unter allen Umſtänden, wenn auch nur in der Form ines halbwegs erträglichen Kompromiſſes, fertig zu werden, ſei geſchwunden und an ihre Stelle ſei eine Entſchloſſenheit gekreten, die es auf Biegen oder Brechen ankommen laſſen will. Er hat ſeine Kenntnis von„einer über die immung in Bundesratskreiſen wohlunterrichteten Perſön⸗ ichkeit“, nach ſeiner Darſtellung haben verſchiedene Umſtände u dieſem Umſchwung beigetragen: Vor allem die ſtörriſche Abweiſung, der alle Argumente der Re⸗ gierungsvertreter für die Erbanfallſteuer und gegen die Kotierungs⸗ euer auf der Rechten und im Zentrum begegnen. Die Führer der Konſervativen und des Zentrums konferieren eifrig mit den Polen, um die Mehrheit immer feſter zu ſchmieden. af Weſtarp, der ſein Mandat nur mit liberaler Hilfe gegen Polen Zentrum exrungen hat, geht jetzt Arm in Arm mit ſeinen egnern, und die Konſervativen, denen Müller⸗Fulda durch Wahl⸗ Bündniſſe mit den Sozialdemokraten Sitze abgejagt hat, beten jetzt die üchlein der Zenfrumafäfhren ges, c, Tuiſuchen werpen in zrückt die Reichstagsauflöſung und der Kampf hat, daß die ver bündeken Regierungen ſichfeigeducken Geſchichte verantworten zu können meint. Es wird viel, faſt alles Bunbesratskreiſen nachdrücklichſt kommentiert. Namentlich iſt es der entſcheidende Einfluß der Polen, der Beſorgnis erregt. Das Letzte bewirkt dann die Preſſemacht der Zentrumsjournaliſten, die offen darauf ausgeht, den Bundesrat vom Reichskanzler zu trennen und unter das kaudiniſche Joch zu beugen. 5 Demgegenüber iſt heute zu betonen, daß die verbündeten Regierungen fe ſtbleiben in Sachen der Erbanfall⸗ und in Sachen der Kotierungsſteuer. Mag die letztere heute mit Hilfe der Polen angenommen und die erſtere abermals mit Hilfe der Polen abgelehut werden, der Bundesrat läßt ſich dadurch nicht wankend machen, ſondern auf das beſtimmteſte erklären, daß er einer Finanzreform nicht zuſtimmt, die die Kotierungsſteuer, aber nicht die Erbanfallſteuer euthält. Beharren trotzdem die Konſervativen, das Zentrum und die Polen auch in der dritten Leſung bei der entſcheiden⸗ den Abſtimmung auf ihrem Willen, und binden al le ihre Be⸗ ſchlüſſe in einem Mantelgeſetz zuſammen, ſo rücken allerdings die Auflöſung des Reichstages und die Neu⸗ wahlen in den Vordergrund. Wie wir ſchon geſtern ſchrieben, wächſt die Ueberzeugung daß dieſes Mittel als einziger Ausweg aus dem Chaos ergriffen werden 18 in weiten Kreiſen und nicht am wenigſten im Bundes⸗ Nun fragt es ſich, ob der Appell, den der Kaiſer in letzter Stunde heute an das nationale Ge⸗ wiſſen der Konſervativen gerichtet hat, noch irgend eine Wirkung auf die halsſtarrige Rechte tun wird oder ob ſie in dem ungeheuerlichen Bündnis mit Zentrum und Polen beharren wollen. Man möchte gerne hoffen, daß die Worte des Kaiſers einen tiefen Eindruck auf die Kon⸗ ſervativen machen und ſie bis zur dritten Leſung bewegen, die verhängnisvolle Bahn zu verlaſſen, auf die ſie ſich verirrt. Wir wiſſen, daß er in der Reichsfinanzreform hinter Bülow ſteht und deſſen Rede vom letzten Mittwoch gebilligt hat. Nun hat er noch ganz ausdrücklich und mit eigenen Worten verſucht, die Konſervativen zum Nachgeben zu bewegen, ihnen in einer ernſt mahnenden Rede klargelegt, welche Verantwortung ſie auf ſich laden, wenn ſie die für unſere Machtſtellung wie für den ruhigen Gang unſerer inneren Politik gleich notwendige Reform zum Scheitern bringen. Wollen ſie gelaſſen und hartnäckig dieſe Verantwortung tragen? Aus der konſervativ⸗ agrariſchen Preſſe werden wir bald ſehen, ob das perſönliche Hervortreten des Kaiſers gegen die Konſervativen irgend eine Wirkung getan hat oder noch tun konnte. Anſonſten gegen die Rechte in bedrohliche Nähe, wenn 925 richtig iſt, daß der Bundesrat für die Auflöſung gewonnen iſt; die „Magdeb. Ztg.“ ſchreibt allerdings auch heute noch, daß im Bundesrat wenig Stimmung für die Auflöſung vorhanden ſei, ſie meint aber, es würde nur darauf ankommen, ob Fürſt Bülow die Führung noch ſo energiſch in der Hand habe, wie im Dezember 1906, um auch im Bundesrat ohne weiteres mit dem Gedanken einer Neuwahl gegen das Zentrum— und in dieſem Falle auch gegen die Konſervativen— durchzudringen. Vom Kaiſer heiße es, daß er den Rückfall in die Zentrums⸗ herrſchaft unter allen Umſtänden verhütet zu ſehen wünſcht. Das werde aber, wenn man nicht zu einem ſtarken Entſchluſſe gelangt, kaum mehr möglich ſein. Sehr temperamentvoll redet die„Voſſ. Ztg.“ dem Bundesrat zu, den Sprung ins Dunkle zu wagen: In der Tat, der Worte ſind genug gewechſelt. Mag denn die Mehrheit ihre Macht gebrauchen und jeden Widerſtand niederſtimmen! Daß Fürſt Bülow dann das Portefeuille ins Korn wirft und ſeinen Abſchied nimmt, alſo die Flucht ergreift, ehe er gekämpft und annehmen, was ſie für unannehmbar erklärt haben, das wird man hierzulande ſchmerlich glauben, ſo oft es auch die Sachwalter der neuen Mehrheitk mit harmlöſer Miene als natürlich und ausgemacht hinſtellen. Und das Ergebnis? Eine Negierung, die auf ihre Würde hält und das Wohl der Geſamtheit wahrnimmt, kann auf die an ſie ergehende Herausforderung nicht an ders antworten als mit der Auflöſung des Reichstages und der Berufung an die Wählerſchaft, die dafür ſorgen wird, daß die Geſchicke des deutſchen Volkes nicht von dem„Sic volv hoc jubeo“ des ſchwarzen Blocks ab⸗ hängig werden. 5 Aie offiziös ſchreibt der Berliner„.A.„Wie immer in bewegten Zeiten, treten auch jetzt zahlreiche un⸗ kontrollierbare und teilweiſe nicht recht glaubwürdige Gerüchte auf. So wird behauptet, Fürſt von Bülow ſei jetzt dem Gedanken einer Reichstagsauflöſung nähergetreten, es ſei aber für dieſe Maßregel keine M ehrheit im Bundesrat vorhanden. Beides möchten wir nach unſerer Kenntnis der Dinge ſtark bezweifeln. Wenn Fürſt Bülow den Reichstag auflöſen will, was b ñ sher E e in es⸗ wegs der Fall iſt, und wenn er dazu die Ermächtigung des Kaiſers erhält, was recht ſchwer werden würde, ſo dürfte der Bundesrat ſeinerſeits kaum beſon⸗ dere Schwierigkeiten machen.“ Sozialdemokratie und Reichspartei. Zur Haltung dieſer beiden Parteien ſchreibt die„Köln. Zeitung“: Die Sozialdemokratie hat ja ihre Karte die ganze Zeit her verdeckt gehalten. Sie wird vielleicht eine Kriſis, die zur Auf⸗ löſung führt, durch Ablehnung der Erbſchaftsſteuer zu beſchleunigen ſuchen. Sie wird, nachdem heute die Kotierungsſteuer mit der er⸗ warteten Mehrheit angenommen iſt, bei der am Donnerstag zu er⸗ wartenden zweiten Beratung der Erbſchaftsſteuer ihre Kartben auf⸗ decken müſſen. Die namentliche Abſtimmung wird mit ihr manchen Abgeordneten anderer Parteien vor die Entſcheidung ſtellen, vor dem Lande und vor der Geſchichte zu bekennen, ob er um die Erlangung der Erhaltung politiſcher Macht und des Schutzes materieller In⸗ tereſſen es verantworten kann, eine innere Kriſis heraufzubeſchwö⸗ ren, die die Beziehungen der Parteien untereinander und zur Re⸗ gierung von Grund aus zu ändern und teilweiſe unheilbar zu zer⸗ rütten geeignet iſt, ſowie einer Partei die Rückkehr zur Macht er⸗ möglichk, die ihr abgerungen zu haben der glückliche Erfolg eines beiſpielloſen Wahlkampfes und die große Tat des heutigen leitenden Staatsmannes iſt. Es wird abzuwarten ſein, ob vor allem die Reichspartei mit dazu beitragen wird, einer ſolchen Entwick⸗ lung den Weg zu ebnen, ob ſie es mit ihrem Namen und vor der von der patriotiſchen und opferwilligen Haltung der Reichspartei in dieſen Tagen abhängen Möchte ſie zeigen, daß ſie jene Männer wert iſt, die bei der Gründung des Reiches ſich zur Reichspartei zuſammenſchloſſen, um gemeinſam mit der Nationalliberalen Partei dem erſten Kangler ihre Dienſte für den Ausbau des neuen Reiches zur Verfügung 3 ſtellen. Die Wertzuwachsſteuer auf die Immobilien angenommen. * Berlin, 28. Juni. Der Reichstag nahm die Wert⸗ zuwachsſteuer auf Immobilien mit ſämtlichen Stim⸗ men der Rechten inkl. der Polen an. *** * Karlsiruhe, 22. Juni. Die demokratiſchen Organiſationen Mittelbadens werden am 27. Juni in Söllingen bei Durlach ein Sommerfeſt abhalten, das zugleich eine Kundgebung des demokratiſchen und liberalen Bürgertums gegen die konſervativ⸗klerikale Veutſcher Reichstag. 8 W. Berlin, 23. Juni. Am Bundesratstiſch: Sydo w. Vizepräſident Dr. Paaſche eröffnet die Sitzung um 2 Uhr 5 Minuten. Die Beratung der Finanzreform wird mit der von der Kommiſſion vorgeſchlagenen Umſatz⸗ und Wertzuwachsſtener fortgeſetzt. Graf Weſtarp(konf.) beantragt bei der Vorlage die Beſtimmung über eine Umfatz⸗ ſteuer herauszulaſſen, da hierfür von der Regierung inzwiſchen ein Erſatzſteuer⸗Vorſchlag eingegangen iſt und nur die Wertzuwachs⸗ ſteuer zu beraten. Die Kommiſſion habe ſich bei der erſten Be⸗ ratung einſtimmig für eine Wertzuwachsſteuer ausgeſprochen. Der Staatsſekretär ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß die Frage noch in Betracht kommen könne. Prinzipiell ſtehe er einer Reichs⸗ wertzuwachsſteuer nicht ablehnend gegenüber. Die Bedenken hier⸗ gegen und die Schwierigkeiten ihrer Durchführung habe die Re⸗ gierung in einer Denkſchrift niedergelegt, doch fehle darin der Nachweis, daß dieſe Bedenken und Schwierigkeiten in 2 bis 3 Jahren leichter zu löſen wären, als heute. Ein Teil der Frak⸗ tion habe ſich dann der Anſicht des Staatsſekretärs angeſchloſſen, während dagegen die Mehrheit von einer ſofortigen Einführung der Reichswertzuwachsſteuer nicht abſieht. Sie trete ſchon des⸗ halb dafür ein, weil der Verkauf des einzelnen Grundſtückes ein wirtſchaftlicher Vorgang iſt, bei dem die Beſitzer eine Reichs⸗ ſteuer wohl tragen können. Will man überhäupt dieſe Reichs⸗ ſteuern einführen, ſo iſt eine Entſcheidung ſo bald wie möglich er⸗ wünſcht, denn es ſteht zu erwarten, daß noch vor der jetzigen Be⸗ vatung in einer Menge von Gemeinden Beſchlüſſe auf Einführung einer Wertzuwachsſteuer zuſtande kommen werden. Eine Aus⸗ einanderſetzung mit den Gemeinden wird erſchwert, je weiter die Steuer hinausgeſchoben wird. Schatzſekretär Sydow: Ich habe ſchon neulich die Stellung der verbündeten gierungen dargelegt. Trotzdem will ich näher auf die Vorlage eingehen. Um Einzelheiten der Wirkungen einer ſolchen Steuer zu erkennen, habe ich kürzlich praktiſch und theoretiſch mit dieſen Dingen erfahrene Männer zu einer Konferenz zuſammen⸗ berufen, zu der auch Prof. Dr. Ag. Wagner ſowie viele Bürger⸗ meiſter und Stadträte gehörten, von denen ein Teil ſich von vorn⸗ herein für die Reichswertzuwachsſteuer ausſprachen. Die ganze Schwierigkeit liege vor allem darin, daß für das ganze Reich einheitliche Beſtimmungen geſchaffen werden müßten. Es beſteht jetzt nur die Frage, ob ſchon jetzt der Zeitpunkt für dieſe Steuer gekommen iſt. Prinzipiell ſtehen die verbündeten Regierungen auf dem Standpunkt, daß auch dem Reichein Anteil an dem im⸗ mobilen Wertzuwachs gewährt werden ſoll. Durch die Gründung des Reichs und der Tätigkeit der Regierungen iſt ein Anſpruch auf den Wertzuwachs wohl begründet. Andererſeits haben aber auch die Gemeinden Einrichtungen getroffen, die eine wertſteigernde Wirkung auf die Grundſtücke ausüben. Intereſſen beider Faktoren müſſen vereinigt werden. Auf dem Lande iſt nur ſpärlich von dieſer Steuer Gebrauch gemacht wor⸗ den. Wenn die Kommiſſionsvorlage auch durch die züweimalige Leſung verbeſſert worden iſt, ſo hat ſie doch er heb⸗ liche Mängel an ſich. Dazu gehört beſonders die Rückwir⸗ zung des Geſetzes bis 1884. Nach Meinung der Verkreter der Städte macht es Schwierigkeiten, weiter als 10 Jahre zurück den damaligen Wert eines Grundſtückes, geſchweige Verkaufswert zu ermitteln. Im allgemeinen wird es nötig ſein, für das Land beſondere Beſtimmungen zu treffen, da dort die Art der Bauausführungen nicht ſo entwickelt iſt, wie in der Stadt. Weniger ausreichend iſt die Löſung der Frage des Erb⸗ anfalls. Die Steuer würde nur den Unterſchied treffen zwi⸗ ſchen dem Wert des Grundſtücks in dem Augenblick, wo der Erbe es übernimmt und dem ſpäteren Verkaufswert. Die Verſteigerung, die das Grundſtück in der Hand des Erblaſſers erfahren hat, würde von der Steuer nicht getroffen werden. Dr. Weber(natl.) gibt folgende Erklärung ab: Obwohl wir den Wert⸗ zuwachs an Boden in Stadt und Land als genügende Steuer⸗ quelle betrachten, ſo ſind wir doch nicht in der Lage, dem Kommiſſionsantrag auf ſofortige Einführung einer Reichs⸗ wertzuwachsſteuer zuzuſtimmen. Einmal erblicken wir im Einklang mit der Denkſchrift der Regierung in einer Wert⸗ zuwachsſteuer einen beſonders geeigneten Wert zum Aufbau der Gemeindefinanzen. Sodann halten wir die Ausdehnung der Steuer auf das Reich in dieſem Augenblick für verfrüht, da ſichere Grundlagen für einheitliche Veranlagung und Er⸗ hebung unſtreitig nicht gewonnen ſind. Endlich vermögen wir ſchon wegen der unzureichenden und ſchwankenden Höhe des zu erwartenden Ertrages in dieſer Steuer einen Erſatz für eine allgemeine Beſitzſteuer nicht zu er⸗ kennen. 5 Eine ſolche finden wir nach wie vor nur in der Er ban⸗ fallſteuer vor. So lange daher die Annahme der letz⸗ teren nicht geſichert erſcheint, ſind wir nicht in der Lage, dem Kommiſſionsvorſchlag einer Reichswertzu⸗ wachs⸗Beſteuerung zuzuſtimmen.(Bravo bei den Nationalliberalen.] Re⸗ *** Aus der Finanzkommiſſion. Beei Stempelabgaben bei Grundſtücksübertragun⸗ gen, welche die Regierungsvorlage auf ½ Proz. bemeſſen wollte, der Konſervativen, des Zentrums, der Polen und der Reichspartei. Der konſervative Antrag auf Freilaſſung der kleineren Grundſtücke, die für landwirtſchaftliche oder gewerb⸗ liche Verwendungen beſtimmt ſind, wird mit 16 Stimmen der Konſerpativen, des Zentrums, der Polen und der Wirtſchaftlichen Vereinigung angenommen. Die übrigen Beſtimmungen der Re⸗ gierungsvorlage wurden ohne Debatte en bloc angenommen. Es folgte darauf die Beratung über eine beſondere Abgabe der Fideikommiſſe. Mit großer Mehrheit wurde der konſer⸗ vative Antrag angenommen, nach welchem für ſolche Grundſtücke, bei denen fideikommiſſariſch oder durch ſonſtige Rechtsbeſtimmun⸗ gen eine Stempelſteuer⸗Uebertragung ausgeſchloſſen iſt, alle 30 Jahre ½ Proz. von 100 des Wertes erhoben werden ſoll. Im weiteren Verlauf nahm die Finanzkommiſſion mit großer Mehr⸗ heit die Regierungsvorlage betr. Erhöhung des Wechſelſtempels mit einem Antrag Müller⸗Fulda(Zentr.) an, der eine Erhöhung auf die Wechſel beſchränkt die länger als 6 Monate— nicht 8 Koalition im Reich werden ſoll. Dementſprechend ſind auch die Vorträge ausgewählt.„ — Monate— laufen. Morgen Reſt des Finanzgeſetzes. nicht ſpruchreif ſei und deshalb für die gegenwärtige Reform nicht den effektiven Die Finanzkommiſſion erhöhte die auf einen konſervativen Antrag auf ½ Proz. mit 16 Stimmn 85 — JESKaeSrren N h n er eern e. oee I A afaegsgagggYDSnaSa 2 enee R eeee eee Maunheim, 23. Juni. General· Anzeiger.(Abendblatt) Uolkswirtschaft. Ueber den Detailhandel fußert ſich der Jahresbericht für das Jahr 1908 der Pfälzi⸗ rſchen Handels⸗ und Gewerbekammer in Ludwigs⸗ Hhafen a. Rh. wie folgt: Die allgemeine Lage des Detafkhandels in Kolonialwaren war im allgemeinen derjenigen des Vorjahres ähnlich. Doch konnte der Umſatz nur durch foreferte Tätigkeit auf der alten Höhe gehalten werden. In manchen Gegenden ließ der Abſatz an die landwirt⸗ 35 ſchaftliche Bevölkerung zu wünſchen übrig, ſo z. B. in Bergzabern, n wo die niedrigen Hopfenpreiſe die Kaufkraft der Landwirte nach⸗ 3. teilig beeinflußt haben. Daneben macht ſich auch der Wett⸗ . bewerb der landwirtſchaftlichen Konſumvezeine N da und dort unangenehm fühlbar. Einer der Berichterſtatter be⸗ 1 merkt, daß es als ein großes Unrecht anzuſehen ſei, daß dieſe Vereine einen Warenhandel genau wie die Kaufleute betrieben, „ biezu billiges Kapital zur Verfügung geſtellt erhielten und oben⸗ drein Steuerfreiheit genöſſen, während der Handel mit Steuern ſtark belaſtet ſei, ſo daß es ihm kaum möglich ſei, mit den Vereinen — 8 gleichen Schritt zu halten. Der Nutzen, den die Vereine abwerfen, komme nicht den Käufern, ſondern den Vorſtänden, Lagerhaltern 8 und Rechnern zugute. Die Einkaufspreiſe für verſchiedene Artikel — namentlich der Nahrungsmittelbranche— waren niedriger als t, im Vorjahre, was zum Teil mit günſtigen Ernten in den betreffen⸗ 9 den Artikeln zuſammenhängt. Bezüglich des Artikels Linſen be⸗ 85 merkt einer der Berichterſtatter, daß dieſelben von einem abnorm n hohen Preisſtand, der den Konſum faſt unterbunden habe, zu ſehr „mäßigen Preiſen herabgeſunken und ſo wieder ein gewinnbringender Artikel für den Handel geworden ſeien. Die Verkaufspreiſe mußten den Einkaufspreiſen entſprechend reduziert werden. Im übrigen weiſt einer der Berichterſtatter darauf hin, daß die Branche ſehr unter der unlauteren Konkurrenz und den ſich rapid ver⸗ mehrenden Filialgeſchäften zu leiden habe. Ein anderer Berichterſtatter erwähnt, daß durch eine Vereinigung der Groß⸗ händler der Südoſtpfalz der Verkauf von Salz und Zucker an Wiederverkäufer in geordnete Bahnen gelenkt und das bisherige Schleudern in dieſen Artikeln beſeitigt worden ſei. Endlich gibt einer der Berichterſtatter dem Wunſche Ausdruck, daß die umſtänd⸗ lichen Beſtimmungen im Handel mit Viehſalz(Berechtigungsſcheine und Beſtellzettel) in Wegfall kommen möchten, weil dieſelben doch keinen Zweck hätten, da eine wirkſame Kontrolle auf Grund derſelben nicht möglich ſei. *** Gläubigerverſammlung der Maſchinenbaugeſellſchaft Zweibrücken. In der geſtrigen Gläubiger⸗Verſammlung der Maſchinenbau⸗ Geſellſchaft Zweibrücken waren lt.„Pf. Preſſe“ etwa 30 Gläubiger mit zuſammen 327 000 Mark Forderungen erſchienen. Die Aktio⸗ näre der Geſellſchaft waren außer durch H. Meyjes nur durch Geh. Juſtizrat Gießen mit 2 Aktien vertreten. Direktor Meyjes ſchilderte eingehend die derzeitige Lage und die inneren Verhältniſſe der Fabrik. Zurzeit liege ein Auftragsbeſtand von über 100 000 Mark vor und eine ſehr ernſte Anfrage von über 100 000 Mark ſei in Bearbeitung. Er erklärte ſodann den Gläu⸗ bigern die derzeitige mißliche Finanzlage und machte darauf auf⸗ merkſam, daß bei einem Entgegenkommen die Gläubiger ſicher 50 Prozent ihrer Forderungen retten könnten, daß aber im Falle eines Konkurſes mit einer nennenswerten Dividende kaum zu rech⸗ nen ſei. Die Gläubiger erklärten ſich einſtimmig bereit, 50 Pro⸗ ere ee eeeer ſtunden und überdies durch Uebernahme von 100 Vorzugsaktien gegen 50 Prozent der Geſellſchaft neue Mittel zuzuführen. Direk⸗ tor Meyjes erklärte jedoch, daß, wenn die Geſellſchaft überdies nicht wenigſtens vorübergehend einen freien oder Warenkredit eingeräumt bekomme, eine Wiederholung der jetzigen Schwierig⸗ keiten zu erwarten ſtehe. Der Vertreter der Bank lehnte jedoch jeden Kredit ab und ſetzte ſeine hypothekariſch geſicherte Forderung ſo hoch an, daß eine Einigung mit den anderen Gläubigern nicht zu erzielen möglich war. Damit iſt das Schickſal der Geſellſchaft beſiegelt, der Konkurs unvermeidlich. Dieſer Ausgang war vorherzuſehen, auch H. Meyjes, der hierdurch ſeine Villa und mehr als ſein ganzes Vermögen verliert, hat aus verſchiedenen Gründen kein anderes Ende erwartet, indem er ſchon ſeit längerer Zieit wegen Herſtellung ſeiner eingebrachten Spezialität mit ande⸗ ren Fabriken unterhandelt.(Weiteres ſiehe unter Telegraphiſchen Handelsnachrichten. D. Red.). ***** Materialieubedarf der Staatseiſenbahnen. Wie Blättermeldungen beſagen, hat der Vorſtand des Stahl⸗ werksverbandes in ſeiner Hauptverſammlung vom 25. Mai ds. Is. die Verbandsmitglieder davon in Kenntnis geſetzt, daß in ſchwerem Oberbaumaterial von allen deutſchen Bahnperwaltungen Abſtriche und Einſchränkungen bei der Bedarfsaufſtellung der Etats vorgenommen worden ſeien, ſo daß wieder mit ganz erheb⸗ lichen Minderbeſtellungen gegenüber dem Vorjahre gerechnet wer⸗ den müſſe. Das trifft für die preußiſch⸗heſſiſche Staatseiſenbahn⸗ verwaltung inſofern nicht zu, als für den Etat für 1910, der für die jetzige Bedarfsanmeldung allein in Frage kommt, Abſtriche und umbau nicht in Ausſicht genommen ſind. 5 Ebenſowenig iſt daran gedacht, die Bautätig⸗ keit irgendwie einzuſchränken. Im Gegenteile wird auf deren Verſtärkung fortgeſetzt hingewirkt, wobei allerdings nicht außer Betracht bleiben kann, daß jetzt— nach Fertigſtellung des größten Teils der geplanten zweiten Gleiſe— die Verſtärkung der Bautätigkeit auf den Bedarf an Oberbaumaterialien von geringerem Einfluß iſt. Wenn gleichwohl die jetzt dem Stahl⸗ werksverbande— in gewohnter Weiſe zunächſt unverbindlich— gemachte Bedarfsmitteilung für das Etatsjahr 1910 einen Minder⸗ bedarf gegen 1909 ergibt, ſo liegt die Urſache des Rückganges vornehmlich darin, daß die beſchleunigte Verlegung von ſchwerem DOberbau auf den großen Durchgangslinien, für die in den letzten 7 Jahren planmäßig zuſammen 90 Millionen Mark ertraordinär ziur Verfügung geſtellt worden ſind, mit dem laufenden Jahre ihr Ende errcicht. Infolge dieſer Aufwendungen und der erheblichen Aufwendungen aus dem Ordinarium iſt nunmehr der größere ſehen, ſo daß das gewöhnliche Erneuerungsbedürfnis, für das ſonſt die Mittel des Ordinariums heranzuziehen wären, von ſelbſt ge⸗ ringer geworden iſt. Die vor 7 Jahren in Ausführung genom⸗ mene Maßnahme des beſchleunigten Gleisumbaues wirkt alſo jetzt in doppelter Weiſe vermindernd auf den Materialienbedarf der preußiſchen Staatseiſenbahnverwaltung, 5** Vereinigte Deutſche Petroleumwerke Aktiengeſellſchaft. Die Geſellſchaft erzielte im abgelaufenen Geſchäftsjahr ein⸗ 'eßlich 49642 M.(i. V. 49 982.) Vortrag einen Ueber⸗ ß von 54 600 M.(59 693.), wovon 19 958(i. V. 5050.) chreibungen verwendet werden 4 642 M. zent ihrer Forderungen zu ſtreichen, die übrigen 50 Prozent zu⸗ 510 000 Prioritätsattten. Bedürfniſſe, die die Reichsbank ſeit einiger Zeit zur künſtlichen Einſchränkungen an dem durch den Verſchleiß bedingten Gleis⸗ Vil der Hauptgleiſe der Hauptbahnen mit ſchwerem Oberbau ver⸗ Induſtrie⸗Obligation 21 Att.⸗Geſ..Sei günſtiger angelaſſen. Der Reingewinn im erſten Vierteljahr 1909 betrage bereits 18971 M. Die Verwaltung glaubt daher, den Aktionären endlich Ausſichten auf einen angemeſſenen Ertrag des Unternehmens machen zu können. Am Schluß dess Berichts wird noch folgendes mitgeteilt: Der in der außerordentlichen Haupt⸗ verſammlung vom 23. Dezember v. J. gefaßte Beſchluß, eigene Aktien zurückzukaufen, hatte das Ergebnis, daß 73 Aktien für insgeſamt 49 175 M. zurückgekauft wurden. Der hierdurch ent⸗ ſtandene Buchgewinn von 23825 M. wird erſt nach Ablauf des Sperrjahres verrechnet. Desgleichen wird auch die Kapitalherab⸗ ſetzung erſt nach Ablauf dieſer Friſt im Abſchluß zum Ausdruck kommen. Der Stadt Düſſeldorf iſt die Genehmigung zur Ausgabe von bis M. 20 Millionen 3½⸗, 38% oder Aproz. Anleihen erteilt wor⸗ den, ebenſo der Compania Rural in Bremen für Mark 1500 000 Sproz. Obligationen, die durch eine Hypothek von Peſos 350 000 Gold auf eine Beſitzung in Uruguay ſichergeſtellt werden ſollen. Bonner Bank für Handel und Gewerbe in Konkurs. In der Schadenerſatzklage der Konkursverwaltung gegen die früheren Vor⸗ ſtands⸗ und Aufſichtsratsmitglieder wurde der Termin ohne weiteres auf den 5. Oktober vertagt, da, wie gemeldet, die Vergleichsverhand⸗ lungen zum Teil ſchon von Erfolg waren und mit den übrigen Beklagten zu einem befriedigenden Ergebnis führen dürften. Bei der Deutſchen Babcock und Wilcox Dampfkeſſel⸗Akt.⸗Geſ. in Oberhauſen iſt nach dem Proſpekt über die M. 3,50 Mill. Aktien der Auftragsbeſtand etwa M. 300 000 höher als zur gleichen Zeit des Vorjahres und es könne nach der vorliegenden Halbjahrsbilangz die Verteilung von 9g Proz. Dividende(wie i..) bei halber Dividende für die neuen Aktien in ſichere Ausſicht geſtellt werden. Die Aktien der Aktiengeſellſchaft für chemiſche Induſtrie Gel⸗ ſenkirchen Schalke wurden heute zum erſten Male an der Berliner Börſe gehandelt und notiert. Der Kurs ſtellte ſich auf 125 Prog. bz. Geld. *** Telegraphiſche Handelsberichte. Maſchinenbau⸗Geſellſchaft Zweibrücken.⸗G. in Zweibrücken. * Zweibrücken, 23. Juni. Ueber die Geſellſchaft wurde heute der Konkurs eröffnet. Das Aktienkapital des Unter⸗ nehmens beträgt nach mehrfacher Sanierung 220,000., die Obligationenſchuld 200,000 M. Am 30. Juni 1908 wurden fer⸗ ner 161,523 M. Kreditoren und 8607 M. Akzepte ausgewieſen. Aus dem Ueberſchuß des Geſchäftsjahres 1907—08 konnte der Ver⸗ luſtvortrag aus 1906—07 von 73,218 gerade getilgt werden. Dieſer günſtigere Abſchluß war durch den Verzicht eines Gläubigers auf eine Buchforderung ſowie durch Zuführng neuer Mittel zwecks Sanierung mit zuſammen 137,500 M. erzielt. Die Geſellſchaft hat ſeit ihrem Beſtehen(1892) nur dreimal eine Dividende ver⸗ teilt, für 1894—95: 3 Prozent und für 1896—97 und 1897—98 je 4 Prozent.(„M. N..“). Aktienbrauerei Dinglingen in Freiburg i. Br. Freiburg, 23. Juni. Die Aktienbrauerei Dinglingen in Freiburg übernimmt die Bergerſche Brauerei.G. in Breiſach unter Gewährung von je 1000 Dinglinger Aktien gegen den gleichen Betrag Berger⸗Aktien. Die Aktienbrauerei Dinglingen emittiert It.„Frkf. Ztg.“ zur Verſtärkung ihrer Betriebsmittel Mark 6¹ Leberfabrit Eick u. Strater in Konturs. * Berlin, 23. Juni. Eine Verſammlung der Obligationäre der Lederfabrik A. G. James Eick und Straker in Konkurs wird nunmehr berufen, um lt.„Frkf. Ztg.“ über die Beſtellung eines gemeinſamen Vertreters im Konkurs zu beſchließen. Auflöſung des öſterreichiſchen Zementkartells. *Wien, 23. Juni. In der Sitzung des Zementkartells wurde feſtgeſtellt, daß angeſichts der Haltung der großen Fabriken die Auflöſung des Kartells mit einer gewiſſen Sicher⸗ heit zu erwarten ſei, falls nicht die einzuberufende Verſammlung eine noch frühere Auflöſung beſchließen ſollte. Vom ausländiſchen Geldmarkt. * London, 23. Juni. Nach dem„Times“ waren amerika⸗ niſche Finanztratten geſtern angeboten und die Annäherung des Newporker Wechſelkurſes an den Geldpunkt läßt vermuten, daß Newyork die paſſive Landesbilanz durch Kreditoperationen auszu⸗ gleichen ſucht. Für Gold beſtand keine Auslandsnachfrage. In wohlinformierten Kreiſen wird jedoch erwartet, daß Deutſchland Stimmulierung in Goldimporten veranlaßt hat, ehe ungünſtiger Wechſelkurſe zu Goldkäufen führen wird. Bergwerksgerechtſame. Newpyork, 23. Juni. Nach einer Meldung des„Sun“ dürfte Guademala einem amerikaniſchen Syndikat umfaſſende Berg⸗ werksgerechtſame gewähren. Das benötigende Kapital be⸗ trägt nahezu 10 Millionen Dollar. **** Mannheimer Effektenbörſe. vom 23. Juni.(Offizieller Bericht.) Obligationen 4½% Bad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seetransvort 100. G 4½ e% Vad. Anilin-u. Sodaf. 102.— G 4½0% BadAnil. u. Sodafbr. Serie B 104.50 G 4% Br. Kleinlein, Heidlbg. 100.— B 5% Bürg. Braubaus, Bonn 102.50 G 4% Hertenmühle Genz 99.— G %%% Manns. Dampf⸗ ſtens trotz Pfandbriefe. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.— bꝛ 6„„verſchied. 92.70 bz 3½„ Kommunal 93.50 bz Städte⸗Aulehen. 31½% Freiburg t. B. 93.50 G 3½% Hefdelbg. v. J. 1903 98.50 0 40% Karlsruhe v. J. 1907101.—6 30% Karlsruhe v. J. 1896 87.— 4½0½% Lahr v. J. 1902 93.— G f, e 4%% Ludwigshafen 120 1 15 9. n een 98.75 G 0% annd. „„ 1906192.— 5 Keſeflſchaf 99.50 b3 4½% Oberrb. Elektrizitäts. 8 4% Mannh. Oblig. 1908 100.80 6 werke, Faree 2 ee e e e—.—9 v4%% Pfälz. Chamotte u. 5 1885 94.500 Tonwerk,.eß. Gtſenh. 101.50 G 6½%„15808 94.— B0 Kuff.A0. geltofff. 13„18898 93.5, 5 Jaldbof bet Pernau id. 1 FVVVVVV 10⁰.— 3j%„„15905 9850[467o epeyrer Brauhaus. 900 1908 101.20 B..G. in Spever 99.50 G „1007 101.20 C½, Spepter Zlegelmerke 99.— 4⁰ 81%%0 Pirmaſens unk. 1905 91.—6 4½% Süldd. Srabtinduſtr. 100.— G 4½% Wiesloch v. J. 1905—— 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. hauptſächlich infolge beſſerer Aufſchlüſſe in Oelheim, nennenswert Loſſen, Worms trie rüccz. 105 de 4 Banken. Brief —.— 183.— Gewrbk. Speyerö50%——.— Badiſche Bauk Pfälz. Bauk Pfälz. Hyv.⸗Bank Pf. Sp⸗ u. Cdb. Sandau 141.— 140.— Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗Bank Südd. Bank Chem. Induſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 334— „ neu Chem. Fab. Goldenbg. Verein chem. Fabriken 310.——.— Verein D. Oelfabriken—.— 135.— Weſt..⸗W. Stamm Vorzug Bratereie Bad. Brauere! n. Binger Aktienbierbr. Durl. Hof vm. Hagen 248.——.— Eichbaum⸗Brauerei Elefbr. Rühl, Worms—.— 82.— Ganters Br. Freibg. Kleinlein Heidelberg 180.—:. Homb. Meſſerſchmitt 35.— Ludwigsh. Bra uerei Mannh. Attienbr. Pfalzbr. Geiſel, Mohr—.——.— Brauerei Sinn Br. Schrödl, Heidlbg. 185.——.— Speyer „Schwartz, er „Ritter, Schwetz. „ S. Weltz, Speyer „Storch., Speyer Br. Werger, Worms Wormſ. Br. v. Oertge Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. Kleines Geſchäft war heute in Aktien der Frankona, Rü und Mitverſicherungsaktien zu 995 Mark pro unverändert. Geld —— 101.70 196.— —.— 138.— —.— 198.— —— 115.— ———.— — —— 190 —.— 202.— —.— 102.50 — 76 ———— —— 107.— 98—— 20. 130.— —— —.— 250.— —.— 115. Aktien. Trausport u. Verſicherung. B..⸗G. Röſch. Seetr. Mannh. Dampfſchl. 1 Lagerhaus Frankona, Rück⸗ und Mitverſ..⸗G. vm. Bad. Rück⸗ u. Mitv. Fr. Trp.⸗, Unf. u. Gl.⸗ Verſ.⸗Geſ. Bad. Aſſecurranz Continental. Verſich. Mannh. Verſicherung Oberrh. Verſich.⸗Geſ. Württ. Tranp.⸗Verſ. Induſteie, .⸗G. f. Seilinduſtrie Dingler'ſche Mſchfbr. Emaillirfbr. Kirrweil. Emaillw. Maikammer Eltlinger Spinnerei Hüttenh. Spinnerei Karlsr. Maſchinenbau Nähmfbr. Haid u. Neu oſth. Cell. u. Papierf. Mannh. Gum. u. Asb. Maſchinenf. Badenig Oberrh. Elsktrizität Pf. Nähm. u. Fahrradf. Portl.⸗Zement Holbg. Südd. Draht⸗Induſt. Slldd. Kabelwerke Verein Freib. Ziegelw. Speir Würzmühle Neuftadt Zellſtoffabr. Waldhof Zuckerfbr. Waghäuſel * * Frankfurter Effektenbörſe. [(Privattelegramm des Gen⸗ral⸗Auzeigers. *Frankfurt a.., 28. Juni. Fondsbörſe. ſamte Aufmerkſamkeit der Börſe gilt, wie nicht anders zu erwar ten iſt, dem bisherigen Verlauf der Reichstagsverhandlungen Diskonto nach ſchwacher Eröffnung befeſtigt, leitende Werte dieſe Zuckerraff. Mannh. * Gebietes mäßig anziehend, Kreditaktien behauptet. ſatz zu der verhältnismäßig behaupteten Tendenz der ausländi ſchen Anleihen zeigten 3 und 3½ prozent. Rei Konſols bei mäßigem Angebot ſchwache Haltung. Unter de Druck der verworenen innerpolitiſchen Situation, beſonders Hinblick auf den bisherigen Verlauf der Reichstagsverhandlu Stück. Uebrige chs-Anleihen un Brief Geld —.— —.— 310.— 550.— 540.— —.— 610.— — 139 115.——.— — 99.80 —.— 100,50 85.— —.— * 191.70 200.—— 145,— 148. 198 22.50—. 129.50 128. 157.— 156, 126.25—. 127.50 —— 4 75 290.— Die g Im Gegen war der Markt für heimiſche Anleihen verſtimmt, Pfandb ief und Prioxitäten ſchwächer. Bähnen waren ruhig, Lomb nach ſchwankender Eröffnung belebt und höher, ital ſchwächer, Baltimore luſtlos. Schiffahrtsoktien ſtill. M. rferte beſſer 11 ſche Werte ſchwächer, niedriger waren Aluminium 2 Proz, K ſeide 234 Proz., Weſteregeln 3½ Proz. Maſchinenfabr en Wittener Stahl 2 Proz. höher. Die Stimmung war im Verlauf beſſer und die Tendenz befeſtigt. Man bemerkte Rück⸗ käufe in deutſchen Anleihen. Nachbörslich ruhig bei gut behan teter Tendenz. Es notierten Kreditaktien 199.90, Disko 185.30 à 40, Dresdner Bank 152.50, Staatsbahn 154.80, Lom den 21.40, Baltimore 114.90. Bezugsrecht für Rheiniſche Kre aktien notierte 0,60 bz. G. Telegramme der Continental-Telegraphen-⸗Compagule. Amſterdam Belgien Italten Check London London Badd. Im mobil.⸗Geſ. 100.— 100.— Eſchbaum Mannheim 106.— 109.20 Mh. Aktien⸗Brauerei——.— Parkakt. Zwelbrücken 91.— 91.— Weltz z. Sonne, Speyer—.——.— Cementwerk Heidelbg. 157— 158.— Cementfabr. Karlſtadt 142.80 142.— Badiſche Aniltnfabrik 383 75 383 30 Ch. Fabrik Griesheim 244.90 243.60 Schlußkurſe. Reichsbankdiskont: 3½ Prozent. Wechſel. 22. 28 kurz * lang 169.12 169.10 80,925 80.916 80.888 60.838 20.442 20.435 20.417 20.415 ——— Check Paris Paris kur) Schweitz Plätze„ Wien Napoleonsd'or Privatdiskonto Altien induſtrieller Unternehmungen. Süd. Zuckerfabrit Farbwerke Höchſt er. chem. Fabrik Acc. Böſe, Berlin Glektr.⸗Geſ. Allgem. 239.— 230.80 Südd. Kabelw. Nhm. 126.29 126.20 Sahmeyer Elektr.⸗Geſ. Schuckert 134.— 123— Sismens& Halske 219.— 21854 Bochumer Bergbar 225.— 225.80 Buderus Concordia Bergb.⸗G. Deutſch. Luremburg 196—196.50 Friedrichshütte Bergb. 130 50 130 5ʃ Gelſenkirwner Aklien deutſcher und ausländ Mh.—.— 309.90 Chem. Werke Albert 427.— 425.50 Südd. Drahtind. Mö. 104 104.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 204.50 204.50 142.95 142.95 414.50 415,80 57 50 37.50 118.— 117.50 7 Bergwer 109,75 109.10 „ N ſtunſtſeidenfabr. Frkf. Lederwerk. St. Ingbert Spicharz Lederwerke Ludwigsh. Walzmühle Adlerfahrradw. Kleyer Maſchinenfbr. Hilpert Maſchinenfb. Badenta Dürrkopp 5 Maſchinenf. Gritzner Maſch.⸗Armatf. Klein Gebr. Kayſer Nöhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. Schnellpreſſenf. Frkth. Ver. deutſcher Oelfabr. Schuhſfabr. Herz, Frkf. Seilinduſtrie Wolff 'wollſp. Lampertsm. Kammgarn Kaiſersl. Zellſtoffabr. Waldho“ ksaktien. Harpener Bergbau Kaliw. Weſterregeln Oberſchl⸗Eiſeninduſtr. Zhönix Vr. Kön 17750 177 50 Südd. Giſenb⸗G. 117.—117.— Hamburger Packet 11670 116.70 Oeſt. Südbahn Zomb. 21.40 21.40 Norddentſcher Lloyd 89.80 89 600Jta DOeſt.⸗Ung. Staatsb. 155.— 154 800. Pee⸗ Gewerkſch. Roßleben ſcher Traus Gotthardbahn Ital. M. igs⸗u. Laurgh. 18 yortanſta 58 259.75 257 50.— 50 124.— 124 146 332 50 65.75 —— 214 85 104.50 2 Pf. Räbm. u. Fahrradf 40. 194.— 1 135 1¹ 138.50 15 50.— 18 80.— 291.— 2⁰ 9 6 Seike. Seneral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 23. Juni Staatspbapiere, A. Deutſche. 22 235 22. 23 4% beutſch. Neichsanl. 102.63 102.3511 Mh. Stadt⸗A.1908— 100.50 4„ 1009 100 10%„ 1909———.— 3 95 5 5 95 15 94.8003½%—1995 92.80-.— 3%„„ 1909 95.15 9180 8. Ausländiſche. 83 5 85.40 84.755 Arg. i. Gold⸗A. 1887—— 4% br. konſ. St.⸗Anl. 102 65 102 555% Chineſen 1998 102.— 102.— 4 do do. 1909 102.40 102.10 1„ 1898 98.85 98 85 8* 5 95.25 94.800% Japaner 95.55 95.55 57„„ 1909 95715 94.81 Mexikaner duß. 88/90 100.85 100.35 85,55 84.90s»Mexikaner innere 66 40 63˙40 Abadiſche St.⸗A. 1901 101.60—.—Bulgaren 101.30 101.20 „1908/09 101.80 101 9013% italien. Rente 104.60—.— 76 bad⸗St.⸗O(abg)fl 96.— 98.—½ Oeſt. Silberrente 99.60 99.50 7 M. 94.25—.—4½„ Papierrent.——— 3%„ 1900— 94.25[Oeſterr. Goldrente 99 80 99.85 %„ 1904 94.25 94 20 PVortug. Serie! 62.20 62 30 „„ 1907 9125 94 203 5„ II 64.— 64.— Abayr..⸗B.⸗A. b. 1915 102.30 102.20(%½ neue Ruſſen 1905 9910 99.10 %%„., 1018 102 20 102.55%4 Ruſſen von 1880 87 05 87.05 237 do. u. Allg.Anl. 94.10 94.— ſpan. ausl. Rente 98.— 98. do..⸗B.⸗Obl. 85.— 85.— Türken von 1903 87.70 87.80 4 Pfälz..⸗B. Prior. 101.30 101.304„ unif. 93 50 9350 94.— 94.254 Unger. Goldrente 95.50 95.60 4 Heſſen von 1905 102.— 101 80/4„ Kronenrente 93.15 93.— 3 Heſſen 82.50 82.50][Verzinsliche Loſe. 8 Sachſen 85 80 85 10ʃ3 Oeſterretchiſchel860 162.50 162.50 4 Mih. Stadt⸗A. 1907—.——.—Türkiſche Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. ODov.⸗Pfdb. 100.50 100.50 f 4% Pr.Pfdb. unk. 15 100.30 100.30 4%.K. B. Pfdbr.O5 101.— 101—40 101 25 101.25 145.60 145.40 0 1910 100.50 100.50 37/ 95.50 95.50 4% f. opc. Uis 9 5 5 100.500 3/J— 15 9430 94.30 Bieese„„„ 2% 94.8½ Pr. Jfbbr.⸗Bk., 810% Br. Bod.⸗Fr. 95.30 93.30 b. 04 95.50 95.50 4e% Etr. Bd. Pfd. voo 100 80 100.30 3½ Pr. Pfdbr.⸗Bk.⸗ 4*„ 990 Hyp'⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Lnt. 0 100.30 100 30 O5. untendteng 94 50 94 60 4%„Pfdbr..01 4% Pr. Ufdbrf.⸗B. unt. 10 100.30 100 30 OHyp.⸗Pfd. unt. 1917———.— 4%„Pfdbr..0g 4% fh. H. B. Pfb. 02 100.— 100— unt. 12 100.40 100.40 4%„„„1907 100.— 100.— 3ſ½„Pfbbr..86 4%„„ 1912 10040 100.40 39 n. 94 93.50 93.50 e%„„ 1917 101.— 101.— 51/ Pfd. 98,/06 93.30 93.30 4%„„„ 1919 101 60 101.75 4%„ Com.⸗Obl, 31%,„ verſchied. 92.80 92.70 5. L,unk. 10 101.— 101.— 32/ 1914 92.80 92.70 3 0 Gom.⸗Obl. 3½ Ith..⸗B. G. O 93.50 93.50 v. 87/1 94 20 94.20 4% N. W. B. G. B. 10———.— B%„ Gom.⸗Obl. 1% f. B. Pr.⸗Obl.— v. 96/06 94.20 94.20 6% Pf..Pr.⸗O.—— 4% Pr. Pfob. unt. 00 99.60 99.60 3½1 Ital.ſtti.g. 8. B. 72 60 72.50 i0b 100.—— 14 100.— 100.—] Naunh. Verſ.⸗G.⸗A. 540— 540.— Bank. und Verſicherungsaktien. 134.40 134.25 Oeſterr.⸗Ung Bank 128,— 128. 123 45 123.50 Oeſt. Länderbeuk 114.— 113.70 171.50 171.—„ Kredit⸗Anſtalt 199.80 199.90 111 40 111.40 Pfälziſche Bank 101.50 101.50 13130 180.50 Pfälz. Hyp.⸗Bank 195.— 194.30 240 75 241.50 Preuß. Hypotbeknb. 122 70 12.50 147.— 145.75] Deutſche Reichsbk. 48,25.147.60 103.70 103.70] Rhein. Kreditbank 138— 137.50 185 40 185 300 Rhein. Hyp.⸗B. M. 198.— 198.— 152.50 152.200 Schaaffh. Bankver. 133.10 133.— 203.80 203,80] Südd. Bank Mhm. 114 50 114.50 Irkf. Hyv.⸗Creditw. 160.30 160,20 Wiener Bankver. 138.20 188.05 Nationalbank 121.— 121,— Bank Ottomane 144.— 144.— Drankfurt a.., 23. Juni. Kreditaktien 199.90, Digconto⸗ Commandi 184,75, Darmflädter 131.30, Dresduer Bank 152.10, Han⸗ delsgeſellſchaft 171.25, Deutſche Vank 240.50, Staatsbahn 154 80, Lombarden 21.10, Bochumer 925.—, Gelſenkirchen 177.—, Laurahütte 180.—, Ungarn 95 50. Tendenz: ruhig. Pachbörſe. Kreditaktien 199.90, Disconto⸗Commandit 185.40 Staatsbahn 154 30, Lombarden 21.40. Berliner Effektenbörſe. Berlin, 23. Juni.(Anfangs⸗Kurſe.) Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtäbter Bank Deutſche Bank Dautſchaſiat. Bank D. Effekten⸗Bauk Disconto⸗Comm. Dresdener Baut Frankf. Hov.⸗Bank Kreditaktien 200.— 200.—Laurahütte 180.60 175.60 Disc.⸗Kommandit 185.10 184.80 Phönix 170.50170.— Staatsbahn——154.90 Harpener 189.50—.— Bochumer 225.20 224.60 Berlin, 28. Juni.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.44 20.43 Reichsbank 148.20 148.— Wechſel Paris 81.10 81.10 Rhein. Kreditbanl 138.— 138.— 4% Reichsanl. 102.70 102.70 Ruſſenbant—.— 142.10 40%„ 1909 102.30 102.30 Schaaffh. Bankv. 133— 132.50 350% Reichbanl. 95.10 95.—Staatsbahn 155.20 154.90 37390%0„ 1909 95.10 95.— Lombarden 21.40 21.40 3% Reichsanleihe 85.20 85.— Baltimore u. Ohio 114.60 114.80 4% Conſols 102.70 102.78 Cauada Paeißte 178.60 179.— 40ſ0„ 1809 102.30 102.30 Hamburg Packet 116.60 117.— 3%% 5 95.10 95.— Nordd. Lloyd 89.60 89 70 8 5%0„ 1909 95.10 95.— Bochumer 225.30 225.00 8 6% 5 85 10 85.— Deutſch⸗Luxembg. 196 40 197.— 40% Bad. v. 1901 101.50 101.40 Dortmunder 6130 61.— 4%„„1908/09 101.75 101.70 Gelſenkirchner 177 10 177.50 35 eonv.———.— Harpener 189 40 188 90 3%„ 1902/7 94.20 93.60 Laurahütte 179.80 180.70 3% Bayern 94.25 94.— Phöniy 170.30 171.20 3%% Heſſen—.— 94.20 Weſteregeln 200.— 199.— 40% Heſſen 82.75 82.75 Allg. Elektr.⸗Geſ. 232.— 231— 40% Sachſen 85.60 85.60 Anilin 382.— 380.80 3% Japaner 1905 95.50 95 40] Anilin Treplow 315.— 314.50 0% Italiener—— Brown Boveri 187.50 188 2 40% Ruff. Anl. 1902 86.50 86 25 Chem. Albert 426.— 423 20 4% Bagdadbahn 87.25 87.25 D. Steinzeugwerte 226.— 222. Oeſter. Feditattien 200 20 200 10 Elberf. Färben 409 20 409— Berl. Handels⸗Geſ. 171.50 171.20 Celluloſe Roctheim 190.50 187 20 Darmſtädter Bank 131.40 131.— Rüttgerswerken 170.— 167.50 ſch⸗Aſtat. Bank 145— 1440 Tonwaren Wiesloch 101.— 101.— iſche Bank 241.— 241.10 Wf. Draht. Langend. 213.— 213— Disc.⸗Kommandit 185.— 185.80 Zellſtoff Waldhof 239.70 289 10 152.40 152.70 Diesdner Bank Privatdiskont 3¼% W. Berlin, 23. Juni.(Telegr.) Nachborſe. Kredft⸗Aktien 200 10 199.75 Staatsbahn 154.90 154.90 Diskonto Komm. 185.10 185 50 Lombarden 21.30 21 50 [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.] *Berlin, 23. Juni. Fondsbörſe. Die Börſe ſtand bei Er⸗ böffnung unter dem Eindruck ber geſtrigen Abſtimmung im Reichstag über die Annahme der Kotierungsſteuer und zeigte moiſt ſchwächere Haltung. Immerhin zeigte ſich aber im ganzen eine Widerſtands⸗ fähigkeit, die wohl auf die Aunahme zuxückzuführen ſein dürfte, daß ſchließlich doch eine Verſtändigung erzielt werden dürfte wegen des von der Regierung eingenommenen Staudpunktes, die Kotierungs⸗ ſteuer nicht zum Geſetz werden zu laſſen, ſchon im Hinblick darauf, daß die Kotterungsſteuer eine Schädigung a Jutereſſen herbeiführen könnte. Die geſtrige ſchwache Haltung Newyorks ſowle der Verlauf der Londoner Börſe wirkten auf den Geſamtverkehr läbmend, ſodaß das Geſchäft im ganzen ſich ſchleppend geſtalfeke.“ Banken gegen geſtern um Bruchteile niedriger, vereinzelt bis zu 2 Prozent. Von Montanaktien Bochumer und Rheinſtahl um% Proz. bezw. 4 Prozent. Deutſch⸗Luxemburger um einen Bruchteil gebeſſert, Kohlenaktien preishaltend. Von Fonds Zproz. Reichsanleihe 0,20 Prozent niedriger. Ruſſen von 1906 dagegen um 0,10 Prozent ge⸗ beſſert. Türkenloſe kaum verändert. Eiſenbahnaktien äußerſt ſtill. Prinz Heinrich Bahn unter Realiſierungen ſchwächer. Baltimore preishaltend, desgleichen Kanada. Große Berliner Straßenbahn an⸗ ſangs ſchwächer, ſpäter auf Rückkäufe feſt. Von Schiffahrtsaktien Paketfahrt gut gehalten, Norddeutſcher Lloyd auf geſtrigem Schluß⸗ ſtand beharrend. Von Elektrizitätswerten Allgemeine auf Anugebot zum 1. Kurs gedrückt. Zu Beginn der 2. Börſenſtunde Hüttenaktien auf lokale Nückkäufe zumeiſt befeſtigt. Zproz. Reichsanleihe erholt. Ultimogeld 484 Proz. dis 76 Prozent. Tägliches Geld 3 Prozent und darunter. Im weiteren Verlauf Deutſche Bank, Diskonto⸗Kommandit und Dresdner Bank feſt. Zproz. Reichsanleihe weiter nachgebend. Die Be⸗ feſtigung der Tendenz führte man auf den günſtigen Eindruck der geſtrigen Kaiſerrede in Kuxhaven zurück. In dritter Börſenſtunde war die Tendenz weiter feſt. Induſtrie⸗ werte des Kaſſamarktes bei ruhigem Geſchäft geteilt. Kolonialwerte feſter. Pariſer Börſe. Paris, 23. Junj. Anfangskurſe. 3 els Rente 97.15 97.12 Debeers 368.— 369.— Spanier—.— 88.80 Eaſt and 133.— 133.— Türk. Looſe 177.60 177.60 Goldfield 157.— 153.— Bauque Ottomane 731.— 730.— Randmines 257.— 256.— Rio Tinto 1905 1908 Wiener Börſe. Wien, 23. Juni. Vorm. 10 Uhr. Kreditaktien 637.— 636.70 Oeſt. Kronenrente 96.20 96.15 Länderbank 453.— 459.50„ Papierrente 99.10 99.10 Wiener Bankverein 527.— 526.50]„ Silberrente 99.20 99.15 Staatsbahn 723.50 723.— Ungar. Goldrente 113.90 113.85 Lombarden 109.— 108.70„ Kronenrente 93.05 93.— Marknoten 117.51117.51 Alpine Montan 644.— 642.20 Wechſel Paris Wien, 23. Juni. 95.31 85.30 Tend.: träge. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 637.50 636.— Buſchtehrad. B. 991.— 986.— Oeſterreich⸗Ungarn 1786 1786 Oeſterr. Papierrente 99.10 99.10 Bau u. Betr..⸗G.——„ Silberrente 99.15 99.10 Unionbank 552.— 551.—„ Goldreunte 117.50 117.50 Ungar. Kredit. 752.— 751.— Ungar. Goldrente 113.90 113.80 Wiener Bankverein 527.— 526.—„ Kronenrente 93.— 93.— Länderbank 453.— 452.— Wch. Frankf. viſta 117.51 117.51 Türk. Loſe 186.— 185.—]„ London„ 240.15 240.15 Alpine 643.— 642.— Paris 7 95.31 95.31 Tabakaktien 3882.— 883.—„ Amſterd.„ 199.95 199.95 Nordweſtbahn 464.— 463.— Napoleon 19.05 19.05 Elbtalbahn 464.— 463.—Marknoten 117.51 117.41 Staatsbahn 724.— 793.50 Ultimo⸗Noten 117.42 117.42 Lombarden 108.— 108.70] Tend.: ruhig. Londoner Effektenbörſe. London, 28. Juni.(Telegr.) Anfangskurſe der Gffektenbörſe, 27— Acal 84( 84016 12˙, 127% 3 Reichsanleihe 84½ 84½% Premier 81½ 81 4 Argentinier 880 88⸗% Randmines 10½ 10— 4 Italiener 104˙% 104.— Atchiſon comp. 116˙ 117½ 4 Japaner 92— 91˙Canadian 184„ 184½ 3 Mexikaner 35— 35—Baltimore 118/ 118% 4 Spänier 97%½ 97/ Chikago Milwaukee 154% 154 e e, e ee 5˙ ord. 281 Ceutral Mining 176 174½ Loßisvilg 149½ 44316 Charterod 281⁰ 287 Miſſouri Kanſas 40˙% 40% De Beers 14% 14%JQutario 52½ 531/ Gaſtrand 51½% 5ʃ% Southern Pacific 129% 129/ Holdſſws 925 980 Staals 5 12 5 164 oldfie— eom. 5 Jagersfontein 6˙%½ 6 Tend.: ſtill. Perliner Produktenbörſe. Ber!l in, 23. Juni. Produktenbörſe. Der Verlauf der amerikaniſchen Börſen bot zu keiner Anxegung Anlaß, doch war die Stimmung für Brotgetreide hier trotz der fruchtbaren Witterung feſt, angeblich im Zuſammenhang mit der in England hervorgetretenen beſſeren Nachfrage. Hier bleiben die Ankünfte gering und die Waren⸗ Tnappheit hält an. In Juli⸗Weizen waren Deckungen zu bemerken. Roggen wurde von der Feſtigteit für Weizen mitgezogen. Das Ge⸗ ſchäft war aber in beiden Artikeln nicht beſonders rege. Hafer hatte bei behauptetem Kursſtand ſtillen Verkehr. Mais war behauptet und geſchäftslos. Rüböl ſtill und etwas matter. Berlin, 28. Juni.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 22. 28. 225 28. Weizen per Jull 256.25 257.25 Mais per Julli——— „Sept. 226.75 228.25„ Aug.—.——.— „Otlt. 213.,75 225.— 55 5———.—[Rüböl per Juni———-— Roggen per Juli 191.50 193.—„Oktbr. 55.50 55.30 „ Sept. 185.— 185.25„Dezbr. 55.— 55,50 „Okt. 184. 184 50 Spiritus 70er loccoo——- Hafer per Jult 190 75 190.Weizenmehl 36 50 36.50 „Sept. 174.2517425 Roggenmehl 25.90 25.90 Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 23. Juni. Getreide markt.(Telegramm.) 225 23. per 50 kg per 50 kg Weizen per Okt. 13 81 18 82 ſietig 13 63 13 64 feſt „„ Aßpril iae 1396 1397 Roggen per Okt. 10 37 10 38 ſtetig 10 26 10 27 willig 5 April—————— Hafer per Okt. 8 13 8 14 willig 806 807 ſtetig „„ April———— Mais per Juli 785 788 ſeſt 782 178s ſtetig „„ Aug.— 799 800 Kohlraps Augnſt 1435 14 45 lträge 1435 14 4 träge Wetter: Regen. Tiverpooler Börſe. Liverpool, 23. Juni.(Anfangskurſe.) 22. 23. Weizen per Juli 900 ¼, feſt 90½ ſtetig ** Sept. 806 ½ 1 8/6 71 5 Mais ver Juli— lräge— träge per Sept.—— *.* Landesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 21. Juni 1909. In der abgelaufenen Woche war die Witterung für die Ent⸗ wicklung der Saaten ſowohl in Deutſchland, als auch in anderen Produktionsländern günſtig, wodurch ſich die Stimmung ruhiger und die Preiſe für ſpätere Termine etwas billiger geſtalteten; da⸗ gegen blieb disponible und ſchwimmende Ware gefragt und wurde ſogar etwas teurer bezahlt. Rußland war ſehr knapp mit Offerten und ſcheinen die Vorräte gelichtet zu ſein. Die Abladungem von Argentinien ſind in vergangener Woche von 70 000 auf 38 000 Tons zurückgegangen. Hafer iſt unverändert feſt, während die Preiße von Mais ſich etwas billiger geſtalteten; Futtergerſte unverändert. Die ſüddeutſchen Wochenmärkte melden kleine Zufuhren bei aber⸗ mals erhöhten Preiſen. Auf heutiger Börſe fand effektive Ware ſchlanken Abſatz. Wir notteren per 100 ke frachtfrei Stuttgart, je nach Qualitä u. Lieferzeit: Weizen württemberg. M.—.——.—, fränkiſcher 00.00—00.00, dayeriſcher M.—.———.—, Numänier M. 27.75 bis 28.25, Ulka M. 27.75—28.25, Saxonska M. 00.0000.00, Roſtoff Azima M. 00.00—00.00, Walla⸗Walla M. 00.00 00.,00, La Plata M. 27.75—28.25, Redwinter M.—.——.—, Faliſovnier M. 00.00 00.00. Keenen: neu Mn. 28.——28.25, Unterländer M. 00.00—00.00. Dinkel nom. 00.——00.00. Roggen: württemb. nom., M. 19.——19.50, nordd. M. 00.00—00.00 ruffiſcher M. 00.00=00.00. Gerſte: württmbergiſche M. 00.00—00.00, Pfälzer(nom.) M. 00.00 bis 00.00, bayeriſche M.—.———.—, Tauber M.—. ungariſche M. 00.00—00.00, kaltforn. prima M. 00.00—00.00, Hafer: Oberländer M. 00.00—00.00, Unterländer M. 00,00 00.00, württembg. M. 20.00—21.00, ruſſiſcher M. 00.00— 00.0e. Mais Mixed M. 00.00—00.00, La Plata geſund 18.50—19.—, Hellom M.—00.00 Donau 18.50—19.—. Kohlreps 00.00—00.00. Mehl⸗ preiſe pro 100 kg inel. Sack: Mehl Nr. O M. 38.——39.—, Nr. 1 M. 37.——98.—, Nr. 2 M. 36.——87.—, Nr. 3 M. 35.—236.—, Nr. 4 M. 31.——32.—, Suppengries M. 00.00 00,00, Sack Kieie 11.— M. bis 11.50(ohne Sack). **** Aberſeeiſche Achiffahrts⸗Telegramme. News⸗Dork, 20. Juni.(Drahtbericht der Holland⸗Amerika⸗Line Rotterdam). Der Dampfer„Rotterdam“, am 12. Junt von Rotter⸗ dam ab, iſt beute hier angekommen. New⸗ort, 21. Juni.(Draßhtbericht der Red Star Line, Ant⸗ werpen. Der Dampfer„Vaderland“, am 12. Juni von Antwerpen ab, iſt heute hier anzetomman Autwerpen, 22. Juni. Drahkbericht der Red⸗Star⸗Line Ant⸗ worpen. Der Dampfer„Kroonland“, am 12. Juni von New⸗York ab, iſt heute hier angekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſedureau Gundlach „u. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnhofplatz Nr. 7, direkt am Kauptbahnhof. New⸗ork, 20. Juni. Drahtbericht der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie.) Der Poſt⸗Dampfer„Cleveland“ iſt am 20. Juni, morgens 3 Uhr, wobhlbehalten hier angetommen. Mitgeteilt von der General⸗Agentur der Hamburg⸗Amerila⸗ Linie, Walther u. v. Reckow, Mannheim, IL 14, 19. Telegraphiſche Nachrichten des Norbdeutſchen Lloyd, Bremen. 21. Juni: D. Kronprinzeſſin Cecilie Dover paſſiert; D. Königin Luiſe von Gibraltar; D. Prinz Adalbert von Rotter⸗ dam; D. Seydlitz von Neapel; D. Goeben von Antwerpen; D. Vork in Tſingtau; D. Berlin in Newyork; D. Bremen Dover paſſiert; D. Neckar in Bremerhaven; D. Schleswig in Marſeille. Mitgeteilt vom Generalverrreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Hanſa⸗Haus D 1, 7,/8, Telephon 180. *. Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 163 7 23. Juni 1909. Proviſtonsfrei! ———— Wir ſind als Selbftkontrahenten fae Käufer äufer unter Vorbehalt:„ .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neu tadt.. H. 100— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen N. 395 M. 310 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 52 7 5 Vorzugs⸗Aktien 5 97 Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 12⁴— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 18 öfr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 68 65 Bürgerbräu, Ludwigshafen— eerb. Off Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 89 Daimler Motoren⸗Geſellſchau, Untertürkheim— 108 Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens— 115 Filterfabrik Enzinger, Worms—. 163 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 74— Frankenthaler Keſſelſchmiede 83zfr— Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg alte Aktien— 161 78 55 junge 158— Herrenmühle vorm. Gen: Heidelberg— 755fr Herzogpark, Terrain⸗A⸗G., München 124zfr 1223;fe Lindes Eismaſchinen 137—5 Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigsh.— 99 Maſchinenfabrik Bruchſal. Schnabel& Henning— 320 Neckarſulmer Fahrradwerke— 142 Paeific Phosphate Shares junge 7715 71, Pfälziſche Mühlenwerke, Schifterſtadt 120— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaf— 98 zfr e Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G. Mannheim 110— Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim— 114 Rheinmühleswerke, Mannheim 130— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 1.—— Stahlwert Maunheim 104— Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannhetm 122— Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine M.— M. 155 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Eiurichtungen 116— Unionbrauerei Karlsruhe 62— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 410 Waggonfabrit Raſtatt— 90 Waldhof, Bahngeſellſchaft 102— 8 Immobiltengeſellſchaft— 125 zfr Zuckerfabrik Frankenthal 285— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: J..: Dr. Fritz Goldenbaum; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder: für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haastſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Mäller. Eine Idealſpeiſe iſt in der Hitze zu friſchem geſchmorten Obſt kalter Mondamin- Milchflammeri ſerviert. Sehr nahrhaft und erfriſchend. Mondamin erhältlich z 60, 30 u. 15 Pfg. Rezepte auf ledem—285 ——— 7 n Mannheim, 23 Juni General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 9 7. Seite. 36. Süddeutſche Bezirks⸗Verbands⸗Verſammlung des Bundes Deutſcher Varbier⸗, Friſeur⸗ und Perrückenmacher⸗Innungen. (Schluß.) In der Nachmittagsſitzung erſtattete Haſelwander den Be⸗ richt über die Nachweisbureaus Karlsruhe und Frankfurt. Darnach iſt die Vermittlung im allgemeinen eine gute. Eine leb⸗ hafte Dobatte wird über die Mezſterkrankenkaſſe ge⸗ führt und im allgemeinen der Wunſch ausgeſprochen, eine ſcharfe Kontrolle einzuführen, denn nur durch eine ſolche könnten geſunde Zuſtände im Krankenkaſſenweſen herbeigeführt werden. Deshalb ſei die Einführung von effiziellen Vertrauensärzten geboten. Das Beſte ſeien bezahlte Kontrolleure, die ſich für die Kaſſe wohl rentieren würden. Die Einrichtung der Vertrauensärzte ſei doch etwas fraglicher Natur. Zu dieſem Punkt der Tagesordnung liegt eine Reihe von Statutenänderungen vor. Wünſchenswert ſei vor allem, daß die Innungsobermeiſter eine ſchärfere Kontrolle übten. Die Debatten über die Anträge der Innungen St. Jo⸗ hann, Darmſtadt, Mainz, Wiesbaden ziehen ſich in unermeßliche Längen, ſo daß ein Ende der Sitzung kaum abzuſehen war. Nach heftigen Debatten wird ein Antrag der Innung Darm⸗ ſtadt„Eine Reviſion der Bundeszeitungskaſſe ſoll alljährlich ſtatt⸗ finden und detailliert bekannt gegeben werden“, angenommen. Es müſſe endlich einmal Klarheit geſchaffen werden. Die Innung Mainz ſtellt den Antrag, der Bezirkstag ſolle früher, wenn mög⸗ lich vor dem 15. Mai ſtattfinden, damit man auch zum Bundes⸗ tag ſich genügend vorbereiten könne. Dem Antrag wird zugeſtimmt. Weiter wird ein Antrag dahingehend angenommen auf Abände⸗ rung des§ 100 8 der Reichsgewerbeordnung: Die Minimalpreis⸗ Jeſtſetzung betreffend. Die weiteren Punkte der Tagesordnung betreffen in der Hauptſache interne Fachangelegenheiten, wobei auch dem Gedanken Ausdruck gegeben wird, die Lehrlinge nur einmal zu prüfen und zwar im dritten Jahre; in dieſem Sinne ſoll auf Abänderung der Prämiierungsbeſtimmungen hingewirkt werden. Zu einer zum Teil erregten Debatte führt der Antrag auf Beſeitigung des Titels„Barbier“ aus den Innungsbezeich⸗ nungen, da in dem Begriff„Friſeur“ alles enthalten ſei. Es wird ſchließlich die Bezeichnung„Friſeur und Perückenma⸗ che r“ angenommen. Ein Antrag auf Abänderung der Lehrbriefe wird angenommen. Es wird ſodann der Ausſchuß gewählt, und zwar zum Ver⸗ bandsvorſitzenden einſtimmig der langjährige Vorſitzende Karl Moſer und zum zweiten Vorſitzenden Klein⸗Wiesbaden, zum Kaſſier und Schriftführer Lor. Schneider⸗Karlsruhe und weiter als Ausſchußmitglieder Holdeſehr⸗Frankfurt, Schütz Stuttgart und Gann⸗Pforzheim. Als Vertreter zum Kongreß in Darmſtadt wurde Moſer⸗Karlsruhe gewählt, als Stellver⸗ treter Klein⸗Wiesbaden. Zum nächſten Verbandstag ladet der Vertretier der Wormſer Innung Wormz ein, welche Stadt auch gewählt wird. Es wurde hierauf die Verſammlung nach faſt zehn⸗ ſtündiger Dauer geſchloſſen. Kaufmannsgericht Mannheim. Vorſ. Rechtsrat Dr. Er del; Beiſitzer aus dem Kreiſe der Kaufleute: Emil Hir ſch und Woldemar Hübner; aus dem Kreiſe der Handlungsgehilfen: Georg Rauden⸗ buſch und L. G. Huber. K. Sch. der als Handlungsgehilfe bei der Firma J. H. Nachf. beſchäftigt war, und ſich in gekündigter Stellung be⸗ fand, weigerte ſich am Abend des 14. Mai kurz nach 7 Uhr wiederholt(dreimal), der Anordnung ſeines Prinzipals(des Vertreters der Beklagten im heutigen Termin), noch einige Poſtkarten zu ſchreiben, nachzukommen, und wurde deshalb mit ſofortiger Wirkung entlaſſen. Er begründete ſeine Weige⸗ rung damit, daß er an dieſem Abend habe Offerten ſchreiben wollen, und daher keine Ueberarbeit habe verrichten können, gab aber zu, daß er davon ſeinem Prinzipal nichts geſagt habe. Deshalb und da dem Kläger nicht zugegeben werden könne, daß er an ſich nicht verpflichtet geweſen ſei, über 7 Uhr hinaus zu arbeiten— auch wenn ihm tatſächlich 7 Uhr als die regelmäßige Zeit des Bureauſchluſſes bezeichnet worden ſein ſollte— mußte die erfolgte Entlaſſung als auf Grund der Paragr. 70 und 72 Ziffer 2 HGB. zu Rechb beſtehend aner⸗ kannt werden. Die beſtrittene Behauptung des Klägers, er ſei am gleichen Tage von ſeinem Prinzipal anderen Ange⸗ ſtellten gegenüber in erheblicher Weiſe beleidigt worden, ſei deswegen unerheblich, weil dieſer Umſtand zwar vom Kläger zum Grund der ſofortigen Arbeitseinſtellung hätte gemacht werden können, nicht aber, nachdem dies nicht geſchehen, die Rechtsgültigkeit der mehrere Stunden ſpäter aus ganz anderem Anlaſſe erfolgten Entlaſſung beeinträchtigen könne. Dem Kläger könne mithin nur der unbeſtrittene Gehalt bis zum Entlaſſungstage(1. bis 14. Mai) mit rund 23 Mark durch Urteil zugeſprochen werden, während die weiter eingeklagte Gehaltsforderung für die Zeit vom 15. Mai bis 30. Juni abzuweißen ſei. Aus dem Großherzogtum. Weinheim, 22. Juni. Die Ehefrau David Neu aus Lützelſachſen, die am 2. d. M. beim Feueranzümden mit Petro⸗ 5 ſuß ſchwere Brandwunden zugezogen hatte, iſt geſtern Abend eſtorben. Hockenheim, 21. Juni. Verhaftet wurden am Saums⸗ tag mittag die Eheleute Joh. Treutlein von hier unter dem dringenden Verdachte, dem bei ihnen wohnenden früheren Maurer jetzigen Privatier P. Cornitzius den Betrag von 900 M. aus einer Kommode geſtohlen zu haben. * Karlsruhe, 21. Juni. Der 15jährige Schüler Becker ſtürzte Samstag mittag, als er in waghalſiger Weiſe von dem Fenſter ſeiner Klaſſe nach dem Fenſter der Nachbarklaſſe klettern wollte, aus der Höhe des dritten Stockwerks der Humboldtſchule auf das Pflaſter der Schulſtraße und zog ſich Jebensgefährliche Verletzungen zu. 5 * Baden⸗⸗Baden, 19. Juni. Der Gedanke der Er⸗ bauung einer Bergbahn auf den„Merkur“ iſt wieder einen Schritt weiter gekommen. Die Direktion der Gas⸗ Waſſer⸗ u. Elektrizitätswerke hat ein Gutachten ausgearbeitet und im Druck erſcheinen laſſen. In dieſem werden zwei Bahn⸗ projekte beſprochen. Das eine würde einen Aufwand von 468 500 M. für die Anlage und 45 685 M. für den Betrieb, ztweites 515 000 bis 556 000 M. für Anlage und 49 700 bis 54 700 M. für den Betrieb erfordern. Die Rentabilität iſt in der Hauptſache davon abhängig, daß durch Errichtung von Reſtaurationsräumlichkeiten am Fuße des Merkur wie auf der Höhe Annehmlichkeit und Bequemlichkeit geboten wird. Eine Rodelbahn im Winter dürfte auch den Winterbetrieb der Bergbahn möglich erſcheinen laſſen. Es ſei nicht unwahr⸗ ſcheinlich, daß ſich Intereſſenten finden, die den Bergbahn⸗ die Stadt den Betrieb nicht aus der Hand gebe, da ſie feden⸗ falls den weniger rentablen Betrieb der Zufahrtsſtrecke doch übernehmen müſſe. *Kehl, 21. Juni. Im benachbarten Auenheim fiel Frei⸗ tag nachmittag ein bejahrter Mann auf der Fahrt nach dem Felde vom Wagen rücklings in die Senſe, welche ihm die Schlagader durch⸗ ſchnitt. Der Tod trat durch Verbluten ein. * Freiburg, 19. Juni. Oberſt a. D. Eugen v. Chris⸗ mar, der Präſident des Breisgau⸗Milikärvereinsverbandes, wurde heute vor 50 Jahren zum Offizier ernannt, während Herr Oberſtleutnant a. D. Arwed Müller ſeine militäriſche Lauf⸗ bahn begann. Eugen v. Chrismar iſt geboren 1838 in Kon⸗ ſtanz, ſtudierte in Freiburg und Heidelberg die Rechtswiſſen⸗ ſchaft, trat im Frühjahr 1859 bei Ausbruch des franzöſiſch⸗ öſterreichiſchen Krieges in die eigens aufgeſtellte Freiwilligen⸗ Kompagnie in Karlsruhe ein und wurde zum Leutnant im da⸗ maligen 2. Infanterie⸗Regiment Prinz von Preußen ernannt. 1866 zum Oberleutnant im 1. Leib⸗Gren.⸗Regt. befördert, nahm er am Feldzug 1866 gegen Preußen und als Kompagnieführer im 1. Landwehr⸗Bataillon am Feldzug 1870⸗71 teil. Bei Eintritt der Militär⸗Konvention im Sommer 1871 zum Führer der Straf⸗ abteilung in Coſel ernannt, wurde er 1872 zum Hauptmann dem 1. Badiſchen Leib⸗Gren.⸗Regt. Nr. 109 aggregiert, im Sommer zum Platzmajor in Karlsruhe ernannt, welche Stellung er, im Frühjahr 1884 zum Major aufgerückt, 18 Jahre lang einnahm. Im April 1890 wurde er zum Kommandanten des 2. Gen⸗ darmerie⸗Diſtrikts in Freiburg ernannt, 1891 zum Oberſt⸗ leutnant und 1896 zum Oberſt befördert. 1901 mit Penſion ver⸗ abſchiedet, wurde er bald darauf zum 1. Gausporſitzenden des Breisgau⸗Militärvereins⸗Verbandes gewählt. Oberſtleutnant Müller, der erſt vor wenigen Wochen ſein 70. Lebensjahr vollendete, trat 1859 beim 3. badiſchen Infanterieregiment in Raſtatt als Regimentskadett ein und wurde 1862 zum Sekonde⸗ leutnant befördert. Als ſolcher machte er auch den Krieg 1866 mit. Zwei Jahre ſpäter erfolgte ſeine Beförderung zum Premier⸗ leutnant, gleichzeitig wurde er zum 6. badiſchen Infanterie⸗ regiment nach Konſtanz verſetzt. Im Feldzuge 1870⸗71 nahm er an der Liſaine, an der Belagerung von Straßburg und an dem Gefecht von Villerſexel teil. 1874 erfolgte ſein Avancement zum Hauptmann und 1886 das zum Major im Infanterie⸗Regiment Nr. 131 in Metz. Dort wurde er 1889 zum Bezirkskommandeur ernannt; 1892 erhielt er den Rang des Oberſtleutnants. Im Jahre 1896 wurde ihm nach 37jähriger aktiver Dienſtzeit der Abſchied bewilligt. * Donaueſchingen, 21. Juni. In der vergangenen Woche wurde in der hieſigen F. F. Brauerei der 1000 0 0 ſte Hektoliter Bier ausgeſtoßen ſeit Juli v. J. Aus dieſem An⸗ laſſe hatte die Verwaltung das Perſomal für Samstag abend zu einem Freitrunk eingeladen. Die Beamten erhalten zum Teil Ge⸗ haltsaufbeſſerung und Beförderung. Somit iſt das Etabliſſement, das einen Weltruf genießt, in die Reihe der G roßbrauereien eingetreten. Die umfangreichen Neubauten, deren Koſten ſich auf über eine Million belaufen, ſchreiten rüſtig voran, ſodaß die hieſigen neuerſtandenen Bierpaläſte bei ihrer demnächſtigen Eröffnung reich⸗ lich mit Stoff verſehen werden können. oc. Konſtanz, 21. Juni. Der in Gütingen ermordete Pri⸗ vatier Albert Raetzer von Bern hat der Stadtgemeinde Konſtanz beſtamentariſch den Betrag bon 3000 M. vermacht, welcher zum Ankauf einer Oelgemäldearbeit eines ſchweizeriſchen Künſtlers— eine Landſchaft der Schweig darſtellend— für das Weſſenberg⸗ Muſeum verwendet werden ſoll. Raetzer will damit ſeinen Dank für die ihm in den Fahren 1870—76 bewieſene gaſtliche Aufnahme bekunden. 4 Pfalz, Heſſen und Umgebung. RNeuſtadta. wie er ſich auf ſeinen auf der Durchreiſe unſerer Stadt einen Beſuch ab. Der ſonderbare Heilige durchzog langen Kittel und Sandalen an den Füßen, die Straßen und Wirt⸗ ſchaften, zum größten Gaudim unſerer Schuljugend und vieler Erwachſenen. Die Polizei verfügte aber ſeine Si ſtierung, weil er keinen Gewerbe⸗ oder Hauſierſchein aufweiſen konnte und trotz⸗ dem Gedichte in den Wirtſchaften feilbot, und auch deshalb, weil er dan ſeiner ſonderbaren Bekleidung einen Auflauf verurſachte. Bei Feſtſtellung der Perſonalien ſtellte ſich heraus, daß es der wegen ſeiner Vorträge über den Molitor⸗Hau⸗Prozeß mit 8 Monaten Ge⸗ fängnis vorbeſtrafte„Schriftſtekler“ Karl Waßmann war. 111 verließ nach ſeiner Protokollierung ſchleunigſt per Bahn die Stadt. Sportliche Rundſchau. Internes Sportfeſt der Fußball⸗Geſellſchaft 1896. J. M. Da die heiße Sommerszeit für Fußball ſehr ungünſtig iſt. geben die Sportsleute dies Spiel bis Anfang Herbſt auf und widmen ſich einem geeigneteren Sport: der Le ichtathletik. Alle hieſigen Vereine ſind ſchon in vollem Training und die.⸗G. 1896 konnte bereits am vergangenen Sonntag ein internes olympiſches Sportfeſt zum Austrage bringen. Die ein⸗ zelnen Wettkämpfe— es fanden deren 13 ſtatt— waren äußerſt ſpannend und gut beſetzt, ſo daß einige Male Vorläufe ſtattfinden mußten. Aus allen 4 Läufen, an denen er ſich beteiligte, konnte der bekannte Läufer Alfred Spatz als Sieger hervorgehen. Einen ſchlechten Tag hatte Herr Gött, der nur einen 1. und drei 2. Preiſe erhielt. Hier mögen nun die Wettkämpfe, die von 744 bis%7 Uhr dauerten, folgen: 5 100 Meter Juniorlaufen: J. Vorlauf: 1. Kalt⸗ reuther 12,2 Sek., 2. Buttle. II. Vorlauf: 1. Schmitt, 2. Brunner. III. Vorlauf: 1. Alf. Spatz, 2. Hambrecht. I. Zwiſchenlauf: 1. Kaltreuther, 2. Buttle. II. Zwiſchenlauf: 1. Spatz, 2. Hambrecht, 3. Brunner, Entſcheidungslauf: 1. Alfred Spatz 1175 Sek., 2. Kaltreuther 1175 Sek. 50 Meter Altes⸗Herrenlaufen: 1. F. Belle 675 Sek., 2. Gött, 3. E. Krauß. Diskuswerfen:(Es wird dreimal geworfen, wobei der beſte Wurf gerechnet wird.) 1. Kaltreuther 28,10 Meter, 2. Gött 27,90 Meter, 3. Belle 28,70 Meter. Einmal wurden 32 Meter geworfen, die jedoch infolge Uebertretens der Grenzlinie nicht gegeben werden konnten. 100 Meter Seniorlaufen: I. Vorlauf: 1. O. Alt⸗ felix, 2. Ackermann. II. Vorlauf: 1. Spat, 2. Ludw. Heuberger. Entſcheidungslauf: 1. Alfr. Spatz 1156 Sek., 2. O. Altfelix 1195 Sek., 3. Ludw. Heuberger. Weitſprung laus dem Stand): 1. Rudolf Hieber 5,06 Meter, 2. Gött 4,80 Meter, 3. Banſpach 4,75 Meter. 50 Meter Juniorlaufen: I. Vorlauf: 1. A. Spatz, 2. O. Altfelix. II. Vorlauf: 1. Ludwig Heuberger, 2. Schmitt. Entſcheidungslauf: 1. Alfred Spatß 676 Sek., 2 O. Altfelix 655 Sekunden. 100 Meter Altes⸗Herrenlaufen: 1. E. Krauß 13 Sek., 2. Belle. 1000 Meter Seniorlaufen: 1. Ackermann 3,04 Min. 2. Barth 3,05 Min., 3. Brunner. Kugelſtoßen: 1. Gött 8,875 Meter, 2. Ludwig Heu⸗ berger 8855 Meter. Diebold laußer Konkurrenz) 9,59 Meter. und Reſtaurationsbetrieb pachten und das ganze Unternehmen guf eigenes Riſiko ausführen. Beſſer aber erſcheine es, wenn ., 21. Juni. Der„Fürſt der Boheme“, Proſpekten nennt, ſtattete geſtern nachmittag bloßen Hauptes, angetan nur mit einem ſchwarzen 400 Meter Juniorlaufen: 1. Alfr. Spatz 606 Sekunden. 2. Rud. Hieber 61 Sek., 3. Buttle, 5 1 Hochſprung ſohne Sprungbrettſ: 1. Diebold 1,80 N 2. R. Hieber 1,59 Meter. 400 Meter Sen iorlaufen: Sekunden, 2. Kaltreuther. Schleuderball: 1. Banſpach 40,30 Meter, 2. Boch 37,25 Meter, 3. Gött 36,10 Meter. Nach Schluß der Wettkämpfe fand Preisverteilung ſtatt. Automobilſport. .e. Gaggenau, 18. Juni. Das Königl. Bayeriſche Kriegs⸗ miniſterium hat die Laſtenzüge der Süddeukſchen Automobilwagenfabrik bis zu 10 Tonnen Nutzlaſt als einzige nicht bayeriſche Wagen ſubventioniert. Stimmen aus dem Publikum. Konzerte im Friedrichspark. Herr Obermuſikmeiſter Vollmer würde ſich den Dank vieler Beſucher des Friedrichspaks ſichern, wenn er, wie in früheren Jahren, 1 oder 2 Mal in der Woche Streichmuſik ſpielen würde, auch wird bei dem Spielen von Märſchen dieſes Jahr das Glockenſpiel ſehr vermißt. Es wird gewiß nur dieſer kleinen Anregung bedürfen, den beliebten Dirigenten der Grenadierkapelle zu veranlaſſen, dieſen zwei Wünſchen zu entſprechen. 1. Ackermann 62 Ein langjähriger Abonnent des Friedrichsparkes. Auszug aus dem Skandesamts⸗Regiſter für die Stadt Mannheim. Juni. Geborene: 12. Eiſenbohrer Karl Kromer e. S. Willi Ludwig. 13. Vorarbeiter Joſ. Hammer e. S. Artur. 18. Schloſſer Mich. Maldinger e. S. Michael. 12. Tagl. Philipp Beer e. S. Karl. 12. Schloſſer Phil. Keller e. S. Ernſt Georg. 13. Kfm. Heinr. Ludw. Dautel e. S. Wilhelm. 14..⸗A.Johs. Köble e. T. Sofie. 13. Metzg. Guſt. Maier e. S. Johann Adolf Friedrich. 15. Tgl. Joſ. Trauth e. S. Willi Georg Auguſt. 10. Arb. Joh Schleicher e. S. Martin. 10. Metzger Andr. Knapp e. T. Roſa Adelheid. 11. Wagenw.⸗Geh. Ludw. Heil e. T. Hilda Emilie. 11. Maſch.⸗Geh. Ant. Pauer e. T. Berta Agnes. 11. Zimmerm. Karl Wörner e. S. Herbert Karl. „Konditor Karl Erle e. S. Walter Georg. Konditor Gottlieb Schönleber e. T. Babette Emma. Tapez. Ant. Hofmeiſter e. S. Wilhelm. Maſch.⸗Schrein. Wilh. Floruß e. S. Arno Adolf. 12. Dekorationsmaler Friedr. Baumgart e. S. Friedr. Emil. 3. Kutſch. Wilh. Schweiß e. S. Bernhard Heiyrich. 11. Kfm. Karl Ludw. Zengler e. T. Julia Katharina Eliſabet, Zement. Ottaviano Bernacchi e. S. Joſef Johann. 9. Wirt Alb. Verrier e. T. Kath. Emilie. 3. Kfm. Alb. Valt. Henning e. S. Albert Walter Herbext. Steinh. Joh. Friedr. Ziegler e. T. Gertrud Hedwig. .⸗A. Karl Gottl. Metzger e. T. Eliſabet. „Bahnarb. Phil. Friedr. Hartmann e. S. Franz. „Tagl. Friedr. Seyfriedt e. T. Emma Frida. 11. Kfm. Karl Schenkel e. T. Karola Klara. Lokomotivheizer Phil. Bauer e. T. Maria Klara. „Mechan. Heinrich Beyſiegel e. S. Joh. Ludwig. Privatm. Joh. Gg. Bender e. T. Agnes und e. T. Charlotte. „Wagenw.⸗Geh. Friedr. Mart. Vogt e. S. Kurt Heinr. Oberpoſtaſſiſt. Karl Dreſel e. T. Elſa Luiſe. „Tal. Ferdinand Burkard e. S. Karl. Form. Ant. Leutner e. T. Sofie. Kutſcher Andr. Jung e. T. Kreszentia. 15. Lademſtr. Joſ. Ant. Zimmermann e. S. Heinrich. 5. Schuhm. Eduard Rüdinger e. S. Joſef Alois Ant. 11. Schloſſ. Frz. Jakob Hambach e. S. Willi. „.⸗A. Ludw. Neiſchwandner e. S. Wilhelm. . Tgl. Wilh. Götz e. S. Heinrich Wilhelm. Lackierer Franz Bamberger e. T. Aloiſia Maria Marg. Bierbr. Joh. Fickel e. S. Emil. Wagenf. Joh. Herrmann e. S. Willi. Kfm. Viktor Bauer e. S. Artur Erwin. Maurer Dietrich Fick e. T. Marg. Wilhelminag. Ing. Max Alfr. Gäbert e. T. Anneliſe Klara Marg. Vorarb. Franz Schäfer e. T. Erna. „Schloſſer Friedr. Schmieder e. S. Herm. „Aufſ. Gg. Goos e. T. Gertrud Barbara. Generalvertr. Joſ. Schwendemann e. S. Erich Walter. Augzug aus dem Standesamts-Negiſter für den Stadtteil Neckarau. Juni. Verkündete: 7. Maſchinenarbeiter Chriſtian Baumann und Frida Bundſchuh. 9. Schutzmann Daniel Joa und Chriſtina Keller. Hafenarbeiter Joh. Seitz und Kath. Mathilde Waldecker. 5. Holzſchnitzer Moritz Thron und Karolina Vogt. Landwirt Joh. Jakob Simon und Barbara Weidner. „Fabrikarbeiter Friedrich Ziegler und Eliſe Schuhmacher. Schneider Jakob Wünſch und Eliſabeth Kuntz. Juni. Getraute: 8. Gummiarbeiter kaver Schrauk mit Anna Krammer. 19. Maſchin. Salom. Stanisl. Schwab mit Magd. Schandin geb. Ernſt, 19. Gummiarbeiter Johann Bapt. Kapfer mit Anna Derſch. Juni. Geborene: 4. d. Fabrikarb. Frz. kaver Stockinger e. S. Johann. 6. d. Erdarbeiter Georg Stay e. T. Regina. 6. d. Taglöhner Gottlieb Karl Gulde e. T. Lydia Suſauna. 5. d. Tagl. Joh. Ohlheiſer e. T. Thekla Eliſabetha. „d. Fabrikarbeiter Ratmiero Paolo Folchint e. T. Crinnea. Maurer Adolf Kallenberger e. T. Maria. CLandwirt u. Wirt Joh. Gg. Orth e. T. Maria. Fabrikarb. Alvis Ambros e. T. Anna Thereſia. Monteur Chriſtian Kollmus e. S. Richard. Maurer Johann Mayer e. S. Karl Ludwig. Reſerve⸗Lokomotivführer Heinr. Blum e. S. Richard. Eiſendreher Gg. Leonh. Maaß e. T. Eliſe Luiſe. „Schloſſer Konrad Auguſt Ziegler e. S. Konrad Karl. .Fabrikmſtr. Franz Alb. Schröder e. T. Sofie Anna. Fabrikarb. Anton Hruska e. T. Maria Thereſta. Monteur Karl Friedrich Weigel e. T. Berta Charlotte. „Taglöhner Franz Kaver Hackl e. S. Friebrich. Former Georg Kurz e. S. Edwin Joſef. „Schieferdeckergehilfen Peter Römer jun. e. S. Rudolf. 11. d. Schuhmacher Joh. Friedrich Beil e. T. Frida Pauline. 14. d. Gummiarbeiter Franz Boll e. T. Marig. 17. d. Fabrikarbeiter Johann Valentin Meier e. S. Hermann. 19. d. Fabrikmeiſter Philipp Stein e. T. Kath. Chriſtina. 16. d. Taglöhner Johaun Adam Seibert e. S. Otto. 16. d. Tünchermeiſter Chriſtof Wacker e. T. Roſa Katharina. Juni, Geſtorbene: 7. Kätchen, 11 M. 25., T. d. Obſthändlers Gg. Wilh. Weidner⸗ 7. Anna geb. Schuhmacher, 40 J. 8 M. 22., Ehefrau des Polizeiſerg. Jakob Berlinghof. g. Barbara, 10 M. 25., T. d. Fabrikmſtrs. Jak. Birkhold. Landwirts Franz 9, Regina geb. Grüner, 69 J. 10 M. 9., Ehefr. d. Schuhmacher. 18. Stto, 11 M. 21., S. d. Maurers Philipp Brenk. 13. Franz, 24., S. d. Schreiners eo Müller. 13. Joh. Jean, 6 M. 6., S. d. Fabrikmſtrs. Theod Schauenburg. 18. Maria Roſa, 8 M. 14., T. d. Fabrikmeiſters Peter Stroh. 12. Eva Kath. geb. Volz, 68., Witwe v. Schuhm. Joh. Pet. Ziegler. . Heidelberg. Wer nach Heidelberg ziehen will, wende ſich um Auskünfte jeder Art, Wohnungs⸗Nachweis ꝛc. an das Staͤdtiſche Verkehrs⸗Bureau Beidelberg —— one Sgge=a 222 8 D — 8 * Hauptſtraße 77 m. 8. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, den 23. Juni 1909. eeeen Rheiniſche Hypolhekenbank in Mannheim. Freiſinniger Derein. Das Zinserträgnis der Luiſe Oppenheim⸗Stif⸗ 709 iſt auf 12 F Jekte 5 lli 14. November 1908 wurde ung pro 1908/09 iſt auf 12. Auguſt l. Js. zur Verteilung. In der außerordentlichen Generalverſammlunz vom 14 8 fällig. Aus dem Exträgnis ſoll an bedürftige Frauen und beſchlofſen, das Aktienkapital um M. 5,400,000.— durch Ausgabe von 4500 Stück voll⸗ Donnerstag, 24. Juni, abends 9 Uhr Mäbdchen, welche ſich durch weibliche Handarbeit ernährten bezahlter Inhaber⸗Aktien, jede im Nennwert von M. 1200.—, zu erhöhen, die auf einmal, im unteren Lokal der„Börſe“ 29 oder ernähren(insbeſondere Putzmacherinnen, Kleiber⸗ oder in Abteilungen begeben werden. Es werden nunmehr ausgegeben M. 1,950,000.— herinnen, Näheri üglertnne 5 35— 2 V U Rehntche une welche kuſoge von delter, rauhelt ober in 1625 Sien. 8 Mitglieder⸗Verſamm ung. Die neuen Aktien nehmen für den einzezahlten Betrag vom 1. September 1909 ab ſonſtiger Unglücksfälle erwerbsunfähig oder in Bedrängnis 2785„chAftes Te; 8 geraten ſind, eine Beihilſe gewährt werden. an den Erträgniſſen des Sieſchtes fgefordert, in d it 25. Juni bis Tages⸗Ordnung: Vorausſetzung des Stiftungsgenuſſes iſt, daß die Be⸗ Unſere jebigen Herren Aktionär werden aufgefordert, in der Zeit vom 25. Juni bis Landtagswahl werberinnen mindeſtens die drei letzten Jahre vor der Be⸗ einſchließlich 16. Juli d. J. ihr Bezugsrecht geltend zu machen. Für je M. 13,200.— dag 5 werbung in Mannheim gewohnt haben. Nennwert alter Aktien beſteht ein Bezugsrecht auf eine neue Aktie zum Kurs von 170 o0. Nominierung des Kandidaten. Geſuche um Berückſichtigung bei Verteilung des Zins⸗ Wegen der Modalitäten der Ausübung des Bezugsrechtes wird auf die beſondere Zu zahlreichem Beſuche ladet ein erträgniſſes ſind binnen 8 Tagen anher einzureichen. Bekanntmachung verwieſen. Manunheim, den 19. Juni 1909. Der Vorſtand. Maunnheim, den 22. Juni 1909. Stiftungsrat der Luiſe Oppenheim⸗Stiftung: inif————————————fę 2225 1 9 85 von boltander, Saande M. Marum, Mannheim“ 5—— 9 der Mheiulſchen Hypoihetenbank ſez Tel. 1355. Grosses Lager Tel. 51. iagl⸗Li i Rheiniſchen othekenbank ſetzen 2 7 7 5 e 5 wir die 59 5 helg ſchen Hyenkeuben 5 ee daß das T- U 5 Träger, Monier-Eisen, Eisen- Das katholiſche Bürgerhoſpital bedarf für das Jahr Recht auf den Bezug der neuen Aktien unter folgenden Modalitäten eingeräumt iſt: f zu Bau- und Gleiszwecken 180 Zeuluer Grubenkoks 32584 1. Auf je 18,200.— Aktienkapital der bisherigen Aklien kann eine neue Aktie im Nenn⸗ beee e 1 80042 8N wert von 1200.— zum Kurs von 170% bezogen werden. 5* 8e 8 15 3921155 Kußlohlen 2. Die Bereitwilligkeit zur Ausütbung des Bezugsrechts iſt bei Vermeidung des Verluſtes neu und gebraucht. beſter Qualität, deren Lieferung im Submiſſionswege ver⸗ 1 1907 0 A1515 71 16. Juli d. J. zu erklären. Aluminlum, Aluminium-Zleg), elalle und Leglerungen, geben wird. 3. Die Erklärung hat zu erfolgen nach Wahl: 8WSSET Schriftliche Angebote wollen verſchloſſen, mit der Auf⸗ in Maunheim bei der Rheiniſchen Hypothekenbank, bei der Effekten⸗᷑aſſe 8 ſd K f 282 ſchrift V 1 der Mapen n Creditbank und 15 5 e e 1180 SIdverkenr „ickwoch, 30. Juni d. Is,, vormittags 1 in Baden⸗Baden, Freiburg i.., Heidelberg, Kaiſerslautern, Karlsruhe, auf der Hoſpitalverwaltung abgegeben werden, woſelbſt 5 3* 9106 die Lleſerungsbedingungen eingeſehen werden können. Konſtand, Lahr i..; Mülbauſen 1.., Offenburg, Pforzheim, Hypothekengelder Speyer a. Rh., Straßburg i.., Zweibrücken, Bruchſal, Neunkirchen VVV(bei Trier) und Raſtatt bei den Niederlaſſungen der Rheiniſchen Credit⸗ nach amtlicher uad privater Schätzung Stiftungsrat des katholiſchen Bürgerhoſpitals: bank auch für industrielle Werke von Hollander. 70 5 Diebold. in Fraukfurt a. M. bei der Deutſchen Vereinsbank, der Direktion der Dis⸗ Die fürſtlich Leiningiſche Oberſörſterei M 88 1 kontogeſenſchaft, der Frankfurter Filiale der Deulſchen Bank und Herrn zu günstigen Bedingungen vermittelt 8 ie vft li einingiſche; erförſterei vosha ver⸗ Friedrich Glimpf, e ee 3⁵⁴ in 0 10 725 5 87 5 bei der Direktion der Diskonto⸗ gant Eg On Sch AFIZ ontag, den 28. Juni ds. Js., vorm. geſellſchaft und der Deutſchen Ban ankrertretung für u— im„Gaſthof zur Roſe“ zu Eberbach aus dem Revier in Stuttgart bei der Württembergiſchen Vereinsbauk, 15 5 olheben Lleenscfats ermtlung. Eberbach, in Neuſtadt a. d. Hdt. bei dem Bankhauſe G. F. Grohs⸗Henrich, Friedriohsring T 6, 21 relephon 1734. Jorſtdiſtrikt Dümpfel(Ueber Neckar) 604 Ster Eichen in Saarbrücken bei dem Bankhauſe G. F. Grohé⸗Henrich& Co. u itte genau auf meine Pir nten. 1 Schälholz Wer das Bezugsrecht geltend machen will, hat die alten Aklien(ohne Divi⸗ 2 SS. Forſtdiſtrikt Boxberg(Ueber Neckar) 333 Ster Eichen kk 0 5 Schälholz. dendenſcheine und Talons) 15 zwei gleichlautenden von ihm vollogenen Anmelde⸗ Stelle f 0 ſtdiſtrikt Clauſe 708 Ster Eichen Schälholz. formularen, die bei den Anmelde lellen erhältlich ſind zur Abſtempelung einzureichen. — 50 131 Sler 9 Schälholz. 4. Der Aktienbetrag mit M. 2040.— per Aktie kann(abzüglich 4% Zins vom Nennwert) f fi l Als Steigerer werden nur diejenigen zugelaſſen, welche vom 25. Juni ab jederzeit, muß aber ſpäteſtens am 31. Auguſt d. J. bei einer der mit Zahlungsrückſtänden zu einer fürſtlichen Rentamtskaſſe oben genannten An meldeſt⸗llen bar bezahlt werden. 5 nicht behaftet ſind. 5. Ueber die geleiſteten Einzahlungen werden Kaſſaquittungen erteilt. Die Ausgabe der br 76 6 Mosbach, am 22. Juni 1909. neuen Aktien erfolgt nach geleiſteter voller Einz ihlung und, nachdem die erfolgte 5 Arnoldi II. Kapitalserhöhung in das Handelsregiſter eing tragen ſein wird, gegen Rückgabe der 25850 CCCC Kaſſaqu ttungen. gesucht. Zwangs⸗Yerſleigerung. 5 Wir ſind bereit, die Verwertung des Bezugsrechts zu vermitleln. age 24. 195 1909, Zwangs⸗Perſteigerung. Manuheim, den 22. Juni 1905. Eine sehr grosse u. leistungsfähige nad mittags 1 2 i 1909 2 2 2 2 2 werde ich im Pfandlokal] Donnerstag, 24. Juni 1909, Rheiniſche Bypothekenbank. Rheiniſche Creditbank. M 8 4, 5 hier gegen bare Zah⸗ nachmittags 2 Uhr ArSarine Fabrik lung int Bollſtreckungswege] werde ich im hieſigen Pfand⸗ 7 5 Geſucht Herr ſucht ver 1. Juli gut deren Erzeugnisse in ganz Deutschland öffentlich verſteigern: 6999 lokal 4, 5 gegen bare öbli 5 5 8 8 1 Klavier,? Oelgemälde, 1 Bollfredungs⸗ Ifietgesnche Alleiuſtehende ſucht ſofort 2 1 e höchstes Ausehen geniesen, sucht für den 1 Fahrrad, 1 Schreibmaſchine,] wege öffentlich verſteigern: oder bis 1. Juli zur Unter⸗ Prei. u. 11104 4. b. 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