Abotznement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich; durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. Inu ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile„1 Mark Gadiſche Volkszeitung.) Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Jnſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 3 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. der Stadt Mannheim und Umgebung. he Neueſte Nachrichten Alnabhängige Tageszeitung. Tãglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. (Maunheimer Volksblatt.) W „General⸗Auzeiger Man 5 Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Redaktioen 677 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 Nr. 296. Mittwoch, 30. Juni 1909. (Abendblatt.) Die heutige Abendausgabe umfaßt 12 Seiten. Im Interim. (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 29. Juni. Fürſt Bülow hat niemals zu den ſentimentalen Naturen gehört und ſein Miniſterverbrauch iſt immer groß geweſen. Die Formen, in denen er ſich der ihm mißliebig gewordenen Gehilfen zu entledigen pflegte, haben zu Zeiten ſogar einen ausgeſprochen grauſamen Charakter gehabt. Nun will es eine ſeltſame Fügung des Geſchickes, daß er das alles am eigenen Leibe auszukoſten bekommt. Er iſt noch Kanzler und itft es doch nicht mehr; noch umgibt ihn die Autorität des Amtes und trotzdem wird er bald fühlen müſſen, daß die alte Machtfülle wich; daß man ihn nur noch aus einer gewiſſen mitleidigen Höflichkeit reſpektiert. Der Kanzler empfindet das offenſichtlich auch ſelbſt. Deshalb läßt er durch eine ihm ergebene Korreſpondenz verſichern: er ſei an den kommenden 4 egebniſſen im Reichstage nicht mehr perſönlich beteiligt. Für die Folge markiere er lediglich den Geſchäftsträger der bverbündeten Regierungen; den ad hoc beauftragten Ver⸗ eeneen des Kaiſers. Seine Koffer ſeien gepackt und ſei die Aufgabe, die ihm vom Kaiſer geſtellt ward und der er aus Patriotismus ſich nicht entziehen mochte, erfüllt, ſo ginge er. Ginge unwiderruflich. Indes wird Fürſt Bülow ver⸗ 4 lich ſchon in den nächſten Tagen erkennen müſſen, daß er(wahrſcheinlich authentiſche) Kommentar ſeine Stellung nicht behaglicher, ſeine Haltung nicht verſtändlicher zu machen geeignet iſt. Fürſt Bülow iſt in den letzten Wochen und Monaten ungewöhnlich ſchlecht beraten geweſen und was Papſt Leo einſt von dem zurückgetretenen Reichs⸗ gründer geſagt haben ſoll, das kann mit ſtärkerem Recht nun r Kanzler von dem ſuspendierten Leiter des Preßdecernats ekennen: Mi manca Hammann. Wirklich: der hat ihm ge⸗ ſehlt. Daß dieſer weit über den Durchſchnitt der Beamtung ge Beobachter gerade jetzt dem Fürſten Bülow nicht zur eite hat ſtehen können, iſt vielleicht das eigentlich Ver⸗ hängnisvolle an der Kataſtrophe des vierten Kanzlers. So blieb ihm als Berater nur Herr v. Loebell, der einſt von der Spitze der kurmärkiſchen Feuerſozietät in das verantwortungs⸗ polle Amt berufen wurde, um die Konſervativen zu verſöhnen und die Brücke zu bilden zwiſchen ihnen und dem Kanzler und der dieſe Miſſion mit ſo außerordentlichem Geſchick löſte, daß die Brücke von den Heydebrand, Roeſicke und Hahn friſch und munter durchgeſägt wurde. Weil die Konſervativen zu em alten Bundesbruder und Fraktionskollegen immer die alten(ihnen trotz allem recht wertvollen) perſönlichen Be⸗ ziehungen aufrecht erhielten, kam der ohnehin zu heiterem Optimismus neigende Kanzler auf die Idee: ſie meinten es nicht ernſt und darum brauche auch er die Kommiſſionsver⸗ handlungen nicht ernſt zu nehmen. Weil Herr v. Loebell noch am Vorabend der Verſcharrung der Erbanfallſteuer als Ehrengaſt dem Fraktionsmahl der Rechten beiwohnte, mochte der Fürſt bis zuletzt ſich an die Hoffnung klammern: durch Stunde ſich doch noch eine Nur ſo wird es erklärlich, daß in Reichskanzleramt und Preß⸗ dezernat am Tage nach der Ablehnung der Erbanfallſteuer eine völlige Deroute herrſchte. Daß den nachfragenden Journaliſten noch am Freitag die törichte Formel ausgehän⸗ digt werden konnte: dem Kanzler fiele es nicht ein zu ſcheiden. Nun bliebe er erſt recht aus Patriotismus; der Liberalismus aber möge gefälligſt einpacken, ſintemalen der ſeine gänzliche Unfähigkeit nunmehr glänzend dokumentiert hätte. Der Kanzler hat, wie jetzt erſichtlich wird, an dem albernen Phraſendruſch keinen Anteil gehabt. Er iſt, als die Rechte ſchnell entſchloſſen ganze Arbeit machte und jede Möglichkeit abſchnitt, noch in dritter Leſung auf die verhaßte Erbſchafts⸗ abgabe zurückzukommen, nicht mehr im Zweifel geweſen, wo ihm die unerbittliche Feindſchaft ſaß und er hat— gewiß nicht leicht, aber doch immerhin in würdiger Haltung— die erforderlichen Konſequenzen gezogen. Leider— für ihn leider— zog er ſie nicht ganz. Zu Kampf und Auflöſung mochten ihm die Luſt und Nerven, mochte im Moment wohl auch die Zuſtimmung des Bundesrats und des Kaiſers fehlen. Darum bat er um ſeine Demiſſion. Soweit war alles folge⸗ richtig. Dann aber kam jenes Auskunftsmittel mit dem Interim: eine unlogiſche, auf die Dauer ſchlechthin unmögliche Löſung. Auch die iſt pſychologiſch wohl zu erklären. Fürſt Bülow wünſcht in Frieden mit dem Kaiſer zu ſcheiden; er hängt auf ſeine Weiſe perſönlich und menſchlich an ihm; er möchte— vielleicht gerade mit Rückſicht auf die November⸗ ereigniſſe— ſeinem Souverän nicht eine letzte Bitte weigern. Aber iſt der Kanzler des Kaiſers wirklich ſo ſicher? Glaubt er noch immer nicht, daß jene Potsdamer Frühfahrt zu dem aus Donaueſchingen heimgetehrten Monarchen einen leiſen Stachel zurückließ, an dem ſtets gaen Verwandtſchaft und Umgebung Wilhelms II. manche ein ſtarkes Intereſſe haben? Und wie denkt Fürſt Bülow ſich den Ausgang, wenn trotz des Regierungsverzichts auf die vielfältig ſeierlich ausgelobte Erbanfallſteuer Zentrum und Konſervative nun doch nicht ſoweit entgegenkommen, wie den verbündeten Regierungen es unerläßlich dünkt? Kurz: was im erſten Augenblick Kaiſer und Kanzler wie eine vorüber⸗ gehende Rettung erſcheinen mochte, iſt in Wahrheit geeignet, die Situation nur noch mehr zu verwirren. Fürſt Bülow mag in dieſen Tagen unſagbar ſchwere Stunden erleben; ſchwerere vielleicht, als in früheren Jahren ſeine miniſteriellen Opfer ſie erlebten, wenn gegen die vom Preßdezernat Gezeichneten in Nord und Süd das Haberfeldtreiben eröffnet wurde. Aber in dieſen ſchweren Stunden, da von ſeiner ſonnigen Leichtigkeit die Dinge zu nehmen, vermutlich manches Stück abfällt, wird ihm hoffentlich volle Klarheit kommen. Die Klarheit, daß er um ſeinetwillen aus der Halbheit heraus muß. Geben Konſervative und Zentrum nach und ſind die neuen Steuer⸗ geſetze in acht bis vierzehn Tagen wirklich unter Dach und Fach, ſo mag es hingehen. Dann iſt er erlöſt. Geſchieht das aber nicht und denkt man doch noch an eine Auflöſung, dann muß er entweder aus dem proviſoriſchen Kanzler mit eng⸗ befriſtetem Auftrag wieder ein wirklicher werden oder er muß ſcheiden. Neuwahlen unter dem Interim an der Spitze der Verwaltung wären von vornherein verloren. Verloren an die Konſervativen. eeNe e 3388 rrrrrre ſchwache Mehrheit erzielen laſſen. teuem zu zerren in Politische Ueberseht. „ Maunheim, 30. Juni 1909. Die konſervative Kanzlerſtürzerei. In einem Leitartikel weiſt das„Berl. Tagebl.“ darauf hin, daß es ſich bei dem jetzigen Sturz des Reichskanzlers Fürſten Bülow durch die Konſervativen nicht etwa um eine Ausnahme handelt, ſondern daß vielmehr die Miniſterſtürze durch die Konſervativen der übliche Brauch im D ſchen Reiche und in Preußen iſt. Das Blatt ſchreibt:„Wer hat den Fürſten Bismarck geſtürzt? Die Stöcker Hammerſtein. Wer hat den Grafen Caprivi zu Fall bracht? Die Liebenberger Clique. Wer hat den preußiß Reformminiſter Herfurth abgehalftert? Die preußif Konſervativen. Ueberall, beim Sturz Hohenlohes, be Sturz Miquels, auch beim Sturz Poſadowskys, hatten die Konſervativen, ſei es durch höfiſche, ſei es durch parlamentariſche Einflüſſe, ihre Hand im Spiele. Höchſtens könnte man ſagen, daß Fürſt Bülow eine Zeitlang den Drah zieher dieſer Einflüſſe geſpielt hat. Er glaubte ſich dieſes leiſtungsfähigen Inſtruments bedienen zu können, bis es ſich gegen ihn ſelbſt kehrte. Aber die reaktionäre Methode de Miniſterſtürzerei bleibt deshalb doch probat. Wenn ei Miniſter oder Staatsſekretär hört, daß die Liberalen mit ihl unzufrieden ſind, dann freut er ſich in ſeiner Seele: de er weiß, daß er nun erſt recht feſtſitzt. Sobald indeſſ Konſervakivena die Stirn runzeln, dann erbebt er. Er daß ſeine Stunde geſchlagen hat. Der Grund für dief ſchiedenartige Bewertung der liberalen und der konſerva Oppoſition liegt nicht etwa an der höheren politiſchen telligenz der Konſervativen; an dieſem Artikel haben ſie k Ueberfluß. Er liegt ganz einfach darin, daß in Pr traditionell nicht gegen die Konſervativen regiert wird. We die Liberalen nicht ſo wollen, wie die Regierung wi dann wird aufgelöſt; wenn aber die Konſer vativ anders wollen, dann ſpringt der Miniſter übe die Klinge. Das iſt des Landes ſo der Brauch. Als 189 die Freiſinnigen gegen die Erhöhung der Militärlaſten ware da wurden Neuwahlen ausgeſchrieben. Als im Dezembe 1906 das Zentrum die Kolonialforderungen ablehnte, appellierte die Reichsregierung abermals an die Wähler. A aber im Frühjahr 1901 die preußiſchen Konſervative⸗ vom Kaiſer ſelbſt befürwortete Kanalvorlage zu Fall hatten, da wurde die Seele des preußiſchen Kabinetts, miniſter Miquel, einfach genötigt, ſeinen Abſchied nehmen, während der Landtag nicht aufgelöſt, ſondern geſchloſſen wurde. Jetzt geht es im Reichstage nach gleichen Methode. Nicht der Reichstag wird aufgelöſt, ſond Fürſt Bülow muß gehen. Die Sonderſtellung, die den ſervativen Parteien von der Krone zugebilligt wurde, hat reaktionäre Joch unerträglich gemacht und das Deutſche R in den Sumpf geführt, in dem es zu erſticken droht.“ Die Austritte aus der konſervativen Parte nehmen täglich an Zahl zu. So hat jetzt, wie ſchon gemeldet, der Vorſtand des konſervativen Vereins für Gr⸗ lich er Lel de. der unter der Leitung des Gene Abkommandierungen und Abſentierungen würde zwölfter! Feuilleton. Richard Muther und die moderne Kunſtgeſchichte. Von Theodor Lamprecht. (Nachdruck verboten.) Zahlreiche Bewunderer und Schüler haben dem ſo jäh und ſo borzeitig abberufenen Richard Muther geradezu begeiſterte Wert⸗ ſchätzung und Huldigung gewidmet; ja vielen, beſonders in den weiteren Kreiſen des Publikums, galt und gilt er als die nam⸗ hafteſte Perfönlichkeit der modernen kunſtgeſchichtlichen Wiſſen⸗ chaft. Allein es hat ihm auch nicht an überaus ſcharfer Gegner⸗ chaft gefehlt, und gerade in wiſſenſchaftlicher Hinſicht wird Jeine deukung von mancher Seite beinahe pöllig beſtritten. So ge⸗ enſätzliche Urteile weiſen unter allen Umſtänden darauf hin, daß uther eine ungewöhnlich intereſſante Perſönlichkeit war, zu⸗ ch aber auch macht ſie es wahrſcheinlich, daß irgend ein pro⸗ lematiſches Element in ihm wirkte, das ſeine Leiſtungen in dem ile vieler getrübt und herabgeſetzt haben mag. Muthers Entwicklung iſt durchaus nicht etwa überraſchend ell vor ſich gegangen. Der junge, aus Thüringen gebürkige uſthiſtoriker hat länger als ein Jahrzehnt als Privaldozent in nchen eine wenig beachtete Wirkſamkeit ausgeübt. Am dortigen tichkabinette füllte er den Platz eines Konſervators aus: n weiteren Kreiſen war er weder durch ſeine hübſche. 1881 entlichte Erſtlingsſchrift über durch ſeine Publikationen über die Geſchichte der ehmlich in den Zeiten der Gothik und der in Auch war die Zahl der Hörer be Da erſchien 189 den Bildnismaler Anton Jahrhundert“— Heft dieſes Werkes herausgekommen war, bildete es bereits den Gegenſtand der lebhafteſten Erörterungen für und wider, war es ſchon zu einer Art Parteibuch geworden, an dem ſich die Geiſter ſchieden. Unleugbar: es war etwas Neues an dieſem Buche. Die Ver⸗ treter der deutſchen Kunſtgeſchichte hatten ſich bisher ſtreng im Umkreiſe der wiſſenſchaftlichen Forſchung gehalten; ſie hatten die Qucllen, die Werke, die Ueberlieferung ſtudiert und daraus das Bild des Kunſtſchaffens vergangener Zeiten aufgerichtet. Muther, mitten in der Kunſtſtadt München und im lebhaften Verkehr mit den Künſtlerkreiſen lebend, hatte nun den neuen Gedanken gehabt, die Ideen zu verwerten, die unter den Künſtlern ſelbſt lebten, an der Intereſſen und Auffaſſungen der Künſtlerwerkſtätten anzu⸗ knüpfen und ſie für die Kunſtgeſchichtsſchreibung nutzbar zu ma⸗ chen. Er entdeckte bald, daß zwiſchen der damaligen offiziellen Darſtellung der Kunſtgeſchichte des 19. Jahrhunderts und den Auffaſſungen, die die moderne Künſtlerſchaft von ihr hatte, eine weite Kluft gähnte. Gerade die Künſtlerperſönlichkeiten und Kunſtrichtungen, die von der offiziellen Kunſtgeſchichte und Kunſt⸗ kritik damals noch entweder überhaupt ignoriert oder zumeiſt und in wenigen Wochen war Muthers Name in den Kunſtkreiſen in aller Munde. Als das 10. und letzte Von dem einmal gewählten Standpunkte aus ſtellte ſich aber die Geſchichte der modernen Malerei ganz anders dar bisher. In Muthers Werken wurde zum erſten Mals die fr zöſiſche Kunſt mit der Entſchiedenheit in den Mittelpunkt ganzen neueren Kunſtgeſchichte geſtellt, wie es ſeitdem f kunſtgeſchichtlichen Dogma geworden iſt Perſönlichkeiten, die her hoch in der Schätzung geſtanden hatten, wie Carſtens, lius, Makart oder Piloty, wurden, zum Teil mit burſchi! Keckheit, von ihrem Thron geſtürzt. Kunſtrichtungen, in der Deutſchland bisher einen Stolz erblickt hatte, wie die Düſſeld fer Genremalerei, wurden geringſchätzig behandelt; und die derne, franzöſiſche Licht⸗ und Impreſſionskunſt wurden als Höhepunkt dargeſtellt, dem die Malerei ſeit 150 Jahren zugeſtr hatte. Man mag ſagen, was man will: damals lag in dieſer Di ſtellung etwas befreiendes. Muthers Buch ſchlug eine Brüß ſchen der modernen Kunſt und der wiſſenſchaftlichen Anſch es machte die moderne Kunſt ſozuſagen zum erſten Male ſchaftsfähig; es gab ihren Anhängern im Lande den Mut, ſich ſchieden zu ihr zu bekennen, und es führte ihr ſofort ganze ren neuer Anhänger zu. Um ſo mehr, als das Buch in ſei Form beſtechend wirkte. Auch hierin lag etwas Neues. Mu vermied alle wiſſenſchaftliche Trockenheit, er wußte ſeine ſtand in hohem Grade intereſſant zu machen. Das li Vorbild, an dem er ſich wohl vorzüglich geſchult ha kannte däniſche Literarhiſtoriker Georg Brandes. er die feuilletoniſtiſche Neigung, mit ihm das Verg 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 30. Junk. 3. D. von Loebell ſteht, ſeinen Austritt aus der konſerva⸗ tiven Partei in folgender Kundgebung an die Vereins⸗ mitglieder erklärt: „Der Vorſtand verurteilt auf das aller ſchärf ſte das Verhalten der konſervativen Partei im Reichstage und die von ihnen verfolgte Richtung. Er ſagt ſich daher von der jetzigen Parteileitung kos. Wir halten es mit wahrhaft konſervativen Grundſätzen unvereinbar, daß ſich die konſervativen Peichstagsabgeordneten in einer Lebensfrage des Reichs, twie die Finanzreform, gegen die Regierung mit den deutſchfeindlichen Polen und dem Zentrum verbunden haben. Wir können nicht Be⸗ ſtrebungen unterſtützen, die nur dem Zentrum zur Vorherrſchaft verhelfen und zum Sturze des Fürſten Bülow beitragen, wodurch dem Kaiſer ein treubewährter, dem Reiche ein unerſetzlicher Kanzler geraubt wird. Ueberzeugt, daß Stadt und Land ſich in nationaler Opferwilligkeit zuſammenfinden werden, bedauern wir aufs höchſte, daß der Bund der Landwirte in kurzſichtiger und einſeitiger Weiſe ſein Intereſſe über das des Reichs geſetzt und die Maſſen in dema⸗ gogiſcher Weiſe bearbeitet hat. Geradezu als ein Verhäng⸗ n1S müſſen wir es betrachten, daß die konſervativen Reichstags⸗ abgeordneten dieſem Einfluß unterlegen ſind. Wenn die konſervative Partei nicht bald verſtehen ſollte, ſich dieſen unheilvollen Einflüſſen zu entziehen, dann werden viele bis dahin treukonſervative Män⸗ mer nicht mehr in der Lage ſein, der Partei Folgſchaft zu leiſten. Dann wird auch der Vorſtand unſeres Vereins einer Hauptver⸗ ſammlung die Frage vorlegen, wie ſich die weitere Steollung s ur;artei zu geſtalten hat. Deshalb bitten wir unſere Mit⸗ glieder, mit denen wir uns nach der Vertrauenskundgebung für Unſeren Vorſitzenden in dieſer Frage eins wiſſen, ihren in berech⸗ tigtem Unmut gefaßten Entſchluß, aus dem Verein auszutreten, vorläufig nicht auszuführen.“ Bemerkenswert iſt auch der Austritt des Kapitäns 8. S. a. D. Foß aus der konſervativen Partei und deſſen Schreiben an den Vorſitzenden des konſervativen Vereins in Stettin. Das Schreiben lautet, wie folgt:„Infolge der Stellung⸗ nahme der konſervativen Reichstagsfraktion zu den Vorlagen, welche die Regierung S. M. meines allergnädigſten Herrn dem deutſchen Parlament zur Behebung der Finanznot des Reiches unterbreitet hat, ſehe ich mich veranlaßt, hiermit meinen Austritt aus der konſervativen Partei und dem hieſigen konſervativen Verein zu erklären. Solange ich eine politiſche Meinung gehabt habe, bin ich konſervativ ge⸗ ſonnen geweſen, und in dieſer meiner politiſchen Anſchauung iſt auch kein Wechſel eingetreten; aber die Richtung, in der ſich die Partei betätigt, welche dieſe Bezeichnung für ſich in An⸗ ſpruch nimmt, kann ich um ſo weniger mitmachen, als ſie ſich mit einer Partei verbündet hat, deren Tendenz ich als unheilvoll für mein Vaterland erkannt habe und die ſich der Religion feindſelig gegenüberſtellt, zu der ich mich bekenne.“ Die Auflöſung des Reichstages wird auch nach dem Demiſſionsgeſuch des Fürſten Bülow von einem großen Teile der Preſſe als notwendig bezeichnet. So ſchreibt ſelbſt der konſervative„Reichsbote“:„Mit dem Reichstage, wie wir ihn haben, iſt überhaupt nicht mehr zu regieren— oder der Reichskanzler muß wie Fürſt Bismarck die Kraft haben, ihn ſo lange aufzulöſen, bis er eine regierungsfähige Mehrheit enthält.“— Während es aber der„Reichsbote“ dahingeſtellt ſein läßt, ob Fürſt Bülow oder ſein Nachfolger die Auflöſung vornehmen ſoll, ſchiebt die„National⸗Zeitung“ dieſe Aufgabe mit aller Be⸗ ſtimmtheit dem Fürſten Bülow zu, indem ſie bemerkt:„Die Erklärung des Kanzlers kann nur dahin gedeutet werden, daß er ſeinen Poſten verläßt, nachdem er mit der neuen Mehr⸗ heit zu einem für die verbündeten Regierungen annehmbaren Ergebnis gelangt iſt. Mißlingt dieſes und wird der Kanzler genötigt, als ultima ratio eine Auflöſung ins Auge zu faſſen und durchzuführen, dann ſcheint uns damit jede Vorausſetzung für ein Scheiden des Kanz⸗ lers aus ſeinem Amte zu fehlen.“ Nationalliberale Zuſtimmungskundgebungen, Aus allen Teilen des Reiches erhält jetzt die national⸗ liberale Reichstagsfraktion Zuſtimmungskundgebungen zu ihrer Stellung in der Frage der Reichsfinanzreform. Die ver⸗ einigten Vorſtände der nationall. Vereine von Elberfeld und Barmen beſchloſſen, der Reichstagsfraktion für ihre entſchiedene Haltung in der Reichsfinanzreform volles Ver⸗ krauen auszuſprechen, und erklärten ſich gegen jedes Kompro⸗ miß mit dem ſchwarzen Block.— Der Landesausſchuß dernationalliberalen Partei Württembergs nahm nach einem Vortrag des Reichstagsabgeordneten Hieber folgende Reſolution einſtimmig an:„Der Landesausſchuß der Nationalliberalen Partei in Württemberg bedauert aufs kiefſte, daß die Konſervativen im Reichstag im Verfolg einer einſeitigen Machtpolitik die Erbanfallſteuer abgelehnt, das weitere Zuſammenarbeiten des Blockes unmöglich gemacht haben und dem Zentrum wieder die frühere beherrſchende Stellung zurückzugeben im Begriffe ſtehen. Der Landes⸗ der nationalliberalen Reichs ausſchuß billigt das Verhalten de tagsfraktion, die im Einklang mit den verbündeten Regie⸗ rungen in einer Erbſchaftsbeſteuerung in der zurzeit allein möglichen Form einer allgemeinen Beſitzſteuer die notwendige Vorausſetzung einer Reichsfinanzreform erblickt. Nach der rückſichtsloſen Ablehnung dieſer Steuer muß die Verant⸗ wortung für einſeitige, die Wurzeln des Wohlſtandes der Nation antaſtende Steuerprojekte der polniſch⸗ultramontan⸗ konſervativen Mehrheit überlaſſen bleiben.“— Die Jung⸗ liberalen Württembergs haben an Baſſermann das folgende Telegramm gerichtet:„Die auf dem Hohen⸗ ſtaufen zum Turnerfeſt verſammelten Jungliberalen Württem⸗ bergs ſprechen der nationalliberalen Reichstagsfraktion, ins⸗ beſondere ihrem Führer Baſſermann und ihren württembergi⸗ ſchen Abgeordneten Hieber und Wölzl aufrichtigſte und entſchiedene Zuſtimmung zu ihrer entſchloſſenen Haltung in Sachen der Reichsfinanzreform aus und fordern ſie auf, unentwegt in ihrem Kampf gegen die von bedauerns⸗ wertem Mangel an Opfermut zeugende volksfeindliche Politik der konſervativ⸗polniſch⸗klerikalen Mehrheit fortzufahren.“— Der Provinzialvorſtand der nationalliberalen Par⸗ tei für die Rheinprovinz hat in ſeiner geſtrigen, aus Anlaß des 70. Geburtstages des Vorſitzenden Dr. Hamm abgehaltenen Feſtſitzung einſtimmig folgende Entſchließung angenommen:„Wir erwarten, daß unſere Reichstagsfraktion an ihrem bisherigen Standpunkt in der Finanzreform feſt⸗ hält, jede Beſitzſteuer, welche nicht wie die Erbanfallſteuer den geſamten großen immobilen und mobilen Beſitz in gleichem Maße trifft und der wirtſchaftlichen Entwicklung freie Bahn läßt, ablehnen und ohne eine ſolche Steuer die Zuſtimmung zu den indirekten Steuern verſagen wird. Der Provinzialvorſtand hofft aufs beſtimmteſte, daß gegenüber dem Bündnis der Konſervativen mit Zentrum und Polen die liberalen und nationalen Parteien um ſo feſter zuſammen⸗ halten werden. Wenn alle Kreiſe des vaterländiſch geſinnten Bürgertums— Induſtrie, Handel, Mittelſtand in Stadt und Land und Arbeiterſchaft— ſich einmütig gegen die ſelbſt⸗ ſüchtige Politik des Agrariertums und ſeiner Verbündeten zu⸗ ſammenſchließen werden, ſind wir der Ueberzeugung, daß die wahren Intereſſen des Vaterlandes zum Siege gelangen.“— Aehnliche Kundgebungen liegen aus Wiesbaden, Frankfurt a.., Göttingen etce. vor. Deutsches Reich. — Der außerordentliche Parteitag des Wahlvereins der Liberalen, der für nächſten Samstag und Sonntag, den 3. und 4. Juli, nach Berlin einberufen iſt, wird im Hotel„Prinz Albrecht“(Ecke Wilhelm⸗ und Prinz⸗Albrechtſtraße) zu⸗ ſammentreten. Der Beginn iſt auf Samstag Nachmittag 5 Uhr angeſetzt. Abends um 9 Uhr ſoll ein gemeinſames Eſſen die auswärtigen Delegierten mit den Abgeordneten der Partei und den Freunden aus Groß⸗Berlin geſellig vereinen. Sonntag beginnen die Verhandlungen um 9 Uhr und werden vorausſichtlich am Nachmittag beendet werden können, ſo daß die Delegierten noch am Abend zurückfahren können. Alle⸗ Mitglieder des Wahlvereins der Liberalen können an den Delegiertentagen mit beratender Stimme teilnehmen, falls ſie kein Mandat erhalten. Badiſche Politik. Aus der badiſchen Wahlbewegung 1909. Landtagskandidaturen. 5 Mannheim, 30. Juni. Der Ortsausſchuß der Zen⸗ trumspartei hielt geſtern abend im Columbuslokal des „Bernhardushofes“ eine Sitzung ab, um zu den Landtagswahlen Stellung zu nehmen. Nach einem einleitenden Referat des Amts⸗ gerichtsdirektors Gießler über die politiſche Situation in Baden und im Reiche wurde lt.„N. Mannh. Volksbl.“ Beſchluß gefaßt, in allen fünf Wahlbezirken des Stadtge⸗ bietes eigene Kandidaten für die Landtagswahl aufzu⸗ ſtellen. Es wurde eine engere Kommiſſion ernannt, welcher die Erledigung der Vorarbeiten obliegen ſoll, und die ſpäter das Re⸗ ſultat ihrer Arbeiten einer allgemeinen Verſammlung zur Be⸗ ſchlußfaſſung vorlegen wird. In dieſer Kommiſſion ſitzen Ver⸗ treter aller Stadtbezirke. An dieſe Beſchlußfaſſung ſchloß ſich noch eine rege intereſſante Diskuſſion über verſchiedene zurzeit ſchwe⸗ benden politiſchen Fragen. Eine Zentrumsparade im Unterlande. 8 annheim, 30. Juni. Wie alljährlich ſoll auch dieſes Jahr eine Z entrumsparade für die badiſche Pfalz ſtattfin⸗ den. Die Verſammlung wird am Sonnta ktober nachm 3 Uhr im„Nibelungenſaal“ des Rof inden. J, den 3. ngarten ſtattf Bayeriſche und Pfälziſche Politik. Religion und Politik. Zu dem Bericht der„Köln. Volksztg die Waldmeſſe 5 1 bei Johanniskreuz ießender Verſammlung, der in recht harml e die Verquickung von Religion und Politik bei dieſer Veranſtaltung zugab,(ſ. 5 S blatt. D. Red.]) gehen uns aus einer p Zeugen jenes Vorganges, folgende Zeilen mittags⸗ Stadt von einem „Letzten Sonntag machte ich mit Freunden einen Ausflug mit der neuen Bahn bis Elmſtein und von da nach dem be⸗ kannten Kurorte Johanniskreuz. Als wir nach einem tüchtigen Jußmarſche gegen 12 Uhr daſelbſt eintrafen, bra gerade als Schluß der Waldmeſſe aus viel hundert en das Tedeum (Großer Gott wir loben Dich) unter Muſikb leitung durch die alten Buchen des herrlichen Allbrechtshaines—eine Nichtkatholiken feierlich ſtimmende Handlung! im Kurhauſe das Mittageſſen ei auf den kaum 100 Meter entferr gerade recht zur Rede des Pfarrers 2— jenommen hatten, n Feſtplatz zurück ürkes von Klautern., Da bot ſich uns nun ein eigenartiges Links der mit Blumen und Tannengrün hübſch geſchmückte Altar mit Kruzifixen und Kerzen und dicht daneben eine mit Fichten un ſäumte Redner⸗ tribüne, auf dieſer der Redner. Durch das Geſumm dervielhun⸗ kamen 7 T ild dertköpfigen Menge wehen uns die linden Waldeslüfte f g ie den Waldeslüfte abge⸗ riſſene Sätze und Schlagworte zu: Nationalliberale, Baſſer⸗ mann——— Aha! Baſſermann, unſer Baſſermann!! Dies hören und vordrängen war für uns das Werk von Sekunden. Und nun vernehmen wir's aus erſter Hand: All die Jahre machte uns die nationalliberale Preſſe den ungerechtfertigten Vorwurf der Verquickung von Religion und Politik und heute ſtellt ſich der berühmte Führer der nationalliberalen Partei, der Abgeordnete Baſſermann auf die Tribüne des Reichstages und verkündet der ſtaunenden Welt: Die Frage der Reichsfi⸗ nanzreform iſt eine Frage der Weltanſchauungen. Uns war's genug! Der Blick ſchweift von dem mit den Armen fuchtelnden Redner hin zum Gottesaltar und weiter über die Menge der Gläubigen unter dem hehren Waldesdom— Volksvereinsmit⸗ glieder herangelockt unter dem Aushängeſchild einer Waldmeſſe, die mit in's Kochen gebrachter Seele wieder von dannen zogen.“ Zur Reichstagserſatzwahl in Neuſtadt a..⸗Landan. *Neuſtadt a.., 29. Juni. Gegenüber der Behaup⸗ tung, daß der Bund der Landwirte die Kandida⸗ tur Buhl bedingungslos akzeptiert habe, veröffentlicht heute der Wahlkreisvorſitzende des Bundes, Dr. Lehmann, eine Erklärung, in der es heißt:„Was den Inhalt der Verhandlungen betrifft, ſo ſtelle ich feſt, daß in keinem Stadium derſelben von einer bedingungsloſen An⸗ nahme der Kandidatur Buhl durch den Bund die Rede war. Eine bindende Erklärung konnte ich nicht abgeben, weil der Bund erſt im Laufe der nächſten Tage in ſeiner Vertrauens⸗ männerverſammlung definitive Beſchlüſſe hinſichtlich ſeines Vorgehens bei der Wahl faſſen wird.“ 05 Evangeliſche Geueralſynodeeeee. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) 8. Sitzung. Karlsruhe, 30. Juni. Präſident Weingärtner eröffnet 9 Uhr die Sitzung mit Gebet und macht ſodann einige geſchäftliche Mitteilungen. Der frühere Präſident der Synode, Geheimrat v. Stöſſer tritt heute in ſein 88. Lebensjahr. Er denke, es werde denſelben freuen, wen die Synode dem hochgeehrten früheren Präſidenten zum Eintritt in das neue Lebensjahr ihre herzlichen Glückwünſche ausſpreche (Zuſtimmung.] Er werde demſelben ein Glückwunſchtelegramm zukommen laſſen. 8 Bei Eintritt in die Tagesordnung berſchtet Abg. Dr. Köhler über den Geſetzentwurf, die Aufßeſſerung der Hinterbliebenenverſorgung der Geiſtlichen der evangeliſch⸗ proteſtantiſchen Landeskirche in Baden. Der Geſetzentwurf ſieht eine weitergehende Verbeſſerung der Hinterbliebenenverſorgung vor. In der Finanzkommiſſion ſeien alle Anſtrengungen gemacht um all denjenigen, die es bedürftig, das zu verſchaffen, was immer nur möglich. In allen Fonds ſei herumgeſtöbert worden, leider aber vergeblich. Wenn die Vorlage auch nur Stückwerk, ſo bedeute ſie doch einen Schritt vorwärts und wolle er nur ————i4e— h. der geiſtigen und formalen Probleme, deren Entwicklung ihren Inhalt bildet, ſondern er ſchrieb eine Geſchichte der Künſtler. Er war kein philoſophiſcher, kein ſyſtematiſcher, ja nicht einmal ein eigentlich hiſtoriſcher Geiſt, ſondern er ſchrieb Kunſtgeſchichte, wie ein geiſtvoller und gebilde⸗ ter Mann, der viel gehört, viel geſehen und viel geleſen hat. Es iſt ihm bekanntlich zum Vorwurfe gemacht worden, daß er gar zu bviel geleſen oder wenigſtens, daß er das Geleſene in unvorſichtiger Weiſe verwandt habe. Bei genauerer Prüfung zeigte es ſich, daß ſein Buch zu erheblichem Teile eine Moſaik war, gebildet aus den Auszügen, die er ſich aus ſehr umfaſſender Lektüre gemacht hatte. Meines Erachtens iſt dieſe Angelegenheit doch wohl zu ſchwer ge⸗ nommen worden; Muther iſt bei der Verwendung ſeiner Auszüge mehr als billig unvorſichtig geweſen, aber der Fehler lag mehr in der Methode, als darin, daß Muther unredlich gehandelt hätte. Die Methode aber war die, zur Schilderung der Kunſtwerke und des Kunſtlebens, zur Bereicherung der Farbigkeit ſeines Stiles unbedenklich zu verwenden, was andere, Gelehrte, Künſtler, Dich⸗ ter, Reiſende, Politiker, geſagt hatten. Nimmt man dieſe Züge zuſammen: Daß Muther ſeine Grund⸗ ideen von den Malern übernommen hatte, daß ſeine literariſche Form nach dem Vorbilde von Brandes geſtaltet war, daß er zu⸗ leich zum Ausdrucke deſſen, was er ſagen wollte, unbedenklich die Gedanken anderer benutzte, ſo ergibt ſich klar, daß der Verfaſſer des Buches, das ein ſo großes Aufſehen erregte, ſo mannigfaltige Anregungen gab und ſeinerzeit beinahe als revolutionär galt, icht ein wahrhaft origineller und ſchöpferiſcher Geiſt war, ſon⸗ dern daß vielmehr eine gewiſſe Schmiegſamkeit, leichte Empfäng⸗ lichkeit und Aufnahmefähigkeit das entſcheidende Element in ſeiner geiſtigen Verfaſſung war. Muther iſt, das kann man wohl ſagen, vorwiegend eine feminine Natur geweſen. Wenige haben einen ſo feinen Spürſinn für die Wandlungen des Kunſtgeſchmackes ge⸗ habt. Er hat es immer rechtzeitig gemerkt, wenn das eben noch moderne anfing, unmodern zu werden, und er hat es immer ver⸗ ſtanden, mit dieſen Wandlungen des Kunſtgeſchmackes zu gehen und ſich ihnen anzupaſſen. So erklärt es ſich, daß ſeine Kunſtan⸗ ſchauungen ſich unabläſſig verändert haben. Genauer geſagt: er hatte eigentlich gar keine feſten Kunſtanſchauungen. Als 8 Jahre nach der Geſchichte der Malerei er 1901 das„Jahrhundert franzöſiſcher Malerei“ erſcheinen ließ, das an die fran⸗ zöſiſche Centennale des Jahres 1900 anknüpfte, da zeigte er ſich im weſentlichen noch auf ſeinem alten Standpunkte. Doch ſchon in der 1903 veröffentlichten„Geſchichte der engliſchen Malerei“ bemerkt man, daß ſeine Abſichten ein verändertes Antlitz bekommen haben. Hatte er früher die klaſſiſche Landſchafts⸗ malerei als ein orthodoxer Moderner verworfen, ſo ließ er ſich jetzt dahin vernehmen, daß gar kein Grund vorhanden ſei, warum man nicht auch einen Claude Lorrain anerkennen ſollte. Langſam entwickelten ſich nun ſeine Urteile an dem fortgeſetzten Studium der modernen Malerei, die er in einer großen Anzahl von Auf⸗ ſätzen und Kritiken behandelt hat, immer mehr nach der anderen Seite. Im Jahre 1908 bekannte er dann in einer Beſprechung der Berliner Sezeſſions⸗Ausſtellung dieſes Jahres unumwunden, daß er ſein Damaskus gefunden habe. Damals ſchrieb er der modernſten Kunſt. wie ſie ſich in dieſer Ausſtellung darſtellte, einen entſchiedenen Abſagebrief, und es begann ihm die Erkennt⸗ nis aufzudämmern, daß das von ihm eingeſchlagene, und von vie⸗ len nachgeahmte Verfahren der Kunſtkritik und Kunſtgeſchichts⸗ ſchreibung doch ſehr große Gefahren in ſich ſchließe. Wir haben, ſo ſchrieb er damals, Fehler gemacht, haben unſeren Beruf zu „lau genommen.“ Er begriff, daß es die Aufgabe des Kunſthi⸗ ſtorikers nicht iſt noch ſein kann, ſich von den Künſtlern und ihren Ideen ins Schlepptau nehmen zu laſſen. Die Künſtler ſind Par⸗ tei und ſollen es ſein, der Kunſtkritiker und Kunſthiſtoriker aber ſoll aus der Tiefe einer organiſchen, großen, zuſammenfaſſenden und feſten Kunſtanſchauung die Gegenſätze überwinden, indem er überall das Fruchtbare erkennt, ſtets aber die letzten Aufgaben der Kunſt ſicher im Auge hält und mit Nachdruck vertritt. Das iſt es, was Muther gefehlt hat. Und man iſt kaum ungerecht gegen ihn, wenn man annimmt, daß es ihm auch bei längerem Leben nicht vergönnt geweſen wäre, auf dem hier angedeuteten neuen Wege fruchtbares zu leiſten. Sein Werk war getan. Es beſtand darin, daß er als Bahnbrecher der modernen Anſchauungen in der Kunſt, insbeſondere in der Malerei, gewirkt hat. So ſtreng er auch von der Wiſſenſchaft in engerem Sinne in der Regel be⸗ urteilt worden iſt und meiſt noch beurteilt wird, ſo mußte ſie ihm doch für dieſe Anregung dankbar ſein Viele, die das nicht gern hören, ſind von ihm beeinflußt, durch ihn gefördert worden. Auf der anderen Seite geht freilich ſeinen Werken der Reichtum inneren Gehaltes, die ſchöpferiſche Kraft der originellen Perſön⸗ lichkeit ab, die allein Dauer verbürgt und die wir z. B. an den Schöpfungen Karl Juſtu's bewundern. Dazu hatte er auch nicht genug wiſſenſchaftliche Gründlichkeit und Geduld. Sein Vorzug war die Fähigkeit, in künſtleriſchen Perſönlichkeiten und Leiſtun⸗ gen, die noch neu, noch nicht anerkannt waren, ſchneller als an⸗ dere wahrzunehmen, was darin friſch, hübſch, anziehend war. Er darf inſofern eine wahrhaft impreſſioniſtiſche Natur genannt wer⸗ den, als er ganz von der Impreſſion, vom erſten Eindruck abhän⸗ gig war. So hat er für die Worpsweder, ſo für Rodin und noch viele andere gerade in den Zeiten eine Lanze gebrochen, wo ſich andere noch wenig um ſie kümmerten. Ueber dieſen erſten Ein⸗ druck iſt er dann freilich ſelten hinausgekommen. Er hat als Schriftſteller wie als Perſönlichkeit nicht nur in Breslau, wo er ſeit 1895 die Profeſſur bekleidete, ſondern auch in weiteren Krei⸗ ſen, die ihn als Vortragenden kennen zu lernen reiche Gelegen⸗ heit fanden, unmittelar, glänzend und reich gewirkt, aber in dem großen Bau einer wahrhaft modernen Kunſtgeſchichtsſchreibung werden ſeine Werke nur als ein beſcheidenes Bauglied zu verwen⸗ den ſein, und es wird einer überlegenen und beſonnenen Hand vorbehalten bleiben, ſie am rechten Platze und im rechten Sinne einzuordnen.— 5 —— Maunheim, 30. Juni. Geueral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) 3. Seite. offen, daß dieſes Geſetz auf der nächſten Synode, die hoffentli in drei Jahren ſtattfinde, eine Vesbeſſer finden Dem Geſetzentwurf wird debattelos zugeſtimmt. Abg. Sprenger berichtet über den Voranſchlag für die allgemeinen kirchlichen Bedürfniſſe der evangeliſch⸗proteſtantiſchen Landeskirche für die Jahre 1910—1914 nebſt dem dazu gehörigen Geſetzentwurf. Der Berichterſtatter ſtellt den Antrag, die Diäten für die Synodalmitglieder von 10 auf 12 M. zu erhöhen. Präſident des Oberkirchenrat D. Helbing macht die Durch⸗ dieſes Antrags von der Geſtaltung der Finanzen ab⸗ ängig. Ag. Nutzinger fragt an, nach welchen Grundſätzen die Funktionsgehalte der Dekane abgeſtuft würden. Präſident des Oberkirchenrats PD. Helbing erklärt, daß die Abſtufungen ſchon bisher erfolgt ſeien nach der Zahl der zu einem Dekanat gehörigen Gemeinden und nach dem Umfang der Arbeit. Wenn dabei in einzelnen Fällen Irrtümer unterliefen, ſo könnte er nur ſagen, daß eingereichte Vorſtellungen beim Ober⸗ kirchenrat wohlwollende Prüfung erführen. Abg. Camerer hebt hervor, er habe im Finanzausſchuß angeregt, ob nicht eine Erhöhung der Ruhegehälter der bereits im Ruheſtand ſich Befindenden möglich ſei. Wenn eine geſetzliche Erhöhung nicht denkbar, ſo möchte er die Kirchenbehörde bitten, mit Beihilfen nicht zurückhaltend zu ſein. Abg. Rapp tritt den Ausführungen des Vorredners bei; möchte aber doch bitten, den Weg der Unterſtützurg nach Möglich⸗ keit zu vermeiden, da derſelbe für den Empfänger immer etwas Peinliches habe. Präſident D. Helbing hebt hervor, daß es bei Unterſtütz⸗ ungen im allgemeinen mit der Zurückhaltung nicht ſo ſchlimm ſei, wie hier hervorgehoben. Nach kurzen Bemerkungen der Abgg. Rohde, v. Oertzen hält es Abg. v. la Roche für wünſchens⸗ wert, daß die Kirchenſteuern mit den Staatsſteuern zuſammen erhoben würden. Der Berichterſtatter ſtellt ſodann den Antrag, die Ausgaben pro 1910 in Höhe von 2 669 112 Mk. zu genehmigen und der Ober⸗ kirchenbehörde den Dank und die Anerkennung für die muſterhafte Verwaltung auszuſprechen. Der Präſident ſtellt die Zuſtimmung der Synode zu der Anerkennung feſt. Abg. v. La Roche möchte anregen, den Bericht der Finanz⸗ kommiſſion für die Zukunft drucken zu laſſen. Der Voranſchlag wird einſtimmig angenommen und ſodann der Steuerſynode über⸗ wieſen. Abg. Wittmann berichtet über die Eingabe betreffend die Verwendung des Einzelkelchs beim heiligen Abendmahl. Die Eingabe befürwortet aus hygieniſchen, ſozialen Gründen die Ein⸗ führung des Einzelkelches. Die praktiſchen Verſuche, in den Rheinlanden und Elſaß⸗Lothringen mit dem Einzelkelch, ſeien nicht beanſtandet worden. Mit 13 gegen 4 Stimmen geht der An⸗ trag auf empfehlende Ueberweiſung, wobei der Berichterſtatter betont, daß eine Uebertragung von Krankheitsfällen durch Be⸗ nützung des Geſamtkelches nachgewieſen ſei. Präſident des Ober⸗ kirchenrats D. Helbing würde es dankbar begrüßen, wenn die Synode auf die Frage, ob der Einzelkelch zuzulaſſen ſei, oder nicht, nicht eingehe. Die Sitte des Geſamtkelches bpleibe beſtehen und ſoll nicht angetaſtet werden. Aber wenn man aus gewiſſen Gründen den Antrag einbringe, eine Feier mit dem Einzelkelch einzuführen, dann könne die Oberkirchenbehörde aufgrund der Eiſenacher Re⸗ ſolution nicht Nein ſagen. Er bitte alſo von den allgemeinen Erörterungen abzuſehen. Die Eiſenacher Reſolution geht dahin, daß in Gemeinden, in denen ein Bedürfnis porliegt und welche darum bei der Kirchenbehörde nachſucht, Abendmahlfeiern mit Einzelkelchen eingeführt werden können, wenn die Würde des Sakraments gewahrt bleibe. Es wird ſodann von einer Debatte abgeſehen und der Antrag des Ausſchuſſes angenommen. Der Prä⸗ ſident teilt ſodann mit, daß die Generalſynode nächſten Samstag geſchloſſen werde Nächſte Sitzung morgen Donnerstag 9 Uhr. Katechismusfrage. 5 Aus Stadt und Tand. N Maunheim, 30. Juni 1909. * Verſetzt wurde Aktuar Georg Heck beim Amtsgericht Karlsruhe zum Amtsgericht Wolfach. *Gebrauchsmuſterſchutz. Dem Kaufmann Heinrich Foerſter aus Weinheim wurde vom Kaiſerl. Patentamt Gebrauchsmuſter⸗ ſchutz auf eine durch Segeltuch geſchützte, abſchließbare und trans⸗ portfähige Bücherkiſte erteilt. Auf mechaniſchem Wege kann die Bücherkiſte ganz leicht und ohne jedes Werkzeug in ein aufhäng⸗ bapes Büchergeſtell umgewandelt werden. Dieſe Neuerung wird, namentlich in Studenkenkreiſen, willkommene Aufnahme finden. »»Die Bedeutung von Stadtwaldanlagen für die Groß. n. In⸗ buſtrieſtädte. Ueber dieſes auch für unſere Stadt Mannheim wich⸗ tige und zeitgemäße Thema hielt auf der dieſer Tage in Ham⸗ burg ſtattgefundenen Hauptverſammlung der Deutſchen Geſell⸗ ſchaft für Gartenkunſt Herr Gartenarchitekt Haniſch⸗Breslau einen bemerkenswerten Vortrag. Er verwies auf die Vorliebe, die der Deutſche von jeher für den Wald beſeſſen und die ſich in ſo pielen Volksliedern äußere. In der letzten Zeit ſei ein Rückgang in der Waldfläche zu verzeichnen geweſen. Da ſei es doppelt er⸗ freulich, daß die großen Städte auch die Erhaltung und Schaffung bon Wäldern in den Kreis ihrer Aufgaben gezogen haben. Die Vexwaltungen der Großſtädte begnügen ſich nicht mehr damit, innerhalb der Steinwüſten grüne Oaſen zu ſchaffen, ſie bemühen ſich vor allem, den Bewohnern an der Stadtgrenze ausgedehnte vorhandene Weldgebiete für die Zukunft zu ſichern, ſie durch Wege⸗ bauten zu erſchließen und ſo Gelegenheit zur Erholung in der freien Natur zu verſchaffen. Eine ganze Reihe großer Städte haben dieſes Kapitel als eine der wichtigſten Tagesfragen von hoher voltswirtſchaftlicher und ſozialpolitiſcher Bedeutung für unſer modernes Volksleben erkannt und ſind bereit, auch mit großen Opfern ſich Waldterrains zu ſichern. Einen Beweis, wie ſehr der Großſtädter am Walde hänge, biete die Zähigkeit, mit der Berlin ſich gegen die Pläne zur Abholzung des Grunewaldes wehrt. Recht günſtig in der Waldfrage ſteht die Stadt Frank⸗ furt da, die bei einem Stadtgebiet von 13 500 Hektar einen Stadt⸗ wald von 470 Hektar beſitzt. Es iſt leicht zu erklären, daß zu⸗ nächſt Städte in landſchaftlich armer Gegend an die Schaffung von Stadtwäldern herangetreten ſind. So z. B. die großen Städte der Induſtriereviere, Eſſen, Elberfeld, Krefeld, Hagen, .⸗Gladbach, Barmen, Mannheim. Im Oſten können ſih Poſen und Görlitz ihrer ſchönen Waldungen rühmen.— In der Dis⸗ kuſſion verlangte v. Engelbrecht(Düſſeldorf), daß man den Wald, auch den Stadtwald, in ſeiner urſprünglichen Geſtalt erhalten möge. Würde man den Wald 10 Jahre ohne Pflege laſſen, würde ein ſchöneres Bild geben als alle Stadtaärten. Das Problem liege in der Frage, wie man die Menſchenmaſſen in die Natur einfügen ſollte.— Beitz(Köln) hob hervor, daß die Städte immer ieder darauf hingewieſen werden müßten, ſich rechtzeitig Ter⸗ rains für die Stadtwälder zu ſichern. Der Fiskus zeige hier inſcht nis und Entgegenkommen.— 18. redung, die der Staatsanwalt von Kaiſerslautern in det n) verlangte ebenfalls, daß man die Stadtwälder unverfälſcht erhalten müſſe.— Direktor Cordes(Hamburg) hält es für ſelbſtperſtändlich, daß da, wo Kul⸗ tur in die Natur hineinkomme, die Kultur ſich der Natur unter⸗ zuordnen habe. Bei Anlage von Stadtgärten und Stadtwäldern müſſe man den Zweck der Anlage vor Augen haben und die In⸗ tereſſen aller Bebölkerungskreiſe mitſprechen laſſen. In letzter Linie komme dann der Gartentechniker, der ſich bemühen müſſe, Harmonie in die verſchiedenen Wünſche hineinzubringen. „ Ueber Reformbeſtrebungen auf dem Gebiete der Friedhofkunſt referierte Gartendirektor Heicke⸗Frankfurt a. M. in der am Sonntag in Hamburg ſtattgefundenen 22. Hauptverſammlung der Deutſchen Geſellſchaft für Gartenkunſt. Der Vortrag hat für Mannheim beſonderes Intereſſe, da in Bälde die Vorlage für den neuen Zentralfriedhof zu erwarten iſt. Der Redner ging von den großen Hamburger Friedhofanlagen in Ohlsdorf aus, die er als muſtergiltig bezeichnete. Man dürfe aber gleichwohl in der Ent⸗ wicklung nicht ſtillſtehen. Der Ohlsdorfer Friedhof habe zwar viele Nachahmer gefunden, ſei aber nie erreicht worden. Beſonders wirkſam ſei bei ihm die landſchaftliche Ausgeſtaltung und die Anlage von geſchwungenen Wegen. Auf vielen Friedhöfen ſeien Unſchönheiten und Geſchmackloſigkeiten vorhanden. Eine Beſſerung utüſſe einſetzen bei der Ausſtattung des einzelnen Grabes, dann werde auch das Ganze ſich ſchöner präſentieren. Die oft allzu bunte Ausſchmückung des Grabes müſſe durch Einfachheit erſetzt werden. Als Muſter für eine wirkungsvolle Einfachheit ſei das Grab des großen Philoſophen Schopenhauer zu betrachten. Vielfach ſei auch der Glaube verbreitet, daß auf einen Grabhügel ein Denkſtein von möglichſt feſtem Material gehöre, etwa Granit, der für die Ewigkeit halte. Dabei werden aber dieſe Kreuze ſpäter meiſtenteils, wenn die Schutzfriſt für das Grab abgelaufen ſei, einfach zerſchlagen und zu Wegebauten benutzt. Eichenholz das Gedächtnis des Toten bewahren. Wenn es aber einmal Stein ſein müſſe, dann möge man ſich für den rötlichen Mainſandſtein entſchließen, der ein vorzügliches Material darbiete. Recht wirkſam machten ſich die einheitlichen Grabſteine auf den jüdiſchen Friedhöfen. Auch manche chriſtlichen Friedhöfe, ſo der Er⸗ furter, zeigten in der Kreuzſetzung große Einheitlichkeit. Vorbild⸗ lich in dieſer Richtung ſei der Münchener Waldfriedhof, für den ganz beſtimmte Vorſchriften für die Ausgeſtaltung und die Form der Grabmonumente beſtänden. Der Kernpunkt der Fried⸗ hofsgeſtaltung müſſe bleiben das Verdecken der Reihengräber durch Baum⸗ und Buſchwerk und die Bildung von beſtimmten Abtei⸗ lungen. Die Scheidung der Familien⸗ und Erbbegräbniſſe von den Reihengräbern werde bei einer neuen Anlage von ſelbſt verſchwin⸗ den. Im Zukunftsfriedhof dürften auch die Aſchen⸗ und Urnen⸗ anlagen nicht fehlen. Allgemein müßten bei Friedhoffragen Garten⸗ künſtler und Architekten Hand in Hand gehen.— In der Diskuſſion erklärte ſich Stoffregen(Dortmund) mit der Einteilung des Münchener Waldfriedhofes nicht einverſtanden. v. Engelhard (Düſſeldorf) verlangte, daß die Repräſentationsſucht und das Protzentum, die ſich auf vielen Friedhöfen breitmachten, energiſch bekämpft werden. * Neue Fernſprechverbindung. Nach einer Mitteilung der Kaiſerl. Oberpoſtdirektion iſt der unbeſchränkte Sprechverkehr zu⸗ gelaſſen von Mannheim⸗Sandhofen mit Hoek van Holland (Niederlande) bei einer Sprechgebühr bon M..50. * Reſtaurant Storchen, K 1, 2. Vom 1. Juli ab konzertiert täglich das Damen⸗Orcheſter„Sansſouci“ unter Dir. B. Krebs. Dem Orcheſter, das in den erſtklaſſigſten Reſtau⸗ rants des In⸗ und Auslandes mit Erfolg konzertiert hat, geht ein guter Ruf voraus. 55 * Tyd durch Verſchütten. Die Leiche des heute vormittag beim Sandholen verunglückten Arbeiters iſt die des ungefähr 60 Jahre alten Michael Neckermann. Die Sandmaſſe drückte ihm den Bruſtkaſten ein Gerichtszeitung. Mordprozeß Schlicher. * Zweibrücken, 29. Juni. (2. Verhandlungstag.) Vormittagsſitzung. Auch zu Beginn der heutigen Verhandlung war im Zuhörer⸗ raum kein ſehr zahlreiches Publikum erſchienen. Als erſter Zeuge wird Adjunkt Fiſcher aufgerufen, welcher bekundet, daß er mit dem Wachtmeiſter Schmitt die Hausſuchung bei Schlicher vorgenom⸗ men habe.— Staatsanwalt: Iſt Ihnen davon etwas be⸗ kannt, daß der Angeklagte mit einem Leiden behaftet iſt, ſodaß er oft aus der Naſe blutet? Davon ſoeiß der Zeuge nichts und hat auch nichts darüber gehört.— Zeuge Philipp Demmerle., Fabrik⸗ arbeiter von Falkenſtein ſagt aus, daß er Mitarbeiter des Angeklag⸗ ten war. Er weiß auch nichts davon, daß Schlicher aus Mund und Naſe gebutet hat. Schlicher habe ſo nahe bei dem Zeugen gearbeitet, daß er es habe ſehen müſſen.— Zeuge Heinrich Rubel, Händler von Otterbach, hat fünfviertel Jahre mit dem Angeklagten auf der Schmelze gearbeitet. Er hat acht Wochen, ehe der Mord paſſterte, die Schmelze verlaſſen.— Verteidiger: Haben Sie einmal bo⸗ merkt, daß der Angeklagte aus Mund und Naſe geblutet hat? Dieſe Frage bejahte der Zeuge, jedoch wie oft es vorgekommen ſei, könne er nicht ſagen. Dem Zeugen hat auch öfters die Naſe geblutet. Auf ſweitete Fragen ſagt der Zeuge, daß der Angeklagte immer aus der Naſe geblutet habe, daß er auch deshalb bei dem Arzt geweſen ſei. — Dr. Hennig beſtätigt, daß der Zeuge ihn wegen ſeiner Blutungen konſultierte, doch habe es ſich bei ihm um Lungen⸗ blutungen gehandelt, die ganz anderer Natur geweſen ſeien, wie die Blutungen des Angeklagten, der Naſenblutung gehabt haben wolle. Zeuge Nikolaus Ehrhardt, Vorarbeiter in der Hochſteiner Schmelze, aus Imsbach, hat 1½ bis 2 Jahre mit Schlicher ge⸗ arbeitet. Er weiß weiter nichts vor Rheumatismus oder einem ſonſtigen Leiden des Angeklagken. Er ſagt, daß die Art ihrer Ar⸗ beit das Naſenbluten mit ſich bringe, ſowohl Mund⸗ wie Naſen⸗ bluten. Vei Schlicher ſpeziell hat er nichts von Blutungen geſehen. — Zeuge Jobonn Bock, Gefängnisaufſeher in Kaiſerslautern, ſagt aus, daß er Schlicher von Anfang ſeiner Verhaftung bis zum 1. Februar 1909 in Aufſicht hatte. Er hat ſich ſehr ruhig berhalten. Eines Tages hat der Angeklagte dem Aufſeher Blut gezeigt, welches, wie er ſagte, aus dem Magen komme, es ſei ein altes Leiden. Kein Doktor könne ihm da helfen. Der Jufſeher ſagte damals dem An⸗ geklagten, er ſolle das Blut ſtehen laſſen, um es dem Gefäugnisarzt zu zeigen. Doch als er mit dem Arzte kam, hat der Angeklagte das Blut ausgeſchüttet gehabt. Blutungen habe er jeden Tag bemerkt. Schlicher ſei immer ſehr kaltblütig geweſen. Ferner ſagt der Zeuge noch aus, daß der Sträfling Gas eines Tages dem Gefängnisauf⸗ ſeher ſagte, Schlicher habe zu ihm geſagt, die können mir doch nichts wollen, die haben ja keine ſicheren Beweiſe. Der Angeklagte beſtreitet, dies geſagt zu haben, da es ihm bei den Gefängnisvor⸗ ſchrifter garnicht möglich geweſen wäre, mit einem anderen Sräf⸗ ling ein Wort zu wechſeln.— Zeuge Chriſtian Bellem, Gefäng⸗ nisverwalter in Kaiſerslautern, erinnert ſich, daß Schlicher einmal den Geiſtlichen verlangt hat, ferner, daß ihm einmal gemeldet wurde, daß der Angeklagte geweint hätte, ſodaß man hätte glauben können, er wolle ein Geſtändnis ablegen.— Der Staats⸗ anwalt fragt, ob der Angeklagte tatſächlich damals, als er den Geiſtlichen verlangte, das Abendmahl erhalten habe. Der Zeuge ber⸗ neint dies, da der Geiſtliche ſich weigerte, dem Angeklagten das Abenomahl zu geben, ſolange er ſein Gewiſſen nicht entlaſtete.— Vorſitzender: Später ſind Sie Zeuge geweſen bei einer Unter⸗ dem Angeklagten hatte. Was können Sie über dieſe Vorgänge be⸗ Man könne auch durch ein Kreuz aus eee* kamen, wollte er ſeines Anzuges wegen nicht weiter mitgehen Zelle mit kunden?— Zeuge: Der Angeklagte wurde dem Schädel gegen⸗ übergeſtellt und ſagte ſogleich:„Haben Sie mit dem Kopfe auch mein Meſſer gefunden? Laſſen Sie mich das Meſſer ſuchen und wenn ich mit meiner ganzen Famikie den Wald ausſuchen muß.“ Dann habe er die Hand auf den Schädel gelegt und geſagt: „Ich kann die Hand auf den Schädel legen, ich bin unſchuldig, ſo unſchuldig wie Sie, Herr Staatsanwalt.“ 3 Als ihm bei einem zweiten Male der Schädel vorgelegt wurde weigerte er ſich erſt, die Hand auf den Schädel zu legen. Erſt nach⸗ dem der Staatsanwalt und der Unterſuchungsrichter die Hand au den Schädel legten, ſagte er:„So, jetzt kann ich meine Hand auch darauf legen. Ich habe mit der Sache nichts zu tun“ Zeugin Katharina Schlicher, geb. Franzreb, Ghefrau d Angeklagten, macht von dem Recht der Zeugnisverweigerung keinem Gebrauch. Ihre Ausſagen macht ſie unter größter Spannung der Anweſenden. Sie iſt 43 Jahre alt, mit dem Angeklagten Schlicher 16 Jahre verheiratet und hat mit ihm 6 Kinder, von denen eines geſtorben iſt. Die noch lebenden Kinder ſtehen im Alter von 15, 1 7, Zeinhalb und 2 Jahren. Zur Charakteriſtik ihres Mannes ſagt ſie aus, daß er ein braver, fleißiger und rechtſchaffener Mann ge⸗ weſen ſei. Sie habe nie etwas Schlechtes von ihm gehört, auch wenn er außerhalb Falkenſteins gearbeitet habe. Sie hätten eine ſchöne Wohnung, Aecker, Wieſen und 5 Stück Vieh, von denen ſie jedoch zwei, um leben zu können, ſeit ihr Mann verhaftet iſt, habe ver⸗ kaufen müſſen. Der Wert des Niaweſens belaufe ſich auf ungef 10 000 M. An jenem Chriſtihimmelfahrtstage ſei ihr Mann mittags fortgegangen, ſei ein paar Stunden im Feld geblieben, und zeitig wieder nachhauſe gekommen. Er habe zu ihr geſagt, wie er bo zu Hauſe wegging, er ginge ins Feld. Bei ſeiner Rückkehr habe Kaffee getrunken, gefüttert und ſei abends nicht mehr ausgegan⸗ Ueber die Kleider, die der Angeklagte in jener kritiſchen Zeit tragen, kann die Zeugin nichts angeben, weil ſie darauf Augenmerk gelegt habe. Er habe—6 Anzüge und einmal dieſ einmal jenen angehabt. Von Blutſpuren an den Kleidern habe ſie nichts geſehen. Auch habe ſie keinen Rock oder Hoſe ihres Mannes gewaſchen. An jenem Samstagabend habe ſie nicht das geringſte Auffällige an ihrem Mann werhrgenommen. Ueber ſein Naſenbl ſagte ſie aus, daß ihm oft die Naſe geblutet habe der Vernehmung des Angeklagten Schlicher machte dieſer die ſage, er habe damals zu ſeiner Frau geſagt:„Ich darf jetzt ſagen, daß ich unten zum Dorf hinausgegangen bin, ſonf der Verdacht gleich auf mich.“ Hiernach befragt ſtellt die Ze dieſe Aeußerung in Abrede. Weiter bekundet die Zeugin mit i ſtürztem Redeſtrom, daß man ihr ſeit der Verhaftung ihres in Falkenſtein alles mögliche zurufe: Halsabſchneider, Mör Sie beſtätigt auch, daß Schlicher ein Reh heimgebracht hat, jedoch über eine Verletzung ihres Mannes nichts zu ſage (Während der Vernehmung ſeiner Frau weint der Angeklagte vor ſich hin.) Sachverſtändiger Medizinalrat Dr. Roth⸗Frankfurt er auf Wunſch des Vorſitzenden, daß er nach den jetzigen Zeuge ſagen den Eindruck gewonnen habe, daß der Angeklagte tatf an chroniſchen Blutungen leide; jedoch ſeien die Blutung nicht derart, daß er damals bei der Hausſuchung ſeitens des Wacht, meiſters und des Adjunkten in ſeiner Aufregung große Blutmengen verloren haben könne. Er gehöre nicht zu den ſtarken Bluter und deshalb habe er nicht ſo aus der Naſe bluten können, daß Rock ſo blutbefleckt werden konnte. Da die meiſten Zeugen von Naſenbluten nichts wüßten, müſſe er ſein geſtriges Gutachten abändern, daß er glaube, das Blut an dem Rock des Angeklo rühre nicht von ſeinem Naſenbluten her.— Es werden a eine Anzahl Zeugen vernommen, die die Ermordete auf dem nach Falkenſtein gegen halb 3 Uhr nachmittags im Walde haben.— Zeuge Maurer Jakob Zäuner von Rockenhauſe ſeiner bereits vernommenen Ghefrau und ſeinen Kindern un Falkenſtein ſpazieren gegangen. Als ſie aus dem Walde her⸗ Frau ging darauf mit einer anderen Familie weiter, während ſein, Jungen bei ihm blieben. An der Grenze von dem Falkenſteiner um Rockenhauſener Wald hatte er eine Frau und ſpäter ei geſehen, der einen Acker herunterkam. Dieſer Mann war Schlich wie der Angeklagte in ſeinen früheren Ausſagen auch zugegebe hat. Mit Schlicher habe er ſich noch unterhalten und ſeinen Ju gewehrt, die Frucht auf dem Acker nicht zu zertreten. Schliche darauf geantwortet:„Ja, die Frucht iſt mein. Er ſei dann gegangen und habe ſpäter von dem Kopf, ungefähr da, wo e den Schlicher geſehen, einen Mann beobachtet, der etwas trug, das vorn weiß und hinten dunkel erſchien, und zwa Gegenſtand, den der Mann trug, geſtrampelt. Der Man Laſt trug, hätte der Figur nach Schlicher ſein könne Zeit kann er keine genauen Angaben machen, da er ke ſich trug, doch glaubt er, daß es etwas in der Zeit von bis 3 Uhr geweſen iſt. Hierauf wird die Verhandlung kurz nach 1 Uhr auf na vertagt. In der Nachmittagsſitzung, welche kurz vor 4 Uhr das Publikum zahlreicher als am Vormittag. Es spird lt.„ in der Zeugenbernehmung fortgefahren. Zeugin Frau Kathe Zabanoff aus Imsbach war mit den Kindern nach dem bachtal gegangen. In dem gegenüberliegenden Walde b ſchönen Ausſicht hat ſie einen Nann und eine Frau hef ſprechen hören. Es klang, als ob die Frau„Phil“ rie gin meinte erſt, es handelte ſich um ihren Mann. Als ſchaute, kam dieſer aber von oben herab und behauptete, n hört zu baben. Vert.: Sie haben früher behauptet, auch„Hilfe“ gelautet haben kann. Zeugin: Das kann genau ſagen, ich war zu erſchrocken und ängſtlich.— Joha Zabanoff, Sandformer aus Imsbach, iſt um 345 Uhr Familie nach der ſchönen Ausſicht gegangen, ſetzte ſich dort Bank, während die Frau weiterging, die dann aber plötzli tam und äugſtlich nach ihm ſuchte. Non Tag zu Cag. — Der 3000. Student. Aus Marbur wird gemeldet: Geſtern fand hier die Feier des 3000. S. ſtatt. Nachmittags bewegte ſich ein impoſanter Feſtzu 9 Straßen nach Spiegelfluß, wo Oberbürgermeiſter Tro Univerſitäts⸗Rektor Geheimrat Vogt und Student der Ph Hoorus, Anſprachen hielten. An den Kaiſer wurde gramm geſandt. Das Feſt hatte ſehr unter dem Regen burg⸗Schwerin heute Vormittag in der Klinik des P unterzog, iſt durchaus zufriedenſtellend verlaufen. aus der Klinik verblieb das großherzogliche Paar eir im Palais, worauf die Rückkehr nach Gelbenſande erf leb zuslänglichem Zuchthaus b wurde der blinde Drehorgelſpieler Johann Mann, der w mordung ſeines Großvaters am 26. April vom Schwurg Neiſſe zum Tode verurteilt worden war. — Eine 19jährige Gattenmörderin. Schwurgericht zu verantworten. Die Angekla Jahren geheiratet und iſt Mutter von drei K das jüngſte zwei Monate nach dem Tode des Vate gekommen iſt. Die Ehe des jungen Paares war glückliche, da der Mann ſtark trank. A verjubelte er einen Teil ſeines Lohnes in 4. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 30. Juni. und wurde von ſeinem Bruder betrunken auf der Dorfſtraße ge⸗ funden. Dieſer bemühte ſich, ihn auf die Beine zu bringen und holte auch die Schwägerin herbei, die ſich aber weigerte, ihm zu helfen. Der Bruder mußte den Betrunkenen ſchließlich ſeinem Schickſal überlaſſen. Am nächſten Morgen wurde Pietzka auf der Dorſſtraße mit eingeſchlagenem Schädel tot aufgefunden. Die Angeklagte hatte, als der Bruder ſich entfernt hatte, aus der Wohnung einen Hammer geholt und mit dieſem dem wehrlos Da⸗ liegenden vier tötliche Schläge verſetzt. Die Geſchtworenen bejah⸗ ten die Schuldfrage auf Mord, worauf der Geric die An⸗ geklagte zum Tode verurteilte. Sie nahm das Urteil ſehr ruhig entgegen. Die Geſchworenen beabſichtigen, zu ihren Gunſten ein Gnadengeſuch einzureichen. — Der Konſum Berlins an Roſen iſt die Hochſaiſon herrſcht, ganz enorm. Es werden käglich Million Roſen verbraucht bezw. verſerdet. Namentlich ßenhandel ſteht die Roſe im Mittelpunkt des Geſchäftes. Hier koſten bis zehn Stück nur 10 Pfg. Dieſe Ware ſtammt zumeiſt aus Britz. Aber auch Reinickendorf mit ſeinen ausgedehnten Ro⸗ ſenkulturen und andere Vororte verſorgen den Berliner Markt. Zu den billigen Preiſen werden nur rote Roſen gehandelt, denn dieſe Arten wuchern beſonders üppig. Tödliches Automobilunglück. Aus Berlin, 30. Juni wird uns telegraphiert: Ein von Dr. Aronſon⸗ Charlottenburg geſteuertes Automobil fuhr geſtern nacht 119%4 Uhr am großen Stern im Grunewald bei einer Kurve nacheinander gegen 2 Bäume Die Inſaſſen wurden herausgeſchleudert und dabei die 70jährige Frau Eveline Aronſon und die 28 jährige He⸗ lene Löwenſtein aus Lemberg getötet. Dr. Aronſon und die anderen Inſaſſen wurden leicht verletzt. — Lebend begraben. Der im Bruchwaldtunnel bei Bern begrabene Arbeiter, iſt, wie feſtgeſtellt wurde, ein 21jähriger Jtaliener. Man hofft ihn dieſe Nacht zu befreien. — Gekentertes Boot. Aus Venedi g, 29. Juni geht uns folgendes Telegramm zu: Bei der Rückkehr von einer Wallfahrt nach Chioggia ſchlug eine Barke mit 12 Perſonen auf dem Fluſſe um. Fünf Mädchen fanden in den Wellen ihren Tod. Die Bootsmänner waren ſämtlich angetrunken und hatten während der Ueberfahrt geſcherzt. — Ein Irrſinniger als Kinderfeind. Im Lu⸗ xemburggarten zu Paris ſchoß vorgeſtern nachmittag ein anſtändig gekleideter Mann mit einem Revolver auf ein kleines Mädchen, das mit anderen Kindern ſpielte. Der Schuß verfehlte glücklicher⸗ weiſe ſein Ziel. Der Unbekannte, der ſofort verhaftet wurde, ver⸗ weigerte jede Antwort. In ſeiner Taſche fand man ein Stück Kartonpapier, auf das mit Bleiſtift geſchrieben wax:„Ich töte die kleinen Kinder in dem Garten.“ Man nimmt an, daß der Mann, der ſchon vor der Tat durch ſein exaltiertes Weſen aufgefallen war, wahnſinnig iſt. r eeem Literatur und Wiſſenſchaft. Wir die heutige Nummer die„Monat⸗ Wiſſenſchaft“ enthält. Monatliche Beilage für machen darauf aufmerkſam, daß liche Beilage für Literatur und Edingen, 30. Juni. Das am verfloſſenen Samstag nachmittag über unſere Gemarkung niedergegangene Hagel⸗ wetter hat an den Feldfrüchten einen beträchtlichen Schaden angerichtet, der von den bei der„Kreishagelverſicherung“ Ver⸗ ſicherten auf 25—70 Prozent des Erntewertes angegeben wird. Die Verſicherungsſumme der 79 Verſicherten beträgt 89 000 M. Bei dem im vor. Jahre unſere Gemarkung betroffenen Hagel⸗ ſchaden haben die Verſicherten — Dieſe Tatſache ruft immer wieder den Landwirten die ernſte Mahnung zu:„Verſichert Eure Feldfrüchte gegen Hagelſchaden.“ Wenige Minuten eines Unwetters können alle Arbeit und alle Hoffnungen vernichten, die der Landwirt bis⸗ her gehabt und die er auf eine gute Ernte geſetzt hat. Drn DDn li eeeeeeeee Letzte Nachrichten und Telegramme. Darmſtadt, 30. Juni. In der Erbfolgeſtreit⸗ ſache des gräflichen Hauſes Erbach entſchied heute das Oberlandesgericht Darmſtadt die Berufung der gräflichen Agnaten gegen das Urteil des Landgerichts der Propinz Starkenburg, welches den Schiedsſpruch, der den Grafen Eramus zu Erbach von der Sukzeſſion in das beträchtliche Haus⸗ und Stammvermö⸗ gen des gräflichen Hauſes Erbach ausſchloß, für nicht bindend er⸗ klärte, wurde koſtenfällig zurückgewieſen. Wiesbaden, 30. Juni. Die Stadtverordnetenvertretung wählte heute den Geheimen Oberfinanzrat Dr. Glaeſſing⸗ Darmſtadt zum zweiten Bürgermeiſter. St. Galleu, 30. Juni. In den Appenzeller und Voralberger 80 5 5 ülertief verſchneit. Die Flüſſe führen Hoch⸗ Petersburg, 30. Juni. Laut einer Verfügung des Generalpoſt⸗ und Telegrapheninſpekteurs werden von morgen ab die Abgangszeiten aller ausländiſchen Tele⸗ gramme nach 24ſtündiger Zeitſkala berechnet. * Ehriſtiania, 30. Juni. Durch Bruch eines Dammes des Waſſerwerks iſt die Stadt Hammer feſt überſchwemmt. Die Ueberführung des Z. 1 nach Metz. * Biberach, 29. Juni. 9 Uhr 30 Min. vorm. Das Tuftſchiffliegt fahrbereit, man iſt eben damit be⸗ ſchäftigt, Waſſerballaſt zu faſſen. Major Sperling begab ſich heute früh auf kurze Zeit nach⸗ Biherach, um ſich in einem Hotel zu erfriſchen. Von einer Rückkehr nach Friedrichshafen iſt nicht die Rede. Wenn nicht unvorhergeſehene Hinderniſſe eintreten, dann dürfte die Fahrt heutemittag fortgeſetzt werden. Der Regen hat faſt vollſtändig aufgehört. Es wird nur noch eine günſtige Windrichtung abgewartet. Wie be⸗ 15 verlautet, geht die Fahrt über Stuttgart und Karls⸗ ruhe. Mittelbiberach, 30. Juni. 11 Uhr 30 Min. v. Das Wetter iſt ſtürmiſchgeworden. Heftige Böen machen den Aufſtieg zur Weiterfahrt unmöglich. Man ſchätzt die Windrichtung auf 14 Meter in der Sekunde und es iſt die ganze Umſicht und Energie der Führer er⸗ 8 forderlich, um das im offenen Felde liegende Luftſchiff vor jedem Unfall zu ſichern. Im übrigen iſt„Z. 1“ pöllig un⸗ Heſchädigt. Lediglich der das Fahrzeug tief herabdrückende und übermäßig belaſtende Wolkenbruch bildete die Veranlaſ⸗ ſung, für die Landung. Der kleine Motordefekt hätte eine Weiterfahrt geſtattet, da der Motor arbeitsfähig war; er wurde nur nachgeſehen, weil ſich infolge der Landung gerade eine günſtige Gelegenheit dazu bot. Der Aufſtieg wird wahrſcheinlich nicht vor morgen frü h ſtattfinden. *Stuktgart, 90. Juni. Wie das„Neue Tagebl.“ hört, beabſichtigt Major Sperling, wenn der Regen aufhört, die Reiſe nach Metz heute abend anzutreten. Internationoles Wettfliegen. *Köln, 30. Juni. Von den geſtern zu einer geſtiegenen 34 Ballons ſind bis heute morgen 8 ndet und zwar„Düſfeldorf III“ bei St. Wettfahrt auſ⸗ Ballon ge⸗ Vith, Eru M. 10 235 Entſchädigung erhalten. bei Sauermühlen bei Gemünd, geſtern abend um 7 Uhr„Pom⸗ mern“ bei Euskirchen,„Poeßneg“ bei Malmedie,„Clouth 1“ geſtern abend 6 Uhr bei Setret in Belgien,„Groß“ um 6 Uhr abends bei Lammersdorf bei Montjoie,„Ewald“ geſtern abend 7 Uhr bei Bütgenbach bei Malmedie und„Plauen“ geſtern abend.45 Uhr bei Habay in Belgien. Köln, 390. Juni. Es ſind weiter gelandet der Ballon „Heſſen“ bei Geproulle in Belgien,„Hildebrand“ um 12 Uhr nachts bei Luxemburg und„Braunſchwei g“ bei Boret in Belgien. *Köln, 30. Juni. Der Ballon„Prinz Adol“⸗Bonn [Führer Auguſt Wilhelm Andernach) iſt nach vollſtändiger Fahrt im Regen und Schnee geſtern abend.20 Uhr ſehr glatt gelandet bei Hennay in der Pryvinz Namur. Abg. Endemann 5. * Kaſſel, 30. Juni. Geh. Sanitätsrat Dr. Friedrich Endemann, früher nationalliberaler Reichstagsabgeord⸗ neter für Kaſſel⸗Melſungen und Landtagsabgeordneter für Kaſſel⸗Stadt iſt heute vormittag geſtorben. (Endemann wurde am 10. April 1833 zu Kaſſel geboren; er hat alſo ein Alter von 76 Jahren erreicht. Bei der infolge Ernennung des Reichstagsabg. Dr. v. Weyrauch zum Unter⸗ ſtaatsſekretär im Jahre 1891 notwendig gewordenen Erſatz⸗ wahl im Wahlkreiſe Kaſſel⸗Melſungen wurde Dr. Endemann aufgeſtellt und in den Reichstag gewählt. Bej der Wahl im Jahre 1898 unterlag er dem Konſervativen Kandidaten Hüpeden, wurde aber bei der Wahl 1898 wiedergewählt. Zu dengReichstagswahlen 1903 ließ ſich Endemann nicht mehr aufſtellen. D. Red.) Fürſt Eulenburg. * Berlin, 30. Juni. Fürſt Eulenburg iſt geſtern abend 11 Uhr mit ſeiner Frau, ſeinem Haushofmeiſter Geritz und ſeiner Dienerſchaft hier auf dem Stettiner Bahnhof einge⸗ troffen. Er bezog ſeine Wohnung in der Königin Auguſtaſtraße und bleibt hier, um den Beginn der Schwurgerichtsver⸗ handlung gegen ihn abzuwarten. Sein Befinden ſcheint gut zu ſein. Die Kieler Woche. Eckernförde, 30. Juni. Heute früh 8 Uhr begann das Handikap, Wettfahrt des Kaiſerl. Jachtklubs von Eckern⸗ förde nach Kiel. In der Klaſſe der Schooner⸗Ketſchen ſtartete „Meteor“ mit dem Kaiſer an Bord,„Hamdurg“,„Ger⸗ mania“ und„Suſanne“. Kurz nach 8 Uhr ging die„Hohenzollern“ nach Kiel in See. *Kiel, 30. Juni. Die„Hohenzollern“ lief kurz nach 10 Uhr in den hieſigen Hafen ein. Franzöſiſche Preßſtimmen. *Paris, 30. Juni. Der„Fi garo“ ſchreibt über die Kanzlerkriſe: Es iſt möglich, daß die Konſervativen den Abgang des Fürſten Bülow bedauern. Sicher iſt, daß ſie wütend wären, wenn ein Kanzler ſich nunmehr würde zurück⸗ ziehen müſſen, falls er im Parlament nicht mehr die Mehr⸗ heit für ſich hat. Jedenfalls wird für den Rücktritt des Reichskanzlers die gegenwärtige Kriſis nicht gelöſt. Mit oder ohne Bülow, ſcheine die Mehrheit, auf welche ſich eine Regierung ſtützen könne, unhaltbar zerfallen zu ſein. Die, richtige Löſung wäre die Auflöſung des Reichs⸗ tages. Die Kretafrage. Konſtantinopel, 30. Juni. In einer Unterredung mit dem Vertreter des„Saba“ erklärte der Großweſir, die Beſprechungen des Kabinetts über die Kretafrage dauerten fort. Die Lage der Türkei ſei beſſer, als vor 14 Tagen. Die Zeitungsnachrichten über die Kriegsvorbereitungen der Türkei wegen Griechenland ſeien dahin richtig zu ſtellen, daß bis jetzt nichts anderes geſchehen ſei, als daß man vorſichts⸗ halber die Durchführung des entworfenen Mobilmarſchplanes vorbereitet habe. Afghaniſtan gegen Rußland. Simla, 30. Juni. Meldungen aus Kabul zufolge ver⸗ breiten die Mullahs, angeſport von Nasrul a Khan, dem Bruder des Emirs, an der ruſſiſch⸗afghaniſchen Grenze ein Buch, in dem den Muhammedanern auseinandergeſetzt wird, daß es ihre ausdrückliche Pflicht nach dem Koran ſei, dem muhammedaniſchen Könige, dem Emir, unwandelbar zu dienen und gegen die Nicht⸗ muhammedaner zu fechten, falls es verlangt werde. Ferner wird berichtet, der Emir habe befohlen, daß die oberen Befehlshaber Mannſchaften aus allen Waffengattungen auswählen, die in Kabul unter dem Kommando von türkiſchen Offizieren ausge⸗ bildet werden ſollen. Kanzlerkriſe und Reichsſinanzreſorm. Die Nationalliberalen und die Reform. „Berlin, 30. Juni. Zu der in der heutigen Ausgabe der„Natl. Korr.“ veröffentlichten Erklärung der national⸗ liberalen Parteileitung ſchreibt man der„National⸗Z3tg.“ aus parlamentariſchen Kreiſen: „Nicht das iſt eine nationale Tat, mit dabei zu ſein, um 500 Millionen neuer Steuern zu ſchaffen, ohne Rückſicht, wie ſie im einzelnen ausſehen. Als eine große nationake Aufgabe, mit die größte ſeit Gründung des Reiches, ja, als eine Lebens⸗ frage der Nation haben wir in den bielen hinter uns liegenden Monaten die Löſung der Finanzreform bezeichnet und ſind heute mehr denn je von der Notwendigkeit dieſer Löſung überzeugt. Aber der Größe und Bedeutung dieſer Aufgabe entſprechend haben wir immer nur an ein wirkliches Reformwerk dabei gedacht, das dieſen Namen auch vor der Geſchichte verdient. An ein Reform⸗ werk, aufgebaut auf einfachen, großen Gedanken, mitgeſchaffen und getragen von dem ſozialend ewußtſein unſerer Zeit, ein Werk, das jedem Staatsbürger, in dem Zoll, den er als ein⸗ gelner durch Erhöhung ſeines Aufwandes für Verbrauchsartikel zu teiſten hat, in Erinnerung ruft, daß er, der den Schutz ſeines großen und ſtarken Vaterlandes genießt, auch Pflichten zu übernehmen hat, ein Werk, das aber den Armen und Aermſten zum Bewußtſein bringt, daß mit ihm jeder nach ſeiner Leiſtungsfähigkeit dem Staate mit ſeiner Steuerkraft dient, daß auch der Wohlhabende und der Reiche in allen Ständen und allen Berufen gleichmäßig nach ſeinem Können dem Vaterlande den Dank abſtattet für eine vierzig⸗ jährige Sicherung des Friedens, der alle wirtſchaftlichen Kräfte der Nation zur Blüte, zur vollen und reichen Entfaltung gebracht hat. Das war der Sinn der allgemeinen Beſitzſteuer. Darun hält die Nationalliberale Partei an der Erbanfallſteuer feſt, darun erſcheint ihr ein Opfern eigener Bedenken gegen dieſe Steuer, aber auch nur dieſes Opfer als eine nationale Tat. Die Konſervativen haben ſich zu dieſer natjionalen Tat nicht auf⸗ ſchwingen können. Sie haben die Reform als ſolche zum Scheitern gebracht. Mögen ſie vereint mit ihren andern Genoſſen des ſchwarzen Blocks die Verantwortung dafür übernehmen und be⸗ balten, ein Gemenge von Steuern erfunden und durchgeſetzt zu haben, dem jedes geiſtige Band fehlt, und das in ſeiner Gefamtheit in deutſchen Landen eine u geahnte Erbitterung Versielen wird. Die Nationalliberalen tun dem Vaterlande einen guten Dienſt. Es iſt eine nationale Tat, wenn ſie dieſem Treiben ihre Mitwirkung verſagen und ihre Partei in kaum je dageweſener Einmütigkeit aus dieſem Zuſam menbruch deutſcher innerer Politit hinüberretten in eine hoffentlich beſſere Zukunft, in der eine ſtarke, innerlich geeinte Nationalliberale Partei eine Stacssnotwendigkeit ſein wird.“ Berlin, 30. Juni. Bei der entſcheidenden Abſtim⸗ mung über die Erbſchaftsſteuer im Reichstag haben bekannt⸗ lich drei Mitglieder der nationalliberalen Fraktion gefehlt, die als Gegner dieſer Steuer galten, nämlich Frhr. v. Heyl, Haas und der erkrankte Graf Orio ha. Ueber die Gründe des Fehlens der beiden erſtgenannten Abgeordneten, das zu allerhand mehr oder weniger böswilligen Vermutungen An⸗ laß gegeben hat, läßt ſich jetzt die Nation alzeitung“ folgendes berichten: Herr Haas hat, wie wir erfahren, der nationalliberalen Reichstagsfraktian mitteilen laſſen, daß nur Krankheit ihn fern⸗ gehalten habe, und daß er ſonſt für die Erbanfallſteuer geſtimmt hätte. Ebenſo läßt jetzt auch Frhr. v. He yl in der Wormſer Zeitung erklären, daß er mit der ganzen nationallibe⸗ ralen Reichstagsfraktion bisher die Reichsvermögensſteuer für die beſte Beſitzſteuer angeſehen habe. Ein ärztliches Gebot habe ihn verhindert, bei der zweiten Leſung anweſend zu ſein. Er habe ſeine Kur ſo eingerichtet gehabt, daß er in der entſcheidenden drit⸗ ten Leſung hätte anweſend ſein können. Daß die Erbanfallſteuer ſchon in der zweiten Leſung endgültig fallen würde, ſei auch im Reichstag von niemand vorausgeſehen worden. Aus dieſem Satz iſt erfreulicherweiſe zu ſchließen, daß auch Frhr. v. Heyl, nachdem ſich die Erbanfallſteuer heute als die allein mögliche Beſitzſteuer herausgeſtellt hat, bei der entſcheidenden Abſtimmung für die Erbanfallſteuer geſtimmt hätte. W. Berlin, 30. Juni. Am Bundesratstiſch: v. Bethmann⸗Hollweg und Unter⸗ ſtaatsſekretär Wermuth. Graf Stolberg eröffnete die Sitzung.15 Uhr. Auf der Tagesordnung ſteht die Interpellation der Sozialdemokraten betr. Die Lebensmittelteuerung und Vorlegung eines Geſetzentwurfes über zeilwellige Auf⸗ hebung der Getreidezölle, der Zölle auf Futter⸗ mittel, ſowie des Paragr. 11 des Zolltarifgeſetzes, Erteilung von Einfuhrſcheine betr, Staatsſekretär v. Bethmann⸗Hollweg erklärt ſich zur ſofortigen Beantwortung der Interpellation bereit. Molkenbuhr(Soz.) begründet die Interpellation und führt aus: Die Getreidepreiſe haben eine bisher ungekannte Höhe er⸗ reicht und dabei kann von einem Stillſtand heute noch nicht die Rede ſein. Von dem Erträgnis des Zolltarifs ſollten ge⸗ wiſſe Teile nach der Lex Trimborn für die Einführung der Witwen⸗ und Waiſenverſorgung reſerviert bleiben. Wo ſind nun dieſe Millionen? Die Agrarier bekämpfen mit der ihnen eigenen Energie das Kohlen⸗Syndikat wegen der billigen Kohlenausfuhr. Sie ſollten aber bedenken, daß es ſich auch da nur um Ausübung ihrer Macht als Organiſation handelt. Der Zolltarif geht davon aus, daß Deutſchland ein Agrarier⸗ ſtaat ſei, das iſt aber nicht der Fall, auch wenn der Reichs⸗ kanzler ſich ſelbſt als agrariſchen Kanzler bezeichnet hat. Wenn etwas geſchehen ſoll, ſo müßte das Zollgeſetz geändert werden. Die Ausſicht dazu iſt gegenwärtig allerdings gering, denn die agrariſche Mehrheit würde eine ſolche Vorlage genau ſo ver⸗ nichten, wie ſie die Nachlaß⸗ und Erbſchaftsſteuer vernichtet hat. Indeſſen wird und muß ein offener Kampf gegen die Agrarier kommen. Das deutſche Volk ſoll nicht durch die Aus⸗ fuhr geſchädigt werden.(Beifall bei den Soz.) Staatsſekretär v. Bethmann⸗Hollweg: Ueber die Einfuhrſcheine haben wir uns bereits am 22. April ds. Is. unterhalten und die Angelegenheit iſt der Budgetkommiſſion überwieſen worden. Dieſe hat in ihrer heutigen Sitzung die Frage als noch nicht geklärt angeſehen und beſchloſſen, dem Plenum vorzuſchlagen, die verbündeten Regierungen um Vor⸗ lage einer Denkſchrift zu bitten. Angeſichts dieſer Sachlage kann ich, wie Sie verſtehen werden, jetzt keine Stellung zu der Frage nehmen. Wer die Parlamentsgeſchichte der letzten Jahre überblickt, weiß, daß dieſe Interpellation wegen der hohen Getreidepreiſe immer wiederzukehren pflegt. Jedesmal wiederholt ſich dasſelbe Spiel. Die grundſätzlichen Gegner unſerer Wirtſchaftspolitik greifen unſere Zollpolitik an, auf der andern Seite haben die Verteidiger mit handelsgrund⸗ ſätzlichen Erwägungen zu operieren, die die Mehrheit dieſes Hauſes und die verbündeten Regierungen veranlaßt haben, gerade dieſe Wirtſchaftspolitik einzuführen. Daher kommt es, daß ſich die Ausführungen beider Teile bei Beſprechung dieſer Frage wiederholen müſſen. Nachdem ich im Herbſt 1907 den Standpunkt der verbündeten Regierungen dargelegt habe, habe ich jetzt in grundſätzlicher Beziehung nichts mehr hin⸗ zuzufügen. Da wirtſchaftliche MWaßnahmen nur günſtig wir⸗ ken können, wenn ſie ſtabil ſind und konſequent angewandt werden, würde die Regierung von der für richtig befundenen Politik nicht abgehen. Der Zolltarif iſt ein einheitliches Ganze, würden wir von ihm abgehen, ſo würde nicht nur die Land⸗ wirtſchaft, ſondern auch das geſamte Wirtſchaftsleben in un⸗ heilvoller Weiſe beeinflußt werden. Eine teilweiſe Sus⸗ pendierung der Getreidezölle würde das ange⸗ ſtrebte Zie! des nachhaltigen Herabdrückens der Getreide⸗ preiſe nicht herbeiführen. Der Konſum würde nicht verbilligt werden, wohl aber würde der Getreidehandel und die Verſorgung des Inlandes ſogar gefährdet werden. Von einer abnormen Höhe der Getreidepreiſe kann überhaupt nicht geſprochen werden. Im Jahre 1907 ſtanden die Roggenpreiſe bedeutend höher als dieſes Jahr, dabei leugne ich nicht, daß in der letzten Zeit die Preiſe dauernd geſtiegen ſind, jedoch nicht bis zu der dama⸗ ligen Höhe. Durch erhöhte Produktion haben wir uns vom Aus⸗ land freigemacht. Ein baldiges Zurückgehen der Weizenpreiſe würde mir ſehr erwünſcht ſein. Für die Volksnahrung kommt aber mehr Roggen in Betracht, die Weizenpreiſe für ſich allein würden ſomit nicht ausſchlaggebend und von einem Notſtand kann trotz der allgemeinen teueren Lebenshaltung, die niemand abſtreitet, nicht geſprochen werden. Die Viehpreiſe für Rindvieh und Schweine und auch die Kartoffelpreiſe ſind zurückgegangen. In anderen Ländern ſteht es ſchlimmer. Oeſterreich hat derartige Preiſe, daß die Arbeiter ſogar genötigt ſind, ſich in Preußen niederzulaſſen.(Hört, hört, rechts! Heiterkeit. links.] Die Koſt⸗ ſpieligkeit des Lebens iſt angeſichts der induſtriellen Depreſſion beſonders zu beklagen. 55 oat nugnvauvgz uog ueangc eſg gavae gun Ingceat Jadvez uf zoig aiun Loſſß gun gutea] feavgaogz eig gun ueavgzogz ai eehe been eehem eg enzgee hangog ͤanu soe Amn uurdz oS oaquebaf muol sio ueucnplueg baegub Luvs a0ig cete en oſtz ugg dig efat e eeeet cn eee uebungeuufacd uegonb uog hoa gun ea egeg en ueabaf ne unzeg unzva dehtmun usg un piag aenvee ſuſe pang au eue neet e eegneet egbede cceec ͤbnecg en ee Daegz usleig pancß uupz ueſefg dunzscpealgze aeugcef u! angvdz 210 Spa Saho oaag ueuſe aim gausge dabqigtnal eabagz aeqn guse gugegſ uog zag zeg onkincz aun splogß gpſe elee av sog uefcpentz ane zpicpl gun vawgach ujalus gun 40g Jedvozg Jcie eguebennv aag uezugazeb usſapg qun ushie usd n eeeeheenen en eeeeeeee eee ue gagv jeu eig gegnes eee ceen er eegebagoch dugcpl die gun anleg a uzun ane cnens aegnegunah zuss uvm zotz o zuugz svlogz uag jadboze ugg iocß dig ahee gjcvig a0 ſeg sgvu sdneg monſg inv zbaſ lneß duoſogob Anjogtz zeg uag zh Sog ſa Bppag oh Scpe de 8³ zugjoc geugcpf ue a Aen uchr ueem nee echee e ehte eus guebaf un Sichzu zgacog anſeez a ugunens euſenes geed ueſquvſecd uebileig Solelun zehnas mag ugh! 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Dieſe dram laturgiſche Sammlung hat den Zweck, die ihea⸗ Schriften und Al usſprüche 1855 bedeutenden Drama⸗ in Ernzelbänben zuſammenzuſtellen und zwar ſo, daß der ich ohne zeitraubende ſenſchaftliche Vorarbeiten genan te Verhältnis der Dichter zu ihrer Kunſt unter⸗ richten 195 ſich die Erkenntniſſe, zu denen ſie ſchaffend gelaug⸗ ten, nachpr 15 aneignen kann. hen eine Es iſt Zufall, daß wir jetzt dieſe„Deutſche Drama⸗ turgie“ 85 umen; und noch weniger ein Zufall, daß wir ſie ge⸗ rade von Wilhelm von Scholz bekommen. Scholz hat ſich, wie wenige, um die Erkenntnis der Form⸗ probleme der dramaturgi ſchen Kunſt bemüht. Ein Handbuch, mit reichem Argumentierungs smaterial, gibt er in dieſ Deutſchen Dramaturgie“, gleich untzbar für Theorie und Pr für Kritik und Publ ikum. Doch über das rein Per ſönliche hinaus liegt eine ganz allge⸗ mein⸗gültige Tatſache der Möglichkeit dieſer„Deutſchen Dramaturgie“ zu Grunde, die Tatſache, daß die größten Vollen⸗ dungen der dramatiſchen Kunſt nicht nur an die urſprüngliche Begab bung und das ſtarke Temperament, ſondern gleichermaßen an den hohen Intellekt wie des ganz gewöhnlichen Thegte rhandwerks gebunden ſind. Die dramatiſche Kunſt iſt, wie jede Kunſt. be⸗ dingt, hat formale Geſetze und ſtoffliche zorausſetzungen. Die„Deutſche e will nun ſyſtematiſcher und ordneter, als bisher, und für weitere Kreiſe eine Erziehung zum ſtändnis des Dramas ſein, indem 10 die großen Dramatiker ſelbſt von ihrem Wollen ſprechen, ihre künſtleriſchen darlegen, ihr Verhältnis zu den Wi zu ihrer Zeit, z Stoff und Form klarſtellen läßt. de dieſer Sammlung ſind bis jetzt e Wi jhelm v. Scholz hat unter dem Titel„ 8 i und Bühne betreffende Schriften, 2 gen Hebbels in Auswahl in einem 1 Otto Falckenberg hat unter dem Titel 180 1 ie“ die dramaturgiſchen Schriften S wählt und in einem Band vereinigt. Hebbel iſt heute als Dichter und Denker eine lebendig wir⸗ kende Kraft. Seine Dramen gehen über die Bühnen und ſeine denkeriſchen Schriſten werben ſich Anhänger und Schüler von Das wird ſich noch verſtärken, wenn dieſe„Drama⸗ Wilhelm von Scholz ſachkennend und geſchickt zu⸗ llt hat, durch die Hände der Hebbelfreunde und He ebbel 00 geht. Die berühmte Vorworte, zu„Genovea“ „Maria und Magdalena“ und den Nibel ungen“, die wertoollen kritiſchen und techniſch en Aufſätze, die intereſſanten, oft ſein geſchliff zeichnungen in Briefen und ſtehen 11 dicht nebeneinander und eröffnen bei der irbeit oft die erſtaunlichſten Perſpektiven in das Wenken und Dichten Hebbels. Es war g, die bis gerſtreutheit des Materials durch eine handliche und chtlich gearbei Zuſammen⸗ zu überwinden. Das iſt hier geſchehen. liegen die ültniſſe etwas anders. Sei die nzipien und Grundgeſetze d gefeſtigt und gehören 355 rd man dieſen Band d raie deten an. Dennoch w Schriften Schillers in einer Auswahl gerne zur Hand ſehmen, um na„ſich zu er⸗ und zu bereichern. W. B. Wege zu deutſcher KRultur. den letzten Jahren gewöhnen müſſen, We age eine neue geſtaltende den ration der jungen deutſchen Verleger e es Verlegens iſt neu und ganz auf Akkivität ge⸗ ſtellt. 5 Pre ogramm, eine Idee, ein kulturelles Ziel beſtimmt ihre Tätigkeit in allen Ph Phaſen. Syſtem hat dieſe Art trotz aller Mannigfaltigkeit und eine in jedem Moment klar durchſchaubare Methode. Führer und eigentlicher Anreger in dieſer Art des Verlegens iſt 25 Verlag von Eugen Diederichs in Jena. Eugen Diederichs will durch ſeine verlegende Tätigkeit Wege bahnen zu deutſcher Kultur. Das iſt ein Ziel, ein Programm, das ernſte Geſinnung und ein großes Ethos verlangt. Diederichs weiß das und immer wieder von neuem ſetzt er an, ſich auf ſeine Tä ätigkeit zu beſinnen und Rechenſchaft„Faſt jede Muſenns Sleit 1 9 gibt heute einen erläuternden Führer durch ihre Sammlungen heraus und begnügt ſich nicht mehr mit trockenen Notizen. Sollte es nicht auch einmal der Verlegen wagen, das Stück C Geiſtesgeſchichte, das ſeine Verlagswerke bedeuten, zu zeich⸗ nen?“ Diederichs hat einen ſolchen„Führer“ durch ſeinen Verlag in einem kleinen Büchlein veröffentlicht, das man ruhig zu einer der wertvollſten Publikationen ſeines Verlags und zu einer der eigenartigſten Erſcheinungen des Buchgewerbes i überhaupt rechnen darf. In den ſieben kleinen Abhandlungen(Lebendige Religion, Wille zur Tat, Die Sprache der Form, Kulturentwicklung, Deut⸗ ſches Weſen, Antikes Denken, Künſtleriſche Erlebniſſe) dieſes Büchleins ſtecken ſo reiche und tiefe kulturelle Erkenntniſſe und ſoviel perſönliche Werte und kulturbildne iſche Kräfte, wie in nur wenigen modernen Nahhurgeſchichren; Ein Zitat hat Diederichs in den einführenden Worte zu dieſem Büchlein, das man als Motto über ſein ganzes Wirken ſtellen könnte, des balb mag es hier eine Stelle finden: Unſere Sache iſt es, für die ethiſche Seele der Zukunft zu ſor⸗ gen. Dies kann aber, ſagt Heinrich von Stein,„nicht durch ſofortige praktiſche Aenderung der Tageswirk⸗ lichkeit 3% Sondern die 0 a u8 welcher dann von ſeybſt die zukünftigen Wirk⸗ lichkeit nicht beſtimmen, wird ſozuſagen in einer Welt für ſich zu ſchaffen und auszubilden ſein.“ Der Verlag ſendet die„Wege zu deutſcher Kultur“ jedem ebhaber auf Wunſch umſonſt zu. W. B, Denſelben Kulturzwecken zu dienen, erſtrebt auch die Samm⸗ jung Kunſt 10 Kultur, die Strecher u. Schroeder(S durch W. v. Oettingen herausgeben laſſen. Ein Buch 5 Auguf Endell über die Schönheit der aoen Stadt 18 ſie im letzten Jahre eröffnet. Es bildet den feſten Markſtein für die Samm 00 ng und gibt ihr Pr Sie will nicht das emeri Si 15 e Aeſthetentum unſerer Tage fördern. Sie wendet ſich bewußt ab von 1 Her Schwärmerei. Gleich Goethe gilt es ihr ungeſund und eine Mißachtung ihres Wertes. Sie 0 ihn aufſuchen im Leben und in Zuſammenhang mit ihm. ie Liebe zum Heute und Hier, zu unſerer 55 und zu unſeren ande iſt ihr die Grundlage für alle Kultur. Nicht die Flucht in die Vergangenheit und in 1 Phantaſiewelt, die keine W ahrheit ioch Erlöſung zu geben vermag. Auf eigenem Boden will ſie für 95 Ideale wirken und werben. Denn„ohne Ideale iſt das Leben ni ſi zt denkbar“. Sie ſucht ſie in der Arbeitskultur unſerer Tage, der Zeit ſchöpferiſcher Erfindungskraft und zäher Aus⸗ dauer,, bewundern ngswürdiger Konſequenz, kühner Planung und ſorgfältiger Kleinarbeit. Dieſe neue Arbeitskultur will ſie ge⸗ ſtalten helfen und mit daran tätig ſein, aus ihr eine Geiſteskultur zu ſchaffen. Dies Ziel liegt noch fern von der Erfüllung. Um ſo mehr erſcheint es Endell Aufgabe und auch Möglichkeit eben dieſer Gegenwart, es aus der Kraft der heraus zu erreichen. 15 ſelbſt macht den Anfang mit ſeinem Buch über die Schön⸗ heit der Großſtadt. Er läßt ſie uns ſehen in beweglicher Anſchau⸗ lichkeit. Neue Schönheiten ſind es, die er entdeckt. Auch wer glaubt, ſchauend in der Welt der Großſtädte umhergegangen zu ſein, iſt erſtaunt über die Fülle ſeiner Werte, die das Buch ſchafft. W lernen aus ihm ſchauen und gen ieße n, dem mit offenen Augen gegenüberz 1 en, an dem wir bisher achtungslos vorüberging gen Dem bahnwei ender 1 Eröffnungsband folgte eine Darſtellung der nene Malerei 5 c Rudolf Czapek. Auch hier fühlt man geſunde 7 3 0 * Kraft und klares Verſtändnis wirken, merkt man das Einfühlen in das Weſen der Sache und die ſichere Urteilsfähigkeit in der Erfaſſung und Darſtellung d der Probleme. Wir begrüßen die Sammlung mit Anerkennung und aufrich⸗ tiger Freude. Wir brauchen ſie, ſo wie ſie iſt und zu werden ver⸗ ſpricht, auch in der Zeit, die an derlei Erſcheinungen keinen Mangel zu haben ſcheint. Denn ſie wird viel mehr als die meiſten dieſer anderen daran helfen, einzuführen in das Ve rſtändnis unſerer Zeit. Und wir können ſo etwas wahrlich Srach en Emil FIrhr. v. Grotthuß: Aus deutſcher Dämmerung(Schatten⸗ bilder einer Uebergangskultur). Greiner u. Pfeiffer. Stutt⸗ gart. 1909. „Indem ich eine klare Einſicht der Deutſchen, als ſolcher, in ihre gegenwärtige Lage hervorzubringen gedenke, ſehe ich boraus Zuhörer, die da geneigt ſind, mit eigenen Augen die Dinge dieſer Art zu ſehen“—— jene ſchöne Stelle aus Fichtes Reden an die 5 Schriftſtellers, der zu ſchreiben weiß, eines Pfychologen, der ſcharf ſieht und ſcharf wiedergibt, mit einem Wort, eines Künſtlers der Kultur hat und Kultur gibt. Bunt iſt die Welt und voll des gielſümmioſten Gewimmels, bunt die Gedanken, Pläne, Ideen, Ziele und Errung genſchaften, die ſich in dieſem Roman auftun, kreffen, ſteigern, durchführend, widerlegen und ertöten. Man lieſt geſpannt und intereſſiert, weiß alle aktuellen Inſtinkte engagiert und iſt— last not least— in der Berliner Geſellſchaft. Karl Bleibtreu hat dieſen Roman geſchrieben. Er heißt il Vielzubielen“ und iſt ſoeben bei Georg Müller in München erſchienen. Kulturpioniere haben unſere Gunſt. Sie bringen vorwärts, machen Luſt zu wandern und zu leben. Ein ganz neues Sti Erde, ein ganz neues Stück innerer und äußerer Geſchichte, e gans neues Stück veligiöſen und geſellſchaftlichen Denkens iut der bosniſche Roman„Die Bogumilen“ auf. Königsbaum⸗ Schar p hat ihm geſchrieben, geſchickt und neuartig komponie iert und ſich mit Geſchmack ſchöner und reicher dichteriſer Mittel be⸗ dient.„Die Bogumilen“, die ebenfalls bei Georg Müller erſchie⸗ nen ſind, werden nicht ſo raſch und ohne weiteres berſchwinden; dafür haften ſie zu feſt im Gegenwärtigen. W. B e Naturwiſſenſchaftliche Bibliothek. Heransgegeben von Konrad Höller und Georg Ulmer in Sann rg.(Reich illuſtrierte Bändchen von 140—200 Seiten. Geichnbel geb. je M..80.) Berlag von Quelle u. Meyer in Leipzig. Bilder auns dem Ameiſenleben. Von Hugo Viehmeyer. 167 Seiten mit 48 Abbildungen.— Die Schmarobzer 92 Menſchen und Tiere. Von Generaloberarzt Dr. O. v. Linſtow. 152 Seiten mit zahlreichen Abbildungen. Die Photographie. Von W. Zim⸗ mermann. 164 mit zahlreichen Abbildungen im Text und auf Tafeln. Naturwiſſe ic iftliche Bibliothek für Jugend und Bolk. Drei neue Bändchen ergänzen die gediegene Sammlung. Im erſten plaudert Hugo Viehmeyer über die Ameiſen. Immer ſachlich klar, wie man es von einem Kenner verlangt, aber auch immer anziehend und unterhaltend. Die Art, an einzelnen Bil⸗ dern aus dem Ameiſenleben, denen Freude an der Sache und freudvolle Lebendigkeit das Gepräge verleihen, ihren Bau und ihre Tätigkeit, ihr Leben in all ſeinen mannigfaltigen Bezieh⸗ ungen darzuſtellen, hat einen eigengrtig feſſelnden Reiz.— An⸗ ziehend dürch den Gegenſtand iſt auch das 1 Bändchen, in dem Linſtow die Schmarotzer beſchreibt, jene wunderliche Lebewelt kleiner Fere und niederer Pflanzen, von denen kein lebendes Geſchöpf und kein Teil des Körpers verſchont bleibt. Es fehlt nicht an Mitteln, ſich vor ihnen zu ſchützen; aber dieſe Furcht führt nicht allein zum Intereſſe, ſondern auch die rein ſachliche Anziehungskraft. Denn als ein Teil der Natur verlohnen ſie rein uns ihrer ſelbſt willen 5 Beſchäftigung. Zudem trägt die Darſtellung viel dazu bei, dieſe Anteilnahme zu wecken und zu erhalten. Sie iſt klar, wirkt friſch und, iſt durch eine große Zahl erläuternder Abbildungen.— Das dritte Bändchen berdient die Beachtung jedes Amnazeh Es gibt ihm die wiſſenſchaftlichen Grundlagen der Photographie, weiſt ihn an, wie er ſeinen Apparat zu bedienen hat und warnt durch Muſter⸗ und Warnungsaufnahmen vor Fehlern und Flüchtig⸗ keiten, die dem Neuling dieſe Kunſt oft ſchnell verleiden. So iſt es ihm ein ſicherer Führer, wie es dem Erfahrenen manchen neuen Wink geben wird. Der Keplerbund gibt ſeit Anfang dieſes Jahres eine eigene Monatsſchrift heraus, die„Die Welt“ betitelt iſt. Sie iſt das Zentralorgan des Bundes, das, ergänzt durch einzelne in ſeinem Auftrag herausgegebene Hefte über naturwiſſenſchaftliche Zeit⸗ fragen, Zwecken und Zielen des Bundes Ausdruck geben will. Die bis jetzt erſchienenen Nummern dienen dieſem Zweck aus⸗ gezeichnet. Sie ſind wertvoll im literariſchen fi Ars 68 ehalt, führen leicht verſtändlich und durch gute Illuſtrationen anregend in natur! viſſenſchaftliche Fragen ein, ſo daß die Zeitſchriſt weiten Intereſſes wert iſt. Außerdem fördert der Bund gemäß ſeinen Grundſätzen, durch belehrende Schriften aufklärend zu wirken, die Naturkenntnis durch einzelne Hefte Naturſtudien, von denen bis jetzt zwei er⸗ ſchienen ſind. Im erſten handelt Profeſſor Dr. Gruner über Stoff und Kraft, im zweiten Heft Prof. Dr. Dennert über die Zelle. Dennert hat ferner im erſten Heft der regelmäßig er⸗ ſcheinenden„Schriften des Keplerbundes“ über die Naturwiſſen⸗ ſchaft und den Kampf um die Weltanſchauung, im zweiten über Beltbild und Weltanſchauung“ beachtenswerte Arbeiten ge⸗ ſchrieben. Sie alle ſollen dem gemeinſamen Zweck dienen, in ge⸗ meinverſtändlicher, überſichtlicher Form darzubieten, was die Jorſcher erarbeitet haben und dies auf dem Boden der Freiheit der Wi ſſenſchaft und der Wahrheit. Die Ueberzengung, daß die Wahrheit in ſich die Harmonie der naturwiſſenſchaftlichen Tat⸗ ſachen mit dem philoſophiſchen Erkennen und der religiöſen Er⸗ fahrung trägt, unterſcheidet ihn dabei bewußterweiſe von dem im naturaliſtiſchen Dogma befangenen Monismus und läßt ihn die von ihm ausgehende atheiſtiſche Propaganda bekämpfen,„die ſich zu Unrecht aguf Ergebniſſe der Naturwiſſenſchaft berufen.“ Reiſe. Die deutſche Emin Paſcha⸗Expedition. Dr. Karl Pelers, der bekannte ehemalige deutſche Reichskommiſſar, gibt bei He rmann Hillger(Leipzig) ſein Buch über die von ihm ge⸗ 125 ete, viel erörterte deutſche Paſchgexpedition zur Erforſchung s oberen Nil in neuer, durch Abbildungen bereichter Volks⸗ 9 heraus, Das Buch hat ſich ſchon bei ſeinem erſten Erſcheinen, das jetzt nahez u zwei Dezennien zurückliegt, einen Namen gemacht. Es iſt gefeiert und noch mehr 111 Steinen geworfen worden, Dieſen Angriffen vor allem zu begegnen, iſt die Abſicht ſeiner Volksausgabe.„Ich glaube, gegenüber dieſen Machenſchaften nichts beſſeres tun zu können, als möglichſt breiten Maſſen des deutſchen Volkes die Darſtellung der Vorgänge ſelbſt zugängig zu machen“, ſagt er in ſeiner Vorrede. iſt ein Zeichen der Aufrichtigkeit— denn einen wahren und aufrichtigen Eindruck machen ſeine Schilderungen den Angriffen der Gogner die Darſtellung der Expedition und des Zeithintergrundes, auf dem ſie ſich abhebt, entgegen⸗ zuhalten und dem Leſer ſelbſt eine Grundlage für ein gerecht abwägendes Urteil über die Expedition zu bieten, mag das günſtig oder für Peters ausfallen und ſeine end⸗ liche Feſtſtellung mit Peters auch erſt der Nachwelt voll und ganz möglich ſein. Für uns iſt es ein Zeugnis des Kampfes und Ringens, der Veweis 15 ihner Stärke um ein hohes Ziel. Und als das kann und ſoll es uns wert ſein. Dr. Walter Volz: Se aus Oſtaſien, Polyneſien und Weſtafrika. Bonn, Verlag A. Fata sua habent libelli— Die Bücher Neen ihre Ge⸗ ſch 15 75 Ein tragiſches Menſchenlos gibt den Hintergrund zu d u Buch von Walter Volz. Die ſcnenalende Ze it bat den Nanpen des Mannes faſt ſchon wieder der Vergeſſenheit anheimfallen laſſen. Nun ruft ihn und ſeine Taten dir Sammlung ſeiner Reiſeerinnerungen wieder eindringlich ins Bewußtſein zurück. Sie ſtammen aus Siam, Java und Japan, ein Teil auch von der Expedition des jungen Gelehrten nach Liberia, deſſen Hinterland er in weſtlicher Richtung durch⸗ queren wollte, der Expedition, die ihm den Ruhm eines ener⸗ giſchen und zielbewußten Forſchers und das tragiſche Lo eines frühen Todes brachte. Ein grauſames Geſchick hat ihn im Hochſommer des Lebens und Schaffens und aus großen wiſſen ſchaftl ichen Erfolgen hinweggeriſſen. ee iſt darum unvollendet geblieben, aber ſelbſt ſo verdankt ihm die Wiſfenſchaft manche Bereicherung der ethnographiſchen, zoolo⸗ giſchen und geographiſchen Kenntniſſe. Und wenn man dieſe Reifeberich te durchlieſt, die zu dem Buche vereint ſind, gewinnt man auch die Perſönlichkeit des Mannes lieb, um ſeiner mutigen Entſchloſſenheit und ſeiner unaufdringlichen, natür⸗ lichen, oft humorvollen Art willen, in der er ſeine reichen Erlebniſſe und wiederzugeben weiß. Die von Dr. Georg Biermann berausgegebene Sammlung künſtleriſ ch Städtemonographien Stätten der Kul⸗ tur[Verlag Klinkhardt u. Biermann, Leipzig) iſt um vier Bände über die Mittelmeeländer vermehrt worden. Die Bereicherung, 15 ſie für die Reiſeliteratur bedeuten, iſt außerordentlich. Sie ind die Führer, die dem Reiſenden, der nicht nur des äußeren Verguügens wegen reiſt, wie jedem, der Geiſt und Kultur eines dieſer Länder und der Städte kennen lernen will, unenkbehrlich. Da ſchreibt etwa Felix Lorenz über Sizilien, die kö ſtliche Inſel mit der Vielartigkeit ihres Weſens und ihrer unzerſtörbaren Jugend, dem vollquellenden Reichtum und üppiger landſchaftlicher Schönheit und reicher geſchichtlicher und kü uſtleriſcher Er⸗ innerungen. Ein ſolches Stück Kulturland darzuſtellen, bedarf es der iſch geſtaltenden Hand. Und die findet man überall in dem Buche walten, in der bildſamen Sprache wie der Darſtellung und dem Aufbau. Lorenz folgt den älteſten Spuren kulturellen Daſeins, ſchildert die griechiſche Kultur auf der Inſel, der Einfluß des Morgenlandes und die künſtleriſche Belätigune eee ene“, 3552 gun oscpie nephiant ueim„b mef uniit uscpigcaeniack ur ueinm Smeonns weggalobga Seuſe ueegch usg een gen! burhepe Snlugnvegs deg neg unogoab u oigckasoigc uephnog aeg doß ae e es ne 4˙ nelndjpang Bunjpfaguc cphiggolonng eneh ueg bogz aec pnbeatleg zus? gun nlloch 11 Uie abal dufheps Apa4865g uejaig usneu ugleig ugg aunsg ueslzapzh M uchbaeue ounl oi ueugogneuv urni gun zabech des ne agepne ee eeene en enee bb bunfſpitz dun vog usbungeallogz etpgdalonngd ueg dupj ezugee ahee dig guvßz ne igegpnie aeg snſs ueagval gusgufagicpna; gun Geb5 Segungzgos Uauabuvbaeg seg zuulbegz uf did 0 ppiee uenle ueg ne acegpuntz zause pon goqignt oni leg 6f Icpom Aeaalun usgeg nelpligdcloligd eeee Agpleb un ucgg 9 fch u untes SGuhece nend 100 wasc Ienles uvaog Jaganreic uie dgobsnz ꝛ00 jog Saben Anghe daack aun gözoleg jgvaenß z40 gun dgobenvaech 210 joh d18 o uecldes Suieee eeene e.„benſe andu guse i biegrag u! zanbneh fias 1288 Burnene ondn gut ¹ zugogleb dMencs lag 8e uvu orat aeeee e bunzzoſlech usbavusgle gun uncp5505 uohog adg inv moog 2 un Gnqupflaeg jg qun adzz a ungenabc 7 cpugz sog Moecdg Susgnpich uelgrbizn segen szusuuslach ueganloclualliat 130 undezapc ein uenlduee n wehen eeehee ee ieg ennsgweag n0 edeesuvaf ug gun gnusnvuzmoupgeßz nog sumenveas usafnelqnf uag snuesnvont none dun ectbu nod nne ngueeg e ben eheeezee e eunnen gun messgptsegagogz e gun Suezuec seg nabpzgunzc 210 Inlaezun Funzauvgegz a0 61 Nefa ohnv jgohun sc amoeghlezu Junezac) geg Funzesavczuphg) enes echhue bngß Saeile iqupgcpngz ocpean bieckeg grT qudeß Jegenee 16c e eAeStüfunega aig u dunahnluc a0llz Aubnzz un eeee en nobosvapcz usg anl eig uemmolne uotzuncpfaog usphbosocgalck 450 Aege e eene e eend eehc we „unac“ zune puee ee eeeeee een iag blechleg nobabvangz anh oibajohplſ a Adeenee eeemce ene uudz ugduuz Ataplee a6 ur uvm nog bfeue ggg 8 uobfonl nr gun uepogaenemm avach zguegaza ane! pngz e Inz neog aa61 Sog sqpbenz zugcpt qun obihig eig gog hplungz neg anu Sqtag ss gun uenczeg ne sasquoſog e unabg coi doiagnge 88 enianmnun gun uiemehnv sneg zns unznegeg ſcblihdalaſigch Apindack Smaeuavd ogeonemupine u e ueedee eg 1 ie Keun e e eneneeen wehn ennenn eeeen ai cueßdfof dgobenvusplo usugchl uogzelaeg us npllnv 005 Gabzcc I) aleacß usgegou uog leg Svat ngauggg i Lsꝙpngz 8 unzoenz i ainche zoleig gwg -ouu Slengicc Bunnogegz dig gun zrigcosoech cben en ee Sadge 08 Sunaech seg pijgaegan aeguebegubd nau zomm dmoſſa daeſpc inv Hunheſeog, pang aeuebgſcd gun zeao necgupz -g dceie auſe zuelg bunnejuſc s8 Snvaeg(Seckſeg) geugagz ahſs iog ogpösnvuohloe Aeeeg ehungenneſun aene Agbdu ue ane egduec e eeee eene uinge niga a3 0 Haqungaczos Uoae ut oigcolaigc uope zeg deſeg; Aogſanvch miog Jonſd ucg fraae dees uecngeunc So gcogoiheh mNulpfaun alpavzent cbee aeg negſog uouiemabno oig eeg utenel id gun zagusggeg umpe Agbe eie engedunoech etecg ig gun na⸗gunateg ſfoz eeeeeee beeee en eng eeee dee ee de de eee nd suſech nauaguur seufel ujebang eig ze uog u; 32295 Sonen Ufs! zuv gun ughr zuv ufel Ljazh uudz pfeAee Saechpgosgz qun Saahenhroqu zis Sed uuuge agaon sboc ulavg nehvan zleg ⸗Seaen ene en dun euemec eie eeduig nog ne eceeeeeccee u! gun dsgungreg useuvg esas, Aocing: daad gun Ara ne gul Aeens uscieg n %9 Jopipe ie ge snuv uvm dig sageg agnaf zi sguc mo zeinvf„davat zbyjuv ⸗a0g as necat gafaf og el aeufef sguvg utsſoig u! 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Es iſt gerade die bild⸗ neriſche Geſinnung, die alle Kräfte der Zeit aufzunehmen, zu formen und um einen Mittelpunkt zu ren ſucht, was Schellings Art in unſerer gärenden Zeit ſo d aktuell macht. Nicht vor ſeinem Syſtem als einem Dogma ſteht die Jugend heute, ſondern vor ſeiner Perſönlichkeit, vor ſeiner gi ität. Er war ein lturen und ein Former neuer Gedanken, ein Mittler der Vergangenheit und ein rer der Zukunft. Schriftſtelleriſch nimmt Schilling in der philoſophiſchen Literatur eine ganz hervorragende Stellung ein. Einige ſeiner Abhandlungen und Aufſfätze, vor allem ſeine„Vorleſungen“ über 0 9 — S die Methode des akademiſchen Studiums“, die die neue Schelling⸗ Ausgabe in ihrem vollendetſten, was in der deutſchen Philoſo den iſt. Uebrigens bereitet der Verlag auch große Neuausgaben der Werke Fichtes und Hegels vor leinige Bände ſind bereits er⸗ ſchienen), ſo daß die Renaiſſancetendenzen, die wir für Fichte, Hegel und Schelling im heutigen philoſophiſchen Leben konſta⸗ tieren können, an dieſen Ausgaben einen wirkungsvollen An⸗ halt finden. W. B. Adolf Hinze: Die Grundlagen des Monismus([philoſophiſch un naturwiſſenſchaftlich dargeſtellt) Verlag E. O. Hinze, Halle.S. Seiner vor zwei Jahren erſchienenen, durch Haeckels Preis⸗ ausſchreiben über die Entwicklungslehre veranlaßten beachtens⸗ werten Arbeit„Erſcheinung und Wirklichkeit“, in dem er einen „realen Idealismus“ vertrat, läßt Heinze nunmehr eine ſpſte⸗ matiſche Darſtellung des Monismus als Kommentar zu dem erſten Werk und zuſammenfaſſende Darlegung ſeiner Welt⸗An⸗ ſchauung folgen. Den philoſophiſchen Standpunkt, den er ein⸗ nimmt, nennt er, um vor Mißverſtändniſſen zu ſchützen, jetzt philoſophiſch genauer: Entwicklungsgeſchichtlichen Materialismus, deſſen Gegenſatz zum reinen Materialismus er ſcharf betont. Denn ihm bietet der Materialismus zugleich eine wiſſenſchaft⸗ liche Grundlage wahrer Sittlichkeit und er erweitert ſich ihm zu einer Weltanſchauung, die zu humanitär⸗theologiſchen Folger⸗ ungen aufſteigt und den Zweck des Menſchen ſchließlich in der Ueberwindung des Monismus durch den Dualismus erblickt. Hinze iſt ein ſehr⸗ begabter, originell denkender Philoſoph, deſſen Weltanſchauung nicht verfehlen kann, als Ganzes wie in einzelnen Teilen anregend zu wirken, ſelbſt auf den, der mit ſeinen philoſophiſchen Anſchauungen nicht immer einberſtanden iſt. Bildende Kunſt. Friedrich Naumann über Kunſt. Auch wer Friedrich Nau⸗ mann in ſeinem Wirken und aus ſeinen Schriften kennt, wird durch die Bücher überraſcht ſein, die der Buchverlag ſeiner „Hilfe“ eben herausgibt. Form und Farbe iſt das eine betitelt, Ausſtellungsbriefe enthält das andere. Im erſten plaudert er ber Kunſt und Künſtler, über Kunſtepochen und Malerprobleme, über Werke der alten und der neuen Malerei. Uberall eröffnet ſich daraus dasſelbe Bild: das eines Mannes, der mit offenen Augen ſchaut und mit origineller Friſche und Empfänglichkeit indet. Die Art, wie er ſich in die verſchiedenartigen Stil⸗ arten und die verſchiedenartigen Richtungen der Malerei ein⸗ idernswert, wie er es ausdrückt, anregend und an⸗ Georg Brandes einmal ſagte, daß Dilettauten oft 2 Ausſtellungsbrieſen, in denen er über die Weltausſtellung und zahlreiche andere berichtet. Die Darſtellung u. der Zweck der Briefe machen die Sammlung zu einer Art Ergänzung zu ſeiner„Neudeutſchen Wirtſchaftspolitik“. Zufällig entſtanden, bilden ſie in der Gleich⸗ artigkeit ihrer Abſichten doch ein einheitlich zu einem Eindruck gendes Ganze, das auf leicht verſtändliche Weiſe und am konkreten Fall die Geheimniſſe der Volkswirtſchaft und Tech⸗ nik einführt. Naumann gibt einen Ueberblick über Größe und Mannigfaltigkeit des Schaffens, er führt zur Bewunderung und Verſtändnis induſtrieller Arbeit, er deckt auch in ihr noch den Zug der künſtleriſchen Vervollkommnung auf u. findet in ihren noch Erzeugniſſen die Ausprägung nationaler Eigenart. Dieſer Zuſammenhang zwiſchen wirtſchaftlichem u. kullurellem Leben gibt beiden Büchern die Gedankeneinheit und die tiefe innerliche Be⸗ ziehung. Sie verdienen beide weit bekannt zu werden, zumal der Verlag durch außerordentlich billigen Preis dem enkgegen⸗ kommt. Meiſter der Farbe.(E. A. Seemann, Leipzig).— Das große Werk, das man nun mit Fug und Recht ein nationales Werk nennen kann, iſt ſeiner Vollendung nahe. Es hat nicht nur ge⸗ halten, was es anfangs verſprach, es iſt in dem Wert ſeines Ge⸗ haltes von Heft zu Heft gewachſen. Auch die drei Heſte(15. bis 17.), die zuletzt herausgegeben wurden, bewieſen das wieder. Sie ſind ungemein abwechslungsreich gehalten. Sie bringen manche zu Unrecht vergeſſene Bilder, wie den Sommer von Hans Mackart, dem Pilotyſchüler, das wirkt. Und ſie enthalten eine vorzügliche Auswahl anerkannter Werke. Wir treffen einen Schwind unter ihnen, Trübner, Schind⸗ ler, Hildebrandt, Carl Bauer u. a. Schöne, gehaltreiche Ein⸗ leitungen führen zu wahrem Verſtehen und Genießen, das bei der unübertreffilchen Farbenwiedergabe der Blätter dem der Originale ſo gut wie gleich kommt. Klaſſiſche Literatur. Im Inſelverlag gibt Max Hecker eine Auswahl der Brieſe des jungen Schiller heraus(Pappbhand M. 2, Leder 4 Mark). Es iſt ein Beitrag zur Scillerehrung des Jahres, das die 150. Wiederkehr ſeines Geburtstages bringt, ein Beitrag ernſten und düſteren Eharakters. Denn Sorge und Not ſprechen aus den Briefen, die böſen Geiſter, die ſeine Wiege umſtanden und mit ihrem ſchwer laſtenden Flügelſchlag auf lange hinaus, eigentlich durch das ganze Leben ſeinen Pfad beſchatteten. Bis zum Ab⸗ ſchied von Dresden begleiten wir ihn an Hand der Brieſe, die man nicht ohne Rührung und Ergriffenheit und mit Bewunder⸗ ung für die Geiſtesgröße, die ſchon in ihnen waltet, aus der Hand legt. Goethes Briefe an Frau von Stein erſcheinen in Auswahl der vollſtändigen Inſelausgabe der Briefe in der Zweimark⸗ Bibliothek desſelben Verlags. Einige Silhouetten aus Lapgters Phyſiognomik leiten ſtimmungsvoll ein. Der Briefſammlung geht außerdem ſchöne Einführung voran, die von Julius Peterſen, dem Herausgeber, ſtammt. Die klaſſiſche Sammlung des Verlags iſt darum um einen ſchönen Band bereichert. Darauf wie auf die auch in der Ausſtattung vornehme Sammlung überhaupt mit allem Nachdruck wieder hinzuweiſen, erſcheint darum wohl am Platze. Die Nation Goethes von Louis Wolff⸗Caſſel.(Verlag Theod. Thomas, Leipzig.) Das Buch iſt eine Werbeſchrift. Von glühender Liebe — zu Goelhe u. Verehrung ſeines Geiſtes iſt es getragen. Goethes Weſen als wahrhaft deutſches Weſen ſcheint ſeinemVerfaſſer der vollkommene Ausdruck der Kultur, dem deutſchen Volke als Weg zur Vollkultur, das Vorbild, deutſch zu ſein und deutſch zu bleiben. Schon das macht uns das Buch liebens⸗ und achtenswert. Seine Abſichten tun es nicht weniger. Es will an Goethe erziehen; lehren, ſich an ſeiner großen und einzigen Perfönlichkeit zur eigenen heranzubilden, an Goethes raſtloſer Tätigkeit, ſeiner Empfänglichkeit für alles Menſchliche, ſeiner Einfachheit und Tiefe, ſeiner echten Heiterkeit und edlen Lauterkeit. So ſoll der Bildner eigenen Menſchentums zum Bildner des Menſchentums in anderen werden;„Aeußerer und innerer Friede, Gleichgewicht und Zuſammenklang, äußere und innere Wohlfahrt, für die Menſchen das letzte Endzjel einer wohlverſtandenen, recht betreuten Goethekultur“ ſein. Als Träger dieſes großen Unternehmens„deutſche Kultur in Goethekultur“ zu wandeln, fordert er die Bildung eines umfafſenden Goethebundes, zu deſſen Ausgeſtaltung er„Mittel und Wege“ andeutet. Der Briefwechſel zwiſchen Clemens Brentano und Sophie Mereau.(Inſel⸗Verlag). Die Briefſammlung, die Heinz Amelung, ein Schüler Erich Schmidts, nach den in der Königlichen Bibliothek zu Berlin be⸗ findlichen Handſchriften zum erſten Male herausgegeben hat, umfaßt eine mäßige Anzahl anziehender Lebensdokumente be⸗ deutender Menſchen: Clemens Brentanos, des großen Anhängers der romantiſchen Schule und Sophie Mereaus, die geiſtig eben⸗ falls in dem Kreiſe der Jenenſer Romankiker groß geworden iſt. Sophie Mereau, ſchön, geiſtreich und hoch gefeiert, war Clemens 1798 in Jena zum erſten Male entgegegetreten, wo ſie mit dem Profeſſor der Jurisprudenz Friedrich Ernſt Karl Mereau in unglücklicher Ehe verheiratet war. Ihre Herzen hatten ſich bald gefunden. Vorübergehende Verſtimmungen führ⸗ ten ſie zunächſt noch kurze Zeit auseinander, bis das Jahr 1802 auch heute noch farbenfroh und lebensvoll die erneute Anknüpfung der alten Beziehungen Clemens Bren⸗ tanos zu der jetzt geſchiedenen Sophie Mereau erbrachte, die bald zu dauernder Vereinigung führte. Die Ehe begann außer⸗ gewöhnlich glücklich. Manche Unſtimmigkeiten ſtellten ſich ge⸗ legentlich wohl ein. Sie vermochten das Glück vorübergehend zu trüben, nicht zu zerſtören. Arnim erklärte dieſe Unſtimmig⸗ keiten einmal ſehr hübſch, wenn er die beiden mit zwei Meiſtern der Orgel vergleicht„die beyde recht ſpielluſtig ſind, doch fällt es erſt dem einen ein zu ſpielen, wenn ſchon der andere ange⸗ ſetzt, da zieht er ihm die Pfeifen gus und will ſie ſtimmen. Da tadeln ſie ſich wohl einander, daß jenem nun die Töne fehlen, die er ihm ſelber ausgezogen und jener dieſen, daß er ſo unge⸗ zogen dazwiſchen pfeift und ſtimmt.“ Das eheliche Glück hielt trotzdem bis zum frühen Tode Sophies an und übte einen wohl⸗ tätigen Einfluß auf das Leben und Schaffen Elemens. Von allem geben die Briefe eindringliche Kunde. Es ſind entzückende Liebesbriefe darunter, Briefe voll ſeligen Glücks und dichteriſcher Begeiſterung. Wir erkennen in denen Clemens' den Dichter des Frühlingskranz wieder und Sophie Mereau als eine edle vor⸗ 1 55 Frau, die den Zauber einer feinen Perſönlichkeit aus⸗ trömt. Reuters Werke ſind in wohlfeiler, aber ſorgfältig bearbeiteter und ſchön ausgeſtatteter Ausgabe in der Goldenen Klaſſiker⸗ bibliothek erſchienen.(Deutſches Verlagshaus Bong u. Co., Berlin.] Hans B. Grube hat ſie mit Einleitungen und Anmerk⸗ ungen verſehen u. ein beſonders geheftetes plattdeutſches Wörter⸗ buch beigegeben. In demſelben Verlag gibt Hermann Pardel Herweghs Werke, die drei Teile zu einem Band vereinigt, beraus. In einem ausführlichen Lebensbild würdigt er die Bedeutung des Dichters, der in den dreißiger Jahren des vorigen Jahr⸗ hunderts die Revolutionsidee am rückſichtsloſeſten verfocht und mit derſelben ſtürmiſchen Leidenſchaftlichkeit ſeine Lieder, unter denen die Lieder des Lebendigen beſonders hervortreten, durch⸗ tränkte. Heute, wo das unmittelbare politiſche Intereſſe wegfällt, wendet man ſich vorurteilsloſer der dichteriſchen Bedeutung ſeiner Lieder zu, die wenigſtens zu einem großen Teile von unvergäug⸗ lichem Werte iſt. Die Ausgabe umfaßt ferner Herweghs kritiſche Auffätze, vor gllem die über Plaken, den er gegen die übliche, durch Heine hervorgerufene Geringſchätzung zu verteidigen ſucht, Abhandlungen über franzöſiſche Literatur u. g. Der Herausgeber hat ſich mit Erfolg bemüht, durch erläuternde Einführungen das Verſtändnis ihrer Eigenart zu wecken und auch ſonſt für eine gediegene Ausgabe und feinſinnige Auswahl Sorge gektragen. Die Ausſtattung iſt reich, der Druck wie immer klar und über⸗ ſichtlich. Lyrik. Im Fliederduft, Lieder eines Würzburger Studenten. Von Ludwig Bitter. Memmingers Verlagsanſtalt, Würzburg.(Preis broſchiert.50., elegant gebunden 2.).— Die Gedichte durch⸗ ſtrömt eine wohltuende Friſche, Burſchenlieder ſind's. Sie fingen von Liebe und Wein, von Wandern und Naturſchönheit, non. Jugendſinn und ſehnender Schwärmerei— finnige Er⸗ innerungsbilder an die Alma water in Würzburg und Heidel⸗ berg. Volkstümlich einfach iſt ihre Form. Manches unter ihnen wirkt wie ein Volkslied. So ſchlicht und gusſpruchslos und dabei duch ſo innig muten ſie an und ſo urdeutſch in ihrem Empfinden. Bernhard Roſt: Mutterliebe. Leipzig. Verlag Deutiſche Zukunft. Preis 50 Pfennig. Das kleine Buch gibt eine Sammlung von Gedichten, die die Mutterliebe verherrlichen. Es enthält Dichtungen alter und neuerer. Dichter, in ſinnvoller Zuſammenſtellung. Der Ge⸗ danke, der ihr zugrunde liegt, iſt ſchön und edel. Er erübrigt Worte, des Lobes, ſo daß nur der Ausdruck des Dankes bleibt, ihn verwirklicht zu ſehen. Neue Nomane. . Joh. V. Jenſen, Exotiſche Nopellen.(S. Fiſcher, Verlag, Berlin). Geheftet M.., gebunden M. 4. Jenſen breitet einen farbenreichen Teppich vor uns aus. Bunte, merkwürdige Geſtalten bewegen ſich darauf. Ihre Bewegungen berühren anfangs eigenartig und ſind doch ſo natürlich und ſo rein menſchlich, wenn man näher zuſieht. Die Menſchen, die er ſchildert, folgen den Trieben der eigenen Natur, unbewußt und ſicher durch ihn geleitet. Sie wollen nicht mehr ſein als Menſchen, Naturkinder, die ſich geben, wie ſie ſind, ohne Zwong, in Einfalt und Natürlichkeit. Ihre Schickſale— ſie ſind oft düſter und ſchwer— wirken eben in dieſer Schlichtheit, mit der die Menſchen in ſich ſchaffen und tragen, rührend und ergreifend. Es ſind Menſchen⸗ ſchickſale, wie ſie überall und immer entſtehen, losgelöſt vom Raum und aller Zeit. Trotzdem erſcheint das exotiſche Kolorit keine äußere Zutat. Es iſt der Hintergrund, auf dem ſie ſich abheben, als ein natürlicher Teil dieſes Daſeins und dieſer Natur. Noch ein tieferer Sinn iſt darin verborgen. Dem Dichter ſind dieſe kleinen Anläſſe Vorbote für Zeiten, wo man gar nichts Neues oder Fremdartiges mehr in dem geringen Unterſchied ſucht, den einige Jahrhunderte oder Neere zwiſchen Menſchen legen. Ein echt Jenſenſcher Gedanke, ſchön und vornehm gedacht, der Gedanke echter Humanität und tiefmenſchlichen Fühlens, in die Tat umgeſetzt durch die künſtleriſch feingeſtaltende Hand eines wahren Dächters. E. von Keyhſerling: Beate und Mareile. Roman. Band 9 von Fiſchers Bibliothek zeitgenöſſiſcher Romane.(S. Fiſcher, Ver⸗ lag, Berlin.) Geh. 80 Pf., geb. 1 M. Fiſchers Bibliothek zeitgenöſſiſcher Schriftſteller iſt zum 9. Bande fortgeſchritten. E. von Keyſerlings Beate und Mareile iſt der letzte. Es iſt eine Geſchichte des Adels, wie ſie Keyſerling ſo gern gibt u. ein neues Zeugnis durchreifter Kunſt. Einer köſt⸗ lichen Spätfrucht iſt ſie zu vergleichen. Ein Hauch ſtiller Melan⸗ cholie liegt über Keyſerlings Büchern und ſinnige, lebensabge⸗ wandte Verträumtheit. Mit wunderbar feiner Senſibilität erzeugt er das pſychiſche Leben in ihnen bis in die zarteſten Veräſtelungen. Und die Sprache verleiht ihnen in dem weichen Wohlklang und der ſatten Schönheit den letzten künſtl. Adel. Wie darum auf dieſes letzte Buch, ſo ſcheint es angemeſſen, auch auf die ganze Sammlung bon neuem hinzuweiſen. Wir haben auf ihre literariſche Bedeu⸗ tung ſeit ihrem Erſcheinen aufmerkſam gemacht. Denn ſie iſt die erſte Sammlung von Werken zeitgenöſſiſcher Schriftſteller zu volkstümlichen Preſſen. Man erhält in ihr einen Jonas Lie, einen Guſtaf af Geijerſtam, Th. Mann und Hermann Bang, ein Buch von der Gabriele Reuter für 80 Pf., mit ſchönem Druck und auf feinem, federleichten Papier. Sie ermöglicht darum die Anſchaffung einer kleinen eigenen Sammlung und ſie dient dem Zweck der Reiſe wie keine neben ihr. Die Kulturarbeit, die ſie dadurch leiſtet, iſt von gußergewöhnlicher Tragweite. Gerade um dieſer Einwirkung willen wurde ſie von vielen Seiten als Gegenpol gegen ſchlechte Romanliteratur, die bei uns leider immer noch wuchert, und neuerdings gegen Unternehmungen wie die Scherls als dringendes Bedürfnis empfunden. Ihm iſt abgeholfen. Hoffentlich ſo, daß die Anteilnahme dieſem Bedürfnis voll und ganz entſpricht. 85 Heideſchulmeiſter Uüwe Karſien. Roman von Felieitas Roſe, Deut⸗ ſches Verlagshaus Bong u. Co., Berlin W. 57. Preis 4., gebunden 5 M. 275 Der Zauber inniger Poeſie durchſtrömt das Buch. Tieſe Töne quellen aus ihm hervor und ſchließen ſich zu einer ergreifend klingenden Melodie zuſammen. Es iſt das Buch der Heide, die dichteriſche Berklärung ihrer Landſchaft, wie ſie in der ſatten Reife ſeit Liliencrons Heidebildern nicht mehr gehört wurde. Nur ſie bieten ſich zum Vergleich. Nur er malt ſo ihre Stim⸗ mung, ihre Tieſeinſamkeit und die träumende Schönheit, ihren ſtillen Zauber im brütenden Sonnenlicht wie im jauchzenden Sturm und im traurigen Winterkleid. In dies Leben der Heide hat die Dichterin Menſchenſchickſale zu wunderbar innigem Zu⸗ fammenhang verflochten. Die Liebe Uſpe Karftens, des Heide⸗ ſchulmeifter und Urſulas, der Hamburger Patriziertochter, die ſich wund und müde vom Treiben der Welt, in die Einſamkeit flüch⸗ tete, Ruhe und Frieden in ihr zu finden. Sie trifft dort auf den einſamen Mann mit ſeinem hohen ſittlichen Ernſt und der unver⸗ dorbenen Kraft einer großen Perſönlichkeit. Die ſtille Heide hat ihm, ihrem Dichter, einen Zug ins Träumeriſche und die tiefe Nachdenklichkeit verliehen. Mit der ruhigen Sicherheit ſeines Wertes eint ſie ſich zu harmoniſchem Ganzen. Man höre, wie er über ſeinen Beruf ſpicht und man hat den ganzen Mann:„Sechzig Knaben und Mädchen, ſechsig Menſchenſeelen! Und in jeder ein heiliger Gottesfunke, in jeder ein Durſt, ein Verlangen nach Licht. In jeder eine rührende Bitte, daß man dieſen Junken anblaſe, wachſen laſſe, unermüdlich ſchüre, bis er zur reinen Flamme werden. Und mir gilt dieſe Bitte, ich darf der Erfüller ſein. Gibt es etwas Köſtlicheres? Schulmeiſter! Man ſpricht es ſo ge⸗ dankenlos hin, und doch ſollte niemand ſo vermeſſen ſein, ſich ſo zu nennen.— Des großen einzigen Schulmeiſters Handlanger. Das bin ich.“ 5 Das unruhige Kind der Großſtadt erliegt dieſer ſtillen Größe. Sie kämpft gegen ihre Liebe. aber es treibt ſie zurück und innig Mannheim, 30. Juni. Geueral⸗Auzeiger.(Abendblatt). 5. Seite. Jolkswirtschaft. Handelskammer für die Kreiſe Karlsruhe und Haden in Harlsruhe ckt ihrem Jahresbericht für 1908, der demnähſt zur Ausgabe gen wird, folgende Einleitung voraus: Stillſtand und Rück⸗ in faſt allen Zweigen des Handels und der Induſtrie ngel an Abſatz und Unternehmungsluſt, verminderter Ex⸗ „ungewöhnlich ſtarker Wettbewerb auf den heimiſchen wie auf usländiſchen Märkten, unbefriedigende Preiſe, erhöhte Be⸗ skoſten und Steuern, keine oder mäßige Gewinne— das iſt Signatur des letzten Wirtſchaftsjahres. Eine der ſchlimmſten egleiterſcheinungen der geſchäftlichen Verflauung iſt der Um⸗ und, daß es nicht gelingt, die Preiſe der Jabrikate mit denen Rohſtoffe in ein richtiges und angemeſſenes Verhältnis zu bringen. Das Mißverhältnis zwiſchen Geſtehungskoſten und Verkaufspreiſen beeinträchtigt durchweg das geſchäftliche Reſul⸗ i, auch in denjenigen Geſchäftszweigen, bei denen Geſchäfts⸗ ſang und Abſatz befriedigend geblieben ſind. Der Export nach dem Auslande iſt faſt allenthalben zurück⸗ gen. Wenn man den Urfachen des geſchäftlichen Nieder⸗ gs nachgeht, dürfen zwei Momente nicht vergeſſen werden, die as heimiſche Wirtſchaftsleben einen ſtarken Druck ausgeübt jede wirkſame Belebung der Unternehmungsluſt hintange⸗ den haben: erſtens die politiſchen Beängſtigungen und Sorgen Reiche ſelbſt wie in unſeren Beziehungen zum Auslande, die sfinanzreform veranlaßte Beunruhigung weiter Kreiſe un⸗ gewerbtätigen Volkes. Verſchiedenartig und ſehr umſtritten die Haltung der Syndikate und Kartelle in der gegenwär⸗ Kriſe. Ungenügende Berückſichtigung der heimiſchen In⸗ lrie im eigenen Lande gibt eingeſeſſenen Firmen wiederholt laß zu Klagen und Beſchwerden. Wohl infolge des derzeitigen nügenden Beſchäftigungsgrades kommen ſolche Klagen in rem Maße als früher zum Ausdruck. Staatliche und ſtädt. Behörden und Verwaltungen laſſen den Ausführungen unſerer erichterſtatter zufolge öfters Arbeiten und Aufträge außer Lande gehen, die ebenſo gut und zu faſt gleichen Preiſen von unſeren hewerbetreibenden hergeſtellt und geliefert werden könnten. Weſentlich beſſer als Handel und Induſtrie erging es im Be⸗ richtsjahre der deutſchen Landwirtſchaft, die im Gegenſatze zu den geringen Ernten des Auslandes im allgemeinen eine recht be⸗ friedigende Ernte zu verzeichnen hatte. Leider machte gerade badiſches Land eine Ausnahme. Nach dem ſehr guten Ge⸗ treidejahr 1907 iſt die Ernte des Berichtsjahres eine der ge⸗ ingſten des letzten Jahrzehnts im Großherzogtum geweſen. Recht gut war dagegen das Ergebnis an Futter und Obſt. Uueber den Geſchäftsgang und die geſchäftliche Lage der bervorragendſten Induſtrie⸗ und Handelszweige des Bezirks ſo⸗ bie über die Arbeiterverhältniſſe und Verkehrsergebniſſe während Jahres 1908 wird u. a. ausgeführt: Am traurigſten ſieht es auch bei uns im Baugewerbe und auf dem Baumarkte aus, der ſchon im Vorjahre unter der ierigkeit, Hypotheken und Baukredite zu erlangen, ganz empfindlich gelitten hatte. Wegen jeglichen Mangels an Unter⸗ gehmungsluſt wurde ſo gut wie nichts mehr unternommen. In lsruhe iſt die Zahl der in 1908 erſtellten Neubauten zu Wohn⸗ en auf 66 und die der neu gewonnenen Wohnungen auf 210— d die niedrigſten Ziffern innerhalb des letzten Jahrzehnts herabgeſunken. Das Holzgeſchäft und die Säge⸗In⸗ rie zählen das Jahr 1908 nicht zu den guten. Die Roh⸗ reiſe gingen wohl ein wenig zurück, aber nicht im Verhältnis en Schnittwarenpreiſen. Auch in der Möbel⸗ und eaufabrikation war der Geſchäftsgang in der zweiten eshälfte, nach Aufarbeitung der vom Vorjahre übernomme⸗ Beſtellungen, ſehr wenig befriedigend. Die Maſchinen⸗ In duſtrie und Metallverarbeitungs⸗ nche hatten in den erſten Monaten des Jahres noch von reichlichen Aufträgen des Vorjahres zu zehren. In der engießerei machte ſich im zweiten Semeſter ein Rück⸗ ug der Aufträge fühlbar. Für das Ei ſengeſchäft war Berichtsjahr in ſeinem ganzen Verlaufe äußerſt ungünſtig. as Alteiſengeſchäft blieb flau wie im Vorjahr. Im Metall⸗ indel waren die Preiſe ſehr unſtetig. Auch der Umſatz in n und Werkzeugen blieb hinter dem des Vorjahres zurück; gang der Preiſe und übergroßes Angebot trugen auch hier bei, daß der Gewinn zumeiſt ganz gering blieb. Das Ge⸗ t im Kohlenhandel war träge und blieb auch ſo bis 1 Ende des Jahres. In der Induſtrie der Hhemiſch⸗ chen Produkte und der Farben hat ſich die Depreſſion ſehr lbar gemacht; der Abſaß ließ ſich nur mit Mühe auf der üheren Höhe erhalten. Für die Parfümerie⸗ und Toiletten⸗ rikation nahm das Berichtsjahr einen ruhigen Verlauf. Die aumwollſpinnerei und Weberei hat nicht nur einen nach den u der Hochkonjunktur unvermeidlichen Rückſchlag, ſondern pollſtändigen Zuſammenbruch erlitten, der ſich in einem un⸗ altſamen Preisſturz und einem Monate lang andauernden Mangel jeglicher Unternehmungsluſt äußerte. In der Papier⸗, Holzſtoff und Celluloſefabrikation ſind die Umſätze meiſt zurück⸗ angen. Auch in der Papierwaren⸗ und Kartonnagen⸗Her⸗ lung war die Geſchäftslage unbefriedigend. Die Glaceleder⸗ uſtrie lag während des erſten Halbjahres noch völlig dar⸗ ieder. Gegen Herbſt zu erholte ſich das Geſchäft. Dem Lederhandel brachte das Berichtsjahr viele Auf⸗ gungen und Unannehmlichkeiten, die im umgekehrten Verhält⸗ 5 zu dem erzielten Gewinn ſtehen. Die Kreditverhältniſſe und ie Regulierungsweiſe der Kundſchaft ſind ſchlechter geworden. Im Viehhandel war das Geſchäft ſehr gedrückt. Der ſatz in Schlachtvieh erfuhr gegen das Vorjahr eine ganz be⸗ deutende Verminderung. Milchvieh war das ganze Jahr über ehr teuer, dagegen mußten abgängige, fettgemachte Tiere viel⸗ ſach zu äußerſt billigen Preiſen abgegeben werden.— Der Karls⸗ ruher Vieh⸗ und Schlachthof weiſt ſowohl hinſichtlich der Zahl der tungen wie hinſichtlich der Auftriebsziffer zu den Vieh⸗ kten gegenüber 1907 eine Zunahme auf. In Bezug auf das chäftliche Ergebnis zählt die Müllerei das Jahr 1908 zu ſchlechteſten ſeit Jahrzehnten. Der Abſat des Mehles war zganze Jahr hindurch ſchleppend.— Der Mehlhandel e bedeutende Abnahme des Konſums in Mehl und Futter⸗ feſt. Der Verdienſt war ganz beſcheiden; die Außen⸗ gingen ſehr langſam ein. Daß Induſtrien wie die erei und Mälzerei unter einer wirtſchaftlichen De⸗ n beſonders zu leiden haben, findet ſeine natürliche Er⸗ ung in der Abhängigkeit des Bierverbrauchs von der allge⸗ jen wirtſchaftlichen Lage. Nicht nur die Hopfenpflanzer, ſon⸗ auch die Hopfenhändler ſchnitten nicht beſonders gut ab, er Abſatz im Inlande infolge der ſchlechten Lage der Brauerei nthalben zurückgegangen war. Der Stand der Reben verſprach auch wieder mehr, als er hielt. ten war der Rebſtock heimgeſuct. abakhandel geſtaltete ſich der Verkauf ziemlich Die erzielt Von allen erdenklichen worden. reiſe konnten nicht befriedigen. Im Laufe des Sommers war der Markt mit billigen Javatabaken überſchwemmt, welche ſehr auf das einheimiſchen Produkt drück⸗ ten und dieſem eine empfindliche Konkurrenz bereiteten. Auch in ausländiſchen Tabaken lag das Geſchäft nicht günſtig. Das Ge⸗ ſamtergebnis iſt infolgedeſſen für den Tabakhandel nicht er⸗ freulich. Die Zigarren⸗Induſtrie hat den Geſchäfts⸗ gewinn des Vorjahres nicht zu erreichen vermocht und führt dies auf die andauernd hohe Preislage der Rohtabake, beſonders der hellen Decktabake, ſowie auf erhöhte Fabrikationsunkoſten und Betriebsſpeſen zurück. Wenig günſtig lag das Geſchäft im Preß⸗ hefegewerbe und in der Seuffabrikation; bei beiden gibt das Abbröckeln der Verkaufspreiſe zu Klagen Anlaß. Der Zucker⸗ Induſtrie lieferte die Rübenernte für die Campagne 1907⸗08 wie für die vorausgehende, ein recht befriedigendes Matexrial. Der Kolonialwaren⸗Großhandel war nicht unbefrie⸗ digend. Daß auch der Detailhandel in ſeinen verſchiedenen Branchen von dem allgemeinen wirtſchaftlichen Niedergange in Mitleidenſchaft gezogen wurde, iſt ſelbſtverſtändlich. Der Rück⸗ gang im Beſchäftigungsgrade der Induſtrie und des Bauhand⸗ werks hat ſich allmählich auch beim Kleinhandel dadurch bemerkbar gemacht, daß die Kaufkraft weiter Volkskreiſe, insbeſondere der Arbeiterbevölkerung, erheblich geſchwächt worden iſt. Für das Bankgewerbe iſt das Wirtſchaftsjahr 1908 nach den voraus⸗ gegangenen Jahren der Ausdehnung und Anſpannung ein Jahr der Konſolidierung und inneren Kräftigung geweſen. Es brachte keine große Gewinne, es war aber auch kein ſchlechtes Jahr. Die Hotel⸗Induſtrie wurde von den allgemeinen wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſen mitbetroffen. Aus der Statiſtik der deut⸗ ſchen Arbeitsnachweiſe ergibt ſich, daß während des ganzen Be⸗ richtsjahres der Bedarf der Induſtrie an Arbeitern weſent⸗ lich geringer war als im Vorjahre. In unſerem Bezirke haben im großen ganzen— von ganz vereinzelten Ausnahmen abge⸗ ſehen— weder Arbeiterentlaſſungen noch Kürzungen der täg⸗ lichen Arbeitszeit in beträchtlichem oder außergewöhnlichem Maße ſtattgefunden. Hinſichtlich der Löhne hat ſich die ſchon oft beobachtete Erſcheinung wiederholt, daß ſie in Zeiten guter Kon⸗ junktur eine ſtark ſteigende Tendenz zeigen, daß aber nach ein⸗ getretenem Umſchlag eine entſprechende Reduktion nach unten nicht vorgenommen werden kann. Im Eiſenbahnverke hr unſeres Bezirkes kommt die rückläufige Bewegung nicht voll zum Ausdrucke, wenigſtens weiſen die Einnahmen aus Perſonen⸗ und Güterbeförderung auf den wichtigſten Eiſenbahnſtationen unſeres Geſchäftsbereichs keine ſtärkeren Ausfälle nach, teilweiſe ſind ſie ſogar noch weiter geſtiegen. Die Rheinſchiffahrt konnte im letzten Jahre vom Februar bis in den Oktober hinein ohne Störung betrieben wor⸗ den. Infolge der längeren Dauer der Schiffahrt und größerer Zufuhren von Steinkohlen, Koks, Eiſenerzen und Roheiſen ſtieg der Güterverkehr im Karlsruher Rheinhafen trotz der ſchlechten Geſchäftslage und der ſehr geringen Bautätigkeit von 559 089 To. in 1907 auf 642 643 Tonnen in 1908, ſomit um 83 554 Tonnen gleich 14,9 Prozent; es iſt dies der höchſte Güterumſchlag ſeit Be⸗ ſtehen des Hafens.— Die günſtige Entwicklung des Verkehrs hat die Karlsruher Stadtgemeinde veranlaßt, ungeachtet der drohenden Wolke der Schiffahrtsabgaben und obſchon die Regulierung des Oberrheins noch nicht zu Ende geführt iſt, eine erhebliche Er⸗ weiterung der Hafenanlagen zu beſchließen. In den nächſten Jahren wird auf einer Fläche von 227777 Qm. ein neues Hafen⸗ becken(das ſog. Nordbecken) ausgehoben, die Quaimauer des Mittelbeckens um 70 Meter verlängert und eine weitere(dritte) Werfthalle mit einer nutzbaren Bodenfläche von 6954 Qm. herge⸗ ſtellt werden. Man darf ſich wohl der Hoffnung hingeben, daß dieſer Ausbau die beſſere Ausnützung der ſchon vorhandenen An⸗ lagen fördern und einen weiteren Aufſchwung des Karlsruher Haſens herbeiführen wird. ** d Mannheimer Lagerhaus⸗Geſellſchaft. In der heute nachmittag abgehaltenen General⸗Verſamm⸗ lung, in der 28 Aktionäre 2327 Aktien und Stimmen ver⸗ traten, wurde die abgeänderte Bilanz für das Geſchäftsjahr 1907 ſowie die abgeänderte Gewinn⸗ und Verluſtrechnung pro 1907 unter Abänderung der in der ordentlichen General⸗ verſammlung vom 6. Mai gefaßten Beſchlüſſe mit großer Majorität angenommen. Dieſes Reſultat der Generalver⸗ ſammlung dürfte bei einem Teil der Aktionäre mit keiner ſonderlichen Freude aufgenommen werden, denn die für das Geſchäftsjahr 1907 vorgeſehene Dividende von 4½ Prozent gelangt hiernach nicht zur Auszahlung, ſondern wird dem Antrage der Teichmanngruppe gemäß zu Abſchreibungen ver⸗ wendet. Der bisherige bewährte Aufſfichtsrat beſtehend aus den Herren Dr. Broſien, Rechtsanwalt König, Direktor Laden⸗ burg, Konſul Bürck und Otto Glöcklen trat von ſeinem Poſten zurück. An ihre Stelle wurden Kölner und Mainzer Herren gewählt. Damit dürfte auch die Fuſion mit Kölner und Mannheimer Schiffsrhedereien wieder in den Vordergrund gerückt ſein. Die vorgelegte Bilanz pro 1908 wurde infolge der Annahme des Antrages der Oppoſitionsgruppe zurück⸗ gezogen. Näherer Bericht folgt. **** Mannheimer Börſe. Von der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft,.⸗ ., Mannheim, iſt der Antrag geſtellt worden, nominal 4 10 000 000 neue Aktien der Zellſtoff⸗FJabrik Waldhof zu Maun⸗ heim⸗Waldhof, Nr. 15 001—25 000, zum Handel und zur Notierung an der Maunheimer Börſe zuzulaſſen. **** Preußiſche Pfandbrief⸗Bank. Die Ausleihungen der Banuk haben ſich in letzter Zeit ziemlich umfangxeich geſtaltet. Im Hypothekengeſchäft wurden am Berliner Platze iu größeren Beträgen zur erſten Stelle abgeſchloſſen in der Königſtraße 1 620 000, Hagelsbergerſtraße/ 700 000, Schützeuſtraße 585 000, Große Frankfurterſtraße 510 000, Friedrichſtraße 450 000, Jägerſtraße 4 450 000, Schützenſtraße 440 000. Im Kom⸗ muünal⸗Darlehnsgeſchäft wurden gewährt dem Kreiſe Dauziger Höhe 1 500 000, der Stadt Iſerlohn 1 000 000, Köslin/ 900 000, Neu⸗ wied 600 000, Ohligs 4 600 000, Stolberg 500 000, der Berliner Bororkgemeinde Reinickendorf 900 000. Zur Aufnahme dieſer Dar⸗ lehen iſt den Kommunen die behördliche Genehmigung erteilt. Auflöſung eines Münchener Bankgeſchäftes. Das ſeit 1875 in München beſtehende Bankgeſchäft Simon Lebrecht wird nach den „Münch. N. Nachr.“ demnächſt aufgelöſt werden, da der Inhaber Kommerzienrat Lebrecht iuſolge Arbeitsüberlaſtung durch ſeine zahl⸗ reichen kommunalen und ſozfalen Aemter ſich vom Geſchäft zurück⸗ zuziehen beabſichtigt. Die Firůma Warenhaus Gebrüder Harlſch, Sutlderſe wie „Der Manufakturiſt“ mitteilt, in eine Kommandit⸗Geoſell⸗ ſchaft mit einem Kapital von eg. 1 Millinn Mark umgewandelt Die Umwandlung iſ Ullmann u. Engelmann, irma bleibt unverändert beſtehen. hehen unter Mitwirkung d „Alexandrinenſtraße 65. D Pfälz. Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Rhein. Kreditbank Südd. Bank Chem. Fab. Goldenbg.—— 190— Br. Schrödl, Heidlbg. 185.— Zelegraphiſche Handelsberichte. Abgabe der Mitteilungen des Königl. Eiſenbahn⸗Zentralamts 5 an Dritte. 5 Wie die Großh. Generaldirektion der badiſchen Staatseiſen⸗ bahnen Karlsruhe mitteilt, können künftighin die Mitteilungen des Königl. Preußiſchen Eiſenbahnzentralamts auch an Intereſſenten gegen Bezahlung der Selbſtloſten abgegeben werden. Das Blatt wird außer dem bisherigen amtlichen Teile in einem nichtamt⸗ lichen Teile Nachrichten aus den Ausſchüſſen der Preußiſch⸗Heſſi⸗ ſchen Eiſenbahugemeinſchaft und des deutſchen Staatsbahnwagen⸗ verbandes bringen und über Angelegenbeiten des Lotomotiv., Per⸗ ſonen⸗ und Güterwagenbaues und der Wagenbenutzung im Staats⸗ bahnwagenverband und über andere im Geſchäftsbereich des Eiſen⸗ bahnzentralamts vorbereitete Gegenſtände, über Verſuchsergeb⸗ niſſe, Ausſchreibungen und ähnliche Geſchäftsſachen bemerkens⸗ wertes mitteilen. Beſtellungen ſeitens der Intereſſenten ſind an das Bureau 4 des Eiſenbahn⸗Zentralamtes in Berlin NW. Luj⸗ ſenſtraße 31a zu richten. Der den Selbſtkoſten entſprechende Be⸗ zugspreis beträgt außer den veſonders zu entrichtenden Portokoſten 2 Mark für das Vierteljahr. Einzelnummern werden, ſoweit der Vorrat reicht, gegen Einſendung von 20 Pfg. und Porto für das Stück abgegeben. Nr. 1 der Mitteiluagen kann auf dem Bureau der Handelskammer eingeſehen werden. Deutſche Gußſtahl., Kugeln⸗ und Maſchinenfabrik.⸗G. Schweinfurt. 5 * Schweinfurt, 30. Juni.(Tel.) Die heutige General⸗ verſammlung der Deutſchen Gußſtahl⸗, Kugeln⸗ und Maſchinen⸗ fabrik.⸗G. in Schweinfurt genehmigte ſämtliche Anträge der Verwaltung einſtimmig. Ueber den Geſchäftsgang wurde lit. Frkf. Ztg. berichtet, daß derſelbe in den erſten 4 Mongten eine ſehr erhebliche Steigerung aufweiſt. 5 Neues vom Dividendenmarkt. Frankfurter Akt.⸗Geſ. für Rhein⸗ und Mainſchiffahrt. Die heutige Generalverſammlung beſchloß[t.„Frkf. Ztg.“ die Verteilung einer Dividende von 4 pEt.(i. V. 6 pt.) 5 * Nürnberg, 30. Juni. Der Aufſichtsrat der Continen⸗ talen Geſellſchaft für Elektriſche Unternehm⸗ ungen in Nürnberg ſchlägt lt. Frkf. Ztg. eine Dividende von 4 Prozent vor. Eine neue Aktiengeſellſchaft. 5 55 *München, 30. Juni.(Tel.) Hier hat ſich eine.⸗G. zur Verwertuag von Mineralien mit einem Aktienkapital von 1 Million Mk. gebildet, die bezweckt, die Bergbaugerechtſame des Bergwerksdirektors Friedrich Oertel, hier, in Oberbayern zu er⸗ werben. Hinter der neuen Geſellſchaft ſteht der„Frkf. Ztg.“ zu⸗ folge, ein Berliner Konſortium. e Nordhäuſer Kaljwerke. * Berlin, 80. Juni.(Tel.) Die Generalverſemmlung der Nordhäuſer Kaliwerke ermäcktigte antragsgemaäß den Vorſtand zum Abſchluß von Syndikatgeſellſchafts⸗ und Veräuße⸗ rungsverträgen für den Fall des Nichtzuſtandekommens des neuen Syndikats. Ein gleicher Beſchluß faßte der„Frkf. Ztg.“ zufolge die Generalverſammlung des Caliwerks Ludwigshalll. Mannheimer Effektenbörſe. vom 30. Juni.(Offizieller Bericht.) 5 Die heutig? Börſe war wieder ſtill und fanden nur wenig ECbursänderungen ſtatt. Weſteregeln 208., Continentale Ver⸗ ſicherungs⸗Aktien 580., und Portland Cementwerke, Heidelberg 157 G. 1 Aktien. Banken, Brief Geld Badiſche Bank Gewrbk. Sveyers0%%—.—— Brief Geld Transport u, Verſicherung. 180 101.70 Neeneg. d—.— 195 Mannh. Dampfſchl.—— 9 Pf. Sp⸗ u. Cbb. Landau 0 25 RH 1 Frankona, Rück⸗ und 8 5 Mitverſ..⸗G. uvm. — 115.— Bad. Rück⸗ u. Mitv. 980.—- Chem. Induſtrie. Fr. Trp.⸗ Unf, u. Gll⸗⸗ Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 381.——.— Verſ.⸗Geſ. neu——— Bad. Aſſecurranz FContinental. Verſich.. Mannh. Verſicherung 550.— 54 Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 625. Württ. Tranp.⸗Verſ. 520.—— Induſtrie.„„ 2.⸗G. f. Seilinduſtrie 139——. Bad. Braueret—— 76.— Dingler'ſche heſchfbr. 115.——.— Binger Aktienbierbr. Emaillirfbr. Kirrweil.— Durl. Hof vm. Hagen 248——.—Emaillw.Maikammer Eichbaum⸗Brauerei—— 107.—Ettlinger Spinnerei Elefbr. Rühl, Worms— 82— Hüttenh. Spinnerei Ganters Br. Freibg. 98.——.— Farlsr, Maſchinenbau Kleinlein Heidelberg 190.— Nähmfbr. Haidu Neu Homb. Meſſerſchmit! 35— ſoſth. Cell. u. Papierf. 185.— Ludwigsh. Brauerei—— 223-Mannh. Gum. u. Asb. 145.— Mannh. Aktienbr. 130.— Maſchinenf. Badeniec—.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr—.— Oberry. Elsktrizitit 22.50—. Brauerei Sinner Pf.Nähm u. Fahrradf. 128.50 128. Portl.⸗Zement Hdlbg. Südd. Draht⸗Induſt.—. Sldd. Kabelwerke 126.25— —Verein Freib. Ziegelw. 12750— BFFFN Gürzmühle Neunadt Zellſtoffabr. Waldgof Zuckerfor. Waghäuſel Zuckerraff. Mann, Frankfurter Effektenbörſe. Rhein. Hyp.⸗Bank Verein chem. Fabriken 310.— Verein D. Oelfabriken—.— 135.— Weſt..⸗W. Stamm—.— 203.— 5„ Vorzug—.— 102.50 Brauereien, —.— —.— e 250 „Schwartz, Speyer „Ritter, Schweßz. „ S. Weltz, Speyer „ z. Storch., Speyer Br. Werger, Worms Worm!ſ. Br. v. Oertge Pf. Preßh. ⸗u. Sptfabr.—.— 184. [Privattelegramm des Gen ral⸗Auzeigers. * Frankfurt a.., 30. Juni.(Fondsbörſe). Es an Anxegung, welche Veranlaſſung zu lebhaſterem Geſchäft geg hätte; doch zeigte ſich infolge der innerpolltiſchen Lage weiter wartung, Die Umſätze waren mit wenig Ausnahme nur unbeder Der Verkehr blieb in engen Grenzen. Transvortwerte waren ruht Baltimore reger gehandelt im Auſchluß au die Newhorker Börſe un Seite Seneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 30. Junk Staatspapie 3 4% deutſch. Reichsanl. 102.75 102.90 4 9„ 1909 102.50 102.50 .50 85 5 94 90 94.85 .52„ 1909.90 9180 8 5 5 85.25 85.50 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 102 80 102 90 4 do. do. 1909 10.40 102.60 3½„ 5 94.90 94.85 8%„„ 1909 9490 94.80 8 85 50 85.55 Abadiſche St.⸗A.]901 101.10 101.50 8„ 1908/09 101.90 102— 8% bad.St.⸗Olabg'fl 96.— 956 20 9„ M. 9445 94.50 37„„ 1900— 94.10 272„„ 1904 9475 94.10 8*„ 1907— 94.20 2 5 1 Ahayr..⸗B.⸗A..1915 102.10 102.30 iis 102 10 1028 3 ½% do. u. Allg. Anl. 64.— 94.05 3do..⸗B.⸗Obl. 4 Pfälz..⸗B.Prior.—.— 101.— 4 Heſſen von 1903 101.70 101 60 3 Heſſen 82 75 82.9 8 Sachſen 85 20 85 20 1 Mh. Stadt⸗A. 1907 re, A. Deutſche. 7 Mh. Stadt⸗A.1908—.——.— „ 1909—.—— 35% 1995 92.15 92 30 B. Ausländiſche. 5 Arg. k. Gold⸗A. 1887—.——.— 5% Chineſen 1896 101.80—.— %%„„ 1898 98.65 9875 1½ Japaner—.— 35 45 Mexikaner äuß. 88/90 100.40 100.30 3 Mexrikaner innere Bulgaren 3¾ ftalten. Rente 104.30 65.50 65 60 100.90 ½ Oeſt. Silberrente 99.30 99.30 455 Papierreut.———.— Oeſterr. Goldrente 99.90 99.95 2 Portug. Serie L 62.20 6220 1„ II 64.— 64.— 14½ neue Ruſſen 1905 98.95 98.90 4Ruſſen von 1880 87— 87.05 4 ſpan. ausl. Renſfe—.——.— 1 Türken von 1903 87.80 87.80 nAunif—.— 9240 1Ung cr. Goldrente 95.50 95.45 („ Kronenrente 93.05 93.05 Berzinsliche Loſe. 3 Oeſterretchiſchel860 162.— 161.60 Türkiſche 145.20 145,10 Aktien induſtrieller Unteruehmungen. Süd. Zuckerfabrik 143.90 143.80 Badd. Immobil.⸗Geſ. 98 50 97.60 Gichbaum Mannheim 103.60 109.60 Möb. Aklien⸗Brauerei— 60 Cemientfabr. Karlſtadt 140.90 140.90 Badiſche Anilinfabrik 381.— 380— Ch. Fabrik Griesheim 241.50 240 50 Farbwerke Höchſt 415.50 415 90 Ver. chem. rabrik Mh. 309.— 309.— Chem. Werke Albert 427.— 427. Südd. Drahtind. ub. 103 103.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 203.— 203.— Nec. Böſe, Berlin Elekir.⸗Geſ. Allgem. 232— 232,— Südd. Kabelw. Rhm. 125.— 125.— Lahmeyer 116.40 116.70 Glektr.⸗Geſ. Schuckert 123.75 124 50 Siemens& Halske 220.25 221. 56— 35.— Runſtſeidenfabr. Frkf. 260.50 260.— Lederwerk. St. Ingbert 55.— 57— Spicharz Lederwerke 124.50 124 50 Ludwigsh. Walzmühle 146 59 146.50 Adlerfahrradw.Kleyer 380 50 332— Maſchinenfbr. Hilpert 65.— 64 80 Maſchinenfb. Badenig——— Dürrkopp 504.— 304— Maſchinenf. Gritzuer 21425 214,25 Maſch.⸗Armatf. Klein 102.——. Bf. Nähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Nöhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. Schnellprefſenf.Frkth. 193 90 193.90 Ver.deutſcher Oelfabr. 135.20 135.50 Schuhſabr. Herz, Frkf. 120.50 120.— Seilinduftrie Wolff—.— 138.— 'wollſp. Lampertsm. 50. 50.— ſtammgarn Kaiſersl. 180.— 180.— Zellſtoffabr. Waldhof 286 50 288.50 128.— 128.— Aktien deulſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Süldd. Eiſenb.⸗G. 117.— 117.— Hamburger Packet 116 15 116 80 Norpdeutſcher Lloyd 90.10 89 95 Oeil.⸗Ung. Staatsb. 156.50 156 70 Oeſt. Südbahn Lomb. 21.— 21.40 Pfandbriefe, Prior Gotthardbahn——— Ital. Mittelmeerbahn—.——.— do. Meridionalbahn 138.— 138.20 Baltimore und Obio 115.80 116 50 itäts⸗Obligalionen. Berl in, 30. Juni.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien—.— 200.40 Laurahütte 181.20 181.70 Disc.⸗Kommandit 185.30 185.20 Phönix 173.80174 Staatsbahn— 156.70 Harpener Lombarden 21.10—.— Tend.: ruhig. Bochu ner 228.60 229.40 Berlin, 30. Juni.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.435 20.44 Reichsbank 147.— 147 70 Wechſel Paris 81.15 81.17RNhein. Kreditbank 137.— 4% Meichsanl. 102.90 102.90 Ruſſenbant 142.— 40% 3 1909 102.50 102.50 Schaaffh. Bankv. 132.60 3%% Reichzanl. 95.— 95.— Staatsbahn 156.70 35½0%„ 1909 95.— 35.— Lombarden 21.40 3˙% Reichsanleihe 85 40 85 40Baltimore u. Ohio.70 116.40 4% Conſols 102.90 102 90 Canada Paeifte 180.60 181.40 4„ 1909 102.50 102.50 Hamburg Packet 116.0 116.90 3%% 95.— 95.—[Nordd. Lloyd 90.— 90.— 35 0%„ 1909 95.— 95.—[ Bochumer 229.20 229 60 30% 5 85 30 85.40 Deutſch⸗Luxembg. 198.60 198.20 4% Bad. v. 1901 101.— 101.10 Dortmunder 6160—— 4%„„ 1908/09 102.— 101.30 Gelſenkirchner 177 20 178.20 3 5 eonv.—— 94.20] Harpener 189.50 190.40 3%„ 1902/07 94.25 94.20 Laurahütte 181.70 181 60 3½% Bayern 94.10 94.— Phöngix 173 10 173.50 3%% Heſſen—.— 93.60] Weiteregeln 206.10 207.50 4% Heſſen 82.75 82.50 Allg. Elektr.⸗Geſ. 231.— 231 50 80% Sachſen 85.30 85.30] Anilin 381.— 380.— 3 Japaner 1905 95 40 95.5% Antlin Treptow 311.— 311.— 4% Italiener—.——.— Brown Boveri 184.30 187.1 40% Ruſſ. Anl. 1902 86.50 86.50] Chem. Albort 428.20 425 50 30% Bagdadbahn—.— 87.25 D. Steinzeugwerke 226.50 226.50 Oeſter. Krebitaktien—.— 200.20 Elberf. Farben 410.— 410.— Berl. Handels⸗Geſ. 171.10 171.50 Celluloſe Koſtheim 181.— 181— Darmſtädter Bank 130 69 130.70 Rüttgerswerken 169.50 169.— Deutſch⸗Aſiat. Bank 143 90 142— Tonwaren Wiesloch 101.— 101.— Deutſche Bant 241 40 241.50 Wf. Draht. Langend. 211— 210— Disc.⸗Kommandit 185 20 185.20] Zellſtoff Waldhof 236.80 288 70 Dresdner Bank 152.30 152.60 Privatdiskont 28% W. Berlin, 30 Juni.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 200 70 200.40Staatsbahn Diskonto Komm. 185.40 185.10 Lombarden Pariſer Börſe. Paris, 30. Juni. 156.50 157.40 21.30 21 30 Anfangskurſe. 3 o4% Rente 97.10 97.20 Debeers 349.— 355.— Spanier 98.70 98.80 Eaſteand 132.— 131.— Türk. Looſe—.— 174 50 Goldfield 154.— 156.— Banque Oitomane 726.— 729.— Randmines 250.— 251.— Rio Tinto 1896 1925 Wiener Börſe. Wien, 30. Juni. Vorm. 10 Ubr. Kreditaktien 636.70 626.50 Oeſt. Kronenrente 96.10 96.15 Länderbank 45.— 451.50„ Papierrente 99.— 99.05 Wiener Bankverein 526.70 529.70 Silberrente 99.— 99.05 Staatsbahn 726.70 729.70 Ungar. Goldrente 113.60 118.60 Lombarden 108.50 109.70„ Kronenrente 92.85 93.05 Marknoten 117.47 117.47 Alpine Montan 641.50 342.50 Wechſel Paris Wien, 30. Juni. Kreditaktien 638.— 637.50 95.32 95.82 Tend.: feſt. Nachm..50 Uhr. Buſchtehrad. B. 989.— 998.— 4e% Frk. Hyv.⸗Bfdb. 100 40 100.40 4% Pr.pfdb. unt. 15 100.30 100.30 40% F. K. V. Pfdbr.0⸗ 100.80 100.80 40% 17 101 25 101.25 4˙% 1910 100 40 100.40%,„„„ 14 95.60 95.60 4% Bf.Hyptb. Pfdb. 100.20 100.20 32½ 8„12 94.— 94.— 31½%%„„„ 96˙50 93.5037/, Pr fdbr⸗Bk.⸗ 31/% Pr. Bod.⸗Fv. 98 20 93.20 Kleinb. b. 04 95.50 95,50 %0 Etr. Bd. Pfd.500 100.— 100.— 65 d oen⸗ 4% yp.⸗Pfd. Kom.⸗ 5 105 00 100.10 100 10 Obl. anſ 15 94 50 94 50 40 dbr..O! 4% Pr. Pfdbrf.⸗B. unk. 0 109.10 100 10] Hype⸗ Pfd. unk. 117.— 80.— 4e„ Pfdbv. v. 0g 4% h. H. B. Pfb. 0 100.— 100— ani. 12 100,30 100.30 4%„ 1907 100.— 100.— 8%„ Pfpbr..86 4%„„ 1012 700 80 10029 89 4. 94 93.29 93.20 4%„ 1917 100 80 100.50 32 Pfd. 93/06 92 80 92 80 40% 1919 101 50 101.50 4% Com.⸗ bl. 9910 verſchied 92.60 92.60 . Land. 10 101 20 101.200 9½,„„„ 1914 92.0 92.60 81 0 101 91 31½ Hh. 88.8070 93.30 93.30 v. 87/91 94— 94.— 4% R. W..G. B. 1iy9s 5˙ Com.⸗Obl. 40%, Pf. B. Pr.⸗Obl.—.— v. 98/06 94. 94.—61/% Pf. B. Pr.⸗H. 5½% 40% Pr. Pfdb. anl. 09 96.60 99.60 2/1 Jt Al. ſttt.a. E..— 72 45 4% 12 100.— 100.— eee 4„ 14 99.00 99.90] Mannb. Ver).-.-A. 540.— 510.— Bank. und Verſicherungsaktien. 13.50 134.5 Oeſterr.⸗Ung Bauk 127,20 127.20 Badiſche Bank Berg u. Melallb. 122 75 122.50 Oeſt. Länderbeuk—.—114. Berl. Handels⸗Geſ. 170.80 171.—-]„ Kredit⸗Anſtalt 200.50 200.40 Comerſ. u. Disk.⸗B. 110— 110.—Ptälziſche Bank 101.40 101.20 Darmſtädter Bank 130 40 180.50 Pfälz. Hyp.⸗Bank 194.— 194.— Deuiſche Bank 24099 241.50 Preuß. Hypothekub. 121 80 1231.10 Dautſchaſiat. Bank 145.50 145.— Deutſche Reichsbk. 147 50—.— 137.50 137.50 197.40 198.80 13250.188.— 11440 114.40 Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗B. M. Schaaffh. Bankver. Südd. Bank Mhm. D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Frankf. Hop.⸗Bank 103 50 103.40 185 50 185 50 152.30 15230 203.80 208 80 Irkf. Hyp.⸗Creditv. 160.40—.— Wiener Bankver. 132.90 188.15 Nationalbank 120.—120,70] Bank Ottomane——— Oeſterreich⸗ungarn 1774 1779 Oeſterr. Papierrente 99.— 99.05 Bau u. Betr..⸗G.—„ Silberrente 99.— 99.05 Unionbank 549.— 549.— Goldreſtte 117.40 117.40 Ungar. Kredit. Wiener Bankverein 75.— 751.— 527.— 527.— Ungar. Goldrente Kronenrente 113.60 113.60 93.— 93.— +* Länderbank 453.— 452.— Wch. Frankf. viſta 117.47 117.47 Türk. Loſe 185.— 186.— London„ 240.07 240.07 Alpine 643.— 643.— Paris 15 95.32 95.33 Tabakaktien 376.— 878.—]„ Amſterd.„ 200.— 200.— Nordweſtbahn 462.— 468.— Napoleon 19.06 19.06 Elbtalbahn 462.— 463.— Marknoten 117.57 117.47 Staatsbahn 729.50 730.— Ultimo⸗Noten 117.42 117.42 Lombarden 108.50 109.70] Tend.: ſtetig. Tondoner Effektenbörſe. London, 30. Juni.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. 2% Conſols 84½% 84½¼[Moddersfontein 13— 13— 3 Reichsanleihe 84% 84½ Prsmier„ 4 Argentinier— 89—Randmines 9* 9˙¹ç 4 Italiener 104%½ 104 ½ Atchiſon comp. 118— 118½ 4 Japaner 91% 9/%Canadian 186/ 186% 3 Mexikaner 35— 35—Baltimore 120% 121— 4 Spanier 97½ 97% Chikago Milwaukee 150½ 157% Ottomandank 19— 18— Denvers com. 49% 49 ½ Amalgamated 82%ꝛ 85—Erie 364 36˙ſ Angeondas*10—Grand TrunkIII pref. 56˙⁰ 56½ Rio Tinto 7e%e öe, e, 2, Central Mining 17/ 17% Louisville 144— 144% Chartered 27½% 27¾ Melſſouri Kanſas 410½ 42.— De Beers 13˙% 14— Ontario 54— 54˙˙ Gaſtrand 5½ 57/Sonthern Pacific 134% 133¾ Geduld 3½% 31½ Union eom. 1975½ 198/6 Goldfields 6¹/ 61% Steels eom. 68% 697½ Jagersfontein 5% 6ʃ½] Tend.: feſt. Fraukfurt a.., 30. Juni. Kreditaktien 270.40, Disconto⸗ Commandi 185,50, Darmſtädter 130.75, Dresduer Bank 152.40, Han⸗ delsgeſellſchaft 171.25, Deutſche Vank 241.20, Staatsbahn 156 70, Lombarden 21.45, Bochumer 229.45, Gelſenkirchen 178.—, Laurahgülte 0 181.50 Unzarn 95 50. Tendenz: Rachbörſe. Kreditaktien 20 Staatsbahn 156.70, Lombarden 21 beh. .50, Disconto⸗SCommandit 185.50 45. Berliner Effektenbörſe. (Privattelegramm de * Berlin, 30. Juni. F auch heute ziemlich feſt. Die S kannten Gränder in der Zurück General⸗Anzeigers.) ondsbörſe. Die Börſe eröffnete pekulation verharrte aus den be⸗ haltung. In Bankenaktien über⸗ ſchritten die Aenderungen kaum ½ pCt.; in einzelnen Werten kam Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 30. Juni. Produktenbörſe. Angeregt durch die höheren amerikaniſchen Preismeldungen machte ſich hier bei Er⸗ öffnung des Verkehrs ſtärkerer Deckungsbegehr, namentlich für Weizen per September⸗Lieferung, geltend. Die Shekulation, ſo⸗ wie Provinzhändler ſchritten zu Rückkäufen. Herbſtlieferungen wurden bis 3 Mk. höher bezahlt. Roggen wurde von der Feſtig⸗ keit für Weizen mitgezogen und notierte bis 1,50 Mk. höher. Hafer war auf Abgaben per Juli im Preiſe gedrückt, erholte ſich aber im Verlaufe wieder. Mais war ſtill und behauptet, desglei⸗ chen Rüböl. Berlin, 30. Juni.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. ülerhaupt kein Umſatz zuſtande. Von Bahnen ſtellten ſich Ameri⸗ kaner auf Newyork höher. Oeſterreichiſche Staatsbahn auf Wien elwas höher, dagegen waren Prinz Heinrich⸗Bahn unter Reali⸗ flerungen abgeſchwächt. Von Fonds beſſerten ſich 3 pCt. Reichs⸗ anleihe etwas. Auf dem Montanaktienmarkt trat für Gelſen⸗ kirchener und Harpener einige Kaufluſt hervor bei nur.85 pCt. bezw. 1 pt. anziehendem Kurſe. Schiffahrtsaktien ungefähr be⸗ hauptet. Von Elektrizitätswerten begegneten Allgem. Elektrizi⸗ lätsaktien einigem Intereſſe und gewannen ½ PCt., während Deutſch⸗Ueberſeeiſche niedriger waren. In Kolonialwerten ſan⸗ den zeitweiſe zu ſchwankenden Kurſen lebhafte Umſätze ſtatt. Für Kaliwerte machte ſich auch heute gute Meinung geltend. Zu Be⸗ ginn der zweiten Börſenſtunde büßten Gelſentirchener einen Teil des aufänglichen Gewinnes wieder ein. In dritter Börſenſtunde ſtill und behauptet. Induſtriewerte des Kaſſamarktes vorwiegend feſt. Kaliwerte ſchwankend. Kolo⸗ nialwerte höher. 29. 30. 29. 80. Weizen per Jull 258 50 259.75 Mais per Julf—— „Sept. 232.75235.25„ Aug.—.——.— „Okt. 230.— 2325)——— 5—.——.—[Rüböl per Juni— Roggen per Juli 194— 195.50„ Oktbr. 55.30 55.40 „Sept. 187.25 189.—„Dezbr. 55.590 55.50 „Okt. 187 25 183 75 Spiritus 7o0er locoo———.— Hafer per Jult 186 75 186.25 Weizenmehl 36 75 36.75 „Sept.—.——.— Roggenmehl 25.90 25.90 Tiverpooler Börſe. Liverpool, 30. Juni.(Anfangsturſe.) 29. 30. Weizen per Juli— w lliz 904˙/% feſt 2„ Sen 877 8785— Mats per Juli 5˙8 rußhig— tlräge per Sept. 5/8ʃ/— „BVudapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 30. Juni. Getreidemarkt.(Telegramm.) 22 30. per 50 kg per 50 kg Weizen per Okt. 13 69 13 70 ſtetig 13 52 13 53 matt „„ April 1404 1405 13 88 13 85 Roggen per Okt. 10 20 10 21 ruhig 10 00 1001 matt April———— 3 5 Hafer per Okt. 792 798 willig 781 7882 willig „„„„ ee—— Mais per Juli 776 7 77 ruhig 765 7 66 willig „„„ 797 7 99—— Kohlraps Auguſt 1455 14 85 feſt 14 55 14 65 ſtetig Wetter: Bewölkt. **** Marx&. Tele ramm⸗Adreſſe: 30. Juni 1909. Margold. Goldschmidt, Mannheim Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 Proviſiousfrei! Wir ſind als Selbſtkontrahenten —rrr „Ber⸗ Käufer unter Vorbehalt: 5 10 2 .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuftadt a.. H. 100 Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 325 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 5 5 Vorzugs⸗Aktien— Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 124 Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 68 Bürgerbräu, Ludwigshafen— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim— Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens— Filterfabrik Enzinger, Worms— Flink, Eiſen⸗ und Broncegießereti, Mannheim 74 Frankenthaler Keſſelſchmiede 833zfr Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg alte Aktien— 55 85 0 junge„ 158 Herrenmühle vorm. Genz. Heidelberg— Herzogpark, Terrain⸗A.⸗G., München 1243zfr Lindes Eismaſchinen Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigsh. Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning Neckarſulmer Fahrradwerke Pacifte Phosphate Shares junge Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim Rheinmühlenwerke, Mannheim Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim Stahlwerk Mannheim Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen Unionbrauerei Karlsruhe Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim Waggonfabrik Naſtatt Waldhof, Bahngeſellſchaft Immobiliengeſellſchaft Zuckerfabrik Frankenthal 0 Geſchüftliches. Das Intereſſe des großen Publikums für den Kampf gegen die Kleinlebeweſen, Bakterien, iſt in ſtetigem Steigen. begriffen, daß jedermann in jedem Orte durch epidemiſche Erkran⸗ kung bedroht iſt. Denn überall hin können die Krankheitserreger der verſchiedenſten Art vermöge des ſtändig zunehmenden Menſchen⸗ und Immer vorbereitet ſein, Krank⸗ heiten zu wehren, muß deswegen für Behörden und Einzelme Die Desinfektionsfrage gewinnt mit Recht täg Güterverkehrs verſtreut werden. Loſung werden. an Bedeutung. Iſt ſie doch eine der allerwichtigſten der Geſundheitzs lehre. Wir haben beim Studium des Desinfektionsmittel⸗Marktez die Ueberzeugung gewonnen, daß unſer neues Präparat trotz der großen Zahl vorhandener Mittel eine Notwendigkeit war. Denn Automors hat eine fünffach höhere Desinfektionskraft als das Automors deſodoriſiert ideal vollkommen, wie jeder Verſuch beweiſt, iſt einfach und handlich im Gebrauch und im Verhältnis zu ſeinen Leiſtungen preiswert. Automors beſitzt weiter vorzügliche Nebenwirkungen: z. B. vermindert reſp. beſeitigt ſeine Es iſt der entſchiedenſte Feind des Ungeziefers aller Art im Hauſe und auf der Haut der Tiere. beſte andere Mittel. ſtete Anwendung die Fliegenplage. Zu beziehen von Gebr. Heyl u. Co., Aktiengeſellſchaft, Abteilung Automors⸗Werke. „Nordlandsreiſen mit der„Thalia“. den günſtigen Eisſtandsberichte aus dem hohen Norden dürften die Polarreiſen der„Thalia“ des Oeſterreichiſchen Lloyd, die ſich in dieſen Breiten aufs beſte bewährt hat, vom allerbeſten Erfolge be⸗ Für die 1. Nordlandsreiſe nach dem Nordkaß und hamburg 6. bis Hamburg 30. Juli, Fahrpreiſe von M. aufwärts, ſind noch einige Kabinen verfügbar.— Die gleitet ſein. Spitzbergen, ab ecc 550 Jufolge der einlaufen⸗⸗ 2. Nordlandsreiſe ab Hamburg 2. Auguſt bis Hamburg 29. Auguſt geht über Nordkap, Spitzbergen bis zum Ewigen Eiſe; auf der Rück⸗ reiſe Beſuch der ſehenswerten norwegiſchen Fjorde. Preiſe von co. 600 M. aufwärts.— Es folgt die Bäderreiſe von Hamburg 2, Tr bis Trieſt 29. September. Preiſe von ca. 425 M. aufwärts. Pro⸗ ſpekte, Amneldungen und Auskünfte bei der Paſſage⸗Agentur des Oeſterr. Lloyd, Gundlach u. Bärenklau Nachf., Bahnhof⸗ platz 7, Verkehrsverein Mannheim E.., ſtädt. Kauf, haus, Vogen 57, ſowie bei der General⸗Agentur des Oeſterr. Llohd Verantwortlich: Für Politik: J..: Georg Chriſtmann; für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: 4 für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haasiſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. 5 ̃ M. Reutlinger& Oo. IOFEHHODSeILFabDAiE. Srosse Ausstellung vollständiger Wohnraume. Mannheim 0 3, 1 5501 Bel Konfschmerz nur Citrvanillel 28ef%, 1a — 8* S — 2 0J Mannheim, den 30. Jum 1982. Gene- al⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Aus dem Großherzogtum. * Pforzheim, 29. Juni. Da der Bürgerausſchuß ſich mit dem Pflaſterungsprogramm zu befaſſen hat, wurde eine Denkſchrift ausgearbeitet, in welcher die verſchiedenen Arten einer Pflaſterung beſprochen werden. Als hygieniſch am ungeeig⸗ netſten erſcheint dem Verfaſſer der Denkſchrift das Holzpflaſter, das zudem wegen ſeiner Koſtſpieligkeit und Glätte für nicht empfehlens⸗ t erachtet rd. Vom hygieniſchen Sandpunkt aus iſt dagegen ltpflaſter das beſte. Praktiſch vorzuziehen iſt dagegen das Steinpflaſter, deſſen geſundheitlicher Wert durch Fugenausguß mit Aspyaltkitt oder Zement erhöht werden könne. Daneben könne noch ine neue Kunſtſteinart„Vulkanol“, in Betracht kommen, die eine ihe guter Eigenſchaften habe, und im Ppeis dem des beſten Gra⸗ pflaſters gleichkomme. Vom Stampfasphalt müſſe man, weil er nur bis etwa 1½ Prozent Steigung verwendet werden könne, hier abſehen. Gußasphalt, der gegenüber dem Stampfasphalt größere Rauhigkeit zeige, könne dagegen für einzelne Straßen wohl gewählt werden, nütze ſich aber raſcher ab und ſei gegen Temperaturein⸗ flüſſe empfindlicher. Aſphaltſtraßen müſſen beſſer gepflegt und häu⸗ figer erneuert werden; Reparaturven, die insbefondere in Straßen mit Straßenbahngeleiſen öfter vorkommen, nehmen wegen der dabei notwendigen Miterneuerung der Unterlage längere Zeit in An⸗ ſpruch. Als beſter Schienenanſchluß muß immer noch Großpflaſter⸗ ſtein angeſehen werden. Von allen Pflaſterungen hat das Gra⸗ nitpflaſter die längſte Lebensdauer, nämlich 25 Jahre. Die Geſamtkoſten der Umpflaſterung belaufen ſich auf da. 1½ Mill. Mark. oc. Freiburg, 29. Juni. Geſtern vormittag fiel die 72 Jahre alte ledige Privatiere Sofie Keller, als ſie damit beſchäf⸗ tigt war, im zweiten Stockwerk des Hauſes Nägeleſeeſtraße 6 Fen⸗ ſter zu reinigen, infolge eines Schwindelanfalles in den Hof und zog ſich dabei ſchwere innere Verletzungen zu, an deren Folgen ſie nach einer Stunde verſtarb. * Volkertshauſen(A. Stockach), 29. Juni. Am Sams⸗ tag abend entlud ſich ein ſchweres Gewitter über unſeren Ort, das auch von Hagelſchlag begleitet war. Zum Glück waren die Schloſſen nur in der Größe von Erbſen, aber deſto größer an Zahl. Zwei Stunden nach dem Gewitter glichen die Fluren noch ſtellenweiſe einer Wintkerlandſchaft. §SHeidenheim a. Br., 26. Juni. Das Baugeſchäft der Herren Architekten E. u. R. Schleicher hier ging durch Kauf an den Herrn Architekten Ferdinand Caſtell aus München über. Die Ver⸗ kaufsbermittlung wurde von der bekannten Immobilienfirma Gottl. Rieker, München, Friedrichſtr. 28/J., durchgeführt. oc. Waldshut, 27. Juni. Wie man hört, beabſichtigt die Motorwagengeſellſchaft St. Blaſien nächſtes Jahr den Automo⸗ bilverkehr auf der Strecke Waldshut⸗St. Blaſien einzuſtellen. Die Straßenverhältniſſe, namentlich zwiſchen Waldkirch und Tieſenhäuſern, ſeien derart ungünſtige, daß es rein unmöglich ſei, bei Fortdauer dieſes Zuſtandes den Verkehr aufrecht zu erhalten. Hätten ſich doch infolgedeſſen gegen das Vorjahr die Betriebsunkoſten um etwa 70 Prozent geſteigert. —— Pfalz, Heſſen und Umgebung. Oppau, 29. Juni. Sonntag wurde der 17jährige Bader⸗ gehilfe Wilhelm Enders verhaftet, weil er im Verdachte ſtand, Geld geſtohlen zu haben. Der bei Bader und Poſtagent Schlag in Stellung geweſene, leichtſinnige Burſche führte in letzter Zeit ein flottes, verſchwenderiſches Leben. Noch am Vor⸗ abend ſeiner Verhaftung regalierte er in der freigebigſten Weiſe ſeine Zechfreunde mit Flaſchenwein und Sekt, ſo daß man auf den Gedanken kommen mußte, daß der mittelloſe Burſche das Geld hierzu guf unxechtmäßige, Weiſe an ſich gebracht haben müſſe⸗ Bei Durchſuchung ſeines Zimmers fand man noch die Summe von 686 Mark. Enders geſtand bei ſeiner Verhaftung, den Betrag von 800 Mark bei ſeinem Nachbar Georg Warſchko geſtohlen zu be Ueber 100 Mark hatte der leichtſinnige Burſche ſchon ver⸗ jubelt. * Viernheim, 29. Juni. Heute nacht ſchloß der ſich um das hieſige Gemeinweſen äußerſt verdient gemachte Gemeinderat Adam Winkler die Augen für immer. Seit dem Jahre 1895 dem Gemeinderate angehörend, hat der Verſtorbene mit ſeltener das ihm vou ſeinen Wählern übertragene Amt aus⸗ gefüllt. Gerichtszeitung. 8 Karlsruhe, 29. Juni. Vor der hieſigen Straf⸗ kammer wurde geſtern gegen den Weinhändler Heß aus Malſch, Amt Wiesloch wegen Weinfälſchung verhandelt, der beſchuldigt war, daß er im Herbſt 1906 16 346 Liter Wein mit 5818 Liter Zuckerwaſſer vermengte und denſelben vom 4. Ok⸗ tober 1906 bis Mai 1907 als neuen Wein verkaufte; daß er 1907 13950 Liter Eichſtettener Wein mit über 9000 Liter Zucker⸗ waſſer miſchte und den größten Teil dieſer Miſchung als Eich⸗ ſtettener Wein in den Handel brachte, daß er ferner 20 Hektoliter Rotwein mit einem Waſſerzuſatz und 6 bis 7 Hektoliter Wein⸗ treſter vermengte und dieſe Miſchung als Rotwein verkaufte. Die Beweisaufnahme ergab, daß auf etwa 100 Liter Wein neuer Wein 20 bis 25 Liter Zuckerlöſung verwendet wurde, manchmal auch bis zu 40 Liter Zuckerwaſſer. Dieſe ſo ſeſtgeſtellte Miſchung wurde zum Preiſe von 48 bis 55 Pfennige pro Liter verkauft. Nach dem Sachverſtändigen⸗Gutachten des Profeſſor Rupp haben ſich die unterſuchten Proben unter der geſetzlichen Grenze des Extraktgehaltes befunden; der Wein ſei entgegen den geſetzlichen Beſtimmungen erheblich vermehrt worden und zwar nicht zwecks Verbeſſerung, ſondern Vermehrung, ſo z. B. ſei der Eichſtettener Wein um 49,9 Prozent vermehrt worden; jedenfalls habe eine unzuläſſige Vermehrung ſtattgefunden. Das Urteil wird kom⸗ menden Montag gefällt werden. * Bretten, 29. Juni. Das Finanzamt Bretten erließ unter dem 2. Januar gegen den Schweinehändler Philipp Schöneberger in Oberluſtadt(Pfalz) eine Verfügung, nach welcher derſelbe wegen Wandergewerbeſteuerhinterziehung in eine Defraudationsſtrafe von 1194 Mark genommen und die Zahlung eines Steuernachtrags in Höhe von 597 Mark feſtgeſetzt wurde. Dieſe Verfügung erfolgte, weil Schöneberger im Auguſt vorigen Jahres in Baden den Handel mit Schweinen im Umher⸗ ziehen betrieb, ohne ſich zur Wandergewerbeſteuer veranlagen zu laſſen und ohne eine ſolche Steuer zu enrichten. Gegen die Straf⸗ verfügung erhob Schöneberger Widerſpruch und beantragte ge⸗ richtliche Entſcheidung. Der Gerichtshof beſtätigte die vom Finanzamt ausgeſprochene Strafe von rund 1200 Mark. Außer⸗ dem verhängte er gegen den unentſchuldigt ausgebliebenen Schweinehändler Lingenfelſer in Oberluſtadt eine Geldſtrafe von 100 Mark. VFrankenthal, 29. Juni. Die in der Nacht vom 27. auf den 28. Februar ds. Js. ſtattgehabte Plünderung und Aus⸗ raubung des Wohnhauſes des Großhändlers Gumbinger in Alt⸗ leiningen, bei welcher faſt eine ganze ganze Wagenladung Sachen und Gegenſtände als mehrere Pelze, Kleidungsſtücke, Uhren, gol⸗ dene Ketten, Brochen, ſeidene Bluſen, Wäſche, ein Gewehr ete. ge⸗ ſtohlen wurden, hatte heute ein Nachſpiel vor der hieſigen Straf⸗ kammer. Wegen ſchweren Diebſtahls bezw. Hehlerei hatten ſich 7. Seite zu verantworten: 1. Der 19 Jahre alte Tagner Karl Forſter von Rheingönheim, 2. der 20 Jahre alte Kaufmann Ludwig Faſſot aus Ludwigshafen, 3. der 19 Jahre alte Nicolaus Baſtian aus Saargemünd, 4. der 53 Jahre alte Wirt Jacob Stohner aus Ludwigshafen, 5. der 27 Jahre alte Tagner Jo⸗ hann Stohner von Mannheim, 6. der 28 Jahre alte Schloſſer Michael Etzenberger, 7. der 25 Jahre alte Maſchinenformer Franz Stollenberger, 8. die 24 Jahre alte Kellnerin Anng Nonnenmacher und 9. die 35 Jahre alte Kellnerin Karolina Wolf von Ludwigshafen. Die erſten drei Angeklagten, nämlich Forſter, Faſſot und Baſtian, haben den Einbruch in das vorüber⸗ gehend von den Bewohnern verlaſſen geweſene Gumbinger'ſche Wohnhaus verübt. Sie haben dabei Mobiliar und Gegenſtände, die ſie nicht mitnehmen konnten, demoliert, zerſchnitten und rui⸗ niert, worauf ſie einen Tiſch mit der Aufſchrift verſahen:„Knei⸗ ſel u. Comp.“ Die geſtohlenen Sachen haben ſie ordnungsgemäß verpackt und mit der Eiſenbahn nach Ludwigshafen befördert, wo ſie alles zu Spottpreiſen verkauft haben. Stohner ſen und jun., Eitzenberger, Stollenberger, die Nonnenmacher und die Wolf wer⸗ den beſchuldigt, einen Teil der geſtohlenen Sachen an ſich gebracht zu haben. Das Urteil lautet gegen Forſter und Faſſot auf je 2 Jahre 6 Monate, gegen Baſtian auf 2 Jahre und gegen Stohner ſen. auf 3 Wochen Gefängnis. Die übrigen Angeklagten werden mangels ausreichenden Schuldbeweiſes freigeſprochen. .S. Schadenerſatzanſpruch wegen Beraubung des Schattens eines Wirtſchaftsgartens. Die Sternenbrauerei, vormals J. Graf, Aktiengeſell⸗ ſchaft in Gottmadingen klagt gegen den Kaufmann G. in Ueber⸗ lingen aus Uebertragung einer Forderung deshalb, weil der Be⸗ klagte infolge eines Auftrages vier Kaſtanienbäume und vier Sträucher, die in dem betreffenden Wirtſchaftsgarten ſtanden, ſtark verſchnitten hatte. Die Klägerin behauptet, daß die über⸗ mäßig verſchnittenen Sträucher durch Neupflanzungen erſetzt werden mußten und eine lange Reihe von Jahren vergehen müſſe, ehe die Kaſtanienbäume den Garten wieder ausreichend be⸗ ſchatten würden. Sie fordert Schadenerſatz in Höhe von 5000 M. Landgericht, wie auch Oberlandesgericht Karlsruhe wieſen die Klage ab. Auf die Reviſion der Klägerin hin wurde das Urteil des Oberlandesgerichts Karlsruhe vom 6. Zivilſenat des Reichsgerichts aufgehoben und die Sache zur anderweiten Entſcheidung noch einmal an das Oberlandesgericht zurückver⸗ wieſen. Das Reichsgericht führte aus, daß es rechtsirrig ſei, wenn die Vorinſtanz annehme, der Eigentümer ſei durch eine Ver⸗ unſtaltung einer Sache erſt dann geſchädigt, wenn dadurch die Nutzungen, die er ohne die Verunſtaltung aus der Sache gesogen haben würde, vermindert worden ſeien. Dieſer Erſatzanſpruch des Eigentümers werde auch nicht dadurch berührt, daß er ſpäter das Eigentum an der Sache mit oder ohne ſeinen Willen verloren habe. Es werde deshalb der früheren Eigentümerin wie auch jetzt der Klägerin der Anſpruch auf Entſchädigung für den Betrag, um den der Verkaufswert des in Frage ſtehenden Grundſtücks durch die Handlungsweiſe des Beklagten etwa gemindert worden iſt, nicht abgeſprochen werden können. —— Wie treibt man praktiſche Wohnungsfürſorge? In den letzten Jahren werden von vielen Seiten Vorſchläge gemacht, wie und auf welche Weiſe der Wohnungsnot der Minder⸗ bemittelten zu ſteuern, die Wohnſitte zu fördern, die äſthetiſche Ausgeſtaltung der Wohnungen zu heben, mit geringen Mitteln den Kunſtſinn im Heim zu beleben, die Heimeligkeit und das Wohl⸗ behagen in ſeinen Wohnräumen anzuſtrehen und zu'rlangen, die Mieten erſchwinglich zu machen ſeien uſtv. Und auch alle Vor⸗ ſchläge mögen etwas dazu beitragen, das Intereſſe wach und die Fpage im Fluſſe zu halten, allein den ſpringenden Punkt zu faſſen und der Wohnungsfürſorge wirklich praktiſche und greifbare Ge⸗ ſtalt zu geben vermag nur Eines, und zwar das Leichteſte von allem Das iſt nicht Staatshilfe, nicht Gemeindehilfe, nicht das Verlaſſen auf andere, es iſt die genoſſenſchaftliche Selbſthilfe. Wer in der Lage iſt, ſich ſelbſt zu helfen und tut es nicht, der hat keinen Anſpruch auf andere Hilfe. Daß in Mannheim ſchon ſeit vierzehn Jahren dieſer Weg beſchritten worden iſt, durch die Grün⸗ dung einer Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft, dürfte zur Genüge bekannt ſein. Allein nicht ſo ſehr, was dieſelbe anſtrebt und was ſie bis jetzt geleiſtet hat. Der Spar⸗ und Bauverein Mannheim hat bis jetzt 17 Wohnhäuſer mit zuſammen 127 Wohnungen er⸗ ſtellt und wird in den nächſten Tagen mit der Erſtellung weiterer 45 Wohnungen beginnen. Er könnte aber viel mehr geleiſtet haben, wenn die wohnungsbedürftigen Einwohner Mannheims dieſe im⸗ mens wichtige Sache rechtzeitig begriffen und ſich in größerer An⸗ zahl an dem Verein beteiligt hätben. Denn 600 Mitglieder ſind noch nicht ausreichend, um ſo viel Geld zuſammen zu bringen, daß in noch größerem Umfang gebaut werden kann. Wenn auch ein hoher Prozentſatz der Erſtellungskoſten durch billige Hypotheken gedeckt wird, ſo bleibt doch immer die Reſtbauſumme zu bezahlen. Und dazu müſſen die Mittel durch Einzahlen der Mitglieder auf ihre Geſchäftsanteile und durch Heranziehung neuer Mitglieder aufgebracht werden. Der Geſchäftsanteil beträgt nur 300 Mark und kann laut Statut in ganz kleinen Zahlungen nach und nach einbezahlt werden. Riskiert iſt hierbei garnichts, denn die Genoſſen⸗ ſchaft beſteht auf durchaus geordneter Grundlage. Jeder Genoſſe kann nach vorheriger rechtzeitiger Kündigung wieder aus treten und erhält dann ſein Geld zurück. Wer aber der Sache treu bleibt, der hat auch das Recht auf eine Wohnung und zwar nach ſeinem Bedüvfnis auf 1, 2, oder 3 Zimmer mit Küche und Zubehör. Auch für größere Familien iſt eine kleine Anzahl 4 Zimmerwohnungen vorhanden; die große Mehrgahl hat jedoch zwei Zimmer. Die Woh⸗ nung darf laut Statut, ſo lange der Mieter ſeine Pflichten erfüllt, nicht gekündigt und die Miete nicht erhöht werden. Er ſelbſt hat aber jederzeit das Recht der Kündigung, kann daher wohnen, ſo lange es ihm gefällt, wie im eigenen Heim; ja noch beſſer. Denn er hat nicht die Laſten, wie ſie ein eigenes Heim erfordern, zu tragen und iſt in ſeiner Freizügigkeit bei Stellenwechſel nicht gehemmt. Er kann ſonach ſeine Wohnung auch im Innern ganz nach ſeinem indi⸗ piduellen Geſchmacke ausgeſtalten ohne Störung durch Kündigung befürchten zu müſſen. Und dann kann er vor allem billig wohnen, denn da die Genoſſenſchaft im Sinne des Geſetzes eine wirklich gemeinnützige iſt, d. h. laut Statut nicht über 4 Prozent Dividende berteilen darf und ihre Reſerven nicht den Mitgliedern, ſondern wiederum gemeinnützigen Zwecken zuführen muß, ſo hat ſie keine Veranlaſſung, großen Gewinn herauszuſchlagen. Sie rechnet daher zeinen höheren Mietzins, als den, der der Verzinſung des auf⸗ gewandten Kapitals und der entſtehenden Unkoſten entſpricht. Da nun auch die Häuſer nicht berkauft, ſoudern dauernd im Beſitz der Genoſſenſchaft verbleiben, ſonach die durch Verkauf erzielten Ge⸗ winne in Fortfall kommen, alſo auch nicht verzinſt zu werden brau⸗ chen, ſo werden die Mieten dauernd ſtabil bleiben und gegenüber andern zurückſtehen. Das alles ſind Vorzüge, die nur durch die Selbſthirfe in der FJorm genoſſenſchaftlichen Zuſammenſchluſſes erreicht werden können. Die Genoſſenſchaft hat aber noch andere Ziele im Auge, nämlich die Errichtung von Einfamilienhäuſern mit Garten. Natürkich wird das der hohen Bodenpreiſe wegen kaum auf Mannheimer wohl aber auch auf benachbarter Gemarkung möglich ſein. Für diejenigen, deren Beſchäftigung oder Stellung es zuläßt, außerhalb der Stadt zit wohnen, gibt es nichts Schöneres, als das Wohnen in einem ſeparaten Häuschen, in einer Gartenkolonie, insbefondere unter den erwähnten koulanten Bedingungen. Zunächſt könnte man 12 ſolcher kleinen Häuſer ins Auge faſſen⸗ ohne die Erſtellung von Stadthäuſern ganz aufzugeben. Die Ver⸗ wirklichung dieſes Gedankens iſt aber lediglich nur dann möglich, wenn genügende Beteiligung vorhanden iſt. Das geht aber leider ſo vieken Leuten nicht in ihre Köpfe, den Viele denken ſich die Sache ſo: Der Spar⸗ und Bauverein foll zuerſt bauen. Wenn dann eine Wohnung dabei iſt, die ihnen paßt, ſo nehmen ſie dieſelbe zu dem billigeren Preis auf unbeſchränkte Dauer gerne an, wenn möglich, ohne Mitglied zu werden.; geht das nicht, ſo werden ſie ſchließlich auch Mitglied. Das iſt aber ganz gewiß keine praktiſche Wohnungs⸗ fürſorge. Dieſes Prinzip muß man den Privatunternehmern über⸗ laſſen, die ſich denn für ihr Riſiko, Mühe und Arbeit allerdings mit Recht entſprechend bezahlen laſſen. Wenn aber z. B. in einer Ver⸗ zammlung ein Redner erklärt:„Wenn der Spar⸗ und Bauverein wieder baut, ſo treten alsbald viele Leute als Mitgieder bei; ſte warten nur darauf“, ſo iſt das ein Beweis daß er oder ſeine Freunde das Prinzip der genoſſenſchaftlichen Selbſthil fe nicht evfaßt haben. Denn erſt die Leiſtung und dann genoſſenſchaftlichen An⸗ ſchluß, das iſt für denkende Leute ein Unding. Umgekehrt muß es ſein; erſt die genoſſenſchaftliche finanzielle Grundlage(durch Ber⸗ tritt und Einzahlung), dann die Ausführung der geſtellten Auf⸗ gaben. Was hätten auch die zuſammengeſchloſſenen Genoſſen, die doch ſtatutengemäß keinen Nutzen davon haben, für èin Intereſſe daran, für fremde Leute, die pielleicht, wenn ſie eine Wohnung bekommen, Mitglied werden, ſich in Bauunternehmungen einzu⸗ laſſen. Es gibt aher doch gewiß Leute, die die Sache und ihren Vorteil richtig begreifen können, ebenſo auch ſolche, von deren ſozialer Stellung man die Erfüllung eines nobile officium er⸗ warten darf, die alſo nur zur Förderung der guten Sache als Mitglied beitreten und dem Vereine mehr flüſſige Mittel zuführen können, die aber leider bis jetzt mit verſchwindenden Ausnahmen ausblieben. Alle dieſe dürften in ihrem und im Intereſſe der guten Sache handeln, wenn ſie recht zahlreich zur Förderung und Verwirklichung greifbarer praktiſcher Wohnungsfürſorge ſich der Genoſſenſchaft an⸗ ſchließen. Was in anderen Städten, wie Karlsruhe, Stuttgart, Frankfurt in großem Maßſtabe möglich iſt, ſollte doch' auch in Mannheim ferkig zu bringen ſein. Wie aus den Inſeraten hieſiger Blätter erſichtlich, ſind ſowohl ausführliche Proſpekte als auch mähere, mündliche Auskünfte beim Geſchäftsführer des Vereins, Herrn Kratz, L 14, 7, erhältlich. Möge jeder von der Wohnungsnot betroffene Einwohner die eine Wahrheit beherzigen: Hilf dir ſelbſt, dann iſt dir geholfen. Wer aber untätig beiſeite ſteht und nicht vom Solidaritätsgefühl aller Wohnungsheiſchenden getragen, den einzig gangbaren Weg dey Selbſthilfe beſchreitet, dem iſt nicht zu helfen. Er wird aber den Schaden am eigenen Leibe verſpüren. Auszug aus dem Skandesamks⸗Regiſter für die Stadt Mannheim. Juui. Geboreue: 19. Kaufmann Karl Hedrich e. T. Gertrud Annelieſe Marta. 14. Fuhrm. Joh. Chrſt! Müller e. S. Hermann. 17. Kaufmann Karl Huber e. S. Karlk Friedrich Franz. 21. Schmied Anton Fritz e. T. Karoline. 19. Sergeant Gg. Weck e. T. Eliſab. Emilie. 21. Schriftſetzer Wilh. Schmid e. S. Wilhelm Hermann⸗ 18. Tagl. Karl Geiger e. T. Elifab. 20. Schaffner Guſt. Ibach e. T. Hildegard Hermine. 21. Fabrikarb. Andr. Meier e. S. Hans Albert. 17. Lackierer Hugo Leonhard e. T. Hildegard Brunhilb. 14. Kellner Friedr. Gerſtner e. S. Johann Friedrich. 21. Kaufmann Karl Kinzer e. T. Anna Margareta. 20. Eiſenb.⸗Affiſt. Erdmann Lawiszus e. S. Willi Roland Kurt. 17. Oelhändl. Friedr. Elleſer e. S. Hans. 19. Rangierer Wilh. Throm e. T. Erna Karolina. 15. Tagl. Conſtantin Schreck e. S. Peter. 15. Kaufm. Aug. Friedr. Wilh. Backſchat e. S. Otto Bruno Robert. 21. Maler Heinr. Schneider e. S. Albert. 16. Bäckermeiſter Joh. Zink e. S. Wilhelm. 19. Portier Friedr. Herm. Frank e. S. Karl. 20. Wagenführer Ludw. Rau e. T. Wilma Luiſe. 15. Metzger Friedr. Dahler e. S. Ludw. Karl. 17. Hafenarb. Kaſp. Rützel e. S. Karl Philipp⸗ 17..⸗A. Wilh. Jekel e. S. Friedrich. 20. Hochbau⸗Werkmſtr. Wilh. Lingg e. S. Wilhelm Helmut 20. Steuermahn. Joh. Beuder e. T. Erna. 19. Amtsaktuar Joh. Fiſcher e. S. Walter Haus. 19. Metzg. Theod. Kempf e. T. Frida Amalie. 18. Kfm. Heinr. Graf e. T. Charlotte Pauline Maria. 19. Telegr.⸗Aſſiſt. Osw. Greiſer e. T. Helene Frida Luiſe. 19. Mal. Karl Fritz e. S. Friedr. Heinr. 17. Chem. Dr. Eduard Röbner e. S. Haus Erich. 17. Reiſend. Hubert Tolles e. T. Luiſe Helene. 18. Schutzm. Florus Kirmſe e. T. Friederike. 18. Poſtb. Jul. Ruppert e. T. Erna Auguſta. 18. Tagl. Heinr. Reicher e. S. Karl Heinrich. 20. Kfm. Frz Joſef Hölzl e. S, Ernſt Artur. 21. Schneid. Leonh. Hufnagel e. T. Marta Margareta. 22. Schloſſer Louis Karl Rich. Schabacker e. T. Marg, Gertrud. 22. Reinh. Gg. Müller e. S. Auguſt. 22..⸗A. Frz. Leo Gamper e. T. Eliſabet. 19. Vorarb. Georg Schwöbel e. S. Leonhard. 21. Kfm. Alb. Link e. T. Anna Martia. 23. Tgl. Phil. Greiner e. T. Berta Gretchen. 19. Schaffn. Valent. Verron e. T. Gertrud. 22. Tünch. Mich. Günther e. T. Marg. Martia. 19. Kfm. Jak. Seiler e. S. Siegfried Heinrich. 21. Schloſf. Herm. Häffner e. S. Albert. 23. Tagl. Jak. Schneider e. S. Joh. Baptiſt Alois., 22. Schreiner Karl Lenz e. S. Karl Heiurich. 23. Gerichtsſchreiber Guſt. Lippoldt e. S. Haus Guſtav. 20. Nang. Wilh. Ebinger e. S. Max Phlilipp. 9. Tagl. Eduard Fuchs e. S. Georg. 22. Schmied Aug. Binder e. S. Auguſt Emil. 22. Zimmerm. Friedr. Schiffer e. T. Wilhelmine Joſefine, 24. Gummiarb. Phil. Jak. Rupp e. T. Eliſabeth u. e. T. Anna. 18. Schuhm. Otto Scheuermann e. S. Otto Julius. 23. Schutzmaun Gottfried Breunig e. T. Johanna Gertrude 19. Tagl. Phil. Wohlfahrt e. S. Phil. Joſ. Johaun. 22. Metzg. Ludw. Mannheimer e. T. Hilde. 18. Spengler Wilh. Größle e. S. Willi Georg. 28. Fabrikarb. Joh. Gg. Em. Seeland e. T. Ella Eliſab, 23. Form. Theod. Abele e. T. Luiſe Berta. 23. Mal. Theod. Lehr e. S. Theodor. 23. Fabrikarbeiter Karl Müller e. T. Marta Helene. 21. Poſtb. Ant. Herrmann e. T. Erna Johanng. 21. Schloſſer Friedr. Wilh. Emig e. S. Albert Friedrich⸗ 25. Mühlenarbeiter Friedr. Reichert e. T. Paulina, 21. Kaufmann Ludw. Weil e. S. Alfred. 24. Schloſſer Joſ. Brenner e. T. Johanna Maria. 21. Kaufmann Ant. Böhler e. S. Artur. 21. Kaufm. Friedr. Alexand. Bacher e. T. Toni Erna. 16. Milchhändler Karl Seitter e. S. Eugen. 25. Kutſcher Gottl. Trumpf e. S. Karl Friedrich. 21. Zimmermann Irz. Raab e. T. Eleonore Eliſab. 21. Händl. Friedr. Eckhardt e. T. Gertrud Wilhelmine⸗ 24. Packer Adolf Wagner e. T. Luiſe Katharina. 24. Schaffner Jak. Daub e. T. Anna Maria Eliſab. 23. Leihamtsdiener Heinr. Lotz e. S. Chriſtiau Heinrich⸗ 24. Tagl. Pet. Sauer e. T. Eva Johanna. 21. Kaufm. Rudolf Lohſe e. S. Karl Rudolf. 29. Neſerveheizer Leop. Wilh. Eberenz e. T. Maria Hilda. 24 Schriftſetzer Jul. Mayer e. S. Kurt. 25. Poſtſchaffner Friedr. Hanemann e. S. Karl Friedri 25. Bohrer Joſ. Peßeler e. S. Franz Joſef Theodor. 25. Schneider Chriſtian Hermann e. S. Eduard. 22. Schneider Wilh. Fabriau e. T. Ling Mathilde. 27. Metalldrücker Wilh. Geyer e. S. Wilhelm. 24. Kaufm. Joh. Hirt e. S. Joh. Friedr. Heinr. Franz. 25. Schloſſer Osk. Erw. Arm. Thumann e. S. Osk. Herm. 25. Former Karl Röchner e. S. Bernhard Karl. 21. Kaufmann Mart. Karl Peter e. S. Friedr. Adolf Sudwig 23. Tagl. Karl Ammaun e. S. Wilhelm. 28. Kellermſtr. Karl Jak. Händle e. S. Fraug⸗ 22. Tagl. Philivpp Peter Rutz e. T. Marſe. 15 8. Seite. Von der Süddentſchen Disconto⸗Gefellſchaft, A.(GG., Mannheim und der Süddeutſchen Bauk, Mannheim, iſt der Antrag geſtellt worden nom. Mk. 4000000.— Aktien, Nr.—4000 der Rheiniſchen Schuckert⸗Geſell⸗ ſchaft für elektriſche Induſtrie, Mannheim, zum Handel und zur Notierung an der hieſigen Börſe zuzulaſſen. Mannheim, den 21. Juni 1909. Julaſungsſtellef. Werlpapiere a. d. Börſe zu Mannheim Dr. Brosien. Vorſitzender. 468 Die beſte Gelegenheit gute und billige Wohnungen zu erhalten bietetdie Mitgliedſchaft beimspar⸗ u. Bauverein Mannheim. Derſelbe beſitzt bis jetzt 17 Wohnhänſer mit 127 Wohnungen und errichtet im Laufe dieſes Jahres wieder 8 Wohnhäuſer mit 45 Wohnungen, die in der Freislage von monatlich 18. biß 28 M. au die Maiglieder unkündbar und ohne künftige Mietsſteigerung vermietet werden. 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