Abonnement: 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..42 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. In ſerate: Anabthängige ee chamnbeame Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmev. Druckarbeiten 841 Die heutige Mittagsausgabe umfaßt 16 Goiten. Lelegramme. Nationalliberaler Bezirksverein. 2Weinheim, 4. Juli. In der heutigen Sitzung des Aus⸗ ſchuſſes des nationalliberalen Bezirksvereins wurde Herr Ober⸗ lehrer Merkel von hier einſtimmig zum Vorſitzenden des Vereins gewählt. Die nächſte Hauptverſammlung des Ver⸗ eins wird vorausſichtlich am Sonntag, den 18. ds. Mts. hier ſtatt⸗ finden. Mit der Verſammlung wird ein Vortrag über ein aktuelles Thema verbunden werden. Demokratiſches Parteifeſt auf dem Hohentwiel. .. Konſtanz, 4. Juli. Die Parteilung der demokratiſchen Partei des 1. und 2. Reichstagswahlkreiſes teilt mit, daß irgend welche Anfrage an die württembergiſche Domänendirektion in Tuttlingen wegen Ueberlaſſung des Hohentwiel zur Abhaltung eines Parteifeſtes der Demokraten der oberbadiſchen Landesteile und der Seegegend überhaupt nicht erfolgt ſei. Es könnte ſomit von einer Verweigerung der Exlaubnis keine Rede ſein. Der deutſche Kriegerbund gegen die Sozialdemokraten. *„ Eiſenach, 5. Juli. Der hier abdgehartene deutſche Kriegerbundestag ſprach ſich für den ſchärfſten Kampf gegen die Sozialdemskratie aus. Das deutſche Bundesſchießen. * Hamburg, 4. Juli. Die Vorwoche, des unter dem Pro⸗ lektorat des Bürgermeiſters Dr. Burchard ſtehenden 16. deut⸗ ſchen Bundesſchießens, wurde heute eingeleitet durch einen Aus⸗ marſch der Hamburger Schützen⸗Geſellſchaft nach dem Feſtplatz auf dem Heiligengeiſtfeld. * Hamburg, 4. Juli. Bei dem heutigen Bankett zur Eröffnung des 16. Deutſchen Bundesſchießens brachte Senator Dr. Schröder das Hoch auf den Kaiſer aus und trank daun auf das Gedeihen des Deutſchen Schützenbundes. Dr. Roth⸗ Hamburg toaſtete auf den Senat und die Bürgerſchaft und dankte⸗ für deren Unterſtützung, durch das das Gelingen des Feſtes er⸗ möglicht worden ſei. Kommerzienrat Koerting⸗Hannover forderte die deutſchen Schützen auf zum feſten zu Kaiſer und Reich. Kritiſche Lage auf 175 ME. Magdeburg, 5. Juli.(Privattelegramm). Die „Magdeburgiſche Zeitung“ drahtet ans Konſtantinopel: Der Grußweſir Hilmi Paſcha hatte eine lange Kouferenz mit den Bok⸗ ſchaftern der Schutzmächte für Kreta. Eine Einigung wurde nach nicht erzielt. Die Lage bleibt nach wie vor ernſt. Für den 27. ds. Mts. wird ein Stagtsſtreich der kretiſchen Aegierung be⸗ fürchtet. ME. Magdeburg, 5 Juli.(Privattelegramm). Die Magdeburgiſche Zeitung“ drahtet aus Paris: Die Antwortnote der Schutzmächte für Kreta, die am Montag der Pforte überreicht werden ſoll, enthält die entſchiedene Verſicherung, daß die tür⸗ kiſche Oberhoheit über Kreta unangetaſtet bleiben ſoll. Die Schutz⸗ müchte widerſtreben jeder Aufrollung der Kretafrage. König Eduard kommt doch nach Marienbad. *Wien, 4. Juli. Das„Fremdenblatt“ erfährt, König Eduard ſei definitiv entſchloſſen, auch in dieſem Jahre zum Kurgebrauch nach Marienbad zu gehen; er wird in der Verſten Hälfte des Auguſt daſelbſt eintreffen. Ermordung einer Familie durch Zigeuner. .E. Budapeſt, 5. Juli.(Privattelegramm). Die Polizei⸗ direktion des Miniſteriums des Innern erhielt vom Gerichts⸗ hofe in Depa die telegraphiſche Verſtändigung, daß in der Ort⸗ ſchaft Hunyad⸗Dobro eine Familie von 6 Perſonen von Zigeu⸗ nern ermordet und beraubt wurde. Englands Verſtimmung gegen Rußlands perſiſche Politik. .E. London, 5. Juli.(Privattelegramm). Allgemein wird in der engliſchen Preſſe der eng liſchen Regierung Herr Seminardirektor Sieber gegenüber Borgehen in S Die Elonel⸗Zeile.. 28 Pfß. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaktion 877 Auswärtige Inſerate. 30„ in Maunnheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Narlsruhe. e erlags⸗ 11 2 2 4— 1 Die Reklame⸗Zeile 1 Mark Schluß der Inſeraten⸗Annahme ſik das Mittagsblatt Morgens 7 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Nr. 303. Montag, 5. Juli 1909.(Mittagblatt.) — ee meeeeeee eeeeeeeeeeeeee, faßt, deſſen Schah dann nur noch als ruſſiſcher Vaſall gelten[Direktor Sieber eine kurze Anſprache. Er dankte dem Großherzo könne. Indiſche Verſchwörung. OLondon, 5. Juli.(Von unſ. Londoner Bureau.) Der„Daily Expreß“ erfährt, daß die engliſche Polizei in London eine Verſchwörung junger indiſcher Studenten entdeckt habe, die ſich Söhne Siwas nennen, des Gottes der Verſchwörer und deren Plan es iſt, alle einflußreichen Beamten der engliſch⸗indiſchen Regierung zu ermorden. Drohender Aufſtand gegen Mulay Hafid. OLondon, 5. Juli.(Von unſ. Londoner Bureau.) Die heutigen M aus Marokko lauten ſehr ernſt. Der Korreſpondent des„Daily Telegr.“ in Tanger ſagt, daß dort eingelaufenen Pripatnachrichten aus Fez zufolge ein all⸗ gemeiner Aufſtandgegen Mulay Hafid vor⸗ hereitet wer 5 e, deſſen Ausbruch unmittelbar bevor⸗ ſtehe. Die Truppen Mulay Hafids ſeien wiederum von den Anhängern Buhamaras vollſtändig geſchlagen worden und die Stadt Sefren befinde ſich in den Händen der Aufrührer. Alle umliegenden Stämme ſchloſſen ſich dieſen an. Bisher ſeien die Europäer nicht bedroht worden und der Sultan trefße alle Maßnahmen zu ihrem Schutze. Auch der Vertreter der „Morning⸗Poſt“ in Tanger hält die Lage für ſehr bedenklich und vergleicht ſie mit der kritiſchen Situation unter Abdul Aſis, aber vorläufig wären die Europäer nicht bedroht. Dies konnte der genannte Korreſpondent ſelbſt beobachten, als er ſoeben auf einer Reiſe nach Marakeſch überall das größte Ent⸗ gegenkommen fand. Der Korreſpondent der„Times““ in Fez wurde von Mulay Hafid empfangen, der ihn zu ſich hatte kommen laſſen. Der Sultan beklagte ſich bitter darüber, daß die europäiſche Preſſe ihn immer wieder zu verdächtigen fuche. So habe man verhreitet, daß er ſeinen Bruder Mulay Moham⸗ med habe vergiften laſſen, während er in Wahrheit nicht nur lebe, ſondern ſich auch der beſten Geſundheit erfreue. Ebenſo ſei es unwahr, daß ſeine Weſire die Abſicht hätten, ihn abzu⸗ ſetzen. Er habe mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen und man müſſe daher Geduld mit ihm haben. Abdul Hamid vor Gericht? ME. Konſtantinopel, 5. Juli.(Privattelegramm). Wie die Blätter melden, äußerten die Geſandten zweier befreun⸗ deter Staaten der Pforte gegenüber ihre ernſten Bedenken gegen eine Durchführung des Beſchluſſes des Kriegs⸗ gerichtes, Abdul Hamid gerichtlich zur Verant⸗ wortung zu ziehen. nahme erſt kommende Woche präziſieren. Die Auslieferung Abdul Hamids an einen Gerichtshof wird nach Anſicht der Regierung zweierlei Notwendigkeiten vorausſetzen: 1. Das Gutachten des Scheichs und zweitens: einen Beſchluß des Parlaments. Das Vermögen Abdul Hamids. .E. Konſtantinopel, 5. Juli.(Privattelegramm). Den Regierungsblättern zufolge wird das geſamte Vermögen Abdul Hamids amtlich auf 300 Millionen Franes angegeben. Die früheren Meldungen waren überktrieben. Beſuch des japaniſchen Kronprinzen in Amerika. .E. Waſhington, 5. Juli.(Privattelegramm). Präſi⸗ dent Taft iſt ſoeben amtlich davon verſtändigt worden, daß der japaniſche Kronprinz in: Auguſt Amerika beſuchen wird. Der Gaſt wird im Weißen Hauſo feierlich empfangen werden. Der Beſuch gilt als Beweis für die erhebliche Beſſerung der Be⸗ ziehungen zwiſchen Amerika und Japan. 2 7 5 Das Großherzogspaar in Heidelberg. (Von unſerem Heidelberg, 4. Juli. Nag der Eröffnungsfeier der Naabemie der Wiſſenſchaften in der Aula begaben ſich das Großherzogspaar ins Palais, wohin die Vorſtände ſämtlicher Vereine, die beim Einzuge Spalier gebildet hatten, zur Vorſtellung gelaben waren. dem Gabelfrühſtück Wfche der Großherzog das neuerbaute Lehrerſeminar in Neuenheim In ſeiner Begleitung befanden ſich der Chef des Zivilkabinekts, Eyzellenz v. Babo, der Flügeladjutant Oberſtleutnant v. Seut⸗ ter und der Amtsvorſtand Geh. Regierungsrat Jolly.—234 Uhr traf die großherzogl. Equipage vor dem flaggengeſchmückten Haupt⸗ portal in der Keplerſtraße ein; über die Straße war eine Eichen⸗ Portal und geleitete ihn in das monumentale Veſtibül, wo die Vor⸗ ſtellung des Lehrerkollegiums und des Herrn Bauinſpektors Gr 5 des leitenden 38 Seminarbaues, erfolgte Di Turnhall⸗ Der Miniſterrat wird ſeine Stellung⸗ ſchaften auf der Molkenkur. Auf der Terraſſe, von dere 75 85 Großherzogspaares und ihres Gefolges nach Karlsruhe Publikums der Zug die guirlande geſpannt, welche eine rieſige Krone aus roten Roſen trug, begrüßte den Großherzog am liberalen Vereine Heidelb. lli in ehrerbietigen Worten für ſeinen Beſuch, der ſtets einen Mark⸗ ſtein in der Geſchichte des Seminars bil den werde. Er hob dann ſeiner Rede 9 daß die Aufgabe des Seminars nicht in Aufhäufung toten Wiſſensſtoffes beſtehe, ſondern in der Heranbil dung feſter und lauterer Charakter, die ihren verantwortungsvollen Beruf mit reifem ſelbſtändigem Urteil und freudiger Hingebu zu erfüllen imſtande ſeien. An die Rede ſchloß ſich die einſtimm von allen Schülern geſungene, von Orgelſpiel begleitete Fürſten hümne. Mächtig durchbrauſten die vollen Klänge die hohe Hall Sichtlich bewegt dankte der Groß 0 erzog für die Begrüßung. Er richtete dann eine ernſte, ſehr eindrucksvolle ſprache an die Seminariſt en. In pietätvoller Exinnerung an ſeine in Gott eee Vater ſtellte er dieſen den zukünftigen Lehr als das Vorbild gewiſſenhafter Arbeit und Pflichterfüllung hin ermahnte ſie, ſich ſchon jetzt in den Jahren des Lernens der antwortung bewußt zu worden, welche ihr ſchöner aber ſchwe⸗ Beruf ihnen als Erziehern des Volkes auferlegte. Tief ergriffen lauſchte die Schaar der Seminariſten de R. ihres Landesherrn; auf ihren Geſichtern prägte es ſich deutlich g daß dieſe Worte zu dieſer Stunde Nachhall in ihren Herzen fi 5 19 Unter der Führung des Direktors beſichtigte der G herzog eingehend die Räume des großen Gebäudekomplexe der Verabſchiedung im Veſtibül ſprach er dem dort verſam Lehrerkollegium ſeine warme Anerkennung und ſein volle trauen aus und verſicherte ſie ſeines lebendigen Intereſſes fü Stand und Beruf, deſſen hohe kulturelle Bedeutung er pr herborhob. Unter den Hochrufen der Lehrerſchaft und der Se⸗ nariſten, welche vor dem Hauptportal Spalier gebidet hatte ließ der Gr doßhergog das Seminar nach faſt einſtündigem Gegen 5 Uhr b tigte auch der Staatsminiſter von Duf Begleitung des Herrn Obe ain Böhm⸗Karlsruhe des Herrn Baurats Koch das Seminar. 5 Kurz vor 4 Uhr unternahm das Großherzogspaar die den Einzugstag feſtgeſetzte, aber wegen der ungünſtigen bisher verſchobene Spazierfahrt durch die Wälder des Königſtuhls. Herr Oberförſter Kr welcher die Führung übernahm, überreichte der Großherzoin der Abfahrt eiel herrlichen Strauß aus Heidelbergs Wäld ganz aus prächtig ſchattiertem Laub beſtehend, nur als Mittelſ die fein in mattrot und grün abgetönten Blüten des Tulp trug. Die eigenartige Schönheit des Straußes erregte d beſondere Wohlgefallen der Großh herzogin. An der W̃ Großherzogspaares nahmen außer Herrn Oberförſter Krutina die Herren Landeskommiſſar Geh. Regierungsrat Dr. Amtsborſtand Regierungsrat Jollhy, Oberbürgerme Wilckens, Bürgermeiſter Wielandt, vertretender Batai kommandeur v. Merka Begirkstommandeur Ghrt, großherzog glichen Gefolge Oberſchloßhauptmann Exzelle Stabel, Hofmarſchall Graf Hennin, die Flügeladju Sberſtkeuknant v. Seuttkersegen und Ri er, Der als Fbpogen beſthende 1 vom Palqi den Klingenteich, wo ein ſehr originelles Arrangement von;! chen im Biedermeierſtil aufgeſtellt war; die jugendlichen des Dr. Hofmannſchen Walderholungsheims überraſchten da berzogspaar durch einen Huldigungsgruß. Dann ging weiter über die Molkenkur nach dem Blockhaus! Die hi tene Rundfahrt um den Königſtuhlkopf erſchloß bet„D den Blick auf die Rheinebene und den Speyerer Dom, bei die Ausſicht auf das El ſenzkal, den Dilsberg und den beim hohlen Kaftenbaum den Blick auf die Kuppen des ſteinodenwaldes; die außergewöhnlich klare Luft e ſelten ſchöne Fernſicht. Zurückgekehrt auf die Molkenkur wurd hohen Herrſchaften hier empfangen vom Prorektor Geheim delband ſowie von den Herren des Stadtrates und des S ver ordnetenvorſtandes. In dem prächtig dekorierten Speiſe Molkenkur wurde ein Imbiß eingenommen, am Platz de herzogin war ein herrlicher Oechtdeenſteauß aufgeſtellt- Herr Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens brachte dem herzogspaar nochmals den innigſten Dank der Stadt Heid die Ehre des Beſuches zum Ausdruck. Der Großherzog ikt warmen Worten. Die ſchönen Tage in Heidelberg hätten lien innerungen in ihm wachgerufen und aufgefriſcht. Es ſei ih herzliche Freude geweſen, wieder einnal in Heidelberg Weit über die feſtgeſetzte Zeit hinaus blieben die hoh Ausſicht ſie ſich nur ſchwer trennten, machte die Großherzo⸗ ſönlich einige potographiſche Aufnahmen vom Schloß und wie auch von den Perſonengruppen ihrer unmittelbaren Uinge Die Heimfahrt erfolgte über das Schloß. Um 7 Uhr fand im Großherzoglichen Palais ein Gal ſtatt, zu welchem beſonders die Mitglieder der neuen A geladen waren. Abends 9 Uhr 17 Minuten erfolgte die A Verabſchiedung waren auf dem Bahnhof erſchienen: Landeskom 5 Geh. Reg.⸗Rat Dr. Becker, der Amtsborſtand Ge Rat Folly, Herr Oberürgermeißfer Dr. Wilckens Bürgermeiſter Prof, Dr. Walz. Unter den Hochrufen d Iwindecl. Vom ſchönſten Wetter ſe 2. Seit⸗ Seneratl⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 5. Juli. genoſſen waren von Nah und Fern gekommen, um im Kreiſe der Parteifreunde einige frohe und genußreiche Stunden zu verleben. Um 3 Uhr erfolgte vom Bahnhof in Weinheim der Abmarſch des ſtattlichen Feſtzuges unter Vorantritt einer Muſikkapelle. Auf der Burg angekommen, begrüßte der Vorſitzende des jungliberalen Vereins Weinheim, Herr Rechtsanwalt Dr. Heck⸗ mann die Erſchienenen. Redner erklärte, daß der heutige Tag, an dem ſo viele Parteifreunde zuſammengekommen ſeien, ein Be⸗ wweis des Vertrauens für die Nationalliberale Partei ſei. In Berlin finde heute der Vertretertag der Nationalliberalen Parteji ſtatt, aus dieſem Grunde habe der Parteifreund Dr. Köhler, der zugeſagt habe, nicht kommen können. Die Jungliberalen ſtellten ſich nicht in Gegenſatz zur Nationalliberalen Partei, ſie wollten innerhalb der Nationalliberalen Partci⸗Organiſation für die li⸗ beralen Ideen wirken und Propaganda machen. Die Nationalli⸗ berale Partei habe nie ſo geſchloſſen dageſtanden, als jetzt, wo im Reich der konſervativ⸗klerikale Block ohne Rückſicht auf die Wün⸗ ſche des Volkes Geſetze mache oder verwerfe. In der konſervativen Partei fänden täglich Proteſtverſammlungen und Maſſenaustritte ſtatt, bei den Liberalen ſei das Gegenteil der Fall, das zeige deut⸗ lich, daß die Nationalliberale Partei die Fühlung mit dem Volke nicht verloren habe. Mit warmen Worten gedachte der Redner noch des verſtorbenen Großherzogs Friedrich., der ein Vorbild deutſcher Treue und deutſchen Denkens geweſen ſei. Mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf Großherzog Friedrich II. ſchloß der Redner ſeine Worte. Nach einem recht gut vorgetragenen Lied der Liedertafel Weinheim und dem allgemeinen Geſang der Fürſtenhymne richtete der Vorſitzende des Landesverbandes, Herr Oberamtsrichter Dr. Koch, eine zündende Anſprache an die Anweſenden. Der Redner forderte zu raſtloſer Mitarbeit auf, um den liberalen Ge⸗ danken immer tiefer ins Volk hineinzutragen. Sein Hoch galt Baden und dem deutſchen Vaterland. Nach dem Singen des Liedes„Deutſchland, Deutſchland über lles“ erfreute die„Liedertafel“ die Feſtteilnehmer durch die Wie⸗ dergabe des alten Volksliedes„Es ſtehl ein Baum im Odenwald“, das von dem Dirigenten des Vereins, Herrn A. Parchet neu bearbeitet wurde Anſtelle des Herrn Landtagsabg. Müller⸗Heiligkreuz, der am Erſcheinen verhindert war, ſprach Herr Profeſſor Metzger⸗ Heidelberg über Liberalismus und ſtaatsbürger⸗ gerliche Erziehung.“ Dieſer Vortrag bildete den Höhe⸗ punkt des Feſtes. Der Redner führte aus, daß es eine allgemeine Erfahrung ſei, daß der Deutſche, wenn er Feſte feiere, ſich nicht damit begnüge, ſeiner Freude am Leben allein Ausdruck zu geben, ſondern, daß er ſich auch gern mit politiſchen Gedanken beſchäftige. ine der wichtigſten liberalen Aufgaben ſei die ſtaatsbürgerliche rziehung des Deutſchen. Wie haben nun ein Mittel auf dem dament des gleichen, allgemeinen und direkten Wahlrechts. Dieſes wichtigſte Recht ſei uns gegeben worden von Bismarck, der es als die einzig brauchbare Grundlage betrachtet habe, das kon⸗ feſſionell zerriſſene Deutſchland zu einem einigen und ſtarken Reich zu machen. Was erlebe man aber heute, wenn man die Wirkungen dieſes Wahlrechts ſehe. Da ſehe man im Reichstag eine Mehrheit von Konſerpativen, Zentrum und Polen, alles Par⸗ dien, denen nicht der Beſtand und die Macht des Vaterlandes als auptaufgabe iſt, ſondern die das Recht, das ihnen das allgemeine cht gibt, mißbrauchen um zu herrſchen. Bei der unglück⸗ Finonzreſorm habe es ſich gezeigt, daß den genannten Par⸗ 9 eien das Wohl und Wehe des Reiches keine Sorge mache, ſondern aß ſie nur ihre Sonder⸗ und Partei⸗Intereſſen verfechten. Aber gebe auch Mittel und Wege, hier Wandel und Beſſerung zu Das beſte Mittel, das zur Beſſerung führen könne, ſei Das beſte Mittel, das zur Beſſerung führen könne, ſei Vollksbildung ſeien zwei Begriffe, die unbedingt zuſammen 6 85 ehören, die nich“ getrennt werden könnten. Der Liberalismus ihe auf der Grundlage der Freiheit, die Freiheit aber iſt ein koſt⸗ s Gut, und dieſes koſtbare Gut müſſe treu gehütet werden. Volksbildugg ſei das einzige Mittel, um unſer Volk zu poli⸗ cher Reife zu erziehen. Die Konſervativen und Ultramontanen en unwahrhaftige Parteien, denen es mit der Volksbildung nicht enſt ſei, die alles nur von ihrem Partei⸗Intereſſe aus betrachten. ahrhaft freiheitlich und patriotiſch geſinnten Männer müß⸗ en hier rege mitarbeiten und ſich nicht abſeits halten, weil man ie Politik verderbe den Chaxakter, das ſei ein unwahrer uch. Mit einem begeiſterten Appell an die Anweſenden, im e der Nationalliberalen Partei zu wirken an der ſtaatsbür⸗ lichen Erziehung des deutſchen Volkes, ſchloß der Redner ſeine Aẽusführungen. In das Hoch auf den Liberalismus ſtimmten alle Anweſenden freudig ein. Liedervorträge der„Liedertafel“ und gemeinſchaftliche Ge⸗ änge ſchloſſen das ſchön verlaufene Feſt. Um 7 Uhr erfolgte der Aufbruch nach dem„Schwarzen Adler“, wo die Feſtteilnehmer im Tanz noch lange zuſammen blieben. Allmählich ſuchte jeder ne heimatlichen Penaten wieder auf mit dem Wunſche, im chſten Jahre ſich wieder beim Volksfeſt auf der Burg Windeck fen. 1 legiertentag —— der nationallſfberalen Partei. e infolge der jüngſten Reichstagsvorgänge veränderten en Situation nach Berlin einberufene Delegierten⸗Ver⸗ ung der Nationalliberalen Partei, deſſen Abhaltung zuerſt ktober ds. Is. in Eiſenach vorgeſehen war, nahm heute Vor⸗ 11 Uhr im Kaiſerſaal des„Rheingold“ ſeinen Anfang. m der Parteitag ſo kurz einberufen war, war der Kaiſer⸗ nit Delegierten überfüllt. len des Reiches hatten ſich hier eingefunden. Auch aus ſind eine größere Anzahl Delegierte erſchienen. Die Abge⸗ ten und Führer ſind faſt vollzählig zur Stelle. Es fehlen wenige, die an dem Paxteitag teilzunehmen durch Krankheit ndert ſind. Aber auch die Vertreter der nationalliberalen eſſe ſind ungewöhnlich zahlreich erſchienen. Von der Preſſe dens ſind eigene Berichterſtatter des Mannheimer General⸗ gers, der Badiſchen Landeszeitung und des Ortenauer Boten end. Auf der Galerie des Saales ſind Hunderte von Partei⸗ den aus Berlin. Auch die Damenwelt iſt ſtark vertreten. Herr Baſſermann eröffnete kurz nach 11 Uhr mit n Hoch auf den Kaiſer den Delegiertentag. Dann folgte Wahl des Präſidiums. Reichstagsabgeordneter Prof. Hieber wurde erſter Vorſitzender, Geheimrat Fried⸗ g, der Führer der Landtagsfraktion, und Geheimrat ahl traten ihm zur Seite. Zu Schriftführern wur⸗ ebenſo einſtimmig— gewählt: Landgerichtsdirektor öchling(M. d..), Profeſſor Dr. Leidig, Dr. ſeman 91 Hieber den Vorſitz übernommen; dann hatte er im Namen des Berliner Vereins die Bele. if Weit über 600 Delegierte aus n(M. d.), Dr. Hugo Böttger und Breithaupt. Mit kurzen warmen Wor⸗ namens der Brandenburger Organiſation. Dr. Hieber legte namens des Parteivorſtandes den Delegierten eine Reſolution vor, die ſich auf die gegenwärtige politiſche Lage bezieht. Die Reſolution lautet: Der Parteitag ſpricht der nationalliberalen Reichstags⸗ fraktion Dank und freudige Zuſtimmung aus für ihre opfer⸗ willige und zielbewußte Haltung bei Beratung der Reichs⸗ finanzreform. Ueberzeugt, daß die geſamte Partei im Lande einmütig hinter ihren Vertretern ſteht, gibt der Parteitag der Erwartung Ausdruck, daß die Fraktion, getreu ihrer bisherigen Haltung, allen Steuervorſchlägen auch weiterhin ihre Zuſtim⸗ mung verſagt, ſo lange nicht als ein ſozial gerechter Ausgleich eine allgemeine Beſitzſteuer geſichert iſt, als deren allein mögliche Form, nach Ablehnung einer Vermögensſteuer, die auf Kinder und unbeerbte Ehegatten ausgedehnte Erb⸗ ſchaftsſteuer erſcheint. Der Parteitag ſpricht ſein tiefes Be⸗ dauern darüber aus, daß die Konſervativen den Block zerſtört, ſich mit Zentrum und Polen verbunden, dem Zentrum wieder zur Herrſchaft verholfen und den um die auswärtige Politik, ſowie um das deutſche Wirtſchaftsleben, zumal die Landwirt⸗ ſchaft, hochverdienten Reichskanzler Fürſten Bülow geſtürzt haben. Der Parteitag iſt der Gewißheit, daß das deutſche Volk ſich dem unnatürlichen konſervativ⸗klerikal⸗polniſchen Bund mit ſeiner mittelſtands⸗, handels⸗ und gewerbefeindlichen Politik nicht beugen wird. Er iſt überzeugt, daß heute mehr denn je ein maßvoller Liberalismus, der dem ſozialen Ge⸗ danken dient, das Allgemeinwohl über die Sonderintereſſen ſtellt, das moderne Kultur⸗ und Wirtſchaftsleben fördert, allein die Gewähr bietet für eine glückliche, politiſche und wirtſchaft⸗ liche Entwicklung unſeres Vaterlandes. Hierauf nimmt Herr Reichstagsabgeordne⸗ ter Baſſermann, mit lebhaftem Händeklatſchen begrüßt, das Wort zu folgender Rede:„In ſchwerer politiſcher Stunde finden wir uns hier in der Hauptſtadt des Reiches zuſammen. Trotz der ſehr ſchnell einberufenen Tagung haben ſich viele Hunderte von Delegierten aus allen Teilen des Reiches hier zuſammengefunden. Ihr Erſcheinen beweiſt, was auch aus hunderten, ja tauſenden von Zuſchviften aus dem ganzen Lande hervorgeht, die hochgradige Erregung des deutſchen Volkes über den Gang der Reichsfinanzreform. Ein Wendepunkt iſt in unferem politiſchen Leben eingetreten. Der Block iſt gefallen, die Blockpolitik iſt zerſtört und der Kanzler, der die Blockpolitik gegründet hat, tritt vom Schauplatz ſeiner ſegensreichen Tätigkeit ab. Dieſe Blockpolitik war in weiten Kreiſen des deutſchen Volkes beliebt geworden, hatte doch dieſe Paarung von Liberalen und Konſervativen vor allem den Erfolg gezeitigt, daß die Herrſchaft des Zentrums ge⸗ brochen wurde. Dieſer Block hatte im Reichstage auf vielen Gebieten eine ſegensreiche Tätigkeit entfalbdet. Die Reichs⸗ finanzreform gab die Gelegenheit, den Block zu ſprengen, der Bvanntwein brachte den Bruch. Da warf der kluge Zentrums⸗ ktiven vermuteten, daß der Kanzler auch in Preußen die gleichen großen politiſchen Richtlinien zur Geltung bringen wolle, die in den letzten Jahren für das Reich maßgebend waren und daß durch eine ſolche Reform die Macht der Kon⸗ ſervativen bedroht werde. So kam der Bruch. In atemloſer Spannung verfolgte das deutſche Volk die Vorgänge im Reichstage. Und nun der Inhalt der Reichsfinanzreform. Daß 500 Millionen notwendig ſind, darüber war niemand im Zweifel. Bis in die weiteſten Intereſſenkreiſe war die Erkenntnis ge⸗ drungen, daß für das Zuſtandekommen der Reichsfinanzreform große Opfer gebracht werden müſſen. Und nun der Ausbau dieſer Reform: Beſteuerung des Maſſenkonſums und des Beſitzes. Wenn der Mittelſtand ſchwere Laſten auf ſich nimmt, kann der Beſitzende nicht frei bleiben.(Lebhaftes: Sehr richtig.) Es iſt ein nobile offizium für alle, in ſchweren Nöten des Reiches auch beizuſteuern aus ihrem Säckel. Und was iſt aus dieſen Steuer⸗ vorſchlägen geworden? Eine überaus hochgradige Erbitte⸗ rung und wachſende Empörung über die Art und Weiſe der Steuerpolitik des ſchwarzen Blockes(Lebhafte Zuſtim⸗ mung.) Aus der Branntweinmonopolvorlage, die zweifellos den richtigen Weg wies, iſt heute ein Privatmonopol geworden, verſtärkt durch die geſtrigen Beſchlüſſe des Reichstages. Für die Tabakſteuer hat man ein Syſtem gewählt, das die ganze Induſtrie ablehnt und das zweifellos ſchlechter iſt, als wenn man zur Banderolenſteuer gegriffen hätte. Und dann die ver⸗ ſchiedenen Steuern, welche den Mittelſtand ſchwer belaſten, von der Elektrizitätsſteuer und Kohlenausfuhrzoll bis zur Mühlenumſaß⸗ ſteuer. Alles das ſind Steuern, gegen die der Mittelſtand ener⸗ giſch Proteſt erhebt. Es wird nun wohl im weſentlichen bei den Kommiſſionsbeſchlüſſen bleiben. Und wenn wir nun leſen, was ſich aus den neueſten Verhandlungen ergibt, ſo werden wir weitere Belaſtungen des Mittelſtandes erkennen können. Von einer allgemeinen Beſteuerung des Beſitzes iſt gar nicht mehr die Rede. Die Erbanfallſteuer iſt abgelehnt. Sie kann nicht mehr belebt werden. Der reiche, beſitzende, vermögende Mann bleibt frei. Dazu kommen nun noch die Verhandlungen des geſtrigen Tages. Der geſtrige Tag wird in der deutſchen Steuerpolitik und in der deut⸗ ſchen Innenpolitik noch eine große Rolle ſpielen.(Lebhafter Beif.) Es iſt ein Raubzug auf die Taſchen der einzelnen und kleinen Betriebe, und das in einer Zeit, in der das ſoziale Empfinden doch unendlich geſteigert iſt. Wir leben in einer Zeit der Organi⸗ ſation, wo man viel ſchärfer als früher überſehen kann, was für ein Gewerbe und Stand erträglich iſt und in einer Zeit des auf das ſenſitivſte geſteigerten Gerechtigkeitsgefühls aller Stände. Was iſt alſo aus der Reichsfinanzreform geworden? Allerdings die Erkenntnis iſt geblieben, daß große Konſumſteuern notwendig ſind, aber das Aequivalent der Erbanfallſteuer iſt gefallen. Uebrig geblieben ſind nur Verkehrsſteuern und Schikanen. Wem es in Standpunkt ſtand, geſtern iſt es ihm klar geworden, daß er dieſe Geſetzgebung nicht mitmachen kann,(Lebh. Beifall) eine Geſetz⸗ gebung, die eine gewaltige Erbitterung und einen gewaltigen Widerſtand hervorrufen muß. 8 Redner wendet ſich ſodann dem Verhalten der national⸗ liberalen Reichstragsfraktion zu und kommt auf die Fragen zu ſp denen Paaſche den gierten begrüßt und Amtsgerichtsrat Dr. Liepmann fiſcher den Köder aus, auf den der konſervative Fiſch herein⸗ gefallen.(Große Heiterkeit.) Dazu kam, daß die Konſerva⸗ den letzten Tagen wehe getan hat, daß er auf einem ablehnenden Vorſitz in der Jinanzkommiſſion inne hatte und dann ſpäter niederlegte, weil ihm die Erkenntn gekommen iſt, daß in einer ſolchen Kommiſſion kein Platz für ein liberalen Vorſitzenden ſei. In der Kommiſſion ſaßen auch die natl. Abgeordneten Sieg, Weber und Fuhrmann als Referenten. Leute aus dem praktiſchen Leben, die freudig mitarbeiteten und von denen geſagt iſt, daß ſie mit die fleißigſten und tüchtigſten waren. (Rufe: Sehr wahr!) Freilich, als es einmal klar wurde, daß die kein Raum mehr für liberale Referenten. Da mußten ſie ihr Amt niederlegen,(Barbo.) Und als man trotz der Verabredung im Seniorenkonvent Vorlagen in die Beratungen hinein wirft, die nicht in dieſe gehörten, da war es an der Zeit, daß wir überhaupt alle weitere Mitarbeit in der Kommiſſion ablehnten.(Lebh. Beifall.) Unſere Bereitſchaft, die Finanzreform zu Ende zu bringen, war vergebens. Wir wollten eine großzügige Reform, kein Stückwerk, wie es heute gemacht wird. Sie ſollte zugleich ſozial gerecht ſein. Wir waren bereit, an der Reform mitzuarbeiten und die Voraus⸗ ſetzung war, daß die Erbanfallſteuer angenommen wurde. Und wir waren weiter bereit, unter dieſer Vorausſetzung einer Be⸗ ſteuerung des mobilen Beſitzes zuzuſtimmen. So wurde mein Vorſchlag, die Dividendebeſteuerung, eingebracht. Heute iſt dieſer Vorſchlag ergebnislos geworden.(Zuſtimmung.) Die verbündeten Regierungen ſind anſcheinend bereit, mit der neuen Mehrheit zu gehen. In einem ſolchen Stadium iſt es für uns natürlich zwecklos, mit neuen Steuervorſchlägen hervorzu⸗ treten.(Sehr richtig.) Unſere Vorausſetzung iſt eine all⸗ gemeine Beſitzſteuer geweſen. Wir haben uns immer auf den Boden einer allgemeinen Vermögensſteuer geſtellt. Wir haben deshalb in Anbetracht der auf früheren Parteitagen ge⸗ faßten Beſchlüſſe eine allgemeine Vermögensſteuer gewünſcht, haben aber bei dem Widerſpruch der verbündeten Regierungen, dem Widerſpruch der Konſervativen und des Zentrums erkennen müſſen, daß dieſer Weg nicht gangbar iſt. So blieb denn, nachdem auch das Zuſtandekommen des Beſitzſteuerkompromiſſes— die letzte Aktion des Blockes— verloren war, als letzter Weg nur die Erb⸗ anfallſteuer übrig. So wurde die Erkenntnis in der national⸗ liberalen Reichstagsfraktion, daß dies der letzte Weg iſt, immer klarer, ſodaß ſich die Fraktion einmütig auf die Erbanfallſteuer einigte. Weshalb die allgemeine Beſitzſteuer? Weil wir an die Zukunft auch ſozial gerecht iſt. Der Grundſatz„Juſtitia fundamentum regnorum“ gilt auch für die Steuerpolitik. Oder wird unſere Kraftſtellung gegenüber der Sozialdemokratie beſſer, wenn wir ſolche Waffen in die Hände der Gegner legen.(Rufe: Nein!) Wo ſind die Aequivalente geblieben? Die Sozialdemokratie wird ſagen: Dieſe Aequivalente hat die Mehrheit das Reichstages nicht gefunden. Iſt das eine klare vorausſehende Politik. Ich ver⸗ neine das. Denken Sie auch an die vielen Tauſende von Wählern, die in keinem Parteilager ſtehen. Ich erinnere Sie an den großen nationalen Wahlkampf. Da ſtrömten dieſe Scharen uns zu und verhalfen uns zu dem großen Wahl⸗ erfolg. Und wann hat die Sozialdemokratie die größten Chancen? Wenn die Unzufriedenen ſich mehren und wenn die große Schar der Nichtparteileute der Sozialdemokralſe zuſtrömen. Und weil wir darin eine große Schädigung unſeres Vaterlandes erblicken, deshalb können wir nie einer Reform zuſtimmen, welche nicht den großen ſozialen Gedanken in ſich birgt, daß auch der Reiche beſteuert werden muß in der großen Not des Reiches.(Leb⸗ haftes Bravo!) Das iſt der Standpunpt der nationalliberalen Fraktion, das wird er bleiben bis zum Ende.(Stürmiſcher Beifall.) Und das war die Anſicht des Reichskanzlers, der verbündeten Regierungen bisher. Wenn man uns vorwirft, daß wir nicht national genug ſeien, daß wir uns nicht auf die Seite der neuen Mehrheit ſchlagen(Seiterkeit), ſo ſchützen uns gegen dieſen Vorwurf die ganze Vergangenheit unſerer Partei(lebh. Beifall) und die Männer, die zu dieſer Partei gehören. Wir bieten dem Reiche 500 Millionen. Das Reich „muß das Geld haben. Aber wir haben keine Veranlaſſung, von dem Boden abzuweichen, auf dem wir ſtehen und uns dem ſchwarzen Block zuzuwenden, lediglich um die Stimmen derer zu mehren, die unzufrieden ſind mit der Haltung der neuen Gruppe. Wenn wir heute übertreten wollten zu dem ſchwarzen Block, würde ein Sturm der Entrüſt ung durch das ganze deutſche Reich gehen. haftes: Sehr richtig!) Die Todesglocke der nationalliberalen Partei hätte geläutet.(Stürmiſcher, langanhaltender Beifall.) Mancher ungebetene Ratgeber aus der neuen Mehrheit würde ſagen: Unſere Haltung ſei doch nicht ganz ſchön. Ich kann das ſehr wohl verſtehen. Es iſt die Geſchichte von dem Feigen⸗ blatt, um die Blöße der Gsſetzesmacherei der neuen Mehrheit zu verdecken.(Große Heiterkeit.) Man ſagt nun, damit ſchalte ſich der Liberalismus aus? Ja, glauben Sie denn, daß es eine Regierung im Deutſchen Lande gibt, die mit dieſer neuen Mehrheit aus Zentrum, Konſerpativen und Polen regieren kann? Wenn ein neuer Kanzler kommt, wird man wieder den Liberalismus anrufen, damit das Zentrum nicht übermächtig wird. Der Liberalismus wird neu geſtärkt aus dem Kampfe hervorgehen. Er kann einfach nicht ausgeſchaltet werden. (Lebhaftes: Sehr richtig). Niemals war für den liberalen Ge⸗ danken die Stimmung im Lande ſo gut, als heute, wo der Libera⸗ lismus kämpft für den ſozialen Gedanken gegen den Klaſſenegois⸗ mus.(Lebhafter Beifall)) Man wird wohl auch den Vorwurf hören müſſen, daß wir landwirtſchaftfeindlich ſeien. Auch dieſer Vorwurf wird von uns abprallen. Eine Partei, die in der ganzen Zollgeſetzgebung unbedingt eingetreten iſt für die Land⸗ wirtſchaft, der kann man dieſen Vorwurf nicht machen. In dieſen Tagen iſt der deutſche Bauernbund gegründet worden,(Lebhaftes Brapo) dem Viele der Unſrigen ſich zuzählen. Uns kann alſo ein ſolcher Vorwurf nicht gemacht werden. Aber dem Bunde der Landwirte können wir den Vorwurf machen, daß er den Gegenſatz zwiſchen Stadt und Land mit ſeiner Geſetzgebung großzieht und daß er die Veranlaſſung geweſen iſt, zu den Neugründungen des Bauern- und Hanſabundes. Es waren ſchwere Stunden für uns, denn es iſt ſchwer für eine Partei, wie die unſrige iſt, wochenlang auf der negativen Seite zu ſtehen. Daß wir uns aber zu dieſem Standpunkte durchringen konnten, daß wir uns durchringen konnten zur völligen Einigkeit, in der wir uns jetzt befinden, iſt Beweis genug für die Richtigkeit unſerer Politik. Und in dieſer Einigkeit liegt die Zukunft unſerer Partei.(Stürmiſcher Beifall.) Was nun die Haltung der verbündeten Regierungen anbetrifft, ſo hai in dieſer Finanzreform die salus publica nicht geſiegt. Der geſunde ſoziale Gedanke, der in der Regierungsvorlage lag, 1 lieat am Boden und wird. niedergetreten, nicht Mehrheit auf alle Fälle ihren Willen durchſetzen wollte, da war unſeres Volkes denken, weil wir eine Reform haben wollen, die (Leb: Mannheim, 55 Juli. General⸗Auzeiger.(Mittagblatt) Egoismus und antiſoziele Einſeitigkeit ſowie das Vorherrſchen des Klaſſenintereſſes haben ſich verbündet und ge⸗ ſiegt. Die Regierung hat eine ſchwere Niederlage erlitten. Welche Konſequenzen ſind daraus zu ziehen? Ich glaube, weite Kreiſe des deutſchen Volkes haben auf den Augenblick der Auflöſung des Reichstages gehofft.(Sehr richtig.) Es iſt nicht geſchehen. Wir hätten es wohl ertragen können, wir waren gerüſtet. Die Beden⸗ ken, die der Auflöſung entgegenſtanden, hätten bei näherer Be⸗ trachtung zerfließen müſſen. Man ſpricht von den großen Chan⸗ cen der Sozialdemokratie. Ich glaube aber, daß dieſe Chancen in den Kreiſen der Sozialdemokratie ſe lbſt nicht ſo günſtig beur⸗ teilt werden. Das deulſche Volk iſt doch reifer geworden. Und die ablehnende Haltu ng gegenüber Steuern, die in den Der und Oer Jahren herrſchten, iſt nicht mehr vorhanden. Die Erkennk⸗ nis der Heranziehung des Maſſenkonſums ging ſelbſt bis in weite Arbeiterkreiſe hinein. Ich glaube, es wäre eine große, mächtige Vollsbewegung ent⸗ ſtanden, wenn der Reichstag aufgelöſt worden wäre. In dieſer Wahlbewegu ing hätten Handel und Induſtrie, auch die Beamken zufammengeſtanden und dazu die neue Bauernbewegung, alles Faktoren, die den„Wahl günſtig geſtaltet haben würden. Wir ſtehen aber den Neuwahlen im Jahre 1911 nicht allzu fern. Und wann wären ſchließlic unſere Ausſichten beſſer geweſen? Sind unſere Ausſichten heute beſſer als im Jahre 1911, wenn die Un⸗ zufriedenheit über die neue Steuergeſetzgebung ſchon allgemein geworden ſein wird? Wenn der e Block ſiegt, wenn der Bundesrat ſich beugt, weil er kein Vertrauen in die Auflöſung hat, weil er durchaus Geld haben will. Denn nach dem Golde drängt, am Golde hängt doch alles. Wir können es nur bedauern, ändern können wir es nicht. Es wird eine ſchwere Schädigung der Re⸗ gierungsautorität ſein, wenn die Reform vom neuen Block ge⸗ macht wird. Wer es erlebt hat, wie geſtern Staatsſekretär Sy⸗ dow von ſeinem„Standpunkt“ ſprach, wer mit erlebt hat, wie minutenlanges Lachen durch den Reichstag hallte bei dieſen Wor⸗ ten des Schatzſekretärs, der ſah ein Stück Regierungsautorität ſchwinden. Heute ſind alle Regierungsverſprechungen dahin. Man macht die jämmerlichſte und elendeſte Finanzreform, ſo ſchlecht, daß keiner von uns an eine ſolche Erledigung jemals gedacht hätte. Die Verbrüderung mit dem Zentrum iſt die große hiſto⸗ riſche Schuld der Konſervativen.(Sehr richtig.) Und wenn man die Mehrheit in der konſervativen Partei ſieht, dann muß man ſagen, da hat die Fraktionspolitik über die Parteipolitik geſiegt. Rom macht aber eine zielbewußte Politik und die Rechnungen für die heutige Palirik des Zentrums werden präſentiert werden. Und dann den Einfluß in den Aemtern. Raſch vergißt die Zeit und darum möchte ich erinnern an die letzte Reichs stagsaufl löſung, wo der Geiſt Rörens mächtig im Kolonialamte umging. Und in Preußen? Nun wir werden es ja erleben.(Gro⸗ ßer Beifall.] Die e werden ſchon präſentiert werden. Und dann, auch die Polen marſchieren mit. Das paßt doch verdammt ſchlecht zur Polenpolitik des Reichskanzlers!(Bei⸗ fall.) Der Reichskanzler iſt geſtürzt worden durch die Konſerva⸗ tiven. Bei der Reichsfinanzreform ſchieden ſich Freunde und Feinde der Regierung. Die Polen bewilligen 500 Millionen mit für dags beutſche Reich. Ja, glauben Sie, daß dieſe ſo völlig uneigennützige Politik mitmachen, daß man die Reichsfinanz⸗ reform, ſo wie man es gekan hat, verſchachert hat. Das konnte nichts anders ſein, als das ſchärfſte Mißtrauensvotum für den Reichsk w ſagt„Ich trete zurück“, ſo war das, anzler. Wenn Bül wenn er den Reichskag nicht auflöſen konnte, eine würdige Ant⸗ wort. Wir müſſen dem ſcheidenden Kanzler unſeren Dank aus⸗ ſprechen. Energie und Erfolg geſteuert. Wir haben unſere frühere Macht⸗ ſtellung wieder erlangt. Wer aber in unſerer ſchwierigen aus⸗ wärtigen Lage, denn ſie iſt heute nicht einfacher geworden, den Reichskanzler ſtürzt, der nimmt eine große folgenſchwere Verant⸗ wortung auf ſich. In der innerenpPolitik hat der Reichskanzler den Grund⸗ ſatz verfolgt, Polizeigeſetze gegen die Sozialdemokratie nicht vor⸗ zuſchlagen und die ſoziale Geſetzgebung fortzuführen. In dem Augenblick, wo der Reichskanzler abtritt, hat er den Erfolg erzielt, daß zum erſten Male in der Sozialdemokrakie der Reviſionismus geſiegt hat. Er hat den großen Erfolg gehabt, in den letzten Reichtagswahlen die Sozialdemokratic zUr Strecke zu bringen. Dieſem Erfolg reiht ſich an, daß bei der Reichsfinanzreform die Sozialdemokratie ſich das erſte Mal auf einen poſttiven Standpunkt ſtellt. Der Reviſionismus hatte geſiegt und in der klugen Politik, in der der Reichskanzler Konſervative und Liberale einigte, hat er es verſtanden, die linksliberale Gruppe zur Mitarbeit heran⸗ zuziehen und hat ſie gelehrt, daß man in dieſer Mitarbeit man⸗ chem Dogma den Rücken kehren muß. Ich will hoffen, daß dieſe Krrungenſchaft eine dauernde ſein wird.(Lebhafter Beifall). Dieſer Kanzler nun tritt zurück und erklärt, daß er mit der neuen Mehrheit nicht weiter regieren mag, daß er nicht geſonnen iſt, gegen den Liberalismus zu regieren?(Lebhafter Beifall und teilweiſer Widerſpruch). Vor allem eines darf dem Kanzler nicht bengeſſen werden: Er hat den Kampf gegen das Zen⸗ trum gewagt, als ſich in jenen Dezembertagen herausſtellte, wie ſchwer der Zentrumsdruck auf der Politik laſtete. Wenn wir nun auch beklagen müſſen, daß der Kanzler nicht vermochte, die Auflöſung des Reichstages herbeizuführen, er wird doch der Kanzler bleiben, der in ſchweren Stunden den Kampf gegen Rom gewagt hat.(Stürmiſcher, lang⸗ andauernder Beifall'. Das wird das Große ſein, was übrig⸗ bleiben wird aus ſeiner Verwaltungsperiode. Das wird ihm einen unvergänglichen Platz in der deutſchen Geſchichte, dem deutſchen Volke ſichern.(Lebhafter Beifallh. Wenn immer mehr im deut⸗ ſchen Volke der Gedanke erwachen wird, wie Roms und des Zen⸗ trums Einfluß wächſt, dann wird der Gedanke, den der Reichs⸗ kanzler erzeugt hat, wieder ſeine Auferſtehung feiern und end⸗ gültig den Zentrumseinfluß brechen. Für uns iſt das Reſul⸗ tat dieſer Kampfperiode, daß wir unſere Einigkeit wieder gefun⸗ den haben 25 Jahre ſind vergangen, ſeit jenem Heidelberger Tag, der die Reorganifation der Partei brachte, jenem Heidelberger Tag, der die großen Bismarckſchen Gedanken aufnahm. Blicken wir zurück auf dieſe Periode, ſo hat die nationalliberale Partei gewiß große Erfolge aufzuweiſen. Aber auch trübe Bilder finden wir in dieſer Periode. Wir finden manche Zeit, in der die Partet nicht einig war. Blicken wir zurück auf den letzten Wahl⸗ kampf. Da haben wir 300 900 Stimmen mehr bekommen und mit dieſem Zuwachs an Stimmen iſt bei uns immer mehr die Er⸗ kenntnis gewachſen, daß wir zu einer endlichen und völligen Einig⸗ keit kommen müſſen.(Lebhafter Beifall.) wegung geht durch unſer Volk: Ich ſpreche vom Hanſabund und vom deutſchen Bauernbund. Wir ſehen, wie Handel und Induſtrie Darum ſchließen 8 Organiſieren wir eeen e die In der auswärtigen Politik hat er unſer Schiff mit Eine mächtige Be⸗ Schnaps nur mit wir die jetzige Zeit aus. Möge der Delegiertentag in dieſem Sinne ſprechen! Laſſen Sie uns auch auf dieſem Delegiertentag einig ſein. Wir kämpfen in dieſem Kampf für den deutſchen Mittel⸗ ſtand in Stadt und Land, für die Blüte des Handels und der In⸗ duſtrie, für eine gerechte Geſetzgebung auch für die Arbeiter. Der neue ſe e Block wird in dieſem Kampf einen Pyrrhus⸗Sieg erringen. Das können wir nicht ändern, aber wir ſtehen einig da in unſerer Niederlage.(Lebhafter Beifall.) Unſere Deviſe ſoll ſein:„Salus publica“, das allgemeine Wohl der Zukunft und das Glück unſeres Vaterlandes.(Stürmiſcher Beifall.) Es kommt zucußerordentlichlebhaften Ovati⸗ onen für Baſſermann. Die über 600 Mann ſtarke Verſammlung erhebt ſich ſpontan von den Plätzen und klatſcht minutenlang Beifall. Nur allmählich konnte der Vorſitzende ſich Wort ver⸗ ſchaffen. Der Vorſitzende, Profeſſor Hieber, dankt dem Redner für ſeine Ausführungen und konſtatiert das einmütige Vertrauen, das die Verſammlung in ihrer begeiſterten Kundgebung für Baſſer⸗ mann ſoeben zum Ausdruck gebracht hat. Es tritt hierauf eine halbſtündige Pauſe ein. Nach dieſer beginnen die Debatten. Geheimrat Profeſſor Kahl: Lediglich in der Abſicht, ein Zeug⸗ nis im Dienſte des Vaterlandes abzulegen und den Dank an den Führer Baſſermann abzuſtatten, nehme ich das Wort. Ein tiefer patriotiſcher Schmerz bewegt heute das deutſche Volk. Eine ver⸗ ſtändige Politik hatte man exwartet und konnte glauben, daß der konſervativ⸗liberale Block dauernden Beſtand haben wird. Aber das konnte man erwarten, daß er wenigſtens dieſe Legislaturperiode überdauern wird, denn er war aus der inneren Notwendigkeit der politiſchen Situation herausgewachſen. Und wenn er einen nationalen Zweck hatte, dann mußte er gerade bei der Finanz⸗ reform ſich bewegen.(Sehr richtig.) Daß es nicht geſchah, das iſt der ſchwere Vorwurf an eine Partei, welche den Block geſprengt hat. Was gegen die Reform der Finanzen vorgebracht wurde, das waren nur Redensarten, wie z. B. Untergrabung des Familien⸗ ſinns uſw.(Lebh. Beifall.) Die Haltung der Konſervativen kann man nicht anders bezeichnen als mit Treuloſigkeit.(Stürm. Beifall.) Dieſes Verhalten der Konſervativen war ein Verſtoß gegen die Bedingungen von Treu und Glauben, auf denen der Block von 1907 aufgebaut war.(Beifall.) Wir müſſen freundlich unterſcheiden zwiſchen Konſerpativen und konſervatiwver Fraktion, denn nur ſo iſt der große Wider⸗ ſtand der konſervativon Wählor gegen die augenblickliche Politik der Fraktion zu erklären. Man kann ſich den konſer⸗ vativen Abfall nur ſo erklären, daß ſie überhaupt nie mit dem Kopf und mit dem Herzen bein Bloſck geweſen ſind. Welche Beziehungen die Konſervativen zum Zentrum gebracht haben? Wir wiſſen es nicht. Es waren wohl geiſtige und geiſt⸗ liche Verbindungslinien(Große Heiterkeit). Die Kon⸗ ſervativen haben ſich in unſerer Koalition nicht wohl gefunden; mögen ſte ſich in der neuen Koalition wohl füt hlen.(Große Heiter⸗ keit). Das müſſen ſich die Regierungen wohl ſagen, daß auf einer Finanzreform, wie ſie jetzt gemacht wird, der Segen des Reiches nicht ruhen kann.(Zu Die Zukunft wäre noch heute zu retten; denn ſo liegen die Dinge nicht, daß nicht ein Viertel Jährchen gewartet werden könnte. Haben ſich die Dinge ſo zu⸗ geſpitzt, dann liegt es im Intereſſe des Reiches, daß das Volk um ſeine Meinung gefragt wird.(Stürmiſcher Beifall). Die neue Mehrheit hat gezeigt, daß ſie zum Geſetzgeben Wenn ich etwas zu ſagen hätte— verzeihen Sie den Anfall von Größenwahn(Große Heiterkeit)— ſo ließe nichit berufen iſt. ich die Komödie zu Ende ſpielen, damit die Herren den Beweis ihrer Unfähigkeit voll erbringen könnten.(Heiterkeit!. Dann würde ich den Reichstag ſchließen und im Herbſt zuſammen⸗ rufen, dann die Erbſchaftsſteuer erneut vorlegen und wenn die Beſetzung noch die alte iſt, den Reichstag auflöſen. (Stürmiſcher Beifall). Prof. Brandenburg⸗Leipzig wünſcht, daß die Partei auf ihrem heutigen Standpunkt verharren möge. Das ſollte der Parteitag einmütig zum Ausdruck bringen. Redner ſchlägt zur Reſolution des Zentralvorſtandes mehrere Aenderungen vor. Man dürfe nicht erwarten, daß der Reichstag aufgelöſt werde, ſonſt hätte man es gleich tun können. Man fürchte bei einer Neuwahl den Zuwachs an ſozialdemokratiſchen Stimmen. Ein ſolcher Geſichtspunkt dürfe bei einer ſolchen Lage nicht ausſchlaggebend ſein. Vom Bundesrate werde wohl, was die neue Mehrheit bietet, angenommen. Wir würden als die Geſchla⸗ genen aus dem Kampfe hervorgehen. Darum wollen wir heute die Auflöſung des Reichstages verlangen. Die jetzige Mehrheit im Reichstage repräſentiert keineswegs auch die Mehr⸗ heit im Volk. Die Regierung ſollte an den Gedanken gewöhnt werden, daß die ſtarke Minderheit verlangt, daß der Reichstag aufgelöſt werde. Wenn wir beantragen, daß die Sätze geſtrichen werden, welche ſich auf den Reichskanzler beziehen, ſo verkennen wir ſeine Verdienſte keineswegs. Aber wir müſſen auch mit dem Gang der letzten Tage rechnen. Er hat den Reichstag nicht auf⸗ gelöſt, weil er nicht konnte, aber er iſt auch nicht ſofort gegangen, ſondern gab ſeinen Namen dazu her, um die Akte der neuen Mehrheit zu decken.(Zuſtimmung und Wiberſpruch.) Reichstagsabgordneter Dr. Weber, mit lebhaftem Händeklatſchen empfangen, führt aus: Wir ſind über die Stellung des Reichskanzlers anderer Mei⸗ nung als mein Herr Vorredner. Wenn der Kaiſer den Kanzler erſuchte, auf ſeinem Platz vorerſt auszuharren, ſo iſt das ein gro⸗ ßes Opfer, das der Kanzler brachte, wie es preußiſche Beamte ſchon oft im Intereſſe des Staates getan haben. Wir haben dann aber auch kein Intereſſe, dem Reichskanzler ein Mißtrauensvotum auszuſtellen. Redner geht dann kurz auf die einzelnen Steuerge⸗ ſetze ein und bezeichnet die Bierſteuer, die Tabalſteuer als Steu⸗ ern, welche die kleinen und mittleren Betriebe rui⸗ nieren müßten. Es iſt wohl richtig, daß ſich die Konſervativen im Block von 1907 wohl gefühlt haben. Aber es iſt bezeichnend, daß ſich die Konſervativen vom Blocke trennten in einem Moment, wo das rein egoiſtiſche und rein agrariſche Intereſſe der Konſer⸗ vativen offenbar war. Die Konſervativen haben unter Führung des Bundes der Landwirte aus rein egoiſtiſchen Gründen den Block geſprengt. Auch die anderen Steuergeſetze ſind antiſo⸗ zial und mittelſtandsfeindlich. Denken Sie nur an die Beſteuerung der Beleuchtungskörper, die techniſch einfach un⸗ durchführbar iſt. Wie kann eine ſolche Mehrheit noch von natio⸗ nalem Bewußtſein ſprechen, wenn ſie ohne jede Kenntnis der Ver⸗ hältniſſe Geſetze aus dem e e die geſtern abgelehnt worden waren. Es charalteriſtert die 380 Pr Antrag 535 erden ſollte, holzſteuer, die von Donnerstag auf Freitag eingebracht wurde, welche“ eingefügt wird„unter dem Druck des Bunde ohne daß die Intereſſenten gefragt wurden. Alle andere Steuern ſind Verkehrsſteuern, keine Beſitzſteuern. Auch die Beſt der Feuerverſicherungspolicen iſt keine Beſitzſteuer. es den Konſervativen nie vergeſſen, daß ſie den Block geſpreng! haben aus eigennützigen Motiven heraus. Das deutſche Voll kann ſich das nicht gefallen laſſen. Wir tun eine nationale T daß wir uns an einer ſolchen Geſetzesmacherei nicht beteiligen, daß wir eine ſolche Reichsfinanzreform ablehnen.( ebhafter fall). Exsellenz von Bürklin: Ich bitte den Antrag abzulehnen, welcher dem Vunde für die Zukunft das Vertrauen abſprechen will. Es iſt gar nich ausgeſchloſſen, daß der Bundesrat erſt das Maß der Sünden d neuen Mehrheit voll werden laſſen will. Dann bitte ich auch d Antrag abzulehnen, welcher den Paſſus über den Reichskanz ſtreichen will. Wir ſind gewiſſermaßen Kompagnons und da g 95 5 es ſich, daß wir dem Sozius eine Träne des Mitleids u weinen.(Heiterkeit). Wenn wir die Tätigkeit des Reichskanzle gerecht würdigen wollen, dürfen wir nicht nur die Vorgänge den letzten Jahren, ſondern wir müſſen auch die Tätigkeit Bül in den früheren Jahren berückſicht igen. So hatte er in den le ten Monaten große Erfolge in der auswärtigen Politik zu ve zeichnen, die vom deutſchen Wolke freudig begrüßt wurden. Da ſind die paar Worte in der Reſolution ſicherlich nicht überflüſſ Es iſt eine ſchwere Belaſtung des neuen Blocks, daß durch ih der konſervativ⸗liberale Block vom Jahre 1907 zerſtört und Zentrum wieder an die Herrſchaft gekommen iſt. Es hat das Volke eine große Erbitterung hervorgerufen, die ſich hier u zum Ekel geſteigert hat. Auch ich hätte gewünſcht, daß der 9 lag aufgelöſt worden wäre. Leider ſcheint die Auflöſung ni erfolgen. Wir wollen aber bis zu den früher oderx ſpäte folgenden Neuwahlen unſere Schuldigkeit tun, um gerüſtet du ſei damit es uns gelingt, aus dem gehobenen Rheingold einen Ni zu ſchmieden, der uns zum ſicheren Sieg verhilft. Altbürgermeiſter Dr. Struckmann erklärt ſich ebenfalls für die Auflöſung des Reichskags als wort auf dieſe Art von Geſetzesmacherei, die nicht ſcharf zurückgewieſen werden könne. Er finde für dieſe Ge macherei das Wort„willkürlich“ zu gelinde 115 beantrage halb, das Wort„ leichtfertig“ dafür in die Reſolution ein, In der Reſolution iſt ferner nur von den Konſervative Rede, während die Hauptſchuld den Bund der Landwirt Deshalb beantrage ich, die betr. Stelle zu ändern in:„Die kon vative Partei im Verein mit dem Bund der Landwirte iſt welche den Block geſprengt uſw.“ Bei der Erwähnung der dienſte des Fürſten Bülow ſollte man aber auch ſeine Verd um die Erhaltung des Deutſchtums im Oſten nicht e ſie bei der Reſolution mit erwähnen.(Beifall.) 5 Profeſſor Brandenburg⸗Leipzig zieht den erſten ſeines Antrages betr. den Reichskanzler zurück.(Lebhaft Er hält aber den zweiten Teil, der ſich auf die Auflöſu Reichstages bezieht, aufrecht. Profeſſor Molden hauer⸗Köln konſtatiert die eil Zuſtimmung der nationalliberalen Wähler der Rheinpt der Haltung der nationalliberalen Reichstagsfraktion, wi Zuſtimmung auf der Feier des 70. Geburtstages von Exz Hamm vor einigen Tagen deutlich zum Ausdruck gekon Landgerichtsdirektor Carſten ſpricht zu dem von ihn ſtellten Zuſatzantrag zu Abſatz 3 der Reſolution, der dem Bun rat eine bertrauenswürdige Zukunft abſpricht, wenn er ſi das Joch der neuen Herrſchaft beugen ſollte. Wenn di er wie die Ausführungen Bürklins vermuten laſſen, mi werben könne, ſo ziehe er dieſen Antrag zurück. Fabrikant Lahr⸗Dresden führt aus, daß das de tſch wünſche, liberal regiert zu werden. Die Konſervativen deutſche Volk beraten. Man ſolle auf das Volk vertrauer vor der Auflöfung des Reichstags zurückſchrecken. Es han nicht nur um einen Kampf gegen die Erbſchaftsſteue um einen Kampf der Privilegierten gegen das geſamte Bü Ein von mehreren Seiten geſtellter Antrag auf wird mit großer Mehrheit angenommen. Es kommt die Reſolution des Zentralvorſtandes nt änderungsanträgen zur Abſtimmung. Der Abänd Struckmann, im erſten Abſatz, letzten Satz die Bezei kürliche“ durch„leichtfertige“ zu erſetzen, wird mit großer heit angenommen. Ein weiterer Antrag Struckman im 3. Satz des 2. Abſatzes hinter„die konſervative Frak n wirte“. Der Antrag wird mit großer Mehrheit a womit ſich der weitere Antrag Hirſchberg erledigt. Ei Antrag Struckmann, in dem gleichen Satz, wo von den Verd des Reichskanzlers geſprochen wird, nach den Worten um wärtige Politik“ zu ſetzen:„um die Erhaltung des Deutſ im Oſten“ wird ebenfalls mit großer Mehrheit angenomme Antrag Brandenburg⸗Leipzig betr. Auflöſung des Reichsta abgelehnt. Hierauf wird die ganze Reſolution mit den angenomme nen Abänderungen einſtimmig angenommen. ſtimmung wird mit minutenlangem, donnernden Beifan Die Reſolution hat folgenden Wortlaut: Der allgemeine Vertretertag ſpricht unter voller der Haltung der nationalliberalen Reichstagsfraktio die Ueberzeugung aus, daß eine befriedigende Geſta Reichsfinanzen nur möglich iſt, wenn mit der unal Heranziehung des Maſſenverbrauchs von Genußmitt gemeine Beſteuerung des Beſitzes verbunden wird 8 kann zurzeit nur noch die Erbanfallſteuer in Frage ko leichtfertige, einſeitig Handel und Getperbe belaſtende, de telſtand in Stadt und Land ſchwer ſchädigende Steuergeſ⸗ der konſervativ⸗klerikal⸗polniſchen Mehrheit iſt abzulehn Unſer Wirtſchaftsleben iſt, geſtört, unſer Anſehen lande gefährdet, unſer ganzes Staatsweſen ſchweren rungen ausgeſetzt. Für alles das machen wir die kon Partei und Zentrum mit ſeinet polniſchen Auh dem deutſchen olke verantwortlich. Die konſervatſve F es, welche unter dem Druck des Bundes der Landwirte den geſprengt, dem Zentrum den Weg zur alten Macht den um die auswärtige Politik, die Erhaltung des De im Oſten, das deutſche Wirtſchaftsleben und nicht z um die deutſche Landwirtſchaft hochverdienten N ichs ſtürzt hat. Und unter das Joch dieſer neuen Koalition wo bündeten Regierungen ſich beugen! Das deutſche Bürgertum in Stadt und Land fen zu Widerſtand und Kampf. Alle, denen es Gewiſſensſach dieſer Stunde Parteiintereſſen zurücktreten zu der Allgemei nheit, mögen zu uns ſtehen gegen eine B welche den großen nationalen der 21 1907 preisgibt. Seite Seneral-Anzeiger.(Wittagblatt) Nauuheim, 5. Jull. ſeiner großzügigen Rede nahm, da ſprach er davon, daß wir im nwärtigen Augenblick an einem Wendepunkt in der inneren Politik des deutſchen Reiches ſtehen. Ich glaube noch weiter gehen zu können. Wenn heute in 8 Tagen der deutſche Reichstag nach Hauſe geht, dann ſenkt ſich der Vorhang über einem Drama, daß ſich vor unſeren Augen abgeſpielt hat. Dann haben wir einen hiſtoriſchen Moment mit erlebt, bei dem aber der Liberalismus inen Banner in Trauer ſenken muß, denn es iſt das zweite Mal, ß ein Staatsmann verſucht hat, den Kamp gegen Rom und montanismus aufzunehmen. Und es iſt das zweite Mal, aß dieſer Kampf nicht ſiegreich durchgeführt werden konnte. Die entrumspartei aber wird ſich ſagen:„Nun wird keiner mehr wagen, den Kampf gegen unſere Partei unehmen, nachdem die große Stunde wieder kleines Geſchlecht vorgefunden hat.“ Und ein iteres wollen wir nicht vergeſſen, weil es Zukunftsaufgaben ir unſere Partei ſtellt! Laſſen Sie uns noch einmal die Blicke zurücklenken auf je Tage der Blockwahlen, auf jene Tage, da die Sozialdemo⸗ kratie ſich in ihrem Sicgeslauf aufgehalten ſah. Wer das miterlebt hat, wie da ein nationaler Wellenſchlag durch das deutſche Volk ging, wie da alles Trennende mit einem Male im Hintergrund ſtand! Und wenn man bedenkt, daß heute ſo manche Keime der nationalen Arbeiterbewegung lickt ſind, weil das Vertrauen zu unſerer Regierung er⸗ ſchütbert worden iſt, dann muß man ſagen, es iſt vieles ver⸗ oren gegangen in den letzten Tagen. Und wenn wir da die Blicke in die Zukunft richten, dann ergeben ſich für unſere Partei hohe und großzügige Aufgaben. Wir müſſen aus dieſem Kampfe unſer Banner unverſehrt nach Hauſe tragen. Wir n von neuem beginnen Mitarbeiter jener unteren Schich⸗ ns zu gewinnen. Das nationale Gefühl— das haben och in den letzten Jahren geſehen, wie es aufzuſchäumen n—, wie iſt es uns ſo oft vorgehalten worden und wer tt nicht auch die Parteien ſich bekehren ſehen zu dieſer Politik, von jeher unſere Partei verlangt hat. Dazu ſehen wir zwei neue Bewegungen, welche hohe Bedeutung haben für ine glänzende Zukunft unſerer Partei. Einmal die Mittel⸗ andspartei, die früher perverſe Bündniſſe geſchloſſen mit dem Bund der Landwirte und mit dem Zentrum ie ſich nun beſinnt darauf, daß ſie einſt ein Glied des eralismus geweſen iſt. Und etwas gleiches erleben wir em deutſchen Bauernſtan d. Unterſchätzen Sie die Bewegung nicht, die jetzt von wenigen ausgeht und die in nigen Tagen um die Seele des Bauernſtandes im fernen ten kämpfen wird. Man hat im Bauernſtand wieder er⸗ it, daß wir nicht den Kampf aufnehmen gegen ihn. Dieſe Bewegung dringt ſo beharrlich vor, daß die Brüder aus dem nen Oſten ihre Hand herüberreichen zu den Brüdern von erſachſen. Und wenn auch die Bauern aus dem Süden ihlreich anſchließen, ſo zeigt das, daß der deutſche Bauern⸗ d ſich aus ſeinem politiſchen Schlaf darauf beſinnt, daß n er heute frei auf ſeinem Boden ſitzt, er es dem Libe⸗ mus zu verdanken hat. Redner führte dann in eren Ausführungen aus, daß gerade die nationalliberale tei ſtets am wärmſten für die Forderungen der Land⸗ eingetreten ſei. Wenn aber bei den neuen Handels⸗ igen etwa die Wogen über die nationalliberale Partei menſchlagen ſollten, wenn die allgemeine Erbitterung 8 Volkes ſich gegen die Agrariergeſetze und gegen den grariſchen Schutz wenden ſollten, dann mögen ſich die Land⸗ te dafür bei Herrn Dietrich Hahn bedanken. Wir wollen aber in dieſer Stunde nicht auseinandergehen, daß wir unter demgroßen Eindruck dieſer Tage, dem gewaltigen Eindruck der Einigkeit der Par⸗ das Gelöbnis abgeben, weiter zu arbeiten für den malliberalen Gedanken. Es iſt für dieſen ſehr viel Neu⸗ zu erwerben. Ueberallher, auch aus dem Oſten, er⸗ wir Zuſchriften: Kommet nur her, wir wollen gerne Partei beitreten! Die feſten Hochburgen der Konſerva⸗ Oſten fangen an zu wanken, weil es zu viel en iſt, was man dem Volke zugemutet hat. Und alle e Arbeit, die wir hier leiſten, was iſt es denn anderes, ſaß es herausgeboren iſt aus den inneren Herzens⸗ indungen: Das Vaterland über die eigene ei und über die eigene Perſon zu ſtellen. vollen auseinandergehen, indem wir deſſen gedenken, was dus Höchſte iſt in unſerem Leben und Sterben und in er großen Arbeit: Das Vaterland, es lebe hoch! In ſpontaner Begeiſterung ſtimmte die Verſammlung das „Deutſchland, Deutſchland über alles“ an. Koch⸗Dres⸗ m ſpricht dann noch den Dank aus für den Vorſitzenden der tigen Delegierten⸗Verſammlung, worauf um 2 Uhr der entag geſchloſſen wurde. 855 * ** . Das Feſteſſen. 5 J Berlin, 5. Juli.(Von unſ. Berliner Bureau.) Uhr nachmittags fand ein Feſtmahl im Kaiſerhof ſtatt, 15 gegen 300 Delegierte beteiligten. Abg. Baſſer⸗ un hielt die erſte, beziehungsreiche, politiſche Anſprache, die einem Hoch auf den Kaiſer endete. Dann toaſtete Herr Calker auf Baſſermann, was ſpäter im Namen der nalliberalen Jugend auch Herr Direktor Hermann ſcher⸗Köln tat. Es ſprachen noch Schönaich⸗Caro⸗ der preuß. Landtagsabg. Wamhoff, Dr. Vogel⸗ und Dr. Semler. Heute nachmittag findet ein sflug nach dem Havelſee ſtatt, womit der Parteitag ſeinen findet. 8 egiertenverſammlung des Wahl⸗ vereins der Liberalen. Im Saale des Hotels„Prinz Albrecht“ trat am Sams⸗ e außerordentliche Delegiertenverſammlung des Wahl⸗ er Liberalen, der politiſchen Organiſation der frei⸗ gen Vereinigung, zuſammen. 5 bg. Schrader eröffnete die Verhandlungen mit einem Hinweis auf die Notwendigkeit der Einberufung dieſes eitages. Es wird darauf zur Konſtituierung des Bureaus itten, und als Vizepräſidenten werden gewählt Dr. dorff, Teutz(Kreis Grimmen), Dr. Landmann heim) und Fräulein Dr. Bäumer(Berlin). krauf erſtatktete Abg. Schrader den pvulitiſchen Jahresbericht. e allgemeine politiſche Lage nach außen ſei anſcheinend mann vor wenigen Stunden von dieſer Stelle aus das Wort rieden nach innen haben wir aber leider nicht. Aber immerhin iſt ein friſcher fröhlicher Trieb im Innern beſſer als die allgemeine Schlappheit, die allzulange gedauert hat. Ich habe niemals an die Wirklichkeit der Blockpolitik geglaubt(lebhafter Beifall), weil die Leute, die zuſammen⸗ geſpannt werden ſollten, nur einen kurzen und bequemen Weg zuſammengehen konnten. Dort, wo der Weg ſteil und ſchwer wurde, mußte das eine Pferd nach rechts, das andere nach links ausbrechen und der Wagen in Trümmer gehen. Wir haben ja geſehen, daß das eintrat, ſobald ſich Schwierigkeiten herausſtellten. Die Trennung, die zu einer neuen Partei⸗ gründung führte, der„Demokratiſchen Vereinigung“, brachte aber bisher nicht mehr Erfolge auf als eine lebhafte Agitation. Dieſe Agitation richtete ſich aber im weſentlichen gegen die alten Freunde. In der gegenwärtigen Zeit kann das nicht als erwünſcht erſcheinen und wir hoffen immer noch, daß die Gefahren, denen wir jetzt gegenüberſtehen, dazu beitragen werden, daß wir wieder mit vereinten Kräften ihnen entgegen⸗ arbeiten können.(Lebhafte Zuſtimmung.) Die Beziehungen der drei Parteien, der freiſinnigen Fraktionsgemeinſchaft ſind ſehr gute. Wir ſind darin einig, daß aus dieſer mehr formalen Vereinigung eine feſtere werden muß. Dieſelbe Meinung herrſcht auch innerhalb der Volkspartei.(Lebhafter Beifall.) Ich wünſche eine Fuſion, aber ſie muß vollſtändig ſein. Jetzt hat ſich eine neue reaktionäre Mehrheit zuſammengefunden, die Steuern macht, die nicht ſie treffen, ſondern die anderen. Es hat ſich eine vollſtändige Umgeſtaltung der Parteiverhält⸗ niſſe gezeigt. Auch diejenigen, die aufrichtige Liebe zum Block hatten, ſind jetzt überzeugt, daß dieſer nicht ſcheintot, ſondern wirklich tot iſt. Angeſichts der neuen Konſtellation handelt es ſich für uns um den Kampf gegen die Reaktion. Erleichtert wird uns der Kampf durch die Stellung des Zentrums zu den Konſervativen. Im Lande iſt man allgemein überzeugt, daß unter der Herrſchaft dieſer Parteien das Anſehen Deutſch⸗ lands im Auslande und die Wohlfahrt im Innern leiden müſſen. Die Regierung legt die Hände in den Schoß. Be⸗ zeichnend iſt der heutige Vorgang im Reichstag, wo der Ver⸗ treter der verbündeten Regierungen ausgelacht wurde, als er vom„Standpunkt“ der Regierungen ſprach. Der Hanſabund iſt auch ein Beweis dafür, daß es nicht ſo weitergehen kann; er iſt ein Ausfluß der Ucberzeugung, daß die agrariſche Herr⸗ ſchaft gebrochen werden muß, weil unter dieſer alle anderen Erwerbsſtände leiden. Jene Kreiſe, die im Hanſaband ver⸗ treten ſind, müſſen die Ueberzeugung erhalten, daß der Liberalismus die einzige Vertretung ihrer Intereſſen iſt. Aber es iſt nicht wünſchenswert, daß eine Vereinigung mit dem Hanſabund erfolgt, da dieſer keine politiſche, ſondern eine wirtſchaftliche Vereinigung iſt. Die Hauptſache iſt, daß der Kampf gegen die Reaktion geführt wird, die nicht bloß im Reich, ſondern auch in den Einzelſtaaten, insbeſondere in Preußen vorherrſcht. Wenn wir auch nicht wiſſen, wie der neue Kultusminiſter in Preußen heißt, ſchwarz iſt er jeden⸗ falls.(Heiterkeit und ſtürmiſcher Beifall.) Darauf erſtattete Generalſekretär Weinhauſen den Organiſationsbericht. Die Organiſation ſei fleißig ausgebaut worden. Wenn es zur Reichstagsauflöſung käme, dann würde der Partei das recht ſein, denn ſie ſei ſchlagfertig. Es komme ihr neben der vervollſtändigten Organiſation zu Gute die Einheitlichkeit der Stimmung draußen im Lande(lebhafter Beifall), während die Konſervativen alle Anſtrengungen machen müſſen, ihre Anhänger bei der Fahne zu halten, iſt der Zuſtrom zu den liberalen Parteien andauernd.(Stür⸗ miſcher Beifall.) HSierauf nahm Reichstagsabgeordneter Mommſen (Berlin) das Wort zu dem Hauptvortrag: Die Reichsfinanzreform und ihre Begleiterſcheinungen. Die Regierungsvorlage bedeutet in ihrem Grundgedanken keine wirkliche Reform, ſondern nur eine Häufung neuer Steuern. Aber ſie hatte doch wenigſtens einen Grundgedanken. Das Steuer⸗ bukett, das uns beſchert werden wird, wird die errechneten 500 Mill. nie zuſammenbringen, denn wenn man hinzurechnet die Unkoſten für Fabrikation, für Herſtellung uſw. ſo ſind es 700 bis 900 Mill. Die Finanzkommiſſion war noch unter dem Blockgedanken zuſam⸗ mengetreten. Wir hatten keinen Zweifel gelaſſen an unſerer Be⸗ reitſchaft, mitzuarbeiten. Das Brauſteuergeſetz war das einzige Produkt der Blockarbeit, das finanztechniſch nicht den Vorwurf der Geſetzesmacherei verdient. Auch bei der Tabakſteuer wäre eine Einigung nicht ausgeſchloſſen geweſen. Der Streit begann erſt beim Branntwein, bei der Liebesgabe. Wir hatten ſchon einen Weg gefunden, wir gaben den Konſervativen zu verſtehen, daß wir ein Herabgehen der Spannung auf 5 Mk. wünſchten, aber auch mit 10 Mark einverſtanden wären. Dieſer Standpunkt deckte ſich mit dem Antrag Dietrich. Vor der Entſcheidung in der Kommiſſton hatten die Konſervativen keinen Anlaß, zu ſagen, daß wir die Mit⸗ wirkung verſagt hätten. Wir ſahen ja, wie die Machtverhältniſſe waren und wußten, daß wir nicht alles durchbringen konnten. Da kamen die Oſterferien und dieſe haben die Regierungen benutzt, um den politiſchen Streit zu beeinfluſſen. Man erinnert ſich wohl an die Mittelſtandstagung und Beamtentagung, die von Kreiſen beſchickt wurden, die bisher den Konſervativen Gefolgſchaft ge⸗ leiſtet hatten. Dieſe Kreiſe drohten unter ſanfter Mitwirkung der Regierung die konſervative Paxtei zu ſprengen. Das hat den eigentlichen Führer der Konſerbativen, den ungekrönten König von Preußen, auf den Plan berufen. Er warf dem Reichskanzler vor, er ginge darauf aus, die konſervative Partei zu ſprengen. Nun peitſchte er die Konſervatiben zur Gegnerſchaft gegen die Erb⸗ ſchaftsſteuer auf. Daneben ſpielte auch die Furcht mit, daß die Regierung ihre Zuſage, das preußiſche Landtagswahlrecht zu refor⸗ mieren, wenn auch in noch ſo verwäſſerter Form, durchführen könnte. Aber all das hätte noch nicht zur Sprengung des Blocks geführt, wenn nicht das Verhalten des Zentrums dazu gekommen wäre. Es war intereſſant, zu beobachten, wie die Herren in der Kommiſſion bis Oſtern immer auf der Lauer lagen. Bald ſtimm⸗ ten ſie mit Ja, bald mit Nein, aber nie haben ſie einen entſchei⸗ denden Schritt getan. Sie warteten auf den Moment, wo ſie ihre Beute in die Krallen bekommen würden. Dieſer Moment konnte nur kommen bei einer ſachlichen Differenz, die dann auch bei der Branntweinliebesgabe zutage trat. Obwohl der Antrag Dietrich nur eine Spannung von 10 Mk. verlangte, wurde mit einem Mal, nicht vom Zentrum— ſo dumm ſind die Herren nicht(Seiter⸗ keit)—, ſondern von Herrn Dr. Röſicke der Ankrag geſtellt, den 20 Markſatz aufrecht zu erhälten. Zentrum, Konſervative, Polen und Wirtſchaftliche Vereinigung ſtimmten zum Erſtaunen der Kon⸗ ſervativen ſelbſt, die gar nicht mehr damit gerechnet hatten, dafür. Damit war das Signal gegeben: die konſervative Partei konnte für ihre agrariſchen Zwecke vom Zentrum haben, was ſie wollte. nach dem Zuſammenhang mit der alten Herrſchaftsariſtokratie Jede Abſtimmung gab ein weiteres Futter für die agrariſche Be⸗ gehrlichkeit. Wir mußten uns bald ſagen, daß der Block kaput gehen werde. Die Hauptſchuld lag an dem mangelnden Verſtänd⸗ nis des gegenwärtigen Reichskanzlers für finanzielle und wirt⸗ ſchaftliche Fragen. Wenn der Reichskanzler in dieſen Dingen ver⸗ ſagte, ſo mußte auch der Schatzſekretär verſagen. Trotzdem hat der Reichskanzler bis zum letzten Tage an ſeinem angeborenen und ihm ſo gut ſtehenden Optimismus„Es wird ſchon gehen“ feſt⸗ gehalten. Diesmal hat es aber verſagt, weil es an der innerlichen Durcharbeitung des ganzen Problems ſeitens der Reichsregierung gefehlt hat. Die Liberalen haben immer daran feſtgehalten, daß ohne Beſitzſteuer die Finanzreform von ihnen nicht akzeptiert werden kann. Wir hatten es begrüßt, daß die Regierung auch daran feſtzuhalten„ſchien“.(Heiterkeit.) Und wir betrachten gerade den vollſtändigen Umfall der Regierung als das ſchlimmſte Ereignis.(Stürmiſcher Beifall.) Wir Liberalen haben gelernt, aktiv an großen Gedanken mitzuarbeiten, ohne uns für die Zukunft politiſch zu kompromittieren; und wenn wir heute in Oppoſition zur Regierung treten, die bisher auf unſerer Seite geſtanden hat, ſo können wir den Kampf führen, ohne eine Einbuße für unſere liberale Sache erlitten zu haben. (Stürmiſcher Beifall.) Wir können den Konſervativen entgegen⸗ halten, daß wir uns bereit und fähig gezeigt haben, mitzuwirken, ohne unſere politiſchen Grundſätze aufzugeben. Ein Spiritusgeſetz von ſolch agrariſcher Brutalität wie dieſes, hatte niemand in der Reichsregierung und auch im Reichstage und auch nicht einmal die Agrarier bis vor wenigen Monaten für möglich gehalten.(Hört! Hört! und Beifall.) Ich weiß von einem gut agrariſch geſinnten Abgeordneten, daß er es als das bedauerlichſte an dem Kom⸗ miſſionsbeſchluß anſieht, daß nun in die weiteſten Kreiſe der länd⸗ lichen Bevölkerung die Ueberzeutung getragen werden muß, wie mit dem Gelde der Allgemeinheit zu Gunſten des Großgrundbeſitzes gewirtſchaftet worden iſt.(Stürmiſcher Beifall.) Neugierig können wir ſein, wie der Bundesrat ſich ſtellen wird. Daß er die Steuern annimmt, daran iſt kein Zweifel. Aber ein Rätſel iſt es, wie er die Ausführungsbeſtimmungen ſchaffen wird. Die Vorgänge haben das eine gute bewirkt, daß groß und klein, alle Erwerbſtände auf⸗ gerüttelt ſind. Wir haben heute eine Parlamentsregierung im allerſchlimmſten Sinne. Die parlamentariſche Mehrheit beherrſcht als abſolute unverantwortliche Regierung, und unſere jetzige Re⸗ gierung beſitzt kein Verantwortlichkeitsgefühl, obgleich ſie ſich bewußt ſein muß, daß bei Neuwahlen die Hauptwortführer der Konſervativen auf der Strecke liegen, daß die Herren Hahn und Röſicke nicht wiedergewählt werden würden. Der geſamte Beamten⸗ und Handwerkerſtand ſteht auf Seite der Liberalen und der Re⸗ gierung, wie ſie vor 14 Tagen noch ſtand. Die Regierung wagt aber nicht aufzulöſen aus Angſt vor der Sozialdemokratie, aber mehr noch, weil ſie nicht gegen die Konſervativen regieren will. Bedauerlich iſt es, daß es in Deutſchland eine Regierung gibt, die nicht ſoviel Mut— faſt hätte ich geſagt politiſchen Anſtand— beſitzt.(Stürmiſcher Beifalll). In den nächſten zwei Jahren muß der Kampf gegen die agrariſche Reaktion bis in die kleinſten Neſter getragen werden. Wir wollen nicht dauernd Oppo⸗ ſition machen, ſondern zur Regierung kommen. Dafür müſſen aber die Wähler ſorgen.(Stürmiſcher Beifall.) Nach kurzer Pauſe wurde hierauf in die —— eeeees eingetreten. Reichstagsabgeordneter Gothein: Ich habe niemals ge⸗ glaubt, daß es gelungen wäre, mit dem Block die Reichsfinanz⸗ reform zu machen. Die Konſervativen waren immer bereit, mit den Meiſtbietenden ſich zu verſtändigen, da wir immer noch mit gewiſſen Grundſätzen belaſtet ſind, die das Zentrum nicht drücken. Es war deshalb klar, daß ſich Konſervative und Zen⸗ trum ſchließlich fanden. Wir konnten nun einmal nicht alles mitmachen. Wir haben den ſchärfſten Kampf gegen die agrariſche Verteuerungs ⸗ Politik geführt. Die letzten Vorgänge müſſen es auch den politiſch Gleichgültigen klar machen, was ſie verſäumt haben.(Sehr richtig). In der jetzigen Zeit der Kriſis und der Not müſſen wir ſagen:„Der Menſchheit ganzer Jammer faßt uns an.“ Wir können es vor unſerem Ge⸗ wiſſen nicht verantworten, kühl zuzuſehen. Wer es ehrlich mit dem Volk und Vaterland meint, muß mit allen Kräften für die Be⸗ ſeitigung dieſer Zuſtände wirken.(Sehr richtig!, Gawiß wäre es beſſer geweſen, wenn wir jetzt Neuwahlen gehabt hätten. Aber wir dürfen die Hände nicht in den Schoß legen; wir müſſen das Eiſen ſchmieden, ſo lange es warm iſt. Reichstagsabgeordneter D. Naumann: Die Aenderung der Situakion iſt jetzt die, daß die Front gegen rechts geſtellt iſt. Das iſt die alte Front, die der Liberalismus geſchichtlich einzunehmen hat. Der Liberalismus iſt entſtanden im Kampf gegen das kon⸗ ſervativ⸗ariſtokratiſche Staatsprinzip. Er iſt entſtanden im wirt⸗ ſchaftlichen Kampf gegen dieſelben Mächte, die uns jetzt wieder beſiegt haben. Vielen von uns wird es ſehr viel leichter ſein, jetzt bei der wieder klar gewordenen Front den Kampf weiler⸗ zuführen.(Lebhafte Zuſtimmung]. Wenn wir jetzt in das Land kommen, wird man uns zweifellos ſagen, wir hätten die Börſe geſchützt. Mit gutenn Grund können wir dann aber darauf hin⸗ weiſen, daß in Handels⸗ und Induſtriekreiſen gegen eine Ver⸗ mögens⸗ oder Erbſchaftsbeſteuerung auch nicht die Spur einer Agitation vorhanden war.(Sehr richtigſ. Nur in agrariſch be⸗ ſitzenden Kreiſen war eine ſolche Agitation zu finden. Wir wollen die Einigung des Liberalismus unſererſeits för⸗ dern, ſo ſehr wir nur können. Der Riß des Blocks iſt an der richtigen Stelle und zur richtigen Zeit erfolgt.(Sehr richtig.) An der richtigen Stelle, da er rechts von den Nationalliberalen aufhört. Solange der Riß erfolgt wäre zwiſchen Nationallibera⸗ len und Freiſinnigen, hälte das deutſche Volk an den Begriff eines deutſchen Geſamtliberalismus nicht glauben können. Es hätte Parteien geſehen, aber kein gemeinſchaftliches Handeln. Der kleine Zug, den der Abgeordnete Lehmann ous Jena(Heiterkeit) in die öſtlichen Parteien des Reichstags unternommen hat, iſt ein kleines Merkmal für die Verſchiebung der Lage. Es bildet ſich etwas Selbſtändigkeitsgefühl gegenüber rechts auch bei den National⸗ liberalen heraus und das wollen wir durchaus anerkennen Wir anerkennen auch die Tätigkeit, die Dr. Weber in allen dieſen Zei⸗ ten in treueſter Gemeinſchaft mit uns entwickelt hat.(Lebhafter Beifall.) Auch nach der anderen Seite hin ſind wir mit einer ge⸗ wiſſen Befriedigung aus dieſen Kämpfen herausgekommen. Die Reibungsflächen nach der Sozialdemokratie hin ſind geringer ge⸗ worden, nachdem wir jeden Tag gemeinſam entweder ſitzen blei⸗ ben oder aufſteher konnten.(Große Heiterkeit und Beifall.) Ich ſoll ja nicht ſagen, von wem bis zu wem lſtürmiſche Heiterkeit), aber man ſieht, wie die Gruppierung tatſächlich geworden iſt. (Sehr gut.) Den Anſchaungsunterricht der letzten zwei Monate werden wir ſo leicht nicht vergeſſen. Das ſehnſüchtige Schielen 5 — reeee — Mannheim, 5. Juſi. General⸗Auzeiger.(Wittagblatt) 5. Seite. wird geringer werden mit dem wachſenden Selbſtgefühl, das bei der Linken ſich jetzt heraus bildet. Mögen unſere Freunde dafür ſorgen, daß der Hanſabund antiſozialen Lockungen nicht folgt und daß die freiheitlichen Elemente nicht unterdrückt werden. Der Bund muß ebenſoſehr ein Bund auf liberalen Prinzipien ſein, in dem jeder Beteiligte ſich als volles Mitglied fühlen kann, wie es der Bund der Landwirte in ſeinem Aufbau formell durchaus iſt. Mit den Unternehmern allein läßt ſich die Sache nicht mehr machen. Dazu gehören die Angeſtellten und dazu gehört das große Heer der organiſierten Arbeiter.(Lebh. Beifall.) Hierauf wurden die weiteren Verhandlungen auf Sonntag vertagt ** * Berlin, 4. Juli. Der Parteitag der Freiſinnigen Ver⸗ einigung überwies nach langer Debatte den Antrag Altona⸗ Schleswig⸗Holſtein auf Verſchmelzung mit der Freiſinnigen Volks⸗ partei dem geſchäftsführenden Ausſchuß der Freiſinnigen Ver⸗ einigung. Die Fuſion wurde alſo heute noch nicht ausgeſprochen. Der Gedanke wurde indes in der Debatte allſeitig begrüßt. Deutsches Reich. — Hanſa⸗Bund. Dem Rufe des Ehrenobermeiſters Richt in der Zirkus Schumann⸗Verſammlung iſt bereits eine ſtattliche Reihe von Vereinen, die dem Mittelſtand, Handwerk und Kleingewerbe an⸗ gehören, gefolgt. In Hamburg haben die Bäckerinnung, die Tiſchler⸗ innung, die Töpfer⸗ und Ofenſetzerinnung, die Stell⸗ und Rade⸗ macherinnung, der Bund der Maurer⸗ und Zimmermeiſter, die Schneiderinnung, die Schornſteinfegerinnung ihre Mitglieder zum Veitritt in den Hanſabund aufgefordert. Von gewerblichen Ver⸗ einen, die eine eifrige Werbetätigkeit für den Hanſabund unter ihren Mitgliedern entfalten, ſeien hervorgehoben: der Deutſcher Detailgeſchäfte der Textilbranche, Hamburg, der Verein der Fleiſchermeiſter von Groß⸗Berlin⸗Weſt, die Korporation der Berliner Buchhändler, der Detailliſtenverband für Heſſen und Waldeck, Deutſchlands, Hannover, land, der Verband Berliner Spezialgeſchäfte Badiſche Politih Kommunalwahlen. *Wieblingen, 3. Juli. Bei der geſtrigen Wahl der ohne Von 61 Wahlberechtigten ſtimmten 36 ab und ſämtliche Stimmen fielen auf den bürgerlichen erſten Klaſſe wurde der bürgerliche Vorſchlag Gegenvorſchlag gewählt. Vorſchlag. Aus Stadt und Land. * Manunheim, 5. Juli 1999. Einweihung des„Taurentianums“. 212 Uhr fand die feierliche Geſtern vormittag als Vertreter der Handelskammer, Stadtrat Battenſtein und Sty Anſelm, als Vertreter der Stad jemeinde und Bernhard als Vertreter der Telegraphendirektion. anweſend die Vertreter des katholiſchen Stiftungsrates, die treterinnen der Frau Bensheimer vom Oberbürgermeiſter Martin, Herr das Bezirksamt und die Handelskammer ſandten Glückwunſchſchreiben Die Feier wurde durch ein von dem Damenchor des Vereins„Co⸗ lumba“ geſungenes Chorlied eingeleitet. Alsdann hielt Herr Stadtpfarrer Kuebel die Feſtrede, in der er ausſprach. der Tradition zu brechen, daß die Frau in die Familie gehöre. Verhältniſſe haben ſich ſo entwickelt, daß die Frau heraus muß aus ihrer häuslichen Tätigkeit und hinein ins Erwerbsleben. Tatſache, daß insbeſonders die Töchter aus mittleren Beamtenfamilien und mittleren Ständen gezwungen ſind, ihr Brot in einem Berufe zu Auch für ſie gelte das Gebot des Paradieſes, daß der Aber die Tatſache, daß viele Mädchen, die in ihren Berufen tätig ſind, vielfach vom Dieſe Notwendigkeit rufe bei den Eltern und bei den Mädchen ſelbſt die Sorge um das zukünftige Wohl⸗ Dieſe Sorge zu erleichtern, ſei die Aufgabe des „Laurentianums“, das den erwerbstätigen Mädchen ein Heim bietet, wo ſie ſich wohl fühlen und ſo den Gefahren der Großſtadt Stand halten können. Die Entſtehung des neuen Hauſes ſei in erſter Linte der Landesverſicherungsanſtalt zu verdanken, welche in entgegen⸗ gekommen iſt, indem ſie durch Aufnahme der 1. Hypothek die Erſtellung Nicht minderen Dank gebühre dem Hypothek mit einer ganz außer⸗ Weiter ſei vielen Dank dem Herrn Baumeiſter Eckert, dem Erbauer des Hauſes, der durch zugeſtandene Vergünſtigungen gezeigt habe, daß er auf das Gelingen Ferner dankte Redner von Herzen dem geiſtigen Schöpfer des Gebäudes, Herrn Architekt Schweikert, für ſeine aufopferungsvolle Mitarbeit in Rat und Tat, und nicht zuletzt dem Entgegenkommen der verehrl. Niederbronner Schweſtern, die für die ſoziale Aufgabe ihre Kraft in ſelbſtloſer Weiſe zur Verfügung So ſtehe denn dieſes Haus wie ein Apfelbaum im und Früchte bringen? Noch könne man nicht vorausſehen, was der Herbſt bringt. es können Wird der junge Baum dieſen Stürmen gewachſen ſein? Von außen können Mißverſtändniſſe kommen, denen es nicht Aber man ſoll immer des Grundſatzes gedenken, der draußen im Korridor den Ein⸗ verdienen. A. 0 Menſch im Schweiße ſeines Angeſichtes ſein Brot eſſen ſoll. Arbeit ſei nicht nur Pflicht ſondern Ehre. Es ſei ferner Elternhaus entfernt leben müſſen. ergehen hervor. anerkennenswerter Weiſe dem ſozialen Unternehmen des neuen Gebäudes ermöglichte. Herrn Weihbiſchof, der die 2. gewöhnlich billigen Verzinſung übernahm. der guten Sache vertraue. geſtellt haben. Frühlingsſchmuck. Wird der Baum ſpäter nutzen Es können Mißverhältniſſe in der Witterung kommen, Stürme kommen. am guten Willen, ſondern am Verſtändnis fehlt. tretenden grüßt:„Freude den Kommenden, Friede den Weilenden und Segen den Scheidenden!“ Das walte Gott. 5 Nach dieſer weihevollen, tiefempfundenen Rede betrat die Vor⸗ ſitzende des Vereins„Frauenwohl“, Frau Pfeiffer, das Podium, um Worte des Dankes an die Schöpfer und Förderer des neuen Heims zu richten. Hierauf ſang der Damenchor des Vereins„Co⸗ lumba“ unter Frl. Hauptlehrerin Riegels Leitung nochmals ein Lied. Darnach ergriff Herr Stadtdekan Bauer das Wort, um namens der katholiſchen Kirchengemeinde die beſten Wünſche zu über⸗ Er gibt dem Wunſch Ausdruck, daß in Zukunft die Opfer⸗ und wünſcht dem neuen bringen. willigkeit in Mannheim nicht ausſtirbt, Unternehmen Gottes Segen. Damit war der Weiheakt beendet und es folate die Be⸗ fichtigung des Hauſes. Ueber die Einrichtung der mit dem modernſten Komfort ausgeſtatteten Räume hörte man nur Stimmen des Lobes. Da iſt ein Zimmer ſchöner wie das andere ausgeſtattet. Die ganze Einrichtung iſt vorwiegend weiß in moderner Ausführung. Das Haus kam auf ca. 120 000 Mark zu ſtehen und enthält etwa 40 Zimmer mit ca. 60 Betten. Noch beendetem völligen Umzug in den nächſten Tagen wird das neue„Laurentianum“ bereits zu 7⁴ be⸗ Der Penftonspreis pon Mk. 43.— an muß als ein ganz Zu bemerken ſei noch, baß das gig iſt, ſondern es nimmt auch nur Mittageſſen rd. So wurde mit dem Verband Caſſel, der Handels⸗ und Gewerbe⸗Verein, Bonn, der Hamburger Drogiſten⸗Verein, der Verein der Kupferſchmiedereien der Verband deutſcher Steindruckerei⸗ heſitzer⸗Leipzig, der Verband der Baumaterialienhändler, Deutſch⸗ Ein⸗ weihung des neuen Gebäudes des Vereins„Frauenwohl“ ſtatt. Zu dem Feſtakt in dem geräumigen Saale des„Laurentianum“ hatten ſich neben dem zahlreichen, vorwiegend aus Damen beſtehenden Publikum noch eingefunden: Herr Imhoff, v. Fa. Imhoff u. Stahl, Herr Direktor Weiter waren Ver⸗ katholiſchen Frauen⸗ und Jungfrauenvereine, die Vertreter des„Columbus“ und des katholiſchen Arbeitervereins, ſowie Mannheimer Vereinsverband. Herr Landeskommiſſar Dr. Becker, einleitend die Vertreter der Behörden und Vereine begrüßte und für ihr Erſcheinen ſeinen herzlichen Dank Redner verbreitet ſich 1 die 1 der ſozialen Fürſorge. Unſere heutige Zeit gebiete der Frauenwelt, mit 15 b Die Verkauf eines Teils des Fußpfads im Gewann„Michelsgrund“. Es ſei Das Haus ſoll ein Heim für die Frau ſein, es gehört der chriſtlichen Frau, es möge ihr zum Segen gereichen. tianum“ ſeiner Be⸗ ozialen Einrichtung 22—. 2 Bürgerausſchußlibhung in Weinheim. K. Weinheim, 5. Juli 1909. Die am Samstag nachmittags 5 Uhr abgehalteue Sitzung des Bürgerausſchuſſes, die einſchließlich einer einſtündigen Pauſe bis abends 9,20 Min. währte, war eine der intereſſanteſten und bedeutungsvollſten Sitzungen des Weinheimer Stadt⸗ parlaments. Die vor kurzem neu gewählten Stadtverordneten wohnten zum erſtenmale der Sitzung bei. Aber dieſer Umſtand allein gab der Sitzung nicht ihre Signatur, ſondern vielmehr die offene ehrliche Ausſprache zwiſchen Bürgerausſchuß und Großinduſtrie. Dieſe hatte zur Folge, daß die Vertreter der letzteren, die Herren G. R. Freudenberg ſowie deſſen Bruder B..M. Freudenberg weiter hochherzige Stiftungen für die Stadtgemeinde machten. Herr Karl Friedr. Freudenberg, B..., der zum Bau der Gewerbeſchule ſchon vor einiger Zeit 20 000 Mark dezitierte, übernimmt die Ausſtattung der Volks⸗ bibliothek auf ſeine Koſten, während Herr Hermann Freuden⸗ berg,.⸗R., für den Ankauf eines Geländes für eine Volks⸗ ſchule im nördlichen Stabtteil 20000 Marl ſtiftete. Der Bürger⸗ ausſchuß dankte den Spendern durch Erheben von den Sitzen. Die in warmem, verſöhnenden Ton gehaltenen Ausführungen des Herrn G. R. Freudenberg dürften wohl bei allen Bürgerausſchußmitgliedern den beſten Eindruck hinterlaſſen haben und ſeine Sympathie bei der Bürgerſchaft nur befeſtigen. Vor Eintritt in die Tagesordnung begrüßte der Vorſitzende die neugewählten Mitglieder des Kollegiums und machte ſie auf ihre Rechte und Pflichten aufmerkſam. Alsdann wurde in die Beratung der Tagesordnung eingetreten. Anweſend waren 80 Mitglieder des Kollegiums. Der erſte Punkt betraf die Organiſation der Realſchule. Der Bürgerausſchuß wird erſucht, den neuen Satzungen für das tealgymnaſium ſeine Zuſtimmung zu erteilen. B. A. M. Lichte ſtimmt der Vorlage zu. Die Lehrer der Real⸗ abteilung hätten ein viel größeres Arbeitspenſum zu erledigen, als die der anderen Zweige der Anſtalt. Er möchte bitten, daß man bei der Anſtaltsdirektion deshalb vorſtellig werde. Was den griechiſchen Unterricht betreffe, ſo werde dieſer von zwei Herren an 6 Schüler erteilt. Hier ſollte eine Aenderung vorgenommen werden. Er hoffe, daß der Gemeinderat den Bürgerausſchuß ſtets entgegenkomme, um unnßtige Reibunasflächen zu nerhindern. .⸗R. Prof. Rohrſchneider kommt in längeren Ausfüh⸗ rungen auf die Darlegungen des Vorredners zurfck. Auch der Herr Direktor der Anſtalt ſtehe bezügl. des griechiſchen Unterrichts auf dem Standpunkt, den der Vorredner eingenommen habe. Es ſchade nichts, wenn man den griecheſchen Unterricht bei behalte. Entweder müßten ihn die Eltern ſelbſt bezahlen, aber das verbiete ſich von ſelöſt. Ein anderer Weg ſei der, daß man den Unterricht fakultativ außerhalb der Pflichtſtunden hält. Allerdings müßten dieſe dann als Ueberſtunden bezahlt werden. Vorläufig dürfe man jedoch beruhigt ſein, da ſich der Herr Direktor mit der Stadtverwaltung ins Benehmen ſetze. Die Schüler könnten mit dem, was ſie in der Anſtalt lernten, überall ein⸗ trten; überall würden gern die Tore geöffnet. B..M. Falkenſtein ſpricht ſeine Freude darüber aus, daß auch einmal vom Gymnaſium im Bürgerausſchuß höre. Bürgermeiſter Ehret glaubt die Debatte am beſten mit der Mit⸗ teilung ſchließen zu können, daß nach Ausſage des Herrn Prüfungs⸗ kommiſſärs das Gymnaſium in jeder Beziehung als eine ausgezeich⸗ nete Anſtalt und die Erfolge als ganz hervorragende bezeichnet wurden. Die Vorlage wurde hierauf einſtimmig genehmigt. Die Taxorbuung zur Begräbnis⸗ und Friedhofordnung. Der Bürgerausſchuß wird erſucht, zur Feſtſetzung der für die Er⸗ werbung eines Kaufgrabes für Kinder unter 15 Jahren an die Fried⸗ hofkaſſe zu entrichtenden Taxe auf 50/ ſeine Zuſtimmung zu erteilen. Bürgermeiſter Ehret entgegnet auf eine Anfrage des B..M. Gehweiler, daß ein beſonderer Platz für Kinder im oberen Teile des Friedhofes geſchafffen werde. B. A. M. Kreis iſt gegen den Antrag. Die 4. Leichenklaſſe ſollte in Weinheim verſchwinden. Wenn ein armes Kind ſtirbt, ſollte man es nicht nach Heidelberg bringen. Bürgermeiſter Ghret erwidert, daß die Gemeinde verpflichtet ſei, Leichen nach Heidelberg zu ſchaffen; anlaſſe dies, ſondern die Regierung in Karlsruhe. 2 ..M. Seufert wünſcht die Vermeidung von Härten. Leichname in Heidelberg gebraucht werden, ſei ja begreiflich. Die Vorausbezahlung der Leichenkoſten bei Armen ſollte abgeſchafft werden. Der Gemeinderat ſei nicht gezwungen, die Leichen nach Heidelberg zu verbringen. Er wünſche, daß die Stadtverwaltung Hinterbliebenen vorgehe. Hördt und Wolff wird die Vorlage mit allen gegen die 23 Stimmen der ſozialdemokratiſchen Fraktion angenommen. Ankauf des Grundſtücks.⸗B.⸗Nr. 6400 im Gewann zwiſchen den Dämmen mittler Weg. Der Bürgerausſchuß wird erſucht, zum Ankauf deß dem Herrn Valentin Schulz 1. gehörigen Grundſtücks:— L. B. Nr. 6400: 1604 qm Ackerland zwiſchen den Dämmen mittler Weg— unter den Be⸗ dingungen des Kaufvertrags ſeine Zuſtimmung zu erteilen.— Die Vorlage wird einſtimmig und ohne Debatte angenommen. Der Bürgerausſchuß wird erſucht, zum Verkauf des Teilſtſicks Nr. 18374([7 qm Fußpfad im Gewann„Michelsgrund“) an Gg. Pet. Odenwälder III. zum Preis von 50 Pfg. à qkK ſeine Zuſtimmung zu erteilen.— Die Vorlage wird nach einer kurzen Bemerkung des B. A. M. Dell einſtimmig angenommen. Verkauf bezw. Tauſch von Gelände an der Alten Landſtraße. Der Bürgerausſchuß wird erſucht, zum Verkauf von 44 am Ge⸗ lände von Grundſtück Nr. 1257a und Ankauf von 3 am Gelände von Grundſtück Nr. 1258 zum Preis von je 1,50 Mk. à qm ſeine Zu⸗ ſtimmung zu erteilen, was auch einſtimmig und ohne Debatte erfolgte. Die Erwerbung des Bauplatzes Nr. 1404a an der Ecke„Bahnhof⸗, Schulſtraße“. 25 Der Gemeinderat beantragt die Zuſtimmung des Bürger⸗ ausſchuſſes zum Ankauf des Grundſtücks L. B. Nr. 1404a unter den Bedingungen des Kaufvertrags mit einem aus Anlehensmitteln zu deckenden Kaufpreis von 11284 Mk. und zur geplanten Tilgung dieſer Schuld. f .A. M. Seufert macht den Vorſchlag, die Vorlage 6 und 7 mit einander zu verbinden. Der Preis für das Gelände erſcheine ihm außerordentlich hoch. Die Gemeinde habe es nicht notwendig, dieſen Platz zu kaufen, obwohl er ſehr dafür ſei, daß die Gemeinde Plätze er⸗ werbe. Der Platz habe ſchon alle Phaſen der Wertſteigerung durch⸗ gemacht. Seine Fraktion habe ſchon vor Jahren den Antrag ein⸗ gebracht, Gelände anzukaufen. Der Antrag ſei jedoch abgelehnt worden. Das ſeſ ſonderbar. 5 t .⸗R. Freudenberg iſt mit dem Vorredner im Prinzip ein⸗ verſtanden, wenn die Gemeinde möglichſt viel Gelände ankauft. Die Frage ſei aber nur die, wo man Gelände bekomme. Wenn der Vor⸗ redner ſolches Gelände wiſſe, ſo werde ihm der Gemeinderat dankbar ſein. Die Schwierigkeit ſet groß: es ſei alles parzelliert. Wenn die Gemeinde ein Gelände angekauft habe, ſo ſei das nebenauliegende Grundſtück gleich nicht mehr zu bekommen. B. A. M. Zinkgräf iſt für die Vorlage. Durch Bodenpolitik noch elwas herauszuſchlagen, ſei ſchwierig. Er bedauere auch, daß man früher nicht mehr Gelände angekauft habe. Man habe aber die Zeit verpaßt. Er ſtimme für die Vorlage, ohne ſich aber irgendwie feſtzulogen. Annötig. .A. M. Dr. Karrilon glaubt, daß man ſich ins eigene Fleiſch ſchneiden würde, wenn der Platz nicht augekauft werde, umſomehr als Herr Karl Sriedrich Freudenberg ja eine Stiftung von 20 000 Mark gemacht habe. B. A. M. Kbeh iſt für Erwerbung des Bauplatzes. Wenn ſchließ⸗ lich auch die Gewerbeſchule nicht auf den Platz komme, ſo könne man das Terrain immer noch zu einem hübſchen Preis verkaufen. Die Möglichkeit hier Geld zu verdienen, ſei abſolut nicht ausgeſchloſſen. Er beantrage die Genehmigung der Vorlage. Die Vorlage wird hierauf mit allen gegen 23 ſozialdemokratiſche Stimmen angenommen. Neubau eines Gewerbeſchulgebäudes. Der Bürgerausſchuß wird erſucht, 1) die Ausführung des Projekts über den Neubau eines Gewerbeſchulgebäudes nach den aufgeſtellten Pläuen und Koſtenvoranſchlägen mit den von der Gemeinderats⸗Kom⸗ miſſion beantragtenAbänderungen zu genehmigen, 2 den von Herruß. E. Freudenberg zur Verfügung geſtellten Beitrag von 20 000 Mk. unter den geſtellten Bedingungen anzunehmen, u. 3) zur Beſtreitung des ungedeckten Aufwands von 148 000 Mk. die Aufnahme eines Anlehens, ſowie zur geplanten Schuldentilgung ſeine Zuſtimmung zu erteilen. F„ Bürgermeiſter Ehret bemerkt, daß man Vorlage erreichen würde, daß die nötigen Räume ing des Unterrichts die 1d. 5 heſchule nehmigung der nicht die Stadtverwaltung ver⸗ Daß hierin etwas humaner und pietätvoller ſchon aus Rückſicht auf die Nach weiteren Ausführungen der.A. M. Dell, Rein ig, J. B. A. M. J. Hördt iſt gegen die Vorlage. Der Platz ſei vorläufig wohl auf allen Plätzen große Lücken zu konſtatieren frohbewegten Menſchenmaſſen zu beiden Seiten e Volksſchule ahre gedeckt lönnte eine ſchöne Leſehalle errichtet und der Altertumsverein erhielte Räumlichkeiten zur Aufbewahrung ſeiner Sammlung. .A. M. Freudenberg ergriff hierauf das Wort zu längere⸗ Ausführungen. Er kam u. a. auf die Vorgeſchichte der Vorlage zu und bemerkte, daß er ſich, um den Bau der Gewerbeſchule zu betreibe⸗ entſchloſſen habe eine Summe von 20 000 Mk. der Gemeinde unter d Bedingung zur Verfügung zu ſtellen, daß der beabſichtigte Bauplatz gekauft werde. Wenn die Vorlage abgelehnt würde, ſo würde in e und derſelben Angelegenheit ein dreimaliger Frontwechſel ſich Bürgerausſchuß vollzogen haben. Er wolle ſich über dieſen jähen G ſinnungswechſel nicht aufregen und er wolle auch die Kritik ausfall laſſen, die ſehr herb lauten würde. Daß es eine Rathaus partei in Weinheim gebe, ſei ihm vollſtändig neu. Die Schulfrage ſe nach ſeiner perſönlichen Ueberzeugung zum Agitationsmittel gemach worden. Der Wahlkampf ſei eine Kraftprobe für die allerdings erf in 2½ Jahren bevorſtehende Bürgermeiſterwahl. Das Stadtoberhaup ſei entſchloſſen, nach 2 Jahren unwiderruflich zurückzutreten. 5 Mi glieder des Bürgerausſchuſſes, die der Firma Freudenberg u ſlanden, ſeien bei den Wahlen nicht mehr gewählt worden. Man könn es ihm nicht übel nehmen, wenn er nach dem Ausfall der Wahl zu der Ueberzeugung gekommen ſei, als wenn die Agitation ſich g die Familie Freudenberg richtete.(Rufe: Ausgeſchloſſen!) Er w den Herren ſagen, was die Firma Freudenberg für Weinheim be deutet. Die Geſchenke, die von verſchiedenen Mitgliedern der Famili Freudenberg ſeit 1894 gemacht wurden, belaufen ſich auf 56 000 Me Hierzu treten noch die verſchiedenen anderen Stiftungen, Steuern Die Umlage für dieſes Jahr betrage 188 695 Mk., während die Umlag der Stadt 434 000 betrage. Die Firma u. die Familie Freudenber zahle alſo 32 Prozent der geſamten Umlage. Die Firma beſchäftige Zt. 2250 Arbeiter und er lege Gewicht darauf, zu konſtatieren, aus Weinheim nur 890 dieſer Arbeiter ſind. Es würde immer ben⸗ hauptet, die Induſtrie mache große Armenlaſten. Dies treffe bei der Firma Freudenberg nicht zu, denn die ſoziale Fürſorge ſei ſoweit aus gebaut, daß die Arbeiter nicht in die Lage kommen, Armenunter⸗ ſtützung beanſpruchen zu müſſen. Die Löhne der Arbeiter betragen wöchentlich 50000 Mark. Und bei ſolchen Leiſtungen habe man gewagt, die Firma Freudenberg kalt zuſtellen.(Zucu Iſt nicht wahr! Ihre Auffaſfung iſt vollſtändig falſch) Er verwa ſich dagegen, daß je Intereſſenpolitik getrieben werde. Die Fir Freudenberg könne Weinheim jederzeit verlaſſen. Die Firma u Jamilie Freudenberg fühle ſich ſchwer gekränkt und zurückgeſetzt d. die Agitation, die in der Gemeinde vorgekommen ſei. ..M. Kleh erwidert dem Vorredner, daß, wenn mau aus dem Kollegium ausgeſchaltet habe, es dieſe zumteil verdi Die Anerkennung gegen die Familie und Firma Freudenberg vielleicht größer, als Herr Friedr. Freudenberg glaube. Die Agftatt richtete ſich in keiner Weiſe gegen die Firma Freudenberg. Die Er bauung einer Volksſchule ſei jedoch dringender als diejenige eine⸗ Gewerbeſchule. Redner verlas ſodann eine Erklärung, aus der he vorging, daß die Bürgervereinigung gegen die Vorlage ſtimmt. B. A. M. J. Hördt glaubt nicht, daß ein dreimaliger Frontwech im Vürgerausſchuß ſtatigefunden habe. G. N. Freudenberg bemerkt, daß von einem der Vor das Verhältnis zwiſchen der Stadt und der Firma Freudenber worden ſei. Dieſes Verhältuis ſei ſtets ein gutes geweſez möge.(Beifall.) Was ſein Bruder geſagt habe, ſoll keine Droh ſein. Es beſtehe abſolut nicht die Abſicht, von hier wegzuzie in der Großinduſtrie. Er ſei ein Träger des Deutſchtums und werde ſo Gott wolle, in Frieden mit ſeinen Mitbürgern kämpſen.(Beifall 15 ft müßten a lle G Ich kann nur ſager heutige Debakte tief bewegt durch die aufeichlige kee der jeder ſprach. Ich Jaze Ihnen vorhin geſagt, daß ich ei des Deutſchtums bin und ich will Ihnen das beweiſen. Wa⸗ Einen recht, iſt dem andern billig. Genehmigen Sie beute e 0 0 ſchenk 50 er Gemeinde 20000 zum Ankauf eines Geländes fü te V benützen kann.(Beifall.) 1 5 In anbetracht der nun gänzlich veränderten Sachlage e Wortführer der Parteien um eine kurze Unterbrechung der da die Situation durch die gepflogene Ausſprache nun andere geworden ſei. Die Sitzung wurde hierauf von 8 unterbrochen. Nach dem Wiederbegiun der Sitzung erklärle B. 8 leh namens ſeiner Freunde, daß ſie für die Vorlage ſti Karl Friedr. Freudenberg ſcheine von unrichtigen R formiert geweſen zu ſein. ..M. Seufert erklärte ſich namens ſeiner Frak bereit, für die Vorlage zu ſtimmen. B. A. M. Freuden dauert, wenn er ſcharf geweſen ſei. Er ſei früher zu de gelen eingeladen worden, diesmal aber habe ma ..M. Dr. Karrilon hält die Sitzung für hafteſten, denn ſie habe über mancherlei Aufklärung ge Nachdem noch mehrere Redner die Bedingung geſtellt ha ſofort nach der Gewerbeſchule die Volksſchule gebaut werde erklärte..M. Freu denberg, daß er für die de 1 VBolksbibliothek aufkommen werde(Bei damit den Wunſch, daß die Räume ſchön und würdig er damit den Leuten ein ſchönes, abends immer offenes Heim (Beifall.] Die Vorlage wurde hierauf einſtimmig ange Bürgermeiſter Ghret dankte den beiden Herren F namens der Stadtgemeinde nicht nur für ihre Stiftungen, ausgezeichneten Abſtimmungsreſultats beitrugen. Zeichen des Dankes erhoben ſich die Mitglieder des Birgeraus von ihren Sitzen.„„„ Schluß der Sitzung 9,20 Uhr. 51. Gberrheiniſche Regatta. Ein denkwürdiger Tag in den Annalen des Man Ruderſports! Denkwürdig vor Allem deswegen, w erſten Mal eine Mannſchaft aus der Reichshauptſtad ſüddeutſchen Sportsgenoſſen ihre Kräfte maß, denk auch durch den Beſuch, der die kühnſten Erwartungen troffen hat. Als in der Nacht vom Samstag zum plötzlich wie im April das Wetter umſchlug, als ein voller Sommertag das grämliche Regenwetter ablöſte, den Mitgliedern des Regattakomites ein Stein vo gefallen ſein, denn der Beſuch der Regatta hängt do einmal einzig und allein vom Wetter ab. Wäre es kalt wie in den letzten Tagen geweſen und hätte noch mit ſo hartnäckiger Dauerhaftigkeit geregnet, d. So aber war zur großen Genugtuung aller Sports und aller Lokalpatrioten das Gegenteil der Fall, herrſchte ein derartiger Andrang, daß man wohl haupten kann:„So war noch keine Regarta ſtrecke gaben wieder eine prächtige Folie für d Kömpfe ab. Beſonders feſtlich nahmen ſich au die vielen in Flaggenſchmuck prangenden Schiffe s Heim, es ebenfalls die Menge Kopf an Kopf ſtand. cgeneral-Auzeiger.(Mittagplatt.) Mannheim, 5. Jult. des mächtigen Gebäudes der Mannheimer Lagerhausgeſellſchaft war vou einer liederfrohen Menge— es ſchien ein Geſang⸗ verein zu ſen— olkupiert. Die ſportlichen Kämpfe verliefen außerordentlich Wannend. Es iſt unſeres Wiſſens ſchon ſeit Jahren nicht mehr dageweſen, daß alle Rennen von mehreren Booten be⸗ kritten wurden. Nur in einem einzigen Fall ging der udwigshafener Ruderverein allein durchs Ziel, aber auch hier nur deswegen, weil zwei Boote unterwegs abſtoppen ßten. Was die Qualität der Mannſchaften anbelangt, ſo hat ſich gezeigt, daß unſere ſüddeutſchen Elitemannſchaften ſehr wohl in Ehren neben den norddeutſchen beſtehen können. Be⸗ ſonders brillant in Form waren der Ludwigshafener Ruder⸗ verein, die Frankfurter Germania und der Maunheimer Ruderklub. Es war dieſen Vereinen deshalb auch möglich, e drei Rennen, alſo über die Hälfte, zu gewinnen. Die Piece de reſiſtance war das Rennen um den Kaiſerpreis, bei dem die Ludwigshafener eine glänzende Leiſtung lieferten. Aber Uuch ſonſt gab es intereſſante Endkämpfe, ſodaß das Intereſſe des Publikums bis zum Schluß anhielt. Der Berliner Ruder⸗ klub„Hellas“, deſſen Debut man mit beſonderer Spannung entgegengeſehen hatte, erſchien viermal am Start, erſtritt aber nur zwei Siege. Der Seeklub Zürich heimſte einen Preis ein, ebenſo die Rudergeſellſchaft Worms, während Ruder⸗ Verein„Amicitia“ und Ruderverein Heilbronn je 2 Rennen gewannen. Der dritte einheimiſche Verein, die Rudergeſell⸗ ſchaft, ging leider leer aus. Der Reſtaurationsbetrieb funktio⸗ nierte unter der umſichtigen Leitung des Herrn Schlachthaus⸗ reſtaurateurs Baierle wieder zur allgemeinen Zufrieden⸗ helt. Die Kapelle Petermann konzertierte. Unter den erſchienenen Ehrengäſten befanden ſich die Herren Landes⸗ kommiſſär Geh. Oberregierungsrat Dr. Becker, Amts⸗ vorſtand Regierungsrat Dr. Clemm und Regiments⸗ mmandeur Wild von Hohenborn. Auch der tech⸗ Apparat klappte vorzüglich, ſodaß das letzte Rennen kllich um ½8 Uhr gefahren werden konnte. Herr Bank⸗ Etor Zeiler nahm wie üblich nachher die Preisverteilung bor. Hier der Verlauf der Rennen: 1I. Verbands⸗Preis. Vierer. Wanderpreis, geſtif⸗ vom Deutſchen Ruder⸗Verband, nebſt 5 ſilbernen Ehren⸗ zeichen. Zu Eigentum gibt der Mannheimer Regatta⸗Verein, bei Rückgabe des Preiſes im nächſten Jahre, einen ſilbernen Ehren⸗ child. Sieger von 1907: Mannheimer Ruder⸗Verein„Amicitia“, 08: Mainzer Ruder⸗Verein. 1. Berliner Ruderklub„Hellas“(Rudolf Börger, rg Hoffmann, Ludwig Dam, Adolf Meeller, St.: Georg Kube) Ludwigshafener R. V..43:8. Mamiheimer.Kl. aufgegeben. Frankfurter.G.„Germania“ zurückgezogen. ehr intereſſantes Rennen. Hellas übernimmt ſofort die Jüh⸗ iegt bereits bei 1000 Meter 2 Längen vor Ludwigshafen. ner gewinnen in brillantem Stile mit 1½ Längen. Der er.Kl. hat bereits bei 500 Meter aufgegeben. ühlau⸗Preis. Vienrer. Ehrenpreis des Re⸗ ee, nebſt 5 ſibernen Ehrenzeichen. Offen für Ruderer, dem 4. Juli 1909 in einem offenen Rennen noch nicht iben. üderverein Heilbronn(Paul Ulrich, Aug. Feeſer, Oskar Böhmler Sl.: Walter Schaar) 7,10:2. „Heidelberger.Kl. 7,10:4. 8. R. G. Heidelberg 1898 7,29. G. Speyer.8678. Salamander“, I. Karlsruher.Kl. Eberbach 1899 und.G. Worms durch Vorrennen aus⸗ Heilbronner.G.„Schwaben“ zurückgezogen. iſcheidende Kampf ſpielt ſich nur zwiſchen Heilbronn erger Club ab, die in der Führung wechſeln. Bei 1000 irt Heilbronn beveits mit einer Länge und ſiegt in dieſem ach ſcharfem Endkampf. R. G. Heidelberg u. Speyer einige gen zurück. Pfalz⸗⸗Preis. Achter. Ehrenpreis des Regatta⸗ ees nebſt 9 ſilbernen Ehrenzeichen. Offen für Ruderer, nicht zu Nr. 17(Kaiſer⸗Preis) genannt ſind oder werden. üdergeſellſchaft Worms(Georg Brebh, Wilh. gann, Philipp Schüßler, Wilh. Laub. Herm. Habermann, Frz. unwarth, Georg Rocker, Karl Schaefer, St.: Jakob Mannheimer.G. 6,17. V. Heilbronn 6,86:2. nkfurter.V. von 1865 und Maunheimer R. V.„Amicitia“ ezogen. rms führt vom Start an. Bei 1000 Meter kiegen die ſer bereits eine Länge vor Mannheimer Geſellſchaft. Heil⸗ fällt bald zurück und kommt für die Entſcheidung nicht mehr ach brillantem Endſpurt mit 34 Längen gewonnen. Junior Einer. Ehrenpreis der Mannheimer Ruder⸗ ne nebſt 1 ſilbernen Ehrenzeichen. Frankfurter Rudergeſellſchaft, Germania! ih Vogt) 7,46. Berliner.Kl.„Hellas“(Karl Berbert) 755878. „Salamander“, I. Karlsruher.Kl. 1 12 Straßburger R. V. von 1881 10. fenbacher R. G.„Undine“ und Berliner.Kl.„Hellas“(Otto ff) aufgegeben. Straßburger.V. von 1881, Frankfur⸗ von 1865(2 Boote) zurückgezogen. 3“ geht mit Führung ab, muß aber bei etwa 700 Meter ſich vorbeiziehen laſſen. Obwohl Vogt ſich beträchtlich ver⸗ — er iſt vom 6. auf den 1. Platz hinübergerückt— läßt er e Führung nicht mehr entreißen und ſiegt in glänzendem Stil Längen.„Salamander“ beleſt mit einer Länge Abſtand den enia⸗Preis. Vierer für Junioren. Ehren⸗ rliehen von der Großh. Bad. Staatsregierung, nebſt 5 en Ehrenzeichen. nnheimer Ruderklub(Karl Herr, Johs. Volk, örb, Fritz Reith, St.: Willibald Lernen) 7,01:2. nkfurter.⸗Kl. 1884.08. wigshafener.V. 7·0624. „Undine“ Offenbach niker.Kl. Zürich aufgegeben. Mannheimer.V. ia“, Kaſteler.G. 1880, R. V. Fechenheim, Frankfurter.⸗ ermania“, Straßburger RV. 1881,.V.„Hellas“ Offen⸗ R. Kl.„Naſſovia“ Höchſt und Mannheimer.G. durch Vor⸗ Sgeſchieden und zurückgezogen. dwigshafen führt vom Start ab. Bei 1000 Meter hat Mann⸗ Klub die Führung, die von nun an zwiſchen Ludwigshafen im wechſekt. Kurz bor dem Ziel rückt Frankfurter Klub hert ſich den zweiten Platz. Scharfer Endkampf, der unter d. Ludwigshafen dicht auf. herzogs⸗Preis. Vierer ohne Steuer⸗ preis des Großherzog Friedrich J. von Baden, rnen Ehrenzeichen. Bei Rückgabe k e gibt der Mannheimer Regatta⸗Ve Eigei ſes Publikums zugunſten Mannheims mit 4 ingen es Preiſes im tum einen ſilbernen Ehrenſchild. Sieger von 1906/08: Ludwigs⸗ hafener Ruder⸗Verein. 1. Ludwigshafener Ruder⸗Verein(Fritz Welker, Fritz Hering, Hermann Wilker, Otto Fickeiſen) 6,41:8. Frankfurter Ruder⸗Geſellſchaft„Germania“ und Berliner Ruder⸗Klub„Hellas“ aufgegeben. Mannheimer Ruder⸗Klub zurück⸗ gezogen. Hellas hat aufänglich die Führung, muß ſie aber dann an die Ludwigshafener abgeben. Bei 1500 Moter gibt„Germania“ wegen Bootdefekt auf. Hellas hat ſchon bei 500 Meter abgeſtoppt. Lud⸗ wigshafen geht infolgedeſſen allein durchs Ziel. 7, Einer. Ehrenpreis des Regatta⸗Komitees nebſt 1 ſilber⸗ nen Ehrenzeichen. 1. Mannheimer (Daniel Neckenauer) 2. Kaſteler Ruder⸗Geſellſchaft 1880(Valentin Menz) 3. Ruder⸗Verein„Hellas“ Offenbach(Fritz Stroh) 7,564. Kitzinger Ruder⸗Verein 1897, Ruder⸗Geſellſchaft„Undine“ Offenbach und Waſſerſport⸗Verein Düſſeldorf zurückgezogen. Die Führung wechſelt anfänglich zwiſchen Neckenauer und Stroh, der ſpäter ſogar auf den dritten Platz zurückfällt. Neckenauer gewinnt das Rennen leicht mit 3 Längen. 8. Stinnes Preis. VPierer. Ehrenpreis, gegeben von Herrn Komerzienrat Leo Stinnes nebſt 5 ſilbernen Ehren⸗ zeichen. Offen für Ruderer, welche nicht zu Nr. 1(Verbands⸗ Preis) genannt ſind oder werden. „in ie ie 7,462. 7,58. Ruder ⸗Verein 1. Mannheimer Ruder⸗Club(Hermann Schmitt, Wilhelm Kitter, Otto Günther, Jakob Menger, St.: Willibald Lerner) 7,00:4. 2. See⸗Club Zürich 7,04:2. 3. Mannheimer.⸗V.„Amicitia“ 708215 4. Heilbronner.⸗G.„Schwaben“ 7,12. Kaſteler.⸗G.„Schwaben“ und.⸗G.„Rhenania“ Coblenz, durch Vorrennen ausgeſchieden..⸗G. Worms, Frankfurter.⸗G. „Germania“ und Mannheimer.⸗G. zurückgezogen. Sehr geſchloſſenes und ſcharfes Rennen. Mannheimer Klub führt vom Start ab. Zürich liegt immer auf dem zweiten Platz. Mit /́ Längen nach ſcharfem Endkampf gewonnen. 9. Fürſtenberg⸗Preis. Zweier ohne Steuer⸗ mann. Ehrenpreis des Fürſten Max Egon zu Fürſtenberg nebſt 2 ſilbernen Ehrenzeichen. Herausforderungspreis, Zmal ohne Reihenfolge zu gewinnen. Bei Rückgabe des Preiſes im nächſten Jahre gibt der Mannheimer Regatta⸗Verein zu Eigentum einen ſilbernen Ehrenſchild. Sieger von 1906/07: Heilbronner Ruder⸗ geſellſchaft„Schwaben“. Sieger von 1908: Mannheimer Ruder⸗ Geſellſchaft. 1. Ludwigshafener Ruder⸗Verein.(Hermann Wilker, Otto Fickeiſen) 7,40. 2..⸗G. Heidelberg 1898 7,50:8. Gießener.⸗G. 1877 abgeſtoppt. Mannheimer.⸗G., Hei⸗ delberger.⸗Kl. und Kaſteler.⸗G. 1880 zurückgezogen. Die Ludwigshafener, die keinen ebenbürtigen Gegner haben, ſtiegen leicht mit mehreren Längen. 10. Neckar⸗Preis. Vierer. Ehrenpreis der Mann⸗ heimer Rudervereine nebſt 5 ſilbernen Ehrenzeichen. Offen für Ruderer, welche vor dem 4. Juli 1909 in einem offenen Rennen noch nicht geſiegt haben. 1. Ruder⸗Verein Heilbronn(Karl Röſer, Albert Stegmaier, Gg. Beller, Sigmund Albrecht, St.: Karl Wahl),.04:8. 2..⸗V. Fechenheim. 7,12 8. Frankfurter.⸗G.„Germania“ 70 Ruder⸗Geſellſchaft Heidelberg 1898 und Mannheimer Ruder⸗ Geſellſchaft abgeſtoppt. Mannheimer Ruder⸗Verein„Amicitia“, Stuttgarter Ruder⸗Geſellſchaft 1899, Ruder⸗Geſellſchaft Speyer, Ruder⸗Geſellſchaft Eberbach 1899, Ruder⸗Verein„Hellas“, Offen⸗ bach, Ruder⸗Geſellſchaft„Undine“ Offenbach, Ruder⸗Geſellſchaft Worms und Heilbronner Ruder⸗Geſellſchaft durch Vorrennen aus⸗ geſchieden und zurückgezogen. Fechenheim, das bei 1000 Meter führt, wird von Heilbronn, das vom Start aus den übrigen den Weg wies, bald darauf auf den zweiten Platz verwieſen. Mit 3 Längen leicht gewonnen. Heidel⸗ berg und Mannheimer Geſellſchaft ſtoppen bei 200 bezw. 1000 Meter ab. 11. Gaſt⸗Vierer. Ehrenpreis des Regatta⸗Komitees nebſt 5 ſilbernen Ehrenzeichen. Offen für alle nicht dem Mann⸗ heimer Regatta⸗Verein angehörenden Ruder⸗Vereine. 1. Berliner Ruderklub„Hellas“(Rudolf Vörger, Georg Hoffmann, Lubwig Dam, Adolf Möller, St.: Georg Kube). 6,49. 2. Frankfurter.⸗V. 6,56. 8. Kaſteler.⸗G. 1880. 8,124. 4..⸗G.„Rhenania“, Koblenz. 6,56. Heilbronner Ruder⸗Geſellſchaft„Schwaben“ zurückgezogen. Mit 3 Längen leicht gewonnen. 12. Rhein⸗Meiſterſchaft. Einer. Wanderpreis, ge⸗ ſtiftet vom Mannheimer Regatta⸗Verein und Mainzer Ruder⸗ verein. Offen für alle im Stromgebiet des Rheines ſeßhaften Verbäands⸗Vereine. Der Sieger erhält ein goldenes Meiſter⸗ ſchafts⸗Ehrenzeichen. Sieger von 1908: Herr Waldemar Karp, Waſſerſport⸗Verein Düſſeldorf. 5 1. Frankfurter Ruder⸗Geſellſchaft Ger⸗ mania“(Otto Müller) 7,45. 2. Mannheimer.⸗V.„Amieitia“(Daniel Neckenauer).,50. 3. Straßburger.⸗G. 8,07. Waſſer⸗Sport⸗Verein Düſſeldorf und Ruderverein„Hellas“ Offenbach zurückgezogen. Neckenauer hat anfänglich die Führung, muß aber bald Müller an ſich vorbeiziehen laſſen, der überlegen mit mehreren Längen gewinnt. 13. Rheinhafen⸗Preis. Vierer. Ehrenpreis der Mannheimer Rudervereine nebſt 5 ſilbernen Ehrenzeichen. Offen für Ruderer, welche zum Verbands⸗Preis, Großhersogs⸗Preis, Stinnes⸗Preis, Gaſt⸗Vierer und Kaiſer⸗Preis weder genannt ſind, noch nachträglich dazu genannt werden, und welche vor dem 4. Juli 1909 noch in keinem offenen Rennen um einen Wander⸗ oder Herausforderungspreis geſtartet haben. 1. Mannheimer Ruderverein„Amicitia“ (Otto Kleinhenz, Hermann Lippel, Karl Schmitt, Oskar Barber, St.: Heinrich Apfel] 8,07:3. 2..⸗Kl.„Naſſovia“ Höchſt 8,15. 3. Judwigshafener.⸗V. 8,21. 4..⸗V. Heilbronn 8,21:8. Stuttgarter Rudergeſellſchaft von 1889 und Rheinklub„Ale⸗ Karlsruhe, Wilhelm Ludwig Biſchoff in Mannheim, Ottmar Throm in Mannheim, Karl Raupp in Wiesloch, Ludwig ſchlagenen Wirtſchaften ſowie die Weinſchenken waren fortwähe rend überfüllt. Mangels beſterer Sitzgelegenheit lagerte ſich 14. Rhein⸗Preis. Achter für Junioren. Ehren. preis der Stadt Mannheim nebſt 9 ſilbernen Ehrenzeiche. 1. Mannheimer Ruder⸗Klub(Georg Dennßhöfer, Karl Weiß, Heinrich Erb, Paul Weczera, Karl Herr, Eduard Rösler, Johs. Volk, Fritz Reith, St.: Willibald Lerner) 6,20. 2. Heilbronner.⸗G.„Schwaben“ 6,22. 3..⸗G.„Undine“ Offenbach 6,38. Mannheimer Klub, der in Führung abgeht, liefert den Heil⸗ bronnern auf dem letzten Teil der Strecke ein ſcharfes Bord an Bord⸗Rennen, aus dem die Mannheimer mit 1½ Längen unter dem brauſenden Beifall des Publikums ſiegreich hervorgehen. „Undine“ dicht auf. 15. Hochſchul⸗Preis. Vierer. Wanderpreis, geſtif⸗ tet von Großherzog Friedrich II. von Baden nebſt 5 ſilbernen Ehrenzeichen. Offen für immatrikulierte oder vor dem Staats⸗ examen ſtehende Studierende an Univerſiätten u. Hochſchulen des In⸗ u. Auslandes, die in einer anderen Fakultät des Staatsexamen noch nicht beſtanden haben. Zu Eigentum gibt der Mannheimer Regatta⸗Verein, bei Rückgabe des Preiſes im nächſten Jahre, einen ſilbernen Ehrenſchild. Sieger von 1907/8: Heidelberger Ruder-Klub. 1. Seeklub Zürich(Franz Hoigné, Robert von Steiger, Willy Niggeler, Arthur Bajän, St.: Paul Weingart).04·4 2. Polytechniker.⸗C. Zürich.20. 3. Heidelberger.⸗Kl. 7,20:1. 9 Seklub Zürich, der vom Start aus führt, gewinnt das ge⸗ ſchloſſene Rennen leicht mit mehreren Längen. Die Heidelberger werden noch im Ziel von den Polytechnikern geſchlagen. 16. Doppelzweier ohne Steuermann. Ehrenpreis des Regatta⸗Komitees nebſt 2 ſilbernen Ehrenzeichen. 1. Frankfurter Rudergeſellſchaft„Germa⸗ nia“(Otto Müller, Heinrich Vogt) 7,05. 2. Frankfurter.⸗V. 718 3. Berliner.⸗Cl.„Hellas“ 7,274. Ruder⸗Verein„Hellas Offenbach aufgegeben. der⸗Verein zurückgezogen. Die Berliner vermochten vom Start ab nur eine kurze Strecke zu ſahren. Dann ſetzte ſich die Frankfurter„Germania“ an die Spitze und ließ ſich den Sieg nicht mehr ſtreitig machen. Mit 134 Längen gewonnen. Mit 2 Längen folgt„Hellas“. 17. Kaiſer⸗Preis. Achter. Wanderpreis, geſtiftet von Kaiſer Wilhelm II. Der Regakta⸗Verein gibt der ſiegenden Mannſchaft 9 ſilberne Becher, nebſt 9 ſilbernen Ehrenzeichen, und bei Rückgabe des Preiſes im nächſten Jahre dem ſiegenden Verein einen ſilbernen Ehrenſchild. Sieger von 1907. Frank⸗ furter Ruder⸗Verein. Sieger von 1908: Mainzer Ruder⸗Verein. 1. Ludwigshafener Ruder⸗Verein(Fritz Welker, Adam Schmitt, Jakob Mühlhäußer, Albert Arnheiter, Fritz He⸗ Kitzinger Ru⸗ ring, Hermann Wilker, Otto Fickeiſen. St. Karl Hell) 6,13:4. 2. Mannheimer.-Cl. 6,18:2 3. Frankfurter.⸗G.„Germania“ 6,1818. Das ſchärfſte Rennen des Tages. In dem geſchloſſenen Feld wechſelt die Führung ſtändig. Die letzten 500 Meter bringen die Entſcheidung zwiſchen den führenden Ludwigshafenern und den Mannheimern, aus denenLudwigshafen unter brauſendem Jubel mit einer Länge als Sieger hervorgeht. Das dritte Boot folgt den Mannheimern faſt auf gleicher Höhe. * Verliehen wurde den Ober⸗Poſtaſſiſtenten Vinzens Keil in Müller in Werkheim, Rudolf Zietſch in Baden⸗Baden, Joſebhß Knöfel in Mosbach, Wilhelm Meier in Freiburg und Hugg Poſtel in Schwetzingen, ſowie dem Poſtverwalter Hermann Kal⸗ tenbach in Steinen der Titel Poſtſekretär und dem Ober⸗Tele, graphenaſſiſtenten Hermann Mahyer in Donaueſchingen der Titel Telegraphenſekretär. * Prüfungen. Die Prüfung für das Amt eines Zeichen⸗ lehrers beziehungsweiſe einer Zeichenlehrerin an höheren Lehranſtalten wird für das laufende Jahr am Freitag, den 16. Juli ds. Is., vormittags 8 Uhr, in den Dienſträumen des Großh. Oberſchulrates ihren Anfang nehmen. Diejenigen, welche ſich der Prüfung unterziehen wollen, haben ihre Geſuche um Zulaſſung zur Prüfung unter Anſchluß der erforderlichen Nachweiſe ſpäteſtens bis zum 10. Juli ds. Is. beim Großh. Oberſchulrat einzureichen.— Im Laufe des Monats März 1910 wird eine . aubſtummenlehrerprüfung abgehalten. Meldunger ind bis ſpäteſtens 1. Auguſt ds. Is. einzureichen. Der Ballon„Zähringen“ hat geſtern wieder eine Fahrt unternommen, an dem u. a. der in Heidelberg ſtudierende Prinz von Siam teilnahm. Die Landung erfolgte nach Zwiſchenlandung um 12,30 Uhr glatt bei Volkersbrunn(Unterfranken), ſüdöſtlich von Aſchaffenburg. Von den fünf Automobilen, die den Ballon verfolgten, trafen drei am Landungsplatz ein. Führer des Ballons war wieder Herr Leutnant Pavel. * Parkfeſt Ludwigshafen. Anläßlich des Parkfeſtes und des großartigen Brillantfeuerwerks und Johannisfeuers auf dem 5 Rheine am heutigen Monktag iſt Gelegenheit gegeben, dasſelbe in nächſter Nähe bequem zu heſichtigen, indem Herr Noll mit ſeinen Raddampfer Mannheimia“ eine Lampionfahrt m i Muſik veranſtaltet. Die Abfahrt erfolgt abends 9 Uhr unterhall der Rheinbrücke und 9 Uhr 15 Min, in Ludwigshafen(Landeſtelle Fügen). Die„Maunheimia“ iſt mit einer Muſiklapelle ſowie einer vorzüglichen Reſtauration ausgeſtattet. n Schwere Körperverletzung. In der Italienerwirtſchaft von Zuliani in Neckarau gerieten geſtern die Italiener Zaldo Aldo und ein gewiſſer Macconi beim Kegelſpiel in Streit, in deſſen Verlauf Macconi dem Zaldo Aldo mit einer Kegelkugel den Schä⸗ del einſchlug. Zaldo Aldo iſt lebensgefährlich ver⸗ lotzt. Der Täter wurde verhaftet. 2 „ Zwei ſchwere Meſſeraffären haben ſich wieder in der Nacht zum Sonntag in den Vororten Käfertal und Neckarau ereignet“ Die eine hat ſogar einen tötlichen Ausgang gehabt. In Neckarau gerieten Sonntag morgen nach Wirtſchaftsſchluß gegen %½% Uhr der verheiratete Koch Alfons Kegel von Wallenſtein und der 18 Jahre alte Taglöhner Wilhelm Ludwig von Neckarau in Streit, der alsbald in Tätlichkeiten ausartete. Ludwig zog das Meſſer und brachte ſeinem Gegner mehrere Stiche be˙, von denen einer den ſofortigen Tod herbeiführte. Der Täter wurde noch in der Nacht verhaftet.— Der zweite Fall, welcher ſich in derſelben Nacht in Käfertal abſpielte, dürfte wohl aller Voraus⸗ ſicht nach ebenfalls mit dem Tode des Geſtochenen enden. Auf der Straße gerieten der 24 Jahre akte verheiratete Gipſer Kaſpar Schwind von Käfertal und der ledige Tagner Adam Ghrhard von dort miteinander ins Handgemenge Erhard brachte Schwind einen derartigen Stich in den Unterleib bei, daß die Gedärme zutage traten. Der Geſtochene war bis Sonntag abend noch nicht dernehmungsfähig. Der Täter iſt ebenfalls verhaftet. * Das 6. Ludwigshafener Parkfeſt erfreute ſich wiederum nicht nur der beſonderen Gunſt des Wettergottes, ſondern auch einer zahlloſen Menſchenmenge. Die diesjährige Beſucherzahl dürfte diejenige des Vorjahrees bei weitem übertroffen haben In den Parkanlagen konnte man ſich geſtern nur mit Mühe und Not im langſamſtem Schneckentempo fortbewegen. Die aufge⸗ —— Mannheim, 5 55 Juli. eeeee eee General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) 7. Seite. denen nach Mün hner Hofbräuart nur aus Maßkrügen getrunken muß eine rieſige Menge Alkoholhl verkonſumiert worden ſein. Auch in dem großen zu einem Wirtſchaftsbetrieb hergerichteten Mittellplatz konnte man keinen Platz mehr finden. An Vergnü⸗ gungen und Amüſements fehlte es nicht. Fünf Kapellen, darunter 2 Militär⸗ und 3 Zivilkapellen, ſorgten für muſikaliſche Un⸗ terhaltung. Die beiden Tanzplätze waren trotz der faſt erdrücken⸗ den Hitze von der tanzluſtigen Jugend ſtets beſetzt. Für Kinder waren allerlei Beluſtigungen, wie Kinderkaruſſells, Rutſchbahn, etc. vorhanden. Das Parkfeſt iſt in wahrem Sine des Wortes ein Pfälzer Volksfeſt. Denn aus der ganzen Pfalz waren Leute herbeigeſtörmt. Auch aus Mannheim war der Beſuch des Feſtes wiederum ein ganz koloſſaler. Die Arnheiterſchen Dampf⸗ boote konnten die bei der Ueberfahrtsſtelle am Rennershofplatz ſich anſtauenden Menſchenmenge kaum alle befördern. Jedes Boot war bis auf den letzten Platz beſetzt. Von allen Seiten ſtrömten die Beſucher zum Feſtplatz, ſodaß Ludwigshafen⸗Mann⸗ heim zwei ausgeſtorbenen Städten glichen. Auf dem Feſtplatz auf dem echt pfälziſches Leben und Treiben herrſchte, dürfte wohl manch ſauer verdienter Groſchen verjubelt worden ſein. Der Glückshafen der Parkgeſellſchaft, der mit Gegenſtänden ausgeſtattet war, war fortwährend umlagert. Die gute Frequenz d. Parkfeſtes iſt um ſo mehr zu begrüßen, als der Reinertrag aus⸗ ſchließlich zu wohltätigen und gemeinnützigen Zwecken Verwend⸗ ung findet. Wie uns mitgeteilt wird, war das Parkfeſt geſtern von 31 106 zahlenden Perſonen beſucht. kommen noch die Kinder unter 10 Jahren, die kein Eintrittsgeld zahlten und die mit Freibillets verſehenen Perſonen. Insgeſamt haben alfo ca. 40000 Perſonen das Parkfeſt beſucht. Heute iſt Fortſetzung des Volksfeſtes. Abends wird ein Brillantfeuerwerk und ein Johan⸗ nisfeuer auf dem Rhein abgebrannt, was ſicherlich wieder eine große Anziehungskraft ausüben wird. * Eine ſozialdemokratiſche Proteſtverſam m⸗ lung fand am Samstag abend im Nibe lungenſaal ſtatt. Sei es, daß das ſchöne Wetter nicht zum Aufenthalt in gedeckten Räumen beſonders verlockte, ſei es, daß ſich Viele ſagten, Herr Reichstags⸗ abgeordneter Dr. Frant kann uns doch nur erzählen, was wir ſchon ausführlich und genug in unſerem Leiborgan ge⸗ leſen haben— Tatſache iſ iſt, daß der Beſuch der Verſammlung nicht die gewohnten Dimenſionen annahm. Rund 2800 Perſonen hatken ſich eingefunden, darunter zahlreiche Zubörerinnen. Herr Reichs⸗ tagsabg. Dr. Frank, der nach kurzen Begrüßun gsworten des Arbe lierſekretärs B 5 11 ger das Wort iff, ſprach eine reich⸗ liche Stunde über die bekannten politiſchen Vorgänge in Zuſam⸗ menhang mit der Reichef finanzreform, wobei beſonders Fürſt Bü⸗ low ſchlecht wegkam. Der Redner vertrat die Anſchauung, daß der Reichstag unb bedingt hätte aufgelöſt werden müſſen. Die Auflöſung ſei vornehmlich Unterblieben, weil man mit Recht befürchte, daß die Sozialdemokralie weſentlich verſtärkt wieder in das Parlament einziehen werde oder, wie ſich der Referent aus⸗ drückte, wei man fürchte, daß die niedergerittene Sozialdemokratie wieder in den Sattel komme. Die Phalanx, die ſich von Baſſer⸗ mann bis Bebel gebildet habe, müſſe mit aller Macht gegen den „ſchwarzen Block“ ankämpfen. Die Parteien, die der neuen Mehr⸗ heit angehören, bekamen ſcharfe Worte zu hören. Ganz beſondere Verurteilung erfuhr die Haltung der Polen. Bei Beſprechung der Zentrumstaktik ſprach der Red ſer ſeine Verwunderung darüber aus, daß es die katholiſchen Arbeiter nicht unter ihrer Würde hal⸗ ten, noch einer Partei anzugehören, die Arm in Arm mit Jun⸗ bern dem arbeik iden Volke immer neue Laſten aufbürdet. Da ſich der Diskuſſion niemand Vort meldete, ergänzte noch R edak⸗ teur Geck die Ausfühz ungen des Referenten in längerer Anſprache. Zum Schluß wurde folgende Refolution einſtimmig ange⸗ nommen: „Die heute im Nibelungenſaal tagende, von etwa 3500 Per⸗ beſuchte erblärt es als einen unerhörten Vergewalt igungsverſuch daß der konſervativ⸗klerikale Block, der nur eine Minorität des deutſchen Volkes darſtellt, ſich unterfängt, in der Zeit ſchwerer wirtſchaftlicher Kriſen eine halbe Milliarde ncuer faſt ausſchliecklich den Beſitzloſen aufzuerlegen, während die Zeſitzenden, in erſter Linie die Großgrundbeſitzer, ſich jeder neuen Belaſtung mit allen Mitteln 8u entziehen ſuchen. Die Ver⸗ ſammlung verurteilt gleichzeitig aufs ſchärfſte die fribole Weige⸗ rung der unter das Joch der Agrarier gebeugten Kegi erung, die volksverwüſtenden Leben⸗s Ssmittelzölle aufzuheben. Sie proteſtiert mit aller Entſchiedenheit gegen das unerhörte Unterfangen des konſervativ⸗ lertkalen Blocks, die Finanzreform im Reichstag durch⸗ zupeitſchen. Das deutſche Volk muß ſelbſt über ſein Geſchick ent⸗ ſcheiden uige Deshalb fordert die Verſammlung die ſofortige Auflöfung des Reichstags und Neuwahlen ohne behördliche Beein⸗ fluſſung der Wähler. Das deutſche Volk hat es ſatt, den herrſchen⸗ den Klaſſen nur als Ausgeuktec sobjekt zu dienen, in Not und Elend rechllos dahinzubeben. Die Verſammelten berpflichten ſich, den Kampf nicht eher ruhen zu laſſen, bis das arbeitende Volk poli⸗ tiſch und wirtſchaftlich befreit und das Ziel der Sozialdemokratie erreicht iſt. Theater, Runſt und wiſſenſchaft. Broßh. Sad. Hof⸗ und Nattonaltheater in Mannbeim. Tiofland. Albert Coates, Kutzſchbachs Nachfolger, ſtellte ſich geſtern im Tiefland vor. Die Aufführung ergab nicht viel für die Beur⸗ teilung ſeiner künſtleriſchen Eigenſchaften. Das Werk iſt hier vor unlanger Zeit neueinſtudiert worden und gehört zu den ſicherſten Beſtandteilen des Opernrepertoire. Nur ſo viel ließ ſich ſehen, daß Coates ein Enſemble mit ſtraffer Euergie zu⸗ ſammengehalten und es, ſo weit es auf ihn ankommt, mit dem rhythmiſchen Leben zu beſeelen weiß, der dem Geiſt der Muſik entſpricht. Sein Orcheſter im beſonderen führte er 50 tätiger Anteilnahme und zu wirkſamem dramatiſchem Ausdruck. So zeigte er ſich im ganzen als Herr der Situation, was bei dieſem Werk ſchon etwas beſagt und der Tätigkeit des neuen Herrn mit In⸗ tereſſe und ziemlicher Zuverſicht entgegenſehen läßt.(Ueber ſeinen Lebens⸗ und Bildungsgang iſt bis jetzt ſo viel bekannt ge⸗ worden, daß er, 1882 in Petersburg geboren, ein Schüler Nikiſchs iſt und am Leipziger Stadttheater als Solorepetitor und in Elberfeld und Dresden als Kapellmeiſter tätig war). Die Aufführung ſelbſt war wieder ausgezeichnet und dank der realiſtiſchen und muſikaliſch⸗ hochſtehenden Darſtellung und durch den Glanz des Orcheſtes von einer dramatiſchen Wirkung, die das Haus zu ſtürmiſchem Beifall hinriß. Unter den Darſtellern wurde dabei beſonders Vogelſtrom begrüßt, der von Bayreuth und der Vorbereitung idealer Göttergeſtalten herkommend, be⸗ wies, daß ſeine packende Realiſtik darunter nicht hat, und ſtimmlich auf der vollen Höhe ſtand. 5 Dr. H **„ Im Naturtheater in Dürkheim konnte geſtern 155 angekün⸗ digte Darſtellung—„Sappho“— infolge Abſage der Frau Betty auf Ullrich nicht gegeben werden. Dafür wurde„Higenie Tauris“ mit früheren Beſetzung aufgeführt Letzte Nachrichten und Telegramme. K. Viernheim, 5. Juli. Der Ballon„Württem⸗ berg“, der mit drei Inſaſſen Samstag nachmittag in Cann⸗ ſtatt aufgeſtiegen war, landete geſtern nachmittag 33 Uhr in unmitelbarer Nähe unſeres Ortes. Die drei Herren der Beſatzung gaben an,„Z. 1“ unterwegs begegnet zu ſein. Der Ballon wurde entleert und ſofort zum Rücktransport verpackt. Oberbürgermeiſter Gönner⸗Baden⸗Baden f. * Baden⸗Baden, 5. Juli. Herr Oberbürgermeiſter Gön⸗ ner iſt hier verſtorben. Seit längerer Zeit bereits war er leidend und die Hoffnung auf eine Geneſung gering. Nunmehr hat der Tod dieſem arbeitsreichen Leben ein geſetzt. Mit Oberbür⸗ germeiſter Gönner iſt eine markante Perſönlichkeit aus dem poli⸗ tiſchen Leben Badens geſchieden. Er bekleidete viele Jahre das Amt des 1. Präſidenten der badiſchen Kammer, das er mit Um⸗ ſicht und Energie ausfüllte. Gönner nahm in der nationalliberalen Partei Badens eine führende Stelle ein. Viele 81 ſaß er im e Ansſchuß, wo ſein Wort und ſein Rat ſchwer in die Wagſchale fielen. Als Oberbürgermeiſter der Stadt Baden⸗Baden erwies ſich Gönner als ein hervorragendes Verwaltungstalent, den die internationale Bäderſtadt unendlich viel zu danken iſt. Vor etwa Jahresf riſt trat Gönner von ſeinem Oberbürgermef⸗ ſteramte zurück, um in den wohlverdienten Ruheſtand zu treten. Perſönlich war Gönner ein äußerſt liebenswürdiger Charakter und feiner Kopf. Die Ueberführung des„Z. 1“ nach Metz. oc. Karlsruhe, 4. Juli. Was lange währt wird endklich gut! So kann man auch bei der diesmaligen Fahrt des Z. I. nae ch Metz ausrufen. Nachdem das Luftſchiff beinahe 8 Tage lang auf dem Felde von Mittelbiberach Wind und Wetter getrotzt hat, iſt es geſtern abend 11 Uhr aufgeſtiegen, um ſeinem Beſtimmungsorte zuzueilen. Ruhig und ſicher legte das ſtolze Fahrzeug den Weg über Biberach, Stuttgart, Pforzheim nach Karlsruhe ſchon in 4 Std. zurück. Es ſchwebte in einer durchſchnittlichen Höhe von—300 Meter. Stuttgart wurde um.50 Uhr, Pforzheim um 2½ Uhr paſſiert. An allen Plätzen hatte ſich trotz der vorgerückten Stunde ein äußerſt zahlreiches Publikum eingefunden. Brauſende Hurra⸗ rufe durchhallten die ſternenklare Nacht, als„Z..“ auftauchte. Aus Karlsruhe liegt folgende Meldung vor: Kurz vor 3 Uhr wurde man den„3..“ an dem charakteriſtiſchen Surren der Propeller gewahr. Es überflog in—400 Meter Höhe weſtwärts die Stadt, bon einer großen Zahl begeiſterter Zuſchauer, die ſich in den Straßen angeſammelt hatten und Fenſter und Balkone und Dächer beſetzt hielten, lebhaft begrüßt. Eine große Menſchenmenge war auf dem Exerzierplatze und unterhalb der Telegraphenkaſerne poſtiert, welche beim Erſcheinen des Luftſchiffes—.10 Uhr— in nicht endenwollende Hurrarufe ausbrach. Die Luftſchiffer er⸗ widerten mit Lichterſchwenken. Z. I, wurde, wie man deutlich er⸗ kennen konnte, nächſt der Kaſerne abwärts geſteuert, machte eine Wendung nach rechts und ſetzte ſeinen Weg über Maxau und den Vater Rhein in die Pfalz fort..15 Uhr war das ſtolze Fahrzeug verſchwunden, das in ruhiger ſchneller Fahrt das Luftmeer durch⸗ querte. Der Tag graute bereits. In Metzt i ſt kurz vor 8 Uhr die glatte Landung erfolgt. Zeppelin J in Metz⸗Freskaty glücklich gelandet. B. Metz, 4. Juli. (Lon unſerem Korreſpondenten.) Das lange Ausbleiben des Reichsluftſchiffes, die ſtändig ſich widerſprechenden Meldungen, die ſein baldiges Kommen anſagten und im nächſten Augenblick wieder dementierten, hatten den Z. 1 allmählich beinahe zum Geſpött gemacht Ganz beſonders war es natürlich die chauviniſtiſch⸗franzöſiſch geſinnte Bevölkerung der Stadt, die ſo etwas wie Schadenfreude in mehr oder minder ſchlech⸗ ten Witzen deutlich erkennen ließ. Samstag um Mitternacht traf endlich das erlöſende Telegramm ein:„Z. 1 iſt um 11 Uhr in Mitktelbiberach aufgeſtiegen“. In den angeſichts des kommenden Ereigniſſes beſonders ſtark beſuchten Reſtaurants wurde die Nach⸗ richt ſofort durch Extrablatt bekannt gegeben und überall mit Enthuſiasmus begrüßt. Um ½6 Uhr früh rollte ſchon der Wagen Ihres Berichterſtatters nach dem großen Exerzierplatz Freskaty hinaus, auf deſſen nördlichem Ende ſich die große Luftkreuzerhalle befindet. Der ganze große Platz war bereits von 2 ausgeſchwärm⸗ ten Bataillonen des Königsinfaterieregiments Nr. 145 abgeſperrt. Für das Publikum war auf allen Seiten ein 50 Meter breiter Raum freigegeben worden; die Preſſevertreter hatten vom hieſigen Gouvernement Paſſierkarten erhalten. Die Halle hatte bereits ihre Tore weit geöffnet. Zur Rechten ſtanden die Mannſchaften der aus allen hieſigen Regimentern kombinierten Luftſchiffer⸗ abteilung; zur Linken war ein Feldtelephon aufgeſtellt worden. Der Platz begann ſich bald mit Militär zu beleben. Automobil auf Automobil rollte heran. Der Gouverneur der Feſtung Metz, Exzellenz v. Arnim, nahm mit ſeinem Stabe etwa 20 Schritt vor der Halle Aufſtellung; gegen 7 Uhr erſchien der komman⸗ dierende General des 16. Korps, Exzellenz v. Prittwitz und Gaffron. Erſt allmählich füllte ſich der Saum des Platzes mit Zibilpublikum, dann allerdings in raſcheſter Weiſe; Automobile, Wagen, Radler, Fußgänger. Die Spannung ſetzte ſteigend ein, als nun durch das Feld⸗ telephon gemeldet wurde: Schiff hat.35 Uhr St. Avold paſſiert. Energiſches Leben kam in die Luftſchifferabteilung. Sie wurde in verſchiedene Gruppen aufgeſtellt, um dem Schiff die Art der Lan⸗ dung zu markieren, ein Flaggentuch wurde auf den Raſen gebreitet, und dicht daneben faßten Mannſchaften in weißen Drillichjacken Poſto, um dem Führer des Z. 1 die Landungsſtelle anzuzeigen. Ein wunderbar ſchöner Morgen war inzwiſchen in vollem Glanze an⸗ gebrochen, die Nebel waren gewichen, es grüßten im Oſten das Fort Württemberg, im Weſten die Fort Graf Haeſeler und Kron⸗ prinz, im Norden jenſeits der Moſel die Forts Prinz Friedrich Karl und Alvensleben. Punkt 7 Uhr zitterte ein Kanonen⸗ ſchuß durch die Luft, Z. 1 war im Fortbereich geſichtet worden. .7 Uhr tönte ein Hornſignal und der Ruf:„Ballon in Sicht“ über den weiten Platz, und richtig, am öſtlichen Horizont tauchte es auf, kaum erkennbar in Metergröße als Parallelogramm, allmäh⸗ lich die berühmte Form der Zigarre annehmend. Immer deut⸗ licher arbeiteten ſich die Formen heraus, man ſah die Wölbung des Rumpfes, allmählich ſeine Kantung, das Schiff ſenkte ſich und führte Wendungen aus, die Gondeln wurden deutlich wahrnehmbar, dann auch die Höhenſteuer, man das 1 der 5 5 amts Dernburg ſchreibt dem„Lokalanz.“, es ſei h. .57 Minuten erſchien das Schiff über dem Platze. Eine Be⸗ geiſterung ohne gleichen brach überall los und machte ſich in Hurrarufen und Tücherſchwenken Luft, und aus den Gondeln winkte man freudig hinunter. In majeſtätiſcher Ruhe und Sicher⸗ heit umfuhr das Schiff die Halle und wandte ſich darauf moſel⸗ wärts nach der Stadt Metz zu, den Wunſch der Bürgerſchaft er⸗ füllend, die durch ihr Oberhaupt den Major Sperling hatte bitten laſſen, ihn den Anblick des Schiffes zu gewähren. In weitgehendſtern Weiſe hat Najor Sperling dieſer Bitte entſprochen, und es war nicht anders zu erwarten, als daß die allgemeinſte Begei⸗ ſterung allenhalben herrſchte und ſprontanen Ausdruck ſuchte. Nach Freshaty zurückkehrend, machte der Ballon noch einen kleinen Abſtecher in Richtung der franzöſiſchen auf Jony⸗aux⸗ Arches zu, um bei der dritten Rückkehr zur Landung zu ſchreiten. Tiefer as Hallenhöhe kam er an der linken Seite der ihn für Augenblicke verdeckenden Halle zum Vorſchein, ſo nahe, daß die rieſigen Dimenſionen und alle Einzelheiten deutlich erkennbar waren. Die Propeller ſtoppten, das Schiff ſtand im Augenblick; unbeweglich ſtill. Auf ein Glockenſignal im Schiffe ſelbſt begann es, ſich allmählich zu ſenken, eine Geſtalt lief bis an die äußerſte Spitze und warf zwei Sandſäcke aus, desgleichen wurden zwei Säcke aus der Hiiteten Gondel geworfen; es ertönte das Kom⸗ mando„Einholen“, kräftige Arme ergriffen die Taue und Lag ſam wurde das Schiff niedergezogen. Allenthalben ſtreckten ſich Hände entgegen, um die 90 Kameraden willkommen zu heißen, und.20 Uhr erſtattete Major Sperling dem kommandierenden General des 16. Korps Mel⸗ dung von der glücklichen Ueberführung des Reichsluftſchiffes. Er ſowie Hauptmann George wurden von allen Seiten beglückwünſch 95 u. a. auch vom Bezirkspräſidenten von Lothringen, Grafen von Zeppelin⸗Aſchhauſen, einem Vetter des berühmten Grafen, dem Prinzen von Schaumburg⸗Lippe, dem Bürgermeiſter Dr. Böhmer 5 der für die Fahrt über Metz im Namen ſeiner Bürger vantte, u. v. a. m. Das Publikum hatte inzwiſchen die Abſperrungen dier chen und es gab keine Möglichkeit mehr, die auf viele Tauſende angewachſene Menſchenmenge zurückzudrängen. Doch hat ſie i keiner Weiſe die Ueberführung des Z. 1 nach der Luftkreuzerhall erſchwert, die ſofort vorgenommen wurde. Schwebend wude d Schiff in glatteſte Weiſe hineingezogen und.30 Uhr ſchloſſen ſie die Toren. Die Fahrt von Biberach nach Metz iſt unter günſtigſten Be dingungen mit einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 45 Kilomete pro Stunde erfolgt. Wo das Reichsluftſchiff nicht vermocht die Begeiſterung zu wecken, die es in treudeutſchen Herzen a löſte, da hat es wenigſtens übermächtig imponiert, und das 5 zahlreichen Fremden aus Frankreich. 5 Berliner Drahtbericht. [Von unſerem Berliner Burea.) IBerlin, 3. Juli. Der„Lokalanz.“ hatte geſtern 90 meldet, daß Fürſt Bülow nach Travemünde gefahren ſei dem Kaiſer Vortrag zu halten. Das trifft aber nicht z Der e Miniſterpräſident v. Podewil s, der geſter dem Prinz⸗Regenten Vortrag hielt, reiſt heute auf drei nach Berlin und von dort direkt nach dem Hoflager in H5 ſchwangau. JBerlin, 3. Juli. Die Finanzminiſter der B ſtaaten treten, wie der„Lokal⸗ ee mitteilt, in di Tagen zuſammen, um ſich über eine Verſtändigur der neuen Mehrheit des Reichstags ſchli machen. Eine Verſtändigung wird weder vom Bundes noch von der neuen Mehrheit bezweifelt. Die Arbeite Reichstags dürften am Samstag beendet ſein. Parteitag der Freiſinnigen Volksparkel. JBerlin, 5. Juli. Der Zentralausſch freiſinnigen Volkspartei war am Samst am geſtrigen Sonntag im Reichstagsgebäude verſammelt. De Abg. Wiemer referierte über die politiſche VLage. Eine f beſtimmte Reſolution, welche das Bürgertum Widerſtand und kräftiger Abweohr geger konſervativ⸗ klerikal⸗ polniſche Koa auffordert, wurde einſtimmig angenommen. Abg. Leſch beck ſprach ſodann über die Beziehungen zu den politiſchen teien. g Schluß referierte der Abg. Kopſch über niſation und Agitation der freiſinnigen Volksparte Frage einer Fuſion mit der Freiſinnigen einigung wurde ebenfalls erörtert, ohne daß es einem Beſchluß gekommen wäre. Ein Feſtmahl verein geſtrigen Sonntag die Abgeordneten und Delegiert Zentralausſchuſſes der Freiſinnigen Volkspartei m ˖ Berliner Parteifreunden. Berlin, 5. Juli. Auf dem Parteitag 135 nigen Vereinigung wurde geſtern die Diskuſſion v tag fortgeſetzt. Der Abg. Gothein brachte e lution ein: „Der Parteitag erachtet 5 1 Gel 35 Beranworlicnttsgeftt in Alen Schichten de durch eine alle Arten des Beſitzes glencheeng Sene geſ afen 2. 885 nicht mit der Induſtrieller auferlegt; 3. ſolange ein Teil der Sten Subventionen einzelner Gewerbe durch Liebesgaben we Jedenfalls fordert der Parteitag 1. eine Neueinteilun, Wahlkreiſe und dee Sicherung des 119 bärlamentariſche in den 9985 ſtaaten; 3. volle Freiheit der politiſchen Betätigu jedermann und 4. volle Unparteilichkeit der Parteien gegenüber. In der Diskuſſion trat Geheimrat Prof. Liſzt e. für die Vereinigung der liberalen Fraktionsgemeinſ Die Gegenſätze ſeien unweſentlich und in der Hauptſache du aus perſönlicher Natur. Diamantfunde in Südweſtafrika. Berl in, 5. Juli. Der Staatsſekretär d 8 unmöglich, auch nur annähernd richtig D iamantfunde in deu ſch üde zugeben. Irgendwelche Anh ſei ei umſoweniger m General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim. 5. Jult. Volizeibericht vom 5. Juli 1909. Körperverletzung mit nachgefolgtem Tod. Geſtern früh kurz nach 3½ Uhr hat ein 19 Jahre alter Taglöhner von Neckarau auf der Kaiſer Wilhelmſtraße beim Kriegerdenkmal daſelbſt, nach vorausgegangener Schlägerei, den am 25. Juni 1858 eu Waltenheim, Kreis Mülhauſen im Elſaß geborenen verheirate⸗ ten Koch Joh. Alfons Kögel durch 3 Meſſerſtiche getötet. Der Täter wurde verhaftet. Tötlich verletzt wurde in der gleichen Zeit durch e einen Meſſerſtich in den Unterleib in Käfertal ein verheirateter Gipſer dvon da, dem infolge der ſchweren Verletzung die Gedärme aus dem Leib hervortraten. Der Verletzte wurde im Sanitätswagen dem Allgem. Krankenhaus zugeführt. Der Täter, ein oft vorbe⸗ ſtrafter Taglöhner von Käfertal, wurde verhaftet. Ebenfalls ſchwer verletzt wurde in derſelben Nacht in Käſerial ein anderer Gipſer von da, durch Schlagen mit harten Gegenſtänden auf den Kopf, Hals und Kinn, ſodaß er jetzt noch be⸗ wußtlos zu Hauſe liegt. Im Neubau Pozziſtraße Nr. 2, warf am 3. ds. Mts, mor⸗ gens bei einem Wortwechſel ein Maurer von hier einem Tag⸗ löhner von Heddesheim einen Backſtein auf den Kopf und ver⸗ letzte ihn erheblich Vor der Wirtſchaft T 4, 20a perſetzte in vergangener Nacht eein Taglöhner von 11 einem Gelegenheitsarbeiter anläßlich eines Wortſtreits mehrere Meſſerſtiche ins Geſicht und Genick. Der Täter iſt verhaftet. Inm Gaſthaus zum„goldenen Adler“ H 1, 15, gerieten geſtern abend zwei Taglöhner mit einem ledigen Fuhrmann aus Ludwigs⸗ en in Streitigkeiten, wobei letzterer von ſeinen Gegnern durch Schlagen mit Schlüſſeln und ee und Meſſerſtichen nicht unerheblich perletzt wurde. Die beiden Meſſerhelden gelangten nfalls in Haft. Von einem noch Unbelannten wurde in verfloſſener Nacht ein achter der Wach⸗ und Schl ießgeſellſchaft dvor dem Hauſe Mit⸗ aße No. 148 durch Meſſerſtiche im Geſicht und an der echten Hand verletzt. Bei einem Wortſtreit warf geſtern abend ein Taglöhner (Itoliener), einem Landsmann auf einem Spielplatz hinter der Wirtſchaft zur„Stadt Venedig“ in Neckarau eine Holzkugel vor⸗ ſätzlich ſo auf den Kopf, daß der Getroffene einen Schädel⸗ bruch davontrug und mit dem Sanitätswagen in das Allgem. Krankenhaus hier überführt werden mußte. Der Täter wurde verhaftet. Weitere Körperverletz vungen wurden verübt im hauſe Draisſtraße No. 18a, woſelhſt ein Taglöhner ſeine Ehefrau rgte und ſchlug, im Hauſe Alphornſtr. Nr. 16, vor dem Hauſe H hier und auf dem Verladeplatz am Bahnhof Waldhof. Durch Unachtſamkeit eines Droſchlenkutſchers, der in ſtarkem Trabe aus der Akademieſtraße mit ſeiner beſetzten Droſchke in den nring einbog, erfolgte geſtern abend ein Zuſammenſtoß mit em Straßenbahnwagen, welcher der Neckarbrücke zufuhr, das roſchkenpferd wurde durch den Anprall zu Boden geworfen, beide Lannen der Droſchke brachen ab und wurden die Glasſcheiben der borderen Straßenbahn und Anhängewagen zertrümmert. Per⸗ ſonen wurden glücklicherweiſe hierbei nicht verletzt. Auf der Straße zwiſchen K und B 4 wurde ein 10 Jahre alter abe von einem Radfahrer von hier, der zu ſchnell und unvorſich⸗ fuhr, ſo angefahren daß er am rechten Fuß einen Knöchel⸗ üſch erlitt. Der Angezeigte wird ſich wegen fahrläſſiger Kör⸗ berletzung zu verantworten haben. Verhaftet wurden 17 Perſonen wegen verſcht edene er ſtraf⸗ ter Handlungen. Aus dem Großherzogtum. —5 90. Juni. Die im Dienſte des Roten zes ſtehende freiwillige Sanitätskolonne be⸗ ichtigt eine Anſchafung zu machen, die im höchſten Grade zu begrüßen wäre. Ohne Zweifel gehört ein zweckmäßiger Trans⸗ port von Verwundeten und Kranken zu den Hauptaufgaben des Sanitätsdienſtes. Nach allgemeiner Anſicht beſteht hier aber nd zwar im Gegenſatz zu vielen anderen Plätzen, tatſächlich ein ngel an geeigneten Lagerungs⸗ und Transportmitteln. Um m Mißſtand, der einmal ſchmerzlich empfunden werden könnte, abzuhelſen, will die Sanitätskolonne eine erſt in der 1 ſten Zeit konſtruierte fahrbare Krankenkrage ein⸗ ſren, die in Verbindung mit dem dazu gehörigen Trageſtuhl adezu als eine ideale Löſung der Transportfrage zu betrachten Die Herren Mitglieder des Gemeinderats und der Großh. Herr Oberamtmann Steiner, haben die Bahre be⸗ und ſich dieſe, teilweiſe unter eigener ee ee, vor⸗ laſſen. Sämtliche Herren ſprachen ihre höchſte Aner⸗ ber das Gerät aus. Die Auſchauung wird nunmehr nur von der Löſung der Geldfrage abhängen. Es darf aber wohl Sicherheit angenommen werden, daß bei dieſer Gelegenheit rſtändnis und Opferſinn genügend vorhanden ſein werden, um inrichtung zur Durchführung zu bringen, die ein ernſtes der Humanität, den im Kampfe des Daſeins, im täglichen ehr oder auf ſonſtige Weiſe Verunglückten ſchnelle Hülfe und ng von ihrer Qual zu bringen, in beſt möglicher Weiſe er⸗ lat. Und 8 5 einen ſolch edlen Zweck iſt doch„das beſte 2 Unſer Landsmann, beleras welcher ſei dref an der deutſchen ſchule 8 bei Emmendingen zu ee Walldürn, 2. Juli. Der nach Unterſchlagung von Poſt⸗ igsgeldern ſeit dem 20. Juni flüchtige Poſtgehilfe Theod. inn aus Marienberg(Weſterwald) iſt am 28. Juni in Glas⸗ en bei Walldürn verhaftet worden. 00 ruchſal, 27. Juni. Während das hieſige Dragoner⸗ ſtegiment zu Uebungen abweſend war, deſertierte ein daheim ebliebener Rekrut der 5. Schwadron. * Bruchſal, 3. Juli. In der geſtrigen Bürger⸗ ſchußſitzung bildete die Erſtellung eines Luft⸗ ig. Die Stadtgemeinde hat im laufenden Jahre den bis⸗ 6. Moltkeſtraße) käuflich erworben. ſich au das ene d Sonnenbades den Hauptgegenſtand der Bera⸗ gen Lagerplatz der Herrmanuſchen S zägemühle am Bauhof⸗ Dieſ er Platz Sonnenbad einzurichten. Der Bürgerausſchuß zeigte ſich dieſer neuzeitigen hygieniſchen Errungenſchaft nicht 5550 und bewilligte die zu 9000 M. veranſchlagten Koſt ten aus Grund⸗ ſtocksmitteln. Baden⸗Baden, 2. Juli. Nachdem der lauge Jahre hier anſäſſige Muſikdirektor Karl Beines von der Direktion des„Badener Chorvereins“ und der„Liedertafel Aurelia“ zugetreten war, wurde an ſeiner Stelle der königliche Muſikdirektor Herr Kark Hirſ ch in Heilbronn zum Dirigenten beider Vereine gewählt. Herr Hirſch führte ſich mit einer Aufführ ung der„Legende von der 5 en Eliſabeth“ durch den Chorverein ſehr gut ein. Nun wird bekannt, daß Herr i irſch von der Direktion des Chorvereins plötzlich wieder 8 ur ück 9. etreten f er Grund iſt darin zu ſuchen, der Vorſtand des Chorvereins die Mitwirkung in einem dom Kurtomitee veranſtalteten Konzerk zugeſagt hatte, ohne 9910 Dirigenten hiervor irgend welche Nachricht zu geben. Der Rücktritt wird allgemein bedauert, doch hofft man, daß die Sache noch geregelt kann oder daß Herr Hirſch zum Mindeſten die Leitung der„Liedertafel Aurelia“ behält, da ſonſt beide Vereine wieder ohne Dirigenten da⸗ ſtehen. oc. Freiburg, 2. Juli. Tod aufgefunden wurde durch Möbelpacker, die den Hausrat abholen woll in der Erwinſtraße gelegenen Wohnung en, in der ine Küche ihrer 53 Jahre alte 5 Leben geſchieden iſt, da äußerliche, etwa auf ein Verbrechen hinwei⸗ ſende Ver ngen nicht vorhanden ſind. oe. Donaueſchingen, 30. Juni. Vi orgeſtern weilte der Miniſter des Innern, Irhr. b. Bod m an, in unſerer Stadt, um die vom Brandunglück am 5. Auguſt vorigen Jahres heimgeſuchten Straßen und die bisher gemachten 5 üſchritte im Wiederaufb⸗ Augenſchein zu nehmen. Der Mini ſter beſuchte auch die Wohnungs⸗ ausſtellung. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Frankenthal, 2. Juli. An dem von dem Eiſenwert Kai⸗ ſerslautern errichteten Neubau der hieugen Schnellpreſſenfabrik ſtürzlen geſtern infolge Bruchs Gerüſthaklens drei daran heſchäftigte Arbeiter des 55 einer Höhe von etwa 6 Metern zu Boden, wodurch ſie ſich mehr oder weniger ſchwere Ver⸗ Jletzungen zugezogen haben. Der 29 Jahre alte verheiratete Nie⸗ ter Heinrich Ringele aus Kaiſerslautern iſt heute früh im Spital ge ſte orben. Neuſtadta.., 2. Juli. Als Nachfolger für den ſcheidenden Direktor des humaniſtiſchen Gymnaſiums Neuſtadt, Herrn Ober⸗ ſtudienrat Müller, iſt der Konrektor des Gymnaſiums in Eichſtärt Dr. Wenninger berufen worden. Zum Konrektor des Gym⸗ naſtums Neuſtadt wurde Landtagsabgeordneter Prof. Dr. Ham⸗ merſchmidt ernannt. *Gommersheim, 2. Juli. Bei einem Gewitter wurde die⸗ 95 Tage der 16jährige Becker, der am offenen Fenſter ſaß, vom Litz erſchlagen. 5 Gerichtszeitung. * Zweibrücken, 1. Juli. Der Ackerer und Fabrikarbeiter Andreas Schlicher von Falkenſtein hat auf das ihm ae Rechtsmittel der Reviſion verzichtet.— Heute vormittag begann die Verhandlung gegen den 21 Jahre alten Schiffer Ludwig Ru dy von Speyer wegen Körperverletzung mit To⸗ desfolge. Dem Angeklagten liegt zur Laſt, in der Nacht vom 15. zum 16. Mai 1909 in den Rhei nanlagen von Speyer dem tiefen Stich am rechten Schlüſſelbein beigebracht zu haben, wo⸗ geführt wurde. Der Angeklagte wurde unter Zubilligung mil⸗ dernder Umſtände zu 3Z Jahren Gefängnis verurteilt ab⸗ züglich 1 Monat Wrſpe gh Dandeaen, Ful Joſ. Obermeher, Brauburſche aus Mundenheim und Hermann Fiſcher, Maurer aus Reichenbach, beide Chevauxleger der 5. Eskadron des 3. Chev.⸗Regts., ſtanden vor dem Kriegsgericht unter der Anklage der gefährlichen Kör⸗ perverletzung und komplottmäßiger Fahnenflucht, ſowie der Preisgabe von Dienſtgegenſtänden. Die Angeklagten, die ſeit 1907 dienen, befanden ſich am 1. April in der Kantine, wo es zwiſchen der alten und der jungen Mannſchaft zum Streit kam, in deſſen Verlauf Obermeyer einen Maßkrug nahm und ihn dem Chevauxleger Leutemann ſo heftig gegen das linke Auge warf, daß dieſes aus lief und der Verletzte als militärdienſtuntauglich ent⸗ laſſen werden mußte. Fiſcher warf einen Maßkrug nach dem Che⸗ vauxleger Betz, der gleichfalls am Kopfe verletzt wurde. Da beide nun ſtrenge Strafen zu gewärtigen hatten, beabſichtigten ſie, gemein⸗ ſchaftlich zu derſertieren. In der Nacht vom 6. zum 7. Mai ſattelten ſie ihre Pferde. Als der Stallwärter durch das Geräuſch aufmerkſam gemacht wurde und zurückkehrte, legten ſie ſich beide unter die Pferde und als er fort war, nahmen ſie die Pferde aus dem Stall und ritten, nachdem ſie zuvor das Kaſernentor ausgehängt hatten, fort. Der Wachtpoſten wollte die beiden anhalten, worauf Obermeher zu ihm Glagt haben ſoll:„Wenn Dir Dein Leben lieb iſt, ſo mach, daß Du fortkommſt.“ Die beiden Angeklagten, die Zivilkleider trugen, ritten in geſtrecktem Galopp über die franzöſiſche Grenze, wo ſie von den Pferden abſtieg en und d ſie über die Grenze zu jagen verſuchten. Dann entfernten ſie ſich. Die Pferde, die etwa 1200 M. Wert hatten, wurden von franze Beamten angehalten, des Sattelzeuges entledigt und ſpäter dem Regiment zurückgegeben. Als Koſten für Futter und dergl. mußten an den franzöſiſchen Staat 80 M. bezahlt werden. Die Angek lagten ſelbſt gingen ins Land, Obermeher nach Lüneville, Fi it925 nach Nanch. Da Ober⸗ meyer keine Arbeit fand, kehrte er wieder zurück und meldete ſich am 13. Mai freiwillig beim Zollamt in Deutſch⸗Abricourt, während Fiſcher in Chateau⸗Salins gefaßt wurde. Der Angeklagte Obermeher erhielt 1 Jahr 10 Monate Fiſcher 1 Jahr 5 Monate Gefängnis. Beide wurden in die geweile des Soldatenſtandes verſetzt. Volkswirtschaft. Der Jahresbericht der Handelskammer für den Kreis Heidelberg nebſt der Stadt Eberbach führt nach dem Bericht einer Heidelberger Firma über die Rauchtabuk. und Zigarrenfabrikation folgendes au:„Gegenüber dem vorhergegangenen Jahre haben ſich im Berichtsjahr die Verhältniſſe der Zigarren⸗ und Rauch⸗ tabakfabrikation nur wenig geändert. Die Zigarrenfabrikation war etwas weniger ſtark als im Vorz ahre beſchäftigt, jedoch konnte die Produktion bei intenſiver Bearbeitung der Hundſch f voll abgeſetzt werden. Die Preiſe der Rohmaterialien haben im großen und ganzen ihre ſeitherige Höhe behauptet, ſodaß bei den niedrigen Verkaufspreiſen nur wenig verdient wurde. Infolge der ſchwebenden Steuerangelegenheit iſt die Kundſchaft nicht dazu zu bewegen, größere Mengen Zigarren zu kaufen, und iſt es auch nicht möglich, neue Sorten einzuführen, welche in ihrer Kalku⸗ Sorten können im Preiſe nicht erhöht werden, da der bandel an einen beſtimmten iſt. Rauc we Zwiſchen⸗ ſtehende Witwe. Der Polizeibericht meldet darüber: In der ver⸗ ſchloſſenen Küche war der Gashahnen geöffnet und es iſt 20 ver⸗ muten, daß die Verſtorbene, die ſeit dem vor einem Jahre e Tode ihres Ehemannes an Melancholie litt, freiwilli Tüncher Martin Schmitt von Speher mit einem Meſſer einen durch die Schl agader durchſtochen und der Tod Schmitt's herbei⸗ lation den veränderter Verhältniſſen Rechnung tragen, da die Kundſchaft ſich ihrerſeits weigert, neue Sorten aufzunehmer. Alte Im Konſum 2 annähernd auf der ſeitherigen Höhe⸗ zu halten. Es iſt zu wün. ſchen, daß die Steuerfrage mögliz Hſt bald zum Abf ſchluß kommt und zwar in einer Form, die einen Rückgang des Aonſus mög⸗ lichſt vermeidet.“ Waſſerſtandsnachrichten im Monat Juni. Pegelſtationen Datum vom Rhein: 30. I. 2. 3. 4. 3.[Bemerkungen Kouſtaunz.86 3 94 4,02 Waldshut 2,96 3,56 8,65 Hüningen!).55 3,20 8,68 3,25 3,05 2,95 Abds. 6 Uhr eh me N. 6 Uhr Lauerburg 4,85 4,42 5,05 Abds. 6 Uhr i d d 2 Uhr Germersheim.26 4,26 4,76 F. 12 Uhr Maunheim.823,8.08 4,65 5,03 5,00 Morg, 7 Uhr MWainnn fna aeins 88.-P. 12 Uhr Bingen 2,00 2,00 2,03 10 Uhr Naubvbzbg 262 900 2 Uhr Wobleuz J2,25 2,81 2,31 10 Uhr N00 2 Uhr Nugzrort.23 1,25 1,32 6 Uhr vom Necart 8 Maunheim..76 3,77 3,96 4,7 4,97 4,96 V. 7 Uhr 5 0,60 0,83 1,18 1,30 1,20 1,101 V. 7 Uhr *) Windſtidl, N. be I 12 0. Waſſerw rme Mitgeteilt von der des Rheins am 95 Schwimm⸗ und Ba eanſtalt Leovold. Sänger. Verantwortlich: Für Politik: J..: Georg Chriſtmann: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich Schöufelder: für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Mäller. 4. bis 10. Juli Verkauf Vieler tausend Meter sowie einer Menge Conpons in 548 Kleiderstoffen Blusenstoffen Kattunen welche sich im Laufe der Saison angesammelt haben. rosses Spezial-Schaufenster W 5 billig vlelfach ee 95 friiier C. E. Hers 1, 6 Ecte beim Kauſiaus lunststrasse am Faradepſatz Eine wirkliche Wohltat insbesondere für nervöse Leiden aller Art ist die Behandlung mit dem in vielen Kulturstaaten(564 gesefzlien geschütz, Kombinatlonsapparat Dieser Apparat allein ermöglicht es, elektrische und Lichtwellen, sowie magnetische Strahlen vereint auf den menschlichen Körper Wirken zu lassen. 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Da lief es wie ein Zucken über das alte Geſicht, und die ar⸗ beitsharte Hand Mutter Rammlers legte ſich wie zum Segen auf das gebeugte, blonde Haupt. „Mutter, verzeihe mir,“ ſchluchzte Grete.„Ich will ja nichts weiter von Dir, nur einen Platz, wo ich ſterben kann! Mutter, ſei barmherzig! Mit Schuld und Fehlern beladen, komme ich zu Dir, die ich vergeſſen und mißachtet habe, deren Liebe ich mit Füßen trat! Ich weiß es, ich bin Deiner Liebe nicht wert, aber ich habe nichts, nichts weiter als Dich auf der Welt, drum nimm habe ick Dir längſt entgegnete Mutter Rammler. So'n Mutterherz, mein Kind, det is immer da, det jeht mit in Not un Dot.“ Da ging ein Schluchzen durch den ſchmalgewordenen, hin⸗ fälligen Körper, und kläglich brach Grete zu den Füßen der alten Frau zuſaumen. Mit Tinas Hilfe brachte man die Kranke zu Bett. Ein rei⸗ tender Bote wurde ſofort dach Friedrichshagen zum Arzt geſandt. Grete lag ganz ſtumm in Mutter Rammlers breitem Bett. Sie ſprach nicht, aber um ihren Mund lag ein ſeliges Lächeln. Sie lächelte auch, wenn Tina an ihr Lager trat, aber kein Wort kam über ihre Lippen. Als der Arzt eintrat, zuckte er die Achſeln. Die Kräfte ſind verbraucht,“ ſagte er. Sorgen, Eufbehrun⸗ den, Aufregung, haben die zarte Konſtitution vor der Zeit aufge⸗ rieben. Es iſt möglich, daß die Patientin ſich noch wieder erholt, es iſt aber wahrſcheinlich, daß ſie bald hinüber ſchlummert.“ Und Mutter Rammler und Tina ſaßen Tage und Nächte lana an Gretes Lager und pflegten ſie, und endlich, da begann ſie auch zu erzählen, von ihrem Leben, das von Genuß zu Genuß jagte, von dem Tanz, der ihr bald Stiche in der Bruſt verurſachte, und von dem Manne, 115 Einzigen, den ſie wirklich geliebt, trotzdem ſie viele beſeſſen hatte. Von Otto von Wolfsega ſproch ſie, und wie ſie ſeinetwegen in 1 Berln ihren Kontrakt 55 und mit ihm binausgegangen ſei in die weite Welt, und wie ſie hätte da draußen tanzen müſſen, tanzen ohne Ruh, weil er all das Geld brauchte, und es mit fremden Weibern verpraßte, was ſie ſo bitterſchwer verdiente. Und dann, als es nicht mehr ging, als jedesmal, wenn ſie getanzt, Blut aus ihrem Munde brach, wie er ſie dann von ſich geſtoßen, kalt, mitleidslos.. Mit dem letzten RMeſt ihrer Schmuckſachen hatte ſie die Ueberfahrt ermöglicht, um am Herzen ihrer Mutter zu ſterben. Tina tröſtete ſie liebreich, und Mutter Rammler ſaß dabei in wortloſem Jammer und krampfte die Hände ineinander, daß ſie Grete nicht helfen konnte, daß das junge Ding da ſterben mußte, ſterben, wie einſt der Mann ihr ebenſo weh wie ſpäter ſein Kind. de e dee en Ssuhe Nun ſtehſt Du am Abgrund!— Und hütet Dein Haus.“ Rege Dich nicht auf, Grete, ſei ſtill, Mutter? Nein, es iſt der Sturm, 9 10 die Sorge. Er reißt die Tür auf, er nimmt mir das kalt und ſo hart ſich milde verzeihend zu mir neigt? J gehen, Mutter.“ Und Mutter Rammler ſchob den knochigen Arm mit ſcheuer Zäytlichkeit unter das Goldhaar der Sterbenden und ſagte trö⸗ :„Schlef Kind, mach' de Oogen zu ſchlaf in Jottes Namen, Dein' Mutter wacht.“ Und ſie ſaß die ganze Nacht, ihr Kind im Arm, bis der lezte ſchloß mit ſanfter Hand die gebrochenen Augen ihres Kindes. Hauch auf den blaſſen Lippen erſtarb. Tina lag an dem Dann ſtand ſie auf und Bett Gretens auf den Knien, und heiße ze der Toten blickte Seele zog es wie ein zine Stirne hängt verwelkt der Kranz Dein Leben ging auf im Fieber und Tanz Und irrem Glanz.“ Mutter Rammler aber ſah in das aufgehende Morgenrot. Keine Träne netzte ihr Auge;: ſie ſtand ungebrochen in dem ſtrah⸗ 8 M orgenlicht i guch ihrem verirrten Kinde würde da die in unſerem Innern entweihen, geben, was kein Glück der Welt uns geben kann. Deine aber zu dem fernen Kinde. Andrea, brauchſt du dich u wo Mandeln und tauſende von Roſen ſchämen, ſie iſt dein beſtes Teil.“ 6 blickte i in einem weiträumigen, luftigen Atelier eine blonde Frau durch die großen Glasfenſter hinab auf das 1 Stätte bereit tet ſein. Ihre Augen ſtanden voll Tränen. blonde Frau in dem weißen Kleide ſchrak einen Augenblick zu⸗ ſammen Ans errötete tief. Du, Andrea?“ fragte Holfdan Exichſon, zu ihr tretend. 7 51 mir etwas. Lebt etwas in Deinem Her⸗ zen, was ich nicht wiſſen darf? Haſt Du kein 2 970 Operngläser Feldstecher Frismengläser Thermometer Barometer Relsszeuge Nivellier-Instrumente Vislerstäbe eee U. S. W. ergnann& Walland Inh.: A. Bergmann Hof-Optißer und Feinmechaniker Flanken, E 1, 15. Marscte 188 Dopp-i meyr kaufen Sie garant. beste parkettboden- U. bgeandedes 2 Ee 2 55 für Mk. Free 1U. 2u Oieineee Terpentinöl la, amerik. ſiek 5 Fussbg; zenglanzh berustein- Füssboenlack in 5 verschied. Farben, über Nacht hart 2 Pfd.-Dose Mk. Speltlack, 2 Pfd. 2 Mk, 1. Möbelputz„Wunderschön“ (die Freude jeder HMausfrau) Glas Mk.—50. ee ener anerkannt 915 0 billig. Grüne Rabattmarken. „Wie ſollte ich Dir zürnen, l Du 9 as Brauſen, Tina? Das iſt der Frühlingswind. liebe das Heiligſte, das Größzte, die Not, der„Sich her,“ ſagte Andrea, Anter 3u ihm aufſeh „Das fremde Mädchen, das ſchon damals ſo lieb zu mir war Mutter, er kommt, er kommt, es iſt der Tod. Er iſt ſo das ſich als die Tochter des Barons Wolfsegg entpuppt ha „Nein, er iſt ganz ſanft. Siehſt Du ihn.] nun Günters Mutter werden ſoll, das ſchickt mir ein Bild n Mutter, wie freundlich er iſt? Wie ſein hohles Auge lächelt? Jungen. Sieh ihn dir doch an. Iſt er nicht ſüß, der kleine ch will ſchlafen Wie kräftig und wie trotzig und wie lieb? Sie ſchreiht, i ihrem Glück fiele es ihr ein, daß ich vielleicht doch gern wi wie der Junge ausſehe und wie das Herz einer Mutter 1175 dem Finde, das nicht bei 105 ſei.. ich doch nie auf die Stimme der 2 wuchs aus Leiden empor.“ 5 ö mir, Sieh, Du weißt ja, wie unausſprechlich glücklich ich an De Seite geworden ban, und daß ich alles hingab, um Dir ange 1 d Ir. flüſterte der Die ſhe eE E Lied? Weißt Du noch, wie Du mich warnteſt? Sag's doch weiter zu können. Aber weißt Du, zuweilen, da kommt 15 do das Lied. Ich hab' es oft geleſen, ſeit den Tagen, wo ich es no Roman von Annuy Wothe. nicht 05 oft. ſt geleſen, 9 ich ch0 [Nachdruck verboten.)„Der Tanz iſt aus! mich, wie brennende Sehnſucht und nagende Pein. iſt ſo gut mit mir, ſie ſchreibt mir öfters und hofſt 89 Vater zu verſöhnen, der es noch immer nicht verwinden aun Roland die Täube Roſenbaum entführt und, wie Mutter ſchreibt, Das Elend hockt auf der Schwelle drauß.— ſogar geheiratet hat. So froh ich darüber bin, daß ich viell doch einmal verſöhnt mein Elternhaus betrete, ſo weh Aut Liebling. Sieh' wir Nte⸗ daß ich nichts, nichts von meinem Kinde hörte. if 1 gen Dich wieder geſund, die Mutter und ich, und wir laſſen Dich] darum bbßſe, Halſdan, daß ich oft Sehnſucht nach 155 Jus nie, nie wieder hinaus in die kalte, herzloſe Welt, die Deine Ju⸗ habe?“ gend zerbrochen hat.“ Grete lachte gräßlich auf. „Das Elend winkt mit den Fingern von Blei Halfdan ſchüttelte den Kopf, Hehle. Ja, das war der Schatten auf 1609 Glück. 6r 5 ſein blondes Weib kämpfte und lit Da chte ſie 155 lieben 1255 hüten wolle 115 zu em Glten erbeße Halfdan Erichſon nickte, und bei ſich dachte er: Wi doch ein ſo armeliae Weib in unſerem Wie daß du der Stimme der Welt geſet biſt, die dich obleits v 2 5 rechten Bahn führte. Und laut fügte er hinzu: Tränen rannen über ihre Wangen, als ſie auf die friedlich ver⸗ auch ich war ja, wie du, nahe daran, mich zu perlieren. 5 5 der Stimme da auch ich bu ihlte um Tages. Erſt jetzt Stimme der Welt ſhren Künſtler 1 feetg den im Gewüh 51 des mich auf mich ſelhſt beſonnen, wo die Zauber für mich verloren, wo ich das Echte, das Wahre i Kunſt und in der Liebe geſucht und gefunden, bin ich frei den und, wie ich hoffe ein echter Künſtler. ſuchen unſer Glück zu halten, laß nichts von außen den T dann wird unſere Ehe uns Laß uns 8 ve n. Guter, Lieber,“ flüſterte ſie an ſeinem Herzen. Welt gelauſcht, und w 1 doch treu geblieben, treu im Großen und im Schritte wurden 5 5 Die nie ſo bitteres Leid und ſo tiefe Reue erfahren“ „Und vielleicht auch nie eine ſo tiefe Glückſeligkei ſagte der Maler ernſt.„Glück will exrungen 5 und 15 Enonmcenen ſahen die beiden Einf In der Verloren 70 860 elg Anzugeh. gegen Schläſsclbund. bate aenen Waldppartſtr. 4, I. 13710 2 kalärbraune Sfl federn verl. Abzug. geg. Belohnung Kandteiiſtr. 14, 3. St. links. Tanſch. In Mannhbeim, Heidelberg oder Rmgegend wird ein gut rentierendes Zinshaus oder Weſchäftshaus gegen eine beſ⸗ ſere Reſtauration(Gaſthof) in gut. Lage, Nähe Mannheims gelegen, krankheitshalber zu tauſchen geſucht. Nur us⸗ führliche Offerten über Zius⸗ häuſer finden unter IL. K. 7205 an die Expedition dſs. Blattes Berückſichtigung. NahrsazCacacs feinste Qual,,/ Pfd. 60 Pfg. Chocoladen Greulich. Grüne Marken. 6402 Hemden dachmünn. Reparaturen billigst. Neuanfertigung.(Auch von den Kunden seſbst gelief. Stoff) in Weiss und farbig. 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Nun war Peters des Großen energiſches Streben nach dem Beſitze der Uferlande des Baltiſchen Meeres, um ungeſtört Handel und Schiffahrt treiben zu können, in Er⸗ füllung gegangen. Mit der Annahme des Kaiſertitels, einem Zugeſtändnis an weſteuropäiſche Anſchauungen, gab der Zar ſeinem Werke den krönenden Abſchluß. Trotzdem fehlt dem ruſſiſch⸗ſchwediſchen Kriege und insbeſondere der Poltawer Schlacht neben dem Heroiſchen nicht das Poſſenhafte. Die von liſtigen Diplomaten ausgeheckte Koalition Rußland⸗Polen⸗ Dänemark, die ſich wunders wie ſtark dünkte, aber alsbald unter den Hieben Karls XII. ſo elendiglich zuſammenbrach, daß der Dänenkönig Frieden ſchließen mußte und der„ſtarke“ Auguſt II. von Sachſen ſeinen wackligen Polenthron an Stanislaus Lesczinski verlor, wirkt geradezu humorvoll. Dazu die abenteuerliche Geſtalt des verſchlagenen Mazeppa, richtiger Maſepa, Hetmas von Kleinrußland, deſſen roman⸗ tiſche Jugendgeſchichte durch Byrons Gedicht, Horace Vernets Bilder, Liſzts ſinfoniſche Dichtung und— des alten Renz Zirkuskunſt berühmt geworden iſt! Peter er Treue gelobt, ſuchte der alte Fuchs ebenſo wie Karl XII., mit dem er feierlichſt einen Pakt gegen Rußland geſchloſſen, hinters Licht zu führen, denn ſein eigentliches Ziel war, Klein⸗ rußland unter polniſche Hoheit zu bringen. Nun ſchaukelte er in effigie auf allerhöchſten Befehl am ruſſiſchen Galgen. Manches Groteske haben auch die Haupthelden, Peter der Große und Karl XII., an ſich. Während bei Poltawa die Schlacht tobte, mußte in Peters Nähe die heißgeliebte Martha aus dem livländiſchen Marienburg weilen. Aber beim Kanonendonner und Kugelgeziſch fuhr die ſchöne Frau, die bereits heimlich mit Peter vermählt war, über das blut⸗ getränkte Feld, um Verwundeten Hülfe zu ſpenden— ſo Kurze Zeit nachher, im Jahre 1713, hieß die ſchöne Martha Kaiſerin Katharina— der Zar hatte ſie zu ſeiner rechtmäßigen Ge⸗ mahlin erhoben. Den Namen„Katharina“ hatte die ehe⸗ malige Gattin eines Unteroffiziers und ſpätere Freundin Menſchikoffs bei ihrem Uebertritt zur ruſſiſchen Kirche er⸗ halten. 5 Und nun Karl XII... Eine echte dramatiſche Figur, ein eiſerner, ſtolzer Charakter, ein kühner Eroberer, ein Liebling der Soldaten, ein großer Kriegsheld, der nicht ohne eigene Schuld ins Unglück ſtürzt, ſo ſteht er vor uns. Schwer am Fuße verwundet, läßt er ſich auf einem Seſſel in die Schlacht tragen. Die Kugeln mähen die Träger und immer neue Träger nieder, der König ſteigt trotz ſeiner naſenden Schmerzen zu Pferde, das Pferd wird ihm unter dem Leibe erſchoſſen, Todesgeſchrei, Röcheln, mörderiſches Kämpfen in nächſter Nähe, mit Mühe haut ihn ſeine Leibwache aus den Ruſſen beragus, den Großen, dem! die ſchwediſchen Fahnen ſinken, die Bataille iſt verloren! Haufenweiſe werden die Flüchtigen niedergemetzelt, und die übrigen ſtrecken die Waffen. Und Karl? Er flüchtet über die nahe Grenze zu den Erbfeinden der Chriſtenheit— zu den Türken! Einſam ragt auf der Wahlſtatt zu Poltawa, juſt an der Stelle, wo der anfangs ſiegreiche Angriff der Schweden ſtockte, ein kreuzgekrönter Hügel, das ſogenannte„Schwedengrab“, ins Land, Was er ehemals an Gebein deckte, iſt längſt zu Staub geworden. Fünf Kilometer davon entfernt, liegt am Zuſammenfluß von Poltawa und Worſkla, einem Nebenſtrome des Dujepr, die hübſche, von 50 000 Einwohnern bevölkerte Hauptſtadt des Gouvernements. Eine ragende Säule und ein Denkſtein geben von dem Siege und dem Aufenthalte Peters des Großen Kunde. Aber zum Rückblick auf das Vergangene haben die dortigen Einwohner und Handelsleute keine Zeit— das Geſchäft iſt die Hauptſache. Und es gibt gewaltig viel zu tun, denn Poltawa hat ſeine Meſſe, die Iljinskiſche Sommer⸗ meſſe, eine der bedeutendſten Südrußlands, die vier lange Wochen die Stadt in ein merkantiles Heerlager verwandelt. v. Rh. — Eine deutſche Nordpolexpedition des Grafen Zeppelin. Die großartigen Fortſchritte, welche, die Flugſchiffahrt in den letzten Jahren gemacht hat, und die in Deutſchland in erſter Linie mit dem Namen des Grafen Zeppelin verbunden ſind, haben den Plan reifen laſſen, mit Hilfe des Zeppelin⸗Ballons der wiſſenſchaftlichen Erforſchung der nördlichen Polargegenden und damit auch dem lange er⸗ ſtrebten Ziele der Erreichung des Nordpols zu dienen. Geheimrat Profeſſor Hergeſell hielt in Kiel dem Kaiſer eingehenden Vortrag darüber. An der Spitze des rein wiſſenſchaftlichen Unternehmens, das mit einem für höchſte Lei⸗ ſtungsfähigkeit gebauten Luftſchiffe ausgeführt werden ſoll, wer⸗ den Graf Zeppelin und Profeſſor Hergeſell ſtehen. Als Stütz⸗ punkt für die einzelnen Expeditionsfahrten des Luftſchiffes iſt die Croßbai an der Weſtküſte von Spitzbergen in Ausſicht genommen, die als Ankerplatz für das Zeppelin⸗Luftſchiff von Profeſſor Her⸗ geſell auf Grund der Vermeſſungen und Auslotungen des Fürſten von Monaco ausgewählt worden iſt. Die Fahrt nach Spitzbergen ſoll das Luftſchiff von Deutſchland über Norwegen mit einer oder mehreren Zwiſchenlandungen ausführen. Die einzelnen Expedi⸗ tionen von der Croßbai aus ſollen die unbekannten Regionen nördlich von Grönland und Franz Joſefs⸗Bucht geographiſch, geophyſikaliſch und in gerologiſcher Hinſicht erforſchen. Die Vor⸗ expeditionen zur Unterſtüzung des Hauptunternehmens ſollen be⸗ reits im nächſten Jahre beginnen. Ter Kaiſer nahm mit leb⸗ haftem Intereſſe den Vortrag Profeſſor Hergeſells entgegen und gab ſeiner Freude Ausdruck, daß Graf Zeppelin ſein Lebenswerk und ſeine großen Erfahrungen in den Dienſt dieſes nationalen Unternehmens ſtellen wolle. Er gab gern ſeine Zuſtimmung zur Uebernahme des Protektorats über das geſamte Unternehmen. Profeſſor Hergeſell berichtete ferner über die bisher ausgeführte aerologiſche Erforſchung der Atmoſphäre über den Ozeanen. In Teneriffa beginnend, wird ſich die Erforſchung der Atmoſphäre im nächſten Jahre weiter nördlich bis zu den arktiſchen Regionen ausdehnen. Die geplante deutſche Ballonexpedition mit dem Zep⸗ pelinſchen Luftſchiff wird hierdurch eine ſtarke Stütze erhalten und den Schlußſtein des großen wiſſenſchaftlichen Unternehmens zur Erforſchung der Atmoſphäre bilden. — Lionardos Giconda als trauernde Mutter. Zahllos ſind die Deutuagen, die Lionardos wunderſames Frauenporträt im Loupre hervorgerufen hat. Das Rätſel der Frau,„unergründlich wie das Meer“, hat man in ihr geſehen: Walter Pater fand in ihr„alle Gedanken und alle Erfahrung der Welt“ ausgedrückt; F. K. Krauß gloubte in dieſem Bild„die ganze Macht der Weib⸗ lichkeit“ ſymboliſiert. Theophile Gautier ſchwärmte, daß Don Juan, wenn er dieſe Frau kennen gelernt hätte, nur einen Namen auf ſeine Liſte geſetzt hätte. George Sand verglich die Süßigkeit ihres Lächelns mit der ſtarren Lockung des Meduſenantlitzes. Das Urbild weiblicher Verführung, ſüßeſter Sinnlichkeit und zau⸗ berhaften Rätſels hat man in ihr geſucht, gefunden und geliebt. Nun bringt Salomon Reinach im Bulletin der franzöſiſchen Muſeen eine ganz neue Erklärung, die zwar recht proſaiſch klingt, aber viel Wahrſcheinlichkeit hat. Von dem Leben der Mona Liſa wiſſen wir außer ihrer Verheirakung mit Francesco del Gioconda im Jahre 1494 nur noch eine Tatſache, nämlich daß zu Anfang des ſechzehnten Jahrhunderts ein kleines Töchterchen von ihr in Santa Maria Nobella beerdigt wurde. In denſelben Jahren muß ſie Lionardo gemalt haben. Ihr trauriges Lächeln will Reinach nun als die rührende Empfindung einer untröſtlichen Mutter er⸗ klären; dafür iſt ihm auch die Erzählung des Vaſari ein Beweis, nach der Lionardo Muſiker und Sänger kommen ließ,„um ſie ihrer Melancholie zu entreißen“. Mona Liſa iſt in Trauer.„Das beweiſt zunächſt ihr Koſtüm, das dunkel iſt, und der ſchwarze Schleier, den ſie auf dem Haupt trägt. Noch bezeichnender aber als die dunkle Farbe der Stoffe iſt die völlige Abweſenheit jedes Schmuckgegenſtandes.“ Dieſes Fehlen jedes Schmücks iſt nach den Ausführungen Reinachs das untrüglichſte Zeichen, daß die Darge⸗ ſtellte Trauer trug. Alſo keine ſinnlich ſchöne Verführerin iſt Mona Liſa, ſondern eine um ihr Kind trauernde Mutter, die ſich mühſelig mit gequältem Löcheln ihrem Schmerz zu entreißen ſucht! — Im Luftſchiff zum Nordpol. Die Nachricht, daß eine Er⸗ forſchung der Nordpolregionen mit Hilfe des Zeppelinſchen Luft⸗ ſchiffes von Deutſchen unter dem Protektorat des Kaiſers unter⸗ nommen werden ſoll, ruft die Erinnerung an die Vorläufer wach, die ſolch kühne Pläne gehegt und ausgeführt haben, noch bevor die Möglichkeit des Erfolges durch die Erfindung des lenkbaren Luft⸗ ſchiffes gegeben war. Der erſte, der eine Verwendung des Luft⸗ ballons im Dienſte der Polarforſchung anregte, war der Amerikaner Cheyne, der 1876 ein ſolches Projekt ausarbeitete. Aber er fand mit ſeinen Vorſchlägen ebenſo wenig Anklang wie Kapitän Tyfon, der zweite Offizier der amerikaniſchen Polareis⸗Expedition, der für internationale, gleichzeitig von mehreren Punkten unter⸗ nommene Ballonfahrten nach dem Pol hin eintrat. Die Idee tauchte dann noch mehrfach auf und wurde beſonders von Beſangon und Hermite befürwortet, aber nie eigentlich ernſt genommen. Erſt Andreée machte den Gedanken zur Tat, indem er 1897 ſeine Todes⸗ fahrt auf dem Ballon„Oernen“(Adler) antrat. Nach ſeinen wohl ausgedachten Plänen hoffte er bei gutem Wind ſich in ſechs Tagen über das Polarbecken tragen zu laſſen. Nachdem er ſeinen Wage⸗ mut mit dem Leben bezahlt hatte, iſt nur noch Wellman mit einem ähnlichen Projekt auf den Plan getreten, den er nach wiederholten Verſuchen in dieſen Jahren zur Ausführung bringen wollte, doch ſind ſeine Abſichten wieder in eine ungewiſſe Zukunft gerückt, da ein Sturm die Ballonhalle auf Spitzbergen völlig zerſtörte. Lassen Sie diese Tage nicht unbenutzt vorüber gehen und die Innen- Achten Sie auf unsere Schaufenster Ausstellungen Dienstag, den 6. Juli 1909, von abends—11 Uhr Promenade⸗- auf dem freien Platz vor dem Rosen- garten. Das Konzert findet bei Wirtschafts-& ) betrieb statt. 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Wird Zucker's Patent-Medizinal- Seife lüngere Zeit angewendet, so tritt zumeist bald eine jebhafte Abstossung der obersten Haut- schicht ein, und eine neue, gesunde, zarte Haut kommt zum Vorschein. Dieselbe wird dann zweck⸗ mässig mit einer hervorragend guten und milden Hautereme, die aber nicht fetten soll, längere Zeit bestrichen, bis sie einer besonderen Behand- lung nicht mehr bedarfk. Am besten hierfür ist die Zuckoch-Creme gseignet. 5211 Man beachte folgende Unterschiede bei Be- stellungen: Zucker's Patent-Medizinal-Seife, 35% ig, ist die am stärksten wirkende Form, auch ist das Seitenstück am grössten, Preis pro Stück Mk..50. Zucker's Patent-Medizinal- Seife, 15%ig, steht in Wirkung wie etwas nach und kostet pro Stück M..50. Dazugehörige Zuckoeh. Creme(nicht fettend) die Perle aller 55 em88. Preis pro Tube M..—, kleine Tube M. 0 In allen Drogerien, Parfũü- merien ete, zu haben. Man achte jedoch auf die ausschliesslieh von uns in den Handel gebrachte Originalpackung und lasse sich niemals überreden, sogenannte„Ersatzmittel“ zu nehmen. Weder für Zucker's Patent-Medlzinal-Seife, noch für Zuckeeh-Creme gibt es einen Ersatz. L. Zucker& Co., Berlin, Potsdamer Strasse 78. N ⸗Kolzert⸗Platte IJ e eit Soiſtgrg 7 ine pol. Vertiko 8 1 1½ ſchläfrig Angebot!-⸗- 5 Durch Ankauf eines Warenlagers offeriere ich große Poſten in Macco⸗, Tricot⸗, Turner⸗ u. Sports⸗Hemden, AUnterjacken, Unterhoſen, Socken, farbige u. weiße fertige Weſten, Radfahrer⸗Gamaſchen und waſſerdichte Mäntel, 2 fertige Lüſtre⸗Sacco, Conditor⸗ u. Metzger⸗Jacken, weiß⸗ leinene u. baumwoll. Taſchentücher mit geſtickten Buch⸗ ſtaben, Krawatten, Kragenſchoner, Hoſenträger, Kinder⸗ 5 und Bluſenſtoffe à 90 Pfg. per Meter, Stickereien, Spitzen, Volle u. Nachthemden, Kinderwäſche in wveiß u. ſarbig, Anſlandsröcke, Kiſſen, Korſetten, Vorhaug⸗ Damaſte, Handtücher, Neform⸗, Mieder⸗, Träger⸗, Damen⸗ u. 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