Snn ee GBodiſche Vollszeitung) Abosznement: 70 Pfeunig monattich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ auſſchlag M..43 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 6 Pig. In ſe va te: Badiſche der Stadt und ne leueſte Anabhängige Tageszeitung. Mannheime imer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Anzeiger Mannheim““ Telefon⸗Nummern: Direktionu. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmen. Drudarbetten 84¹ Die Colonel⸗Zelle.. 28 Pfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Redaktinn. 877 Auswärtige Inſerate 80 in Maunheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Aarlsruhe. 99 bn deleus. Schluß der Jnſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 36 0 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. ndber Nr. 320. calbendblatt) 5 Mittwoch, 14. Juli 1909. Berlin, 14. Juli. Eine Ertraaus⸗ gabe des Reichsanzeigers gibt die nach⸗ geſuchte Entlaſſung Büloms unter Ver⸗ leihung des Schwarzen Adlerordens mit Brillanten und die Ernennung des bis⸗ herigen Staatsſekretärs des Annern von Bethmann⸗Hollwmeg zum Neichskanzler, an Präſidenten des Staatsminiſte⸗ riums und zum Miniſter des Aus⸗ märtigen bekannt, ferner die Ernen⸗ nung des Staatsminiſters Delbrück zum Stnatsſekretär des Innern, ſowie Er⸗ nennung des Staatsſekretärs Zndom zum Handelsminiſter, Unterſtaatsſekre⸗ tär des Innern Wermuth zum Staats⸗ ſekretär des Neichsſchatzamts, ferner die nachgeſuchte Entlaſfung des Kultus⸗ miniſters Holle, Ernennung des Gber⸗ prüſtdenten von Brandenburg von Frott zu Kolz zum Kultusminiſter; ſchließlich die Ernennung des Unterſtaatsſekretärs in der Reichskanzlei non Loebell zum Oberpräſtdenten von Brandenburg. A** Der geſtürzte Kanzler. INur iſt auch das geweſen: der„Reichsanzeiger“ hat ge⸗ ſprochen und mit der letzten amtlichen Wegzehrung ausgerüſtet, begibt ſich Fürſt Bernh. v. Bülow ins Privatleben. Er hatte— ein kluger Verwalter auch im Kleinen und Säuslichen — Wechſel ſchon ſeit Jahren vorbereitet. Zu viele aus der Sphäre der Regierenden hatte er fallen geſehen, bei manches Maßgebenden Hintritt wohl ſogar recht tatkräftig mitgewirkt, um nicht zu wiſſen, wie häufig in dieſen Höhen⸗ lagen Wellenſtürze ſind und wie leicht Stürme und Regen⸗ ſchauer die Gnadenſonne ablöſen konnten. So baute er mit weiſem Bedacht vor. Das Winterhaus in der ewigen Stadt, die zugleich eine ewig ſchöne Stadt iſt, war gekauft; für den Sommer, wenn alles die Nachbarſchaft der ausdörrenden Champagne flieht, ſtand ein ſtolzer Edelſitz auf heimatlicher Muttererde(das Wort in zwiefacher Bedeutung gebraucht) zu ſeiner Aufnahme bereit. Er brauchte wirklich nur wie auf das Stichwort zu warten, um bequem und gemächlich von der Schaubühne abzutreten, die die Welt nicht nur bedeutete, die in dieſem Falle die deutſche politiſche Welt auch war. Und doch wird dem Fürſten Bülow das Scheiden nicht leicht gekommen ſein. Genau zwölf Jahre hatte er auf dieſer Bühne in vorderſter Reihe agiert. Ein Achtundvierzigjähriger, blondhaarig, elaſtiſch und friſch hatte er ſie im Juni 1897 betreten; als Sechziger, den leis und verſtohlen Freund Hain ſchon einmal gegrüßt hat, geht er von hinnen. In dieſen zwölf langen Jahren iſt er bei den erzeptionellen Macht⸗ befugniſſen, die unſer unfertiges Reichsſtaatsrecht auf den Scheitel des Kanzlers häuft, nicht ſelten geradezu das Schickſal der Deutſchen geweſen. Nun mag es für ihn nicht ohne Weh⸗ mut ſein, hinfort nur zwiſchen Büchern, Statuen und Bildern zu leben, zwiſchen Bildern, Statuen und Büchern. Freilich: ein Freund der Muſen war dieſer Kanzler auch im Amt ge⸗ weſen und gerade dieſes, wenn ſchon das nicht allein, hatte ihm ſeine eigene Note gegeben. Die leider ſtark im Plakat⸗ ſtil arbeitende Tagespubliziſtik hat ihn mit Vorliebe als den Mann mit dem ewig aufgeſchlagenen Büchmann geſchildert. In Wirklichkeit war er mehr als das. Guſtav von Schmoller hat ihn einſt in einem diel befehdeten Aufſatz der„Neuen Freien Preſſe“ einen der gebildetſten Männer genannt, die ihm deen ſeien. Darin iſt etwas Wahres. Dieſer Berhard von Bülow, den die Details der inneren Politik immer ennuyierten und der den Parlamentariern, die, um über Zoll⸗ und Finanzfragen zu ſprechen, zu ihm kamen, häufig den Eindruck des völlig Ununterrichteten machte, hatte in der Tat erſtaunlich viel geleſen. Schöne Literatur und Memoiren, Philoſophiſches und, was im Grunde ja nur ein Teill der Weltweis heit iſt, Staatswiſſenſchaften. Und über alles das wußte er mit feinem Geſchmack zu reden; aus allen Zum Kanzlerwechſel. dieſen Gebieten ſtrömten dem mit einem überaus glücklicher Gedächtnis Begabten Gleichniſſe, Bilder, Erinnerungen zu. Unter den dürren Fachmenſchen und Nichts⸗als⸗Preußen, die im großen Durchſchnitt den deutſchen Staat regieren, war dieſer Mecklenburger, dem freilich von der ſchweren heimiſchen Art kaum noch ein Zug anhaftet, eine eigenartige anziehende Erſcheinung. Ein Europäer, der voll Verſtändnis in das Weſen aller Kulturnationen eingedrungen war. Zugleich einer, der mit Bewußtſein das nicht eben häufige Vermögen übte, ſein Leben zum Kunſtwerk zu geſtalten. Woher es denn auch kam, daß er auf alle, die zu ihm in Berührung traten, einen ſo ftarken perſönlichen Reiz ausſtrömte. Daß in der Kunſt der Menſchenbehandlung ers zum Virtuoſen, wenn nicht gar zum Meiſter gebracht hatte. Man hat ſo viel von dem Bülowſchen Märchenglück geſprochen, das den Optimiſten mit dem Grübchen im Kinn nicht im Stich ließ; das ihm ſo und ſo oft half— im Innern beiläufig noch häufiger als in der auswärtigen Politik— unbequeme Situationen zu umſchiffen und Kriſen, die nur noch eine gewaltſame Löſung zuzulaſſen ſchienen, geradezu unter den Händen zu entwirren. Und ſicher: des Geſchickes Mächte haben dem Bernhard von Bülow zeitlebens ſich hold und gewärtig gezeigt. Dennoch iſt er vielleicht nicht ſelten dieſes Glückes eigener Schmied geweſen. Er hatte eine wunderbare Art, die Menſchen zu nehmen; Menſchen aller Schichten und jeden Standes, vom Kaiſer an⸗ gefangen bis zum grimmigſten Oppoſitionsmann. Er, der ſo viel geſehen und noch mehr geleſen hatte, war auf ſeine Weiſe wirklich ein vorurteilsfreier Kopf. Er kannte das Relativiſche in den Dingen und hatte die Gabe, die ihm keine Selbſtverleugnung bedeutete, ſich in fremde Seelen⸗ und Sinnesart hineinzuverſetzen. So wars nicht nur eine ge⸗ fällige geſellſchaftliche Maske, wenn er an der Gaſttafel des Landwirtſchaftsrats mit den Agrariern der agrariſche Reichs⸗ kanzler war und die Liberalen, die von ihm kamen, zeitweilig mit dem behaglichen Bewußtſein erfüllte, daß ſie im Fürſten Bülow einen ſtillen Geſinnungsgenoſſen beſäßen. Er hatte tatſüchlich von allen etwas(vom oſtelbiſchen Agrarier frei⸗ lich das wenigſte) und mit allen vermochte er zu fühlen. Und doch iſt dieſe ſo erſtaunliche wie liebenswürdige Ubiquität ſeines Geiſtes, die ihm im Kleinen und Einzelnen manchen ſchönen Erfolg einheimſen ließ, am letzten Ende wohl die Urſache geweſen, daß er im Großen verſagte. Seine Politik war faſt immer geſchickt, häufig geiſtreich und wie auch ſchon der flüchtige Rückblick auf die zwölf Jahre zeigt, die er in Hinter⸗ und Vorderhaus in der Wilhelmſtraße verbracht hat, mit allerlei anſehnlichen Erfolgen gelohnt. Aber es fehlte ihr die eigentliche Seele; der ſtolze Zug, den die Deut⸗ ſchen, die trotz der drei Millionen ſozialdemokratiſchen Wahl⸗ ſtimmen das autoritätenhungrigſte Volk der Erde ſind, bei ihren⸗Führern nicht entbehren möchten. Sie wollen ergriffen und erſchüttert werden, in Zorn oder Liebe erglühen können. Und dazu reichte es bei Bernhard von Bülow nicht aus. Ein Mann, in deſſen Eigenart ſich zu vertiefen ein ſeltener Genuß für den pfychologiſchen Feinſchmecker war und bleiben wird. Und doch einer, bei dem das Bibelwort von dem Schickſal der Launen, die nicht warm und nicht kalt ſind, herbe Wahrheit wurde. Fürſt Bülow hat— wenigſtens in den Parlamenten und im politiſchen Publikum(unter der Kollegenſchaft in Aemtern und Miniſterien hat es an ihnen nicht gefehl 45— vielleicht nie einen Feind gehabt. Aber er hat auch nie Jemand mitfortgeriſſen und begeiſtert. So iſt es gekommen, daß ihm ſo recht im Grunde niemand getraut hat und daß er auf die Dauer keine Gruppe zufrieden zu ſtellen verſkand. Das zeigte ſich ſchon bei der auswärtigen Politik, die— wieviel von ihr auch auf fremde Konten zu buchen iſt von dem Vorwurf des Sprunghaften, des in Dur und Moll Impreſſioniſtiſchen, des von dem jähen Wechſel der Empfin⸗ dungen Beeinflußten und Beeinflußbaren nicht ganz frei zu ſprechen ſein wird. Das trat aber noch weit mehr bei dem Gang der inneren Dinge zu Tage, wo Bülow der Graf wie der Fürſt— nicht allenthalben und durchweg, aber doch über⸗ wiegend— ſich in Kleinkunſt und Augenblickserfolgen er⸗ ſchöpfte, in notdürftigen Riſſe verkleiſtern und in für den Moment hübſch anzuſchauenden ſzeniſchen Arrangements. In einem freilich iſt er feſt und dafür wird man ihm dankbar zu ſein haben: den ſtarken Männern, die nach Aus⸗ nahmegeſetzen ſchrien und(ſo heißt doch wohl die hübſche Floskel?) die Thron und Altar bedrohende Sozialdemokratie partout an der Gurgel packen wollten, hat er je und je einen unbefrrbaren Widerſtand entgegengeſetzt, der dadurch noch nichts an ſeiner Zähigkeit einbüßte, daß er mitunter ſich in paſſiviſchen Formen barg. Von Beunruhigungen und Um⸗ ſturzaktionen wie ſie die Hohenlohezeit erfüllten, ſind wir während der Bülowſchen Kanzlerſchaft ſo gut wie verſchont geblieben. Im leirieen aber 0 er mit ſich Webeln und er iſt nicht der Mann, mit ihr zu brechen. konnte ſo 19 auch anders. Und wennſchon er das alberne 8 Wort“:„Nur keine inneren Kriſen“ nicht geſprochen haben wollte— er hätte es ſprechen können. Kampf und Streit, vornehmlich wenn es ein Kampf bis aufs Meſſer zu werden verhieß, waren nicht ſeine Sache und das Biegen war ihm allezeit lieber als das Brechen. An dieſem Hang ſeiner innerſten Veranlagung iſt er auch geſcheitert. Er hatte 5 5 die Kraft, die Macht der Agrarkonſervativen zu brechen; drum brachen ſie ihn. Ihr derb zugreifendes Naturburſchentum be⸗ ſiegte dieſen kultivierten Eurobäer 5255 *** Der neue Kanzler. Zum Nachfolger des ſcheidenden Reichskanzlers Fürf Bülow iſt, wie in den letzten Tagen bereits mit aller Be⸗ ſtimmtheit in den Blättern verlautete, der bisherige Staats⸗ ſekretär des Innern v. Bethmann⸗ olkwe ern⸗ nt Geboren im Jahre 1856, widmete er ſich 5 Stud m der Rechts⸗ und Staatswiſſenſchaften und legte die üb che Laufbahn der preußiſchen Verwaltungsbeamten zurück. Land⸗ rat im heimiſchen Kreiſe Ober⸗Barnim ſeit 1886, wurde er 1896 Oberpräſidialrat, 1899 Regierungspräſident in Brom⸗ berg und ſchon einige Monate ſpäter Oberpräſident der Pro⸗ vins Brandenburg. Bereits 1901 ſollte er Minif des Innern werden. Damals befand die preußiſche Verwaltu ſich in der Kanalkriſe, und Bethmann⸗Hollweg ſtellte dingungen, die nicht erfüllt werden konnten. Seine Berufu in dieſes Amt erfolgte dann vier Jahre ſpäter. Beim ſcheiden des Grafen Poſadowsky wurde Bethmann⸗Ho zum Staatsſekretär des Reichsamtes des Innern und g zeitig zum Vizepräſidenten des preußiſchen Staatsmi ſteriums ernannt. 8 Herr v. Vethmann⸗Hollweg entſtammt einem h chkulti⸗ vierten Milieu. Seine Vorfahren zeichneten ſich nicht durch geſchäftliche Tüchtigkeit und Ehrenhaftigkeit, ſon! auch durch künſtleriſche und wiſſenſchaftliche Neigung Begabung aus. Auch er hat ſich eine außerordentlich liche und vielſeitige Bildung in ernſtem Studium erworbe Seine parlamentariſchen Reden zeugen von Gründlichkeit d Kenntniſſe und ſittlichem Ernſt. Man hat ihn viel philoſophiſchen Miniſter genannt. Vielleicht iſt der P in ihm für einen praktiſchen Staatsmann zu ſtark entr Herr v. Bethmann⸗Hollweg gilt als gemäßigt konſervati Er war niemals ein Anhänger des Regierungsſyſtems kamerſcher Obſervanz. Ein Wort von ihm iſt aus der zeit jenes Miniſters in der Erinnerung geblieben. Als als Landrat eine Beeinfluſſung der Wahl zugemutet äußerte er mit tiefſter Indignation:„Ich bin Verwalt beamten, aber nicht Wahlagent. Für unſer leider noch ho⸗ entwickeltes Strebertum in der Verwaltung hat er kein Ve ſtändnis. Der Umſtand aber, daß den Konſervative Kandidatur genehm zu ſein ſcheint und der fernere Umſtand daß das Zentrum ſeinen anfänglichen Widerſpruch ſeine Berufung aufzugeben beginnt, beweiſen, daß man liberaliſierende Richtung von ihm nicht befürchtet. Dieſe Anſchauung mag inſofern berechtigt ſein, als H v. Bethmann⸗Hollweg nicht zu denjenigen Staatsmänn gehört, die ihrer Umgebung einen individuellen Stemp au drücken. Sein rechtſchaffener Charakter verbürgt, niemals gegen ſeine Ueberzeugung handeln wird. Aber iſt aufgewachſen im ſtarren Rahmen der preußiſchen Trad Die Eskapa die Fürſt Bülow ſich erlaubte und die ihm die Gefolgſchaft Konſervativen koſteten, wird Herr v. Bethmann⸗Hollweg mals machen. Fürſt Bülow kannte eben den Geiſt und Getriebe der preußiſchen Bureaukratie nicht aus eigenen praktiſcher Erfahrung, ſondern nur vom Hörenſagen. Diplomat ſteht im allgemeinen dieſer geheiligten Trad mit einer Skepſis gegenüber, die dem Verwaltungsbeamt en, der niemals über die Grenzpfähle hinausgeſchaut hat, gera zu verbrecheriſch erſcheint. Als Typus letzterer Kaſt aber Herr v. Bethmann⸗Hollweg nicht angeſprochen werd dazu iſt er zu univerſell gebildet. 5 Während der wenigen Jahre, in denen er das Er es Grafen Poſadowsky verwaltet hat, iſt er weder ſchöpfe iß noch organiſatoriſch in bemerkenswerter Weiſe hervor et Das lag wohl weder an ſeinem Fleiß noch an ſeinem g Willen; das lag an den Verhältniſſen. Das Werk der ſozi Geſebgebung ſtagniert zur Zeit, wenigſtens ſoweit es ſich die Bewältigung feſter Aufgaben handelt. Herr vo Hollweg iſt auf dem Gebiete der a u swär oläitik praktiſch unbewandert. Das ift ein Manko, auch der gewiſſenhafteſte Fleiß des Befähigteſten ſchm ganz beſeitigen kann. Graf Capribis. ha 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblakt.) 8 5 5 Mannherm, 14. Jült⸗ bewieſen. Infolgedeſſen wird dem auswärtigen Reſſort unter einem nicht diplomatiſchen Kanzler eine größere Selbſtändig⸗ keit eingeräumt werden, wird an ſeine Spitze ein Mann ge⸗ enn werden müſſen, der nicht nur Routine und Spezial⸗ enntniſſe beſitzt, ſondern der auch eigene ſelbſtändige politiſche Ideen entwickelt. Eine der erſten und wichtigſten Aufgaben des neuen Kanzlers wird es darum ſein, die Leitung der aus⸗ wärtigen Politik in die richtigen Hände zu legen. Aus der Art, wie er ſich dieſer Aufgabe entledigen wird, wird man ſchließen können, mit welchem Grade von Selbſtändigkeit er ſein hohes Amt antreten wird. Die Entwicklung der letzten Zeit hat es mit ſich bracht, daß das deutſche Volk mit argwöhniſchen Augen di Leitung der auswärtigen Politik und die Einflüſſe, die ſic darauf geltend machen, beobachtet. Fürſt Bülow hat es ve ſtanden, auf dieſem ſeinen eigenſten Gebiete nach jahrelanger Dekadence Erfolge zu erzielen, die an gute Bismarckſche Zei⸗ ten erinnerten. Im Volke ſchreibt man ſie dem Umſtande zu, daß es ihm gelang, der auswärtigen Politik wieder einen ſelbſtändigen Konzentrationspunkt zu ſchaffen. Aber an die Stelle derjenigen Einflüſſe, die, wenigſtens in ihren äußeren Erſcheinungsformen, ausgeſchaltet waren, ſetzte er nichts anderes. Sein Nachfolger wird vor der Notwendigkeit ſtehen, dieſe Lücke auszufüllen oder das Kanzleramt wieder zu der Bedeutungsloſigkeit der nachbismarckſchen Zeit herabſinken zu laſſen. An dieſer Lücke ſcheiterte ſchließlich Fürſt Bülow und⸗ wird jeder Nachfolger ſcheitern, der im Kanzleramte ſich Aſtaatsmänniſch betätigen und nicht nur militäriſch gehorchen oder als Grandſeigneur ein otium cun Gignitate genießen will. Die Ausfüllung dieſer Lücke erfordert aber einen kampfesfrohen Mann, und da erhebt ſich das große Frage⸗ gzeichen, ob der fein organiſierten und philoſophiſchen Natur Bethmann⸗Hollwegs dieſer Kampf liegt. ** Der neue Kanzler und die Parteien. Das Verhältnis des neuen Reichskanzlers v. Bethmann⸗ Hollweg zu den Parteien erörterte vor einigen Tagen das Mitglied des preußiſchen Abgeordnetenhauſes Hermann hom Rath, welcher, das Verhältnis zur konſervativen Partei ins Auge faſſend, ſchrieb: Auf welche Politiker, auf welche Partei wird er ſich ſtützen können? Mit den Konſervativen verbindet ihn wohl Tradition und Routine, aber zwiſchen der Weltanſchauung Der klerikal⸗konſervativen Majorität und der eines Bethmann⸗ Hollweg klafft ein unüberbrückbarer Spalt. Prophezeien iſt ein ſchlechtes Geſchäft, aber mir ſcheint, den neuen Kanzler erwarten politiſche und Gewiſſenskämpfe, die ſchwerer ſein werden als diejenigen, die ſeinen Vorgänger zum Rücktritt zwangen. Die preußiſchen Konſervativen bekämpfen in Wort und Schrift jeden Verſuch eines parlamentariſchen Regimes, im Reiche wie in Preußen. Ihr wohlbedachter Feldzug gegen den Block und ſeinen Schöpfer und ihre Verbindung mit dem Zentrum ſtellen aber tatſächlich nichts anderes dar als die Fortſetzung und den Ausbau dieſes Regimes. Dem liberalen Politiker, der auch dem Gegner eine kair chance zubilligt, kann das nur recht ſein. Aber unverſtändlich bliebe es, wenn ein Bethmann⸗Hollweg ſich unter dieſen Umſtänden entſchließen würde, die Leitung der Geſchäfte zu übernehmen. Es ſei denn, daß er die Maßregel ins Auge faßt und durch⸗ ſchluß oder der Einfluß fehlte: die Auflöſung des Reichstages, und das ſcheint mir wenig wahrſcheinlich. **** Die Bethmanns. Bethmann⸗Hollweg tritt der Träger Spitze der Reichsverwaltung, den Jahrhunderten ein hiſtoriſcher Nimbus umgibt. Die Bethmanns waren ein altes niederſächſiſches Geſchlecht, das ſich im ſechszehnten Jahrhundert in Naſſau bei Frankfurt nie⸗ derließ. Ein Ahnherr der Familie war der fürſtlich naſſauiſche Amtmann Simon Moritz Bethmann. Seine Söhne Johann Phi⸗ lipp und Simon Moritz begründeten 1748 die Bankfirma Gebrü⸗ der Bethmann, die dann beſonders unter der Leitung von Johann Philipps Sohne Simon Moritz(1768—1826) zu europäiſcher Be⸗ deutung gelangte. Dieſer Simon Moritz Bethmann, dem von Kaiſer Franz J. der Adelsſtand und von Kaiſer Alexander J. der Staatsratst verliehen wurde, war als Kroßherziger Förderer von Kunſt und Wiſſenſchaft bekannt und ſein gaſtliches Haus beherbergte in jener bewegten viele Fremde von hohem Range; u. a. wohnte Frau von Stael hier bei ihrer erſten Deutſchlandsreiſe. Ihm dankte auch das Beth⸗ mannſche Muſeum in der Villa Bethmann zu Frankfurt ſeine 1255 Mit Herrn von eines Namens an die bereits ſeit IJ Zei Zeit ſetzt, zu deren Durchführung dem Fürſten Büfloſb der Ent⸗ auf Naxos“ das Schauſtück bildet. Seine Schweſter Suſanne Eli⸗ ſabeth heiratete den Aſſocie des Hauſes Johann Jakob Hollweg, der ſich daraufhin Bethmann⸗Hollweg nannte und Stifter der Familie des jetzigen Vizereichskanzlers wurde. Sein Sohn Mo⸗ ritz Auguſt Bethmann Hollweg, ein namhafter Rechtslehrer, wurde 1840 von Friedrich Wilhelm IV. geadelt, wirkte parlamentariſch erſt in der Erſten, dann in der Zweiten Kammer und wurde 1858 von dem Regenten und nachmaligen König Wilhelm J. zum Kul⸗ tusminiſter berufen, was er bis 1862 blieb. Er ſtarb 1877. Der jetzige Staatsſekretär im Reichsamt des Innern, Dr. Theobald von Bethmann⸗Hollweg, der dieſes Amt ſeit Juni 1907 inne hat, iſt ſein Enkel. Bekannt iſt es, daß die Frau Rat Goethe mit mehreren Damen der Familie Bethmann intim befreundet war; weniger bekannt iſt, daß auch Frau Coſima Wagner mütterlicherſeits dem Bethmann⸗ ſchen Hauſe entſtammt. Ihre Großmutter Marie geborene Beth⸗ mann aus Frankfurt a.., ebenfalls eine Schweſter jenes von Kaiſer Franz geadelten Simon Moritz, heiratete einen emigrierten franzöſiſchen Ariſtokraten, den Vicomte de Flavigny, und folgte ihm nach Paris. Eine Tochter dieſes Paares war die unter dem Namen Daniel Stern bekannte Gräfin'Agoult, die mit Franz Liſzt in freier Ehe lebte und von deren Töchtern die älteſte, Blan⸗ dina, ſich mit dem nachmaligen Miniſter Emile Ollivier, die jün⸗ gere Eoſima erſt mit Hans von Bülew und ſpäter mit Richard Wagner vermählte. ** Im Reichskanzler⸗Palais. Das Reichskanzlerpalais in der Wilhelmſtraße erhält nun einen neuen Bewohner; ein neuer Geiſt, ein neuer Geſchmack wird in dieſe hiſtoriſch denkwürdigen Räume einziehen, denen die feine äſthetiſche Kultur des Fürſten und der Fürſtin Bülow ſolange den Stempel aufgeprägt hatte. Das Palais, das urſprünglich 1734 für den General von Schulenburg unter der Regierung des bauluſtigen Friedrich Wilhelm I. nach den Plänen eines italieniſchen Künſtlers von Richter aufgeführt wurde, bringk trotz ſeines übermäßig hohen Daches und der barock anklingenden Formen einen ſüdlich lebendigeren Hauch in die von Schinkels ernſtem Klaſſizismus und der ſchwerfälligen Pracht der Gründer⸗ jahre beherrſchte Straße. 1795 ging das Gebäude für 60 000 Taler in den Beſitz des Fürſten Radziwill über und eine Zeit glänzender Feſte entfalte ſich in ſeinen Mauern. Noch ſchwebt ein Hauch jener romantiſchen Stimmung durch die Gemächer, da Chopin am Klavier den verführeriſchen Klang ſeiner Polonaiſen ertönen ließ und der damalige Prinz Wilhelm von Preußen, der ſpätere Kaiſer Wilhelm, an die ſchöne Fürſtin Eliſa Radziwill ſein Herz verlor. Das Radziwillſche Haus ward zu einem wahren Muſenſitz, in dem ſich um den ſelbſt künſtleriſch hoch veranlagten Prinzen die geiſtige Elite Berlins ſcharte. Längſt waren dieſe Tage jugendlichen Schwärmens und künſtleriſchen Glanzes ver⸗ klungen, als man für den Kanzler des geeinigten Deutſchlands einen würdigen Sitz ſuchte und auf das Radizwillſche Palais, Wilhelmſtraße Nr. 77, wie es nun proſaiſcher hieß, verfiel, das neben der bisherigen Wohnung Bismarcks gelegen war. Für ſechs Millionen ward es vom Reiche angekauft und der einfach ſchlichte Geiſt des eiſernen Kanzlers durchwaltete nun die präch⸗ tigen Räume. Das Arbeitszimmer Bismarcks iſt durch die Pietät ſeiner Nachfolger noch in demſelben Zuſtande erhalten, wie er es verließ. Da befindet ſich noch der ſchwere, ſchmuckloſe Mahagoniſchreibtiſch, mit drei großen Gänſefedern darauf, die er einſt gebraucht; daneben ſteht ein kleinerer Schreibtiſch, an dem zer in ſpäteren Jahren arbeitete; auch hier liegen noch Feder, „Federhalter und Lineal, deren er ſich bediente. In der Mitte ſteht ein großer runder Tiſch, an dem Bismarck dem Miniſter⸗ rat zuſpräſidieren pflegte. Beſondere Freude hatte der Altreichs⸗ kanzler an dem ſchönen Park, in dem er faſt jeden Tag mit ſeinem Tyras eine Stunde ſpazieren ging. Im Palais ſelbſt war alles einfach und faſt bürgerlich hergerichtet und es ward nur ſelten zur Stätte beſonderer Feſte. Auch ſeine beiden Nachfolger ſchufen aus dem ſtolzen Bau keinen geiſtigen und äſthetiſchen Mittelpunkt Berlins. Das hat erſt Bülow getan, mit dem eine neue Aerxa in der Geſchichte des Palais anbrach. Der vierte Kanzler wußte, von ſeiner Gemahlin unterſtützt und beraten, die Räume mit er⸗ leſenſtem Geſchmack einzurichten. Ein wahres Muſeum edler und bornehmer Kunſtwerke umgab den Beſucher, der ſich gleich beim Eintritt aus Berlin fort in die große Atmoſphäre eines italie⸗ niſchen Palazzo verſetzt fühlte. Es war ja nur natürlich, daß die Schönheit italieniſcher Kunſt, der Fürſt und Fürſtin die höchſten äſthetiſchen Erlebniſſe verdankten, der ſie ſich durch die engſten Bande der Bildung, die Fürſtin auch durch die des Blutes, verwandt fühlten, in ihrer Umgebung aufleben mußte. Im Salon der Fürſtin vereinen ſich die Gemälde alter Meiſter, die koſtbaren eingelegten Arbeiten, die altflorentiniſchen Truhen und die venezianiſchen Gläſer zu einer vollendeten Harmonie der Farbe und Form. In dem ſchönen Wintergarten, in dem man aus dem Salon lritt, erhebt ſich mit melodiſchem Plätſchern ein ——— — untiker Springbrunnen, aus deſſem köſtlichen Becken einſt ein römiſcher Sklave geſchöpft haben mag. Auch das elektriſche Licht, das aus zwei wundervollen venezianiſchen Kronleuchtern in einer gedämpften, warmen, gleichmäßigen Helligkeit herniederſtrömt, iſt mit feinſter Kunſt für die Wirkungen dieſer Herrlichkeiten be⸗ rechnet.„Man glaubt ſich in einem venesianiſchen Palaſt bei einem Dogen der Renaiſſance zu Beſuch zu befinden!“ So hat ein begeiſterter Franzoſe ſeine Eindrücke zuſammengefaßt. Die gleiche Kultur der Ausſtattung begegnet uns in den anderen Empfangszimmern, die in verſchiedenen Farben, Grün, Gelb und Rot gehalten ſind. Das Arbeitszimmer des Fürſten iſt ein großer luftiger Raum, geſchmückt mit zahlreichen Geſchenken des Kaiſers und anderer Souveräne. Auch das Tintenfaß, das er benutzt, iſt ein Geſchenk ſeines Monarchen. Seine Erholung machte der Fürſt in häufigen Spaziergängen im Garten, wobei ihn ſeine Pudel luſtig umſprangen, und in ſeiner prächtigen Bibliothek, in welcher er ſich mit ſeinen beſten Freunden, den Büchern, vereint weiß. Während im Salon der Fürſtin näm⸗ lich der Geiſt der Muſik herrſchte und wahrhaft künſtleriſche Konzerte ſtattfanden, fühlte der Fürſt ſich vor allem wohl im Reich der Dichtung und der Wiſſenſchaft. Mit Freunden zog er ſich wohl auch abends gern zur gemütlichen Plauderſtunde in die Bibliothek zurück, wo der dunkle Ernſt der Bänderreihen durch freundlichen Blumenſchmuck gemildert wurde, und wenn dann die großen Zigarren brannten, erfüllten die lieben Hausgeiſter der Behaglichkeit und Fröhlichkeit das Reichskanzlerpalais 8 Seſſionsſchluß. Die ſitzungsreichſte Seſſion des deutſchen Reichstags iſt geſchloſſen. Bis zur Erſchöpfung der körperlichen und geiſtigen Kräfte haben die Erwählten des Volkes gearbeitet und Ruhe und Erholung ſich redlich verdient. Wer freilich die Flucht in die Berge oder in die Wellen unterläßt und gleich in ſeinen Heimats⸗ und Wahlkreis zurückkehrt, der wird das ſanfte Ruhekiſſen ſo bald nicht finden. Ob mancher poſitiven Arbeit, die in dem letzten Tagungsabſchnitt geleiſtet wurde, mögen die Herren ja ein ruhiges Gewiſſen haben. Sie bringen heim: die Zivilprozeßnovelle und die Novelle zum Strafgeſetzbuch, die Geſetze über den unlauteren Wettbewerb und über die Sicherung der Bauforderungen, das neue Wein⸗ geſetz, das Automobilhaftpflichtgeſetz, die Münz⸗ und die Bankgeſetznovelle und eine ſolche zum Stempelſteuergeſetz, das Beamtenhaftpflichtgeſetz, die Novelle zum Viehſeuchengeſetz; dazu außer mehreren kleinen Staatsverträgen Geſetze über den Handel mit Schlachtvieh, über die Einwirkung von Armenunterſtützung auf öffentliche Rechte, über die Beſeiti⸗ gung der Doppelbeſteuerung, über die Behandlung zollwidrig eingeführter Gerſte, über die Eichung der Schankgefäße. Mit einem heiteren und einem feuchten Auge werden die Beamten die ihnen beſcherten Beſoldungsgeſetze entgegennehmen. Zwar iſt manches für ſie erreicht worden und die Summe von 117 Millionen jährlich iſt keine Kleinigkeit, aber ſie hatten ſich zum Teil berechtigte Hoffnungen auf mehr gemacht. Die größten Anſtrengungen jedoch haben die Mitglieder des Reichstags der Aufgabe gewidmet, die alle anderen weit überragte: der Neuordnung der Reichsfinanzen. Vor die Tugend haben die Götter den Schweiß geſetzt. Leider gilt auch dieſer Satz nicht umgekehrt. Der Aufwand von⸗ viel Schweiß garantiert nicht ein gutes Ergebnis. Hier iſt ſogar das Gegenteil eingetreten: die arbeitsreichſte Seſſion des Reichstags iſt die trübſeligſte geworden. Statt einer grundlegenden Reform der Finanzwirtſchaft des Reichs haben wir einen bunten Haufen neuer Steuern erhalten, die aller Vorausſicht nach wiederum den vollen Bedärf nicht decken, ſondern in kurzer Zeit neue Steuervorlagen gebären werden. Statt einer Feſtigung des Blocks oder einer Annäherung aller bürgerlichen Parteien aneinander ſehen wir den er⸗ bitterten Kampf zwiſchen rechts und links und den Triumph des Zentrums. Statt eines Ausgleichs der wirtſchaftlichen Gegenſätze die wachſende Feindſchaft zwiſchen Stadt und Land, ja zwiſchen Groß⸗ und Kleingrundbeſitz. Kurz: eine tief beklagenswerte Aufwühlung aller wirtſchaftlichen und politiſchen Leidenſchaften. Und dieſer Ausgaug war nicht nötig! Er lag nicht in der Natur der Dinge begründet, ja, er entwickelte ſich faſt überraſchend erſt in den letzten Monaten. Die Einigung zwiſchen Konſervativen und Liberalen ſtand dicht vor der Tür, als das Zentrum— das, wenn es ge⸗ wollt hätte, ſehr wohl imſtande geweſen wäre, ſich anzu⸗ ſchließen— die Konſervativen durch Lock⸗ und Schreckmiktel zum Abfall bewog und zum bindenden Bündnis. Das im Staatsintereſſe Bedenklichſte war dabei, daß dieſer Pakt nur möglich wurde durch einen Zuſammenbruch der Regierungs⸗ Entſtehung, in deren Garten Danneckers weltbekannte„Ariadne Feuilleton. Nordpolforſchung mit dem Zeppelinſchen Suftſchiff. (Schluß.) In einer Beziehung muß man Wellmann bei ſeiner Vertei⸗ bigung recht geben. Er behauptete immer, daß man an die arkti⸗ ſchen Regionen nicht den europäiſchen Maßſtab andegen lönne; die Witterungsverhältniſſe ſeien ganz andere, und zwar gerade einem Ballonunternehmen außerordentlich günſtig. Daß dies rich⸗ tig iſt, wird durch die folgenden Ausführungen klar werden. Prof. Hergeſell hat zur Erforſchung der höheren Schichten der At⸗ moſphäre mit dem Fürſten von Monako auf deſſen Jacht„Prin⸗ keſſe Alice“ ſchon zwei Expeditionen nach Spitzbergen unternom⸗ men und ſich dort mit Hilfe von Ballons und Drachen Aufſchluß über Luftdruck, Temperatur, Feuchtigkeit und Wind verſchafft. Die Berliner Gelehrten Prof. Berſon und Dr. Elias haben eben⸗ falls gelegentlich mit einem fahrplanmäßigen Dampfer des Ka⸗ pitäns Bade eine Fahrt nach Spitzbergen unternommen, bei der ſie gerologiſche Unterſuchungen, allerdings nur mit Drachen, an⸗ geſtellt haben. Seit dem Jahre 1907 hat man der Erforſchung der Luft über den Meeren ein erhöhtes Intereſſe zugewandt und ſyſtematiſch zu derſelben Zeit eine Reihe von Expeditionen ausge⸗ rüſtet. Es iſt dies der Initiative von Geheimrat Hergeſell zu danken geweſen, der mit der Jacht des Fürſten von Monalo im Mittelmeer und im Atlantiſchen Ozean in den Jahren vorher piele Ballon⸗ und Drachenaufſtiege ausgeführt hakte. Während er ſich im Jahre 1907 bei Spitzbergen befand, waren weitere Schiſſe für die gerologiſche Forſchung auf den Gewäſſern der nördlichen Halblugel unſerer Erde tätig. Ein deutſches Kriegs⸗ ſchiff befand ſich bei Norwegen, die Expedition Hewald⸗Hilde⸗ brandt bei Island und im nördlichen Eismeer, ein franzöſiſcher Kreuzer bei den Azoren und andere Schiffe ſüdlich der Azoren, im Mittelmeer, imSchwarzen Meer uſw. Auch im vergangenen Jahre iſt eine Reihe ſolcher Expeditionen gleichzeitig tätig geweſen. Wertvoll ſind die Aufſchlüſſe, die man durch ſie erlangt hat, wert⸗ voll beſonders auch für die Beurteilung der atmoſphäriſchen Ver⸗ hältniſſe in den arktiſchen Regionen. Man hat feſtgeſtellt, daß es über dem Aequator in größeren Höhen kälter iſt als in der glei⸗ chen Höhe über dem Pol; während ferner über dem Aequator etwa in 13000 bis 15000 Meter Höhe die Abnahme der Tempe⸗ ratur mit der Höhe aufhört, ſo iſt dasſelbe am Nordpol bereits in 11000 bis 13000 Meter Höhe der Fall. Die Temperatur der Luft, die gerade bei Ballonfahrten einen außerordentlich großen Einfluß ausübt, iſt beſonders gleichmäßig in den Gegenden des ewigen Eiſes. Die ſchon genannten Gelehrten haben ferner feſt⸗ geſtellt, daß, während in Europa eine Zunahme der Windge⸗ ſchwindigkeit mit der Höhe die Regel iſt, ſchon bei Spitzbergen und weiter nördlich in noch größerem Maße eine Abnahme der Wind⸗ geſchwindigkeit mit der Höhe ziemlich ſicher iſt. Stärkere Winde ſollen im Durchſchnitt ſehr ſelten vorkommen. Da ferner gerade in der Zeit, in der die Ballonfahrt ſtattfinden müßte, in jenen Gegenden Mitternachtſonne herrſcht, ſo wird man nickt unter dem Nachteil der wechſelnden Beſtrahlung zu leiden haben. Für den Luftſchiffer iſt es nämlich ſehr unangenehm, wenn bei Tage unter der Einwirkung der Sonne ſich das Gos ſtark ausdehnt, und als⸗ dann bei Nacht wieder ſehr zuſammenzieht. Bei Tag verliert der Ballon eine Menge Gas, welcher Verluſt ſich dann bei Nacht durch ſtarken Abtrieb unangenehm bemerkbar macht. Demnach bietet die gleichmäßige Temperatur an den Polen und die gleich⸗ mäßige Beſtrahlung bei geringem Winde einer Ballonfahrt außer⸗ ordentlich günſtige Chancen. Vielleicht wird jetzt die alte Streitfrage wieder auferſtehen: Hie ſtarres, hie halbſtarres oder unſtarres Ballonnet⸗Luftſchiff!“ 6 7 Autorität. Was der neue, der„ſchwarzblaue“ Block dem Bisher ſind ſehr große Ballons nur bei dem ſtarren Syſtem er⸗ probt worden, und es hat ſich gezeigt, daß man mit einem ſolchen Luftſchiffe den Anforderungen einer langen Dauerfahrt gewachſen iſt. Zeppelin hat wiederholt in ſeinen Vorträgen betont, daß ſeine Luftſchiffe für weite Reiſen, namentlich zur Erforſchung unbe⸗ kannter Länderſtrecken ſehr geeignet ſeien. Er ſagt, es ſei für Luftſchiffe, die weite Fahrten unternehmen ſollen, wichtig, daß ſie ſowohl auf dem Waſſer als auch auf dem Lande an einer zu ihrem Empfang nicht vorbereiteten Stelle, ohne Schaden zu nehmen, niedergehen könne. Daß dies ſeine Luftſchiffe können, kann jetzt nicht mehr beſtritten werden. Schon im vergangenen Jahre äußerte Zeppelin ferner, daß ein Luftſchiff ſeines Typs mit zwölf Perſonen an Bord die Luft vier Tage lang halten und 4000 Kilo⸗ meter weit durchſchneiden könne. Dabei könne noch eine Menge Ballaſt mitgenommen werden. Die Entfernung von der Croßbai von der die Fahrt ausgehen ſoll, bis zum Pol hin und zurück be⸗ trägt etwa 1800 Kilometer, und dieſe Fahrt könnte Zeppelin gegen einen Wind von 6 Meter in der Sekunde in bier Tagen zurückle⸗ gen Dabei wäre gar nicht damit gerechnet, daß die Fahrt mit dem Winde auch eine Abkürzung der Dauer herbeiführen muß. Den Nordpol gerade genau zu überfliegen, bietet jedoch gar kern intereſſantes Problem, deshalb iſt dieſer Punkt auch nicht beſon⸗ ders in das Programm aufgenommen. Jedenfalls werden die Fahrten mit dem Ballon ſo weit ausgedehnt, als es die Fort⸗ ſchritte in der Forſchung zulaſſen und der Aktionsradius des Flug⸗ ſchiffes erlaubt. Das Luftſchiff ſoll vom Bodenſee in Etappen bis zum Aus⸗ gangspunkt der Polfahrt fliegen. Die Pläne ſind wohl ſchon er⸗ örtert, liegen jedoch noch nicht genau feſt. Der Flug von Fried⸗ richshafen nach der Croßbai könnte wie folgt vor ſich gehen: Die erſte Station wird in Berlin gemacht, eine zweite an der Küſte der Oſtſee, vielleicht in Kiel, wo in nächſter Zeit von dem Verein für Motorluftſchiffahrt in der Nordmark eine große Ballonhalle erbaut werden ſoll. Von bier aus würde das Luftſchiff unter Mannheim, 14. Jul. General⸗Auzeiger.(Abendbrart) Bundesrat an Verleugnung der feierlichſten Erklärungen, an Umfällen jeder Art zumutete und was er von ihm wirklich erzwang, das iſt ohne Beiſpiel in der deutſchen Parlaments⸗ geſchichte. An ſich hätte ja ein Liberaler keinen Grund, eine Stärkung der Macht des Parlaments zu beklagen; aber hier iſt mit der Macht das Anſehen des Reichstags nicht geſtiegen, ſondern, infolge der grell zutage tretenden egoiſtiſchen Mokive der Mehrheitsparteien, geſunken. Und eine Demütigung der Regierung wünſcht auch der Liberale nicht. Wie ſich der konſervative Sinn damit abfinden ſoll, iſt unerfindlich. Wie eine ganz kleine Rache der Regierung mutet es an, daß der Reichstag nicht, wie die meiſten Mitglieder nicht nur aus perſönlichen, ſondern auch aus ſachlichen Gründen er⸗ warteten, vertagt, ſondern geſchloſſen wurde. Damit fallen die Umfangreichen Arbeiten an der Gewerbeordnungsnovelle unter den Tiſch; freilich verlautete ſchon früher, daß das Reichsamt des Innern an den Arbeiten keine Freude hätte und die Gewerbeordnung in Einzelgeſetze auflöſen wollte. Sonſt iſt vor allem die Kommiſſionsberatung über das Arbeitskammergeſetz nutzlos geweſen. Aber wir müſſen zu⸗ geben: der Schluß der Seſſion hat ſeine ſtarke innere Be⸗ rechtigung. Die politiſchen Verhältniſſe ſind völlig ver⸗ ändert; der Reichskanzler geht, der Block iſt entzwei— das mußte doch äußerlich bekannt gemacht werden. Die neue Seſſion wird mit einer Neuwahl des Präſidiums beginnen, die den Siegern noch einiges Kopfzerbrechen be⸗ reiten dürfte. Die Nationalliberalen gehen mit gutem Ge⸗ wiſſen und reinen Händen aus dem Handel heraus. Und ſehen ihrer„Ausſchaltung“ getroſten Muts entgegen. Sie warten ab, wer zuerſt kommt: das Zentrum, um gegen die Konſervativen, oder die Regierung, um gegen das Zentrum Hilfe zu erbitten. Ohne den Liberalismus iſt nun einmal — das wird die nächſte Seſſion erweiſen— auf die Dauer keine Politik im deutſchen Reich zu machen. Der alte Block iſt geſcheitert, aber der neue iſt noch viel unmöglicher. Wenn wieder gute poſitive Arbeit geleiſtet werden ſoll, wird man die Nationalliberalen bereit finden Politische Uebersicht. Fürſt Bülow und die deutſchen Arbeitgeber. Wie der Präſident des Deutſchen Landwirtſchaftsrates den ſcheidenden Reichskanzler der„unvergänglichen und un⸗ geteilten Dankbarkeit aller deutſchen Landwirte“ verſichert hat, ſo widmet auch das„Zentralblatt deutſcher Arbeitgeber⸗Verbände“ dem Fürſten Bülow einen ſehr warmen Abſchiedsgruß. Die„Deutſche Arbeit⸗ geber⸗Zeitung“ führt darin u. a. aus: „Keiner ſeit Bismarck fand ſo ſchneidige Worte der Entrüſtung über das Gebaren derer, die in dem deutſchen Arbeiter das Gefühl des Zufammenhanges mit dem Vaterlande ſyſtematiſch zu vernichten ſuchten. Keiner zeigte ſich dialektiſch der volkswirtſchafblichen Rabu⸗ liſtik der Herren Genoſſen derxart gewachſen wie Fürſt Bülow. Und nicht nur dem in die Einzelheiten ſeiner Tätigkeit Ein⸗ geweihteren iſt es bekannt, wie oft des Reiches vierter Kanzler ſeine Perſon gegen den Uebereifer beamteter Zeloten der ſtaatlichen Sozialreform eingeſetzt hat, die in völliger Ver⸗ kennung der ſchließlichen Wirkungen des von ihnen Gewollten darauf und daran waren, zum Unheil der heimiſchen Güter⸗ erzeugung Gewerbe und Induſtrie durch widerſinnige Maß⸗ nahmen ſozialpolitiſcher Art zu knebeln und zu drangſalieren. Nicht als ob er etwa irgendwie ein grundſätzlicher Gegner der Fortführung des ſozialen Reformwerkes geweſen ſei. Aber er war viel zu ſehr Staatsmann, als daß er nicht alle die Faktoren gebührend in Rechnung geſtellt hätte, die bei der Einſchätzung der Tragweite geſetzlicher Ein⸗ griffe in das Erwerbsleben unter allen Umſtänden in Betracht kommen. So bedeutet Bülows Rücktritt ganz zweifellos einen ſchweren Verluſt für das deutſche Unternehmertum.“ Zum Tabakſteuergeſetz. Ueber Ausführungsbeſtimmungen zum Tabakſteuergeſetz hört die„Poſt“, daß der Bundesrat von der ihm im Tabakſteuergeſetz gegebenen Befugnis Ge⸗ brauch machen wird, alle ausländiſchen Rohtabake, bearbeitet oder unbearbeitet, die am Tage des Inkrafttretens des Geſetzes (15. Auguſt), nicht am 15. Juli, wie urſprünglich angenom⸗ men, im freien Verkehr des Inlandes ſind, nach ihrem Einkaufspreis einer Nachverzollung zu unterziehen und zwar mit einem Satze von 40 Prozent. Ferner wird der Bundesrat anordnen, daß für inländiſche Tabake die Steuerdifferenz von zwölf Mark pro Doppelzentner nach⸗ zubezahlen iſt. Zur Beratung über die vom Bundesrat zu erlaſſenden Ausführungsbeſtimmungen hat der Schatzſekretär die Intereſſenvertreter für Mittwoch zu einer Konferenz ins Reichsſchatzamt geladen. Den Intereſſenten wird auch die Frage vorgelegt werden, wie ſie ſich die Verteilung der vom Reichstag für brotlos gewordene Tabakarbeiter bewilligten 4 Millionen Mark denken. Die Ausführungsbeſtimmungen wird der Bundesrat alsdann in der letzten Woche dieſes Monats erlaſſen. —— Deutsches Reich. — Aus der nationalliberalen Partei. Die„Natl. Correſp.“ ſchreibt: Durch die Preſſe geht die Nachricht, daß die Reichstegs⸗ abgeordneten Haas und v. Schubert aus der national⸗ liberalen Reichstagsfraktion ausgetreten ſeien. Wir ſind ermäch⸗ tigt, dieſe von unbekannter Seite leichtfertig verbreitete Mit⸗ teilung als — Ein gemaßregelter Zentrumsredakteur. Die in Ratibor erſcheinende„Oberſchl. Volkszeitung“ hatte in letzter Zeit wieder⸗ holt ſcharfe Artiset gegen die Steuerpolitik des Zentrums ge⸗ bracht. Nunmehr bringt die Sonntagsnummer des Blattes fol⸗ gende Erklärung:„Herr Dr. Meher, der ſeit dem 11. April als berantwortlicher Redakteur bei mir beſchäftigt war, hat ſich während meiner mehrbböchentlichen Augenkrankheit, die mich in der Augenklinik zu Breslau feſthielt, während welcher Zeit ich weder leſen noch ſchreiben konnte, ſchlimme Entgleiſun⸗ gen in politiſchen Artikeln zu ſchulden kommen laſſen. Nach meiner Rückkehr habe ich dieſe mißbilligt und deshalb Herrn Dr. Meher vorgeſtern entlaſſen. Die befreundete Zen⸗ trumspreſſe, die bereits fälſchlich die Stellungnahme der„Ober⸗ ſchleſiſchen Volkszeitung“ kritiſiert het, bitte ich, von dieſer Er⸗ klärung Notiz zu nehmen. Der Verleger J. Chimitzek.“—(Die „Freiheit“ der Zentrumspreſſe! D. Red.). — Für die Reichstagserſatzwahl in Stollberg⸗Schneeberg, die durch den Tod des ſozialdemokratiſchen Abg. Goldſtein notwendig geworden iſt, wurde als gemeinſamer Kandädat 9385 bürgerlichen Parteien Schuldireltor Vorwert aus Unterſachſenberg aufgeſtellt, der ſich im Falle ſeiner Wahl der nationalliberalen Reichstagsfraktion anſchließen will. Die Nach⸗ richt von der nationalliberalen Kandidatur des Univerſitäts⸗ profeſſors v. Calker⸗Straßburg war verfrüht. Badiſche Politik. Herr Wacker über die Erbſchaftsſtener. * Karlsruhe, 18. Juli. Im derben Triumphatorton hat der Führer des badiſchen Zentrums, Geiſtlicher Rat Wacker, am letzten Sonntag in einer Wahlrede in Tiengen über den Fall der Erbſchaftsſteuer quittiert. Er widmet dieſer Steuer nach dem Bericht der„Neuen Waldshuter Zeitung“(Zentrum) folgende Worte:„Sie iſt die Sterbeurkunde des Bülowblocks, ſie iſt das Todesurteil über die Reichskanzlerſchaft Bülows, ſie iſt das kräftige Halt, das dem Liberalismus im Reichstage ent⸗ gegengerufen worden iſt auf ſeinem Wege zum parlamentariſchen Kaiſertum; ſie iſt ein Wendepunkt in der Politik des Deutſchen Reiches mit einem Ruck nach rechts. Das, meine Herren, iſt die Bedeutung des Beſchluſſes über ein einziges Steuergeſetz.“ Wacker unterließ natürlich nicht, dieſe Wendung auch kär den bevorſtehenden badiſchen Landtagswahlkampf, insbeſon⸗ dere gegen die Nationalliberalen, gründlich auszubeuten. Die heutige Abendausgabe umfaßt 12 Seiten. eeeee, 2— r— Stadt und La d. * Nanufeim, 14. Juli 19 9. * Handelshochſchule. Am Samstag, den 17. Jul, nachmittags findet eine Beſichtigung des Gaswerks Luzenberg durch die Studierenden und Hoſpitanten der Handelshochſchule ſtatt. Die Abfahrt der Teilnehmer erfolgt.40 Uhr ab Hauptbahnhof hier, woſelbſt Extrawagen der elektriſchen Straßenbahn bereit⸗ lehen werden. Dieſer Beſichtigung geht am Donnerstag, den 15. Juli, abends von 6 bis 7 Uhr eine vorbereitende Uebung unter Leitung des Herrn Diplom⸗Ingenieurs Dr. Mertens voraus. 5 5 Junubiläumsſpende für den Mannheimer Altertumsverein. Für dieſelbe ſind bis jetzt eingegangen von Privatmann Friedrich Bertheau in Zürich M. 1000, Profeſſor Dr. L. Darmſtädter in Berlin Mi 500, Fräulein Luiſe Lauer M. 500, Profeſſor A. F. Maier in Schwetzingen M. 25, Frau Dr. Klara Reima — jeder Grundlage entbehrend zu bezeichnen. Diffene M. 200, Kaufmann Martin Allſtadt M. 100, Geh. Rat Philipp von Chelius in Karlsruhe M. 60, Notar Georg Eſſelborn M. 10, Kaufmann Karl Glimpf M. 3, Direktor Adalbert Grumbach M. 100, Hoeber und Mandelbaum M. 25, Frau Geh. Kommer⸗ zlenrat Julia Lanz M. 500, Oberregierungsrat Joſef Lenhard in Bruchſal M. 20, Oberbürgermeiſter Martin M. 25, Fabrikant Guſt. Mayer⸗Dinkel M. 25, Rabus und Stoll M. 10, Kommer⸗ zienrat Aug. Röchling M. 300, Stadtpfarrer J. Weißheimer M. 20, Kaufmann Phil. Faul in Berlin M. 100, Frau Marie Hernsheim geb. Hohenemſer in Hamburg M. 100, Kommersien⸗ rat Louis Hirſch M. 300, Komerzienrat Dr. Aug. Hohenemſer M. 100, Bankier Fritz Hohenemſer M. 100, Bankier Dr. Guſt⸗ Hohenemſer M. 50, Bankier Joſef Hohenemſer M. 50, Lud! Hohenemſer Wwe. M. 100, Fabrikant Otto Kauffmann M. 50 Geometer Heinrich Laun M. 25, Konſul Ernſt Leoni M. 200 Kommerzienrat Emil Mayer M. 100, Kaufmann Leonhard Mayer⸗Dinkel i: Frankfurt M. 25, Kaufmann Hermann Mo! M. 50, Kommer enrot Joſefine Mohr Wwe. M. 75, E. Nett u. Cie. M. 100, Kaufmann C. W. Wanner M. 25, Kaufm Selly Weyl M. Privatmann Jean Wollthan M. 30, Dire Paul Zabel M. 50, Kaufmann Emil Clauß M. 10, Oberan mann a. D. Car. Eckhard M. 20, Direktor und Konſul Dr. Ri Broſien M. 100, Geh. Kommerzienrat Carl Eckhard M. 10ʃ Chemiker Dr. Fritz Eckhard M. 20, Buchdruckereibeſitzer Gremm M. 10, Mannheimer Bank.⸗G. M. 100, 5 Jakob Bitterich M. 100, Oberingenieur Friedr. Pietzſch? Exzellenz, Staatsminiſter Dr. Frhr. v. Duſch in Karlsr M. 50, Alfred Seubert M. 5. Frau Leop. Freifrau von 2 Wwe. M. 50, Buchhändler Julius Werner in Heidelberg P Ferner Muſeumsgegenſtände im Werte von M. 17000 Fabrikant Dr. Heinrich Propfe in Binau, M. 3000 Majo Seubert, M. 250 Kaufmann Carl Baer, M. 300 Otto Bae Chicago. 5 * Durch einen plötzlichen Tod mitten aus ſeiner Täti rufen wurde geſtern abend der auf der Sunlicht⸗Seifen 0 geſtellte Nachtwächter Beiſel. Kurz nach ſeinem Arbeitsan fühlte er Bruſtbeklemmungen und wurde ſofort durch das Autom des Herrn Generaldirektor Beck in ſeine Wohnung nach Necke gefahren. Hier verſchied Beiſel anſcheinend infolge eines Herz⸗ ſchlages in Gegentwart des ſofort herbeigeholten Arztes. * Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des St warenhändlers Heinr. Weicku m, Mittelſtr. 31, wurde das lursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsagent F tag. Konkursforderungen ſind bis zum 3. Auguſt anzun Prüfung der angemeldeten Forderungen am 1. Auguſt. ———jñ— Volizeibericht vom 14. Juli. ([Schluß.) Am 7. Mai ds. Is wurde in einem Lagerplatz in den S zengärten ein Stück Holz, 9 Meter lang, 10—12 em breit u aufgefunden, das offenbar von einem Diebſtahl herrührt. Am 4. ds. Mts. wurde aus einer Hütte Bunſenſtraße ein Revolver, etwa 12 Zentimeter lang, mit ſchwarzgraue⸗ ripptem Griff, ſchwarz brüniert und gezogenem Lauf; maß, 1 Taſckenmeſſer und 2 Rollen Gummiverbandszeug, v lich von Knaben im Alter von 13—14 Jahren, entwendet. Ende Juni ds. Is. wurden von cinigen, auf der Man Rheininſel ſtehenden Petroleumwagen 8 Verſchlußkapſeln det. Die Kapſeln ſind von länglichrunder Form, tei Schwarzguß, teils aus Meſſing. In welche Mittelſchule ſchicke ich meine Von K. G. 5 5 Es iſt wieder die Zeit, wo ſo maucher Vater, der „etwas werden“ laſſen möchte, ſich dieſe Frage horlegt den, bald jenen fragt, den er für kompetent hält. Es vorkommen, daß er ebenſoviel verſchiedene Ratſchlä er Perſonen befrägt. Dabei ſind alle Auskunftgeber Richtigkeit ihrer Anſicht durchdrungen. Wer nun in d den Ausführungen ein unfehlbares Rezept für d Entſcheidung zu finden hofft, irrt ſich. Aber ſie klären über gewiſſe verbreitete Irrtümer und die wenigſtens für gewiſſe Fälle zu erleichtern. Bei der W die eine Schule beim Publikum genießt, ſprechen eine Dingen mit, die mit dem Wert der Schule als Bildu nichts zu tun haben. Da kann das Alter, die Ehrn heſtehenden Bildungsſtätte, der Ruf der Vornehmh Anſtalt infolge ihrer hiſtoriſchen Entwicklung f fluß ausüben. Das Gymnaſium, genießt den B älteſte Schule, aus der die Mehrzahl der heute i den ſtehenden hervorgegangen iſt, traditionell „bornehmer“ und„gebildeter“ Kreiſe beſucht ſu ſchulen haben dagegen für die oberſten Bevölkerungs demokratiſchen Beigeſchmack.(Meinen Kindern gegenü eine! Nealſchule, wurde von einem Nachbarſöhnche Vermeidung des Kattegatts und des Skagerraks, wo die größte Zeit des Jahres über heftige Winde herrſchen, über Schweden, vielleicht an Chriſtiania vorbei nach der Weſtlüſte Norwegens fahren. Bei Bergen, Bodö und Tromsß könnten Landungsſtellen rorgeſehen werden. Der Ballon wird auf der Fahrt ſich möglichſt immer an der Küſte halten, weil er dann in den Schären ſtets ſturmſichere Landungshäfen auf dem Waſſer finden kann. Die Fahrt an der Küſte entkang iſt auch deswegen beſonders günſtig, weil man von den Meteorologiſchen Stationen auf Island und von Thorshavn auf den Faröern ſich ſtändig Depeſchen über die Wetterlage geben laſſen kann. Das eigens für den Polarflug zu erbauende Luftſchiff wird auch funkentelegraphiſche Einrichtungen an Bord erhalten, ſo daß man ſtändig Nachrichten von einem Be⸗ gleitſchiff oder von den Landſtationen erhalten kann. Am Auf⸗ ſtiegspunkt wird natürlich ein größeres Waſſerſtofflager bereit⸗ gehalten werden. Den Hauptteil des Prograrems der Polarexpedition, die, wie ſchon erwähnt, ihre Fahrten von dem Stützpunkt aus ſo weit aus⸗ dehnen will, als es der Aktionsradius des Fahrzeugs mit Sicher⸗ heit geſtattet, bildet die Photogrammetrie. Es ſei deshalb etwas näher auf die noch wenig bekannte und noch wenig praktiſch er⸗ probte Methode der Forſchung eingegangen. Schon im Jahre 1839 hatte der berühmte franzöſiſche Phyſiker Arago auf die nuß⸗ bringende Verwendung der Photographie für Pläne und Karten hingewieſen. Im Jahre 1855 hatte ſodann der Franzoſe Andraud in ſeinem Werk„Une derniere annexe au Palais de IInduſtrie“ auf die Verwertung der von einem Ballon aus aufgenommenen Bilder für topographiſche Zwecke aufmerkſam gemacht. Der Luft⸗ ſchiffer Nadar⸗Vater hat ſodann zuerſt 1885 Aufnahmen aus einem Aeroſtaten gemacht. Vom Ballon aus ſtellt ſich die Erdober⸗ fläche wie auf einer Karte dar; alle Bodenerhebungen verſchwin⸗ den natürlicherweiſe. Es gibt jedoch auch ein Mittel, die Bodener⸗ hebungen meßbar zu machen. Dieſe Methode beruht auf dem ſte⸗ reoſkopiſchen Phetographieren. Bei dieſer Art des Aufnehmens kommt es darauf an, der Entfernung der beiden photographiſchen Aufnahmepunkte, zur Entfernung der zu photographierenden Ge⸗ genſtände, ein gewiſſes paſſendes Verhältnis zu geben. Im all⸗ gemeinen hat es ſich auf Grund der bis jetzt noch nicht beſonders großen Erfahrungen herausgeſtellt, daß die Baſis der beiden Auf⸗ nahmen etwa Einhundertſtel bis Dreihundertſtel der Entfernung betragen muß. Man könnte nun bei einem Ballon, der ſich in Fahrt befindet, erſt die eine Aufnahme machen und, nachdem der Aeroſtat die zur Baſis erforderliche Entfernung in der Luft zu⸗ rückgelegt hat, die zweite Belichtung vornehmen. Höhenunterſchiede und der Winkel, in dem die beiden Aufnahmen gemacht werden, ſpielen dabei aber eine bedeutende Rolle. Der Zeppeliniſche Bal⸗ lon eignet ſich nun ganz beſonders für dieſe Zwecke, da die Entfer⸗ nung der beiden Gondeln, bezw. die Möglichkeit, die Apparate an dem ſtarren Gerippe noch weiter voneinander entfernt, bezw. noch näher aneinander zu bringen, für das ſtereoſkopiſche Aufnahme⸗ verfahren ſehr günſtig ſind. Es ſollen deswegen während des Fluges ſtändig photographiſche Aufnahmen gemacht werden. Die Verſchlüſſe der beiden Kameras, deren Objektiv mit Leichtigkeit auf den gleichen Punkt gerichtet werden kann, werden alsdann gleichzeitig ausgelöſt. Es hat ſich bereits in den letzten Jahren eine beſondere Wiſſenſchaft ausgebildet, die ſich mit der Verwer⸗ tung von Photogrammen beſchäftigt: die Photogrammetrié. Mit Hilfe der beiden gewonnenen Aufnahmen kann man alsbald auch unter Benutzung von beſonders Jazu gebauten Apparaten nicht nur verſchiedene Entfernungen, ſondern auch annähernd genau Höhenunterſchiede feſtſtellen. Hierdurch iſt die Möglichkeit ge⸗ boten, mit dem ſtarren Zeppelinſchen Ballon Ausmeſſungen der unbekannten arktiſchen Regionen um den Nordpol herum genau genug herzuſtellen.)) 8 Daß auch Zwiſchenlandungen in Ausſicht genommen ſind, hat ſeine große Bedeutung darin, weil man geologiſche Unterſu ⸗ maßen:„Seit ſizben Tagen ſind wir hier, alle in Botta, der Gehilfe des Photographen Sella, der ſi die verſchiedenen Bergkämme ſtudiert, um einen vo chungen u. dgl. anzuſtellen gedenkt. Jedenfalls wird gramm dieſer Luftſchiffer⸗Polarexpedilion ſehr reich ſtaltet werden und da es ſicher iſt, daß Gegenden n nauf erreicht werden können, die nie zuvor erreicht — ob nun die Forſchungen wirklich bis zum Nordpol ge den bder nicht, iſt für die wiſſenſchaftliche Bedeutung dition gleichgültig— ſo wird eine reiche wiſſenſchaftli⸗ den Organiſatoren winken. — Von der Himalaya⸗Expedition des Herzogs de Der Corriere della Serg veröffentlicht einen Bri Filippi, einer der Teilnehmer der Expedition, an e Freund gerichtet hat, um ihm die Beſteigung der von ſchen Topographen K 2 genannten 7800 Meter hohen die bisher noch keines Menſchen Fuß betreten hatte Das Schreiben iſt am 1. Juni datiert und in der Höhe von 5200 Meter zu Papier gebracht. Es ohne an der Bergkrankheit auch nur im geringſten zu Balturogletſcher ein rheumatiſches Fieber zugezoge nicht völlig erholt. Wir haben, ſobald wir hier anger ſofort Erkundungsausflüge nach Oſten und Weſten unſer Lager auszuwählen. Die Wahl fiel endlich au kamm, der gegen den Godewin Auſten⸗Gletſcher ab Lager von Guillarmod, dem Führer der letzten H tion, gegenüberliegt. Unter den 200 eingeborenen —— 4. Seite General⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 14. Juli. gehe ins Gymnaſium, weil dort die vornehmſten und reichſten Leute ihre Kinder hinſchicken“). Auch die Neuheit einer Schul⸗ einrichtung kann, beſonders wenn dieſe mit etwas Geräuſch ins Leben tritt, zugkräftig wirken. Selbſt die Be Schulen können von Einfluß ſein, teils angi ſchreckend.„Real⸗“(meiſt zeichnungen der teils ab⸗ ſonſt gut unterrichteten Leuten iſt es mir begegnet, daß ſie das Wort Reform⸗ auf den Unterrichtsbetrieb bezogen, womit er nichts zu tun hat. Etwas mehr Berechtigung für einen Vater Welche Schule fällt meinem Sohn leichter? Es herrſcht vielfach die Meinung, das Gymnaſium falle durch den intenſiven Betrieb der alten Sprachen ſchwerer als die anderen Schulen. Nach meiner Anſicht kann davon unter normale n Verhältniſſen nicht di? Rede ſein. Die Stundenzahl in den berſchiedenen Schul⸗ gattungen iſt ungefähr gleich und die geiſtigen Anforderungen wer⸗ den allgemein ſo hoch geſtellt, als es der Altersſtufe angepaßt iſt. Die Lehrer aller Mittelſchulen ſuchen mit den vorhandenen Geiſteskräften der Schuler zu erreichen, was zu erreichen iſt. Es beſteht in manchen Kreiſen die Anſicht, das Gymnaſium ſei nur für die ganz fleißigen und begabten.(„Wenn Du nicht lernſt, kommſt Du in die Realſchule“, hörte ich eine Nachbarin zu ihrem Sohn fagen, als er noch in die Bürgerſchule ging; er ſollte aber um jeden Preis in die„beſſere“ Schule.) Dadurch wurde das Durchſchnittsniveau der Begabung in den unteren Klaſſen der Real⸗ mittelſchulen heruntergedrückt, ein Umſtand, unter denen die letz⸗ teren noch heute vielerorts zu leiden haben und was dann erſt in den mittleren Klaſſen ſich durch die rößere Zahl von Repetenten und austretenden(ſcheiternden) Schülern ausgleicht. Mehr berechtigt als Mode, Name und Vornehmheit iſt bei der Wahl der Schulgattung die Frage: Welche Berechtigungen erwirbt mein Sohn durch den Beſuch dieſer oder jener Schule? Hier beſtehen die verbreitetſten Irrtümer. Es iſt immer noch wenig bekannt, daß mit dem Berechtigungsmonopol der Gmnaſien endgültig gebrochen iſt, daß nicht nur der zukünftige Ingenieur, Architekt, Mathematiker, ſondern auch der Offigier, Mediziner, Juriſt, ſelbſt der Philologe und»heologe ſeine Vorbildung auf jeder beliebigen Realmittelſchule haben kann. Es herrſcht in Preußen ſchon ſeit 1900, in Baden ſeit 1905 der Grundſatz, der im kaiſer⸗ lichen Erlaß vom 26. November 1900 ſeinen Ausdruck findet:„Be⸗ züglich der Berechtigungen iſt davon auszugehen, daß das Gym⸗ naſium, das Realgymnaſium, die Oberrealſchule in der Erziehung zur allgemeinen Geiſtesbildung als gleichwertig anzuſehen ſind.“ Die landesherrliche Verordnung vom 22. Juli 1905 beſtimmt für Baden: Der Beſitz des vor dem Beginn des Studiums erlangten Reifegeugniſſes eines deutſchen Gymnaſiums, Realgymnaſiums oder einer deutſchen Oberrealſchule, berechtigt zur Zulaſſung zu allen Prüffungen für der höheren Staatsdienſt. Die Ablegung einer Er⸗ gänzungsprüfung wird von den Abiturienten der Realgymnaſien und Oberrealſchulen für die Zulaſſung zu den genannten Prüfungen nicht mehr verlangt. Für die jenigen Studiengebiete, für welche die Kenntnis der alten Sprachen für unentbehrlich gehalten wird, iſt die Erwerbung diefer Kenntniſſe ein Teil der Vorbereitung zur Staatsprüfung; die näheren Beſtimmungen zur Prüfungsordnung enthalten für Hieſe Fälle die Bedingungen. Die Prüfungsordnungen für das Lehramt in Mathematik und Naturwiſſenſchaften, für Forſtver⸗ waltung, für Hochbauweſen, Ingenieurbaufach, Maſchineningenieur⸗ ſach ſagen einfach, daß, wer zu einer Staatsprüfung in dem betr. Jach gelangen will, das Reifezeugnis einer der 9⸗klaſſigen Mittel⸗ ſchulen erworben haben müſſe, ohne jeglichen Zuſatz oder Be⸗ ſchränkung.(In Wüttemberg wird für dieſe Staatsprüfungen von den Gymnaſtalabiturienten zein längeres Studium verlaugt) Da⸗ gegen enthalten die Prüfungsordnungen für Nerz te, flüx das Lehramt in neueren Sprachen, für das der Juſtiz, innere Ver⸗ waltung und Finanzverwaltung Bedingungen über den Nachweis lateiniſcher Kenntniſſe, denen der Oberrealſchulabfturient ohne Verlängerung der Studienzeit genügen kann, durch erfolgreichen Beſuch der in den oberen 3 Klaſſen aller badiſchen Oberreal⸗ ſchulen eingeführten wahlfreien Lateinkurſe und eventuell noch der Fortbildungskurſe in Latein, die für die erſten Semeſter eigens für dieſen Zweck an den badiſchen Univerſitäten eingerichtet ſind. Dem Studierenden der Theologie, die Abiturienten eines Realgym⸗ naſiums oder einer Oberrealſchule ſind, wird(wie den Gymnaſial⸗ abiturienten) eine hebräiſche, außerdem aber auch eine lateiniſch⸗ griechiſche Ergänzungsprüfung auferlegt. Für Apotheker, Tier⸗ ürzte, Zahnärzte iſt„Primareife“, d. h. Verſetzung in die Unter⸗ prima, von den Oberrealſchülern außerdem eine lateiniſche Er⸗ gänzungsprüfung verlangt. Für das Lehramt in den akten Sprachen beſtehen keine Bedingungen, da ſich der Nachweis genügender latei⸗ miſch⸗⸗griechiſcher Kenntniſſe ſelbſtverſtändlich in der Staatsprüfung ergeben muß. Alſo allen Abiturienten aller 3 Schulgattungen ſtehen grundſätzlich alle Staatsämter, nach Erfüllung vorgeſchriebener Bedingungen offen. Demnach können auch die Berechtigungen heute nicht mehr für die Wahl der Schulgattung entſcheidend ſein. Jedoch bereitet nicht jede Schulgattung für alle Ber fsarten gleich gut bor, nicht jede entſpricht den verſchiedenen Neigungen und Geiſtes⸗ vichtungen gleich gut. Ziel und Eigenart der einzelnen Mittel⸗ ſchulen ſeien daher einer Betrachtung unterzogen. hat die Frage: G* Handſchuhen, Schneebrillen, Zelten und Bettſäcken ausgeſtattet. Sie und die drei Führer und vier Träger aus Courmayeur be⸗ währen ſich ausgezeichnet. Trotz ſo vieler Leute bereitet der Transport der leichten Lagerausrüſtung über die vereiſten Felſen ungeheure Schwierigkeiten. Die Kälte iſt ſo groß, daß jeder Trä⸗ ger nur eine geringe Laſt tragen kann. Eine Schlafausrüſtung, die aus einem Ziegenfell, einer Kamelhaardecke und einem Feder⸗ kiſſen beſteht, muß geteilt werden, wenn ſie transportiert wird. Wenn man bedenkt, daß auch die eingeborenen Träger für ſich ſelbſt Decken mitſchleppen müſſen und daß die drei Führer, die den Weg bahnen, nichts tragen können, kann man ermeſſen, daß dieſe Frage nicht leicht zu löſen iſt. Jedenfalls können wir nicht gleichzeitig die Spitze des K 2 erreichen. Geſtern hat der Herzog ſeine Beſteigung unternommen und heute iſt ſein Jager in der Höhe von 5800 Meter aufgeſchlagen worden, während die Führer den Weg bis zu gewiſſen roten Felſen, 1000 Meter vom Lagerplatz entfernt, borbereiten müſſen. Weitere 1000 Meter werden ſich hoffentlich in zwei bis drei Tagen überwinden laſſen, um bis zu einer großen Schneewand, die 800 Meter unterhalb der Spitze liegt, vorzudringen. Dort ſoll aber keine allgemeine Lagerraſt ge⸗ halten werden, nur der Herzog und die drei Führer wollen dort übernachten und dann am nächſten Tag den höchſten Gipfel ge⸗ winnen. Das Wetter hat die Expedition, bisher wenigſtens, ſehr begünſtigt. Die Nebeltage haben zwar au chnicht gefehlt. Hier iſt die Luft ruhig, aber was für ein Sturm mag um die Spitze brau⸗ ſen]! Jedenfalls will der Herzog alle Zelte und Lebensmittelvor⸗ räte hier zurücklaſſen. Nach de mAbſtieg wird eine dreitägige Ruhepauſe eintreten und dann werden Sella und ich den Aufſtieg verſuchen, natürlich nur dann, wenn das Wetter ſchön bleibt. Bis⸗ her haben wir fünf Panorama⸗Aufnahmen gemacht, was infolge des nachgiebigen Schneegrundes nicht leicht war. Außerdem wur⸗ den ſchon viele horizontale und vertikale Meſfungen vorgenommen und Sella hat ſchon 180 große photographiſche Aufnahmey voll⸗ endet und 400 Meter kinematograzhiſchen Films verfertigt.“ Die Gymnaſien haben den Zweck,„der männlichen Jugend die wiſſenſchaftlichen Grundlagen höherer Bildung zu gewähren, die⸗ ſelben zum ſelbſtändigen Studium der Wiſſenſchaften auf der Iniverſität gründlich borzubereiten und ihre religiös⸗fittliche Kraft gut entwickeln!. Dieſem Zweck entſpricht das Gymnaſium,„einer⸗ ſeits durch formale Bildung des Geiſtes, hauptſächlich mittelſt ſprachlicher und mathematiſcher Studien, andererſeits durch Ein⸗ führung in das Geiſtesleben, namentlich der antiken Welt. In beiden Beziehungen bildet den Schwerpunkt des Gym⸗ naſiums das Studium des Lateiniſchen und Grie ch iſch en und eine entſprechend umfangreiche Lektürc alt⸗klaſſiſcher Schrift⸗ ſieller.“(Joos, Die Mittelſchulen im Großherzogtum Baden.) Der hohe Bildungswert der griechiſchen und lateiniſchen Sprache iſt bis auf den heutigen Tag unbeſtritten. Die beiden alten Sprachen ſind in der Tat geeignet, eine exſprießliche Geiſtes⸗ nahrung zu ſein gerade in den wichtigen Jahren, wo ſich beim Menſchen Gedächtnis, Phantaſie, Scharfſinn und die Gabe ent⸗ wickelt, auch für fernliegende Dinge raſch den ſprachlichen Aus⸗ druck zu finden. Die Literatur dieſer Sprachen hat klaſſiſche Muſter mit einer Fülle erhabener und ſchöner Ideen. Die lateiniſche Sprache mit ihrer ſtrengen Ordnung bildet eine vortreffliche Vok⸗ ſchule aller Logik Dazu ſteht die griechiſche Sprache mit ihrem Reiehtum an Formen, ihrer Gewandtheit in der Wortbildung, ihrer Schärfe für pſychologiſche Begriffsabſtufungen in einem glücklichen Erſatzverhältnis, indem ſie eine ausgezeichnete pfhchologiſche Propädeutik bildet, Es ſei außerdem nicht vergeſſen, daß das Latein das ſpälere Erlernen der neuen Sprachen weſentlich erleichtert, daß es dazu dient, die Sprachen, auch die neuen, in denen die laleiniſche als in Tochter⸗ und Enkelſprachen fortlebt, miteinander in Veziehung zu bringen. Trotz dieſer unbeſtrittenen Vorzüge ſcheint uns aber die Frage nicht unberechtigt, die der vortragende Rat im preußiſchen Miniſteriums, Dr. Matthias, d⸗ man als dem zhemaligen Direktor des Gymnaſiums zu Düſſeldorf, doch ſicher keine Voreingenommen⸗ heit gegen dieſe Schulgattung zutrauen darf, aufwirft:„Steht das ideale Soll am Gymnaſium nicht vielfach mik dem wirklichen „Haben“ in ſtarkem Widerſpruch, den Überſchwängliche Phraſen geſchickt zu verdecken ſuchen? Kommen wirklich die feinen gramma⸗ tiſchen Wirkungen der klaſſiſchen Sprachen zu ihrem vollen Rechte? Verwechſeln wir nicht die Wirkungen, die jene Regeln auf aus⸗ gereifte Geiſter ausüben, mit den Wirkungen, die ſie auf Schüler ausüben ſollen— Wirkt man an den meiſten Stellen in wahrhaft klaſſiſchem Sinne als Muſter und Vorbild: Oder ſchreckt man nicht vielfach ſo ab, daß die meiſten Schüler, ich will nicht ſagen alle, froh ſind, wenn ſie den Einflüſſen der Antike entrückt werden?“ Selbſt wenn man dieſe Fragen nicht zu bejahen geneigt iſt, muß man aßer doch weiter fragen: Stehen dem Vorſprung, den das Gymmnaſium mit ſeinen alten Sprachen vor den lateinloſen Schulen hat, nicht Nachtetle gegenüber, die ihn ganz oder teilweiſe aufwiegen? Vor allem: Bleibt dem Gymnaſium genügend Zeit, um die neueren Sprachen und den in ihnen liegenden Bildungswert auszunutzen?(Engliſcher Unterricht kann der Gymuaſiaſt wahlfrei in den oberen Klaſſen genjeßen, wenn ihm die Pflichtfächer Zeit und Luſt dazu laſſen). Bleibt genügend Zeit flür Mathematik und vor allem für Naturwiſſenſchaften? Stehen den Gymnaſial⸗Abr⸗ turtenten heute im Zeitalter des Welthandels, des Dampfes, der Elektrizität und des Luftſchiffes, den Fragen, die im Leben an ihn herantreten, mit genügendem Verſtändnis gegenüber?(Wir wollen alle dieſe Fragen hier nur aufwerfen, ohne ſie zu beantworten). Ferner: Weiß der Vater, der ſeinen Sohn dem Gymnaſium anper⸗ traut, von vornherein, daß er ihn in eine Gelehrtenlaufbahn bringen will oder kann? Wie iſt's mit denen(und es ſind deren nicht wenige), die das Reifezeugnis nicht erreichen? Was nehmen ſie mit ins Leben? Auch iſt den lateinloſen Schulen erreichen viele, zur Zeit viel mehr noch als auf dem Gymnaſtum, das Reifezeugnis hicht.„Aber wer hier(in don realen Bildungsanſtalten) ſein Endziel nicht erreicht, der iſt doch ein brauchbharerer Menſch für das Leben als der verunglückte Lateinſchüler; und bei weitem nicht ſo hochmütig.“(Matthias). Ungzweifelhaft beherüſcht das Gymnaſium heute noch die Richtung des geiſtigen Lebens in Deutſchland; denn unter ſeinem Einfluß ſteht, ditekt oder indirekt, der überwiegende Teil der jetzt erwachſenen Generation. Aber ſtammt nicht vielleicht daher eine Eigenſchaft, die dem Deutſchen ſo viel geſchadet, die er allerdings abzulegen begonnen hat: Die Welteremdheit?— Die Monopolſtellung des Gymnaſtums iſt heute, als ungerecht erkannt und deshalb ge⸗ brochen. Die Zahl der den Gymnaſien zuſtrömenden iſt zwar enk⸗ weder gleichbleibend, oder auch in ſtarkem Rückgang. Tratzdem iſt für abſehbare Zeit an ein Verſchwinden der Gymnaſien nicht 3u denken, obwohl Gurkitt und andere ſeine Epiſtenzberechtigung ſchlankweg in Abrede ſtellen. Noch auf lange Zeit werden die klaſſiſchen Gymnaſien als Stätten einer freien und tiefen All⸗ gemeinbildung Wertſchätzung genießen und verdienen; ſie haben Konzeſſionen an die neue Kultur gemacht. Sie geben für manche Studien(aber ſicher nicht für alle!), mindeſtens aber für die Theologie und Altphilologie, die beſte Vorbildung. Zürgerausſchußſitzung in Heidelberg. N. Heidelberg, 0. Juli. (Schluß.) Die Eingabe der„Lehrervereinigung Heidelberg“ erfährt daß die Lehrerſchaft einen künſtlichen Gegenfatz zwiſchen Ober⸗ daß die Lehrerſchaft noch mehr wolle, wo man ihr ſo viel gewähre: man merke wohl, der Antrag wolle nur die einſeitigen Intereſſen der Lehrerſchaft pertreten— das aber ſei nicht die Beſtimmung der Schulkommiſſton, ſondern hier ſolle lediglich das Intereſſe der Schule gewahrt werden. Es wird auf Differenzen im Lehrepſtande angeſpielt und dabei von Herrn Dr. Schott ausdrück⸗ lich betont, daß ſoſche Differenzen den Bürgerausſchuß nichts an⸗ gehen. Stadtſchulrat Rohr huryſt ſpricht ſein Bedauern aus, Kommerzienrat Schott, daß gerade angeſichts der zu Tage ge⸗ tehrer und Lehrerſchaft konſtruiert hat. Hauptlehrer Gebhardt äußert, die Eingabe der„Lehrervereinigung“ wolle nicht einigen, ſondern entzweien. Die„Lehrervereini ung“ wolle mehr Rechte als bie Geſamtlehrerſchaft, darum ſei es dankbar zu begrüßen, daß die Stadt einen Oberlehrer ernennen wolle. Mit Bezug auf dieſe Aeußerung des Stadtberordneten Gebhardt erklärt Kommerzienrat Schott daß gerade angeſichts der zu Tage ge⸗ tretenen Spaltung der Lehrerſchaft es wünſchenswert ſei, daß beide Parteien in der Kommiſſion vertreten wären. Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens, Rechtsanwalt Dr. Schott, Bürgermeiſter Wielandt und Stadtſchulrat Rohrhurſt halten mit großer Entſchiedenheit daran feſt, daß ein Oberlehrer vom Stadtrat ernannt werden ſoll. Stadtſchulrat Rohr⸗ hurſt hebt hervor, daß es bei jedem einzelnen der Heidelberger Oberlehrer, pöllig ausgeſchloſſen ſei, daß er ſich in ſeiner Funktion als Mitglied der Schulkommiſſion von irgend welchen anderen Intereſſen leiten laſſe, als von dem der Schule. Der Redner tritt dann warm für die ſtadträtliche Faſſung des Statuts ein; er wiſſe wohl, daß er ſich damit in Gegenſatz ſtelle zur Lehrerſchaft, aber er müſſe hier als Stadtverordneter ſo ſprechen im Intereſſe der Stadt und der Schule Nach einer langen, zum Teil unerquicklichen Debatte, die manche fernliegenden Punkte berührt, gelangt das Statut in der vom Stadtrat vorgeſchlagenen Form gegen 17 Stimmen zur An⸗ nahme, alſo: an der Kommiſſion nehmen teil ein dom Stadtrat ernannter Oberlehrer und zwei Hauptlehrer und eine Haupt⸗ lehrerin, die von der Lehrerſchaft gewählt werden. Der Paſſus, welcher die Berechtigung zu dieſer Wahl betrifft, wurde dann ebenſo heftig umſtritten; er lautet in der Vorlage:„Wahlberech⸗ tigt ſind die Lehrer und Lehrerinnen, welche am Tage der Wahl das 25. Lebensjahr zurückgelegt haben.“ Demgegenüber fordern Kaufmann und Genoſſen, keine Beſchränkung des Wahlalters, auch die„Lehrervereinigung“ wünſcht die Wahlberechtigung aller Lehrkräfte; Stadtv. Rauſch und Gen. beantragt das Wahlrecht der Lehrer vom 21. Lebensjahre an. Die Vorlage des Stadtrats ſiegt auch diesmal mit allen gegen 20 Stimmen. Auch der Antrag Rauſch, es möchten zwei Frauen in die Schulkom⸗ miſſion gewählt werden, deren Kinder die Volksſchule beſuchen, wurde abgelehnt. Die übrigen Petitionen betr. der Kommiſſionen fanden ſchnelle Erledigung. Das neue Ortsſtatut gelongte ſchließlich mit ganz geringfügigen, zum Teil redaktionellen Aenderungen zur einſtimmigen Annahme. Den 2. Punkt der Taägesordnung bildete die Vorlage eines Statuts für die Gewerbeſchule in Heidelberg, das auf der Grundlage eines vom Großherzoglichen Landesgewerbeamt aufgeſtellten Muſterſlatuts entworfen iſt. Es ſetzt die Verpflich⸗ tung zum Beſuch der Gewerbeſchule feſt und beſtimmt die Zuſam⸗ menſetzung des Gewerbeſchulrats. In der Debatte über das Sta⸗ iut bat Stadiverordneter Oeldorf den unumgänglich notwendi⸗ gen Neubau der Gewerbeſchule nicht zu dilatoriſch zu behandeln, Nach kurzer Diskuſſion wurde das Statut einſtimmig angenom⸗ men. Bei der folgenden Vorlage, betr. das Statut für die Handelsſchule, beantragt Stadtvb. Holzbech, daß ein Detailkaufmann in den Handelsſchulrat gewählt werden ſoll. Der Vorſitzende ſagt die Berückſichtigung dieſes Wunſches zu. Nach Erörterung einiger Momente von untergeordneter Bedeu⸗ lung wurde auch dieſe Vorlage einſtimmig genehmigt. Die beiden letzten Vorlagen betraſen die Bewilligung von 13000 M. zur Beſchaffung von Schulbänken für die Schulhäuſer Jund II und die Eröffnung des von der Erweiterung des Volks⸗ ſchulhauſes noch reſtierenden Kredits von 47912 M. für die bau⸗ liche Inſtandſetzung und Einrichtung des Oſtflügels des Schul⸗ hauſes in Neuenheim. Nach Genehmigung der beiden, vom Stadtſchulrat warm be⸗ fürworteten Vorlagen, teilte Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens mit, daß die Vorlage betr. Beizug der Anſtößer bei der Herſtellung von Ortsſtraßen für die nächſte Sitzung zurückgeſtellt ſei und ſchloß die Sitzung um 8½ Uhr. Aus dem Großherzogtum. Hockenheim, 13. Juli. In die Diebſtahlsaffäre — dem Privatier Cornitzius wurden 900 Mark geſtohlen— ſcheint nun Licht zu kommen. Geſtern wurden die drei Söhne des bereits in Haft befindlichen Ehepaares Träutlein, bei dem der Beſtohlene wohnte, gleichfalls in Gewahrſam genommen. Desgleichen wurde durch die Gendarmerie in Beuſchwickersheim in Elſaß der Knecht Joſef Schmalz, der früher gleichfalls bei dieſem Ehepaar wohnte, verhaftet unter dem dringenden Verdachte der Betefligung. 2Weinheim, 14. Juli. In Sulzbach ließ ſich heute nacht der in den fünfziger Jahren ſtehende Fabrikarbeiter Mich. Knapp von dort von einem Zuge der Main⸗Neckarbahn über⸗ fahren. Er war ſofort tot. Talheim, 13. Juli. Die Frau des Richard Schmid wollte mit einem Holzfcheit nach ihrem 7jährigen Buben, der ſie ärtzerte, werfen. Unglücklicherweiſe traf die Mutter anſtatt den erwähnten Knaben ein 1½)ähriges Kind derart an den Kopf, daß dasſelbe trotz ſofortiger ärztlicher Inanſpruchnahme nach 2 Stun⸗ den an den Verletzungen ſtarb. oc, Unterharmersbach, 13. Juli. In dem eine Stunde bon hier entfernten Dorfe Biberach wurde am Samstag früh ein ca.—4 Wochen altes Kind männlichen Geſchlechts in einem Korn⸗ acker aufgefunden Kärlsruhe, 14. Juli. Herr Chefredakteur Albert Her zog iſt, wie die„Bad. Pr.“ mitteilt, geſtern mittag wieder nach Karls⸗ ruhe zurückgekehrt, nachdem er 4 Monate im Landesgefängnis zu Freiburg hat verbringen müſſen. Zahlloſe Telegramme und Glück⸗ wünſche aus fern und nah, dazu eine Fülle von Blumengaben und Dedikativnen verſchiedenſter Art aus Freundes⸗ und Kollegenkreiſen zeigten, mit welch freudiger Genugtuung die Heimkehr Herrn Herzogs überall begrüßt wird. Herr Chefredakteur Herzog wird die nächſten Wochen der Erholung ſeiner angegriffenen Gefundheit widmen, um alsdann mit friſchen Kräften wieder die oberſte redak⸗ tionelle Leitung der„Bad. Preſſe“ zu übernehmen. Pfalz, Heſſen und Amgebung. BViernheim, 12. Juli. Herr Heinrich Wanner auf dem Muckenſturmer Hof hatte in der vorigen Woche das Glück, an der Halteſtelle der Staatseiſenbahn einen Fiſchreiher zu ſchießen, der eine Flügelweite von 1,70 Meter hat. Das Tier barg in ſeinem Magen 6 noch lebendige Karpfen und Forellen. Von Tag zu Tag. — Künſtliche Diamanten. Aus Paris, 18. Jult, wird kelegraphiert: Die Akademie der Wiſſenſchaften eröffnete geſtern in einer geheimen Sitzung eine berſtegelte Mitteilung, die ihr, wie üblich, vor einiger Zeit von einem Vicomte de Boisnienu zugegangen war, der ſich mit Elektrizität beſchäftigt. Die Mittei⸗ lung enthielt ein Päckchen unzweifelhaft echter Diamanten und die Erklärung, daß die Steine vom Einſender künſtlich hergeſtellt worden ſeien. Eine Beſchreibung des Verfahrens liegt bei, wird jedoch von der Akademie einſtweilen noch nicht bekannt gegeben. — Ihre Tochter umgebracht. Wie aus Brüſſel tele⸗ graphiert wird, hat in Genappes in der Provinz Namur eine Mutter ihre 16jährige Tochter, die gegen den Willen der Mutter eine Kirmeß beſuchte und erſt am nächſten vormittag nach Hauſe kam, mit einem Raſiermeſſer getötet. Die Mörderin wurde ver⸗ haftet. — Die Cholera in Petersburg. Aus Petersburg, 18. Juli, wird uns telegraphiert: Seit geſtern ſind 77 Neuerkran⸗ kungen und 38 Todesfälle an Cholera zu verzeichnen. Die Zahl der Erkrankten beträgt 792. — Ein ſchreckliches Exploſionsunglück wird uns aus Berlin telegraphiſch berichtet: Im Laboratorium der Rapidin⸗Aktiengeſellſchaft in Birkenwerder, die Erſaßz⸗ fabrikate für Benzin herſtellt, wurde geſtern ein ſchreckliches Ex⸗ ploſionsunglück dadurch herbeigeführt, daß der Direktor Steinhard, der im Begriff war mit einem Sauerſtoffapparat zu experimentie⸗ ren, verſehentlich ein Ventil öffnete und erſchrocken die Flaſche fallen ließ. In demſelben Augenblicke erfolgte eine heftige Deto⸗ nation, und plötzlich war der ganze Raum mit Stichflammen er⸗ füllt Direktor Steinhard, ſeine bei ihm zu Beſuch weilende Braut Erna Wilzek aus Hamburg und ſein dreijähriger Neffe haben ant ganzen Oberkörper furchtbare Brandwunden davongetragen. Bei Direktor Steinhard war die Haut faſt böllig verkohlt. Mit mög⸗ lichſt großer Eile erfolgte nach Anlegung von Notverbänden die Ueberführung in die Königliche Klinik in Berlin. Mannheim, 14. Juli. ee, 5. Seite. —— — Entgleiſt iſt heute morgen, wie aus Köln telegraphiert wird, der Eilzug 147, der heute morgen.57 Uhr nach Nor⸗ derney ging, vor der Station Woringen 0 Paſſieren einer Weiche. Die Maſchine und 4 Wagen ſchlugen um, während 4 andere Wagen ſtehen blieben. 1 Heizer erlitt einen Beinbruch, die Reiſenden 5e mit dem nächſten Schnellzug weiterbeför⸗ dert 855 Theater, Kunſt und Wiſſenſchaft. Heidelberger Muſik⸗Akademie. Es wird uns geſchrieben, daß im September die neue„Heidelberger Muſik⸗Akade⸗ mie“ unter der Direktion des Pianiſten Otto Voß ihre Unter⸗ richtskurſe eröffnet. Das Haus Klingenteichſtraße 14, welches ſich 4 ganz beſonders zu dieſem Zwecke eignet, iſt für die Anſtalt aus⸗ 5 erſehen. Namhafte Kräfte haben ſich bereits verpflichtet, dem Lehr⸗ körper der Anſtalt beizutreten. Ueber die künſtleri ſche Perſönlichkeit . des Direktors der Muſik⸗Akademie ſei folgendes mitgeteilt: Unter der Leitung ſeines Vaters begann der Künſtler bereits mit ſechs Jahren ſeine a eden die er an den Konſervatorien von Stultgart, Paris, Leipzig fortſetzte, bis er als Sechzehnjähriger nach Wien kam zu dem hervorragenden Klavierpädagogen Prof. Theodor Leſchetizky. Viele der größten Pianiſten der letzten Jahrzehnte ſind aus Leſchetizkys Schule hervorgegangen und ſeine Methode iſt auch heute noch überall die geſuchteſte. Herr Voß wird an der Geidewberger Muſik⸗Akademie nur nach der Leſchetiziyſchen Methode unterrichten laſſen. Nach mehrjährigem eifrigem Studium in Wien wurde er Aſſiſtenzlehrer bei Leſchetizty. Anfangs der neun⸗ ziger Jahre ging Voß zum Selbſtſtudium nach Weimar und begann 4 hierauf zu konzertieren. Im Jahre 1900 trat er in Berlin zum 3 erſten Mal mit dem Philharmoniſchen Orcheſter auf. Beicgelegenheit eines Konzertes im Kölner Gürzenich unter Prof. Dr. Wüllner war dieſer derart von dem Spiele des Künſtlers begeiſtert, daß er ö ihm in ſeiner Eigenſchaft als Direktor des Kölner Konſervatoriums noch am ſelben Abend den Vorſchlag machte, die Ausbildungsklaſſe an ſeiner Anſtalt zu übernehmen. Drei Jahre blieb Voß in dieſer nötigten, ſein Amt niederzulegen. In die folgende Zeit fällt eine große Tournse von 38 Konzerten mit Willy Burmeſter durch Schwe⸗ den, Norwegen und Dänemark, ferner eine Reihe von Klavieraben⸗ den in London. Im Jahre 1906 folgte der Künſtler einem Rufe als Leiter der Ausbildungsklaſſe am Sternſchen Konſervatorium in Berlin. Die letzten großen Reiſen führten ihn nach Rußland und Finnland, alsdann nach Mexico, wo eine Tournse von 49 Kon⸗ gerten mit dem Brüſſeler Streichquartett abſolviert wurde. Seine Stellung am Sternſchen Konſervatorium in Berlin hat Herr Voß Wfegeen, um ſeine ganze Kraft der Heidelberger Muſik⸗Akademie zu widmen. ketzte Uachrichten und Lelegramme. * Hanau, 14. Juli. In dem benachbarten Dorf Michelbach⸗ Kahlgrund erſtach im Streit der 20jährige Schneider Ludw. Roſenblatt aus Keſſelſtadt bei Hanau den 24jährigen Bauernſohn J. Etzel aus Michelbach, mit deſſen Schweſter er ein Liebesver⸗ Hältnis unterhielt, das die Eltern des Mädchens nicht dul⸗ Den wollten. Hanſabund. * Darmſtadt, 14. Juli.(Priv.⸗Tel.) Geſtern abend fand nach einer ſehr zahlreich beſuchten Verſammlung der Vertreter des Handwerks, des Handels und der Induſtrie die Gründung einer Ortsgruppe des„Hanſabun des“ ſtatt, der ſofort mehr als 200 Mitglieder beitraten. Eine ſtürmiſche Verſammlung. * Lipine, 14. Juli.(Prip.⸗Tel.) Einen ſtürmiſchen Ver⸗ Aauf nahm geſtern abend, wie die„Schleſ. Ztg.“ meldet, eine von dem katholiſchen Arbeiterverein einberufene Ver⸗ ſammlung der Bauarbeiter. Sozialdemokraten und die chriſtlichen Gewerkſchaften ſtürmten das Ver⸗ ſammlungslokal. Die Polizei wurde aufgeboten. Der geiſtliche Präſes wurde unter polizeilicher Bedeckung nach der Pfarrei geführt. In den Straßen wurden Flugblätter verteilt. Die Revolution in Perſiten. Deheran 14. Juli. Nach einer äußerſt aa Nacht, in welcher die Straßenkämpfe fortdauerten, hat auch der neu angebrochene Tage keine Beſſerung gebracht. Unauf⸗ hörlich wogt der Kampf in den Straßen Teherans weiter, ein Zeichen, daß die Revolutionäre noch nicht vollkommen Herr der Situation ſind. Die Bankdepots Abdul Hamids. Salonikii, 14. Juli. Der Direktor der Deutſchen 1 iſt heute hier eingetroffen und wird in Gegenwart von Delegierten der deutſchen Botſchaft und der Behörde dem Erſultan Abdul Hamid Bericht über die bei der Deut⸗ ſchen Bank hinterlegten Werte erſtatten. Dieſe werden dann nuf Verlangen Abdul 5 türkiſchen Regieruns über⸗ geben werden. Geueral von der Goltz. * o nſtautinopel, 14. Juli. Die türkiſche Preſſe fährt ſort, ſich mit dem Wiedereintritt des Generals v. d. Goltz in die türkiſche Armee zu beſchäftigen. Sämtliche Blätter drücken ihre lebhafte Befriedigung darüber aus und heben hervor, daß die im Aus⸗ land verbreiteten Gerüchte über den politiſchen Zweck der Miſſion Goltz' bei den Türken einen üblen Eindruck gemacht habe. Es ſtehe der Türkei frei, ſich die Helfer überall zu ſuchen. Von allen fremden Perſönlichkeiten, die zur Zeit und in des früheren Sultans Dienſten geſtanden, habe v. d. Goltz ſich am wenigſten mit der Politit abgegoben. Der jungtürkiſche„Tanin“ ſagt, alle Hoffuungen der türkiſchen Armee ſeien auf die Ankunft des deutſchen Strategen gerichtet. Kein Fremder kenne die türkiſche Armee und ihre Bedürfniſſe ſo ſehr wie v. d. Goltz. Jetzt wo die Hinderniſſe früherer Zeiten beſeitigt wären, werde ſeine Tätigkeit nicht nur im Heer, ſondern auch im ganzen Land unvergleichlichen Nutzen bringen können.„Tanin“ begrüßt v. d. Goltz als wahren Freund der Türkei, deſſen Uneigen⸗ nützigkeit über jeden Zweifel erhaben ſei. Aehnlich äußern ſich andere Blätter. Die Unruhen in Bolivien. * Buenos Aires, 14. Juli. Der Geſandte Bolivtas in Buenos Aires richtet an den argentiniſchen Miniſter des Auswärtigen eine Note, in der er die Gründe auseinanderſetzt, die ihn dazu beſtimmt haben, der offiziellen Uebergabe des Schiedsſpruches nicht beizuwohnen. Die bolivianiſche Regierung erachtet es für not⸗ wendig, vor der Annahme des Schiedsſpruches die Gründe kennen zu 3 lernen, auf die er ſich ſtütze. Der Miniſter antwortete mit einer Note, 5 in der er erklärte, die einſache Höflichkeit und die Notwendigkeit, offiziell von dem Schiedsſpruche Kenntnis zu nehmen, 88 erfordert, der Einladung Folge zu leiſten. Zum Kanzlerwechſel. Der Kaiſer in Berlin. *Berlin, 14. Juli. Das Kaiſerpaar, Prinz e Prinzeſſin Victoria von ute 5 8 5 55 e 7— Stellung, bis ſeine vielen und ausgedehnten Konzertreiſen ihn, 5 Berltr, 14. Frll Der Kalſer empfing heute vormit, tag den Chef des Zivillabinetts, v. Balen ini. * Berlin, 14. Juli. Der Kaiſer empfing heute 1 tag 10% Uhr den Fürſten Bülow und darauf den zum Reichs⸗ kanzler ernannten bisherigen Staatsſekretär des Innern Dr. v. Bethmann⸗Hollweg. Darauf empfing der Kaiſer die Geſandten Bayerns, Sachſens und Württembergs, darauf den neu⸗ ernannten Staatsſ ekretär des Innern Dr. Delbrück, den Staatsſekretär 955 Reichsſchatzamts Wermuth, den Kultus⸗ Miniſter 9. Trott zu Solz u. den Handelsminiſter Sydow. — Berlin, 14. Juli. Aus Wien wird gemeldet, daß Kafſer Franz Joſef dem Fürſten Bülow ſein Por⸗ trät, das von einer bekannten Wiener Maler gefertigt wurde, zum Geſchenk machen wolle. Das Bild ſoll ſchon in den nächſten Tagen nach Berlin geſandt werden. Berlin, 14. Juli. Die Konferenz des Kaiſers mit Fürſt Bülow und den neuen Männern hat ſich diesmal vor der breiten Oeffentlichkeit in einem kleinen, nach der Spree zu gelegenen Garten im königlichen Schloſſe abgeſpielt. In dieſem Garten ſpazierte der Kaiſer zunächſt mit Fürſt Bülow auf und ab, dann mit Herrn v. Bethmann⸗Hollweg. Von dem gegenüberliegenden Spreeufer aus verfolgte eine große Schar Schauluſtiger mit Intereſſe dieſen Vorgang. Die Unterredung mit Herrn v. Bethmann⸗Hollweg dauerte 34 Stunde. Zunächſt ſprach der Kaiſer. Herr von Bethmann⸗Hollweg ſchritt neben dem Kaiſer her und nickte fortwährend zu ſeinen Aeußerungen.(21) Erſt am Schluſſe nahm er das Wort. Nun ſuchte der Kaiſer, der ſich fortwährend in der Sonne aufgehalten hatte, eine ſchattige Stelle am Eingang einer Laube auf. Ein Flügeladjudant meldete die Herren Delbrück, Sydow, Wermuth und von Trott zu Solz. Die vier Herren kamen in den Garten. Der Kaiſer drückte ihnen die Hand und legte dem Oberpräſidenten von Trott zu Solz die Hände auf die Schultern. Bei der nun folgenden Unteredung führte der Kaiſer das Wort. Er ſchien recht lebhaft, lüftete wiederholt die Mütze. Die Rechte geſtikulierte lebhaft. Als die Unterredung beendet war und die neuernannten Miniſter das Schloß verlaſſen hatten, blieb der Kaiſer im Garten und frühſtückte mit der baiſerlichen Familie. Er empfing dann noch die Geſandten Bayerns, Sach⸗ ſens und Württembergs. Die Unterredung mit dem Fürſten Bülow hatte ſich recht herzlich geſtaltet. Der Kaiſer hatte wiederholt ſeinen Arm in Bülow eingehängt. Kurz vor 2 Uhr fuhren Fürſt und Fürſtin Bülow im 2ſpännigen Wagen zum Schloß. Während Fürſt Bülow beim Kaiſer war, 92 war die Kaiſerin mit Prinzeſſin Viktoria zur Fürſtin Bülow ge⸗ fahren. Das Haudſchreiben an den Fürſten Bülow. * Berlin, 14. Juli. Kaiſer Wilhelm II. hat an den Fürſten Bülow folgendes Handſchreiben gerichtet: Mein lieber Jü Fürſt! Aus Ihrem erneuten Geſuche habe ich zu meinem ſchmerzlichen Bedauern erſehen, daß Sie ent⸗ ſchloſſen ſind, von Ihren verantwortungsvollen Aemtern als Reichskanzler, Präſident des Staatsminiſteriums und Miniſter der Auswärtigen Angelegenheiten zurückzutreten. So ſchwer es mir fällt, auf Ihre bewährte Kraft bei der Leitung der Reichsgeſchäfte zu verzichten und das Band vertrauensvollen Zuſammenwirkens, das mich ſo viele Jahre mit Ihnen ver⸗ bunden hat, zu löſen, habe ich doch in Würdigung der gewichtigen Gründe Ihres Entſchluſſes geglaubt, Ihrem dringenden Wunſche mich nicht länger verſchließen zu dürfen. Ich habe daher Ihrem Antrage entſprochen und Ihnen die erbetene Entlaſfung gewährt. Es iſt mir aber ein Bedürfnis des Herzens, Ihnen bei dieſer Gelegenheit für die Hingebung und Aufopferung, mit denen Sie in Ihren verſchiedenſten Aemtern und Stellungen in ehrenvollen und ſegensreichen Dienſten meinen Vorfahren, mir und dem Vaterlande hervorragende Dienſte geleiſtet haben, meinen wärmſten Dank auszuſprechen. Gott der Herr ſchenke Ihnen nach einem ſo taten⸗ 19 ar⸗ beitsreichen Leben noch viele Jahre ungetrübten Glückes. Indem ich Ihnen als äußeres Zeichen meiner dankbaren Anerkennung und Zuneigung den hohen Orden vom Schwarzen Adler mit Bril⸗ lanten verleihe und die Inſignien desſelben hierbei zugehen laſſe, verbleibe ich Ihr Ihnen ſtets wohlgeneigter dankbarer Kaiſer und König Wilhelm L. R. Ein Handſchreiben an den Kultusminiſter. *Berlin, 14. Juli. König Wilhelm hat an den Staatsminiſter Dr. Holle folgendes Handſchreiben gerichtet: Mein lieber Staatsminiſter Dr. Holle! Nachdem ich Ihnen durch Erlaß vom heutigen Tage die wiederholt nachgeſuchte Dienſt⸗ entlaſſung in Gnaden erteilt habe, kann ich es mir nicht verſagen, Ihnen für die treuen aufopferungsbollen Dienſte, welche Sie in allen Ihnen anvertrauten Aemtern mir und dem Vaterland ge⸗ leiſtet haben, meinen wärmſten Dank auszuſprechen und damit herzliche Wünſche für weitere Kräftigung Ihrer durch die Bürde des verantwortungsvollen Amtes angegriffenen Geſundheit zu ver⸗ binden. Als Zeichen meiner Anerkennung und meines Wohlwol⸗ lens verleihe ich Ihnen den Roten Adlerorden J. Klaſſe mit Eichen⸗ laub, deſſen Inſignien hierbei folgen. Ich verbleibe 2 8 wohlge⸗ neiskeſter König Wilhelm I.., Der neue Chef der Reichskanzlei. *Berlin, 14. Juli. ghef der Reichskanzlei anſtelle von Loebells wird, wie die„Irkf. Ztg.“ hört, wahrſcheinlich der bis⸗ herige Unterſtattsſekretär im Staatsminiſterium v. Günther, der früher ſchon in der Reichskanzlei gearbeitet hat. Herr von Bethmann⸗Hollweg. Berlin, 14. Juli. Die Ernennung des bisherigen Staatsſekretärs des Innern v. Bethmann⸗Hollweg zum Reichskanzler wird, wie wir von gutunterrichteter Seite in Erfahrung bringen, von den führenden Kreiſen der national⸗ liberalen Partei ni icht als eine glückiche Löſung der Kanzler⸗ kriſe empfunden. Im gegenwärtigen Augenblick der inner⸗ politiſchen Lage unſeres Reiches wäre eine klare und unzwei⸗ deutige Löſung der Kanzlerkriſe vonnöten geweſen. Als eine ſolche kann aber die Ernennung des Herrn von Bethmann⸗ Hollweg zum Nachf olger des Fürſten Bülow nicht werden.— Die durch den rückiichtsloſen Kampf der Konſervativen gegen den geſtürzten Reichskanzler, gegen das Erbſchaftsſteuerprojekt der Regierungen und gegen den früheren Blockkontrahenten, die Liberalen, geſchaffene Verwirrung der innerpoliti⸗ e en Situation wird durch die ee e billigt habe. in Herrn von Bethmann-Hollweg keineswegs geklärt, vielmehr nur erſt recht geſteigert und die Löſung der innerpolitiſchen Kriſe 1 auf ſpätere Zeit verſchoben, ſtatt ſie ſchon heute zu finden. Herr von Bethmann⸗Hollweg erſcheint nicht als der geeignete Mann, aus den heutigen verworrenen Verhältniſſen den rechten Aus⸗ weg zu erträglichen politiſchen Verhältniſſen im Innern des Reiches zu finden. Ganz abgeſehen von den zweifelloſen Quali⸗ täten Bethmanns als Beamter und abgeſehen auch von ſeinen perſönlichen Qualitäten und ſeiner rein wiſſenſchaft⸗ lichen Befähigung fehlen ihm ganz und gar die Eigenſchaften, die erforderlich ſind, um das Erbbe des Fürſten von Bülow anzutreten, bas nicht Fürſt Bülow ſelbſt ſeinem Nachfolger hinterließ, ſondern das in ſo ramponier⸗ tem Zuſtande ſeinem Nachfolger zu überlaſſen er von ſeinen intim ſten Freunden, den Konſervativen, gezwungen worden iſt. Herr v Bethmann⸗Hollweg hat aber während ſeiner ganzen Tätigkeit als Staatsſekretär des Innern keineswegs Fähigkeiten an den Tag gelegt, die ihn zu dem ſtarken Kanzler, der heute mehr denn j dringend notwendig iſt, im deutſchen Reiche qualifizierten. Wä rend der ganzen Verhandlungen des Reichstages über die Fi nanzrefor m, ſowohl in den Anfangsſtadien der Verhandlun gen wie ſpäter in den kritiſchen Augenblicken, hat der neue Kanz ler vielmehr die Dinge gehen laſſen, wie ſie gingen. Gerade an der Schwäche des preußiſchen Saanennen hat es aber vor allem gelegen, daß die Regierungen in Reichsfinanzreform den ſchmählichen Umfall vollzogen, als di neue Mehrheit aus Klerikalen, Konſervativen und Polen gege! die Vorſchläge der Regierung anſtürmten, den Block zum Schei tern und damit auch den Reichskanzler zu Falle brachten. Vo einem ſolchen Kanzler wird man aber in ſeiner neuen Eigenſ af nicht mehr erwarten dürfen, als man von ihm bisher n erwarten durfte. Zu allem aber— und das iſt nicht das„ Bedenken gegen die neue Kanzlerſchaft völlige Unbeſchlagenheit des Herrn v. Bethmann Hollweg dem Gebiete der auswärtigen Politik. Hier ſind Erfolge des Fürſten Bülow, wenigſtens in den letzten Jahr ganz außerordentlich geweſen; in der Unerfahrenheit des neu Kanzlers auf dieſem Gebiete liegt aber ein Moment gr. Beunruhigung für den Patrioten. Die Erfolge Bülows in äußeren Politik, die Anbahnung freundſchaftlicher Verhä zu unſeren Nachbarn jenſeits der Vogeſen und des Ka können nur zu leicht geſtört werden, wenn eine ungeſchickte unerfahrene Hand die leichtverwirrbaren Föden der aus Politik aufnimmt. So bedeutet denn die Ernennung v. Belhnenr ele Reichskanzler ſowohl für die innere als auch gleichermaßen die äußere Politik einen entſchiedenen Mißgr Ufef welchen ihn auch die führenden Kreiſe der natl. Partei b trachten. Man iſt hier in liberalen Kreiſen allgemein der Anſi daß die Kanzlerſchaft v. Bethmann⸗Hollwegs nur ein In regnum bedeuten kann, bis der geeignete Mann zur Ue nahme des Kanzlerpoſtens, der ſich in dieſen Wae anſchei nicht gefunden hat, gefunden worden iſt. Erſt von dieſem wird man die Klärung ee innerpolitiſchen Lage erwarten dürfen, wenn ſie bis dah die Neuwahlen zum Reichstage gebracht haben, die Jahren bevorſtehen. Ob man an leitender Stelle die Lö Kriſe ſolange in der Schwebe belaſſen will, iſt eben um die ſich die innere Politik der nächſten Zeit drehe Ein Interview mit dem Fürſten Bülow. Berlin, 14. Juli.(Von unſerem Berliner 5 tBülow hat geſtern den Chefredakteur des Korreſpondenten, Herrn v. Eckardt, der früher i 1 war, empfangen und ſich über die Gründe ſeines trittes ausgeſprochen. Fürſt Bülow meint, wenn einen brillanten Abgang gedacht hätte, dann wäre er lehnung der Erbſchaftsſteuer gegangen. Aber der Kaiſer ha Wunſch ausgeſprochen, daß er bis zur Erledigung finanzreform bleiben möge. Unter ſolchen Umſtänden hätte es für eine Untreue gehalten, wenn er dieſem Wunſch entſprochen hätte. Rückſichten auf den Reichstag und teien hätten ihn dazu nicht beſtimmt. Wörtlich ſagte Fürſt Bi Ich habe auch weder das Bedürfnis empfunden, noch e chen Grund geſehen, vor den Parteien mich nochmals Finanzreform zu äußern und noch weniger über tritt. Der geht nur den Kaiſer und mich an. den Reichstag aufgelöſt hat. Er bemerkte bögu, baß b. ſache mit dem übereinſtimme, was Herr v. Bethmann⸗ Samstag angedeutet habe. Im weiteren Verlaufe des Bülow die Haltung der Konſervativen als er, daß der Kaiſer die Gründe des Rücktritts völlig Die Konſervativen hatten gewußt, baß zu ſeinem Ritcktritt zwänge. 5 Rachtzeitig habe er die Konſervativen im Keichst vier Augen offen und ehrlich darauf hingewieſen 5 tionen geben könnte, unker denen es ihm 1 ei länger im Amte zu verbleiben. Bei keiner früheren Vorlage und bei keinen Vorſchlage hätte er jemals den Konſervakiben ſeine Wenif Ausſicht geſtellt. Er hätte das auch letzt nicht 1 weil die Erbanfallſten durchgegangen ſei, ſondern weil durch die Haltung der kouſerva Partei eine politiſche Konſtellation herbeigeführt worden iſt, Trennung von den liberalen Parteien und ſogar von den Wa brübern des alten Bismarckſchen Kartells die Konſervativen engſten Bun de mit dem Zentrum und den Polen geführt 1 durch das Zentrum Wlöder zur e Partei wurde. Fürſt Bülow ſchloß: Ich ſcheide mit dern Wunſche, deutſche Volk unter Ueberwindung aller Hinderniſſe und ren in ſteigendem Wohlſtand in Sammlung und ungel Kraft ſeine Bahnen weiter wandeln und ſeine der Welt behaupten möge. 8 Manuheim, 14. Juli. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Seite. Volkswirtschaft. Pfülziſche Mühlenwerke Mannheim. In der heute vormittag in der Rheiniſchen Kreditbank abgehal⸗ tenen ordentlichen Generalver ſammlung, in der 603 Aktien und Stimmen vertreten waren, wurden die Regularien ein⸗ ſtimmig und ohne Debatte genehmigt und Vorſtand und Aufſichts⸗ rat Entlaſtung erteilt. Es gelangt ſonach, wie bereits gemeldet, eine Dividende von 8 Progent ⸗ 80 M. zur Verteilung, während M. 7718 dem Gratifikationskonto überwieſen wurden. Exz. Dr. v. Jagemann⸗ Heidelberg, der turnusgemäß aus dem Aufſichtsrat ausſchied, wurde einſtimmig wiedergewählt. Ferner wurde beſchloſſen, bei den Pfälziſchen Mühlenwerken nun die dop⸗ belten Unterſchriften einzuführen. Der Paragr. 11 des Statuts erfuhr eine dementſprechende Aenderung. *** Die Talouſtener. Um Auhaltspunkte für die Ausführungsbeſtimmungen zur Talon⸗ ſteuer zu gewinnen, hat der Bundesrat die Anſichten verſchiedener Perſönlichkeiten der Finanzwelt eingeholt. Die ſchwierige Frage der Praktiſchen Durchführung der Talonſteuer bildet natürlich an der Börſe zurzeit ein Hauptthema der Erörterungen. Es beſteht uoch in jebder Hinſicht völlige Unklarheit. Namentlich frägt es ſich wer die Steuer tragen ſoll. Man wird zunächſt die Bekauntgabe Der Ausführungsbeſtimmungen abzuwarten haben, und dann jeden⸗ falls dieſe durch entſprechende Abänderung der Börſenuſaucen er⸗ gänzen müſſen. Darüber, daß die Talonſteuer gegenüber ausländiſchen Werten völlig unwirkſam ſein wird, iſt man ſich bereits klar. Zur Frage, wer die Talonſteuer tragen ſolle, liegt nun die Acuße⸗ rung einer norddeutſchen Hypothekenbank vor. Wie uns eine Depeſche Anſeres Korreſpondenten meldet, hat die Hypothekenbank in Hamburg ſich dahin ausgeſprochen, daß die Talonſteuer nicht den Wfanbbriefbeſitzern, ſondern den Hypothekenbanken zur Laſt fallen ſolle. Das Hamburger Juſtitut hat einen Pfandbriefumlauf von rund 480 Mill. Mark, und wenn ſeine endgültige Stellungnahme der hier mitgeteilten Auffaſſung eutſpricht, ſo würde das allerdings ſchwer zu Gunſten der Nichtabwälzbarkei t der Steuer auf die Pfand⸗ Prlefbeſitzer ins Gewicht fallen. **** Die erſten Folgen der Jinansreform. Wie die„Inf.“ aus Bankkreiſen erfährt, hat der Scheck⸗ ſtempel, der am 1. Oktober 1909 bereits in Kraft tritt, ſchon ſeine Schatten vorausgeworfen. Seitdem man mit dem Plane um⸗ ging. einen Scheckſtempel einzuführen, iſt eine ungewöhnlich ſtarke Kündigung von Bankguthaben ſogenannter „kleiner Leute“, wie kleine Kaufleute, Handwerker uſw. zu merken, die bisher ihre Zahlungen hauptſächlich durch Schecks zu leiſten ſich gewöhnt hatten. In den letzten Jahren hat ſich mämlich, wie dem Außenſtehenden vielleicht nicht in vollem Um⸗ fange bekannt geworden iſt, die Zahlweiſe durch Schecks in ſehr erfreulicher Weiſe gerade bei den kleineren Kaufleuten im ge⸗ ſchäftlichen Verkehr immer mehr eingebürgert. Es iſt allmählich auch dem kleinen Kaufmann und Handwerker zum Bewußtſein gelommen, daß eine nur auf Wochen hinausgeſchobene Zahlung guch eine Erſparnis bedeutet. Aus dieſem Grunde haben ſich die ſogenannten„Verrechnu ugsſchecks“ am meiſten ein⸗ gebürgert, weil ſie eine Zahlung zu einem beſtimmten Tage be⸗ deuten, an dem die Zahlung fällig iſt, ohne jedoch auch die Not⸗ wendigkeit im Gefolge zu haben, bares Geld aus der Kaſſe zu nehmen. Die Verrechnungsſchecks waren aus dem Grunde be⸗ Iiebt geworden, weil durch ſie die Auszahlung von der Bank ſo Jange hingezogen wird, bis die einzelnen Banken den Austauſch des Schecks vornehmen, und weil ſich deshalb bis zu dieſem Zeitpunkte die Zahlung des Geldes verzögert und die Zinſen wachſen. Dieſe Vorteile ſind nun, wie aus Handwerker⸗ und Kaufmannskreiſen geklagt wird, durch den Scheckſtempel völlig aufgehoben. Es ſind daher ſchon jetzt zahlreiche kleine Bankgut⸗ haben gekündigt worden, und viele Kündigungen ſtehen noch be⸗ vor. Bei größeren Bankguthaben iſt jedoch eine ähnliche Folge⸗ erſcheinung noch nicht beobachtet worden. 5**** Otavi⸗Minen⸗ und Eiſenbahngeſellſchaft, Berlin. In der geſtrigen Sitzung des Verwaltungsrats der Otavi⸗ Minen⸗ und Eiſenbahngeſellſchaft in Berlin wurde der bon der Direktion vorgelegte Geſchäftsbericht und die Bilanz, ſowie die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für das g. Geſchäftsjahr vom 1. April 1908 bis 31. März 19090 geneh migt. Nach Ab⸗ ſchreibungen von M. 415 000 im Bergbau, ſowie Ausſtattungs⸗ und Erneuerungsfonds von M. 328 609 beträgt der erzielte Reingewinn M. 4339 057. Nach Dotierung des Reſerve⸗ fonds mit 10 Prozent wurde die Verteilung einer Dividende von 11 Prozent auf die Anteile und M. 6 auf jeden Genußſchein beſchloſſen. *** Kolonialwerte. (Bericht vom Deutſchen Kolonialtontor G. m b.., Hamburg und Verlin.) Der ſcharfe Rückgang, welchen die Anteile und Genußſcheine der Otavigeſellſchaft im Laufe der Woche erfahren haben, hat dem NRolonialmarkt plötzlich ein anderes Gepräge ver⸗ LJiehen. Der Hauſſeſtimmung iſt jetzt auf allen Gebieten ein Realiſationsbedürfnis gefolgt, ſo daß bei allen ſüdweſtafrikaniſchen Werten Kurseinbußen zu ber⸗ zeichnen ſind. Den Anlaß zu der Abwäris⸗Bewegung der Otavi boten Mitteilungen über geringere Dividende ſowie eine zu erwartende Minderausbeute der Minen. Der Haupt⸗ grund dürfte indeſſen wohl in der Konſtellation des Marktes liegen. Der kleinen Spekulation wird es auf die Dauer ſchwer, ihre beträchtlichen Engagements in dieſen Papieren durchzuhal⸗ ken. Die Umſätze waren indeſſen auf der reduzierten Preisbaſis recht lebhaft und es war bereits ſchließlich eine leichte Befeſti⸗ gung zu konſtatieren. In den Aktien der South Weſt Africa Co. und der South African Territories war das Geſchäft ſehr ge⸗ kingfügig. Der ſcharfe Rückgang, welchen die Aktien der letzt⸗ genannten Geſellſchaft erfahren haben, hatten allgemein veſtimmt, weniger wegen des an ſich ſehr beträchtlichen Verluſtes, den die Beſitzer dieſes Papiers erfahren müſſen, als wegen der vielfach widerſprechenden Gerüchte, die über dieſes Papier im Umlauf find. Es hat weit über die Kreiſe der Aktionäre ein Befremden erregt, daß zunächſt die Verwaltung der Geſellſchaft in offizieller Weiſe den Aktionären von Diamantfunden Mitteilung machte, nachher es aber unterließen, den Gerüchten über die Wertloſigkeit dieſer Funde wirkſam entgegenzutreten. Solauge eine weitere Auslaſſung der Geſellſchaft nicht erfolgt, ſind die Aktionäre voll⸗ ſtändig im Unklaren, was ſie von dem Wert ihrer Aktien zu balten haben. Der Preisſtand der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft für Südweſt Afrika Anteile konnte weiter anziehen, Kaoko⸗An⸗ teile waren dagegen etwas abgeſchwächt. Kolmanskop notierten gegen Wochenende beträchtlich niedriger. Von ſonſtigen Kolonialwerten ſind nach wie vor vrecht leb⸗ hafte Umſätze in den Anteilen der D. O..G. bei etwas höheren Preiſen zu verzeichnen. Für Kamerunwerte zeigte ſich dagegen eher Angebot. Südſeewerte waren ſehr bevorzugt, insbeſondere die Aktien der Deutſchen Handels⸗ und Plantagengeſellſchaft der Südſeeinſeln konnten eine weitere, ſehr ſcharfe Kursaufbeſſerung erfahren, und gegen den Schluß der Vorwoche blieb ſchließlich eine Kursaufbeſſerung von 60 Prozent zu verzeichnen. Pacific⸗ Phosphate, Jaluit⸗ und Deutſche Südſee⸗Phosphate waren mehr⸗ fach gehandelt, ohne daß größere Kursvariationen zu verzeichnen ſind. Beſonders zu erwähnen ſind noch größere Kaufaufträge, die in den Anteilen der Zentralafrikaniſchen Bergwerksgeſellſchaft vorlagen. Die ſonſtigen Mitteilungen über die Kironda⸗Gold⸗ minengeſellſchaft, deren Anteile ſich in feſten Händen befinden, lenkten die Aufmerkſamkeit auf die lange vernachläſſigten An⸗ teile der Zentralafrikaniſchen Bergwerksgeſellſchaft, da bekannt⸗ lich dieſe Geſellſchaft an dem Kironda⸗Unternehmen ein großes Intereſſe hat. .** Ruſſiſcher Getreidemarktbericht. (Driginalbericht des Mannheimer General⸗Anzeigers.) In der vergangenen Woche verkehrten die Getreidemärkte faſt durchgehends in feſter Haltung, hervorgerufen durch die wenig günſtigen Nachrichten aus Argentinien, welche beſagen, daß das mit Weizen bebaute Areal zirka 30 Prozent kleiner als im vorigen Jahre wäre, ferner auch auf das kühle und regneriſche Wetter in Deutſchland, welches für die an und für ſich ſchon zurückgebliebene Vegetation nicht als günſtig er⸗ achtet wird. Im Gegenſatz dazu lauten die Nachrichten von Südrußland und von der Donau ſehr günſtig. Das Wetter begünſtigt die Ernte und man hegt im allgemeinen yoch optimiſtiſche Anſichten von der kommenden Ernte. Das Zen⸗ trum von Rußland, der Norden und Oſten ſenden gute Be⸗ richte, ebenſo wie der Süden. Die alten Vorräte ſind er⸗ ſchöpft, der Export läßt ſtark nach und man exwartet, daß er während des Juli noch mehr zuſammenſchrumpfen wird. Von Amerfka beginnt das Angebot von Weizen neuer Ernte, doch ſind die Nachrichten dieſes Landes täglich entgegengeſetzt, ſodaß man ſich ein genaues Bild über die tatſächlich gemachte oder erwartete Ernte noch nicht machen kann. Der Kontinent kauft Ladungen von Amerika und zahlt beſſere Preiſe als England. Weizen: Nordrußland verkaufte vielfach 79 Kg. mit M. 202—.204 und iſt zu gleichen Preiſen auch weiter Ab⸗ geber, während von Südrußland das Angebot vollkommen aufgehört hat. Einige ſchwimmende Partien Ulkas ſind aus zweiter Hand ſe nach Muſter und Gewicht mit M. 203—206 gehandelt worden. Die Donau iſt mit Weizen neuer Ernte per Auguſt⸗September mit ca. M. 190 am Markte und von Odeſſa ſind einige Poſten 9 35/10 Pud Ulka 3 Proz. Beſatz, blauſpitzfrei, per Auguſt⸗September mit M. 192,50—198 ge⸗ handelt worden. Roggen liegt momentan ſehr ruhig. Noporoſſisk ver⸗ kaufte 9 15/20 nach ſchönem Muſter, ſchwimmend zu Mark 145,50, Odeſſa fagte Gebote auf 9 10/15 prompte Abladung a M. 145 zu. Ger ſte. Im Gegenſatz zu den günſtigen Ernteausſichten in Südrußland iſt das Gerſtenangebot per Juli und vor allem auch per Herbſt ein ſehr geringes, und prima Abgeber verhalten ſich ablehnend. Schwimmende Ware iſt mit Mark 147,50 attgeboten, für Juli fordert man M. 118,50, für Herbſt M. 118,50 und ſelbſt bei M. 117,50 könnte man große Poſten verkaufen. Leinſaat iſt feſter infolge ungünſtiger Ernteberichte von Argentinien. Wir können für 4proz. füdruſſiſche Lein⸗ ſaat auf prompte Abladung M. 245 notieren, während Auguſt⸗ September zirka M. 242 machbar iſt. Raviſonkuchen iſt ebenfalls feſter. Bauernkuchen Juli⸗Auguſt M. 98,50 geboten. P. A. Die Maſchinenfabrik Rheinlaund.⸗G. in Düſſeldorf hatte in 1908 nach M. 42 396(i. V. M. 118 931) Abſchreibungen und M. 6000(0) Delkredereſtellung M. 105 721 Verluſt(i. V. Mark 28 174 Gewinn), von dem M. 11 545 durch den alten Gewinn⸗ boörtrag gedeckt werden und M. 94 176 als Unterbilanz beſtehen bleiben bei M. 1 Million Aktienkapital. Die Hypothekenbank in Hamburg erklärt in einem Rund⸗ ſreiben, daß nach der Faſſung des Geſetzes über die Talon⸗ ſteuer dieſe nicht den Obligationen, ſondern den Hypotheken⸗ banken zur Laſt fallen werde. Vom Kaliſyndikt. Es wird nunmehr nach dem„Berliner Börſen⸗Courier“ morgen der Aufſichtsrat des Kaliſyndikats, ver⸗ ſtärkt durch Erſatzmitglieder für diejenigen Gruppen, welche dei außerſyndikatlichen Lieferungen intereſſiert ſind, zur Prüfung der vorliegenden Außenverträge zuſammentreten. **** Telegraphiſche Handelsberichte. Konkurs. Pforzheim, 14. Juli. Ueber den Edelſteinhändler Otto Lay iſt lt. Frkf. Ztg. der Konkurs verhängt worden. Pariſer Edelſteinhändler ſind zum Teil in Mitleidenſchaft gezogen. Für den Pforzheimer Platz iſt die Inſolvenz von geringer Bedeutung. Frankfurter Gasgeſellſchaft. *Frankfurt, 14. Juli. Es wurde beſchloſſen, für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1908-09 die Verteilung einer Dividende von 10 Proz. in Vorſchlag zu bringen. Maſchinenfabrik Eßlingen. Eßlingen, 14. Juli. In der Aufſichtsratsſitzung der Maſchinenfabrik Eßlingen wurde lt. Frkf. Zig. beſchloſſen, eine Dividende von 6 Proz. w. i. V. zu verteilen. Liquidation. * Hamburg, 14. Juli. Die vor 2 Jahren gegründete Schloßbrauerei.-., Oberwaldenburg beruft lt. Frkf. Ztg. eine außerordentliche Generalverſammlung zum 3ʃ. Juli ein behufs Beſchlußfaſſung über die Liquidation.—— Verein für den Verkauf von Siegerlünder Eiſenſtein. Berlin, 14. Juki. Der Verein hat nach Eröffnung der Verkaufstätigkeit für das zweite Semeſter d. J. ſovfiel Abſchlüſſe gemacht, daß die bisherige Einſchränkung von 40 Prozent auch bis zum Jahresſchluß nicht ermäßigt werden kann. Der Eingang von Abrufungen iſt ruhig. Zahlungsſchwierigkeiten. Hamburg, 14. Juli. Den bisherigen Meitteilungen über den Status der in Schwierigkeiten geratenen Neumannſchen Möbelfabrik in Altona⸗Ottenſen iſt noch hinzuzufügen, daß nach der vom Gläubigerausſchuß als außerordentlich vorſichtig auf⸗ geſtellten Bilanz die tatſächlichen Aktiven ſich auf M. 9886 000 ſtellen, denen 1240 000 M. Paſſiven gegenüberſtehen. Die außer⸗ ordentlich ungünſtige Quote im Falle des Konkurſes erklärt ſich lt. Frkf. Ztg. daraus, daß in dieſem Falle die Rohmaferialien und Halbfabrikate nur zu einem gewiſſen Bruchteil des Wertes, den ſie bei der geplanten Fortſetzung des Betriebes haben wür⸗ den, verwendet werden können. Berlin, 14. Juli. Nach der„N. Fr. Pr.“ iſt die Lem⸗ berger Niederlaſſung der Deutſchen Naphta.G. in Berlin in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Den Verbindlichkeiten ſollen nur geringe Vermögenswerte gegenüberſtehen. Aus Amerika. * Newyork, 14. Juli. Die Pennſylvaniabahn fordert An⸗ gebote auf Lieferung von 20 000 Frachtwaggons ein. Aus San Domingo. Newyork, 14. Juli. Nach einer Meldung des„Herald“ finden die deutſchen Ankäufer den Tabak von San Domifgo als ſehr ſchlecht in Qualität. Sie kaufen nichts trotz erheblicher Re⸗ duktion der Tariffrachten. **** Mannheimer Effektenbörſe. vom 14 Juli.(Offizieller Bericht.) Die heutige Börſe verkehrte in feſter Haltung. Es notierten: Bad. Brauerei⸗Aktien 76., Mannheimer Dampfſchleppſchiffahrts⸗ Aktien 59., Bad. Aſſecuranz⸗Aktien 1430., Koſtheimer Cellu⸗ loſe 205 G. und Zuckerfabrik Waghäuſel⸗Aktien 144 G 144.50 B. Aktien. Vauken, Brief Geld Brief Geld Badiſche Bank—. 13450 Transport Goagbenederoen—— er. eee Pfälz. Ban— 10l. Tehn e Pfälz. Hyp.⸗Bank 196.—— 635 Pf. Sp⸗ u. Cbb. Sandau 141.— 170.— 00 e Mhein. Kreditbank.— 186.500Frank Kick⸗ Rhein. Hyp.⸗Bank 199.——.— Fronkona, Süidd. Bant ie Bad. Rück⸗ u. Mitv.—.— 945— Chem. Induſtrie. Fr. Trp.⸗, Unf, u. Gl.⸗ Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 381——.—Verſ.⸗Geſ. 11 „„„„ neuu— Bad. Aſſecurranz— 10 Chem. Fab. Goldenbtg.— 193 ontinental. Verſich.—.— 500.— Verein chem. Fabriken 310— Mannh. Verſtcherung—. 520.— Verein D. Oelfabriken—.— 135—Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 325 Weſt..⸗W. Stamm—.— 212.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 520——.— „ Vorzug—.— 102.50 Induſteie. Brauereien..⸗G. f. Seilinduſtrie 135.— Bad. Brauere!—— 76— Dingler'ſche ſchfbr. 115.——.— Binger Aktienbierbr.—.——.— Smaillirfbr. Kirrweil,.—.— Durl. Hof vm. Hagen 248.——.— Emaillw. Maikammer—.— Eichbaum⸗Brauerei—— 116—Ettlinger Spinnerei—. Elefbr. Rühl, Worms—. 82— Hüttenh. Spinneret 85.— Ganters Br. Freibg. 98.——.— Karlsr. Maſchinentan Kleinlein Heidelberg 190.——.—Nähmfbr. Haid u. Nen—.— omb. Meſſerſchmitt 35——.—Foſth. Coll. u. Papierf.—— 205.— Ludwigsh. Brauerei—.— 223—[Manuh. Gum. u. Asb. 145.— Manunh. Aktienbr. 130.— Maſchinenf. Badeniga—.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr—.——.— Oberrh. Elokrrizitäyt 22.50-— Brauerei Sinner. 250.—[Pf, Nühm.Fahrradf. 128.50 Br. Schrödl, Heidlbg. 18— Portl.⸗Zement Odlbg.—.— „Schwartz, Speper—.— 115. Südd. Draht⸗Induſt.—.— „AMüter, Schweß.—— Sſdd. Kabelwerke 126.25 „S. Weltz, Spever 66.— Vorein Freib. Zisgelw. 120.— „3. Storch., Speyer—.—„ Speyrr—.— Br. Werger, Worms Zürzmühle Neuſtadt Worm!ſ. Br. v. Oertge.„Zellſtoffabr. Waldhof 295.— 293.— Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr.—.— 154,— uckerfbr. Waghäuſel 144 50 Zuckerraff. Manng. Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des Gen ral-⸗Anzeigers.) Frankfurt a.., 14. Juli.(Tel.) Jondsbörſe. Sehr ruhig lag wiedes der Markt für Bankaktien, auf dem ſich nur einige Teilnahme für Aktien der leitenden Werte zeigte. Diskonto⸗ Kommandit eröffnete ſchwach und konnte ſich im weiteren Ver⸗ laufe um ½ Prozent befeſtigen. Das andauernde ſchlechte Wet⸗ ter, welches eine Störung der Erntearbeiten befürchten läßt, be⸗ einflußte öſterreichiſche Werte. Der Bahnenmarkt lag anregungs⸗ los, Lombarden feſt. Staatsbahnen nach reſervierter Haltung auf Wiener Käufe anziehend. Amerilaniſche Bahnen im Anſchluß der Newyorker Börſe behauptet. Schiffahrtsaktien ruhig. In Montanwerten ſind die Kursveränderungen gering. Die Tendenz neigt auf dieſem Gebiet zur Abſchwächung. Bochumer, Eſchweiler Bergwerk und Friedrichshütte lagen ſchwächer. Phönix mäßig angeboten. Kaliwerte ſtill und behauptet, Otavi⸗Minen⸗Eiſen⸗ bahngeſellſchaft auf den ungünſtig beurteilten Abſchluß zu niedri⸗ gen Kurſen angeboten. Die Verteilung der Dividende von 11 Prozent blieb einflußlos auf dieſe Aktien. Der Geldmarkt hat ſich etwas verſteift. Der Privatdiskont zog um 58 auf 27%% Prozent an. Der Rentenmarkt blieb infolge der geringen Anregung ſtiller. Ruſſen behauptet Heimiſche Staatsfonds mit geringen Ausnaß⸗ men underändert. Die Haltung des Induſtriemarktes iſt ziemlich feſt. Deutſche Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt 5 Prozent höher. Brauerei⸗Aktien neigten zur Abſchwächung. Die Ernennung des bisherigen Staatsſekretärs des Innern v. Bethmann⸗Hollweg zum Reichskanzler machte wenig Eindruck, die Ernennung des Schatz⸗ ſelretärs Sydow zum Handelsminiſter wurde günſtiger beurteilt. Die Börſe nahm im Allgemeinen davon nur geringe Notiz. Die Nachbörſe war ſtill und behauptet. Es notierten Kreditaktien 200 a 199.90, Diskonto 187, Dresdner 153.70, Staatsbahnen 154,30, a 154.80, Lombarden 21, Bezugsrecht auf Rheiniſche Hypo⸗ thekenbankaktien 175 Proz. Brief, 170 Proz. Geld. Privatdiskont 27716. Telegramme der Continental-Telegraphen⸗Compagnie. ———.— Schlußkurſe. Reichsbankdiskont: ½ Prozeuk. Wechſel. 13. 14. 18. 14. Amfierdam kurz 169.07 169.07] Check Paris 81.15 81.175 Belgien„ 80.983 80.95[Paxis kur; 81.13 81.183 Italten 80.925 80.90 Schweitz. Plätze„ 811186 81.20 Chgeck London 20.44 20.445 Wien 85.10 85.116 London„20.425 20.425 Napoleonsd'or 16 29 18 30 5 lang———.—Privatdiskento 25½%%10 Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 230.50 229 60 Haxpener Bergban 191 30 19140 Buderus 1J09.50 109 50 Kaltw. Weſterregeln 213.50 213 50 Coneordta Bergb..— Oberſchl.Eiſeninduſtr. 97.— 97.— Deutſch. Luxemburg 199 70 199 40 Bhönix 175 50 174.50 Friedrichshütte Bergb. 128.75 127.— Br. Köntgs⸗u. Laurah. 184.— 184.50 Gelſenkirchner 179.— 178,90J Gewerkſch. Roßleben 8400 95— 8 te· 1 1 ee Badiſche Anilinfabrik 883 90 585 70 Badiſche Bank Seite. General⸗Anzelger. 555 Staalspapiere. A. Deutſche⸗ 13. 44 13 14 4e% deutſch. Reichsanl. 102.95 103.½ Mh. Stadt⸗A. 19083—. 101.— 4„„1909 102 85 10.88 1 3* 5 e%%%— i 86.50 86.705 Arg. k. Gold⸗A.1887———. % r. onſ. St.-An, 102.95 102 95/% Chineſen 1893 10.70 102.70 1 do..1999 102.85 102.861%„„ 898 95.40 59 25 5. 5 95.40 95.45½ Japaner 96 50 46 65 3*„ 1969 95 5 9 5 Mexitaner auß. 88/90 16 80 100.80 5 85 59) 88 58/3 fexikaner innee 6 50 Abadiſche St.⸗AM. 9%—Bulgaren 85 10 „1908/09 102 20 102 20,3% italieg. Nente—— 35% bad. St.⸗Olabg)fl 98.—— ii, Oeſt. Silberrente 99.20— 356— 7 e, dee,, ,, 5% 1900 94 0 94.80[Oeſterr, Goldreute 10.10 100.— 37%„ 19904 94.85 948˙] Vortug. Serie I 62.— 62— 5. 5 1907 9490 95.—3„ III 64 0 64.20 Abayr..⸗B.⸗A. b. 1915 102.40 102.4004½ neue Nuſſen 19)5 95 20 39.10 „ 1918 102 65 102.5J4 Ruſſen von 1880 875 87.40 3½ do. u. Allg. Anl. 95.05 95.65 ſpan. ausl. Renite———. 58 do.„.⸗Obl. 85.30 85 450t Türten von 1903 88.— 88.— 8 Pfälz..⸗B. Prior. 101 60 101.70ſ4 5„ Ufife 91 90 9180 94.20 84.50ſ. Ung r. Goldrente 93.70 95.65 4 Heſſen von 190 10 70 102 9ſ½„ Kronenrente 93.35 93.35 8 Heſſen 84 10 83.9[Berzinsliche Loſe. 4 Sachſen 625 83 2 3 Oeſterreichiſcher8s80 162.75 162.50 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—.——.—Türkiſche 145.90 146.— Aktien induſtrieller Unteruehmuntzen. Süd. Zuckerfabrit 144 50 14410funſtſeidenfabt. ferkf, 262.50 264. Badd. Immobil.⸗Zeſ. 98.50 88§0Lederwerk. St. Ingbert 57.50 57 50 Eichbaum Mannheim 117.— 117.—Spicharz Lederwerke 124.50 24.— Mh. Aktien⸗Brauerei.—Ludwigsb. Walzmähle 149— 149.— Parkakt. Zweibrücken 90,40 90.4Adierfabrradw. Kleyer 339 75 338 50 Weltz z. Sonne, Speven. Maſchinenſor. Hilpert 6480 64.80 Cementwerk Heidelbg. 157 157.5“ Maſchinenſb. Badenia 198 196— Cementfabr. Krrlnadt 143. 143— Dürrkopp 314 75 814 75 Maſchinenf. Gritzner 214 50 213,20 Maſch.⸗Armalf.Klein 106. 104. Pf.Mäbnt.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röbrenkeffelfabrik vorm. Düer& Co. 38 Schnellpreſſenf. Frktb. 193— 192.70 Ver.deutſcher Oelfabr. 135— 135.— Schuhrabr. Herz, Frkſ. 118.50 118.59 Seilinduſtrie Wolff 132.90 181.35 'wollſp. Lampertsm. 53.— 53.— Kammgarn Kaiſersl. 180.— 189.— Zellſtoffabr. Waldhof 29175 291.50 tSh. Kabrik Griesheim 210.— 239.80 Farbwerke Höchſt 419 75 419.9 Ber. chem. Fabritl Mh. 309.— 309.— Cbem. Werke Albert 428— 428.— Südd. Drahtind. Wip. 103.50 103.50 Akkumul.⸗Fab. Hagen 206.— 206.— Aec. Böſe. Berlin 52.80 52. Elektr.⸗Gej. Allgem. 232 40 238 Südd. Kabelw. Phm. 123.30 125.— Behmeyer 115.90 115•90 Glektr.⸗Geſ. Schuckert 121. 122 05 Siemens& Halste 229.75 220.35 127.70 127.70 —.— Aktien deutſcher und ausländiſcher Trausporkanſtalten. Südd. Eiſenb. G. 117 117.— 28„Gotthardbahn—.——.— Hamburger Packet 116.90 116.70ſc. 7 Norddeutſcher Llobd 90. 80 30 Ital. Mittelmeerbahn———.— 154.— 154 30do. Meridionalbahn———.— 5 20 Baltimore und Obio 117.30 117— Oeſt. Südbahn Lomb. 20.90 Pfandbrfefe, Prioritäts⸗Obligationen. Teh Frk. Huv.⸗Mfdb. 100.30 100.30 4% Pr. Pfdb. unt. 13 1010 109.10 4%.K. B. Pfdbr.05 100.60 100.60 40%„„17 101— 101.— 19½0 100.30 100.30 3½„„„ 14 95.30 95.30 4% B⸗Oyp J. Pfdb. 100.10 100.10%½% 12 94.— 94.— )))TTFVTCTV(CT(( 3100% Pr. Bod.⸗Tr, 98 20 88.20 Kleinb. b. 04 95.50 95 59 4e% Etr. Bd. Pfd, ogg 100 20 106.50 3½ Aredbr or⸗ 4 Hyp.⸗Pfd.⸗Nom.⸗ Unz. 00 100.— 100— Obl. Antbb⸗ 12 8450 94 50 4%„„Pfdbr..0! 4% Pr. Ufdbrf.⸗B. uuk. 10 100.20 100.10] Hyp.⸗Pfd. unt. 1917—.— 4%„ Pfdbr..Og 1 4/ Rh. H. B. Pfb. 09 100.— 100— unt. 12 100.20 100.20 4%„„„ 1907 100.— 100.— 87%„Pfdbr..86 4%„„ 1912 100.30 100.30 89 u. 94 62.80 92.80 4%„„„ 1917 100.80 100.80 81ʃ. fd. 9/ 92 50 82.50 4%„„„ 1919 101 50 104.50 4%„ Com.⸗L dl. 34%„„verſchied. 505 9275 v. I,unt 10 101 20 101 20%„„„ 1914 92.70 8 3%„ Gom.⸗Obl. 8 31ſ Rh..⸗B..O 93.20 13 20 v. 87/ 1 93 70 93 70 4% R. W. B. G. B. 1iIh⸗-— 8%„Gom.⸗200l. 4½ Wf. B. Pr.⸗Obl.———.— v. 96/06 83.70 93.70% Pf. B. Br.⸗O. 4% Pr. Pfdb.ank. 09 99.60 99.75 7,% kt Al ftl.a..5. 72 65—.— 12 100.— 100.—„5 14 100 10 100.10 Manns.Gerſ.⸗.=A. 515— 515.— Bank⸗ und Berſicherungsaktien. 184.59 134.—[Oeſterr.⸗Ung Bank 122— 122.75] Oeſt. Länderb ul 172 50 72 50[„ Kredit⸗Anſtalt 110.— 110.10 Prälziſche Bank 132 10 181 70/ Pfälz. Hyp.⸗Bank 243 10 242.90] Preuß. Hypotbekub. 143 50 143.50J Deutſche Neichsbk. 103.30 103.100 Rhein. Kreditbank 183 80 187—Rbein. Hyp.⸗B. M. 158.80 153 60 Schaaffd. Bankver. 203 10 203 3 Südd. Bank Mhm. rkf. Hyp.⸗Creditv. 154 80 159 80 Wiener Bankver. kationaldant 125.50 121 40] Bank Ottomane 142.— 143— rankfurt a. W, 14. Juli. Kreditaktien 200.—, Diseonto“ ieee 186.50, Darmſtadter 132.—, Dresduer Bank 188.50, Han⸗ delsgeſellſchaft 172.50, Deutſche Bank 24290, Staatsbahn 154— Lambarden 20.95, Bochumer 229.60, Gelſenkirchen 178.90, Laurahütte 183.70, Ungarn 95 70. Tendenz: ruhig. Nachbörſe. Kreditaktlen 199.90, Disconto⸗Commandit 187.— Staatsbahn 154.70, Lombarden 21.—. Berliner Effektenbörſe. [(BPrivattelegramm des General⸗Anzeigers.) * Berlin, 14. Juli. Fondsbörſe. Hüttenaktien lagen ſchwächer auf den ſcharfen Rückgang der Metallpreiſe in Lon⸗ don und auf die ſchlechte Lage des Kupfermarktes in Newyork. Von Montanaktien. Bochumer, Deutſch⸗Luxemburger und Rheinſtahl 34 Prozent bis 1 Prozent niedriger Eine vor⸗ liegende Meldung, die beſagt, daß das internationale Träger⸗ geſchäft auf dem Feſtlande ganz unbefriedigt ſei, wirkte gleich⸗ falls verſtimmend. Laurahütte abgeſchwächt. Bergwerks⸗ aktien preishaltend. Banken um Bruchteile 1 Proz. ſchwächer und zumteil weiter nachgebend. Bahnen ſtill. Baltimore be⸗ hauptet. 117. Von Fonds Zproz. Reichsanleihen unverändert, 86½ Proz. Ruſſen ſtetig. Allgemeine Elektrizitätsaktien.15 Prozent niedriger auf Angebot zum erſten Kurs. Schiffahrts⸗ aktten ruhiger, doch preishaltend. Im weiteren Verlaufe war der Geſamtverkehr unverändert. Die Geſchäftsſtille hielt in ſämtlichen Märken gleichmäßig an. In dritter Börſenſtunde weiter geſchäftslos. Deutſche Fonds feſt. 3½proz. Reichs⸗ anleihe und Konſols 0,10 höher. Induſtriewerte des Kaſſa⸗ marktes ungleichmäßig. Donnersmarckhütte bezugsrecht, erſt⸗ mals notiert um 41 Prozent. 126,75 126.80 113 40 118.3 200 40 200.— 101.40 101.40 .50 193.50 123 10 183 10 147 20 147.50 136.75 136.90 199. 199 133 20 133 20 1145114.50 133.60 188.65 Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmftäbter Bank Deutſche Bank Dautſchaſiat. Bank D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Bank Frankf. Hop.⸗Ban! Berlin, 14. Juli. Kreditaktien Disc.⸗Kommandit Sta atsbahn Lombarden Bochu ner Berlin, 14 Juli. Wechſel London Wechſel Paris 4% Reichsant. ted 3“% Neich anl. 3520%„ 1909 4% Reichsanleihe 4% Conſols 30% 1909 3% 0 3%% n 1909 30˙0 5 4% Bad. v. 1901 4⁰ 1908/09 3%„ conv. 3½%„ 1909/%07 %½% Bayern 4% die Heſſen 4% Oeſſen 80% Sachſen 37½ Japaner 1905 19% Italiener 4% Ruff. Aul. 1902 3% Bagdadbahn Oe ter. R evitaktien Berl. Handels⸗Heſ. Darniſtädter Baut Deutſch⸗Aſtat. Bank Deutſche Banl Disc.⸗Komnandit Diesdner Bauk W. Berlin, 14 Jult. 200.20 200.20 186 90 186.60] Lombarden Kredit⸗Aktien Diskonto Komm. Kreditaktien Länderbank Wiener Bankverein Staatsbahn Lombarden Marknoten Wechſel Paris Wien, 14. Juli. Kredltaktien Oe terreich⸗Ungarn Bau u. Betr..⸗G. Unionbank Ungar. Kredit. Wiener Bankverein Länderbank Türk. Loſe Alpine Tabakaktien Nordweſtbahn Elbtalbahn Staatsbahn Lombarden 144 50 142.70 243.20 243.— (Anfangs —.— 200.— 188.50—.— 154.— 154.10 231.— 229.70 (Schluß 20.435 20.435 81.15 81.125 103.— 103.— 102.90 103.— 95.40 95.50 95.40 95.50 86.50 86 50 103.— 103— 10290 103.— 95 40 95 50 9 40 95.50 86 50 86 5% 10150—.— 102 10 102.20 94.60 94.40 95.— 95.40 84.— 86.10 96 50 84.— 86.10 96.40 25 105 0 87.10 86 90 87.75 87.75 0 172.30 172.70 182.10 131.70 186 50 186.60 ⸗Kurſe., Laurahütte Phönix Harpener Tend.: ſchwach. turfe.) Neichshank Rhein. Freditbank Ruſſenbant Schaaffs. Bankv. Staatsbahn ombarden Baltimore u. Ohio Canada Paciſic Hamburg Packet Nordd. Lloyd Bochumer Deutſch⸗Luxembg. Dortmunder Gelſenkirchner Harpener Laura hütte Phöntr Wefterezeln A, Elektr.⸗Geſ. Anilin Anilin Treplom Brown Boveri Cdem. Albert D. Steinzeugwerte Elberf. Farben Celluloſe Koſtheim Nütigerswerken Tonwaren Wiesloch Wf. Draht. Langend. Zellſtoff Waldhof 153.60 158.50 188.60 188.20 175.20 174 70 ere ee, eee 147 50 147 50 136.5 142.50 183 155.— 50 136.— 20.90 117. 182 70 17 89 90 230.50 190 40 63 20 178 7 190 60 183 60 175 20 214.80 232.20 384.90 813.— 188.10 435.50 225⁵5 50 410 50 210.— 170.— 230 30 198.50 63.— 178.90 190 40 183 70 174.70 212 20 232 20 385.20 312.50 187.70 427— 225.50 410 70 208— 170.— 70 100 20 100.20 208 50 207 40 291.20 2938.70 Privatdiskont 2¾% (Telegr.) Nachbörſe. Staatsbahn Wiener Börſe. Wien, 1a. Juli. Vorm 10 Ubr. 637.70 637.70 449.50 44. 50 527.— 526.70 721.— 721— 108.20 108.70 117.36 117.58 95.26 95.25 687 75 636.75 1776 1776 550.— 550.— 752.— 751.— 527.—523.— 450.— 450.— 186.— 186.— 642.— 641.— — 376.— 720.— 722.70 108.50 108.70 Oeſt. Kronenrente „ Papierrente „ Silberrente Ungar. Goldrente „ Kronenrente Alpine Montan Tend.: ruhig. Nachm..50 Uhr. Buſchtehrad. B. Oeſterr. Papierrente „ Silberrente „ Goldreſtte Ungar. Goldrente Kronenrente Wch. Frankf. viſta „ London„ 5„ „ Amſterd.„ Napoleon Marknoten Ultimo⸗Noten Tend.: ruhig. 154.20 155.— 20 90 21.10 96.15 96.05 99.45 99.50 99.45 99.50 113.30 113.75 93.15 93.10 642.— 41.— 990.— 689.— 99. 99. 117. 113, 93. 117. 239. 95. 199. 19. 117. 117. TLondoner Effentenbörſe. gondon, 14. Juli.(Telegr.) Aufangskurſe der Gſfettenbötſe. 45 99.50 45 99.50 60 117.60 80 113.75 10 98.10 28 117.38 87 239 90 25 95.27 70 199.60 06 19.07 38 11738 38 117.88 2% Conſols 84% 84½] Moddersfontein 13¼ 12“˙½ 3 Reichsanleihe 85½% 85 ½ Premier 85 8/ 4 Argentinier 88/ 88% Rand mines 10½ 10— 4 Italiener 108— 103Atchiſon comp. 119½ 119— 4 Japaner 90% 90% Canadian 189— 1887/ 3 Mexikaner 34½% 34½ Baltimore 1221½ 1317%8 4 Spanier 96ʃ% 36½ Chikags Milwaukee 1581/ 157½ Ottomanbauk 18½ 181½J Denvers com. 48½% 48 Amalgamated 83/ 81% Erie 37 37— Anarondas 9% 9½ Grand Trunk III pref. 567˙ 569). Mio Tinto 75„„ ord. 23¼ 23˙% Central Mining 17/ 17%J Loutsville 145½ 145— Chartered 32— 31½] Miſſouri Kanſas 42˙% 42½ De Beers 14% 14½ Ontario 53½%½ 537/ Caſtrand 58% 5ʃ/ Sounthern Nacifie 137% 136/ Gedulld 2% 31¼ Unlon com 199 ½ 198% Goldftelds 6˙% 6% Steels eom. 77. 71— Jagersfontein 6˙% 6˙% Tend.: träge Verliner Produktenbörſe. Berlin, 14. Juli.(Tel.) Produltenbörſe. Unter der Nachwirkung des wärmeren Wetters charakteriſterte ſich die Haltung für Brotge werden der erſten Liverpool treide anfangs etwas ſchwächer. Nach Bekannt⸗ er Depeſchen wurden aber die Preis⸗ rückgänge zum großen Teil wieder eingeholt, Für ausländiſche Rech⸗ nung ſollen wieder Käufe getätigt worden ſein. Für Hafer trat etwas Kaufluſt herbor. Mais und Rüböl ſtill. Wetter; ſchön. Berlin, 14. Juli. (Telegramm.) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. (Produktenvörſe.) Weizen per Jult 261 25 960.75 Mais per Julli———— „ Sepl. 233.25 232.75„ Sept.——154.— „Ott. 230.— 230.— 225—8 „Dez. 227 25—.— Rüböl per—— Roggen per Jun 192 50 192.50 ktbr. 55.40 55.40 „Sept. 185.25 185.—-„Dezbr. 55.60 58 50 „ Okt. 185.25 185—Spiritus 70er looso—-—— Hafer per Jult 182— 182 25 Weizenmehl 36 50 36.50 „Sept. 171 171.— Roggenmehl 25.50 25.50 Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 14. Juli. Getreidemarkt.(Telegramm.) 18. per 50 kg per 50 ug Weizen per Okt. 13 67 13 68 ruhig 1382 13 83 feſt 1„ April 1408 1400 Roggen ver 998 9 99 ruhig 1013 10 14 feſt Npli Hafer ver Okt. 761 72 ruhig 765 7 66 ſtetig Mais per Juli 778 779 793 794 „„ „3 688 689.98 9% Kohlraps Auguſt 1480 träge 1430 14 40 fletig 14 20 Wetter Kühl. Tiverpooler Börſe. Liverpool, 14. Juli.(Anfangsturſe.) Mals per Septi. * 7 Dez. Weizen per Sept. per Okt. 13. 877% 86• —— —— feſt ruhig M Badiſche Feuerverſtcherungs⸗Bank M. 240 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 1„Vorzugs⸗Aktien— Benz& Co. Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 123 Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 68 Bürgerbräu, Ludwigshafen 55 Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— Daimler Motoren⸗Geſellſchart, Untertürkheim— Fahr Gebr.,.⸗Gen, Pirmaſenz—— Filterfabrik Enzinger, Worms 5— Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim Frankenthaler Keſſelſchmiede 833zfr Fuchs, Waggonfabrit, Heidelberg— Herrenmüble vorm. Genz, Heidelberg— Hurdegveg Terrain⸗A.⸗G., München 1243fr indes Eismaſchinenk 136 Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigsh. 5 Maſchinenfabrik Bruchſal. Schnabel& Henning— Neckarſulmer Fahrradwerke— Pacific Phosphate Shares junge 75 Pfälziſche Mühlenwerle, Schifferſtadt 120 Nheingu, Terrain⸗Geſellſchaft— Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 18 Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaft, Maunheim— Rheinmüßhlenwerle, Mangheim 180 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim— Stahlwert Mannheim 104 Süddeutſche Jule⸗Induſtrie, Mannheinm 177 Sücddeutſche Kahel, Mannheim, Genußſchelne be.— Unionwerle,.⸗G., Fabrikenf. Brauerei⸗Einrichtungen 116 Unionbrauerei Karlsruhe Vita Lebensperſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— worden. Der Wert der Kücheneinrichtung für dieſes welchem auch das Eröffnungsdiner ſtattfand, repräſentie für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil! Fr Landesproduktenbörſe Stuttgart. Boörſenbericht vom 12. Juli 1909. Die Witterung war auch in der abgelaufenen Woche ſehr ungünſtig, da die Niederſchlöge ſich eher noch vermehrt haben, wodurch vielfach Lagerungen in allen Getreidarten verurfacht wurden. Am Weltmarkt hat ſich nach einer vorübergehenden Ab⸗ ſchwächung die Tendenz wieder weſentlich befeſtigt. Greifbare und ſchwimmende Ware iſt knapp und bleibt gefragt und preis⸗ haltend. Unſere Inlandsmärkte verzeichnen ſehr kleine Zufuhren dei abermals erhöhten Preiſen. Das Mehlgeſchäft beſchränkt ſich auf den nötigſten Bedarf. 1 Wir notieron per 100 eg frachtfrei Stutkgart, je nach Qualit t u. Lieferzeit: Welzen württemberg. M. fvänkil cher 00.00 C0.,00, bayeriſcher M.—.———.—, Numänier m 28.— bis 28.50, Ulka M. 28.——28.50, Saxouska u. 30.00—00.00, Roſtoff Azima M. 00.00—.00, Walla⸗Walla M. 00.C00 00.%, La Plata M. 28——28.50, Redwinter M.—.——.—, Kalifornier M. 00.0 00.00. Keenen: neu M. 28.——.0, Unterländer M 00.00—00.00. Dinkel nom. 00.——00.00. Noggen: württemb. nom, W. 00— 09.00, nordb. M. 00.00—00.00 ruffiſcher Ml. 00.00—-0% Gerſte: württmbergiſche M. 00.00—00.00, Pfälzer(nom.) M. 00.00 bis 00.00, bayoriſche—, Tauber.— ungariſche M. 00.00—00.00, kaltforn. vrima M..00— Hafer: Oberländer M. 0,0—00.00, Unterländer M. 00.00— württembg. M. 20.50—21 50, ruſſiſcher M. 09.00 00.00 Ma Wetxed M. 00.00—00.00 La Plata gefund 18.50—10.—, Hello M.—00.00 Donau 18.50—19.—. Kohlreps 00,09—00.00. preiſe pro 100 ng inel. Sack: Mehl Nr. O0 M. 39.——40,—,. 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Nr. 7418 IV Nachſtehend bringen wir die neuen Beſtimmungen ie Einrichtung und Führung von Baulaſtenbüchern zur öffentlichen Kenntnis. Wir bemerken dazu f Die als Baulaſten zu übernehmenden Vei htungen kör nach dem Geſetz zunächſt die Art der Ueberbauung oder die Nicht⸗ bebauung von Grundſtücken oder cksteilen zum Gegenſtand haben. Sie werden als ſolche me auf ein Dulden oder Unter⸗ Tun, auf poſitive Loi⸗ ſtungen, die reallaſtartig auf dem Grun ben, gerichtet ſein. Zu Venpflichtungen, die der Bauende ſeloſt ernimmt, können namentlich Fälle, in welchen die Baupolizeibehörde Nachſicht be⸗ willigen kann, und überhaupt die Fälle Anlaß geben, in welchen die Entſch 5 in das freie Ermeſſen dieſer Behörde geſtellt iſt, letztere hiernach die Bewilligung eines nicht bedenkfreien Baugeſuchs dbon der Uebernahme der Verpflichtung zu gewiſſen Andere ſichern⸗ den Vorlehrungen abhängig mathen kann: ſo z. B. in den Fällen des 8 9 Abſ.—3 des Orlsſtraßengeſetzes, ferner wenn der Bauende guf dem nach§ 57 Abſ. 1 der Landesbauordnung unbebaut zu laſſenden Grundſtücksabſchnitt von 1,80 m Breite einen Bauteil für ſo lange errichten will, als das Nachbargrundſtück unbebaut kleibt, der Nachbar, ohne ſich ſelbſt zur Einhaltung eines größeren Abſtandes zu verpflichten nichts eingewendet und der Bauende ſelbſt ſich zur ſpäteren Beſeitigung des Bauteils verpflächtet u. ſ. w. Als Beiſpiele von Verpflichtungen, welche zu Gunſten des Bauenden Grundeigentümern(Nachbarn) übernommen werden, A. folgende in Betracht: wenn ein Baugeſuch aus Bau⸗ er feuerpolizeilichen Gründen nur unter der Vorausſetzung ge⸗ nehmigt werden kann, daß an einem Nachbargebäude gewiſſe bau⸗ liche Vorkehrungen, getroffen und dieſe baulichen Herſtellungen dauernd belaſſen und unterhalten werden, ferner wenn zum Zweck der Gewinnung eines größeren zuſammenhängenden Hofraumes guf mehreren aneinanderſtoßenden Baugrundſtücken eine Hofgemein⸗ ſchaft gebildet werden ſoll. Das Geſetz berüchſichtigt daneben aber auch welche hinſichtlich der Art der Benutzung von Bauten oder Baut übernommen werden. Der häufigſte der hierher gehövenden Faälle iſt wohl der, wenn die Herſtellung von Räumen in Unter⸗ und Dachgeſchoſſen nur unker der Bedingung genehmigt wird, daß ſie nur als Aufbetrahrungsraum und dergleichen, dagegen nicht als Wohn⸗, Schlaf⸗ oder Arbeitsraum benutzt werden. Im Intereſſe der Rechtsnachfolger hat es ſich als ſehhr wü nſchenswert euvieſen, daß ſolche Denutzun 8 eſchränkungen, Necgene ſoweit ſie nicht im Wauwerk ſelbſt ohne weiteres erkennbar zur Erſcheinung gelangen, durch Eintrag in das Baulaſtenbuch offenkundig gemacht werden. Etſwaige Anträge auf Eintragung baurechtlicher Verpflichtungen das Vaulaſtenbuch wären durch Vermittlung der Bürgermeiſter⸗ in der Stadt Mannheim unmittelbar bei dem Bezirksamt inzureichen. Mannheim, den 8. April 1909. 0 Bezirksamt IV r. Bechtold. J. 8 27 des Ortsſtraſſengeſetzes vom 15. Oktober 1908 lautet: 5 1. Beſondere, nicht ſchon aus den allgemeinen baupolizeilichen Vorſchriften ſich ergebende Verpflichtungen, welche hinſichtlich der Art der Uebenbauung oder hinſichtlich der Nichtbebauung von Grund⸗ ſtücken oder Grundſtücksteilen, ſowie hinſichtlich der Art der Be⸗ nutzung von Bauten oder Bauteilen auf Verlangen der Baupoli⸗ zeibehörde gegenüber dieſer Behörde bon dem Eigentümer mit Rück⸗ ſicht auf ein bon ihm oder von einem anderen Eigentümer ein⸗ gereichtes Baugeſuch übernommen werden, haften, wenn ſie in dem Baulaſtenbuch eingetragen ſind, als öffentlich⸗recht lliche Laſten(Bau⸗ laſten) guf dem Grundſtück und gehen als ſolche auf jeden ſpäteren Erwerber des Grundſtücks über. 2. Die Erklärungen, 9905 8 werden, müſſen, licher oder 5 geben Im übrigen iſt die Rechtsg bel der Erklärungen 55— n des e beurteilen. ild 0 e zu Guunſten ines Nachbars werden, 10 ſind 91 für welche MRechte im Grundbuch eingetragen ſind, von dem Vorhaben zu be⸗ chrichtigen, ſoweit ſie oder ihr Berollmächtigter einen bekannten Wohnſitz im Deutſchen Reiche baben. agung der Baulaſt foll micht bor von Wochen nach der Zuſtellung der Nach⸗ vicht an die Drittbere echtigten epfolgen. 4. Die Baulaſtenbücher werden von der Gemeinde geführt. Die näheren Vorſchriften über ihre Einrichtung und Führung wer⸗ en im Verordnungstvege erlaſſen. 5. Die Einſicht der Baulaſtenbücher iſt kdermann ge Hihbenfe geſtattet. Auf Verlangen ſind daraus auf Koſten des Antragſtellers oder Zeugniſſe zu erteilen. Die beim Inkrafttreten dieſes Geſebes befeberden Ver⸗ FfTfeHer der kr enife 4 JC ²˙AA ͤ borgeſehene dbringkliche Wirkung, twenn die Erklärungen der borſchrift des Abſatzes 2 entſprechen und wenn ſeit des Erklärung bis zuan Eintrag in das Baulaſtenbuch ein Wi des Eigentümers nicht ſtattgefunden hat. 7. Gegen die Entſcheidung der Baupolizeibe über das ehen von Baulaſten und über die Wirkſamkeit der Erklärungen, durch welche übernommen worden ſind, findet Klage an den Ver⸗ ſtatt. Die Vollgugsverordnung 1 Einrichtung und Führung von Vaulaſtenbüchern lautet: Verordnung. (Vonn 19. Dezember 1908.) Die Einrichtung und Führung von Baulaſtensüchern betreffend. Zum Vollzug des§ 2 27 des Orts ſtraßengeſetzes bom 15. Oktober 1908(Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt 1908, Seite 605) und in Ergänzung der Landesbauordnung vom 1. September 1907(Ge⸗ ſetzes⸗ und Verordnungsblatt 1907, Seite 385) wird verordnet, was folgt: Baulaſtenbücher ſind in den einzelnen Gemeinden inſoweit anzule gen und fortzuführen, als ein Bedürfnis zur Eintragung von am 1. Januar 1909 bereits beſtehenden baurechtlichen Verpflicht⸗ ungen oder zur Eintragung neuer baurechtlicher Verpflichtungen iſt. In Gemeinden, in denen am 1. Januar 1909 keine bau⸗ Verpflichtungen einzutragen ſind, kann die Anlegung eines Baulaſtenbuches unterbleiben, bis die Eintvagung einer ſol⸗ chen Verpflichtung notwendig wird. 82 1. Das Baulaſtenbuch iſt unter berantwortlicher Leitung des Bürgermeiſters tunlichſt durch den gleichen Beamtem zu führen, wel⸗ chem die Führung des in§ 25 Abſatz 3 des Ortsſtratengeſedes vorgeſchriebenen Verzeichniſſes obliegt, und tunlichſt in dem gleichen Geſchäftszimmer wie dieſes Verzeichnis zur allgemeinen Einſicht bereit zu halten. 2. Die Baulaſtenbücher müſſen trocken und feuerſicher aufbe⸗ wahrt werden. 8 8. In das Baulaſtenbuch ſind nur Verpfli⸗ ſtungen im Sinne des § 27 des Orts nezengef ſetzes einzutragen, welche von Grundſtücks⸗ eigentümern gegenüber der Baupolizeibehörde übernommen worden ſind. Durch die Eintragung erhalten die baurechtlichen Verpflich⸗ bungen die Eigenſchaft von Bauſaſten(§ 27 Aeſatz 1 des Orts⸗ ſtraßengeſetzes). 5§ 4. 1. Die Einträge in das Baulaſtenbuch erfolgen nur auf Grund ſchriftlicher, mit dem Dienſtſtegel zu verſehener Anordnung des Be⸗ zirksamts, welche den vollſteindigen Wortlaut des Eintrags zu ent⸗ halten und gegeben enfalls auf einen der Anordnung beizuflügenden Plam zu verfreiſen hat. 5 Der Eintrag in das Baulaſtenbuch iſt ſofort nach Einkunft der bezirksamtlichen Anordnung unter Beifügung von Tag und Nunmner der letzteren zu vollziehen und unter Angabe des Tages der Eintragung vom Baulaſtenbuchführer zu unterzeichnen. Der Vollzug des Eintrags iſt unverzüglich dem Bezirksamt anzuzeigen; im Betreff dieſer Angeige i ſt das belaſtete Baugrundſtück genau zu bezeichnen. 3. Die Vollzugsanzeigen über Einträge im Baulaſtenbuch ſind vom Bezirksamt, nachdem ein Vermerk über den Vollzug des Ein⸗ trags zu den betreff fenden Bauakten gefertigt iſt, in einem für jede Geme inde beſonders anzulegenden Aktenheft in zeillicher Reihen⸗ folge zu ſammeln. § 5. 1. Vor der Anordnung des Eintrags einer baurechtlichen Ver⸗ pflichtung, durch deren Uebernahme die zuläſſige Ueberkauung eines Gru 3 nach Fläche oder Höhe zugunſten eines Nachbars ver⸗ ringert trerden ſoll, hat das Bezirksamt durch Vermittlung des Bürgerweiſters fe ſg ſellen, ob auf das von der Verpflichtung be⸗ troffene Grundſtück Rechte zugunſten dritter Perſonen im Grund⸗ buch eingetragen ſind, undd gegeb benenfalls nach§ 27 Abſatz 3 des Ortsſtraßengeſetzes zu verfahren. Für die zu borſtehendem Zweck erforderliche Einſichtnahme des Grundbuchs durch den Bürgermeiſter iſt gemäߧ 92 Abſatz 5 des Koſtengeſetzes vom 24. September 1908 keine Gebühr zu entrichten. 2. Der Eintrag einer baurechtlichen Verpflichtung hat ihren Inhalt genau und vollſtändig anzugeben und das von der baurecht⸗ lichen Verpflichtung betroffene Grundſtück genau zu bezeichnen; zu⸗ treffe ndenfalls iſt auch einzutragen, zu weſſen Gunſten die tung übernommen iſt. 3. Aus dem Eintrag muß ferner erſichtlich ſein, inwiefern die Formvorſchriften des§ 27 Abſatz 2 85 Ortsſtraßengefſetzes einge⸗ halten ſind. 1. Der Eintrag der am 1. Januar 1909 bereits beſtebenden baurechtlichen Verpflichtungen in das Baulaſenbn een auf 8 vor ie bffenelſchen Shlereſſe für Uforderlich e von Amts wegen an⸗ suorbren. 2. Vor der Anordnung des Eintrag einer ſolchen baurechtlichen Verpflicht d der Eigentümer des belaſteten Grundſtücks und een dieenigen, zu deren Gunſten die Verpflichtung über⸗ wurde, durch Vermittlung des Bürgermeiſters oon der glen Eintragung mit dem Anfügen in Kenntnis zu ſetzen, en 14 Tagen von der Zueſtellunn dieſer Eröffnung gegen die Eintragung zuſtehe. Wird eine Ein⸗ ſprache erhetzen, ſo iſt der Eintrag erſt nach deren endgültiger Er⸗ ledigung anzucndnen. 3. Die Vorſchriften des§ 27 Abſatz 3 des O ſtraßengeſetzes und des§ 5 Abſatz 1 dieſer Verordnung finden guch beim Eintrag der am 1. Januar 1909 beſtehenden baurechtlichen Verpflichtung Anwendung. 4. Aus dem Eintrag einer am 1. Januar 1909 beſtehenden baurechtlichen Berpflichtung muß aſchich ſein, daß ſeit Ueber⸗ nahme der Verpfli chtung bis zum Eintrag in das Baulaſtenbuch ein Wechſel des Cigentümers nicht ſtattg efunden hat. § 7. Iſt eine im VBaulaſtenbuch eingetragene baurechtliche Verpflich⸗ tung Aaſchen, ſo ordnet das„ auf Antrag des Eigen⸗ tümers des belaſſeten Grundſtücks die Löſchung der Baulaſt im Bau⸗ laſtenbuch an. Vor der Löſch 8 an iſt den Beteiligten, zu deren Gur die Baulaſt übernommen kar, von dem An⸗ trag mit dem Aufügen Eröffnung zu machen, daß ihnen binnen 14 Tagen von Zuſtellung der Eröffnung ab die Einſprache an das Begzirksamt zuſtehe. Werden Einſprachen erhoben, ſo hat die An⸗ ordnung der Löſchung bis zur Erledigung der Einſprachen zu unter⸗ bleiben. § 8. Einſprachen gegen die beabſichtigte Eintragung einer am 1. Januar 1909 keſtehenden bau krechtlichen Verpflichtung(§ 6) oder gegen den Aig auf Löſchung einer eingetragenen Baulaſt(8), ſowie Einwendungen gegen den Inhalt eines Eintrags und gegen die Wirkſamkeit der Erkläs duürch welche baurechtliche Ver⸗ pflichtungen übernommen worden ſind, ſind beim Bezirksamt geltend zu machen. 1. Ueber Einſprachen und Sitdeen(§ 8) entſcheidet das Begirksamt. Cogen die Sniſchendung des Gezirksamts ſteht den Be⸗ teiligten innerhalb 14 Tagen von der Zuſtellung der Entſcheidung ab die Veſchwerde an den Bezirksvat und gegen die Entſcheidung des letzteren gemäߧ 27 Abſatz 7 des Ortsſtratzengeſetzes und 8 3 Zifſer 31 des Verwaltungsrechtspflegegeſetzes(in der Faſſung des 8 33 Abſatz 1 Buchſtabe b des binnen einer Notfriſt bon einem Monat vom Tage der Eröffnung der bezirks⸗ räblichen Entſcheidung ab die Klage an den Venraltungsgerichtshof qu. Rekurs gegen die Entſcheidung des Bezirksrates findet in dieſen Föllen nach 8 41 Ziffer 8 letzter Satz des Verwaltungsrechtspflege⸗ geſetzes(in der Faſſung des§ 83 Abſatz 1 Buchſtabe b des Orts⸗ ſtraßengeſetzes) nicht ſtatt. 2. Nach endgültiger Erledigung der Einſprachen und Einven⸗ dungen hat das Bezirksamt, ſofern hierdurch eine Eintragung in das Baulaſtenbuch erforderlich wird, dieſe Eintragung 10. 1. Die Koſten des bei Eintragungen geen, ſoweit ſie durch Anträge, Einſprachen oder Eie erwachſen ſind, dem Antragſteller oder dem Widerſprechenden zur Laſtt. 2. Irn übrigen ee die Eintragungen in das Baulaſtenbuch koſtenfrei. 8 11. 5 Iſt die Genehmigung eines Bauvorhabens von der Beſtellung einer Baulaſt abhängig, ſo darf die Baugenehmigung erſt erteilt werden, wenn die baurechtliche Verpflichtung in das Baulaſtenbuch eingetragen iſt. 8 12. 1. Bei der Vorlage von Baugeſuchen an das Bezirksamt(8 130 der Landesbauordnung) hat die Octspolizeibehörde anzugeben, ob und welche Paulaſten auf das Baugrundſtück im ein⸗ getragen ſind: 2. In den Städten mit ſtaatlicher Veuwaltung der Ortspoligei (§ 131 Abſatz 2 der Landesbauordnung) hat das Bezirksamt auf Einkunft von Baugeſuchen die etwaige Belaſtung des Baugrund⸗ ſtücks mit Baulaſten durch Anfrage beim Bülrrgeumeiſteramt feſtzu⸗ ſtellen. 8 13. 1. Die Baulaſtenbül Fücher beſtehen aus einer dem aeee tlichen Bedürfnis entſprechenden Anzahl von Blätterm Die Grüße der Blätter ſoll in der Höhe 46 Zentimeter, in der Breite 30 Zenti⸗ meber betragen. 2. Zur Herſtellung der Baulaſtenbücher iſt Papier der Verwen⸗ n 1 die des 5 Ortsſtraßengeſeßes jeder nann Gigemrart eines Bea den Tieer( Hanlaſtenbuch der Nemeinde.) beſtimmt iſt, ur das letzte Blatt haben keine enien; alle Uhrigen Ssciten ſind liniiert. 4. Außer den für die Eintragungen beſtimmten Linien hat jede liniierte Seite zrei fettgedruckte K Kopflinien mit einem Abſtand von 2 Zentimeter. Die erſte Seite eines jeden Blattes wird ferner durch eine gedruckte Linie in ziei Längeſpalten geteilt, bon denen die erſte 2 Drittel, die zweite 1 Drittel der Breite der Seite einnimmt; die zweite Seite eines jeden Blattes enthält ebenfalls zvei Längs⸗ ſpalten, deren erſte etzen 1 Zentimeter breit iſt, ſr hrend die zweite Teil der Seite einnimm. Die linierten Seiten des Baulaſtenbuches find mit bedrul- ten 5 jſchen Ziffern fortlaufend numeriest. 8 14. 1. Die baurechtlichen Verpflichtungen ſind in daßs Baulaſtenbu in der Weiſe einzutragen, daß für jedes mit einer kaurechtlichen Verpflichtung belaſtete Grundſtück ein aus Aufſchriftſeite und durch⸗ laufenden Eintragungsſeiten beſtehendes 0 Fall nach deſm als Anlage beigeſſägten Muſter angelegt wird. Die Baulaſtenblätter ſſind in zeitlicher Aufeinanderfolge mit fortlaufenden Nummern. verſehen. 2. Bei der Anlegung eines Baulaſtenblattes iſt darauf Bedacht zu nehmen, daß ein angemeſſener Raum für fünftige Eintragungen bleibt. Es ſind deshalb zur Anlegung eines Baulaſtenblattes außer der Seite für die Aufſchrift mindeſtens zwei durchlaufende Seiten 5 für 11 Einträge borzuſehen. 8. Auf der Aufſchriftſeite iſt die Rummer des Vaulaſtenblattes anzugeben und das Baugrundſtück nach der Lagerbuchnummer, ge⸗ gebene nfalls auch nach Straße und Hausnummer zu bezeſichnen. 4. Die— durchlaufenden— Eintragungsſeiten des Vaulaſten⸗ blattes ſind gemäߧ 13 Abſatz 4 in vier Längsſpalten geteilt. J dieſe Spalten ſind zwiſchen die beiden Kopflinſen die Sraltenüber⸗ ſchriften einzuſchreiben. Die erſte Spalte mit der Ueberſchriftͥ„Lſde, Nr.“ dient zur Angabe der fortlaufenden Nummer, welche jede auf iſt für die der Haulaſten beſtimmt und erhält die U ſchrift„Inhalt der Vaulaſt“. Die dritte Spalte mit der Ueberſchrift „Aenderungen“ dient zur Eintragung nachträglicher Aenderungen an dem Inhalt der Baulaſt, die vierte Spalte mit der U rſchrift „Löſchungen“ gur Aufn ahme des Löſchungsvermerks. 5. Die leht e Seite des Baulaſtenblattes bleibt unbeſchrieben. 1. Die Einträge in das Vanfaſtenblatt ſind delelſch und mit größter Sorgfalt zu ſchreiben. 2. Die Einträge der Baulaſtem ſollen in der für ſie beſtimmten Spalte ohne größere Zwiſchenräume aufeinander folgen. Jeder Eintrag einer Baulaſt iſt mit einem durch ſämtliche Spalben gehen⸗ den Querſtuich abzuſchließen. 3. Abkürgungen ſind zu unterlaſſen, es ſei denm, daß es ganz allgemein gebräuchliche(z. B. Nr. ſtatt Nummer) ſind. 4. Im Kaulaſtenbuch darf nichts ausgeſchabt, überſchrieben oder ſonſt unleſerlich gemacht oder durchge ſtrichen werden. Ergibt ſich die Notwendigleit, Schreitverſehen zu berbeſſern, ſo die rich⸗ kige Jaſſung in der nämlichen Spalte unter dem Eintung bräzuſetzen und der unrich ſlige Teil rot einzullammern. Schreibverſehen, die weder den Sinn ä dern noch das Verſtändnis beeinträchtigen, können unverbeſſert bleiben. 9 16. 1. Wird ein Eintrag ganz gelöſcht, ſo iſt er rot zu unterſtrei chen; außerdem iſt der Löſchungsvermerk i in die Spalte„Löſchungens einzutragen. 2. Wird der Inhalt eines Eintrages geändert, ſo iſt der von der Nenderung betroffene Teil rot einzuklammern. Der abgeänder Wortlaut der betrefſend⸗ n Stelle äiſt in die Spalte„Aenderungen“ einzutragen. 8 17. 1. Ift ein Baulaſtenblatt vallgeſchrieben tritt die daune digkeit weiterer Eintragungen ein, ſo umzuſchreiben. 2. Die Schließung erfolgt durch Eintragung des Saleba vermerks in der Aufſchrift ſowie am der Ein nträge Sind nicht alle Spalben gleichweit aus benen Stellen zu durchkreuzen. In d dem Seblie iſt 1 Seitenzahl andageden, wo ſich das neue Baul ſtenblatt befindet. 3. Wird ein Baulaſtenblatt umgeſchrieben, ſo iſt in der Au ſchrift des neuen Baul aſtenktaltes auf das bisheri ge zu berweiſen, Der Inhalt gelöſchter Eünträge iſt in das neue Vaula ſenblatt nicht zu übertvagen vielmehr ſind nur die Nummern der gelöſchten Ein⸗ trä de mit dem Vermerk„Gelöſcht“ in das neue Baulaſlenbla tt zu en. Die anenedee des des neuen Ball⸗ am 10 buß 5 2 8 15 Die Einſicht der dadafens her, ſeeleh 92 99900 8 27 Abſatz 5 des büh geſlattet iſt 8 nur uag Bunagnds qun Weee 105 aneesr cdlants 8 Segplgz Se placg 2 060 110 Za 417 JCCCCCCC 1 e bce de eee bun 98 9 001 2 1¹n o agt ollessſug MRegao! eece e Ke 5 F naog engeeng“) L neg 112. uv usbeal Sfurſb udg Schönberger das W̃ den Anweſenden eine Ueberſicht über die Geſellſchaft„Fidelitas“ en Verſammlung ſtatt, in welcher der Vorſitzende der Vereinigung beerg) über„Die Stammesgeſchichte der Vögel“ und Herr Fehl * jahres unternahm der Verein, ſowie einzelne Mitglieder auch efitdit! erbendbotadtt.7 MVereinsnachrichtenn. * Die Tiſchgeſellſchaft„Fidelitas“ Mannheim 1908(Lokal Hotel Kronprinz!), beging kürzlich die Feier des 1. Stßtungsfeſtes. Die Gründungsfeier, welche Sonn⸗ tags abends in den oberen Sälen des Cafe Oper abgehalten würde, wurde mit einer herzlichen Begrüßungsanſprache durch den Vorſitzenden und einem für drei Perſonen verfaßten Feſt⸗ prolog, geſprochen von den Damen Nopper und Vollheim und Herrn Bügler, eingeleitet. Hierauf ergriff Mitglied ort, um in einer ſchwungvollen Feſtrede 1 555 1El Izu geben. Nach einem Geſangsſolo des Herrn A. Eberle, einem klangfriſchen Bariton, wurde der Einakter„Auf dem Amkhauſe“ Fflott aufgeführt durch die Mitglieder Feix, Haugſtetter und Stors. Eine angenehme Ueberraſchung war die Ueber⸗ gabe einer Partie herrlicher Roſen an die anweſenden Damen durch eine befreundete Geſellſchaft aus Weinheim. Der Vortrag Lieder durch Frau H. Gedde gab Zeugnis von ihrer herrlichen Stimme. Die Künſtlerin wurde von Herru Muſik⸗ dirigent Hch. Lenz am Klavier begleitet. Ein Violinſolo des Herrn Schwab, die Couplets des Mitglieds Storz und die humor. Soloſzenen des Schauſpielers J. Bügler bildaten den Abſchluß des Programms. Hierauf ging man zum Tanz über, dem man bei den luſtigen Weiſen der Kapelle Ph. Schwab bis zum frühen Morgen huldigte. * Verein für Schutz und Pflege einheimiſcher Singvögel. Aus dem Jahresbericht über das erſte Vereönsjahr iſt folgendes er⸗ wähnenswert: Der Verein wurde am 17. Januar 1908 auf An⸗ regung mehrerer hieſiger Vogelliebhaber ins Leben gerufen. Schon einige Monate nach ſeiner Gründung trat der Verein an den beiden Oſterfeiertagen mit einer großen Waldvogel⸗Aus⸗ ſtellung, welche— als die erſte ihrer Art in hieſiger Stadt— bei dem Publikum großes Intereſſe fand, an die Oeffentlich⸗ keit. Unterm 9. Mai fand die definitive Vorſtandswahl ſtatt, wobei in die Vereinsleitung einſtimmig berufen wurden di⸗ Herren Andreas Rode als 1. Vorſitzender, Dr. Otto Moericke als 2. Vorſitzender, Karl Fehl als 1. Schrift⸗ füthrer, Auguſt Weckeſſer als 2. Schriftführer, Gottfried Weckeſſer und Leo Meßmer als Kaſſierel Valentin Ballmann. Bibliothekar, Ernſt Hanke⸗Neckarau und Vin⸗ cenz Fuchs als Beiſißer. Am 13. Mai fand eine öffentliche — — — der Vogelliebhaber Deutſchlands, Herr Kullmann⸗Frankfurt a.., über„die Abnahme unſerer nützlichen Vögel im Haus⸗ halte der Natur und deren Wiederanſiedelung“ referierte. Einen zweiten öffentlichen Vortragsabend veranſtaltete der Verein unterm 13. Januar ds. Is. im Reſtaurant„Portugal“, wobei zwei Vereinsmitglieder, Herr ſtud. nat. Fehringer(Heidel⸗ über„Die Vogelſchutzfrage“ referierten. Im Laufe des Berichts⸗ mehrere Exkurſionen zur Beobachtung des Freilebens der Vögel. Praktiſchen Vogelſchutz betrieb der Verein durch die Auf⸗ ſtellung eines Vogelſchutzhäuschens(ſogen. Winterfutterplatz) im Friedhoffſark. Gegen Schluß des Berichtsjahres trat ein Wechſel im Vorſtande ein, indem an Stelle des Herrn Rode Herr übernahm. Wir wünſchen dem Zweckbeſtimmung gerecht zu werden verſucht, eine recht ge⸗- Verein, der ſo vorzüglich ſeiner deihliche Weiterentwickelungg Gerichtszeitung. Ein für die geſamte Kaufmannſchaft intereſſantes Urteil wurdg, ſo wird uns geſchrieben, vom hieſigen Landgericht gefällt. Es ergibt ſich daraus, daß Zeugniſſe als Unterlage für das Engage⸗ ment eines Angeſtellten nicht den geringſten Wert haben. Selbſt wenn ein Zeugnis von einer Firma wiſſentlich falſch ausgeſtellt und dadurch einer anderen Firma Schaden zugefügt dpurde ſo kann nach hieſigem landgerichtlichen Urteil gegen den betr. Ausſteller kein Schadewerſatz geltend gemacht werden. Eine hieſige Firma hat auf Grund eines vorgelegten Zeugniſſes einen Reiſendem engagiert. Es hieß in dem Zeugniſſe, daß Betreffender von Anfang September bis 1. Juli als Reiſender bei der Firma tätig war. Dieſe Angabe war eime wiſſentlich falſche, ganz abgeſehen von dem übrigen Inhalt des Zeugniſſes, der ebenſo wenig der Wahrheit enkſprach. Der Reiſende iſt jedoch nicht am 1. September, ſondern erſi Anfang März eingetreten, war alſo nur ca. 3 Monate und nicht 9 Menate bei der Firma tätig. Auf das Zeugnis hin wurde er engagiert, erwies ſich aber als völlig unbrauchbar und wurde deshalb nach ganz kunzer Zeit won der Tour zurückgerufen und unter Auszahlung ſeines Momatsgehaltes entlaſſen. Die Firma hatte inzwiſchem durch Zufall in Erfahrung gebracht, daß das Eintrittsdatum im Zeugnis gang falſch war. Sie klagte deshalb gegen die Firma, welche dieſes falſche Zeugnis ausgeſtellt, auf Schadenerſatz. Die Beweisaufnahme ergab, daß der Reiſende auch bei beklagter Firma ſelbſt ganz un⸗ brauchbar war und deshalb nur kurze Zeit reiſte. Auch kündigte die bellagte Firma ſelbſt, trotzdem es im Zeugnis hieß, der Austritt erfolgte auf eigewen Warnſch. Es ergab ſich ferner, daß der Reiſende mit dem Firmeninhaber abgeſprochen hatte, das Zeugnis in dieſer falſchen Weiſe abzufaſſen, damit en die Stellung bekäme. Er konnte dadurch früher austreten und war es dem Inhaber der beklagten Firma um ſo bpillkommener, den Reiſenden ſobald wie möglich auf dieſe Art los zu bekommen. Die Klägerin war bereit, unter Eid auszuſagen, daß ſie nur allein durch das Zeugnis zum Engagement veranlaßt wurde, da ſie danach beſtimunt annahm, daß Betreffender 9 Monate als Reiſender bei beklagter Firma tätig war, und mußte ſie ihn ſomit genügend für die Reiſe qualifiziert halten, umſo mehr er laut Zeugnis auf eigenen Wunſch ausgetreten. Häbte ſie den wirklichen Tatbeſtand, bezw. das richtige Einntrittsdatum gewußt, ſo wäre ein Engagement ganz ausgeſchloſſen geweſen. In ſehr prä⸗ ziſem Urteil des Amtsgerichtes wurde beklagte Firma auf Schaden⸗ erſatz verurteilt und dabei angeführt, daß der van der Klägerin be⸗ vechnete Schaden jeinesfalls zu hoch ſei. Die Klägerim hälte noch den entgangenen Gewinm zu beanſpruchen. Die Klägerin verlangte jedoch nur den Erſatz des Ausfalles, der ihr durch unverhältnismätzig hohen Speſenaufwand und Gehaltsauszahlung entſtanden iſt. (..B.§8 252 und 826.) Gegen dieſes Urteil legte Bellagte Be⸗ rirfung bei dem hieſigen Landgericht ein. Dieſes hob, ohne auf die Beweisaufnahme einzugehen, das Urteil des Amtsgerichts unter koſtenfälliger Abweifung auf. Die Gründe hierfür ſind, daß ein Zeugmis allein nicht genügt, um jemand daraufhin zu engagferen, ſondern man hätte beim Beklagten eventuell durch dritte Perſon noch nähere Auskunft einholen müſſen. Ferner wäre überhaupt nicht anzuehmen, daß die Firma durch das Zeugnis zum Engage⸗ ment veranlaßt wurde und zann daher keinen Schadenerſatzanſpruch gegen den Beklagten aus dem Zeugnis abgeleitet werden. Die darin gemachten falſchen Angaben wurden in dem Urteil gar nicht berührt. Gottfried Weckeſſer als 1. Vorſitzender die Vereinsleitung öffentlichen Wir bringen für die Stadt Mann⸗ zur heim betr. Nr. 84750 P. hiermit Die Abänderung der Wochenmarktordnung Bekanntmachung. 2 — 55 — — 3 — — — 2 — 2 2 2 — — — — 2 — 8 2 — 2 22 2 2 Kenntnis, daß mit Da der Klagewert unter M. 300 iſt, iſt ein weiterer Inſtangenweg ausgeſchloſſen. 5 ärung deskom⸗ Wochen⸗ r der tteln, 8 Marktwaren nur auf der Seckenheimer⸗ Abſatz 3 fol⸗ ſtraße und der Moltkeſtraße Für den Marktplatz bei der rrechtsregiſter, wurde heute ein⸗ ſlen vom Lan hier vom 7. Juli 1909 Nr. 4536 die Wochen⸗ von Dr. Korn. Herrn Polizeidirektion. 22 Güterrechtsregiſler. Großh. Bezirksamt. Zum Güte uiſenſchule darf während der Marktzeit die An⸗ und lusgeſchlo marktverkehr iſt Verkauf rfolgen. Mannheim, 12. Juli 1909 Vanille, Muskatnüſſen und Johannisbrod. § 28 erhält als von Mandeln, Roſinen, Feigen, genden Zuſatz Vollziehbarkeitserkl Abfuhr 8 e Maunheim— ortspolizetliche 2 Vorſchrift vom 3. Auguſt 1901 — wie folgt ergänzt worden i marktordnung für die Stadt Ss erhält folgenden Zuſatz Großh. midärs da Band IX getragen: ſt Aus dem Großherzogerm. 2 Heddes heim, 7. Juli. Das derzeitige naſſe, kühle Wetter iſt dem Ausreifen der Getreidefrüchte nicht beſonders för⸗ derlich. Die Getreideernte wird hinausgeſchoben ebenſo die Heu⸗ ernte, die teilweiſe ſchon Schaden genommen hat. Auch der Tabak und die Hackfrüchte, beſonders die Kartoffeln, Dickrüben ete. leiden durch das üppig emporwachſende Unkraut not, da man ihnen bei der Feuchtigkeit des Bodens nicht gut beikommen kann. Der Ta⸗ bak hat bei dem ſtarken Gewitter am 26. v. Mts.(füdlich gegen Ladenburg) etwas Schaden genommen durch Hagelſchlag. Dieſer Schaden würde ſich bei der Jugend des jetzigen Tabaks zwar bald wieder ausbeſſern, wenn nur günſtigere, ſonnigere Witterung ein⸗ treten würde. Man könnte den Regen bis nach der Einheimſung der Getreideernte gut entbehren. Am Samstag und Sonntag hatte man die beſte Hoffnung auf beſtändiges trockenes Wetter, bis der geſtrige und heutige Tag abermals Regen brachte. Hof⸗ fentlich wird der Juli, der ſonſt heißieſte und ſonnigſte Monat, uns ſeine Sonne und Wärme nicht mehr lange vorenthalten. * Karlsruhe, 12. Juli. Die Direktion der Badiſchen Lokaleiſenbahn⸗Geſellſchaft beabſichtigt, die bisher mit Gleichſtrom von 500 Volt Spannung betriebene Strecke Karls ruhe Ettlingen auf das Einphaſen⸗Wechſel⸗Strom⸗ ſyſtem mit 8000 Volt Spannung umzubauen, wobei dieſe Spanung in dem auf der Ettlinger Landſtraße gelegenen Teil der Bahn durch einen beim Uebergang auf dem eigenen Bahnkörper zu erſtellenden Transformator auf die bisherige Spannung he⸗ rabgeſetzt werden ſoll. Der Stadtrat hat nach Erlangung der nö⸗ tigen Unterlagen hierzu das ſtädtiſche Straßenbahnamt und das ſtädtiſche Elektrotechniſche Amt erſucht, ſich gutachtlich über das Projekt zu äußern. Darnach tragen beide Stellen ſchwerwiegende Bedenken gegen die Zulaſſung einer Wechſel⸗Strom⸗Oberleitung von 500 Volt Spannung auf den ſtädtiſchen Straßen und insbe⸗ ſondere in der Nähe der ſtädtiſchen Gleichſtrom⸗Oberleitung der Straßenbahn. * Freiburg, 10. Juli. Die Erbauung einer M edizi niſchen Poliklinik, die bis jetzt in einem ſtädtiſchen Gebäude in räumlich ſehr beſchränkten Verhältniſſen untergebracht iſt, wurde in der jüngſten Sitzung des Stadtrats nach einem mit dem Landesfiskus abgeſchloſſenen Vertrag beſchloſſen, vorhehaltlich der landſtändiſchen Genehmigung und der Zuſtimmung des Bürge ausſchuſſes.— Für die hieſigen Geſchöftsverhältniſſe von Inke eſſ iſt der jüngſt im„Volksfreund“ erſchienene Halbjahrsbericht de ſozialdemokratiſchen Arbeiterſekretariats Freiburg für 1. Januar bis 1. Juli 1909. Darnach ſind im Jahre 1908 nicht weniger a 4000 Arbeiter von hier fortgezogen. Der Winter 1909 wird als „miſerabel ſchlecht“ bezeichnet. Noch in keinem Winter ſeien ſo piele Mieten ſchuldig geblieben wie in dieſem. In den Mona April, Mai und Juni habe ſich ein ſchwacher Zuſtrom von Arb tern hierher vollzogen, aber der Abſtrom von hier ſei zuglei ftark geweſen, daß das Verhältnis zu anderen Jahren weit i Schatten geſtellt worden ſei. Die Zunahme von Arbeitskräfte ſeit Januar bis 1. Juli 1909 dürfte auf 1500—1600 anzunehr* ſein. Es werde noch eine geraume Zeit vergehen, ehe der normale Geſchäftsgang wieder in Fluß komme. 155 der Peter in und ſt ermeiſter, Cron. d geb. Durch Vertrag vom 15. Auguſt 1907 iſt ſchaftsgemeinſchaft bart. 7 1491/94 Töller Jo⸗ verein⸗ Vorbehaltsgut S ch wa b Chriſtian Nr. 1. Durch Ver⸗ Maſchinift iter, Mann⸗ eim ⸗Neckarau Mannheim geb. Errungen⸗ Auguſt 1907 Ogerzey Schmitt geb. des zeichnete Vermögen. Mai 1909 i 1909 das im Gütertrennung vereinbart. — April 1909 iſt ſchaftsgemeinſchaft Einsmann, 5 Schneid und Ann des 420 Ludwig Nr. 1. Durch Ver⸗ 18. fmann, Juni Vertrage vom 1 Witwe näher be 2 Seite Stanislaus, 0 2 28. Manr de Schaudin. n rau iſt nach dem Vertrage 1. Seite 418 2. Seite 419 Franz, Bahnarbe heim und Anna hann, Kau 4. Seite 421 Errungen vereinbart. Guido, 3. Magdalena geb. Ernſt, Wit⸗ und Katharina Nr. 1. trag vom 13. Manuhelm Renſch Strohm, Schmitt. trag vom vom we 2 * * 7 theim. uſtzeit Abonnementspreis pro Vierteljahr Mk. 1. Für 25jährige Di Wirt, Mannheim, er, Mannheim, Landwirt, Mannheim. h, Wirt, Mannheim Feuerwehr der Mannheimer M Feuerwehr Mannheim. Für 40jährige Dienſtzeit 1. Joſef Eckler, Lackierer in Mann ie bernell, Spenglermeiſter Mannheim, eilacker, ch Th Wieße, Schlof 5. Peter Geiger, 3, Friedri 2. Heinrich Du 4. Joſef 6. Adam Herwert benach heim. ſſer, Mannheim. im, 5 r nördlichen feſten m weiten Durch Aufſtellungsgerüſt urch einen Hülfs — 7* ſchinenfabrik Ilvesheim, hierdurch esheim, ion Taglöhner, Schriesheim, „Hetzer. de gelaſſenen 30 ſt, Schmiedmeiſter, Mannh hri ſpekt Gaberdiel untmachung für die Rheinſchiffahrt. Die Schiffahrttreibenden richtigt,, She iſter, Flvesheim, werden daß die lichte Höhe der in dem n(linksſeitigen] Stromö ücke bei Cöln frei nung Schriesheim, chung bringen wir zur Kennt Schriesheim. rikarbeiter, Schriesheim. ſenten. J. B. e i m, den 8. Juli 1909. Landwirt, Sch Dr. Korn. Nheinſchiffahrt. Schneidermeiſter, Nachſtehende Bekanntma uerwehr Ilvesheim. tein, Schmiedmeiſter, Ilve den 10. Juli 1909. Großh. Bezirksamt Abt, 1 „Spengler, Feudenheim. aglöhner, 80 enerwehr Feudenheim. Gg. Biſchof Mohr und Federha „ Feuerwehr 2 66 III., Fab Großh. Rheinbauin fahrtsintereſ artmann VI., nis der Schif Mannh Schm 0 17. Johann Theob. Böckel Franz Heinrich Mannheim, 8. Karl Theodor Krauth, Schlo 8 7. Friedrich Chri 9. Friedrich Uhri 10. Joh 12. Gg. Phil. Waguer, Sattlerme 1 8, Bauer., 11. Leonh. S 13. 14. Ludwig Haa 16. Peter der erſter Rheinbr 15. rote i, in er, den ſich gebr ſer Durch⸗ „O4 m am t zwiſchen ſeiner Die Be in der achte Sſichtlich in t, in der zweiten 7. 1 Stromöf eptember ſtatt 5 je zwe f zweiten und dritten Strom⸗ brücke wir eiten Durch⸗ nPerſonen⸗ Die Unter nicht tiefer wie die Unterkante der alten fe Aufſtellungskr Ueberbauten den. Hängegerüſtes wird bei um 1 meiu das i Nacht durch mithin mit egel liegen. fnung ängegerüſtes bezeichnet anzubringendes fin sbrücke wird frei f er aus erfolgen ten Brücke liegen. f an m¹ eiſernen der oͤritten, auf der Pegel, mithin 4,06 m 28 Augu n Höhe wird in Sſeitigen Wer gen, geſtattet. d am 20. ds. Mts. be ſtellung der Hil er und auf d en zugekehrten Seite an fuung, vorau 8. Is. d Die Unterkante des Unter⸗ 4 m am Cölner die Unterkante der alten Iner 8 tiefer als die Unterkante der tzung der 30 m w zu Berg fahrender Unterkante auf + 1 dem link uli d S ing de te Flagge, be ht übereinand rech hineinragen, r Breite von 1 m am Cöb 9 1. Die Hilfsbrücke über die rd mit ihrer Seite des 9 nden Stromöf 8. Mts. bis 20. rückung der gfahrt zu benutzenden ten Strompfeil 5 hin 1,56 m gen. Die Benn g iſt nur den brücke wird n, welche an f⸗und feſten Brücke anle Die Her + 1 ine ro nd ſenk der g der freie i „ mit Auguſt bi unter dem auf rt zu benutze der Zeit vom 20. d Fahrzeug auf je auf der Ber 18 nähernden Lal Durchfahrtprofil Unterkante ſchränkun ten Rheinbrücke. 7 ein fahrtöffnung bis zum 30. f. Mit der Ueberb öffnung durch eine Hilfs Die jeweilige Stellu age durch je e unterzug eingeſchränkt wird. gonnen werden. zugs liegt auf + 12,5 tiefer wie der fe der eiſernen Ueberbauten Nur Hängegerüſt wird in eine tragend vom rech freie ſahrtöffnung w Cölner Pegel alten Brücke lie fahrtöffnun dampfſchiffe kante der Hilfs Zeit vom 20. der Schi 1 m Ab Talfahrt T 5⸗ Maunheim, den 14. Juli 1909. h. Hauſes Juni 1909 105 5 Königlichen Hoheit dem Gro treue Arbeit“ wurde mit eriums des Gro Aie rtigen Angelegenheiten vom 28. für den Amtsbezirk Mannheim. Die Berleihung des Ehrenzeichens „für treue Arbeit“ bet Das von Sr. schentlieh ein⸗ bis zweimal. Ehrenzeichen Bekanntmachung. ießung des Großh. M und der auswä Nr. à. 7310 be vom 9. Juni 1 geſtiftete 2. Jahrgang. Nr. 4850 J. berzog Erſeheint w Entſchl s Innern 28902 und 24. Juni 1909 N rliehen: enzelburger, zw. des Großh. Miniſteriums de Georgens 909 Nr. . Hekg i 1. 31178 Mannheim, und Asbeſtfabr Manuheim, ſter, Mannheim, „Viernheim, „Neckarau, „hier. Maunnheim, ter, Neckarau, gshafen, Mannheim, ſter, Mannheim, ſſerme ulbidfabrik, Neckarau. Martin., Fabrikarbeiter beiter, Mannheim, iſter, Mannheim, „Guttapercha „Mannheim, elſchmied, Neckarau, er. ſt, meiſt efbauamt, hier. Lanz. Mannheim, erkmeiſter, in Breslau, r, Neckarau, a Heinrich „Polie ſter, Mannheim, g Kramer, hier. Mannheim, Rau, hier. K abrikar Fabri iſter, Neckarau, Oberſchreiner, nenarbeiter oftheater hier. 3. Karl Baumann, agenmeiſter ch, Fabrik 19. Anton Baumbuſech mi⸗& Cell Abrechner, Mannheim, ßenbahn, hi „Schmied, Mannheim, zenmüller, Drehermei H. J. Bohrer, Neckarau, oth, Schloſſer, Ludwi tz, Eiſenbohrer, et, Schloſſermei Brei „Büh Gummi Former, ßle, W̃ Firm Pfahler Hook, Fabrikme Theodor Göck, Carton häuſer, F vogel, Schlo Färbermei er, Schmied „Kef 8 8s Malin, Maſchint ſtädt. Ti g Stel 7. Kaſpar Bähr, gel, Kutſcher Fle ob Grobel „Feierabend 15. Wilhelm Grö bei Verein chem. Fabriken 21. Konr. Wicken bei Färberei Ludwi bei Maun 23. Georg En beim 8 22. Otto Grun, bei der 16. Adam 17. Joh. 18 beim 5. Jak bei Rhein. Gum bei ſtädt. Stra 8 20. Math 4. Nicodemu bei Brauerei folgenden Arbeitern ve 24. Ludwig Bachma 1. Joh. W̃ 2. Jak 9. Anton Me 10. Peter Gill 11. Audr 12. Nikol. Neh 13. Karl 6. Ludwi 8. Philipp R 14. Jak arbeiter, Mannheim, ter, Mannheim, un, Fabr bei Hutchinſon 26. Konr aft, hier. hier. Ehreuzeichens Frieſenheim, rieſeuheim, Waldhof. heim, Hartmann, Manunheim, 1909. 115 geſellſch Shafen ichsfeld. ann f gshafen „Mannheim, gießerei. Friedrichsfeld, k, Friedr Mannheim, Mannheim, fabrik, hier. Mannheim, unheim, eiſter, Mannheim, heim, üudwigshafen, „Ludwi chleyp Former, aldhof, Spiegelmanufaktur, chiffahrts taurer, Feudenheim, er, N er. W̃ Ludwig „Eiſen ſter, Verkmeiſter, Ma Schnappenberger, Werkm i f folger, Kolonialwaren olierer, Juli Mitgli 0 ermeiſter, Waldho Die Verleihung des Möbel ikarbe & Cte., hi Schloſſer, Mann g, Schloſſer, L Schiffsführer Dampf Dr. Korn. Bekanntmachung. un, hier l, Töpfermeiſter, erkführer lufſeher, n 10. an zeugwarenfabr 31. Mich. Janſon, Arbeiter, er's Nach nagel, Kernmach Großh. Bezirksamt Abt. 1 2 N „ Bopp& Reuther, hier. gMeyer, Schloff Verle& Schäfer, N 27. Nikolaus Köni bei Stein bei Mannheimer bei P. Hoffma 0. Wilh. Link, 30. Adam Schnabe bei Hugo Hauſer, 33. Bernh. Winkler, Werkmeif Nannheim, de bei Henning 32. Martin Kratzmann, P bei Mannh. 29, Philipp Rinklef, bei Fa 38. Geor bei Fa. 5 25. Adam Müller, 28. Joſef Gerwy, 84. Peter Eckert 36. Georg Sperr 37. Max Pöhler, 39. Joſef Diefenbach, 9 35. Joh 162 Velauntmachung. Bekanntmachung. Handelsregiſter. ctde nzen, vg bee, 4 5 1 9 Bandel 0 1 5 75 inträge auf Herſtellung 1 Sterblichkei Zum Handelsregiſter ofraite, Burgſtraße Nr. 16. neuer Fernſprechanſchlüſſe I bieeere eteeene 10 Baud VIII..⸗Z. 15, Firma] Auf der Hofraite ſteht ein für den II. Bauabſchuitt 1909] Pr. 801. J. Im II. Vierteljahre 1909 kamen aus dem Heddernheimer vierſtöckiges vorderes Wohn⸗ erhſch ſinde möglich kald. Landbezirk Maunheim, ſowſe aus den Vororten Neckgrau, uvferwerke und haus mit Balkon, zoctteltens pis 1, Auauſ bei Käfertal und Waldhof folgende Ertrankungen an übertrag⸗Süddeutſche Kabel⸗! geſchätzt zu 51000 Mk⸗ dem zzächſten Telegraphen⸗ baren Krankheiten zur Auzeige: werke, Mannheim,2. Lab.⸗Nr. 5773m, Flächen⸗ oder Poſtamt zu fſtellen. 5 Fälle von Typhus(1 in Neckarau und 4 in Secken⸗Zweigniederlaſſung der Fir⸗ inhalt 4 à 08 am, Hofraite, Später eingehende Anmel⸗ heim(Rheinam) ma Heddernheimer Kupfer⸗Burgſtraße Nr. 20. dungen werden im allgemei⸗ 1 Fall von Kindbettſieber in Neckarau. werk und Süddeutſche Kabel⸗] Auf der Hofraite ſteht ein neu für den I. Bauabſchnitt 20 Fälle von Scharlach(1 in Feudenheim, 9 in Sand⸗ werke, Aktiengeſellſchaft iuſvierſtöckiges Wohnhaus I. u. 1010(Frühzahr und Sommerf hofen, 4 in Schriesheim und 6 in Seckenheim] Fraukfurt a..“ wurdeII. Teil mit Balkon, ſowie 0 1513(Rheinauß 5 120 Karlsruhe(Baden) den 9. 115 Di in in Fenden⸗ as Grundkapital iſt umrechts., II. und Teil, e z in Lazenzurg,„ in Sanboſen, 1 in Secen 3000 800 erheht und be⸗ geſhael n 67 O00 Mk, Kaiſerl. Ober⸗Poſtdirektion. heim(Rheinau) trägt jetzt 8 000 000 Mark. Maunheim, 28. Juni 1909, 0 1 Fall von Kehlkopfkroup in Neckarau. Die Ausgabe der Aktien Gr. Notarkat 111 iſter II. Es ſtarben(ohne die Zahl(12) der Totgeborenen)ſerfolgte zum Kurſe von 100] als Vollſtreckungsgericht: 3 5 im II. Viertelfahre: 274. Prozent. 1481 Vot h. Jeſtbrb i im Alter v 5 Mannheim, 7. Juli 1909. 7 Band VIII.-Z. 20 wurde Von den Geſtorbenen waren Kinder im Alter von—1 Jwangs⸗Nerſteigerung. heute eingetragen: 1485 Jahr 119, im Alter von—15 36 81 1 91 ahen Eroßh. I.—Nr. 6167., Iin ege 8 8 5 ſtarben 8 Kinder(2 in Waldhof, 1 in Ilvesheim, 2 in Laden⸗ g2J iger Nr. 9167. Im ege der „Roneo Vertriebs⸗ burg und 3 in Sandhofen. 2 ſtarben an Keuchhuſten(1 in Zwaugs Nerſlrigerung Geſellſchaft mit be⸗ Käfertal, 1 in Seckenheim. Nr. 8548. I. Der auf Mon⸗ in Mannheim belegene, im Zwangsvollſtreckung ſoll das uchränkter„Haftung In Neckarhauſen kam ein Todesfall von Typhus vor, tag, den 9. Auguſt 1909, vor⸗Grundbuche von Maunheim Mannheim“. 1 je ein Kind ſtarb in Feudenheim au Diphtherie und Kehl⸗ mittags 9˙½ Uhr beſtimmtezur Zeit der Eintragung des Gegenſtand des Geſchäſts kopfkronp. Verſteigerungstermin wird Verſteigerungsvermerkes auf iſt die Uebernahme von kauf⸗ 29 Kinder(unter 1 Jahr] ſtarben an Verdauungs⸗ aufgehoben. den Namen des Kaufmanns männischen Vertretungen ſtörung; 35 Perſouen erlaßzen der Lungenſchwindſucht;] II. Im Wege der Zwaugs⸗ Alfred Dresler in Maunheim leder Art, ſowohl auf eigene, ſtarben an Influenza und 9 an Krebs. 1518 pollſtreckung ſollen die in eingetragene, nachſtehend be⸗ zwie auf fremde Rechnung, Mannheim, den 13. Juli 190g. Mannheim belegenen, im ſchriebene Grundſtück am ſowſe lusbeſondere der Ver⸗ Der Großh. Bezirksarzt 1112 Grundbuche von Mannheim Montag, den 90, Auguſt 1909, trieb 175 Dr. Zix. zur Zeit der Eintragung des vormittags apparats„Roneo“, Verſteigerungsvermerkes auf durch das untergeichnete No⸗ „Das Stammkapital beträgt Bekanntmachung. Bekanntmachung. den Namen des Architekten tariat— in deſſen Dlenſt⸗ 2000%% Rotlauf betreffend Herrenloſe Hunde betr.] Joſef Helffenſtein in Mann⸗ räumen B 4, 9 in Mannheim Geſchäftsführer iſt Max Nr 21883Jl. In der Ge⸗] Zugelauſen und im Tier⸗ heim eingetragenen, nachſte⸗ verſteigert werden. 1495 Küllenberg, Kaufmann, 18 5 5 Hems bach iſt die Rot⸗ aſyl untergebracht 5 herren⸗hend beſchriebene Grundſtücgſe] Der Verſteigerungsvermerk Maunheim. 5 2 lanfkran Anter 9 15 loſe Hunde: Chacandtann⸗ am 1496 iſt am 14. Junti 1909 in das Satgen, Schweinen erloſchen terrier, weiblich, ſchwgz mit Mittwoch, 15. September 1909 eingetragen wor⸗ An Mannhe Juli rotem Halsband; Spitzer, en. vertag iſt am 2, In 1000 ee A rot mit weißen vormittasßs 5½ Uht Die Einſicht der Mitteilun⸗ ſeſtgeſtellt. 17 8 5 Flecken; Dackel, männlich, rot durch das unterzeichnete No⸗ gen des Grundbuchamts, ſo⸗ Die Geſellſchaft beſtellt ei⸗ü eind drahthaarig; Pinſcher, männ⸗ tariat in deſſen Dienſträumen wie der übrigen das Grund⸗ neu Geſchäftsführer. Konkurs⸗Herfahren lich, ſchwarz mit weißem B 4, 3 in Mannheim ver⸗ ſtüctk betreffenden Nachwei⸗ Der Geſellſchafter Mar Fleck an der Bruſt; Spitzer,ſteigert werden. fungen, insbeſondere der Nr. 8095. Ueber das Ver⸗ Der Verſteigerungs⸗Ver⸗„„ iſt leder⸗ ſe Recntte Stammeſn⸗ mögen des Geſchäftsführersſtrohmte Dogge, Männchen; merk iſt am 15. Mat 1900,]mann geſtattet. lage die Rechte, welche ihm 1 5 Schubware7e ein Neufundländer, ſchwarz, in das Grundbuch eingetra⸗ Es ergeht die Aufforde⸗ aus dem Vertrag mit der Heinrich Weickum in Mann⸗ Mänuchen. 1497[gen worden. rung, Rechte, ſoweit ſie zur Roneco-Geſellſchaft mit be⸗ heim, Mittelſtr. 31, wurde] Mannheim, 14. Juli 1909. Die Einſicht der Mitteilun⸗Zeit der Eintragung des lhrangter Haſtung in Berlin beute nachmitiag 5 Uhr das Großh. Bezirksamt. Grundb Verſteigerungsvermerks aus 9 enhbeute nach 8 748 gen des Grundbuchamts. ſo ch Uber die Vertretung und den Konkursverfahren eröffnet. Polizeidirekſion. wie ber f5e e dem Grundbuch nicht erſicht⸗ Alletuvertrieb des Roneo⸗ n Konkursverwalter iſt 1 ii ſticke betreſenden Nachwei⸗ lich waren, ſpäteſtens im Apparates zuſtehen, in die ernaunt: Rechtsggent Frey⸗ Handelsregiſter. Ie bcöndee der] Verſteigerungstermine vor Geſellſchaft ein und dieſe tag hier. 1524 Zum Handelsregiſter B Schätzungsurkunde iſt jeber- der Aufſorderung zur Ab⸗ übernimmt dieſes Einbringen] Konkursforderungen ſind Baud Y.3. 47, Firma mann geſtattet gabe von Geboten anzumel⸗ in Anrechnung auf die 5is zum 3. Auguſt 1900 bei] Braunkohlen ⸗Bri⸗ Es ergeht die Aufforde⸗[den und, wenn der Gläu⸗ Stammeinlage des Ein⸗ dem Gerichte anzumelden. ket⸗Verkaufsverein, rung, Rechte, ſoweit ſie zur biger widerſpricht, glaubhaft bringers zum Werte von] Jugleich wird zur Be⸗[Gefellſchaft mit be⸗ Zeit der Eintragung des zu machen, widrigenfalls ſie 13.500 Mk. ſchlußfaſſung über die Wahl ſchränkter Haftung Verſteigerungsvermerks aus bei der Feſtſtellung des ge⸗ Mauuheim s, Jun 1909. eines definitiven Verwalters, K 75 ringſten Gebots nicht berück⸗ e Zweignſeder dem Grundbuch nicht erſicht⸗] v Großh. Amtsgerſcht über die Beſtellung eineslaffung Maunheim“, lich ſpäteſtens f zm ſichtigt und bei der Vertei⸗ äubi sſchuſſes in Man zerſte 8 igerungs⸗ Gläubigerausſchuſſes und in Mannhbeim wurde beute Verſteigerungstermine vor lung des Verſte Genoſſenſchaftsregiſter. eintretenden Jalles über die eingetragen: 185 der Aufforderung zur Ab⸗ Gisneh areaftter in 8 152 der Konkursordnung] Nach dem Beſchluß der Ge⸗ gabe von Geboten anzumel⸗ Ae Pengſenſchaſtsrsgtaerſbezeichneten Gegenſtände ſo⸗ ſellſchaſterverſammlung vom den und, wenn der Gläu⸗ Dieſent— welche ein der or ſch uß de nzin Fae wie ur Prulung der ange⸗. Janunt, lahn ſoll daß biger widerſpricht, alanvhaff Verſtelgerung entgegen⸗ 5 Swöen pa. eingetkagene ce. meldeten Forderungeſ an Stamemkavilal um 10 000“ zu machen, widrigenſalls ſie lebendes Netht paben, mer⸗ neſſeecertg⸗ einaetrggeneſce] Mittwoch 11. Auguf 1000, ergöbt werden dieſe Ere bei der Feſtſtellung des ge⸗ den aufgeſordert, vor der nuſſenichaß init undeſchank⸗ vormitkags 9 Uyr ſhöhung bat ſtattgeſunden: ringſten Gebots nicht berück⸗ Erlenung des Zuſchlags die ter Haftpflicht in Ladenburg vor dem Gr. Amtsgerichte] das„Stammtapital beträgt] ſichtigt und bei der Vertei⸗ wurde heute eingetragen: Abt. 14, II. Obergeſchoß, jetzt 269 000 Mark, lung des Verſteigerungs⸗ Gingelung des Veſaßrens Michael Nilſon iſt aus dem] Saal 114, Termin anberaumt] Mannheim, 7. Juli 1909. erlöſes dem Anſpruche des 05 Hegufae Wecel Mollter, Sabenatg i, an deeee. Gläubigers und den—— 50 falls fur das Recht der Ver⸗ 85 48 ursmaſſe gehörige 1 8 iſt als Direktor in den Vor⸗ Sae Be 1 775 Handelsregiſter. Rechten machgeſetz werden teigerungserlbs an die 843 Diejenigen, welche ein der ⸗ des verſteigerten ſtand gewählt. tög zur Konkursmaſſe etwas] Zum Handelsregiſter B Verſteigerung entgegen⸗ ge Maunheim, 19. Juli 1399. ſchuldig ſind, wird aufgege⸗[Band,.⸗J. 20: Firmafſtehendes Recht haben, wer⸗ Großh. Amisgericht J. ben, nichts an den Gemein⸗„Sunlight Seifenf a⸗[den anfgeforderk, vor der Veſchreibung des zu— —— fſchuldner zu verabfolgen oder[brit, Geſellſchaft mit Ertetlung des Zuſchlags die ſteigernden Grundſt 0 Handelsre iſter zu leiſten, auch die Verpflich⸗beſchränkter Haftung“ Aufhebung oder eiuſtweilige Grundbuch 0 1215 dem in Mannheim wurde beuke Einſtellung des b N7. 92, 8 3ſitze der Sache und von den eingetragen: 1521 her eizuführen, widrigen⸗ f— 4 7 9 Forderungen, für welche ſie] Durch den Beſchluß der Ge⸗ falls für das Recht der Ver⸗— Filiäleder Dresde⸗ aus der Sache abgeſonderte ſellſchafterverſammlung vomſteigerungserlös an die Hofraite, 30 n. 57 7 7 ner Bauk in Mann⸗ Befriedigung in Auſpruch 29. Juni 1909 wurde in Ab⸗ Stelle des verſteigerten Wohn⸗ beim“ in Mannheim wurdenehmen, dem Konkursver⸗ ändernug des Abſ. 1 des§ 10 Gegenſtandes tritt. zweiſtö 1 dente eingetragen: Malter bis zunn gelnguſt 1900 des Gefellſchaftsvertrags ber] Beſchreibung der zu ver⸗ baus mit ſchägt In 10 600 Julius Stern iſt durch Tod] Anzeige zu machen. ſtimmt, daß das Geſchäßtsjahr ſteigernden Grunsttcke 85 23555 aus dem Vorſtande aus⸗] Manunheim, 12. Juli 1909. am 30. Juni jeden Jahres 455 55 e⸗ 0 1520 Der Gerichtsſchreiber endet. Brundb 0 0 9 13. Juli 1909.Großh. Amtsgerichts Abt. 14: Maunheim, 13. Juli 1909. Band 467, Heft 20 und Baud als Großh. Amtsgericht J. Gieſer. Großh. Amtsgericht J. 467, Heft 25, Beſtandsver⸗. 7 0 ch ge⸗ gen umgebenen Bein- . 19 5485 18888 7 ei Grösstes und besteingerichtetes Institut am Platze. harmersba heiten, „ Ischias, Huskelschwund inwohner. Jult ängeren Aufenthalt 8 Zengeradkbeu Sehwächezu- stände, Blasen⸗ und Geschlechtskrank l 14 4 — ten, Flechten 0¹ . Lein Vertlagren der Nebell! Io Au ccſlage ru Se kunie 20 Dior clircitl. au cenmal 7 Marsteller 02, 10 dunstsl Catanl. Bedarfsartikel, Tauneuwaldun N Mannheim, T. Hauſach, 800 luslun e und Proſpekte durch die Verkehrs⸗Komitees In Schwarzwaldſtädtchen geubach, 3000 Einwohner. inwohner. Nedenbahn Biberach⸗Ober imus Hervenschwäche (Schwarzwaldbahn). Als ſchönſte Ausflugsorte, ſowie für l Nervenzerrüttungen, Telephon 1010. chtvollen, von S chen TPelepROM 4828. Gen Neuralgien, Haarkrankh Zell a.., 2100 E Auf in das Kinzig 1Grand Prixl Meisterschaft von eoeialgeschält für en m. kaufmfuanische üras Gicht, Rheumat rie, Prospekts und Auskunft gratis und portotr 8 goldene Medaillen! Deutschlandil! L 2 Haslach. 2300 Einwohner. OUls geschwüre etc., auch alte und schwere Fälle behandelt Flektr. Llchtheilverfahren und Flektretherap mit bestem Erfolge ohne Berufsstörung durch Wanderhare Erfolge. Zahirelete Danuksehrelbe agen ſind die herrli sowie . 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Band' Ill Zeitungs-Iflakulatur br 2 666 723 8 4, 6. 726 iten, ngswäsche unter schonende Behandlung bei tadelloser Arbeit; wie neu. 180e glieder, der „ nachmittags 5¼ Uhr es israel. Friedhofs aus statt- Iten werden. chenen ein lang- Tafelhecht Mitglied, dessen nen zu wollen. jau Hermann Würzburger t die traurige Pflicht, von gten Ableben unseres lieben geben. dem Verbli und treues Zustellen durch die 35 Filialen gzen, Manschetten, Chem d. M. erfol enntnis zu friges für K 61 E geziemené Neue Matjes-Heringe. Heute in bester Ware eingetroffen MWir bitten unsere verehrlichen Mit am Donnerstag, don 15 d. M Sohellfisch, Kabe] Wir erfällen hiermi von der Leichenhalle d dem am 13. Wir verlieren in Fjähriges, Abholen und Annahmestelle Carl Fertig, Heilbutt, Salm, Rotzungen Neue Holländer Vollheringe Der Vorstand des„Liederkranz“(F..) Erste amerikanisehe Neuwascherei der Dampfwaschanstalt Heilbronn Hemden und sämtliche Haushaltu UMnrantie Andenken wir stets in Ehren ha Sangesbruders, Herrn für Kra fndenden Beisetzung anwoh Verantwortlicher Redakteur: Friß Joos.— Druck und Verlag Dr. H. Haas ſche Druckezel, G. m. b. 5. —