(Badiſche Volkszeitung.) Badi Abonnementꝛ 70 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..48 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. Iu ſera te: Die Colonel⸗Zeile.. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate, 80„ Die Reklame⸗Zeile„1 Mark in Maunheim und Umgeb Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung igebung. Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben Ang.(ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Schluß der Jnſeraten⸗Aunahme ſſtr das Mittagsblatt Morgens Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr⸗ (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „General⸗Auzeiger Mannheim“, Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burean(An⸗ nahme v. Druckarbeiten 341 Nedaktiton Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 2¹8 Nr. 322. Donnerstag, 15. Juli 1909. Erbendblatt. N28l Fürſt Bü In einem bedeutungsvollen Geſpräch, das der vierte Reichskanzler mit dem Chefredakteur des„Hamb. Corr.“ am vorgeſtrigen Tage hatte, nahm Fürſt Bülow Gelegenheit, in unzweideutiger Weiſe die Gründe ſeines Rücktritts darzu⸗ legen und damit ein für allemal Legendenbildungen oder Verdunkelungsverſuchen entgegenzutreten, wie ſie ſeit einigem heſonders von der konſervativen Partei und ihrer Preſſe in unverkennbarer Abſicht beliebt werden. Hier liegt nun eine nuthentiſche Darſtellung über den Rücktritt des vierten Reichs⸗ kanzlers und die Gründe, welche zu dieſem Schritte führten, vor, und man wird gut tun, dieſe Auslaſſungen des Reichs⸗ kfanzlers nicht nur nach dem ephemeren Wert irgendwelcher anderer Kundgebungen zu beurteilen, die vielleicht viel Staub aufwirbeln aber ebenſoraſch ins Nichts ewiger Vergeſſenheit surückfallen, ſondern man wird in ichnen ein Dokument von eminent geſchichtlich⸗politiſcher Bedeutung zu erblicken haben. Wir leben inmitten einer ſchweren inneren Kriſe, in einer Zeit, in welcher um mehr als die Vormachtſtellung irgend⸗ welcher Partei gewürfelt wird, und wohin in den nächſten zwei Jahren auch immer geſteuert werden mag, über die Sttimme des Volkes, welches eine Generalabrechnung mit den Parteien der neuen Mehrheit verlangt, wird man ſich nicht hinwegſetzen können. Auch nicht mit noch ſo ſchönen Dekla⸗ mationen, ob ſie nun aus dem Blätterwalde der klerikal⸗ konſervativen Liaiſon kommen mögen oder, wie in den letzten Tagen, von der Regierungsbank, wo Meinungon billiger noch geworden ſind als Brombeeren. 5 Alſo dieſe Generalabrechnung wird verlangt werden und wenn nicht eher ſo doch bei den Wahlen von 1911. Denen kann die Regierung nicht aus dem Wege gehen. Aber ſie irtt, wenn ſie meinen ſollte, daß nach zwei Jahren der Ein⸗ druck der Geſetzesmacherei der konſervativ⸗klerfkal⸗polniſchen Mehrheit und des ſchmählichen Umfalles der Regierungen mit ſeinen verhängnisvollen Folgen vergeſſen ſei. Die Wirkungen der neuen Steuern, die bereits heute ſich fühlbar machen, werden hier mehr tun als irgendwelche Agitation umſogrößer ſein und vielleicht ſolche Dimenſionen annehmen, daß er ein fürchterliches Döbacle für unſere heutige Regierung wird. Darum wird man dem Teile der Bülowſchen Aus⸗ laſſungen auch nicht beizupflichten vermögen, worin der ge⸗ weſene Reichskanzler die Gründe anführt, die ihn von der Auflöſung des Reichstages nach der Verſcharrung der Erb⸗ ſchaftsſteuer abhielten. Bülow ſpricht davon, daß er anderen Erwägungen folgen mußte als der Parteimann, daß er auch lows politiſches Teſtament. es wäre allerdings ein Sprung ins Dunkle, ein Experiment geweſen; aber ein Experiment, wie es berechtigter auch das vom Dezember des Jahres 1906 nicht geweſen iſt. Zudem ſollte aber gerade der Blick in die Zukunft ein anderes und zwar warnendes Bild zeigen: die Wahlen von 1911 werden im Sinne der Regierungen ohne Zweifel ein weit ungünſtigeres Ergebnis zeitigen als es bei Neuwahlen in dieſem Jahre der Fall geweſen wäre. Den Reichstag nach 1911 wird aber ſo ſicher wie 2& 2 vier ergibt die Frage nach einer endlichen Reform der Reichsfinanzen von neuem beſchäftigen müſſen, und ob dann die Regierung„eine im Sinne der Reichsregie⸗ rung brauchbare Reform zur Verfügung geſtellt“ bekäme, das wird ſich doch immerhin nach dem Grade des Entgegen⸗ kommens der Regierung gegen die Mehrheit richten müſſen. Nach den Erfahrungen aus den allerletzten Dagen könnte man freilich faſt den Glauben ſchöpfen, als ob auch dann die Regierung umfallen würde. Aber da handelt es ſich ja nicht um feudale und hochadelige Junker und ihre ganze ſtaats⸗ und thronerhaltende Sippſchaft. Keinen Zweifel hat in der Unterredung von vorgeſtern Fürſt Bülow über ſeine Stellung zur Erbſchaftsſteuer gelaſſen. Er hat ſie als eine vernünftige und gerechte Steuer bezeichnet, deren Ablehnung noch die ernſteften Folgen nach ſich ziehen werde. Ueber die Haltung des Zentrums in der Erbſchafts⸗ ſteuerfrage ſetzte ſich der Kanzler mit gutem Humor hinweg; er konnte ja nicht im Zweifel ſein, daß er von ſeinem ge⸗ ſchworenſten Feind auch feindlich behandelt wird. Er hat ſich vom Zentrum keines beſſeren verſehen wie von den Polen: beide Parteien hat er bekämpft, von beiden Parteien mußte er Kampf bis aufs Meſſer gewärtig ſein:& la guerte, comme à la guerre. Von der Seite hatte Fürſt Bülow nichts anderes erwartet. Aber einer beſſeren Einſicht und eines größeren Entgegenkommens gegen ſeine Politik hatte zeiungen locken ſollte. Die Auflöſung des Reichstag er ſich von den Konſervativen verſehen. Heute muß der Fürſt mit großem inneren Schmerz feſtſtellen, daß die Konſer⸗ vativen ſeine Politik zerſtörten, daß ſie dem zur ausſchlag⸗ gebenden Stellung zurückverlangenden Zentrum Handlanger⸗ bvermöchte. Dann aber wird der Zorn des deutſchen Volkes dienſte geleiſtet haben. Und er fragt mit vollem Recht, warum die Konſervativen, wenn ſie ſchon die Blockpolitik für einen Fehler hielten, warum ſie dann dieſe Politik zweiundeinhalb Jahre mitmachten und durch Stellung des erſten Präſidenten im Reichstage ſanktionierten. Fürſt Bülow läßt aber die Frage, warum die Konſervativen von ihm ſo urplötzlich ab⸗ rückten, offen, er deutet mehr an, als er ſagt. Er fühlt ſich. dieſer Partei innerlich noch vielzuſehr verbunden, als daß er mit ihr bis zum letzten Grunde abrechnen möchte. Das zeigt, beſtimmter Abſicht und zu ganz beſtimmten Zwecken künſtlich aufgebauſcht worden. Mit anderen Worten heißt das, was hier der Kanzler ſagt: die Konſervativen benützten die Erb⸗ ſchaftsſteuer als Vorwand, um den Block zu ſprengen und den Kanzler zu ſtürzen. Und auch den anderen Vorwand, den jetzt die Konſervativen vorführen, um dieſen Vorwand plauſibel zu machen, zerſtört Fürſt Bülow mit rauhef Hand und weiſt darauf hin, wie gefährlich es iſt, das Prinzip des Reichstagswahlrechts in die Debatte zu werfen in einem Moment, wo man den Maſſenkonſum erheblich belaſtet. Waſſer auf die ſozialdemokratiſchen Agitationsmühlen! Und nun ſpricht der Blockkanzler ſein Verdickt über das Steuerwerk des„ſchwarz⸗blauen Blocks“, das dieſer als eine„große nationale Tat“ geprieſen und gefeiert hat. Schon in der Wendung:„wo man den Maſſenkonſum erheblich belaſtet“ liegt eine treffende Charakteriſtik der Steuerreform der Rechten, die in dem Satze verſchärft wird:„Das Land wir aber auch mehr und mehr erkennen, daß, wenn die Haltung der Konſervativen eine andere geweſen wäre, die Finanz⸗ reform in einer nicht nur quantitativ, ſondern auch qualitativ befriedigenden Weiſe ohne Sprengung des Blocks, ohne Wechſel in der Regierung, ohne Preisgabe der Errungenſchaften und Hoffnungen des Wahl⸗ kampfes vom Januar 1907, des ſchönen Aufſchwunges von damals, ſehr wohl zuſtande kommen konnte.“ Mit runden Worten wird hier die Steuerreform als ein qualitativ unbe⸗ friedigendes Machwerk richtig gekennzeichnet, aber auch die Liberalen vor dem frivolen Vorwurf aus konſervativen Reihen und Reihen des Zentrums in Schutz genommen, als ob ſie nicht bereit geweſen ſeien, dem Reiche die nötigen Mittel zuzuführen. Im Gegenteil: der Kanzler ſagt, die Reform wäre auch qualitativ befriedigend geweſen, wenn der Block weiterbeſtanden hätte, wenn die Mitarbeit der Liberale nicht ſchroff zurückgewieſen worden wäre. Das iſt ein gro aher wohlverdientes Lob für den Liberalismus, der de ſtürzten Kanzler dafür Dank wiſſen ſollte. Fürſt Bülo beſchäftigt ſich noch weiter mit den Konſervativen, indem auf die Aktion hinweiſt, die einzelne Führer der Konſerva⸗ tiven gegen ihn in Szene geſetzt haben. Der Vorwurf iſt aus dieſer Richtung gegen den Kanzler laut geworden, als ob er gegenüber der Sozialdemokratie nicht mehr dicht halte. Bitlow fühlt ſich berechtigt, ſolche Vorwürfe a limine zurück⸗ zuweiſen, aber auch ſeine Politik gegenüber der Sozial kratie als die richtige zu bezeichnen. Er hat Polizeima verſchmäht und hat trotzdem die Sozialdemokratie 1 wunden: nicht nur in ihren Oberbonzen redneriſch, ſondern er hat ihnen bei den letzten Wahlen auch eine ſchwere und deutungsvolle Wahlniederlage beigebracht. Der Erfolg gib die Zukunft im Auge behalten mußte. Und da ſei bei einer wie Fürſt Bülow trotz des Abfalls ſeiner beſten Freunde noch + 0 5„E 9 Aafng ds Reichstages günſtigenfalls eine liberal⸗ſozial⸗[immer um das Schickſal dieſer Partei bangt, wie er befürchtet, alſo der Politik Bülows recht, und der Fürſt hält auch vo demokratiſche Mehrheit zu erwarten geweſen. Der Kanzler daß die Haltung der Konſervativen ihnen noch ſchwer ſchaden]ſeiner Politik in der Oſtmark, daß ſie die richtige geweſe hat recht, wenn er meint, daß von einer ſolchen Mehrheit könne. Er weiſt nochmals, freilich in der Negative, nach, wie Und er hofft, daß ſie ſich trotz der Fehler der Konſervativen 8 400 Millionen indirekter Steuern nicht zu erwarten geweſen unlogiſch und wenig konſequent die Haltung der Konſerva⸗ durchſetzen wird. enn nicht, ſo fügt der Kanzler war nend 3. wären, wenn aber der Kanzler auf der anderen Seite unter⸗ tiven in der Frage der Reichsfinanzreform geweſen iſt. Frei⸗ und in Entrüſtung über die Annäherung der Konſervati* 90 ſtellt, daß von einer folchen Mehrheit eine brauchbare Reform lich ſie ſind nie Freunde der Erbſchaftsſteuer geweſen, aber an die Polen hinzu, wird man darin das ſchlimme Ergeb .überhaupt nicht erwartet werden durfte, ſo begeht Fürſt]ſes war auch kein Grund vorhanden: ſich von voruherein in der Haltung der Konſervativen zu ſehen haben, die dann al 2 f Bülow den großen Fehler zu prophezeien. Seine Propheten⸗ ſolcher Starrheit gegen dieſe Steuer feſtzulegen. Denn, wie frivoles Spiel mi 5 den Int ere ſſen de gabe hat ihn aber doch— dächten wir— bei der Frage der Fürſt Bülow ſagt, es handelte ſich nicht um einen Hauptpunkt Monarchie und des Landes erkannt werden würde Finanzreform in Hinſicht auf ſeine konſervativen Freunde des konſervativen Programms, auch nicht um die Grundlagen Deutlicher konnte Fürſt Bülow gegen die Konſervativen nicht ſa ſehr in Stiche gelaſſen, daß ſie ihn nicht zu neuen Prophe.! der Reichs- oder Landesperfaſſung nein die Trage iſt in ganz werden, beſſer konnte die verhängnisvolle Bahn nicht ge⸗ 8 Italien, Spanien und Portugal gehörten, während die drei an⸗[„Unter ihnen findet nicht jene blinde Anhänglichkeit an ihr Stu it euilleton deren Nationen der Studentenſchaft nach alter Gewohnheit noch]dium und ihre Lehrer ſtatt,“ ſo heißt es in einer zeitgenöſſiſchen 0 0 die meißniſche, polniſche und ſächſiſche hießen. Seine Wohnung Schilderung.„Sie führen ſelten Portefeuilles, keine Dinten . fand er in der Nähe der Univerſität in der ſogenannten„Feuer⸗fäſſer, höchſtens zwei Bücher bei ſich ſitzen im College auf Stüh⸗ 9 kugel“, einem jener ihm„ungeheuer ſcheinenden Gebäude, die, nachlen, die ſie bezahlen, ſchreiben nicht ſo unſinnig nach, und ihren 8 Goethe und die Univerſität Leipzig. zwei Straßen ihr Geſicht wendend, in großen bimmelhoch um⸗] Hörſälen kann man ſich ohne Riechfläſchchen nähern.“ Das At In dieſen Tagen, da die Leipziger Alma Mater die fünfhun⸗ bauten Hofräumen eine bürgerliche Welt umfaſſend, großen Bur⸗ korjum, in dem Goethe ſeine Collegs gehört hat, beſteht heute nicht 7 dertjährige Wiederkehr ihres Gründungstages feierlich begeht, gen, ja Halbſtädten ähnlich ſind.“ Seine beiden Zimmer räumte] mehr, wird aber als ſtattlich gerühmt. In der Mitte prangten 8 wird man ſich auch gern daran erinnern, daß ſich unter der Schar er aber während der Meſſezeit dem Buchhändler Fleiſcher ein und zwei barocke Säulen; an den Wänden auf erhöhtem Podium ſa. 6 5 ihrer berühmten Muſenſöhne einer der größten Deutſchen befin-] wohnke dann in Reudnitz, dem berühmten„Kuchengarten“ gegen⸗ ßen die erlauchten und graduierten Perſonen, während auf den r det, nämlich Goethe. Zwar haben ihm ſeine erſten Studienjahre über, den damals zur größten Freude der kaffeeſchwelgenden Stu⸗ unteren nicht erhöhten Bankreihen die Studenten Platz nahmen. 7 noch keinen vollen Lorbeerkranz aufs Haupt gedrückt, aber dieſe denten, der„Kuchenmuſen“ der Kuchenbäcker Samuel Händel be⸗ Hier hat Goethe auch bei der Doktorpromotion ſeines Freundes früheſte Bildungszeit des Jünglings iſt für die Entwicklung des wirtſchaftete. Hier ging es luſtig zu,„als ob Jahrmarkt da ge⸗] Hermann öffentlicht disputiert und ſich,„um bei dieſem erſten Menſchen und Dichters von höchſter Bedeutung geweſen und halten würde, oder als wenn ein Edelmann Hochzeit hielte und öffentlichen Eintritt in die akademiſche Welt nicht zu ſtolpern, fruchtbare Keime des Künftigen wurden hier in ihn gelegt. Wenn ſich mit ſeinen Gäſten auf eine grüne Wieſe oder in den ſchattigen mit ziemlicher Behutſamkeit darauf vorbereitet.“ Außer den j wi.ir die glänzende Schar großer Geiſter, die der Leipziger Uni⸗] Wald verfügt hätte“ und hier hat auch Goethe manche fröhliche] riſtiſchen Vorleſungen beſuchte er das Praktikum des beliebten verſität ihr geiſtiges Heranreifen danken, an unſerem Geiſte vor⸗ Stunde verbracht. Auf Händel verfaßte er einen komiſch ſchwung⸗ G ell ert, um ſich in der deutſchen Sprache, im Briefſtil und in 5 überziehen laſſen, ſo werden wir unter ihnen Goethe erblicken, vollen Hymnus, in dem er einen höchſt ernſthaften Prolog des Aufſätzen auszubilden, und folgte mit großem Intereſſe wie ihn Seffners Denkmal auf dem Leipziger Naſchmarkt dar⸗] Philoſophieprofeſſors Clodius parodierte. Außer in den Kuchen⸗ Colleg über Phyſik bei Profeſſor Wirckler, woran er ſi ſtellt, als den jugendlichen aber noch nicht entfalteten Genius, der,gärten traf ſich das„galante Leipzig“ auf der durch Maulbeer⸗ mit Dankbarkeit in der„Geſchichte der Jarbenlehre“ erin eingeſponnen in die Welt ſeiner Zukunftsträume, einſam auf denbäume verſchönten Promenadenallee, unter deren elegant geklei⸗ während bei desſelben Dozenten philoſophiſchen und mather Pfaden künftiger Größe hinwandelt. Goethes Leipziger Leben deten und friſierten, die Damenwelt bekomplimentierenden Be- ſchen Vorleſungen ſein„Heft locker wurde“ vor Langeweile. Sei führt uns in ausführlicher Anſchaulichkeit ein Büchlein von Ju⸗ſuchern, ſich auch der junge Dichter häufig einfand. Er hatte ja Freundeskreſſe ſand er zumeiſt in den Beſuchern des Sch lius Vogel vor, das ſdeben in pöllig nen bearbeiteter und reich] hier bald ſein unmodiſches Auftreten abgelegt,„machte große Fi⸗ kopfſchen Hauſes, das für ihn ſelbſt durch die Haustochter K vermehrter dritter Auflage bei Klinkhardt und Biermann erſchie⸗ nen iſt. Als ein ſechzehnjähriger„kleiner eingewickelter, ſeltſa⸗ mer Knabe“ kam Goethe 1765 nach Leipzig, wo ſein Vater 35 Johre vorher eine längere Studienzeit verbracht hatte. Der Frankfurter Buchhändler Johann Georg Fleiſcher, der mit ſeiner rau die Meſſe beſuchte, nahm ihn unter ſeiner Obhut mit. Am 19. Oktober 1765 erfolgte ſeine Inſkription in die Unjiverſitäts⸗ Matrikel, und zwar wurde er wie ſein Vater der bayriſchen oder en N Süddeutſchland, Oeſterreich, Verwahrloſung ihres Aeußeren und ſinnloſes Büffeln nachſagte. gur“ und mußte ſich von einem Freunde nachſagen luſſen:„All ſeine Sitten und ſein ganzes jetziges Betragen ſind himmelweit von ſeiner vorigen Aufführung verſchieden. Stolze auch ein Stutzer, und alle Kleider, ſo ſchön ſie auch ſind. ſind von einem ſo närriſchen Gpüt, der ihn auf der ganzen Aka⸗ demie auszeichnet.“ Goethe hatte ſich auf Wunſch ſeines Vaters der Jurisprudenz gewidmet; die Juriſten galten ols die Ariſto⸗ kratie der Studentenſchaft, während man den Theologen arge Er iſt bei ſeinem chen, der ſeine erſte glühende Leidenſchaft galt, die höchſte Anz hungskraft erhielt. Mit einem bieſer Bekannten Guſtav Bergmann, ſoll er durch eine kecke Bemerkung in Streit ger ſein; ein Duell war die Folge, bei dem Goethe am O verwundet wurde. Doch verkehrte er im ganzen wenig denten, wie denn auch in ſeinem damaligen Di giſche neben dem Schäferlich⸗Galanten zurſck Einfluß auf ihn gewann ein älterer Genoſ dem noch heute beſtehenden intereſſanten„A 2. Seite. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 15 Jul. zeichnet werden, welche die konſervative Partei mit ihrer Antiblockpolitik betrat. Fürſt Bülow hat bei der Unterredung weiter erklärt, daß er beizeiten die Konſervativen auf die Folgen ihres Handelns hingewieſen habe, im Reichstage und unter vier Augen, ſodaß die konſervative Parteileitung hätte wiſſen müſſen, daß es bei ihrer Taktik um den Kopf des Kanzlers geht. Die Feſtſtellung dieſer Tatſache iſt intereſſant, ſie ſtellt die Konſervativen vor dem ganzen Lande bloß, weil ſie es über ſich brachten, über den Kanzler hinwegzuſchreiten, und weil ſie mehr noch die Wahrheit mit Füßen traten, als ſie in der Preſſe erklären ließen, daß ſie den Rücktritt des Kanzlers nicht wünſchten und bedauern würden. Die Schuld an dem Rücktritt Bülows tragen die Konſervativen; Bülow hatte ſich zum Rücktritt entſchloſſen,„weil durch die Haltung der kon⸗ ſervativen Partei eine politiſche Konſtellation herbeigeführt worden iſt, welche unter Trennung von den liberalen Parteien und ſogar von den Waffenbrüdern des alten Bismarckſchen Kartells die Konſervativen zum engſten Bunde mit dem Zentrum und mit den Polen geführt und dadurch das Zen⸗ trum wieder zur ausſchlaggebenden Partei gemacht hat.“ Fürſt Bülow wollte aber nicht gegen die Liberalen und nicht mit Polen und Zentrum regieren. Als die Konſer⸗ vativen ihn dazu zwingen wollten, trat er von der politiſchen Schaubühne ab. Er hat ſich durch dieſes Bekenntnis ſeiner politiſchen Anſichten den Ehrennamen eines nationalen und modernen Reichskanzlers verdient! Auch ſeine Stellung zum Zentrum hat Fürſt Bülow noch⸗ mals präziſiert. Daß er ſich gegen den Vorwurf im Kampf gegen das Zentrum einen Kampf gegen die katholiſche Kirche zu führen, verteidigen mußte, beweiſt nur, wie ſehr immer und immer wieder konfeſſionelle Geſichtspunkte von den Führern der Zentrums in den Vordergrund geſchoben werden, wenn ſie ihre Partei bedroht ſehen. Der Reichskanzler konnte mit gutem Recht und Gewiſſen auf ſeine jederzeit gewahrte Toleranz in konfeſſionellen Dingen hinweiſen— er hätte ja nur die Aufhebung des Paragr. 2 des Jeſuitengeſetzes zu nennen brauchen, die er im Widerſpruch zu einem großen Teil der Liberalen und auch konſervativer Kreiſe durch⸗ geführt hat— aber er hält es mit vielen anderen guten Patrioten für einen ſchweren Schaden, daß eine Partei im Deutſchen Reiche den Ausſchlag gibt, wolche durch konfeſſionelle Geſichtspunkte zuſammengehalten wird und eine konfeſfionelle Minderheit vertritt. Für einen ſchweren Schaden für das Reich wie aber auch für die katholiſche Kirche ſelbſt. Fürſt Bülow hat dem Kaiſer Herrn vof Beth⸗ mann Hollweg zu ſeinem Nachfolger vorgeſchlagen. Viel Gutes iſt über den fünften Kanzler bisher ſicher nicht zu ſagen geweſen: aber vielleicht iſt er doch beſſer, als wir nach ſeinen Taten hoffen dürfen. Man muß Doch ſchließlich annehmen, daß Fürſt Bülow den von ihm ſelbſt vorgeſchlagenen Nachfolger kennt; man muß weiter annehmen, daß Fürſt Bülow, der kurz vor ſeinem Rücktritt in ſo offener Weiſe die Ziele ſeiner Politik und die Gründe ſeines Rück⸗ tritts darlegte, nicht etwa wünſchen kann, daß unter ſeinem Nachfolger andere Wege gewandelt und andere Ziele erſtrebt werden. Dann aber müßte man in Herrn von Bethmann⸗ Hollweg den Vollſtrecker des Bülowſchen Teſtamentes, das er vorgeſtern in unſere Hände legte, erblickhen. Und man ſollte annehmen können, daß der neue Kanzler mit ſeinem Vor⸗ gänger in deſſen Gedankengängen einig ging, als ihn dieſer zum Nachfolger erkor und dem Kaiſer vorſchlug. Herr von Bethmann⸗Hollweg wird alſo zeigen müſſen, ob er der rechte Mann am rechten Platze iſt. Ob er den Kampf gegen die den Polen verſippte Mehrheit aufnehmen will und Wege wandeln, die ſein Vorgänger gegangen iſt. Er würde ſich damit den Dank des deutſchen Volkes erringen können. Hat ſich aber Fürſt Bülow in ſeinem Nachfolger getäuſcht? Nun die Entwicklung wird dann über ihn hinweggehen wie über ſo manchen Anderen, der ſich ihr entgegengeſtellt hat. Fürſt Bülows Rücktritt iſt ein hiſtoriſcher Augenblick geweſen, ein Wendepunkt in der deutſchen Politik. Augenblicklich liegt wohl das Werk Bülows in Trümmern und Junker wie Zentrum triumphieren: aber wer mit ſolchen Mitteln wie die neue Mehrheit geſiegt hat, Darf nicht auf den Beſtand ſeines Erfolges hoffen. Die Zu⸗ kunft gehört dem Liberalismus, er kann bei der politiſchen Mitarbeit nicht ausgeſchaltet werden. Die Unentbehrlichkeit des Liberalismus bei der Beſtimmung und Lenkung der Ge⸗ ſchicke unſeres Vaterlandes klar erkannt zu haben, iſt das bleibende Verdienſt des Fürſten Bülow! h. Das groſßſe Revirement. [Von unſerem Berliner Bureau! Berlin, 14. Juli. In den Berliner Blättern grünen und ſprießen wieder die Vorſchußlorbeeren. Das iſt des Landes nun einmal der Brauch: kommt ein flinker Burſch gezogen, um auf der sella curulis in einem Reichsamt oder Miniſterſum Platz zu nehmen, ſo wird ihm alsbald von allen Zeitungen beſcheinigt, daß ſolche Fülle der Talente noch nie geſchaut ward. Hinter⸗ her muß man dann freilich unter dem harten Muß bitterer Erfahrungen meiſt einige Pflöcke zurückſtecken. Aber das macht nichts: die ſozuſagen pflichtmäßige Liebe der deutſchen Preſſe höret nimmer auf und vor jedem kommenden Mann betätigt ſich aufs neue. Nun iſt wohlwollender Optimis⸗ mus ohne alle Frage eine ſchöne und ſympathiſche menſchliche Eigenſchaft. Indes iſt auch hier genau wie ſonſt im Leben das Uebermaß ſchädlich und deshalb wird es nützlich ſein, auch angeſichts dieſes neuen Revirements, das umfaſſender Ausgefallen iſt als all die früheren, den Ueberſchwang zu zügeln und den freudigen Begrüßungseifer durch einige kritiſche Bemerkungen zu kühlen. Zunächſt: wer wirklich ſo naiv geweſen iſt, von dem Aemterwechſel, die die konſervative Oppoſition erzwang, eine In dieſem„Klein⸗Leipzig“, das zur Meſſezeit der Sammelpunkt aller vornehmen Beſucher war, hat Goethe mit dem wunderlichen genialen Freunde viele luſtige und leidenſchaftliche, nachdenkliche und erregte Stunden verbracht. Hier lag auch auch tief unter der Straße Auerbachs Keller mit den jahrhunderte alten Erinnerun⸗ gen, die das Andenken an Fauſt ſo lebendig erhielten. Wenn er mit Behrich da unten beim Weine ſaß, dann mag ſein Auge nachdenklich über die beiden altväteriſchen Bilder geglitten ſein, die des Schwarzkünſtlers Faßritt veranſchaulichten. Aus dem Volksbuch entſtandene Erinnerungen der Kindheit befeſtigten ſich hier und ließen in dunklen Ahnungen die Geſtalten ſeines größten Werkes vor ihm auftauchen 85 N leiſe Züchtigung dieſer Oppoſition zu erwarten, ein ſchüchternes Fortrücken des Regierungszeigers nach links, ſieht ſich ſchwer enttäuſcht. In der Beziehung iſt die Neubeſetzung des preu⸗ ßiſchen Kultusminiſteriums beſonders charakteriſtiſch. Zwar hat man keinen der bisher genannten„ſchwarzen Männer“ erkoren; nicht Herrn Schwartzkopff, der nun ſchon zweimal übergangen, vielleicht ernſtlich an den Rücktritt denken wird; und nicht Herrn Hegel, den Oberpräſidenten der Provinz Sachſen. Aber auch Herrn Trott zu Solz, den man aus dem Potsdamer Oberpräſidium holte, geht der Ruf eines ſtarr⸗ gläubigen Konſervativen voraus und ſo wohlbegründet iſt dieſer Ruf, daß man im Kultusminiſterium, wo es trotz Schwartzkopff und Studt nie an liberalen oder zum mindeſten liberaliſierenden Räten gefehlt hat, ſeinem Kommen nicht ohne Bangen entgegenſieht. Im Reich iſt das am meiſten politiſche Amt, wie wir vor acht Tagen hier ſchon andeuteten, Herrn Delbrück zugefallen. Der iſt ein Mann von mediocrer Sinnes⸗ art, der im Ganzen ſeine Verwaltung nicht viel anders führen wird als Herr von Bethmann⸗Hollweg. Dies Amt erzieht ſich mit dem Schwergewicht ſeiner ſozialpolitiſchen Intereſſen ſchon ſeine Inhaber und das Wort des Grafen Poſadowsky, daß keiner ſeiner Nachfolger eine andere Politik würde machen können als er, wird ſicher auch bei Herrn Delbrück ſich be⸗ wahrheiten. Zudem iſt Herr Delbrück auch als preußiſcher Handelsminiſter zuſehends ein anderer geworden. Als er ins Amt trat, lagen dem bisherigen Oberbürgermeiſter und Oberpräſidenten alle Arbeiterfragen fern und aus jener efſten Zeit datieren mancherlei Ausſprüche, die in den Schichten des vierten Standes viel böſes Blut machten. Aber je mehr er in die Materie eindrang, umſomehr änderten ſich auch ſeine Aufaſſungen. Er wird ſchwerlich der begeiſterte Prophet ſozialer Fürſorge werden, als der Graf Poſadowsky aus dem Amte ſchied— für einen ſolchen wäre bei der heutigen allge⸗ meinen Müdigkeit in ſozialpolitiſchen Stücken auch kein Raum— aber ſtill ſtehen wird die Arbeit auf dieſem Gebiet auch unter ihm nicht. Wer wie Delbrück das hübſche Wort geprägt hat:„Wir wollen die Kameraden unſerer Arbeiter ſein,“ wird guch an der neuen und bedeutſameren Stelle nach einem gerechten Ausgleich der Intereſſen ſuchen. Viel wird dabei freilich von dem Mann abhängen, der für Herrn Wer⸗ muth an den Platz des Unterſtaatsfekretärs rückt. Im Reichs⸗ amt des Innern wirkt ſeit langen Jahren ein außerordentlich tüchtiger Miniſterialdirektor: Herr Caſpar. Gegen den wendet man nun ein: er ſei zu ſehr Fachmann, zu ausſchließ⸗ lich von den ſozialpolitiſchen Problemen ſeines engeven Reſſorts eingenommen, um als Unterſtaatsſekretär auch die Intereſſen von:Handel und Landwirtſchaft in gleicher Weiſe betreuen zu können. Die ſo argumentieren, meinen: Herr Delbrück würde in der Perſon des Herun Richter ſeinen Umter⸗ ſtaatsſekretär aus dem Preußiſchen mitbringen. Das wür de dann allerdings den ſozialpolitiſchen Eifer im inneren Reichs⸗ amt nicht gerade beflügeln helfen. Denn dieſer geſcheidte und unterrichtete Mann iſt, obſchon er ſelbſt durch eiſernen Fleiß ſich aus ſehr beſcheidenen Urſprüngen emporarbeitete, ein ſchier fangtiſcher Feind der Arbeiterbewegung. In allen Organiſationen, ſo verſichert man uns, auch in der chriſtlichen, ſieht er unbötmäßige Vorfrucht. Einen guten Tauſch hat ohne Frage das Reichsſchatzamt gemacht: Herr Wermuth, der viel zu lange an zweiter Stelle geſtanden, gehört unzweifelhaft zu den beſten Köpfen in unſerer Bureaukratie. Dafür iſt dann freilich das preußiſche Handels⸗ miniſterium den Talenten des Herrn Sydow überantwortet worden und unwillkürlich fragt man ſich: warum der unzu⸗ veichende Mann nicht gleich ganz ausgeſchifft wurde. Geſchahs vielleicht, um die neue Mehrheit zu ſchonen, der Herr Sydow in dieſen Wochen ſchwarz⸗blauer Haſtarbeit ſich immer mehr ins Herz geſtohlen hat? Und der neue Kanzler? Der„philoſophiſche Kanzler“, wie ihn ſchnelle Begeiſterung bereits heute tauft. Der iſt ſicher ein überaus befähigter und unterrichteter Herr. Auch ein nachdenklicher und fleißiger Mann, der durch den Ernſt ſeines Bienenfleißes ſelbſt die durch Poſadowskys Beiſpiel an ſalchen Anblick gewöhnten Beamten des Reichsamts des Innern ins Erſtaunen geſetzt hat. Aber er iſt doch auch eine ausgeſprochen paſſiviſche Natur, die allzeit lieber ſinnend am Strom des Lebens ſtand anſtatt ihn durch perſönliches energiſches Eingreifen zu meiſtern. Dieſe Neigung ſeines Naturells wird Herr von Bethmann⸗Hollweg jedenfalls an der neuen Stätte unterdrücken müſſen. Anders ſind die Aufgaben, die ſeiner— in Preußen noch vielleicht mehr als im Reich— harren, nicht zu bezwingen. Politische Uebersicht. Maunheim, 15. Juli 1909 Er war ein nationaler Reichskanzler. Zu den kürzlich aufgetretenen, im Reichstage von autori⸗ tativer Stelle widerlegten Gerüchten über Meinungs⸗Ver⸗ ſchiedenheiten zwiſchen dem ſcheidenden Reichsfanzler und den Regierungen der Einzelſtaaten werden der„Tägl. Rundſch“ die nachfolgenden Ausführungen eines namhaften ſüd⸗ deuftſchen Mitgliedes des Bundesrats zur Verfügung geſtellt, die man wohl als die allgemeine Auf⸗ faſſung der Verbündeten Regierungen über den Fürſten Bülow und ſeine Kanzlerſchaft gelten laſſen darf: „Es iſt ſchon eine amtliche Verührung mit den Fragen der äußeren und inneren Politik exforderlich, um ſich ein Bild von der Tätigkeit eines leitenden Stgatsmannes machen zu können, die ja Eteig au gerade in auswärtigen Angelegenheiten der Oeffenk⸗ lichkeit faſt gänzlich verborgen bleibt. So iſt es vielleicht nur in eingeweihten Kreiſen bekannt, welch perſönlichen Anteik Fürſt Bülow'an der Beſſerung unſerer Beziehun⸗ gen gzu England hat, die in dem letzten Beſuch König Eduards in Berkin ihren Ausdruck fand. Und gerade der Umſtand, daß dieſe Bemühungen im gegenwärtigen Augenblick noch nicht zu der Klä⸗ rung geführt haben, auf die der Kanzler ſo planmäßig hinwixkte, muß ihm ſeinen Rücktritt jetzt bedauerlich erſcheinen laſſen.— In der Balkanaktion darf man es als ein beſonderes Ver⸗ dienſt Bülows anſehen, daß Rußband ſich trotz unſeres rück⸗ haltsloſen Eintretens für Oeſterreich-ungarn nicht von üns abwandte, ſondern uns zu freundlichen Beziehungen die Hand reichte, wie es durch die Monarchenbegegnung in den Schären be⸗ kundet iſt.— Man wird ſich auch des Erwerbes von Kiautſchon und ſeiner Sicherſtellung durch eine erfolgreiche Durchführung der Aktion in China als eines wertvollen Aktivums der Bülow⸗ ſchen Politik erinnern dürfen.— Die Wendung in unſeren Beziehungen zu den Vereinigten Staaten iſt eine weitere Errungenſchaft ſeiner Amtsführung, denn die auf beiden* Seiten früher wenig freundliche Stimmung war von dritter Seite reichlich ausgenutzt.— Unter Bülows Amtszeit krat Deutſchland in der Notwendigkeit, für unſere Volkswirtſchaft fremde Märkte zu exobern, in die Weltpolitik ein. Und dieſer Eintritt vollzog ſich ohne weſentliche Störung der Beziehungen zu allen Großmächten und unter ehrenvoller Wahrung des Friedens. In unſerer Kolonialpolitik iſt es Bülows Verdienſt, den Mann an die Spitze geſtellt zu haben, unter deſſen Amtsfüh⸗ rung nach langem Tiefſtand jetzt eine merkliche Wendung zum Beſſeren eintritt. Weiter wird ſeine Kanzlerſchaft gekennzeichner durch die Neugeſtaltung des Zolltarifs, den Ab⸗ ſchluß der Handelsverträg ſe, die Zuckerkonven⸗ t io n, das Flotten die ja gerade jetzt, nach den Berichten der maßgebenden Stellen, eine Erſtarkung des Deutſchtums erkennen läßt. Die Beilegung des ſchwierigen Falles Lippe, die Regelung der braun⸗ ſchweigiſchen Frage, die Fortführung der Sozial⸗ bolitik, das Waſſerſtraßengeſetz und die Geſtaltung des Volks. Und wer ſchulweſens ſind Erfolge der Bülowſchen Politik. in einer zwölfjährigen Amtszeit ſolche Erfolge aufzuweiſen har, wie der ſcheidende Kanzler, der braucht um das Urteil der Geſchichte nicht in Sorge zu ſein. Er wird über ſeine beiden Vorgänger hin⸗ weg an den erſten Kanzler heranrücken, deſſen Größe er ſelbſt ſtetz rückhaltlos anerkannt hat. Nicht der„agrariſche“ Leichenſtein gibt Bülows Eigenart wieder; wer ſeinem Weſen gerecht werden will, der ſetze unter ſeinen Namen: Er war ein nationaler Reichs kanmzher!“ 8 Eine konſervative Rechtſertigung. Im Deutſchen Schriftenverlag iſt ſoeben eine Broſchüre er⸗ ſchienen, die unter dem Titel:„Hie Rechts, hie Links. Ein politi⸗ ſches Kampfesbild aus 1909. Von Armin“ ſich die Aufgabe ſtellt, die Gründe„in das rechte Licht zu rücken, aus denen heraus die konſervative Partei und der Bund der Landwirte ihre von Anfang eingenommene Stellung zur Reichsfinanzreform im Intereſſe des Vaterlandes und ohne Rückſicht auf Perſonenfragen ſeſthalten mußten.“ In der Broſchüre, deſſen Verfaſſer ſich unter dem Pfeu⸗ donhm„Armin“(J) des Befreiers Deutſchlands vom römiſchen Joche zu verbergen ſucht, wird ausgeführt, daß Konſervative und Bund der Landwirte die Erbanfallſteuer wegen ihrer„wirtſchaſt⸗ lichen und ſozialen Schädlichkeit“ ablehnen mußten, ſie führt aber weiter als Grund an, und hier liegt wohl der ſpringende Punkt für die Untreue der Konſervafipen gegenüber des Fürſten Bülow und gegenüber dem liberalen Blockkontrahenten, daß die Abſtim⸗ mung über die Erbanfallſteuer zugleich„als eine Entſcheidung über die große Frage darſtellte, ob das Deutſche Reich die Bahnen Bismarckſcher Politik verlaſſen und einer liberalen Aera mit allen ihren Folgen zugeführt werden“ ſollte oder nicht. Die Blockpoli⸗ tik, ſo heißt es in der Bryſchüre weiter, lonnten die Konſervativen mitmachen, ſolange der Block gemäß dem bei ſeiner Gründung aufgeſtellten Ziele nur zur Erledigung nationaler Fragen unter gleichmäßiger Berückſichtigung der Anſchauungen ſeines rechten und linken Flügels dienen ſollte. Die Regierung hätte aber ſchon durch die Ankündigung der pre ußiſchen Wahlreform er⸗ kennen laſſen, daß die Blockpolitik vorzugsweiſe der Linken zugute kommen ſolle; als dann nach Einbringung der Reichsfinanzreform die Linke ihre Exwartung, für die Zuſtimmung zur Neuordnung der Reichsfinanzen eine Belohnung auf politiſchem Gebiete zu er⸗ halten, ganz deutlich ausgeſprochen und die Regierung den libe⸗ ralen Anſprüchen immer offeneren Vorſchub geleiſtet habe, da ſei es für die Rechte klar geworden, daß wir einer liberalen Geſamt⸗ politik zuſteuerten. Hätte ſie trotz ihrer feierlich ausgeſprochenen Ueberzeugung in der Frage der Erbſchaftsſteuer nachgegeben, dann wäre ihre Niederlage beſiegelt und die Herrſchaft der Linken im Block befeſtigt geweſen. Sie konnte aber don ihrer wohlerwo⸗ genen Ueberzeugung auch deshalb nicht abgehen, weil ſie die Grundlagen ihrer Kraft und ihres Anſehens als überzeugungs⸗ volle monarchiſche Partei damit preisgegeben hätte. Höher als ſelbſt der verdienteſte Miniſter mußte ihr die Sache und das Vaterland ſtehen. und ſie konnte, wenn ſie nicht ihre monarchiſch⸗ konſtitutionellen Anſchanungen preisgeben und ſich mitſchuldig an der Einführung des parlamentariſchen Syſtems im Deutſchen Reiche machen wollte, unter keinen Umſtänden ſich auf den Standpunkt ſtellen, daß ein deutſcher Miniſter an eine Par⸗ teikonſtellation gebunden ſei. Sie mußte, wollte ſie nicht ſich ſelbſt aufgeben und unſere Politik auf eine unheil⸗ volle Bahn treiben laſſen, der großen Wanderung nach links die ſich in der Politik der letzten Jahre anbahnte, mit allen Kräf⸗ ten ein Halt zu gebieten ſuchen. Das konnte die Rechte nur, wenn ſie in ihrer Haltung zur Reichsfinanzreform die Sache in den Vordergrund ſtellte und alle parteipolitiſchen Nebenrückſichten ab⸗ wies. Indem ſie das tat und mutig das Odium des Steuer⸗ ſuchens auf ſich nahm, habe ſie nicht nur die Reichsfinanz⸗ reform gerettet, ſondern auch dem Reiche einen großen politiſchen Dienſt erwieſen. Bei der Aenderung der Parteikon⸗ ſtellation ſei nichts anderes als die klare ſachliche Notwendigkeit für ſie maßgebend geweſen. Die konſervatibe Partei habe immer näch hohen politiſchen Geſichtspunkten ihre Haltung gewählt.„Im Aufblicke zu Monarchie und Vaterland iſt in ſo manchem Sturme und in ſo mancher vereinſamten Kampfesſtellung der konſervative Ehrenſchild blank geblieben, und er ſoll ſich auch fürder nicht trü⸗ ben.“ Mit dieſer Worten ſchließt die Broſchüre. Es lohnt wirklich nicht, alle die Unterſtellungen und Ver⸗ drehungen dieſer Broſchüre näher zu beleuchten. Schon deshalb nicht, weil der Schreiber dieſes Machwerkes nicht ſopiel preu⸗ ziſche Schneid im Leibe hat, ehrlich und mutig mit ſeinem Namen herauszurücken. Wenn aber der Verfaſſer dieſer Bro⸗ ſchüre ſchon die Vaterſchaft an ſeinem geiſtigen Kinde(vulgo Wechſelbalg) verleugnet, dann haben auch andere keine Veran⸗ laſſung, dieſes mißratene Kind zu adoptieren. Zudem iſt das meiſte widerlegt durch die Auslaſſungen des Fürſten Bülow von vorgeſtern, die in unſerem Artikel an der Spitze nochmals näher ins Auge gefaßt worden ſind. Immerhin iſt recht vieles in dieſer Broſchüre von Intereſſe. Daß hier die heuchleriſche Behauptung gewagt wird, die Konſervativen hätten ſich nicht mitſchuldig machen wollen an der Einführung des parlamentariſchen Syſtems im Deutſchen Reiche, daß ſie nicht wollten, daß ein deutſcher Miniſter an eine Parteikonſtellation gebunden ſei, daß die Kon⸗ ſervativen die Reichsfinanzreform gerettet hätten und vieles an⸗ dere mehr. Dabei ſtürzte Fürſt Bülow über eine ganz beſtimmte Parteikonſtellation, welche ihm ihren Willen aufzwingen wollte, dabei trat hier zum erſten Mole die Erſcheinung zutage, daß ein Kanzler des Deutſchen Reiches nicht über den Willen oder Un⸗ willen des Kaiſers fiel, ſondern einer parlamentariſchen Mehr⸗ heit weichen mußte, dabei iſt von jedermann, der nicht zum „Schnapsblock“ zählt, anerkannt, daß die verabſchiedete Reichs⸗ finanzreform als eine wirkliche und durchgreifende Reform un⸗ ſerer Reichsfinanzen nicht anerkannt werden kann. War eine ſchlimmere Heuchelei jemals erhört? Freilich mit Phraſen wie „im Aufblicke zu Monarchie und Vaterland“ vermag man aller⸗ dings„ein frivoles Spiel mit den Intereſſen der Monarchie und des Landes“ treiben! Die Konſervativen haben„die Sache geſetz und die O ſtmarkenpolitif, Mannheim, 15. Juli. General⸗Auzeiger.(Abendblatt). 8. Seis in den Vordergrund geſtellt und alle parteipolitiſchen Nebenrück⸗ ſichten abgemteſen“ te zu dieſer auch den. Liberalen einen gewiſſen Einfluß auf die Geſetz⸗ ohne gebung des Deutſchen Reiches einräumen wollte und weil er und micht wollte, daß einſeikige konſervative Parteipolitik ge⸗ 5 trieben wird. Und Fürſt Bülow mußte fallen, weil er eine preu⸗ dienſt, ßiſche Wallreform angekündigt hat. Deshalb verbündete tsfüh⸗ ſich die konſervative Partei mit dem Zentrum, Zum mit der Parkei, die vorgeblich immer für eine Reform des Drei⸗ 9 Klaſſenz vehl lrechts in Preußen eingetreten iſt und einzutreten ge⸗ 7 ſonnen it. Kannte vielleicht die konſerpative Partei ihre Pappen⸗ itir heimer ee Zentrum gar feſte Verſprechungen elen in dieſer Hinſicht abgegeben. Es wäre doch wirklich ſehr wün⸗ gung wenn man erführe, wie ſich das Zentrum zu dieſen 1115 o Punkt der Broſchſire ſtellt. Es deckt ſich ja auch völlig mit dem, ial. was Herr v. Heydebrand mit Bezug auf das Reichstagswahlrecht I8, ausfihrte. Das Zentrum aber als Vorſpann gegen wer daßs allgemeine, gleiche und geheime Wahlrecht har, iſt eine Illaſtration, wie man ſie ſich beſſer zu den Vorgängen hichte aus leßter Zeit wahrhaftig nicht denken kann. Oh. hin⸗ ſtets ibt 5 Nus Stadt und Land. ler„ Maunhbeim, 15. Juli 1929. Verſfonalnachrichten aus dem Oberpoſtdirektionsbezirk Karls⸗ auhe. kugenommen: zu Poſtgehilfinnen: Auna Metzger, 115 Marie Munkelt, Katharina Rieſter, Margareta Weißer in Karks⸗ 115 b ruhe; zu Tetegraphengehilfinnen: Sophie Brettle, Ling Flörke in ell. im, Anna Lerner, Gertraud Metz in Mannheim. Etat 5⸗ Raßlg angeſtellt: die Delegraphengehilfinnen: Marie die Deuſcher, Eliſabeth Reeſe in Mannheim, Emma Heckle in fang Karlsrude, Joſephine Hofmeiſter in Baden⸗Baden. Ernannt: des erpoſtaſſiſtenten: die Poſtaſſiſtenten Julius Bornſchein, lten Jriedrich Zieger in Mannheim, Wilhelm Kleberg in Gernsbach, ſeu. Alof, Lammel in Oberk irch, Alwin Lützenberger, Karl Waldvogel chen Pforg heim. Verſetzt; die Poſtaſſiſtenten: Wilhelm Fiſcher 5150 im nach Helmſtadt, Peter Siefert von Bruchſal nach 1175 Fri fedrich Wahl bon Mannheim⸗Waldhof nach Pforz⸗ zerm. Es treten in den Ruheſtand: der Poſtſekretär: Philipp iber Stegmann in Mannheim; der Telegraphenſekretär: Karl Ja⸗ unkt Yein Raſtatt. Entlaſſen: der Obertelegraphenaſſiſtent Karl low gmann in Mannheim. tim-.* Wie hoch belaſtet die neue Finanzreform den deutſchen ung Du urchſchnittshaushalt im Monat? Auf dieſe Frage finden wir in nen der„Nat.⸗Ztg.“ folgende Antwort:„Wenn man nur die Verbrauchs⸗ llen ſteuern in Rechnung ſtellt, ſo iſt die Belaſtung folgende: Zünd⸗ 1 5 wwarenſteuer: Monatsverbrauch für den Haushalt jetzt drei Pakete pen 4 10 Pfg. gleich 30 Pfg., zukünftig 75 Pfg., da das Paket 25 Pfg. ung 42 wird, Mehrkoſten 45 Pfg.; Bierſteuer: Durchſchnittskoſten 55 Aetzte täglich vier Flaſchen à 10 Pfg.(), gleich 40 Pfg., monatlich 12 Mark, zukünftig, da die Flaſche oder das Glas Bier eine Ex⸗ ten 5 hung von 40 bis 50 Proz erfahren werden, rund 20 Mark, hon 7 Mehrkoſten 8 Mk.; Tabakſteuer: drei Zigarren à 8 Pfg. koſten jetzt er⸗ 24 Pfg. täglich, die 8 Pfg.⸗ Zigarre wird zukünftig 10 Pfg. koſten, ute Meß koſten für den Monat alſs 1,80 Mk.; Branntwein, Spiritus, rm Kaffee, Tee ſind mit 25 Pfg. Mehrkoſten im Monat verbunden, mithin Geſamtmehrkoſten bei gleſchem im Monat 10,50 Marf. Viche Fahrplanänderungen in Ausſicht genommen: lichſten Aenderungen beſtehen im Wegfall d Bewältigung des ſtärkeren Verkehrs vorgeſehenen Züge: D 13/26 Jugern Frankfurk:.58 Lugzern ab,.45 Frankfurt a. M. an. 12,.20 Fraukfurt a. M. ab, die hauptſäch⸗ ex für 713 zur .10 Srndtn a. M. ab,.40 Mannheim ab,.12 Konſtanz an, 11.03 Konſtanz ab,.02 Mannhejm an, ga. M. an. Eilzug 8: 1,18 Karlsruhe ab,.42 Offenburg an. Schnellzug 62/63 Straßburg— Appenweier: 11.04 Straßburg ab, 11.27 Appenweier an, 11.36 Appenweier ab, 12.00 Straßburg an. Schnellzug 117/24 Karksruhe—Pforzheim: 10.37 Karlsxuhe ab, 1 13 Pf forzheim an,.26 Pforzheim ab,.57 Karlsruhe an. Gilzug 106 Offenburg Konſtanz:.19 Offenburg ab, 10.52 Kon⸗ ſtanz an. Eilzug 124: 10.02 Singen ab, 10.12 Radolfzell an. Eilzug 144 Karlsruhe—Konſtanz: 12.12 Karlsruhe ab,.04 Kon⸗ ſtanz an. Eilzug 189 Konſtanz Karlsruhe:.40 Konſtanz ab, .47 nachts Karksruhe an. Die Sonn⸗ und Feiertagszüge: 946, 949 und 964:.00 Mannheim ab,.12 Friedrichsfeld..B. an, .03 und.03 nachts Friedrichsfeld.N. B. ab,.14 und.15 nachts Mannheim an. 1046, 1049, 1056 und 1057:.26 und 10.10 nachts Heidelberg ab,.47 und 10.31 nachts Schwetzingen een,.54 nachts und 10,46 nachts Schwe ezingen ab,.16 und 11.08 nachts Heidelberg an. Weitere Aenderungen auf den nachbezeie neten Stpecken des Aushangfahrplans: Strecke 1 und 2 Man nheim 5 Heidelkberg- Baſel: Schnellzug D 10 und D 25:.57 n Karlsruhe ab,.40 nachts Baden⸗Baden an, 11.31 Baden⸗Baden ab, n= 12.12 Karlsruhe an, verkehren nur im Oktober und April wie i im Vorjahre, Perſonenzug 386:.32 Heidelberg ab,.51 Mann⸗ heim an, verkehrt 34 Stunden ſpäter wegen Späterlegung ab Oſter⸗ burken(ſiehe Strecke). Eilgüterzug 6011/6078 erhält für den m ö auf der Rheintalbahn in Wegfall kommenden Zug 6040 Perſonen⸗ Heförderung 3. Klaſſe von Mannheim bis Karlsruhe: 12.30 nachts 1 Mannheim ab,.39 nachts Karlsruhe an, Ab Karlsruhe verkehrt . Zug 6076 15 Minuten ſpäter und erhält einen Halt in Raſtatt. Strecke 4 Mannheim—Friedrichsfeld...: Perſonen⸗ zug 945 Mannheim ab 12.53 erhält einen Halt an der Feuden⸗ 5 0 heimer Brücke. Strecke 5 Mannheim Würzburg: Die Schnellzüge D 106 und D 107:.44 Würzburg ab,.16 nachts 5 Oſterburken an, 12.01 Oſterburken ab,.22 Würzhurg an, dommen nach Vereinbarung mit der Bayeriſchen Verwaltung in Wegfall. 2 ö Perſonenzug 386 Oſterbur kenMannheim wird wpieder 4 Minuten ſpäter gelegt:.52 nachts Oſterburken ab..5t Mann; heim an. Zug 3144 Schefflenz⸗Neckarelz wird 26 Minuten früher in Neckarelz angebracht:.35 Schefflenz ab,.02 Neckarelz an. Die Sonn⸗ und Feiertagszüge zwiſchen Mannheim Heidelberg Neckarlz verkehren, von unweſentlichen Aenderungen abgeſehen, wie im Vorjahre. Strecke 12 Mannheim Karlsru heN ö ſch⸗ woong: Sch hnellzug D 92 Koöln—Mannheim Baſel wird in Mann⸗ 6 Minuten früher angebracht und erhält einen Halt in Gra⸗ ben⸗Neudorf. Hierdurch wird die früher beſtandene Verbindung Köln—Stuttgart über Mannheim wieder hergeſtellt: Schnellzug D 92.30 Köln ab,.01 Mannheim an,.05 Mannheim ab,.48 Stuttgart an. Perſonenzug 731 Werktags 5 49 nachts Waghäuſel ab,.42 Mannheim an, wird, wie im Vorjahre, wieder vorgeſehen. 4 Vorortzug 3003.35 nachts Waghäuſel ab,.33 nachts Mannheim an, fällt weg; dafür wird Vorortzug 3009 ab Waghäufel gefahren: 5. 20 nachts Waghäuſel ab,.23 Mannheim an. Vorortzug 3006 .15 nachts Mannheim ab,.43 nachts Schwetzingen an, fällt weg Eilgterzug 6040 mit Perfonenbeförderung.13 nachts Mannhein ab,.21 nachts Karlsruhe an, fällt weg(ſiehe Hauptbahnzug 6017780760 * Auszeichnung von Feuerwehrleuten. Unter den am Groß⸗ herzogs Geburtstag mit dem Ehrenzeichen für Wjährige Zu⸗ gehörigkeit zur Freiwilliger Feuerwehr dekorierten Wehrleuten befand ſich auh Herr Obmann Joſef Wieſſe von der 1. Komp, 1+ wie wir ergänzend mitteilen. e e Man berichtet uns, daß die Herren M. Groſch und Karl 2 inz, bisherige Proturiſten des Hauſes Baſſermann u. ee als ſie den Kanzler zu Falle brachten, weil *Für den Winterfahrkinn 19097/40 ſind⸗.g a, ſalgende wpieui⸗ Luzern 8. 85 nachts an. e 4. Karls, ibad zererpreß::.22 nachts Paris ab,.01 Karlsbad an,.36 Karls“ bad ab,.21 Pakis an. Schnellzug 188/180 Franfute B5 ſtanz .30 nachts Frankfür! Co., deven Abteilungen: Gewürze, Südfrüchte und techn. Drogen, äuft lich erworben haben. Die Uebernahme erfolgt am 1. Oktober d. I. unter der Firma Groſch, Linz u. Co., Mannheim, Bin⸗ nenhafenſtraße 14. Zum Prozeß Schweizer. In dem Verfahren gegen den Bau⸗ ſpekulanten Arthur Schweizer wegen betrügeriſchen Vankerotts hat das Gericht den beiden Verteidigern Oppenheimer und Huckele, welche durch die Niederlegung ihres Mandats eine Ver⸗ tagung der Verhandlung herbe iführten, die ſehr erheblichen Koſten der ganzen Verhandkung auferlegt. *„Mannheim. Ludwigshaſener Turnerſchaft. Man ſchreiht uns: In Nr. 289 der„Tägl. Rundſchau“ bringt Generalleutnant 5 D. Litzmann einen Artikel„Volkserz ziehung zur Wehrkraft“, der wieder einmal den Beweis liefert, daß ein Mann aus den höheren Regionen, der ſich für die wehrhafte Erziehung unſeres Volkes offenbar intereſſiert, von dem, was ſich im eigenen Vater⸗ land vollzieht, ſo gut wie nichts weiß, ſich aber für das, was ſich über der Grenze abſpielt, in hohem Maße begeiſtert. Er ſagt: Im Laufe der W̃ zochen haben ſich kürzlich in Frankreich drei großen nationale Feſte(die Turner in Augers, die Schützen in Le Mans und der Verband für militäriſche Vorbereitung in Paris) abgeſpielt, die der Volkserziehung zur Wehrkraft ge⸗ widmet waren und unſere volle Aufmerkſamkeit verdienen. Nun folgen die ſeltſamen Worte,„man würde fehlgehen, wenn man dieſe Veranſtaltungen als gewöhnliche Turner⸗ oder Schützenfeſte anſehen wollte, auf denen geturnt und geſchoſſen, getrunken, geſungen und getanzt wird, auch wohl patriotiſche Reden gehalten werden.“ Von dem militäriſchen Mumpitz und Geſpiel dieſer franzöſiſchen Vereine läßt ſich ein deutſcher Ge⸗ neral blenden rühmt es, daß in Frankreich ein Turn⸗ verband mit 1100 Vereinen und 300 000 Mitgliedern beſteht,— davon, daß die allerdings ab und zu frohe Feſte feiernde Deutſche Turnerſchaft rund 9000 Vereine und rund eine Million Mit⸗ glieder zählt und jährlich über ein Armeekorps ſtramme Leute zum deutſchen Heere ſtellt, hat der Herr Generalleutnant z.., wie es ſcheint, keine Ahnung. Und davon, daß die deutſche Turnerſchaft das alles fertig gebracht hat, trotz vieler Bekämpfung und man ihr von oben her aus dem Wege geht, während man in Frankreich den Turnern auf jede Weiſe ent⸗ gegenkommt, davon hat er auch keine Ahnung. Es iſt recht wunderbar, da ſich ja neuerdings endlich die Erkenntnis mehr und mehr geltend macht, daß in der Pflege der Leibesübungen der deutſchen Turnerſchaft und in dem Streben, die ſchulent⸗ laſſene Jugend geſund und kräftig zu erziehen, welches auf der Fahne der deutſchen Turnerſchaft ſteht, eine hohe vaterländiſche Aufgabe ſich vollzieht, die zu fördern und zu unterſtützen nicht nur Pflicht der Regierungen, ſondern des ganzen Volkes iſt. Das Soldatenſpielen franzöſiſcher Vereine mit allem äußeren Mumpitz dabei müßte für einen denkenden Soldaten keinen Wert haben. Darum fort mit der Anbetung und Behimmelung fremder Beſtrebungen— wir wollen ſie gern achten— vor allem aber das fördern und anerkennen, was im eigenen Vgterland be⸗ reits heimiſch iſt. Mithelfen, mitarbeiten— das iſt die Haupt⸗ ſache! 2*Einen raffinierten Betrug berübte der Reiſende Edgax Greiner von Braunſchweig in ſeiner Stellung bei der Heigappa⸗ rate⸗Firma Zügel u. Baßler hier. inhaber vor, er hahe in Chemnitz einen Schuftameraden namens apparate laufen wolle. Er habe ihn beauftragt, mit der Firma des⸗ wegen in Unterhandlungen einzutreten. Um die Sache glaubhafter zu machen, ſchrieb er ſelber ein Telegramm an ſeine Adreſſe, in dem der angebliche Reflektant um die Uebertragung der Ligzenz bittet und dann wieder ein Antworttelegramm ſeinerſeits. fingierten Telegrammen zichte er ſeinen Zweck: die. Firſra ihm 100 Mark Kofte worſchuß, mit denen er berdüfkete. treue Angeßente wird dom an fe„Gefänants, von 1 Monat Angereiet * Aus dem Schöffengericht. Der Friſeur Emil Jrom m aus Karlsruhe und deſſen Ehefrau, wohnhaft auf dem Linden⸗ hofe, gaben einer Frauensperſon, namens Pfeiffer, die bei ihnen. zur Miete wohnte, Gelegenheit zum intimen Verkehr mit Männern. Obſchon beide leugneten, wurden ſie aufgrund der Ausſagen der betreffenden Männer der Kuppelei für ſchuldig erachtet und der Ehemann Fromm zu 2 Monaten, die Ehefrau Fromm zu 1 Monat Gefängnis verurteilt.— Der Taglöhner Adolf Skurm aus Krefeld ſtibitzte auf dem Lindenhofe aus einem Hausgange ein Rad und verſilberte es in Worms. Gegen den Radmarder wird eine Gefängnisſtrafe von 2 Monaten aus⸗ geſprochen.— Ropdietaten verrichteten wieder vor kurzem die gerichtsbekannten Herren auf dem Lindenhafe bei dem Wirte Unverricht. Den Wirten genügt ſchon der Farrenſchwanz nicht mehr, ſie ſegen ſich ſchon für einen Beſuch durch dieſe Ropdies einen Repolver zurecht, denn die Radaumacher verlaſſen leine Wirtſchaft ohne einen Skandal. Vor dem Hagel von Gläſern mußten ſich die Gäſte in gebückter Stellung ins Nebenlokal flüchten, bis die Polizei erſchien, und der Raufluſt und der Zer⸗ ſtörungswut der 915 Zügel anlegte. Es werden verurteilt: Wilhelm Merz und Johann Chriſt. Vollweiler je 6 Wochen Geſenanis Karl Schneider und Karl Hermann Scheuing je 4 Wochen Gefängnis. Aportliehe Nundſchuu. 5 Naſenſpiele. * Nationale Olympiſche Spiele in Manuheim. Bei dem gre⸗ den Jutezeſſe, das der Spiel⸗ und Sportbewegung auch in hieſ. Stadt enlgegengebracht wird, hat ſich, wie bereits mitgete ilt, die „Union“, Verein für Bewegungsſpiele e. V. hier, die ſich als korporatves Mitglied des Zentralausſchuſſes zur Förderung der Volks⸗ und Jugendſpiele die Pflege der Bewegungsſpiele im Freien und der leichtathletiſchen Uebungen zur Hauptaufgabe ge⸗ macht hat, entſchloſſen. zum erſtenmal i in dieſem Jahre, am 18. Juli, Nationale Olympiſche Spiele auf dem am Luiſenpark gelegenen Unionſpielplatz zu veranſtalten. Ein äußerſt reichhaltiges Programm, das 18 Konkurrenzen umfaßl, wird den Leichtathleten eee geben, ſich in allen Sportszweigen zu betätigen. Von der Deutſchen Sportbehörde für Athletik, unter deren Leitung die Veranſtaltung ſtattfindet, iſt der Union die Austragung dreier Meiſterſchaften und zwar für 100 Meter⸗ laufen, Laufen über 1500 Meter und 3000 Metergehen übertragen worden. Eine große Anzahl wertvoller Ehrenpreiſe wurde dem Verein von hochangeſehenen Perſönlichkeiten hieſiger Stadt in überaus liebenswürdigſter Weiſe zur Verfügung geſtellt. Eine beſondere Vergünſtigung iſt der Unjon durch einen von der Stadt⸗ verwaltung Mannheim geſtlfteten wertvollen Wanderpreis, der nach dreimaligem ununterbrochenen Gewinn in dauernden Beſitz des Siegers übergeht, zuteil geworden. Speziell dieſer letz⸗ tere Preis dürfte ſeine Anziehungskraft auf die Sportsleute verfehlen. Ruderſport. 15 Für die Heilbronner Regatta ſind von 17 Vereinen 49 Boote 5 Die erſten Rennen ſind wie folgt be⸗ ſetzt: 1. Königs⸗ Achter: 1. Mannheimer.Kl., mit 235 Ruderern gemeldet. 25 Lud⸗ Er ſchwindelte dem FJirmen⸗ Reis, einen Architekten und Baumeiſter, der eine Ligeng für Heiz⸗ Mit den gab Der ae wigshafener Rb., 3. Heilbronner Rg. Schwaben, 4. Ry, Nürnderg Stadt⸗Vierer. Ludwigshafener Ry., 2. Mannheimer .Kl. Zweier ohne Steuermann: 1 Rg. Heidelberg, Mannheimer.Kl., 3. Ludwigshafener Rv. Ciner 55 eckar⸗ pokal): 1. Amiciti a Mann heim, 2. Ulmer.Kl. Donau, 3. Ro. Hellas⸗Offenbach, 4. Kitzinger Ro., 5. Hanauer Rg. Pferderennen. * Frankfurter Pferderennen. Die ſechs Handikaps der Frankfurter Rennen am 15. und 16. Auguſt haben, wie man aus Berlin meldet, ein ausgezeichnetes Nennungsergebnis aufzu ⸗ weiſen. Im ganzen wurden 176 Unterſchriften abgegeben. Da⸗ von erhielten das Saalburghandikap 34, das Roſenberg⸗Jagd⸗ rennen 36, das Verloſungs⸗Handikap 12, das Hippodrom⸗Han⸗ dikap 41, der Preis von Iſenburg 23 und das Prinz Hermann von Sachſen⸗ Weimar⸗Erinnerungs⸗Rennen 30 Unterſchriften. Pferdeſpart. Sea⸗for mußte ſeine Teilnahme am Großen Bee geriſchen Jagd⸗Rennen am Sonntag in Harzburg mit dem Leben bezahlen. Der alte Wallach kam am letzten Sprung zu Fall und zog ſich Verletzungen zu, die ſeine Tötung notwendig machten. Leut⸗ nant bon Moſch, der Beſitzer und Reiter des Engländers, der bei dem Sturs glücklicherweiſe mit dem Schreck davonkam, erleidet durch den Tod von Sead⸗fox einen ſchweren Verluſt, denn der Wallach war ein mehr als nützliches Pferd, das ſicherlich noch manches gute Rennen bei uns gewonnen hätte. Sea⸗fox kam Anfang dieſes Jahres von England zu uns, wo er zunächſt in Leutnant Schultze (21. Ulanen) einen Beſitzer fand, für den er ein Rennen in Dres⸗ den gewann. Dann wanderte Seg⸗fox in den Stall des Leut⸗ nant von Moſch, für den er zwei Rennen heimbrachte und ſich mehrere Male plazierte. Insgeſamt hat Sea⸗fox bei uns während der kurzen Zeit ſeiner Tätigkeit außer vier Ehrenpreiſen 6725 M. zu gewinnen vermocht. Gerichtezeitung g. §Manuheim, 14. Juli.(Strafkammer). Vorſitzen⸗ der: Landgerichtsrat Dr. Kunzmann. Vertreter der Großh. Aſſeſſor Behrle. Der 27 Zährige ledige Kaufmann Emil Willert von Raps- hagen logierte im Mai ds. Is. im Pfälzer Hof, blieb aber wegen Mangel an Moos das Quartier ſchuldig. Die Kriminalpoligeſ beſorgte dann billigeres Unterkommen. Da Willert ſchon mehrere derartiger Betrügereien auf dem Kerbholz hat, wird er zu einer Gefängnisſtrafe von 3 Monaten und wegen Angabe eines falſchen Namens zu 6 Tagen Haft verurteilt.— Der Wlährige Metzger Stephan Scharrer von hier kaufte am 3. Januar von dem Flaſchenbierhäudler Phil. Stumpf— bekannt aus dem großen Weindiebſtahlsprozeß, der unlängſt das Gericht beſchäftigte— 1 Faß Därme, das von einem Diebſtahl aus einem Lagerhaus her⸗ rührte, zum Preis von 100 Mk. Scharrer wurde damals verhaf⸗ tet, da angenommen wurde, daß der Wert des Faſſes Därme 700 Mark betrage. Es ſtellte ſich aber bald heraus, daß die Därme nur 250 Mk. wert waren. Das Gericht kam zur Ueberzeugung, daß Scharrer das Angebot des Stumpf als einen günſtigen Gele⸗ genheitskauf anſehen konnte und daß eine Hehlerei nicht vorliege. Der Angeklagte wurde deshalb freigeſprochen.— Im Januar ds. Is. ſammelten der 27jährige Taglöhner Jakob Bartſcherer und der 38jährige Zementeur Heinrich Brüchle ohne Auftrag für die Karnevalsgeſellſchaft„Mühlnarren“ Beiträge. Es gelang ihnen, verſchiedene Geſchäftsleute zu beſchwindeln und die Summe von 20 Mk. zuſammenzubringen, die zu einem luſtigen Zechgelage Ve Meipue fand. Brüchle erhielt vom Schöffengericht 5 Wochen, Baeiſchendb 4 Wochen Gefängnis oeKarlsnpuhe, 14. Juſf. Der Böckermeiſter E Kübler bon hier war von dem hieſigen Schwur gericht wegen Biandſtiftung angeklagt. Er hat am 11. Mai nachts zwiſchen 912 und 12 Uhr in dem Hauſe Werderſtraße 38 hier, in dem ſich im Parterreſtockwerke ſein Geſchäft befan! einen Brand gelegt, indem er im Backraum und in der Wohnung glühende Kohlen, die er aus dem Backofen geholt, auf die mit Petroleum beſprengten Böden warf, um dadurch das Haus i Brand zu ſetzen. Ein größerer Schaden iſt nicht entſtanden. Es handelte ſich um einen Racheakt gegenüber der Vermieterin, der Bäckerswitwe Heid, welche ihn wegen Nichtzahlung der Miete auf Räumung der Wobnung und des Ladens verklagt hatte. Da Urteil mte auf 2 Jahre Zuchthaus und 5Jahre Ehrver⸗ luſt. Kus dem Großherzogkum. Wutöſchingen, 14. Juli Geſtern morgen er ſich der 68jährige verheiratete Joſ. Gantert in ſeil Wohnung. G,. hatte vor einiger Zeit ſein Haus verkauft und ſollte nun dieſe Woche an 15 Wie er Leuten gegenüber äußerte, ging ihm dieſer Entſchluß ſo nahe, daß er aus Verzweif. lung dieſen Schritt tat. Langenſtein, 1. Juli. Vorgeſlern wurden von einem Bienenſchwarm 2 prächtige Rappen zu Tode geſtoche n. Ein Knecht lug Schutt ab, der Schwarm ſetzte ſich auf die Köpfe der Gäule und nach einer Stunde verendete der eine an tauſenden von Stichen auf dem Kopf, im Rachen und auf der Zunge. Das ander Pferd kam alsbald in ärztliche Behandlung, ſtarb aber unter gro ßen Schmerzen. Beſitzer der Pferde iſt Herr Graf Douglas au Langenſtein. oe. Pferzheim, 18, Juli der hn gerausſchuß hat in ſeiner geſtrigen Sitzung den Ankauf des Benckiſer ſches Hammerwerks„Jür 2 Millionen Mk. einſtimmig beſchloſſen, Vonm Tauber u. Main 12. Juli, Auf dem günſtie Selande wo die Tauber in den Main mündet, wurde am Sonn tag, unter Aufſicht des 1. Vorſitzenden der Militärvereine des Maln⸗ und Taubergaues, Profeſſors Föhliſch, di⸗ diesjährige Schlußübung der Sanitäts⸗Kolonne des Bezirks Wertheim abgehalten. Die Sanitätswache hat erfreulicherweiſe ſchöne Fortſchritte gemacht, ſowohl hinſichtlich der Zahl der Ko⸗ lonnen wie auch der Frequenzziffer ihrer Mitglieder. Die Voll⸗ zahl beträgt gegen 150 Mann. Mit den Kolonnenärzten ſind es beſonders die Kolonnenführer auf dem Lande, durchweg eifrig tätige evangeliſche Geiſtliche, die den Samaritergedanken zu ver⸗ tiefen und andere, die ihn zu wecken ſuchen. Die Mannſcha arbeiten mit viel Eifer und Hingebung, wie ſie am Sonntag wie⸗ der Zeugnis ablegten. Dies betonte auch der Gauvorſitzende v verſammelter Mannſchaft. * Pfullendorf, 11. Juli. Am Freitag nach dem gottesdienſt machte ſich eine Anzahl hieſiger Bürgerſchüler de Vergnügen, mit einer kleinen Kanone zu ſchießen. Der 11 jährige Anton Wiedmann, Sohn des Malerhauswirtes Wiedmann, ſp⸗ vor dem Geſchütz vorbei. In demſelben Moment ging der Se 5 los und ein in die Kanone geladenes Eiſenſtück zerſchm ihm den Oberſchenkel. Als ſeine Kameraden ihn 3u ſahen, ergriffen alle eiligſt die Flucht und ließen lie, etwa eine halbe Stunde ſpäter wurde der Junge aufgef in das Spital 8 Arzt 5 4. Seite. General⸗Anzeiger. Abendblatt.) Manuheim, 15. Julf, Amputation des Beines keine Ausſicht mehr biete, den Knaben am Leben zu erhalten. Weinheim, 14. Juli. Der Militär⸗Vereins⸗ Gauvberband der Bergſtraße hielt am Sonntag in Lützelſachſen ſeinen diesjährigen Gaukriegertag ab, mit dem die Uebergabe der von dem Großherzog dem Krieger⸗ und Militärverein Lützelſachſen verliehenen Erinnerungs⸗ medaille mit Schleife verbunden war. Namens des Präſi⸗ diums des„Badiſchen Militärvereins⸗Verbandes“ nahm der erſte Vizepräſident, Herr Generalmajor Anheuſer, an den Tagungen und am Feſt teil Um 11 Uhr begann die Sitzung der Abgeord⸗ neten des Gauverbandes im Rathausſaale. Die Präſenzliſte er⸗ gab, daß ſämtliche Vereine des Gaues vertreten waren. Der Gaurerband zählt 2212 Mitgliedern. An Un⸗ terſtützungs⸗ und Sterbegeldern wurden 3380 Mk. ausbezahlt. Der Gaubeitrag wurde auf 6 Pfg. erhöht. Abg. Bürgermeiſter Lehmann⸗Heddesheim brachte in zündender Anſprache ein Hoch auf den oberſten Kriegsherrn, den Kaiſer, aus. Nachdem die Abſendung eines Ergebenheitstelegrammes an den Landes⸗ fürſten, auf den der Vorſitzende zu Beginn der Verhandlung ein Hoch ausgebracht hatte, beſchloſſen worden war, hielt Herr Ge⸗ neralmajor Anheuſer eine Anſprache, in der er die umſichtige und gewandte Leitung der Verhandlungen durch den Gauvor⸗ ſitzenden, Herrn Karl Zinkgräf würdigte und dieſem und dem zweiten Gauvorſitzenden, ſowie dem Schriftführer und Rechner dankte. Damit waren die Verhandlungen des Abgeordneten⸗ Tages beendigt.— Nach dem Feſteſſen im Gaſthauſe„Zur Traube“ fand ein Feſtzug ſtatt, an den ſich die Uebergabe der von dem Großherzog geſtifteten Medaille im großen Saal des Gaſthauſes„Zum Schmittberger Hof“ ſchloß. Herr General⸗ major Anheuſer überreichte mit einer feinſinnigen Anſprache die Auszeichnung, für welche der Vereinsvorſtand, Herr Peter Weigold, herzlichen Dank ausſprach. Die Feſtrede des Herrn Direktors Dr. Blum Mannheim auf den Großherzog war ein Meiſterwerk der Rhetorik. Brauſend nahm die Feſtverſammlung das Hoch auf den Großherzog Friedrich II auf und rauſchender Beifall lohnte die Rede. Herr Zinkgräf entbot namens des Gauperbandes dem Militär⸗ und Kriegerverein Lützelſachſen Glückwünſche zu der ihm zuteil gewordenen Auszeichnung und verlas das inzwiſchen eingegangene Telegramm des Großherzogs. Herr Generalmajor Anheuſer ermahnte die jüngeren Kame⸗ raden zu ehrenvollem Verhalten gegenüber den alten Kriegern. Herr Kleh⸗Weinheim feierte Herrn Generalmajor Anheu⸗ ſer. Der Männergeſangverein Lützelſachſen ſang einige Chöre und die Feuerwehrkapelle Weinheim konzertierte. Bruchſal, 13. Juli. Nach kaum zweijährigem Hierſein hat ſich Gymnaſiumsdirektor Dr. Röſiger durch ein unerbitt⸗ lich⸗hartnäckiges Leiden gezwungen geſehen, in den Ruheſtand zu treten. Geſtern abend zogen die unteren Klaſſen des Gymnaſiums, Lampions, die oberen Klaſſen Fackeln tragend, unter Voxrantritt der Dragonerkapelle vom Schloß vor die Wohnung des Dircktors, wo unter Leitung des Herrn Reallehrer Kemm ein Reigen aufge⸗ führt wurde, dem nach Aufſtellung in 16er Reihen das Lied„Ich hebe meine Augen auf“ mit Orcheſterbegleitung folgte. Nach warm⸗ empfundenen Dankes⸗ und⸗ Abſchiedsworten des Gefeierten ſtimm ten die Schüler das Lied an:„Nun ertönt die Abſchiedsweiſe“. Nachdem ſich alle wieder in Doppelxeihen fomiert, gings mit flot. der Marſchmuſtt durch die Stadk zun Gelände hinter der neuen Reichspoſt, wo unter„Gaudeamus igitur“ die Fäckeln zuſammen⸗ geworfen wurden.— Als Nachfolger des Scheidenden wird mit Beginn des neuen Schuljahres Profeſſor Hilgard von Heidelberg die Leitung der Anſtalt übernehmen. Herr Hilgard iſt geborener Heidelberger, ſteht im 52. Lebensjahre und wirkt am dortigen Gymnaſium ſeit 25 Jahren. Freiburg, 11. Juli. Seinen Verletzungen erlegen iſt der 59 Jahre alte Privatier aus Mußbach, welcher zwiſchen Roß⸗ gäßle und Rennweg aus dem fahrenden Eiſenbahnzug ſprang.— Ein in der Kreuzſtraße hier wohnhafter verheirateter Schriftſetzer, der mit einem ſchweren Herzleiden behaftet iſt, beging am 7. ds. Mts. in ſeiner Wohnung dadurch einen Selbſtmordverſuch, daß er ſich mit einem Taſchenmeſſer einen Stich in die Herzgegend beibrachte. 17 2Freiburg, 12. Juli. Der vor kurzem gegründete Verband badiſcher Möbelſpediteure hielt geſtern hier ſeine erſte Generalverſammlung ab, die von dem erſten Vorſitzenden, Herrn von Steffelin⸗Karlsruhe, geleitet wurde. Die Veranlaſſung zur Schaffung dieſes Verbandes war eine miniſterielle Verordnung betr. Erſatz der Koſten beim Wohnungswechſel badiſcher Beamten. Entgegen dem früheren Modus, wonach die Beamten ſich die entſtandenen Umzugs⸗ koſten erſetzen ließen, wünſcht der Staat von nun ab ſpezifi⸗ zierte Rechnung der betreffenden Speditionsfirmen. Die Ver⸗ ſammlung führte dagegen aus, daß die Erfüllung dieſer Ver⸗ ordnung auf techniſche Schwierigkeiten ſtoße und beſchloß, ein für den ganzen Verband geltendes Schema auszuarbeiten, wo⸗ nach künftighin nicht allein bei Beamten, ſondern auch dem andern Publikum gegenüber die Koſtenberechnung aufgeſtellt werden ſoll, da dieſer Weg auch geeignet ſei, dem unlauteren Wettbewerb entgegentreten zu können. Die Verſammlung hofft, daß auch das Miniſterium dieſen Modus anerkennen werde. Gegen die vom Miniſterium erlaſſene Verfügung, daß bei Umzügen von Beamten die Benützung von Möbelwagen möglichſt vermieden wete, wurde proteſtiert und hervor⸗ gehoben, daß dieſe Verfügung ohne Schädigung der Möbel ſich kaum durchführen laſſe. Mit Genugtuung wurde die be⸗ hördliche Beſtimmung begrüßt, daß bekränzte Möbelwagen von der Beförderung ausgeſchloſſen ſein ſollen. Zum Ort der nächſten Generalverſammlung wurde Karlsruhe gewählt. “ Donaueſchingen, 14. Juli. Die maßloſen Angriffe, die ſich der Redakteur des hieſigen ultramontanen Organs, Dr. Dauer in dieſem und in den letzten Bürgerausſchußſitzungen ge⸗ gen unſeren hochverdienten Herrn Bürgermeiſter Fiſcher und gegen den Gemeinderat erlaubte, haben in einer geſtern abend im„Lamm“ abgehaltenen Verſammlung eine energiſche, wohlverdiente Zurechtweiſung erfahren. Der Saal war bis auf den letzten Platz beſetzt. In trefflichen Ausführungen ſchilderte Herr F. F. Bauaſſiſtent Mayer die Entwicklung unſerer Stadt ſeit den letzten 25 Jahren, was namentlich dem weitausſchauen⸗ den, zielbewußten Wirken des Herrn Bürgermeiſters Fiſcher wäh⸗ rend ſeiner Amtsperiode zu verdanken ſei. Er charakteriſierte alsdann die maßloſen Auslaſſungen des„Donau⸗Boten“ gegen den Herrn Bürgermeiſter und bedauorte, daß derſelbe in dieſer ſchweren Zeit durch die fortwährenden perſönlichen Angriffe des Dr. Lauer und ſeiner Geſinnungsgenoſſen aus dem Amte ge⸗ trieben worden ſei. Namens der hieſigen Handwerksmeiſter würdigte Herr Schreinermeiſter Obergfell die Verdienſte des Herrn Bürgermeiſters und verurteilte die Angriffe des Dr. Lauer und ſeines Anhangs ebenfalls in ſchärfſter Weiſe. Die Herren Baurat Baumberger und Oberpoſtſekretär Rheſe ſprachen ſich in gleichem Sinne aus, während Herr Mineralwaſſerfabri⸗ kant Thedy zugab, daß auch er als Mitglied der neugegründeten „Freien Bürgervereinigung“ den von Dr. Lauer angeſchlagenen Ton in keiner Weiſe billige und treu zur liberalen Sahe ſtehe. Zum Schluß wurde einſtimmig eine Reſolution gefaßt, in welcher Herrn Bürgermeiſter Fiſcher und dem Gemeinderat das vollſte Vertrauen ausgeſprochen wurde. Pfalz, Heſſen und Umgebung. *Neuſtadt a.., 14. Juli. Heute nacht wurde folgendes „Extrablatt“ an den Schaufenſtern, Häuſern und Mauern in der ganzen Stadt angeklebt: Extrablatt“. Die Budgetkommiſ⸗ ſion des Reichstags hat einen Antrag des Studenten Bummel (leichſ. Volkspartei) auf Abſchaffung der Bierſteuer mit abſoluter Mehrheit durch Hammelſprung angenommen. Die begeiſterte Menge brachte Bummel ſtürmiſche Ovationen dar.“ Die Sache wäre ja nicht übel, wenn es kein Witz wär:.— In eine ebenſo bedauerliche wie verzweifelte Lage wurde der Schuh⸗ macher Georg Braun verſetzt. Vor ſechs Jahren wurde ſeine Frau plötzlich irrſinnig und als unheilbar nach der Irrenheilan⸗ ſtalt Klingenmünſter verbracht. Da Braun allein daſtand und Kinder hatte, heiratete er ein zweites Mal, bis ihm vor kurzem mitgeteilt wurde, das Befinder der erſten Frau habe ſich gebeſſert und ſie komme bald zurück. Sie wurde auch vor einigen Tagen als vollſtändig geſund in Klingenmünſter entlaſſen und kam geſtern abend hier an. Braun und ſeine Kinder holten die erſte Frau ab und brachten ſte nach Haus. Der Mann hat jetzt zwei Frauen. Er beabſichtigt, ſich von ſeiner zweiten Frau ſcheiden zu laſſen. * Zweibrücken, 14. Juli. Gerüchtweiſe verlautet, daß das hier garniſonierende 22. bayer. Inf.⸗Regiment in abſehbarer Zeit nach Saargemünd verlegt werden ſoll. Dort liegen bereits ein Bataillon des 23. baher. Inf.⸗Regts.(Landau) und das 5. bayer. Chev.⸗Regt. Die Verlegung hängt mit der Er⸗ richtung von Maſchinengewehrabteilungen bei einigen der in der Pfalz garniſonierenden Infanterie⸗Regimenter zuſammen. Eine amtliche Beſtätigung des Gerüchts war nicht zu erlangen; doch ſpricht man in den größeren Garniſonen allgemein von bevorſte⸗ henden Verſchiebungen, die unter Umſtänden vielleicht auch zwi⸗ ſchen den Garniſonen Germersheim, Landau, Zweibrücken und Saargemünd erfolgen. Jedenfalls beſteht nach der„Pf. Pr.“ die Tendenz, die Regimenter, denen Maſchinengewehrabteilungen angegliedert ſind, möglichſt weit an die Grenze vorzuſchieben. Gerichtszeitung. oe. Konſtanz, 14. Juli. Das Schwurgericht verur⸗ teilte die Italiener Pietro Mascetti und Angelo Caſtelini aus Bedizzole wegen Münzverbrechens zu je einem Jahr Gefängnis.— Die 23jährige Köchin Karoline Böh⸗ ler aus Ruchenſchwand, welche ihr neugeborenes Kind gleich nach der Geburt erwürgt hatte, wurde zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt.— Der Wirt und Landwirt Kaſimir Eckert aus Etzwiek(Gemeinde Ruch), der am 2. April ds. Is. ſein Anweſen in Brand zu ſtecken verſuchte, wurde wegen verſuchter Brand⸗ zſtiftung zu 7 Monaten Gefängnis verurteilt. Sportliche Nundſchau. Automobilſport. *Automobilſtraße bei Frankfurt a. M. Der Frankſur⸗ ter Automobilklub hat von der heſſiſchen Regierung die Genehmigung zur Schaffung einer Automobilſtraße vor den Toren Frankfurts erhalten. Es handelt ſich nicht um eine Strecke von 50 Kilometern, wie bei der Täunusautomobilſtraße, ſondern nur um etwa 5,5 Kilometer auf heſſiſchem Gebiet. Die Landſtraße Geſpitz⸗Mitteldick⸗Mörfelden wird zum Teil böllig neu hergeſtellt und geteert, ſo daß ſie für Autokonkurrenzen dauernd benutzbar bleibt. Vorläufig hät der Klub 6000 Mark Koſtenzuſchuß zur Herſtellung der Straßenſtrecke bewilligt, die er am 2. Auguſt zur Abhaltung eines Kilometerrennens zum erſten Male benützt. Leichtathletik. * Kaiſerslautern. Bei dem am ketzten Sonntag hier ſtatige⸗ habte Olhmpiſchen Feſte gelang es der Leichtathletikabteilung des Mannheimer Fußballklub„Viktoria“ 97, ihre Siegestabelle durch 11 erſte, 3 zweite und 3 dritte Preiſe zu er⸗ gänzen. Herrn Trautmann allein gelang es, im Kugelſtoßen, Diskuswerfen 50, 100 und 200 Meter Laufen den erſten Preis zu erringen. Herr Böhm, der kaum einen großen Rivalen in Süddeutſchland finden wird, vermochte ſich gleichfalls 4 erſte Preiſe, im 50 Meter Juniorlauf, Weit⸗ und Hochſprung und im Drei⸗ kampf für Junioren zu ſichern. Auch gelang es Herrn Klein, im 1500 Meter Laufen ſich auf den 1. Platz zu plazieren. Außer⸗ dem gewann die gute zufammengeſtellte 400 Meter Stafette gegen Turn⸗ und Fechtklub Ludwigshafen und gegen Straßburg ſicher. Auch den Aufängern gelang es, ſich noch gut zu plazieren, ſo Herrn Richard Falkner im 100 Meter Juniorlauf und 400 Meter Lauf je auf den 2. Platz. Herr Georg Höfer im 800 Meter Laufen ebenfalls an 2. Stelle und Herr Wilſelm Falkner im Dreikampf an 8. Stelle. Luftſchiffahrt. * Die Luftſchiffahrt, ihre geſchichtliche Entwicklung und ihre naturwiſſenſchaftlichen Grundlagen. Gemeinverſtändlich darge⸗ ſtellt von Dr. W. Epſtein, herausgegeben vom Rhein⸗Mainiſchen Verband für Volksbildung, Frankfurt a.., Buchhandlung des Nh.⸗M. Verb. für Volksbildung. Wer mit Genuß und Intereſſe die Internationale Luftſchiffahrt⸗Ausſtellung beſuchen will, muß ſowohl mit der Entwicklung der Luftſchiffahrt als mit den phyſikaliſchen Geſetzen, auf deren Anwendung ſie beruht, ver⸗ trout ſein. Sehr gelegen kommt daher das Erſcheinen der obigen Schrift, welche im Auftrog des wiſſenſchaftlichen Aus⸗ ſchuſſes der Ausſtellung vom Geſchäftsführer des Ausſchuſſes für Volksbildung zu Frankfurt a. M. verfaßt wurde. Das Werkchen iſt klar und feſſelnd geſchrieben. Letzte nachrichten und Telegramme. * Kiel. 15. Juli. Der Kaiſer tritt ſeine Nordlands⸗ reiſe am Samsltag früh an. *Verlin, 15. Juli. Vizeadmiral Schmidt wurde in Ge⸗ nehmigung ſeines Abſchiedsgeſuches mit der geſetzlichen Penſion unter Verleihung des Charakters als Admixal z. D. geſtellt. Kapitän 8. S. v. Dambrowski, Direktor der Marine⸗Akademie, wurde zum Kontre⸗Admiral befördert. * Wien, 15. Juli. Das„Vaterland“ bemerkt zu dem Rücktritt des Fürſten von Bülow: Mit dem Fürſten v. Bülow ſcheidet ein Staatsamnn aus dem öffentlichen Leben, der eine ausgeprägte Perſönlikeit war und guch ſeiner Politik eine ſtarke perfönliche Note zu geben wußte. Wir können nur die Hoffnung ausdrücken, daß es ſeinem N a chfolger vergönnt werde, mit Oeſterreich⸗-Ungarn in ebenſo gutem Einver⸗ nehmen zu amtieren als dies dem Fürſten von Bülow gelang; denn in Deutſchlands vernünftiger Auslandspolitik liegen die Bürgſchaften des europäiſchen Friedens. London, 15. Juli. Ein unbekannter Dampfer brachte geſtern bei Loweſtoft das Unterſeeboot„C 11“ ſamt der ganzen Beſatzung zum Sinken. Die Mannſchaft eines zweiten Unterſee⸗ bootes, das gleichfalls beſchädigt wurde, konnte ſich retten. Konſtantinopel, 15. Juli.(Von unſerem Korreſp) In jungtürkiſchen Kreiſen rechnet man mit der Mög⸗ lichkeit einer einſchneidenden Veränderung des Kabi⸗ netts. Insbeſondere ſcheint die Stellung des Mi niſters des Aeußern unhaltbar, auch die Stellung des Mniſters des Innern gilt als erſchüttert. *Cattaro, 15. Juli. Auf Verlangen des zurzeit mt der Wahrnehmung der deutſchen Intereſſen beauftragten öſterkeich⸗ iſch-ungariſchen Geſandten hat die montenegriniſche Re⸗ gierung ihre Entſchuldig ung wegen grundloſer Verhaftung des Briefmarkenſammlers Hugo Hartmann ausgeſprochen. Parſeval III. * Bitterfeld, 15. Juli. Wenn das günſtige Wetter anhält, ſo wird huete abend 9 Uhr der Parſeva 1 ballon die Fahrt nach Frankfurt a. M. antreten. Die Inſaſſen des Luftſchiffes werden ſein Major von Parſeval, Hauptmant von Kehler, Oberleutnant Stellung, Ingenieur Kieffer, Kapi⸗ tän Engelhardt und die Mechaniker Claſſen und Schlimmer. Meuterei an Bord eines engliſchen Kreuzers. * London, 15. Juli. Die Blätter veröffentlichen ein Tele⸗ gramm aus Plymouth, in dem über einen unliebſamen Vor⸗ fall berichtet wird, der ſich an Bord des Kreuzers Sutley, dem Flaggſchiff des Kontreadmirals Burney, zugetragen hat und der geſtern nach Abſchluß der Manöver in Plymouth die Heizer⸗ mannſchaft zum Appell auf das Oberdeck befohlen hatte. Hierbei weigerte ſich ein Teil. Mehrere Mann wurden be⸗ ſtraft, ein Unteroffizier deg'radiert, anderen die Abzeichen ge⸗ nommen. Die Schiffspolizei ſoll bei Erfüllung ihrer Pflichten nachläſſig geweſen ſein. Die Kämpfe in Teheran. * Teheran, 15. Juli.(Reuter.) Im Laufe des Abends iſt in dem Kampfe kein Stillſtand eingetreten. Die per⸗ ſiſchen Köſaken ſetzten das Geſchützfeuer unaufhörlich fort. Einige ihrer Geſchoſſe trafen die Häuſer von Europäern in der Straße nahe der britiſchen Geſandtſchaft, vermutlich weil die Häuſer dieſer Straße von nationaliſtiſchen Schützen beſetzt wur⸗ den, die von den Dächern feuerten. Die Truppen des Schahs bombardieren von ihrer Stellung außerhalb der Stadt das Parlamentsgebäude. Der engliſche und der ruſſi⸗ ſche Geſandte drangen heute in den Schah, ſich mit den Nationaliſten zu verſtändigen. Der Schah weigerte ſich jedoch. Es verlautet, daß gegen Sonnenuntergang der Se⸗ kretär der ruſſiſchen Geſandtſchaft ſich bei dem Parlamentsgebäude einfand und Sipahdar und Sardar Aſſed namens des Oberſten Liachoff ſeine und der perſiſchen Koſaken Vorſchläge übermittelte, in denen zugleich Bürgſchaften für deren ev. Unterwerfung verlangt werden. Die revolutio⸗ nären Führer hätten geantwortet, ſobold die Offiziere und Koſaken ihren Vertretern ihre Waffen ausgeliefert hätten, dürften ſie unbehindert ſich heimbegeben oder in neutraler Eigenſchaft in den Kaſernen verbleiben. Den Koſaken werde ge⸗ ſtattet ſein, unter der konſtitutionellen Regierung zu dienen. Für alles werde Sicherheit gewährleiſtet. Teheran, 15. Juli.(Reuter.] Es verlautet, Oberſt Liachow habe den Befehl gegeben, das Schießen einzu⸗ ſtellen. Die Koſaken haben in den letzten 2 Stunden nicht mehr geſchoſſen Das Gewehrfeuer, das gegenwärtig zwiſchen den Leu⸗ ten des Schahs und den Bachtiaren im Gange iſt und das Ge⸗ ſchützfeuer der Nationaliſten hat ſo gut wie aufgehört. Die Trup⸗ pen des Schahs haben geſtern abend das Nordoſttor angegriffen. Zum Kanzlerwechſel. 'München, 15. Juli. Die„Münchener N. Nachr.“ ſchreiben: An maßgebender Stelle beſteht in Bayern folgende Beurteilung der Ernennung von Bethmann⸗Hollwegs: Angeſichts der vertrauensvollen Beziehungen, die ſich zwiſchen dem Bundesrate und von Bethmann⸗Hollweg in der Zeit ent⸗ wickelten, da er das Reichsamt des Innern leitete, begrüßt es die bayeriſche Regierung auf das freudigſte, daß die Wahl des Kaiſers auf dieſen bereits in hervorragender Stellung erprobten Staatsmann fiel. In dieſer Anſchauung weiß ſie ſich mit den verbündeten Regierungen in Uebereinſtimmung, daß der neue Kanzler, geleitet von dem Vertrauen ſeines Vor⸗ gängers und von ihm dem Kaiſer empfohlen, an die ſchwere Aufgabe herantritt, zu deren Löſung ihn das Verhältnis be⸗ währter Mitarbeiterſchaft beſonders befähigt, in dem er zu Bülow ſtand Bethmann⸗Hollweg darf ſich des aufrichtig en Verticquens und der tatkräftigen Unterſtüt⸗ zung der verbündeten Regierungen verſichert halten in allen Fragen, die die Sorge um das Anſehen des Reichs nach außen und deſſen Entwicklung nach innen ihm ſtellen wird. 5 Berlin, 15. Juli. Reichskanzler v. Bethmann⸗ Hollweg ließ ſich heute nachmittag die Beamten des Alls⸗ wärtigen Amts vorſtellen, über deſſen Dienſtgang er ſich ſchon geſtern informiert hat. Herr Delbrück hat ſich heute früh von den Beamten des Handelsminiſteriums verab⸗ ſchiedet und ſich mittags die Beamten des Reichsamts des Innern vorſtellen laſſen und hat die Geſchäfte übernommen. * Berlin, 15. Juli. In ſtädtiſchen Kreiſen beabſichtigt man eine Ovation für den Fürſten Bül ow. *Wien 15. Juli. In einer Würdigung der Politik des Fürſten v. Bülow hebt das Wiener Fremden⸗ blatt“ hervor: Bülow habe es verſtanden, anders als Bis⸗ marck, aber nicht weniger als dieſer, ein Mann ſeiner Zeit zu ſein. In der äußern, wie in der innern Politik laſſe ſich die Konſequenz nachweiſen, die durch ſcheinbare Wandlungen hin⸗ durchzieht. Er ſcheide, wo ihn nichts zum Rücktritt zwinge, vielleicht in dem philoſophiſchen Gefühl, daß keimendes Glück für immer freu bleibt und daß, wer ungezwungen ſcheidet, dem Neide des Schickſales zuvorkommt. Man weiß in Deutſch⸗ land, ſo ſagt das Blatt, was das Reich an Bülow verliert, aber auch wir nehmen ungern von ihm Abſchied. FFP —.— ceneral·Auzeiger.„Abendolatt.“ 5. Seite. Maunheim, 15. Jult. Uolkswirtschaft. Handelskammer und Tabakſteuer. Man ſchreibt uns: Nachdem die Tabakſteuer in einer den Wünſchen des Gewer⸗ bes nicht entſprechenden Form angenommen iſt, werden in der Preſſe Vorwürfe laut, daß einzelne Handelskammern gegen die neue Mehrbelaſtung des Tabaks nicht energiſch genug aufge⸗ treten ſeien. Von Beginn der Reichsfinanzreform⸗Kampagne an beſtand indeſſen bei faſt allen Parteien des Reichstags und auch in weiten Kreiſen des deutſchen Volkes, insbeſondere auch in Krei⸗ ſen von Handel und Induſtrie, darüber kein Zweifel, daß, um die Rieſenſumme von 500 Millionen aufzubringen, hauptſächlich auch Maſſengenußmittel wie Tabak, Branntwein, Bier, herangezogen werden mußten, ganz gleich, wie man theoretiſch zur Frage der indirekten und dierekten Steuern ſtand. Dementſprechend haben faſt alle großen induſtriellen und Handelsverbände die Heran⸗ ziehung des Tabaks als unumgänglich bezeichnet. Der deutſche Handelstag, der vor wenigen Jahren die Tabakſteuer als ſolche abgelehnt hatte, nahm Anfang Januar faſt einſtimmig eine Erklärung an, in welcher die Banderolenſteuer verworfen und dem Ausbau des bisherigen Steuerſyſtems der Vorzug gegeben wurde. Dieſer Erklärung ſtimmten ſämtliche badiſche Han⸗ delskammern mit einer Ausnahme zu und ſpäter ſtellte ſich auch der Deutſche Tabakverein auf dieſen Stand⸗ punkt. Die Mannheimer Handelskammer hatte, um den Intereſſenten Gelegenheit zu geben, ſich zu äußern, bereits zu Be⸗ ginn der Finanzkampagne im Herbſt einen beſonderen Ausſchuß zur Beratung der Tabakſteuer eingeſetzt, der unter dem Vorſitz des der Handelskammer als Mitglied angehörenden Zigarren⸗ fabrilanten Abg. Neuhaus⸗Schwetzingen aus je 2 Vertretern der Abteilung 5 des Deutſchen Tabakvereins, des Tabakvereins Mannheim, des Verbandes der Zigarrenfabrikanten und der Ver⸗ eins der Zigarrenſpezialiſten beſtand. Dieſer Ausſchuß hat in 2 Sitzungen im Herbſt 1908 gegen die Banderolenſteuer und An⸗ fang Juni 1909 gegen die Wertbeſteuerung Erklärungen an die Handelskammer beſchloſſen, mit denen ſich die Kammer in öffent⸗ lichen Kundgebungen einverſtanden erklärte. Der Reichstags⸗ abgeordnete für Bremen, Hormann, hat in der Reichstags⸗ ſitzung vom 2. Juli 1909 über die Eingabe der Mannheimer Han⸗ delskammer gegen die Wertbeſteuerung folgendes geſagt: „Daß dieſe Tabakſteuervorlage eine mittelſtandsfeindliche Vorlage allererſten Ranges iſt, das iſt insbeſondere auch von der Handelskammer Mannheim hervorgehoben worden, die darauf hinweiſt, welche ſchweren Schäden insbeſondere der Zwiſchenhan⸗ del erfahren wird, der niemals zur Ruhe kommen wird, wenn dieſe Vorlage Geſetz werden ſollte.“ Der Mannheimer Handelskammer wird ferner der Vorwurf cmacht, daß in der Kammer ſelbſt die Tabakbranche nicht ge⸗ nigend vertreten ſei: Die Händelskammern ſind bekanntlich keme Intereſſen⸗Vertretungen einzelner Branchen wie die be⸗ treffenden Fachvereine, ſondern haben nach dem Handelskammer⸗ geſez die Aufgabe, die Gefamt⸗Intereſſen des Handels und der Indrſtrie ihres Bezirks wahrzunehmen. Selbſtverſtändlich müſſen ſie gioßen Wert darauf legen, über die Verhältniſſe und Wünſche der einzelnen Branchen ſich genau zu orientieren und ihnen, ſo⸗ weit ſie mit den Geſamtintereſſen des Handels und der Induſtrie übereinſtimmen, Geltung zu verſchaffen. Um dieſer Aufgabe nach mehr als bisher nachkommen zu können, hat die Mannheimer Handelskammer vor kurzem beſchloſſen, Fachausſchüſſe ein⸗ zuſetzen und als einen der erſten einen Fachausſchuß fütr das⸗ Ta⸗ bakgewerbe gebildet, dem außer einem Handelskammermitglied je 2 Vertreter und Erſatzmänner der oben genannten 4 Mannheimer Vereine der Tabakbranche und des Vereins der Waren⸗Agenten angehören, außerdem einige zugewählte Sachverſtändige. In die⸗ ſem Fachaußſchuß können alſo mehr als ein Dutzend Angehörige des Tabakgewerbes auf die Tätigkeit der Kammer einen Einfluß ausüben, während für die Handelskammer ſelbſt bei ihrer natur⸗ gemäß beſchränkten Mitgliederzahl und der großen Zahl der im Kreis Mannheim vorhandenen Geſchäftszweige günſtigſten Falls nur einige wenige Mitglieder der Tabakbranche entnommen wer⸗ den können. Hierauf einen Einfluß auszuüben, liegt jedoch, wie ſich bei den letzten Handelskammerwahlen gezeigt hat, nicht in der Macht der Handelskammer. *** Zur Talonſtener. Der„Börſenkourier“ nennt das Talonſteuergeſetz techniſch eins der mangelhafteſten Geſetze, welche jemals vom Reichstage beſchloſſen und von der Regierung ſanktioniert worden ſind. Alle Irrtümer und Unkenntnis der tatſächlichen Verhältniſſe, welche die Majorität des ſchwarzen Blocks ſich hat zu ſchulden kom⸗ men laſſen, ſollen nun auf dem Wege der Ausführungsbeſtim⸗ müungen beſeitigt werden. Wie weit dies überhaupt möglich iſt, wird ſich bald genug ergeben. Schon die Beſprechungen mit den berufenen Vertretern des Bankweſens und der Börſe haben den Vertretern der Regieruung deutlich vor Augen geführt, welche enormen Schwierigkeiten ſich auftürmen. So ſehr es einerſeits im Intereſſe des Effektenverkehrs liegen mag, das ein Weg gefunden werden möge, die Unzuträglichkeiten, die bei einer Uebertragung der Steuer von den Geſellſchaften auf das Publikum unfehlbar entſtehen müſſen, zu vermeiden, ebenſo wünſchenswert er⸗ ſcheint es andererſeits, daß dem effektenbeſitzenden Publikum dauernd vor Augen gehalten wird, in welcher chikanöſen Weiſe es durch die leichtfertige Art, mit der das Talonſteuer⸗ geſetz zuſtande gekommen iſt, geſchädigt und geplagt wird. Deshalb iſt es ſehr wohl zu verſtehen, daß in Börſenkreiſen energiſche Stimmen laut werden, die durchaus nicht damit einver⸗ ſtanden ſind, wenn etwa die eine oder andere Geſellſchaft, um möglicherweiſe Sondervorteile zu erzielen, ſich von bornherein Zur Uebernahme der Steuer bereit erklären und ſelbſt den Verſuch unterlaſſen ſollte, die Steuer auf die Beſitzer der Schuldverſchrei⸗ bungen bezw. der Aktien abzuwälzen. Ueber dieſe Kardinalfrage der Uebertragung der Steuer iſt bei den Beſprechungen eine Ent⸗ ſcheidung auch nicht gefällt worden. Dieſe Entſcheidung liegt auch einzig und allein der Regierung ob, deren Verfügungen überdies auf gerichtlichem Wege angefochten werden können und, wie ſie auch ausfallen mögen, höchſtwahrſcheinlich angefochten werden. Nur über einen Punkt iſt ſich die Regierung ſchon jetzt, wie es ſcheint, Har geworden, nämlich darüber, daß es ganz unſinnig iſt, aus⸗ Jändiſche Geſellſchaften zur Talonſteuer heranziehen zu wollen. Dadurch, daß der Beſitzer eines ausländiſchen Papiers in keiner Weiſe gehindert werden kann, die Erneuerung von Kupons und Dividendenſcheinen auch direkt im Auslande vorzunehmen, ent⸗ fällt die Möglichkeit, gegen eine derartige Umgehung des Geſetzes vorzugehen. Dagegen liegt in der betreffenden Beſtimmung nur eine⸗ unnütze Vexation des deutſchen Veſitzers ausländiſcher Papiere, und es dürfte das einfächſte ſein, daß man deshalb dieſe Veſtimmung des Geſetzes überhaupt nicht zur Ausführung bringt, bezw. eine ſteuerfreie Vermittkung der berufenen Emiſfionsſtellen geſtattet. Ansführungsbeſtimmungen zum Weingeſetz. Die ſoeben er⸗ ſchienene Nr. 36 des Reichsgeſetzblattes enthält die vom 9. Juli datierte Bekanntmachung des Bundesrats betreffend Beſtim⸗ mungen zur Ausführung des Weingeſetzes. Die betreffende Nummer kann auf dem Bureau der Handelskam⸗ mer eingeſehen werden. Verteilungspreiſe an der Mannheimer Produktenbörſe vom 16. bis 31. Juli: Weizen 27,10, Roggen 19,35, Braugerſte 19. Futler⸗ gerſte 13,50, Mais 15,60 und Hafer 19,75. n. Mannheimer Produktenbörſe. Die Stimmung in der hieſ. Börſe iſt weiter recht feſt. Beſtimmend hierfür ſind Klagen über zu große Feuchtigkeit aus der Provinz, ſowie die fortgeſetzt höher lautenden Kurſen von den amerikaniſchen Börſen. Die bei uns in den letzten Wochen reichlich niedergegangenen Regenmengen geben hinſichtlich der Ernte zu ernſthafter Beſorgnis Anlaß. Ein großer Teil der Getreide⸗ und Jutterernte dürfte vorausſichtlich zu Grunde gehen. Die Umſätze können aber nur als minimal bezeich⸗ net werden. Die Käufer ſind im Einkouf äußerſt vorſichtig. Auch der Konſum verhält ſich andauernd reſerviert und über den not⸗ wendigſten Bedarf hinaus wird nichts erworben. Die Notierun⸗ gen im hieſigen offiziellen Kursblatt wurden für Weizen um 25 Pfg. per 100 kg bahnfrei Mannheim erhöht. Roggen und Gerſte hat eine Aenderung im Preiſe nicht erfahren. Für Mais dagegen der ſtärker offeriert wird, wurde die Notiz um 25 Pfg. per 100 kg bahnfrei Mannheim ermäßigt. Hafer liegt weiter feſt bei behaup⸗ tetem Kursſtand. 125 Vom Auslande werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, Eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo Juli M. 209—212, do. ungar. Ausſaat 80 Kg. ſchwimmend M. 212, do. Roſorio Santa Je 80 Kg. p. ſchwimmend M. 212 bis 213, Laplata per Juni⸗Juli⸗Abladung M. 207—211, Redwinter 2 per Auguſt M. 195, Hartwinter 2 per Auguſt M. 196.50, Rumän. nach Muſter 79⸗80 Kg. ſchwimmend M. 207—210, Rumän. 79⸗80 Kg. 3 Prozent blaufrei per Auguſt⸗September M. 191, Ulkawei⸗ zen 9 Pud 20⸗25 per M. 203, 10 Pud ſchwimmend von M. 209 bis 211. Roggen ruſſ. 9 Pud 10⸗15 ſchwimmend M. 146, dito. 9 Pud 15⸗20 per ladend M. 147, Bulg.⸗Rum. 71⸗72 Kg. ſchwimmend M. 146.50, Norddeutſche 71⸗72 Kg. prompte Abladung M. 140 bis 145. Gerſte ruſſ. 58⸗59 per ſchwimmend M. 117, do. 59⸗60 Kg. per ſchwimmend M. 118, Donau 58⸗59 Kg. per ſchwimmend M. 117, do. 59⸗60 Kg. per ſchwimmend M. 118, Laplata 59⸗60 Kg. ſchwimmend 118—118.50. Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. per Mai⸗Juni 135, do. 4748 Kg. prompt M. 136, Donau nach Muſter ſchwimmend von M. 130—131, do. per Juni⸗Juli M. 132, Laplata 46⸗47 Kg. ſchwim⸗ mend M. 134—135. 5 e e Mais Lapläta gelb rye terms ſchwimmend M. 127450, do. Juni⸗Juli M 121, Donau ſchwimmend 119, Noporoſſik ſchwim⸗ mend M. 121, Mixed⸗Mais per Dezember⸗März 117.50 M. ume⸗ rikaniſches Weißmais per Dezember⸗März 119.50 M. Vom Kaliſyndikat. Die Mitglieder des Aufſichtsrates des Kaliſyndikates und die Delegierten der Kaliwerke haben heute 8 5 1 den Bericht über die außerſyndikatlichen Verträge, entgegen⸗ genammen, welche in der Nacht vom 30. Jünf zünt 1 zünt J. Juli von Aſchersleben und Sollſtedt einerſeits und der alss Weſteregeln, Salzdethfurth, Roßleben, Thüringen und Einigkeit gebildeten Vereinigung andererſeits abgeſchloſſen worden ſind. Be⸗ ſtimmte Vorſchläge über deren Behandlung lägen nicht vor, ſo daß eine Beſchlußfaſſung nicht erfolgen konnte. Anleihe der Stadt Trier. Die Trierer Stadtverordneten⸗ ſitzung beſchloß einſtimmig, eine Anleihe von M. 8 200 000 aufzunehmen, in der Hauptſache zur Deckung von Ver⸗ größerungsanlagen der Betriebswerke und zum Bau einer zweiten Moſelbrücke. Die Deutſche Kolonial⸗Geſellſchaft für Südweſtafrika er⸗ klärt gegenüber allen Dividendengerüchten, daß ſie den Abſchluß noch geheim halte, bis er durch die Generalverſommlung am 31. ds. Mts. genehmigt ſei. Auch der Geſchäftsbericht werde erſt nach dieſer Verſammlung veröffentlicht. **** Jelegraphiſche Handelsberichte. .⸗G. für Malzfabrikation und Hopfenhandlung vorm. Schröder⸗ Sandfort in Mainz. 5 Mainz, 15. Juli. In der heutigen außerordentlichen Generalverſammlung der.G. für Malzfabrikation und Hopfen⸗ handlung vorm. Schröder⸗Sandfort in Mainz wurde die Zu⸗ ſammenlegung der Aktien im Verhältnis von 2 zu 1 mit 116 Stimmen beſchloſſen. Wie die Verwaltung lt. Frkf. Ztg. mitteilte, erweiſt ſich die Zuſammenlegung mit Rückſicht auf den Effektenbeſitz der Geſellſchaft Rheiniſche Bierbrauerei Aktien und infolge der mißlichen Lage im Brauereigewerbe als notwendig. Der durch die Zuſammenlegung freiwerdende Betrag von zirka 800 000 M. Gie 795 000 eigene Aktien, die ſich im Be⸗ ſite der Geſellſchaft befinden, werden gleichfalls zuſammengelegt) ſollen zu Abſchreibung auf Effektenkonto, zur Ausfüllung der geſetzlichen Reſerve und zur Bildung eines Spezialreſervefonds verwendet werden. Die Geſellſchaft hofft, ihren Effektenbeſitz, ſo⸗ weit abgeſchrieben zu haben, daß im laufenden Geſchäftsjahre wieder eine angemeſſene Rente zu erwarten ſtehe. 5 Von der Frankfurter Börſe. * Frankfurt, 15. Juli. Vom 29. ds. Mts ab ſind an der hieſigen Börſe zum Handel zugelaſſene Wertpapiere, bei denen die Zins⸗ bezw. Gewinnanteilſcheine abgelaufen ſind, und die Aus⸗ gabe der neuen Zins⸗ bezw. Gewinnanteilſcheinbogen angekündigt iſt, oder ohne beſondere Ankündigung erfolgt, nur mit dem neuen Zins⸗ bezw. Gewinnanteilſcheinbogen lieferbar. Irankfurt a.., 15. Juli. Vom 16. d. M an berſteht ſich die Notiz für abgeſtempelte und nicht abgeſtempelte 2½proz., 2Mproz. und 2proz. Obligationen der Helios Elektrizitäts⸗A.⸗G. nur für ſolche Stücke, auf welche weitere 80 Prozent im ganzen 37½ Proz. zurückgezahlt ſind.„„ 8 Verg⸗ und Metallbank.⸗G., Frankfurt a. M,. Frankfyrt a.., 15. Juli. In dem am 81. Mörz ab⸗ gelaufenen 2. vollen Geſchäftsjahre der Berg⸗ und Metallbank.⸗ G. hielt, wie der Bericht ausführt, die ungünſtige Konjunktur un⸗ verändert an. Es wurde dadurch vor allem das Ergebnis der in⸗ duſtriellen Unternehmungen des Konzerns ungünſtig becinflußt, das beſonders in den Reſultaten der wetallurgiſchen Geſellſchaft zum Ausdruck kam. Dagegen konnte die handelstreibende Geſell⸗ ſchaft zumteil ſehr gute, zumteil noch befriedigendere Reſultate erzielen. In dem neubegonnenen Geſchäftsjahre habe ſich von Amerika ausgehend eine ſtarke Hauſſeſtimmung an den Effekten⸗ börſen entwickelt und es ſei in einzelnen Teilen der dortigen Berg⸗ und Hütteninduſtrie eine Beſſerung der Verhältniſſe bemerkbar. In Europa ſei jedoch, ſoweit der Geſchäftszweig der Geſellſchaft in Betracht komme, noch nichts von einer ſolchen zu merken. Die vorgeſchlagene Dividende beträgt lt. Frkf. Ztg. wieder 6 Prozent. Zahlungseinſtellungen. * Oppeln, 15. Juli. Nach der„Voſſ. Ztg.“ iſt die große Holz⸗ und Baumaterialienfirma Max Gräſſer in Konkurs ge⸗ raten. Die Bemühungen der Verwandten, die mit Forderungen von mehreren 100 000 M. beteiligt ſind, eine Verſtändigung her⸗ beizuführen, waren erfolglos. Sie ſcheiterten an dem Widerſtand mehrerer Gläubiger. Letztere werden nunmehr kaum auf eine Quote rechnen können, da der größte Teil der Wechſelverbindlich⸗ keiten nicht eingehen wird. Preisberichtsſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats. Berlin, 15. Juli. Der Preisberichtsſtelle des Deutſche Landwirtſchaftsrats wird über das Ergebnis des amtlichen Sa a⸗ tenſtandsberichts in Bayern Mitte Juli depeſchiert: Jahresfrüchte, namentlich Hafer und Gerſte gut, jedoch durch ſchwere Regengüſſe größtenteils gefährdet, Kartoffeln entwickeln ſich günſtig, auch Klee und Luzerne haben ſich gebeſſert. Die Heuernte iſt durch Regengüſſe und Ueberſchwemmungen ſtark ge ſchädigt. Hopfen ſteht ungünſtig. Ziffernmäßige Begutachtu Wenn 1 ſehr gut, 2 gut, 3 mittel bedeutet, ſo ergibt ſich für Win terweizen 207(1,61), Sommerweizen 1,85(2,05), Winterſpelz 1,83(1,60), Winterroggen 1,83(1,67), Sommerroggen 193(2,01), Sommergerſte.27(1,92), Hopfen 1/97(2,05), Kartoffeln 179 1,95), Hafer 3,07(2,08. 5 Aus Rußland. *Petersburg, 15. Juli. Eine Gruppe fortſchrittlichen Städtverordneter legte dem Finanzminiſter lt. Frkf. Ztg. ein Projekt zur Begründung eines Zentralbureaus zur Beſchaffung ſtädtiſcher Anlehen im Auslande vor. *** Rursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. vom 15. Juli. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 bahnfrei hier. 55 Ruſſ. Futtergerſte 14.25.— Hafer, bad. neuer 19.75—20— 20.— 25 Kg Wetizen pfälziſcher 27.75—.— Rheingauer—.—.— „ norddeutſcher—[Hafer, nordd. ruſfſ. Azima 2775— 28.——[ Hafer vufſiſcher ——— „ , Ulka 27.2 27.50„ La Plata „ Theodoſin 23——[Matsamer.Mixed „ Taganrog 27.25—2750]„Donau Sarongka 2252759 „ rumäniſcher 27.50—27.75 „ Kim. Winter „ Manitoba „ La Plata Kohlreps, d. neuer Wicken Kleeſamen deutſch.! 2. Walla Waillg 27.75.— 55 E— „ Kanſas II„Luzerne ital.— Auſtralier 8705 er, L Plata Kernen 27.50——.— Leinsl mit Faß 52.5 Moggea, pfälzer neu 19.25 19.50[ Müböl in Faß 65.—.— ruſſiſcher eeBackrüböle 69.—— „ rümäniſcher—.——.—[ Sgeitus, la. verſt. 100% „ norddeutſcher 1950——.— „ amerit. 70er unverſt. 6 5 . —.—— „ 0 roh 70 nverſt. 85/00% 57.40 Gerſte, hieſ. 19.——20.— „ Pfälzer 19.20——.—„ 9oer„ 90/2% 48. Gerſte, ungariſche.———.— Nr. 00 0 1 2 8 Weizenmehl ˙8.ʃ Rogaenmehl Mr. 0) 29.— 15 26 20. 15 Tendenz: Weizen höher, Roggen unverändert, Futter erſte ruhi Hafer feſt, aſs ruhig, ** Mannheimer Effektenbörſe. rom 15. Juli.(Offizieller Berich., An der heutigen Börſe wurden gefragt: Anilin zu 386 pEt., Deutſcher Oelfabriken zu 135.25 pCt., Bad. Aſſekuranz⸗Aktien zu Märk pro Stück und Koſtheimer Celluloid⸗Aktien zu 209 pet. Aktien. Lanken. Brief Geld Briel Badiſche Bank—.— 134 5⁰ Trausport 5 Gewrbk. Sveyer50%—.——— Pfälz. Bank—— 101.70 7 iat er Meee Pf. Sp⸗ u. Cdb. Sandan 141 10. Bben. Hos, Bant 199.— 130 S0ſFrankona, Rück⸗ und Südd Ba„. itwerf..⸗G. vm. —— 115.— Bad. Rück- u. Mitv. Ebem. Induſtrie. Fr. Trp.⸗ Unf, u. Gl.⸗ Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—— 386 Verſ.⸗Geſ.—.— 1 „„FFFCFFF Bad. Aſſecurranz—.— 4 Chem. Fab. Boldenba..— 193 Continental. Verſſch.—.— 500 Verein chem. Fabriken 310— Mannb. Verſicherung—.— 520 Verein B. Oelfabriten—.— 135 250Oberrh. Verſich.⸗Geſ.—.— 625 Weſt..⸗W. Stamm Württ. Tranp.⸗Verſ. 520.—— „Vorzug Juduſtrie. Brauereien..-G. f. Seilinduſtrie 135— Bad. Brauere Dinaler'ſche ülſchfbr. 115— Binger Aktiendierbr. u. Verſicherung. —.——— —.— 212— —.— 102.50 —— 76 —.——.—Emaillirfbr. Kirrweil.—. Hurl. Hof vm. Hagen 248——.— Emaillw. Matikammer—.— 98.— Eichbaum⸗Brauere!—— 116—Ettlinger Spinnerei—.— 100.5 Elefbr. Rühl, Worms—. 82— Hüttenh. Spinnerei 85 Ganters Br. Freibg. 98.——.— Karlsr. Maſchinenbau— Kleinlein Heidelberg 120.—-.ähinfbr. Haid u. Neu omb. Meſſerſchmitt 35— Nonh. Cell. u. Papierf.—— Ludwigsb. Brauerei— 223 anne. Gum. u. A3b. 145.— 143. Mannh. Aktienbr. 130.— Maſchinenz. Badenix—.— 198. Mfalibr. Geiſel, Moyr—.——.— Oberro. Elektrizitäjt 22.50 Brauerei Sinner—.— 250 Bf. Nähm. u. Fahrradf. 128.50 Br. Schrödl, Heidiba. 185— Poril.⸗Zement Holbg. „Schwartz, Speyer—— 115. Süpd. Draht⸗Induſt.— Ritter, Schwetz. Südd. Kabelwerke 1286.2 „ S. Weltz, Spever 66.—[Verein Freib. Ziegelw. 120, „.Storch., Spever e Br. werger, Worms—.— ürzmügle Neuftadt Worm. Br. v. Oerige Zeilſtoffabt. Wald Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 15. Juff. Frankfurter Effektenbörſe. ([Privattelegramm des * Ben ral- Anzeigers.) Frankfurt a. M. 15. Juli.(Fonds bö ſe.) Der Kanzler wechſel hat, wie bereits geſtern kurz angeführt, keine Ueberraſchung gebrgcht, da der alte Kurs vorläufig bleibt. Der jüngſte Wochenbexricht des Iron Age, welcher außer größerer Beſchäftigung auch teilweiſe öhere Preiſe meldet, hat auf dem Montanmarkt wenig Einfluß hinterlaſſen, da die inländiſchen Eiſenmarktsberichte im Gegeuſatz zu dem belebten Geſchäft der Vereinigten Staaten ſtehen. Bochumer zeigten behauptete Tendenz. Die übrigen Werte haben, weil es an Anregung fehlte, keine Kursänderung zu verzeichnen. Auf dem Markt er Trausportwerte trat etwas regere Nachfrage für Staatsbahnen hervor. Lombarden behauptel. Baltimore and Ohio luſtlos. Otavi⸗ Minen⸗Anteile blieben im Kurſe unverändert. Schiffahrtsaktien Taum beachtet. Unter der Geſchäftsſtille litten ganz beſonders wieder Bankaktien, Diskonto Kommandit feſt, Kreditaktien auf leitende Aktien dieſes Marktes behauptet. Von ausländiſchen Fonds ſind Türken höher bezahlt, während die übrigen Werte ſich auf dem Kurs⸗ kivean der letzten Tage bewegten. Deutſche Fonds hielten ſich durch⸗ aus unverändert. Ebeuſo blieben Anleihen deutſcher Städte wie geſtern. In Induſtriewerten war der Verkehr in heimiſchen Aktien helebter bei ſeſter Tondenz. Scheideanſtalt 5 vct. höher, Wittener hüßten 5 pet. ein. Für Aluminium beſtand meiter Intereſſe. Brauereiaktien ruhig un Stern⸗Oberrad ſowie e größtenteils behauptet. Brauerei Tucher, höfferhof höher bezahlt. Auf dem Geldmarkte erhöhte ſich der Privaldiskont um 1 Sechzehntel auf 2½, Im weiteren Verlauf hielt die Geſchäftsſtille au. Die Nachbörſe blieb ſtill bei meiſt unveränderten Kurſen, Phönix lebhaft. Es notierten Kredit 200,10, Diskonto(87.20 a 10, Dresduer 133,60, Staatsbahn 155. Lombarden 21,10, Baltimore and Ohip 110,90, Phönix Bergbau 175,30 a 76. Das Bezugsrecht guf Rheiniſche Hypothekenbaukaktien notierte vom J7. ds. Mts. ex. Dividende. Bezugsrecht für Rhein. Hypotheeknban notizlos. Trelegraneme der Continental-Telegraphen⸗Compagnie, Schlußkurſe. Reſchsbankdiskont: 8½ Prozent. Wechſel. 18 1 Amſſerdam kurz 169.07 e orCheck Paris 81175 81.15 Belaien 095 50 983 Baris tur 81.133 81 115 Atalten 80.90 90.95 Schweit. Plätze„ 81 20 81 166 Check London 20.445 20.44 Wien 85.116 85 125 London 20.425 20.425 Napoleonsd'or 1630 16 30 5 ang—.———[Privatdiskonto 2ö1 2½ Staatspapiere. A. Deutſche. 14 15. 1 f8 4% beutſch. Reichzan, 103.— 102.•4 Mh. Stadt⸗A. 190f 101.— 100.30 4„1909 102.85 102*1„ 1909——.— 3 5% 5 95.45 5%%„1995—.—.— 3„1909 95 40 97.40 3. Ausländiſche. 3 86.70 86.505 Arg. f. Gold⸗A. 187—— 4% pr. onſ. St.⸗Anl. 102 95 li3. 5% Chineſen 1896 102.70 102.70 —5 3 do. 1909 102.85 10.90%%„„ 1898 69 25 89.20 3 95.45 95.40(%½ Japaner 96 65 96 50 8 7½„ 2999 35.45 95 4, Mexikaner äuß. 88/0 100.80 100.80 8 86 50 86 5,3 Merikaner innere 80 30 66 30 H. 901—.— 101.600 Bulgaren 0„1908/09 102 20 101.— 100 75 Abadſſche St.⸗ 4 102.603¼ italien. Rente——ꝙ2— 26 bad. St.⸗O.(ang)ſl——%½ Oefl. Silberreute—.— 99.50 5 M. 95.30 94 90ſ%½„Papierran.— 3%„15900 94.80 94800Oeterr. Goldrente 100— 99.90 84„„ 1904 9185 9480ſ2 Vorlug. Serie 1 62— 62.— 9„„ 1907 95.— 94.80ʃ3 5„ III 64.20 64. Abayr-.⸗B.⸗A..1915 102.40 102.4004½% neue Ruſſen 1995 99 0 99.15 10 18 102.55 102 6% Ruſſen von 1880 87.40 87 30 5% do. u. Allg.Anl. 95.05 64.004 ſpan. ausl. Rente 53 do.„.Obl. 85 45 85.404 Türten von 1903 88.— 88.— 8 Pfälz...Prior. 101.70 10150%„ unif. 9180 92 40 94.50 94.50½ Ung r. Goldrente 95.85 95.60 4 Heſſen von 1903 102 90 102,60/„ Kronenrente 93.85 93.45 8 Heſſen 83.90 83 90[Berzinsliche Loſe. 4 Sachſen 86 2) 86 20/3 Oeſterreichiſche 1860 162.50 162.50 4 Mh.Stadt⸗A. 1907—.——. Aktien induſtrieller Unternehmungen. Slld. Zuckerfabrik 144.10 144.50ſ Kunſtſefdenfabr. Frkf. 264. 264.80 Badd. Immoßil⸗Geſ. 98.50 98 50[Lederwerk. St. Ingbert 57.50 57.50 Eichbaum Manaheim 117.— 117.— Spfcharz Lederwerke 124— 124.20 Mß. Aktien⸗Brauerei—Ludwigsh. Walznrühle 149.— 149 50 Parkakt. Zweihrücken 90.40 90.40 Adlerfahrradw. Kleyer 338 50 388 Weltz.Sonne, Speyer—.— Maſchixenfbr. Hilpert 64.80 84 80 Cementwerk Heidelog. 157.50 157 40 Naſchinenfb. Badenia 196— 196 Cementfabr. kerlſtadi 143— 143. Dürrkopp 314 75 314 75 Badiſche Auilinfabrik 685 70 387.50/ Maſchinenf. Gritzner 213.20 213 20 Ch. Fabrik Griesheim 289.80 210.-[Naſch.⸗ Armatf. Klein 104. 104.— Farbwerke Höchſt 419.90 420,300 Pf. Räbm.⸗u. Fahrradf Ver. chem. Fabril Mh. 309.— 309.—] Gebr. Kayſer Chem. Werte Albert 428— 428— Röhrenkeſſelfabrik Südd. Drahtind. Mb. 103.50 103.500 vorm. Dürr&K xo.—— 38 Akkumul,⸗Fab. Hagen 206.— 206.— Schnellpreſſenf. Frkth. 192.70 192— Aec. Böſe, Berlin 52.— 51.80[Ver.deutſcher Oelfabr, 135.— 135 40 Alettr.⸗Geſ. Allgem. 233.— 231 4, Schuhſabr. Herz, Irkf. 118 50 122.— Südd. Kabelw. Ehm. 123.— 123. Seilinduſtrie Wolff 131.25 134.— Bahmeyer 115.90 115,80'wollſp. Lampertsm. 53— 53 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 122 05 123.50 kammgarn Kaiſersl. 180.— 180.10 Sismens& Halste 220.35 220.35Zellſtoffabr. Waldhof 291.50 292 50 Türkiſche 146.— 146.— 127.70 127.70 Pfandbriefe, Prioritäts-Obligalionen. %% Frk. ODuv.⸗Bfbb. 170.30 100 3 le% Pr.Pfdb. unt. 15 100.10 105,10 „K. B. Pfobr.05 100 60 100.60 40% 101 101 1910 100.0 100 30 31½% 0 1 95.30 95.30 40% Pf. Oyp B. Pfdb. 100.10 100.10 3. 12 9— 94.— 51f%%%„„„ 24.— 94.— 3½/ Pr. qfdbr.⸗Bk.⸗ 810% Mr. Bod.Fr. 93.20 98 20 Kleinb. b 04 95 59 95 50 4% Gtr. Bd. Pfd. vh 100.50 100 50 3¼ Pr.Pfdhr.⸗Bk., 92 Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ 2 ant. 0 100 100.—] Obl. untind5. 12 94 80 64 50 4%„Pfpdbr..0!%% Pr. Ufdork.⸗B. unk. 10 100.10 109.10 Hypv.⸗Pfd. unt. 1917———.— 4%„Pfdyr..0g 40% Mh. H. B. Pfb. 92 100— 100— unk. 12 100.20 100,2 4%„„„ 1907 10055 15975 8* dr. v. 86„„„ 19 30100, 6— u. 84 92.80.80 4%„„„ 197 100 0 100 80 34% Pfd. 98½% 3 92 50 92 504%„„„ 1919 101.50 101 50 4%„om.-bl. Zu„ verſchied. 92.70 92.60 v. Lunt 10 101 20 101 20%„„„ 19d14 92.70 92.70 3%„ Gom.⸗Obl. 31½ Rh..⸗B..O 3 20 93.20 v. 87/91 98 70 93 70 4% R. W. B. C. B. 1io—-——.— %,„ Gom.⸗Ool. 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. v. 90/06 93.70 93.70 ½% Pf. B. Pr.⸗S. 4% Pr. Pfdb. unt. 00 99.75 99.75%, Ft Al.ſttt.g. E..—.——.— „%„„12100.— 100.— 4„»„14 100.10 100 10] Manng. Berh..⸗A. 515.— 515— Bank. und Verſicherungsaktien. Badiſche Bank 136.— 134.— Oeſtert.⸗Ung Bank 125680 127.— Berg u. Metallb. 122.75122 25 Oeſt. gänderbeuk 118.3 113 30 Berl. Händels⸗Ge 172 50 172 50 Kredit⸗Anſtalt 200.— 200 10 Comerſ. u. Dist.⸗B. 110,10 110,30 Piätziſche Bank 101.40 01.40 Daruwiſtäbter Bank 181 70 181.500 Pfäll. Hyp.⸗Bank 193 50 108. Deniſche Bank 242.99 243 30 Preuß. Hppotheknb. 193 10 122.7 Deutſchafiat. Ban! 143.50 143.— Deutſche Reichsbk. 147.50 147 70 D. Effekten⸗Bant 103.10 103,10 Rhein. Kreditbant 13690 136 70 Disconto⸗Komm. 187— 187 2 Rhein. Hyp.⸗B. M. 199.— 198.50 Dresdener Bant 153 60 153.30 Schaaffd. Bankver. 183 20 38 40 Trankf. Hop.⸗Ban! 203 3 203.300 Südd. Bank Mhm. 114.50 11425 Irkf. Hyp.-Creditv. 159 80 159 60l Wiener Bankver. 133.65 133.40 aſioualbanl 121.40 121.70l Bank Ottomane 142.— 142.— Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 229 60 330.30 Buderus 109 50 109 60 Concordia Bergb.⸗G. 2. Deutſch, Luremburg 199 10 198 50 Irtedrichshütte Bergb. 127.— 123.— Br.Königs⸗u. Laur ch. 184.50— Gelſenkirchner 178 90 179 50[ Gewerkſch. Roßleben Altien deutſcher und ausläudiſcher Transportanſtalten. Südd. Eiſenb.⸗G. 117.— 117.— Hamburger Packet 116 70 116 80 Norddeutſcher Llobvd 90 30 90. Oenl.⸗Ung. Staats9. 154 30 155.— Oeſt. Südbahn Lomb.— 21 10 Frankfurt a.., 15. Juli. Kreditaktien 200,10, Disconto⸗ Commandi 187.—. Darmſlabter 181.50, Dresdner Bank 183.60, Hau⸗ delsgeſellſchaft 172.50, Deulſche Vank 2413—, Staatsbabn 155— Lombarden 21.05, Bochumer 230.25, Gelſenkirchen 17875 Laurahütt: 183.50, Unzarn 85 60. Tendenz: ſtill aber feit. Nachbörſe. Kredifaltien 200.,10, Disconto⸗Commandit 187.20 Staatsbahn 155.—, Lombarden 21 10. Verliner Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) Berlin, 15. Juli.(Fondsbörſe.) Die Börſe war zu Be⸗ ginn im Vergleich zur geſtrigen Eröffuung noch in höherem Grade ge⸗ ſchäftslos. Die Reſultatslyſigkeit der geſtrigen Verhandlungen des Koliſyndikats wirkte neuerdings verſtimmend, da ſich vermehrte Schwierigkeiten herausſtellen. Auf die von auswärts vorliegenden beſſeren Berichte, ſowie auf den günſtigen Jron⸗Age⸗Bericht vom amerikaniſchen Eiſeumarkt war die Stimmung für Bergwerksaktien zuverſichtlicher, doch einflußlos wegen der noch immer nicht zufrieden⸗ ſtellenden Berichte vom rheiniſch⸗weſtfäliſchen Eiſenmarkt. Auf dem Fondsmarkt herrſchte pöllige Geſchäftsloſigkeit. Aus London wird der Konſolkurs ſchwächer gemeldet. Auf Gerüchte von einer arößeren bevorſtehenden Emiſſion, ſowie auf Beſorgnis wegen einer möglichen erhöhten Goldnachfrage vom Ausland waren an dem Bankenaktienmarkf die Umſätze belanglos und die wenig notierten Kurſe nominell. Diskonto auf Stand zum erſten Kurs um s pCt. höher. Monta nwerte gleichfalls vernachläſſigt und auf geſtrigem Schlußſtand verharrend. Gelſenkirchen und Harpener um 0,20 pEt, beſſer. Schiffahrtsaktien mäßig abgeſchwächt. Allge⸗ meine Elektrizitätsaktien geſchäftslos, Große Berliner Straßenbahn 38 pCt. niedriger. Das Geſchäft der zweiten Börſenſtunde zeigte nach keiner Rich⸗ tung hin irgend eine geſchäftliche Beſtätigung. Amexikaniſche Bahnen unbelebt. Tägliches Geld 3 pEt. Im weiteren Verlauf blieb die Börſe ebenſo geſchäftslos wie norher, ſodaß es tatſächlich auf ſämt⸗ lichen Märkten zu keinem Geſchäft kam. Berlin, 15. Juli.(Deviſen notierungen.) Harpener Bergbau 191.40 191 40 Kaliw. Weſterregeln 213 50 213.— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 97.— 97.— Zhönix 174.50 175 20 95——— Gotthardbahn—.——.— Ital. Mittelmeerbabn do. Meridionalbahn—.— 136 80 Baltimore und Ohio 117.— 116.90 8 kurz Holland 169.10 189.10 viſta New⸗Nork 418.75 414.19 „ Belgien 80.90 80.90 kurz Wien 85.15 85.125 „ London 20.41 20.415 lang Wien—.——.— „ Paris 81.10—.— fkurz Pelersburg—.——.— Jalien 80.90 89.90 lang 2—— Schweiz 81.15 81.20 kurz Warſchau—.—— Berlin, 15. Juli.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien 200.— 000.25 Laurahütte 183.20—.— Disc.⸗Kommandit—.— 187.—Phönix 174 70 174.80 1 154.10—.—Harpener—.— 190.60 ombarden„ 1d.: träge. Bochu ner 229.70—.— Tend.) kräg Berlin, 15. Juli.(Schluß kurſe.) Wechſel London 20.435 20.435 Reichsbank 147 50 147.70 Wechſel Paris 81.125 81.15 Rhein. Kreditban!k 136.— 136.— 4% Reichsanl. 103.— 103.— Ruſſenbant 142.50 142.70 4% 5 1909 103.— 103.— Schaaffh. Bankv. 133— 133.— 3% Roich anl. 95.50 95.50 Staatsbahn 15490 155.— 899,0„ 1909 95.50 95.50 Lombarden—— 21.10 4% MReichs auleihe 86 50 86.50 Baltimore u. Obhio 117.— 118,80 4% Conſols 103.— 103.—] Canada Paatſtc 182.60 182.40 8%%„ 1909 103.— 103—] Hamburg Packet 11740 116 90 3% 95 50 95.50 Nordd, Llayd 89 70 89.90 8 7½ 9%„ 1909 95.50 95.50 Bochumer 230 30 231.50 3 6% 8 86 50 86 50 Deutſch⸗Luxembg. 198.50 199.10 4% Bad. v. 1901—. 101 70 Dortmunder 683.— 6270 4%„„ 1908/09 102.20—.—Gelſenkirchner 178.90 170— 3%„ eonv. 94.60 9460 Harpener 190 40 190 90 3½%„ 1908/07 94.430—.—Lauräßütte 183 70 183 20 3%% Bayern 95.— 94.%0] Phönir 174.70 175 37% J% Heſſen—.——— Weterezeln 212 20 211.50 40% Heſſen 84— 84.—Allg, Elektr.⸗Geſ. 232 20 231.70 30.% Sachſen 86,10 86.10] Anilin 385.20 387.70 %½ Japaner 1905 96.40 96 40 Anilin Treptom 312.50 314.50 4⸗% Italiener 105 0 10630] Brown Bovart 187.70 187.80 4% Raſſ. Anl. 1902 86 90 87.— Chem. Albert 427— 423 70 3% Bagdadbayn 87.75 87.75 D. Steinzeugwerke 225.50 225 50 Oetter. Keditaktien 200— 200 20 Elderf. Forben 410 70 411— Berl. Handels⸗Geſ. 172.70 172.60 Celluloſe Kouheim 208— 210.— Darmſtädter Bank 131.70 131.20 Rürtgerswerken 170.— 170.— Deutſch⸗Aſiat. Bank 142.70 14250 Tonwaren Wiesloch 100.20 100 20 Deutſche Bauk 223,— 243.10 Wf. Dra9t. Langand. 207 40 207— Dise.⸗Kommandit 186 60 187—Zeliſtoff Waldhof 293 70 292.70 Dresdner Bank 153 50 153.6. Privatdiskont 2¾% W. Berlin, 15 Juli. Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 200 20 209 20] Staaisbahn 155.— 155.— Diskonto Komm. 186 60 187—[Lombarden 21.10 21 10 Pariſer Börſe. Paris, 15. Juli. Ankangskurſe. 3 a% Rente 9760 97.62 Debeers 363.— 366— Spnier 97.90 9780 Eaſtl and 134.— 133— Türk. Looſe—— 174 20 Goldfield 163.— 160.— Bangne Ottomane 710.— 710.—] Nandmines 255.— 253.— Rio Tinto 1888 1851 Wiener Börſe. Wien, 15. Juli. Vorm. 10 Ubr. Kredilaktien 657.7 686.70 Oeſt. Kronenrente 96.05 95.95 Länderbank 449.50 450.—]„ Papierrente 99.50 99.50 Wiener Bankverein 526.70 527.70„ Silberrente 99.50 99.50 Staatsbahn 721.— 723.70 Ungar. Goldrente 113.75 118.75 Lombarden 108 70 103.70„ Kronenrente 93.10 93.05 Mar'noten 11 58 117.38 Alpine Montan 641. 641.— Wechſel Paris 95.25 85.27 Tend.: ruhig. Wien, 15. Juli. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 636.75 637 25 Buſchtehrad. B. 989.— 937.— 1776 1776 550.— 519.— Oe terreich⸗Ulngarn Bau u. Betr..⸗G. Unionbank 99.50 99.45 99.50 99 45 117.60 117.50 Oeſterr. Papierrente „ Silberrenie „ Goldreiſtte Ungar. Kredit. 751.— 751.— Ungar, Goldrente 113.75 118.75 Wiener Bankverein 523.— 527.—„ Kronenrente 93.10 93.05 Länderbank 450.— 450.— Wch. Frankf. viſta 117.38 117.38 Türk. Loſe 186.— 183.—„ London„ 2239 90 239.90 Alpine 641.— 641.—„ Paris 95.27 95.27 Tabakaktien 876.——.—]„ Amſterd.„ 199.80 199.60 Nordweſtbahn———.—[Napoleon 19.07 19.07 Elbtalbabn—.——.—[Marknoten 11738 117.88 Staatsbahn 722.70 724.50 Ultimo⸗Noten 117.33 117.38 Lombarden 108.70 108.70] Tend,;: ruhig. Tondoner Effektenbörſe. London, 15. Juli.(Telegr.) Anfangskurſe der Effektenbörſe. *˙ Conſols 84½ 84½ Moddersfontein 127 12— 3 8 1 19 85 855⁵ 7 ier 3 U ee, e eee 5 8 40 4 Italiener 103— 103 Atchiſon comp. 119— 119½ 4 Japaner 90% der. Canadian 188% 1891 3 Merikaner 34% 34½ JBaltimore 1217%/ 121¼ 4 Spanier 96½ 686 ½% Chikago Milwaute- 157½ 1877/ 5800 180% Denpers eom. 375— 481% Amalgamazed 31/ 82—Erie 37— 37— 976 0 Grand Trunk III pref.—0— 05 Rio Tinto 78 3˙06 orb. 2858 23 Central Mining 170% 17% Lodisville 145— 145— Cbartered 31½ 30½¼ Miſſouri fanſas 42/ 42— De Beers 14½ 14% QOntario 587/ 5305% Eaſtrand 51% 52/ Sonthern Pacific 136 136 Geduld 3¼% 3ʃ½ Union com, 1935Q198¼ Goldfields 6½% 6˙%⸗ Strels eom. 71— 71¼. Jagersfontein 6% 6— Tend.: be), Berliner Produktenbörſe. Berlin, 15. Juli.(Produktenbörſe.) Der ſlarken Preisſteigerung au den amerikaniſchen Märkten konnte man ſich hier nicht voll auſchließen, umſomehr, als für ausländiſche Rechnung größere Kauſaufträge nicht vorlagen. Bei dem ſonſt ſtillen Verkehr gingen die Beſſerungen in Weizen über ein Durchſchnittsmaß nicht hinaus, zumal die wärmere Witterung zur Zurückhaltung mahnte. Noggen lag im Auſchluß an Weizen und auf Deckungen feſter, Hafſer und Mais hatten ſtillen Verkehr bei behaupteten Preiſen. Nitböl war nur wenig verändert. Berlin, 15. Juli.(Telegramm.)(Produktenbörf.) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 118 14. 15. Weizen per Juli 260.75 26175 Mais per Fuli—— 169.78 „ Sept, 232.75 233 75„ Sept. 154——.— „Ott, 230.— 231 75 5——— „Dez..—— Rüböl per Juli. Roggen per Jun 192.50 192 75„ Oktbr. 55.40 55.40 „ Sept. 185.— 185.25„Dezbr. 55 50 55.59 „Okt. 185—135.25 Spiritus 70er loeo Hafer per Jul! 132 26 182—Weizenmehl 36%0 36,50 „Sept, 171.— 171.—Roggenmehl 25,50 25,50 Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt. 15. Juli. Getreidemarkt.(Telegramm.) 14. 15. per 50 keg ver 50 kg Weizen per Okt. 13 82 138 88 feſt 13 86 138 87 feſt „„ April 14 08 14 99 1412 14 13 Roggen ver Oit; 10 13 10 14 feſt 10 18 10 19 feſt „„April———— Hafer per Okt, 765 765 ſt tig 778 7 N feit Mais per Juli 71798 794 793 192 „ 703 7004 feſt 80s 804 feſt „„Mi 693 694 699 697 Kohlraps Augnſt 1430 14 40 fletig 14 20 14 80 ſtetig Wetter: Schön Tiverpooler Börſe. Siverpool. 15. Juli.(Anfangslurſe.) 95 Mals per Sepl. 8/ felk 810½ feſt „Dez. 8/5½ 8 8 7% Weizen ver Sept.— ſtetig— träge per Okt.— * Marx& Goldschmidt, Mannheim Telezramm⸗Adreſſe: Margold,. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 15. Juli 1909. Propiſtonsfrei! —————— Wir ſind als Selbſttontrahenten Ber⸗ Käufer unter Vorbehalt: faufer 9% .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt g... 100— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft. Ludwigshafen N. 325 M. 810 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien 52 5 Vorzugs⸗Aktien 97 Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 123— Brauerei⸗Geſellſchaf vorm. Karcher, Emmendingen— 19 ffr. Brachſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 68 6⁵ Bürgerbräu, Ludwigshafen 3 erb,Off Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heuhruch— 89 Daimler Motoren⸗Geſellſchau, Untertürkheim— 108 Fahr Gebr.,.⸗Gen, Pirmaſen; 8—— 115 Filterfabrik Enzinger, Worms— 154 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 74— Frankenthaler Keſſelſchmiede Sg zfi— Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg— 153 Herrenmühle vorm. Genz Heidelberg— 763fr Famegcen Terrain⸗A.⸗G., München 124zfr 1223fe indes Eismaſchineit 136— Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigsh.— 99 Maſchinenfabrik Bruchſal. Schnabel& Henning 2— erb. Off Neckarſulmer Fahrradwerke— 145 Pacific Phosphate Shares junge 5— Pfälziſche Mühlenwerte, Zchüffernedt 120— Nheinau. Terrain⸗Geſellichaft— 98 zyr Rheiniſche Automobil⸗ Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 18 2— Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaft, Maunheim 3 115 Rheinmühlenwerke, Mannheim 130— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim—— Stahlwert Mannheim 104 Süddeutſche Jule⸗Induſtrie, Maunher n 117 112 Süddeuljche Nabel. Mannheim, Genußſcheine M.— Je 155 Unionwerle,.⸗G., Fabritenf. Brauerei⸗Einrichtungen 113— Unionbrauerei Karlsruhe 60— Vita Lehensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 410 Waggonfabrit Raſtatt— 90 Waldhof, Bahngeſellſchaft 101— Immobiltengeſellſchaft— 125⁵ͤ zfr Zuckerfabrik Frankenthal 285— Jür Politik: J..: Georg Chriſtmann; 1e Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haasiſchen Buchdruckerei, G. m. b..; Direktor: Exuſt Müller. 4 iiSSenrtiide 5— 8 Mannheim, 1. Juli 1909. General⸗unzeiger.(Abendblatt.) 7. Seite. Stimmen aus dem Publikum. Der frühe Schulanfang. Schon wiederholt wurde in letzter Zeit in den hieſigen Tages⸗ blättern berechtigte Klage über den allzufrühen Schulanfang ge⸗ führt. Gleichwohl erfolgte bisher weder vom Stadtſchulrat aus, noch auch durch Intervention des Stadtrates irgend eine Erwi⸗ derung, geſchweige denn eine Abhilfe. Zutreffend wurde des öfteren ſchon betont, daß der frühe Schulanfang auf den zarten Organismus der Kinder zerrüttend wirkt, da die Vorausſetzungen zu einer gedeihlichen Entwicklung der Jugend, geſunder Schlaf und genügende Ruhe, fehlen. Daß hier der Schularzt, der berufenſte Wächter für die Geſundheit der Schüler, nicht ſchon für Abhilfe eingetreten iſt, und an geeigneter Stelle ſein Votum für die Kin⸗ der eingelegt hat. iſt der Mehrzahl der Eltern unerfindlich. Es könnten ſonſt Mißſtände, wie ſie beiſpielsweiſe in den vierten Mädchenklaſſen der Bürgerſchule herrſchen, unmöglich obwalten. Man bedenke, daß dieſe Kinder in den unzulänglichen veralteten Schulräumen der früheren Gewerbeſchule(N 6 Nr. 4) unterrichtet werden, daß dieſe Kinder aber den Turnunterricht in der Kur⸗ fürſtenſchule(C), den Zeichenunterricht dagegen im L 1⸗Schul⸗ haus empfangen. Man überlege nun, was es für Kinder im zar⸗ ten Alter von—10 Jahren heißt, einen derartigen Weg zurückzu⸗ legen, noch dazu, wenn ſie beiſpielsweiſe, wie es tatſächlich bei vielen der Fall iſt, überm Neckar oder auf der Mühlau wohnhaft ſind. Für dieſe Kinder heißt es morgens um 346 Uhr aufſtehen, und ſich beeilen, daß ſie pünktlich um 7 Uhr in C 6 ſind. Um 8 Uhr geht's dann im Eilſchritt nach N 6. Nun ſollte man meinen, daß die armen Kinder, die um ½ 1 oder 341 pöllig erſchöpft nachhauſe kommen, nachdem ſie ſchon ca. 6 Stunden ununterbrochen unterwegs ſind, wenigſtens nachmit⸗ tags ihre Ruhe haben. Aber das Gegenteil iſt der Fall: Iſt das bißchen Mittageſſen hinuntergewürgt(bei dem mangelnden Appe⸗ tit kann man von eſſen nicht reden), dann kommen die umfang⸗ reichen Schulaufgaben, die gleichfalls wieder das kleine Gehirn einige Stunden in Anſpruch nehmen und Erholung nicht aufkom⸗ men laſſen. Und ſo geht es Tag für Tag, bis entweder das Kind krank wird, oder bis die ſtärker konſtituierten Kinder die heißer⸗ wünſchen Schulfcrien erhalten. Hier tut Abhilfe not. Das iſt keine vorbildliche Schuleinrichtung mehr, wenn unter der Aus⸗ führung des Schulplanes die Geſundheit der Kinder notleidet. Man braucht abſolut kein Arzt zu ſein, um einzufehen, daß es bei⸗ ſpielsweiſe mit der Geſundheit der Schüler nicht vereinbar iſt, den Turnunterricht für dieſe auf 7 Uhr morgens anzuſetzen, wenn dann dieſem Turnen noch 4 Stunden anſtrengender Unterricht folgen. Will man den Kindern aber nachmittags freigeben, dann fange man um 8 Uhr an, zu einer Zeit, wie ſie der Großſtadt Mannheim angepaßt iſt. Ein Vater. ** In dem vorletzten Stadtratsbericht wurde der Mannheimer Be⸗ völkerung kund und zu wiſſen getan, daß demnächſt unſere Ober⸗ Häupter im Bilde verewigt und den Sitzungsſaal des Stadtrats zieren werden. Das iſt ein ſehr löbliches Vorgehen und ſehr ge⸗ recht. Ungerecht iſt es aber, daß die Ausführung dieſer Bilder wieder einmal nach auswärts vergeben wurde. Ausgerechnet nach Amarbach! Den Meiſter, dem wir in keiner Weiſe zu nahe treten twollen, kennen wir nicht— es geziemt ſich daher auch nicht, über ſeine künſtleriſche Fähigkeit ein Urteil abzugeben. Dagegen kann aber das Vorgehen des Stadtrats nicht ſcharf genug beurteilt wer⸗ den. Denn er iſt doch die einzige Behörde, die hier einmal die Mannheimer Kunſt. von der wir ſo viel zu hören bekommen, uns hätte vorführen können, uns und unſeren Nachkommen. Wer weiß, wenn wieder einmal von Seiten der Stadt eine derartige größere Kunſtleiſtung verlangt und vergeben wird. Und ſtatt nun gerade hier bei einer rein internen Mannheimer Angelegenheit den vei anſäſſigen Künſtlern Gelegenheit zu geben, ihre Kunſt und ihr Können zu zeigen, hält man es noch nicht einmal der Mühe wert, ſich hier umzuſehen. Ausgerechnet geht man nach Amorbach— noch mehr: man ſtellt ſogar ein Atelier zur Verfügung! Im Jubi⸗ Häumsjahr wollten wir der Welt zeigen, daß wir gerechten An⸗ ſpruch darauf erheben können, in der Reihe der Kunſtſtädte unſe⸗ res Vaterlandes nicht vergeſſen zu werden— der erſte ſich dar⸗ bietende Anlaß, dieſen Anſpruch deutlich zu dokumentieren, wird von den berufenen Vertretern unſeres Gemeindeweſens einfach nicht beachtet. An Namen wie Oertel und Propheter, die der Stadt Mannheim zur Zierde gereichen und auswärts Lor⸗ beeren und Erfolge einheimſen, denkt man nicht. Die Gründe hier⸗ für ſind uns natürlich nicht bekannt; man hätte aber getroſt den Verſuch wenigſtens machen müſſen, den hier anſäſſigen Kunſt⸗ malern Gelegenheit zum Wettbewerb zu geben, dann erſt hätte man die Entſcheidung treffen müſſen zwiſchen Amorbach und Mannheim. Und der Entſcheid wäre nicht zu Ungunften Mann⸗ heims ausgefallen. So aber heißt's wieder einmal: Mannem hinne! Aber ſehr ſtark„hinne“. X. *** Nochmals die Verſicherungsbeamten! Die in letzter Zeit verſchiedentlich durch die Preſſe gegange⸗ nen Auslaſſungen in den Frage der Organiſation der Ver⸗ ſicherungsbeamten veranlaſſen uns, folgendes zu erklären: Da⸗ uns der neue Verband der deutſchen Verſicherungsbeamten in ſeiner ſogenannten öffentlichen Verſammlung die Gelegenheit verweigerte, mit ihm über die einzuſchlagenden Wege zur Beſſer⸗ ſtellung der Verſicherungsbeamten zu diskutieren, ſahen wir uns veranlaßt, ſelbſt in einer wirklich öffentlichen Verſamm⸗ lung dieſe Fragen zu behandeln. Wir haben dazu die neuen Führer der hieſigen Sektion genannten Verbandes eingeladen und ihnen vollſtändige Redefreiheit zugeſichert, da wir in der Oeffentlichkeit nichts zu verbergen haben. Die Herren hätten da reichlich Gelegenheit gehabt, ihre Ideen vor den Kollegen zu vertreten. Dies hat man, aus uns wohlbekannten und begreif⸗ lichen Gründen, abgelehnt. Wir halten es daher unter unſerer Würde, auf die unreifen und unlogiſchen Auslaſfungen einzu⸗ gehen und uns mit Leuten herumzuſchlagen, die zum Teil nicht einmal den Mut beſitzen, ihre ſchriftlichen Erzeugniſſe mit ihrem Namen zu decken. Wir haben das Vertrauen zu den Kollegen wom Verſicherungsgewerbe, daß ſie ſich ſoviel geſunden Sinn be⸗ wahrt haben, daß ſie Phraſen von wirklich geleiſteter Arbeit unterſcheiden können. Deutſchnationaler Handlungsgehilfenverband, Hamburg Ortsgruppe Mannheim.: i..: Degelmann, Vorſitzender. „Krankheiten und Ehe“. Darſtellung der Beziehungen zwiſchen Geſundheitsſtörungen und Ehegemeinſchaft. Bearbeitet und herausgegeben von Geh. Medizinalrat Prof. Dr. H. Sena⸗ tor und Dr. med. S. Kaminer. Volksausgabe, nach dem Originale gemeinverſtändlich dargeſtellt von Dr. med. Rudolf Fiſcher.— Preis kompl. broſch. 12.50., geb. 15.00., oder in 25 Lieferungen à 50 Pfg. Lieferung 4. Berlin W. 35. 1909, S. Schottlaenders Schleſiſche Verlagsanſtalt. Ein neues Werk über neuzeitliche Gartengeſtaltung, ein Thema, das jetzt recht der Jahreszeit angepaßt iſt, gelangte ſo⸗ eben zur Ausgabe: Neuzeitliche Gärten und Garten⸗Architekturen von Kurt Hoppe. 80 Seiten mit 32 ganzſeitigen Bildertafeln und mehreren Textbildern. Preis M..—, gebunden M..—. Verlag der Weſtdeutſchen Verlagsgeſellſchaft m. b. H. in Wies⸗ baden 35.— Die Gartengeſtaltung der Neuzeit hat bei uns erſt ſeit einigen Jahren richtig Aufnahme gefunden. Beſonders war es die Ausſtellung Mannheim, die für neue Ideen Propaganda machte. Das vorliegende Werk enthält eine Reihe ſeiner größeren Arbeiten, die uns manche neuen Wege zeigen können. Neune Romane. 8 Sie erdrückt uns. Roman aus der Zeit des Frauenwahl⸗ rechts von*** Leipzig. Verlag von Walter Fiedler. Preis M. 2. Offiziere a. D. Militär⸗Roman von Freiherr von Schlicht. Leipzig. Verlag von B. Eliſcher Nachf. Preis M. 4, geb. M. 5. Der Roman des Hauſes. Aneinanderreihung uſammen⸗ hangloßer Kapitel von Kurt Widmann. Dresdner Verlags⸗ anſtalt in Dresden und Leipzig. Preis broſch. M..50. Gedichte. Deutſche Gedichte eines Amerikaners. Von George H. F. Schrader. Verlag von Brüning u. Hörhold(Inh.: Hugo Brüning) Schöneberg⸗Berlin. 88. 100 Seiten. Modern gebunden Mark 2. Aus Natur und Geiſteswelt. Als weitere Bändchen der im Verlage von B. G. Teub⸗ ner in Leipzig veranſtalteten Sammlung wiſſenſchaftlich⸗gemein⸗ berſtändlicher Darſtellungen„Aus Natur und Geiſtes⸗ weht“(jeder Band geh. M. 1, in Leinwand gebunden M..25) ſind erſchienen: Das deutſche Fortbildungsſchulweſen. Von Direktor Dr. Friedrich Schilling.— Einen guten Ueberblick über die Frage der weiteren Ausgeſtaltung des gewerblichen und kaufmänniſchen Fortbildungsſchulweſens gibt das vorliegende Werkchen, das in zwei Teile zerfällt, einen kürzeren theoretiſchen und einen um⸗ fänglicheren praktiſchen. Umfängliche Statiſtiken verwollſtändsgen dieſes zurzeit beſte Orientierungsmittel über die Fortbildungs⸗ ſchulfrage. Innere Koloniſation. Von A. Brenning. Nach einem Ueberblick über die Geſchichte der inneren Koloniſation, mit be⸗ ſonderer Berückſichtigung der neueren Zeit, in der das Rentengut eine bedeutſame Rolle ſpielt, wird die Landflucht als Urſache der inneren Koloniſation eingehend erörtert und dieſe als das beſte Mittel zu ihrer Bekämpfung dargetan. Darauf erfolgt eine Er⸗ örterung der Bedeutung der inneren Koloniſation in nationaler und volkswirtſchaftlicher Beziehung, wie in ſozialer und wirt⸗ ſchaftlicher. Erfolge, wie ſie der Staat, die Kommunalverwaltungen, Geſell⸗ ſchaften und Privatperſonen in Mecklenburg, Oldenburg und dor allem in Preußen erzielt haben. Es folgt die Schilderung des Verfahrens bei der inneren Koloniſation, und die einſchlägigen Fragen. 3 Die deutſche Volksſage überſichtlich dargeſtellt von Dr. Otto Böckel.— Auf Grund umfaſſender wiſſenſchaftlicher Studien wird hier der Verſuch gemacht, zum erſten Male ein vollſtän⸗ diges Bild der deutſchen Volksſage zu entwerfen und dadurch die hier liegenden reichen Geiſtesſchätze dem deutſchen Volke zu⸗ gänglich zu mache. Acht Vorträge aus der Geſundheitslehre. Von Profeſſor Dr. H. Buchner. 3. Auflage von M. v. Gruber. Mit zahl⸗ reichen Abbildungen im Text. Heizung und Lüftung. Bon Johann Eugen Mayexr, berat. Ingenieur in Karlsruhe i. B. Mit 40 Abbildungen.— Für Lüftungs⸗ und Heizungsfragen hat ſich bereits ein beſonderer Zweig der Technik entwickelt. Hierüber will das vorliegende Bändchen, ohne ſich auf ſchwierigere techniſche Erörterungen und Berechnungen einzulaſſen, Aufſchluß geben. Der Arzt. Seine Stellung und ſeine Aufgaben im Kultur⸗ leben der Gegenwart. Ein Leitfaden der ſoztalen Medizin. Von Dr. med. Moritz Für ſt.— Zu den bedeutfamſten Erſcheinungen unſeres ſozialen Lebens gehörten in den letzten Jahren die Kämpfe, die der Aerzteſtand auszufechten hatte um ſeine Stellung im ſozialen Organismus, als Folgen einer eigentüm⸗ lichen Verſchiebung der ſie beſtimmenden Verhältniſſe. Das vor⸗ liegende Büchlein wird daher auf allgemeines Intereſſe rechnen dürfen. Das moderne Volksbildungsweſen. Bücher⸗ und Leſehallen, Volks⸗Hochſchulen und verwandte Bildungseinrichtungen in den wichtigften Kulturländern in ihrer Entwicklung ſeit der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts. Von Dr. Gottlieb Frißz, Stadtbibliothekar von Charlottenburg.— Das Bändchen gewährt einen intereſſanten, auf reichem ſtatiſtiſchen Material aufgebau⸗ ten Ueberblick über das auf dem Gebiet des Volksbildungs⸗ weſen bisher Geleiſtete. 5 Prof. Aug. Forel, Ethiſche und rechtliche Konflikte im Sexual⸗ leben in und außerhalb der Ehe. 70 Seiten gr. 82. Verlag von Ernſt Reinhardt in München. Preis M. 1.— Die Schrift will an der Hand einer erdrückenden bewieſenen Menge von Fällen die Vielgeſtaltigkeit des Problems und nur von Fall zu Fall nach, entrollen, wie ſehr unſere moraliſchen und rechtlichen Anſchau⸗ ungen im Widerſpruche ſtehen mit einer vernünftigen Beur⸗ teilung, die ſich aus naturwiſſenſchaftlicher Einſicht und ſozialen Bedürfniſſen ergibt. Böttners Garten⸗Taſchenbuch. Ein Hilfs⸗ und Nachſchlage⸗ buch bei den praktiſchen Arbeiten im Garten, nach Monaten ge⸗ ordnet. Verlag von Trowitzſch u. Sohn in Frankfurt a. Oder. 176 Seiten. In Leinwand gebunden.20 M. In glänzender Weiſe zeigt dieſer bewährte Praktiker dem Gartenfreund, wie und wann die zahlloſen Arbeiten ausgeführt werden müſſen. Die Einteflung nach Monaten hat den Vortug, daß nichts vergeſſen werden kann. Wer den treuen Mentor fleißig zur Hand nimmt, wird von ſeiner Garten Freude und Nutzen haben. Sommerabend in einem ungariſchen Dorf iſt ein vortroff⸗ liches, von beſtrickendem Stimmungsreiz durchwobenes Gemälde benannt, das der Künſtlerin Cornelia Paczka entſtammt. Auch der übrige Bilderſchmuck des neueſten(19.) Heftes der illuſtrierten Zeitſchrift„Moderne Kunſt“(Verlag von Rich. Bong, Berlin W 57, Preis des Heftes 60 Pf., für Nichtabonnenten.50.) iſt Ungarn gewidmet. Der textliche Teil erbringt mit geiſtvollen, ſprühenden Beiträgen den Beweis, daß Poeſie und Muſik in der Heimat Nikolaus Lenaus und Franz von Liſzts auch heute in Blüte ſtehen. 0 „Die unterſeeiſche Beleuchtung der Waſſerſtraßen“ iſt für die großen transatlantiſchen Dampfer beſonders bei der Einfahrt Danach werden eingehend dargeſtellt die bisherigen (19.) ſoeben erſchienenen Heft der Zeitſchrift„Für Alle Welt“ (Deutſches Verlagshaus Bong u. Co.,, Berlin W. 57. Preis des Vierzehntagshefts 40 Pf.) ſinden wir einen hochintereſſanten Ar⸗ tikel, der uns belehrt, wie die moderne Technik es ermöglicht, mit Hilfe eines unterirdiſchen Kabels elektriſche Leuchtbojen zu ſchaffen. Neben dem rühmlichſt bekannten reichen künſtleriſchen Bilderſchmuck bietet das Heft durchweg intereſſante Artikel, Die Fortſchritte des dentſchen Schiffbaues. Im Verlage der Firma Hobbing u. Co., Berlin SW., iſt ſoeben ein Werkt Die Fortſchritte des Deutſchen Schiffbaues unter beſonderer Berück⸗ ſichtigung der Entwickleung der Flotte des Norddeutſchen Llohd in Bremen erſchienen. Welchen Einfluß eine große Schiffahrts⸗ geſellſchaft, in dieſem Falle der Norddeutſche Lloyd in Bremen, auf die Entwicklung dieſer Induſtrien ausüben kann, iſt in dem Werke in Wort und Bild veranſchaulicht worden. Nicht allein die Werftarbeit an den neueſten Ozeandampfern ſowie deren Innenausſtattung iſt beſchrieben worden, ſondern auch die Ent wicklung der mannigfachen für den Schiffbau und den Reederei⸗ betrieb in Betracht kommenden Induſtrien. Weiterhin iſt in dem Werke dargelegt, wie durch das ſtändige Anwachſen der Schiffs⸗ größen und Geſchwindigkeiten die Hafen⸗Einrichtungen, die Löſch⸗ und Lade⸗Gelegenheiten, die Dochanlagen ſich vervollkommmer mußten. Otto Rung: Das Unabwendbare, Roman. Oeſterheld u. Co Verlag, Berlin, W. M. 3(M.). Der jetzt auch in Deutſch bekannte und geſchätzte Schriftſteller Otto Rung ſchildert in ſein neuen Roman das Schickſal zweier Freunde, die allmählig du: die Gegenſätzlichkeit ihrer inneren Entwicklung und der äußeren Einwirkungen zu unbewußten Feinden werden. Der eine, ſtark⸗ knochig, ſeeliſch und phyſiſch robuſt, eine jener ſkrupelloſen Drauf gänger⸗ und Globetrotternaturen, tötet durch Zufall auf einer Seehundjagd ein Mädchen im Waſſer, verführt die Verlobte ſeines Freundes, der, feinnervig, ſchwächlich und haltlos, dieſe Beleidi⸗ gung nur durch eine Gewalttat zu rächen vermag; er ſtößt, ohne Bewußtſein der Tat, den Verführer von einer Klippe in die S und geht an dieſem Verbrechen, durch ſeeliſche Qualen entnerd und geiſtig ruiniert, zugrunde. Er ſucht den Tod in den Wellen Werden Ehen im Himmel geſchloſſen? Von Eva Hellwig E. Pierſons Verlag, Dresden. Preis M..50. Eigentlich keine Novellenſammlung— denn nur der Form nach ſind es 12 aß ſchloſſene Geſchichten, alle auf das Thema zugeſpitzt: Glück un Unglück im Eheleben. Dieſe Geſchichten konnte nur eine Fr erfunden und geſchrieben haben. Die Autorin beherrſcht meiſter haft alle Regiſter der Gefühlswelt. Das Buch ſollen wirklich wie es in der Vorrede heißt, alle„Enkelinen“ dies⸗ und feuſeits der Hochzeitsreiſe leſen. 5 Moderne Tauben und deren Kongreß. Entwicklungsgedicht von Hedwig Fichte. Dresden, E. Pierſons Verlag. Preis M. 3 geb. M. 4. Das Ganze iſt eigentlich eine unfreiwillige Satire au die Frauenfrage, hinter der indeſſen bittrer Ernſt verborgen liegt Die Verfaſſerin führt alle die jungen Fvauenrechtlerinnen als Tauben vor, die dann ſpäter zu einem Kongreß zuſammenfliegen, auf dem es ſehr ſtürmiſch zugeht. Recht ergötzlich ſind die Reden und Kämpfe der jüngeren und älteren Tauben geſchildert. Ein für die Frauenwelt recht lehrreiches Werk! John D. Rockefellers Memoiren. Einzige deutſche autoriſie Ausgabe.(Deutſches Verlagshaus Bong u. Co., Berlin W. 57 Preis 3 Mark.) Man kann die Volkstümlichkeit und Berühmtheit, die John D. Rockefeller in Amerila genießt, nur mit dem Arſehen hervorragender Staatsmänner in Deutſchhand vergleichen. Rock feller, der ſich aus den kleinſten Anfängen zur Stellung wohl des reichſten Mannes der Welt mit einem Vermögen von Millic emporgearbeitet hat, iſt das Urbild eines Selfmademan in kamiſchem, wahrhaft gigamtiſchem Stil. Es iſt nun von allgemei Intereſſe, die Mittel und Wege bennen zu lernen, mit denen g feller zu ſeinem unermeßlichen Reichtum gelangt iſt, wie er ihn mehrt und verwaltet hat. Auf alle dieſe Fragen gibt er in ſe⸗ „Memoiren“, die von ſeinem Entwicklungsgang und ſeinen Unter⸗ nehmungen den letzten Schleier heben, in freimütiger Weiſe Au ſchluß. 5 5 Sport und Spiel. Um Sport und Spiel nützlich für Geſundheit ſowie die Allgemeinheit zu geſtalten, iſt es notwe derß Spiele und Veranſtaltungen nach beſtimmtem Grundfätze, Regeln ausgeführt werden. Hiezu können wir das ſoeben im lage von Paul Mäßhler, Stuttgart, erſchienene Werk von Wohlrath,„Deutſche Wett⸗ und Kampfſpiele“ für Sport, T Athletik, mit 22 Abbildungen, Preis 80 Pfg., empfehlen. Dief Werkchen, welches von einem gediegenen Fachmann herausgegebe wurde, enthält außer den praktiſchen Anleitungen auch die wichtig⸗ ſten allgemeinen ſowie offiziellen Regeln dieſer Verbände. Jeder Sportsverein und Intereſſent ſei auf dieſes Werkchen aufmerkf gemacht. Der mit Spannung erwartete erſte Band von Oskar Ja Deutſcher Geſchichte, dem literariſchen Teſtamente des ten Neſtors der deutſchen Sprache, iſt nunmehr erſchienen ein ſehr anſehnliches, prächtig ausgeſtattetes Buch, bei äußerlicher Betrachtung zunächſt die hervorragend wertpoll und ſchöne Illuſtration auffällt und zumal in der Reihe Kaiſerporträts, die ziemlich lückenlos geſchloſſen iſt, finder hochintereſſante, 3. T. den weiteren Kreiſen bisher ganz un kannte echte, d. h. gleichzeitige Bildniſſe, darunter eine außer ordentlich ſchöne, lebensvolle Darſtellung Friedrichs II. Au⸗ 7 vorzügl, klaren hiſtoriſchen Karten ſind ſogleich zu erwähn Der Preis von M..50 für den 43 Bogen umfaſſenden Band ungemein billig. Volksausgabe der Hansjakobſchen Erzählungen. Die G. ſtvenge Objektivität und der gemütliche Plauderton der Dr. He Hansfarobſchen Erzählungen haben zu einer ſo großen Verbreitung dieſer beigetragen, daß der Verleger Ad. Bonz u. Cie., St kigarr begonnen hat, die Volksbücher Hansjatkobs(26 Bände) in uts galbe herauszugeben. Bis heute ſind 9 Bände erſchienen, nämli⸗ eine Serie„Ausgewählte Erzählungen“(5 Bände) enthalten ie Werke: Waldleute, Erzbauern, der ſteinerne Mann von Hasle, Meine Madonna und Erinnerungen einer alten Zwälderin ſind zum Preiſe von.50 M. pro Band(geb..40 M. j0 Buchhandlung erhältlich; von der zweiten Serie„Reif 2 waldnatur— erbolen ſich Herz und Gemüt; ſie ⸗ignen f vorzüglich zur Reiſe und Unterhaltungs⸗ und Erholungslektüre. * Griebens Reiſeführer. Band 120: Die Fränkiſche Schwe (M..—). Verlag von Albert Goldſchmidt in Berlin W. U von der Touriſtenwelt von jeher bevorzugten Gebieten gehl Fränkiſche Schweiz mit ihren vielen hochintereſſanten Höhlen Hren prächtigen landſchaftlichen Partien. Es iſt desha Freuden zu begrüßen, daß von dem Verlag der bekannten ſchen Reiſeführer ein ſachkundig bearbeiteter Spezialfühver die Fränkiſche Schweiz herausgegeben worden iſt, der de in überſichtlicher Zuſammenſtellung auf alle ſehenswerten hintpeiſt. An der Hand dieſes Führers kann ſich der Ton bor Beginn der Reiſe einen genauen Plan ausarbeit ders dann von Wichtigkeit iſt, wenn für die Ausflü ſchränkte Zeit zur Verfügung ſheht. Die dem Bücchlei beiden Karten: Eiſenbahnroutenkarte nach der Frän und eine Spezialkarte der Fränkiſchen l Druck lin die Se dken nan außerordentlich Haher⸗ Bedeutung. In dem Ltroßdem General⸗Anzeiger.(Abendblatt) —.Seite. Mannheim, den 15. Juli 1909. 7 kkanntmachung. Bekanntmachung. Bekanntmachung. 8 den wotte dienſt e. 6. Anauf 1. Js. in Kafer Nr. 4776. Die 8 Feier⸗fal und Waldhof und am * 1 tagen betr. 22½3. gleichen Monats in Städtiſche Sparkaſſe Nr. 2178. Auch in dieſem Neckarau 1 iſt für den Verkehr mit dem Publikum in der Zeit bis mit Jahre haben wir die Einricht⸗ 9 5 n ga öffnet⸗ ung ſe eines Betſgales im zur Aufſtellung 30. September l. Is. geöffnet; Ballhauſe u. in der Auguſt⸗ ſels. Schau“ und Berkaufs⸗ jeden Samstag Lamey⸗Loge beſchloffen. Auee a Steſle wie e, von ½ 5 Uhr vormittags bis 12 Uhr mittags, 22596 Der Beſuch des Gottesd enſtes Ilgl agerkal am Dienstag, Verslelgerungen, Taration an den übrigen Werktagen en e ee den Mis., vor⸗ Seeee 28— 0— i ichkeiten es geſtatten, ſowob mittags 8 Uhr, 801 von ½8 12 Uhr und von—4 Uhr nachmittags. den Erwachſenen wie auch der pz für Waldhof an ſelben e enſe ehert dee addee unter der. e een ens erterseinee —— 3 ge 8 25 Slädtiſche Spar aſſe: 55 unter 6 Jah anſchließend Luzenberg, Kaufe Haushaltungen, ganze 7³ ——— Schmelcher. 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