4 Abonnement: GBadiſche Volkszeitung.) 70 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ auſſchlag M..43 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg. In ſera te: Die Colonel⸗Zeile.. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Annahme ſir das Mittagsblatt Morgens 34 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. der Stadt Mannheim und Amgebung. Badiſche Neueſte Nachrichten Artabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) (Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: „Seneral⸗Anzeiger Maunheim“, Kelede Direktionu. Buchhaltung 1440 Druckerei⸗Burean(An⸗ nußmen. Druckarbetten 8⁴¹ Eigene Redaktionsbureaus RNedaktioan 877 in Berlin und Karlsruhe. Expebitton und Berlags⸗ buchhaudlung. 218 Nr. 332. Mittwoch, 21. Juli 1909. (Abendblatt.) Die Reichstagserſatzwahl in Neuſtadt⸗ Landau deren Ausgang von uns im Mittagsblatt bereits beſprochen wordel iſt, verdient auch in ihren Einzelheiten feſtgehalten zu werden. Waren doch ſchon die Zwiſchenfälle vor der Wahl von beſonderer Natur. Der Wahlkreis iſt bisher ſtets national⸗ liberal vertreten geweſen, von Männern, deren Namen in der Geſchichte der Partei ihre beſondere Bedeutung haben: Jordan, Bürcklin, Dr. Deinhard und zuletzt von dem verſtorbenen Gutsbeſitzer Schellhorn⸗Wallbillich. Von den früher ſämtlich nationalliberal vertretenen ſechs pfälziſchen Wahlkreiſen iſt der zweite Wahlkreis als einziger Beſitz der nationalliberalen Partei in der Pfalz übrig geblieben. Und um dieſen letzten nationalliberalen Wahlkreis geht der augenblickliche Kampf. Wenn in der Pfalz der Nationalliberalismus mehr und mehr an Boden verlor, ſo ſind die Urſachen verſchieden: wo Sozial⸗ demokratie und Zentrum den Sieg über den Nationalliberalis⸗ mus davontrugen, da war auf der einen Seite die induſtrielle Entwicklung des Wahlkreiſes ausſchlaggebend, auf der anderen Seite aber die unaufhörliche und ſkrupelloſe Agitation des Zentrums und ſeiner geiſtlichen Wahlagenten bei der katho⸗ liſchen Bevölkerung, ſowie das gegenſeitige Verhältnis der beiden hier in Frage ſtehenden Parteien. Wo aber der Bund der Landwirte den Sieg davontrug, da war die Schuld ganz auf der Seite der Nationalliberalen. Es kann der früheren Leitung der pfälziſchen Nationalliberalen der Vorwurf nicht erſpart werden, allzuſehr dem Bund der Landwirte nach⸗ gegeben und in den eigenen Reihen allzugroße Hinneigungen nach dieſer Seite geduldet zu haben. Wenigſtens in dem Augenblick, wo ſich der Bund der Landwirte aus einer wirt⸗ ſchaftlichen Organiſation in eine politiſche ummauſerte, hätte die Leitung der nationalliberalen Partei ſich dieſer Entwicke⸗ lung entgegenſtemmen müſſen. Daß es nicht geſchehen, war dens Verhängnis für die nationalliberale Partei in der Pfalz, wie es ein Verhängnis für die Partei in Hannover geworden wäre, wenn nicht zur rechten Zeit der Bund der Landwirte ſelbſt ſeine letzten Ziele und Abſichten enthüllt hätte. Es war wohl die Krönung dieſer verkehrten Politik in der Pfalz, daß bei den letzten Wahlen im Wahlkreiſe Kaiſerslautern der Bundeshäuptling Dr. Roeficke gegen den Linksliberalen den Sieg errang. Dieſem Mann in den Reichstag verholfen zu haben— ſeine Attentate auf den Mittelſtand brauchen ja micht nochmals erwähnt zu werden— iſt die ſchwerſte Schuld des pfälziſchen Nationalliberalismus. Und es war wohl ein Kleben an der alten Liebe, wenn nach dem Tode Schellhorns die Kandidatur Buhl ausgerufen wurde, um dem Bund der Landwirte gefällig zu ſein. Der aber fühlte ſeine Macht, die er nicht hat, däktierte Herrn Buhl ſeine Bedingungen und Herr Buhl verneigte ſich. Eine unmögliche Haltung in der gegenwärtigen Konſtellation und hoffentlich eine unmögliche Haltung für alle Zukunft! Das empfanden denn auch die pfälziſchen Nationalliberalen, und unter dem Druck der öffent⸗ lichen Meinung mußte Herr Buhl abdanken. Die Kandidatur Dr. Oehlert fand bei allen Liberalen Zuſtimmung, nur nicht beim Bund der Landwirte, der ſeine journaliſtiſche Vertretung in Neuſtadt hat. Auf die kann er ſicher nicht ſtolz ſein, und die von dort aufgeführte Poſſe in der Politik“— wie ſich jener nach oſtelbiſchem Vorbild wadenſtrümpfelnde Tintenjunker ſelbſt ausdrückt— bewirkte, daß man in Scharen dem Lehmannſchen Heerbann in Berlichingens Manier die Gefolgſchaft aufſagte. Der Bund der Landwirte kann nun ſehen, wie er dieſer liebevollen Aufforderung nachkommt; jedenfalls hat die geſtrige Wahl deutlich erkennen laſſen, wie ſchwach der Bund der Landwirte im Herzen der Pfälzer Bauern ſitzt, daß man nur darüber erſtaunt ſein kann, wie es möglich war, den Bund der Landwirte in ſeiner Bedeutung ſo ſehr zu überſchätzen. Nach den nunmehr vorliegenden Einzelreſultaten der geſtrigen Wahl iſt der Ausfall für den Bund der Landwirte ein geradezu kläglicher. Man möchte faſt Mitleid haben mit dieſen blamierten Europäern! Herr Dr. Lehmann, dem im „Pfälz. Kurier“ die unglaublichſten Fähigkeiten und Talente nachgerühmt worden ſind, der nach dieſem Blatt nicht nur gut agrariſch, ſondern auch gut liberal iſt, kurz und gut, der alle Eigenſchaften in ſich vereinigte, um eine glänzende Zierde der deutſchen Volksvertretung zu werden, bringt in den 90 Orten ſeines Wahlkreiſes keine 2500 Stimmen auf, alſo keine 28 Stimmen im Durchſchnitt für jeden Wahlort gerechnet. Und wenn die Magen und Sippen des Herrn Lehmann in Freinsheim und Haßloch, dem Sitze der Bundesintelligenz, nicht geweſen wären, die Abfuhr wäre noch viel erſchröcklicher geweſen. In Freinsheim, wo Herr Lehmann bekanntlich ſeine Weinberge— nicht hat, wo er aber über die Notlage des Agrariers im Klubſeſſel nachzubrüten pflegt, umgeben von der beſorgten Vettern⸗ und Baſenſchaft, da hat er es allerdings auf 205 Stimmen gebracht. Und in Haßloch gar auf 291. Das iſt freilich der Rekord! In weitem Abſtand folgt dann Lachen mit 169 Stimmen, und dann wieder eine lange Pauſe entſetzlichen Stimmenſchwundes, bis die Zahl 119 (Eſſingen) wieder neue Hoffnung gibt. Neuſtadt a. d. H. hat trotz der aufopfernden Tätigkeit der journaliſtiſchen Ver⸗ tretung des Bundes— der Akteur der„Poſſe in der Politik“ hat ſich ſelbſt zum Opfer gebracht— nur 116 Stimmen Herrn Lehmann zugeführt. Und das in der Zentrale des pfälziſchen Weinbaues! Dürkheim, das Herrn Lehmann ſo benachbarte Badeſtädtchen, konnte nur 20 Freunde des Herrn Lehmann an die Urne führen, in Edenkoben, alles bekannte Weinorte, fiel Herr Lehmann mit 16 Stimmen hintenunter und Landau, der Sitz des pfälziſchen Weinhandels, ſchämt ſich heute in den Grund, überhaupt noch drei Männer in ſeinen Mauern zu bergen, die Herrn Lehmann geſtern die Stange hielten. Mit dem Bunde der Landwirte aber trauert das Zen⸗ krum! Die Wähler ſind ihm in Scharen davongelaufen. Freilich einigen Zuwachs hat es gehabt. Wir nennen die Orte, wo der Einfluß der Pfarrhäuſer ſoweit reichte, um noch ein Stimmenplus herbeizuführen: Flemlingen eine Stimme mehr, Forſt 19, Geinsheim eine, Maikammer 272, St. Martin 62 Stimmen mehr. Dann iſt die Herrlichkeit zu Ende; bei Maikammer iſt zudem ein Irrtum der Zählung nicht aus⸗ geſchloſſen. In allen übrigen 84 Orten iſt die Stimmenzahl des Zentrums zurückgegangen. Wir nennen einige Ortſchaften: Landau 357(1907: 422), Neuſtadt 425(522), Arzheim 143(218), Burweiler 100 (172), Deidesheim 218(270), Edesheim 243(366), Eden⸗ koben 125(174), Freinsheim 37(61), Haß loch 87(6 48), Herxrheim 601(671), Kirrweiler 121(160), Mittel⸗Hambach 160(241), Niederkirchen 155(242), Offenbach 215(325), Rödersheim 133(182). Die Flucht der Zentrumswähler von den Fahnen ihrer Partei iſt geradezu panikartig: nicht etwa in Städten mit induſtrieller Entwickelung ſind dem Zentrum die Wähler in Scharen davongelaufen, ſondern auf dem Lande, in Ortſchaften, wo bisher der Einfluß des Zen⸗ trums ſehr weit reichte und wo die Kleriſei immer recht erfolg⸗ reich die Agitation von Haus zu Haus, in Kirche und Beicht⸗ ſtuhl führte. Die Empörung über die Zentrumspolitik muß alſo ſchon heute, wo die neuen Steuergeſetze noch garnicht in Wirkſamkeit ſind, in der Wählerſchaft des Zentrums eine außerordentlich tiefgehende ſein: ſie verdient aber noch eine ganz andere Charakteriſierung, wenn man bei näherer Be⸗ trachtung der Wahlziffern als offenkundige Tatſache entdeckt, daß ein ganz erheblicher Teil der Zentrumswähler ins Lager der Sozialdemokratie eingeſchwenkt iſt. Und zwar diesmal ohne geiſtliches oder gar erzbiſchöf⸗ lich Bettingerſches Kommando! In dieſem Zuſammenhang ſoll von dem Er folg der Sozialdemokratie geſprochen werden. Sie ſind wie die Vögel unter dem Himmel, ſie ſäen nicht, ſie ernten nicht, und ſie machen doch das Geſchäft bei der Sache. Geht man die einzelnen Wahlreſultate durch, ſo ſieht man, wie Bund der Landwirte und vor allem das Zentrum als Schritt⸗ macher der Sozialdemokratie durch ißhren Reichstags⸗Raubzug gegen den Mittelſtand gewirkt haben. Nicht in den Städten iſt die Zunahme der Sozialdemokratie beſonders groß! Denn, was will es heißen, wenn in Landau mit ca. 15 000 Einwohnern 250 und wenn in Neuſtadt mit ca. 20 000 Einwohnern 183 Stimmen mehr abgegeben wer⸗ den? Die Hauptzunahme an ſozjialdemokra⸗ tiſchen Stimmen kommt vom Lande. Haßloch iſt ein typiſches Beiſpiel. Hier hatten Liberale und Bündler 1907: 548 Stimmen auf ſich vereinigt, geſtern zuſammen 365, Zentrum 648 geſtern nur 87, die Sozialdemokratie 147 geſtern aber 726. Woher dieſer Stimmenzuwachs, iſt ja ſonnenklar! Ein anderes lehrreiches Beiſpiel iſt Nieder⸗ demokrat 8; geſtrige Wahl: liberal 6, Bund 1, Zentrum 155, Sozialdemokratie aber 69. Auch hier in dieſem rein bäuer⸗ lichen Ort iſt der Abmarſch des Zentrums ins ſozialdemo⸗ kratiſche Lager außer allem Zweifel. Einige andere Beiſpiele! Arzheim: liberal—(ietzt—), Zentrum 218(ietzt 1438), Soz. 28(jetzt 52); Lindenberg: liberal 15(jetzt 24), Zentrum 65(jetzt 30), Soz. 73(jetzt 112); Rödersheim: liberal 8 (jetzt), Zentrum 182(jetzt 75), Soz. 20(ietzt 104); Venningen: liberal 8(jetzt), Zentrum 185(jetzt 144), Soz. 15(jetzt 31). Gegenüber dieſen Beiſpielen wird ſelbſt die allezeit wahrheitsliebende Zentrums⸗Preſſe nicht mehr den Mut finden, zu beſtreiten, daß die Zentrumspolitik die Vor⸗ frucht ſozialdemokratiſcher Erfolge geweſen iſt. Die Nationalliberalen haben ungefähr die Wahlziffer erreicht, die der Stärke ihrer Anhängerſchaft emt ⸗ ſpricht. Der übliche Prozentſatz von Wahlfaulen iſt hier unterzubringen. Darüber hinaus iſt die ſchwächere Wahl⸗ beteiligung, wie richtig vermutet, auf den Teil der Bauern⸗ ſchaft zurückzuführen, der im Zweifel geweſen iſt, ob er dem Bunde die Gefolgſchaft kündigen ſoll oder nicht. Er iſt über dieſe Zweifel nicht hinausgekommen. Ihn nunmehr bis zur Feuilleton. SLatham über ſeinen Kanalflug. In der„Daily Mail“ erzählt Latham die Geſchichte ſeines berunglückten Kanalfluges: Fünf Sekunden vor dem Ablauf, als ich in dem Führerſitz des Aexoplaus auf dem Kamm von Kap Blauc Nez faß, hatte ich ein lebhaftes geiſtiges Bild vor Augen. Ich kann mich deutlich daran exinnern; weit in der Ferne auf dem Waſſer lag eine Rauchwolke, dis von den Schornſteinen des Harpon“ aufſtieg. Auf den Klippen waren wie Punkte die in Erwartung ſchweigenden Zu⸗ ſchauer. Ich bemerkte eine Kette Automobile, die den Hügel zu uns hinaufklommen mit Inſaſſen, die um keinen Preis zu ſpät kommen wollten, nachdem ſie ſo lange auf den Beginn meiner Reiſe gewartet hatten. Ich war dantbar, ſchließlich ſtarten zu könmen. Es kam mir auch in den Sinn, daß es beſſer geweſen wäre, wenn weniger Zuſchauer anweſend geweſen wären, falls mein Verſuch fehlſchlagen ſollte. Mein Ohr ſagte mir, daß der Motor, der eine Minute zuvor augelaſſen worden war, prachtvoll arbeitele, und dann war ich weg. Es war eine kurze ſchnelle Fahr: den Hügel herunter, der See zu, und dann ſchwang ich mich in die Lüfte. Mein letzter Gedanke war, daß ich Vertrauen zu meinem Motor hatte, daß er mich nicht im Stich laſſen würde. Der Ablauf konnte nicht unter beſſeren Anzeichen vor ſich gehen. Ich verlie den Boden in viel beſſerem Stil als während meines Ver⸗ ſuchsfluges am vergangenen Dienstag. Anſtatt beim Indieluft⸗ ſteigen hin und her zu ſchwanken, ging ich pollſtändig ruhig in die Höhe. Ich flog ſo gut, daß ichmeine Abſicht änder te. An⸗ ſtatt einen Kreis in der Luft zu beſchreiben, wie ich es erſt wollte, ging ich geradewegs über die Klippe. Zuerſt ſteuerte ich nach den Ruinen der Gebäude des Karal⸗ tunnels, um meine Höhe von der Erde aus zu berechnen. Ich Thäze, daß ich ungefahr 200 Meter jwer dem Waſſer war. Alles ging wunderbar. Ich hißte an dem kleinen Maſt zwiſchen den beiden Flügeln eine Flagge, die anzeigen ſollte, daß ich das Land verlaſſe. Dann nahm ich die kleine Kamera, die ich bei mir hatte, zur Hand. Die Klippen hinter mir waren verſchwunden. Unter⸗ halb und vor mir in der Entfernung lag der Torpedobootszerſtörer. Der Rauch kam aus ſeinen beiden kurzen Schornſteinen, und weißen Schaum ließ er hinter ſich auf ſeinem Weg. Ich konnte ſehen, daß er unter Volldampf lief. Ich ſagte mir ſelbſt, daß ders ein wunderbares Bild geben würde, und wollte gerade die Photo⸗ graphie nehmen, als plötzlich ein unharmoniſcher Ton mein Ohr traf. Mein Motor gab Zeichen des Niederbruchs. Ich konnte hören, daß die Zündung bei mehr als einem der acht Zhlinder ausſetzte. Im Augenblick gab ich alle Ideen zum Photo⸗ graphieren auf und tat alles, was ich konnte, um dem llebel ab⸗ zuhelfen. Ich prüfte alle elektriſchen Verbindungen, die in erreich⸗ barer Nähe waren. Ich verſuchte gleichfalls, die Vergaſung und Zündung der Maſchine zu ändern, aber es war alles ver⸗ geben 3. In wenigen Sekunden hatte der Motor vollſtändig zu laufen aufgehört. Es war zum Tollwerden, aber ich war hilflos. Niemals zuvor hatte mir die Maſchine einen ſolchen Streich nach ſo kurzem Fluge geſpielt. In dem Augenblick, als mir meine Triebkraft genommen war, war ich meiner Schätzung nach ungefähr in einer Höhe von 1000 Fuß. So glaube ich doch, krotzdem mein exſter Verſuch, über den Kanal zu fliegen, fehlgeſchlagen iſt, daß ich Anſpruch auf einen neuen Rekord für Hochfliegen habe⸗ Ich warf einen ſchnellen Blick nach vorn und ſah das Tor⸗ pedoboot nach meiner Berechnung ungefähr eine Meile vor mir⸗ Dann glitt ich zur Oberfläche des Waſſers herab, da mir nichts anderes übrig blieb. Ich kam nicht in kurzen Stößen herunter, ſondern in einem langen, regelmäßigen Schwung. Es ſchien mir eine ziemlich lange Zeit, bebor ich das Waſſer erreichte. Ich ſchätzte die Geſchwindigteit, mit der ich herunterglitt, auf etwa 40 bis 50 Meilen in der Stunde, als ich das Waſſer erreichte. Die Maſchine war während der ganzen Niederfahrt vollſtändig in Ord⸗ nung. Statt daß ich in die See in einem Winkel herniederging, kam ich ſo herab, daß ich den Aeroplan in horizontaler Richtung auf das Waſſer brachte. Er blieb auf dem Waſſer Liegen und ſchwamm wie ein Kork. Ich ſchwang meine Füße auf die Quer⸗ ſtange, um zu verhindern, daß ſie naß wurden. Dann zog mein Zigarettenetui hervor, zündete mir eine Zigarette an, und wartete auf den Torpedobootszerſtörer. Die Flügel und das Schwanzſtück hielten ſie über dem Waſſer. Sie ſchwamm voll⸗ ſtändig flach, nur das Gewicht des Motors zog das Vordertejl etwas herunter. Ich wurde nicht einmal naß. Nur als der Aeroplan die See berührte, ſpritzte das Waſſer in feinen Strahlen über mich⸗ In weniger als fünf Minuten lag der Zerſtörer an meiner Seite. Der Kapitän ließ ſein Boot herunter, das ſich ſofort vor den Aexoplan legte. Die Matroſen hatten Seile mitgebracht, die bis zu dem Zerſtörer reichten. Dieſe Taue ſchlang ich um die Maſchine und dann kletterte ich über den Aeroplan in das Boot. Nachdem ich an Bord des Zerſtörers kam, wurde der Aeroplan auf die Seite gezogen und am Schiff feſtgemacht, damit er nicht ſinken konnte. Ich glaube perſönlich, daß die Maſchine ſtundenkang in einer ſolch ruhigen See hätte ſchwimmen können. Der Dampfſchlepper „Calaiſien“, der nach den Anordnungen in der Mitte des Kanals kreuzte, erſchien erſt eine halbe Stunde ſpäter auf der Szene Bevor der Aexoplan mittels des Spezialkrans, den das Schiff an Bord hatte, an Deck gebracht werden konnte, hatte der Wogen⸗ Erſt gab eine der kleinen Verbindungen nach, doch da der ganze Rahmen zuſammengehört, folgten die andern Teile nach. Bevor die Maſchine geborgen werden konnte, waren ihre gobrechlichſten Deile bereits in böſem Zuſtand. Ich ſelbſt jedoch, ich ſaß auf dem Deck des Zerſtörers und beklagte mein Mißgeſchick. Das b⸗ feuchte Luft über dem Waſſer die Maſchine irgendwie in Mir⸗ leidenſchaft gezogen hat. Ich glaube es jedoch nicht, Es muß irgend etwas anderes geweſen ſein, was noch zu ergründen iſt, Die engliſche Küſte kam mir nicht einmal in Sicht Auſcheinend hing zuviel Nebel über ihr. Wie weit bin ich gekommen? Ich glaube, ungefähr ſechs oder acht Meilen. Dies muß ungefähr das richtige ſein. Es war ſehr lehrreich für mich, daß ich auf ver⸗ ſchiedene Windſtrömungen traf, abgleich keine beſonders ſtark war⸗ kirchen! Hauptwahl 1907: liberal 13, Zentrum 242, Sozial⸗ anprall bereits das dünne Rahmenwerk meiner Maſchine geſchädigt. ſtoptzen der Motore war mir unerklärlich. Bielleicht, daß die 2. Seite. Seneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) aunheim, 21. Imrr. Stichwahl für die nationalliberale Partei zu gewinnen, iſt deren vornehmſte Aufgabe. Aber auch die Bauern, die geſtern Dr. Lehmann erkoren haben, wird es zurückzugewinnen gelten. Es iſt der gegebene Augenblick, den Einfluß und die Bedeutung des Bundes auf ein Minimum herabzuſchrauben. Gelingt das, ſo kann der Wahlausgang nicht zweifelhaft ſein. Auch dann, wenn etwa das Zentrum in ſeinem Haß gegen den Liberalis⸗ mus Parole zur Unterſtützung der Sozialdemokratie ausgeben ſollte. Wir fürchten dieſe Parole nicht. Es wäre ja auch unendlich pikant, wenn die wiedererſtandene Regierungs⸗ partei als erſte Amtshandlung eine Unterſtützung der Sozial⸗ demokratie vollzöge. Man möchte eine ſolche Selbſt⸗ verbrennung des Zentrums faſt wünſchen! Ch. (Preßſtimmen auf Seite 45.) Politische ebersicht. * Manuheim, 21. Juli 1909 Heyl. Die„Nationall. Korr.“ ſchreibt: Am Sonntag hat der Abg. Freiherr v. Heyl zu Herns⸗ heim von einer Vertrauensmännerverſammlung zu Worms ſich in dem Beſitz ſeines Reichstagsmandats von neuem be⸗ feſtigen laſſen. Der Wortlaut der Rede, die Herr v. Heyl bei jener Gelegenheit gehalten hat, liegt uns erſt jetzt vor: ſie zeichnet ſich durch liebloſe und nicht immer .em wirklichen Hergang der Dinge ent⸗ ſprechende Angriffe auf den Abg. Baſſermann und die von ihm geführte Reichstagsfraktion aus. In dem gleichen Ton zu antworten, widerſtrebt unſerem Geſchmack. Wir haben immer gemeint: wenn Leute, die jahrzehntelang Schulter an Schulter geſtanden, um ſachlicher Differenzen willen auseinander gingen, brauchten ſie noch nicht durch gegenſeitige perſönliche Verunglimpfungen den ehemaligen gemeinſamen Gegnern ein Feſt zu veranſtalten. Wie wir denn auch gegenüber abfälligen Kritiken heſſiſcher Blätter mit allem Nachdruck konſtatieren möchten, daß die erſten Schüſſe durchaus von jener Seite gefallen ſind. Daß wir nur not⸗ gedrungen zu einer kurzen Abwehr uns entſchloſſen, als die Kanonaden aus Worms und Umgegend gar nicht ablaſſen mochten. Im übrigen ſind wir allerdings der Anſicht, daß die Angelegenheit mit der Wormſer Vertrauensmännerver⸗ ſammlung und den Spezialtelegrammen, die als einzigen aller Berliner Blätter, darüber am Montag abend in„Deutſcher Tages“⸗ und„Kreuzztg.“ zu leſen waren, nicht abgetan ſein kann. Deshalb begrüßen wir die Nachricht, daß demnächſt eine Landesverſammlung der nationallibe⸗ ralen Partei Heſſens ſich mit der Frage beſchäftigen ſoll, mit Genugtuung. Württembergs Umfall im Bundesrat. In der neueſten Nummer des„März“ bemerkt Konrad SHaußmann einiges zu der Rolle, die der Bundesrat bei dem großen Umfall in der Reichsfinanzreform geſpielt hat, und ſagt dabei:„Ich bin durchaus nicht beruhigt über die Haltung der württembergiſchen Regierung.“ Er ſpricht damit aus, was man in Würktemberg ganz allgemein empfindet. Die württembergiſche Regierung iſt geradezu ſchmälich umgefallen; erſt läßt ſie ihren Finanz⸗ miniſter v. Geßler im Reichstag große Wörte keden zur Rettung der Erbſchaftsſteuer, und nach ein paar Wochen hat dieſelbe Regierung das alles vergeſſen. Im Herrenhaus des württembergiſchen Landtags ließ ſich der Finanzminiſter kurz vor dem Umfall nochmals elegiſch vernehmen und er prophe⸗ zeite, daß die Reichsfinanzreform„nicht im Sinne der ver⸗ bündeten Regierungen“ ihre Erledigung finden werde. Stimmt! Aber die württembergiſche Regierung hat keinen Finger mehr gerührt, um dieſe nichterwünſchte Erledigung zu verhindern. Im Gegenteil! Auf dem württembergiſchen Miniſterpräſidenten Herrn v. Weizſäcker laſtet der Verdacht, zuſammen mit ſeinem öſtlicheren Kollegen v. Podewils den Umfall der Süddeutſchen eingeleitet zu haben. Es war der Moment gekommen,„Staatsmann“ ſpielen zu können; man brauchte ja nur zu vergeſſen, was man ein paar Wochen zuvor durch den Finanzkollegen am Königsplatz zu Berlin als der ſchwäbiſchen Staatweisheit letzten Schluß hatte verkünden laſſen. Was konnte der Umfall auch ver⸗ ſchlagen? Ein paar unfreundliche Worte von der Linken in der Zweiten Kammer? Das nimmt Herr von Weizſäcker nicht ſchwer. Aber worauf er ſieht, das iſt das Einvernehmen mit Rechts, mit den„geborenen“ Geſetzgebern der Erſten Kammer, deren eine Hälfte ultramontan iſt. wickelt, trotzdem die Verhältniſſe dem entgegenſtanden. Dafür folgenden Beweis ex posteriori: Herr v. Weiz⸗ ſäcker kehrt aus Berlin heim nach der Bundesratszuſtimmung zur„Finanzreform“ der neuen Mehrheit; er hat Württem⸗ bergs Stimme mit den ultramontanen bayeriſchen und den agrariſch⸗preußiſchen Bundesratsſtimmen vereinigt. Als er nun zum erſtenmal wieder zu den Verhandlungen des württem⸗ bergiſchen Herrenhauſes kommt, tritt ihm deſſen Präſident, der ſtockultramontane Graf Rechberg⸗Rotenlöwen, entgegen undbeglückwünſcht ihn zu dem„Kompromiß“. Das war der Dank von Rom an Württemberg für den Umfall in Sachen Reichsfinanzreform und für die ſo freundlich ge⸗ leiſtete Mithilfe bei Bülows Sturz. Dieſe Entente eröffnet in dem Augenblick, da die württembergiſche Erſte Kammer die Volksſchulreform wieder reaktionär verhunzen will, nette Perſpektiven. Das iſt die„Politik ruhiger Entwicklung“ in Württemberg unter Herrn v. Weizſäcker. Die polniſche Freude über den Kanzlerſturz. Zu der Unterredung, die der Chefredakteur des„Ham⸗ burger Korreſpondenten“ vor kurzem mit dem Fürſten Bülow hatte, ſchreibt der„Dziennik Berlinski“, das Berliner Polenblatt: „Wir haben in der polniſchen Sprache kein Wort für das bos⸗ hafte Gefühl, das bei den Deutſchen„Schadenfreude“ heißt, aber wir lernten von den Deutſchen dies Wort verſtehen und empfinden, und es muß uns ja jetzt erfüllen, wenn wir ſehen, daß mit unſeren Stimmen unſer größter Feind ſeit Bismarck geſtürzt und daß er die Niederlage, zu der wir ihm verholfen, ſo bitter empfindet. Wir hätten uns ſelbſt nicht achten können, wenn wir nicht zum politiſchen Tode eines Menſchen beigetragen hätten, der unſerem Volke ſo ſchweres Unrecht getan, der uns dem deutſchen Chauvinismus zum Fraße vorgeworfen, der uns nicht nur in Preußen verfolgte, ſondern alle Hebel in Bewegung ſetzte, um die dumme ruſſiſche Regierung in ihrer antipolniſchen Verblen⸗ dung zu erhalten. Es gibt auch im politiſchen Leben eine Nemeſis. Hier iſt ſie eingetroffen. Der Mann, der auf die polniſchen „Kaninchen“ Jagd gemacht, der faſt jedes Jahr neue vergif⸗ tete Pfeile auf uns abgeſandt, auf dem die Tränen und Schmerzen der unbarmherzig gepeinigten Wreſchener Kinder und der Opfer des Schulſtreiks laſten— er hat den Todesſtoß, der ihn von der politiſchen Bühne wegfegte, von uns, aus der Hand ſeines Opfers empfangen. Wie denken ſich eigentlich die Heydebrand, Weſtarp uſw. die Weiterarbeit mit dieſen Leuten, deren Hilfe zum Kanzler⸗ ſturz Herr v. Heydebrand gern annahm, obgleich ſie doch vom glühendſten deutſchen Haß erfüllt ſind? Der Haufſabund und ſeine Beſtrebungen. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) Karlsruhe, 20. Juli. Der Hanſabund für Gewerbe, Handel und Induſtrie, Orts⸗ gruppe Karlsruhe, hatte auf heute abend eine öffentliche Verſamm⸗ lung anberaumt, die den Eintrachtsſaal ziemlich gut gefüllt hatte. Stadtrat Homburger eröffnet die Verſammlung mit dem Hinweis auf die Gründung des Hanſabundes, die aus der Not der Zeit heraus entſtanden, da ſich im Reichstag immer mehr dle extrem⸗agrariſche Richtung als ausſchlaggebend erwieſen. Die Furcht vor der agrariſchen Mehrheit habe dazu geführt, die Bürger aufzuraffen, um den agrariſchen Uebergriffen entgegenzutreten. Die Karlsruher Ortsgruppe umfaſſe jetzt ſchon 500 Mitglieder, doch müſſe die Zahl ſich zu Taufenden ſteigern. Reichstagsabg. Dr. Streſemann beginnt ſeinen Vorkrag mit dem Hinweis, daß der Hanfabund entſtanden ſei aus den Er⸗ wägungen, die die Verhandlungen über die Reichsfiwanzreform hervorgerufen und der jetzt die Aufgabe habe, den Kampf gegen das rückſchrittliche Agrariertum aufzunehmen. Der Redner geht in Kürze die Parteien durch, die heute zum Teil aus polt⸗ tiſchen wirtſchaftliche und ſoziale geworden ſeien. Nirgends ſei der Einfluß des Bundes der Landwirte ſtärker zutage getreten, wie bei der wichtigſten Steuerfrage, die Erbſchafts⸗ ſteuer, bei der die Ueberſpannung der Begriffe zu einer extremen Agitation geführt und die Annahhme von Steuern gebracht habe, gegen die man ſich als Verkehrsſteuern ganz beſonders wenden müſſe. Der Bund der Landwirte habe im Volke die Empfindung groß zu ziehen geſucht, als ſeien die Induſtriellen weiter nichts als Spekulanten. Eine völlige Umkehrung der Bedeutung der verſchie⸗ denen erwerblichen Stände ſei eingetreten. Redner behandelt ein⸗ gehend die Erbſchaftsſteuer und die Haltung beſonders des Vundes der Landwirte. Wenn unſer deutſches Volksvermögen ſich um viebe Milliarden in den letzten Jahrzehnten der Entwicklung vermehrt habe, ſo ſei dies auf die Energie und Tatkraft der deutſchen Natton zurückzuführen. Vor allem müſſe er den Vorwurf zurückweiſen, als ſei der Hanſabund der Vertreter des Großkapitalismus. Für die goldene Rückſichtsloſigkeit des Bundes der Landwirte ſei die Tatſache, daß der Block an dem Vormittag zuſammenbrach, als das Zentrum der Rechten anbot, die Branntweinliebesgabe in ihrer vollen Höhe aufrecht zu erhalten. Die Entwicklung des deutſchen Reiches ſei abhängig von der Entwicklung von Handel und Indu⸗ ſtrie. Deutſchland habe ſich immer mehr zum Induſtrieſtaat enꝛ⸗ Heute ſei Deutſchland der zweitgrößte Handelsſtaat, der es durchaus nicht notwendig habe, die forcierte Entwicklung zum Export⸗Induſtrie⸗ ſtaat anzuſtreben— dazu fehlten uns die Rohſtoffe wie die Ko⸗ lonien. Bei einer vernünftigen Wirtſchafts⸗ und Steuerpolitik werde man niemals zum ſozialiſtiſchen Staate gelangen, wohl aber bei der verhetzenden Agitation des Bundes der Landwirte. Redner geht ſodann über zu den Aufgaben des Hanſabundes. Die erſte Aufgabe ſei die Beeinfluſſung der öffentlichen Meinung im ge⸗ werbefreundlichen Sinne. Den 300 Reiſenden des Bundes der Landwirte müßten 300 Reiſende des Hanſabun des gegenüberſtehen. Gerade der deutſche Handwerkerſtand habe alles Intereſſe, dem Hanſabund beizutreten, denn von einer Animoſität gegen den Handwerkerſtand ſei keine Rede; ebenſo verhalte es ſich mit den Tauſenden von Privatbeamten, ohne die der Hanſabund nicht arbeiten wolle. Aber auch die Privatbeamten hätten ein Intereſſe daran, mitzuarbeiten an den Beſtrebungen des Hanſa⸗ bundes, denn auch ihr Intereſſe hänge eng zuſammen mit dem Aufſtieg des deutſchen Gewerbes und der Induſtrie. Mit dem Hanſabund werde aber auch eine Stärkung der Idee des deutſchen Bürgertums eintreten. Das Schwergewicht des Einfluſſes des deutſchen Volkes ſolle nicht nur liegen in dem entſendeten Abge⸗ ordneten in die Kammer, ſondern auch im einfachen Prinzip der Parität der preußiſchen und deutſchen Verwaltung. Auch unſere diplomatiſche Vertretung im Intereſſe der Abſatzmöglichkeiten müſſe eine andere, vor allem des Bureaukratismus entkleidet werden. Auch hier könne der Hanſabund viel wirken. Wenn Hunderttau⸗ ſende ſich um ihn ſcharn, wenn er eine Vertretung des deutſchen Bürgertums wird und das Schwergewicht der wirtſchaftlichen Stellung in die Wagſchale der deutſchen Geſetzgebung wirft, dann werden wir uns auch einen Platz an der Sonne erobern.(Stürmi⸗ —— ſcher, langanhaltender Beifall.) Stadtrat Kölſch übt eine ſcharfe Kritik an der Karlsruher Handwerkskammer, die es abgelehnt habe, ſich dem Hanſabund an⸗ zuſchließen, und an dem Deutſchnationalen Handlungsgehilfenver⸗ bande, der das gleiche getan. Er könne nur wünſchen, daß vor allem auch der Kleinkaufmann dem Hanſabunde beitrete. Wagenfabrikant Wals gibt der Verwunderung Ausdruck, daß man mit dem Zuſammenſchluß der naheſtehenden und nächſtbeter⸗ ligten Induſtrien und Gewerben ſo lange zugewartet habe. Die Zurückhaltung der Handwerker könne er nur bedauern; es ſei not⸗ wendig, daß bei den Wahlen das deutſche Volk wieder einmal Männer finde, die noch ein Intereſſe für den kleinen Mann beſitzen und die bei den nächſten Wahlen einmal ſagen: Bis hierher und nicht weiter! Und dieſe Männer werde man finden in den Reihen der politiſchen Parteien, die zum Hanſabund gehören. An der weiteren Debatte beteiligen ſich in zuſtimmendem Sinne Direktor Kämpf, weiterhin namens des Kaufmänniſchen Vereins Herr Neumann, der in der Bildung des Hanſabundes die Ausfülkung einer recht empfindlichen Lücke begrüßt. Stadtrat Dr. Ludwig Haas behandelt in großen Ausfüh⸗ rungen die gegenwärtige politiſche Lage und die nun abgeſchloſſene Reichsfinanzreform. In Deutſchland herrſche heute die kleine dünne Schicht des preußiſchen Junkers, des preußiſchen Großgrundbeſitzes, Es ſei endlich geboten, Handel und Induſtrie und Gewerbe zu⸗ ſammenzuſchließen, damit eine gerechtere und beſſere Wirtſchafts⸗ politik eingeleitet werde, die Rückſicht nimmt auf die anwachſenden deutſchen Maſſen. Es ſcheine ſich in dem Hanſabund auch eine Organiſation zu bilden, die mitkämpfen ſoll in dem großen Kampf zwiſchen der alten und neuen Zeit.(Lebhafter Beifall.) Hierauf ſchloß der Vorſitzende, Stadtrat Homburger, die Verſammlung mit der Aufforderung, dem Hanſabund recht zahlveich beizutreten. — Peter Ganter's„Blaue Briefe“ vor Gexicht. 5(Von unſerem Korreſpondenten.) sh. München, 20. Juli. (Zweiter Verhandlungstag.) (Schluß.) Es gelangen nun die mit der Poſtverwaltung gepflogenen Korreſpondenzen zur Verleſung.— Vorſ.: Sie geben alſo zu, an die Firma Meyer u. Sohn eine 117 Kg. ſchwere Kiſte per Eil⸗ gut geſandt zu haben, die an die dortige Poſt zur Beförderung übergeben werden ſollte?— Angekl.: Ja. Vorſ.: Herr Ganter, bekennen Sie ſich nunmehr des Be⸗ truges, reſp. des Betrugsverſuchs ſchuldig?— Angekl.: Nein, Herr Direktor, ich habe nicht die geringſte Abſicht gehabt, mich gegen das Strafgeſetzbuch zu vergehen. Ich müßte ja als der dümmſte Tor bezeichnet werden, wenn ich die ſchreckliche Situation und das Fehlſchlagen meines Planes, der mich über eine Viertel Million gekoſtet hat, vorausgeſehen oder erwartet hätte. Ich hätte doch mich und meine Frau ſo namenlos unglücklich gemacht.— Staatsanwalt Gütermann: Weshalb wählten Sie nun für München einen beſonderen Text in Ihren Briefen?— Angekl.: Das tat ich lediglich deshalb, weil mir der erſte Text nicht gefiel, jedenfalls iſt aber der Sinn beider Briefe derſelbe.— Staats⸗ anwalt: Wie ſind Sie nun hinſichtlich der Auswahl und der Anfertigung des Adreſſenmaterials vorgegangen?— Angekl.: Ich ließ mir die Adreßbücher ſämtlicher großen Städte Deutſch⸗ lands kommen, ſtrich aus dem Berliner Adreßbuch ſelbſt einige Seiten von Perſonen beſſerer Stände an und gab dann meinem Die ſtärkſte hatte eine Geſchwindigbeit bon ungefähr 12—15 Meilen in der Stunde. Als ich aufwärts ſtieg, wechſelten dieſe Luftſtrömungen, aber abgeſehen von dem Abſtoppen des Motors hätte meinen Flug nichts hindern können. Ich hätte zu jeder Zeit durch die Luftſtrömungen, die ich traf, durchkommen können, und ſelbſt ſtärkere hätten mich nicht berührt. Ich betrachte dieſen Flug als einen Verſuch, da er mich viek gelehrt hat. Beim nächſten Verſuch muß ich einen vollſtändig ruhigen Tag wählen, nicht wegen des Windes, aber um vollſtändig tuhige See zu haben. Falls das Waſſer unruhig iſt, und ich das Unglück haben ſollte, wieder in die See zu fallen, würde die Maſchine in einer Viertelſtunde meiner Meinung nach in Stücke gehen. Dies würde gefährlich ſein, falls mein Begleitſchiff ſich gu der Zeit, wenn ich ins Waſſer falle, zu weit entfernt haben ſollte. Ich werde einen weiteren Verſuch ſo ſchnell, wie nur möglich machen. Meine jetzige Maſchine iſt zu ſehr beſchädigt, um ſie wieder gebrauchen zu können. Aber glücklicherweiſe iſt eine andere Maſchine, die„Antoinette VII“, in Arbeit, die beinaye fertiggeſtellt iſt und in 8 bis 10 Tagen in Bereitſchaft ſein kann. Sie iſt ähnlich wie die, die ich benutzt habe und hat dieſelbe Motor⸗ ſtärke. Nur hat ſie eine größere Oberfläche. Dies iſt die Maſchine, die ich benutzen werde. Mit dieſem Aeroplan und der unſchätz⸗ baren Erfahrung, die ich bei meinem erſten Verſuch gewonnen 8 hoffe ich den Kanal beim zweiten Flug kreugen zu können. Buntes Feuflleton. —„Am 15. September: Weltuntergang!“ ſo lautet die Offen⸗ barung, die die amerikaniſche„Heiliger Geiſt und Wir⸗Geſell⸗ ſchaft“ von Shiloh in Maine jetzt den Gläubigen ihrer Sekte verraten hat. Der Rev. Frank Sandford, der die ſeltſame Reli⸗ gionsgemeinſchaft gründete und ſich heute„Elias der ungekrönte König“ nennt, hat es vorausgeſagt: am Mittwoch, den 15. Sep⸗ tember pünktlich 10 Uhr 20 Minuten geht die Welt unter! Alle Gläubigen ſollen ſich darauf vorbereiten, auf den Dächern ihrer Häuſer in ſchneeweißen Gewändern den furchtbaren Augenblick erwarten. Der Himmel wird„zertrümmert“, die Erde in Atome zerſchlagen, die Sonne wird haltlos durch den Weltraum tau⸗ meln. Wähend alle Menſchen aber untergehen, werden die An⸗ hänger der„Heiliger Geiſt und Wir⸗Geſellſchaft“ in die Selig⸗ keit einziehen. Von Kapſtadt aus hat der Prophet ſeinen Jüngern die unheilvolle Botſchaft geſandt; in wenigen Wochen wird er wieder in Shiloh ſein, um inmitten ſeiner Getreuen den Welt⸗ untergang zu überleben. Die teuren Zündhölzchen. Aus der durch Verabſchiedung der Reichsfinanzreform Geſetz gewordenen Steuer auf Zünd⸗ hölzchen, die ſchon mit dem 1. Oktober in Kraft tritt, reſultiert die gewaltige Preisſteigerung dieſes unentbehrlichen und in Deutſchland bisher äußerſt billigen Gebrauchsartikels. Am teuerſten ſind Streichhölzer ſeloſtverſtändlich in den Monopollän⸗ dern, beſonders in Frankreich, das das Zündhölzchenmonopol 1872 einführte und bei einem Rohertrage des Monopols von 39 Millionen Frank im Jahre 1908 jedem Einwohner durchſchnittlich 1 Frank zugunſten des Steuerfiskus abjagte. Die bekannten Folgen davon ſind die maßlos ſchlechte Qualität der franzöſiſchen Ware und das Kargen damit in Wirts⸗ und Kaffeehäuſern, das bei einem Detail⸗ preiſe von 10 Zentimes für eine Schachtel mit durchſchnittlich 60 Stück wohl begreiflich iſt. Auch Italien, das unter ſeinen „dazzi dei consumi“ die Zündholzſteuer ſeit 1894 kennt, hat ſo⸗ wohl für die geringen Mengen dort verbrauchter Zündhölzer wie für die allgemein üblichen„cerini“(Wachszündfäden) abnorm hohe Preiſe. Auch Rußland, das im Jahre 1884 eine Steuer von ½ Kopeke= ½ Pfennig auf die Schachtel von 75 Stück legte und im Jabre 1900 daraus eine Einnahme von 14 Millionen Ruber —= 30 Millionen Mark erzielte, iſt ein Land der teuren Streich⸗ hölger, während in Oeſterreich die Detailpreiſe über die deutſchen nur bis etwa 50 Prozent hinausgehen. Für unſeren inländiſchen Verbrauch iſt es unausbleiblich, daß eine Schachtel Schweden mit 60 bis 70 Stück Inhalt, die bisher einen Pfennig koſtete, ſich auf mindeſtens 2½ bis 3 Pfennige verteuern wird. Es iſt deshalb ein nur recht magerer Troſt, wenn man einen Blick auf die Prelſe wirft, die in den Anfängen dex Erfindung herrſchten. Die erſten Jündhölgchen, die an dem geſchwefelten Ende mit einer Miſchung von Zucker und chlorſaurem Kali überzogen waren und bei Ein⸗ tauchen in ein Fläſchchen mit konzentrierter Schwefelſäuve auf⸗ flammten, wurden, obwohl man ſich mit der herumſpritzenden Säure reichlich Löcher in Kleidung und Haut brannte, als ſie im Jahre 1812 auf dem Markt erſchienen, um den Preis von einem Gulden für 100 Stück angeboten und willig gekauft. Auch die von dem öſterreichiſchen Techniker Stefan Irimje um 1830 erfundenew erſten Reib hölgchen koſteten wegen der hohen Phosphorpreiſe und wweil ſie Handarbeit waren, um 1838 in Wien noch immer einen halben Gulden für 100 Stück. Von den ſerbiſchen, rumäniſchen und griechiſchen Zündhölgchen wäre es am beſten zu ſchweigen. Sie ſind ebenſo ſchlecht wie teuer. — Roſenkultus im Altertum. Der Juli wird mit Recht der Roſenmonat genannt. Da mag daran erinnert werden, daß nirgends und nie ſich eine ſo große Liebe und Verehrung für dieſe hervliche Vlume gezeigt hat, wie im alten Rom. Eine Entbehrung der geliebten Blume und ihres Duftes war für die Römer ein wirkliches Trübſal. Glücklicherweiſe iſt der Winter ſo mild in. Italien, daß die„roſenloſe“ Zeit nur kurz iſt. Außer den heimiſchen bezog man ganze Schiffsladungen Roſen aus Alexan⸗ drien, und wußte ſie durch verſchiedene Mittel, den Winter über friſch zu erhalten. Um während der Mahlzeit den Duft zu ge⸗ nießen, wurden ihre Blätter auf die Tafel geſchüttet, daß die Schüſſeln ganz von ihnen umgeben waren. Durch einen Mechanis⸗ mus wurden Roſenblätter über die Gäſte herabgeſchüttet. Helio⸗ gabal ließ einſt ſeine Gäſte mit Veilchen und Roſen ſo über⸗ ſchauern, daß mehrere von ihnen dieſer ſüßen Flut ſich nicht er⸗ wehren konnten und erſtickten. Man legte ſich beim Mahl auf Kiſſen, die mit Roſenblättern geſtopft waren, oder bereitete ſich ſelbſt ein Lager aus ſolchen Blättern, denn der Fußboden wurde dick damit beſtreut. Bei einem Bankett, welches Cleopatra dem Antonius gab, lagen die Roſenblätter zwei Ellen(eubitus) hoch auf dem Boden, und Netze waren darüder ausgeſpannt, damit der FJuß elaſtiſch auftrat. Heliogabal überbot ſich noch darin, indem er nicht bloß den Speiſeſaal, ſondern auch die Säulengänge mit Roſen, Lilien, Hyazinthen„ und Narziſſen beſtreuen ließ⸗ —— * Maunheim, 21. Juli. General⸗Anzeiger.(Abendblatt) 3. Seite Geſchäftsführer, Herrn Hamburg, dann auszuführen hatte. Die weiteren Anſtriche in den Adreß⸗ büchern machte Herr Hamburg ſelbſt, die dann von den Schreibern in Zürich ausgeſchrieben wurden. Sämtliche Intentionen gingen aber ausſchließlich von mir aus und Herr Hamburg hatte nur meine Anordnungen zu befolgen. Die Vernehmung des Angeklagten Ganter wird hiermit ge⸗ —5 ſchloſſen und der Angeklagte Kaufmann Kurt Hamburg ver⸗ — nommen. Zu ſeinen ePrſonalien gibt der Angeklagte Hamburg folgendes an: Ich bin in Mainz geboren, beſuchte dortſelbſt das Wymnaſium bis zur Oberſekunda und war dann ſpäter in kauf⸗ männiſchen Geſchäften, beſonders in der landwirtcchaftlichen Branche tätig. Im Dezember 1904 ſuchte ich Stellung und las ein Inſerat in der Zeitung, wonach die Firma Gläſer u. Co. in 8 Berlin einen Privatſekretär ſuchte. Ich wendete mich an die + Firma und erhielt darauf eine Aufforderung, mich perſönlich vor⸗ zuſtellen. Ich wurde dann auch engagiert; anfänglich erhielt ich monatlich 200 Mark, ſpäter ein Gehalt von monatlich 250 Mark. Ich war als Buchhalter und Vertreter tätig und machte auch Be⸗ ſichtigungsreiſen mit den Käufern nach der Provinz. Hier lernte ich Herrn Ganter kennen. Ich wußte nur, daß Herr Gläſer Be⸗ ſiger des Geſchäftes ſei und Herr Ganter unbeſchränkte Vollmacht hatte. Im Dezember 1907 eröffnete mir Herr Ganter ſeine Ideen bezügl. des Verlagsunternehmens und weihte mich in die nähe⸗ ren Details ein. Hierbei bat ich Herrn Ganter, er ſolle nicht alles auf eine Karte ſetzen. Ich meinte damit die koſtſpielige Inſzenierung der Reklameſache. Ganter zerſtreute jedoch meine Bedenken mit dem Hinweis darauf, daß mich die Ausführung gar nichts anginge. Ich ſiedelte nach Zürich über, engagierte dort die Schreiber und hatte das Bureau zu beaufſichtigen. Von den Ver⸗ trägen mit dem Schriſtſteller Fleck, der Druckerei uſw. hatte ich keine Ahnung. Nach dem Zuſammenbruch des Unternehmens kehrte ich nach Berlin zurück und erhielt hier die Aufforderung, mich als Zeuge zu melden. Als ich mich bei der Polizei einfand, wurde mir eröffnet, daß ich nicht Zeuge, ſondern Angeklagter ſei, worüber ich ſehr beſtürzt war.— Es gelangt ſodann die Kor⸗ reſpondenz zwiſchen Ganter und Hamburg zur Verleſung, aus der hervorgeht, daß Hamburg in alle Pläne Ganters eingeweiht war. Hamburg beſtreitet aber entſchieden, im Einverſtänduis mit Ganter gehandelt zu haben; er ſei nur deſſen Werkzeug gewe⸗ ſen und habe als Angeſtellter ſein. Aufträge ausführen müſſen.— Vorſ.: Sie haben ſich auch dadurch ſtrafbar gemacht, daß Sie die Unterſchrift unter die Reklamebriefe ſetzten. Angekl.: Ich babe allerdings einige Briefe gezeichnet, ich konnte mir aber nicht denken, daß ich mich dadurch ſtrafbar machte. Auf Veran⸗ laſſung des Verteidigers des Angeklagten Hamburg,.⸗A. Meyer⸗ ſtein, werden dem Angeklagten Ganter die Fragen vorgelegt, ob Hamburg von dem Vorhandenſein der Verträge mit Fleck und der Druckerei wußte, ob Hamburg ein Gewinnanteil verſprochen war und ob Hamburg über den Inhalt des Romans informiert war. Ganter beantwortete alle Fragen mit einem ſtrikten Nein. Hamburg ſei lediglich der Ausführer ſeiner Aufträge geweſen, er habe allein eine Gehaltserhöhung bei Erfolg der Reklameidee und eine freiwillige Gratifikation zu erwarten gehabt. Damit ſchließt die Vernehmung des zweiten Angeklagten und es wird in die Zeugenvernehmung eingetreten. Erſter Zeuge iſt der Güleragent Kronheim Ber⸗ lin). Angekl. Ganter: Ich bitte den. Zeugen zu fragen, ob er mich für hält, daß ich bei einem Aufwand von einer Viertel Million ein Geſchäft machen lönnte, bei dem ich von vornhercin mit der Möglichkeit einer Beſtrafung rechnen mußte, Zeuge: Nein, das halte ich nicht für möglich. Ich halte Ganter für einen zu klugen Geſchäftsmann, als daß er ſolche Dummheiten machen ſollte. Staatsanwalt: Hätten Sie das Geld auch hergege⸗ ben, wenn Sie die Idee Ganters gekannt hätten? Zeuge: Nie⸗ mals. Ich hätte Ganter davon abgeredet und ihm geſagt, daß er auf andere Weiſe mehr Geld verdienen könnte. Wir beabſichtig⸗ ten mit dem Fürſten zu Hohenlohe⸗Schillingsfürſt nach Sigma⸗ ringen zu fahren, wo ein Schloßverkauf in die Wege geleitet wer⸗ den ſollte, bei dem wir eine Viertel Million verdient hätten. Es tritt ſodann die Mittag⸗ pauſe ein. Nus stadt und Tand. * Maunheim, 21. Juli 1909. * Uebertragen wurde dem Reviſor Otto Waßmer beim Statiſtiſchen Landesamt die Stelle eines Rechnungsbeamten bei ge⸗ nanntem Miniſterium und Reviſor Hermann Klenkler beim Bezirksamt Kehl die Stelle eines Rechnungsbeamten bei ge⸗ nanntem Miniſterium. Perſonalnachrichten aus dem Oberpyſtdirektionsbezirk Karls⸗ tuhe. Angenommen: zur Telegraphengehilfin: Johanna Grote in Mannheim.— In den Ruheſtand treten: der Telegraphenſekretär Joſeph Löffler in Heidelberg; der Oberpoſt⸗ aſſiſtent Auguſt Geißler in Mannheim.— Verſetzt: die Poſt⸗ 3 aſſiſtenten: Andreas Bertſch von Pforzheim nach Heidelberg, Heinr. Bittiger von Friedrichsfeld nach Kirchheim, Emil Buchleither von Pforzheim nach Karlsruhe, Leo Fiſcher von Baden⸗Baden nach Wertheim, Wilhelm Fiſcher von Helmſtadt nach Wimpfen, Wilh. Heckmann von Schönau(Amt Heidelberg) nach Edingen, Friedrich Matz von Vaden⸗Baden nach Karlsruhe, Wilhelm Reinmuth von Steinbach nach Bühlertal, Wilhelm Schmitt von Külsheim nach Merchingen, Georg Schreck von Wilferdingen nach Neckarbiſchofs⸗ heim; die Telegraphenaſſiſtenten: Friedrich Gerhäuſer von Eber⸗ ſtein(Schloß) nach Karlsruhe, Anton Kraus von Pforzheim nach Karlsruhe. »Aufgefundenes Geld. Es wurde aufgefunden: Am 11. Junt 1909 auf dem badiſchen Bahnhof in Baſel ein Geldbeutel mit 19 M. 10 Pfg.; am 16. Juni 1909 im Zug 3052 ein Geldbeutel mit 29)., abgeliefert in Rheinau; am 22. Juni 1909 auf dem Bahnhof in Durmersheim der Betrag von 5 M. am 27, Junt 1909 auf dem Bahnhof in Baden⸗Baden ein Geld⸗ beutel mit 2 M. 20 Pfg.; am 1. Juli 1909 im Zug 971 ein Geld⸗ beutel mit 5 M. 56 Pfg., abgeliefert in Achern; am 3. Juli 1909 aim Zug 1229 ein Geldbeutel mit 5 M. 74 Pfg., abgeliefert in Pforgheim; am 3. Juli 1909 im Zug 526 ein Handtäſchchen mit Geldbeutet und 2 M. 71 Pfg., abgeliefert in Lauda; am 3. Juli 1909 auf dem Bahnhof in Konſtanz der Betrag von 10 M. 10 Pfg. * Iſt unbefugtes Gashahnaufdrehen eine Sachbeſchädigung? Der Schikane halber drehte der Bäckermeiſter Eugen Benedikt einer Mieterin in dem von ihm bewohnten Hauſe an mehreren Abenden den Gashahnen im Treppenhauſe auf. Die Mieterin ſtellte ſich eines Abends auf die Lauer und ertappte ihn dabei. Die Staatsanwaltſchaft erhob Anklage wegen Sachbeſchädigung. Der Verteidiger,.⸗A. Dr. Frank, hält die Anwendung des Sachbeſchädigungsparagraphen auf den vorliegenden Fall nicht für zuläſſig. Es ſei ja nichts beſchädigt worden. Auch der grobe Unfugparagraph ſei nicht anwendbar. da derſelbe nur auf die Deffentlichkeit anzuwenden iſt. Somit ſei der Angeklagte frei⸗ meine Intentionen, die er Wetzler nicht genügend Geld zum Bau erhielt, kam das unvoll⸗ urteilte den Angeklagten wegen Sachbeſchädigung zu einer Geldſtrafe von 5 Mark. Nach der allgemeinen Rechtſprechung ſei Gas als eine Sache zu betrachten, das in ſeiner Ganzheit nicht mehr ſeiner eigentlichen Zweckbeſtimmung zugeführt werden konnte. Der Mannheimer Journaliſten⸗ hielt geſtern abend im„Hotel National“ eine Mitglieder⸗ Verſammlung ab, um den Bericht des nach Breslau dele⸗ gierten Herrn Redakteur Chriſtmann über den diesjährigen Delegiertentag des Verbandes Deutſcher Journaliſten⸗ und Schrift⸗ ſteller⸗Vereine entgegenzunehmen. Herr Ehriſtmann, der etwa eine Stunde ſprach, verbreitete ſich in feſſelnder Weiſe über alle Themate, die auf der für den deutſchen Journalismus ſo bedeu⸗ tungsvollen Breslauer Tagung zur Erörkerung gelangten. Be⸗ ſonders erſchöpfend geſtaltete ſich das Referat über den wichtigſten Punkt der Tagesordnung, die Reorganiſation des Verbandes zu einer reinen Berufsorganiſation. Dre Diskuſſion, die ſich an das ſehr beifällig aufgenommene vorzügliche Referat ſchloß, drehte ſich in der Hauptſache um die vorerwähnte Angelegenheit. Da auf der nächſtfährigen Tagung, die vorausſichtlich in Würzburg ſtattfindet, die entſcheidenden Beſchlüſſe gefaßt werden ſollen, wird der Verein kurz bor dieſer Tagung noch einmal in einer Verſammlung zu der auch für die weitere Exiſtenz des Mannheimer Vereins hochwich⸗ tigen Angelegenheit Stellung nehmen. Der Vorſtand wurde weiter beauftragt, an Herrn Chefredakteur Herzog in Karlsruhe an⸗ läßlich ſeiner Haftentlaſſung ein Sympathietelegramm zu ſenden. Erſt nac, Mitternacht trennte man ſich. Der Ballon„Zähringen“ des Mannheim⸗Heidelberger Ver⸗ eins für Luftſchiffahrt unternahm heute vormittag vom alten Zementwerksplatz an der Vangeroſpſtraße in Heidelberg eine Auf⸗ fahrt. Die Füllung begann nach 8 Ühr. Nach 11½ Uhr konnte der„Zähringen“ mit Herrn Leutnant Pavel als Führer und zwei Damen und Herrn Rechtspraktikant Köſter als Paſſagieren ſeine Reiſe antreten. Der Ballon zog bei wolkenloſem Himmel und friſcher Briſe gegen Nordoſt. Dem Aufflug wohnte wieder eine nach Hunderten zählende Zuſchauermenge an. Die Jagd auf Zündhölzer infolge der bevorſtehenden, durch die neue Steuer bedingten Preiserhöhung nimmt mehr und mehr einen panikartigen Charakter an. Eine ganze Reihe von Geſchäften hat dieſen Artike“ bereits vollſtändig ausbverkauft, wieder andere geben denſelben nur mehr in kleineren Poſten ab, um allen ihren Kunden gleichmäßig gerecht werden zu können. Dabei iſt die Haſt des Publikums eigentlich gar nicht recht begreiflich, denn bis zum 1. Oktober, an welchem Tage die neue Steuer auf Zündhölzer erſt in Kraft tritt, iſt noch lange Zeit und bis dahin haben die Fabriken, die natürlich jetzt ſämtlich mit erhöhter Intenſität arbet⸗ ten, genügend Ware auf den Markt geworfen, daß jedes ſeinen Bedarf auf lange Zeit hinaus noch decken kann. Alſo: nur keine Uebereilung nichk, es geht ſchön langſam auch! Auf ſeiner erſten Talreiſe befindet ſich gegenwärtig der neue Schraubendampfer Fendel Nr. 17“ der Firma Rheinſchiff⸗ fahrts⸗Aktiengefellſchaft vorm. Fendel in Mannheim. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert morgen Herr Ober⸗ ſchaffner Ambros Ritzler mit ſeiner Ehefrau VBarbara geb. Becherer. *Niederwaldfahrt. Der Noll'ſche Raddampfer„Mannheimia“ wird am Sonntag, den 1. Auguſt, wiedor eine Vergnügungs⸗ fahrt nach dem Niederwald ausführen. Dieſe Fahrt dürfte ſtark benutzt werden, da ſie zu Beginn der großen Schulferien ſtatt⸗ findet. *Wegen fahrläſſigen Meineids hatte ſich der 50 Jahre alte verhelratete Maurermeiſter Jatob Wetzler von Rheingön⸗ heim geſtern vor der Ferienſtraffammer zut derantworten. Wetzler hatte im Jahre 1907 für den Architekten Geiſel das Haus Meerfeldſtraße 80, das jetzt die Nummer 72 führt, gebaut. Da nach den bekannten Manövern der Bau⸗ und Bodenſpekulanten endete Haus unter den Hammer. Zu dem Bau des Haäufes hatte Wetzler 310 Stück Träger, die eine Geſamtlänge von 800 Metern hatten, verwendet. Die Träger erhielt Wetzler nach und nach von der Firma Kahn u. Goldmann geliefert und zwar auf Anweiſung des Kaufmanns und jetzigen Gaſtwirtes Johann Beckmann in Heidelberg, der an dem Geiſelſchen Unternehmen als Geldgeber beteiligt war. Am 17. Auguſt 1907 lieferte die Firma Kahn u. Goldmann durch Vermittelung des Beckmann an Wetzler wiede⸗ rum 54 eiſerne Träger im Werte von 759.98 M. Sbwohl ein Gutſchein des Beckmann vorhanden iſt, obwohl der eigene Neffe der Wetzler, der Agent Philipp Wetzler, der den Auftrag der Lie⸗ ferung von 54 Trägern an die Firma Kahn u. Goldmann über⸗ mittelte, beſtimmt bekundete, daß die Träger geliefert worden ſeien, obwohl Beckmann und die Firma Kahn u. Goldmann auf. Grund ihrer Bücher nachwieſen, daß Jakob Wetzler die Träger erhalten hat, ſtellte dieſer die Lieferung in Abrede. Die 54 Trä⸗ ger habe er ſeinem eigenen Lager entnommen. Da er die Be⸗ zahlung verweigerte, mußte Beckmann den Vetrag von 759.98., den er Wetzler im Auguſt 1907 zum Kauf von 54 Träger überwie⸗ ſen hat, noch einmal bezahlen. Es kam daher zum Prozeß zwiſchen Beckmann und Wetzler vor der Kammer für Handelsſachen beim hieſigen Landgericht, in dem Wetzler beſchwor, daß er von Beck⸗ mann keinen Schein bekommen habe, ferner, daß Philipp Wetzler mit ſeinem Wiſſen keine Träger bei Kahn u. Goldmann beſtellt habe. Die Anklage erblickte in dieſem Punkte ein Vergehen gegen § 163 St.GB., d.., fahrläſſigen Meineid. Aus der Beweisauf⸗ nahme ging klar hervor, daß Wetzler die 54 Träger von der Firma Kahn u. Goldmann erhalten haben muß, Wetzler jedoch blieb bei ſeiner Behauptung und erklärte, daß er am 4. Januar 1909 vor dem Gericht nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen die Wahr⸗ heit geſagt habe. In dieſem Sinne ploidiert auch der Verteidiger des Angeklagten, Rechtsanwalt Dr. Ebertsheim. Das Ur⸗ teil des Gerichtshofes lautete auf Freiſprechu n g. * Der Bierkrug als Hiebwaffe. Der verheiratete Schuh⸗ macher Wilhelm Koch von hier geriet am 1. Juli in der Wirt⸗ ſchaft zum Felſenkeller K 1, 22 in Konflikt mit dem Tüncher Rudolf Bingert, den er ſchließlich durch einen Hieb mit einem Bierkrug auf den Kopf Bingerts löſte. Die brutale Tat wird vom Schöffengericht mit einer Gefängnisſtrafe von drei Mo⸗ naten geahndet.— *Ein vierbeiniger Zeuge im Schöffenſaal. Der Wirt Joh. Schuhmacher brachte geſtern ſeinen Boxer zu einer Ver⸗ handlung am Schöffengerichte mit. Obſchon ſich die Verhand⸗ lung um den Köter drehte, intereſſiert ihn die Verhandlung recht wenig. Während der Einvernahme ſeines Herrn muſterte er neugierig die ihm ungewohnte Umgebung. Der Metzger Gott⸗ lieb Feſel war angeklagt, den Hund entwendet und an den Wirt Schnurr verkauft zu haben. Feſel hat einen ähnlichen Hund, es kann ihm deshalb nicht nachgewieſen werden, daß er ſich den Hund Schuhmachers aneignen wollte. Die Verhandlung endet darum mit einem Freiſpruch. * Das Meſſer. In der Roſenſtraße in Neckarau ſahrten am 20. Juni die Taglöhner Wilhelm Goß und Leo Stüßen⸗ berger einen gegenſeitigen Kampf mit dem Meſſer. Beide Gegner zogen nach Beendigung des Kampfes blutüberſtrömt von dannen. Goß erhielt für ſeinen Meſſerſtich 2 Monate, Stützen⸗ und Schriftſteller⸗Verein Polizeibericht vom 21. Juli 1909. em 17. ds. Mts. wurden dahler entwendet:[) eine ſilberne Remontoiruhr mit Goldrand, gelben Zeigern und glattem Rück⸗ deckel; 2) eine feingliedrige Halskette mit Schieber, auf welchem ein roter Stein ſich befindet, 3) ein gold. Damenring mit rotem Stein, ein Herz darſtellend mit 2 weißen Perlen beſetzt; 4) eine goldene Damenremontoiruhr, ſehr kleines Format, auf deren Rück⸗ deckel ein Zweig eingewirkt iſt und 2 blaue Steinchen eingelegt ſind; 5) eine ſilberne Kette mit Schieber, auf welchem rote Ru⸗ binen eingelegt ſind; 6) ein ſchmaler goldener Damen⸗Granatring; 7) ein goldener Damenring mit 4 verſchiedenfarbigen Steinen; 8) ein goldener Damenring mit rotem Stein; 9) je ein Dutzend ſil⸗ berne Löffel, Gabeln und Meſſer, obne beſonderes Zeichen, je mit Etuis; 10) ein Dutzend ſilberne Eislöffel, ohne Zeichen; 11) ein Dutzend ſilberne Kaffeelöffel, innen vergoldet, von altertümlicher FJasgon, etwas breit und vorne ſpitz, die Stiele nach rückwärts ge⸗ bogen, ohne Zeichen; 12) 6 Stück ſilberne Kaffeelöffel gezeichnet mit P..; 13) 11 Stück ſilberne Kaffeelöffel gezeichnet mit J. B. 14) ein einzelnes ſilbernes Beſteck(Meſſer und Gabel) ohne Zei⸗ chen; 15 ein ſilbernes Salatbeſteck[Gobel und Löffel) mit ſchwar⸗ zem Griff ohne beſonderes Zeichen; 16) ein Damenregenſchirm von ſchwarzem Ueberzug, ſchwarzem Stock mit etwas gebogenem ſil⸗ bernem Griff. Aufgefunden wurde am 16. ds. Mts. im Luiſenpark ein gut erhaltenes Fahrrad„Marke Tiger“ mit ſchwarzem Rahmenbau, ſchwarzen Felgen und vernickelten Speichen, aufwärtsgebogener vernickelter Lenkſtange, Fabriknummer 228442. Auf der Glocke: „Ernſt Hild, Freiburg i. B. Um ſochdienliche Mitteilung an die Schutzmannſchaft und Kriminalpolize wird gebeten. 889 Aus dem Großherzogtum. 8 5 2 225 * Schwetzingen, 20. Juli. In einer Wirtſchaft an der Zähringerſtraße verübten geſtern nachmittag mehrere Burſchen Radau und hieben ſchlioßlich nach kurzem Streit auf einen hin⸗ zugekommenen Hausbewohner mit Bierflaſchen und Kegel ein und zwar derart, daß dieſer nun ſchwer verletzt darniederliegt. * Schriesheim, 20. Juli. Montag mittag fiel bei Himbeerſuchen die 13jährige Tochter des Fabrikarbeiters Valentin Buſch ſo unglücklich mit dem Kopf auf einen Felſen, daß die Hi ſchale ſchwer verletzt wurde. * Berghauſen, 20. Juli. Vom Klapper ſtorch überraſcht wurde die Ehefrau eines Landwirtes, während ſie 5 ſich auf dem Felde beim Johannisbeerpflücken befand. Es wurd in aller Eile ein Bett auf's Feld geſchafft und die Mutter mi dem jungen Erdenbürger im Wagen nach Hauſe befördert. oe. Tauberbiſchofsheim, 20. Juli. In Heppin gen brach heute nacht im Hauſe des Gemeinderechners Wünſt Feuer aus, dem in kurzer Zeit 2 Wohnhäuſer und zwei dichtge ⸗ füllte Scheunen zum Opfer fielen. oe. Pforzheim, 20. Juli. Das dreijährige Söhnchen des Goldarbeiters Bohnet wurde vom Lokalzug überfahren und war ſoſort tot. * Schopfheim, 20. Juli. Sonntag nacht wurde von dem letzten Abendzug etwa 150 Meter vom Stationsgebäude entfernt auf der Strecke Wehr⸗Haſel die 65 Jahre alte Witwe Büche über⸗ fahren und 8stöten... eKe hl., 20. Juli. Am Sametag ungchmittag erkr bei der Brücke über den Kleinen Rhein ein Mann vom Elf Pionierbataillon Nr. 19. Die Mannſchaften waren Transport von, Brückenmaterigl nach dem Landübungsplatz ſchäftigt. Beim Durchfahren durch die Brücke wurde er d Tau vom Fahrzeug in den Rhein geworfen und ertrank. Be gewaltigen Strömung war an eine Rettung nicht zu denken oc. Emmendingen, 20. Juli. Einen plötz li Tod erlitt geſtern hier der Vorſtand der Gewerbeſchule Em dingen, K. Duffner, in der Abſicht nach Freibure zu f wurde er in der Wartehalle der Halteſtelle Heilanſtalt von Schlaganfall betroffen, der den ſofortigen Tod herbeiführt ner war 57 Jahre alt. Für ſeine Verdienſte um das Sch 50 war er mit dem Orden vom Zähringer Löwen ausgezeichn *Singen, 20. Juli. Geſtern nachmittag wollte i Fittingsfabrik nach Schluß der Arbeitszeit ein Arbeiter f mes Waſſer verſchaffen und ſchüttete zu dieſem Zweck flüſſ Eiſen in einen mit kaltem Waſſer, Zement⸗ und Mörtelſatz ge ten Maurerkübel. Es erfolgte eine furchtbare Explo der Kübel flog in tauſend Stücke und die umſtehenden Ar zite Harder, Heine und Sprenger erlitten am Arm, Finge und Oberſchenkel zum Teil ſehr ſchwere, zum Glück lebensgefährliche Verletzungen. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Oſthofen, 20. Juli. Heute nacht entſtand in der ½ Stunde von hier entfernt gelegenen Lorchſchen Mühle J das die Putzereiräume vollſtändig zerſtörte. Der Scha recht bedeutend. Der Feuerwehrmann Peter Deiß ſtürzte ab erlitt ſchwere Brandwunden. Von der Unteren Haardt, 20. Juli. Sonntag mittag gingen an mehreren Punkten der unteren Haardt ga Wolken eines winzig kleinen geflügelten Inſekts n Die Tierchen, die ſich als eine kleine Blattlausart auswieſe bedeckten die Kleider von Spaziergängern u. erſchwerten t das Atmen. Frankfurt, 21. Juli. Geſtern ſtarb ganz p Wilhelm Streng, der Chefarzt der inneren Abt Frankfurter Bürgerhoſpitals. Sein Tod bedeutet für di 0 furter Aerzteſchaft einen ſchweren Verluſt. Geboren am 15. Je bruar 1864 zu Clausthal als Sohn des Profeſſors für Mi logie Dr. J. A. Streng, eines Frankfurters, ſiedelte er mit ſe Vater nach Gießen über, ſtudierte dort 1884 bis 1888 Me war nach einigen größeren Seereiſen ein Jahr lang A bei Riegel in Gießen, 3½ Jahre bei Curſchmann in Leipz ließ ſich 1894 in Frankfurt nieder. Hier war er zunächſt als 9r tiſcher Arzt tätig, arbeitete an der Fronkfurter Armenklinik, ve ſah das Amt eine Schularztes und wurde, da er bald die Bl der Aerzteſchaft auf ſich zog, 1902 Chefarzt an die innere Ab des Frankfurter Bürgerhoſpitals berufen. 5 Schwegenheim, 20. Juli. Sonntag nacht geriet Ackerer Jakob Merkel von Poſen, der zurzeit bei ſeinen Eltern zu Beſuch weilt, mit den vom Feuerwehrtage zurückkeh n Feuerwehrleuten in Streit und bedrohte dieſe mit dem Als mehrere Männer gegen Merkel Stellung nahmen, nach Hauſe und kam, mit Revolver und Senſe bewaffne in die Wirtſchaft Zimmermann. Im Verlaufe der nun Keilerei gab er 3 Schüſſe ab, die aber nicht traf, ſchlitzte er dem Tüncher Adam Dambach den rechter und dem Ackerer Karl Brauch den rechten Oberan en zuſprechen, da das Geſetz hier eine Lücke habe. Das Gericht ver⸗ berger, der ſeinem Gegner 3 Stiche zugefügt hatte, 2 Monate 2 Wochen Gefängnis. 5 5 wuürde ſchließlich überwältigt und dermaßen verp ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. 4. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 1 Mannheim, 21. Jul⸗ Sportliche Nundſchan. Lawu⸗Tennis. 5 Beim Heidelberger Lawu⸗Tennis⸗Turnier ſiegte in der Herrenmeiſterſchaft von Baden Froitzheim, der bei dieſer Gelegenheit zum erſtenmale in dieſem Sommer auf einem Tur⸗ nier erſchien, über Kuhn, während er in der akademiſchen Mei⸗ ſterſchaft pon Heidelberg von„Courtal“ geſchlagen wurde. Die Damenmeiſterſchaft von Baden gewann Frau Neresheimer, die auch in weiteren drei Konkurrenzen ſiegreich blieb. Das offene Doppelſpiel war eine leichte Beute für Froitzheim⸗„Courtal“. Im Herreneinzelſpiel mit Vorgabe, Klaſſe A, ſiegte Krengel⸗Frank⸗ fürt über P. Grüder⸗Frankfurt. Luftſchiffahrt. Von der„Ila“. Die für geſtern nachmittag angeſagte Fuchsjagd iſt unterblieben. Dafür wurden fünf Ballon⸗ fahrten unternommen. Der Ballon„Heſſen“, der gegen 4 Uhr aufgelaſſen wurde, hatte drei Luftſchifferinnen an Bord. Ferner ſtiegen in kurzen Abſtänden auf:„Clouth III.“,„Ila“,„Stutt⸗ gapt“ und,„Hanſea“, welch letztere vorher in der üblichen Weiſe ihre Taufe empfangen hatte. Bei Aufſtieg des„Clouth III.“, in dem ſich Fräulein Adickes befand, gab es eine aufregende Szen e. Der Führer Dr. Linke wollte direkt mit aufgerolltem Schleppſeil hochgehen. Der Ballon hatte aber nicht genügenden Auftrieb und ſchlug infolge des herrſchenden ſtarken Windes über das Cafs Aſtoria hinweg. Das Schleppſeil verfing ſich in einen der elektriſchen Maſten. Der Führer gab ſofort Ballaſt. Es war aber vergeblich, der Ballon blieb in der Höhe und das Seil hatte ſich im Augenblick feſt um den Maſt geſchlungen. Der Ballon ſenkte ſich. Ein Feuerwehrmann, der in der Nähe war, band das Schleppſeil ſchnell los. Dann ſtieg der Ballon pfeilgeſchwind empor. Ein ähnlicher Vorfall wird übrigens nachträglich von der Nachtfahrt des„Ziegler“ von Montag abend bekannt. Der Ballon hatte ebenfalls zu geringen Auftrieb. In der Höch⸗ ſterſtraße wurde der Ballon plötzlich gegen einen Kleyerſchen Fabrikſchornſtein geſchleudert. Nur durch ſchnelles Ballaſtgeben wurde weiteres Unheil verhütet. Radſport. *Vereinsmannſchaftsfahren des Deutſchen Radfahrerbundes. Zu dem 100 Kilometerrennen ſtarteten am Montag früh in Abſtänden von je 5 Minuten 16 Vereine. Die Fahrt ging über Holzkirchen nach Tölz und über Gmund⸗Holzkirchen nach Mün⸗ chen zurück. Um halb 11 Uhr traf der erſte, um 12 Uhr der letzte Verein am Ziel in der Tegernſeerlandſtraße ein. Das Reſultit iſt folgendes: 1. Radfahrerverein„Flottweg“⸗Düſ⸗ ſeldorf in 3 Stunden 2 Min. 3 Sek., 2. Radfahrerverein „Sport“⸗Bergedorf in 3 Stunden 15 Min. 5 Sek., 3. Berliner Radfahrerklub„Krampe“ in 3 St. 15 Min. 58 Sek., 4. Rad⸗ fahrerklub„Diana“⸗Leipzig⸗Weſt in 3 St. 15 Min. 58 Sek, 5. Velozipedklub Frankfurt a. M. in 3 St. 16 Min. 3 Sek., 6, Radfahrerverein„Sport“-Berlin in 3 St. 16 Min. 15 Sek. Von den 16 geſtarteten Vereinen trafen 15 am Ziele ein. Ein Rad⸗ ſahrer zog ſich einen Schlüſſelbeinbruch zu, ein anderer erlitt eine Gehirnerſchütterung. 5 125 Die Reichstagserſatzwah Landau Preßſtimmen. Mannheim, 21. Juli. Die hieſige Preſfe äußert ſich mit Ausnahme des ultramontanen„Neuen Mannheimer Volksblattes“ in den Mittagsblättern zur Wahl. Dieſes ſchreibt lediglich, was auch der Dümmſte an den Ziffern ſelbſt erkennt, daß der Bund der Landwirte ſchlecht abgeſchnitten hat, und, wozu die ganze Intelligenz eines Waldmichelblattes ge⸗ hört, daß das Zentrum recht gut gewählt hat. Da das Blatt verſpricht, auf die Wahl zurückzukommen, ſind wir be⸗ gierig, wie ſich dieſer Rechenhokuspokus noch geſtalten wird. Wahrſcheinlich nach dem Motto:„Dumm, dreiſt und gottes⸗ fürchtig!“— Die freiſinnige„Neue Badiſche Landes⸗ zeitung“ ſchreibt, daß das Wahlreſultat eine eklatante Nieder⸗ lage des ſchwarz⸗blauen Blocks bedeutet und ſchließt:„Wie auch die Entſcheidung ausfallen mag. eines iſt ſchon jetzt als erfreulich zu buchen: ein Blauſchwarzer bekommt den Wahlkreis nicht.— Die ſozialdemokratiſche„Volksſtimme“ überſchreibt ſeine Wahlbetrachtung:„Das erſte Volksurteil“, in der es zum Schluß heißt: So ſtellt ſich das geſtrige Volksurteil von Landau⸗Neu⸗ ſtadt als ein erfreulicher Lichtblick in der Trübnis der gegen⸗ wärtigen politiſchen Lage dar. Eröffnet es uns doch die Hoff⸗ nung, daß das Volk die Situation durchſchaut und entſchloſſen iſt, dem ſkandalöſen Treiben des vereinigten Junker⸗ und Pfaffentums ein Ende zu bereiten. Von pfälziſchen Preßſtimmen geben wir folgende wieder: Die in Kaiſerslautern erſcheinende nationalliberale„Pfälz. Preſſe“ begrüßt, daß zwiſchen Liberalen und Bund der Land⸗ wirte in dieſem Wahlkreiſe einmal eine reinliche Scheidung vor⸗ genommen, einmal die Frage nach Mein und Dein eine befrie⸗ digende Beantwortung gefunden hat, die bisher völlig ungelöſt war. Da hatte es ſich denn gezeigt, daß der Beſitzſtand des Bun⸗ des der Landwirte bei weitem kein ſo großer iſt, wie die Führer inn Wahlkreiſe glauben machen wollten. Das Blatt konſtatiert den Zurückgang der Zentrumsſtimmen und ſchreibt hierzu: Vor allem ſcheint es klar, daß eine ganze Reihe von Zentrumswählern nicht den eigenen Kandidaten, ſondern den Sozialdemokraten ge⸗ wählt haben und zwar wohl nur aus dem einen Grunde, weil in Neuſtadt⸗ ſie unzufrieden waren mit dem geradezu ſkandalöſen Verhalten des Zentrums in der Reichsfinanzreform, wo es den breiten Maſſen, alſo auch ihren eigenen Wählern Steuern über Steuern aufhalſte, nur damit die Konſervativen, in ihren Herzenswünſchen befriedigt, dem Zentrum bei ſeinen politiſchen Machinationen, bei ſeinen Kämpfen um Wiedererrichtung der Zentrumsmacht, Handlungerdienſte leiſteten.— Die natl.„Speyerer Ztg.“ (Speyer) nennt die Wahl den erſten Akt des Volksgerichts über den neuen Schnapsblock. Ganz kläglich habe der Bunde der Landwirte abgeſchnitten; er habe eine kapitale, aber in jeder Be⸗ ziehung wohlverdiente Niederlage erlitten.— Die freiſinnige „Neue Bürger⸗Zeitung“(Neuſtadt a..) findet wegen des Herausdrängens des Zentrums aus der Stichwahl.es Er⸗ gebnis der geſtrigen Wahl„überraſchend“ und meint u..: Das eine gute hat die Scheidung gehabt, man weiß jetzt, wie ſtark der Bund in unſerem Wahlkreiſe iſt. Die bevorſtehende Stichwahl wird die pfälziſchen Bauern hoffentlich wieder an dem Platz fin⸗ den, wohin ſie gehören, an die Seite des Liberalismus.— Die ſozialdemokratiſche„Pfälz. Poſt“(Ludwigshafen) faſelt alles Mögliche vom Triumph der„Niedergerittenen“, ſpricht vom Liberalismus als dem„Heloten de sBrotwuchertums“ und be⸗ nimmt ſich auch ſonſt möglichſt ſieghaft⸗rowdieartig. U. a. ſchreibt ſie zur Sache: Dieſes Reſultat der erſten Wahl unter dem Schnapsblock bedeutet eine Verurteilung des alten wie des neuen Blocks. Das Volk hat ſein Urteil über die Steuer⸗Schand⸗ teten des Schnapsblocks geſprochen. Das Zentrum hat die Quittung für ſein volksfeindliches, arbeiterſchädigendes Verhal⸗ ten durch den Stimmenrückgang erhalten, der in einzelnen von Arbeitern bewohnten Orten geradezu für es zerſchmetternd iſt. Der Bund der Landwirte, der die Seele des Schnapsblocks iſt, hat nicht nur eine empfindliche, ſondern geradezu eine ver⸗ blüffende Niederlage erlitten. Das hat niemand erwartet, daß er mit einer ſo lächerlich niedrigen Stimmenzahl aus der Wahl hervorgehen würde. Seinem anmaßenden Auftreten in der Pfalz iſt damit ein gehöriger Dämpfer aufgeſetzt worden. In außerpfälziſchen Blättern finden wir noch folgende Beur⸗ teilungen. Die„Köln. Ztg.“(natl.) konſtatiert als Ergebnis der Wahl ein ſtarkes Anwachſen der ſozialdemokratiſchen Stimmen und den„Zuſammenbruch des Bauernbundes.“— Die Straß⸗ burger Poſt“(natl.) urteilt: Das Wahlergebnis beweiſt durch den ungünſtigen Wahlausfall für die Parteien der neuen Mehr⸗ heit unwiderleglich, daß die Politik der neuen Mehrheit nicht die Zuſtimmung des überwiegenden Teils des Volkes findet. 9543 Stimmen für die neue Mehrheit ſtehen 17489 Stimmen der an⸗ deren Parteien gegenüber.— Die natl.„Bad. Landesztg.“ (Karlsruhe) ſagt, daß das Wahlreſultat in mehr als einer Bezie⸗ hung lehrreich ſei: Zunächſt hat ſich erwieſen, daß das Gerede des Bundes der Landwirte von ſeiner Macht und ſeinem Einfluß eitel Dunſt iſt. Noch nicht 3000 Wähler hat er unter ſeiner Fahne vereinigen können. Daß die Kraftprobe für den Bund ſo kläglich ausfiel, iſt umſo bedeutungsvoller, als in dieſem Augenblick die pfälziſchen Bauern nicht nur über das Mandat zu entſcheiden, ſondern zugleich auch ein Urteil abzugeben hatten über die Poli⸗ tik des ſchwarz⸗blauen Blocks. Und dies Urteil verurteilt die klerikal⸗agrariſchen Bundesgenoſſen.— Eine beſondere Note hat das Urteil des früher nationalliberalen Organs des Herrn Heyl, die„Wormſer Zeitung.“ Sie weiß es natürlich beſſer, wo⸗ her der Zuwachs der ſozialdemokratiſchen Stimmen gekommen iſt. Natürlich nicht vom Zentrum, ſondern von den böſen Linkslibe⸗ ralen. Daß das natürlich Unſinn iſt, geht aus dem Leitartikel an der Spitze dieſes Blattes hervor. Natürlich bekommt auch Baſſer⸗ mann ſeinen Hieb, der ſich in der Erbſchaftsſteuer wie in der Geſamtauffaſſung der politiſchen Lage„gründlich verrechnet“ habe. Im übrigen ſchreibt das Blatt ganz im Sinne der neuen Mehrheit. Dort gehören ja auch Herr Heyl und die Wormſer Zeitung hin! Biündleriſche Saalabtreiberei. *Neuſtadt, 21. Juli. Ein heiteres Stückchen zeitigte der geſtern zum Abſchluß gekommene hitzige Kampf zwiſchen Nationalliberalen und Bündlern bei der Reichstagsnachwahl in Landau⸗Neuſtadt. Um den Liberalen die Möglichkeit einer größeren Verſammlungsdemonſtration in Neuſtadt zu nehmen, ging Herr Max Treutler, der Bündlerhäuptling und Chef des„Pfälz. Kurier“, hin und mietete bei Zeiten für den letzten Sonntag ſowohl den Saalbau wie den Geſellſchaftshausſaal, ohne jedoch irgend etwas darin zu veranſtalten.„Märchen“ hatte aber nicht an die große Kirchweih⸗Feſthalle im Neuſtadter Vor⸗ ort Winzingen gedacht, deren ſich die Liberalen nun bemächtigten und am letzten Sonntag darin tatſächlich auch eine große Ver⸗ ſammlung zuſtande brachten, in der bekanntlich die Herren Baſſermann und Bürklin ſprachen. Nun ſoll Herrn Treutler zu dem Spott aber auch der Schaden nicht erſpart bleiben. Herr Thiele, der Gérant des ſtädtiſchen Saalbaues, will ſich das Treutlerſche Vorgehen nicht ſo ruhig bieten laſſen; indem er ein⸗ wendet, er habe nicht bloß ſeinen Saal zu vermieten, ſondern auch eine Verſammlung darin haben wollen, bei der er begreif⸗ licherx Weiſe ein glänzendes Geſchäft gemacht hätte. So ent⸗ ſchloß ſich Herr Thiele, gegen Herrn Max Treutler eine Schadenerſatzklage anzuſtrengen, deren Verhandlung . Zt. ſicherlich einen recht heiteren Nachklang zu der ernſten Wahlkampagne geben wird. Von Jag zu Jag. — Zum Dampferunglück auf dem Rhein berichtet ein Telegramm aus Köln, 21. Juli: Zwei junge Damen, die Tochter einer Majorswitwe aus Neuwied und deren Freundin, die am Montag mit dem Dampfer„Gutenberg“ nach Rolandseck fuhren, werden, wie die„Rhein⸗Wiedzeitung“ meldet, ſeitdem vermißt. Da ihre Hüte gefunden worden ſind, nimmt man an, daß ſie bei dem Unfall des Dampfers umgekommen ſind. — Abgeſtürzt. Aus Chemnitz, 21. Juli, wird uns telegraphiert: Der„Chemnitzer Allg. Zeitung“ zufolge iſt geſtern früh in Pinzolo in den Tiroler Alpen der in Turnerkreiſen weit⸗ bekannte Realgymnaſtal⸗Oberlehrer Harthel aus Chemnitz ad⸗ geſtürzt; er war ſofort tot. — Auf Grund geraten iſt nach einem Bremer Tele⸗ gramm der deutſche Dampfer„Derfflinger“, der ſich auf der Reiſe nach Oſtaſien befindet. Der Unfall ereignete ſich geſtern nachmittag eine Meile nordweſtlich von Needles auf der Shinglis⸗ Sandbank. Von Southampton und Portsmouth ſind Schlepp⸗ dampfer zur Aſſiſtenz abgegangen. Man hofft, das Schiff mit Hochwaſſer wieder flott zu machen. Die Paſſagiere ſind an Bord geblieben. Letzte Nachrichten und CTelegramme. oe. Breiſach, 20. Juli. Nach dem„Staufener Wochen⸗ blatt“ ſoll die Aufhebung des hieſigen Finanzamts beab⸗ ſichtigt ſein. * Norderney, 21. Juli. Der Fürſt und die Fürſtin Bülow ſind unter großen Ovationen der Badegäſte und Ein⸗ wohner heute nachmittag gegen 1 Uhr hier eingetroffen. *St. Gallen, 21. Juli. Nach 4 Wochen wurden heute in dem verſchütteten Bruggwaldtunnel die erſten der ſchrecklich verſtümmelten Leichen der 7 begrabenen Tunnel⸗ arbeiter geborgen. * Paris, 20. Juli. Bei dem heutigen von ſechs Kon⸗ kurrenten unternommenen Wettſchwimmen von Havre nach Troupille, gelang es zweien, dem Holländer Voms und dem Belgier Maas, in fünf Stunden die Seinemündung zu durchqueren. Das Bochumer Grubenunglück. * Bochum, 21. Juli. Wie die Gewerkſchaft mitteilt, ſind von den dem Krankenhaus überwieſenen Schwerverletzten des geſtrigen Unglücks in der vergangenen Nacht noch 2 geſtorben, ſodaß ſich die Zahl der Getöteten auf 5 beläuft. Die übrigen Verletzten befinden ſich den Umſtänden nach wohl und dürften am Leben bleiben. Der Betrieb wird ohne Unterbrechung im ganzen Umfange aufrecht⸗ erhalten. Die Lage in Perſien. *Köln, 21. Juli. Der„Köln. Zig.“ wird aus Teheran von heute telegraphiert: Ein Handſchreiben des Schahs an den Regenten befiehlt die beſchleunigte ESinberufung des Abgeordnetenhauſes und des Senates zur Beruhi⸗ gung des Volkes. Ein Erlaß des Miniſters des Innern regelt die morgen ſtattfindenden Krönungsfeierlichkeiten, ein anderer Erlaß verbietet das Waffentragen. Das Miniſterium iſt, endgültig gebildet, das Aeußere übernimmt Nas el Muelk. Ein Luftſchiffhafen bei Berlin. * Berlin, 21. Juli. Die deutſche Flugplatz⸗ geſellſchaft wurde heute mit dem Sitz in Berlin ge⸗ gründet. An der Gründung ſind beteiligt: Major v. Tſchudi⸗ Frankfurt, Hauptmann Hildebrandt, Hauptmann Kehler, Rechtsanwalt Eſchenbach, der Syndikus des deutſchen Luft⸗ flottenvereins, Kapitan zur See a. D. von Puſtau und Kauf⸗ mann Arthur Müller⸗Berlin. Die Geſellſchaft will ſofort mit der Einrichtung eines etwa 800 Morgen großen Luftſchiff⸗ hafens und Flugplatzes in der nächſten Nähe Berlins beginnen. Die Arbeiten ſollen ſo gefördert werden, daß der Betrieb in wenigen Wochen aufgenommen werden kann. Spanien und Marokko. * Madrid, 21. Juli. Im geſtrigen Miniſterrat wurde beſchloſſen, dem General Merina alle erforderlichen Ver⸗ ſtärkungen, ſowie Truppen wie Kriegsmaterial zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Die Infanteriebrigade von Sevilla er⸗ hielt Mobiliſationsbefehl. * Melilla, 21. Juli. Die Meldung, daß geſtern vormittag ein Gefecht ſtattgefunden habe, beſtätigt ſich. An Verluſten ſind ein Toter und ein Verwundeter zu verzeichnen. * San Sebaſtian, 21. Juli. Aus Madrid wird ge⸗ meldet, daß dort eine außerordentliche Erregung herrſche. Die allgemeine Meinung ſei gegen den Krieg mit Marokko. Es fanden lärmende Kundgebungen gegen das Miniſterium ſtatt. Frauen drangen in den Südbahnhof ein, um die Abfahrt der Truppen zu verhindern. *San Sebaſtian, 21. Juli. Der deutſche Kreuzer Lübeck“ iſt hier eingetroffen. Eine türkiſche Kabinettskriſe. * Konſtantinopel, 21. Juli. Ein abermaliger Wech⸗ ſel des Miniſteriums ſteht lt.„Frkf. Ztg.“ bevor. Huſſein Hilmi Paſcha, der Vorſitzende des Komitees für Einheit und Fortſchritt, wird mit der Bildung eines neuen Ka⸗ binetts beauftragt werden. Orvpille Wright. * Waſhingcon, 21. Juli. Orville Wright unter⸗ nahm geſtern beim Fort Myers einen Flug, der 80 Minuten dauerte. Er umkreiſte den Exerzierplatz 83 Mal und führte eine Anzahl Figuren in Form einer acht aus. Die Landung erfolgte ohne Zwiſchenfall. 5 Krieg zwiſchen Argentinien und Bolivien. * Buenos⸗Aires, 21. Juli. Argentinien ſandte dem bolivianiſchen Geſandten, der die Weiſung erhielt, innerhalb 24 Stunden abzureiſen, die Päſſe. Die Regierung wies ihren Geſandten in La Paz au, ſofort nach Argen⸗ tinien zurückzukehren. * Buenos⸗Aires, 21. Juli. Der Abbruch der diplo⸗ matiſchen Beziehungen zu Bolivien wurde verurſacht durch die Weigerung Boliviens, den Schiedsſpruch des argen⸗ tiniſchen Präſidenten im Grenzſtreit zwiſchen Bolivien und Peru anzuerkennen und dadurch, daß es von Argentinien übel vermerkt wurde, daß der bolivianiſche Präſident ſich in einem Rundſchreiben an die Präfekten unfreundlich über Argentinien — üußerte. Der Sturz des Miniſteriums Clemencau. Paris, 21. Juli.(Agence Havas.) Im Laufe der Beſprechung, die zwiſchen dem Präſidenten Fallieres und Clemenceau im Elyſee ſtattfand, dankte der Präſi⸗ dent den Mitgliedern der Regierung für die Dienſte, die ſie dem Lande während der drei Jahre geleiſtet haben, in denen das Kabinett Clemenceau am Ruder war.— Bezüglich der Wahl der Politiker, die am meiſten geeignet ſind, die Kriſe zu entwirren, herrſcht große Unſicherheit. Der Name Leon Bourgeois wird allgemein in den Vordergrund ge⸗ ſchoben. Aber es iſt wahrſcheinlich, daß Bourgeois die er⸗ ſchütterte Geſundheit eine Rückkehr zu den Staatsgeſchäften verbietet. Man muß deshalb mit ſeiner Ablehnung rechnen. Im Laufe des Abends nannte man ferner Briand, Poincare, Pichon, Barthou und andere. Die beſten Chancen ſcheint Briand zu haben, ſehr wahrſcheinlich iſt, daß Pichon und Barthou auch dem kommenden Kabinett angehören werden. Von einer Reihe von Deputierten wird dem Wunſch Ausdruck gegeben, daß das Marinemtniſterium Delcaſſe anvertraut werden möge. * Paris, 21. Juli. Präſident Falliéres hatte heute eine Unteredung mit Clemenceau über die politiſche Lage und empfing darnach den Senatspräſidenten. Zwiſchen Brand, Barthou, Siviani und Picard fand eine längere Be⸗ ratung ſtatt. * London, 21. Juli. Ueber die franzöſiſche Kriſe haben ſich die Blätter noch kein feſtes Urteil gebildet. Die„Times“ nimmt gegen Clemenceau Partei, weil er geſtern Delcaſſs wegen ſeiner auswärtigen Politik angriff. Sie ſagt: Nicht Alge⸗ ciras betrachte man als eine Erniedrigung ſondern die von einer unfreundlichen Macht diktierte Preisgebung des franzöſiſchen auswärtigen Miniſters, deſſen Politik doch in der Hauptſache gerechtfertigt wurde. Das Blatt bezweifelt nicht, daß die von Clemenceau ſo loyal durchgeführte Politik der Entente mit Eng⸗ land von ſeinem Nachfolger fortgeſetzt werde. Die„Daily Graphic“ ſchreibt: Clemenceaus Regierung iſt vielleicht nicht ſo fruchtbar geweſen, aber ſie war weiſe, würdig und feſt.— Die„Daily News“ bringt die Enttäuſchung zum Ausdruck, welche Clemenceaus unfruchtbare innere Politik den eng⸗ liſchen Liberalen bereitete, bedauert aber die Umſtände ſeines Sturzes und fürchtet, daß, wenn Delcaſſs, der Erfinder der Ein⸗ kreiſung Deutſchlands, ins Auswärtige Amt zurückkehre, die euro⸗ päiſche Politik in eine neue gefährliche Phaſe eintrete. Verliner Drahtbericht. [(Von unſerem Berliner Bureau.) Die neuen Steuergeſetze. Berlin, 21. Juli. In dem Reichsgeſetzblatt, das am geſtrigen Tage ausgegeben worden iſt, ſind jetzt 3 von den neuen Finanzgeſetzen und zwar erſtens das Geſetz wegen Aenderung des Reichsſtempelgeſetzes, zweitens das wegen Aenderung des Woechſelſtempelgeſetzes, drittens das betr. Anderung im Finanzwefſen. Datiert ſind die Geſetze vom 15. Juli, dem Tage nach der Entlaſſung des Fürſten Bülow. Sie tragen die Unterſchrift des neuen Reichskanzler von Bethmann⸗Hollweg. ..be ge — 18— — S — General⸗Auzeiger.(Abendplatu.) 5. Seite. empfindliche Preiserhöhung ſämtlicher Steuerobjekte, die ganz allein von dem kaufenden Publikum getragen wer⸗ den müſſen. Es iſt daher tief bedauerlich, daß ſolche Steuern angenommen werden konnten, die eine derartige allgemeine Steigerung der Lebens⸗ und Genußmittel mit ſich bringen konnten. Unſtreitig iſt, daß die neuen Steuern jetzt ſchon eine ganz gewaltige Mißſtimmung hevorgerufen haben, die bei Inkrafttreten der Geſetze ſicherlich noch in ganz intenſiverem Maße zum Ausdruck kommen wird. Dem niederen Beamten, kleinen Handwerker und den Arbeitern iſt es heute ſchon ſchwer genug, ſich, wie man ſagt. ſchlecht und recht durchs Leben zu ſchlagen. Und jetzt noch dieſe Steigerung der notwendigſten Le⸗ bens⸗ und Genußmittel! Die neuen Steuern werden unbedingt zu höheren Lohnforderungen, wenn nicht gar zu hei⸗ ßen Kämpfen zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer füh⸗ ren. Auch andere Induſtrien, die von den neuen Steuern nur indirekt getroffen werden, kommen mit Preisſteigerung. So be⸗ ſchloſſen die Vereinigten Seifenfabriken Süddeutſchlands den Preis der Seife um 2 M. pro Zentner zu erhöhen. Die Hausfrauen werden dieſe Erhöhung mit ebenſo unfreundlichen Gefühlen wie bei der noch kommenden und zum Teil ſchon durch⸗ geführten Erhöhung der Zündholzpakete aufnehmen. Ein Paket Streichhölzer mit 10 Schachteln, das bisher 8, 9 und 10 Pf. koſtete, wird nach Inkrafttreten des Zündholzſteuergeſetzes ka um mehr unter 30 Pf. zu haben ſein. *** Welche Wirkung das Tabakſteuergeſetz auf Zigarren ausübt, haben wir an anderer Stelle unſeres Blattes bereits heute Mittag ausgeführt. Ganz empfindlich macht ſich aber der Kaffee⸗ und Teezoll bemerkbar. Bei Tee wird eine Er⸗ höhung von 40 Pſennig pro Pfund eintreten. Die billigſte brauchbare Teeſorte, die bisher M..60 koſtete, wird auf Mark.— zu ſtehen kommen. Der billigſte — Jolkswirtschaft. Der finanzielle Effekt der neuen Steuern bedeutet, wie bereits an dieſer Stelle ausgeführt, eine ganz Kaffee wird ſich auf M..10 ſtellen. Die weitere ungefähre Steigerung iſt aus nachſtehenden Ziffern erſichtlich: Ein Pfund Kaffee zu Mk..— erhöht ſich auf Mk..10 „„.10 7 17„5„„ 1*** 1.20* 7.*.35 ** L 7**.30 1*.45 4 1* 11„ u·.5⁰ 7 1* 1*.70 1 1* 9 67„„ 1I.80„ 67„„.— *** Die Preiſe für Liköre werden ſich vorausſichtlich um 30—40 Prozent erhöhen. Eine 3 Literflaſche Likör z. B. wird koſten: Halb und halb bisher M..25, jetzt M..60, Ber⸗ liner Getreidekümmel(Gilka) dürfte nach dem„Berl. Tagbl.“ ungefähr Ms..75 gegen M..25 die Literflaſche koſten. Die gleiche Steigerung dürften ſämtliche Liköre, die in Liter⸗ flaſchen zum Verkauf kommen, erfahren. Die Preiſe dürften ſich ungefähr wie folgt geſtalten: Kogqnak zu.2 Wir, erhöht ſich außß.75 Mt. *.50 8 1* 5.00 5 . 9.00 VF.75 2 28 2. 2 5„„.%0„„ 15 00 8 1.25% Die Preisſteigerung wird durchſchnittlich 337½ 90 betragen, während die echten franzöſiſchen Kognaks etwa um 1 M. teurer werden. *** +1 Was die Erhöhung der Bierpreiſe anbelangt, o haben die norddeutſchen Brauereien und Gaſtwirte beſchloſſen, den Liter Bier um 5 Pf. zu erhöhen. Die norddeutſchen Gaſtwirte haben bereits im Einverſtändnis mit ihren Braue⸗ reien eine Erhöhung des Bierpreiſes von—1 0 Pf. beſchloſſen. Die Haltung der ſüddeutſchen Brauereien und Gaſtwirte in der Bierpreisfrage iſt noch nicht beſtimmt; jedenfalls aber ift mit Sicherheit eine Erhöhung des Bierpreiſes zu erwarten. **—* Aus Fachkreiſen wird uns zu unſerem geſtrigen Artikel über die Schaumweinſteuererhöhung, die am 1. Auguſt d. J. in Kraft tritt, mitgeteilt, daß die bekannten deutſchen Marken, wie Henkel trocken, Burgeff grün etc. nicht mit 3., ſondern mit 1 M. in Zukunft verſteuert werden, gegen bisherige 50 Pf. per Flaſche. ***** Betreffs der Steuer auf Beleuchtungsartikel ver⸗ lautet, daß der Fabrikant dem Händler die Steuer in Rechnung ſetzt und daß der Händler die Steuer ſich vom Kon⸗ ſumenten bezahlen läßt. Es verhält ſich hier alſo genau ſo, wie mit den anderen Steuern, der Konſument muß ſie aus ſeiner Taſche bezahlen. Für eine Kohlenfadenlampe bis zu 15 Watt, die bisher M..75 koſtete, wird M. 1,80 und eine Metallfadenlampe bis zu 15 Watt, die bisher 2 M. koſtete, wird M..10 bezahlt werden müſſen. Glühſtrümpfe werden um 10 Pf. pro Stück teurer. Die Höhe der Steuer beträgt A. für elektriſche Glühlampen und Brenner: b) Metallfadenlampen, a) Kohlenfadenlampen Nernſtlampenbrenner und andere Glühlampen 1. bis zu 15 Watt 5 Pfennig, 10 Pfennig für das Stück 2. von über 15 bis 25 Watt 10 17 20 7 1„ „ 0 55 40 55 „„„5 22 8 35„„ 6 für ſolche von höherem Verbrauch zu a) je 25 Pfg., zu bp] je 40 Pfennig mehr für jedes weitere angefangene Hundert Watt. B. Für Glühkörper zu Gasglühlicht und ähnlichen Lampen= 10 Pfennig für das Stück. C. Für Brennſtifte zu elektriſchen Bogenlampen: 1. Aus Reinkohle 60 Pfennig für das Kilogramm. 2. Aus Kohle mit Leuchtzuſätzen und für alle übrigen Brenn⸗ eſtifte 1 Mark für das Kilogramm. D. Für Brenner zu Queckſilberdampf⸗ und ähnlichen Lampen bis 100 Watt 1 Mark für das Stück, für ſolche von höherem Verbrauche je 1 Mark mehr für jedes weitere ange⸗ fangene Hundert Watt. * Die Steuer auf Beleuchtungsartikel. Bei der Steuer auf Beleuchtungsartikel hatte der Reichstag dem Bundesrat freie Hand gegeben, ob er an der Banderolen⸗ können, werden die verbündeten Regierungen die Band erole fallen laſſen und den Verſuch machen, auf andere Weiſe die Steuer auf Beleuchtungsartikel zu erheben. Die verbündeten Regierungen tragen dabei dem Wunſch der zahlreichen Intereſſen⸗ ten, Fabrikanten und Händler Rechnung, deren Bedenken ſich im allgemeinen nicht ſo ſehr gegen die Steuer an ſich als viel⸗ mehr gegen die Erhebungsform der Banderole richtete. *** Die Termine der neuen Steuergeſetze. Da über den Zeitpunkt, an dem die einzelnen Steuergeſetze in Kraft treten, noch immer Unklarheiten beſtehen, teilen wir nachſtehend auf Grund zuverläſſiger Feſtſtellung die genauen Termine mit. Es werden in Kraft treten: 1. Am 1. Auguſt: Kaffee⸗ und Teezoll, Beleuchtungsmittelſteuer, Zündholz zoll, Die Stempelſteuer, außerdem Scheckſtempel, Brauſteuer, Schaumweinſteuer. 2. Am 15. Auguſt: Tabakſteuer, außerdem Zigarettenſteuer. 3. Am 1. September: Zigarettenſteuer. 4. Am 1. Oktober: Zündholz ſteuer, Scheckſtempel, Branntweinſteuer. *** Rhein⸗ und Seeſchiffahrtsgeſellſchaft in Köln. Wie aus dem Inſeratenteil unſeres heutigen Mittagsblattes erſichtlich, beruft die Rhein⸗ und Seeſchiffahrtsgeſellſchaft in Köln auf Montag, den 9. Auguſt eine außerordentliche Generalverſammlung nach Köln ein behufs Beſchluß⸗ faſſung über den Ankauf eines größeren Po⸗ ſtens Aktien der Mannheimer Lagerhaus⸗Ge⸗ ſellſchaft in Mannheim zur dauernden Betei⸗ ligung an dieſer Geſellſchaft, ſowie zur Genehmigung der Ausgabe von 2000 hypothekariſch eingetragenen Teil⸗ ſchuldverſchreibungen zu M. 1000, welche mit jährlich %½ 9 verzinslich und binnen 25 Jahren mit einem Aufgelde bon 3 rückzahlbar ſind. Wir haben bereits vor wenigen Tagen darauf hingewieſen, daß von dem 24 Millionen Mark betragenden Aktienkapital der M..⸗G. nahezu 2 Millionen ſich ſchon im Beſitze der Rhein⸗ und Seeſchiffahrtsgeſellſchaft befindet. Dieſer Aktienbeſitz führte bekanntlich auch zu dem Generalverſammlungsreſultat, die für 1907 beſchloſſene Dividende nicht zu verteilen und zu Abſchreib⸗ ungen zu verwenden. Eine förmliche Verſchmelzung beider Ge⸗ ſellſchaften ſoll nicht beabſichtigt ſein, vielmehr ſollen auch in Zu⸗ kunft die Geſellſchaften als getrennte Unternehmungen fortbeſtehen 5 Von beteiligter Seite wird der„Köln. Ztg.“ hierzu ge⸗ gung der Unkoſten erwartet. Die geſteigerte Leiſtungsfähigkeit des ſeither getrennt verwalteten Schiffsparks im Zuſammenhang mit der weitperzweigten Speditions⸗ und Lagerhausorganiſation, über die insbeſondere die Mannheimer Lagerhausgeſellſchaft ver⸗ fügt, ſichern der Kundſchaft außerdem in den von den Geſell⸗ ſchaften gepflegten Verkehrsrichtungen eine weit zuverläſſigere und häufigere Beförderungsgelegenheit. Zu erinnern iſt hierzu, daß in der letzthin abgehaltenen Hauptverſammlung der Mann⸗ heimer Lagerhausgeſellſchaft deren Aufſichtsrat bereits aus Per⸗ ſönlichkeiten zuſammengeſetzt wurde, die gleichzeitig faſt ſämtlich der Rhein⸗ und Seeſchiffahrtsgeſellſchaft angehören. Die jetzt zu erwerbenden 1 800 000 M. Aktien der Mannheimer Lagerhaus⸗ geſellſchaft befinden ſich in der Hauptſache wohl in den Händen der Gruppe Deichmann⸗Kahn, die dafür 2 000 000 M. 4 ½ proz. hypothekariſch ſichergeſtellte und zu 103% zurückzahlbare Schuld⸗ verſchreibungen der Rhein⸗ und Seeſchiffahrtsgeſellſchaft erhält. Das entſpricht einem Kurs von etwa 111 für die Aktien des Mannheimer Unternehmens, das für die drei letzten Jahre keine Dividende mehr verteilt hat. Die Rhein⸗ und Seeſchiffahrts⸗ geſellſchaft hat für das Jahr 1908 zwar 4 Dividende verteilt, war aber in den beiden vorangegangenen Jahren ebenfalls dividendenlos geblieben. Es muß nunmehr abgewartet werden, ob die jetzt angeſtrebte enge Vereinigung beider Unternehmungen eine Beſſerung der Ertragsverhältniſſe bringen und darüber hin⸗ aus eine Beſſerung der Wettbewerbsverhältniſſe auf dem Rhein herbeiführen wird. Die Rhein⸗ und Seeſchiffahrtsgeſellſchaft, deren Aktienkapital 3500 000 M. beträgt, war bisher mit keiner Anleiheſchuld belaſtet. Sie hat für die von ihr jetzt aufzunehmende Anleihe von 2000 000 M. alljährlich 90000 M. an Zinſen auf⸗ zubringen, wozu noch die Rückſtellung für das Zproz. Aufgeld der Aktien der Mannheimer Geſellſchaft für ſie als nutzbringend er⸗ weiſen, d. h. will ſie nicht nur dieſe Beträge aus ihrem neuen Beſitz aufbringen, ſondern darüber hinaus noch einen, wenn auch beſcheidenen Gewinn erzielen, ſo müßte ſie mit einer Dividende von regelmäßig etwa—8 aus ihrem neuen Aktienbeſitz rech⸗ nen. Ein derartiger Ertrag iſt aber nach den bisherigen Er⸗ gebniſſen des Mannheimer Unternehmens wohl ernſtlich nicht in Ausſicht zu nehmen. Man muß vielmehr annehmen, daß die Rhein⸗ und Seeſchiffahrtsgeſellſchaft ſich von der engen Verbin⸗ dung beider Geſellſchaften eine ſo günſtige Einwirkung auf ihr Geſamtgeſchäft verſpricht, daß ſich damit der Erwerb der Aktien und der dafür zu zahlende Preis begründen läßt“. ** Der Aufſichtsrat des Kaliſyndikats wird am 22. d. M. zu einer entſcheidenden Beratung zuſammentreten und das Er⸗ gebnis derſelben, falls dasſelbe auf Einſtimmigkeit beruht, der, wie feſtgeſetzt, auf den 23. d. M. einberufenen Geſellſchafterver⸗ ſammlung vorlegen. * 5 Juternationale Betriebseinſchränkung in der Baumwollindu⸗ ſtrie. Der Vorſtand des„Verbandes der ſchweizeriſchen Baumwoll⸗ ſpinner“ beantragt eine einheitliche Betriebseinſchränkung von mindeſtens einem Sechſtel in allen Etabliſſements; eine Beſchluß⸗ faſſung ſteht in Kürze bevor. Die italieniſchen Baumwollſpinner haben beſchloſſen, einen Tag in der Woche zu feiern, ſobald ſich drei Millionen Spindeln dafür erklären. Dieſe Maßregel ſoll immer auf die Dauer von einem Monat in Geltung bleiben, ſolange ſchrieben:„Beide Geſellſchaften beſitzen auf dem Rhein gleich? artige Betriebe. Durch Vereinigung derſelben, ſowie durch Haud⸗. in⸗Hand⸗Gehen der beiderſeitigen Verwaltungen wird eine beſ⸗ ſere Ausnützung der Betriebsmittel und demgemäß eine Ermäßi⸗ Anilin gefragt zu 400 bez. G. notiert. Telegraphiſche Handelsberichte. Gegen die Maſſenausgabe neuer Dividendenbogen. * Berlin, 21. Juli. Die beteiligten Ausſchüſſe des Bun⸗ desrates werden in den nächſten Tagen bei der Beratung der Ausführungsbeſtimmungen zum Reichsſtempel⸗ geſetz ſich auch mit der in letzter Zeit beobachteten Maſſen⸗ ausgabe neuer Dividendenbogen und mit der Frage befaſſen, durch welche Maßnahmen die hierin liegende Vereitlung der Abſicht des Talon⸗ ſteuergeſetzes entgegenzuwirken iſt. Mehrbelaſtung des Bieres in Württemberg * Stuttgart, 21. Juli. Die Regierung hat dem Landtag einen Entwurf zu einer Abänderung des württembergiſchen Bierſteuergeſetzes vor⸗ gelegt. Der von der württembergiſchen Einnahme der Brau⸗ ſteuer an das Reich zu zahlende Ausgleichsbetrag beziffert ſich für 1908 auf M. 1 485 770. Er iſt nunmehr durch die Reichsfinanzreform auf 6 435 626 erhöht worden. Dem⸗ entſprechend ſchlägt die Regierung eine Mehrbelaſtung des Bieres vor. Der Ertrag der Bierſteuer wird nach der jetzigen Erhöhung unter Annahme eines Verbrauchsſteuer⸗ ganges von 10 pCt. auf rund 12 658 000 M. geſchätzt, was eine Mehrerhöhung von M. 5127000 bedeutet, von welchem nach Abzug des Betrages für das Reich für Württem⸗ berg noch rund M. 170000 übrig bleiben. Die Steuer⸗ erhöhung macht auf das Hektoliter Bier etwa 1,60 M. aus. Aktienbrauerei Dinglingen, Freiburg i B. * Freiburg, 21. Juli. Auch die Generalverſammlung dieſen Geſellſchaft hat der Fuſion der Berger Brauerei.⸗A. in Breiſach zugeſtimmt. Die beiden Brauereibetriebe werden, laut„Frkf. Ztg.“, vorläufig wie bisher weitergeführt. 5 Eſſener Stadtanleihe. * Eſſen, 21. Juli. Die Stadt Eſſen wird 16 Millionen Aproz, Eſſener Stadtanleihe an ein Konſortium begeben, dem u. a. angehören: Die Eſſener Kreditanſtalt, das Bankhaus Si⸗ mon Hirſchland, Eſſener Bankverein, Rheiniſche Bank, Diskonto⸗ geſellſchaft und die Deutſche Bank in Berlin. 18 Schraubenſpundfabrik W. M. Kramer.⸗G., Freiburg. * Frankfurt, 21. Juli. Mit dem auf Antrag der Deut⸗ ſchen Effekten⸗ und Wechſelbank in Frankfurt a.., und der Bankfirma J. A. Gräb in Freiburg i. Br. an der Frankfurter Börſe zugelaſſenen 1,130,000 Aktien dieſes Unternehmens, wird der Frankfurte Börſe ein neues Induſtriepapier zuge⸗ führt. Die Einführung erfolgt lt.„Frkf. Ztg.“ am 27. ds. Mts. Der erſte Kurs iſt mit 149 Proz. in Ausſicht genommen. Inſolvenz * Mailand, 21. Juli. Die Möbelfabrik Frotelli Sppto in Ca⸗ talonien iſt mit rund 4 Millionen Lire Schuldeulaſten inſolvent. Aus Amerika. 8 * Newyork, 21. Juli. Der Stahltruſt ſucht, laut„Irkf. Ztg“, 100 000 Tons Beſemer⸗Eiſen zu 15 ½ Dollar ab Hochofen. 5 5*** Mannheimer Effektenbörſe. aom 21. Juli.(D ffi 3 iel er, Bericht.) Kleines Geſchäft war heute in Mannheimer Verſicherungs⸗ „Aktien zu 585 Maxk pro Stückn Geſucht waren noch von Ver⸗ ſicherungs⸗Aktien Frankona zu 945 Mark und Bad. Aſſekuranz⸗ Aktien zu 1520 Mark pro Stück.(1550.) Von Induſtrie⸗Aktien ſtellten ſich: Anilin 400., Verein chem. Fabriken 308., 810 Koſtheimer Celluloſe 230 G. und Zuckerfabrik Waohäuſel 148 G⸗ Aktien. 5 Tanken. Brief Geld Trief Geld Badiſche Bank Trausport e B.— 101.70½8.,.⸗G. Röſch. Seetr.—— Pfalz. Hor.-Bant 106.—.— piaunh. Dampſſchl Pf. Sp⸗ u. Cdb. Sandau 141.— 140.— Lagerbens 8 Rhein. Kreditbank—.— 186 50„ 1t. Verſtcherung. * Frankona, Rück⸗ und Rhein. Hyp⸗Bank 197.——.— itverſ..⸗G. vm. 15 Südd. Bank„ Had Rück⸗ 5 Mitv.— 945 Ghem. Junduſtrie. Fr. Trp.⸗ Unf. u. Gl.⸗ .Anil⸗u. Sodafbr.—— 400.— Verſ⸗Geſ. „—.——=Bad. Aſſecurran; 1550 1520 Continental. Verſich.—.— 500. L + LI* neu b. Goldenbg.—— 193 F Mannh, Verſicherung 528 Verein chem. Fabriken 310— 308— Verein B. Oelfabriken—.— 137.— Oberrh. Verſich⸗Geſ. 625.— 620. Weſt..-W. n—.— 212.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 520.— „„ Vorzug—.— 102.50 Induſtrie. Brauereien,.⸗G. f. Seilinduſtrie 133——. Bad. Braueret—.— 77.— Dingler'ſche Mſchfbr. 115.——.— Binger Aktienbierbr.—.——.— Smaillirfbr. Kirrwetl.———.— Durl. Hof vm. Hagen 248.——.— Emaillw. Maikammer—.— 98.— Eichbaum⸗Brauerei—— 116—[Eitlinger Spinneref—.— 100.50 .——.—— lefbr. Rühl, Worms—— 82.— Elefbr. Rüh Ganters Br. Freibg. 98.——.— Kleinlein Heidelberg 190.——.— omb. Meſſerſchmitt 35.— udwigsh. Brauerei—— 223— Mannh. Aktienbr. 130.——.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr———.— Brauerei Sinner—.— 250— Br. Schrödl, Heidlbg. 185.——. „Schwartz, Speyer—.— 115. „Ritter, Schwos.—.— „ S. Weltz, Speyer 2 J. Storch., Spever Br. Werger, Worms—.— Wormſ. Br. v. Oertge 70.— Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr.—.— 154.— Hüttenh. Spinnerei Karlsr. Maſchinenbau Nähmfbr. Haid u. Neu—* Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 230.— Mannh. Gum. u. Asb. 145,.— 143.— Maſchinenf. Badenign—.— 198.— Oberrb. Elektrizität 22.50—. Pf. Nähm. u. Fahrradf. 128.50 128 Portl.⸗Zement Holbg.—.— 1 Südd. Draht⸗Induſt.—.— 1 Südd. Kabelwerke 126.25—, Verein Freib. Ziegelw. 120.—— ,, Würzmühle Neuſtadt———.— Zellſtoffabr. Waldhof 295.— 2983.— ebe Waghäuſel—.— 148.— Zuckerraff. Mann.— *** Erankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des Gen ral⸗Anzeigers.) Telegramme der Contineutal⸗Telegraphen⸗Compagnie. *Frankfurt a.., 21. Juli. Fondsbörſe. Die Hauptſtütze der unverändert feſten Tendenz blieb nach wie vor die aus den Ver⸗ einigten Staaten eintreffenden Nachrichten ſowie der internationg flüſſige Geldmarkt. Der Sturz des Miniſteriums Clemenceau wurde vorläufig nur vorübergehend lebhafter beſprochen, da man das neu⸗ Kabinett abwartet und ob dieſes dieſelbe lange Dauer haben wird. Induſtrieanteile zeigten feſte Tendenz. Der Montanmarktsverkehr zeigte auf geſtrige Abendbörſe in Wien neue Belebung. Bochum weiter begehrt. Diskonnachfrage machte ſich für Phönix⸗Bergbau b merkbar. Der Verkehr ſetzte zu 180,10 ein und kirchener feſt. Deutſch⸗Luxemburger behaupte faſſung zeigte ſich auf dem Induſtriemarkt. C Gold⸗ und Silberſchei 500 bez. und Elektrizitätswerte befeſtigt. Von Maſchinenfabrike wannen Wittener 1½ Prozent, Aluminium ca. 4 Prozeut geſteiger —. —.— 66.— 66.50 85. —.— ——q— 1 ſteuer feſthalten wolle oder nicht. Wie die M. N. N. mitteilen bis eine durchgreifende Beſſerung der Geſchäftslage eingetreten iſt. Als feſter ſind Kaliwerte anzuführen. Transportwerte ruhig. L 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 21. Ju nachläſſigt. feſt. Leitende Werte behauptet. Regierung habe 40. Mill. Rubel Renten beſtimmt. Auleihen deutſcher Bundesſtaaten bei ſtillem Geſchäft feſt. Montane Diskonto 187,10, Dresdner 153,50, Abadſſche St.⸗A. 901 104.70 101.80 4„ 1908/09 102.30 102.30 476 bad. St.⸗O.(abg)fl—.— 8 „ 4 3„„1900—.— 94 80 3„ 1904 94.60 94 60 3*„„ 1907 960 94.60 Abayr..⸗B.⸗A. b. 1915 102.30 102.30 1918 102.50 102˙65 3% do. A. Allg. Anl. 94.80 94.85 3 do.(.⸗Obl. 85.40 85.40 4 Pfälz..⸗B. Prior. 101.50 101.50 —— 94.50 4 Heſſen von 1903 102 40 102.5ʃ 8 Heſſen 83.80 83 65 3 Sachſen 86 10*6 10 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—.—— Slld. Zuckerfabril 147.50 148.— Badd. Immobil.⸗Gel. 938.30 98.50 Gichbaum Mannheim 116.— 116.— Mb. Aktien⸗Brauerei Parkakt. Zweibrücken 90.40 91.— Weltz z. Sonne. Speyen- Cementwerk Heidelbog. 158158.— Cemantfabr. Karlſtadt 142.50 143— Badiſche Anilinfabrik 398 75 400.— Ch. Fabrik Griesheim 211.50 241.— Farbwerke Höchſt 426.25 425 Ver chem. Fabritk Mh. 309.— 308.— Cbem. Werte Albert 433.— 433.5ʃ Südd. Drahtind. Pik. 103.— 103.— Akkumul.⸗Fab. Hagen 206,— 206. Acc. Böſe, Berlin 50,50.10 Slektr.⸗Geſ. Allgem. 232 50 232 80 Suͤdd. Kabelw. hm. 123.25 123.7 Sahmeyer 4 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 125.10 125 10 Siamens& Halste 220.80 221.— Bergwer Bochumer Bergbau 232.50 23425 Buderus 109.90 109 80 Concordia Bergb.⸗G.— Deutſch. Luxemburg 200 50 200 20 Friedrichshütte Bergb. 128.— 128. Gelſenkirch ner 180.10 184.— Südd. Eiſenb.⸗G. 117.— 117. Hamburger Packet 11695 11690 Norddeutſcher Llovd 90.— 89 80 Deſt.⸗Ung. Staatsb. 154.90 154 70 Deſt. Südbahn Lomb. 21.30 21.25 barden⸗Aktien auf Wien⸗ behauptet. Baukaktien wurden ſe t. Schiffahrtsaktien hr wenig umgeſetzt. waren ver⸗ Kreditaktien Ruſſen gefragt auf die Meldung, die Sparkaſſengelder zum tten b 1880er Ruſſen belebt. W bekrifft, ſo waxen dieſe feſt bei ſtillem Geſchäft. Ankauf für Was heimiſche Staatsfands Ebenſo zeigten die feſte Tendenz. Die Nachbörſe war ttien weitey belebt. Kredit 260,80, atsbahn 154,70, Lombarden 21,75, Valtimore Ohio 117,90, Harpener 194,10, 194,30, Laurahütte 186,40 Phönix 180,75, Aproz. Darmſtädter Stadtanleihe von 1909 gelangt zum Kurſe von 101,30 bez. G. heute erſtmals zur Notierung. Schlußkurſe. Reichsbankdiskont: 3½ Prozent. Wechſel. 20 21 205 2 Amſterdam kurz 149.00 169.—[Check Paris 81.15 81.175 Belgien„.95 80,95[Parts kur! 81 12 81.15 Italien 80.95 80.975 Schweitz. Plätze 81 175 81183 Check London 20.442 20.442 Wien„ 35.135 85.175 London 20.42 20.42 Napoleousd'or 16 293 16.29 5 lana—.——.[Privatdiskonto Staatspapiere. A. Deutſche. 20 5 20 21 eſobeutſch. Reichsanl. 102.85—. Mh. Stadt⸗A. 1908—„ 4 5„ 1909 102.9) 102.94„ 1909—̃— 95.45 95 50%„1905 92.75 99 89 3%„„ 1909 95 40 95 50/ k. Ausländiſche. 3 55 86.45 86.405 Arg. i. Gold⸗A. 1887———.— 4ee pr. konſ. St.⸗Anl. 103.— 102.96/3% Chineſen 1696 102.80 102.70 4 do. do. 1909 103.— 108.—1% 1898 99.40 99 50 34 5 95.50 95.50/% Japaner 96 45 66 50 37%„„ 1909 95.50 95 50 Mexitaner auß. 88/90 100.90 100.99 8 86 50 86.50/3 erikaner innexre 66 10 66.10 Bulgaren 100 65 100.85 3% ttalien. Rente——.— 4% Oeſt. Silberrente 99.45 99.45 4½„ Papierrent.———-— Oeſterr. Goldrente 100.05 99 90 2 Portug. Serie 1 62.10 62. 5„ III 64.10 68.90 4% neue Ruſſen 1905 99.20 99.80 Ruſſen von 1880 87 30 87.70 ſpan auskl Rfffßfß;; 1 Türten von 1903 87.90 87.90 1 uf⸗ 93— 93.— 1 Ung r. Goldrente 95.45—.— 4„ Kronenrente Berzinsliche Loſe. Oeſterreichiſche860 162.40 163.— Türkiſche 145.90 146.10 Aktien induſtrieller Unternehmungen. ſcunſtſeidenfabr. Frkf. 260.— 260.— Lederwerk. St. Ingbert 57 89 57 80 Spicharz Lederwerke 124.80 124 40 Ludwiash. Walzmühle 151-151. Adlerfahrradw.Kleyer 336 60 338— Maſchinenfbr. Hilpert 6480 64 70 Naſchinenfb. Badenia 196 196— Dürrtopp 320 50.320.50 Maſchinenf. Gritzner 214.—214 Maſch.⸗Armarf. Klein 104.— 104 Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer 127.70 127.70 Rößbrenkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co. 38— 38— Sihgellprefſenk Frktb. 192—192.— Vei.dentſcher Oelfabr. 187.208720 Schuhſabr. Herz, Irkf. 119.80 119 80 Seilinduſtrie Wolff 131.—131. [BWollſp. Lampertsm. 51.— 51 ſcammgarn Kaiſersl. 180.50 181.— Zellſtoffabr. Waldhof 293.50 298.60 ksaktien. Harpener Bergbau 199 20 194. Kaliw. Weſterregeln 213.60 214 80 Oberſchl. Eiſeninduſtr. 97.— 98.50 Phönix 177 80 180.75 Vr. Königs⸗ u. Laurah. 186.80 Gewerkſch. Roßleben —— Aktien dentſcher und ausländiſcher Transportanſtalten. Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahn—.—. do. Meridionalbah“.——.— Baltimore und Obio 119.70 117.90 —.—— Pfandbrfefe, Prioritäts⸗Obligationen. 93.05 93.10 BVerliner Effektenbörſe. [(Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) „Berlin, 21. Juli.[(Fondsbörſe)] Die Feſtigkeit der seutigen Börſe ſteht in urſächlichem Zuſammenhang mit dem ge⸗ 1 9 ſtrigen Nachbörſenverkehr. Steigerung in Mon⸗ Die eingetretene S tanwerien, die heute bei Eröffnung eine weitere anſehnliche Auf⸗ wärtsbewegung erſuhr, hängt vielſach mit Deckungen zuſammen. Bochumer und Laurahütte um 1,30 Proz., Phönix um 1 Proz., Rheinſtahl um 78 Proz. und Deutſch⸗Luxemburger anfangs um Proz. höher, ſpäter nachgebend. Wie es heißt, ſollen Deutſch⸗ Luxemburger gegen Phönix getauſcht werden, doch war hierüber nichts Poſitives feſtzuſtellen, Dortmunder ebenfalls beſſer ge⸗ fragt, Rombacher 9 und Gelſenkirchener 18 Proz. höher. Nach⸗ weiter anziehend auf 183,25, desgleichen Harpener 194 Proz. Bankaktien gleichfalls feſter. Deutſche Bank 0,40 Proz. Diskonto, Dresdner und Nationalbank 0,10 beſſer. Prinz Hein⸗ rich⸗Bahn feſter. Von Fonds Zproz. Reichsanleihen auf erſten Kursſtand behauptet, 1902er Ruſſen 0,10 Proz. beſſer, Große Ber⸗ liner Straßenbohn preishaltend. Schiffahrtsaktien vernach⸗ läſſigt. Elektrizitätsaktien beſſer gefragt. Beginn der zweiten Börſenſtunde war das Geſchäft we⸗ ſentlich ruhiger; doch lagen im allgemeinen Montanwerte weiter feſt. Die Börſe bleibt Paris abwartend, wegen der dortigen Miniſterkriſis. Darmſtädter bei Eröffnung um 0,60 Proz. höher. Harpener und Gelſenkirchener weiter anziehend, desgleichen Bo⸗ chumer weiter gefragt. Japaner 0,20 Proz. ſchwächer. In dritter Börſenſtunde ſtill bei teilweiſer Abſchwächung in Montanwerten infolge von Gewinnrealiſationen. Zproz. Reichs⸗ Zu Be anleihen und Konſols um 0,10 gebeſſert. Induſtriewerte des Kaſſamarktes überwiegend feſt, Chemiſche Werte belebt Elber⸗ felder Farbenfabrifen um 14, Badiſche Anilin um 7½ Proz. höher. Kaliwerte vernachläſſigt. Berl in, 21. Juli.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien—.——— Laurahütte—.— 188.90 Disc.⸗Kommandit 187.10 187.— Pbönix 177.40 180 20 Staatsb ahn 184.90—.—Harpener 191.70 193.60 Lombarden 21.20 2140 Tend.: feſt. Bochu ner 232.70 234.40 Berlin, 21. Juli.(Schlußturſe.) Wechſel London 20.44 20.485 Reichsbank 147 90 147 70 Wechſel Paris 81.15 81.15 Nhbein. Kreditbank 137.— 136.50 4% Reichsanl. 103.— 103.— Ruſſenbant 143.— 143 10 40% 5 1909 103.— 103.—Schaaffh. Bankv. 132 90 132 80 3550% Reich: anl. 95.50 95.60 Staatsbahn 154.00 154 90 3 7000„ 1909 95.50 95.60 bombarden 21.20 21.20 40% Reichsanleihe 86.50 86 50 Baltimore u. Ohio 117.90 118.— 4% Conſols 103.— 103— Canada Paciſte 18390 184 90 8 0% 1909 103— 103.— Hamburg Packet 116 90 116 70 3 5%%0 15 95.50 95 60] Nordd. Lloyo 90.— 90— 3½%% 1„ 1909 95.50 95.60] Bochumer 2232 50 238 70 30% 86 50 8650 Deutſch⸗Luxembg. 190 50 200.10 40% Bad. v. 1901 101 80 101.80 Dortmunder 6340 64.— 4%„„1908/9 102.20 102.10 Gelſenkirchner 179 70 183.70 3 5 eonv.———.—Harpener 192— 194 60 8* 1909/07 94.60 94.50 Saurahütte 185 40 186 50 8%% Bayern 95.— 95.— Phönir 177 50 180.60 35%% Heſſen—.——.—] Weſterezeln 214.20 218.40 4% Heſſen 83.75 83.75 Allg. Elektr.⸗Geſ. 232.50 232 90 40% Sachſen 86.— 86.— Anilin 399.— 406.50 3½ Japaner 1905 96 20 96.10 Anilin Treptom 324.40 326.50 4% Italiener———.—Brown Boveri 191.— 191.70 40% Nuſſ. Ant 1902 8890 87— Chem. Albent 432.— 433 20 36% Bagdadbahn 87.80 87.90 D. Steinzeugwerte 225.50 224 50 Oeſter. Kreditaktien 200 70 200 80 Elberf. Farben 493— 431— Berl. Handels⸗Geſ. 172 80 172.70 Celluloſe Koſtheim 225.— 231— Darmſtüdter Bant 131.40 132.— Rütigerswerken 171.50 172.— Deutſch⸗Aſiat. Bant 143 80 143.— Tonwaren Wiesloch 101.— 109.— Deulſche Bank 242.70 213.20] Wf. Draht. Langend. 210— 211 20 Disc.⸗Kommandit 187 10 18710] Zellſtoff Waldhof 293,50 294 60 Drosdner Bant 153.50 153.40 Privatdiskont 2% W. Berlin, 21, Juli.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 200.70 200.0 Staatsbahn 154.80 154.80 Diskonto Komm. 187.10 187.—][Lombarden 21.20 21 10 Pariſer Börſe. Berliner Produktenbörſe. ee It 1 tigen Getreidemarkt herrſchte Juli.[(Produktenbörſe.) Zuſtloſigkeit. Am heu⸗ Eroße Der ſehr gün⸗ bevicht und die flaue Haltung der Budapeſter Börſe war zum Teil durch die Depeſchen aus Amerika paraliſiert. Weizen verlor ca ½ Mark. Roggen war ſeitens der Propinz angeboten und büßte ca. 1 Mark ein. Hafer war im Anſchluß an Brotgetreide leicht abgeſchwächt. Mais und Rüböl hatten ſtillen Verkehr. he Saatenſtands 9 ſtige preußi feſten Berlin, 21l. Juli.(Telegramm.)(Produktenbörf.) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 215 Weizen per Juli 261.261.— Mais per Juli—.——— „Sept. 234.50 234.25„ Sept.—.—.— „Okt. 2315 231.25———.— „Dez. 229 25 228.75 füböl per Juli——— Roggen per Jus 195. 194.50„Oktbr. 55.30 55.20 „ Sept. 186.— 184.50„Dezbr. 55 50 55.40 85„Okt. 155 75 184.50 Spiritus 70er locko—.——. Hafer per Juli 183— 182 56 Weizenmehl 36 75 36.75 „Sept. 169.50 169.—[Roggenmehl 25.50 25.50 Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 20. Juli. Getreide markt.(Telegramm.) 29. 21. per 50 kg per 50 kg Weizen per Okt. 13 91 13 ge ſtetig 13 69 13 70 flau April 1411 1412 1395 13 96 Roggen per Ott. 10 O09 10 10 ſtetig 990 99l flan Has⸗ 55 8115————— afer per t. 762 7 63 ruhig 758 759 willi Mais per Juli 7886.81 728 „„ Aug. 790 791 ruhig 783 784 willig „ Mat 692 6 93 688 6 89 Kohlraps Augnt 14 25 14 35 träge 14 25 14 85 träge Wetter: Schön, warm. Linerpooler Börſe. Liverpool, 21. Juli.(Anfangskurſe.) 20. 21.1 Mais per Sept. 8/90 ſtetig 8/99f, ruhi Weten der Des eizen per Sept.— träge— träge per Okt.—— *** Aberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. Southampton, 16. Juli.(Drahtbericht der Ameritan Line, Southampton) Der Schnelldampfer„St. Paul“ am 10. Juli von New⸗Pork ab, iſt beute nachmittag hier angekommen Rew⸗ork, 17. Juli. Drahtbevicht der American Line, Sout⸗ hampton. Der Schnell⸗Dampfer„St, Louis“, am 10. Juli von Soußha mpton ab, iſt heute vormittag hier angekommen. New⸗ovk, 19. Juli.(Drahtbericht der Red Star Line Ant⸗ werpen. Der Dampfer„Vaderland“, am 10. Juli von Antwerpen ab, iſt heute hier angetommen Autwerpen, 20. Juli. Drahtbtricht der Red⸗Star⸗Line Ant⸗ werpen. Der Dampfer„Kroonland“, am 10. Jull von New⸗Nork ab, iſt heute hier angekommen. Für Politik: J..: Georg Chriſtmann; für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann; für Lokales, Provinzielles u, Gerichtszeitung: Rich. Schönfelderz für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei. Rio Tinto 1886 1897 Parts, 21. Juli. Anfangskurſe. 3 dd% Rente 97.65 97.80] Debeers 372 374.— Sponier 97.60 97.50 Caſteand 188.— 135.— Türk. Looſe———Goldfield 158.— 167.— Bangqne Ottomane 713.— 715.—] Randmines 251.— 255.— G. m. b..: Direktor: Eruſt Mäller. Nichts verunstaltet ein Antlitz mehr, als un⸗ reiner Teint. Um ihn zu Wiener Börſe. Wien, 21. Juli. Vorm. 10 Ubr. g% Frk. Hyv.⸗Pfdb. 100,30 140.30[4% Pr. Pfdb. unt. 15 100.10 100.25 4% F. K. V. Pfobr.0s 100.70 100 70 40%„„ 17 101— 101.— 4%„„ 1910 100 30 100.0 3½„„„ 14 95.30 95.0 4% Pf. Hyp B. Pfdb. 100.10 100.10 3½„ſ12 94.— 94.— diize,„„ 35.90 94.3½ Pr. Afdbr.⸗Bk. 31½e% Pr. Bod.⸗Fr. 9820 83.26 Kleinb. b. 04 95.50 85 50 4 Ctr. Bd. Pfd. voe 100. 5 100.15 3½ Pr.Pfdbr.⸗Bk., 4 93 Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ 0 e e e ee e e 4%„Pfdbr..“ 4% Pr. Ufdbrf.-B. unk. 10 100.10 100 10 88 d—— 4%„ Pfbbr..03 4e%% Jih. B. B. Pfb. 02 100.— 100— unl. 12 100.20 100.20 4%„„„ 1907 100.— 100.— 8„ Pfdbr..86 4%„„ 1912 100.80 100.30 00 u. 94 62.60 92.60%„„„ 1917 100 80 100.80 9255 Pfd. 96½ 92.50 92.504%„„„ 1919 101 50 101.50 4%„ Gom.-AJbl. 31%„ verſchied. 92.60 92.70 v. I,unt 10 101 20 101 20 ½%„„„ 1914 92.70.70 3%„ Gom.-Ool. 91½ Hih..⸗B. C. O 93·80 3 30 v. 87/01 98 80 98 80 4% R. W. B. C..10——.— bi,„ Com.⸗Opl. 4% Bf. B. Pr.⸗Obl.——.— v. 96/06 93.80 93.80 4% Pr. Pfdb. unt.§)—.— 98 50 id dees;— „ e 14100,10 100.25 Waung. Verſ.⸗„. A. 515 515.— Bank. und Berſicherungsaktien. 134.50 134.50 Oeſterr.⸗Ung Bauk 121 80 121.80 Oeſt. Länderbeuk 172 50 172.50[„ Kredit⸗Anſtalt 110,40 111.[Ptälziſche Bank 181 60 181.70/ Wfälz. Hyp.⸗Bank 243.— 243.20 Kreuß. Hypotheknb. 144 30 144.40 Deutſche keichsbk. 103.20 108.10 Rhein. Kreditbant 136.60 196.70 186 90 187 100 Roein. Hyp.⸗B. M.— 195.95 153.75 153 550 Schaaffb. Bankver. 133.40 133.— 203.— 203[Südd. Bank Nhm. 114 30 114 10 Irkf. Hyp.⸗Ereditv. 159.20 159.—] Wiener Baukver. 1833.30 188.30 Nationalbank 121.20 121 20] Zank Ottomane 142.— 143.— Frankſurt a.., 21. Juli. Kreditaktien 200.60, Discouto⸗ Commandi 187.25, Darmiiadter 131.50, Dresdner Bant 153.60, Hau⸗ delsgeſellſchaft 172.50, Deu'ſche Nant 243 29, Staatsbabn 15470, Lombarden 21.30, Bochumer 234.10, Gelſenkirchen 182 75, Laurcgütte 186.50, Ungarn 95.50. Tendenz: ſeſt. NMachbörſe. Kreditaktien 200,70, Disconto⸗Commandit 187.10 Staatsbahn 154.50, Lombarden 21.25.„„„ %e Pf. B. br.⸗D.—— %ñ Ital. ſttl. a. E. B. 126,80 186.80 113.50 113.50 200,70 200.60 101.10 10,20 191.25 191.30 121 60 191.60 147 50 147 50 Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Dautſchafiat. Bank D. Efſekten⸗Bank Disconto⸗Comm. Dresdener Baut Frantf. Hop.⸗Bank 752.— 752.— 526.— 527.— Ungar. Kredit. Wiener Bankverein London, 21. Juli.(Telegr.) Ungar. Goldrente * Kronenrente Kreditaktien 638.20 688.— Oeſt. Kronenrente 96.— 95.95 Landerbank 450.50 450,70]„ Papierrente 99.30 99.30 Wiener Bankverein 526.— 526.50]„ Silberrente 99.30 99.30 Staatsbahn 724.20 723.50 Ungar. Goldrente 113.40 118.40 Lombarden 108.70 109.50„ Kronenrente 92.95 92 95 Marlnoten 117.37 117.35 Alpine Montan 644.50 647.20 Wechſel Paris 95.23 95.22] Tend.: ruhig. Wien, 21. Juli. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 687 25 639.50] Buſchtehrad. B. 982.— 982.— Oeſterreich⸗Ungarn 1775 1777 Oeſterr. Papierrente 99.30 99.30 Bau u. Betr..⸗G.——-—„ Silvberrente 99 30 99.30 Unionbank 549.— 549.—„ Goldrente 117.45 117.44 113.75 113.45 93.— 92.95 Länderbank 450.— 451.— Wch. Frankf. viſta 117.38 117.33 Türk, Loſe 185.— 186.—]„ London 239.37 239 80 Alpine 643.— 649.—„ Paris 4 95.25 95.22 Tabakaktien 380—],„ Amſterd.„ 199.60 199.60 Nordweſtbahn—.——.— Napoleon 19.06 19.05 Elbtalbahn—.——.— Marknoten 117.38 117 83 Staatsbahn 723.— 723.50 Ultimo⸗Noten 117.35 117.33 Lombarden 109.50 109.20] Tend.: feu. TLondoner Effektenbörſe. Anfangsturſe der Effektenbörſe. %¾ Conſols 84%5 84/½6] Moddersfontein 13 3 Reichsanleihe 85 ½ 85]Premier 558 4 Argentinier 88/. 88½ Randmines 9˙- 10½ 4 Italtener 103 ½ 103¼ Atchiſon comp. 120% 120%½ 4 Japaner 90 90½,] Canadian 191½ 190— 3 Mexitaner 34% 31½, Baltimore 123 123— 4 Spanter 96% 66 ½ Chikago Milwaukee 160— 160½ Ottomanbank 18 9— 18¼] Denvers com. 49— 49 ½½ Amalgamated 83/8 84%Erie B Angeondas%/% 9,¼ Grand TrunkIII pref. 565]. 567/ Nio Tinto 74% 75%½„„ ord. 230% 23/ Central Mining 17%/ 18 Louisville 148% 148¼ Cbariered 29%ä 31— Deiſſourt Kanſas 43% 43. De Beers 14˙% 14% Ontario Gaſtrand%%%ouibern Pacific 137% 185. Geduld 3½% 3˙%½ Union com 202%6 204— Goldfields 60½ 65 Steels eom. 78%, 789/ Jagersfontein%, 6% Tend.;: feſt. beſeitigen, gebrauche man als tägliche Toiletteſeife nur Myrrholin⸗ ſeife, die durch den Zuſatz des Myrriolin eine ganz eigenartige Schönheitswirkung auf die Haut beſitzt. 1763 EKinder in der Entwicklung be- dürfen der Fürsorge. Man folge dem Rate der Aerzte und gebe den Kindern einige Zeit als Zusatznahrung e blübendes Aussehen und Munterkeit wird die Eltern belohnen. Er- hältlieh in Drogerien und Kolonialwarengeschätten in den bekannten gelben Paketen.— 5289 Für die Reiſe mit Säuglingen iſt als zweckmäßigſte Nahrung „Kufeke“ zu empfehlen. Es iſt leicht zuzubereiten, lange halt⸗ bar, macht die Kuhmilch leichter verdaulich und ſchützt vor den gefürchteten Darmerkrankungen. I. Reutliegger& COo. EHOFPTHHGp¹eEIfHABDIiRKR. 5501 brossg Ausstehlung vollständiger Wohnräume. O 3, Mannheim O 3, 1 —— Zwangs⸗Lerſteigerung. Donnerstag, 22. Juli 1909, nachmittags 2 Uhr werde ich im hieſigen Pjiand⸗ lokale 4, 5 gegen bare Zahl⸗ ung im Vollitreckungswege öffentlich verſteigern: Pferd, 1 Bordwagen und 1Friſeureinrichtung. Wannherm, 21. Jult 190g. Elliſſen, Gekichtsvollzieher Verſteigerungen ſowie Lagerungen von Möbeln u. Waren übernimmt 4916 Hch. Seel, Auktionator, 3, 10.— Telephon 1508. NB. Separate Lager⸗Räume. 1 FET 05 4 Mannheim, 21. Juli. 1909 General⸗Anzeiger. 7. Seite Sfüdtiſche Amfage. Am Montag, den 26. und Dienstag, den 27. Juli 1909, nachmittags von—5 Uhr werden im Lehrerzimmer der Knabenabteilung des Schur⸗ hauſes Waldhof(1. Stock) Zahlungen an Umlagen und anderen ſtädtiſchen Gefällen entgegengenommen werden. Mannheim, 19. Juli 1909. Stadtkaſſe: Röderer. 32675 Slädliſche Amlage. Das dritte Viertel der ſtädtiſchen Umlage für 1909 iſt am 15. Juli 1909 zur Zah⸗ lung fällig geworden. Wir erſuchen ergebenſt, die ſchuldigen Beträge bei Ver⸗ meiden der perſönlichen Mahnung, gefälligſt zu ent⸗ richten. 32660 Mannheim, 17. Juli 1909. Stadtkaſſe: Röderer. Bekauntmachung. Die Umpflaſterung des Hauptmarktplatzes hier die Verlegung des Hauptmarktes betr. Nr. 28627 J. Wegen der Umpflaſterung des Markt⸗ platzes G1 muß der geſamte Wochenmarktverkehr nach dem Zeughausplatze und den an⸗ ſchließenden kleinen Planken verlegt werden und wird da⸗ ſelbſt erſtmals am 3266⁴ Samstag, den 24. ds. Mts., Hauptwochenmarkt abgehal⸗ ten werden. Mannheim, 16. Juli 1909. Bürgermeiſteramt: Ritter. Schieß. Velauntmachung. Aufgebot von Pfandſcheinen. Es wurde der Antrag geſtellt folgende Pfandſcheine des Städt. Leihamts Mannheim: 32671 Sit. A Nr. 23394 vom 14. Juli 1909, Lit. A Nr. 23771 vom 16. Juli 1909, Lit. B Nr. 41362 vom 15 Juli 1908, Lit. C Nr. 91112 vom 17. September 1908, welche angeblich abhanden ge⸗ lommen find, nach s 28 der Leih⸗ amtsſatzungen ungültig zu er⸗ lären. Die Inhaber dieſer Pfandſcheine werden hiermit aufgefordert, ihre Auſprüche unter Vorlage der Pfaudſcheine innerhalb vier Wochen vom Tage des Er⸗ ſcheinens dieſer Bekanntmachung an gerechnet beim Städt. Leih⸗ amt, Lit. O 5 Nr. 1, geltend zu machen, widrigenfalls die Kraft⸗ loserklärung oben genannter Pfandſcheine erfolgen wird. Mannheim, den 20. Juli 1909. —Städt. Leihamt. Verſteigerung. Douuerstag, 22. Juli 1909, vormittags 11 Uuhr verſteigern wir auf enſerem Bureau, Luiſenring 49, Zim⸗ mer Nr. 2 das Erträgnis an Gerſte von dem ſtädt. Grund⸗ ſtück Lagerbuch Nr. 12683 Los 19, ca. 5 ar, Gewann Hinter⸗ hofen, frühere Gemarkung Neckarau. Mannheim, 16. Juli 1909. Städt. Gutsverwaltung: Krebs. Verpachtung. Die Benützung der ſtädti⸗ ſchen Schafweide für den Winter 1909—10, welche ſich auf ca, 3000 Morgen Acker⸗ land und 400 Morgen Wieſen ausdehnt wird am 82666 Mittwoch, den 28. Juli 190g, vormittags 11 Uhr auf unſerem Bureau, Luiſen⸗ ring 49, Zimmer 2 in drei Abteilungen verpachtet. Die Pachtbedingungen lie⸗ gen inzwiſchen auf unſerem Bureau zur Einſicht auf. Mannheim, 16. Juli 1909. Stäbt. Gutsverwaltung: Trebs. Obſt⸗Herſteigerung. Das Erträgnis der Apfel⸗ bäume auf dem Rheindamm wird am 32670 Dieustag, den 27. Juli 1909, vormittags 10 Uhr auf unſerem Bureau L 2, 9, Zimmer Nr. 20 öffentlich verſteigert. Mannheim, 17. Juli 190g9. Städt. Tiefbauamt: Eiſenlohr. Rüſſe⸗Verſteigernng. Das Exträgnis der Nuß⸗ bäume an der Seckenheimer⸗ ſtraße, an der Rennershof⸗ ſtraße und an der Stepha⸗ nienpromenade wird am Dieustag, den 27. Juli 1909, vormittags 10 Uhr auf unſerem Bureau L 2, 9, Zimmer Nr. 20 öffentlich und losweiſe verſteigert. Mannheim, 17. Juli 1909. Städt. Tiefbauamt: — Eiſenlohr. 32669 Nung⸗Yerſteigerung. Am 32568 Montag, den 26. Juli 1909, vormittags 10 Uhr verſteigern wir auf unſerem Bureau Lutſenring 49 das Dungergebnis von 85 Pfer⸗ den vom 26 Juli 1909 bis mit 29. Auguſt 1909 in Wochen⸗ abteilungen gegen bare Zah⸗ Iung. Mannheim, 20. Juli 1909. Städt. Fuhrverwaltung: A xre bs.—2 32667 Jwangsverſteigerung. Donnerstag, 22. Juli 1909, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal G 4, 5 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 Klavier u. Möbel aller Art. Vorm. 10% Uhr in Rheinau am alten Gemeindehaus 1 Schrank und ein Fahrrad. 7999 Zollinger, Gerichtsvollzieher. f3,4 Große 03,4 Verſteigerung. Am Donnerstag, 22. Juli, nachmittags 2½ Uhr verſteigere in meinem Lokal, aA 3, 4 8001 1 Trumeaux, Chiffonnier, Schräuke, Waſch⸗ und Nacht⸗ tiſche, 1 ſchöner Schreibtiſch, Kommode, Tiſche, Stühle, ſchöne Betten, Bilder, Spiegel, Lüſter, Nähmaſchine, Schreib⸗ maſchine, Weinpumpe mit Schlauch, 1 Kaſſenſchrank, Regulator, Haushaltungs⸗ Gegenſtände u. ander. mehr. Uebernehme jeden Poſten Möbel oder Waren zum Verſteigern und gegen bar. M. Arnold, Auktionator N3, 11 u. J, 4. 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