Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und Umgebung.(Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Abreſſe 91 70 Pfennig monatlich. 540 0„General⸗Auzeiger 0 Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, N Mannheim“, g durch die Woſt bez. inel. Poſt⸗— bſt auſſchlag M..43 pro Quartal.* Telefon⸗RNummern: 55 Einzel⸗Rummer 5 Pfg. d 1% — 1* E Druckerei⸗ eau 2 8 In ſerate: Anab hängige Tageszeitung. nahmev. Druckarbeiten 841 5 Die Eolonel,Zelle. 25 Bfg. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Mdatln 77 5 Auswärtige Inſerate 80„ in Mannheim und Umgebung.(aus genommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. e Verlags⸗ 0 A . Derede te Sgqhluß der Jnferaten-elanahme für bas Mittagsblatt Morgens 69 Uhe, für das Abendblatt Nachmittags 3 uhr. e Nr. 334. Donnerstag, 22. Juli 1909. Ebendblatt.) n— 2——* 2— 1—— N 8 2 8 2— 80—2 55 Agrarpolitik werden ſie nicht ablaſſen. Sie haben aber recht⸗] Eindruck. Für die Söhne des„Muſterländle“ ar das woh!l Die Invaſion der Badenſer. zeitig erkannt, daß die deutſche Bevölkerung nur noch zu]gut ſo. Denn nur ſo war es möglich, daß der mitgebrachte 37(Zur Gründ einem Drittel in landwirtſchaftlichen Berufen ſteht, und daßLiberalismus nur ſchlief, ſtatt ſich am Junkertum im klein⸗ 92ñ(Zur Gründung des Deutſchen Bauernbundes.) dieſe Minorität von der Majorität nur dann Sypathien und lichen Dageskampf zu verſchleißen. Jetzt, wo die Stunde ge⸗ Vor einem badiſchen Anſiedler wird uns aus der Oſtmark einen Schutz der landwirtſchaftlichen Intereſſen beanſpruchen kommen iſt, ziehen die liberalen Badenſer nicht ſchlecht vom 10 geſchrieben: darf, wenn ſie ſich dienend dem Ganzen einordnet. Dieſe Leder. Ja, was in der Bauernbewegung an bewußtem Libera⸗ Der Deutſche Bauernbund iſt eine der unmittelbaren Folgen unſerer innerpolitiſchen Wirren, und die bisherigen 6 Kundgebungen des Bundes laſſen keinen Zweifel darüber, daß nach langer Zeit wieder einmal eine liberale Springflut über das ſogenannte platte Land ergießt. Die konſervative Partei, 5 dieſes Aktionsorgan des Bundes der Landwirte, hat es durch 8 ihre Stellungnahme zur Reichsfinanzfrage gründlich mit den Bauern verdorben, und die agrariſchen Partei⸗ und Bundes⸗ 1 führer haben bei den Maſſen das verloren, was ſich ſo leicht nicht wieder gewinnen läßt: die Popularität. Die einſt ſo fſtürmiſch bejubelten Attraktionen im Zirkus Buſch, die Roeſicke, 4Hahn, Wangenheim, Oldenburg, ja ſelbſt der alte„Pod“— Hſie ſollten einmal die Titel hören, die ihnen jetzt an den Stammtiſchen der Bauern verliehen werden! Daß die politiſch erNG pbſonſt ſo ſchwerfälligen kleinen Landwirte angefangen haben, 5 in ganzen Bataillonen von der alten Bundesarmee abzurücken, iſt ein Beweis für das tiefgehende Mißtrauen, das allem Kon⸗ ſervativen in dieſen Kreiſen endlich entgegengebracht wird. Der parlamentariſche Sieg des„neuen Blocks“ wird von der konſerpativen Partei als ein echter Pyrrhusſieg gefeiert, das heißt im Stillen. Der Egoismus der Thron⸗ und Altarpartei 18 1 8 .. iſt in ſeiner ganzen Rückſichtsloſigkeit erkannt worden— und mit wohltuender Grobheit trennen ſich nun die Bauern von 93 den alten Führern. Schittzt uns vor unſeren Freunden, ſo ßufen„dis dummen Bauern“, mit unſern Feinden wollen 2 wir eher fertig werden! Weil die Herren Ueberagrarier Wind ſäeten, ernten ſie nun den Sturm, der vielleicht ihre 5 ganz politiſche Herrlichkeit fortfegen wird. 5 Auch der Hanſabund iſt durch die agrariſche Gefahr ins Leben gerufen worden. Hanſa⸗ und Bauernbund ſind inſofern weſensverwandt, als ſie keine Parteien im überkommenen Sinne ſein wollen. Vielleicht haben wir es mit Bildungen zu tun, die auf dem Wege zum Parlament der Zukunft not⸗ wendig ſind. Der Wert ſolcher Bünde beruht in erſter Linie darin, daß ſie die ſo oft geforderte Politiſierung des Volkes, die Durchdringung der Maſſen mit politiſchen Gedanken, in die Hand nehmen, damit der wichtigſte ſtaatsbürgerliche Akt, die Wahl zu den Parlamenten, mehr und mehr das Ergebnis ſorgfältiger Ueberlegung und kulturpolitiſcher Gewiſſenhaftigkeit wird. Das iſt aber gleichbedeutend mit der Auflöfung der konſervativen Macht, die ihre politiſche Stel⸗ lung nur der Partei des Stimmviehs verdankt, d. i, die SGruppe der Viel zu Vielen, die noch immer Furcht vor der Knute des Junkers haben und in geſchloſſenen Kolonnen nach Befehb ihren Stimmzettel abgeben. Im Grunde ſieht der oſtelbiſche Großgrundbeſitzer auch im Bauern nur den früheren Leibeigenen heute genug, ihm im Zeichen des all⸗ gemeinen Wahlrechts das politiſche Geſchäft zu erleichtern. Das haben die Bauern nunmehr erkannt, ſie weiſen die 3 reaktionäre Bevormundung ab. Die neuen Bündler ſind frei⸗ 6 idf CWeheitlich und fortſchrittlich, alſo liber a1 geſinnt. Zwar hängt VU. ihnen noch manche„agrariſche“ Eierſchale an, und Bauern 2waollen und müſſen dieſe Leute ja bleiben und auch von einer 1 e F 8 2 2 e Feuilleton. ö Philipp Jacob Düringer. Am 23. Juli jährt ſich zum hundertſten Male der Tag der 5 Geburt Philipp Jacob Düringers, eines Sohnes der Stadt 5 Mannheim, der als Schauſpieler und Dichter im deutſchen Thea⸗ terleben des verfloſſenen Jahrhunderts eine vielſeitige und bedeut⸗ 5 ſame Rolle geſpielt hat. Von Haus aus zum Mediziner beſtimmt, zog ihn frühzeitig ein unbezwinglicher Hang zur Bühne. Als Siebzehnjähriger ſchon verſuchte er ſich nicht ohne Glück auf den Brettern unſeres Hof⸗ und Nationaltheaters. Ueber Freiburg, Frankfurt a.., Düſſeldorf, Hamburg, Nürnberg kam er 1835 nach Leipzig und wurde hier im folgenden Jahre Regiſſeur des Stabttheaters. Das Jahrzehnt von 1843—53 ſah ihn als Ober⸗ regiſſeur hier am Mannheimer Tyeater. Im Jahre 1851 hatte Herr von Hülſen in Berlin das Erbe des Intendanten von Küſt⸗ ner angetreten und eine der erſten Taten des neuen Herrn war die Berufung Düringers an das Königliche Schauſpielhaus. Hier hat er an hervorragendſter Stelle als artiſtiſch⸗techniſcher Direk⸗ to von 1853 bis 1870 gewirkt. Bald nach ſeiner Penſionierung Anfang 1870) iſt er am 12. Mai 1870 in Koburg geſtorben. Düringer war ein hochbegabter, trefflicher Darſteller. Aber er war weit mehr als dies: er war ein ausgezeichneter Drama⸗ turg, ein lenntnis⸗ und erfahrungsreicher Regiſſeur. Er beſaß für lebendige Bühnenwirkungen einen ſicheren, unfehlbaren Blick und wußte doch bei aller Würdigung des theatraliſch⸗Effektvollen em eigentlich Dramatiſchen ſein Recht zu laſſen. Sein verläß⸗ ches dramaturgiſches Urteil wurde beſonders hoch von Guſtav Drrr chvogels Vorſchlägen ſeine„Va⸗ Erkenntnis zeugt von einer ruhigen Erfaſſung der Dinge. Was haben aber die Badenſer mit dem Bauern⸗ bunde, dieſem Gewächs aus oſtdeutſcher Erde zu tun? Nicht mehr und nicht weniger, als daß es ohne ſie wohl kaum einen liberal durchwachſenen deutſchen Bauernbund geben würde! Wir denken dabei nicht an die Badenſer am Rhein und Neckar, ſondern an die Landsleute, die zwiſchen Weichſel und Warthe eine neue Heimat gefunden haben, und die beſonders in den letzten Jahren in ſo ſtattlichen Gruppen erſchienen ſind, daß man mit Fug und Recht von einer Invaſion der Badenſer ſpricht. Die neue politiſche Bauernbewegung und der badiſche Anteil an ihr hängen organiſche mit der preußiſchen Polen⸗ politik zuſammen, deren ſichtbarſter Teil das ſeit 1886 be⸗ triebene Anſiedlungswerk iſt. Die Reichsgenoſſen aus dem Süden haben den Vorgängen in den Oſtmarken bisher wenig Aufmerkſamkeit zugewendet. der Enteignungsparagraph in der Novelle zum preußiſchen Anſiedelungsgeſetz, die beide aus dem Jahre 1908 hervor⸗ gegangen ſind, haben auch das Intereſſe der ſüddeutſchen Be⸗ völkerung für die Oſtmarkenfrage erzeugt. Ein Beweis dafür war die Frühjahrsreiſe ſüddeutſcher Parla⸗ menktarier und Journaliſten nach den Anſiedelungs⸗ provinzen Poſen und Weſtpreußen, auf der ſich die Teilnehmer davon überzeugen konnten, daß Preußen wieder einmal dabei konnten die Herren aus Süddeutſchland auch Gelegenheit ganz ſüddeutſch anmuten, beſonders die Badenſer bewahren Mundart, Volks⸗ und Arbeitsbräuche aufs getreuſte, ſelbſt auf ihren Landwein und ihr Kirſchwaſſer wollen ſie nicht ver⸗ zichten. Das Anſiedelungsdorf, in dem wie dieſe Zeilen nieder⸗ ſchreiben, hat an Badenſern u. a. Familien mit Namen Frey, Heiland, Stiedel, Stauffer, Zimmer, Kautz. Sie bilden ein ganz vorzügliches Element im Dorfe, haben auch den„Bürger⸗ meiſter“ geſtellt und ſich wirtſchaftlich günſtig, zum Teil ſo⸗ gar ſehr befriedigend entwickelt. Aehnlich iſt es in den anderen Anſiedelungen, ſo beſteht das zur Zeit wohlhabendſte Dorf (Schlehen) wohl zur Hälfte aus Badenſern. Ihre heitere, launige, im guten Sinne optimiſtiſche Gemütsart iſt ganz danach angetan, in dem„Völkerbrei“, zu dem ſelbſt Ruſſen, Ungarn, Galizier und Amerikaner— natürlich deutſche Rück⸗ wanderer Tbeitragen, ein verbindendes Element dar⸗ zuſtellen. Politiſcheer Arbeit hatte ſich der oſtmärkiſche Badenſer bis dahin wenig gewidmet— wohl weil ihm die politiſche Luft des Oſtens zu ungewohnt und unſympathiſch war. Wie⸗ viel hatte er nicht allein zu tun, um erſt einmal den Ge⸗ noſſenſchaftsgedanken, der im Zuſammenhang mit dem Anſiedelungswerk(Raiffeiſen!) zu großer Vollkommen⸗ heit gediehen iſt, ganz zu bewältigen. Politiſch machten die Erſt der Sprachenparagraph des Reichsvereinsgeſetzes und iſt, ſich mitten im Frieden eine Provinz zu erobern. Gar oft nehmen, mit Anſiedlern aus ihrer engeren Heimat zu ſprechen. Es gibt Anſiedelungsdörfer, die durch ihre Einwohnerſchaft Anſiedler noch vor wenigen Monaten einen ganz ausgeruhten lismus vorhanden iſt, das trägt die badiſche Marke. Die Proteſtbewegung der Bauern iſt aus einer reinen Anſiedlerbewegung entſtanden, und zwar aus dem Wider⸗ ſtande der Bauern gegen die Reſtgüter. Eine führende Perſönlichkeit im neuen Bunde hat auf der Graudenze Tagung vom 18. Juli nochmals unzweideutig erklärt, daß die Reſtgüterfrage für das Anſiedlertum eine Lebens⸗ frage iſt. Reſtgüter ſind, kurz geſagt, neue deutſche Güter innerhalb der von dem preußiſchen Staate angekauften pol⸗ niſchen und deutſchen Güter. Da dieſe Güter ebenfalls unver⸗ äußerliche Rentenſtellen ſind, ſo nehmen ſie dem kleinen An⸗ ſiedler jede Möglichkeit, ſeinen Beſitz zu vergrößern oder die Kinder auf einen benachbarten eigenen Beſitz zu ſtellen. Die Reſtgüter ſind ein Ausfluß des großagrariſchen Willens; Macht. Sie ſollen eben dazu dienen, jeder Anſiedelung de „geborenen Führer“ auf den Nacken zu ſetzen. Dieſe Ritter⸗ gutsbeſitzer von Steuerzahlers Gnaden maßen ſich ſelbſtver ſtändlich die Sitze in den Kreis⸗ und Provinziallandtagen an, ſie ſorgen dafür, die„Leute“ im Anblick einer Uniform den Gipfelpunkt nationaler Begeiſterung erleben. Den Badenſern gebührt das Verdienſt, die Fenſter ge⸗ öffnet zu haben, ſodaß in die oſtmärkiſche Stickluft ein friſcher Duftzug aus dem Süden und Weſten dringen kann. Jedenfalls war Baden auch diesmal dabei, als es galt, einem freiheit⸗ lichen Gedanken zum Leben zu verhelfen. Dr. B Polftische Uebersjeht. Mannheim, 22. Juli 190 Fürſt Bülow als Sozialpolitiker. In der neuen Nummer der„Sozialen Praxis“ betrachte deren Herausgeber, Profeſſor Ernſt Francke, den Wechſe im Reichskanzleramt vom Standpunkt des Sozialrefoxi Dabei kommt er in der Würdigung der hinter uns lieg neun Bülowiſchen Jahre zu dem Urteil, daß in der lang Reihe von Geſetzen und Verordnungen, die in dieſem raum fertiggeſtellt wurden, ſich immerhin ein ſtat Aktivum in der ſozialpolitiſchen Bilanz ergebe, dem auch ein Paſſivum(Unterlaſſung einer Reform d Koalitionsrechts und der Rechtſtellung der Berufsvere gegenüberſtehe. Im einzelnen meint Francke: Wie weit Fürſt Bülow als Reichskanzler und preußi Miniſterpräſident perſönlich an dieſen geſetzgeberiſchen Akt nen beteiligt geweſen iſt, wird in vielen Fällen ſchwe zuſtellen ſein. Man kann jedoch ſicher ſagen, daß zumeiſt um die Einzelheiten nicht gekümmert ha dienſt de Konzeption, Entwurf und Durchführung das Ver Staatsſekretärs des Innern, vor allem des Grafen* „Narziß“ erhielt erſt durch Düringer gemeinſam mit Deſſoir die Bühnengeſtalt, in der er Dank der wirkſam herausgearbeiteten Aktſchlüſſen jenen beiſpielloſen Theatererfolg errang. Als geſchick⸗ ter Bearbeiter ausländiſcher Dramas hat ſich Düringer nicht we⸗ niger berdienſtlich betätigt.„Hamlet“ kam am Berliner Königl. Schauſpielhauſe in den Jahren 1855—74 in einer vieraktigen Be⸗ arbeitung zur Darſtellung, die von ſeiner Hand ſtammte. Eine Bühneneinrichtung von Calderons Trauerſpiel„Der Maler ſeiner Schmach“ fertigte er 1857. Seine wertvollen dramaturgiſchen Er⸗ fahrungen hat er im„Theaterlexikon“ niedergelegt, einem theore⸗ tiſch⸗praktiſchen Handbuch, das er gemeinſchaftlich mit H. Bartels herausgab. 5 Als Poet verſuchte ſich Düringer zuerſt mit einer Gedicht⸗ ſammlung„Künſtlerhauche“, die 1834 in Mannheim gedruckt wurde und neben manchen noch unreifen Erzeugniſſen ſchon Verſe von echt lyriſcher Empfindungsweiſe und jenen ſtark volkstümlichen Charakter enthielt, der Düringers ganzem dichteriſchem Schaf⸗ fen eigentümlich iſt, ſo z. B.„Des Mädchens Klage“: Den lieben langen Tag Hab' ich nur Schmerz und Plag Und ſollt' am Abend doch nit weine!? Wann ich am Fenſter ſteh So in die Nacht'nei ſeh, So ganz alleine, 5 Da muß ich weine! 5 Unter Düringers Bühnenſchöpfungen iſt das dreiaktige Drama„Der Araber“, zu dem V. Lachner die Muſik ſchrieb, durch wirkſamen theatraliſchen Aufbau und eine ausdrucksvolle Sprache findeu, beſchäftigte Blanchard ununterbrochen. 7. Januar 1785 unternahm er mit Dr. Jeſſeries glücklicher Verlauf machte Blanchard po bach, eine innige Lebensfreundſchaft. Er widmete dem die bekannte Grabinſchrift und ſetzte ihm ein ſchönes biogr Denkmal in ſeinem noch heute leſenswerten Buche:„ Lortzing, ſein Leben und Wirken.“ — Ein geglückter Flug über den Kanal. Zu dem mißg Verſuch des Apꝛatikers Latham über den Kanal zu fliege uns über einen Flug des Luftſchiffers Francbis Blancha über den Kanal im Jahre 1785 geſchrieben: Blanchard, der S. eines Drechslers, hatte ſich ſchon in frühſter Jugend mit dungen beſchäftigt. So gelang es ihm bereits in ſeinem ſes zehnten Jahre einen mechaniſchen Wagen der ſieben Stunden ſi fortbewegen konnte,(vielleicht ein Vorläufer des heutigen mobils), zu erfinden. Ludwig XVI., der es mit ſeiner K. würde vereinbar fand, in ſeinem Schloſſe das Drechslerhandw auszunben, empfing den jungen Blanchard und ermutigte ihn neuen Erfindungen. Der Gedanke ein lenkbares Luftſchiff zu Die Erfi eines fliegenden Schiffes, welches durch ein Gegengewicht ſechs Pfund ſich zwanzig Fuß über den Erdboden erhob, war Frucht ſeiner Arbeit. Da traten im Jahre 1783 die Montgolfier in Annonay mit ihrer Entdeckung der A auf. Profeſſor Charles in Paris verbeſſerte die Erfinduz Montgolfiere, und Blanchard machte ſich dieſes zu Nu golfiere die Fahrt über den Kanal von Dover nach * ihn in Verſailles und belohnte ſeine Francs u er 2. Seite. Geueral⸗Auzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 22. Juli. griffen hat. So hat er ſich mit großer Wärme der Sache der Bergarbeiter bei und nach dem großen Ausſtand im Ruhr⸗ rebier Anfang 1905 angenommen; er hat perſönlich in die Differenzen zwiſchen Arbeitern und Grubenherren einge⸗ griffen und hat ſich im Reichstag, im Abgeordnetenhaus und im Herrenhaus kräftig für Reformen eingeſetzt, die dann ja leider im Landtag arg verkümmert worden ſind. Wir haben die urkundlichen Belege in Händen, daß er nach der Heim⸗ arbeitausſtellung in Berlin 1906 den Anſtoß zu einer geſetz⸗ geberiſchen Regelung der Hausinduſtrie gegeben hat, vor deren Anfang wir jetzt endlich ſtehen. Und es ſei ihm unvergeſſen, daß die Reform des Vereins⸗ und Ver⸗ ſammlungsrechtes Anfang 1907 von ihm dem Reichstag an⸗ gekündigt worden iſt. Mehrfach hat er Abordnungen der chriſtlichen Gewerkſchaften empfangen und ſeine Sympathie für ihre Beſtrebungen ausgedrückt. Gewiß wäre es zu viel geſagt, wenn man hehaupten wollte, in Fürſt Bülows Lebens⸗ arbeit nähme die Sozialpolitik einen beherrſchenden Platz ein. Aber es entſpricht doch den Tatſachen, wenn er in einem vom 13. Juli datierten Brief an den Schreiber dieſer Zeilen von ſeinen Bemühungen um die Wohlfahrt der arbeitenden Klaſſen ſpricht, die er nach Kräften zu fördern geſucht habe. Trotz vieler unerfüllter Wünſche und Forderungen ſchulden wir bürgerlichen Sozialreformer der Wirkſamkeit des Fürſten Bülow Dank und Anerkennung. Dr. Weber und die Parfümerieſteuer. Unter den vielen Projekten, die mit ſchier verbrecheriſcher Leichtfertigkeit vom ſchwarzblauen Block dem deutſchen Volke und ſeinen erwerbenden Schichten angeſonnen wurden, be⸗ fand ſich auch die gewiß mit durchaus zureichendem Grunde gerade von Herrn Erzberger propagierte Auflage auf das Reinlichkeitsbedürfnis, die ſogenannte Parfümerieſteuer. Sie iſt dann gottlöb am 3. Juli einſtimmig vom Reichstage ab⸗ gelehnt worden, nachdem von nationalliberaler Seite ein⸗ dringlich und unermüdlich auf den ſchlechthin ruinöſen Charakter einer ſolchen Beſteuerung hingswieſen worden war. Der Dank der bedrohten Exiſtenzen iſt nicht ausgeblieben. Im„Parfumeur“, dem Zentralorgan für die Geſamt⸗ intereſſen der Parfümerie und Kosmetik, leſen wir: „Der Abg. Dr Weber wußte in wahrhaft glänzen⸗ der Weiſe den Reichstag derart zu überzeugen, daß ein völliger Unmſchwurig in der Beurteilung der Vorlage eintrat. Nachdem ihm bon den Führern der bedrohten Induſtrie die Lage geſchildert wor⸗ den war, hatte der treffliche Mann auf eigene Fauſt praktiſche Politik betrieben. Er hat die verſchiedenen Parfümerie⸗Kleinhand⸗ lüutnigen(Drogerien, Friſeurgeſchäfte, Seifenhandlungen) beſucht, ſich dort nach den Vorräten, dem Umſatz, dem Reingewinn erkundigt und dadurch ein klares, unanfechtbares Bild der Verhältniſſe er⸗ hallten. So konnte er nun mit vollſter Ueberzeugung beſtätigen, daß die Steuer den Ruin einer großen Anzahl von Exiſtenzen be⸗ deuten würde. Dieſem Manne ſei hier der aufrichtig ſte Dank der ganzen Branche ausgeſprochen. Wenn doch der Möttelſtand mehr ſolcher Vertreter hättel“ Andere Abgeordnete, die den Schutz des Mittelſtandes allweil unnützlich im Munde führen, haben es bekanntlich vorgezogen, aufs Gerätewohl den Anregungen des ſpekula⸗ tiven Herrn Erzberger zuzuſtimmen. Als ſie dann hinterher mexkten, daß ſie um ein Haar im Parfümexriegeſchäft die Rolle des bekannten Lebeweſens im Porzellanladen geſpielt hätten, meinten ſie ganz verdutzt: das hätten ſie nicht gewußt. Was für einen Abgeordneten, der es mit Pflicht und Gewiſſen ernſt nimmt, nach unſerem beſcheidenen Dafürhalten eigentlich keine Entſchuldigung ſein ſollte. Tie Talonſteuer. Was für eine Art von Beſitzſteuer die Talonſteuer eigentlich iſt, dafür bietet ein intereſſantes Beiſpiel die Bayeriſche Landwirtſchaftsbank.„Es iſt dies“, ſo ſchreibt der „Fränk. Kur.“,„eine eingetragene Geſellſchaft m. b.., die im Jahre 1886 hauptſächlich auf Betreiben der ultramontanen Majo⸗ rität der Abgeordnetenkammer ron der bayeriſchen Staatsregie⸗ rung gegründet und mit Betriebsvorſchüſſen von 5 Millionen aus⸗ geſtattet wude, die teilweiſe unverzinslich und teilweiſe nur mit 3 Prozent verzinslich ſind. Es handelte ſich bei dieſer Gründung bauptſächlich um eine Art Oppoſition gegen die privaten Boden⸗ kreditinſtitute und um die Möglichkeit, dem ländlichen Grundbe⸗ ſitzer billiges Geld zu verſchaffen. Dies geſchah auch in der Tat und das Unternehmen, das ſich ſehr gut entwickelte, gibt ſeine Gel⸗ der zu einem Zinsfuß ab, der nur um ½ Prozent denjenigen überſchreitet, den die Bank für die von ihr ausgegebenen Pfand⸗ briefe zahlen muß. So weiſt der Jahresabſchluß für 1908 an 371 proz. Hypothekendarlehen(gegen die den Darlehensnehmern 3% prozentigen Pfandbriefe verabfolgt wurden) 91,25 Millionen aus. Die Bank hat 96 Millionen Pfandbriefe und 12 Millionen Kommunglobligationen im Umlauf, begibt alle Jahre gegen 8 Millionen Pfandbriefe und wird durch das neue Geſetz mit einer Mehrausgabe von 30 000 Mark pro Jahr belaſtet. Da ſie ihren Geſchäftsteilhabern nur 4 Prozent Zins vergütet und hiervon wohl auch nicht abgehen kann, ſo muß ſie, um nicht die für die Reſerve bisher beſtimmten Beträge um die Hälfte zu vermindern oder ſolche Reſerveſtellungen ganz zu unterlaſſen, ebenfalls auf eine Abwälzung auf die Darlehensnehmer beſorgt ſein. Dieſe Schuldner beſtehen aber faſt aus⸗ ſchließlich aus kleinſten und kleineren Land⸗ wirten.(Im Jahre 1908 gelangten von im ganzen 9,63 Mil⸗ lionen bewilligten Darlehen 3,45 Millionen an Betriebe von 1 bis 10 Hektar und 5,8 Millionen an ſolche von 10 bis 100 Hektar.) So wirkt die Talonſteuer auf Kreiſe, für die ſie wahrſcheinlich nicht berechnet war, und die ihren Vertretern im Reichstag kaum recht dankbar für dieſe Art von Geſetzgebung ſein werden. Ein gexechtes Urteil eines Konſervativen. Ein oſtpreußiſcher Konſervativer, der mit der Haltung der Reichstagsfraktion nicht einverſtanden iſt, ſchreibt der „Königsb. Allg. Ztg.“:„In konſervativen Kreiſen der Provinz verſucht man, die befreundete Partei durch die Be⸗ hauptung zu entlaſten, daß Fürſt Bülow auch ohne Verſagen des alten Blocks jetzt aus dem Amte geſchieden wäre. Meines Erachtens iſt eine ſo unlogiſche Handlung einem geiſtig ſo hochbedeutenden Manne, wie dem Fürſten Bülow, nicht zuzu⸗ trauen. Ware die Finanzreform in der von der Regierung geplanten Weiſe geglückt, ſo ſtünde jetzt ihr Schöpfer im Zenith ſeines Ruhmes. In der äußeren Politik des Frühjahres konnte er die Verhinderung des Orientkrieges auf ſein Guthaben ſetzen. Damit bewies im Dreibund allein die enge Bundes⸗ brüderſchaft zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn eine größere Kraft, als das künſtliche Gebilde der Entente cordiale von England, Frankreich und Rußland. Auf dem Gebiete der inneren Politik hätte die geforderte Annahme der Finanzreform zu einer Feſtigung des Blocks geführt. Die Verhandlungen, die zwiſchen den verſchiedenen Parteien des Blocks notwendig waren, hätten manche Unſtimmigkeiten be⸗ ſeitigt, manche Kanten abgeſchliffen, die doch die Blockparteien von einander trennten. Mit Recht hätte der Reichskanzler Fürſt Bülow triumphieren können. Seine Schöpfung, der Block, hätte ſich lebensfähig erwieſen. Bülow mußte dann bleiben. Die Behauptung des Abg. v. Heydebrand, daß Bülow wiederholt der konſervativen Partei mit ſeinem Abgange ge⸗ droht habe, widerlegte der bisherige Reichskanzler perſönlich in dem bekannten Interview mit dem Hamburger Korreſpon⸗ denten. Die Konſervativen hatten daher keinen Grund, Bülows beſtimmte Erklärung, daß er mit der Erbanfallſteuer ſtehe oder falle, nicht Ernſt zu nehmen. Ferner bemühen ſich dié Konſervativen, die Schuld an dem Kanzlerwechſel den freiſinnigen Parteien aufzubürden. Es wird nämlich behauptet, daß dieſe Parteien ihr Votum für die Reichsfinanzreform von dem feierlichen Verſprechen der Uebertragung des Reichstagswahlrechts auf den preußiſchen Landtag ſeitens der Regierung abhängig gemacht haben. Ge⸗ wiß wurden von dem äußerſten linken Flügel des Blocks dahingehende Wünſche laut. Aber zur Tat reiften dieſe nicht. Von der ſchmählichen do ut des⸗Politik hielten ſich die Frei⸗ ſinnigen Parteien fern. Hierin überließen ſie dem Zentrum die altbewährte Meiſterſchaft, die neuen Blüten zu treiben aus dem von den Konſervativen gedüngten Boden leider friſche Kraft gewinnen wird. Die 400 Millionen indirekte Steuern zu bewilligen, war die geſamte liberale Linke, ausgenommen natürlich die Sozialdemokraten, bereit. Das Scheitern der Reichsfinanzreform der nationallibe⸗ ralen Partei auf das Schuldkonto zu ſetzen, wie es von ſeiten des ſchwarzen Blocks gern geſchieht, i ſte benſo abgeſchmackt. Ihr Verdienſt iſt es, daß ſie den anfäng⸗ lichen Widerſtand gegen die Erbanfallſteuer, zuerſt Nachlaß⸗ ſteuer genannt, aus Rückſicht auf die Regierung und aus rein nationalen Gründen aufgab. Nachdem ſie ſich— nicht ohne innere Kämpfe— zu der Ueberzeugung durchgerungen hatte, daß ohne die Erbaufallſteuer keine Reform möglich ſei, hielt ſie an dieſer nun gewonnenen Anſicht feſt. Dafür gebührt ihr die Acht ung des deutſchen Volkes, aber nicht eine ungerechte Beurteilung.“ ———— Badiſche Politik. Eine Selbſtkritit leiſtet ſich das„Mannheimer Volksblatt“, das u. a. zur Neu⸗ ſtadter Wahl ſchreibt:„Wenn nun die liberale Pveſſe der Anſicht Ausdruck verleiht, daß der Zuwachs der ſozialdemokratiſchen Stimmen ſich aus den Reihen des Zentrums rekrutiert, ſo mag ſie zumteit recht haben; es gibt eben auch im Zentrum wie überalleinen gewiſſen Prozentſatz im Volke, der einer ganz beſonders demonſtrativen Aufklärung bedarf, bis er die herrſchende Situation kapiert. Allerdings iſt es bei der beiſpiellos intriganten und ſkrupelloſen Verhetzung und Irririe⸗ rung des Volkes durch die ſozialdemokratiſche und liberale Preſſe begreiflich, daß der weniger intellektuell veran⸗ lagte Teil des Volkes ſich irritieren läßt und falſche Vorurteile, die ihm mundgerecht einge⸗ flößt werden, in ſich aufnimmt. Darum muß es jetzt die dringendſte Aufgabe des Zentrums ſein, eine intenſive Aufklärungsarbeit zu unternehmen, und dies ſofort, ehe die von gegneriſcher Seite verbreiteten Vorurteile bei denen, die ſich ihnen zugänglich gezeigt haben, zur fixen Idee ausgꝛartet ſind.“ Daß die Zentrumspreſſe das Zentrum als den„weniger intellektuell veranlagten Teil des Volkes“ be⸗ zeichnet, wird gewiß von uns nicht beſtritten werden. Wir ſind ſogar dem„Volksblatt“ für dieſe Feſtſtellung ſehr dankbar. Landtagskandidaturen. * Heidelberg, 20. Juli. Eine Vertrauensmännerver⸗ ſammlung der Konſervativen Partei des Kreiſes Heidel⸗ berg⸗Eberbach ſtellte am Sonntag den Kaufmann Ludwig Reich⸗ wein in Schönau als Kandidaten auf, dem lt.„Volksſt.“ auch die Unterſtützung des Bundes der Landwirte zugewendet werden ſoll. Es handelt ſich um den bisher von Profeſſor Quenzer(Natl.) vertretenen Kreis, in dem am 19. Oktober 1905 für dieſen 2595, für das Zentrum(Ratſchreiber Chriſt⸗Dilsberg) 1209, für Kraſt Mannheim(Soz.) 516 Stimmen abgegeben wurden. Zur Flaſchenbierfrage. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) SAͤKarlsruhe, 21. Juli. Auf der Proteſtverſammlung der badiſchen Bierbrauer und Gaſtwirte gegen die drohende Erhöhung der Brauſteuer, die im Dezember v. Is. hier ſtattfand, wurde auch eine Kommiſſion von 18 Mitgliedern gewählt zwecks Regelung der Flaſchen bier⸗ frage, die bekanntlich ſeit vielen Jahren auf den Wirtever⸗ bandstagungen Gegenſtand lebhafter Erörterung bildet, da die Wirte in dem Flaſchenbierhandel eine Hauptſchädigung ihres Ge⸗ werbes erblicken. Die Wirte hatten ſich in einer beſonderen Sitzung auf folgende an die Brauer zu richtenden Forderungen feſtgelegt: 1) Feſtlegung eines einheitlichen Preiſes des Bieres an die Flaſchenbierhändler; 2) Einführung eines Flaſchenpfandes; ), Verbot von Bierlieferungen ſeitens der Brauereien an Private. Die gemeinſchaftliche Kommiſſionsſitzung fand noch vor der Erledigung der Reichsfinanzreform ſtatt. Aus ihr wird jetzt folgendes bekannt: Den Verhandlungen lagen die Anträge der Wirtevertreter zugrunde, die nochmals von Dieterle⸗Mann⸗ heim vertreten wurden. In der ſehr eingehenden Debatte hebt Brauereidirektor Stephan Moninger⸗Karlsruhe hervor, daß die Verbreitung des aus Norddeutſchland übernommenen Fla⸗ ſchenbierhandels in Süddeutſchland nicht ausſchließlich auf das Konto der Brauereien zu ſetzen ſei, ſondern daß auch die Wirte zumteil ſchuld geweſen ſeien, weil ſie ſich anfänglich geſträubt hät⸗ ten, den Flaſchenbierhandel, der ſich nicht mehr aufhalten ließ, ſelbſt in die Hand zu nehmen. Was den Einheitspreis betreffe, ſo halte er die Feſtſetzung eines ſolchen für ganz Baden für un⸗ möglich, da die Verhältniſſe in den verſchiedenen Teilen des Landes verſchieden gelagert ſeien. Anerkannt müſſe werden die Forde⸗ rung, daß an Flaſchenbierhändler nicht billiger, wie an Wirte geliefert werde, wobei allerdings darauf hinzuweiſen ſei, daß Klagen in dieſer Richtung meiſtens von Wirkſchaftspächtern aus⸗ gehen, bei denen ein Teil der Wirtſchaftspacht im höheren Bier⸗ preis zum Ausdruck komme. Wirt Dienger⸗Freiburg betont, daß man mit dem Preis⸗ aufſchlag zuwarten müſſe, bis man denſelben nach der Steuer⸗ erhöhung kalkulieren könne. Brauereidirektor K. Schre m p⸗ Baden hofft, daß auf dem angebahnten Wege etwas erreicht werde, nur müſſe eine Einigung der Brauer unter ſich vorausgehen, die leider immer noch auf Schwierigkeiten ſtoße. In der Sitzung der Vertreter des Braugewerbes ſei man in der Frage des Einheits⸗ preiſes zu folgendem Ergebnis gelangt:„Ein Einheitspreis für Flaſchenbier kann zahlenmäßig nicht feſtgelegt werden vor einem durch die Steuererhöhung veranlaßten allgemeinen Bierpreisauf⸗ ſchlag. Indes werden ſich die dem Braugewerbe angehörenden Kommiſſionsmitglieder bemühen und in ihren Kreiſen und Ver⸗ bänden darauf hinwirken, daß Seitens der badiſchen Brauereien den Flaſchenbierhändlern künftig keinesfalls mehr günſtigere Preiſe zugeſtanden werden als den Wirten.“ Mit der Erklärung ſind die Wirtevertreter dankend einverſtanden. Zur Frage der Einfüh⸗ ung des Flaſchenpfandes iſt zu bemerken, daß dieſe Forderung in Oberbaden zum größten Teil erfüllt ſei und auch vom Verband der Brauereien von Karlsruhe und Umgebung auf die Einführung unternahm Blanchard unzählige Luftfahrten in Europa und Amerika. Er bediente ſich zum Abſtieg ſtets des ebenfalls von den Montgolfiers erfundenen Fallſchirms und nahm in ſeinem Luftſchiffe oft bis zu ſechszehn Mitreiſende mit, darunter auch mehrere Frauen. Zu einer Gattin kam Blanchard, wie der berühmte holländiſche Schriftſteller Bilderdyks in ſeinen im Jahre 1831 erſchienenen Memoiren erzählt, auf fͤlgende merkwürdige Weiſe. Im Jahre 1774, noch unbekännt, landete der junge Blanchard, mit einem Luftballon in La Rochelle in Frankreich. Er hatte kein Geld ſeinen Aufenthalt im Gaſthauſe zu bezahlen. Da herſprach er der freundlichen Wirtin, die ein Kind erwartete, in ſechszehn Jahren wieder nach La Rochelle zu kommen und aus Dankbarkeit ihr Kind, wenn ein Knabe, zu adoptieren, wenn ein Mädchen, zu heiraten. Blanchard hielt Wort. Nach ſechszehn Jahreu ſtellte er ſich wieder per Luftballon in La Rochelle ein und nahm die Tochter der Gaſtwirtin zur Frau. Von dieſer Zeit an war Madame Blanchard die ſtändige Begleiterin ihres Man⸗ nes. Und als dieſer an einem Schlaganfall ſtarb, ſetzte die mutige Frau allein die Luftballonfahrten fort. Erwähnenswert iſt noch die merkwürdige Tatſache, daß Madame Blanchard, die bald ſelbſt einen Weltruhm als Luftſchifferin bekam und in ganz Europa Fahrten veranſtaltete, bei Fahrten in der Poſt über Land die rößte Aengſtlichkeit an den Tag legte und durch das Rütteln und Schütteln der Poſtkutſche heftiges Unbehagen empfand, während ſie ſich bei ihren Ballonluftfahrten, wie ſie Bilderdyks verſicherte, außerordentlich wohl fühlte. Leider ſollte die kühne Frau bei ihrer ſiebenundzechszigſten Juftballonfahrt in Paris im Jahre 1819 ihr Leben einbüßen. Eine ungeheure Menſchenmenge hatte ſich im Juli dieſes Jahres im Tivoli des Rue St. Lazare zu dieſem Schauſpiel eingefunden. Madame Blarchard wollte, wie die Blät⸗ ter angekündigt, ein Feuerwerk in der Luft abbrennen. Durch einen unglücklichen Zufall entzündete ſich der Ballon. Einem fliegenden Leuchtturm gleich, beleuchtete der Ballon, wie Augen⸗ zeugen berichten, das ganze Stadtviertel Montmatre. Vergeblich verſuchte Madame Blanchard an einer gefahrloöſen Stelle zu lan⸗ den. Aber der nördliche Wind trieb den Ballon der inneren Stadt zu. Ein Schreckensruf aus tauſenden von Kehlen ertönte, als der Ballon auf das Dach des Hauſes Na. 16 der Rue de Pro⸗ vence herunterfiel und Madame Blanchard zerſchmettert auf das Straßenpflaſter ſtürzte, während die Ballonhülle an dem eiſernen, für Dachdecker beſtimmten Haken des Daches hängen blieb und wie eine Trauerfahne durch den Wind bewegt, herabwehte, als man von allen Seiten herbeieilte, der ſo beliebten bedauerns⸗ werten Luftſchifferin Hilfe zu bringen Selma Wolff⸗Jaffé. — Luftſchiffer Prof. Dr. Pveſchel im Ballon nach Frankreich verſchlagen. Aus Dresden wird uns geſchrieben: Der bekannte ſächſiſche Luftſchiffer Profeſſor Dr. Poeſchel, Rektor der Fürſten⸗ ſchule in Meißen, iſt auf einer Fahrt, die zwei Tage und zwei Nächte dauerte, mit dem Ballon„Segler“, der in Bitterfeld auf⸗ ſtieg, nach Frankreich verſchlagen worden, nachdem ein Verſuch, in der Schweiz zu landen, mißglückt war. Die Ballonfahrer haben durch die Landung in Frankreich große Unannehmlichkeiten ge⸗ habt, üben die der Mitfahrer Prof. Poeſchels, Dr. Pohlmann, in den„Illuſtrierten Aeronautiſchen Mitteilungen“ intereſſante Mitteilungen veröffentlicht:„Wir landeten“, ſo erzählt Dr. Pohl⸗ mann,„abends 8 Uhr 35 Min. nach 48ſtündiger Fahrt in der Gemeinde Perrouſe, Departement Haute⸗Saone, nicht weit von Beſancon. Der Maire des Ortes wollte uns trotz unſerer ſofor⸗ tigen Legitimation durchaus den entfernter wohnenden höheren Behörden zuführen. Erſt auf ganz energiſche Verhandlungen ge⸗ ſtattete er uns die vorſchriftsmäßige Verpackung unſeres Ballons. Durch unſere Erklärungen und Erzählungen erreichten wir es, daß die Haltung der zuſammengeſtrömten Volksmenge immer freundlicher wurde. Nachdem wir für unſeren Führer mit Mühe ein Bett und für uns beiden Mitfahrer in einem Pferdeſtall zu ebener Erde in unmittelbarer Nachbarſchaft eines Pferdes, ein beſcheidenes Ruheplätzchen ausfindig gemacht hatten, machte uns näherkommendes lebhaftes Pferdegetrappel klar, daß ein beſon⸗ derer Schlußakt unſerer Ballonlandung auf franzöſiſchem Boden nach bevorſtand. Man meldete uns die Gendarmerie und den Zollinſpektor. Um die mitternächtliche Stunde begann nun ein eingehendes Verhör und die Berechnung der zu zahlenden Zoll⸗ gebühren. Es ergab ſich die ſtattliche Summe von 525 Franks und nun hieß es:„Zahlen, oder der Ballon bleibt hier.“ Es iſt in der Tat unbegreiflich, daß die franzöſiſche Regierung dieſen Zoll erhebt, ohne ihn an der Grenze bei der ſofortigen Wieder⸗ ausfuhr zurückzuzahlen.“ Im allgemeinen aber, ſo betont Dr. Pohlmann, haben die ſächſiſchen Luftſchiffer während und nach der Landung in Frankreich bei Behörden und Privaten bis auf geringe Kleinigkeiten ein vollſtändig einwandfreies Verhabten feſtſtellen können. Nach Deutſchland zurückgekehrt, machte Prof. Poeſchel jedoch eine Entdeckung, die auf die Franzoſen nicht ge⸗ rade das günſtigſte Licht wirft. Man hatte in der Nacht in Frank⸗ reich, ohne die Luftſchiffer davon zu benachrichtigen und zu ver⸗ ſtändigen, den Ballonkorb revidiert und die ſämtlichen darin auf⸗ bewahrten Films und Platten vernichtet. Auch hatte man, wie in Elberfeld feſtgeſtellt worden iſt, wohin der Ballon zum Aus⸗ ſcheidungsrennen geſchickt worden war, ohne Wiſſen der Ballon⸗ fahrer ein Loch in die Hülle geſchnitten. — Unfall in den Bergen. Ein Privattelegramm mel⸗ det uns aus Madonna di Campiglio, 21. Juli. Bei dem Abſtieg von Guglia an Bocca di Brenta verunglückte geſtern ein Münchener Touriſt durch Reißen des alten Seiles. Die Leiche wurde am Fuß einer 50 Meter hohen Wand alsbald aufgefunden und nach Pinzolo verbracht. — Die Cholera in Petersburg. Ein Telegramm vom 21. Juli meldet aus Petersburg: Seit geſtern ſind 49 Neuerkrankungen und 35 Todesfälle an Cholera vorgekommen. Die Geſamtzahl der Kranken beträgt 841. ——. — ————. „ rnnn kaufen könnten. Auch an Bauſtellen müſſe mit einem Aufſchlag Kreiſen wurde er allgemein für einen Bankier gehalten. er würde damit ein hübſches Stück Geld berdienen. gemacht, von den Arbeiten im Bureau nichts außerhalb desſelben lichen Verdienſt Mannheim, 22. Juli. General⸗Anzeiger.(Abendblatr) hingewirkt werde. Inbezug auf die Höhe des Flaſchenpfandes wird ein ſolcher von 10 Pfennigen befürwortet, jedenfalls müſſe ein einheitliches Pfand feſtgeſetzt werden. Was das von den Wirten gewünſchte Verbot der Bierlieferungen ſeitens der Brauereien an Pripate betrifft, ſo ſind die Brauereivertreter in ihrer Sitzung zu dem Ergebnis gelangt, daß in dieſer Beziehung die Verhältniſſe an den verſchiedenen Orten ſo verſchieden gelagert ſeien, daß hierin ein allgemein giltiger Beſchluß nicht gefaßt werden könne. Es müſſe vielmehr den örtlichen Verbänden überlaſſen werden, dieſe Frage zu regeln. Auf den Verkauf von Bier an Bauſtellen könnten die Brauereien, weil althergebracht, nicht ganz verzichten. Der Vorſitzende, Brauereidirektor Mo ninger, bezeichnet es als Unfug, wenn Poliere in der in der Debatte geſchilderten Weiſe aus dem Bierbezug ein Geſchäft machten. Eine kleine Ge⸗ bühr für die Mühewaltung der Poliere bei der Vermittlung der Bierbeſtellung müſſe man wohl zugeſtehen. Weiter ſei zu berück⸗ ſichtigen, daß viele mittlere und kleinere Brauereien ein großes Abſatzgbiet auf Bauſtellen bisher gehabt hätten und für dieſe wäre das Verbot der Bierlieferungen auf Bauſtellen eine ernſte Exiſtenz⸗ frage. Was die Lieferungen der Brauereien an Private onlange, ſo habe der Karlsruher Verband der Brauereien beſchloſſen, um die Konkurrenzfähigkeit der Wirte und Flaſchenbierhändler nicht auszuſchalten, an Private nicht mehr unter 20 Flaſchen zu liefern und auch nur noch die beſſeren Biere. Und in jedem Falle ſeien für Lieferungen an Private ſoviel höhere Preiſe feſtgeſetzt, daß Wirte und Flaſchenbierhändler auch gut zum ſelben Preiſe ver⸗ geliefert werden. Mit dieſen Vorſchlögen erklären ſich auch die, Sprecher der Wirte einverſtanden, worauf die Kommiſſionsſitzung geſchloſſen wird. Es wird nun abzuwarten ſein, inwieweit die Beſchlüſſe in die Tat umgeſetzt werden. Peter Ganter's„Blaue Briefe“ vor Gericht. (Von unſerem Korreſpondenten.) Dritier Verhandlungstag. sl. München, 21. Juli. In der fortgeſetzten Zeugenvernehmung bekundete der Direk⸗ 1 und Geſchäftsführer der Buchdruckerei Schuh u. Cie., Hch⸗ Aeülke: Im Oktober 1908 kam der Angeklagte Ganter zu meiner Firma und verlangte eine Kalkulation für ein in größerem Um⸗ fange herzuſtellendes Buch. Das Reſultat der Unterredung war, doß bei einer Auflage von 200 000 Exemplaren ſich der Preis des Buches auf 26 Pfennig ſtellen würde, die Geſamtauflage ulſo einen Preis von 56000 Mark erreichte. Ich gab das Manuſkript unſerem Syndikus Rechtsanwalt Dr. Roſenthal, der im zweiten Teil des Manuſfkriptes einige Stellen bean⸗ ſtanden zu müſſen glaubte, da nach ſeiner Ueberzeugung dieſe Stellen in Preußen leicht den Anlaß zu einem Mafjeſtäts⸗ beleidigungsprozeß geben könnten. Im Einverſtändnis mit Herrn Ganter ſollten dieſe Stellen auch abgeändert werden. Nun zogen wir eine Auskunft über Herrn Ganter ein, die aber der⸗ artig ausfiel, daß wir uns auf die mit Herrn Ganter bisher bereinbarten Zahlungsbedingungen nicht einlaſſen konnten und auf Barzahlung beſtehen mußten. Hiermit war Herr Ganter auch einverſtanden und der Druckvertrag wurde abgeſchloſſen. Es wurde eine Anzahlung von 5000 Mark vereinbark, die Herr Ganter am 15. Oktober 1908 auch leiſtete. Die zweite Rate im Betrage von 35 000 Mark erhielten wir am 16. Oktober. Ueber den reſtierenden Betrag händigte uns Herr Ganter einen Wechſel aus über 75000 Mark, deſſen Ausſteller ein Graf Schwerin in Oſtpreußen war und der im Januar 1909 fällig wurde. Dieſer Wechſel ging am Berfalltage anfänglich zu Proteſt, wurde je⸗ doch ſpäter nach Anſtrengung der Klage eingelöſt und wir er⸗ hielten dann den Reſt unſeres Geldes. Wir haben von Herrn Ganter jetzt lediglich nur noch einige Hundert Mark für Pack⸗ papier und Verpackung zu erhalten. Es gelangt nunmehr der Zeuge Hofrat Maſer(Nymphen⸗ burg bei München) zur Vernehmung. Auf Befragen des Vor⸗ ſitzenden, wie der Zeuge mit dem Angeklagten bekannt geworden ſet, erklärt der Zeuge: Ich lernte Herrn Ganter vor ungefähr zwei Jahren kennen. Dieſer ſuchte mich damals auf und er⸗ klärte mir, er beſitze einen Sohn aus erſter Ehe, der, wie ſeine erſte Frau, katholiſch ſei. Da er auch katholiſch, ſeine jetzige Frau jedoch evangeliſch ſei u. ſich mit der Erziehung des Sohnes nicht befaſſen könne, ſei er gewillt, ſeinen Sohn in einer katho⸗ liſchen Schule unterzubringen. Hierüber erbat er ſich meinen Rat. Ich gab Herrn Ganter einige Fingerzeige, wie er das weitere Fortkommen ſeines Sohnes geſtalten könne. Dadurch wurden wir etwas näher bekannt. Im Laufe der Zeit ent⸗ wickelte ſich ſogar ein geſellſchaftlicher Verkehr zwiſchen uns. Ich habe Herrn Ganter öfter beſucht, empfing auch ſeine Gegen⸗ beſuche und habe denſelben immer nur als einen ſehr anſtän⸗ digen, ſittſamen Mann mit guten Manieren kennen gelernt und nahm an, daß er ſehr vermögend ſei, denn ſeine Villenhaus⸗ haltung mußte eine große Summe koſten. Von übergroßem Luxus oder übermäßiger Verſchwendung habe ſch jedoch in der Lebensführung des Herrn Ganter niemals auch nur das ge⸗ ringſte bemerken können, habe ihn im Gegenteil ſtets für einen ernſten, zielbewußten und vermögenden Herrn gehalten. Man wußte allerdings nicht genau, was Herr Ganter ſei. In meinen Als ich einmal erfuhr, daß Herr Ganter für 38 000 Mark Marken kaufen ließ, war ich ſehr erſtaunt über den enormen Geſchäftsbetrieb, den Herr Ganter hinter ſich haben mußte. Anfang Dezember 1908 rief mich dann Herr Ganter telepboniſch an und bat mich um eine dringende Unterredung, die ich ihm auch ſofort ge⸗ währte. Er erzählte mir, er habe ein Buch in Verlag ge⸗ nommen, welche verſchiedene Mißſtände in der preußiſchen Re⸗ gierung ſchildere. Für die Veröffentlichung dieſes Buches in den ſüddeutſchen Staaten würde man ihm ſehr dankbar ſein. Er ſogte auch, daß er daffür zur Rechenſchaft gezogen werden würde. Dann würde er jedoch den Namen des Berfaſſers nennen, der ein hoher Regierungsbeamter ſei. Das Buch würde in 63 Städten durch eine ſehr geſchickte Reklame verbreitet werden und Leider ſei er nun inſofern in eine furchtbare Situation gekommen, als die Poſt mit der Verſendung einiger Kiſten Briefe Schwierigkeiten mache und die Umfrankierung der nur mit Ortsporto verſehenen Briefe verlange. Dieſe ſeien bereits abgeſchickt, müßten nun zurückgefordert und umfrankiert werden. Hierzu fehlten ihm noch 20000 Mark und er ſei ein verlorener Mann, wenn er den Betrag nicht herbeiſchaffe. Ich verſprach hierauf, mein mög⸗ lichſtes zu tun, um ihm zu dem Gelde zu verhelfen. Da ich es ſelbſt nicht beſaß, ſetzte ich mich mit einigen meiner Bekannten in Verbindung. Doch ſchlugen alle meine Verſuche fehl. Kaufmann Kobold war vom 30. April bis 7. Oktober 1908 im Verſandbureau des Herru Ganter in Zörich, woher er auch ſtammt, tätig. Er hatte die Reklamebriefe ſowie die hierzu nötigen Adreſſen zu ſchreiben. Dabei wurde ihm zur unbedingten Pflicht em war vereinbart worden, daß von dem täg⸗ ub. Witzleben, Maſor und Eskadr⸗Chef im 1, Brandendurg. Drag.⸗Regt. Nr. 2, zum Stabe des 3. Bad. Drag⸗Regts, Pring Karl! Bat. Nr. 14 verſetzt.— Auf ſein Geſuch zu den Reſi⸗Offizieren des Nr. 14.— Der Abſchied mit der geſetzlichen Penſion bewilligt: dem Oberſtlt. v. Rüdgiſch beim Stabe des 3. Bad. Drag.⸗Regts. Prinz Nr. 14, zugleich iſt derſelbe bei den Reſ.⸗Offizieren des Regiments angeſtellt.— Sanitätskorps: Im aktiven Heere: zum Reg.⸗Arzt ernannt unter Beförderung zum Oberſtabsarzt: der Stabsarzt Dr. Haſenknopf am Kadettenhauſe in Potsdam, bei dem 3. Ober⸗ Elfäſſ. Inf.⸗Regt. Nr. 172.— 0 Aſſiſt⸗Arzt beim 5. Bad. Inf.⸗Regt. Nr. 118, zum Großh. Art.⸗ Korps, 1. Großh. Heſſ. Feldart.⸗Regts. Nr. 25.— Im Beluraubten⸗ ſhernde. Menges(Mannheim). beabſichtigt die Einführung einer Art Taſchenapotheken, die der Infanteriſt in dem Torniſter mitführen ſoll. die in einem Loderetui, in das eine Uhr eingelaſſen iſt, kleinere Mengen von Verbandsſtoff, Blutſtillungsmitteln und eine illu⸗ ſtrierte Anweiſung für Wiederbelebungsverſuche enthält, ſoll be⸗ reiks bei den diesjährigen Kaiſermankvern probeweiſe zur Ver⸗ wendung kommen. Paftor Zauleck aus Bremen hat vor wenigen Tagen in Karls⸗ ruhe eine Beſprechung der Mitarbeiter bei Kindergottes⸗ dienſten unter dem Vorſitz des Prälaten Schmitthenner ſtattgefunden. des Paſtors Zauleck die Vertreter aus verſchiedenen Landesteiten ihre Erfahrungen auf dieſem Gebiete aus. Man ſprach von Kinder⸗ gottesdienſt auf dem Lande, von der Zweckmäßigkeit des ſogenann⸗ ten Gruppenſyſtems und zuletzt von dem Hauptpunkt, der Organt⸗ ſierung der Kindergottesdienſte in Baden. Vielverheißend iſt der Veſchluß, daß von Zeit zu Zeit Landesverſammlungen, zu denen Prälat Schmitthenner die ihm gut dünkenden Mitarbelter in der Kindergottesdienſtſache jeweils einladen wird, Dadurch wird zum erſtenmal ein einheitliches und gemeinſames Vorgehen auf dem Gebiete der Kindergottesdienſte erreicht. gemeinſame Baugenoſſenſchaft in Straßburg erſtehen laſſen woill, macht einen entſcheidenden Schritt der Verwirklichung ent⸗ gegen. Zur Erwerbung von Skizzen für die Erbauung der Ko⸗ lenie wird unter den in Elſaß⸗Lothringen anſäſſigen Architekten ein Wettbewerb ausgeſchrieben. Es ſind Preiſe ausgeſetzt von 3000, 2000 und 1500 M. Im Preisrichterkollegium ſißen u. a. Dombaumeiſter Knauth, Stuttgarter Architekt Profeſſor Bonatz. bildung des Geſamtperſonals in der erſten Hilfeleiſtung ſoll nun bei Anfällen, denen die Reiſenden während der Eiſenbahn⸗ zu erzählen. Außerd ſolle. Dieſer Betrag wurde gleichſam als Kaution angelegt und ſollte nach Bewältigung der Arbeiten wieder zurückgezahkt werden. Dies tak Herr Ganter deshalb, um einen vorzeitigen Austritt ſeiner Angeſtellten zu verhindern. Außerdem wurde uns eine Gratifi⸗ kation von 100 bis 500 Fr. in Ausſicht geſtellt, wenn die Arbeiten glücklich bewältigt worden wären. An agriſtokratiſche und adlige Perſonen wurden olegantere Briefe mit aufgedruckter Krone ver⸗ ſandt. Ebenſo wurde mit Briefen verfahren, die an hohe Beamte gerichtet waren. Am 12. Oktober ſei er, Zeuge, nach München gefahren und habe in der Villa Ganters dieſem hier weiter ſeine Dienſte angeboten. Er ſei von demſelben auch angeſtellt worden und habe in München in der Ganter'ſchen Villa die Mädchen be⸗ aufſichtigen müſſen, die die Briefe zu frankieren und zu ſortieren hatten. Der Zeuge, der vorerſt wegen Verdachtes der Mittäterſchaft nicht bereidigt worden war, leiſtet dann den Zeugeneid. Der Gekichtshof kommt ſodann zur Konſtatierung der Straf⸗ anträge, die gegen Ganter erſtattet wurden..⸗R. Bernſtein: Ich bitte, den Brief, der vom erſten Strafantragſteller Bernh. Huber aus München an die Staatsanwaltſchaft gerichtet wurde, zu ver⸗ leſen, da der Text des Briefes zu der Münchener Serie gehöre, die abſolut nichts Beleidigendes enthalte.— Der Vorfitzenvde bringt den Brief zur Verleſung. Der zweite Strafankrag wegen Beleidigung ging von einem Referendar Gülle aus Aachen ein, ferner liegen Strafanträge vor von einem Herrn Knoch aus Berkin, von mehreren anderen Herren aus Berlin, die den Strafantrag gemeinſam ſtellten, von Stabsarzt Dr. Kuhn(Berlin), Oberpoſt⸗ inſpektor Heinicken(Steglitz), Oberpoſtinſpektor Warnicke(Wil⸗ mersdorf), Kaufmann Moſer(Berlin), Paſtor Warnicke(Braun⸗ ſchweig), Kaufmann Georg Siegert(Breslau), Kaufmann Beutel⸗ mann(Dortmund), Rechtsauwalt Dr. Frederking(Dresden), Kaufmann Rudolf(Elberfeld), Kaufmann Koch(Erfurt), Land⸗ richter d. Appel(Eſſen) u. a. m. Morgen werden die Verhand⸗ lungen fortgeſetzt. Aus Stadt und Land. * Maunnheim, 22. Juli 1909. Detr neue Landgerichtspräſident Gutem Vernehmen nach wird Herr Landgerichtsdirektor Ehler in Karksruhe der Nach⸗ folger des in den Ruheſtand getretenen Herrn Landgerichtspräſiden⸗ ten Chriſt. Damit wird die dieſer Tage gebrachte Meldung über den Nachfolger des Herrn Chriſt hinfällig. *Landesherrlich angeſtellt wurden bei der Staatseiſenbahn⸗ berwaltung die Reviſoren Bernhard Köberlin, Karl Goos und Karl Bandle bei der Generaldirektion, die Stations⸗ köntrolleure Anton Hellmann in Ottersweier, Kilian Schu⸗ macher in Neckarſteinach und Auguſt Rieger in Pfullendorf, Telegraphenſekretär Eduard Schupp in Konſtanz, die Be⸗ triebsſekretäre Heinrich Kißling, Ludwig Lehmann und Friedrich Meeß in Karlsruhe, Emil Biſchoff und Karl Wörter in Offenburg, Chriſtian Henninger in Eberbach, Emil Hänſel in Durlach und Auguſt Overmann in Hei⸗ delberg, Baukontrolleur Ernſt Caſtorph in Karlsruhe und Werkmeiſter Karl Rothmund in Lauda. *Verſetzt wurde Betriebsaſſiſtent Wilhelm Hauth in Un⸗ tergrombach nach Haslach und Ludwig Lehendiecker in Malſch nach Pforzheim. * In den Ruheſtand verſetzt Sturn beim Verwaltungshof guf ſein Anſuchen unter Verleih⸗ ung des Ritterkreuzes 2. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen. Militärdienſtnachrichten. Zum Hberſtlt, beförderl? der Ma⸗ jor und Bats⸗Kommandeur Koch im 8. Bad. Inf.⸗Regt. Nr. 169. Nr. 22 verſetzt.— Jebens, Major und Estadr.⸗Ehef im Woſtfäl. Drag.⸗Regt. Nr. 7, zum Stabe des Kurmärk.⸗Drag.⸗Regts. Nr. 1 verſetzt.— Johanßen, Rittm. und Eskadr.⸗Chef im Jäger⸗Regt. zu Pferde Nr. 4, mit Patent vom 31. Januar 1899 in das Jäger⸗ Regt. zu Pferde Nr. 5 berſetzt.— Graf v. Gersdorff, Ritlm., aggreg. dem Jäger⸗Regt. zu Pferde Nr. 4, zum Eskadr.⸗Chef im Regiment ernannt.— Bläß, Oberlt. im Bad. Pion.⸗Bat. Nr. 14, in das 2. Lothr. Pion.⸗Bat. Nr. 20 verſetzt.— Petkraſch, Rittm. und Komp.⸗Chef im Lothr. Train⸗Bat. Nr. 16, in das Bad. Tvain⸗ betr. Truppenteils übergeführt: Linnebach im Bad. Pion.⸗Bat. Karl Nr. 22; dem Lt. Schindler im Inf.⸗Regt. von Lützow(1. Rhein.) Nr. 25.— Der Abſchied mit der geſetzlichen Penſton aus dem aktiven Heere bewilligt: Martiny im Bad. Fußart.⸗Regt. Verſetzt: der Stabsarzt Fiſcher, Befördert zum Oberarzt: der Aſſiſt.⸗Arzt der Reſ. Dr. Der Soldat mit der Taſchenapotheke. Die Heeresberwaltung Die kleine Apotheke, »Kirchliches. In Anweſenheit des bekannten Kinderpredigers Dabei tauſchten nach einem grundlegenden Vortrag ſtattfinden ſollen. * Zur Gartenſtadtbewegung. Die Gartenſtadt, welche die Stadtbaurat Eiſenlohr und der 0 *Krankenfürſorge in den Eiſenbahnzügen. Neber der Aus⸗ wurde Rechnungsrat Auguſt eine Profanierung der ſchlimmſten Sorte, wenn man dem plaf fentlichkeit unterbreitet, damit die zuſtändige Eif dieſer Behauptungen ſind in genügender Anzahl Neubau der Gewerbeſchule wurde S fahrt ausgeſetzt ſind, ſofort Hilfe zur Hand zu haben, das Zugs⸗ S ein Betrag von 40 Centimes hinterlegt werden J perſonal künftig eine ſanitäre Aus bildung im Verbinden, 3. Seie Transportieren uſw. erhalten. In den Zügen der deutſchen Staatsbahnen ſoll hierzu ein beſonderes Abteil in der Größe von zwei Coupés J. Klaſſe lazarettartig ausgeſtattet werden, In dieſem Raume ſollen außer drei verſtellbareen Ruhelagern ein Inſtrumentenkaſten und eine umfangreiche Apotheke Unterkunft finden. Dieſe Einrichtung ſoll nicht nur bei Eiſenbahnunfällen Dienſte leiſten, ſondern auch bei plötzlichen Krankheitsfällen während der Fahrt in Anwendung gebracht werden. Vo rerſt dürften nur durchgehende direkte Schnellzüge inbetracht lommen. Pfälzerwaldverein. Am nächſten Sonntag wird das von Meiſterhand geſchaffene wohlgelungene Reliefbäild des vor Jahresfriſt auf dem Wetterhorn verunglückten Al b. Gum m⸗ eiſen nach ſeinem Beſtimmungsort, der Ludwigshafener Hülte auf der Kalmit, verbracht, wo es auch künftigen Geſchlechtern Zeugnis geben ſoll von der Liebe und Verehrung, die dem ver⸗ dienten Pionier und Vorkämpfer für die Pfalz und den Pfälzer⸗ waldverein in den Herzen Aller bewahrt bleiben, die ihn gekannt haben. Eine einfache, würdige Feier, entſprechend dem ſchlichten Sinn des zu Ehrenden, wird hier auf des Pfälzerwaldes höchſtem Gipfel am Sonntag nachmittag die bielen Freunde Grimmeiſens aus allen Gegenden der Pfalz zuſammenführen. Die Ortsgruppe Ludwigshafen wird flür Teilnehmer an der Gedenkfeier eine Nach mittagswanderung veranſtalten. Die Abfährt er⸗ folgt mit dem Eilzug.30 nach Neuſtadt, von wo unter Führung die Wanderung über die Axtwurfanlagen zum Schöntal beginnt. Am Windloch biegen wir auf dem mit roter Scheibe markierten Wege ab, um durch ſchönen, ſchattigen Hochwald den bequemſten Aufſtieg zur Kalmit zu verfolgen. Die Gedenkfeier beginnt um halb 5 Uhr. Nach längerem Verbpeilen, auf der ausſichtsreichen turm⸗ und hüttengeſchmückten Höhe lenken wir unſere Schritte wieder dem Tale zu, wofür wir berſchiedene Wege einſchlagen können, entweder durch die intereffante Alſterweilerer Schlucht nach Maikammer, oder über die zinnengekrönte Ruine der Max⸗ burg nach Hambach oder direkt nach Neuſtadt. Die Führung geht direkt nach Neuſtadt und zwar ſo rechtzeitig, daß das Erreichen der Abendzüge nach Ludwigshafen gewährleiſtet iſt. Waldheil! Eeine Abendſahrt auf dem Rhein iſt gegenwärtig von ganz beſonderem Reiz. Wohl iſt das Hochwaſſer berſchwunden, der Strom hat wieder ſeine ſchöne hellgrüne Farbe angenommen. Aber die Waſſerverhältniſſe ſind doch noch derart, daß man ſagen kann, einen ſo imponierenden Eindruck machen die Waſſerma die ſich zu Tal wälzen, nicht oft im Jahre. Die Lampit fährt, die geſtern abend Herr Schiffsbeſitzer Noll mit der „Mannheimia“ veranſtaltete, hinterließ infolgedeſſen ſelbſt bei demjenigen, dem Rheinfahrten nichts Neues ſin Eindrücke. Ganz beſonders machte ſich der Temperaturunterf bemerkbar. auf bequeme Art Luft „Mannheimia“ bei der näch Abendfahrt anvertrauen. Die geſtrige Fahrt, die leider nicht hätten 100 Perſonen noch beguem erſtreckte ſich bis eine Strecke unterhalb de 8 imt. Gelennzeichnet durch halb entkleldeke“ Boltlſten, glänzez Bierkeller, Sprengwagen, Ergüſſe don Selterswaſſer und Zi nenlimonaden, Flöhe, Ohumachten, Badehoſen, Fruchteis, Son nenbäder, faule Witze, Bierflaſchen, Nacktkulturen uſw. Eiger tümlich iſt es, daß den Hundstagen im Sommer die Hundekäl im Winter entgegenſteht.„Kalendermäßig“ beginnen die Hunde tage mit dem 24. Juli, um nach vierwöchiger Dauer am A aufzuhören. Aus dem Groſßherzogtum. Schwetzingen, 21. Juli. An der Straße nach Hocke heim wurde am Montag abend ein ca. 12 Jahre altes Mädchen von einem ſich dort herumtreibenden Burſchen durch Geldverſprechun in den Wald gelockt und zu Boden geworfen. Nur durch da Hinzukommen eines auf das Schreien des Kind' igeeilte Radfahrers wurde, wie es ſcheint, ein Si hbeitsverbrechen dem Kinde berhütet. Der Täter iſt unerkannt entlommen. —Schwetzingen, 20. Juli. Man ſpricht in Witzblättern oft vom Kleinbahn⸗Idyll. Einſender kann nun etwas von einem Großbahn⸗Idyll berichten. Montag abend war anla des Rkenanenjubiläums Schloßbeleuchtung in Heidelberg. jede dieſer Veranſtaltungen eine ganz beträchtliche Anzahl fr Beſucher nach Heidelberg bringt, iſt allgemein bekannt. Nur die breußiſck⸗heſſiſche Eiſenbahnverwaltung nimmt davon ga kei oder außerſt wenig Notiz. So mußten voriges Jahr für den on Hei eberg 11.03 Uhr abgehenden Perſonenzug mit Verſpät von gahteu einer vollen Stunde immer wieder neue Wage 0 hängi wes den, um die auf dem Bahnſteig harrende Menſchenmen⸗ befüꝛdern zu können. Eine Vorſorge an ſolchen Abenden hält! einfach für überflüſſig. So auch Montag abend wieder. Hint ſchreit der Schaffner:„Vorn einſteigen!“ Iſt man vorn, ſo ſchrei der Schaffner:„Kein Platz, hinten einſteigen!“ Wer mitkom will, ſteigt dann in die Wagen 4. Klaſſe ein. Die Herren ha ſich an allen vorhandenen Lederſtumpen feſt. Neben den plätzen Beglückten, wanken und ſchwanken noch viele Pa im Wagen umher, andere ſtehen auf der Plattform und Trittbrettern. Wenn man ſich das unter normalen Umſtän geſtatten würde, wäre eine Strafe unausbleiblich. Heute verlier lein Schaffner nur ein Wort darüber obſchon in der Mi Zuges zwei nahezu leere 2. Klaſſe⸗Wagen laufen. Das wä ſuchenden Publikum ſolche Wagen öffnen würde. Und ſo fahre wir denn nachts 412 Uhr in der kalten Nachtluft auf der Plat form von Heidelberg nach Friedrichsfeld. Umſteigen ins S binger Zügle! Platz gibts jetzt, aber— kein Licht. Beim ſteigen brennen zwar einige Totenlichtchen. Sobald ſich aber Zügle in Bewegung ſetzt, erlöſchen ſie durch die Erſchütterung Wagens. Es ſitzen zum guten Glück lauter anſtändige Pa im Zügle. Wie aber, wenn neben den Damen und junge chen Rohlinge oder Trunkenbolde in dieſer 10 Minuten dau ägyptiſchen Finſternis ſitzen? Dieſe Mißſtände gehören de in Zukunft Remedur ſchaffen kann. Zeugen für Weinbeim, 22. Juli. Die Oberbau ung des Gemeinderats dem Herrn rhar dt hier übertragen 4. Seite General⸗Anzeiger.(Abendblatt) Mannheim, 22. Juli. *Heidelberg, 22. Juli. Herr Stadtrat Friedrich Auguſt Wolff, der dem hieſigen Stadtrat ſeit 1884 angehört, iſt geſtern nachmittag auf der Floringaſſe von einem Schlaganfall betroffen worden, dem er jäh zum Opfer fiel, nachdem er noch am ſelben Mittag rüſtig und geſund der Stadtratsſitzung angewohnt hatte. Seit dem Frühjahr dieſes Jahres gehört er auch dem Bezirksrat an und war im Stadtrat Mitglied verſchiedener Kommiſſionen. Raſtatt, 20. Juli. Ein älterer auswärtiger Herr wollte am Sonntag nachmittag auf dem hieſigen Bahnhof mit einer Dame den Perſonenzug.51 Uhr nach Baden abwarten. Auf dem zwei⸗ ten Gleiſe raſte ein durchgehender Schnellzug durch die Station und plötzlich hatte der Herr durch eine von dem Zug losgelöſte Schraube ein Loch im Backen. Der Herr wurde nach dem Warteſaal gebracht, konnte jedoch mit der zugehaltenen Wunde weiterfahren. Babſtadt, 20. Juli. Auf der Bahnſtrecke zwiſchen hier und Grombach wurde ein Bahnarbeiter beim Abmähen des Gra⸗ ſes am Bahndamme von einer Horniſſe geſtochen. Der Geſtochene berlor ſofort das Bewußtſein und mußte nach Grom⸗ bach transportiert werden, wo ihm ärztliche Hilfe zu teil wurde. oc. Karlsruhe, 20. Juli. Die Einwohnerzahl der Stadt Karlsruhe betrug Ende Juni 131 055. Karlsruhe, 20. Juli. Eine Wirkung der Staatsbahn⸗ wagengemeinſchaft iſt die jetzt erfolgte Zurückziehung der hadiſchen Wagenrevidenten auf den beiden Gemein⸗ ſchafts⸗Bahnhöfen Jagſtfeld und Mühlacker. Da bereits im Jahre 1905 die früheren ſelbſtändigen Güterexpeditionen der badiſchen Staatsbahnverwaltung aufgehoben wurden, ſind mit den Wagen⸗ kevidenten an beiden Plätzen die letzten badiſchen Beamten zurück⸗ gezogen worden; der Geſamtdienſt wird jetzt von Württemberg beſorgt. an den Folgen eines Unglücksfalles die 50jährige Ehefrau des Flavian Biſchof. Sie wollte am letzten Samstag Stroh von der Obertenne herunterholen und fiel dabei ſo unglückkich auf den Scheuerboden herunter, daß ein Schädelbruch und Lähmung der Uinken Seite eintrat. (Honſtetten, 20. Juli. Heute vormittag 9 Uhr lan⸗ dete hier der Luftballon„Württemberg“ im Ge⸗ wann Hartberg in nächſter Nähe der Tutoburg. Der Ballon war mit 4 Herren bemannt und war geſtern abend 10 Uhr unter Führung des Herrn Dürlam aus Stuttgart in Frankfurt a. M. aufgeſtiegen. Die Herren wollten nach Lindau fahren, doch erlitt der Ballon, als er über unſere Wälder fuhr, eine kleine Beſchä⸗ digung, ſo daß hier zur Landung geſchritten werden mußte. Radolfzell, 20. Juli. Geſtern ſtarb im Alter von 92 Jahren unerwartet ſchnell Muſikdirigent Otto Schroll, lang⸗ jähriger Leiter der Feuerwehrkapelle Radolfzell, an einem Herz⸗ ſchlag. oc. Willſtätt, 20. Juli. Die Johann Wandres Witwe feierte geſtern in körperlicher und geiſtiger Friſche ihren 100. Geburtstag. 5 Ludwigshafen a.., 21. Juli. Heute früh brach hier Gaſthof zum„Adler“ Feuer aus, das das Anweſen in kurzer Zeit bis auf den Grund einäſcherte. Vom Dreiſamtal, 20. Juli. In unſerem Tal ging am Donnerstag ein Wolkenbruch nieder. Wie ein Mann on Oberweilersbach in einem öſtlichen Seitentale des Ober⸗ er Tales erzählte, hingen die Wolken ſoweit herab, daß man nlichen Bach angeſchwollen. Beim Briſſenhof, wo zwei kleine ächlein zuſammenfließen, ſchwemmte das Waſſer zwiſchen Wohnhaus und Scheune ein mehrere Meter breites und tiefes aus. Das Vieh im Stalle ſtand im Waſſer. Der Schaden, r durch Wegreißen von Brücken, durch Zerſtören von Wegen uſw. angerichtet worden war dürfte ſich auf einige tauſend Mark. belaufen. Am meiſten dürfte H. Laube vom Briſſenhof geſchädigt worden ſein. Das Heu auf den Matten iſt arg verwettert. In Kirchzarten ſchwoll laut Fr. Ztg. der Zaſtler Bach, in den r Weilerbach mündet, in kurzer Zeit ſo an, daß der Waſſer⸗ and höher war als im Jahre 1896. Die Feuerwehr wurde um Hilfe angegangen. In Zaſtler ſchwemmte es ſoviel Holz in der Straße an, daß der Verkehr ſolange unterbrochen werden mußte⸗ s das Holz beſeitigt war. Aehnliche Meldungen kommen von Höfen in Burg, Falkenſteig und Wagenſteig. Die Dreiſam ſtieg kurzer Zeit ziemlich hoch, jedoch fiel das Waſſer in der folgen⸗ n Nacht wieder. oe. Waldshut, 20. Juli. Der Landwirt Adolf Schwarz von Ellmenegg der ſich durch einen Schuß in den Kopf ſchwer verletzte, iſt geſtorben.— In Obereggingen kann Herr ptlehrer Höner ſein 25jähriges Ortsjubiläum be⸗ n.— In Schluchſee wurde lt.„Albbote“ der Landwirt Emil Schießel von Unterfiſchbach wegen Blutſchande ver⸗ Sportliche Rundſchau. * Allgemeine Radfahrer⸗Union, Hauptkonſulat Maunheim. In⸗ ne Becherpreisfahrt über die Strecke Mannheim. wetzingen—HockenheimWieſental auf den kommenden Sonntag ben worden. Es wird in drei Gruppen gefahren: 1. Fahrer 38 Jahren, die die 66,6 Km. kange Strecke in 3 Stunden 20 muten zurückzulegen haben. Fahrer von 33—40 Jahren dürfen Stunden und 3. Fahrer über 40 Jahre und alle Fahrerinnen Stunden 30 Min. gebrauchen. Der Start befindet ſich an der Neckarauer Landſtraße hinter dem Neckarauer Uebergang und zwar rd Gruppe 3 um 12 Uhr 30, Gruppe 2 um 1 Uhr 30 und Gruppe m 2 Uhr abfahren. Bisher ſind etwa 40 Fahrer und Fahrer⸗ men gemeldet. Das Ziel iſt beim Bahnhof Rheinau. Zum ung der Becherpreisfahrer fährt die Union am Sonntag nach⸗ ag nach Rheinau mit Einkehr im Pfälzer Hof. Der Kongreß der Allgemeinen Radfahrer⸗Union beginnt am ds. Mts. und dauert bis zum 3. Auguſt. Er findet in u in Sachſen ſtatt, wohin Wanderfahrten veranſtaltet wer⸗ Auskunft erteilt Herr Subdirektor Hetſchel, Rheinvillen⸗ An den Kongreß ſchließen ſich weitere Wanderfahrten ihmen und in die ſächſiſche Schweiz. ahrt des Ballons„Zähringen“. Dem geſtern vormittag mit Herrn Leutnant Pavel als Führer und drei Mitfah⸗ en, davon zwei Damen, aufgeſtiegenen Ballon„Zähringen“ nnheim⸗Heidelberger Vereins für Luftſchiffahrt war ige Fahrt beſchieden. Der Ballon nahm bei Weſt⸗ bezw. eſt⸗Wind ſeinen Weg über den Heiligenberg, Erbach, Amor⸗ uda⸗Königshofen und Steinach, um gegen 6 Uhr abends alſo 7ſtündiger Fahrt, glatt bei Neuſtadt a. Aiſch(30 Kilometer von Nürnberg) zu landen. Die Höhe, in der ſich der llon bewegte, war im Durchſchnitt 2000 Meter, die Fernſicht ausnehmend klar und ſchön. Vereinsnachrichten. Viererverein. Am 18. Juli, nachmittags 3 Uhr, fand dahier mLokale der„Stadt Lück“ eine Verſammlung des„Vie⸗ rpbereins“, Bezirk Ludwigshafen a. Rh., verbunden mit * Honſtetten(A. Engen), 21. Juli. Montag abend ſtard inahe faſſen konnte Einem Strome gleich ſchoß das wilde ſſer durch das Tal; jedes kleine Bächlein war zu einem an⸗ gegeben worden, genau ſo wie ſie Argentinien gegeben worden Graf Rechberg und Payer auch alle Vertreter des Staatsminiſteriums, terieregiments„König Wilhelm von Württemberg“(E..), Sitz zurzeit Ludwigshafen a. Rh., ſtatt. Das Ausſchußmitglied und Obmann des 4. Vereins, Herr Bankbeamter Friedrich Teub⸗ ner dahier, A 3, 3, begrüßte die Erſchienenen im Namen der Sektion Mannheim und gab Aufſchluß über den Zweck und die Beſtrebungen der Vereinigung. Die Sterbekaſſe hat den Zweck aus dem Vereinsvermögen von zirka 80000 M. den Hin⸗ terbliebenen verſtorbener Kameraden zur Ermöglichung eines würdigen Begäbniſſes und zur eigenen Unterſtützung einen be⸗ ſtimmten Geldbetrag zu ſichern. Die Sterbekaſſe dient nur der Wohltätigkeit und ſchließt alle ſonſtigen Tendenzen aus. Mitglied kann jeder unbeſcholtene, ehemalige Angehörige des K. B. 4. In⸗ fanterieregiments werden. An Einzahlungen ſind in 5 Jahren zirka 84 M. zu leiſten, ausbezahlt werden im 1. Jahre M. 120, 2. M. 192, 3. M. 240, 4. M. 384 und 5. Jahre M. 480, welch letzterer Betrag nach 5jähriger Mitgliedſchaft aus der Bezirks⸗ kaſſe auf M. 500 abgerundet wird. Auch wies der Redner darauf hin, daß ſelbſt bei einer Mitgliedſchaft von 30—35 Jahren die Einzahlung die der Auszehlung noch lange nicht gleichkommt. Nachdem Redner unter ſtürmiſchem Beifall geendet hatte, erfolgte der Beitritt aller erſchienenen noch fernſtehenden Kameraden des K. B. 4. Regiments. Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Das neue ſpaniſche Nationaltheater. Spanien ſoll nun end⸗ lich das vom Staat unterhaltene der Pflege klaſſiſcher Dichtkunſt geweihte Nationaltheater erhalten, das man ſchon ſeit langem er⸗ ſehnt und erſtrebt. Ein Preisausſchreiben iſt bereits, wie die Repue mitteilt, unter den ſpaniſchen Architekten erlaſſen. Dem Theater wird eine Schauſpielſchule angegliedert; die Spielzeit ſoll ſechs Monate im Jahr dauern, der Direktor wird von der Regierung ernannt. Das Repertoire ſoll hauptſächlich aus Wer⸗ ken jener klaſſiſchen Epoche ſpaniſcher Dichtkunſt beſtehen, da Lope und Calderon wirkten. Daneben ſollen Schauſpiele der Gegenwart aufgeführt werden, die in kaſtilianiſches Sprache von Spaniern oder Südamerikanern geſchrieben ſind. Ab und zu ſollen auch Meiſterwerke der fremden Literaturen in dem Spiel⸗ plan erſcheinen. — Rennbahnunglück. Wie ein Brüſſeler Telegromm beſagt, wurde auf der Radrennbahn Karrenvelde der Rennfahrer Verbiſt von dem nachfolgenden Motorrad eines Schrittmachers überfahren und getötet. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Stuttgart, 22. Juli. 80 Mitglieder des Wiener Volksbildungsvereins ſind hier eingetroffen, zur Be⸗ ſichtigung der Einrichtungen für Volksbildung. Die Studien⸗ reiſe berührte bisher München, Augsburg und Ulm und geht nach Heidelberg, die Rheinſtädte und Amſterdam. * Koblenz, 22. Juli. Die Reichstagserſatzwahl im Wahlkreiſe Koblenz⸗St. Goar findet lt.„Frkf. Ztg.“ am 24. September ſtatt. * Berlin, 22. Juli. Einer Blättermeldung zufolge landete heute vormittag im Grunewald der franzö⸗ ſiſche Ballon Emulation du Nor d. Der Ballon war mit ſeinen beiden Inſaſſen, dem Führer von Eslaude und Charles Crombez geſtern in Brüſſel aufgeſtiegen. * Vareſe, 22. Juli. Heute vormittag fand die Trauer⸗ feier für den ſpaniſchen Thronprätendenten Don Carlos ſtatt. Der Erzbiſchof von Madrid zelebrierte die Meſſe. Der Leichnam wird heute mittag nach Trieſt überführt. Peru und Bolivien. * Mannheim, 22. Juli. Nach einem bei der hieſigen peruaniſchen Geſandſchaft eingelaufenen Telegramm haben die Zwiſchenfälle zwiſchen Bolivien, Argentinien und Peru durch eine befriedigende Satisfaktion, welche die bolivianiſche Regierung Argentinien gegenüber gegeben hat, ihren Abſchluß gefunden und dieſe befriedigende Satis⸗ faktion iſt nun auch der peruaniſchen Regierung iſt, ſodaß alſo die guten Beziehungen zwiſchen Peru und Bolivien wieder vollſtändig hergeſtellt ſind. Reichstagserſatzwahl Neuſtadt⸗Landau. *Neuſtadt, 22. Juli. Der Bund der Landwirte des Wahlkreiſes Neuſtadt⸗Landau wird eine Vertrauens⸗ männerverſammlung einberufen, um über die Stellung⸗ nahme zur Stichwahl zu beraten. Vorausſichtlich dürfte die Wahlparole für Oehlert lauten. Dagegen ſchreibt das Zentrumsorgan des Wahlkreiſes:„Für den Dr. Oehlert ſind unſere Wähler nicht an die Urne zu bringen! Der Liberalismus ſollte erſt lernen, den Ultramontanen und Klerikalen in der Frie⸗ denszeit anſtändig zu behandeln! Dann werden ſie ihm in Zeiten der Not beiſtehen können. Heute verbietet uns dieſes die Selbſt⸗ achtung.“ Die Parole wird vermutlich auf Stichwahlent⸗ haltung lauten. Die württembergiſchen Abgeordneten bei Zeppelin. * Friedrichshaſſen, 22. Juli. Um 10% Uhr kamen auf Einladung des Grafen Zeppelin mit Extrazug gegen 120 Vertreter der beiden württembergiſchen Kammern hier an zur Beſichtigung der Zeppelinwerle. Wir bemerkten neben den Präſidenten der Kammern, Miniſterpräſident Weizſaeker und Kriegsminiſter Marchthaler. Graf Zeppelin empfing die Herren am Stadtbahnhof und geleitete ſie hin⸗ aus auf das Terrain der Luftſchiffbaugeſellſchaft, wo er die anweſen⸗ den Regierungsvertreter kurz willkommen hieß und die Führung auf dem Gelände übernahm, zuſammen mit Direktor Colsmann. Nath Beſichtigung der neuen Reichshalle, der Zelthalle und des Gaſometers folgten die Kammermitglieder einer Einladung des Königs in das Schloß zu einem Frühſtück. Nach deſſen Beendigung wurde die Halle in Manzell mit dem„Z. 11“ und dem halbfertigen„Z. III“ mittels Dampfſchiff beſichtigt. Von dort fuhr man nach Konſtanz, wo im Inſelhotel das Mittageſſen eingenommen wurde. Heute Abend 6 Uhr erfolgt, laut„Frkf. Zig.“, die Rückkehr nach Friedrichshaſen und die Heimfahrt nach Stuttgart. 5 Z. 1 und 3. 2. *Metz, 22. Juli. Die Nachricht, das Reichsluftſchiff beabſichtige eine Fahrt nach Trier, Straßburg und Köln zu er Sterbekaſſe ehemaliger Angehörigen des K. B. 4. Infan⸗ nicht ausreichen würde. Wann die nächſte Füllung ſtattfindet, unternehmen, beſtätigt ſich nicht. Größere Fahrten finden vorläufig nicht mehr ſtatt, da die Gasfüllung dazu diert werden, um an der Ueberführung des„Z. 2“ nach Köln teilzunehmen. *Frankfurt, 22. Juli. Nach einer Benachrichtigung der Luftſchiffbau⸗Geſellſchaft an die„Köln..⸗Ztg.“ wird das Auguſt, in Frankfurt landen. Ueber die Zeit der Abfahrt von dort nach Köln kann eine beſtimmte Zuſage nicht gemacht werden. Bis Frankfurt leitet Graf Zeppelin ſelbſt das Luftſchiff. 102 Jahre alt. * Thorn, 22. Juli. Im Alter von 102 Jahren ſtarb geſtern der Dekan Stanislaus Machorski von Liſſero (Kreis Kulm). Machorski war, der„Thorn. Ztg.“ zufolge, der Senior der römiſch⸗katholiſchen Geiſtlichen der ganzen Welt. Detlev v. Liliencron f. Samburg, 22. Juli. Der Dichter Detlev von Liliencron iſt heute nach kurzem Krankenlager im Alter von 65 Jahren in Alt⸗Rahlſtedt geſtorben. Der deutſche Dampfer„Derfflinger“. Bremen, 22. Juli. Aus Southampton wird gemeldet: Die während der Nacht unternommenen Verſuche, den deutſchen Dampfer„Derfflinger“ wieder flott zu machen, ſind bis jetzt erfolglos geblieben. Mittags wird mit eintre⸗ tendem Hochwaſſer ein neuer Verſuch unternommen. ter iſt beſtändig gut und der Wind mäßig. Ein Leichter mit 340 tons Ladung iſt bereits abgegangen, drei weitere Leichter liegen längsſeits des Dampfers und ſind mit der weiteren Uebernahme der Ladung beſchäftigt. Sieben Schleppdampfer ſind zur Hilfe⸗ leiſtung in der Nähe des Dampfers Derfflinger. Die Paſſagiere ſind an Bord, es beſteht keine Gefahr für ſie. Die Nordlandreiſe des Kaiſers. * Bergen, 21. Juli. Abends. Von dem Tee bei dem Staatsminiſter Michelſen kehrte der Kaiſer um 59/½ Uhr an Bord der„Hohenzollern“ zurück. Auch heute abend war König Haakon zur Tafel an Bord der„Hohenzollern“ geladen. Die Weiterfahrt nach Aaleſund und Molde findet in der kom⸗ menden Nacht ſtatt. Es herrſcht trübes Wetter mit Regen⸗ ſchauern. An Bord iſt alles wohl. * Bergen, 22. Juli. Nach dem geſtrigen Diner auf der „Hohenzollern“ verabſchiedete ſich König Haakon von dem Kaiſer. Um 2 Uhr früh ging das kaiſerliche Geſchwader in nörd⸗ licher Richtung in See. Die Tſchechiſierung Deutſch⸗Oeſterreichs. .E. Wien, 22. Inli.(Privattelegramm). Die Errich⸗ tung einer 3. und 4. tſchechiſchen Schule in Wien iſt trotz dem Proteſt der Deutſchen Tatſache geworden. Im 10. Bezirk wird eine tſchechiſche Bürgerſchule, in Weidling eine tſchechiſche Volksſchule mit Beginn des neuen Schuljahres eröffnet. Die griechiſche Offiziersverſchwörung. .E. Athen, 22. Juli.(Privattelegramm). Der Kriegs⸗ Abſchied entlaſſen. Die durch Verrat vereiltete Offiziers⸗ verſchwörung wollte nicht nur die Abſetzung des Königs, ſandern die der ganzen Dynaſtie erzielen. Spanien und Marokko. * Madrid, 22. Juli. Die Poſition der Spanier in der Nähe von Melilla wurde geſtern erheblich verſtärkt. Die Verluſte der Spanier im letzten Kampfe betrugen 30 Tote und 56 Verwundete. Der Befehlshaber General Marina erklärte in einer Unterredung mit dem Direktor des Impacial, die Situation habe eine ſchlimmere Wendung genommen, als er bei Begian des Konfliktes vermutete. Vorausſichtlich würde es noch langwierige Verwicklungen geben. *Madrid, 22. Juli. Nach einer Meldung der„Korreſpondenza Eſpagna“ betrugen auf ſpaniſcher Seite die Verluſte während des Kampfes am 20. Juli 20 Tote, in der Nacht zum 21. Juli 30 Tote und 56 Verwundete. * Melilla, 22. Juli. General Marina iſt mit ſeinem Stab vom Gefechtsfeld hierher zurückgekehrt. Der General erklärte, der 20. Juli und die Nacht zum 21. ſeien die härteſten geweſen ſeit Beginn der Operationen. Er glaube, der gegenwärtige Konflikt werde länger dauern, als man angenommen habe. Die Infanteriekolonne, die das Gebirge auf Sidi⸗Mouſſa durchſtreifte, ſah vom Feinde nichts. Gegen die Karliſten. .E. Madrid, 22. Juli.(Privattelegramm). Die Re⸗ gierung hat 23 ſpaniſche Blätter, die ſympathiſche Nekro⸗ loge über den verſtorbenen Don Carlos brachten, wegen Majeſtätsbeleidigung konfiszieren laſſen. Der für Sonntag nach Sanutiago einberufene Kongreß der Kar⸗ liſtenpartei iſt unter Androhung von Gewaltmaßregeln verboten worden. Schwere * Barcelona, 22. Juli. Bei den Truppen, die geſtern nach Melilla abgehen ſollten, iſt es zu meuteriſchen Auf⸗ tritben gekommen. Ein Bataillon bedrohte den Oberſt und ver⸗ ſchiedene andere Offiziere mit dem Bajonett. Erſt dem Eingreifen der in der Nähe befindlichen Unteroffiziere gelang es, die Ruhe wiede? herzuſtellen. Den Mannſchaften wurden ſämtliche Patronen abgenommen. ö * Madrid, 22. Juli. Als in der verfoſſenen Nacht ein Zug miſt Trupper nach Melilla abgehen ſollte, verſuchten die Angehörigen der Soldaten die Abfahrt zu-verhindern. Es kam zu Zuſammenſtößen, wobei 10 Perſonen verletzt und 28 ver⸗ haftet wurden. Es wurden energiſche Maßnahmen zur Beförderung weiterer Truppen getroffen. Ausſchreitungen in Spanien. Ein neuer Thaw⸗Prozeß. .FE. Newyork, 22. Juli.(Privattelegramm), Obwohl der alte Thamw⸗Prozeß noch unentſchieden iſt, wird ſchon wieder ein neuer angekündigt. Die Mutter Henry Thaws hat gegen Evelyne Thaw Anzeige wegen Meineids er⸗ ſtattet. Die Lage in Perſien. *Konſtantinopel, 22. Juli. Die Pforte ließ on die Vilgjets Van und Bagdad den Befehl ergehen, daß alle tür⸗ kiſchen Truppen mit Ausnahme der Abteilungen zum Schutze der Konſulate in Urmia, Salmas und Choi zrückzuzieben 7 und keine Truppendetachements zu entſenden ſeien. 5— PP —— 252 iſt noch nicht beſtimmt. Ein Teil der Bemannung des„Z. 1* ſoll der„Frkf. Ztg.“ zufolge nach Friedrichshafen komman⸗ Luftſchiff„Z. 2“ bei der Ueberführung nach Köln, anfangs miniſter hat 102 Offisiere der Armee mit ſchlichtem — r eSe er ee 25 ASig Ko Eteben Proihee —— 35 95 „„ . Seite. Uolkswirtschaft. 5 Zur Talonſteuer. Im Mittagsblatt teilten wir im pokitiſchen Teil nach der„Köln. Ztg.“ die vom Bundesrat für angängig angeſehene Interpre⸗ tation der Beſtimmungen über die Talonſteuer mit, gegen welche ſich nun folgende Auslaſſung der nämlichen„Köln. Ztg.“ wendet: Bekanntlich haben in den letzten Tagen zahlreiche induſtrielle Unternehmungen durch Ausgabe neuer Talons vor dem 1. Auguſt, dem Zeitpunkt des Inkrafttretens des neuen Talonſteuergeſetzes, von ihrem guten Rechte Gebrauch gemacht, die Lücken der konfer⸗ vativ⸗klerikal⸗polniſchen Geſetzesmacherei zum Entwiſchen aus den 6 Fangarmen des Steuerfiskus zu benutzen. Da das Geſetz ausdrück⸗ kich ſagt, daß diejenigen Talons ſteuerfrei bleiben, die vor dem f. Auguſt ausgegeben werden und da kein beſtehendes Geſetz es berbietet, die erſt nach Jahren nötig werdenden neuen Talons ſchon heute„auszugeben“, ſo iſt es über jeden juriſtiſchen und ſonſtigen Zweifel erhaben, daß dieſes Verfahren durchaus ge⸗ ſetzmäßig iſt. Nun iſt freilich zuzugeben, daß dieſer einfache und klare Sachverhalt für die Geſetzgeber, nämlich den Bundesrat und die neue Mehrheit, höchſt fatal iſt, da er ſie vor die angenehme Notwendigkeit ſtellt, vermutlich noch in dieſem Jahre wieder eine neue Finanzreform ins Werk zu ſetzen. Aber ſo unangenehm das rſt, ſo wenig iſt das zu ändern. Nur ein neues Geſetz ver⸗ mag dieſer Vereitelung des Willens des Geſetzgebers entgegenzu⸗ wirken. Was wir als die vom Bundesrat für angängig gehaltene Interpretation wiedergegeben haben, widerſpricht den ein⸗ fachſten Regeln der Interpretationskun ſt. Es hat freilich nicht„im Sinne des Geſetzgebers“ gelegen, daß das Geſetz bereitelt werde, aber noch niemals hat die ſich ſpäter herausſtellende Kurzſichtigkeit eines unzweideutigen Wortlauts einen hin⸗ reichenden Grund abgegeben, um das Gegenteil des ausgeſpro⸗ chenen Geſetzeswillen von bloßen Ausführungsorganen, wie es der Bundesrat iſt, an die Stelle des Geſetzes ſetzen zu laſſen. Das cwürde eine Abdankung des Reichsgeſetzgebers und die Willkürhand⸗ Aung eines abſoluten Herrſchers bedeuten. Oder iſt das Wort„ein Talon wird vor dem 1. Auguſt ausgegeben“ etwa mehr⸗ deutig? So lang' von der neuen Mehrheit nicht auch noch ein Be⸗ deutungswandel der Wörter der deutſchen Sprache dekrediert iſt, wird das niemand im Ernſt verteidigen können. Denn es iſt natür⸗ lich ganz etwas anderes, daß der Geſetzgeber gemeint hat, die betroffenen Unternehmungen würden ſo gutmütig ſein, fein ſtill zu halten und von ihrer bisherigen Geſchäftspraris, Talons erſt guszugeben, wenn ſie gebraucht werden, nicht abzuweichen. Aus⸗ geſprochen hat er dieſe Meinung ganz gewiß nicht. Es fragt ſich zeben, wer den Schaden davon zu tragen hat, daß der Geſetzgeber die Gutmütigkeit der Betroffenen überſchätzt hat. Wir ſind nicht im Zweifel, daß der Geſetzgober hier der Leidtragende iſt, bis er in einem neuen Geſetz ſeinen Willen und ſeine Worte beſſer miteinander in Einklang gebpacht haben wird. n. Mannheimer Produkteubörſe. Der Witterungsumſchlag hat im Verein mit den von den amerikaniſchen Börſen gekabel⸗ ten ſchwächeren Tendenzberichten auf den hieſigen Markt ver⸗ flauend eingewirkt. Die Forderungen für amerikaniſchen Weizen ſind um 3 Mark per Tonne Eif Rotterdam ermäßigt worden. Auch die Forderungen für La Plata⸗, ruſſiſche und rumäniſche Weizen wurden um 1 bis 2 Mark per Tonne Eif Rotterdam herabgeſetzt. Das Geſchäft iſt ſehr klein, da der Konſum ſich die brauch, da man auf ein weiteres Sinken der Preiſe für das Roh⸗ prdukt rechnet, ein kleinerer und die Mühlen ſehen ſich daher veranlaßt, den Preis um 25 Pfg. per 100 Kg. herabzuſetzen. Für Roggen iſt die Stimmung weiter ruhig bei Einſchränkung des Bedarfs. Die Lage des Marktes für Futtergerſte, Haſer und Mais iſt ziemlich unverändert. Die Preiſe aber find vorwiegend etwas ſchwächer. Die Notierungen im bieſigen offiziellen Kurs⸗ blalt wurden für Weizen um 25 Pfennig per 100 Kg. bahnfrei Mannheim reduziert, desgleichen die Preiſe für norddeutſchen Roggen. Auch ruſſiſcher Hafer iſt um 25 Pfg. per 100 Kg. bahn⸗ jrei Mannheim billiger erhältlich. Eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo Juli M. 207 bis 208, do. ungar. Ausſaat 80 Kg. ſchwim⸗ mend M. 208 bis 209, do. Roſario Santa Fe 80 Kg. per ſchwim⸗ mend M. 208 bis 209, Laplata per Juni⸗Juli⸗Abladung M. 206 bis 207, Redwinter 2 per Auguſt M. 192, Hartwinter 2 pe⸗ Auguſt M. 191.50, Rumän, nach Muſter 79⸗80 Kg. ſchwimmend M. 206 bis 207, Rumän. 79⸗80 Kg. 3 Prozent blaufrei per Aug.⸗ September M. 186, Ulkaweizen 9 Pud 20⸗25 per M. 199, 10 Pud ſchwimmend von M. 206 bis M. 207. Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10⸗15 ſchwimmend M. 144 bis M. 145, dito 9 Pud 15⸗20 ſchwimmend M. 145 bis 146, nord⸗ deutſcher Roggen 73.74 Kg. prompte Abladung M. 137 bis M. 141. 5 Gerſte ruſſ. 58⸗59 per ſchwimmend M. 116.50, do. 59⸗60 Kg. per ſchwimmend M. 117, Donau 58⸗59 Kg. per ſchwimmend M. 116.50, do. 59⸗60 Kg. per ſchwimmend M. 117, Laplata 59⸗60 Kg. ſchwimmend M. 117 bis 117.50. Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. per Mai⸗Juni M. 138, dito M. 130 bis 131, do. per Juni⸗Juli M. 130.50, Laplata 46⸗47 g. ſchwimmend M. 133 bis 134. Mais La Plata gelb rye terms ſchwimmend M. 120.50, dito per Auguſt⸗September M. 120 bis 120.50, Donau ſchwim⸗ mend M. 118, Odeſſa M. 118.50 bis 119.50, Novoroſſiſk M. 119 bis M. 120, amerikaniſcher Mixed per Dezember⸗Januar M. 116. bis M. 117. Die Preußiſch⸗Heſſiſche Eiſenbahngemeinſchaft vereinnahmte im Juni M. 163 170000 oder M. 5 081000 mehr und per Kilometer M. 4525 oder M. 56 mehr. Der Perſonenverkehr erbrachte einen Ausfall von M. 1 376000 und die Extraordinarien von Mark 626 000, während aus dem Güterverkehr ein Mehr von Mark 7 088 000 reſultiert. Vom 1. April bis Ende Juni betrugen dte Geſamteinnahmen M. 482 618 000 oder M. 15 820 000 und per Kilometer M. 13 389 oder M. 191 mehr. Der Carl Zeiß⸗Stiftung in Jena iſt die Genehmigung gur Ausgabe einer weiteren(fünften) Obligationenanleihe für den Betrag von M. 2 Millionen zu 4 Prozent Zinſen und 102 Prozent Rückzahlung erteilt worden. Die deutſchen Alumininmverkäufer haben, nach der„Vofſ. Ztg.“, den Aluminiumpreis jetzt um M. 10 auf M. 128 per 100 Kg. erhöht. Auch dieſer Preis läge noch immer unter den Selbſtkoſten der Werke. Sangerhäuſer Aktien⸗Maſchinenfabrik und Eiſengießerei vorm. Hornung u. Raabe. Aus Verwaltungskreiſen wird verſchiedenen Zeitungen geſchrieben, daß der Lieferungsvertrag für Formoſa ſich Aber mehr als 5 Monate erſtreckt und hierdurch das Erträgnis des am 30. Seßtember zu Ende gehenden Geſchäftsfahres nicht beein⸗ flußt würde. Ob für das laufende Jahr eine Dibidende zur Ver⸗ teilung gelangen kann, läßt ſich noch nicht ſagen und wird davon abhängig ſein, in welcher Höhe noch Rückſtellungen für die von flrüher her laufenden Beteiligungen uſw. erforderlich werden. Pro 4907/08 gelanate eine Dividende nicht zur Verteflung.— größte Zurückhaltung auferlegt. In Weizenmehl iſt der Ver⸗ Vom Auslande werden angeboten die Tenne, gegen Kaſſa, 4748 Kg. prompt M. 134, Donau nach Muſter ſchwimmend von Eine offiziöſe Interpretation der Talonſteuer. J Berlin, 22. Juli. Die„Norddeutſche Allgemeine 3tg.“ veröffentlicht eine offiziöſe Interpretation des Talonſteuergeſetzes. Nach dem Sinn und Wortlaut des Geſetzes kann darüber kein Zweifel beſtehen, daß der Geſetzgeber nur die Unternehmungen von der Steuer freilaſſen wollte, deren Bogen in natürlichem Verlaufe der Dinge vor dem 1. Anguſt durch neue erſetzt werden mußten. Die„Nord⸗ deutſche Allgem. Ztg.“ warnt davor, noch vor Inkraft⸗ treten der neuen Vorſchriften neue Zinsbogen⸗ ſcheine auszugeben in Fällen, wo die alten Bogen noch gar nicht abgelaufen ſind. Perſonalien. * Mainz, 22. Jukli. Die Hopfenfirma S. Schwab Sohn Mainz iſt lt.„Frkf. Ztg.“ an die Firma A. Löwensberg⸗Mainz über⸗ gegangen. Motorenfabrik Oberurſel bei Frankfurt a. M. * Frankfurt a.., 22. Juli. Das Unternehmen hat im abgelaufenen Jahr einen ſtärkeren Ertragsrückgang zu ver⸗ zeichnen. Nachdem im erſten Semeſter des Berichtsjahres die Werkſtätten voll beſchäftigt waren, ſei plötzlich eine derartige Stagnatior im Eingang von Aufträgen eingetreten, daß die Ver⸗ waltung es für angebracht hielt, die Fabrikation zeitweiſe einzu⸗ ſchränken. Erſt in den letzten Monaten des Geſchäftsjahres hat ſich der Auftragsbeſtand wieder gehoben, ſodaß die Geſellſchaft von da an eine wieder weſentlich beſſere Beſchäftigung aufwies. Die Belebung hat ſich auch im neuen Geſchäftsjahr fortgeſetzt, ſodaß die Geſellſchaft lt.„Frkf. Ztg.“ jetzt einen beträchtlichen Mehrauftragsbeſtand zu verzeichnen hat, als in der gleichen Vor⸗ jahrszeit. Der Reingewinn beträgt M. 51,475 gegen M. 101,892 im Vorjahr, die Dividende M. 45,000 i. V. 75000 iſt gleich 3 Proz. i. V. 5 Proz. Der Eingang an Aufträgen und die beſſeren Ausſichten berechtigen, wie der Bericht bemerkt, die Verwaltung zu der Hoffnung, daß die Beſſerung im neuen Jahr auch andauernd ſein wird. Juſtizrat Bondi contra Bayeriſche Bodenkreditanſtalt. Würzburg, 22. Juli. In dem Anfechtungsprozeß des Juſtizrates Bondi gegen die Bayeriſche Bodenkreditanſtalt erließ das Landgericht ein Zwiſchenurteil, nach welchem Bondi eine Sicherheit von 2 Millionen Mark binnen 14 Tagen bei der Kgl. Bank zu hinterlegen hat. Neues vom Dividendenmarkt. *Dresden, 22. Juli. Der Auffſichtsrat der Dresdener Preß⸗ hefenfabrik ſchlägt 12 Prozent Dividende gegen 13½ im Vor⸗ jahr vor. Erwerb von Kohlenfeldern. * Breslau, 22. Juli. Die Oberſchleſiſche Eiſeninduſtrie .G. in Gleiwitz ſicherte ſich nach der„Bresl. Ztg.“ den Erwerb von Kohlenfeldern mit ſehr günſtigem Bohrreſultat. Bismarckhütte.⸗G. * Breslau, 22. Juli. Für die Bismarckhütte.G. in Bis⸗ marckhütte wird die Dividende lt.„Frkf. Zig.“ auf 10 Prozent(i. V. 18 Prozent) geſchätzt werden. Ablehnende Haltung des Bergfiskus. * Breslau, 22. Juli. Der Bergfiskus lehnte lt.„Frkf. Zig.“ die Eingabe aus Kreiſen der oberſchleſiſchen Herabſetzung der Kohlenpreiſe ab. Die Wirkung der neuen Tabakſteuer in Eugland. Eiſeninduſtrie um liſchen Schatzkanzlers, der von der neuen Erhöhung der eng⸗ liſchen Tabakſteuer ſich eine Einnahme von 55 Millionen Mark verſprach, wird durch die rauhe Wirklichkeit bitter ent⸗ täuſcht. Die eben veröffentlichten Statiſtiken zegen, daß die Steuererhöhung den Tabakkonſum in England in un⸗ erwartet großem Maße verringert hat. Bereits im Mai zeigte der Verbrauch einen Rückoang von rund einer Million Pfund Tabak; der Rückſchlag hat ſich im Juni fortge⸗ ſetzt: im Juni iſt der Verbrauch gegen das Vorjahr um eine halbe Million Pfund geſunken. Da der Juni dieſes Jahres einen Arbeitstag mehr hat als der des Vorjahres, iſt der Rück⸗ gang in Wirklichkeit noch größer, als die Zahlen zeigen und kann auf rund 800 000 Pfund geſchätzt werden. Das würde im Jahr einen Ausfall von 9 600 000 Pfund bedeuten, womit die Steuereinnahme um 35 Millionen hinter den Erwartungen zurückbleiben würde und das engliſche Volk hat infolge der Tabak⸗ verteuerung in dieſem Juni rund eine Million Pfeifen weniger geraucht wie im Vorjahr.(So wird es in Deutſch⸗ land wohl auch kommen! D..). Aus Amerika. Newyork 22. Juli. Die Börſe ſchafft das Unliſted Departement ab, ſodaß lt.„Frkf. Ztg.“ nach Anfang April alle Unternehmen, deren Werte nokiert ſind, regelmäßige Berichte vor⸗ legen müſſen. Rursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. vom 22. Juli. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. Weizen pfälziſcher 27.50——.— Ruſſ. Futtergerſte 14.25—14.50 Rheingauer—.——.—[Hafer, bad. neuer 19.75— 20.— norddeutſcher—.——.— Hafer, nordd. 20.——20.25 „ ruſſ. Azima 27 50—27.50 Hafer rufſiſcher 2021——.— „ Ulka 27.75—27.50„ La Plata 19.25——.— „ Theodoſia 27.75—-— Maisamer.Mixed—.-——.— „ Taganrog 27.25—27.50„Donau 16.50——.— „ Saxonska 16.50—.— „ rumäniſcher 27.25—27.50 „ am. Wintrnn ne,, „ Walla Walla 27.75—.— 55 „ Kanuſas II 3„Luzerne ital. „ Auſtralier 55„ Provenc. „ La Plata 272—„Eſparſette———— Kernen 27.50——.—geinél mit Faß 52.50—.— Roggea, pfälzer neu 19.25——.—iüböl in Faß „kuſſiſcher—.——.— Backrüböl „ rumäniſcher Sprritus, Ia. verſt. 100% 141.90 „ La Plata Kohlreps, d. neuer 29.———.— Wicken 21.——22.— Kleeſamen deutſch.“——— II. ——— 69.———.— ——.— „ norddeutſcher 19.25——.—„ 70er unverſt. 72.40 „ amerik.— 55.90 Gerſte, hieſ. 19.——20.— roh 70erunverſt. 85/90% 67.40 „ Pfälzer 19.20——.—„ 9oer„ 90/2% 58.90 Gerſte, ungariſche. 8 Nr, o0 0 1 4. 38.25 67.25 35.75 34.75 38.75 30 75 Roggenmehl Nr. 0) 29.— 1) 26.50. Tendenz: Weizen needriger. Roggen ruhiger. Futtergerſte, Hafer und Mais ziemlich unverändert. Aus London wird uns berichtet: Die Hoffnung des eng⸗ Mannheimer Effektenbörſe. vom 22. Juli.(Offizieller Bericht.) Die Börſe war heute namentlich für Induſtrie⸗Aktien recht feſt. Es notierten: Anilin 408., Verein Deutſcher Oelfabriken 137.50., Verein chem. Fabriken 308., Koſtheimer Celluloſe 235., Portland⸗Cementwerke, Heidelberg 160 G. und Zucker⸗ fabrik Waghäuſel Aktien 148.50 bez. und G. ee Aktien. Banken. Brief Geld Brief Gel, Badiſche Bank—.— 134.50 Gewrbk. Speyer50/ũ E—.——.— Transport u. Verſtcherung. Pfälz. Bank—. 101.700B..⸗G. Rhſch. Seetr.—— 90.— Pfälz. Hyp.⸗Bant 196.——.— Nannh. Dampfſchl.—— Pf. Sp⸗ u. Cdb. gandau 141.— 140.— ene e 39 9 8 Lagerhaus 89.— .— 136.50Frankona, Rück⸗ und 197.——.— Mitverſ..⸗G. vm. — 115.— Bad. Rück⸗ u. Mitv. Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗Bank Südd. Bank Chem. Induſtrie. 5 u. Gl. 7100 Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—— 408.— Verſ.⸗Gel. 5 155 5 5 5—.——.— Bad. Aſſecurranz 1550 1520 Chem. Fab. Goldenbg..— 193 Continental. Verſich.—.— 500.— Verein chem. Fabriken 310.— 308— Mannh. Verſicherung—.— 525.— Verein B. Oelfabriken—.— 137 50Oberrh. Verſich⸗Gef. 625.— 620.— Weſt..⸗W. Stamm—.— 212.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 520.—— ** Vorzug—.— 102.50 Induſtrie, Brauereien. 185.⸗G. f. Seilinduſtrie 133—— Dad. Brauerel—.— 77.— Dingler'ſche Mſchfbr. 115.——.— Binger Aktienbierbr.———.—Emaillirfbr. Kirrweil.—.——.— Durl. Hof vm. Hagen 248.——.—Emaillw. Maifammer—.— 98: Eichbaum⸗Brauerei—.— 116.—Ettlinger Spinnerei—.— 100.50 Elefbr. Rühl, Worms—. 82.—Hüttenh. Spinnerei 85.— —— Ganters Br. Freibg. 98.——.— Karlsr. Maſchinenbau.— 195.— Kleinlein Heidelberg 190.——.—Nähmfbr. Haid u. Neu—.——— Homb. Meſſerſchmitt 35.——.—Koſth. Call. u. Papierf.—.— 235.— udwigsh. Brauerei—.— 223— Maunnh. Gum. u. Asb. 145,— 143.— Mannh. Aktienbhr. 180,.——.—[Naſchinenf. Badenia—.— 198.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr—.——.— Oberrh. Elsktrizität 29.50— Brauerei Sinner—.— 250.—[Pf. Nähm. u. Fahrradf. 128.50 Br. Schrödl, Heidlbg. 185.——.— Portl.⸗Zement Odlbg.—.— „Schwartz, Speyer 115.—[Südd. Draht⸗Induſt.—.— „Ritter, Schwez.—.———Südd. Kabelwerke 126.25 „ S. Weltz, Speyer 66.—Bezein Freib. Ziegelw. 120.— 128.— 1 —.— —.— „. Storch., Speyer—.— 66.50„ Speyr.—.— Br. Werger, Worms—.— 85.— Sürzmühle Neuſtadt—.— Wormſ. Br. v. Oertge 70.——. Zellſtoffabr. Waldhof 295.— —.— 154.— Waghäuſe!l—.— Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr. ——— uckerraff. Mannh. *** Frankfurter Effektenbörſe. [(Privattelegramm des Genral⸗Auzeigers.) 5 W. Frankfurt a.., 22. Juli. Fondsbörſe. Der Montanmarkt iſt durch Realiſationsluſt wenig beeinflußt, ſodaß der Wochenbericht des Ironage, trotz bevorſtehender Er⸗ höhung von Fertigwaren vonſeiten des Stahltruſts, wenig profitierte. Verſtimmend auf dieſem Gebiet wirkte ſchließlichh auch noch die zweifelhafte Haltung, betreffend die Dividende der Stahltruſtwerke. Bochumer behauptet, Deutſch⸗Luxrem⸗ burger waren ſchwächer, trötzdem die Dauſchabgabe gegen Phönixaktien zum Stillftänd kam. Was die übrigen Werte des Induſtriemarktes betrifft, ſo traten chemiſche W wieder bei lebhaftem Intereſſe in den Vordergrund. Chemiſche, Anilin, Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt, ſowie Höchſter Far werke haben im Kurſe weiter angezogen. Maſchinenfab ruhiger und behauptet, mit Ausnahme von Kleyer, welche 1 pCt. anzogen. Die Kurſe der Elektrizitätsaktien wieſ heute bei einiger Beſſerung lebhafte Nachfrage auf. De Bankenmarkt lag ruhig und die Kurſe bewegten ſich auf dem geſtrigen Niveau. Kreditaktien feſt, ſowie auch öſterreichiſch Banken. Transportwerte behauptet, Lombarden feſt, Sch fahrtsaktien nahezu geſchäftslos. Kaliwerte ſchwächer au zweifelhaftes Zuſtandekommen des Syndikats. Von fremden Renten, die allgemein wenig Belebung zeigten, ſind Ruſſen feſt, Mexrikaner, Portugieſen behauptet, heimiſche Fonds feſ aber ſtill. Von Anleihen deutſcher Bundesſtaaten fanden Aproz. einiges Begehr. Im weiteren Verlauf ſchwächte ſich die Tendenz ab im Anſchluß der Pariſer Börſe. Die Nach⸗ börſe blieb ruhig, mit Ausnahme von Lombarden, di ſteigende Tendenz verfolgten. Es notierten: Kredit 200 Diskonto 187.20, 187.30, Dresdener 153.70, Staatsbah 154.50, Lombarden 21.30—21.50, 40, 75, 21.70. Telegramme der Continental-Telegraphen-Compaguſe. Schlußkurſe. Reichsbankdiskont: 3½ Prozent. Wechſel. 21. Autſterdam kurz 169.— 169.00 Check Paris 81.175 81 Belgien„ 30,95 80.966 Paris kur 81.15 81 Italien 80.975 80.95 Schweitz. Plätze Check London 20.442 20.442 Wien 5 London„20.42 20.42 Napoleonsd'or 5 lang—.——— Privatdiskonto 21ʃ5 Staatspapiere, A. Deutſche. 421, 28.„ 4% veulſch. Reichsanl“—. 102.9601 Mh. Stadt⸗A.1906— 4„„1909 102.95 103.E„ 1909-—— 95 50 95.50%%½% 1905 99 89 34%„„ 1909 95 50 95.80 6. Ausländiſche. 8 86.40 86.455 Arg. i. Gold⸗A. 1887—.— . 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 102.90 103.— 5% Chineſen 1896 102.70 10 4 do. do. 1909 103.— 103.—4½%„„ 1898 99.50 3„ 85 95.50 95.501½% Japaner 96 50 9 3%„„ 1909 95 50 95.500Mexikaner äuß. 88/90 100.99 100 0 86.50 86.40s Merikaner innene 66,10 6 Abadſſche St.⸗A.1901 101.80—.—Bulgaren 100.85 10 4„ 1908/09 102.30 102.2003¼ italien. Rente 45% bad. St.⸗Olabg)fl..——.—½½ Oeft. Silberrente 99.45 99.50 8 0 6„„ 95.—.—4½„Papierrent.—— 3„„ 1900 94 80 94.650Oeſterr. Goldrente 99.90 3„„ 1904 94 60 94.65%3 Vortug. Serie! 62. 3„„ 1907 94.60 94.658 5 Abayr..⸗B.⸗A..1915 102.30 102.3004½ neue Ruſſen 1905 4„„„ 1918 102 65 102.654 Nuſſen von 1880 37 do. u. Allg. Anl. 94.88 94.90ſ4 ſpan. ausl. Rente 3 do..⸗B.⸗Obl. 85.40 85.40[4 Türken von 1908 4 Pfälz..⸗B. Prior. 101.50 101.50„ unif. 90 94.50 94.4004 Ung r. Goldrente— 4 Heſſen von 1908 102.50 102 5004„ Kronenrente 8 Heſſen 88 95 83.80[Verzinsliche Loſe. 3 Sachſen 86 10 88.103 Oeſterreichiſchel860 168. 4 Nh. Stadt⸗A. 1o0—.——.—Türkiſch 251 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 22. Juli. Aktien dentſcher und ausländiſcher Transporkanſtalten. Slüdd. Eiſenb.⸗G. Hamburger Packet Norddentſcher Llovd Dolt.⸗Ung. Staats9. Oeſt. Südbahn Lomb. 147. 117— 116 990117. 8989 83.9 154 70 151.50 21.28 21.30 Gotthardbahn—.— Ital. Mittelmeerbabn do. Meridionalbahn——— Baltimore und Obio 11790 117.60 ———.— 5 Aktien induſtrieller Unternehmungen. Süd. Zuckerfabril 148.— 148 50 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 260.— 265.— Dadd. Immobil.⸗Geſ. 88.50 98 50dede werk. St. Inc 57 80 Eichbaum Mannheim 116.— 116. Spicharz Lederwerke 124 40 24 40 Mh. Aftien⸗Brauerei—.— Ludwigsh. Walzmühle 151.— 151— Parkakt. Zweibrücken 91.— Adlerfahrradw.Kleyer 338— 340— Weltz⸗Sonne, Speyer—— Maſc hinenfbr. Hilpert 64 70 64 70 Cementwerk Heidelba. 158.— 160 Maſchinenfb. Badenia 196— 198 Cementfabr. Farlſtad! 143— 144.— Dürrkopp 320.5032.— Badiſche Anilinfabrit 400.— 403 50 Maſchinenf. Gritzner 214— 214. Ch. Fabrik Griesheim 241.— 210.50 Maſch.„Armatf. Klein 104.104. Farbwerke Höchſt 425— 430,50 Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Ber, chem. Fabrik Mh. 309 Gebr. Kayſer Chem. Werke Atdert 433.50 424—knößhrenkeſfelfabrit Südd. Drahtind. Mib. 103.— 103- vorm. Dürr& Co. 88— 38 Akkumul.⸗Fab. Hagen 206.— 205.50 Schnellpreſſenf. Frkth. 192. 192— Aec. Boje, Berlin 22.10 55.50Ver.deutſcher Oelfabr. 137.20J37 40 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 232 80 32 24 Schuhſabr. Herz, Frkf. 119.80 119.80 Slldd. Kabelw. Uhm. 123.79 121.— Seilinduſtrie Wolff 131.131.— Lahmeyer 116.10 116.—'wollſp. Lampertsm. 51— 47 Glektr.⸗Geſ. Schuckert 125 10 125. Fammgarn Kaiſersl. 181.— 181.— Sismens& Halske 221.— 222.— Zellſtoffabr. Waldhof 293.60 293 50 127.70 127.70 Pfandbrfefe, Prioritäts⸗Obligalionen. 4% Frk. ODuv.-Gſdb. 100 60 100 30 fle, Pr. Pfdb. unt. 15 100.25 10.25 % F. K. B. Pfobr.05 100 70 100.70] 40, 101.— 101— 7 05 1010 100.30 100 30 ½„ 95.30 95.30 4% Bf. Oyp A. Pfdb. 109.10 100.— 31½ 8 12 91.— 94.— ieſe„,„„ 4. 94.—3½ Pr. Jefdör.⸗Bk., 840% Nr. Bod.Fr. 98.26 93.20 Kleinb. b. 04 95 5) 95 50 4% Etr. Bd. Pfd. voh 100.15 100 0 3½ Pr. fdbr.⸗Bk. 4 93 Oyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ unt. 00 100 100.— Obl. p 9450 94— 4%„Pfdbr..o! 40% Pr. Ufdbrf.⸗B. unt. 10 100 40 409,10 Hyp.⸗Pfd. unt. 1917—.—.— 4„ Pfdbr. v. Og 4% hh. H. B. Pfb. 0 100— 100— uol. 12 100.20 109.20 f 4%„„ 1907 100.— 100.— 3%„ Mfbbr..36 4%„„„ 1912 100.30 100.30 80 n. 94 92.60.0„%„„ 1917 100 80 100 80 i fd. 9303 92 50 92 504%„„„ 1919 101.50 101 50 4%„ Com.⸗Tbl. 3iß,„ verſchied. 92.70 92.60 v. Lunt 10 101 20 101 20 ½„„„ 1514 92.70 92.70 %,„ Gom.⸗Obl. 3½% Heg..⸗B. C. O0 30 98.30 1 v. 57/% 98 80 93 80„ N. W. B. C.. 10—.——.— %„ Com.⸗Ool.% f e l! v. 98/06 93.80 93.80½% Pf. B. Pr.⸗O..— 4% Pr. Pfdb. unt. 09 98 50—.% it lttt.a. E..—.——.— 40 5 5 55 12 100,25 98.50——— „ 44 100.25 9240 anuh a Ger 5. 515— 515— Bank. und Verſicherungsaktien. Badiſche Baut 134.50 134.50 Oeſterr.⸗Ung Ba-t“ 156.80 126,65 Berg u. Metallb. 121.8 121 80 Seſt. Länderbleuk 113.50 113.50 Berl. Handelsse. 172 50 173-„ Kredit⸗Anſtan 200.60 200 90 Comers u. Dist.⸗B. 111. 112.10 Pfälziſche Bank 101.20 101/10 Darmftädter Bank 18170132—[Pfälz. Hyp.⸗Bauk 191.30 192.— Deutſche Bant 243,20 243 2 Breuß. Hypotheknb. 191.60 121 80 Deutſchaſiat. Ban: D. Effekten⸗Bank Discoato⸗Comm. 14440 143.50 Deutſche Reichsbl. 147.50 147.80 JOBlo as Nhein.Kredithank 136,70.6½75 87 loasRhein. Hyp⸗B. M. ioö5chs 196.— Dresdener Bant 153 5553.600 Schaaffb. Bankver. 133— 38.— Irankf. Hov.⸗Ban 203— 203.2 Südd. Bank Nhm. 114 10 14 30 Irkf. Hyp.⸗Ereditb. 159— 159.—] Wiener Baukver. 133.30 183.60 Nationalbant 12120 121/%1 Bank Otromane 143.— 149 Frankſurt a.., 22, Juli. kreditaktten 201,10. Disronto⸗ Commandi 187.20, Darmſtaster 1390% Dresduer Ban!⸗ 158.50, Hau⸗ delsgeſellſchaft 172.50, Deutſche Vant 243), Staatsbabn 151 50, Lombarden 21.30, Bochumer 332.70, Gelſenkitchen 188.—, Lauragiltte 186.—, Ungarn 95 40. Tendenz:! feſt, Nachbörſe, Kreditakttien 200.90, Staatsba n 154.50, Lombarden 21 45. *** Berliner Effektenbörſe. Disc onto⸗Commandit 187.20 Berhin, 22n Juli.(Deviſennotierungen.) kurz Holtand 169.10 168.95 viſta New⸗Nork 414.19 418.75 „ Belgien 80.90 80.90 kurz Wien 85.125 85.15 „ London 20.415 20.42 lang Wien—.——.— „ Paris—. 81.10 fkurz Petersburg—.——.— Jalien 80.90 80.90 lang 1———.— Schweiz 81.20 8115[kurz Warſchau—.——— Berlin, 22, Julj.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien—.— 201.—Laurahütte 188.90 186.40 Disc.⸗Kommandit 187.— 187.20 Phönix 180 20 1780 Staatsbabn—. 154.50 Harpener 193.60 198.70 Lombarden 21½0 21.20 Tend.: ſchwächer. Bochu ner 234.10 232.30 Berlin. 22 Jull.(Schlußturfe.) Wechſel London 20.435 20.435] Neichsbank 147 70 147 50 Wechſel Paris 81.15 81.15 Rhbein. feredilban!l 136.50 136.50 4% Meichsan!. 103.— 103.—] Ruſſenbant 143.10 143.60 4000 55 1903 103.— 103.— Schaaffh. Bankv. 132 80 132.70 35800 Reich ant. 95.60 95.70] Staatsbahn 15490 154.50 3529%„ 1909 95.60 95.70 vombarden 21.20 21.50 %% Reichs anleihe 86 50 86.60 Baltimore u. Ohio 118.—— 4% Conſols 103— 103.—Canada Pacific 184.90 184 80 30%„ 1609 103.— 103[ Hamburg Packet 116 70 116.90 3%%⁰ 1 95 60 95.70 Nordd. Lloyd 90.— 90.10 37 9%„ 1908 95.60 95.70] Bochumer 233 70 233.20 8650 86 50 Deutſch⸗Luxembg. 200.10 199 40 40% Bad. v. 1901 101 80 10180] Dortmunder 64.— 63 30 4%„1908/09 102.10 102.10 Gelſenkirchner 183.70 181— 38„ conv.—.— 94 60 Harpener 194 60 194.40 ie„ 1902/07 9150 94.50 Laurahütt⸗ 183 50 186 20 33% Bayern 95.— 95.— Phönix 180.60 180,50 37%% Heſſen—.— 94.90 Weſteregeln 218 40 212.— 40% Heſſen 83.75 83.70 Allg, Elektr.⸗Geſ. 232 90 232.60 89ʃ% Sachſen 83.— 86.10 Anilin 406.50 410.— 37% Japaner 1305 96.0 96 10] Anilin Treptom 326.50 329.— 6% Italiener—.——— Brown Boveri 191.70 192.— 4% Ruſſ. An. 1902 87— 87.10] Chem. Albert 433 20 440.— 30% Bagvadbahn 837/.90 87.70] D. Steinzeugwerle 22450 225.— Oeſter. Kreditattien 200 80 201—Elberf. Farben 431— 450— Berl. Handels⸗Gel. 172.70 172.80 Celluloſe Koſtheim 231— 238.— Darmſtädte! Bant 132.— 13210 Nüttgerswerken 172. 172.50 Deutſch⸗Aſiat. Bank 143.— 143—Tonwaren Wiesloch 109.— 101— Dauiſche Ban! 23.20 243.50 Wf. Draht. Langend. 21120 212— Dise.⸗Kommandit 187.10 187 20 Zellſtoff Waldhof 294 60 294 70 Diesdner Bant 153.40 153.10 Privatdiskont 2% W. Berlin, 22 Juli.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 200.,0 201.—Staatsbahn 154.80 154.5 Diskonto Komm. 187.— 187,20 Lombarden 2110 21.70 (Privattelegramm des General⸗Anzeigersg) Berlin, 22. Juli. FJondsbörſe. Auf geſtriges ſchwaches Newyork eröffnete die Börſe ſchwächer. Auch die im geſtrigen Nachbörſenverkehr eingetretenen Gewinnrealiſierungen in Mon⸗ Dondon, 22 Juli.(Telegr.) tanwerten wurden heute, ſowohl in Hükten⸗ als auch in Berg⸗ werksaktien weiter vorgenommen und führten zu ſchärferem Druck in jenen Wertgattungen, die in den letz Tagen anſehnlich ge⸗ ſtiegen waren. Bochumer 1% Prozent, Dortmunder 1 Prozent, Rheinſtahl 6 Prozent niedriger. Durch den Rückgang der günſtige Bericht des Iron Age über die Lage des amerika⸗ niſchen Eiſenmarktes, der beſagt, daß der Stahltruſt wahrſchein⸗ lich die Preiſe für Stab⸗ und Formeiſen erhöhen wird und daß ſich die Lage im Blechmarkt bedeutend gebeſſert hat, paralleliſtert. Am Bankenmarkt waren Kommerz⸗ und Diskontobank 1938 Proz. höher, Groß⸗Banken um Bruchteile bis ½ Prozent gebeſſert. Im ganzen waren auf dieſem Markte die Umſätze ſehr mäßig. Der Eiſenbahnaktienmarkt war auch heute wieder geſchäftslos; Baltimore und Kanada im Einklang mit Newyork ſchwächer. Heimiſche Fonds ſtetig, desgleichen 1902er Ruſſen, Japaner.10 Prozent niedriger. Große Berliner Straßenbahn preishaltend. Von Schiffahrtsaktien Paketſahrt umſatzlos, Norddeutſcher Lloyd unweſentlich verändert. Von Elektrizitätswerten Allg. Elek trizitätsaktien anfänglich ſchwächer, nachher gebeſſert, Sier u. Halske bei Eröffnung um 1½ Prozent höher, ſpäter dings ½ Prozent geſteigert, angeblich auf Käufe von erſter Seite In der dritten Börſenſtunde waren Montanwerte behauptet. In⸗ duſtriewerte des Kaſſamarktes feſt, Zementwerte höher, angeblich auf bevorſtehende größere Bauprofjekte(Untergrundbahn). Privatdiskont 2 Prozent. Variſer Börſe. neuer⸗ Paris, 22. Julf. Ankangskurſe. 3 0l Rente 9780 97.“JDebeers 374.— 372 Spenier 97.50 9720 Eaſt and 135.— 134.— Türk. Looſe————Goldfteld 161.— 159— Banque Otitomane 715.— 713.— Randmines 255— 252.— Rio Tinto 1897 1899 Wiener Börſe. Wten, 22. Juli. Vorm 10 Ubr. Kredilaktien 638.— 639.20 Oeſt. Kronenrente 95.95 95.95 Länderbank 450.70 450.50]„ Papierrente 99.30 99.25 Wiener Bankverein 526.30 526.50]„ Silberrenze 99.380 99.25 Staatsbahn 723.50 722.50 Ungar. Goldrente 113.40 113.50 Lombarden 109.50 109.50„ Kronenrente 92 95 92.95 Marlnoten 117.35 117.33 Alpine Montan 647.20 647.— Wechſel Paris Wien, 22 Juli. 95.22 95.22] Tend.; ruhig. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 639.50 639.25 Buſchtehrad. B. 982.— 932.— Oeſterreich⸗Ungarn 1777 1774 Oeſterr. Papierrente 99.30 95.25 Bau u Bet, G,,,,„ Silberrente 99.30 99 25 Unionbank 549.— 549.—„ Goldreitte 117.44 117.50 Ungar. Kredit. 752.— 753.— Ungar. Goldrente 113.45 113.40 Wiener Bankverein 527.— 527.—„ Kronenrente 92.95 92.95 Länderbank 451.— 451.— Wch. Frankf. viſta 117.33 117.32 Türk. Loſe 186.— 186.—]„ London 239 80 239.80 Alpine 649.— 647.—]„ Paris 95.22 95.22 Tabakaktien 880.— 878.—]„ Amſterd.„ 199.60 199.60 Nordweſtbahn—.——.—Napoleon 19.05 19.06 Elbtalbahn—.———[Marknoten 117.33 117.32 Staatsbahn 723.50 722.70 Ultimo⸗Noten 117.88 117.35 ombarden 109.20 110.50 Tend.: ruhig. Tondoner Effektenbörſe. Anfangskurſe der Effektenborſe. 2¾ Conſols 845/ 84½%½ Moddersfontein 13½% 13˙/ 3 Reichsanleihe 85% 85 ½% Premier 4 Argentinier 88½ 889% Randmines 10% 10— 4 Italiener 103¼ 103 ,½] Atchiſon comp. 120% 119¼ 4 Japaner 909), 90—Canadian 190— 191 3,% Mepilaner 34% 34—Baltimore 123— 122 ½ 4 Spanter 76½% 96.— Chtikago Milwautee 160%½ 159% Ottoman bank 18/ 187/ Denvers com. 49 ½% 491½ Amalgamated 84% 84—Erie 38¼ 377% Anacondas 9/ 97¼. Grand Trunk III pref. 56%/ 567½ Rio Tinto„ ord. 287% 28 Central Mining 18 18%Louisville 148/ 147 ½ Chartered 31— 31—Mifſouri Kanſas 43% 42˙ De Beers 14% 14% Ontario 551/. 55— Gaſtrand 5¾ 5˙½% Southern Pacifie 138¼ 1368¾ Geduld%j. 3½ Union com, 204— 202% Gol dfields 6˙% 6˙% Steels eom. e Jagersfontein„ Tend.;: ſeſt. Berliner Produktenbörſe. * Berlin, 22. Juli. Produktenbörſe. Die flauen amerika⸗ niſchen Depeſchen blieben am heutigen Markte nicht ohne Ein⸗ fluß, jedoch waren große Preisrückgänge nicht bemerkbar, da wegen des kühlen regneriſchen Wetters die Abgeber Zurückhal⸗ tung beobachteten. Vornehmlich war Roggen durch die un⸗ günſtige Witterung geſtützt. In Weizen fanden zum ermäßigten Preisniveau einje Deckungen ſtatt. Hafer gab auch leicht nach. Mais und Rüböl vernachläſſigt. Wetter: veränderlich. Berlin, 22. Julj.(Telegramm.)(Produktenbörf.) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 2 22. 212 22 Weizen per Juli 261.— 250.50] Mais per Juli———— „Sepl. 234.25 283.5%„ Sept.—.——.— „Ott. 231.25 230 25 5—.——— „Dez. 22875 228 25 Rübsl per Jult Roggen per Juli 194.50 19475 Oktbr. 55.20 55.20 „ Sept. 184.50 184.75 Dezbr. 55.40 55 40 „Okt. 184 50 184.— Spiritus 70er loco—.——.— Hafer per Juli 182 50—.—Weizenmehl 36.75 36 50 „Sept. 169.——.Roggenmehl 25.50 25.50 Eudapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 20. Juli. Getreidemarkt.(Telegramm.) 21.— 5 ver 50 kg per 50 kg Weizen per Okt. 13 69 13 70 flau 13 72 13 73 ruhig 5„ April 13 95 13 96 13 97 13 98 Ro ggen per Okt. 990 991 flan 994 9 95 ruhig „ April———— vuLvaẽ Hafer per Okt. 758 759 willig 762 763 ruhig Mais per Juli 8 7883 784 willig 7185 786 ruhig „ Mai 688 689 698 694 Kohlraps Augnſt 14 25 14 85 träge 14 50 14 80 willig Wetter: Schön, warm. Tiverpooler Börſe. (Anfangskurſe.) 21. 22¹ 8,9˙/s ruhig 808; ſtelig 8˙⁵—4 Liverpool, 22. Juli. Mais per Sept, „„Dez. 5 Wetzen per Sept.— träge— per Okt.——— träge Tundesproduktenbörſe Stuttgart. übericht vom 19. Juli 1909. e Witterung war in der abgelaufenen Woche kühl und regneriſch und wäre krockenes, ſchönes Wetter ſehr erwünſcht. Durch die ſtarken Regenfälle wird eine Schädigung des Ernte⸗ des beſürchtet, auch verzögert ſich dadurch allgemein die Ernte. Die Abladungen aus Argentinjen und Rußland waren ſchwächer und bleibt trotz der etwas niedrigeren amerikaniſchen Kurſe bie Stimmung für Weizen eine feſte. Speziell ſchwimmende und diſponible Ware iſt gefragt und preishaltend. Mais und Fut⸗ tergerſte kaum veränderl. Hafer begehrt. Die Inlandsmärkte wären ſchr hefahren bei abermals erhöhten Preiſen. Die heu⸗ tige Börſe war ſchwach beſucht und herrſcht nur Nachfrage nach effektiver Ware. Wir notieren per 100 ke frachtfrei Stuttgart, je nach Qualität: u. Lieferzeit: Weizen württemberg. Me.—.———.—, fränkiſcher 00.00—00,00, dayeriſcher M.—.———.—, Rumänter M. 28.25 bis 28 75, Ulta M 28 25—28.75, Saronsta h. 00.00—00.00, Roſtoff Azima M. 00.00.00, Walla⸗Walla M. 00.00 00.00, La Plata M. 28 25—28 75, Redwinter M.—.——.—, Kaltfovnter M. 00.090 09,00. Lernen: neu.—.——.—, Unterländer M. 00.00—09.00. Dinkel nom. 00.—00.00. Roggen: württemb. nom, M. 00— 00.00, nordd. W. 00.00—00.00 ruffiſcher M. 00.00—00.08. Gerſte: württmbergiſche M. 00.00—00.00, Pfälzer(nom.) M. 00.00 bis 00.00, bayeriſche..——.—, Tauber.. ungariſche M. 00.00—00 00, kaliforn. prima M. 00.00—00.00, Hafer: Oberländer M. 00,00 00.00, Unterländer M. 09.00—00.00, Börſe württembg. M. 20.50—21 50, ruſſiſcher M. 00.00—00.00 Mais Mixed M. 00.00—00.00 La Plata gefund 18.25—18 73, Dellow M.—0000 Donau 18.25—18.75. Kohlreps 00.00—00.00. Mehl⸗ preiſe pro 100 ſg inel. Sack: Mehl Nr. O M. 39.——40.— Nr. M. 38.——839.—, Nr. 2 M. 37.——38.—, Nr. 3 M. 36.——87.—, Nr. 4 M. 32.—— 33.—, Suppengries M. 00.00—00.09, Satt oebete 11.— M. bis 11.50(ohne Sack). **—* 2 8 Marx& Soldschmidt, Mannheim Margold. Nry. 56 und 1637 Proviſtonsfreil VBer⸗ gaufer käufer Tele zramm⸗Adreſſe: 22. Juli 1909. Fernſprecher: Wir ſind als Selbſtrontrahenten umter Vorbehalt: ⁰ ⁰ .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a.. H. 100— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 325 M. 310 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 52 55 5 Vorzugs⸗Aktien— 97 Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 123— Branerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen 19 zfr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 8 65 Bürgerbräu, Ludwigshafen Eſerb.Off Chemiſche Fabrilken Gernsheim⸗Heubruch— 89 Daimler Notoren⸗Geſellſchaft. Untertürkheim Fahr Gebr.,.⸗Gel., Pirmaſens 55 Filterfabrik Enzinger, Worms— 164 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 7— Frankenthaler Keſſelſchmiede 83 zf— Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg— 155 Herrenmühle vorm. Genz, Heidelbera— 763r Herzogpark, Terrain⸗A⸗G., München 1243zfr 1223;fr Lindes Eismaſchinen F Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludioigsh. F5 Maſchinenfabrik Bruchſgl. Schnabel& Henning— erb. Off Neckarſulmer Fahrradwerke 115 Paeifie Phosphale Shares junge 5 Pfälziſche Mühlenwerte, Schiſferſtadt FFV Nheinau. Terrain⸗Geſellſchaft—9s zfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 18— Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim„ Rheinmühlegwerke, Mannheim 130— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Maunheim 1—— Stahlwerk Mannheim 14 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheien 111 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine e.— P. 155 Unionwerke,.⸗G., Fabrikenf. Brauerei⸗Einrichtungen 116— Untonbrauerei Karlsruhe 60— Vita Lebeusverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 420 Waggonfabrik Raſtatt 565NIVw¶ Waldhof, Bahngeſellſchaft 1011— „ Immobiliengeſellſchaf:— 125 zir Zuckerfabrik Frankenthal 285— Aberfeeiſche Schiffahrts⸗Jelegramme. Telegraphiſche Schiffahrts⸗Nachrichten des Norddeutſchen Lloud, Bremen. 20. Juli. Dampfer„Kaiſer Wilhelm der Große“ von Nerd⸗ Nork. D.„Kaiſer Wilhelm II.“ in Newyork. D.„Kronprinzeſſin Cecilte“ in Bremerhaven. D.„Kronprinz Wilhelm“ von Bremer⸗ haven. D.„Königin Luiſe“ von Gibraltar. D„Großer Kurfürſt“ in Newhork. D.„Derfflinger“ von Southampton.„ orf in Singapore. D.„Seydlitz“ von Genua. D.„Prinz Ludwig“ von Shanghai. Mitgeteilt vom Generalvertreter Hermann Malle⸗ brein, Mannheim, Hanſa⸗Haus D 1, 7/8, Telephon 180. Geſchüftliches. Seit kurzem iſt eine neue Aera für die Wohlgeruchs⸗IJnduſtrie an⸗ gebrochen. Es war die Firma Dralle⸗Hamburg, die vor ungefähr Jahresfriſt mit einer Neuheit auf den Markt trat, die im wahren Sinne des Wortes eine Revolution im Parfüm⸗Handel hervorgerufen hat. Dieſe Neuheit war die„Maiglöckchen⸗Illuſion im Leuchtturm“, Blütentropfen ohne Alkohol. Ein unerhörter Erfolg begleitete den Siegeszug dieſes„Schlagers“ durch die Welt und zwar infolge der wunderbaren, bisher noch nie gekannten Naturtreue und eminenten Ausgiebigkeit. Ein Atom, ein flüchtiges Berühren der Kleidung etce. mit dem Glasſtöpſel der Flaſche genügt, um in uns die Illuſion eines friſchen Blumenſtraußes wachzurufen, uns den Frühling vor die Seele zu zaubern. Sowohl deutſche, als auch Pariſer und andere aus⸗ ländiſche Konkurrenten bringen jetzt Parfüm ohne Alkohol, doch haben dieſe Produkte die Konzentration und Naturtreue des Vorbildes, der Illuſion Dralle, in den meiſten Fällen auch nicht annähernd erreicht. Man ſordere ausdrücklich: Dralle's Illuſion im Leuchtturm.(Veilchen, Roſe, Flieder, Nareiſſe, Heliotrop.) Verantwortlich: Für Politik: J..: Georg Chriſtmann; für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich Schöufelder: für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haasiſchen Buchdruckere.. G. m. b..: Direktor: Ernſt Mäller. Maniheim, 22. Jult. 1909 ceneral⸗Auzeiger.(Abendblatt) 7. Seite Zur Frage der Jngendbibliotheken. 5 Von K. Höfler(Mannheim.) Im Bürgerausſchuß regte bei der letzten Budgetberatung der Leiter des hieſigen Volksſchulweſens die Gründung von Jugend⸗ bibliotheken an. Wer mit den Einrichtungen der Schüler⸗ bibliotheken an der Mannheimer Volksſchule vertraut iſt, kann über den Sinn der bei dieſem Anlaß ausgedrückten Wünſche nicht im Zweifel ſein. Aus kleinenAnfängen hat ſich die Bücherei der Volksſchulen in Mannheim in den letzten Jahren verhältnis⸗ mäßig raſch vergrößert. Ihre reiche Gliederung und ſachgemäße Verwaltung entſpricht vollkommen dem modernen Geiſte unſeres geſamten Schulbetriebs. Durch ſorgfältige Auswahl der Schriften und durch planmäßige Leitung der Lektüre wird dieſe in engen Zuſammenhang mit dem geſamten Unterricht gebracht, und ſo bildet die Schüler⸗Bibliothek einen weſentlichen Faktor des ganzen Schulorganismus. Seit mehreren Jahren beſitzt jede Oberklaſſe lvon Klaſſe Vab) ihre eigene Klaſſenbibliothek, deren Inhalt ſich ſowohl dem geiſtigen Standpunkte der betreffenden Altersſtufe, als auch dem Lehrpenſum der Klaſſe anpaßt. Neben die Ein⸗ zellektüre tritt in beſonders ausgiebigem Maße die ge⸗ meinſame Lektüre. Von literariſch wertvollen Werken, deren Inhalt der geiſtigen Entwicklungsſtufe der Klaſſe entſpricht, ſind jeweils ſo viele Exemplare vorhanden, daß dies eine Buch gleich⸗ zeitig von allen Schülern einer Klaſſe geleſen werden kann, und ſo iſt dafür Sorge getragen, daß eine kleine Anzahl guter Erzeug⸗ niſſe unſerer Nationalliteratur zum geiſtigen Eigentum aller Volksſchüler wird. 5 5 Dem Leſebedürfnis unſerer ſchulpflichtigen Jugend iſt ſomit in verhältnismäßig ausgiebiger, Weiſe Rechnung getragen. Die Schule zeigt das ernſte Beſtreben, die Schüler zum Leſen ganzer ſachenfolgen anzuleiten. den Weg zur großen Literatur anzu⸗ 1 bahnen. Nach ſeiner Schulentlaſſung wird der Schüler nach weiterer Befriedigung des durch die Schule geweckten und gepfleg⸗ ten Leſebedürfniſſes ſuchen, und bei dem außerordentlichen Stoffhunger dieſer Altersſtufe wird ſich hier das Bedürfnis nach Lektüre beſonders ſtark geltend machen und den der Schule Ent⸗ wachſenen an die öffentlichen Büchereien weiſen, unter denen die Volksbibliothek ihm am nächſten zu liegen ſcheint. Die Satzungen dieſes Inſtjtuts aber verbieten die Auf⸗ nahme von Leſern, welche das 18. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. Aus guten Gründen; denn die ganze für Erwachſene be⸗ ſtimmte Literatur darf nicht unbedenklich und wahllos auch dem Vierzehnzährigen zugänglich gemacht werden. Es wäre für dieſe Altersſtufe ein beſonderes Verzeichnis nötig, das nur die dem geiſtigen Standpunkte des jugendlichen Leſers entſprechenden und ihrer ganzen Art nach für ihn geeigneten Werke enthält, und nur innerhalb dieſer Schranke ſollte ihm die Auswahl ſeiner Lekfüre geſtattet ſein. Wo dieſe Schranken fallen, wo alſo der Minder⸗ jährige feine Bückerauswahl aus der vollſtändigen Bibliothek für Erwachſene treffen darf, da wird ihn ſeine Stoffgier, ſeine Vor⸗ liebe für packende Handlungen, für Erzählungen, in denen„mög⸗ lichſt viel paſſiert“ oft auf falſche Wege führen. Er wird, durch „intereſſante“ Buchtitel verführt, ſich Werke auswählen, die wohl dem Gereiften nicht ſchaden, auf die empfängliche Seele des Wer⸗ denden aber höchſt nachteilig einzuwirken vermögen. Oft auch werden die der Bibliothek entnommenen Bücher weder dem Faſ⸗ ſungsvermögen des jugendlichen Leſers, noch auch ſeinem indivi⸗ duellen Geſchmacke entſprechen. Dieſe Enttäuſchung bat in der Tat ſchon manchen jugendlichen Leſer der Volksbibliothek entfremdet und in die Arme der verderblichſten Schundliteratur getrieben, die gerade unter den Angehörigen der hier in Betracht kommen⸗ den Altersſtufe ganz erſchreckende Orgien feiert. So kann in kurzer Zeit zerſtört werden, was die Schule vorher in planmäßiger Arbeit mit vieler Mühe ſorgſam aufgebaut hat. Hier olſo, zwiſchen Schülerbibliothek und Volksbibliothek, fehlt ein Mittelglied, eine beſondere Abteilung für die aus der Schule entlaſſene Jugend im Alter von 14 bis 18 Jahren. Der Umſtand, daß die Volksbibliotheken Jugendlichen durch die Vermittlung ihrer Eltern und Fürſorger offen ſtehe, hebt die Notwendigkeit dieſer Einrichtung nicht auf, ſondern läßt ſie noch deutlicher zutege kreten. Denn in literari⸗ ſchen Dingen iſt das Wollen oft größer als das Können. In den meiſten Fällen wird den Eltern die zu ſolcher Leitung erforder⸗ liche literariſche und fachliche Vorbildung abgehen. Das Gebiet der Literatur iſt eben doch viel zu weit, die individuellen Ge⸗ ſchmacksrichtungen ſind viel zu mannigfaltig, als daß auf dieſem Wege immer eine auch nur annähernd zweckmäßige Wahl erwar⸗ tet werden könnte. Nur eine beſondere Jugendbiblio⸗ thek, die einen eigens für ihre jugendlichen Leſer ausgearbeite⸗ ten Katalog beſitzt, und deren Leiter viel mehr, als dies in der Bihliothek für Erwachſene möglich und wünſchenswert iſt, helfend und beratend wirken müßte, könnte das in der Schule begonnene Werk fortſetzen und die Eltern aller Mühe und Verantwortung entheben; nur ſie könnte der Forderung genügen:„Dem richtigen Jungen zur richtigen Zeit das richtige Buch!“ Zu dieſem Zwecke wäre die Errichtung einer neuen, ganz ür ſich abgeſonderten Bibliothek nicht notwendig, ja nicht einmal wünſchenswert. Der einfachſte und billigſte Weg zur Exreichung dieſes Zieles wäre vielmehr die Erweiterung der Volksbibliothek durch eine Jugendabtei⸗ lung. Denn viele Werke, welche die Volksbibliothek für Erwach⸗ ſene halten muß, entſprechen auch den Bedürfniſſen der reiferen Jugend. Das bedeutet eine weſentliche Verbilligung dieſer Ein⸗ richtung. Außerdem aber macht ſich in dem für die Jugendbi⸗ bliothek in Betracht kommenden Alter beſonders mächtig der Drang geltend, den Erwachſenen möglichſt nahe zu kommen. Die Bibliothek, der auch Erwachſene ihre Bücher entnehmen, übt auf den heranwachſenden Menſchen eine ungleich größere Anziehungs⸗ kraft aus als die nur für die Jugend allein beſtimmte. Im An⸗ ſchluß an die Volksbibliothek könnte ſo mit beſcheidenen Mitteln eine Einrichtung geſchaffen werden, die das Bibliotheksweſen unſerer Stadt in gewiſſem Sinne vorbildlich machte; denn leider hat der Gedanke der Errichtung einer Jugendpibliothek für das Lebensalter von 14—18 Jahren noch nirgends Verwirkli⸗ chung gefunden. Freilich kann auch in hieſiger Stadt die prak⸗ tiſche Ausführung des hier angeregten Gedankens erſt in Ausſicht genommen werden, wenn die für den Fortbeſtand und das Gedei⸗ hen der hieſigen Volksbibliothek wichtigſte Frage nämlich die der Unterbringung der Volksbibliothek in entſpre⸗ chenden Räumen, gelöſt ſein wird. Die Löſung dieſer letz⸗ 1 teren Frage aber kann mit Rückſicht auf ihre eminente Wichtigkeit nun wohf nicht mehr länger hinausgeſchoben werden. Stimmen aus dem Publikum. Ein Notſchrei aus der Friedrichsfelderſtraße! In unſerem heutigen Zeitalter der Hygiene hört man ſo boft von den„Lungen der Großſtadt“ ſprechen, und das mit Recht. Bücher, zur ſelbſtändigen Erfaſſung größerer Gedanken⸗ und Tat⸗ wagen verbreitet. Es iſt kürzlich ſogar vorgekommen, daß meh⸗ hierin Remedur zu ſchaffen, erfüllen. trotz einer unverwüſtlich ſcheinenden inneren Wie glücklich ſind diejenigen zu nennen, denen es die Umſtände geſtatten, in der Nähe ſolcher„Lungen“, in der Nähe von Gärten für ſolche, welche durch Berufspflichten ſozuſagen verdammt ſind, an Straßen zu wohnen, deren Zuſtand auch nicht im geringſten gehört auch die Friedrichsfelderſtraßſe. Sollte der eine oder andere Leſer ſchon mal Gelegenheit gehabt haben an einem Tage, an dem nicht gerade Jupiter Plupius ſeine Schleu⸗ ſen geöffnet, dieſe Straße zu paſſieren, ſo wird er jedenfalls er⸗ ſtaunt geweſen ſein über die Staubwolken, die dort aufgewirbelt werden und die infolge der ſchnurgeraden, jedem Luftzuge aus⸗ geſetzten Lage der Straße einen ſtändigen Spielball des Windes bilden, ſo daß es vollſtändig ausgeſchloſſen iſt, die Fenſter offen zu halten, um friſche Luft in die Zimmer zu laſſen. Man hat im vergangenen Jahre ein Stück der Traitteur⸗ ſtraße, anſcheinend probeweiſe, geteert und dieſe Teerung hat ſich vorzüglich bewährt, denn eine Staubentwicklung iſt auf dieſem Stück der Straße nicht mehr zu konſtatieren. Die Hoffnungen der Bewohner der Friedrichsfelderſtraße, daß in dieſem Jahre nun dieſe geteert würde, wurden aber leider zuſchanden, mun hatte wieder mal die Rechnung ohne— die Stadt gemacht. Da die Teerung aber ein Gebot der unbedingten Notwendigkeit iſt, kaun wohl verlangt werden, daß dieſe ohne Aufſchub vorgenom⸗ men wird. Die Anwohner würden auf dieſe Weiſe wenigſtens von einem Uebel befreit, wenngleich ein anderes, die koloſſale Rauchbeläſtigung ſeitens der Bahn, nicht geringer anzuſchlagen iſt.— Der Lefer wird ſich an dieſer Stelle vielleicht denken, eine Bahn ohne Rauch iſt, ſolange unſere Staatsbahnen nicht elek⸗ triſch betrieben werden, ein Unding. Demgegenüber wäre zu er⸗ widern: Alles mit Maß und Ziel. Während man nämlich in an⸗ deren deutſchen Großſtädten die Maſchinenhallen außerhalb des Bahnhofes erſtellt und das Anfeuern der Maſchinen im Bahn⸗ hofrayon direkt verboten iſt, befinden ſich hier die Maſchinen⸗ häuſer beinahe direkt am Bahnhofgebäude, alſo ſozuſagen in⸗ mitten der Stadt und die Bewohner der Friedrichsfelderſtraße haben das zweifelhafte Vergnügen, den durch das Aufeuern der Lokomotiven entſtehenden Rauch aus erſter Hand zu genießen. Daß von dem Rauch nicht etwa etwas verloren geht, dafür ſorgt ſchon die Bauart dieſer Maſchinenhäuſer. Statt höherer, mit richtigen hohen Abzugs⸗Kaminen verſehenen Hallen ſehen wir hier kleine Remiſen, welche dem Rauch in der Hauptſache nur durch die Tore einen Abzug geſtatten, ſo daß ſich dieſer, beſon⸗ ders bei ſchlechter Witterung wie ein dichter Vorhang über das ganze Terrain legt. Iſt bei ſolcher Witterung die Staubplage etwas geringer, ſo iſt dafür die Rauchbeläſtigung um ſo größer, und die Deviſe für die Anwohner lautet nach wie vor: Fenſter geſchloſſen halten! Da aber die Rauchbeläſtigung durch die immer größer werdenden Maſchinentyps und die ſtändig ſchlechter wer⸗ denden Kohlen immer noch ſchlimmer wird, muß hier unbedingt Remedur geſchaffen werden. Iſt die Verlegung der Maſchinen⸗ häuſer aus dem eigentlichen Bahnhofsgebiet, etwa nach dem Ran⸗ gierbahnhof, aus techniſchen Gründen nicht möglich, ſo müſſen die, Hallen eben in der oben angedeuteten Weiſe umgebaut wer⸗ den.— Uebrigens ſind in anderen Großſtädten, z B. Hannover, Aachen ete. im Bahnhof Plakate angebracht, laut welchen das übermäßige Qualmen der Lokomotiven im Bahnhofgebiet direkt verboten iſt. Wenn, wie es oft vorkommt, 2 oder 3 Schnellzugs⸗ lokomotiven auf den Anſchluß warten, ſo iſt das ein Rauchen, Qualmen und Paffen, daß der geſündeſte Menſch Atembeſchwer⸗ den bekommen muß. Glaubt man nun des Abends, wenn der Zugsverkehr und damit die Rauchbeläſtigung etwas nachgelaſſen hat, die Fenſter öffnen zu können, um wenigſtens für die Nacht etwas friſche Luft in den Zimmern zu haben, ſo iſt es wieder die Bahn, die hier einen Strich durch die Rechnung macht. Die Bahnverwal⸗ tung läßt nämlich die Abends eingehenden Viehtransporte nicht mehr nach dem Schlachthof gehen, ſondern hinterſtellt die Wagen über Nacht auf den Geleiſen an der Friedrichsfelderſtraße, ohne ſich darüber Sorge zu machen, daß das Gebrüll der Tiere die Nachtruhe der Anwohner in der empfindlichften Weiſe ſtört. Es ſoll zwar Landwirte geben, welche nicht einſchlafen können, wenn ſie nicht die Töne ihrer Pfleglinge hören, ob aber für das Ohr eines der Ruhe bedürftigen Stadtbewohners das Grunzen eines Waggons Schweine oder das Blöcken einer Ladung Kälber die richtige Schlafmuſik iſt, möchte ich dahingeſtellt ſein laſſen, ganz abgeſehen von dem penetranken Geſtank, den ſolch ein Schweine⸗ rere Waggons Schweine den ganzen Sonntag über ſtehen blieben und iſt nur zu wünſchen, daß dieſe Zeilen ihren Zweck, auch Ein Freund guter Luft! Aus dem Großherzogtum. Dörlinbach, 20. Juli. Geſtern abend gab hier die Künſt⸗ lextruppe Frank aus Steinsfurt eine Vorſtellung. Leider en⸗ dete die Vorſtellung mit einem Ungklücksfall. In der Schluß⸗ nummer hatte Frl. Liani auf dem 60 Meter langen Drahtfeil von 12 Meter Höhe herab, mit dem Nacken in einer an einem kleinen Gleitrade befeſtigten Schlaufe hängend, die Fahrt in raſender Schnelle eben glücklich beendet, und nun wollte Herr Reimund die Fahrt ausführen, indem er ſich nur mit den Zähnen feſthielt, Kaum hatbe er in noch ſchnellerer Fahrt die Mitte des Seiles paſ⸗ ſiert, als dieſes plötzlich riß, und Herr Raimund auf die Straße ſtürzte. Ein Schrei des Entſetzens hallte durch die Luft; denn die Zuſchauer glaubten, daß die angekündigte„Rieſen⸗Zahnfahrt oder Todesfahrt“ für den Artiſten wirllich die Todesfahrt geworden ſei. Herr Raimund kam aber bäld wieder zur vollen Beſinnung; er hat durch den Sturz anſcheinend beine inneren Verletzungen erhalten; dagegen erlitt er an den Beinen ſchwere Vorletzungen. oc. Lahr, 21. Juli. Heute nacht 2 Uhr brach in dem An⸗ weſen des Kutſchereibeſitzers Guſtav Kappus Feuer aus. In kurzer Zeit waren Wohnhaus und Oekonomiegebäude ein Raub der Flammen. Acht Pferde fanden den Erſtickungstod. Der Schaden wird auf etwa 35000 Mk. geſchätzt. Das Feuer dürfte durch Selbſtentzündung des Heues entſtanden ſein. oc. Salem, 20. Juli. Prinz Max von Baden iſt zum Sommeraufenthalt bier eingetroffen. 2 +4 Büchertiſch. Adam Karillon, Michael Hely. Roman. Viertes Tauſend. 471 Seiten. 8 Okt Geh. 4 /, geb. 5, Verlag Grote, Berlin. Der Roman ſchildert das Leben eines einfachen Mannes aus dem Odenwald, der hart von des Lebens Wellen erfaßt und nach langen Kämpfen müde, matt und gebrochen auf den Strand des Alters geſpült wurde. Es liegt eine tiefe, latente Tragik im Lebensgange des Landproletariats, der trotz aller Kämpfe, trotz aller Fähigkeiten, Feſtigkeit ſein Beſtes verbraucht im Ringen um eine ſozial höhere Lebensſtellung iunerhalb des Landvolkes, aber ſtets ſcheitert an den ſtarren Gegenſätzen, die auf dem Lande viel ſelbſtverſtändlicher und brutaler auftreten als etwa im Induſtrievolk. Selten haben wir gerade dies ſo wenig beachtete Moment in ſo tiefgreifender Weiſe beleuchtet gefunden, ſelten haben wir eine ſo elementare Erfaſſung der materiellen und geiſtigen Fundierung, des hiſtoriſchenWachstums der Landbevölkerung gefunden. Kommt hinzu noch eine eigene, herbe, grimmig humor⸗ volle Sprache mit eigenartigen Schnörkeln gleich dem Holzzterrat au alten Bauernhäuſern, eine Schilderung von ſeltener, reliefartiger und Anlagen, zu wohnen, wie groß iſt aber dagegen der Kontraſt den Anſprüchen moderner Hygiene entſpricht. Zu dieſen Straßen; das Buch als eines der beſten im Rahmen der richtig erfaßen Heimat⸗ kunſt allen Freunden Hebbels, Oito Ludwigs und— cum grano ſalis — Frenſſens empfehlen. Deutſche Humoriſten, Band 1.(„Hausbücherei“ Band.) Verlag der Deutſchen Dichter⸗Gedächtnis⸗Stiftung in Hamburg⸗Großborſtel. 221 Seiten ſtark. Preis geheftet 75 Pfg. In neuer Ausſtattung, elegant geheftet. gibt die Deutſche Dichter⸗Gedächtnis⸗Stiftung ihre „Deutſchen Humoriſten“ heraus, deren erſter uns vorliegender Band bereits im 35. Tauſend erſchienen iſt. Die Auswahl der humoriſtiſchen Erzählungen und Gedichte in dieſen voliegenden, mehrfach von uns empfohlenen Bänden iſt vorzüglich. Von den darin vertretenen Dichtern ſeien hier nur genannt: Peter Roſegger, Wilhelm Raabe, Hans Hoffmann, Otto Ernſt, Max Eyth, Heury F. Urban, Ludwig Thoma uſw. Die neue Ausſtattung und der äußerſt billige Preis von nur 75 Pfennigen für jeden Band werden ſicherlich dazu bei⸗ tragen, die„Deutſchen Humoriſten“ in noch weiteren Kreiſen be⸗' kannt zu machen. Auszug aus dem Skandesamks⸗Regiſter für die Skadt Juli. Geborene: f 11. Bankbeamter Friedr. Alfred Bartholomä ſe. T. Maria Anna. 6. Tagl. Ferd. Sack e. S. Karl. 8. Gypſermeiſter Frz. Heid e. T. Hilda Maria Eliſab. Schreiner Karl Müller e. T. Eliſab. Helena Maria⸗ Kraftwagenführer Wilh. Haßemer e. T. Dorothea Mathilde 7. Kaufm. Joh. Vict. Bayer e. T. Anna Viktoria. 8 — 12. Schuhmacher Joſ. Widack e. T. Roſa Paula. 11. Kaufmann Karl Heinr. Aug. Karcher e. S. Karl Aug. Walter. Tagl. Fror. Os!. Müller e. T. Emma Lina. 9. Glasſchneider Friedr. Frey e. T. Marie. 10. Tagl. Karl Theod. Herrmann e. S. Karl Theodor. 11. Schloſſer Ant. Holl e. T. Eliſab. Luiſe. 9. Kaminfeger Otto Heitz e. T. Katharina. Möbeltransporteur Phil. Pet. Jak. Lahm e. Friſeur Pet. Rettig e. T. Eltſab. Spengler Joſ. Löffler e. S. Eugen Frz. Julius. 12. Reſerveheizer Heinr. Faltermann e. S. Eugen Franz Ludwig. 3. Kapitän Ad. Frank e. S. Hermann Heinrich. 5 Müller Leonh. Preis e. S. Leonh. Karl. 9. Tagl. Karl Kampp e. T. Franziska. 3. Kaufmaun Werner Kahl e. T. Hildegard Ther. 8. Eiſenhobl. Wilh. Siegriſt e. S. Heinrich Anton. 9. Chem. Karl Guſt. Paul Jander e. T. Maria Annelieſe Ingeborg, 5. Fabrikarb. Wilh. Zender e. S. Ernſt. Eleltromonteur Ant. Aug. Hennhöfer e. S. Karl Ludwig. Burcauaſſiſt. Gottfr. Ruf e. S. Gottfried Auguſt. „Zimmermann Aug. Raßler e. T. Anna. Bäckermeiſter Friedr. Sälzler e. T. Helene Eva. 25 Elektromonteur Berthold Strittmatter e. T. Maria. 10. Schmied Karl Mackemüll e. T. Marnja Lilli. Heizer Joh. Bender e. T. Emma Lina Eliſab. 13. Schneider Ludw. Schindlbeckſe. T. Mathilde Ottilie u. e. S. Otto. 5. Kaufmann Ludw. Stopfer e. T. Marta Auguſta Anna. Former Jah. Kienzle e. T. Wanda Emilie. Maſchiniſt Adolf Guſt. Bayer e. S. Erwin Richard. „Steinhauer Phil. Stock e. T. Hermine. 9. Fuhrunternehmer Ludw. Wellenreuther e. S. Michael. Tagl. Rob. Herm. Zarth e. S. Robert Anton. 8 Kellner Karl Hauck e. S. Kurt. Rangierer Wilh. Heidinger e. S. Adolf Hormann. 9. Kapktän Guſt. Gottl. Friedr. Schweiker e. S. Guſtav Friedrich. Bäcker Jak. Reiß e. S. Jak. Ludw. Heinrich. 5. Schreiner Phil. Heckmann e. S. Friedrich Wilhemm „Schloſſer Konr. Ludw. Schneider e. T. Emilie Lydia, Maurer Mart. Reichert e. T. Katharing. Hallenarb. Gg. Wilh. Schulz e. T. Katharina. Schloſſer Friedr. Kleemann e. T. Anna Helene. Schuhmacher Joh. Gg. Unger e. T. Anna Maris. Mälzer Maximilian Hein e. T. Erna Karolina. 2. Schneider Karl Liedel e. S. Wilhelm Franz. Werkführer Albert Haug e. S. Karl Jakob. Anna. S. Albert Walter. Kaufmann Gg. Gebhardt e. S. Ilſe Hedwig. Kaufm. Friedr. Reichenbach e. T. Gliſab. Kath. Gertrud. Kaufm. Friedr. Jak. Hammer e. T. Anna Marg „Kaufm. Herm. Murr e. S. Ernſt Guſtav. 8 Betriebsl. Dr. Ludw. Wilh. Kolb e. T. Theodora Beatrixr In Flößer Jak. Schwaninger e. T. Marg. Emilie. 4. Kaufm. Wilh. Aug. Ludw. Ludewigs e. T. Elfriede Eli Wirt Paul Eruſt Siegle e. T. Magdalena Pauline. Rang. Dan! Rauſe. S. Rudolf. 5„ Eigeh. Joſ. Sauer e. S. Heinrich. g 5 Maurer Joſ. Leop. Weindel e. S. Franz Peter. 15 Kaufmann Otto Alexander Menner e. T. Luzie Marg. Softe. Schneidermſtr. Joh. Zachoval e. S. Haus Franz. „Chemiker Ernſt Theod. Sutter e. T. Gertrud Meta. Schloſſermſtr. Wilh. Günter e. S. Otto Wendelin. Schneider Wilh. Dittmann e. T. Hilda Magd. Kaufm. Herm. Denig e. T. Marg. Maria. Eiſendreher Joh. Friedr. Wolf e. S. Johann Hauſierer Ant. Jof. Hamm e. T. Anna Eliſab. „Schuhm. Karl Mangold e. S. Wilhelm Heinr. „Schloſſer Joh, Wilh. Stemmer e. T. Roſa Kath. Karoline. „Fabrikarb. Eduard Mildenberger e. S. Wilhelm. Schreiner Heinrich Banzer e. T Anna Babette. Schloſſer Joſ. Zeberle e. S. Rudolf. Händler Karl Miehm e. T. Anna Hilda. Wagenwärtergeh. Phil. Jung e. T. Irma Maria. Kaufmann Rich. Wilh. Zeiler e. S. Walter Friedrich. Reſerveheizer Joh. Gg. Gund e. S. Otto Johann. Bierführer Joh. Schmied e. T. Anna Helene, Friedrich. Auszug aus dem Standesamks⸗Regiſter für den Stadtteil Aeckarau. Juli. Verkündete: 7. Zigarrenarbeiter Jakob Nagel und Anna Maurer. „Sberſchaffner Franz Joſef Gaßenmann und Chriſt. Wi Kath. Eckert. 8 5 Maſchinenſchloſſer Peter Friedr. Stalf und Elfrida Magin. Anreißer Adam Jean Walter und Maria Zepp. Bäcker Karl Alfr. Rud. Dehoff u. Eliſ. Mar. Waldecker. Maſchinenmeiſter Robert Dreyer und Barbara Kraft. Muſiker Albert Theuerkauf und Maria Lehr, Getraute: — 17⁴ Juli. 10. Gummiarbeiter Michael Liebl mit Anna Mager 10. Landwirt Johann Jakob Simon mit Barbara Weidner. Maſchinenarbeiter Chriſttan Baumann mit Frida Bundſchuh, „Gummiarbeiter Wilhelm Nader mit Theres Schuſter 17. Fabrikarbeiter Karl Friedr. Ziegler mit Eliſa Sch hmacher. Juni. 30. d. „Gummiarbeiter Johann Karl Ludt e. S. Rudolf. Gummiarbeiter Adam Hörner e. T. Anna Maria Bar Fabrikarbeiter Gotthard Schmid e. T. Maria. Fabrikarbeiter Johannes Eugel e. T. Roſa Katharina. Huf⸗ u. Wagenſchmied Joh. Phil. Netzer e. S. Georg Fri Kernmacher Joſef Burry e. S. Otto Heinrich. 25 „Schreiner Joh. Geurg Finkenberger e. S. Johann Georg Former Philipp Weidner e. S. Phtlipp. 7 Gummiarbeiter Joſef Rude o. T. Luiſe Berta Dingn Bahnarbeiter Joh. Gg. Stephan jun. e. T. Marg. Eliſab. Fabrikarbeiter Johann Peter Sauer e. T. Philippina. Mirt Valentin Kober e. S. Nikolaus. Fabrikarb. Martin Mauchert e. S. Heinrich Martin. d. Werlführer Karl Ludwig Weſtenfelder e. S. Otto Hermann 9. Schloſſer Karl Johann Nenninger jun. e. T. Helena Maria „d. Taglöhner Peter Ludwig e. T. Greta. 12. d. Maſchinenſormer Heinrich Müller e. S. Heinrich. 10. d. Tagl. Heineich Kleiber e. T. Eliſab. Chriſtina. 9. d. Eiſenhobler Wilhelm Ludwig Blohmann e. T. Erna Ly 16. d. Schloſſer Philipp Jung e. T. Lydig Juliana. Juli. Geſtorbene: Anna Maria geb. Gruber, 78 J. 5 M. 14., Witwe vo Jakob Kurz. 4 5. Kath. Aloiſia, 9 M. 19., T. d. Fabrikarb. Ferd. 1 Gebyrene: 5 Milchhändler Gg. Peter Benner e. T. Roſa Eliſabetha. — 8 bara. SSS —. N Lutiſe Fribda, 2 M. 2., T. d. Gummiarb. Heinrich Knab. Maria, 12 J. 1 M. 2.., T. d. Gummiarb. Franz Sal Anna Marg., 3 J. 25., T. d. 4 Fabrikarb. Frz. Anto 3. d. verh. Fabrikwächter Adam Beiſel, 47 J. 11 M d. verh. Tüncher Karl Lory, 50 J. 8 T Kraft der Anſchaulichkeit. So können wir nach guter Ueberzeugung Heinrich, 2., S. d. Gummiarbeſters Ambros Baader. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) 8. Seite. Mannheim, den 22. Juli 1909 . ͤTPPPP —8 2 Für die Ferien-Neise empfehlen: Moderne Knaben- und Jünglings-Anzüge Knaben-Sport-Anzüge GNorfolt) Unerreichte Auswahl in Paletots, Eine Partie zurückgesetate Knaben-Waschanzuge beste Qualität 0 5 45 Egeſhorn& Sfurm 0 5 45 Spezialhaus für moderne Herren- und Knaben-Konſektion. in guten Passformen Weitermäntel u Pelerinen .50,.—,.— und.— Mk. Bekanntmachung. Die Verlegung des Hauptwochenmarkts nach dem Zeughausplatz betreffend. Nr. 88429 P. Für die Dauer der Umpflaſterung des Hauptmarktplatzes, die demnächſt beginnen und bis etwa 20. September l. Is. beendet ſein wird, müſſen die Haupt⸗ wochenmärkte nach dem Zeughausplatz und den anſchließen⸗ den kleinen Planken ſowie der Straße zwiſchen dieſen und der Häuſerreihe D 5, 6, verlegt werden. Am Samstag, den 24. l. Mts. wird erſtmals der Haupt⸗ wochenmarkt auf dem Zeughausplatze abgehalten werden. Um an dieſer Stelle den ganzen Marktverkehr bewältigen zu können, wird hiermit gemäߧ 121 Pol.⸗Str.⸗G.⸗B. au⸗ geordnet, was folgt: 1. Während der Abhaltung des Zmal wöcheutlich(Montags, Donnerstags und Samstags) auf dem Zeughausplatz ſtattfindenden Wochenmarktes bleibt der zwiſchen dem Zeughausplatz und den Zeughausplanken hinziehende Teil der Leopoldſtraße von der Aulaſtraße bis zur Ka⸗ ſernenſtraße von morgens 6 bis mittags 1 Uhr für Fuhrwerke jeglicher Art, wie auch für Handwagen und Karxen geſperrt. Dieſe Führwerke können ihren Weg durch die Aulaſtraße bezw. Kaſerneuſtraße oder um die Quadrate D 5 und 6 nehmen. Dieſes Verbot findet auf Fuhrwerke, welche Waren zum oder vom Markt bringen, kleine Anwendung. Die auf den Wochenmarkt gebrachten Wagen und Karren ſind geordnet im Hofe des Zeughauſes hinter dem Markt⸗ platz zuſammenzuſtellen, „Das Verſtellen der augrenzenden Straßen und Gehwege mit Gegenſtänden irgend welcher Art iſt unterſagt. Den Weiſungen der Schutzmännſchaft zur Nufrecht⸗ erhaltung der Ordnung und des Verkehrs iſt Jolge zu leiſten. 32677 Mannheim, den 19. Juli 1909. Großh. Bezirksamt. Pplizeidirektion. ges, Dr. Korn. 9 S2 Ni. 29445 J. Bctehendes bringen wir hierm: öffentlichen Kenntnis. Mannheim, 21. Juli 1909. Bürgermeiſteramt: Ritter. U Prince of Wales Ib. Heute HKünstler-Konzert Reine Weine. Ananas Bowle. Eintritt frel.(878 Kein Preisaufschlag. bireus borty-Althoff Danksagung. Bei meinem Scheiden von hier kaun jch nicht umhin, den hoch- verehrten Einwoh- nern von Mannheim und Umgegend für den so zahlreichen Besuch meiner Vor- stellungen meinen herzlichsten Dank aus- zusprechen. Ganz be⸗ sonders den Gross- herzoglichen u, hoch-⸗ wohllöblichen Städt. Behörden sowie der gesamten Presse, welchen ich für das erwiesene freundliche Entgegenkommen sehr verbunden bin, sage joh in meinem Namen und im Namen meiner Gesellschaft meinen speziellen Dank. 871 Die wiederum er- wiesene Gunst des Mannheimer Pub- likums, welche ich bei meinem Scheiden mit mir nehme, bitte ich mir auch bis zu meiner einstigen Wiederkehr geneigtest bewahren zu wollen. Ich scheide in dank- barster Erinnerung, in- dem ich nicht„Adieu“ gage, sondern „Auf Wiedersehen“. Hochachtend Plerre Althoff Direktor und Eigen- tümer des Cirous Corty- Althoff. 8 Vermischtes. — Süddeutsche Dank- Mannheim, 0D4, 910 Tslephon Mr. 250, 541 u. 1964.— Filiale in Worms. 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Die Sammlungen wollen entweder an Hausvater Wernigh in Ankenhuck— Poſt und Station Dürrheim— ober an die Zentralſammelſtelle in Karlsruhe, Blumen⸗ ſtraße 1 eingeſandt werden. 7295 Etwaige Gaben an Geld, die gleichfalls recht erwünſcht ſind, wollen an unſere Vereinskaſſe in Karlsruhe Blumen⸗ ſtraße 1 gütigſt abgeführt werden. Der Ausſchuß des Laudes⸗ vereins für Arbeiterkolonien im Großherzogtum Baden. FN NDDe NN FN —e EESSr n e ren