der Stadt Mannheim und Amgebung. , Abonnement: Badiſche Volkszeitung.)(Mannheimer Volksblatt.) Telegramm⸗Adreſſe: zun 90 Pfeunig monatlich. 1 Bringerlohn 25 Pfg. monatlich, 2 eeee,, 5 durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗ iet.* auſſchlag M..48 pro Quartal. Telefon⸗Nummern: ‚ Einzel⸗Nummer 8 Pg. Direktion u. Buchhaltung 1449 en⸗— 2 7 7 Druckerei⸗Bureau(An⸗ 640 In ſera te: Anabhängige Tageszeitung. nahmen. Druckarbetten 841 5 Die Colonel⸗Zeile.., 28 Uig Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Täglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaktioan 377 4. Auswärtige Inſerate 80„ in Mannheim und Umgebung.(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Aarlsruhe. Erxpedition und Verlags⸗ Di Dei 1 t. Die Retlame-Zeile.1 Mark Schluß der Jnſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 5% 0 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr⸗ beacbendkung 5 jen Nr. 346. Donnerstag, 29. Juli 1909.(Abendblatt.) 138 eeeeeeee We n—— 5—— 1— 5 5. 8 Die klerikale und die agrariſche Preſſe haben in dieſen des nationalliberalen Redners ohne ſich in der Mehrheit 5 Hypothekenſchuldner und Talonſteuer. Tagen garnicht genug über die„Drückeberger“ ſchelten und nur im geringſten von der einmal eingenommenen Stellung⸗ m. Man ſchreibt uns: ſpotten können, weil eine Anzahl von Aktiengeſellſchaften ver⸗nahme abzuwenden. Der preußiſche Finanzminiſter v. Rhein⸗ bis ſucht hat, durch vorzeitige Ausgabe von neuen Talonbogen das baben gab unumwunden zu, daß der vorliegende Antra⸗ 85 Der rückſichtskloſe Egoismus, den der neue Block bei der]Talongeſetz zu umgehen. Wir wollen nicht erwähnen, daß wenig gut, und die zu ihm von nationalliberaler Seite ge⸗ Finanzreform bekundet hat, indem er die eigenen Sachen ein führendes klerikales Blatt, die„Kölniſche Volkszeitung“, machten Bedenken begründet ſeien. Der preußiſche Handels⸗ 1 ſorgfältig ſchonte, tritt auch jetzt noch zutage, wenn es ſich ihre Leſer eindringlich auf dieſe Möglichkeit der Geſetzes⸗ miniſter hatte ſogar den Mut, zu ſagen, daß das vorliegende um die Ausführung und die Wirkungen der einzelnen Steuern umgehung hingewieſen hat, wir wollen auch nicht erwägen, Steuerprojekt in vieler Beziehung hoͤchſt mangelhaft ſei. In handelt. So findet es die„Deutſche Tageszeitung“ ſehr rich⸗ daß die Möglichkeit dieſer Geſetzesumgehung doch nur ein zweiter und dritter Leſung wurde es trotzdem angenommen tig, wenn Banken und induſtrielle Unternehmungen die 1* Talonſteuer ſelbſt übernehmen, ohne ſie auf den einzelnen 72 Aktieninhaber abzuwälzen. Sie iſt aber empört darüber, daß 115 Hypothekenbanken dasſelbe tun. Das agrariſche Blatt be⸗ ., fürchtet nämlich, daß die Hypothekenbanken bei Berechnung m. von Proviſonen für die Vermittelung von Hypotheken die Talonſteuer auf den Hypothekenſchuldner abwälzen würden. 15 Dies ſei wirtſchaftlich ungünſtig und ungerecht. 5 Auch die Banken und induſtriellen Geſellſchaften werden nach Möglichkeit bemüht ſein, die durch Uebernahme der Talonſteuer ihnen erwachſende finanzielle Belaſtung auf andere Weiſe wieder hereinzubringen, um nicht die Dividende —⸗̃ klürzen zu müſſen. Es iſt beiſpielsweiſe möglich, daß ſie ihre 15 4 Angeſtellten und Arbeiter im Gehalt und Lohn zu drücken 5 7 verſuchen werden. Auch dies wäre wirtſchaftlich ungünſtig dund ungerecht, aber durch ſoziales Mitempfinden mit dieſen Bevölkerungsſchichten fühlt ſich die„Deutſche Tageszeitung“ pnicht belaſtet. Der Hypothekenſchuldner aber, das iſt ein heiliges Weſen, das nicht angerührt werden darf, denn weiteſte 5 Kreiſe der agrariſchen Bevölkerung ſind Hypothekenſchuldner. Und deshalb möchte die„Deutſche Tageszeitung“, wenn es nur anginge, auf Grund eines neuen Geſetzes den Hypotheken⸗ 7 banken verbieten, die Talonſteuer ſelbſt zu übernehmen. 1 5 Das Mitleid mit den Hypothekenſchuldnern iſt umſo un⸗ 1 angebrachter, als ihnen, während ſonſt die meiſten Schichten 3 der Bevölkerung durch die Finanzreform Laſten auferlegt bbekommen, durch dieſes Geſetz Vorteile erwachſen. Denn die nueue ſogenannte Beſitzſteuer beſteht ja darin, daß den In⸗ habern von Wertpapieren Steuern auferlegt werden, während 5 die Beſitzer von Hypotheken frei ausgehen. Jemehr der Zins⸗ . 4 ertrag aus Wertpapieren verringert wird, deſto mehr wird .natürlich der Kapitaliſt bemüht ſein, ſeine Wertpapiere abzu⸗ ſtoßen und ſie durch Hypotheken zu erſetzen. Das Angebot von Kapitalien auf dem Hypothekenmarkte wird ſich al ſo ſteigern. Dadurch ergeben ſich für den Hypothekenſchuldner zweierlei Vorteile: erſtens hat er die Ausſicht, geringere Zinſen als bisher zu bezahlen, denn je größer das Geld⸗ angebot, deſto geringer der Zinsſatz. Zum zweiten aber hat der Grundſtücksbeſitzer die Hoffnung, ſein Grundſtück höher hinaufbelaſten zu können, denn je größer das Geldangebot, deſto geringer iſt auch die Vorſicht des Geldgebers. So hat alſo die agrariſche Mehrheit mit der Talonſteuer nicht nur das ihr verhaßte bewegliche Kapital getroffen und das unbewegliche Vermögen d. h. den Grundbeſitz geſchont, ſchafft. Wenn jetzt aber auch nur eine entfernte Möglichkeit auftaucht, daß die Belaſtung des mobilen Beſitzes indirekt doch auch dem Grundbeſitzer fühlbar werden könnte, ſchreit man Ach und Weh und möchte am liebſten ſchon wieder ein Ausnahmegeſetz zugunſten des unbeweglichen Beſitzes ſchaffen. Feuilleton. Mit der deutſchen Gartenſtadtgeſellſchaft durch England. von Hermann Kötſchke. 1 2. Mancheſter und Liverpool. Von einer echten Fabrikſtadt erwartet man keine beſonderen nach Marcheſter kommt. Die Engländer lieben keinen Putz an N In Mancheſter würde er auch keinen Zweck baben. Denn die Häuſer ſind dort ſchwarz wie mit Ruß überzogen. Die Säulen, bie die klaſſiſch gebaute Stadthalle zieren, ſchauen aus, wie wenn ſie aus zuſammengepreßtem Kohlenſtaub gemacht wären. Dabei gibt es um die Stadt herum weder Bergwerke noch Hoch⸗ öfen. Vielmehr iſt Mancheſter der Sitz der Baumwolleinduſtrie. Man wird in Deutſchland kaum eine ähnlich ſchwarz geräucherte Stadt finden. Man bekommt auf dieſe Weiſe ein recht ungünſti⸗ ges Urteil über die engliſche Kohle. Oder ſind die Oefen in den Fabriken mangelhaft? Die offenen Kamine in den en ver⸗ brennen freilich die Kohle auch nur unvollkommen. Die Haupt⸗ ſchuld liegt wohl an dem Nebel, der den ganzen Kohlendunſt nie⸗ Prozent, bei Renten⸗ und Schuldverſchreibungen fünf Prozent erſten Ausgabe der Wertpapiere mit dieſen in Verkehr geſetzt ſondern ſie hat dem Grundbeſitz noch direkte Vorteile ver⸗ ſtraße 93˙ erſcheinen ſoll. In Mancheſter führte man uns eine Feuerſpritzenprobe vor. Schünheiten. Aber man wird trotzdem noch enttäuſcht, wenn man Aderlaß gekoſtet. Es waren mit die beſten, tatkräftigſten Elemente, Is dem deutſe Beweis der Nachläſſigkeit iſt, mit der der neue Block ge⸗ arbeitet hat, wir wollen ebenſowenig erwähnen, daß auch agrariſche Kreiſe in der Geſchicklichkeit, ſich um ſteuerliche Beſtimmungen herumzudrücken, nicht hinter dem mobilen Kapital zurückzubleiben pflegen. Wir fragen nur angeſichts der beweglichen Klage der„Deutſchen Tageszeitung“ über die entfernte Möglichkeit, daß auch die Hypothekenſchuldner d. h. alſo der immobile Beſitz durch das Finanzgeſetz ein weniges leiden könnten— wir ſagen ein weniges, denn die indirekte Belaſtung durch die Hypothekenbanken könnte nur eine minimale ſein— wir fragen alſo angeſichts dieſer Tatſache: „wo ſtecken die Drückeberger?“ A. K. *** Die Talonſteuer). In der zweiten Leſung am 8. Juli 1909 beantragte die neue Mehrheit folgende Steuer: Talonſtempel: Bei der Erneuerung der Talons wird alle Jahre ein Stempel erhoben, der bei Aktien ein beträgt(bei Schuldverſchreibungen von Kommunen und Land⸗ ſchaften uſw. im Inlande zwei Prozent). Befreit ſind Talons von Reichs⸗ und Staatsanleihen ſowie Zinsbogen, die bei der Für die Nationalliberalen ſprach der Abge⸗ ordnete Dr. Weber. Eingehend zunächſt auf die techniſche Seite des Antrages konnte er nachweiſen, in welcher flüch⸗ tigen Weiſe der Vorſchlag gemacht ſei. Es ſtehe nicht im Geſetz, wer die Steuer zu bezahlen habe, die Antragſteller vermöchten nicht anzugeben, welchen Ertrag die Steuer bringen würde, nicht geregelt ſei der Fall, ob in dem Falle eine Rückvergütung der Steuer erfolge, ſofern das Papier, zu dem gerade die Steuer bezahlt worden ſei, kurze Zeit darauf ausgeloſt werde; nicht behandelt ſei der Fall der Zuſammenlegung von Aktien und der durch ſie doch ſicher bedingten Rückerſtattung der Talonſteuer. Redner wies auf die Schwierigkeiten bei ausländiſchen Papieren hin und wies überzeugend nach, daß die Steuer eine Verteuerung des Hypothekarkredites bei Hypothekenbanken nach ſich ziehen müſſe. Der nationalliberale Abgeordnete Bär⸗ winkel beantragte, von der Talonſteuer, außer den Reichs⸗ und Staatsanleihen, alle mündelſicheren Papiere zu befreien. Aufmerkſam verfolgte das Haus die Ausführungen ) Wir entnehmen dieſen Abſchnitt über die gerade jetzt viel⸗ erörterte Talonſteuer einer Broſchüre über die neue„Steuer⸗ ordnung“ und die Haltung der Nationalliberalen während der letzten Reichstagskämpfe, die in den nächſten Tagen im Verlag der Buchhamdlung der Nationalliberalen Partei(Berlin., Schelling⸗ — eigenen Lager begegnen. Die Verſchwörer vom Oſterd der„Schleſ. Volksztg.“ doch Herrn Bitter eine klare und die Folgen des flüchtigen Geſetzes zeigen ſich bereits heute: Nach tagelangen Beratungen von Sachverſtändigen und Re⸗ gierung iſt man ſich klar, daß in den Ausführungsbeſtim⸗ mungen zu dem Geſetz die Fehler der Vorlage nach Mö. keit beſeitigt werden müſſen. Wirklich eine hübſche Geſetzes⸗ Politische Aebersicht. *Maunheim, 29. Juli 1909 Sprengpulver für das Zentrum. Sehr von oben herab hat die„Köln. Volksztg.“ die Her Bitter, Roeren uſw. behandelt, die ſich erdreiſten, das Zentr beim rechten Namen zu nennen und es ganz kathol definjeren wollen. Es ſtecke hinter der Bewegung doch eb nur die Autorität des Herrn Dr. Bitter und einer An geſinnungsverwandter Perſönlichkeiten. Wir rieten „Köln. Volksztg.“, doch nicht ſo vorſchnell über dieſe Strömungen abzuurteilen und doch erſt abzuwarten, welches Echo der Ruf nach einem rein katholiſchen Zentrum im eigenen Lager wecken werde. Es zeigt ſich nun, daß das Zentrum keineswegs geſchloſſen und einig gegen dieſe Ne ſteht, ſondern daß ſie auch wohlwollender Rückſichtnahn haben bekanntlich zu einer neuen Verſammlung nach Kol eingeladen. Zu dieſer Einladung bemerkt das führe Zentrumsblatt Schleſiens, die„Schleſ. zeitung“: Unſere Leſer werden ſich noch des Artikels in Nr. 287 „Schlef. Volksztg.“(27. Juni d..) erinnern, in der wir unſt Stellung in der hier in Betracht kommenden Meinungsverf. heit von Zentrumsanhängern klar zum Ausdruck gebracht Wir können Auch heute nur wünſchen, daß durch eine klare Aus⸗ ſprache die Differenzen, die in den bewußten Punkten b ausgeglichen werden. Sollte das jedoch nicht möglich ſein man zum mindeſten fordern, daß auf beiden Seiten die geugung des anderen geachtet wird und darauf achtet, daß die ſchloſſenheit des Zentrums unter dieſen doch mehr theoretiſchen Ir gen nicht leidet. Hier und dort muß Ruhe und Beſonnenheit Oberhand behalten, damit der Streit rein ſachlich bleibt und ins Perſönliche ausartet, wozu leider in der letzten Zeit die fänge in die Erſcheinung treten. In dieſen Worten kommt ohne Frage mehr Reſpekt den Führern der Bewegung zum Ausdruck, als in der 0 ſamen Niederknüppelung, die geſtern die„Köln. Volksztg.“ verſuchte. Forderte die„Köln. Valksztg.“, Herr Bitter ſo ſich der Fraktion einfach unterordnen, deren erleſene Mä ſchon die richtige Definition des Zentrums hätten, ſo wir Ibrache und damit das Recht der freien Meinungsg Die Sache klappte ganz gut. Nur geſtanden die guten Mancheſter ſelbſt ein, daß ſie hierin von Deutſchland gelernt hätten. Wieder empfing uns der Lordmayor. Diesmal nur kurz. Dann ſtatte⸗ ten wir der Großeinkaufsgeſellſchaft der engliſchen Konſumvereine einen Beſuch ab. Es iſt dies wohl die größte Betriebsorganiſation der Welt, wenigſtens in ihrer Art. Sie ſetzt im Jahre für 400 Millionen Mark um. Die engliſchen Konſumvereine umfaſſen 2 Millionen Mitglieder, faſt das Doppelte, wie die Deutſchen. Für die Vereine beſorgt die Großeinkaufsgeſellſchaft einen großen Teil des Wareneinkaufs. Daneben hat ſie eigene Fabriken und eigene Schiffe, ſogar eine eigene Teeplantage in Ching. Wir wur⸗ den durch die Tabakfabrik und die Cakesfabrik hindurchgeführt, die in ihrer Art muſtergiltig ſind. Der Achtſtundentag iſt hier ſchon lange durchgeführt. Wir hätten gern einen Blick in die Spinnereien und Webe⸗ reien getan. Denn in der Textilinduſtrie iſt uns England noch entſchieden voraus. Es produziert auf dieſem Gebiete noch 4 bis 5 mal mehr als wir. Hier in Mancheſter iſt ja auch die mecha⸗ niſche Spinnmaſchine erfunden worden. Doch in der Beſchränkung zeigt ſich der wahre Meiſter. Wir waren nun einmal auf die Wohnungsſuche dreſſiert. Die Leute waren regelmäßig nicht wenig erſtaunt, wenn ſich unſere Geſellſchaft wie eine Art Heuſchrecken⸗ ſchwarm auf die Wohnungen ſtürzte. Aber ſie hatten Humor ge⸗ nug, das alles ruhig über ſich ergehen zu laſſen. Es war ja immer⸗ hin eine piel friedlichere Invaſion, als wenn wir mit einem deut⸗ ſchen Dreadnonght oder mit einem Zeppelin gekommen wären. Am Abend widmeten wir uns dem Schillerklub. Alle die großen engliſchen Fabrikſtädte haben ſeit 43 große deutſche Kolo⸗ nien. Die nach 48 folgende Reaktion hat uns ja einen böſen ſchen Vaterlande den Rücken kehrten und uns wieder hat er verbreitert und vertieft werden müſſen. Aber engliſchen Energie Schranken geſetzt. Englands exreichten wir erſt in Liverpool. Welch günf gemacht haben. Heute ſind die deutſchen Vereine in Birmingham und anderen Städten in der Auflöſung begri Auch der in Mancheſter wird ſich kaum mehr lange halten. des Schillerhauſes, das er ſeit einer Reihe von Jahren als K lokal erworben hat, und trotz der glänzenden Fürſorge, d dortige deutſche Konſul Schlagintweit dem Deutſchtum an auch ſonſt konnten wir bemerken, daß die gegenſeitigen Beſuc durchaus nicht umſonſt ſind. Faſt in jeder Stadt trafen wis Leute die in den letzten Jahren die Freundſchafts⸗ und Studienreiſe nach Deutſchland mitgemacht hatten und nicht genug die Eindrü rühmen konnten, die ſie in Deutſchland gehabt haben. Ohne Reiſen wäre die Stimmung gegen Deutſchland entſchieden no ſchlechter. Schon Mancheſter iſt ſeit 150 Jahren Seeſtadt. Der 50 K meter lange Kanal hat ungeheure Koſten verſchlungen. Im die Verſandungsgefahr noch die Vergrößerung der Schiffe hat Doch den Hauptſ an dem Merſeyfluß, der eigentlich einen Meeresarm b Hafeg kann ſich ungehindert ausdehnen, und wenn m Docks entlang fährt, ſo ſcheint's, als ſollte die Fahrt enden. Jede Hafenbevölkerung aber bietet gerade für nungsfrage ihre beſonderen Klippen. Denn die en unſtändig, und der Dockarbeiter lebt in der Regel vo in den Mund. Syundſo oft liegt er auf der S infolgedeſſen eine Schich remden Lande eine ſchwere Koukurrenz 2. Seite. Seusral⸗Huzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 29. Juli. zugebilligt. Wenn dieſe Meinung durchdringt, dann haben die Verſchwörer ſchon viel gewonnen. Wir werden ja ſehen, ob ſie ſich ins Bockshorn jagen laſſen werden. Recht wohl iſt ihren Gegnern übrigens keineswegs, auch wenn ſie ſich ge⸗ waltig aufs hohe Roß ſetzen.„Köln. Volksztg.“ und „Germania“ ſchreiben ſich die Finger wund, um den Bitter und Genoſſen ihr intereſſantes Unternehmen zu verleiden und den aufkeimenden Bruderzwiſt über Weſen und Charakter des Zentrums zu erſticken. Am hellſten leuchtet die Angſt vor inneren Reibungen aus einem Artikel des Düſſeldorfer Zentrumsblattes. In ihm wird in einem furchtbaren Wort⸗ ſchwall gegen Herrn Bitter gewettert, wie wenn er der Teufel Bitru ſelber wäre, in gewaltigen Beſchwörungen wird ihm ſein todeswürdiges Verbrechen des Wahrheitsmutes, der Kon⸗ ſequenz und Logik, vorgeworfen, das zur Unterminierung des Zentrumsturmes führen müſſe, man ſolle doch den alten Satz des Zentrumsprogramms von 1871 ruhig ſtehen laſſen(der ſo ſchön den katholiſch⸗konfeſſionellen Charakter des Zentrums zu verſtecken wußte), die neue(ehrliche und konſequente) Formulierung ſei nicht beſſer als die alte, bewährte(mit der man ſich immerhin den Anſchein einer politiſchen Partei geben konnte). Und zum Schluß fleht dann das verängſtigte Düſſeldorfer Zentrumsblatt die Verſchwörer an, doch ja nicht weiter über die Definition des Zentrums zu tagen und zu reden: „Andere Parteien haben das Zentrum beneidet, daß es ſein Programm nicht zu ändern hatte; ſollen wir nun auch in den Fehler verfallen, daß immer aufs neue über den Charakter der Partei eine Erörterung ſtattfindet, da das Reſultat all dieſer Bemühungen doch keine Klarheit, ſondern nur Verwirrung ſein wird? Wir wollen hoffen, daß die Verſammlung trotz der Einladung gar nicht zuſtande kommt, denn wir befürchten von ihr den Ausgang von Schwierigkeiten aller Art. Dazu ſollen aber am wenigſten Zentrumsabgeord⸗ nete ihren Namen hergeben; denn dieſe müſſen doch am beſten wiſſen, daß die Lage der Partei auch jetzt nicht eine ſolche iſt, daß ſie ſich den Luxus der Zerſplitterung geſtatten kann. Was in der Einladung als Zweck der Verſammlung genannt iſt, das trägt nur Unfrieden in die Partei und nötigt zu Auseinanderſetzungen, die die Zentrumspartei zwar nicht zu ſcheuen hat, zu denen aber gar kein Bedürfnis vorliegt. Wir ſind überzeugt, daß wir im Namen von mehr als 99 Proz. aller Zentrumswähler ſprechen, wenn wir ſagen: Nun aber Schluß!“ Köſtlicher, ehrlicher und naiver konnte die Furcht beſtimm⸗ ter Zentrumskreiſe vor einer tiefgreifenden Auseinander⸗ ſetzung über das Weſen der Partei nicht kundgetan werden. Jede nur einigermaßen energiſche Behandlung des Themas durch einen Konvent von Zentrumsleuten ſelbſt muß ja ohne Frage einmal den konfeſſionellen Charakter des Zentrums nur ſchärfer herausſtellen und ſo die Partei immer mehr als einen Fremdkörper in unſerem öffentlichen Leben empfinden laſſen— nach der ſehr richtigen Vermutung der „Köln. Volksztg.“ Ferner muß naturgemäß eine ſolche gründ⸗ licche Behandlung des rein konfeſſionellen Weſens und der krein katholiſchen Betätigung des Zentrums eine ungeheure Verwirrung und einen tiefgehenden Spalt in die Partet hineintreiben. Um das klar zu machen, brauchen wir nur die das Zentrum ſo tief berührende Frage, chriſtliche Gewerk⸗ ſchaften oder katholiſche Fachabteilungen, anzuſchneiden. Das heutige Zentrum hat durch die Fiktion der politiſchen Partei die Maſſen herangezogen, iſt in einem Zentrum, das ſich nur als Beauftragter der katholiſchen Weltanſchauung fühlt und betätigt, noch Raum für moderne Demokratie? Man ſieht, es geht an die Wurzeln. In Verſammlungen werden Zentrumsredner von Mittelſtand und Arbeiterſtand ausgepfiffen, unſere Parteifreunde, die zur Vorbereitung der Landtags⸗ wahlen Agitationsreiſen durchs badiſche Land machen, ſtellen überall eine wachſende Gärung gegen das Zentrum feſt. Es wird im übrigen Deutſchland nicht viel anders ausſehen als in Baden. Man verſteht die Nervoſität, mit der die führenden Zentrumskreiſe die Unter⸗ nehmungen des Herrn Bitter verfolgen. Wird er den flehent⸗ lichen Bitten des Düſſeldorfer Zentrumsblattes folgen und Schluß machen? Wir warten es ab; Herr Bitter und ſeine Deute ſind ja überzeugt, daß ſie mit ihren Plänen dem Zen⸗ trum den größten Dienſt erweiſen, den je ehrliche Begeiſterung der Partei leiſten konnte. Es ſind Meinungsverſchieden⸗ heiten aufgewühlt, die unter Dazunahme der ſonſtigen Ver⸗ llegenheiten des Zentrums, ſobald nicht zur Ruhe kommen diürften. Hanſa⸗Bund. Es vergeht kaum ein Tag, ohne daß eine neue Grün⸗ dung von Ortsgruppen des Hanſa⸗Bundes zu verzeichnen wäre. In den letzten Tagen organiſierte die Leitung des Bundes in Sonneberg, Bingen, Velbert, Nord⸗ hauſen neue Ortsgruppen. In der Gründungsverſamm⸗ lung der Ortsgruppe Sonneberg hielt Profeſſor Dr. An⸗ ſchütz aus Sonneberg eine Rede über die Bedeutung des Hanſa⸗Bundes, aus der wir folgende Stelle, die beſonders für die Angeſtelltenkreiſe von Intereſſe iſt, hervor⸗ heben:„Die Berliner Proteſtwerſammlung hat den Beweis geliefert, daß die Behauptung irrig iſt, das Verhältnis zwiſchen Prinzipalen und Angeſtellten habe in den letzten Jahrzehnten ſich zu einer Art nackten, nüchternen Vertrags⸗ oder Mietsverhältniſſes umgebildet, ſodaß das Gefühl der Solidarität, der Zuſammengehörigkeit in der modernen Ent⸗ wicklung unſerer Wirtſchaftsverhältniſſe verloren zu gehen drohe. Gerade in dieſer Verſammlung iſt das Gefühl der Intereſſengemeinſchaft zwiſchen Prinzipalen und Angeſtellten in hocherfreulicher Weiſe zu Tage getreten; es hat ſich da gezeigt, daß ſich die Angeſtellten zur Erkenntnis durch⸗ gerungen haben, daß es bei ſinkendem Handel und Gewerbe keine ſozialen und wirtſchaft⸗ lichen Errungenſchaften für ſie geben kannl Der Kaufmänniſche Verein Köln und der Gewerbeverein Triberg ſind dem Hanſa⸗Bund als korpora⸗ tive Mitglieder beigetreten. Der Kölner Verein vertritt nach⸗ drücklichſt den Standpunkt, daß der Hanſa⸗Bund keine parteipolitiſche Schöpfung iſt, ſondern ein Not⸗ ſchrei der betroffenen Kreiſe aus Handel, Induſtrie und Gewerbe, da die Regierung in einer gewiſſen Kurzſichtigkeit und hart bedrängt von verkehrsfeindlichen Parteien eine Politik treibe, die für Handel und Gewerbe faſt unerträglich wird. Der Verein hofft, daß es dem Hanſa⸗Bund gelinge, Kaufleute der verſchiedenſten Stellungen und der verſchieden⸗ ſten politiſchen Anſchauungen unter ſeinem Banner zu ver⸗ einigen; dann werde es für den deutſchen Kaufmann keine beſſere Vertretung als den Hanſa⸗Bund geben. Ueber Maßnahmen der Arbeiterorganilatione gegen die Steuerwirkungen im Tabakgewerben berichtet der„Vor.“ folgendes: Der Tabaktarbeiterverband und der Verband der Zigarren⸗ ſortierer haben in einer gemeinſchaftlichen Konferenz Stellung genommen zu der Lage, in welcher ſich die Tabakarbeiter durch die neue Steuergeſetzgebung befinden. Bekanntlich iſt im Reichstage eine Unterſtützung der Arbeiter, die durch die Grhöhung des Tabak⸗ zolles arbeitslos werden, beſchloſſen worden. Der Bundesrat hat die näheren Ausführungsbeſtimmungen bereits in einem Ent⸗ wurf ausgearbeitet, der in einigen Orten auch den Vertrauens⸗ perſonen der Arbeiter vorgelegt worden iſt. Die Vorſtände der beiden Organiſationen haben nunmehr auch den Entwurf einer genauen Prüfung unterzogen und haben daran manches gefunden, was einesteils den Arbeitern ſehr zum Nachteil gereichen könnte, andeverſeits auch praktiſch ſchwer oder gar nicht durchgeführt werden kann. Die beiden Organiſationen weiſen in einer gemeinſamen Publikation auf dieſe Mängel hin und ermahnen die Tabakarbeiter, in denjenigen Orten, in welchen die Arbeiter zur Begutachtung des Entwurfs noch nachträglich herangezogen werden, ſollen ſie die von den Organiſationsleitungen gemachten Vorſchläge den Behörden empfehlen. Ferner werden den Tabakarbeitern und Arbeiterinnen einige Verhaltungsmaßregeln gegeben. Bei infolge der Zoflerhöhung eingetretener Arbeitsloſigkeit oden bei einer Arbeitszeitbeſchränkung in der Höhe eines Viertels ihres isherigen Arbeitsverdienſtes ſollen ſie ſofort Unterſtützungsanſprüche geltend machen. Sie ſollen ſich vom Unternehmer eine Beſcheinigung über ihre Lohneinbuße aus⸗ ſtello laſſen und den Behörden einen entſprechenden Antrag ein⸗ reiche. Werden ſie mit ihren Unterſtützungsanſprüchen von den Behörden abgewieſen, ſo wird ihnen empfohlen, über die Gründe der Zurückveiſung eine ſchriftliche Begründung zu verlangen und dann dieſe dem Bevollmächtigten des Verbandes einzuſenden, der ſie an die Zentralbehörde weitergeben muß. Die Vorſtände entſcheiden dann, welche Mittel angewandt werden ſollen, um den Arbeitern zu ihren Rechte auf Unterſtützung zu verhelfen. Nach dem Entwurf ſollen zur Feſtſtellung für Unterſtützungen die Polizeibehörden in Anſpruch genommen werden. Die Bevollmächtigten der Zahlſtellen werden aufgefordert, den Behörden ſchriftlich ihre Bexeitwilligkeit zu erklären, eine Kontrolle über die Arbeitsloſen im Berufe und am Orte auszuüben. Mit aller Entſchiedenheit abgelehnt werden ſoll ein etwaiges Anſinnen der Behörden, Arbeitskoſe zu Streik⸗ brecherdienſten im Tabakarbeitergewerbe oder in anderen Gewerben zu beſtimmen. Die Bevollmächtigten ſollen dagegen ſofort bei den Behörden, ſowie auch öffertlich Proteſt erheben. Gegen den Verſuch einer Lohnherabſetzung ſollen ſich die Tabakarbeiter allerorten weh⸗ ren und für jeden Fall, daß ſie ur Abwehr ſolcher Verſuche zu Ar⸗ beitseinſtellungen gezwungen werden und ihnen deshalb von den Behörden etwa die Unterſtützung verweigert wird, dies ſofort zur öffentlichen Kenntnis bringen. Die Vorſtände der Verbände werden ſich wegen ſolcher Unterſtützungsverweigerung beſchwerdeführend an die Regierung, den Reichstag und den Bundesrat wenden. Zur Ueberwindung der eintretenden Kriſe wird empfohlen, bei den Fabrikanten dahin zu wirken, daß Arbeiterentlaſſungen nicht vor⸗ genommen werden, dagegen dafür einzutreten, daß die bei einer Firma Beſchäftigten umſchichtig oder abwechſelnd die Arbeit aus⸗ ſetzen. Wo dies nicht durchführbar iſt, ſoll auf eine Beſchränkung der Arbeitszeit hingewirkt werden. Etatsvorbereitungen für 1910. In den einzelnen Reſſorts der Reichsämter werden, ſo ſchreibt die„Korr. Woth“, jetzt die Vorarbeiten für die Geſtaltung des neuen Etats für 1910 in Angriff genommen, da die Etatswünſche dem Reichsſchatzamt reſp. Finanz⸗ miniſterium in wenigen Wochen eingereicht werden müſſen. Der nächſte Etat ſoll ganz beſonders im Zeichen der Sparſamkeit ſtehen und nur ganz notwendige An⸗ forderungen bringen. Namentlich Militär⸗ und Marineetat werden ſehr ſparſam aufgeſtellt ſein. Nach den ausgegebenen Richtlinien werden die Reiſekoſten und die ſächlichen Ausgaben auf das Mindeſtmaß reduziert werden. Eine Reorganiſation der Reiſekoſten ſämtlicher Reſſorts iſt beabſichtigt. Die Ge⸗ währung von Reiſekoſten ſoll auf die tatſächlich erwachſenen Auslagen beſchränkt werden, ſo daß der Beamte ſeine Aus⸗ gaben belegen muß. So wird es nicht mehr vorkommen können, daß der Beamte für eine Reiſe von Berlin nach Char⸗ lottenburg bei halbſtündiger Anweſenheit in Charlottenburg 18 Mark Diäten erhält. Auch bei Umzügen anläßlich von Verſetzungen ſollen nur die tatſächlich erwachſenen Unkoſten vergütet werden. Ueber den künftigen Militäretat für 1910, das Schmerzens⸗ kind des Reichsetats, erfährt die genannte Korreſpondenz von militäriſcher Seite das folgende: Die einmaligen Ausgaben werden ſich in den Grenzen von 1909 halten, die gegenüber den Vorjahren bedeutend herabgeſetzt waren. Eine Militär⸗ vorlage wird nicht kommen. 1911 laufe allerdings das Friedenspräſenzgeſetz ab, und in dieſem Jahre muß ein neues vorgelegt werden, das aber nur einige Lücken bei den tech⸗ niſchen Truppen ausfüllen wird. Man ſtrebt auch bei der Heeresverwaltung danach, eine Erſparnis an Beamten herbei⸗ zuführen; dies iſt aber erſt möglich, wenn der Rechnungshof das jetzt übliche, höchſt umſtändliche Abrechnungsweſen abge⸗ ſchafft hat. Ferner will man das Rationsweſen einer Prüfung unterziehen. — Deutsches Reich — Zum Zuſammenſchluß der bürgerlichen Parteien. An den Vorſtaud der freiſinnigen Partei im Herzogtum Koburg ſoll das Erſuchen gerichtet werden, den Kandidaten der nationalliberalen Partei, Regierungsrat Dr. Quarck, mit Rückſicht auf die Notwendigkeit des Zuſammenſchluſſes aller bürgerlichen Parteien zu unterſtützen. — Zur Reform des Nahrungsmittelgeſetzes. Im Reichs⸗ amt des Innern wird man einer Reform des Nahrungsmittel⸗ geſetzes näherkreten; es ſind bereits Erwägungen über den zweckmäßigen Ausbau der Nahrungsmittelkoptrolle mit den zuſtändigen preußiſchen Reſſorks angeſtellt worden. Neben dem Nahrungsmittelgeſetz von 1879 wurde eine Reihe von Sondergeſetzen erlaſſen, die die Unſicherheit im Verkehr mit Lebensmitteln erhöht haben. Es ſoll daher zunächſt eine Stelle geſchaffen werden, die von Fall zu Fall Entſchoidung zu trifft, in welcher Weiſe Nahrungs⸗ und Genußmittel unter⸗ ſucht und begutachtet werden ſollen und die zurzeit be⸗ ſtehenden großen Mißſtände, unter denen der redliche Ver⸗ kehr mit Nahrungsmitteln zu leiden hat, beſeitigt werden können. Es iſt beabſichtigt, den Ausſchuß des Reichsgofund⸗ heitsrats, der ſchon jetzt für das Ernährungsweſen zuſtändig iſt, zu einer ſolchen Behörde auszugeſtalten und durch Prak⸗ tiker zu verſtärken. Ueber die notwendigen Einzelfragen ſoll mit Vertretern der Nahrungsmittelbranche demnächſt Be⸗ ratung gepflogen werden. Bayeriſche und Pfälziſche Politik. Stichwahl in Neuſtadt a..⸗Landau. *Neuſtadt(Haardt), 29. Juli. Die geſtern hier ab⸗ gehaltene Vertrauensmänner⸗ Verſammlung des Bundes der Landwirte hat beſchloſſen, ihre Parteiangehörigen aufzuforden, für den Kandidaten der liberalen Partei, Oehlert, zu ſtimmen. — U TE e ohne Weiteres auf die ganze Stadt oder gar einen weiteren Be⸗ zirk Schlüſſe ziehen. In Liverpool kommt hinzu, daß die Hafen⸗ arbeiter ſich der Hauptſache nach aus Irland rekrutieren. Der Ire aber iſt noch ſehr rückſtändig. Er iſt ziemlich bedürfnislos, infolgedeſſen Lohndrücker und ſchwer zu organiſteren. Der Ire iſt ührigens nicht nur in Liverpool zu finden, ſondern er überſäet den ganzen Weſten Englands. Oft kommt er nicht einmal frei⸗ willig, ſondern er wird von den Arbeitgebern zum Lohndrücken herübergeholt. Schon Friedrich Engels ſchildert die iriſche Frage, die eiwa der polniſchen in Deutſchland gleicht, als ein Verhängnis für den Aufſchwung der engliſchen Arbeiterklaſſe ſehr eingehend. Oeute mag es ein wenig beſſer geworden ſein. Aber der engliſche Arbeiter leidet doch noch ſehr darunter. Die Stadt Liverpool hat mancherlei zur Beſſerung der Ar⸗ Hbeiterwohnungen getan, Sie hat die ſchlimmſten Straßen, in denen in früherer Zeit der Typhus und andere anſteckende Krankheiten nicht auszurotten waren, vollſtändig niedergeriſſen und gute ſau⸗ bere Wohnungenand ereneSllteegetzeſtd o ui küGchjnſickc n bere Wohnungen an deren Stelle geſetzt. Die Stadt hat meiſt mit Wohnungen für 2 und zuweilen auch 3 Familien Verſuche ge⸗ macht— für England, wo das Einfamilienhaus alteingebürgerte Sitte iſt, eine große Seltenheit. Die Wohnungen haben ſehr viel Luft und Licht. Die Bauweiſe iſt ſo geräumig, daß die Straßen nur mit einer Reihe Häuſer bebaut ſind. Da die Höfe aber in⸗ folge des teueren Baugrundes nur ſehr winzig ausgefallen ſind, Jo liegen die Straßen ungemein dicht nebeneinander. Die Tauſende von Wohnungen, die die Stadt erſtellt hat, fſind ſihr verſchieden groß und demgemäß auch verſchieden teuer. Diie billigſten loſten etwa 2 Schilling(Mark) die Woche. Die Stadt nennt ſie einräumig. Sie ſind für Witwen oder kinderloſe Ehepaare berechnet. In Berlin aber würde auch manche Familie mit Kindern froh ſein, wenn ſie eine ſolche Wohnung hätte. Denn daaußer der Wohnſtube iſt noch mancherlei Nebengelaß vorhanden, Räumen und etwas Nebengelaß koſten 3 Schilling, die Dreiräumi⸗ gen pier Schilling. Sind die Räume etwas größer, nähern ſie ſich den deutſchen Größenverhältniſſen, was niemals ganz erreicht wird, da der Engländer mehr kleine Räume liebt, ſo ſteigen die Preiſe etwas. Bemerkt ſei wieder, daß allemal die Kommunal⸗ ſteuer, die in England auf die Miete geſchlagen wird, bei den Mietspreiſen mit etwa 30 Prozent davon mit einbegriffen iſt. Im ganzen ſahen die Wohnungen recht unſauber aus. Sie waren dabei gar nicht einmal beſonders ärmlich eingerichtet. Die Leute hatten ſehr viel Vaſen, Heiligenfiguren, Bilder, Porzellan, Nippſachen und ſolchen Krempel, meiſt natürlich von minderwer⸗ tigem Geſchmack. In deutſchen Arbeiterwohnungen ſieht man nicht den vierten Teil davon. Aber reinlich und ſauber gehalten war nur ein kleiner Teil der Wohnungen. Viele ſtarrten geradezu vor Schmutz. Und was wir auf der Straße ſahen an ſchmutzigen Frauen, verlumpten und ſchmutzigen Kindern, ſpottet beinahe jeder Beſchreibung. Dabei ſtand in der Hausordnung ausdrücklich: Die Schulkinder müſſen ſauber zur Schule gehen und die nicht⸗ ſchulpflichtigen Kinder müſſen um 10 Uhr gewaſchen und gekämmt ſein. Uns wurde geſagt, daß die Lehrer die Kinder ſehr häufig den Eltern zur Reinigung zurückſchicken müſſen. Ich glaube nicht, daß irgendwo in Deutſchland ſolche Zuſtände noch vorkommen. Ja, einige unſerer Reiſegefährten aus Riga behaupteten, daß ſie ſelbſt bei den Eſthen in Riga nicht ſoviel Schmutz und Lumpen geſehen hätten. Wir waren geneigt, dieſe Zuſtände den Iren auf das Konto zu ſchreiben. Aber das ſtimmt nicht ganz. Auch in den anderen Fabrikſtädten, wo nicht ſo viel Iren anſäſſig ſind, gibt es ſehr viel heruniergetommenes Volk, wenn auch nicht ſo viel wie in Liver⸗ pool, London Glasgow, und anderen Hafenſtädten. Unſere Rück⸗ fragen bei urteilsfähigen Engländern beſtätigten dies. In Eng⸗ namentlich eine kleine Spülküche. Die Wohnungen mit 2 großen land iſt eben die Kluft zwiſchen den organiſierten und unorgani⸗ ſierten Arbeitern diel größer als irgendwo auf dem Kontinent. Der organiſierte Arbeiter ſteht zum Teil noch höher als in Deutichland, der unorganiſierte aber entſchieden tiefer. Bei den letzteren iſt es beſonders die Frau, die ſehr wenig leiſtet. Es iſt ja belannt, daß in England auch die Frauen trinken. Auch wir hauben Samstag abend betrunkene Frauen geſehen, wenn auch weniger, als wir erwartet hatten. Der freie Samstagnachmittag hat überhaupt in England auch ſeine Schattenſeite. Für die bür⸗ gerlichen Kreiſe und den gehobenen Arbeiter iſt er ein großer Vorteil. Die unſoliden Elemente aber mißbrauchen die Freiheit, ſtürzen in die Kneipen und machen Lärm auf den Straßen. Im ganzen täuſcht die viele Reklame, die in England für Seife gemacht wird, wohl mehr als irgendwo ſonſt in der Welt. Für Sunlightſeife wird in geradezu raffinierter Weiſe Reklame geſchlagen. England iſt in keinem Falle das ſauberſte Land der Welt. Deutſchland ſteht in dieſer Beziehung ſicher höher. In den Häuſcin, in den Hotels und auf den Straßen. Wenn Seife ein gewiſſer Gradmeſſer für die äußere Kultur ſein ſollte, ſo dürfte jedenfalls— wiewohl ich keine Statiſtik zur Hand habe—, Eng⸗ land wohl nicht an der Spitze marſchteren. Ueberhaupt hat der Mangel an ſtaatlichem Drill und ſtaatlicher Kontrolle in England in mencher Beziehung den Schlendrion gefördert, beſonders na⸗ türlich in den unterſten Schichten. ee ee Buntes Feuſlleton. — Der Luftſchiffers⸗Gattin Leiden und Freuden. Mdme. Bleriet, die Gattin des berühmten Aviatikers, die ihrem Manne bei ſeinem Kanalfluge auf dem Torpedojäger getreulich nachgefolgt iſt, hat in einem Interview, das die Daily⸗Mail veröffentlicht, von ihren Sorgen und Aengſten erzählt, die nun einer vollkomme⸗ nen Glückſeligkeit gewichen ſind.„Schlimme Tage“, meinte ſie, 7 FASAASI befolat und habe Mannheim, 29. Juli. General-Auzeiger.(Abendblatt) Aus Stadt und Land. *Maunheim, 29. Juli 1909. Kaufmannsgericht Maunheim. Vorſitzender: Rechtsrat Dr. Erdel; Beiſitzer aus dem Kreiſe der Kaufleute: Adalbert Grumbach und Eduard Mayer jr.; aus dem Kreiſe der Handlungsgehilfen: Karl Ad. Brenner und Oskar Schollmeyer. 5 E. L. hat gegen 120 Mk. Monatsgehalt als Kontoriſtin bei einem Möbel⸗Waren⸗Kredithaus gearbeitet und zwar ſeit 19. Ok⸗ tober 1908. Vom 19. Mai bis zum 12. Juni ds. Is. war ſie krank und infolgedeſſen arbeitsunfähig. Am 12. Juni hat ſie ſich wieder geſund ſchreiben laſſen und am 16. Juni ihre Tätigkeit bei der Beklagten wieder aufgenommen. Am 30. Juni iſt ſie ausge⸗ treten, da am 31. Mai beiderſeits auf Ende Juni gekündigt wor⸗ den war.— Klägerin verlangt nun mit vorliegender Klage ihr Ge⸗ halt vom 19. Mai bis 30. Juni mit 168 Mk. Die Beklagte hat ihr das Gehalt vom 16. Juni bis 30. Juni mit 60 Mk. bezahlen wol⸗ len, Klägerin aber die Annahme dieſes Betrags verweigert. Der beklagte Vertreter hat gegen den Klageanſpruch in der heutigen Verhandlung folgende Einwendungen erhoben..] Er beſtreite nicht daß Klägerin vom 19. Mai bis 12. Juni krank und arbeits⸗ unfähig geweſen ſei; gleichwohl beſtehe eine Verpflichtung zur Ge⸗ haltszahlung für dieſe Zeit nicht, weil die Klägerin gleich am erſten oder zweiten Tage nach ihrer Erkrankung zu einem Lehrmädchen, welches zu ihr geſchickt worden war, geſagt habe, ſie komme über⸗ haupr nicht mehr ins Geſchäft..) Für die Zeit vom 13., 14. und 15. Juni könne Klägerin ſchon deswegen kein Gehalt verlangen, weil ſie an dieſen Tagen, obwohl bereits geſund geſchrieben, nicht ins Geſchäft gekommen ſei..) Fürſorglich ſei vom Gehalte wäh⸗ rend der Krankheitszeit das bezogene Krankengeld in Abzug zu bringen. Das Urteil lautet auf Zahlung von 156 Mk. an Klägerin unter Abweiſung der Mehrforderung. In der Begründung des Urteils wird ausgeführt: Auf die erſte Einwendung des beklagten Vertreters ſei ſolgendes zu erwidern: Zunächſt könne es zweifel⸗ haft ſein, ob man der Aeußerung der Klägerin zu dem Lehr⸗ mädchen, auch wenn ſie genau ſo gefallen ſei, wie die Beklagte behauptet, überhaupt ein Gewicht beilegen könne; denn wenn die Klägerin eine Willenserklärung in Bezug auf die Fort⸗ ſetzung des Dienſtvertragsverhältniſſes abgeben wollte, ſo ſei das Lehrmädchen dazu ſicherlich nicht die geeignete Adreſſatin geweſen. Vor allem aber überſehe die Beklagte, daß, wenn man in der be⸗ Haupteten Aeußerung der Klägerin einen Verzicht ihrerſeits auf die Fortſetzung des Dienſtpertragsverhältniſſes erblicken wolle, mit cr.., wenn man annehmen wolle, daß die Klägerin mit die⸗ ſen Worten damals ſchon ihren Austritt genommen habe,—— in dieſem Falle könne Klägerin natürlich nicht die Weiterzahlung des Gehalts für die Krankheitszeit gemäߧ 63 H. G. B. bean⸗ ſpruchen——, daß in dieſem Falle die Beklagte konſequenter Weiſe am 16. Juni die Klägerin nicht wieder ihre Tätigkeit auf⸗ nehmen laſſen durfte oder doch wenigſtens ihr hätte ſagen müſſen, daß ſie als neu engagiert zu betrachten ſei. Beides ſei nicht ge⸗ ſchehen: Beklagte habe vielmehr ohne weiteres die Klägerin ihre Tätigkeit wieder aufnehmen und bis zum Kündigungstermin(30. Juni) fortſetzen laſſen. Damit habe Beklagte zu erkennen gegeben, daß ſtie damals das Dienſtvertragsverhältnis nicht als been⸗ digt, ſondern als während der Kxankheit fortbeſtehend angeſehen habe, daß alſo die Berufung auf die angebliche Aeußerung der Klägerin erſt jetzt nachträglich als ein Verzicht der Klögerin auf die Fortführung des Vertrages, als eine Austrittserklärung ange⸗ ſehen werden wolle. Mit dieſer nachträglichen Auffaſſung könne matürlich Beklagte keinen Erfolg haben. Die zweite Einwendung des beklagten Vertreters ſei dagegen ſtichhaltig. Wenn Klägerin zam 12. Juni ſich habe geſund ſchreiben laſſen, ſo hätte ſie am 13. ihre Tätigkeit wieder aufnehmen müſſen. Da ſie dies unterlaſſen Habe, könne ihr für den 18., 14. und 15. Juni ein Gehalt nicht zu⸗ geſprochen werden.— Hiernach ſei—, da die dritte Einwendung des beklagten Vertreters durch den Hinweis auf§ 63 Abſ. 2 H. G. B. ſich ohne weiteres erledige— den Klageanſpruch mit Aus⸗ mahme der erwähnken 3 Tage(= 12 Mark) ſtattzugeben. N Der ſtädtiſche Finanzdirektor, wie er vor nicht langer Zeit in der Düſſeldorfer Stadt⸗ verordnetenverſammlung als moderner Rechnungs⸗ direktor einer Großſtadt geſchildert wurde, wird lt.„Köln. Ztg.“ vorläufig in Düſſeldorf noch nicht ſeinen Einzug halten. Wie der Oberbürgermeiſter in der letzten Sitzung des Stadtverordneten⸗ kollegiums mitteilte, hat die Verfaſſungskommiſſion beſchloſſen, einen;ßinanzdezernenten als adminiſtrativen Verwal⸗ tungsbeamten anzuſtellen und dabei in der Schwebe zu laſſen, ob werden ſoll. Der Leiter der ſtädtiſchen Verwaltung hat jetzt wie⸗ derholt darauf hingewieſen, daß alle Finanzgeſetze im Reich und in Preußen aus letzter Zeit mehr oder minder den Stempel der Belaſtung der Städte tragen. Gleichzeitig und in demſel⸗ ben Sinne wie Oberbürgermeiſter Marx in Düſſeldorf hat auch Oberbürgermeiſter Holle in Eſſen in der Stadtverordnetenver⸗ ſammlung bei der Beſprechung der ſtädtiſchen Finanzen dieſe für die Städte folgenſchwere Tendenz der Geſetzgebung ausdrücklich hervorgehoben. Die beiden Oberbürgermeiſter führten als Bei⸗ ſpiel auch die Volksſchulen an. Auf der einen Seite haben die Städte den Lehrern und Lehrerinnen Gehaltserhöhungen zu gewähren und auf der andern Seite wird den großen Städten der bisher für das Volksſchulweſen gewährte Staatszuſchuß entzogen. So fällt für Düſſeldorf ein Staatszuſchuß von 132 000 Mk. und für Eſſen von 91 000 Mk. fort, während Eſſen allein an Gehaltser⸗ höhungen und Ortszulagen für das Lehrperſonal jetzt mit einem Male eine Summe bewilligen muß, die 14 Prozent der Steuerzu⸗ ſchläge gleichkommt. Auch die Belaſtung durch die Talon⸗ ſteuer haben die beiden Oberbürgermeiſter in den Stadtverord⸗ netenverſammlungen erwähnt. Mit Rückſicht auf den Verkehr in ſtädtiſchen Schuldverſchreibungen werden die Städte die Talon⸗ ſteuer nicht auf die Inhaber abwälzen können, ſondern dieſe Steuer auf die Stadtkaſſe übernehmen müſſen. In Düſſeldorf wird die Verwaltung vorſchlagen, dieſe Steuer mit 25 000 Mk. durch die Stadtkaſſe zu decken. In Eſſen wird die Talonſteuer ſich bei der Begebung der unlängſt beſchloſſenen Anleihe von 25 Millionen ſehr fühlbar machen. Aus der Beſprechung der Düſſeldorfer ſtädtiſchen Finanzen iſt noch hervorzuheben, daß die drei größten induſtriel⸗ len Unternehmungen der Stadt für das Jahr 1909 allein mit mehr als zwei Millionen Mark Beitrag für die Stadtkaſſe herangezogen werden. Nach dem Haushalt ha⸗ ben an die Stadtkaſſe abzuliefern das Gaswerk 780 000., das Elektrizitätswerk 222000 M. und das Waſſerwerk 703 000 M. Ferner werden zur Deckung eines für 1909 beſchloſſenen Nach⸗ tragsetats von 575 000 M. noch aus den Ueberſchüſſen des Jahres 1908 genommen vom Gaswerk 200000., vom Elektri⸗ zitätswerk 150000 M. und vom Waſſerwerk 20 000 M. Die wei⸗ tern 200 000 M. für dieſen Nachtragskredit liefern je zur Hälfte die Straßenbahnen und der Grundſtücksfonds. Dadurch werden die offenen und ſtillen Reſerven, die in den induſtriellen Unter⸗ nehmungen der Stadt ruhen, kräftig herangeholt: Auf der andern Seite hat für dieſes Jahr die Sparkaſſe, die 105000 M. an die Stadtkaſſe abliefern ſollte, verſagt. Dieſer Zuſchuß fiel aus, weil die Rücklage der Sparkaſſe nicht die geſetzliche Höhe von 5 Prozent erreichte; man hatte abſichtlich für eine vorſichtige Fi⸗ nanzgebarung den Stand der Wertpapiere drei bis vler Prozent unter dem Tageskurs eingeſetzt, was einen ſtarken buchmäßigen Verluſt zur Folge hatte, aber auch eine unerfreuliche finanzielle Wirkung für die Folgezeit bei einem etwaigen weiteren Fallen der Kurſe aufhebt. Der Oberbürgermeiſter hegt die Zuver⸗ ſicht, daß das laufende Haushaltsjahr 1909, wenn auch keine Ueber⸗ ſchüſſe, ſo doch keinen Fehlbetrag bringt. Aus allen Erörterun⸗ gen in den Stadtparlamenten des Weſtens in den letzten Tagen hat ſich die Ueberzeugung der Leiter der Verwaltungen ergeben, daß die jüngſte Finanzgeſetzgebung im Reich und in Preußen verheerend auf die Finanzen der großen Städte witken wird, und daß es größter Anſtrengungen bedarf, um zu verhindern, daß nicht den Steuerzahlern zu den neuen Laſten vom Reich und Laſten aufgebürdet werden müſſen. vom Staat noch dazu gleich hohe oder noch höhere ſtädtiſche * Ernannt wurden die Ingenieurpraktikanten Anton See⸗ ger von Raſtatt, Karl Seis von Karlsruhe, Wilhelm Wi⸗ dinger von Karlsruhe, Manfred Weis von Baden, Erwin Landenberger von Hauſach, Robert Fritz von Karlsruhe, Bertold Kirſch von Karlsruhe, Wilhelm Vetter von Stau⸗ fen, Theodor Höfler von Neudingen und Eugen Keller von Karlsruhe zu Regierungsbaumeiſtern. *Uebertragen wurde dem Diplomingenieur Hermann Spiegelhalter von Buchen die Stelle eines wiſſenſchaftlich gebildeten Aſſiſtenten an der Abteilung 1 des Großh. Landes⸗ gewerbeamts in Karlsruhe. * Perſonalnachrichten aus dem Ober⸗Poſtdirektionsbezirk Karlsruhe. Angenommen: zur Telegraphengehilfin: Eva Dobler in Karlsruhe. Verſetzt: die Poſtaſſiſtenten Paul Heeß von Oberkirch nach Karlsruhe, Alois Kirſchner von Pforz⸗ heim nach Karlsruhe, Rudolf Kohl von Bruchſal nach Karlsruhe, Emil Pfaff von Durlach nach Karlsruhe, Wilhelm Reinmuth von Bühltertal nach Gondelsheim, Peter Siefert von Gem⸗ mingen nach Dill⸗Weißenſtein, Karl Schäuble von Raſtatt nach Karlsruhe, Otto Ullmer von Durlach nach Karlsruhe, Friedrich Weſel von Mannheim nach Karlsruhe; der Telegraphen⸗ aſſiſtent Hubert Müßle von Pforzheim nach Karlsruhe. auch noch ein techniſcher Finanzmann in die Verwaltung berufen“ nehmen. Geſuche um Zulaſſung zu dieſer Prüfun ſich als Vertreter der Zeitſchrift„Illuſtrierte Welt“ Er ließ ſich für Inſeraten⸗Aufnahme in genannte * Das gewerbliche Spielen der Militärmuſiker. Der Kaiſer hal unter dem 23. v. M. neue Beſtimmungen für das gewerbliche Spielen der Militärmuſiker genehmigt. Danach ſollen den Militär⸗ einmal keinerlei dienſtliche Bedenken beſtehen, ſodann Ort und Art der Muſikaufführung der Würde der Militärmuſik entſprechen und endlich berechtigte Klagen der Zivilmuſiker über ihnen erwachſende Konkurrenz nicht zu erwarten ſind. Durch dieſe letzte Einſchränkung wird den Vorſtellungen der Zivilmuſiker, die ſeit längerer Zeit über den Wettbewerb der Militärmuſiker laut geworden ſind, Rechnung getragen. Ueberdies ſollen dort, wo es nach den örtlichen Verhältniſſen angängig iſt, mit den Vertretern der beruflichen Zivilmuſiker Mindeſttarife für Muſikleiſtungen ver⸗ einbart werden. Aushilfen durch Zivilmuſiker ſollen nur in be⸗ das Muſikkorps geſchloſſen in bürgerlicher Kleidung auftritt. An⸗ kündigungen von gewerblichen Militär⸗Muftkaufführungen ſind ſtets in kurzer, ſachlicher Form von den Leitern der Muſikkorps mit den Lokalinhabern uſw. zu vereinbaren. Das Anlegen der Uniform iſt nicht geſtattet bei der Aufführung öffentlicher Tanzmuſik; da⸗ gegen kann es vom Regimentskommandeur von Fall zu Fall anderweite außerordentliche Muſiktätigkeit genehmigt werden, we das Muſikkorps geſchloſſen oder bei der Infanterie und artillerie mindeſtens zur Hälfte, bei den übrigen Truppen mindeſtens zu 15 Perſonen unter ſeinem Leiter auftritt. Anlegen von theatraliſchen oder Maskenkoſtümen iſt auf Au nahmefälle zu beſchränken und nur bei der Mitwirkung Theateraufführungen, Aufzügen und Karnevalfeſten zu geſtat bei öffentlichen Spielen dagegen verboten. Manöverpoſtſendungen. Anläßlich der demnächſt ſtaf findenden militäriſchen Herbſtübungen ſei darauf hingewieſen daß es zur Vermeidung von Verzögerungen in der Zu lung der Manöverpoſtſendungen dringend erfor iſt, die Sendungen mit genauer, richtiger und deutlicher ſchrift zu verſehen. Zur genauen Aufſchrift gehören: Fa name(möglichſt auch Vorname), Dienſtgrad, Truppenteil(R giment, Bataillon, Kompagnie, Eskadron, Batterie uſto.] ut für gewöhnlich der ſtändige Garniſonort, eintretendenfa dem Zuſatz„oder nachzuſenden“. Die Angabe der Komp Eskadron, Batterie uſw. darf nicht fehlen, die Angabe des giments allein genügt nicht. Ein Marſchquartier als Beſt mungsort anzugeben, empfiehlt ſich in der Regel nicht, ebe wenig die Anwendung der Bezeichnung„poſtlagernd mit„poſtlagernd“ bezeichneten Sendungen erfolgt im abholungsfalle die Nachſendung nach dem nächſten Maz quartier nur dann, wenn beſonderer Antrag durch den Em ger geſtellt wird. Vorteilhaft iſt es, die Manöverpoſtſendi ſoweit ſie auf portofreie Beförderung keinen Anſpru nicht unfrankiert, ſondern frankiert zur Poſt zu geben, weil di Einziehung von Portobeträgen bei den Manöverpo häufig auf Schwierigkeiten ſtößt. * Die Verpackung der Poſtpäckereien nach überſeeiſ Ländern iſt oft recht mangelhaft und entſpricht nicht den ſtellenden Anforderungen. Derartige Sendungen müſſen Rückſicht auf die lange Dauer der Beförderung innen und beſonders ſorgfältig und dauerhaft verpackt ſein. Kiſten dünnen und wenig widerſtandsfähigen Brettern dürſen zu packung nicht verwendet werden, weil ſonſt beim Verla Pakete in die Schiffe und mährend der Seebeförderung Beſchädigungen eintreten. Die Poſtanſtalten ſind angew auf eine dauerhafte Verpackung zu achten und mangelhafte Se⸗ dungen von der Annahme zur Poſtbeförderung zurückzuwsiſe Die Handelslehrerprüfung für das Jahr 190 Donnerstag, den 14. Oktober, vormittags 8 Uhr, Anſchluß der verlangten Nachweiſe bis ſpäteſtens 20. beim Landesgewerbeamt einzureichen. In den Geſuch laſſung zur Prüfung iſt anzugeben, in welcher der b ſprachen(Engliſch und Franzöſiſch) und nach welch graphieſyſtem der Bewerber der Prüfung ſich unterz * Stenographiſches. Am 31. Juli, 1. und 2. in Karlsruhe i. B. der diesjährige Verbandstag, tionalſtenographie“ ſtatt. Außer einer reichhaltige folge wird auch ein Wettſchreiben abgehalten in den Abte von 60—360 Silben. Außerdem wird Herr W. Beth! Stenogramm von 300 Silben pro Minute eine Viertelſti aufnehmen, deſſen Uebertragung von Nichtſtenographen wird. Ferner iſt mit der Tagung auch eine ſtenograph ſtellung verbunden. Um ſich aber auch ein Bild von lichen leichten Erlernbarkeit machen zu können, fi tag, den 1. Auguſt, vormittags 10 Uhr, die Vorf Muſterlektion mit Volksſchülern ſtatt. Durchgenon etwa ½ des ganzen Lehrſtoffes der Nationalſtenog Warnung vor einem Schwindler. Zu einem Reſtaurateur kam kürzlich ein angeblicher Dr. E. d. Ne elegant auftrat, gut franzöſiſch und gebrochen deutſch ſprach, „habe ich mit meinem Manne durchgemacht, als er ſich plagte und mühte, und nun bin ich ſtolz, mit ihm die Ehren teilen zu können, die auf ihn niederregnen. Sie können es mir glauben: das häus⸗ liche Leben einer Luftſchiffersfrau iſt nicht immer auf Roſen ge⸗ bettet. Nun bin ich die glücklichſte Frau, die es auf Erden gibt, und ich war es von dem Augenblick an, da ich hörte, daß mein Mann glücklich in Dover gelandet iſt. Vergeſſen ſind nun alle Mißgeſchicke der Vergangenheit, die ſchrecklichen Exregungen, die ich durchgemacht habe, all die Nervenerſchütterungen, die ich er⸗ litten habe, wenn Bléviot einen Unfall hatte, ja ſogar auch, wenn er glücklich flog. Die ganze Zeit, die wir verheiratet ſind, und das ſind nun acht lange Jahre, habe ich wirklich in einer fieberhaften Atmoſphäre gelebt, habe von nichts anderem gehört, als von Flug⸗ technik, von Maſchinen, Gefahren und Verſuchen. Und doch habe ich immer an den endlichen Triumph gegla Abt. Das Vertrauen meines Mannes in ſich ſelbſt und in ſein Werk war ja ſo voll⸗ kommen und ſo anſteckend, daß ich ſeine Hafffnungen teilen mußte, Jetzt denke ich zurück an die Tage da Lortis nicht am Tiſch ſitzen konnte ohne einen Bleiſtift in der Hand. Wir ſahen nach ihm hin, meine Kinder und ich, und da ſaß er, ze Ahnete Maſckinen auf das Tiſchtuch und vergaß das Eſſen. Danr fuhr er plötzlich auf und erklärte mir nun mit einer erſtaunliche n Fülle von techniſchen Ein⸗ zelheiten ſeine mannigfachen Pläne ur Vervollkommnung jeines Apparates. Ich kann wohl ſagen, daß mein Mann die ganzen acht Jahre hindurch zu Hauſe von nichls anderem zu mir geſpro⸗ chen hat, als von Aeroplanen. Bepor ich heiratete, habe ich Kla⸗ vier geſpielt, aber ſeit ich Frau Hlériot bin, habe ich nicht eine Taſte mehr angerührt. Ich hafcke beinahe ſeine Maſchine und meine Kinder fürchteten ſich vor ihr nicht minder als ich. Als ſie einmal„Papas Propeller“ ſahen und hörten, da rannten ſie ſchrei⸗ end weg. Sie wollten niemeals ihren Vater fliegen ſehen. Ich bin meinem Mann öfters apcf ſeinen Flügen in einem Automobil und guch noch nachher. Ich bin nur eine Frau und ich bin dazu Mutter. Aber ſeit den letzten glücklichen Flügen bin ich weniger neroßs geworden, und als ich am Sonntag Morgen meinem Mann ganz mutig und ruhig gefühlt, und jetzt denke ich, ich werde nie⸗ mals mehr zittern. Ich bin geheilt. Ja ich will ſogar dieſen Som⸗ mer mit meinem Mann zuſammen eine Luftfahrt unternehmen in einem mächtigen, zweiſitzigen Monoplan, den er jetzt baut. Ich brauche es ja kaum noch zu ſagen, daß Blériot weiter fliegen wird. Fliegen iſt ja ſein eigentliches Lebenselement. Und nun will ich Ihnen auch beweiſen, daß ich jetzt ſo begeiſtert für die Flugtechnik bin, wie mein Mann ſelbſt: wenn meine beiden Jungen Louis und Marcel groß geworden ſind, dann ſollen ſie Aviatiker werden wie ihr Vater, wenn ſie wollen. Ich will mich nicht widerſetzen, ſondern ich will ſtolz ſein, wenn ich ſie fliegen ſehe. Hörſt Du das, Louis?“ Und Mme. Bleriot wendet ſich mit einem Blick voll Stolz und Liebe zu ihrem Gatten hin, der in einer Ecke des Zim⸗ mers einer kleinen Armee von Photographen ſtillhalten muß. Solange Bleriot erfand und konſtruierte, hatte ich ihn niemals für mich und jetzt nach ſeinem Triumph iſt's ebenſo ſchlimm. Ach, der Ruhm!!“ — Dieterici. Vor einem halben Jahrhundert, am 30. Juli 1859 ſtarb, der berühmte Statiſtiker des preußiſchen Staates Friedrich Wilhelm Dieterici. Er war am 23. Auguſt 1790 in Berlin geboren und ſtudierte zunächſt in Königsberg, dann in Berlin. Im Jahre 1813 meldete er ſich auf Veranlaſſung des Generals Scharnhorſt zum Examen der Ingenleur⸗Geogra⸗ phen, und machte, als es beſtanden war, im Blücherſchen Haupt⸗ quartier die Feldzüge des nächſten Jahres mit. In ſeiner amtli⸗ chen Laufbahn brachte er es bis zum Jahre 1831 zum Geheimen Sberregierungsrat und zum ordentlichen Profeſſor der Staats⸗ — gezittert, ſolange der Flug dauerte, vorher wiſſenſchaften an der Berliner Uniberſität. 1834 wurde er auf auf der Escopette über den Kanal folgte, da habe ich mich wirklich Dann lacht ſie luſtig und flüſtert weiter:„Iſt es nicht ſchrecklich? ſeinen eigenen ſpeziellen Wunſch noch Direktor des ſta Bureaus für Preußen, und damit gelangte er ſchließlich tati lich zur Syſtemotiſierung, zur Erhebung der Statiſti ſchaftliche Gebiet beigetragen. Er hat auch zum tiſtiſche Erhebungen über die Bevölkerung der Erde — Theaterleben in China. Von dem Theaterl Oſten und der Theaterleidenſchaft der Söhne des Himn ein Franzoſe, der jahrelang im Reiche der Mitte gewei Gil Blas ein feſſelndes Bild, das zeigt, mit welcher Beg Chineſen von Jugend auf zu der Welt des ſchönen Scheins gezogen fühlen.„Die Freuden des Friedens und des Ged ſo haben ſchon die alten chineſiſchen Hiſtoriker die Schauſpiele nannt, die von der Küſte des Gelben Meeres bis zu den entle ſten Dörfern der Mandſchurei und den vielen unw birgen des Altais das Volk erbauen und beluſtigen. Bei al lichkeiten ſpielt das Schauſpiel eine wichtige Rolle; der Ma der ſein Amt antritt, der Großkaufmann, der ſein Geſ eröffnet, der reiche Vater, der die Geburt eines Sohne alle vergeſſen nicht, ſofort nach den Schauſpielern halten, um ihren Angehörigen, Bedienten und dem Unterhaltung zu bieten. Bei großen Banketts öffnet ſich Gange die Türe und ein reich gekleideter Schauſpiele dem Ehrengaſte das Repertoire der Truppe, dan ſtimme, was geſpielt werde. Aber am deutlichſte Theaterleidenſchaft der Chinſen in den öffentlichen In größeren Städten ſtehen beſondere Häuſer für di den Schauſpieler leer, in anderen Städten werde Baracken errichtet, um als Muſentempe der Kunſt verwiſchen ſich dann die Stan den Privilegierten, den Mandarinen 4. Seite. General⸗Anzeiger. Abendblatt.) Manuheim, 29. Juli, 10 ine Abſchlagszahlung von 14 Mk. geben. Als daraufhin der Auf⸗ kag nicht erſchien und ſich der Geſchädigte an das Blatt nach Vien wandte, wurde ihm von dort mitgeteilt, daß er einem Hoch⸗ taclet in die Hände gefallen ſei, der ſchon längere Zeit im eutſchen Reich ſein Unwſen treibe, ohne daß es bis jetzt gelungen Häre, ihn unſchädlich zu machen. VDDer Beſuch des Grafen Zeppelin. Da es nach der von der zeppelin⸗Luftſchiffbaugeſellſchaft m. b. H. am Donnerstag aus⸗ egebenen Notis ürer die Fahrtroute, die der am Samstag nach kaln, bezw. vorerſt nach Frankfurt a. M. ſegelnde„2 11“ wählen FJird, fraglich erſchien, oh das Zeppelin⸗Luftſchiff von Stuttgart ſach, Heidelberg über Wiesloch⸗Rohrbach oder den Neckar ent⸗ aig kommen wird, hat ſich das„Heidelb. Tgbl.“, veranlaßt durch ſeiin Wunſch, dem Publikum einige Winke über die Wahl ſeines andortes geben zu können, nach Friedrichshafen mit der uſſ Dieſe wurden umgehend in orgen folgendes Schreiben zuging: Friedrichshafen, 28. Juli 09. Wir teilen Ihnen auf Wunſch gern mit, daß das Reichsluft⸗ „z II“ auf ſeiner Fahrt nach Frankfurt a. M. am kommen⸗ Samstag, etwakurz nach Mittag, von Heilbronn dort ntreffen und ohne Aufenthalt an der Bergſtraße enktlang über Darmſtadt weiterfahren wird. Wahrſcheinlich folgt das Luftſchiff dem Lauf des Neckars nicht in allen Win⸗ düngen, doch wird es kurz vor dem Heideſberger Schloßberg ſicher wieder in das Neckartal einbiegen. Zeppelin⸗Luftſchiffbaugeſellſchaft m. b. H. 3185 Colsmann. „Aus dieſem„Fahrplan“ geht hervor, daß Raum, von dem aus 5Luftſchiff gut beobachtet und, wie zu erwarten, ſein allverehrter und Steuermann— Graf Zeppelin führt den„2 11“ rankfurt a. M. bekanntlich ſelbſt— begrüßt werden kann, ſchlich vorhanden iſt. Denn es wird ſowohl auf den Höhen des ſſes, wie den gegenüberliegenden, als auch auf den beiden keckarufern zwiſchen alter und neuer Brücke und die Bergſtraße utlang Gelegenheit ſein, den„2 II“ zu ſehen und auf einige Zeit in Auge zu behalten. Die Mannheimer, die morgen vormittag her zu bielen Hunderten nach Heidelberg eilen werden, können ſich en Standort alſo nach Belieben auswählen. *Die Techniker als Mitglieder des Magiſtrats Man ſchreibt 5 Die Stadt Flensburg hat, wie bekannt, die Stelle des adtbauxats zu beſetzen, Bewerber für dieſes Amt aber nicht fünden, da alle in Frage kommenden Bewerber es einmütig lehnten, ein Amt anzunehmen, mit welchem Sitz und Stimme Magiſtrat nicht verbunden iſt. Dieſer Korpsgeiſt der Tech⸗ ler hat jetzt den gewünſchten Erfolg gehabt, denn Flensburg ſich gezwungen, das zu bewilligen, was freiwillig nicht zu chen war und erläßt jetzt folgende Bekanntmachung:„In hieſigen ſtädtiſchen Verwaltung iſt die Stelle eines Stadt⸗ ats, mit welcher Sitz und Stimme im Magiſtrat ver⸗ den iſt, zum 1. Januar 1910 zu beſetzen. Der Stgdtbaurat hat echniſche Oberleitung des geſamten ſtädtiſchen Bauweſens übernehmen und ſelbſt hauptſächlich das Referat des Tief⸗ amts einſchließlich Hafenbau zu verwalten. Die Wahl erfolgt mäß der ſchleswig⸗holſteiniſchen Städteordnung vom 14. April 60—.S. S. 589— durch die wahlberechtigten Bürger auf ahre.“ Bedauerlich bleibt, daß die Techniker zu ſolchen Maß⸗ eln greifen müſſen, um das Ziel zu erreichen, welches ſie ſich cht nur in ihrem Intereſſe, ſondern vor allen Dingen auch im [Aterefſe der Städte ſelbſt geſteckt haben. Man ſieht er auch, was einmütiges Zuſammenhalten vermögen kann und Löſung dieſer Frage im ganzen Deutſchen Reich und nn Baden beitragen wird. Kinder im Varicsté. Eine Entſcheidung bon prinzipieller Be⸗ ütung für die Variétebeſitzer fällte das Fraukfurter Schöffen⸗ Im Mat traten in einer Frankfurter Singſpielhalle ein namens Baumer und ſein 7½jähriges Söhnchen auf. Der Junge, der ſchon ſeit 3 Jahren auf dem Brettel mitwirkte und iu kecht geſcheiter Burſche zu ſein ſcheint, ſtellt zunächſt einen kekruten dar und betritt dann in Begleitung des Papas in ober⸗ zekiſchem Koſtüm die Bühne, um einige humoriſtiſche Cvuplets um Beſten zu geben. Der Mannheimer Hoftheaterintendant hat, der Junge fünf Jahre alt war, Gelegenheit gehabt, die Darbie⸗ en ünd Leiſtungen des Kindes beurteilen zu können. Er ſtellte Zeugnis aus, wonach bei den Darbietungen des Buben ein heres Kunſtintereſſe obwaltet. Nach den Beſtimmungen des Kin⸗ rſchutzgeſetzes dürfen Kinder zu theatraliſchen Vorführungen nicht endel werden. Es können aber Ausnahmen zugelaſſen werden, benn bei den Darbietungen ein höheres Kunſtintereſſe obwaltet ind ſich die Schulbehörde damit einverſtanden erklärt. Auf Grund iner Denunziation wurde dem Inhaber des Etabliſſements durch ie Polizei das fernere Auftreten des Kindes verboten. Er wandte ich nun direkt an den Poligeipräſidenten unter Vorlegung der Be⸗ heinigung des Mannheimer Intendanten und bekam dann wieder Erlaubnis, den Knaben auftreten zu laſſen. Der Denunziant bandte ſich daraufhin ans Gexicht bezw. Staatsanwaltſchaft. Es de gegen den Urheber ein Verfahren wegen Vergehens gegen 6 des Kinderſchutzgeſetzes eingeleitet. In der Verhandlung Hervierten Plätze haben und bezahlen, und dem Volle entwickelt ich ein ungezwungener Verkehr, Oft kann man hören, wie ein dem Mandarin zunickt und eine beifällige Aeußerung über das macht die der hohe Beamte dann durch ein kleines Geſchenk, Taſſe Tee oder einen Leckerbiſſen erwidert. Von der primitiven Nühne herunter kommen buntgekleidete Schauſpieler in ihren Kb⸗ men, um plaudernd die Taſſe Tee zu genießen, zu der irgend Bewunderer ſie eingeladen. Bei den Klängen des für euxo⸗ iſche Ohren furchtbaren chineſiſchen Orcheſters nimmt inzwiſchen der Bühne das Drama ſeinen Gang. Alle Frauenrollen werden Männern dargeſtellt. Klaſſiſche Werke, deren Stoff meiſt der en Mythologie entſtammt, werden geſpielt, daneben realiſtiſche mödien; alle Scherzwopte und Anſpielungen werden mit freneti⸗ chem Jubel begrüßt. Die lebhafte Phantaſie des Chineſen ergänzt e mehr als primitiven Bühnenbilder. Ein Tiſch, ein Bett, zwei drei Stühle, das iſt die Szenerie. Andere Requiſiten ſind rfküſſig. Wenn auf der Bühne ein grimmer Ritter mit ſtrup⸗ i Schnurrbart ſein Streitroß beſteigen will, braucht ihm kein ner ein Pferd zu bringen: er hebt den rechten Schenkel, ſetzt Füße in eingebildete Steigbügel und trabt über die Bühne: das kum ſieht ihn nun auf feurigem Hengſt im Gakopp dahin⸗ gen. Der Feldherr, der eine Stadt in Brand ſteckt, entzündet ine Fackel und nähert ſich unter furchtbaren Grimaſſen der das Publikum weiß, daß nun die Flammen in der ganzen wüten und die unglüclichen Bewohner vernichten. Ein hauſpieler hält in der Hand zwei viereckige Stoffſtücke mit ver⸗ Eten Strahlen: und das Publikum bewundert den mächtigen rin, der in prunkvoller Sänfte dahingetragen wird. Aber hier eine leicht angeregte Phantaſie die arme Wirklichkeit elos zum farbenreichen Bilde wandelt, gibt es doch auch einen Rerteſiſchen Bühmenluxus: die Koſtüme. Hier entfaltet ſich üppige Fientaliſche Pracht, koſtbare alte Rüſtungen glänzen, prachtvolle, Seidenfahnen tverden entfaltet, hinter reich gearbeiteken iſchen Masken treten Verbrecher auf und entfalken auf der in wilden Kämpfen eine Körpergewandtheit, die hinüber⸗ zu meiſterhafter Akrobatik. Bilderreiche Worte entſtrömen m Munde der Darſteller; am höchſten aber iſt der Jupel, wenn in dſti Sittenkonrödien der Uebermut der chineſiſchen Schau⸗ aufſchäumt und ſech in grotesken Improviſationen entladet, er bon neuem brauſenden Beifall entfochen. zu erwarten, daß der Vorgang in Flensburg zu einer vor dem Schöffengericht führte der Staatsanwalt aus, daß die Ent⸗ ſcheidung, die der Poligeipräſident getroffen habe, für das Gericht gleichgültig ſei. Es komme nicht darauf an, ob der Junge etwas Künſtleriſches leiſte, ſondern ob das Milieu, in dem ſich das Kind befinde, ein Inſtitut ſei, in dem die ſchönen Künſte gepflegt würden. Wenn der Junge in Wilhelm Tell aufgetreten wäre, ſo würde ein höheres Kunſtintereſſe vorgelegen haben. Der Junge ſei aber in einem Tingeltangel aufgetreten und wenn es ſelbſt ein Tingeltangel beſſeren Genres ſei, ſo hätten doch dort die Vorführungen kein höheres Kunſtintereſſe. Strafmildernd komme in Betracht, daß ſich der Angeklagte in gutem Glauben befunden habe. Der Staatsanwalt beantragte fünf Mark Geldſtrafe. Das Gericht ſchloß ſich den Aus⸗ führungen des Staatsanwartes an und erkannte auf drei Mark Geldſtrafe. * Die geſtrige Lampionfahrt der„Mannheimia“ hatte ſehr unter der kühlen Witterung zu leiden. Es hatte ſich nur eine ſpärliche Anzahl Teilnehmer eingefunden. Die meiſten waren ſo vorſichtig geweſen, ſich auszurüſten wie zu einer Nordlandsfahrt. Wer aber mitfuhr, der wurde trotz der Oktobertemperatur reich⸗ lich entſchädigt durch den Naturgenuß, der ſich vom Schiffe aus bot. Bei der Talfahrt warf die untergehende Sonne wieder die herrlichſten Farbenreflexe auf den weſtlichen Himmel und die ſeltſamſten Farbenlichter ſpielten koſend mit den Wellen. All⸗ mählich berſchwand die Sonne, dunkler wurde das Gewölk und die Flut— wir drehen und plötzlich durchbricht das Silberlicht des Mondes die Wolkenbank. In magiſchem Glanze erſcheint die ganze Flut und glitzernde giſchtſprühende Wogen umtoſen das Schiff—, geſpenſtig ragen jetzt die Pappeln auf dem linken Ufer in die Lüfte.. von unten herauf tönen die Klänge des„Walzer⸗ traumes“ auf die Kommandobrücke.. da kommt auch ſchon wieder die lange Lichterkette der Hafenanlagen und der Rhein⸗ brücke in Sicht— ſie reißt uns heraus aus ſtillen Träumen. Wir landen. Es war ein herrlicher Abend— trotz 8 Grad Reaumur! Kus dem Großherzogtum. S Heddesheim, 28. Juli. Heute Ne hörten die Anwohner der Beindſtraße ein klägliches Geheul und Hilfegeſchrei. Beim Herbeieilen fanden ſic in der Nähe der Poſt einen geſtern hier aus ſeiner Stellung getretenen Bäckerburſchen mit gebrochenem Beine neben der Straße liegen. In einem Handkarren brachte man den Burſchen zu dem Arzte, der ihm einen Notverband anlegte, worauf der Burſche ins Spital nach Weinheim überführt wurde. Ob der Beinbruch durch Fall oder Schlag ver⸗ urſacht wurde, wird die Unterſuchung ergeben. ] Schwetzingen, 28. Juli. Nach dem 41. Jahres⸗ bericht des hieſigen Realprogymnaſiums hat ſich mit dem abgelaufenen Schuljahr die Umwandlung der Anſtalt in eine ſechsklaſſige Roalſchule vollzogen. Von der 5 Klaſſe ab iſt jedoch noch wahlfreies Latein beibehalten in Kurſen, die nach Zahl und Kom⸗ binierungen nach den jeweiligen Bedürfniſſen eingerichtet werden. Stenographie(Syſtem Gabelsberger) kann koſtenlos erlernt wer⸗ den. Die Geſamtzahl der Schüler war am 1. Juli 1909: 171. Sämt⸗ liche Schüler der Unterſekunda erhielten das Reifezeugnis für den einjährig⸗freiwilligen Militärdienſt. Das Lehrerkollegium der An⸗ ſtalt hat 6 etatmäßige, 2 nichtetatmäßige Lehrer und 4 Nebenlehrer für Religion. Ein neues Realſchulgebäude mit einem Aufwand von 210 000 M. wird demnächſt in Angriff genommen werden. Der all⸗ ſeits beliebte und hochangeſehene Vorſtand der Anſtalt, Herr Prof. A. F. Maier, konnte im vergangenen Schuljahre ſein 25jähriges Ortsjubiläum feiern. Die ganze Bürgerſchaft wünſcht allgemein, daß auch im neuen Hauſe der bewährte Leiter der Anſtalt noch recht lange zum Segen der heranwachſenden Jugend wirken möge. Wertheim, 26. Juli. Nach einer Jahrespauſe wurde in der altehrwürdigen Stadtkirche am Sonntag wieder ein Or⸗ gelkonzert von Herrn Muſikdirektor Hänlein aus Mannheim gegeben, welcher zur Zeit in der Gegend als Or⸗ gelbau⸗Kommiſſarius tätig iſt. Es wirkten bereitwilligſt geſchätzte Solokräfte mit, ſowie Damen von dem ev. Kirchenchor, welche dreiſtimmige Chorgeſänge vortrugen. Das Programm ſetzte ſich aus klaſſiſchen Stücken der in dieſem Jahr gefeierten großen Komponiſten Händel— Haydn— Mendelsſohn zuſammen, die alle ſehr ausdrucksvoll zu Gehör gebracht wurden und insbeſondere auch von den Soliſten, Frau Dekan Camerer(Mezzo⸗Sopran) und Frl. E. John(Violine) von einem reichen, muſikaliſchen In⸗ nenleben zeugten. Der Löwenanteil gebührte dem feinſinnigen, auch bei uns als großer Orgelvirtuoſe bekannten Muſikdir. Hän⸗ lein, welcher auf der Steinmeyerſchen Konzertorgel die groß⸗ artigſten Effekte vorführte und das Werk bald in der überaus gro⸗ ßen Mannigfaltigkeit und Schönheit der Stimme, bald in ſeiner elementaren Wucht erglänzen ließ. Das Konzert war recht gut beſucht und befriedigte allgemein. Herr Muſikdirektor Hänlein hat einen größeren Betrag dem Kirchengemeinderat in dankens⸗ werter Weiſe zur Verfügung geſtellt. *Hambrücken(A. Bruchſal), 28. Juli. Zu der geſtern ge⸗ meldeten Meſſeraffäre mit ihrem verhängnisvollen Aus⸗ gange wird folgendes Nähere berichtet: In einer Wirtſchaft kam es zwiſchen hieſigen Burſchen und dem aus unſerer Nachbargemeinde Neudorf ſtammenden, 19 Jahre alten Emil Herzog zu Neckereien, welche ſchließlich zu einer Rauferei ausarteten. Emil Herzog begab ſich alsbald auf den Heimweg, wurde aber am Waldesrand von dem ebenfalls bei der Rauferei beteiligten, noch nicht 16jährigen Joſef Krämer überfallen und mit einem zweiſchneidigen Meſſer durch einen Stich in die Bruſt dermaßen verwundet, daß der Ge⸗ ſtochene nach wenigen Minuten eine Leiche war. * Karlsruhe, 28. Juli. Geſtern mittag wurde auf der Linie Lauſanne⸗Bern einer öſterreichiſchen Gräfin, die in Karls⸗ ruhe wohnt und mit Sohn und zwei Töchtern, ſowie 3 Kammer⸗ frauen reiſte, ein ſchwarzes Täſchchen geſtohlen, als die Reiſe⸗ geſellſchaft während einiger Zeit im Speiſewagen weilte und ihr Gepäck in zwei Coupees 1. Klaſſe zurückließ. Das Handtäſchchen enthielt 3 Eintauſend⸗Kronen⸗Noten, eine ſchweizeriſche Eintau⸗ ſend⸗Kronen⸗Note, zwei große Brillanten im Werte von 20000 Franken, Broſchen, Uhrketten mit Medaillons und Münzen, ſowie weitere Jumelen, alles zuſammen im Wert von 64000 Franken. Es ſind mehrere Verhaftungei vorgenommen worden. Die Verhafteten leugnen. Das Handtäſchchen wurde noch nicht aufge⸗ funden. * Freiburg, 26. Juli. Hier findet gegenwärtig der 28. Verbandstag der Vereine Kreditreform ſtatt, zu dem auch Vertreter aus Holland, Oeſterreich, der Schweiz und England erſchienen ſind. Ein Begrüßungsabend in der Harmonie vereinigte am Samstag Einheimiſche und Gäſte. Es fehlte nicht an Ueberraſchungen auserleſener Art, wie denn bei⸗ ſpielsweiſe eine Gruppe von Damen in ländlicher Tracht durch eine Sprecherin die Verſammlung mit alemanniſchen Verſen be⸗ grüßte. Nachdem am Samstag bereits die Mitglieder der Ster⸗ bekaſſe eine Beſprechung hatten, begannen am Sonntag die Sitzungen der Vertreterverſawmlung. Freiburg, 27. Juli. Durch einen Schuß verſuchte ſich am Sonntag ein ſeit längerer Zeit hier wohnhafter, nervenkranker Privatier aus Göhrwihl zu entleiben. Geſtern iſt er nun an den Folgen des Schuſſes in der chirurgiſchen Klinik hier ge⸗ ſtor ben. oc. Tiengen, 27. Juli. Der in Säkingen verhaftete Korb⸗ flicker Karl Smid, welcher der Brandſtiftung verdächtig ſein ſollte, iſt mangels Beweiſes aus der Haft entlaſſen worden. gegen 12 Uhr § Müllheim, 28. Juli. Anläßlich der 26. Generalverſamm⸗ lung des Oberbad. Weinbauvereins in Badenneiler findet am 13. September eine Koſtprobe badiſcher Weine ſtatt. Zu⸗ gelaſſen werden nur Weine von Mitgkiedern des deutſchen Weinbau⸗ vereins und des Oberbadiſchen Weinbauverei Nähere Auskunft erteilt der Schriftführer des Oberbadiſchen Weinbauvereins Wilh. Wechsler in Müllheim. Vorkoſtprobe findet Samstag den 7. Auguſt in Müllheim ſtatt. *Radolfgell, 27. Juli. Einen„ſchlagfertigen“ Polizeiwachtmeiſter beſitzt die Stadt Radolfzell in der Perſon des Herrn Beile, der nach vorausgegangenem Wort⸗ wechſar dem Stadtrechner Vogt vor dem Rathauseingang eine kräf⸗ tige Ohrfeige applizierte. Die Affäre bildet hier das Stadtgeſpräch und dürfte für den Wächter des Geſetzes ein unliebſames gericht⸗ liches Nachſpiel haben. Lahr, 28. Juli. Ein nicht gerade alltäc paſſierte einem biederen Fremden, der ſich vorü 1 iches Vorkommnis 90 rgehend hier auf⸗ hielt. Er begab ſich geſtern nachmittag, ſtark angeſäuſelt, in eine ihm bölleg fremde Wohnung, um hier am hellichten Tage das Nacht⸗ quartier aufzuſchlagen. Er verwechſelte aber das Bett mit einer K ommodeſchublade, und Purde halb entkleidet in der Lade liegend von dem überraſchten Wohnungsinhaber angetroffen. Doch wurde die Sache gütlich beigelegt. Bonndorf, 28. Juli. In der Sonntag mittag im Gaſthaus zum„Kranz“ hier abgehaltenen Verſammlung des vor einigen Monaten gegründeten Bauernvereins wurde eine Erhöhung des Milchpreiſes von 18 auf 20 Pfg. be⸗ ſchloſſen. Der Preis ſoll am 1. Auguſt in Kraft treten. Die Mitglieder mußten ſich ſchriftlich verpflichten, den geforderten Preis zu verlangen, andernfalls eine Strafe von 20 M. be⸗ zahlt werden ſoll. Soweit wäre alſo die Sache in Ordnung. Wie man aus Konſumentenkreiſen hört, ſind dieſe nicht ge⸗ willt, den geforderten Preis zu bezahlen; insbeſondere deshalb nicht, weil aus den umliegenden Orten Angebote für die Lie⸗ ferung von Milch genügend vorhanden ſind. Es ſoll noch in dieſer Woche eine Verſammlung der Milchabnehmer zur Rege⸗ lung des auswärtigen Milchbezuges ſtattfinden. Bemerkens⸗ wert iſt noch, daß es viele Landwirte in Bonndorf gibt, die mit dem Aufſchlag nicht einverſtanden ſind und den bisher be⸗ zahlten Preis für vollſtändig genügend halten. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Landau, 28. Juli. Der weiteren Kreiſen bekannte Di⸗ rektionsrat a. D. der königlich bayeriſchen Staatseiſenbahnen, Heinrich Levy, iſt nach langem Leiden geſtorben. Landau, 28. Juli. Nachdem der Bau einer elektriſchen Ge⸗ birgsbahn Landau⸗Edenkoben⸗Neuſtadt endgültig beſchloſſen iſt und demnächſt in Angriff genommen werden ſoll, kaucht das Projekt einer von Landau nach Süden führenden elektriſchen Gebirgs⸗ bahn mit der Trace Landau⸗Bergzabern⸗Weißen⸗ burg i. E. auf. Inbetracht kommen folgende zwei Strecken: Lan⸗ dau⸗Impflingen⸗Appenhofen⸗Ingenheim⸗Niederhorbach⸗Bergzabern⸗ Oberotterbach⸗Rechtenbach⸗Schweigen⸗Weißenburg i. E. oder Lan⸗ dau⸗Arzheim(bezw. Wollmesheim) ⸗Ilbesheim⸗Leinsweiler ⸗Eſch⸗ bach⸗Klingenmünſter⸗Pleisweiler⸗Berggabern⸗Oberotberbach⸗Rechten⸗ bach⸗Schweigen⸗Weißenburg i. G. Landſtuhl, 28. Juli. Bürgermeiſter Klingel iſt geſtern Abend an einem Herzſchlag plötzlich geſtorben. Der Verſtorbene war ſeit 12. November 1892 ununterbrochen Bürgermeiſter. St. Ingbert, 26. Juli. Ein Großfeuer, das, wäre es zu ſpäter Stunde ausgebrochen, unabſehbares Unheil hätte an⸗ richten können, brach heute Abend kurz vor 6 Uhr auf der Aktien⸗ glashütte(Flaſchenglashütte) aus. Der Deckel eines mit 8500 Liter flüſſigem Glas gefüllten Ofens(Wanne) brach ein. Die Flammen ſchlugen hoch empor und drohten das Dach der Fabrik in Brand zu ſetzen. Gleichzeitig ſtrömte das glühende Glas aus, mehr als 50 Arbeiter, die auf der Wanne arbeiteten, bedrohend. Die Rettungs⸗ arbeiten der ſofort herbeigeeilten Wehr des Eiſenwerks Krämer und der ſtädtiſchen Feuerwehr eilten herbei, den Dachſtuhl zu retten und das flüſſige Glas zum Erkalten(Gefrieren) zu bringen, was nach etwa halbſtündiger Tätigkeit gelang. Ramſen, 28. Juli. Nachdem nunmehr das von der Stadt Ludwigshafen hier errichtete Ferienheim vollendet und mit entzwei geriſſen. Krachend legte ſich die eine Hälfte über die Grabeshügel, im Falle Grabſteine und Kreuze zertrümmernd. Oberndorf, 28. Juli. Ein ſchweres Brandunglück hat heute nacht unſere Stadt heimgeſucht. Ging doch ein gewaltiger, vom Weſtwind getriebener, Funkenregen über die Dächer der Stadt vom Brandplatze aus, dem Hauſe des Glaſermeiſters Fritz Bau⸗ meiſter in der engen Spitalgaſſe, die von alten, teilweiſe dicht an⸗ einandergebauten Häuſern flankiert wird. Das 6jährige Kind Hedwig des Mitbewohners des abgebrannten Hauſes, des Schrfift⸗ ſetzers Benedikt Schänz e, konnte nicht mehr gerettet werden und iſt in den Flammen umgekommen Die übrigen 5 Kinder Schänzles konnten aus dem lichterloh brennenden Gebäude heraus⸗ geholt werden. Heute morgen fand man das verunglückte Kind beim Schuttaufräumen noch mit einem Teil ſeines Bettchens, mit dem en zweifellos aus der Manſardenſtube in die Tiefe geſtürzt iſt. Der Beſitzer des Hauſes, Glaſer Baumeiſter, wurde noch geſtern nacht wegen dringenden Verdachts der Brandſtiftung ver⸗ haftet. Sportliche Nundſchau. Raſenſpiele. * Mannheimer internationale olympiſche Spiele. Dieſes Meeting, welches am 8. Auguſt unter dem Protektorate des Herrn Oberſten und Regimentskommandeurs Wild von Hohenborn ſtattfindet und einen internationalen Charakter hat, zählt zu den größten derartigen Veranſtaltungen Deutſch⸗ lands. Die Veranſtalterin, der Mannheimer Fußball⸗ klub Victoria, beſitzt einen eigens dazu eingerichten Sport⸗ platz bei den Rennwieſen am Neckardamm.„Als„Victoria“ dieſe Spiele vor Jahren in Mannheim einführte, fanden ſie anfangs wenig Anklang. Im Laufe der Jahre jedoch, als ſich dieſe Sportart in ganz Deutſchland immer mehr einbürgerte, erkannte man auch in hieſigen Sportskreiſen, welcher Wert dem Sport der Leichtathletik beizumeſſen iſt. Nicht allein für die körperliche Geſundheit der Menſchen ſorgt dieſer Sportzweig, er iſt auch hauptſächlich dazu angetan, das geiſtige Wohl zu heben und zu fördern. Eine wirkliche Heimſtätte dieſer Vorzüge hat ſich ſchon ſeit Jahren auf dem Victoriaſportplatz gebildet. All⸗ abendlich, beſonders aber Dienstags und Freitags, kann man dort Jung und Alt auf grünem Raſen dem Sport huldigen ſehen. Unter ſachkundiger Leitung werden junge Leute zu küchtigen ̃ St r ſchlu Gra Mee Sieg Quo von Nach net vviſ die; die lich vordn laſſu nahr Die der und vorg renf. nen lung. N0NN 8 Ven 7 ſtabe mitte Gäft trete⸗ von geſchi nebfi 1 Gan! Rebi habe begar der d teleg geſtr. ſind Ernſt Präf Dekr. den dem gaben Mannheim, 29. Juli. 5. Seme Sportsjüngern herangebildet. eichtathleten, Namen wie Trautmann, Böhn, Klein u. ſ. w. ſind in ganz Deutſchland bekannt. Der 8. Auguſt wird ſomit ſicher dazu angetan ſein, das weitere Publikum für den Sport der Leichtathletik zu intereſſieren. Mögen diejengen Sportsleute, die ihre Meldungen bis heute noch nicht abgegeben haben, dies machholen. Meldeformulare verlange man bei Herrn Peter Höhnle, Colliniſtraße 14. Athletik. *Athleten⸗Klub„Schwetzinger⸗Vorſtadt“. Bei dem am Sonntag den 25. Juli in Bruchſal ſtattgefundenen nationalen Athletenwett⸗ ſtreit errangen ſich die Mitglieder vom Athleten⸗Klub„Schwetzinger⸗ Vorſtadt“ bei großer Konkurrenz folgende Preiſe: Ringen: M. G. Karl Groß 1 Pr., L. G. Ph. Feil 1. Pr., L. G. D. Freier 4. Pr., L. G. J. Scheich 13. Pr. Dreikampf: 4. Klaſſe: 2. Pr. J. Sonnenſchein. Jie Preiſe beſtehen aus Ehrenpreiſen, Kränze und Diplomen. Der Ahleten⸗Klub„Schw. Vorſtadt“ hält am Sonntag den 1. Auguſt auf en Rennwieſen ſein diesjähriges Sommerfeſt ab, verbunden mit ſehwer⸗ und leicht⸗athletiſchen Uebungen, turneriſchen Aufführungen, Kinderbeluſtigungen aller Art, Preisſchießen, Preiskegeln und Gabenverloſung. Pferdeſport. * Eine enorme Quote zahlte der Totaliſator beim letzten Strausberger Rennen. Im Buckower Hürdenrennen ſchlug nämlich der Dreijährige Haarkünſtler, eine Novize des Grafen Seidlitz⸗Sandreczki, elf Pferde ſamt der Favoritin Meerſchwalbe. Das dankbare Pferd warf mit ſeinem leichten Sieg den wenigen Glücklichen, die auf es geſetzt hatten, eine Quote von 1209 für 10 in den Schoß. Selbſt die erſte Platzquote von 168 für 10 in demſelben Rennen war noch ein ſehr ſchönes Nachmittagsverdienſt für Totaliſatorfreunde. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Mainz, 28. Juli. In der heutigen Stadtverord⸗ netenverſammlung berichtete Stadtv. Feine über die Re⸗ piſton der Gebührenordnungen für die Häfen und die Benutzung der Lagerhäuſer. Der Referent hebt hervor, daß die fortwährenden Zuſchüſſe für die Hafenanlagen, die ſich jähr⸗ lich zwiſchen 87000 und 116000 Mk. bewegen, in der Stadtper⸗ ordneten⸗Verſammlung ſchon häufig zu Beanſtandungen Veran⸗ laſſung gegeben hätten und beantragt worden ſei, man möge Ein⸗ nahmen und Ausgaben des Hafens mehr in Einklang bringen. Die verſchiedenen Kommiſſionen hätten daraufhin eine Reviſion der in Betracht kommenden Gebührenordnungen vorgenommen und durchgehends kleine Erhöhungen der beſtehenden Gebühren vorgenommen, doch ſei man dabei immer noch unter den Gebüh⸗ renſätzen von Frankfurt und Mannheim geblieben, um eine Schädigung des Mainzer Hafens zu vermeiden. Mit einer klei⸗ nen Majorität erhält die Vorlage die Zuſtimmung der Verſamm⸗ lung. eeindte kicht 8 15 Letzie Nachrichten und Lelegramme. 7* Mainz 29. Juli. Unter der Bedingung, daß ein Luft⸗ chiff hier landet, wurde von der Stadtverordnetenverſammlung ein Wettfahrtpreis von 2000 Mark für die„Ila“ in Frank⸗ furt a M. geſtiftet. b* Rinteln(Weſtf.), 29. Juli. Bei der heutigen Lan d⸗ tagserſatzwahl des J. Kaſſeler Wahlkreiſes in der Graf⸗ ſchaft Schaumburg wurde an Stelle des bisherigen Landtagsabg. niedergelegt hat, deſſen Bruder General v. Dittfurth⸗Berlin *Göltingen, 29. Inli. Ein orkanartiger Sturm richtete in der Nacht in Wäldern und Gärten Südhannovers der Irkf. Zig, zufolge großen Schaden an. * Bergen, 29. Juli. Der Kaiſer arbeitete geſtern vor⸗ mittag während der Fahrt von Molde hierher in Regierungsge⸗ ſchäften und nahm dann die Vorträge des Vertreters des auswär⸗ Ven Amtes, des Geſandten von Treutler, des Chefs des General⸗ ſtabes der Armee, von Moltke, auch in der Eigenſchaft als Ver⸗ treter des Militärkabinetts und des Chefs des Marinekabinetts von Müller entgegen. Nachmittags hörte der Kaiſer den kriegs⸗ geſchichtlichen Vortrag des Oberſten Diekhuth. Das Wetter war neblig und kühl, nachmittags aufklärend. Berlin, 29. Juli. Aus München wird gemeldet: Peter Ganter hat Reviſion gegen ſeine Verurteiluug angemeldet. Die Reviſion gründet ſich auf unrichlige Anwendung des Geſetzes. Er habe keinesfalls einen Betrug, ſondern höchſtens groben Unfug begangen. Bremen., 29. Juli. Die Rettungsſtation Labbe der deutſchen Rettungsgeſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger belegraphiert vom 29. Juli: Von dem auf der Kolberger Heide geſtrandeten deutſchen Schiff„Theodora“, Kapitän Frahme, e 2 Perſonen durch das Rettungsboot„Walter Wolfgang N0 Ernſt“ gerettet worden. * Paris, 29. Juli. In dem heutigen Miniſterrat hat Präſident Fallieres auf Antrag des Kriegsminiſters ein Dekret unterzeichnet, wodurch die 7 Soldaten der Frem⸗ denlegion, die in Caſablanca deſertierten und zu dem deutſch⸗franzöſiſchem Zwiſchenfall Anlaß gaben, begnadigt werden. Der Miniſterrat billigte die bvon dem Marineminiſter vorgeſchlagene Reorganiſation der Zivilverwaltung der Marine. EParis, 29. Juli. Im weiteren Verlaufe der Sitzung Di änderungen in der Zentralverwaltung der [Narine beſtätigen. Alle Direktoren wurden durch neue ſerſetzt. Kontreadmiral Darbel wurde zum Chef des General⸗ 5ſtabs der Marine ernannt.— Das Polizeigericht verfügte die Auflöſung der Poſtbeamtenſyndikate, die ſich bei dem letzten Ausſtand gebildet hatten. 16 Poſtbeamte, die Gründer der Syndikate, wurden zu je 16 Franks Geld⸗ Vofen verurteilt. Dresdener Studenten beim Grafen Zeppelin. *Friedrichshafen, 29. Juli. Graf Zeppelin hatte dieſer Tage die Studentenſchaft der techniſchen Hochſchule von Dresden, die ihn als Erſten der Hochſchule zum Ehrendoktor er⸗ nannt hat, zur Beſichtigung des„Zeppelin 2“ und der neuen Ein⸗ richtungen eingeladen. Heute nachmittag trafen nun, wie der „Schwäb. Merkur“ berichtet, 40 Studenten aus Dresden hier ein, mit denen ſich der Graf nach Manzell begab, um ihnen das Flug · c ſchiff zu zeigen. „Victoria“ beſitzt die tüchtigſten und Rittergutsbeſitzers v. Dittfurth(konſ.), der die Kandidatur ltenſ.) einſtimmig mit allen 143 abgegebenen Stimmen gewählt. des Miniſterrats ließ der Marineminiſter wichtige Ver⸗ General⸗Auzeiger.(Abenddiar) Von der Ila. * Frankfurt a.., 29. Juli. Die Gondel des Parſeval⸗ ballons iſt heute morgen hier eingetroffen. Der Clouthſche Mo⸗ torballon iſt gefüllt, muß aber noch ausbalanziert werden, ſo daß er ſeine erſten Flugverſuche erſt morgen unternehmen kann. * Frankfurt a.., 29. Juli. Graf Zeppelin jr. iſt hier eingetroffen, um im Auftrage der Luftſchiffbaugeſellſchaft „Zeppelin“ die Vorbereitungen für die Landung des Luftſchiffes zu treffen. Exzellenz Graf Zeppelin wird während ſeiner An⸗ weſenheit in Frankfurt bei dem Präſidenten der„Ila“, Geh. Kommerzienrat L. Gans Wohnung nehmen. Am Abend der An⸗ kunft findet im Weinreſtaurant ein Feſtmahl ſtatt zu Ehren des Grafen Zeppelin ſtatt. Gegen das Zentrum. üſſeldorf, 28. Juli. Heute haben hier die Sozial⸗ demokraten in den verſchiedenen Stadtbezirken vier öffentliche Volksverſammlungen abgehalten, die den Einfluß der neuen Finanzreform auf die Lebenshaltung der Arbeiterklaſſe behan⸗ delten, Entſchließungen gegen die neuen Steuern annahmen und namentlich die Haltung des Zentrums brand⸗ markten. Leipziger Univerſitätsfeier. * Leipzig, 29. Juli. Zur Feier des 500jährigen Beſtehens der Univerſttät Leipzig iſt der König mit dem Kronprinzen und dem Prinzen Friedrich Chriſtian kurz nach 8 Uhr hier eingetroffen. Im Fürſtenzimmer des Bahnhofes begrüßte der Rektor Magnificus Exzellenz Binding den König, wobei er ausführte, durch die Au⸗ weſenheit des Rektor Magnificentiſſimus erhalte das Feſt die rechte Weihe. Nachdem der König aus dem Bahnhof geſchritten war, brachte der Rektor ein Hoch auf den König aus, in das das vor dem Bahnhofe harrende Publikum enthuſiaſtiſch einſtimmte. Dann begab ſich der König mit den Prinzen⸗Söhnen zum Palais und von da nach kurzer Zeit zum Feſtgottesdienſt in die Univerſi⸗ tätskirche. Leipzig, 29. Juli. Kurz vor 9 Uhr verließ der Kön ig das Palais und begab ſich in die Univerſitätskirche in St. Pauli, wo er am Portal von Staatsminiſter Dr. Beck, dem Rector Mag⸗ nificus, dem Dekan und Prorektor empfangen wurde. Von dieſen wurde er zur Kirche geleitet. Vor dem Altar hatten bereits der Großherzog von Baden, der Großherzog von Heſſen, der Kronprinz von Rumänien und der Herzog von Sachſen⸗Altenburg Platz genommen. Nach der Liturgie hielt Geh. Kirchenrat Prof. Dr. Rietſchel die Predigt. Nach Schluß des Gottesdienſtes begab ſich der König mit Begleitung zum Feſtakt im neuen Theater. Nach der Begrüßungsanſprache des Rectors Magnificus wirkl. Geheim⸗ rat Prof. Dr. Binding hielt der König eine Anſprache, worin er ausführte, er ſpreche aus vollem Herzen der Univerſität einen Glückwunſch aus und verleihe ihr neben anderen Beweiſen ſeiner Gnade die beiden von Leipziger Künſtlern geſchaffenen Medaillons mit ſeinem Bildnis und dem des Gründers der Univerſität. Der Rector Magnificus habe ſie von heute ab an ſeiner Amtskette zu tragen Der König beendete ſeine Rede mit den Worten:„Zum Schluß ſpreche ich noch einen Wunſch aus. Möge unſere liebe Univerſität dasſelbe in Zukunft ſein und bleiben, was ſie in Ver⸗ gangenheit: eine Pflanzſtätte der Wiſſenſchaft, der Zuflucht und des Schutzes für unſeren heiligen chriſtlichen Glauben ſowie der Hort guter Geſinnung gegen König, Vaterland, Kaiſer und Reich. Das walte Gott.“ Nachdem der Rektor gedankt hatte, erhob ſich Staatsminiſter Dr. Deck, um namens der Königl. Stgatsregierung dem König für ſitätsaula die Feſtgabe der Regierung bilde. Oberbürgermeiſter Dr. Dittsich überbrachte die Glückwünſche der Stadt Leipzig. Es folgten die Glückwünſche der deutſchen und ausländi⸗ diſchen Univerſitäten. Nachdem der Rektor auf alle Glückwünſche herzlich gedankt hatte, wurde die Feier durch Vortrag einer von Profeſſor Schreck komponierten Feſtkantate geſchloſſen. * Jeipzig, 29. Juli. Oberbürgermeiſter Dr. Dittrich machte im Namen der Stadt Leipzig von einer Stiftung in der Höhe von 100 000 Mark Mitteilung, die lt.„Frkf. Ztg.“ bedürftigen Leipziger Studenten Freitiſche gewähren ſoll.— Dem Leipziger Profeſſor Bind ing wurde das Ghrenbürgerrecht der Stadt Leip⸗ zig berliehen. Der Kaiſer und die Reichsfinanzreform. * Berlin, 29. Juli. Der Artikel der„Neuen Geſellſch. Korr.“, über die anfängliche Weigerung des Kaiſers, aus An⸗ laß des Abſchluſſes der Finanzreform Ordensverleihungen vor⸗ zunehmen, enthielt lt. Frkf. Ztg. einen Druckfehler. Es muß richtig heißen: Der Kaiſer habe, als ihm die Ordensliſte unter⸗ breitet wurde, geäußert, daß es für ſolche Finanzreform Aus⸗ zeichnungen nicht gebe. * Prag, 29. Juli. Das Bezirksgericht Brandeis leitete dem „Prager Abendblatt“ zufolge die Vorunterſuchung gegen die Tſchechen Johann Swobodo, Franz Struad, Emil Kuccza aus Brandeis ein, die dort am 17. Juli den reichsdeutſchen Gymna⸗ ſiaſten aus Görlitz, den ſie wegen ſeiner bunten Schulmütze für einen Prager Studenten hielten, überfallen und blutig geſchlagen hatten. Die griechiſche Flagge über Kreta. * Konſtantinopel, 29. Juli. Die Erregung über die Hiſſung der griechiſchen Flagge auf Kreta dauert fort. Die Blätter weiſen mit ſcharfen Worten auf die Erfolgloſigkeit der türkiſchen Diplomatie hin. Die jungtürkiſchen Deputierten erklären, es ſei der Türkei unwürdig, ſich der Bedeutung der letzten Vorgänge verſchließen zu wollen, wie dies der Groß⸗ weſir in ſeiner Unterredung mit einem Redakteur des Sabab verſuchte. Die Stellung des Kabinetts, die in den letzten Tagen etwas befeſtigt erſchien, erſcheint neuerdings ſtark er⸗ ſchüttert zu ſein. Bei dem geſtern abgehaltenen Miniſterrat ſollen über die künftige Haltung der Regierung in der Kreta⸗ frage wichtige Beſchlüſſe gefaßt worden ſein. Die türkiſchen Vertreter im Auslande erhielten neue Inſtruktionen und wie verlautet, wird die Kammer in den nächſten Tagen die Re⸗ gierung über die Kretafrage interpellieren.„Tachyromow“ erfährt, die griechiſche Regierung habe an die Pforte das freundſchaftliche Erſuchen um Aufklärung über die Gründe der Truppenbewegungen an der türkiſch⸗griechiſchen Grenze gerichtet. Nach der„Turquie“ erhielt die kürkiſche Flotte den Befehl, nach dem ägäiſchen Meere abzugehen. Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Berlin, 29. Juli. Wie das Berliner Tageblatt erfährt, ſind zwiſchen den beteiligten Regierungen unverbind⸗ liche Vorbereitungen im Gange, um eine direkte Fern⸗ ſprechleitung zwiſchen Berlin und London ein⸗ zurichten. Berlin, 29. Juli. Aus Dover wird geſchrieben: Die Schlachtſchiffe und Kreuzer haben Dover verlaſſen und begeben ſein Erſcheinen zu danken. Er übergab ihm die neue Univerſitäts⸗ fahne, die nach dem Klinger'ſchen Koloſſalgemälde in der Univer⸗ mein als ſehr ernſt betrachtet. Da die ſpaniſchen Depeſchen⸗ In Paris und London wird dieſe ernſte Auffaſſung auch get daß der Thron des König Alfons nicht mehr r ſich nach Spithead, um am Samstag bei der Entrevue zwiſchen König Eduard und dem Zaren teilzunehmen. J Berlin, 29. Juli. Aus Djiboug(Oſtafrika) wird ge⸗ meldet: Menelik iſt durch Schlaganfall am Sprechen verhin⸗ dert. Die Aerzte befürchten eine Waſſeranſammlung. Allgemein herrſcht hier die Anſicht, daß der Tod Meneliks das Reformwerk des Kaiſers lahmlegen werde. Eine neue konſervative Partei. ] Berlin, 29. Juli. Wie eine hieſige Korreſp. meldet, trat geſtern abend in Berlin eine Anzahl der Parteimitglieder nahmen gegen die Haltung der konſervativen Reichstagsfraktion zur Reichsfinanzreform Stellung. Die Verſammelten beſchloſſen, die Gründung einer neuen konſervativen Partei auf volkstüm⸗ licher Grundlage. Das Programm und der Aufruf zum Beitritt ſoll bereits in den nächſten Tagen veröffentlicht werden. Deutſch⸗amerikaniſcher Rabeldienſt. Ausſtellung in Seattle ſetzte einen weiteren Preis von 2500 Dol⸗ Bleériot. Aſſociation“ wird der gegenwärtige Stand der Baumwolle mit 71,7 Punkte gegen 75,6 Punkte Ende Juni angegeben. getreten. Spaniens innere und äußere Schwierig⸗ keiten. dernehmbare Sprache führen, fährt die Preſſe der franzöſiſchen Marokkointereſſenten, wie die hervorhebt, gegen den eingekreiſten Sultan immer gröberes Geſchütz auf. Die in Tanger erſcheinende, als das Blatt der ihren bisherigen Drohungen gegen den Sultan Mulay Hafid folgende Offenherzigkeit hinzu: Druck und Stoß vollziehen. in einem Kriege beſtehen. Seine Einnahmen ſind Bereich: man wird ſie nehmen müſſen. Deckung der Zinſen für die franzöſiſche Anleihe von 1904 einbehält, ſondern daß die in franzöſiſchen Händen befind⸗ liche Zollverwaltung über alle Zolleinnahmen verfügen und dadurch die finanzielle Not des Sultans unerträglich ſteigern wird. Eiferſüchteleien zwiſchen Frankreich und Spanien ſieht man, wie die Politiker beider Länder konzentriſch auf die Aus⸗ Inhalt über den Spaniens nichts im Wege ſteht. Regierung allen Eventualitäten der Marokkopolitik wohl⸗ informiert und wohlvorbereitet entgegenſieht. tereſſen in Marokko kann nach dem deutſch⸗ legenden Wirren bedacht zu ſein. Die Aufgaben der deutſchen Reiche neben ſeiner Macht etwas zur Seite ſteht, was das miſſen läßt: das Recht. Lage Spantens ſei ausgezeichnet. Der Schatz verfüge nach Peſetas, davon 68 Millionen in Gold. greifen. Auch ſei er gegen eine Steuererhöhung. *** 5 von geringer Bedeutung. Die Verbindungen mit Bilbao ſind unterbrochen. Alle beurlaubten Soldaten wurden zur Fahne ein⸗ berufen. Die königl. Familie beſchloß nach Madrid zurückzukehren. * Madrid, 29. Juli. Zwei Kreuzer und drei Torpedoboots⸗ zerſtörer erhielten den Befehl, nach Barcelona abzugehen;: Ma⸗ rineinfanterie ſoll gleichfalls dorthin abgeſandt worden ſein. Kanonenboot zu dem bedrohten Platz. Berlin, 29. Juli. Aus London wird gemeldet: Die Lage in Barcelona wird alsſehrer nſt betrachtet. Man befürchtet, daß die Aufſtandsbewegung noch weiter um ſich Maura durch einen militäriſchen Diktator. Berlin, 29. Juli. Die Lage in Spanien wird allge⸗ zenſur faſt alle Depeſchen zurückhält iſt es im Augenblick noch nicht möglich, ſich ein ſicheres Urteil über die Ereigniſſe zu bilden. feſt ſtehe. In Pariſer militäriſchen Kreiſen glaubt man, daß aller vorläufigen Ableugnungen der König wohl genbt dürfte einen militäriſchen Diktator vom Schlage Weylers nennen. 5 der konſervativen Vereine Berlins und Umgebung zuſammen und Newyork, 29. Juli. Der Präſident der Alaska Nukon⸗ lars aus für einen Wettflug zwiſchen den Gebrüdern Wright und Newyork, 29. Juli. Nach dem„Journal Ginners Die Verſchlechterung ſei in den letzten vierzehn Tagen ein⸗ Deutſchlands Aufgabe in der neuen Phaſe der Marokkowirren. Während die ſpaniſchen Waffen in Marokko ein weithin „Deutſche Marokko⸗Korreſp.“ dortigen Geſandtſchaft geltende„Dépéche Marocaine“ fügt Wenn Mulay Hafid die erforderlichen Unterlagen für die An⸗ leihe gibt, ſo wird die Liquidation der Schuld ſich im Guten, ohne Verweigert der Sultan dieſe Garan⸗ tien, ſo gibt es andere Mittel, die weder in einer Expedition, noch in unſerem Hier wird dem Sultan offen angedroht, daß Frankreich von den Zolleinnahmen nicht nur wie bisher 60 Proz. zur Trotz aller verwirrenden Nachrichten über angebliche beutung Marokkos hinabbeiten. Gaht doch aus dem, was des engliſch ⸗franzöſiſchen Maraf ko⸗Abkom mem s vom, April. 1904 bekannt ge⸗ worden⸗ iſt, deutlich hervor; daß zwar die Gebietsteile Marok⸗ kos, die in der Nähe der Meerenge von Gibraltar liegen, reſpektiert werden müſſen, daß im übrigen aber der„Durch⸗ dringung“ Marokkos durch Frankreich und einer Begleitrolls Wir hegen die unumſtößliche Zuverſicht, daß die deutſche Von e e, Preisgabe der deutſchen wirtſchaftlichen In⸗ franzöſiſchen Abkommen nicht die Rede ſein⸗ Dieſe wirtſchaftlichen Intereſſen Deutſchlands in Marokko erheiſchen aber gebieteriſch, auf ein Ende der dortigen unab⸗ ſehbaren, Handel und Wandel im weiteſten Umfauge lahm Politik, die auch nach dem Kanzlerwechſel nichts von ihrer Feſtigkeit verloren hat, iſt um ſo leichter, als dem Deutſchen Vorgehen Frankreichs und Spaniens ſtellenweiſe ſehr ver⸗ * Madrid, 29. Juli Einem Vertreter des„Impar⸗ cial“ gegenüber erklärte der Finanzminiſter, die finanzielle Zählung der Koupons noch über mehr als 90 Millionen Nach ſeiner Ueber⸗ zeugung würde der Krieg kein Defizit verurſachen. Es würde nicht nötig ſein, auf außergewöhnliche Steuern zurückzu⸗ Paris, 20. Juli. Die„Agence Havas“ meldet aus San Sebaſtian: Die Ruheſtörungen in Sarragoſſa waren Madrid, 29. Juli. In der Nähe der ſpaniſchen Küſten⸗ feſtung Alhucemas erſchienen geſtern mehrere 1000 Riffleute in feindlicher Haltung gegen den Ort marſchierend. Der ſpaniſche Kommandant eröffnete das Feuer gegen die anrückenden Marokla⸗ ner, die das Lager beſchoſſen. General Marina entſandte ein greift und erwartet ſtündlich die Beſetzung des Miniſteriums 6. Seite. Geueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 29. Juli. Volkswirtschaft. Die gedankenloſe Talonſteuer. Vom Zentralverband des Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes .) wird uns wie folgt geſchrieben: Da am 1. Auguſt ds. Is, das Talonſteuergeſetz in Kraft tritt, hat bekanntlich eine Reihe von Aktiengeſellſchaften ihre Aktionäre sur Einreichung der in ihrem Beſitze befindlichen Talons und Kou⸗ pons aufgefordert, um deren Umtauſch gegen neue Stücke noch vor dem Inkrafttreten des neuen Steuergeſetzes zu bewirken. In der konſervativen und der Zentrumspreſſe finden ſich deshalb heftige Angriffe gegen dieſe Geſellſchaften.(Angriffe, die ſeltſamerweiſe auch gegen den Hanſa⸗Bund gerichket werden, weil— die Geſellſchaften Mitglieder des Hanſa⸗Bundes ſeien!) Darauf muß erwidert werden: 1. daß nach der Anſicht der Geſellſchaften und nach dem Gutachten keines geringeren Sachberſtändigen als des Wirkl. Geheimrats Profeſſor Dr. Laband in Straßburg die vor dem 1. Auguſt 1909 ausgegebenen Zinsbogen und Düvidendenſcheine ſteuerfrei ſind; 2. daß unter dieſen Umſtänden ſolche Angriffe gegen die Vorſtände von Aktiengeſell⸗ ſchaften etc., welche neue Zinsbogen und Dividendenſcheine aus⸗ gegeben haben, ſchon darum völl ig unbegründet ſind, weil Sieſelben Urſache zu der Beſorgnis haben konnten, daß ſie bei Nicht⸗ nusgabe„wegen Verletzung der Sorgfalt eines ordentlichen Kauf⸗ mannes“ von ihren Aktionären in Anſpruch genommen werden könnken.— Hiermit ſteht nicht in Widerſpruch, daß der Hanſa⸗Bund als ſolcher ebenſo wie der Zentralverband des Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes aufs dringendſte von einem ſoſchen Verfahren ab⸗ waten. (E. ** Sagteuſtand in Baden. Die Witterung von Mitte Juni bis Mitte Juli war die denk⸗ bar ungünſtigſte und bewirkte eine allgemeine Stockung der Vege⸗ tation. Sowohl die Winter⸗als auch die Sommerfrucht hatte ſchlechte Blütezeit, infolgedeſſen läßt der Kornanſatz vielfach zu wünſchen übrig. Außerdem haben die ſchweren Regengüſſe, namentlich beim Wintergetreide, Lagerungen verurſacht. Das Ausreifen geht nur ſehr langſam vor ſich, ſodaß die Ernte allge⸗ mein hinausgezogen wird. Trotzdem haben ſich die für das Groß⸗ Herzogtum im ganzen ermittelten Noten zum Teil auf der günſti⸗ gen Höhe des Vormonats behauptet, zum Teil ſogar, hauptſächlich beim Sommergetreide, noch um ein geringes gebeſſert, ſodaß doch moch eine im allgemeinen befriedigende Getreideernte zu erhoffen iſt. Dazu iſt allerdings Anhalten des warmen Som⸗ merwetters nötig. Auch die Kartoffeln hatten unter der an⸗ chaltenden Näſſe zu leiden. Die Heuernte von Klee⸗ und Lu⸗ serneäckern und von den Wieſen iſt durch das andauernde Regen⸗ wetter außerordentlich verzögert, bis heute noch nicht überall been⸗ digt. Was geſchnitten iſt und noch nicht geborgen werden konnte, iſt vielfach für Fütterungszwecke nicht mehr verwendbar. Heu ging auch bei den Ueberſchwemmungen zu Grunde, jedoch iſt ein bedrohlicher Futtermangel nicht zu befürchten, da die Quan⸗ tität der Ernte doch noch beſſer ausfiel, als im Vormonat erwar⸗ tet wurde. Wo das Acker⸗ und Wieſenhen vorzeitig eingehracht werden konnte, find die Ausſichten für den zweiten Schnitt und für das Wieſenöhmd ſehr befriedigend. Am ungünſtigſten wird der Stand des Tabaks und des Hopfens beurteilt Das naßkalte Wetter ließ die jungen Tabakpflanzen nicht mehr zur Entwicklung kommen. Da und dort zeigt ſich Roſtanſatz. Die Hopfenäcker ſind von allerlei Schädlingen befallen. Die Ernte⸗ nusſichten werden daher nur meiſt ganz gering bewertet. Die Meldungen über den Stand der Reben lauten recht verſchieden und meiſt nicht ſehr günſtig. Die Ausſichten auf einen Vollherbſt ſind großenteils geſchwunden. Die Blüten hatten ſehr unter der Ungunſt der Witterung zu leiden. Die jungen Anſätze ſind in⸗ folgedeſſen ſehr ungleich. Aus allen Bezirken, namentlich aus der Seegegend wird das Vorkommen des Heu⸗ oder Sauerwurms ge⸗ meldet. An der Bergſtraße tritt die Peronoſpora auf. Warme und ſonnige Witterung kann aber noch den in vielen Bezirken veichlich vorhandenen Behängen zu einer geſunden Entwicklung berhelfen. *K** Die Geſchicklichkeit unſerer Steuerfinder. Die bevorſtehende Erhebung der neuen Zündholzſteuer aund der enorme Aufkauf dieſes Artikels zu Vorrats⸗ 8 wecken, der in den letzten Tagen ſtattfand, hat dazu geführt, daß man die Hilfe des Auslandes in Anſpruch nahm. Wie dem„B..“ gemeldet wird, ſollen geſtern über Venloo an der Maß wicht weniger als drei volke Güterzüge mit Streich⸗ Hölzern die holländiſch⸗deirtſche Grenze paſſiert haben. *** Die Gewührung von Amortiſations⸗(Tilgungs⸗) Darlehen durch die Gemeindeſparkaſſen weiſt im Jahr 190s eine langſame aber ſtetig zunehmende Verbreitung auf. Im Jahre 1908 Haben ſich 6 weitere Kaſſen entſchloſſen, Darlehen in dieſer Form an Privatperſonen zu geben, ſo daß nunmehr 93 von den im Lande heſtehenden 113 Kaſſen die Gewährung von Annuitätendarlehen in ihren Geſchäftsbereich aufgenommen haben. Neugewährt wurden im letzten Jahre Tilgungsdarlehen im Betrag von 5 666 635 Mk., Heimgezahlt wurden 2 188 546 Mk., darunter 529 346 Mk. als Tilgungs⸗(Annuitäten⸗) raten. Am Ende des Jahres 1908 waren insgeſamt 37 679 247 Mk. auf Amortiſation ausgeliehen, 3 483 089 Mk. mehr als am Ende des Jahres 1907. Elf Sparkaſſen haben einen Beſtand an Tilgungsdarlehen von über 1 000 000 Mk. An der Spitze ſtehen die Gemeindeſparkaſſen Donaueſchingen mit 5 180 279 Mk., Staufen mit z 790 320 Mk., Müllheim mit 3 390 949 Mk., Waldshut mit 3344 496 Mk., Meßkirch mit 2 742 613 Mk. und Salem mit 2 489 535 Mk. ausgeliehener Til⸗ gungsdarlehen. Dieſe Kaſſen haben alle auch im Jahre 1908 neue Darvlehen in größerem Umfang gewährt. *** Ueber neue Diamantenfunde in Deutſch⸗Südweſtafrika Aſt der„Köln. Ztg.“ aus Swakopmund folgender, von Ende Juni datierter Brief zugegangen. Im ganzen Schutzgebiet hat eine rege Schürfe eingeſetzt. Die South Weſtafrica⸗Compauy hat eine Expebition unter Führung des Bergingenjeurs Aßmore ins Kadko⸗ feld entſandt, die vornehmlich Kohle und Edelmetalle aufſuchen ſoll, Von den Ergebniſſen dieſes Zuges wird es abhängen, ob die Geſell⸗ ſchaft ihre Eiſenbahnprojekte im Norden weiter verfolgen ſoll. Im Otavitale ſind an verſchiedenen Stellen Goldfunde gemacht worden, die aber vorläufig wenig Ausſicht auf einen lohnenden Abbau haben. Auch die bis jetzt gemachten Kohlenfunde ſind ohne Bedeu⸗ tung, da die Kohle nur einen äußerſt geringen Heizwert beſitzt und ſtark verunreinigt vorkommt. Dagegen erſcheinen die kürzlich er⸗ ſchloſſenen Diamantfelder an der Spencerbucht, etwa 140 Kilo⸗ metes nördlich von Lüderitzbucht, alſo außevalb des Sperrgebiets, bon erheblicher Bedeutung zu ſein. Am 23. Juni ging eine aus 20 Viel Weißen und ſechzehn Eingebovenen beſtehende Gruppe mit dem Woermanndampfer„Arnold Amſinck“ nach der Spencerbucht in See Dieſe Bai iſt eine flache Bucht, vor der die engliſche Merkurinſel gelagert iſt. Die Dünung iſr dort ſo ſtark, daß nur mit kleinen Brandungsbooten die gefahrvolle Landung vollzogen werden kann. Von bor Landungsſtelle geht es etwa 60 Kilometer nordöſtlich zu den von den Deutſchen Wolter und Hubrich entdeckten Diamant⸗ feldern. Ob große oder kleine Steine dort lagern, weiß man noch nicht. Jedenfalls wird die Ausbeutung in der völlig waſſerloſen Wüſte, beſonders mit Rückſicht auf die ſchwierigen Landungsverhält⸗ niſſe, recht mühſam ſein. Dennoch gehen von Lüderitzbucht ſchon jetzt täglich Expeditionen mit Kamelen, Pferden, Eſeln und Karren in die gelobten Gefilde. Wie im vergangenen Winter ſchießen die Syn⸗ dikate wie Unkraut aus dem Boden, und der Handel mit neuen Anteilen hat die wildeſte Spekulationswut erweckt. Man iſt natürlich äußerſt geſpannt, wie ſich das Kolonjalamt zu der Sache ſtellen wird, ob es dieſe Felder ſperren und ſomit viele Hoff⸗ nungen vernichten, oder ob es durch beſtimmte Zollmaßnahmen die Regierungsverordnung auf das neue Gebiet anwenden wird. n. Mannheimer Produktenbörſe. Die Stimmung am Ge⸗ treidemarkte war heute, angeregt durch die aus Amerika vorliegen⸗ den feſten Tendenzberichte etwas freundlicher, doch ſind keine nen⸗ nenswerte Umſätze zuſtande gekommen, weil man im allgemeinen inanbetracht der ungeklärten Lage, nach wie vor, Zurückhaltung beobachtet. Das Angebot ſeitens des Auslandes iſt ziemlich um⸗ fangreich und namentlich die zweite Hand ſucht zu den beſtmöglichſt zu erzielenden Preiſen zu verkaufen. Die Forderungen für Wei⸗ zen Eif Seehafen ſind gegen geſtern eine Kleinigkeit höher, werden aber nur im Deckungsfalle bewilligt. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kursblatt wurden für Weizen um 25 Pfg. per 100 ig bahnfrei Mannheim ermäßigt. Roggen liegt weiter recht unbedeutend. Inlandsroggen iſt nur in kleinen Partien bis jetzt offeriert worden. Ueber die diesjährige Beſchaffenheit des Rog⸗ gens läßt ſich noch nicht viel ſagen. Der Preis, der für Pfälzer Roggen notiert wird, iſt 18.75—19 Mk. per 100 kg bahn⸗ frei Mannheim. Futtergerſte hat ruhigen Verkehr, ruſſiſche Futtergerſte iſt bis um 25 Pfg. billiger erhältlich. Mais konnte ſeinen Preisſtand bei ruhigem Geſchäft behaupten. Für Hafer iſt die Marktlage unverändert, Laplatahafer in Mannheim disponibel, wird um 25 Pfg. per 100 kg billiger offe⸗ riert. Der Abſatz in Mehl iſt weiter ſchleppend un ddie Mühlen haben ſowohl dieſerhalb, als auch wegen der billigeren Preiſen für das Rohprodukt die Preiſe für Weizenmehl um 25 Pfg. für Rog⸗ genmehl um 50 Pfg. per 100 kg franko Haus herabgeſetzt. Vom Auslande werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa, Cif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia-⸗Blanca oder Barlekta⸗ Ruſſo Juli M. 199.200, do. ungar. Ausſaat 80 Kgl ſchwim⸗ mend M. 199.50—200„do. Roſario Santa Fe 80 Kg. per ſchwim⸗ mend M. 198—199, La Plata per Juli⸗ Abladung M. 185 bis 195, Redwinter 2 per Auguſt M. 184.50185, Hartwinter 2 per Auguſt M. 183, Rumän. nach Muſter 78.80 Kg. ſchwimmend M. 197-199, Rumän. 79—80 Kg. 3 Proz. blaufrei per Auguſt⸗ September M. 183, Ulkaweizen 9 Pud 20—25 per M. 188, 10 Pud ſchwimmend von M. 191.50—193. Die Ausführungsbeſtimmungen zum Wechſelſtempelgeſetz ſind ſoeben im Zentralblatt für das deutſche Reich veröffentlicht worden und können auf dem Bureau der Handelskammer eingeſehen werden, desgleichen die durch die neuen Finanzgeſetze bedingten Aenderungen und Ergänzungen des Wapenvergeichniſſes zum Zoll⸗ tarif. Die Cröllwitzer Aktienpapierfabrik in Halle erzielte einen Roh⸗ gewinn von 368 600(894 165 ½. Die Abſchreibungen werden auf 180 000(125 623) bemeſſen, 10 000 werden dem Erneuerungs⸗ beſtand überwieſen, 19 000 4(20 129% vorgetragen und 12 pCt.(t. V. 13 pCt.) Dividende vorgeſchlagen. Das Mindererträgnis iſt auf die Ungunſt der allgemeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſowie barauf zurückzuführen, daß Hochwaſſer den geſamten Betrieb einige Tage illegte. 5 Weſdeutſche Terrain⸗ und Baubank.⸗G. in Eſſen. In der geftrigen ordentlichen Hauptverſammlung vertraten 21 Aktionäre 1973000 Mk. Aktienkapital. Der Abſchluß wurde einſtimmig ge⸗ nehmigt, der Verwaltung Entlaſtung erteilt und die ſofort zahl⸗ bare Dividende auf 4 Proz. ſeſtgeſetzt. Fünf ausſcheidende Aufſichtsratsmitglieder wurden wiedergewählt und für den ver⸗ ſtorbenen Vorſitzenden Kommerzienrat Brügmann Aſſeſſor Alex Brügmann⸗Dortmund neu in den Aufſichtsrat gewählt. Der An⸗ trag des Vorſtandes, das Geſchäftsjahr auf das Kalenderjahr zu verlegen, wurde einſtimmig genehmigt. Bezüglich der Aus⸗ ſichten teilte der Vorſtand mit, daß, falls nicht ganz unvorher⸗ geſehene Umſtände einträten, für das laufende Jahr eine gleiche Dividende zu erwarten ſei wie im Vorjahre. Von der Berliner Börſe. Beantragt wird jetzt die Zulaſſung von M. 5 Millionen neuen Harpener Bergbau⸗Aktien. — Die Kaſſakurſe für Sprengſtoffwerte waren feſt. Rottweiler Pulverfabrik 9 Prozent höher; Rheiniſche Spiegelglas 5 Prozent beſſer. Telegrapghiſche Handelsberichte. Frankfurter Gasgeſellſchaft, Frankfurt. Frankfurt, 29. Juli. In der heutigen Generalver⸗ ſammlung der Frankfurter Gasgeſellſchaft Frankfurt wurden ohne Debatte ſämtliche Vorſchläge der Verwaltung einſtimmig an⸗ genommen und dem Aufſichtsrat und Vorſtand Entlaſtung erteilt. Es gelangt, wie bereits gemeldet, eine Dividende von 10 Prozent wie im Voxjahre zur Verteilung. Das Aktienkapital wird von 1,80 Millionen auf 13,60 Millionen erhöht. Davon erhält zunächſt die Imperial⸗Kontinental⸗Gas⸗Aſſociation für die von ihr eingebrachte Frankfurter Niederlaſſung 3,60 Millionen. Die übrigen 8,20 Mill. übernimmt ein Konſortium. Neuſes vom Dipidendenmarkt. *Halle, 29. Juli. Der Aufſichtsrat der Auendorfer Pa⸗ pierfabrik ſchlägt eine Dividende von 12 Prozent(i. V. 15 Proz.) vor. Bon den Verhandlungen des Kaliſyndikals. *Berlin, 29. Juli. Nachdem geſtern im Kaliſyndikat die Haupt⸗ punkte des Abkommens mit der Kaligewerkſchaft„Einigkeit“ geordnet waren, haben ſich nachts noch mit der Syndikatsverwaltung und dem Juſtizrat Grelling, dem Vertreter der Gewerkſchaft„Einigkeit“ und des amerikaniſchen Südtruſts in Spezialfragen techniſcher Natur einige Anſtände ergeben, die in einer auf heute morgen neu an⸗ geſetzten Verhandlung noch zur Erledigung gelangen werden. Eine uns heute nachmittag zugegangene anderweitige Mitteilung beſagt hierüber: Nachdem Aufſichtsrat und Vorſtand ſowie die von der Plenarverſammlung delegierten Herren zwei Tage wegen des Beitrittes des dem amerikaniſchen Südtruſt naheſtehenden Werkes „Einigkeit“ verhandelt hatten, wurden die Beratungen in der ver⸗ gangenen Nacht gegen halb 2 Uhr abgebrochen, weil eine Verſtändi⸗ gung mit dem amerikaniſchen Südtruſt nicht zuſtande gekommen iſt und weil die von dem genannten Truſt geſtellten Bedingungen nicht angenommen werden konnten. Es ſoll verſucht werden, heute eine endgültige Verſtändigung zu erzielen. Die Verhandlungen beginnen um halb 12 Uhr im Hotel„Adion“. 5 Das größte Rohölmotoren⸗Kraftwerk in Deutſchland. Frankfurt a. M. 29. den intereſſanten Verſuch Anter, nommen, dieſe Kraft mittels Rohölmotoren zu erzeugen und de⸗ „ 1 55 3 5 El zeſellſchaft in auf dreihundertpferdige Rohölm größte öffentliche Rohölmotorer Aſchaffenburg den Auflra⸗ otoren erteilt. Es wird dies „Kraftwerk in Deutſchland ſeig Zur Beförderung der Motoren⸗Anlage, die ca. 75 000 Kg. wieg werden faſt 30 Doppelwaggons, ſammengeſtellt werden, benötigt. die zu einem Extragüterzug zu Konkurſe. * Berlin, 29. Juli. Das mania⸗Transport⸗Verſicherungs geſetzt, nachdem die Entſcheidung des Gerichts die Einſte ſchlüſſe vom 25. Mai 1909 aufge der nachträglich angemeldeten Forderungen findet lt. 30. September vor dem Amtsgericht Berlin ſtatt. * Kaſſel, 29. Juli. der Glashütten⸗Geſellſchaft von hauſen bei Kaſſel ſoll die Schlußverteilung erfolgen. bare Maſſe beträgt lt. Frkf. Ztg. den Forderungen ſtellen ſich ar * Berlin 29. Juli. In dem Konkurſe über das Vermögen Konkursverfahren über die Ger⸗ G. Lig. in Berlin wird fon. hoben hat. Termin zur Buttler, G. m. b. H. zu Imme Die verfü M. 18 514, die zu berückſichtige f 166 530 Mk. Die Holzwarenfabrik Ferdinand Eb⸗ bes in Adelshauſen bei Melſungen iſt lt. Frkf. Ztg. in Konkurs geraten. Rursblatt der Mannheimer Mroduktenbörſe. vom 29, Juli. Die Notierungen ſind in Reichsmark, gegen Barzahlung per 100 80 bahnfrei hier. 26.80——.— „ Wefzen pfälziſcher Rheingauer „ norddeutſcher ——— . „ ruſſ. Azima 27.——27 25 Ulkg 26.75 27„ „ Theodoſta „ Taganrog „ Saxonska 5355 „ rumäniſcher 26.75—27.— „ am. Winter———„J— „ Manitoba!—.—.— „ Walla Watla 27.25——.— „ Nanſas II————.— „ Auſtralier—.——ůů.— „ La Plata 26.75—27. Kernen 26.80—— Roggeag, pfälzer neu 18.75—19.— „ ruſſiſcher—.—.— „ rumäniſcher—.——.— „ norddeutſcher 19.—..— Ruſſ. Futtergerſte.— Hafer, bad. neuer 19.50—19,½ Hafer, nordd. 19.75—20.— Hafer rufſtſcher 19.75—20.75 „La Plata 18.75— Mats amer. Mixed. „Donau 16.25——.— „La Plata 16.25——.— Kohlreps, d. neuer 28.55. Wicken 21.——22.— Kleeſamen deutſch.——— II. „Luzerne ital. „ Provene. „ Eſparſette Leinäl mit Faß 52.50—.— Rüböl in Faß Backrüböl Spiritus, Ia. verſt. 100% 141.90 —— ——ů— —— 63.— „ amerik.——— e,, 55.90% Gerſte, hleſ.—.—ůͤ.— roh 70erunverſt. 85/90% 67.40 „ Pfälzer—.—— M 53.90 Gerſte, ungariſche Nr. 00 0 1 2 3 4 W 5 eee ee 8725 388 30 25 Roggenmehl Nr. 0) 28.25 1) 25.75, Tendenz: Weizen niederer. Roggen u. Futtergerſte ruhig. Hafer und Mais ziemlich unverändert. Mannheimer vom 29. Juli. An der heutigen Börſe ſtellten ken 142.80 bez. u.., Banken, Brief Geld Badiſche Bank Gewrbk. Sveyerso½E—.—.— Pfälz. Bank—— 101.70 Pfälz. Hyp.⸗Bauk 196.——. Pf. Sp⸗ u. Cdd. Sandau 141.— 140.— Rhein. Kreditbank Rhein. Hyp.⸗Bank 197.——.— Südd. Bank— 11 Chem. Juduſtrie. Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—— 510.— JTTTT Chem. Fab. Goldenbg.—.— 193 Verein chem. Fabriken 310.—— Verein D. Oelfabriken—.— 142 80 Weſt..⸗W. Stamm 205.——.— 5„ Vorzug—.— 103.50 Brauereien. Bad. Brauere! Binger Aktiendierbr. Durl. Hof vm. Hagen 248.——.— Eichbaum⸗Brauerei—— 116.— Elefbr. Rühl, Worms—— 82— Ganters Br. Freibg. 98.— Kleinlein Heidelberg 190.——.— omb. Meſſerſchmim 35.— Ludwigsh. Brauerei 220.— 222 Mannh. Aktienbr. 130.— Pfalzbr. Geiſel, Mohr———. Brauerei Sinner Br. Schrödl, Heidlbg. 185.— „Schwartz, Speyer—.— 115, „Ritter, Schwesz.—— S. Woltz, Speyer— 66 „ 3. Storch., Spever—.— 66.50 Br. Werger, Worms—.— 85.— Wormſ. Br. v. Oerige 70.— Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr.—.— 154.— —.— 77.— —— 852 —.— 250— (Offizieller Bericht.) ſich: Verein Deutſcher Oelfabri⸗ ferner Mannheimer Dampfſchleppſchiffahrts⸗ Aktien 61.50., Badiſche Aſſekuranz⸗Aktien 1530 G. 1530 B. und Zellſtofffabrik Waldhof 290.50 G. 292.50 B. 1 Aktien. —.— 134.50 ** Effektenbörſe. Brie Geld Transport u. Verſicherung. Mannh. Verſicherung—— 525— Induſtrie, .⸗G. f. Seilinvuſtrie 133— Dingler'ſche ſchfbr. 115.— Emaillirfbr. Kirrweil.—.— Emaillw. Maikammer Eltlinger Spinnerei Düttenh. Spinnerei 85.— Karlsr. Maſchinenbau— 195.— Nähmfbr. Haidu Neu 98— — 10050 Mannh. Gum. u. Asb.—— 143.— Maſchinenf. Badenig—.— 198.— Oberrh. Eloktrizität 22.50—. Pf. Nähm. u. Fahrradf. 128.50 128.— Vortl.⸗Zement Odlbg. 160——.— Südd. Draht⸗Induſt.—— 103— Südd. Kabelwerke 126.25 Verein Freib. Ziegelw. 120.——.— „ Serr—.——.— Würzmühle Neuſtadt—.— Zellſtoffabr. Waldhof 292 50 290 50 Zuckerfbr. Waghäuſel—.— 14.50 —— 5 *** Verliner Effektenbörſe. [(Prioattelegramm de Berlin, 29. Juli. Fondsbörſe. Im Aunſchluß an die geſtrige Feſtigkeit für Bankenwerte an der Nachbörſe ſetzten bei Eröffnung der heutigen Börſe ſämtliche Banken zu höheren Kur⸗ ſen ein, nur Darmſtädter Aktien lagen unverändert, auf dem M H ü Der geſtrigen Schlußſtand. Der ſich gleichfalls ſowohl in aktien recht feſt aus. verkehrte anregungslos, nur Warſchau⸗Wiener waren auf Rück⸗ käufe um ein halb Prozent gebe gut gehalten und höher, ſpeziell auf Käufe zum erſten Kurs.— In der zweiten Börſenſtunde war bei unperändertem Kursſtand der Geſamtverkehr im weſentlichen ruhiger.— In dritter Börſenſtunde mäßig abgeſchwächt in Lokal. werten. Zuckerraff. Maunh. 5 Ss General⸗ Anzeigers.) ontanaktienmarkt ſprach tten⸗ als in Bergwerks⸗ Eiſenbahnaktienmarkt ſſert. Elektrizitätsaktien Siemens u. Halske über 2 Proz. Uungsbe. 4 Prufung Frkf. Ztg. au⸗ 69.—— 5 „ Jboer unverſt. 72.0 B..⸗G. Rhſch. Seetr.—.— 90.— Mannh. Dampfſchl. 61.50—— „ Lagerhaus—.— 88 50 Frankona, Rück⸗ und Mitverſ..⸗G. vm. Bad. Rück⸗ u. Mitv.—.— 945.— Fr. Trp.⸗, Unf. u. Gl.⸗ Ver.⸗Geſ.—.— 1685 Bad. Aſſecurranz 1550 1530 Continental. Verſich.—.— 500.— Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 625.— 620.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 500.— 490.— Koſth. Cell. u. Papierf.—.— 220.— die ch untey und dei⸗ Auftra ies 00 id ſein“ wieg zug zu, E Ger⸗ d fok. ungsbe⸗ rufung 8. anf rmögen mmen⸗ verfüg htigen, 1d Eb⸗ onkurs Manuuheim, 29. Juli. Ggeueral⸗Inzeiger.(Abendblau. Berl in, 29. Juli. kurz Holland Belgien „ London „ Paris 15 Jalien „ Schweiz Berlin, 29. Juli. Freditaktien Disc.⸗Kommandit Staatsbahn Lombarden Bochumer Berlin, 29. Juli. Wechſel London Wechſel Paris 10 oo Reichsanl. „ 1909 575 Neichsanl. 35 00„ 1909 4% Reichsanleihe 4% Conſols 1909 1909 30 4% Bad. v. 1901 1908/09 1 conv. 3%„ 1902/07 8 70 blo Bayern 3% 0% Heſſen 40% Heſſen 20½% Sachſen 3% Japaner 1505 4% Italiener 4% Rufſ. Anl. 1902 % Bagdadbahn Oeſter, Kreditaktien Berl. Handels⸗Geſ. Darmſtädter Bant Deutſch⸗Aftat. Bant Deutſche Bank Disc.⸗Kommandit Dresdner Bank W. Berl in, 29. Juli. (Deviſennotierungen.) 169.10 168.85J viſta New⸗York 414.19 419.25 80.90 80.90 furz Wien 85.125 85.15 20.415 20.42lang Wien—.——.— 81.15kurz Petersburg—.ä——.— 80.90 80.90lang———— 81.20 81.15 kurz Warſchau———— (Anfangs⸗Kurſe.) 202.10 202.20 Laurahütte 183.80 185.20 186.70 188.70 Phönix 180.40 181.60 154.50—.—Harpener—. 195.60 21.— 29.60] Tend:.: feſt. —.— 223.50 (Schlußkurſe.) 20.44 20.435 Reichsbank 147.— 147 60 81.15 81.15 J Rhein. Kreditbank 136.70 136.70 103.— 103.— RNuſſeubant 145.— 145.60 103.— 103.— Schaaffh. Bankv. 132.90 183,50 95.80 95.80 Staatsbahn 154.60 154.50 95.80 95.80 Lombarden 20.80 20.60 86.60 86.60 Baltimore u. Ohio 119.20 119.30 103.— 103.— Canada Paeiſic 184.— 184.10 103.— 103.— Hamburg Packet 120.— 120.— 95.80 95.80 Nordd. Lloyd 92.52 92.60 95.80 95.80 Bochumer 329.00 232.20 86.60 86 60] Deutſch⸗Luxembg. 198.10 199.— 102.30—.— Dortmunder 62.80 63.20 102.40 102.30 Gelſenkirchner 184.— 184.90 —.— 94 80 Harpener 193 10 195.60 94.60 94.— Laurahütte 184.— 184 94.90 94.80] Phönix 180.40 181 70 95.— 95.— Weſteregeln 206.— 202.— 83.50 83.60 Allg. Elektr.⸗Geſ. 231.60 282.80 86.10 86.20 Anilin 413.20 413.— 95.90 95.75 Anilin Treptow 3833.— 335.— —.——— Brown Boveri 191.50 191.90 87 20 87.— Chem. Albort 439 90 431.70 87.80 87.70] D. Steinzeugwerke 223.— 225.— 202.20 202.10 Elberf. Farben 444 20 445.— 173.— 174.20 Celluloſe Koſtheim 223— 220.50 132,40 132.70 Rüttgerswerken 174.70 174.70 143.50 143,70 Tonwaren Wiesloch 101.20 101.20 244.20 245.30 Wf. Draht. Langend. 215— 214 90 187.40 187,70 Zellßoff Waldhof 291.— 290.80 153.70 154.60 Privatdiskont 2¼8% (Telegr.) Nachbörſe. Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 29. Juli. Getreidemarkt.(Telegramm.) 28. 29. per 50 kg per 50 kg Weigen por Okt. 13 54 13 55 feſt 13 74 13 75 ſtramm „ April 13 83 1884 1400 1401 Roggen per Okt. 991 992 feſt 994 9 95 jeſt „ April———-——— Hafer per Okt. 763 764 ftetig 763 764 ruhig Mais per Juli—— 780 781 „„Aug 784 785 feſt 782 783 ruh ig „ Mat 7 707 708 Kohlvans Augnſt 13 85 13 95 träge 13 90 15 00 ſtetig Wetter: Windig. Tiverpooler Börſe. Liverpool, 29. Juli.(Anfangskurſe.) 28. 29. Mais per Sept. 8/8% willig 874½ feſt „ Dez. 810% 811¹ Weizen ver—75— träge— träge per;——.— *** Frankfurter Effektenbörſe. (Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) “Frankfurt a.., 29. Juli.(Fondsbörſe.) Im An⸗ ſchluß an die Haltung der geſtrigen Abendbörſe beobachtete die Speku⸗ lation etwas Zurückhaltung in Anbetracht der innerpolitiſchen Lage in Spanien und der wenig Vertrauen erweckenden Nachrichten aus Barcelona. Die Haltung des Bankenmarktes war feſt und ließ die Einzelpapiere größerem Intereſſe begegnen. Von leitenden Aktien Diskonto⸗Kommandit, Berliner Handelsgeſellſchaft und Deutſche Bank gefragt und höher. Oeſterreichiſche Kreditaktien im Anſchluß an Wien ſchwächer. In Verbindung mit der Newyorker Börſe und des günſtigen Wochenberichts des Iron Ages war der Montan⸗ markt günſtig disponiert. Laurahütte erholt. Bochum, Phönix und Eſchweiler Bergwerksgeſellſchaft erfreuten ſich beſonderer Nachfrage. Von Transportaktten Schiffahrtsaktien abgeſchwächt, Bahnen ruhiger, Baltimore Ohio feſt. Lombarden behauptet, Kaliwerte behauptet und abwartend auf die weiteren Verhandlungen. In Induſtrieaktien zeigt ſich ein weſentlich ſtärkeres Geſchäft, doch iſt die Tendenz feſt. Chemiſche Aktien auf Realiſationen ſpächer mit Griesheim, welche 2½ pCt. anzogen. Elektrizitätswerte erfreuten ſich befferer Nachfrage. Feſte Teudenz weiſen Maſchinenfabriken auf. Wittener Stahl weiter gefragt und höher bezahlt. Der Fondsmarkt zeigte bet ruhigem Ge⸗ ſchäft behauptete Tendenz. Von heimiſchen Anleihen 4proz. Papiere bevorzugt. An der Nachbörſe erfuhr die Stimmung keine Verände⸗ rung. Infolge Störung mit den Weſtbörſen war der Börſenſchluß Kredit⸗Aktien 202.40 202.10 Staatsbahn 154.60 154.40 Diskonto Komm. 188 10 188.60 Lombarden 20 60 20.60 Lariſer Vörſe. Paris, 29. Juli. Anfangskurſe. 3 dd% Rente 97.75 97.60 Debeers 378.— 381.— Spanier 95.50 94.30Gaſtcand 134.— 132.— Türk. Jooſe———— Goldfteld 159.— 157.— Banque Ottomane 710.— 711.— Randmines 252,.— 251.— Rio Dinto 1 1881 Wiener Börſe. Wien, 29. Juli. Vorm. 10 Ubr. Kreditaktien 641.50 642.50 Oeſt. Kronenrente 95.90 95.85 Länderbank 451.50 451.50]„ Papierrente 99.15 99.05 Wiener Bankverein 528.— 528.20„ Silberrente 99.20 99.10 Staatsbahn 723.— 723.— Ungar. Goldrente 113.45 118.45 Lombarden 109.— 108.40 1 Kronenrente 92.50 92.75 Marknoten 117.33 117.36 Alpine Montan 647.— 647.— Wechſel Paris 95.21 95.28] Tend.: ruhig. Wien, 29. Juli. Nachm..50 Uhr. reditaktien 642.50 642.50 Buſchtehrad. B. 980.— 980.— Oeſterreich⸗ungarn 1774 1774 Oeſterr. Papierrente 99.15 99.05 Bau u. Betr..⸗G.—.—.„ Silberrente 99.20 99.10 Unionbank 551.— 551.—„ Goldrente 117.45 117.45 Ungar. Kredit. 752.— 751.— Ungar. Goldrente 113.45 117.45 Wiener Bankverein 529.— 528.— Kronenrente 92.75 93.75 Länderbank 452.— 451.— Wch. Frankf. viſta 117.36 117.35 Türk. Loſe 187.— 186.—„ London„ 239.85 239.80 Alpine 648.— 646.—„ Paris„ 95.23 95.22 Tabakaktien 375.— 371.—-]„ Amſterd.„ 199.35 199.35 Nordweſtbahn—.——— Napoleon 19.06 19.06 Elbtalbahn———— Marknoten 117.86 117.35 Staatsbahn 723.20 722.50 Ultimo⸗Noten 117.35 117.38 Lombarden 109.50 108.50 Tend.: ruhig. Londoner Effektenbörſe. London, 29. Juli.(Telegr.) Anfangskurſe der Effette Hörſe. 32/ Conſols 83˙% 83% Moddersfontein 107% 13½ 4 Reichsauleihe 85% 385% Premier 885%5 2 Argentinier 88½ 881½% Nandmines 10¹½ 10— 4 Italiener 103 ½ 103 ½ JAtchiſon eomp. 1192/½ 119%/ 4 Japaner 89/ 892/ Canadian 191¼ 191¼ 3 Mexikaner 34½ 34/ Baltimore 124— 121½ 4 Spanier 94½% 92½% Chikago Milwaukee 160 ½ 161.— Ottomanbank 18˙/% 18½¼J Denvers eom. 49.— 48%0. Amalgamated 86˙% 845/ Erie 37 5 37 Angeondas 10— 97˙/ Grand TrunkIII pref. 56% 55˙% Rio Tinto„ brd. 28˙56 23/ Central Mining 17½ 175/ Louisville 149% 147— Cbartered 30˙% 31½ Kanſas 48— 43¼ De Beers 15— 15½ Out 54¼ 58½ Caſtrand 5% 58% Se Pacific 187/ 1367/5 Geduld 35%6 3˙½' Union com. 2055J 205½ Goldſtelds 6˙% 61] Steels eom. 78˙8. 78— Jagersfontein 6% 6/] Tend.: träge, Berliner Produktenbörſe. Berlin, 29. Juli.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg fret Berlin netto Kaſſe. * Berlin, 29. Juli.(produktenbörſe). Die Hauſſe an den amerikaniſchen Börſen, das ſtürmiſche, von heftigen Regen⸗ ſchauern begleitete Wetter und die angekündigten weiteren Nieder⸗ ſchläge regten am Getreidemarkte zu umfangreichen Käufen und Deckungen an, ſo daß die rPeiſe lebhafte Steigerungen erfuhren. Die Provinz war als Abgeber von Roggen im Markte. Ein Teil der erzielten Gewinne für beide Brotfrüchte ging daher wieder verloren. Hafer höher. Mais wenig verändert. Rüböl hatte ſtillen Verkehr. Brotgetreide ſpäter auf neuerliche Deckungen befeſtigt. Rüböl ver⸗ flaute unter Abgaben. 28. 29. 28. 29. Weizen per Juli 266.— 266.— Mais per Juli——— „Sept. 228.25 281.—„ Sept.. „ Okt. 224.—226.25—.——— Dez. 220.50 223.50 Rüböl. per 155 350 Roggen per Jult 193.50—— 1 54.90 54. 0 5 Seyt. 180.76 182.50„ Dezbr. 55.— 54 80 85 178.25 180.——3 loco 15 38. Ha per Juli—.— 180 25 Weizenme 2⁵ 1. 8 8 Roggenmehl 25.30 25.30 167.— Gulſenttr feſt. Es notterten Kreditaktien 202 Lombarden 20,60, Baltimore 119,90. 154,40 a 50, Staatskaſſe 154,50, „20, Diskonto 188,80 a 70, Dresdner Telegramme der Continental⸗Telegrayhen⸗Compagnie. Schlußkurſe. Reichsbankdiskont: 8½ Prozent. We 28. 29. Antßerdam kur; 10.882 168.85J Check Paris chſel. 28. 29. 81.175 81.15 Belgien 80,90 80.90 Parts kurz 81.188 81.10 Italien 80.95 80.98 Schweitz. Plätze„ 81.175 81.175 Check London 20.442 20.44 Wien 85.15 85.15 London„ 20.415 20.42 Napoleonsd'or 16.27 16.27 5 laug—.—— Privatdiskonte 2 J5 5 Staatspapiere, A. Deutſche. 28. 29. Neichanl. 102.95 108.— „ 1909 102.95 102.95 4 5 95 80 95.70 35„„ 1909 95 65 95 70 86.45 86.50 50 pr. konſ. St.⸗Anl. 102.95 102.90 4 do. do. 1909 108.— 108.— 4. 95.70 95.70 976 5„ 1909 95 70 95.70 86.45 86.5008 zbabſſce Steig 1901 101.90 101.55 „1908/09 102.25 102.40 S—.——.— 13 M. 95.15 95.10 3„ 1900 94 80 94.90 37„„ 1904 94.80 94.90%8 3 1907 94.80 94.90 4ö ur ⸗Ab. 1915 102,60 102.60 „ 1918 102 70 102.60 1 do. 7u. Allg. Anl. 94.20 94.90 do..⸗B.⸗Obl. 85.60 8560 Pfälz..⸗B. Prior. 101.20 101.20 „% 94.80 94.50 3 Heſſen von 1903 102.40 102 40 8 83 45 83.50 8 Sachſen 86 10 86 1 4 Mh. Stadt⸗A. 1907—.——.— 28 29 4Mh. Stadt⸗A.1908—.— 100.50 4%„„ 1909—.——.— 3 1905—.——.— B. Ausl ändtſche. 5 Arg. l. Gold⸗A. 1887-.——.— 5% Chineſen 1896 102.70 102.75 44„„ 1898 69.60—.— 4% Japaner 95 95 95.65 Mexikaner äuß. 88/90 100.30 100.40 3 Mexikaner innere—.— 66.50 Bulgaren 101.— 101.— 3¼ italten. Rente 195.——.— 4½ Oeſt. Silberreute 99 35 99.25 4½ w„ Papierreant.———.— Oeſterr. Goldrente 99.85 99.85 2 Portug. Serie L1 62 20 62.10 64.05 64.05 4% neue Ruſſen 1905 99.25 99.35 4 Ruſſen von 1880—.— 88.10 4 ſpan. ausl. Rente— 4 Türten von 1903 88.10 88.20 uer 93.— 92.90 4 Ungex. Goldrente 95.55 95.40 4„ Kronenrente 93.10 93.— Verztusliche Loſe. 8 Oeſterreichiſchers69 163.15 165.15 Türkiſche 146.60 146.60 Aktien indnſtrieller Unternehmungen. Sld. Zuckerfabrik 148.25—.— Badd. Immobil.⸗Geſ. 98.40 97.90 Eichbaum Maunheim 115.— 115.— Mh. Aktien⸗Brauerei Parkakt. Zweibrücken 91.40 91.40 Weltzz. Sonne, Speyer——— Cementwerk Heidelbg. 158.— 158 60 Camentfabr. Karlſtadt 144— 143.50 Badiſche Anilinfabrik 411 50 411 90 Ch. Fabrik Griesheim 247.25 250.25 Farbwerke Höchſt 425 50 425.50 Ver. chem. Fabrik Mh. 308.50 310.— Chem. Werke Albert 441.— 440.75 Südd. Drahtind. Mh. 103.— 103— Alkumul.⸗Fab. Hagen 206.50 206.50 Acc. Böſe, Berlin 53.80 52.— Clektr.⸗Geſ. Allgem. 232.— 233.50 Südd. Kabelw. 9518 123.50 122 Lahmeyer 115.— 115.50 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 124 50 8 5— Siamens& Halske 220.50 222. ———.— Kunſtſeidenfabr. Frkf. 265.— 265.— Lederwerk. St. Inabert 57.— 57.— Spicharz Lederwerke 128.70 123.70 Ludwigsh. Walzwühle 150.— 150,.— Adlerfahrradw. Kleyer 341. 841.— Maſchinenfbr. Hilpert 64.30 64.30 Maſchinenfb. Badauia 195.— 195.— Dürrkopp 330. 380.— Maſchinenf. Gritzner 214.—214. Maſch.⸗Armatf.Klein 104. 104.— Pf. Rähm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 38.— 38.— Schnellpreſſenf. Frkth. 193.75 193 50 Ver. deutſcher Oelfabr. 140.50 142 80 Schuhfabr. Herz, Frkf. 119.50 119.50 Seilinduſtrie Wolff 131.—131.— 'wollſp. Lampertsm. 44.— 44.— Kammgarn Kaiſersl. 181.— 181.— —Zellſtoffabr. Waldhof 291.— 291.— 127.50 127.50 Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 233,— 238.20 Buderus 15.90 110.40 Concordia Bergb.⸗SG.——— Deutſch. 198 80 199 Friedrichshütte Bergb. 128 60 128.60 * 193.80 195.60 aliw. Weſterregeln 208.— 203.— Sperſglſſenknbaf 97.50 98.60 Phönix 180.80 182 40 —— chuer 184.80 185,10 Senereen 188.30 184.80 Gewerkſch. Roßleben-— Aktien dentſcher uud ansländiſcher Trausportanſtalten. Slldd. Eiſenb.⸗G. 117.— 117.— Gotthardbahn Hamburger Packet 11960 119.80 998 Norddentſcher Slond 92 70 92.30 d. Meran 85—1 Oeſt.⸗Ung. Staatsd. 154 30 154.50 Oeſl. Südbahn Lomb. 20.75 20.600Baltimore ind Obis 119.—113. Pfandbrfefe, Prioritäts⸗Obligationen. e yrk. Hyv.⸗Pfbb. 100.30 100.30 f4% Py.Pfdb. unk. 15 —.——.— — 100.25 99.75 05 100 70 100.70 4 7 101. 89.75 51 0 100.80 100.30 0„55 1 95.30 95.50 5 bops. Pidd. 104.2 104.4 12 947— 94.— 94.—677 Pr.Pfder⸗Bk. 5. Bod⸗„. 05 20 95.20 Kleinb. b. 04 95.50 95,560 0 Gtr. Bd fd.og 100.— 100.— We en 85 5 5 5 Ank. 09 100 30 100.30 1255 94 50 9450 4%„ Pfdbr..o! 4% Pr. Ufdbrf.⸗B. 5 uni. 10 100 10 100.10] Hpp.⸗Pfd unt. 1911.—.— 4% Pfddr. v. O8 4/% hih. H. B. Pfb. 02 100.— 100.— unl. 19 100.20 100,20 4%„„„ 1907 100.— 100.— 8%„Pfdbr. v. 86 4%„„„ 1912 100.30 100.0 89 u. 94 92.80 92.80 le„„„ 1917 100.80 100.80 5 Pfd. 9/06 92.50 92.50 40%„„„ 1919 101. 4%„ Gom.⸗Obl. Vꝙ 9 10 101.— 101.—3½„„„ 1914 92.70 3%„Com.-Ool. 81ſ. Nab..⸗B. G. 9 58.30 v. 87/901 98 80 93 80 4% R. M. B. G. B. 10 87⁰ Com.⸗Obl. 20 Pf. B. Pr.⸗Obl.— v. 96/06 938.80 93.808½0ſ Bf. B. Pr.⸗Z.— 4% Pr. Pfdb. unk. 9—.——.%½ 5tel. ſitl.g. G. B.—.— 98.50 4%„„„ 14 99.70 92.40[ Mannd. Berſ.⸗G.⸗A, 515— 515 Bank. und Berſichernngsaktſen. 134.50 134.50 Oeſterr.⸗Ung Bank 186.75 128,8 121.80 121 80] Oeſt. Länderbe uk 113.80 118.8 172.90 174 60„G Kredit⸗Anſtalt 201.50 202.2 112.50 113.500 Pfälziſche Bauk 101,20 01.30 131.90 132 50 Pfälz. Hyp.⸗Jank 194.— 194.— 243.90 246.40 Preuß. Hypotheknb. 1 144.20 148.50 Deutſche Reichsbk. 103.20 103.200 Rhein. Kreditbank 136.75 186, 187 70 188 80 Rhein. Hpp.⸗B. M. 195 ö 153 50 154.20 Schaaffh. Bankver. 132 40 33.80 203 30 203.—][ Südd. Bank Mhm. FIrkf. Hyp.⸗Creditv. 159.30 159,40 Wiener Bankver. Nationalbank 122 20 122.—] Bank Ottomane Fraudfurt a.., 29. Juli. Kreditaktien 209. 10, Disconto Commandi 188.80, Darmſtädter 132.60, Dresduer Baut 154.20, Hau delsgeſellſchaft 174.—„Deutſche Vank 246.20, Staatsbahn 154 50 Jombarden 20.60, Bochunter 233.—, Gelſenkirchen 185.—, Laurapütt 184.70, Ungarn 95. 80. Tendenz: feſt. Wachbörſe. Kreditaktten 202.20, Discento⸗Sommandit 188.80 Staatsbahn 154.50, Lombarden 20.60. *** Marx& Goldschmidt, Mannheim Tele zramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 163 29. Juli 1909. Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl Haudels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmſtädter Bank Deutſche Bank Daeutſchaftat. Bank D. Effekten⸗Bank Disconto⸗Somm. Dresdener Bank Frankf. Hop.⸗Bank Wir ſind als Selbſtkontrahenten unter Vorbehalt: .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a d. d. 5. Atlas⸗Lebensverſtcherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien Vorzugs⸗Aktien Benz& C6., Nheiniſche Gdemg ne Mannheim Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft Bürgerbräu, Ludwigshafen Chemiſche Fabriken n 0 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft. Untertürkheim Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens Filterfabrik Enzinger, Worms Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Frankenthaler Keſſelſchmiede Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg Herrenmühle vorm. Genz. Heidelberg Ferzogpark, Terrain⸗A.⸗G., München Lindes Eismaſchinen Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigsh. Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning Neckarſulmer Fahrradwerke Mannheim Pacifie Phosphate Shares junge 7 Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſt adt 120 Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— Sce.⸗G., Mannheim 1068 Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim— Rheinmühlenwerke, Mannſeim 130 Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Stahlwerk Mannheim 10⁴ Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Maunhetin 117 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine⸗ M.— Untonwerke,.⸗G., Fabrikenf. Brauerei⸗Einrichtungen 116 Unionbrauerei Karlsruhe 58 Vita Lehensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim Waggonfabrik Raſtatt— Waldhof, ee 10¹ Immobiliengeſ Zuckerfabrik 285 Geſchüftliches. * In der Sommerfriſche, auf dem Lande übe iſt friſches Fleiſch oft ſchwer zu erhalten. Da helfen Maggi Boufllon⸗Würfel aus mancher Verkegenheit. Denn nur mit kochendem Waſſer überprüht, gibt jeder Würfel zu 5 Pfg. ofort ½ Liter vorzügliche Fleiſchbrühe. Kocht man dann in die ſo er haltene Bouillon eine Einlage wie Grieß, Reis, Nudeln, Gemüſe etc. gar, ſo hat man raſch und billig die beſte Fleiſchbrühſuppe. alle Gemüſe ſchmecken beſzuders kräftig, wenn man ſie ſtatt Waſſer, in Bouillon auf Maggis Bouillon⸗Würfeln kocht. Maggi⸗Bouillon⸗Würfel in die Sauce gerührt und mit dem gekocht, 128 und Sauce unvergleichlich und erſpart das Kräuterſträußchen. Verantwortlich: Fiür Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schöne für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: für den Inſeratenteil und Geſchäftliches Druck und Verlag der Dr. H. Haasiſchen 6. u. b. G. Drelor; Eruft Wunler —— — 1* 8. Seite. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) —— für beste Qualität! Man Dr. Oetker's Backpulver verlange Or. 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Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 23. Juli 1909. Bürgermeiſteramt: Ritter. Bekanntmachung. Das Städtiſche Leihamt Maunheim hat in hieſiger Stadt und ihren Vororten nachſtehenden Perſonen die Ver⸗ waltung einer 32674 Amtlichen Pfänderſammelſtelle Inuere Stadt: Frau Helene Beckenbach Witwe, J 4, Nr. 9a Herrn Franz Naßner, R 4, Nr. 24 Herrn Heinrich Ritſchel, UJ 1, Nr. 27 Herrn Wilhelm Straub, G 7, Nr. 41 Frau Margareta Wittwer Witwe, B 2, Nr. 5. 5 Neckarſtadt: Herrn Erhard Butſch, Alphornſtraße(4. Querſtraße] Nr. 18 Herrn Martin Kuhn, Elfenſtraße(11. Querſtraße] Nr. 12 Herrn Jafob Schenkenberger, Riedfeldſtraße Nr. 58. Lindenhof: Herrn Mathias Ochs, Bellenſtraße Nr. 24. Neckaran: Frau Friedr. Heilmann, Neckarauerſtraße 91. Käfertal. Herrn Johann Ramſpeck, Luiſenſtraße Nr. 4. 8 Dieſe Pfänderſammelſtellen, welche für das Pubtikum käglich während der üblichen Geſchäftsſtunden geöffnet ſind, ſind berechtigt, Pfäuder für das ſtädt. Leihamt unter Ge⸗ währung eines Vorſchuſſes anzunehmen, Pfandauslöſungen, Scheinerneuerungen und die Erhebung von Mehrerlös⸗ beträgen zu beſorgen. Ein Auszug aus der Geſchäftsauweiſung für die Sam⸗ melſtelle mit Tarif über die vom Auftraggeber zu tragen⸗ den Gebühren iſt in den Geſchäftsräumen der Sammel⸗ ſtellen zu ſedermanns Einſicht ausgehängt. Die Inhaber der Sammelſtellen ſind verpflichtet, dem Verpfänder für jedes Pfand einen nummerierten Kontroll⸗ zettel mit eingetragenem Vorſchußbetrag auszufolgen. Die Aushändigung des Pfandſcheines oder des etwa wieder ausgelöſten Pfandes kan nur gegen Rückgabe des Kontrollzettels beanſprucht werden. Wer den Kontrollzettel verliert oder abſichtlich beſeitigt, hat ſich die hieraus entſtehenden Nachteile ſelbſt zuzu⸗ ſchreiben. Mannheim, den 20. Juli 1909. Städtiſches Leihamt. ———2 Handelshochſchule. Das ausführliche Programm der Handelshochſchule für das Winterſemeſter 1909/0 kann nunmehr im Sekre⸗ tariat der Handelshochſchule(Kurfürſt Friedrich⸗Schule O 6, Erdgeſchoß), im Bureau der Handelskammer(B 1, 7b), des Verkehrsvereins(Kaufhaus), ferner in den Bureaus der kaufmänniſchen Vereine und im Zeitungskiosk am Waſſerturm in Empfang genommen, nach auswärts vom Sekretariat der Handelshochſchule(Mannheim, G 6, 1) unentgeltlich und Portofrei beſogen werden. 32679 Mannheim, den 20. Juli 1809. Der Studiendirektor der Handelshochſchule: Prof. Dr. Schott. 32699 Schieß übertragen: b webe:-Beflechte in allenꝰ schenarten für Einfries digungen ele. ebdwöner 76,6 Mennheim ſels (ecemarakrenfabrt Essen u. Messingbefslelen. bbolg Schumann,Scdunmsczer, letbrsallt. 20 Anfertigung nach Mass unter Garantie für tadellosen Sits. Spezjalität: Plattkussstjotel. 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Steinhauerarbeiten aus Baſaltlava, 7. Steinhauerarbeiten aus rotem od. gelbem Sandſtein, 8. Grobſchloſſerarbeſten, 9. Trägerlieferung ſollen im Wege der öffent⸗ lichen Submiſſion an leiſtungs⸗ fähige Unternehmer vergeben werden. Angebote hierauf ſind per⸗ ſchloſſen und mit entſprechen⸗ der Aufſchrift verſehen bis ſpäteſtens Dieustag, 17. Auguſt er. Ziffer—5 vormittags 10 Uhr Ziffer—9 11 Uhr an die Kanzlei des unterzeich⸗ neten Amts(Kaufhaus, 3. St., Zimmer Nr. 125) einzureichen, woſelbſt auch die Angebots⸗ formulare gegen Erſatz der Umdruckloſten erhältlich ſind und die Eröffnung der Ange⸗ bote in Gegenwart etwa er⸗ ſchienener Bieter erfolgt. Die Pläne liegen im Zimmer Nr. 123 zur Einſichtnahme auf, ebendaſelbſt wird auf Anſuchen jede weitere Aus⸗ kunft erteilt. Zuſchlagsfriſt 4 Wochen. Mannheim, 28. Juli 1909. Städt. Hochbauamt;: Perrey 32696 Zwangs⸗perſteigerung. Freitag, 30. Juli 1909, vormittags 10 Uhr, werde ich in Käferthal vor dem Rathaus gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich ver ſteigern: 8305 1 Pianino mit elektriſchem Betrieb. Die Verſteigerung vorausſichtlich beſtimmt ſtalt. Mannheim, 29. Juli 1909. Götz, Geriichtsvollzieher. B. R. F.— ohne Lötfuge, kaufen Sie nach Gewicht am billigſten bez G. Fesenmeyer, FP l 3, Breiteſtraße. Jedes Brautpaar erhält eine geschnltzteschwarzwälder (Dur gratis. 5661 Zur Gründung einer Jigarettenfabrik wird ein junger Kapitaliſt mit vorläufiger Einlage von einigen Tauſend Mark geſucht. Gewünſcht wird nur gelernter Kaufmann, der die Bureau⸗ arbeiten und Leitung des Ge⸗ ſchäftes übernehmen kaun, hoher Reingewinn nachweislich garau⸗ tiert. Offerten unter F. P. 4138 an Rudolf Moſſe, Mann⸗ heim⸗ 8697 Mannheim, 29. Jurt. —— Aufruf! In dieſem Jahre blickt der Maunheimer Altertumsverein auk ein fünfzigfähriges Beſtehen zurück. Aus kleinen Anfängen hat er ſich zu angeſehener Stellung empor⸗ geſchwungen und neben ſeiner der Erforſchung unſerer vaterländiſchen Vergangenheit und der Pflege unſerer Heimatgeſchichte gewidmeten ſtreben vor allem auch auf eine der Größe unſerer Stadt hiſtoriſchen und kunſthiſtoriſchen Sammlungen gerichtet. wiſſenſchaftlichen Tätigkeit ſein Be⸗ würdige Ausgeſtaltung ſeiner Da aber namentlich im Hinblick auf das künftige große Muſeum die Mittel des Altertumsvereins bei weitem nicht ausreichen, den intenſiveren Sammoeltätigkeit und insbeſondere um des Ankaufs koſtſpieligen Aufgaben einer künſtleriſch wertvoller Muſeumsſtücke gerecht werden zu können, erſcheint es uns dringend wünſchenswert, durch außerordentliche Zuwendungen den Altertumsverein in den lungen durch bedeutſame Erwerbungen zu bereichern. Stand zu ſetzen, ſeine Samm⸗ Das füunfzigjährige Jubiläum des Altertumsvereins ſoll den Anlaß bilden, der gemeinnützigen Wirkſamkeit dieſes Vereins durch Zeichnung freiwilliger Beiträge unſere Sympathie auszudrücken und durch die Förderung des unſere Anhänglichteit an die gemeinſame Vaterſtadt zu beweiſen. einheimiſchen Muſeumsweſens Wir geben uns der Hoffnung hin, daß die Einwohnerſchaft Mannheims gerne bereit ſein wird, das ideale Werk durch Zeichnung von Beträgen zu unterſtützen. Zur Empfangnahme der Geldbeiträge haben ſich die Rheiniſche Kreditbauk und die Süddeutſche Dislontogeſellſchaft freundlichſt bereit erklärt. Karl Lanz, Fabrikant. 60⁵ Karl Reiß, Geh. Kommerzienrat. Auguſt Röchling, Kommerzienrat. Stadtrat und Rechtsanwalt Dr. Theodor Alt. Jordan in Deidesheim. Privatmann Friedrich Berthean in Zürich⸗Enge. Böhm in Karlsuhe. Bankdirektor und Konſul Dr. Richard Dr. Konrad Clemm, Großh. Amtsvorſtand. Profeſſor Dr. Ludwig Darmſtaedter in Berlin. Kommerzienrat Dr. Friebrich Engelhorn. Geh. Kommerzienrat Carl Ladenburg. Konſul Ernſt Leoui. Stadtverordneter Guſtav Mayer⸗Diunkel. Katiſerl. Regierungsaſſeſſor a. D. Kommerzienrat Heinrich Voegele. Oberamtmann a. D. Carl Eckhard. zienrat Louis Hirſch. Fabrikant Otto Kauffmann. Geh. Kommerzienrat Victor Leuel. Oberbürgermeiſter Paul Martin. netenvorſtand Emil Reinhardt. Ingenieur Oskar Smreker. Kommerzienrat Emil Baſſermann⸗ Geh. Oberregierungsrat Dr. Becker, Großh. Landeskommiſſär Geh. Oeberregierungsrat Dr. Fra Broſien. Geh. Regierungsr Kommer⸗ Ingenieur Auguſt Ludwig. Stadtverord⸗ Wilhelm Scipio. Holf-Kalligraph 5 0 7 SoNoere präm. Methode. Auszelohnungen. Nontag, 2. Augusi Herren ana Damen rhalten in kurzer Zeit eine ſchöne 2 2 71 Al. em. 15.) oder Ausbildung in der 2 7 m. 12 m. Abſchl.) Stenograſie, Maschinenschr. je M. 10. Tages⸗ u. Abd.⸗AHurſe. Proſp. grat. Einzel⸗Unterr. Aufnahme täglich. AcKebructer Gandes Mannheim 0 1, 8, am Paradepl. 8050 S Aufruf an die Prinzipalität! In dankbarer Anerkennung, daß unſere Be⸗ ſtrebungen von Jahr zu Jahr auf fruchtbareren Boden fallen, wenden ſich die dem unterzeichneten Verein angeſchloſſenen 17 Korporationen mit über 4500 Mit⸗ gliedern auch in dieſem Jahre an die Vrinzipalität mit der höflichen Bitte, allen kaufmänniſchen u, techniſchen Augeſtellten ein. angemeſſenen Sommerurlaub zu bewilligen. Iſt doch ein ſolcher Urlaub nicht nur für die Angeſtellten, welche aus geſundheitlichen und ſozialen Gründen einer Ausſpannung dringend bedürfen, ein großer Nutzen, ſondern er dient auch den Intereſſen der Prinzipale dadurch, daß die Angeſtellten mit neuer Kraft, größerer Schaffensfreudigkeit und wärmerer Hingabe an die Arbeit zurückkehren. 7999 Ueber geeignete und billige Unterkunft erteilt unſere Auskunftsſtelle für Landaufenthalt (Mannheim. L 3, 3b 8. Stock, Telephon Nr. 3941) an Mittwoch abenden von 7 bis 8 Uhr bereitwilligſt und unentgeltlich jede gewünſchte Auskunft. Mannheim⸗Ludwigshafen a. Rh. im Mai 1909. Verein zur Erwirkung von ommerurlaub und Beſchaffung geeigneten Jandaufenthalts für) kaufmänniſche u. lechniſche Angeſtellte(E..) ———————————————————.— In der Hauptſynagoge. Freitag, den 30. Juli, abends 7½ Uhr. Samstag, den 81. Juli, morgens 9 ½ Uhr Predigt, Herr Rabbiner Dr. Oppen⸗ heim. Abends 8 Uhr 55 Min. An den Wochentagen: Morgens 6% Uhr, abds. 6% Uhr. In der Clausſynagoge. Freitag, den 30. Juli, abends 7½ Uhr. Samstag, den 31. Juli, morgens 8 Uhr Predigt, Herr Clausrabbiner Dr. Unna. Abends 8 Uhr 55 Min. An den Wochentagen: Morgens 61¼ Uhr, abends 7 Uhr SGOGGSSSGSsssssse Orthopädisches.Medico-mechanisches G Zander-Institut Slektrische Lichtbäder 6110 8 SGSGOGGSSSSesssss8see 0 2 Telephon 659. 8 Telephon 659, Ren! Streng vertrau ist die Chiffre, die denutzt wird, wenp emand seinen Namen nicht nennen Will. Eingehende Briefe werden streng vertraulich, also uneröffnet expediert. Lolt, Mihe u. 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