Abosmement: Badiſche Volkszeitung.)(Mannheimer Volksblatt.) Telegrumm⸗Adreſſe: 20 Wfennig euonatlich. 9„General⸗Anzeiger Beingerlohn 28 Pig. monatlich, Maunnheim“, durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗— f auſſchlag M..48 pro Quarxtal. N Telefon⸗Nummern: Einzel⸗Nummer 8 Pfg. Dtrektion u. Buchhaltung 144 Iu ſera te: Die Colonel⸗Zeile.. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile.. 1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Mannheim und Umgebung. der Stadt mannheim und Amgebung. Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. Druckerei⸗Bureau(An⸗ Ervebition ind Berlags⸗ buchhandlung. 18 Nr. 354. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens% 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Dieustag, 3. Auguſt 1909. GAbendblatt.) Frprrr l Oeſterreich und die Welt. (Von unſerem Wiener Korreſpondenten.) tz. Wien, 1. Auguſt. Aus der Dornröschenhaften Abgeſchiedenheit von der Welt, in der man ſonſt in Oeſterreich lebt, wurde man in den letzten Wochen herausgeriſſen. Die Zeitungen, in denen in der Regel für die Ereigniſſe im Auslande nicht allzuviel Platz iſt, waren gezwungen, die Inlandsrubriken einzuengen. Von der Umwälzung in Perſien und von den revolutionären Anwandlungen in Spanien wollen wir nicht erſt reden. Oeſterreich wurde durch dieſe Vorgänge nicht direkt berührt und es konnte die in dieſem Falle angenehme Rolle des müßigen Zuſchauers ſpielen. Dagegen haben andere Vor⸗ kommniſſe, die freilich nicht von ſo tiefgreifender Wirkung waren, ein lebhaftes Intereſſe erweckt, weil ſie den Habs⸗ burgerſtaat unmittelbar berührten. Mehr als einmal war in dieſen Tagen der Blick nach dem engliſchen Unterhauſe gerichtet. Eigentümlich berührte die Rede des erſten Lords der Admiralität Mac Kennas, mit der er am 26. Juli den Beweis zu erbringen ſuchte, daß England außer den bereits bewilligten vier Dreadnougths noch weitere vier Rieſenſchiffe bauen müſſe. Daran ſoll das ſchlimme Oeſterreich⸗Ungarn ſchuld ſein, dem man ſonſt nur den Vor⸗ murf machen konnte, daß es ſeine Marine allzuſehr vernach⸗ läſſige. Jetzt freilich beſteht auch im Habsburgerreiche die Ahſicht, die Kriegsflotte durch einige moderne Schiffe zu ver⸗ mehren, allein dabei wird garnicht an die Erlangung eines Vorſprungs gedacht, ſondern bloß an die Beſeitigung des neuerlichen Rückſtandes, in den man auch durch das jüngſte ita⸗ lieniſche Flottenbauprogramm gedrängt wurde Immerhin wird noch viel Waſſer die Donau hinunterfließen und noch manche Bora die Fluten des Adriatiſchen Meeres aufpeitſchen, 5 ehe Oeſterreich⸗Ungarn ſeine erſten Dreadnoughts vom Stapel llaſſen kann. Vorläufig ſind die Kredite noch gar nicht be⸗ willigt und die Delegationen, die das entſcheidende Wort zu reden haben, werden früheſtens im Spätherbſte zuſammen⸗ treten. Uebrigens hätte Mac Kennas beſſer getan, ſich nicht auf andere Staaten auszureden, ſondern freimütig einzu⸗ bekennen, daß niemand Anders als England den Wettlauf im Bau der Rieſenſchiffe entfeſſelt hat. Das Inſelkönigreich machte ſich zuerſt die Ideen des italieniſchen Schiffbau⸗ konſtrukteurs Cuniberti zu eigen und ließ im Februar 1906 den erſten Dreadnought vom Stapel. Dadurch war eine Re⸗ volution in der Schiffbautechnik hervorgerufen und der ge⸗ wöhmliche Untertanenverſtand konnte den engliſchen Poli⸗ tikern ſagen, daß nunmehr auch die anderen Staaten nicht imſtande ſein würden, an den alten Typen feſtzuhalten. Die Poſe der Unſchuldigen paßt demnach für die engliſche Marine⸗ verwaltung ſehr ſchlecht. Viel beſprochen wurde in Oeſterreich⸗Ungarn auch die Debatte über die auswärtige Politik, die letzthin im„Hauſe der Gemeinen“ ſtattfand! Sie erreichte ihren Höhepunkt wweifellos in der eindrucksvollen Rede Sir Charles Dilkes. Dieſer ausgezeichnete Kenner der Verhältniſſe rechnete mit dem Staatsſekretär des Aeußeren Sir Edward Grey wegen wegen der Annerion Bosniens und der Herzegowing ganz grundlos geweſen ſei und ſagte rund heraus, daß kein ver⸗ nünftiger Menſch etwas Anderes als die Beſitzergreifung er⸗ wartet hatte. Sonderbar— das Wort einfältig läßt ſich ſchwer zurückdrängen— war die Erwiderung des verant⸗ wortlichen Leiters der äußeren Politik Englands. Sir Ed⸗ ward Grey berief ſich auf ein Schreiben des öſterreichiſch⸗ ungariſchen Botſchafters in London, das aus dem Jahre 1880 ſtammt und in dem unter anderem auch bemerkt wurde, daß die Habsburgermonarchie über die bloße Beſetzung der einſtens türkiſchen Provinzen nicht hinausgehen werde. Ehe Grey dieſes Dokument benützte, hätte er ſich wenigſtens über deſſen Entſtehungsgeſchichte und Bedeutung informieren ſollen. Dann würde er erfahren haben, daß das Schreiben ein Privatbrief, der dem damaligen Miniſterpräſidenten Gladſtone die Zurücknahme von grundloſen Beſchuldigungen, die er gegen Oeſterreich⸗Ungarn erhoben hatte, erleichtern ſollte und der durchaus nicht beſtimmt war, über den Augen⸗ blick hinaus zu wirken. Deutlicher als durch die merkwürdige Entſchuldigung des engliſchen Staatsſekretärs konnte ſchon nicht mehr bewieſen werden, daß der Sturmlauf, der vor Monaten gegen die Habsburgermonarchie verſucht wurde, keine moraliſche Berechtigung hatte und daß es ein himmel⸗ ſchreiender Frevel geweſen wäre, wegen der erfolgten unver⸗ meidlichen Annexion einen Kriegsbrand zu entzünden. Doch die internationale Kriſe iſt ſeit Monaten vorüber und darum wollen wir nicht länger bei den unangenehmen Erinnerungen verweilen. Selbſtverſtändlich ſprach man in Oeſterreich⸗Ungarn ſehr viel über den Kanzlerwechſel in Deutſchland. Fürſt Bülow, der das Wort von der„Nibelungentreue“ aufgegriffen hat, war ein verſtändnisvoller und aufrichtiger Freund der Donaumonarchie, der im letzten Herbſt und Winter nicht wankte und zögerte. In dieſer Zeit ſchien der Augenblick nahe, in dem das Bündnis der beiden Staaten auf eine ernſte Probe geſtellt werden konnte und die unzweideutige Bereit⸗ ſchaft Deutſchlands, ſeine Bundespflichten voll zu erfüllen, hat auf Rußland einen ſo tiefen Eindruck gemacht, daß es die Flinte, die es eben laden wollte, ins Korn warf. So ſehr man es bedauerte, daß der vierte Reichskanzler ſcheiden mußte, ſo ſehr iſt man jedoch in Oeſterreich⸗Ungarn überzeugt, daß das Deutſche Reich den alten Kurs der auswärtigen Politik weiter beibehalten wird. Bethmann⸗Hollweg wurde ja vom Fürſten Bülow für das neue Amt vorgeſchlagen und darin erblickt man an der Donau eine verläßliche Bürgſchaft für die Aufrechterhaltung der Traditionen in der auswärtigen Politik. Aufs angenehmſte war man in Oeſterreich⸗Ungarn auch dadurch berührt, daß Herrn Pichons Stellung durch den Kabinettswechſel in Frankreich nicht erſchüttert ward. Der Miniſter des Aeußeren in der Regierung Clemenceaus wird ſeine gewohnten Geſchäfte im Miniſterium Briand fortführen und ſich hoffentlich gleich bleiben. Das aber hieße dann, daß die franzöſiſche Republik in ihrer äußeren Politik auch in Zu⸗ kunft kluge Beſonnenheit zur Schau tragen würde und daß ſie nicht auf gefährliche Abwege zu bringen wäre. Herr Del⸗ caſſs ſcheint aber— ſoweit man augenblicklich urteflen kann — wenigſtens im Hinblicke auf die äußere Politik ſeines der vor Oeſterreich⸗ n unternommenen Vaterlandes nur Perſonen und nicht Syſtem geſtürzt zu die den gemeinſamen Einkauf von Produkten etc. zum Gege S De Gewerbe ausgeſchloſſen wird. Staatlichen und ſtädtiſchen Oeſterreich⸗Ungarn hat ſchon wegen ſeiner Lage vornehm ⸗ lich an den Ereigniſſen im Orient ein Intereſſe und da verfolgte man mit Spannung die Entwicklung der Dinge auf der Inſel Kreta. Zur Stunde ſcheint es, als würden ernſte Zwiſchenfälle nicht zu befürchten ſein. Griechenland hat augenblicklich mit ſich ſelbſt genug zu tun und die Verſiche⸗ rungen des Miniſterpräſidenten Rhallys lauten ſehr be⸗ ruhigend. Auch hat es ſich jetzt herausgeſtellt, daß in Kandia beim Abzuge der internationalen Schutztruppen von der Juſel nicht die griechiſche Fahne gehißt worden war. Man kann demnach den Schluß ziehen, daß auf Kreta gegenwärtig eine annehmbare Ordnung herrſcht. Ob es nur ſo bleiben wirds Politische Ilebersicht. „Maunheim, 3. Auguſt 1909. Handwerkerfragen. Von dem Geſichtspunkt ausgehend, daß die Staals⸗ u Kommunalbehörden ein großes Intereſſe an der Leiſtungs⸗ fähigkeit des Handwerkerſtandes haben und daher an Förderung und wirtſchaftlichen Hebung desſelben mitzuwirken berufen ſind, fordert der geſchäftsführende Ausſchuß des Deutſchen Handwerks⸗ u. Gewerbekammertages, daß Staa und Kommunen handwerkerliche Arbeiten nicht ineigener Regie ausführen, vielmehr dieſe dem freien Wettbewerb überlaſſen. Die Gefängnisarbei ſei ſo zu geſtalten, daß durch ſie eine Konkurrenz der freien Beamten und Arbeitern möge jede gewerbsmäßige Tätigkeit unterſagt werden, ebenſo den Angehörigen des Heeres und der Flotte. Zur Frage Die Frau im Handwerk“ w genannten Ausſchuß die Anſicht vertreten, daß bei handlung der Maberie der Geſichtspunkt maßgebend ſein daß die weiblichen Lehrlinge den mänwlichen genau behandeln ſind, nach dem Grundſatz„gleiche Rechte, gleiche Pflichten“. Auf dem Königsberger Haudwerkskammertag ſollen zunächſt nur die prinzipiellen Grundſätze über die Frage geklärt werden, während die weitere Verfolgung Ausſchuß überlaſſen bleiben ſoll. Betreffs der Rei verſicherungsorduung iſt der Ausſchuß der Anſi daß der vorliegende Entwurf zwar manchen Wünſchen Handwerks gerecht zu werden verſucht, daß er aber wegen erheblichen Mehrbelaſtung des Arbeitgeberſtandes und anderen Gründen nicht geeignet iſt, in der vorliegenden Fo Geſetz zu werden. Eine endgültige Stellungnahme ſoll j doch der nächſten Ausſchußſitzung vorbehalten bleiben. Die Umfrage über die Frage der Abgrenzung Handwerks hat ergeben, daß nicht nur alte Hand verſchwunden ſind, ſondern daß ſich auch zahlreiche neue Ge werbe zu Handwerkszweigen entwickelt haben, ſo unter anderen Wäſcher und Plätter, Köche, Zahntechniker, Blum binder, Käſer und Molker, Reparateure für Fahrräder Motorfahrzeuge. An die Bundesregierungen ſoll ferner eine Eingabe gerichtet werden, den Beamten der Staatsbehörden nahezulegen, von der Neugründung ſolcher Vereinigu Feuilleton. Ein Maunheimer Rollſchuh⸗Erlebnis. In der„Berl. Allg. Ztg.“ gibt ein Mannheimer ein Rollſchuh⸗ Erlebnis zum Beſten, das ihm vor 56 Jahren in ſeiner Vaterſtadt begegnete. Er ſchreibt von ſeinem Berliner Domizil aus⸗ Allabendlich tummeln ſich vor meinen Fenſtern in der König · grätzen Straße eine Anzahl junger Leute auf den jetzt auch für den Straßengebrauch in Aufnahme gekommenen Rollſchuhen umher, weidlich beſtaunt von all denjenigen, für die dieſer Gaſſenſport etwas Neues iſt. Mich laſſen ihre Bemühungen, die Bewunderung der Paſſanten und Zuſchauer zu erregen, vollſtändig kalt, denn mir iſt die Geſchichte etwas altbekanntes. Ich weiß nicht, wann die Rollſchuhe— die Erfindung eines Amerikaners Garcia— Bekanntſchaft bereits vor 56 Jahren machte und mir mit ihnen mein erſtes„Künſtlerhonorar“ verdiente. Ich war damals 13 Jahre alt, aber ſchon„Mitglied“ des Hoftheaters meiner Vaterſtadt Maunheim, allerdings in einer etwas exkluſiven Stellung. Ich ſpielte u. a. in Mozarts„Zauber⸗ flöte“ das Hinterteil eines dem Wagen Saraſtros vorgeſpannten Löwen, einen Meerkater in der Hexenküche im„Fauſt“, den linken Vorderfuß eines Elefanten in einer indiſchen Zauberpoſſe und durfte mit noch vielen anderen, je nach Bedürfnis, als„Volk⸗ mitbrüllen, und meine Anteilnahme an der Handlung durch wind⸗ mühlenflügelartige Bewegungen der Arme bekunden. Eines Tages aber wurde mir und meinen juzendlichen Ge⸗ noſſen eine höhere Aufgabe zuteil, die uns nicht benig ſtolz machte. Meyerbeers große Oper„Der Prophet“ wurde 1853 einſtudiert und de das Hoftheaterenſemb 4 7 zuerſt nach Deutſchland kamen, das aber weiß ich, daß ich ihre le lein Balett aufßuweiſen hatte, ſo wurde ein Dutzend echt Mannemmer Buben“, die ſich bereits als Eisläufer auf Neckar und Rhein bewährt hatten, darunter ſelbſtverſtändlich auch ich, dazu auserſehen, auf extra von Paris verſchriebenen Rollſchuhen den bekannten Schlittſchuhtanz im drit⸗ ten Akt der Oper auszuführen. Die Geſchichte war nicht leicht und exfordert: monatelange Vorproben, die wir an ſchulfreien Nachmittagen in dem goßen Malerſaal des Hoftheaters abſolvier⸗ ten. Denn während die modernen Rollſchuhe vier Rollen auf⸗ weiſen, auf denen es ſich vor allem ſehr gut ſtehen läßt, hatten die damaligen, genau wie die richtigen Schlittſchuhe, die übliche Stahlſchiene, an der drei Rollen, wovon die mittlere bedeutend höher war, angebracht waren, was allerdings eine bequeme Sen⸗ kung des Fahrers nach vorn oder rückwärts emöglichte, aber auch häufig zu einem unvorhergeſehenen Plumps auf Naſe oder Rücken Veranlaſſung gab. Und wir plumpſten nicht wenig. Ich wüßte mich keiner Zeit meines Lebens zu erinnern, wo ich ſo oft mit einer zerſchundenen Viſage herumlief, und mein Verbrauch an Heftpflaſter eine ſolche Höhe erreichte, wie damals. Doch da unſer„künſtleriſcher“ Ehr⸗ geiz und unſere Ausdauer ſchließlich alle Fährlichkeiten dieſer Rollſchuhe überwandten, ſo wurden wir endlich auch dieſes neuen Laufſports Meiſter und beherrſchten mit abſoluter Sicherheit das Parauett unſeres improviſterten Probeſaals. 5 Na, wir waren nicht wenig ſtolz auf unſere Leiſtung und ſchwelgten förmlich im Vorgefühl des Triumphes, den wir am Premieren⸗Abend zu erringen hofften. Nur ein bitterer Tropfen fiel in den Becher unſerer Freude— der Umſtand, daß die Erſt⸗ auſſührung der Oper immer wieder hinausgeſchoben wurde, und wir uns vorläufig nur hinter den, jedem Späherauge unzugäng⸗ lichen Mauern des Hoftheaters produzieren konnten. Eines Tages überkam mich plötzlich ein Gedanke, ſo verlockend und ſchön, daß ich nicht umhin konnte, ihn ſchleunigſt meinen „Kunſtgenoſſen“ mitzuteilen. Wie, wenn wir nach der Saalprobe, bei der wir ſeit lange ſchon gänzlich unter uns waren ſer Rollſchuhe heimlich mitnahmen, und unſere Kunſt einmal au vortrefflichen Steinplattenbelag des Mannheimer Trotfoirs aus⸗ übten? 5 Freilich erregte mein Vorſchlag bei der einen Hälfte Freunde ein gelindes Entſetzen, aber da die andere, weni gwiſſenhaft beſaitete Hälfte, von dem frechdachſiſchen Plan gerade zu enthuſiasmiert war, ſo gelang es unſerer Ueberredungskm bald, auch die Schwachgemuten für dieſen Straßenausflug winnen und an einem heißen Auguſtnachmittag zogen wir, Großberzoglich badiſchen Hoftheater⸗Rollſchuhe unter unf Leinenkitteln verborgen tragend, los. Wir verlegten den Schau⸗ platz unſerer öffentlichen Produktion auf das Trottoir des nahen Schloßplatzes, der infolge der glühenden Nachmittagshitze anfäng⸗ lich ſehr mäßig beſucht, ja faſt leer war. Aber nicht lange dau⸗ es, bis ſich die Paſſanten zu einer gaffenden Menge angeſam hatten, die angeſichts unſerer niegeſehenen, kühnen Evolutionen des Wortes verwegenſter Bedeutung Mund und Naſe aufſperrte, während nach und nach alle Fenſter in der Nachbarſchaft mit Zu ſchauern beſetzt wurden und die unerhörte Kunde von den Schlitt⸗ ſchuhläufern im Hochſommer immer neue Zuſchauer aus den Ne benſtraßen heranlockte Es war eine Senſation, wie ſie das do malige ſtille Mannheim mit ſeinen 30000 Einwohnern wohl der Her Repolution nicht mehr erlebt hatte. Wir ware einem Schlage die Helden des Tages und ſauſten, angere allgemeinen Bewunderung, wie wahnſinnig gewordene wohl eine halbe Stunde lang auf und nieder, bis plötzlick dunkle Verhängnis in Geſtalt des alten Polizeiwachtme Petar Jochem nahte, der ſich mit ſeiner panzigen Stimme bei Erſtbeſten nach der Urſache dieſer unverhofften Volk erkundigte und, bar alles Kunſtverſtändniſſes, mich, der nächſten zur Hand war, ſofort beim Kragen nahm mir über das Wie und Warum di eltſamen Vorſt die Moöglichkeit einer 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 3. Auguſt. Löſung bisher beſtehender ähnlicher Veranſtaltungen in Er⸗ wägung zu ziehen. Warum das Zentrum die Sozialdemokratie unterſtützt. Ein BVerliner Blatt zieht aus der Unterſtützung, die das Zentrum im Wahlkreiſe Landau der Sozialdemokratie ge⸗ währt hat, den Schluß, daß ſich daraus der unüberwindbare 7225 zwiſchen Zentrum und Libéralismus ergebe. Daß Zen⸗ trum und Liberalismus durch eine unüberbrückbare Kluft in ſihren Weltanſchauungen getrennt ſind, iſt richtig, aber dieſe Tatſache beſteht nicht erſt ſeit heute. Trotz dieſer Gegenſätze hat das Zentrum den linken Flügel des Liberalismus früher bei Wahlen ſehr offen und ſehr nachdrücklich unterſtützt. Da⸗ bei war das Zentrum zu der Zeit, als es dies tat— es war dies zu den Lebzeiten von Windthorſt— keineswegs demokra⸗ tiſcher, als es heute iſt. Herrn Windthorſt's, des ehemaligen Riniſters, perſönliche Neigungen zogen es vielmehr zur Ariſtokratie bezw. zum Konſervatismus, als es die Neigungen des Herrn Erzberger tun. Außerdem ſchätzt man das Zen⸗ zu gering ein, wenn man meint, daß es ſeine Haltung Su anderen Parteien von Liebe oder Haß beeinfluſſen läßt. Wie der katholiſche Klexus ſeine ungeheure Macht dadurch erlangt hat, daß er nicht die perſönlichen Empfindungen mitſprechen ließ, ſondern nur ſein wohlerwogenes Intereſſe, Jäßt ſich das Zentrum ſeine Taktik auch nur durch die ereſſen der Partei diktieren. So iſt auch die Unterſtützung der Sozialdemokratie bei Stichwahlen nur auf das ſtarke taktiſche Intereſſe der Zen⸗ trumspartei zurückzuführen. Einmal hat das Zentrum da⸗ Durch einen direkten Vorteil, denn die Sozialdemokratie ßeigt ſich für ſolche Wahlhilfe dankbar, indem ſie, wo zwiſchen Zentrum und Liberalen zu entſcheiden iſt, den Zentrums⸗ mann unterſtützt. Noch viel größer aber iſt der indirekte Vorteil für das Zentrum. Ihm muß es darauf ankommen, die doppelte Mehrheit, die es früher bilden konnte, wieder herzuſtellen. Wohl iſt es jetzt dank dem Entgegenkommen der Konſervativen wieder führende Partei geworden, aber es kunn ſeine Herrſcherſtellung doch lange nicht in der Weiſe geltend machen, als wenn neben der konſervativ⸗klerikalen ehrheit wieder eine ultramontan⸗ſozialiſtiſche Majorität beſteht. Es muß ja gegenwärtig immer beſorgen, daß, wenn es gar zu anſpruchsvoll auftritt, die Konſervativen, um von Dder läſtigen Bevormundung durch das Zentrum frei zu werden, den Verſuch machen, wieder Beziehungen zu den Diberalen anzuknüpfen und die frühere Blockmehrheit herzu⸗ ſtellen. Deshalb muß das Zentrum darauf bedacht ſein, auch ſchon konſervativ⸗liberalen Mehrheit zu hintertreiben. Selbſt kann es an Mandaten zum Reichstage micht gewinnen, es iſt ſogar vielleicht möglich, daß es infolge ſeiner wenig volksfreundlichen Haltung bei der Finanzreform das eine oder das andere Mandat bei den nächſten Reichs⸗ tagswahlen verliert. Immerhin kann es aber darauf rechnen, Daß es zuſammen mit Polen, Welfen und Elſäſſern auch in den nächſten Reichstag mit ungefähr 130 Mann einrücken wird. Deshalb muß es ihm erwünſcht ſein, daß die Sozial⸗ emokratie mindeſtens 70 Sitze erhält, weil erſt dann eine erikal⸗polniſch⸗ſozialiſtiſche Majoritätsbildung möglich iſt. Bei unſerem Stichwahlſyſtem hat es ja das Zentrum voll⸗ kommen in der Hand, abzuwarten. Ergeht es bei den nächſten len wie im Jahre 1903, wo die Sozialdemokraten ſchon der Hauptwahl nahezu 60 Mandate erlangten, ſo braucht das Zentrum nicht die Sozialdemokratie zu unterſtützen, weil es darauf rechnen kann, daß die fehlenden 10 bis 15 zzialiſtiſchen Mandate würden hereingebracht werden. Er⸗ ält aber die Sozialdemokratie im erſten Wahlgange nur Mandate oder gar noch weniger, dann wird das Zentrum den Stichwahlen mit aller Kraft für die Sozialdemokraten eintreten, um ſeine geliebte doppelte Mehrheit unter allen Umſtänden wieder zu erzielen. Gewiß iſt es für eine ſo fromme Partei wie das Zentrum reichlich kompromittierend, wenn es nicht nur bei einer ſozialiſtiſchen Erſatzwahl wie in u ſondern im ganzen Reiche die Sozialdemokratie unter⸗ ützt. Dafür aber erhält das Zentrum ſchon Abſolution, denn der Zweck heiligt eben die Mittel und dieſer Zweck beſteht darin, unter allen Umſtänden wieder die unbeſtrittene Herr⸗ ſchaft im deutſchen Reichstage zu erlangen. Zur Talonſteuer. Die„Nat.⸗Lib. Korreſp.“ erhält folgende Zuſchrift, die Uuf weitere Mängel der Talonſteuer hinweiſt: Das Talonſteuergeſetz läßt offen, wer die Steuer tragen foll. Eine geſetzliche Feſtſtellung des Trägers der Steuer Sachverhalt einzuweihen. Fünf Minuten ſpäter hatten wir uns auf Befehl des Polizei⸗ gewaltigen unſerer Rollſchuhe entledigt und wurden von dem ſtrengen Hüter der öffentlichen Ordnung, gefolgt von der johlenden Menge, nach dem Hoftheater geleitet, wohin bereits die Kunde von unſerem verbrecheriſchen Tun und Treiben gedrungen war und wo uns der Hoftheater⸗Inſpektor Wilhelm Mühldorfer, be⸗ waffnet mit einem etwas umfangreichen ſpaniſchen Rohr, empfing, das er nach einer kurzen Auseinanderſetzung auf unſeren, vor⸗ wiegend aber auf meinem Rücken und deſſen natürlichen Verlänge⸗ rung derartig tanzen ließ, daß ich noch lange Jahre bei der Rück⸗ erinnerung an dieſe ſchmerzliche Szene an den ſo hartbetroffenen Stellen meines Corpus ein gewiſſes Brennen verſpürte. Es war das erſte„Künſtlerhonorar“, das ich für meine thea⸗ kraliſchen Leiſtungen empfing— ein ſchlechter Lohn für das unbe⸗ ſtreitbare Verdienſt, das ich mir dadurch erworben hatte, meine Landsleute mit den damals noch gänzlich unbekannten Rollſchuhen bekannt gemacht zu haben. Angeſichts der obigen Epiſode aus meiner einſtigen Künſtler⸗ kaufbahn werden meine Leſer begreiflich finden, wenn ich Eingangs meiner kleinen Geſchichte erklärte, daß mir die heutigen Rollſchuh⸗ evolutionen vor meinem Fenſter zu keinem beſonderen Staunen Vercenulaſſung geben. 5 Büchertiſch. (Anzeigen bei der Redaktion eingelaufener Bücher und Zeit⸗ ſchriften. Ausführliche Beſprechungen nach Auswahl.) Meher, Dr. M. Wilhelm, Der Mond, unſere Nachbarwelt. Mit zahlreichen Abbildungen. In farbigem Umſchlag geheftet M. I, geb. M..80. Verlag des Kosmos“., Geſellſchaft der Naturfreunde(Geſchäftsſtelle: Franckhſche Verlagshandlung), Stuttgart. In dem neuen Kosmosbändchen führt uns der Ver⸗ gehend unterrichten ließ, daß ich nicht umhin konnte, ihn in den würde daher zu großen Mißhelligkeiten und großer Ver⸗ wirrung geführt haben. Zu entrichten hat ſie jedenfalls der Ausſteller der Gewinnanteil⸗ und Zinsbogen. Wie nun der Ausſteller die Steuer abwälzt, wird ſich allgemein nicht ſagen laſſen, doch kann es als ſicher gelten, daß ſie abgewälzt wird. Damit iſt nun nicht geſagt, daß der Bezugsberechtigte dieſer Gewinnanteile und Zinsbogen der Zahlende der Steuer im Gewinn⸗ und Verluſtkonto der Geſellſchaft ver⸗ teuer im Gewinn⸗ und Verluſtkonto der Geſellſchaft ver⸗ rechnen. In dieſem Falle käme die Zuteilung der Steuer den Abſichten des Geſetzgebers noch am nächſten. Bei Geſell⸗ ſchaften, die Pfandbriefe auf Hypothekenkredit ausgeben, wird entweder der Aktionär der Geſellſchaft oder der Hypotheken⸗ ſchuldner die Steuer zu tragen haben. Der Aktionär würde alſo zweimal die Steuerlaſt haben, einmal als Aktionär der Geſellſchaft auf ſeinem Gewinnanteilbogen, das anderemal im Gewinn⸗ und Verluſtkonto der Geſellſchaft für die Stem⸗ pel⸗Abgabe auf die Zinsbogen der Pfandbriefe. Denn daß der Beſitzer der Pfandbriefzinsbogen damit belaſtet werden könnte, läßt ſich vorläufig ſchwer annehmen, wenngleich er den Abſichten des Geſetzgebers nach getroffen werden ſollte. Auch bei den Kommunalpapieren wird der Beſitzer der Zins⸗ bogen von der Abgabe verſchont bleiben, da die Kommunen die auf ihre Anleihen entfallende Stempelabgabe zahlen werden. Iſt die Haupteinnahmequelle der Kommune die Steuerkraft der Bevölkerung, ſo wird in ſolchem Falle der Gemeindeſteuerzahler der eigentliche Träger dieſer Stempel⸗ abgabe ſein. Die Talonſteuer iſt alſo nur in ſehr beſchränktem Maße eine Beſitzſteuer, nur da, wo ſie auf die Höhe der Gewinn⸗ verteilung der Geſellſchaft einen Einfluß ausübt und der Ge⸗ winn durch Gewinnanteilſchein erhoben wird; ſonſt iſt ſie eine Steuer auf Schulden, eine negative Einkommenſteuer mit ſchwacher Uebertragungsmöglichkeit. Sollte die Stempel⸗ abgabe aber wirklich auf den Zinsbogeninhaber abgewälzt werden können, ſo wird ſie eine regelrechte Einkommenſteuer, eine zweite Auflage der Steuer auf Einkommen aus Kapital⸗ vermögen. Als ſolche iſt ſie im höchſten Grade ungerecht, da ſie nur das Einkommen berührt, das in Form von Gewinn⸗ anteilſcheinen und Zinsſcheinen vom Kapitalvermögen bei Gelegenheit der Talonerneuerung erhoben wird. Die Ein⸗ kommen aus Hypothekenforderungen, von Depoſiten⸗ und Spargeldern uſw., die jährlich gewaltige Summen ausmachen und ſicherer den Beſitz treffen als das Einkommen aus Wert⸗ papieren, bleiben völlig unbeachtet. Hierin liegt die weſent⸗ lichſte Schwäche des Geſetzes. Eigen erſcheint es auch nach dem Wortlaute des Geſetzes und nach den Ausführungs⸗ beſtimmungen, daß man bei Auslandspapieren beinahe auf völlige Steuerfreiheit wird rechnen können. Iſt es ſo un⸗ denkbar, daß zum Beiſpiel bei Erneuerung von Zinsſchein⸗ bogen einer im Auslande ausgeſtellten chineſiſchen Anleihe dieſe Zinsſcheinbogen von Wien aus unmittelbar an den Be⸗ zugsberechtigten im Inlande zum billigen Portoſatze zuge⸗ ſandt werden? Durch dieſen unmittelbaren Bezug aus dem Auslande würde die Steuerpflicht nicht eintreten. Wenn auch die Ausgabe neuer Talons für die im regelmäßigen Lauf der Verhältniſſe noch kein beſtimmter Anlaß vorlag, nach dem Wortlaut des Geſetzes rechtlich vertrethar iſt— aus der, Nichtausgabe neuer Talons eine Verletzung der Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmannes zu konſtruieren, geht zu weit — ſo iſt doch das von ſo vielen Geſellſchaften geübte Ver⸗ fahren nicht nach unſerem Geſchmack, und es wäre beſſer ge⸗ weſen, es aus allgemeinen Gründen zu unterlaſſen. Dieſes umſo mehr, da es für jedermann erkenntlich ſein konnte, daß die Stempelabgaben nachträglich doch noch eingefordert werden würden. Die Reichstagserſatzwahl in Koburg wird nach den Meldungen, die bisher aus dem Wahlkreiſe kamen, die Nationalliberalen nicht Seite an Seite mit den Freiſinnigen finden, ſondern vermutlich an der Seite des Bundes der Landwirte. Dieſe betrübende Tatſache veranlaßt das freiſinnige„Koburger Tagebl.“ folgende Ausführungen zu machen: An und für ſich wäre die Kandidatur Quarck kaum etwas Bemerkenswertes, denn ſchon lange hörte man, daß ſich die Nationalliberalen mit dem Gedanken trügen, den Sohn zum Nach⸗ folger ſeines Vaters werden zu laſſen. Daß ſie aber Arm in Aum mit dem Bund der Landwirte in die Schran⸗ ken treten, das mußte angeſichts der Vorkommniſſe während der letzten Reichstagsſeſſion mehr als überraſchen. Die National⸗ Tiberalen unſeres Wahlkreiſes haben alſo wirklich ſchon vergeſſen, gegen wen die liberalen Fraktionen und damit auch der national⸗ liberale Reichstagsabg. Quarck zu kämpfen hatte, und mit welchem Zynismus dieſe von dem klerikal⸗agrariſchen Block niedergeſtimmt wurden. Was lag näher, als die Notwendigkeit des Z u⸗ ſammenſchluſſes der liberalen Parteien— und die Reichstagserſatzwahlen jüngſter Zeit haben bereits eine ſolche Betätigung gezeitigt. Was aber geſchah im Lande Koburg, in dem von jeher die Hochburg des Liberalismus geſtanden hat? Kaum iſt ein Monat ſeit jenen denkwürdigen Ereigniſſen im Reichstag ins Land gezogen, und ſchon ſehen wir die Nationalliberalen in der Gefolgſchaft des Bundes der Landwirte. Das mußte die Wähler unſeres Wahlkreiſes eine nie geahnte Ueberraſchung ſein., Mit dieſer unnatürlichen Paarung galt für die Freiſinnige Volks⸗ partei, die ſich gern mit dem Gedanken ein Zuſammengehens mit den Nationalliberalen getragen hat, das Tiſchtuch zwiſchen beiden Parteien zerſchnitten. Hoffentlich, meint die„Voſſ. Ztg.“, iſt es auch jetzt noch nicht zu ſpät zu einer Verſöhnung.„Sollte ſich ihr in der Perſon des Herrn Quarck ein Hindernis in den Weg ſtellen, ſo wird er— das muß jeder Liberale wünſchen— kein Boe⸗ denken tragen, im Intereſſe der Sache von ſeiner Kandidatur zurücktreten.“ Was in Koburg auf dem Spiel ſteht, wird deutlich aus folgender Auslaſſung der„Münch. Poſt“ zu der Uneinig⸗ keit zwiſchen Nationalliberalen und Freiſinnigen in der Kan⸗ didatenfrage: Die Wut gegen die politiſch Ausgehaltenen des Bundes der Landivirte iſt ſo hochgradig, daß wohl zahlreiche entſchiedene Libe⸗ rale direkt für den radikalen Bekämpfer der agrariſchen Volksaus⸗ beuter, für den Sozialdemokraten, ſtimmen werden. Deutsches Reſeh % — Aus dem Reichsſchatzamt. Durch eine Reihe von Zei⸗ tungen iſt eine Nachricht gegangen, es ſtänden ſchon jetzt wieder neue geſetzgeberiſche Arbeiten im Reichsſchatz⸗ amt bevor, obwohl ja die neuen Finanzgeſetze zum Teil noch nicht einmal in Wirkung getreten ſind. Man wird gut daran tun, dieſe Nachricht mit weitgehender Vorſicht aufzunehmen. Zwar iſt ja bekannt, daß für die Talonſteuer ſchon jetzt ein Aus⸗ legungsgeſetz in Vorbereitung iſt, das im Herbſt den Reichstag beſchäftigen wird. Darüber hinaus aber dürften auf dem Ge⸗ biet der Finanzwirtſchaft des Reichs vorläufig geſetzgeberiſche Maßregeln nicht in Angriff genommen ſein. Denn wenn auch in den Steuergeſetzen der letzten Finanzreform, wie im Reichs⸗ ſtempelgeſetz, für ſpäter noch der Erlaß von Geſetzen vorgeſehen iſt und auch die Herabſetzung der Zuckerſteuer noch ihrer endgültigen Löſung harrt, ſo gehören dieſe kommenden Aufgaben doch einer Zeit an, welche es geſtattet, inzwiſchen eine Klärung auf dem ganzen Gebiet der Reichsfinanzreform herbeizuführen und vor allem auch die Wirkungen der neuen Steuergeſetze und der Erhöhungen des Zolltarifs auf die Reichseinnahmen abzu⸗ warten. — Zu Taten gegen die württembergiſchen ſozialdemo⸗ kratiſchen Hofgänger fordert die„Leipziger Volks⸗ zeitung“ auf, indem ſie ſchreibt:„Die Beteiligung der ſieben württembergiſchen Landtagsabgeordneten an dem Gabelfrühſtück des ſchwäbiſchen Königs vor ca. einer Woche wird noch immer in der Parteipreſſe lebhaft kommentiert. Wir ſind der Anſicht, daß über das Verhältnis der Sozialdemo⸗ kratie zur Monarchie nun ſchon ſeit Jahren in der Parteipreſſe genug Papier bedruckt worden iſt, ſo daß uns jedes weitere Wort über ein derartiges Gebaren abſolut überflüſſig er⸗ ſcheint! Es kanm nicht die Aufgabe der Parteipreſſe ſein, immer wieder dasſelbe zu ſagen und es dann mit einem Papierenen Proteſte genug ſein zu laſſen. Hier müſſen die Organiſationen ſelber auf den Plan und müſſen den König⸗ beſuchern gegenüber die Konſequenzen ziehen. Hier helfen keine Worte, hier helfen nur Taten.“ Badiſche Politik. Landtagskandidaturen. * Donaueſchingen, 2. Aug. In der geſtern im Gaſt⸗ haus zum Löwen in Immendingen abgehaltenen, aus allen Orten des Wahlkreiſes Donaueſchingen⸗Engen ſehr zahlreich beſuchten Vertrauensmännerverſammlung der nationalliberalen Partei wurde der ſeitherige Abgeordnete Landwirt Joſef Hil⸗ bert von Riedöſchingen einſtimmig wieder als Landtagskandi⸗ dat aufgeſtellt. Bayeriſche und Pfälziſche Politik. Das Zentrum als Vorfrucht der Sozialdemokratie. * Neuſtadt a.., 2. Aug. Die Folgen des Verhaltens der Zentrumspartei bei der jüngſten Reichstagsſtichwahl machen ſich in der katholiſchen Ortſchaft Weyher in einer Weiſe bemerkbar, die der Partei einiges Unbehagen bereiten wird. Während in Weyher bei allen früheren Wahlen nur Zentrums⸗ ſtimmen abgegeben wurden, haben bei der letzten Stichwahl wohl faſſer durch die Nachbarwelt unſeres himmliſchen Begleiters, der obgleich der nächſte unter allen Himmelskörpern, doch eine von der irdiſchen grundverſchiedene Natur offenbart. Wir treten in ſie ſchrittweiſe ein, indem wir zunächſt ſeine wechſelnden Stel⸗ lungen zu uns ins Auge faſſen, die die Mondphaſen, die Sonnen⸗ und Mondfinſterniſſe erzeugen, ſeine Entfernung und Größe ken⸗ nen lernen, wir ſehen, wie die Gebirgswelt des Mondes eine ganz andere iſt, als die der Erde, und daß ſie ſelbſt mit unſeren bulkaniſchen Gebieten nur unter Einſchränkungen verglichen wer⸗ den kann. Der Verfaſſer beantwortet auch die Frage nach etwa auf dem Mond vorhandenem Leben, deſſen Möglichkeit, ja ſogar Wahrſcheinlichkeit heute kaum noch in Abrede zu ſtellen ſei. Das Büchlein iſt wieder reich, zum Teil mit Originalaufnahmen von Mondlandſchaften, illuſtriert. Heury Wagner. Bringt das Grab die Vernichtung unſerer Perſönlichkeit? Experimental⸗pſychologiſche Studie von Henry Wagner. Verlag„Oſiris“ H. Wagner, Mülhauſen 1. C. Preis M. 3.— Der Verfaſſer iſt durchaus dualiſtiſcher Weltanſchauung und ſucht von dieſem Standpunkt„als Laie“ die Frage nach dem Weiterleben der Seele nach dem Tode unter Zuhilfenahme von Traumzuſtänden uſw. zu löſen. Natürlich kommt der Verfaſſer zu dem Schluß, daß es eine den Körper lenkende, ſelbſtändige Seele gibt, die nicht etwa ein„Ausſchwitzungsprodukt“ des Ge⸗ hirns ſei, ſondern für ſich exiſtiere. Das ganze Buch ſteht auf der Höhe der Denkweiſe ſeines Verfaſſers.—nn. Nervoſität— Neuraſthenie. Von Dr. med. Gabriel Pavai Vajna, kgl. Rat in Preßburg. 20 Seiten, broſchiert 30 Pfg. — Die Broſchüre gibt einen treffenden Ueberblick über die Ent⸗ ſtehungsurſachen von Nervoſität— Neuraſthenie. Mahler, Programme der politiſchen Parteien. Verlag von O. Gracklauer(Richard Goldacker.] Preis M..75.— Die Programme aller politiſchen Parteien im Deutſchen Reiche findet man hier überſichtlich zuſammengeſtellt. Das billige Heftchen dürfte manchem Politiker ein guter Führer ſein. Die katholiſche Literaturbewegung der Gegenwart. Ein Bei⸗ trag zu ihrer Geſchichte von Richard von Kralik. Preis .50 M.(Verlag von J. Habbel in Regensburg.— Der Ver⸗ faſſer gibt eine Skizze der Bewegung, in deren Mitte er ſelber ſteht, indem er ihre Bedeutung für die Kulturgeſchichte und die nationale Literatur nachzuweiſen ſucht. Es leitet ihre Urſprünge aus einer weltgeſchichtlichen Entwicklung ab, er bezeichnet ſie als das Ergebnis einer Wiedergeburt der echten klaſſiſchen Prinzi⸗ pien der Antike, verklärt durch das chriſtliche Mittelalter, wieder gewonnen durch die Romantik. In dieſem Zuſammenhang ſchil⸗ dert er ſodann die Erſtehung einer ganzen katholiſchen Literatur, die Rückſchläge des Inferioritätsſtreits, die Reformverſuche, die Bildung konſervativerer und fortſchrittlicherer Parteien, das viel⸗ fältige Ringen des Idealismus mit dem Modernismus. Er be⸗ ſpricht alle Programmſchriften der Zeit eingehend und kritiſch, er ſchildert die Entwicklung des Zeitſchriftenweſens und ſchließt mit den Erſcheinungen der letzten Monate. Eine inſtruktive Zeit⸗ tafel verzeichnet zum Schluß annaliſtiſch alle markanten Erſhei⸗ nungen der Jahre 1870—1909 Die Eheſcheidung und ihre Folgen. Von Otto Schmer⸗ bauch, Berlin. Verlag R. Intrau, Erfurt und Stotternheim. 124 S. Preis 1 M. Frohſinn— eine Lebenskraft. von O. Swett Marden. Ueberſetzt von Emma Bake. Stuttgart, Kohlhammer. Pr. 1 M. Emile Erhard, Gräfin Ruth. Roman. Wohlfeile Ausgabe, geheftet 3., vornehm gebunden 4 M.(Die frühere Ausgabe koſtete 9.) Verlag von W. Vobach u.., Berlin⸗Leipzig⸗Wien. Eine neue, wohlfeile Ausgabe der ſeit Jahren vergriffenen Ro⸗ mane der bekannten und beliebten Schriftſtellerin Emile Erhard (Baronin von Warburg, geb. Freiin von der Goltz! wurde Ende 1908 mit dem Hofroman„Die Roſe vom Haff“ eröffnet und hat überall beſondere Beachtung und freudigſte Aufnahme gefunden. Nunmehr liegt auch der Offiziersroman„Gräfin Ruth“ in der n N n * 1 ee eeeeeene eeeen eeeeee Mannhein, 3. Aaguſ: 5 Veneral-Sinzeiger.(Abendblate) auf Veranlaſſung von Zentrumsführern, 51 katholiſche Wäßler dem ſozialdenokratiſchen Kandidaten Huber die Saele e Jetzt haben dieſe 51 Wähler einen ſo zialdemokratiſchen Verein gegründet; ſie werden in Zukunft kaum jemals wieder für een Zentrumskandidaten an die Wahlurne zu pringen ſein. Nus Stadt und Land. »Mannheim, 3. Auguſt 1909. Dollberſammiang der Handwerkskammer Mannheim. Die heute vormittag im Sitzungsſaale der Kammer abgehal⸗ bene Bo llperſam mlung war ſehr zahlreich beſucht. Als Vertreter der Großh. badiſchen Negierung wohnta Amtmann Mannheim der Verſammlung bei. Der ſtellver⸗ retende Vorſitzende Herr Albert Leemann eröffnete mit herz⸗ lichen Begrüßungsworten die Sitzung, worauf Herr Kammerſekre⸗ tär Haußer die Protokolle der letzten Vorſtandsſizungen ver⸗ las. Dem Tätigkeitsbericht des Vorſtandes iſt u. a. zu entnehmen: Seit der letzten Vollverſammlung em 5. Januar J. Is. kann ein ſehr erhebliches Anwachſen der Ge⸗ ſchäfte des Vorſtandes feſtgeſtellt werden. Neben den erheblich ggewachſenen laufenden Arbeiten hat auch die Erledigung beſonde⸗ rer Aufgaben z. B. die Mitwirkung der Kammer bei der Erxrich⸗ lung von Genoſſenſchaften, bei der Schaffung von neuen Submif⸗ ſionsbeſtimmungen die Geſchäftsleitung ſehr in Anſpruch genom⸗ men. Ferner iſt eine außergewöhnliche Zunahme der Geſchäfle dadurch entſtanden, daß der Vorſtand bei den zahlreichen Geſuchen um Verleihung der Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen auf Grund des Geſetzes vom 30. Mai 1908 gutachtlich gehört werden mußte und daß in den einzelnen gewerblichen Vereinigungen auf⸗ klärende Vorträge über die wichtigen Beſtimmungen desſelben nötig waren. Es haben 6 Vorſtandsſitzungen und mehrere Kom⸗ miſſionsſitzungen ſtattgefunden, in welchen, wie gus den ver⸗ leſenen Protokollen erſehen werden kann, eine recht erſprießliche Tätigkeit geleiſtet wurde. Ueber den lenfang des ſchriftlichen Verkehrs gibt die Tatſache Aufſchluß, daß das Geſchäftsjournal ſeit 1. Januar 10 400 Nummern aufweiſt. Die Geſellenprüfung haben im Laufe des Berichtsjahres 806 Prüflinge mit Erfolg abgelegt. die Meiſterprüfung haben 177 Kandidaten beſtanden. Dazu kommen noch etwa 20 Barbiere, Friſeure und Perücken⸗ macher, die z. Zt. einen Vorbereitungskurs abſolvieren und in einigen Tagen die Meiſterprüfung ablegen. Vorbereitungskurſe für die Meiſterprüfung wurden ſeit der letzten Vollverſammlung noch an folgenden Orten abgehalten: Walldürn, Hardheim, Sie⸗ gelsbach und Sinsheim. An der Ausſtellung von Geſellenſtücken und Lehrlingzarbeiten waren 757 Ausſteller beteiligt. Geſellen⸗ ſtücke waren 508, Lehrlingsarbeiten 249 ausgeſtellt. Zur Vertei⸗ kawen 10 erſte, 217 Staafspreiſe und 147 Diplome an Geſellen, ferner 127 Wertpreiſe und 86 Diplome für Lehrlingsarbeiten. 5 Auch der Förderung des Genoſſenſchaftsweſens wurde beſon⸗ dere Sorgfalt zugewendet. Dem Verband der badiſchen Hand⸗ werkergenoſſenſchaften wurde wieder ein Betrag don 500 Mk, dem deutſchen Verband 25 Mk., zur Verfügung geſtellt und der Einkaufs⸗ und Betriebsgenoſſenſchaft der Schneidermeiſter des Kammerbez rks eine Beihilfe für die erſte Sinrichtung bewilligt. Aufgrund der mit der Verwaltung des Erholungsheims Irfed⸗ richshort getroffenen Vereinbarungen wurde ein leidender Meſſter unſeres Bezirks auf 3 Wochen unentgeltlich in das Erholungsheim aufgenommen, ein weiterer wird im September ds. Is, folgen. Das Ergebnis einer Umfrage über die Konkurrenz ſtaatlicher und ſtädtiſcher Betriebe wurde der Geſchäftsſtelle des deutſchen Hand⸗ werks⸗ und Gewerbekammertags übermittelt. Um die nötigen Unterlagen für die gelegentlich der letzten Vollberſammlung in⸗ Ausſicht geſtellten Behandlung der Beſchwerden über die Auflagen der Nabrikinſpektion hinſichtlich der Arbeitszeiten und Pauſen in gewerblichen Betrieben wird eine Umfrage bei den in Frage kom⸗ menden Kreiſen veranſtaltet. Hinſichtlich der Verbeſſerung des ſtädtiſchen Submiſſionswe⸗ ſens berdient eine Zuſchrift des Bürgermeiſteramts Mannheim beſonders erwähnt zu werden, nach welchem die in der Denk⸗ ſchrift der Kammer vom März 1908 inbezug auf die Vergebung ſtädtiſcher Arbeiten und Lieferungen geäußerten Wünſche bei der Aufſtellung neuer Submiſſionsbeſtimmungen in Erwägung gezo⸗ gen und tunlichſt berüſichtigt wurden. Was insbeſondere die Zu⸗ ziehung von Sachverſtändigen betrifft, ſo hat der Stadtrat den einſtimmigen Vorſchlägen der unter Zuzug von 3 Vertretern der Handwerkskammer gebildeten beſonderen Kommeſion entſprechend genehmigt, daß mit unſerer Kammer, unabhängig von den gedruck⸗ ten Submiſſionsbeſtimmungen, verſuchsweiſe auf die Dauer eines Jahres folgende Vereinbarung getroffen wird. 1. Die Hand⸗ werkskammer ernennt zur Mitwirkung bei der Vergebung ſtädti⸗ ſche Arbeiten und Lieferungen in der nachſtehend angegebenen Weiſe für die einzelnen Gewerbe auf die Dauer eines, Jahres einen Sachverſtändigen. Letztere ſind für die Dauer dieſer ihrer Tätigkeit von der Beteiligung an ſtädtiſchen Submiſſionen ausge⸗ ſchloſſen und erhalten keine Vergütung, 2. Vor der Ausſchrei⸗ bung von Arbeiten aus ſolchen Gewerbearten, für die von der Handwerkskammer Sachverſtändige ernannt ſind, iſt von dem aus⸗ führenden Amt dem betreffenden Sachverſtändigen Gelegenheit zu geben, von dem Entwurf des Ausſchreibens und den Bedingungs⸗ unterlagen— nicht jedoch auch von dem Koſtenvorauſchlage— Einſicht zu nehmen, damit er etwaſge Wünſche inbezug auf das Ausſchreiben oder die Verdingungsunterlagen äußern kann. 3. Nach Prüfung und eventueller Richtigſtellung der eingelaufenen Angehote durch das betreffende Amt wird der gleiche Sachver⸗ ſtändige zum zweitenmal vom Amt eingeladen; und es wird iem von den Angeboten Kenntuis gegeben 4. Das Submiſſionser⸗ gebnis, wie es ſich nach erfolgter Prüfung der Angebote ergibt, iſt ohne Gegenüberſtellung der berichtigten Zahlen dem Sachverſtän⸗ digen und der Handwerkskammer von dem die Arbeit ausführen⸗ den Amt mitzuteilen. 5. Aufgabe der Sachverſtändigen iſt es, die Angebote auf ihren Preis, insbeſondere auch daraufhin zu prü⸗ fen, ob die Selbſtkoſten des Anbieters gedeckt werden. Wird von 4 Mark.) Im Jugendrauſch. Roman von Rudolf Elcho. Verlag vor Eli Spiry. Berlin MW., Freiſingerſtr. 5a. Elchos Roman källt in die Blütezeit des zweiten franzöſiſchen Kaiſerreiches. Das Geſchick eines warmherzigen jungen Mannes wird mit friſch⸗ fröhlichem Realismus erzählt., Es iſt mit den geſchichtli hen Er⸗ eigniſſen innig verwoben und hebt ſich doch durch die lebendige Darſtellung ſcharf von dem hiſtoriſchen Grunde ab. Die Schilder⸗ Präpa atoren etc. einem ſtädtiſchen Amt der Zuſthlag an ein Angebot beantragt, das nach Anſicht des Sachverſtändigen die Selbſtkoſten des Anerbie⸗ ters nicht deckt, ſo hat das Amt in ſeiner Vorlage an das Bürger⸗ meiſteramt ausdrücklich darauf hinzuweiſen. 6. Den Sachver⸗ ſtändigen wird die Befugnis eingeräumt, im Benehmen mit dem betreffenden Amt die Arbeit während und nach der Fertigſtellung zu beſichtigen. Etwaige Anſtände ſind zur Kenntnis des Amts oder des Stadtrats zu bringen. Gegen die Protokolle ſowie gegen den Geſchäftsbericht wurden keinerlei Einwendungen erhoben. Herr Kammerſekretär Hau⸗ ßer erwähnte ſodann noch die letzte Sitzung des Landesgewerbe⸗ rates, über welche wir ſ. Zt. ausführlich berichteten. Bericht über die Konferenz der badiſchen Handwerkskammern im Erholungsheim Bad Sulzburg. Die Konferenz fand am 10. und 11. Juli in Sulzburg ſtatt. Zur Beratung ſtanden u. a. auch die neuen Vorſchriften zur Rege⸗ lung des Lehrlingsweſens. Von verſchiedenen Berufen ſind an die Kammer Eingaben um möglichſte Reduzierung der Zahl der Lehrlinge gerichtet worden. Andere Berufe dagegen, wie Schloſ⸗ ſer, Mechaniker, Maurer, ete. verlangen die Zulaſſung einer möglichſt großen Zahl bon Lehrlingen. Die Konferenz erklärt ſich damit einverſtanden, daß bei der Einſtellung des 3. Lehrlings zu⸗ vor der Handwerkskammer Nachricht gegeben werde. Die Anferti⸗ gung der Gefellenſtücke für die Prüfung fand eine eingehende Be⸗ ſprechung. Es habe ſich dabei gezeigt, daß die diesbezgl. Einrich⸗ tungen der Mannheimer Kammer allſeits als gute anerkannt wurden. Mit dem Antrag der ſüddeutſchen Schloſſer, die Lehr⸗ geit für Schloſſerlehrlinge auf 3½ Jahre feſtzuſetzen, habe ſich die Konferenz einverſtanden erklärt. Die Verhandlungen in Sulzburg dauerteng9 Stunden.— Herr Malermeiſter Oehldorf⸗ Heidelberg ſtimmte den Ausführun⸗ gen des Vorredners bei. Von mehreren Verbänden ſei ſchon auf die Notwendigkeit hingewieſen worden, die Lehrzeit der Lehrlinge zu verlängern. Beratung der Vorlagen für den Deutſchen Handwerks. und und Gewerbekammertag in Königsberg. Herr Haußer jun. berichtete zunächſt kurz über die ge⸗ meinſomen Vorſchriften, ſowie über die 6 Bücher der Reichsver⸗ ſicherungsordnung, Herr Schuhmachermeiſter Helferich⸗Hei⸗ delberng über die Krankenverſicherunge, Herr Sattlermeiſter Marguart⸗Mosbach über die Unfallverſicherung und Herr Spenglermeiſter Hügel⸗ Tauberbiſchofsheim über die Inva⸗ liden⸗ und Hinterbliebenenverſicherung. Herr Kammerſekretär Haußer referierte über die„Mei⸗ ſterlehre im Handwerk“, die„Abgrenzung des Handwerks“, Bezüg⸗ lich der„Meiſterlehre im Handwerk“ wurden die von. der Kammer aufgeſtellten eitſätz e einſtimmig angenommen. In den Leitſätzen, die dem Kammertag in Königsberg zur Genehmi⸗ gung unterbreitet werden, wird auf das nachdrücklichſte dagegen Einſpruch erhoben: Daß wie neuerdings wiederholt von man⸗ Pag unterrichteter Seite geſchehen iſt— in unzuverläſſiger Verallgemeinerung die Behauptung aufgeſtellt wird, der Meiſter⸗ ſtand mißbrauche in der Regel den Lehrling zu häuslichen Dienſt⸗ leiſtungen und als billige Arbejtskraft und habe an einen küchti⸗ gen, gewerblichen Ausbildung kein ideelles Intereſſe; daß ferner die rückſtändige Technik und wirtſchaftliche Not im Handwerk die tüchtige Heranbildung des Nachwüchſes geradezu unmsglich mache. Däß folglich von Staatswegen ein Erſatz der Meiſterlehre, ſei es durch ſelbſtändige Lehrwerkſtütten, ſei es durch Angliederung ſolcher an gewerbliche Fortbildungsſchulen, geboten werden rrüſſe. Bezüglich der„Abgrenzung des Handwerks“ würde. nachſtehender Leitſatz angenommen: Die Verſammlung ſtellt feſt, daß infolge der Entwicklung der Technik und Induſtrie eine ganze Reihe von gewerblichen Betrieben teils ſich neu gebildet, teils eine ſelbſtändige Form angenommen haben. Von dem Ständ⸗ punkt, daß zum Handwerk nur die früheren zünftigen Gewerbe gehören, muß abgegangen und im Intereſſe der gründlichen Ausbildung des Nachwuchſes verlangt werden, daß erſtgenannte Betriebe als zum Häandwerk zugehörig angeſprochen werden. Hierzu gehören z. B. Reparateure für Motorwagen und Fahr⸗ räder, Holzbildhauer, Eiſenhetonbauer und Terrazzowacher, Käſer und Molker, Köche, Zahntechniker, Wäſcherei und Plätterei, Kunſcgärtner und Blumenbindeteien, Tabaksküper, Zoologiſche Eine endgültige Abgrenzung kann nicht er⸗ folgen, vielmehr wird ſich im Laufe der Jahre eine abermalige Abgrenzung erforderlich machen.“ Was die„Frau im Handwerk“ anbelangt, ſo ſtellt ſich die Vollberſammlung auf den Standpunkt des Paragr. 11 der Ge⸗ werbeordnung, ſronach im Handwerksbetrieb kein Unterſchied zwi⸗ ſchen den Geſchlechtern gemacht wird. Betreffs der„Konkurrenz ſtaatlicher und ſtä dd⸗ tiſcher Betriebe“ wurden wachſtehende Leitſätze angenommen: 1. Der Kammertag weiſt nachdrücklich darauf hin, daß die Staats⸗ und Kommunalbehörden ein großes Intereſſe an einem leiſtungs⸗ fähigen Handwerkerſtand haben und deshalb an der Förderung und wirtſchaftlichen Hebung desſelben mitzuwirken berufen ſind. Eine ſoſche Förderung iſt nach Anſicht des Kammertages in möglichſter Einſchränkung der Regiebetriebe und weitgehendſter Zuweiſung von Lieferungen und Leiſtungen an ſelbſtändige Handwerker zu er⸗ blicken, Es iſt tief bedawerlich, daß ein großer Teil der Staats⸗ und Kommunalbehörden dieſe wichtige Aufgabe nicht erfüllt. II. Der Kam⸗ mertag iſt der Anſicht, daß es nicht Aufgabe der Staats⸗ und Kom⸗ munalbehörden ſein kann, handwerkliche Arbeiten in eigener Regie auszuführen. Er fordert, daß dieſe Arbelten dem freien Wettbewerbe überlaſſen bleiben. Der Einwand, daß zur Erreichung einer größeren Betriebsſicherheit die Ausfſüührung beſtimmter Arbeiten, z. B. In⸗ ſtallationsarbeiten, in eigener Regie notwendig ſei, hat ſich durch die Praxis als hinfällig erwieſen. III. Die Gefängnisarbeit iſt ſo zu ge⸗ ſtalten, daß die dem freien Gewerbe hierdurch verurſachte Konkurrenz künftig ausgeſchloſſen wird. IV. Auf die Staats⸗ und Kommunal⸗ verwaltungen iſt in nachdrücklicher Weiſe nach der Richtung einzu⸗ wirken, daß die von dieſen Behörden beſchäftigten Beamten und Ar⸗ beiter ſede gewerbmäßige Tätigkeit unterlaſſen; die gleiche Forderung wird hinſichtlich der Angehörigen des Heeres und der Flotte erhoben. V. Der 10. Deutſche Handwerks⸗ und Gewerbekammertag appelliert ſeinerſeits nachdrücklich au das deutſche Handwerk, allezeit ſolide Geſchäftsgrundſätze zu pflegen und an den Verwaltungsaufgaben der Gemeinden regen Anteil zu nehmen. Geuehmigung der neuen Vorſchriften zur Regelung des Lehrlings⸗ weſens. Von einem anweſenden Kammermitglied wurde der Wunſch aus⸗ geſprochen, dem Schloſſergewerbe keine Vorſchriften über die Anzahl der einzuſtelleuden Lehrlinge zu machen, ſonſt würden die jungen Leute nur in die Fabriken getrieben. Der Gewerbeſchulvorſtand ſollte bei einer Schulverſäumnis des Lehrlings nicht ſo bureankratiſch vor⸗ gehen und zuerſt Erkundigung beim Meiſter einziehen, bevor man einem den Schutzmann ins Haus ſchickt.— Die neuen Vorſchriften wurden hierauf einſtimmig genehmigt. Genehmigung der neuen Meiſterprüfungsorbnung. Der Punkt wurde einſtimmig und ohne Debatte genehmigt. Die Genehmigung des Statuts für das Sachvorſtändigen⸗Juſtitut erfolgte einſtimmig und ohne Debatte. Verbeſcheidung der Jahresrechnung 1908—09. Die Einnahmen exgaben 96 had, die Ausgaben beliefen ſich auf 33 509. Gegen die Jahresrechnung würde keinerlei Widerſpruch ⸗ hoben und einſtimmig genehmigt. Es wurde noch bekannt gemacht, daß vonſetten der Kammer ungen ſozialen Lebens in den Induſtriebezirken bilden wirkſame Gegenſätze zum Treiben der Pariſer Lebewelt. Diplome angeſchafft werden, die bei beſonderen Anläſſen an Arbeit⸗ geber und an Arbetter verliehen werden ſollen. Wahlen. Zum Vorſitzenden des Handwerkskammerbezirks Manunhei) wurde Herr Schloſſerobermeiſter Phil. Nikolaus⸗Maunheim m. 15 von 24 abgegebenen Stimmen gewählt. Herr Malermeiſter Oel⸗ dorf⸗Heidelberg erhielt 6 Stimmen. Dret Zettel waren weiß. Der Gewählte nahm die Wahl dankend an. In den Landesgeweberat wurden gewählt die Herren Malermeiſter Oeldorf⸗Heidelberg und Schloſſermeiſter König⸗Mannheim und als deren Stellvertreter die Herren Sattlermeiſter Marquart⸗Mosbach und Malermeiſter Hügel⸗ Tauberbiſchofsheim. 5 5 72 Herr Bäckermeiſter Schneider⸗Mannheim dankte hierauf dem ſlellvertretenden Vorſitzenden, Herrn Malermeiſter Lehmaun für die vorzügliche Führung der Kammergeſchäfte und erſuchte die Anweſen⸗ den ſich zum Zeichen des Dankes von ihren Sitzen zu erheben, was auch einſtimmig erfolgte. 5 Da ſich niemandmehr zum Wort meldete, ſchloß Herr Leh⸗ mann nach 4½ ſtündiger Beratung die ſehr angeregte verlauſene Vollverſammlung. * Nationalliberaler Verein Mannheim. Der Natl. Verein hat beſchloſſen, auch Damen als Mitglieder in den Verein aufzunehmen. Anmeldeformulare ſind auf den Bureaus bei Fräulein J. v. Soiron, O 7, 15, Telephon 885 und bei Herrn L. Reinmuth, 8 6, 21, Telephon 2612 zu haben. *Warnung. Die Preſſe hat ſeit Jahren immer wieder auf die Gefahren hingewieſen, die unerfahrenen jungen deutſchen Mädchen im Auslande drohen. Nunmehr hat ſich aueh das preußiſche Kultusminiſterium veranlaßt ge⸗ ſehen, Schritte in dieſer Sache zu tun, indem es die Regierungen und Provinzial⸗Schulkollegien angewieſen hat, dafür zu ſorgen, daß die Schülerinnen der Mädchenſchulen und Lehrerinnenſeminare vor ihrer Entlaſſung darauf hingewieſen werden, daß Erzieh im Auslande im allgemeinen nicht die bevorzugte Stellung in Familie hahen wie bei uns, ſondern daß ſie zumeiſt mit den Dienſ boten auf eine Stufe geſtellt werden und beſonderen ſittlichen Ge⸗ fahren ausgeſetzt ſind, weshalb ſie in keinem Falle unterla ſollten, vorher bei dem zuſtändigen deutſchen Konſulate Erkundi ungen einzuziehen. 75 * Koſtenloſe Auskunftserteilung. Wir werden darauf aufm ſam gemacht, daß die Auskunftsſtelle für Landaufen halt(L. 3, 3b) im Monat Auguſt geſchloſſen ſein w Um jedoch den Mitgliedern der angeſchloſſenen Vereine und anderen Intereſſenten noch Gelegenheit zu geben, ſich mit Führermate durch Spezialgebiet zu verſehen, iſt die Auskunftsſtelle nochmals am nächſten Mittwoch von—8 Uhr abends geöffnet. Das noch vor⸗ rötige, veichhaltige Material wird auch an Jutereſſenten, we Nichtmitglieder ſind, z. T. koſtenlos(3. B. Schwarzwald, Schwei abgegeben.(Näheres hierüber iſt in dem daſelbſt erhältlichen Nas ſchlage⸗(Reiſe⸗) Buch enthalten. * Die Bernhard Kahn⸗Leſehalle des Vereins fü (Ecke Mittel⸗ und Lortzingſtraße, Neckarſtadt), jedermann völlig frei zuſteht, war im Monat Juli von 2928 (2445) Erwachſenen und 468(476) Schülern, zuſammen alſo vo 3396(2921) Perſonen beſucht. Der über 6000 Bände faſſenden Bibliothek wurden an 9(4) Abenden 2655(1400) Bücher ent⸗ nommen, davon 39(69) an neue Leſer,(In den Klammern ſtehe⸗ die entſprechenden Ziffern des Vorjahres.) Im Auguſt bleibt Bibliothek geſchloſſen; Leſeſaal und Kinderleſezimmer ſind dageg wie ſonſt geöffnet. Noch ausſtehende Bücher ſind ſofort an de Hausmeiſter abzugeben; andernfalls werden ſie gegen die feſtgeſetz Gebühr abgeholt. 85 * Der Rheinübergang der ſchwarzen Dragoner. Aus Neuen⸗ burg, 2. Aug., wird gemeldet: Alljährlich Ende Juli veranſtan das 3. Radiſche Dragonerregiment Nr. 22 eine militäriſ Schwimmübung, die in etnem Uebergang über den Rh Am 31. Juli ging der Uebergang vor ſich; in aller 1165 bee in unſeker Nachbargemeinde Eich ein, um die nötigen Vorbereitungen für die militäriſche U gu kreffen. Wie alle Jahre, hat ſich auch diesmal wieder ein veiches Publikum ſowie zahlreiche hohe Militärs eingefunden, d unter auch mehrere höhere Schweizeroffiziere. Der diesmalige Rheinübergang war von ganz beſonderem Intereſſe, zum erſtenmal der Signalapparat der Iſtei Feſtuſg in Funktion trat. Die Einſchiffung geſchah in der lichen Weiſe auf dem für dieſen Zweck wie geſchaffenen Vo divekt unterhalb der Schiffbrücke auf der Elſäſſer Seite. Oberkommando lag in den Händen des Regimentskommandeur Oberſt Ruſche, während die techniſche Leitung der W Leuf Die G Baſſermann, der mit ſeinem Pferde den Rhein durchſchwam Dieſe Leiſtung rief bei dem Publikum ſtürmiſchen Beifall hervor Wie alle früheren Jahre, ſo hat ſich auch diesntäl die Uebung ohn den geringſten Unfall vollgogen. * Ein Handelsmann als Submittent von Schloſſerarbeiten, Aus Neckarſteinach wird gemeldet: Die Schloſſet arbeiten am Renopierungsbau des evangeliſchen Pfarrhaufe wurden auffallenderweiſe an einen Handelsmann, Sim Oppenheimer, vergeben. Die übrigen Bantarbeiten fielen, w üblich, an die betreffenden Handwerksmeiſter. * Lokalſchiffahrt. Bei dem immer regeren und für Paſſar gefährlicher werdenden Verkehr auf der Rheinbrücke wird es ge anerkannt und begrüßt, daß bei der Perſonen⸗Ueberfah, Arnheiters Erhen ſeit einiger Zeit ſich der Dienſt raſch⸗rem Tompo abwickelt, um ſo dem Publikum Gelegenh geben, auch per Schiff raſch nach Mannheim zu kommen. Geſellſchaft der Lokalüberfahrt hat ſeit einiger Zeit die Einricht getrofſen, daß auf der Hauptlinie Kaiſer⸗Wilhe ſtraze nach Mannheim Voote nicht länger als 5 Min; Aufenthalt haben dürfen(ſofern keine Schleppzüge vorhanden ſt damit eine raſchmöglichſte Beförderung der Ueberfahrts⸗Paſſa gewährleiſtet iſt, Nun war bisher noch ein hauptſächliches Hemn nis ſpeziell auf der Mannheimer Seite vorhanden, als do kanntlich ſehr viele Güterzüge rangiert werden, ſodaß das Pußf kum, auch wenn es denkbar ſchnell per Boot nach Mannheim gewöhnlich vor der dortigen Barriere Halt machen mußte. Mißſtand iſt nun ebenfalls beſeitigt, als die Bahnverwaltung ei eiſernen Uebergangsſteg geſchaffen und dieſer Tage de⸗ Betrieb übergeben hat. Neben dieſer Verbeſſerung muß auch erkannt werden, daß die Lokalſchiffahrts⸗Geſellſchaft Mona karten und Abonnementsheftchen ausgibt, bei Benſttzung Vorteile zu berzeichnen ſind, die gegenüber der jüng erſt eingetretenen Verteuerung der Straßenbahnbilletts durch Gi führung der Heftchen als wohltätig bezeichnet werden kann. Ra fahvorn, die beſonders bei Benützung der Rheinbrücke geführde⸗ ſind, hat ohnedies die Firma ſchon ſeit geraumer Zeit E runge. eingeräumt, als die Räder zu 3 Pfg. befördert werden. die Allgemeinheit dürfte wohl noch intereſſant ſein, daß be nützung der abzugebenden Abonnementsheftchen die Uoberfahr! Kaiſer⸗Wilhelmſtraße nach Mannheim⸗Rheinvorland nur 4 Pf koſtet, während dies bei der Straßenbahn z. Zt.⸗weſentlich teur Die vorbezeichneten Vorteile ſprechen daher dafür, den Neue der Perſonen⸗Ueberfahrt Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Verbandstag der Buchbinder Badens. Vom 7. bis 9 findet in Pforzheim der 8. Verbandstag der Buchbinder⸗ Badens ſtatt. Am 7. Auguſt abends iſt Zuſammenk „Babaria“. Am 8. Auguſt finden die Verhandlung⸗ ausſchußſaal ſtatt. Am 9. Auguſt werden Bijoute bsſücht e 4 Seite. General⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 3. Auguſt. *Das erzbiſchöfliche Ordinariat erläßt folgende Bekannt⸗ machung:„Seit etwa drei Jahren ſind bei uns wiederholt Klagen darüber eingegangen, daß ein Paramentenhändler Frank aus Freiburg auf unreelle Weiſe ſich in den Beſitz wertvoller älterer Paramente und anderer kirchlicher Inventarſtücke zu ſetzen bezw. die ihm zur Ausbeſſerung überlaſſenen Stücke in eigennütziger Weiſe für ſich zu verwenden ſuche. Die von uns gegen dieſes Geſchäftsgebaren unternommenen Schritte ſcheinen den gewünſchten Erfolg nicht gehabt zu haben, wie der Bericht eines Pfarramtes aus jüngſter Zeit beweiſt. Wir ſehen uns unter dieſen Umſtänden veranlaßt, den Klerus unſerer Erzdibzeſe vor dem Paramentenhändler Frank aus Freiburg⸗Günterstal öffentlich zu warnen“. Warnung vor Auswanderung nach Kuba. An verſchiedenen Orten Süddeutſchlands iſt verſucht worden, Deutſche zur Aus⸗ wanderung nach Kuba zu veranlaſſen, und es iſt in der Tat eine Anzahl von Perſonen aus Deutſchland dorthin ausgewandert. Obwohl verſchiedene dieſer Auswanderer ſich, wie vorauszuſehen war, in ihren durch günſtig gefärbte Schilderungen der wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe Kubas genährten Erwartungen bald getäuſcht ſahen und inzwiſchen Kuba wieder verlaſſen haben, wird von neuem unternommen, durch Verbreitung günſtiger Nachrichten über das angeblich durchaus zufriedenſtellende Schickſal der in Kuba Zurück⸗ zehliebenen für die Auswanderung dorthin Stimmung zu machen. Demgegenüber kann angeſichts der derzeitigen wirtſchaftlichen und kulturellen Zuſtände Kubas nur dringend vor der Auswanderung dorthin gewarnt werden. Sportliche Nundſchau. Raſenſpiele. Bei den„Internatio nalen Olympiſchen Spielen“, ver⸗ auſtaltet am Sonntag vom Karlsruher Fußballverein, wurden weineue deutſche Rekords aufgeſtellt. J. Wagner⸗Bern überbot im Speerwerfen den bisherigen deutſchen Rekord von 50,19 Meter in den Vorkämpfen am Vormittag, indem er einen Wurf von 54,10 Meter vollbrachte. Der zweite Rekord wurde von der Stafettenmannſchaft des Straßburger Fußballvereins gebrochen, die im 3000⸗Meter⸗Stafettenlauf(3 Mann à 1000 Meter) um den Wanderpreis der Großh. Bad. Regierung, die brillante Zeit von 8 Minuten 22½ Sekunden gebrauchte(bisheriger deutſcher Rekord 8 Minuten 26½ Sekunden). Von Tag zu Tag. — Tötlicher Jagdunfall. Darmſtadt, 2. Aug. Der Lehrer Waltere von Eberſtadt, zurzeit in Gittersbach, hat ſich ſelbſt auf der Jagd aus Unvorſichtigkeit erſchoſſen. — Wolkenbruch. Offenbach 3. Aug. Gegen Uhr ging geſtern hier ein wolkenbruchartiger Regen nieder, der alle Straßen unter Waſſer ſetzte und in die Keller ein⸗ drang und namentlich der Geſchäftswelt großen Schaden zu⸗ fügte. Der entſtandene Schaden beträgt über 30 000 M. Im Sturm gekentert. Stettin, 3. Aug. Auf Rügenwalde an der Oſtſee vor dem Orte Wietzkerſtadt ſind 3 Fiſcherboote mit 12 Inſaſſen in Sturm gekenntert. Zwei der verunglückten Boote wurden mit dem Kiel nach oben ön den Strand getrieben, während das dritte Boot noch Aich geborgen werden konnte. Die 12 Inſaſſen ſcheinen ſämt⸗ lich ertrunken zu ſein. HSochwafſer. Eſſen, 3. Aug. Jufolge anhalten⸗ den Regens führt die Ruhr Hochwaſſer und überflutet die SN n 4 1 Letzte Nachrichten und Telegramme. Breslau, 3. Aug. Während des hier vom 29. Aug. bis 2. Sept. ſtattfindenden Katholikentages wird hier eine große ſozialiſtiſche Gegendemonſtration beplant.(F..) Dresden, 3. Aug. In der Sitzung der Bogenſchützen⸗ gilde, an die der Oberbürgermeiſter, der Polizeipräſident und andere Vertreter der Behörden teilnahmen, wurde beſchloſſen, daß die Stadt Dresden die Hilfsaktion für die Verunglückten der geſtrigen Brandkataſtrophe zur Hand zu nehmen habe. Der König, der morgen von Guttentag in Schleſien hierher zurück⸗ kehrt, kündigte den Beſuch der Vogelswieſe für morgen an. Das Schießen auf den großen Vogel geht weiter. Die ein⸗ gelaufenen Gelder erreichen bereits die Höhe von 5000 M. Berlin, 3. Aug. Der Reichskanzler reiſt heute abend nach Swinemünde, wo der Kaiſer eintrifft. Spinemünde, 3. Auguſt. Die„Hohenzollern“ mit dem Naiſer an Bord, paſſierte gegen 1 Uhr Arkong. Sie wird gegen 4 Uhe hier erwartet. „Malmon, 3. Auguſt. Die hieſigen Fachvereine mit Aus⸗ nah e der Straßebahnangeſtellten beſchloſſen, ſich dem Aus⸗ ſt end anzuſchließen. *Wien, 3. Aug. Die. Schauſpielerin Mitterwurzer iſt geſtorben. Amtliches Wahlergebnis in Neuſtadt⸗Landau. * Neuſtadt a. d.., 3. Aug.(Amtlich.) Bei der Reichstagsſtichwahl im zweiten pfälziſchen Wahlkreiſe Neu⸗ ſtadt⸗Landau⸗Edenkoben⸗Dürkheim wurden von 34 133 Wahl⸗ berechtigten 24810 Stimmen abgegeben, von denen 324 un⸗ ültig waren. Huber(Soz.) erhielt 12 718 Stimmen, Dr. Dehlert(Vereinigte Liberale) 11768 Stimmer. Huber iſt alſo mit einem Mehr von 950 Stimmen gewählt. Rückzug der ruſſiſchen Truppen aus Perſien. .E. Magdeburg, 3. Aug.(Privattelegramm). Der „Magdeburgiſche Zeitung“ wird aus Petersburg gedrahtet: Ruß⸗ land hat geſtern entgegen ſeiner bisherigen Haltung nunmehr doch beſchloſſen, ſämtliche Truppen aus Perſien zurückzuberufen. Nur ein kleines Detachement bleibt zunächſt als Schutzwache zurück. Wilhelmine 8 Die Begegnung von Cowes. Cowes, 2. Aug. Bei dem Bankett an Bord der engliſchen Königsjacht brachte König Edurard folgenden Trinkſpruch aus: Sire! Der herzliche und freundliche Empfang den Eure Maje⸗ ſtäten der Königin und mir letztes Jahr in Reval bereitet hat, iſt bvon uns nicht vergeſſen worden. Ich bin ſtolz darauf, Sie beide in den britiſchen Gewäſſen willkommen zu heißen. Eure Majeſtät ſowohl, als meine teure Nichte ſind nicht fremd in England, beſonders auf der Inſel Wight; ich bin überzeugt, daß ihre Erinnerung ſie zurückver⸗ ſetzen wird in die vergangenen Jahre, wb die Gaſtfreundſchaft meiner geliebten Mutter ſich auf beide erſtreckte. Ich bin erfreut, Sire, daß Sie Gelegenheit haben ſollten, die mächtig ſte und größ de Flotte zu ſehen, die vielleicht je verſammelt geweſen iſt, aber ich bin über⸗ zeugt, daß Eure Mafeſtät dieſe Schiffe niemals als Symbol des Krieges betrachten werden, ſondern im Gegenteil als ein Mittel zum Schutz unſerer Küſten und unſeres Handels, vor allem zur Wahrung der Jutereſſen des Friedens. Ich hatte Gelegenheit, dieſes Jahr einige Vertreter der Duma zu empfangen. Ich brauche kaum zu ſagen, welches Vergnügen es mir und der Kötgin macht, ſie zu ſehen. ch bin überzeugt, daß Ihr Aufenhalt hier angenehm war; ſie hatten kennen zu lernen. Ich hoffe, daß das, was ſie geſehen haben, die gute Stimmung, die zwiſchen unſeren beiden Ländern herrſcht, ſteigern wird. Nun möchte ich Euren Majeſtäten nur noch danken für den Beſuch, den Sie uns abſtatten und Sie verſichern, daß es der Königin und mir großes Vergüngen bereitet, Sie zu empfangen. Diet Antwort des Kaiſers Nikolaus lautet: Es iſt mir ein großes Vergnügen, den herzlichſten Dank auszudrücken für die freundlichen Worte, mit welchen Eure Majeſtät die Kaiſerin und mich in den britiſchen Gewäſſern willkommen geheißen haben. Die prächtige Parade, die ich heute ſehen durfte, legt volles Zeugnis ab von Englands Größe. Der großartige Anblick der Heimats⸗ und atlantiſchen Flotte machte einen tiefen Eindruck auf mich. Fünfzehn Jahre ſind vergangen, ſeitdem ich zum letzten Mal nach Cowes gekommen bin. Ich werde immer der glücklichen Tage gedenken, die ich bei Ihrer geliebten, verehrten Mutter, der Königin Viktoria, verlebt habe und der Zuneigung, die ſie mir wie der Kaiſerin, ihrer Enkelin, erwieſen hat. Möge der fteundliche Empfang, den Eure Majeſtät, die Königin und das engliſche Volk den Mitgliedern der Duma und im Winter meinem Geſchwader be⸗ reitet haben, ein Zeichen des Wachstums der herzlichen Bezie⸗ hungen zwiſchen beiden Ländern ſein, die ſich auf die gemein⸗ ſamen Intereſſen und die gegenſeitige Achtung gründen. Im feſten Vertrauen auf die Erfüllung dieſer Wünſche trinke ich auf die Geſundheit Eurer Majeſtät, Ihrer Majeſtät der Köni⸗ gin und der königlichen Familie, ſowie der Wohlfahrt der briti⸗ ſchen Nation. * Barcelona(Kalabrien), 3. Aug. Heute früh 7½ Uhr wurde ein heftiger Erdſtoß, begleitet von einem Rollen, verſpürt. Rieſenausſperrung in Schweden. .E. Stockholm, 3. Aug.(Privattelegramm) Die ſeit acht Tagen ſchwebenden Verhandlungen zwiſchen den Arbeitgebern und den Arbeiterverbänden ſind geſtern(Montag) abend end⸗ giltig geſcheitert. Infolgedeſſen werden morgen in ganz Schweden weitere 70 000 Arbeiter ausgeſperrt. Stockholm, 3. Aug. Der Fachverein der Telephon⸗ arbeiter beſchloß einſtimmig, ſich dem Generalſtreik anzuſchließen. „Einzelne⸗ Kategorien der Angeſtellten des Telephonweſens be⸗ teiligen ſich dagegen am Streik nicht. Die Stockholmer Milchkutſcher beabſichtigen, ſich der Bewegung anzuſchließen, jedoch hoffen die Milchhändler aber die Milchverſorgung der Hauptſtadt aufrecht erhalten zu können. Wie verlautet, beſchloſſen auch die Kommunalarbeiter ſich dem Streik anzuſchließen, ebenſo die Beleuchtungs⸗ und Müllabfuhrarbeiter. Erdbeben. * Newyork, 3. Aug. In Mexiko werden ſortdauernd Erdſtöße verſpürt. Die Bevölkerung mehrerer Städte kam⸗ piert noch im Freien. Seit Beginn der Erdſtöße iſt laut „Frankf. Ztg.“ in Nordmexiko die Vegetation faſt verdorrt. Rückkehr der Ruhe in Barcelona. * Barcelona, 3. Aug. Nachdem die Ordnung in der Stadt wieder hergeſtellt iſt, iſt die Arbeit allenthalben wieder aufge⸗ nommen worden, ebenſo der Dampferdienſt. Die Kohlenzufuhr hat wieder begornenn 15 Spaniens innere und äußere Schwierigkeiten. Melilla, 3. Aug. Ein ſpaniſches Kanonenboot be⸗ ſchlagnahmte bei Penon ein mit 50 Mauren beſetztes verdächti⸗ ges Boot. Zwanzig Mauren ergaben ſich, die anderen warfen ſich in das Meer, von denen fünf ertranken. Der Vorfall rief unter den Eingeborenen Aufregung hervor. * Cerbere, 3. Aug. Spaniſche Blätter, die geſtern abend eintrafen, beſagen, daß vom 26. bis 30. Juli 35 Klöſter oder Kirchen niedergebrannt wurden, ebenſo veröffentlichen ſie Zahlen über die in den Kämpfen getöteten, verwundeten und gefangenen Perſonen, geben jedoch zu verſtehen, daß ſie un⸗ genau ſind, da die Veröffentlichung der Zenſur unterworfen war. Die. Blätter ſtellen feſt, daß die Ruhe jetzt wiederher⸗ geſtellt iſt. *Madrid, 3. Aug. Nach einer offiziöſen Note über die Ereigniſſe in Barcelona, haben die Truppen ſeit dem 26. Juli drei Tote und 27 Verwundete und die Aufſtändiſchen 32 Tote und 126 Verwundete. Die Ruhe in Barcelona, Martorell iſt wiederhergeſtellt. Eine Truppenabteilung ging von Barcelona nach Sabadell ab, wo ſchwere Ruheſtörungen ausbrachen. Die Fahrt des„Zeppelin 2“ nach Röln. Graf Zeppelin am Nationaldenkmal. e. Bingen, 2. Aug. Eine„Völkerwanderung“ richtete ſich heute morgen von 6 Uhr an aus der weiteſten Umgebung, Rheinheſſen, Heſſen⸗Naſſau, dem Nahe⸗ und Mittelrheingebiet und dem Hunsrück nach unſerer Rheinſtadt. Allenthalben war man ſicher, daß Graf Zeppelin mit ſeinem Luftſchiff Bingen berühren würde, ſchon deshalb, weil man kaum glauben konnte, daß der greiſe Graf, der ſich 1870 ſchon ſo rühmlich ausgezeichnet hat, das Nationaldenkmal auf dem Niederwald links liegen laſſen würde. In den Morgenſtunden ſammelten ſich die mit Extrazügen, Automobilen, Rädern und anderen Verkehrsmitteln eintreffenden Tauſende von Menſchen auf den Bergen unſerer Umgebung, dem Scharlachberg, Rochus⸗ berg, der Eliſenhöhe(wo das große National⸗Bismarck⸗Denk⸗ mal errichtet wird) und ganz beſonders am Nationaldenkmal auf dem Niederwald an, um ja das Eintreffen des volkstüm⸗ lichen Erfinders nicht zu verſäumen. Stunden harrten die vielen tauſend Menſchen geduldig in fieberhafter Spannung und einer aufs höchſte geſteigerten Aufregung aus und ſchließ⸗ lich ſollte dieſe Geduld auch ihre Belohnung finden. Gegen 14,45 Uhr zeigte ſich in weiter Ferne über dem Rheingau im Sonnenſchein ein weißes Gebilde, das die bekannte Zigar⸗ renform zeigte. Näher und näher kam unter atemloſen Schauen und bei beängſtigender Stille das Luftſchiff, bis der Ruf„Zeppelin kommt!“ die Reihen durcheilte und den Bann löſte. Da krachten die Böller aus dem Tal und von den Bergen, die Glocken läuteten und tauſendfältig brach ſich das Echo an unſeren alten rheiniſchen Felſen und Gebirgen. Geradezu raſend wurde nun die Begeiſterung. Die vielen Tauſende brachen in toſenden Jubel aus, als die eigenartige Schöpfung des„Königs der Luft“ in ſicher und elegant aus⸗ geführten Wendungen auf⸗ und abſteigend näher und näher dem Tal des Rheines kam und ſchließlich langſam und majeſtätiſch in dieſes einbog. Der Jubel kannte keine Grenzen ſebe Gelegenheit, die Menſchen und die Einrichtungen dieſes Landes die Wangen liefen, die anderen aber ſuchten ihrer fieberhaften Aufregung durch fortgeſetzte Hurrarufe freie Bahn zu ſchaffen. Deutlich konnte man in den Gondeln des Luftſchiffes, das vielleicht zweihundert Meter hoch ſich bewegte, Geſtalten er⸗ kennen und nicht minder klar vernahm man das Geräuſch der ſich in beängſtigender Schnelle bewegender Flugräder und der Motore. Das Luftſchiff machte ſeinen Weg über die Rheinanlagen von Bingen und freundlich dankte der Graf durch Tücher⸗ ſchwenken den faſt außer ſich geratenden Menſchen, die da tief unter ihm ſeiner herrlichen Erfindung die herzlichſte Be⸗ wunderung zollten. Ein herrlicher Anblick:„Graf Zeppelin gegenüber dem Nationaldenkmal!“ Von den durch dieſes Denkmal verkörperten Siegen hat Geibel geſungen:„Des Flammenſtoßes Geleucht facht an, Der Herr hat Großes an uns getan!“ und heute kam bei dem Vorübergleiten des Luftſchiffes eines Grafen Zeppelin wohl Jedem zum Bewußt⸗ ſein:„Der Herr hat Großes an uns getan!“ Weiter und weiter fuhr das Luftſchiff, dann bog es nach Norden und über den Mäuſeturm, Burg Ehrenfels und Binger Loch entſchwand es den Blicken der unverwandt Stehenden und Schauenden. Eine halbe Stunde von 11,45 Uhr bis 12,15 Uhr blieb es ſichtbar und dieſe lange Zeit darf wohl als die Huldigung des Grafen am Nationaldenkmal aufgefaßt werden, da es ihm doch ein Leichtes geweſen wäre, ſeinen Weg bedeutend ſchneller fortzuſetzen. Unter der großen Volks⸗ menge aber waren einige alte Binger Einwohner, die ſich noch aus ihrr Jugendzeit der erſten den Rhein befahrenden Dampfſchiffe zu erinnern wußten. Ein herrliches Lebens⸗ bild, das erſte Dampfſchiff am Anfang und das erſte lenk⸗ bare Luftſchiff am Zenith des Lebens, alſo den ganzen Ent⸗ wicklungsgang einer modernen, faſt hundert Jahre fort⸗ ſchreitenden Kultur geſehen zu haben. Welch köſtliches Be⸗ wußtſein! Die Umkehr— keine zerſchmetternde Niederlage, das wird überzeugend von einem Sacherſtändigen in der„Köln. Ztg.“ dargetan: Wie mag Zeppelin, dem greiſen Helden mit dem Jünglingsmute, dem es am wohlſten iſt, wenn es am tollſten her⸗ geht, wie mag ihm das Herz geklopft haben in dieſem Ringen, das über die Kraft ging. Böen pfiffen an dem langgeſtreckten Körper ſeines Fahrzeugs hin und her, drohten bald dort, bald hier das dünne Geſtäng zu zerknicken. Gegen den brauſenden Sturm, der die Wellen des Rheins hoch aufſpritzen ließ, arbei⸗ tete im Volldampf beide Motoren. Kurze Zeit hätten ſie das ohne Schaden tun können. Aber daß dieſer Kampf kein Ende fand, wurde verhängnisvoll. Der zu große Benzinverbrauch, der mehr Gewicht abgab, als der Verluſt an Tragkraft des Luftſchiffs in. folge der Diffuſion des Gaſes aufhob, mußte das Fahrzeug er⸗ leichtern. Es ſchoß höher und hatte mit den dort herrſchenden, noch ſtärkern Windgeſchwindigkeiten zu kämpfen. Wollte es nun wieder tiefer fahren und dazu nicht ſein koſthares Lebensblut, Gas, opfern, ſo mußten die Höhenſteuer in Tätigkeit treten. Schief ſtellte ſich dann aber die lange Röhre, bot dem Luftdruck eine noch größere Fläche dar, und wieder verlangſamte ſich die Geſchwindigkeit. Erneute, vollſte Inanſpruchnahme der ganzen Motorkraft führte von neuem in das Dilemma. Das Fahren mit Volldampf vergrößerte ſchließlich nicht mehr die Geſchwindigkeit, ſondern verringerte ſie und rückte außerdem die Möglichkeit eines Motordefekts näher. Die Elemente triumphierten. Die letzte Gewitterwelle, die vor dem aufklarenden Abend dahinzog. ſcheint denn auch den ge⸗ ringen Motordefekt gebracht zu haben, Raſch wurde das Fahr⸗ zeug jetzt abgetrieben. Ein Entſchluß des Führers war notwendig. Jener Entſchluß, der für jeden Führer der ſchwierigſte iſt. Der Entſchluß im Augenblick, in welchem ſich ergibt, daß die Schlacht verloren iſt. Zeppelin hat den richtigen gefaßt. Indem er r a ſch nach Frankfurt zurückkehrte, hat er den Beweis er⸗ bracht, daß er nicht hilflos den Elementen aus⸗ geliefert war. daß er ſie nach wie vor vol! beherr⸗ ſchen kann, auch wenner ihnen nachgibt. In Frank⸗ furt hat der Zeppelin 2 neues Gas. Graf Zeppelin hatte dort Mannſchaften, die mit der Landung ſeines Schiffes vertraut wa⸗ ren; er hatte die Vorrichtungen für eine Verankerung. So mußte er jetzt ſuchen, Frankfurt zu erreichen, und er hat es erreicht. Mit der Rückfahrt hat Zeppelin den Beweis erbracht, daß„Z. 2“ das Kriegs⸗Luftſchiff, wenn es auf einer Aufklärungsfahrt plötz⸗ lich einen Sturm trifft, der raſcher weht, als es fahren kenn, nicht verloren iſt. Mit nur noch geringen Mitteln ausgerüſtet, eilt es vielmehr zur Halle zurück, erholt ſich und faßt neue Vor⸗ räte. Am andern Tag, vielleicht in wenigen Stunden, iſt es wie⸗ der verwendungsbereit, und gelangt jetzt unter günſtigern äußern Verhältniſſen um ſo raſcher zum Ziel. So rein nüchtern betrachtet, allerdings nicht mit Augen, die nur Fertiges ſehen wollen, bedeutet die Fahrt keine Niederlage, ſondern einen Schritt weiter zum vollen Erfolg. Der Unfall des Z. 2. M. Fl. Frankfurt, 3. Aug. 11.30 Uhr vorm. Bei trübem, regneriſchem Wetter wurden heute die Vorbereitungen zu der Fahrt des„Z. 2“ nach Köln getrofſen. Um halb 10 Uhr erſchien Graf Zeppelin und leitete ſelbſt die letzten Vor⸗ bereitungen. Er nahm keine Paſſagiere mit, da jedenfal die Umſtände nicht dazu angetan waren. Auch General von Eichhorn, der am Platze mit Prinz Friedrich Karl erſchien, durfte nicht mitfahren, desgleichen Direktor Colsmann nicht. Um 10 Uhr 2 Min. erfolgte der glatte Aufſtieg. Wenige Minuten darauf platzte jedoch die Sta hlgußnabe des hinteren Propellers, wodurch der eine Flügel herunterhing, ſodaß die beiden anderen Flügeln bei der Umdrehungsgeſchwindigkeit von 1200 pro Minute über⸗ aus heftig an das Geſtänge anſchlugen und dadurch die Welle brach. Alsbald fiel der Propeller ſamt der Welle und dem Lager zu Boden und das Geſtänge wurde dabei ſtark verbogen. Graf Zeppelin lenkte nunmehr in einem großen Bogen zur Landungsſtelle zurück' wo er mit Hilfe des noch anweſenden Militärs wieder ſehr raſch landete. Es wurde ſofort nach Friedrichshafen depeſchiert, um einen Propeller von dem im Bau befindlichen„Z. 8“ hier⸗ her zu bekommen. Man hofft, daß die Reparaturen bis morgen vollendet ſein. werden, und daß der neue Aufſtieg morgen oder übermorgen er⸗ erfolgen kann. Der Graf verlor bei alledem ſeine gute mebr. Da und dort ſtand einer, dem die hellen Tränen über Laune nicht. .. ͤ ͤͤ—VTTw„TT Free/ e a 12 — — 4282 000]. Dagegen waren in die. Mark(055 051657 M) Hypotheken und 9 285 875 M.(gegen Mk. Maunheim, 3. gener zeiger. Abendslatt. Aus dem Großherzogtum. 85 Ladenburg, 31. Juli. Die Schlußfeier der Groß h. Realſchule wurde unter ſehr ſtarker Beteiligung der Eltern und Freunde im Saale des Bahnhofhotels abge⸗ halten. Beſonders gefielen die ſchönen Chöre in ihrem fein⸗ durchdachten Vortrag und ſchönen klangvollen Nuancierung und wurden mit ſtürmiſchem Beifall belohnt, welches wiederum die tüchtige Leitung des Herrn Reallehrers Th. Schmitt⸗ helm erwies. Die Gedichte von K. Spitta und G. K. Pfeffel, teils ernſter, teils heiterer Natur, wurden gut zum Vortrag gebracht. Die Anſprache des Schulvorſtandes, Herrn Prof. Metzger, welche eine Fortſetzung der vor⸗ jährigen Rede war, behandelte die Geſundheit der Schüler, ſowie die Anſichten über den 4 oder 5 Stunden betragenden Vormittagsunterricht, über welchen momentan viel geſchrieben wird, und die Erlaſſe es Gr. Oberſchulrats. Auch erwähnte Herr Profeſſor Metzger die beſchränkten Raum⸗ berhältniſſe der Realſchule. Preiſe erhielten die Schüler Konra d⸗Edingen, Wilh. Engelhar dt⸗Ladenburg, Th. Engelhardt⸗Ladenburg, Knau ß⸗Seckenheim, Maier⸗ Ladenburg, Koch⸗Edingen, Eimer⸗Ladenburg, Seitz⸗ Ladenburg. Den Schluß bildete ein Feſtſpiel:„Badens Hul⸗ digung“ von Edmund Braune, vorgeführt und prächtig ge⸗ ſpielt von den Schülern K. Seer, Fr. Vogel, J. Brotz, L. Krumm, W. Haſſelbach, H. Leipold. E. Richard. * Rhein heim(Amt Woldshut), 2. Aug. Am Samstag früh brach in der hieſigen Mühle Feuer aus, welches Mühle und Oekonomiegebäude total zerſtörte. Das Vieh konnte noch gerettet werden, dagegen verbrannten die meiſten Fahrniſſe. Der Schaden iſt ſehr bedeutend. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Cberſtadt, 3. Auguſt. Der 46jährige Lehrer Walter wurde in ſeinem Jagdbezirk Güttersbach im Marbachtale er⸗ ſchoſſen vorgefunden. Ob Selbſtmord oder ein unglücklicher Zufall vorliegt, konnte bis jetzt noch nicht konſtatiert werden. Sportliche Rundſchau. Bodenſee⸗Woche. II. *Friedrichshafen, 2. Aug. Mit dem geſtrigen Tag er⸗ öffnete der Motorjachtllub Deutſchland die diesjährigen Bodenſee⸗ degatten unter dem Protektorat des Großherzogs Friedrich von Baden durch ein Wettrennen bei Friedrichshafen. Der erſte Start begann vormittags 10%½ Uhr. Es ſtarteten die beiden Rennkreuzer Mais⸗je⸗vais Piquer II1(Beſitzer C. J. Meégevet⸗Genf) und Ulyſſee(Beſitzer J. Imbach⸗Arlen). Beide Boote hatten das Kursviereck Amal zu durchlaufen. Zur ſelben Zeit ſtarteten die Rennboote Liſelotte(Beſitzer H. Wei⸗ gand⸗Düſſeldorf) und Kehrwieder(!Beſitzer J. Joachim⸗Ber⸗ lin). Dieſe Renner hatten die Bahn 6mal zu durchlaufen.— Der 2. Start nahm nachmittags 3 Uhr ſeinen Anfang. Auf 20 Km. Bahnlänge ſtarteten die 5 offenen Boote von 20 Km. Geſchwindig⸗ keit und darüber: Argus III der Argusmotorengeſellſchaft Rei⸗ nickendorf⸗Berlin, Kehrwieder, Schießelchen Rex des Dir. Richard⸗Berlin, Marienfelde von Kaulla⸗Stuttgart und Saurer 1 des Fabrikanten Saurer⸗Arbon.— Der 3. Start be⸗ gann nachmitbags 4 Uhr für Kajütboote bis 15 Km Geſchwindigkeit und einer Bahnlänge von nur 10 Km. An dieſer Konkurxenz betei⸗ ligten ſich die Boote Elſa von Hofmann⸗Konſtanz, Real Think von Hirſch⸗Stuttgart, Americ von Greiner⸗Konſtanz und Beatrix von Stoffel⸗Steinach. Während derſelben Zeit durchliefen die folgenden Boote mit derſelben Geſchwindigkeit, aber auf 20 Km, Länge die Balhmn: Selva von Walter Selve⸗Altena i. W, Ellyar von Samuel⸗Berlin, Marga von Cohn⸗Berlin und Lilli von Prof.“ Bumm⸗Berlin, ſowie die ſeegehenden Kreuzer S. S. W. der Sie⸗ ckertwerbe⸗Berlin, Couer Dame von Dr. Paul Cohn⸗ Wien und Thereſe von Du. Büdinger⸗Konſtanz. Die vorgenom⸗ mene Preisverteilung ergab: den Daiumlerpreis erhielt Liſelotte, denjenigen in Klaſſe VII für Rennboote mit unbeſchränkter Ma⸗ ſchinenſtärbe und einer Bahnlänge von 60 Km. das Boot Kehrwieder. In der Klaſſe für offene Boote mit 20 Kilometer Geſchwindigkeit und 20 Kilometer Bahnlänge erhielt den 1. Preis Kehrwieder, den 2. Marienfelde. Die Preisverteilung für die anderen Klaſſen mußte zurückgeſtellt werden, weil von 2 Booten die Geſchwindigkeit nicht ſchon vorgeſtern bei ruhigem See geprüft werden konnte und weil dieſe Prüfung, erſt geſtern bei ſtürmiſchem Seegang vorge⸗ nommen, nicht einwandfrei iſt. Dieſe beiden Boote werden in Kon⸗ ſtanz bei glattem Waſſer auf ihre Geſchwindigkeit nachgeprüft. Am Sonntag nachmittag um 3 Uhr fand die Fortſetzung der Motor⸗ bootrennen ſtatt. Beim 1. Rennen, Klaſſe& ſeegehende Kreuzer 20 Km., ſtarteten 5 Boote. Beim 3. Start erſchienen 4 Renn⸗ kreuzer. Dabei ging als erſter„Liſ ebotte“, Beſitzer Herm. Weingand⸗Düſſeldorf, Maſchine Daimler⸗Untertürbheim, durchs Ziel. An dem 2. Rennen, Klaſſe Coffene Boote, Bahnlänge 20 Kilometer, beteiligten ſich 6 Boote. Das Ergebnis der Rennen iſt: Klaſſe A: Erſtes Coeur dame; Klaſſe B: Erſtes Marga; Klaſſe C: In dieſer Klaſſe ſtarteten hauptſächlich Lanzpreisboote. Als erſtes ging durchs Ziel Eſterel, 2. Argus, 3. Donnerwetter. Dritter Start der Klaſſen 2, 3, 6 und 7: Erſtes Liſelotte, 2. Coeur dame, 3. Ulyſſee. Neben dem Haupttage, wo um den Lanzpreis (10 000.) gekämpft wird, dürfte der Montag das meiſte Inter⸗ eſſe erfordern. Da kommen in Klaſſe A und B ſeegehende und Binnenkreuzer in die Kampfesreihen und haben eine Bahnlänge von 100 Km. zu durcheilen. Dabei hofft„Gottlieb“ der Daimler⸗ Motorengeſ.⸗Marienfelde, der im vorigen Jahre als erſter durchs Ziel ging, ſtark darauf, wieder den Preis zu holen. Volkswirtschaft. Halbjahrsausweiſe von Hypothekenbanken. Bei der Pfälziſchen Hypothekenbank betrug am 30. Juni 1909 der Umlauf an Hypothekenpfandbriefen 385 423 000 Mark lam 81. Dezember 1909 378 255 700.) und an Kommu⸗ nalſchuldverſchreibungen 1232 800 M.(1161 000.), während in die Regiſter eingetragen waren 394 213 517 M.(386 408 945.) Hypotheken und 3023 126 M.(2931922.) Kommunaldarlehen. — Bei der Braunſchweig⸗Hannoverſchen Hypothe⸗ kenbank betrug der Umlauf an Pfandbriefen einſchließlich der verloſten, am Einlöſungstag nicht eingereichten Stücke 184 221 500 Mark(177 269000.), während in das Regiſter 185 430 541 Mark(180 096 235.) Hypotheken und 994 945 M.(0) Wert⸗ Die Württembergiſche papiere eingetragen waren.— Die ergiſch Vereins bank hatte einen Pfandbriefumlauf von 37 9439 900 34 891 326) Hy⸗ Mark 34 668 300.) während 37509 049 M.(34 891 32 potheken in das Regiſter eingetragen waren.— Bei dem Frank⸗ furter Hypothekenkreditverein betrug der Umlauf an Pfandbriefen 323 939 115 M.(312 733 715.). Von den in das Regiſter eingetragenen 322 283 420 M.(319 6ʃ5 375 M. Hy⸗ polheken dienten als Deckung 332 037952 M.(319 324 906.) und von 4 300.000 M.(1500 000.) 5 1191 000).— Die Frankfurter 95 ˖ enban! hazte an Pfandbriefen einen Umlauf kon 464 5 00 11 1 452316 d an Kommunaldarlehen von 4 335 600 M.(Mar 22900 Regiſter eingetragen 477 232 278 Wertpapieren 3977000 M. hpothebenban!k 19370 140) Kommunaldarlehen.— Bei der Preußiſchen Pfandbriefbank betrug derGeſamtumlauf an Pfandbriefen 278 253 800 M.(272 411500.), an Kommunaldarlehen Mark 55 496 900(47022 100.) und an Kleinbahnſchuldverſchreibungen 5 954 000 M.(6 024 000.). Dagegen waren in die Regiſter ein⸗ getragen 282 865 258 M.(276 680 748.) Hypotheken, 55 971 527 Mark(47 582 397.) Kommunaldarlehen und 6611 150 M.(M. 6 625 638.) Kleinbahndarlehen. Der Reſtbetrag der auf, den tamen der früheren Firma Preußiſche Hypothekenverſicherungs⸗ aktiengeſellſchaft noch umlaufenden Hypothekenanteilzertifikate von 4570 000 M.(4571000 M) einſchließlich des eigenen Beſtandes war außerdem durch Hypotheken gleichen Betrages gedeckt.— Bei der Deutſchen Hypothekenbank in Meiningen betrug der Geſamtumlauf an Pfandbriefen 505 485 300 Mark (487 047 200.), während in das Regiſter 513 124892 Mark (500 282 702.) eingetragen waren. ** Die Generalverſammlung der Otavi⸗Minen⸗ und Eiſenbahn⸗ Geſellſchaft, in der 17 Anteilbeſitzer ein Kapital von 10 800 000 M. vertraten, ſetzte, wie bereits gemeldet, die Dividende auf 11 Prozent feſt. un Stelle des aus Geſundheitsrückſichten ausſcheidenden Auf⸗ ſichtsratsmitgliedes Dr. Schnabel wurde keine Neuwahl vorge⸗ nommen zauf Vorſchlag der Verwaltung wurde vielmehr die Neu⸗ wahl verſchoben, da im Herbſt voxausſichtlich die Anteilseigner zu einer außerordentlichen Generalverſammlung zuſammenberufen werden. Auch will ſich die Verwaltung erſt noch ſchlüſſig werden über einen geeigneten Sachverſtändigen auf kolonialem Gebiete. Wie der Vorſitzende des Aufſichtsrats weiter ausführte, haben mit dem Reichskolonialamte Verhandlungen wegen einer Verſtaatlichung der Otavibahn ſtattgefunden, mit dem Ergebnis, daß dieſe Behörde keine Einwendungen gegen den Kaufpreis in Höhe von 22 Millionen Mark erhebt. Außerdem vergütet das Kolonialamt die ſeit Beginn der Verhandlungen gemachten Neuaufwendungen. Ein prinzipielles Einverſtändnis ſei bereits im weſentlichen über die Verſtaatlichung erzielt, nur ſeien noch einzelne Punkte zu klären. Das Reichsſchatz⸗ amt habe ſich bis jetzt noch nicht zu dem Plane geäußert. Nach Anſicht des Vorſitzenden dürfte der Vextrag über die Verſtaatlichung im Herbſt an den Reichstag gelangen, vorher dürfte indes noch eine außerordentliche Generalverſammlung über die Verſtaaklichung gehört werden. Gleichzeitig mit dem Verkaufe der Bahn würde der Betrieb an die Geſellſchaft auf fünf Jahre gegen Zahlung von 5 Prozent der Kaufſumme zurücberpachtet. Für weitere fünf Jahre ſei der Satz im Falle der Verpachtung auf 5½, für die folgenden zehn Jahre auf 6 Prozent und für weitere zohn Jahre auf 6½ Prozent feſtgeſetzt. Die Verwaltung hält den Vertrag als im Intereſſe der Geſellſchaft liegend, da er eine Rückzahlung eines großen Teils des Geſellſchaftskapitals geſtatte. Ferner ſchweben Verhandlungen mit dem Kolonjalamt über die Pachtung der Staatsbahnlinie Swakopmund.—Haribib. Dieſe Strecke, die für die Kolonialverwaltung wenig vorteilhaft iſt, ſoll nach der Verpachtung in den alleinigen Betrieb der Otavibahn übergehen. Hiervon ver⸗ ſpricht ſich die Verwaltung einen Zuwachs des Verbehrs. Ueber die Explorations⸗Geſellſchaft äußerte ſich der Vorſitzende, daß die Ausbeutung des Geländes für die Otavibahn zu ſchwierig ſei. Um das Gebiet aufzuſchließen, ſei die Otavi⸗Explorations⸗Co. in Ausſicht genommen, die eine Abgabe von 35 Prozent von allen Gewinnen an die Otavi⸗Geſellſchaft zu leiſten hat. Eine Betei⸗ ligung an der Explorations⸗Co. ſei in Höhe von 10 Prozent in Ausſicht genommen. Das erſte Vierteljahr des neuen Geſchäfts⸗ jahres iſt nicht ſo gut wie erwartet verlaufen da der Minenbetrieb durch Waſſer geſtört worden iſt. Das Waſſer ſei jetzt beſeitigt. Die Einnahmen der Otavibahn ſeien infolge der Tarifermäßigungen zurückgegangen, was dem Minenbetrieb zugute kommt. Auf eine Anfrage erklärte die Geſellſchaft, ſie ſei vom Tagebau zum Tiefbau übergegangen, weil zu viel Abraum entſtanden ſei. Mit Rückſicht auf oie Mächtigkeit des Erzlagers hoffe man durch Tiefbau ſchneller vorwärts zu kommen. Bis jetzt könnte mit Sicherheit auf zirka 230 000 Tonnen Kupfer gerechnet werden. Man hoffe, auch auf der dritten Sohle noch Erze zu finden, eine Klarheit beſtehe indes darüber noch nicht. Die Gewerkſchaft Burbach teilt jetzt mit, daß in Rückficht dar⸗ auf, daß für das laufende Jahr mit ſtarken Preisermäßigungen zu rechnen ſein wird und ferner in Anbetracht der Unſicherheit des Beſtandes des neuen Syndikats die Ausbeute zahl ungen bom 1. April d. J. eingeſtellt werden und mit einer Vertei⸗ lung derſelben erſt nach voller Klärung der Verhältniſſe wieder begonnen werden ſoll. Der Betriebsüberſchuß im zweiten Quartal beträgt M. 197 159, wovon nach Kürzung von M. 63 690 für Syndikatsſpeſen, Preisausgleichungen, Generalunkoſten und Steuern M. 133 469 als Reingewinn verbleiben(M. 181 545 i..) Für das erſte Halbjahr betrugen die Ablieferungen in reinem Kali 67 030 Doppelzentner gegenüber 66 053 Dz. im erſten Seme⸗ ſter vorigen Jahres und die Reingewinne für das erſte Semeſter M. 474 233 gegenüber dem erſten Semeſter vorigen Jahres von M. 462 769. Der Norddeutſche Lloyd hat mit dem Bremer Senat bei der Verbeſſerung der Bremerhavener Hafenanlagen einen Vertrag ge⸗ ſchloſſen, auf Grund deſſen der Lloyd nach anfänglicher Zahlung von 30 Pfg. pro Kubikmeter an Hafengebühren Anſpruch auf Rück⸗ exſtattung des etwaigen Ueberſchuſſes der Einnahmen über die Aus⸗ gaben leinſchließlich Verzinſung) des Baukapitals habe. Das letzte bis zum 1. April 1909 reichende Etatsjahr erbrachte nun ins⸗ geſamt etwa M. 1 250 000, von denen etwa M. 1 125 000 auf die Gebührenzahlungen des Llohyd entfallen. Die Ausgaben ſtellen ſich aber höher, ſodaß von einer Rückerſtattung abgeſehen werden muß. Telegraphiſche Handelsberichte. Bierpreiserhöhung in der Pfalz. * Aus der Pfalz, 2. Aug. Der Verband pfälziſcher Brauereien hat ſeinen Abnehmern in einem Rundſchreiben mit⸗ geteilt, daß ab 1. Auguſt der Bierpreis um M..50 pro Hekto⸗ liter erhöht worden iſt. Das Rundſchreiben ſchließt mit fol⸗ genden Worten: Wir bitten Sie dringend, den Ausſchankpreis vom 1. Auguſt dieſes Jahres ab in angemeſſener Weiſe zu er⸗ höhen und zwar ohne Rückſicht auf etwa zögernde Konkurrenz, da wir überzeugt ſind, daß die durch des Reiches Wohlfahrt bedingte Belaſtung des Bieres ohne Widerſtand von den Konſumenten getragen werden wird Aprozentige heſſiſche Staatsanleihe. * Berlin, 3. Aug. Die Subſkription der Aprozentige heſſ. Staatsanleihe von 1909 mußte hier bald nach der Eröffnung ge⸗ ſchloſſen werden. Frankfurter Kreditanſtalt,.⸗G. in Frankfurt a. M. * Frankfurt, 3. Aug. Die Geſellſchaft hat eine Statutenänderung vorgenommen, durch die ſie, ſoweit ſie ſelbſt Kredite und Darlehen gewährt, auch zur Ausgabe von Obli⸗ gationen berechtigt iſt. Die Schuldverſchreibungen, welche die Geſellſchaft ausgibt, dürfen die 10fache Höhe des Stammkapi⸗ tals nicht überſteigen und dürfen nicht mehr Schuldverſchrei⸗ bungen zur Ausgabe gelangen, als Urkunden, welche zugunſten der Geſellſchaft als Gegenwert der von ihr gewährten und ſicher⸗ geſtellten Kredite und Darlehen errichtet ſind, bei einem Treu⸗ händler hinterlegt und dann dieſem rechtskräftig übertragen ſind, wobei jedoch für 110 000 Mark hinterlegte Schuldver⸗ a 60, Nationalbank 124,70, Dresdener delsgeſellſchaft 175.20. ſchreibungen nicht mehr als 100 000 Mark Schuldver⸗ ſchreibungen ausgegeben werden dürfen. Auf das aus 500 000 Mark beſtehende Stammkapital ſind lt. Frkf. Ztg. 50 pCt. ein⸗ bezahlt. Aprozentige Münchener Stadtanleihe von 1909. * München, 3. Auguſt. Nachdem gegen Ende Mai 6½ Millionen Aprozentige Münchener Stadtanleihe zu 100,65 Proz. an ein unter Führung der bayeriſchen Hypotheken⸗ und Wechſel⸗ bank beſtehendes Konſortium begeben und zu 101,60 freihändig zum Verkauf gebracht worden ſind, wird die Anleihe nunmehr an den Börſen von München, Berlin, Frankfurt a. M. und Ham⸗ burg in den Verkehr gebracht. Aktiengeſellſchaft„Vulkan“ Düſſeldorf. * Düſſeldorf, 3. Auguſt. Unter Mitbeteiligung der Akt.⸗Geſ. für Gas und Elektrizität in Köln, wurde lt.„Frkf. Ztg.“ eine neue Geſellſchaft der Maſchinen⸗ und Metallinduſtrie unter der Firma„Akt.⸗Geſ. Vulkan“ mit 3 Millionen Mark Aktienkapi⸗ tal gegründet. Vom rheiniſch⸗weſtfüliſchen Kohlenſyndikat. * Eſſen, 3. Aug. Das rheiniſch⸗weſtfäliſche Kohlenſyyndikat wird für Sepbember die bisherige Einſchränkung(20 Prozent für Kohlen, 40 Prozent für Koks und 20 Prozent für Briketts) ben „Frankf. Ztg.“ beibehalten. Prine Henrybahn. 8 * Luxemburg, 3. Aug. Die Eiſenbahn der Luxemburg Prince Henrybahn betrugen im letzten Drittel der Juli⸗Deka 1909 188 510 Franes, gegen das Vorjahr weniger 3830 Franc⸗ Hinausſchiebung des Notenkonventierungsgeſetzes. Santiago de Chile 3. Auguſt. Die Kammer be ſchloß die Hinausſchiebung des Noten⸗Konventierungsgeſetzes bis zum Januar 1915, indem ſie ſich die Möglichkeit vorbehält, die Konventierung früher ordnen zu können, wenn während 6 auf⸗ einander folgenden Monaten der Wechſelkurs nicht unter Pence auf Piaſterpapier geſunken iſt. 7 Anziehen der Preiſe für Roheiſen. * Newyork, 3. Auguſt. Nach dem Journal of comme ziehen die Preiſe für Roheiſen aller Grade an.(„F..“) —— Mannheimer Effektenbörſe. vom 3. Auguſt.(Offizieller Bericht.) Die Börſe berlief in feſter Haltung. Nachfrage beſbard Rhein. Hypotheeknbank⸗Aktien zu 197 Prozent, Bad. Anilin⸗ und Sadafabrik⸗Aktien zu 414 Prozent, Weſteregeln Stammm⸗Aktie u 206 Prozenk, Bad. Aſſekurranz⸗Aktien pro Stück zu 1550., Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik⸗Aktien zu 129 Prozent und Sütddeutſche Kabelwerke⸗Aktien zu 125 Prozent. Obligationen. 1½% Bad..⸗G. f. Rhſchiff, u. Seetransport Pfandbriefe. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.— bz verſchied. 92.50 bz „„„„„ 4½%% Bad. Anilin⸗ut. Sodaf. 102.— G 3%„„ Kommunal 93.30 bz4½% Bad Anil. u. Sodafr. Städte⸗Anulehen. 31½% Freiburg ſ. B. 93.50G 365 90 Heidelbg. v. 8 1903. 93.50 0% Kerrlsrühe v. F. or 0% Serie B 104.50 G 4% Br. Kleinlein, Heidlbg. 100.— ee 300 4 5855 87.—8 %% ahe v..1502 92—0 Weer Menne enpf, 47 9 Ludwigshafen 101.G Iſchleppſchiffahrts⸗ el..25 G 40 5 1906 101— B 4770% Mannh. Lagerhaus⸗ 81½% 5 92.— b. Geſellſchaft 4% Mannh. Obng. 1503 100.80%e Oberräzgeferiſitaäts⸗ 4½%„ e 3 5 1885 94 50G—5 0 Pfälz. Chamotte U. 101 5⁰ 5 35 1888 94.506. Tonwerk,.eg. Eſſenb. 101. 3½%„189 94.5B40 Haſf uene Helſſofft 95 13898 98.50 5 Jaldhof be. Pernau in %!.. ⁵ B 1905 93.50 5fl peycer rgubaus e, ,, 40%* 1907 101.200 457„Speyrer Ziegelwer e 100 8704%. Phemaſens unt. 1905 91.—[% Sudd.Jrnr 4½% Tonw. Offſtein.⸗G. Dr. H. Loſſen, Worms 4½ Zellſtoffabrik Waldhof101 4½% Wiesloch v. J. 1905—.— Induſtrie⸗Obligation. 4½ 9% Akt.⸗Gel. J. Seilindu⸗ ſtrie rückz. 105% 102.—* *** Frankfurter Effektenbörſe. [(Privattelegramm des Gen ral⸗Anzeiger „ Frankfurt a.., 3. Aug.(Fondsbörſe.) Dit Börſe zeigte bei Eröffnung wieder eine zuverſichtliche mung. Die Ausdehnung der Umſätze hat nachgelaſſen, do erhielt ſich weiter die feſte Grundſtimmung. Der Ausweis Deutſchen Reichsbank wurde in der Juliwoche erheblich als in der gleichen Vorjahrszeit in Anſpruch genommen und zwar hauptſächlich durch die große Abhebung von Girogel Das Geſchäft des Geldmarktes war deshalb auch ruhiger hieſige Privatdiskont notierte ½ pCt. niedriger. Für Haltung der Börſe war zunächſt das Aufſtreben des wirt cha lichen Lebens in den Vereinigten Staaten, die jüngſte urteilung der Getreideernte und die Ausweiſe der Eiſenba maßgebend, die infolge der Rückgänge der Territores bi 31 vorübergehend Verſtimmung zuließen. Erneut krat wiet lebhaftes Geſchäft auf dem Montanmarkt ein. Unter Füh von Deutſch⸗Luxemburger, welche 3 pCt. anzogen, zeige die übrigen Papiere mäßig Feſtigkeit, abgeſehen von Laur hütte, da man von dieſer Geſellſchaft keine ſo günſtigen Ue raſchungen wie bei der Bochumer Bergbaugeſellſchaft erwart Für Schiffahrtsaktien beſtand weiter gute Meinung. Von Bahnen Lombarden, Meridional und Baltimore Ohio angereg. ter. Gute Dispoſition weiſen auch Banken auf. Dresdene; und Darmſtädter bevorzugt. Fonds ruhig und behauptet. dieſem Gebiet waren die Veränderungen nur geringfügig. A Schecks ziemlich belebt. Maſchinenfabriken feſt. Verlauf erhielt ſich die feſte Haltung bei angeregtem ch Die Nachbörſe war feſt. Belebter waren wieder Banken. timore auf London lebhafter. Otavi⸗Minen⸗Eiſenbahnge ſchaft notieren von morgen ab exkluſive Dividendenſchein N Es notieren Kreditaktien 202.90, Diskonto 189.10 barden 21.90, Staatsbahn 155.30 a 155.50, Balti 156.60, Berlin 6. Seite. Manuheim, 3. Auguſt. Amſterdam kur; 83.50 83.40 86 10 881 ib. Stadt⸗ 197 üd. Zuckerfabrit 148 10 148 2“ Badd. Immobil.⸗Geſ. 98 29 99.40 ſchbaum Mannheim 15.—15.— Aktien⸗Brauerei Parkakt. Zweibrücken 98 50 93 80 eltzz. Sonne, Speyer Cementwerk Heidelbg. 160.— 160 25 We 8 16.887 16.892J Check Paris Yktien induftrielle cfel. 2. 8. 81 15 81.125 ae 3 5090(oo2e Paris ur 31.116 81˙10 9 8 80.988 80.95 Schweigz. Plätze„ 8115 81.15 eck London 20.45 20.42 Bien 85.15 85.15 London„20.42 20.417/ Napoleonsd'ot 16.6 16 26 lang—.——— Brivatdiskonto 216 ð2½ Slaatspapiere. 4. Deutſche. Vudeutlſch. Reichs anl. 108.— 103.[ Mh. Stadt⸗A.1209 101.— 101.— „1909 103. 10.(„ 1909——.— eee,, 95.80)0 95.7 f% 193 tdog 9 80 958„ Auländiſche. 5„„ 88.50 86. 5 Arg.f. Gold⸗A. 1887 4% pr. konſ. Sr.⸗An. 108. 03, 3% Chineſen 1898 102.75 102.70 do. do. 1909 103.— 10,%½„„ 1898 9 40 99.45 95.80 95.70½½½% Japaner 9590 95 95 „ 10%0 95 80 9580ſ Rexikaner auß. 88/90 100 40 100.79 5 8650 86 603 ferikaner innere 66.10 66— 102.30 102.1,[Bulgaren—.— 101 80 „ 1908/09 02 35 102.403¼ italien. Rente——— 4½ bad.St⸗Olabg)ft 95.60 95.0ſ1% Oeſt. Sülberrenn 9935 99.20 884„ 8.—.— 95.20(4½ Papierre. „ 1900 94.900Oeſterr. Goldrente 99 90 99.80 1504—.— 94.800 Vortug. Serie! 62— 62. 080 948„„„III 64.— 63 70 bayr..⸗B.⸗A..1915 102.60 102 6004%½ neue Ruſſen 195 93.35 99 45 „„„„, 1018 102 85 102.70% Ruſſen von 1880 88.20 88 10 do. u. Allg.Anl. 94.80 98(½ ſpan. ausl. Rente—.——.— „do...⸗Obl. 85.50 85,504 Türſen von 1903 88.10 88.— Pfälz&.⸗B.Prior. 201.50 012 fl.„ unif. 92 80 93.— „„„„„ 94.30 64.76 Ung“ r. Goldrente 95.45.50 eſſen von 1903 10245 102 45ʃ/4„ Kronenrenie 93.95 93.— Berzinsliche Loſe. 3 Oeſterreichiſche 1880 163.70 163.50 Türkiſch⸗ 146.— 145.50 r Unternehmungen. ftunſtſetdenfabr. Frkf, 265.— 265.— Lederwerk. St. Inabert 57.— 57.— Svicharz Lederwerke 128 70 128.70 Ludwigsh. Walzmühle 150,70 150 70 Adlerfahrradw.eleyer 841 50 345 20 Maſchinenfpr. Hilpert 64 30 64.30 Maſchinenfb. Badenia 195— 195 mentfabr. Karlſtad! 14125 144.50 adiſche Anilinfabrit 414 417 „Fabrik Griesheim 249.40 219.50 arbwerke Höchſt 430.— 43280 chem. Fabrik Mh. 310.— 511.— bert 440.50 430. iih is s ab. Hagen 206 50 206.50 Berlin 53.50 53.— Gef. Allgem. 235.—284.70 Südd. Kabelw. Mhm. 123.— 125 Lahmeyer 115.20 115.— Glektr.⸗Gel. Schuckert 125 10 126.25 Siomens& Halske 223.50 223.50 Dürrkopp 332.332.— Maſchinenf, Gritzner 214.— 214. Maſch.„Armatf.Klein 104. 104.— Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradſ Gebr. cayſer Nöhrenkeffelfabrit vorm. Dürr& Co. 88— 38— Schnellpreſſenf. Frkth. 193.50 193 50 Ver.deutſcher Oelfabr. 189.80 39 80 Schuhiabr. Herz, Frkf. 119 80 119.90 Seilinduſtrie Wolff 132..— 132.— 'wollſp. Lampertsm. 43.— 49.— KFammgarn Kaiſersl. 181.— 181.— Zellſtoffabr. Waldho 292. 291.30 127.50 129.90 Bergwerksaktien. mer Bergbau 238— 237.80 Harpener Bergbau 198.50 198 50 üderns 1 5.— 114.25Kaliw. Weſterregeln 206— 203 50 nrordi Bergh.⸗G. t—.Oberſchl. Eiſenindufit. 98.— 99 75 Luxemburg 200 20203 Bhöninxn 138.10 183 80 chshütte Bergb. 12— 129.— Br. Königs⸗u. Saut ih. 188.5187.— chner 186 90 188 70[Gewerkſch. koßleben Aktien deutſcher und ausländiſcher Trausportanſtalten. üdd. Eiſenb.⸗G. 117.117 mburger Packet 123 89 124 75 rodeutſcher Llovd 94 80 95.50 Ing. Staats9. 154 60 155.30 geſt. Züdbahn Lomb. 20.70 20 90 Bauk. und Berſichernngsaktien. 1 ——— Gotthardbahn 8 Ital. Mittelmeerbahn—— 81.25 do. Meridionalbahn 136.50 138— Baltimore und Ohio 120 20 120.50 —— ——— ſche Bant 131.80 13480 Deitert.⸗Ung Baul 126.80 127,.— u. Melallb. 121,80 121 80 Oeſt. Länderbe uk 113.40 114.40 audels⸗Gel. 75 10 175—-[„ Keedit⸗Anſtalt 202.90 202.90 11389113 85/ Pfälziſche Bank 101.20 01.40 armftäoter Bank 133 60 133 50 Pfält. Hyp.⸗Zank 191.— 194.— uiſche Bank 247.90 247 2 Breuß. Hypotbeknb. 123.— 23— aſtat. Bank 144.)145.— Deutſche Reichsdl. 147.— 147 20 Effekten⸗Bank 08.10 03(0 Rhein. Kreditdank 186.90 87. scoatosbomm. 189 40 89 1Rhein. Hyp.⸗B. M. 196.— 197.— dener Bantk 156.10 156 600 Schaaffg. Bankver. 136.90 36.90 ankf. Hyv.⸗Ban 203— 203.Südd. Bank Mhm. 114.— 114— . Hyp.⸗Er ditv. 160— 165.—] Wiener Bankver. 134.10 134.10 123 80 124.60l Zank Ottomane 142.— 142.— FVyiraneſurt a.., 3. Auguſt. Kreditaktten 202.90, Disconto- mmandi 185.10, Darm ladter 183.30, Dresdner Ban! 156.—, Han⸗ geſellſchaft 175.—, Deuiſche Vank 24730, Staatsbahn 158 30, ambarden 20.75, Bochumer 237.—, Gelſenkirchen 188.—, Lauradütte Ungarn 95.20. Tendenz: feſt aber belebt. zachbörſe. Kreditaktien 202.90, Disthato⸗Comnandit 189.40 daatsba n 154 60, Lomdarden 20 70. 2 5 1** 3 Berliner Effektenbörſe. Piivaltelegramm des General- Anzeigerzs.) Berlin, 3. Aug. Fondsbörſe. Die Börſe eröffnete in lich ſchwächerer Haltung. Als hauptſächlicher Grund wurde Leldung aus dem Bergwerksgebiete Southmeſt⸗African⸗ itoxies des Gouverneur angeführt, die beſagt, daß die An⸗ ſaben über Diamantfunde mit größter Vorſicht aufzungehmen nd. Daraufhin waren Kolonialwerte reichlicher angeboten; Ter⸗ notierten ca. 10 Prozent niedriger, Deutſche Kolonial⸗ lung 20 Prozent niedriger, Otavi notierten exkl., 224.50, n 234. Southweſt⸗African 1½ Prozent niedriger. Dieſe liche Enttäuſchung wurde an der Börſe einer ſcharfen unterzogen, im Hinblick auf die früheren optimiſtiſchen ungen, die in ſcharfem Gegenſatze zu der geſtrigen verlaut⸗ Meldung ſtehen. In Montanaktien war die Haltung nicht lich. Bochumer, Laurathütte und Phönix litten unter dem on Realiſierungen, dagegen lagen Rombacher ½Prozent Dortmunder auf Rückkäufe 194 Prozent beſſer. Bergwerks⸗ anfangs abgeſchwächt. Gelſenkirchener nachher auf Deckun⸗ Prozent höher, Harpener gut preishaltend. Banken⸗ gegen geſtern um Bruchteile niedriger. Beſſer waren elsanteile und Dresdner Bank. e 87 87 74 414.1941 50 0 85.125 55.15 London———.— Paris Ilalien Schweiz 20.415 20.147 80790 8095 81.20 81.1501 kurz —— Kreditaktien 645.— 64425 Buſchtehrad. B. 982.— 982.— DOeſterreich⸗Ungarn 1774 1774 Heſterr. Papierrente 99.13 99.15 Bau u. Betr..⸗G.„ Silberrente 99.25 99.20 Unionbank 552.— 554.—„ Goldrente 117.25 117.15 »Ungar. Kredit. 751.— 758.— Ungar. Goldrente 113.50 113.25 Wiener Bankverein 529.— 530.—„ Kronenrente 92.70 92.40 Länderbank 452.— 443.— Wch. Frankf. viſta 117.38 117.87 Türk. Loſe 186.— 186.—„ London„ 239 90 239.88 Alpine 651.— 654.—]„ Paris 5 95.28 95.25 Tabakaktien 372— 870—„ Amſterd.„ 199.25 199.35 Nordweſtbahn—.——.—Napoleon 19.06 19.06 Elbtalbahn———.— Marknoten 117.36 117.37 Staatsbahn 726.20 728.— Ultimo⸗Noten 117.40 117.38 Lombarden 109.20 109.—] Tend.: ſtetig. Seneral-Augeiger.(Abenblatd) Berlin, 5. Auguſt.(Anfangs⸗Kurſe. Kreditaktien 20290 203.20 Laurahütte 187.40 188.20 Disc.⸗kommandit 189.40 188.30] Phönix 183 70 182.70 7 135 Harpener 195 50 196.— Lombarden 29.70 20.80 15. ſchwäch Bochu ner chwächer⸗ Berlin, 8. Auguſt.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.43 20.44[ Nrichsbank—— 147 70 Wechſel Paris 81.15 81.15[ Rhein. Kreditbank 137.59 136 70 4% Reichsanl. 103.— 103.— Ruſſenbant—.— 145.30 40˙0 8 1209 103.— 103.—[ Schaaffb. Bankv. 136 40 136 70 35%% Neich anl. 95890 95.70] tagatsbahn 155 20 155.70 3 520%„ 1909 95.80 95.70] ombarden 20.80 20.70 4% Reichsanleihe 86 70 86 70 Baltimore u. Ohido 129.40 120 50 4% Conſols 103— 108.—Fanada Pacific 186.— 188.30 3000„ 1909 103.— 103[Hamdurzg Packet 122 10 124.90 .7%%0 5 95 80 95.70 Nordd. Lloyd 95. 95 70 38½ 0le„ 1909 95.50 95.70] Bochumer 238 20 239 40 30% 5 86.70 8660 Deutſch⸗Luxembg. 200.— 200.40 4% Bad. v. 1901 102 40—.— Dortmunder 66 20 67 70 4%„„1908/9 102.30 102.40 Gelſenkirchner 186.90 186 90 3 eonv.—.— 9480 Harpener 191 30 196.20 3%„ 190907 94.60—.— Laurahütt⸗ 187 70 186 70 3% Bayern 94.70 94.60 Phönix 183.70 184 50 %½' Heſſen 95 80 95.— Weſteregeln 206— 204.70 4% Heſſen 83 50 83.30 Allg. Elektr.⸗Geſ. 234 40 284.80 90ʃ Sachſen 8310 86.20 Anilin 415.70 414.70 3½ Japaner 1905 96.— 95.90 Anilin Treptow 327.— 328.20 4% Italiener—.——— Brown Boveri 192— 192.— 4% Ruſſ. Anl. 1902 87 10 87.20 Chem. Albert 439— 437 20 39% Bagdadbahn 87.80 87, 0 D. Steinzeugwerte 225 70 225 70 Oeſter. Keditaktien 203 10 203 10,] Slberf. Farben 449 50 449 70 Berl. Handels⸗Geſ. 175.20 175 20 Celluloſe Koſtheim 226— 211.— Darmſtädter Bank 133.50 133.50 RNütrgerswerken 177.— 178 50 Deutſch⸗Aſiat. Banl 144 50 145 30] Tonwaren Wiesloch 101.20 99— Deuiſche Bant 2475) 247.20] Wf. Draht. Langend. 225— 218— Disc.⸗Kom nandit 189 20 189— Zellſtoff Waldhof 291— 291.— Dresdner Bank 156 20 156.90 Privatdiskont 2½% W. Berlin, 3 Auguſt(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 203 10 203 20J Staalsvahn 155.20 155.90 Diskonto dyum. 189 20 189.50 Lombarden 20 70 20.70 Pariſer Börſe. Parus, 3. Auguſt, Anfangskurſe. 3% Rente 9770 98.05 Debeers 383.— 393.— Spanier 94.70 96.50] Eaſt and 133.— 136.— Türk. Looſe——— Goldfield 158.— 163.— Bauque Ottomane 711.— 714.— Nandmines 254— 259.— Rio Tinto 1895 1902 Wiener Börſe. Wien, 3. Auguſt. Vorm. 10 Ubr. Kredilaktien 64(.70 644.70 Oeſt. Kronencente 95.85 95.80 Länderbank 452.— 452.50„ Papierrente 99.15 89.15 Wiener Bankverein 529.— 530.—„ Silberrente 99.20 99.10 Staatsbahn 725.— 726.50 Ungar. Goldrente 113.— 113.25 Lombarden 109.— 109.—]„ Kronenrente 99.— 92.60 Marlnoten 117.36 117.36 Alpine Montan 650.— 652.50 Wechſel Paris Wien, 3. Auguſt. 95.28 65.23] Tend.: feſt. Nachm..50 Uhr. Londoner Effektenbörſe. London, 3. Auguſt.(Telegr.) Anfangskurſe der Gffektenbörſe. 5˙ Conſols 8818% 83ʃ5½% Moddersfontein 13/ 13% 4 Reichsanleihe 85% 857/ Premier 87%CC 9. 2 Argentinier 88 ½ 88˙½ Randmines 10— 10½ 4 Italtener 1203½ 103 ,] Atchiſon comp. 120— 122% 4 Japaner 89½ 8938/Canadian 191— 1931 3. Mexikaner 34½ 34— Baltimore 122½ 192/ 4 Spanter 93% 95— Chikago Milwautee 161¼ 163— Ottomanbank 180/ 18¼ Denvers com. 50% 50— Amalgamated 85˙% 87— Erie 37½% 391J. Angeondas 10— 10ʃ7 Grand TrunkIII pref. 55/ 56— Rio Tinto VVVVV 23%85 23 ½ Central Mining 17 177Louisville 149— 150% Chartered 30% 31½] Peiſſouri Kanſas 44— 44% De Beers 10 0 15/ Ontario 53˙% 53— Eaſtrand 5% 36% Sbanthern Pacifie 138½ 139/ Geduld 3½% 3ʃJ Union com 205½½ 208 J/ Goldfields Steels eom. 73%8385.‚Ü.0— Jagersfontein 6% 69/] Tend.; feſt. Berliner Produktenbörſe. Bevlin, Aug. Produktenbörſe. Der Verkehr am Getreidemarkt war heute ruhig, infolge des regneriſchen Wetters. Die Nachfrage für Weizen war ſchwächer. Für Roggen herrſchte regere Meinung. Mais blieb weiter ruhig. Rüböl auf Ange⸗ bot ſchwächer. Wetter: regneriſch. Derkin, 3. Auguſt.(Leiegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 8. 2 2. 8. Weizen per Sepl. 225.75 229 25 Mais per ept.——. „Otlt. 2286 25 225 75 Dez⸗———.— „Dez. 223.— 222.25 5———.— 5——— Rüböl per Aug.—— Roggen per Sept. 183.184.—„ Oktor. 53.50 53.30 8 180.2508125„Dezbr. 58 60 53 50 Dez. 179 25 178 50 Spiritus 70er looo— Hafer per Sept. 167.— Weizenmehl 3625 36 25 „Dez. 165. 164—[Roggenmehl 25.30 25.30 Budapeſter Produktenbörſe. Budapeſt, 3. Auguſt. Getreidemarkt.(Telegramm.) für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher! Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Rr. 56 und 1637. 3. Auguſt 1909. Proviſionsfreil Ber⸗ Käuſer Wir ſind als Selbſtkontrahenten käufer unter Vorbehalt:% 00 nhn6FFFbfbfbf0 .⸗G. für Mühlenbetrieb. Neu tadt a.. 5. 10— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen. 325 M. 310 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 24J0—5 Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien—22 Vorzugs⸗Aktien 55„ Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 1210— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 19 öfr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft i8S 65 Bürgerbräu, Ludwigshafen— erb. Geb Ehemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch 2 89 Daimler Notoren⸗Geſellſhaft, Untertürkheim— 109 Fahr Gebr.,.⸗Gel., Pirmaſen; 115 Filterfabrik Enzinger, Worms— 164 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Nannheim 71— Frankenthaler Keſſelſchmiede S8zfi— Fuchs, Waggonfabril, Heidelberg— 156 Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg— 763ir Herzogpark, Terrain⸗A⸗G., München 124zfr 122z;jfe Lindes Eismaſchinen 136— Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigsh. 99 Maſchinenfabrik Bruchſal. Schnabel& Henning— erb. Off Neckarſulmer Fahrracwerke 146 Pacifie Phosphate Shares junge 7˙¹ Pfälziſche Mühlenwerte, Schuffern dt 12⁰— Nheinau. Terrain⸗Geſellſchaft 55 98 zfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 18—— 1 Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Maunheim 8 116 Rheinmühle-werke, Mannheim 130— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim—— Stahlwerk Mannheim 104 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Maunher 117— Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine M.— M. 158 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 116— Unionbrauerei Farlsruhe 58— Vita Lebensperſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 420 Waggonfabrik Naſtatt— 90 Waldhof, Babngeſellſchaft 101¹— 97 Immobiltengeſellſchaft— 125 zfr Zuckerfabrik Frankenthal 285— lenmaskt is Mannbein dom 2. Auguſt. Amtlicher Be⸗ richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Co. Schlachtgewickt: 40 Ochſen s) vollfleiſchige, ausgemäßtete höchſten Schlachtwerthes höchſtens 7 Jahre alt 84—00 Ak.,() junge fleiſchige, nicht ausge⸗ mäſtete, und ältere ausgemäſtete 80—00., e) mäßig genährte junge, gut genährte ältere 76—00., 4) gering genährte fſeden Alters 74—00 M. 45 Bullen(Farren): a) vollfleiſchige höchſten Schlachtwerthes 66—68.,)mäßig genährte füugers u. aut genährte ältere 64—00., o) gering genährte 60—00 M. 973 färſen (Ainder und Kühe): a) vollfleiſchige, ausgemäſtete Färſen, Rinder 3 höchſten Schlachtworthes 76—80., b) vollfleiſchige ausgemäſtete Kühe höchſten Schlachtwerthes bis zu 7 Fahren 66—70., o) ältere ausgemäſtete Kühe und wenig gut entwickelte füngere Kühe, Färſen und. Rinder 60—74., d) mäßig genährte Kühe, Fävſen u. inder 56—68., e) geving genährte Kübe, Färſen und Rinder 48—52.. 362 Käler: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Moſt) und veſte Saugtälber 85.00., b) mittlere Maſt⸗ u. gute Sangkälber 86—900., e) ge⸗ eiuge Saugkälber 75—00 NM., d) älters gosing genährte(Freſſer) 00—00 M. 11 Schaſſe: a) Maſtlämmer ünd jüngeve Maſiſſammel 70—00., o) dltere Maſthammel 65—00., o) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 60—00 M. 1635 Schweine: a) vollfleiſchige derſeineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Jahren 77—00., b) fleiſchige 76.00., o) gering entwickelte 75—00 Mi., 4) Sauen und Gbor 63—72 e. Es wurd en bezahlt für das Stück; O00 Guxuspſerdee: 0000—0000., 70 Arbeitspferde: 300—1200., 90 Pferde zum Schlack⸗ ten: 50— 220., 000 Jacht⸗ Aub Nutzvisg: 000 000 We., 50 Stuct Mauvieh: 00—00 2k., Co Milchkühe: 000—000.. 000 Ferkel: 00.—00.00., 2 Zregen: 12—25 Mt. 0 Zid⸗ lein:—0., OLammer: 00-00 me. Juſammen 8228 Stück, Handel mit Großvieh und Kälber mittelmäßig, mit Schweinen ſchleppend. ——— Geſchäftliche⸗. Bruno⸗Glühkörper. Nachdem vbom Reichsgericht die Gas⸗Glühkörperſteuer genehmigt worden iſt und am 1. Oktober ds. Is. in Kraft tritt, iſt es jetzt das Beſtreben ſämtlicher Gas⸗ Glühkörperfabriten, vor dieſem Termin ihre Beſtände nicht nur nach Möglichkeit zu reduzieren, ſondern auch— wie dies bereits die Zündholzfabriken getan— erhöhte Preiſe dafür zu erzielen. Insbeſondere ſind es diejenigen Werke, welche billige, demgemäß auch weniger haltbare Ware in den Handel bringen und zur Zeit den Markt damit überſchwemmen. Wohl gibt es neben bielen ſchlechten Fabrikaten auch einige recht gute, doch einen Fehler haben ſie alle aufzuweiſen, nämlich die allzu große Zerbrechlich⸗ keit des Glühkörpers. Wie mancher Hausherr oder Hausfrau haben ſchon oft mit Verdruß erfahren müſſen, daß ihnen ſelhſt die beſten und teuerſten Glühkörper bereits beim erſten Aufſetzen einfach zuſammengebrochen ſind. Djieſem Uebelſtand iſt nun durch eine ſinnreiche Erfindung ein für allemal abgeholfen und zwar ſind es die von der Bruno⸗Geſellſchaft m. b. H. hergeſtellten „Bruno⸗Glühkörper“, die aus Kunſtfäden hergeſtellt, eine ſolche Zähigkeit und Elaſtizität beſitzen, daß man an einen bereits ge⸗ brauchten, vom Brenner heruntergenommenen Glühkörper ein Ge⸗ wicht von über 20 Gr. hängen kann, ohne daß er zerreißt. Der Bruno Glühkörper läßt ſich ferner drehen, über den Finger legen und zuſammendrücken, doch ſobald er wieder aufgeſetzt werden ſoll, erhält er ſeine frühere Form und Ausfehen wieder, ohne indeſſen in ſeiner Leuchtkraft auch nur das Geringſte einzubüßen. Zweifel⸗ los iſt dieſer Glühkörper berufen, ſich einen erſten Platz unter den vielen Konkurrenzprodukten zu ſichern und es iſt nur zu wünſchen, daß dem Süddeutſchen Gasglühlicht⸗Verſandhaus Friedrich Huft hier, K 4, 23, welches es ſich ſtets angelegen ſein läßt, den Kon⸗ ſumenten nur das Neueſte und Beſte auf dem Gebiet des Gas⸗Be⸗ leuchtungsweſen anzubieten, und welches den General⸗Vertrieb des Bruno⸗Glühkörpers für Mannheim und Umgebung übernom⸗ men hat, ein voller Erfolg ſeiner Bemühungen beſchieden ſein möge. Verantwortlich: . Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: J..: F. Kircher. für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, 2 8. per 50 keg ver 50 kg Weizen per Okt. 18 70 13 71 feſt 13 73 13 71 feſt 5„ April 13 92 13 93 13 93 13˙91 Roggen per Ott. 992 9 gs ſeſt 9 92 9 9s feit 85„ April———„ Hafer per Okt. 758 75) kuhig 753 759 feſt Mais per Aug. 75 176 „ 706 7007 feſt 7 5 708 feſt Koblraps Augu! 13 90 1400 ftetig 18 95 140 14 05 ſtetig „Wettert Heiß. ch. m. b..: J. VB.: Julius Weber. * enul. eenAK0 AKo en Mannbein, den 3. 2 1055— Zu verkauſen Ein Damenfahrrad mit Freilauf, ſo gut wie neu, nur gegen Barzahlung billig zu verkaufen. 15173 Seckenheimerſtr. 51 IV. I. Gut erhaltene Federnrollen ſca. 25 und 50 Ztr. tragend, owie neue Sackkarren bill. f5 f Icht- 1 verkaufen. 52 vermieten. Näheres 8712 Och. Brohm, H 2, 12. Rheinvillenſtr. 24, part. 6, 7ʃ8 echter ½iähr. 620760 zu verkaufen. 15160 8 3, 22 2 2. Stock. Vul ethall. Mähmaſchine Liog. Salonmaſchine) zu verk. 40121 Dammſtr. 13, IIIIinks. Stellen finden f Aichlize Reiſende 10erae verdienen durch? Berteieh enes gold. Schlauge, 8.? und nähere Adreſſe Mitiwoch Nebenerwerb. Alleinvertretung! Hohes Einkommen, ſicher. 3 bis 500 Mk. erforderlich. Näßeies Reſtaurant„Zur Patentes. Offerten unter Nr. 95 12122 an an die Exp. ds. Bl.—12 u. 2— 7 Uhr. 15158 Ernennungen, Verfetzungen, Zuruheſetzungen ete. der etatmäßigen Beamten der Gehaltsklaſſen H bis K, ſowie Ernennungen, Verſetzungen ete. von nichtetatmßigen Beamten. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums des Großh. Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten. — Staatseiſenbahnverwaltung.— Ernannt: zum Lokomotivführer: Lokomotipheizer(Re⸗ ſerveführer) Georg Holfelder in Mannheim; zum Lademeiſter: Schirrmann Martin Frick in Heidelberg.— Etatmäßig an⸗ geſtellt: die Lokomotivheizer: Georg Kiefer in Karlsruhe, Karl Schütz in Mannheim, Heinrich Brenneiſen in Mannheim, Heinrich Schuchardt in Mannheim, Peter Moraß in Mannheim, Johann Reiſer in Mannheim, Joſef Breunig in Mannheim; die Bahn⸗ und Weichenwärter: Ernſt Braun, Adolf Egin, Heinrich Konrad, Johann Eſchle, Franz Echtle, Guſtav Arnold, Philipp Riemensperger. Vertragsmäßig aufgenommen: als Bahn⸗ und Jakob Hauſer von Oftersheim, Franz Herzog von Sandhauſen, Johann Beck von Unterleinach, Chriſtian Roßwag von Singen; als Lademeiſter: Bahnhof⸗ arbeiter Wilhelm Stäglin in Konſtanz.— Zuruhegeſetzt: Dokomotivführer Chriſtian Weiß in Karlsruhe unter Anerken⸗ nung ſeiner langjährigen treuen Dienſte, Lokomotipführer Auguſt Bruder in Karlsruhe, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte, Oberſchaffner Emil Jehle in Freiburg, unter An⸗ erkennung ſeiner langjährigen treuen Dienſte, Weichenwärter Johann Klopfer in Gottmadingen auf Anſuchen, unter Anerken⸗ nung ſeiner langjährigen treuen Dienſte.— Geſtorben: wärter Ferdinand Baier. Aus dem Bereiche des Großh. Miniſteriums der Juſtiz, des Kultus und Unterrichts. Etatmäßig angeſtellt: die Gerichtsvollzieher: Joſef Weber beim Amtsgericht Freiburg und Viktor Bier beim Amts⸗ gericht Konſtanz. Verſetzt: Kanzleiaſſiſtent Anton Karg beim Amtsgericht an zum Landgericht daſelbſt.— Zu⸗ gewieſen: die Aktuare: Konſtantin Schilling bei der Staats⸗ anwaltſchaft Mannheim dem Amtsgericht Lahr, Weibert Zehn⸗ der bei der Staatsanwaltſchaft Karlsruhe dem Amtsgericht Em⸗ mendingen, Karl Scheu bei der Staatsanwaltſchaft Karlsruhe dem Amtsgericht Walldürn, Hermann Au bei der Staatsanwalt⸗ ſchaft Pforzheim dem Amtsgericht daſelbſt, Ernſt Bellert beim Amtsgericht Neuſtadt der Staatsanwaltſchaft Karlsruhe, Willy Roll beim Notariat Heidelberg der Staatsanwaltſchaft Mann⸗ heim, Alexander Heilmann beim Amtsgericht Pforzheim der Staatsanwaltſchaft daſelbſt, Alfred Ehmig beim Amtsgericht Mannheim dem Notariat daſelbſt, Ernſt Pfiſterer beim Notariat Mannheim dem Amtsgericht Freiburg, Karl Rapp beim Notariat Donaueſchingen dem Notariat Waldshut.— Beamteneigen⸗ ſchaft verliehen: den Hilfsaufſehern: Karl Niebergall beim Männerzuchthaus Bruchſal und Karl Schmid beim Landes⸗ gefängnis Mannheim unter Ernennung zu nichtetatmäßigen Auf⸗ ſehern.— In den Ruheſtand verſetzt: Gerichtsvoll⸗ zieher Franz Futterer beim Amtsgericht Mannheim unter An⸗ erkennung ſeiner langjährigen und treugeleiſteten Dienſte.— Geſtorben: Nikolaus Winnewiſſer, Diener am pathologiſch⸗ anatomiſchen Inſtitut der Univerſität Heidelberg. Aus dem Bereich des Großh. Miniſterinms des Innern. Uebertragent: dem Schreibgehilfen Albert Leytz bei der Landesverſicherungsanſtalt Baden die etatmäßige Stelle eines Kanzleiaſſiſtenten.— Zuruhegeſetzt: Kanzleidiener An⸗ ſelm Schüſſele bei Großh. Landeskommiſſär in Mannheim, auf, Anſuchen, unter Anerkennung ſeiner langjährigen treu geleiſte⸗ ten Dienſte. — Großh. Landesgewerbeamt.— Geſtorben: am 19. Juli 1909 der Vorſteher werbeſchule Karl Duffner in Emmendingen. Großh. Verwaltungshof. Die Beamteneigenſchaft verliehen a: der Ge⸗ Jakob Hetzel, Wärter, Karoline Huber, beide bei der Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt Illenau. — Oberdirektion des Waſſer⸗ und Strazenbaues.— Die Beamteneigenſchaft verliehen: den Land⸗ ſtraßenwärtern: Joſef Jack in Lenſtetten, Richard Häusler in Aach, Karl Heine in Urach. Perſonalnachrichten aus dem Bereiche des Schulweſens. 1. Befördert bezw. ernannt: Neureither, Karl, Unterlehrer in St. Leon, A. Wiesloch, wird Hauptlehrer da⸗ elbſt. 5 Verfetzt: a) Hauptlehrer: Heitzmann, Karl, Verſetzung von Reichenbuch nach St. Leon, A. Wiesloch, zurückgenommen. b) Unſtändige Lehrer: Armbruſter Philippine, zuletzt Unter⸗ lehrerin, als Hilfslehrerin nach Furtwangen, A. Triberg, Bauſt, Oskar, Unterlehrer in Karlsruhe, Verſetzung nach Liedolsheim zurückgenommen, Britſch, Elſe, Lehrerin, als Schulverwalterin nach Steißlingen, A. Stockach, Bender, Heinrich, Unterlehrer in Donaueſchingen nach Unterlenzkirch, A. Neuſtadt, Dennig, Hell⸗ mut, Unterlehrer in Daxlanden, als Schulverwalter nach Neu⸗ lußheim, A. Schwetzingen, Eck, Albert, Unterlehrer in Selbach, als Hilfslehrer nach Oberachern, A. Acern Ehret, Adolf, Schul⸗ verwalter in Helmsheim, nach Bargen, A. Sinsheim, Ehret, Anna, Unterlehrerin in Ulm, nach Neuſatz, A. Bühl, Gaſt, Ida, als Unterlehrerin nach Radolfzell, A. Konſtanz, Haug, Oskar, Schulverwalter in Hochemmingen, nach Schönenbach, A. Villin⸗ gen, Herr, Friedrich, Unterlehrer in Birkendorf, als Schul⸗ verwalter nach Schönau, A. Heidelberg, Hofmann, Karl, Unter⸗ lehrer an der Realſchule Kenzingen als Unterlehrer nach Steb⸗ bach, A. —— 755 gemünd unternommen, Rechtsanwalt Dr. Wilhelm Götz —(Abendblatt.) 1 Elle im Einkauf von dlühkörper r. liefern ohne 75 80. d. J. Wein⸗ u. fiqueur s Sfiqueffen Frünftückskarten, Weinkarten empflehlt die 155— 88 e m. b. 5. als 55 ere A. Kunle, Schulverwalter in Kleinherriſchwand, als Unterlehrer nach Königshofen, A. Tauberbiſchofsheim, Lehmann, Julins, Zeichen⸗ lehrbandidat, als Hilfslehrer nach Wittenſchwand, A. St. Blaſſen, Mandel, Anna, Unterlehrerin in Neuſatz, nach Windſchläg, Amt Offenburg, Merkert, Otto, Schulverwalter in Rippolingen, als Unterlehrer nach Götzingen, A. Buchen, Morath, Johann, Hilfs⸗ lehrer in Gottmadingen, als Unterlehrer nach Markdorf, Amt Ueberlingen, Mühlbauer, Adam, Unterlehrer in Unterlenzkirch, als Schulverwalter nach Dürrenbühl, A. Bonndorf, Noe, Guſtav, Zeichenlehrerkandidat, als Hilfslehrer nach Andelshofen, A. Ueberlingen, Schäfer, Eduard, Schulverwalter in Balsbach, nach Menzenſchwand⸗Vorderdorf, A. St. Blaſien, Schnader, Julius, Hilfslehrer in Schutterwald, als Unterlehrer nach Ulm, Amt Oberkirch, Seitz, Joſef, Zeichenlehrkandidat, als Hilfslehrer nach Böhringen, A. Konſtanz, Strittmatter, Luiſe, Unterlehrerin in Radolfzell, nach Warmbach, A. Lörrach, Trunzer, Eliſcbet, Schulkondidatin, als Unterlehrerin nach Sinsheim, Zepf, Eva, „„ in Oberhauſen, nach Daxlanden, A. Karlsruhe. 3. In den Ruhe 55 ndetritt: Molitor, Michael, Haupt⸗ 9 in Unterneudorf, A. Buchen. 4. Aus dem Schul die nſt treten aus: Bomhard, Marta, Unterlehrerin in ee Etzel, Rudolf, Unterlehrer in Mannheim. Geſtorben: bühl, A. Bonndorf. Seifert, Eduard, Hopiehrer in Dürren⸗ Aus dem eee 1 8 machten Wieben, eee nichit ade ſiſt. Seim Zuſtand iſt viellmehr wie geſtern. Die Eltern des Verunglückten, Pfarrer Engel aus Algelsheim im Elſaß nebſt Gemahlim, ſind geſtern in Heidelberg eingetroffen. Student Engel, der einzige Sohn, weilte beſuchs sweiſe anläßlich des Stiftungs feſtes der Verbindung Herey⸗ nig in Heidelberg und hat geſtern früh einen Ausflug nach Neckar⸗ unter Begleitung eines Kommilitonen. Dieſer ſchildert den Unglücksfall als gräßlich. Das Automobil ſei in raſendem Tempo lautlos von hinten herangeſauſt, erſt kurz vor Ankunft gab es ein Huppenſignal. Während der Begleiter Engels raſch nach rechts ausbiegen konnte, ſprang Engel nach links, wurde vom Aubomobil erfaßt und zu Boden geworfen. Der Chauffeur wurde verhaftet. * Offenburg, 1. Aug. Die Witwe Fritz hier trank Salzſäure und ſtarb bald darauf. Wahrſcheinlich hat der erſt kürzlich erfolgte Tod ihres Mammes und ihres Sohnes, der im letzten Jahre verbrannte, die geiſtige Depreſſion der Frau derart verſtärkt, daß ſie ihrem Leben ein 5 zu ſetzen beſchloß. oc. Emmendingen, 30. Juli. Ein größere Beachtung verdienender Preß⸗Prozeß ſpielte ſich bei der letzten Sitzung des hieſigen Schöffengerichts ab, in welcher der verantwortliche Redakteur der hier erſcheinenden„Breisgauer Nachrichten“, Herr Teichmann, wegen Beleidigung durch die Preſſe zu einer Geldſtrafe von 20 Mark und Ver⸗ kündigung des Urteils verurteilt wurde. Der Hergang war kurz folgender: Eine Anzahl Angehörige einer aus akademiſch gebilde⸗ ten Herren beſtehenden Tiſchgeſellſchaft hatte in einem am Markt⸗ platze der Stadt gelegenen Gaſthaus und auf dem Marktplatz ſelbſt, um Mitternacht einen derartigen Lärm vollführt, daß ſämt⸗ liche Bewohner des Marktplatzes ganz empfindlich in ihrer Nacht⸗ ruhe geſtört und einer ſeinen Groll in etwas kräftiger Weiſe in einem Einge anet in der obengenannten Zeitung Luft verſchafft. hatte. In Anbetracht der ganz groben Ruheſtörung fand der Redakteur der obengenannten Zeitung die Faſſung des Artikels ganz angebracht und gewährte demſelben ohne Bedenken Auf⸗ nahme, da er nach Lage der Sache keine Beleidigung daxin finden konnte. Durch den Artikel fühlten ſich nun aber die Herren Gr. Amtmann Alexander Fiſcher, Finanzpraktikant Dr. Emil Dörr, Finanzpraktikant Rudolſ Bölle, Ingenieurpraktikant Wilhelm Wilz, Forſt⸗ aſſeſſor Walter Neidhart, prakt. Arzt Dr. 55 Sche n k, Apotheker Mathias Scheidel, prakt. Arzt Dr. Kühne, alle in Emmendingen, beleidigt und da ihnen der ee des Ein⸗ ſenders nicht genannt wurde, erhoben ſie gegen den obengenann⸗ ten verantwortlichen Redakteur Beleidigungsklage, trotzdem in dem beklagten Artikel keinerlei Namen genannt waren. In der Verhandlung wurde nun die Ausſagen eines Schutzmannes und durch die Erhebungen eines Gendarmeriewachtmeiſters feſtge⸗ ſtellt, daß te in dem Artikel gegeißelte eine ganz grobe war; dieſelbe hat von ½2 Uhr nachts bis%3 Uhr mor⸗ gens gewährt. Trotz dieſes angetretenen vollen Wahrheitsbewei⸗ ſes kam das Schöffengericht zu der oben gemeldeten Verurtei⸗ lung des Beklagten wegen formeller Beleidigung. Der Schutz des§ 193 St. G. B. wurde ihm nicht zugebilligt, weil er in der Wahrung berechtigter Intereſſen zu weit gegangen ſei. Gegen das in weiten Kreiſen der Einwohnerſchaft überraſchende Urteil wurde natürlich Berufung eingelegt. Das Schöffen⸗ gericht ſetzt ſich mit ſeiner Erbenntnis in Widerſpruch zu einem kürzlichen Urteil der Strafkammer Halberſtadt. Im Tageblatt von Aſchersleben waren verſchiedene Maßnahmen der Schuldepu⸗ 2 tation kritiſtert worden, Magiſtrat und Schuldeputation fühlten ſich dadurch beleidigt und erſtatteten Anzeige beim Staatsanwalt zunächſt gegen den Redakteur des Tageblattes“. Umverzüglich darauf meldete ſich der Lehrer Petzold als der Verfaſſer des Ar⸗ tikels, worauf auch gegen ihn Strafanzeige eingereicht wurde. Der Staatsanwalt erhob Anklage wegen Beleidigung und vean⸗ 5„ in tragte Eröffnung des eeeeee Die ee be⸗ D 6, 78. 1068 Ji döcſufr ſchöne 4 Zimmerwohuungen mit allem Zubehör zu ver⸗ mieten. 7867 Zu erfragen Lauge Rötter⸗ ſtraße 1, 2. Stock. J⸗Jimmer Elagen⸗Wohnung, Schöne 3⸗Zim.⸗Wohng. am 1 5 d. Schwetzingerſtr. f. d. Nähe d. Rings. p. 1. Septbr. z. v. Näh. bei Albert Reiß, Schwetzingerſtr. 18. 15166 Schöne 3⸗Zimmerwohnung in neuem Hauſe zu vermiet. Mädchen ür leichte Arbeit 845 ſee eeeeee Näheres Obere e 19, parterre. 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Joſef Magin, Eiſenhobler und. Eliſab. Ennemoſer. 21. Johaun Hick, Fabrikarb. und Friederike Barbara Fülch. 21. Karl Viktor Bearzotti, Ziegelarb. und Angela Perißini. 22. Jakob Leiſing, Schloſſer und Kath. Schüler geb. Hamm. 22. Reinhard Volk, Fabrikarb. und Eliſab. Weiler. 22. Theod. Schreck, Schuhmacher und Auguſte Magd. Rebſtock. 24. Franz Paul Hell, Techniker und Eliſab. Platz. 24. Johannes Ehmann, CEhauffeur und Chriſtine Laufer. 24. Dr. Kurt Alfr. Kizmſe, prakt. Arzt und Barb. Marg. Klarg Be 24. Frör. Wilh. Baro, Kohlenarb. u. Marie Dreßbach gen. Gr ml 24. Wilhelm Adam Drexler, Hafenarb. und Luiſe Hotter. 24. Julius Redelsberger, Fabrikarb. und Eva Eliſab. Rupp. 24. Ludwig Nicklas, Sekretariatsaſſiſtent und Kath. Löchner. 24. Oskar Jennewein, Mechaniker und Marie Maurer. 24. Julius Rüdiger, Fabrikarb. und Barb. Brand. 24. Heinrich Neſer, Fabrikarb., und Eliſab. Chevrier. 26. Karl Geiger, Kaufmann und Joſefine Anſtett. 26. Friedrich Wolff, Buchdrucker und Kath. Würtenberger. 26. Hans Karl Lud. Wagner, Rechtsanwalt u, Marie Helene Laibl 25. Franz Kriebis, Hafenarb. und Kath. Igel geb. Centner. 27. Otto Ludwig Köhler, Buchdrucker und Kath. Rothweiler. 27. Eduard Anton Berlenbach, Metzger und Helene Schuler. 27, Karl Philipp Herin, ſtädt. Kaſſenkontrolleur und Gertrud Schmit 27. Michael Weisbrod, Fabrikarb. und Kath. Sauer. 27. Johann Berlinghoff, Tagner und Friederike Türk. 27. Ludwig Mayer, Maurer und Anna Stuhlfauth. 27. Ludwig Humm, Eiſenbohrer und Eliſab. Böhmer. 27. Johann Galſter, Handlungsgehilfe und Eliſab. Ludwig. Juli. Getraute: 22. Georg Heinrich Stichter, Tüncher und Barb. Büttler. 24. Wilhelm Bayer, Rangierer und Magd. Eliſab. Emrich. 24. Lud. Sommer, Lokomotivführ. und Marg. Dietrich geb. u 24. Joſef Schäffner, Fabrikarb. und Franziska Steinhauer. 24. Jakob Zorn, Fabrikarb. und Pauline Röhrle. 5 24. Richard Maurer, Eiſendreher und Anna Ihrig. 24. Johannes Koch, Maurer und Friederike Wagner. 24. Georg Krug, Keſſelſchmied und Marg. Wiebelskircher. 24. Johannes Thomas, Schriftſetzer und Eliſabeth Hartmüll 27. Leopold Böhler, Uhrmacher und Frida Igel. 27. Karl Gottlieb Burkhardt, Fabrikant u. Kath. Luiſe Müller. 27. Sebaſtian Hagenmüller, Maurer und Marie Müller geb. Bredel. Geburten: 19 Hermann Otto, S. v. Hermann Lang, Tapezier. 19. Anna, T. v. Wilhelm Oehlſchlager, Hafenarbeiter 20. Hans Friedrich, S. v. Friedrich Andreas Teutſch, Schloſſe .Emma, T. v. Adam Fehr, Elfriede Barbara Gertrud, Franz Seſſig, Kaufmann 20. Ludwig, S. v. 18 Noih, Schloſser. 7. Johannes Peter, S. v. Johann Valceſchini,.⸗A. 19. Rudolf, S. v. Friedrich Lemmert, Spenglermeiſter. 20. Joſef Gg. Heinr., 55 v. Frz. Joſef Neßler, Bautechniker 21. Anna Gein„ v. Karl Reimer, Inſtallateur. 22. Jakob Heinr., S. v. 19 Fath, Lackierer 20. Bertha Emma,. T Chriſtian Schmidt,.⸗A. .Erna Marg., T. v. Jakob Weyland, Bahnobmann. Erna, T. v. Lubwig Foltz,.⸗A. Wilhelm, S. v. Georg Ziegler, F. Johannes, 1 8 Karl Fiſcher, F. 24. Otto Franz, S. v. Ernſt Lorenz, F.„A. 19. Adam, S. v. Adam Peter Endlich, Tagner. Charlotte Eliſabeth, T. v. Johannes Hauptmann,.⸗A. Helene, T. v. Johannes Meſſemer,.⸗A. 23. Otto Erwin, S. v. Johann Balthaſar Schmied Helene Paula, T. v. 77 Berndt, Schloſſer. 24. Rubd. Heinr. Phil. Kaſpar, S. v. Philipp Frank,.A. Albert, S. v. Gg. Albert Karl König, Apotheker Friedrich Heinr. v. Jak. Heinr. Lingenfelder, he⸗ Helene 51 T. 155 Karl Gimbel, Tagner. Karl Willy, S. v. Zeilfelder, Fuhrmann. Erich Emil Andreas, S. v. Emil Kisling, Oberbrauer. 23. Adam, S. v. Johann Jakob 1.⸗Aufſeher. 23. Sofie Elſa Marg. Lydia, T. v. Dr. Arm. Jul. ee 23. Ludwig S. v. Martin Halfen,.⸗A. 22. Richard, S. v. Jakob Platzer,.⸗A. 25. Jakob, S. v. Peter Herrmann, Maurer. 24. Haus Ludwig, S. v. Karl Stabel,.⸗A. 28. Roſa, T. v. Wilhelm Ehrmanntraut, Schloſſer. 28. Karl Ludwig, S. v. Jakob Müller, Müller. 12— 25. Kurt Alfred, S. v. Georg Veſter, Schneidermeiſter. 15 e ſtor bene: 22. Oskar Adolf Wilh., S. v. Gg. Andreas Kerl, Sümieb, 1 M 21J. Valentin Gatterdam, Tagner, 40 J. 22. Anton Trutzel, 47 J. 23. Otto 940 v. Johs. Lubdwig Keßler, Keſſelſchmied Eliſabeth, T. v. Karl Hämmerle, Kutſcher, 11 M Hans S. v. Wilhelm Eichele, 11 Tg. 5 Bertha, T. v. Friedrich Hettinger,.⸗A., 23. Angelika Hackh geb. Häckelsberger, Wittbe, 78 24. Hans Richard 8 S. v. Joſ. Gottlob Stauch, Maurer, 8 24. Karl Friedrich, S. v. Chriſtof Gottlob Dörr, F. A,, 24. Katharina geb. Wagner, Ehefr. v. Wilh. Heint He Invalide, 35 J. 25 Elſa Mina, T. v. Wilhelm, Bierbrauer, 9g M. Karoline Ehriſtiane, T. v. Ferdinand Tagne 28.-Berſha, T. v. Karl Volk, Schuhmacher, 2 J. 25. Katharine Eliſabeth, T. v. Gg. Friedrich Berger, F. 25. Margarete Demmerle geb. Nitſch, Ehefr. v. Loren N.., 34 25. Adam Macht, F. A, 54 FJ. 27. Marie T. v. Georg Lindenmeyer,.., 5 M. 27. Ernſt Artur, S. v. Johannes Schott, Maſchinenſchloßf 26. Johanna Sihelmine, T. v. Ernſt Go ottkten Käwer. 28. Chriſtian Frans, Tai e 8. Seite. 1 155 „NEW. VvoRK“ Lebens-Versicherungs-Gesellschaft. Die wichtigen Dienste, die die„New-Vork“ Lebens-Versicherungs-Gesellschaft im Jahre 1908 ihren Versicherten geleistet hat, sind aus folgenden Zahlen ersichtlich: Während des Jahres 1908 hat die Gesellschaft fur Todesfallschäden an versicherten Beträgen bezahlt. I. 94 057 9886, ihren lebenden Versicherten überwiesen„55„„I. 115 004 862, ihren Vexsicherten als Darlehen auf Rechnung der Policen gewährt. M. 120 125 135, zur Exrhöhung der gesetzmässigen Reserve verwendet M. II1 932 480. Während des Jabres 1908 wurden die Gelder der Versicherten in zinstragenden Obligationen, in Hypothekendarlehen auf Immobilien und in Darlehen an die Versicherten gegen Verpfändung ihrer Policen an die Gesellschaft angelegt. Aktlen oder sonstige industrielle Werte besitzt die Gesellschaft nicht, noch hat sie solche beliehen.— Alle Schadenfälle wurden promptest reguliert und alle Verbindlichkeiten auf das Pünktlichste erfüllt. Die Gesamteinnahmen der Gesellschaft beliefen sich im Jahre 1908 auf M. 435 352 978. Eine solche Ziffer ist wohl der beste Beweis des Vertrauens, das die Gesellschaft allgemein geniesst, sowie der sorgtältigen Auswahl und Sicherheit der Anlagen.— Nahezu eine Million Familien stehen unter dem Schutze der ſetzt in Kraft bestehenden Policen. Der Gesamtbetrag der im Jahre 1909 an die Versicherten zur Verteilung gelangenden Dividenden beläuft sich auf MI. 32 312 347 Die Aktiva haben sich in 1908 vermehrt uun MH. 284 669 220 und betragen W. 2367 058 693(Kurswert am 3l. Dezember 1908) ein Betrag, wie ihn keine andere Lebensversicherungsgesellschaft der Welt aufweisen kann. Am 31. Dezember 1908 betrug der Versicherungsbestand M. 8472628 304. Für alle deutschen Versicherungen ist die volle Prämienreserve, d. h. der jeweilige Zeitwert der Poligen, in mündelsicheren Werten hier in Deutschland mit der Massgabe hinterlegt, dass über diese Hinterlegungen nicht ohne Genehmigung des Kaiserlichen Auf- sichtsamts für Priyatversicherung verfügt werden darf. Die Geseſlschaft hat ausserdem eine dem Reichsfiskus verpfändete Kaution hinterlegt. General-Direktion u Deutschland: ee ee Auskunft oerteilt:. Boxmann, Agenturen-Direktor, Mannheim, Neue Börse. 8709 Hauptamtlicher Dozent Regierungsrat a. D. Endres⸗ Eiſeubahnen, 2ſtündig jede 2. Woche; Eiſenbahn⸗ 1000 M. ü, d. M. frachtrecht, Aſtündig jede 2. Woche; Frachtrechtliche Station Friberg,. ½ Stunde oberbalb d. berühmten Wasser⸗ Uebungen, 2ſtündig jede 2. Woche. fälle— Prachtvoller Höhenluftkurort und Sommerfrische im Dr. Meerowich⸗Heidelberg: Wirtſchaftliche Konjunkturen Bad. 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Dr. Mertens⸗Heidelberg: Grundzüge der tech⸗ niſchen Oekonomik, 2ſtündig; Kolloguium über wich⸗ tige Fragen der Gewerbe⸗ und Sozialpolittk, 5 Iſtündig; Konſervatoriſche Uebungen im Anſchluß Luise Evelt Ww., E i, 1,7 an die volkswirtſchaftlichen Ausflüge,(ſtündig. Flanken. 6587 Mathematiker Koburger⸗Ludwigshafen: Arbeiterverſiche⸗ rungsweſen, iſtündig; Allgemeine Verſicherungs⸗ lehre und beſondere Verſicherungslehre: 1. Tell, andels 30 ule 2ſtündig; Verſicherungspraktikum, Iſtündig. 0 Geh. e Jun 5 7 a Verbindung mit . Dipl.⸗Jug. Or. Mertens: Volkswirtſchaftliche Aus⸗ Das ausführliche Programm der Handelshochſchule für flüge: Sn en nachmittags nach ee das Winterſemeſter 1909/10 kann nunmehr im Sekre⸗ gramm. tariat der Handelshochſchule(Kurfürſt Friedrich⸗Schule O 6, III. Rechtswiſſenſchaft. Erdgeſchoß), im Bureau der Handelskammer(B 1, 7b), des Privatdozent Dr. Radbruch⸗Heidelberg: Einführung in die Verkehrsvereins(Kaufhaus), ferner in den Bureaus der Rechtswiſſenſchaft, 2ſtündig. kaufmänniſchen Vereine und im Zeitungskiosk am Waſſerturm] Stadtrechts rat Dr. Erdel⸗Mannheim: Bürgerliches Geſetz⸗ in— genommen, nach auswärts vom Sekretariat der buch, öſtündig. andelsho 1 0 id] Stadtſyndikus Laudmann⸗Manuheim: Die Verfaſſung des e e Wieteen 12. 92175 18 201ʃ zen 20 exels⸗Heidelberg: Hande aus⸗ Mannheim, den 20. Juli 1909. ſchließlich Geſellſchaftsrecht, 2ſtündig. Rechtsanwalt Dr. Wimpfheimer⸗Mannheim: Handelsgeſell⸗ ſchaftsrecht, Iſtündig. Stadtrechtsrat Brehm⸗Mannheim: Urheberrecht ausſchl. Patentrecht, iſtündig; Zivilprozeſſuale und kon⸗ kursrechtliche Uebungen, 2ſtündig. Rechtsanwalt Geiler⸗Mannheim: Die Wertpapiere im bürgerlichen Recht, insbeſondere Wechſel⸗ und Scheckrecht, 2ſtündig. Rechtsauwälte Dr. Hachenburg, Geiler und Dr. Wimpf⸗ heimer⸗Maunheim: Seminar für Handels⸗ und Bürgerliches Recht, 2ſtündig. Buchführung. IV. Naturwiſſenſchaften, Geogra ie, Techuik Rektor Dr. B. Weber, Vorſtand der ſtädtiſchen Handelsfort⸗ e e Aene ae een bildungsſchule Mannheim: Einführung in die Direktor Wittſack, Vorſtand der Ingenieurſchule Mann⸗ Buchführungstechnik, aſtündig, Syſteme der doppel⸗ heim: Grundzüge der Elektrotechnik unter beſon; teu Buchführung, zſtündig, Abſchlußtechnik, 2ſtiund., derer Berückſichtigung der Anwendungen auf In⸗ Bilanzweſen, iſtündig. duſtrie und Verkehr, 2ſtündig. Kaufmänniſche Arithmetik. Profeſſor Thorbecke Mannheim: Wirtſchaftsgeographie der Dr. Gerſtner, Dozent der Handelswiſſenſchaften Mann⸗ deutſchen Schutzgebiete, Iſtündig. heim: Grundlagen der kaufmänniſchen Arithmetik, Direktor Dr. Zeeh: Warenkunde, 2ſtündig. Kolloquium zſtündig, Grundlagen des Rechneus im Bank⸗ und Uebungen zur Warenkunde(Seminar), geſchäft, aſtündig, Arbitrage, 2ſtündig. Iſtündig. Handelsbetriebslehre. V. Sprachen. Dr. Gerſtner: Betriebstechnik des inländiſchen Waren⸗ Dr. Weber⸗Diſerens⸗Mannheim: Franzöſiſches Seminar, handels mit Kalkulationen, gſtündig, Banktechnik Zſtündig, Engliſches Proſeminar; 2ſtündig. mit Einführung in die Bankbuchführung, sſtündig. Sprachlehrer Ellwosd⸗Mannheim: Engliſche Handelskorre⸗ Gr. Handelsſchulinſpektor Profeſſor Kohlhepp, Karlsruhe: ſpondenz, 2ſtündig. Betriebstechnik des internationalen Warenhandels Prof. Ott⸗Mannheim: Franzöſiſche Handelskorreſpondenz (Import⸗ und Exportgeſchäft) mit Kalkulationen,(Etude du commerce krancais), 2ſtündig. Zſtündig. Lektor Dr. Olſchki⸗Heidelberg: Spaniſch und Italieniſch. Haudelsgeſchichte. Unterricht in ruſſiſcher Sprache nach Bedarf. e bandelsgeſchichte⸗(ausgewählte Ab⸗ VI. Allgemeine wiſſenſchaftliche Ausbildung nitte), Iſtündig. 85 ſe 2 Handelswiſſenſchaftliche Semiuare: Dr. eeee a..: Spinoza und ſeine Zeit, rofeſſor Kohlhepp: Abteilung K. uſammenhängende 2 prattiſche gllundig. 55 0 Geh. Hofrat Prof Dr. Gothein⸗Heidelberg: Hiſtoriſche und Dr. Gerſtner: Abteilung Handelswiſſenſchaftliche ſoztale Pfochologie, Iſtündig. 55 Wcler und Beſprechungen, 2ſtündig. Dr. A ee dig Künſtler(Prak⸗ r. B. Weber: Abte 5 a i Semi⸗ N 7 55 Aan O. Handelspädagogiſches Semi Profeſſor Dr. Koch⸗Heidelberg: Geſchichte der öffentlichen II. Volkswirtſchaftslehre: Meinung in Deutſchland, ſtündig. Hauptamtlicher Dozent Dr. Altmann⸗Mannheim: Allge⸗ VII. Bortragszyklen. 8 meine Nationalökonomſe, ZIſtündig; Geld und Kre⸗ Außer den das ganze Semeſter bindurch währenden dit, Iſtündig; Volkswirtſchaftliches Seminar, Zſtünd.] Uebungen werden im Winterſemeſter einige—6ſtündige ede. Woche, Beſprechung des Handelsteils großer Vortragszukleu über ſpezielere Materien abgehalten Zeitungen, Iſtündig. werden, bezüglich deren ſpätere Bekanntmachung vorbe⸗ Hauptamtlicher Dozent Br. Levy: Grundbegriffe der balten bleibt. Nationalökonomie, aſtündig! Handelspolitik Aſtün⸗ dig; Weltwirtſchaft und Wiriſchan Die Anmeldungen zu den Vorleſungen und Uebungen volttik iſtündig, Volkswirkſchaftliches Seminar, werden vom Monkag, den 4. Oktober bis mit Samslag, Zſtündig jede 2. Woche. den 105 Nteufßr 0 15 1 Geh. Hoſrat Profeſſor Dr. Gothein⸗ eidelberg: Organiſa⸗ mittags—1 und nachmittags—7 rJim Sekretariat der tion der Induſtrie, Fiaſtadigs Siaudorte 122 de⸗ Handelshochſchule(ab 1. Oktober:& 4, 1) oder bei der werbe, iſtündig; Finanzwiſſenſchaft, öſtündig; Sec⸗ Akademiſchen Quäſtur der Univerſität Heidelberg entgegen⸗ und Binnenſchiffahrt, zſtündig ſede 2. Wyche, genommen. 82697 Studiendirektor Dr. Behrend⸗Mannheim: Wirtſchaftliche Mannheim, den 28. Juli 1909. Intereſſenvertretungen, iſtündig; Binneuſchiffahrt, Der Studiendirektor der Haudelshochſchule 1ſtündig(2. Semeſterhälfte), Prof. Dr. Schott. Der Studiendirektor der Handelshochſchule: Prof. Dr. Schott. Handelshochſchule Mannheim. Vorleſungs⸗Verzeichnis für das Winterſeneſer og tot. Beginn des Winterſemeſters: 25. Oktober 1909, J. Handelswiſſenſchaften. General-Anzeiger.(Abendblatt.) Mann⸗ 24E ch 2 E 9 40 beim:Bertehrspolttik, allgemeiner Teil, ſtündig jede 2. Woche Finanzverhältniſſe der deutſchen Mannheim, den 3. Auguſt 1909. LLLLII ILILEIL Auch für die Reise dieses Jahres kauft jede Dame nur im Parfümerie-Spezial-Geschäft 1 gegründet 1870 Otto Hess Telephon 982 E I, 16 ene freppe hoch und C 1, 5, Sreitestrasse. Schwamme Cologne 471 —1 Kämme U. Cologne gegenüber 2 Kopf- Zahn- 6427 Kleider- Kopf⸗- Zahnbürsten Mundwasser 5 Badekappen Parfümerie und 5 Schwamm- Toilette- Taschen Artikel Bestbæossoptiertes Geschaft SNT. 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