GBadiſche Volkszettung.) Badi Abonnement: 70 Pfeunig monattich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Poſt bez. tel. Poſt⸗ aufſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pig. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate. 80„ Die Reklame⸗Zeile.„1 Mark Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme ſür das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. he Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. (Wannheimer Bolksblatt) Laeronm, Wreſe „General⸗Anzeiger Maunheim““ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Bureau(An⸗ nahmen. Druckarbetten 341 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung. 218 Nr. 358. Donnerstag, 3. Anguſt 1909. (Abeudblatt.) Die Sicherheit des britiſchen Reiches. Von unſerm Londoner Korreſpondenten OLondon, 2. Auguſt. JIn der Gedankenwelt des Briten tritt neuerdings, ſo viele wichtige innere und auswärtige Fragen ſich auch in ſie hineindrängen mögen, doch immer und immer wieder die eine Frage in den Vordergrund, ob und mit welchen Mitteln das britiſche Weltreich gegen etwaige feindliche Angriffe geſchützt werden kann. In dem Wunſche, daß die ſelbſtändigen über⸗ ſeeiſchen Tochterſtaaten einen ſyſtematiſchen und ſtetigen An⸗ teil an der Reichsverteidigungsarbeit nehmen ſollen, hat denn auch die gegenwärtig in London tagende Reichsvertei⸗ digungs⸗Konferenz, zu der die Regierungen Kanadas, Auſtra⸗ liens, Neuſeelands und Südafrikas auf Einladung der Reichs⸗ regierung beſondere Vertreter entſandt haben, ihren Urſprung Die Erörterungen werden zwar geheimgehalten, aber die Re⸗ gierungen jener überſeeiſchen britiſchen Gemeinweſen haben aus dem, was ihre Vertreter zu ſagen haben, durchaus kein Geheimnis gemacht. Kanada wird auf ſeiner Verweigerung der Beiſteuer zur Reichsflotte beſtehen, wird ſich aber bereit zeigen, nach und nach eigene Seeſtreitkräfte aufzuſtellen. Die Regierung des Commonwealth wird den Beitrag von 200 000 Pfd. Sterl. fortſetzen, den ſie zu den Koſten des von der bri⸗ tiſchen Admiralität geſtellten auſtraliſchen Geſchwaders zahlt. Aber gleichzeitig iſt ſie viel eifriger bemüht, eine eigene auſtvaliſche Flotte zu ſchaffen, als zur Reichsflotte beizu⸗ tragen. Und die Mehrzahl der Auſtralier würde es, wie ſich aus Preſſeäußerungen ſchließen läßt, unbedingt lieber ſehen, wenn die Gelder für den Dreadnought, den ihre Regierung der britiſchen Admiralität zur Zeit der in England entſtan⸗ denen Invaſionspanik anbot, auf eine heimiſche Flotte ver⸗ wandt würden. In Neuſeeland, deſſen Regierung dem Mutterlande gleichfalls ein Dreadnought⸗Geſchenk in Ausſicht geſtellt hat, herrſchen bei allem dort bekundeten ſtarken Im⸗ perialismus die gleichen Anſchauungen vor. lauten die Wünſche und Gedanken, die aus Südafrika, dem viel mäßiger imperialiſtiſch geſtimmten, herüberkommen. Nachdem die britiſche Admiralität bisher den Standpunkt verbreten hatte, daß vereinzelte Flotten vereinzelte Vernich⸗ tung bedeuten und daß das Heil des britiſchen Reiches von einer ungeteilten, einheitlichen Flotte abhänge, hat ſie ſich in Anbetracht der in den ſebſtändigen Tochterſtaaten hervor⸗ tretenden Tendenz nunmehr ins Unvermeidliche geſchickt und ſich der kolonialen Auffaſſung angepaßt: Sie wird hinfort alſo nichts mehr gegen örtliche koloniale Flotten einzuwen⸗ den haben, geradeſo wie das Kriegsamt mit der Bildung kolonialer Landſtreitkräfte einverſtanden iſt und auf ihre Organiſation anregend einzuwirken ſucht. Es iſt eben überall im Mutterlande die Erkenntnis zum Durchbruch gekommen, daß die ſelbſtändigen Kolonien ſich nicht als„unmündige Kinder“, ſondern als„aufgewachſene Nationen“ betrachten, die in politiſchen Dingen, wie auch in Land⸗ und Seerüſtungs⸗ angelegenheiten nicht länger mehr am Gängelband gehalten werden können, ſondern die Aufſicht über das verlangen, wo⸗ füz ſie zahlen. Die Reichsverteidigungs⸗Konferenz wird alſo eine überaus ſchwierige Aufgabe haben, wenn ſie dieſes koloniale Verlangen nach ſelbſtändiger Handhabung ihrer Und ähnlich ——— Rüſtungsmaßnahmen mit einer wirkſamen Kooperation aller Teile des britiſchen Reiches in Einklang bringen will. Wie eifrig man übrigens in England bemüht iſt, ſich den guten Willen und ſomit die größtmögliche Unterſtützung der Kolonien zu ſichern, tritt ſehr deutlich in der Einſtimmigkeit hervor, mit der im gegenwärtigen Augenblick alle Parteien — Liberale und Konſerpative, Radikale und Tory⸗Jingos— der von der ſüdafrikaniſchen Nationalkonvention beſchloſſenen Verfaſſung ihren Segen erteilen, obwohl ſie zweifellos die Wirkung haben muß, den Buren in der zu errichtenden Union von Südafrika das politiſche Uebergewicht zu verſchaffen. Allerdings iſt es in erſter Linie dem Gerechtig⸗ keitsſinn des verſtorbenen liberalen Premierminiſters, Sir Henry Campbell⸗Bannerman, zuzuſchreiben, daß die Buren das Selbſtverwaltungsrecht wiedererlangten. Aber wenn nun⸗ mehr auch die Konſervativen, die bis vor kurzem es noch als das einzig Richtige anſahen, den Burengeiſt durch das Kron⸗ kolonienſyſtem in Feſſeln zu halten, es ſaſt rückhaltlos billigen, daß die Errichtung einer ſüdafrikaniſchen Union ſich unter augenſcheinlich für die Buren außerordentlich günſtigen Be⸗ dingungen vollzieht, ſo erklärt ſich das zum nicht geringen Teil daraus, daß in England neuerdings jedes politiſche Problem mehr oder weniger vom Geſichtspunkte ſeiner Ein⸗ wirkung auf die Sicherheit des Reiches beurteilt wird. Das Kap ſpielt aber in dem britiſchen Reichsverteidigungsſyſtem eine ſehr weſentliche Rolle. Wenn England in einen euro⸗ päiſchen Krieg verwickelt und gleichzeitig von einem Aufſtand in Indien bedroht wäre, ſo würde, im Falle der Sperrung des Suezkanals, der Beſitz einer Operationsbaſis am Kap und die Aufrechterhaltung der Verbindung mit Indien um Süd⸗ afrika herum eine Lebensfrage für das britiſche Reich ſein. Die Vorbedingung für eine ſichere Operationsbaſis am Kap iſt aber ein loyales Südafrika,— und ein loyales Südafrika, ſo ſagt man ſich, kann nur durch ausgiebige Zugeſtändniſſe an die Buren erkauft werden. Als neulich im Hauſe der Lords die Frage zur Sprache kam, warum in Irland nicht, wie in England, Schottland und Wales, Territorialtruppen(Freiwilligen⸗Truppen) gebildet würden, machte der Kolonialſekretär, Lord Crewe, wie auch der Führer der Konſervativen, Lord Lansdowne, das Ein⸗ geſtändnis, daß es für die Sicherheit Großbritanniens ge⸗ fährlich ſein würde, Waffen in die Hände der illoyalen Bevöl⸗ kerung Irlands zu geben. Etwas höhniſch bemerkten hierzu iriſche Preßorgane, daß England ebenſowohl auf die Loyali⸗ tät der Iren, wie auf die der Buren rechnen könne, wenn es ihnen das gleiche Selbſtverwaltungsrecht erteile. Worauf engliſche Blätter ſofort mit der Erwiderung dienten, daß Eng⸗ land für die Loyalität der Buren eine Bürgſchaft habe, für die der Iren aber keine beſitze.„Die Nachbarſchaft der Deut⸗ ſchen in Südafrika,“ ſo erläuterten ſie,„iſt eine Bürgſchaft für die Loyalität der Buren. Sie mögen uns nicht lieben— aber ſie lieben die Deutſchen noch weniger.“ Es darf eng⸗ liſchem Urteil überlaſſen bleiben, ob dem ſo iſt. Immerhin aber ließe ſich doch nur die Schlußfolgerung ziehen, daß die Lohalität der Buren auf keiner allzu würdevollen, die Sicher⸗ heit der britiſchen Operationsbaſis am Kap aber auf einer etwas problematiſchen Grundlage ſtünde. —— Fo Aufgaben ohne Aufnahme von Anleihen zu erfüllen. Dies ſowie die dringend notwendige Geſundung der Finanzen Politische(ebersicht. Maunheim, 5. Auguſt 1909 Neue Kreuzzeitungsmärchen. Die„Kreuzztg.“ behauptet in ihrem heißen Bemühen die angeblich links abmarſchierenden Nationalliberalen als „Vorfrucht der Sozialdemokratie“ abzumalen: der Abg. Baſſermann hätte„die von dem Fürſten Bülow vorgeſchla⸗ genen und von dem jetzigen Reichskanzler v. Bethmann Holl⸗ weg gutgeheißenen Verbrauchsſteuern einen Raubzug in die Taſchen des arbeitenden Volkes genannt.“ In dieſem Satz — dem konſervativen, Hauptorgan widerfährt leider ſolches Mißgeſchick neuerdings faſt täglich— iſt beinahe jedes Wort eine niedliche kleine Unwahrheit. Denn erſtlich hat Fürſt Bülow die Verbrauchsſteuern in der Form, wie ſie hinterher verabſchiedet wurden, nicht vorgeſchlagen, und zum anderen kann man die melancholiſche, mit Wenn und Aber reichlich bepackte Erklärung, mit der durch Herrn v. Bethmann Holl⸗ wegs Mund die verbündeten Regierungen die neue Steuer⸗ ordnung akzeptierten, nicht eigentlich ein„Gutheißen“ nennen. Tut's die„Kreuzztg.“ dennoch, ſo könnten wir ihr nur die herzlichſten und verbindlichſten Glückwünſche zu ihrem(Berliniſch ausgedrückt)„Rührmichnicht“ ausſprechen. Zum dritten aber: hat Herr Baſſermann die Floskel von dem„Naubzug in die Taſchen des arbeitenden Volkes“, die angeblich der Sozialdemokratie Waſſer auf die Mühlen gelei⸗ tet hätten, nicht gebraucht. Der Abg. Baſſermann hat die Art, wie nach dem ſtillen Branntweinkompromiß die Ver⸗ brauchsſteuern von Zentrum und Konſervativen zum Nutzen des Großagrariertums hergerichtet wurden,„einen Raubzug gegenüber dem Kleingewerbe und dem mittleren Gewerbe“ geheißen. Das iſt ganz etwas anderes. Und das iß die jederzeit dekumentariſch zu belegende, von uns auch ſchon wiederholt belegte Wahrheit. Bei derſelben Gelegenheit ſei auch noch ein anderes Kreuzzeitungs⸗Märchen abgetan. Das konſervative Haup! organ erzählt nun ſchon zum dritten oder vierten Male: der Abg. Baſſermann hätte im November„durch die„Dort munder Zeitung“ erklären laſſen, er halte Bülows Verbleiben im Amt für unmöglich“. Wir möchten der„Kreuzztg.“ freund⸗ lichſt in Erinnerung bringen, daß dieſe angebliche Aeußerung des nationalliberalen Führers von uns bereits damals deme tiert worden iſt. Der Proteſt der Hausbeſitzer gegen die neuen Steuergeſetze. Der gegenwärtig in Magdeburg tagende Zentralverband der ſtädtiſchen Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗Vereine Deutſch ⸗ lands wird auch Stellung zu den neuen Steuergeſetzen men und beabſichtigt, wie wir erfahren„gegen die fortgeſetzte weitere Belaſtung des ſtädtiſchen Haus⸗ und Grundbeſitzes“ in folgender Reſolution zu proteſtieren: 55 „Der Zentralverband der ſtädtiſchen Haus⸗ und Grun beſitzer⸗Vereine Deutſchlands hält es für durchaus notwendig, daß das Reich durch Steuern in den Stand geſetzt wird, ſeine verlangt das Anſehen und die Würde des Deutſchen Reichs, Feuilleton. Tennyſon. Eine Stizze zu ſeinem 100. Geburtstoge, 6. Auguſt⸗ von Frank Robinſon. Von all den bedeutenden Dichtern, deren ſich das engliſche Schriſttum im vietorianiſchen Zeitalter rühmen kann, iſt es nur einem gelungen, Volkstümlichkeit zu erringen. Das iſt Alfred Tennyſon. Mit allen ihren Vorzügen bleibt die Dichtung eines Browning, Morris, Swinburne, Roſſetti eine Artiſtenkunſt, deren Verſtändnis ſich auf einen inneren Kreis von Feingebil⸗ deten beſchränkt und beſchränken muß. Tennyſon hingegen hat es vermocht, Töne anzuſchlagen, die die breite Maſſe ſeines Volkes verſtand, und die ſie entzückten. Durch das prächtige, von patrio⸗ tiſchem Schwunge beflügelte Gedicht, das den Angriff der leichten Brigade bei Balaklawa ſchilderte und verherrlichte, hat er bei Tauſenden und Abertauſenden ſeiner engliſchen Landsleute die Saite der nationalen Begeiſterung in lebhafte Schwingung ver⸗ ſetzt. Wenn er, oft mit einem friſchen Humor und unter meiſter⸗ licher Beherrſchung des Dialekts, das Leben des engliſchen Far⸗ mers, die Geſtalten und Exeigniſſe in dem kleinen Kreiſe dörf⸗ lichen Daſeins ſchilderte, ſo wurden dieſe geſund⸗realiſtiſchen Daxſtellungen überall verſtanden, überall gewürdigt. Ueber den Kreis der engliſchen Welt iſt Tennyſons Ruhm weit hinaus ge⸗ drungen durch„Enoch Arden“, jenes tragiſche Idyll, das ſo ſchlichte Ereigniſſe ſchildert und dennoch durch den großen Eha⸗ rakter des Helden einen beinahe heroiſchen Zug erhält. Ganz von ſelbſt iſt es geſchehen, daß Ten nyſon mehr und mehr die Mittelpunktsfigur im literariſchen Leben Englands während des Zeitalters der Königin Victoria wurde. Die Stellung eines Poet Laureate, eines Hofdichters, die er nur zögernd und mit vielen Bedenken angenommen hatte, und die ihn in den Augen der Eng⸗ länder leicht hätte diskreditieren können: er füllte ſie mit ſo viel Würde und Takt, ſo makellos und einwandsfrei aus, daß ſie ſein Anſehen noch erhöhen konnte. Die Vorſehung gönnte ihm einen langes Leben und, was noch bedeutender war, eine Schaffens⸗ kraft, die ſein 80. Lebensjahr überdauerte. Kaum einer der jün⸗ geren Dichter, die nach ihm heraureiften, iſt von ſeinem Ein⸗ fluſſe unberührt geblieben; Swinburne z.., der ja erſt jüngſt dahingegangen iſt, hat Tennyſons Anxregungen mit größter Dank⸗ barkeit anerkannt. So bildet Tennyſon in Wahrheit die große Geſtalt der engliſchen Dichtung in den beiden Menſchenaltern, die etwa von den Jahren 1830 und 1890 begrenzt werden. Er entſtammte einem Pfarrhauſe. In der Grafſchaft Lincoln⸗ ſhire wurde er als der Sohn des Rektors von Somersby ge⸗ boren. Seine dichteriſche Begabung regte ſich ſehr früh; ſchon 1827 gab er in Gemeinſchaft mit ſeinem Bruder ein Bändchen Ge⸗ dichte herans. Es ſtand hauptſächlich unter dem Einfluſſe Byrons, der auch noch eine Zeitlang wirkſam geblieben iſt. Die großen engliſchen Dichter des erſten Drittels des Jahrhunderts, Byron, Shelley, Kreats, Wordsworth— ſie haben alle nacheinander auf Tennyſon ihren Einfluß ausgeübt; aber die beiden letzterwähnten ſind es geweſen, denen ſein Herz in ſpäteren Jahren der Reife am reinſten und ungeteilteſten gehört hat. Beſonders verband ihn mit Wordsworth, dem großen Rhapſoden der Natur, vor allem des Meeres, der ſtarke Sinn für die Wunder der Natur, die große unerſchöpfliche Liebe zu ihm, die Fähigkeit und die Neigung ſie zu ſchildern. Tennyſon bezog die Univerſität Cambridge, wo er das Glück hatte, in den„Apoſteln“ einen Freundeskreis zu finden, der ihm für ſein ganzes ſpäteres Leben von Bedeutung geworden iſt. In dieſen Univerſitätsjahren, 1830. erſchien der Band Gedichte, die Tennyſon ſelbſtändig und unter ſeinem Namen veröffentlicht hat. So ließ ſich das junge Dichterleben gar leicht und licht an; aber ernſte, ſchwere Zeiten ſollten ihm nun doch nicht erſpart bleiben. Der Vater ſtarb, Tennyſon ſondere Vorliebe gehabt hat, und hier zeigen ſich auch zuerſt mußte die Univerſität ohne einen Grad verlaſſen und zuglei die Aufgaben des Familienoberhauptes übernehmen. Und nu folgten die Mißgeſchicke Schlag auf Schlag. Sein treuer Freun Hallam wurde in den ſchönſten Jahren jäh aus dem Leben riſſen; die zweite Sammlung ſeiner Gedichte fand wiede⸗ ſcharfe Kritiker, die äußeren Verhältniſſe blieben trübe, und lich mußte ſich Tennyſon ſogar dazu entſchließen, die Verlobung mit Emily Sellwood aufzuheben, weil er nicht abſehen konnt wann er in der Lage ſein würde, ihr eine genügende Zukunft bieten.* Was dieſe Jahre ihm geweſen, das erwies die neue Gedicht ſammlung, die er 1842 herausbrachte und die man neben de ſchönen Sammlung von Gedichten zum Gedächtniſſe ſeines Freun⸗ des Hallam„In memoriam“ eigentlich als den Markſtein ſeiner Dichterlaufbahn bezeichnen kann. Mit dieſen Poems iſt der wahre Tennyſon endgültig vor die Welt getreten. ſchienen zum erſten Male die ſchönen Frauengeſtalten Frauenſeelen, in deren Schilderung er ein Meiſter war; hier werden zum erſten Mal in der Schilderung der Natur mäch⸗ tige und durchdringende Töne angeſchlagen; hier entwickelt Tennyſon ſeine Gedanken und ſeine Geſtalten zuerſt in jene Form des dramatiſchen Monologes, für die er immer eine b Geſtalten des König Artur⸗Kreiſes, der ihn nachher ſo lar gebannt hat. Dazu kommen hier bereits einige der trefflichſt engliſchen Idyllen, Bilder aus dem engliſchen Leben in Friſche, ſeiner Herzlichkeit und Natürlichkeit, in denen ein pre tiger Realismus ſich mit der Fähigkeit des echten Dichters k band, auch das Alltägliche zu erhöhen und zu weihen. Auch d Gedichten iſt herbe Kritik nicht erſpart geblieben, z. B. auch Bulwer. Aber der Erfolg ſchlug die Kritik. Schon nach vier Jahren ward die vierte Auflage nötig. Die Stellung des Dichte war gemacht. Seine finanziellen Sorgen waren auch inzwiſchen etwas erleichtert worden durch eine königlich Jahrespenſion 2. Seite. 2 Genueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Deutſchland. Wenn es daher auch mit Freuden zu begrüßen iſt, daß der Reichstag die erforderlichen Deckungsmittel be⸗ willigt hat, ſo dürften doch einige Aenderungen in den Steuergeſetzen gebieteriſch notwendig ſein. Die Reichs⸗ u m ſatz ſteuer bei Veräußerung von Grundſtücken iſt keine eigentliche Beſitz⸗ oder Vermögensſteuer, da die Schulden nicht abgezogen werden können. Sie trifft gerade den Mittelſtand beſonders hart, der, um ſeinem Erwerb nachgehen zu können, oft des Eigentums an einem Grund⸗ ſtücke bedarf. Außerdem iſt dieſe Steuer bereits von den Einzeſtaaten und Gemeinden in Anſpruch genommen, denen ſie allein zu überlaſſen iſt.— Auch die Talonſteuer wirkt nicht als Vermögens⸗ und Beſitzſteuer. Sie belaſtet zu einem großen Teile die Hypothekenſchuldner, nämlich ſoweit es ſich um die Talonſteuer für die Pfandbriefe der Landſchaften und für die Pfandbriefe und Aktien der Hypothekenbanken han⸗ delt. Die Talonſteuer wird nicht von dem vermögenden Rentner, ſondern von dem weniger leiſtungsfähigen Hypo⸗ thekenſchuldner getragen, auf den ſie abgewälzt wird. Außer⸗ dem muß die Belaſtung durch die Talonſteuer, ſoweit dieſe die von den Städten ausgegebenen Anleihen betrifft, wiederum zum größten Teil von dem Haus⸗ und Grundbeſitz in den Gemeinden durch kommunale Sonderſteuern aufgebracht werden.— Aehnlich verhält es ſich mit den von den einzelnen Staaten beſchloſſenen Steuererhöhungen, ſo insbeſondere mit dem Mietsvertragsſtempel, der nicht das Vermögen trifft und vom Hausbefſitz wohl auf den Mieter abgewälzt wird und damit das Wohnen verteuert. Der Ceſſions⸗ ſtempel wird wiederum zu einem großen Teile von den Hypothekenſchuldnern aufgebracht.— Es iſt daher zu tadeln, daß die Reichsfinanzreform in Wirklichkeit eine allgemeine'eſitz⸗ oder Vermögensſteuer micht geſchaffen hat. Als ſolche empfiehlt ſich für das Reich vielmehr eine erweiterte Er banfallſteuer. Was ſchließ⸗ lich die vom Reich geplante Wertzuwachsſteuer be⸗ trifft, ſo entzieht auch dieſe den Gemeinden eine Steuerart. Auch dürfte dieſe Steuer, wenn man ſie überhaupt für ange⸗ bracht hält, auf den unbebauten Grundbeſitz zu beſchränken, nicht aber zuf die Wohnhäuſer auszudehnen ſein, weil da⸗ durch unmittelbar das Wohnen verteuert wird.“ Die Zukunft der Oſtmarkenpolitik. Es iſt in den letzten Wochen oft die Rede geweſen von der zukünftigen Geſtaltung der Oſtmarkenpolitik. Ueber⸗ raſchen kann das nicht, wie die„Oſtdeutſche Korreſpondenz“ ſchreibt, bei der Bedeutung, die der Fortführung einer ziel⸗ bewußten Politik zum Schutze des oſtmärkiſchen Deutſch⸗ tums für die Entwicklung Preußens und des Deutſchen Reiches innewohnt. Man wird es deshalb ſicherlich in den weiteſten deutſchen Kreiſen beifällig begrüßen, daß ein 3 ſammengehen der deutſchen Parteien im Oſten auch für die Zukunft in dem bisherigen Umfange ge⸗ sächert iſt. Wir haben in dieſer Hinſicht von verſchiedenen zeiten beruhigende Zuſicherungen erhalten und wir ſind aufrichtig erfreut, daß keinerlei Beſorgniſſe zu hegen ſind. Die Erkenntnis, wie die oſtmärkiſchen Deutſchen nur in ge⸗ meinſamer Arbeit die Grundlage jeder deutſchen politiſchen Betätigung, die Geltung und Vorherrſchaft ihres Volks⸗ tums, gegen den Anſturm der Polen zu erhalten vermögen, iſt ſo tief in den deutſchen Kreiſen verbreitet, daß ſie nach Bis⸗ marcks Wunſch jetzt die oberſte Richtſchnur für das politiſche Denken und Handeln der oſtmärkiſchen Deutſchen bildet. Das iſt ein durchaus nicht zu unterſchätzender Erfolg der bisheri⸗ gen Oſtmarkenpolitik ſeit Miquel. Uns iſt es ein Bedürfnis, bei dieſer Gelegenheit vor der Oeffentlichkeit feſtzuſtellen, daß auch die Arbeit der Leiter unſerer provinziellen Regierungs⸗ ſtellen einen weſentlichen Anteil an dieſer Entwicklung hat. Selbſt die Parteipolitiker dürften mit uns darin übereinſtim⸗ men, daß es für die Zukunft der Oſtmark von grundlegender Bedeutung iſt, wenn hier das Deutſchtum unter allen Um⸗ ſtänden ſein Gemeinbürgſchaftsgefühl zu wahren weiß. Fünf Jahre Kinderſchutz. In der„Soz. Praxis“ unterſucht der heſſiſche Kreisamt⸗ mann Matthias die Wirkungen des Kinderſchutzgeſetzes. Das äſt jetzt mehr als fünf Jahre in Kraft. Keine überreichliche Friſt, aber immerhin lang genug, um zu prüfen, ob das Geſetz ſeinen Zweck zu erfüllen vermochte und ob die Bedenken, die man bei ſeiner Beratung und Verabſchiedung anzumelden pflegte, durch die Erfahrungen der Praxis gerechtfertigt wurden. Matthias ſtützt ſich bei ſeiner Arbeit auf die Sonder⸗ berichte der heſſiſchen Gewerbeaufſichtsbeamten und kommt aus dieſem Grunde zu dem Ergebnis, daß das Geſetz, wenn es auch im allgemeinen zu viel differenziert und hier und da! Mannheim, 5. Auguſt. wieder verſchieden gelagerte Verhältniſſe allzu einheitlich über einen Kamm ſchert, im großen ganzen wohltätig gewirkt hat. Ungünſtige Einflüſſe auf die wirtſchaftliche Lage und die Lebenshaltung der ärmeren Bevölkerungsklaſſen kraten nicht ein. Die Verminderung des Kinderverdienſtes— denn auf⸗ gehört hat er ja noch immer nicht: die Arbeit ward zumeiſt nur eingeſchränkt, nicht verboten— wurde nicht allzu ſehr empfunden: der Ausfall war offenbar nicht ſonderlich groß; jedenfalls hat man ihn, von zwei Ausnahmen abgeſehen, zu erſetzen vermocht. Ungünſtig gewirkt hat allein— zumal in den Städten— das Verbot des Austragens von Backwerk vor dem Schulunterricht. Denn gewohnheitsgemäß erhielten viele Kinder außer dem Lohn morgens noch ein warmes Frühſtück (Kaffee und Brod) und das iſt jetzt weggefallen. Freilich hat dafür in mehreren Städten private und öffentliche Wohl⸗ tätigkeit eingegriffen. Das nimmt Matthias zum Anlaß zu bemerken: Ueberhaupt iſt es erfreulich, wie ſeit dem Beſtehen des Kinder⸗ ſchutzgeſetzes und offenbar durch es angeregt, in weiteren Kreiſen das Verſtändnis für die Notwendigkeit der Kinderfürſorge zu⸗ genommen hat. Die Erkenntnis, daß der geſetzliche Kinderſchutz ſeine Ergänzung in der Fürſorge für die Kinder finden muß, offenbart ſich vor allem in den Städten durch Schaffung von Arbeitsanſtalten, Veſtellung von Schulärzten, Einxichtung von Ferienkolonien uſw. Die Erſcheinung iſt um ſo erfreulicher, als das große Publikum dem Kinderſchutzgeſetz indolent gegenüberſtand und als die Arbeiterorganiſationen bisher gleichfalls verſagten. „Wenn auch dieſe Korporationen die nach§ 135 der Gewerbeord⸗ nung verbotene Kinderarbeit in Fabriken uſtv. ſcharf verfolgen, ſo ſcheinen ihnen die Beſtimmungen des Kinderſchutzgeſetzes, die manchem Erwachſenen mehr Anteil an gewerblicher Arbeit liefern und deshalb des Wohlwollens der Arbeiterorganiſationen ſicher ſein ſollten, nicht immer genehm zu ſein. Vermutlich hat die Un⸗ tätigkeit der Organiſationen ihren Grund darin, daß die Beſtim⸗ mungen des Geſetzes vorerſt mancher Arbeiterfamilie Unannehm⸗ lichkeiten und Geldopfer auferlegen.“ So erklärt ſich ein Be⸗ richterſtatter dieſe Erſcheinung, die jedenfalls zu denken gibt. Aber auch ohne dieſe Mithilfe, die man wohl hätte erwarten dütrfen, ſprechen die ermittelten Ziffern für eine gümftige Wirkung des Geſetzes In Heſſen ſank die Zahl der gewerblich tätigen Kinder von 5094 in 1904 auf 3909 in 1908, d. i. von 5,8 Prozent ſämt⸗ licher Volksſchulkinder auf 2,1 Prozent. Während in 1904 noch über die Hälfte der Kinder in verbotenen Betrieben beſchäftigt war, iſt dieſe Zahl ſtändig in 1906 bis 1908 von 1823 auf 1274 gefallen.— Dieſe rein ziffernmäßige Darſtellung des bis jetzt er⸗ gielten Erfolges wird ergänzt durch die Beobachtungen der Lehrer. Faſt allgemein wird als günſtige Wirkung des Geſetzes größere Friſche und Lernfreudigkeit der früher übermäßig be⸗ Kinder, ſowie eine Abnahme der Verſäumnisziffer kon⸗ ſtrtiert. 5 Soviel über die fünf Jahre Kinderſchutz im Anſchluß an die heſſiſchen Gewerbeinſpektionsberichte. Die Redaktion der „Soz. Praxis“ iſt freilich der Anſicht, daß man die heſſiſchen Verhältniſſe nicht verallgemeinern dürfe; daß ſie mehr Vor⸗ bild und Muſter ſeien als Typus. Aber ſelbſt wenn im Groß⸗ herzogtum Heſſen in der Richtung von Schutz und Aufſicht mehr getan würde als anderswo: daß das Kinderſchutzgeſetz für das Erwerbsleben keine nachteiligen Folgen gezeitigt hat, wird man immerhin als erwieſen annehmen dürfen. Deutsches Reich. — Die Nachverſteuerung der Belenchtungsmittel. In einer Sonderausgabe meldet die„Neue Politiſche Korreſpondenz“: Seit der Veröffentlichung der neuen Steuergeſetze werden dem Vernehmen nach Beleuchtungsmittel verſchiedener Art, namentlich aber Glühſtrümpfe, von Inhabern kaufmänniſcher und gewerblicher Betriebe, kommunaler und anderer Ver⸗ waltungen, in ungewöhnlich großen Mengen eingekauft. Dieſem Vorgehen ſcheint ein Irrtum über die geſetzliche Ver⸗ pflichtung zur Nachverſteuerung der am 1. Oktober d. J bei den Konſumenten vorhandenen Vorräte zugrunde zu liegen. Wenn nach dem Wortlaut des Geſetzes die Vorräte von der Nachverſteuerung befreit ſind, die dem eigenen Haushalt des Beſitzers dienen, ſo ſind darunter zweifellos nur die Vorräte für den Bedarf der privaten Haushaltungen zu verſtehen. Da⸗ gegen werden nicht nur die bei den Händlern vorhandenen, zur Veräußerung beſtimmten, ſondern auch die anderen Vor⸗ räte von Beleuchtungsartikeln, alſo auch z. B. die zu gewerb⸗ lichen, Verwaltungs⸗ oder öffentlichen Zwecken dienenden Be⸗ leuchtungskörper der Nachverſteuerung unterliegen. Sie müſſen daher zur Vermeidung der Strafen zur Nachverſteue⸗ rung angemeldet werden. Bei einer Vorherverſorgung für längere Zeit würden hiernach die Beteiligten keineswegs den erhofften finanziellen Vorteil haben, ſondern es würde ihnen wegen der Notwendigkeit, den geſamten Vorrat auf einmal zu verſteuern, nur ein Nachteil erwachſen. ſolcher Höhe und in ſolch leichtſinniger Weiſe kontrahiert, daß ſeine — Informationsreiſen des neuen Staatsſekretärs des Innern regt die„Sächſiſche Induſtrie“, das Organ des Verbandes Säckſiſcher Induſtrieller, an. u. a:„Es iſt an ſich verſtändlich, daß der größte deutſche Bundesſtaat aus ſeiner Verwaltung die Männer ſtellt, die an der Spitze des Reichsamts des Innern ſtehen. Wir wollen aber wünſchen und hoffen, daß der Herr Staatsſekretär Del⸗ brück aucl, die Bedürfniſſe der weiten Kreiſe der nicht⸗ preußiſchen Induſtrie verſtändnisvoll würdigen wird, ſo⸗ weit ſie ihm in ihren berechtigten Forderungen und Wünſchen entgegentreten. Vielleicht entſchließt ſich der neue Staats⸗ ſekretär des Innern, auch perſönlich mit der außerpreußiſchen Induſtrie durch Informationsreiſen Fühlung zu nehmen, es würde dadurch mancher Peſſimismus beſeitigt werden, der in dieſen Kreiſen der Induſtrie heute vorhanden iſt und in der Empfindung wurzelt, daß unſere aus der preußiſchen Verwal⸗ tung hervorgegangenen Staatsbeamten vielfach die Verhält⸗ niſſe der nichtpreußiſchen Induſtrie aus eigener Anſchauung nicht kennen.“ — 26. Deutſcher Tiſchlertag. Unter zahlreicher Beteiligung von Delegierten aus allen Teilen Deutſchlands trat in Wies⸗ baden der 26. Deutſche Tiſchlertag zuſammen, der vom Bundes⸗ vorſitzenden Ehrenobermeiſter Richt⸗Berlin mit Worten der Begrüßung eröffnet wurde. Der Geſchäftsbericht ſtellt eine Erſtarkung des Mittelſtandes feſt und nimmt dann Bezug auf die Gründung des Han ſabundes, in deſſen Präſidium der Bundesvorſitzende das Handwerk ver⸗ trete. Ueber das Geſetz zur Sicherung der Baufor⸗ derungen berichteteubgeordneter Obermeiſter Ra hardt (Berlin). Die Tagung nahm eine Reſolution an, in der er⸗ klärt wird, daß das Geſetz zwar nicht alle Wünſche erfülle; es ſei aber dankbar anzuerkennen, daß Regierung wie Reichstag den beſten Willen zur Abſtellung der größten Uebelſtände auf dem Gebiete des Bauſchwindels gezeigt hätten. Der Referent konnte mitteilen, daß in drei Jahren allein in Berlin 7 Mil⸗ lionen Mark Handwerker forderungen bei Schwindelbauten verloren geangen ſeien. Ueber den Entwurf betr. die Errich⸗ tung von Arbeitskammevyn berichtete Abgeordneter Pauli(Potsdam). Analog den anderen Intereſſenvertre⸗ tungen des Handwerks und des Mittelſtandes erklärte auch der Deutſche Tiſchlertag, daß der Entwurf nicht geeignet er⸗ ſcheine, den wirtſchaftlichen Frieden zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu wahren. Ueber die„Reichsver⸗ ſicherungsordnung“ ſprach Dr. Müffelmannu (Berlin). Auch gegen dieſen Entwurf wurden ſchwere Be⸗ denken geltend gemacht, namentlich in Bezug auf die neuen Verſicherungsämter und die Erſetzung der bewährten Selbſt⸗ verwaltung der Krankenkaſſen durch bupeaukratiſchen Zwang. In einer beſonderen Reſolution wurden die Innungskranken⸗ kaſſen in Schutz genommen. Die Verhandlungen werden fortgeſetzt. Sh. Der Graf von Oſthe im. und Namen eines Grafen von Oſtheim beigelegt worden ſei. Datzu wird den„Leipz. N. Nachr.“ jetzt aus Weimar geſchrieben: Prinz Hermann iſt am 14. Februar 1886 in Düſſeldorf geboren. Er iſt der älteſte Sohn des Prinzen Wilhelm von Sachſen⸗Weimar, eines Oheims des regierenden G. und deſſen Gemahlin, Gerta Prinzeſſin von Iſenburg⸗Büdingen autf Wächtersbach. Der die kurge Ehe umſeres jetzigen Großherzogs mit Prinzeſſin Caroline Reuß kinderlos geblieben war und der Großherzog eine neue Ghe bisher nicht eingegangen iſt, und wahrſcheinlich auch kaum eingehen wird, ſo galt der junge Pring als präſumptiver Erbe des Groß⸗ hergogtums. Er trat am 11. Mai 1905 in das üraſſier⸗ regiment ein und war als lebensluſtiger und ſportliebender Offigier in Berliner Geſellſchaftskreiſen eine der belannteſten Perſönlich⸗ keiten. Bald aber ſtellten ſich finanzielle Schwierigkeiten ein, die im vorigen Jahre eine Verſetzung des Prinzen in das 11. Mlawen⸗ regiment nach Saarburg zur Folge hatten. Um dieſe Zeit ſpwach man viel von ſeiner bevorſtehenden Verſobung mit der Prinzeſſin Marie Bonaparte. Die Finanzen des Prinzen waren jedoch ſo zerrüttet, daß der Konkurs am Weimarer Amtsgericht uü ber ſein Vermögen eröffnet werden mußte. Man ſprach von Millionenſchulden, der Prinz konnte ſich als Offizier nicht mehr halten, und ſo ſchied er aus dem Heeresverband aus. Kurz darauf wurde er wegen Verſchvendung unter Kuratel geſtellt; ſein Vormund iſt der Weimarer Ober⸗ ſtallmeiſter Karl v. Eichel. Der Prinz hatte ſeine Schulden in 200 Pſtr., die er freilich in ſeinem Unabhängigkeitsſinn nur zögernd annahm. Es folgte dann dieſer Unterſtützung im Jahre 1850 die bereits beſprochene Ernennung zum Poeta Laureatus. Im ſelben Jahre konnte Tennyſon der Frau, der er einſt mit blutendem Herzen den Abſchiedsbrief hatte ſchreiben müſſen, wieder ſeine Hand anbieten; er vermählte ſich mit ſeiner Emily und trat damit in eine Ehe ein, die ihm während langer Jahre nur Sonne und Glück gebracht hat. Von jetzt ab verläuft ſein Leben äußerlich 42 Jahre lang in Frieden, Ruhm und Ehre. Er gründet ſich auf der Inſel Wight ein prächtiges eigenes Heim, dem er ſpäter ein zweites auf dem Feſtlande von England folgen läßt. In gemeſſenen Zwiſchen⸗ räumen läßt er eine Reihe von Bänden erſcheinen— nicht gar viele; denn er arbeitete langſam und ſtreng, aber jeder ward von der literariſchen Welt als ein großes Ereignis angeſehen. Wenn manche Kritiker immer noch erklärten, es fehle Tennyſons Begabung doch noch die letzte Legimation, und man vermiſſe von ihm noch jenes große Werk, an das ſein Name dauernd ſich knüpfen werde, ſo mußte dieſer Vorwurf ver⸗ ſtummen, als 1859 die Königsidyllen erſchienen, die Tennyſon ſelbſt immer als ſein Hauptwerk angeſehen hat. In der Tat haben ſie, und dann fünf Jahre ſpäter Enoch Arden mehr als faſt irgend ein anderes Werk von ſeiner Feder dazu beigetragen, ſeinen Ruhm überall hin zu verbreiten. In ſein ſtilles Haus ſtrömten die Be⸗ ſucher von aller Welt, mit den größten Geiſtern ſeines Volkes ſtand er in enger Beziehung, das königliche Paar gehörte zu ſeinen wärmſten Freunden und Verehrern. Auf die ſpäteren Jahre Tennyſons iſt inſofern ein Schatten gefallen, als ſeine wiederholten Verſuche, ſich auch des Lorbeers des Dramatikers zu verſichern, im ganzen von geringem Erfolge, zum Teil von ent⸗ ſchiedenem Mißerfolg begleitet waren. Insbeſondere wurde ſein Stück„Promiſe of May“ 1882 ſehr entſchieden abgelehnt, eine Ablehnung, die allerdings zum Teil aus Mißverſtändnis der Stel⸗ lung des Dichters zu erklären ſein dürfte. Tennyſon ein ſchönes langes Leben. Er fürchtete den Tod nicht. Oft und lebhaft hatten ſeine Gedanken das dunkle Tor umkreiſt, das aus dieſem Leben in ein anderes hineinführt; oft und ſchön hatte er ſich mit dem Tode und allem, was mit ihm zuſammen⸗ hängt, beſchäftigt. Es war ein herrlicher warmer Herbſttag, der 5. Oktober 1892, der der letzte ſeines Lebens ſein ſollte. Einmal fragte er den Arzt:„Tod?“ und wie der Arzt ſtumm das Haupt neigte, ſagte er:„Das iſt gut.“ Als auf den ſchönen Herbſttag eine milde Mondnacht gefolgt war, hauchte Englands großer na⸗ tionaler Dichter ſeinen letzten Seufzer aus. Dem ſchönen Dichter⸗ leben war ein ſchöner Dichtertod gefolgt. Es iſt nicht ganz leicht, Tennyſons dichteriſche Geſtalt und Leiſtung mit völliger Gerechtigkeit zu bewerten. Wie ſchon er⸗ wähnt, iſt es ihm verſagt geweſen, als Dramatiker wirklich Bedeu⸗ tendes zu leiſten. Er war überhaupt keine elementare Natur; er ſchaut ſinnend auf die Natur, auf das Leben, auf die Sage, auf Geſchichte, auf das politiſche Leben der Zeit, auf die großen Dichterwerke der Vergangenheit. Aus all dieſen Gebieten ge⸗ winnt er dichteriſche Motive; ſein feiner, phantaſiereicher Geiſt ſpinnt dieſe Motive lebendig, oft überaus reizvoll aus, arbeitet ſie bis in das Feinſte durch und gießt ſie in eine Form, deren Vollendung kaum mit zu ſtarken Worten geprieſen werden kann. Bei alledem: zwiſchen dem Dichter und ſeinen Stoffen bleibt eine Diſtanz. Er gibt ſich nicht hin— nicht dem Leben, nicht der Geſchichte, nicht der Sage. Gerade bei ſeinem Hauptwerk, den Königsidyllen, wird dieſer Mangel fühlbar. Prächtige Gemälde ſind es, dieſe Geſchichte vom Glanze und vom Verfalle des Hofes und Reiches des Königs Artur, maleriſche Geſtalten, wundervoll gezeichnet und wundervoll hineingeſtellt in eine ewig wechſelnde Natur. Aber ſie ſind für uns nichts anderes, als Geſtalten, die wir auf einem alten Gobelin gewebt finden; wir ſchreiten an ihnen vorbei, wir bewundern ſie, wir genießen ihre Feinheiten— aber Im ganzen aber lebte ſie bezwingen uns nicht, ſie dringen uns nicht ins innerſte Mark, ſie werden uns nicht Begleiter fürs ganze künftige Leben. Für den deutſchen Geſchmack wenigſtens wirken jene Idyllen, in denen er das engliſche Leben ſelbſt ſchildert, weit unmittelbarer und überzeugender. In dieſem Zuſammenhange mag es genügen, her⸗ vorzuheben, daß Tennyſon ſelbſt, wie die Anmerkungen bezeugen, die er oft ſeinen Werken hinzugefügt hat, ſich offen als einen ge⸗ lehrten Dichter bekannt hat, trotz des Spottes, den Carlyle über dieſe Art der Dichtung ausgeſchüttet hat. Eine intereſſante Seite an ſeiner Perſönlichkeit bilden endlich ſeine religibs⸗philoſophi⸗ ſchen Anſchauungen. Sie zeigen ihn als einen unerbittlichen Feind des engherzigen Pfaffentums, in das die engliſche Hochkirche oft genug verfällt Sein Kampf in dieſer Richtung iſt für Eng⸗ land bedeutend geworden; Tennyſons Autorität hat die Entwick⸗ lung freieren religiöſen Denkens im modernen England lebhaft Hefördert. Mancher Dichter des victorianiſchen Zeitalters über⸗ trifft Tennyſon an urſprünglicher Genialität, an Macht der Phantaſie, an Originalität; keiner aber hat ein ſo geſchloſſenes, ſo mannigfaltiges und menſchlich ſo voll befriedigendes Lebens⸗ werk geſchaffen wie der Rektorsſohn von Somersby. Buntes Feuflleton. — Die erſte Urenkelin des Altreichskanzlers. Graf Her⸗ bert v. Einſiedel, Leutnant der Reſerve des 1. Gardedrago⸗ ner⸗Regiments, meldet von ſeiner Beſitzung Ereba im Kreiſe Ro⸗ thenburg im ſchleſiſchen Bezirk Liegnitz aus die Geburt eines Töch⸗ terchens, das ihm ſeine Gemahlin, die Gräfin Irene v. Einſiedel, geborene Gräfin Bismarck, geſchenkt hat. Dieſe wenig beachtete Familienanzeige darf deshalb einiges Intereſſe beanſpruchen, weil das Töchterchen, das dem Grafen und der Gräfin Einſiedel ge⸗ boren wurde, das erſte Urenkelkind des Fürſten Otto von Bismarck Das genannte Organ ſchreibt Nlee EFFEEF Mannheim, 5. Auguſt. Geueral⸗Auzeiger.(Abendblatt) 385 Ser Eltern und der Chef des großherzoglichen Hauſes davon abzuſehen gezwungen waren ſeine Verpflichtungen zu erkedigen. Jetzt hat der Prinz mit dem Verzicht auf die Thronfolge und dem Austritt aus dem Hauſe Sachſen⸗Weimar die Konſeguenzen gezogen. Der weue„Graf von Oſtheim“ lebt, ebenſo wie ſein Vaker, in Hei⸗ delberg. Nachdem er aus dem großherzoglichen Hauſe aus⸗ geſchieden iſt, beruht deſſen männliche Linie nur noch auf ſechs Augen; es ſind dies der Chef des Hauſes, der regierende Groß⸗ herzog Wilhelm Ernſt, deſſen Onkel Prinz Wilhelm von Sachſen⸗ Weimar, der Bruder der verſtorbenen Mutter des Großherzogs und Vater des Prinzen Hermann, und deſſen zweiter Sohn, Prinz Albert von Sachſen⸗Weimar, der 1896 geboren iſt. Der Prinz hat noch eine Scheſter Sophie, die 1888 geboren und unver⸗ mrählt iſt. — Einweihung von zwei Zeppelin⸗Gedenkſteinen. (Von unſerem Spezialkorreſpondenten.) Das Städtchen Oppenheim im weingeſegneten Rheingau feierte geſtern die Wiederkehr des Tages, an dem Graf Zeppelin mit dem am andern Tage bei Echterdingen vernichteten Luftſchiff gegenüber von Oppenheim auf dem ſogen.„Kornſand“ niederging, um einige Stunden bis zur Beſeitigung eines geringfügigen Mo⸗ tordefekts, zu raſten, durch die Weihe zweier Gedenk⸗ ſteine. Der eine erhebt ſich am rechten Rheinufer unweit der Stelle, wo der Rieſenvogel ſich zu kurzer Ruhe niederließ, der andere auf der Landskrone, dem eine prachtvolle Fernſicht bieten⸗ den Berg, zu deſſen Füßen ſich die gewundenen und hügelartigen Gäßchen Oppenheims ausbreiten. Bei der Begeiſterung, die in allen Schichten der Mannheimer Bevölkerung für Graf Zeppelin und ſein Werk herrſcht, war es naheliegend, daß Herr Schiffs⸗ beſitzer Noll, der rührige Entrepreneur der Rhein⸗ und Hafen⸗ fahrten den Entſchluß faßte, ſeine MMannheimia“ nach Op⸗ penheim zu dirigieren. Leider machte ihm die ſchlechte Witterung einen gründlichen Strich durch die Rechnung. Wir wollen nicht verraten, wie viel Perſonen, wohlausgerüſtet mit Regenſchirm und Ueberkleidern, ſich um 11 Uhr auf dem Schiff einfanden. Nur ſoviel ſei geſagt, daß es ſo wenig waren, daß jeder andere ohne Weiteres die Fahrt aufgegeben hätte. Wenn die„Mannheimia“ trotz dieſer ſchwachen Beteiligung um ½12 Uhr doch noch die An⸗ ber lichtete, ſo geſchah es einerſeits in der Erwägung, daß das Aufgeben der Fahrt in der Oeffentlichkeit keinen guten Eindruck gemacht hätte und andererſeits in der Hoffnung, daß es gelingen werde, in Oppenheim durch Ueberſetzen der zur Denkmalweihe ſtrömenden Menſchenmenge, die Ebbe in der Kaſſe einigermaßen auszugleichen. Aber auch biefe Hoffnung erwies ſich als trügeriſch. Man hatte eben nicht mit der heſſiſchen Staatsbehörde gerechnet, die es nicht zuließ, daß der ſtaatlichen Oppenheimer Fähre, die den Verekhr zwiſchen beiden Ufern im Schneckentempo vermittelt, allzugroße Konkurrenz gemacht werde. Die Talfahrt geſtaltete ſich im Allgemeinen wenig genußreich. Es war, da ſich die Sonne hartnäckig hinter regenſchweren Wol⸗ kenmaſſen verſteckt hielt, empfindlich kühl an Deck, ſodaß ſich die meiſten Fahrgäſte in die Kajüte zurückzogen. Die vorzügliche Schiffsreſtauration([Leiter Herr Reſtaurateur Breuner), die der Beachtung aller Paſſagiere der„Mannheimia“ empfohlen ſei, ſuchte die Launen des Wettergottes mit gutem Erfolg vergeſſen zu machen. Erfreulicherweiſe hellte ſich hinter Worms das Wetter mehr und mehr auf und als gegen 2 Uhr die Berge von Oppen⸗ heim in Sicht kamen, brach ſogar die Sonne durch die Wolken; Schon von Weitem konnte man wahrnehmen, daß Oppenheim im reichſten Flaggenſchmuck prangke. Selbſt auf dem hohen Kämin der Stärkemehlfabrik, die zu den wenigen Gebäuden gehört, die ſich auf dem Kornſand erheben, flatterte eine mächtige Fahne. Gegen ½8 Uhr wurde in Oppenheim gelandet. Ein kurzer Gang durch das Städtchen und dann galt es, ſich den vielen feſttäglich geklei⸗ deten Oppenheimern anzuſchließen, die hinunter ſtrömten, um ſich zum Kornſand überſetzen zu laſſen. Zur Be⸗ förderung ſorgte vornehmlich ein ſchmuckes Dampfboot Nackenheim, das uns mit dem hochwohllöblichen Gemeinderat von Oppenheim hinüberbrachte. Ein weik größeres Boot, das daneben protzig am tannenreisgeſchmückten Landungsſteg lag, war nur für die ſtaatlichen Honoratoren beſtimmt. Eine Aufſichtsperſon, die wir fragten, ob wir mit dem Boot fahren dürften, ſah uns ganz vorwurfsvoll an und gab uns dann zu verſtehen, daß das Boot für die gewöhnlichen Sterblichen weiter unten anlege. Es kam auch dann nach langem Harren kurz vor 4 Uhr angeknattert, aber ehe man in drangvoller Enge verſtaut war, gab es noch einen Ellenbogenkampf, weil die Herren— gemeint war der Gemein⸗ derat in Gehrock und Zylinder— den Vortritt hatten und weil die hl. Hermandad mit Argusaugen darüber wachte, daß nur die zuläſſige Zahl Paſſagiere mitgenommen werde. Die Einweihung des Denkmals auf dem Kornſand. nkmal erhebt ſich etwa 20 Meter vom rechten Rhein⸗ zegenüber der Spitze der Landzunge, die durch Rhein und Oppenheimer Hafen gebildet wird, auf hochwaſſerfreiem Terrain, das erſt aufgeſchüttet werden mußte. Es iſt etwa 3 Meter hoch und 6 Meter lang und beſteht aus drei Teiſen. Die Mittelfläche nimmt eine Tafel aus weißem Sandſtein ein, auf der in lateini⸗ ſchen Buchſtaben zu leſen iſt:„Hier landete mit ſeinem Luftſch Graf Zeppelin auf ſeiner erſten Dauerfahrt 4. Auguſt 1908.“ Neben der Tafel befindet 1 f f iſt. Die Gräfin Einſiedel iſt in der Tat eine Enkelin Bismarcks, die zweite Tochter ſeines jüngeren Sohnes, des 1901 verſtorbenen Grafen Wilhelm Bismarck, im Verwandten⸗ und Freundeskreiſe „Bill“ genannt aus deſſen Ehe mit ſeiner Kouſine, der Gräfin Sibylle Bismarck, geborenen v. Arnim aus dem Hauſe Kröchlen⸗ dorff. So erſcheint die Nachkommenſchaft des Altreichskanzlers jetzt zum erſten Male in der dritten Generation. Im ganzen ſind jetzt 14 Nachkommen Otto v. Bismarcks am Leben, die ſich auf drei Generationen verteilen: eine Tochter, ſieben Enkel, fünf Enkelinnen und eine Urenkelin. — Ein weiblicher Nimrod. Lady Conſtance Richardſon, die junge Enkelin der verſtorbenen Herzogin von Sutherland, die im vergangenen Winter in London ſo lebhaftes Aufſehen erregte, als ſie vor König Eduard in Hofkreiſen als Salome tanzte und zur Belohnung lächelnd Sir Erneſt Caſſels Haupt verlangte, hat jetzt einen neuen Plan gefaßt, um ihren Tatendrang und ihrer Aben⸗ teurerluſt Befriedigung zu verſchaffen; trotz aller Vorſtellungen ihres Gatten und ihrer Bekannten wird ſie noch in dieſem Jahre mach Afrika gehen, um in den Urwäldern des Kongo mit Jagd⸗ taſche und Gewehr einen Gorilla zu erlegen. Die funge Dame, die durch ihre exzentriſchen Neigungen in der Londoner Geſell⸗ ſſchaft berühmt iſt, hat ſich als verwegene Jägerin bereits Ruhm erworben; ſelbſtändig zog ſie einſt auf die Pantherjagd und ſelbſt vor dem gefürchteten Bären ſchreckte ihre waldmänniſche den⸗ ſchaft nicht zurück. Sie gilt als hervorragender Schütze. Als ſie vor einigen Jahren im ſchottiſchen Nationalkoſtüm, dem kurzen karriertem Rock, mit ungeſchützten Knien, in Schottland auf die Sagd zog, war der Name der jungen Sportsdame in aller Munde. zum Rhein aus ſich eine Bank aus dem gleichen Material. Flankiert wird das Mittelfeld durch zwei aus Sandſteinquadern zuſammengefügte Aufbauten, die mit abgerundeter Kuppe wie mittelalterliche Wach⸗ türme ausſehen und dem ganzen Denkmal etwas maſſiges, ge⸗ wuchtiges geben. Tannengrün umgab ſowohl das Denkmal, das vom heſſiſchen Staat errichtet wurde, als auch den Denkmalsplatz, über den noch gar viele Füße wandern müſſen, ehe der Rheinkies, der zum Aufſchütten verwendet wurde, feſtgeſtampft iſt. Am Denkmalsplatz hatte ſich ſchon lange vor Beginn der Feier ein vielhundertköpfiges Publikum verſammelt, das nur mit Mühe von Gendarmerie und Polizei zurückgehalten werden konnte. Gegen %5 Uhr langten unter Vorantritt der ſchmucken Kapelle der Firma Opel⸗Rüſſelsheim, die ſtaatlichen Ehrengäſte an, unter denen ſich als Vertreter des Großherzogs von Heſſen Stadtkom⸗ mandant Generalmajor v. Eckebrecht⸗ Darmſtadt befand. Unmittelbar darauf begann die Feier mit einem Muſikvortrag. Dann ſtieg Herr Geh. Oberbaurat Wildbrand⸗Darmſtadt die zum Denkmal führenden Stufen hinauf, um mit einer kurzen Anſprache das vom ſtaatlichen Hochbauamt Darmſtadt entworfene und ausgeführte Denkmal zu übergeben. Der Redner begrüßte die Anweſenden, unter denen ſich u. a. auch die Herren Kreisamtmann Dr. Michel, und Forſtmeiſter Kutſch⸗Groß⸗Gerau, deſſen Obhut das Denkmal in erſter Linie anvertraut iſt, befanden, im Namen des am Erſcheinen verhinderten Miniſters Dr. v. Gnauth und warf dann einen Rückblick auf die denkwürdige Fahrt am 4. und 5 Auguſt 1908. Die Großh. Regierung wolle durch Errich⸗ kung dieſes Denkſteins dauernd an die hiſtoriſch gewordene Lan⸗ dung des Grafen Zeppelin an dieſer Stelle bei ſeiner erſten Dauerfthrt erinnern, an jene denkwürdige Landung, die Tauſende und Abertauſende an dieſe Stelle lockte Der Grund und Boden, auf dem man ſtehe, ſei Familieneigentum des Großherzogs, dem deshalb für die Einwilligung zur Errichtung des Denkmals herz⸗ licher Dank gebühre, der ſich nicht beſſer zuſammenfaſſen laſſe, als in den Ruf: Se. Kgl. Hoheit Großherzog Ludwig II. v. Heſſen hoch! hoch! hoch! Als die Großherzogshymne, die die Kapelle in⸗ tonierte, verklungen war, ſtimmte die Menge noch das erſt wieder in den letzten Tagen dem Heldengrafen entgegengeklungene Lied „Deutſchland, Deutſchland über Alles“ an. Damit hatte die Feier ihr Ende erreicht. Als die Ehrengäſte vor dem Denkmal noch im Bilde feſtgehalten waren, begab man ſich unter Vorantritt der Muſik wieder zum Feſtſchiff, das die offiziellen Feſtgäſte an das andere Ufer beförderte. Die Weihe des Gedenkſteins auf der Landskrone. In feſtlichem Zuge ging es dann hinauf zur Landskrone, wo der zweite Gedenkſtein geweiht wurde. Wir hatten ge⸗ rade noch Zeit, den Stein, der ſchon von Oppenheim aus ſichtbar iſt, weil er unmittelbar unter der Reſtaurationsterraſſe an dem nach Norden vorſpringenden Abhang ſteht, zu beſichtigen, weil die„Mannheimia“ pünktlich um ½7 Uhr die Anker lichtete. Es iſt eigentlich ſchon mehr ein Denkmal, als ein Gedenkſtein, aus dem gleichen Material, wie das am andern Ufer herübergrüßende Denkmal, mit einer Sandſteintafel in der Mitte, die die Inſchrift trägt:„Zeppelin 4. Auguſt 1908. Hier gegenüber auf dem Rheine Landung bei erſter Fernfahrt.“ Auch zu dieſer Feier, die, wie am andern ÜUfer Böllerſchüſſe einlei⸗ teten, war der Andrang des Publikums ſehr groß. Ein Kommers, bei der dem Stadtarchiv die Kopie der Mappe, die ſ, Zt. dem Gra⸗ fen Zeppelin überfandt wurde, ſowie die geſamten Aktenſtücke, Zeitungen uſw. aus den Auguſttagen des Jahres 4908 von dem Komitee für die Zeppelinſpende übergeben wurde, ſchloß die Feſt⸗ lichkeiten ab. Der Gedenkſtein wurde von Herrn Privakier Friedrich König⸗Oppenheim geſtiftet. Die Stadt überließ das Gelände und der Verſchönerungsverein ſorgte für die Herrichtung des Platzes. Die beiden Denkmäler werden einen weiteren An⸗ ziehungspunkt Openheims bilden, vor Allem das Denkmal auf dem Kornſand, das ſehr weit ſichtbar iſt, weil es völlig frei auf ebenem Gelände liegt. Die Bergfahrt mit der„Mannheimia“ entſchädigte in vollem Maße für die Unbilden der Talreiſe. Die Luft hatte ſich merklich erwärmt, ſodaß man es ſchon eher wagen konnte, an Deck zu blei⸗ ben. Immer neue Reize zeigte die im Abendfrieden ſchlummernde Natur. Die Abendſchatten ſenkten ſich immer tiefer und bald zog die Feuerkugel des Mondes herauf und verſuchte ein Wettrennen mit der hurtig die rauſchenden Waſſer durchſchneidenden„Mann⸗ heimia“, die ihre Paſſagiere gegen ½12 Uhr wohlbehalten an der Rheinbrücke wieder an Land ſetzte. R. Sch. Eutlaffung der Reſerviſten. Sämtliche Infanterie⸗Regimenter des 14. Armeekorps, die Jägerbataillone Nr. 8 und Nr. 14, das Fußark.⸗Regt. Nr. 14 und das Pionier⸗Bat. Nr. 14 entlaſſen ihre Reſerviſten am 21. September in die Heimat. Die Dragoner⸗Regi⸗ menter Nr. 14 und Nr. 22 und die Jäger⸗Regimenter zu Pferde Nr. 3 und Nr. 5, die Feldartillerie⸗Regimenter Nr. 66 und Nr. 76 und die Maſchinengewehr⸗Abteilungen Nr. 9 und Nr. 10 werden etwas ſpäter aus dem Kaiſermanöver zurückkehren und deshalb die Reſerviſten erſt am 24. September entlaſſen. Für das Telegraphen⸗ Batafllon Nr. 4 wurde der 25. September als Entlaſſungstag feſt⸗ geeſtzt. Für die Dragoner⸗Regimenter Nr. 20 und Nr. 21, die Feldartillerie⸗Regimenter Nr. 14, 30 und 50 und das Train⸗Batail⸗ lon Nr. 14 ſteht der Reſerviſten⸗Entlaſſungstag noch nicht feſt. BVerkürzung des Zahlungstermins bei Poſtnachnahmen und Poſtaufträgen. Ueber die Einlöſungsfriſt von Poſtnachnahmen und Poſtaufträgen ſteht eine intereſſante Neuordnung bevor. Bis⸗ her hatte der Adreſſat eines Poſtauftrages oder einer Poſtnach⸗ nahme von dem Tage an, wo ihm von dem Poſtbriefträger die be⸗ treffende Poſtſache vorgelegt wurde, ſieben Tage Zeit, die Einlöſung zu bewirken. In der Zwiſchenzeit konnte er ſich eventl. aus ſeinen Büchern von der Richtigkeit dieſer Zahlungspflicht und der Höhe der zu zahlenden Summe überzeugen. Am ſiebenten Tage brachte der Poſtbote unaufgefordert den Poſtauftrag bezw. die Poſtnachnahme noch einmal dem Adreſſaten ins Haus, der ſie dann einlöſen oder die Bezahlung adlehnen konnte. Solvohl die erſte wie die zweite Beſtellung war unentgeltlich. Das Reichs⸗ poſtamt hat nun auf die Anfrage einer Handelskammer ſich dahin geäußert, daß die Abſicht beſteht, die ſieben Tage Zahlungs⸗ friſt auf brei Tage zu verringern. Sehr weſentlich ſind dabei folgende Beſtimmungen, die borausſichtlich eingeführt werden. Nach Ablauf dieſer drei Täge findet eine nochmalige Vor zeigung durck den Briefträger wie bisher nicht mehr ſtatt. Der Adreſſat muß vielmehr die Poſtſache auf dem Poſtamt ſel bſt einlöſen. Wünſcht dagegen der Adreſſat bei der erſten Be⸗ ſtellung ausdrücklich noch einmal eine zweite Vorzeigung der Poſt⸗ ſache, dann bringt ſie ihm der Poſtbote wie bisher nach Ablauf des Zahlungstermins, der zur Einführung gelangen werd, noch einmal in die Wohnung; für dieſe zweite Vorzeigung muß aber der Adreſſat eine Bringgebühr von 10 Pfennig bezahlen. Das Servieren von Zigaretten auf einem Teller, wie man es in Cafés und Reſtaurants des öfteren beobachten kann, iſt, wie wir in Beantworlung mehrerer Anfragen mitteilen wollen, ſtraf⸗ bar, denn Par. 42 der Ausführungsbeſtimmungen zum Zigaretten⸗ ſteuergeſetz beſtimmt ausdrücklich:„Die im Einzelverkauf abge⸗ gebenen Zigaretten ſind unmittelbar den mit dem Steuerzeichen berſehenen zugehörigen Umſchließungen zu entnehmen.“ Wenn einer in Paris erſcheinenden deutſchen Zeitung iſt kürzlich ein Fabrikanten E. B. Sitz Maunheim, die am 4. ds. Mis. zu einer Gefängnisſtrafe pon 14 Tag alſo Cafetiers und Reſtaurateure ſich nicht der Möglichkeit einer Beſtrafung ausſetzen wollen, werden ſie gut dun, ihr⸗Perſonal zur Beachtung dieſer Beſtimmungen anzuhalten. *Warnung vor dem Zuzug deutſcher Mädchen nach Paris. In Artikel veröffentlicht worden, welcher eine Warnung an deutſche Erzieherinnen und Lehrerinnen, ſowie a. Kindermädchen und Dienſtboten vor unüberlegtem Zuzuge nach Paris enthält und Ratſchläge für den Fall der Ueberſiedelung dort⸗ hin erteilt. Es wird dabei hauptſächlich auf die Gefahren in ſitt⸗ licher Beziehung hingewieſen, die jungen unerfahrenen Mädchen in Paris drohen und denen leider alljährlich eine nicht geringe Zahl zugezogener deutſcher Mädchen zum Opfer fällt. Es wird als ſehr empfehlenswert bezeichnet, vor Annahme einer Stelle in Paris od vor der Abreiſe dahin ſich mit einer Anfrage an das dortige deutſch. Konſulat zu wenden, deſſen Geſchäftsſtelle ſich Rue de Lille 78 befindet und das zu jeder Auskunftserteilung über alle einſchlägigen Fragen ſehr gern bereit iſt. « Wegfall des Frontmachens und Verlängerung des Zapfen⸗ ſtreichs. In der allernächſten Zeit werden einige neue Verord⸗ nungen für die Armee erſcheinen. Das Frontmachen von Unteroffizieren und Mannſchaften vor den direkten Vorgeſetzten fällt fort, beibehalten wird es nur noch vor dem Kaiſer und den Kontingentsherren. Damit wird die Quelle für manche Dis⸗ ziplinarſtrafe und für manche Störung des Verkehrs in großen Städten beſeitigt. Dagegen läßt ſich alſo nichts einwenden. An⸗ ders liegt es mit der Ausdehnung des Zapfenſtreichs für die Chargierten, die Verlängerung der Zeit, zu der die Unter⸗ offiziere in der Kaſerne einzutreffen haben. In Zukunft ſoll jeder Unteroffizier bis 12 Uhr abends, jeder Sergeant die ganze Nacht ausbleiben dürfen, während bis jetzt ohne Urlaub dieſe Befugnis nur bis 10 Uhr im Winter, bis 11 Uhr im Sommer dauerte. Hierzu wird aus Heereskreiſen eingewen⸗ det:„Wenn man bedenkt, daß jetzt die Unteroffiziere verhältnis⸗ mäßig jung, nach zwei Jahren Dienſtzeit ſchon die Treſſen be⸗ kommen, zum Teil erſt 20 bis 22 Jahre alt ſind, ſo kann man ſich mit Recht fragen, ob ſo junge Leute ohne Schaden für die Friſche im Dienſt am andern Morgen und für ihre körperliche Geſundheit die Freiheit haben ſollen, eventuell an jedem Abend erſt nach Mitternacht zur Ruhe zu kommen. Die Frage dürfte an⸗ geſichts der Anforderxungen des heutigen Dienſtes ſicher zu ver⸗ neinen ſein. Die Sergeanten, meiſt Männer von nicht über 26 Jahren bei ihrer Ernennung, ſind vielfach auch noch nicht ge gend im Charakter gefeſtigt, um die Freiheit, die ganze Nacht ausbleiben zu dürfen, nicht zu mißbrauchen. Sie ſind imme⸗ hin doch noch junge Leute, und Weib und Alkohol werden viele von ihnen feſſeln und zum Dienſt am folgenden Morgen nicht genügend friſch erſcheinen laſſen. Zweckmäßiger würde daher die Erlaubnis die ganze Nacht auszubleiben, auf Unteroffiziere mit mindeſtens neunjähriger Dienſtzeit beſchränkt. Der Kompagnie⸗ chef hat bei der einmal grundſätzlich angenommenen Ausbleibe⸗ befugnis auch kein Mittel, ohne Strafe erziehlich auf Leichtſinnige einzuwirken. Es ſteht zu fürchten, daß manche ſonſt brauchbare Elemente von Unteroffizieren dem erweiterten Urlaub zum Opfer fallen werden. Die Maßnahme iſt jedenfalls ein zweiſchneidiges Schwert. Wenn man einwendet, jeder junge Mann im bürger⸗ lichen Berufe und Leben dürfe jede Nacht ausbleiben, ſo iſt da⸗ rauf zu erwidern, daß von ihm am folgenden Morgen doch auch nicht die körperlichen Anſtregungen gefordert werden wie von dem Sergeanten im Frontdienſt.“ *Die Hauptverſammlung des Verbandes der Zi ſlattfand, faßte einſtimmig folgende Enbſchlie ßung:„Die Mi gliederverſammlung des Verbandes der Zigarrenfabrikanten G. V Sitz Mannheim, befürchtet durch die Mehrbelaſtung des Tabaks, folge der Steuererhöhung, einen ganz bedeutenden Rückgang der Fabrikation. Im wohlerwogenen Intereſſe der Arbeiter glaubt nun, an alle Kollegen die dringende Bitte richten zu ſollen, von beiter⸗Entlaſſungen möglbichſt abzuſehen, vielmehr zu ve ſuchen, durch Verkürzung der Arbeitszeit den f herigen Arbeiterſtand aufrecht zu erhalten.“ * Sein 35jähriges Dienſtjubiläum beim Poſtamt Mannh beging in den letzten Tagen Herr Oberpoſtſchaffner Hauck Herrn Hauck wurde namens der Oberpoſtſchaffnex⸗Vereinigu dieſem Anlaß ein ſchönes Geſchenk ſowie ein Diplom überreicht * Ballonlandung hinter Neckärau. Der Luftballon, der, w bereits im Morgenblatt erwähnt, geſtern abend über Mannhei⸗ flog, landete hinter Neckarau am Rheindamm. Der Ballon kan von Frankfurt, hatte 4 Inſaſſen, darunter eine Dame, und truf den Namen„Rüdinger“. Führer war Hauptmann Thebal d. D Ballon wurde ſofort verpackt und auf einem herbeigeholten Wage nach der Bahn überführt, um nach Frankfurt verladen zu werde * Aus dem Schöffengericht. Der wegen Betrugs angeklag; Phil. Aug. Zahn wird zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Mo berurteilt.— Der verh. Taglöhner Anton Herz aus Philipp burg wollte am 12. Mai a. c. ſeinen Handkarren über die polizei lich geſperrte Lindenhofüberführung fahren. Der E Adolf Müller V. verſuchte ihn daran zu hindern. ſich aber Herz nicht gefallen, ſondern er wurde beleidigend gege den Schutzmann, indem er ihm drohte, er würde ihn, wenn er ni ruhig wäre, an die gegenüberliegende Wand werfen. Sein Ver⸗ gehen wird heute mit 20 Mk. Geldſtrafe geahndet.— Der nicht 16 Jahre alte Schiffsjunge Seckula iſt angeklagt wege Diebſtahl. Er entwendete dem Schiffer Göbel hier einen Gel beutel mit 45 Pfg. Inhalt und ein Taſchenmeſſer. Seinen jugei lichen Leichtſinn muß er mit 5 Tagen Gefängnis büßen.— De⸗ Familienzwiſt zwiſchen dem Tüncher Wilh. Klapperer von hier und den Eheleuten Maulbetſch ebenfalls von hier, f einen ſchlimmen Ausgang. Klapperer machte ſeinem Haß gege die Eheleute Maulbetzch in wiederholten Bedrohungen Luft, in⸗ dem er denſelben zurief, daß er ihnen„den Bauch aufſchlitzen und„den Hirnſchädel mit einem Beil zerſpalten werde“. De Friedhof ſe' ihnen ſicher. Das Gericht verurteilt Klapperer wege Bedrohung zu einer Geldſtrafe von 10 Mark. Maulbetzch war ebenfalls angeklagt, wegen des gleichen Vergehens. Er hatte nach dem erſten Auftritt mit Klapperer dieſem zugerufen: Den, der mi begegnet, ſchieße ich tot“. Und zur Bekräftigung ſeiner Ausſage hatte er ſich mit einem Revolver bewaffnet. Das Gericht erkenn, auf Freiſpruch, da Klapperer durch ſeine Drohungen, eine wort des Maulbetſch herausgefordert hatte. Fritz K mann iſt wegen Diebſtahl angeklagt. Er hat einem nicht normalen Menſchen im Bahnhof 50 Mark entwendet, dabei ſchei es nichk in den Grenzen der Sittlichkeit hergegangen zu ſein Verhandlung wurde hinter geſchloſſenen Türen geführt. berurteilt.— Weg trug erhäl!, Hch. Schuler eine Zuſatzſtrafe von Mona 3 Wochen Gefängnis. Er ſitzt z. Zt. in Zweibrücken eine 6 nisſtrafe ab. Die heute gegen ihn ausgeſprochene Strafe ihm zudiktiert, weil er dem Wirt und der Wirtin Edler Mk. 6. und Mk..— abgeſchwindelt hatte, unter dem Vorgeben, er 4. Seite. General⸗Anzeiger. Abendblatt.) Mannheim, 5. Auguſt, beite bei Lanz.— Wegen Bedrohung ſpricht das Gericht gegen den verheirateten Fabrikarbeiter Joſ. Wilhelm von Hirken⸗ roth eine Geldſtrafe von Mk. 40.— aus. Er hat dem Milchhändler Georg Schäfer unter Vorzeigen eines Revolvers mit Totſchießen gedroht— Wegen Sachbeſchädigung werden Ernſt Schmitt und Rud. 8 offman n zu je 14 Tagen Gefängnis und 3 Tagen Haft verurtcilt. Sie haben verſchiedene Scheiben eingeworfen.— Fer⸗ ner liegen drei Anklagen wegen Körperverletzung vor, die wie folgt geahndet werden: Wahler, Sophie 20 Mk,, Geldſtrafe, Schrent, Wilhelm 18 Mk. und Hch. Weckmann 20 Mk. Geldſtrafe.— Eine Geldſtrafe von 20 Mk. wird gegen Hch. Seck erkannt, der wegen Beleidigung angeklagt iſt.— Georg Keller iſt wegen Beamtenbeleidigung angeklagt. Er hatte ſich mit ſeinen Aeußerungen gegen den Schutzmann Hoffmann vergangen. Das Urteil lautet auf 1 Monat Gefängnis.— An Kleptomanie ſcheint die Ehefrau des Schuhmachers Anton Kuntz zu leiden. Sie entwendete im Reſtaurant Pergola dahier, ſilberne Beſtecke einer Frau Rüdiger Schmuckgegenſtärde und dem Schuhmacher Kriger ein Schuſtermeſſer, im Geſamtwert von ca. 26 Mk. Das Gericht erkennt wegen Diebſtahl auf eine Gefängnisſtrafe von 3 Wochen. Der mitangeklagte Ehemann wird wegen Anſtiftung zum Diebſtahl zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt.— Hinter ge⸗ ſchloſſenen Türen wird die Verhandlung gegen den vorbeſtraften Jakob Welde geführt. Seine Opfer waren neun Kinder im zarten Alter von 10—12 Jahren. Er beläſtigte dieſelben mit ſei⸗ nem wüſten Treiben fortgeſetzt und hatte ſich als Schauplatz ſeiner verwerflichen Handlungen einen Platz in der Nähe der Pechfabrik ausgeſucht. In Anbetracht ſeiner Vorſtrafen wegen der gleichen Delikte wird er zu einer Gefängnisſtrafe von 9 Monaten ver⸗ urteilt. *Die nächſte Schloßbeleuchtung in Heidelberg findet am 10. Auguſt ſtatt und zwar aus Anlaß des Kreisturnfeſtes. 5 Ballonaufſtiege. Der heutige Donnerstag iſt ein inter⸗ nationaler aeronautiſcher Termin, an dem in der ganzen ziviliſierten Welt wiſſenſchaftli che Drachen⸗ aufſtiege bis zu größeren Höhen ſtattfinden. Die aerologiſche Station der„Ila“ beteiligt ſich ſeit einiger Zeit an dieſem Termin und wird Feſſelballons und Pilotballons aufſteigen laſſen. * Einen Menſchenauflauf von einigen hundert Perſonen gab es heute nachmittag gegen 3 Uhr vor dem Weinreſtaurant„zum Sohne der Wildnis“ in P 2. Anlaß hierzu bot ein Disput zwiſchen Herrſchaft und Dienſtmädchen bei Auszahlung des Lohnes an letzteres. Das Mädchen, das geiſtig abnorm ſein ſoll, mußte mittels Sanitätswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Kus dem Großherzogtum. Heidelberg, 5. Auguſt. Nach einer an den Feſtaus⸗ ſchuß gelangten offiziellen Mitteilung wird der Großherzog am nächſten Sonntag zur Teilnahme an dem Kreisturnfeſt kommen. Der Beſuch des Feſtes durch den Landesherrn der feſt⸗ gebenden Stadt wird nicht nur in den Turnerkreiſen mit Begei⸗ ſterung aufgenommen werden, ſondern dieſes neue Zeichen gnä⸗ digen Wohlwollens und Intereſſes für Heidelberg verpflichtet die geſamte Einwohnerſchaft unſerer Stadt zum tieſſten Dauk.— Nach einem heute früh beim Herrn Oberbürgermeiſter eingelau⸗ fenen Telegramm wird Se. Königl. Hoheit der Großherzog am Sonntag, den 8. ds. Mts., nachmittags 3 Uhr 4 Min., hier ein⸗ treffen, um den Feſtzug der Teilnehmer des 10. Oberrheiniſchen Kreisturnfeſtes, ſowie die Maſſenübungen und Wettſpiele zu be⸗ ſichtigen, welche nach Beendigung des Feſtzuges veranſtaltet wer⸗ den ſollen. Die Rückreiſe des Großherzogs nach Badenweiler wird vom hieſigen Hauptbahnhofe um 6 Uhr 56 Min. abends an⸗ getreten werden. Pforzheim, 5. Aug. Verhaftet wurde der 40 Jahre alte Kettenmacher Jakob Friedrich W. von Salmbach, hier wohn⸗ haft, wegen Vergehens an ſeinen beiden Stieftöchtern. Bühl, 5. Aug. Herr Bürgermeiſter Dr. Bender hat Montag ſeine Tätigkeit in unſerer Stadt angetreten. Um 4 Uhr fand die Vorſtellung des Gemeinderats ſtatt. Gemeinderat Pripatier Berger entbot im Auftrage des Gemeinderats dem Bürgermeiſter efn herzliches Willkomm im Namen der Büger⸗ ſchaft und wünſchte, daß die Tätigkeit des neuen Bürgermeiſters eine recht geſegnete und erſprießliche ſein möge. Bürgermeiſter Dr. Bender daukte für den freundlichen Willkomm und verſprach, ſeine ganze Kraft einzuſetzen für das Wohl der Gemeinde. Von Tag zu Tag. Verurteilungeines Erpreſſers. Wies⸗ daden, 5. Aug. Der Konditor Albert Nette aus Höchſt am Main erhielt am 13. Juli d. J. die Aufforderung, 40 M. bahnpoſtlagernd zu ſenden, andernfalls Anzeige wegen Ver⸗ gehens gegen den Paragraphen 175 erfolgen würde. Beim Abholen des antwortlichen Briefes verhaftete die Polizei in Frankfurt den Reiſenden Joh. Drokur aus Wiesbach, Kreis Ottweiler bei Saarbrücken. Die Strafkammer verurteilte heute Drokur, welcher ſchon mehrfach vorbeſtraft iſt, zu einem Jahr und neun Monaten Gefängnis und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahren. — Unfallaufeinem Bahnhof. Halle, 5. Aug. Heute Vormittag ereignete ſich auſ dem hieſigen Perſonenbahnhof ein be⸗ dauernswerter Unfall. Die Hallenkonſtruktion des Berliner Bahn⸗ ſteigs erhält z. Zt. einen Nenanſtrich und zu dieſem Zweck wurde an die Eiſenkonſtruktion der Halle ein Gerüſt augehängt. Als um 8 Uhr vormittags die Arbeiter das Gerüſt mittels einer Leiter verlaſſen wollten, brach eine Gerüſtſtange. 5 Maler fielen aus einer Höhe von —5 Meter auf den Bahnſteig. Von dieſen erlitt einer namens Otto Teſchner aus Halle ſchwere Verletzungen, während die 4 anderen leichte Verletzungen davontrugen. Sie wurden ſämtlich dem Krankenhauſe zugeführt. Dr Uufall iſt in der Hauptſache auf die Ueberbelaſtung zurückzu⸗ führen, da ſich gleichzeitig 20—30 Mann in der Bruchſtelle zuſam⸗ menfanden, die wegen der Frühſtückspauſe das Gerüſt verlaſſen wollten. — Hinrichtung eines Muttermörders. Paris, 5. Aug. Der Muttermörder Duchemin wurde heute früh hingerichtet. Es iſt dies die erſte Hinrichtung ſeit zehn Jahren. * Letzte Nachrichten und Telegramme. * Heidelberg, 5. Aug. Dem ſtellvertretenden Pro⸗ tektor der Univerſität Heidelberg, Geh. Rat Koſſel, hat der Großherzog ſeine herzliche Teilnahme an dem Hinſcheiden des Geh. Rats Adolf Hausrath, ſowie an dem ſchmerzlichen Verluſt, den die Ruperta Carola durch den er⸗ ſchütternden plötzl. Tod des Geh. Rats Mer verlitten, in zwei Beileidstelegrammen zum Ausdruck bringen laſſen. *Swinemünde, 5. Auguſt. Der Kaiſer unternahm heute vormittag bei ſehr ſchönem Wetter am Strand einer län⸗ geren Spaziergang und hörte um 12 Uhr an Bord der„Hohen⸗ zollern“ den Vortrag des Marineſtabs⸗Ingenieurs Bock⸗Metzuer von der„Hohenzollern“ über„Moderne Dampfturbinen und Transformationen“. Zum Vortrag waren die Offiziere der „Hohenzollern“, der„Hamburg“ und„Sleipner“ erſchienen. * Petersburg, 5. Auguſt. Der ruſſiſche Militär⸗ lenkballon„Ütſchbry“ iſt bei ſeinem geſtrigen Aufſtieg ver⸗ unglückt. Die Hülle iſt geplatzt. Zwei Schraubenflügel ſind abgebrochen. Perſonen wurden nicht verletzt. Die württembergiſche Regierung und die Reichsfinanzreform. „Stuttgart, 5. Aug. In der heutigen Sitzung der 2. Kammer gab Miniſterpräſident Weizſäcker auf Anregung meherer Redner folgende Erklärung ab: Ich begrüße die Gelegenheit, den Standpunkt der württem⸗ bergiſchen Regierung zur Finanzreform kund zu tun, denn ich ſtehe auf dem Standpunkte Haußmanns, daß die Regierung verpflichtet iſt, in dieſer§rage keinen Zweifel zu laſſen. Viel neues werde ich kaum mitteilen können, außer wenn man ſich auf den Standpunkt geſtellt hat, daß man die Phataſien der Preſſe für bare Münze anſieht.(Sehr richtig rechts.) Die Regierung hat dem neuen Finanzgeſetz im Vun⸗ desrat ſchließlich durchweg zugeſtimmt. Sie konnte nach Anſicht ſämtlicher Mitglieder der Staatsregierung gar nicht anders handeln. Allerdings war ihr ausgeſprochenes Motiv dabei auch, daß ſich die Regierung in einer Zwangslage befand. Ohne ſie hätten wir uns wohl anders entſchloſſen. Aus Paſſion für die Art und Weiſe, wie die Finanzreform erledigt wurde, haben wir nicht zugeſtimmt. Die Regierung hätte aber ihre Pflicht vergeſſen, hätte ſie der Zwangs⸗ lage nicht Rechnung getragen. Ihren letzten Grund hatte die Zwangs⸗ lage in der ſchlechten Finanzwirtſchaft des Reiches in den letzten Jahren. Das Reichhatte fortlaufende Ausgaben auf ſich genommen, ohne für ordnungsmäßige Deckung zu ſorgen. Daß Deutſchland unter allen Umſtänden Geld braucht, darin lag vor allem die ſchwache Poſition der Regierung. Die Sanierung der Reichsfinauzen war eine ſchwere nationale Sorge. Wir haben die Entwickelung der Angelegen⸗ heit zu einer parteipolitiſchen Sache aufs lebhafteſte bedauert. An der Erbſchaftsſteuer haben wir ſtets feſtgehalten. Fürſt Bülow konnke darüber gar keinen Zweifel haben, daß wir ihn auf dieſem Wege durchaus unterſtützen würden. Paſſiv haben wir uns nicht verhalten, im Gegenteil, wir haben uns gauz kräftig dafür etugeſetzt. Fürſt Bülow hatte damals, als dieErbanfallſteuer vom Reichstag abgelehnt wurde eine Auflöſung des Reichstags aus ſachlichen Grün⸗ den für untunlich gehalten. Das war auch ein kritiſcher Moment für die württembergiſche Regierung, ſie mochte über die Auflöſung denken, wie ſie wollte. Dies ergibt ſich aus den einſchlägigen Beſtimmungen der Verfaſſung, wonach dem Neichskanzler eine Auflöſung möglich iſt. Wir haben damit zwar auf die Erbanfallſteuer verzichtet, die wir im Intereſſe der ausgleichenden Gerechtigkeit für eine politiſche Not⸗ wendigkeit gehalten haben. Einen Troſt haben wir, da wir uns über⸗ legen werden, ob wir uns die Reſerve der Erbſchaftsſteuer für das Land hereinholen werden. Eine Remedur wird auf dieſem Gebiet erſt eintreten, wenn in der Wählerſchaft eine ſolche Stimmung erzeugt wird, daß auch der Reichstag ſeinerſeits auch die Jutereſſen der Einzel⸗ ſtaaten genügend berückſichtigt. VMabei erkennen wir an, daß wenigſtens die geſtundeten Matrikularbeiträge vom Reich übernom⸗ men worden ſind. Eine Auflöſung war nicht in Ausſicht genommen, zudem wäre ſie zu dem gegebenen Zeitpunkt jedenfalls zu ſpät ge⸗ kommen. Auch von einer Vertagung des Reichstags konnten wir uns nichts verſprechen, da das Defizit täglich um 1½ Millionen Mark ſtieg. Die Regierung mußte an das Ausland denken, das ſchadenfroh auf uns ſah. Wir haben nicht gezweifelt, wohin uns eine hohe Pflicht ruft. Für die eingetretenen verſchärften Partei⸗ und Intereſſengegen⸗ ſätze ſind wir nicht verantwortlich. Wir beklagen die Anſammlung von Agitationsſtoff. Im übrigen ſind wir der Anſicht, daß die weit⸗ gehenden Befürchtungen bezüglich der Reform nicht gerechtfertigt ſind. Das private Wirtſchaftsleben blüht. Dem ungeſunden Luxus gegen⸗ über muß Einhalt geboten werden. Svaren müſſen wir im Lande wie im Reich. Dieſe Tendenz haben wir ſchon häufig verfolgt. Zum Schluß ſpreche ich aus: Die neue Reichsleitung haben wir mit vollſtem bundesfreundlichen Vertrauen begrüßt. Verſchiebung der Kaifermanöver? Stuttgart, 5. Aug. Der Zweiten Kammer ging heute zein Dringkichkeitsantrag der Volkspartei zu, worin die Regierung gebeten wird, mit Rückſicht auf die Verzögerung der ganzen Ernte, ſowie auf die durch die Einberufung der bäuerlichen Reſerviſten drohende Steigerung der Leutenot eine Verſchiebung der bevorſtehen⸗ den Kaiſermanöver anzuregen. Das Haus hat die Dringlichkeit mit Ziveidrittelmehrheit bejaht. Der Goneralausſtand in Schweden. .E. Stockholm, 5. Aug.(Privattelegramm). Die Lage des Generalſtreiks hat ſich eher gebeſſert als verſchürft. Die An⸗ zahl der Streikenden wird von dem Streikkomitee nachweislich über⸗ trieben angegeben. Eine amtliche Zuſammenſtellung erfolgt nicht, weshalb die von dem Streikkomitee angegebenen Zahlen mit Vor⸗ ſicht aufzunehmen ſind. Der Konflikt zwiſchen Arbeitern und Arbeitgebern in Schweden, der ſchließlich den Generalſtreik herbeigeführt hat, zieht ſich ſchon eine geraume Zeit hin. Am vorletzten Sonntag(25. Juli) wurden die Vergleichsvorſchläge der ſtaatlichen Vermittler ſowohl von den Ar⸗ beitern als von den Arbeitgebern abgelehnt. Daunn erfolgte am Montag früh(26. Juli) die von den Arbeitgebern angedrohte Aus⸗ ſperrung der Arbeiter der Holzſchleifereien, der Textilinduſtrie und der Sägewerke. Dadurch wurden im ganzen 52 000 Arbeiter beſchäf⸗ tigungslos. Die Ausſperrung wurde am 2. Auguſt auf die Eiſenwerks⸗ arbeiter ausgedehnt, wodurch die Zahl der Arbeitsloſen auf 82 000 an⸗ wuchs, und weitere Ausſperrungen ſtanden bevor. Die Maßnahmen der Arbeitgeber beantwortete der geſchäftsführende Ausſchuß der Landesorganiſation der Arbeiter mit einer Kundgebung, die den Ge⸗ neralſtreik zum 4. Auguſt in ſichere Ausſicht ſtellte. Die Proklamation der Landesorganiſation der Arbeiter erklärte, die rückſichtloſe Ausſperrungstaktik der Arbeitgeber dürſe von der Arbeiterſchaft nicht mehr geduldet werden, am allerwenigſten, wenn unter dem Druck weiterer Ausſperrungaudrohungen Vereinbarungen über die Arbeitslöhneund ſonſtigen Arbeitsverhältniſſe für die Zu⸗ kunft getroffen werdenſollten. Jufolge des großen Umfanges der Ausſperrungen ſei es uur mit der allergrößten Anſtrengung über⸗ haupt möglich, die ausgeſperrten Maſſen während der Arbeitsloſigkeit notdürftig zu unterſtützen:; die Stimmung der Arbeiter ſei deshalb gegen eine lange Dauer des fetzt angefangenen Rieſenkampfes. Es ſei beſſer, weun durch das radikale Mittel des Generalausſtandes eine ſchnelle Erledigung herbeigeführt werde, die höchſt wahrſcheinlich den Arbeitern günſtig ſein würde. Die Arbeiterorganiſation hat ihr Wort wahr gemacht: der Ge⸗ neralſtreik iſt pünktlich an dem feſtgeſetzten Tage ausgebrochen. Der Verlauf und das Ergebuis dieſes Rieſenkampfes darf auch außerhalb Schweden großes Jutereſſe beanſpruchen. *Stockholm, 5. Auguſt. Der Fachverein der Seeleute und Heizer beſchloß die Arbeit auf den Dampfern in den Stockhol⸗ mer Gewäſſern einzuſtellen. Der Verkehr mit kleinen Motorboo⸗ ten, Fähren und Bugſierdampfern iſt bereits eingeſtellt. In Goeteborg legten die Schlachthausarbeiter die Arbeit nieder. Das dortige Komitee für den Generalſtreik beſchloß, auch die Eiſen⸗ bahnarbeiter und die Typographen zur Niederlegung der Arbeit aufzufordern. Exkronprinz Georg klagt. .E. Belgrad, 5. Aug.(Privattelegramm). Exkronprinz Georg hat gegen den oberſten Richter Radigeſazs, welcher an⸗ läßlich der Aufhebung des Erſcheinungsverbots der Zeitung „Zwrono“ gegen des Exkronprinzen Verſallen die ſchärfſten Vor⸗ würfe erhoben hatte, die Beleidigungsklage erhoben. Spaniens Kämpfe in Marokko. * Madrid, 5. Aug. Nach einer Depeſche des„Imper⸗ cial“ aus Melilla ſtellten die Pioniere die von den Rifkabylen zerſtörte Bahn wiedr vollſtändig her. Weiter wird dem Blatte gemeldet: Als General Marina, nur von einigen Offizieren begleitet, die Vorpoſten inſpizierte, wurde er von Mauren, die ſich in der Schlucht von Sidimuſſa verborgen hatten, heftig beſchoſſen. Eine ſpaniſche Abteilung ſchlug den Feind in die Flucht. Ein Offizier iſt gefallen, 6 Soldaten wurden verwundet. »Melilla, 5. Aug. Die Mauren griffen geſtern einen Propiantzug an und zwangen ihn zum Rückzug; die ihm zu Hilfe geſandte Truppenabteilung wurde ebenfalls angegriffen, wehrte ſich aber energiſch und ſchlug den Feind in die Flucht. Eine Abteilung Kavallerie, die angegriffen wurde, tötete eine Anzahl Mauren. Die übrigen flohen. * Madrid, 5. Aug. Der Miniſter des Aeußern, Allen⸗ delaſazar erklärte, daß die Verhandlungen mit Marokko erſt wieder aufgenommen würden, wenn die Schwierigkeiten bei Melilla behoben ſeien. Die glückliche Eilfahrt des Z. II nach Röln. Ankunft und Landung. W. Köln, 5. Ang. Nachdem das Luftſchiff von Düren kom⸗ mend, über der Stadt erſchienen war, beſchrieb es zunächſt von den jubelnden Zurufen einer unermeßlichen Menſchenmenge begrüßt, eine große Schleiſe um den Kölner Dom und nahm dann ſeinen Weg nach der Lan⸗ dungshalle, vor des um 11 Uhr 15 Min. eintraf. m. Köln, 5. Aug. 11.30 Uhr.(Priv.⸗Tel.) Seit ½ Stunde führt„Z. 2“ über der Stadt Evolutionen aus bei herrlichſtem ſonnigen Wetter. Eine vieltauſendköpfige Menſchenmenge jubelt Zeppelin zu, der unaufhörlich Gegengrüße aus der Luft mit⸗ ſendet.„Z. 2“ kam vom Weſten in die Stadt hinein, überfuhr den Strom und umkreiſte den Dom. Die Bergung des Ballons dürfte in etwa ½ Stunde erſolgen. m. Köln, 5. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die Landung des Zeppelinballous ging gegen ½12 Uhr glatt von ſtatten, nachdem der Ballon von Weſten kommend in ruhiger Fahrt denRhein überflogen und mehrfach den Dom umkreiſt hatte. Unter Glockengeläute, Böllerſchüſſen und dem Jubel der vieltauſendköpfigen Menſchenmenge hielt Zeppelin ſeinen Einzug in der rheinländiſchen Metropole. reſſante Exkurſionen aus. Er flog zeitweiſe in einer Höhe von nur 150 Metern über den Dächern, fortwährend die Grüße des begeiſterten Publikums erwidernd. Die Teilnehmer waren von der Fahrt entzückt. Schon ſeit den frühen Morgenſtunden herrſchte überall Jubel. m. Köln, 5. Aug.(Priv.⸗Telegr. des Mannh. Gen.⸗Anz.) Die Teilnehmer an der Fahrt ſind hoch entzückt. Nur in den frühen Morgenſtunden herrſchte Nebel, der gegen 4 Uhr hellem ſonnigem Wetter wich. Das Kölner Telephonamt hatte zur Befriedigung der Neugierde der Beamten ½ Stunde lang den Dienſt eingeſtellt, eine Maßnahme, die den gerechten Unwillen der zahlreichen auf Aus⸗ führung ihrer dringenden Telephongeſpräche harrenden Teilnehmer dervorrief. Auf dem Ballonplatz ſpielten ſich freudig bewegte Szeuen ab. In herzlicher Weiſe wurde der greiſe Graf begrüßt und umarmt, als er ſeinem Ballon entſtieg. Der Kaiſer wurde von der glücklich er⸗ folgten Landung des„3. II1“ telegraphiſch in Keuntnis geſetzt. Die Militärbehörden veranſtalteten zu Ehren des Grafen Zeppelin im Offtizierskaſino ein Feſtmahl, an dem auch die Spitzen der Zivil⸗ behörden teilnehmen werden. Die Feſtſtimmung in Köln hat ihren Höhepunkt erreicht. Vorläufig werden Aufſtiege mit dem Ballon nicht gemacht. Herzlicher Willkomm.— Der Dank des Grafen Zeppelin. W. Köln 5. Auguſt. Um 10 Uhr 55 Min befand ſich„Z 2“ bereits wieder in der Nähe der Landungshalle Bickendorf; da das Fangſeil zum erſtenmal nicht hielt, mußte das Luftſchiff einen nezten Kreis beſchreiben und landete dann glatt unter dem Jubel des zahlreichen Publikums. Während der Kreuzer zur Halle gezogen wurde, wiederholten ſich die Kundgebungen ſo ſtürmiſch, daß Zeppelin mehreremale die Hand auf den Mund legte zum Zeichen, damit die Kommandoworte und Befehle der Luftſchiff⸗ Offiziere gehört werden könnten. Das Publikum ſtrömte mit in die Halle hinein. Dort begrüßte den Graf als erſter der Gouver⸗ neur der Feſtung Köln, Freiherr v. Sperling, in dem er für das Ausharren des Grafen und dafür, daß er ſel bſt das Luftſchiff hierher geleitete, den Dank ausſprach; er brachte ein dreifaches Hoch auf den Grafen aus. Hierauf be⸗ grüßte Oberbürgermeiſter Wallraf im Namen der Stadt den Grafen. Dieſer fand anſcheinend vor Rührung über dieſen Empfang zunächſt keine Worte. Dann ſprach er: Ich möchte für dieſe Begrüßung meinem Dank Ausdruck ge⸗ ben, ober vor allem dafür, daß Seine Majeſtät der Kaiſer die Gnade gehabt hat, mir zu erlauben, das Luftſchiff ſelbſt hierher zu führen. Das war für mich eine ſehr hohe Ehre und große Genugtuung. Ich danke auch Eurer Exzellenz für die herzl. Begrüßung. Ich danke auch für die herzlichen Willkommens⸗ worte des Herrn Oberbürgermeiſters, der mich im Namen der Stadt begrüßt hat. Ich danke aber auch allen, die hier anweſend ſind, für ihr freundliches Willkommen Der Ausgangspunkt aber von allem iſt, daß Seine Majeſtät mir erlaubt hat, mein Luft⸗ ſchiff felbſt hierher zu führen und ich möchte meinem Dank Aus⸗ druck geben durch ein dreifaches Hoch auf Seine Majeſtät den Kaiſer. Das Publikum ſtimmte lebhaft mit ein. Die Muſik intonierte „Heil Dir im Siegerkranz“. Dem Grafen wurden 2 große Kränze überreicht. Nachdem die Hymne verklungen war, ſtimmte die Kapelle unter allgemeiner Heiterkeit das Lied an:„Et hett noch immer jod jegangen!“ Als der Graf die Halle verließ, drängte ſich das Publikum zu ihm heran, darunter auch viele Kinder, die ihm die Hand reichten. Während der Graf ſich zu ſeinem Auto begab, trug der Bickendorfer Männergeſangverein einem Chor vor. Die Einbringung des Luftſchiffes 11 Uhr 45 Min, glatt beendet. Graf Zeppelins Herzensgüte. * Kölhn, 5. Aug. Beim Verlaſſen der Luftſchiffhalle ſpielte ſich eine reizende Szene ab, die für die Herzens⸗ güte des Grafen ein beredtes Beiſpiel ablegte. Er ſah in der vorderen Reihe ein etwa 12jähriges Mädchen ſtehen, das ihn freudeglänzend anblickte und zögernd die Hand hob. Der Graf ging auf das Mädchen zu und gab ihm auch die Hand, womit für die übrigen Kinder das Zeichen gegeben war, auch ihrerſeits dem Grafen die Hand zu reichen. Dabei kam es vor, daß ein Junge in nicht hoffähigem Anzuge ihm die Linke Hand gab, wobei der Graf ſagte:„Wenn Du mir die Hand geben willſt, mußt Du mir die rechte Hand geben.“ Als beim Weiterſchreiten ein etwa 13jähriges Mädchen dem Grafen die Hand reichen wollte, wurde es von einer in der Nähe ſtehenden Dame mit den Worten:„Nun iſt es genug mit dem Händegeben“, abgeredet, worauf der Graf bemerkte:„Komm nur her, mein Kind“ und ihm die Hand gab. Im Automobil be⸗ gab ſich der Graf durch die dicht vom Publikum umrahmten Straßen in die Stadt. Beim Beigeordneten Lans nahm er Ab⸗ ſteigequartier. in die Halle war um Der Graf führte inte⸗ f l NM . * Maunheim, 5. Auguſt. Geueral⸗Auzeiger.(Abenddlatt.) Seite. Von Tag zu Tag. — Ober ſt Geher vor dem Kriegsgericht. Poſen, 4. Auguſt. Vor dem hieſigen Kriegsgericht der 10. Diviſion findet morgen die Verhandlung gegen den Oberſt Geyer, den Komman⸗ deur des 155. Infanterie⸗Regiments in Oſtrowo ſtatt, der ver⸗ ſchiedener Sittlichkeitsvergehen beſchuldigt wird, die auf den§176 Abſatz 3 des St..B. Bezug haben. Die Affäre hat ſeiner Zeit in der ganzen Provinz ungeheures Aufſehen erregt, zumal Geyer als ſehr tüchtiger Offizier galt und anſcheinend ein glückliches Familienleben als Vater mehrerer Kinder führte. Die Angelegen⸗ heit wurde von der militäriſchen Behörde mit der größten Heimlich⸗ keit betrieben Geher war eines Tages nach einer Beſichtigung in Poſen verſchwunden und es wurde behauptet und auch geglaubt, daß er ſich auf einer Erholungsreiſe befinde. In Wirklichkeit war Geher vom Truppenübungsplatze Poſen weg verhaftet und ſofort in Unterſuchungshaft genommen worden. Die Wahrheit ſickerte erſt nach mehreren Wochen durch. Geyer wird beſchuldigt, ſich an Mädchen unter 14 Jahren vergangen zu haben, und zwar in Hannover, wo eine Kupplerin einem ganzen Klub Lebemänner ſolche Mädchen zugeführt haben ſoll. Die Polizei hob ſchließlich das Neſt aus und fand in der Wohnung eine ganze Anzahl Briefe, aus denen hervorging, daß die Kupplerin ſpäter an ihren Beſuchern Erpreſſungen derübte oder verſucht hatte. Darunter befanden ſich auch Briefe an den Oberſten Geyer, die dieſer uneröffnet hatte zurückgehen laſſen. Die Hannoveraner Affäre wird demnächſt in beſonderer Verhandlung die Gerichte beſchäftigen und dürfte noch verſchiedene andere Herren bloßſtellen. Der Beſchuldigte, der an⸗ fangs der fünfziger Jahre ſteht, wird von dem Rechtsanwalt Ull⸗ mann(Poſen) verteidigt werden. Die Verhandlung dürfte voll⸗ ſtändig unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit vor ſich gehen. Jolkswirtschaft. Die Handelskammer Mannheim ſpricht ſich in der Einleitung des zweiten Teils ihres Jahres⸗ berichts für das Jahr 1908 über den Verkehr Mannheims wie folgt aus: Die ungünſtige wirtſchaftliche Lage des Jahres 1908, die wir im erſten Teile unſeres Jahresberichts feſtgeſtellt haben, wird durch die nachfolgenden Ziffern des ſtatiſtiſchen Teiles des Jah⸗ resberichts beſtätigt. Der Geſamtgüterverkehr Mann⸗ heims iſt geſunken um 538 078., von 11 684 212 T. auf 11 146 139 T. 4,6 Prozent. Der Geſamthafenverkehr Mannheims iſt von 60 959 267 Dz. auf 59 580 367 Dz. geſunken; hingegen weiſt der Verkehr im Rheinauhafen im Jahre 1908 eine Steigerung von 17 987 320 Dz. auf 18 515 920 Dz. auf. Der Gü⸗ terverkehr im Hafen zu Ludwigshafen betrug 21 760 560 Doppelzentner gegen 21 804 440 Dz. im Vorjahre. Der geſamte Schiffsverkehr von Mannheim⸗Ludwigshafen⸗Rheinau iſt von 10075 Millionen Tonnen auf 9970 Millionen Tonnen geſunken. Die Bautätigkeit iſt um ein Geringes geſtiegen; es wur⸗ den 232 Wohngebäude fertiggeſtellt gegen 211 im Vorjahre. Der Arbeitsmarkt weiſt ſeit Juli 1907 einen Rückgang auf. Seit April 1908 blieb die Mitgliederzahl der Krankenkaſſen dauernd hinter der vorjährigen zurück; auch iſt die Zahl der Stellengeſuche von Arbeitnehmern im Vergleich zu Stel⸗ lenangeboten weiter geſtiegen. Die Zahl der im Kreis Mannheim beſchäftigten Arbeiter iſt von 47775 im Vorjahre auf 46 830 im Berichtsjahre geſunken, obwohl die Zahl der Betriebe von 1233 auf 1318 geſtiegen iſt. Indes iſt das Verhältnis der Ar⸗ beiterzahl Mannheims im Vergleich zu der Zahl von ſämtlichen Arbeitern Badens nicht ungünſtiger geworden. In Baden waren im Jahre 1908 229 935 Arbeiter beſchäftigt(gegen 235 327 im Jahre 1907). In Mannheim waren alſo immer noch 20, Prozent (gegen 20,3 Prozent in 1907) ſämtlicher Arbeiter beſchäftigt, wor⸗ aus hervorgeht, daß der Beſchäftigungsgrad in Mannheim eher günſtiger war als im übrigen Baden. In den Fabriken der Stadt Mannheim waren nach der Erhebung vom 1. Oktober 1908 29 479 Arbeiter beſchäftigt gegen 30 778 im Vorjahre. Ebenſo iſt die Zahl der Arbeitsbücher für gewerbliche Arbeiter im Amtsbezirk Mannheim nur von 2356 auf 2219 geſunken. Bezeichnend für die Verminderung der Arbeitsgelegenheit und die Verſchlechterung der Einkommensverhältniſſe iſt die Steigerung der im Stödtiſchen Leihhaus auf Pfänder entnommenen Vorſchüſſe; dieſe ſind von M. 368 871 auf M. 413 858 geſtiegen. Die Einnahmen an Zöllen und Reichsſteuern, die im Vorjahre 54 444 321.43 Mark betragen hatten, ſind geſunken auf M. 51 254 751.04. Der Geſamtumſatz der hieſigen Reichsbankhauptſtelle iſt geſtiegen von 5401,3 Mill. M. auf 5600,1 Mill. M. Erfreu⸗ lich ift die raſche Entwicklung des Umſatzes der Abrechnungs⸗ ſtelle, welcher 7½ Milliarde bereits überſtiegen hat, obwohl die Abrechnungsſtelle erſt am 24. Juni eröffnet worden iſt. Der Um⸗ ſatz der Abrechnungsſtellen großer Städte wie Braunſchweig, Chemnitz, Dortmund, Hannover, Elberfeld, Nürnberg iſt ſchon jetzt überflügelt. Im Anſchluß bieran ſei es geſtattet, auf die Entwicklung einer weiteren neuen Inſtitution zur Verbeſſerung des Zah⸗ lungsverkehrs hinzuweiſen, nämlich des Poſt ſcheckverkehrs. Die Zahl der Kontoinhaber bei den 13 Poſtſcheckämtern des Deutſchen Reiches betrug am 1. Juli 1909 insgeſamt 34 897. Die Zahl der dem(für den Mannheimer Bezirk zuſtändigen Poſt⸗ ſcheckamte Karlsruhe angeſchloſſenen Konten betrug 2134. Von den in Mannheim anſäſſigen Perſonen und Firmen ſind nur etwa 50 Kontoinhaber beim Poſtſcheckamte Karlsruhe, dagegen 259 beim Poſtſcheckamte Ludwigshafen. Hieraus geht hervor, wie notwendig die Errichtung eines Poſtſcheckamtes in Mannheim geweſen wäre. Die Zahl der Dampfkeſſel in Baden iſt im Berichts⸗ jahre von 4359 auf 4415 geſtiegen; der Zuwachs blieb indes um 29 Stück gegen den Zuwachs des Vorjahres zurück; in Mann⸗ heim waren Ende 1908 920 Dampfkeſſel gegen 902 im Jahre 1907. Der prozentuale Anteil Mannheims an der Geſamtziffer für Baden betrug 20,84 Prozent(1907 20,70 Prozent). Die Höchſt⸗ ziffer im Telegrammverkehr war die des Jahres 1907, in welchem 749 479 Telegramme von und nach Mannheim zur Verſendung gelangt ſind, im Jahre 1908 waren es nur 715 991 Stück. Die ſtädtiſche Straßen bahn Mannheim⸗Ludwigshafen im 26 604 321 Perſonen gegen 27 561010 im Vorjahre; auch dieſe Ziffern beweiſen den Rückgang der wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe. Im Ganzen ergibt ſich aus den Ziffern dieſes Berichts, daß der wirtſchaftliche Aufſchwung, der bis gegen Mite des Jahres 1907 zu verzeichnen war, einem Stillſtand Platz gemacht hat, welchem vielfach ein Rückgang gefolgt iſt. Der Geſamtgüterverkehr iſt zurückgegangen. Nur in wenigen Artikeln iſt eine Mehrzufuhr oder ein Mehrverſand zu verzeich⸗ ten. Mehr zugeführt wurden in Doppelzentnern zu Waſſer und mit der Bahn u..: Steinkohlen und Koks 959 194, Mehl⸗ und Mühlenfabritate 46 207, Petroleum 298 704, Salz 282 640, Harze J09 639, Rundholz 955 445. Weniger zugeführt wurden da⸗ egen: Weizen 1 6286 727, Mais 533 942, Eiſenwaren 239 948 Delſgaten 180 327, Zement 149.886, Papier⸗ und Pappwaren 100 859, Floßholz 70 112, Hafer 24587, Roggen 10 549. Mehr berſendet: Petroleum 50 034, Gerſte 64789, Hafer 59 703. We⸗ niger verſendet: Steinkohlen und Koks 2019 406, Weizen 1 160 269, Mais 217715, Eiſen⸗ und Eiſenwaren 202 758, Oel⸗ ſaaten 143 263, Maſchinen und Maſchinenteile 132 429, Säge⸗ waren 93 025, Roggen 74 954, Papier und Pappwaren 73 461, Rundholz 68 405, Kartofſelmehl und Stärke 38 238, Hopfen 22. Der Geſamtgetreideverkehr Mannheims iſt ſeit dem Jahre 1905 ununterbrochen zurückgegangen. Damals betrug er 1726463 Tonnen. Im Berichtsjahre betrug er nur 1182 259 Tonnen gegen 1525092 Tonnen im Vorjahre. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahre beträgt demnach 342 833 T. oder 22,4 Prozent. Die geſamte Getreide⸗Zu⸗ und Abfuhr auf dem Waſſer betrug 871 394 Tonnen gegen 1 126 764 Tonnen i. B. Der Bahnverkehr in Getreide iſt von 398 328 Tonnen im Vor⸗ jahre auf 310 866 Tonnen geſunken. Mannheims Weizenver⸗ tehr iſt von 1095 223 T. auf 816 524 T. zurückgegangen. Zu Waſſer ſind im Berichtsjahre nur 585 317 T. gegen 752 891 T. im Vorjahre angekommen. Der außergewöhnliche Ausfall in der Zufuhr von Weizen iſt folgenden Urſachen zuzuſchreiben: Neben dem un⸗ günſtigen Ausfall der Ernten der beiden letzten Jahre in ver⸗ ſchiedenen Ländern, wie Rußland und Rumänien uſw., welche uns ſonſt große Mengen liefern, und dem günſtigen Ergebnis der deutſchen Ernte, welche eine kleinere Einfuhrmenge nötig machte, waren es die hohen Preiſe einerſeits, welche die Importeure zur größten Vorſicht mahnten und die Unternehmungsluſt auf das kleinſte Maß beſchränkten, und andererſeits der wirtſchaftliche Niedergang, der eine weſentliche Einſchränkung des Verbrauchs zu Folge hatte. Auch mögen neuerdings wieder größere Mengen direkt von Antwerpen und Rotterdam nach Straßburg verſchifft und dem hieſigen Verkehr entzogen worden ſein. Für den Ausfall in der Abfuhr zu Waſſer ſind die gleichen Urſachen maßgebend wie für die Zufuhren. Die Steigerung der Zufuhr mit der Bahn erklärt ſich durch die beſſere deutſche Ernte; es ſind aus der Wetterau, von Kurheſſen und ſogar von Braun⸗ ſchweig, Hannover und aus der Gegend Heidelberg⸗Würzburg große Mengen deutſchen Weizens für die hieſigen Mühlen ange⸗ kommen. Der ſtarke Rückgang bei der Verſendung mit der Bahn hat die gleichen Urſachen wie beim Hafenverkehr. Ebenſo wie der Weizenverkehr hat auch der Roggenver⸗ kehr abgenommen. Er umfaßte im Jahre 1906 36 559., im Vorjahre 17615 T. und beträgt dieſes Jahr nur noch 9065., alſo kaum den vierten Teil des Verkehrs von 1906. Der übrigens ſehr kleine Rückgang im Waſſerverkehr mit Roggen war wohl die Folge der ungünſtigen Ernte in Rußland und Rumänien. Der größere Ausfall in der Verſendung zu Waſſer iſt durch die ſehr gute deutſche Ernte hinlänglich erklärt; die gewöhnlichen Abſatz⸗ gebiete ſind hauptſächlich die Pfalz, Elſaß und Lothringen, welche ſich diesmal faſt ausſchließlich mit den Produkten des Inlamds bezw. ihrer nächſten Umgebung verſorgen konnten. Un. Mannheimer Produktenbörſe. Unter dem Einfluß der fort⸗ geſetzt ſchwächeren Tendenzberichte von den amerikaniſchen Bör⸗ ſen verkehrte auch der hieſige Markt in ſchwacher Haltung bei weichenden Preiſen. Im hieſigen offiziellen Kursblatt wurden die Notierungen für Weizen um 25—50 Pfg. und für Mais um 25 Pfg. per 100 Kg. bahnfrei Mannheim ermäßigt. Auch für Weizenmehl wurden die Preiſe um 25 Pfg. berabgeſetzt, während ſolche für Roggenmehl um 25 Pfg. per 100 Kg. franko Haus er⸗ höht wurden. 3S3ͤöÄ;—']ê4fö Vom Auslande werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa. Eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo ſchw. 190, do. ungar. Ausſaat 80 Kg. ſchw. M. 189.—190, do. Roſario Santa Fe 80 Kg. per ſchwimmend M. 191—192, La⸗ plata per Juni⸗Juli⸗Abladung M. 188 bis 190, Redwinter 2 per Auguſt M. 182, Hartwinter 2 per Auguſt M. 181, Rumän. nach Muſter 79⸗80 Kg. ſchwimmend M. 186—187, Rumän. 79⸗80 Kg. 3 Prozent blaufrei per Auguſt⸗September M. 184, Ulkaweizen 9 Pud 20⸗25 per M. 176, 10 Pud ſchwimmend von M. 190—191. Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10⸗15 ſchwimmend M. 136 bis M. 137, dito 9 Pud 15⸗20 ſchwimmend M. 136—138, nord⸗ deutſcher Roggen 73⸗74 Kg. prompte Abladung M. 184 bis M. 135.—. Gerſte ruſſ. 58⸗59 per ſchwimmend M. 115, do. 59⸗60 Kg. per ſchwimmend M. 115.50, Donau 58⸗59 Kg. per ſchwimmend M. 115.—, do. 53⸗60 Kg. per ſchwimmend M. 115.50, Laplata 59⸗60 Kg. ſchwmmend M. 116's 116.50. Hafer ruſſ»rompt 46⸗47 Kg. per ſchwimm. 128—129, dito 47•48 Kg. prompt M. 129, Donau nach Muſter ſchwimmend von M. 130 bis 131, do. per Auguſt 130.50, Laplata 46⸗47 Kg. ſchw. M. 129—130. Mais La Plata gelb rye terms ſchwimmend M. 118.—, dito per Auguſt⸗September M. 117 bis 118.—, Donau ſchwim⸗ mend M. 117, Odeſſa M. 117.— bis 118.—, Novoroſſiſk M. 118 bis M. 120, amerikaniſcher Mixed per Dezember⸗Januar M. 115.50—116.50. 5 Im Ruhrbezirk betrug der Kohlenverſand im Juli 6 164000 Tons gegen 6 108 930 T. i.., in Oberſchleſien 3 417510 T. gegen 2317870, in Niederſchleſien 353 110 T. gegen 343 940., im Saarbezirk 734860 T. gegen 724 890 T. Niederdeutſche Bank.⸗G. auf Aktien in Dortmund. In der ſtattgehabten Aufſichtsratsſitzung wurde der Bericht über das erſte Halbjahr 1909 vorgelegt. Danach ſind die Geſamtumſätze um etwa M. 300 000 000 gegen die entſprechende Zeit des Vor⸗ jahres geſtiegen, ebenſo iſt auch der Reingewinn gegen das erſte Halbjahr 1908 erheblich höher geworden. Mit Rückſicht auf die ſtetige Zunahme des Geſchäftsumfanges wurde beſchloſſen, der auf den 28. Aug. 1909 anzuberaumenden außerordentlichen Ge⸗ neralverſammlung die Erhöhung des Aktienkapitals um 4 000 000 Mark auf 12 000 000 M. vorzuſchlagen. Die Hochſeefiſcherei Bremerhaven.⸗G. erzielte M. 72 941 Betriebserlös(i. V. 22671 Verluſt). Die Abſchreibungen betragen M. 120 327(M. 87882). Der Verluſt beträgt ſomit M. 47385 (i. V. M. 110 556). Telegraphiſche Handelsberichte. Dividendenvorſchläge. * Berlin, 5. Aug. Die Rolandshütte ſchlägt 2 Prozent(im Vorjahre 5 Prozent) Dividende vor. Die Abſchreibungen ſind wie im Vorjahre. Die Ausſichten des rheiniſchen Hochofenwerks ſeien nicht vielverſprechend.(Frkf..) Konkurs einer Bank. *Dresden, 5. Aug. In dem Konkursverfahren über das Vermögen der Säſtſiſchen Bank⸗Geſellſchaft Quellmalz u. Co. ſoll der„Frankf. Ztg.“ zufoge nunmehr auch auf die 88 Ne ſationen. Rursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. vom 2. Augut. Die Notierungen ſind m Reichsmart, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. Ruſſ. Futtergerſte 14.——.— Hafer, bad. neuer 19.50—19,75 26.——.— Weizen pfälziſcher Rheingauer—.—.— „Knorddeutſcher—.———.—[ afer, nordd. 19.75—20.— „ ruſſ. Azima 26.50—26 75 Hafer ruſſiſcher 19.75—20.75 75 Ulka 26.25—26.50 5 La Plata 18.75—.— „ Theodoſia 26.75——— Maisamer.Mixed—.———. „ Taganrog 26.25—26.50„Donan.—.— „ Saxonska 26.——26 25„La Plata 16.——.— 26.25—26.50 —.—.— „ Kohlreps, d. neuer 28.55——.— Wicken 21.—22.— Kleeſamen deutſch.“——— II. „ uumäniſcher „ am. Winter „ Manitoba 757 Walla Walla 26.50——.— 75 5 28 fgmaieee!„ Luzerne ital,. „ Auſtralier—.——„ Provene.—— „ La Plata 26 95—26.50„Eſparſette—.—. Kernen 26.———— Leinkl mit Faß 52——.— 63.— 65.— Roggea, pfälzer neu 18.75—19.— 67.—+2— „ ruſſiſcher Rüböl in Faß Backrüböbl —.——.— — „ rumäniſcher—.——.—Spiritus, Ja. verſt. 100% 141.90 „ norddeutſcher 19.—.—„ ber unverſt. 72.40 „ ameritk.——.—„ eer, 55.90 Gerſte, hieſ.——.— roh 70 wanverſt. 85/00% 67.40 „ Pfälzer—.—.—„g9oer„ 90/%2% 58.90 Gerſte, ungariſche.. * 5 8 25 Weizenmebl Nr. 00 0 1 2 50 405 37.25 38.25 3475 38.75 32.75 29 75 Roggenmebl Nr. 0) 28 25 17 20 75 75 Roggen unverändert. Braugerſte n Tendenz: Wetizen niederer. Mais etwas niede unenlwickelt. Futtergerſte u. Hafer unverändert. **** Mannheimer Effektenbörſe. vom 5. Auguſt.(Offizieller Bericht.) In Aktien der Bad. Aſſekuranz⸗Geſellſchaft gelangten heute Um ſätze zu 1600 Mark pro Stück zur Notierung. Ebenſo in Mannh Gummi⸗ und Asbeſtfabrik⸗Aktien zu 143 pCt. Höher waren noch Bad. Bank⸗Akt. 134,60., Verein chem. Fabriken 313., un Frankona, Rück⸗ und Mitverſich.⸗Akt. 950 G. Aktien. Banken, Brief Gelde Brief Badiſche Bank— 140 Trausport Gewrbk. Speyerößo%—.———u. Verſicherung. Pfälz. Bank—.— 101.7 B..⸗G. Röſch. Seetr.—.— 90.— Pfälz. Hyp.⸗Bank 196.——.— Maunh“ 8 8—5 .Sb. bbd Jandan—.— 14.—fHannz. Jaar—. 885 Rhein. Kreditbank—. 136.75 Frankona, Rück⸗ und Nhein. Hyp.⸗Bank—.— 197.— Plitvers..⸗G. vm. —— 115.— Bad. Rück⸗u. Mitv.—. Ghem. Induſtrie., Fr. Trp.⸗, Unf. u. Gl.⸗ Bad. Anil.⸗u. Sodafbr.—.— 414.— BVerſ.⸗Geſ.„ „ͤ„.ů neiIiin. Bad. Aſſecurranz Chem. Fab. Goldenbg.—.— 193 Continental. Verſich.— 500 Verein chem. Fabriken—.— 313 Mannh. Verſicherung—.— 525 Verein D. Oelfabriken—.— 140 27 Oberrh. Verſtch.⸗Geſ. 625.— Weſt..⸗W. Stamm—— 203.— Württ. Tranp.⸗Verſ. 500.— 490, „„ Vorzng. 102.500 Juduſteie. Wrautreienn N. f, Seilinduſtrie 133— Bad. Brauerei:— 7heDingleriſche Veſchfbr. 115.— Binger Aktienbierbr.—.——.— Emaillirfbr. Kirrweill. Durl. Hof vm. Hagen 248.——.— Emaillw.Matkammer—.— Eichbaum⸗Brauere!—— 116.—Eltlinger Spinnerei. 100 Elefbr. Rühl, Worms—. 82.— Hüttenh. Spinnerei 85.—— Ganters Br. Freibg. 98.——.— Karlsr. Maſchinenbau— 195 Kleinlein Heidelberg 190.——.—Nähmfbr. Haid u. Neu—.— omb. Meſſerſchmitt 35.— Koſth. Cell. u. Papierf. 215— Ludwigsh. Brauerei 226.— 222—[Mannh. Gum. u. Asb.—— 1. Manunh. Aktienbr. 130.——.—Maſchinenj. Badsnia Pfalzbr. Geiſel, Mohr———.— Oberrh. Elaktrizität 0 Brauerei Sinner 250.— Pf. Nähm. u. Fahrradf.—.— 130 Br. Schrödl, Heidlbg. 185.——.— Portl.⸗Zement Hdlbg. 160 50 159, „Schwartz, Speyer—.— 115. Südd. Draht⸗Induſt.—.— 103 „Ritter, Schwez.—. Südd. Kabelwerke—.— 12 „S. Weltz, Speyer—.— 66.—Berein Freib. Ziegelw. 120.——. —.— „.Storch., Spever—.— 66.50„ Speyr.„—.—— Br. Werger, Worms—.— 85.— Hürzmüßble Neuftadt——— Wormj. Br. v. Oertge 70.——. Zellſtoffabr. Waldyof 291.—— Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr.—— 154.— Zuckerfbr. Waghäuſel—.— 148 Zuckerraff. Mannhg. *** Frankfurter Effektenbörſe. [Privattelegramm des Gen ral-Auzeiger * Frankfurt, 5. Aug.(Fondsbörſe.) Der Wochenberi des Ironage, der den Rekord mit der Produktion von 1 030 0 Tonnen erreichte, machte nur geringen Eindruck. Teilweiſe führt Realiſationen wie auch Rückgänge der Laurahütte zur Abſch väch Laurahütte wurd⸗ bis 183,50 umgeſetzt. Deutſch⸗Luremburger haupteten den Kursſtand. Von elektriſchen Werken zeigten ei ſchwachere Tendenz. Chemiſche Aktien mühſam behauptet. ſchinenfabriken feſt. Heimiſche Anleihen wurden bei zi ruhigem Geſchäft gut bezahlt. Ruſſiſche Anleihen hielten während Türken ſchwackh lagen. Für Spanien beſtand Nachfra im Anſchluß von Paris und beſſerer Lage in Spanien und Marolk Ter weitere Verlauf ließ wenig Kursbeſſerung zu, doch iſt Tendenz auf dem Montanmarkt befeſtigt. An der Nachbörſe wiedee Beſſerung ein, namentlich waren Banlaktien gefragte Phönex Bergbau und übrige Menkanwerte ſchwach auf Berl Abgaben. Vierprozentige Anleihen der Stadt Hanau von 1 notierten heute erxſtmals 101,90 bez. Geld. Es notierten Kr aktien 204,20, Diskonto 188,70, Dresdner 155,90, Staatsba 150,10, Lombarden 20,90 Baltimore Ohio 120, Phönix 188, a 183 In dritter Vörſenſtunde zumeiſt abgeſchwächt auf Reaf Die Börſe war im ganzen auf Kreta zurückhalten Zprgz. Reichsanleihe und Konſoſs 0,10 pEt. ſchwächer. Kolor werte zumteil ungleichmäßig. Ruſſiſche Prioritäten feſt. Ind ſtriewerte des Kaſſamarktes überwiegend ſchwächer. 5 Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnie, nichtbevorechtigten Forderungen in Höhe von M. 816 019 eine Abſchreibung von 20 Prozent erfolgen. Schlußkurſe. RNeichsbankdiskont: 3½ Prozenk. 175 Wechſel. 4. 5 Amſterdam kurz 16.893 16.895 Check Paris Belgien 80.95 80.725 Paris kur Italien 80.975 80.975 Schweitz. Plätze ⸗ Check London 20.442 20.442/ Wien 5 London„ 20.4 15 20.417/ Napoleonsd'or lang—.——[Privatdiskonto General⸗Anzeiger.(Abenoblatt.) Mannyerm, 5. Auguſt. Staatspapiere. A. Deutſche. In zveiter Börſenſtunde war der Verkehr auf ſämtlichen 5 4 5. 7 Märkten außerordentlich ſtill. Montanwerte auf ermäßigten Kurs⸗ Budapeſter Produktenbörſe. 4e%% beulſch. Reichsant. 103.— 103.[ Mh. Stadt⸗A.1308 101.— 101.— ſtand behauptet. Meridionalbahn 96 PCt. niedriger auf Arbitrage. Budapeſt, 5. Auguſt. Getreide markt,(Telegramm.) 4 1909 102.90 102.90„ 199———[Taägliches Geld 3 pt. und darunter. 45 5. 9565 95,6% 1905 9270 92.7 Im weiteren Verlaufe Banken ſtetig. Vahnen unverändert. per 50 kg ver 50 ke 3 8„1909 95 65 95 66 8. Ausländiſche. 5 ſ1b0ꝛer Ruſſen gebeſſert. Montanwerte unregelmäßig und zum 5 N 3„ 5 86.50 86.4005 Arg.. Gold⸗A. 188[Tei: abgeſchwächt. Weizen per 991 14 80 13 82 feſt 13 77 18 78 willig % pr. konſ. St.⸗Anl. 103.— 102 90%% Chineſen 1593 102. 0 102.75 Berlin, 5. Auguſt.(Deviſennstierungen.) April 1404 140 1390 1400 500 do.1909 103.— 102.90% 1898 95.30 99.45 IJRoggen per Ou. 1003 1004 fet 9 93 9ga willig U 80% Aupautet kurz 0 0 0 viſta 414.19 419.75„CCC 2 55 22 8 95 70 965.9„ Belgien 80..90,kurz ien 85.125 85.15 Hafer per Okt. 762 7565 ſtetig 752 758 willig 3* 80 0 92 5 eee ee 15 5 70„London 20.415 20.425 lang Wien—.——[ais per Ang. 773 774 Abadiſche St.⸗A.1901 102.— 102.20 Bulgaren iee J 0 I Pelersburg—.—„ 705 706 ruhig 703 704 ruhig 2 240.25ʃ35*5 2 9 8— 6 25 9N 9 89 55—.——..— 7 5— 5 4% bad 8128 labeh VV„ Schweiz 81.20 81.15[keerz Warſchau—.——.— Kohlraps Auguſ 13 85 13 95 willig 13 85 13 95 ruhig 2 Je. 95.10 96.60 2„ 10900 9490 94.80 36„ 1904 94.80 94.80 3„„ 1907—.— 94 80 Abayr..⸗B.⸗A..1915 102.80—.— 4„„ 1918 102 75 102.60 3% do. u. Allg. Anl. 94.55 94.55 4 do..⸗B.Obl. 4 Pfälz..⸗B. Prior. 101.15 101.10 94.70 94.50 4 Heßſen von 1903 102.40 102 45 5 Heſſen 83 20 83.20 3 Sachſen 86 10 88 4 Mh. Stadt⸗A. 1907 100 90—.— 3*.„ Aktien induſtrieller Süd. Zuckerfabrit 148.40 148 40 Badd. Immobil.⸗Geſ. 99.10 98.75 Gichbaum Mannheim 114.— 114.— Mh. Aktien⸗Brauerei—-— Parkakt. Zweibrücken 93 80 93.60 Weltzz. Sonne, Speyer—— Cementwerk Heidelbg. 160.— 158 30 Cementfabr. Krrlſtadt 145— 143.55 Badiſche Anilinfabrik 416. 416— Ch. Fabrik Griesheim 249.25 218. Farbwerke Höchit 434 25 432.50 er, chem. Fabrik Mh. 311.25313.0 Shem. Werte Albert 440.— 439.50 Südd. Drahtind. Mh. 103.— 103— Aktumul.⸗Fab. Hagen 206.50 206.50 Hec. Böſe, Berlin 33.80 58.50 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 234.75 234.90 Südd. Kabelw. Rhm.——— Lahmeyer 115.— 114.4 Elektr.⸗Geſ. Schuckert 126 60 125.9 Sismens& Halske 224.80 223.25 4½% Oeft. Silberrente- 4½%„Papierrent. 99 39—.— Oeſterr. Goldrentt 99.90 99.90 2 Vortug. Serie I 62— 62.20 „ III 64.05 63.90 4% neue Ruſſen 1905 99.45 99 45 4 Ruſſen von 1880 88.40 88 25 4 ſpan. ausl. Rente—— 4 Türken von 1903 88.10 88.10 1 1 unif. 92.30 93— Ung r. Goldrente 95.50 930 4„ Kronenrente 93.— 92.90 Verzinsliche Loſe. 1 Oeſterretehtſche860 163.—162.60 Tückiſche 145,20 144.40 Unternehmungen. unſtſeidenfabr. Frkf. 265.— 268.— Lederwerk. St. Ingbert 57.— 57.— Spicharz Lederwerke 123.70 123.70 Ludwigsh. Walzmühle 150.70 150 70 Adlerfabrradw.Kleyer 3480 3 3 50 Maſchinenfbr. Hilpert 6430 64.30 Maſchinenfb. Badenia 195.— 105. Därrkopp 832 332.— Maſchinenf. Gritzner 214.— 214. Maſch.⸗Armatf.Klein 100. 104.— Pf. Nähm. ⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Nöbrenkeſſelfabrit vorm. Dürr& Co. 38.— 37.70 Schnellpreſſenf. Frkth. 193.50 198 50 Ver.deutſcher Oelfabr. 139.6089,50 Schuhfabr. Herz, Frkf. 119.90 119.90 Seilinduſtrie Wolff 132.133.— 'wollſp. Lampertsm.———.— cammgarn Kaiſersl. 181.— 181.— Zellſtoffabr. Waldhof 291.— 291.25 Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 237 50 237.80 Buderus 1 5 50 114.75 Concordia Bergb.⸗H. Deutſch. Luxemburg 205— 205 50 Friedrichshütte Bergb. 128 50 129.— Gelſenkirchner 186.60 185 30 Pfandbriefe. Prior 2 Frk. Hyv.⸗Bfdb. 100.39 100 39 40 F. K. B. Pfobr.05 100 70 100.70 1910 100.80 100.30 40%.Hypcd. Pfpb. 194 25 10 25 —— 94.— 5% Pr. Bod.⸗Av. 93.20 98 20 4% Etr. 8d. Pfd. o90 100.— 100.— Harpener Bergbau 195.50 195.50 Kaltw. Weſterregeln 202.— 203.— Oberſchl. Eiſeninduftr. 99.— 98.60 Ghönix 184.— 188 70 Br. Königs⸗ u. Laurah. 187.— 188.25 Gewerkſch. Roßleben itäts⸗Obligationen. —— 1% Pr. Pfdb. unt. 15 100.— 99.75 40% 17 101.— 99.75 31½%„„„ 14 95.30 95.30 ürſ%„„ 12 94 04.5 31½ Pr.Jſdbr.⸗Bkle Kleinb. b. 04 85 50 95.50 3½ Pr.ldbr.⸗Bk., Hyp.⸗Pfd.⸗KRom.⸗ Obl. unkſindb. 12 4% Pr. Ufbbrf.⸗B. Hyp.⸗Pfd. unk. 1917.— 20/ 0ih. H. B. Pfb. 02 100.— 100.— 9 00 55 18 100.— 100.— 1912 100.30 100.30 1917 100.0 100 80 1919 101.50 101 50 92.50 99 15 unl. 09 100— 100.— 94 80 94 50 Pfobr..oi. 5 unb. 10 100 10 100.10 Pfodr..Og unz. 12 100.20 100,.20 4% „Pfoßx..86 4%„ 80 u. 4 92.8) 82.80 4%„ Pfd. 96/06 92.50 92.50 40ʃ% „ Gom.⸗Cbl. 91½ 8 v. I,unt. 10 101.— 101.—½ „ Jom.⸗Obl. ** * 93 80 93 80 0 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. 21½0% Pf. B. Pr.⸗O. 2½ Ital.fttl.a. S. B. 10% Pr. Pfdb. unt. 09 5 4„„ 12 98.50 98.50— „„ 14 92.40 92.40 Manng. Verz..⸗A. 515.— 515— Bank. und Verxſicherungsaktien. 134.80 134.80 Oeſterr.⸗Ung Bauk 121.80 121 80] Oeſt. Länderbenk 175 40 175—-„ Kredit⸗Anſtalt 113.89114.—[Pfälziſche Bank 184 80 13%700 Pfälz Hyp.⸗Bank 247.20 2469 Breuß. Hypotbeknb. 145.50 145.50J Deutſche Reichsdk. 108. 103 10 Rhein. Kreditbank 189 50 188 70 Rhein. Hyp.⸗B. M. 156 90 155.00 Schaaffb. Bankver. 208— 203.20] Südd. Bank Nhm. 114.— 114 Frkf. Hyp.⸗Creditv. 160.— 160.—] Wiener Bankver. 134 40 134.40 Nationalbank 124 70 124.75l Bank Ottomane——— Frankſurt a.., 5. Auguſt. Kreditaktien 204.40, Discante⸗ Commandi 188.75, Darmſtädter 134.40, Dresduer Bant 155 80, Han⸗ delsgeſellſchaft 175.—, Deutſche Bant 246.90, Staatsbahn 156— Lombarden 20.80, Bochumer 237.60, Gelſenkirchen 185.70, Laurayütte 183.75, Ungarn g8.50. Tendenz: abgeſchwächt. Rachbörſe. Kreditaktien 204.40, Disconto⸗Commandit 188.75 Staatsba yn 156.—, Lombarden 20.90. *** Berliner Effektenbörſe. [Privattelegramm des General⸗Anzeigers.) *Berlin, 5. Aug. Fondsbörſe. Die Börſe eröffnete un⸗ einheitlich auf die von den auslkändiſchen Börſen vorliegenden Be⸗ 93.80 93.80 127.— 114˙60 204.20 101.40 194.—. 123.10 147.70 186.90 137 10 Badiſche Bank Berg u. Metallb. Berl. Handels⸗Geſ. Comerſ. u. Disk.⸗B. Darmiſtädter Bank Deutſche Bank Deutſchoſiat. Bant D. Effekten⸗Bauk Disconto⸗Gomm. Dresdener Bank Fraukf. Hov.⸗Bank 181, 11450 204.20 101.40 194.— 123 10 147 50 186.90 —.— 186.90 richte, die weniger anregend wirken; zudem gab der neuerliche Rück⸗ gang von Laurahütte um 134 Prozent Anlaß zur Verſtimmung auf dem Montanaktienmarkt. Der Rückgang wurde auf die Aus⸗ laſfungen des Generaldirektors der Laurahütte zurückgeführt, der herborbob, daß die Gefellſchaft mit doppelten Schwierigkeiten zu rechnen habe, einerſeits durch die höheren Zollgeſetze von Rußland und Oeſterreich, andererſeits auf die höheren Transportkoſten auf die unentbehrlichen Rohprodukte, ſodaß die oberſchleſiſche Induſtrie ſich auf die Dauer nicht mehr konkurrenzfähig erhalten könne, wenn ver Staat nicht kald helfe. Oberſchleſiſcher Eiſenbedarf 9½ pCt. niedriger. Rheinſtahl ca. 1 pCt., Dortmunder 0,40 pCt. niedri⸗ ger, Phönix anfangs um einen Bruchteil ſchwächer, nachher ½ PCt. gebeſſert. Gelſenkirchen preishaltend, ebenſo Harpener. Banken lagen ſtill bei Schwankungen von ½ dis 38 pCt. nach unten. Nur Deulſche Vank und Berliner Handelsgeſellſchaft 0,40 pet. höher. Vahnen noch immer ohne Nachfrage, ſodaß die Eröffnungsnotizen ausfielen. Valtimore und Kanada waren auf unregelmäßiges Newhort mäßig abgeſchwächt. Von Fonds Iproz. Neichsanleſhe ſtetig, 1902er Ruſſen 0,30 pEt, ſchwächer. Schiffahrtsaktien ſchwächer. Elektrizitätsaktien feſt auf Betefligung an der Grün⸗ dung einer franzöſiſchen Elektrizitätsgeſellſchaft⸗ Berlin, 5. Auguſt.(Anfanzs⸗Kurſe.) Kreditaltien 20(— 204.60 Laurahütte 186.40 183.20 Disc.⸗Kommandit 189.50 188.60] Phönix 184 40 183.20 156.20—.—[Harpener 196.——.— ombarden 20.50—.— Tend.: 1 ich Bochu mer 238.30 237.90][. Aügleh hin Berlin, 5. Auguſt.(Schlußturſe.) Wechſel London 20.44 20.44 Reichsbank 147 80 147 70 Wechſel Paris 81.125 81.15 Rhein. Kredltbank 136.90 136.00 49% Reichsanl. 103.— 103.— Ruſſenbant 145.30 145.10 40% 5 1909 103.— 103.—Schaaffh. Bankv. 136 80 136 40 3% ˙% Reichhanl. 95.70 95.70 taatsbahn 158.20 155.80 357000„ 1909 95.70 95.70 ombarveu 20.70 20.80 4% Reichsanleihe 86 60 86.50 Baltimore u. Ohio 120.20 120 10 4% Gonſols 103.— 108.—Canada Pacific 185.30 185 10 8%%„ 1909 103.— 103[Hamburg Packel 123 70 122.50 3%%„ 95 70 95.70 Nordd. Lloyd 94 20 93.70 3½ 0%„ 1909 95.70 05,70] Bochumer 237 40 237.50 8 0ſ% 1 86.60 86 50] Deutſch⸗Luxembg. 204.80 204 90 40% Bad. v. 1901 102 40 1 2 30 Dortmunder 69.— 68 10 4%„„ 1908/09 102.40 10,30] Gelſenkirchner 185.50 185.20 3%„ eonv. 93.90—— Harpener 195 20 194.70 3%„ 1902/7 94.60 94.60 Laurahütte 185— 182.60 3%% Bayern 94.50 94.30 Phönix 183.90 182.70 3% 0ſ% Heſſen 95.— 95.— Wefteregeln 203 20 202.50 40% Heſſen 83.20 83.—Allg, Elektr.⸗Geſ. 234 50 234.— 8ſ% Sachſen 85.20 86.10 Anilin 416.50 414.20 3½ Japaner 1905 96.— 96.— Anilin Treptom 338.— 835.50 4% Italiener—.——— Brown Boveri 192.— 191.70 40% Ruff. Nnl. 1902 87 25 87 25 Chem. Albert 440 70 438.70 30% Bagdadbagn 87.70 8,,80 D. Steinzengwerke 225.70 225.70 Oeſter. Kreditaktien 203 90 204 20 Elborf. Farben 448 70 447.20 Berl. Handels⸗Geſ. 1740 175 20 Celluloſe Koſtheim 212— 213.— Darmſtädter Bank 134.60 134.80] Nüttgerswerken 177.— 177.— Deutſch⸗Aſtat. Bank 145.00 146 50 Tonwaroen Wiesloch 101.20 101,20 Deutſche Bant 246.70 247.— Wf. Draht. Langend. 215— 215 50 Disc.⸗Kommandit 188.90 188 50 Zellſtoff Waldhof 290 20 290.20 Drosdner Bauk 156.20 155.70 Privatdiskont 2¼½8% W. Berlin, 5. Auguſt.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 204.20 204 20 Staatsbahn 156.— 156.60 Diskonto Komm. 189.— 188,50Lombarden 20.60 20.80 Pariſer Börſe. Paris, 5. Auguſt. Anfangskurſe. 3 8% Rente 98 12 98.10 Debeers 394.— 397.— Spanier 96.50 96,70 ECaft and 137.— 136.— Türt. Looſe—.— 175.— Goldfield 164.— 161.— Bauque Ottomane 714.— 715.— Randmines 261.— 259.— Rio Dinto 1922 1923 Wiener Börſe. Wien, 5. Auguſt. Vorm. 10 Ubr. Kreditaktien 645.50 649.—Oeſt. Kronenrente 95.80 99.10 Länderbank 452.50 454.—]„ Papierrente 99.10 99.10 Wiener Bankverein 530.— 529.—]„ Silberrente 99.10—.— Staatsbahn 729.20 729.50 Ungar. Goldrente 113.25 113.25 Lombarden 109.20 109.20„ Kronenrente 92.65 92.65 Marknoten 117.37 117.36 Alpine Montan 654.00 656.70 Wechſel Paris 95.25 95.28] Tend.: feſt. Wien, 5. Auguſt. Nachm..50 Uhr. Kreditaktien 647.75 648.50 Buſchtehrad. B. 982.— 984.— Oeſterreich⸗Ungarn 1774 1769 Oeſterr. Papierrente 99.10 99.10 Bau u. Betr..⸗G.——„ Silberrente 99.10 99.10 Unionbank 554.— 554.—„ Goldrente 117.25 117.20 Ungar. Kredit. 756.— 758.— Ungar. Goldrente 113.25 113.30 Wiener Bankverein 530.— 530.—„ Kronenrente 92.70 92.65 Länderbank 453.— 454.— Wch. Frankf. viſta 117.36 117.36 Türk. Loſe 186.— 186.—„ ondon„ 239 88 239.87 Alpine 656.— 6.—„ Paris„ 95.23 95.22 Tabakaktien 370.— 379.—]„ Amſterd.„ 199.35 199.35 Nordweſtbahn—.——.—Napoleon 19.06 19.06 Elbtalbahn—.——.— Marknoten 117.86 117.36 Staatsbahn 729.20 729.20 Ultimo⸗Noten 117.37 117.37 Lombarden 109.— 109.20] Tend.;: ruhig. TLondoner Effektenbörſe. London, 5. Auguſt.(Telear. Aufangskurſe der Gffettendörſe. 35 Conſols 84¼86 84½ Moddersfontein 13% 13¼ 4 Reichsanleihe 851˙—, 85/ Prsmier 87% 807˙% 2 Argentinier 88½ 88ʃ½ Randmines 10% 10½% 4 Italiener 103½ 103½¼ Atchiſon comp. 122— 121½ 4 Japaner 89¼ 895/ Canadian 1927/½ 191¼ 3 Mexitauer 34— 34—Baltimore 128— 122“% 4 Spanier 95/ 95% Chikago Milwautee 163— 163½ Ottomandank 180 18½ Denvers com. 51¼ͤ 52. Amalgamated 87/% 87½Erie 38˙% 390/. Angeondas 10% 10t. Grand TrunkIII pref. 56% 57½ Mio Tinto 5 23%/ 24% Central Mining 17 17˙½ Louisville 150% 150% Cbariered 31½% 30¼ Miſſouri Kanſas 44% 44J/ De Beers 15½% 153/ Ontario 53/% 53½ Gaftrand 5˙% 55%[Sonthern Pacific 139½ 139¼ Geduld 3½% 3% Union com. 208½ 207% Goldfields 6% 6˙½/ Steels eom.— 769. Jagersfontein 6˙% 6¼] Tend.; beh. Berliner Produktenbörſe. *Berlin, 5. Aug. Produktenbörſe. Auf beſſere Witterungs⸗ verhältniſſe und mattes Amerika trat am heutigen Getreidemarkt ſtärkeres Angebot hervor, das einen größeren Druck auf die Preiſe ausübte, beſonders wurde Weizen in Mitleidenſchaft gezogen. Rogger war ſtill, Hafer und Mais blieben vernachläſſigt und waren nominell etwas ſchwächer. Rüdöl behauptete bei ſtillem Geſchäft den geſtrigen Stand. Wetter: bewölkt. Berlin, 5. Auguſt.(Telegramm.)(Produktenbörſ.) Preiſe in Mart pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 4. 5. 4. 5. Weizen per Sepl. 228.50 925 75 Mais per Seplt,— „Olt, 221 5 921„ Dez.———— „Dez. 232.— 2ʃ8 75 7——— 5 füböl per Aug— Roggen per Sept. 184.73187.75„Ottor, 54.— 54.— 4 Okt. 182. 179 50„Dezbr. 54 20 5439 „Dez. 150 25 178.— Sptritus 7Oer loco Hafer per Sepft.—.———[Weizenmehl 3659 36 50 „Dez.—.— 164.—] Roggeumehl 25 49 25,40 Wetter: Regendrohend. Tandesproduktenbörſe Stuttgart. Börſenbericht vom 2. Auguſt 1909. Die Stimmung auf dem Weltmarkt war vorige Woche mehr⸗ fachen Schwankungen unterworfen. Durch die ſtarken ruſſiſchen und rumäniſchen Offerten neuer Weizen und durch die flaueren Kurſe aus Amerika ſind die Preiſe auf Lieferungen zurückgegan⸗ gen, haben ſich aber infolge der regneriſchen Witterung wieder etwas befeſtigt. In nächſter Zeit wird wohl die Stimmung mehr oder weniger durch die Witterung beeinflußt werden. Die in⸗ ländiſchen Märkte verzeichnen etwas beſſere Zufuhren bei ſchwa⸗ cher Kaufluſt und nachgiebigeren Preiſen. Auch auf heutiger Börſe herrſcht ſchwacher Verkehr, welcher ſich auf den nötigſten Bedarf beſchränkt. Angebote in neuem Reps lagen vor, Abſchlüſſe kamen jedoch noch keine zuſtande. Wir notieren per 100 kg frachtfrei Stuttgart, je nach Qualitet u. Lieſerzeit: Weizen württemberg. M.—.——.—, fränkiſcher 00.00—00.00, bayoriſcher M.—.———.—, Rumänfer M. 27.50 bis 28.—, Ulka M. 27.50—28., Saxonska M. 00.00—00.00 Roſtoff Azima M. 00.00—00.00, Walla⸗Walla M. 00.00.00.00, La Plata M. 97.50—28.—, Redwinter M.—.———.— Falifovnier M. 00.00 00.00. Kernen: neu M.—.———=, Unierländer M. 00.00—00.00. Dinkel nom. 00.—— 00.00. Noggen: württemb. nom, M. 00— 00.00, nordd. M. 00.00—00.00 vufftſcher M. 00.00—00.0. Gerſte: württmdergiſche M. 00.00—00.,00, Pfälzer(nom.) M. 00.00 bis 00.00, bayeriſche M.—.———.—, Tauber M. ungariſche M. 00.00—00.00, kaltfovrn. prima M. 00.0000.00, Hafer: Obeeländer M. 00.00—00.00, Unterländer M. 00.00—00.00, württemdg. M. 20.50—21.50, ruſſiſcher M. 00.0000.00. Mais Mixed M. 00.00—00,00, La Plata gofund 17.——17.50, Yellow M.—00.00 Donau 17.——17.50. Kohlreps 00.00—00.06. Mehl⸗ preiſe pro 100 ſg inel. Sack: Moehl Nr. 0 M. 38.50—39.50, Nr. 1 M. 37.50—38 50, Nr. 2 M. 36.50—37.50, Nr. 8 M. 35.50—36.50, Nr. 4 M. 31.50—82.50, Suppengries M. 00.0000.00, Sack Klete 10.50 M. bis 11.—(ohne Sack). Marx& Goldschmidt, Mannheim Telegramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 5. Auguſt 1909. Proviſionsfrei! Wir ſind als Selbſtrontrahenten N bedufer unter Vorbehalt: 20 128* ———.... ‚———— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 100— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 3a5.810 Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 52 55 Vorzugs⸗Aktten— 97 Benz& Co. Rheiniſche Gasmokoren, Mannheim 121— Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 18 zfr Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 68 65 Bürgerbräu, Ludwigshafen erb. Gö. Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 89 Daimler Notoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim— 109 Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens— 115⁵5 Filterfabrik Enzinger, Worms— 164 Flink, Eiſen⸗ und Broncegießerei, Mannheim 74— Frankenthaler Keſſelſchmiede 81zfr Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg—5 156 Herrenmühle vorm. Genz. Heidelberg— 763fr Herzogpark, Terrain⸗A.⸗G., München 124zfr 1223fr Lindes Eismaſchinen 186— Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigsh.— 99 Maſchinenfabrik Bruchſal. Schnabel K Henning— ſerb. Off Neckarſulmer Fahrradwerke— 146 Pacifie Phosphate Shares junge 71ʃ Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtedt 120— Nheinau. Terrain⸗Geſellſchaft— I00l zfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim 108— Rheiniſche Schuckert⸗Geſellſchaſt, Mannheim—5 116 Rheinmühlenwerke, Maunheim 130— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim—— Stahlwerk Mannheim 104— Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 113 111¹ Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine M.— M. 155 Unionwerle,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 116— Unionbrauerei Karlsruhe 58— Vira Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 42⁰0 Waggonfabrik Raſtatt— 90 Waldhof, Bahngeſellſchaft 101—— „ Immobiliengeſellſchaft— 125⁵ zfr Zuckerfabrik Frankenthal 285— Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann;: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: J..: F. Kircher. für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haasiſchen Buchdruckerei, G. m. b..: J..: Julius Weber. 8 ohne Myrrholinſeife, denn ſie iſt wegen ihrer Bade Rie hervorragenden hygieniſchen und kosmetiſchen Beſtandteile zur Erhaltung einer geſunden reinen Haut unerläßlich. Ueberall erhälttich 50 Pfennig das Stück. 1768 Fihere Frilenzf Rragen und 7 können ſich ſrebſame Leute aller Man Eten Stände durch Ve trieb großarl. 1 pat. Maſſenarlikel gründen. Kapi auch vollſtändige Herren⸗ al und Laden unnötig. Rückp. wäſche wird gewaſchen und erb. K. Scholz, Nenheilen, gebügelt. 7507 Lindau 4,(Bodenſee). 989 IT 2, 16, 1 Trerve. n neeen Mannheim, den 5. Auguſt 190 General⸗Anzeiger.(Abendblatr.) Aueren danheim Hnterricht TVermischtes fg — gegr. 1846.— geſucht. ſicher geſtellt. Näh. G. Greſer, B2, 15 part. Slillet Teilhaber geſucht 60% In einem gut eingeführten hoch⸗ rentierenden ſtiller Teilhaber mit 20,000 Mark Geſchäft wird ein Kapital wird doppelt 15306 — en.. Mannheim. 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Auguſt Regiments⸗ übungen, erſteres bei Büdigheim, letzteres bei Neudenau und vom 28. bis 31. Auguſt Brigadeübungen bei Oberſchefflenz, alsdann ves bei der 55. Infanteriebrigade, teil. Vom 4. bis 8. September ſind Manöver der 28. Diviſion Karlsruhe, zu der die oben be⸗ zeichneten Truppenteile gehören(am 8. September gegen einen marlierten Feind) bei Mosbach. die Truppen in ihren Standorten. Von den Truppen der 29. Diviſion(Freiburg) haben die In⸗ fanterieregimenter Nr. 112 und 142(58. Infanteriebrigade Mül⸗ hauſen i. Elſ.) vom 14. bezw. 12. bis 24. Auguſt Regimentsübun⸗ gen bei Schopfheim und daſelbſt vom 26. bis 31. Auguſt Brigade⸗ übungen, alsdann am 3. und 4. September Brigademanöver zwi⸗ ſchen Schlienger und Lörrach. Die Truppen der 57. Infanterie⸗ brigade Freiburg(Infanterieregimenter Nr. 113 und 114) haben Brigademanöver am 2. und 3. September bei Waldshut. Das Dragonerregiment Nr. 22(Mülhauſen i..) und das Jägerregi⸗ ment zu Pferd Nr. 5 häben vom 17. bis 20. Auguſt Regiments⸗ übungen bei Schopfheim und dann vom 20. bis 28. Auguſt eben⸗ daſelöſt Brigadeübungen. Erſteres nimmt dann an den Manövern der 58. Infanteriebrigade, letzteres an denen der 57. Infanterie⸗ brigade teil. Die Feldartillerieregmt. Nr. 30(Raſtatt) u. 6(Frei⸗ burg i..) haben vom 20.—24. Aug. Regimentsübungen bei Walds⸗ hut und dann ebendaſelbſt vom 26.—28. Auguſt Brigadeübungen. Alsdann nimmt erſteres an den Manövern der 58., letzteres an deren der 57. Infanteriebrigade teil. Von den Truppen der 39. Diviſion(Kolmar) haben das Infanterieregiment Nr. 171(Kol⸗ mar) vom 12. bis 17. und das Infanterieregiment Nr. 172(Straß⸗ burg) vom 10. bis 17. Auguſt Regimentsübungen auf dem Trup⸗ penübungsplatz Hagenau und dann vom 18. bis 23. Auguſt ebenda⸗ ſelbſt Brigadeübungen(82. Infanteriebrigade Kolmar). Dann haben Manöver am 26. und 27. Auguſt das Infanterieregiment Nr. 171 bei Zell., das Infanterieregiment Nr. 172 bei Neu⸗ breiſach, das Jufanterieregiment Nr. 169(Lahr] bei Elzach U. und das Infanterieregiment Nr. 170(Offenburg) bei Waldkirch. Das Dragonerregiment Nr. 14(Kolmar) und das Jägerregiment zu Pferd Nr. 3 haben Regiments⸗ und Brigadeübungen vom 27. Juli bis 8 Auguſt auf dem Truppenübungsplatz Hagenau; als⸗ dann nimmt erſteres an den Manövern der 84. Infanteriebrigade letzteres an denen der 82. Infanteriebrigade teil. Das Feldartil⸗ lerieregiment Nr. 66(Lahr) hat vom 19. bis 23. Auguſt Regi⸗ 1 mentsübungen bei Mengen und nimmt vom 26. Auguſt ab an den Manöbvern der 82. und 84. Infanteriebrigode teil. Das Jägerbataillon Nr. 8(Schlettſtadt) nimmt vom 26. Au⸗ guſt an den Brigadeübungen der 58. Infanteriebrigade, die Ma⸗ ſchinengewehrabteilung Nr. 10(Kolmar) vom 31. Juli bis 8. Auguſt an den Brigadeübungen der 39. Kavalleriebrigade auf dem Truppenübungsplatz Hagenau und vom 3. September an beide an den Manbvern der 58. Infanteriebrigade teil. Vom 26. Auguſt an nimmt das Jägerbataillon Nr. 14(Kolmar) an den Manövern der 84. Infantertebrigade, die Maſchinengewehrabteilung Nr. 9 Golmar) an denen der 82. Infanteriebrigade und die Unteroffi⸗ zierſchule Ettlingen vom 2. September an den Manövern der 55. Infanieriebrigade teil. Das Fußartillerieregiment Nr. 14 be⸗ teiligt ſich vom 28. Auguſt an den Manövern der 39. Diviſivn. Vom Pionierbataillon Nr. 14(Kehl) wird je eine Kompagnie vom 2. September an den einzelnen Infonteriebrigaden zugekeilt, ebenſo vom Trainbataillon Nr. 14(Durlach) je eine Abte lung. Vom Telegraphenbataillon Nr. 4[Karlsruhe) wird je eine Fern⸗ ſprechabteilung jeder der drei Diviſionen zugeteilt. Diviſions⸗ manbver haben die 29. Diviſion vom 6 bis 9. September zwiſchen Wehr⸗Lörrach und Müllheim, und die 39. Diviſton nom 28. Auguſt bis 1. September zwiſchen Freiburg und Breiſach beide am 29. Die Truppen der 55. Infanteriebrigade Karlsruhe, die In⸗ nehmen ſie an den großen Manövern, erſteres bei der 56., letzte⸗ Am 9. und 10. September ſind Auguſt bezw. 1. September gegen einen markierten Feind. Vom 2. bis 9. September ſind die Truppen der 39. Diviſion in ihren Standorten. Am 11. September hat das ganze Armeekorps große Kaiſerparade bei Karlsruhe und alsdann vom 15. bis 17. September Kaiſermanöver. Mannheimer Dieſterweg⸗Verein. Am Freitag, den 23. Juli, abends 8½ Uhr hielt der hieſige Dieſterwegverein im Nebenzimmer des Reſtaurants Terminus ſeine diesjährige Generalverſammlung ab. Nach Begrü⸗ zung der Verſammelten durch den 1. Vorſitzenden, Herrn Haupt⸗ lehrer Enderlin, gab dieſer einen Rückblick über die Vereins⸗ ſtatiſtik im abgelaufenen Vereinsjahr. Infolge der Verwicklungen die ſich im Anſchluß an die letztjährige Generalverſammlung er⸗ geben haben und die eine zweite(außerordentliche) Generalver⸗ ſamlung notwendig machten, konnte der Verein in ſeine Jahres⸗ arbeit erſt viel ſpäter eintreten, als dies in den früheren Jahren der Fall geweſen iſt.— Trotzdem blieb die Zahl der Veranſtaltun⸗ gen in keiner Weiſe hinter derjenigen der früheren Jahre zurück. Durch dieſe mannigfachen Veranſtaltungen wurde den Mitgliedern, wie auch außerhalb des Vereins ſtehenden Kreiſen eine Fülle von Anregungen vermittelt und eine Menge von Bildungsgelegenhei⸗ ten geboten. Im ganzen kann der Verein auf 31 Veranſtaltungen, die zuſammen 80 Abende, bezw. Tage in Anſpruch nahmen, zurück⸗ blicken.(Dazu kommen noch 25 Bibliothekſtunden). Darunter ſind: 5 öffentliche Vorträge, 3 Volksunterhaltungsabende, 5 Kon⸗ zerte für Schüler, 2 Kurſe für Mitglieder, 1 öffentlicher Kurs (für Kinderpflege und Erziehung, an dem ſich auch Nichtmitglie⸗ der beteiligen konnten), 1 öffentliche Ausſtellung(zweitägig), 3 Sektionen(pädagogiſche, plloſophiſche und heilpädagogiſche), 9 Vor⸗ ſtandsſitzungen und 2 Mitgliederverſammlungen. Auch der Mit⸗ gliederſtand hat ſich im Verlaufe des Vereinsjahres wieder gehoben und zwar von 588 auf 550[(Zugang 53; Abgang 41, ent⸗ ſtanden vor allem durch Verſetzung! Der Vorſitzende ging ſo⸗ dann auf die einzelnen Veranſtaltungen des näheren ein und ſchloß mit Worten des Dankes an alle, die ihre Kräfte im Laufe des letzten Jahres in ſelbſtloſer und uneigennütziger Weiſe dem Vereine zur Verfügung geſtellt hatten. Herr Vereinsrechner Tritt gab den Kaſſenbericht. Einer Einnahmeſumme von 1146 Mark. darunter 786 Mk. Vereinsbeiträge, ſteht eine Ausgabe in Höhe von 1138 Mk. gegenüber, ſodaß ſich ein Kaſſenreſt von 8 Mark zu Beginn des neuen Vereinsjohres ergibt.— Die Revi⸗ ſoren hatten die Rechnung richtig befunden. Herr Schüßler be⸗ antragt Entlaſtung des Rechners. Herr Bibliothekar Laule gab ſodann Bericht über die Größe und Benutzung der Bibliothek. An 25 Bibliotheksabenden wurden 265 Perſonen 865 Bände ausgege⸗ ben. Naturgemäß fand vor allem die ſchöne Literatur(Keller, Raabe, Freytag, Storm u..) große Nachfrage. Die Bibliothek umfaßt 749 Werke in 1023 Bänden. Dazu kommt eine größere Zuwendung des Verlages J. Bensheimer; für dieſe reiche Spende von etwa 120 Werken ſei auch an dieſer Stelle Dank ge⸗ ſagt. Der Bibliothekar empfiehlt die Anſchaffung eines neuen Bücherſchrankes, die Herausgabe eines neuen Kataloges und im neuen Vereinsjahr die Verwendung größerer Summen für die Bibliothek, damit möglichſt die Wünſche aller Mitglieder befrie⸗ digt werden können. Im. Bücherzimmer des Vereins liegen die „Südb. Monatshefte“, die„Dürerbundesblätter“,„Die Volksbil⸗ dung“, die„Friedenswarte“ und die„Neuen Bahnen“ auf. Mit der Bitte um reiche Benutzung der Bücherei im neuen Vereins⸗ jahre ſchließt Herr Bibliothekar Laule ſeine vortrefflichen Ausfüh⸗ rungen. An dieſe Rückblicke ſchloz ſich eine längere Diskuſſion über die eigenmächtige Verwendung einer Spende von Frau Hof⸗ rat Dieſterweg in Frankfulrt vonſeiten des früheren Vorſitzenden. Der Vorſtand wurde einſtimmig beauftragt, die notwendigen Schritte einzuleiten, um ähnlichen Vorkommniſſen in Zukunft vor⸗ zubeugen. Die Herren Schloſſer und Kinzle regten an, der Verein ſolle in irgendeiner Weiſe auch den Kampf aufnehmen gegen die ſogenannte Schundliteratur. Herr Enderlin weiſt darauf hin, daß in der Vorweihnachtszeit vom Verein eine grö⸗ ßere Ausſtellung geplant ſei und daß dort dieſer Frage mit ganz beſonderer Beachtung näher getreten werden könne. Die Wah⸗ len waren raſch erledigt. Zur Zuruf wurden die letztjährigen Vorſtandsmitglieder wiedergewählt; nur zwei Herren treten nen in den Vorſtand ein. Durch Anregung der Herren Schloſſer und von Au wurde der Vereinsvorſtand beauftragt, der nächſt⸗ jährigen Generalverſammlung einen Entwurf abgeänderter Ver⸗ einsſtatuten vorzulegen. Herr von Au dankte unter Beifall 15291 Nr. 15234 an die Exo. d. Bl.erb. des während der mißlichen Zuſtände am Anfange letzten Jahres. Punkt 11 Uhr ſchloß Herr Enderlin die anregend verlaufene Ge, neralverſammlung.—ch. Stimmen aus dem Publikum. Zum 7⸗Uhr⸗Schulanfang. Mit herzlicher Freude verfolgte ich in letzter Zeit die ver⸗ ſchiedenen Eingeſandts gegen den 7 Uhr⸗Schulanfang, welche, ich möchte behaupten, neunzehntel aller Eltern und Lehrer aus dem Herzen geſprochen ſind. Nach dem nun zuletzt erſchienenen Ein⸗ geſandt, kann ich nicht umhin, dem Herrn Einſender folgendes zu erwidern: Wie iſt es in einer Großſtadt möglich, ein Kind um 7 Uhr abends zum Schlafen zu bringen? Ich ſchicke meine Kinder zeitig in das Bett und doch wachen ſie zumeiſt noch um 10 Uhr, trotzdem wir dieſes Jahr einen ausnahmsweiſe kühlen Sommer haben Wie iſt es erſt in einem heißen Sommer, wo man erſt ſpät zur Ruhe kommen kann. Nur ſchwer kann ich meinen Jun⸗ gen von 9 Jahren morgens ermuntern. Er tut mir immer leid, wenn er ſo aus dem beſten Schlaf geriſſen werden muß. Das wäre alſo ein Schlaf von 7½ bis 8 Stunden. Daß er genügend wäre für Kinder von 7 bis 10 Jahren wird kaum jemand behaup⸗ ten. Ich gebe mich der ſicheren Hoffnung hin, daß dieſes Jahr das letzte Mal der 7 Uhr⸗Schulanfang war. Ein an die Eltern der Kinder gerichtetes Rundſchreiben würde zeigen, wie viele da⸗ gegen und wie wenig dafür ſind. „Eine Muller. Pfalz, Heſſen und Amgebung. * Kaiſerslautern, 5. Auguſt. Hier ſind im Laufe des Montags und Dienstags weitere ſieben Perſonen vo einem Foxterrier gebiſſen worden, bei dem der Be⸗ zirkstierarzt mit Sicherheit Tollwut feſtſtellen konnte. Ar Anordnung des Bezirksamts wurde der Hund erſchoſſen. Sein Kopf wurde in das Paſteurſche Inſtitut nach Berlin ge ſchickt, wohin ſich die gebiſſenen Perſonen geſtern abend ebenfalls begaben. Die Tollwut ſcheint ſich immer mehr aus zud nen; ſie tritt außer im Bezirksamt Kaiſerslautern bekanntlich auch im Bezirksamt Homburg und in Heſſen beängſtigend auf. * Pirmaſens, 5. Aug. Geſtern wurde von beerenſuchen⸗ den Leuten am Lengenbergerhof im Walde folgender Zettel auf⸗ gefunden und auf dem Polizeibureau abgeliefert:„Bitte ben richtigen Sie meine Eltern Fritz Dern, daß ich mich in dieſem Walde ich und mein Bräutigam heute Sonntag um 9 Uhr er⸗ ſchoſſen habe. Unſere Leichen wird man finden.“ Unterſchri⸗ iſt der Zettel mit Anna Dern, Pirmaſens und Jakob Willmuth, Zweibrücken. Da der Zettel noch ganz gut erhalten iſt, kann er erſt dieſer Tage geſchrieben worden ſein.— Wie weiter mitge⸗ teilt wird, ſind die Nachforſchungen der Polizei in vollem Ga Man neigt der Anſicht, daß es ſich bei dem ganzen um eine ſehr übel angebrachten Scherz der jungen Leutchen handelt, ne denen eifrig geſucht wird. ———— Uheater, Kunſt und Wiſfenſchaft. Som merfeſtſpiele auf der Limburg bei Bad Dürkheim. D zurzeit unter Leitung der Sängerin Frl. Roſa Maas zum Beſten eines Geneſungsheims für Kinder von Künſtlern, Schrift⸗ ſtellern und Journaliſten abwechſelnd auf der Limburg Hardenburg ſtattfindenden Sommerfeſtſpiele erfreuen ſich fortgeſetzt lebhafteſter Anteilnahme der kunſtverſtändigen Krei unſerer Pfalz. Die glückliche Löſung des dankbaren Natur⸗ theater⸗Problems auf einem für dieſe Art der Inſszenierung wie geſchaffenen Platz und die vorbildlichen darſtelleriſchen Leiſtun⸗ gen des ausſchließlich aus erſtklaſſigen Hofſchauſpielern beſtehe den Enſembles vereinigen ſich zu machtpollen, künſtleriſ vollendeten Eindrücken. Bisher war das Repertoire der Pflege anſerer großen Klaſſiker gewidmet. Eine intereſſante Abwech lung im Spielplan dürfte die für den Samstag, 7. ds. Mts. nachmittags 4 Uhr angeſetzte Aufführung eines Einakter Zyklus des bekannten pfälziſchen Bühnenſchriftſtellers Herr Reiſelt bringen. Dieſer Zyklus, welcher ſeine Feuerprobe Enſemble des Karlsruher Hoftheaters bereits erfolgreich b den hat, betitelt ſich„IFugendſünden“ und zeigt in Drame Schauſpiel und Luſtſpiel in packender Form, wie längſt geſſene und ſcheinbar bedeutungsloſe Jugendſünden noch Jahren ein Menſchenſchickſal beſtimmen können. Zu dem poeſt dollen Rahmen dieſer Form der Aufführung werden der Anweſenden dem Vorſtand für die reiche Arbeit und Mühe des voll herausgearbeiteten Lebenskonflikte beim Zuſchauer beſo⸗ tiefe Eindrücke hervorrufen. 5 8. Seite. General-Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, den 5. Auguſt 1909. Bekanntmachung.—— 5 Hekauutmachung Die Verlegung des Hauptwochenmarktes— 7 7777 mehr. L⸗Zim nerwohnungem nach dem Zeughausplatz bekreffend. Die Bibliothek der m. Küche u. Abſchluß z. vm Nr. 91729 J. 5 Nachdem für die Dauer der Umpflaſterung des Hauptmarttplatzes die Hauptwochenmärkte nach dem Zeughausplatz und den anſchließenden kleinen Planken ſo⸗ wie nach der Straße D 5 und 6 verlegt worden iſt Pyol.⸗Str.⸗G.⸗B. angeordnet wa 1. Während der Abhaltung des Donnerstags und Samstags ſtattfindenden Wochenmarkt zwiſchen Aulaſtraße und Ka bis mittags 1 Uhr für Fuhrr Handwagen und Karren können ihren Weg durch die oder um die Quadrate D 5 und 6 nehmen. bot findet auf Fuhrwerke, welche zwiſchen letzteren und den Quadraten „wird hiermit gemäߧ 121 ͤ ſolgt: Zmal wöchentlich(Moutags, auf dem Zeughausplatz 5 bleibt die Leopoldſtraße ſernenſtraße vo verke jeglicher Art, wie auch geſperrt. Dieſe Fuhrwerke Aula⸗ bezw. Kaſernenſtraße Dieſes Ver⸗ Waren zum oder vom Markt bringen, keine Anwendung. 2. Die zwiſchen den Quadraten ziehende Zeughausſtraße ble tags 1 Uhr für Fuhrwerke, gleichfalls geſperrt. 3. Die auf den Wochenmarkt ge ſind geordnet im platz zuſammenzuſtellen. 4. Das Verſtellen der angrenzenden Straßey 5 und 6, D 5 und 6 hin⸗ ibt von morgens 6 bis mit⸗ Droſchten und Radfahrer brachten Wagen und Karren Hofe des Zeughauſes hinter dem Markt⸗ und Gehwege mit Gegenſtänden irgendwelcher Art iſt unterfagt. 5. Den Weiſungen der erhaltung der Ordnung leiſten. und Schutzmannſchaft zur Aufrecht⸗ des Verkehrs iſt Folge zu 32718 Großh. Bezirksamt.— Polizeibirektion. gez. Dr. Kor u. Nr. 30587 J. Kenntnis. Dies bringen wir hiermit zur üffentlichen Mannheim, den 31. Juli 1909. Bürgermeiſteramt: VVPVVFVT— Schieß. Bekanntmachung. Das Städtiſche Leihamt Maunheim hat in hieſiger Stadt und ihren Vororten waltung einer nachſtehenden Perſonen die Ver⸗ 32674 Amtlichen Pfänderſammelſtelle Abertragen: Junere Stadt: Frau Helene Beckenbach Witwe, Herrn Franz Naßner, R 4, Nr. Derrn Heinrich Ritſchel, U 1, 9 J4, Nr. 93 24 tr. 27 Herrn Wilhelm Straub, G 7, Nr. 41 Frau Margareta Wittwer Witwe, B 2, Nr. 5. Neckarſtadt: Herrn Erhard Butſch, Herrn Martin Kühn, Herrn Jakob Schenkenberger, Alphoruſtraße(4. Querſtraße) Nr. 18 Elfenſtraße (11. Querſtraße] Nr. 12 Riedſeldſtraße Nr. 58. Lindenh of: Herrn Mathias Ochs, Bellenſtraße Nr. 24. 8 Neckarau: Frau Friedr. Heilmann, Neckarauerſtraße 91. Käfert al. Herrn Johaun Ramſpeck, Luiſenſtraße Nr. 4. Dieſe Pfänderſammelſtellen „welche für das Publikum täglich während der üblichen Geſchäftsſtunden geöffnet ſind, ſind berechtigt, währung eines Pfänder für das ſtädt. Lethamt unter Ge⸗ Vorſchuſſes anzune men, Pfandauslöſungen, Scheinerneuerungen und die Erhebung von Mehrerkös⸗ beträgen zu beſorgen. Ein Auszug aus der Geſchäftsanweiſung für die Sam⸗ melſtelle mit Tarif über die vom Auftraggeber zu tragen⸗ den Gebühren iſt in den Geſch äftsräumen der Sammel⸗ ſtellen zu jedermanns Einſicht ausgehängt. Die Jnhaber der Sammelſtellen ſind vexrpflichtet, dem Verpfänder für jedes Pfaud einen nummerierten Kontroll⸗ zettel mit eingetragenem Vorſch ußbetrag auszufolgen. Die Aushändigung des Pfandſcheines oder des etwa wieder ausgelöſten Pfandes ka Kontrollzettels beanſprucht wer Wer den Kontrollzettel verl hat ſich die hieraus ſchreiben. Manuheim, den 20. Jul entſtehenden 0 nur gegen Rückgabe des en. iert oder abſichtlich veſeitigt, Nachtetile ſelbſt zuzu⸗ 1 1909. Städtiſches Leihamt. Bitt In der Arbeiterkolonie Ankenbuck macht ſich wieder der Mangel an Kleidungsſtücken aller Art— Röcken, Joppen, Hoſen, Weſten, Hemden, Unterhoſen, an Schuhwerk— fühlbar. der Jahreszeit an die Freunde des Vereins die Socken und beſonders Wir richten deshalb beim Wechſel Herren Vertrauensmänner und hergliche Bitte, wieder Samm⸗ lungen der genannten Bekleidungsgegenſtände gütigſt ver⸗ auſtalten zu wollen. Die Sammlungen wollen Wernigh in Ankenbuc— Poſt ober an die Zentralſammelſtelle ktraße 1 eingeſandt werden. entweder an Hausvater und Station Dürrheim— in Karlsruhe, Blumen⸗ 725 Etwaige Gaben an Geld, die gleichſalls recht erwünſcht ſind, wollen an unſere Vereinskaſſe in Karlsruhe Blumen⸗ ſtraße 1 gütigſt abgeführt werde n. Der Ausſchuß des Landes⸗ wereins für Arbeiterkolonien im Großherzogtum Bade N u morgens 6 nigs 95 4, 14 Telephon 4329 +0 4. 14 Elelctro-phys. Lichtheilanstalt. bill. Meaelen-Bate August I Bogenlicht-Bäder dei bel Sicht, Nervenleiden aller Rheumatismus, Art, schias, Lähmungen, Gelenkentzündung, Rückenmarkleiden, Folgen von Herz-, Magen., Leber- Quecksilberkuren und Nierenleiden U. S. W. U. S. W. Feinste Referenzen Pelnbonste Sauzerkeift Meig Danxschreiben Cipile Preise. Massage Vibration aktjve und Häöntgen-, Eisen- U. Kohlenlicht Thure-Brandt- Massage bei Lupus, bei tuberkulöse Geschwüre Frauenſeiden Flechten, Haarkrankheiten, U, S. W. offene Beine U. S. W. 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