der Stadt und Amgebung. abe br Volksblatt.) „„ 5 Maunheim“, 5 durch die Poſt bez. inel. Boſte —9 aufſchlag M..42 pro Quartal.„ Telefon⸗Nummern: 0 Einzel · Nuurmer 5 Pfg⸗ A 14⁴⁰ 1 15 or berae, Amabthärgige Tageszeitung.—ů— 921 Die Gelonel,gele. 28 Fi. Geleſeuſte und verbreitetſte Zeitung Tiglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nchaktin Auswärtige Inſerate: 0„ in Maunheim und Umgebung.(ausgenommen Sountag) in Berlin und Navlsruhe. 1 Die Reklame⸗Zeile 1 Mart Schluß der Jnſeraten⸗Aunahme für das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. 5 5 1 Of.— — Nr. 371. Freitag, 13. Auguſt 1909.(wittagblatt.) Celegramme. 5 Ruhe für den Grafen Zeppelin. 5* Frankfurt a.., 12. Aug. Dem Wolffſchen Bureau wird von einer mit den einſchlägigen Verhältniſſen wohlvertrau⸗ 58 ten Perſönlichkeit geſchrieben: Die große Popularität und Liebe, deren ſich der tapfere Held 0¹ vom Bodenſee im deutſchen Volke erfreut, gibt ſich in dieſen 75 Tagen aus Anlaß der eben vollendeten und der weiterhin ge⸗ ., planten großen Fahrt und insbeſondere auch anläßlich der leich⸗ Zu ten Erkrankung des Grafen in überaus lebhafter Weiſe kund. 5 Man wird ſich darüber freuen dürfen, im Intereſſe ſowohl des p. großen, ſo lange verkannten, genialen Erfinders als auch deutſchen Volkes ſelbſt, das in idealer Begeiſterung für einen — großen Mann und ſein Werk ſich ſelbſt erhöht. Dem aufmerk⸗ ſamen Beobachter können aber doch kaum die wenig erfreulichen ig. Momente entgehen, die dieſe ſpuft ſo ſchöne Bewegung mit ſich ür bringt. Sie beſtehen vor allem in der Unzahl von Zuſchrif⸗ 8= ten, die ſortdauernd an den Grafen aus allen Teilen Deutſch⸗ 5 lands gerichtet werden. In der Flut der eingehenden Huldigungs⸗ abreſſen, Beglückwünſchungsſchreiben, Einladungen, Anerbietun⸗ 0 gen, Ratſchläge und dergleichen muß er ſchier ertrinken. Ganz be⸗ .W ſonders unangebracht ſcheint es, wenn jetzt der Strom der Poſt⸗ .- ſeubungen birekt in das Rrankenhaus nach Konſtanz geleitet 67 Wird, wo der alte Herr noch einige Tage als Rekonvaleszent 155 wellen muß. Sicherlich iſt ſein Befinden keineswegs unbefriedi⸗ 5 geud, aber etwas Ruhe und Schonung iſt ihm nach den Strapazen und Beauſpruchungen der letzten Tage ſehr dien⸗ lich. Ueberdies iſt die Arbeitskraft eines Grafen Zeppelin doch 23 zu koftbar, als daß ſie auch nur zu einem nennenswerten Bruch⸗ teile durch bie Erledigung der fraglichen Korreſpondenz abſor⸗ biert werbden darf. Die eminent aktive ſelbſttätige Natur des 1 Graſen And zugleich ſeine höfliche, liebenswürbige Art zwingen 5. ihn aber, wenigſtens die Kontrolle über die eingehende Poſt und 50 deren Beantwortung, ſoweit es irgend tunlich iſt, nicht aus der 0 Hand zu geben. Es wäre deshalb ſehr zu wünſchen, wenn feder, r= ber ſich an den Grafen in irgend einem Sinne glaubt wenden zu gerade er die zwingende Urſache dazu hat, welche ſo naiv in den meiſten Zuſchriften als ſelbſtverſtändlich angenommen zu mäſſen, vorher eruſthaft mit ſich zu Nate gehen würde, ob 7 werden ſcheint. Ein beſonderes Verdienſt um die Ruhe des Gra⸗ 0„ fen würde ſich die Preſſe, der er ſchon ſo viel durch die Verbreitung dieſer Zeilen erwerben. Ein Unfall des Parſeval⸗Luftſchiffes. *Frankfurt a.., 12. Aug. Das Parſevalluftſchiff iſt 5 bei ſeiner heutigen achten Fahrt von der„Ila“ aus durch einen niedergehenden Luftſtrom zu einer vorzeitigen Landung gezwungen worden. Es gelang dem Führer des Luftſchiffes, das⸗ ſelbe innerhalb der Stadt auf einen freien Platz zu dirigieren, wobei ſich ganz beſonders die Anwendung der Rückwärtsſteuerung bewährte. Die Hülle konnte jedoch nicht davon bewahrt werden, N wurde, das Luftſchiff zu entleeren. Die Gondel iſt völlig un⸗ beſchädigt geblieben. Irgend eine Verletzung von Perſonen iſt nicht erfolgt. Die in der Gondel befindlichen Paſſagiere, darunter zwei Damen, äußerten ſich dahin, daß auch bei dem plötzlichen Heruntergehen in die Stadt ein Gefühl der Angſt nicht bei ihnen aufgekommen wäre. Da die Hülle erſt in Repara⸗ tur genommen werden muß, dürfte der nächſte Aufſtieg des Par⸗ ſevalſchen Luftſchiffes nicht vor zehn Tagen erfolgen.— An der Unfallſtelle hat ſich eine große Anzahl Neugieriger eingefunden. Die Unfallſtelle ſelbſt iſt durch Polizei abgeſperrt. Der Zwiſchenfall an der deutſch⸗rufſiſchen Greuze. Oppeln, 12. Aug. Zuperläſſigen Mitleilungen zufolge ſind die Inſaſſen des auf ruſſiſchem Gebiet niedergegangenen Ballons nach der Reviſion der Päſſe ohne jede Beläſti⸗ gung freigelaſſen worden. Eine Beſchießung oder Ver⸗ lehung der Inſaſſen oder des Ballons fand nicht ſtatt. Als der Ballon in Sicht war, haben die ruſſiſchen Greuzſoldaten nur die üblichen Signalſchüſſe abgegeben, worauf die Pa⸗ trouillen zuſammenkamen und den Luftſchiffern beim Landen be⸗ hilflich waren. Der Ballün, um den es ſich handelt, iſt der Ballon „Tſchudi“, Eigentum des Berkiner B Vereins für Luftſchiffahrt In der Gondel ſich die Herren Dr. Brindmann und Meßter. Berlin, 12. Aug⸗ An Stelen neigt man laut rrrr · an einem der umliegenden Häuſer anzuſtoßen, ſo daß es nötig „Köln. 818.“ der Anſicht zu, die habe abgegeben, um den Ankömmlingen die Nähe der Grenze anzu⸗ zeigen und dagegen ſei wohl kaum etwas einzuwenden. Gleich⸗ wohl wird die Angelegenheit unterſucht werden. Verarmung des ruſſiſchen Adels. ME. Petersburg, 12. Aug. Trotz aller Maßnahmen, welche die ruſſiſche Regierung ſeit Jahr und Tag zur Hebung des Wohlſtandes des Adels ergreift, ſchreitet die Verarmung des ruſ⸗ ſiſchen Ades in unheimlicher Weiſe vorwärts. Die adelige Agrar⸗ bank veröffentlicht ſoeben das Verzeichnis der wegen Zahlungsunfähigkeit zur öffentlichen Verſtei⸗ gerung beſtimmten Adelsgüter. Die Zahl derſelben beträgt 414 1. Die Liſten der von anderen Agrarbanken zur Ver⸗ ſteigerung beſtimmten adeligen Güter ſind noch nicht erſchienen. Krieg zwiſchen der Türkei und Griechenland? OLondon, 13. Aug.(Von unſ. Londoner Korreſp.) Der Konſtantinopeler Korreſpondent des„Daily Telegraph“ ſagt, daß die Informationen, die er im Laufe des geſtrigen Tages in amtlichen Kreiſen erhielt, wieder einigen Grund zu Beſorgniſſen geben. Man könne nicht ausfindig machen, unter was für Einflüſſen die türkiſche Regierung eigentlich ſtehe, aber es ſei ſchon wieder die Rede von der Abſendung eines Ultimatums an Griechen⸗ lan d. In der letzten Miniſterratsfitzung hätten die Miniſter des Krieges, der Marine und der öffentlichen Arbeiten darauf beſtanden, daß ein Krieg mit Griechenland die einzige mögliche Löſung der Kretafrage ſei. Der Kriegsminiſter erklärte weiter dem Premier, daß er ſein Amt niederlegen werde, wenn der gegenwärtigen Sttuation nicht bald ein Ende gemacht werde. Er ſei nicht mehr imſtande, die Armee zu beruhigen. Man höre guf der Pforte nur noch von Krieg und Flottendemonſtrationen reden. Der griechiſche Geſandte hat, wie der Großweſir dem genannten Korreſpon⸗ denten mitteilte, erklärt, daß er die Lag e als eine ſchlechte anſehe. In hieſigen maßgebenden Kreiſen be⸗ trachtet man einen Krieg für unvermeidlich. König Eduard in Marienbad. 'London, 13. Auguſt.(Bon unſerem Londoner Bureau.) Verſchiedene Korreſpondenten engliſcher Blätter beſchweren ſich ſehr bitter darüber, daß König Eduard auf ſeinen Spaziergängen in Marienbad in unglaublich rückſichtsloſer Weiſe durch die Neu⸗ gierde des Publikums beläſtigt werde. Die Polizei mußte bereits wiederholt eingreifen, aber auch dies half nichts, ſo daß der König geſtern ſogar gezwungen war, auf Umwegen nach Hauſe zu gehen. Die Furcht des Zaren. OLondon. 13. Auguſt.(Von unſerem Londoner Bureau.) Nach Informationen des„Daily Telegr.“ wird der Zar am 17. September im Hafen von Bari mit dem König von Italien zu⸗ ſammentreffen. Der ruſſiſche Kaiſer werde ſich auch für kurze Zeit ans Land begeben und die St. Nikolauskapelle beſichtigen. Dagegen verlautet aus Kopenhagen, daß der dort in Ausſicht ge⸗ nommene Beſuch des Zarenpaares unterbleiben werde, was um ſo unbegreiflicher erſcheint, als die Kopenhagener Polizei der ruſſiſchen Regierung mitgeteilt hat, daß der Zar nichts von Anarchiſten zu fürchten hätte und daß auch die Sozialdemokraten erklärten, daß ſie keine Demonſtration gegen ihn eee würden. Herr v. Einem. [Von unſerem Berlinet Bureau.) Berlin, 11. Aug. Es iſt jetzt genau ein Jahr her, da glitt durch die Blätter die Kunde: Herr v. Einem ſei amtsmüde und krank und wolle demnächſt demiſſionieren. Das wurde damals alsbald dementiert; zum Teil von dem SHerrn Kriegsminiſter ſelber, zum andern von ſeinen Getreuen. Die„Deutſche Tagesztg.“ zeigte ſich ſogar ſo erboſt über das Gerücht, das nicht das erſte ſeinesgleichen war und ſchwerlich das letzte ſein wird, daß ſie allen Ernſtes vorſchlug, die Klinke der Geſetzgebung zu packen und künftighin jeden zu Kerkerhaft zu verurteilen, der Meldungen,„die das Gepräge der Erfindung und des groben Unfugs an der Stirn trügen“, in die Welt ſetzte. Heute ver⸗ ſtehen wir dieſe Erregung kaum noch; vor'm Jahr war ſie bei einem Organ von der Konſtitution der„Deutſchen Tages⸗ zeitung“ immerhin zu begreifen. Denn vor'm Jahr ſtanden wir noch unter der Erinnerung an die Reichstagsdebatten über die homoſexuellen Dinge und es gab allerhand Leute, die ſich's nicht ausreden daß Herr General v. Einem gen. v. Rothmaler ſich bei denen einigermaßen kompromittiert hätte. Wie war's denn bei dieſen Ausſprachen, denen wir die erſte, freilich ſchnell vorüberhuſchende Blockkriſe zu ver⸗ danken haben, geweſen? Am 29. November 1907 hatte der damalige Kriegsminiſter im Reichstage eine recht merkwürdige Rede gehalten. Er hatte zugegeben, daß unſere Soldaten ſich über die verrotteten 85 in den Spandauer nur mit Mühe der Zudringlichkeiten erwehren können ſeien die nur von„Buben des Zivilſtandes“ ausgega Im übrigen pries er die Verdienſte und die ehelichen Tu den der Herren Lynar und Hohenau mit einer warmen H. lichkeit, die in den Kreiſen der Eingeweihten kopfſchütte Erſtaunen weckte. Dann griff Herr Paaſche ein und be tete aus der Kriegsgerichtsverhandlung allerlei graviere Tatſachen, die den Bekundungen des Herrn Miniſters ſchlank weg ins Geſicht ſchlugen. Herr v. Einem war in fe Sitzung bekanntlich abweſend. Ein paar Tage ſpäter, n dem er ſich von ſeiner Grippe erholt hatte, gab er Paaſche die ſchuldige Antwort. Er mußte einräumen, er mangelhaft informiert geweſen ſei. Aber immer noch hie er den Schild über den beiden Unſeligen, die die Ehre der Armee beſudelt hatten und immer noch ſchalt er in ſeltſar Verkennung der Umſtände auf den Ankläger, der den St ins Rollen gebracht hatte. Das war vielleicht kameradſche lich von Herrn v. Einem, aber mehr war es ſicher nicht man hätte es ſchon begreifen können, wenn der Herr Miniſ den die weitere Entwicklung dieſer peinlichen Affären imme mehr desavouierte, darum aus dem Amte hätte ſcheid müſſen. Indeß hat der unerquickliche Zwiſchenfall dan bekanntlich Herrn v. Einem nicht geſchadet. Nicht b Reichstag, der nach einem Moment der Verblüffung ſich ſt zuſagen in Korpore an ſeine Seite ſtellte. Und anſcheinen auch nicht beim oberſten Kriegsherrn: denn Herr v. Einem iſt noch in dieſem Sommer Gaſt des Kaiſers auf Sch Huͤbertusſtock geweſen. Inzwiſchen iſt über die Dinge a reichlich Gras gewachſen und ſo wirkt dieſe plötzliche V abſchiedung, mit der nach dem großen Julirevirement kein Menſch mehr gerechnet hatte, wie eine Ueberraſchung, für dis man ſich keinen Grund weiß. 5 Freilich: Herr v. Einem iſt trotz der Suder ſöhnung noch immer kein Freund des Grafen 3 bis zuletzt noch, wenn nicht die Seele, ſo doch der get Grafen ſich immer von neuem entgegenſtemmen. legentlich hat man wohl auch von Friktionen erzählt, Zuſammenhang mit dem löblichen Beſtreben des Kabinettschefs, dem Unfug der adeligen Offizierkorps wehren, beiden, Herrn v. Lyncker ſowohl wie Herrn v. E in gewiſſen Schichten des Hofadels erwachſen wäre erſt neuerdings iſt ja wieder einem Garderegiment ein bürg licher Kommandeur vorgeſetzt worden und dann ſpricht ge⸗ alle dieſe Vermutungen doch die Tatſache, daß der 185 miniſter offenſichtlich im Vollbeſitz kaiſerlicher Gunſt i Front zurücktritt. Schließlich würde man einen in Ungn Entlaſſenen kaum zum Korpskommandanten erhöhen⸗ denn doch eine⸗ ungleich reellere Macht in ſeiner Hand ver⸗ einigt als der Mann der Schreibſtube, der Kriegsminif iſt es nicht ſo unwahrſcheinlich, daß der„Lokalanzei ſeiner auf den erſten Blick höfich offiziös anmuten! vierung Recht behält: daß es Herrn v. Einem wiede dem Frontdienſt verlangte und als der Zufall es ſo f daß das Kommando des Korps frei wurde, in dem er ganzen Weg gemacht hat, er ſich von ſeinem oberſte Kr herrn dieſe Huld ausbat. 5 Im übrigen wird Herrn v. Einems Scheid tiefere Wirkungen auslöſen. Das Amt des Krie hat viel von ſeiner früheren Bedeutung eingebüßt. D Kommandobehörden, das Militärkabinett— das ſind bei em heutigen Stand der Dinge die maßgebenden Inſtanzen. Kriegsminiſter erfährt die Armee eigentlich nu Reichstagsreden. Durch eine ſolche Reichstagsrede hat ſeinerzeit Herr v. Einem ja 1218 der höchſten Stelle en Herr Zubeil hatte wieder einmal einen zweiſtündigen Mo werkſtätten abſolviert. Da rief ihm, als er zum ander anſetzen wollte, Herr v. Einem mit gutem Humor das.̃ ſteinzitat zu:„Laß es jetzt gut ſein, Seni. Komm Der Tag bricht an und Mars regiert die Stunde.“ Herrn v. Einems ſtärkſter rhetoriſcher Triumph: ſeine ſtolzeſte Leiſtung, die er nie wieder erreicht hat. ſich kein unſympathiſcher Mann, von einer gewiſſen off Ritterlichkeit, die ihn im Reichstag wohlgelitten machte. daß dieſe Ritterlichkeit ſich mitunter auch des Falſchen der Falſchen annehmen konnte. *** Der Kafſer hat an den General der Kavg b. Einem nachſtehendes Handſchreiben gerichtet: Nachdem ich Sje, Ihrem Wunſche entſprechend, du anderweitige Order bom heutigen Tage von dem Amt als und Kriegsminiſter enthoben habe, verſetze ich Sie hierdun Belaſſung in dem Verhältnis à la suite des Küraſſ von Drieſen(Weſtfäliſchen) Nr. 4, zu den Offizt Armee mit Anweiſung Ihres dienflichen Wohnſitze Es war mir noch vor kurzem eine Freude„Ihnen durch V meines hohen Ordens vom Schwarzen Adler ein beſonderen Auerkennung Ihrer Amtsführung als Kri geben, heute, bei Ihrem Scheiden aus dieſer ve Stellung, in welcher Sie ſich hochverdient gemacht es mir nicht e Ihnen 8 aus warn 25 Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) königlichen Dank auszuſprechen für alles, was Sie als Kriegs⸗ miniſter geleiſtet haben. Ich wünſche Ihre vielbewährte Kraft der Arndee zu erhalten und werde Ihnen demnächſt eine Kommandoſtelle in der Armee übertragen. Ich HDeauftrage Sie hierdurch mit der Vertretung des beurlaubten kommandierenden Generals des VII. Armeekorps. Wilhelmshöhe, den 11. Auguſt 1909. Wilhelm R. *** Ueber den neuen Kriegsminiſter leſen wir in der„Köln. Ztg.“: General Joſias v. Heeringen iſt kein Neu⸗ ling in den Geſchäften des Miniſteriums, das er jetzt über⸗ nimmt. Er hat ihm u. a. als Direktor des Militär⸗Oekonomie⸗ departements bereits angehört. Auf ſeiner ſehr ſchnellen Laufbahn hatte General von Heeringen Gelegenheit, unge⸗ wöhnlich reiche Erfahrungen im Truppendienſt, Truppen⸗ führung und Armeeverwaltung zu ſammeln. Auch mit den parlamentariſchen Verhältniſſen iſt er vertraut. politische Ulebersicht. Mauunheim, 13. Auguſt 1909 Roeren— Bitter. Das heutige Morgenblatt der„Köln. Volksztg.“ ver⸗ öffentlicht folgendes Schreiben des Erzbiſchofs Fiſcher bon Köln: Die übermäßige Inanſpruchnahme, die der Guchariſtiſche Kon⸗ greß bis zur heute erfolgten Abreiſe des Kardinallegaten mit ſich brachte, war ſchuld daran, daß ich erſt heute die Berichte über die am vorigen Montag in Koblenz ſtattgefundene Verſammlung, die an die ſogenannte Oſterdienstags⸗Konferenz anknüpfte, geleſen habe. Der Bericht der Kölniſchen Volkszeitung(Nr. 673) beſagt, Herr Geheimer Rat Roeren habe ſich bei dieſer Gelegenheit betreffs des Volksbereins für das latholiſche Deutſchland auf einen Brief von mir berufen, wonach der Epiſkopat auf ſeiner letzten Konferenz ſeine Stellung zu genanntem Vereine klargelegt und ſolches dem Vereinsvorſtand mitgeteißt habe;„dieſe Angelegenheit ſei alſo im Sinne der Oſterdienstagsverſammlung erledigt und eine Be⸗ ſprechung erübrige ſich.“ Ich habe ſogleich durcht Eilbrief Herrn Geheimrat Roeren um näheren Aufſchluß gebeten; aber leider kam der Brief zurück mit dem Poſtvermerk:„Verreiſtßy wohin, unbekannt.“ Darum ſehe ich mich, um Mißverſtändniſſe zu verhüten, zu der Erklärung ver⸗ anlaßt, daß ich allerdings Herrn Geheimrat Roeren über die Stellungnahme des Epiſkopates in der Angelegenheit Mitteilung gemacht habe, ohne ihm aber über die Einzelheiten dieſer Stellung⸗ nahme Aufſchluß zu geben. Es geſchah, um zu verhüten daß über die Sache weiten' unliebſame Diskuſſionen in Koblenz ſtattfänden und dadurch die beklagenswerte Spaltung noch befördert werde. Von einer Erledigung„im Sinme der Oſterdienstagsverſammlung“ Habe ich nicht geſprochen. 5 Ich darf aber dieſe Gelegenheit benützen, um überhaupt nach Hüben und drüben zum Frieden Aeden, vor Zwietracht zu warnen und zur Einheit zu mahnen, die uns nottut und die zbatholiſche Männer, welche doch im Grunde alle nur das Beſte wollen, über alle Hinderniſſe weg, die größtenteils nur Mißverſtändniſſe ſind, mit einer Art eiferſüchtiger Sorgfart zu ſchirmen und zu wahren bemftht ſein ſollten. Die wichtige Frage, hat die Biſchofskonferenz ſich für den engeren Anſchluß des katholiſchen Volksvereins an den Epiſko⸗ Erzbiſchof Fiſcher hat zu Herrn Roeren nicht von einer Er⸗ ledigung„im Sinne der Oſterdienstags⸗Verſammklung“ ge⸗ ſprochen. Aber wovon denn? Oder ſollen hier nur die Worte beſtritten werden, die Herr Roeren gebraucht hat, nicht aber ihr Inhalt? Der Epiſkopat ſcheint es für nützlich zu halten, zu der berühmten Frage keine entſchiedene Stellung zu nehmen, um keine der ſtreitenden Parteien zu verletzen. So werden wohl bei de ſich das erzbiſchöflirhe Schreiben zu ihren Gunſten auslegen. Wie kritiſch im übrigen die Lage im Zentrum, das wird doch wohl durch die Einmiſchung des Erzbiſchofs von Köln in den Streit aufs bündigſte bewieſen. Daß dieſe Ein ⸗ miſchung eines hohen Kirchenfürſten in dem häuslichen Zwiſt einer angeblich nicht konfeſſionellen, politiſchen Partei ſo wundervoll für den rein katholiſch⸗konfeſſionellen Charakter der Partei ſpricht, hat man ſich das im erzbiſchöflichen Palais zu Kölm wohl überlegt? Streitigkeit en innerhalb des Zentrums ſind Angelegenheiten der katholiſchen Kirche und des Klerus, ſie berühren unmittelbar Kirche und katholiſche Weltanſchauung und er⸗ fordern daher das vermittelnde, ſchlichtende Eingreifen der höheren Geiſtlichkeit, die damit aufs deutlichſte kundtut, wer eigentlich die Zügel in der Hand hat, in weſſen Auftrag und zu weſſen Nutzen die„politiſche“ Zentrumspartei handelt. Kardinal⸗Erzbiſchof Fiſcher hat, indem gerade er den Streit zu ſchlichten ſuchte von dem er eine Schwächun⸗ pat ausgeſprochen oder nicht, wird in dem diplomatiſch zurück⸗ haltenden Schreiben leider nicht klar beantwortek. Kardinal⸗ des Jentrums! Mannheim, 13. Auguſt. und damit der Poſition der katholiſchen Kirche im Staate beſorgte, die emſigen Bemühungen der„Köln. Volksztg.“, den politiſchen, interkonfeſſionellen Charakter des Zentrums zu beweiſen, geradezu zunichte gemacht. Die„Köln. Voksztg.“ markiert nach wie vor Ruhe und Gelaſſenheit. Obwohl ſie einen Artikel über den andern häuft, um die Roeren, Bitter und Konſorten zur Raiſon zu bringen, verſichert ſie uns mit edler Kühnheit, die Roeren⸗Bitterſche Aktion werde ein Zwiſchenfall bleiben und das„Ende vom Liede“ werde ein gutes ſein; der politiſche, nichtkonfeſſionelle Charakter des Zentrums werde ſo klar in Evidenz geſetzt wer⸗ den, daß er von keinem zielbewußten Anhänger der Zentrums⸗ paktei mehr beſtritten, von keinem ehrlichen Gegner der Zen⸗ trumspartei mehr in Zweifel gezogen werden könne. Wir ſind ſehr geſpannt auf die Evidenz. Vorläufig wird tag⸗ täglich durch die erregte Diskuſſion nur immer deutlicher der konfeſſionelle Charakter des Zentrums bewieſen. Je mehr ſich die braven Zentrumsleute aus dem Garn heraus⸗ zuwickeln ſuchen, um ſo feſter verfangen ſie ſich darin. Da tritt z. B. ein Führer der badiſchen Zentrums⸗ partei in die Schranke und„beweiſt“, daß das Zentrum eine politiſche Partei ſei und ſein müſſe— auch unter dem Ge⸗ ſichtspunkte der Opportunität, wie er ſich unbedachtſamer Weiſe entſchlüpfen läßt. Nachdem er aber dieſen Beweis er⸗ bracht, erzählt er uns— o unliebſame Erinnerung!— daß das badiſche Zentrum aus der früheren„katho⸗ liſchen Volkspartei“ hervorgegangen iſt und daß es 12 Jahre(1876—1888) bedurfte, bis die Diplomaten den Zentrums ſchleier vor das Antlitz der„katholiſchen Volks⸗ partei“ ziehen konnten. In Koblenz aber haben die Roeren und Bitter ihre Forderung nach einer ſcharfen Ausprägung des konfeſſionellen Charakters des Zentrums damit begründet, daß„das Zentrum von Katholiken gegründet wurde, daß der Geiſt, der die Gründer erfüllte, derſelbe Geiſt iſt, wie er im katholiſchen Volke lebt, daß die Grundlage des Programms immer und überall die katholiſche Weltanſchauung war.“ Quod erat demonstrandum. Eine Abfuhr des Vorwärts. Der„Vorwärts“ hat in ſeinen Artikeln den Generalſtreik in Schweden nach ſeinen Wünſchen und Ideen zurechtgeſtutzt und iſt dabei mit der Wohrheit und den tatſächlichen Verhält⸗ niſſen ſehr willkürlich umgegangen. Die Arbeitgeber in Schweden wurden nach dem Schema geſchildert, das bei uns in den ſozialdemokratiſchen Verſammlungen von Hand zu Hand, von Mund zu Mund geht: die Arbeitgeber ſind ebenſo faule wie dumme Genüßlinge. In Deutſchland gibt ſich nie⸗ mand mehr die Mühe, dem„Vorwärts“ hierbei zu wieder⸗ ſprechen und daran zu erinnern, daß der Beruf des Arbeit⸗ gebers, wie die Erfahrung lehrt, doch nicht immer zu einer völligen Borniertheit und Faulheit führt; in Schweden iſt man noch ehrlich genug, dem„Vorwärts“ ſeine Gewiſſen⸗ loſigkeit vorzuhalten. Das tut kein Burgeoisblatt, ſondern— und das zeigt den Abgrund zwiſchen der deutſchen und nor⸗ diſchen Sozialdemokratie— das Hauptorgan der ſch wediſchen. Sozialiſten, die Stockholmer Zeitung Sozialdemokraten, die folgendes ſchreibt: Arts Berlin kommt die telegraphiſche Meldung über einen Ar⸗ tücel des Vorwärts, worin unſere Gegner in dem großen Kampfe falſch und irreführend geſchildert werden. Es iſt die reine Karikatur, unſere Induſbriſellen trinkende Viekeſſer zu bezeichnen. Ebenſo grund⸗ falfch iſt die Behauptung, daß die wenigen tüchtigen Induſtriellen des Landes meiſt deutſcher, däniſcher oder jüdiſcher Abſtammung ſind, welche ſich die bornierten Manieren des ſchwediſchen Geſchäfts⸗ marnes angeeignet haben. Irreführend iſt auch die Behauptung, daß die Organiſation der Arbeitgeber von Juriſten und Bureau⸗ kraten geleitet wird, wodurch die Induſtrie und die wirtſchafkliche Entwicklung des Landes unterdrückt wird. Derartige ſonderbare, verwickelte Arbeitgeberberhältniſſe exiſtieren nur in der Phan⸗ taſie des Vorwärts. Mit ſchwediſchen Männern haben wir in unſeren Konflikten zu tun gehabt, und„bornierte Ma⸗ nieren“ finden ſich in allen Ländern. Wir, die wir uns im Mittel⸗ punkt des Kampfes befinden, kennen beſſer, als man von den fremd⸗ Jändiſchen Obſerbationspunkten aus beurteflen kann, den wirtſchaft⸗ lichen und organiſatoriſchen Hintergrund des jetzt eingetretenen Kampfes. Eine berhältnismäßig großartige und ſchnelle induſtrielle Entwicklung hat auf beiden Seiten die Intereſſen der Arbeiterſchaft und des Kapitals konzem⸗ kriert. Die Landesorgawiſation und die Organiſationen der Arbeit⸗ geber ſind junge Rieſen, die von derſelben revolutionievenden, wirtſchaftlichen Energie geboren wurden, die uns ſchnell induſtriell vorwärts geführt hat. Nicht mit zuſammengerafften kosmopoliti⸗ ſchen Spekulationsgruppen haben wir zu verhandeln, ſondern mit Leuten, die auf ſchwediſchem Boden geboren ſind, und dies iſt ein Aheater, Runſt und Wiſſenſchaft. Zum Streit um die Alt⸗Kölner Bilder. In dem erbitterten Streit, der jetzt um die Echtheit einiger der berühmteſten Alt⸗Kölner Bilder entbrannt iſt, greift Eduard Firmenich⸗Richartz, der ausgezeichnete Kenner der Alt⸗ Kölner Malerei, mit einer bedeutſamen Abhandlung ein, deren erſter Teil im neueſten Heft der von Dr. Georg Biermann he⸗ rausgegebenen Monatshefte für Kunſtwiſſenſchaft erſcheint. Er unterſucht zunächſt die Anfänge jener Begeiſterung für altdeutſche Kunſt, die ſich zu Anfang des 16. Jahrhunderts zu regen begann, und die Stellung der Romantik zu dieſem Werk. Aus dieſer all⸗ gemeinen Betrachtung treten deutlich die Widerſprüche hervor, die in der Behauptung liegen, die fraglichen Bilder, beſonders die Madonna mit der Wickenblitte, ſeien Fälſchungen aus der Zeit der Romantik. Die als echt angefechtenen Tafelbilder waren mämlich z. T. ſchon vor der Zeit bekannt, die eine Wertſchätzung der altdeutſchen Kunſt anbahnte. Sie haben ſich alſo aus einer Epoche erhalten, die auf die altheimiſche Kunſt mit größter Ver⸗ achtung herablickte. Man ſchätzte in der Zeit des Klaſſizismus die mittelalterlichen Bilder oft nur nach ihrem Materialwert, berarbeitete ſie zu Fenſterläden und Tiſchplatten; ja ſie wurden ſogar als Brennholz verwandt und dienten zur Reparatur von Taubenſchlag oder Hühnerſtall. Es iſt daher abſurd enzunehmen, daß zu dieſer Zeit Fälſcher mit großer Mühe und erſtaunlicher Sorgfalt altdentſche Bilder angefertigt hätten. Kein großer Melftername konnte ihren Ehrgeiz locken, denn erſt eine ſpätere Zeit hätte für ihre Elaborate den Namen des hochgeprieſenen Meiſter Wilhelm gefunden; auch hätten ſie ihren Triumph ſo forgſam zu verbergen gewußt, daß man ihm erſt ein volles Jahr⸗ Hundert ſpäter auf die Spur gekommen wäre. Und auch irdiſcher uhn konnte ſie nicht gelockt haben, denn für dieſe Werke wurde 1815 der tatkräftigſte Vorkämpfer, der eigentliche Entdecker der altdeutſchen Kunſt, Sulpiz Beiſſerse ſeinem Kölner Freunde Schmitz:„Du weißt, daß wir unter dem Spott und Gelächter unſerer Mitbürger eine Menge Bilder aus Staub und Näſſe, aus Speichern und Kellern geradezu vom Verderben gerettet ha⸗ ben.“ Als die Erbſchaft des Baron Hüpſch(Geſt. 1805) taxiert wurde, ſchätzte man die 463 von ihm hinterlaſſenen altdeutſchen Gemälde auf 160 Taler ein und erklärte ſie„für durchgehends ohne viel Bedeutung“; höchſtens einiger Lokalwert wurde ihnen zugeſprochen, um die Zeitfolge ger altkölniſchen Maler daraus zu ergänzen. Eine maleriſche Hauptleiſtung Stephan Jochners aus der Katharinenkirche der Deutſch⸗Ordensritter und eine umfäng⸗ liche Sammlung von Gemälden, in der faſt alle führenden Mei⸗ ſter der Kölner Schule trefflich vertreten waren, hoffte man um⸗ ſonſt zu erlangen Für ein köſtliches Triptychon, das in feinge⸗ ſchnitztem gotiſchem Rahmen die Anbetung der Könige nebſt Heili⸗ gengeſtalten enthält und heute die Zierde der Sammlung Hölſcher bildet, wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts zwei Kronen⸗ taker gezahlt. Das Altärchen des Dierick Beuts, heute die vielbe⸗ wunderte Perle Brabanter Kunſt in der Münchener Pinakothek, koſtete die Brüder Boiſſerse 200 Louisd'or; den Münchener„Hei⸗ ligen Lukas“, angeblich ein Werk von Jan van Eyck, kaufte Sul⸗ piz in Brüſſel 1814 für 1500 Frs. Auch die Kenntnis und Beur⸗ teilung altdeutſcher Bilder war noch außerordentlich gering; Friedrich Schlegel hielt ſie für Werke aus der Zeit des Wolfram von Eſchenbach, und allgemein wurden die gotiſchen Malereien als„byzantiniſch⸗niederrheiniſch“ bezeichnet. Nirgends war man bereits zu jenem eingehenden Studium und der Feinheit der Be⸗ obachtung vorgedrungen, die für die Ausführung ſo ausgezeichne⸗ ter Fälſchungen unbedingt notwendig geweſen wäre. *** als Punſch Umſtand, gewiſſermaßen dem Streite das Gepräge gibt das ſich[ſchußwahl in der einem hypermarxiſtiſchen Schema nicht ganz an⸗ paſſen läßt. Schweden iſt kein kolonieähnliches Exploitierungs⸗ Jand, aber dieſen Eindruck gewinnt man aus dem Artikel des Vorwärts. Der Vorwärts iſt aufrichtig betrübt, daß ſich das Stock⸗ holmer Bruderorgan zu einem ſolchen Artikel„hinreißen“ ließ, der doch auch nicht ohne nachteilige Folgen für die deutſche Sozialdemokratie bleiben kann. Er hält es deshalb für gut, die Verfaſſerſchaft des als Hetzarbeit gekennzeichneten Artikels von der Vorwärts⸗Redaktion abzuwälzen und einem„guten Kenner der ſchwediſchen Verhältniſſe“ aufzubürden. Damit verbeſſert er ſeine Sache natürlich gar nicht, denn er wird ſelbſt nicht beſtreiten wollen, daß der Artikel Fleiſch von ſeinem Fleiſch und Geiſt von ſeinem Geiſt war. Die Methode des Vorwärts, der verlogene Klaſſenkampf iſt von dem ſchwediſchen Bruderorgan verurteilt worden und ſonſt nichts. Dabei iſt es gleichgültig, ob ein Deutſcher oder ein Schwede den Artikel geſchrieben hat. Zur Frage der Vierpreiserhöhung. In Köhn hielt geſtern die aus 30 Vertretern der neuen in Köln und Umgegend beſtehenden Wirtevereinigungen zuſammen⸗ geſetzte Kommiſſion im Saal der Reſtauration Comp eine Verſamm⸗ lung ab. Der ſtellvertretende Obermeiſter der Kölner Wirte⸗In⸗ nung erſtattete Bericht über eine vorgeſtern in der Handelskammer erfolgte 5 der Brauerei-⸗Ver⸗ Verhandlung von drei Wertvetern einigung und dreien der Wirtekommiſſion unter dem unpartei⸗ iſchen Vorſitz des Syndikus der Handelskammer, Profeſſor Dr. Wirminghaus. Nach längerer Ausſprache hätten die Wirtevertreter ſich bereit erklärt, für einen Bieraufſchlag von.50 M. für das Hektoliter einzutreten, um ihr äußerſtes Entgegenkommen gegen⸗ über den Brauereien zu zeigen und um einem Bierkrieg aus dem Wege zu gehen. Der Aufſchlag ſolle jedoch erſt vom 1. September ab erhoben werden. Die Vertreter der Bierbrauereien, die bekannt⸗ lich einen Aufſchlag von 5 M. für das Hektoliter verlangten, hätben jedoch keine divekte Zuſage geben können, da ſie nur Befugnis hätten, auf.50 M. herunterzugehen. Die Verſammlung war mit dem Angebot von.50 M. einverſtanden, wobet betont wurde, daß unter keinen Umſtänden ein höherer Auffchlag bewilligt werde. Man beſchloß, für Dienstag nachmittag 3 Uhr eine große Wirte⸗VBer⸗ ſanemlung in den Saal des Fränkiſchen Hofes einzuberufen, in der den Wirten über den Fortgang der Verhandlungen zwiſchen Kom⸗ miſſton und Brauerei⸗Vereinigung Bericht erſtattet werden ſoll. Es lagen mehrere Schreiben vor, im denen ſich unabhängige Wirte bereit erklärten, ſich an der Gründung einer Genoſſenſchaftsbrauerei zu beteiligen. Dieſe Angelegenheit ſoll im Auge behalten werden. Gaſtwirte und Biertrinker in zahlreichen Städten des Herzog⸗ tums Meiningen beſchloſſen infolge zu hoher Preisquf⸗ ſchläge der Bierbrauereien gemeinſam den Bier⸗ ſtreik. Bohkottiert würden über hundert Brauereien. ———— Vom„Bund baterländiſcher Arbeitervereine“. Man ſchreibt uns aus Ludwigshafen a. Rh.: Am Sonntag wurde nach einem Vortrage des Sekretärs Hilbig⸗Mannheim vom „Bund vaterländiſcher Arbeitervereine“, dem ſich eine rege Diskuſſion anſchloß, ein„Deutſch⸗vaterlän⸗ diſcher Arbeſterverein Ludwigshafen(Rheiw)“ zins Leben gerufen. Der Verein, deſſen Gründung vorbereitet — war, weiſt bereits eine ſtattkiche Mitgliederzahl auf. Ein fünf⸗ gliedriger Vorſtand wurde proviſoriſch gewählt. Die end⸗ giltige Vorſtandswahl ſowie die Beratung der Statuten fin⸗ det in der nächſten Mitgliederverſammlung ſtatt. Laut§ 1 des Satzungsentwurfes verfolgt der Verein den Zweck, alle in Treue zu Kaiſer und Reich ſtehenden Arbeitnehmer, die zu Arbeit⸗ gebern in einem Lohn⸗ oder Gehaltsverhältnis ſtehen, ohne Unterſchied ihrer kirchlichen und parteipolitiſchen Stellung zum Kampfe gegen die politiſch wie wirtſchaftlich irreführende Sozial⸗ demokratie zu vereinigen und die wirtſchaftlichen und geiſtigen Intereſſen ſeiner Mitglieder zu för⸗ dern. Mit den Arbeitgebern wird ein friedliches Verhältnis angeſtrebt; Streiks ſollen nach Möglichkeit ausgeſchaltet werden. Der vaterländiſche Arbefterverein iſt eine unab⸗ hängige Organiſation, die nicht zu verwechſeln iſt mit den ſogenannten Gewerkſchaften. Der bereits ſeit zwei Jahren be⸗ ſtehende und ſeit dem Frühjahr ebenfalls dem„Bund vaterlän⸗ diſcher Arbeitervereine“ angeſchloſſene„Lokalverband der Zimmerer von Ludwigshafen und Umgebung“ bleibt als ſelbſtändige Organiſation beſtehen, doch wird er mit dem jungen Bruderverein Hand in Hand arbeiten. Möge es tetzterem gelingen, im Sinne erſprießlichen gewerblichen Frie⸗ dens zu wirken. Kadiſche Polktik. Kommunalwahln. Bulach, 12. Aug. Bei der geſtrigen Bür geraus⸗ damals nur ſehr wenig bezahlt. Schrieb doch noch im Dezemder Naturwiſſenſchaftliche Neuerſcheinungen. Tierleben des deutſchen Waldes. Von Profeſſor Dr. Karl Eckſtein. Mit 4 ein und mehrfarbigen Tafeln und 40 Text⸗ abbildungen. 136 Seiten.(Naturwiſſenſchaftliche Wegweiſer, Serie A, Band). Verlag von Strecker u. Schröder in Stutt⸗ gart. Geheftet M 1, gebunden M..40.— Wer den Wald ſehen will, muß auf die wechſelnden Bilder ſeiner Umgebung achten: wer die Tiere des Waldes beobachten will, muß die Möglichkeit, ſie zu ſehen und zu belauſchen, auszunützen wiſſen. Die Beobach⸗ tungsmöglichkeit iſt eigentlich ſtets gegeben, denn reich iſt die Tierwelt des Waldes; je nach der Dages⸗ und Jahreszeit ſind es die verſchiedenartigſten Tiere, welche uns feſſeln können. Neben der Gabe der Beobachtung und dem Sinne für die Schön⸗ heit der Natur gehört dazu eine gewiſſe Kenntnis der Tiere und ihrer Lebensgewohnheiten, das Vertrautſein mit ihren Laut⸗ äußerungen— kurz, man muß auch im Walde erſt ſehen und hören lernen... Dazu anzuregen, iſt der Zweck dieſes Eck⸗ ſteinſchen Büchleins, das zufolge ſeiner eigenartigen vortreff⸗ lichen Darſtellungsweiſe wie ſeines niedrigen Preiſes weite Ver⸗ breitung finden wird. Sajé, Prof.., Die Biene. Reich illuſtriert. In farbigem Umſchlag, geheftet M. 1, fein gebunden M..80. Verlag des „Kosmos“, Geſellſchaft der Naturfreunde(Geſchäftsſtelle: Franckhſche Verlagshandlung), Stuttgart.(Die Mitglieder er⸗ halten dieſen Band koſtenlos).— Profeſſor Sajs iſt einer un⸗ ſerer bedeutendſten Immenforſcher, deſſen Arbeiten ſich auf jahr⸗ zehntelange, raſtloſe beobachtende Tätigkeit ſtüßen. Sein neues Werk iſt wieder äußerſt anregend und lebendig geſchrieben; es iſt ein Seitenſtück zu dem über die Ameiſen und behandelt das Leben der Honigbienen. In ihren Hauptzügen werden uns vor⸗ geführt: die Staatenbildung(Schwärmen), die Brutpflege, Honig⸗ und Wachserzeugung, das Bauweſen, die Gewohnheiten und Jähigkeiten dieſer dem Menſchen am nächſten ſtehenden nützlichen * 3 1 (0 S838322ͤ* annheim, 13. Auguſt. 50 General⸗Auzeiger.(Mittagbiar. * 3. Sette. zerechtigten 158 ab. Auf den ſozial demokratiſchen Borſchlag entfielen 125—127 Stimmen; davon waren 124 tabgeänderte Zettel abgegeben. Auf den Vorſchlag des Zen⸗ rums(wohl keine reine Zentrumsliſte) entfielen 27—29 Stimmen; davon 27 unabgeänderte Zettel. Mosbach, 11. Aug. Bei der ſtattgefundenen Wahl on 11 Bürgerausſchußmitgliedern der 3. Klaſſe ſiegte der von der nationalliberalen Partei auf⸗ geſtellte Wahlvorſchlag, der auch Zentrumsleute und Sozial⸗ demokraten enthält, bis auf zwei Kandidaten, die durch Frei⸗ innige erſetzt wurden. Dem nationalliberalen Wahlvorſchlag ſtand ein von dem Zentrum, den Freiſinnigen und Sozial⸗ pbemokraten gemeinſam aufgeſtellter Wahlvorſchlag gegenüber. Bei der geſtern erfolgten Wahl der 2. Klaſſe ſiegte gleichfalls und zwar unverändert, die nationalliberale Liſte gegen den Wahlvorſchlag der Freiſinnigen, Sozialdemo⸗ kraten und Zentrum. Aus Stadt und Tand. * Manunheim, 18. Auguſt 1909. Bürgerausſchußſitzung in Ladenburg. 5 K. Ladenburg, 13. Aug. Die geſtern abend abgehaltene Sitzung des Bürger⸗ ausſchuſſes wurde von Bürgermeiſter Reinmuth mit einer 8 kurzen Anſprache eröffnet, in der er die neu gewählten Mitglieder begrüßte. Die Wahlen wären glatt verlaufen, was jedenfalls 5 auch nach außen einen guten Eindruck gemacht habe. Er hoffe, daß die Beratungen zum Wohle der Gemeinde dienen. Vor Eintritt in die Tagesordnung berlangt B. A. M. Nilſon das Wort und wünſcht eine ſpätere Anberaumung der Sitzung, da die Landwirte alle noch auf dem Felde beſchäftigt ſeien. Bür⸗ germeiſter Reinmuth weiſt darauf hin, daß die Sitzung ſchon einmal vertagt wurde..A. M. Nilſon: Man habe den Ar⸗ beitern Rechnung getragen, darum müſſe man jetzt auch den Landwirten entgegenkommen. 17 Landwirte fehlten in der Sitzung. .A. M. Hohn ſtellt den Antrag, verſchiedene Punkte der Tages⸗ ordnung auf einen ſpäteren Termin zu verlegen. Verkündung der Gemeindrechnung pro 1908 nebſt Anhangsrechnungen. Bürgermeiſter Reinmuth verlieſt die Rechnung, laut wel⸗ cher ſich das Reinvermögen der Stadt um 109389 M. dermehrt hat..A. M. Gimber verlangt in Zukunft einen gedruckten Auszug aus der Gemeinderechnung. Bürgermeiſter Reinmuth will die Rechnung nebſt Ueberſchreitungen zur Abſtimmung brin⸗ gen...M. Bargolini wendet ſich dagegen, da dies eine Ueberrumpelung des Bürgerausſchuſſes bedeute. Es ſei unmöglich geweſen, der Rechnungsverleſung des Herrn Vorſitzenden zu folgen. Seine Fraktion lehne eine derartige Bewilligung von Mehraus⸗ gaben ab.— Die Vorlage wurde hierauf in namentlicher Ab⸗ ſtimmung mit allen gegen die Stimmen der ſozialdemokratiſchen Fraktion genehmigt. 8 Verkündung der Realſchulrechnung pro 1908. Die Vorlage wurde einſtimmig genehmigt. Verkündung der Sparkaſſenrechnung pro 1908. Gegen die Vorlage wurde kein Widerſpruch erhoben. Verlängerung der Verwendungsfriſt für den Kredit zur Beſchaffung der inneren Einrichtung der Gewerbeſchule. Der Bürgerausſchuß hat am 19. April 1905 für Einrichtung der Gewerbeſchule den Betrag von 1800 M. genehmigt. Der Reſt⸗ kredit beträgt nach der 1908er Rechnung noch 673.50 M. Die; Verwendung des Reſtbetrags für Unterrichtsmittel und Einrich⸗ tungsgegenſtände kann zurzeit nicht erfolgen, da die Schulräume der Gewerbeſchule unzulänglich ſind und weitere Einrichtungs⸗ gegenſtände etc. nicht untergebracht werden können. Es wird be⸗ antragt: Der Bürerausſchuß wolle ſeine Zuſtimmung zur Ver⸗ längerung der Verwendungsfriſt für den Reſtkredit von 678.50 Maärk zur Beſchaffung der inneren Einrichtung der Gewerbe⸗ ſchule bis 31. Dezember 1911 geben. B. A. M. Bargolini hat gegen die Vorlage nichts einzu⸗ wendig. Notwendig wäre es aber, eine Spezialſitzung des Bür⸗ gerausſchuſſes einzuberufen, um ſich über die Schulverhältniſſe aus⸗ zuſprechen. Es wäre tunlich, wenn der Gemeinderat die Anſichten des Bürgerausſchuſſes betreffs der Schule kennen lernte. Bürger⸗ meiſter Reinmuth teilte mit, daß vor 10 Tagen eine erweiterte Sitzung des Gemeinderats mit dem Schulvorſtand ſtattgefunden habe. Dem Bürgerausſchuß werde in Bälde eine Vorlage zu⸗ gehen. Der Gemeinderat wiſſe ſchon über die Schulverhältniſſe Beſcheid. Die Vorlage. wurde einſtimmig genehmigt. Genehmigung der neu aufgeſtellten Satzungen für die Rcalſchule. Die Aenderungen, welche in den Gehaltsverhältniſſen des Lehrerperſonals durch die Gehaltsordnung vom Jahre 1908 be⸗ reeeeeeeee Ä eeeeeeeeen ——— Inſekten, die einzigen Sechsfüßler, die Haustiere geworden ſind. Dias Büchlein enthält ferner die Grundzüge der Bienenzucht, mit geſchichtlichem Ueberblick, von den Urzuſtänden bis zur modernen Imkerei. Jeder Naturfreund wird überraſcht ſein von der Fülle des Neuen, Wiſſenswerten, die ihm aus dem Buche ent⸗ gegenſtrömt. 1 Dr. E. Schrader, Aus dem Liebesleben der Tiere. Biolo⸗ gaiſche Betrachtungen über die Begattung im Tierreich. Mit 53 Abbildungen. Geheftet M..40, kartoniert M. 2. Stuttgart⸗ Franckhſche Verlagshandlung.— Zu einer Zeit, wo die ſezuelle Aufklärung weiterer Kreiſe längſt als eine Notwendigkeit er⸗ kannt iſt, iſt es ein entſchiedenes Verdienſt, wenn ein Autor es unternimmt, einen Ueberblick über das Liebesleben der Tiere, insbeſondere über die verſchiedenen Formen der Begattung, zu geben. Denn erſt, wenn dieſe Vorgänge als etwas dur haus Natürliches empfunden werden, kann die Saat geſchlechtlicher Belehrung mit ſicherem Erfolge ausgeſtreut werden. Insbeſon⸗ dere aber wird hier dem Zoologen und dem Naturfreund eine Fülle von Tatſachen und Erſcheinungen geſchildert, von denen die üblichen Lehrbücher zumeiſt nur dürftige Andeutungen enthalten. Ueberall hat der Verfaſſer bei ſeinen Darlegungen den biolo⸗ giſchen Geſichtspunkt zum herrſchenden gemaht, ſo daß weite Perſpektiven kauſaler Beziehungen und Verhältniſſe ſich vor dem geiſtigen Auge des Leſers auftun. Das kleine Buch, das mit zahlreichen, forgfältig durchgeführten Abbildungen ausgeſtattet iſt, iſt gewiſſermaßen das zoologiſche Pendant zu dem bekannten Werke von R. Francs,„Das Liebesleben der Pflanzen“. 8*** 3 75 Thode als Dirttte der Nationalgalerie. Das Heidelb. Tgbl. batte verhreitet, daß Geheimtal Thode aus Heidelberg einen Ruf Eeere rre wirkt worden ſind, haben eine Neuordnung des Beitragsverhält⸗ niſſes zwiſchen Staat und Gemeinden herbeigeführt. Der Gr. Oberſchulrat hat einen Entwurf der Satungen für ſämtliche Realmittelſchulen des Landes im Benehmen mit den in Frage kommenden Gemeindeverwaltungen und dem geſchäftsführenden Ausſchuß des Verbandes der mittleren Städte Badens ausgear⸗ beitet. Es wird beantragt: Der Bürgerausſchuß wolle die un⸗ aufgeſtellten Satzungen für die hieſige Realmittelſchule geneh⸗ migen. B. A. M. Becker iſt mit der Vorlage einverſtanden. Redner verlangt dann Aufſchluß über Schulgeldbefreiung und würſcht im Schulbeirat auch ſolche Männer vertreten, die die Not und Sorgen einer großen armen Familie kennen...M. Metzger betont, daß niemals ein Auswärtiger vom Schuldgeld befreit werde. Es ſein zwar eine Stiftung vorhanden, wonach auswärtigen Schülern eine kleine Beihilfe gewährt werde. Vom eigentlichen Schulgeld befreit würden aber nur ſolche, deren Eltern in Ladenburg wohnen und Umlage bezahlen. Es ſei ganz unmöglich, daß man bei der Volksſchule anfrage, wer in die Realſchule wolle. Man müſſe es den Eltern und dem Haus überlaſſen, ob ſie ihre Kinder in die Realſchule ſchicken wollen oder nicht..⸗R. Molitor erſucht den Bürgerausſchuß, in den Aeußerungen Maß und Ziel zu halten und nicht bei jeder paſſenden oder unpaſſenden Gelegenheit un⸗ liebſame Aeußerungen gegen den Gemeinderat zu machen.— Die Vorlage wurde hierauf einſtimmig angenommen. Bildung einer Armenkommiſſion. Im Benehmen mit der Gr. Staatsbehörde hat das hieſige Ortsſtatut betr. Bildung einer Armenkommiſſion folgende Aen⸗ derungen erfahren: 1. Hinter dem Worte„Armenſtiftungen“ in § 4 ſind die Worte eingeſchaltet,„vorbehaltlich etwa entgegen⸗ ſtehender beſonderer Beſtimmungen“. 2.§ 5 erhält folgenden Zu⸗ ſatz: Jedes Mitglied der Armenkommiſſion iſt berechtigt,„Unter⸗ ſtützungsgeſuche entgegenzunehmen.“ 3. Neuer§ 7:„Auf die ein⸗ ſchlägigen Beſtimmungen des§ 19a Abſ. 2, 4 und 5 Gde.⸗Ordng. wird ausdrücklich Bezug genommen. Die gemeinſamen Sitzungen antragt: Der Bürgerausſchuß wolle zu den vorgeſchlagenen Ah⸗ änderungen des Ortsſtatuts ütber Bildung einer Armenkommiſ⸗ ſion die Genehmigung erteilen. ..M. Nilſon frägt an, ob man die Sttzungen nicht monatlich abhalten könne. Bürgermeiſter Reinmuth erſucht um Beibehaltung der 14tägigen Sitzungen...M. P/eß frägt an, wo man bei der teueren Finanzreform die armen Leute im Winter unterbringen wolle. Bürgermeiſter Reinmuth er⸗ widert, daß die Leute in bar Geld unterſtützt würden. Vielleicht bekomme man bis zum Winter von irgend einer Seite für dieſen Zweck ein Häuschen.— Die Vorlage wurde hierauf einſtimmig angenommen. Anſtellung eines Schularztes. Die beiden hieſigen Aerzte haben ſich bereit erklärt, die Schularztſtelle für die hieſige Volksſchule zu übernehmen, wenn die Gemeinde eine Vergütung von 65 Pfg. pro Kopf der die Volksſchule beſuchenden Schulkinder leiſtet. Die Fixierung des Gehalts erfolgt zu Beginn jedes Schuljahres durch den Gemeinde⸗ rat für das ganze Schuljahr. Es wird beantragt: Der Bürger⸗ ausſchuß wolle genehmigen, daß den beiden hieſigen Aerzten für ihre Tätigkeit als Schulärzte eine Vergütung von 65 Pfg. pro Kopf der die Volksſchule beſuchenden Schulkinder gewährt wird. B. A. M. Hohn hat namens ſeiner Fraktion im Prinzip nichts gegen die Vorlage einzuwenden, aber er halte die Vorlage für Verhältniſſen anpaſſen. Kinder viel beſſer als wie ein Lehrer in der Großſtadt. Man habe in der nächſten Zeit größere Auslagen, die ſich jedenfalls in den Taſchen der Steuerzahler ſehr empfindlich bemerkbar machten, Die Vorlage bedeute eine finanzielle Ausgabe, die ſich heute noch nicht ganz überſehen laſſe. Die Stadt Weinheim habe eine dies⸗ bezügliche Vorlage ebenfalls abgelehnt. B. A. M. Kußhn iſt gleich⸗ falls für Ablehnung der Vorlage und ſtellt einen diesbezüglichen Antrag. B..M. Leipf ſpricht für die Vorlage..A. M. Becker kann nicht verſtehen, warum Ladenburg auch ſo rückſchrittlich wie Weinheim ſein ſolle. Es handle ſich ja bloß um lumpige 500 M. Das ſei kein Geld für eine Gemeinde...M. Nilſon glaubt, daß der erſte Arzt in der Familie die Eltern ſeien. B..M. Hohn läge abgelehnt hätten.— Die Vorlage wurde hierauf gegen die Stimmen der ſozialdemokratiſchen Fraktion abgelehnt. Herabſetzung des Zinsfußes für Spareinlagen bei der Stadtſparkaſſe. Der Verwaltungsrat der Stadtſparkaſſe hat mit Rückſicht auf die derzeitige allgemeine Finanzlage den Zinsfuß für Spar⸗ feſtgeſetzt. Es wird beantragt: Der Bürgerausſchuß wolle gem. § 5 der Satzungen zur Feſtſetzung des Zinsfußes für Sparein⸗ lagen auf 394 Prozent vom 1. Januar 1910 ab die Genehmigung erteilen. 5 Die Vorlage wurde einſtimmig angenommenn. Abänderung des Kaufvertrages zwiſchen der Stadt und Karl Hemmer hier. ..M. Bläß ſtellt den Antrag, eine Kommiſſion, zwecks Be⸗ ratung dieſes Punktes zu bilden. Nachdem noch G. R. Vogel und Benz ſowie..M. Bargolini zu dieſer Angelegenheit geſprochen, wird die Vorlage zurückgezogen. Es ſoll eine Kom⸗ miſſion, zu der jede Fraktion ein Mitglied beſtimmt, gewählt werden. In der nächſten Sitzung werde dann über die Voxlage abgeſtimmt. Damit war die Tagesordnung erſchöpft. Schluß der Sitzung 9 Uhr 20 Min. * Ernannt wurden zu Landgerichtsräten die Land⸗ richter Guſtav Motſch in Waldshut, Adolf Möſſinger in Karlsruhe, Friedrich Haſſencamp in Mosbach, Dr. Jakob Bär, Edmund Mickjel und Dr. Artur Maiſchhofer in Mannheim. * Zu Oberamtsrichtern ernannt wurden die Amksrichter Theo⸗ dor Hönl in Eberbach, Dr. Max Wibel in Lörrach, Karl Baſtian in Etetnheim, Karl Haager in Eppingen, Fritz Jung in Weinheim, Dr. Friedrich Quenzer in Neckarbiſchofsheim, Adolf Groß in Pful⸗ lendorf, Eduard Zehr in Mosbach, Dr. Richard Lutz in Waldshut, Karl Götz in Karlsruhe, Dr. Walter Leſer in Mannheim, Dr⸗ Wilhelm Haas in Lahr, Julius Federer in Radolfzell und Emil Winker in Triberg * Für das diesjährige Kaiſermanöver, das am 18. Seplem⸗ ber beginnt, ſind ganz neue Be worden. Wie man an zuſtändiger Stelle erfährt, ſoll in dieſem Jahre kein Zug mehr vom Sitz der Manöverleitung in das Mansvergelände geführt werden. Der früher übliche Fürſtenzug wird demnach diesmal weder für die Gäſte, noch für die Manöver. als Nachfolger Tſchudis zum Direktor der Nationalgalerie erhalten habe. Wie der„Lokal⸗Anzeiger feſtſtellt, ſteht die Er⸗ nennung eines neuen Direktors noch in Felde. — leitung ſelbſt werden. etwas verfrüht. Hieſige Verhältniſſe ließen ſich nicht großſtädtiſchen Ein Lehrer in Ladenburg kenne ſeine entgegnet B.-M. Becker, daß auch andere Gemeinden dieſe Vor⸗ finden mindeſtens alle 14 Tage im Rathauſe ſtatt. Es wird be⸗ einlagen mit Wirkung vom 1. Januar 1910 ab auf 384 Prozent ſtimmungen getroffen liebt, nach dem Manövergelände begeben. Die Manöbberleitung die weinbautreibende Bevölkerung nur noch mißmutig und un⸗ Illuſtrationen ausgeſtatteter Artikel 1 erfichtlich, verauftaltet der hieſige Turnperein aus Anlaß ſeiner vom Ufer aus, ſprang ſeinem Kameraden nach, und es gela Jeder muß ſich, wie es ihm be⸗ rung iſt jetzt am Brühl eingetreten. Das Donaubett iſt * 5 wird ihr Hauptquartier in Mergentheim im Hotel zur Roſe aufſchlagen. „Kgiſerparade. Nachdem das großh. Bezirksamt die Pläne genehmigt hat, wurde mit dem Bau der offiziellen Tri⸗ büne bereits begonnen. Wir machen, zur Beantwortung der vielfachen Anfragen, unſere geehrten Leſer darauf aufmerkſam, daß Wagen⸗ und Stehplätze wegen Platzmangels nicht einge⸗ richtet werden. Innerhalb des Paradefeldes finden ſeitlich der Tribüne nur Abordnungen der Kriegervereine Auffſtellung. « Folgen der Tabakſtener. Den Zigarrenarbeitern in Ladenburg wurde von ihren Arbeitgebern die Mitteilung gemacht, daß von der nächſten Woche ab nur noch Nach⸗ mittags gearbeitet werde. Wirklich eine traurige Folge der welche bei den Tabakarbeitern aufs bitterſte empfun⸗ en wird. 5 * Die diesjährigen Herbſtausſichten im Bodenſeegebiet ſind nach dem derzeitigen Stand der Weinberge ziemlich ſchlecht. Es dürfte kaum ein Mittelherbſt zu erwarten ſein. Die Haupturſache an dem geringen Erträgnis iſt die große Regenperiode während der Traubenblüte im Juni und Juli. Große Sorge macht den Winzern die Bekämpfung der Blattfall⸗ krankheit, die ſich in manchen Lagen trotz vier⸗ und fünfmaligem Beſpritzen nicht beſeitigen läßt, ſo daß der Winzer hier vor einem Rätſel ſteht. Angeſichts dieſer Tatſache iſt es begreiflich, wenn zufrieden ihre überaus anſtrengende und doch ſo ſchlecht gelohnte Arbeit in den Weinberger verrichtet. Nicht beſſer ſtehen die Ausſichten für die Hopfenernte, die auch eine Hauptein⸗ nahme für manchen Landwirt am See bildet. In manchen Hopfengärten wird das Erträgnis nur ein ganz minimales ſein, und falls der Ausfall am Quantum nicht durch eine ent⸗ ſprechende Steigerung des Preiſes ausgeglichen wird, ſo kommt der Hopfenbauer nicht einmal auf ſeine Koſten. Im ganzen wird das Jahr 1909 für Wein⸗ und Hopfenbau ein recht mageres werden. Von der Handelskammer. Nach einer Mitteilung des Mini⸗ ſteriums des Innern bedarf es am Sonntag, 15. Aug. ds. Is., zur Beſchäftigung von Arbeitern mit der Aufnahme des Lagerbeſtandes an nachzuverzollenden und nachzuverſteuernden Tabaken, welche durch das neue Tabakſteuergeſetz für dieſen Tag vorgeſchrieben iſt, keiner beſonderen bezirksamtlichen Erlaubnis.“ * Das Propiantamt Mannheim kauft Hafer, Heu und Rog⸗ genſtroh der neuen Ernte zu den höchſten Preiſen. *„Mannheimer Illuſtrierte Zeitung“. Zu den Ereigniſſen in Marokko bringt die morgen erſcheinende Nummer der „Mannheimer Illuſtrierten Zeiitung“ eine Reihe eigenartiger und ſtimmungsvoller Landſchaftsbilder aus dem Lande der Mauren. Die Bilder, von einem franzöſiſchen Korreſpondenten aufgenommen, geben eine deutliche Anſchauung von dem ſeltſamen Zauber des Sand⸗ und Felſenmeers Nord⸗ afrikas. Das Titelbild zeigt das Zeltlager der ſpaniſchen Truppen vor Melillas. Von den aktuellen Bildern iſt eine Aufnahme des Zarenbeſuchs in Cherbourg von geradezu draſtiſchen Wirkung; mehrere Aufnahmen ſchildern die Fahrt des Z. 2 nach Köln, ein Bild vom Brande der Dresdener Vogelwieſe zeigt die Trümmerſtätte nach der Kataſtrophe. Ein mit intereſſanten ſchildert das Leben der ruſſiſchen Sozialrevolutionäre in Paris, von denen durch die Enthüllungen Burzews über das Lockſpitzelweſen der ruſſiſchen Geheimpolizei wieder vielfach die Rede iſt. Eine Anſicht des Leipziger Feſtzuges und eine Anzähl origineller Einzelbilden ſchließen den illuſtrierten Teil der Nummer ab. Im textlichen Teil wird die Erzählung„Reue“ von Max Kretzer fortgeſe Taurnperein Mannheim G. V. Wie aus dem Inſerate beim Kreisturnfeſt in Heidelberg errungenen ſchönen Erfolge am morgigen Samstag in ſeinem Vereinshaus eine Sieges⸗ feier für ſeine Vereinsangehörigen. Bekanntlich rangierte der Turnverein mit der Zahl der erreichten Siege an dritter Stelle, bei der ſehr großen Konkurrenz, im Sechskampf zirka 300 und im Fünfkampf zirka 600 Wetturner, gewiß ein ſchönes eichen de Leiſtungsfähigkeit. Im Sechskampf, z. B.(Turnen an Reck, Bar⸗ ren und Pferd und in den volkstümlichen Turnarten des Stab⸗ hochſpringens, Weitſpringens und Steinſtoßens) erzielten ſämt⸗ liche ſechs Wetturner einen Preis und im ſogen. Fünfkampf(nur volkstümliche Turnarten) waren 3 Mitglieder erfolgreich. Die bei dem Feſtbankett am Montag in Heidelberg mit ſo reichem Beifall aufgetretenen Turnerinnen werden morgen abend ebenſo wie die Wetturner ihre Uebungen vorführen, ferner hat die Sängerriege ihre Beteiligung zugeſagt, dazwiſchen wechſeln muſikaliſche und Solovorträge und ein kleines Tänzchen wird den gewiß genußreichen abend beſchließen. Einführungen durch Mi glieder ſind gern geſtattet. Wer ſich daher für die turner ſchen Vorführungen intereſſiert, ſollte nicht verſäumen morgen abend den Turnverein zu beſuchen. * Ein Fuhrwerksunfall, der leicht von ſchlimmen Folgen hätte begleitet ſein können, ereignete ſich heute früh halb 4 Uhr an der Ludwigshafener Brückenauffahrt. Ein mit Langeiſen beladenes Fuhrwerk der Mannheimer Paketfahrtgeſellſchaft kam von Mun⸗ denheim herüber. Das Pferd war infolge des langen Eiſens vor die Deichſel geſpannt und verlor infolgedeſſen die Gewalt über das Fuhrwerk. Pferd und Fuhrwerk durchranuten das Gitter des Jubiläumsparkes und das Fuhrwerk blieb dann quer über dem Gleiſe der Elektriſchen ſtehen. Man telephonierte den Rüſtwagen der elektriſchen Straßenbahn herbei, der den Wagen wieder *„ Ortenberg, 12. Aug. Vergangen? Nacht wurde der Pri⸗ batier Maher von Offenburg auf der Ortenberger Landſtraße von einem Unbekannten überfallen und laut„Ort. B“ derart miß⸗ handelt, daß er ſchwer verletzt in das Krankenhaus nach Offen burg verbracht werden mußte. Ob es ſich um einen Raubanfall oder einen Racheakt handelt, wird die Unterſuchung ergeben. Hüningen, 12. Aug. Ein Arbeiter der chemiſchen geriet heute mittag beim Baden im Rhein in einen Wirbel u verſchwand in den Fluten. Ein Nebenarbeiter ſah die Gef, Mutigen, mit eigener Lebensgefahr ſeinen Kameraden den F wieder zu entreißen. Die Wiederdelebungsverſuche waren bald Erfolg begleitet. Immendingen, 12. Aug. Eine gänzliche er 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 13. Auguſt. Möhringen trocken. Eine große Menge Fiſche ging infolge des Waſſeemangels zugrunde. Oberachern, 11. Aug. Nachdem Herr Ratſchreiber Wolf endgültig eine Wahl zum Bürgermeiſter abgelehnt hat, erſcheint nunmehr Herr Wilhelm Müller, Deichmühlenbeſitzer„ier, als der geeignetſte und ausſichtsreichſte Kandidat für dieſen Ehren⸗ poſten. Sein rechtſchaffener, gerader Sinn, ſeine Uneigennützigkeit verbunden mit ſtrenger Unparteilichkeit, wie auch ſeine Erfahrung bürgen dafür, daß ſeine Amtsführung der Gemeinde zum Wohl und Nutzen gereichen wird. Die Bürgermeiſterwa, findet Freitag, den 13. Auguſt, vormittags von halb 11 Uhr bis halb 12 Uhr im Rathauſe ſtatt. Haslach i.., 10. Aug. Der Gymnaſiaſt Kiſt von Raſtatt, der mit einigen Mitſchülern heute abend im Männerſch,vimmbad ein Bad nahm, ſank plötzlich in die Tiefe; ſeine Witſchüler konnten ihm keine Hilfe bringen. Der zufällig im Sonnenbad weilende Finanzaſſiſtent Melber hier kam auf die Hilferufe herbei und rettete unter Einſetzung ſeines eigenen Lebens den bereits dem Ertrinken nahen jungen Mann. Melber machte ſofort die erſten Wiederbelebungsverſuche, die alsbald Erfolg hatten. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Aus der Pfalz, 10. Aug. Die Auffindung eines Replausherdes in der Gemarkung von Gönnheim hat in den benachbarten Weinbaudiſtrikten große Aufregung hervor⸗ gerufen. Die jetzige Verſeuchung iſt umſo gefährlicher, als ſie nicht weit entfernt von den beſten Weinbergslagen der Pfalz iſt. Seit 15 Jahren iſt das wieder das erſte Auftreten der Reblaus in der Pfalz. Es ſind die umfaſſendſten Vorſichtsmaßregeln ge⸗ gen jede Verſchleppungsmöglichkeit getroffen worden. Aus Rheinheſſen, 11. Auguſt. Kaum ſind die Fel⸗ der etwas geleert, ſo wird das Fangen von Hamſtern, wo⸗ für viele Gemeinden erhebliche Vergütungen bezahlen, eifrig be⸗ trieben. Am frühen Morgen ziehen die Hamſterjäger, bewaffnet mit Grab⸗ und Fangwerkzeugen, hinaus, um den zahlreich vor⸗ handenen, der Landwirtſchaft ſehr ſchädlichen Tieren den Garaus zu machen. * Mainz, 11. Auguſt. Der Kaiſer trifſt, nach einer be⸗ ſtimmten Nachricht von geſtern, am 19. Auguſt, vormittags 8 Uhr, zur Truppenſchau auf dem großen Sand eir. Auch der Großherzog und die Großherzogin treffen am Tage vorher hier ein. Der Kaiſer wird nach der Rückkehr von der Truppenſchau im Großh. Palais das Frühſtück einnehmen und dann nach Idſtein fahren. Am 18. Auguſt findet eine Vor⸗ parade auf dem großen Sand ſtatt, an der ſämtliche Mainzer Truppenteile beteiligt ſind. Am 19. Auguſt, vormittags 8 Uhr, trifft der Kaiſer auf der Strecke Mainz⸗Alzey am Bahnwörter⸗ Haus Nr. 39 ein. Zum Empfang des Kaiſers wird ſich der Gou⸗ verneur mit ſeinem Stab einfinden. Eltpille a. Rh., 10. Auguſt. Ein Wein muſe um ſoll hier ins Leben gerufen werden. Die Anregung dazu gab der Bürgermeiſter Dr. Keutner von Eltville. Eine Verſammlung von intereſſierten Bürgern hat bereits ſtattgefunden. Es wurde ein Ausſchuß zur Erledigung der Vorarbeiten gegründet, dann ſoll ein Verein ins Leben gerufen werden, der die hiſtoriſchen Erin⸗ nexungen aus dem Weinfach ſammeln und zu einem hiſtoriſchen Weinmuſeum vereinigen ſoll. e. Nieder⸗Ingelheim, 10. Auguſt. Auf dem hieſigen Obſtmarkte herrſcht fortgeſetzt ein lebhaftes Geſchäft. Es koſteten in den letzten Tagen Aprikoſen im Zentner 13—20 Mk., Pfirſiche im Zentner 1822 Mk., Mirabellen 13—15 Mk., Frühbirnen 10. Reineklauden 11—12 Märk und Pfläumen—15 bis 20 Ml., Mar:. Nachtrag zum lokalen Jeil. * Der Zug nach Feudenheim. 200 ſtädtiſche Beamte haben an den Stadtrat ein Geſuch gerichtet, in dem ſie um die Erlaubnis baten, ſich in Feudenheim niederlaſſen zu dürfen. Der Stadt⸗ rat teilte den Geſuchſtellern mit, daß ſie ihre Ueberſiedlung nach Feudenheim bis zum Jahre 1910, dem Jahre derEingemeindung, verſchieben möchten. So ſchreibt die„Feudenheimer Zeitung“. Wie wir auf Grund eingezogener Erkundigungen mitteilen kön⸗ nen, ſollen in den letzten Wochen nur—2 Geſuche um Ueberſie⸗ delung nach Feudenheim beim Stadtrat eingereicht worden ſein und keine 260.— Was doch die Hitz: und die geſchwätzige Fama nicht alles fertig bringen! *Konzert im Friedrichspark. Das geſtrige Konzert der hieſigen Grenadierkapelle im Frledrichspark erfreute ſich einer reichen Frequenz. Die vortrefflichen erſtklaſſigen Leiſtungen der Kapelle unter Leitung des Herrn Vollmer wurden mit großem Beifall aufgenommen. Insbeſondere war es„Die Moldau“, eine ſympho⸗ niſche Dichtung Nr. 2 aus„Mein Vaterland“ von Fr. Smetaua, ein ſehr ſchwieriges, aber äußerſt ſchönes Tonſtück, das ſchön und exakt zu Gehör gebracht wurde. Wir können die Konzerte in dem pracht⸗ vollen, ſchattigen und wohlgepflegten Park nur aufs beſte empfehlen. Polizeibericht vom 13. Auguſt. Todesfall. Am 11. ds. Mts., abends 88½ Uhr, erlitt ein berheirateter Ortskrankenkaſſenbeamter aus Magdeburg, wohnhaft hier, auf dem Schillerplatz einen Schlaganfall und mußte im Sanitätswagen nach ſeiner Wohnung Q 4, 13 verbracht werden. Auf dem Wege dahin ereilte ihn der Tod. 5 Unfälle. Ein verheirateter Kranenführer von hier ver⸗ unglückte am 10. ds. Mts. abends auf einem Lagerplatz im Müßhlauhafengebiet dadurch, daß beim Auflegen der Kranenketbe der Greifer ausrutſchte und die Kette dem Kranenführer die rechte Hanb oberhalb des Gelenkes abſchlug. Der Verletzte wurde im Sa⸗ nitätswagen nach dem Allg. Krankenhaus überführt. Das 28, Jahre alte Töchterchen eines in der Bellenſtraße Nr. 21 wohnenden Spenglers lief geſtern nachmittag 5 Uhr am Lindenhofplatz einem Maurerpolier ſo vor das Fahrrad, daß das Kind umfiel und ſich an der rechten Kopfſeite eine bedeutende Rißwunde zuzog. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde das Kind in die elterliche Behauſung verbracht. Obdachloſer Knabe. Geſtern abend 11½ Uhr fand ein hieſiger Wirt auf dem Vorplatz ſeines Kellers einen 8 Jahre alten Volksſchitler von hier, der ſeinen Eltern entlaufen war, ſchlafend in einem Waſchzuber liegend. Der Knabe wurde die Nacht über anderweitig untergebracht und heute früh ſeinen Eltern übergeben. Sportliche Nundſchau. Rhein⸗Regatta der Motorboote. Erſter Tag. Mannheim— Worms—Mannheim. Im Parkhotel fand geſtern abend die Preisverteilung für die Wettfahrt MannheimWorms.- Mannheim ſtatt, die durch den Direktor des Motor⸗Pacht⸗Clubs von Deutſchland, Herrn Oberleutnant z. S. a. D. Raſch, vorgenommen wurde. Die Gemahlin Sr. Hoheit des Prinzen Yſenburg überreichte die wertvollen Preiſe. Von den vier Booten, die geſtern ſtarteten, ging, wie bereits berichtet, nur„Eſterel“ leer aus.„Benz 1“ (Beſitzer Herr Konſul Dr. Broſien), das geſtern die Mann⸗ heimer Farben ſo glänzend verteidigt hat, erhielt den Ehren⸗ preis der Stadt Mannheim, beſtehend in einer Chriſtall⸗ ſo ſchnell abmontiexen und aufladen konnte. bowle mit Silberdeckel,„Kehr wieder“(Beſitzer Herr J. Jbachim⸗Berlin und„Gottlieb,(Beſitzer Direktor Curti⸗ Marienfelde) je einen Clubpreis, beſtehend in einem wertvollen Silbergegenſtand. (Zweiter Tag.) Mannheim— Biebrich. Hrule beginnt der Start zu der Wettfahrt NMannheim⸗ Biebrich bereits um 12,15 Uhr. Die Startlinie befindet ſich wieder genau am Bock der Köln⸗Düſſeldorfer Geſellſchaft. Gemeldet ſind diesmal 13 Boote und zwar 2 Boote der A⸗Klaſſe, 5 Boote der B⸗Klaſſe, 3 Boote der-Klaſſe, 2 Bvote der Klaſſe 6 und 1 Boot der Klaſſe 7. Bis geſtern Abend war der Start von folgenden 7 Booten ſicher: A 1:„Alohaos“, Beſitzer: Majoratsbeſitzer Robert von Carſtanjen⸗Godesberg, Maſchine: Daimler⸗Motor⸗Geſ., Marienſelde: A 2:„Drakenburgh“, Beſitzer: Dirk van Rennes, Utrecht, Maſchine: Maſchinenfabrik Drakenburgh⸗Utrecht; B 4:„Marga“, Beſitzer: Aſſeſ⸗ ſor Fr. Cohn⸗Berlin, Maſchine: Argus⸗Motor⸗Geſ. Berlin: C1: „Eſterel“, Beſitzer: Bankier H. A. Marx⸗Maunheim, Maſchine: Rhei⸗ niſche Gasmotorenfabrik Benz u. Co., Mannheim; C 3:„Gottlieb“, Beſitzer: Direktor A. Curti⸗Marienſelde, Maſchine: Daimler⸗Moto⸗ ren⸗Geſellſchaft: Klaſſe 6:„Benz“, Beſitzer: Konſul Dr. Broſien⸗ Mannheim, Maſchine: Benz u. Co., Mannheim; Klaſſe 7:„Kehr⸗ wieder“, Beſitzer: J. Joachim⸗Berlin, Maſchine: Argus⸗Motoren⸗Geſ. Reinickendorf⸗Berlin. Die Bahn fährt zur Ziellinie von Biebrich unterhalb der Dampferanlegeſtellen und iſt 81 Kilometer lang. Die Bobte werden zwiſchen 2 und 4 Uhr am Ziel eintrefſen. Letzte Nachrichten und Telegramme. Newyork, 13. Aug. Auf das Danktelegramm des Ko⸗ mitees der Amerika⸗Ausſtellung in Berlin für die Uebernahme des Protektorats hat ſich Prinz Heinrich von Preußen telegraphiſch geäußert, daß er ſich bereitwillig jeder Aufgabe unterziehe zur Förderung des Handels und des Verkehrs, ſowie friedlicher Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Amerika. Der Unfall des Parſeval-⸗Ballons. Frankfurt a.., 12. Aug. Major v. Kehler, der Di⸗ rektor der Parſeval⸗Geſellſchaft, teilte dem Frankfurter Mitar⸗ beiter der„Straßb. Poſt“ mit, daß infolge der niedergehenden Luftſtrömungen wie ſie ſich ſchon bei den Fahrten der Freibal⸗ lons unliebſam bemerkbar gemacht hatten, der Parſevalballon, der unter Leitung des Herrn v. Stehling mit zuſammen 11 Per⸗ ſonen nach Homburg v. d. H. zu geflogen war, umkehren mußte, und dem Landungsplatz der„Ila“ zuſtrebte. Der Ballon ging ſehr niedrig über der Mainzerſtraße hinweg, ſodaß er allen Bal⸗ laſt hergeben mußte. Er ſuchte daher auf der breiten Franken⸗ allee zu landen, ſtieß dabei an den Blitzableiter eines Hauſes, flog aber dann noch einmal über die Straße und geriet wieder an ein anderes Haus. Dann drehte er zurück. Wahrſcheinlich wäre er aber doch wieder hochgekommen, wenn nicht die Bevölke⸗ rung das herausgeworfene Seil ergriffen und das Luftſchiff nie⸗ dergezogen hätte. Dadurch kam der Ballon an die eiſerne Fahnenſtange der Feuerwehrſtation und erhielt ſo einen Riß in die Hülle. Der Ballon landete dann aber glatt und ſicher auf der Straße, wurde ſchnell abmontiert und zuſammengepackt. Die Gondel wurde auf cinen Transportwagen verladen und nach der„Ila“ gebracht. Verletzt wurde bei dem Unfall niemand. Sobald die Arbeiterinnen der Augsburger Fabrik, von der die Hülle geliefert iſt, die Reparatur beendet haben, was an einem Tag geſchehen ſein dürfte, wird der Ballon wieder flugbereit ſein. Es iſt ein Vorteil des unſtarren Syſtems, Schnee in Ungaru. .E. Budapeſt. 12. Aug. Der„Peſter Lloyd“ meldet: Im Comitata Arpa, in Ließeck und Szuchachora iſt vorgeſtern ſtarker Schneefall eingetreten. Die Temperatar iſt bedeutend ge⸗ ſunken⸗ Unruhen an der Elfenbeinküſte. *Paris, 18. Aug. Der„Matin“ meldet aus Bordeaux: Der hier eingetroffene Dampfer Chalon berichtet, daß Un⸗ ruhen an der Elfenbeinküſte ausgebrochen ſind. Am 21. Juni mußte eine franzöſiſche Kolonne, die im Lager der Ahaou operierte, den Eingeborenen eine wahre Schlacht liefern, wobei 2 franzöſiſche Offiziere verwundet wurden. Ferner mußten 2 franzöſiſche Beamte, die von Eingeborenen im Walde von Poni belagert wurden, durch Waffengewalt befreit werden. Spaniens Kämpfe in Marokko. 8 * Paris, 13. Aug. Der„Matin“ meldet aus San Sebaſtian: Ein Leutnant des Regiments Sizilien namens Arthur Sanz, bat, als er den Befehl zum Abrücken nach Melilla erhielt, um ſeinen Abſchied. Das Ehrengericht des Regiments beſtätigte einſtimmig die Ausſtoßung dieſes Offiziers aus dem Heere. Paris, 18. Aug. Der„Matin“ meldet aus Madrid: Der 1. Auguſt iſt nächſt dem 27. Juli der verluſtreichſte Tag für die Rifbewohner geweſen. Einer Batterie, die auf dem Hippodrom von Melilla aufgeſtellt wurde, gelang es, ein in einer Schlucht des Gurugu liegendes Haus der Mauren zu zerſtören. Sodann wurde ein Wall in Brand geſchoſſen, der von den Mauren erxrichtet worden war. Zahlreiche Mauren wurden getötet. Ein Ballon zeigte die Richtung der Fliehenden an, die vom Feuer des Forts Kacamellos dezimiert wurden. Ferner wurde gegen Abend die Beobachtungsſtation, die von Mauren bei Mezuitman errichtet worden war, durch die 19 Ztm.⸗Kanonen im Fort zerſtört und begrub faſt alle marokkaniſchen Poſten unter ſich. Der Generalausſtand in Schweden. * Stockholm, 13. Aug. Der hieſige Poſtbeamtenverein hat ſich gegen die Teilnahme an dem Generalſtreik ausgeſprochen. Heute Nachmittag wurde auf den Straßenbahnſchienen etwas Dynamit gefunden, die Menge war aber ſo klein, daß nennens⸗ werter Schaden nicht hätte entſtehen lönnen. Der Blätterverband hat den von ſeinem Vorſtand zur Uebernahme empfohlenen An⸗ trag auf ſofortige Wiederaufnahme der Arbeit abgelehnt.— In Lulea wurde bei einem Arbeiter eine Margarinetonne mit Dyna⸗ mit, ſowie Zündſchnur beſchlagnahmt. Der Betreffende, ein Jung⸗ ſozialiſt, behauptet aber, das Dynamit ſchon im Jahre 1904 gekauft zu haben.— Die Abſtimmung ſchwediſcher Telegraphen⸗ und Tele⸗ phonarbeiter iſt, wie man hört, gegen die Teilnahme am General⸗ ftreik ausgefallen. In Malmö iſt die Bäckerei der Streikenden jetzt in voller Tätigkeit. Morgen beginnt die Verteilung von Brot. Der korporative Fleiſchverkauf hat begonnen, um Fleiſch an die Streikenden zu verkaufen. Berliner Drahtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) — Berlin, 13. Aug. Aus Straßburg wird ge⸗ meldet: Eine für diegeſamte Automobilin duſtrie daß man den Vallon bedeutende Erfindung hat der Straßburger Maſchinen⸗ bautechniker Streck gemacht. Er hat einen ſehr ſinnreichen Apparat konſtruiert, der leicht in jedes Automobil hinein⸗ gebaut werden kann und der den durch das Automobil er⸗ zeugten Staub und die Auspuf fgaſe aufſaugt. Verſuche mit dieſem Apparat haben ein ſehr günſtiges Reſul⸗ tat erzielt. Streck, der pekuniäre Unterſtützung vom Miniſte⸗ rium erhielt, hat ſeine Erfindung zum Patent angemeldet. Auch ein Herrſcher. Berlin, 13. Aug. wird, weigert ſich der junge Schah hartnäckig, ſich von ſeinem Vater zu trennen, deſſen Abreiſe auf den 17. Auguſt feſtgeſetzt iſt. Der junge Herrſcher ſoll einen Fluchtver⸗ ſuch und als dieſer mißlang, einen Selbſtmordverſuch gemacht haben. Nach anderen Meldungen beſchäftigt er ſich den ganzen Tag damit, mit Bleiſoldaten zu ſpielen. In Regierungskreiſen beſchäftigt man ſich mit der Frage des Erſatzes des jungen Schahs durch einen andern Prinzen. Auch die perſiſche Geſandtſchaft hält die Gerüchte von der wahr⸗ ſcheinlichen Abdankung des jungen Schahs für begründet. Da ſich jetzt drei Parteien in Teheran bekämpfen, iſt die Zurückziehung der ruſſiſchen Truppen aus Perſien noch aufgeſchoben worden. Abdul Hamid erkrankt. i Berlin, 13. Aug. Sultan Abdul Hamid iſt ſeit einigen Tagen leidend. Die Aerzte konſtatieren, daß er an einer Angina und an einem Herzgeſchwür leide. Der Exſultan wurde von drei Militärärzten unterſucht. Anfangs hatte er ſich geweigert, dieſe Aerzte vorzulaſſen. Eine Operation er⸗ wies ſich als unnötig, da das Geſchwür ſich geſtern von ſelbſt öffnete. Das Befinden des Exſultans hat ſich gebeſſert. Gefahr iſt nicht vorhanden. Der Generalausſtand in Schweden. J Berlin, 13. Aug. Zum ſchwediſchen Generalſtreik wird dem„Lok.⸗Anz.“ aus Stockholm gemeldet: Der geſtrige Tag war der achte des Generalſtreiks, der ebenfalls ruhig verlief. Die Befürchtungen, daß Ruheſtörungen eintreten würden, haben ſich nicht bewahrheitet. Ueberall bemerkt man aber ein allmähliches Wiederaufleben des Verkehrs. Die Straßenbahnlinien werden befahren, der Tramwayverkehr in den übrigen Städten iſt ungeſtört. Täglich melden ſich zahlreiche Arbeitswillige bei den ſtädtiſchen Betrieben. Bei der Stockholmer Börſe machte ſich ſogar eine Aufwärtsbewegung bemerkbar. Der Setzerſtreik gilt als gänzlich verunglückt. Die Zeitungen erſcheinen trotz des Streiks.„Svenska Dagbladet“ vermutet, daß der General⸗ ſtreikallmählich aufhören wird. Auch die Dampfer, die den Verkehr mit den verſchiedenen Ufern Stockholms vermitteln, verkehren wieder. Die Nachrichten, die dem„Berl. Tagblatt“ zu⸗ gehen, lauten dagegen anders. Demnach ſind die Streikenden feſt entſchloſſen, vorläufig im Kampf auszuharren. Die Nervoſität der Ausſtändiſchen in vielen Gegenden des Landes ſteigert ſich in ſehr beunruhigendem Grade, gerade deshalb, weil der Streik keinen Exfolg bisher gehabt und vielfach ſchon Hungersnot vor der Türe ſteht. Man befürchtet darum, daß krotz der Ermahnungen der Arbeiterführer es bald zuſ ernſten Ausſchreitungen kommen werde. Das Streikkomitee in Stockholm erläßt fortgeſetzt AUkaſe und fordert die Wagenbeſitzer auf, die Fahrten einzuſtellen, wenn ſie ſich nicht ernſten Beläſtigungen ausſetzen wollen. Der Verein vom Roten Kreuz hat um Schutz für ſeine internationale Marke zugunſten des Krankentransportes erſucht. Das Streik⸗ komitee hat den Wagenbeſitzern verboten, bei Leichenbegängniſſen zu fahren. In Stockholm ſind Truppenverſtärkungen beordert worden. In liberalen Kreiſen wird lebhaft dafür Stimmung gemacht, daß Vertrauensmänner der liberalen Sammlungspartei den König erſuchen möchten, perſönlich einzugreifen, um die Strei⸗ kenden zum Friedensſchluſſe zu bewegen, bevor die Lage ernſter geworden ſei. Die Türkei und Griechenland vor dem Kriege. * Konſtantinopel, 13. Aug.(Von unſerem Privat⸗ korreſpondenten.) Im Laufe des heutigen Abends hat eine weniger zuverſichtliche Auffaſſung der Kreta⸗ kriſe die Oberhand gewonnen. Man befürchtet, die Führer würden kaum imſtande ſein, die Erregung des Landes zurück⸗ zuhalten. Aus den Provinzen laufen fortgeſetzt Meldungen über Demonſtrationen für Kreta ein. An einer Verſamm⸗ lung in Adrianopel nahmen 30 000 Perſonen teil. Schefket Paſcha ſoll mit ſeiner Demiſſion gedroht haben, da die Er⸗ regung der Truppen und des Offizierkorps unmöglich zu bändigen ſei. Bei den Botſchaftern der Schutzmächte hält man jedoch an der Hoffnung feſt, eine friedliche Löſung der Kriſe zu finden. * Konſtantinopel, 13. Aug. Die geſtrige Konferenz der Botſchafter der Schutzmächte verlief beſchlußlos. Heute Nachmittag beriet das Kabinett über die Faſſung der türkiſchen Note, welche heute abend dem türkiſchen Geſandten in Athen telegraphiſch und morgen der griechiſchen Regierung überreicht wird. Die Note iſt angeblich in heftigem Ton gehalten, ohne an Griechen⸗ land ſcharfe Forderungen zu ſtellen. Die geſtrige optimiſtiſche Auffaſſung der griechiſchen Note ſcheint gänzlich zu ſchwinden. Beim heutigen Empfang des Geſandten Grgparis erklärte der Großweſir die griechiſche Note als nicht befriedigend. Die Ab⸗ reiſe der türkiſchen Flotte wurde auf Samstag verſchoben. ] Berlin, 13. Aug. Aus Konſtanktinopel wird gemeldet, daß dort geſtern die Lage wieder als kritiſch angeſehen wird und alles den bevorſtehenden Ausbruch des Krieges prophezeie. Vor allem ausſchlaggebend dürfte eine angebliche Aeußerung des Generaliſſismus Schefket Paſcha ſein, wonach er dem Großweſir mit ſeiner Demiſſion gedroht habe, er ſei nicht mehr im ſtande, die Aufregung der den Krieg verlangenden Offizieren und Soldaten zu beſchwichtigen. Die neue Note an Griechenland trägt den Charakter eines Ultimatums und verlangt ſpezielle Erklärungen über die griechiſchen Offiziere u. namentlich eine Erklärung Griechen⸗ lands dahingehend, daß es um die Vorgänge, die ſich auf Kreta und in Mazedonien abſpielen, wiſſe. Zugleich verlautet auf der Pforte, daß die türkiſche Flotte den Befehl erhalten habe, nach den griechiſchen Gewäfſern, aber nicht nach Kreta abzugehen. 25 Wie aus Perſien gemeldet Tabaks einzuſenden. 4000 Karat geförderter Diamanten ſichert und ſich verpflichtet, Geueral⸗Auzeiger.(Meittagblatt) Mannheim, 13. Auguſt. Uolkswirtschafrt. Neue Anleihe der Stadt Worms. Auf 4½ Mill. Mark Aproz. Anleihe der Stadt Worms ſind fünf Gebote eingegangen. Es boten: die Gruppe Deutſche Bank, Rheiniſche Creditbank, Deutſche Vereinsbank, Sü d⸗ deutſche Bank und Merck, Finck u. Co. 99,87½ Prozent, ferner die Gruppe der Darmſtädter Bank und der Pfälziſchen Bank ebenfalls 99,87½, die Gruppe der Diskontogeſellſchaft 99,52 Proz., die Grudpe der Kommerz⸗ und Diskontobank 99,83 Proz. und die Gruppe Delbrück Leo u. Co. ebenfalls 99,83 Prozent. ** Schlumberger Fils u. Co.,.⸗G. in Mülhauſen i. Elſ. Die mit einem Aktienkapital von 4 Millionen arbeitende Ge⸗ ſellſchaft hat in dem am 30. Juni abgeſchloſſenen Ge'ſchäfts⸗ iahr recht ungünſtig gearbeitet. Nach Deckung ſämtlicher Un⸗ koſten, die ebenſowenig wie die Abſchreibungen aus dem von der Geſellſchaft veröffentlichten Abſchluß erſichtlich gemacht ſind, bleibt ein Gewinn von wenigen 19 709 M. gegen 262 821 M. im Vorjahre, der ſich durch den Vortrag aus dem Vorjahre von 60 390 M.(i. V. 56 231.) auf 80 098 M.(319052.) erhöht. Um die Verteilung einer Dividende von 4 Prozent zu er⸗ möglichen, werden der Rücklage 91 296 M. entnommen. Der da⸗ durch überſchießende Betrag von 11395 M. wird dem Unter⸗ ſtützungsbeſtand überwieſen. In der Vermögensaufſtellung ſind die Waren mit 2384 790 M. gegenüber dem Vorjahre um rund 500 000 M. höher verbucht. Der Wechſel⸗ und Wertpapier⸗ beſtand wird mit 392 538 M. gegen 365 421 M. im Vorjahre und das Bankguthaben mit 65 256 M.(138 212.) angeführt. Den Warenforderungen von 1029 274 M.(898 181.) und den Gut⸗ haben in laufender Rechnung von 1 141.655 M.(581317.) ſtehen Schulden von 2661850 M.(2 129 85).) gegenüber Die Rücklagen enthalten insgeſamt 1444 816 M. *** Phönix,.⸗G. für Bergbau und Hüttenbetrieb in Hörde. W. Die Aufſicktsratsſitzung des Phönix, in welcher der Jahres⸗ abſchluß vorgelegt wird, findet am 17. September ſtatt. Die Ver⸗ waltung legt Wert darauf, die Abſchreibungen wieder im Rahmen des Vorjahres(11 Mill. Mark) vorzunehmen, da⸗ gegen bleibt es zweifelhaft, ob wieder Extraabſchreibungen(i. V. 1 Mill. Mark) erforderlich ſind. Die Dividende dürfte im Rahmen der letzten Schätzungen(6 bis 7 Proz.) vorgeſchlagen werden(i. V. wurden 11 Proz. verteilt.) *** Kaiſerliches Prüfungsamt für Tabakbewertung. In Bremen wird gemäß Paragr. 7 des neuen Tabak⸗ Lergeſetzes ein ſolches Bureau errichtet werden, das mit dem 16. Auguſt 1909 in Tätigkeit tritt und für alle nach dem ge⸗ nannten Geſetze zu kreffenden Entſcheidungen über die Zu⸗ länglichkeit von Wertanmeldungen über Tabak und Zigarren zuſtändig iſt. Mindeſtens zu zwei Drittel wird das Amt mit Sachverſtändigen aus dem Tabakgewerbe beſetzt werden. Die Schritte zur Einhalung von Vorſchlägen für die Beſetzung ſeitens der Vertretungen des Tabakhandels und der Tabak⸗ bearbeitung ſind eingeleitet. Tunlichſt zwei Drittel dieſer Sachverſtändigen ſollen ihr Amt als Ehrenamt ausüben. Die Entſcheidung des Prüfungsamts wird von den Zollabferti⸗ gungs⸗Stellen angerufen. Sie haben ihm mit der Wert⸗An⸗ meldung und ihren Unterlagen ein Muſter des zu prüfenden Nach dem Geſetze iſt übrigens das Prüfungsamt zu Erhebungen aller Art berechtigt, insbeſondere zur Forderung der Vorführung von Probeballen zu örtlichen Beſichtigungen und zur ſchriftlichen oder perſönlichen Befra⸗ gung des Verkäufers und Verarbeiters über die näheren Um⸗ ſtände des Geſchäftsabſchluſſes. Auch iſt das Prüfungsamt befugt, ſich für ſeine Ermittelungen der Handelskammern oder ver von dieſen vorzuſchlagenden Sachverſtändigen zu bedienen. * 8 »Neue Diamanten⸗Geſellſchaft. Wie die„Lüderitzbuchter Ztg.“ meldet, wurde dort im Juli ds. Irs. die Geſellſchaft Weiß dbe Meillon u. Co, Mi⸗ nengeſellſchaft m. b.., mit einem Kapital von 1600 000 Mark gegründet. Die Geſellſchaft übernimmt die fünf Abbaufel. der der Herren Weiß, de Meillon u. Co. ſewie 260 Anteile der Windhuker Diamantengeſellſchaft, 18„Germania“-Anteile, etwa ſowie lebendes und totes Inventar. Von dem Kapital wurden 250 000 Mark zur Zeich⸗ nung in Lüderitzbucht aufgelegt. Innerhalb weniger Stunden war der Betrag voll gezeichnet; ſeither ſind die Anteile mit be⸗ deutendem Agioaufſchlag gehandelt worden. *** Deutſche Kolonialgeſellſchaft für Südweſtafrika. Den Mitteilungen über die vorgeſtrige Hauptver · ſammlung wird noch folgendes nachgetragen: Auf die noch im Beſitz der Geſellſchaft befindlichen, mit einer Mark zu Buch ſtehenden 250 000 Mark Anteile der Kaoko Land⸗ und Minen⸗ geſellſchaft hatte die South Weſt Africa Company eine Option. Zu welchem Preiſe dieſe ausgeübt iſt oder wird, könne die Ver⸗ waltung nicht mitteilen, da man nicht wiſſe, ob ihr Gegen⸗ kontrahent damit einverſtanden ſei. Die Angelegenheit mit der Pomona Pflanzungs⸗Geſellſchaft ſei noch in der Schwebe. Die Verwaltung bleibe bemüht, die Intereſſen der Geſellſchaft in jeder Richtung zu wahren. So lange eine Entſcheidung noch nicht getroffen ſei, dürfe auf dem ſtrittigen Gebiete nicht geför⸗ dert werden. Die Körperſchaften, die innerhalb des Sperr⸗ gebiets tätig ſeien und Abgaben an die Deutſche Kolonialgeſell⸗ ſchaft zu entrichten hätten, ſeien dreifacher Art. Einmal kämen Geſellſchaften in Frage, die vor dem 1. Oktober 1908 entſtanden ſeien, und die Zahl dieſer ſei nicht feſtzuſtellen. Es ſei dies darauf zurückzuführen, daß das Gebiet ungeheuer ausgedehnt und von ſehr verſchiedener Beſchaffenheit ſei. Dieſe Geſellſchaften hätten 3½ Prozent des Marktwertes zu zahlen. Endlich habe die Regierung ſich innerhalb des Sperrgebietes Grundſtücke ge⸗ 2 Prozent des Marktwertes abzu⸗ liefern. Außerdem beſtänden noch Geſellſchaften, die außerhalb des Sperrgebietes, aber noch innerhalb des Geſellſchaftsgebietes Diamanten ſuchen. Die gemachten Funde ſeien aber ſo gering⸗ wertig, daß der Abbau ſehr zweifelhaft, wenn nicht ſogar un⸗ lohnend ſei. Bei Landverkäufen fordere die Geſellſchaft für Farmerland denſelben Preis wie die Regierung, nämlich 0,75 bis.50 Mark für den Hektar. Für Spezialländereien wurde erheblich mehr gefordert. Auf die Anfrage, ob und welche Ge⸗ winne die Geſellſchaft im neuen Geſchäftsjahr aus„Diamanten⸗ verkäufen gehabk habe, wurde noch ausgeführt, die Deutſche Kolonial⸗Geſellſchaft ſelbſt habe Diamanten von etwas über 1000 für den Monat September 1909 erſchienen iſt. Derſelbe enthält u. a. die Prämien⸗Sätze für Ruſſiſche 100 Rubel⸗Loſe von 1866 und Mailänder 10 Lire⸗Loſe von 1866. Telegraphiſche Rörſenberichte. Effekten. *Brüfſjel, 12. Auguſt.(Schluß⸗Kurſe). Kur s vom 9. 10. 4% Braſilianiſche Anleihe 189 84.50—.— 4% Spaniſche äußere Anleihe(Exterieurs)——.— enn!!!. 93.75 94 12 Durken soſe 175.—174.70 Ottomanbank—.— 716.— Luxemburgiſche Prince Henribahn *„ 93 2 0 0 — VF Warſchau⸗Wienerr Valperaiſo, 12. Auguſt. Wechſel auf London 10ʃ˙½. ** Produkte. *Newyork, 12. Auguſt. Kafſee. Der Markt war ſchwä⸗ cher auf enttäuſchende Kabelberichte und Liquidationen. Schluß ſtetig. Baumwolle war zu Beginn auf feſte Kabelgramme und ungüaſtige Witterungsberichte aus Texas bei ſtetiger Tendenz höher. Dann ſchwächte ſich der Markt auf Realiſationen ab, er⸗ holte ſich wieder wegen der beſſeren Verhältniſſe im Handel mit Baumwollwaren⸗Erzeugniſſen, Deckungen der Baiſſiers per Oktober und Chicagoer Käufe. Gegen Schluß gaben die Kurſe wieder etwas nach auf teilweiſe Realiſationen. Schluß feſt. * Newyork, 12. Auguſt. Nach dem dieswöchentlichen Eincinnati Price Current entſpricht der Ertrag des Hafers allen Erwartungen und läßt auf baldige reichliche Zufuhren hoffen. In einigen Teilen des Maisgebietes iſt Regen nötig. Die Ausſichten der Maisernte ſind vielverſprechend und der Ertrag dürfte der größte jemals erzielte ſein. Newyork, 12. Auguſt. Produktenbörſe. Weizen eröff⸗ nete auf ungünſtige Kabelberichte und erhöhte Ernteſchätzungen im kanadiſchen Nordweſten in williger Haltung per September und Dezember 38 c. niedriger. Dann zogen die Kurſe auf Käufe Armours Ankündigung von Regenſchauern im Nordweſten und auf die Feſtigkeit der inländiſchen Produktenmärkte an. Gegen Schluß ſchwächte ſich der Markt auf Abgaben und erhöhte Ernte⸗ ſchätzungen im Nordweſten wiederum ab. Schluß willig, Preiſe ½% bis§8 c. niedriger. 5 Maais eröffnete in williger Haltung. Im weiteren Verkehr war das Geſchäft im Einklang mit Chicago ſehr beſchränkt. Schluß willig, Preiſe 36 bis ½ c. niedriger. Umſatz am Terminmarkte: der Newyorker. Schluß willig, Preiſe 78 c. niedriger. Mais eröffnete in williger Haltung per Dezember 58 c. niedriger infolge günſtigerer Witterung und Schätzung umfang⸗ reicher argentiniſcher Verſchiffungen. Auf die vorgenommenen Deckungen per September ſeitens der Baiſſiers und geringes An⸗ gebot der Farmen zogen die Kurſe an, gaben aber gegen Schluß auf Realiſationen und in Uebereinſtimmung mit dem Weizen⸗ markl wieder nach. Der Markt ſchloß bei williger Tendenz mit ½%8 C. niedrigeren Preiſen. Liverpool, 12. Auguſt.(Schluß. Weizen roter Winter ſtetig 11. 12. Differenz per Sebdt,.. d8 711¹˙— 5— de 7½7 70.— 18 Mais ruhi Bunter Amerika ver Sept. 5/4¼ 5/%— 11. La Plata per Okt. 35% 5½— * Köln, 12. Auguſt. Rüböl in Poſten von 5000 kg 60.— Oktbr. 58.—., 57.50 G. gondon,„The Baltie“ 12. Auguſt(Tel.) Schluß. Weizen ſchwimmend: gedrückt auf umfangreiche amerikan. Offerten. Mais ſchwimmendꝛ feſter. Verkauft: 430 La Plata gelb R. T. D. per Septbr./ Oktober zu 25.6, per 1 gl. Teilladung per Aug. Sept. zu 25/1½, per 480 lbs. 1 Teilladung Odeſſa full Outt. r. t. per Aug. zu 25/8, per 492 lbs. Gerſte ſchwimmend: ſtetig bei kleiner Nachfrage. Verkauft: 105 1 Teilladung BlackSea per Auguſt zu 21½, 400 lbs.„ g. Hafer ſchwimmend: ſtetig bei kleiner Nachfrage. 0 Verkauft. 1 Teilladung Libau weiß per Nov./Jan. zu 14/, 320 lbs. 1 Teilladung Donau per Aug. zu 15/6, 304 lbs. 1 gl. Teilladung per SeptemberOkt. zu 15—, per 400 lbs. Eiſen und Metalle. London, 12. Auguſt.(Schluß.) Kuofer. willig, ver Kaſſa 59.17.6 3 Mon. 60.17.6, Zinn will. per Kaſſa 135.00.6, 2 Mon. 186.10.9, Blei feſt, ſpaniſch 12.12.8, engliſch 12 18.9, Zink ruhig, Gewöhnl. Marken 22.00.0, ſpezial Marken 22.10.0. Glasgow, 12. Auguſt. Roheiſen, feſt, Middlesborough war⸗ rants, per Kaſſa 501½½, per Monat 504½. Amſterdam, 12. Auguſt. Banea⸗Zinn, Tendenz: feſt, loko 81¼ Auction 82. New⸗Nork, 12. Auguſt. Heute Bor Kurs 1275˙12851295 1315 Kupfer Superlor Ingots vorrätig 2940½960 2980/9 90 Ziun Straitis Noh⸗Eiſenam Northern Foundry Nosp. Tonne 28.— 28.— Karat aber erſt vor kurzem gefunden und noch nicht verwertet. Sie befänden ſich vielmehr noch in Lüderizbucht. 5 8 5 Stahl⸗Schienen Waggon frei öſtl. Irbe. Die Berſicherungsabteilung der Dresduer Bauk macht durch Juſerat bekannt, daß der Prämien⸗Tarif für Ausloſungs⸗Verſicherung 300 000 Buſhels. Chicago, 12. Auguſt. Nachm. 5 Uhr. Kurs vom 11. 12. Kurs vom 11. 12. Weizen Septbr. 98% 977ſ Leinſaat Juli——— „Desbr. 95 ½ 94% Schmalz Sept. 11.30 11.32 5 Mai 99 ½% 98 5 Okt. 11.25 11.25 Mais Septbr. 64˙—„Jan 10.87 10.92 54˙% 53 ¼ Pork Sept. 20.45 20.45 „ Mai 55 ½% 54½%„ De Nogge loko 69———„ Jen 16.67 16 80 „:—— 71—Rippen Sept. 10.97 11.— „ Sept⸗. 70— 70—„ Okl. 16.87 J0.J5 Hafer Sept. 37— 37—.85.70 Dez. 67 ½ 37—Speck Leinſaat Nord⸗ W.— 11.50 11.62 5 ashi ce 96%12, Aüg. Pr obuktenböff e. Der Weiz ent f karkt 1675/172501675/½1725 1 richt der Direktiou.) 12.08. 18.8 Weizen rumän. nach Muſter ſchwimmend—— 5„ 179/80 kg per Aug.⸗Sept. 178 5„ 78/½9 v. Aug⸗Sept. „ Ulka 9 Pud 30/5 prompt 170 15„ 10 Pud prompt 169 „ Azima 10 Pud 30% prompt 170 5„ 10„ 5/10 3% prompt 171 „ La Plata Bahia Blanka 80 kg ladend 184 15„„ Ungarſaat 80 ſchwimmend 186 „„„ Roſaria Santa F 70 kg ſchw. 185 „„„ Entre Rios 78 kg ſchwimmend 186 „ Redwinter II per Auguſt 174 „ Kanſas II per Aug.⸗Sept. 173 0 Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10/15 Auauſt⸗Septbr 130% 132 E nordd. 71/7/2 kg per Auguſt⸗Septor. 128 181 Futtergerſte ruſſiſche 58/ 59 kg. 110 118 25 9ſ88„ 110% 114 La Plata 59/0 ſchwimmend 111 114 Hafer ruffiſcher 46/47„ ſchwimmend 122˙ 124 Mas„, 122 125 La Plata f. g. q, 46½7 Kg. ſchwimmend 1227 120 „„** 8 0 5 49 1 8 12875 121 Mais„„ gelb r. t. 118½ 15 eeet. Auguſt⸗Septbr. 413 Amerikaner imixed. per Dez.⸗Jan. 112½ 5 8 Waſſerſtand ten im Monat Auguſt. Pegelſtationen Datum dom Rhein:,.10. 11. 12. 12. Gonuſlann 4,24 4,20 4,18 4,17 Waldshut 8,03 3,02 Hüningen?) 2,63 2,56 2,58 2,56 2,60 2,58 Nehh! J3,02 2,97 2,91 2,91 2,87 2,89 Hauterburg 4,50 4,45 4,45 4,48 Maxzat.. 4,86.78 4,68 4,68 4,65 4,66 Germersbeim 4,53 4,40 4,37.38 Mannheim 4,25 4,16 4,04.96 3,93 3,91 Mainz 1,54 1,47 1,40.37 Bingen/.20 2,15 2,08 J,04 Haubb.. 2,50 2,43 2,35 2,81 Koblenz„ 2,48 2,43 2,37 2,32 2,53 2,43 2,40 2,31 Ruhrort 1,84 1,76 1,68 ,58 vom Neckar: 8 Maunheim 44.20.11 4,00 3,91 3,90.86 V. 0,38 0,40 0,35 0,47 0,43 0,45 Wiehmarkt iu Maunheim vom 12. Auguſt. Amtlicher Be⸗ ˖ Es wurde bezahlt für 50 Co. Schlachtgewicht: 316 wälberz a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Moſt) und beſte Saugkälber 9 00., d) mittlore Maſt⸗ u. gute Sangkälber 85—00., o) ge⸗ ringe Saugkälber 80—00., d) ältere gering genährte(Freſſer) 00—00 M. 36 Schafe: a) Maſtlämmer und jüngere Maſthammel 70—00., o) ältere Maſthammel 65—00., e) mäßig genährte Hammel und Schafe(Merzſchafe) 60—00 M. 1155 Schweine: 8) vollflelſchige der ſeineren Raſſen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1¼ Jahren 76—00., b) fleiſchtge 75—00., o) gering entwickolte 00—00., d) Sauen und Eber 68—70 M. Es wurden bezahlt für das Stück: o00 Muxuspferde: 0000—0000., 00 Arbeitspferde: 000—0090., 00 Pferde zum Schlach⸗ ten: o0 000., 000 Zucht⸗ und Nutzvish: 000—-000., 60 Stück Maſtvieh: 00—00 Met., 38 Milchkühe: 220—480., 222 Ferkel: 14.00—21.00., 7 Zregen: 12—26 r. 0 Zic⸗ lein:—0., OLammer: 00—00 m. Zuſammen 1774 Stück, Handel mit Kälber und Schweine mittelmäßig; mit Milchkühe und Ferkel lebhaft. Aberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. Now⸗Dork, 9. Aug.(Drahtbericht der Hollano⸗Amerita⸗vine Rotterdam). Der Dampfer„Ryndam“, am 31. Juli von Rotterdam ab, iſt heute hier angekommen. Southampton, 10. Aug.(Drahtbericht der White Star Line Southampton.) Der Schnelldampfer„Oceanic“ am 4. Aug. von New⸗York ab, iſt beute vormittag hier angekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gunslach u. Bärenklau Nachf., Mannheim, Bahnbofplatz 7, direkt am Hauptbahnhof. 1 —— ———— — —— —. ̃ ͤ—.——— Geſchäftliches. *Schönſchreib⸗Unterricht. Wie die Herren Geb Gander im Inſeratenteil bekannt machen, eröffnen dieſelben nä⸗ ſten Dienstag hier wieder ihre Kurſe im Schön- und Schn ſchreiben für Herren undDamen. Näher auf die Ganderſche Lehrweiſe einzugehen, halten wir für überflüſſig, da die mittelſt derſelben erzielten Reſultate hier zur Genüge bekannt ſe dürften. 8 Maunheimer Nroduktenbörſe. An der heutt waren angeboten,(La Plata Provenienzen diete ſonſti Provenienzen gegen netto Kaſſa) in Mark ver Tonne. Eif. Rotterds Heilbronn ) Windſtill, Helter. 4 12˙ C. 35 Waſſerwärme des Rheins am 13. Aug. 16½ R, 20% Mitgeteilt von der Schwimm⸗ und Badeanſtalt Leopold Sänge Witterungsbeobachtung der meteorologiſchen Stat Mannheim. 2„ den ben S m 8 3—5 5 12. Aug. Morg.%0761,1 15,8 N1 12.„ ittg. 2·761 26, N2 11 12,„ Abds. 9760,1 22,2 N2 13. Aug. Morg. 7/759,5 16,2 S1 Höchſte Temperatur den 12 Aug. 27,5 Ttleſſte 5 vom 12./13. Aug. 14,5 5 Mutmaßliches Wetter am 14. und 15. Auguſt. Für Sams⸗ tag und Sonntag iſt vorwiegend trockenes, jedoch auch zu Gewitl ſtörungen geneigtes Wetter zu erwarten. Verantwortlich: Faür Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Fenilleton: Georg Chriſtmann: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: J..: F. für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Frauz für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz J. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruck G. m. b..: J..: Julius Weber. Heneral⸗unzeiger. meittagplatt.) Mannheim, den 13. Auguſt 1909. 5 Verſteigerung. 3 Im Auftrag der Erben ver⸗ ſteigere ich die zum Nachlaß des Privatmanns Gg. Wilh. Neuer hier gehörigen Fahr⸗ niſſe am 8721 Freitag 13. Auguſt d.., nachmittags 2 Uhr 2 F 5, I2, 2. Stock öffentlich 9 95 geznn, bar: 8 555 f 5 2 kompl. Betten m. Feder⸗ 10 Neues Sauerkraut Pfand 15 7f. Saftige Pitronen stuek Cð, 8,10 Pfg. 13 11955 enedeee illiger 2—— ee 1 Waſchkommode m. Marmor, geworden Neue Pfälzer Kartoffel 10 5u.&5 Plig. Citronensaft offen und in Flaschen ai Au 5* ziehtiſch, 3 2ſi f 1 often Schreibkommode, 1 Pfeiler⸗ Neues Odenwälder Grünkorn Gebirgs Himbsersaſt 5 O rg ſeae Fe ce 5 2 5 f 1 2 ch⸗ ganze Rehe s P ne 7 O pl⸗ Neue grosse Voltheringe Stuck 7 Pig. kst. Himbeersaft u rusch à 40 Pgz. bie.50 10 e S8 1 per Pfund 4— Li d Wu f˖ 5 10 antik Kommode m. Auf⸗ f Reh-Bu SOrs b. HumbergerDohsenmaulsalaten. 5 49„. Limonade-Würfel& 10 b ent dendnde Srrenl. Jpeer Pfund 8. 2 Ra e 8 er e 1 Wen dag 9 P g. Meyers Konverſ.⸗Lexikon, das Reh-Schlegel n. A. bis G8 ElHafeinste Pfeiselbseren runn 8 ver 19 5 5 7 5. daaſgeas. e 15 6 2 deutſch⸗franzöſ. 8 Reh-Ziemer von M..— bis 2 Fst. Salatöſe% Liter 389 bis 7 Ofg. 955 1255 ee Flasche 15 Plg. 155 2 7 ü 0 1 is ſchr* aure Bonbons, rtand 15 p. Cen, 1 Aneſche, 1 8 f Se f g. 105 gold 1! Sehr vorteilhaft!! oiner Fiuehtessig n Krg 85 füllte Bonb 30 Nemontoiruhr m. gette, 5 Feine Einmachesside Jefülfte Bonbons ¼ pfund Pig. 2 Taſchenuhren(ſilb.), Küchen⸗ Reh-Braten- eh-Filet„ —— Ffücht- und Eiswaffen raxet 10 pz Theoder Michel, vam Schlegel und 80 10 Essigessenz per Flasche 4+40 Pfg. 5 5 Ortsrichter. 9e 17 la. reiner Bienenhonig 7 T Maunbelm wind pfundweise ausgewogen. Fst. Thüring. Cervelet- U. Satami-Würste Aiun ec Lagbehn gin n bmen e Arupetein Mauuheim N f N bei 15 12 Reh-Ragout 50 la, Jollsaffiger Emmenlfaler Käser H nr.] Neue gemfschte Marmelade 32 per Pfund Pfg. 2 0 aus frischen Früchten Pfund Pig. 1 ochf. 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Und er Aber Hanna ſchien ganz ruhig. Ein Glück noch, daß der Alte 05. hat's wacker runtergekämpft. Deshalb nahm er ja damals den]da war— das war doch eine Ablenkung. Nur zuſammennehmen. Hanna 5 15 froh, 5 endlich einmal längeren Urlaub“ 5 küßte ſeiner Frau die 5515 Wich ſie wirklich ein wenig im eignen Hauſe betreuen zu können. Wie einſt draußen in 9;̃ 5 8 5 ſich hin. Vor ihrem gei⸗ zurück? Es war wohl nur Einbildung— Lugow ihm ſelbſt das Brot zu buttern. die Taſſe einzuſchenken, en Ne e e Ate de de Morgen, Ihr Lieben. Ja, alter Herr. ich will's nur ge⸗ ihm alles bequem zurechtzuſtellen. Sogar an das Rückenkiſſen 1 Geroth 10 810 8152 19 ſie geweſen ſtehzn, ich hab' einen Rieſenkater, einen Leoparden, einen Tiger. hatte ſie gedacht, das er immer haben wollte und nie benußzle, batten ſich geſteitten bnd ſbieder pektre n. Sehr zern hatte ſie Scheußlich Hanna, bitte, laß mir einen ſauren Hering kommen denn er 8 wie der Jünaſte.„mit ihm geplaudert, gerad' weil er ſ weit il der Welt herumge⸗ und ine Weiße. Tee— um aller zuten Götter willen! Hunde ⸗ Wie Blei 1 0 5 kommen und ſo voller Intereſſe war. Allein mit ihm war ſie durch 1 wen außtegen ſo twie maen ü de eee Der Alte war entzückt, begeiſtert vom Feſt. Er brummte Feld und Wald gewandert, zweiſtimmig gefungen bhatten ſie dabei 20 nimm nen tüchtigen Löffel Natron bi. Fritz!“ Dem ftieder in ei ö zrafir z1 und ſich gefreut, wenn es hübſch widerhallte. Aber ſonſt—= 3 mmer wieder in ſeiner erſchrecklich unmuſikaliſchen Art eine der Oberförſter machte Serrenbergs Leiden eradezu Vergnügen Zigeunermelodi 80 5 8 55 Tabei überkam ſie plötzlich ein leiſes Weh— etwas wie herz⸗ 5 annngen; Zigeunermelodien. Famos war alles geglückt— alle Hochach⸗ ̃; 77„Und dann getröſte Dich: ſelbſt der ſchlimmſte Kater ſtirbt am tung. Biſſel viel Geld gekoſtet— na, Serrenberg berdiente es liches w e e e e m 81 Abend N 5 8 85 8 7 2 918 75 72 8 Ss f. 3 8 de e r a und der Großvater wüßte nüwillkürlich lachen„Lans genug bis dahin—“ Serrenberg ſtützte den Kopf in nicht anders ſagen. e e Dren 5 Wodet ſchiellg er ein„Nee— das glaub' ich Dir, Haftee Du kannſt nichts dafür. beide Hände Nur nicht auſſehen. Keinem den den beiden in nenig unter den dichten Brauen 1810 der Enkelin— harmles] Das iſt nun mal ſo in der Welt Na, da biſt Du ja endlich, die Augen ſehen Das war ſo ganz gut: mochten ſle alauben, daß neckiſch, ob ſie irgendwie reagieren würde. Bewahre. Hanng Fritz! Alle Wetter, Du ſiehſt aber hübſch verkatert aus. Haarweh, 9 leide. Die guten Toren. Was ſind körperliche Lei⸗ ſaß ganz gelaſſen. Alſ Liferf eine Spur. Wär' ja] Kinnreh— was? Morgen! ſeid doch Schwächli i 5 5 975 ⸗ telich 1 95 Die ſunhe Uiitenee Fran un did e ee Eine Weile ſchwieg der Alte. Ter Djiener kam. mit ver⸗ ug; allenfalls: dieſe ſchöne Matrone Der Profeſfor hatte in der Tat kein Auge zugetan und fühlte ſchmeist maliziöſem Geſickt, und bracht⸗ die ſchäumende Weiße und Er klappte ſich ſeine Brötchen zuſammen und biß kräftig mit!] ſich körperlich und geiſtig todelend. So elend, wie noch niemals. den Hering. Serrenberg würgte 255 Skück hinunter⸗ ene eee ſeinen Eiſenzähnen hinein.„Ja, du mein Schmaltierchen, da kam Als ob alle Spannkraft in ihm erloſchen wäre. langen Schluck, ſcküttelte ſich ſtemmte wieder die Ellbogen auf den noch was Merkwürdiges heraus, als ich mich mit der Gräfin Vorhin, als Hanna aufgeſtanden war, hatte er unter den Tiſch und die Schläfen in die Hände. Nervös zauſten dabei ſeine unterhielt. So ganz gefällig. Denk Dir doch, mein Geroth iſt halbgeſckloſſenen Lidern hervor jede ibrer Bewegungen verfolgt. Finger im Haar. 88 ein Vetter von ihr. Das heißt, ein Vetter fünften] Sie war ſo leiſe, aber das kleinſte Geräuſch ſat ihm web. Wenn Dann wurde es dem Oberförſter dochſt zu viel. Er fing an. Grades, oder ſo— was an durch ſieben Scheffel ſie doch ecſt binaus wäre!' dachte er. Und ich allein— vom geſtrigen Feſt 85 ſprechen. Anfanas börte Serrenberg 6 3 Erbſen gennt. Perſönlich kennt ſie ihn gar nicht. Aber Und dann lag er. und die Crinnerung ar die Feſtſtunden mit halbem Ohr Bis dann plötzlich ein Name aufklang— ihr 4 wis ſch den Namen nannte, wußte ſie gleich Beſcheid.— Uebrigens] hohrie in ihm. Nicht die Angen zu ſchließen wogte er: immer ſah Name— haſt Du noch nicht einmal nach dem guten Geroth gefragt!“ er dann ben einen rotleuchtenden Fler vor ſich. Zum Wahn⸗„Was war denn das eigentlich für ein Hanna— 5 Er 0 e Aber„Ich] ſinnigwerden! Und immer der eine toll⸗ Gedanke: du mußt ſie— Kleid und dem roten Fächer? Ich hab' der in je überhaupt noch nicht zum Fragen gekommen, Großvater,] wi⸗der ßt— tl“ d lei 8 und wenn ich erſt anfangen würde, fänd ich ſicher gar kein Ende 505 bit 5 1 05 e 5 räntenn vrn Gellertshauſen— Seit Nonn iſt er denn wieder in Lugow? Es geht ihm doch gut?“ junge, reizende liebe Frau— ein Schuft biſt du! Weißt es, und Donna hatte es leidlich ruhig geſprochen. Ste ſagte das mit etwas allgemein gehaltener Anteilnahme. wirſt doch um einen Hlick aus den ſchieſenden Augen der Hexe„. bon Gellertshauſen. Sieh mal an. Theaterdämchen Aehulich, vachte der Alte, könnte ſie auch nach Diang oder nach] dein Weib verraten! Pfui Geier!!. Und dann wieder: was 5 Uebrigens ein ſchönes Mädel. Schade, daß ſie ſo infam Karo fragen. Es verdroß ihn ein wenig, und da es überhaupt will dieſer Dömon eigentlich? Was ſpielt ſi⸗ mit dir! Dahbint hiekt nicht ſeine Art war. mi, ſeinen Gedanken hinter dem Berge 5 Nert 125 ſie 927— zu Boden Alſo dos batte der ſchorfe Weidmannsblick auch bemerkt. halten, ſagte er:„Ra ja.. jetzt ha ex's wohl langſam über⸗ tretenn Und endlich: wie fängſt du's nur an, daß du ſie be Teufel, gingen den Alten Karens Augen au! MDieſe wunden—“ wiederſiehſt— heut— heut noch „Was denn? Ueberwunden—“ Schließlich hatte er ſich aufgerafft eine Duſche genommen, Der alte Herr ſchüttelte den Kopf.„Aber Hanng. ſo ſtell Dich] e kalt ſie die Waßferleitung nur hergab. Aber auch das löſchte f Buntes Feuilleton. — Eine 60 Jahre alte Turmuhr. Die älteſte Uhr Englands und zugleich eine der älteſten der Welt iſt die Uhr der Kathedrale von Petersborough. Im Jahre 1320 wurde das Werk vollendet und noch heute verſieht die alte Uhr getreulich ihren Dienſt. Sie iſt die Arbeit eines Mönches. Das Werk iſt übrigens ziemlich pri⸗ mitiw. Der Gang wird durch zwei 300 Pfund ſchwere Bleigewicht⸗ geregelt, die an einem 90 Meter langen Seil herabhängen, das ſich un eine Holgzrolle aufwickelt. Sie ſchlägt die Stunden an den großen Kirchenglocken; dann dröhnt ein 72 Pfund ſchwerer Hammer gegen die gewaltigen Glochenwände. Das Gangwerk und das Schlagwerk ſind ſehr einfach und ſinnreich durch eine kurze Schnur derbunden. Die alte Uhr beſitzt übrigens keinen Stundenzeiger; die Stunden werden durch das Hauptrad des Werkes markiert, das alle zwei Stunden eine Umdrehung vollendet. Trotz des primitiven Verkes und der rohen Arbeit hat die ehrwürdige Turmuhr ſechs Jahrhunderte lang getreulich ihre Pflicht erfüllt, ja in dem langen Zeitraum ſoll ſie niemals auch nur um Minuten falſch gegangen ein. — Gold in den Haaren. Man muß das Glück an den Haaren zu faſſen verſtehen! Das beſtätigt die Erfahrung, die ein Ameri⸗ kaner Mac Cormack in Leadville, Colorado, gemacht hat und von de⸗ der„Gaulois“ zu erzählen weiß. Mac Cormack ließ ſich die Haare ſchneiden. Dem Friſeur fielen dabei gewiſſe goldene Reflexe auf, die in den ohnehin blonden Haaren ſeines Kunden aufleuch⸗ teten; er blickte genauer hin und ſagte ſchließlich erſtaunt:„Aber das iſt merbwürdig, Sie haben regelrechte kleine Goldteile in den Haaren. Sie müſſen wohl im ſtillen eine Goldfundſtelle aus⸗ beuten.“ Mac Cormack war klug, er ſchwieg und ſann nach. Es mochte wohl möglich ſein, daz ſein mit Pomade getränktes Haar kleine Goldteile bei den täglichen Bädeyn feſthalten könnte, die er in einem kleinen Fluſſe hinter ſeinem Beſitze in Leadville nahm. Er ſtellte Nachforſchungen an, wurde aufmerkſam, ließ ſich einen Ingenieur kommen und die Unterfuchungen ergaben, daß der kleine Fluß in der Tat ſtarbe Goldmengen mit ſich führte. Mac Cormack kaufte in der Stille das Terrain, ließ einige kapitalkräftige Unter⸗ nehmer kommen, ſetzte ihnen den Fall auseinander und nun hat er für zwei Millionen ſein Landſtück verkauft. — Ein moderner Robinſon. Der Nimrod, das zähe Schiff, das Leutnant Shackleton in die Eismeere des Südpols führte, hat auf ſeiner Rückreiſe auf einer einſamen Inſel fernab vom Schiffs⸗ verkehre einen modernen Robinſon entdeckt. Im Mai paſſierte der Nimrod die 600 engliſche Meilen ſidweſtlich von Neuſeeland lie⸗ gende kleine Macquarie⸗Inſel. Mit begreiflicher Verwunderung entdeckte Kapitän Davis dabei auf dem Eiland zwei Hütten, wäh⸗ rend am Strande das Wrack eines Schiffes in der Sonne bleichte. „Plötzlich ſahen wir mit Erſtaunen,“ ſo berichtet der Kapitän, „wie aus der kleineren Hütte Rauch aufſtieg. Da die Inſel als unbewohnt bekannt war, wurden wir aufmerkſam. Dann erkannten wir mit unſern Gläſern einen Mann in der Tür der Hütte. Wir warfen Ander und ein Boot fuhr ans Land. Der Mann dam uns zum Strande entgegen, von zwei kleinen Hunden begleitet. Es war eine ſchwere Brandung, aber unſer Robinſon zeigte uns eine gün⸗ ſtige Landungsſtelle und half uns das Boot an den Strand zur bringen. Der Name des Einſiedlers iſt William MeͤKibben; er war Mitglied einer Jagdgeſellſchaft, die in der vergangenen Saiſon Seehunde und Pinguine geſagt hatte. Als die Saiſon vorüber war und die Oelfäſſer des Schiffes gefüllt waren, entſchloß ſich Mecib⸗ ben, allein auf der Inſel zurückzubleiben, um ein Jahr lang Oel für die nächſte Saiſon zu ſammeln. In ſeiner Einſamkeit fühlte er ſich ſehr wohl.“ Während der Rückfahrt konnte der Nimrod feſt⸗ Rosengarten Mannheim Nibelungensaal. Sonntag, 15. August 1909, abends 8 Uhr rosSe8 Miſttär-Nomzer ausgeführt von der gesamten Kapelle des 3, Bad, Infanterie-Regiments Markgraf Ludwig Wühelm No. 111 aus Rastatt. Leitung: Kgl. Obermusikmeister Heusser. 3* PFYORTATL.: 4 1. Einzug der Gladiatoren, Marsch. Fucick mancher überlegt sich dies sehr oft. Spielpiatz 2: für Kindeß 15 2. Ouverküre zu Euriante Weber von 6 bis 10 Jahren, Topf- Paradle 4 Abend 3. La Plus Belle Valsse Waldteutel 2 8 Aschlagen, Korbballwerfen, 15 4. Grosse Fantasie a. d. Glöckchen d. Eremiten Maillart 18 8 aAre 18 95 7Cabeſbalispiele; Spielplatz mit einem wirkl. briltanten 5. Marsch und Chor a. Carmen 0 J2 für Kinder von 10 bis 12% Weltstadtprogramm. 6. Canzone und Quartett a. Rigolettod. Verdi 7 8 e JIgv. X. 5„ 5 ON etterbaum, grosse Rin- Süm er Rasse- + 5 5(H! HR Hospiele. 5 Uhr: Holz. Marstalls. 5 8 gellospiele. r: Holz- pferde des 7. Ouyerture 2. Egmnrtrtr 1 HNHerren-Anzüge 5 5 8 5„„ Grosses Hirden- 8. Prolog a. Bajazzoauo»Leoncavallo 2 8 88 acklaufen für Knaben, rennen, ausge⸗ 9. Des Negers Traum, Ameriean-Sketseh. Myddleton 2 11²⁵⁷ 17 22 25˙⁰ 29³⁵⁰ 15 2 8729 Ker. kührt von 20 Damen 10. Mondnacht auf der Alster, Walzer.. Petras Kusben Milis wettreiten. 5 Ubr: 1 0 5 11. m siebten Himmel, Potpourri Eetras 22 50 feuerwerk. Polonaise zum Juxplatz, Tanz. des Marstalls. 5 14. Viktoria, Galooppp Heusser 200 Burschen-Anzige 4 5 Ausserdem für jedes Kind allerlei humoristische„„„Der Kloine Das onzert findet bei Wirtschaftsbetrieb statt. 8 von an 5 Veberraschungen. 8737 7 Jagd- Bei günsti Witterung werden in den Pausen die 80 iat ſegi Zwei Kinder unter 6 Jahren in Begleitung VVVVTT 725 cea. naben-Anzüge an; Tistkittsprelse! eines Erwachsenen haben freien Fintritt,„5 Sualtüren nach dem beleuchteten Garten für die Konzert- besucher geöflnet. Kasseneröffnung abends ½8 Uhr. Eintrittspreise: Tageskarte 50 Pfennig. Dutzend- karten 5 Mk., Kartenverkauf in den durch Plakate kennt- lich gemachten Vorverkaufsstellen, im Verkehrsbureau (Kaufhaus), in der Zeitungshalle am Wasserturm, beim Portier im Rosengarten und an der Abendkasse. Ausser den Eintrittskar ten sind von jeder Person über 14 Jahren die vorschriftsmässigen Einlasskarten zu 10 Pfg. zu lösen. 32787 ½ Restaurant, neuer Storchen“ K 2 Täglieh grosse Konzerte 8 Damen Damen-Orchester„seestern“ 2 Herrn Jedeu Abend preiswertes Stammeſſen. 1052 Firchweihfeſt in Weinheim! Hotel Prinz Wilhelm (am Hauptbahnhof.) —-SBonntag und Montag, 15. u. 16. Auguft Großes Tanzuergnügen. Hierzu ladet höfl, ein Heinrich Ehret. 85 Pillig meinen 500 Stofl-Hosen„ 1% Tunter Wert vorkauft Hur 1 93— Bfeitestrasse Freitag, den 13. Auguſt, abends 7% Uhr. Samstag, den 14. Aug., morgens 9% Uhr. Schrifterklärung Herrn Rabbiner Dr. Oppenheim. Abends 8¼ Uhr. An den Wochentagen: Morgens 6¾ Uhr, abds. 6% Uhr. Freitag, den 13. Auguſt, abends 7½ Uhr. Samstag, den 14. Aug., morgens 8 Uhr. Abends 87½ Uhr. An den Wochentagen: Morgens 6½ Uhr, abends 7 Uhr. ſtellen, daß die in den engliſchen Admiralitätskarten verzeichneten Inſelgruppen, die Royal Society⸗Inſel, die Nimrod⸗Inſel und die Dougherty⸗Inſel, nicht exiſtieren. Bei der Aufnahme der letzteren Inſel in die Karten hat man anſcheinend einen Eisberg als feſtes Land betrachtet; der Eisberg iſt inzwiſchen geſchmolzen und ver⸗ ſchwunden. — Wie Marie Antoinette ſtarb. Die Memoiren des Dr. Pou⸗ mies de la Siboutie, die jetzt in der Revue Hebdomadaire ber⸗ öffentlicht werden, enthalten eine intereſſante Schilderung des tragiſchen Todes der Königin Marie Antoinette; eine große Dame, die durch die Wirren der Revolution vom niederſten Stande bis zu großem Einfluß hinaufgehoben wird, ſchildert als Augenzeuge die letzten Augenblicke der unglücklichen Königin.„Die Königin war allein auf einem Gärtnerskarren, zwiſchen dem Henker Sam⸗ ſon und ſeinen Gehilfen. Die Hände waren ihr auf dem Rücken gefeſſelt, ſie trug ein weißes Leibchen und eine Mütze, die man ihr berkehrt aufgeſetzt hatte. Durch die Rue Royale kam ſie zum Revo⸗ lutionsplatz; auf dem Platze wurde erſt eine Rundfahrt gemacht, ehe ſie zur Guillotine kam, die enau an der Stelle errichtet war, two jetzt das Obelisk ſteht. Sie zitterte an allen Gliedern, war bleich wie Papier; als ſie aus dem Karren ſtieg, mußte ſie geſtützt werden. Mehr tot als lebendig trug man ſie zur gräßlichen Ma⸗ ſchizbe. Samſon riß ihr die Mütze herunter, ein Augenblick ſpäter war alles vorüber. Mir ſtand das Herz ſtill, Tränen liefen mir über die Wangen; ich mußte mich verſtecken, ſonſt hätte man mich in Stücke geriſſen. Und doch hätte ich an ſolch blutige Schauſpiele ge⸗ wohnt ſein müſſen. Ich wurde von einem alten Onkel erzogen, der eine leidenſchafbliche Vorliebe für Hinrichtungen hatte und dabei doch ein gutmütiger braver Mann war. Immer nahm er mich mit; ſo erlebte ich viele Hinrichtungen, unter anderen auch die der Dubarry. Bevor wir ſie ſahen, hörten wir ſchon von weitem ihre gräßlichen Schreie; unausgeſetzt rief ſie wirre und unverſtändliche Worte. Sie ſträubte ſich mit allen Kräften, leiſtete Widerſtand und nur mit Gewalt konnte man ſie zur Guillokine ſchleppen.“ — Königin Luiſe und Andreas Hofer Eines der ſchönſten Dokumente für die Begeiſterung, die die Geſtalt des getreuen Paſſeiers ſchon bei den Zeitgenoſſen erweckte, findet ſich in einem Brief der Königin Luiſe, die fern vom Pregel einer Freundin ſchrieb:„Auf den Bergen iſt die Freiheit.“ Klingt dieſe Stelle, die ich erſt jetzt verſtehe, nicht wie eine Prophezeihung wenn Sie auf das Hochgebirge blicken, das ſich auf den Ruf ſeines Hofer erhoben hat? Welch ein Mann, dieſer Andreas Hofer. Ein Bauer wird ein Feldherr, und was für einer! Seine Waffe— Gebet; ſein Bundesgenoſſe— Gott! Er kämpft mit gefalteten Händen, er kämpft mit gebeugten Knien und ſchlägt wie mit dem Flammenſchwert den Cherubs! Und dieſes treue Schweizervolk(), das meine Seele ſchon aus Peſtalozzi angeheimelt hat. Ein Kind an Gemüt, kämpft es wie die Titanen mit Felsſtücken, die es von ſeinen Bergen niederrollt...“ Bei dieſer Gelegenheit ſei die wenig bekannt gewordene Anſprache mitgeteilt, die der tapfere Sandwirt zwei Tage nach der Schlacht am Berge Iſel, am 15. Auguſt 1809, mittags 12 Uhr, aus einem Fenſter des Gaſthofes „Zum goldenen Adler“ in Innsbruck an ſeine Landsleute hielt. Ihr köſtlicher Lapidarſtil iſt denkwürdig genug:„Grueß enck Gott, meine lieb'n'brucker, weil ös mi zum Oberkommandanten 'wöllt hobt, ſo bin i holt do; es ſeyn ober a viel andere do, dö koni'brucker ſeyn. Alle, dö unter meine Waffenbrüder wern wöll'n; dö ober dös nit thuen wöll'n, dö ſöll'n haim gien, i roth Jo kaule ich; encks und dö mit mir gien, dö ſöll'n mi nit verlaſſ'n, i wer enck Samstag, 14. August, nachm. 4 Uhr Kin derfest a nit verlaſſen, ſo wohr i Anderl Hofer hoaß!!'ſogt hob ich enck,s,'iſöchen hobt's mi;'hied enck Gott!“ — Vom Zigarrenmacher zum Profeſſor. Sophus Bohl⸗ ſen aus Rendsburg, der vor einer Reihe von Jahren als Zi⸗ garrenarbeiter in der Möllerſchen Zigarrenfabrik in Rendsburg arbeitete, ſich hier verheiratete und dann mit Familie nach Ame⸗ rika ging, hat unter Betätigung einer ungewöhnlichen Energie dort eine eigenartige und glänzende Karriere gemacht. Bohlſen trat nämlich nach verſchiedenen Kreuz⸗ und Querzügen ſchließlich als Krankenwärter an der großen ſtaatlichen Klinik der Univer⸗ ſität San Franzisko ein und entſchloß ſich dort bald, Medizin zu ſtudieren, was ihm, obgleich er ſich ſchnell das Wohlwollen und die Unterſtützung dortiger Profeſſoren erwarb, nur unter den allerſchwierigſten Umſtänden möglich wurde. Er ſetzte aber ſeinen Willen durch, erwarb ſich ſchließlich den auch jetzt in Deutſchland anerkannten Grad eines Dr. med. et chir, und beſtand im vori⸗ gen Herbſt das große Staatsexamen an der Univerſität San Franzisko mit ſo rühmlicher Auszeichnung, daß ihm zwei große Preiſe zuerkannt wurden. Jetzt iſt Sephus Bohlſen zum ordent⸗ lichen Profeſſor ernannt und als Direktor an das ſtaatliche pa⸗ thologiſche Inſtitut, die„Akropolis⸗Klinik“ in Oſt⸗Oakland(Nord⸗ amerika) berufen worden. Während des Erdbebens in San Fran⸗ zisko war Bohlſen, der ſeine eigene ganze Habe bei der Kata⸗ ſtrophe verlor, einer der aufopferungsvollſten Aerzte in der ſo ſchwer heimgeſuchten Stadt. Die Eltern des jetzigen Profeſſors haben lange Jahre in Rendsburg gewohnt, wo der Vater im vo⸗ rigen Jahre als penſionierter Zollbeamter ſtarb. Die Mutter lebt noch in Rendsburg. — Bismarck im Hauſe Kupferberg. Der am Sonntag in Benndorf im 60. Lebensjahre verſtorbene Kommerzienrat Franz Kupferberg, Mitbegründer der bekannten Sektkellerei gleichen Namens, gewährte dem Fürſten, damals noch Grafen Bismarck, als ſich dieſer auf der Reiſe nach dem Kriegsſchauplatz befand, vom 2. bis 7. Auguſt 1870 in Mainz in ſeinem Hauſe an der Mathilden⸗Terroſſe Gaſtfreundſchaft. Der Graf fühlte ſich in dem Kupferbergſchen Hauſe ſehr behaglich und ſaß abends ſtun⸗ denlang mit dem Hausherrn in der Laube des Gartens. König Wilhelm und ſein Gefolge wohnten im„Deutſchen Haus“ und Bismarck berichtete manche intereſſante Unterredung, die er mit dem König hatte, ſeinem Gaſtgeber. Kupferberg hatte auch für Bismorck einen in der Nähe wohnenden Barbier beſorgt, der jeden Morgen die Wangen des Grafen glatt machen mußte und nur den martialiſchen, damals noch pechſchwarzen Schnurrbart ſtehen ließ. Als der Graf am 7. Auguſt abends abreiſen wollte, ließ er ſich den Verſchönerungsrat rufen, zog einen Zehntaler⸗ ſchein aus der Brieftaſche und überreichte ihn dem erſtaunten Manne mit der Frage:„Nehmen Sie hier auch preußiſches Geld?“„Durchlaucht,“ war die Antwort,„mir macheis wie die Breiſe, mer nemme, was mer krieje.“ Und ſchmunzelnd ſteckte er den Schein in die Taſche. Seinem Wirte aber gab Biswarck ein wahrhaft ſürſtliches Trinkgeld: Einige Jahre nach ſeinem Mainzer Aufenthalt, an den eine Bronzetafel am Hauſe Kupferberg noch heute erinnert, ſetzte er den Schutzzoll für die einheimiſchen Sektmarken durch, eine Maßnahme, die den deut⸗ ſchen Champagnerfabriken zu Blüte und Reichtum verhalf. Unwiderruflich letzte 98 Vorstellung Montag, den 16. August abends 6% Uhr. 1 Königl. Niederländischer- nzug Das Leben ist jetzt so tener und wohl ireus Umzug durch die Jla, dann Wettspiele. Jede Spielgruppe je fünf erste, oskar Carre 5155 15 dritte Preise. Gegr. 1832 Gegr. 18832 Die Spielplätze sind nach 13 den Altersstufen der Kin- Mannheim— Messpkatz der in drei Gruppen ein- Heute geteilt. Spielplatz 1: für Kinder von 4 bis 6 Jahren, kleine Ringellospiele, Eier- laufen, Harlekinwerfen; Freitag, den 18. Augus abends 8 ½ Uhr Gala⸗ wWerden Kinder von 6 bis 15 Jahren je 0 Pfg., Erwachsene M.—. Abonnementstickets und Dauerkarten haben Giltigkeit. Sonntag, den 15. August ZBilliger Sonntag. Eintrittspre's während des ganzen Tages 50Pig. „„»„Die beiden lustigen Matrosen“,(Höchst kom. Intermezzo.) 7 Vvorverkauf bis 6 Uhrabds. nur fürAbendvorstellungen . Zigarrenh. Aug. Kremer, Lit. D1./(am Paradepl) Stud, ſucht Mk. 300 von Selbſtgeb. geg. Bürg. Offt. u. G. D. 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Acktung!! 5 5 90 5 8 Solide Herren Snkende Snscnhen! erhalten bei einer Anzahlung ee eeeeeeeoeeeeeee 5 Modlerne und monatlichen Teilzahlungen Die bisher im Gebrauch befindlichen Matratzen, welehe Konstruktion sie auch immer haben mögen, er- 5 8 11 lüllen nicht ihre Aufgabe, als wiohntigsten Tell des Bettes, dem Ruhebedürfnisse des menschlichen Körpers 5 5 zuge ab 88 Reohnung au tragen.— Der Grund dieses Uebelstandes liegt darin, dass Polstermatratzen rand gepolstert und— 5 unter Drahtmatratzen, um die Mitte haltbar herzustellen, durch Druckfedern nach oben hin abgestützt werden. Die auf 1 diese Weise erzielte Ubertrleben gewölbte Lagerfläche, im Zusammenhang mit dem unnatürlichen Kopf-———————————— Garantie für la. Stoffe kellkissen, kann dem Körper mſt seinen Wellenlinien keine Ruhe bisten. Die Drahtmatratzen ohne Gegen- und vorzügl. Paßform Aruckfedern sind das Schrecklichste der Schrecken und dürften mit der Bezeichnung„Hängematte“ für vorkaufe um basch zu räumen zu zivilen Preiſen. 6804 Jedermann hinlänglich charakterisiert sein. Spezialangebotfür Beamte. Fig. 1. Polstermatratze u. Drahtzugfedermatratze mit in 4 Serien Anfragen erbeten unter Gegendruckfederung in Verbindung mit dem Keilkissen. 1 2 1 „Schneidermeiſter“ Nr. 6804 Die punktierte, wellenförmige Körperlinie Uberzeugt uns Serie Mark an die Expedition ds. Bl. auf den ersten Blick, dass ee straffen, — nach oben gewölbten Lagerfläche(Strichlinie), welche 1 7 old! pld! allen neuen Polster- und Drahtzugtedermatratzen mit Serie l Mark 1 Sofort 1 Gegendruckfederung, mehr oder weniger eigen ist, nie Serie Il 2 4 Mark „ anpassen kann. Srie Ar bis 5 3 auf Möbel u. Waren, welche mir 1 J 1 3 5 3 0 2 zum Verſteigern übergeb. werden. Fig. 2 zeigt die Ruokenlage auf gewöbnulcher Serie IV Mark 1217 Auch kaufe jed. Poſten Möbel Drahtzugfedermatratze. Wir sehen hier, wWie die Pfandſcheine u. Waren 1 Lagerfläche der Matratze, dem Schwergewieht des 5 5 1 Körpers folgend, zur Muldenform oder Hängematte Sisheriger Preis Nebensache, da meine Dar. Wird. 8 Billigkeit schon längst bekannt. . Arnold, Auktionator Die Brust wird zum Einsinken gezwungen, die N 3, 11. 3, 4. Kniegelenke sind in einer Spannung, in der kein Mensch Telephon 2235. eine erquickende Nachtruhe finden kann. Vermisst Fig. 3. Seitenlage auf Polstermatratze. Jeder hilft, 1 3 Sreitestrasse wird von sich 30 gut er kann und um den Foltern der Rücken- 5 n Teerſchwefel⸗Seife lage zu entgehen, wählt der Ruhende meist die Seiten- v. Bergmaun& Co., Nadebeul lage in zusammengekauerter Stellung. In solcher Zick- 8 5 Schützmarke: Steckenpferd. Zack-Form passt siech der Körper der Matratzenform Orch eſtrions elektr. Pianino, gebr., billigſt 5 iſt 5 151— 5 gelte alle allerdings besser an, jedoch zum grössten Nachteil für? zu verk. Demmer,'hafen. 15696 rten Hautunreinigkeiten u. Leben und Gesundheit.— Hautausſchläge, wie Miteſſer, 515 8 Gest 0 8 Filiale- Lerlegung. 8 Geſichts r. 3 St. 50 Pfg. in 5 212 +* Maunheim: Fig. 4. Drahtzugfedermatratze mit Keilklssen und TF 0 EIl N Körper in der Rückenlage. le 19 9 91 guwase bfel euwWeiss Apo 2 8 2 5 2 67 7 Adler⸗Apotheke, H 7. 1. 6546 Die mit a bezeichneten Hohlräume zwischen der La- für Kragen, Manschetten, Chemisetten u. Hemden befindet Mohren⸗Apotheke, O 2, 5. gerfläche und dem Ruhenden zeigen in frappanter Weise sich von heute ab bei Herkn' 1211 Neckar-Apoth., C. Schütz, Langſtr.41 das Unmögliche einer lnnigen Anpassung der Körper- 1 uen e dee ene de e B. Kullmann, Windeekstr. 21 Caler. Germania⸗Drogerie, F 1, 8. 8 8 1 Bitte hierdurch die geehrte Einwohnerschaft sowie meiner urad Sachſe, Mittelffraße 8d. Fig. 5 und 6. Die Folgen dieser direkt natur- werten Kundschaft des Lindenhofs gefl. hiervon Kenntnis 35—.— Flg. 4 Aae e een 5. z0„ 4 5 Apo etterer. er Kücken ist stark gekrümmt und der Ge- Toeisliste: Einfache Kragen doppelte 5 5 1 5 82 nickwirbsl bis zum 30“ heruntergedrückt. Die Manschetten 12 Pf., Chemisetten 12 Pf., Oberkemden 30 Pf. S.-& S* 2 2827/ eingefallen, Hochachtungsvoll! LgAE May auch lassen die Kniegelenke auf wenig Elasti- 8 8 zität schliessen. Fassen wir zur Vervollstän- Tel. 221 Neuwascherei Edelwefss T, 20 3 8— digung des Bildes, den Kreisbogen, dessen 1— S 8* Zentrum bei F liegt, näher ins Auge, so muss G K sieh uns die Veberzeugung aufdrängen, dass Ankauf. eine Lunge, dle in ihrer oberen Partie der- —— 1579 art zusammengedrückt umfasst wird, voller 8 0 Atemtätigkeſt nioht mehr genügen kann.* Vekſteigerungen 8 Zum besseren Verständnis 8 man Fig. 6 8 75 11 in Vergleich. Hier fällt uns vor allem die vor- 15 Al 21 Er 8 5 W e ins Auge. Der Hinter- 4 80 T. un 9 u u. Waren.' opf liegt mit der Rückenwölbung und dem übernimmt 4916 7 Gesäss in einer fast senkrechten Ebene. Die Sacko-, Rock-, Fr ack-Anzüge Beh. Seel, Auktionator, Suuchwungen, ales Merbmelss wie ue aige nosen, Sehuhe, Stiekel, Möbel und Betttedern ete. f geschwungen, alles Merkmale, wie wir sie bei! 8 8 3, 10.— Telephon 406. einem gesunden und idealen Körperbau voraus- Gegen hochprablende Konkurrenz 8005 NB. Separate Lager⸗Räume. sstzen sollten. rahle ich die höchsten Preise! wegen dring. Badarf. 5 Vorstshend haben Sie die traurige Signatur Gefl. B 2 A. 13, efl. Bestellungen nimmt an Brym,„ ln der heute allgemein im Gebrauch befindlichen 5 7 Damen-Salon Matratzen gesehen, in wenigen Worten zusam- Komme auch ausserhalb. Kaufe auch Partiewaren. mengefasst, heisst sie: Verkümmerung des 5 5 Körperbaues, Schaffung der Olsposition zu BBEC— dohanna Nau Lungenkranchelten und andauernder Ruhe- Verſaßſcheine vom ſtädt. mangel, der zur Nervostät führt. Man braucht kein Fachmann zu sein, um die Notwendigkeit einer Reform einzusehen. Ueber Bord miſt den alten Grundsätzen und Ge- pflogenhelten. Treten Sle mit ein in die Reinen der Streſter für Volkswohl und Ge- sundung der Natlon. Bei der Konstruktion Steilen Hinden Ausperkauf der Samaritermatratzen„Kontur“, die überall ungeheures Aufsehen erregen und ungeteilten Bureau⸗5 kamt l 8 Beitall in Aerzte- u. Lajenkreisen finden, leiteten den Erfinder die Motive, eine Lagerstätte zu schaffen, die einmal die zum alsbaldigen Eintritt von Aaaclatt Aufatbe 3 n L. 2, 6, part. Kopfwaſchen 30 295 Luft⸗Trocken⸗ parat. Haarar⸗ beiten werden ange⸗ nommen. 4584 Leihhauſe kauft und zahlt hohe Preiſe. Offerten unter Nr. 8752 an 0 U— die Expedition dieſes Blattes. eee destmögllohste Rube gewöährlelstet, das anderemal den Brustkorb so lagert, dass die Lunge in ihrer Gesamtheltflott einem größeren und unbehindert atmen kann. Diese brennenden, bisher geſucht. 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