Abonnement: 0 Pfenmig momatkich. Bringerlohn 28 Pig. monatlich, durch die Voſt bez. inel. Poſt⸗ aufſchlag M..4 pro Quartal. GBadiſche Bulkszeitung) 9 Telegramm⸗Abreſſe: „General⸗Auzeiget Maunheim““ Telefon⸗Nummern: Einzel⸗Nummer 5 Pfz⸗ Direktion u. Buchhaltung 1449 55 2 Druckerei⸗Bureau(An⸗ In ſera te: Alnabhängige Tagesgeitung. nahmev. Druckarbeiten 841 Ote Solonel⸗gele. 28 Pie. Geleſenſte und verbreitetſte Zeitung Taglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nedaktioen 377 luseantge Jeferaee: in Maunbeim and Umgebung(ausgenommen Sonntag) in Berlin und Karlsruhe. Expedition und Verlags⸗ 8 Die Rellame-Bele 4 Mt Schluß der Juſeraten-Aunahme ſüe das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. eee;; *.* Nr. 375.(Mittagblatt Montag, 16. Auguſt 1909. Lelegramme. Raubanfall im Eiſenbahncoupee. * Frankfurt a.., 14. Auguſt. In dem heutigen Schnellzug 143 wurde heute abend zwiſchen Raunheim und Kel⸗ ſterbach eine Dame namens Margarete Hapenſtein aus Stargard in einem Abteil erſter Klaſſe angeblich von einem Rei⸗ ſen denn mit einer Larve überfallen und einer gelben Handtaſche mit Photographieapporal beraubt. Der Dieb ſoll zwiſchen Mönchshof und Kelſterbach aus dem fahrenden Zug geſprungen ſein. Eine Huldigungsfahrt zum Fürſten Bülow. * Norderney, 15. Aug. Mehr als 400 Männer und Frauen aus Wilhelmshaven und Umgegend trafen heute mittags kurz nach 12 Uhr hier ein, um den Fürſten von Bülow zu buldigen; ſie marſchierten vom Hafen mit Muſik nach der Wohnung des Fürſten. Der Fürſt empfing eine Deputation, geführt von dem Rektor Mühlhof, der eine Anſprache hielt und mit einem Hoch auf den Fürſten ſchloß. Bülow erwiderte mit Dankesworten und ſchloß mit einem Kaiſerhoch. Die Unruhen in Perſien. .E. London, 16. Aug.(Privattelegramm). Ueber die bereits gemeldeten Unruhen in Perſien bringen die Londoner Zeitungen eingehende und ansführliche Berichte: Ein Bruder des früheren Schah Satar ed Dauleh, der bereits vor zwei Jahren mit einer von ihm angeworbenen Streitmacht gegen die damalige iſt nach Perſien zurückgekehrt. Er ſammelt fortgeſetzt Anhänger um ſich und iſt im Beſitze reicher Geldmittel. Sein plötzliches Auftauchen habe auch die Frage der Einſetzung eines neuen Schahs bezwecks eines Direktoriums aknt gemacht. Nom britiſchen Imperialismus. London, 16. Aug.(Von unſerem Londoner Bureauj). „Dailh Chronicle“ telegraphiert aus Melbourne, daß im Falle die engliſche Regierung ſich mit dem Vorſchlag des auſtraliſchen Staatenbundes bez. des Angebots eines Dreadnought nicht ein⸗ verſtanden erklären ſollte, Auſtralien bereit ſei, anſtelle eines Dreadnought ein Geſchwader von Kreuzern zu bauen, die dann im Stillen Ozean und ganz be⸗ ſonders in den anſtraliſchen Gewäſſern ſtationiert würden. Außerdem wird der Staatenbund eine große Flottenbaſis in Auſtralien errichten. Oeſterreich⸗Ungarn und Großbritannien. OLondon, 156. Aug.(Von unſerem Londoner Bureau). Korreſpondenten engliſcher Blätter in Marienbad melden, es ſei ante Hoffnung vorhanden, daß König Eduards Anweſenheit in dem böhmiſchen Kurort dazu beitragen werde, die geſpann ⸗ ten Beziehungen zwiſchen Oeſterreich⸗Ungarn und Groß⸗ wie ſie ſchon mehrere Monate beſtehen, wieder freundlicher zu geſtalten. Der König hat ſich Freunden gegenüber außerordentlich erfreut über das Begrüßungstele⸗ gramm des Kaiſers Franz Joſef bei ſeiner Ankunft in Marien⸗ bad ausgeſprochen und bereits die Abſicht geäußert, beim Feſt⸗ eſſen, das er am 18. Auguſt, dem 79. Geburtstage des Kaiſers von Oeſterreich geben wird, ſeiner Freude und Genugtuung über das Telegramm des Kaiſers Ausdruck zu geben. Der Geueralausſtand in Schweden „Stockholm, 15. Auguſt. Das ſchöne Wetter, das die ausſtändigen Arbeiter bisher ins Freie lockte, iſt zu Ende. Die Stadt hat am heutigen Sonntag ein ödes Ausſehen. Mangel an Verkehrsmitteln beſteht nicht mehr. Das endgültige Ergebnis über den Ausſtand der Eiſenbahnarbeiter wird erſt Montag oder Dienstag bekannt werden. Die Entſcheidung über den Ausſtand der Straßenfeger wird heute erfolgen. Der Sympathieſtreik der Ackerbauarbeiter nimmt nur gerin⸗ gen Umfang an. Der Typographenſtreik iſt mißlun? gen. Die Zeitungen erſcheinen gedruckt, viele ſogar in gewöhn⸗ lichem Format. Das Publikum gibt der Befriedigung darüber Ausdruck, die Nachrichten in gedrängterer Form als gewöhnlich zu bekommen. An verſchiedenen Stellen im Reiche und auch in Stockholm ſelbſt iſt mehrfach die Arbeit wieder aufgenommen. Am Montag oder einem der nächſten Tage beobſichtigen die orga⸗ britannien, men. Der Fachverein der Bäcker hat den Stockholmer Kranfenhäuſern damit gedroht, daß er Brotmangel eintreten Regierung operierte und ſodaun nach Rußland verbaunt wurde, ſchnellſegelnden Weſens zuſammen. niſierten Hafenarbeiter in Goetesborg die Arbeit wieder aufzuneh ⸗ Die Zufuhr von Lebensmitteln iſt größer als der Die Ordnung iſt muſtergültig. Erdbeben in Japan. * Tykio, 15. Aug. Am Samstag nachmittag wurde ein ſtarkes Erdbeben in den Diſtrikten des Giwaſees ver⸗ ſpürt. In Kioto und Ofaka ſind viele Häuſer einge⸗ ſtünrzt. Alle Züge mußten angehalten werden. JIn Tokio wurde der Erdſtoß nur leicht gefühlt. Tokio, 15. Aug. Das geſtern verſpürte Erdbeben richtete in Zentraljapan, namentlich in Nagoha, ſchweren Schaden an. Die vorliegenden Meldungen ſind jedoch dürftig, da die Eiſenbahn⸗ und Telegraphenlinien unter⸗ brochen ſind. Man ſpricht von 21 Toten und 70 Verwun⸗ deten. Sehr beträchtlich iſt der Schaden auch in einem Teil der Provinz Shiga. Der erloſchene Vulkan Iſuki ſoll nahe der Spitze in ſich zuſammengeſunken ſein. *Tokio, 15. Aug. Nach den bisher eingegangenen Mel⸗ dungen ſind durch das Erdbeben 30 Perſonen getötet und 83 Perſonen verwundet worden. Man nimmt jedoch an, daß dieſe Zahlen ſich noch weſentlich erhöhen werden, wenn erſt die Nachrichten aus ſämtlichen betroffenen Diſtrikten vor⸗ liegen. Eine große Anzahl von Tempeln ſind zerſtört worden. *** * Paris, 15. Aug. Die Morgenblätter melden aus Cher⸗ bourg: Hier ſind etwa 50 Seeleute unter Vergif⸗ rungs⸗ Erſcheinungen erkrankt. Die Mahlzeit der Mannſchaften beſtand zu Mittag aus geſalzenen Fiſchen, welche in der Stadt gekauft worden waren, und zu Abend aus konſer⸗ viertem Fleiſch, das die Marineverwaltung geliefert hatte. Unterſuchung iſt eingeleitet. ———— 3 Politische Cehersſcht. Maunheim, 16. Auguſt 1999 Ueber den neuen Reichskanzler veröffentlicht der freiſinnige Abgeordnete Dr. Pachnicke in der„Neuen Freien Preſſe“ einen ſehr intereſſanten Aufſatz. Er entwirft von dem neuen Reichskanzler folgendes Charakterbild: Herr von Bethmann⸗Hollweg trat an das Steuer. Nach welchen Sternen richtet er den Kurs? Hat er ein Programm, und welches iſt es? Durch Vergangenes ſoll man Gegen⸗ wärtiges erklären. Vergangenes läßt auch auf die Zukunft ſchließen. Geht man auf die Herkunft und die bisherige Entwicklung des neuen Kanzlers zurück, ſo erſcheint er nicht als Typus eines Reaktionärs. Zum Staats⸗ ſekretär des Reichsamts des Innern und zum Stellvertretber des Reichskanzlers wurde er gerade deshalb berufen, weil man ihm den Willen und die Fähigkeit zutraute, der Politik der mittleren Linie gute Dienſte zu leiſten. Tatſächlich hat er ſich als Mittelsmaun bewährt und in oft recht ſchwierigen Lagen es verſtanden, die Parteien zuſammenzuführen oder zuſammenzuhalten. Das Reichsvereinsgeſetz kann als ſein eigenſtes Werk gelten. Sollte er nun plötzlich ein anderer geworden ſein, ſollte ſich die Haltung des Chefs von der des Adlatus grundſätzlich unterſcheiden? Politiſche Mephiſtos könnten eine ſolche Möglichkeit aus der laſſen werde. Bedarf. Tatſache herleiten, daß er das Finanzwerk unterzeichnete. Fürſt Bülow wies es von ſich, eine Geſetzgebung, die er miß⸗ billigte, mit ſeinem Namen zu decken. Herr v. Bethmann bekämpfte anfangs gleichfalls dieſe Art Finanzpolitik und ſanktionierte ſie nachher doch. Ob dies wirklich eine innere Wandlung bedeutet oder lediglich aus der Eigenart der Situation zu erklären und damit zu entſchuldigen iſt, kann nur die Zukunft lehren. Leicht wird ihm der Entſchluß keines⸗ falls geworden ſein, wie er denn überhaupt zu den ſchweren Naturen gehört, zu den Männern des Einer⸗ ſeits- Anderſeits, die lange wägen, ehe ſie wagen. Die ihm zu teil gewordene Bezeichnung„Philoſoph am Thron“ trifft das Richtige. Damit hängt auch eine gewiſſe Weichheit ſeines Er hat ſeine Freude an harten Perſön⸗ lichkeiten, ſo zum Beiſpiel an der knorrigen Geſtalt, die F. Th. Viſcher in„Auch Einer“ ſo pröchtig zeichnet; aber er ſelbſt iſt nicht hart, wenigſtens jetzt noch nicht. Die große Aufgabe, an der ſich der Reichskanzler bemühen muß, iſt die Reformdespreußiſchen Wahlrechts. Pachnicke rät ihm dringend, ſie zu löſen: So bleibt nur ein einziges Problem mit Stacheln, die verwunden können: die Aenderung des preußiſchen Wahl⸗ rechtes. An dieſem kommt der neue Kanzler nicht vorüber⸗ Der Liberalismus wird ihn immer wieder darun erinnern, daß hier die Krone geſprochen, daß ſie ihr Wort verpfändet hat und es nun einlöſen muß, mag der leitende Miniſter Bülow oder Bethmann heißen. Es iſt eine Staatsnotwendig⸗ keit, die Mängel zu beſeitigen, die zugeſtandenermaßen dem geltenden Wahlrechte anhaften. Das Ausland verſteht die Sinnwidrigkeiten nicht, die darin liegen, daß ein Wahlrecht vom Wählen abſchreckt, daß zwei Klaſſen die dritte unter drücken und daß vielfach nur die Hausnummern entſcheiden, wer zur einen oder zur andern gehört, wer Hammer oder Amboß iſt. Das Inland verſteht dies auch nicht. Ein ſolches Verfahren aufrechtzuerhalten, nur weil es der konſervativen Partei zum Vorteil gereicht, hieße parteipolitiſch, aber nicht ſtaatspolitiſch denken und handeln. Das allgemeine Intereſſe verlangt, daß alle im Volke vorhandenen Strömungen und Intereſſen zur Erſcheinung und zur Geltung kommen, und dasjenige Wahlrecht iſt das beſte, welches das klarſte Spiegel bild all dieſer Wirklichkeiten liefert. Dem Zwecke hat das Mittel zu entſprechen, auch in Preußen. Will man d Reichstagswahlrecht nicht auf den größten Bundesſtaat 1 tragen, ſo iſt wenigſtens das direkte und geheime Wahlrecht zuzugeſtehen, das erſtere, damit überflüſſige Umſtändlichkeiten hinweggeräumt, das letztere, damit unzuläſſige Wahlbeein, fluſſungen hintangehalten werden. Hier verſagt die Takt des Fabius Cunctator; die Frage iſt auf Ja und Nein geſtellt Schon daraus ergibt ſich, daß die Politik der Vorſicht das Syſtem des Lavierens ſeine Grenzen hat. Die Geſchichte trägt männliche Züge. Ein Geſchäftsminiſterium kann ſich auf die Dauer nicht behaupten, dazu ſind die Parteigegenſätze bei uns zu ſtark herausgebildet. Wie Fürſt Bülow mehr un mehr der Träger einer Idee wurde, mit der er ſtand und fi ſo muß auch Herr v. Bethmann zu rechter Zeit erkennen laſſen, mit wem und gegen wen er regieren will. Um zu gewinnen, muß er wagen. Glückt das Wagnis, ſo gut. Mißglückt ſo kommt ein anderer. An der Perſon liegt nichts, an Nation alles. Der dentſche Mittelſtand. Der deutſche Mittelſtand ſteht vor einem Wendepu ſeiner Geſchicke, wenn er den Geiſt der Zeiten begreift. De wirtſchaftspolitiſche Entwicklung, auf welche die letzte Reichs⸗ finanzreform den Schlußſtein geſetzt hat, führt das erwe bs⸗ tätige Bürgertum zuſammen. Es beſteht eine Organi deren Wirken darauf gerichtet iſt, Gegenſätze zwiſchen Ha Gewerbe und Induſtrie auszugleichen und darüber hi die gemeinſamen Intereſſen dieſer Kreiſe wirkſamſt zu treten. Der Bedeutung dieſer Tatſache verſchließen ſich auch klardenkende und weitausſchauende Kenner der Sorgen des Mittelſtandes nicht mehr. 5 Vereinzelt ſind noch ſogenannte Freunde des ſtandes am Werke, um dem hellhörig gewordenen Handt und Gewerbetreibenden die Ohren zu verſtopfen, um alteten Schlagworten die mittleren gewerblichen Kreiſ in den Schlaf zu ſingen, aus dem ſie die Reichsfinanzr fol der letzten Monate geweckt hat. Dieſe Bemühungen ſin geblich. Im Präſidium des Hanſa⸗Bundes ſitzt als eit ſeiner Führer ein Handwerksobermeiſter. Dem Direkto gehören zahlreiche Mitglieder des Mittelſtandes an. öffentlichung der Mitgliederliſte des Geſamkausſchuf den erſtaunten ſogenannten Freunden des Mittelſta zeigen, eine wie gerechte und vielſeitige Vertretung Mittelſtandes im Hanſa⸗Bunde geſchaffen wurde 25 Bei dieſer Lage, die ſich noch dadurch erheblich klärt große Maſſen des Mittelſtandes dem Hanſa⸗Bunde als Ein mitglieder angehören, und daß das poſitive Programm Hanſa⸗Bundes dem Mittelſtand eine neue Stütze ſein eine neue Ermutigung zur Verbeſſerung ſeiner Verhältr darf man erwarten, daß die angedeuteten über flüt Gegenbemühungen endlich aufhören werden. 05 Wenn ſich der Deutſche Handwerks⸗ und Gewerbekamm tag in Königsberg gegen jede einſeitige wirtſchaft parteipolitiſche Stellungnahme ausgeſprochen hat, ſo ve ſich das vorzüglich mit dem Programm des Hanſa⸗ Es gilt eine gleichmäßig gerechte Wirtſchaftsd fü Handel, Gewerbe und Induſtrie wie für die Landwirtf Das ſozialdemokratiſche Regiment in vden Drtskrankenkaſſen. Welche idealen ſozialen Verhältniſſe der Zukunftsſ einſt bringen wird, darüber gibt eben jetzt ein Fall in waltung der Leipziger Ortskrankenkaſſe Aufſchluß, def terial vor kurzem veröffentlicht worden iſt. Die„Köl⸗ berichtet darüber folgendes: Durch die im Leipziger Aerz erfolgte Abnahme der Zahl der Arbeitgeber im Vorſtand dahin gekommen, daß auch der Vorſitz des Kaſf einen Sozialdemokraten fiel. Auf dieſe Weiſe hübſche Beweiſe dafür erhalten, wie die Theorie von de heit und Brüderlichkeit in der Praxis ausſieht. Ir 1908 wurde der Ausſchuß der Angeſtellten der Ortsk; von den Angeſtellten beauftragt, beim Vorſtande aberma Gewährung einer ſchon früher vergeblich beantragten Teue zulage und um Aufhebung der 5. Gehaltsklaſſe einzuko Das geſchah in einer ausführlich begründeten Eingabe, di von dem Vorſitzender Pollender, ohne daß der Ausf heit zur mündlichen Aeußerung bekommen hakte, kur Angabe der Gründe dahin beantwortet wurde, daß ſich außer ſtande geſehen habe, auf die geſtellte 2. Sette. Geueral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) irgendwie einzugehen. Doch damit nicht genug. Im Geſchäftsbericht der Kaſſe wurde die Beamtenſchaft beſchuldigt, die in der Tagespreſſe erſchienenen Artikel über die Kaſſenver⸗ hältniſſe inſpiriert zu haben. Als die Beamten dieſe Verdächtigung zurückgewieſen und die Gründung eines Landesvereins der Orts⸗ krankenkaſſen Beamten für das Königreich Sachſen in die Wege leiteten, ließ Genoſſe Pollender im Zorn ſeine Partei Grundſätze böllig im Stich und zog die frühere Anerkennung des Beamtenausſchuſſes zuück, weil dieſer ſeine Kompetenz völlig ver⸗ kannt und ſich„in den Dienſt einerl einſeitigen Orga⸗ niſations⸗ und Parteibeſtrebung“ geſtellt habe. Der Beamtenausſchuß war ſo naiv geweſen, zu glauben, daß er, zu⸗ mal ihm vom Kaſſenvorſtand keine Funktionen vorgeſchrieben waren. einem Autokraten wie Herrn Pollender gegenüber die Intereſſen der Beamten in jeder Hinſicht wahrnehmen dürfe. Genoſſe Pollender forderte zwar ſelbſt die früheren Mitglieder des Beamtenausſchuſſes auf, für die gegen den Geſchäftsbericht gerichtete Reſolution der Beamten Beweiſe zu erbringen; als aber der frühere Beamtenausſchuß erklärte, hierzu beauftragt zu ſein, verlangte der Kaſſenvorſitzende erſt eine Legitimation dieſes Auftrages, um womöglich zu erfahren, wer von den Beamten dieſen Auftrag unterzeichnet hatte. Was wohl die ſozialdemokratiſche Preſſe ſagen würde, wenn es nicht ein Genoſſe wäre der den Herrenſtandpunkt gegenüber den Ange⸗ ſtellten derart wirkungsvoll zum Ausdruck bringt und ihnen, wenn ſie ihre wirtſchaftlichen Verhältniſſe zu verbeſſern ſuchen, das Koalitionsrecht verweigert? Recht bezeichnend iſt auch, daß Herr Pollender, der die Genoſſen im Vorſtand völlig beherrſcht, bei allen Maßnahmen gegen die Angeſtellten den Vorſtand ins Treffen führt, während er bei Gelegenheit, wenn ſeine Geſinnung im hellen Lichte der Oeffentlichkeit erſtrahlen ſoll, auch anders kann, z. B. in ſeiner Eigenſchaft als Stadtverordneter, als er mit edlem Eifer für die Wünſche der Leipziger Ratsbeamten ein⸗ trat, die übrigens beſſer geſtellt ſind als die Beamten ſeiner Kaſſe. Nationale Mitarbeit der Polen? In einem Artikel des„Tag“ hatte Dr. Julius Bachem aus der Tatſache der Mitarbeit der Polen an der Finanzgeſetzgebung den Schluß gezogen, daß„in der parlamentariſchen Vertretung des Polentums die ge⸗ mäßigte Richtung, welche die berechtigten Intereſſen des polniſchen Volksteils auf dem Wege poſitiver Mitarbeit an den allgemeinen Reichs⸗ und Staatsaufgaben wahrnehmen will, die Oberhand erlangt habe“. Darauf antwortet jetzt der Pfarrer P. Fe ja in derſelben Zeitung, und es iſt in⸗ tereſſant, daß von dieſem dem Zentrum angehörigen und den Polen offenbar freundlich geſinnten Herrn die Haltung der Polen eine ganz andere Beleuchtung erfährt. Das Polentum habe ſich nur während der Beratungen über die Reichsfinanzen einige Reſerve auferlegt, nunmehr ſei aber alles wieder beim alten. Das Auge des Beobachters, ſo ſagt Feja, gewahrt das gleiche Mißtrauen gegen deutſche Art und deutſches Weſen wie vorher, die gleiche ängſtliche Eiferſucht, welche das Maß des Bevechtigben vergeſſen läßt und aus„Bedrückten“ ſich ſelbſt zu Bedrückern macht. Die nationate Agitation hat die Arbeit wieder aufgenommen, um alle nur vorhandenen Anſätze der Verföhmung zu bernichten. Der berpreußte Klerus“ wird von dieſer Sorte Katholiken, die gern suſehen, wie eingelne Geiſtliche poboniſieren, weiker nach bewährter Methode an den Pranger geſtellt und vor dem Volke denunziert, daß er lediglich wegen der„Karrierenrei⸗ teret“ dem preußiſchen Germaniſationsſyſtem nachhänge. Mit Ar⸗ gusaugen wird jeder Akt der Paſtoration beobachtet und gegen die Diener der Kirche ausgebcutet, ſobald er deutſchen Parochia⸗ men zugute kommt. Als ſolbſtwerſtändlich betrarhtet man es, daß den in Mittel⸗ und Niederſchleſien und anderwärts ausgeſprengten Polen Gottesdienſt in der Mutterſppache zuteil werde, ſkandaliert aber ſobald ein oberſchre⸗ ſiſcher Pfarrer die gleichen Bedürfniſſe ſeiner deutſchen Gemeindeglieder erkennt und ihnen darin gerecht zu werden ſucht. Iſt das„Verſöhnung“? Sind das „berechtigte Intereſſen“, die wahrgenommen werden müſſen? Kann nern angeſichts ſolcher prinzipienmäßigen Ausleerung aller Erin⸗ merungen und Gefühle, ſolcher Verunglimpfung eines ſelbſtlos und gewiſſenhaft arbeitenden Klerus von„guten Früchten“ reden, die dem Kompromiß erwachſen ſind? Herr Feja bedauert dieſen polniſchen Fanatis⸗ mus und meint, daß er nur beſiegt werden könne, wenn das Zentrum und die ihm verwandte„gemäßigte“ Richtung ſich auf die gegebenen Bedingungen zu einmüti gem Haundeln im vaterländiſchen Intereſſe eini⸗ Theater, Runſt und Wiſfenſchaft. Lügen die Kreter oder nicht? Die Aufmerkſamkeit, zu der die Kreter gegenwärtig wieder alle Welt zwingen, ruft auch die Erinnerung wach an ein berühmtes Sophisma, das ſich auf das Wort des Apoſtels Paulus:„Die Kreter ſind Lügner und faule Bäuche“ ſtützt. Das Sophisma lautet:„Alle Kreter ſind Lügner; der das ſagte, war ſelbſt ein Kreter. Sind die Kreter wirklich Lügner, ſo hat jener Kreter auch gelogen; dann ſind die Leute alſo wahrheitsliebend; dann muß aber der Aeuße⸗ rung des„wahrheitsliebenden“ Kreters geglaubt wer⸗ den, daß ſie Lügner ſind; dann ſind ſie wieder wahrheitsliebend, weil der Kreter als Lügner gelogen haben muß“ ufw. ad infinitum. Hall Caine als Schauſpieler. Aus London wird uns berichtet: Hall Caine, der bekannte engliſche Romanſchriftſteller, der ſoeben wieder unter dem Titel„Der weiße Prophet“ ein neues in Aegypten ſpielendes Werk herausgegeben hat, das in England lebhafte Be⸗ achtung findet, hat jetzt auf der Inſel Man ſeinen Verehrern eine unerwartete Ueberraſchung bereitet: er hat ſich als Schauſpieler ver⸗ ſucht. Im Grand Theatre in Douglas ſollte ſein Stück„Der ver⸗ lorene Sohn“ gegeben werden; einer der Hauptdarſteller erkrankte kurz vor der Vorſtellung, und um die Aufführung zu retten, erklärte ſich Hall Caine ſelbſt bereit, die Partie zu ſpielen. Die Nachricht, daß Hall Caine auf der Bühne erſcheinen würde, hatte viele ſeiner Ver⸗ rer aus der Umgegend herangelockt. Der Schriftſteller erſchien in ſeinem gewöhnlichen Tagesanzug auf der Bühne und zeigte keine Spur von Lampenfieber. Zwar hielt ſer in der einen Hand ſeine Rolle, um im Notfalle ſein Gedächtnis unterſtützen zu können, aber er hatte es nicht nötig, von dieſem Hilfsmittel Gebrauch zu machen. Hall Caine zeigte ſich bei dieſem Debut als ein ausgezeichneter Sprecher, der beſonders die große Szene am Schluſſe des erſten Aktes mit dra⸗ matiſcher Wucht darzuſtellen verſtand. Man rief ihn mehrfach vor den Vorhang und ſchließlich mußte er einige Worte ſprechen, die in ein Lob auf den ſchönen Beruf des Schauſpielers ausklangen.„Meine kurze Erfahrung als Schauſpieler hat genügt, um mir zu zeigen, welch ſchöner Beruf das iſt und welch ſtolzes Gefühl, die Herzen des Publi⸗ kums zu rühren.“ Hall Caine will die Rolle ſpielen, bis der er⸗ krankte Schauſpieler ſie ſelbſt wieder übernehmen kann. Das Tournier der Flugmaſchinen. Am 22. Auguſt beginnt in Reims das große Tournier der Flugmaſchinen; es iſt das erſte Mal, daß eine grüößere Anzahl von Aexoplauen hier öffentlich einen ernſthafteren Wettkampf veranſtalten. Die Fachleute erwarten ſpannende Kämpfe; bis jetzt ſind 35 Flugmaſchinen gemeldet; viele von ihnen find bereits in Reims eingetroffen, die anderen unter⸗ wegns. An den We ſen werden faſt alle bisher exiſtierenden gen würden. Dazu aber könne es nicht kommen, ſolange die Preſſe dieſer„Richtung“ das inhaltsreiche Wort„Vaterland“ perſtfiere und in„Fatterland“ verhunze. Es liegt alſo vorläufig noch kein Anlaß vor, die parlamentariſche Ver⸗ tretung des Polentums auf dem Kapitol als Vater des Vater⸗ landes zu krönen oder vor dem Kompromiß in Andacht zu verweilen, ſolange nicht Feldzeichen und Lager gewechſelt würden oder die Mitarbeit an andern, der Finanzreform gleichwertigen nationalen Intereſſen als Tatſache vollendet ſei, und dieſe Hoffnung ſei gering. Dieſe Hoffnungsloſigkeit teilen auch wir, und wir ſind überzeugt, daß die Polen gar nicht daran denken, die Feldzeichen zu wechſeln und die„Ver⸗ hunzung“ des inhaltsreichen Wortes Vaterland zu unter⸗ laſſen. Daß dieſe Lage jett auch von einem Manne feſtgeſtellt wird, der in einem ganz andern Lager ſteht als wir, entbehrt nicht des Intereſſes und der Bedeutung. Deutsches Reſch. — Sozialdemokratiſche Demonſtrationen. In Kiel war ſeitens der ſozialdemokratiſchen Parteileitung für geſtern nach⸗ mittag eine Maſſenverſammlung unter freiem Himm el geplanr geweſen, in der neben einigen deutſchen Sozial⸗ demofraten auch die Arbeiterführer Mac Donald aus London, Auguſt Nielſſon aus Malmö in Schweden und A. C. Meyer aus Kopenhagen über die Sozialdemokratie, Weltfrieden und die in⸗ ternationale Verbrüderung ſprechen ſollten. Die Verſammlung unter freiem Himmel erhielt die polizeiliche Erlaubnis nicht, fer⸗ ner wurde den ausländiſchen Arbeiterführern nicht geſtattet, in ihrer Mutterſprache zu reden. Es wurde deshalb in drei Ver⸗ ſammlungslokalen getagt. In allen dreien erſchienen die frem⸗ den Sozialdemokraten nacheinander. Während Mae Donald ſeine Rede niedergeſchrieben und dieſe vom früheren Reichstagsabge⸗ ordneten Bernſtein ins Deutſche überſetzt wurde, bedienten ſich die beiden anderen auswärtigen Referenten in ihren Reden der deutſchen Sprache. Die Verſammlungen geſtalteten ſich zugleich zu Kundgebungen für die Vereins⸗ und Verſammlungsfreiheit. Zur Reichstagserſatzwahl in Landau⸗Neuſtadt wird der„Augsb. Abendzeitung“ aus der Pfalz geſchrieben: „Zu ernſten Erwägungen innerhalb der⸗ pfälziſchen nationalliberalen Partejorganiſation wird porausſichtlich der Ausfall der Reichstagserſatzwahl den Anlaß bieten. In den Kreiſen der nationalliberalen Partei gelangt mehr und mehr die auch von dem dem Reichstagsabgeordneten Baſſermann naheſtehenden national⸗ liberalen„Mannheimer Generalanzeiger“ ge⸗ teilte Anſchauung zur Geltung, daß bei der in Rede ſtehenden Wahl, und zwar bei der Auswahl des liberalen Kandi⸗ daten zu wenig Rückſicht auf die Wünſche der Wählerſchaft genommen worden iſt, denn lediglich dem Mangel an Volkstümlichkeit des Kandidaten wird der Verluſt des Wahlkreiſes zugeſchrieben, wobei der Er⸗ wartung Ausdruck verliehen wird, daß der große Ausſchuß der nationalliberalen Partei ſchon in ſeiner nächſten Sitzung eine entſprechende Aenderung des bei der Aufſtellung von Kandidaten bisher beobachteten Verfahrens in Erwägung zieht. Die deutlichſte zahlenmäßige Beſtätigung der Annahme, daß der Verluſt des Wahlkreiſes nur der unausreichenden Popularität des Kandidaten zuzuſchreiben iſt, bildet das Ergebnis der kaum zwei Jahre früher im Landtagswahlkreiſe Neuſtadt⸗Edenkoben ſtattgehabten Landtagswahl. Bei dieſer Wahl wurden, obwohl die Zahl der Wahlberechtigten eine weſentlich geringere iſt als bei der Reichstagswahl, für einen der liberalen Kandidaten, den jetzigen liberalen Landtagsabgeordneten Eugen Abreſch von Neuſtadt, in den Kantonen Neuſtadt und Edenkoben nicht weniger als 6559 Stimmen abgegeben, während bei der diesmaligen Reichstagserſatzwahl ungeachtet des Vorhandenſeins einer weſent⸗ lich größeren Zahl von Wahlberechtigten in beiden Kantonen für den liberalen Kandidaten nur 4072 Stimmen, alſo 2487 Stimmen weniger, gezählt wurden. Dabei iſt noch beſonders bemerkens⸗ wert, daß das bei der Landtagswahl für Abreſch abgegebene be⸗ deutende Stimmenmehr zum größten Teile in ländlichen Orten erzielt wurde, mithin in Orten, deren Wählerſchaft in ihrer Mehrheit nicht ohne weiteres eines Geſinnungswechſels zugunſten der Sozialdemokratie verdächtigt werden darf. So wurden bei⸗ ſpielsweiſe mehr Stimmen für Abreſch als für den diesmaligen liberalen Kandidaten abgegeben: in Haßloch 527, in Lachen⸗ Speyerdorf 249, in Meckenheim 216, in Mußbach 211, in Ham⸗ Typen von Flugmaſchinen teilnehmen. Die Monoplane werden durch Blͤriots Maſchinen und durch mehrere Antoinettes vertreten ſein; auch Latha m, deſſen Apparate jetzt wieder hergeſtellt ſind, wird hier für ſeine mißglückten Kanalflugverſuche Revanche zu nehmen trachten. Blériot hat zwei Maſchinen gemeldet, darunter ſeinen berühmten Kanalflieger. Einen dritten Blériot'ſchen Apparat wird Alfred Jeblanc, ein Schüler Blériots, ſteuern. Unter den Zweideckern ſind die Wrighiſchen Flugmaſchinen, die Apparate von Voiſin, Farman und Curtiß. Unter den Wrightſchen Apparaten erregen zwet neue Maſchinen beſondere Aufmerkſamkeit; es ſind verbeſſerte Mo⸗ delle, die von der Aſtrageſellſchaft gebaut ſind. Die Wrightſchen Maſchinen werden von Lefebpre, dem Grafen de Lambert, Paul Tiſ⸗ ſandier, Gasnier und Schreck geſteuert. Farman hat ſich von den Brüdern Voiſin abgewandt; er baut ſich jetzt ſeine Apparate ſelbſt und wird mehrere dieſer neuen Maſchinen in den Kampf ſenden. Eine Maſchine wird er ſelbſt leiten, bei zwei anderen übernehmen ſeine Schüler Roger Sommer und Cockburn die Führung, die auch die ein⸗ zige reinamerikaniſche Flugmaſchine, das Eigentum von Curtiß, ſteuern wollen. Dieſe amerikaniſche Maſchine iſt der kleinſte Zwei⸗ decker, der in Reims konkurrieren wird; er hat bereits eine Schnellig⸗ keit von 50 engliſche Meilen in der Stunde entfaltet. Santos Du⸗ mont hat einen kleinen Monoplan gemeldet, ſeine in Fachkreiſen bereits bekannte„Demoiſelle“, mit der er in Iſſy⸗les⸗Moulineaux ſchon mehrfach Verſuche unternommen hat. Heinrich Seidels Bücherſammlung iſt in den Beſitz des Berliuer Antiquars Paul Graupe übergegangen. Im Herbſt wird das Ver⸗ zeichnis erſcheinen und uns einen Blick in jene eigentümliche Werk⸗ ſtatt, wo Lebrecht Hühnchen und der Anhalter Bahnhof entſtand, tun laſſen. Den Hauptteil von Seidels Büchern bilden Schriften, deren Zuſammenhang mit ſeinem dichteriſchen Schaffen und auch mit den Werken des Ingenieurs recht ſchwer zu finden iſt. E. T. A. Hoff⸗ mann iſt der Name, der die Sammlung beherrſcht. Sein gauzes Werk iſt vollſtändig in den erſten, ſehr ſeltenen, und auch in vielen ſpäteren Drucken vertreten, u. a. die berühmte Ausgabe der Kinder⸗ märchen von 1816—17 in einem unberührten Exemplar, die unauffind⸗ bar gewordene Viſion auf dem Schlachtfeld bel Dresden 1814 und ſo in langer Reihe die Schriften des großen Phantaſten. Beſonders in⸗ tereſſant iſt das Exemplar der„Prinzeſſin Brambilla“, in das Hoff⸗ manns Freund Ludwig Devrient— vielleicht nach einer durch⸗ zechten Nacht bei Lutter& Wegener— die Worte ſchrieb:„Zum Andenken des Tages der höchſten Potenz.“ Der Erſtausgabe des „Meiſter Floh“ liegt ein Brief des Verlegers Wilmans bei, mit dem Paſfus,„daß der Floh nicht ſo blutig ſtechen wird, als es von ſeiten der preußiſchen Regierung befürchtet wurde“. Auch andere Roman⸗ tiker ſind gut vertreten: Brentano mit den Märchen von 1846, der Geſamtausgabe ſeiner Schriften, Arnim, Heine u. ſ. w. Heinrich Seidel hat eine beſondere Neigung für den Schwulſt des 17. Jahr⸗ hunderts gehabt. Tür Loheuſtein, Harsdörffer, die Pegnitzſchäfer, Hofmannswaldau. Man denke: Lebrecht Hühnchen und Hofmanns⸗ waldau! 5 bach 145, in Haardt 79 in Esthal 65, in Duttwei thal 24, in Neidenfe nicht an Beſcheidenheit Sozialdemokratie, die„Pfi beträchtliche Z1 damit ein poli zahl in Betracht gezo⸗ nehmen würde, geſteht ſelbſt zu und„nationalen“ Stimmen den zugewendet worden ſind. kreis der natio 0 0 die Sozialdemokratie einen zu ver⸗ zeichnen gehabt haben würde, Seite aicht Fehler gemacht worden wären, die vermieden werden konn⸗ ten und künftig unterbleiben müſſen Es muß dies, um eine Wiederholung auszuſchließen und Mandatsverluſten bei künf⸗ tigen Wahlen vorzubeugen, offen ausgeſprochen werden.“ Mannßeim. 16. Auguſt. tein 72, Weiden⸗ 18 gewiß lziſchen chliche Verbindung gen Wähler⸗ — bündleriſchen n Kandidaten ß der Wahl⸗ — 84—— Streikunruhen in Vadiſch⸗ Rheinfelden. Das Bombordement auf die Fabrik. Badiſch⸗Rheinfelde n, 15. Aug. Seitens der Ar⸗ beiter der hieſigen Aluminiumin duſtrie⸗Aktien⸗ geſellſchaft, die ſich ſeit einiger Zeit im Streik befinden, kam es am Freitag Abend zu den bereits gemeldeten Ruhe⸗ ſtörungen und Tätlichkeiten. 200 bis 300 Arbeiter waren vor das Fabrikgebäude gerückt und ſtießen dort mit der zum Schutze erſchienenen Gendarmerie zuſammen. Die Gen⸗ darmerie machte von der Schußwaffe Gebrauch. Dabei hatten die Streikenden einen Toten und einen Schwerverwundeten. Als geſtern abend wieder eine große Zuſammenrottung ſtattfand, er⸗ bat die Fabrikleitung um 11 Uhr 20 Minuten abends von Kan⸗ ſtanz eine Kompagnie Infanterie und zwei Maſchinengewehr⸗ abteilungen, die Sonntag früh eintrafen. Die Ruhe wurde aber ſeither nicht mehr geſtört. Eine andere Meldung beſagt: Am Freitag Abend ſollten aus Frankfurt a. M. eingetroffene Arbeits⸗ willige in die Fabrik geführt werden. Unterwegs kam es zu einem Wortwechſel zwiſchen den ſtreikenden Arbeitern und Auf⸗ ſehern, der in ein Handgemenge ausartete. Der Fabrikmeiſter Fiſcher, der die Führung des Arbeitswilligentruppes über⸗ nonmtmen hatte, machte von dem Revolver Gebrauch. Ebenſo wurde aus der durch ein Steinbom bardement angegriffenen Fabrik geſchoſſen, wobei der Italiener Agamo Gnoli getötet wurde. Der Vorarbeiter Ott inger er⸗ hielt einen Schuß in die Bruſt und dürfte kaum mit dem Leben davonkommen. Die Staatsanwaltſchaft in Waldshut verbrachte den ganzen geſtrigen Tag hier, um den Tatbeſtand feſtzuſtellen. Seit heute früh hölt das aus Konſtanz eingetroffene Miitär die Brücke zwiſchen Schweizeriſch⸗ und Badiſch⸗Rheinfelden ſutwir den Bahnhof beſetzt. Zwei Tote.— Die Urfache des Aufruhrs. * Babd. Rheinfelden, 18. Aug. Die„Oberrhein. Korreſp.“ beilt über den Streitrrawalf und ſeine Urſachen noch folgendes mib: Die Erbitterung der Arbeiter gegen die Alumimirum⸗ fabrik iſt aufs höchſte geſtiegen. Freitag Abend 9 Uhr ver⸗ ſammelten ſich oa. 300 Menſchen im der Martin⸗ und Soften⸗ Die ſtraße, die ein regelrechtes Steinbombardement auf die Kantine, die Bureaus, die Direktor⸗ und Meiſter⸗ wohnungen eröffneten. Einige Frauen und Mädchen trugen die Steine in Schürzen herbei Die Gebände und Wohnungen wurden ſodaun beſtürmt, Fenſterläöden, Türen und das Mobilar demokiert. Aus der Fabrit wurde ſchließlich geſchoſſen. Ein Schuß draf den Italiener Agmo Gnoli ſo ſchwer, daß er nach kurger Zeit ſtar b. Gnoli iſt verheiratet und himterkäßt 2 Kinder. Das zweite Opfer iſt der in der Natriumfabrik beſchäß⸗ tigte Vorarbeiter Ottingerc, der einem Schuß in die Bruſt erhielt und kaum mit dem Leben davonkommen dürfte. Ottinger iſt gleichfalls verheiratet und Vater von vder Kindern. Mehrere Perſonen wurden leichter verletzt. Die Samitätskolonne brachte die erſte Hilfe. Gendarmerde und Polizei waren machtlos, um 11 Uhr traf die telephoniſch herbeigerufene Gendarmerie aus Säckingen ein. Die Demo⸗ lierungen an Wohnungen und Gebäuden ſollen zumeiſt von in Schweiz⸗Rheinfelden wohnenden Italienern, die mit dem Streik gar nichts zu tun hatten, verübt worden ſein. Die Unruhen dauerten bis 3 Uhr morgens. Ueber die Urſache des Krawalls wird bekannt: Freitag Mittag trafen 27 Arbeitswillige aus Frankfurt a. M. in Rheinfelden ein, welche unter Umgehung der Streikpoſtenkette in die Fabrik geführt werden ſollten. Unterwegs kam es zu einem Wortwechfel zwiſchen ſtreikenden Arbeitern und Aufſehern, der in ein Handgemenge ausartete. Fabrikmeiſter Fiſcher, der die Führung des Arbeitswilligentrupps übernommen hatte, feuerte ſeinen Revolver ab und verletzte einen ſtreikenden Arbeiter an der Hand. Dies ſcheint das Signal zu den Un⸗ ruhen geweſen zu ſein. Die Situation iſt nach wie vor äußerſt kritiſch. Die Gendarmerie hat inzwiſchen weitere Verſtärkungen erhalten. Wie noch gemeldet wird, wurde der Portier Wiehl, der von der Waffe Gobrauch machte, verhaftet. Der Staatsanwalt aus Waldshut weilte den ganzen Dag hier, um den Tatbeſtand feſtzuſtellen.— Seit heute Sounntag früh hält eine Kompagnie des Infanterieregiments Nr. 114(Kon⸗ ſtanz) die Brücke zwiſchen Schweizeriſch und Badiſch Rhein⸗ felden, ſowie den Bahnhof beſetzt. Die Ruhe iſt nirgends geſtört. Bericht eines Augenzeugen. * Schopfheim, 14. Auguſt. Von einem Augenzeugen, der geſtern abend gegen 7 Uhr auf einem Radausflug nach Bad. Rheinfelden gekommen war, wird dem„Markgr. Tagebl.“ noch folgendes mitgeteilt: Der Anlaß zu dem Krawall ſoll dadurch ge⸗ geben worden ſein, daß die Aluminumfabrik geſtern etwa 30 fremde Arbeiter einſtellte. Am Nachmittag kam es deswegen zu einem Streit zwiſchen einem Streikenden und einem Werkmeiſter, wobei der letztere zu ſeiner Verteidigung einen Schuß abgegeben und der Streikende ſpäter verhaftet worden ſein ſoll. Infolge⸗ deſſen rotteten ſich immer mehr Streikende zuſammen. Der chriſtliche Gewerkſchaftsſekretär hielt auf der Straße an die Volksmaſſe Anſprachen, wie es ſcheint in beſchwichtigendem Sinne. Allméhlich drängte jedochz die erregte Menge gegen die Direk⸗ tors⸗ und Meiſterwohnungen, bald klirrten die Feuſterſcheiben und es hatte den Anſchein, als oballes kurz und klein ge⸗ ſchlagen werde. Genau konnten die Vorgänge in der faſt ſtock⸗ dunklen Nacht nicht verfolgt werden. Zwar waren die Schein⸗ werfer der Fabrik in Tätigkeit, aber der Lichtſchein ging über die. Mannheim, 16. Auguſt. Geueral⸗Auzeiger.(Hiittagblatt.) 9855 3. Seite. am meiſten in Betracht kommenden Punkte hinweg Oſſenba⸗ geberdeten ſich die italieniſchen Arbeiter am ra⸗ biateſten; eine Anzahl Frauen und Mädchen trugen Steine in den Schürzen herbei. Einige katholiſche Geiſtliche ſollen ſpä⸗ ter den Verſuch gemacht haben, auf die Ausſtändigen, die der chriſtlichen Gewerkſchaft angehören, beruhigend einzuwirken; nach einem Gerücht ſoll der Gewerkſchaftsſekretär den Schauplatz ver⸗ laſſen haben, als die Sache eine ſo ſchlimme Wendung nahm. Als unſer Gewährsmann in Begleitung eines andern Radfahrers etwa um halb 11 Uhr die Heimfahrt nach Schopfheim antrat, hörte man bereits die erſten Schüſſe, ſpäter ſchienen es Sal⸗ ven zu werden. Um dieſe Zeit waren bereits 3 Wohnge⸗ bäude demoliert und die Zerſtörung sarbeit ſchien ſich nunmehr gegen die Fabrikgebäude zu richten. **** Der„Frankf. Ztg.“ wird über die Krawalle unter dem geſtrigen Datum aus Badiſch⸗Rheinfelden berichtet: Das ſonſt ſo ruhige Badiſch⸗Rheinfelden zeigt heute ein Bild des Kriegszuſtandes. Militärpoſten mit aufgepflanztem Bajonett und Gendarmen halten die Ein⸗ und Ausgänge der Straßen nach Badiſch⸗Rheinfelden und zu den Aluminium⸗ werken beſetzt. Bei dem Hauptfabrikeingang und an der Rheinbrücke gegen Schweizeriſch⸗Rheinfelden ſind größere Ab⸗ teilungen mit je einem Maſchinengewehr aufgeſtellt. Die Paſſanten werden einer ſtrengen Kontrolle unterzogen. Das Augenmerk richtet ſich hauptſächlich gegen den Zuzug von Italienern, die von der Schweiz kommen. Seit drei Wochen dauert der Streik, dem ſich die chriſtlichen und freien Gewerk⸗ ſchaftler anſchloſſen. Die Fabrikleitung lehnte jede Verhand⸗ lung ab. Das Verhalten der Streikenden war immer muſter⸗ haft. Am Freitag kamen Streikbrecher an, die Ausſtändigen zogen mit dieſen vor die Fabrik. Ein Portier Biehler und ein Werkmeiſter Fiſcher gaben mit Vetterligewehren étwa 15 ſcharfe Schüſſe ab, wobei zwei Nichtſtreiker getötet wurden. Die Beerdigung des zuerſt getöteten Italieners war auf heute Mittag 2 Uhr angeſetzt. Um jede Demonſtration zu verhüten, beerdigte man von Amtswegen den Italiener geſtern Abend heimlich. Darüber waren die Leute erboſt, zogen vor die Fabrikgebäude und Wohnungen der Direktoren und verlangten die Verhaftung des Werk⸗ meiſters Fiſcher. Als das nicht geſchah, warfen ſie Fenſter⸗ ſcheiben ein und demolierten, was möglich war. Es wurde darauf die 7. Kompagnie des Konſtanzer Regiments requiert. Nun trat Ruhe ein. Immerhin werden weitere Ausſchrei⸗ tungen heute Nacht befürchtet. Um halb 5 Uhr traf die Generaldirektion der Aluminiumwerke und die Staatsanwalt⸗ ſchaft ein, die mit dem Landeskommiſſar Straub und der Streikleitung verhandeln, damit morgen um 6 Uhr die Arbeit wieder aufgenommen werden kann. *** * Bad. Rheinfelden, 14. Auguſt. Der Portier Wiel der Aluminiumfabrik, welcher geſchoſſen hat, wurde ver⸗ haftet. 5 55 0 Die griechiſch⸗ktürkiſche Epannung. Energiſche Maßnahmen der Schutzmächte gegen Kreta. * Paris, 15. Auguſt,„Petit Pariſien“ ſchreibt: Voraus⸗ ſichtlich wird das internationale Geſchwader am Dienstag in einer Stärke von acht Schiffen vor Kreta voll⸗ ſtändig ſein. Es wird, wenn bis dahin die Kreter den For⸗ derung der Mächte nicht nachgegeben haben, ſchen Maßnahmen greifen. Am Dienstag werden wenig⸗ ſtens gegen 1000 Mann Landungstruppen zur Ver⸗ fügung ſtehen. Wenn Truppen gelandet werden, wird man ein⸗ fach auf den Status zurückgreifen, wie er vor dem 27. Juli be⸗ ſtanden hat. 2 London, 16. Aug.(Von unſerem Londoner Bureau). Der Entſchluß der Schutzmächte, gegen die Kretenſer wegen ihrer Haltung energiſch vorzugehen, wird hier mit Freude begrüßt und die ſichere Erwartung ausgeſprochen, daß auf dieſe Weiſe der Friede endgültig erhalten bleiben werde. Es wird gemeldet, daß ein engliſcher Kreuzer bereits in der Sudabay eingetroffen iſt; inzwiſchen ſind dort wohl noch mehr engliſche Kriegsſchiffe aus Malta eingetroffen. Der Konſtantinopeler Korreſpondent des„Daily Telegraph“ meldet ſeinem Blatt, daß das Vorgehen der Mächte in der Türkei den gewünſchten Erfolg erzielt habe, die Gemüter hätten ſich ſchon ſoweit beruhigt, daß ein geſtern abgehaltener Miniſterrat ſich nur nebenbei mit der Kretafrage beſchäftigte. Es wurde eigentlich nur ein Bericht über die letzten Geſchehniſſe vorgelegt. Die Antwort der griechiſchen Regierung wird Dienstag erwartet. Der Korre⸗ ſpondent des„Daily Telegr.“ in Candis meldet, daß die griechiſche Regierung ſich alle Mühe gebe, der Bepölkerung die Not⸗ wendigkeit der Ein holung der griechiſchen Flagge zu verſtehen zu geben, aber ohne Erfolg. Am Sams⸗ tag Abend wollte es die Regierung verſuchen, ihren Willen durch⸗ zuſetzen und die griechiſche Flage herabholen, aber die Bebölkerung widerſetzte ſich und ſeither bewacht ein bewaffneter Haufe von Kretenſern die Fahne, Die neue türkiſche Note. Paris, 15. Auguſt. Die„Libertée“ hat die hieſige tür⸗ kiſche Botſchaft über den griechiſch⸗türkiſchen Konflikt befragt und folgende Erklärungen erhalten: Wir kennen den genauen Text der neuen türkiſchen Note nicht, wir wiſſen nur, daß ſie in lener⸗ giſchen Ausdrücken abgefaßt iſt, und daß ſie von Griechen⸗ land ſormelle Verſicherungen bezüglich ſeiner zukünftigen Haltung Kreta gegenüber fordert. Man wird nicht ableugnen können, daß wir großes Entgegenkommen gezeigt haben, aber wir ſind an der äußerſten Grenze der Konzeſſionen angelangt. Die Anſicht, welche Hilmi Paſcha vor 14 Tagen ausgeſpro⸗ ſchen hat, beſteht noch heute unverändert. Die Türkei wird nie⸗ mals erlauben, daß Griechenland ſeine Hand auf Kreta legt, lie⸗ ber wird die Türkei zu den Waffen grei fen. Als wir am Tage nach der Erlangung unſerer Freiheit in die Abtretung sniens und der Herzegowina an Oeſterreich⸗Ungarn einwil⸗ ligen und die Unabhängigkeit Bulgariens anerkennen mußten, befanden wir uns in einer Zwangslage. Wir hatten damals vollſtändig mit unſeren inneren Angelegenheiten zu tun. Heute aber liegen die Verhältniſſe anders. Wir haben vor einigen Jahren Kreta Europa in Verwahrung gegeben, jetzt verlangen wir unſer Depot von den Schutzmächten zurück und das iſt recht und billig. Mit dieſer Forderung ſteht unſere Regierung nicht allein, ſondern ſie hat das ganze türkiſche Volk geſchloſſen hinter ſich, durch welches augenblicklich ein wahrhaft patriotiſcher Hauch hindurchweht. Freilich erſcheint die Lage ziemlich ernſt, hoffent⸗ ich aber führen die Ereigniſſe nicht zum Kriege und hoffentlich läßt Europa Gerechtigkeit widerfahren unſeren Forderungen, vulche berecht ſnd. zu energi⸗ Die Hartnäckigkeit der Kretenſer. * Kanea, 15. Aug. Auf Anordnung der kretiſchen Re⸗ gierung ziehen ſeit 3 Uhr nachmittags Militär- u. Gendarmerie⸗ patrouillen umher, um die in die Stadt eingedrungenen bewaff⸗ neten Bauern zur Auslieferung der Waffen zu veranlaſſen. * Kanea, 15. Aug. Während der Ankunft der Mitglieder der Deputiertenverſammlung drang geſtern abend eine Bande bewaffneter Landleute in die Stadt und beſetzte die Feſtung, um die Flagge zu ſchützen. Bleibt der Friede erhalten? .E. Berlin, 16. Aug.(Privattelegramm). In Berliner maßgebenden Kreiſen rechnet man, wie wir erfahren, weiterhin beſtimmt auf eine friedliche Verſtändigung zwiſchen der Türkei und Griechenland. Das Auswärtige Amt hat in dieſem Sinne beruhigende Nachrichten erhalten. N a** * Konſtantinopel, 15. Aug. Wie die Blätter melden, richtete die Pforte an die Provinzbehörden die Auf⸗ forderung, der Bepölkerung zu empfehlen, daß ſie ihre Kalt⸗ blütigkeit bewahren und antigriechiſche Kundgebungen oder Akte, welche Mißverſtändniſſe veranlaſſen könnten, ver⸗ meiden, weil die Beziehungen zwiſchen Griechenland und der Türkei normal ſeien. *Konſtantinopel, 15. Aug. Der vorgeſtern in Pera verhaftete Grieche ſoll kein Offizier, ſondern ein für die Kreta⸗ ſache arbeitender griechiſcher Journaliſt ſein. Wie aus Saloniki gemeldet wird, iſt der Sekretär des griechiſchen Kon⸗ ſulats in Serres, namens Couſſis von Unbekannten er⸗ mordet worden. Aus Stadt und Land. Mannheim, 16. Auguſt 1909. Elektriſche Bahn Mannheim⸗Schwetzingen. Mit der neuen elektriſchen Bahnlinie Mannheim⸗Rheinan ſoll, ſo wird uns geſchrieben, es nun in Bälde Ernſt werden. Damit rückt das alte Profekt der Erweiterung dieſer Linie nach Schwetzingen in eine Möglichkeits⸗Phaſe, mit der wir jetzt wohl allen Ernſtes rechnen dürfen. Wir ſagen wohl nicht zu viel, wenn wir die Weiterführung der elektriſchen Bahn nach Schwetzingen nich tbloß als eine Frage der Zeit, ſondern als eine ſolche der aller nächſten Zeit anſehen. Die Ausdehnung des elektriſchen Straßenbahn⸗Netzes bis Schwetzingen fällt und ſteht mit der Ausdehnung des Perſonen⸗ und Warenverkehrs, wie er ſchon heute zwiſchen Mannheim und Schwetzingen beſteht. Der letztere führt in gebieteriſcher Weiſe zu der Konſequenz eines An⸗ ſchluſſes der elektriſchen Linie Mannheim⸗Rheinau an diejenige von Rheinau⸗Schwetzingen„Noch mehr erweiſt ſich das als Notwendig⸗ keit, wenn wir den Blick in die Zukunft richten und mit den Verkehrs⸗ ausſichten rechnen, die ſich nach Verwirklichung dieſer Verkehrs⸗ verbeſſerung eröffnen dürften. Es hieße— um uns einer Variante des etwas trivial gewordenen Athener Eulen⸗Citates zu bedienen— Tiger nach Bengalen tragen, wollten wir die Vorteile des elektriſchen Straßenbahnbetriebes gegen⸗ über denjenigen der Staatsvollbahnen im Vorortsverkehr hier noch⸗ mals alle aufzählen; ſie ſind des öfteren hervorgehoben worden. Die Staatsbahn iſt infolge ihrer komplizierten Betriebs⸗ einrichtungen und ihrer auf die Großzügigkeit ihres Verkehrs zu⸗ geſchnittenen Aufgaben nicht in der Lage, alle mit dem Klein⸗ und Vorortsverkehr verknüpften Wünſche und Bequemlichkeiten des Publikums zu erfüllen. Außerdem bedeutet die Verteilung des Per⸗ ſonen⸗ und Warenverkehrs unter zwei Verkehrs⸗Anſtalten wie über⸗ all, ſo auch in dem vorliegenden Präzedenzfall eine willkommene und notwendige Entlaſtung der Staatsvollbahn. Ueberblicken wir nun Rheinau bezw. Mannheim⸗Schwetzingen und ſtellen wir ſie in Pa⸗ rallele mit anderen bereits beſtehenden ähnlichen Linien. Man kann heute mit der elektriſchen Sträßenbahn vom Waldhof bis nach den linksrheiniſchen Orten Wae e u. ſ. w. ſahren. Bieten dieſe Orte mehr Ch bindung Mannheitm⸗Schwetzingen?— Die Kilometerzahlen werden keine weſentlichen Differenzen darſtellen, die Entfernung dürfte eher zugunſten der letzteren Linte ſprechen. Wie ſteht es mit dem Vorort⸗Verkehr zwiſchen Schwetzingen und Mannheim⸗Rheinau in ſeinem heutigen Beſtand und wie dürfte ſich das Zukunftsbild geſtalten? Der Perſonenverkehr auf dieſer Strecke iſt enorm angewachſen. Die meiſten dieſe Linie befahrenden Perſonen(Arbeiter und andere Paſſagiere; würden eine Fahrgelegen⸗ 1 775 vorziehen, die ſie inmitten der Stadt abzuſetzen imſtande iſt. Für den Gemüſe⸗, Obſt⸗ und Spargelhandel ete. wären die Vorzüge Auch hier welche die des eleltriſchen Straßenbahnbetriebes ganz bedeutende. ſind es Bequemlichkeits⸗ und Sparſamkeitsverhältniſſe, Vorliebe für den letzteren begründen. Vergnügungsreiſende, Ausflügler u. ſ.., welche den Schwetzin⸗ ger Schloßgarten oder Schwetzingen ſelbſt beſuchen möchten oder vice verſa ſolche Perſonen, die einen Abſtecher nach Mannheim machen wollten, werden zur Verwirklichung ihres Vorhabens oft erſt an⸗ geregt, wenn ihnen die Gelegenheit des Beſteigens der elektriſchen Wagen ſozuſagen an jeder Straßenecke und in ſehr kurzen Zeit⸗ abſchnitten geboten wird. Wer rechnet ſich gerne die Fahrzeiten der Züge der Staatsbahn zuerſt genau aus, und wen verdrießt es nicht, wenn er an der Bahn auch noch auf den Abgang der loft verſpäteten) Züge warten ſoll?— Alle dieſe, das bekaunte Eiſenbahnfieber hervor⸗ rufenden Beſchwerden und Unbequemlichkeiten werden durch Be⸗ nützung der elektriſchen Straßenbahnen vermieden. Aber das ſind noch nicht alle die Vorteile der letzteren. Mit dem Moment der Inbetriebſetzung der Linie Mannheim⸗Schwetzingen iſt es den angrenzenden Gemeinden Rheingönheim, Neuhofen, Munden⸗ heim⸗Ludwigshafen, Frieſenheim, Käfertal, Feudenheim, Seckenheim u. ſ.., den anderen pfälziſchen Orten Altrip, Otterſtadt, Waldſee, Maudach, Mutterſtadt u. ſ. w. u. ſ. w. unendlich leichter gemacht, den Schwetzinger Schloßgarten zu beſuchen, während es andererſeits den Bewohnern von Plankſtadt, Oftersheim, Ketſch, Brühl u. ſ. w. ermöglicht wird, in weit bequemerer und ſchnellſter Weiſe nach Mann⸗ heim⸗Rheinau zu kommen. Wünſchen wir, daß mit der Erbauung der Linie Mannheim⸗Rheinau auch die Weiterführung derſelben nach Schwetzingen vereinigt werden möge. Dann iſt ein zeitgemäßer und einheitlicher Verkehrs⸗Komplex geſchafſen, der beinahe einer Ein⸗ gemeindung gleichkommt, ein Verkehrskomplex, in deren Vorteile ſich eine recht große Anzahl Nachbargemeinden teilen werden. P. Vom Groſtherzugspaar. Aus Badenwefler wird uns Donnerstag einen Ausflug auf den Velchen, woſelbſt das lare Wetter eine herrliche Alpenausſicht bot. Gegen Mittag begab ſich das Großherzogspaar mit Gefolge zu Fuß nach Neuhof, wo man im Beckertſchen Gaſthauſe längere Raſt machte. Die Herrſchaften un⸗ terhielten ſich mit den Wirtsleuten in leutſeligſter Weiſe, ins⸗ beſondere freute ſich der Großherzog, in Herrn Veckert einen alten Musketier des 5 Bad Inf.⸗Regts. Nr. 113 aus der Zeit, als er Regimentskommandeur war, zu erkennen. Nach etwa dreiſtündigem Aufenthalte in Neuhof erfolgte im Automobil die Rückfahrt durchs Münſtertal nach Badenweiler. *Uebertragen wurde dem Hauptlehrer und Zeichenlehrkandi⸗ daten Karl Hammel an der Volksſchule in Mannheim die etat⸗ mäßige Amtsſtelle eines Zeichenlehrers am Realgymnaſium in Ektenheim. 5 Der erſte Entwurf zum Winterfahrplan 1909 der Königl. Preuß. und Großh. Heſſiſchen Eiſenbahndirektion Mainz iſt ſoeben erſchienen und kann auf dem Bureau der Handelskammer und des Verkehrsvereins Mannheim eingeſehen werden. *Vom neuen Landesgefüngnis in Mannheim. Aus Achern wird uns gemeldet: Wie wir hören verläßt uns Herr Dr. Sieglitz, um die kaatliche Arzkſtelle beim neuen Lan⸗ desgefängnis in Mannheim auf 1. Oktober d. J. zu übernehmen. *Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht morgen Dienstag der langjährige Kanzleidiener der hieſigen Handelskammer, Herr Wilheim Zeitler mit ſeiner Shefrau. DODWDie Lauz'ſche Luftſchiffwerft. Der Bau der Lanz'ſchen Luft⸗ ſchiffhalle ſieht ſeiner Vollendung entgegen. Das geſamte Gerippe des wird. aber die Chaneen der Ausdehnung der elektriſchen Linie Maunhelm⸗ mer, konzertierte mit gewohnter Meiſterſchaft. auce für des Rentabilitüt, als die Were Beſchfag belegt. Auf der Terraſſe, im Reſtaurationsgarten e von Iſidor Heinsheimer, Langſtraße 23/27, brach geſter geſchrieben: Die Großherzoglichen Herrſchaften unternahmen am ſtraße 12 nahmen geſtern Nachmittag in ihrem Hauſe einen inten Eliſe Mahy und die 18 Jahre alte Nichte der letzteren, Holsſchuh, beide Damen aus Worms, bereits betaub gewaltigen Baues iſt beinahe fertig aufgeſtellt, und ſchon in 14 Tagen ſoll der Bau vollendet daſtehen. Er iſt von durchaus leichter Kon⸗ ſtruktion. Durch ſtarke doppelte Drahttaue, die von der Spitze der Balken ausgehend in einiger Entfernung von dem Baue in der Erde durch Zementklötze befeſtigt ſind, hat der Bau jedoch eine derartige Verſtrebung erhalten, daß ihm ſelbſt der ſtärkſte Sturm nichts anzu⸗ haben vermag. Auch das Dachgerüſte wird durch Drahtſeile von den ſeitlichen Holzwänden gehalten, iſt alſo ein Hängegewölbe, das nur durch waſſerdichtes Segeltuch Verdeckung erhält. Um dem Sturme weniger Widerſtand zu bieten, erhält der Bau von der Erde bis zur Mitte reichend nochmals eine hölzerne ſchräg anlaufende Seiten⸗ verſtrebung, die, wie der ganze Bau von außen mit Brettern verſchalt Die Bauausführung liegt in den Händen der Firma May & Weckenthien G. m. b. H. Berlin, Fabrik für Spezial⸗Bau⸗ ausführungen. Bereits von der Diamant⸗Zündholzfabrik aus, er⸗ blickt man den impoſanten Bau, der ſich direkt hinter dem früher ge⸗ planten Rheinauhafenbecken erhöht, dicht neben dem Bau erhebt ſich das Bureau für die Ingenieure. Auch dieſes iſt bereits unter Dach und Fach. Am öſtlichen Ende des Gebäudes ſteht die Montagenhalle, in der bereits die großen eiſernen Reifen für die Ballonhülle unter⸗ gebracht ſind. Das Bahngeleiſe iſt ebenfalls fertiggeſtellt, und führt bis zum ſüdlichen Ende der Ballonhalle. Der Anſchluß des Gleiſes an die Lokalbahnlinie nach Brühl erfolgte dicht hinter dem an der Straße nach Brühl von der Schwetzinger Chauſſee ſtehenden Hauſe. Bereits im September ſollen die erſten Flüge unternommen werden. Es dürfte alſo ſchon in den nächſten Wochen die Montage des Ballons beginnen. Profeſſor Schütte unterzog bereits geſtern wieder den Bau einer Beſichtigung, und bekundete ein großes Intereſſe für den Fortſchritt des Baues. 18 5 8. * Zirkus Oscar Carré. Wie uns die Direktion mitgeteilt hat, mußte die für heute Montag, den 16. Auguſt vorgeſehene Abſchiedsvorſtellung ausfallen und bereits geſtern Sonntag, abends 8½ ſtattfinden. Zu dieſer Maßnahme ſah ſich die Direk⸗ tion des Zirkus Carrs aus dem Grund gezwungen, weil die Ab⸗ fahrt des Sonderzuges hier in Mannheim aus techniſchen Grün⸗ den erſt ſpät(nämlich in den Morgenſtunden vom Montag zum Dienstag) hätte erfolgen können und die für Dienstag, 17* Aug., abends 8½ Uhr in Mülheim(Ruhr), der nächſten Stadt der diesjährigen Tournee des Zirkus Carré, infolge der langen Reiſedauer hätte ausfallen müſſen. 8 W Der geſtrige Sonntag hatte mit ſeinem ſchönen Wetter alles ins Freie gelockt. Schon in der 6. und 7. Morgenſtunde herrſchte auf dem hieſigen Hauptbahnhof ein ſehr reger Verkehr, der ſich von Stunde zu Stunde ſteigerte, um in den Nachmittagsſtunden ſeinen Höhepunkt zu erreichen. Trotz dieſes Maſſenandranges 86 wickelte ſich der Verkehr flott ab. Der größte Teil der Ausflügber ſtrebte Heidelberg zu, wo man faſt Schritt auf Schritt auf Mamn⸗ heimer ſtieß. Aber auch die nahe Bergſtraße, der Odenwald ete⸗ waren beliebte Ausflugsorte und namentlich von Touriſten ſtar! beſucht. Die Sonne meinte es während des geſtrigen Tages wie⸗ derum ſehr gut. Die hieſigen Gartenxeſtaurants waren in Abendſtunden ſehr gut frequentiert. Nachmittags dagegen es in Mannheim ziemlich leer. Die geſtrigen Rheinfahrten ten unter Beteiligung zahlreicher Paſſagiere ausgeführt werden. So erfreute ſich z. B. Arnheiters Rheinfahrt nach Worms wiederum eines ſehr regen Zuſpruchs. Durch einen beſonders ſtarken Veſuch zeichnete ſich jedoch das geſtrige Abendkonzert im F iedrichspark aus, das allein von nahezu 10 000 Per⸗ ſonen beſucht war und das in ſeinem ganzen Verlauf an die großen Kurkonzerte und Abendveranſtaltungen in Wiesbaden, Kiſ, ſingen, Baden⸗Baden erinnerte. 8 * Das geſtrige Militürkomzert im Roſengarten, in dem die Kapelle des 3. Badiſchen Infanterie⸗Regiments aus Raſtatt konzer, tierte, war von 500 Perſonen beſucht. * Großer Tag im Frisdrichspark. Das geſtrige Abend⸗ konzert im Friedrichspark war von ca. 10 000 Perſonen beſucht. Es war dies ein Maſſenbeſuch, wie wir ihn der rührigen Parkverwaltung noch ſehr oft wünſchen. Die hieſige Grenadierkapelle unter Leitung des Herrn Obermuſikers Voll⸗ Sie mußte im Laufe des Abends noch einige Dreingaben machen. Im war alle verfügbare Sitzgelegenbeit durch den ſtarken Beſuch nirgends konnte mehr ein Stuhl aufgetrieben werden. Selbſt die Ruhebänkchen im Kinderſpielplatz waren geſtern abend voll b ſetzt. Unahläſſig promenierte eine große Menſchenmenge durch den von Herrn Verwalter Hen ſel ſo muſtergiltig in Ordnung gehaltenen, prachtvollen ſchattigen Park. Die lichten Toiletten der Damen gaben dem ganzen Getrieb ein ſehr hüßſches un dem Auge wohlgefälliges Bild. Das Hauptintereſſe der Beſu⸗ cher konzentrierte ſich auf das große Schlachtenpotpourr von Saro, das auch geſtern abend von der Grenadierkape wiederum vorzüglich ausgeführt wurde. Die Schönheiten des Saro'ſchen Tongemäldes wurden ja ſchon öfters an dieſer Stelle gewürdigt. Die Signale klangen ſchön und harmoniſch in die ſtille Nacht hinaus. Faſt andächtig lauſchte die vieltauſendköpfi Menſchenmenge der Kapelle. Nur allzuleicht konnte man ſi den Abend vor einer Schlacht hineindenken; beſonders als da Gewehr⸗ und Schützenfeuer ertönte, die Schlachtmuſik einſe und ab und zu Kanonen donnerten. Mit dem Zapfenſtreich und Gebet klang das immer gern gehörte Tongemälde aus. Ka waren die letzten Töne verklungen, als der Park, in sbeſondere die hübſchen Partien am Weiher in bengaliſchem Lichte erſtrahlten und dem Abend einen ſchönen Abſchluß gab. Der ſa glanzvoll verlaufene Abend dürfte dem Friedrichspark ſicherlich wieder ſehr viele Freunde zugeführt haben. * Konzerte im Speyerer Brauhaus. Mit Montag, den 16. Auguſt beginnen die Konzerte des beſtrenommierten Damen⸗ Orcheſters„Hanſa“ aus Braunſchweig und werden bei den vor⸗ zlialichen Ausführungen des vielſeitigen Programmes der Kapell ſicher großen Zuſpruch finden. *Schadenfeuer. In der Rheiniſchen Schuhfab nachmittag 12 Uhr 23 Min. ein Brand aus. Das Feuer entſtan in den im 2. Stockwerk befindlichen Lagerräumlichkeiten, in Packmaterialien, Pantoffel, Bretter, Putzwolle und ſonſtige Gegen⸗ ſtünde aufbewahrt ſagen. Als die Berufsfeuerwehr erſchien, das Feuer ſich beveits über die geſamten Lagerräumlichßeiten gedehnt; den energiſchen Vemühungen der Wehr gelang es j das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken, und eine gänzliche Ver⸗ nichtung der Fabrik zu verhüten. Das Feuen wurde mit zwei Schlauchleitungen angegriffen und nach zirka einſtündige angeſtrengteſter Arbeft gelöſcht. Der Brand hatte einen großen Menſchenauflauf hervorgerufen. Der Scraden iſt ziemlich bedeukten d. Wahrſcheiglich iſt der Brand durch Sel bſtent zündung der Putzwolle entſtanden. Ein Familiendrama. Die Bewohner des Hauſes Rheinvi ſiben Gasgeruch wahr, der aus der Wohnung des Baumeiſters Georg Fucke drang. Als man die geſchloſſene Tür der Woh gewaltſam geöffnet hatte, bot ſich den Eintretenden ein ſ chr licher Anblickt in dem Zimmer ſaßen und lagen drei ſonen, ein junger Mann, der 28 Jahre alte ledige Hei 8 Sohn von Heinrich Fucke, und zwei Damen, die 27 2. Seite. Seneral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim, 16. Auguſt. aus denen das Gas entſtrömte. Man überführte die drei Lebensmüden mittels der heiden Sanitätswagen in das Allgemeine Krankenhaus. Ihr Zuſtand iſt zur Zeit derart, daß Hoffnung auf Wiedergeneſung vorhanden iſt. Sie hatten vorher ein ſtarkes Quantum Alkohol zu ſich genommen, um deſto ſicherer vom Tode ereilt zu werden. Die Urſache ſoll i. Familien⸗ s wiſtigkeiten zu ſuchen ſein, da Fucke ſich geweigert haben ſell, dem Sohn⸗ ein Kapital zur Gründung eines eigenen Ge⸗ ſchäftes zu überlaſſen. Eliſe Mahy iſt die Braut Fuckes. (Näheres ſiehe auch Polizeibericht.) »Tötlicher Unfall. Der 51 Jahre alte Anton Kaſt ſtürzte heute vom Lauzſchen Neubau. Als der telephoniſch herbeigerufene Sani⸗ tätswagen an Ort und Stelle ankam, war der Verunglückte bereits tot 4 Die Polizeibericht vom 16. Auguſt 1909. Mord⸗ und Selbſtmordverſuch verübte geſtern nachmittag in der Zeit von 5 bis 7 Uhr ein 28 Jahre alter lediger Kaufmann von hier, indem er in ſeiner elterlichen Behauſung in der Rheinvillenſtraße ſich mit ſeiner 27 Jahre alten Braut und deren 18 Jahre alten Couſine, beide aus Worms, mit deren Einverſtändnis in ein Zimmer einſchloß und ſämtliche Gas⸗ hahnen eines Kronleuchters öffnete, wodurch alle drei das Bewußtſein verloren. Der um 7 Uhr abends heimkehrende Vater des Täters, welcher auf den Vorgang durch das Stöhnen der Mädchen aufmerkſam wurde, zertrümmerte eine Fenſterſcheibe und drückte die Türe ein, ſo daß das Gas abziehen konnte. Ein ſofort herbeigerufener Arzt nahm mit Erfolg Wiederbelebungs⸗ verſuche vor und veranlaßte die Ueberführung der drei Kranken nach dem Allgem. Krankenhaus. Beweggrund der Tat iſt noch nicht völlig aufgeklärt. Unfälle: Am 13. d. M. fiel in einer Werfthalle hier eine ein Zentner ſchwere eiſerne Walze, die an einer Wand anlehnte, um und traf einen Hafenarbeiter auf den rechten Fuß. Er trug hierdurch eine ſtarke Zehenquetſchung davon und mußte mit der Droſchke ins Allgem. Krankenhaus verbracht werden. Einem 15 Jahre alten Taglöhner fiel beim Steintragen in einem Fabrikanweſen in Neckarau aus einer Höhe von zirka 9 Meter ein Stein von einem Baugerüſt herunter; der Stein fiel einem im gleichen Augenblick unter dem Gerüſt vorübergehenden Taglöhner von Neckarau ſo auf den Kopf, daß er einen Schädel⸗ Pruch davontrug und in bewußtloſem Zuſtande im Sanitäts⸗ wagen nach dem Allgem. Krankenhaus überführt werden mußte. Irandausbruch. In dem Lagerraum einer Schuhfabrik im der Langſtraße dahier brach am 15. ds. Mts. mittags auf bis jetzt noch ungufgeklärte Weiſe, vermutlich durch Selbſtentzündung von Putzwolle, Feuer aus, welches eine größere Anzahl Schuhe, Kiſten, Holzgeſtelle und dergleichen zerſtörte. Das Feuer wurde durch die Verufsfeuerwehr nach kurzer Zeit wieder gelöſcht. Der Brandſchaden iſt nicht unbedeutend. Zur Anzeige gelangte ein 27 Jahre alter lediger Taglöhner von Feudenheim, tbeil er heute früh 23½ Uhr auf der Straße zwiſchen] und EK 2 aus Mutzwillen mit einem Revolver mehvere ſcharfe Schüſſe abfeuerte. Im Laufe der letzten zwei Tage mußten 14 Perſonen, welche gum Leil in betrunkenem Zuſtande in verſchiedenen Stadtgegen⸗ den ſchlafend auf der Straße bezty. in öffentlichen Anlagen umher⸗ lagen, von Poltzeipatrouillen aufgegriffen und weggeſchafft werden. Körperverletzungen wurden verübt: im Hofel des Hauſes S 6, l2, im Hauſe Spelzenſtraße 15, hinter dem großh. Schloſſe(durch Stechen mit einem Dolche), im Hauſe Rhein⸗ Häuſerſtraße 37 bier und in der Wixtſchaft zur„Kornblume“ in Neckavau durch Schlagen mit Stöcken, Bierkrügen und Bier⸗ plättchen. Verhaftet wurden 30 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ harer Handlungen, darunter ein Matroſe von Pceterstal wegen erſchwerten Hausfriedensbruchs und Verſuchs der Gefangenen⸗ befreiung, ein von der Staatsanwaltſchaft Sgarbrlicken wegen Be⸗ trugs ete. geſuchter Maurer von Ruſchberg und ein von der Aumts⸗ anwaltſchaft Darmſtadt wegen Unterſchlagung geſuchter Metzger⸗ burſche von Diſchingen. Kus dem Großherzogtum. * Baden⸗Baden, 14. Auguſt. Anläßlich der Anweſen⸗ heit des Großherzogspaares auf Schloß Baden während der in⸗ ternationalen Pferderennen, wird am Samstag, den 21. Auguſt eine impoſante großartige Höhenbeleuchtung, die von wunderbarer Wirkung iſt, von der Stadt Baden⸗Baden verau⸗ ſtaltet. Es ſteht zu erwarten, daß dieſes einzigartige pyrotechniſche Schauſpiel ebenſo wie das für Sonntag, den 22. Auguſt vorgeſe⸗ hene große Prachtfeuerwerk zahlreiche Gäſte von answärts hier⸗ her locken wird. Der Herzog und die Herzogin von Sachſen⸗ Altenburg werden während der Feſtlichkeiten bei den Großher⸗ zoglichen Herrſchaften zu Gaſt weilen. Seebach, 14. Auguſt. Heute nacht 1 Uhr ſtarb Herr Bürgermeiſter L. Meier, welcher 26 Jahre lang unſerer Ge⸗ meinde vorgeſtanden. Derſelbe erfreute ſich durch ſeine Schaf⸗ fensfreudigkeit und ſeinen Gerechtigkeitsſinn allgemeiner Be⸗ liebtheit. 117 Straßburger Regatta. 15. Auguſt. Bahulänge 2000 Meter. Er⸗ munterungs⸗Vierer. 1. Heilbronner Rudergeſellſchaft Schwaben 7 Min. 287½ Sek., 2. Straßburger Ry.:32,6, J. Frankfurt. Rg. Sachſen⸗ hauſen:34¼5, 4. Rg. Heidelberg 7288268. Mit 1½ Längen gewonnen. — Großherzogs⸗Preis. 1. Frankfurter Ruderverein:20, 2. Straß⸗ burger Rg.:87. Ferner: Ry. Heilbronn.— Damenpreis. Einer. 1. Heinrich Vogt.(Frankfurter Rg. Germania):58, 2. Valentin Menz (Kaſteler Rg.):07. Sicherer Sieg mit 1½ Längen.— Kaiſerpreis. 1. Mainzer Ruderverein 710t, 2. Grashopper⸗Klub⸗Zürich:07½6. Nach anfangs geſchloſſenem Rennen mit 2 Längen gewonnen.— Preis der Stadt Straßburg. Achter. 1. Heilbronner Rudergeſellſchaft Schwaben 6248. Straßburger Rv. gab auf.— Regatta⸗Vereinspreis. Einer. 1. Dauiel Neckenauer(Ro. Amicitia⸗Mannheim):4546, 2. Karl Peters(Ruderriege des Eſſeuer Turn⸗ und Fechtklubs):47,6, 8. Jyſef Sablatnig(Brünner Rkl. Brüna):54. Nach Kampf mit Längen. — Einer 1. Karl Triebe(Straßburger Rv.) 8718, 2. Heinrich Bungert (Rg. Heidelberg):30.— Doppelzweier ohne Steuermann. 1. Ruder⸗ riege des Eſſener Turn⸗ und Fechtklubs:12.6, 2. Frankfurter Ng. Germauia 77208, 3. Grashopper⸗Klub⸗Zürich:28. Nach Kampf mit 2 Sängen.— Statthalterpreis. 1. Frankfurter Ruderverein 6743,6, 2. Straßbruger Rg. 710. Ueberlegener Sieg.— Die Meiſterſchafts⸗ Vorrennen für den Einer ergaben: Erſtes Voxrennen: 1. Lucas (Mainzer Rv.)] 7558, 2. O. Müller(Frankfurter Rg. Germania):05. B. v. Gaza aufgegeben. Zweites Vorreunen: 1. M. Stahnke(Rv. Triton⸗Stettin 7742, 2. H. Boettinger(Ruderreige Eſſen]:47, k. H. Wiegels(Ry. Sport⸗Germania⸗Stettin):49. Wiegels und von Gaza kommen nicht in das Entſcheidungsrennen am Montag. Frankfurter Pferderennen am 15. Auguſt. 1. Staatspreis III. Klaſſe.(4500% Dem zweiten Pferde 70 Prozent(garantiert bis 600), dem dritten Pferde 30 Proz. (garantiert bis 400%) der Einſätze und Reugelder. Für gjähr. und ültere inländiſche Hengſte und Stuten, welche keinen Staatspreis. oder II. Klaſſe gewonnen haben. Diſtanz ca. 2200 Meter.(11 Unter⸗ ſchriften.) 1. Herren A. u. C. Weinberg's sjähr. br. St. Ladylike, 2. Hru. A. v. Schmieder's 8j. br. H.„Reichswart“, Tot. 15 10. 2. Saalburg⸗Handicap. Garantierter Preis 5000; hier⸗ von 4000 dem erſten, 700 dem zweiten, 300/ dem dritten Pferde. Für Zjähr. und ältere inländiſche Pferde. 100% Einſatz, 50 Reu⸗ geld, nur 30 wenn nicht angenommen. Dillauz ca. 1400 Meter.(84 Unterſchriften, von denen 21 angenommen. 1. Herren A. u. C. v. Weinberg's 4. ſchwbr. H.„Drol!“(Reiter Shaw), 2. Geſtüt Unna's 31. br. H.„Pujoy“(Reiter Shuirgoldh, 3. Hrn. R. Hauiel's 3j..⸗St. „Force majeure“. Tot. 31: 10. Pl. 19, 35, 39:10. 3. Landgrafen⸗Rennen. Staatspreis 10 000/ dem erſten, garantiert 2000% dem zweiten, 1200 ½ dem dritten, 600/ dem vierten Pſerde. Außerdem ein Andenken dem Trainer des Siegers. Diſtanz ca. 1200 Meter.(41 Unterſchriften, von denen 19 ſtehen ge⸗ blieben.) 1. Kgl. Haupt⸗Geſtüt Graditz's ſchwör. St.„Antwort“, 2. Hru. P. Pakheiſer's ſchwbr. H.„Donner“, 9. Kgl. Württemberg. 1% eet Weil's br. H.„Oben Hinaus“. Tot. 16: 10. Pl. 14, 18: 10. 4. Roſenberg⸗Jag d⸗Keunen. Ehrenpreis dem ſiegenden Reiter u. garantiert 4000 ½; hiervon 3000% dem erſten, 500 dem zweiten, 300 dem dritten, 200 dem vierten Pferde. Handicap. Herren⸗Reiten. Diſtanz ca. 4000 Meter.(36 Unterſchriften, von denen 18 angenommen.) 1. Hrn. K. v. Tepper⸗Laski's 5j. br. St.„Platcas Pride, 2. Lt. Zollner's 61. br. H.„Sturm“, 3. Lt. v. Moſch's 4j..⸗W.„Wire Puller. Tot. 19: 10. Pl. 14, 21, 10. 5. Verloſungs⸗Handicap. Garantierter Preis 5000 22 hiervon 4000 dem erſten, 700 dem zweiten, 300/ dem dritten Pferde. Diſtanz ca. 1400 Meter.(12 Unterſchriften, von denen 8 an⸗ genommen.] 1. Hru. G. Buggenhagen's 3j. br. St.„Mir jam“, 2. Mr. F. Solloway's 5j. hor. H.„Herbert“, 3. Hrn. J. Neumann's br. ., 31j.,„Badminton“. Tot. 134: 10. Pl. 56, 27: 10. 6. Hohenzollern⸗Jagd⸗Rennen. Ehrenpreis dem ſiegen⸗ den Reiter und garautiert 4500 J; hiervon 3000 dem erſten, 800 dem zweiten, 400% dritten, 300 dem vierlen Pferde. Diſtanz ea. 4000 Meter.(9 Unterſchriften.) 1. Hru. K. v. Tepper⸗Lasli's 51. hr. H.„Calvello“, 2. Et. v. Gorriſſen's a.„Duellant“, 3. Hru. W. Lindenſtaedt's 4j. Sch.⸗H.„Polichinelle“. Tot. 13: 10. Letzte Nachrichten und Celegramme. Paris, 16. Aug.„Petit Pariſ.“ meldel aus Nantes: Ein Artillerieleutnant wurde beim Baden plötzlich von Krämpfen be⸗ fallen und ſank unter. Ein 18jähr. Mädchen, eine gute Schwim⸗ merin, ſprang ſofort zur Rettung des Leutnants ins Waſſer, geriet aber in Gefahr ſelbſt zu ertrinken. Beide wurden gerettet. Die Neunzehnhundertjahrfeier der Schlacht im Teutoburgerwalde. * Detmold, 14. Aug. Die Neunzehnhundertjahr⸗Feier der Schlacht im Teutoburgerwalde wurde heute abend im Rathausſaale zu Detmold mit einer Sitzung des Feſtausſchuſſes eröffnet. Kommer⸗ zienrat Hinurichs begrüßte in kurzen zu Herzen gehenden Worten, an den Ausgang der Feier erinnernd und ihre Berechtigung betonend, die Gäſte, insbeſondere die beiden Feſtredner Profeſſor Dr. Delbrück aus Berlin und Profeſſor Dr. Nebelung aus Dortmund; ferner die Abgeſandten des Deutſch⸗amerikaniſchen Nationalbundes, der Loge der Hermaunsſöhne(Zweigloge Texas), der amerikaniſchen Fürſt Bis⸗ marck⸗Loge, die Vertreter von Vereinen und Korporationen, der akademiſchen Ingend und der ſtets hilfsbereiten Preſſe. Oberbürger⸗ meiſter Wittie von Detmold hieß die Feſtteilnehmer im Namen der Stadt Detmold willkommen, und Profeſſor Dr. Thorbecke betonte die nationale Grundlage der Verauſtaltung, die ihren ſichtbaren Zeu⸗ gen in dem Hermaunsdenkmal Eruſt von Bandels gefunden habe. Der Vertreter des amerikaniſchen Nationalbundes, Schmid t⸗Brvok⸗ Iyn, fand beſonders warme Worte der Erwiderung, indem er her⸗ vorhob, wie gerade das Gedächtnis der Hermanusſchlacht, der erſten großen deutſchen Einheitstat, geeignet ſei, alle Glieder des deutſchen Volkes zuſammenzuſchließen. Weiterbin ergriffen noch das Wort: der Vorſitzende der Loge der Hermannsſöhne(Zweigloge Texas), Fabin Müller, nom Verein der Lipper in Berlin und Skud. Albes von der techniſchen Hochſchule in Hannover. Der Staatsminiſter von Gevekot, der am Erſcheinen verhindert war, hatte ein Begrüßungs⸗ telegramm aus Tirol geſandt. Detmokd, 15. Aug. Der Hauptfeſttag der 1900 Jahre⸗ ſeier der Schlacht im Teutoburger Walde hat heute noch größere Menſchenmengen als geſtern in das freundliche Detmold gelockt. Um 14% lihr ſetzte ſich bei günſtigem Wetter der aus eta tau⸗ ſend Perſonen und mehreren hundert Pferden beſtehende Ger⸗ manenfeſtzug in Bewegung. Auf der Tribüne am Bahnhofe hatten neben einer Reihe von Ghrengäſten der Fürſt und die Für⸗ ſtin zur Lippe mit Angehörigen Platz genommen. Der Feſtzug ſtellte den Triumph Arminius ütber die Römer dar. Den Mittel⸗ punkt bildeten die Gruppen des Cheruskerfürſten ſelbſt, der mit einer Stveitaxt, dem Adlerham und einem reichgeſchmückten Schimmel inmitten einer Schar germaniſcher Edler daherritt, und Thusnelda, die auf einem von ſechs Rindern gezogenen Wagen unterm Eichbaum thrunte, ferner der Wagen Walhallas und der Metbrauerei. Der letzte Wagen zeigte den Bildhauer von Bandel, den Schöpfer des Hermanndenkmals, ſeine Kunſt ausübend. Den Schluß bildeten lippiſche Landleute in Trachten aller vergangenen Jahrhunderte bis auf den heutigen Tag. Der Zug, der in ſchöner Ordnung vorbeigog und ſich durch die einheitlich ausgeführten Koſtſinre auszeichnete, wer von lebhaftem Beifall der Zuſchauer begleitet. Detmaold, 15. Aug. Heute nachmittag fand ein Feſt auf der Grotbenburg am Hermaun⸗Denkmal ſtatt. Vor dem Fürſtenzelt, in welchem der Fürſt und die Fürſtin zu Lippe Platz ge⸗ nommen batten, hielten altgermaniſche Krieger die Wache. Nachdem Wagners Kaiſermarſch verklungen war, betrat Ober⸗Bürgermeiſter Wittie die Rednertribüne, um ein Hoch auf den Kaiſer, die Fürſten, die deutſchen Bundesfürſten und die freien Städte auszubringen. Der Aufſtand in Barcelona. Naris, 16. Aug. Die hieſige ſpaniſche Geſandtſchaft teilt dem„Figaro“ mit: Die Meldung eines hieſigen Blattes aus Cer⸗ bere, dergufolge am 10. ds. Mts. in Montjuch 25 Gefangene er⸗ ſchoſſen worden ſein ſollen, iſt völlig unrichtig. Die ſpaniſche Geſandtſchaft verſichert auf das beſtimmtoſte, daß die Todes ſtrafe in keiner Form in Barcelona gegenüber den Veranſtaltern der letzten Unruhen angewendet worden iſt; ebenſo wind die Meldung dementiert, daß der Anarchiſt Flirrar in Barcelona gefoltert wor⸗ den ſei. Flirrar ſei überhaupt nicht in Gewahrſam, Die griechiſch⸗türkiſche Spanuung⸗ Paris, 16. Aug. Der„Matin“ meldet aus Alhen: Eine her⸗ vorragende politiſche Perſönlichkeit, erklärte, die türkiſche Note beweiſe die Abſicht eines beſchloſſenen Angriffs. Griechenland habe tatſüchlich immer die Haltung beobachtet, die ihm von den Mächten vorgeſchrieben war. Man habe der Türket, einer ſtarken Macht, ge⸗ ſtattet, alle Vorbereitungen für einen Angriff zu treffen, die ſie für gut halte. Die Mächte haben aber Griechenland, einer ſchwachen Macht, verboten, die notwendigen Vorſichts⸗ und Verteidigungsmaß⸗ regeln zu treffen. Die letzte türkiſche Note an Griechenland richte ſich eigentlich gegen die Mächte; die an der griechiſchen Note mitgewirkt haben. Jetzt bedürſe es einer weiſen Interventioun, um den Aus⸗ bruch eines Krieges zu verhiudern. Der Generalausſtand in Schwedeu. *Malmö6, 15. Aug. Hier eingegangenen Meldungen zu⸗ folge beſchloſſen die Typographen in ſechs Städten des Reiches, den Streik fortzuſetzen. Vier Landarbeitervereine in Schonen und einer in Oeſter Gotland beſchloſſen, an dem Streike nicht teilzunehmen. Wie aus Eslöf gemeldet wird, hatte der dortige Typographenklub beſchloſſen, die Arbeit morgen wieder aufzu⸗ nehmen. Infolge Verbotes der Streikoberleitung in Stockholm ließ man jedoch den gefaßten Beſchluß wieder fallen. JBerlin, 16. Aug. Aus Stockholm wird gemeldet: Die Situation am geſtrigen Sonntag war ſolgende: Es ſteht feſt, daß der Setzerſtreik nicht die beabſichtigte Wirkung gehabt hat. Die bürgerlichen Blätter werden täglich in größerer Auf⸗ lage und in umfangreicherem FJormat hergeſtellt; auch neue Zei⸗ tungsausträger ſind bei den meiſten Zeitungen in Arbeit getre⸗ ten. Ferner ſcheint bereits ſo gut wie ſicher, daß es zu keinem Eiſenbahnerſtreik kommen wird. Das Städtebied war geſtern in Stockholm ziemlich normal. Mehrere der kleinen Dampfſchiſſe haben ihre Fahrt mit neuer Mannſchaft wieder auf⸗ — genommen. Es verkehren auch ſchon wieder die elektriſchen Stra⸗ senbahnwagen nach der Kunſtausſtellung. Droſchken und Auto⸗ mobile ſind häufig zu ſehen; auch das dramatiſche Theater eröff⸗ nete geſtern abend die Saiſon und hatte ein volles Haus; in den Reſtaurants iſt der Verkehr rege. Alkoholfreie Getränke dürfen zum Eſſen verabreicht werden. Das einheimiſche Stockholmer Bier geht aus. Die Reſtaurants hoffen aber bald auf günſtigen Erſatz aus der Provinz und aus Dänemark. Dies iſt das äußere Bild. An die Streikenden ſind erhebliche Beiträge aus 1* Doch ſollen dieſe vorläufig nicht an die Ausland eingegangen. Streikenden verteilt werden. Die ſtreikenden Arbeiter ſind jetzt nachdem ihre Lebensmittel ſo gut wie erſchöpft ſind, darauf ange⸗ wieſen, auf Kredit zu leben. So haben die etwa 40000 Streiken⸗ den Stockholms jetzt ſchon bei den Kleinhändtern Waren gegen eine Million Kronen auf Kredit entnommen. Die Händler wollen von heute ab nicht mehr borgen. Demgegenüber will nun das Streilkomitee Wertſcheine bis zum Betrage von einer Million Kronen wöchentlich ausſtellen und die Streikenden ſollen mittelſt dieſer Wertſcheine ſich die wichtigſten Lebensbedürfniſſe beſchaffen. Berliner Prahtbericht. [(Von unſerem Berliner Bureau.) Die Landung des Ballons„Tſchudi“ auf ruſſiſchem Boden. Berlin, 16. Ang. Die Inſaſſen des am Mittwoch in Rußland gelandeten Berliner Ballons„Tſchudi“, deren Freilaſſung auf Veranlaſſung des deutſchen Botſchafters in Petersburg erfolgte, ſind geſtern abend in Verlin wieder ein⸗ getroffen. Ueber ihr Abenteusr erzählen ſie folgendes: Am vorigen Mittwoch ſtieg der der Berliner Luflſchiffahrts⸗Ge⸗ ſellſchaft gehörende Ballon„Tſchudi“ auf. Führer war Dr. Brinkmann, als Begleiter nahm Fabrikbeſitzer Mepter teil. Die Fahrt ging glatt in ſüdſüdöſtlicher Richtung vor ſich. Die Reiſenden wollten an der ruſſiſche Grenze entlang fahren, ohne ſie zu überfliegen, um dann Galizien zu erreichen. Aber der Wind drehte ſich und trug den Ballon in öſtlicher Richtung an die ruſſiſche Grenze. Mit Rüickſicht auf die mitgeführten photographiſchen Apparate ſollle ein Berühren der ruſſiſchen Grenze vermieden werden. Es wurden daher Vorbereitungen zum Landen getroffen: da der Wind ſich inzwiſche erhöhte und der Vallon einen Fabrikort überflog, deſſen Hütten und Schornſteine dem Ballon gefährlich werden konnten. Kaum waren die Schornſteine überflogen, ſo zog Brinkmann in einer Höhe von 350 Meter das Ventil, etwa 200 Meter von der ruſſiſchen Grenze entfernt. Obgleich ſich die Inſaſſen noch auf deutſchen Boden befanden, erhielten ſie unvermutet vom rechts und links Gewehrfeuer. Unglücklicherweiſe kam noch ein ſtarker Windſtoß, welcher den Ballon förmlick über die Grenze hinübertrieb. Jetzt ſtürmten von allen Seiten ruſſiſche Grenzſoldaten heran und erklärten die Luftſchiffer für verhaftet. Es war Donnerstag 4 Uhr früh, und volle 5 Stunden, bis 9 Uhr morgens, mußten die beiden Luft⸗ ſchiffer im Freien unter Bewachung der Soldaten verbringen, bis ein Rittmeiſter erſchien, welcher ſich ihrer in liebens⸗ würdigſter Weiſe annahm. Er führte ſie in ſeine Wohnung und ſorgte für Frühſtück und Mittageſſen. Nachmittags fünf Uhr fuhr ein Wagen vor, in welchem der Rittmeiſter mit ſeinen beiden unfreiwilligen Gäſten Platz nahm. Die Fahrt ging nach Bosnowice. Der Wagen wurde jetzt von bewaffneten Koſaken eskortiert. Am Sonntag hatte die Deutſchen dann beim Polizeimeiſter ein längeres Verhör zu beſtehen. Am Donnerstag abend 9 Uhr wurden ſie in ein Hotel entlaſſen mit der Weiſung, nicht abzureiſen, im übrigen ihnen aber jede Bewegung in der Stadt erlaubt. Die photographiſchen Auf⸗ nahmen und Apparate wurden einſtweilen von der Polizei zurückbehalten. Am Samstag mittag kurz vor 12 Uhr er⸗ hielten ſie ihre volle Freiheit wieder. Das deutſche Auswärtige Amt habe, wie ihnen geſagt wurde, in Petersburg ihre Frei⸗ laſſung erwirkt. Geſtern abend ſind ſie nun wohlbehalten wieder in Berlin eingetroffen. Was von den angefertigten Films bei der Konfiszierung unbrauchbar geworden iſt, wird noch feſtzuſtellen ſein. Die Huldigungsfahrt zum Fürſten Bülow. Berlin, 16. Aug. Mehr als 400 Männer und Frauen aus Wilhelmshaven und Umgegend trafen geſtern nachmittag im Norderneyer Hafen ein und marſchierten mit Muſik zur Wohnung des Fürſten Bülow. Vor ſeiner Villa empfing Fürſt Biülow eine Deputation des Huldigungszuges, deſſen Führer Rek⸗ tor Mühlbof an ihn eine kurze Anſprache hiell. Der Redner ſprach über die hohen Verdienſte des Kanzlers und ſchloß mit einem Hoch auf den Fürſten, das begeiſtert aufgenommen wurde. Fürſt Bülow erwiderte:„Ich danke den Herren herzlich für ihr Erſcheinen. Als ich zuerſt von Ihrer Abſicht hierherzukom⸗ men hörte, bat ich Sie, von einem Beſuch in Norderney Abſtand zu nehmen, denn es iſt mein Wunſch, nachdem ich meine Aemter niedergelegt habe, nicht mehr in die Oeffentlichkeit zu treten. Nach⸗ dem ich aber gehört habe, daß die Herren ſchon alle Vorberei⸗ tungen zur Reiſe nach Norderney getroffen hatten, habe ich mich Ihrer Abſicht nicht länger widerſetzen wollen. Dazu kommt, daß ich gerade Sie begrüßen kann. Sie kommen aus Wilhelmshaven und unter Ihnen befinden ſich zahlreiche Beamte der dortigen Intendantur und Werften. Sie wiſſen, daß ich als Reichskanzler diele Jahre in direkter Verbindung mit Ihnen geſtanden habe. Sie wiſſen auch, wie ſehr mir in den 12 Jahren, während deren ich die auswärtigen Geſchäfte des Reiches geführt habe, die Ent⸗ wickelung unſerer Marine im Inkereſſe der Sicherheit und des Friedens unſeres Vaterlandes am Herzen gelegen haben. Ich freue mich beſonders, daß unter den Herren die Beamten ſo zahl⸗ was das Land au ſeinem Beamtenſtand hat. Man hat geſagt, daß man uns den preußiſchen Leutnant nicht nachmachen könnte. Ich glaube, man kann ohne Ruhmredigkeit ſagen, daß auch der deutſche Beamte ſich von keinem anderen ſtbertreffen läßt und ich bin überzeugt, daß der deutſche Beamtenſtand im allgemeinen und die anweſenden Herrn im beſondren dieſen guten Ruf ſtets aufrecht erhalten werden. Ich fordere Sie auf, das zu bekräftigen, indem Sie mit mir einſtimmen in den Ruf: Se. Majeſtät der Kaiſer lebe hoch!“ Darauf ſpielte die Muſik„Deulſchland, Deutſchland über alles“. König Edaard in Marienbad. Berlin, 16. Aug. Aus Marienbad wird gemeldet: König Eduard ſandte Samstag Clemenceau eine Einladung zum Frühſtück. Clemenceau traf geſtern nachmittag mit ſeinem Freunde Clerf vom„Figaro“ aus Karlsbad in Marienbad ein. Zum Früßhſtück erſchien auk Botſchafter Crozier. Das Frühſtück wurde auf der offenen Terraſſe des Hotess Weimar eingenom⸗ men. Das Geſpräch wurde überaus lebhaft geführt. Um 2 Uhr nachm. fuhr Clemenceau nach Karlsbad zurük. reich vertreten ſind, denn ich bin ja ſelbſt ein Beamter und weiß, berein Liederkranz und der Kr Mannheim, 16. Auguſt. Geueral⸗Augeiger.(Mittagblatt) — 3 85 Seite. Kus dem Großherzogtum. ſSchwetzin gen, 15. Aug. Heute nachmittag wurde der ſo jäh aus dem Leben geſchiedene Gaſtwirt Heinrich W ittmann zum„Prinzen Karl“(von guten Freunden„Backmuld“ getauft) zu Grabe getragen. Welch großer Sympathie ſich der Verſtorbene erfveute, bewies die äußerſt zahlreiche Leichenbegleitung. Ein Leichenzug, wie ihn Schwetzingen wohl noch ſelten geſehen! Nicht nur Ginheimiſche, ſondern auch Fremde in großer Zahl, aus allen Bevölkerungskreiſen, gaben ihm das letzte Geleite. Auch mehrere Offiziere des Dragoner⸗Regiments Nr. 21, deren Kaſino in ſeinem Gaſthauſe war, bemerkte man im Leichenzug; unter ihnen waren der Regimentskommandeur, Oberſtleutnant von Uslar⸗Gleichen, Regimentsadjutant Rödenbeck, Rittmeiſter von Schlichting. Das ge⸗ ſamte Unteroffizierkorps der hieſigen Schwadron war ebenfalls zur Stelle. Vor dem Leichenzug ſchritten in corpore der Geſang⸗ gerverein. Der Liederkranz trug bei Beginn und Schluß der kirchlichen Handlung erhebende Grab⸗ geſänge vor. Vom Gemeinderat Schwetzingen und den verſchie⸗ denen Vereinen wurden unter entſprechenden Anſprachen Kränze aum Grabe niedergelegt.— Mit dem Dahingeſchiedenen iſt ein hoch⸗ achtbarer und treuer Bürger ſeiner Gemeinde, ein durch und durch nabional geſinnter Deutſcher und Patriot, ein unausgeſetzt tätiger und tüchtiger Geſchäftsmann, ein beſorgter, liebender Familien⸗ vater und Bruder und ein offener, ehrlicher, hilfsbereiter Freund viel zu früh aus dem Leben geſchieden. Wenn auch ſein gerader Charakter zuweilen herbe Worte des Tadels da oder dort aus⸗ ſprach, ſo lag ihm dabei keine ernſtlich böſe Abſicht zugrunde, im Gegenteil, das ehrliche Beſtreben, zu helfen und zu beſſern, wo es nottat. Und daß er einer der erſten beim Helfen war, das müſſen viele, ja ſehr biele bedürftige Leute ihm über das Grab hinaus bezeugen. Als Wirt war er ſeinen Gäſten und Freunden gegenüber ein Original, der es verſtand, mit Ernſt und großem Humor die Unterhaltung zu würzen. Niedere und hohe Gäſte empfing er ſtets in ſeiner blendend weißen Bäckerfacke; ſelbſt Pring Max von Baden wollte ihn bei ſeinen Beſuchen in Schwetzingen nie anders ſehen. Wirtſchaft und Bäckerei hat er unter der Beihflfe ſeiner überaus fleißigen und tüchtigen Frau mächtig in die Höhe gebracht. Beide Geſchäfte erleiden vorläufig keine Unterbrechung, ſondern werden von der Witwe in der bisherigen Weiſe weiter geführt. Der Ver⸗ ſtorbene hinterläßt 4 Kinder, die im Alter von 11—21 JFahren ſtehen. Durlach, 15. Aug. Vorgeſtern wollte der 8jährige Sohn des Fabrikarbeiters Heinrich Volk Jeuer anmachen und goß aus einer Kanne Petroleum darauf, wobei die Kanne explodierte und die Kleider des Knaben Feuer fingen, ſodaß dieſer ſofort in Flammen ſtand. Die Ehefrauen Heinrich Gültling und Chri⸗ ſtoph Lehberger hatten die Geiſtesgegenwart, das Feuer mittels Kleidungsſtücken zu erfticken. Den ſchwer verbrannten Knaben verbrachte man ſofort ins Spital. * Pforzheim, 13. Auguſt. Eine aus Preußen ſtammende, 23 Jahre alte Krankenſchweſter, Tochter eines Ritterguts⸗ beſitzers, traf ſich auf der Hoheneck bei Pforzheim mit einem ihr bekannten Karlsruher Herrn(Dr. jur.), der wegen Lungenlei⸗ dens nach Schömberg kommen ſollte. Anſcheinend wurde die Dame nun durch die Nachrichten von dem Gefundheitszuſtand ihres Bräntigams ſo ergriffen, daß ſie zu ſterben beſchloß. Sie nahm heute nacht Morphium ein und wurde in bedenklichem Zu⸗ ſtand mittelſt Auto ins Pforzheimer Krankenhaus gebracht. * Baden⸗Baden, 13. Auguſt. Herzog Ernſt von Sach⸗ ſen⸗Altenburg wird am 21. Auguſt zu offtziellem Beſuche des Großherzogs und der Großherzogin auf Schloß Baden eintreffen. Pforzheim, 14. Auguſt.(Priv.⸗Tel. des Mannheimer General⸗Anz.] Auf der Bahnſtrecke bei Mühlacker wurde heute früh der Bahnwart Wöhrle tot aufgefunden. Ein ande⸗ rer Bahnwart namens Schmelzle ſoll ſeinen Kollegen wäh⸗ rend eines Streites auf die Schienen geworfen haben. Kurze Zeit darauf brauſte ein Kopf ab. e. Pfortzheim, 16. Aug. Zu dem ſchrechlichen Tode des ca. 50 Jahve alten penſionierten Bahnwärters Wöhr erfahren wir bon unſerem Mitarbeiter, der an Ort und Stelle Erkun⸗ digrurgen einzog, iß der Täter, Bahnwärter Schmölzle, Varter von 10 bei einem Wortwechſel der ſich infolge des allerdings unbefugbenlleberſchreitens des Gleiſes die Schranken waren bereits geſchloſſen— dem Wöhr einen Stoß gab, wodurch dieſer auf das Gleis fiel und vom Scknellzug überfahren wurde. Fuau Wöhr war Zeugin des Vorfalles und mußte zuſehen wie ihr Mann, der als durchaus braver und fleißiger Mann geſchildert wird, zermalmt warvde. Dieſelbe gibt an, daß ihr Mann noch zu vettken geweſen wäre, er hätte nicht mehr vom Gleis allein auf⸗ ſtehen können und die Frau konnte dert ſehr ſchweren, großen Mann nicht allein beiſeite bringen. Sie habe dem Schmölzle zugerufen, ihr zu helfen, was dieſer cber nicht tat und im nächſtem Augenblick brauſte der Schnellzug heran. Schmölzle gibt an, er habe die Auf⸗ forderung der Frau Wöhr, ihren Mann vom Gleiſe zu bringen, in der Aufregung überhört. Schmölzle wird als jähzornig geſchil⸗ dert, iſt aber ſonſt ebenfalls ein für ſeime ſtarke Familie treu⸗ beſorgter fleißiger Mann. Beide durch das traurige Vorkommnis unglücklich gewordene Familien werden allgemein bedauert. Der Vorfall ereignete ſich übrigens micht zwiſchen Mühlacher und Illingen, ſondern beim Wärterpoſten 47, ariſchen Illingen und Vaihingen, bezw. Enſingen. Der verhaftete Bahnwärter Schmölzle (nicht Schmelzle) iſt Vaber don 10 Kindevn, der getötebe Wöhr hinterläßt Frau und 2 Kinder, 5 * Villingen, 13. Auguſt. Heftige Angriffe der Führer der hieſigen Zentrumspartei in der letzten Bürgerausſchußſitzung auf den Verwaltungsrat der hieſigen Sparkaſſe haben den Rück⸗ tritt des letzteren zur Folge gehabt. Die Sache wird ein gericht⸗ liches Nachſpiel haben. Pfalz, Heſſen und Umgebung. * Michelſtadt, 11. Auguſt. Am 1. Auguſt wurde die Devoſitenkaſſe der Heſſiſchen Bank geſchloſſen. Die hieſige Spar⸗ und Darlehenskaſſe hat die Wechſelbeſtände der Depoſitenkaſſe aufgekauft, unter der Bürgſchaft der Darmſtädter Bank für Handel und Induſtrie. 55* 555 10 ſtadt, 12. Auguſt. Heute früh.20 Uhr hat ſich der Gardiſt Tempel aus Budenheim von der 6. Kompagnie des 115. Inf.⸗Regts. hinter der Arbeiterkolonie der Merck'ſchen Fa⸗ brik vom Schnellzug überfahren laſſen. Tempel wurde ſchon ſeit 3 Tagen vermißt und wird wohl Furcht vor Strafe das Motip zur Tat geweſen ſein. * Darmſtadt, 12. Auguſt. Heute mittag ſtürzte ein Ge⸗ ſchäftsmann die Kellertreppe hinunter und blieb bewußtlos lie⸗ gen. Die Angehörigen vermißten ihn nach einiger Zeit und fan⸗ den ihn im Blute ſchwimmend, liegend vor. Von ärztlicher Seite wurde jedoch konſtatiert, daß ſchwere innere Verletzungen nicht vorliegen. Immerhin wird der Verletzte das Bett einige Wochen ii üſſen. 55 11. Auguſt. Dieſer Tage erlegte ein hieſiger Nimrod einen ſtattlichen Rehbock, den er infolge ſeiner Schwere nicht mit nach Hauſe nehmen konnte. Als er denſelben ſpäter heimtransportieren wollte, fand er ſich dieſer Mühe enthoben. Ein Anderer hatte ſich die Mühe gemacht und den ſtattlichen Rehbock mit nach Hauſe genommen. Die von der Gendarmerie angeſtellten Hausſuchungen hatten bis jetzt noch keinen Erfolg. war die Tendenz der Effektenmärkte eine zuverſichtliche. Schnellzug heran und fuhr Wöhrle den Dolkswirtschalt. Süddeutſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft, Darmſtadt. Die Geſellſchaft vereinnahmte im Juli 1909 688 766 gegen 655 445 im Vorjahre. Hiervon entfallen auf den Perſonenverkehr % 568 891 oder 28 017 mehr als im Vorjahre und auf den Güter⸗ verkehr 116 662 oder 5540 mehr. Seit Begiun des Geſchäfts⸗ jahres(1. April bis 31. Juli 1909) wurden insgeſamt 2781 256 gegen ½ 2579 833 im gleichen Zeitraum des Vorjahres eingenommen. Die Betriebslänge der Nebenbahnen hat ſich durch Eröffnung der ſchmalſpurigen Strecke Mannheim⸗Käfertal⸗Heddesheim am 1. Mai 1909 um 6,52 Km. vermehrt und beträgt 320,99 Km. gegen 31447 Km. im Vorjahre. Die Länge der Kleinbahnen beträgt 106,51 Kilometer gegen 104,84 Kilometer im Vorjahre. 5*** Saatenſtand in Bayern Mitte Auguſt. Nach den an das k. Statiſtiſche Landesamt gelangten Berichten landwirtſchaftlicher Vertrauensmäuner haben ſich die Saaten im Königreich dank der günſtigen Witterung der letzten Wochen ſehr gut erholt. Die Ernte, welche in vollem Gange iſt, wird nur durch Lagerung erſchwert. Roggen iſt faſt vollſtändig eingebracht und liefert reichlichen Ertrag. Die Ernte von Gerſte und Weizen ſchreitet gut fort; der Körnerertrag iſt befriedigend. Hafer zeigt allgemein ausgezeichneten Stand; mit dem Schnitt kann bald be⸗ gonnen werden. Die Kartoffeln ſind zwar zum Teil von Krauk⸗ heiten(Brand) und tieriſchen Schädlingen(Engerlingen) befallen, ſtehen aber ſchön. Klee und Wieſen haben gut angeſetzt und ver⸗ ſprechen einen guten zweiten Schnitt. Dagegen hat ſich der Hopfen nicht erholt, ſo daß die Ernteausſichten ungünſtig ſind. Ebenſo zeigen die Reben unbefriedigenden Stand. Im allgemeinen wird über das Auftreten von Unkraut und tieriſchen Schädlingen, ſowie über Krankheiten der Pflanzen(mit Ausnahme der Kartoffeln) nur wenig geklagt. Ueber Hagelſchäden wurde nur ganz vereinzelt berichtet. Die Durchſchnittsguoten für das Königreich ſind folgende (ün Klammern die Noten zur gleichen Zeit des Vorjahres]): Winter⸗ weizen 2(1,8), Sommerweizen 1,76(2,1), Spelz 1,79(1,6), Winterroggen 1,82(1,9), Sommerroggen 1,92(2,1), Gerſte 1,75(2,0), Hafer 1,40(2,2), Raps 2,48(1,5), Kartoffeln 1,85(2,1), Klee 1,98(2,4) Luzerne 2(21, Bewäſſerungswieſen 1,83(1,8), andere Wieſen 1,83(2,3), Tabak 3,29 (1,5/, Hopfen 3,79(1,9) und Wein 3,60(2,8). Wöyſen⸗Wochenbericht. W. London, 12. Auguſt 1909. Trotzdem die Umſätze ſich nicht ſehr bedeutend vermehrt haben, Die Wolken, die am politiſchen Horizont auftauchten— Kreta und die inzwiſchen beigelegte Meinungsdifferenz zwiſchen Japan und China— warfen keinen Schatten auf die Börſe, was beweiſt, daß der Optimismus recht feſt eingeniſtet iſt und es wohl nur eines auf die Phantaſie des Pub⸗ likums einwirkenden günſtigen Faktors bedürfen wird, um die Ferienruhe zu unterbrechen. Ein Beweis dafür iſt die Befeſtigung des rhodeſiſchen Goldminen⸗Marktes auf Meldungen von der Entdeckung neuer Goldfelder in Rhodeſien, was auch einen günſtigen Einfluß auf Kaffios hatte. Goldfield Shares waren beſonders bevor⸗ zugt, da die Goldfields⸗Company an dieſem„Rand“ ein großes Intereſſe genommen hat und im Einklang mit der Hauſſe dieſes Va⸗ leurs war der ganze ſüdafrikaniſche Markt feſter. Ueber den Wert der erwähnten Meldungen kann man ſich vorerſt kein Urteil bilden, denn ſie ſtammen aus Bulawayo, alſo aus weiter Entfernung vom Fundort, aber nichts deſtoweniger gaben ſie Anlaß zu großen Options⸗ käufen in Goldfields und Chartered Shares. Die Juli⸗Ausbeute des Transvaals iſt hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der Aus⸗ weis verzeichnet gegen den Vormonat einen Zuwachs von nur 3566 Unzen, d. h. die tägliche Durchſchnittsziffer der Produktion war um 548 Unzen geringer als im Monat Juni. Dies iſt wohl auf die Ver⸗ minderung des Arbeitsbeſtandes zurückzuführen, der einen Rückgang um 4786 Köpfe gegen den Monat Juni aufweiſt. Man war hierauf bereits vorbereitet. In der Tat haben die Leiter der Induſtrie während der letzten Wochen wiederholt auf die Wahrſcheinlichkeit einer weiteren Abnahme des Arbeiterbeſtandes hingewieſen aber zu⸗ gleich betont, daß ſie deswegen keine Beſorgniſſe in dieſer Hinſicht hegen. Die Belebung der Diamanteninduſtrie hat ſicherlich zu einer Beers⸗Minen Zunahme der Belegmaunſchaften der Premier⸗ und De geführt. Außerdem fängt der Eiſenbahnbau an, einte größere Anzahl Einheimiſcher zu beſchäftigen. Aus dieſen Gründen iſt es nicht zu verwundern, daß in den jetzigen Monaten während welcher der Zuzug von Arbeitskräften abzunehmen pflegt, ein Minus an Arbeitern auf⸗ gewieſen wird. Im Laufe der nächſten Monate wird ſich in dieſer Hinſicht eine Beſſerung einſtellen. Natürlich aber beanſprucht der Rand infolge der Ausdehnung der Betriebe mehr Hände, außerdem werden die noch beſchäftigten 5000 Chineſen bald das Land verlaſſen, die daher auch zu erſetzen ſind. Andererſeits dürfte durch beſſere Schulung der Arbeiter deren Arbeitsfähigkeit gehoben werden, ſodaß eine geringere Anzahl die gleiche Quantität Arbeit verrichten kann. Unter den Werten der Finanzgeſellſchaften halten wir Central Mining Shares in aubetracht der heute erfolgten Kupon⸗Detachierung für beachtenswert. Es iſt wohl anzunehmen, daß dieſelben die fällige Dividende von Lſtr..— bald wieder einholen werden. Die Berichte über die City Deep⸗Mine und Bantjes⸗Mine ſind ſehr günſtig, ſpeziell mit Bezug auf die letztere, da das Erz reicher ſcheint, als man er⸗ wartete. Es verlautet, daß Probeentnahmen einen Erzwert bis zu 11 d. feſtgeſtellt haben. Für Diamantwerte herrſcht gute Ten⸗ denz. Alle Nachrichten aus der Diamanteninduſtrie laſſen darauf ſchließen, daß der Handel in dieſen Steinen ſehr lebhaft iſt. Jaggers⸗ fontein ſind beliebt, da man mit einer baldigen Dividendenerklärung auf dieſe Aktien rechnet. In De Beers fanden für Pariſer und Ber⸗ liner Rechnung große Käufe ſtatt. In Newyork herrſcht weiter ſehr günſtige Tendenz. Union⸗Pacific und Steels haben dieſe Woche eine Nekordwoche erreicht. Hill⸗Werte, ſowie Rock Islands waren von dem Saatenſtand⸗Bericht günſtig beeinflußt. Indeſſen machte ſich gegen Ende der Berichtswoche einige Realiſationsluſt bemerkbar, aber die Verkäufe wurden ſchlank abſorbiert. Teilweiſe mögen dieſe Reali⸗ ſationen mit der Ungewißheit bezüglich der Dividenden der Harri⸗ man⸗Bahnen zuſammenhängen. Die Finanzgruppen ſtützen jedenfalls den Markt weiter. Durch die ſehr hoffnungsvollen Ernteausſichten und die Beſſerung der Konjunktur der metallurgiſchen Branche werden ſie unzweifelhaft in ihren Beſtrebungen begünſtigt, die in der Durchführung großer Finanzoperationen gipfeln. So wird im Herbſt die Finanzierung der Gould⸗Bahnen erwartet, ferner ſpricht man von Emiſſionsplänen der Pennſylvania, der Baltimore und Ohio und an⸗ derer Syſteme. Man erwartet auch eine Abtrennung der Kohleuminen ſeitens der Reading Company. Damit ſcheint jedoch der Ehrgeiz der Magnaten noch nicht befriedigt. Z. B. berichtet man von gewöhnlich gut unterrichteter Seite, daß Harriman ein Option auf den Beſitz der Familie Vanderbilt in Newyork Central Shares zum Kurs von 150 (Newyorker Notierung) erworben haben ſoll. Falls er dieſe Option ausübt— und man ſagt, er ſei hiezu unter allen Umſtänden ent⸗ ſchloſſen— ſo würde er im ganzen 75 Millionen Dollar Newyork Central Shares beſitzen. Das große amerikaniſche Publikum läßt ſich jedoch immer noch nicht zum Eingreifen veranlaſſen, ſodaß der Markt ganz auf den Schultern der profeſſionellen Spekulation ruht. In Europa herrſcht gleichfalls wenig Luſt zum augenblicklichen Kurſe einzuſteigen und die Hauſſe der Harriman⸗Werte und Steel Common Shares wurde zur Abſtoßung von früher gekaufter Ware benutzt. Die Ernte⸗Herichte aus Kanada ſind äußerſt günſtig, aber die Tat⸗ ſache, daß die Verwaltungen der Canadian⸗Pacific⸗Bahn von einer Erhöhung der Ausſchüttung abgeſehen hat, wirkte deprimierend auf die Aktien derſelben. Grand Trunks ſind jedoch feſt auf die bevorſtehende Dividendenerklärung. Man erwartet eine Ausſchüttung der vollen Dividende auf die zweiten Vorzugsaktien. Die Abnahme der amerikaniſchen Kupferbeſtände, die weſentlich größer ausgefallen iſt, als man erwartet hatte, machte einen ſehr guten Eindruck auf den Kupfermarkt. Der Rückgang iſt darauf zurückzuführen, daß die Bezüge des Konſums im Monat Juli bedeutend beſſer waren, als im Vormonat und genau doppelt ſo groß als im Januax. Jnfolge dieſer günſtigen ſtatiſtiſchen Ziffern, konnten ſich Kupferaktien im Laufe der letzten Tage weſentlich feſter ſtellen. Der Rentenmarkt zeigte ſehr ruhige Tendenz. Konſols ſchließen matter, aber ausländiſche Fonds, die unter den politiſchen Faktoren kaum zu leiden hatten. verzeichnen teilweiſe kleine Avancen. Was die induſtriellen Werte anbelangt, ſo ſind Shell Transport Shares erholt. Die Li⸗ quidation der ſchwachen Hauſſeengagements iſt ſomit anſcheinend be⸗ endigt. In gut unterrichteten Kreiſen beſteht weiter ſehr güunſtige Anſicht über dieſes Papier. Anglo⸗A me rikan Telegrap 0 Deferred Stock ſchließt ſeſt auf die Einführung in Amſterdam. Dieſe Aktie dürfte unbedingt von der günſtigen Wendung der Geſchäftslage in Amerika Nutzen ziehen. Aegypt iſche Werte lagen während der letzten Tage etwas ruhiger, ohne daß hierdurch eine neunenswerte Kurseinbuße verurſacht worden wäre. Für Peking Shares herrſchte großes Intereſſe. Laut einem Markt⸗ gerücht iſt die Kontrolle in die Hände der kontinentalen Gruppe über⸗ gegangen. Man ſpricht davon, daß der Standard Oil und der Steel Truſt in einer oder der anderen Weiſe Intereſſe an dieſem Konzern nehmen, was ſich ja geuügend durch deſſen Oelguellen und Eiſenerz⸗ minen, die ſich auf dem Konzeſſionsgebiet befinden, erklären ließe. *** Kohlenmarkt. (Driginalbericht des„Monnheimer General⸗Aazeigers“). Die in unſerem letzten Bericht gemeldete regere Nachfrage flaute in der verfloſſenen Woche wieder ab. In Hausbrandware ſcheint der erſte dringendſte Bedarf für die Herbſtmonate eingedeckt zu ſein, anderſeits hindern aber auch die Erntearbeiten den Kon⸗ ſum an ſtärkeren Bezügen. Auch die Induſtrie kommt nur ſehr ſelten mit Neuanfragen an den Markt, während der Abruf für den laufenden Bedarf ſich in mäßigen Grenzen hält. Die Schiffahrts⸗ verhältniſſe waren nach wie bor recht günſtig, der Waſſerſtand konnte immer noch ziemlich volläſtig ausgenutzt werden und die Zufuhren erlitten infolgedeſſen ſowohl in inländiſcher als auch in auskändiſcher Ware keine nennenswerte Unterbrechung. Die einzigen Artikel, welche auch jetzt noch ſtark gefragt werden, ſind Anthrazitnüſſe und Brechkoks. * — Maſchinenfabrik Geislingen. Auf dem Baugelände bei Mettingen beabſichtigt die Maſchinenfabrik Geislingen Aktien⸗ Geſellſchaft ein neues 121 Meter langes und 47 Meter breites Werkſtättengebäude für Brückenbau hinzuſtellen. Es ſollen darin 175 Arbeiter beſchäftigt werden. Preiserhöhung für Kupferbleche. Der Zentralverband hat die Preiſe für Kupferbleche um 2 M. auf 157 M. erhöht. Maunheimer Marztbericht vom 16. Aug. Stroh) v. Ztr. M. 18 Hen ver Ztr. M..70, neues per Ztr. M..00, Kartoffeln per Mark.00.00, beſſere Mark.50.00, Bohnen per Pfund 5⸗10 Pfg., Bohnen deutſche per Pfund 0 00 Pfg. Blumenkohl v Stlick 10⸗20 Pfg., Spinat per Pfd. 1500 Pfg.. Wirſing ver Stütch 5⸗00 Gfg., Rotkohl p. Stück 10.20 Pfg., Weißkohl v. Stick.15 Pfg. Weißkraut p. Zentner.00-00, Ink., Kohlrabie3 Knollen 10⸗12 Pfg. Kopfſalat per Stück-8 Pfg., Endivienſalat ver Stück-8 Pfg. Foldſalat v. Portion C00 Pfa., Sellerie p. Stück-8 Pfg., Zwiebeln per Pfd.-0 Pfa., rote Rüben v. Pfund 6⸗0 Pfg., weiße Rüben Strück 4 Pfa., gelbe Rüben ver Pfund-⸗0 Pfg., Carotten v. Pfun -»3 Pfg., Pflückerbſen ver Pfund 12⸗00 Pfg., Meerettig per Stange 20-30 Pfg. Gurken v. Stück 25⸗00 Pfg., zum Einmachen p. 100 St. .50-.50., Aepfel p. Pfd. 15-18 Pfg., Birnen ver Pfd. 15.00 Pfg. Kirſchen p. Pfund 00⸗00 Pfa., Heidelbeeren p. Vfd. 00-00 Pfg., Trau p Pfund 43⸗00 Pfg., Pfirſiſche per Pfund 25-30 Pfg., Aprikoſen Pfund 00 Pfg., Erdbeeren per Pfund 00-00 Pfg., Nüſſe per Pfun 00.00 Pig., Haſelnüſſe p. Pfund 00-00 Pfg., Eier p. Stück 2540 Pf Butter p. Pid..10-.35., Handkäſe 10 Stück 35.40 Pfg., Breſem per Pfd. 50-00 Pfa., Hecht ver Pfd..20⸗0.00., Barſch per Pfun 80.00 Peg., Weißfiſche u. Pfd. 40⸗0) Pfg., Laberdan v. Pfg. 00 Pfg Stockfiſche per Pfund 00⸗00 Pfg., Haſe per Stück.00-.00 M. Reh pe Pfd..80 Pfa., Hahn(ig.) per Stück 0,80-.50., Huhn(ig.) pen Stück.00-.50., Feldhubn per Stück.00-.0., Ente ver Stü⸗ .00-.50., Tauben ver Paar.00-.20., Gans lebend per S .00-.00., Gans geſchlachtet p. Pfund 00-00 Pfg., Aal 0 00-.00 Spargel per Pfund 00-00 Pfg. Aberſeeiſche Schiffahrts⸗Telegramme. New⸗Horz, 11. Aug.(Drahtdericht der White Star Lin Southampton.) Der Schnelldampfer„Adriatie“, am 4. Aug. vo Southampton ab, iſt heute nachmittag hier angekommen. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Reiſebureau Gundlach u. Bärenklanu Nachf., Mannbeim, Bahnbofplatz 7, direkt am Hauptbahnhof. Dampfer⸗Grpeditionen des Norddeutſchen Lloyd in ab Bremerhaven vom 15. Aug. bis 21. Aug. Wiltbelm II.“ am 17. Aug, nach New⸗Hork äber Southampfor Cherbourg.„Georg Wäſhingkon“ am 11. Aug. nach New⸗York üb Southampton⸗Cherbourg.„Tübſngen“ am 2ʃ. Aug. nach Argru B5* Waſſerſtandsnachrichten im Monat Auguſt. Pegelſtationen Datum vom Rhein: 11. 12. 14. 13. 15. 16. Konſtan:[418 4,17 ½4 Waldshut 2,98 Hüningen).56 2,60 2,53 2,45 2,40 2,30 Abds. 6 Uh Kehhl!l. J2.91 2,87 2,89 2,81 2,79 2,73] N. 6 U Sauterburgg 4,45 4,43 4,46 Magaun(.68.65 4,86 4,64 4,56 4,50 Germersheim 37.38.40 Maunheim 396 3,93 3,91 3,91 3,84 3,77 WMainz 11,½40.37 1,35 1,28 Bingen 2208 4,04 2,02 Haubb. 235 231.26 2,26 2,24 HWobleunz J1237.32 2,29 Köiln„%%% 2 Ruhrort 11.68 1,58 1½49 vom Nsckar: Maunheim 33.91 3,90 3,86 3 86 3,82.74] V. 7 Heilbronn.47 0,43 0,4 0,35 0,30 0,38 V. ) Windſtill, Heiter, + 13 C. Waſſerwärme des Rheins am 14. Aug. 17 R, 21%½ C. Mitgeteilt von der Schwimm⸗ und Badeanſtalt Leopold Sänger. Witterungsbeobachtung der meieorologiſchen Station Manuheim. 8 2 8— %%„„„„„ 2 5 3 2 8 38 Datum Zeit S 8 2 3 8 39388 8 8 5 3 338 35 mu—5—2 823*— 2 15. Aug. Morg.%760,1 22,0 S2 Mittg.“759,6 25,0 N2 15,„ Abds. 9757½ 2ʃ,0 N1 16. Aug. Morg. 7756,1 16,0 N1 Höchſte Tamperatux den 15 Aug. 27,0 Tlefſte 2 vem 15.018. Aug. 15,0 * Mutmaßliches Wetter am 17. und 18. Aug. Für Dienstag und Mittwoch iſt hauptſächlich trockenes und warmes Wette erwarben. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum:; für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann; für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: J..: F. für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Fra für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Jo Druck und Verlag der Dr. H. Haas ſchen Buchdrucker G. m. b..: J..: Julius Weber. Mannheim, den 16. Auguſt 1909 General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) 6 Seite Sanandeasessssddee 2 Rosengarten Mannheim. 2 Dienstag, den 17. August 1909, von ½9—11 Konzert 125 bei günstiger Witterung auf dem freien Platz 5 vor dem Rosengarten. 2 Beleuchtung des Friedrichsplatzes Inbetriebsetzung der grossen Fontäne. Bei ungünstiger Witterung findet dns Konzert in der Wandelhalle statt. 37740 — Bämträitt heil — Aannangaslangesenes % Hestaurant, neuer Sforehen“ K Täglieh grosse Konzerte 8Damen Mamen-Orchester„Seestern“ 2 Herrn Jeden Abend preiswertes Stammeſſen. 1052 Restaurant Liedertafel K 2, 31. Täglich grosses Konzert täglich abends 8 Uhr Damen-Trompeter Corps„Monte CGarlo“ Fonzertiert in Südwestafrikanischer Schutztruppen-Un form. Aanasses A Linoleum- ranit- und Inlaid- ausreichend zum Auslegen von Zimmern fehlerfreie Ware, werden zu in hochmodernen und eleganten Dessins pro UO Mte. Mk. Durchgedruckte Teppiche bis zu 4 Meter lang, unterm Preis. Alles bei mir gekaufte Linoleum wird mit Filz- pappe-Unterlage unter Garantie verlegt. Gratis gewachst und geschrubbt. 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Großvater kounfe wohl über„Weibertränen“ ſpötteln, ſich auch über ſie ärgern— widerſtehen konnte er ihnen ſchlecht. Am liebſten flüchtete er vor ibnen. Doch das ging ja hier nicht. Mitgefangen, mitge⸗ hangen, dachte er. Und dann war in ſeiner Seele zuletzt doch auch ein Zedenken rege geworden, das nicht für Serxenberg ſprach. In der Sache ſelbſt hatte Hanna ja unrecht— gewiß! Aber daß der Profeſſor ſich ſo um das Mädel mit dem franzö⸗ fiſchen Blick hatte', das war eigentümlich— 5 In Serrenbergs Bruſt aber kämpften der Aerger und das ſchlechte Gewiſſen, kämpfte die Leidenſchaft und der Verſtand. Nachgeben— nein! Etwa jetzt die Hand küſſen, die ihn eben ſo ſchroff zurückgeſtoßen hatte— nein! Aber es mußte doch einen Weg des Ausgleiches geben! Wenn Hanna jetzt nur pernünftig ſein wollte— nachher mochte die Hexe mit den berückenden Glie⸗ derſ der Teufel holen— zum Blocksbergtanz meinetwegen. Dieſe Weiber— dieſe Weiber! Und man bedurſte doch der Ruhe, des Friedens! Aber— Hanng—“ ſagte der Oberförſter von der einen Seite.„So ſei doch nur gut— ſo hör doch nur auf—“ bat Ser⸗ krenberg von der andern! Der Alte nahm's im Grunde noch immer nicht tragiſch. Das war ein Gewitter— das ging schon vorüber. Streit gab's in je⸗ der Ehe einmal. Bald hatte ex recht, bald ſie— ſchließlich glich ſich das aus. Morgen lagen die beiden ſich vermutlich lachend en den Armen, und die Sonne ſchien wieder. Zu dumm war's nur, daß ſie ſich gerade ſeine Anweſenhelt für ihren Zwiſt ausgeſucht batten Anders Serrenberg. Es war ihm, je länger er da hinter Hannas Stuhl ſtand, bald ſchwieg Hald zuredete, als verflöge leh kauie getr.— rerbele ne —— eet Das iſt ſchon ſeit FJahren lekaunt] u. Nr. 15238 g. P. Exp. ds. Bl Messplatz, Ecke Max Josefstf.J U. 3ü 6„555 ſeh lechteſte Ahr wird tadeilos repatiert enr Federeinſetzen nur.— Mk. bpul zjahiger Garantte A. R inger, R 3, 16 EU 2, 168. neh, d. Marktpfans Ein Rauſch in ihm. Er dachte zurück auf die wenigen Monate P. 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Und nun — nun mußte er erkennen, daß Hanna denn doch ein Weſen für ſich ſei, ein Meuſch, der mit eignen Rechten neben ihm ſtehen wollte, der Kritik an ihm fſbte— der mit ſcharſem Auge bis tief in ſein Innerſtes zu blicken wußte⸗ Die Worte des Pſarrers von Lugow fielen ihm ein:„Uebri⸗ geus iſt Hanna gar nicht ſo leicht zu deuten..“ Hatte er nicht ſogax geſagt:„Sie iſt eine komplizierte Natur...“ Hanna war gewachſen in dieſen Monaten. Auch in ſefnen Augen. Das verhelte er ſich nicht Er liebte ſie ja auch noch— 9 gewiß! Aber anders wie früher. Mit der Leidenſchaft, mit der er ſie einſt um⸗ fangen hatte, war es vorbei. Die Lippe nagte er ſich blutig, während er ſtand und ſein Auge über den Rücken ſeiner Frau hinglitt, hinauf zu dem ſchlanken weißen Hals und dem dunklen Haar, aus dem ſich die kleinen Löckchen herporſtahlen. Dieſe Weiber! War es denn ſeine Schuld— war's nicht ſein Verhängnis, daß der Beſitz ihn immer ernüchterte? Wer kann gegen ſeine Natinr? Und es war doch auch ſonſt ſo manches anders gekommen, als ex erwarket und gehoft hatte— und nicht durch ſeine Schuld. Die Fülle der künſtleriſchen Anregungen, die er von Hanna er⸗ wartet hatte, war ausgeblieben. Für das Käthchen da war ſie das denkbar beſte Modell geweſen. Aber ſeitdem lag er brach. Sie beſaß wohl nicht die Wandlungsfähigkeit des Aus⸗ drucks, die er bei ihr voxrausgeſetzt hatte. Und eine gewiſſe Schwerfälligkeit lag auch in ihr— etwas Spießbürgerliches beinahe Mit einem Male ſtand wieder das ſchlanke Mädchen in dem roten Kleide vor ihm. Ja, Karen— dieſe Hexe— die konnte gewiß tauſenderlei Geſtalt annehmen! Aber— nein— er wollte, wollie jetzt nicht an ſie denken— jetzt nicht, überhaupt nicht mehr. Allmählich war Hanna ruhiger geworden. Wenigſtens das ſchütternde Schluchzen verſtummte. Und dann richtete ſie ſich langſam auf. „Verzeiht,“ ſagte ſic leiſe. Todtraurig ſah ſie aus, wie ſie jetzt mit beiden Händen das Haar an den Schläfen glaftſtrich und die Arme dann wie mutlos wieder vor ſich auf den Tiſch ſinken ließ. Nicht nur dem Alten ſchnitt's ins Herz. Du dummes lie⸗ bes Schmaltierchen—“ ſchmeichelte er und füßte ſie auf die Stirn. Auch Serrenberg packte es.„Liebe Hanna,“ bat er es nur wieder gut. Wenn Du nicht willſt, daß Fräulein von Gel⸗ lertshauſen—“ — 7 Aber er kam nicht weiter. Hanna ſiel ihm ins Woxt Sie ſchüttelte den Kopf und ſagte:„Ach., das iſt ja nun ganz gleichgültig..“ In ihm lochte es ſchon wieder auf. Tas hatte may von ſ inem Einlenken! Aber er bezwang ſich. Vielleicht war'? am beſten, man ließ ſie gewähren und ſich ſelber zurechtfinden, Vielleicht war's auch gut, eine Ablenkung nach außen zu ſuchen, irgend etwas Tripiales einzuſchieben. Schon um des Alten willen. S0 ging er ans Fenſter, trommelte ein paar Takte an die Scheiben und meinte:„Prächtige Bahn draußen. Wie wär's, wenn ich an Beermann telephonierte und uns einen Schlitten ſommen ließe, und wir führen auf zwei Stunden in den Grunewald?“ Er ſprach es halb über die Achſel. Anſehen mochte er Hanna nicht. Wahrſcheinlich verneinte ſie ja doch⸗ Aber wider Erwarten ſagte ſie:„Mir iſt es recht.“ Es flang freilich gerade ſo wie porhin ihr:„Das iſt ja nun gonz gleich⸗ gültig...“ und der wehe, ſtarre Ausdruck in ihrem Geſicht ver⸗ tiefte ſich noch. Dann erhob ſie ſich:„Ich werde mich umziehen“ und verließ raſch das Zimmer. Sie hatte ſich ſchwach erwieſen Jetzt wollte ſie ſtaxk ſein, Während der langen Fahrt durch den bereiften Forſt, wäß⸗ rend ſie ſchweigſam in ihrer Ecke ſaß. ihrem Manne gegenüber, den Großvater zur Seite, war ihr das klar geworden. Töricht war ſie geweſen und ſchwach. Und pflichtvergeſſen. Denn ſie mußte kämpfen. Jetzt war der Kampf ihre Pflicht. Kämpfen für das Kind, das ſie unter dem Herzen trug. Ganz klar ſtand das nun vor ihrer Seele: ſie durfte nicht rechten mit dem Leben, weil es ihr Enttäuſchungen gebracht hatte. Sie mußte ringen auch mit ihm, es zum Guten umzuformen. Sie mußte die Treue halten, die ſie vor dem Altar gelobt hatte, auch im Unglück. Im erſten ſchmerzensvollen Erkennen hatte ſie, zuſammenbrechend wie ein ſchwankes Gras, gedacht: „Geh von ihm. Er liebt dich ja nicht mehr. Er wird aufafmen wie von einer Laſt befreit.“ Nun wußte ſie; du mußt ſtandhalten, und alles wird gut werden. Gut nicht im Sonnenglanz, wie du ihn dir erträumteſt, aber doch gut. Du wirſt dich auch daran ge⸗ wöhnen müſſen, daß dein Mann wieder und wieder, hier und dort, in irgendeiner flackernden Leidenſchaft auflodert. Das iſt ſehr traurig, aber du wirſt auch das überwinden. Es iſt ja wohl das Los ſo vieler Frauen. Bielleicht der Künſtlerfrauſy beſon⸗ ders. Vielleicht findeſt du in ſeinem Weſen, guch in ſefnem Be⸗ ruf mancherlei Entſchuldigendes, vielleicht trägſt du es ſpöter leichter. Tragen mußt du es. Er iſt dein Mann. Er wird der Vater deines Kindes ſein— (Jortſetzung ſolgt.) Windeckſtraße 21, Infolge an⸗ . 11 Mannheim, 16. Auguſt. 1909. General⸗Auzeiger.(Mittagblatt'. 7. Seit Buntes Feuilleton. — Auf der Trüffeljagd. Der kundige Gourmet, der mit der ſtillen Andacht des Kenners den zarten Wohlgeſchmack einer kunſtvoll bereiteten Trüffelpaſtete zu genießen weiß, denkt in ſolchen Stunden weltentrückten Wohlbehagens wohl kaum an die Mühen und Umſtände, mit denen die ſeltene Knollen⸗ frucht immer, von neuem wieder erobert werden muß. Denn alle Verſuche, Trüffel zu züchten, ſind bisher geſcheitert, die Natur hat hier ihre Geheimniſſe nocht nicht entſchleiert und die Trüffelſucher müſſen ihrem Glück und ihrem ſcharfen Auge vertrauen, um dem Erdreich die im Verborgenen wachſende Wurzel zu entreißen. Die Beſchäftigung mit den delikaten Trüffeln hat bei den Trüffelſammlern ein gewiſſes Standes⸗ bewußtſein erſtehen laſſen: ſie betreiben ihren Beruf gleich einem Sportmann, ſie gehen nicht Trüffel„ſuchen“, ſie gehen Trüffel„jagen“. Unſchätzbare Hilfe bei dieſen Jagdzügen leiſten den Trüffelſammlern ihre Schweine, die dem aroma⸗ tiſchen Geruch der Trüffeln nachſpüren und eine außerordent⸗ liche ſtarke Witterung haben. Daneben werden aber auch Hunde verwandt. In früheren Zeiten war die Trüffeljagd ein Sport, dem viele große Herren mit Leidenſchaft oblagen; damals beherrſchten die vornehmen Djilettanten das Feld; König Viktor Amadeus II. von Savoyen hatte eine beſondere Vorliebe für die Trüffeljagd und Karl Emanuel III. unter⸗ hielt ganze Meuten von Trüffelhunden und erfahrenen Jagd⸗ gehilfen, mit denen er dann zur Trüffeljagd auszog. Den Gäſten zu Ehren wurden ſolche Trüffeljagden abgehalten. Auch der Herzog von Cumberland war ein eifriger Trüffeljäger, gleich LZudwig XV. und vielen deutſchen und polniſchen Königen. Heute iſt die Trüffeljagd völlig in die Hände von Fachleuten übergegangen, die aus dem edlen Sport von ehe⸗ dem einen lohnenden Beruf gemacht haben. Die Schweine und Hunde werden ſorgſam abgerichtet, ja es gibt ſogar eine Art Akademie für Trüffelhunde, wo junge Hunde von Auguſt bis November von einem erfahrenen Trüffeljäger gegen billiges Entgelt abgerichtet werden. Der Lehrer beanſprucht 12 Mark für die Abrichtung eines Hundes, dafür aber hat er auch das Recht, alle Trüffeln, die ſeine vierbeinigen Jagd⸗ zöglinge in der Ausbildungszeit finden, als ſein Eigentum zu betrachten. Aber es gibt auch erfahrene Trüffeljäger, die auf die Hilfe der Schweine und Hunde verzichten. Sie verfügen dann freilich über langjährige Erfahrung und haben ihren Veruf zu einer regelrechten Kunſt ausgebildet. An gewiſſen Veränderungen der Bodenoberfläche, an kleinen Spalten und dergleichen erkennt ihr untrüglicher Blick das Vorhandenſein von Trüffeln. Andere benutzen eine beſondere blauſchwarze Fliegenart als Wegweiſer. Am höchſten iſt die Trüffeljagd in Frankreich, in dem klaſſiſchen Lande der deliziöſen Perigord⸗ trüffeln, ausgebildet. In Frankreich werden jährlich für nahezu 30 Millionen Mark Trüffel„gejagt“, ungefähr 3½ Millionen Pfund der koſtbaren Frucht. Faſt 9 Million davon geht ins Ausland, gegen 60 000 Pfund nach Deutſchland. — Das Staatsbanket auf der Brücke. Taft und Diaz, die Präſidenten der Vereinigten Staaten und von Mexiko, haben den Plan gefaßt in einer feierlichen Zuſammenkunft den freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den beiden großen Republiken Ausdruc zu geben Die beiden Eeldenten kennen ſich von Jugend her; vielleicht wollen ſie auch von alten Tagen plaudern. Aber für den aktiven Politiker komplizieren ſich ſelbſt die einfachſten Dinge der Welt. Ein Geſetz ver⸗ bietet es dem Präſidenten der Union, während ſeiner Amts⸗ zeit den Boden der Vereinigten Staaten zu verlaſſen. Wenn Taft den Wunſch hegen würde, wie Rooſevelt Löwen zu jagen oder wie König Eduard in Marienbad eine Kur durch⸗ zumachen, er müßte entweder ſein Amt niederlegen oder warten. Aber Taft, ſo berichtet das Journal des Debats, iſt erfindungsreich; er hat jetzt ein Mittel gefunden, ſeine freundſchaftliche Geſinnung für ſeinen mexikaniſchen Präſi⸗ dentenkollegen zu betätigen, ohne gegen das Geſetz zu ver⸗ ſtoßen. Wie einſt Philipp IV. und Ludwig XIV. ſich auf der Konferenzinſel trafen, die zwiſchen beiden Staaten liegt, ſo werden ſich jetzt die beiden amerikaniſchen Präſidenten die Hand ſchütteln zuf der Brücke, die den Rio Grande über⸗ ſpannt und ſo beide Staaten verbindet. Die Bürger von El Paſe, der kleinen Grenzſtadt, wollen dem Präſidenten ein Feſtmahl bieten, das auf der Brücke ſelbſt ſtattfinden ſoll. Auf dem amerikaniſchen Teil der Brücke werden drei Stühle für Taft und ſein Gefolge Platz finden, auf der mexfkaniſchen drei andere für Diaz und ſeine Begleiler. Der Tiſch wird genau auf die Mitte der Brücke geſtellt, ſodaß Taft auf amerikaniſchem, Diaz auf mexikaniſchem Gebiete ſpeiſt. Aber mißtrauiſche Gemüter haben doch ihre Sorgen. Wie, wenn Taft in einer Aufwallung von Herzlichkeit ſeinem Freunde um einen Schritt zu viel entgegeneilt? Und was muß ge⸗ ſchehen, wenn Taft ſeinem Nachbar eine Schüſſel hinüberreicht und ſo ſeine Hand in mexikaniſches Gebiet übertreten läßt? Und welches Augenmaß und welche Geiſtesgegenwart wird dazu gehören, beim Anſtoßen der Gläſer genau den geömetri⸗ ſchen Punkt zu finden, wo Mexiko anfängt und wo die Ver⸗ einigten Staaten aufhören? Einen Zentimeter zu viel und ein Verfaſſungsbruch liegt vor. — Späte Rache. Die Stadt Middletowu im Staate Newyork war am Dienstag der Schauplatz einer blutigen Tragödie, deren Anfänge zurückgingen auf einen Racheſchwur, der vor 15 Jahren geleiſtet wurde. Damals wurde Mac Sorley zu 15 Jahren Zucht⸗ haus verurteilt; auf den Geſchworenenbänken ſaß auch Daniel Fenton, ein Freund des Angeklagten und ſtimmte für das Ur⸗ teil. An dieſem Tage tat Mac Sorley den Schwur, dereinſt nach ſeiner Freilaſſung dieſen Verrat an der Freundestreue blutig zu rächen. Jetzt, nachdem ſeine Strafzeit abgelaufſen war, machte er ſich auf die Suche nach dem einſtigen Geſchworenen, der in⸗ zwiſchen in Middletown zum wohlhabenden Hotelbeſitzer gewor⸗ den war und oft im Bekauntenkreiſe von der ſeltſamen Laune des Schickſals erzählte, die ihn einſt gezwungen hatte, einen lieben Freund nach beſtem Gewiſſen verurteilen zu helfen. Mac Sorley traf den Gegenſtand ſeines blutigen Schwures auf der Straße. Er näherte ſich ihm.„Dan Fenton, wenn ich mich nicht irre?“ fragte er höflich. Fenton ſtarrte ihn an, erkannte den einſtigen Freund, erinnerte ſich ſeines einſtigen Schwures und wollte von dannen eilen. Aber der freigewordene Zuchthäusler folgte ihm, eine Jagd entſpann ſich, Mac Sorley zog ſeinen Revolver und nach dem zweiten Schuſſe fiel Fenton ſchwer verletzt zu Boden. Der Mörder trat hinzu, heftete ſeinen Blick ſtarr auf die Augen des Sterbenden; dann richtete er gemächlich den Revolver auf den Schädel des Daliegenden und drückte ab. Inzwiſchen waren Leute herbeigceilt, aber ſie kamen zu ſpät: ruhig richtete nun Mac Sorley die Waffe gegen ſich und lag eine Sekunde ſpäter Zwangsverſteigerung. Dienstag, 17. Auguſt 1909 nachmittags 12½ Uhr werde ich in Waldhof beim Schulhaus gegen dare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 8831 Ein Kleiderſchrank. Ferner nachmittags 2 Uhr im Pfandlokal Q 4. 5 hier Möbel verſchiedener Art und Sonſtiges. Mannbeim. 16. Auguſt 1909 Krug, Gerichtsvollzieher. Iwaugs⸗Jerſteigerung. Dienstag, 17. Augnſt 1909 nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal d 4, 5 hier, gegen bare Zahtung im Vollſtreckungswege oͤffentlich ver⸗ ſteigern: 1 Pferd, 1 gedeckten und 1 offenen Flaſchenbierwagen, Möbel aller Art und Sonſtiges. Die Verſteigerung findet be⸗ ſtimimt ſtatt. Mannheim, 16. Auguſt 1909. Scheuber, Gerichtsvollzieher. Zwangs⸗Verſteigerung. Dienstag, d. 17. Aug. 1909 nachmittags 2 Uhr werde ichim Pfandlokal an.5 ier Möbelu. Sonſtiges gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ Hege öffentlich verſteigern. 8827 Mannbeim, d. 16. Ang. 1909. Maier. Gerichtsvo! zieher. Oeffentliche Jerſteigernug. Mittwoch, 18. Auguſt 1909, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Auftrage des Großh. Bezirksamts Mann⸗ heim, im Pfandlokale G 4, 5 hier, gegen bare Zahlung die GMrosse Zum Beſuche ladet ein Direktor Köhler. nꝛeigt ergebenst Steckborn Gut eingericht. Kurhaus Eigene Badeanstalt und Gondelhaſen. preis 5 fr. 317 Speyrer Brauhaus, J I, 8. Von heute Montag, den 16. 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Der Plan über die Errich tung einer oberirdiſchen Tele⸗ graphenlinie an der Herzogen⸗ 8 8 riedſtraße in Mannheim liegt b. Telegraphenamt in Mann⸗ beim von heute ab 4 Wochen öffentlich aus. SKarlsruhe Gaden), 13. Auguſt 1909 Kaiſerl. Ober⸗ Poſftdirektion. Terrischtes. Bauherten. Erfahr. Archftektübernimmt Ausarb. von Bauprofekten, Roſlenvoranſchläge und Ab⸗ rechnungen zc., gegen mäßiges Honorar. Spezialburcau für Induſtriebauten. Beste Gelegenheit] O Unt. r. 804 g. d. Exped. * 0 7,15 (Jaden) Jief. bill., solid u. schén Juwoelen-n. Goldarbeiten jed. Art. An 1263 Unſer iſt geſtorben. am Untersee Schweiz. Fundſachen vom 1. Halbjahr 1908 verſteigern. 8833 Mannheim, 13. Aug. 1909. Scheuber, Gerichtsvollzieher .— ,,. eonne Scheint nichf alle Iage „aum bleichen zu können, Ankauf, Tausch, Verkauf. 8408 n Schreibmaſchinen⸗Ar⸗ beiten und Verviel⸗ fältigungen fertigt verwenden efbetrübt mache ich die schmerzliche Mitteilung, dass meine liebe gute Mutter Frau Mina Cassar nach langem schwerem Leiden heute Mittag sanſt entschlafen ist. MANNHEIM(U 6, 12), 14. August 1909. Die Bestattung findet Montag, 16. Aug., nachmittags 4 Uhr im Crematorium statt. Sadl. Odenwald-Verein Mannheim g Todes⸗Anzeige. Gründungsmitglied Herr Die Beerdigung findet Montag, den 16. Auguſt 1909, nachmittags 5 Uhr ſtatt. Der Verein ſammelt fich um /s Uhr an dergeſchenhalle. Mut zablreiche Betetligung bittet Hruf. Nachruf. Nach langem schwerem Leiden verschied am 14. dieses Monats unsero werte Prinzipalin Frau Mina Cassar Die Verstorbene war uns stets eine treue, gute — Der Feldzug gegen die Hulnadel. Aus Paris wird berich⸗ te: Die durch die modernen rieſenhaften Hutnadeln der Damen berurſachten Unfälle haben ſich in der letzten Zeit ſo gehäuft, daß M. Lépine, der Pariſer Polizeipräfekt, an Maßregeln denkt, um die Bürger gegen die Gefahren dieſer Modetorheit zu ſchützen. In der Polizeipräfektur iſt eine Sammlung von Nadeln angelegt, durch die in den letzten Wochen blutige Verletzungen hervor⸗ gerufen wurden. Einige der Nadeln ſind über 18 Zoll lang. Vor kurzem wurde ein Mann im Omnibus durch eine ſolche Hut⸗ uadel erſtochen; der Omnibus hielt plötzlich an, der Mann fiel gegen die elegante Nachbarin und die Hutnadel drang ihm durch das rechte Auge tief ins Gehirn. Ein Ladenmädchen hatte das Augenlicht verloren durch eine Kundin, die ſich zu haſtig um⸗ drehte. Der Polizeipräfekt ſieht in dieſen Hutnadeln eine Ge⸗ ſährdung des öffentlichen Verkehrs. — Ein gefährlicher Brand. Sechzig Perſonen ſchwebten vei einem Brande in der Akazienſtraße 22 in Schöneberg in großer Lebensgefahr. Der Schöneberger Feuerwehr gelang es, fünfzehn Perſonen aus den Fenſtern über Hakenleitern zu retten und die übrigen zu ſchützen Ueber den Brand wird berichtet: In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch kam vermutlich durch Selbſtentzündung von Preßkohlen in einem Keller des Quer⸗ gebäudes Akazienſtraße 22, einem von zahlreichen kleinen Mietern mit ihren Aftermietern bewohnten Hauſe Feuer aus. Dieſes wurde erſt bemerkt, als der Hof und das Quergebäude, beſonders der Treppeuflur, total bis zum Dach des vierſtöckigen alten Ge⸗ bäudes derqualmt war. Herzzerreißend waren die Hilferufe der geängſtigten Hausbewohner. Die Feuerwehr nahm ſofort drei Schlauchleitungen vor. Allen Gefährdeten wurde zugerufen, nicht aus den Fenſtern zu ſpringen. Ueber drei Hakenleitern wurden von außen aus dem erſten Stock fünf Perſonen, Männer, Frauen und Kinder, und aus dem zweiten Stock zehn Perſonen, insgeſamt fünfzehn Perſonen beiderlei Geſchlechts in Sicherheit gebracht. Mit ſogenannten Fangleinen wurden ſie feſtgebunden, und dann an den Leitern, die vollſtändig von Rauch eingehüllt waren, herabgelaſſen. Die Kinder nahmen die Feuerwehrmänner auf den Rücken und brachten ſie ſchnell ins Freie. Gleichzeitig wurden meherere Feuerwehrmänner mit Rauchhelmen und Feuer⸗ ſchutzanzügen ausgerüſtet. Dieſe drangen in das verqualmte Ge⸗ bäude ein und beruhigten die Bewohner, die zum Teil in ihren Behauſungen blieben, zum Teil aber über die inzwiſchen wieder paſſierbaren Treppen ins Freie gelangten. Die Situation war für dieſe geradezu ſchrecklich geweſen. Zum Glück war die Feuerwehr ſofort zur Stelle und die Rettung ſchnell. Die Ab⸗ löſchung dauerte auch nicht lange, das Feuer blieb auf den Keller beſchränkt. — Aus den Fliegenden. Geburtsanzeige. Meine teure Gattin Eulalia ſchenkte mir heute das ſiebente, beziehungsweiſe achte Kind. Aktuar Müller. Toilettenfrage. Er:„Wochenlang iſt jetzt die Schnei⸗ derin im Haus! Haſt Du denn etwas Beſonderes vor?“— Sie: „Natürlich! Du weißt doch, daß ich mich an dem internationalen Damenwettſchwimmen beteiligen will.“ Boshaft.„.. Auf unſerer Hochzeitsreiſe, Herr Doktor⸗ ſprach ich mit meinem Männchen größtenteils franzöſiſch, damit uns die Leute nicht verſtehen ſollten.“—„Ah, Sie gaben alſo Frankreich durchreiſt!“ Unerhört. Patient:„.. Wie, das hier im Spiri⸗ tus ſoll die Niere ſein, die Sie mir herausgenommen haben? (ungläubig! Sie ſcherzen!“— Profeſſor:„Na, Sie werden doch Ihre eigene Niere wiedererkennen!“ 15 geb. Weil Hans Oassar. 1262 2 Damenn ſinden diskr. frdl. Aufenthalt b. Frau Böhringer, Privathebamme Knittlingen bei Bretten. Hemden ſachmänn. Reparaturen billigst. Neuanfertigung.(Auch von den Kunden selbst gelief, Stoft) in weiss und farbig. Tricotagen. Zahlreich. Anerkennung einzig d. Branche prämiert i88c., Nassn. u. Mustervorl. jederzeit bei den Kunden. Bitte Post- Karte. 5676 M. 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