1 GBadiſche Volkszeitung.) In ſerate: Die Colonel⸗Zeile.. 25 Pfg. Auswärtige Inſerate 80„ Die Reklame⸗Zeile 1 Mark Gelefeuſte und verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Inſeraten⸗Aunahme ſſüür das Mittagsblatt Morgens 9 mhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr. Abonnement: Telegramm⸗Adreſſe: 0 Pfeunig momnattich. B 4 9„Geueral⸗Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichten. durch die Poſt bez. inel. Poſt⸗— Teleſon⸗Nummern: eee e Dlrelttyn u. Buchhaltung 1449 Anabhängige Tageszeitung. Tãglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) gliger Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. (Mannheimer Voſtsblatt) Druckerei⸗Burean(An⸗ nahmen. Druckarbetten 841 Redaktioan 77 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung.. 18 Nr. 383. Freitag, 20. Auguſt 1909. (Mittagblatt.) Telegramme. Verſchärfung der griechiſch⸗türkiſchen Spannung. OLondon, 20. Aug. Von unſerem Londoner Bureauh. Der Konſtantinopeler Korreſpondent des„Daily Telegraph“ mel⸗ det ſeinem Blatt, daß die Lage plötzlich wieder ernſter geworden ſei und daß die Vertreter der vier Schutzmächte der Pforte eine in äußerſtenergiſchem Tone gehaltene Note zugeſtellt haben, über deren Inhalt ſtrengſtes Stillſchweigen beobachtet wird. Der genannte Korreſpondent erfährt aus zu⸗ berläſſiger Quelle, datz über den Ernſt kein Zweifel beſtehen könne, weil die Mächte nicht die Ueberzeugung gewinnen können, daß es der Türkei darum zu tun ſei, den Frieden auf ⸗ recht zu erhalten, man neigt vielmehr zu der Auffaſſung, daß wenn die Türkei wirklich aufrichtig den Frieden wolle, ſchon die erſte griechiſche Note, die wahrhaftig demütig genug geweſen ſei und die Niederholung der griechiſchen Flagge auf Canea genügt hätten, die Pforte zufrieden zu ſtellen, aber dies ſei nicht der Fall. Die Schutzmächte hätten der Pforte deutlich genug erklärt, daß nunmehr die Verhandlungen zwiſchen den vier Schutzmächten und Griechenland weiter zu führen ſeien. Nichtsdeſtoweniger habe man aber von Komftantinopel aus eine nene Note nach Athen Heſchickt, man habe daher den Eindruck gewonnen, daß die tür⸗ kiſche Negierung die Sache hinziehen wolle bis zu dem Augen⸗ blick, da ſie die Haltung der beiden mitteleuropäiſchen Kaiſermächte ſicher ſei, die nicht mit zu den vier Schutz⸗ gebungen von großer Bedentung. In der einen, die in der „Süddentſchen Reichskorveſpondenz“ erſchien, heißt 2. daß die Türkei keäneswegs ifolert daftehe und daß keine Ur⸗ ſache für eine enropäiſche Inttervention vorhanden ſei. In der anbern, die in einem Wiener Blatt erſchien, wird betont, daß die Fdrrreichiſche Kriegsflotte nur zum Zweck von Manfvern mwach dem ätäſchen Meer gehen. In einem andern Telegramm ſagt derſenbe Korreſpondent, die Note der Schutzmächte ſei ſo ernſt ge⸗ weſen, daß der tütrkiſche Miniſter des Aenßern fofort Großweſier telegraphierte. Aus einer angeblich zwerläffigen Quelle erfährt der Korreſpondent, daß in der Note erklärt wird, daß die Türkei kein Recht habe, direkt mit Griechenland zu verhan⸗ demn. Es werde daher die türkiſche Flotze unter keinen Umſtän⸗ den in den kretiſchen Gewäfſern geduldet werden. Im Kriegs⸗ fulle würden die Mächte die Unabhöngigleit Griechen⸗ lands garantieren und außerdem würde ein Krieg die Löſung der kretiſchen Frage erſt recht erſchweren. Ueber einen neuen Zwiſchenfall mit der Flaggen⸗ hißung im Innern des Hafens wird der„Times“ von ihrem dor⸗ 1 tigen Korreſpondenten gedrahtet: Geſtern morgen um 6 Uhr holte der griechiſche Kommandant der Gendarmerie mit 4 Gendermen die Fahnenſtange und 50 Mann der Miliz wurden dork zurück⸗ gelaſſen, um die Wiederaufrichtung der Stange zu verhindern. Volksmenge ſtrömte nach dem Hafen, w pſie die griechiſche Fahne wieder hißten und den griechiſchen Offizieren drohten, ſie zu er⸗ ſchießen, wenn dieſe ſie daran hindern ſollten. ** Sechs Kinder und ein Arbeiter ertrunken. * Offenbach a.., 19. Aug. Heute nachmittag unter⸗ nahm, wie die Offenbacher Zeitung meldet, eine Lehrerin der Offenbacher Mathildenſchule mit ihren Schülerinnen einen Spaziergang am Maine. Einige Schülerinnen nahmen ein Bad in der Nähe der Schleuſe, als auf bisher geklärte Weiſe plötzlich Waſſer in das ſeichte Baſſin ſtrömte. Hier⸗ bei gerieten neun Kinder in die Strömung. Sechs Kinder ſind ertrunken, drei konnten gerettet werden. Ein Arbeiter, der zur Rettung in den Fluß ſprang, iſt ebenfalls ertrunken. einbüßten, ereignete ſich heute nachmittag gegen 5 Uhr an der bacher Mathildenſchule auf der Frankfurter Seite des Mains einen Spaziergang unternommen hatten, wateken barfuß in dem und gewaltige Waff ermaſſen ſchoſſen in mächten gehören. In dieſer Beziehung ſeien zwei offtzidſe Kund · Mittags meuterte plötzlich die Miläiz und eine große noch unauf⸗ * Frankfurt a.., 19. Aug. Das bereits gemeldet? Unglück, bei dem ſechs Kinder und ein Erwachſener ihr Leben Oberräder Floßſchleuſe. Einige Kinder, die im Gemeinſchaft mit ihrer Klaſſe unter Aufſicht der Lehrerin Steitz von der Offen⸗ wirkt hat, erhellt aus ſolgenden Ziffern: Von den 351 fahrplan⸗ ſeichlen Waſſer des Schleuſenbaſſins. Plötzlich ſetzte ſich die Trommel der im Augenblick unbenutzten Schleuſe in Bewegung das faſt leere Waſſer⸗ 5 becken, die in demſelben befindlichen Kinder mit ſich reißend. Ob⸗ gleich alsbald Hilfe zur Stelle war, fanden ſechs Schülerinnen den Tod. Ein in der Nähe befindlicher, bei der Firma Ph. Holz⸗ mann u. Cie. beſchäftigter Arbeiter, der ſich an den Rettungs⸗ arbeiten beteiligte, iſt ebenfalls ertrunken. Bei einem Kinde, das nur mit großer Mühe den Fluten entriſſen werden konnte, waren die Wiederbelebungsverſuche nach längerer Zeit von Erfolg. Bis abends 7 Uhr waren bereits zwei Leichen geländet. Die Bergungs⸗ arbeiten werden ununterbrochen fortgeſetzt. An der Unglücksſtelle hatten ſich an den Ufern des Fluſſes zahlreiche Neugierige ein⸗ gefunden. Das Unglück auf der Berliner Ringbahn. Berlin, 19. Aug.(Amtliche Meldung). Heute vormittag um 11 Uhr 53 Minuten ſtürzte ein Montagekran um, der beim Bau eines neuen Faßbehälters der engliſchen Gasgeſell⸗ ſchaft in Schöneberg in der Nähe der Ringbahn im Ge⸗ brauch war. Der fallende Kran ſtürzte auf den zweiten Wagen des in dieſem Augenblick vorbeifahrenden Südving⸗ zuges Nr. 2068 und zertrümmerte das letzte Abteil dieſes Wagens. Von den in dieſem Abteil befindlichen Perſonen wur⸗ den drei verletzt, davon eine ſchwer. Der Reiſende Tichauer, 21 Jahre alt, Grenadierſtraße Nr. 28 wohnhaft, erlitt einen Schädelbruch, Gehirnerſchütterung und Geſichtsverletzungen, der Hausdiener Emil Dreetz, 26 Jahre alt, Rixdorf, Wartßheſtraße 14 wohnhaft, Handrippenverletzungen ſowie einen Nervenchok; Frau Marie Ziegener, 32 Jahre alt, Feurigſtraße 62 wohnhaft, er⸗ litt einen Nervenchok. Die Verletzten wurden ſofort nach einer Unfallſtation gebracht, der Schwerverletzte von der zur Klinik. umgeleitet. Die Freigabe der Gleiſe dürfte vorausſichtlich um halb 3 Uhr erfolgen. ö *Berlin, 20. Aug. Erſt geſtern gegen abend konnte der regelrechte Bahnbetrieb auf der durch den Einſturz des großen Gerüſtturmes der Gasanſtalt in Schöneberg geſtörten Strecke wieder aufgenommen werden. Angehörige des Eiſenbahn⸗ regiments unterſtützten die Feuerwehr bei ihrer Arbeit. Es dürfte noch mehrere Tage dauern, ehe die Reſte des— wie be⸗ reits gemeldet— 85 Meter hohen Turmes bei Seite geſchafft ſein werden. Englaud und Oeſterreich⸗Ungarn. *Marienbad, 19. Aug. Der Flügeladjutant des Kaiſers Franz Joſef, Oberſtleutnant Freiherr v. Bronn iſt heute hier eingetroffen, um dem König Eduard ein Handſchreiben des Kaiſers zu überreichen. Zum Empfang des Freiherrn von Bronn, der als Gaſt des Königs Eduard im Hotel Weimar abgeſtiegen iſt, war Oberſt Ponſonbay auf dem Bahnhofe er⸗ ſchienen. Genueralſtreik der belgiſchen Bergleute in Sicht. .E. Brüfſel, 20. Aug.(Privattelegramm). Die belgiſchen Grubenbeſitzer laſſen in der ihnen ergebenen Preſſe erklären, daß ſie nach wie vor den Achtſtundentag in den Kohlenwerken unwiderruflich ablehneu, da ſeine Einführung ohne ein inter⸗ nationales Uebereinkommen eine Kataſtrophe für das in den bel⸗ giſchen Gruben angelegte Geld bedente. Der Generalrat der Ar⸗ beiterpartei hetzt mit allen Mittoln für einen Generalſtreik der belgiſchen Bergarbeiter für den Winter. Die Schulden des ermordeten König Carlos. MIE, Liſſabon, 20. Aug.(Privattelegramm). Zwiſchen der Krone und der Regierung kam ein Vertrag wegen endgültiger Regelung der Schulden des ermordeten Königs Carlos, die zehn Millionen Franken betragen, zuſtande. König Mannel überläßt dem Staatsſchatz jährlich 400 000 Franken, ſowie die ent⸗ ſprechenden Zinſen, bis die Tilgung erfolgt iſt. Der Vertrag wird den Cortes unterbreitet. Der Generalausſtand in Schweden⸗ * Stockholm, 19. Aug.(Von unſerem Privatkorreſpond.). Die großen Buchdruckereien Stockholms werden ſich vorausſicht⸗ lich dem Vorgehen der Zeitungsverleger anſchließen und den Typographenverband auf Schadenerſatz ver⸗ klagen. Die Verleger und Druckereibeſitzer in der Provinz dürften ſich in den nächſten Tagen zu dem gleichen Vorgehen ent⸗ ſchließen. Wie der Maſſenſtreik auf den Bahnverkehr ge⸗ mäßigen Perſonenzügen der Staatsbahn ſind 15 Züge nicht im Verkehr, von 272 Güterwagen der Staatsbahn ſind 90 außer Be⸗ Republik und ſchon darum verwerflich⸗ Der Zugverkehr wird zunächſt über Tempelhof und Papellſtraße 1906, in welchem ſie eben das Trennungsgeſetz ins ſes, eine neue Taktik zu verfolgen. an ihre Methode zu feſſeln ſuchen und wird alle wunden aus. Minorität in der nächſten Legislation eine beachtens! trieb. Die 142 Privatbahnen haben insgeſamt nur 97 Züge dem Verkehr entzogen. Was den geſamten Streik anbetrifft, ſo iſt die Lage faſt unveränderkt, doch macht ſich in Arbe 05 kreiſen Mangel bemerkbar. In Stockbolm und in Nähe von Göteborg kam es geſtern zu Demonſtrationen gegen Arbeitswillige, die Ordnung wurde aber kaur geſtört. ——— 8 R. K. Paris, 18. Aug „Die rein monarchiſche Konſtitution der Kirche b ihren ſoliden Kern: das Prinzip nicht diskutierbarer Au tät.“ Schon dieſer, von einem Wortführer der Kath aufgeſtellte Satz allein beleuchtet genugſam den Antagonismus zwiſchen Kirche und Republik; er bildet zugleich die—= r⸗ dings unfreiwillige— Rechtfertigung des Trennungsgef welches die Klerikalen immer heftiger anfeinden. Häkte nicht die Kirche von Anbeginn jede auf leg Wege zu erreichende Verſtändigung mit dem Staate näckig verweigert, ſo wäre ſie zu der Erkenntnis gelang das Trennungsgeſetz ein liberales, ein allen gleich 800 tragendes Syſtem darſtellt, und daß ſie gar keinen Gi hatte, ſich darüber zu beklagen, weil ihr dies Geſetz alle Vo teile der Freiheit garantierte. 8 85 Doch ſie zog es vor, dieſe liberale Inſtitution ingrimmig von ſich zu weiſen. Das Trennungsgeſetz iſt ein Werk der Es ſteht geſchrieben daß die Republik die Feindin der Kirche iſt, und ſie, die Re publik, ſoll demigemäß behandelt werden. Die große Wa kampagne von 1910 wird hiezu die günſtige Ge! geben, und die klerikale Reaktion beginnt ſchon Mobiliſierung ihrer Truppen. Der für ſie ſo unglücklich verlaufene Wahlk mf führten, hat die Angriffsluſt der Klerikalen nur noch g Doch der Appell an das Land, unter dem Hinweis auf Verfolgung, Beraubung, den Angriff auf ehrwürdige Ueb lieferungen, verfing ja nicht. Das demokratiſche Frank; blieb dieſen Verzweiflungsrufen gegenüber ſtumm. Welcher Art wird di⸗ ſein? Die Klerikalen laſſen uns über ihre diesbezüglie Abſichten nicht im Unklaren; von Rom kam deutlich genug der Fingerzeig. Sie werden diesmal nicht unter eigenem Banner in den Wahlkampf eintreten, ſondern ſich mit ſekundären aber deſto furchtbareren Rolle begnügen, ſie v alle demagogiſche Parteien wirkſam unterſtützen, und da au blicklich der revolutionäre Syndikalismus der heftigſt rechteſte und zugleich undankbarſte Oppoſitionsfakto publik iſt, ſo- wird die Kirche mit den rev nären Syndikaliſten paktieren. Die Kirche w der Kanzel aus die Arbeiterfragen behandeln und ſich allein befähigt erklären, dieſe im demokratiſchen Sin löſen. Sie wird mit der ganzen Verführungsmacht Doktrinen den Arbeiter an ihre Organiſation, an ihren ſetzen, um ihn unter das Banner des„ſozialen Monarch einzureihen. Vor fünfzehn Jahren noch hätte eine Allianz zwiſchen den Katholiken und Moderierten als;„ der Rechten“ vor dem Block der Linken, über die Radi geſiegt. Heute geht das nicht mehr, das wiſſen die Kle wohl. Sie werden ſich daher an die revolutionären Sozi⸗ halten.„5„ Frangois Veuillot ſpricht dies im„'Univers“ „Der Fortſchritt des Sozialismus“ ſagt er, „und die Spaltungen innerhalb des Blocks, 8 Rolle zuweiſen. Die Minorität kann der notwendige teuer bezahlte Zuſchuß einer Partei des friedlichen Fortſchritts und des Widerſtands gegenüber der Revolution werden. kann das Schiedsgericht zwiſchen zwei Fraktionen ein⸗ einigen Majorität bilden. Dieſe Erwägung ſchließt ſi dringlichen Appell des Papſtes an, um die Notwendig dem Wahlterrain eine Minimalunion herzuſtellen, darzu! Die revolutionären Sozialiſten werden natürlich dieſen verhofften Zuſchuß nur freudig begrüßen, und ſich alle geben, ihn auch zu verdienen. Daß dieſe heterogene auf gegenſeitiger Täuſchung beruht, tut ihrer Aktivität kei Abbruch: auf beiden Seiten wird man beſtrebt ſein, das Ve krauen, den guten Glauben der Wähler zu ergattern. Der republikaniſchen Partei fällt angeſichts Manövers der vereinigten Reaktionären und Revolutio die Aufgabe zu, durch ernſte, methodiſche und reg Organiſation, durch Beſeitigung der Mißverſtändniſſe eigenen Reihen und durch unentwegtes Feſthalte Intereſſen der Demokratie, den Sieg des republ Regimes auf fernerhin zu ſichern. —r 2. Seite. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim 20. Auguſt. Politische Uebersicht. Maunheim, 20. Auguſt 1909 Die Landtagserſatzwahl in Diepholz⸗Syke Das Ergebnis der Landtagserſatzwahl im Wahlkreiſe Diepholz⸗Syke, bei der Landgerichtsdirektor Meyer, der bis⸗ herige Vertreter des Wahlkreiſes im preußiſchen Abgeordneten⸗ hauſe, mit 129 Stimmen wiedergewählt wurde, hat von neuem gezeigt, daß der von Dr. Diedr. Hahn angekündigte Vernichtungsfeldzug gegen die hannoverſchen National⸗ liberalen die von der Leitung des Bundes der Landwirte borausgeſetzte Zuſtimmung der ländlichen Wähler durchaus nicht in dem erwarteten Maße findet. Trotz der eifrigſten, allerdings vorwiegend im ſtillen betriebenen Bemühungen der Anhänger des Bundes, die Wahlmänner, die bei der Wahl im Jahre 1908 Herrn Meyer gewählt hatten, für den bünd⸗ leriſchen Kandidaten, Hofbeſitzer Logemann⸗Rathloſen, zu ge⸗ winnen, haben nur wenige dieſer Lockung keinen Widerſtand entgegengeſetzt und durch ihre Stimmabgabe zu einer Er⸗ höhung der bündleriſchen Stimmen von 76 im Jahr 1908 (abgegeben für den Miniſter a. D. v. Podbielski) auf 84 bei⸗ getragen. Direktor Meyer, der den Wahlkreis ſeit 1898 im Abgeordnetenhauſe vertritt, wurde mit 129 Stimmen(1908: 140) wiedergewählt; die Nationalliberalen erzielten mithin auch diesmal für ihren Kandidaten ein Mehr von 45 Stimmen. Der ſozialdemokratiſche Parteibericht. Der„Vorwärts“ bringt die Fortſetzung des Partei⸗ berichts, und zwar beſchäftigt er ſich zunächſt mit den Ver⸗ hältniſſen der ſozialdemokratiſchen Preſ ſe. Auffallender⸗ weiſe wird beim„Vorwärts“ die Zahl der Abonnenten nicht angegeben, woraus wohl der Schluß erlaubt iſt, daß ſie krückgegangen ſein wird. Immerhin ergab der„Vorwärts“ einen Ueberſchuß von über 111000 M. Mit ganz beſonderer Sorgfalt werden im Parteibericht diejenigen Beſtrebungen behandelt, die zum Zweck haben, künftige Parteiführer auszubilden und eine allgemeine, leider gans einſeitig ſozialdemokratiſch verſtandene Bildung in die Arbeiterkreiſe zu tragen. Die Kurſe der Parteiſchule waren ungefähr ebenſo beſucht wie in früheren Jahren und boten denjenigen jungen Leuten, die ſpäter einmal Leuchten der Partei werden ſollen, tatſächlich die Gelegenheit, ſich auf den verſchiedenſten Gebieten zu unterrichten. Daß durch ſolche halbjährige Kurſe, in denen über Nationalökonomie, Sozio⸗ logie, Geſchichte, Arbeiterrecht, Strafrecht, bürgerliches Recht, Kommunalpolitik und anderes vorgetragen wird, eine wirk⸗ lich befeſtigte Bildung nicht geboten werden kann, liegt auf der Hand. Aber ſchon die Halbbildung wird genügen, um brauchbare Agitatoren heranzuzlehen. Neben der Partei⸗ ſchule haben wir die Bildungsausſchüſſe, deren Tätigkeit nach dem Bericht einen guten Fortgang genommen hat, wenn er auch einigermaßen durch die unbefriedigende Entwicklung beeinflußt wurde. Von Wanderlehrern wurden in 57 Städten wiſſenſchaft⸗ liche Kurſe abgehalten, die anſcheinend lebhaften Beifall fanden und an die ſich dann vielfach Neuorganiſationen an⸗ ſchloſſen, da die Teilnehmer am Kurſus nach deſſen Beendi⸗ gung zu Leſe⸗ und Diskutiervereinen zuſammentraten, von denen der Bericht eine günſtige Anregung für das Partei⸗ leben erwartet. Es wird feſtgeſtellt, daß der Hauptteil der Beſucher im Alter von 26 bis 35 Jahren ſtand, und es wird bedauert, daß die jugendlichen Arbeiter und Arbeiterinnen bis zum zwanzigſten Jahre nur einen beſcheidenen Prozentſatz bilden. Es iſt dies inſofern intereſſant, als es zu beſtätigen ſcheint, daß gerade die halbreife ſozialdemokratiſche Jugend an Ernſt hinter den ältern Genoſſen zurückbleibt und ſich lieber mit Radauveranſtaltungen als mit geiſtiger Fort⸗ Hildung beſchäftigt. Durch Jugendſchriften, von denen 83 empfohlen werden, ſucht die Parteileitung auf die Jugend einzuwirken. Das geſamte Verzeichnis dieſer Schriften wird nicht gegeben, doch wird hervorgehoben, daß am meiſten bevorzugt wurden die Märchenbücher von Anderſen, Bechſtein, Grimm, Muſäus, der unverwüſtliche Robinſon Cruſoe und andere Bücher, die auch in jeder bürgerlichen Bibliothek einen ehrenwerten Platz haben werden. Ihre Verbreitung durch ſozialdemokratiſche Hand könnte ſonach nur willkommen ge⸗ heißen werden, doch darf man nicht überſehen, daß gerade die Darveichung ſolcher Schriften durch die Sozialdemokratie die Jugend ganz zwanglos mit ihr in Verbindung bringt und Deur der Rekrutierung der Partei dient. Ltet ſcch in dieſem Der Bildungsdrang in unſern beſſern Arbeiterſchichten iſt eine Tatſache, über die man ſich nur freuen kann. Die Gegner der Sozialdemokratie werden allerdings bedauern müſſen, daß es gerade die revolutionäre Arbeiterpartei iſt, die ſich dieſes Dranges bemächtigt und durch ihn gute Elemente der Arbeiterklaſſe zu ſich herüber führt. Wenn man die weitumfaſſende Bildungsorganiſation der Sozialdemokratie überſieht, die zweifelsohne noch einer größern Ausdehnung entgegengeführt werden wird, ſo kann man mit der„Köln. Ztg.“ nur b eklagen, daß die bürgerlichen Parteien dem bis heute nichts Aehn⸗ liches entgegengeſetzt haben und daß ſie im Kampfe um die Jugend weit hinter den Sozialdemo⸗ kraten zurückbleiben. Mit großem pſychologiſchen Ver⸗ ſtändnis verſtehen es dieſe, ſich dem Bedürfnis der jungen Generation anzupaſſen, das keine trockenen und rein theore⸗ tiſchen Belehrungen liebt, ſondern ſolche Gegenſtände bevor⸗ zugt, die mit bedeutſamen Erſcheinungen des öffentlichen Lebens in direktem und praktiſchem Zuſammenhang ſtehen. Ein gewiſſer Anlauf in dieſem Sinne iſt auch von bürgerlicher Seite genommen worden, und der vom Regierungsrat Negenborn angeregte Unterrichtin der Bürger⸗ kunde würde vielen jungen Leuten das Brot liefern, das ihnen jetzt in ſozialdemokratiſcher Aufmachung gewährt wird. Von vielen hervorragenden Seiten iſt das anerkannt worden, aber trotzdem hat die Bewegung noch nicht den Aufſchwung und die Mittel erhalten, durch die ſie zur vollen Geltung gebracht werden könnte. Das Beiſpiel der Sozialdemokratie zeigt, was auf dieſem Gebiete zu machen iſt, wie wir ja überhaupt in Bezug auf Organiſation— leider— noch recht viel bei ihnen lernen können. Die Abgrenzung von Fabrik und Haundwerk wird im kommenden Herbſt Gegenſtand kommiſſariſcher Ver⸗ handlungen und wohl auch geſetzgeberiſcher Vorarbeiten ſein. Es werden im Reichsamt des Innern Beratungen unter Teil⸗ nahme von Vertretern der Induſtrie und des Handwerks ſtatt⸗ finden, um die Beſchwerden des letzteren zu prüfen. Das Handwerk will nicht zugleich den Handwerks⸗ und Handels⸗ kammern unterſtellt ſein und lehnt ſich beſonders gegen die bisherige Praxis auf, nach der Betriebe, die gerade durch die Hilfsmittel der Organiſationen des Handwerks einen gewiſſen Umfang erreichen, deswegen als Fabriken angeſehen werden. Da es aber unmöglich erſcheint, durch klare Begriffsbeſtim⸗ mungen den Unterſchied zwiſchen Fabrik und Handwerk feſt⸗ zuſtellen, ſo muß eine gemeinſchaftliche Inſtanz geſchaffen werden, der die Entſcheidung aller derartigen Fragen zuſteht. Für diejenigen Bundesſtaaten, welche die Verwaltungsgerichtsbarkeit eingeführt haben— Preußen, Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden und Heſſen— er⸗ ſcheinen das Oberverwaltungsgericht oder die dieſem gleich⸗ ſtehenden höchſten Inſtanzen der Verwaltungsgerichte wohl als zweckmäßige Stellen. Es müßte, falls man dieſe Löſung wählen ſollte, für die Bundesſtaaten ohne Verwaltungsſtreit⸗ verfahren eine andere Inſtanz geſchaffen werden. Eine Zentralinſtanz für das ganze Reich kann wegen der Ver⸗ ſchiedenartigkeit der Verhältniſſe in den einzelnen Bundes⸗ ſtaaten wohl als ausgeſchloſſen gelten. —̃——j Dettsches Reich. — Die Preſſeprozeſſe des Freiherrn Zorn von Bulach. In der geſtrigen Verhandlung in den Preſſeprozeſſen des Studenten Frhrn. Zorn von Bulach, ſowie denen des Staats⸗ ſekretärs von Bulach wurde die Erklärung abgegeben, daß die Klagen gegen das„Berliner Tageblatt“ durch Vergleich erledigt ſeien. Dann wurde in die Verhandlungen der Klagen des Studenten Frhrn. Zorn von Bulach gegen die„Rheiniſch⸗ Weſtfäliſche Zeitung“ und die„Straßburger Rundſchau“ ein⸗ getreten, indem die Klagen des Staatsſekretärs davon ge⸗ trennt wurden. Der Studioſus Frhr. Zorn von Bulach gab hierauf eine Erklärung ab, daß er nie ein ähnliches Erlebnis gehabt hätte, wie es die Preſſe aus dem Gaſthaus Valentini ſchildert. Hierauf legte in längerer Rede der Chefredakteur der„Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Zeitung“, Dr. Pohl, dar, daß ihm die erſte Meldung über dieſe Angelegenheit aus ſicherer Quelle herzuſtammen ſchien, und daß ſeine Zeitung keinen Grund hatte, von ihrer Stellungnahme davon abzuſehen. Irgendwelche perſönliche Beleidigungen hätten ihr jedoch fern gelegen. Sie hätte dabei nur rein politiſche Zwecke im Auge gehabt. Hierauf wurde ein Vergleich angebahnt, der auch er⸗ reicht wurde. Die„Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Zeitung“ verpflich⸗ zu einer entſprechenden Erklärung und Tragung der Koſten.— Ein von der„Straßburger Rund⸗ ſchau“ angeregter Vergleich wurde von den Vertretern der. beiden Kläger abgelehnt. Die„Straßburger Rundſchau“ wurde zu 200 Mark Geldſtrafe, Tragung der Koſten und Ver⸗ öffentlichung in einer Reihe von Zeitungen verurteilt. Badiſche Politik. Der gute Ton der Waldmichelpreſſe. Das Schimpfregiſter der Zentrumspreſſe iſt wie⸗ der um ein ſchönes, aus echt chriſtlichem Geiſt geborenes Wort bereichert worden: Die ultramontanen„Kon ſtanzer Nachrichten“ überſchrieben einen Artikel mit dem Titel: „Kloſett“⸗Berichterſtat⸗ ung. Jetzt fehlt nur noch, ſo bemerkt dazu das„Säckinger Tage⸗ blatt“, die Bezeichnung:„Latrinenpolitiker“. Reizt den„Bad. Beob.“ nicht dieſer neue Rekord? Die badiſche Regierung und die Schiffahrts⸗ Abgaben. Karlsruhe, 19. Auguſt. Regierungsrat a. D. Gei⸗ gel⸗Straßburg, führt in der Frage der Schiffahrtsabga⸗ ben aus, daß faſt alle Reedereien, Städte und Handelskammern, die von Preußen angeregte Einführung von Schiffahrtsabgaben auf regulierten oder noch zu reguliererden Flüſſen zunächſt grund⸗ ſätzlich ſodann im einzelnen hinſichtlich ihrer Verwendung, ihrer Höhe und des Veranlagungsmaßſtabes, bekämoften. Die grund⸗ ſätzlichen Bedenken, ſo meint der Artikelſchreiber, ſeien wohl end⸗ lich erledigt, ſeitdem, wie beſtimmt verlautet, Baden u. Sachſen ſich überzeugen konnten, daß ſie gegen die angeregte Aenderung der Reichsverfaſſung im Bundesrat keine 14 Stimmen vereinigen würden. Das„Karlsruher Tagblatt“ erklärt demgegenüber, daß die badiſche Regierung ihren grundſätzlichen Standpunkt gegen die von Preußen geplante Einführung von Schiff⸗ fahrtsabgaben bis heute in keinem Punkte geän⸗ dert hat. Die Erfolge des„Großblocks.“ *Villingen, 19. Aug. Auch bei der geſtrigen Wahl der 2. Klaſſe blieb das Zentrum Sieger. Von 434 Wahl⸗ berechtigten erſchienen 325 an der Wahlurne. Das Zentrum erhielt 173—186 Stimmen, der Großblock 135—149 Stim⸗ men. Von ihrem Stimmrecht machten 75 pCt. der Wähler Gebrauch. Die Wahl der 1. Klaſſe findet morgen ſtatt. Der Lörracher Freiſinn und die National⸗ liberalenu. Der im nationalliberalen„Oberl..“ gemachte Vorſchlag, zu Gunſten einer liberalen Einigung die freiſinnige Kandidatur Gerothewohl anſtatt in Lörrach⸗Land für Lörrach⸗Stadt aufzuſtellen, findet bei der freiſinnigen„Lörr. Ztg.“ kein Entge⸗ genkommen, obwohl die letztere ſeit einiger Zeit für eine Eini⸗ gung der liberalen Parteien, beſonders der Anksliberalen, ſchwärmt. Sie ſchreibt u..: „Wie Herr Dr. Weill in der Februarverſammlung im„Hir⸗ ſchen“ in Lörrach ſehr treffend ausgeführt hat, gibt es glücklicher⸗ weiſe mehr einigende als trennende Momente in den liberalen Parteien und das, was uns am meiſten einigt, iſt, daß wir alle unuf dem Boden einer Weltanſchauung ſtehen. Alſo in dieſer Hinſicht ſind wir mit den Ausführungen des Herrn Ein⸗ ſenders durchaus einverſtanden. Nur bedingt jedoch gehen wir mit ihm einig in Bezug auf ſeine Ausführungen über die Kan⸗ didatur Gerathewohl für Lörrach⸗Stadt unter Verzicht des Herrn Gerathewohl auf ſeine Kandidatur im Landbezirk, und vollſtändig gehn unſere Anſichten auseinander bezüglich des Wahlbe⸗ zirks Lörrach⸗Land. Wir ſtellen uns in der Kandidaten⸗ frage für beide Bezirke auf rein realen Boden und richten die offene, ehrliche Frage an uns: iſt eine auswärtige Kandida⸗ tur den liberalen Wählern in Lörrach⸗Stadt angenehm? So weit wir die Stimmung der hieſigen Wähler zu beurteilen vermö⸗ gen, müſſen wir dieſe Frage mit einem glatten Nein beantwor⸗ ten. Die Monroedoktrin„Amerika den Amerikanern“ hat hier, auf Lörrach⸗Stadt übertragen, viele Anhänger und eine auswär⸗ tige Kandidatur, auch wenn ſie aus nächſter Nähe Lörrachs ent⸗ nommen, wird jedenfalls bei den zahlreichen Gegnern derſelben, das Feldgeſchrei auslöſen„Lörrach den Lörrachern“! Und dann der Landbezirk? Das iſt erſt recht realer Boden, auf dem wir uns befinden! Eine unüberſteigliche Schranke ruft hier allen Einigungsbeſtrebungen vorläufig ein gebieteriſches Halt entgegen und dieſe Schranke heißt: Zu ſpät!— Die Einigungsfrage in Lörrach⸗Land kann nur dann befriedigend gelöſt werden, wenn Herr Dr. Obkircher das tut, was er niemals tun wird, nämlich Theater, Kunſt und Wiſfenſchaft. Beethoven⸗Brahms⸗Bruckner Cyklus in München. 5 I. 125 Müuchen, 18. Auguſt. Das Jahr 1909 bebeutet für die Kunſt des abſoluten Muſikers Johannes Brahms einen neuen Triumph. Hat ſie doch ſiegreich die Mauern Iſar⸗Athens erklommen und ſich die verdiente Berechtigung neben den großen Meiſtern der Symphonie des 19. Jahrhunderts, Beethoven und dem Antipoden Bruckner, errungen. Daß das erſte deutſche Brahmsfeſt, das vom 10.—14. September unter General⸗ muſikdirektor Fritz Steinbach's Leitung gerade in der Stadt ſtatt⸗ findet, in welcher jener ebenſo nutzloſe, als verhängnisvolle Kampf ſchen Wagnerianern und Antiwagnerianern am heftigſten und haltigſten entbrannte, dünkt uns beachtenswert. Neben dieſem Brahmsfeſt, welches das hieſige Tonkünſtlerorcheſter — das ſich im weſentlichen aus Mitgliedern des ja auch in Mannheim bekaunten ehemaligen Kaimorcheſters gebildet hat— ins Treffen führt, veranſtaltet auch der Münchner Konzertverein, die ebenfalls nach lenem Falliſſement entſtandene Konkurrenzinſtitution, einen Zyklus von elf Konzerten, die gleichzeitig mit den diesjährigen Feſt⸗ pielen im Prinzregenten⸗ und im Reſidenztheater, jedoch ohne mit bdieſen zu kollidieren— nämlich jeweils an den theaterfreien Abenden der Feſtſpielzeit— begannen und ausſchließlich auf die Namen Beethoven, Brahms und Bruckner geſtimmt ſind. Die muſikaliſche Seitung dieſer Konzerte hat Ferdinand Lwe, der auch in Mann⸗ heim beſtens bekaunnte Wiener Brucknerjünger, der mit der künſt⸗ lexiſchen Durchführung dieſes Programms einen untrüglichen Be⸗ weis ſeiner muſtkaliſchen Bielſeitigkeit gibt und jene oberflächliche als ſei er einſeitiger Brucknerinterpret, glänzend wider⸗ dDies offenbarte ſich wohl am ſchlagendſten in dem heutigen Brahmsabend, dem ſechsten Konzert des Jyklus, die mit der 3. Sy m⸗ bpphonie in Fedur eröffnet wurde. Das Werk iſt wiederholt in unſern muſtkaliſchen Akademien und Kaimkonzerten zur Aufführung zwi gekommen, letztmals zur Eröffnung der Akademiekonzerte in der ver⸗ floſſenen Saiſon. Die Wiedergabe unter Löwe, die ſich von der⸗ unter Leitung des leider von uns geſchledenen Kutzſchbach in er Temponahme nur unweſentlich in den Eckſätzen unterſchied, war nicht nur eine techniſch hervorragende, ſondern brachte auch den Stimmungsgehalt der Sätze, die dämoniſche Größe des erſten und 5 8 vterten, den beſchaulichen Charakter des Andante in C⸗dur und die mehr treibenden Elemente des Poco Allegretto, die das ſeltene Bei⸗ ſpiel der Mollvariante der Dominante der Haupttonart gibt, in er⸗ ſchöpfender Weiſe zum Ausdruck. Nicht minder klar und prächtig ge⸗ ſteigert gelangten die reizvollen Varfattionen ütber ein Thema von Haydn zu Gehör. Den Kulminationspunkt des Abends aber bildete die Interpretation des Konzert für Vio⸗ Jline und Biolonceklo, das ja auch einen Glanzpunkt unſeres Jubiläumsmuſikfeſtes vor zwei Jahren bildete. Es fordert als So⸗ liſten zwei Künſtler, die nicht nur über eine eminente Technik, ſon⸗ dern auch über eine ungewöhnliche Objektivität des Vortrags ver⸗ fügen und, wie man zu ſagen pflegt, zuſammen darauf eingeſpielt ſind. Solche fanden ſich heute in Henri Marteau und Huge Becker. Sie ſpielten herrlich, mit goldiger Klarheit und inniger Beſeelung und ernteten lebhaften, begeiſterten Beifall. Nicht minder bewährte ſich Löwe gerade in dieſem Werke, das an die Schlagfertig⸗ keit und das Aupaſſungsvermögen des Dirigenten ganz ungewöhnliche Anſprüche ſtellt. Ein heiteres Finale, die der Univerſität Breslau gewidmete Akademiſche Feſtouverture, in der Brahms einen bunten Strauß der beliebteſten Studenten⸗ lieder, überaus geiſtvoll verbindet, beſchloß den Abend in wirkungs⸗ voller Weiſe. Der Beſuch war gut, die Begeiſterung eine ſpontane. Nach den Variationen fand eine Pauſe von 20 Minuten ſtatt, während welcher ein Büfett Gelegenheit zur Erfriſchungen bot. F. Mack. *** Schriftſteller⸗Rekords. In unſeren Tagen, in denen alles zum Nekord drängt, braucht es nicht wunder zu nehmen, daß auch die Arbeit des Schriftſtellers unter dem Geſichtspunkt der Schnelligkeit betrachtet wird, und ſo hat eine engliſche Zeitſchrift unter bekannten Autoren Umſchau gehalten, um zu ermitteln, welches Quantum dichteriſcher Produktionen ſie jeden Tag hervorbringen. Das Bild, das man ſich ehedem von dem Dichter machte, der auf die Stunde der Inſpiration wartet, verſchwindet freilich, wenn man die ganz beſtimmten Zahlen ihrer Auskünfte lieſt, und man möchte eher an den Fabrikherrn deuken, der auch genau anzugeben weiß, wieviel mecha⸗ niſche Erzeugniſſe ſeine Werkſtätten täglich verlaſſen— ſo geregelt und auf ein beſtimmtes Maß eingeſtellt erſcheint danach das Schaffen des Dichters. Die Stärke der täglichen Produktion ſchwankt aller⸗ dings, je nach der individuellen Veranlagung, ganz erſtaunlich während die Feder des einen wie eine Schnecke über das Papier ſchleicht und kaum 150 Worte pro Tag zuſtande bringt, wird das Beiſpiel eines anderen zitiert, dem 15000 Worte als eine normale Tagesleiſtung erſcheinen. Mar Pemberton, der beliebteſte Romanſchriftſteller, iſt mit 800—1000Worten indeſſen ſchou recht zu⸗ frieden, und die humoriſtiſche Produktion ſcheint eher noch mehr Mühe zu machen, denn W. W. Jacobs ſieht 500 Worte täglich für ſeine launigen Geſchichten ſchon als eine bedeutende Leiſtung an. Hall Caine, der eben wieder die Engländer mit einem in Aegypten ſpielenden Roman erfreut hat, ſcheint kleinen Schwankungen in der Tagesleiſtung unterworfen, da er die wöchentliche Schätzung auf 6000 Worte vorzieht; aber einmal hat er einen erſtaunlichen Beweis für die Leichtigkeit ſeines Schaffens geliefert, indem er 9000 Worte auf der Reiſe von Schottland nach London ſchrieb. Rider Haggard hat einen langen Roman in ſechs Wochen geſchrieben, bringt es im Durch⸗ ſchuitt aber nur auf 1500 Worte pro Tag; das iſt auch die Zahl für Le Queux, den durch ſeinen Invaſionsroman berühmt gewordenen Autor, der einmal jedoch einen Roman von 83 000 Worten in einem Monat beendet hat. Nun aber kommen wir zu den eigentlichen Rekordbrechern unter den engliſchen Romandichtern: Frankfort Moore ſchreibt lange Romane mit der Geſchwindigkeit von 4000 Worten pro Tag, und einmal hat er ſogar 10000 Worte zwiſchen dem Frühſtück und dem Zubettgehen fertiggebracht; dabei hat er mit einer einzigen Feder über vier Millionen Worte geſchrieben. H. G. Wel ls ſah in ſeinen jüngeren Jahren 7000 Worte käglich als etwas ganz Normales an, und George Griffilh kam einmal ſogar auf 12500, während er ſich gewöhnlich mit 5000—6000 Worten beguütgt. Was will der Ruhm Englands aber beſagen gegen das klaffiſche Jand aller Rekords, gegen Amerika? Unter den Amerikanern, von denen faſt unglaubliche Parforcetouren der Feder berichtet werden, ſtehen zwei obenan: Frederick Dey ſchrieb jahrelang drei Ge⸗ ſchichten in jeder Woche; wenn ſie auch kurz waren, ſo bedeutete das doch eine mittlere Tagesleiſtung von 15000 Worten. Ihn überſtrahlte aber noch Harland P. Halſey, der vor einigen Jahren geſtorben iſt und der über 600 Romane veröffentlicht hat, von denen viele mit einer Geſchwindigkeit von 100 000 Worten pro Woche verfaßt waren: man vergegenwärtige ſich, daß das etwa zehn Zeitungsſpalten mitt⸗ leren Formats ausmachen würde! Aber neben dieſen„Fliegern“ unter den Schriftſtellern dürfen auch die„Steher“ in der Rekord⸗ liſte nicht fehlen, und ſo zitiert die engliſche Zeitſchrift folgende Beiſpiele von langen Entſtehungszeiten beliebter Romane: Watts Dunton brauchte fünfzehn Jahre zu„Aylwin“, Mrs. Humphry Ward arbeitete emſig drei Jahre lang an„Robert Elsmere“, Olive Schreiner brauchte je fünf Jahre zu einem Roman, und George Mere⸗ dith konute in je zwei Jahren immer nur einen Roman zu Ende bringen. Zwei Tizians von Rom nach Paris verkauft. In Rom beſchäftigt man ſich lebhaft mit dem vollzogenen Verkauf zweier Porträts von der Hand Tizians, die als Eigentum des Grafen De Altimis di — 5 bracht. Mannheim, 20. Auguſt. Seneral⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) g. Seile ſeine Kandidatur zurückzieht. So lange dieſer Fall nicht eintritt, behaupten wir mit eben ſo tötlicher Sicherheit, als 2 mal 2— 4 ſind, daß keine zwanzig freiſinnige Wähler für Herrn Dr. Obkir⸗ cher an die Urne zu bringen ſind!... So, wie die Dinge jetzt kiegen, bleibt nur die bittere Notwerdigkeit, den Streit in Lörwach⸗Land bäs aufs Meſſer auszufechten.“ .*** Aus der badiſchen Wahlbewegung 1909. Landtagskandidaturen. Mannheim. 20. Aug. Bei den kommenden Land⸗ agswahlen werden nicht mehr kandidieren: Land⸗ gerichtsdirektor Birkenmayer ⸗Waldshut(Ztr.), bisher Vertreter von Säckingen—Schopfheim Waldshut. Land⸗ wirtſchaftsinſpektor Ries ⸗Waldshut(jglib.), bisher Ver⸗ kreter von Schopfheim Schönau. f Oberamtsrichter Arm⸗ oruſter(Ztr.), bisher Vertreter von Ettenheim Emmen⸗ dingen—Lahr. Rechtsanwalt Schneider„Karlsruhe(utl.), bisher Vertreter von Stadt Lahr. Notar Me yyr⸗Heidelberg (ẽnatl.), bisher Vertreter von Triberg Villingen. Geiſt. Rat Hennig ⸗Gengenbach(Ztr.), bisher Vertreter von Wolfach Offenburg. Baurat Hergt⸗Offenburg(Ztg.), bisher Ver⸗ treter von Achern Bühl. Bierbrauereibeſitzer Fran z Raſtatt(natl.), bisher Vertreter von Stadt Raſtatt. Rechts⸗ anwalt Dr. Binz Karlsruhe(natl.), bisher Vertreter von Karlsruhe 2. Gaſtwirt Horſt⸗Durlach(Soz.), bisher Ver⸗ kreter von Durlach⸗Stadt. Redakteur Eichhor n⸗Karlsruhe (Soz.), bisher Vertreter von Pforzheim⸗Land. Buchhalter Lehmann Mannheim(Soz.), bisher Vertreter von Mann⸗ heim 1. Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens ⸗Heidelberg (natl.), bisher Vertreter von Heidelberg 4. f Oberbürger⸗ meiſter Dr. Gönner Baden⸗Baden(natl.), bisher Ver⸗ ktreter von Baden⸗Stadt. Fabrikant Mayer(natl.), bisher Vertreter von Maunheim 4. Prſvatier Joh. Brodmann (natl.), bisher Vertreter von MeßkirchStockach. Weinguts⸗ beſitzer Dr. Ernſt Blankenhorn(natl.), bisher Verkreter von MüllheimLörrach- Staufen. Bürgermeiſter Burk⸗ bardt(natl.), bisher Vertreter von Eppingen—Sinsheim. Es werden alſo 18 ſeitherige Abgeordnete im nächſten Land⸗ dage nicht mehr erſcheinen, davon gehören 11 der national⸗ liberolen Partei an, 4 dem Zentrum und 3 der Sozial⸗ demokratic. 'Eine deutſche Denkmalweihe auf ranzöſiſchem Boden. (Eigener Bericht des„Mannheimer General⸗Anzeigers“.) br. Metz, 19. Aug. Merkwürdig geheimnisvoll ſowohl von deutſcher, wie von fran⸗ Zoſiſcher Seite behandelt, fand am heutigen Tage die Enthüllung eines Denkmals für die bei Mars la Tour gefallenen Offiziere und Mannſchaften des 1. Garde⸗Dragoner⸗Regiments ſtatt. Dieſe Jeier hat u. a. dadurch ein ganz beſonderes Juntereſſe für ſich, als es hierbei zum erſten Male geſchah, daß deutſche Offiziere in Uniform bei einem ſolchen Anlaß die franzöſiſche Grenze über⸗ ſchritten. Auch fenſeits der blau⸗weiß⸗roten Grenzpfähle war ſo wenig von dem bevorſtehenden Ereignis bekannt, daß die Schlacht⸗ felder von franzöſiſchen Soldaten am Morgen noch wimmelten, die ihre Manöberübung zu einem inſtruktiven Ausflug auf die hiſtoriſchen Stätten benutzten. Als ſie dann allerdings an Ort und Stelle von den Dingen erfuhren, die da kommen ſollten, und als gar die achr deutſchen Automobile in Sicht kamen, enkfernten ſie ſich, teilweiſe im eiligſten Laufſchritt. Der Anblick, den dieſe franzöſiſchen Soldaten— u. a. mit trikoloren Fähnchen und Blumen in den Gewehrmündungen— gewährten, deckt ſich aller⸗ dings ſchlecht mit unſeren militäriſchen Begriffen. Einer der an⸗ weſendep alten Kavalleriſten kam ſogar in die Verſuchung, eine ſolche„Fahnenkompagnie“ für abgeſeſſene Ulanen zu halten.— Nach jeder Richtung war ſo der Feier der unauffällige Charakter gewahrt, den man ihr zu geben beabſichtigte. Die Beamten der fremzöſiſchen Regierungsbehörden, unter ihnen der Unterpräfekt non Brieg, waren lediglich als private Zuſchauer anweſend; offi⸗ Ziell waren nur der Bürgermeiſter von Mars la Tour— Monſteur le maire Seners und der Capitaine Pacault von der franzöſiſch. Gendarmeriebrigade beteiligt. Letzterer empfing die deutſchen Offiziere an der Grenze und nahm in dem erſten Automobil Platz, in dem ſich der mit Führung des J. Gardedragoner⸗Regiments beauftragte Major von Bären⸗ ſprung und der Major von Zedlitz und Leipe, beide Herren in Interimsrock und Mütze, befanden. Urſprünglich ſollten zehn Herren vom Regiment in Uniform erſcheinen, doch hatte die fran⸗ zöſiſche Regierung noch in letzter Stunde nur für 2 Herren die Erlaubnis exteilt. 16 aktive Offiziere aller Grade und 10 ehe⸗ malige Offiziere waren erſchienen; unter letzteren der à la suite des Regiments geführte Prinz Karl Anton von Hohenzollern und der Kommandeur der Garde⸗Kavallerie⸗Diviſion, Graf zu Dohna⸗ Schlobitten. Ferner 60 Mitglieder des Vereins ehemaliger Garde⸗ Dragoner und 5 Wachtmeiſter vom Regiment. Maniago bisher in der Caſa Maniago bewahrt wurden und die jetzt für die anſehnliche Summe von 570 000 Lire nach Paris verkauft worden ſind. Es ſind die beiden Porträts der Schweſtern Emilia und Irene di Spilimbergo, die um 1560 geſchaffen wurden. Großes Be⸗ fremden erregt die eigenartige Verſchlingung von Umſtänden, die es dem Grafen Maniago ermöglicht haben, die Bilder trotz des ſtrengen italieniſchen Ausfuhrverbotes für Kunſtwerke nach dem Ausland zu verkaufen. Als im Jahre 1893 in Rom das Verzeichnis aller wert⸗ vollen Kunſtſchätze Italiens, die der Nation erhalten bleiben ſollten, aufgeſtellt wurde, wurden auch die beiden Tizianporträts in die Liſte aufgenommen. Eine ſtaatliche Kunſtkommiſſion unterſuchte daun die Bilder und kam zu dem Schluſſe, daß die Porträts nicht Tiztan zu⸗ geſchrieben werden können. Darauf wandte ſich der Beſitzer an den Miniſter mit dem Erſuchen, die Bilder aus der Liſte der wertvollen Kunſtwerke zu ſtreichen, was auch am 27. Jauuar dieſes Jahres geſchah. Nach dieſer Verfügung, die auf Grund der Sachverſtändigen⸗ kommiſſion erfolgte, haben die Behörden die Ausfuhr ohne weiteres geſtattet. Die Bilder ſind jetzt nach Florenz gebracht worden, wo ſie 3 und von den zahlreichen Uebermalungen brefreit werden ollen. Ein ſittenſtrenger Theatordirektor. Mit einer ungewöhnlichen Er⸗ klärung hat der bekannte amerikaniſche Theaterdirektor David Be⸗ lasco von ſich reden gemacht: Er hat erklärt, daß er keine Schau⸗ ſpieler oder Schauſpielerinnen engagieren werde, die in ihrem Lebenslaufe eine Eheſcheidung zu verzeichnen haben. Mr. Belasco geht noch weiter, bei allen Engagements will er verheirateten Künſtlern vor unverheirateten den Vorzug geben. Bei der Zu⸗ ſammenſtellung ſeines neuen Enſembles, das am 24. Auguſt mit der Aufführung von„Iſt Heirat ein Reinfall“? ſeine Tätigkeit beginnt, hat Direktor Belasco bereits ſeine Prinzipien zur Anwendung ge⸗ 55 Künſtler hat er engagiert, 53 davon ſind verhefratet und 40 haben Kinder.„Ich habe kein großes Zutrauen zu der Kunſt von Männern oder Frauen, die nicht durch das Eheleben und Eltern⸗ ſchaft gereift ſind“, ſy ertlärte der Direktor ſeine ſtrengen Grundſätze; das Glück der Ehe und ein reines Familienleben fördern die Fähig⸗ keiten jedes Künſtlers, welcher Kunſt er auch angehören möge.“ Die ausſteigenden Herren wurden vom Bürgermeiſter am Denkmal begrüßt, in deſſen Nähe etwa 20 berittene Gendarmen Aufſtellung genommen hatten, die aber ſelbſtverſtändlich nicht in Tebigkeit zu treten brauchten. Als die Hülle des Denkſteins gefallen, hielt Major von Bären⸗ ſprung eine kurze markige Anſprache, worauf Major von Zedlitz und Leipe in vollendeter franzöſiſcher Rede den Bürgermeiſter bat, das Denkmal unter ſeine Obhut zu nehmen und hierbei in der verbindlichſten Form die franzöſiſche Armee der deutſchen Sympathien verſicherte. Der Bürgermeiſter erwiderte in kurzer Rede.— Das Monument beſteht aus einem 5 Meter hohen erati⸗ ſchen Block, der in der Mark Brandenburg gefunden wurde und in den jetzt eine eiſerne Tafel eingelaſſen wurde mit der ſchlichten Inſchrift: Hier attackierte das 1. Garde⸗Dragoner⸗Regiment am 16. Auguſt 1870. Die Feier verlief»ürdig und ohne jede Störung, und na⸗ mentlich hatte die Rede von Major von Zedlitz die empfänglichen Herzen der anweſenden Franzoſen und Franzöſinnen getroffen, die mit lautem„Bravo“ dankten. —— 843 Aus Stadt und Land. Mannheim, 20. Auguſt 1909. Vom Hofe. Der Großhorzog iſt geſtern nachmittag 3 Uhr 27 aus Badenwefler in Karlsruhe eingetroffen und begab ſich abends niuch Berden⸗Baden. Die Großherzogin hat ſich von Badenweiler direkt nach Schloß Baden begeben. Am 29. Auguſt trifft das Groß⸗ herzogspaar auf der Mainau ein, woſelbſt, der„Straßb. Poſt“ zufolge, am folgenden Tage der Beſuch Oeſterreich erwartet wird. *BVerliehen wurde dem Spengler und Inſtallateur Guſtav Eugon Ulmrich in Mannheim die filberne Rettungs⸗ medaille. Landesherrlich angeſtellt wurde der Gerichtsſchreiber Emil Buſelmeier beim Amtsgericht Mannheim, Regiſtrator Georg Sigmund beim Landgerjcht Mannheim, Sekretär Rupert Brandner beim Landgericht Mannheim. Verſetzt wurde Handelslehrer Adolf Lattner an der Handelsſchule Mannheim an jene in Konſtanz. Zur Teilnahme an der bevorſtehenden Kaiſerparade werden außer dem Kaiſer und der Kaiſerin folgende Fürſtlichkeiten als Gäſte des Großherzogs und der Großherzogin in Karlsruhe er⸗ wartet: der Kronprinz und Prinz Oskar von Preußen, Prinz Ludwig von Bagern, der Großherzog von Heſſen und bei Rhein, der Großherzog und die Großherzogin von Mecklenburg⸗Schwerin, Herzog Johaumn Albrecht zu Mecklendurg, Regent des Herzogtums Bpaunſchweig und der Fürſt von Hohenzollern. *Kaiſerparade. Morgen Samstag den 21. Auguſt findet nach Plan ein Karterverſauf zur offiziellen Tribüne im Hotel „Pfälzer Hof“ hier ſtatt(von 10—5 Uhr), ogl. heutigen Anzeigenteil. Wir empfehlen Jedem, ſich zeitig einen Platz zu 5 da wie wir hören, Wagen⸗ und Stehplätze nicht eingerichtet werden. Bon der Kaiſerparade. Die Dragonerregimenter Nr. 20 und 21, das Jägerregiment zu Pferde Nr. 8 und das Trainbataillon Nr. 14 nehmen an der Kaiſerparade nwicht teil, da ſie für die Mantdver anderen Verbänden zugeteilt ſind. 5 * Die Beſteuerung des Grundſtücksverkehrs. Der Verfaſſer deés in Nr. 356, 360 und 361 veröffentlichten Aufſatzes ſchreibt uns:„Zu der Frage, ob der Auflaſſungsſtempel auch dann zu entrichten iſt, wenn zwar der obliggtoriſche Veräußerungs⸗ vertrag vor dem 1. d. Mts, beurkundet worden iſt, die Auflaſſung ſelbſt aber erſt jetzt nach dem Inkrafttreten des Reichsſtempel⸗ geſetzes ſtattfindet, hat jetzt der preußiſche Juſtizminiſter Stel⸗ lung genommen. Unter Hinweis auf die auch in meinem Auf⸗ ſatz hervorgehobene Auffaſſung der Regierung, wie ſie in der Be⸗ gründung zu dem neuen Geſetz zum Ausdruck gebracht worden iſt, ſind die mit der Erhebung des Stempels betrauten Gerichts⸗ behörden angewieſen worden,„bis auf weiteres“ während der Uebergangszeit auch bei nachträglich im Anſchluß an einen früher beurkundeten Vertrag ſtattfindenden Auflaſſungen den Stempel anzuſetzen. Wie ich am Schluß meines Aufſatzes bemerkt habe, wird die Frage dieſer Stempelpflichtigkeit jedenfalls zur gericht⸗ lichen. Entſcheidung kommen. 8 * Die ordentliche Generalſynode der Pfalz tritt am Sonntag, den 17. Oktober in Speyer zuſammen. * Der diesjährige Dürkheimer Wurſtmarkt wird am Sonntag, 26. September, beginnen und bis Dienstag, 28. September, dauern. Der Nachwurſtmarkt findet am Sonntag, 3. Oktober, ſtatt. Friedrichspark. Das geſtrige Streichmuſik⸗Konzert unſerer Grenadierkape lle unter Herrn Vollmers Direk⸗ tion war wieder eine ganz ausgezeichnete Leiſtung. Glanznum⸗ mern erſten Ranges waren Ballade und Polonaiſe v. Vieuxtemps, Solo für Violine, von Herrn Konzertmeiſter Sommer wieder meiſterhaft vorgetragen, dann Ouverture„Meeresſtille und glück⸗ liche Fahrt“ von Mendelſohn. Die zahlreich erſchienenen Park⸗ beſucher umſtanden den Muſiktempel in vollſtändiger Spannung und ſpendeten wiederhalt derartigen Beifall, daß manche Ein⸗ lagen gegeben werden mußten. * Militärkonzert im Roſengarten. Das Trompeterkorps des Küraſſier⸗Regiments von Seydlitz(bekannt unter dem Namen Bis⸗ marck⸗Küraſſiere) iſt zur Zeit auf einer Konzertreiſe begriffen und wird am Sonntag, 22. Auguſt, abends 8 Uhr auch hier im Nibelungenſaal ein Konzert geben. Die Kapelle ſpielt in uniform unter Leitung des kgl. Obermuſikmeiſters Damm. Zur Mit⸗ wirkung iſt das aus erſtklaſſigen Opernſoliſten beſtehende Deutſche Männer⸗Doppelquartett gewonnen. Wie ein Blick auf das reich⸗ haltige Programm zeigt, ſtehen dem Publikum ganz beſondere mufikaliſche Genüſſe in Ausſicht; es kommen u. a. 2 Cornet⸗Quar tette, Fanfarenmärſche für Heroldstrompeten und zum Schluß die Retraite der Kavallerie und Gebet zum Vortrag, während die Darbietungen des Deutſchen Männer⸗Doppelquartets dem reichen Schatz unſerer Volkslieder entnommen ſind. Von der X. Muſe. Die Vereinigten Mannheimer Theater haben ihr Domizil gewechſelt. Am 1, September wird das Apollo⸗Theater wieder ſeine Pforten öffnen, aber nicht mehr dem Neuen Operetten⸗Theater, das es während der letzten Saiſon be⸗ herbergte, ſondern dem unter der rührigen und umſichtigen Direktion des Herrn Zacharias ſtehenden Variéte, das nun zum erſtenmal ſein traditionelles Heim, das Saalbau⸗Theater, verläßt, um dem Operetten⸗Theater Platz zu machen, das, wie bereits mitgeteilt, am 25. September die Spielſaiſon unter einem neuen Leiter eröffnet. Für den Domizilwechſel war in erſter Linte die Tatſache ausſchlag⸗ gebend, daß das Apollo⸗Theater ſich bei weitem beſſer für den Varisteé⸗ Betrieb eignet, weil Café und Cabaret von dem Varisté⸗Publikum viel mehr frequentiert werden, als von den Beſuchern eines Operetten⸗Theaters. Und was das Neue Operetten⸗Theater betrifft, ſo hofft man zuverſichtlich, daß es aus der für ein Theater dieſer Gattung zweifellos viel günſtigeren Lage des Saalbaues einen nicht unbeträchtlichen Nutzen ziehen wird. Das Apollo⸗Theater wird ſeit Wochen einer größeren Renovation unterzogen, die gegenwärtig ibrer Vollendung entgegengeht. Das Café, in dem wieder ſtändig eine erſt⸗ klaſſige Kapelle konzertieren wird, erhält durch eine Treppe neben dem Büfett eine direkte ſtändige Verbindung mit dem im zweiten . — des Kaiſers von zu einer Eiferſuchtsſzene zwiſchen verſchiedenen Burſchen Stock gelegenen Silberſaal. Unſere Stadt erhält dadurch ein wirklich 5 großſtädtiſches zweiſtöckiges Caſc, eine Einrichtung. die ſi namentlich bei größeren Feſtlichkeiten als ſehr praktiſch erweiſen wird. Zur Eröffnung der Räumlichkeiten, die nach ihrer Renovation ebenſo vornehm wie anheimelnd wirken werden, ſind die Original⸗Wiener Schrammel⸗Kapelle„Alt⸗Wien“ und die erſte ungariſche Magnaten⸗ Kapelle unter der Leitung des beliebten humoriſtiſchen Kapellmeiſters Sio engagiert. Seine beſondere Aufmerkſamkeit wird Herr Direktor Zacharias der Pflege der Cabaretkunſt widmen. Es werden nur Kräfte verpflichtet, die die Gewähr dafür bieten, daß die Cabaret⸗ beſucher in den Räumlichkeiten, die wieder den früheren gemütlichen Charakter erhalten, in jeder Bezjehung voll befriedigt werden. Da⸗ für bürgt allein ſchon der Name des neuen Variété⸗Kapellmeiſters, Herru Fritz Prager, eines Bruders des bekannten Humoriſten Willy Prager, der auch an dieſer Stätte zeigen wird, daß er dem ausgezeichneten Ruf, der ihm als Dirigent und Komponiſt vorangeht, wohl verdient. So darf man hoffen, daß ſich auch das vornehme Fa⸗ milien⸗Publikum, das bisher das Cabaret mit Vorliebe frequentierte, wieder einfinden wird. Die Haupttätigkeit während der Sommer⸗ pauſe hat Herr Direktor Zacharias auf das Engagement einer Anzahl Variété⸗Kapazitäten verwendet, die, auf die ein⸗ zelnen Monate geſchickt verteilt, einen ſtändigen guten Beſuch gewähr⸗ leiſten. Wir nennen in erſter Linie Sylveſter Schäffer ſun, den König der Artiſten, deſſen Verpflichtung nur einem gauz beſonderen Glücksfall zuzuſchreiben iſt. Dieſer Univerſal⸗Künſtler, der die höchſte Gage aller deutſchen Artiſten bezieht, iſt nicht zu verwechſeln mit ſeinem Kopiſten Severus Schäffer, der ſchon im Saalbau⸗Theater auf⸗ getreten iſt. Weiter ſind als beſondere Acquiſition— Monſieur und Madame KX, die beiden Menſchenaffen, zu nennen, die ſich König Eduard von England kürzlich in ſeinem Schloß vorführen ließ und die das vollendelſte in der Affendreſſur darſtellen. Als un⸗ beſtrittene Herrſcher im Reiche des Humors ſind Hartſtein, Leon⸗ hard Haskel und Heinrich Prang mit ihren Enſembles ver⸗ pflichtet. Hartſtein, der„kölſche Jong“, iſt hier ſo bekannt, daß ſich jedes lohende Wort erübrigt. Von Leonhard Haskel, einem neuen Stern am Humoriſtenhimmel, iſt zu ſagen, daß er die in ihrer Art zwerchfellerſchütternde Hauptperſon eines ausgezeichneten hochdeutſchen Burlesken⸗Euſembles bildet, das überall ganz außergewöhnliche Triumphe feiert. Auch Erneſto Bellini, der Univerſaldarſteller, iſt mit einem neuen brillanten Repertoir gewonnen. Der„Triumph der Schönheit“, Darſtellungen à la Desmond, durch vier ideale 3 ſation erregen. Von bedeutenden Humoriſten, tu Saiſon die Varisté⸗Bühne betreten, ſei laſt not leaſt O o Reutter, der Liebling der Mannheimer, mit einem ganz einzig⸗ artigen neuen Repertoir, ferner Willn Prager, Engelbert Saſſen und Karl Bernhard genannt. Aus dieſer knappen Auſzählung dürfte hervorgehen, daß Herr Direktor Zacharias weder Mühe no Koſten geſcheut hat, um Attraktionen zu verpflichten, die jedem erſt⸗ klaſſigen Variéts zur höchſten Zierde gereichen. Auf dasglänze Eröffnungs⸗Program m, das als Hauptzugnummern zinas großartige Tier⸗Dreſſuren und Rousbys pompöſe elektr Reune enthält, werden wir noch zurückkommen. 3 * Ferieneindrücke und Sommerwanderungen ſind das Th⸗ einiger veichilluſtrierker Artilel in der morgen erſcheinenden Nu mer der Mannheimer Ilkuſtrierten Zeitung Höchſt originelle Anſichten bringt ein Arktkel Der Weg zur 8 der eine Kletterpartie am Berninerpaß ſchildert. Ein „Engliſches Badeleben“ zeigt in mehreren prächtigen Lan bildern die idhlliſche Schönheit engliſcher Badeorte an der Küz der Inſel Wight. Unter den aktwellen Bildern intereſſieren e ſchöne Aufnahmen vom Kaiſerbeſuch in Cleve und dem Euchar⸗ ſtiſchen Kongreß in Köln; ein paar eindrucksvolle Bilder ſchildern Barcelona nach dem Ende der Revolution. Einige Porträts vom Tage ſchließen den illuſtrierten Teil der Nummer ab. Im novel⸗ liſtiſchen Teil wird die Erzählung„Reue von Max Kretzer fart⸗ eſetzt. N 8* Eine böſe Ueberraſchung hat dieſer Tage eine Anzahl Metzger meiſter in Baden⸗Baden ihrer Kundſchaft bereitet. Der Preis für das Schweinefleiſch wurde von 90 Pfg. auf 1 M. 20 Pfg. pro Pfund er höht. Angeblich iſt der Einkau preis der Schweine ein ſehr hoher. „Eilte raufluſtige Dame. In dem Hauſe Parkſtraße; 1 ver⸗ prügelte die dort wohnende Ehefrau Adolf Mirſſig das Dienſt mädchen Marie Klare des Wirtes Bechner auf der Treppe mit zu einer Geldſtrafe von 20., eine Buße ſoll auf dem Ziv! eingeklagt werden. 1„„ Die Raddiebſtähle mehren ſich auch in unſerer Nachba Ludwigshafen in einer ſchier unheimlichen Weiſe. In de Zeit von zwei Stunden, von—8 Uhr, wurden hier in ver nen Straßen und an der Hauptpoſt fünf faſt neue Räde ſtohlen und teilweiſe alte wieder hingeſtellt. Es müſſen bei Kürze der Zeit, in der die Diebſtähle ausgeführt wu mehrere Diebe in Betracht kommen. An den Radf ſelber liegt es, etwas mehr ihre Räder im Auge zu behalten die Aufgabe der Polizei zu erleichtern, damit dieſem g fährlichen Treiben der Raddiebe geſteuert wird. * Einen ſolennen Abſchied feierte der Friſeur Schü bei ſeiner Abreiſe nach Wiesbaden in der Prigatwohnung der frau Kark Siegle, 19. Querſtraße 6. Zu der Feier wurden Flaſchen Sekt und 1 Flaſche Weißwein aufgefahren, denn Friſeur hatte die„Damen“ des Hauſes in ſeiner Kundſchaft wollte deshalb envas drenfgehen laſſen, Die Frau des H den Champagner zu 10 M. die Flaſche verkauft haben. Privatier, der damals eingeladen lrar, hat offenbar infolge Schwerhörigleit den Eindruck gehabt, daß für den Champagn⸗ 10 Mark pro Flaſche bezahlt wurden, es wurde aber feſtgeſt; daß er zum Selbſttonenpreiſe,.50 M. der Wein, ebenfalls abgegeben wurde, alſo keine Uebertretung der Schankkonze lag. Infolge deſſen wurde der auf 120 M. lautende aufgehoben und Frau Siegſe kreigeſprochen. Vert..⸗A. „„„ *Die Behandlung der Fremden durch Lädenburger Bu erhielt wieder einen draſtiſchen Beleg durch eine Prügel ſich am 23. Juni d. J. exeignete und die zwei Gebrüder, Maurer Georg Vath und den Bildhauer Nikolaus Vat dort vor das Schöffengericht führte. Der Reiſende Vordergrun d. der dem Weine zu ſtark zugeſprochen und ſi mit den Burſchen etwas allzuviel eingelaſſen hatte, kam ſchließlich in Händel mit den beiden angeklagten Brüdern, die ihn dann Stadt hinaus ſchlugen. In ſeinem Duſel hatte er zu Georg geſagt:„Wenn Sie einen Achter in mein Rad kreben, bezahle Liter Bier.“ Letzterer ließ ſich das nicht zweimal ſagen und t ſetzte dem Rade einen Tritt, daß die Speichen krumm gebog wurden. Als der Reiſende mit der Stärke ſeines Rades wefte renommierte, ſchlug Vath mit dem Beil auf dasſelbe, wodur Felge beſchädigt wurde, ſpäter wurde dann der Reiſende ſe der Gegenſtand, auf welchem die beiden Vath herumdruſchen Jeder der Beiden wurde zu einer Geldſtrafe von 15 M verurteilt, Aus dem Schöffengericht. Zwei frühverdorbene kaum Kinderſchuhen entwachſene Mädchen von 16 Jahren gaben 2 Taglöhner Eugen Wöppel und Anton Mül ler gingen Mädchen auf die Frieſenheimer Inſel, dort wurden ſelben jedoch uneins und beide verſetzten der Lieb lhners Fickelſcheer eine Ohrfeide Dieſe erzählte Vorgang und dieſer ſtellte die Burſchen darüber 3 aber böſe bei ihnen an, denn ſie hieben abwechſeln 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger.(Nittagblatt.) Mannheim, 20. Auguſt. dicken Prügel auf ihn ein. Gegen beide Angeklagten wurde eine Gefängnisſtrafe von je 1 Monat ausgeſprochen. Polizeibericht, vom 19. Auguſt 1909. Leichenländung. Geſtern abend 8 Uhr wurde im Mühlauhafen bei der Halle der Mannheimer Lagerhausgeſellſchaft die nachbeſchriebene Leiche eines bis jetzt noch unbekannten jungen Mannes, die etwa 10 Tage im Waſſer gelegen haben mag, ge⸗ lämdet und in die Leichenhalle auf den Friedhof gebracht. Be⸗ ſchreibung: 18—20 Jahre alt, 1,65 Meter groß, bartlos. Klei⸗ dung: engliſch⸗lederne Hoſe, graues wollenes Hemd, Plüſchpantof⸗ fel und grüne Socken. Allem Anſchein nach iſt der Geländete iden⸗ tiſch mit dem 18 Jahre alten Matroſen Georg Joſt aus Rhein⸗ dürtheim, welcher am 7. ds. Mts. nachmittags 5 Uhr von dem Kahn„Mannheim 43“ hier über Bord in den Rhein gefallen und extrunken iſt. Unfälle. Beim Spielen an dem Neubau Bürgermeiſter Fauchsſtraße Nr. 64 fiel am 17. ds. Mts. abends aus noch unauf⸗ geklärter Urſache eine anſcheinend nur leicht angelehnte Bretter⸗ wand um und verletzte einen 10 Jahre alten Knaben und deſſen 4 Jahre altes Schweſterchen teils ſo erheblich, daß das jüngere der Kinder, welches einige Zeit bdewußtlos liegen blieb, von einem Schutzmann in die elterliche Wohnung gebracht werden mußte. Von einem Kaufmann von hier wurde am 17. ds. Mts. auf der Käfertalerſtraße beim Bahnhof Wohlgelegen ein radfahrender⸗ Möbelpacker von hier mit einem Motorzweirad umgefahren und am lkinken Arm und Bein verletzt. Das Fahrrad wurde demoliert. Von einem mit Dung beladenen Fuhrwerk herunter fiel am gleichen Tage nachmittags auf der Wormſerſtraße in Käfertal ein 7 Jahre alter Knabe und wurde überfahren. Seine Ver⸗ 5 ſind ſo ſchwere, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt Würd. Mit dem Sanitätswagen wurde dem Allg. Krankenhaus zu⸗ geführt ein verheirateter Taglöhner von hier, welcher am 18. d. M. bvormittags auf dem Luiſenring vor K 2, 18 von einem in H 5 bebdienſteten Droſchkenkutſcher in fahrläſſiger Weiſe überfahren und bedeutend verletzt. Sachbeſchädigung. Ein noch unermittelter Täter warf om 16. ds. Mts., abends eine große Schaufenſterſcheibe an dem Verkaufsladen Schwetzingerſtraße Nr. 111 mit einem Stein ein und berurſachte dem Ladeninhaber einen Schaden von 360 M. Verhaftet wurden 43 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein von der Staatsanwaltſchaft Hei⸗ delberg wegen Beleidigung und Widerſtands gegen die Staats⸗ gewalt verfolgter Taglöhner von Weiher, ein Kellner und ein Schloſſer wegen Fahrraddiebſtahls, ein Kellner von Hochſpeyer wegen mehrfachen Diebſtahls, ein Kolporteur von Plowitz, 3 Tag⸗ löhner und ein Maurer von hier und ein Koch von Ladenburg, alle wegen Diebſtahls, außerdem eine Dienſtmagd aus Karlsruhe, welche beim Paſſieren der Rheinbrücke derart mit Ungegiefer behaftet war, daß das vorübergehende Publi⸗ Funt ſich deshalb ekelte, ſchließlich 3 Taglöhner von hier, welche einem Kaufmann in einer Wirtſchaft in der Mittelſtraße ſeine Marſchaft mit 270 M. und eine Taſchenuhr entwendet haben. (Schluß folgt.) 1 5 Aus dem Groffherzogtum. Heddesheim, 19. Aug. Wie man erfährt, wurde der bei einer Uebung im Rhein bei Daxlanden ertrunkene Dragoner H. Reichle(von hier gebürtig) heute Vormittag aufgefunden. Die Eltern ſind nach Karlsruhe abgereift, den verunglückten Sohn hierher zu geleiten, um ihn hier beſtatten zu laſſen. Ladenburg, 19. Aug. Geſtern abend fuhr das mit Perſonen beſetzte Automobik der Lungenheilanſtalt Stamm⸗ berg nach dem Bahnhof, wo es hart am Geleiſe hielt. Unmittelbar dapauf kam ein Zug von Weinheim an, der trotz Zurufens des Schaffners weiter fuhr und mit dem Automobil kollidierte. Die eine Seite des Autos wurde zertrümmert. Glücklicher⸗ weiſe wurden Menſchen dabei nicht verletzt. Neckarſteinach, 18. Aug. Die Leiche, welche am 14. Auguft bei Neckarhauſen bei Eberbach geländet wurde, wurde als diejenige der ledigen 19jährigen Lina Sutter aus Reichards⸗ hauſen erkannt. Das Mädchen hatte ſich am 10. Auguſt von ihrem Heimatsort entfernt und war in Pleutersbach über Nacht geblieben. Unterhalb des genannten Ortes wurde ihr Schirm und ihr Hand⸗ täſchchen gefunden; dort muß ſie ſich in den Neckar geſtürzt haben. 5*Raſtatt, 19. Aug. Am letzten Samstag iſt zu Freiburg Oberſtabsatzt a. D. Guſtav Guttenberg unerwartet raſch im 85. Lebensfahre verſchieden. Der Entſchlafene war auch längere Zeit in Raſtatt tätig und erfreute ſich bei der Militär⸗ und Zivil⸗ bevölkerung der größten Beliebtheit. Dertingen(A. Wertheim), 18. Aug. dder Kronen⸗ wirt Joſeph Müller von Holgkirchen fiel von einem Erntewagen uurd brach das Bein mehrere Male. Voriges Jahr brach Müller beim Durchgehen ſeines jungen Pferdes das gleiche Bein. * Schönau, 18. Aug. Im Weiler Silbersau wurde ein Deſerteur vom 6. Küraſſier⸗Regiment Köln⸗Deutz derhaftet und wach hier ins Amtsgefängnis eingeliefert. *„ Bräunlingen(A. Donaueſchingen), 19. Aug. Das bon der Gemeinde erſtellte Großhergzog Friedrich⸗ Denkmal ſoll Mitte nächſten Momats eingeweiht werden. Das WMonument entſtammt aus denn Atelier des bekannten Bildhauers Sauer in Karlsruhe. Vom Schwarzward, 18. Aug. In berſchiedenen addörfern, g. B. Ibach, Mambach, Menzenſchtwand, ſind Diphtheritis, Scharlach und Maſern ausgebrochen. Durch bezirks⸗ mulliche Verfügung wurden an den Plätzen die Schulen bis auf weiteres geſchloſſen. Pfalz, Heſſen und Umgebung. Ek. Viernheim, 19. Aug. Ein großes Schadenfeuer äſcherte geſtern nachmittag 5 Uhr das geſamte Lager des Frucht⸗ händlers Goldſtein ein. Große Vorräte Hafer, Mehl uſw. wurden durch das Feuer vernichtet. Der Schaden iſt ſehr groß, aber durch Verſicherung gedeckt. Die Feuerwehr beſchränkte ihre Tätigkeit hauptſächlich auf den Schutz der Wohnhäuſer und der angrenzenden Mälzerei Renz, die aufs äußerſte bedroht war. Die Entſtehungsurſache iſt noch unaufgeklärt.— Sämtliche Wirt⸗ ſchaften, die ihr Bier von auswärtigen Brauereien beziehen, ſind mit dem Bierpreis aufgeſchlagen, während die hieſige Brauerei von Kühner den Wirten das Bier zu dem bisherigen Preis überläßt, weshalb in dieſen Wirtſchaften das Bier auch nicht aufſchlägt. Einem Wirt ſcheint es trotz erhöhter Steuern noch ganz beſonders gut zu gehen, denn er kündigt in einem hieſigen Blatt an, daß er das Glas Bier, für das bisher 10 Pfg. bezahlt wurden, bei ihm bis Sonntag nur 9 Pfg. koſte! ketzte Uachrichten und Lelegramme. * Monlin, 20. Aug. Bei der geſtrigen großen Feuersbrunſt durch die, wie bereits gemeldet, der Güterbahnhof zerſtört wurde wurden 4 Angeſtellte ſchwer verbrannt. Einer derſelben iſt bereits ſeinen Verletzungen erlegen. 20 Güterwagen mit Waren ſind ver⸗ brannt. Der Schaden iſt ſehr beträchtlichkt Paris, 20. Aug. Die Blätter bringen andauernd lange Ausführungen über unbeſtimmte Berichte über die Spionage an der Oſtgrenze Frankreichs. Der„Petit Pariſien“ meldet eine neue Verhaftung in dieſer Angelegenheit in Reims. Die Zeppelinſchen Luftſchiffe. ꝗKöln, 20. Aug.(Priv.⸗Tel.) Mi der Abſicht einen Zeppe⸗ linballon nach Aachen zu bekommen, wandte ſich der„Aachener Volksfreund“ nach Friedrichshafen, worauf ihm der Beſcheid wurde, daß baldigſt darauf zu rechnen ſei, daß„Z. 2“ oder ſpäter „3Z. 1“ nach Aachen komme, ſchon zum Danke dafür, daß die Aache⸗ ner Meteorologiſche Anſtalt durch ihre müſterhaften Wetter⸗ berichte die Luftſchiffer eifrig unterſtützt habe.„Z. 2“ wurde in Köln nur von Gas entleert und nicht demontiert. In Köln konnte bisher nicht gefahren werden, da die Ballonhalle immer noch nicht zum Nachfüllen eingerichtet iſt. Nach demſelben Gewährs⸗ mann ſollen alsbald nach den Herbſtmanövern in Köln ſowohl als in Metz neue Hilfsmannſchaften für den Zeppelinballon aus⸗ gebildet werden. Ueber die Beſtimmung des„Z. 3“ liegt bisher noch nichts offizielles vor; wahrſcheinlich iſt er für die Verkehrs⸗ geſellſchaften beſtimmt; möglicherweiſe wird aber auch der Kaiſer ihn für das Reich abnehmen. In Luftſchifferkreiſen rechnet man ſogar damit, daß der Kaiſer ſelbſt ein Schiff bei Zeppelin beſtellen wird.. Der Generalausſtand in Schweden. *Stockholm, 19. Aug. Die Anzahl der Arbeitsloſen in ganz Schweden beträgt nach einer offiziellen Mitteilung am ge⸗ ſtrigen Tage 284 488. Bei der vorigen Zählung war die Zahl auf 285 762 angegeben. Dieſe Zahl war aber ungenau, da man an verſchiedenen Orten nicht genügend Zeit zur Zählung hatte. Seit der vorigen Zählung haben die Typographen und eine Anzahl Landarbeiter ſich dem Streik angeſchloſſen. Die vorgeſtern an⸗ gegebene Zahl iſt genau und richtig. Stockholm, 19. Aug. Der Vorſtand des nichtſozialiſtiſchen ſchwediſchen Arbeiterverbandes ſandte an ſeine Mitglieder ein Rundſchreiben, in dem es heißt, daß der Generalſtreik jetzt eine ſolche Entwicklung erfahren habe, daß der Vorſtand den Streik nicht mehr billigen könne. Er fordere daher ſeine Mit⸗ glieder auf, wo es möglich ſei, am 23. Auguſt die Arbeit wieder aufzunehmen. J 1 Berliner Braßhtbericht. (Von unſerem Berliner Bureau.) Die angebliche Mandatsmüdigkeit des Abgeordnueten Baſſermaun. Berlin, 20. Aug. Zu der Geſchichte der angeblichen Mandatsmüdigkeit des Abg. Bafſermann, die in den letzten Tagen erörtert wurde, erhält die„Nationalliberale Korreſp.“ heute eine Zuſchrift des Abg. Fuhrmann, der ſeine Aeuße⸗ rung in Lyck dahin richtig ſtellt: Er habe nur gegenüber den Angriffen eines konſervativen Parteiſekretärs auf die angeb⸗ lich landwirtſchaftsfeindliche Haltung der nationalliberalen Reichstagsfraktion und ſhrer Führer erwidert, daß der Abg. Baſſermann bei den Kämpfen um den Zolltarif ſich ſo ſehr für den Zollſchutz der Landwirtſchaft eingeſetzt habe, daß er dabei nahezu ſeine Gefundheit gefährdete. Dasſelbe ſei uch geſchehen während der letzten Fimanzreformkämpfe. Auch während diefer Gemüt und Körper aufs höchſte angreifenden Kärnpfe habe Baſſermann ſich gelegentlich ſagen müſſen, ob er es überhaupt mit Rückſicht auf ſeine Geſundheit verantworten könme, wenn er künftig noch ein Mandat aunehme. Die poli⸗ tiſchen Freunde des Abg. Baſſermann hofften aber, derartige momentane Bedenken überwinden zu können, insbeſondere angeſichts der Eiumütigkeit, die die Frakdtion beherrſcht und die neuerdings auch auf dem Parteitag in ſo imponierender Weiſe zum Ausdruck gekom⸗ men ſei.. Vom neuen preußiſchen Kriegsminiſter. Berlin, 20. Aug. Der neue Kriegsminiſter v. Heeringen hat dem Vertreter der„Oſtſee⸗Ztg.“ in Stettin eine Unterredung gewährt. Auf die Frage nach dem Grund des Rücktritts des früheren Kriegsminiſters v. Einem er⸗ widerte v. Heeringen: Bei ſeinem letzten Beſuch beim Kriegs⸗ miniſter v. Einem, mit dem er eng befreundet ſei, habe er ihn trotz des längeren Urlaubs noch etwas angegriffen ge⸗ funden. Es ſei für dieſen in der Tat kein anderer Grund für ſeinen Rücktritt ausſchlaggebend geweſen, als das Recht, das man habe, wenn man ſechs Jahre preußiſcher Kriegsminiſter miniſter geweſen iſt, ſich von dem Bureaudienſt in dem etwas freieren geſünderen Frontdienſt zu erholen. Die Andeutung des Journaliſten, daß für die Durchführung größerer Heeres⸗ verſtärkungen die rüſtige Arbeitskraft des neuen Kriegs⸗ miniſters gewonnen ſei, wies Herr von Heeringen zurück. Derartige Projekte beſtünden, ſo viel ihm bisher bekannt ſei, nicht. Der Miniſter unterſtützte dabei ſeine Argumente durch den Hinweis auf die gegenwärtige ungünſtige finanzielle Lage, die ja auch ſchon die Aufſtellung des letzten Militär⸗Etats beeinflußt habe. Was von überflüſſigen Ausgaben, die da und dort in der Heeresverwaltung gemacht würden, in den Zeitungen ſtehe, ſei ſicher übertrieben. Gewiß könne hier und da an Einzelheiten noch etwas geſpart werden, aber im Allge⸗ meinen arbeite man hier eben ſo ſparſam wie überall und über⸗ flüſſige Ausgaben ſeien nicht häufiger, als in jedem größeren Betrieb, auch in den Privatbetrieben vorgekommen. Was nach Ablauf des Quinquinats geſchehe, darüber ſei eine Entſchei⸗ dung noch nicht getroffen.„Mein Programm? Ich habe das Programm, das für jeden preußiſche Kriegsminiſter gegeben iſt.“ In Bezug auf die Verwendung der verſchiedenen Luft⸗ ſchiffſyſteme erklärte der Kriegsminſter: Nach meiner Meinung haben alle 3ZSyſtemenebeneinanderihre Berechtigung, wie im Heere auch ſchwere und leichte Artillerie nebeneinander Berechtigung beſitzen. Das ſtarre Syſtem des Grafen Zeppelin wird für große Fahrten von einem beſtimmten Ausgangspunkt ſeine Vorzüge haben, wäh⸗ rend ſich das unſtarre des Militärluftſchiffes dank der leichten Verfaſſung und Transportmöglichkeit mehr für Aufklärungs⸗ arbeit im Felde eignen dürfte. Ein Ehepaar geme inſam in den Tod. Berlin, 20. Aug. Aus Graz wird gemeldet: Der berühmte Stadtsrechtslehrer und Nationalökonom Prof. v. Gumplowitſch Legt ſich geſtern gemeinſam mit ſeiner Gattin wegen eines ungeile“ baren Leidens vergiftet. Beide litten an Zungenkrebs, dazu war Frau von Gumplowitſch in letzter Zeit faſt vollſtändig erblindet. Gumplowitſch ſechint in der vorigen Woche den Entſchluß gefaßt zu haben, freiwillig aus dem Leben zu ſcheiden. Er ließ indeſſen ſeinen in der Schweiz wohnenden Sohn Dr. Wladislaus Gump⸗ lowitſch nach Graz kommen, wo dicſer eine Privatwohnung bezog, tagsüber jedoch in der Wohnung der Eltern weilte. Geſtern ſchickte er ſeinen Sohn von Hauſe fort. In dieſer Zeit erfolgte die Tat. Der Sohn fand bei ſeiner Rückkehr die Wohnung verſperrt. Als die Tür geöffnet wurde, fand er ſeine beiden Eltern tot vor. Die Mutter ſaß tot im Seſſel, zu ihren Füßen lag der Vater ebenfalls tot, daneben ein geleertes Fläſchchen Cyankali. In einem Briefe an die Polizei heißt es, ſie ſolle keine weitere Nachforſchungen anſtellen, da beide übereingekommen ſeien, aus dem Leben zu ſcheiden. Ein zweiter Brief war an den Sohn gerichtet und enthielt die Anordnung über den Nachlaß und das Begräbnis. Beide Leichen werden heute nach Wien überführt. Der älteſte Sohn des Ghepaares, Dr. Max Gum⸗ plowitſch, hat ſich vor einigen Jahren erſchoſſen. Ein ſenſationeller Auftritt im däniſchen Reichsrat. JBerlin, 20. Aug. Aus Kopenhagen wird gemeldet: Ein ſenſationeller Auftritt ſtörte geſtern die Reichsratsſitzung, Kurz nach⸗ dem die Mitglieder des neuen Miniſteriums Platz genommen hatten, betrat eine der beſten Geſellſchaft angehörende Dame, Fräulein Weſtenholtz, die Schweſter des bekannten Konſervativen und für die Landbefeſtigung eintretenden Rittergutsbeſitzers auf Nordſeeland, den Saal, poſtierte ſich vor dem Präſidententiſch und hielt mit lauter Stimme, auf die Miniſter zeigend, folgende Rede: Bevor Ihr Euere Arbeit beginnen wollt, ſo wißt, daß in dieſem Saale einer ſitzt, der Schande über Dänemarkt gebracht hat Ihr ſitzt, däniſche Männer, und feilſcht und ſchachert in Machtbegier und Eigennutz um des Landes Wohl und Wehe. Dänemarcks Frauen verachten Euch und brand⸗ marken Euch als vaterlandsloſe Perſonen, welche Dänemarks Ehre verraten.— Es eutſtand eine große Verwirrung. Es gelang der Dame, die zu den fanatiſchen„Kanonen⸗Frauen“ gehört, ihre Rede zu vollenden, worauf ſie nach getanenem Werk ruhig den Saal verließ. Vas Unglück an der Gerbermühle. »Offenbach, 19. Aug. Einem Bericht der„Frankf. Ztg.“ über das furchtbare Unglück an der Gerbermühle entnehmen wir noch kolgeudes: Heute nachmittag machte die Lehrerin Steitz von der Mathildenſchule mit ber vierten Klaſſe, etwa fünfzig Mädchen im Alter von zehn Jahren einen Spaziergaug über die Offenbacher Brücke auf der rechten Seite des Mains nach Frankfurt zu. Hiuter der Trommelwehrklappe gingen einzelne Kinder, nachdem ſie ſich ihrer Schuhe und Strümpfe entledigt hatten, in der Floßriune bei dem Wehr an der Gerbermühle baden. Nicht weit davon badeten Knaben. Der Waſſerſtand in ber Floßrinne betrug etwa zehn Zeuti⸗ meter. Plötzlich wurde von einem der Jungen der Hebel der Klappe aufgezogen, der ſich alsbald niederlegte. Das aufge⸗ ſtaute Waſſer ſtrömte mit großer Heftigkeit durch die Floßrinne. Als die Jungen ſahen, was ſie angeſtellt hatten, ſprangen ſie aus dem Waſſer und flüchteten nach Fechenheim zu. Der Mädchen bemächtigte ſich eine Panik. Einige, die am Ufer ſtanden und den Badenden zu⸗ ſahen, hatten die Geiſtesgegenwart, ihre Mitſchülerinnen zu erfaſſen und ans Land zu ziehen. Acht wurden von der Strömung mit fortgeriſſen. Sechzehn Arbeiter der Firma Holzmann, die am rechten Mainufer beim Hafenbau beſchäftigt waren, ſtürzten ſich ſofort in den Main, um die Kinder zu retten. Dem Arbeiter Wilhelm Goebing gelang es, zwei zu erfaſſen. Er wollte mit ihnen ans Ufer ſchwimmen, da wurde er plötzlich von einem Segelbvot, das zur Hilfe herbeigekommen war, angefahren und überfahren. Er ging mit den beiden Mädchen unter und ſand den Ton in den Wellen. Es gelang nur, zwei Mädchen zu retten. Die Namen der ertrunkenen Mädchen ſind: Eliſe Erk, Luiſe Rickert, Käte Bauer, Auguſte Iffert, Juliane Keit, Mina Krone. Die Leichen konnten noch nicht geborgen werden. Ein großer Mißſtand herrſcht zur Zeit dadurch, daß oberhalb der Stadt Frankfurt die Freibadeſtelle aufgehoben wurde, wodurch den Eindern keinerlet Gelegenheit zum Baden geboten worden iſt und ſie infolgedeſſen dort unerlaubterweiſe baden. Die Hafenverwaltung iſt faſt nicht mehr imſtande, den Andraug der badenden Jugend fern zu halten. Die griechiſch⸗türkiſche pannung. * Konſtautinopel, 19. Aug. Die dem Miniſter des Aeußern geſtern abend überreichte Kollektivnuote der Schutzmächte erklärt in entſchiedenem Tone für die Löfung der Kretafrage ſeien allein die Schutzmächte zuſtändig. Wie die Schutzmächte weiter erklären, ſeien ſie entſchloſſen, den Frieden unbedingt aufrecht zu erhal⸗ ten; ſie würden daher weder das Erſcheinen der türkiſchen Flotte in den kretiſchen Gewäſſern noch irgend eine kriegeriſche Unternehmung gegen Griechenland zulaſſeu. Auf der Pforte umlaufenden Gerüchten zufolge, ſoll die Note ferner den Zuſatz enthalten, daß die Schutz⸗ mächte, falls die Türkei deunoch Griechenland angreife, die Integrität des gricchiſchen Staates garantieren und eine endgültige Löſung der Kretafrage zugunſten Griechenlands herbeiführen würden. Die Note ſchließt mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß die Pforte alles tun werde um die Bemühungen der Mächte die Erhaltung des Friedens zu unterſtützen. Die Note, deren Inhalt vom Miniſter des Aeußeren noch in der Nacht dem Großweſir telegraphiſch übermittelt wurde, rief 15 den Kreiſen der Pforte eine unverkennbare Ueberraſchung ervor. Die Antwortuote der griechiſchen Regierung, die geſtern dem türkiſchen Geſandten in Athen überreicht worden war, iſt nachmittags bei der Pforte eingegangen. In der Note wird erklärt, daß die griechiſche Regierung über das Verhalten ihrer Offiztere und Kon⸗ ſuln innerhalb des ottomaniſchen Reiches nochmals eine Unterſuchung eingeleitet habe. Dieſe habe aber ergeben, daß keine Vergehen vor⸗ gekommen ſeien, die ſo ſchwerwiegend waren, daß hierdurch die guten Bziehungen zwiſchen den beiden Ländern geſtört werden könnten. Die griechiſche Regierung werde ihre Freundſchaft und Loyalität gegen⸗ über der Türkei auch weiterhin durch Tat beweiſen.— Die Kreta⸗ frage ſelbſt wird wie verlautet, in der Note nicht berührt. Der Ein⸗ druck der Antwort auf die Regierungskreiſe ſcheint nicht ungünſtig zu ſein. * Konſtantinopel, 19. Aug. Amtlichen Informationen der Pforte zufolge haben die Konſuln in Kanea vom Exekutivkomitee die ſchriftliche Verpflichtung verlangt, dafür zu ſorgen, daß die griechiſche Fahne nicht mehr auf der Feſtung gehißt wird. Eine Gefahr, daß Unruhen ausbrechen, iſt nicht vorhanden. Das Exekutivkomitee ver⸗ ſprach, dem Verlangen nachzugeben. Eine amtliche Mitteilung der Pforte dementiert nachdrücklich die Nachrichten von der Aufwerſung der Dardanellenfrage. * Konſtantinopel, 19. Aug. Die Kammer verhandelte heute in einer überaus ſtürmiſchen Sitzung die Geſetzesvorlage über die ſtrittigen mazedoniſchen Kirchen und Schulen. Die vom Kultus⸗ miniſter vorgeſchlagene Abänderung wird im Sinne der Anerkennung des bisherigen Beſitzausweiſes unter unbeſchreiblichem Lärm der Griechen angenommen. Die Griechen beabſichtigen durch O b⸗ ſtruktion die Durchberatung der Geſetzesvorlage zu verhindern. .E. Budapeſt, 20. Aug. Der„Peſter Lloyd“ meldet aus Konſtantinopel: Die Gonverneure ſämktlicher türkiſchen Provin⸗ zin, darunter auch der Generalgouverneur von Saloniki haben vom Miniſterium den Auftrag erhalten, ſofort die Liſten aller militärdienſtpflichtigen Nichtmohammedauer einzuſenden. M. Kandia, 20. Aug. Geſtern entfernten die griechiſchen Offiziere die griechiſche Flagge vom Hafentor. Eine Abteilung gricchiſches Militär hielt Wache, als eine Kompagnie Soldaten anf den Wällen revoltierte und zum Hafen eilte, wo ſie mit den Pöbel vereint, um 10 Uhr vormiktags die Wiederhiſſung der grie⸗ chiſchen Flagge erzwangen. Die Offiziere waren machllos. Die Konſuln telegraphierten nach Kanea um Herſendung von Kriegs⸗ ſchiffen. Wehe, 20. Augun. Uolkswirtschaft. Das„Bedürfnis“ für die Einführung von Handelsinſpektoren. Tas Ergebnis einer vom Deutſchen Handelstag vor einiger Zeit bei den Handelskammern veranſtalteten Umfrage, bei den zuſtändigen Behörden über Art und Zahl etwaiger Beſchwerden der Angeſtellten über das Nichteinhalten von Schutzbeſtimmun⸗ gen Erkundigungen einzuziehen, liegt nunmehr— wie die Fach⸗ zeitſchrift„Die Texti!-⸗Woche“(Verlag Fritz Hirſchberg u. Co., Berlin.8) mitzuteilen weiß— abgeſchloſſen vor. Es geht daraus hervor, daß die Forderung der Einführung eines beſonde⸗ ren Aufſichtsorgans für das Handelsgewerbe der Berechtigung entbehrt und daß insbeſondere die Behauptung der mangelhaften Ausführung der geltenden Schutzbeſtimmungen wenigſtens in die⸗ ſer Allgemeinheit unzutreffend iſt. In einer ſehr großen Anzahl von Handelskammerbezirken ſind nämlich überhaupt keinerlei der⸗ artigen Beſchwerden bekannt geworden, während ſolche in den übrigen nur in ganz unerheblichem Umfange feſtgeſtellt werden konnten. Häufiger waren ſie lediglich in Berlin. Das Ergebnis dieſer Enquete erſcheint um ſo wertvoller, als es ſich durchweg auf amtliches Material ſtützt, wobei noch zu bemerken iſt, daß es bisher gerade an einer ſolchen amtlichen und deshalb einwands⸗ freien Unterſuchung gefehlt hat. —*** Bayeriſche Bodenkreditanſtalt Würzburg. In der Anfechtungsklage des Juſtizrats Dr. Bondi(Dres⸗ den) vom 25. Mai 1909 gegen die Beſchlüſſe der Generalverſamm⸗ lung vom 28. April 1909 wurde, wie bereits im geſtrigen Abend⸗ blatt unter telegr. Handelsdepeſchen kurz gemeldet, nachdem der Kläger die durch Zwiſchenurteil vom 22. Juli geforderte Kaution bvon 2 Mill. Mark nicht geleiſtet hat, vom Landgericht Würz⸗ burg, Kammer für Handelsſachen, Urteil dahin erlaſſen, daß die 5 Klage als zurückgenomwen erklärt wird und der Kläger die Koſten des Prozeſſes zu tragen bezw. zu erſetzen har⸗ *** Vom Stahlwerksverband. In der geſtrigen Hauptverſammlung des Stahl⸗ werksverbandes zu Düſſeldorf wurde über die Ge⸗ ſchäftslage mitgeteilt, daß der zur Zeit vorliegende Auftrags⸗ beſtand ſich über 300 000 t höher ſtellt, als für die gleiche Zeit des Vorjahres. Das Inlandgeſchäft in Halbzeug hielt ſich in dem ſeitherigen Umfange. In den letzten Wochen iſt der Abruf um ein Geringes beſſer; der Verkauf für das vierte Quartal wurde zu den bisherigen Preiſen und Bedingungen freigegeben. Der Auslandsmarkt hat ſeine bisherige ruhige Lage beibehalten; erſt ia den letzten acht Tagen zeigte ſich etwas mehr Lebhaftigkeit. — In ſchwerem Eiſenbahn⸗Material läßt der In⸗ landsbedarf zu wünſchen übrig. Seitens der preußiſchen Staats⸗ bahnverwaltung ſind Zuweiſungen in ſchweren Schienen und Be⸗ feſtigungsmaterial eingegangen, die gegenüber den bereits im Vorjahre ſehr ermäßigten Mengen ſehr beträchtlich zurückbleiben. Beſonders iſt dies bei Laſchen und Unterlagsplatten der Fall. Auch der Bedarf der übrigen deutſchen Staatsbahnen dürfte nach den bisherigen Informationen einen weiteren Ausfall im Ver⸗ gleich zum Vorjahre bringen. Dagegen hat ſich das Auslandsge⸗ ſchäft in ſchwerem Material beſſer angelaſſen. Mehrere große * ſen; außerden kamen weitere Bedarfsmengen für die deutſchen Kolonien herein.— Das Grubenſchienengeſchäft, das ſchon im Junibericht als lebhaft bezeichnet werden konnte, hat ſich ſeither in zufriedenſtellender Weiſe weiterentwickelt. Größere Abruf vollzog ſich recht glatt. Hinſichtlich der Preiſe iſt jedoch noch immer mit der belgiſchen Konkurrenz zu rechnen. In Ril⸗ lenſchienen wurden weitere Aufträge aus dem In⸗ und Aus⸗ lande hereingenommen und die Ausſichten in dieſem Material ſind nicht ungünftige zu nennen. Im Auslandsgeſchäft wird die Preisbildung nach wie vor durch den fremden Wettbewerb nach⸗ teilig beeinflußt. Im Formeiſengeſchäft hat ſich das Geſchäft ſeit dem letzten Bericht wenig geändert. Der im Anfang dieſes Monats vorliegende Auftragsbeſtand iſt um rund 75000 k höher als am 1. Auguſt 1908 und der Verſand in den erſten ſieben Monaten dieſes Jahres ſtellt ſich rund 174,000 t höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die inländiſchen Abnehmer haben in der letzten Zeit mit Käufen etwas zurückgehalten, weil der Verband nur zur die Lager der Kundſchaft nicht ſehr gefüllt ſind, dürfte nach Er⸗ öffnung des Verkaufs für das letzte Vierteljahr wieder eine Bele⸗ bung der Kaufluſt eintreten. Der Verkauf für dieſen Zeitraum wurde in der heutigen Sitzung zu den bisherigen Preiſen und Bedingungen freigegeben. Im Auslandsgeſchäft erfolgte der Ab⸗ ruf in befriedigender Weiſe. Die in letzter Zeit von Amerika ge⸗ meldete Beſſerung der Marktlage hätte einen günſtigen Einfluß auf das Formeiſengeſchäft ausüben können, wenn nicht in Groß⸗ Britannien das Geſchäft in Fertigfabrikaten noch ziemlich dar⸗ niederläge, ſodaß der engliſche Wettbewerb immer noch ſtark her⸗ vortritt. ** Vom amerikaniſchen Eiſenmarkte ſchreibt der„Iron Age in ſeinem Wochenbericht: Der Sterhltruft begann Schienenorders mit Lieferung im nächſten Jahre zu buchen. Die weſtlichen Eiſenbahnen übernahmen 200 009 Tonnen. Die Preisgeſtaltung wird genau beobachtet werden, weil die Möglichkeit einer Importbewegung infolge des neuen Tarifs nicht ausgeſchloſſen erſcheint. Die Fertigfabrikate der produzierenden Werke ſind ein bis zwei Monate mit ihren Lieferungen im Rückſtande. Stahl⸗ und Eiſenſtäbe zogen 1 Dollar für die Tonne im Preiſe an, für andere Produkte werden noch höhere Preiſe erſtrebt. Weißbleche werden mit Lieferung im nächſten Jahre zum Pveiſe von.55 Doll. per Kiſte bereit gehalten. Geformtes Baueiſen liegt ruhig, baſiſches Roheiſen dagegen lebhaft. 30 000 Di onnen zu 17.30 Doll, ab Werk ſind derkauft. Gießereieiſen zeigt eine feſtere Haltung. — Maſchinenbau⸗Aktiengeſeltſchaft Markt⸗Redwitz vorm. Heinrich Rockſtroh zu Markt⸗Redwitz. Die Geſellſchaft hat in München eine Zweigniederlaſſung errichtet. Telegraphiſche Nörſenberichte. Effekten. „Brnſſel, 18. Auguſt.(Schluß⸗Kurſe). Kurs vom 18. 4% Brafilianiſche Anleihe 1889 3—.— 95.— 4% Spaniſche äußere Anleihe(Exterieurs) 5 %% Türken unifi.... 9411—.— Türken⸗Loſfſe 175.700(ũ— Ottomanbank J) 8 burdiſche Peiee eitribßdeeee. d. We ee 5„% ee es Warſchau⸗Wie 19, Augilt, Wechlel auf London 9l-. * Aufträge in Schienen und auch in Schwellen wurden abgeſchloſ⸗ Abſchlüſſe mit dem In⸗ und Auslande wurden getätigt und der Abnahme bis 30. September verkaufte. Da Seneral-Anzeiger.(Mittagblatt) New⸗Nork, 19. Auguſt. Kurs vom 18. 19. Kurs vom 18. 19. Geld auf 24 Std. Texas pref. 74 74— Durchſchnittsrat. 9 411 2 1 Miſſouri Pacifte 74% 75 do. letzte Darleh. 2 5 2],NationalRailroao Wechſel London of Mexiko pref. 52 52 ½8 60 Tage 485.05 485.05do. 2 md. pfd. Cable Trausfer. 486.85 486.90 New Pork Zentral 144„ 9 Wechſel Paris 517½ 517 ½ Nework Ontario Wechſel Berzin 95 ½ 95 ½ ſand Weſtern 49. 40 ½ Silber Bullion 51— 50 ½ Norfolk u. Weſt. c. 94% 94 40%.⸗St. Bonds 118— 118— Northern Pacific 156% 154 Atchiſon New. 4% 160/ 100% Color. South. pref, 81/ 81 4 North.Pac.2% Bd. 74¾ 74 ½ Pennſylvanta 141— 140 ½ do. 4% Prior. Lien. 102 ¼ 102 6 Neading comm. 161% 157 7 St. Louis u. San do. I ſt. pref. 94 2 95— Francisco ref. 4% 86 ½ 86 ¼ Rockslandcomp 40— 38 5. Alchiſ. Topeka u. Amer. Loc. C. 63 66/ Santa Fe comm. 119 ½% 118.St. Louis u. San do. do. pref. 104%½ 104 Francisco 2 p. 54 54 ½ Baltimore⸗Ohio c. 118— 116 Southern Paecific 135 138— Canada Pacifie, 186— 183 5 South. Railway c. 32— 31 Cheſapeale⸗Ohio 81% 0„ do., pref 72— 71 1½ Chicago⸗Milw. 157 /½ 156] UnionPacific com. 211. 206 do. Northweſt. c. 196— 196— do. pref. 110 ½ 109— Chicago Terwpfſd.———— Vabasb. pref. 54½% 54— Denver u. Rio⸗ Amalgamated 84%646 85— Grande eomm. 49— 48 ½ Americas Sugar. 131— 131— do. do. 87— 88 ¼ American Tin. Erie comm. 36— 35 5 Can pref. 84%½% 83 do. I ſt. pref. 54½% 54, Anaconda Copper 48% 48 ½ Great Northern 154½% 153 J. General Electrie 168— 166 7 Illinois Zentral 157] 157— Tenn.Coalu.Jron———— Louisviue Nachv. 159— 156—.St. Steel Corp.c. 78% 75 Miſſouri Kancas do. do. pfd. 125% 1247% Texas comm. 41— 41 ¼ Produkte. New⸗Yiet, 19. Auguſt. Kurs vom 18. 19. Kurs vom 18. 19. Baummwatl. Hafen.000.000 Schm. Roh. u. Br.) 12.40 12.55 5 atl. Golfh..000.000 Schmalz(Wilcog 12.40 12.57 „ im Innern.000.000Talg prima City 5 7% 5 ,8 „ Exp. u. Gr. B..000.000 de.58.61 „Exp. n. Kont..000.000 KaffeeRio No. 7lek. 75%6 7 4% Baumwolle loko 19.80 12.80 do. Auguſt.75.65 do. Auguſt 12.31 12.25 do. ept..45.40 do. Septbr. 12.26 12.22 do. Okt..80.30 do. Oktbr. 12.24 12.25 do. Novbr..25.25 do. Dezor. 12.24 12.24 do. Dezb..25.20 do. Jan. 12.23 12.23] do. Januar.25.2 do. Febr. 12.22 12.22 do. Februar.25.25 do. März 12.21 12.26 do. Mã 5 30.30 do. April—.——.— do. April.30.80 do. Mai 12.24 12.27 do. Mai.35.35 Baumw. i. New⸗ do. Juni.85.35 Orl. loko 12½ 12% do. Jul!.40.40 do. per Okt. 12.29 12.19 Weiz. red. Wint.lk. 113½ 112/ do. per Jan. 12.21 12.24 do. Septbr. 110 ½% 109— Petrol. raf. Caſes 10,.90 10.90 do. Dezbr. 106% 104. do. ſtand. white. do. Juli 108 ½ 106 ½ New Pork.50.50 Mais Septbr. 74 5 75. Petrol. ſtand. whtt. do. Dezbr. 66 ¼½ 66% Philadelphia.48.48 MehlSp..eleare.10.10 Pert.⸗CErd. Balanc.68.68 Getreidefrachtnach Terpen. Mew⸗Hork 54— 55— Liverpool 17 1 do. Savanah. 50/ 51 ½ do. London 1 7 17 Schmalz⸗M. ſteam 12.25 12.35 do. Autwerpßß% 10 do. Rotterdam 3 8* Newyork, 19. Aug.(Produktenbörſe.) Weizen er⸗ öffnete auf Deckungen per September und Käufe der Kommiſſtöns⸗ häuſer bei ſtetiger Tendenz per September unb Dezember unver⸗ äudert. Hierauf verflaute der Markt 64 belberichte,, onsg n⸗ Weiter drückten noch die ſchönes Wetter in Nordweſten, Abgaben der Kommt jäuſer, kündigung von anhaltend ſchönem Wetter. Mattigkeit der inländiſchen Märkte von Minncapolis und Duluth, ſowie Abgaben Armours per Dezember auf die Kurſe. Schluß flau. Preiſe 18—176 c. niedriger. Verkäufe für den Export: 0 Bootladung. Umſatz am Terminmarkt: 1 700 000 Buſhels. Mais eröffuete in feſter Haltung. Im weiteren Verlauſe ver⸗ kehrte der Markt ohne jede Auregung. Schluß willig, Preiſe 78 e. höher bis 38 c. niedriger. 5 * Newyork, 19. Aug. Nach dem dieswöchentlichen Ciucinnati Price Current iſt für die Maispflanze in dem weſtlichen Teil des Zentralgebietes Regen notwendig. Wenn die gehegten Erwar⸗ tungen hinſichtlich des Ertrages nicht täuſchen, ſind die Ausſichten in einem großen Teil der angebauten Flächen vorzüglich. Im allge⸗ Chicago, 19. Aug.(Produktenbörſe.) Der Weizen⸗ markt lag zu Beginn auf Deckungen per September und Käufe der Kommiſſionshäuſer ſtetig per September e, per Dezember e. über dem geſtrigen Schlußkurs. Im weiteren Verlauf war der Markt denſelben Eiuflüſſen unterworfſen wie der Newyorker. Schluß flau. Preiſe 178—194 e. niedriger.— Mais. Der Markt war bei Er⸗ öffnung auf Berichte über Trockeuheit im Weſten und Südweſten feſt veranlagt per Dezember ½ c. höher, ſchwächte ſich dann in Ueberein⸗ ſtimmung mit Weizen und auf Realiſterungen, a la Hauſſe lautenden Einciunati Price CEurrent ſowie auf Berichte, daß die Meldungen über die Ernteſchäden übertrieben ſind, ab. Schluß willig, Preiſe 98— ½% L. niedriger. * Newyork, 10. Aug. Kaffec war zu Beginn ſeſt auf frau⸗ zöſiſche Kabelberichte, verflaute daun auf umſangreiche braſilianiſche Ankünfte. Schluß kaum ſtetig. Baumwolle eröffnete auf an⸗ dauernd übermäßige Hitzwellen in den weſtlichen Gebieten. Käufe für ausländiſche Rechnung und Deckungen auf ſtetiger Teudenz. Mel⸗ dungen über kühleres Wetter und Nealiſierungen hatten eine Ab⸗ ſchwächung zur Folge, die aber auf hauſſelautende private Ernte⸗ ſchätzungen einer beſſeren Stimmung Platz machen mußte. Gegen Schluß wieder matter auf Baiſſedruck. Schluß ſtetig. Liverpool, 19. Auguſt.(Schluß. Weizen roſer Winter ſtetig 18. Der Sehttttt 7ZJ77 Mais ru ig Bunter Amerika pen Sept. 5/4½ La Plata per Okt. 57½4˙015 * Köln, 19. Auguſt. Rübö! in Poſten Oktbr. 58.—., 57.50 G. London,„Tbe Boltie“ 19 Auzu!(Fel.) Weizen ſchwim nend: ru ig, Käufer reſe viert. *V 1 Teilladung Karachi weiß per Juli Auguſt zu 409, per 492 lbs⸗ JMais ſchwimmend: feſt bei arößerer Nachfrage. meinen kann man auf eine Rekordernte rechnen. Der Hafer⸗ ertrag iſt aut. Chicago, 19. Auguſt. Nachm. 5 Uhr. Kurs vom 158. 19. Kurs vom 18. 19. Weizen Septbr.——— Leinſaat Juli———.— „ Dezbr. 100% 100 ½Schmalz Sept. 11.85 11.95 Mat 985 96 5/ 5 Okt. 1180 11.90 Mais Septbr.—— 65 Jan 11.32 11.45 „ Dezbr. 56 ½% 56 ½ Pork Sept. 2155 22.25 0 Mai 57 57/ Okt. 19.80 20.75 Roggen loko 67—— 68— e 17.55 17.45 „Aug.——— Rippen Sept. 11.52 11.75 „Se 66 ͤ— 66—„Olt⸗ 11.25 11.45 Hafer Sept.„ Jaon.25.20 55 38]%, 38— Speck Leinſaat Nord⸗W. 11.75 12.12 aufdrängen, und- Verlangen Sie Verkauft: 5 1 Ladung La Plata gelb R. T. D. unterwegs zu 25/8, per 480 lbs⸗ 1 gl. Ladung in Verſchiffung zu 25/4˙%, per 480 lbs. 1 gl. Ladung per Sept. Okt. zu 25/¼, ver 480 lbs. 1 gl. Teilladung per September/Okt. zu 25/38, per 480 lbs. Gerſte ſchwimmend: feſt aber leblos. Verkauft: 1 Ladung Odeſſa Nicolaieff in Verſchiffun; zu 21½3 per 400 Lbs. 1a, 1 Teilladung Black Sea per Sept./Okt zu 2009, 400 lbs. d. g. 8 Hafer ſchwimmend ſtetig bei kleiner Nachfrage. Verkauft. 1 Teilladung Donau per September Oktbr. zu 1409, 304 lbs. Giſen und Metalle. London, 19. Auguſt.(Schluß.) Kuofer ruhig, per Kaſſa 59..6 3 Mon. 60..3, Zinn ſtet., ver Krſa 136..6 3 Mon. 137.10.0 Blet zuhig, ſpaniſch 12.11.3, engliſch 12 17.6 Zink ruhig, Gewöhnl. Marken 21.17.6. ſpezial Marken 22.10.0. Glasgow, 19. Auguſt. Roheiſen, feſt, Middlesborough wars⸗ rants, per Kaſſa 510—, ver Monat 51/3, Amſterdam, 19. Auguſt. Banca⸗Zinn, Auction 82¼. New⸗Nork, 19. Auguſt. Tendenz! ruh. loko 82 Heute Vor Kurd 1265/12951265/¼1287 Kupfer Superior Ingots vorrätiz Zian Stras J2990(30—20973007 Roh⸗Eiſenam Northern Foundry Nas Tonne17—185012—4850 Stahl⸗Schienen Wa gon frei öſtl. Frbr.28.— 28 ů——ñä—[—— Autlich Wiehmartt iu Mauunhelm vom 19. Auguſt. 0 Be richt der Direktion.) Es wurde bezahlt für 50 Ko Schlachtgewichtz 315 Kälber: a) feine Maſt⸗(Vollm.⸗Maſt) und beſte Saug 85•00., d) mittlere Maft⸗ u. gute Saugkälber 80—00 g ringe Saugkälber 75—00., d) ältere geving genährte(Freff 00—00 M. 32 Schaſſe: a) Maſtlämmer und jüngare Maſtham 70—00., b) ältere Maſthammel 65—00., e) mäßig gon Hammel nud Schafe(Merzſchafe) 60—00 M. 993 Schwe a) vollfleiſchige der feineren Raſſen und deren Kreuzungen im Al bis zu 1/ Jadren 76—00., b) fleiſchtge 75—00., c) geri entwickolte 00—00., d) Sauen und Gber 68—70 M. Es wurden bezahlt für das Stück: 00 Luxpuspferde: 0000—0000 Me. Arbeitspferde: 300—1200., 117 Pferde zum Schla ten: 00—- 000., 000 Zucht⸗ uno Nutzvieh: 000—000 00 Stück Maſtvieh: 00—00 Mk., 0 Milchkühe: e00.00 418 Ferkel:.00—18.00., 7 Ziegen: 12—25 Wet., 0 lein:-0., oLammer: 00—00 M. Zuſammen Handel im allgemeinen mittelmäßig. Braſilien und La Plata⸗Gebiet:„Aragon“ angekommen i hampton 15. Auguſt;„Araguaya“ eingetroffen in Buenos Auguſt;„Aſturias“ angelaufen St. Bincent 15. Auguſt(Au „Avon“ Southampton eingetroffen 17. Auguſt;„Danube“ angelaufen Pernambuco am 15. Auguſt(Heimfahrt)„Nile“ Southampton kommen 17. Auguſt; nächſte Ausfahrten:„Avon“ von Southampton 20. Auguſt;„Araguaya“ von Buenos⸗Aires 20. Auguſt. Mitgeteilt durch das Paſſage⸗ und Frachtenbureau B. torf& Cie., Mannheim, B 6, 25, Telephon: 1987. waſſerſtandsnachrichten im monat Auguſt. Pegelſtat ionen NN Da teem 15. 16. 12. 18. vom Rhein: 15. 18. 19. 20. Bemer Se Waldsß 7 155 Sünjiugen“) 2010 2,70.73 Sauterburg 4025 Mazaun 4,56 4,50 Germersbheim J4,5 Maunheim 384 3,77 3 Maiujnßn 1,24 1,18 Bingenmn.95 1,88 1,85 Kaub. 224 2,19 2,12 2,06 Kobleunz.22 2,16 2,12 87 2,10 2,05 2,00 Ruhrort 138 1,½29 1,28 1 vom Neckar: Maunhei m.82 3,74 3,60 3,55.58 3,55 Heilbronn 0,30 0,88 0,40 0,41 0,40 0,½2 *) Windſtill, Bebecky, 100. Waſſerwärme des Rheins am 20. Aug. 16½ R, Mitgeteilt von der Schwimm⸗ und Badeanſtalt Leopold Witterungsbeobachtung der metebrologlſchen Maunheim. 32 82 32 8 2 Datum Zeltt SS 3 2 35ͤ 5„ 2 n 19. Aug. Morg.%760,0 16,2 SSW3S 176 19.„ Mittg. 2762,2 21,4 S 4 19.„ Abds. 9763,90 18,0 S2 20. Aug. Morg. 7762,8 15, SSG2 Höchſte Vemperatur den 19. Aug. 22,0“ Tieffte 5 vom 19./20. Aug. 13,2% * Mutmaßliches Wetter am 21. und 22. Aug. Jü und Sonntag iſt aufheiterndes und in der Hauptſache aber auch Lereits wieder warmes Wetter zu erwarten. Verantwortlich: Für Politil: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtman für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Fran für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Jos Druck und Verlag der Dr. H. Haasſſchen Buchdrucker⸗ fe (Saxlehner's Bitterquelle.) lassen Sie sich nichis MIIlDEREf 6. Seite. General-Anzeiger.(Mittaablatt.) Verkaufshaus Aaunbeim. 7* 55 5 5555 33— 5—— 8 J7 2 fiestautantgeuer Storcnen A ½2 f—„ Damen-Kapelle,Seestern 8 F kanzertiert auf allgemeines Verlangen täglich bis 31. Auguſt. I tt 4 5 Jeden Abend preiswertes Stammeſſen.— Es ladet 2 5 Dnna mes 2 2 höflichſt ein Joh. Dittenberger. Tel. 727. N,%0 Wilder Mann 12J00 Ab Sonntag den. August täglich K 2Z ERT der Wamen-Kapelle„ayrischzeller“ (42 Personen) Es der 1018 Sonntags II—-I vorm=il nachm. der Anfg. Wocht. 8 Ubr. ———— ——— re⸗— der ein von Natur u. Kunst gleich bevorzugtes bleckchen, Erde direkt am Walde. Touristen und Sommerfrischlern bestens zu empfehlen, Trabl I Prospekt d. d Nerschönerungsverelu. 120 7 Sa/son AusvefHau. 2% qussefordentlioh billigen HPreisen. 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Er zog den Hut, mußte ſtehen bleiben. „Guten Abend, Gräfin—“ Ees packſe ſie, wie immer, wenn ſie ihn unvorbereiict ſah, wenn ſie plötzlich den Klang ſeiner Stimme hörte. Auch ſie blieb ſtehen, faßte nach dem Geländer. Aber ſie bewahrte ihre Hal⸗ tung, beherrſchte ſich.„Guten Abend, Profeſſor. Wie geht es Hanna?“ Fluchen oder lachen hätte er mögen. Wie ein übles Omen kam ihm dieſe Begegnung vor, bieſe Frage. Und der beſorgte und doch auch vorwurfsvolle Ausdruck der großen, faſt blinden Augen indignierte ihn. „Danke, gnädigſte Gräfin. Meine Frau iſt ganz wohl,“ ſagte er kurz und wandte ſich links in die Garderobe, warf dem Diener den Pelz hin, ſtrich ſich vor dem Splegel ſütber den Bart.„Wie du ausſiehſt! Eir Jammerbild!' dachte er dabe!„Hohle Backen und rote Flecken darauf und ganz eingefallen an den Schläfen. Laß dich auslachen, du Hansnarr!' Dann wollte er in den Saal. Aber da ſtand plötzlich neben ihm vor dem Spiegel der Portugieſe, reckte ſich, nickte ihm zu: „Bon soir, monsieur le professeur. Was hab' ich be⸗ dauert, daß Sie mir nicht gegeben haben die Ehre. vorgeſtern. Sie haben verſäumt ſo viel. Als Künſtler. als Mann! Dies Fräulein von Gellertshauſen— tout à fait ravissante!“ Und während er ſich die Ordensbänder auf der Bruſt zurechtzupfte, tuſchelte er weiter: aber paſſen Sie auf, cher ami das ent⸗ zückende Rädchen iſt heimlich verlobt. Trägt einen Ring wie es bei Euch Brauch iſt. Schade. verloren für dieſe Welt .bporläufig.. Er lachte und zwinkerte ſich ſelber im Spie⸗ gel zu mit ſeinen liſtigen Orientalenaugen. Der Profeſſor neben ihm war verſchwunden.— Karl Guſtav Tarchow liebte den großen Stil. Als er zur letzten Weſtausſtellung in Paris war, hatte er ols„Expoſant“ auch eine Einladung zu einer der Maſſenſotreen im Palais der deutſchen Botſchaft erhalten, und es hatte ihm riefig imponiert, wie dort im ſonſt ganz leeren Vorzimmer der 4 133 elette. Pianine, gebr, bidlact uverl. Demmer, Chafen. 15696 Tenuis Sport-Artikel in erprobten, engl. und franz. Fabrikaten. pöerfleisezurüakgelehrt 10 0 W hargen.ohn. Abzug A u. 9 I. Ha ewinn Dr. med. C. Hübner.„ 20088 l0. ieee eeee ee 327 dewiune: Soda-W²asser 25 Flascen 2u.23 Ak.[ ison M. Champagner-Weise! 9000 M. U, 24 Gebr. Sehäfer U, 24 Mineralwasserfabrik mit elektr. Batrleh. Telenh. 3279 August 8 Kontor: E 7, 15a, part. Telephon 3581 5019 Konhmlen, Koks, Briketts, Buchen- undl Tannenholz. Bureau Georg Hoffmann, D 1, 18 ½ͥ nc t s geſchloſſen bleibt. 30008 Der Vorſtand. Nachste Badische Nekets von Slazenger, Mass& Oo. und Bussey. 7987 Invaliden- Bzumungsrerkauf dirers, Arten Schuhe. geldlotterie Zlehung: 4. Septemb. 25 Fl zu.J0 ME(E( HHn empllehlt Lotterie-Ustertehm. J. Stürmer, Tangses i0t. In Mannheim: H. Herz- berger, H 8, 17, A. 7032 e ee eeeppe uf— ee Rudin, 4 Dreesbach Nachf., J. Schroth, H. Hirsch, Schmitt, KR 4, 10. Aug. Schmitt, F 2, 1. Struve, G. Engert, Fr. Metsger, Neues Maunh. Volksblatt, Bad. Gen. Anxeiger. 859 Koegel& empflehlt alle Sorten 9 Samaſdnddenn ——— 15839 4 3, 8, 8. St. greiſe Fürſt— nein, damals war er noch Graf— Münſter ſtand, neben ihm die Vertreterin der Hausfrau, wieder daneben die kleine reizende Nichte, und wie der Botſchafter jedem der fünf⸗ hundert Göſte die Hand drückte. Genau ſo ſtand er jetzt im erſten Zimmer, ſtattlich anzuſchauen mit der ordengeſchmückten Bruſt, und neben ihm die arme Mi⸗ nona in pfauenfarbener Seide, mit großen Brillantboutons und noch größeren Schweißperlen auf der Stirn. Nur Gabriele hatte ſich entſchieden geweiger! mitzutun. Die nächſten Räume waren ſtark beſetzt, aber nicht über⸗ mäßig voll. Es war ja ein Eliteabend, und Kar! Guſtap hatte in den Einladungsliſten mit dem Rotſtift förmlich gewütet. Der Menſch ſollte bei ihm heut— mit einigen Ausnahmen— auch erſt beim Baron, Kommerzienrat, Profeſſor anufangen. Serrenberg eilte mit faſt unpaſſender Haſt durch die erſten Zimmer. Aus dem Saal klangen ſchon die Geigen. Hier und dort wurde er feſtgehalten, fertigte den und jenen Bekannten durch ein fiebriges Wort ab, drückte eilends dieſe und jene Hand. Ehe er der großen Saal noch erreichte, brach die Muſik ab. Ein kleiner Strom von Göſten flutete ihm entgegen, plaudernde Tänzer und Tänzerinnen, die in dem kühlen Vorzimmer etwas Luft ſchöpfen wollten. Er reck'e ſich in ſeiner Ungeduld, um über ihre Köpfe hinweg auszuſpähen. Vergebens. Dann ſah er plötz⸗ lich dicht vor ſich die Tochter des Hauſes am Arm eines Offiziers und neben ihnen Gerden; und Gabriele kam auch gleich auf ihn zu und fragte nach Hanna. Immer dieſelbe Frage! Als ob ſich und ihm die Leute das nicht erſparen könnten! Nun ſtand er endlich an der Türpfoſte des Saales und durch⸗ muſterte den Raum. Nichts abs gleichgültige Menſchen— in den üblichen Gruppen an den Wänden, in den vier Ecken plappernd, lachend, flirtend— und ein paar Lakaien mit Rieſenbrettern poll Erfriſchungen. Ob er umkehren, ob er Gabriele nach Karen fragen ſollte? Es war etwas in ihm— Scheu oder Scham— das ihn hemmte. Mit einem Mal fand ſein Auge ſie doch. Ganz drüben, ſchon im Wintergarten. Er konnte nur die Umriſſe ihrer Geſtalt ſehen. Aber unter Tauſenden hätte er die heraus erkannt. Das Blut ſiedete in ihm auf— und dann ging er, ſich ge⸗ waltſam zu recht langſamen Schritten zwingend, quer durch den Saal. Einmal hielt er an, um einem Diener ein Glas Waſſer abzunehmen und es haſt'g hinunterzuſtürzen. Und immer haftete ſein Blick auf den ſchloanken Gliedern— Sie hatte wieder den richtigen Hintergrund für ſich gewählt, die dunkelgrünen Palmen und Farren. Wie ſie das bverſtand! Und wie ſie ſich zu kleiden wußte! Eine Symphonie in Rot da⸗ mals. eine Symphonie in Weiß heute. Ein ganz loſes, weißes Gewaud, in weichen Falten, tief im Rücken ausgeſchnitten, die weiter Arme böllig frei— dieſe herrlich geformten Arme, an denen auch nicht ein Gran Fleiſch zu viel war. Im Haar nur ein paar weiße Blumen. Keine Handſchuhe— wirklich, ſie wagte das! Die rechte Hand hing zur Seite herab— er ſah es— keine Hand⸗ ſchuhe! Aber wie paßte der feine Hautton, der ihn immer an ganz lichte Bronze erinnerte, zu dem Weiß des Kleides! Noch einmas blieb er ſtehen. Dann trat er raſch heran und ſagte faſt atemlos:„Guten Abend, gnädigſtes Fräulein.“ Sie wandte ſich um— und er meinte deutlich zu erkennen, wie ein frohes Erſtaunen in ihrem Geſicht aufleuchtete. Doch etwas wie Freude am Wiederſehen! Sie gab ihm auch ſofort die Hand. Wieder ganz wie ſonſt, lang ausgeſtreckt die kühlen, fei⸗ nen Finger; aber ſie ſagte doch freundlich:„Ah.. Profeſſor Serrenberg! Guten Abend, Herr Profeſſor!“ Dann freilich ſprach ſie gleich mit ihrem Herrn, dem Aſſeſſor von Wilten vom Auswärtigen Amt, weiter. Und dann klang auch ſchon die Muſik zur Gapotte... und ſie wollten beide an ihm vorüber in den Tanzſaal. „Heut tanzen Sie, gnädiges Fräulein?“ „Gewiß—“ „Und Sie haben noch einen Tanz für mich frei?“ Sie ſchüttelte den Kopf. Doch ſie ſah ihn zugleich mit ihrem ſprechenden, zündenden Blick an, mit dem eignen Aufleuchten der dunklen Pupillen. Jetzt ſchielte ſie wieder— es machte ihn raſend und entzückte ihn. Ibr Begleiter wurde ſichtlich ungeduldig ſie blieh rubig ſtehen, als ob ſie Serrenberg erſt ihre ganze Macht fühlen laſſen wollte. Dann lächelte ſie gnädig und ſprach ganz langſam„Sie ſind zu ſpät gekommen, Herr Profeſſor. Aber obwohl ich heute keine Extratour tanze— Sie dürfen mich nachher um eine bitten.. Kommen Sie, Herr von Wilten..“ Und ſie rauſchte Doch nach drei Schritten blieb ſie wieder ſtehen, ſah über die Achſe“ zurück— wie ſchön ſie im überſchnittenen Profil iſt', dachte er— und winkte. Sofort war er an ihrer Seite: Ach, Herr Profeſſor, mein Fächer iſt mir unbeguem Würden Sie ihn mir aufheben? Oder wenn er Ihnen läſtig iſt, ihn dort drüben auf das Fenſterbrett legen.. Danke ſehr Nun ſtand er und hielt den Fächer in der Hand. Es war wieder ein billiges Stück— ſchneeweiß natürlich, ſchlechte Seide, wohl von Wertheim oder Tietz— ſehr groß. Aber es war ihr Fächer, ihn hatten dieſe ſchmalen, unheimlich ſchmalen Finger um⸗ ſchloſſen! „Du Narr! ſagte ſich Serrenberg. Denn er fühlte, daß er zitterte. (Fortſetzung folgt.) 1 —— 2 Mannheim, den 20. Auguſt 1902 General⸗Anzeiger.(Mittagblatt'). 7. Sette Buntes Feuilleton. Wohnräume des Kaiſers. Jahr für r bedarf das Königliche Schloß in Berlin zur Erhaltung ſeines wohnlichen Zuſtandes der Ausbeſſerungen. Meiſt werden die Arbeiten im Sommer während der Abweſenheit des Kaiferpaares vorgenommen. Auch in dieſem Sommer iſt das der Die Arbeiten ſind diesmal um ſo ausgedehnter, als der Braud in der Kurfürſten⸗Galerde recht erhebliche Eingriffe in den bisherigen Beſtand dieſes an der Spreefront gelegenen Schloßteiles notwendig gemacht hat. Von größeren, ſchon unter Kaiſer Friedrich aufgeſtellten Projekten, die darauf hinausliefen, einen ein⸗ Heitlichen Bau an der Spree zu ſchaffen und den zwiſchen den beiden großen Höfen von Graf Ltnar und Peter Niuron 1590—94 errichteten Mittelbau, in dem ſich der alte Theaterſaal und die Weinkellerei befinden, durch ein neues Gebäude mit einem groß⸗ artigen Feſtſcal zu erſetzen, iſt ſchon längſt abgeſehen worden;— es bleabt, was ſehr zu billigen iſt, alles beim alten. Immerhin Lönnten inn Innern des Schloſſes noch manche Aenderungen ſtatt⸗ finden, denn ſehr bequem iſt es nicht gebaut. Seine füßlbarſte Schwache beſteht darin, daß zu wenig Korridore vorhanden ſind und demgemäß die Zirkulation erſchwert iſt. Es teilt dieſen Uebelſtand mit vielen anderen Schlöſſern der Barockzeit. Man kieß damals, der großen Repräſentation zuliebe und vielleicht auch gum Fernhalten unberufener Lauſcher, die Zimmer an der Vorder⸗ front und die an der Hinterfront Wand an Wand zuſammen⸗ ſtußen, ſo daß der trennende Korridor wegfiel. Beim„Weißen Scaal“, der den ganzen Raum zwiſchen beiden Fronten einnahm, ſeſt dem Uebelſtande, der ſich beſonders bei großen Feſtlichbeiten be⸗ merkbar machte, dadurch abgeholfen worden, daß die Hinterfront Gewinnung eines breiten Korridors um einige Meter in den Hof hinausgerückt wurde. Auch die Privatwohnung des Kaiſerpaares, die ſich im erſten Stocktwerk von der an der Spree gelegenen Südoſtecke des Schloſſes TLängs Schloßplatz und Schloßfreiheit bis zum Goſanderſchen Portal Hinzieht und aus etwa vierzig größeven und kleineren Räumen Heſteht, hat bei ihrer Herrichtung, um den modernen Anforde⸗ zu genügen, Aenderungen der frütheren Anlage er⸗ derlich gemacht. Der ganze Drakt umfaßt die ehemalige Woh⸗ nung Friedrichs des Großem, die Königin⸗Mutter⸗Kammern und die Hohenzollernräume Hieraus eine Einheit zu ſchaffen, war wicht leicht, zumal für die Ausführung nicht mehr als dvei Monale fur Verfügung ſtanden. Die Räumde des Kaiſers liegen zwiſchen dem 180 Quadratmeter großen Sternenſaal und dem faſt ebenſo graßen Pfeilerſaal. An der Front des Schloßplatzes reihen ſich Vortrags⸗, Arbeits⸗ und Empfangszimmer ameinander und parallel dazu an der Front des inneren Hofes Bade⸗, Toilette⸗ und Schlaf⸗ zimmer, in Verbindung mit zwei Garderoberäumen und einem Dienerzimmer. Aus dem zlpeifenſtrigen, 65 Quadratmeter großen Arbeitszummer kann der Kaiſer nach der einen Seite ins Vortrags⸗ Bi„nach der anderen ins Empfangszimmer und nach der rück⸗ kwärts gelegenen Seite direkt im ſein einfenſtriges, nur 24 Quadrak⸗ areter großes Schlafgimmer treten. Wer Vortrag zu halten hat, warbet im Sternenſgak, zu dem die Treppe vom Hofe emporführt, wer zum Empfang befohlen iſt, im Pfeilerſaal, zu dem die bei Portal II am Schloßplatz befindliche, auch von der Kaiſerlichen Familie benutzte Treppe hinanführt. Geſchickt disponiert, wie dieſe Räume, find auch die eigentlichen Familienräumlichkeiten. Am Schloßplatz ziehen ſich der Empfangsſalon und das Wohn⸗, Schreib⸗, Schlaf⸗, Toiletten⸗ und Dienerzimmer der Kaiſerin hin, am äußeren Hofe ein Dienerzimmer, ein Anrichteraum, der 140 Quadratmeter große Speiſeſaal, die Bibliothek, zwei Garderoberäume und das Badezimmer. Weiter folgt ein großes Treppenhaus, dem ſich bis zun Goſanderſchen Portal eine Anzahl Räume für Oberhof⸗ meiſterin, Hofdamen und Jungfern anſchließen. In⸗ ——————— aer- pald Karlsruhe, Il. Sept. LTarten-Verkauf eſamt hat die zalſerliche Wohnung eine benutzbare Bodenfläche von etwa 2000 Quadratmetern— was ſicherlich nicht zu viel iſt, wenn mam Um⸗ fung und Anſprüche vieler veicher Privathaushalte in Vergleich aieht. Gb. .** — Mit Ballon und Blitzlicht in den afrikaniſchen Dſchungel. Eine eigenartige Expedition wird demnächſt die Ausreiſe nach dem ſchwarzen Erdteil antreten: die photographiſche Expedition des amerikaniſchen Millionärs W. D. Boyſe, des Beſitzers zweier großer Wochenſchriften von Chicago. Mit Luftballons, Drachen⸗ fliegern und mächtigen Scheinwerfern ausgerüſtet wird der ame⸗ rikaniſche Zeitungsmann mit ſechs Gefährten, darunter dem be⸗ kannten Photographen Lawrence, an der Spitze von vierhundert ſchwarzen Trägern den Marſch nach Uganda antreten, um hier mit der Kamera Löwen und andere Tiere zu jagen. Mehr als 400 000 M. iſt für die umfangreiche Ausrüſtung ausgegeben wor⸗ den; nicht weniger als drei Luftballons, 23 koſtbare photogra⸗ phiſche Apparate, ein vollſtändiger Kinematograph, 3500 Meter gerollte Films, 6000 Platten und Einzelfilms, 600 Leuchtpatro⸗ nen, 40 Kaſtendrachen und ein ganzer Laden von Chemikalien werden im Herzen Afrikas ihre Probe beſtehen.„Es iſt meine Idee, die Träger und Eingeborenen durch Kinematographenvor⸗ führungen zu beruhigen und in Ordnung zu erhalten. Ich habe auch ein Dutzend neueſter Gramophone mitgenommen. Nach der heißen Tagesarbeit werden die Neger die Tetrazzini und Caruſo hören. Es iſt keine leichte Aufgabe, 400 Träger in Ordnung zu halten.“ Die Kaſtendrachen ſollen zu photographiſchen Aufnahmen dienen, wenn die Windſtärke die Verwendung der Ballons ver⸗ hindert. Beſonders ſtolz iſt Mr. Boyſe auf ſeine Methode, Löwen in der Nacht und in Freiheit zu photographieren. Eine regelrechte Batterie von photographiſchen Apparaten wird dazu aufgeſtellt. „Als Köder für den Löwen wird Tierfleiſch in den Wald gelegt. Rund um den Köder ſind ſechs unſerer größten Kameras ange⸗ ordnet; in unmittelbarer Nähe ſteht auch ein Mikrophon, das mit uns mittels eines Kabels verbunden iſt. Wir ſelbſt werden zwei Meilen vom Schauplatz entfernt ſein, die Hörer des Mikro⸗ phons an den Ohren. Wenn Löwen kommen, werden wir ihr Gebrüll und ihren Kampf um die Beute hören, das iſt dann unſer Augenblick. Wir drücken auf einen Knopf, die Scheinwerfer flam⸗ men auf und zugleich arbeiten automatiſch die photographiſchen Apparate.“ Mr. Boyſe will Aufnahmen erſchreckter Löwen haben und freut ſich ſchon auf die erſtaunten Löwengeſichter, die ihm die Platten nachher zeigen werden.„Wir haben ſolche Experi⸗ mente in Amerika mit Hunden bereits gemacht und ausgezeich⸗ nete Aufnahmen erlangt.“ — Die Schatzkammer des Bettlers. Die Entdeckung eines Vermögens in der elenden Hütte eines Bettlers bildet zurzeit das Tagesgeſpräch in Pittsburg. Der Beſitzer der Schätze iſt ein achtzigjähriger Greis, Peter Labauch mit Namen, der wegen Geiſtesſtörung aufgegriffen und der Durchſuchung ſeines Bettler⸗ neſtes, das ihm zwanzig Jahre Untereſchlupf gewährte, en wütendſten Widerſtand entgegenſetzte, zu deſſen Bewältigung acht der ſtärkſten Schutzleute aufgeboten werden mußten. Nachdem das endlich gelungen, und der Alte in Polizeiarreſt abgeführt war, ſchritt man zur Durchſuchung der Hütte, die in des Wortes wahr⸗ ſter Bedeutung mit Geld vollgepfropft war. Töpfe und Schüſſeln waren mit Tauſenden von alten Eindollarnoten bis zum Rande gefüllt, und in dem verfallenen Kamin häuſten ſich kleine Silber⸗ und Kupfermünzen zu Metallbergen. Ja ſelbſt die Tapeten waren innen mit Banknoten gefüttert, während zu Dutzenden herum⸗ ſtehende Flaſchen und Krüge die Pennyſtücke enthielten, die der 9 Kirchweihfeſt in Neckarau Sonntag, den 22. und Montag den 23. Auguſt im Reſaurank zum„Aaiſerhof“. 6 Direkte Halteſtelle(Endſtation) der Elektriſchen.s Alte auf ſeinen Bettelgängen von mildtätigen Paſſanten im Für gute Küche und reine Weine ⸗ Bier aus der Brauerei Bürger⸗ bräu Ludwigshafen, iſt beſtens geſorgt. Höflich ladet ein 1825 Heiurich Winkler, z. Kaiſerhof. A r Gunen en uong un) 1d sA0 U11 nach Plan Offiziellen Tribüne morgen Samstag, den 21. August Kirchweihfeſt in Jlvesheim. Gaſthaus„zum Schiff“ Laufe der Jahre geſammelt hatte. Als die Aufnahme beendet war, türmte ſich im Hausflur ein wahrer Berg von Geld, zu deſſen Fortſchaffung die Polizei einen großen Rollwagen requi⸗ rieren mußte. Die Zählung auf der Bank ergab einen Geſamt⸗ betrag von einer halben Million Mark, es wurde weiterhin feſt⸗ geſtellt, daß der Bettler in verſchiedenen Banken der Stadt noch 100 000 M. deponiert hatte, die er im Hauſe nicht mehr unter⸗ bringen konnte. — Eine neue ſchonende Tiertötungsmethode. Man weiß aus vielerlei Fällen, welche Mühe es macht, in zvologiſchen Gärten altersſchwache oder für das Perſonal gefährlich werdende große Säugetiere, Dickhäuter, Raubtiere und dergl. zu töten. Einen ſchnellen und ſanften Tod bereitet man dieſen Tieren, ohne Ge⸗ fahr für die Ausführenden, durch Anwendung des Leuchtgaſes, eine Methode, die kürzlich im Frankurfer„Zoo“ erprobt wurde. Hier ſollte eine alte Jaguarin, die trotz beſten Appetits zum Ske⸗ lett abgemagert war, in die ewigen Jagdgründe befördert wer⸗ den. Man brachte das Tier in einen engen, gut gefügten Kaſten, einen ſogen. Umſetzkaſten, der im Freien aufgeſtellt und an allen Oeffnungen möglichſt dicht verſtopft wurde. In den unteren Teil des Behälters beim Kopfende des Tieres wurde die Mündung eines Gasrohres gebracht und dann der Hahn geöffnet. Zunächſt blieb alles ſtill, nach kaum fünf Minuten erfolgten Bewegungen und ein leichtes Schnaufen, worauf wieder völlige Ruhe eintrat: der Tod war erfolgt. Nur der Sicherheit wegen ließ man noch 5 Minuten Gas einſtrömen. Die Vorteile dieſer Tötungsmethode ſind der äußerſt kurze, in völliger Betäubung erfolgende Todes⸗ kampf, der Ausſchluß jeder Gefahr, das Intaktbleiben des Felles und die außerordentliche Billigkeit, in dieſem Falle etwa vier Pfennige für die verbrauchten 2½ Kubikmeter Gas. — Tuberkuloſebekämpfung im Kindesalter.„Aufzucht tuber⸗ kuloſefreier Menſchen“ bildet nach den Ausführungen des bekann⸗ ten Kinderarztes Prof. Schloßmann in Düſſeldorf mit wenig Worten das Problem der Tuberkuloſebekämpfung. Nach ſeiner und anderer Forſcher Meinung iſt die Entſtehung der Tuber⸗ kuloſe faſt ausnahmslos in das Kindesalter zu verlegen, wenn ſich auch oft erſt in ſpäteren Lebensjahren ihre verderbliche Wir⸗ kung äußert. Die Tuberkuloſe iſt deshalb eine echte Kinderkrank⸗ heit, die in der Kindheit erworben, in der Kindheit verhütet, in der Kindheit behandelt und in der Kindheit geheilt werden muß, Das Proletarierkind iſt weit mehr gefährdet als das Kind der Beſitzenden. Die Tuberkuloſe iſt ſomit in erſter und nächſten Linie zu bekämpfen durch Schutz der Protelarierkinder vor der Anſteckung, Heilung der Tuberkuloſe, ſolange dies relativ leich möglich iſt. — Der Bruder⸗Schweſterbund. Eine ſeltſame Sitte, die ir keinem anderen Lande gefunden wird, beſteht in Montenegro Zwiſchen einem Mann und einer Frau kann ein ſogenannten Bruder⸗Schweſterbund geſchloſſen werden, der zur höchſten gegen ſeitigen Aufopfereung in jedem Falle des Lebens verpflichtet, mag der eine Teil auch begangen haben, was er will, ja ſelbſt die nächſten Angehörigen des anderen ermordet haben. Der Bund wird in der Kirche durch den Prieſter unter dem Bilde des heiligen Johannes geſchloſſen, wobei ſich das Paar dreimal küßt Darauf ſchneidet der Jüngling die neue Schweſter in den Finger verletzt ſich ſelbſt und läßt das Blut in einen Becher rinnen. Er taucht ſeine Waffe, ſie den Vatagan ihres Vaters hierin und dann trinken ſie das Blut aus. Von nun an iſt eine eheliche Ver⸗ bindung zwiſchen beiden ausgeſchloſſen. ——— 2* 2 Ziegelei⸗Verſteigerung. 2 Die Erben des Ziegeleibeſitzers Fr. Graf ſr. von Speyer laſſen am 6. September 1909, vormittags 10 uhr zu Speyer im ſtädtiſchen Verſteigerungslokale [teilungshalber verſteigern: Ihre in der Gemarkung Mechtersheim bei Speyer in der Nähe des Rheines gelegene mit Ringofen, Dampfmaſchine mit Condenſation, Backſtein⸗ maſchine mit einer Leiſtung von ca. 25000 Stück, Trocken⸗ ſchüppen für ca. 300 000 Steine, Rollbahnanlage nach dem Rhein, dem Lagerbeſtand an gebrannten u. ungebrannten Backſteinen, der gegrabenen Erde u. dem Kohlenvorrat. Bei der Ziegelei befindet ſich eine Anzahl Feldgüter mit vorzüglicher Backſtein⸗Erde von ca. 50 Morgen Fläche, außerdem auch ein Wohnhaus mit Scheuer und Stallung. Jede gewünſchte weitere Auskunft erteilt „Liederhalle“ Maunnheim E. V. Wie bereits durch unſe Sommerprogramm bekannt⸗ tag, 22. Auguſt nachmitt, 3 Uhr unſer diesfähriges Kinderfeſt im Schießhaus Feudenhein ſtatt und bitten wir um rech! zahlreiches Erſcheinen. 1326 eeeeeeeeee Maunheimer Singverein. Heute Freitagg Zusammenkunft Terminus Ziegelei 1380 Juſtizrat Forthuber, Igl. Notar in Speyer. Am 22. und 23., dſs. Mts. wird das Kirchweihfeſt in althergebrachter Weiſe bei gutbeſetzter Tanzmuſik 1 Messplatz, Ece Max Josefstf. U. 3 4, 5= U. 6Zimmerwohnungen mit Diele, Badezimmer Speiſekammer u. reichlichem Zubehör in Furchaus gediegener Ausſtattung per ſofort und ſpäter zu vermieten. 967 Hch. Fasig& Sohn, Ludwigshafen a. Rh — Telephon 26. Lebende Hechle, Karpfen, Aal, Rheinſalm, Achellſiſch, Cablian, (Kapelle Wunder Feudenheim) — vwon 10—5 Uhr- Hotel„Pfälzer Hof“ (F. 246) Auf der ITribüne sind nur nummerierte Sitzplätze mit Sitzkissen. Vozü liche Küche. abgehalten, wozu freundl. einladet Chriſtian Feuerſtein. Prima Getränke. 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