* 0 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich; durch die Wol bez, imel. Voſte aufſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 8 Pfg, In ſers te: Die Colonel⸗Zeile.. 2 Pfg. Auswärtige Inſerate„80„ Die Reklame⸗Zeile.1 Mark Geleſeuſte und verbreitetſte Zeltung in Mannheim und Umgebung. Schluß der Infſeraten⸗Annahme für das Mittagsblatt Morgens 7 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 uhr. Anabhängige Tageszeitung. Taglich 2 Husgaben (ausgenommen Sounag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Karlsruhe. TekegramuneAdreſſe: i Nr. 387. Montag, 23. Auguſt 1909. Telegramme. Die Einigung der Liberalen in Landsberg⸗ Soldin. Berlin, 23. Aug.(Von unſerem Berliner Bureau.) Wie dem„Berl. Tagbl.“ gemeldet wird, iſt es geſtern im Wahl⸗ kreis Landsberg⸗Soldin doch noch zur Einigung aller Liberalen über die Kandidatur zur Erſatzwahl gekommen. Die Freiſinnigen und Nationalliberalen ſtellen gemeinſam den ſchon früher ge⸗ nannten Gutsbeſitzer Schöppe als Kandidaten auf. Schöppe iſt nicht verpflichtet worden, ſich einer beſtimmten Organiſation an⸗ zuſchließen. Muley Hafib im Kampfe mit dem Prätendenten * Paris, 22. Aug. Der Korreſpondent des„Temps“ in Tanger meldet: Eine dem Maghzen in Fez zugegangene Meldung beſtätigt, daß der Roghi die Berge der Beni Meſſara hat erreichen können. wodurch ſeine baldige Ergreifung weniger wahrſcheinlich geworden iſt. Der Sultan iſt ſehr erzürnt über die Führung der Mahalla, welche ſich in dem Kampfe vom 1. ds. Mts. des Roghis hat bemächtigen ſollen. Der Sultan hegt die begründete Ueber⸗ zeugung, daß der Prätendent nicht hätte entfliehen können, wenn die Truppen des Maghzen diszipliniert geweſen wären und mehr auf die Ergreifung des Roghi als auf die Plünderung ſeines La⸗ gers bedacht geweſen wären. Muley Hafid hat die Abſicht kund⸗ gegeben, dem Kaid, welchen er fſtr die Flucht des Roghi henget⸗ wortlich hält, eine ſchwere Buße aufzuerſehen. Jurchtbare Brände. „Paris, 22. Aug. Wie die Blätter melden, ſind von den bei dem Brande des Güterbahnhofs in Moulins(Departe⸗ ment Allier) Verletzten geſtern 2 weitere Perſonen ihren ſchweren Wunden erlegen, ſo daß die Aahke 9. waieneh bvier 8 19 OLondon, W. Aug. Won 1 1 Londoner Buxeau.] der„Times“ aus Winnipeg zufolge haben auch heuer im Süden von Engliſch⸗Columbien große Waldbrände ge⸗ wütet, die bereits Waldungen im Wert von mehreren Millionen Doblars zerſtört haben. »Newyork, 22. Aug. In Britiſchcolumbia wüten berheerende Waldbrände, denen auch bereits eine Ort⸗ ſchaft zum Opfer gefallen iſt. »Mexiko, 22. Aug. Hier iſt die Nachricht eingegangen, daß heute nacht in Monter ey eine ſchwere Feuersbrunſt wütete. Der ganze mittlere Teil der Stadt ſtehe in Flammen, die auch das Telegraphenbureau ergriffen. Dadurch iſt die Verbindung nach außen abgeſchnitten. Es tauchte die Vermu⸗ tung auf, daß der Brand auf politiſche Umtriebe zurück⸗ zuführen ſei, die mit dem dortigen Gouverneur Reyes in Verbin⸗ dung ſtehen. Ein Unfall Blériots. * Reims, 22. Aug. Auguſt Blsriot, der an dem heutigen Wettfliegen in Betheny teilnahm, ſtie ß mit ſeinem Ein⸗ decker auf einen Getreideſchuppen; hierbei brach ein Schraubenflügel, der hintere Teil der Flugmaſchine wurde gänzlich zerſtör t. Blériot ſelbſt blieb unverletzt. Spaniens Kämpfe in Marokko. *„Melilla, 22. Aug. In der Nähe eines Blockhauſes wurde ein Propiantzug von Mauren angegriffen. Die Angreifer wurden zurückgeſchlagen, 3 Spanier erlitten Verletzungen. Auch aus Penon de la Gomera wird gemeldet, daß geſtern abend wiederum ein Angriff von Kabylen, die Verſtärkungen erhalten haben ſollen, erfolgte. *„ Madrid, 22. Aug. Aus Ulhucemas wird gemeldet, daß die Stadt geſtern und beſonders heute mittag dem Feuer der Kabylen ausgeſetzt war. Gegen morgen gaben ſie auch acht Kanonenſchüſſe ab, die von den Batterien der Gegner er⸗ widert wurden. Ferner ſpielte ſich bei Penon de la Gomera ein leichtes Feuergefecht ab, an dem auch das Kanonenboot„General Gomcha“ teilnahm, das heute früh die feindlichen Stellungen be⸗ Khoß. Auf ſpaniſcher Seite ſind leine Verluſte. OLondon, 23. Aug.(Von unſerem Londoner Bureau.) Nachrichten aus Melilla zufolge wurden am Samstag wieder ver⸗ ſchiedene Angriffe auf Patroui! len gemacht, die Pro⸗ janke und Munitionszüge nach den vorgeſchobenen Poſten 5 gebracht. Die Mauren erlitten angeblich große Verluſte. Ein vom „Daily Telegraph“ nach Port Say entſandter Berichterſtatter meldet ſeinem Blatt, daß der Haß der Mauren gegen die Spanier immer größer werde und daß die Verſtär⸗ kungen, welche die Rifleute mit ee Schnellig⸗ keit angerückt kommen. 1 5„ Eine Wöfferhoe in Barcelona. * Barcelona, 22. Aug. Durch eine gewaltige Waſſerhoſe wurden heute vormittag alle niedrig gelegenen Stadtteile teilweiſe bis zu einem Meter Höhe überſchwemmt. Nachrichten über töt⸗ liche Unfälle liegen bisher nicht vor. f Der Generalausſtaund in Schweden. .E. Stockholm, 22. Aug. Ueber den Stand des General⸗ ſtreiks wird gemeldet, daß in der letzten Woche 10 000—16 000 organiſierte Perſonen die Arbeit wieder aufgenommen haben. Das Nachlaſſen der griechiſch⸗ kürkiſchen Spannung. .E. Athen, 22. Aug.(Priv.⸗Tel.) Die geſamte griechiſche Preſſe und auch die hieſiigen Regierungskreiſe geben ſich der Er⸗ wartung hin, daß die letzte griechiſche Antwortnote an die Türlei zu weiteren Erörterungen zwiſchen beiden Regierungen keinen Anlaß geben werde und daß man daher die Kriſis als end⸗ gültig beendet anſehen dürfe. Man hält ſich zu dieſer An⸗ nahme um ſo mehr für berechtigt, als die Bevölkerung in Kanea die griechiſchen Flaggen von ihren Häuſern ſelbſt wieder entfernt hat und für die Türkei ſomit keher ee zur Banzede fällt. N. 15 4475 Berlin, 23. Aug.(Von e Berliner 1 Aus Konſtantinopel wird gemeldet: Der Miſtinerrat nahm in ſeiner geſtrigen Sitzung die griechiſche Note an. Die diploma⸗ tiſchen Kreiſe halten jetzt die Kriegsgefahr für beſeitigt. In jung⸗ türkiſchen Kreiſen wird die Mäßigung und Beſonnenheit des Ka⸗ binetts beifällig begrüßt. Ein engliſcher Beamter in von Straßen⸗ rünberu angefallen. 18 London, 23. Aug.(Von unſerem Londoner Bureau.) Der Korreſpondent der„Times“ in Teheran meldet, daß der engliſche Beamte Miſter Wright von der perſiſchen Staatsbank auf der Straße von Kornan nach Yedz von Straßenräubern über⸗ fallen und beraubt wurde. Sein Diener wurde ermordet. Ein Beamter von der anglo⸗indiſchen Telegraphen⸗Geſellſchaft, der nicht weit von der Stelle, wo der Ueberfall ausgeführt wurde, war, und einige Arbeiter befreiten Miſter Wright. Ein Tele⸗ gram des„Daily Telegr.“ meldet, daß die royaliſtiſchen Bach⸗ tiaren jetzt an einigen chriſtlichen Dörfern Rache nehmen wollen und behaupten, daß die Chriſten des Kaukaſus daran ſchuld ſeien, daß der Schah geſtürzt wurde. Der Exſchah von Perſien.— 'London, 23. Aug.(Von unſerem Londoner Buregu.) Einem Telegramm aus Odeſſa zufolge wird der geweſene Schah von Perſien am 7. September dort eintreffen, um in Odeſſa ſtändigen Aufenthalt zu nehmen. Es ſei dort bereits eine Woh⸗ nung für ihn gemietet worden. ***& JBerlin, 23. Aug.(Von unſerem Berliner Bureau! In Frankfurt a. O. ereignete ſich geſtern abend ein Eiſen⸗ bahnunglück. Der von Poſen kommende Perſonenzug 206 ſtieß vor dem Bahnhof mit einer Rangiermaſchine zuſammen. Mehrere Paſſagiere wurden verletzt. Die genaue Anzahl ſowie auch die Namen der Verwundeten ſind bisher nicht ermittelt worden. Berlin, 23. Aug.(Von unſerem Berliner Bureau.) Wie nach einer Londoner Meldung verlautet, ſind die Verletz⸗ ungen, die das Schlachtſchiff„Hannibal“ von der Hei⸗ matsflotte Surch das Auflaufen auf die Felſenriffe bei der Schieß⸗ übung bei Devonport erlitten hat, derartig ſchwere, daß für die Reparaturen des Schiffes 4 Monate erforderlich ſein werden. * Paris, 22. Aug. Heute mittag wurde ein Automo⸗ bil, in welchem zwei Marokkaner der franzöſiſche Hono⸗ rarkonſul und Dolmetſcher der franzöſiſchen Geſandtſchaft in Tan⸗ ger und der Sekretär der marokkaniſchen Geſandtſchaft in Paris ſaßen, durch ein anderes Autopmobil umgeſtürzt. Beide Ma⸗ rokkaner, ſowie ihr Chauffeur, wurden 5 Kranken⸗ rechtigkeit willen, Jahre lang für die Erbanfallſt Die Politik des Zentrums. GBeiträge zu den badiſchen Landtagswahlen.) 78 U. In Krefeld hat der Reichstagsabgeordnele Or. Pieper gleich anderen ſeiner im Gewiſſen ſchwer bedrückter den en den ebenſo intereſſanten wie ausſichtsloſe Verſuch unternommen, die Mitarbeit des Zentrums an er unſozialen, ganz auf die Wünſche der Agrarier zugeſchnittenen Reichsfinanzreform„glänzend“ zu rechtfertigen. Das Zentrun hat beſſere Steuern gemacht, als die Liberalen, es hat nich gegendie Grundſätze ſozialer Steuerpol gefehlt. Das Zentrum hat nicht nur das geleiſtet, was Liberalen verſprachen, ſondern auch beſſer e und meh Beſitzſteuern geſchaffen und die Maſſen V brauchsſteuern ſozial gerechter und für weiteren Volkskreiſe ſchonender geſtaltet, von den Liberalen zu erwarten war: das iſt der Kern ſeiner Ausführungen. Natürlich folgte ihnen lebhafter Bei⸗ fall und die„Köln. Volksztg.“ hält es für verdienſtlich, zur möglichſten Verbreitung dieſer„umfaſſenden und klaren“ Darlegungen beizutragen. Da Piepers Rechtfertigungsverſuch nun bald die Runde durch die klerikale Preſſe und die Zentrumsverſammlunge machen wird, ſo iſt es nötig, die ſoziale Steue politik des Zentrums abermals zu beleuchten und den Lüge beuteleien des Zentrums abermals gründlich heimzuleuchten. Wir wählen den Weg der Widerlegung de 5 3 n⸗ trumsabgeordneten Pieper durch Zentry abgeordnete ſelbſt und greifen die beiden gro profekte hergus, bei denen das Zentrum ſich mit den ſervativen fand, die Erbſchaftsſteuer und die 15 gabe Die Erbſchaftsſteuer. Das Zentrum hat die Erbſchaftsſteuer abdele nach einer Rede des Abg. Trimborn vom 7. J anua das Zentrum zum Rückgrat der Finanzr machte, dem daher in erſter Linie die Schonung der bre Maſſen des Volkes zu verdanken ſei[ DasZentrum hat dau; Finanzreform dieſes Rückgrat gebrochen und Herr Pi hat dieſe Manipulation folgendermaßen verteidigt: Warum lehnte das Zentrum die Erbſch aftsſteuer ab mal, weil die Beſitzſteuern viel beſſer gerxade jenen groß mögensbeſitz heranziehen, der große, zum Deil Spekulationsgetw bringt, und weil dieſen Steuern das mobile Kapital ſich n giehen kann. Die Erbſchaftsſteuer dagegen hätte zu ein Teil den mittleren Beſitz in Landwirkſchaf Gewerbe betroffen und zwar gerade in dem Augenb d er in neue Hände übergeht, alſo im wirtſchaftlich ungſ tigſt Momente.(Sehr richtig!) Dabei hätte das immobile Kapital der Steuer nicht entgehen können, während dieſes aus vielerei Grün den dem mobilen Kapital ſchon zu Lebzeiten des Erblaſſers dus Schenkungen unter Lebenden ſehr heicht möglich war. Vor aber war für das Zentrum bei der Ablehnung der E ſchaftsſteuer auf Ehegatten und Kinder m gebend, daß es ſich nicht um Erbſchaften von fernerere wandlen oder Nichtverwandten handelte, ſondern daß es 12 das Erbe von Ehegatten und Kindern handelt, alſo um die S belaſtung des Familiengutes. Dieſe wären noch eher erträgli geweſen, wenn man dabei diejenigen Erbſchaften aungeseſt hätte, welche für den Erblaſſer und ſeine Frau bezw. Kinder Arbeitsmittel und damit die Unterlage der wirtſchaftl ſtändigkeit bedeuten. 5 Beim ſelbſtändig en Mirtetſtamg beſteht eben Erbſchaft hauptſächlich in Haus, Laden, Werkſtatt nebft Einr. tungen, Acker, Vieh und Gerätebeſtand uſtw., die beim ſo wie ſo ſchon durch die Erbſchaftsanſprüche mehrerer 85 Kindev belaſtet werden. Das Zentrum nahm alſo den S ein: ſo lange noch andere und beſſere ſteueren möglich ſind, ſoll die Erbſchaftsſteuer für Ehegakten und Kinder vermieden werden. Die einzelnen, ſehr 4 Gründe dafür ſind in der Preſſe und in Flugblättern dargelegt. Das Zentrum nahm bieſen Standpuntt um ſo mehr ein, 25 Liberalen und der Reichskanzler, die beide noch kurzem die Erbſchaftsſteuer auf Ehegatten und Kinder entſchi abgelehnt hatten, jetzt damit hochpolitiſche Abſicht banden, nämlich die Steigerung des pokitiſchen Eir fluſſes des Liberalismus. Mit vollem Recht lehn Konſervative und Zentrum es ab, auf ihre Koſten eine libet Machtpolitik zu unterſtützen.(Sehr richtigl) Herr Pieper ſucht hier die Sache ſo darzuſtellen, als das Zentrum aus Gründen ſozialpolitiſcher Natur, im teerſſe des bäuerlichen und gewerblichen Mittelſtande; gegen die Erbſchaftsſteuer erklärt habe. Mit Verlaub, das i eine Verdunkelung des Tatbeſtandes, die man nur als aufgelegteſten Schwindel bezeichnen kann. D der Nachweis iſt ſchlagend erbracht worden, daß das 3 aus Gründen ſozialpolitiſcher Natur, um der 0 ————— zwar mit Ausdehn un gauf Deſzende Ehsgatten eingetreten iſt bis zu dem 5 Zentrum den Widerſtand der Steuer als Sprengpulver —— konnte, indem es durch ſeine S men die Mebrbei verſchaffte. Da He Sete General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Mannheim 23. Auguſt. Wahrheit zu fälſchen ſucht, ſo muß dieſer Nachweis abermals erbracht werden. Am 29. März 1900 hat der Zentrumsabg. Gröber gefordert, die Erbſchaftsſteuer, die den Vorteil habe, zu treffen, wenn man bereichert werde, müſſe auf die Deſzendenten ausgedehnt werden. Am 6. Dezember 1905 führte der Zentrumsab g. Fritzen aus, das Zentrum würde ſelbſt in Erwägung ziehen, die Erbſchaftsſteuer ſelbſt auf Deſzendenten und Eh e⸗ gaktten auszudehnen. Und die„Köln. Volksztg.“ erklärte, dieſe Stellungnahme der Zentrumsfraktion des Reichstages könne auf die volle Zuſtimmung der Zentrums⸗ partei im Lande rechnen. Am 4. Dezember 1905 ſprach ſich dieſelbe„Köln. Volksztg.“ für den Ausbau der Erb⸗ ſchaftsſteuer aus, die unter dem ſozialpolitiſchen Geſichtspunkte diegerechteſte undam leichte⸗ ſten zuvertretende Steuer ſei. Am 27. Juni 1906 plädierte Gröber im württemb. Landtage abermals für die „Witwen⸗ und Waiſenſteuer“. Der Zentrumsabg. Speck ſagte in der Reichstagsſitzung vom 9. Januar 1906: „Die ſittliche Berechtigung des Reiches, die Erbanfälle zu einer Einnahmequelle zu geſtal⸗ ten, wird man wohl nicht beſtreiten können. Ich glaube auch, ihre Erträge werden noch höher geſteigert werden können.“ In Nr. 1034 vom 13. Dezember 1905 ſagt die„Köln. Volksztg.“ in einem Artikel„Die Roichserbſchaftsſteuer“, dieſe Reichserbſchaftsſteuer ſei der Kernpunkt der Finanzreform und fährt dann fort: unerklärlicherweiſe iſt man vielfach in landwirtſchaftlichen Kreiſen einem ſolchen Vorſchlag abgeneigt, weil man befürchtet, der Bauer nſtand könnte dadurch getroffen werden. Dieſe Befürchtung iſt jedoch ganz unbegründet. Der Bauern⸗ ſtand und ſelbſt die Beſitzer von größeren Gütern hinterlaſſen keine Millionen, ſie werden alſo auch nicht von dem Vorſchlag des Herrn Abg. Fritzen in Mitleidenſchaft gezogen werden.... Nach⸗ dem die Anregungen des Herrn Abg. Fritzen in ihren Einzel⸗ heiten näher bekannt geworden ſind, finden dieſelben deshalb auch in landwirtſchaftlichen Kreiſen mehr und mehr Anerkennung, und es befeſtigt ſich die Anſchauung, daß ſie im wohlverſtandenen Intereſſe des geſamten Mittelſtandes, ſowohl des ländlichen wie des ſtädtiſchen, ge⸗ geben ſind und dazu dienen werden, dieſen vor andern drüſcken⸗ deren und läſtigeren Steuern zu bewahren.“ Trotz dieſer einwandfreien Zeugniſſe für das große In⸗ tereſſe, das das Zentrum an einer wohl ausgebauten Erb⸗ ſchaftsſteuer bis zum Jahre 1909 nahm, hatte die„Köln. Volksztg.“ die Frechheit— man kann es wirklich nicht aänders nennen— am 16. Juli 1909 zu ſchreiben:„Das Zen⸗ trum als ſolches hat bis zur Reichsfinanzreform niemals Wahrlich, Herr Pieper hat Recht, wenn er mit eiſerner Stirn erklärt, das Zentrum hat nichtgegen di e Grundſätze ſozialer Steuerpolitik gefehlt! Wir begreifen wirklich nicht, wie urteilsfähige deutſche Blürger dieſer Partei auch nur noch einen Reſt des Vertrauens bewahren können, die in der ſkrupelloſeſten, frivolſten und gewiſſenloſeſten Weiſe ſeine oft gerühmten Grundſätze ſozialer Gerochtigkeit dreimal verleugnet wie Petrus den Herrn! Bis 1909 war die auf Ehegatten und Deſzendenten aus⸗ gedehnte Erbſchaftsſteuer die beſte, gerechteſte, ſittlichſte Beſitz⸗ ſteuer— jetzt kennt das Zentrum beſſere Beſitzſteuern und hat ſie durchgeſetzt, die es bis dahin für drückender und läſtiger erklärte. Bis 1909 lag die Erbſchaftsſteuer im wohlver⸗ ſtandenen Intereſſe des Mittelſtandes, jetzt erklärt das Zen⸗ trum und Herr Pieper, ſie ſchädige den ſtädtiſchen und den ländlichen Mittelſtand. Das iſt das Zentrum, das iſt Herr Pieper, der Führer des ſozialpolätiſchen katholiſchen Volksvereins! Nie iſt von einer Partei ein frecheres Spiel mit den ſozjalen und wirtſchaftlichen Intereſſen des Mittelſtandes getrieben worden, getrieben worden, wir ſagen es noch einmal, um des klerikalen Machthungers willen! Herr Pieper, der in der dreiſteſten Weiſe die Ablehnung der Erb⸗ ſchaftsſteuer als eine ſoziale Tat des Zentrums feierte, der im ſchreiendſten Gegenſatz zu den von uns wieder vorgelegten klerikalen Dokumenten behauptete, das Zentrum habe 1909 gemäß den Grundſätzen ſozialer Steuerpolitik gehandelt, in jedem Worte Lügen geſtraft durch ſeine eigene Partei, Herr Pieper war wenigſtens offen genug, die eigentlichen Beweg⸗ gründe anzugeben, warum das Zentrum ſo ſchandbar an den Agcater, Runſt und Wiſfenſchaft. Beethoven⸗Brahms⸗Bruckner Cyklus in München. II. 78 N Mücwchen, 21. Auguſt. Does geſtrige ſiebte Konzert des Zyklus ſtand in ſeiner äußeren Geſtaſtung und Anziehungskraft gegenüber ſeinem Vorgänger eildas zurück. Es iſt nicht jedermanns Sache, zwei größere ſym⸗ bhaniſche Werte in unmittelbarer Folge zu genießen, auch dann nicht, wenn, wie geſtern, wieder eine 20 Minuten währende Er⸗ helungspauſe dazwiſchen liegt. Das hieſige Sommer⸗Fremden⸗ Publikum, das den Tag über Natur und Kunſt des reichbedachten IJſar-⸗Athens in Ueberfülle genießt, wünſcht am Abend leichtere Koſt, chslungsreiche durch Herbeiziehung hervorragen⸗ Soliſten, wie dies im letzten Konzerte der Fall war. Daß da⸗ die ſtikiſtiſche Einheitlichteit der Darbietungen nicht zu leiden aucht, kewies zur Gvidenz gerade das ſechſte Konzert des Zyklus. erhielt Beethoven das Eröffnungswort in einem ſeiner Lieblichſten Gebilde, der„Paſtoralſymphonie“, in unübertrefflicher Charakteriſtik dargeſtellben Empfin⸗ dungsbild gemütsinniger Freude an der Natur, idylliſchen Seelen⸗ glückes durch dieſelbe, harmloſer kändlicher Fröhlichteit, die durch ein dagtwwiſchen aufſteigendes Gewitter unterbrochen, in frommen Daukgefühlen ausklingt.“ Ein ſolches zu Herzen ſprechendes Bild onnte wur von einem Herzen gezeichnet werden, das wie das Beekhobens in der herrlichen Gottesnatur, in Wald und Feld ſeine Liebſbe Erholung fand. Die Wiedergabe atmete etwas von jenem köſtlichen Frieden. Schon der 1. Satz, der bekanntlich die Ueber⸗ ſchrift„Erwachen heiterer Empfindungen bei Ankunft auf dem Lande trägt, iperraſchte durch Stiktreue und feine techniſche Aus⸗ arbeitung. Im B⸗dur Andante, jener köſtlichen Szene am Bache uit derm lieblächen Bacgeltrio, ſtärde wiederholt das Horn durch allzu einfachſten, von ihm ſelbſt vertretenen Grundſätzen ſozialer Gerechtigkeit ſich verging, es galt wieder an die Macht zukommen, indem man den Block ſprengte und den Libe⸗ ralismus zurückwarf. klerikaler Herrſchgier nahm die Partei für Wahrheit, Frei⸗ heit und Gerechtigkeit den Vorwurf auf ſich, den gew iſſen⸗ loſeſten ſozialen Verrat an ſeiner Gefolgſchaft aus dem bäuerlichen und ſtädtiſchen Mittelſtand verübt zu haben. Eine macchiavelliſche politiſche Moral, um die wir das Zen⸗ trum nicht beneiden. Ueber den Verrat des Zentrums in der Frage der Liebes⸗ gabe und über die tiefſten Beweggründe ſeiner gewiſſenlos unſozialen und unmoraliſchen, vom ſchlimmſten Machtſtreben um der Macht ſelbſt willen diktierten Politik in einem weiteren Artikel. G. Politische ebersicht. Mannteim, 23. Auguſt 1909. Zum ſozialdemokratiſchen Parteitag. Die Anträge zum ſozialdemokratiſchen Parteitag füllen im„Vorwärts“ nicht weniger als elf enggedruckte Spalten. Schon daraus ergibt ſich, daß die Unzufriedenheit unter den Genoſſen außerordentlich groß iſt, denn ſonſt würde es nicht ſo viel zu beantragen geben. Den verhältnismäßig größten Raum nehmen die Anträge zur Anwendung des Organifationsſtatuts ein. Zahlreich ſind auch die⸗ jenigen zur Maifeier. Zu dem letztgenannten Thema liegt eine Reſolution vor, die der Parteivorſtand nach Vereinbarung znit der Generalkommiſſion eingebracht hat. Wir erwähnen daraus, daß zur Unterſtützung der wegen der Maifeier Ausgeſperrten für größere zuſammen⸗ hängende Wirtſchaftsgebiete Betriebsfonds gebildet werden ſollen. Anſprüche auf Unterſtützung aus den Zentralkaſſen der Partei und Gewerkſchaften haben jedoch die Ausgeſperrten nicht. Mehrere Parteiorganifationen beantragen demgegenüber, die Apbeits⸗ ruhe am 1. Mai fallen zu laſſen oder die Feier auf den erſten Sonntag nach dem 1. Mai zu verlegen oder ähn⸗ liche abſchwächende Beſtimmungen. Gegen den in der Sozialdemokratie beſonders ſtark graſſteren⸗ den Perſonenkultus wendet ſich ein Antrag Saarbrücken, der es den Parteibuchhandrungen und Kolporteuren unterſagt, Photographien, Porträts und hauptſächlich Anſichtskarten mit Photographien lebender Parteigenoſſen zu verkaufen oder auszu⸗ ſtellen. Mehrere Anträge beſchäftigen ſich mit der Jugendorga⸗ niſation und einer Verbeſſerung der Parteikiteratur. Andere verlangen einen Schnapsboykott zur Verkürzung des Erkrages der Branntweinſteuer und möglicherweiſe cuch der Liebesgabe. Wieder andere richten ſich gegen die Hof⸗ gängerei der württembergiſchen Landtagsabgeordneten. Spe⸗ ziell mit der Reichsfinanzreform beſchäftigen ſich nur zwei Anträge. Der eine, von Berlin I ausgehend, bedauert, daß bei der Beßäunpfung der neuen Steuergeſetzgebung„weder Partei⸗ vorſtand noch Fraktion zu ſchärferen Mitteln ihre Zuflucht genom⸗ men und ſich überhaupt zu wenig an die breite Maſſe des Volkes gewandt haben.“ Ein zweiter von München geſtellter Antrag ver⸗ langt gegenüber den Gerüchten von Meinungsverſchiedenheiten innerhalb der Fraktion über die Erbſchaftsſteuer,„daß ſich jeder ſozialdemokratiſche Abgeordnete unbde⸗ dingt und unter allen Umſtänden den Mehr⸗ heitsbeſchlüſſen der Fraktion zu fügen hat.“ In⸗ tereſſant iſt es, daß dieſes Verlangen nach blinder Unterwerfung unter Majoritätsbeſchlüſſe aus einem Lande kommt, das auf dem vorigen Parteitag den Mehrheitsbeſchluß betreffend die prinzipielle Verweigerung des Budgets einfach ausgelacht hat. Die Frage eines eventuellen Zuſammengehens mitden Liberalen behandelt ein Antrag von Berlin I. Dieſer zählt eine Zahl liberaler Sünden auf und meint danm zum Schluß:„Angeſichts alles deſſen muß die Zumutung ſozialdemokratiſcher Reichstagsabgeordneter, mit dieſer Sorte Liberalen zuſammenzugehen und gar die Kritik aus taktiſchen Gründen einzuſchränken, wie eineblutige Verhö hnung der Partei anmuten.“ — Vom deutſchen Bauernbund. Der Reichstagsabgeordnete für den Wahlkreis Marburg⸗Kirchhain⸗Frankenberg Dr. Böhme veröffentlicht folgende Erklärung: Ich gebe meinen Wählern davon Kenntnis, daß ich die auf mich gefallene Wahl zum geſchäftsführenden Mitglied des Prä⸗ ſidiums des neugegründeten Deutſchen Bauernbundes ange⸗ nommen habe. Der Bauernbund ſteht wie der Bund der Land⸗ wirte auf ſchutzzöllneriſchem Baden, wird aber im Gegenſatz zum Bunde nicht nur für den nötigen Schutz der landwirtſchaftlichen Produktion gegenüber der überſeeiſchen Konkurrenz eintreten, ſondern auch den ebenſo im bäuerlichen Intereſſe liegenden Kampf gegen übermäßige Latifundienbildung und für innere zaghaften Anſatz. Das Streichorcheſter aber entfaltete einen Wohl⸗ klang und eine Ausdrucksfähigkeit, die Bewunderung erregten, zu⸗ mal bei einem ſo verhältnismäßig jungen Orcheſterkörper. Auch der dritte Satz, die Dorfmuſik, wurde in ihrer charakteriſtiſchen Derbheit und Einfachheit wiedergegeben und die Steigerungen beim Herannahen des Gewitters und dem das Werk beſchließenden Lob⸗ und Dankhymnus waren von prächtiger Wirkung. Auf Beethoven folgte Bruckner in einem ſeiner bedeubend⸗ ſten Werke, der„Richard Wagner in tiefſter Ehrfurcht gewidmeten“ D⸗moll Sümphonie. Nicht nur in dieſer Dedikation, auch in der pathetiſchen Tonſprache und dem gränzenden Inſtrumental⸗ kolorit, das namentlich die beiden Eckſätze mit dem elementar ein⸗ fachen Heldenthema kennzeichnet, bekennt ſich Bruckner in dieſem Werke als begeiſterter Wagnerianer, während andere Teile, wie das geheimnisvoll einſetzende erſte Thema mit den nacheinander einſetzenden Quinten den Einfluß Beethovens unſchwer erkennen laſſen. Ein Muſter von Formſchönheit und herrlicher Empfindungs⸗ tiefe repräſentiert der zweite Satz, das Adagio in Es⸗dur, während das Scherzo als der Niederſchlag der Empfindungen anzuſehen iſt, den das kindliche Gemüt des Meiſters von ſeiner herrlichen öſter⸗ reichiſchen Heimat und ihrer frohgeſinnten Bevölkerung erhielt. luch in der Interpretation dieſes Werkes erwieſen ſich die Streicher den Bläſern gegenüber überlegen und das Horn als der ſchwächere unter den Inſtrumentalkörpern. Der Leitung Löwes aber und im gangen auch dem Orcheſter gebührt uneingeſchränktes Lob für die außerordentlich großzügige und ſchwungvolle, trefflich charak⸗ keriſierte und rhythmiſch ſtraffe Wiedergabe. Wieder waren die Steigerungen, insbeſondere im Finale, von beſter Wirkung und ließen die nicht zu leugnenden Längen dieſes Satzes vergeſſen. Das Publikum, welches wohl aus den erwähnten Gründen etwvas weniger zahlreich erſchienen war, ſpendete nach den einzeknen Sätzen begeiſterten Beifall. Fr. Mack. * ———— Um dieſen Preis der Befriedigung Koloniſation aufnehmen. Ich werde als verantwortlicher Be⸗ amter einer parteipolitiſch neutralen Wirtſchaftsorganiſation im Reichstage fraktionslos bleiben. Irgend eine Aenderung in meinen politiſchen Anſchauungen iſt, wie meine Freunde wiſſen, damit nicht eingetreten. — Arbeitsloſigkeit in der Tabakinduſtrie. Aus Bünde i. W. wird der„Südd. Tabaksztg.“ gemeldet: Infolge der neuen Tabakſteuer ſind in den letzten 14 Tagen allein in Weſtfalen und dem angrenzenden Tabakinduſtriegebiet ca. 900 Tabakarbeiter brotlos geworden. — Ein Brief Bernſteins. Eduard Bernſtein überſendet der „Volkszeitung“ ein Schreiben, in dem er bemerkt, er ſei weit entfernt, irgend einer nennenswerten Gruppe in der deutſchen Sozialdemokratie den Vorwurf zu machen, ſie wolle ihn aus⸗ hungern. Auch leide ich, ſchreibt Herr Bernſtein weiter, ob⸗ wohl ich ausſchließlich von ſchriftſtelleriſcher Arbeit lebe, in keiner Weiſe materielle Not. Worüber ich Grund zu haben glaube, mich zu beſchweren, liegt auf anderem Gebiet. Der Menſch lebt nicht von Brot allein. Aber Sie werden es be⸗ greifen, wenn ich es für angemeſſen halte, darüber in keinem nichtſozialdemokratiſchen Blatt mich zu äußern. Radiſche Politik. Ueber die Aufgaben des nächſten Laudtags ſchreibt der Karlsruher Korreſpondent der„Köln. Ztg.“: Für das Zuſtandekommen wichtiger Geſetze auf dem bevorſtehenden Landtage iſt naturgemäß der Ausfall der Wahlen und die Zu⸗ ſammenſetzung der neuen Volksvertretung von größter Bedeu⸗ tung. Die Frage des Kommunalwahlrechts hat ſchon auf dem letzten Landtag eine große Rolle geſpielt, ohne daß eine Einigung erzielt worden wäre; mit um ſo größerer Spannung darf man den Vorſchlägen der Regierung, die im Miniſterium des Innern ausgearbeitet worden ſind, entgegenſehen. Nachdem der letzte Landtag aus Mangel an Zeit die Novelle zum Wa ſſer⸗ geſetz nicht mehr hat erledigen können, wird der neue Dandtag mit um ſo lebhafterem Eifer der Erledigung dieſer Frage ſich widmen müſſen. Die großen Gemeinden unſeres Landes berlan⸗ gen Erſatz für den Wegfall des ſtädtiſchen Oktrois; ſchon vor zwei Jahren hatte die Thronrede einen Geſetzentwurf über die Ein⸗ führung einer Wertzuwachsſtener angekündigt; aus Grün⸗ den, die heute nicht näher erörtert werden ſolſen, war der Ent⸗ wurf nicht mehr den Landſtänden vorgelegt worden. Einen hrei⸗ ten Raum werden vermutlich auch auf dem bevorſtehenden Land⸗ tag die Erörterungen über das Elementarunterrichts⸗ geſetz einnehmen, deſſen Beſtimmungen in mannigfacher Hinſicht reformbedürftig ſind. Wie man hört, wäird das Unterrichts⸗ miniſterinm mit entſprechenden Vorſchlägen an den Landtag her⸗ antreten. Ob in dieſem Zuſammenhang im Zentrum die Frage der Konfeſſionsſchule aufgerollt werden wird, kann natürlich heute noch niemand ſagen. Heftige Kämpfe wird vermuteich auch die Eiſenbahnfrage hervorrufen, die wie keine zweite in die privaten Intereſſen der Bevölkerung einſchnefdet. Nachdem in Wffrttemberg mit der Erhöhung des Eiſenbahntarſfs vorgegangen worden iſt, wird wohl auch aus der Mitte der badiſchen Volksver⸗ tretung heraus ein Antrag auf Erhöhung der Darifſätze für den Perſonenverkehr geſtellt werden. In der Erſten Kammer dürfte wohl auch wieder wie früher die Einführung der 4. Wagenklaßfe angeregt werden. So viel iſt ſicher, daß der bevorſtehende Land⸗ tag über eine große Anzahl wichtiger tief einſchneidender Fragen zu beraten hat; um ſo mehr muß von allen politiſchen Parteien dafür geſorgt werden, daß nur tüchtige und verſtändige Männer in den Landtag einziehen. Heſfiſche Politik. Geiſtliche als Lehrperſonen. Fürth(i..), 22. Aug. Vor längerer Zeit richtete das Großh. Miniſterium des Innern, Abteilung für Schulangelegen⸗ heiten an ſämtliche Kreisſchulkommiſſionen des Landes eine Ver⸗ fügung, wonach der Vertrieb von Jugendſchriften in den Schulen verboten iſt. Insbeſondere wurde den„Sehrperſonen“ ſtreug un⸗ terſagt, Kinderzeitſchriften, Jugendblätter etc. in den Schuen zu verteilen und Abonnementsgelder von den Schülern einzunehmen. An dieſe miniſterielle Verfügung hatten ſich verſchiedene Geiſtliche nicht gekehrt und Jugendſchriften gelegentlich des Religionsunter⸗ richtes weiter verteilt. Zur Verantwortung gezogen, erklärten dieſe, daß ſie nicht zu den„Lehrperſonen“ gehörten.— Daraufhin hat nun die oberſte Schulbehörde ausdrücklich verfügt, daß Geiſt⸗ liche, die ſtundenplanmäßigen Religionsunterricht erteiben, in allen Stücken als„Lehrperſonen“ zu betrachten und zu behandeln ſeien, alſo auch ſie obige Verfügung zu beachten hätten. Luftſchiffahrt. Zeppelins Fahrt nach Berlin. * Berlin, 21. Aug.„Z. 3“ wird, wie jetzt endgültig feſt⸗ ſteht, am Freitag, 27. Auguſt, abends, von Friedrichs⸗ hafen abfahren. Die Ankunft in Bitterfeld ſoll am Samstag, 28. Auguſt, um 1 Uhr mittags erfolgen, wo Graf Zeppelin an Bord des Luftſchiffs gehen wird. Die Abfahrt des Luftſchiffs iſt auf 2 Uhr feſtgeſetzt. Gegen 4 Uhr wird Graf Zeppelin über dem Tempelhofer Felde erſcheinen, wo er von dem Kaiſer, der Kaiſerin und der Familie des Kaiſers erwartet wird. Der geſamte Hof ſita at ſämtliche in Berlin anweſenden Fürſtlich keiten, Miniſter und Generäle werden ſich in der Suite des Kaiſers befinden. Graf Zeppelin wird über dem Tempelhofer Felde dem Kaiſer und ſeinen Gäſten mehrere Manöver vorführen. Das Tempel⸗ hofer Feld wird nicht abgeſperrt werden, ſondern ſteht für das Publikum zur Verfügung. Sobald Graf Zeppelin ſeine Kreuz⸗ und Höhenfahrten auf dem Tempelhofer Felde beendet hat, erfolgt, wie ſchon bekannt, eine große Schleifenfahrt kreuz und quer über die Reichshauptſtadt. Der Graf wird ſo niedrig als irgend möglich über Berlin ſegeln, damit die Bepöl⸗ kerung das Luftſchiff in möglichſter Nähe beobachten kann. Die Landung auf dem Tempelhofer Militärübungs⸗ platz erfolgt etwa um 5 Uhr. Der eigenkliche Landungsplatz wird von mehreren Regimentern für das Publikum vollſtändig abgeſperrt. Nur die dienſthabenden Offiziere und die zur Lan⸗ dung beſtimmlen Soldaten haben Einlaß durch den dichten Mili⸗ tärkordon. An dem darauffolgenden Tage, dem 29. Auguſt, iſt indeſſen die Sperre des Weges für Fuhrwerke allein zwangsweiſe. Die Fußgänger werden unter noch bekannt zu gebenden Beding⸗ ungen an dem verankerten Luftſchiff entlang geführt. Hierüber ſchweben zurzeit Verhandlungen. Die ſtädtiſchen Behörden beſchäftigen ſich heute wiederum mit den erforderlichen Maßnah⸗ men. Es wurde im Prinzip beſchloſſen, daß die Kommune in ergend einer der Reichshauptſtadt würdigen Form dem Grafen einen Willkommgruß bieten ſolle. Eine Entſcheidung über die 5 Kenntnis haben muß von der dem Grafen zur Verfügung ſtehen⸗ *5 Mannheim, 23. Auguſt. Seneral⸗Anzeiger.(Mutagplakt.) 3. Seſte. ſelbſt konnte noch nicht getroffen werden, weil man erſt den Zeit. Auch das Rettungsweſen für die Zeppelintage war heute mittag im Rathauſe erneut Gegenſtand der Beratungen. Es wurde beſchlofſen, fliegende Wachen auf dem Tempelhofer Felde ſowohl als auch in Tegel einzurichten. Das Tempelhofer Feld wird 3 Wachen erhalten. In Tegel ſollen von der Stadt Berlin zwei Sanitätswachen errichtet werden. Bei dem Grafen Zep⸗ pelin ſind, wie hieſige Blätter berichten, 107 Geſuche von ſtädtiſchen Behörden eingelaufen, in denen dieſe den Wunſch aus⸗ ſprechen, daß das Luftſchiff auf der Fahrt nach Berlin ihre Stadt berühren möge. Der größte Teil dieſer Anträge ſtammt aus Bayern, Heſſen und Sachſen. Der Graf hat in allen Jällen geantwortet, daß er eine beſtimmte Zuſage nicht machen könne, daß die dem„Z. 3“ zu gebende Fahrtrichtung vielmehr von verſchiedenen, nicht vorauszuſehenden Umſtänden abhängig ſei. Die Luftſchiffwoche in der Kampagne. * Reims, 22. Aug. Der heutige erſte Tag der aviati⸗ ſchen Woche in der Kampagne in Betheny wurde durch Regen und heftige Windſtöße ſehr beeinträchtigt. Bei den franzöſiſchen Ausſcheidungsflügen für den Wettbewerb um den Gordon⸗Bennettbecher gelangen nur kurze Flüge; darunter einer von 5 Kilometern von Leblane auf „Bleriot“; einer von 1250 Metern von Latham auf„An⸗ toinette“. Um mittag hörte der Regen auf, aber der Wind, der nun in verdoppelter Stärke einſetzte, warf viele Aeroplane zu Boden, doch waren keine Unglücksfälle zu verzeichnen. Dem Flieger Lefevre gelang es, trotz der ungünſtigen Witterung, auf ſeinem Wrightapparat eine Strecke von etwa 20 Kilo⸗ metern in 20—30 Metern Höhe in 25 Minuten zurückzulegen. Neuer mißglückter Aufſtieg Wellmanus. * Hammerfeſt, 21. Aug. Die norwegiſchen Kriegsſchiffe „Harold“ und„Neptun“, die heute nachmittag von Spitzbergen hier angekommen ſind, berichten, daß der Amerikaner Wellmann am Sonntag mit ſeinem Ballon aufgeſtiegen ſei. Als er 32 Meilen geſegelt war, habe er wieder herabſteigen müſſen, weil die Propiantſchläuche geborſten waren. Bei der Landung riß der Ballon ſich dann los, ſtieg ohne Mannſchaft auf und eyplodierte ſchließlich. In dieſem Jahre— ſo wird weiter berichtet— werde kein neuer Aufſtieg ſtattfinden. Obige Nachricht wird durch nachſtehende Meldungen einge⸗ ſchränkt: * Drontheim, 21. Aug. Die Meldung, daß der Ballon Wellmanns explodiert ſei beſtätigt ſich nicht. Doch erlitt er bei der Landung ſo große Beſchädigungen, daß ein Aufſtieg in dieſem Jahre nicht mehr erfolgen kann. * Drontheim, 21. Aug. Ueber den mißglückten Aufſtieg Wellmanns berichtet„Dagspoſten“ aus Hammerfeſt: Der Auf⸗ ſtieg Wellmanns ging glatt vonſtatten, der Ballon manöverierte ausgezeichnet und nahm ſeinen Kurs direkt nach Norden. Mit⸗ tags 12 Uhr verlor der Ballon etwa 40 Meilen nördlich von der Amſterdam⸗Inſel den hinterſten S.—ppſchlauch, in welchem ſich 1000 Pfund Proviant befanden. Das Luftſchiff büßte dadurch ſeine Stabilität ein und ließ ſich nicht mehr ſteuern. Wellmann verſuchte zurückzukehren; dies mißlang und er war deshalb ge⸗ nötigt, Gas auszulaſſen, um heruntergehen zu können. Iſakſens norwegiſche Expedition nahm an Bord der„Fram“ vom Eishauſe aus den Unglücksfall wahr und drang in das Eis ein. Es gelang, das Schlepptau zu faſſen. Man ſchleppte den Ballon nach Viogo⸗ Bal zurück, wo er abends 11 Uhr ankam. Beim Schleppen und Einbringen in das Ballonhaus erlitt der Ballon bedeutenden Schaden, ſo daß in dieſem Jahre ein neuer Aufſtieg unmöglich iſt. Wellmann trifft bereits Vorbereitungen für einen neuen Auf⸗ ſtieg im nächſten Jahre. Er kehrt nächſte Woche nach Norwegen zurück. Die Generalverſammlung des„Deutſchen Weinbau⸗Vereius“ in Badenweiler. In den Tagen des 11. bis 14. September findet die Ge⸗ teralberſammlung des„Deutſchen Weinbauvereins“ in Baden⸗ weiler ſtatt, dem weithin ſeiner berühmten Naturreize wegen ſehr bekannten Kur⸗ und Badeplatze im oberbadiſchen Schwarz⸗ wald, und zugleich auch in einer durch ihre Kulturart intereſ⸗ ſanten Weingegend der ſo weinreichen Gebiete des deutſchen Oberrheins. Die Vorbereitungen zu einem würdigen Empfang und zu einem angenehmen, abwechslungsreichen Aufenthalt in Badenweiler ſind bereits ſeitens der Großh. Kurverwaltung und des„Oberbadiſchen Weinbauvereins“, der älteſten Kor⸗ poration des deutſchen Weinbaues, am 21. Juli eingeleitet worden. Es wurde ein geſchäftsführender Ausſchuß ernannt mit verſchiedenen Unterausſchüſſen. Dem Hauptausſchuß ge⸗ hören an: Herr Kommerzienrat Dr. Ernſt Blankenhorn, Mit⸗ glied des Reichstag und der zweiten badiſchen Kammer, als Ehrenvorſitzender. Herr Oberamtmann Hebting⸗Müllheim, als 1. Vorſitzender. Herr Amtmann Dr. Keller, Badenweiler, Kurkommiſſär, als 2. Vorſitzender und Schriftführer, ferner die Herren Nikolaus Blankenhorn⸗Niederweiler, Wilhelm Wechsler⸗Müllheim, Oekonomierat Vincenz⸗Müllheim, Fritz Blankenhorn⸗Schliengen, Bürgermeiſter Bertſchin⸗Baden⸗ weiler, Louis Joner⸗Badenweiler, Guſtav Meißburger⸗Baden⸗ weiler und Adolf Zöllin⸗Oberweiler als Mitglied. Als vor⸗ läuftiges Programm wurde feſtgeſetzt: Samstag, den 11. September: 8½ Uhr, Begrüßung der Teil⸗ nehmer im Kurſaal. Vorträge der Geſangvereine und der Kur⸗ murſik von Badenweiler. Sonmtag, den 12, September: 10 Uhr vormittag⸗ Generalver⸗ ſammlung im Kurſaal, 14% Uhr Beginn der Vorträge daſelbſt, 3 Uhr nachm. Feſteſſen im Hotel Römerbad und Hokel Sommer, nachm. 5 Uhr Beſichtigung von Badenſpeilers Sehenswürdigkeiten und des Markgrafenbad, Kaffee in„Hausbaden“. Montag, den 13. September: Vorm. 98/ Uhr Fortſetzung der Vorträge im Kurſaal, nachm. 2½% Uhr Koſtprobe badiſcher Weine auf den Kurhausterraſſen, abends 8 Uhr Beleuchtung des Kur⸗ parks, Feſtbanett vor den Kurhausterraſſen— unterer Kurhaus⸗ platz— bei ungünſtiger Witterung im Kurſaal. Dienstag, den 14. September: Ausflüge nach Wahl. a) Nach „Luginsland“, Reblagen des Reggenhaag, mit ſchönem Rundblick, ab 10 Uhr von Badenweiler aus mit Sonderzug bis Kogermühle, von da zu Fuß(20 Minuten) durch die Rebhänge des Reggen⸗ haags, Frühſchappen mit Frühſtück auf dem„Luginsland“. b) Mach dem Kaiſerſtuhl, ab von Vadempeiler Bahnhof 81½ Uhr. Be⸗ ſichtigung des Graf v. Bismarckſchen Gutes und des berühmten Weingutes Blankenhornsberg. Mittageſſen in Ihringen. 5 Die Vorbereitungen für die Koſtprobe badiſcher Weine am Montag wird der„Oberbadiſche Weinbauverein“ treffen. Dieſe Koſtprobe dürfte zweifelsohne eine beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit erhalten. Die Anmeldungen laufen aus den ver⸗ ſchiedenen badiſchen Weinbaugebieten zahlreich ein und ſie laſſen jetzt ſchon erkennen, daß eine ſeltene Gelegenheit ge⸗ Weinlandes eingehend kennen zu lernen. Vom ſäuerlich⸗ ſpritzigen Seewein und ſüffigen Konſumwein bis zum blumig⸗ ſten Edelgewächs wird man die trefflichen Produkte des bad. Weinlandes verkoſten können, ihre ſorgſame Pflege und Art kennen und ſchätzen lernen und beſonders das Markgräfler⸗ gebiet mit ſeinen beliebten Gutedelweinen, die ſich fürs Lager ſo vorzüglich eignen wie kaum ein anderer Wein, werden reichlich vertreten ſein. Die Tagesordnung des„Deutſchen Weinbauvereins“ für ſeine Generalverſammlung, zu der nur Vereinsmitglieder Zu⸗ tritt haben, iſt wie folgt feſtgelegt: 1. Jahresbericht des Präſidenten. 2. Rechnungsprüfungsbericht 1908/09. 3. Aufſtellung des Budgets für 1909/10. 4. Wünſche und Anträge. Die Tagesordnung der öffentlichen Sitzung im Kurſaal ſieht folgende wichtige Vorträge vor: 1.„Das neue Weingeſetz“, Referent: Juſtizrat Fulda⸗Mainz. 2.„Der ſpontane Säurerückgang im Wein und ſeiner Bedeu⸗ tung für die durch das neue Weingeſetz gegebenen Verhält⸗ niſſe.“ Referent: Profeſſor Dr. Kuliſch⸗Kolmar i. Elſ. 3. Die Bekämpfung des Heu⸗ und Sauerwurms“ Referent: Or. Schwangart, Leiter der zoologiſchen Abteilung an der Weinbauſchule in Neuſtadt a. d. H. Korreferent: Prof. Dr. Muth⸗Oppenheim. 4.„Zur Frage der Antialkoholbewegung.“ Sternberg⸗Berlin. Die beiden erſten Vorträge finden in der öffentlichen Referent: Dr. W. in der öffentlichen Sitzung vom Montag den 18. Sept. ſtatt. 35 Aus Stadt und Land. »Mannheim, 23. Auguſt 1909. Vom Hofe. Die Königin⸗Mutter von Italien war vorgeſtern incognito in Baden⸗Baden eingetroffen und ſtattete geſtern nach⸗ mittag den Großherzoglichen Herrſchaften einen Beſuch ab, den die Hoheiten vor der Abreiſe der Königin⸗Mutter erwiderten. Der Großherzog nahm am Samstag vormittag in Schloß Baden den Vortrag des Miniſters Freiherrn von Marſchall entgegen. Der Großherzog empfing am Samstag mittag den Attaché der Kaiſerlich ruſſiſchen Geſandtſchaft Herrn Zographo. Am Samstag nachmittag nach 2 Uhr trafen der Herzog und die Herzogin von Sachſen⸗Altenburg in Baden ein. Der Großherzog und die Groß⸗ herzogin waren zur Begrüßung am Bahnhof anweſend. Es fand offizieller Empfang ſtatt. Außer den zum Ehrendienſt beſohlenen Herren waren der Miniſter des Großherzoglichen Hauſes und der auswärtigen Angelegenheiten, der Stellvertreter des Landeskom⸗ miſſärs, der Amtsvorſtand und Oberbürgermeiſter erſchienen. Auf dem Bahnſteig ſtand eine Ehrenkompagnie des Infanterie⸗ regiments Markgraf Ludwig Wilhelm(3. Badiſchen) Nr. 111. Nach dem Vorbeimarſch der Ehrenkompagnie fuhren der Großher⸗ zog und die Großherzogin mit den Fürſtlichen Gäſten durch die feſtlich geſchmückten Straßen zum Schloß. Abends fand zu Ehren des Herzogs und der Herzogin von Sachſen⸗Altenburg Diner im Schloſſe ſtatt.— Der Großherzog wird in ſeiner Eigenſchaft als Inſpektor der 5. Armee⸗Inſpktion in den letzten Auguſttagen von Badenweiler aus den Manövern der 39. Diviſion(Colmar i. Freiburg kommen Hoheit nach Schloß Zwingenberg, um von hier aus an den Manövern der 28. Diviſion(Kartsruhe) teilzunehmen. Die Ma⸗ Schopfheim und Müllheim werden am., 7. und 8. September ebenfalls in Anweſenheit des Großherzogs ausgeführt werden. Zur Kaiſerparade hatten ſich 7000 alte Soldaten, Angehörige des badiſchen Militärvereinsverbandes gemeldet. Es ſteht jedoch nur ein Raum für allerhöchſtens 4000 Mann zur Verfügung. Um ½9 Uhr zu beiden Seiten der Tribüne Aufſtellung. Der An⸗ und Abmarſch hat geſchloſſen zu erfolgen. Nach ausdrücklicher Anordnung darf das Verlaſſen der Aufſtellung auf dem Paradefeld erſt nach Abmarſch der Truppen und insbeſondere nach Abmarſch der Fahnenkompagnie er⸗ folgen. Das Betreten des abgeſperrten Raumes iſt nur den ge⸗ ſchloſſenen Vereinen geſtattet, einzelne Perſonen, auch wenn ſolche das Verbandsabzeichen tragen, dürſen unter keinen Umſtänden den Platz betreten. Infolge ausdrücklichen Verbots Kgl. General⸗Kom⸗ mandos iſt weder auf dem Paradefeld, noch auf den Abmarſchwegen Gelegenheit zur Einunahme von Erfriſchungen vorhanden, es muß alſo jeder Einzelne Mundvorrat ſelbſt mitbringen. Für einzelue Beſucher der Parade iſt ein von der Kriegſtraße abzweigender Weg zur Ver⸗ fügung geſtellt. Dieſer Weg führt durch die Eiſenbahnſtraße, über eine Brücke durch die Griesbachſtraße nach der Chauſſee Grünwinkel Bulach und unter Benützung des ſogenannten Kavalleriſtenwegs auf das Paradefeld. Die Benützung dieſes Weges darf bis zur Chauſſee Grünwinkel⸗Bulach nur von Fußgängern, von da ah auch für die über Grünwinkel und Bulach zu leitenden Fuhrwerke benützt werden. *-⸗Züge und Monatskarten. Da die D⸗Züge und Schnell⸗ züge beſonders morgens, mittags und abends häufig überfüllt ſind, weil ſie von Inhabern der Monatskarten regelmäßig benützt werden, ſoll hierin eine Aenderung eintreten und iſt im Bereiche der preußiſch⸗heſſiſchen Eiſenbahnverwaltung eine Neurege⸗ lung der betr. Beſtimmungen in Ausſicht genommen. Die Eiſen⸗ bahndirektionen ſind bereits ermächtigt worden, den Inhabern von Monatskarten die Benützung gewiſſer Schnellzüge gänzlich zu un⸗ terſagen. * Pfarrerwahl. Für die Pfarrei Waldhof wurde geſtern bei der Pfarrerwahl Herr Stadtvikar Karl Müller hier mit großer Majorität gewählt. Wahlkommiſſar war Herr Pfarrer Simon. * Beſitzwechſel. Per 1. Oktober ds. Is. wird Herr Hirſch⸗ berg, bisher im Kaufhaus Oberpollinger⸗München, die Firma M. Hirſchland u. Co., Hamburger Engroslager, P 3, 1 dahier übernehmen und unter der bisherigen Firma weiterführen. Herr Hirſchberg, der bisher Aſſocie der Firma war, tritt an Stelle des Herrn M. Hirſchland. * Konzert im Friedrichspark. Der von der Grenadierkapelle geſtern abend veranſtaltete Richard Wagner⸗Abend war trotz der recht kühlen Witterung güt beſucht. Das reichhaltige Programm war für Muſiker und Dirigenten eine große Aufgabe, doch ſchwungvoll und bis in die kleinſten Nüancen ausgearbeitet, wurden die Kompoſitionen des Meiſters vorgeführt. Die Tann⸗ häuſer⸗Ouvertüre war eine Muſterleiſtung der Kapelle. Fantaſie a. d. Walküre, Divertiſſement a. Rheingold, Vorſpiel z. d. Bühnen⸗ weihfeſtſpiel Parſifal fanden großen Beifall. Wir können die Konzerte ſowie den Aufenthalt in dem ſchön gelegenen Friedrichs⸗ park nur aufs beſte empfehlen. f Militärkonzert im Roſengarten, Das geſtern abend veran⸗ ſtaltete Militär⸗Konzert, das von dem Trompeterkorps des Küraſſier⸗Regiments v. Seydlitz aus Halberſtadt ausgeführt wurde, war bon 2500 Perſonen beſucht. Die Leiſtungen unter badiſchen beterkorvs ſind geradezu brillant zu nennen. Vortreffliches leiſtete auch das deutſche Mauner-Doppelquartett. Rauſchender Beifal Sitzung vom Sonntag den 12. September, die beiden letzten .) beiwohnen und bei dieſer Gelegenheit jedenfalls auch nach Am 2. Septembes begibt ſich Se. Königliche növer der 29. Dipiſion(Freiburg) in der Gegend von Lörrach, vormittags müſſen die Vereine in ihren Stellungen ſein. Sie nehmen des Auditoriums folgte deshalb auch nach jedem Muſfikvortrage. * Engliſche Militärmuſik im Roſengarten. Es iſt der Roſen⸗ gartenkomiſſion gelungen, die zurzeit auf einer Konzertreiſe durch Deutſchland befindliche Britiſh Northumberland Mi⸗ li tary Band aus Neweaſtle on Tyne zu einem einmaligen Konzert im Roſengarten am Sonntag, den 29. Auguſt, abends 8 Uhr zu verpflichten. Die Leiſtungen der Kapelle haben anläßlich ihres Auftretens in verſchiedenen deutſchen Großſtädten uneinge⸗ ſchränktes Lob gefunden; ſo ſchreiben die„Münchner Neueſte Nachrichten“ über ein Konzert in München u..: Die engliſchen Muſiker ſind rote Huſaren, und man wird kaum zu weit gehen in der Behauptung, daß hier noch nie eine Kavalleriekapelle von dieſer Qualität gebört worden iſt. Die Beſetzung iſt konzertmäßig in einer Miſchung von Holz⸗, Streich⸗ und Blechinſtrumenten, welche letztere etwas zarter geraten ſind als die unſeren. Die einzelnen Inſtrumente werden von techniſch trefflich durchgebil⸗ deten Leuten geſpielt, darunter Virtuoſen auf Klarinette und Piſton, und das Zuſammenſpiel klappt ausgezeichnet unter der Leilung des noch jugendlichen Dirigenten Mr. Amers.“ Bei dieſem Konzert wird— einem von verſchiedenen Seiten geözußer⸗ ten Wunſche eutſprechend— das Deutſche Opernenſemble aus Düſſeldorf, deſſen hochkünſtleriſche Darbietungen beim Abend⸗ feſt im Monat Juni d. J. das Publikum zu wahren Beiſolls⸗ ſtürmen hiniſſen, wieder mitwirken. Während der Pauſen wird der Garten in der vom Abendfeſt her bekannten feenhaften Be⸗ leuc,ung erſtroklen, ſo daß Ohr und Auge abwechſelnd zu ihrem Recht kommen werden. „ Der Verband deutſcher Architekten⸗ und Ingenieurver hällt ſeine 38. Abgeordnetenverſammlung am 27. und 28. A in Darmſtadt ab. Am 26. Auguſt wird im ſtädt. Saalbau e Begrüßungsabend der Teilnehmer ſtattfinden. An den beiden nächſten Tagen gehen vormittags die geſchäftlichen Beratungen i Saalbau vor ſich. *Oeffentliche Wirteverſammlung. Morgen Dienskag finde im Gewerkſchaftshaus, F 4, ein allgemeine öffentliche Wirteverſammlung ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht die vom Reichstag beſchloſſene neue Steuer, die hauptſächlich d Wirtsgewerbe ſchwer ſchädigt. Wir empfehlen den Wirten Beſuch der Verſammlung, da auch noch andere ſehr wichtige P zur Beratung kommen. * Vom Wochenmarkt. Im Laufe dieſer Woche wird die pflaſterung des Marktplatzes beendet ſein, ſodaß am kommet en Samstag der Wochenmarkt wieder auf dem Marktplatz abgehalten werden kann. * Dampferfahrt nach Worms. Wie aus dem Inſerat erf t⸗ lich iſt, findet heute mittag 2 Uhr bei genügender Beteiligung durch die Firma C. Arnheiters⸗Erben eine Dampferfahrt nach Worms anläßlich des dortigen Volksfeſtes ſtatt. * Wettfahrt„Rund um die Pfalz“. Geſtern erfolgte die vom? d. fahrerverein„Vorwärts“ Ludwigshafen ausgeſchriebene Wettfahrt „Rund um die Pfalz“ ums Goldene Rad. Die Strecke betrug 350 Kilometer. Der Start erfolgte Sonntag früh 2 Uhr in Ludwigsh Als erſter traf am Ziele in Rheingönheim ein um 2,0 Uhr mittags: Friedrich Schreiner⸗München, der das goldene Rad hält, zweiter wurde Schmidt⸗Steinredwitz, dritter Aug. Brau Nürnberg, vierter Schönweiß⸗Steinredwitz. Der letzte der Fahrer traf um 5½ Uhr nachmittags ein. An dem Rennen beteiligten ſich eine große Anzahl Fahrer. 1 * Metzer Dombaulotterie.(Ziehung 19.—21. Auguſt.) G⸗z fielen M. 100 000 auf Nr. 12 528, M. 30 000 auf Nr. 71 991 u M. 20 000 auf Nr. 33 908.(Mitgeteilt vom Lotteriegeſchätzt— Herzberger, Mannheim, E 3, 17.) *Eingeforderte Offerten müſſen, wie das Reich kich entſchieden hat, bezahlt werden. Das Urteil daß viele Intereſſenten die Gepflogenheit beſitzen, Offerten lich zur Erzielung niedriger Preiſe einzuholen. nur ein Lieferant den Auftrag erhalten kann, werden häufi große Anzahl von Offerten eingeholt. Der gute Glaube des H werkers, den Auftrag eventuell zu erhalten, ſei ſehr oft unzu, fend, denn es beſteht garnicht die Abſicht, ihm den Auftrag zu teilen. Es entſtehen demſelben mr große Koſten ohne die gering Ausſicht auf Erfolg. Die verlangten Offerten ſeien eine geforde! Leiſtung, die entſchieden entſchädigt werden müſſe. * Die Treppe heruntergefallen. Die 48jährige Händl Eliſe Kaufmann fiel geſtern nacht%2 Uhr in ihrer Behauft R 6, 10 die Treppe herunter und erlitt hierbei einen Schenk bruch. Lebensgefährlich verletzt wurde ſie ins Allg. Kranben verbpacht. „Schwere Verletzung. Dem Metzgergeſellen Schwin Neckarau iſt geſtern früh zwiſchen 7 und 8 Uhr bei dem ausbeinen das Meſſer ausgerutſcht und iſt ihm dasſelbe i rechten Oberſchenkel eingedrungen und hat ihm die Schl aufgeſchnitten. Er trurde ebenfalls ſchwer verletzt ins „Krankenhaus überführt. 85 Uuglücklicher Sturz. Der 20 Jahre alte Kaufmann Erezehi, wohnhaft 8 4, 10, ſtürzte geſtern abend beim 7 feſte auf der Rennwieſe, wobej er ſich den Halswirbel berſtau Er befindet ſich im All. Krankenhauſe. * Eiu ſchwerer Straßeubahnunfall ereignete ſich am Sa Abend am Koloſſeum, Ecke der Waldhofſtraße und Mittelſtraße. Aus der Waldhofſtraße kam ein Pritſchenwagen auf die Mittelſtraße heraus in dem Momente gefahren, als ein Straßenbahnwagen vorüberfuhr. Der Fuhrmann und der Straßenbahnwagenführer ſuchten im letzten Moment zu halten, es war jedoch zu ſpät, der Pritſchenwagen d geſtrigen Sonntags, morgens um 3 Ühr, exeignete ſich i⸗ Neckarſtadt in der Nähe der neuen katholiſchen Kirche eine ſ liche Bluttat. Der 28 Jahre alte verheiratete Schreiner Huber, wohnhaft 14. Querſtraße 33a, wurde auf dem! von dem 19jährigen Schuſter Heinrich Erck angerempelt. kurzem unbedeutendem Wortwechſel zog Erck einen D olch aus d Taſche und verſetzte dem Huber einen Stich in die gegend. Huber ſtürzte zuſammen, murmel einige Worte und gab dann ſeinen Geiſt au rohe Mörder konnte von einigen in der Nähe ſich befin Schutzleuten feſtgenommen werden. Bevor jedoch die nahme erfolgte, war ein in der Nähe des Tatortes woh Wirt mit ſeinem Farrenſchwanz herbeigeeilt, und tigte den Meſſerheld ganz exemplariſch. Der Mö⸗ der aus Frankenthal gebürtig iſt, wurde dann ſofort in fängnis eingeliefert.(Siehe auch Poligzeibericht.) * Aus Ludwigshafen. Geländet wurde heute Vorm ſtädtiſchen Freibad in Ludwigshafen die Leiche eines anſche Arbeiterſtande augehörenden unbekannten Mannes i 20—25 Jahren. Bekleidet war die Leiche mit Schnürſchuh neue Licht⸗, Juft⸗ undSonnenbad Zudwigs haf geſtern eröffnet, Es erhieli ſeinen Platz zwiſchen dem der Mundenheimer Landſtraße. Die Anſtalt w Publikum und der Schuljugend frei geöffnet, die vo und den Bädern— u. a. ſind auch mehrere Brau reichen Gebrauch machten 55 4. Seite. — General⸗AAuzeiger.(Wittagblatt.) Kaunheim, 23. Auguſt. *Der geſtrige Sonntag ſtand unter dem Zeichen der Kirch⸗ weihfeſte. Die Witterung war den ganzen Tag über etwas trübe und die Sonne faſt nicht zu ſehen. Der in der Nacht von Samstag auf Sonntag niedergegangene Regen brachte die er⸗ wünſchte Abkühlung, die denn auch den geſtrigen Sonntag über anhielt. Infolge der geſtrigen Kirchweihen in Schriesheim, Il⸗ versheim und Wallſtadt hatte die Nebenbahn verſtärkten Betrieb eingerichtet. Auch die hieſige Straßenbahn hatte anläßlich der geſtrigen Neckarauer Kirchweihe verſtärkten Betrieb, der tadellos funktionierte und der der Straßenbahn auch einen finan⸗ ziell glänzenden Erfolg gebracht haben dürfte. In Neckarau war, wie uns von einem Beſucher ber dortigen Kirchweihe geſchrieben wurde, Großbetrieb. Der Andrang der Mannheimer ſoll ſo ſtark geweſen ſein, wie noch in keinem Jahre zuvor. Die Lokale, ins⸗ bſondere diejenigen mit Tanzgelegenheit, waren ge⸗ radezu überfüllt. Auf den übrigen Kirchweihen ſoll es nicht minder hoch zugegangen ſein. Die Konzerte in Friedrichspark und Roſengarten zeichneten ſich durch einen ſehr zahlreichen Be⸗ ſuch aus. 1 Fenerio. Aus der Feueriokanzlei ſchreibt man uns: Die Mitgliederverſammlung für die Volksfeſtlichkeiten am Sonntag und Montag, den 5. und 6. September, auf dem Städt. Rennplatz, gab reges Intereſſe kund. Der Vorſitzende, Herr Hch. Weinreich, betonte, daß es freudigſt zu begrüßen ſei, ein ſo volles Haus vor ſich zu haben. Er glaubte, daß man auch der Herbſtpartie, da in Mannheim den ganzen Sommer über doch nichts los war(1 guten Beſuch vorausſagen könne. Beſchickt würde die Herbſtpartie aber auch von erſtklaſſigen Schauſtellungen, ſo daß es nur zu bedauern iſt, in der Hauptſtadt Mannheim gegen zeine Vororte Waldhof und Feudenheim in bezug auf zweitägige Dauer und nur einen Tag Tanzerlaubnis zurückſtehen zu müſſen.— Die Bildung der Kommiſſionen ging raſch vor ſich. Es wird nun nicht mehr lange währen, bis die ſchöne wieder erſteht. An Schießbuden, Karuſſells, Wein⸗, Bier⸗, Café⸗Zelten, abends Feuerwerk, iſt kein Mangel und zu weiterer Beluſtigung für Kinder und Erwachſene iſt Sorge ge⸗ tragen. Der vollzählige Athletenklub Schwetzingervorſtadt, unſere vier Fußballgeſellſchaften, das Landhäuſer⸗Doppelquartett, viele Muſikkapellen, darunter die„Bitſcher Jäger“, werden wieder Prachtleiſtungen vollführen und Eſel⸗, ſowie Hundewettrennen ſorgen auch für die ſich dafür Intereſſierenden, für Unterhal⸗ tung. Ein noch nie dageweſener Brieftaubenaufflug bringt die Kunde von der Eröffnung des Feſtes nach ganz Deutſchland und für die beſten Flieger ſind Preiſe ausgeſetzt, die auf dem Platze zur Verteilung kommen. Der friſch gewichſte Tanzboden, auf dem wieder Preistänze vorgeſehen ſind, darf auf einem Volksfeſte nicht fehlen, ſo wenig wie Kletterbäume für unſere Kleinen. Dieſe werden auch ſonſtige Unterhaltung, hauptſächlich an der Kinder⸗ polonaiſe mit Fähnchen, finden; nur ſchade, daß man auf der Ila acht Tage hintereinander, in Mannheim(hinken!) aber nur einen Tag tanzen darf und dazu ſind beide Plätze in Deutſchland! An den verleitgabten Bieren(Eichbaumbräu der Brauereigeſell⸗ ſchaft Eichbaum(vorm. Hofmann) hier, Münchner Franziskaner⸗ bräu(Vertreter Herr Joh. Nufer] und an den auserleſenen Weinen(dieſesmal auch ein Flaſchenweinzelt) merkt man noch kein Steueraufſchlag. Es wäre aber nur zu wünſchen, daß die be⸗ treffenden Zapfſtellen dieſes Jahr von dem unbefugten Mit⸗ nehmen von Krügen und Gläſern verſchont blieben. Der Verein Mannheimer Wirte, Vorſitzender Herr Franz Sohr, leitet die Bier⸗ und Herr Schlachthofreſtaurateur Ad. Beierle die Weinzelte. Daß es genannte Herren verſtehen, große An⸗ prüche zu befriedigen, dürfte von unſeren ſeitherigen Feſtlich⸗ kleiten bekannt ſein. Unſer Platzmeiſter, Herr Elferrat Ph. Mechler, beginnt mit ſeinem Stab nächſte Woche mit den Auf⸗ ſtellungsarbeiten, bei welchen die nach Geſchlechtern getrennten Retiraden nicht fehlen. Bald wehen die bunten Wimpeln in grüner Flur und Maunheim feiert ſeine fünfte Herbſtpartie, die ihm im Jahre 1910 verſagt iſt. Es bliebe nur noch zu wünſchen, eine allſeitige Unterſtützung unſerer Einwohnerſchaft, damit die Geſellſchaft, bei der in Anbetracht der aufgewendeten kurzen Dauer, nicht nur auf ihre Koſten kommt, ſondern auch etwas zu⸗ gunſten ihrer Karnevalszugskaſſe erübrigt. Polizeibericht, vom 23. Auguft. Unglücksfälle mit Todesfolge. Am 21. d. M. abends wurde ein leerer Pritſchenwagen eines hieſigen Fuhrmanns beim Kreuzen des Straßenbahngeleiſes an der Ecke des Meßplatzes und der Mittelſtraße beim Koloſſeum von einem Straßenbahnwagen an⸗ gefahren und zur Seite geworfen. Der auf dem Pritſchenwagen ſitzende 10 Jahre alte Volksſchüler Johannes Müller, Sohn einer in der Langſtraße Nr. 67 wohnenden Witwe, wurde hierbei unter das Fuhrwerk geſchleudert und ſo ſchwer verletzt, daß er— in die Wohnung eines in der Nähe wohnenden Arztes verbracht— nach wenigen Miuuten ſtar b. Nach Angabe von Augenzeugen ſoll den Führer des Straßenbahnwagens die Schuld an dem Unglücksfalle treſſen, weil er zu raſch gefahren ſei und keine Warnungsſignale ab⸗ gegeben habe. Er wurde deshalb vorläufig feſtgenommen. In der Nacht vom 21. auf 22. Auguſt fiel die 48 Jahre alte ver⸗ heiratete Händlerin Eliſe Kaufmann geb. Hotz, wohhaft R 6, 10 in dieſem Hauſe die von dem 1. in den 2. Stock führende Treppe herunter und zog ſich einen Schädelbruch zu. Sie verſtarb geſtern Nachmittag im Allgemeinen Krankenhaus. Erſtochen wurde in der Nacht vom 21. auf 22. d. M. morgens kurz nach 3 Uhr auf der Mittelſtraße bei der Elfenſtraße nach vor⸗ ausgegangenem Wortſtreit der 28 bis 30 Jahre alte, verheiratete Schreiner Jakob Huber, wohnhaft Bürgermeiſter Fuchsſtraße Nr. 388. Der Täter, der ledige Schuhmacher Heinrich Adam Erk von Frankenthal, wohnhaft hier, wurde verhaftet. Körperverletzungen wurden verübt in der Wirtſchaft zum Burggrafen, Mittelſtraße 88, woſelbſt ein Schmiedgeſelle einem Schloſſer ein Bierglas au fden Hinterkopf ſchlug, ferner im Hauſe Traitteurſtraße 18, in einer Bauhütte und Hofraum Emil Heckelſtraße Nr. 26 durch Schlagen mit Fäuſten und einer Schaufel und Werfen mit einer eiſernen Maurerklammer, auf der Schwetzingerſtraße vor dem Hauſe Nr. 50, in der Wirtſchaft zum„Telephon“, Mittelſtraße 18 hier und im Hauſe Friedrichſtraße Nr. 35 in Neckarau. Selbſtmordverſuch. Aus unglücklicher Liebe trank e nachmittag eine 18 Jahre alte Fabrikarbeiterin in einem Hauſe in der Gärtnerſtraße Lyſol und trug hierdurch ſchwere innere Verletzungen davon. Sie mußte mit dem Sanitätswagen ins Allgemetne Krankenhaus verbracht werden. Unfälle. Beim Ausbeinen eines Knochens glitt am 22. ds. Mts., einem in Neckarau in Arbeit ſtehenden Metzgerburſchen aus Robern das Meſſer aus und brachte er ſich hierdurch einen Stich in die rechte Leiſtengegend und einer Verletzung der Schlagader bei. Nach Anlegen eines Notverbandes wurde der Verletzte ins Allgemeine Krankenhaus überführt. Auf der Neckarauerſtraße wurde geſtern nachmittag beim Ueber⸗ ſchreiten der Gleiſe eine Witwe von Neckarau von einem Straßen⸗ bahnwagen auf die Seite geworfen und aur Kopfe leicht verletzt. Auf dem Bahnhofplatz erlitt vorgeſtern Abend die Ehefrau eines Weichenwärters Herzkrampfanfälle und mußte mit dem Sanitätswagen nach dem Allgemeinen Krankenhaus überführt werden. In einer Wirtſchaft in K 1 wurde geſtern Nachmittag ein ver⸗ hetrateter Schmied von Herzkrämpfen befallen. Er wurde hierauf in ſeine nahegelegene Wohnung verbracht, woſelbſt er tobſüchtig wurde. Auch er fand Aufn im Allgemeinen Krankenhaus. Aufgefunden wurden heute früh im Luiſenpark drei zweifel⸗ los geſtohlene Fahrräde r, deren rechtmäßige Eigentümer ihre An⸗ Wn alsbald bei der Kriminalpolizei(Schloß) geltend machen wollen. Verhaftet wurden 22 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen. Vergnügungen. * Vergnügungsfahrten des Oeſterreichiſchen Tloyd. Eine der beliebteſten Veignügungsreiſen ſchließt ſich an die beiden Nord⸗ landfahrten der Thalia des Oeſterreichiſchen Lloyn an. Es iſt die Bäderreiſe von Hamburg 2. September bis Trieſt 29. Sev⸗ tember, die über Amſterdam, Oſtende, Ryde lauf der Inſel Wight), Biarritz und S. Sebaſtian, Liſſabon, Tanger, Gibraltar, Malaga, Algier, Neapel, Palermo nach Trieſt führt. Fahrpreiſe von zirka M. 430 aufwärts. Die Aerztereiſe für 1909 findet ſtatt vom 4. November ab Trieſt nach Griechenland, Aegypten(bis Aſſuan) und Dalmatien bis Trieſt 4. Dezember. Spezial⸗Pro⸗ gramm.— Mit einem erſtklaſſigen Indien⸗Eildampfer unter⸗ nimmt der Oeſterr. Lloyd eine Indien⸗Vergnügungsfahrt in der Dauer von 67 Tagen mit Beſichtigung der ſehenswerteſten Städte jenes Landes. Abfahrt von Trieſt 18. Oktober. Bewährte Führ⸗ ung der Landausflüge. Spezialprogramm.— Anmeldungen, Pro⸗ ſpekte und Auskünfte bei der Paſſageagentur des Oeſterr. Lloyd, Gundlach u. Bärenklau Nachflg., Bahnhofplatz 7, Verkehrsverein Mannheim, E.., Städt. Kaufhaus, Bogen 57, ſowie bei der Generalagentur des Oeſterr. Lloyd, Berlin, NW., Unter den Linden. Pfalz, Heſſen und Amgebung. * Speyer, 22. Aug. Die Diakoniſſenanſtalt Speyer feiert Mittwoch, den 1. September nächſthin, ihr 50 jähriges Jubiläum. 26 Schweſtern follen eingeſegnet werden. Abends iſt im Stadtſaal eine öffentliche Feier. Abge⸗ ſehen von dieſer öffentlichen Feier hat die Anſtalt am Tage zuvor eine Feier auf dem Friedhof an den Gräbern der ver⸗ ſtorbenen Schweſtern; dann iſt eine Jubelfeier einer Schweſter, die bereits 25 Dienſtjahre hat, gemeinſame Abendmahlfeier, dann am Feſttage ſelbſt ein Feſtakt in der Kapelle, zu dem an die Vertreter der Behörden, der Diakoniſſenſtationen und des Diakoniſſenhaus⸗Verbandes beſondere Einladung ergangen iſt und woran ſich ein einfaches Feſteſſen anſchließt, vorgeſehen. * Kaiſerslautern, 22. Aug. Eine frevelhafte Tat wurde an der Diſtriktsſtraße zwiſchen Otterbach und Kaiſers⸗ lautern begangen. Ein Mann brach an 38 Obſtbäumen in der Stärke von 3 bis 4 Zentimeter die Krone ab. Der Täter wurde von Vorübergehenden ertappt und der Gendarmerie über⸗ geben. Seine Perſonalien ſind noch nicht feſtgeſtellt. * Landſtuhl, 22. Aug. Wie verlautet, wird in den nächſten Tagen die Hundeſperre auch hier angeordnet wer⸗ den. Von einer Tollwut unter den Hunden iſt zwar bis jetzt noch nichts bekannt, doch ſcheint man vorſichtshalber zu dieſer Maßregel greifen zu wollen. * Aus der Pfalz, 22. Aug. Durch die pfälziſchen Zei⸗ tungen ging vor kurzem eine Nachricht, daß man Kreuz⸗ ottern gefunden habe. Da dieſer Fall allerdings möglich, aber nicht ſehr wahrſcheinlich iſt, haben wir nur ganz kurz von dieſer Blättermeldung Notiz genommen. Nun erfahren wir, daß die bei Zweibrücken gefangene„Kreuzotter“ gar keine Giftzähne ge⸗ habt habe und das giftige Reptil ſcheint ſich in die harmloſe glatte(öſterreichiſche) Natter zu wandeln. Dieſer fehlen erſtens die Giftzähne, außerdem geht ihr Leib nicht raſch wie bei der Kreuzotter, ſondern allmählich zum Schwanz über. Die dunkle Zickzacklinie auf Kopf und Rücken der glatten Natter— auch ein Haupterkennungszeichen der Kreuzottern— hat wohl den Finder irregeleitet. Bis jetzt war die Pfalz kreuzotterfrei und ſie wird es wohl auch bleiben. Die Waldſpaziergänger und Beerenſucher brauchen alſo keine Angſt zu haben. Anternationale Nennen zu Baden⸗Baden Zweiter Tag. 22. Auguſt. 1. Eberſteinrennen. 4000 M. Diſtanz 1800 Meter. Es liefen 4 Pferde. 1. Mſtr. Galo's br. H.„Tileing“. 2. Monſ. Lienarts.⸗H.„Ernſt II7. 8. Hrnu. Leibl's ſchwbr. H. „Longchamps“. Tot. Sieg: 26: 10, Platz 14, 15 f 10. 2. Schwarzwaldrennen. 7000 M. Diſtanz 1200 Meter. Es liefen 3 Pferde. 1. Geſtüt Graditz'.⸗H.„Gauß“. 2. Pak⸗ heiſer's br. H.„Star“. 3. Geſtüt Ulma's br. St.„Sonnenlicht“. Tot. Sieg: 18: 10. 3. Badener Stiftungspreis. 35000 M. Diſtanz 2200 Meter. Es liefen 6 Pferde. 1. Hrn. Wendhofs br. H. „Smirtigal“. 2. Geſtüt Graditz b. H.„Goldgulden“. 3. Monſ. Marghilomans br. H.„Dihor“. Tot Sieg: 20: 10, Platz 1 52 10 4. Damenpreis. 2000 M. Diſtanz 2000 Meter. Es liefen 6 Pferde. 1. Dr. Rieſe's br. H.„Piccolo“. 2. Herrn Schmidts br. St.„Margiana“. 3. Hrn. Maurice's.⸗St.„Sonn⸗ tagsfreude“. Tot. Sieg: 28:10, Platz 14, 18: 10. 5. Kosmopolitiſches Handicap. 5000 M. Diſtanz 1600 Meter. Es liefen 7 Pferde. 1. Freihrn, v. Oppenheims höbr. H.„Kohinor“. 2. Monſ. Henneſſys.⸗H.„Durfort“. 3. Hrn. Wencke's.⸗H.„Maliſe“. Tot. Sieg: 87: 10, Platz 26, 18, 38: 10. 6. Altes Badener Jagd⸗Rennen. 10000 Mark. Diſtanz 6000 Meter. Es liefen 3 Pferde. 1. Monſ. Pfizers br. W.„Hypuos“. 2. Geſtüt Brandwerders.⸗W.„Royal Bow II“. 3. Et. b. Gorriſſen's br. St.„Mouche“. Von Tag zu Tag. — Mord aus Eiferſucht. Dresden, 22. Aug. Ein Arbeiter lockte ſeine Tänzerin vom Tanzſaal in einen Haus⸗ Kur und verſetzte ihr fünf Meſſerſtiche in die Bruſt. Hierauf ſtieß er ſich das Meſſer durch die Kehle. Der Zuſtand der Beiden iſt hoffnungslos; das Motip zur Tat iſt Eiferſucht. — Im Scherz erſchoſſen. Liegnitz, 22. Aug. Der Gutsbeſitzer Floetzer in Konradswaldau wurde im Scherz durch ſeinen auf ihn zielenden Nachbarn, den Gutsbeſitzer Hanke ver⸗ ſehentlich erſchoſſen, während er auf einem Birnbaum ſaß und Birnen pflückte. — Im Ballon über die Alpen. Zürich, 22. Aug. Der Ballon„Helvetia“, der am 21. Auguſt nachmittags in St. Moritz aufgeſtiegen iſt, iſt bei dem bömiſchen Dorfe Weidmerz⸗ grun nach einer gewaltigen Alpenfahrt gelandet. Die Maximal⸗ höhe betrug 7000 Meter. — Verhaftung eines Bankräubers. Buda⸗ peſt, 22. Auguſt. Von den Männern, die am 11. Auguſt bei der Beraubung der Fiumer Allgemeinen Kreditöank einen Kaſſierer niederſchoſſen, iſt heute auf der Grenzſtation Koerdoesmezee einer namens Spektor in Begleitung einer Dame verhaftet worden. — Eine Mutter als Mörderin ihrer Kinder Paris, 283. Aug.„Petit Pariſien“ meldet aus Grenoble: Hier iſt eine Mutter mit ihren beiden Kindern verſchwunden. Das eine Kind wurde mit zerſchmettertem Schädel im Iſerefluß ge⸗ funden. Man nimmt an, daß die Mutter iher beiden Kinder getötet und ſich dann mit ihnen ertränkt hat. — 5 Grubenarbeiter verſchüttet. Cpur⸗ rieres, 22. Aug. Auf der Grube, auf der im Jahre 1906 ſich die Rieſenkataſtrophe ereignete, die 1200 Opfer forderten, wurden durch einen Erdrutſch fünf Grubenarbeiter verſchüttet. Ein Ar⸗ beiter wurde ſofort getötet; die anderen wurden ſchwer verletzt. — Ein Ehepaar verbrannt. Antwerpen, 22. Aug. In dem Dorfe Breda wurde der Gaſtwirt Daks, der bald 80 Jahre alt war und ſeine blinde Gattin ermordet; während ſie ſchliefen drangen Verbrecher in die Wohnung ein, raubten alles aus, zündeten ſodann das Haus an und entflohen. Die Eheleute verbrannten. — Ernſter Unfall eines Aviatikers. London, 22. Auguſt. Der Aviatiker George ſtieß bei einem Flugverſuch auf der Inſel Sheppey mit ſeinem Aeroplan auf den Boden und wurde ſo heftig niedergeworfen, daß er bewußtlos liegen blieb und ſich erſt nach einiger Zeit erholte. — Das tägliche Automobilunglück, Newyork 22. Aug. Bei einem ſechsſtündigen Automobilreunen in In⸗ dianopolis fuhr das Automobil eines Rennfahrers gegen die Bahnbarriere. Der Chauffeur und drei Zuſchauer wurden ge⸗ tötet, eine Anzahl Perſonen leicht verletzt. Letzte Nachrichten und Telegramme. Paderborn, 23. Aug. Biſchof Dr. Schneider iſt an Lungen⸗ und Rippenfellentzündung ſehr ernſtlich erkrankt. Paris, 23. Aug. Der„Matin“ meldet aus Fez vom 19. ds. Mts.: Die Niederlage des Roghi ſoll nicht ſo voll⸗ ſtändig ſein, als man zuerſt annahm. Er ſoll ſich mit einigen Kanonen und anderem Kriegsmaterial geflüchtet haben. Alle mit dem Machſen Unzufriedenen ſchloſſen ſich ihm an. Der Roghi beginnt die Reorganiſation ſeiner Truppen, die nun wieder 6000 Mann zählen.— Dem„Gaulois“ zufolge fehlt es den Spaniern in Melilla vornehmlich an Kameelen und der Sultan zeige keine Bereitwilligkeit, den Ankauf von ſolchen in ſeinem Gebiet zu ge⸗ ſtatten. Die Beſteuerung ausländiſcher Kraftfahrzeuge Berlin, 21. Aug. Die„Nordd. Allgem. Ztg.“ ſchreibt: Zeitungsnachrichten zufolge find in den beteiligten Kreiſen Zweifel entſtanden, ob für die Kraftfahrzeuge ausländiſcher Be⸗ ſitzer, Tarifnummer 8b des Reichsſtempelgeſetzes, nachdem deſſen Faſſung neu bekannt gemacht worden iſt, künftig wieder die in dieſem Geſetze vorgeſehenen Steuerſätze erhoben werden ſollen, oder ob auch ferner die mildern Beſtimmungen Platz zu greifen haben, die der Bundesrat aufgrund der im in dem Geſetz vom 18. Mai 1908 erteilten Ermächtigung getroffen hat. Die Zweifel ſind nicht begründet. Die Vorſchriften über die Stempelabgabe von Erlaubniskarten für Kraftfahrzeuge haben aus Anlaß der Durchführung der Reichsfinanzreform eine Aenderung nicht er⸗ fahren. Die Erhebung der Abgabe hat daher nach wie vor auf Grund der für die Steuerpflichtigen günſtigern Aus⸗ zum Geſetze vom 18. Mai 1908 zu er⸗ olgen. Spaniens Kämpfe in Marokko. Paris, 23. Aug. Der„Matin“ meldet aus San Sebaſtian: Die Zeitungen von Bilbao veröffentlichen einem Brief eines Soldaten der Luftſchiffer⸗Abteilung von Guadala⸗ jara an ſeine Eltern, worin der Soldat ſchreibt:„Die größte Kalamität iſt das Waſſer. Dieſes iſt zwar reichlich vorhanden, aber ſchlecht und kann nur mit Eſſig vermiſcht getrunken werden: Die Soldaten haben den Appetit verloren und eſſen wenig. Was Geld hat, kauft ſich Eier, von denen große Mengen konſumiert werden. Den Tabak lieferten die be⸗ freundeten Mauren, ſeitdem aber 7 Mann infolge von Ver⸗ giftung geſtorben ſind, kauft niemand mehr Tabak Die Rif⸗ bewohner, die Freunde der Spanier geblieben ſind, ſind es nicht aus Ueberzeugung, ſondern weil ihr Lager unmittelbar an das ſpaniſche Lager angrenzt. *Melilba, 23. Aug. Die Rifleute ſind bis Sididouſſa vorgerückt. Sie griffen einen Lebensmitteltransport an, von deſ⸗ ſen Bedeckung 7 Mann verwundet wurden. Die frauzöſiſche Flugwoche. * Reims, 23. Aug.(Von einem gelegentl. Korreſp.) Der Eindruck des geſtrigen Tages der großen Flugwoche war trotz der ſchlechten Witterung hervorragend. Es waren die berühmteſten franzöſiſchen und engliſchen Flieger der Aero⸗ plane der verſchiedenſten Konſtruktionen erſchienen. Von den Zweideckern funktionierte die Wrighiſche Maſchine geradezu ſtaunenerregend, ſowohl was Sicherheit wie Lenkbarkeit an⸗ belangt. Einen wundervollen Eindruck machten die Eindecker, die wie rieſige Vögel dahinſchwebten. Dem unvergleichlichen Schauſpiel, bei dem oft bis zu 10 Flieger in der Luft waren, und teils hinter⸗, teils übereinander dahinfuhren, wohnte ein nach Zehntauſenden zählendes Publikum, darunter zahlreiche Angehörige der vornehmen Pariſer Kreiſe, bei. * Reims, 23. Aug. Im weiteren Verlaufe des Nach⸗ mittags klärte ſich das Wetter auf, auch der Wind kam voll⸗ ſtändig zum Stillſtand. Im 10 Km.⸗Flug, an dem zehn Preisbewerber teilnahmen und gleichzeitig flogen, ſiegte Lefsvre als Schnellſter in 8 Min. 582½3 Sekunden. Wellmanns Ballon explodiert, * Chriſtiania, 22. Aug. Von deu ſich widerſprechenden Meldungen über das Schickſal des Wellmaunſchen Ballons ge⸗ winnt die urſprüngliche, ſpäter dementierte Nachricht, daß der Ballon explodiert ſei, jetzt doch an Wahrſcheinlichkeit. Wie ein Telegramm des„Morgenbladet aus Hammerfeſt mel⸗ det, entſtand, als der Ballon an das Ballonhaus geführt werden ſollte, in ſeinem Benzinbehälter Feuer. Ein Windſtoß riß den Ballon 200 Meter in die Höhe, wo er explodierte. Die Gondel und andere feſte Teile außer dem unbeſchädigt gebliebenen Motor wurden in Stücke zerriſſen, die Ballonhülle fiel ins Waſſer, aus dem ſie in mehreren Stücken herausgefiſcht wurde. Das Nachlaſſen der griechiſch⸗türkiſchstz Spannnung. * Konſtantinopel, 22. Aug. Der Miniſterrat beſchloß in ſeiner heutigen Sitzung, die griechiſche Antwortnote als befriedigend anzuſehen und beſchäftigte ſich ſodaun in längerer Beratung mit der letzten Kollektivnote der Schutzmächte, ohne jedoch einen Beſchluß zu faſſen. Es heißt, der Arbeitsminiſter Noradunghian habe ſeine Entlaſſung gegeben. 75 ——1— — —— berechtigung weiter Mannheim, 23. Auguſt. ben Heddesheim, 21. Aug. Der ſo jäh bei einer Uebung im Rhein ums Leben gekommene Dragoner H. Reichle wurde heute vormittag 11 Uhr hier zur Erde beſtattet. Im Leichenzuge befanden ſich die tiefbetrübten Eltern, Großeltern und Geſchwiſter eine Abordnung ſeines Regiments, die Vertretung der Gemeinde und außerordentlich zahlreiech Gemeindeangehörigen. An der Spitze des Zuges marſchierte der, Militärverein mit Fahne. Am Grabe hielt Herr Pfarrer Kuper eine tiefempfundene An⸗ ſprache an die Augehörigen und Teilnehmenden. Die Regiments⸗ kameraden legten Kränze nieder. Nach Mitteilung heute hier an⸗ weſender Regimentskameraden iſt Reichle wahrſcheinlich einem Schlaganfalle erlegen. .c. Karlsruhe, Aug. Der Adjutant des Leib⸗Gre⸗ nadierregiments Nr. 109 Graf Waldeck iſt beim Regimentsexer⸗ zieren in Bitſch ſo unglücklich vom Pferde geſtürzt, daß er einen komplizierten Oberarmbruch und ſonſtige Verletzungen erlitt. * Baden⸗Baden, 22. Aug. Aus Anlaß der Anweſenheit der Großherzoglichen Herrſchaften fand geſtern abend eine Be⸗ leuchtung der umliegenden Höhen ſtatt, welche als Wunder⸗ werk der Pyrotechnik bezeichnet werden darf. Von einem Augen⸗ zeugen wird uns darüber berichtet: Die vorteilhafteſten Aus⸗ ſichtspunkte waren ſchon Stunden vorher von koloſſalen Menſchen⸗ mengen belagert. Die Großh. Herrſchaften mit ihren hohen Gäſten verfolgten vom Schloſſe aus das Abbrennen der Feuer. 9 Uhr 15 Minuten kündeten Böllerſchüſſe den Beginn an und als⸗ bald flammte alles in magiſchem Rot auf beim Sanatorium Ebers unterhalb der Friedrichshöhe, an der ſich der bengaliſche Feuer⸗ ſchein entlang zog bis zur Verbindungsſtraße. Es war ein über⸗ wältigender Eindruck, den der hellodernde Lichterkranz hervorrief und die Bewunderung der zahlloſen Menſchenmenge wollte kein Ende nehmen. der Tannen und Buchen die Lichter der kunſtvoll auf den Höhen⸗ zügen erbauten Villen, die plötzlich in ein Meer von bengaliſchem Feuer getaucht— ihre vornehme Architektur und eleganten Formen zeigten. Ein herrliches Bild von der Lieblichkeit unſerer Bäderſtadt! Und nun begann ein Raketenfeuerwerk auf allen Seiten ſeine glitzernden farbenreichen Strahlen und Leuchtkugeln zu entſenden, ſodaß das trunkende Auge ſich nicht loszureißen ver⸗ mag von der einzigartigen unübertroffenen Farbenſymphonie. Vom Kurhaus herauf, das ſich in ein weithin flimmerndes, förm⸗ lich in Licht getauchtes Kunſtwerk verwandelt hatte, erklangen die frohen Weiſen eines Doppelkonzerts. Als Schlußeffekt ergoſſen ſich vom maſſigen Turm des Oberrealſchulgebäudes ſilberflutende Feuerſtrahlen und ein Trio von wunderbaren Leuchtraketen gaben dem wirklich großzügig angelegten Feuerwerk den Abſchluß. Das Kurkomitee und die Stadtbehörde, die gemeinſchaftlich das farben⸗ frohe Projekt zur Ausführung brachten, können für dieſe Neue⸗ rung volles Lob in Anſpruch nehmen. Nicht vergeſſen ſei auch die Beleuchtung des alten Schloſſes, das die Ruine ebenfalls in prächtigem Glanze erſtrahlen ließ. Die Großherzoglichen Herr⸗ 92 ſchaften zollten der grandioſen Veleuchtung ihre uneingeſchränkte Verwunderung und gaben dieſer Herrn Oberbürgermeiſter F ie ſer gegenüber wiederholt Ausdruck. Baden⸗Baden aber die ſchänſte ihresgleichen, hat dem ſtrahlenden Krange ſeiner Herrlich⸗ keiten einen neuen Demant eingefügt. * Wehr(A. Schopfheim), 2. Aug. Der hieſige Verkehrs⸗ und Verſchönerungsverein hat in ſeiner letzten Generalverſamm⸗ lung beſchloffen, ein Denkmal für Friedrich IU. zu errichten. Das Denkmalskomitee hat be⸗ ſchloffen, des Fürſten, zur Einweihung fertig ſtehen. * Singen, 22. Aug. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurde aus dem„Saccharin⸗Zug“ wieder ein Schmuggler herausgeholt, der auf raffinierte Weiſe ca. 30 Kilogramm Saccharin aus der Schweiz via Singen⸗Stuttgart ins Oeſterreichiſche verbringen wollte. Er bediente ſich dazu eines ganz neuen Tricks, indem er mit Nachſchlüſſel den im Waſchraum befindlichen Schrank aufſchloß und daſelbſt ſein Saccharinpaket verwahrte, um es jenſeits der Grenze bei günſtiger Gelegenheit wieder hervorzuholen. Der gute Mann hatte aber nicht mit der Wachſamkeit des Eiſenbahnperſonals gerechnet, das neuerdings der„Tätigkeit“ der Schmuggler eine große Aufmerk⸗ ſamkeit zuwendet. Colkswirtschalt. Herabſetzung der Zollrückvergütung bei der Ausfuhr von Weizenmehl 1. Klaſſe. Im„Reichsgeſetzblatt“ und„Zentralblatt für das Deutſche Reich“ vom 11. d. M. veröffentlicht der Reichskanzler folgende Bekanntmachung: „Auf Grund einer vom Bundesrate mir erteilten Er⸗ mächtigung beſtimme ich, daß abweichend von den Be⸗ ſtimmungen des§ 4 der Einfuhrſcheinordnung vom 1. Oktober 1909 ab für die Berechnung der Einfuhrſcheine für Weizen⸗ mehl 1. Klaſſe 30 Kg. Mehl 45 Kg. Weizen und 100 Kg. Mehl 150 Kg. Weizen gleichzuſtellen ſind. Berlin, den 30. Juli 1909. Der Reichskanzler. In Vertretung: Wermuth.“ Bekanntlich war bisher für die Berechnung der Einfuhr⸗ ſcheine für Weizenmehl 1. Klaſſe 30 Kg. Mehl 48 Kg. Weizen und 100 Kg. Mehl 160 Kg. Weizen gleichgeſtellt. Durch die obige Verfügung erfolgt alſo eine Herabſetzung um 10 Kg. Weizen im Zollwerte von 55 Pfg. per Doppelzentner. Dieſe Herabſetzung der Zollrückvergütung um 55 Pf. per Doppel⸗ zentner dürfte im weſentlichen darauf zurückzuführen ſein, daß man die vor Einführung der höheren Getreidezölle vor⸗ handen geweſene Spannung zwiſchen der Zollrückvergütung bei der 1. und 2. Ausbeuteklaſſe in Höhe von 1,50 M. wieder⸗ herſtellen wollte. 8 Nachdem dieſe Abänderung nun einmal beſchloſſene Tat⸗ ſache iſt, würde es zwecklos ſein, ihre Berechtigung oder Nicht⸗ zu erörtern. Daß der Export in Weizen⸗ feinmehl, der ſchon durch die augenblickliche Konjunktur ge⸗ ſchädigt wird, durch die neue Maßnahme eine weitere nicht unweſentliche Beeinträchtigung erleidet, wird kaum zweifel⸗ haft erſcheinen. Was aber im gegenwär⸗ tigen Augenblick noch weit bedenklicher erſcheint, als dieſe künfkige Schädigung, iſt der Umſtand, daß in dem Erlaß der Zeitraum für das Inkrafttreten des neuen Rück⸗ vergütungsſatzes viel zu kurz bemeſſen iſt und den laufenden Exportabſchlüſſen nicht Rechnung trägt. Es iſt wohl ziemlich allgemeim bekannt, daß das Erportgeſchäft auf nahe Liefe“ Wie Leuchtkäferchen ſchimmerten aus dem Grün Großherzog das Denkmal in einfacher, würdiger Weiſe im Rathaus⸗ park zu erſtellen; es ſoll ſchon am 28. September, am Todestage knappheit, die wir bis vor kurzem hatten, außerordentlich geringfügig war. Unſer Exportgeſchäft in Feinmehl be⸗ ſchränkte ſich vielmehr zurzeit im weſentlichen auf Abſchlüſſe für ſpätere Termine, für welche Deckung zu billigeren Weizen⸗ preiſen möglich iſt. Die Folge davon iſt, daß das Gros der heutigen Exportabſchlüſſe erſt nach dem 1. Oktober zur Effektuierung gelangt. Da nun nach dem 1. Oktober d. J. für den Doppelzentner Weizenmehl 1. Kl. nur noch eine Zollrückvergütung von 8,25 M.(ſtatt bisher 8,80.) ge⸗ währt wird, ſo hätten alſo die Mühlen einen durch nichts gerechtfertigten Schaden von 55 Pf. pro Sack Mehl bei allen vor dem Bekanntwerden der neuen Verordnung getätigten und nach dem 1. Oktober zu effektuierenden Exportabſchlüſſen. Es ſind nur eine Reihe von Fällen bekannt, in denen einzelne Betriebe um 11000 M. und mehr geſchädigt würden. Es iſt wie die„Allg. Deutſche Mühlen⸗Ztg.“ ſchreibt, nicht wohl anzunehmen, daß die Reichsregierung eine derartige Schädi⸗ gung von Geſchäften, welche auf Baſis legaler Beſtimmungen geſchloſſen wurden, vorausgeſehen hat. Es iſt daher dringend zu wünſchen, daß der Bundesrat nachträglich verfügt, daß für Exportabſchlüſſe, die nachweislich vor dem Bekannt⸗ werden der neuen Verordnung(etwa dem 15. Auguſt) ge⸗ tätigt und nach dem 1. Oktober zu erfüllen ſind, noch die bisherige Zollrückvergütung in Höhe von 8,80 Mark pro Doppelzentner gewährtwird. Ferner hätte man wohl erwarten dürfen, daß bei einer Herab⸗ ſetzung der Zollrückvergütung bei der Ausfuhr von Weizen⸗ mehl 1. Klaſſe gleichzeitig auch die entſprechende Er⸗ höhung der Zollrückvergütung für die anderen in Betracht kommenden Klaſſen verfügt worden wäre. Der Sinn unſeres Mühlenregulativs iſt doch bekanntlich der, daß der Müller auch für die Geſamtausbeute, ob ſie nun aus den drei erſten Ausbeuteklaſſen(—30, 30—70, 70—75 pCt. zuſammen oder aus der 5. Ausbeuteklaſſe(—75 pCt.) allein beſteht, den vollen Weizenzoll zurückvergütet erhält. Das iſt aber nicht mehr der Fall, wenn die Zollvergütung für die 1. Ausbeute⸗ klaſſe um 55 Pfg. verkürzt wird, ohne daß gleichzeitig eine entſprechende Erhöhung der Zollrückvergütung für die anderen Klaſſen erfolgt. Der dadurch geſchaffene Zuſtand wäre ein ebenſo unlogiſcher wie ungerechtfertigter. Es iſt nicht ein⸗ zuſehen, warum dieſe an ſich ſehr einfach durchzuführende Maßnahme einem ſpäteren Zeitpunkte vorbehalten bleiben ſollte. Irgendwelche techniſche Schwierigkeiten ſtehen doch dieſer Abänderung nicht entgegen. Es iſt alſo dringend zu hoffen, daß mit der ausgleichen⸗ den Erhöhung der Zollrückvergütung in der 2. und 3. Aus⸗ beuteklaſſe nicht unnötiggezögert wird. Die Hemmung unſeres Mehlerportes würde nicht nur die erportierenden Mühlen, ſondern unſere geſamte Müllerei ſchädigen. ** R Poſtpakelbeförderung zwiſchen Berlin und Süddeutſchland. Die Beſchwerden über die langſame Beförderung der Poſtpakete zwiſchen Berlin und Süddeutſchland hatten die Berliner Handelskammer vor einiger Zeit veranlaßt, den Staats⸗ ſekretär des Reichspoſtamts um eine durchgreifende Verbeſſerung der Beförderungsverhältniſſe der ſüddeutſchen Paketpoſt zu erſuchen. Das Reichspoſtamk teilt hierauf mit, daß bezüglich der Werk⸗ pakete von Pforzheim nach Berlin eine güunſtige Beſörderungs⸗ AKus dem Groſtherzogtum frungsfriſten bei den hohen Weizenpreiſen und der Weizen⸗ gelegenheit geſchaffen ſei, vermöge deren die bis.30 bezw..30 Uhr nachmittags aufgelieferten Wertpakete am nächſten Nachmittag in Berkin beſtellt werden können. Hinſichtlich des übrigen Paketverkehrs ſeien fortgeſetzt Bemühungen im Gange, eine Verbeſſerung zu er⸗ zielen. Die am Vormittag und in den frühen Nachmittagsſtunden in Berlin aufgelieferten Päkete gelangen jetzt in Frankfitrit am »Main und Nürnberg am zweiten Tage nachmittags, in den weiter gelegenen Orten am dritten Tage vormittags zur Beſtellung, die ſpäter aufgelieferten Päkete, d. h. der hauptſächlich in Betracht kom⸗ mende Abendverſand, werden dagegen in Frankfurt a. M. und Nürn⸗ berg erſt am dritten Tage vormittags, in anderen Orten am Nach⸗ mittage des dritten Tages beſtellt. Die Sendungen nach weiter ge⸗ legenen Orten(3. B. Lindau) werden den Empfängern erſt am vierten Tage vormittags zugeführt. Eine weitergehende Be⸗ ſchleunigung kann das Reichspoſtamt zur Zeit nicht in Ausſicht ſtellen. Die Handelskammer, die dieſen Beſcheid in ihrer letzten Sitzung zur Kenntnis nahm, iſt der Anſicht, daß dieſe Beförderungsverhält⸗ niſſe, bei denen Poſtpakete aus Süddeutſchland nach Berlin unter Umſtänden längere Zeit unterwegs ſind als ſolche aus weiter entſernt gelegenen Auslandsplätzen, dem Verkehrsbedürfnis nicht entſprechen. Die beteiligten Behörden ſollen deshalb nochmals erſucht werden, eine Verbeſſerung der Paketbeförderung mit Süddeutſchland in die Wege zu leiten. *** Preiserhöhung für Jutefabrikate. Für Jutefabrikate ſind heute verbandsſeitig folgende Preis⸗ erhöhungen eingetreten: Heſſians E 320 um ſechs Zehnteſ⸗Pfg. per Quadratmeter. Heſſians I 245 um fünf Zehntel⸗Pfennig per Quadratmeter. Tarpaulings, Twilled und Baggings um acht Zehntel⸗Pfennig per Quadratmeter. Garne um M..— per 100 Kilo. *** Von der Berliner Börſe, Die Direktion der Discontogeſellſchaft Berlin ſtellte den Antrag um Zulaſſung von nom. 35 000 000% auf den Inhaber lautende Aktien der Süddeutſchen Discontogeſellſchaft.⸗G. in Mannheim(35000 Stück Nr.—35 000 zu je/ 1000.—) um Zu⸗ laſſung an der Berliuer Börſe. 8 **** Eine ueue ruſſiſche Anleihe. M. E. Das Haupt der Londoner Firma Rothſchild, Lord Roth⸗ ſchül dd, weilte dieſer Tage, wie„Petersburgski Liſtok“ und Peters⸗ burgskaja Gazeta melden, in Petersburg und hatte längere Ver⸗ handlungen mit den Vertretern der Petersburger Finanzwelt and den Mitgliedern des Finanzreſſorts. Die Anweſenheit Lord Roth⸗ ſchilds in Petersburg war mit großer Geheimtuerei umgeben und gilt als Anzeichen einer neuen Anleihe. *** Mauußeimer Marktbericht vom 23. Aug. Stroh p. Ztr. M. 2 40, Heu ver Ztr. M..50, neues per Ztr. M..00, Kartoffeln per Ztr Mark.00—.00, beſſere Mark.00-.00, Bohnen per Pfund .00 Pfg., Bohnen deutſche per Pfund 00⸗00 Pfg. Blumenkohl ver Stlick-10 Pfg., Spingt per Pfd. 12⸗00 Pig.. Wirſing per Stück -00 Gfg., Rotkohl v. Stück 15.20 Pfg., Weißkohl v. Stück 10.12 Pfg., Weißkraut 100 Stück.00⸗00.00 Mt., Kohlrabi 3 Knollen-9 Pfg., Kopfſalat per Stück.0 Pfg., Endivienſalat ver Stück 50 Pfg., Feldſalat p. Portion Co Pfg., Sellerie p. Stück-0 Pfg., Zwiebeln per Pfd.-0 Pfg., rote Rüben p. Pfund 6⸗0 Pfg. weiße Rühen p. Stück 5 Pfg., gelbe Rüben per Pfund-0 Pfg., Carotten p. Pfund -3 Pfg., Pflückerbſen der Pfund 10⸗00 Pfg., Meerettig per Stange 20-40 Pfg., Gurken v. Stück 15-20 Pfg., zum Einmachen p. 100 Stlc .20-.80., Aepfel p. Pfd. 1520 Pfg., Birnen per Pfd. 15.20 Pfg., Kirſchen p. Pfund 00-00 Pfg., Heidelbeeren p. Pfd. 00-00 Pfg., Trauben p Pfund 30-00 Pfg., Pfirſiſche per Pfund 25-00 Pfg., Aprikoſen per Pfund 00 Nig., Erdbeeren per Pfund 00-00 Pfg., Nüſſe ver Pfund 01000 Pfg., Haſelnüſſe p. Pfund 59-00 Pfg. Eier v. Stück 25⸗35 Pfg., Butter p. Pfd..10-.35., Handkäſe 10 Stück 40.50 Pfg., Breſem per Pfd. 40-50 Pfa., Hecht per Pfd..00-.20., Barſch per Pfund 80.00 Peg., Weißfiſche p. Pfd. 40⸗00 Pfg., Laberdan p. Pig. 00 Pfg. Stockfiſche ver Pfund⸗O0-00 Ufg. Haſe per Stück 0. O0·0. 00 M. Reh vet 8 Stlck.00⸗2.50., Feldhuhn per Stüch.00..00., Ente per Stück .00⸗3.00., Tauben per Paars0.80-.00., .00-.00., Gans geſchlachtet p. Pfund 00-00 Pfg., Aal 0 00-.%.. Spargel per Pfund 85=00 Waſſerſtandsnachrichten im Monat Auguſt. Pegelſtationen Datum vom Rhein: 13. 19. 20. 21. 22. 23. Bemerkunge Konſtannz 4,00 3,99 3,98 Waldshut 2285 2,82 2,82 Hüningen“?) 35 3170 409 400 15 402 5 S 2,72 2, 7 2, 62 8* Satterbzerg— 2 4,20 4,16 4,15 Abds. 6 Uhr 4,44 4, 44 1 05 4,45 4,41 4,87 5 25 ermersheim 0-P. 18 Uhr Manuheim 4350 3,58 3,60 3,59 3,61 3,57 Morg, 7 Uhr e 0 70*„ 2 KHaubb..,06 2,04 2,04 2,01 2,01 2 Uhr Hobleng. 2,12 2,07 2,07 10 Uhr Köln J2,00 1,92 1,88 1,88 1,85 2 Uöbr Rutzrort 1,23 1,16 1,09 6 Uhr vom Neckar: Maunheim 3,55 3,58 8,55 38,55 3,51 3,51] V. 7 Uhr Heilbroun 0,41 0,40 0,42 0,38 0,40 0,3] V. 7 Uhr ) Windſtill. Nebel. Mitaeteilt von der Schwimm⸗ und Badeanſtalt Leovold Sänger. .90 Pfe, Hahn(ig) per Stücr.50.200 H, Huhn(.) pet Gans lebend per Stück Pfg. 70. Waſſerwärme des Rheins am 21. Aug. 16 R, 20 C. Witterungsbeobachtung der meteorolsgiſchen Station Maunheim. Datum Zeit 82 83 1 85 2 38 2 22. Aug. Morg.%749, 15,4 SW3 5,2 22.„ Mittg. 2/750,8 17,0 SW3S 22,„ Abds, 9758,1 14,2 SWẽ3 23. Aug. Morg. 7“ 12,2 S2 * Mutmaßliches Wetter am 24. und 25. Auguſt. Na der Hochdruck dem andrängenden neuen Luftwirbel im Nordt nicht ſteht die am Dienstag und Mittwoch zeitweilig brübes und zu gelte für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: J..: F. für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kirche heiterndes Wetter erwarten läßt. Höchſte Temperatur den 22. Aug. 19,0e Tiefſte 5 vom./23. Aug. 10,2 Na mehr ſtand gehalten hat, ſondern nach Oſten abgezoge die Wetterlage zunächſt unter der Herrſchaft einer Deppeſf n Niederſchlägen geneigtes, wenn auch bereits wieder Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: Georg Chriſtmann:; Kirche für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: J..: Julius Weber. 1 5 —— 5 10 Von der Direction der Disconto⸗Geſellſche 13 8 auf den Inhaber lautende Aktien der Süddeutſch Disconto⸗Geſellſchaft,.⸗G. in Mannhei iſt de Antrag geſtelt worden: 8 133 om. Mk. 35 000.000.— (35000 Stück Nr.—35000 zu je Mk. 1000 zum Börſenhandel an der hieſigen Börſe zuzulaſſ Berlin, den 21. Auguſt 1909. Fulaſſungsſtelle an der Börſe zu Berlin Helfft. — gnnodcen Annshunv füf ale ſungen.Leitschpilten der le Mannheim f Von einer erſtklaſſigen alten Deutſchen Lebens⸗ verſicherungs⸗Geſellſchaft mil ſehr beliebien Neben⸗ branchen, Daher erleichtertes Arbeiten, wird Stadtbeamter für Mannheim⸗Ludwigshafen gegen Fixum und Proviſton per ſofort g es u e t. Die Stellung iſt bei entſprechenden Leiſtungen ſeh ausſichtsvoll und gut daliert. Nur Herren, mit gediegenen Ungaugsſormen(auch eventuell Nichtſg leute) die bereit ſind, nach beſlem Können zur Er⸗ welterung der Beſtände beizutragen wollen Offerte unter W. 1ess an Haaſeuſtein K Vogler.⸗G., Mannheim einreichen.„ ———— elentender abreerdien bringt Ihnen der Kauf eines gänzl. neuen Patentes u..⸗R.⸗G.⸗M. der ſich in kurzer Zelt als unen!⸗ behrlich erweiſen wird. 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Die neuen, das Wirts⸗Gewerbe ſchwer belaſtenden Steuern und 5 ie er en em bieeece Kilthau um Exlaubnis 8 5 1 Gaoſfe zum i Real kwi t mi 1 inf 5„Bericht üb S 10 0 wegung. a e ie S 85 1 0 Bra 8 Schwerversilberte 5 en Stand unſerer Genoſſenſch ewegung* Geſuch der Brauerei„Bürgerbräu“ in Ludwigshafen 05 zamt1 ͤ N ppoliseilt Wir laden ſämtliche Wirte in Stadt und Land in ihrem een ene Verlegung des 4 Alpaccabestecke figenen Juleeſe zu pieſer wichtigen Verſammlung höfl. ein und 8. Die Erweiterung der Kanaliſation in Seckenheim. mit Ia, silberweisser Unterlage. garautiert gestempelter ſehen einer zahlreſchen Bekeilgung entgegen. 15 5. Einſprache gegen die Gemeinderatswahl in Feuden⸗ Si berauflage in allen Stilarten, Stets hervorrag. Neuheiten. FVCTTCCCCcc 1 l0. Feſtſtelung der B d Straßenfluch VVf„„ 5 2 ucht 0 5 e, e e, en Sdezeahfelludten en dee Stahlbestecke stitut J. Schre 0 des ee der Betriebskraukenkaſſe mit Ebenholz-, Horn-, Knochen-; Fenuntererden u. 8. w. Institu 5 90 0 ler 1 Sämtliche Akten di b 1 5 Meine Winterkurse, sowie einen besseren ab wöhrend s Togen utg den Persen 7 e asbhenmesser, eneel bll 5 Manicures 75 Nachmittagskursus beginnen Anfangs September 1 Kanzlei eingeſehen werden. 1774 in allen Zusammenstellungen in den neu renopierten Lokalitäten der„Lamey- 1 Mannheim,—— 1 90 0 Loge“, wozu um baldgefällige persönliche Anmel- roßh. Bezirksamt J. 5 dungen höflichst bittet 1865 9 Dr. Clemm. 1 1 Et bimplette BesteekRasten u. Etuis J. Schröder, M 2. ö. 9 B F 1 in jeder Zusammenstellung und Preislage stets vorrätig. Nachweislich bürgerliche Gesellschaften.— Erlernen ekanntmachung. ene 1**** 2 1 Unter Hinweis auf die hieramtliche Notiz vom Unterricht zu ſeder Tageszeit. Dezember 1908, teilt das Kaiſ. Türk. General⸗—!:!:.. ͤ ̃. ͤ— Conſulat im Auftrage der Kaiſ. Türk. Botſchaft in K Berlin mit, daß für Inhaber der Kaiſerl. Türk. f ſchwebenden Staatsſchuld und zwar für alle vor dem von der NReise zurũo 1. Juli 1324(14. Juli 1908) eingegangenen Ver⸗ 15 5 4 pflichtungen, zum Eintrag in die Conſulats⸗Regiſter Ner Tilerarzt Coblitz E eine neue Friſt bis 30. September 1909 gewährt eeeee Teleph. 3092. O 6, 10. Teleph. 3092. wurde, nach deren Ablauf die Schuldſcheine un⸗ Heute mittag 2 uhr bei ge⸗ Nach Ausspruch gültig werden. nügender Beteiligung auläßl. 5 7817 5 8 Telephen Gläubiger können ihre Scheine an Wochentagen des Wormſer Volksfeſtes 25 8 Wiesloch. Stockinger's Welnstube. No. 67, zwiſchen D und 12 Uhe Vornt, dem General-Con, Dulpfkrfühtt nach Worns. grössten Teil 8 ſulate N 3, 3, vorlegeu. 1358 Fahrpreis 50 Pfg. 1361 durch das 7 5 Mannheim, 21. Auguſt 1909. Iwangsperſteigerung. Korsett! Wilh. Schönberger 8 Aaiſ. Cürk. 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Wunderſchön iſt das 40(Jortſetzungh.„Aber gewiß—“ Arrangement mit all dem Flor—“ſagte Gerden zu der Tochter Deutlich ſah ſie das: wie er Karen auf ihren Platz zurück⸗„Alſo: Poſito, geſetzt der Fall, ich wäre Ludwig der Vier⸗ des Hauſes. führte, wie ſie ihn ſtehen ließ, dann doch wieder zurückkam; wie] zehnte, le roi soleil..“ Sie lachte. Neuerdings lachte ſie wirklich manchmal ganz ſie bold eine abweiſende, hochmütige Miene auſſteckte, bald ihm„Sie holen etwas weit aus—“ herzlich.„Hüten Sie ſich, Herr von Gerden. Die Blumen hier zulächelte; wie ihre Augen ihn lockten und ihn dann zurück⸗„Richtig— ich will mich lieber auf eine etwas näher liegende verbergen manchen Dorn.“ 5 5 ſtießen; wie er noch um einen Tanz bat und ſie ſich ihm ver⸗ Zeit beſchränken. Poſito, geſetzt alſo, ich wäre vierzig Jahre alt„Pah! Ich fürchte die Dornen nicht, wenn ich nur die Roſen ſagte, um dann im Arm eines andern ſich zu wiegen, als anze] und ich lernte das ſchöne Geſchöpf— denn wunderſchön iſt es— haben darf. Man muß mit dem ſtachlichen Zeug umzugehen ſie doch nur für ihn. kennen.. nehmen wir einmal an, zwiſchen der dritten und wiſſen. Dann iſt's gar nicht ſo ſchlimm— im Gegenteil, es Was wollte dieſe Perſon? vierten Kuliſſe oder etwa auf dem famoſen Dienſtbotenball imerhöht den Zauber der Blüte—“ 5 Jo— dieſe Perſon! Ulla wußte ganz genau, daß ſie ſelbſt] Kaiſerhof oder auch in Monte Carlo.. bei der ewigen Aphro⸗„Keine Phraſen, Herr von Gerden. Sonſt iſts mit dem wahrſcheinlich die einzige im ganzen Saale war, die dies Spiel dite, es ſollte mir auf ein Brillantarmband nicht ankommen.“ leidlichen Vertragen zwiſchen uns gleich wieder zu Ende Es bemerkte. Wußte, daß ſie es nur bemerkte, weil ſie ſeeliſch betei⸗„Herr Geheimrat, wie unmodern. Wer trägt heut Arm⸗ ſteht ſo wie ſo auf ſchwachen Füßen—“ ligt war. Denn dies Mädchen dort im weißen Unſchuldskleide bänder!“„Ich werde ihm einen ſoliden Untergrund zu geben ſuchen, ſpi- te ſo raffiniert, daß es die äußeren Grenzen des Salon⸗„Bitte,gnädigſte Gräfin: Erſtens ſprach ich von der ſchönen] Fräulein Gabriele—“ anſtandes auch nicht um eines Haares Breite überſchritt. Eine Zeit, wo ich vierzig Jahre alt war und dann ſind Brillanten Sie errötete, ſchlug mit dem Fächer nach ihm:„Jetzt ſind Sie Seiltänzerin des Flürt— 8 immer modern. Im Etui ſteht ja die Adreſſe des Juweliers, aber ſtill, bitte ich mir aus. Man darf ſich wirklich nicht mit Seit Karens erſtem Auftreten in Berlin waren doch allerlei] und ein ſolider Geſchäftsmann nimmt ſie ſtets mit fünfundzwanzig] Ihnen einlaſſen.“ 5 Nachrichten über ſie durchgeſickert und auch zur Kenntnis Ullas Prozent Abſchlag zurück.“„Ich gehorche ja ſchon, Allerungnädigſte— außerdem lockt gelangt. Durchaus nichts Böſes. Sie lebte mit ihrer Mutter„Mir ſind zuviel Wenn's' in Ihrer Rede, mein Herr Ge⸗ mich dieſe Auſter in Kapiar gar zu übermächtig. Was es nicht und einer Anzahl Geſchwiſter in recht beſchränkten Verhältniſſen; heimrat. Wenn ich vierzig Jahre alt wär'— wenn ich die junge alles Gutes und Schönes auf dieſer ſchlechten Welt gibt— nuch der Onkel war ohne nennenswertes Vermögen. Sie ſollte[ Dame auf der Bühne träfe. Schöpfen Sie, bitte, aus dem Karl Guſtav hatte Wort gehalten, wie er immer Wort hielt. 21 einmal verlobt geweſen ſein, blutjung, mit einem armen Offizier, momentanen Eindruck!“ Serrenberg fand den Platz rechts neben Karen frei. und hatte, hieß ꝛs, die ausſichtsloſe Verbindung ſelbſt gelöſt. Die„Gräfin, wie kann man ſo grauſam ſein! Ich verſetze mich Sie ſah erſtaunt auf, als er Platz nahm, und es wollte ihm ˖ Mutter, erzählte man, ſei eine lleine polniſche Schauſpielerin ge⸗ſo gern um ein Vierteljahrhundert zurück. Aber es ſei. Alſo, ſcheinen, als rückte ſie unwillkürlich ein wenig ab. Aber dann weſen, auch bildſchön— aber niemand konnte ihr etwas nach⸗ wenn— da iſt ſchon wieder ein Wenn— wenn ich einen Sohn ſah ſie ihn an und ſagte in ihrem leiſen langſamen und doch ſegen Wie hatte der Kammerherr aus Weimar geſchrieben als hätte, ſo würde ich ihn in eine Ecke nehmen und ihm ſagen: Mein ſcharf akzentuierten Tonfall:„Wenn ich nicht irre, ſo ſollte hier ſich Exzellenz Brun erkundigte:„Was wollen Sie, mein Lieber? kieber Junge, ſei ein einziges Mal verſtändig und verliebe Dich]ein Herr von Wiltersheim ſitzen.“ Die Schönheit des Mädchens iſt das Kapital der ganzen Familie. nicht in Fräulein von Gellertshauſen. Ich gebe Dir zu, das iſt„Wie Sie ſehen, ſitze ich hier—“ gab er trotzig zurück, Es Traurig aber wahr. Uebrigens muß man der jungen Dame nicht leicht. Aber traue den Erfahrungen Deines Vaters, die bäumte ſich doch manchmal alles in ihm gegen ihre Art auf. laſſen, daß ſie, in ſo engen Enpirons aufgewachſen, ſich großartig ihm teuer genug zu ſtehen gekommen ſind. Dies Mädel iſt ſo„Wie kommt das?“ zu benehmen weiß. Ich will ihr wünſchen, daß ſie noch einen]kalt.. wie die Naſe eines Jagdhundes. Sie hat nicht für ein„Weil ich neben Ihnen ſitzen wollte.“ Milliardär findet. Im Notfall tut's auch eine Eurer Berliner] Dittchen Herz. Aber ſie ſieht aus in ihrem harmloſen billigen Sie zog die Achſeln hoch, drehte ihm den Rücken zu, ſprach Finanzgrößen.“ Mullfähnchen, als ob ſie Vanderbilt zum armen Manne machen] mit Wilten. Recht abſichtlich liebenswürdig, verbindlicher als Das klang in der Gräfin noch nach, als der alte Modder⸗] könnte. Ich habe geſprochen, gnädigſte Gräfin. Und nun bitte ſonſt. Ihn beachtete ſie gar nicht. Er hörte ſie wohl leiſe lachen. ſtedt ſich zu ihr geſellte, und ſie zwang ſich zu einem Lächeln: ich um Ihren Arm. Ich bin ſo glücktich, Sie zu Tiſch führen zu aber er konnte ihr Geſicht, ihre Augen nicht ſehen, und ſie ſprach „Herr Geheimrat ſehen Sie das junge Mädchen dort drüben— dürfen. Tarchow mußte natürlich die neueſte Mode mitmachen: auch ſo leiſe, daß er nicht verſtehen konnte, was ſie ſagte. Viel⸗ in dem weißen Kleide? Sie gelten ja als feiner Kenner. Wie wir ſitzen am gelben Hyazinthentiſch.“ leicht ſpottete ſie über ihn?! Das Blut ſtieg ihm ſchon wieder gefüllt Ihnen dieſer neueſte Star?“ Das Souper fand in den Geſellſchaftsräumen des oberen ſiedendheiß zu Kopfe. Und dabei ſtarrte er auf die ſchönen „Verwandt— bekannt, gnödigſte Gröfin?“ Stockmerkes ſtatt, die in einen Blumenhain verwandelt waren.]Linien ihres Nackens, ſah dann und wann ihre feinen ſchmalen* „D nein! Oberflächlich bekannt höchſtens. Jedenfalls bin ich] Palmen an den Wäönden, in den Ecken; langgeſtreckte Rabatten Hände, glaubte den Duft ihres Haares zu atmen. Wenzlich unintereſſiert.“ längs der Fenſterniſchen; auf jedem der Tiſchchen flache große Cortſetzung folgt)ß Mannheim, den 23. Auguſt 1905 General⸗Anzeiger.(Mittagblatt!. Todesanzeige. Am Spätnachmittage des 21. August cr. starb im besten Mannesalter, nach langem und schwerem Krankenlager Herr Direktor Adolf Wern in Heidelberg langjahriger Vorstand unseres Werkes. Wir verlieren in dem allzufrüh Dahingeschie- denen einen humanen und gerechtdenkenden Vor- gesetzten. Seine Arbeitsſreudigkeit, Gewissenhaſtig- keit und Energie dienen uns stets zum Vorbilde; das Andenken an ihn wird bei uns niemals erlöschen. Wiesloch, den 21. August 1909. Die Prokuristen und Beamten 1362 ller Thonwaren-Industrie Wiesloch.-G. Zwaugsverſteigerung. Dienstag, den 24. Auguſt 1909, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal 4, 5 hier gegen baare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 9067 Vorſchiedene Farben, Damen bluſen. 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Er befahl, die umſtrittenen Hühner herbeizubringen und ſelbſt entſcheiden zu laſſen.„Wir“ rief er den horchenden Dorfgenoſſen zu,„wollen uns dort in der Mitte zwiſchen den Höfen von Lansgre und Pa⸗ touillaud aufſtellen und dann laſſe man die Hühner hier ruhig fliegen.“ Alſo geſchah es, und die zwölf Hühner flogen ohne Zö⸗ gern dem Hof von Lansgre zu. Der Friedensrichter aher erklärte Patouillauds Klage für abgewieſen und verurteilte ihn zu den Koſten des Verfahrens. 5 — Der Vogel⸗Menſch.„Er iſt der geborene Vogelmenſch“, mit dieſen Worten charakteriſierte vor kurzem Farman den Avia⸗ tiker Sommer, der jetzt den Rekord für den Dauerflug im Aero⸗ plan innehat. Die Bemerkung iſt mehr als ein Wortſpiel. Der neue Beruf entwickelt neue Fähigkeiten und ihre ſtändige Uebung bleibt nicht ohne Einfluß auf das Ausſehen der Menſchen. Ein neuer Menſchentypus iſt im Begriffe ſich zu bilden. Die Beobach· tung drängt ſich einem auf, ſo führt Harry Harper in einem in⸗ tereſſanten Aufſatz in einem engliſchen Blatte aus, wenn man Gelegenheit hat, die modernen Flugtechniker zu ſehen. Ein jeder kennt jenen eigenen Blick des wettererfahrenen Seemannes, jenes weite in die Ferne ſtrebende Schauen, das dem Auge ſeinen Stempel aufdrückt, das gewohnt iſt, über die weite Meeres⸗ fläche hinzugleiten. Daran muß man denken, wenn man die Augen der Flugtechniker beobachtet. Eine ſtille klare Tiefe leuch⸗ tet in ihrem Blicke, etwas Wagemutiges, etwas von jener ſteten Wachſamkeit, die raſtlos gegen den Verrat heimtückiſcher Er⸗ der⸗Hut iſt. In ihren Augen iſt ein geweſſes Leuch⸗ ten, ein ſeltſames magnetiſches Blitzen, das unppillkürlich feſſelt. Es iſt das ſichtbare Zeichen eines neuen Sinnes, der ſich ent⸗ wickelt, jenes Sinnes, der dem Mann die Fähigkeit gibt, auf ſchwankem leichten Fahrzeug in den Lüften mit, blitzartiger Schnelligkeit Entſchlüſſe zu faſſen, ſchneller als ſie je der Führer eines Rennautomobils findet. Mit Staunen bemerkt man, daß die Geſichter aller Flugtechniker an Vogelköpfe erinnern. Man kann ſich kein ausgeſprocheneres Vogelgeſicht vorſtellen, als z. B. den Kopf des Kanalfliegers Blériot. Ich ſah ihn in Calais, drei Tage vor ſeinem Fluge nach England. Schon die große ſcharfgezeichnete Hakennaſe und das harte entſchloſſene Kinn prägten ſich ein. Die Augen machen dann das Bogel⸗ geſicht volllommen. Bleriots Blick iſt ſeltſam ſtechend, und in ihm blitzt ein dunkler metalliſcher Glanz. Ich ſtand erſt wie vor einem Rätſel; dann aber dachte ich daran, daß dieſer Mann buchſtäblich mit der Luft gekämpft hat. Ein um das andere Mal, bei waghalſigen Verſuchen, die tauſend andere ſcheuen würden, iſt er geſtürzt, und ſtreifte den Tod. Aber er kämpfte weiter, kämpfte grimmig an gegen nur halb bekannte übermenſchliche Mächte. Da erſtand in ſeinem Blick jenes dunkle Leuchten. Doch abgeſehen von den Geſichtszügen und Augen, bei Bleriot, bei Sommer, bei Wilbur Wright, bei allen Vogelmenſchen: ein un⸗ erklärliches Etwas umgibt ſie, das die Aufmerkſamkeit immer wieder anzieht und das nicht erklärlich wird. Selbſt in einer Schar anderer Leute erkennt man ſofort den Flugtechniker. Etwas ungewöhnliches umgibt ſie, das den neuen Menſchentypus ver⸗ rät. Ich denke an Hubert Latham. Es gibt keinen ausge⸗ ſprocheneren Typus des Vogelmenſchen. Während man mit ihm ſpricht, wandern ſeine ſchläfrigen Augen, in deren Tiefen das Feuer der Tatkraft und der raſchen Entſchloſſenheit glimmen, über den Himmel. Minutenlang folgt er mit dem Blicke dem Fluge eines Vogels.„Ein ungewöhnlicher Menſch“, würde ein fremder Beobachter ſagen und hinzufügen:„Ich verſtehe ihn nicht ganz. Mit ſcharfen Ferngläſern habe ich gelegentlich ſein Mienenſpiel beobachtet, während er in Sangatte Probeflüge ver⸗ anſtaltete. Der Geſichtsausdruck während des Fluges iſt merk würdig; in der Tat wird hier etwas Anormales rege. Be⸗ wegungslos ſitzt der Vogelmenſch auf dem Rücken ſeiner großen Maſchine. In der einen Hand ein Rad, in der anderen ein anderes, die Füße auf anderen Hebeln. Ein harter, weiter, fernſchauender Blick ſtarrt aus den weitgeöffneten ruhigen Aungen. ie leichten kaum merkbaren Handbewegungen ſcheinen faſt unbewußt vor ſich zu gehen. Seine ganze Haltung erweckt den Eindruck eines Menſchen, der eine neue außerordentliche Fähigkeit entdeckt und nun zum erſten Male ſie erprobt, halb fröhlich, halb zweifelnd. Und ſelbſt auf dem Erdboden ſind die Bewegungen dieſer Vogelmenſchen für einen ſcharfen Beobachter auffällig. Sie alle haben eine gewiſſe Flinkheit in ihren Hän⸗ den, die fasziniert; ſelbſt wenn ſie ganz gleichgültige Bewegungen machen. Ihr Gehen iſt ein Springen, ein Element von Queck⸗ ſilber umgibt ſie. Es iſt ein eigenartiger Eindruck, wenn man dieſe Menſchen bei ihren Maſchinen ſieht, Stunden um Stunden; bald erproben ſie einen Hebel mit einem faſt zärtlichen Druck, bald unterſuchen ſie einen anderen Maſchinenteil, die Umgebung iſt vergeſſen. Der Vogelblick gibt auch der Perſönlichkeit Far⸗ mans ihr Gepräge. Eine ungewöhnliche nervöſe Energie zuckt in ihm, ſeine Muskel gleichen einer Peitſchenſchnur, er könnte ſich nicht langſam bewegen, auch wenn er wollte. Sein Geſichts⸗ ausdruck iſt nicht weniger auffällig. Er verrät ein wunderliches Verlangen, ein ſtetes Begehren. Ein fremdes Fragen wohnt in ſeinen Augen. So hat auch Delagrange tiefe fernblickende Augen, raſche ſichere Bewegungen. Unter allen Luftpiloten iſt er wohl der, dem ſich ein zögernder Paſſagier am eheſten anver⸗ trauen würde. In ſeinem Blick liegt etwas, was unbegrenztes Vertrauen nachruft. Er hat die Augen des Mannes, der fliegt, Sie ſind der Spiegel jenes neuen Sinnes. Wie piel andere Menſchen dieſen Flugſinn beſitzen, kann nur die Zukunft lehren, das Auftauchen jenes unwiderſtehlichen Verlangens zu fliegen und der Mut, dieſem Inſtinkt zu gehorchen.“ nn r ee E General⸗Anzeiger. (Abendblatt.) Mannheim, 23. Aee Köbell! 9 11. faulen Sie 1i; nur bei aug Ih. Frey H 2, 6 Gegründet 1887. Sie werden immer die Genug 1 tuung haben, wirklich gediegene Wöbel im neueſten Stil ſlau⸗ neud billig gekauft zu haben. U Ueberzeugung macht wahr! Weitgehendſte Garautie! Teilzahlung geſtattet! Eleg. kompl. Schlafzimmer in Satin, Nußbanm od. Eichen inkl. Marmor Mk. 360.— Moderne kompl. 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