9 + 0 8 f — 1 2 5 4 Abonnement: 90 Pfennig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Poſt bez. incl. Poſt⸗ guſſchlag M..4 pro Quartal. Badiſche Volkszeitung.) 88 2 N der Stadt Mannheim und Amgebung. che Neueſte Nachrichten Telegramm⸗Abreſſe: Einzel⸗Nummer 8 Pfg, — 22 2 2 Druckerel⸗Burean(An⸗ Sa ferate;——— Amabhängige Tageszeitung. aunen derdase en Die Colonel⸗Zeile. 28 Pfg⸗ eleſeuſte und verbreitetſte Zeitung Taglich 2 Husgaben Eigene Redaktionsbureaus Nebaftteoen Auswärtg: Jufercte: 20. in Maunheim und Umgebung. e nt, in Berlin und Karlsrulhhe. EGxpedition und Verlags⸗ Die Reklame⸗Zeile. Mark Schluß der Inferaten⸗Aunahme ſin das Mittagsblatt Morgens 0 uhr, für das Abendblatt Nachmittags 8 Uhr⸗ e —— rereaeercrd (Abendblatt.) Nr. 416. Mittwoch, 8. September 1909. Auf dem Wege zur deutſchen Eiſenbahngemeinſchaft. Seit dem 1. April 1909 iſt die Güterwagengemeinſchaft der deutſchen Staatseiſenbahnen in Wirkſamkeit. Es iſt das eine kleine, ganz kleine Abſchlagszahlung auf die Forderung einer deutſchen Eiſenbahngemeinſchaft, der vollen Vereinheit⸗ lichung aller deutſchen Stbaatseiſenbahnen, wie ſie die Ver⸗ faſſung des Deutſchen Reiches vorſieht. Schon das„Frank⸗ furter Parlament“ hatte den Grundſatz aufgeſtellt, die deut⸗ ſchen Bahnen als einheitliches Netz zu verwalten. Als im Jahre 1866 Fürſt Hohenlohe, der ſpätere Reichskanzler, als baheriſcher Miniſterpräſtdent die Bildung eines Südbundes, der mit dem Norddeutſchen Bunde einen Vertrag abſchließen ſollbe, anſtrebte, war in dieſem Vertrage als Artikel 1 Nummer 7 vorgeſehen, daß als gemeinſame nationale An⸗ gelegenheit beider Staatenbunde das Eiſenbahnweſen im In⸗ tereſſe der Landesverteidigung und des allgemeinen Verkehrs erklärt werden ſollte. In die Verfaſfung des Norddeutſchen Bundes war der Grundſatz der einheitlichen Verwaltung der Staatsbahnen übergegangen. Aus dieſer wurde er in die Reichsverfaſſung übernommen und dort ſteht er nun bald 40 Jahre, ohne ausgeführt zu ſein. Fürſt Bismarck hatte es it Beſtehen des Deutſchen Reiches als eine ſeiner wichtigſten Aufgaben angeſehen, jene Beſtimmungen der Verfaſſung darrchzuführen. Mit Mühe erreichte er ein Reichseiſenbahn⸗ amt, um deſſen Begründung der württembergiſche Abgeord⸗ ttete Erben ſich große Verdienſte erwarb. Ein Reichs⸗ daß Preußen zugunſten des Reiches auf ſeinen Eiſenbahn⸗ befitz verzichtete. Dieſes Geſetz vom 4. Juni 1876 kam nicht zur Ausführung, weil gegen den Verkauf ihrer Eiſenbahnen an das Reich die anderen Staaten energiſch proteſtierten. Zu der Begründung des Geſetzentwurfs betreffend die Ueber⸗ tragung der preußiſchen Bahnen an das Reich hatte Fürſt Bistwarck ſelbſt folgende Stelle eingefügt: Wenn die Organe des Reiches das preußiſche Anerbieten nicht ammährwen, ſo könne es nicht ztweifelhaft ſein, daß alsdann Preußen ſelliſt die Erweiterung und Konſolidation ſeines eigenen Staats⸗ hahnbeſitzes als das mächſte Ziel ſeiner Eiſenbahnpolitit betrachten werde. Dieſe Erweiterung werde aber die Machbſtellung Preußens ſeinen deutſchen Bu⸗ ſen gegenüber beträchtlich erhöhen und berſtärken, zumal fich das preußiſche Eiſenbahnnetz nach vielen Rich⸗ tungen über die Grenzen des preußiſchen Sltaates hinaus erſtreckte. Dieſes Programm hat Preußen ausgeführt, Bismarck hat Recht behalten, und in der Folge hätte ſpäter mancher deutſche Mittelſtaat ſeine Bahnen gern an das Reich verkaufen mögen. Dafür aber war nun Preußen nicht zu haben. Ein weiterer Schritt in der Richtung der Vereinheitlichung geſchah erſt durch den preußiſch⸗heſſiſchen Staatsvertrag vom 25. Juni. 1896, der eine gemeinſchaftliche Verwaltung des beider⸗ ſeitigen Eiſenbahnbeſitzes vorſah. Der Vertrag war für Heſſen eine Notwendigkeit geworden, weil die heſſiſche Ludwigsbahn ihren Ausgangspunkt in Frankfurt a. M. hatte, die heſſiſchen Staatsbahnen mitten zwiſchen den Strecken der preußiſchen Direktion Frankfurt a. M. lagen. Da die finanziellen Folgen des Vertrages für Heſſen außerordentlich günſtig waren, begannen nunmehr einſichtige Politiker auch in anderen Stagten für ähnliche Abkommen mit Preußen einzutreten · In erſter Reihe iſt es hier die Württembergiſche Erſte Kammer, die die Angelegenheit faſt alljährlich bei den Etats⸗ beratungen erörtert. Schon am 14. Juni 1901 hatte die Kammer der Standesherren beſchloſſen, ihre Regierung zu erſuchen, darauf hinzuwirken, daß die Beſtimmung des Artikels 42 der Reichsverfaſſung, wonach fämtliche Bundesregierungen verpflichet ſind, die deutſchen Eiſenbahnen im Intereſſe des allgemeinen Verkehrs wie ein einheitliches Netz zu verwalten, zur Anwendung käme. Durch ein Reichseiſenbahngeſetz ſolle unter Erweiterung der Befugniſſe des Reichseiſenbahnamtes auf den Betrieb der deutſchen Eiſenbahnen im Sinne des Artikels 42 eingewirkt werden. Nur gegen ein Aufgeben der Selbſtändigkeit Württembergs durch Beitritt zu der preußiſch⸗heſſiſchen Eiſen⸗ bahngemeinſchaft glaubte die württembergiſche Erſte Kammer ſich damals noch wehren zu müſſen. Inzwiſchen ſind aber die Gründe für eine Einbeziehung Württembergs in eine irgend⸗ wie geſtaltete größere Eiſenbahngemeinſchaft noch zwingender geworden. Den beiden Kammern Württembergs iſt im Sommer eine Denkſchrift über die Wagengemeinſchaft über⸗ geben worden, und das Mitglied der Erſten Kammer, der unermüdliche Kämpfer für die Vereinheitlichung des deutſchen Eiſenbahnweſens, Freiherr von Wöllwarth⸗Lauter⸗ burg hat dieſen Anlaß benutzt, ſeiner Kammer in einer zweiten Denkſchrift einenskurzen Rückblick auf die hiſtoriſche Entwicklung des deutſchen Eiſenbahnweſens bis in die aller⸗ Jetzte Zeit zu geben. Ueber die Wirkung der Güterwagen⸗ gemeinſchaft leſen wir hier, daß auch jetzt die württem⸗ bergiſche Regierung eine weitere Vereinheitlichung der deut⸗ ſchen Eiſenbahnen, ſei es im Wege der Betriebsmitlel⸗ gemeinſchaft oder einer anderen ihr genehmen Form dringend wünſcht. Es heißt dann weiter wörtlich in dieſer Denkſchrift des Freiherrn von Wöllwarth: „Nur weil Induſtrie und öffentliche Meinung in allen ſüd⸗ deutſchen Staaten, auch in Bayern, immer dringender eine weitere Vereinheitlichung der Eiſenbahnen verlangten, haben die Regier⸗ ungen ſich entſchloſſen, wenigſtens den Staatsbahnenwagenverband zu ſchließen. Dieſer Verband hat den unbeſtreitbaren Vorteil, den Leerlauf der Wagen zwar nicht aufzuheben, aber doch beträchtlich einzuſchränken, und es kann nicht mehr vorkommen, daß, wie der Geheime Kommerzienrat Franck einſt in einer Sitzung des Bei⸗ rats der Verkehrsanſtalten erzählte, oft mehrere leere Eiſenbahn⸗ wagen in ſeinem Fabrikhof ſtehen, er aber keinen dieſer Wagen benützen dürfe, weil er keine Waren in das Land zu verſenden habe, aus welchem dieſe Wagen ſind. Es findet ſeit dem 1. April 1909 eine ganz freie Vertvendung der Wagen ſtatt, der Betrieb wind erleichtert inſofern, als das Ausvangieren der Güterwagen je nach ihrer Eigentumsbezeichnung und die Rückſendung der nicht verwendbaren leeren Wagen nach der Heimatbahn, alſo die Aufwendung koſtſpieliger entbehrlicher Betriebsleiſtungen, fortfällt. Auf den Grenzbahnhöfen werden die Wagen nicht mehr unter⸗ ſucht, übergeben und aufgeſchrieben. Die Vergütung für die gegen⸗ ſeitige Benützung wird eine andere, es iſt eine Pauſchalierung der bisher nach Achskilometbern berechneten Laufmiete vorgeſehen. Die Ermittlung des Pauſchalbetrags ipar eine ſehr ſchwierige. Auch die Erſparung der Arbeitskräfte wird ins Gewicht fallen, die durch Vereinfachung der Abrechnung und durch Wegfall der zahlloſen Abſchreibungen entbehrlich werden. Insgeſamt ſind im Jahre 1907 Wagenmieten im Geſamtbetrage von 18½ Mill. M. abgerechnet worden, die ſich aus lauter kleinen Mietepoſten von einigen Mark zuſammenſetzen. In Zukunft wird ein Beamter die ganze Jahres⸗ rechnung in wenigen Tagen fertigbringen. Die Wagennot, die alle Herbſt eintrat, wird nicht mehr ſo häufig und ſo intenſiv auftreten, weil weit weniger Wagen leer ſpazierengefahren werden. Die finanzielle Wirkung wird für Württemberg auf 400 000 M. be⸗ pechnet, ohne die Erſparnis für eine berminderte Beanſpruchung der Gleisanlagen und Rangierlokomotiven.“ Danach ſcheint es, daß der gegenwärtige württembergiſche Miniſterpräſident Dr. von Weizſäcker jüngſt ein prophe- tiſches Wort geſprochen hat, wenn er meinte:„Die Wagen⸗ gemeinſchaft iſt das Produkt des geſunden Menſchenverſtandes und des finanziellen Bedürfniſſes; die werden uns noch weiter führen, und ich hoffe, das wenigſtens zu erleben“. — Politische Uebersicht. Maunheim, 8. September 1909. Die Briefe des Reichstagsabgeordneten Schack an eine junge Dame. Der Deutſchnationale Handlungsgehilfen⸗Verband ver⸗ breitet ein an ſeine Vertrauensmänner gerichtetes Flugblatt, in dem der Verbandsvorſteher Reichstagsabgeordneter Wil⸗ helm Schack eine berichtigende Darſtellung über die ihm zur Laſt gelegte Triole⸗Affäre gibt. Dieſes Flugblatt, das wir ſchon kurz erwähnten, hat folgenden Wortlaut: „Für meine erkrankte Frau, die nicht nur körperlich, ſondern weſenklich infolge meiner beſtändigen ſenheit von Hamburg auch geiſtig an Schwermutsanfällen leidet, ſuchte ich vor einiger Zeit in ihrem Auftrage und mit ihrem Einverſtändnis eine ge⸗ eignete Pflegerin und Geſellſchafterin, die unter den durch die Krankheir meiner Frau gegebenen Umſtänden natürlich in eirem anderen als dem ſonſt allgemein üblichen Verhälknis zu uns ſtehen ſollte. Beim Schreiben der in Betracht kommenden Briefe iſt mir in der Eile ein Ausdruck unterlaufen, der, wie ich ohne weitenes gzugebe, mißverſtanden aufgefaßt werden kann. Ich habe denn auch keinen Augenblick gezögert, die Empfängerin des Briefes, als mir bekannt wurde, daß ſie ſich beleidigt fühlte, um Entſchuldigung zu bitten. Aus dieſer für die Oeffentlichkeit völlig bedeutungsloſer Familienangelegenheit leiten ſozialdemokratiſche und leider auch bürgerliche Blätter einen Angriff gegen mich her, indem dieſe Tat⸗ ſachen entſtellt und überlrieben, andere verſchwiegen werden, wo⸗ durch der Sachverhalt in einem gänzlich anderen und für mich un⸗ günſtigen Lichte erſcheint. Die völlige Haltloſigkeit der daran geknüpften Kombinationen ergibt ſich aus der einfachen Tatſache, daß der in Rede ſtehende Brief vor der Abſendung von meiner eigenen Frau geleſen und von ihr gebilligt worden iſt. Richtig iſt, daß man die Sache ſogar der Staatsanwaltſchaft angezeigt hat, richtig aber auch, daß ich ſelbſt ſchon vor mehreren Wochen dringend um möglichſte Beſchleu⸗ nigung des Verfahren gebeten habe, um eine gerichtliche Klar, ſtellung herbeizuführen. Bis dahin muß ich eine weitere öffentliche Erörterung über dieſe rein perſönliche Angelegenheit, namentlich mit Rückſicht auf den leidenden Zuſtand meiner Frau, ablehnen. Wer mir überhaupt Handlungen zutraut, die mit den öffentlich von mir vertretenen Grundſätzen in Widerſpruch ſtehen, dem werde ſch auch durch wiederholte Erklärungen kaum eine andere Meinung beibringen können, es ſei denn durch eine ausführliche Schilderung des zwiſchen meiner Frau und mir beſtehenden glückhlichen und Seuilleton. Aus Pearys Leben. Zehn Vorſtöße zum Nordpol. Wenn jemand den ſtolzen Ruhm der Entdeckung des Nord⸗ pols verdient hat, ſo iſt es Kommandeur R. E. Peary, der Vete⸗ ran der Nordpolforſchung, der nun ſchon 23 Jahre mit bewun⸗ dernswerter Zähigkeit und erſtaunlicher Leiſtungskraft nach dem hohen Ziele ringt, das er ſeinen, ſoeben eingetroffenen Depeſchen zufolge, erreicht hat: das Sternenbanner am Nordpol aufzupflan⸗ zen. Zehnmal hat er, wenn man kleinere Polarreiſen abrechnet, mit Expeditionen den Vorſtoß zum Nordpol gewagt, und wenn ihm auch erſt auf der zehnten die Eroberung des Poles gelang, ſo hat er doch auch ſchon vorher großartige geographiſche Reſultate erlangt: Nordgrönland entdeckt und die damit nördliche Begren⸗ zung des Binneneiſes nachgewieſen und erſt die Gewißheit für die Inſelnatur Grönlands erbracht. Reiche geographiſche und na⸗ turwiſſenſchaftliche Einzelreſultate wurden durch ſeine Reiſen ge⸗ wonnen. Den Anſtoß zu ſeiner Lebensarbeit erhielt er zu Anfang der achtziger Jahre des neunzehnten Jahrhunderts durch einige Bücher über das Binneneis von Grönland, durch die ſeine Phan⸗ taſie erregt und ſeine eigene Unternehmungsluſt erweckt wurde. Schon im Sommer 1886 unternahm er mit Maigaard eine Re⸗ kognoszierungsreiſe nach Grönland mit einfachſter Ausrüſtung und geringem Koſtenaufwand und übertraf an Schnelligkeit des Fortkommens(in 23 Tagen 160 Kilometer) und in der erreichten Höhe alle ſeine Vorgänger. Im Jahre 1891 begann er dann die eigentliche Erforſchung Grönlands und trat im Frühling 1892, begleitet von dem Norweger Aſtrup, ſeine erſte große Schlitten⸗ flahrt an, auf der er das Aufhören des im Rückgang begriffenen Inlandeiſes feſtſtellte. Peary brach ſich gleich zu Anfang das rechte Bein dicht unter dem Knie und legte die 2400 Kilometer zu Schlitten zurück, ohne völlige Beweglichkeit des Beines wieder erreicht zu haben. Seine mutige Frau, die ihn auf dieſer Reiſe begleitet und gepflegt hatte, verließ ihn auch 1893 nicht, als er zu neuen Forſchungen in Nordgrönland aufbrach; im Winter⸗ quartier der Bowdoin⸗Bai gebar ſie ihm eine Tochter. Dann trat Peary mit acht Leuten, zwölf Schlitten und 92 Hunden ſeine zweite Reiſe an, auf der er wegen furchtbarer Schneeſtürme und grimmiger Kälte, bei mangelnder Ausrüſtung und Erkrankung der meiſten Mitglieder nicht vecht vorwärts kam. Während die Expedition ſelbſt nach Hauſe zurückkehrte, überwinterte Peary mit zwei Genoſſen noch einmal in der Arktis und unternahm 1895 eine neue, von unſäglichen Entbehrungen und unglaublichen Anſtrengungen erfüllte Reiſe mit 49 Hunden, von denen er nur einen zurückbrachte; Schlitten hatte er überhaupt nicht mehr, als er völlig entkräftet in Bowdoin⸗Bai anlangte. Auf den beiden nächſten Expeditionen gelang es ihm, einen rieſigen 800 Zentner ſchweren Meteorſtein von Kap Nork heimzubringen. Auf der ſechſten Expedition kam Peary mit ſeinem bewährten ſchwarzen Diener Matt Henſon und ſeinen Eskimos nach ausgedehnten Schlittenreiſen an das Standauartier, von dem 1883 Greely zu ſeinem Todeszuge ins ewige Eis aufgebrochen war, und rettete die Reſultate dieſer Expedition. Er ſelbſt verlor bei einem furcht⸗ baren Schneeſturm den Weg, irrte zwei Tage lang umher und erfror ſich dabei die Füße, ſodaß ihm ſieben Zehen abgenommen werden mußten. Trotzdem blieb er in der Arktik und wagte 1899, kaum wiederhergeſtellt, eine neue Schlittenreiſe an der Grönländiſchen Weſtküſte entlang, auf der er die Nordſpitze der gewaltigen Inſel erreichte und ſo die Küſtenverhältniſſe Grön⸗ lands genau feſtſtellte. Neue Vorſtöße im Jahre 1901 blieben er⸗ gebnistos und ſo brach denn im Frühling 1902 Peary zu einem achten Vorſtoß nach dem Pol auf, bei dem er mit Aufbietung aller Kräfte vordrang. Als aber ſchließlich unter 84 17 N. die Hünde nicht mehr zu gebrauchen waren, mußte der Rückmarſch angetre⸗ ten werden, der ſich durch die häufigen Nebel und die beſtändigen Schneeſpalte noch gefährlicher geſtaltete, als der Vormarſch. Vier Jahre hatte ſo der kühne Forſcher im ewigen Eis verbracht, und ſchon brach er im Sommer 1905 mit ſeiner neuen Expedition auf und begann nach einer Ueberwinterung an der Nordküſte Grön⸗ lands 1906 mit dem altbewährten Matt Henſon die Schlitten⸗ reiſe zum Pol. Ein unabſehbarer langer Spalt im Eis mußte nach ſechstätgigem Warten auf einer Brücke von Jungeis über⸗ ſchritten werden, die beim Ueberſchreiten entſetzlich hin⸗ und her⸗ ſchwankte. Durch einen ſchweren Sturm wurden ſie 70 engliſche Meilen nach Oſten getrieben, erlangten aber dabei die höchſte Breite von 879 6, N. Doch die letzten 322 Kilometer zum Pol konnten nicht zurückgelegt werden, da der Sturm die Nahrungs. mitteldepots vernichtet hatte. Nach 1186tägiger Abweſenheit ge⸗ langte Peary, zum Skelett abgemagert, nach ſeinem Standquar⸗ tier zurück. Nach einer Woche Erholung unternahm Peary noch eine Schlittenfahrt nach Weſten, bei der ein noch unbekannter Teil des amerikaniſchen Polararchipels geſichtet wurde. Auf ſeiner zehnten Reiſe hat er nun endlich das erſehnte Ziel erreicht. Im ewigen Eiſe. 55 Pearys Begeiſterung für ſeine große Aufgabe, der Reiz der neben ſo vielen Gefahren ſo viele Wunder bergenden Zauber⸗ welt der Arktik leuchten durch die Schilderungen, die er von ſeinen Reiſen entworfen. In ſeinem großen Reiſewerk„Nordwärts über das Große Eis“ erzählt er von den Eindrücken einer Wan⸗ derung in dieſen großen grönländiſchen Wüſten von Eis und Schnee.„Kann ſich wohk einer meiner Leſer vorſtellen, wie es iſtt wenn man Tage und Wochen buchſtäblich durch Nichts ſchreitet? Gibt es einen Punkt in der Sahara, ſo verlaſſen, ſo fern von jedem eiſeſten Schimmer der Hoffnung, wie dieſe große Ebene. über die wir vierzehn Tage lang unſere müden Schritte ſchlepp⸗ 2. Seite. Seneral⸗Auzeiger(Abendb latt.) Mannheim, 8. September. im jeder Beziehung ungetrübten Verhältniſſes. Bisher hat aber der politiſche Kampf vor der Familie achtungsvoll überall Halt ge⸗ macht und auch ich kann der Majeſtät der Oeffentlichkeit nicht das gecht zuſtehen, bis in die Räume meiner kranken Frau einzu⸗ zingen.“ Die Verwaltung des Deutſchnationalen Handlungs⸗ bemerkt zu dieſer Erklärung des Herrn Schack: Wir fügen dieſer Erklärung nur die feſte Verſicherung hinzu, daß es nach unſerer genaueren Kenntnis der Dinge, zumal der Familienverhältniſſe des Herrn Schack, ganz und gar ausgeſchloſſen iſt, daß Schack mit ſeinem Schreiben Abſichten verfolgt hat, die einen Schatten auf ſeinen Charakter und ſeine Moral werfen könnten. Dafür ſtehen wir, die geſamten Mitglieder der Verwal⸗ tung, rückhaltlos ein. Die eingeleitete Unterſuchung wird wohl demnächſt Licht in die nicht gerade durchſichtige Angelegenheit bringen. Bis dahin wird die Preſſe gut tun, weder für noch gegen Herrn Schack Stellung zu nehmen, auch ſollte man ſich bis zur bölligen Klarſtellung vor politiſcher Ausſchlachtung der Triole⸗ Affäre hüten. Sollten die Einzelheiten der Angelegenheit richtig ſein, ſo würde Herr Schack natürlich ſein Reichstags⸗ mandat alsbald niederzulegen haben. Herr Schack gehört der Wirtſchaftlichen Vereinigung an und vertritt den Wahlkreis Eiſenach⸗Dermbach. Er ſiegte 1907 in der Stichwahl mit 9834 Stimmen über den Sozialdemokraten, der 9509 Stim⸗ men erhielt. Sollte es zu einer Mandatsniederlegung des Herrn Schack kommen oder kommen müſſen, ſo iſt es bei dem gewaltigen Steigen der roten Flut, das wir heute überall heobachten, nicht ausgeſchloſſen, daß auch dieſer Wahlkreis den Sozialdemokraten anheimfällt. Kautsky gegen Bernſtein. Die Katzbalgerei zwiſchen Revolutionären und Reviſio⸗ aiſten nimmt ihren luſtigen Fortgang. Nachdem der Genoſſe Ed. Bernſtein in der Sonntags⸗Verſammlung bitter Klage geführt hat, daß der Genoſſe Kautsky nach Paris an Lafargue geſchrieben, in Deutſchland habe er, Bernſtein, ſeine Rolle ausgeſpielt und ſehe ſich jetzt nach einem Poſten im Ausland um(im Bericht des„Vorwärts“ heißt es, er„ſuche im Aus⸗ land Anknüpfungspunkte“), kommt jetzt Herr Kautsky mit einer hanebüchenen Erklärung, in der es heißt: ich muß geſtehen, daß ich zu der Zeit, als Bernſtein in Paris eine Verſammlung abhalten ſollte, einen Brief an Lafargue rich⸗ tete. Eine Abſchrift des Briefes beſitze ich nicht, und der Wortlaut der eingelnen Sätze iſt mir nicht erinnerlich. Ich weiß nicht einmal mehn, in welcher Sprache er abgefaßt war. Wahrſcheinlich fran⸗ göſiſch. Mit Beſtimmtheit kann ich aber behaupten, daß es mir nie eingefallen iſt zu ſchreiben, Bernſtein ſehe ſich im Auslamde nach einem Poſten um. Ich kann nie auch nur die leiſeſte Andeutung dieſes Gedankens geäußert haben. Daß Bernſtein ſeine Rolle in Deutſchland ausgeſpielt habe, mag ich in irgend einer Form ge⸗ ſagt haben. Aber in welchem Zuſammenhang? Ich erfuhr bon der Berſammlung, in der Bernſtein ſprechen ſollte, zuerſt von Lafargue. Dieſer ſchrieb mir am 20. Januar davon und bat mich dafür zu ſorgen, daß Bernſtein nicht der einzige Redner von deutſcher Seite in der Verſammlung ſei, daß von Deutſchland auch ein radi⸗ kaler Genoſſe nach Paris käme, der in der gleichen Verſammlung ſpreche. Das iſt es wohl, was Bernſteim unter der geiſtigen Aus⸗ hungerung berſtand, mit der ihn die„Guesdiſten“ bedrohten. Mein „Uriasbrief“ bildete die Antwort auf dieſen Brief Lafargues. Ich teilte ihm mit, daß daum jemand aus Deutſchland von unſerer Seite werde kommen können. Das ſei aber nicht tragiſch zu nehmen. Für Bernſtein empfindet man kein Intereſſe mehr in Deutſchland. Es iſt unnötig, auch nur ein Wort weiter zu meiner Recht⸗ fertigung zu verlieren. Aber ich glaube auch, daß es ebenſo un⸗ nötig iſt, ein Wort zu verlieren zur Brandmarkung der Verdächti⸗ gungen auf Grund von Klatſch über Privatbriefe, die er nicht ge⸗ leſen hat und deren Entſtehungsgeſchichte er nicht bennt, durch welche Verdächtigungen Bernſtein leichtfertig unſeren Gegnern die Mittel liefert, die Ehre ſeiner Genoſſen, ja ſeiner Partei zu beſudeln. Für dieſes gewiſſenloſe Verfahren gibt es nur eine Entſchuldigung: Zuerulantenwahn.“ Nun alſo weiß es Herr Bernſtein, er iſt unzurechnungs⸗ fähig und aus Geiſteskrankheit gewiſſenlos. Das bezeugt ihm ſein alter Intimus, mit dem er auch ferner in derſelben Partei zuſammenſitzen wird. Die Sicherung der Bauforderungen. Auf der 24. Delegiertenverſammlung des Innungsverbandes Deutſcher Baugewerksmeiſter referierte Kgl. Baurat Enke [Leipzig) über das Reichsgeſetz betreffend die Sicherung der Bau⸗ forderungen. Der Redner befürwortete ſolgende Reſolution: „Der Innungsverband Deutſcher Baugewerksmeiſter ſpricht den verbündeten Regierungen ſeinen Dank für den Erlaß des Ge⸗ ſetzes über die Sicherung der Bauforderungen aus. Der erſte Abſchnitt, enthaltend die allgemeine Sicherheitsmaßregel hat ſeine volle Zuſtimmung. Er erblickt bereits hierin ein wichtiges ten, ewige Näſſe und knirſchenden Schnee unter den Füßen, um⸗ hüllt von einem dichten eiſigen Nebel, die Kleider überſät mit milchweißen Froſtkriſtallen? Da winkte keine Oaſe zum Ausru⸗ ben; unſere einzige Oaſe war in den Wolken, wenn dann und wann die Sonne düſter aufleuchtete hinter einem plötzlichen Ne⸗ belriß oder wir fern am ſüdlichen und ſüdweſtlichen Horizont eine leuchtende grünblaue Linie ſchimmern ſahen. So iſt das„Große Eis“ eingehüllt in Düſternis. Aber wenn die Sonnenſtrahlen grell darauf fallen, wird dieſe furchtbare Helle noch entſetzlicher. Wer in dieſem glühenden Strahlenſpiegel ohne ſorgſamſten Schutz der Augen wandern wollte, würde nach kurzer Zeit vpöllig erblin⸗ den. Große Schutzbrillen von ſtark geſchwärztem Glas ſind eine Notwendigkeit. Auch im Schlaf muß man die Augen mit Pelz⸗ ſtreifen bedecken, um das Licht fernzuhalten, das auch durch die geſchboſſenen Lider eindringen würde.“ Der entſetzlichſte Feind iſt das arktiſche Eistreiben.„In den wilden Windſtürmen dieſer frorenen Sahara dringen feine Schneeteilchen ſcharf ſchneidend auf den Wanderer ein und häufen immer größere Maſſen Schnee vor ihm auf. Das Treihen der Flocken wird zu einem entſetzlichen pfeifenden, blendenden, atemraubenden Schnee⸗Niagara, der alle igen Gegenſtände ſofort begräbt und das Atmen faſt unmög⸗ macht. Der treibende Schnee dringt ein wie Waſſer, und wenn dieſes ſchneidende, ſcharfe Ziſchen der Tropfen andauert, dann kann es einen wahnſinnig machen, wie die unaufhörlichen Waſſertropfen die in alten Foltergeſchichten auf das Haupt des Opfers niederfielen.“ Schaurig großartig iſt die arktiſche Nacht. „Erſcheint die Eiswelt ſtarr und wild und verbdet ſchon im zit⸗ ternden Sommerſonnenlicht, ſo wandelt ſie ſich zu einer Hölle ewigen Todes, unendlicher Stille, gigantiſcher Finſternis bei Nacht. Eine grauſige Schönheit entfaltet ſich hier, wenn der Sturm tobt und der ſchwarzblaue Himmel, mit unzähligen Bril⸗ lanten beſät, über den ſchwarzen Klippen und dem geſpenſtiſch Mittel zur Beſeitigung vorhandener Mißſtände. Der zweite, ent⸗ haltend die dingliche Sicherung, hat zwar durch den Reichstag eine ſchärfere Faſſung erhalten, als im Entwurfe vorgeſehen war, gleichwohl iſt die Einführung derſelben überall da zu empfehlen, wo erhebliche Mißſtände dies erfordern. Der Innungsverband erwartet von ſeinen Unterverbänden und Einzelinnungen, daß ſie, je nach den vorliegenden Verhältniſſen die Landesregierung um ungeſäumte Einführung bezw. Nichteinführung der dinglichen Sicherung erſuchen.“— In der Debatte über den Antrag teilte der Vorſitzende mit, daß ihm von autoritipſter Seite mitgeteilt worden ſei, daß das heutige Votum der Verſammlung von weit⸗ tragendſter Bedeutung ſei. Er bitte daher die Reſolution mög⸗ lichſt einſtimmig anzunehmen. Die Annahme der Reſolution er⸗ folgte denn auch einſtimmig. Ferner wurde einem Zuſatzantrag Fritz(Eſſen] zugeſtimmt, der beſagt:„In der Frage der Siche⸗ rung der Bauforderungen ſoll der Innungsverband mit dem Ar⸗ beitgeberverband für das Baugewerbe Hand in Hand gehen. Ueber die Stellungnahme zu einigen wichtigen, von der Reistagskommiſſion vorgeſchlagenen Aenderungen der Gewerbe⸗ ordnung, insbeſondere zur beabſichtigten Errichtung ſtändiger Arbeiterausſchüſſe in den Betrieben ſprach Zimmer⸗ meiſter Rieß(Braunſchweig). Nach längerer Debatte wurde eine Reſolution angenommen, in der es heißt:„Der Delegierten⸗ tag erklärt bezüglich der Abänderungen des§ 134, daß der Fort⸗ fall der Lohnzahlungsbücher für jugendliche Arbeiter in ſeinen Kreiſen keinem Widerſpruch begegnet; daß die Vorſchrift der Ab⸗ rechnung durch Lohnbücher, Lohnzettel oder Lohndüten im Bau⸗ gewerbe bereits üblich iſt, daß es aber bedenklich erſcheine, derar⸗ tige Beſtimmungen ſchematiſch in das Geſetz aufzunehmen. Es würde ſich auch empfehlen, bezüglich der Vorſchrift der Zahlung des Lohnes innerhalb der Arbeitszeit es bei der bisherigen Uebung zu belaſſen, nach welcher die Lohnzahlung eine halbe Stunde nach Arbeitsſchluß beendet ſein, überſchießende Warte⸗ zeit vergütet werden ſoll. Die vorgeſchlagene Einführung von Arbeiterausſchüſſen erklärt der Verband in den Betrieben ſeiner Mitglieder für undurchführbar und für wirkungslos, weil das Baugewerbe ſich auf die wärmeren Monate beſchränkt, die Ar⸗ beiterzahl jeden Tag einem Wechſel unterworfen iſt und der Be⸗ trieb des Baugewerkes gleichzeitig auf vielen und in der Zeit wechſeinden Betriebsſtätten erfolgt. Der Verbandstag erſucht, die Verbündeten Regierungen dieſem Abänderungsvorſchlage der Reichstagskommiſſion keine Folge zu geben.“ 0— Deutsches Reich. — Ueber die Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit hat in Köln eine Städtekonferenz verhandelt, zu der die Städte Köln, Mülheim am Rhein, Kalk, Düſſeldorf, Mainz, Barmen, Bonn, Elberfeld, Aachen, Solingen, Krefeld, Koblenz, Eſſen und Frankfurt am Main Vertreter der Verwaltungen ent⸗ ſandt hatten. Beigeordneter Fuchs referierte über die Arbeits⸗ loſenfürſorge in Köln und die Zukunftspläne der Verwal⸗ tung. Der Direktor Dr. Moſt des Statiſtiſchen Amts in Düſſeldorf bezeichnete als den beſten Weg zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit die Verſicherung auf kommunaler Grund⸗ lage mit Beitrittszwang. An die Vorträge ſchloß ſich eine lebhafte Diskuſſion. Von Beſchlüſſen ſah man aber ab, weil die Verhältniſſe und das Arbeitermaterial in den einzelnen Städten zu verſchieden ſeien. Die Konferenz ſoll, nach der „Frankfurter Zeitung“, nun jährlich ſtattfinden, die nächſte in Düſſeldorf, wo man über die Frage der Arbeitsloſenver⸗ ſicherung zu einem Ergebnis zu gelangen hofft, eine Frage, die heute noch nicht ſpruchreif ſei. —, Ganz zielbewußte Genoſſen ſind die ſozialdemo⸗ kratiſchen Reichstagsabgeordneten, die ſich Ende voriger Woche zur Zeppelinfahrt nach Fried⸗ richshafen begeben hatten. Es waren ihrer im ganzen dreizehn, und vier darunter nahmen an der Ballonfahrt teil. Das Feſteſſen aber, das am Samstag abend ſtattfand, boykot⸗ tierten die ſozialdemokratiſchen Abgeordneten, weil, wie der „Vorw.“ ſchreibt,„ihnen bekannt war, daß Staatsſekretär Delbrück, bayeriſche Miniſter und andere den Kaiſer und die deutſchen Bundesfürſten anhochen und anhimmeln würden, obgleich ſie mit der Erfin⸗ dung Zeppelins gar nichts zu tun haben.“ Gbenſo haben die tapferen Dreizehn— wahrſcheinlich aus demſelben Grunde— die Einladung der Städte Konſtanz und Ulm für Sonntag und Montag nicht angenommen. Badiſche Politik. Der Badiſche Lehrerverein hält am 27. und 28. Septbr. 1909 ſeine Generalverſamm⸗ Ilung in Heidelberg ab. Auf der Tagesordnung ſtehen unter anderem folgende Themata: 1) Warum und in welchen Punkten iſt eine Reform unſerer Schulgeſetze zu erſtreben?(Re⸗ ferent: Herr Hofheinz⸗Heidelberg); 2) Jugendſchriften und Schundliteratur(Referent: Herr Dr. Brunner⸗Pforzheim) 3) Moderne Jugendbücher Sauer⸗Mannheim). ** Aus der badiſchen Wahlbewegung 1909. Klopffechtereien zwiſchen Klerikalen und Sozialdemokraten. Freiburg i. Br., 7. Sept. Heute abend hielt der ſozialdemokratiſche Verein im Löwenkellerſaale eine öffent⸗ liche Verſammlung mit dem Thema:„Die neuen Steuern und die bevorſtehenden Landtagswahlen“ ab, zu der ſich ein⸗ außerordentlich große Zuhörerſchaft eingefunden hatt. Mar⸗ geht wohl nicht fehl, wenn man annimmt, daß dieſer ſelten ſtarke Beſuch weniger auf das Konto des Themas, das i⸗ unſerer Stadt ſchon wiederholt in verſchiedenen Verſamm⸗ lungen erſchöpfend behandelt wurde, als vielmehr auf di⸗ bevorſtehende Abrechnung mit der hieſigen Zentrumspreſſ und zwar vor allem der„Freiburger Dagespoſt“, zu bucher iſt. Die letztere berichtete in der jüngſten Zeit über vor hieſigen Sozialdemokraten in Orten, im denen das Zentrum dominiert, abgehaltene Verſammlungen ſo, daß der helle Zory der Genoſſen entflammte. Nachdem der Referent des Abends, Rechtsanwalt Grumbach von hier, über die Entſtehung der Reichsfinanzreform und ihre wahrſcheinliche und voraus⸗ ſichtliche Wirkung geſprochen hatte, wandte er ſich der un⸗ noblen Kampfesweiſe zu, die ſich in den beiden hieſigen Zentrumsorganen breit zu machen ſcheine. Zu dem perſön⸗ lichen Herunterreißen der Gegner komme nun auch noch dis⸗ Saalabtreiberei und der Boykott jener Wirte, die ſich er⸗ lauben, ihre Räume Genoſſen zu Verſammlungen und Be⸗ ſprechungen zu überlaſſen. Redner verwarf die Art und Weiſe, wie die„Tagespoſt“ den Kampf beliebe, und erklärte, daß er von einem Zentrumsmanne, einem der angeſehenſten Anhänger des Zentrums, einem der verdienſtvollſten Männer des Zentrums, der bei allen Parteien, in allen Kreiſen unſerer Vaterſtadt die größte Hochachtung und Verehrung genieße, ermächtigt worden ſei, in dieſer Verſammlung öffentlich 3u erklären, daß er(der Zentrumsmann) ſowohl, wie ein guter Teil ſeiner Parteifreunde die Art, wie von dem verantwort⸗ lichen Redakteur und dem techniſchen Leiter der Freiburger „Tagespoſt“ bisher der politiſche Kampf geführt worden ſei, auf das allerſchärfſte mißbilligen und verurteilen.(Stürmi⸗ ſcher Beifall.) Dieſer Zentrumsanhänger habe ſeiner tiefſten Entrüſtung und Empörung Ausdruck gegeben und beigefügt, Grumbach könne ſogar ſeinen Namen nennen. Das tat aber der Referent trotz wiederholter Aufforderung des Redakteurs des oben erwähnten Organs nicht, weil er nicht wolle, daß er von ſeinen Parteifreunden ähnlich behandelt werde wie „Geiſtl. Rat Dr. Feurſtein in Donaueſchingen. Der gegen⸗ wärtigen unnoblen Kampfesweiſe der Zentrumspreſſe müſſe ein Damm geſetzt werden. Herr Redakteur Schlöder(Tages· poſt) entgegnete in ſeinen etwa 1½ſtündigen Ausführungen u..: Wenn es einen Herrn gebe, der ſich in dem vom Referen⸗ ten angedeuteten Sinne über die Freiburger„Tagespoſt⸗ geäußert habe, ſo müſſe er ſagen, daß er ihn nicht für ei maßgebenden Zentrumsmann halten könne. Im weiteren Verlaufe ſuchte dieſer Redner die Zentrumspolitik bei der Reichsfinanzreform in der ſattſam bekannten Zentrumsweiſe zu verteidigen, fand aber dabei ſehr wenig Glauben; es ent⸗ ſtanden vielmehr wiederholt ſtarke Unruhen. Nach Ablauf ſeiner Redefriſt verließ er unter Gejohle und Pfeifen die Rednerbühne. Nach weiterer Diskuſſion wurde die Verſamm⸗ lung um 12½ Uhr geſchloſſen. Hageriſche und Pfälziſche Palitik. Zur Landtagserſatzwahl in Neuſtadt⸗ Gdenkoben. Aus der Pfals wird der„Köln. Ztg.“ geſchrieben: Trotz des liberalen Wahlſieges iſt die Landtagserſatzwahl in Neuſtadt⸗Eden⸗ koben ein neuer Beweis für die wenig erfreuliche innerpolitiſche Lage. Sind doch die ſozialdemokvatiſchen Stimmen um über 1600 geſtiegen, die der beiden bürgerlichen Parteien um etwa 1300 gefallen; die liberalen Stimmen ſind um 1000 zurückgegangen. Daran iſt nicht allein die ungünſtige Zeit des Urlaubs und der Reiſen ſowie eine ſchwache Wahlbeteiligung der noch verärgerten Anhänger des Bundes der Landwirte ſchuld, ſondern das ganz unleugbare Abſchwenken vieler Kleinwinzer und Taglöhner ins rote Lager. Nach der Urſache braucht man nicht lange zu ſuchen: es iſt die Unzufriedenheit mit der Löſung der deutſchen Finanzre⸗ — * und Lehrmittel(Referent: Herr Mond ſeinen unirdiſchen Glanz ergießt.“ Und inmitten dieſer Schar grauſiger Dämonen taucht plötzlich die furchtbare Schreck⸗ geſtalt des Hungers auf. Alle Vorväte ſind erſchöpft, die Hunde bis auf den letzten verzehrt. So hat der Tod öfter nach Peary und ſeinen Begleitern die gierige Hand ausgeſtreckt, und ein paar Haſen oder Moſchusochſen waren ihre letzte Rettung. Der„Rooſevelt“. Das wackere Schiff, auf dem Peary ſeine letzte erfolgreiche Reiſe im Sommer 1908 angetreten hat, iſt der bereits 1905 eigens für ſeine Zwecke erbaute Dampfer„Rooſevelt“, der nun mit neuen Keſſeln und Maſchinen ausgeſtattet und für drei Jahre ausge⸗ rüſtet wurde. Die Führung des Schiffes lag wie ſchon auf der vorigen Reiſe in den Händen des Kapitäns Robert A. Bartlett. Ueberwintern wollte Peary bei Kap Sheridan auf Grantland am Weſtausgange des Robeſonkanals; die Schlittenreiſe nach Norden über das Polarmeer ſollte dann im Februar 1909 vom Kap Co⸗ lumbia, dem nördlichſten Vorſprung von Grantland, angetreten werden. Der„Rooſevelt“, der als Stammquartier für das Gelin⸗ gen der Expedition einen höchſt wichtigen Faktor bedeutete, iſt nach Pearys eigenen Ideen gebaut und unterſcheidet ſich ſehr we⸗ ſentlich von anderen arktiſchen Expeditionsſchiffen. Während die früheren Schiffe Segelſchiffe waren, die nur nebenbei Dampf⸗ kraft hatten, iſt bei dem„Rooſevelt“ hauptſächlich auf volle Ma⸗ ſchinenkraft geſehen und daneben eine Takelung als Dreimaſt⸗ ſchoner angelegt. Der Schiffsrumpf iſt viel ſtärker überhängend als bei allen anderen Expeditionsſchiffen, wodurch die Wirkung als Eisbrecher erhöht wird. Der Anlauf des Kiels zum Vorder⸗ ſteven iſt rundlicher, der Bug hat eine ausgeſprochen keilförmige Form, weil das Schiff ſich langſam und mühſam durch Eisfelder durcharbeiten muß; je ſchärfer der Bug iſt, deſto kräftiger wirkt die Maſchinenkraft. Eine andere Eigenart des Schiffsbaus iſt der überhängende Achterſteven. Dieſe Form hat den doppekten gähnnden Meer ſeine unendlichen Bogen wölbt, wenn der weiße 1N 85 zweitens das Schiff durch die Verkürzung des Kiels leichter zwi⸗ ſchen den Eisfeldern drehen und wenden zu können. Das Schiff hat eine Länge von 182 Fuß über Deck, 168 Fuß an der Waſſer⸗ linien und 143 Fuß am Kie!. Die Schnelligkeit des Schiffes hält ſich in mäßigen Grenzen, bis zu zehn Knoten, aber bei einem ſol⸗ chen Schiff kommt es ja nicht in erſter Linie auf dieſe an, ſondern auf ſeine Stärke. Zu dieſem Zweck hat die Schraube Flügel von ungewöhnlichem Flächenraum, die eine große Stoßkraft entwickeln ſollen, wenn ſich das Schiff durch die treibenden Eisfelder ſeinen Weg bahnen muß und die Welle iſt aus geſchmiedetem Stahl von zwölf Zoll Durchmeſſer. Das Schiff hat einen mittleren Tiefgang von 16 Fuß und ein Deplacement von etwa 1500 Tons, Buntes Feujflleton. — Der Kuppinger Mau. Auf eine Anekdote, die gegen⸗ wärtig durch verſchiedene Zeitungen geht und die die niedere wiſſenſchaftliche Bildungsſtufe der Portugieſinnen an den Pranger ſtellen ſoll, kann man auch Ben Akibas„Alles ſchon dageweſen“ anwenden. Die Südweſteuropäerin ſoll nämlich eine deutſche Dame in gutem Franzöſiſch gefragt haben:„Avez vous aussi la lune chez vous?“ Da klingt nun das ſeit mehr als 60 Jahren in Württemberg verbreitete Geſchichtchen viel naiver und daher wahrſcheinlicher. Ein bäuerliches Ehepaar aus dem Pfarrdorf Kuppingen unweit Tübingen war in die Vereinigten Staaten ausgewandert. Ob auf der Hinreiſe der Mond nicht geſchienen, ob die Frau ihn zufällig nie geſehen hatte, bleibt un⸗ entſchieden; aber als die Leutchen im fernen Weſten angelangt waren und ſich in ihrem Blockhaus eingerichtet hatten, ſah das Weib auf einmal an einem hellen Abend den Mond hinter ihrem Zweck, den Eisdruck mehr vom Hinterſchiff abzuwenden und Beſitztum aufgehen. Voll Erſtaunen rief ſie ihren Mann:„Du Hansjörg, guck emol, des iſt jo der Kuppinger Mau!“(Mond). 1* 2eesS SGWSie 22 60 I TLanaheim, 8. September⸗ form und auch mit der zumal für die Winzer recht troſtloſen all⸗ gemeinen wirtſchaftlichen Lage. Daß die Sozialdemokraten die letzten ſind, die der Landwirtſchaft irgendwie helfen oder auch nur helfen wollen, weiß man. Um ſo bedauerlicher iſt dieſer Zuzug, den ſie aus kleinbäuerlichen Kreiſen zu verzeichnen haben. Es wird 1 eine Ehrenpflicht der Liberalen im Neuſtadter Wahlkreiſe ſein, die ländlichen Wähler über die wahre Natur der ſich agrar⸗ freundlich aufſpielenden Sozialdemokraten aufzuklären. Aus anderen Zeitungen u. Zeitſchriften. Die bevorſtehenden badiſchen Landtagswahlen beſchäftigen weit über die Grenze unſeres Landes hinaus die Preſſe der verſchiedenſten Porteilager, hängen ſie doch aufs eugſte mit der neuen Situation im Reiche u. den Kämpfen des ſchwarz⸗blauen Blockes gegen den Liberalismus zuſammen. Ueber Zentrumsſorgen und Zentrumstricks in Baden macht heute der„Hann v. Cour.“ folgende treffenden Bemerkungen: Der badiſche Zentrumsführer Pfarrer Wacker hat in einer Verſammlung des Freiburger Volksvereins der Sorge Ausdruck' gegeben, die bei den badiſchen Zentrumsführern durch die Er⸗ vegung der Bevölkerung über die Reichsfinanzreform hervborgerufen ö ee 1 4 1 1 worden iſt. Selbſtverſtändlich denkt der„Löwe von Zähringen“, deſſen Freiburger Auftreten ganz und garnicht löwenmäßig an⸗ mutet, nicht entfernt daran, die konſervativ⸗klerikal⸗polniſche Skeuer⸗ kunſt als ſolche für den Unwillen der Wählermaſſen verantwortlich zu machen. Nur die„Hetze“ der böſen Zentrumsfeinde iſt es, die— ſo ſtellt Pfarrer Wacker die Sache dar das Volk wider die Reichsfinanzreform aufbringt. Der badiſche Zentrumsführer beſchwört unter dieſer Vorausſetzung die Wähler, die ſchon länger zur Zentrumspartei hielten, ſich durch nichts irre machen zu laſſen. So ſtark der Einfluß des„Lowen von Zähringen“ unter ſeinen Jandsbeuten iſt, ſo ſehr wird ihm ſeine Wahleinpeitſcherrolle durch die Tatſache erſchwert, daß ſein Amtsbruder und Parteifreund in Donaueſchingen, Stadtpfarrer Dr Feurſtein, an der Reichs⸗ finanzreform eben jene Kritik geübt hat, die Pfarrer Wacker für hetzeriſch ausgibt. Zwar erklärt Dr. Feurſtein im„Bad. Beob.“, Hitze, Dr. Pieper ate, keineswegs„arxoganter Unwiſſenheit“ in Steuerfragen beſchuldigt, ſondern habe mit dieſem Vorwurf nur die Steuerpolitik des Bundes der Landwirte gemeint. Davon aber, /// agrariſchen Egoismus geſucht werden müßten, für den auch das Zentrum Verſtändnis gezeigt habe, weil es die Finanzreform zu gewiſſen innerpolitiſchen Wirkungen hätte ausnützen wollen, nimmt Dr. Feurſtein in ſeiner Erklärung nichts zurück. Und auch davon nimmt er nichts zurück, daß das Zentrum ſich auf ſein volkstüm⸗ liches Programm beſinnen oder die moraliſche Verantwortung für die ſazialiſtiſche Radikaliſierung breiter Volksmaſſen übernehmen mütſſe. Dieſe Haltung des Stadtpfarrers in Donaueſchingen iſt dem Zentrum natürlich im höchſten Grade unbequem. Kennzeich⸗ nend für den Zentrumsgeiſt aber iſt das Mittel, das die„Köln. Volksztg.“ anwendet, um den Fall Feurſtein nach Möglichkeit aus der Welt zu ſchaffen. 1 ſaltert man öffentlich ein läſtiges Parteimitglied, damit es durch „Für Wahrheit, Freiheit und Recht“ deckt auch dieſe Ladung; denn der Zweck, die Zentrumspolitik vor Schaden zu bewahren, heiligt das angewandte Mitteell Zur Triole⸗Affäre ſchreiben mit großer Schärfe die„Leipzi ger Neueſten Nachrichten!!! Pflegerin für ſeine kranke Frau geſucht, ſo iſt die Frage zu ſtellen: Warum verſchweigt dann Herr Schack, wenn es ſich um eine reinliche Angelegenheit handelt, ſeinen Namen? Warum ſucht er micht als Reichstagsabgeordneter Schack, ſondern als„Triole“ eine Pflegerin für ſeine Frau? Und was in dem obigen Schreiben er habe die bekannben ſozialpolitiſchen Zentrumsführer wie Dr. daß die Gründe für die ſchlechte Löſung der Finanzreform im Liegt die Sache ſo, wie Herr Schack ſie darſtellt, hat er eine dem jungen Mädchen zugemutet wird, iſt nicht eine Vertrauens⸗ ſtellung in einer Familie, ſondern ſagen wir es kurz und bündig: eine unverhüllte Schweinerei. Anders kann der Brief auch mit ſeinem vielſagenden Augenzwinkern am Schluſſe nicht verſtanden werden. Die öffentliche Erörterung der Sache zu verhindern oder einzudämmen, liegt überhaupt nicht mehr in der Macht des Herrn Schack. Wer hohe Ehrenämter verwaltet, wer der höchſten Ehre teik⸗ haftig iſt, die das deutſche Volk zu vergeben hat, der hat die ganz verdammte Pflicht und Schuldigkeit, einen reinlichen Lebenswandel zu fühven. Es handelt ſich in dieſem Falle nicht darum, daß die „Majeſtät Oeffentlichbeit bis in die Räume ſeiner kranken Frau eindringen will“. Es handelt ſich darum, daß hier ein von ſeinen Mitbürgern mit ihrem Vertrauen geehrter Mann unter dem ſchwe⸗ ren Verdachte ſteht, ſeiner Lüſternheit nicht Herr geworden zu ſein. Mit Anfechtungen hat jeder zu kämpfen, aber des Mannes iſt es, ſie niederzuringen, und Martin Luther iſt es, der über ſolche Kämpfe das gute Wort geprägt hat: Wir können den Vögeln nicht wehren, um unſer Haupt zu fliegen, aber wir können ſie hindern, ihre Neſter darauf zu bauen. Und wer nicht Herr ſeiner Triebe iſt, 9 wwer ſich nicht ſelbſt beherrſchen kann, der mag ein Privatleben fühven, wie er es will, auf die Bühne des öffentlichen Lebens gehört er aber nicht mehr. Denn als Führer unſeres Volkes in ſeinen 222 ̃——.——...——.. ͤ—......— Die Anekdote verbreitete ſich derart im ganzen Schwabenland, daß man Jahre lang den Trabanten unſerer Erde ſcherzweiſe oden Kuppinger“ nannte. — Ein Fritz⸗Reuter⸗Motiv. Ein nettes Geſchichtchen weiß das„Segeberger Kreisblatt“ aus Kisdorf bei Kaltenkirchen zu erzählen, wo ein Landmann ſehnſüchtig auf Zuwachs in ſeinem 1 Schweinebeſtande wartete.„Diſſe Nacht kunn ſent dohn“, meint er und beſchließt, mit ſeinem Neffen die Nacht bei der Sau zu wachen. Aber vergebens warten ſie die Nacht über, denn„ſe lett ſick nix marken“. Während ſie dann beim Morgen⸗ kaffee ſitzen, geht die Frau zum Schweineſtall und erblickt dort * die Sau ſtolz inmitten ihrer munteren Ferkelſchar! Na, woveel FJarken hett denn de Sög brocht?“ fragt ſie beim Wiederbetreten der Stube. Der Landmann, in dem Glauben, die Frau wolle ihn ob ſeiner vergeblichen Mühe necken, antwortete kurz:„Genunt⸗ wintig!“—„Nee“, entgegnete die Frau,„ſoveel fünd datt nich; negen bett tei heff ick wull tellt.—„Och, watt du wull weeßt! dor fünd gorkeen.“—„Gewiß doch, negen bett tein heff ick tellt.“ Der Landmann rennt mit ſeinem Wachgenoſſen zum Stall, und— wohlgemut ruhen dort ſogar elf kleine Ferkel an der Mutter Bruſt“.—„Je, dat is mi keen Wunner,“ meint er dann,„wi hebbt bi de verkehrte Sög obſeten!“ — Katholiſcher Wein. Dem„Nouvelliſte Valaiſan“ iſt die intereſſante Mitteilung zu entnehmen, daß auf Anraten des ehr⸗ würdigen Herrn Abbs Clavel die Beſitzer der Weinberge von buktionsgenoſſenſchaft zuſammengetan haben, die den bezeich⸗ nenden Namen„Union Catholicue“ trägt Hoffentlich halten die Herren ſtreng darauf, bemerkt dazu der„Bund“, daß ihre Weine nur von gut katholiſchen Käufern erſtanden werden, damit das dle nicht etwa einmal durch eine proteſtantiſche Gurgel St. Charles(Cöte du Rhöne) in Frankreich ſich zu einer Pro⸗ geiſtes, die frei in die Luft des Jahrhunderts ragen: Das Eveignis der Polarentdeckung, mit wie ruhiger Freude es auch hingenommen ſein mag, wird nachwirken. Die tapferen und ſelbſtloſen Männer, die den unbezwingbaren Eiswüſten mit noch unbezwingbarerer Ausdauer ihr Geheimnis abgerungen haben, ſind nicht, wie Ibſen einſt von Nanſen geſagt haben ſoll, die Voll⸗ bringer einer„Indianertat“ geweſen. Sie ſind und bleiben unſere Vorbilder und Erzieher, die uns den Gebrauch unſerer edelſten Kräfte lehrten. Gleich der langen Reihe iher Vorgänger, den Roß und Franklin, den Paher und Nordenſkjöld und den vielen anderen, bleibt ihnen der Ruhm, nicht allein unſere wiſſenſchaftliche Er⸗ kenntnis gefördert, ſondern den ethiſchen Inhalt unſeres Gemein⸗ ſchaftsdaſeins gemehrt zu haben. Den Weg, den ſie gezogen, wer⸗ den vermutlich, auch wenn das Polluftſchiff ſeinen Teil der Arbeit übernommen, noch viele ziehen, und der Umkreis des„großen Nagels“, wie die wortarme Eskimoſprache jenen Punkt der Erdachſe genannt hat, wird ſich bald weniger als ein neues Sportgebiet, denn als ein unendlich reiches Feld der wiſſenſchaftlichen Forſchung er⸗ weiſen, für die der Weg erſt aufgemacht iſt. Darum iſt uns— aller Stubenhockerberedſamkeit zum Trotz— nicht bange. Was wir erlebt haben, war in jedem Betracht, wie ſchnell wir in unſeren ſorg⸗ und kampferfüllten Tagen darüber hinweggleiten mögen, eine große Begebenheit. Aus Stadt und Land. Mannheim, 8. September 1909. Ernaunt wurde Lehramtspraktikant Heinrich Diehl von Mannheim zum Profeſſor an der Realſchule in Emmendingen. * In den Ruheſtand verſetzt wurde Profeſſor Theodor Hän⸗ lein an der Realſchule in Emmendingen bis zur Wieder⸗ herſtellung ſeiner Geſundheit. * Verſetzt wurde Stationskontrolleur Adolf Krembs von Hüfingen nach Durmersheim. * Die Sternwarte iſt, worauf wir heute ſchon aufmerkſam machen, während der Vorbeifahrt des Zeppelinſchen Luftſchiffes dem Publikum bei erhöhtem Eintrittspreis zu⸗ gänglich. * Lotteriegeſellſchaften. Das gemeinſchädliche Treiben der Lotteriegeſellſchaften ſteht wieder in voller Blüte. Nach wie vor wird der ſtrafbare Handel mit Los⸗Anteilen, insbeſondere Prämien⸗ und Serien⸗Loſen, in der Form von angeblichen „Spielgeſellſchaften“ von ausländiſchen Firmen weiterbe⸗ trieben. In neuerer Zeit haben auch deutſche Unternehmer ſich dieſem Geſchäftszweig zugewandt und die preußiſche Klaſſenlotterie mit in ihren Kurs gezogen. Vor einer Beteiligung an ſolchen Geſellſchaften ſei dringend gewarnt. * Der Evangel. Kirchenchor der Friedenskirche unternimmt am Sonntag, den 12. ds. Mts. einen Nachmittagsaus⸗ flug nach Worms. Die Abfahrt erfolgt der Schiff punkt 1 Uhr an der Landeſtelle der Niederländ. Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft. Nach Ankunft in Worms Gang zum Lutherdenkmal und Beſich⸗ tigung eventl. iſt ein Beſuch der Dreifaltigkeitskirche vorgeſehen. Hierauf gemütliches Zuſammenſein im Feſtſpielhaus. Rückfahrt ber Bahn über Lampertheim.33, Ankunft in Mannheim⸗Neckar⸗ ſtadt.15. Der Ausflug findet bei jeder Witterung ſtatt. Wir laden unſere aktiven und paſſiven Mitglieder nebſt ihren Ange⸗ hörigen und Freunden zur Beteiligung herzlich ein. on Gemeiudehans der evangeliſchpraleſtantiſchen Ber. einigung wird uns mitgeteilt, daß nach den Satzungen der Vor⸗ ſtand der Vereinigung aus zwei Perſonen beſteht. Es ſind dies die Herren Stadtrat Heinrich Löwenhaupt und Großreeder Wilhelm Stachelhaus. Dem Vorſtand liegt die geſamte Geſchäftsführung ob. Für den Fall rechtlicher oder tatſächlicher Verhinderung iſt den Vorſtandsmitgliedern je ein Stellvertreter beigegeben in den Herren Pfarrer Weißheimer(Luther⸗ kirche! und Weinhändler C. Th. Schlatter. Dieſe vier Herren haben unter Vorſitz des Herrn Stadtrats Löbwenhaupt ge⸗ meinſam mit den Herren Stadtbaurat a. D. Uhlmann, Fabrikant Otto Kauffmann und Steuerkommiſſariatsaſſiſtent Schramm die Kommiſſion gebildet, welche die für Bau, Einrichtung und Betrieb des Gemeindehauſes und der Friedrich Kauffmann⸗Stiftung maßgebenden Beſchlüſſe gefaßt hat. Weitere Organe der Evang.⸗prot. Vereinigung ſind: Der Verwaltungs⸗ rat, eine beratende Inſtanz ohne Verantwortlichkeit gegenüber dritten Perſonen, der Beirat, die entſcheidende Inſtanz in wich⸗ tigen Angelegenheiten und die Mitgliederverſammlung. * Der Deutſchnationale Handlungsgehilfen⸗Verband fordert ſeine Mitglieder auf, die am Donnerstag ſtattfindende Verſamm⸗ kung des Zentralverbandes der Handlungsgehilfen und Gehilfinnen Deutſchlands nicht zu beſuchen.(Siehe Inſerat.) * Wegen Unterſchlagung hatte ſich geſtern der Hotelbuch⸗ halter Georg Bernbach von Mainz vor dem Schöffengericht zu verantworten. Er war beſchuldigt, in einem hieſigen Hotel von Gäſten vereinnahmte Beträge in Höhe von insgeſamt 106 M. 90 Pfg. für ſich verwendet zu haben. Ferner ließ er ſich vön Herrn Weinhändler Konrad Eifert 100 M. geben unter der An⸗ gabe, er brauche das Geld für Zahlung von Telephongebühren. Bei zwei von Gäſten vereinnahmten Beträgen hielt das Gericht eine Unterſchlagung für nachgewieſen, ebenſo eine betrügeriſche Vorſpiegelung bei zwei Darlehen. Das Schöffengericht ver⸗ hängte über den Angeklagten eine Gefängnisſtrafe von 2 Mo⸗ naten. Ein Zeuge wurde wegen Ausbleibens zu einer Geld⸗ ſtrafe von 10 Mark verurteilt. Mergnügungen. * Friedrichsbau am Friedrichsplatz. Ein zahlreiches Publi⸗ kum der beſten Kreiſe findet ſich allabendlich in dem ſchönen Lokale ein und hört mit großem Intereſſe die Weiſen unſerer Komponiſten. Das Damenorcheſter Rudolf Sturm bietet in ſeinem Programm und ſeinen Leiſtungen geradezu aus⸗ gezeichnetes. Ein feines Zuſammenſpiel, beſonders ſchöne Nuancierung und ein ſehr abwechslungsreiches Programm ſtempeln die Leiſtungen der Kapelle zu ſo guten, daß jeder Muſik⸗ freund gerne die Konzerte beſucht. * Künſtler⸗Konzert im Hotel Neckartal, Im„Neckartal“ hat das rumäniſche Künſtler⸗Orcheſter, das unter der Lei⸗ tung des Violin⸗Virtuoſen Herrn Kapellmeiſter Chriſtescu Teurſch ſteht, ſeinen Einzug gehalten. Dasſelbe verſteht es mit ſeinem charakteriſtiſch eigenartigen Spiel, das Publikum zu feſſeln. Die einzelnen Muſikſtücke kommen in einer ſolch vollendeten Weiſe gu Gehör, daß die Beſucher wirklich entzückt davon ſind. Berichtszeitung. Mannheim, 7. Sept. Ferienſtrafkammer J. Vorſ.: Landgerichtsdirektor Waltz; Vertreter der Großh. Staatsbehörde: Aſſeſſor Ullrich. Der 26 Jahre alte Sattler Karl Peter Weichsler aus Mosbach ſteht wegen bedeutender Wechſelfälſchun ⸗ gen unter Anklage. Er war in der Fabrik Benz u. Co. in Ar⸗ beit, wurde aber entlaſſen und beſchloß dann, ſich ſelbſtändig zu 1 chen das Pult der Kontoriſten, entnahmen demſelben Kontorboten im Alter von 17 und 19 Jahren drat d Shee machen. Er trat mit der Treibriemenfabrik Schmitt in Altenſteig in Verbindung, die ihm von ihren geſchäftlichen Beziehungen zu Benz bekannt war. Dieſe übertrug ihm auch eine Vertretung⸗ Das Geſchäft brachte Weichsler bei ſeinem Mangel an Kapital bald in Schwulitäten. Er half ſich mit Wechſeln. In der Zeig vom Mai 1908 bis März 1909 befriedigte er ſeine Lieferanten fortwährend mit gefälſchten Wechſeln, die im einzelnen auf Be⸗ träge gingen von 250 Mk., 553 Mk., 1000 Mk., 4636 Mk., 1295 Mk., zwejmal 6000 Mk., 2163 Mk., 2397 Mk., 2267 Mk., alſo zu⸗ ſammen von rund 25 000 Mk. Akzeptieren ließ er die Wechſel regelmäßig von der Frau ſeines Freundes, des Sattlers Rudolf Schleh, die arglos die Papiere mit dem Namen ihres Mannes unterſchrieb, die ihr Weichsler vorlegte. Erſt als die Wechſel ein⸗ gelöſt werden ſollten und der Gerichtsvollzieher mit den bekannten „Wapperln“ſich einſtellte, erhielt der Mann der Frau SchlehKennt⸗ nis von den Streichen ſeiner Gattin. Weichsler, den Rechtsan⸗ walt Dörzbacher verteidigte, wurde zu 10 Monaten Gefäng⸗ nis berurteilt; bezüglich der Frau Schleh, ver Rechtsanwa Dr. Wittmer zur Seite ſtand, konnte ſich das Gericht von ein ſubjektiven Schuld nicht überzeugen und fällte einen Freiſpruch. Als Verkäufer in einer Filiale der Möbelhandlung von Lev⸗ pold Weinheimer hatte der Tapezier Georg Peterhaus a Wernfeld Möbel im Werte von über 1000 Mark für eigene R nung verkauft. Bezüglich einiger Trumeaux hatte das Schöffen, gericht Diebſtahl angenommen und Peterhaus deswegen und gen derUnterſchlagungen zu einer Gefängnisſtrafe von 5 Monat verurteilt. P. wollte die rechtliche Kennzeichnung ſeiner Verfe lung, ſoweit ſie als Diebſtah! beurteilt worden war, nicht gelt laſſen und focht das Urteil deshalb an. Das Landgerich ihm heute recht, das Urteil wird, ſoweit es Diebſtahl annimm aufgehoben und P. wegen Unterſchlagung in Allem zu 4 Momaten Gefängnis verurteilt. 55 Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Hoftheater. Die Intendanz teilt mit: In der morgen abend zum erſten Male in der neuen Spielzeit ſtattfindenden Aufführung der Oper„Die Afrikanerin“ ſind die Hauptpartien mit den Damen Hafgren⸗Waag und Kleinert, ſowie den Herren Vogelſtrom, Be ling und Fenten beſetzt. Den Oberbraminen ſingt zum er Male Georg Nieratzky, den Großinquiſitor Joſef Egem. Die mu kaliſche Leitung hat Hofkapellmeiſter Bodanzlh, die giegie Oberreg ſeur Gebrath. 12 75 590 Der Jahresbericht des Pfälziſchen Konſervatoriums ft Muſik in Neuſtadt iſt ſoeben erſchienen. Darnach hatte die A ſtalt im vergangenen Jahre 301 Schüler, von denen 248 in Ne ſtadt, die übrigen in der Filiale Landau unterrichtet wurde Wie viel Schüler jetzt, nach dem Hereinbruch der„Affäre Bad noch vorhanden find, iſt nicht bekannt. Aus dem Lehrkörper a geſchieden ſind: Muſikdirektor Ph. Bade, Kapellmeiſter Schmidt, Pianiſtin Suske, Sängerin Wiegand. Hierfür ſind neu eingetreten: Direktor Hafgreen⸗Frankfurt, Fr Lula Deutelmoſer⸗Pilſen und Frl. Annemarie Graf Leipzig. Weiter notwendig gewordene Neubeſetzungen werd demnächſt bekannt gegeben.„„ Aus dem Großherzogtum. Hemsbach, 7. Sept. Geſtern abend wollte der Land⸗ wirt Guſtav Jung die Dreſchmaſchine aus dem Nachbarhof i ſeinigen führen. Auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe geri etwa 7 Jahre alte Sohn des genannten Landwirts unte Dreſchwagen und wurde ſy ſchwer verletzt, daß er nach Zeit ſtarb. 75 * Meiſenheim, 7. Sept. Am Freitag abend wa Bürgerausſchußſitzung, die einen eigenartigen nahm. Nach Erledigung der Tagesordnung wurde Bürge Fiſcher eine von der Mehrzahl des Bürgerausſchuſſes un nete Reſolution überreicht, in der u. a. geſagt iſt, daß Vertrauen der Bürgerſchaft nicht mehr in vollem Maße genie und daher ſein Amt niederlegen möge. ͤ entſprach Herr Fiſcher jedoch nicht. ſchroffem Gegenſatze zu einander ſtehen. Um nun die Zwiſti ten zu begraben, hat ein Gemeinderat freiwillig erklärt, um de Gemeinde den Frieden wiederzugeben, von ſeinem Amt als ſolch⸗ zurückzutreten, wenn der Bürgermeiſter ebenfalls ſein Amt derlege, was aber von letzterem abgelehnt wurde. Die Mehr, des Bürgerausſchuſſes ſteht gegen den Bürgermeiſter und wetent, wie die Sache von der vorgeſetzten Behörde gehan wird. 5 * Mosbach, 7. September. Während des Manbve 28. Diviſion in hieſiger Gegend ſind verſchiedene Unfälle, ſchläge und Todesfälle vorgekommen. Auch das Gre Regiment Nr. 109 hat mehrere Fälle von Hitzſchlag aufzuwe davon einen Fall kurz vor dem Manöver bei einem län Uebungsmarſch über den Rhein, wobei ein Reſerviſt der 3. Kor an einem Hitzſchlag in Karlsruhe darauf 1 Sonntag wurde der gelbe Dragoner, aus Talheim in B berg gebürtig, der durch Sturz vom Rad bei Obrighe Schädelbruch erlitt, unter großer privater und militäriſcher An⸗ teilnahme hier beerdigt. Dies iſt der zweite Todesfall e Dr goners binnen kurzer Zeit.— Einem Pferd eines Drag vom Regiment 20 plaßzte während einer Attacke am „Tage der Leib auf, ſodaß die Eingeweide austraten un Tier getötet werden mußte. Mosbach, 7. Sept. Ein bedauerlicher Man ö Unfal! ereignete ſich geſtern früh am Bahnhof Ne burken, als das 50. Artillerie⸗Kegiment zum Gefecht rückte und den Eiſenbahnübergang paſſierte. Infol raſchen Fahrens ſtürzte an der Kurve am Uebergang ſchütz, das am Prellſtein hängen blieb, um und ſchleu die Beſatzung herunter; ein Mann kam auf dem Schien geleiſe unter das Geſchütz und wurde ſehr ſchwer verletzt, ihm der Bruſtkaſten eingedrückt wurde. Im War ſaal auf eine Matratze gelegt und vom Stationsvorſtand Boz berger gepflegt, bis der Arzt zur Stelle war, gab der B unglückte wieder Lebenszeichen von ſich. Er liegt nun ſchwe krank hier im Krankenhaus darnieder. Von Tag zu Cag. — Selbſtmorde. Berlin, 8. Sept. In dem gKe des Verwaltungsgebäudes der Charite erſchoß ſich der unbemerk dahin gelangte Reſtaurateur Appelt aus Hohen⸗Schoen er weil er eine Hypothek, die er in Berlin ſich verſchaffen wollt nicht erhalten hatte.— In einem Hotel in Heringsdo⸗ ſich der angebliche Fouragehändler Silberſtein aus Ber — Jugendliche Diebe. Hamburg, 8. in. das Bureau eines Bankiers in der kleinen nſtr. 4. Seite. Seueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Manuheim, 8. September. ſel zum Geldſchrank, entwendeten aus demſelben 10,500 Mark und entflohen. — Ein fingierter Diebſtahl. London, 8. Sept. Der unter dem Verdachte, im Jahre 1904 einen Ueberfall durch zwei unbekannte Männer fingiert zu haben, wobei ihm angeblich für 60 000 Mark Juwelen geſtohlen wurden, verhaftete Inhaber der Juwelenfirma Stockall u. Sons, Oberſt Stockall, legte ein Ge⸗ ſtändnis ab, daß er die Juwelen unterſchlagen, ſich ſelbſt gebun⸗ den und geknebelt habe. — Die höheren Töchter von Greiz ſind offen⸗ bar recht freigeiſtige junge Damen. Denn das Direktorium der höheren Töchterſchule in Greiz hat ſich zu dem Verbot veranlaßt geſehen, daß die Schülerinnen nach eingetretener Dämmerung ohne Begleitung Erwachſener auf die Straße gehen. Beſuche von Konditoreien uſw. ſind gleichfalls nur in Begleitung Erwachſener geſtattet. Gegen die Uebertretung der Verbots wird die Anſtaltsleitung ſtreng, gegebenenfalls mit Entlaſſung aus der Schule einſchreiten. Die Urſache dieſer eigenartigen Maßnahme iſt darauf zurückzuführen, daß junge Damen der oberen Klaſſen wiederholt mit Schülern „perſönlich und brieflich verkehrt“ haben.— Die weiblichen und die männlichen Pennäler von Greiz müſſen danach böſe geſündigt haben. — Die Geliebte überfallen, niederge⸗ ſchlagen und beſtohlen. Ein ſeltſames Eiferſuchts⸗ drama hat ſich in der Weiſeſtraße in Rixdorf abgeſpielt. Der wohnungsloſe 28 Jahre alte Kaufmann Hans Spazier hatte mit der in der Weiſeſtraße wohnhaften Buchhalterin Berta St. ein Liebesverhältnis unterhalten. Vor einiger Zeit hatte das junge Mädchen einem anderen ihre Gunſt geſchenkt und dem früheren Verehrer den Laufpaß gegeben. Hierüber wurde Sp. derartig erzürnt, daß er bittere Rache ſchwor. Geſtern nach⸗ mittag drang er in die Wohnung der ehemaligen Geliebten eim und fiel über die Ahnungsloſe her. Er ſchlug ſie zu Boden und mißhandelte ſie in der gröblichſten Weiſe. Hierauf eignete er ſich einen wertvollen Pelz ſowie Schmuckſachen im Werte von 1500 Mark an und ergriff durch das Küchenfenſter die Flucht. Er wurde aber bald ermittelt und von der Kriminal⸗ polizei verhaftet. Fräulein St. mußte ſich in ärzliche Behand⸗ lung begeben. — Unterſuchung in der Gymnaſiaſten⸗ Tragödie. Zu den beiden Schülerſelbſtmorden in Char⸗ lottenburg erfährt das„Berl. Tagebl.“, daß das Branden⸗ burgiſche Provinzialſchulkollegium eine Unterſuchung über die Beſchuldigungen, die gegen mehrere Lehrer des Charlotten⸗ burger ſtädtiſchen Realgymnaſiums erhoben worden ſind, an⸗ geordnet hat. Zwiſchen dem Vorſitzenden der Charlottenburger Schuldeputation, Bürgermeiſter Matting, der trotz eines kleinen Unfalls, den er geſtern erlitt, bereits heute wieder Dienſt tut, und dem Provinzialſchulkollegium ſind ſchon ſeit einigen Tagen Verhandlungen in dieſer Affäre gepflogen worden. Bürgermeiſter Matting wird ſich morgen in das Provinzialſchulkollegium begeben, um ſich über den Stand der Unterſuchung zu informiern und in der Lage zu ſein, in der morgigen Stadtverornetenverſammlung in Charlotten⸗ burg etwaige Juterpellationen ſofort zu beantworten. Ketzte Nachrichten und Lelegramme. *Heidelberg, 8. Sept. In der heutigen Schlußſitzung der 10. Jahresverſammlung des deutſchen Fopſt⸗ bereins wurde mitgeteilt, daß Graf Zeppelin mit ſeinem Luftſchiff„Z. 3“ den Exkurſionsteilnehmern in Baden⸗Baden am Samstag, den 11. Sept. einige Evolutionen vorführen werde. * Karlsruhe, 8. Sept. Der deutſche Kronprinz wird Freitag vormittag hier erwartet. Er iſt von den Folgen des Weſpenſtiches ſoweit hergeſtellt, daß er reiſen kann. Die Kaiſerin reiſt Sonntag abend von hier nach Potsdam zurück. * Stuttgart, 8. Sept. Graf Zeppelin beſichtigte heute vormittag auf dem Schmiedenerfeld bei Fellbach das württ. Ulanen⸗Regt. 19, bei dem er à la ſuite geſtellt worden iſt. Nach einer kurzen Anſprache des Regimentskommandeurs, die mit einem Hoch auf den Gaſt ſchloß, erwiderte der Graf und brachte ein Hoch auf den König aus. Nach dem Abreiten der Front und nach Begrüßung der Kriegervereine aus der Nachbarſchaft begab ſich Graf Zeppelin mittels Automobil nach Stuttgart zurück, um ſich zum Empfang des heute abend eintreffenden Königs von Sachſen nach Friedrichshafen zu begeben. * London, 8. Sept. Reuter erhielt aus Indian Harbour über Kap Rey(Neufundland) ein Telegramm Pecrrys, in dem dieſer erklärt, man dürfe die Erzählungen bvon Dr. Cook nicht zu ernſt nehmen. Die beiden Eskimos, die ihn begleiteten, ſagten, daß er keine nennenswerte Ent⸗ fernung in nördlicher Richtung zurückgelegt habe und zwar mwicht außer Geſichtsweite vom Lande entfernt. Andere Leute dieſes Stammes beſtätigten die Angaben. *Stockholm, 8. Sept. Die Stadtbehörden und die Stra⸗ ßenbahngeſellſchaft Stockholms benützen die Gelegenheit, den Ar⸗ Hreitern drakoniſche perſönliche Kontrakte vorzulegen. Die Stra⸗ Fenbahngeſellſchaft ſetzt auch die Löhne herab. Die Arbeiterpreſſe ſtellt den Boykott der Straßenbahn in Ausſicht. Die Arbeits⸗ einſtlleung in den Betrieben des Arbeitgeberverbandes iſt laut Irkf. Ztg. unverändert. Lohnbewegung im Malergewerbe HKarlsruhe, 7. Sept. Es wird der„Bad. Preſſe“ ge⸗ ſchrieben: Wohl eine der größten Lohnbewegungen nimmt im Laufe der mächſten Momate ihren Anfang. An derſelben ſind nahezu 36 000 Malergehilfen in ganz Deutſchland beteiligt. Die Arbeit⸗ er werden durch den Arbeitgeberverband im Malergewerbe, Sitz Berlin, vertveten; dem ſtehen auf ſeiten der Gehilfen der Ver⸗ band der Malergehilfen Deutſchlands, Sitz Hamburg, als dem rüßten Gehilfenverband, ſowie die chriſtlichen und Hirſch⸗Duncker⸗ 0 Geßwerkſchaften gegenüber. Die Lohnbewegung erſtreckt ſich auf 288 deutſche Städte, darunter ſämtliche Großftädte Deutſch⸗ Lands. Aus Baden ſind die Städte Badenweiler, Donaueſchingen, Jveiburg, Furtwangen, Heidelberg, Karlsruhe, Konſtanz, Lörrach, Schopfheim, Müllheim, Mannheim, Neuſtadt i. Schiw., Pforz⸗ im, Radolfzell, Singen und Triberg beteiligt. Die Lohnerhöh⸗ ungen, die die Gehilfen verlangen, betragen durchſchnittlich 15 Für wird aber eine Lohnerhöhung bis zu 29 ö verlangt. Eine Arbeitszeitverkürzung wird ebenfalls in allen Städten gefordertz in einigen ſogar bis zu 8½ Stunden. Des Kaiſers Dank an Stuttgart. * Stuttgart. 8. Sept. Der Kaiſer hat geſtern folgendes Handſchreiben an das Stadtſchultheißenamt gerichtet: Der fürſtliche Empfang, der mir und der Kaiſerin, meiner Gemahlin, in der Haupt⸗ und Reſidenzſtadt des ſchönen Schwabenlandes bereitet worden iſt, hat uns überaus wohl⸗ wend berührt und mit hoher Freude erfült. Bevor ich heute die herrliche Stadt verlaſſe, iſt es daher mein lebhafteſter Wunſch, allen Beteiligten hierfür meinen und der Kaiſerin herzlichſten Dank zum Ausdruck zu bringen und bitte ich, dieſes bekannt zu geben. Stuttgart, 7. Sept. Wilhelm IJ. R. Zuſammenſtoß zweier Straßenbahnwagen. Mainz, 8. Sept.(Amtliche Meldung der Städtiſchen Straßenbahn). Der elektriſche Straßenbahnwagen 5 Uhr 52 Min. ab Gonſenheim überfuhr eine Weiche und rannte infolge des ſtar⸗ ken Nebels mit einem von Mainz kommenden elektriſchen Stra⸗ ßenbahnwagen, beide in voller Fahrt, zuſammen. Beide Wagen⸗ führer wurden verletzt, davon der Wagenführer Pfiſter ziemlich ſchwer. Die Anzahl der verletzten Paſſagiere konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Der Zuſammenſtoß erfolgte an dem ſogenann⸗ ten Müllerwäldchen. Mainz, 8. Sept. Zu dem bereits gemeldeten Zuſammen⸗ ſtoß zweier Straßenbahnwagen wird noch weiter berichtet: Heute morgen um 7 Uhr überfuhr infolge des herrſchenden Nebels der Wagenführer der elektriſchen Straßenbahn, Helm, von Mainz kommend, am Bahnwärterhaus 39, die Kreuzung, und rannte mit einem anderen Wagen, der von entgegengeſetzter Richtung kam, zuſammen. Es erfolgte ein furchtbarer Zuſammenſtoß. Die Paſſagiere ſchrien entſetzt auf. Die auf den Plattformen ſtehenden Leuten wurden heruntergeſchleudert. Der Führer des Gonſen⸗ heimer Wagens Philipp Pfiſter, wurde ſchwer am Leibe verletzt in das Hoſpital nach Mombach gebracht. Der Buchhalter Kaden, der in einer hieſigen Brauerei beſchäftigt iſt, erlitt ſchwere Kopf⸗ verletzungen und wurde von Paſſagieren nach ſeiner Wohnung gebracht. Etwa 15 Perſonen erlitten durch Glasſplitter blutende Verletzungen. Die beiden Wagen waren durch den Anprall in⸗ einandergeſchoben. Der Materialſchaden iſt ein ganz bedeutender. Der„berühmteſte Wahrſager der Welt“. m. Köln, 8. Sept.(Priv.⸗Tel.) Vor dem hieſigen Schöffen⸗ gericht hatte ſich der berühmteſte Wahrſager der Welt, Heinrich Bettermann aus Broich im Kreiſe Mühlheim a. d. Ruhr wegen Betruges zu verantworten. Seit 1907 beſchäftigt ſich der An⸗ geklagte mit Wahrſagerei im großen Maßſtabe, angefangen als Phrenologe in letzter Zeit als Aſtrologe. Bettermann hat in deutſchen Städten nicht weniger als 70 Filialen und eine ganze Reihe im Ausland, in denen gewahrſagt wird. Der Angeklagte behauptet, er habe die Begabung aus den Sternen zu leſen und hieraus zu ſagen, was in der Zukunft paſſiere. Der Zuſpruch des Angeklagten war ein enormer, ſelbſt gus erſten Kreiſen. In manchen Familien hat er durch ſeine Wahrſagerei Unheil ange⸗ richtet. In 175 Fällen war gegen Bettermann Anzeige wegen Betrugs erſtattet. Aus den Filialen wurden die Berichte nach Köln zu Bettermann geſandt, der alsdann die„Zukunft ent⸗ hüllte“, wobei ihm ein gewiſſer Schmitt aus Magdeburg Beihilfe leiſtete. In Verhinderung Bettermanns ſagte Schmitt den Leuten ihre Zukunft, welche immer roſig ausgemalt und über eine Schablone gegeben wurde. Bettermann wurde auf Grund des Gutachtens des Sachverſtändigen freigeſprochen, Schmitt erhielt 2 Monate Gefängnis. Ein Beſuch des„Z. 3“ in Düfſeldorf. m. Düſſeldorf, 8. Sept. Graf Zeppelin wird mit„Z. 3“ in den Tagen zwiſchen dem 11. und 19. Sept. Düſſeldorf beſuchen. Für die Landung iſt der alte Exerzierplatz auf der Golzheimer⸗ heide in Ausſicht genommen. Graf Zeppelin beabſichtigt, im An⸗ ſchluß an dieſe Fahrt nach Düſſeldorf auch eine Fahrt in das Induſtriegebiet über Duisburg Müllheim a.., Eſſen und Bar⸗ men zu unternehmen. Das Unglück auf der Grube Camphauſen. m. Von der Saar, 8. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die aus Anlaß des Unglücks auf der Grube Camphauſen eingeleitete bergpoli⸗ zeiliche Unterſuchung und die behördliche Ermittelung über die Entſtehung des Unglücks ſind abgeſchloſſen. Wie der„Berg⸗ mannsfreund“ heute mitteilt, iſt weder einem der beteiligten Arbeiter noch einem Aufſichtsbeamten eine Schuld an dem be⸗ klagenswerten Unglück beizumeſſen. Dies wäre demnach auf eine unglückliche Verkettung von Umſtänden zurückzuführen. Soviel ſteht feſt, daß der unmittelbare Anlaß ein Defekt an der Dampf⸗ förderhaſpel war; denn das 700 Meter lange Förderſeil, das ein Gewicht von 4000 Kg. hatte. war unbeſchädigt. Es hatte ſich von der Trommel vollſtändig abgewickelt und losgeriſſen. Deutſchlands und Englands Rüſtungen zur See. m. Berlin, 8. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die Rede des Miniſters Asquith liegt hier noch nicht im Wortlant vor, doch kann man aus ihr entnehmen, daß Asquith mit der Aeußerung„wir haben die Initiative ergriffen“, auf die der Oeffentlichkeit bereits be⸗ kannten Tatſache hinweiſen wollte, daß über die Frage der Flot⸗ tenabrüſtung früher vertrauliche Beſprechungen ſtattgefunden ha⸗ ben. Ueber den Inhalt der Geſpräche ſind weder in Deutſchland noch in England Veröffentlichungen erfolgtſ Deutſchland und Oeſterreich⸗üngarn. * Wien, 8. Sept. Das„Fremdenblatt“ ſchreibt: Zum zweiten Male in dieſem Jahre dürfen wir den deutſchen Kaiſer auf öſterreichiſchem Boden begrüßen. Die Teil⸗ nahme des deutſchen Kaiſers an unſeren Kaiſermanövern be⸗ deutet für unſere Armee nicht bloß eine neuerliche Bekundung, der Waffenbrüderſchaft, in welcher ſie dem deutſchen Reichs⸗ heere verbunden iſt, ſondern eine Beſtätigung, daß Kaiſer Wilhelm mit ſeinem Herzen und Namen ihr angehört und dieſe innerliche Zugehörigkeit wird dem deutſchen Kaiſer in unſerer Armee gedankt, die ſeine Soldatentugenden bewundert. Als Vorbild eines modernen Militärs ſteht die glanzvolle Perſön⸗ lichkeit Kaiſer Wilhelms auch für denjenjgen da, der die anderen Seiten ſeiner reichen Begabung mit weniger Ver⸗ ſtändnis erfaßt. Wie er den alten ritterlichen Geiſt mit der Begeiſterung für den Fortſchritt verbindet, darin zeigt er am klarſten mit ſeiner Eigenart und es iſt eben dieſe Art, die in unſerer Zeit den inneren Beruf zum Soldaten hat, ſo ſieht unſere Armee, da Kaiſer Wilhelm zur Seite des Kaiſers Franz Joſeph den Manövern in Mähren beiwohnt, neben ihrem oberſten Kriegsherrn und beſten Kenner nicht nur deſſen treuen Bundesgenoſſen, ſondern vor allem auch den hohen Kritiker, deſſen maßgebendes Urteil ſie ſchätzt. Das Blatt erinnert an die Fortſchritte, die die öſterreichiſch⸗ ungariſche Armee in den letzten zwölf Jahren, ſeitdem Kaiſer Wilhelm den großen Manövern bei Totis beigewohnt hat, gemacht hat und ſchließt: Die Armee, welche in dieſen Tagen in Mähren die große Schlußprüfung ablegen wird, darf von ſich ſagen, daß ſie, wenn ihr der Ernſtfall erſparz blieb in Monaten und Wochen, in denen ſie dem Ernſtfall entgegen⸗ ſah, gezeigt hat, welcher Geiſt in ihr lebt. Dieſe Armee, in Bereitſchaft in Waffen und Herzen, freut ſich, den deutſchen Kaiſer in ihrer Mitte zu ſehen; ſie iſt dank der Weisheit des Kaiſers Fran Joſeph ſeit einem vollen Menſchenalter ein Friedensinſtrument, aber ſie weiß wohl, daß der Friedenskredit auf dem barem blanken Gald ſeiner Wehrmacht beruht und daß dasſelbe Gefühl auch das bundesbrüderliche deulſche Reichsheer beſeelt und daß der ſtarke Träger dieſes Gefühls Kaiſer Wilhelm iſt, der Förderer des Friedens und das Ur⸗ bild eines Soldaten. Die Cholera. * Brüſſel, 8. Sept. Da in Antwerpen auf einem von Utrecht kommenden Schiffe 2 Cholerafälle konſtatiert worden ſind wobei einer tötlich verlief, ſind in Antwerpen ſtrenge Vorſorge⸗ maßregeln getroffen worden. Der Bürgermeiſter hat beſtimmt, daß die in ſämtlichen Hotels, Gaſthöfen und Herbergen ankom⸗ menden Holländer direkt der Behörde gemeldet werden müſſen. Rekord eines engliſchen Aviatikers. London, 8. Sept. Wie ein Telegramm aus Aldershot meldet, ſtellte der Aviatiker Cody heute einen Rekord auf für Ueberlandflüge. Er begann ſeinen Flug um 6 Uhr mor⸗ gens, umkreiſte Laffantſplaine, überflog einige Baracken, wandte ſich dann nach Farnborough und kehrte von dort nach ſeinem Auf⸗ ſtiegort zurück. Er legte in 63 Minuten über 40 Meilen zurück und erreichte ſtellenweiſe eine Geſchwindigkeit von 50 Meilen in der Stunde. Er mußte ſeinen Flug nur aus Mangel an ODel beendigen. Der Flug⸗Apparat ſtieß beim Landen ziemlich heftig auf und erlitt eine geringfügige Beſchädigung. ECook und Peary. .E. Kopenhagen, 8. Sept. Die endgültige Entſcheid⸗ ung, welchem Forſcher die Entdeckung des Nordpols zuzuſchreiben iſt, wird von der Columbiauniverſität in Newyork gefällt werden. Cook ſtellt ſein geſamtes Forſchungsmaterial der Columbiauniver⸗ ſität zur Verfügung und fordert gleichzeitig Pearh auf ein glei⸗ ches zu tun. Der Aufſtand in Albanien * Belgrad, 8 Sept. Dſchavid Paſcha, der mit ſtarker Streitmacht gegen Prizrand marſchiert, traf in dem Orte Pulza in der Nähe von Prizrand ein, um die aufſtändiſchen Albanier zu beſtrafen. Er forderte ſie auf, ſich zu unterwerfen, widrigen⸗ falls er die Albaneſendörfer zerſtören werde. Ein blutiger Kampf ſteht anſcheinend bevor. 8 0 ——— 8N Herr„Triole“. Zu der angeblichen Liebesirrung des Reichstagsabgeord. Schack ſchreiben die„Münch. N. Nachr.“: Von dem deutſch⸗ſozialen Abgeordneten Schack, der jetzt in der Preſſe Spießruten lauten muß, wird allgemeim angenommen, daß er ſowohl den Vorſitz im Deutſchnationalen Handlungsgehilfenver⸗ band, wie auch ſein Reichstagsmandat niederlegen wird. Da er keinen Verſuch macht, die Weldung von ſeinem Verſuch, eine Dame zu unſittlichen Zwecken zu engagieren, zu dementieven oder auch nur zu beſchönigen, wird an der Richtigbeit der Meldung nicht zu swweifeln ſein. Wir haben an anderer Stelle geſagt, daß auch wir der Meinung ſind, Herr Schack müſſe aus dem öffentlichen Leben verſchwinden, wenn er tatſächlich der ſittlich verworfene Menſch* iſt, als der er nach ſeinen Briefen erſcheint. Der deutſch⸗ ö nationale Handlungsgehilfen⸗Verband glaubt für ihn ein⸗ treten zu ſollen und hält ihn in ſittlicher Beziehung für un⸗ anfechtbar. So wird ſich ein abſchließendes Urteil über dieſen Reichstagsabgeordneten erſt fällen laſſen, wenn die von Schack ſelbſt geforderte gerichtliche Unterſuchung volles Licht über die Affäre verbreitet hat, die zunächſt nicht gerade günſtig für ihn ſteht. Mit Recht ſchreiben die Leipz. N. Nachr.“(ſiehe die Rubrik: Aus anderen Zeitungen), daß, wenn Herr Schack wirklich nur eine Pflegerin für ſeine erkrankte Frau ſuchte, er nicht nötig hatte, einen Decknamen unter ſeine Briefe zu ſetzen. Das fällt auf und ſchwer fällt es, die in ſeinem erſten Brief gebrauchten Ausdrücke ſo harm⸗ los zu deuten, wie er ſelbſt es tut. Wenn es Herrn Schack nicht gelingt, ſich zu reinigen, dann gehört er nicht in den Reichstag und nicht an die Spitze des deulſch⸗nationalen Hand⸗ 1* lungsgehilfen⸗Verbandes, das wird letztever ſelbſt wohl ein⸗ ſehen. Das Mannheimer ſozialdemokratiſche Organ nennt uns heute den Protektor des Herru Schack. Wie wenig wir das Bedürfnis haben, ihn zu verteidigen, oder ſeine Liebesirrung zu beſchönigen, erhellt zur Genüge aus unſeren Darlegungen. Die ſozialdemokratiſche Preſſe kann nun einmal nicht anders, als ihre Gegner mit den verwerf⸗ lichſten Mitteln bekämpfen; wir legen es gelaſſen zu dem Uebrigen. ***** Reichstagsabgeordneter Wilhelm Schack iſt bis zur Er⸗ ledigung der bekannten Angelegenheit von ſeinem Amt als Verbands⸗Vorſteher des deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗Verbandes zurückge⸗ treten. Volkswirtſchaft. Siegerländer Erz⸗ und Eiſenmarkt. m. Köln, 8. Sept. Die„Köln. Ztg.“ meldet vom Sieger⸗ länder Erz⸗ und Eiſenmarkt: Der Monat Auguſt hob ſich von dem vorhergehenden inſofern günſtig ab, als er dem bisherigen unaufhaltſamen Niedergang ein Ziel geſetzt zu haben ſcheint. Konnten wir ſchon zu Anfang des Marktes berichten, daß in der Fertiginduſtrie die Verhältniſſe ſich etwas gebeſſert haben, ſo hat das Geſchäft im Laufe des Monats immer mehr an Lebhaftigkeit zugenommen und nun läßt fich auch für das Rohmaterial eine Belebung in beſcheidenem Maße feſtſtellen. Die Stimmung iſt daher begreiflicherweiſe überaus hoffnungsvoller als man auf eine Aenderung der Lage in dieſem Jahre nicht mehr gerechnet hatte. Die Meinungen, wieviel in dieſer Beziehung vom letzten Viertel⸗ jahr noch zu erwarten iſt, gehen auseinander. Mehr Uebereinſtim⸗ mung herrſcht in Bezug auf die Beurteilung des kommenden Früh⸗ jahrsbedarfs. Nach Lage der Verhältniſſe iſt wohl kaum anzunehmen, daß das alte Jahr und der Winter überhaupt eine große Verſchiebung erleiden werden. Das Einzige wäre vielleicht, daß der geſamte Eiſen⸗ handel in eine geregeltere Bahn kommen wird, ſodaß nicht immer heute zur Ablieferung auf morgen beſtellt wird, woraus für die Liefe⸗ ranten unangenehme Folgen erwachſen. Es wird noch ſortgeſetzt viele Geſchäfte abeſchloſſen, bei denen die Selbſtkoſten nicht gedeckt werden. Das Angebot überſteigt die Nachfrage, da jedermann darauf bedacht iſt, zunächſt den Betrieben volle Arbeit zu laſſen. Trotzdem fehlt es nicht an Verſuchen, mit hohen Preiſen burchzukommen, doch nur von ſolcher Seite, wo die Beſchäftigung ſo iſt, um auf dieſe Auf⸗ träge eventl. verzichten zu können. In Handelskreiſen iſt jetzt deutlich zu merken, wie man ſich zu den heutigen Preiſen auf längere Zeit, wenigſtens aber bis zum erſten Vierteljahr 1910 einzudecken ſucht und erhellt daraus am beſten, daß aus der augenblicklichen Marktlage Nutzen zu ziehen iſt und mit einer Aufwärtsbewegung des Frühfahrs gerechnet wird. + Mannheim, 8. September. Genueral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) 5 5. Seite Kus dem Großherzogtum. )—(Vom der Bergſtraße, 6. Sept Die Wein ſehen verhältnismäßig nicht gerade ſchlecht 85 Das Laub noch grün und iſt Hoffnung vorhanden, daß das Holz gut ausreift. Was die Trauben anbelangt, ſo ſind die Beeren meiſt noch hart. Sun 55 e 5 warmes, ſonniges Wetter ünſcht. zeitige ſorgfältige itzen S fe⸗ ſi 0 bewährl. gfältige Spritzen und Schwefeln hat ſich * Pforzheim, 7. Sept. Geſtern nachmit jab es bor einem Neubau in der Rudolfſtraße infolge des We Wie⸗ derum größere Ruhsſtörungen. z ſtreikende Maurer wur⸗ 455 und ein Blechner, die 3 ei ige Maurer dur eleidigunge Niederlege ee 0 gungen zum Niederlegen der * Pfullendorf, 7. Sept. In Spöck wurde der Landwir Gduard Reuther von einem Farrent ge d ück t. Er Wan gegangen und wollte das Tier kürzer anbinden, aber ſchon bald nachher fand man den 77jährigen Mann tot unter dem Farren vor. D St. Blafien, 7. Sept. In der Woche vom 30. Auguſt bis 5. September waren in St. Blaſien anweſend 974 Perſonen. 171 Paſſanbden. Frequenz ſeit 1. Januar 1909 beträgt *. Vo m Schwarzwald, 7. September. Ein nettes Geſchichtchen paſſierte kürzlich in einem Schwarzwalddorfe. Ein Bauer, der wegen ſeines Eigenſinnes und Geizes im Dorſe verſchrieen war, wollte eines Abends ſeine Gänſe in den Stall treiben, als unter mächtigem Geratter und Geknatter ein Auto die Landſtraße daher geſauſt kam. Der Bauer kroch in die Scheuer und überließ die Gänſe ihrem Schickſal.„Glücklich“ läuft eine Gans„vor das Rad“ und wird zu Tode gefahren. Der Bauer, der aus einer Dachluke dem Mord zugeſchaut hat, bewaffnet in der Eile einige Knechte mit Senſen und Heugabeln und eilt dem Auto nach. Nach halbſtündigem Dauerlauf finden ſie die Autler an der Landſtraße ſitzend und gemütlich ihr Nacht⸗ mahl verzehrend. Ohne alle Umſchweife packen ſie den Führer und führen ihn ins Dorf zurück, vor den Schultheiſen. Dieſer verurteilte den Führer zur Zahlung der Gans. Der Bauer ver⸗ langt 3 Mark 50 Pfennig für die Gans, die der Führer alsdann behalten dürfe, da ſie für ihn doch keinen Wert habe. Der Aut⸗ ler erklärt ſich bereit, dem Bauer 3 Mark zu bezahlen, wenn er die Gaus behalte, da er auch keine Verwendung dafür habe. Bekommt nun meinen Schlutheis einen göttlichen Einfall. Er nimmt dem Bauern ſeine Gans ab. verlangt vom Autler 3., legt 50 Pfennig darauf und gibt die 3 M. 50 Pfg. dem Bauern, worauf alle befriedigt von dannen ziehen. Der Bauer freut ſich ſeiner 3 M. 50 Pfg. und daß er nun die Gans los iſt, der Aut⸗ ler, daß er die Gans nicht mitnehmen muß, der Schultheis aber freut ſich ſeines Gänſebratens für 50 Pfennig. Nfalz, Heſſen und Umgebung. * Ludwigshafen a. Rh., 7. Sept. Der Hauptvorſtand des Pfälgerwaldvereins erläßt folgende öffentliche Er⸗ kärung:„Im Hinblick auf die noch immer in der Preſſe er⸗ ſcheimenden Kommentare zu dem Beſuch Profeſſor Bodo Ebhardts auf der Madenburg und Trifels, ſehen wir uns bevanlaßt, noch⸗ mals gu erklären, daß albe Nachvichben über einem von uns beab⸗ ſichtigtem Ausbau der Ruinen auf bloßen Vermutungen beruhen und jeder poßitiven Grundlage entbehren. Wir verweiſen alle ſenten auf die Zukumft, die lehren wird, was wir im Ein⸗ Aang mit der köriglichen Regierung wirklich zu erreichen ſuchen.“ N* Neuſbodt a.., 7. September. Der Prozeß gegen 13 den früheren Direktor des Pfälziſchen Konſervatoriums, Philipp ſtatt. * Studernucheim, 4. Sept. Das Geſchäft in Kartof⸗ ßeln und Kraut iſt hier faſt ganz abgeflaut, weil man die Ar⸗ tikel faft überall jetzt belommen kann. Nur noch einige Mann⸗ bheimer Händler fahren hier an. Die Preiſe für Kartoffeln und Kraut ſind derart gefunken, daß ſie der Konſument ſo billig wie 1 der Produzent erhalten kann. Der Doppelzentner beſter weißfl. Speiſekartoffeln koſtet 5 Mark, der Zentner feſtes Einſchneidekraut 1 Mark. Alſo mit einigen Mark kann eine Familie ihren Bedarf in Kartoffeln und Kraut für den ganzen Winter decken. Auch für hieſiges Brotkorn, das die Kleinmüller gerne kaufen, werden nur 1850 Mark per Doppelzentner bezahlt. * Haiſerslautern, 7. Sept. Die im Vogelwoogweiher ertrunken aufgefundene Frauensperſon iſt die ledige Dienſt⸗ magd Anna Henn, geb. 1888, aus Weilerbach. * Worms, 4. Sept. Anfangs dieſer Woche hat ſich der 3 wegen hochgradiger Nervenſchwäche in einem Sanatorium zu 4 Eberbach befindliche Inhaber der bieſigen Engelapo⸗ theke heimlich aus der genannten Anſtalt entfernt, ohne daß es bis jetzt gelungen wäre, ſeinen jetzigen Aufenthalt zu ermitteln. Man vermutet, daß der Kranke, ein leidenſchaftlicher Hochtouriſt, ſich nach der Schweiz oder Vorarlberg gewandt hat, bezw. daß 3 ihm, da er bis jetzt von ſeinem Aufenthalt ſeiner Familie keine Kenntnis gegeben hat, ein Unfall im Gebirg zugeſtoßen ſei. * Mainz, 7. Sept. Wie wenig Gewicht auf die Aus⸗ ſagen von Kindern und von dieſen ausgehende Beſchuldig⸗ ungen zu legen iſt, beweiſt folgender Vorfall, der zwei Un⸗ ſchuldige in Haft brachte. Kürgzlich bvachte ein 11jähriges Mädchen zur Anzeige, von einem Manne in ein Haus gelockt und mißbraucht worden zu ſein. Der Mann, deſſen Name das Mädchen angab, wurde verhaftet; bei der Gegenüberſtellung mußte die Kleine aber zugeben, daß der Mann nicht der Täter ſei und ſie ſich getäuſcht habe. Am Donnerstag beſchuldigte ſie nun in beſtimmter 91 Weiſe auf der Poligei einen anderen jungen Mann als den Täter, der nach ſeiner Verhaftung ebenfalls entſchieden die Tat beſtritt. Er blieb aber vorläufig in Haft. Am Freitag wurde im Feſtungs⸗ gelände dasſelbe Mädchen ertappt, als es ſich mit einem Manne fittlich verging. Der Mann und das Mädchen wurden auf die Poligei gebracht und nun ſtellte es ſich heraus, daß der Sitt⸗ lichkeitsverbrecher der ſeigene Vater des Kindes war und daß dieſer ſeine Tochter zu den falſchen Anſchuldigungen angeſtiftet habe. Dieſer, der Taglöhner Hch. Schott, treibt ſchon längere Zeit mit ſeiner Tochter Unzucht und ſtiftete das Kind an, andere Männer anzuzeigen. Der verhaftete junge Mann wurde ſofort auf freien Fuß geſetzt. —— Gerichtszeitung. September. Wegen ſchwerer hatte ſich vor der Frankenthal, 6. klagte das ihm von Fällen weit Bade, findet nunmehr beſtimmt am Dienstag, den 21. Sep⸗ anwaltſchaft bezeichnete in ſeinem Plaidoyer die Art, wie der Angeklagte das Züchtigungsrecht ausübte, als ganz bar⸗ bariſche Mißhandlung, ſo daß eine Gefängnisſtrafe von 2 Monaten angemeſſen ſei. Das Urteil lautet mit Rückſicht dar⸗ auf, daß der ſeit 25 Jahren im Schuldienſt befindliche Ange⸗ klagte ſich bisher nichts zu ſchulden kommen ließ, auf 75 Mk. Geldſtrafe oder 15 Tage Gefänignis. Sportliche Rundſchan. * Zeppelin und Schwarz. In der September⸗Nummer der „Ungar. Reiſe⸗ und Bäderzeitung“ lieſt man:„Die Anfängs⸗ pläne des Zeppelinſchen lenkbaren Luftſchiffes wurden durch den Grafen Zeppelin und dem ungariſchen Ingenieur David Schwarz gemeinſam ausgearbeitet. Schwarz verſchied vor Jahren infolge Selbſtmordes, da er ſein ganzes Hab und Gut dem Ballon opferte. Das Bild oben zeigt den 1. Aufſtieg des Luftſchiffes Zeppelin⸗Schwarz in Anweſenheit des deutſchen großen General⸗ ſtabes.“ Ueber dieſem Text befindet ſich das Bild eines lang⸗ geſtreckten Ballons, der über einer zuſchauenden Menge ſchwebt. Die„Heidelberger Zeitung“ hat die Nummer des genannten un⸗ gariſchen Blattes mit der Bitte um Auskunft an die Luftſchiff⸗ bau⸗Geſellſchaft eingeſandt und darauf folgende Antwort erhal⸗ ten:„Geehrter Herr! Auf Ihre w. Zuſendung teilen wir Ihnen ergebenſt mit, daß wohl das Bild, nicht aber der Text der Wahr⸗ heit entſpricht. Das Schwarzſche Aluminiumſchiff hat nichts als die Verwendung des Aluminiums mit dem Zeppelinſchen ge⸗ mein. Hochachtungsvoll Luftſchiffbau⸗Zeppelin, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung.“ ——.— Jolkswirtschalt. Reichsbank und Geldmarkt im Auguſt. Die Schwankungen im Auf und Ab des Privatdiskonts hielten ſich im abgelaufenen Monat in der engen Grenze von ½ Proz.; der Durchſchnitt berechnet ſich auf 2,115 Proz, und zeigt gegen den Juli noch eine Ermäßigung um etwas über ½ Proz., während im Vorjahr der Auguſt ſchon ein leichtes Anziehen der Geldſätze ge⸗ bracht hatte. Damals ſtellte ſich der Durchſchnitt auf 2,827 Proz. Mit den ſich neuerdings mehrenden Anzeichen einer Wiederbele⸗ bung der induſtriellen Konjunktur macht ſich auch ſchon größere Vorſicht in den Bardispoſitionen geltend. Dies zuſammen mit dem regelmäßigen Herbſtbedarf hat im neuen Monat eine Ver⸗ ſteifung des Privatdiskonts um 76 Proz. bewirkt. Von größerem Intereſſe iſt die Nachricht, daß auch die Bank von Frankreich in Zukunft einen größeren Beſtand an ausländiſchen Wechſeln, beſonders ſolchen auf London, halten will. Bekanntlich hat die Reichsbank vor einiger Zeit ihre Tätig⸗ keit nach der gleichen Richtung hin erweitert, in der Abſicht bei außergewöhnlich großer Nachfrage nach Zahlungsmitteln für das Ausland durch Abgabe von Deviſen eine Ueberſchreitung des Goldpunktes und damit Goldexporte möglichſt hintanzuhalten. Bei der franzöſiſchen Zentralnotenbank handelt es ſich jedoch darum, den immer mehr inſolge der Vorliebe des Publikums für Papier⸗ geld anſchwellenden, erträgnisloſen Goldvorrat(z. Zt. rund drei Milliarden Mark gegen nur je 800 Millionen bei der Reichsbank und der Bank von England) im Intereſſe der Aktionäre durch eine günſtigere Anlage zu erſetzen. Das Zurücktreten der ſich manchmal ſehr ſtark bemerkbar machenden franzöſiſchen Konkur⸗ venz bei dem„Kampf um's Gold“ dürfte für den deutſchen Geld⸗ markt nicht ohne günſtige Nachwirkung bleiben. Bei der Reichs⸗ bank zeigt ſich Ende Auguſt eine bemerkenswerte Anſpannung des Status, wobei die Inanſpruchnahme des Inſtituts durch das Reich hervorzuheben iſt, die in einer Zunahme des Effektenbeſtan⸗ des um rund 60 Millionen(Schatzanweiſungen) zum Ausdruck kommt. Die ſteuerfreie Notenreſerve iſt auf weniger als 50 Mil⸗ lionen Mk. zurückgegangen, während ſie zur gleichen Vorjahrs⸗ periode noch 180 Millionen Mk. betragen hatte.— Die ausländi⸗ ſchen Geldmärkte ſind fortzeſetzt ſehr flüſſig und mit Geldangebo⸗ ten bei uns am Markte. Auch die Seehandlung gibt willig Geld auf längere Termine und man ſieht der Herbſtverſorgung einſt⸗ weilen mit Ruhe entgegen. *** Von der Tabakernte, ODHeddesheim, 6. Sept. Die Tabakernte iſt im Gange. Sie fällt, wie allgemein bekannt, geringer aus als in den vorhergehenden Jahren. Immerhin hat ſich der Tabak durch die günſtigere Witterung der letzten Wochen doch noch ziemlich in Qua⸗ lität und Quantität gebeſſert. Es kommt nur noch darauf an, wie ſich das Blatt unter Dach geſtalbet. Fällt es gut aus in Brennbar⸗ keit, Farbe uſw., ſo können unſere Landwirte immerhin noch einen guten Preis erzielen und einigermaßen entſchädigt werden für den Gewichtsausfall, der ſich vorausſichtlich ergeben wird. Inſolvenz. Die Textilfirma H. Tietz u. Co. Nachfolger, Inhabor Max Baron in Vürth i.., hat mit erheblichen Paſſiven die Zuhlungen eingeſtellt. Es wird ein außergerichtlicher Vergleich verſucht. ** Telegraphiſche Handelsberichte. Zahlungseinſtellungen. * Pforzheim, 8. Sepl. Die Manufaktur⸗ und Modewaren⸗ fabrik M. Schneider in Pforzheim(Inh. Heinr. Lellbach) iſt dem „Konf.“ zufolge in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Die Verbindlichkeiten betragen etwa 120000 Mk. 60 pCt. werden geboten. Rheiniſche Stahlwerke. * Düſſeldorf, 8. Sept. In der heutigen Aufſichtsrats⸗ ſitzung der Rheiniſchen Stahlwerke brachte der Vorſtand die Ab⸗ ſchlußrechnung für das Geſchäftsjahr 1908/09 zur Vorlage. Es twurde beſchloſſen, der auf 27. Oktober einzuberufenden General⸗ verſammlung die Austeikung einer Dividende von 6 Prozent(11 Prozent) vorzuſchlagen und etwa 220 000 M.(wie i..) auf neue Rechnung vorzutragen. Der Beſchäftigungsgrad hat ſich namentlich in Prod. B, die außerhalb des Stahlwerksverbandes ſtehen, ge⸗ hoben. Verband deutſcher Detailgeſchäfte der Textilbranche. * Hamburg, 8. Sept. Der Vorſitzende des Verbandes lädt zu einer Sitzung des„Großen Ausſchuſſes“ auf den 22. ds. Mts. nach Hamburg ein. Auf der Tagesordnung ſtehen u..: Die Seidengarantiefrage(Berichterſtatter: Ed. Simonis, Frankfurt a. Main); die Ausführung des Wettbewerbsgeſetzes; Qualitäts⸗ Deklaration der Fabrikanten(Berichterſtatter: H. Koetting, Frei⸗ burg i..); die Intereſſengemeinſchaft mit dem Warenhausver⸗ bande; Beitritt zum Hanſabund. 5 Neue ruſſiſche Anleihe. * Berlin, 8. Sept. Nach einer Mitteilung der türkiſchen Botſchaft hat das türkiſche Finanzminiſterium beſchloſſen, eine An⸗ leihe im Nominalbetrage von 7 Millionen Pfund aufzunehmen zum Zinsfuß von 4 Prozent und einer Amortiſarion von 1 Proz. Der Ertrag der Anleihe wird t.„Frkf. Ztg. verteilt auf die Geſellſchaft der Orientaliſchen Bahnen nach den Bedingungen der mit 19 Millonen Frants, auf die Schulden des Eichbaum⸗Brauerei ſaßgebieten weitere Fortſchritte. Rombacher Aktien erfu r liche Beſſerung. Ferner ſtellten ſich auch Siemens mein feſter auf günſtiger lautende Nachricht früheren Sultans 12 Millionen. Ferner ſind für die außerordent⸗ liche Tilgung der Schäden, die durch die Ereigniſſe von Adana ent⸗ ſtanden, 3 Millionen Franks beanſprucht worden. Der Reſt der Anleihe iſt beſtimmt zur Deckung des dbatſächlichen Defizits des Budgets, zur Bezahlung der Entſchädigungen und Gehälter der infolge der Amortiſation außer Dienſt geſtellten Beamten. Akkumulatoren u. ee eee vorm. W. A. Bveſe u. Co., Berlin. * Berlin, 8. Sept. Auf zahlreiche Anfragen aus Aktionärs, kreiſen teilt lt.„Frkf. Ztg.“ die Verwaltung mit, daß bei dem Unter⸗ nehmen keine neuen Umſtände eingetreten ſind. Der in letzter Zeil in den Vorzugsaktien eingetretene Kursrückgang rechtfertigt, daß die finanzielle Lage der Geſellſchaft einer Beſſerung bedarf. Die Lage iſt den Aktionären ſeit langem bekannt und die Verwaltung hofft eine Beſſerung baldigſt herbeizuführen. Hierbei iſt nicht beabſichtigt, mit neuen Geldanſprüchen an die alten Aktionäre heranzutreten, wie auch die in Erwägung gezogenen finanziellen Maßnahmen keine Schädi gung der Intereſſen der gegenwärtigen Aktionäre bedeuten würde. Der Geſchäftsgang der Geſellſchaft hat durch die ſtattgehabte Preſſe⸗ auslaſſungen bisher eine Einbuße nicht erlitten und Aufträge geh bei der Geſellſchaft in normaler Weiſe ein. Aproz. Auleihe der Stadt Homburg v. d. H. vom Jahre 1909. Berlin, 8. Sept. Die vor kurzem an die Nationalbank fü Deutſchland und das Bankhaus Ephraim Mayer u. Sohn in Han ver zu 100,03 pCt. gegebene Anleihe von 1,30 Mill. Mark gelangt nun mehr am 14. ds. Mts. zu 100,75 pCt. zuzüglich halben Schlußnoten ſtempels zur Zeichnung und zwar ausſchließlich in Berlin und Hau⸗ nover, während ungeachtet der Nachbarſchaft eine Supfkripti Frankfurt nicht erfolgt. Bank für Handel und Induſtrie. *Berlin, 8. Sept. Es beſtätigt ſich immer mehr, daß die Ref tate der Großbanken im erſten Halbjahr recht befriedigend ſind. dem nun auch die Darmſtädter Bank bekannt gegeben hat, daß allen Gebieten eine weitere Eutwicklung zu konſtatieren iſt er 1. die„Frkf. Ztg.“, daß in einer vor kurzem ſtattigefundenen A chts ratsſitzung der Bank für Handel und Induſtrie ebenfalls ein befrz digendes Ergebnis für das erſte Semeſter mitgeteilt worden iſt Die Maisernte Rumäniens. Berlin, 8. Seyt. Nach neuerlichen Nachrichten aus Bukar wird die diesjährige Maisernte Rumäniens vorausſichtlich kaum d Bedarf des Landes decken. Auf eine nennenswerte Ausfuhr wird d. her nicht zu rechnen ſein, ſelbſt dann nicht, wenn die Regierung nicht, wie dies bereits in früheren Jahren geſchehen iſt, ein Ausfuhrver erlaſſen ſollte. &** Mannheimer Effektenbörſe. rom 8. Sestember.(Offizieller Berich In Aktien der Spar⸗ und Kreditbank Landau gelangte ſchlüſſe zu 140 Prozent und ebenſo in Aktien der Brauerei Sinn Grünwinkel, zu 251 Prozent zur Notierung. Letztere blieber zu dieſem Kurſe noch gefragt. Sonſtiges ohne beſondere änderungen. Obligationen. Pfandbrieſe. 41½% Bad..⸗G. f. Rhſchiff. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.— beſ u. Seetransport 100. 2„„„ verſchted. 92.80 bö4¼ü% Bad. Anilin⸗u. Sodaf. 102 3½%„„ Kommunal 93.20 b54½½% BadAnil. u. Sodafbr. 81 ee e 92 5 55 Serie B 1 2 Freiburg i. B..25 Gſtopb Br. Kleinlein, Heidlbg.!00.— 5½ e% Heidelbg. v. J. 1903 98.50 650% Vürt. Beuniug, Bonn10280 40 Karlsruhe v. J. 1907161.— C4% Hertenmühle Genz 40% Karlsrube v. J. 1896 87.— 11%% M 9. 12 0 3½% Lahr v. J. 1902 98.—G 1 ee 3% d% Ludwigshafen 101.—8 40%% Mannh. Jagerhaus⸗ „« RRRT 09. 170 aa Sat½ i Oberrb.Glextrizitäts⸗ 4% Manngz. Obng. 108 100.80 0 %ů„„ 1901 101.— J47½0% Pfälz. Cha 3 460% Pfälz. Chamotte „„ 1888 6350 5 bnc „„ dens 99550 4% oſo Schuckert⸗Obligat 5175 0 1895 54808 4¼ 0% Ruſſ..⸗G. Zellſt 3„ 1898 98.50 Lebef ber Pernan n e e 5 55 0 8 aus 40 10071010% 9580 s 9, 4% d„ 107 101.20 4% Speyrer Zisgelwerke 99. 50%% Pirmeſens unk. 1905 91.— 6/44½% Südd. Orahtindu 4%% Wiesloch v. J. 1905—.— bige Tonw. Offſtein.⸗ Induſtrie⸗Obligation. Dr. H. Loſſen, Worms 4½% Akt.⸗Geſ. f. Seilindu⸗ 1 aldh rie rück'. 105 5 a eee ee 102.— B Aktien. Danken. Brief Geld Badiſche Bank 187.——.—] Trausvort Gewrbk. Sveyers0% e————, Verſſcherung. Pfälz. Bank—— 10170B..⸗G. Roſch. Seetr. Pfälz. Hyp.⸗Bank—.— 140.— Mannh. Dampfſchl. Pf. Sp⸗ u. Cdb. Sandau—— 140.—-„ Lagerhaus —. — Mhein.— 15 und Rhein. Hyp.⸗Ban 97.— 196.50 Mitverſ..⸗G. vm. Sdod. Bant 5 115.— Bad. Rück⸗ u. Mito. 965. Fr. Trp.⸗Unf. u. Gl.⸗ Shem. Juduſtrie. f Bad. Anil.⸗u. Sodafbr. 440.——— Bad. Aſſecurranz %%% Continental. Verſtich.—. Chem. Fab. Goldenbg.—.— 199 Mannh. Verſicherung—.— 5 Verein chem. Fabriken—.— 320—Oberrh. Verſich.⸗Geſ. 620.— Verein D. Oelfabriken—.— 140 25[Württ. Tranp.⸗Verf.—.— Weſt. A⸗W. Stamm—.— 206.—- Induſirie Vorzug 102.——.—.-G. f. Seilinduſtrie 132 Brauereien. Dingler'ſche Uſchfbr. 115.— Bad. Braueret 76 50 76.—Smaillirfbr. Kirrweil. Binger Aktienbierbr.—— eeee ee Durl. Hof vm. Hagen 248——.— Ettlinger Spinnerei 1— 115—büttenb. Spinneret Elefbr. Rühl, Worms—. 80—Hedd. Ku. u. Südd. Kb. Gamiers Br. Freibg. 98.——.— KNarlsr. Maſchinenbau Kleinlein Heidelberg 190.——.—Nähmfbr. Haid u. Neu omb. Meſſerſchmin 35—.— Koſth. Coll. u. Papierf. udwigsh. Brauere!—.— 224.— Maunh. Gum. u. Asb. Mannh. Aktienbr. 130.——.—[Maſchinenf. Badenia Pfalzbr. Geiſel, Mohr—.——.— Oberrs. Elsktrizität Brauerei Sinner—.— 251 500Pf. Nähm. u. Fahrradf. 182 Br. Schrödl, Heidibg.—.— 251.—Portl.⸗Zement Holbg.—. „Schwartz, Speyer—.— 115.Ny. Schuckert⸗Beſ. 120—11 „Ritter, Schwüßz..— Südd. Draht⸗Induſt.—.— 1 „ S. Weltz, Speyer—.——.— Gerein Freib. Ziegelw. 120.— „. Storch., Spever—.— 73.-„ Speyr.„— Br. Werger, Worms—.— 84.— Hürzmühle Neuſtadt— Worm]. Br. v. Oertge—.— 72. Zellſtoffabr. Waldhof 300.5 Pf. Preßh.⸗u. Sptfabr.—.— 154.— Zuckerfbr. Waghäuſel 143.—. Zuckerraff. Mannh. **** Berliner Effektenbörſe. [Brivattelegramm des General⸗Anzeig *Berlin, 8. Sept. Fondsbörſe. Verſtimmt di Newyorker Mattigkeit zeigte der Markt bei Beginn ſchwäc Haltung. Der Abbröckelungsprozeß machte auf den m iſten — Gegenſatz zu anderen Papieren des Montanmarkte Aktien höher. Im ſpäteren Verlaufe wurde die L 6. Seite. General⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Manuheim, 8. Seytember. Harrimans, wodurch die vorliegenden Meldungen über die Preis⸗ erhöhung der Rheiniſch⸗Weſtfänſchen Bandeiſenwalzwerke ſowie über die Stahlpreiserhöhungen in Newpork beſſer zur Geltung kamen Auf dem Montanmarkt erlangte infolgedeſſen die Kauf⸗ zuſt wieder Uebergewicht und die anfänglichen Kursermäßigungen konnten meiſt zum größeren Teil wieder eingeholt werden, ſogar teilweiſe die geſtrigen Schlußkurſe üäberſchreiten. Dies war be⸗ ſonders der Fall bei Bochumer, Deutſch⸗Luxemburger, Phönix, Gelſenkirchener und Harpener. Von Elektrizitätswerten erholten ſich Siemens und Halske um 1 Proz. nach dem geſtrigen Rück⸗ ſchlag. Bankenwerte ſtellten ſich niedriger, nur Nationalbank für Deutſchland gewannen 34 Proz. Von Bahnen erwieſen ſich ame⸗ rikaniſche Werte im Vergleich zur geſtrigen Newyorker Abſchwä⸗ chung, als ziemlich widerſtandsfähig. Fonds waren im allgemei⸗ nen behauptet. Türkenloſe zogen päterhin weiter an. In drit⸗ ter Börſenſtunde Montanwerte lebhaft und weiter anziehend. Die Mitteilung über die Hebung des Beſchäftig ungsgrades bei den Rheiniſchen Stahlwerten regte an. Auf den übrigen Umſatzgebie⸗ ten war die Haltung bei ruhigem Geſchäft gleichfalls feſter. In⸗ duſtriewerte des Kaſſamarktes geteilt. Berlin, 8. Sep.(Anfangs⸗Kurſe.) Kreditaktien 209.30 208.— Laurahütte 191.70 191.20 Disc.⸗Kommandit 191.20 190.50 Phönix 18910— e 162.20—.—[Harpener 201.60 200.80 ombarden 24,40 23.20 Tend.: ſchwäche Bochumer 244.80 242.30[0[ chwächer, Berlin, 8. Sept.(Schlußturſe.) Wechſel London 20.46 20.42[ Reichsbank 147 60 147.50 Wechſel Paris 81.175 61.175 Rbein. Kredithauk 137.— 137.— 4% Meichsanl. 103.— 108.—Ruſſenbant 154 80 154.40 40ſ% 0 1909—.——.—Schaaffh. Bankv. 143 40 143 10 3% Reichzanl. 95.— 95.— daatsbahn 181110-—— 359%%„ 1900— ombärden 23.50 23.80 4½70 Reichsanleihe 85.30 85,50 Baltimore u. Ohio 118.70 118.50 4% Gonſols 103.— 103— Canada Paciſic 182.70 182.70 3%„ 1909—.——.—] Hambura Packet 130.60 131.20 3% 9% 95.— 95.— Nordd. Lloyd 9750 97.70 3½%%0„ 1909—.——[Bochumer 243.— 244.20 30% 5 85 40 55.40 Deutſch⸗Luxembg. 212.10 214 60 4% Bad. v. 1901 101.30 101.40 Dortmunder 85.70 83 70 4%„„1908/09 102.10 102.— Gelſenkirchner 198.70 200 20 8„ednp. pfpepinnt 200 70 201 20 %„ 1903/07—.——.— FLaurahütte 160.20 191/70 3½%% Bayern 94.20 94,10] Pöbntx 192,. 193 10 37 Heſſen.— 94.25 Weſteregeln 206.70 206.— 40½% Heſſen 82.75 82,75 Allg. Elektr.⸗Geſ. 237.10 236 90 80% Sachſen 85.70 85.60 Anilin 441.70 439.50 mner 1905 96.80 97.— Anilin Treptom 345.80 349.— er—.——.—Brown Boveri 186,50 185.10 4% Ruſſ. Anl. 1902 89.80 89 70 Chem. Albert 465 50 465.— 0 Bagdadbahn 87 50 87.50 D. Steinzeugwerte 228.60 228 60 Oeſter. Revitaktien 208 20 208 10 Eloerf. Farben 456 29 457 20 Verl. Handels⸗Geſ. 176.10 17670 Celluloſe Koſtheim 211 20 212.— Darmfiädter Bant 136.40 185,90 Rüttgerswerken 180.50 181.— Deutſeh⸗Aſtat, Bant 148 70 145,50 Tonwaren Wiesloch 101.20 101 20 Deuiſche Bant 247.50 248.— Wf. Draßt. Langend. 208 50 210.50 Dise⸗om) undit 190.60 190.60 Zelftoff Waldhof 295.— 299.90 159.40 159 50 Diesdner Bant Privatdiskont 2qo% W. Berlin, 8, Sept.(Telegr.) Nachbbörſe. Kredit⸗Aktien 208.10 208.— Staatsbahn 161.10—.— Diskento komm. 190.70 190 50 J Sombarden 29.40 23.70 Pariſer Börſe. zaris, 8. Sept. Anfangskurſe. 8 de Rente 98.40 98.40 Debeers 424 421 Spenier 96.90 96,.90 Eaſt and 164.— 184.— Türt. Looſe—[Goldfteld 176— 172.— Vangue Oltomane 739.— Randmine; 248.— 241.— Rio Tinto 1960 1950 8 Londoner Effektenbörſe. London, 8. Sept. Telegr.) Anfangsturſe der Gffektenbörſe. 3% Conſols 83½% 83½¼ Moddersfontein 18% 18. 4 Meichsauleihe 85— 85—Premier Iſ 85/ 2 Argentinier 91— 91—Randmines 9/ 97 4 Italiener 1031/½ 103½,] Atchiſon comp. 1922˙% 121/ 4 Japaner 91/ 91½ Canadian 190¼ 1883½/ Mexrila ner 34% 34½% Baltimore 121˙— 119% 4 Spanier 96— 96—Chikage Milwautee 102% 160— Ottomanbank 191% 19½ Denvers com. 49 ½% 485/ Amalgamated 85˙% 3847%[Erie 36˙% 35½½ Angcondas 10— 9¼ Grand Trunk III pref. 59/½ 59½ Mio Tinto„ ord. 25— 24% Central Mining 16% 10—Louisville 156— 155— Chartered 377¼—½ 36 ¼J Miſſouri Kanſas De Beers 16½ 16%Ontario 49% 48¼ Caſtrand 5¼ 5½ Sonthern Pacific 131ſ½ 128˙% Geguld 3ͤ—».[Union com. 206 2025% Goldſtelds 7— 6½¼ Steels eom. 81% 809% Jagersfontein 2˙% 6½] Tend.: träge, Berliner Produktenbörſe. Berlin, 8. Sept. Produktenbörſe. Der Verkehr am Getreidemarkt ließ auch heute die Lebhaftigkeit vermiſſen. Unter dem Einfluß des ſchönen Wetters und der matten Haltung Ame⸗ rikas trat anfangs am Weizenmarkte Realiſationsneigung hervor. Roggen war wenig beachtet, aber gleichfalls ſchwächer. Hafer und Mais blieben behauptet. Für Rüböl wurden etwas höhere Preiſe erzielt. Weizen konnte ſich ſpäter auf einige Deckungen etwas befeſtigen. Berlin, 8. Sept.(Telegramm.)(Produktenbörſe.) Preiſe in Mark pro 100 kg frei Berlin netto Kaſſe. 8 15 8. Weizen per Sept. 210,50209.75[Hafer per Mai—.— 157.75 „Ott. 209.25208.75 Mais per Sept. „Dez. 207 50207.50 Dez.—.—.— a 11150211—„ Ma!— ſeoggen per Sept. 171.75171.—]KRüböl per Sept.— ee 11.170.50„Oktbr, 50.70 50.80 dez 17080170.50„Dezbr. 51.— 51.10 Mai 157—174.75 Spirttus 70er loco——— Hafer per Sept. 155.—156.75] Weizenmehl 32.— 82.— Dez. 158.50— Roggenmehl 28.10 28.— Liverpooler Börſe. Liverpool, 8. Sept.(Anfangs kurſe.) 5 9. Welzen per Dezb.%% matt 77/47 feſt „ 705 70 75 Mais per Sepi⸗ 5/5 träge— träge per Okt. 55,—— Frankfurter Effektenbörſe. Wrivattelegramm des Gen ral⸗Anzeigers.) Frankfurt, 8. Sept. Fondsbörſe An der Börſe duchte ſich zwar nicht die gleiche zuverſichtliche Stimmung der etzten Tage bemerkbar, doch zeigte ſich im großen und ganzen ein immerhin feſter Zug. Was das Geſchäft in Eiſenbahnaktien betrifft, ſo hat das Intereſſe für bahn behauptet. Prinz Henry f Lombarden nachgelaſſen. Staats⸗ ächer. Schiffahrtsaktien konn⸗ ten den Kursſtand kaum behaupten, da die Spekulation zu Reali⸗ ſierungen ſchritt. Norddeutſcher Lloyd aktienmarkt war das Deutſch⸗Luxemburger der Induſtriepapiere Aktien teilweiſe abgeſchwächt. fremden Renten hatten Ruſſen Maſchinenfabriken behaudtet. Paketfahrt wurden ziemlich lebhaft umgeſetzt. ruhig und behauptet. Geſchäft ruhig. und Bochumer lebhafter. ſind chemiſche Werte behauptet. Auf dem Montan⸗ Von leitenden Werten ſind Auf dem Markte Eleltriſche In geringe Aenderung aufzuweiſen. Reges Geſchäft war in Türkenloſen zu bemerken, die im Kurſe weiter anzogen. Der Kursſtand Anleihen deutſcher Bundesſtaaten erhöhte ſich um zirka 2 Prozent. und heimiſche Fonds waren ruhig und gut behauptet. Die Stimmung war auf Rückkäufe feſt. Bochumer, Gelſenkirchener ſchlof Türkenloſe weiter geſtiegen bis Darmſtädter ſchwächer. Schluß feſt. Es notier⸗ ſen feſt. 154.50. ten Kredit 208.20, Diskonto 190.60 a 80, Dresdner 159.25 Staats⸗ bahn 161.50 Lombarden 23.80, Baltimore Ohio 118.50, Paketfahrt 131.20 à 182, Bochumer 243.10 à 244.50, Gelſenkirchener 199.90 a 200.50 à 20 Türkenloſe 153.80 2 154.20. Telegramme der Continental-Telegraphen⸗Compagnie, Schlußkurſe. Reichsbankdiskont: 8½ Prozent, Wechſel. 7 8. 72 8. Amſterdam kurz 168.82 168.82J Check Parts 81.20 81.175 Belgien„ 80.925 80.9380 Paris kur! 81 166 81.15 Italien 80 833 80.825 Schweitz. Plätze„ 81 183 81.15 Check London 20.427 20.427 Wien 85.083 85.083 London„ 230.4) 20.40 Napoleonsd'or 16 21 16.21 lang—.———[Privatdiskonto Slaalspapiere, A. Deutſche. 7. 8. 7 8 %% deutſch. Reichsanl. 102.90 162.90[ Mh. Stadt⸗A.1908 4„„1909-——.—4„ 1909——— 3 5 5 95.15 95 053%⁹ 1905 92.50—.— 3 4 1909——[8. Ausländiſche. 85 55 85.45 * 4% pr. konſ. St.⸗Anl. 102.85 102.80 4 do. do. 1909——˖ 88 5 94.99 94.85 109 8 85.40 85.45 Abadſſche St.⸗A. 901 101.40 101.7 43„1908/09 102.20 102.10 4% bad. St.⸗O.(abg)fl 9650—.— 9. 5 M. 94.65 94.60 8%„ 1900 34„„ 1904 94.10 948 „„ 1907 940 Abayr..⸗B.⸗A. b. 1915 102.80 „ 1918 102.30 102 40 %% do. u. Allg. Anl. 94.30 94.20 8 do..⸗B.Obl. 84.20 84.30 Pfälz..⸗B.Prior. 101.30 101.30 93.995-— 4 peſſen von 1003 102.05 102.— 8 Heſſen 82 60 82 50 4 Gachſen 85.50 88 60 4 Mh. Stadt⸗A. 190—.——.— 5 Ara. i. Gold⸗. 1887 108.10 103.15 5% Chineſen 1596 4½%„„ 1898 99.70 99.55 4% Japaner 96.85 96.80 Mexikaner äuß. 88/90 100.25 100.U5 3 Mexikaner innere 66 20 66 25 Zulgaren 102.70 102.25 3¾ italien. Rente 4ß Oeſt. Silberrente 99.25 99.20 4½„ Papierren. Deferr. Goldreute 99.85 99.90 2 Vortug. Serie 63.—— 62 90 8 5„ III 64.80 65.— 4% neue Ruſſen 1905 9950 99.60 4 Ruſſen von 1880 90 50 90.50 4 ſpan. ausl. Nente— 4 Türken von 1903 87.90 87.60 „„ 94.— 94.— 4 Ung r. Goldrente 95.45 95.85 4„ Kronenrente 92.85 92.85 Verzinsliche Loſe. 5 8 Oeſterreichiſchel860 165.20 165.95 Türkiſche 151.20 157.80 Aktfen induſtrieller Unternehmungen. Süd. Zuckerfabrit 148. 147.80 Padd. Immobil.⸗Geſ. 101.75 101.5 Gichbaum Manaheim 116.— 116.— Mh. Aktien⸗Brauerei— Parkakt. Zweibrücken 57.— 97.— Weltzz. Sonne, Speyer—-— Cementwerk Heidelbg. 159.95 159 50 Cementfabr. Karlſtadt 145 145.— Badiſche Anilinfabrik449.— 439 25 Ch. Fabrik Griesheim 250.— 250.— Farbwerke Höcht 447 25 449.80 Ver. chem. Fabrik Mh. 320.— 320.— Chem. Werke Albert 467.— 464 20 Südd. Drahtind. Mi. 103.— 103 Akkumul.⸗Fab. Hagen 214.— 213. Atc. Böſe, Berlin 41.90 38.— Elektr.⸗Geſ. Allgem. 288.287.80 Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 126.— 126 50 Vahmeyer 11459 114.30 Glektr.⸗Geſ. Schuckert 126 50 125.30 Sismens& Halste 230.— 229.50 Kunſtſeidenfabr. Frkf. 255.— 154. Lederwerk. St. Ingbert 61.——.— Spicharz Lederwerke 124.20 124 90 Ludwigsh. Walzmihle 151.60 151.60 Adlerfahrradw. Kleyer 365.— 364 50 Maſchinenfbr. Hilpert 71.— 72.80 Maſchineufb. Badenia 195,70 195.70 Dürrkopp 333.— 384 Maſchtnenf. Gritzner 219.— 219.75 Maſch.⸗Armatf. Klein 112.— 112.— Pf. Räbm.⸗u. Fahrradf Gebr. Kayſer Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr& Co. 37.50 37.50 Schnellpreſſenf. Frkth. 199 198.70 Ver.deutſcher Oelfabr. 141 60 141.60 Schuhſabr. Herz, Frkf. 119.50 119.80 Setlinduſtrie Wolff 131.— 131.— 'wollſp. Lampertsm. 48 30 50.— Kammgarn Kaiſersl. 188.— 188.50 Zellſtoffabr. Waldhof 298.60 298.75 Bergwerksaktien. Bochumer Bergbau 242.80 243.— Buderus 118. 1 8. Concordia Bergb.⸗G.— Deutſch. Luxemburg 213—213 50 Friedrichshütte Bergb. 139. 188— Gelſenkirhner 199.60 199.75 Harpener Bergbau 201.— 201.50 Kaliw. Weſterregeln 206.— 205— Oberſchl. Eiſeninduſtr. 104.85 104.L0 Bhönix 198.40 192.75 Br. Königs⸗u. Laurch. 190— 192.40 Gewerkſch. Roßleben Aktien deuiſcher und ausländiſcher Trausportanſtalten. Südd. Eiſenb.⸗G. Hamburger Packet Norddeutſcher Llovd 98.— 97 80 Oeu.⸗Una. Staatsb 161.50 161— Oeſt. Südbahn Lomb. 28 40 23.80 114.50 114.60 131.90 181 2 Gotthardbahn—.—— Ital. Mittelmeerbahn 8 do. Meridtonalbahn 140— 189 20 Baltimore und Oßio 118.90118.50 Pfandbriefe, Frioritäts⸗Obligationen. 4% Frk. Pyv.⸗Ufdb 100.30 100.80 88. 8 Pideno 100.70 100 70 8 1510 100.30 100.80 51½%„„ 3538.70 88.70 3100% Pr. Bod.⸗Fr. 93.20 98.20 4 t, Sd. Ufd. o90 100.— 100.— 99 „„ 1 dbv..ol uni. 10 100.— 100 4% Pf.dopg. Pidd, 10940 109.1 310½ 4%„ Pfdbr..0g unl, 19 100,10 100.1 8* Dx. v. 96 152* 5 4. 94 82.50 92.80 64% Pfd. 98/6 92.15 92,18 4e%„ Gom.⸗Obl. .s 1, uut. 10 101— 101.— 8„ Com.⸗Obl. v. 87/91 94.— 94 %,„ Gom.⸗Obl. v. 90/06 94.— 93. 4% Pr. Pfdb. unt, 00 99.80 99 80 4 12 100.320 100 20 40% Pr. Pfdb. unk. 15 100.30 100.30 40 7101— 101,. 91½% 55 3 95.50 95.50 12 95.— 95.— 1 22* 34½% Pr. Pföhr.⸗Bk. 1985 b. 04 95.50 95.50 31½ Pr. Pfdhr.Bk.⸗ Hyp.⸗Pfd.⸗Kom.⸗ Odl. unkündb. 12 4% Pr. Afdbrf.⸗B, 5 Hypv.⸗Pfd. unt. 1917——— 40h. H. B. PfP. 93 100.— 100.— 10 94.50 94 50 907 100.— 100.— 13 78 100.— 100.20 4% 1917 100 80 100.80 8 1919 101.50 101.50 0%„„verſchied. 92.80 92.80 %„„„ 914 92.80 9280 31½% Nö..⸗B..O 93.20 93 20 %.W..G 8 10 12% M t 0, Wf. 5 ürg.—.— 505 e It tt a. S. S. 14 100 0 100 30 Ptanag. Berſ 5rN. 520.— 620.— Irkf. Hyp.⸗Er:dito. 16 Bank- und Berſicherungsaktien. Badiſche Bank 136.— 135.—Oetere.⸗Ung Bark 137,10 187.10 Berg u. Metallb. 122 70 122.70 Oeſt. Länderbenk 119,— 118.60 Zerl. Handels⸗Geſ. 176— 17630]„ Kredit⸗Anſtalt 298.40 208.10 115.99) 115.90 136 40 165 90 247.60 247.20 149— 148.50 106 50 1083 che Bank fckl. Huv.⸗Bank Breußz. Hypotheknb. Deutſche Reichsdk. hein. Kreditoant Comerſ.. Dist.⸗G. Dareanſtäbter Baut Deuſſche Bank Dautſchaſtat. Bank D Effekten⸗Bank 101.50 101.50 194.— 194— 122 50 122.50 147 30 147.25 187.— 137.— Disconto⸗Fomm. 190 79 490 0 Rhein. Jyp.⸗Z. M. 196.90 196.90 Dresdener Banf 159,25 159.1% Schaaffs. Zankver. 142.75 143.— FJrankf. Hyp.⸗Bauk 203.50 203 5[ Sädd. Bank Nom. 114— 114.— 130.501 Ziener Binkder. 187.40 187.50 Nationalbank 123.60 127—] gauk Oitanane 117.50 147. 50 Fvansfurt g.., 8. Sept. Kreditaktten 203.10, Disrants⸗ Jomnandi 190.60, Darm tädter 136.40, Dresdner Ban 159.30 Han⸗ delsgeſellſchaft 176.10, Deutſche Vank 247.1, Staatsbahn 161.—, Lombarden 22.50, Bochumer 242.50, Gelſenkizchen 199 90, Lanrahütte 191.75, Un zarn 95.45 Tendenz: ruhig. Adachbörſe. Kreditaktien 208.10, Disconto⸗Tomnendit 190.60, Staatsbaghn 161.—, Lombarden 23.80. ***** Marx& Goldschmidt, Mannheim Fernſprecher: Nr. 56 und 1637 Proviſiousfrei! Telezramm⸗ Adreſſe: Margold. 8. September 1909. Wir ſind als Seilbſtkontrahenten„zen Käufer 555 käufer unter Vorbehalt: 20 0% 2———— .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. 5. 10⁰— Atlas⸗Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshafen M. 390 M. Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 52 8 8 Vorzugs⸗Aktien— 97 Benz& Co., Rheiniſche Gasmotoren, Mannheim 125 Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 18 zfr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 68 65 Bürgerbräu, Ludwigshafen erb. Gb.— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 89 Daimler Notoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim— 115 Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens— 115 Filterfabrik Enzinger, Worms— 169 Flint, Eiſen⸗ und Broncegießeret, Mannheim 72— Frankenthaler Keſſelſchmiede— Slzfr Fuchs, Waggonfabrik, Heidelberg— 189 Herrenmühle vorm. Genz. Heidelberg—— 763fr Herzogpark, Terrain⸗A.⸗G., München— 1253fr Lindes Eismaſchinen 185— Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigsh.— 109 Maſchinenfabrik Bruchſal, Schnabel& Henning— 295 Neckarſulmer Fahrradwerke— 149 Pacific Phosphate Shares junge 7 6“ Pfälziſche Mühlenwerle, Schifterſt adt 120— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 102 zfr Rheiniſche Automobil⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim— 10 Rheinmühlenwerke, Mannheim 130— Röeinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel, Mannheim 112— Schiff⸗ und Maſchinenban.⸗G. Mannheim, Stammaktien— Hazfr Siddeaſche ute gudaet Maunhei 30 e Jute⸗Indu m— 10⁵ Süddeutſche Nabel, Mannhei— Genußſcheine—[N185 Unionwerke,.⸗G., Fabrikenf. i⸗Einrichtungen 116— Unionbrauerei Karlsruhe 88— Vita Lebensverſtcherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim— M. 40 Raſtatt— 90 Waldhof, Bahngeſellſchaſt 10¹— „ Immo biliengeſellſchaft— 120 zfr Zuckerfabrik Frankenthal— 280 Geſchäftliches. Ein neues Kochbüchlein hat die Corn Products Co., Hamburg 1 über die Verwendung ihres„Maizena“ heraus⸗ gegeben, welches eine Fülle ausgezeichneter und erprobter Rezepte enthält. Es ſollte daher keine Hausfrau verſäumen, ſich dieſes „Maizena“!-Kochbüchlein zu verſchaffen, das in den Kolonial⸗ waren⸗ und Delikateſſenhandlungen unentgeltlich abgegeben, wie es auch von der Corn Products Co., Hamburg 1, auf Anſuchen koſtenfrei zugeſandt wird. Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: J..: Dr. Fritz Goldenhaum: für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Eruſt Müller. Beim Rauchen. Es ist merkwürdig und gewiss den meisten Frauen unverständlich, dass so viele Männer am Rauchen Gefallen finden können! Und doch muss ein eigener Genuss darin liegen, den sogar manche Frau nicht gerne mehr missen möchte. Sei die Zigarre gut oder schlecht, so bleibt nach dem grösseren oder kleiner en Genusse derselben im Munde und Rachen des Rauchert jedesmal ein unangenehmes kratzendes Gefühl, das nur zu leicht sich festsetzen und in hartnäckigen Rachenkatarrh ausarten kann. Diesen zu verhüten, gibt es kein besseres und zugleich angenehmeres Mittel als gleich nach beendeter Zigarre, Zigarette oder Pieife ainige Wybert-Tabletten im Munde langsam zergehen zu lassen. Sofort verschwindet die unangenehme Beigabe des Rauchens der Mund und Atem werden wieder frisch und angenehm. Jeder Raucher sollte daher Wybert-Tabletten beständig bei sieh führen. 7907 5 BAD TEINACH Hotel zum Hirsch 8688 Altrenommiertes, modern eingerichtetes Haus. Anerkannt gute Pension Inkl. Logis M..50—.50. Al. Reutlinger& Co HOffHHGODeIfabriR. bfossg Ausstehlung vollständiger WOohnräumg. 85 O 3, 4 Mannheim O 3, 9 —8 5501 e eee D 19 * 7 5 SSSS S S 282 S e s 888 8 92 5 8 883 2 5 888 8 2 8 2 28 8 I ned 8 888 88 8 80 S 2 38 86⁰ 2 88 8 ahmnc n p av 5 SONSS 22 2 2324388 2 55 88* 606 ſdoss i utfegunv 57 8 ein“ omeed„ 5 S82 3 8 2 15 8 8 SS 82— S2 3 S 8 5 ebeiada u va!d 185 Ar S= IlIlIx Juven 0 1221 llsc 8 82 S3 S 8—5.— S NsS 15 lc⸗ ˙ FTTEETEECCCC SS 232 C eh i1 90n f8 8%.un 1 zu — 8— 33 e b 0 88 3 S 0 e abogd:gogf Jas Anene cer e e ee 6667 2 SSAS= 8 8 ESe 2 2 8 2 Hloflog 5 zata! guuviß uf cla Seis moguuvzcz 5 55 OeT zde ieee 82 882 8 SS Szss SSa88 3 2— 5 Roilsg Manzaag 81v ges vun 1 Plaig 9sSFEN F Fb6E Y If noc nlt⸗ SS S A SS8— A eguuvcß omfogudac uuz braguslaitz Pnzots gn J0⸗ gg 2 0 505 Jönlzza f ülnbies D 1 8— 38 8 8 882 3 3 SS= 22 8 22— 22 2 invg„1 123 SInvag:ussgunvg uf„2 Sabida asguv 5 1 g. doanuspbong 45230 3 S 38 8 S SS S 2 33 283 32822 eee in een Is zeloch ne We Wen eeee 88 8 8— SSSSS 8 2 8 8“ zoſichſen jeinv Indlan puoch vung uncpomguens 85 ao(guntz) geic u2⸗;⸗ 15 9 2 e 5 888 s 8 S8 bzagogus 50 40 e 2 0970 esnglur, nen n D 1 vichlß 8*——— Ac eee%% ᷣ.. 2 2 2418 8 8⸗G Siv unpfegs obng zuubgee zale 9 menede ne mogdigrß ·U 8 8 18 Aauug z7 2„ aongs⸗ 1 unufece eungch ne 3. mogvig ahmgubz 12 33 85 2 3— 0 un e e ene en ee ee 2Urie 135 II 2 S 25 91v I Aneguuveß Aaltt gun noalllvch gun heun! ſchlu oglslgog ⸗nac unzelsiobvn IIITSr6ELS N6 3 2 5 8S 8 zudd a eennee en e uusat gat gog ⸗nac ussbrolas 600f un Aldg undgs 80 22 2— d invstz u 0 U Mpcpleoch gog gauai ussjagas gh 6001 Unbnz deg upgsoncpg u 1+ 2 2 8 8 8 25 1 zualasch gun flozeblnv 606 i0 avacßd uojunvusb 85 bugvuazes mf udg dig nobonzsg IIpo iubgvg 8 8— 8 8 8.89 7 25 1 guscc“sded maa v Ama! piza⸗ 9% bunz gun nogunzda 18% 9 Poicß mbgvag 82d — 888 S= A 8 8. 2 FFF floneac eie shn e e e eeee eeeen 5% S e S2 2 8 2 8 2— S 2 g⸗„G naf ⸗ais d6 8⸗g8 einuellg ane uobnluzz gaauß zolo! 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General-Anzeiger. 8. Seite. Mannheim, den 8. September 1909,. 1— 2„ 5 W—„ AN 53„ 1 S8 E A S8 8 S 8 8 5= n& 3 —— 88 22812228— 2 4 200 2228 928 ullus Frankenthal, Reiſender, 12 2 3 Großherzogliche Bangewerkeſchule Karlsruhe.] Fer Seneeng Weeangenkene maanheenn. gekaunkmachung. 10 8 5 2 0 Blener 3. 6. 1909/110 beginnt am Mitlwoch, Siel eee Gederalasen e Die Herbſtimpfung b — 3 22 en 3. November d. J. An dieſem Tage werden von 5 sbafen. ung be⸗ 9 e 2 2 55 morgens 8 Uhr ab die Aufnahme⸗Pruf Adam Lied, Kaufmann, Worms. treffend 23 Uhr hme⸗Prüfungen ſowie die Ein⸗ d. 5 558 8 3 2 82 5— in die einzelnen Abteilungen und Klaſſen vor⸗ Felebel e e Mannheim air, e e ee e 1. becee— 2 5 2 7* 8.5 ea Aumeldungen neuer Schüler wie auch ſolcher, welche Michael Bohrmann, Landwirt, Sandhofen. gelkliche Nerkuns der impf⸗ * 55 2 f früher ſchon unſere Anſtalt beſucht haben, ſind ſchriftlich bis pflichligen Kinder wird in 8 8 8 23 längſtens 2. Oktober abends an die Direktion zu richten. Geo rich Scharer, Zigarren⸗Agent, Mannheim. dieſem Jahre in Maunheim 8 68 22— Die Unterlaſfung der ſchriſtlichen Anmeldung bis zu Peie Ae Bahnmeiſter, Ludwigshafen a. Rh.(be n. woch, des 2 2 5 A dieſem Zeitpunkt hat Zurückweiſung zur Folge. uas Voifin, Mannheim. 15., 22. und 29. September, 2——————— Die Schule beſteht aus ſolgenden 5 Abteilungen! in, Hofopernſänger, Mannheim. 8 September, .8 2 22 228 I. Hochbautechniſche Abteflung 5 Ludwig Krimmer, Kaufmann, Mannheim. am Montag, den 20., 27. Sep⸗ 8 3 32 2 85 55 3(Vorbereitung für ſtaatliche Werkmeiſterprüfung.) Mar 9 lein. Kaufmann, Indwigsbafen a. Rh. tember, ſowie 4. Oktober, am S Il. Baſtg zend Kelbastegniſche Abtellung Seorg Lernberd Hte Haneiſer Secenh Samstag, den 18, 25. Ler⸗ 9222 2 5 2 5 2 ̃ für. 25 25 iſter, Seckenheim. — EE 2 E— 8 2 8 2 1 en e 127 5 Charkes Meyer, Direktor, Rheinau. tember, ſowie 2. Okt, If. J8., 85 8 4 8 58 88 8 S gbr eſtern wird die V. Klaſſe nicht 0 5 Wallſtadt. jeweils nachmittags von—5 85 SE 88; N; ob Kuhn, Lehrer, Mundenheim. 088 7 888 23 512. Abteikung. N Auguſt Ruf, Kaufmann, Maunbelrz Uhr im Impflokal 4, 18, 7 8 5 2 8 1 8 8 IV Elelkrotehuiſche glbleilnag be Werkmeiſterprüfung.) Hertel, Gaſtwirt, Mannheim 2. Stock lüber dem Arheits⸗ geaZ28 8 ö 5 5 eopold Geißmar, Rechts ühei 85 8 2 5 3 2 22— 8 V. Ab(Vorbereitung für ſtaatliche Werkmeiſterprüfung.)] Anton 5 Heren 92 S. Aböteilung zur Heranbildung von Gewerbelehrern.] Hugen Feiiner, Geſchäßtsführer, Mannbeim Dr. Nite 8 133 Heinrich Dubs, Wirt, Mannheim. e een ss S Für die Aufnahme in die unterſte Klaſſe der., II., III.] Adolf Sternbet 5 Aus einem Ha Wr 855 2 2 Adie Tilmann en Seee eee welchem ang 3 8— 88 88 88 888⁴ ĩ 88 ſowte eine zweijährige praktiſche Tatigkeit Wr 555 Hofopernſänger, Mannheim heiten, wie Scharlach, Ma⸗ 8—— 8 8 88 8 8— 88 85 S— 7 Keed Fortbildungsſchule unterliegen Nikolaus Köck ſern, Diphterie, Croup, — E—8— SSGAS s S 88 2 onderen Beſtimmungen. . S SS„„„ 88 SS 8 ES 3. s= Für die Aufnahme in di Guſtav Wacker, Gaſtwirt, Mannheim. Keuchhuſten, Flecktyphus, eeS— SS S zellang i dae nrbgelegte. Klaſſe der V. Ab⸗Cornelius Vogel, Ingenieur, Mannheim. roſenartige Entzündungen 38 eS A88 58 8 88 S SS as zurückgelegte 17. Lebensjahr benötigt.] Joſef Eduard Schwab, Fabrikarbeiter, Neckarau ˖ 1 AS See 3 28 Sn Außerdem wirb entweder die bereits erfolgte Aufnahme Heinrich Müller, Werkmeiſter f oder die natürlichen Pocen 23 5 SSS SAr SS s unter die Volksſchulkandidaten oder die Reife für di duir e ürſen S S D— FS 8 AS S en oder die Reife für die achte[ Emil Tüngerthal, Wäſcherelbeſitzer, Mannheim herrſchen, dürfen Impflinge 2833[ SS 8 8 3 3328 5 NN Klaſſe einer Mittelſchule anverlangt wozu jeweils zum] Jatob Lidy, Inſtallaten eeee 45 2 228 5 S 28 SWSSZ— S mindeſten eine dreimonatliche praktiſche Tätigkeit in ei ee aien ene e 28 2— 8 ee e e praktiſche Tätigkeit in einem Auguſt Weckeſſer, Uhrmacher, Mannheim. werden SOE 388 32258 S nen Schäler,— Karl Benſinger, Fabrikdirektor, Mannheim 17 15— 33 2.2 8 8383—— S Si„ S S— SS885 hüler, welche länger als 3 Semeſter die Anſtalt nicht Franz Emil 0 Die Kinder müſſen zum 2—„5 8 S 15 888 28 20 8 8— 85— 8 8 3 S 22 38 88* 2 8888 A haben, haben beim Wledereintritt in den Pr. Michard Impftermin mit rein ge⸗ S e ae de e eee, e aleeren aee and an 1 2 8— Ac S8OS 353535 eine Prüfung 8. Ot. zehrplanes, Eduard Ruf, Bürgermeiſter, Feudenheim. 1 gabzulegen, in der ſie dartun, daß ſie noch mit Friedrich Schmidt, Zi f reinen Kleidern erſcheinen — 60 S. 85 88 88 S Erfolg eine hähere Klaſſe beſuchen können. e ee eee een, e Die geimpften Kinder müſ⸗ F„, bar den deenee SS SSS 2 2 SS S Rei 9 8 1 0 1 ark für] Martin Ruf III., Landwirt, Feudenheim. der vom Impfarzte bei der — S 2 2 2 8 8—— 8. 5 8 288 eichsausländer; dasſelbe iſt ausnahmslos ſofort bei der Vi 3 8 8 8 82 4 8 8 8 22 2— 8 2 33353535 8 5S Sile a0 d geueln.⸗ Neiß Kandeber, Buchptrlkr, Sabpgspeen Jmpung beftmnten Zen S I SS 2 S 8 SS 288 8 üler eine Aufnahmetaxe von 5 Mark. Schüler]PDr. Alfred Hane beramtsri Anet zur Nachſchau gebracht wer⸗ 5 2* S 2888 33 8—— 3 8 8 9 8 8 2 5—98 88*. 55 Ahtetlung haben neben dem Schulgeld Karl Slark, Falfere ee, e den. 1 %%% ¼. — 3 8 8 2 5 S S Fran 8 8 SsSSS88233832 882 SS 3S SSS S Zum Befuch eines Semeſters betragen die Geſamt⸗] Ludwig Blum, Kaufmaz PoſtsAſſiſtent, Mannheim. Jahre 1909 ſchon geimoft 85 24928 583 25 2 8 5 2 2 S2 33 5 Ausgaben flr S g Blum, Kaufmann, Mannheim. SsI.SSsscsss a8 35. 88— e— 1 8 en für Schulgeld, Koſt, Logis und dergl. 360—405 M. Farks Kiefer, Friſeur, Mannheim. wurden, werden in dieſer 85828 282 88 d2—* S8— 2 8 5 8 ⸗ D e un umeldeformulare] Karl Lorenz, Gutsbeſitze 5 8 223 S28 2 5— S 8 2 9 25 80— 2 8 3.— ie Abgabe der Programme und Anmeldef U 3, Gutsbeſitzer, Sandhofen Spätjahrsimpfun icht 8 S„ 88 8 8 2 5 S G ee 99 5 118 durch das Sekrekariat der Anſtalt. Dr. Haus Clemm, Fabrikdirektor, Sandhofen. eee, 28 SK& as— 5 8 5— 27 322 arlsruhe, im Auguſt 1909. 1885 Chriſtian Bock, Kaufmann, Mannheim. *— SS d S d e 2S* Die Direktion: Arten Gonte Kaufmann, Mannheim. Mannheim, 30, Aug. 1909, SSSS8.E SS— 22.. 2— 9 1 33 88 e 3 Kircher. dußwig Behree Belrieogalſllen, Maunbeler 17 4 E„„—Sr S33 J 8 S35 32832 8 ekann m inderat, Seckenhei 5 8 33˙3 8 S SS 2 880 8 158 15 ·˖ ch 9 8 5„Landw. u. Gemeinderat, Seckenheim. eee ee achuug. en e e e Neee, 81 5[ASs e s 658 SSS 8 Die Ausſtelung von Jagdpäſſen betr.] Jofef Oberhuber, Wirt, Ludwiashafen Gand r ASSA„ d 4 3 + Nr. 46428 4. Gemäß 8 47 der Verordnung vom 6. No⸗ Jakob Weickel, Wirt, Scharhof. 4„Sü d deutſche 177 ESSZ 2 8 8808 Ss52 SS2SN 28 8 S. S vember 1886 den Vollzug des Jagdgeſetzes betr. bringen] Auguſt Adolf Mayer, Deutiſt, Ludwigshafen a. Rh conto⸗ Geſellfchaft G S= 85 8— SSS 8 8 8——— 25 S 8— 2 SN 5 885 828 88 23 8 wir nachſtehend die Namen derjenigen Perſonen, welchen] Ernſt Lorenz, Privat, Sandhofen⸗Scharhof. Aktiengeſellſcha ft⸗ 75 SAS— A A S e S3 S 2 3834 für das Jagdjahr 1909/1910 Jagdopäſſe ausgeſtellt wurden, Georg Fink, Unternehmer, Feudenheim. Mannheim wurde heute ein 2 2— 2— 25 8 8—————=5 2 3 88 zur öffentlichen Kenntnis. Ferdinand Theodor Nies, Hauptkaſſier, Käfertal. getragen: Auguſt Jſchner, N— 85 0 5 5— 22— c.—— 2 8———— 89 2 88 Mannheim, den 1. September 1909. e Mannheim, und lig e EAGAS aS— 888 2 GSeS 881 2 2 8 8— Großh. Bezirksamt ar o Henne, Kaufmann, Mannheim. irſch, Maunheim, ſind als — S8A& 8 2 88 3 Ernſt Emil Schnabel, Kaufmann, Mannheim. rokuriſt 2 1 8895 1110 5 a in deee — 8 8 28 4„ onſtantin Weizſäcker, Oberingenieur, Mannheim. mit einem FDD Y 3 finde e— 2 5 2——— 2 5— 388* dpä 5 uguſt Lickroth, Fabrikant, Frankenthal(Pfalz) okuriſten der Geſellſcha S 22 G 2 833——2 28„Jagdpäſſe Formular I. kenthe 5 220l. egg. werg e— 22 5— 2 2 2 2 2 3. 00 E— 22— Jakob Gentner, Jagdaufſeher, Waldhof. Georg Stamm, Fuhrunternehmer, Manißheim. M Sept. 1900 ——— 2 88 23—— 8 2— 2—.2 35 Ehriſtian Adolf Schowalter, Gutspächter, Ladenburg, Karl Anton Weber, Kaufmann, Mannheim. re 0 2 2 S E 8 8— 883 Frans Graf von Oberndorff, Privat, Neckarhauſen. Fritz Artmann, Direktor, Mannheim. 2 2 5—— SS8— 3 SS22 35 8 882 Ernſt Leoni, Konſul, Mannheim. Ludwig Keßler, Heilgehilfe, Mannheim. — 8e 2— E 5.85 23 4 2 8 88 5 B. Jagdpäſſe Formular II. C. Jagdpäſſe Formular III. S 1 2* SE23 S N2 35 S 228 udwig Schiffer, Kaufmann, Maunheim. Albrecht Biſchof, Hauptmann, Darmſtadt. —— 8 8 3 8 5 5 8222 Jakob Adrſan, Reſtaurateur, Ludwigshafen. Dr. Friedrich Hölder, Arzt, Ludwi f 2 825 d. 2 6.2—— 7— 8 + 8 88 2.. 8—.—*—„Arzt, Ludwigshafen a. Rh. —2— 2 25 25 22— ——— SrS=UASSAS S os S2 2 8 2 2S 3 2 + 8 8 8 2 Ses 32 —. 2 5 353228858 es 88„ 8 8 2—2 2 N 35„— 382 2 3 3 268 8 828 D— — SESS—„ e 5 — 2 38 SSSS 238 M 2332 E ——55— 23 8 S S 2 e9 8 —— 2 2 2—28 21I S Ss„ SS E 8 33* SIDE 2 2 328 SF. 8423 SIeS SsIBEB S 7 5 s S8 84— 2 SI3 S +* 2 NA N& ee 8 882 ——5— 8 2 5 5 N 5 8 5 8—— 2 Le Verantwortlicher Redakteur: Fritz Joos.— Druck und Verlag Dr, H. Haas'ſche Druckeret, G. m. b..