5 — ASunnKeeneenneu reSa u * Abonnemente GBadiſche Volkszeitung.) 90 Pfeunig monatlich. Bringerlohn 28 Pfg. monatlich, durch die Woſt bez. incl. Voſt⸗ aufſchlag M..4 pro Quartal. Einzel⸗Nummer 5 Pfg. In ſerate: Die Colonel⸗Zeile. 28 Pfg. Auswärtige Inſerate 80„ Die Neklame⸗Zeile.„1 Mark Geleſeuſte nud verbreitetſte Zeitung in Maunheim und Umgebung. Schluß der Jnſeraten⸗Aunahme ſür das Mittagsblatt Morgens 9 Uhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 Uhr⸗ Badiſche Neueſte Nachrichten Anabhängige Tageszeitung. Täglich 2 Husgaben (ausgenommen Sountag) Weiger Eigene Kedaktionsbureaus in Bevlin und Karlsruhe. (Maunheimer Vollsblatt.) Telegramm⸗Adxeſſe: „General⸗Anzeiger Maunheim“ Telefon⸗Nummern: Direktion u. Buchhaltung 1449 Druckerei⸗Burean(Anu⸗ nahmen. Druckarbeiten 841 Redaktion 3877 Expedition und Verlags⸗ buchhandlung 218 Nr. 418. Die Politik der nationalliberalen Partei. Die„Bad. Landesztg.“ ſetzt ſich kritiſch mit der Karls⸗ ruher Bündlerparade auseinander und legt in Abwehr bünd⸗ leriſcher Lügen die Richtlinien der nationalliberalen Politik in den kommenden badiſchen Landtagswahlen alſo dar: Die Nationalliberalen wiſſen genau, was ſie wollen und was ſie zu tun haben. Sie werden in den kommendem Wochen den Kampf zu fühven haben nach rechts, gegen die ſchwarz⸗blauen Blockparteien, die ſich bauernfängeriſch jetzt als die„ſtaatserhalten⸗ den“, die„monarchiſchen“ aufſpielen. Sie werden ihn zu führen haben mit der gleichen Entſchiedenheit nach links, wo die Sozialdemokratie ſteht. So entſchieden, wie ſie die Finanz⸗ reform des ſchwarg⸗blauen Blocks, die dieſen Namen nicht verdient, als ungerecht und unzulänglich verurteilen, ebenſo entſchieden wenden ſie ſich gegen die volksverhetzenden Ueber⸗ treibungen, in denen ſich die Sozialdemokratie gefällt. Sie bekennen ſich nach wie vor zu dem Grundſatz, daß der größere Teill der neuen Steuern auf indirektem Wege aufzubringen war. Sie bleiben ebenſo dabei, daß die von ihnen verlangte ausgleichende Belaſtung des Beſitzes auf dem Wege, den der ſchwarz⸗blaue Block eingeſchlagen hat, nicht erfolgt iſt. Sie ſind ſich dabei bewußt, daß ſie den ſchwerſten Stand unter allen Parteien haben, weil eine richtige Beurteilung ihres Standpunktes ein höheres Maß von Ein⸗ ficht verlangt. Trotzdem vertrauen ſie auf den geſunden Sinn der badiſchen Bevölkerung, die fähig iſt, einzuſehen, daß man weder nach ſchwarz⸗blauen noch nach roten Rezepten im Reich und im Lande gedeihlich vorwärts kommen kann. Wir brauchen nicht zu ſagen, daß wir es begrüßen, daß auch das Karlsruher nationalliberale Organ es ſich angelegen ſein läßt, gegenüber Unklarheiten in den eigenen Reihen, gegenüber den böswilligen Verdrehungen der Gegner auf der Rechten die Klarheit über die Richtlinien der nationalliberalen Politik zu fördern und mit demſelben Nachdruck, wie wir es des öftern getan, zu betonen, daß die nationalliberale Partei in Baden nicht nur einen ſchweren Kampf gegen die Rechte, ſondern einen ebenſo ſchweren Kampf gegen die äußerſte Linke führen muß. Es iſt leider immer und immer wieder not⸗ wendig, hervorzuheben, daß wir den Kampf gegen das Zen⸗ trum, gegen die Konſervativen und gegen die Sozialdemo⸗ kratie führen wollen und führen müſſen. Darüber darf keine Unklarheit und keine Meinungsverſchiedenheit innerhalb der nationalliberalen Partei beſtehen und ſie beſteht auch nicht, ſo weit ihre ausſchlaggebenden Männer und Organe in Be⸗ tracht kommen. Unſere Gegner auf der Rechten ſind ja ſchamlos und verlogen genug, zu behaupten, die national⸗ liberale Partei habe ſich auf die Seite der Sozialdemokraten geſtellt, Herr Böcklin von Böcklinsau war auf der Karls⸗ ruher Bündlerporade ſo freundlich, die nationalliberale Par⸗ tei nicht mehr zu den monarchiſchen und ſtaatserhaltenden zu rechnen. Das iſt nun zwar ſelbſt dem Hauptorgan der Bündler, der„Deutſchen Tagesztg.“, zu ſtark er⸗ ſchienen, ſie unterdrückt in ihrem ausführlichen Bericht über die Bundesverſammlungen dieſe freiherrnlichen Frechheiten, mit denen die Bündler ſich ſelbſt, aber nicht die National⸗ liberalen kompromittieren. Aber wir dürfen nicht überſehen, daß dieſe unwahrhaftige und gewiſſenloſe Agitation der Bünd⸗ ler doch hie und da ihres Eindruckes auf weniger urteils ⸗ fähige Köpfe nicht verfehlen wird, und darum muß die natio⸗ nalliberale Partei immer und immer wieder hervorheben, daß eine tiefe und unüberbrückbare Kluft ſie von der Sozial⸗ Donnerstag, 9. September 1909. demokratie trennt, ſo wie dieſe heute iſt, u. muß dieſe Anſchau⸗ ung in die Tat umſetzen. Sie muß wirklich kämpfen gegen die Sozialdemokraie, einmal um der irreführenden Hetzerei des Zentrums und der Konſervativen die Spitze ab⸗ zubrechen, ſodann um ihren Beſitzſtand gegen die bedrohlichen Einbruchsverſuche der Sozialdemokratie zu verteidigen, die die ungeheuerſten Anſtrengungen macht, die Gärung und Mißſtimmung der Wähler in allen Parteilagern ganz für ſich allein auszunutzen. Ueberall ſucht ſie die erſte auf dem Plan zu ſein, ſo wird ſie, um nur ein naheliegendes Beiſpiel anzuführen, vor allen anderen Parteien morgen im benach⸗ barten Feudenheim eine große öffentliche Wählerver⸗ ſammlung abhalten, in der der Reichstagsabgeordnete Dr. Frank über das übliche Thema„die neuen Reichsſteuern und die bevorſtehenden Landtagswahlen ſprechen wird. Daß dieſer ſozialdemokratiſche Anſturm auf den bürgerlichen, vor allem den liberalen Beſitzſtand, garnicht ernſt genug bewertet, garnicht ſchwer genug genommen werden kann, das hat doch auch uns badiſchen Nationalliberalen erſt geſtern wieder die Nachwahl in Stollberg⸗Schnee⸗ berg gezeigt, über die der Vorwärts“ folgendes Sieges⸗ bullebin verbreitet: Zwönitz, 7. Sept. Bei der heutigen Reichstagserſatzwahl erhtelt Eenoſſe Schöpflin 21 178 Stimmen, der bürgerliche Miſch⸗ maſchlandidat Vortwerk 9368 Stimmen. Schöpflin iſt alſo mit erdrückender Majorität gewählt. Das Ergebnis iſt ein ganz be⸗ ſonders glängendes. Die Sozialdemokratie hat gegen die Wahl von 1907, wo ſie 19 000 Stimmen erhielt, um 2178 Stimmen zuge⸗ nommen. Sie hat ſelbſt die glamzende Stimmenzahl des Jahres 1908, die 20 096 betrug, überflügelt. Dagegen haben die ver⸗ einigten Bürgerlichen gegen 1907, wo ſie 14 606 Stimmen er⸗ zielten, um mehr als 5000 Stimmen verloren. Eine derbe Quit⸗ tung für die Reichsfinanzreform. Dieſer Wahlausgang ſollte die nationalliberale Partei Badens zu äußerſter Kraftanſtrengung nicht nur gegen die Rechte, ſondern auch ggegen die Sozial⸗ demokratie anſtacheln, wenn ſie ſich nicht mitverantwort⸗ lich machen will, daß auch in Baden die rote Flut und der rote Uebermut ins Ungemeſſene ſteigt, und die national⸗ liberalen Blätter, die noch immer in der Großblockhypnoſe liegen, ſollten endlich Schluß machen mit ihrer verſchwom⸗ menen und verwaſchenen Haltung gegenüber der Sozialdemo⸗ kratie; ſonſt könnten ſie eines Tages mit einem fürchterlichen Katzenjammer aufwachen. Aber auch die übrigen liberalen Parteien links von uns ſollten dieſer von der äußerſten Linken auch ihnen drohenden Gefahr mit Ernſt und Gewiſſenhaftig⸗ keit ins Auge ſehen. Auch ſie ſollten mit der nationalliberalen Partei in die Front gegen die Sozialdemokratie. Wie die liberalen bürgerlichen Parteien einen gemeinſamen Boden des Kampfes gegen das Zentrum beſitzen oder anſtreben, ſo ſollten ſie einen gemeinſamen Boden des Kampfes gegen die Sozial⸗ demokratie unter allen Umſtänden zu gewinnen ſuchen. Sonſt könnte in den Becher der Freude über eine etwaige nochmalige Verhinderung einer konſervativ⸗klerikalen Rechten ein ſehr bitterer Tropfen fallen, denn daß es den liberalen bürgerlichen Parteien einen beſonderen Hochgenuß und eine beſondere Be⸗ friedigung gewähren könnte, wenn die Sozialdemokratie, abſolut oder relativ, den Hauptanteil an der Beute beim⸗ ſchleppt, das vermögen wir nicht einzuſehen, hoffentlich aber auch bürgerliche Demokraten nicht. (Abendblatt.) Amtliche Belehrung über die neuen Steuern. (n...) Die ſtürmiſchen Forderungen der Konſervativen, daß „die Regierung“ von Amts wegen die Aufklärung über die Wirkung der neuen Steuern betreiben müſſe, beginnen wenigſtens im kleinen Rahmen erfüllt zu werden. Wie wir (in Ermangelung des Originals) dem„B..“ entnehmen, veröffentlicht das„Miltiſcher Kreisblatt“ an der Spitze ſeiner beiden Nummern vom 1. und 4. September die nach⸗ ſtehende amtliche Bekanntmachung des königlichen Land⸗ rats v. Grolman: Mit dem Inkrafttreten der neuen Sbeuergeſetze ſind die Preiſe einer Anzahl Verbrauchsartikel nicht unweſentlich erhöht worden. Die hierdurch hervorgerufene lebhafte Erregung weiter Schichten der Bevölkerung des Kreiſes veranlaßt mich, auf Grund einzelner diesbezüglicher Anfragen und zur Aufklärung von irrigen An⸗ ſchauungen, nachſtehend eine kurze Aufſtellung der durch die neuen Verbrauchsſteuern direkt bewirkten Preiserhöhung der wichtigſten Artikel bekannt zu geben. Die hierunter mitgeteilten Zahlen ſtellen die Beträge dar, um welche die aufgeführten Sinheiten der be⸗ ſteuerten Artikel durch die neuen Verbrauchsſteuern tatſächlich un Preiſe erhöht werden. 1. Kaffee: Ein Pfund gebrannter Kaffee: 12½ Pfennig; 2. Tee: Ein Pfund Tee: 37½ Pfennig; 3. Bier: Ein Glas oder eine Flaſche Lagerbier, enthaltend vier Zehntel Liter: ½ Pfennig; 4. Branntwein: Ein Glas ein Zehntel Liter, bis zu 40 Proz. Alkohol enthalbend, je nach dem Alkoholgehalt,—194 Pfennig; 5. Tabak: 1 Zigarre im bisherigen Verkaufswert von 5 bis 12 Pfennigen ein Viertel bis vier Zehntel Pfennig; 6. Zündhölzer: 1 Schachtel mit einem Inhalt von 30 bis 60 Stück: 1% Pfennig. Wir haben an dieſer Stelle bereits einmal das Bedenken ausgeſprochen, daß amtliche Erklärungen über die Wirkung der neuen Steuern auch nur auf Schätzungen beruhen und unter Umſtänden dem Gewerbe Schaden zufügen könnten. Falls die Bekanntmachung des Landrats v. Grolman oben richtig wiedergegeben iſt und falls ſie keinen weiteren Zu⸗ ſatz enthält, würden wir unſer Bedenken in verſtärktem Maße wiederholen müſſen. Die Zahlen über die Belaſtung der Zigarren müſſen— das ſei für ſich bemerkt— überhaupt falſch wiedergegeben ſein; denn daß die 12 Pfennig⸗Zigarre nur mit vier Zehntel Pfennig Steuer belaſtet wird, iſt un⸗ zweifelhaft falſch. Aber auch abgeſehen davon und voraus⸗ geſetzt, die ſämtlichen Zahlen wären ungefähr richtig, ſo bliebe die amtliche Vekanntmachung immer noch ſehr bedenk⸗ lich. Denn ſie wird gerade bei dem kleinen, wirtſchaftlich wenig gebildeten Publikum, auf das ſie berechnet iſt, den Eindruck hervorrufen: ein höherer Aufſchlag auf die bis⸗ herigen Preiſe, als hier angegeben iſt, ſei eine wereee des Käufers, ein unberechtigter Unternehmergewinn. Setzt ſich infolgedeſſen, wie es ja beim Bier an immer mehr Orten verſucht wird, das Beſtreben durch, höchſtens dieſe Aufſchläge, wollen, ſo wird dem Handel und Gewerbe— und zwar von Amts wegen— ſchwerer Schaden zugefügt; Schaden, den diee Kleineren und Schwächeren nicht zu tragen imſtande ſein werden. Man muß doch bedenken, daß eine derartige Volks⸗ bewegung ſehr oft die Unſchuldigſten und Ehrlichſten am meiſten ſchädigt. Wer will — Seuilleton. Neue Bismarckiaua. Heinrich v. Poſchinger vertritt in der Aera Bismarck die Stelle, die Varnhagen v. Enſe während der Wirkungszeit Alexan⸗ der v. Humboldts verſah. Beide Männer, Poſchinger ſowohl wie Varnhagen, haben ſich ein unbeſtreitbares Verdienſt um die in⸗ timere Kenntnis der geſchichtlich gewordenen Vorgänge ihrer Zeit erworben, und ſie verdienen für ihre unverdroſſene Sammel⸗ und Aufzeichnungsarbeit trotz alledem ein vollgerütteltes Maß von Anerkennung und Dankbarkeit. Herrn v. Poſchinger fühlt ſich aber ganz beſonders verpflichtet, wer ſich für die Entwickkung unſeres unſterblichen Staatsmannes intereſſiert. Wer aber in⸗ tereſſierte ſich nicht für ihn? Sp ſieht man noch jedesmal mit ge⸗ ſpannter Erwartung zu, ſobald Herr v. Poſchinger ſeine, wie es ſcheint, unerſchöpflichen Sammelmappen herrorholt und daraus allerhand Bismarckſche Niederſchriften in die Oeffentlichkeit hinausflattern läßt. Und noch niemals iſt die allgemeine Erwar⸗ tung getäuſcht worden. Diesmal iſt ſogar die Ausbeute aus den im Septemberheft der„Deutſchen Revue“ veröffentlichten Briefen der Bis⸗ marckſchen Privatkorreſpondenz während der Jahre 1851 bis 1858 eine ganz ungewöhnlich reichhaltige. Die Briefe an den Miniſter⸗ präſtdenten Otto v. Manteuffel aus der Frankfurter Zeit Bis⸗ marcks, erſtreckten ſich über alle Gebiete der preußiſchen Politik, über die Beziehungen zu Oeſterreich, über die kleinlichen Alltags⸗ elendigkeiten mit den Frankfurter Diplomaten, ferner über Per⸗ ſonalien aller Art. Und gerade in der Behandlung dieſer Ange⸗ legenheiten enkfaltet ſich der bezwingende Zauber der Perfſönlich⸗ keit Bismarcks, ſeine überlegene, oftmals ironiſierende Beurtei⸗ lung von Menſchen und Dingen, hinter der ſich gleichwohl ſtets ein ganz gehöriges Stück ſtaatsmänniſcher Weisheit und unbeſtechli⸗ cher Menſchenkenntnis verbirgt. So empfiehlt er in einem Poſt⸗ ſkriptum aus dem Jahre 1852 einen aus hochariſtokratiſchem Hauſe ſtammenden jungen Geſandtſchaftsattache mit folgenden wahrhaft köſtlichen Worten:„Der alte Stolberg hat mir ge⸗ ſchrieben und mich erſucht, bei Euer Exzellenz zu befürworten, daß ſein Sohn wenigſtens noch ein halbes Jahr hier attachiert bliebe. Ich kann das mit gutem Gewiſſen tun, da dieſer junge Mann, wenn er auch lein Talleyrand werden wird, doch die Ge⸗ ſandtſchaft in geſelliger Hinſicht ſehr anſtändig repräſentieren hilft und der Liebling vieler Damen iſt, die unter Umſtänden nützliche Verbindungen gewähren. Außerdem iſt er zum Abſchrei⸗ ben, Diktieren ſekretärer Sachen und zu kleinen Verſendungen in die Nachbarſchaft ſehr brauchbar und bildet ſich hier, wenn nicht zum Diplomaten, doch dermaleinſt zu einem guten und po⸗ litiſch wohldenkenden Flügeladjutanten oder dergleichen aus. Auch ſind Gefälligkeiten für den Vater meines Erachtens zu den wohl⸗ angebrachten zu rechnen.“ Wir vermuten, daß dieſer junge Attaché, von dem Bismarck dieſe entzückend: Charakterſkizze hin⸗ wirft, der ſpätere ſtellvertretende Miniſterpräſident und Haus⸗ miniſter Otto v. Stolberg⸗Wernigerode ſein dürfte, den man in den politiſchen und höfiſchen Kreiſen zum Unterſchiede von Otto Bismarck Otto das Kind zu nennen pflegte. Wirklich blieb Graf Stolberg bis zum Mai 1853 in ſeiner Stellung. Dann aber ging er zu ſeinem Regiment zurück. Bei dieſer Gelegenheit ſchreibt Bismarck an Manteuffel:„.. Ta mir Tynar lebenfalls ein Geſandtſchaftsattache) unvermerkt abhanden gekommen iſt, ſo habe ich keinen Attiache mehr. Sollten Ew. Exzellenz wieder einen für mich disponibel haben ſo würde ich ihn dankbar akzeptieren. Zur Repräſentation im Salon, Unterhaltung der ſozialen Ver⸗ bindungen, Ermittelung von Damen⸗ und Stadtgeſprächen ſowie ihr Nügliches“ Alſo ſchon zu Anfang ſeiner ſtaatsmänniſchen Sauf, bahn hat Bismarck dieſe ironiſche Wertſchätzung der diplomati⸗ eignet und ihr dieſen wahrhaft klaſſiſchen Ausdruck verliehen. Manteuffel, der innerlich der hohen Ariſtokratie auch nicht ſon⸗ derlich hold geſinnt war, mag ſich beim Leſen dieſer keinen Bos. heiten recht innig ins Fäuſtchen gelacht haben. In einem anderen Briefe kommt der Geſandte auf eine den Rothſchilds zu gewährende Auszeichnung zu ſprechen: Na⸗ mentlich wünſcht der hieſige Disponent des Hauſes, Meyer Karl, durch einen Orden ausgezeichnet zu werden.. er iſt meiner Anſicht nach innerhalb der Familie der Einflußreichſte, und hat ſein Votum bei den gemeinſchaftlichen Beratungen beſonderes Ge⸗ wicht. Dabei macht ihn ſeine neuerlich eingenommene Stellung als Chef der Frankfurter Abteilung des Hauſes ganz geeignek zu einer vorzugsweiſen Berückſichtigung.“ Nun hatte aber Friedrich Wilhelm IV. in einer abſonderlichen Auffaſſung dinee Verfügung getroffen, den Ordensabzeichen an Nichtchriſten eine andere Form, und zwar eine Sonne anſtatt des Kreuzes zu geben. Dazu bemerkt dann Bismarck:„Wenn es begründet iſt, daß, wie die Zeitungen behaupten, für Juden eine beſondexe Form des Roten Adlerordens kreiert werden ſoll, ſo werden alle einigerma⸗ ßen emanzipierten Juden, und ſolche ſind die Rothſchilds mit Ausnehme des ganz alten Amſchel, die Neigung verlieren, ſich mit dieſer Dekoration als Stempel des Judentums zu ſchmücken! Wer weiß, ob nicht am Ende dieſe Beme: ung des Frankfurter Bundestagsgeſandten das ihrige zur Beſeitigung dieſer Schrulle beigetragen hat. Alles betrachtet und behandelt er vom Stand⸗ punlle des Nutzens, der daraus für Preußen erwachſen könne. Daher die zarte Sorge um die rechte Ordensperleihung an Meyer Karl v. Rothſchild, wie die ernſte Beſorgnis wegen der Haltung der„Kreuzzeitung“, die ſie anläßlich der Heirat Louis Napoleons zum Diktieren vertrenter Briefe haben die jungen Herren ſehr mit Eugenie Montijo in einem„beftigen Leitartikel“ bekundete. womöglich aber noch geringere oder gar keine zahlen zu B. bei den Zigarren, wo es ſierenden Ariſtokratenſprößlinge aus ſeiner Erfahrung ſich ange- 2. Seite. General⸗Auzeiger.(Abendblatt.) ſich um Tauſende alter und neuer Sorten handelt, feſtſtellen, wieviel der Fabrikant und wieviel der Händler aufgeſchlagen hat. Wer wird dieſem glauben, daß er ſelbſt 1 Pfg. mehr für die Zigarre zahlen muß, wenn der Herr Landrat verkündigt hat, der Aufſchlag brauche nur einen halben Pfennig be⸗ tragen?— Es müßte alſo wenigſtens den amtlichen Auf⸗ klärungsnotizen die Bemerkung angefügt werden:„Außer dieſen, nur durch die Höhe der Steuern bedingten, Aufſchlägen ſteht den Fabrikanten und Händlern(die nach der Ab⸗ ſicht der Geſetzgeber nicht neue Laſten tragen ſollen) noch ein Aufſchlag zum Ausgleich des vorausſichtlichen Konſumrück⸗ gangs, zur Deckung der Zinſen für verauslagte Steuern und zur Beſtreitung anderer unmittelbar aus den Steuergeſetzen ſich ergebenden Unkoſten zu. Für dieſen Aufſchlag von Amts wegen Zahlen anzugeben, iſt aber ganz unmöglich.hH. Man wird zugeben müſſen, daß ein ſolcher Zuſatz den Forde⸗ rungen der Gerechtigkeit entſpräche; aber mit Recht ein⸗ wenden, daß dann die landrätlichen Belehrungen überhaupt nicht viel nützen. Wir möchten nochmals zum Frieden zwiſchen Produzenten und Konſumenten mahnen. Zweifellos hat der erſte Beſchluß der Berliner Brauereien über die ſtarke Er⸗ höhung der Bierpreiſe(die doch aber nur für Berlin gelten ſollte!) auf das Publikum provokatoriſch gewirkt und die ſtarke Gegenbewegung entfeſſelt. Wir haben aber den Ein⸗ druck, als ob an vielen Orten ſich der Sieg den Konſumenten zuneige. Jedenfalls haben wohl die meiſten„Aufſchläger“ ihre übertriebenen Hoffnungen bereits fahren gelaſſen. Die Regierung wird, ſo will uns ſcheinen, dieſen Krieg im Frieden am beſten als Unparteiiſcher mitmachen. ———— Politische Ilebersicht. *Manuheim, 9. September 1909. Katholiſcher Volksverein, Biſchöfe und Zentrum. Bekanntlich hat auf der Generalverſammlung des katho⸗ liſchen Volksvereins in Breslau Kardinal Kopp unter anderem ausgeführt:„Das Epiſkopat habe mit der Zentralſtelle des Volksvereins enge Fühlung durch den Diözeſanbiſchof. Der Verein habe damit auch Fühlung mit dem Geſamtepiſkopat. Der Geſamtepiſkopat wünſche und habe das Vertrauen zu der Zentralſtelle, daß ſie auch zwiſchen den Diözeſanvertretern und den einzelnen Biſchöfen vermittele.“ Die„Deutſche Wacht“ (Nr. 36), Organ der Deutſchen Vereinigung, meint nun, daß dieſe Sätze den beim euchariſtiſchen Kongreß gefaßten Beſchluß des deutſchen Epiſkopates enthielten, und der Beſchluß gehe dahin, daß die Diözeſanvertreter des Volksvereins, die bisher allein von der Zentralſtelle des Volksvereins in München⸗ Gladbach abhängig waren, nun auch der Leitung der Biſchöfe Aunterſtellt werden. In dieſem Punkt hätten die Roeren, Bitter und Genoſſen alſo geſiegt; die engere Fühlung des Volksvereins mit dem Epifkopat, die ſie verlangten, iſt her⸗ geſtellt. Die Zentralſtelle in.⸗Gladbach unterſteht dem Kölner Diözeſanbiſchof, die einzelnen Verbände der Aufſicht ihrer Biſchöfe. Deſſenungeachtet oder gerade darum, wie man will, bleibt natürlich der katholiſche Volksverein eine Schutz⸗ und Propagandatruppe des Zentrums. Das hat er z. B. jetzt erſt wieder dadurch bewieſen, daß er ein langes Flugblatt über die Poftbeamten und die Reichsbeſoldungsreform heraus⸗ gegeben hat. Wie die„Bonner Zeitung“ mitteilt, wurde dies Flugblatt, das im üblichen München⸗Gladbacher Stil das Zentrum und ſeine Politik in dieſer Frage zu verteidigen fucht, allen Poſtbeamten in Bonn, gleichviel welcher Konfeſſion, ins Haus getragen. Was hat denn nun aber in aller Welt die Haltung des Zentrums in der Beamtenbeſoldungsfrage mit dem Katholizismus zu tun? Selbſt Kardinal Kopp, wenn er die Statuten des katholiſchen Volksvereins zur Hand mimmt, wird darauf kaum eine befriedigende Antwort zu geben vermögen. 5 Katzenpfötchen. Die Leute von der neuen ultramontan⸗agrariſchen Koa⸗ lition haben zunächſt den fünften Reichskanzler mit Samt⸗ pfötchen zu ſtreicheln verſucht in der Hoffnung, daß er ſich damn der Brutalität der Tatſachen leichter unterordnen werde. Da aber Herr von Bethmann⸗Hollweg dazu noch gar keine Amſtalten macht, kommen langſam hier und da die Krallen zum Vorſchein. Die„Germanja“ gibt eine Meldung wieder, wonach das Verbot der polniſchen Sprache auf dem Deutſchen Katholikentage von dem Breslauer Regierungspräſidenten im Einvernehmen mit dem neuen Reichskanzler erfolgt ſei, und daß Herr von Bethmann⸗Hollweg auch den Schein vermeiden Wolle als ob die Regierung anläßlich der Haltung des Zen-! trums und der Polenfraktion bei der Reichsfinanzreform be⸗ abſichtige, eine neue Aera einzuleiten. Das Zentrumsblatt ſagt dazu: „Nun ja: den„Schein“ hat der neue Kanzler gründlich ver⸗ mieden; das Weitere wird ſich im nächſten Winter im Abgeordnetenhauſe beziehungsweiſe im Reichstage finden, wie die Wirklichkeit eine andere Rolle als der Schein ſpielen wird.“ Mit anderen Worten: Und biſt Du nicht willig, ſo brauch' ich Gewalt.— Ebenſo hat auch die„D. Tagesztg.“ Kanzlerſchmerzen. Der von uns kürzlich zitierte Artikel der „Grenzboten“, der einen neuen Block nur aus einem inneren Jena der konſervativen Partei erſtehen ſah, iſt dem Agrarier⸗ blatt deshalb beſonders unangenehm, weil dieſe Zeitſchrift öfters als„offiziös“ bezeichnet worden iſt. Nun hat zwar Herr Oertel die Andeutung der„Kreuzztg.“, daß er früher vielfach als Bülow⸗offiziös gegolten habe, mit edler Ent⸗ rüſtung und dem Hinweis auf ſeine„Robuſtheit“ zurück⸗ gewieſen, aber die angebliche Offizioſität der„Grenzboten“ läßt ihn nicht ſchlummern, und er vermahnt in ſeinem Blatt den Kanzler folgendermaßen: „Nicht unſeretwegen, ſondern in Rückſicht auf die minder kun⸗ digen Kreiſe, die geneigt ſind, alles, was die„Gvenzboten“ ſchreiben, für offigiös anzuſehen, würde es vielleicht zweckmäßig ſein, wenn die Regierung, falls ſie das überhaupt nötig hat, von dem„Grenz⸗ boten“ ganz abrücken oder dafür ſorgen wollte, daß ihr nicht gegebenenfalls Aufſätze in die Schuhe geſchoben werden, die ihr recht unbequem und recht unangenehm werden können. Es würde wahrſcheinlich nicht im Intereſſe der Re⸗ gierung liegen, wenn in weiten Kreiſen ſich die Meinung feſt⸗ ſetzen ſollte, daß der eingangs gekennzeichnete Artibel, der von Gehäſſigkeiten geradezu ſtrotzt, irgendwie auf die Regierung zurück⸗ zuführen ſei.“ Die Sorge der„D. Tagesztg.“ für das Intereſſe der Regierung iſt ja rührend. Vielleicht bedrückt ſie ſogar den Herrn Reichskanzler etwas; vielleicht denkt er an den Hand⸗ ſchuh, der in die Obhut der„greulichen Katzen“ fiel, zwiſchen den Tiger und den Leu— mitten hinein —— Deutsches Reſch. — Gegen eine Reichswertzuwachsſtener hat ſich der pom⸗ merſche Städtetag, der jüngſt in Cammin verſammelt war, einſtimmig ausgeſprochen, und zwar unter folgender Be⸗ gründung: 1. Die Inanſpruchnahme dieſer Steuerquelle durch das Reich widerſtreitet zum Schaden einer ruhigen und fruchtbaren Entwickelung des geſamten nationalen Steuer⸗ weſens dem bewährten Grundgedanken der Migquelſchen Steuerreform, daß die Steuern vom Grundbeſitz ausſchließ⸗ lich den Gemeinden zu überlaſſen ſeien. 3. Die Einnahmen der Städte aus indirekten Steuern werden dadurch gemindert, und die Städte werden genötigt, die von ihnen durch ihre Zu⸗ ſchläge ſchon jetzt ſehr ſtark angeſpannten direkten Steuern, die wichtigſte Reſerve der Staatsfinanzen, noch ſtärker anzu⸗ ſpannen. 3. Die Beſteuerung des Wertzuwachſes der Grund⸗ ſtücke befindet ſich noch in einem Entwicklungſtadium, das im finanziellen und ſozialen Intereſſe eine vorſichtige und pfleg⸗ liche Behandlung unter Berückſichtigung der verſchiedenſten örtlichen Umſtände notwendig macht. Eine ſolche Behandlung Geſundhe wird durch einheitliche Schematiſierung dieſer Steuer für das ganze Reich zum Schaden ihrer Ertragsfähigkeit und ihrer ſozialen Durchbildung unmöglich gemacht. 4. Der Wert⸗ zuwachs der Grundſtücke tritt in ſtädtiſchen Verhältniſſen ſtärker als in ländlichen in Erſcheinung. Er hat ſeinen Grund dort großenteils in öffentlicheneranſtaltungen aus ſtädtiſchen Mitteln, wird aber auch von einer mindeſtens entſprechenden Steigerung der aus ſtädtiſchen Mitteln zu beſtreitenden Auf⸗ gaben begleitet. Die Beſteuerung des Wertzuwachſes von Reichs wegen enthält daher eine unbillige Vor⸗ belaſtung der Städte zugunſten des ganzen. 5. Die preußiſchen Städte ſind durch die neueſte Landes⸗ und Reichsgeſetzgebung mit derartigen Laſten überhäuft, daß ſie gerade gegenwärtig und in der nächſten Zukunft eine Minderung ihrer Einnahmequellen am wenigſten vertragen können. 6. Die dem Reich durch Verzicht auf die Wert⸗ zuwachsſteuer entgehende Einnahme iſt eine nur wenig gleichmäßige, die durch eine andere, allgemeiner und gleichmäßiger wirkende Steuerart, wie zum Beiſpiel eine Beſteuerung der Erbſchaften, zum Vorteil der Reichsfinanzen zu erſetzen wäre. — Konſervative und Hanſabund. Im Gegenſatz zu Berichten über die Gründungsverſammlung der Dresdener Ortsgruppe des Hanſabundes wird uns mitgeteilt, daß der konſervative Abgeord⸗ nete Behrens in einer Anſprache dem Wunſche Ausdruck gegeben hat, der Hanſabund möge ſich kraftvoll betätigen; er wandte ſich dabei ſcharf gegen die Gewaltpolitik der Agrarier. Ein weiterer konſervativer Parlamentarier, Herr Konſul Grumbt, drückte in einem Telegramm aus Kiſſingen ſeine aufrichtige Sympathie mit den Beſtrebungen des Hanſabundes aus. — Der Reichstagswahlkreis Eiſenach, der infolge des Falles Schack vielleicht vor einer Neuwahl ſteht, hat im Jahre 1907 zum erſten Male einen rechtsſtehenden Politiker in den Reichstag ent⸗ ſandt. Ein Menſchenalter hindurch war er im Beſitz des Liberalismus geweſen: bis zum Jahre 1887 erlangten mit zwei Ausnahmen die Nationalliberalen das Mandat, von 1887 bis 1898 behaupteten es die Freiſinnigen. Die Sozialdemokratie war bei der Hauptwahl von 1903 zum erſten Mal an der Stich⸗ wahl beteiligt, unterlag jedoch in ihr, weil die damals beinahe gleich ſtarken Antiſemiten und Freiſinnigen ſamt dem größten Teil der Zentrumswähler für den nationalliberalen Oberförſter Fries eintraten. Bei den Blockwahlen von 1907 gelangte der nationalliberale Kandidat nicht in die Stichwahl mit dem Sozial⸗ demokraten, weil das Zentrum, das im Jahre 1903 im ganzen 1303 Stimmen aufgebracht hatte, zugunſten der Wirtſchaftlichen Vereinigung auf die Aufſtellung eines eigenen Kandidaten ver⸗ zichtet hatte. So war es der Kandidat der Vereinigung, der Vorſitzende des Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes Schack, der in der Stichwahl das Mandat erlangte. Nach der Entwicklung, die die Verhältniſſe im Eiſenacher Kreiſe genommen haben, wird ein Nationalliberaler am geeigneten ſein, den Kreis für den Liberalismus zurückzuerbbern. — Lehrlingsmangel im Handwerkerſtande. Der am Sonn⸗ tag zu ſeiner 23. Hauptverſammlung zuſammengetretene„Ver⸗ band Sächſiſcher Gewerbe⸗ und Handwerkervereine“, der aus 155 Vereinen mit etwa 30 000 Mitgliedern beſteht, beſchäftigte ſich u. a. mit den Maßnahmen zur Beſeitigung des Lehrlingsmangels im Handwerkerſtande. In ſeinem Bericht an die Verſammelten äußerte ſich Buchdruckereibeſitzer Beck⸗Geringswalde dahin, daß der Lehrlingsmangel ſeinen Grund nicht zum kleinſten Teile darin habe, daß die Handwerksmeiſter zu viel über ihre ſchlechte wirtſchaftliche Lage klagten und den eigenen Nachwuchs dem Handwerke mit der Begründung entzögen, daß ihre Söhne es einmal beſſer haben ſollten, als ſie ſelbſt. Ein Grund für den Lehrlingsmangel liege weiter in der ſofortigen Bezahlung der Fabrikarbeit Jugendlicher. Um die Notpendigkeit dieſes Geld⸗ verdienens Jugendlicher zu mildern, ſoll der Regierung vorge⸗ ſchlagen werden, einen Einmillionenfonds ins Leben zu rufen. deſſen Zinſen würdige und bedürftige junge Leute in den Stand ſetzen ſollen, eine gute Handwerkslehre durchzumachen. Auch die vielen geſetzlichen Beſtimmungen bei Annahme von Lehrlingen müßten als Grund für die Steigerung des Lehrlingsmangels an⸗ geſehen werden. Selbſthilfe der Handwerker, vereint mit einem weiteren Ausbau der ſtaatlichen Handwerksfürſorge, könnte den Mangel an Lehrlingen beſeitigen und das Handwerk ſelbſt wieder zu alter Blüte emporbringen. i dindt a Ex. * Aus dem Staatsdienſt entlaſſen wurde Profeſſor Dr. Abdolf Gerhard am Gymnaſium in Tauberbiſchofsheim auf ſein An⸗ ſuchen *In den Ruheſtand verſetzt wurde Notar Guſt. Herrmann in auf ſein Anſuchen bis zur Wiederherſtellung ſeiner 8 Verſetzt wurden in gleicher Eigenſchaſt Profeſſor Alfved Räuber am Realgymmnaſium in Villingen an die Realſchule in Triberg, Pvofeſſor Wilhelm Simmler am Gymmaſtum in Tauberbiſchofsheim an das Gymnaſium in Donaueſchingen, Pro⸗ feſſor Dr. Alois Schmitt am Realk i in Buchen an das Gymmaſtum in Offenburg, Reallehner Johaum Jakob Dick an der Höheren Bürgerſchule in Gernsbach am die Realſchule zu giheim⸗ biſchofsheim und Reallehrer Jalob Rothenſte in an der Real⸗ in Rheinbfſchofsheim an die Höhere Bürgerſchule in Gerns⸗ 0 * Ernannt wurde Lehramtspraktikant Ernſt Wiedemann van Buenos⸗Aives zum Profeſſor am Realprogymnaſium in Buchen aund Lehramtspraktikant Karl Engelhardt bon Hoffenheim gum Profeſſor an der Realſchule in Wiesloch. * Winterfahrplan. Der endgültige Entwurf zum Winter⸗ fahrplan der Eiſenbahndirektion Mainz kann auf der Handels⸗ 5 5 und dem Verkehrsbureau von Intereſſenten eingeſehen werden. * Mannheimer Mutterhaus für Kinderſchweſtern, Windeck⸗ ſtraße 9. Man ſchreibt uns: Alle diejenigen Freunde der Anſtart, die im vorigen Winter zur Förderung des bedeutſamen Werbes eine größere oder kleinere Gabe ſpendeten, wird es imbereſſieren, zu hören, wie ſich die Anſtalt bis heube emtwickelt hat. Es ſind nun bald anderthalb Jahre her, ſeit wir begonnen haben, Mädchen für den Kinderſchweſterberuf auszubilden. Die Ausbildung der drei Schweſtern, die gleich zu Anfang in unſer Haus n ſind, geht ihrem Ende entgegen und es erfüllt uns mit Freude, zu ſehen, wie tüchtig und treu die Mädchen in ihrem Berufe ge⸗ „Jedenfalls kann die verletzende Art, in welcher ſie von der „Kreuzzeitung“ beſprochen wird, für unſere Politik, welche Hal⸗ kung ſie auch dem Ereignis gegenüber einnehmen mag, von keinem Nutzen ſein und nur dahin führen, Frankreich und perſönlich deſſen Regenten zu ärgern, wodurch für niemand etwas gewonnen wird.“ Um jedoch den ihm befreundeten Chefredakteur Hermann Wagener dahin zu bringen, den„perſönlichen“ Handlungen des Kaiſers Napoleon eine mildere Beurteilung angedeihen zu laſſen, rät er, durch den General v. Gerlach, den bekannten allmächtigen diutanten und intimſten Vertrauten des Königs,„in güt⸗ kichem Wege auf Wagener dahin wirken zu laſſen, daß er bei Be⸗ bandlung der auswärtigen Verhältniſſe weniger Bitterkeit in ſeine e legt.“ Und über den Angelegenheiten der großen Politik verabſäumt der Geſandte in Frankfurt auch die kleinſten nicht. So bittet er in eindringlichen Worten um die Gewährung einer Penſion für den ſeit mehr als dreißig Jahren beſchäftigten und mit ſiebzehn Taler vier Silbergroſchen monatlich angeſtellten Kanzleidiener. „Ich habe ihn bisher unterſtützt und ihm ein Unterkommen ange⸗ wieſen, weil er keine Wohnung finden konnte. Indeſſen kann ich ſeine Unterhaltung im Wege eines Almoſens für die Dauer nicht auf mich nehmen, und fühle mich dazu um ſo weniger verpflichtet, als er nicht mir, ſondern dem Staate und meinen Vorgängern den arbeitsfähigen Teil ſeines Lebens hindurch gedient hat.“ Uueberlieſt man dieſe briemflichen Mitteilungen, dann kann man nur immer und immer wieder ausrufen: Ueberoll, im kleinen wie im großen„en ungue leonem“. Buntes Feuflleton. — Die pſychologiſche Bedentung des Schleiers wird in fein⸗ finniger Weiſe von Siegfried Trehitſch in ſeiner im September⸗ keſt der Monatsſchrift„Nord und Süd“ erſcheinenden Novelle „Der Vorhang“ beobachtet. Nichts Sichtbares hat für den Men⸗ ſchen der Zauber des Geheimniſſes. Es mag unverſtändlich, un⸗ erklärlich ſein, es iſt da, und was da iſt, was wir ſehen und grei⸗ fen können, das verlangen wir oft nicht zu begreifen. Wir finden uns ab; ohne weiter zu fragen, gehen wir an Rätſeln vorüber, die uns leuchtend in die Augen ſtarren. Sobald aber ein Nebe! die hellen Dinge verhüllt, ſobald dſas dünnſte Geſpinſt, das Traum oder Wachen gewoben haben mag, darüber hinſinkt, wird ſo ein Ding das Ziel unſerer Forſchung, unſeres Grübelns. Es gleißt und lockt, narrt uns, quält uns und läßt uns nimmer. Die Phantaſie umkreiſt plötzlich einen verheimlichten Gegenſtand, von dem der Gedanke ſich eben noch abwandte, an dem der wache Sinn kalt vorbeiſah. Die Kenntnis dieſer Tatſache haben nur die Frauen im Blut, oft ahnungslos, unbekümmert und ohne ein Wort an ſie zu verſchwenden. Daß ſolche Weisheit die Schwelle des weiblichen Bewußtſeins ſelten überſchreitet, verleiht den Frauen Macht, verſchwiſtert ſie mit dem Geheimnis alles Ver⸗ hüllten, und wenn ihr Sinn zufällig ſelbſt in die Wolken ſtrebt, wenn ſie ſelbſt nach dem, wovon ſie ein Tei! ſind, forſchen, dann werden ſie in die myſtiſche Glorie der ewigen Geheimniſſe erho⸗ ben. Von den Gläubigen, deren Gefühl ſich zur Ekſtaſe ſteigert, werden ſolche Frauen„holde Rätſel“ oder„dämoniſch“ genannt. Die Schöpfung hat aber doch nur ein paar zarte Fäden von den myſtiſchen Geweben, die ſie über die Dinge gelagert hat, um die Hüften der Frauen geſponnen, ohne ihnen die Gabe zu ſchenken, nach Gefallen Hüllen abzuwerfen oder Sichtbares nach Gutdün⸗ ken zu bedecken. Was man aber ſelbſt zu haben glaubt, das be⸗ gehrt man natürlich nicht, und es kann einen nicht verwirren. Deshalb ſind Frauen Männern, die Sucher ſind, zumeiſt über⸗ legen. Von einer ſcheinbaren Ueberlegenheit, die von der einſtigen Unberührtheit ſtammt. Nur ein Mann wird durch einen über das Antlitz einer Frau herabgeſunkenen Schleier in Erregung verſetzt verborgen iſt. Gibt es doch kaum einen, der dem Zauber des Schbeiers, jenem banalſten und alltäglichſten Geheimnisbildner, widerſtehen könnte. Unverbraucht wirkt der Reiz des Schleiers, den jeder kennt, den jeder an ſich erfahren hat, ja dem jeder viele kleine Enttäuſchungen verdankt. Er iſt das Myſterium ohne Adel, ſo recht bürgerlich und zugänglich, wie dazu da, dem Wanderer auf goldener Mittelſtraße ſein bißchen Phantaſie zu beſchwingen. — Polarfahrt einer Tonne. Vor neun Jahren wurde von der Geographiſchen Geſellſchaft zu Philadelphia eine ganze Flotte großer feſt verdichteter Tonnen nördlich der Beringsſtraße aus⸗ geſetzt, damit man dadurch womöglich intereſſante Aufklärungen über die Strömungen in den Polarmeeren erlange. Es waren im ganzen 35 Tonnen, von denen jede numeriert war und in vier Sprachen die Bitte an den Finder enthielt, ſie mit genauer An⸗ gabe des Ortes und der Zeit der Auffindung an den nächſten amerikaniſchen Konſul zu ſenden. Eine dieſer 35 Tonnen iſt nun tatſächlich wiedergefunden worden und zwar an der Küſte der Inſel Sirö in Norwegen von einigen Fiſchern. Dieſe übergaßen ſie dem bekannten Polarforſcher Amundſen, durch den ſie an die Geſellſchaft in Philadelphia zurückgelangte. Dieſe Tonne hat neun Jahre lang den Druck des arktiſchen Eiſes widerſtanden und der Luftlinie nach 3860 Kilometer zurückgelegt. Der eigentliche Weg war aber noch länger, da ſie den verſchiedenen Strömungen fos⸗ gend, Umwege zu machen hatie. Durch das Etperiment hat ſich ein wertvoller Aufſchluß ergeben, der bisher nur Vermutung war: die Fahrt der Tonne, die dem Nordpol ſehr nahe gekommen ſein muß, hat bewieſen, daß die Geſamtbewegung der Polarſtrömun⸗ gen von Weſten nach Oſten geht. Kapitän Amundſen hält dieſe Tatſache für ſo wichtig, daß er auf ihr ſeinen neuen Plan einer Expedition ins Polargebiet aufgebaut hat. — Wandernde Fledermäuſe. Die Wanderungen der Tiere ruhen auf verſchiedenen Urſachen. Viele Fiſche, wie der Lachs, werden und ungeſtüm zu ſehen verlangen, was hinter dem Gewebe ie Meerforelle, der Maifiſch, die Maränen, der Stint wandern Maunheim, 9. September. oneral⸗Huzeiger. Abendblatt.) 3. Seide. worden ſind. Die eine von ihnen Tommt am I. Ottober als Ge⸗ meinde⸗Kinderſchweſter nach Neckarhauſen bei Ladenburg. Die eweite iſt für eine Starion in einer größeren Stadt Badens vor⸗ gemerkt. Dann verbleibt uns noch eine ausgebildete Schſweſter, für die wir zunächſt im Hauſe Verwendung haben. Wir hätten nun gern für einen kräftigen Nachwuchs von Lehrſchweſtern Sorge getragen, wenn wir im Hinblick auf unſere finanziellen Verhält⸗ miſſe den Mut datzu gehubt hätten. Die Verantwortung und die Sorgen wären zu groß geweſen, die wir uns dadurch aufgeladen hätten. Wir dürfen ja Gott danken, daß unſere Sache ſoweit gediehen iſt, und jetzt die erſten Schweſtern unſeres Hauſes auf Station kommen. Damit hat unſere Anſtalt die erſte Etappe ihrer Entwicklung zurückgelegt, der ſchwierige Anfang iſt durchgekämpft und nun gilt es, ſicher und ſtetig die Entwicklung weiterzufüdren. Dafiir bedürfen wir nun der weiteren Mithilfe und Fürſorge unſerer Freunde. Es iſt doch eines der älteſten Liebeswerke der chriſtlichen Kirche, das wir treiben. Neben der Pflege der Kranken hat die Kirche die Erziehung, Bewahrung und Pflege der kleinen Kinder, beſonders aus den ärmeren Kreiſen, von jeher als ihre vordehmſte Liebesarbeit angeſehen. Aber wir geben auch jungen Mädchen, die ſich im Dienſt der Kirche und der Memſchheit nützlich machem wollen, Gelegenheit, ſich hier einen Lebensberuf zu gründen, der ihnen Befriedigung für Herz und Gemüt bringt und im Kpank⸗ heitsfolle und im Alter eine Verſorgung zuſichert. Um nun das ſchöne Werk zu fördern, wie wir es gern möchten und wie es die Notſtänſde in unſerer Gemeinde erheiſchen, müſſen wir uns aurfs neue iin das Wohlwoller unſerer Mitbürger wenden. Für jede, auch die kleinſte Gabe unſerer Freunde ſind wir herzlich dank⸗ bar. Es wird gebeten ſie an Stadtpfarrer Sauerbrunn, Johanmis⸗ kirche, zu ſenden. Die Freireligizſe Gemeinde beginnt ihne Wintertäligkeit am 12. September mit einem Vortrage des Herrn Predigers Schnei⸗ der über„den Humanitätsgedanken bei Herder“. Der(GZortrag findet in der Aula des Realaymnaſiums(Friedrichs⸗ ring 6) ſtatt und beginnt um 10 Uhr. Jedermann iſt freundlichſt zu bemſelben eingeladen. * Evang. Männer⸗ und Jünglingsverein. Der für kommen⸗ den Somt in Ausſicht genonmnene Familienausflug nach Nellarſbeinach mit Rückfuhrt per Danpfbaot nach Manmheim kann nicht zur Ausführung kommen, da die Direktion der Neckardampf⸗ ſchleppſchiffahrts⸗Geſellſchaft in Heilbronn mitteilte, der niedere Waſſerſtand laſſe die Fahrt nicht zu. Wir bitetin daher unſere Ireunde und Gönner, dem Betrag der bereits gelöſten Karten gegen Rückgabe der Karten bei unſerem Sekretär J. R. v. Loewen⸗ feld, U 3, 25, von Samstag den 11. cr. am zu erheben. * Verkehr mit Kraftfahrzeugen im Manövergelände. Zur Vermeidung von Unglücksfällen iſt für die Dauer der Kaiſer⸗ manöver vom 13.—18. d. M. einſchließlich der Verkehr mit Kraftfahrzeugen(-Wagen und Rädern) in den Amtsbezirken Eberbach, Mosbach, Adelsheim, Buchen, Box⸗ berg, Tauberbiſchofsheim und Wertheim dahin beſchränkt worden, daß private Kraftfahrzeuge an marſchierenden oder auf der Straße haltenden Truppen nd Trainkolonnen nur auf den großen breiten Chauſſeen und nur mit der Höchſt⸗ geſchwindigkeit von 15 Km. in der Stunde vorbeifahren dürfen, während ein Vorbeifahren an Truppen und Kolonnen in Ort⸗ ſchaften und auf Straßen, die nicht die regelrechte Chauſſeebreite haben, verboten iſt. Außerdem müſſen private Kraftfahrzeuge auf Anruf oder auf ein Zeichen von Offizieren oder Feldgendarmerie⸗ patrouillen ſofort anhalten und auf Wunſch der Truppenführer die Straße räumen. Die Beſitzer von Kraftfahrzeugen werden hierauf mit dem Anfügen aufmerkſam gemacht, daß nur auf den nachſtehend bezeichneten Straßen Kraftfahrzeuge an Truppen vorbeifahren können: Amt Eherbgch. 1. Eberbach: Hirſch⸗ horn, 2. Eberbach-Gammelsbach, 3. Eberbach-Hailbach, 4. EberbachMudau, 5. Eberbach—Neckarelz.— Amt Mosbach. 1. Wieſenbach—Aglaſterhauſen—-Neckarelz— Mosbach— Dallau Rittersbach—Buchen, 2. Zwingenberg—NeckarelzGundelsheim, 3. Aglaſterhauſen—Helmſtadt, 4. Jagſtfeld—Neudenau—Möckmühl, 5. Auerbach— Adelsheim.— Amt Adelsheim. 1. Möckmühl Ruchſen—Widdern, 2. Adelsheim—Sennfeld.—Möckmühl, 3. Ober⸗ ſchefflenz— Adelsheim Oſterburken—Berolzheim, 4. Adelsheim Seckach—Buchen, 5. Oſterburken—Merchingen—Ballenberg.— Amt Buchen. 1. Rittersbach—Buchen—Walldürn⸗-Hardheim Königheim, 2. Buchen—Mudau, 3. Eberbach—Mudau Amorbach, 4. Kailbach—Ernſttal—Amorbach, 5. Buchen—Seckach, 6. Wall⸗ dürn—Rippberg—Amorbach, 7. Hardheim—Miltenberg, 8. Hard⸗ heim-Külsheim, 9. Hardheim—ErfeldUntereubigheim.— Amt Boxberg. 1. OſterburkenBoxberg-Königshofen, 2. Schwei⸗ gern—Aſſamſtadt-᷑Krautheim, 3. Winzenhofen—Krautheim—Dörz⸗ bach, 4. Krautheim—Ballenberg—Merchingen, 5. Untereubigheim —Gerichtſtetten.— Amt Tauberbiſchofsheim. 1. Hard⸗ heimTauberbiſchofsheimGerchsheim, 2. Niklashauſen—Tauber⸗ biſchofsheim-Königshofen—Mergentheim, 3. Königshofen—Sach⸗ ſenflur.— Amt Wertheim. 1. Miltenberg—Freudenberg Wertheim—Dertingen, 2. WertheimBronnbachWerbach, 3. Bronnbach—Külsheim—Steinfurt. ·Pilzausſtellung. Als wir heute vormittag in der Turnhalle des Realgymnaſiums die langgeſtreckte Tafel mit der von Herrn Julius Rothmayr⸗Luzern, einer Autorität auf dem Gebiete der Pilzkunde, arrangierten Ausſtellung der in unſerer nächſten Umgebung gedeihenden Pilzarten entlang ſchritten, fiel uns unwillkürlich eine Epiſode ein, die ſo recht eindringlich be⸗ wies, daß im allgemeinen über den Wert unſerer heimiſchen Pilz⸗ arten für die menſchliche Nahrung noch eine große Unwiſſenheit herrſcht. Es war in den Sommertagen, die wir im Odenwald der Erholung widmeten. Eine Streife durch den würzig duftenden Wald führte uns an eine Stelle, die mit Pfifferlingen beſät war. Da gab es natürlich für den Pilzfreund kein langes Beſinnen. Ein emſiges Sammeln begann und ſo waren gar bald die Taſchen — und was wir ſonſt noch zur Beförderung der gelben Früchte des Waldes zur Hand hatten— gefüllt. In der Penſion gab es UTrnnr aus dem Salzwaſſer in das Süßwaſſer, um dort zu laichen, wäh⸗ rend der Aal zu demſelben Zwecke die See aufſucht. Manche Großſäugetiere, wie der Wapiti, mehrere afrikaniſche Antilopen, und früher auch der Biſon, wandern regelmäßig, weil ſie beim Verweilen in derſelben Gegend an Futtermangel zugrunde gehen würden. Plötzlicher Nahrungsmangel oder ſehr früher Schnee⸗ fall veranlaßt in unregelmäßigen Zwiſchen räumen nordiſche Vö⸗ gel, wie den Seidenſchwanz und Tannenhäher, ſüdliche Gegenden aufzufuchen. Ganz regelmäßig wandern, weil ſie im Winter nicht Nahrung genug zu Hauſe finden, zahlreiche Bogelarten und kehren im Früheing wieder zurück. Weniger bekannt iſt es, daß auch einige Fledermäuſe regelmäßig wandern; ſo hat man mehrfach am hellen Tage im Frühherbſte eine unſerer größten Fledermäuſe, die frühfliegende Fledermaus, ein verbreitetes deutſches Wald⸗ tier, in größeren Flügen ſüdwärts ziehen ſehen, und eine Zwerg⸗ federmans, die ſogenannte nordiſche. Dieſes Tierchen, das in Skandinavien, Nordrußland und Sibirien lebt, rückt erſt im Auguſt in die nördlichſten Teile ſeines Verbreitungsgebietes ein, wahrſcheinlich, weil ihm die hellen Juni⸗ und Julinächte in den höheren Breiten nicht zuſagen. Im Herbſte kehrt es wieder zu⸗ rück und durchmißt dabei eine Strecke von zehn Breitengraden. Außer dem Renntier iſt kein dandbewohnendes Säugetier bekannt, das⸗Jo weite Wanderungen unternimmt. dann erſtaunte Geſichter. Wohl kannten unſere Hausgenoſſen die Pfifferlinge ſehr genau, aber niemand hatte daran gedacht, daß man die Dinger eſſen könnte. Seit Jahren waren die ſchmack⸗ haften Walderzeugniſſe in den ausgedehnten Forſten zentnerweiſe der Verweſung anheimgefallen. Als bald darauf das Waldfleiſch in der Pfanne ſchmorte und als wir dann mit größtem Appetit dieſe hochwillkommene Zugabe zu der herkömmlichen Penſionskoſt verzehrten, da bekamen es die biederen Leute mit der Angſt zu tun, wir würden an einer Pilzvergiftung elendiglich zugrunde gehen. Und ſie mögen ſehr erleichtert aufgeatmet haben, als ſie ſich in den nächſten Stunden überzeugen konnten, daß die be⸗ fürchtete Kataſtrophe nicht eintrat. Beim nächſten Schmaus waren ſie ſchon ſoweit bekehrt, daß ſie ſich wenigſtens zu einer Koſtprobe herbeiließen, die ihnen die Ueberzeugung deibrachte, daß dem bisher unbeachtet gelaſſenen„Zeug“ ein außergewöhn⸗ licher Wohlgeſchmack eigen iſt. So wie dieſe biederen Odenwälder denken nun mit Ausnahme der wenigen, die ſich auf das Pilz⸗ ſammeln gewerbsmäßig verlegen, alle Landleute. Man kennt den Nährwert der Pilze nicht und hält ſie auch im allgemeinen für giftig. In der Stadt iſt dieſe Pilzſcheu naturgemäß bei weitem nicht ſo perbreitet, weil die Bevölkerung mehr von Elementen durchſetzt iſt, die aus Gegenden ſtammen, in denen das Pilzſam⸗ meln ſich mit dem Beerenleſen meſſen kann. Aber ſelbſt in der Stadt— ſpeziell in unſerer Gegend— bilden die Pilzfreunde noch eine verſchwindend kleine Minderheit. Da iſt es denn ſehr zu be⸗ grüßen, daß Herr Julius Rothmayr⸗Luzern ſeine langjähri⸗ gen Erfahrungen der Allgemeinheit zur Verfügung ſtellt und in der Pilzernte in größeren Städten Ausſtellungen veran⸗ ſtaltet, die den Beſuchern zeigen ſollen, welche Pilzſorten in den Wäldern der Umgebung wachſen und was davon genießbar und nicht genießbar iſt. Die lange Tafel, auf der auf Moosunter⸗ grund die verſchiedenen Sorten arrangiert ſind, birgt eine ſtau⸗ nenswerte Fülle von Arten. Man ſollte es nicht för möglich halten daß unſere Wälder ſo viele Sorten bergen, von denen die meiſten eßbar ſind. So iſt die Ausſtellung für den Laien äußerſt lehrreich. Aber nicht nur für den Laien. Selbſt der Pilzkenner erfährt durch die intereſſanten Erläuterungen, die Herr Rothmayr giübt, manches Neue. So werden die Wenigſten gewußt haben, daß ſelbſt der gefürchtete Fliegenpilz nicht giftig iſt. Herr Rothmayr hat auch ſchon dieſe farbenprächtige Sorte gegeſſen. Da die Aus⸗ ſtellung jeden Tag erneuert wird— es ſammeln ſtändig ſechs Perſonen— ſo empfiehlt ſich auch ein mehrmaliger Beſuch. Na⸗ mentlich ſollte man die Jugend in die Turnhalle des Realgymna⸗ ſiums führen, denn gerade in der Schule wird die Pilzkunde noch ſehr ſtiefmütterlich behandelt. Wer Hire Kenntniſſe über dieſes vorzügliche Anſchauungsmittel hinaus erweitern will, wird gut tun, ſich das von Herrn Rothmayr verfaßte, reich illuſtrierte Werkchen„Die wichtigſten Pilze des Waldes für die Volksernäh⸗ rung“, das am Eingang zu haben iſt, zu erwerben. Im übrigen ſei der Beſuch der Ausſtellung auf das angelegentlichſte empfohlen. * Pfüälzerwald⸗Verein. Als Ziel der neunten diesjährigen Programmwanderung am nächſten Sonntag hat ſich der Pfälgerwald⸗Verein den Weſtrich erkoren. Uun den Beſuch bequem im Rahmen einer Tagestour zu ermöglichen, iſt ab Neuſtadt, wo Mitglieder anderer Ortsgruppen ſich anſchließen, ein Sonderzug eingelegt, zu dem die hieſigem Teilnehmer mit dem Zuge 5,42 Uhr vorm, ab Ludwigshafen den Anſchluß erreichen. In Gichelſcheid beginnt die Wanderung. Mit geringer Steigung geht es in ein⸗ ſtündigem Marſche ſtändig durch ſchönen Wald zu dem Städtchen Waldmohr, wo die Führer eine Anzahl gaſtlicher Stätten für die Frithſtücksraſt bezeichnen werden. ſodann durch die Hollerklamm. In bequemem Aufſtieg gelangen wir, zu der aufgelaſſenen Grube„ wo nur der mächtig auf⸗ ragende Kamin und die Fundamentreſte einiger Häuſer Zeugnis ablegen von dem emſigen Leben, das bis vor einigen Jahven hier geherrſcht. Ein halbes Stündchen Marſchzeit trennt uns nur noch von dem Bergarbeiterdorf Höchen, wo eine kleine Kaffeeraſt vorge⸗ ſehen iſt. Von hier über offenes Gelände ſchreitend, tauchen vor unſeven Blicken bald die ausgedehnten Gebäudeanlagen der Grube Frankenholz auf, deren Beſichtigung in freundlichſter Weiſe ſeitens der Direktion geſtattet wird. Nach der Inaugenſcheinnahme dieſes überaus intereſſanten Betriebes verfolgen wir Waldwege, die uns in bangſamem Gefälle zur Grube Bexbach bringen, wo wir uns ſammeln. Geleitet von der Bergwerkskapelle, marſchieren wir nun dem Endziel unſerer Wanderung, Mittelbeybach, zu, wo uns ein einfaches, aber gutes Mahl bereitet ſein wird. Eine geſellige Unterhaltung vereinigt ſodann die Wäldler vom Rheine und Weſtrich; bei den Klängen der Kapelle und den Liedervorträgen der Ludlwigshafener ſangeskundigen Wanderer wperden die kurzen Stunden nur zu ſchnell vorübereilen, bis um halb 8 Uhr der Sonderzug wieder die Scharen zur Heimat zurückbringt. Der Vorverkauf für die Fahrkarten(in Mannheim bei H. Model) bleibt bis Samstag abend 7 Uhr geöffnet, die Löſung vor Abgang des Zuges bedingt einen Aufſchlag von 50 Pfg. Odenwaldklub. Zu der gemeinſchaftlichen Wanderung der Ortsgruppen Mannheim⸗Ludwigshafen und Darm⸗ ſtadt des Odenwaldklubs hatten ſich trotz des plötzlich einge⸗ tretenen ſchlechten Wetters von Mannheim 130, von Darmſtadt 72 Teilnehmer eingefunden. Die Vereinigung der beiden Gruppen fand auf dem Hainhaus ſtatt, worauf dann die Wanderung gemeinſchaftlich fortgeſetzt wurde. Auch die Höhen wurden klarer; ſo daß man vom Breuberg eine recht hübſche Ausſicht hatte. Um 5 Uhr erreichten die Wanderer das Ziel des Tages: Höch ſt, wo im Gaſthauſe„Zur Poſt“ das Mittageſſen eingenommen wurde. Herr Profeſſor Kiſſinger begrüßte während des Eſſens die Teilnehmer in launiger Weiſe und ſprach auf die guten Beziehun⸗ gen der beiden Ortsgruppen, die ſich auch dadurch bewieſen, daß ſchon zwei Mannheimerinnen Darmſtädter Klubgenoſſen ſich zur gemeinſchaftlichen Wanderung durchs Leben erkoren. Von Mannheim dankte Herr Haffner unter Hinweis auf die Ziele des Geſamtklubs und der einzelnen Ortsgruppen. * Nachſtehende Fahrräder wurden dahier entwendet: 1) Vom 16.—21. Auguſt ein Wandererrad mit ſchwarzem Rahmenbau und Felgen, ohne Freilauf, ſog. Geſundheitslenkſtange, der vordere Mantel deſekt. 2) Am 29. Auguſt ein Neckarſulmer Damenrad mit ſchwarzem Rahmenbau, weißen Felgen, vernickelten Speichen und gerader vernickelter Lenkſtange mit weißen Celluloidringen, Lederſattel mit grünem Plüſchüberzug. 3) Am 1. Sepiember ein Adlerrad, mit ſchwarzem Rahmenbau und Felgen, vernickelten Speichen und Lenkſtange, roten Mänteln, ſchwarzem Lederſattel, Petroleumlaterne, Alarmglocke und Werkzeugtaſche. 4) Am 16. Auguſt ein Weilrad, mit ſchwarzem Rahmenbau und Felgen, vernickelter Lenkſtange und roten Mänteln. In letzter Zeit hier: Ein gelber Schnauzer, 3½ Jahre alt, männlich, hört auf den Namen„Leo“, Um ſachdienliche Mitteilungen an die Schutzmann⸗ ſchaft wird erſucht. * Aus dem Schöffengericht. Bei einer Sieſta unter einem Kirſchbaum auf der Wanderſchaft in der Nähe von Graben ſah der Spengler Karl Seibert aus Düren in der Nähe ein un⸗ beaufſichtigtes Fahrrad, das dem auf dem Felde arbeitenden Land⸗ wirt Auguſt Cemm gehörte. Fahren iſt bequemer, als Laufen, dachte Seibert, holte ſich das Rad und fuhr damit nach Mann⸗ heim, wo er es an einen Fahrradhändler verkaufte. Er wird zu einer Gefängnisſtrafe von 3 Wochen verurteilt, eine etwas ge⸗ ringe Strafe bei den überhandnehmenden Raddiebſtählen.— An⸗ lagen zum Straßenräuber hat der 20 Jahre alte Taglöhner Ph. Reichlin von hier. der ſich am 20. Auguſt zu Gemeinſchaft mit Unſere Wanderung führt uns⸗ dem Taglöhner Friedrich Vollmer aus Backhauſen den Bäcker⸗ burſchen Leonhard Heß als Opfer ausſuchte. In einer Wirt⸗ ſchaft ſchwindelten ſie dem Burſchen vor, in einer anderen Wirt⸗ ſchaft ſei ein Mädchen, das wollten ſie ihm zuführen. Unterwegs kamen endlich dem gerade nicht beſonders hellen Bäckerburſchen doch Bedenken, daß man mit ihm etwas vorhabe. Aber ſchon hatte ihm Reichlin die Uhr abgeknöpft. Als der Beſtohlene die Gauner wieder traf und Reichlins Taſchen nach der Uhr aus⸗ ſuchen wollte, bot ihm dieſer noch Prügel an. Reichlin wird zu einer Gefängnisſtrafe von 5 Wochen, der Spießgeſelle zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt. Aus dem Grofherzogtum § Feudenheim, 9. Sept. Ein gräßliches Unglück ereignete ſich heute morgen kurz nach 9 Uhr auf dem Wege nach Heddesheim. Der 10jährige Sohn Anton des Taglöhners Franz Winkler von hier hatte ſich auf die Kuppelung zweier elektr. Wagen des ſtaatl. Porphyrwerks Doſſenheim geſetzt, das zurzeit mit dem Transport der zur Ausbeſſerung der Feudenheimer Land⸗ ſtraße benötigten Steine beſchäftigt iſt, um ſich auf dieſe Weiſe ein Stück fahren zu laſſen. Der Junge ſcheint aber ſeinen Halt ver⸗ loren zu haben und geriet ſo unglücklich unter die Räder des 2. Wagens, daß ſie ihm quer über die Bruſt gingen. Der Tod ſcheint ſofort eingetreten zu ſein. Ein Verſchulden des Führers der beiden Wagen ſcheint ausgeſchloſſen, da er von dem Vorfall gar nichts bemerkte und erſt von der Gendarmerie benach⸗ richtigt wurde. Mosbach, 7. Sept. Ideale Zeitungsverhäbt⸗ mäſſe beſtehen noch in unſevem Städtchen, wie aus folgender Bekanntmachung der hier erſcheinenden„Badiſchen Neckarztg. her⸗ vorgeht:„Um unſerem Perſonal Gelegenheit zu geben, dem mor⸗ gigen Schlußmanöver anwohnen zu können, fälltdie morgige Nummer unſeres Blattes aus. Wir bitten unſere Leſer dies zu entſchuldigen und hoffen, daß dieſelben umſerem Perſonal dieſe Freude gönnen. Unſere heutige Nummer laſſen wir aus dieſem Grunde in verſtärktem Umfang erſcheinen.“ Durlach, 8. Sept. Auf dem Reitplatz des hieſigen Train⸗ bartaillons findet gegenwärtig eine intereſſante militäriſche Uebung ſtatt. Eine Abteilung Soldaten⸗Bäcker, eingezogene Re⸗ ſerviſben, iſt in Tag⸗ und Nachbſchichten damit beſchäftigt, in 12 fahrbaren Backöfen in leinhalb Tagen 14000 Kommislaihe zu hacken. §Baden⸗Baden, 8. Sept. Die Herbſtſaiſon laßt ſich bei ſchönem Wetter und vorzüglicher Frequenz ſehr gut an. Am 11. ds. Mts. nmumt im Städt. Park die ſo bel iebte Trauben⸗ kur ihren Anfang. * Hilfingen(A. Pforzheim), 7. Sept. Am Sonntag abend ging der bei ſeinen Eſtern wohnende ledige 22 Jahre albe Rudolf Brenk mit ſeinem Hund in den Wald ſpazieren, kehrte aber wicht mehr zurück. Dagegen kam der Hund und lief in die zunächſt dem Ort befindliche Mühle, wo er auffällig winſelte und heulte, und dann zu den Eltern Brenks, wo er ſich ebenſo auffällig geberdete. Leider wurde das Gebaren des Tieres nicht richtig gedeutet, und niemand ging mit dem Hund hinaus. Als Brenk am Montag auch noch fehlte, ſuchte man ihn und fand ihn im Forchenwald tot. Er hatte Schaum vor dem Mund, zeigte aber keine ſüchtbaren Ver⸗ letzungen. oc. Freiburg, 18. Sept. Das Söhnchen des Löwenwirteß Steinhart in Zarten wurde am Montag von einem Automobil überfahren umd ſo ſchwer verletzt, daß es geſtern ſterh.— Heufe nacht wurde der Dachſtuhl des Hauſes Friedrichſtr. 54(Beſitzer Auguſt Scherer Erben). durch Feuer zerſtört. Die Fahrniſſe mehrerer Familien ſind keils durch Feuer, teils durch Waſſer ver⸗ nichtet. Der Scheden dürfte ſich auß 10—45 900 M. belauſen. Donaueſchingen, 7. Sept. Zu Ehren unſeres ſchei“ denden Bürgermeiſters Fiſcher, der beim Städtetag in Lörrach zum Ehrenmitglied des geſchäftsführenden Ausſchuſſes ernannt ſwurde, hielt dieſer hier ſeine geſchäftliche Sitzung ab, bei dem die Herren Bürgermeiſter der Städte Eberbach, Weinheim, Durlach, Raſtatt, Waldkirch, Staufen, Müllheim, Lörrach und Ueberlingen vertreten waren. Der Anlaß geſtaltete ſich zu einer überaus herz⸗ lichen und warmen Abſchiedsfeier für den auch in dieſem Kreiſe ſehr geſchätzten Bürgermeiſter. falz, Jeſſen und Umgebung. * Speyer, 8. Sept. Dem Fuhrmann Franck der Stor⸗ chenbrauerei Speyer, der mit ſeinem Bierfuhrwerk auf dem Heimwege nach Speyer begriffen war, gingen geſtern abend bei der Rheinhauſer Fähre beim Ausgang des Ortes die Pferde durch und rannten in den Rhein. An der Leine der in der Nähe ankernden Baggermaſchine blieb das Fuhrwerk hängen. Durch ſchnelle Hilfe der Baggermannſchaft konnten der Fuhrmann und ein Pferd vom Extrinken gerettet werden. Das zweite Pferd ertrank. * Worms, 8. Sept. Nach einer hier bei der Familie des vermißten Inhabers der Engelapotheke eingegangenen Mitteilung aus Friedrichshaſen wurde derſelbe geſtern dort in einem Hotel von Verwandten aufgefunden und iſt in Begleitung zu ſeiner in Reichenhall lebenden Frau abgereiſt. Darmſtadt. 8. Sept. Der wegen des Arheilger Poſt raubs erſt kürzlich von der Darmſtädter Ferienſtrafkammer zu 2½ Jahren Zuchthaus verurteilte Schloſſer Heinrich Gernshei⸗ mer erhielt von der Frankfurter Strafkammer eine Zuſatzſtrafe von 1 Jahr Zuchthaus. G. hatte in Gemeinſchaft mit 2 anderen Einbrechern einer Frankfurter Dame für 10 000 Mk. Juwelenn entwendet. * Mainz, 8. Sept. Die Stadt Mainz beabſichtigt ſchnn lange die Fäkalien in den Rhein zu leiten und hat auch von der Regierung füngſt unter der Bedingung die Erlaubnis er halten, daß dieſe Fäkalien zunächſt durch die Klärbecken laufnn müſſen. Die Pläne für die dazu erforderlichen Anlagen ſind be⸗ reits fertiggeſtellt, ebenſo die Koſtenanſchläge. Es ſollen dafür etwa 1½ Millionen Mark aufgewendet werden. Angeſichts unſerer finauziellen Verhältniſſe dürfte aber die Ausführung der Pläne noch etwas verſchoben werden. Wildbad, 8. Sept. Kühle Nächte bringen uns köſtliche Friſche und laſſen uns doppelt die Woltat des herrlichen Sonnen⸗ ſcheins empfinden, der trotz des veränderlichen Wetters meiſt vom blauen Firmament die reizvolle Landſchaft beleuchtet. Bäder und Luft bringen gemeinſam den wunderbaren Heilerfolg hervor, dem Wildbad ſeinen Weltruf verdanlt. Die Frequenz beträgt: 16 231 Perſonen. Mit der Bergbahn wurden bis Ende Auguſt befördert: 180 000 Perſonen gegen 186000 im Vorjahr, mithin mehr 44 000 Perſonen. Theater, Kunſt und Wiſſfenſchaft. Vom Theater: Die Intendanz teilt mit: Die Neuein⸗ ſtudierung des Fauſt., die in der verfloſſenen Spielgeit fünf ausverkaufte Häuſer brachte, wird zum erſtenmale in dieſer Saiſon am kommenden Sonntag, den 12. September wieder in Szene gehen. Den Schüler ſpielt Victor Walberg, das Lieschen Ida Drechler. Als Mephiſtopheles werden fortan der neue Charakterſpieler Wilhelm Kolmar und Hans Godeck alternieren. Da der lechwiſche Arbeitsplan die Einfügung der notwendigen Bühnenproben in dieſer Woche nicht zugelaſſen hat, wird in der kommenden Aufführung nochmals Herr Gobeck den Mephiſto ſpielen. 4. Seite. Seneral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 9. September. Die Kaiſertage in Karlsruhe. oc. Karlsruhe, 9. Sept. Nach den definitiven Dispoſitionen werden zum Beſuch des bieſigen Hofes anläßlich der Kaiſerparade hier eintreffen: der Kaiſer, begleitet von dem Generaladjutanten General⸗ oberſten von Pleſſen, dem Generaladjutanten, General der Ka. vallerie, von Scholl, dem dienſttuenden General a la ſuite Gene⸗ ralmajor Freiherr v. Marſchall, den Flügeladjutanten Oberſt von Lauenſtein, Oberſt von Gontard, Oberſtleutnant von Friedeburg, Oberſtleutnant Freiherr von Senden, Major von Neumann-Coſel und Major Freiherr von Holzing⸗Berſtett, dem Kaiſerlich⸗ruſſi⸗ ſchen Generalmajor vo uTatiſcheff, General a la ſuite des Kaiſers aller Reußen und Militärbevollmächtigten, attachiert der Perſon des Kaiſers und Königs, Hofmarſchall Graf Zedlitz und Trützſch⸗ ler, Oberſtallmeiſter Frhr. von Reiſchach, Vizeoberſtallmeiſter Irhr. von Eſebeck und Leibarzt Dr. Niedner. Außerdem treffen hier ein der Chef des Geheimkabinetts, Exzellenz von Valentini, der Chef des Militärkabinetts General Irhr. von Lincker und Geſandter Frhr. von Jeniſch. Die Kaiſerin, deren Ankunft Freitag abend 702 Uhr er⸗ folgt, wird begleitet ſein von der Oberhofmeiſterin Gräfin von Brockdorff, Hofſtaatsdame Frl. von Gersdorff, der Ehrendame Gräfin von Baſſewitz, dem Oberhofmeiſter Frhr. von Mirbach und dem Kammerherrn von Winterfeld. Gleichzeitig mit der Kai⸗ ſerin trifft Prinz Oskar von Preußen hier ein. Die Ankunft des Kaiſers erſolgt im Hofzug am 11. September vorm..10 Uhr auf dem Bahnhofe Forchheim, von wo der Kaiſer ſich zu Pferde fofort nach dem rechten Flügel der Paradeaufſtellung begibt. Die Parade beginnt, wie bereits gemeldet,.30 Uhr und wird ca. 3 Stunden dauern. Den Kronprinzen, der ebenfalls bereits am 10. September gegen abend hier eintrifft, werden begleiten: Generalleutnant von Schenck, Kammerherr Graf von Bismarck⸗ Bohlen und Oberſtleutnant von Oppen. Im Laufe des Freitags erfolgt ferner die Ankunft des Prinzen Ludwig von Bayern(12.33 Uhr mittags), des Großherzogs von Mecklenburg⸗Schwerin(83.59 Uhr nachm.), das Großherzogspaar von Heſſen(.42 Uhr nackm.), des Herzogs Johann Albrecht von Mecktenburg, Re⸗ gent des Herzogtums Braunſchweig(12.06 Uhr mittags), des Fürſten von Hohenzollern und des Fürſten zu Fürſtenberg. Außer den Fürſtlichkeiten treffen noch ein der Großh. badiſche Geſandte und bevollmächtigte Miniſter am preußiſchen Hofe Graf von Berck⸗ heim, Geh. Legationsrat, außerordentlicher Geſandter und bevoll⸗ mächtigter Miniſter am bayeriſchen und württembergiſchen Hofe Irhr. von Beck, ſowie bayeriſcher Militärbevollmächtigter Gene⸗ ralmajor Frhr. von Gebſattel. Das Kaiſerpaar, der Kronprinz, Prinz Oskar, Prinz Ludwig bon Bayern und Herzog Johann Albrecht zu Mecklenburg werden im Großh. Schloß, der Großherzog von Mecklenburg⸗Schwerin im Palais des Prinzen Max u. der Großherzog von Heſſen im Groß⸗ herzoglichen Palais Wohnung nehmen. Von Tag zu Tag. — Dertägl. Automobilunfall. Stuttgart, 9. Sept. Geſtern abend iſt bei Zuffenhauſen ein Automobil, das mit einem Kammerdiener und einem Zimmermädchen eines Stuttgarter Pri⸗ vatiers beſetzt war, infolge Verſagens der Bremſe umgeſtürzt. Die Junſaſſen kamen unter den Wagen zu liegen. Der Chauffeur wurde ſchwer verletzt und iſt auch noch heute früh bewußtlos geweſen. Der Kammerdiener hat ein Bein gebrochen, während das andere ſchwer pverletzt wurde. ˖ und erlitt außerdem eine Gehirnerſchütterung. — Die Charlottenburger Schülerſelbſtmorde. Berlin, 9. Sept. Die Charlottenburger Schülerſelbſtmorde beſchäf⸗ tigten geſtern die dortige Stadtverordneten⸗Verſammlung, in welcher der Direktor Hubatſch über die Vorgänge Bericht erſtattete. Irgend⸗ welche Klarheit über die Urſachen der Tragödien brachte die Debatte nicht. — Eine kurze Freude. Berlin, 9. September. Vor bier Wochen ließ der Kaufmann Kubiak aus Poſen in einem Omnibus Schmuckſachen und Wertpapiere im Betrage von Mk. 120 000 liegen. Acht Tage ſpäter erſchien bei einem Geldinſtitut des Weſtends ein elegant gekleideter Herr, um Papiere im Wert bon 20 000 Mark zu lombardieren und 10 000 Mark darauf zu erhalten. Kaum hatte der Herr das Geſchäft verlaſſen, als der KLaſſierer die Identität der Papiere mit den von Kubiak als ver⸗ loren angemeldeten feſtſtellte. Der Kriminalpolizei gelang die Ermittelung und Verhaftung des Lombardierers, ſowie ſeines Komplizen. Die verlorenen Wertſachen wurden, abgeſehen von den 20000 Mark, vorgefunden. Die beiden Verhafteten ent⸗ ſtammen angeſehenen Berliner Familien, die den Betrag ſofort erſetzten. 5 m. 2 Bergleute verſchüttet. Gelſenkirchen, 9. Sept. Auf Schacht 4 und 5 der Zeche„Zollverein“ wurden 2 verheiratete Bergleute infolge Pfeilerbruches verſchüttet. Einer konnte nach 14⸗ ſtündiger angeſtrengteſter Rettungsarbeit aus ſeiner furchtbaren Lage 8 an werden. Der andere, der jedenfalls tot iſt, iſt bisher noch nicht gefunden. 5— Opfer der Berge. Bern, 9. Sept. Auf dem Schlitt⸗ kuchen⸗Gletſcher oberhalb des Engelberges wurde der Luzerner Bergſteiger Stierli erfroren aufgefunden; er war vor zwei Tagen mit zwei Fremden zur Beſteigung des Walenſtockes aufgebrochen. Wegen des ſchlechten Wetters kehrtendie Beiden um, während der eBrgführer ſeinen Weg allein fortſetzte. Offenbar hat er ſich dann im Nebel und Schneeſturm verirt. Stierli hinterläßt eine Frau und vier Kinder. — Ein Poſtzug von Räubern überfallen. Samara, 8. Sept. In der vergangenen Nacht wurde auf der Station Miaß die Poſt von einer Bande maskierter und mit Revalbern und Bomben bewaffneter Räuber überfallen, wo⸗ bei ihnen 80 000 Rubel in die Hände fielen. Drei Schutz⸗ leute und ein Wächter wurden getötet und zehn Mann ſchwer Verletzt. Die Räuber zerſchnitten die Telegraphendrähte und entkamen auf der Lokomotive. ketzte Nachrichten und Lelegramme. Karlsruhe, 9. Sept. Auf die von der Stadt Karls⸗ ruhe an den Grafen Zeppelin gerichtete Anfrage, ob er auf ſeiner ſahrt am Samstag Karlsruhe berühren werde und auf dem Exer⸗ erplatz zu landen gedenke, iſt geſtern abend 8 Uhr bei Herrn berbürgermeiſter Siegriſt ſeitens der Zeppelin⸗Luftchiffbauge⸗ chaft Friedrichshafen, die telegraphiſche Nachricht einge⸗ Haugen daß der„Z. 3“ am Samstag vorausſichtlich Eber Karlsruhe komme. Näheres werde ſobald als möglich mitgeteilt werden. Frankfurt, 9. Sept. Vom franzöſiſcher Luft⸗ ſchiffertag treſſen etwa 50 Mitglieder des Aeroklubs de France morgen und am Samstag hier ein; darunter eine große Reihe nam⸗ bafter Aeronauten. Die Frauzoſen bringen 18 Ballons mit. Am Samstag nachmittag veranſtalten die frauzöſiſchen Gäſte von der Aus⸗ ſtellung aus eine Zielfahrt. 21 Ballons nehmen daran teil. Alle eingebaute Motoren für eine Stundenleiſtung von 525 Pferde⸗ Das Zimmermädchen trug einen Armbruch davon kräften bei 300 Volt angetrieben werden. Für die hierzu werden von Mitgliedern des franzöſiſchen Klubs geführt. In jedem Korb fährt ein Deutſcher mit, der die franzöſiſchen Piloten bei den Bergungsarbeiten unterſtützen ſoll. Die„Fla“⸗Leitung richtete außer⸗ dem das Erſuchen an die Lanödbevölkerung der Umgebung, den fran⸗ zöſiſchen Gäſten hilfreiche Hand zu bieten, damit dieſe den beſten Ein⸗ druck deutſcher Gaſtfreundſchaft mit in ihre Heimat nehmen können. *Berlin, 9. Sept. Orville Wright führte heute Vormittag in Gegenwart des Kronprinzenpaares zwei kürzere wohlgelungene Flüge aus. Beim zweiten Flug wurde ein Paſſagier mitgenommen. Wien, 9. Sept. Der ehemalige Profeſſor an der Brün⸗ ner Techniſchen Hochſchule in Brünn Hofrat Georg Wellner, ein hervorragender Flugtechniker, iſt in Welden geſtorben. *Stockholm, 9. Sept. Die Bewachungstruppen ſind heute zurückgezogen und das Bürgerſchutzkorps aufgelöſt worden. Auch der Spirituoſenhandel iſt freigegeben worden. Der Streik gegen den Arbeitgeberverband geht weiter. Die verſprochene Re⸗ gierungsvermittelung ſteht noch heute aus. Bukareſt, 9. September. Die erſte Meldung über das durch den beim geſtrigen Unwetter erfolgten Einſturz einer Scheune in Conſtanza verurſachte Unglück hatte ſich als übertrieben herausgeſtellt. Es wurde ein Soldat getötet, und 44 Soldaten ſchwer und 15 leicht verletzt. Erdbeben. * Straßburg, 9. Sept. Die Inſtrumente der Kaiſerl. Hauptſtation für Erdbebenforſchung regiſtrierten am 8. September ein Beben, deſſen Herd von Straßburg ca. 9000 Kilometer ent⸗ fernt liegt. Eine Fahrt des„Zeppelin“%. * Friedrichshafen, 9. Sept. Das Luftſchiff„Z. 3“ mit dem König von Sachſen und Gefolge und dem Grafen Zeppe⸗ lin mit der gewohnten Beſatzung iſt um.45 Uhr aufgeſtiegen und nach einer von prächtigem Wetter begünſtigten Fahrt quer über den See um.40 Uhr wieder gelandet, worauf eine Beſichti⸗ gung der Werftanlagen in der Bucht von Manzell und dann eine Wagenfahrt zum Gelände der Luftſchiffbaugeſellſchaft am Riedle⸗ park erfolgte. Um 11 Uhr ſoll ein nochmaliger Aufſtieg unter Teilnahme des Königs von Sachſen ſtattfinden. * Friedrichshafen, 9. Sept. Das Luftſchiff verließ um 11.45 Uhr wiederum mit dem König von Sachſen an Bord die ſchwimmende Halle von Manzell zu einem neuen Aufſtieg, der vorausſichtlich etwas länger dauern wird als der von heute früh. Das Luftſchiff ſchlug zunächſt die Richtung nach Schloß Mainau ein und kreuzte dann wieder den See herauf in der Richtung auf Friedrichshafen. Elektriſierung der Badiſchen Staatseiſen⸗ bahnen. * Berlin, 9. Sept. Wie die„Neue Preuß. Korreſp.“ aus techniſchen Kreiſen hört, wird jetzt mit der Elektriſierung der badiſchen Staatseiſenbahnen begonnen werden. Man be⸗ abſichtigt, zuerſt die Wieſentallinie von Baſel über Schopfheim nach Zell mit einer Abzweigung nach Säk⸗ kingen in Angriff zu nehmen. Die Arbeiten ſind den Siemens⸗ Schuckert⸗Werken übertragen worden. Dieſe beabſichtigen, den Betrieb der 280—500 Tonnen ſchweren Züge mittels Wechſelſtrom⸗Lokomotiven, mit drei gekuppelten Triebachſen und je einer Laufachſe vorne und rückwärts in Angriff zu nehmen, wobei die Triebachſen durch zwei in der Lokomotive erforderliche Kraft wird dem Waſſerwerk am Rhein bei Augſt der Drehſtrom entnommen, welcher in einer Unterſtation in Baſel in Wechſelſtrom umgeformt wird. 8 19. Deutſcher Auwaltstag. Roſtock, 8. Sept. Heute abend um 8 Uhr iſt hier der 19. Deutſche Anwaltstag zuſammengetreten, um, wie alle zwei Jahre, am Schluſſe der Gerichtsferien ſeinen Teilnehmern eine anregende Erörterung der Gegenwarts- und Zukunftsſchmerzen des deutſchen Anwaltsſtandes ſowie der aktuellen geſetzgeberiſchen Probleme, ſo⸗ weit die Rechtspflege ein Intereſſe an ihnen hat, zu bieten. Nach beiden Richtungen liegt reichliches Material vor. Sowohl Stan⸗ desfragen wie Fragen der Juſtizgeſetzgebung ſind in Hülle und Fülle vorhanden und drängen nach einer dem öffentlichen Wohle genügenden Löfung. Demgemäß iſt der diesjährige Anwaltstag beiden Gruppen von Fragen gewidmet, die erſte Gruppe über⸗ wiegt allerdings entſprechend den Traditionen des Deutſchen An⸗ waltstags auch diesmal. Zu ihr gehört die Frage nach Gegenwart und Zukunft der Pflichtanwaltſchaft, die Frage, ob das Verhältnis zwiſchen Rechtsanwalt und Auftraggeber einer geſetzlichen Rege⸗ lung, und welcher, bedarf; zu ihr die Reviſion der Gebührenord⸗ nung, zu ihr endlich der Proteſt gegen die Mitwirtung von Reichs⸗ gerichtsräten im Ehrengerichtshof für Rechtsanwälte gleichſam als ob die deutſche Anwaltſchaft nicht Manns genug wäre, um über ihre eigene Standesehre ſelbſt zu wachen. Einem Proteſte gleichkommen dürfte im weſenklichen auch die Behandlung der zur zweiten Gruppe gehörigen Fragen, die ſich diesmal ausſchließ⸗ lich auf den vor Jahresfriſt veröffentechten und demnächſt den Reichstag beſchäftigenden Entwurf einer neuen Strafprozeßord⸗ nung beziehen. Die der Verteidigung in ihm angewieſene Stellung genügt in keiner Weiſe den Bedürfniſſen einer Rechtspflege, die den Anſpruch auf hohe moraliſche Qnalitäten erheben will. Ver. mutlich wird das der Anwaltstag morgen und übermorgen vecht deutlich zum Ausdruck bringen und hoffentlich damit Eindruck auf die geſetzgebenden Faktoren machen. Doch heute abend war allerdings von dieſer ernſten Seite des Anwaktstags noch nichts zu merken. Der Einleitungsakkord, die Begrüßung der Teilnehmer im Ratsweinkeller und ihre Bewir⸗ tung durch die den gehetzten Großſtädter ſo behaglich anmutende Stadt Roſtock war ein ungetrübtes volles Dur. Im„Großen Gelag“ des Ratsweinkellers entbot Bürgermeiſter Dr. Maß⸗ mann den Teilnehmern und ihren in großer Zahl erſchienenen Damen den Gruß der alten Hanſaſtadt. Im Auftrage des Ro⸗ ſtocker Ortsausſchuſſes begrüßte Juſtizrat Crull die Feſtver⸗ ſammlung. Der Vorſitzende des Deutſchen Anwalts⸗Vereins, Geh. Juſtizrat Erythropel-Leipzig, dankte der Stadt und dem Ortsausſchuß namens der deutſchen Anwaltſchaft. Offenſichtlich ging ihm, in Erinnerung an ſeine Studentenzeit, ehrlich und auf⸗ richtig das Herz über, als er die Biederkeit und Treue des meck⸗ lenburgiſchen Volkscharakters als ſchönſte Folie für den diesjäh⸗ rigen Anwaltstag bezeichnete. Morgen früh um 9 Uhr wird der Ernſt in ſeine Rechte treten. Der Fall des Reichstagsabgeordneten Schack. ME. Hamburg, 9. Sept. Die Staatsanwaltſchaft wird die von einer Dame angeſtrengte ſenſationelle Beleidigungsklage gegen den Reichstagsabgeordneten Wilhelm Schack im öffentlichen Der Kaiſer als Manövergaſt in Oeſterreich. Groß-Meſeritz, 9. Sept. Heute treten die beiden Haupttruppen der Manöverparteien ihren Vormarſch an, der nach der Diſpoſition zunächſt zu einem Zuſammenſtoß füdlich des an der Straße Groß⸗Meſeritz—Trebitſch gelegenen Ortes Budiſchau führen müßte. Demgemäß befindet ſich die Manöver⸗ leitung nordöſtlich von Trnawa, wohin die beiden Majeſtäten ſamt Gefolge ſich um 9 Uhr vormittags im Automobil begaben. Der Thronfolger hatte ſich ſchon um 6 Uhr mit dem Chef des Generalſtabes in die Gegend von Groß⸗Bitteſch verfügt, wo große Kavallerietreffen zuſammentreffen dürften. Auch der Chef des preußiſchen Generalſtabes befindet ſich in Groß⸗ Bitteſch. Das Wetter iſt prächtig. Der Kronprinz von Griechenland. Athen, 9. Sept. Der Kronprinz, der nach Deutſchland abgereiſt iſt, hatte in Korfu mit dem ehemaligen Miniſterpräſi⸗ denten Theotokis eine lange Unterredung. Er wurde bei ſeiner Anknnft von der Bevölkerung ſtürmiſch begrüßt. Sie ſpannte die Pferde des kronprinzlichen Wagens aus und zog ihn zum Schloſſe. Spaniens Kämpfe in Marokko. Mellila, 9. Sept. General Marina iſt nach Muley Ali Sheriff aufgebrochen, um mit den feindlichen Stämmen über die Friedensbedingungen zu unterhandeln. Die Stämme unterwarfen ſich und verſprachen, Tieropfer darzubringen und die Waffen niederzulegen. Da die Fr iedensverhand⸗ lungen jedoch noch nicht völlig geſichert waren, ſo behielt General Marina Geiſeln zurück. Einzelne marokkaniſche Ab⸗ teilungen, die ſich Suckl El Arba näherten, wurden durch Geſchittzfeuer vertrieben. u1 Cook und Peary. * Lon don, 9. Sept. Eine Sonderausgabe der„Times“ veröffentlicht nachfolgenden kurzen Auszug aus dem Bericht Pearys über ſeine Expedition, der von Peary aus Battle Harbour als Einleitung ſeines vollſtändigen Berichtes tele⸗ graphiert wurde: Die„Rooſevelt“ verließ Neſwyork am 6. Juli 1908 und Sydney am 17. desſelben Monats und kam Auf Cape Nork(Grönland) am 1. Auguſt an. Sie verließ Etah (Grönland) und traf auf Cape Sheridan(Grand Land) am 1J. September ein und überwinterte daſelbſt. Peary verließ mit Schlitten die„Rooſevelt“ am 15. Februar 1909, brach in nördlicher Richtung von Cap Colombia am 1. März auf und ſchlug den engliſchen Rekord am 2. März. Er wurde durch offenes Waſſer vom 2. bis 11. März aufgehalten, überſchritt am 11. März den 84. Breitegrad und traf einen offenen Kanal im Eiſe am 15. März. Er überſchritt den 85. Breitegrad am 18. März und vier Tage ſpäter den 86. Breitegrad. Er traf einen offenen Kanal am 23. März, ſchlug den norwegiſchen Rekord am 23. März und am folgenden Tage den italieniſchen Rekord, traf einen offenen Kanal am 25. März, überſchritt den 87. Breitegrad am 27. März und ſchlug den amerikaniſchen Rekord am 28. März. Er traf einen offenen Kanal am 28. März, wurde durch offenes Waſſer bis zum 29. März auf⸗ gehalten, überſchritt den 88. Breitegrad am 2. April und den 89. Breitegrad am 4. April und erreichte den Nordpol am 6. April. Am 7. April wurde der Pol verlaſſen, am 25. April Kap Colombia erreicht und am 27. April erfolgte die Wieder⸗ einſchiffung an Bord der Rooſevelt“. Mit der Rooſebelt⸗ wurde am 18. Juli Kap Sheridan verlaſſen, am 18. Auguſt Kap Sabine paſſiert und am 26. Auguſt Kap Pork verlaſſen. Alle Expeditionsmitglieder ſind in Indian Harbour bei guter Geſundheit eingetroffen mit Ausnahme von Profeſſoy Marvin, der am 10. April infolge eines Unglücksſalles 45 Meilen nördlich von Kap Colombia ertrank. *Newyork, 9. Sept. Die georgraphiſche Geſellſchaft in London hat Peary eingeladen, eine Vorleſung zu halten. An Cook iſt eine ſolche Einladung nicht ergangen. Präſtdent Taft erhielt eine Depeſche von Peary und gratulierte ſodann, ohne daß er, wie in der Depeſche am Cook ſeine Aeußerungen qualifiztierte. Noch ſind manche Mitglieder des Arktikklubs für Cook, während die wiſſenſchaftliche Welt im allgemeinen ſelbſt, ſoweit ſie bisher für dieſen war, infolge Pearys unzwei⸗ deutiger Depeſche unficher geworden und geneigt iſt, abzu⸗ warten. Dr. Cook hat lt.„Frankf. Ztg.“ Paris, 9. Sept. aus Kopenhagen an den„Herald“ ſowie an den„Matin⸗ telegraphiert, um gegen die Behauptung Pearys zu proteſtiern. Cook erklärt, er ſei bereit, ſeine Inſtrumente und Beobach⸗ tungen jedem wiſſenſchaftlichen Schiedsgericht zu unterbreiten. Er erwarte mit ruhigem Gewiſſen das Urteil eines ſolchen Schiedsgerichts ſowie der ganzen Welt ab. ** In der„N. Fr. Preſſe“ berichbet Georg Brandes den Eindruck, den er von der Perſönlichkeit Cooks gewonnen und erzählt dabei einige intereſſante Einzelheiten. Cooks Vater war ein Deutſcher, und trotz ſeiner amerikaniſchen Haltung umd Aeußerungsweiſe ſieht man ihm die halbwegs deutſche Abſtammung an. Auf die Frage, was er ſeinen zwei Be⸗ gleitern(die jetzt geſucht und nach Amerika gebracht werden ſollen) verſprochen hatte, um ſie zu bewegen, die lange, ge⸗ fährliche Fahrt zu wagen, antwortete er:„Eim Meſſer und ein Gewehr“. Ein Gewehr iſt für einen Eskimo der größte Reichtum. Für Geld hat er nicht den geringſten Gebrauch. Auf die Frage, warum er nicht ſeine zwei Genoſſen mit ſich nach Kopenhagen gebracht habe, gab er mir die Antwort: „Weil ſie nicht mitgehen wollten.“ Vor einigen Jahren hat man zwei Eskimos von Kap Pork in Grönland nach Newyork gebracht. Dort ſtarb der eine und verſchwand der andere. So hatten ſie Furcht, in Dänemark zugrunde zu gehen. Da er natütrlich auf die Polfahrt kein Geld mitgenommen hat, fragte ich ihn, wie er wieder zu Geld gekommen war. Er hatte in einem von ſeiner Expedition aufgeführten Hauſe in Grön⸗ land amerikaniſches Gold liegen laſſen, daß er wieder da vor⸗ fand. Uebrigens wird ſein Erfolg ihm hoffentlich eine Reich⸗ tumsquelle werden. Nur muß er verſtehen, ſich zum Geſchäfts⸗ mant zu entwickeln. Für ſein erſtes Telegramm ſandte Gordon Bennett, der Befitzer des„Newyork Herald ihm tele⸗ graphiſch 3000 Dollars mit den Worten:„Niemals habe ich mit größerem Vergnügen ein Honovar gezahlt. Aber unmittel⸗ bar danach bot„World“ ihm'30 000 Dollars für ſeine früheſte Depeſche. Dieſe erſte Erfahrung, dieſer erſte Verluſt von 27 000 Dollars, hat Dr. Cook vorſichtig gemacht: er will noch mit niemanden über ſein Buch abſchließen, will ſich die vielen Juntereſſe ühernehmen. Anerbietungen xuhig überlegen. . neeeenee eee — Maunheim, 9. September. Geueral⸗Außeiger.(Abendklatt) 5. Seir⸗ Jolkswirtschalt. Koppel u. Temmler, Mannheim. Wie wir erfahren, errichtet die Firma Koppel u. Tem m⸗ ler, Jute⸗Gewebe⸗ und Säckefabrik, Induſtriehafen hier, zur Erleichterung des Verkehrs mit ihrer rheinländiſchen Kundſchaft am 1. Oktober dieſes Jahres in Düſſeldorf eine Filiale. Der bisherige Mitarbeiter der Firma, Herr Johannes Beyer, erhält Prokura. ** Frankfurter Gummiwarenfabrik.⸗G., Frankfurt a. M. Auf den 29. d. Mts. wird eine außerordentliche Generalper⸗ ſammlung einberufen, in der über die Lage der Geſellſchaft Be⸗ richt erſtattet und gleichzeitig die Liguidation der Geſell⸗ ſchaft beantragt werden ſoll. Am gleichen Tage ſoll auch eine Ver⸗ ſammlung der Beſitzer von Schuldverſchreibungen der 4½% pro⸗ zentigen Anleihe von 190ß5 ſtattfinden behufs Beſchluß⸗ faſſung über die Verzichtleiſtung auf Verzinſung und Ausloſung der Anleihe und auf die Einlöfung der bereits ausgeloſten Stücke, wobei auch ein Vertreter für die Beſitzer der Schuldverſchreibun⸗ gen gewählt werden ſoll. Et.„Frkf. Ztg.“ hat die Geſellſchaft für ihr am 30. September ablaufendes Geſchäftsjahr wieder einen neuen großen Verluſt erwartet und damit nun zur Evidenz dargetan, daß ſie nicht ertragsfähig und nicht lebensfähig iſt. Die beteiligten Banken(Allgemeine Deutſche Creditanſtalt und Mittel⸗ deutſche Creditbank) weigern ſich unter dieſen Umſtänden, den der Geſellſchaft gewährten Kredit neuerdings zu erhöhen, ſodaß nichts übrig bleibt, als die Auflöſung der Geſellſchaft. Zur Durch⸗ führung iſt es erforderlich, daß die Beſitzer der Obligationen, von denen noch etwa M. 960,000 in Umlauf ſind, auf deren Ver⸗ zinſung verzichten, da die Mitteb für die Einlöſung der Kupons und verloſten Stücke offenbar nicht vorhanden ſind. Auf dieſe Weiſe verſchwindet nunmehr ein Unternehmen von der Bild⸗ fläche, das zu den unglückſeligſten Aktiengründun⸗ gen gehört und ſeinen Beteiligten ſchwere Enttäuſchungen und Opfer gebracht hat. Entſtanden iſt die Geſellſchaft bekanntlich aus der früheren Sächfiſch⸗Böhmiſchen Gummiwaren⸗Fabriken Akt.-Geſ., die nach ſehr wechſelvollen Schickſalen und nach mehr⸗ fuchen Sanierungen, wobei ihr urſprüngäch M. 1 Mill. betra⸗ gendes Aktienkapital auf M. 100.000 reduziert wurde, im Jahre 1904 die Gummiwarenfabrik von Carl Stöckicht in Frankfurt a. Main-Niederrad übernahm und die Firma in Frankfurter Gummtiwarenfabrik Carl Stöckicht Akt.⸗Geſ. umwandelte, wobei der Sitz der Geſellſchaft aus Dresden nach Frankfurt a. M. ver⸗ degt wurde. Das damals auf M. 1% Mill. feſtgeſetzte Aktienkapi⸗ tal werrde im März 1906 auf M. 2,100/000 erhöht, durch Ausgabe vom M. 600 000 neuen Aktien, die zu 103 Proz. begeben wurden, Aber ſchyn ſütr das Jahr 1905—06, alſo unmittelbar nach der Kapitalserhöhung, ergab ſich eine Unterbilanz von M. 463,426, und es wurde eine erſte Sauierung erforderlich durch Zuſammen⸗ kegung von je 3 Aktien zu 3, wobei alſo das Aktienkapital von .2470 Mill. auf M..40 Mill. reduziert wurde. Dieſe Sanie⸗ rung erwies ſich nicht als ausreichend. Nachdem ein Wechſel in der Direktiun vorgenommen worden war, indem der Vorbeſitzer Herr Carl Stöckicht von der Leitung zurücktrat und an ſetne Stelle Herr Otto Okoff zum Generaldirektor gewählt wurde, ſtellte ſich herans, daß noch eine Reihe von Schäden vorlagen, die großenteils noch der früheren Verwaltung zur Laſt fielen. Da gleichzeitig die Geſellſchaft auch weiter ſehr ungünſtig 4* ſo ergab ſich für 1906—07 ein Verluſt von nicht weniger M. 809,880, wazu noch M. 159,878 Abſchreibungen traten. Juiedeſfen eine zweite Sanierung vorgenommen werden, wobei das Aktienkapital von M. 1400000 auf M. 400,000 herubgeſetzt wurde. Gleichzeitig wurde zur Verminderung der auf M. 189 Mill. angewachſenen Bankſchuld das Aktienkapital um M. 1 Mill. alſo wieder auf M. 1,400,000 erhöht, wobei die Ban⸗ ken die neuen Aktien gegen Verrechnung ihrer Guthaben al pari übernahmen. Man hätte annehmen ſollen, daß nach dieſen ein⸗ Samierungen, die im ganzen innerhalb zweier Jahre das Aktienkapital um M. 1,700,000 reduzierten, für das Unter⸗ nehmen nunmehr eine geſunde Grunddage gefunden ſei. Das war aber abſolut nicht der Fall, vielmehr brachte das Jahr 1907—08 einen neuen Verluſt von M. 363,241 und dieſer Verluſt ſoll nun⸗ mehr im laufenden Geſchäftsjahre 1908—09 eine weitere ſtarke Erhöhung erfahren haben. Im Mai. ds. Is. wurde das in Bü⸗ nauburg(Böhmen) gelegene alte Etabliſſement mit Maſchinen der früheren Sächſiſch⸗Böhmiſchen Geſellſchaft verkauft. Der Ver⸗ kauf erfolgte an das öſterreichiſche Gummikartell für Kronen 800000, was gegen den Buchwert einen Verluſt von etwa Mark 100000 für die Geſellſchaft bedeutete. Die Erleichterung für die Frankfurter Geſellſchaft durch den Verkauf erwies ſich nicht als ausreichend und da neue Mittel von anderer Seite nicht beſchafft werden können, ſo läßt ſich unter ſoſchen Verhältniſſen nunmehr die Liquidation nicht länger aufſchieben, obaleich vorauszuſehen iſt, daß ſie mit neuen ſchweren Verluſten verbunden ſein wird. Sogar muß als fraglich augeſehen werden, ob der Liqui⸗ dationserlös zur Deckung der Anleiheſchuld ausreichen wird, während das Aktienkapital von M. 1,400000 wohl als völlig ver⸗ loren zu gelten hat. In der Bilanz per 30. September 1908 figurieren Grundſtücke mit M. 149,132, Gebäude mit M. 681,565 und Maſchinen mit M. 608,807. Bei Debitoren ſtanden Mark 442,167 aus, während die Beſtände mit M. 547,632 bewertet waren. Andererſeits beliefen ſich die Verpflichtungen auf Mark 661,068, wovon M. 488,441 auf die Bankſchuld entfallen. Welche Verſchiebungen im Status inzwiſchen eingetreten ſind, läßt ſich nicht erkennen. Ebenſowenig läßt ſich im voraus beurteilen, ob ſich die Liquidation glatt durchführen laſſen wird, oder ob die Ver⸗ hältniſſe ſich weiter ſo ungünſtig geſtalten werden, daß mit der Eventualität eines Konkurſes gerechnet werden muß. Von den Aktien der Geſellſchaft befindet ſich nur ein kleiner Teil im Publikum, der weitaus größte Tei! des Aktienkapitals dürfte noch ſim Beſitze der beteiligten Banken ſein, dagegen iſt die im Jahre 1906 mit M. 1 Million(wovon noch M. 960,000 im Umlauf) auf⸗ genommene%proz. zu 103 Proz. rückzahlbare Anleihe der Ge⸗ ſellſchaft, zu deren Gunſten eine Sicherungshypothek von Mark 1,200,000 eingetragen iſt, im Publikum plaziert. Von den betei⸗ ligten Banken der Geſellſchaft erklärt die Mitteldeutſche Eredit⸗ bank, daß ſie ihr Intereſſe an dem Unternehmen vollſtändig ab⸗ geſchrieben habe. Ob es auch bei der Allgemeinen Deutſchen Cre⸗ ditanſtast der Fall iſt, darüber liegen noch keine Angaben vor. **** Neue Türkiſche Anleihe. Die außerordentliche Stärkung des Selbſtgefühls der Türrei infolge der Abſchaffung des ſog. alten Regimes ſpiegelt ſich auch in der ſehr bemerkenswerten Art und Weiſe, wie die Machthaber an die neue Anleihetransaktion herantreten. Früher pflegte die Türkei ihre Anleihen mit einer beſtimmten Bankaruppe(Deutſche 3 Bank) abzuſchließen, nachdem man ſich über die beiderſeits auf⸗ geſtellten Bedingungen nach oftmals ſehr langwierigen Verhand⸗ lungen verſtändigt hatte. Für die jetzt zu begebende Anleihe von 7 Millionen Pfund türkiſch(rund 150 Mill..) hingegen glaubt die Türkei die Bedingungen vollkommen einſeitig diktieren zu können, nämlich 4 Prozent Zins, 1 Prozent Tilgung uſw., und ſie fordert mit kaum zu überbietendem Selbſtbewußtſein durch öffentliche Bekanntmachung alle Intereſſenten auf, ihre Offerten einzureichen; ein Verfahren, das ſonſt nur bei den beſtakkreditier⸗ ten Staaten und Kommunen üblich iſt. Trotz der ganz ungewöhn⸗ lichen Methode iſt aber an einem Erfolg kaum zu zweifeln, denn die Mächte, d. h. die Großbanken und die mit ihnen verbündete Großinduſtrie, wetteifern viel zu ſehr um die Gunſt der Jung⸗ türken, als daß ſie ſich eine ſolche Gelegenheit ihre behauptete Freundſchaft nun auch durch die Tat zu beweiſen, ungenutzt vor⸗ übergehen ließen.— Die älteren Aproz. Anleihen der Türkei no⸗ tieren etwa 87 Proz. —— n. Mannheimer Produktenbörſe. Trotz der von den amerika⸗ niſchen Börſen gekabelten höheren Notierungen blieb die Tendenz am hieſigen Markte weiter ruhig. Die Umſätze ſind nicht von 9315 er Bedeutung. Die Notierungen im hieſigen offiziellen Kurs⸗ blatt haben eine Aenderung nicht erfahren. Vom Auslande werden angeboten die Tonne, gegen Kaſſa. Eif Rotterdam: Weizen Laplata⸗Bahia⸗Blanca oder Barletta⸗ Ruſſo ſchw. 175—176, do. ung. Ausſaat 80 Kg. ſchw. M. 176—177, do. 1 Santa Fe 80 Kg. per ſchwimmend M. 176—177, Laplata p. Auguſt⸗September⸗Abladung M. 175—176.50, Redwin⸗ ter 2 per Aug.⸗Sept. M. 165, Hartwinter 2 per Aug.⸗Sept. M. 173 Rumän. nach Muſter 79⸗80 Kg. ſchwimmend M. 176—177, Rum. nach Muſter 78⸗79 Kg. ſchwimmend M. 175—180, Rumän. 78⸗76 Kg. 3 Proz. blaufrei per Auguſt⸗September M. 174.—, Ulka⸗ weizen 9 Pud 20⸗25 per M. 163—164, 10 Pud ſchwimm. von 165 bis 170. Roggen ruſſiſcher 9 Pud 10-⸗15 September M. 127 bis M. 128, do. 9g Pud 15⸗20 September 128—129.50, norddeutſcher Roggen 73.74 Kg. prompte Abladung M. 126—127.50. Gerſte ruſſ. 58⸗59 p. September 111.—, do. 59⸗60 Kg. per September M. 112.—, Donau 58⸗59 Kg. per ſchwimmend M.—.— do. 59⸗60 Kg. per ſchwimmend.—.—, Laplata 59⸗60 Kg. Auguſt⸗September 113—114. Hafer ruſſ. prompt 46⸗47 Kg. per ſchwimmend 113.50—114 do. 47⸗48 Kg. prompt M. 114.50—4115, Donau nach Muſter ſchwimmend von 112.50—116, do. per Auguſt 114—118, Laplata 46⸗47 Kg. ſchwimmend M. 114—115.— Mais Laplata gelb rye terms ſchwimmend M. 116.50—117, do. per Auguſt⸗September M. 119.50—120, Donau ſchwimmend M. 120, Odeſſa M. 118—119, Novoroſſisk M. 119.50—120, ame⸗ rikaniſcher Mixed per Dezember⸗Januar M. 117—118. Die.⸗G. für Federſtahl⸗Induſtrie A. Hirſch u. Co. in Kaſſel beruft eine Hauptverſammlung auf den 27. ds. Mts. ein, die u. a. über eine Verſtärkung der Betriebsmittel zur Erweiterung der Abteilung für Beleuchtungsanlagen beſchließen ſoll. Zahlungseinſtellung. Aus Mülheim(Moſel) wird be⸗ richtet:„Der von den Depoſitengläubigern der Weinfirma F. B. Moog Wwe. in der Verſammlung vom 31. Auguſt gewählte Ausſchuß hat ſich dahin geeinigt, ſeinen Auftraggebern die Um⸗ wandlung der Depoſiten in Kommandite⸗Einlagen vorzuſchlagen, falls die Verwandten, insbeſondere Frau Fritz Moog, auf ihre Forderungen verzichten. Da nun von Seiten der Frau Fritz Verzicht und von den anderen W e be⸗ eutende Konzeſſionen in Ausſicht geſtellt ſind, Iiſt es währſchein⸗ lich, daß die 902 1 5 Hetaniee A Wn ſodaß der Fortbeſtand der Firma Moog geſichert erſcheint“. Rheiniſche Stahlwerke zu Duisburg⸗Meiderich. Der Auf⸗ ſichtsrat beantragt die Verteilung einer Dividende von 60% ki. V. 11%). Auf neue Rechnung werden 220 000 M. lwie i..) vorgetragen. Der Beſchäftigungsgrad hat ſich, wie mitgeteilt wurde, namentlich in B⸗Produkten gehoben. Statiſtiſche Angaben über die Bautätigkeit im rheiniſch⸗weſt⸗ fäliſchen Induſtriebezirk. Die„Rhein.⸗Weſtf. Zeitung“ ver⸗ öffentlicht ſtatiſtiſche Angaben über die Entwicklung der Bau⸗ tätigkeit in den letzten Monaten aus ſieben Städten des rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Induſtriebezirks, aus denen der Schluß gerecht⸗ fertigt iſt, daß zwar eine Belebung der Bautätigkeit noch nicht jüberall Platz gegriffen, daß aber die Anſätze dafür gegeben ſind und die Hoffnung gerechtfertigt erſcheint, daß im nächſten Früh⸗ jahr mit einer weiteren Beſſerung zu rechnen ſein dürfte. .⸗G. Friedrichsſegen. In der geſtern ſtattgehabten Auf⸗ ſichtsratsſitzung, in der Geſchäftsbericht und Bilanz für das ab⸗ gelaufene Geſchäftsjahr zur Erörterung ſtand, erklärte Herr Leo Wreſchner, Teilhaber der Metallfirma Beer, Sondheimer u. Co. in Frankfut a. M. infolge von Meinungsverſchiedenheiten innerhalb der Verwaltung ſeinen Austritt. aus dem Auf⸗ ſichtsrat. Die Tiefbau⸗ und Kälteinduſtrie A. G. vorm. Gebhardt u. König in Nordhauſen hat dem„Berliner Tageblatt“ erwidert, ihr Auftragsbeſtand beträgt etwa 12 Millionen Mark. Die Er⸗ ledigung dieſer Aufträge werde mehrere Jahre in Anſpruch nehmen. Die Ausſichten für den Eingang neuer Aufträge ſei günſtig. Das Kali⸗Syndikat wird laut B..⸗C. gegen das„Deutſche Kaliſyndikat“ in Berlin, die für den Fall des Scheiterns des Kali⸗Syndikates gegründete Verkaufsvereinigung vorwiegend thüringiſcher Kaliwerke, beim Regiſterrichter Antrag auf Löſchung der Firma ſtellen. Sarotti, Kakao⸗ und Schokoladen⸗Induſtrie,.⸗G., Berlin. Nach Mitteilung aus Verwaltungskreiſen iſt ſür das abgelaufene Geſchäftsjahr eine Dividende von 8 Prozent(i. V. 6 Prozent) auf das alte Aktien⸗Kapital von 3000 000 M. zu erwarten. Die neu ausgegebenen 500 000 M. nehmen erſt vom 1. Juli ds. Is. ab an der Dividende teil. Der Geſchäftsgang wird als befriedigend be⸗ zeichnet. Die Berliner Viktoriamühle verteilt nach dem„Berliner Tageblatt“ keine Dividende li. V.%½ Prozent). Der Reingewinn wird zu Rückſtellungen und zum Vortrag ver⸗ wendet. Schantung⸗Bergbau⸗Geſellſchaft. Die Generalverſammlung foll auch die Aufhebung des Beſchluſſes der außerordentlichen Generalverſammlung vom März 1908 betreffend Erhöhung des Grundkapitals und die dadurch bedingte Abänderung der Statuten beſchließen. Bekanntlich hatte das Unternehmen als ſich für die Uebernahme der neuen Anteile durch die erſten Zeich⸗ ner keine Einmütigkeit ergab, beſchloſſen, ſtatt deſſen einen Bank⸗ krrdit aufzunehmen. Zweifelhafte ausländiſche Getreidefirmen. Der Vorſtand des Schutzverbandes der Getreidehändler in Hamburg keilt mit, daß ihm über zweifelhafte Firmen in Rußland, Rumänien und Griechenland vertrauliche Nachrichten zugegangen ſind. Intereſ⸗ e 1 1 5 9 55 10357%% ſenten können hierüber unter gewiſſen Bedingungen im Sekre⸗] Fresdeuer Baul 159 10 16.— Schaafh. Hanleber, tariat des Schutzverbandes in der Hamburger Börſe näheres] Frankf. Hyp.⸗Bank 208 50 203,75 Südd. Bank Nhm. 114. 11 erfahren. Irkf. Hyp.⸗Ertdſtv. 160.50 160 50] Biener Banlver. 187.50— [Telegraphiſche Handelsberichte ſiehe 6. Seite. JNationalbank 127.— 127.40 Bauk Ottomane 147550 147.5 Frankfurter Effektenbörſe. [Brivattelegramm des Gen al⸗Anzeigers.) * Frankfurt, 9. Sept.(F7Fondsbörſe). Die Stimmung der heutigen Börſe war zunächſt ſeſt. Ausgehend vom Montanaktien⸗ markt war zunächſt das Geſchäft weſentlich belebter. Zur Steigerung der Kurſe gab zunächſt der günſtige Wochenbericht des Jron Age An⸗ laß, welcher den höchſten Rekord ſeit 1907 aufweiſt. Beſonders hob die Spekulation hervor, daß die Einfuhr für die Seeplätze eine lohnende ſei und in ſämtlichen Abſatzgebieten für die inländiſchen Eiſenmärkte eine Beſſerung zu erwarten ſei. Der Kaſſainduſtriemarkt zeigte ruhige Haltung. Chemiſche Werte abgeſchwächt. Von elektriſchen Werten Ediſon ſehr feſt. Elektroboeſe V. A. auf günſtigere Ausſichten für das komende Geſchäftsjahr ſteigend. Was Bankaktien anbelangt, ſo zeigten führende Werte durchweg günſtige Strömungen. Trans⸗ portwerte auf erhöhtem Kursniveau, Lombarden bei großen Umſätzen feſt. Schiffahrtsaktien ruhig. Von heimiſchen Anleihen iſt weitere luſtloſe Haltung zu beobachten. Ausländiſche Auleihen behauptet. Für Türkenloſe weiteres Intereſſe bei erneuter Kursſteigerung. Die Nachbörſe blieb feſt, Montanwerte feſt, beſonders Phönix ſteigend. Banken konnten ihre günſtige Dispoſition gut behaupten. Nord⸗ deutſcher Lloyd anziehend. Es notierten Kredit 208,70, Diskonto 191,75 a 80, Dresdner 160, Staatsbahn 161,20, Lombarden 24,25, Baltimore 118 a 117,90, Phönix 193,70 a 198, Laurahütte 192,50, Lloyd 98,60 a 99 a 89,80. Telegramme der Continental⸗Telegraphen⸗Compagnſe, Schlußkurſe. Reichsbankdiskont: 3½ Prozent. Wechſel. 8. 9. 8. 9. Amſtordam kurz 168.82 168.80 Check Paris 81.175 81.20 Belgien„ 80.988 80,933 Paris kurf 81.15 81.188 Italien 80 825 80.80 Schweitz. Plätze„ 81.15 81.166 Check London 20.427 20.425 Wien 85.088 85.10 London 20.40 20.4) Napoleonsd'or 16.21 16 21 5 zang———.—Privatdiskonto 25C1s%/16 Staalspapiere, A. Deutſche. 8. 9. 8. 9. 4% beutſch. Reichsanl. 102.90 102.90%t Mh. Stadt⸗A. 1908——— 4 9—.———1 1909-——.— ** 3 7 95 05 95.053½% 1905—.— 92.30 30„„ 1909—-—B. Ausländiſche. 85.45 85 3505 Arg. k. Gold⸗A. 1887—— 180 pr. konſ. St.⸗Anl. 102.80 103.— 5% Chineſen 1896 108.15 103.5 4 do. do. 1909—.——.—%„„ 1898 99.55 99.60 3 94.85 94.95/4%½ Japaner 96.80 96 80 %½„„ 1909——-Mexikaner äuß. 88/90 100.16 100,23 66 25 66.30 102.25 102.10 99 20 3 85.45 85.35 Sbadiſche St.⸗H.1901 101.70 101.70 „1908/09 102.10 102.1545 450 bad St.⸗Olabg)fl—.— 96 6. 3 Mexikaner innere Bulgaren 3¾ italien. Nante 4% Oeft. Silberrente 99.05 8 5 M. 94.60 94.554½„ Papierreni.—-—— 3„„ 1900—.— 9180 Deſterr. Goldreute 99.90 99.90 975 7„ 1904 94.30 94.30 Vortug. Serie L 62 90 62.90 8*„ 1907—.— 94.208 5 65.— 64.90 Sewr.⸗B.⸗A..1915 102.30 102.204% neue Ruſſen 1995 99.60 99,40 4 19 18 102 40 102.404 Ruſſen von 1880 90.50 90.60 3750 do. u. All 1 94.20 94.0504 ſpau. ausl. Renſe—— 8 do.... 84.30 84.3004 Türten von 1903 87.60 87.60 9 Pfätz G..rior, 101.30 101.45[%„ unif. 94.— 93.90 4„„„**—.— 94.10 4 Ungar. Goldrente 95.85 95.40 Heſſen von 1903 102.— 102.—-[(4„ Kronenrente 92.85 92.90 eſſen 82 50 82.45 Verzinsliche Loſe. achſen 85 50 85.503 Oeſterreichiſche 860 165.95 165 45 4 Mh. Stadt⸗2l. 1907—.——. Kürkiſche 15780 159.— Aktien induſtrieller Unternehmungen. Sfid. Zuckerfabrik 147.30 146.950Kunſtſeldenfabr. Frkf. 254. 25 f. Badd. Immobil.⸗Geſ. 10.50 10l.800Lederwerk. St. Inabert—— 60.— ⸗Eichbaum Mannheim 156.—116.—Spicharz Lederwerke 124 90 124, 80 1215 Aktien⸗Brauerei.—. Ludwigsb. Walzmühle 151.60 15 zarkäkt, Zweidrücken 97.— 57.— Adlerfabrradw. Kleyer 304 5036 Weltzz. Sonne, Speyer—.——.— Naſchinenfbr. Hilvert 72 80 7 Cementwerk Heldelbg. 159.50 159.960 Maſchiaenfb. Badent 105 70 195,70 Cementfabr. Karlſtadt 145.— 14150 Durrkopp 334— 335. Badiſche Aniltufabrik 439,25437.90 Maſchtnenf, Gritzner 219.76219,50 Fabrik Griesheim 250.—249.50Maſch.⸗, Armatf.Klein 112.—112. 1995 werke Höchſt 449.80 447. Pf. Nähm.⸗u. Fahrradf Ver. chem. Fabrik Mh. 320.—320.—] Gebr. Kayſer Chem. Werte Albert 464.20.463,25 Röhrenkeſſelfabrik 105 Südd. Drahtind. Mh. 103.103.—] vorm. Dürr& Co. 3750— Akkumul.⸗Fab. Hagen 213.— 218.59 Schnellpreſſenf. Frtth. 198.70 199.— Acc. Böſe, Berlin 38.— 49.80 Ver.deutſcher Oelfabr. 141.60 141.60 Elektr.⸗Geſ. Allgem. 237.30 240.. Schuhſabr. Herz, Frkf. 119.60 119,50 Hedd. Ku. u. Südd. Kb. 126 50 126.50 Seilinduſtrie Wolff 131.— 131.— Lahmeyer 114.30 114.5,B'wollſp. Lampertsm. 50.— 50.— Elektr.⸗Geſ. Schuckert 135.30 126 50[Kammgarn Kafſersl. 188.50 188.59 Siemens& Halsle 229.50 282.40[Zellſtoffabk. Waldhof 258.75 299,J8 ——— Aktien bdeniſcher und ausländiſcher Transportanfblten, Südd. Giſenb.⸗G. 114.60 114 50 Hamburger Packet 131.20 132.60 Norpdeutſcher Lloyd 97 80 98.50 Oeſt.⸗Ung. Staatsb. 161—161.20 Oeſt. Südbahn Lomb. 23.80 24.25 Pfandbriefe, Prioritäts⸗Obligationen. Gotthardbahn Ital. Mittelmeerbahn—-—— do. Meridionalbahn 139 20 189. 2⁰ Baltimore und Ohio 118 50 118. ——— 40% Frk. Hyv.⸗Pfdt. 100.30 100.30 4% Pr. Pfdb. unt. 15 1005 30 100.30 100.70 100. 70 4%„„„ 17 101 100,80 1510 100.30 109.30 3½„„„ 14 85.50 98.50 10 1 Hypss. Pfdb. 100.10 100.10 31½%„ 12 95.— 95.— 8¹ 93.70 93.70 3 Hr. Afdbr.„Gk. 310%. Mr. Bod.⸗Kr. 93.20 95 20 Kleinb. b. 04 95 50 95.5 4% Gir. Bd. fd. 590 100.— 100.—3½ e „„ Hyp.⸗ Pfd.⸗Kom.⸗ nuk. 95 100— 100.— Obl. unkündb. 12 9480 9 1⁰ 0¹ 4% Pr. Pfdbrf.⸗B. 10 100.— 100.— Hyp.⸗Pfd. unt. 1917—.— 4„ 9weeh.0 46½ Rh. H. B. Pfb. 03 100.— 10 uui. 12 100.10 100,10 4%„„„ 1907 100.— 100 3½„ Pfdde..gs 4„ 89(. 94 92.80 92.50 4%„ 31/% Pfe. 9½¼ 92,15 9215 4%„„ 4%„ Gom.⸗Lol. 5„; verſchied. .0 1,Aul. 10 101— 101.— 1914 3%„ Gom.⸗Obl. 315 Nb..⸗B. C. O v. 87/ 94.— 94.—1e% N. W. B. C. B. 10 80%½„ Gom. bl. 4% Pf. B. Pr.⸗Obl. v. 96/06 94.— 94.— 31½% Pf. B. Pr.⸗O. 18 Pr. Pfdb. unt. O9 99,80 99.80 3% Ital. ſttl.. C. B. 4%„„„ 12 100 20 100.10 0 4%„„„14 100.30 100 30 Nara. Herl..⸗A. 520.— 520.— Bank- und Verſicherungsaktien. Badiſchs Bank 135.— 185.50 Oeſterr.⸗Ung Baut 137.10 127 Berg u. Mstallb. 122.70 122 50 Oeſt. gänderbenk 118.60 11.8 Berl. Handels⸗Geſ. 176.30 17690„ Kredit⸗Anſtalt 208.10 208,7 Comerſ. u. Dist.⸗B. 115.90 115.60 Pfälziſche Bank 191.50 101.40 155 90 136.70 247.20 249 20 133.50 148 50 Pfälz. Hyp.⸗Bank 194.— 194. Preuß. Hypotbeknb. 122 50 122 Oeutſche ſteichsb1. 147 20 147 8 Daraſtädter Bank Deatſche Bank Deutſchaſial. Ban! 6. Seite. Sensral⸗Anzeiger.(Abendblatt.) Mannheim, 9. September. Jvankfurt a.., 9. Sept. fereditattien 308.20, Disconto⸗ Commandt 191.20, Darmſtädter 136.50, Dresduer Bank 159.40 Han⸗ delsgeſellſchaft 176.30, Deutſche Bank 248.56, Lombarden 24. Bochumer 246.—, Gelſenkizchen 202,75, Laurahütte 191,75, Ungarn 95.20 Tendenz: feſt. Bechbörſe. Kreditaktten 208.20, Staats bahn 161.20, gombarden 24.10. Berliner Effektenbörſe. Wrivattelegramm des General⸗ Anzeigers) Berlin, 9. Sept.(J ondsbörſe.) Es lagen heute eine Reihe von Anregungen vor, um die Kaufluſt auf dem Montan⸗ markt von neuem anzufachen, ſo die weitere Erhöhung der Roh⸗ eiſenpreiſe in Newyork, der günſtige Bericht des JFron Age über den amerikaniſchen Eiſenmarkt, ferner die Beſſerung, welche am Sieger⸗ länder Eiſenmarkt eingetreten, und ſchließlich die Meldung, daß ſeitens der preußiſchen Staatsbahnverwaltung erhebliche Beſtellungen an rollendem Matertal für 1910 erfolgen werden, und daß davon be⸗ reits ein Teil in nächſter Zeit in Auftrag gegeben werden dürfte. Bei lebhaften Umſätzen ſtiegen die wichtigſten Hüttenaktien bis zu 2 pet., Rombacher gewannen ſogar 3 pCt; ferner ſtiegen Har⸗ Zener um 27 pet. Auch für Bankenaktien zeigte ſich größeres Intereſſe. Die Beſſerungen gingen für dieſe Werte zum Teil über 1 pEt. hinaus. Deutſche Bankaktien gewannen 1,65 pCt. und Dis⸗ konto 140 péEt. Auf dem Bahneumarkt profitierten Prinz Heinrichbahnaktien um 1,20 pEt., infolge der über die Entwicklung der Eiſeninduſtrie herrſchenden guten Anſichten. Auch Orient⸗ und Meridionalbahnaktien ſtellten ſich beſſer. Lombarden zogen im An⸗ ſchluß an Wien an. Von Fonds ſtiegen Türkenloſe bei lebhaften Umſätzen weiter um 3,75 péEt. Auch Elektrizitätswert e — 7 gut begehrt und gewannen bis zu 2 pEt. Schiffahrts⸗ aktten zogen gleichfalls an. Im ſpäteren Verlaufe führten Regliſierungen, wozu der nicht gauz befriedigende Reichsbankausweis beigetragen haben dürfte, zu kleineren Abſchwächungen. Nombacher büßten einen erheblichen Teil des anfänglichen Gewinnes wieder ein. Tägliches Geld 2½ a 2 pCi. „Die Steigerung am Montanmarkte machte ſpäter unter Führung von Phönix, für welche günſtige Abſchlußgerüchte anregten, noch weitere anſehnliche Fortſchritte. In dritter Börſenſtunde bei andauernd lebhaftem Geſchäſt Montanwerte gebeſſert, Deutſche Reichsanleihen ſchwächer. In du⸗ ſtriewerte des Kaſſamarktes anzlehend. Berlin, 9. Sept.(Deviſennotierungen.) Digconto⸗SCommandit 191.20, Staatsbahn 161.—, kurz Holland 168.75 168.80 viſta New⸗York 419.50 419.25 Belgien 80.875 80.875 kurz Wien 85.75 85.075 London 20.40 20 405 lang Wien—.——.— Paris 81.125—.— kur; Petersburg—.——.— Ilalien Schweiz 80.80 80.80 81.20 81.15 lang 5 kurz Warſchau Berlin, 9. Sepi.(Anfangs⸗Kurſe.) Krebitaktien 208.— 209.30 Laurahütte 191.20 192.90 Disc.⸗Kommandit 190.50 191.10 Phönix e— 161.10 Harpener 200,80 208.60 ombarden 23.20 24.10 Tend:;: ſehr feſt. Bochumer 242.30 246.20 ſehr feſt Berlin, 9. Sept.(Schlußkurſe.) Wechſel London 20.42 20.45] Reichsbank 147.50 147 80 Wechſel Paris 81.175 81.175 Rhein. Kreditbank 137.— 137.— 4% Reichsanl. 108.— 103.— Ruſſenbant 154.40 155˙%20 40%„ 1909—.——.— Schaaſth. Bankv. 143 10 143 50 356% Reichzanl. 95.— 95.— Staatsbahn—.— 161.10 359„ 1909—.——.—]Loembarden 23.80 24.— 4½% Reichs auleihe 85.50 85.30 Baltimore u. Ohio 118.50 118.— 4% onſols 103,— 108.— Canada Paciſtc 182.70 182.20 8 U% 1909—.——.—Hamburg Packet 131.20 132.40 95.— 95.— Nordd. Lloyd 97.70 98.60 1909—.——.—] Bochumer 244.20 245.90 85.40 85 30 Deutſch⸗Zuxembg. 214 60 215.70 v. 1901 101.40—.—] Dortmunder 83.70 84.— „1908/09 102.— 102.— Gelſenkirchner 200 20 202.10 „ eonv.—.— 94.25 Harpener 201.20 208 50 „ 1902/%7—.———[Lauraßütte 191.70 188.10 55%% Bayern 94.10 94.10 Phönix 193 10 196.20 94.25 9420] Weſteregeln 206.— 202. 82.75 82.70 Allg. Elektr.⸗Geſ. 236.90 239.— 85.60 85.70 Anilin 439.50 437.50 apauer 1905 97.— 96.70 Aniltn Treptom 349.— 347.50 taliener—.——.— Brown Boveri 185.10c 185,20 %% Rufſ. Anl. 1902 89 70 89.70 Chem. Albert 465.— 468.50 30% Bagdadbahn 87.50 87,.50 D. Steinzeugwerke 228 60 228.— Oeller. Kreditaktten 208.10 208 60 Elberf. Farben 457 20 455 20 Berl. Handels⸗Geſ. 176,10 176.90 Celluloſe Koſtheim 212.— 212— armſtädter Bant 135.90 136.90] Küttgerswerken 181.— 182.— cutſch⸗Aſtat, Bank 148.50 148 70] Tonwaren Wiesloch 101.20 101.20 zutſche Ban! 248.— 249.20 Wf. Draht. Langend. 210.50 211— esſtommandit 190.60 191.50 Zellſtoff Walddof 209.90 29850 159.50 159.70 Drssdner Bank 4 Privatdiskont 2¼%/ W. Berlin, 9. Sept.(Telegr.) Nachbörſe. Kredit⸗Aktien 208.— 208.60J Staatsbahn Dis Komm. 190.50 191.90] Lombarden Pariſer Börſe. Faris, 9. Sept. Anfangskurſe. —. 161.20 23.70 24.10 8 ce Rente 98.40 28.40 Debeers 421.— 498 Spenier 96.90 97.10 Eaſteand 134.— 184.— Türt. Looſe—.——.— Goldſteld +7 Banque Ottomane—.— 735.— Randmines 241.— 241.— Rio Dinto 1950 1250 Londoner Effektenbörſe. 885½ 831½% Moddersfontein 13/ 13˙/ 4 Reichsanleihe 85— 85— Premier 8% 80, 91— 91/.] Randmines 9 90˙ 103½ 1031] Atchiſon comp. 1215/. 1205% 91½ 91¼ Canadian 188½ 189% M 34% 34½ Baltimore 119¼8 119½ Span 967 86—CEbitage Milwaulee 160— 159— 19½ 19˙,Denvers eom. 48˙/ 48 7½ Amalg 84%½ 84/J Erie 85˙%½ 359/ aln Kun 7 197 Kio 7 75 41„ord. 4 24 f Central Mining 16— 16ʃ½ Louisville 155— 155 art 36¼ 33¼ Miſſouri Kanſas 42˙/ 42/ De Beers 16% 16% Ontario 48¼ 49— 51½% 5½/][Sontbern Pacific 128˙%/ 128½ 8—.Union com. 202% 200½ 6¼ 6˙/ Steels eom. 80˙/% 79¼ 6ſ½—1 Tend.: ſtill. Wiener Vörſe. Nachm..50 Uhr. 660.75 66.75] Buſchtehrad. B. 989.— 989.— Ungarn 17•661765 Oeſterr. Papierrente 39.05 99.05 .⸗G. 567.——.—„ Silberrente 99.05 99.— ——568.—„ Goldrente 117.20 117.20 766.—768.— Ungar. Goldrente 113.45 118.50 n 540.—541.— Kronenrente 92.40 92.45 449.—470.— Wch. Frantf. viſta 117.47 117.47 197.—190.—]„ London„ 239 80 239.82 708.—708.—]„ Paris 95.88 95.37 870.—870.—], Amſterd.„ 199,5 199.40 —.——— Napoleon 19.08 19.08 —.———[Nartnoten 112.47 117.47 752.70 753.70 Ultimo⸗Noten 117.52 117.47 12J.70128.50] Tend.: feſt. Wien, 9. Sept. Vorm. 10 Uhr. Kreditaktien 662.50 660.50 Oeſt. Kronenrente 95.70 95.65 Länderbank 483.— 469.—„ Papierrente 99.05 98.90 Wiener Bankverein 544.— 542.„ Silberrende 99.05 99.15 Staatsbahn 754.— 753.50 Ungar. Goldrente 113.40 118.05 Lombarden 122.50 123.70]„ Kronenrente 98.40 92.40 Marknoten 117.42 117.47 Alpine Montan 710.— 708.50 Wechſel Paris 95.32 95,/66] Tend.: feſt. ** K Mannheimer Effektenbörſe. vom 9. September.(Offizieller Bericht.) Im Verkehr ſtanden heute: Rhein. Schuckertaktien zu 119%. Sonſt blieben gefragt: Aktien des Verein Deutſcher Oelfabriken zu 140.75% und Brauerei Sinner⸗Aktien Grünwinkel zu 251 Prozent. Obligationen. 4½ Bad..⸗G. f. Rhſchiff. u. Seetransvort Pfandbriefe. 40% Rh. Hyp.⸗B. unk. 1902 100.— 91 100. G „„„ verſchted. 92.80 bzſ4½% Bad. Anflin⸗u. Sodaf. 102.— G 3%„„FLommunal 93.20 b4½4% Badanil. u. Sodafbr. Städte⸗Anlehen. Serie B 104.50 G 31½% Freiburg i. B. 92.25[4% Br. Klei 100.— 3½ 0% Heidelbg. v. J. 1906 98.50(J0%. Kleinlein, Heidlbg. 400 Farte u 1 1 1880 9 4½ Hertenmühle Gen; 97.50 G 3½½% Lahr v. J. 1903 93.—6. 98.—G 4207˙ Ludwigshafen 11 4½j% Mannb. Lagerhaus⸗ 30% 5 v. VGeſellſchaft 6 99.50 bz 4% Fe 00·8 6½¼“% Oberrö. Glektrizitäts⸗ 4% Mannßh. Obüg. 197107200 werke, Karlsruhe—.—8 4%„„ 1901 295 50%0 Pfälz. Chamotte u. 1885 93.50[, Tonwerk, A⸗ſh.(elſenb. 101.50 G 16895 93.50.4% 0% Schuckerk⸗Obligat 100.—0 %„1898 93.50 B½% Ruſſ..⸗G. Zellſtofff 355* 1904 92.506 Waldhof bel Pernau 158 8 /V 4%„„1808 101.20 Bf0 pedeze raubaus 50 c *—„ 4„ 1907 101.20&.. in Svever 99.— 3700 45,8 44%½ Speyrer Ziegelwerke 44%% Wiegteen d. g. 1005.—(447 Südd. Drabfündußt 100.—6 e e e 44% Tonw. Offſtein AG. Dr. H. Loſſen, Worms ſete rik. l05 102.—Bl/ Seltfeffabttt Wars9of04.—G Kursblatt der Mannheimer Produktenbörſe. vom 9. Seplember. Die Notierungen ſind in Reichsmart, gegen Barzahlung per 100 Kg bahnfrei hier. Weizen pfälz⸗ neu 21.50——.—[ Ruff. Futtergerſte 18.25—— „Rheingauer—.———.—[Hafer, bad. neuer 16.25—16.75 „norddeutſcher Hafer, nordd. — 2—.————— „ ruſſ. Azima 23.75—24.— Hafer ruſſiſcher 17.75—18.75 „ Ulta 23 25—23.75„ La Plata 17.25—.— „ Theodoſta 24.25—2450] Maisamer.Mixed—.. „ Taganrog 28.25—23.75„ Donau 15.75——.— „ Saxonska 23.25——.—„ La Plata 15.75——.— „rumäniſcher 24.——24.50 Kohlreps, d. neuer 26.75—. „ am. Winter 23.———.—[ Wicken „ ManitobaJ-.————. Kleeſamen deutſ 5 9 Walla Waila 4 5 Luzerne ital. „ Kanſas!“kx „ Auſtralier——„ Provene. 828 „ La Plata 24.—.—„Eſparſekte——— Kernen neu 21.50——.—veinsl mit Faß 52.—.—.— Roggea, pfälzer neu 16.75.—17.— Rüböl in Faß 61.—.— „ ruſſiſchen—.——.—Backrüböl 66.——.— „ rumäniſcher— Spiritus, Ia. verſt. 100% 141.90 „ norddeutſcher————.—„ 70er unver 72.40 e amerik.—— 9o0er 55.90 Gerſte, hieſ. 16.50—17.50 roh 7oerunverſt. 85/90% 67.40 „ Pfälzer 16.75—17.75„0er„ 90/8% 58.90 Gerſte, ungariſche——. Nr. 00 0 1 2 3 4. waee e.— 32.— 30.50 29.50 28.50 25 50 Roggenmehl Nr. 0) 25.50 19 23.—. Tendenz: Weizen etwas feſler. Uebriges unverändert. ** * Telegraphiſche Handelsberichte. k⸗Ausweis vom 9. Septbr. 1909. Deutſcher Reichsbau p(Nil Mt gegen die Vorwoche. 1043 376 000— 21 002 000 796 358 000— 131 406 000 Aktiva: Metall⸗Beſtand Darunter Gold Reichs⸗Kafſen⸗Scheine„b66 931000— 547 000 Noten auderer Banken. 186 469 000— 7191 000 Wechſelbeſtand 849 301000 308 000 Lombardoarlehen 173 456 000— 14 805 000 Effektenbeſtand.„ 324 195 000 24 793 000 Sonſtige Aktivaas 178 565 000 3 770000 Paſſiva: Grundkapitall 1380 000 000 unverändert Meſervefſondds b64814000 un verändert Notenumlaunf 1529 044000— 35 992 000 coo 733 093 000 35 361 900 Souſtige Paſſisa 8 37 332 000* 809 000 Die deutſche Reichsbank verfügt über eine ſteuerfreie Noten⸗ reſerve von Mk. 70 551000 gegen eine ſolche von Mk. 48917000 am 31. Aug und gegen eine ſteuerfreie Notenreſerve von Mt. 188 405 000 am 7. Septbr. 1908. Dividendenſchätzungen. *Frankfurt a.., 9. Sept. Unter dem bekannten Vor⸗ behalt iſt zu berichten, daß ſich bei den Vereinigten Nor d⸗ und Süddeutſchen Spritwerken Baſt.⸗G. das Divi⸗ dendenreſultat nicht vor Ende September überſehen läßt. Die Ce ſchaft hofft auch in dieſem Jahre auf das erhöhte Aktienkapital ein“ angemeſſene Dividende, wenngleich der vorjährige Satz von 23 Prozent nicht erreicht wird, verteilen zu können. Die Wirkung des neuen Branntweinſteuergeſetzes werde erſt im nächſten Jahre in Irſcheinung treten.— Bei der Hofbierbrauerei Schö fferhof und Frankfurter Bürgerbräu hatte im abgelaufenen Jahr der Abſatz unter des anhaltenden wirtſchaftlichen Depreſſion wie unter den ungünſtigen Witterungsverhältniſſen zu leiden. Eine Schätzung(i. V. 4½ Proz.) iſt nicht möglich.— Bei dem Wor m⸗ ſer Brauhaus vorm. Oertge in Worms war infolge des an⸗ haltenden Winters der Abſatz im erſten Semeſter niedriger als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Eine Schätzung der Dividende iſt auch für dieſes Jahr noch nicht möglich, da ſich der Einfluß der Steuererhöhung noch nicht überſehen läßt. Vereinigte Stahlwerke van der Zyppen und Wyfſſener Eiſenhütte Aktiengeſellſchaft. Köln, 9. Sept. In der Generalverſammlung der Vereinig⸗ ten Stahlwerkle van der Zyppen und Wyſſener Eiſenhütte.⸗G. in Köln, die die Dividende von 7½ Prozent(i. V. 12 Progzent) ge⸗ nehmigte, teilte der Vorſttzende über den Geſchäftsgang mit, 5% Bürg. B⸗guhaus, Bonn 102.50 daß kleine Anzeichen von einer ſich anbahmenden Beſſerung in der Stahlinduſtrie vorhanden ſind, die aber für die Geſellſchaft ſich noch nicht ſtark fühlbar machten. Der Konſum in Stahlerzeugniſſen ſei ſehr groß, namentlich die großen Stahlwerze ſeien mit Aufträgen reichlich verſehen. Die Qualitäts⸗ Eiſen herſtellenden Werke haben noch mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Auf dem Stabeiſe umarkt ſei kürzlich eine Heine Beſſerung eingetreten, ſo daß zu hoffen ſei, daß das Geſchäft weiter ſich beſſere und die günſtige Geſtaltung des amerikaniſchen Giſen⸗ marktes ſich allgemein auf den deutſchen Markt übertragen werde. Die Geſellſchaft befindet ſich lt.„Frkf. Zig.“ finanziell in ſehr günſtiger Lage. Die Dividende konnte ohne Inangriffnahme des vorjährigen Gewinnvortrages feſtgeſtellt werden. Vom Eiſenmarkt. m. Köln, 9. Sept. Wie die Köln. Ztg. hört, beſtätigt ſich der Verkauf eines großen Poſtens Spiegeleiſens, etwa 400 000 T. nach Amerika jetzt doch. Der Verkäufer ſoll ein großes öſtliches Werk ſein. 1 Eiſen⸗ und Stahlwerk Hyeſch. Dortmund, 9. Sept. Das Giſen⸗ und Stahlwerk Hoeſch erklärt ſich jetzt lt.„Frkf. Ztg.“ beveit, dem Abkommen der übrigen weſtdeutſchen Werke zuzuſtimmen, wonach mit ſüddeutſchen Eiſenverkäufen für 1910 bis zum 30. September zurückgehalten werden ſolle. Folgen der Tabakſteuer. ..-Gladbach, 9. Sept. In Odenkirchen kündigte die Zigarrenſabrik Guſtav Raab wegen Einwirkung der Tabak⸗ ſteuer ihren ſämtlichen Arbeitern. Gladbacher Textilwerke.⸗G. .⸗Gladbach, 9. Sept. Unter Mitwirkung der Bergiſch⸗ Märkiſchen Bank und des Bankhauſes Gebr. Arnold in Dresden wurde die Firma Schneider u. Irmen in.⸗Gladbach nunmehr It.„Frkf. Ztg.“ in eine Aktiengeſellſchaft unter der Firma Gladbacher Tertilwerke.⸗G. vorm. Schneider u. Irmen mit einem Grundkapital von 1 700 000 M. umgetvandelt Neueſtes vom Dividendenmarkt. Halle a d.., 9. Sept. Der Aufſichtsrat der Halle ſchen Malsfabrit Reinicke u. Ca..-G. in Halle beſchlaß It.„Frkf. Ztg.“, eine Dividende von 9 Prozent(i. V. 10 Prog.) vorzuſchlagen. Wolfram.⸗G., Augsburg. 5 m. Augsburg, 9. Sept. Die Hauptberſammlung der Wolfram⸗Lampen⸗A.⸗G. genehmigte den Abſchluß. Die Verwal⸗ tung teilte mit, daß die gegemwärtige Herſtellung täglich 6000 Lampen betrage. Der Abſatz erfolgte glatt. Inſolvenz. Berlin, 9. Sept. Die kleine Getreidefirma Oskar Kauf⸗ mann in Berlin hat nach der Köln. Ztg. ihre Zahlungen ein⸗ geſtellt. Die Berliner Produktenbörſe dürfte kaum beteiligt ſein. Aktienzuckerfabril Büdingen zu Stockheim. Sannover, 9. Sept. Wie in der geſtern in Stockheim ſtattgehabten Generalverſanunkung der Akti Büdingen zu Stockheim in Liquidation mitgeteilt wurde, find im Laufe des Jahres 10 Prozent des Aktienkapitals zurückbe sahbt worden. Der Reſt des Vermögens könne lt. Frif. Ztg.“ erſt nach Be⸗ endigung des z. Zt. noch ſchwebenden Progeſſes zwiſchen der Stadt Büdingen und der Zuckerfabrik zur Rüctzahlung tommen * Marx& Goldschmidt, Mannheim Telezramm⸗Adreſſe: Margold. Fernſprecher: Nr. 56 und 1687. Wir ſind als Selbſtkontrahenten 995 Käufer Anter Vorbehalt: 05 .————b——ꝛ. .⸗G. für Mühlenbetrieb, Neuſtadt a. d. H. 10⁰— Atlas⸗Hebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Ludwigshaſen M. 390 M.— Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank M. 240— Baumwollſpinnerei Speyer Stamm⸗Aktien— 5³ 5 Vorzugs⸗Aktien— 97 Benz& Co., Rheiniſch⸗ Gasmotoren, Mannheim 127 Brauerei⸗Geſellſchaft vorm. Karcher, Emmendingen— 18 ffr. Bruchſaler Brauerei⸗Geſellſchaft 88 65 Bürgerbräu, Ludwigshafen erb. Gb.— Chemiſche Fabriken Gernsheim⸗Heubruch— 89 Daimler Motoren⸗Geſellſchaft, Untertürkheim— 116 Fahr Gebr.,.⸗Geſ., Pirmaſens— 115⁵ Filterfabrik Enzinger, Worms— 169 Flint, Eiſen⸗ und Broncegießeret, Mannheim 72— Fae a—5 81zfr uchs, Waggonfabrik, Heidelberg— 169 Herrenmühle vorm. Genz, Heidelberg—. 76ffr Aandesdat Terrain⸗A.⸗G., München— 1253fr indes Eismaſchinen 135⁵— Lux'ſche Induſtriewerke,.⸗G. Ludwigsh.— 109 Maſchinenfabrik Bruchſal. Schnabel& Henning— 295 Neckarſulmer Fahrradwerke 149 Pacific Phosphate Shares junge— 67. Pfälziſche Mühlenwerke, Schifferſtadt 120— Nheinau, Terrain⸗Geſellſchaft— 1002 zn Rheiniſche Automodil⸗Geſellſchaft A⸗G., Mannheim— 107 Rheinmühleswerke, Mannheim 13⁰0— Rheinſchiff.⸗A.⸗G. vorm. Fendel Mannheim 112— Schiff⸗ und Maſchinenban.⸗G. Mannhelm, Stammaktten— 94ffr Stahlwert Maanheim— 102 Süddeutſche Jute⸗Induſtrie, Mannheim 108 106 Süddeutſche Kabel, Mannheim, Genußſcheine— M. 155 Unionwerke,.⸗G., Fabriken f. Brauerei⸗Einrichtungen 116—.— Unionbraueret Karlsruhe 58— Vita Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft, Mannheim—[M. 420 Waggonfabrik Raſtatt— 90 Waldhof, Bahngeſellſchaft 101— Immobiliengeſellſchaft— 120 zfr Zuckerfabrik Frankenthal— 280 Verantwortlich: Für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum: für Kunſt und Feuilleton: J..: Dr. Fritz Goldenbaum: für Lokales, Provinzielles u. Gerichlszeitung: Rich. Schönfelder; für Volkswirtſchaft und den übrigen redakt. Teil: Franz Kircher; für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Joos. Druck und Verlag der Dr. H. Haas'ſchen Buchdruckerei, G. m. b..: Direktor: Ernſt Mäller. Bestbewährte Nabrung für: 25 SOW-˖friag e chwschflche. in der Entuſeklung magen- Zurückgebligbeng darmkranke Kindern: 8761 —2 — 4 September 1909 (Abendblatt.) General⸗Anzeiger. Zu der Freitag, 17. September ds. ſtattſindenden Hof-Kalligraph 7 Sonder? bräm. Methode. Auszelohnungen. i MNontag, 13. Sept. eröffnen wir neue Murſe. 5 Herren an Damen erghalten in kurzer Zelt eine ſchoͤne 7 7 am. 15.) oder Ausbildung in der Erſatzwahl Verein der Hundefreunde k.. Manntein Vereinslokal: Café Liederkranz, E 5. dußerordentlahen Migliederverſammlung werden unſeie verehrlichen Mitglieder hierdurch höflichſt eingeladen mit der Bitte um recht zahlreiches Erſcheinen. Tagesordnung: Vorſtands mitglieder. 7. Seite Is. abends 3˙½ Uhr 1693 der Firma Die Vorſtandſchaft. für die ausgeſchiedenen betindet sich in 5 Cages⸗ u. Abd.⸗Kurſe. Proſp. grat. r. Aufnahme täglich. dienſt Probe, abends 7½ Uhr. 5 Ddannheim I 1. 8. am Paradenl. Freitag, den 10. Septbr. abends den 11. Sept., morgens 8 Uhr. tag 6 Uhr, abds. 6 Uhr. In der Hauptſynagoge. Freitag, den 10. Septbr., abends 6˙% Uhr. Samstag, den 11. Sept., morg. 9% Uhr, nachmittags 2½ Uhr Jugendgottes⸗ 25 An den Wochentagen: Morgens 6¼ Uhr, abds. 6 Uhr. In der Clausſynagoge. Abends 7½ Uhr. An den Wochentagen: Sonnlag, morgens 5¼ Uhr, Mon⸗ arhomanns Drog Zitte versucken Jie diesen Die hiesige Niederlage H. W. Schmidt genannt Teeschmidt Gegründet 1780 die Fischhalle Nordsee Telepnon A04. S 1, 2 Gleitestasse) Empfehlen täglich frisch: la. frischen Kabeljau ohne Kopf à Pfund 25 Pig. Seelachs„„ Seehecht„„ 3 Helg. Schellfisch gross 3 77 mittel Schellfisch obne Kopf Bratschellfisceng Bratschollen Rotzungen Relbutt im Anschn.“ Steinbutt 1692 ** G1ſe Uhr. Samstag, Breitestr. esenhaus ds P ½ 4 Selnn ceeschmidt's Cee-packungen zeichnen sich vor allen übrigen jebende RKaTt Marken durch ihr hochf. 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Staats⸗ behörde: Aſſeſſor Ullrich. Nach einer Kneiperei in einer Wirtſchaft in R 3 hatte der Taglöhner Hch. Gramlich mit der Kellnerin Differenzen we⸗ gen der Zeche, und weil das Mädchen nicht nachgab, ſuchte Gr. ſeinen Beweisgründen durch Hiebe mit einer Sodawaſſerflaſche Nachdruck zu geben. Vom Schöffengericht iſt er dafür mit 4 Wo⸗ chen Gefängnis angeſehen worden. Seine Berufung bbeibt er⸗ folglos. Der Bautechniker Fr. Joſ. Meyer iſt vom Schöffengericht wegen Körperverletzung— Streit bei einem Auszug— zu 40 M. Geldſtrafe verurteilt worden. Auch er erzielt mit ſeiner Beru⸗ fung keinen Erfolg. Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit wird gegen den Taglöh⸗ ner Peter Fertig verhandelt, der 3 Monate Gefängnis zu hoch findet, die ihm das Schöffengericht wegen eines an ſeiner Frau begangenen wüſten Roheitsaktes zudiktiert hat. Auf ſeine Beru⸗ fung hin wird die Strafe auf einen Monat herabgeſetzt. Bei einer nächtlichen Anrempelung hatte der 18 Jahre alte Kaufmann Bernh. Kolbenſchlag zwar nicht mit dem Kolben, wohl aber mit ſeinem Spazierſtock kräftig draufgeſchlagen und ſeinem Gegner, einem gewiſſen Bauer. ſo bös heimgeleuchtet, daß das Schöffengericht 3 Wochen Gefängnis für angemeſſen hielt. Die Berufung Kolbenſchlags wird für begründet erachtet und die Strafe in 40 M. an Geld umgewandelt. Vert..⸗A. Weinberg. Auf nächtlicher Heimkehr von einer Weinkneipe, wobei ſich zwei Kellnerinnen anſchloſſen, hatten einige junge Leute auf dem Kaiſerring etwas eigentümlich ihren gehobenen Gefühlen freien Lauf gelaſſen. Einer hatte Kommandos gebrüllt, der andere mit ſeinem Stock an den Eiſengeländern der Vorgärten gerattert. Als ein Schutzmann kam, beflügelte die Geſellſchaft ihre Schritte mit Ausnahme des Stockvirtuoſen, der ſtehen blieb, aber dann ſich weigerte, dem Schutzmann ſeine Perſonalien anzugeben. Es war ein Aktuar aus Schwetzingen, der ſeinen Strafzettel wegen Ruhe⸗ ſtörung einheimſte. Auf ſeinen Einſpruch hob das Schöffengericht, das die Sache für nicht geklärt hielt, die Strafe auf. Das gefiel wieder dem Amtsanwalt nicht und ſo wurden die Ereigniſſe jener luſtigen Nacht auch noch einmal vor der Strafkammer erörtert. Das Ende war, daß der Aktuar für ſein Geländertrommeln 3 M. Strafe zahlen muß. Die Koſten machen etwas mehr. Den Fuhrmann Joh. Fritz leidet es nie lange in der Frei⸗ heit. Aufangs Juni dieſes Jahres kam er wieder einmal nach fäugerer Haft auf freien Fuß und am 15. desſelben Monats ſtahl er ſchon wieder auf dem Marktplatz der Händlerin Katharina Bittel einen Handkarren. Urteil: 8 Monate Gefängnis bei 3 Jahren Ehrverluſt. Als das Dienſtmädchen Margarete Nick aus Frankenthal unlängſt ihre Stelle bei der Frau des Tapeziers Karl Pfiſterer perließ, nahm ſie mehrere Kleidungsſtücke und anderes mit, das ſie nichts anging. Die Anklage lautet auf Diebſtahl, es wird aber Unterſchlagung angenommen und auf 2 Wochen Gefängnis er⸗ kaunt Die Kellnerin Anna Schmitt aus Schärding hatte es, als ſte im April ds. Is. von hier nach Mainz überſiedelte, ſo eilig, daß eine Partie Kleidungsſtücke und Spitzen ihrer Vermieterin in ihren Koffer gerieten. Sie behauptet heute, es liege eine Ver⸗ wechslung vor, ſie habe viel wertvollere Sachen dafür zurückge⸗ laſfen. Der Wert dieſer Gegenſtände wird aber von der Vermie⸗ terin und ihrer Tochter ſehr ſkeptiſch beurteilt. Gleichwohs ſpricht das Gericht die Angeklagte frei. Als ſein Meiſter, der Schuhmacher Viktor Ahr, in J 1, 138, an einem Sonntag im Juni mit ſeiner Familie ausgegangen war, brach der Schuhmachergeſelle Karl Falk aus Kehl in die Woh⸗ nung ein und ſtahl aus einer Schatulle 17 M. und aus einem Pukt einen Zwicker und eine Uhrkette. Als rückfälliger Dieb wird Fark zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt. Konſtanz, 8. Sept. Als einziger Fall wurde heute vor der Strafkammer der Güterzugzuſammenſtoß im Bahnhof Somerau am 31. Dezember 1908 verhandelt. An⸗ gekzagt waren der Lokomotivführer Joh. Baumann von Erd⸗ mansweiler und der Oberſchaffner Moritz Dreher von Nuß⸗ plingen, beide wohnhaft in Villingen. Am 31. Dezember 1908, nachmittags 6 Uhr 32 Min. fuhr der von Villingen kommende Göterzug No. 7748 im Bahnhof Someran auf den dort bereits zur Laſt gelegt, daß er zu raſch gefahren ſei, indem er die Strecke von St. Georgen bis Somerau in 32 Minuten fuhr, obgleich die Fahrtdauer nach Vorſchrift höchſtens 36 Minuten(normal 47 Mi⸗ nuten) zuläſſig war. In zweiter Linie wurde er beſchuldigt, daß ſowohl Baumann wie Dreher das Einfahrtsſignal, das auf „Nichtfreie Einfahrt“ geſtellt war, nicht beachteten. In der heu⸗ tigen Verhandlung konnte aber über den Stand des Signals nichts beſtimmtes feſtgeſtellt werden, da ein Teil der Zeugenaus⸗ ſagen in vielen Punkten widerſprechend waren und die Angeklag⸗ ten beſtimmt behaupteten, daß das Einfahrtsſignal auf freie Ein⸗ fahrt ſtand. Tatſächlich wurde von einigen Zeugen auch beſtätigt, daß das Vorfignal auf freie Einfahrt ſtand, während das Haupt⸗ ſignal zum Teil„rot“(= nicht frei), zum Teil„grün“(= Ein⸗ fahrt mit Vorſicht) geſehen worden ſein will. Sackverſtändiger Betriebsinſpektor Bertram von der Gen.⸗Direktion Karlsruhe gab in ſeinem Gutachten zu, daß bei vaſchem Temperaturwechſel dahin Störungen an den Signalbporrichtungen eintreten können, daß das Vorſignal anders ſtehen könne, wie das Hauptſignal. Die Angeklagten wieſen darauf hin, daß es 22 bis 26 Grad C. Kälte hatte und dadurch die Notbeine vereist und die Schienen mit Duft belegt waren und daß es nicht möglich war, auf einer Strecke von etwa 50 bis 60 Meter den Zug zum Stehen zu brin⸗ gen. Deſſenungeachtet beantragte Staatsanwalt Schwörer gegen Baumann 6 Wochen und gegen Dreher 4 Wochen Gefängnis. Abends 8½ Uhr endete die Verhandlung mit der Verurteilung Baumanns zu 150 Mark und Drehers zu 100 Mark Geld⸗ ſtrafe. Baumann, der ſeit 1. Januar 1909 vom Dienſte ſus⸗ hendiert war, weil er im Verdachte ſtand, daß er bei dem Zu⸗ ſammenſtoß betrunken war, wird wieder in den Dienſt geſtellt, da dieſer Verdacht völlig unbegründet war. Büchertiſch. (Anzeigen bei der Redaktion eingelaufener Bücher und Zeit⸗ ſchriften. Ausführliche Beſprechungen nach Auswahl.) Wörishofer Kulender für Kneipp'ſches Heilverfahren pro 1910. Verlag der Buchdruckerei und Verlagsanſtalt Wörishofen. Preis 50 Pfg. Da ſich der Kalender in allgemein verſtämdlicher Form die Aufklärung weiteſter Kreiſe in geſundheitlichen Fragen zur Aufgabe macht und da dieſe Aufklärung im Intereſſe der Volks⸗ geſundheitspflege ſehr wünſchenswert erſcheint, iſt die Anſchaffung beſtens zu empfehlen. Die Standorte des deutſchen Reichsheeres zmit Armeeinteilung und Verzeichnis der Regimenter nach dem Stande vom 1. Oktbr. 1909. Preis 20 Pf. Leipzig, F. A. Berger. Der Titel gibt den Inhalt des leinen Heftchens wieder, das alle am 1. Okt. 1909 ein⸗ tretenden Veränderungen enthält und für ſchnelles Nachſchlagen ſehr geeignet, bequem und durchaus zuverläſſig iſt. Für Beſitzer bon Rangliſten eine willkommene Ergänzung. * Die voffizielle Poſtkarte für das Gordon⸗Bennett⸗Wettfliegen 1909 in Zürich. 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Der langjährige Luſtige Blätter⸗Redakteur präfentiert hier in zierlich geſchliffener, graziöſer Form ſeine Beobachtungen des eleganten Berlin W, das er zu Hauſe und auf Reiſen zu belauſchen und ſtets von der interef⸗ ſanteſten Seite zu ſchildern verſteht. Auf die Ausſtattung des Buches iſt mit gutem Geſchmack eine ſympathiſche Sorgfalt ber⸗ wandt; ungefähr 100 Jullſtrationen erſter Künſtler verleihen dem Gangen einen beſonderen Reig. * Eine Erinnerung an Solferinn bon J. Henry Dunank, Begründer des Weltwerkes„Das Rote Kreuz' mit einem Anhange: Der Urſprung des Roten Kreuzes nebſt einem Vorwort von Oberſt Mürſet, Oberfeldarzt der Schweizeriſchen Armee, Die Entwicklung und Beſtrebungen des Roten Kreuzes betreffend. Preis M..—, Fr..50. Der noch jetzt lebende greiſe Verfaſſer hat die am 24. bamaligen Vorkamniſſe haben ſ. Z. Heutz Danant veranlaßt, Juri 1859 ſtattgefundene Schlacht von Solferino miterlebt und die eine von der Schweiz ausgehende Bewegung einzuleiten, die zum Abſchluß der nun alle ziviliſterten Länder umfaſſenden Genfer Konvention führte. Es war eine Ehrenpflicht, im Jahre des 50⸗ jährigen Gedenktages der Schlacht von Solferino den greiſen Ver⸗ faſſer durch eine neue Ausgabe ſeiner für alle Zeiten denkwürdigen Schrift zu ehren. Da es dem in Heiden(Appenzell) lebenden Ver⸗ faſſer Henry Dunant infolge ſeines hohen Alters nicht mehr mög⸗ lich war, die Neuherausgabe ſeiner denkwürdigen Schrift zu ver⸗ anſtalten, ſo hat er Oberſt Mürſet, Oberfeldarzk der Schwei⸗ zeriſchen Armee, ermächtigt, die neue Auflage durchzugehen und hat dieſer die neue Auflage mit einem Vorwork bereichert und zu⸗ gleich die Abhandlung über den Urſprung des Roten Kreuzes auf⸗ genommen.„„%ͤ e Auszug aus dem Standesamts⸗Regiſter für Me Sladt Maunheim. Aug. Geborene: 28. Bureaudiener Arn. Janſen e. T. Eliſabet Agues. 28. 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Intereſſenten können den Inhalt dieſer An⸗ ordnungen auf unſerer Kanzlei (Zimmer Nr. 11) jederzeit ein⸗ ſehen. Fuhrwerksbeſitzer, welche Fuhrwerke zur Parade zu ſtellen beabſichtigen, werden aufgefordert, dies vorher unter Bezeichnung der Zahl und Art der Fuhrwerke ſowie der Namen der Kutſcher dem Großh. Be⸗ ürksamt Karlsruhe anzuzeigen. Die Anzeige kann entweder ſchriftlich oder mündlich letzterenfalls bei Polizeiwacht⸗ meiſter Dürrſchnabel auf Zim⸗ mer Nr. 4 des Bezirtsamts Karlsruhe— erfolgen. Mannheim, 7. Sept. 1909. Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion. 1934 Dr. Korn. Zwangsverſteigerung. Freitag, den 10. Sept. 1909, vormittags 10 Uhr werde ich in Neckarau im Pfandlokal, Luiſenſtraße 14, gegen Barzahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich ver⸗ ſteigern: 974⁵ Bordwagen, eiſerner Firmen⸗ ſchild, Schweine, Nähmaſchine, Möbel aller Art und ſonſt Verſchiedenes. Neckarau, 9. Septbr. 1909. Karl Groß, Gerichtsvollzieher, Adlerſtr. 60. Zwangs⸗JNerſteigerung. Freitag, 10. 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