— Abonnement:(Badiſche Volkszeitung.) der Stadt Mannheim und Amgebung.(Maunheinzer Volksblatt.) Telegrübun⸗Mee⸗ 70 Yfeunig monatlich. B di ch 5„General⸗Augeiger — Badiſche Neueſte Nachrichten mund die Boß bes incl. Boft⸗ 9— Ginzel⸗Nuuer 5 Pfg Dtrektionu. Buchhaltung 144 20 deroe. Anabtzängige Tageszeitung. Deadend-Burem dta. Oie Gotonel⸗Selle. 28 Efg Geleſenſte und verbreitette 3 NAuswärtige Inſerate 80 Die Reklame⸗Zeile 1 Mark inm Maunnheim und Umgebung. Schluß der Juſeraten⸗Annaßme ſüir das Mittagsblatt Morgens 3 9 Mhr, für das Abendblatt Nachmittags 3 tuhr. eitung Taglich 2 Husgaben (ausgenommen Sonntag) Eigene Redaktionsbureaus in Berlin und Aarlsruhe. Expedition und buchhandlung. 18 Nr. 419. Freitag, 10. September 1909. (Mittagblatt.) Die heutige Mittagsansgabe umfaßt 12 Soiten. Celegramme. „Zeppelin III.“ Frankfurt a.., 9. Sept. Telegraphiſcher Nachricht zufolge iſt„Z. 3“ für Samstag nachmittag beſtimmt zu erwarten. Die Ankunfk wird nicht vor 5 Uhr erfolgen. * Friedrichshafen, 9. Sept. Die Fahrt des Z. 3 nach Frankfurt a. M. wird in der Nacht von Freitag auf Samsbag angetreten. Die genaue Stunde iſt noch nicht beſtimmt und hängt von den Witterungsverhältniſſen ab. Ebenſo iſt die Route, die das Luftſchiff wählen wird, noch micht feſtgeſetzt, nur ſoviel iſt definibiv beſtimmt, daß das Luft⸗ ſchiff auf dem Weg nach Frankfurt a. M. Baden⸗Baden aufſuchen wird. Es wird aber durchaus von den Witte⸗ rumgsverhältniſſen abhängen, ob dann der Weg durch das Rheintal über Baſel oder quer durch Württemberg eventuell über Ulm, Stuttgart, Pforzheim gewählt wird. Bezüglich des von Fraukfurt a. M. in das rheiniſch⸗weſt⸗ fäliſche Induſtriegebiet zu unternehmenden Ausfluges gibt die Luftſchiffbau⸗Geſellſchaft infolge zahlreicher Anfragen folgendes bekannt: Auf die Zeitungsmeldung hin, daß„Z. 3“ von Frankfurt a. M. eine Fahrt nach Düſſeldorf unternehmen und dabei das Induſtriegebiet überfliegen wird, ſind aus un⸗ gemein vielen Städten dieſes Bezirks Anfragen und Wünſche an uns gevichtet worden, ob das Luftſchiff ſeinen Flug über dieſe oder jene Stadt nehmen oder gar dort vor Anker gehen werde. Wir teilen darauf mit, daß das Luftſchiff„Z. 3“ einen Teil des betreffenden Gebietes berühren und womöglich einer großen Anzahl von Städten ſichtbar werden wird, daß es aber infolge Zeitmangels diesmal wir in Düſſeldorf vor Auker gehen kann. * Friedrichshafen, 9. Sept. Nachdem das Luftſchiff Z. 3“ um 11.45 Uhr zum zweitenmale mit dem König von Sachſen und deſſen Gefolge an Bord aufgeſtiegen war, nahm es um•15 Uhr in der Nähe des„Deutſchen Hauſes“ eine Zwi⸗ ſcheulandung vor. Der König, Graf Zeppelin und das Ge⸗ folge wurden von dem Motorboot„Württemberg“ an Land ge⸗ bracht, wo im„Deutſchen Haus“ ein kurzer Imbiß eingenommen wurde. Inzwiſchen war das Luftſchiff wieder aufgeſtiegen, um nach der ſchwimmenden Reichsballonhalle in Manzell zu fahren, wo die Landung um.35 Uhr erfolgte. Der König von Sachſen mit Gefolge ſind um.50 Uhr wieder abgereiſt. *Friedrichshafen, 9. Sept. König Friedrich Auguſt von Sachſen hat beim Abſchied heute nachmittag ſich außerordentlich befriedigt über den Verlauf der beiden Aufſtiege und die Beſichtigung der Zeppelinſchen Werft⸗ anlagen ausgeſprochen. Der König äußerte: Dieſer Tag ſei der intereſſanteſte ſeines Lebens geweſen. Dieſer hohen Be⸗ friedigung gab der König durch zahlreiche Ordensauszeich⸗ nungen Ausdruck. Dem Grafen Zeppelin wurde der Haus⸗ orden der Rautenkrone verliehen, Dr. Colsmann, die In⸗ genieure Dürr und Kober und Graf Zeppelin jr. erhielten das Ritterkreuz des Albrechtsordens. Außerdem hat der König an eine Reihe von Angeſtellten der Luftſchiffbau⸗Ge⸗ ſellſchaft Zeppelin eine Anzahl Ordensauszeichnungen ver⸗ liehen. *** Das japaniſch⸗chineſiſche Mandſchureiabkommen „Berlin, 9. Sept. Nach den uns vorliegenden Infor⸗ mationen ſchließt das Japaniſch⸗Chineſiſche Mandſchurei⸗Ab⸗ kommen weder, wie von einigen Blättern behauptet wird, eine Militärkonvention zwiſchen den beiden vertragſchließenden Sändern in ſich, noch richtet es die Spitze überhaupt irgendwie gegen eine weiße Macht. Auch die Verhandlungen, die zum Abſchluß des Abkommens geführt haben, waren ausſchließ⸗ lich auf die in dem Abkommen ſelbſt niedergelegten und aus⸗ ſchließlich auf die Mandſchurei und Korea bezüglichen Punkte beſchränkt. Erdbeben in Oſtaſien. * Darmſtadt, 9. Sept. In der ſeismiſchen Station Darm⸗ ſtadt⸗Jugenheim wurde geſtern nachmittag ein fernes Erdbeben beobachtet. Der Anfang war nachmittags 6 Uhr 1 Minute 38 Sekunden. Der Herd iſt etwa 8600 Kilometer entfernt. Er liegt in nördlicher Richtung, wahrſcheinlich in Oſtaſien(Japan). * Straßburg i.., 9. Sept. Die Inſtrumente der Kaiſer⸗ lichen Hauptſtation für Erdbebenforſchung regiſtrierten am 8. September ein Beben, deſſen Herd von Straßburg etwa 9000 Kilometer entfernt liegt. Die Cholera. * Antwerpen, 9. Sept. Die Meldung, daß in Ant⸗ werpen zwei Cholerafälle vorgekommen ſind, wird von dem Bürgermeiſter entſchieden als unrichtig bezeichnet. * Rotterdam, 9. Sept. Seit vorgeſtern iſt ein Chole⸗ rakranker geſtorben. Seitdem ſind weder neue Krank⸗ heits⸗ noch Todesfälle vorgekommen. Neun an Cholera erkrankte Perſonen, deren Befinden gut iſt, befinden ſich noch in den Ba⸗ racken; alle übrigen auf ihren Geſundheitszuſtand hin beobachte⸗ ten Perſonen wurden als geſund entlaſſen. Beſuch des engliſchen Haudelsminiſters in Deutſchland. OLondon, 10. Sept.(Von unſerem Londoner Bureau.)] Der Handelsminiſter Churchill reiſte geſtern abend, der Ein⸗ ladung des deutſchen Kaiſers zur Teilnahme an den Kaiſer⸗ manövern ſolgend, nach Deutſchland ab. Er wird bei dieſer Ge⸗ legenheit Straßburg, Frankfurt a.., Nürnberg, München und wahrſcheinlich auch die Schlachtfelder von Sedan und Metz be⸗ ſuchen. Der Exſchah von Perſien. OLondon, 10. Sept.(Von unſerem Londoner Bureau.) Der Exſchah verließ, wie aus Teheran gemeldet wird, geſtern die ruſſiſche Geſandtſchaft und trat die Reiſe nach Europa an. Er wird bis zur ruſſiſchen Grenze von einer Koſakeneskorte begleitet ſein. Bei Enzeli betritt er ruſſiſchen Boden. Die Gemahlin des abgeſetzten Schahs, ſeine 4 jüngſten Kinder und einige treue Freunde begleiten ihn in die Verbannung. Der Teheraner „Times“⸗Korreſpondent telegraphiert, daß das kleine Dorf, in dem ſich die ruſſiſche Geſandtſchaft befindet, geſtern bei der Ab⸗ reiſe des entthronten Herrſchers einen merkwürdigen Anblick bot. Zahlreiche Menſchen waren von allen Seiten zuſammen⸗ geſtrömt, um der Abreiſe des Schahs zuzuſehen. Eine große An⸗ zahl von Wagen von—8 Pferden beſpannt, wurden bereit ge⸗ halten. Als der Exſchah das Geſandtſchaftsgebäude verließ, dankte er dem britiſchen Geſchäftsträger für alle Mühe, die dieſer mit ihm gehabt habe. Harriman f. OLondon, 10. Sept.(Von unſerem Londoner Bureau.) Eduard Harriman,, der amerikaniſche Eiſenbahnkönig, ſtarb geſtern nachmittag um 3 Uhr in ſeinem fürſtlich eingerich⸗ teten Landſitz in Arden im Staat Newyork. Wie bekannt wird, unterzog er ſich vorgeſtern abend noch einer Operation, als ſein Zuſtand bereits ſehr bedenklich geworden war. Die Korreſpond. engliſcher Blätter haben geſtern noch führende Finanzleute und Direktoren großer Banken ausgefragt und Beſorgniſſe wegen einer Börſenkriſis geäußert. Aber dieſe erklärten, daß keine Gefahr beſtände, denn es ſeien alle Vorſichtsmaßregeln getroffen worden. Trotzdem erwartet man, daß es heute auf der Newhyorker Börſe ſtürmiſch zugehen wird. Ueber die Perſon eines Nachfolgers für den Abgeſchiedenen verlautet noch nichts beſtimmtes. Ueberfall chineſiſcher Truppen auf einem ruſſiſchen Dampfer. .E. Petersburg, 9. Sept. Einer hier eingelangten Meldung zufolge wurde am 1. d. M. der ruſſiſche Dampfer„Olo⸗ netzk“ in der Nähe von Charbin von zwei chineſiſchen Schiffen, die chineſiſche Truppen an Bord hatten, überfallen. Die chine⸗ ſiſchen Soldaten ſchoſſen zuerſt auf den ruſſiſchen Dampfer, brach⸗ ten ihn zum Stehen, betraten hierauf das Schiff, töteten viele Matroſen, legten den Schiffskapitän Popow in Ketten und mach⸗ ten den Verſuch, das Schiff zu entführen. Den in der Nähe poſtierten ruſſiſchen Militärkommandos gelang es, das Schiff zu retten. Rußland hat ſofort ernſte diplomatiſche Beſchwerde in Peking erhoben. . m. Duisburg, 10. Sept.(Priv.⸗Tel.) Die Strafkammer veruurteilte den Kaufmann Johannes Gerwa von hier, unter Freiſpruch von der Anklage des Wuchers und der Erpreſſung, wegen Betrug zum Nachteil des Erbprinzen zu Bent⸗ heim⸗Steinfurth zu 9 Monaten Gefängnis und 1500 M. Geldſtrafe. 1 Die Beſteuerung der Fideikommiſſe. Bekanntlich ſuchten die Führer des Bundes der Landwirte den Eindruck des Egoismus, den ſie durch die Ablehnung der Erbanfallſteuer erweckt hatten, dadurch wieder gut zu machen, daß ſie die Umſatz⸗ ſteuer auf Grundſtücke beantragten. Wie wenig dieſes im Intereſſe des kleinen Mannes und des Mittelſtandes lag, geht ſchon daraus hervor, daß bei der Erbanfallſteuer, wie ſie ſchließlich durch einen Zuſatz⸗ antrag ausgefallen wäre, aller Beſitz, der nach Abzug der Schulden 90 000 Mark wert war, frei geblieben wäre, während die Umſatzſteuer, wenn der bündleriſch⸗konſervative Antrag in ſeiner erſten kraſſen Form angenommen worden wäre, auch den kleinſten Beſitz getroffen hätte. An ſich iſt die Umſatz⸗ ſteuer auch deshalb ſchon beſonders roh, weil ſie das Beſitztum als Ganzes erfaßt und keine Rückficht nimmt auf die Höhe der darauf laſtenden Schulden. Der Gewerbe⸗ treibende, der ein kleines Haus für ſeinen Beruf braucht, das er mit außerordentlich hohen Schulden belaſtet übernehmen muß, wird hart getroffen durch dieſe Umſatzſteuer. Der kleine Landwirt, der ein Stück Land zukauft, wäre ebenfalls hier⸗ durch getroffen worden. Es war nicht das Verdienſt des Bundes und der Konſervativen, wenn die ſchlimmſten Aus⸗ wüchſe beſeitigt wurden und das Geſetz ſchließlich folgende Milderung enthielt. Befreit ſind auf Antrag: „Grundſtücksübertragungen der in a) und b) dieſer Tarifnummer bezeichneten Att, wenn der ſtempelpflichtige Betrag bei bebauten Grundſtücken 20 000 Mark, bei unbebau⸗ ten Grundſtücken 5000 Mark nicht überſchreitet und der Er⸗ werber weder den Grundſtückshandel gewerbsmäßig betreibt noch ein Jahreseinkommen von mehr als 2000 Mark hat.“ Immerhin wurden auch durch eine derartige Steuer weite Kreiſe des Mittelſtandes erheblich getroffen. Wurde ſomit der im freien Verkehr befind⸗ liche Beſitz ſteuerlich belaſtet, ſo war es überaus ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß auch der gebundene Beſitz, die Fideikommiſſe, die nicht zum Verkauf gelangen, ſondern nur vererbt werden, ihrerſeits durch eine Erſatzſteuer erfaßt werden. Es wäre geradezu unerhört geweſen, wären auch die Fideikommiß⸗ beſitzer nicht durch einen Zuſatzantrag in irgend welcher Form getroffen worden. Dieſe überaus ſelbſtverſtändliche Tatſache veranlaßte einige Majoratsbeſitzer, nun auch ihrerſeits einen Antrag auf Beſteuerung der Fideikommiſſe zu ſtellen. Man hat es fertig gebracht, daraus eine außerorden tläch felbſtloſe Handlung zu machen. Wie in Wirk⸗ lichkeit die Belaſtung der Fideikommiſſe infolge dieſes An⸗ trages beſchaffen iſt, kann man recht ermeſſen, wenn man einen Vergleich zieht mit der Beſteuerung, der ſie unterlegen wären, wenn die Erbanfallſteuer in Kraft getreten wäre. Bekanntlich iſt die Umſatzſteuer nicht nur deshalb ozia! ungerecht, weil ſie der Verſchuldung des Beſitzes nicht Rechnung trägt, ſondern auch deshalb, weil ſie den kleinen und großen Beſitz mit demſelben Prozent⸗ fatz belaſtet. Von einer prozentuellen Steigerung der Be⸗ laſtung nach der Größe des Beſitzes, wie ſie das moderne ſoziale Empfinden verlangt, iſt nicht die Rede. Bekanntlich beſtimmt die in Kraft tretende Umſatzſteuer, daß pEt. nur für einige Jahre erhoben wird, his die Wertzuwachs⸗ ſteuer in Kraft tritt. Die dauernde Belaſtung bildet nur das andere Drittel. Dementſprechend iſt beſtimmt worden, daß die Fideikommiſſe ebenfalls alle 30 Jahre pet. ihres Wertes zu bezahlen haben. Dieſe Summe darf in Jahres⸗ raten abgezahlt werden, ſo daß die eigentliche Belaſtung eines ſolchen Fideikommiſſes pro Jahr 1 neunzigſtel Prozent be⸗ trägt. Nach der Regierungsvorlage wäre bei der Erbamfall⸗ ſteuer ein Beſitz im Werte von einer Million mit 4 pEt. be⸗ laſtet worden, jedoch war die Regierung bereit, auch auf 5 PEt. zu gehen. Nehmen wir an, daß ein Beſitzwechſel durchſchnitt ⸗ lich alle 30 Jahre eintritt, ſo wäre alſo ein Beſitz im Rein⸗ werte von einer Million alle 30 Jahre mit 50 000 Mark belaſtet worden, oder in Jahresraten wären zu zahlen ge⸗ weſen 50 000: 30 etwa 1666 Mark. Ein unperſchuldetes Fideikommiß in derſelben Größe hat bei der jetzt in Kraft ſtehenden Umfatzſteuer aber nur zu zahlen alle 80 Jahre 7% PCt., das ſind alſo etwa 3383 Mark oder in Jahresraten etwa 110 Mark. Es iſt verſtändlich, daß die Fideikommiß⸗ beſitzer gern einer derartigen Umſatzſteuer gegenüber der Erb⸗ anfallſteuer den Vorzug gaben. Auf der einen Seite ſtanden alle 30 Jahre 50 000 Mark, auf der anderen 3333 Mark, oder pro Jahr auf der einen Seite 1666 Mark und auf der anderen etwas über 110 Mark. Es gehört ſchon ein vollgerütteltes Maß von Naipftät oder abſoluter Unkenntnis dazu, um in dieſem Antrage, der an ſich notwendig die Umſatzſteuer ergänzen mußte, einen A der Aufopferung und der Selbſtloſigkeit zu erblicken. Leute, die eine Belaſtung von jährlich 1666 Mark zu Fall dringen, können deshalb nicht als Idealiſten angeſehen werden, weil ſie eine an ſich gere⸗chtfertigte Belaſtung von 110 Mark auf 2. Seite. eneral⸗Auzeiger.(Mittagblatt) Mannheim, 10. September. ſich nehmen, die lediglich den Zweck hat, der Bevölkerung Sand in die Augen zu ſtreuen. 5**** Wir wollen nicht unerwähnt laſſen, daß, um die unſoziale, den Mittelſtandhartdrückende Reichsfinanzreform des ſchwarz⸗blauen Blockes zu verteidigen, auch die ba diſche Zentru maspreſſe dieſe„ſelbſtloſe“ Tat der oſtelbiſchen Großgrundbeſitzer nicht genug zu rühmen wußte. So ſchrieb das„Mannheimer Volksblat“, des Lobes voll über die Opferbereitſchaft der Großagrarier, in ſeiner Nr. 228 vom 26. Auguſt: ie„Großagrarier“ haben bekanntlich auch den ſtellt, den Fideikommisbeſitz mit einer Abgabe bedeutet für den Steuertermin dom 1. Millionen Mark, welche die Fideikommisbeſitzer, die meift der konſervativen, freikonſervativen und Zentrumspartei angehören, dem Reiche freiwillig zahlen werden. Wir haben oben zahlenmäßig dargelegt, was es mit dieſer eminenten freiwilligen Steuerleiſtung der ſchwerreichen Fideikommißbeſitzer auf ſich hat, und ſind geſpannt darauf, ob man den Verſuch einer Widerlegung wagen wird. Die reichen konſervativen und Zentrumsagrarier haben eine Steuer auf ſich genommen, die ſie nicht mehr drückt als eine Flaumfeder, dagegen haben ſie durch den Umſatzſtempel im Grundſtücksverkehr den mittleren und kleinen ländlichen Beſitz ſchwer bedrückt. Den badiſchen Landwirten empfehlen wir, dieſe Steuern ſehr genau miteinander zu gleichen und an ihnen zu ſtudieren, wie wundervoll die konſervativen und klerikalen Großagrarier es verſtanden haben, die Laſt der neuen Steuern ſo weit nur möglich nach unten, auf den mittleren und kleinen Beſitz abzuſchieben. Sie werden dann ſehr bald be⸗ greifen, daß das Zentrum ohne alle Skrupel und Ge⸗ wiſſensbiſſe auch die Intereſſenſei nerzahlreichen bäuerlichen Wähler preisgibt, wenn es damit nur die nackte Machtgier befriedigt, womit ja der Zentrums⸗ fraktion genüge geſchehen mag, aber dem Arbeiter, dem Bauer, dem Handwerker verzweifelt wenig genützt iſt. Die wollten an den neuen Steuern auch mittragen(und mußten es, vor allem in der Form der indirekten Steuern), aber daß ſie faſt die ganze Laſt allein tragen ſollen, nur damit das Zen⸗ trum ſeinen Machtkitzel im Reichstage befriedigen kann, für dieſe ihnen ſehr teuer zu ſtehen kommende Art„hoher Politik“ werden ſie kaum ein Verſtändnis bekommen, wohl aber wird man ihnen an der Hand von Beiſpielen wie dem obigen begreiflich machen können, daß die liberalen Parteien eine ſolche Verteilung der neuen Steuerlaſten auf die Ge⸗ zamtheit der Steuerzahler anſtrebten, daß auch der Beſitz, bor allem der große Beſitz gleichmäßig herangezogen würde und damit der Mittelſtand und Arbeiterſtandweſent⸗ lich entlaſtet würde(wenn ſozialdemokratiſche Agitatoren jetzt damit hauſieren gehen, die Sozialdemokratie hätte den Druck der indirekten Steuern ganz vom Volke ge⸗ nommen, ſo iſt das Schwindel und Lüge, das konnte keine Partei). Wie eine Finanzreform nach ſozialdemokra⸗ tiſchem Rezepte eine Vermögenskonfiskation durch den Staat bis zum kleinſten Eigen⸗ kümer hin mit ſich bringen würde, ſo bedeutet die Reichs⸗ finanzreform der konſervativen und klerikalen Großagrarier eine ſchwere und ungerechte Bedrückung der mittleren und unteren Erwerbsklaſſen. 8 —— Politische ebersicht. * Maunheim, 10. September 1909. Der Alldeutſche Verband. In Schandau hielt der Alldeutſche Verband ſeine Jahreszu⸗ ſammenkunft ab, die durch eine Fahrt nach Böhmen beſchloſſen wurde, wo in Tetſchen ein Verbrüderungsfeſt mit den deutſch⸗ böhmiſchen Geſinnungsgenoſſen ſtattfand. Aus den Verhandlun⸗ gen iſt die auf Vorſchlag des Dr. Pohl⸗Eſſen angenommene Entſchließung zur Welfenfrage zu erwähnen, die alle wel⸗ fenfreundlichen Maßregeln in Braunſchweig ſcharf verurteilt und verlangt, daß das Herzogtum zum Reichsland erklärt wird, da die Einſetzung eines andern Fürſtenhauſes oder die Bildung einer preußiſchen Sekundogenitur mit den Intereſſen Preußens und des Reiches unvereinbar ſei. Die nordſchleswigſche Frage beſprach Landgerichtsrat Dr. Hahn⸗Flensburg, der darauf hinwies, daß eine national unzuverläſſige Bevölkerung in dem militäriſch ſchwach beſetzten Schleswig die Reichsſicherheit in Kriegsfällen bedrohe. Er verlangte daher die Verkegung von Grenzgarniſonen nach Schleswig, die auch zur Beeinfluſſung der Geſinnung notwendig ſeien. Ueber den gegenwärtigen Stand Antrag ge⸗ zu belegen. Das Oktober 1909 rund 22 unſerer Folonialpolitik verbreitete ſich Profeſſor Dr. Sa⸗ maſſa, der dem Kolonialamt den Vorwurf machte, daß es, ſeit Dernburg im Amt ſei, höchſt autokratiſch verfahre; dem Staats⸗ ſekretär fehle für die nationale Seite der Kolonialpolitik das Verſtändnis. Aus der eigentlichen Hauptverſammlung des Verbandes verdient Erwähnung, daß der Verbandsvorſitzende, Rechtsanwalt Claß⸗Mainz, es in jeiner Anſprache als wün⸗ ſchenswert bezeichnete, daß Deutſchland den Verſuch mache, auf die innere Politik Oeſterreichs Einfluß zu gewinnen. Ein flawiſches Oeſterreich müſſe für uns eine Lebensgefahr werden. Man ſollte daher annehmen, daß die öſterreichiſchen Staatslenker von uns dazu gebracht werden könnten, die Frage der Behandlung der Deutſch⸗Oeſterreicher nicht ausſchließlich als innere, ſondern auch als eine Frage der äußern Politik zu betrachten. Aber es ſcheine, als habe die öſterreichiſche Regierung nicht den Mut, den Uebermut der Tſchechen durch ein entſchloſſenes Vorgehen zu bre⸗ chen. Zu dieſer Frage ſprach auch Reichstagsabgeordneter Jeſſer-⸗Wien, der betonte, die Urſachen des nationalen Kam⸗ pfes in Böhmen ſeien zumeiſt in ſozialen Verhältniſſen begründet. Er hielt es für wünſchenswert, daß deutſches Kapital die Indu⸗ ſtrialiſierung des Tſchechiſchen Gebietes fördere, um den deutſchen Einfluß zu kräftigen. Profeſſor Dr. Trautmann⸗Bonn ſprach zwei Stunden über Staat und deutſche Spra ch e. Er forderte die beſſere Pflege unſerer Sprache und den Kampf gegen die Fremdwörter als Staatsaufgabe. Schließlich ſei noch die Annahme eines Antrages der Ortsgruppe Darmſtadt er⸗ wähnt, der als berechtigte Forderung des Nationalgefühls ver⸗ dangt, daß die Orte in unſeren Kolonien nach Möglichkeit mit deutſchen Namen bezeichnet werden. —— Deutsches Reſch. — Der Fall des Reichstagsabgeordueten Schack. Die Ortse gruppe Darmſtadt des Deutſch⸗nationalen Handlungsgehilfen⸗ Verbandes veröffentlicht in den hieſigen Blättern zum Fall Schack eine Erklärung, in der es heißt:„Die Zerdienſte Schacks um die ſoziale Hebung des deutſchen Handlungsgehilfen⸗ ſtandes werden durch den Fehltritt Schacks nicht ungeſchehen gemacht. Das bis jetzt Schack zur Laſt gelegte Verſchulden wird und muß bei etwa kommender Beſtätigung die unver⸗ zügliche Scheidung von Schack herbeiführen. Unſere deutſch⸗ nationale Handlungsgehilfen⸗Bewegung iſt ſo ſtark und ſelb⸗ ſtändig, daß ſie auch ohme die Führung eines Schack die Er⸗ füllung ihrer großen Zukunftsaufgaben zu erkämpfen in der Lage iſt. Uns gilt die Sache alles, die Perſon nichts!“ — Der Verein zur Wahrung der Rheinſchiffahrtsintereſſen hält am 14. September wieder eine Ausſchußſitzung ab. Auf der Tagesordnung ſtehen u. a. mehrere Anfragen des Herrn Oberpräſidenten der Rheinprovinz betreffend Anrechnung von Marinedienſtzeit bei Erteilung des Rheinſchifferpatentes, Ein⸗ tragung von Schiffen unter 15 To. ins Schiffsregiſter und Aenderung des Paragr. 26 Abfſ. 2 der Rheinſchiffahrts⸗ Polizeiordnung. Auch eine Anfrage des Reichsverſicherungs⸗ amts ſowie verſchiedene innere Angelegenheiten des Vereins ſtehen zur Behandlung. Badiſche Politik. Aus der badiſchen Wahlbewegung 1909. * Adelsheim⸗Boxberg, 8. Sept. Am Samstag und Sonntag hatten wir in Bo fsheim und Sindols⸗ heim nationalliberale Verſammlungen, in denen außer unſerem Kandidaten Herrn Leiſer noch Abg. Sänger aus Diersheim ſprach. Beide Herren ernteten vielen Beifall. In der letztgenannten Verſammlung ſprach neben anderen Diskuſſionsrednern auch der frühere Wahlkreis⸗Vor⸗ ſitzende des Bundes der Landwirte über die Erfahrungen mit dem Bund, die viele Mitglieder zum Austritt genötigt und ſie zu noch treueren Anhängern der nationalliberalen Partei gemacht hätten. Die Mittelſtandskandidatur des Herru Trautmauu. o. Karlsruhe, 9. Sept. Der Vorſtand des Demo⸗ kratiſchen Vereins Karlsruhe hat ſich in ſeiner geſtrigen Sitzung mit der Mittelſtandskandidatur des Herrn Reviſors Trautmann beſchäftigt. Der Vorſtand war einſtimmig der Auffaſſung, daß dem Herrn Trautmann der Austritt aus der demokratiſchen Partei nahezulegen ſei, da ſonſt bei der Mitgliederverſammlung ſein Ausſchluß beantragt werden müßte. Theater, Runſt und Wiſſenſchaft. Baſſermann will zurück ans Leſſingtheater. In unſeren Kri⸗ mien über die Abſchiedsabende Baſſermanns im Berliner Leſ⸗ ſingtheater haben wir immer wieder darauf hingewieſen, daß Baſſermanns Größe als Charakterdarſteller ſo innig mit dem Leſſingtheater verknüpft ſei, daß ſie in ſeinem neuen Wirkungs⸗ kreiſe im Deutſchen Theater bei Reinhardt kaum reſtlos zur Gel⸗ tung werde kommen können. Schneller als man erwarten konnte, wird unſere Mutmaßung, daß ſich Baſſermann bald zu Dr. Braßhm und ſeinem Leſſingtheater zurückſehnen werde, zur Tat⸗ ſoche, deng ein Berliner Mittagsblatt meldet unter der Ueber⸗ ſchrift:„Baſſermann Reinhardtmüde“ folgendes: Albert Baſſer⸗ mann, der bekanntlich am 1. Oktober in den Verband des Deut⸗ ſchen Theaters in Berlin eintreten ſollte, hat der Direktion Max hardt wegen Intereſſeloſigkeit, die ihm von der Leitung dieſer Bühne offenſichtlich entgegengebracht wurde, die Löſung ſeines Vertrages angeboten. Baſſermann iſt bereit, eine entſpre⸗ chende Abſtandsſumme zu bezahlen. Vermutlich wird er nach der Bertragslöſung an das Leſſingtheater zurückkehren.— Von ihrem Münchener Mitarbeiter erhalten die„B. N..“ hierzu noch fol. gendes Privattelegrmm: Reinhardt und Baſſermann weilen zur⸗ zeit beide in München, erſterer als Leiter der dramatiſchen Feſt⸗ ſpiele des Münchener Künſtlertheaters, letzterer gaſtiert am Volkstheater. Baſſermanns Kündigungsbrief im erſt Mittwoch früh eingeſchrieben an Reinhardt abgegangen und er wird ihn, des Feiertags Mariä Geburt halber, erſt Donnerstag früh von der Poſt zugeſtellt erhalten. So konnte es kommen, daß Rein⸗ hardt noch gar nichts von Baſſermanns Abſage gewußt hat, und erſt durch die Preſſe davon überraſcht wurde. Direktor Reinhardt hat ſofort eine Mittelsperſon zu Baſſermann geſchickt. Wie die Dinge bis jetzt liegen, ſcheint der gekränkte Künſtler auf einer Der Vorſtand erblickt in dem Ver⸗ halten des Herrn Trautmann einen groben Verſtoß gegen dis Parteidisziplin. oe. Baden⸗Baden, 9. Sept. In einer Vertrauens⸗ männer⸗Verſammlung des Zentrums für den 35. Wahlbezirk Stadt Baden⸗Baden wurde Stadtrat Roman Schmid als Kandidat aufgeſtellt. Er hat die Kandidatur angenommen. 19. Deutſcher Anwaltstag. [(Eigener Bericht.) sh. Roſtock, 9. September. Unter Beteiligung von etwa 250 Rechtsanwälten aus ganz Deutſchland trat hier in der Tonhalle der 19. Deutſche Anwaltstag zu ſeinen diesjährigen Beratungen zuſammen. An erſter Stelle ſprach Geh. Juſtizrat Dr. Stranz über Gegenwart und Zukunft der Pflichtanwaltſchaft. Der Vortrag des Juſtizrats Stranz wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Der Redner brachte folgende Reſolu⸗ tion ein: I. Der 19. deutſche Anwaltstag empfiehlt der deut⸗ ſchen Anwaltſchaft die Betätigung an dem ſozialen Hülfswerk ge⸗ meinnütziger Rechtsberatung an Unbemittelte, ſei es durch Schaf. fung eigener Organiſationen, ſei es durch Mitwirkung bei ſchon beſtehenden ſtaatlichen, gemeindlichen oder privaten Einrichtungen dieſer Art. Es ſei zu hoffen, daß in dieſem Sinne die Anwalt⸗ ſchaft Deutſchlands zu einer freiwilligen Pflichtanwaltſchaft ge⸗ langt. II. Hinſichtlich der beſtehenden geſetzlichen Pflichtanwalt⸗ ſchaft empfiehlt der 19. deutſche Anwaltstag folgende Forderungen: 1) die Aufnahme einer amtlichen Statiſtik über die Armenrechts⸗ prozeſſe(Anzahl, Streitwert, Höhe der Auslagen und des Ge⸗ bührenſolls), die einen Ueberblick über alle Oberlandesgerichts⸗ bezirke des deutſchen Reiches geſtattet. Erſt eine ſolche Satiſtik wird eine ſichere Grundlage ſowohl gegen den Mißbrauch des Ar⸗ menrechts bieten als auch die Angabe der Mittel ermöglichen, wie dieſem Mißbrauche zu ſteuern iſt.) 2) Die Erhaltung des bisheri⸗ gen Rechtszuſtandes in Bezug auf die Gebührenfreiheit, dazu ein Erſatz der Schreibkoſten und aller baren Auslagen. 3) Die regel⸗ mäßige Anhörung des Gegners der Armenpartei vor Bewilligung des Armenrechts, die mit den Beſtimmungen unſerer Zivilprozeß⸗ Ordnung vereinbart und auch ſchon von mehreren Gerichten hier und da geübt wird, 4) Bei einer Reform des Armenrechts die Zu⸗ ziehung eines ſtimmberechtigten Anwalts bei der Prüfung über die Bewilligung des Armenrechts. Dieſen Anwalt mag der Vor⸗ ſitzende der Anwaltskammer für jedes Gericht beſtimmen. .-A. Kleinrath(Hannover] brachte folgenden Antrag ein: Die Theſen des Referenten dahin zu ergänzen, 1) daß die das Armenzeugnis ausſtellenden Gemeinden einen Teil der Koſten für den Prozeß zu tragen haben, 2) daß die Prüfung der Ausſichten von im Armenrecht zu führenden Prozeſſen angewandt wird auch auf die Frage der Beweisbarkeit des Ausſpruches. Bei der Ab⸗ ſtimmung werden die Abſätze 1 und von Abſatz II die Ziffern 1, 2, 8, der Reſolution Stranz angenommen, Ziffer 4 abgelehnt; desgleichen wird der Antrag Kleinrath abgelehnt. Es folgte das Referat des Rechtsanwalts Armer(Breslau) über: Der Entwurf der neuen Strafprozeßordnun g, ins, beſondere die Verteidigung in Strafſachen. Bei einer allgemeinen Kritik des Entwurfs muß man davon ausgehen, daß das Ziel der Reform die Wiederherſtellung des er⸗ ſchütterten Vertrauens der Bevölkerung in unſerer Strafrechts⸗ pflege ſei und daß es ſich darum gehandelt habe, die jetzige Straf⸗ kammer in ihrer Beſetzung mit 5 Richtern zu erſetzen durch ein Laiengericht, ähnlich dem Schöffengericht, und gegen die Urteile dieſer Strafkammer das Rechtsmittel der Berufung einzuführen. Sowohl in den Protokollen der Kommiſſion, als in der Begrün⸗ dung des Entwurfs kommt klar und deutlich zum Ausdruck, daß die Garantien des Angeklagten gegen eine ungerechte Verurtei⸗ lung vermehrt, daß daher das Vorverfahren verbeſſert, auch die Stellung des Verteidigers, insbeſondere im Vorverfahren, gehoben werden müſſe. Obgleich die Mängel des gegenwärtigen Verfahrens genau erkannt und deren Abhilfe verſprochen wird, hält der Entwurf doch das nicht, was er in Ausſicht ſtellt! Es ſei zwar zuzugeben, daß er einige zum Teil nicht unerhebliche Verbeſſerungen bringe: So insbeſondere ſei die Sprache des Entwurfs eine klare, ver⸗ ſtändliche, das Verfahren gegen Jugendliche ſei im weſentlichen zutreffend geregelt, im Privatklageverfahren ſeien manche Streit⸗ fragen gelöſt, vielen werde auch die Ausdehnung der Privatklage aus Hausfriedensbruch, Sachbeſchädigung, qualifizierte Körper⸗ verletzung u. a. als ein Fortſchritt erſcheinen, ebenſo wie die Ein⸗ ſchränkung des Legalitätsprinzips, das Vorverfahren und das Zwiſchenverfahren ſei beſſer angeordnet, die Einführung des Vor⸗ termins könne dem Angeklagten die Pein der Hauptverhandlung erſparen. Der Haupporzug ſei jedenfalls die Beſeitigung der Strafkammern in ihrer jetzigen Form und die Einführung der Anton Rubinſteins Witwe ſchwer erkrankt. Man meldet aus Rom, daß dort Frau Wera Rubinſtein, die Witwe des großen Virtuoſen und Komponiſten, ſo bedenklich erkrankt iſt, daß man mit der Möglichkeit eines ernſten Ausganges rechnen muß. Seit dem Tode ihres berühmten Gatten— Anton Rubinſtein ſtarb am 20. November 1894 zu Peterhof bei St. Petersburg— lebte ſie meiſt in Italien. Nach der ruſſiſchen Hauptſtadt kam ſie zu⸗ letzt vor vier Jahren, als Anton Rubinſteins Oper„Nero“ in neuer Ausſtattung und Einſtudierung über die Bühne des Marien⸗Theaters ging. Frau Rubinſtein hieß mit ihrem Mädchennamen Wera Tſchkuanow und entſtammt einer Adels⸗ familie Gruſiniens. Ihr Vater war ein ruſſiſcher Gardeoffizier, a. D. Sie ſchenkte ihrem Gatten drei Kinder, eine Tochter und zwei Söhne. Rubinſtein erwähnt ſie, trotzdem er die glücklichſte Ehe mit ihr führte, in ſeinen Lebenserinnerungen nur mit dem lapidaren Satz:„Seit dem Jahre 1865 bin ich verheiratet. Meine Kunſtreiſen machte ich aber immer allein.“ *** Sroßd. Bad. Hef, und Raſtonalſbeater in Raunbeim. Die Afrikanerin. Wieder wurde die Afrikanerin mit einem Beifall aufgenommen, den man bei der guten alten„Meiſteroper“ im gewöhnlichen ſchon gar nicht mehr für möglich hält. Wäre der innere Erfolg dem äußeren gleichgekommen, dann wäre das ein Abend geweſen, der in der Erinnerung noch lange haften bliebe. So aber iſt der Satz nur Hypotheſe und keine Realität. Herr Meyerbeer verſtand ſich nun ein⸗ mal trefflich darauf, ſich in Szene zu ſetzen. Das macht ihm niemand ſo leicht nach. Immer gibt es im entſcheidenden Augenblick etwas zu ſehen, im ganzen gar ſo viel zu ſehen, daß das allein zum halben Erfolg genügt. Und was es zu ſchauen gab, erglänzte wie jüngſt in reicher Farbenpracht. Zum anderen halben reichte das Muſikaliſche eben hin. Viel beſſer gelang es nicht als ſeiner Zeit, da ſie unter Reichwein als Neueinſtudierung prangte, und auch Bodansky konnte mauches, aber nicht eben viel an einem Werke beſſern, bei dem es öfung des Kontrakts beharren zu wollen. bei dem, dab wie neulich, er das Ganze ſicher führte. Klangreiz und ſo etwas von der italieniſchen Sinnenfreudigkeit, die trotz allem über das Werk ſich breitete, hat er ihm nicht abgewonnen. Verhältnismäßig am beſten kam darin noch die große Schiffsſzene weg, die in ihrer Geſamtheit dank der Muſterleiſtung des Chors und der von Bahling eindrucksvoll gegebenen Legende zu einer mächtigen Steigerung führte. An. Eindrucksſtärke kam ihr freilich ſonſt keine gleich. Das lag ſo gut an den Enſembles, die zum Teil recht unſicher und in der Klangwirkung zu wenig abgetönt waren, um einheitlich zu wirken, als an einzelnen Darſtellern. Es gab noch einige hübſche Einzelheiten, aber ſie genügten nicht, vergeſſen zu laſſen, daß dem Ganzen der große, hinreißende Zug fehlte, den Meyerbeer nun ein⸗ mal verlangt. Von dieſen Einzelheiten mochte Vieles aus der Partie der Selica am höchſten ſtehen, die Frau Hafgren ſehr muſikaliſch und mit ziemlicher dramatiſcher Ausdrucksfähigkeit ſang. Ihre eigentliche Stärke liegt zunächſt freilich noch im Lyriſchen und Jugendlich⸗drama⸗ tiſchen. Die Abſchiedsarie und das Schlummerlied konnten das ebenſo zeigen wie die ganze Auffaſſung, die mehr zum Jugendlich⸗Sentimen⸗ talen als zum„Stimulierenden“ einer„inflammablen“ Afrikanerin neigte, um mit dem aktuellen Dichter Lothar Schmidt zu reden. Dar⸗ um und in Rückſicht auf die Stimme, die dadurch in Gefahr kommt, in der Höhe zu ſcharf zu werden, läge es eigentlich im Intereſſe der Künſtlerin, mit hochdramatiſchen Partien nicht zu früh zu beginnen. Bogelſtroms Vasco wurde durch leichte Indispoſition in der vollen Wirkung beeinträchtigt, während Bahling bis zum Schluß mit 775. 0 ſchwächter Kraft aushielt, obwohl er mit ihr zuvor gelegentlich auch a, wo es weniger angebracht war, verſchwenderiſch umgegangen war. Als Kardinal konnte Egem Fönß im Klang der Stimme nicht er⸗ ſetzen. Beſſer ſtand es um Nieratzkys Brahmanen. Er ſang mit gutem Ausdruck und muſikaliſchem Geſchmack, mauchmal nur etwas hohl im Klaug und nicht deutlich genug in der Ausſprache. Die Ines der Frau Kleinert vermochte auch beſcheidenen Anſprüchen nicht zu ge⸗ nügen. Warum ſingt übrigens Frau Kleinert in dieſer Woche ſchon die dritte große Partie, während neben ihr noch eine andere Kolora⸗ turſängerin neu gewonnen iſt? Oder iſt dieſe von vornherein wie Frl. Oſten im letzten Jahre zu halben Kaltſtellung beſtimmt? Und da wir doch einmal bei dieſer Frage angelangt ſind, ſo ſei auch die Frage geſtattet, ob Frl. Brandes in abſehbarer Zeit über⸗ haupt nicht mehr beſchäftigt werden ſoll, wie dies nach dem Spiel⸗ plan der erſten drei Wochen den Anſchein hat. ſchon in der erſten neueinſtudierten Aufführung haperte. So bliebs Beſonderen es==—— t Sc Sree S. e Saed e n. K — e rre — .n e r „e. e eee. n nee ren n 1 Mannheim, 10. September. General⸗Anzeiger.(Mittagblatt.) Berufung gegen deren Urteile. Es dürfe aber andererſeits nicht verkannt werden, daß dem Entwurf erhebliche Mängel anhaften, die zum Teil eine unerträgliche Verſchlechterung des jetzigen Ver⸗ fuhrens bedeuten, ſo insbeſondere die Einſchränkung der Oeffent⸗ lichkeit bei Beleidigungsſachen, die Beſchränkung des Fragerechts gegenüber den Zeugen, die Aufrechterhaltung der hauptſächlichſten Mißſtände des Vorverfahrens, die Verſchlechterung der Beweis⸗ aufnahme durch Aufhebung des§ 244 der St.⸗P.⸗O., die Ein⸗ ſchränkung der Reviſion und des Wiederaufnahmeverfahrens. Deshalb hätten gerade die Rechtsanwälte die Verpflichtung, an dieſem Entwurf, der vorausſichtlich Geſetz werden würde, mitzu⸗ arbeiten nach der Richtung hin, daß die ihm anhaftenden Mängel beſeitigt und ein Verfahren geſchaffen werde, das von dem Ver⸗ trauen der Bevölkerung getragen wird. Im einzelnen beſchäftigte ſich der Redner ſodann mit der Organiſation der Gerichte und dem Inſtanzenzug. Die Kaiſertage in Karlsruhe. Von der Kaiſerparade. Das Präſidium des Badiſchen Militär⸗Vereins⸗Verbandes er⸗ Läßt an die Militärvereine, welche an der Kaiſerparade teilnehmen, werſchiedene Beſtimmungen und Antveiſungen. Wir entnehmen ihnen folgende, auch für weitere Kreiſe beachbenswerte Mittei⸗ kungen: Die Entfernungen zum Paradeplatz betragen: vom Hauptbahnhof Karlsruhe über Bulach—Kapelle—Artillerieweg zum Eingang 10 ca. 1 Stunde; vom Hauptbahnhof Karlsruhe über Beiertheim—Kavallerieweg zum Eingang 9 ca. 1 Stunde; vom Mühlburgertor über Eiſenlohrſtraße(Kolonnenbrücke) zum Ein⸗ geung 9 ca. 4 Stunde; vom Hauptbahnhof Ettlingen über Bahnhof Forchheim zum Eingang 3 ca. 40 Minuten. In Anbetracht der großen Truppenkolonnen und Zuſchauermaſſen iſt mit Stockungen. zu rechnen und müſſen daher auf die Stunde 30 Minuten mehr für den Weg angenommen werden. Zur glatten Bewältigung des git erwartenden ſtarken Verkehrs und um ein rechtzeitiges Eintref⸗ fennder Verbandsmitglieder auf dem Paradefelde ſicher zu ſtellen, üſt es erforderlich, daß die Militärvereine zur Reiſe nach Karls⸗ ruhe geſchloſſen folgende Vormittagszüge benützen; ab Mannheim Sondergzug 4 Uhr 25 Mim., ab Heidelberg Sonder⸗ zug 4 Uhr 51 Min., ab Schwetzingen Kurszug 4 Uhr 30 Min., ab Wiesloch Sonderzug 5 Uhr 13 Min., ab Pforzheim Sonderzug 5 Uhr 03 Min., ab Bretten Sonderzug 5 Uhr 12 Min., ab Bruchſal 6 Uhr, ab Durlach Kurszug 6 Uhr, ab Gernsbach Kurszug 5 Uhr 15 Min., ab Raſtatt Sonderzug 6 Uhr 50 Min., ab Baden Sonder⸗ zug 6 Uhr 24 Min. Die großh. Generaldirektion wird Anordnung treffen, daß in den oben angegebenen Zügen die erforderlichen Plätze bereit gehalten werden. Nach einem am hieſigen Hauptbahnhof angeſchlagenen Plakat tehen den Mannheimer Beſuchern der Kaiſerparade und der Einzugsfeierlichkeiten folgende Fahrgelegenheiten zur Verfügung: Kurs⸗Perſ.⸗Zug Mannheim ab.07, Karlsruhe an .39 früh, Sonder⸗Perſ.⸗Zug Mannheim ab.25, Karlsruhe (Mühlb. Tor) an.11 früh, Sonder⸗Perſ.⸗Zug Mannheim ab .30, Karlsruhe an.49 vorm., Kurs⸗Perſ.⸗Zug Mannheim ab .34, Karlsruhe an.53 vorm., Sonder⸗Eilzug Mannheim ab .25, Karlsruhe an.23 vorm., Kurs⸗Eilzug Mannheim ab.30, Karlsruhe an.30, Kurs⸗Perſ.-Zug Mannheim ab.24, Karls⸗ ruhe an.33 vorm., Kurs⸗Schnellzug Mannheim ab.40, Karls⸗ ruhe an 10.28 vorm., ſämtlich über Schwetzingen. einſache Fahrt 3. Kl. Perſ.⸗Zug.30 M.(Mühlb. Tor.20.), Eilzug.95., Schnellzug.20 M. Es wird ſich empfehlen, ſchon vor der Hinfahrt ſich mit Fahrkarten für die Rückfahrt zu verſehen, ſowie die Fahrkarten für Hin⸗ und Rückfahrt ſchon heute mittag und abend zu löſen. In Karlsruhe gehen zur Rückfahrt ab über Schwetzingen Perſonenzüge nachm..16,.35, .40, Eilzüge.45,.58,.30,.36, nachts. **** Karlsruhe, 9. Sept. (Von unſerem Karlsruher Bureau.) Badens Reſidenz iſt ſeit heute Feſt. und Fremdenſtadt, die Fremdenzufuhr iſt eine außergewöhnlich ſtarke und die Hotels ſind überfüllt— die Ausſchmückung der Stadt iſt nahezu vollendet und darf eine glänzende ge⸗ nannt werden; der Marktplatz und das Rathaus iſt in einen Guirlandenhain und Blumengarten verwandelt und am Samstag abend wird dieſer Platz in ein buntfarbiges elek⸗ triſches Lichtmeer getaucht ſein, von dem die Probe ſchon uns ein überraſchend glänzendes Bild geboten hat; in der Kaiſer⸗ ſtraße und Karl Friedrichſtraße zum Schloß erhebt ſich ein Wald mit Jahnen und Guirlanden und auch die ein⸗ zelnen Häuſer beginnen Feſtesſchmuck anzulegen. Inzwiſchen äſt unſere Reſidenz eine Art Wallenſteins Lager geworden, allerdings in höchſt geſittetem Sinne und Tauſende ſtrömten geſtern zu der großen Geſamtprobe zum großen Zapfenſtreiche. Muſikdirektor Grawert, der erſte Armee⸗Muſikinſpizient, gab der gewaltigen Muſikmaſſe den letzten Schliff und von gewaltiger Wirkung war das Zu⸗ ſannmenſpiel, das über den weiten Exerzierplatz brauſte. In den Straßen entwickelte ſich ein lebhaftes militäriſches Leben. Beſonders werden die ſchmucken Jäger begrüßt, die ſonſt in Elſaß ihr Heim haben. Die Fremdenzufuhr wird aber am Samstag eine um ſo gewaltigere werden, als Zeppelin 3 vorausfichtlich nach einem Telegramm an den Oberbürger⸗ meiſter Siegriſt am Samstag auf der Fahrt nach der Ila über Karlsruhe kommt. Die Vorbereitungen zur Landung find auf das Beſte getroffen, doch ſteht noch dahin, ob eine ſolche erfolgen wird. Hält die prächtige gegenwärtige Witte⸗ rung an, ſo bekommen wir prächtige Kaiſertage. ** X Die Probebeleuchtung des Rathauſes übte Mittwoch abend eine ſolche Anziehungskraft aus daß der Marktiplatz trotz des ſtrömenden Regens von ½8 bis ½9 Uhr von Schaukuſtigen dicht bevölkert war. Die Beleuchtung machte auf die Zuſchauer einen tiefen Eindruck, da durch die Tauſende von elektriſchen Glühtörpern die Konturen des im reinen Weinbrenner⸗ ſtil erbauten Rathauſes aufs vorteilhafteſte in die Erſcheinung dreten. Der Kronprinz hat ſich geſtern abend zur Teilnahme an der Parade des 14. Armeekoros von Polsdani nach Karlsruhe begeben. Flus Stadt und Land. *Maunheim, 10. September 1909. Maunheim als Luftſchifflandeſtation. Wie bereits bekannt, iſt im Laufe der nächſten Woche die Hierherkunft des„Zeppelin III“ zu erwarten, der von der„Ila“ in Frankfurt nach Mannheim fahren und auf dem hier unter Zu⸗ ſammenwirkung der Ortsgruppe des Deutſchen Luftflottenvereins Fahrpreiſe Schnellzüge.09,.09, 12.09 wird. Der Ankerplatz, der ſich auf ſtädtiſchem Gelände der Frie⸗ ſenheimer Inſel etwa 500 Meter unterhalb der Kläranlage befin⸗ det, iſt ſeit kurzem ſoweit fertiggeſtellt, daß Landungen daſelbſt ungehindert vorgenommen werden können und es iſt, wie wir hören, dieſe Tatſache wie auch die Bewilligung der Summe von 2000 Mk. durch die ſtädtiſchen Kollegien zur Gewährung von Prei⸗ ſen der Leitung der„Ila“ bereits zur Kenntnis gebracht worden. Gebildet wurden aus jener Summe 2 Preiſe von 1200 und 800 Mark, die den 2 Motorluftſchiffern zugedacht werden ſollen, die bis zum Schluß der Frankfurter Ausſtellung die meiſten Flüge, mindeſtens aber 2 ſolche nach Mannheim ausgeführt und daſelbſt gelandet haben werden. Bedingung iſt dabei, daß die Fahrzeuge mindeſtens eine halbe Stunde lang auf dem Landeplatz liegen bleiben, um auf dieſe Weiſe dem Publikum Gelegenheit zur Beſichtigung zu bieten. Von Erhebung eines Eintrittsgeldes zum Landeplatz ſoll vorerſt abgeſehen verden; doch wird dabei beſtimmt unterſtellt, daß das Publikum ſelbſt auf abſolute Ordnung hält. Insbeſondere wird nachdrücklichſt darauf hingewieſen, daß in der Umgebung des Landeplatzes viele mit wertvollen Handelsgewäch⸗ ſen(namentlich Tabak und Zuckerrüben) bepflanzte Aecker vor⸗ handen ſind, deren Beſchädigung ſehr namhafte Erſatzforderungen herbeiführen würde; es muß deshalb das Betreten dieſer Felder unbedingt vermieden werden, und der geſamte Verkehr des Pub⸗ likums ſowohl auf dem Hin⸗ wie Rückweg auf die gebahnten Wege beſchränkt bleiben. Um auf die vor Flurſchäden zu hütenden Aecker beſonders aufmerkſam zu machen, wird am Fuße des angrenzenden und zum Landeplatz führenden Dammes ein proviſoriſcher Drahtzaun er⸗ richtet und bezügliche Warnungstafeln aufgeſtellt werden. Für gleichwohl entſtehende Flurſchäden müſſen die Urheber haftpflich⸗ tig gemacht werden. Um dem Publikum eine bequeme Beſichti⸗ gung der Landungen zu ermöglichen, iſt weſtlich von dem Anker⸗ platze ein größeres Wieſenterrain freigehalten, welches von beiden Seiten(der Diffenebrücke und der Kammerſchleuſe) her über den Damm erreicht werden kann. Es muß daher darauf bedacht ge⸗ nommen werden, daß das Publikum auf derr Damm ſelbſt nicht ſtehen bleibt, ſondern nach dem erwähnten Platze, nach dem Weg⸗ weiſer zeigen werden, weiterflutet. Perſonen mit brennenden Zigarren und Pfeifen können mit Rückſicht auf die Exploſionsgefahr natürlich unter keinen Umſtän⸗ den auf den Landeplatz zugelaſſen werden.— Die Ausſtellungs⸗ leitung in Frankfurt iſt gebeten, die Ankunft von Luftſchiffen dem hieſigen Bürgermeiſteramt rechtzeitig anzuzeigen, damit noch eine kurze Bekanntgabe der Ankunftszeit durch die Preſſe er⸗ möglicht iſt. Andernfalls wird die bezügliche Mitteilung durch Anſchlag an den Plakatſäulen der Innenſtadt bekannt ge⸗ geben. Ueberdies wird das Eintreffen eines Luftſchiffes vorher möglichſt zeitig durch Hiſſung einer Flagge in den ſtädtiſchen Far⸗ ben auf dem Kaufhausturm und dem Waſſerturm ſignaliſiert werden. Die Fahrt des„Z. 3“ nach Frankfurt. Nach einer beim hie⸗ ſigen Bürgermeiſteramt eingelaufenen telephoniſchen Mitteilung des Herrn Direktors Colsmawn von der Luftſchifſbaugeſell⸗ ſchaft Zeppelin wird„Z. 8“ auf der Fahrt nach Frankfurt zur„Ila“ vorausſichtlich nachmittags zwiſchen 4und 5 Uhr Mannheim üherfliegen. Alſo: Fahnen heraus! * Ein Gedenktag. Amläßlich des geſtrigen Geburtstages des verſtorbenen Großherzogs Friedrich J. wurden in der Grabkapelle im Karlsruher Schloßgarten zahlreiche koſtbare Blumenſpenden niedergelegt. Es gingen Kränze ein von der Kai⸗ ſerin, vom König und der Königin von Schweden, dem Fürſten von Fürſtenberg, der Prinzeſſin Wilhelm don Baden, zahlreichen Militärvereinen, verſchiedenen Offigierkorps uſw. Großher⸗ gogin⸗Witwe Luiſe erſchien morgens 9 Uhr im Mauſo⸗ leum und begab ſich ſofort in die Gruft, woſelbſt ſie längere Zeit verweilte. Um ½11 Uhr beſuchten der Großherzog und die Großherzogin Hilda in Begleitung der Großherzogin⸗ Witwe Luiſe die Grabkapelle und verbrachten ebenfalls längere Zeit in der Gruft. Die hohen Herrſchaften legten prachtvolle Kränze an dem Sarkophag Großherzog Friedrichs nieder. Prinz und Prinzeſſin Max hatten einen hübſchen Maienblumenſlrauß ge⸗ ſandt. Die Grabkapelle war von 11—1 Uhr für die Hofſtaaten geöffnet, während in den Nachmittagsſtunden verſchiedenen Schul⸗ anſtalten der Zutritt geſtattet war. Abends ½6 Uhr fand im engeren Kreiſe eine Andacht in der Grabkapelle, woſelbſt die Büſte Großherzog Friedrichs I. aufgeſtellt iſt, ſtatt, an der außer den Großh. Herrſchaften nur ein kleiner Kreis Geladener teilnahm. Exzellenz D. Helbing, Präſident des Evang. Oberkirchenrars, hielt die Andacht. 5 Bezirksratsſitzung. In der Sitzung vom 9. September wurden folgende Punkte erledigt: Genehwügt wurde das Ge⸗ ſuch der Fritz Piſter Ehefrau in Mannheim um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank im Hauſe Meerfeldſtraße 68; desgleichen der Emilie Zohrer in Mann⸗ heim im Hauſe Seckenheimerſtraße 90; desgl. des Rudolf Fer⸗ tig in Mannheim im Hauſe Ecke Schimperſtr. 16 und Egellſtr. 1 desgl. der Eduard Queſſe Witwe in Mannheim im Hauſe N 2, 2; desgl. des Joſ. Schnurr; das Geſuch des Andreas Edin⸗ ger in Mannheim um Erlaubnis zur Verlegung ſeiner Schank⸗ wirtſchaftskonzeſſion ohne Branntweinſchank von Haus Ste⸗ phaniepromenade 15 nach Mittelſtr. 32: desgl. der Roſa Kieſer in Mannheim von Haus Schwetzingerſtr. 28 nach Gr. Wallſtadtſtr. 44; desgl. des Ewald Jäckel in Neckarau von Haus Secken⸗ heimerweg 11 nach Feudenheimerweg 4; desgl. der Eliſe Tru⸗ ckenbrod Witwe in Mannheim von Haus Augartenſtr. 63 nach Schwetzingerſtraße 64; desgl. des Oskar Frankenbach in Mannheim von Haus Werftſtraße 35 nach 8 1, 15; desgl. des Karl Friedr. Hauſch in Mannheim von Haus Neckarvorland⸗ ſtraße 19 nach Neckarvorlandſtr. 20; desgl. des Kark Gäng in Mannheim von Haus Parkring 21 nach 8 6, 20; desgl. des Bern⸗ hard Bleßing in Mannheim von Haus Mittelſtraße 115 nach Eckc⸗ Stollberg⸗ und Eiſenſtr. in Waldhof; das Geſuch des Julius Speckenbach in Mannheim um Erlaubnis zum Betrieb der Realſchankwirtſchaft mit Branntweinſchank im Hoftheatergebäude B 3, 1; desgl. Geſuch des Jakob Jö b in Wallſtadt um Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank; des⸗ gleichen des Hch. Julius Katzenberger, Neckarporlandſtr. 19; desgl. das Geſuch des Hermann Wilberg in Mannheim um und der Stadtgemeinde geſchaffenen Luftſchiffankerplatze landen 1 Genehmigung zur Lagerung von Lumpen und Alteiſen auf dem könne. Lagerplatz Gartenfeldſtr. 57; desgl. die Feſtſetzung der Dau Straßenfluchten der Germania⸗ und Gießenſtraße ir u. das Baugeſuch des Eberhard Heiß in Laden wurde das Geſuch der Brauerkigef Eichbaum in Mannheim um Erlaubnis zum Betrieb der Kantine der Stras burger Kohlenaufbereitun inanhafen; Herſtellung der Käfertale der En der raße(2 zur Garniſonsſtraße, Beizug der Angrenzer zu den ſtellungskoſten. Befriſtet wurde das Geſuch der ler Witwe in Mannheim um Befriſtung ih ſion im Haus Verbindungskanal linfes Ufer 2 Friedlin in Mannheim im Haus Langſtra Friedrich Schaaf in Feudenheim im Hauſe„zum roten Schagf“ Begutachtet wurde die Verteilung der Preiſe aus der Pfarrer Herrmann'ſchen Dienſtbotenſtiftung in Heidelberd. Ernannt wurden die Vertrauensmänner in denAusſchuß zur Erwählung von Schöffen und Geſchworenen. Feſtgeſtel!t wurde der Be⸗ ſcheid zur Sparkaſſenrechnung Mannheim für 1907; desgl. der Beſechid zur Rechnung der Verbandsabdeckerei Ladenburg 1908. Nicht genehmigt wurde das Baugeſuch des Kaufmanns W. Künſtler in Mannheim, Tullaſtr. 16, betr. Beſchwerde gegen eine baupolizeiliche Verfügung. * Sonderzug nach Frankfurt. Die Leitung der„Ila“ wird am Sonntag den 26. September bon Mannheim und Umgebung aus einen Sonderzug zu bedeutend ermäßigte Preiſen arrangieren. Nähere Ausuknft erteilt das Ver kehrsbureau(Kaufhaus Bogen 47/48), woſelbſt auch nehmerkarten erhältlich ſind. Vorausſichtlich wird am 26. tember das Luftſchiff„Z. 3“ noch in Franlfurt ſein. * Der Möbeltransporteur zeigt die Verſetzung an. Ein Real lehrer wurde vom Oberland hierher verſetzt. Am 12. Se be ſoll der Herr ſeine Stelle hier antreten. Dieſe Tatſache mußte de überraſchte Beamte durch einen— Möbeltransporteu ſeines ſeitherigen Wohnſitzes erfahren, der ſich für den Umzug pfahl und der anſcheinend fleißiger die amtliche„Karlsruher Ztg. lieſt als der Lehrer. Sechs Tage vor dem Antritt der neuen Stel⸗ lung war dem betreffenden Lehrer, der verheiratet iſt, amtlich noch keine Kenntnis von ſeiner Verſetzung gegeben. 45 5 * Zentralperband der Handlungsgehilfen und Gehilfinne Deutſchlands und Deutſchnationaler Handlungsgehilfenverband⸗ Im Saale des Gewerkſchaftshauſes fand geſtern abend eine gut beſuchte Verſammlung ſtatt, die von dem ſozialdemokratiſchen Zentralverband der Handlungsgehilfen und ⸗Gehilfinnen Deu lands zu dem Zweck einberufen war, mit dem Deutſchn nalen Handlungsgehilfenverband und ihrem Vorſteher Sch zurechnen. Der Vorſitzende, Herr Reinecke, der die ſtarkek Mitgliedern anderer kaufmänniſcher Verbände beſuchte ſammlung kurz nach 9 Uhr eröffnete, meinte, der Deutſchn nale Handlungsgehilfenverband könne ſich nicht hinter der A vede verſchanzen, daß die Reichsfinanzreform ein politiſche Thema ſei und daß er ſich deshalb als rein wirtſchaftlicher Ver⸗ band mit dem Verhalten des Reichtsagsabg. Schack in dieſer Frage nicht zu beſchäftigen habe, denn die Reichsfinanzreform ſei eine Angelegenheit von eminent wirtſchaftlicher Bedeutung, weil ſie auch auf den Geldbeutel der Handlungsgehilfen ein großen Einfluß ausübe. Schack habe die Intereſſen der Hand lungsgehilfen im Reichstage mit Füßen getreten. Das Bedauer lichſte ſei, daß ſich deutſchnationale Wahlredner bereit fanden, de Mann reinzuwaſchen. Herr Reichstagsabg. LZehmann, de Referent des Abends, konnte über die Reichsfinanzreform nich Neues ſagen. Er vertrat auch einleitend die Auffaſſung, da es ſich bei der Reichsfinanzreform um eine wirtſchaftliche Frag handle. Das wäre eine ſchöne Geſchichte, wenn man durch ſoſch Einwände die Erörterung unangenehmer Dinge e Dann dürfte man auch nicht über Sonntagsruhe, uhr⸗Ladenſchluß und Konkurrenzklauſel debattieren. Die 3 nationalen wollten die Erörterung des Verhaltens ih ſtehers Schack in der Steuerfrage nur deshalb nicht, Intereſſen der Handlungsgehilſen zweifellos Wenn man bei der Einberufung der Verſammlung gew wies auf die Haltung Schacks bei den Abſtimmungen habe Schack als Mitglied der Wirtſchaftlichen Vereinigung den Konſervativen und dem Zentrum auch für alle Steue ſtimmt, die den Konſum belaſten. Es möge ſein, daß Sch Vorſteher des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen⸗Verbandes bleibe. Dagegen habe er nichts zu ſagen; das ſei Sache des Verbandes. Aber daß er noch Reichstagsabgeordneter ſein kk ſei ganz unmöglich.(Sehr richtigl). Die Dinge lägen man weder ein Gerichtsurteil noch ſonſt etwas abzuw brauche, denn was von Herrn Schack zugegeben werde, reich um ihn als Abgeordneten unmöglich zu machen. Zum Schluß beſchäftigte ſich der Redner mit dem V der Deutſchnationalen in der Handlungsgehilfenbewegung, mentlich zur Frage der Frauenarbeit, und verband dami indirekte Empfehlung des ſozialdemokratiſchen Verbandes. Rede wurde lediglich durch einige Zurufe Deutſchnationaler der Galerie aus unterbrochen. Da ſich in der Diskuſſion niema zum Worte meldete— der Deutſchnationale Verband hatte bekam lich ſeinen Mitgliedern empfohlen, die Verſammlung zu — verbreitete ſich nur noch ein Zentralverbändler, Herr im Sinne des Referenten über die Schackaffaire und das? ten der Deutſchnationalen. Dann wurde folgende Reſ einſtimmig angenommen: Die am 9. September 1909 be öffentliche Handlungsgehilfenverſammlung ſpricht ihre Entrüf darüber aus, daß der Vorſteher des Deutſchnationalen Hand gehilfen⸗Verbandes, Herr W. Schack, als Reichstagsabged ter bei der Reichsfinanzreform einerſeits allen jenen Maßne zugeſtimmt hat, die nicht nur eine einſeitige Belaſtung del und Induſtrie, ſondern auch eine Bedrückung der Bevölkerung und eine Beeinträchtigung der Erwerbsmöglic für die kaufmänniſchen Angeſtellten verſchiedener Branchen ten. Noch ſchlimmer iſt es, daß derſelbe Abgeordnete anderſeits gegen jene Anträge geſtimmt hat, die eine E gung der infolge jener Steuergeſetzgebung arbeitslos werdend kaufmänniſchen Angeſtellten bezweckten. Der Abgeordnete W. Schack hat ſich hierbei nicht nur in Gegenſatz zur Sozialdem kratie, ſondern auch in Widerſpruch mit den Freiſinnige Nationalliberalen geſtellt. Zur Beſchämung der deutſch⸗nation den Handlungsgehilfen muß feſtgeſtellt werden, daß der Vorſtehe⸗ jenes Gehilfenverbandes nicht ſoviel Rückſicht auf die Handlungs gehilfen erkennen ließ, wie die Vertreter der genannten teien. Dieſe Beſchämung, die den Handlungsgehilfen zuteil weil Herr Schack die Gehilſenintereſſen den antiſemitiſchen teiintereſſen opferte, kann nur dadurch ausgelöſcht wer alle denkenden Angeſtellten dem Deutſchnationalen Handlun gehilfen⸗Verbande, deſſen Vorſteher Herr Schack iſt, den Rück kehren.“ Als der Vorſitzende die einſtimmige Annahm ſolution konſtatierte, erſchollen einige Proteſtrufe. man— es war ½12 Uhr— friedlich auseinander 4. Seite. General⸗Auzeiger.(Mittagblatt.) Manuheim, 10. September. ODtrdensauszeichnungen. Die„Karlsr. Ztg.“ veröffentlicht eine große Anzahl Ordensauszei chnungen, die anläßlich der Herbſtmannöver an zum 14. Armeekorps gehörige Offigziere, Sanitätsoffigiere, Militärbeamte und Unteroffiziere verliehen wurden. So erhielt das Kommandeurkreuz 2. Klaſſe des Ordens Berthold.: Oberſt Graf von Pfeil und Klein⸗Ellguſth, Kommandeur der 28. Artilleriebrigade; das Großkreuz vom Orden vom Zähringer Löwen: Generalleutnant v. Schickfus und Neudorff, Kommandeur der 29. Diviſion und Generalleulnant Mudra, Kommandeur der 39. Diviſion; den Stern zum Kom⸗ mandeurkreuz mit Schwertern: Generalmajor v. Deimling, Kommandeur der 58. Infanteriebrigade; den Stern zum Kommean⸗ deurkreugz: Generalmajor Marſchall von Sulicki, Komman⸗ deur der 57. Infanterie⸗Brigade und Generalmajor Freiherr Rinck von Baldenſtein, Kommandant von Karlsruhe; das Kommandeurkreuz erſter Klaſſe: Generalmajor Bacmeiſter, Kommandeur der 84. Infanterie⸗Brigade; das Kommandeurkreuz gtweiter Klaſſe: die Oberſten Rogge, Kommandeur des Infan⸗ terie⸗Regiments von Lützow(1. Rheiniſches) Nr. 25, Hofmann, Kommandeur des 4. Badiſchen Infanterie⸗Regiments Prinz Wil⸗ helm Nr. 112, von Randow, Kommandeur des 8. Badiſchen Irtfanterie⸗Regiments Nr. 169, Schmundt, Kommandeur des 7. Badiſchen Infanterie⸗Regiments Nr. 142 und Schuch, Kom⸗ mandeur des 9. Badiſchen Infanterie⸗Regiments Nr. 170, Oberſt 3. D. von Brauchitſch, Kommandeur des Landwehrbezirks Karlsruhe, Generalarzt Dr. Gerſtacker, Korpsarzt des 14. Avmeekorps und Militär⸗Intendant Wirklicher Geheimer Kriegsrat Hafner; das Ritterkreuz erſter Klaſſe mit Gichenlaub: Oberſt⸗ leutnant z. D. Wagner, Kommandeur des Landwehrbezirks Bruchſal und der Intendantur⸗Rat bei der Intendantur des 14. Armeekorps, Geheimer Kriegsrat Feez; das Ritterkreuz erſter Kaſſe⸗ die Majors: Chälons, Bataillons⸗Kommandeur im In⸗ fanterie⸗Regiment Markgraf Ludwig Wilhelm(3. Badiſches) Nr. 111, v. Friedeburg, Bataillonskommandeur im 5. Badiſchen Infanterie⸗Regiment Nr. 113, Honrichs, Vataillonskommandeur im 6. Bad. Infanterie⸗Regiment Kaiſer Friedrich III. Nr. 114, Schimmelfennig, Bataillonskommandeur im 4. Badiſchen Infamterie⸗Regiment Prinz Wilhelm Nr. 112, Jahn, Bataillons⸗ Kommandeur im 5. Badiſchen Infanterie⸗Regiment Nr. 118, von Beyer, beim Stabe des 4. Badiſchen Infanterie⸗Regiments Pring Wilhelm Nr. 112 und Ebeling, Eskadronchef im 3. Bad. Dragoner⸗Regiment Prinz Karl Nr. 22, Major z. D. Varren⸗ brappp, Bezirksoffigier beim Landwehrbezirk Karlsruhe und Ober⸗ ſtabsarzt Dr. Schubert beim Infanderie⸗Regiment Markgraf Ludwig Wilhelm(8. Badiſches) Nr. 111; die ſilberne Verdienſt⸗ mebdcille: Feldwebel Quenzer im 2. Badiſchen Guvenadier⸗Regi⸗ ment Kaifer Wilhemm I. Nr. 110 und Büchſenmacher Bay⸗ rsucther im 2. Bad. Grenadier⸗Regiment Kaiſer Wilhelnr I. Nr. 110. Generalleutnant Waenker von Ddankenſchweil, Kommandeur der 31. Diviſion, erhielt das Großkreuz des Ordens dom Zähringer Löwen und Generalmajor und Generaladjutant Karl Dürr den Stern zum Kommandeurkreuz des Ordens Berthold des Erſten. * Mit Roß und Wagen verſchwunden. Ein Kutſcher des Fuyr⸗ werksbeſitzers Gangolf Schultz in Speyer iſt ſeit Dienstag mit zwei Pferden und einer Chaiſe verſchwunden. Am Mittwoch erhielt nun Schultz die Nachricht, daß der Ausreißer das Fuhrwerk hier in einer Wirtſchaft einſtellte und ſich von denn Wirt einen Vorſchuß geben ließ, mit dem er dann das Weite ſuchte. * In der Affüre wegen Vergehens gegen§ 218 R. St. G. B. wurden auch zwei Männer verhaftet. Die Hebamme, welche noch vor kurzem ihre„Privat⸗Entbindungs⸗Anſtalt“ im den Zeitungen empfahl, hat die Vergehen bereits beilweiſe eingeſtanden. Die Anzeige beruht, wie gewöhnlich, auf einem Racheakt. Die Frau eines Kranenführers von der Rheinau entzweite ſich mit einer Kundin der Hebamme. Infolgedeſſen erfolgte die Anzeige bei der Staatsanwaltſchaft. *Unfall. Der 17 Jahre alte Fabrikarbeiter Eduard Dicker bon Ludwigshafen brachte geſtern abend zwiſchen 9 und 10 Uhr auf ſeiner Arbeftsſtelle, der Oelfabrik im Induſtriehafen, die recht⸗ Hand in die Preßwalze. Die Hand wurde ihm völlig zermalmt. Der Verunglückte wurde mit dem Sanittswagen in das Allgem, Krankenhaus überführt. * Ein folgenſchwerer Hinauswurf kam geſtern vor der Fe rien⸗ ſtrafkammer zur Verhandlung. Der Wirt Rudolf Schöpperre ſetzte am 19. Juli ds. Is. den Taglöhner Heinrich Ritz in der Mit⸗ belſtraße ſo kräftig an die Luft, daß ſich Ritz einen Schädelbruch gutzog, an dem er ſta rb. Das Gericht beſchloß, das Verfahren gegen Schöpperle, der der fahrläſſigen Tötung angeklagt war, ein⸗ Aüſtellen.(Näherer Bericht folgt.) ——.— Von den Manövern der 28. Diviſion. Am Mittwoch erfolgte das letzte Gefecht der geſamten 28. badiſchen Diviſion. Dieſes letzte Gefecht, woran ſich die Truppen der ganzen Diviſion, die beiden Grenadierregt⸗ menter Nr. 109 und 110, die Infanterie⸗Regimenter Nr. 285 und 114, die beiden Dragoner⸗Regimenter Nr. 20 und 21, die Unteroffigierſchüler, die Artillerie⸗Regimenter Nr. 14 und 50, die Pionier⸗Kompagnien, die Feldbelegraphen und Telephonabteilung, Motorradfahrer und Radfahrer beteiligten, ging gegen einen durch Flaggen markierten Feind. Dieſer war für das Gefecht gebildet aus drei Bataillonen aktiver Truppen, dem 3. Bataillon 109, dem 1. Babaillon Nr. 25 und dem 2. Bataillon 110, außerdem unterſtltzt bon einer Batterie des Artillerie⸗Kegiments Nr. 50. Dieſe letzt⸗ genannte Streitkraft, der auch noch zwei Schwadronen Dragoner für den Auflärungsdienſt beigegeben waren, bildete durch Flag⸗ den die Stärle einer ganzen Diviſion, mit der es die 28. Diviſion mufgunehmen hatte. Der Ammarſch der Truppen, die teils im Biwak bei Groß⸗ eicholzheim, Vödigheim, Oberſchefflenz, Mittel⸗ und Unterſchefflenz, ſowie in den Quartieren Seckach, Adelsheim, Oſterburken, Sennfed und umliegenden Ortſchaften gelegen hatten, erfolgte in aller Frühe. Die Dragoner rückten bereits um 3 Uhr morgens aus ihren Quar⸗ tieren ab, während die im Biwak geweſenen Grenadier⸗Regimenter 109 und 110 und die Infanterie⸗Regimenter Nr. 111 und 25 zaum ½5 Uhr morgens den Biwakplatz verließen; zur gleichen Zeit berließen auch die beiden Artillerieregimenter Nr 14 und 50 ihre Quartierorte und zogen ſich zunächſt in Oberſchefflenz zuſammen. Hier trennte ſich. die 28. Diviſion indem die Grenadiervegimenter Nr. 109 und 110 und das Artillerieregiment Nr. 50 die Chauſſee nach Mosbach benützten; die Infanterieregumenter Nr. 111 und 25 Aund das Artillerieregiment Nr. 14 nahmen den Weg von Oberſcheff⸗ lenz, Unterſchefflenz nach Katzental. Von dieſen Anmarſchlinien aus köſten ſich die Grenadier⸗ und die Irifanterie⸗Regimenter ſaumt Artillerie und Kavallerie voneinan⸗ der auf, die Fußtruppen in Schützenlinjien im Anmarſch auf den markierten FJeind. Dieſer hatte morgens 3 Uhr Dallau(3. Bat⸗ baillon 109 uſw.) verlaſſen und befand ſich um 4 Uhr früh ſchon in dem nach Beendigung des zweiten Gefechtes am Dienstag bei Sulgbach geſchaffenen, durch Schützengräben befeſtigten Angriffs⸗ blatze. Dieſer Angriffsplatz beziehungsweiſe dieſe Verteidigungs⸗ des markierten Feindes war der gleiche Gefechtsplatz, an ſich am Dienstag morgen zwiſchen 8 und 9 Uhr das erſte Gefecht zwiſchen der 85. und 56. Brigade abgeſpielt hatte, woſelbſt ſich dieſes Gefecht nur dadurch nicht weiter fortſetzen ließ und ab⸗ gebvochen werden mußte, weil die Infanterie⸗Regimenter Nr. 111 und 25 mit einer knappen Viertelſtunde Verſpätung dortſelbſt ein⸗ getroffen waren, und es durch das beim Aufmarſch in Kolonnen er⸗ haltene Geſchützfeuer der 50. Artillerie für dieſe beiden Regimenter nicht mehr möglich war, ſich in Gefechtſtellung zu begeben. Es mag dies wohl auch die Idee des Schiedsgerichts nach dem mißglückten erſten Gefecht geweſen ſein. Gewehr⸗ und Geſchützfeuer vernahm man bereits vor 6 Uhr morgens ſchon auf der ganzen Angriffslinie. Die Vorpoſten und Patrouillen gaben ſchon um 3 Uhr auf dem Gelände Schüſſe ab, namentlich in Suzbach, Billigheim und Katzental. Um ½8 Uhr morgens unternahm das 110. Grenadierregimeant, das beim Anmarſch auf dem rechten Flügel war, auf der gleichen An⸗ griffsſtelle wie am Dienstag morgen, vor 9 Uhr, wo dem Regiment die 6 Stück Maſchinengewehre des Regiments 111 entgegenſtanden, einen Angriff auf die daſelbſt in Schützengräben verſchanzte mar⸗ kierte Diviſtion. Linksſeits dieſes 110. Regiments marſchierte das Grenadierregiment Nr. 109; weiter zurück, nach dem linken Flügel, die Regimenter 111 und 25. Das Regiment 111, welches die 6 Maſchinengewehre bei ſich hatte, ging auch zum Sturm vor und nach einer halben Stunde wurde der markierte Feind mit verein⸗ ten Kräften aus der verſchanzten Stellung herausgeworfen; er mußte weichen und ging auf Mosbach zurück. Gegen ½10 Uhr wurde die Verfolgung eingeſtellt und das Ge⸗ fecht abgebrochen. Gleichzeitig ertönte das Signal zum Ein⸗ rücken. Das Grenadierregiment 109, die Infanterie⸗Rezimenter Nr. 25 und 111, ſowie die Artillerie⸗Regimenter zogen darauf nach Mosbach zurück und bezogen am Eingang der Stadt ein ge⸗ meinſchaftliches großes Diviſions⸗Biwak. Hier entwickelte ſich nach kurzer Zeit ein buntes Leben. Die Witterung war herr⸗ lich und alles, jung und alt, ſtrömte dem Biwackplatz zu, wo ſich das militäriſche Leben in fidelſter und gemütlichſter Form zeigte. Auch in der Stadt herrſchte am Vor⸗ und Nachmittag ein buntes Treiben, ſodaß man annehmen mochte, Mosbach ſei eine kleine Garniſon oder man lebe in Kriegszeiten. Um 4 Uhr nachmittags ging der erſte Militärextrazug; die Pioniere aus Kehl und die Un⸗ terofftzierſchüler fuhren ab, dann folgten das Grenadier⸗Regiment 109 und die Infanterie⸗Regimenter Nr. 25 und 111; ſpäter folg⸗ ten die Artillerie-⸗Regimenter. Das Grenadier⸗Re giment Nr. 11 0 wurde in Neckarels verladen. Die ganze Verladung war in wenigen Minuten erledigt. Nicht weniger als 130 Fuhrwerke mit Bagage kamen am Mittwoch durch Mosbach. Beim Durchmarſch durch die Stadt zum Bahnhof hieß es oft:„Auf Wiederſehen im Kaiſermanöver.“(Bad. Preſſe.) Sportliche Nundſchau. Der Brieftaubenverein„Phönix“ hält am Sonntag, den 12. September einen Wettflug mit diesjährigen Tauben ab Elm 130 Kilometer. Die eintreffenden Tauben werden im Obkale des Vereins, Friedrichsfelderſtraße 5, ausgeſtellt. Luftſchiffahrt. * Die erſte deutſche Luftſchiffahrtskarte. Wie der„Frkf. .-.“ hört, iſt ſoeben die erſte Luftſchiffahrtskarte in Deutſchland fertiggeſtellt worden. Die Karte umfaßt das Ge⸗ biet von Mainz bis Köln. Das Größenverhältnis der Karte beträgt:800 000. Die Karte iſt hergeſtellt von der Kom⸗ miſſion zur Bearbeitung deulſcher Luftſchiffahrtskarten, der 40 Mitglieder vom Deutſchen Luftſchifferverband und dem Verband Deutſcher Elektrotechniker angehören. Ehrenpräſident der Kom⸗ miſſion iſt Graf Zeppelin. Präſident iſt der Oberſtleut⸗ nant z. D. v. Moedebeck. An den Rändern der Karte befin⸗ den ſich folgende geronautiſche Signaturen: optiſche und akuſtiſche Zeichnungen, die magnetiſche Deklination, die Bodenerhebungen in mehreren Farben klar und deutlich aufgezeichnet, Sicherheits⸗ zeichen und Sportszeichen. Die Herſtellung der Karte koſtet an⸗ nähernd 1000 Mark; ihr Verkaufspreis iſt auf.50 Mark pro Stück feſtgeſetzt worden. Für ganz Deutſchland iſt die Herſtellung von 55 Luftſchiffahrtskarten in Ausſicht genommen. In Frank⸗ reich, Oeſterreich⸗Ungarn und Belgien ſind ebenfalls Luftſchiff⸗ fahrtskarten in Bearbeitung. Die Ausführung ſolcher Karten haben ferner Dänemark, England und Spanien beabſichtigt. Nur Rußland und Schweden haben erklärt, daß für ſie ein Bedürfnis zur Herſtellung von Luftſchiffkarten nicht beſteht. Naſenſpiele. * Viktoriaſportplatz bei den Rennwieſen. Kommenden Sonn⸗ tag, nachmittags 3 Uhr, eröffnet der Mannheimer Fuß⸗ ballklub Viktoria 1897 auf ſeinem Sportplatze beſ den Rennwieſen ſeine diesjährigen Fußballſpiele. Der rührigen Vereinsleitung iſt es gelungen, den deutſchen Fußballmeiſter, den Fußballklub„Phönixz“⸗Karlsruhe, zu einem Wettſpiele zu ver⸗ pflichten. Daß vergangenen Sonntag auf dem Feuerio⸗Volksfeſt die Entſcheidung zugunſten von M. F. G. 1896 ausfiel, iſt nur dem Umſtande zuzuſchreiben, daß Viktoria zu dieſen Spielen nur vier erſtklaſſige Leute ſtellen konnte. Das Wiesbadener Sports⸗ feſt ſowie andere Veranſtaltungen nahmen die anderen Spieler in Anſpruch. Da aber am kommenden Sonntag Viktoria wieder ſeine vollſtändige-Klaſſe ins Feld ſtellen wird, ſo kann nur jedem Sportsmanne empfohlen werden, ſich dieſes hochintereſſante Fußballwettſpiel mit anzuſehen, denn da Mannheim zum Weſt⸗ kreiſe abgeſchoben wurde, wird es vor April⸗Mai nächſten Jahres nicht mehr möglich ſein, den deutſchen Meiſter in Mannheim ſpielen zu ſehen. Von Tag zu Cag. — Unzurechnungsfähig. Berlin, 10. Sept. Der Einjährig⸗Freiwillige Baumgart vom Magdeburgiſchen Huſaren⸗ Regiment Nr. 10 in Stendal, der den Fahnenjunker v. Zeumer in der Nacht vom!5⸗zum!.Juli ds. Is. erſchoß und ſich zur Be⸗ obachtung ſeines Geiſteszuſtandes in der Landesheilanſtalt Alt⸗ ſcherbitz befindet, iſt von den Aerzten als unzurechnungsfähig er⸗ klärt worden. Letzte Nachrichten und Telegramme. * Paris, 20. Sept.(Kölu. Ztg.) Geſtern veranſtalteten etwa 50 Revolutionären eine Kundgebung vor der ſpaui⸗ ſchen Botſchaft wegen der Verhaftung des Leiters der modernen Schule in Barcelona Ferrer. Die Polizei zerſtreute die An⸗ ſammlung. 39 Verhaftungen wurden vorgenommen. Paris, 10. Sept. Aus Breſt wird berichbet, daß der zwiſchen einem Teil der Sardinenfiſcher und den Konſervenfabri⸗ kanten ausgebrochene Zwiſt beigelegt wurde. Wegen der vorgeſtern in. Quiberon ſtattgehabten Ruheſtörungen wurden zahlreiche Fiſcher verhaftet. * Paris, 10. Sept. Der Ausſtand der Pariſer Bauarbeiter iſt infolge eines Schiedsſpruches des vom Mi⸗ niſter Viriam mit der Vermittlung zwiſchen den Unternehmern und den Arbeitern betrauten Architekten beend. k. m Tanger, 10. Sept. Der Sultan hat das von einer Kom⸗ miſſion ausgebreitete Programm der öffentlichen Arbeiten, die aus dem Ertvag der laut Algeciras⸗Akte erhobenen Einfuhrzölle bezahlt werden ſollten, angenommen. Einige unwichtige Einzelheiten wer⸗ den zur Zeit noch vom diplomatiſchen Korps mit den Maghzen ver⸗ handelt. Die Arbeiten beziehen ſich häuptſächlich auf Verbeſſerung in Häfen, Leuchttürmen an den Küſten, Leichterdienſt, ſowie Zu⸗ fahrtswege. Die Fahrt des 3. 3 ins rheiniſch⸗weſtfäliſche Induſtriegebiet. m. Berlin, 10. September. Die Luftſchiffbaugeſellſchaft Zeppelin in Friedrichshafen teilt mit, daß der Z. 3 auf ſeiner Reiſe in das rheiniſch⸗weſtfäliſche Induſtriegebiet möglicherweiſe auch Bochum berühre. Eine genaue Route ſei für die Fahrt allerdings noch nicht feſtgeſetzt. Von den Stadtverwaltungen von Bochum und Dortmund, ſowie vom hieſigee Verkehrsverein ſind Einladungen an Graf Zeppelin ergangen. Der Exſchah von Perſien. m. Deheran, 10. Sept. Der ehemalige Schah wurde bei der geſtrigen Abreiſe nach Rußland von dem engliſchen und ruſſiſchen Konſul, ruſſiſcher Offizieren, indiſchern Reitern und Koſaken, ſowie von 200 perſiſchen Koſaken begleitet, alte Vertraute, welche ihm in die Verbannung folgen. Der Reiſeweg unging Deheran. Die Befürchtung, daß ſeine Anhänger einen Staatsſtreich verüben wilr⸗ den, hat ſich als unbegründet erwieſen, da die Abreiſe ohne Zwi⸗ ſchenfall vor ſich ging. Berliner Prahtbericht. [Von unſerem Berliner Bureau) BerJin, 10. Sept. Der bekannte Bveslauer Schach⸗ meiſter Schottländer iſt geſtern infolge eines Schlaganfalle im Alter von 55 Jahren geſtorben. Berlin, 10. Sept. Die Kundgebung der Berliner Frauenrechtlerinnen, die nächſtens in Geſtalt eines Umzuges veranſtaltet werden ſollte, wird wahrſcheinlich nicht ſtatt⸗ finden, weil ſich inzwiſchen lebhafte Bedenken geltend gemacht haben. Auch die Verſammlung, die im Anſchluß an den Umzug im Charlottenburger Rathauſe ſtattfinden ſollte, wird nicht abgehalten werden können, da der Magiſtrat den Saal nicht zur Verfügung ſtellt. Der Fall des Reichstagsabg. Schack. Berlin, 10. Sept. In Sachen des Reichstagsabg. Schack ſteht, wie der„Voſſ. Itg.“ aus Hamburg gemeldet wird, doch ein gerichtliches Einſchreiten bevor, da der Staatsanwalt der Angelegenheit ein öffentliches In⸗ tereſſe beimißt und daher öffentliche Anklage erhoben hat. Auch die junge Dame iſt als Nebenklägerin zugelaſſen worden. Mielczyn. [JBerlin, 10. Sept. Die Vorgänge in der Fürſorge⸗ erziehungsanſtalt Mielezyn kamen geſtern in der Berbiner Stadt⸗ verordnetenverſammlung zur Sprache. Nach längerer Debatte wurde die Angelegenheit einem Ausſchuß überwieſen. Der Bierkrieg. Berlin, 10. September. Im Bierkrieg iſt in Berlin geſtern die Entſcheidung gefallen. Die Brauereibeſitzer und Direk⸗ toren, die dem Vereine der Brauereien von Berlie und Umgegend angehören, haben beſchloſſen, der neuen Bierſteuer wegen vom 1. Oktober einen Aufſchlag von.50 Mk, für das Hektoliter zu⸗ nehmen. Cook und Peary. * Kopenhagen, 9. Sept. Bei der von der Univer⸗ ſität veranſtalteten Feier wurde Dr. Cook das E hren⸗ doktor⸗Diplom der hieſigen Univerſttät überreicht. Er⸗ ſchienen waren der Kronprinz, Prinzeſſin Marie, Prinz Georg von Griechenland und ſeine Gemahlin, der Unterrichts⸗ miniſter, der Handelsminiſter, der amerikaniſche Geſandte Egan, der Nordpolforſcher Sverdrup und zahlreiche Pro⸗ feſſoren und Studenten. Univerſitätsrektor Tor p hob in ſeiner Anſprache hervor, dieſe Auszeichnung ſei eine Ehren⸗ bezeugung für Männer, welche durch den Einſatz ihrer Perſon Bewunderung abzwingen. Daß auch ein anderer das Prob⸗ lem gelöſt habe, vermindere keineswegs die Ehre Cooks oder die Bewunderung für ſeine Tat. Der Profeſſor der Botaniß Warming zolle Cook ſeine wärmſte Anerkennung und hob ſeine Energie und Genialität lobend hervor. Mit einigen lateiniſchen Worten überreichte der Rektor Magnificus Dr. Cook das Ehrendiplom. Cook, von ſtürmiſchem Beifall be⸗ grüßt, dankte für die Ehre und bat, das endgültige Urteil ſiber ſeine Reiſe erſt zu fällen, wenn ſein vollſtändiger Bericht vorliege. Er werde ein Schiff nach Grönland ſenden um ſeine beiden Eskimos abholen laſſen, damit dieſe von unparteiiſchen Leuten verhört werden könnten. Ich kann nicht mehr ſagen, ſchloß Dr. Cook, und nicht mehr tun, und ich danke Ihnen. Unter ſtarkem Beifall verließ Dr. Cook die Tribüne. Die Feier war dann beendet. *Kopenhgagen, 9. Sept. Nach den vorläufigen Be⸗ ſtimmungen wird Dr. Cook Freitag nachmittag nach Kriſtiansſand abreiſen, von wo aus er an Bord des däniſchen Dampfers„Oskar II.“ dann direkt nach New⸗ hork in See gehen wird. Berlin, 10. Sept.(Von unſ. Berliner Bureau.) Wie aus Kopenhagen gemeldet wird, iſt dort die Stim⸗ mung vieler lebhaft für Cook.ſſſ Kapitän Severdrup hat ſich ſchon telegraphiſch bei allen Rhedereien nach einen ſchnellen Dampfer erkundigt, um ſofort nach Grönland zu fahren. Dorthin wird er die beiden Eskimos, die Dr. Cook auf ſeiner Reiſe begleiteten, ebenſo auch den in arktiſchen Fragen als Autorität geltenden Kapitän Raßmuſſen mitnehmen.— Der Kolonjalverwalter Daugaard Jenſen auf Grönland hat jetzt auch das Wort ergriffen, um Dr. Cook gegen die Anſchuldi⸗ gungen zu verteidigen. Er hegt ein unbegrenztes Vertrauen zu Cook. Die weſentlichſte Stütze für Cooks Angaben bietet ſeine Geſchwindigkeit der Reiſe, die zuerſt einen gewiſſen Verdacht gegen ihn erweckte. Wie jetzt feſt⸗ geſtellt worden iſt, hat auch Peary, der zuletzt in außerordent⸗ lich beſchleunigtem Tempo vorgedrungen iſt, auch die Ge⸗ ſchwindigkeit des Dr. Cook um mehr als das Doppelte über⸗ tpoffen. London, 10. Sept.(Von unſerem Londoner Bureau.) Der Streit zwiſchen Cook und Peary nimmt immer groteskere Formen an. So wird heute berichtet, daß Miſter Wikney, der die Aufzeichnungen Cooks von Grönland nach Amerika bringen ſollte, erklärte, hiervon nichts zu wiſſen, denn er ſei nur nach Grönland gereiſt, um dort Eisbären zu jagen. Auf der anderen Seite erklärte Miſter Cabon, der Sekretär des Arktikklubs of Amerika, ferner Miſter Bradley und andere, ſie ſeien bereit, öffentlich zu erklären, daß Peary der größte Schwindler ſei, den das Amerika der Gegen⸗ wart hervorgebracht habe. Sie ſagen, daß Peary Dr. Cooks Koffer geöffnet und ihnen Ziffern entnom⸗ men hat, die Cook ſeiner Frau mitteilte. In dieſer Weiſe tobt der Kampf hin und her. Man gewinnt aber den Ein⸗ druck, daß ſich die öffentliche Meinung immer mehr von Peary ab und Cook zuwendet. Newyork, 10. Sept. Präſident Taft äußerte den Wunſch, daß der Gegenſatz zwiſchen Peary und Cook lieber zu Hauſe als nor der ganzen Welt ausgetragen werde. 5 4 ne en e Mannheim, 10. Septembz konnte. Quartier hoch oben auf dem Speicher, wo man mir im Kämmer⸗ lange vor uns ein Bataillon, — 5. Seitee Kaiſerparade 1899. Eine Reminiszenz von R. Sch. 8 Ein Dezennium iſt ſeit der letzten Kaiſerparade auf dem Forchheimer Exerzierplatz verfloſſen. Der Zufall will es, daß der Redaktion des„Mannheimer Generalanzeigers“ zwei Mit⸗ glieder angehören, die an dieſer Parade aktiv teilgenommen haben und die ſich noch genau an manche Details erinnern, die des Regiſtrierens wert erſcheinen. Geben wir deshalb dem einen, dem Lokalen, das Wort: Das heute noch in Mülhauſen garni⸗ ſonierende Infanterie⸗Regiment Nr. 112, deſſen 5. Kompagnie ich als Gefreiter angehörte, hatte in den erſten Septembertagen des Jahres 1899 ſchon ſchwere Wochen hinter ſich. Die Tage waren ſehr heiß, ſo daß der Schweiß in Strömen floß. Ich hatte das Glück, zu dem Quartiermacherkleeblatt meiner Kompagnie zu gehören und lebte deshalb wie der„Herrgott in Frankreich“. Wer Soldat geweſen iſt, weiß, daß das Quartiermachen ein „Druckpunkt 1. Klaſſe“ iſt. Man wird, wenn die Entfernung von einem Quartier zum anderen ſehr groß iſt, ſogar gefahren—, allerdings nur mit dem Leiterwagen—, und darf ſich dann das beſte Quartier ausſuchen. Manchmal läßt den Quartiermacher allerdings ſeine Menſchenkenntnis im Stich. Auch mir iſt es ſo ergangen, aber nur in ein oder zwei Fällen. Im übrigen hatte ich es mit meinem„Kommandeur“, einem Sergeanten, der ſpäter die„Mutter der Kompagnie“ wurde., und jetzt in Mannheim wohlbeſtallter Poſtbeamter iſt, ausgezeichnet getroffen. Man wird mir deshalb glauben, daß man mir keine Manöverſtrapazen anſah, zumal da ich, wenn wir, wie z. B. beim Regiments⸗ und Brigadeexerzieren, längere Zeit in einem Ort lagen, das„Kom⸗ mando“ über den„markierten Feind“ führte. Mit dem Einmarſch in Durlach am Abend des 6. Sep⸗ tember waren leider die Tage von Aranjuez vorüber, denn nach der Kaiſerparade hieß es den„Affen“ auf den Rücken nehmen und in die Reihen der Kameraden eintreten. Im Kaiſer⸗ manöver gibts keine Quartiermacher. Ich traf es zum letzten Male ausgezeichnet. Mein Qartierwirt war ein in der Ma⸗ ſchinen⸗Fabrik Gritzuer angeſtellter Kaufmann, der bei der Marine gedient hatte und ſich deshalb auf die Soldatenbehand⸗ lung doppelt gut verſtand. Ich wurde auf das liebenswürdigſte aufgenommen und hatte vorzügliche Verpflegung. Der darauf⸗ folgende Tag, ein Freitag, war ein„Ruhetag“, aber nur im mili⸗ täriſchen Sinne. Für die Truppen geſtaltete er ſich eigentlich anſtrengender, als ein gewöhnlicher Manövertag, denn die Vor⸗ bereitungen für die Kaiſerparade mußten getroffen werden. Aus Mülhauſen waren ſchon einige Tage vorher mächtige Kiſten angelangt, die die Paradegarnitur bargen: den 3. Anzug, den Aluminiumhelm, den grauen Mantel, den 1. Torniſter und wie die Ausrüſtungsſtücke alle heißen. Zunächſt ging es an das „Empfangen“ der Paradeausrüſtung in einer abgelegenen Scheune und dann ans Herrichten. Wer Soldat war, weiß, was es für Mühe koſtet, ehe der„Paradeputz“ zur Zufriedenheit der Vorgeſetzten beendet iſt. Wer nicht Soldat war, dem ſei geſagt, daß es nichts ſchrecklicheres gibt, als ſo einen Tag vor einer „Vorſtellung“, ſei es nun eine Beſichtigung oder Parade. Die Nervoſität der Vorgeſetzten erreicht dann den Höhepunkt. Man muß ſich in den Patronentaſchen ſpiegeln können, die Knöpfe müſſen wie Gold funkeln, kein Stäubchen darf auf der Uniform, zu entdecken ſein. Ich blieb auch von dieſen Aufregungen verſchont, weil mir der Feldwebel ſchon am Tage vorher verkündigt hatte, daß ich als Quartiermacher die Parade nicht mitzumachen hätte, weil am Paradetage das Quartiermachertrio um 2 Uhr nachmittags nach Illingen an der württembergiſchen Grenze fahren müßte, von wo aus in der Frühe des 11. September bei einem ganz entſetzlichen Regenwetter der Anmarſch gegen die Württemberger begann. Es war am Vorabend des Paradetages ſchon ſtockfinſter, als ich auf einmal den Kompagniebefehl erhielt, mich zur Teil⸗ nahme an der Parade zu richten, weil die Kompagnie alle ver⸗ fügbaren Mannſchaften brauchte. Nun war guter Rat teuer. War doch in meinem Beſitz kein Stück der Paradegarnitur. Da hieß es nun zunächſt in der unbekannten Stadt herumlaufen und den Kammerunteroffizier ſuchen, der dann meine Paradeausrüſtung aus dem zuſammenſtellte, was übrig geblieben war. Soweit ich mich noch erinnern kann, fand er nur noch meinen Rock dritter Garnitur. Das andere hatten entweder die Kameraden bekom⸗ men oder der Kammerunterofſizier war zu bequem zum Suchen, was ihm übrigens um dieſe Zeit nicht übel genommen werden Gegen Mitternacht noch kniete ich in meinem lein des dienſtbaren Geiſtes das Lager bereitet hatte— das Mäd⸗ chen war ſelbſwerſtändlich ausquartiert—, und vollte mit Hilfe eines Kameraden den grauen Mantel! Drei Stunden ſpäter mußte ſchon wieder angetreten wer⸗ den. Wir hatten ſchon die weißen Paradehoſen 1. Garnitur mit der prächtigen Bügelfalte an, als auf einmal der Himmel ſeine Schleuſen öffnete. Was blieb dem Hauptmann, der übrigens heute noch dem Regiment als Major angehört, weiter übrig, als den Befehl zu geben: Raus aus den weißen Hoſen, rinn in die Tuchhoſen! Das ließ ſich bei allen übrigen ohne Schwierigkeit ausführen, nur bei mir nicht, denn ich hatte gar keine Hoſen 3. Garnitur empfangen. Was blieb mir weiter übrig— ich fuhr kurz entſchloſſen in die Mandverhoſen 4. Güte, was ſich, wie man noch ſehen wird, ſchwer rächen ſollte! Gegen 6 Uhr bereits iſt, ſo viel ich mich erinnern konnte, im ſtrömenden Regen abmar⸗ ſchiert worden, weil wir einen weiten Weg zurückzulegen hatten. Man führte uns nämlich nicht auf bequemer Straße durch Karls⸗ ruhe, ſondern auf miſerablen Wegen im großen Bogen um die Reſidenz herum. Schade um die Arbeit, die an den Paradepuz verwendet worden war. Er war in einer halben Stunde dahin. Unſere Kompagnie fügte ſich ergeben ins Unvermeidliche und ließ ſich geduldig bis auf die Haut durchnäſſen. Bei anderen Truppen⸗ teilen war man vorſichtiger. So ſtapfte durch den Straßenkot das die Zeltbahnen über ſich gehängt hatte, ſodaß die Mannſchaften wie abgeſeſſene Beduinen dahinwandelten. ſtehen. Von dem glänzenden militäriſchen Schauſpiel, das eine Parade bietet, Zug. gegen die Wirtſchaft zum„Täuble“ .entwiclung der Hopfenpreiſe bei der fafß algeme Kopf nach rechts, bis die Suite verſchwunden war und dann gings mit„Sektionen rechts ſchwenkt!“ zum Parademarſch. Es gab nur einen Vorbeimarſch: in Regimentskolonne. Aber unter welchen Umſtänden er ausgeführt werden mußte, da macht ſich niemand einen Begriff. Gerade vor dem Standort des Kaiſers befand ſich eine rieſige Waſſer⸗ und Schlamm⸗ lache von Kompagniebreite. Alles ſchaute beim An⸗ marſch entſetzt auf dieſen ſchrecklichen Tümpel, der den ganzen Parademarſch verderben mußte. Aber was war zu machen. Wir mußten durch. Ich war linker Flügelmann vom zweiten Neben mir marſchierte der Feldwebel.„Nur feſte nein⸗ gehauen, es iſt jetzt doch egal!“ flüſterte er mir zu, als er mein Zögern merkte. Und ich habe auch hineingehauen, ſo energiſch, daß uns beiden der Schmutz über dem Kopf zu⸗ ſammenſchlug. So erging es auch den übrigen. Die wenigſten haben etwas vom Kaiſer geſehen, denn man hatte für Augenblicke unwillkürlich die Augen geſchloſſen, als die Schmutz⸗ woge ſich über uns ergoß. Am ſchlimmſten waren die kleinen Kerle vom linken Flügel dran, die alle Mühe hatten, die Füße in dem Kot vorwärts zu bringen. Prima iſt deshalb der Parademarſch nicht ausgefallen. So wie uns iſt es übrigens auch den anderen ergangen. Am ſchrecklichſten ſahen die Schlettſtatter Jäger aus, die die weißen Hoſen anbehalten hatten. Aber auch wir waren bis zum Hals mit einer Schmutzkruſte bedeckt. Auf Umwegen ging es dann wieder nach Durlach zurück, wo ſich die Kameraden in Mühe ſäubern konnten. Ich aber mußte ſchon um 1 Stunde ſpäter auf dem Bahnhof ſein. Und ich hatte meine Manöverhoſen an. Aber ein Soldat muß ſich zu helfen wiſſen! Die Unausſprechlichen ausgezogen. im Quartier im Waſchhaus ausgewaſchen und— ausgewunden wieder angezogen, war eins! Als ich in Illingen anlangte, waren die Hoſen wieder trocken! Es wundert mich heute noch, daß ich mir damals nicht einen Rheumatismus erſter Güte geholt habe. Hoffentlich iſt den Kameraden ſpeziell den 112ern— ihr Brigade⸗ kommandeur, Herr Generalmajor v. Deimling, führte damals das 3. Bataillon— diesmal beſſeres Wetter, als am 8. September 1899— es war damals ein Freitag— beſchieden! Aus dem Großherzogtum. * Ettenheim, 9. Sept. Auch hier macht ſich erne Stockung in der Zigarremfabrikation Lemerkbar. Im der hieſigen Filiale der Schindlerſchen Fabrik iſt die Arbeitszeit täg⸗ lich um 2 Stunden gekürzt worden. Außerdem wurde den Arbei⸗ tern mitgeteilt, daß innerhalb einer 14tägigen Friſt nicht mehr als 450 Mille Zigarren angefertigt werden dürfen, widrigenfalls eine weitere Einſchränkung eintreten würde. * Ektlingen, 9. Sept. Der Aushilfsknecht Friedrich Gauß wurde vom Pferde ſeines Dienſtherrn, Jakob Briſach, getreten und blieb auf der Stelle tot. Ganß hinterläßt eine Frau und 3 unmündige Kinder. *Säckingen, 8 Sept. Ein Unteroffizier vom Infan⸗ terie⸗Regiment 114, welcher hier einquartiert war, zog es vor, ſtatt mit auszurücken, nach der freien Schweiz zu wandern. Zwei Kameraden, welche ihm gleich nachſetzten, konnten ihn nicht mehr bewegen, zurückzukehren. Der Unteroffizier diente bereits im ſechſten Jahre. oc. Bonndorf, 8. Sept. Der 25 Jahre alte Dienſtknecht Eduard Morath von Hürrlingen, der in Uehlingen in Arbeit ſteht, hat ſich in ſeinem Bette durch einen Revolverſchuß entleibt. * Waldkirch, 8. Sept. Ein ſchwerer Unglücksfabll ereignete ſich am vergangenen Montag bei den Elstalbrauerei. Das 12 Jahre alte Mädchen der Zeitungsträgerin Frau Mahter machte ſich an dem in der Sommerwirtſchaft daſelbſt aufgeſtellten Automat zu ſchaffen, der im Umſtürzen das Kind ſo ſchwer berletzte, daß nach zwach kurzer Zeit der Tod eintrat. * Donaueſchingen, 8. Sept. Die Frage des Rat⸗ hausneubaues iſt durch das Ergebnis der letzten Bürgeraus⸗ ſchutzſitzung, der auch die Herven Profeſſor Beck und Architekt Vit⸗ teli von Karlsruhe anwohnten, ihrer Löſung weſentlich näher ge⸗ bracht worden. Herr Vittali erläuterte lt. Don. Tgbl. das von ihm und Herrn Profeſſor Beck abgeämderte Profekt, für das Sparſam⸗ keitsrückſichten ſoweit als möglich maßgebend waren. Bei Ein⸗ ſchränkung der Raumverhältniſſe der Vorhalle, des Saales und der Gänge würde ſich der Bau ohne Architektenhonorar auf 245 000 Mark ſtellen. Nach einer ergiebigen Tusſprache, an der ſich eine größere Anzahl von Bürgerausſchußmitgliedern beteiligte, wurde mit 37 gegen 14 Stimmen die Erbauung eines Rathauſes nach den Entwürfen der Herren Profeſſor Beck und Architekt Vittali m Karlsruhe mit einem Koſtenvoranſchlag von 245 000 Mark, für deſſen Nichtüberſchreitung die genannten Herren die ſchriftlich ſeſt⸗ gelegte Verantwortung übernehmen, bewilligt. Ferner wurde mit 87 gegen 18 Stimmen beſchloſſen, dieſen Herren die Bauausfüh⸗ rung für die feſte Summe von 13 000 Mark zu übertragen. Die Baukoſten, ſoweit ſie nicht durch Brandentſchädigungsgelder beſtrit⸗ ten werden können, ſollen durch ein in 50 Jahren zu tilgendes An⸗ lehen aufgebracht werden. * Konſtanz 8. Sept. Am Samstag und Sonntag tagte hier die 46. Jahresverſammlung des Mittelrheiniſchen Gas⸗ und Waſſerfachmännervereinms. Samsdtag nachmittag beſichtigten die Teilnehmer das ſtädtiſche Waſſerwerk bei Staad Abends fand Begrüßungszuſammenkunft im Muſeum ſtatt. Sonntag vormittag 9 Uhr war Sitzung in der Turnhalle, dann Fahrt nach Ueberlingen und abends Feſteſſen im„Inſelhotere, nachher Zuſommenkunft im„Waldhaus Jakob“. Am Montag vor⸗ mittag wurde das ſtädtiſche Gaswerk, das Elektrizitätswerk und das Rosgartenmuſeum beſichtigt. Um 10 Uhr erfolgte dann die Abfahrt mit Dampfboot zur Beſichtigung der Zeppelinſchen Anlagen in Friedrichshafen, woran ſich eine Fahrt nach Lindau ſchloß. * Konſtanz 9. Sept. Ein junger Mann, der die Herr⸗ ſchaft über ſein Motor⸗Dreirad verlor, rannte mit voller Wucht Das Rad ging in Trümmer und der junge Mann flog durchs geſchloſſene Fenſter in die Wirt⸗ ſchaft, wobei er ſich ſchwere Verletzungen am Kopfe zusog. — Oolkswirtschalt. Obligationenumlauf der deutſchen Hypothekenbanken am 30. Juni 1909. Das Kaiſerliche Statiſtiſche Amt hat nach den letzten Halb⸗ jahresausweiſen der 38 deutſchen Hypothebenaktienbanken deren Pfandbriefumlauf für den 30. Juni 1909 auf 9652,32 Mill. Mark ermittelt; daneben waren im Umlaufe 302,87 Mill. Mark Kom⸗ munal⸗ und 5,04 Mill. Mark Kleinbahnſchuldverſchreibungen. Der geſamte Obligationenumlauf betrug ſomit am Ende des erſten Halbjahres 1909 9961,14 Mill. Mark. Gegenüber dem Obliga⸗ tionenumlaufe vom Ende des Jahres 1908 in Höhe von 9690,56 Mill. Mark bedeutet dies eine Zunahme um 360,58 Mill. Mark. Für das erſte und zweite Halbjahr 1908 hatte dieſe Zunahme nur 238,84 und 294,52 Mill. Mark betragen. *** Diesjährige Hopfenpreiſe. Die Landwirkſchaftstammer hat mit Rückſicht auf die abnorme hergestellt werden. Hopfenernte die Hopfenpreiſe in ihre Preisnotierung auf; genommen und wird dadurch die Landwirte zuverkäſſig über die wirklich gezahlten Preiſe auf dem Laufenden erhalten. Hopfen notierte am 5. September in Tettnang 178., am 6. in Nürnberg 160—185 M. per 50 Kg. je nach Qualität. Die Notierung wird in den abonnierten Gemeinden öffentlich am Raf⸗ haus angeſchlagen. *** Wolfram⸗Lampen⸗A.⸗G. in Augsburg. Die Generalverſammlung genehmigte, wie bereits geſtern abend kurz gemeldet, einſtimmig ſämtliche Anträge des Aufſichtsrats, ins⸗ beſondere die Deckung des Jahresverluſtes von 203 830 M. aus der Reſerve, die dann noch 107 502 M. enthalten wird. Seitens der Verwaltung wurde mitgeteilt, daß täglich gegenwärtig 6000 Lampen fabriziert werden; der Abſatz ſei glatt. Die Zahl der Auf ſichtsratsmitglieder wurde auf 12 erhöht; neugewählt wurde Herr Adolf Martini, die übrigen 11 Mitglieder ſind wiedergewählt worden. 85 * Süddeutſche Import⸗Agentur Heinrich Baer, Mannheim Unter dieſer Firma wurde am hieſigen Platze ein Wein⸗ und Trau⸗ benagenturgeſchäft errichbet. 1*** Eiſen und Metalle. London, 9. Septbr.(Schluß.) Kupfer, matt, per Kaſſa 58 3 Mon. 59.15.0, Zinn ſtetig per Kaſſa 186..0, Mon. 137..6. ſtetig, ſpaniſch 12.13.9, enagliſch 13.00.0, Zink feſt, Gewöhnl. M 22.17.6, ſpezial Marken 23.10.0. Glasgow, 9. Septbr. Roheiſen, k. feſt, Middlesboroug rants, per Kaſſa 5101, per Monat 51/3½. 85 Amſterdam, 9. Septbr. Banca⸗Zinn, Tendenz: ruhig, lo Auetion 8256. 7 New⸗Nork, 9. September. Heuite 1230ʃ12551240 2982030—2992300 1780½18501780/1850 38.— 28.— Kupfer Superior Jugots vorrätig 5 Roh⸗Giſenam Northern ffonudey No gp. 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Lanterburg 4,20 4,20 4,15 4,21 4,15 Abd Magan..48 4,45 4,36 4,46 4,37 4,322 Germersbheim 7,14 4,10 3,95 4,08 3,99, MWaunheim 33.,70 3,64 3,52 3,57 3,58 3,50 Mainz)FTTVCTCCCTCCCCCTCTCCb Bingen 11,95 1,88 1,85 1,79 1,83 Haubb. J2,½7 2J1 2,08 2,01 25 Koblenz 2,19 2,16 2,11 2,08 2,05 Kolin. J½203 2,01 1,95 1,91 1,85 Rußsort 11,26 1,21 1,16 1,13 1,07 vom Neckar: Maunheim 13,68 3,61 3,50 3,50 3,54 3,46 Heilbronn. J0,30 0,38 0,40 0,38 0,89 0,35 ) Windſtill, Nebel, 13 C. * Mutmafßliches Wetter am 11. und 12 Sept.§ und Sonntag iſt zwar morgens nebliges, aber tagsüber größ heiteres und trockenes, ſowie ziemlich warmes, wenm auch k wieder zu Störungen geneigtes Wetter zu erwarten. Geſchäftliches. Hofkalligraph Ganders Buchführungsſyſtem. mann ſchreibt uns folgendes:„Wenn man bedenkt, wie oft mit Unrecht Erfinder auf ihre Erfindun ſo kann es nicht wunder nehmen, wenn man allgemein de rungen auf irgend welchem Gebiet Mißtrauen en ege Um ſo freudiger war ich überraſcht, bei näherer Prüfung das Ganderſche Kalligraphiewerk für den Selbſtunter ferner das verbeſſerte amerikaniſche Buchführungs wenigen Erfindungen zählen zu dürfen, welche emine nach verſchiedenen Seiten hin gegenüber dem lichen in ſich ſchließen. Seitdem ich mir bezüglich meine ſchrift wie auch hinſichtlich meiner völligen Beherrſch Buchführung mit Hilfe des Ganderſchen Syſtems di zu eigen machte, gehe ich täglich mit viel mehr Luf Verantwortlich: Jür Politik: Dr. Fritz Goldenbaum. jür Kunſt und Feuilleton: J..: Dr. Fritz Goldenvun für Lokales, Provinzielles u. Gerichtszeitung: Ri chönfe für Volkswirtſchaft und den übrigen redalt. Teil: Fran für den Inſeratenteil und Geſchäftliches: Fritz Druck und Verlag der Dr. H. 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Gontardftk. 29 zu ver Aaf 10 Bodeh. Roman von Erica Grupe⸗Lörcher. (Nachdruck verboten.) 89 Fortſetzung), Als Herbert angeſichts des lebloſen Hundes fragte, wer das Tier vergiftet habe, richteten ſich alle die dunklen Augen mit Angſt, Spannung und Ueberraſchung auf ihn, denn er war ein gerechter, aber ſtrenger Herr. Anfangs herrſchte tiefes Schwei⸗ gen, und als Herbert an jeden einzelnen die Frage richtete, beteu⸗ erte jeder im Tone gekränkter Unſchuld:„Herr, ich war es nicht!“ Aber Herbert ließ ſich nicht irre machen, er war hier ſchon zu oft mit der unſchuldigſten Miene angelogen worden. „Ihr ſollt geſtehen!“ ſagte er ſtrenger werdend,„ich weiß, daß es einer von euch war. Ich werde euch vors Gericht bringen, und ihr wißt, daß ihr vor Gericht ſcharf angefaßt werdet!“ In den farbigen Geſichtern malte ſich ohne Ausnahme Angſt und Schrecken. Wußten die Eingeborenen doch zu gut, daß ſie bei den ſpaniſchen Gerichten rechtlos waren! Die ſpaniſchen Rich⸗ ter verurteilten die Schwarzen zu Prügelſtrafen, ob ihre Schuld erwieſen war oder nicht. 85 Die Diener blickten ſich erſchrocken an und einer ſuchte in der Miene des andern deſſen Schuld herauszuleſen. Und im uralten Haß zwiſchen Dagalen und Chineſen ſchienen die Tagalen die bei⸗ den Chineſen nach einem ſtilben Uebereinkommen als die Täter bu ſtempeln. Allerdings den Küchenchef Huapichong wagte nie⸗ mand ohne weiteres zu beſchuldigen, der ſtand mit ſeinen dünnen, faſt zuſammengepreßten Lippen, die feingeflochtene Roßhaarmütze auf dem glänzenden Haarſchopf, in geſchwollener Würde, über alles erhaben da. Aber den kleinen Schreiner Pepe, der ſich ſo gern einen Rauſch antrank und ſchon mehrmals von Herbert fortge⸗ ſchickt werden ſollte, konnte man ungefährlicher beſchuldigen. „Herr, Pepe wird es getan haben!“ ſagte plötzlich Auguſtin, „Pepe hat neulich auch auf dem Chineſenmarkt eine Hatze, die ihm nicht gehörte, verkauft. Gewiß hat er den Hund vergiftet, um das ſchöne Fell zu verkaufen. Pepe will immer Geld' zuſammen⸗ bringen, um ſich für Feiertags einen ſolchen ſchwarzen Zylinderhut zu ihn der Herr trägt, wenn der Herr zum Gouper⸗ neur fährt!“ Die magere zuſammengeſchrumpfte Geſtalt des kleinen Chi⸗ 5 neſen knickte bei der Anklage noch mehr zuſammen. Mit zittern⸗ 3 Zimmer und YKüche per ſoſort Näheres part. Windeckftr. 49 Wohnung mit mit Garten per ſofort 9905 2 Balkons ſoſort zu verm. zu verm. 17081 1 Näh. Aiertalertraße 177. 17195 den Händen zog er ſeine lange offene Weſte, gelbe Bruſt und ſämtliche Vorderrippen blos ſchlotternden hellen Hoſe zuſammen. „Pepe, Du? wie kamſt Du dazu, meinenvLieblingshund zu vergiften?“ ſagte Herbert. Der Chineſe aber ſchrie jammernd auf:„Herr, Auguſtin lügt, er lügt! Wie ſollte ich dazu kommen, den ſchönen Hund zu vergiften, mit dem ich ſo gern geſpielt habe!“ „Pepe, Pepe,“ drohte Herbert, indem er im Stillen doch ſchon halb von der Unſchuld überzeugt war,„haſt Du nichts ver⸗ brochen?“ Pepe lag auf den Knien und halb angſtpoll, halb verlegen ſtotterte er:„Herr, ich habe nur neulich Euren rotſeidenen Schlips den Antonio in Eurem Zimmer ausgekehrt hat, weil Euch der Schlips viel zu rot war, an mich genommen und umgebunden und auf der Kirchweih neulich in St. Paola getragen!“ 4 „So, ſo,“ meinte Herbert milder, indem er ein Lächeln unter⸗ drückte,„Du gehſt mit meinem rotſeidenen Schlips auf die Kirch⸗ weih, da haben ſich die jungen Tagalinnen gewiß alle in Dich verguckt!“ Aber er wandte ſich, ernſter werdend, Auguſtin zu, der bei ſeinem Blick plötzlich den Kopf ſenkte. Aus Auguſtins Zügen ſprach das böſe Gewſäſſen, und es durchzuckte Herbert jäh der Ge⸗ danke, daß Auguſtin, von deſſen ſchlechtem Charakter er ſchon mehrere Proben hatte, aus Rache für ſeine Beſtrafung, als er ſich bei der Ueberfahrt zum Schiff im Hafen herumgetrieben hatte, den ſchönen Hund meuchlings vergiftet hatte. So ging Herbert ſofort auf den Diener zu und ſagte ohne Zögern:„Ich bin aber feſt überzeugt, daß Du das Tier ſo ab⸗ ſcheulich vergiftet haſt,.“ und als der Tagale den Kopf hob und mit flimmerndem, unſtetem Blick ſeine Unſchuld beteuerte, fuhr er unbeirrt fort:„Du haſt Pepe beſchuldigt, weil Du den Argwohn abwälzen wollteſt, aber Dein Leugnen hilft Dir nichts—“ Augu⸗ ſtin warf ſtumm einen häßlichen Blick auf ſeinen Herrn. Da trat Majan aus der Kutſcherwohnung, und da ſie den Herrn erregt und laut ſprechen hörte, kam ſie zu der Gruppe heran und ſagte, mit einem feſten Blick auf Auguſtin:„Herr, ich habe geſehen, daß Auguſtin den Hund heute morgen an ſich lockte, als Ihr mit der Segnora fortgefahren waret!“ Bei den Worten Majans verlor Auguſtin alle ſeine Sicher⸗ heit; er wollte Reißaus nehmen, aber die empörte Dienerſchaft holte ihn ein, packte ihn und führte ihr vor den Herrn. Ein wilder Zorn überkam Herbert. Er gab dem Diener zwei ſchal⸗ lende Ohrfeigen und rief:„Du biſt ein niederträchtiger Menſchl Ich entlaſſe Dich ſoſort! Wenn ich Dich noch in einer halben Stunde hier im Hauſe antreffe, laſſe ich zwei Polizeiſoldaten gelaſſen, über der die ſeine knochige holen!“ Näheres parterre. Er wandte dem Burſchen den Rücken, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Aber während er äußerlich ungebeugt in ſeiner geraden Haltung, über den Hof ſchritt und die Treppe zu ſeiner Wohnung erſtieg, bedrückte ihn innerlich die Sorge, daß der ſoeben entlaſſene Auguſtin nun bei den gärenden Verhältniſſen unter ſeinen eingeborenen Brüdern heimtückiſch wühtlen würde. Nun wollte er nach Sylvia ſehen, um mit ihr zu plaudern und nach mancherlei Verdrießlichkeiten des Tages auf andere Ge⸗ danken zu kommen. Aber Sylvia war vorhin auf die breite Ter raſſe getreten, die den Hof auf drei Ecken umgab. Hinter einer der hohen üppigen Blattpflanzen, die in den ſteinernen grünen Kübeln ſtanden, hatte ſie dem letzten Teil des Vorganges oben zu⸗ geſehen. Herbert wurde für ſie immer mehr das Bild eines brutalen Mannes, eines Tyrannen, als ſie ihn erzürnt ſchelten, ſprechen und den Diener ohrfeigen ſah. Sie wollte Herbert jetzt nicht ſehen, nicht ſprechen; ein förm⸗ licher Abſcheu vor ihm ſtieg in ihr empor. Als ſie ihn die Treppe heraufkommen hörte, ging ſie in ihr Zimmer zurück und verließ es erſt, als Antonio ihr meldete, das Eſſen ſei ſerviert. Es war Abends. Sylvia d Herbert waren von der Aus⸗ fahrt nach der Promenade am Meer zurückgekehrt. Nach dem ziemlich ſchweigſam verlaufenen Diner war es Syloia draußen auf der Promenade, der Luneta, förmlich eine Erleichterung ge⸗ weſen, eine Reihe von Herberts Bekannten kennen zu lernen, die beim Klange der ſpaniſchen Muſikkapelle auf dem breiten Stein⸗ damm am Ufer des Meeres auf und ab gingen. Die ganze europäiſche Kolonie traf ſich zweimal wöchentlich dort draußen. Die Rückfahrt unter dem blitzenden Sternenhimmel durch die. ſchwüle, duftende Tropenpracht hatte Sylvia wie in einen Traum gewiegt. Aber nun ſie wieder in dem prächtigen großen Saal ihrer eigenen Wohnung ſtand, ſtieg alles rieſengroß und beklemmend vor ihr auf. Sie zog langſam die Nadeln aus dem weißen Spitzenhut und verfolgte, wie Antonio mit einem langen Stab die Kerzen auf dem Kronleuchter anzündete. Jetzt fehlten nur noch zwei Kerzen. Wenn auch die angezündet waren, ging An⸗ tonio aus dem Saal, dann ſtand ſie Herbert allein gegenüber. Und dann kam die Ausſprache. Sie biß die Zähne zuſammen und ſtreifte die langen Handſchuhe ab. Der Diener verließ den Saal und Herbert trat, nachdem er die letzten Anordnungen in der Apotheke getroffen hatte, ein. Er ließ ſich in einen der tiefen Bambusſeſſel fallen und fuhr ſich er⸗ müdet mit der Hand über das Haar Fortſetzung ſolgt.) — 4 — Mannheim, den 10. September 1999 eneral⸗AUnzeiger. (Mittagblatt.) ., Seile Von der Reise zurück! Dr. Leimbach, O7, 18 1685 Telephon 38008. Verlangen Sie Gratizproben von Taran-Jeg e, TaTen-Peylon-Teg Anerkannt vorzügliche Qualitäts-Marken! 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War er nicht wie die andern, die nur das wohlhabende Mädchen in ihr geſehen, die ſich ihr ſo plump und dreiſt genähert hatten? Sie war ſo mißtrauiſch geworden durch dieſe vielen Be⸗ werber, die ſeit dem Tod ihres Vaters an ſie geſchrieben hatten, die ihr vorgeſtellt, von Bekannten empfohlen waren. Eine ſo glänzende Partie wie etwa die reichen Amerikanerin⸗ wen, die nach Deutſchland kamen, um ſich einen vornehmen Namen zu erringen, war ſie keineswegs. Aber daß ſie voll⸗ ſtändig unabhängig, eine Waiſe war, die ihr Vermögen ſelbſt in Händen hatte,— das paßte ſo vielen; keinen Familien⸗ anhang, keine unbequemen Schwiegereltern! Mit einem Gefühl des Ekels vor liebenswürdigen Kom⸗ plimenten, mit einem wahren Männerhaß, war ſie ſchließlich von Dresden, wo man ihre Verhältniſſe allzu gut kannte, geflohen; ſie hatte ſich in einer Penſion in München ein paar elegante Zimmer gemietet und ein wahres Behagen darin gefunden, als Fremde, unbemerkt und unbeachtet, in der heiteren Stadt zu leben. Auf einem der vielen Wohltätigkeitsfeſte, bei dem ſie, auf dringendes Bitten der Penſionsinhaberin, Brötchen an⸗ geboten und Poſtkarten verkauft hatte— die Patroneſſen waren ja ſo froh um eine neue hübſche Erſcheinung in elegan⸗ ter Doilette— war ihr der Porträtmaler Franz Gilbert vorgeſtellt worden. Er hatte ihr gleich ſehr gut gefallen. Nicht bloß ſein braunes, lebensluſtiges Geſicht, ſeine große, ſchlanke Geſtalt; vor allem ſein originelles Weſen, ſein köſtlicher Humor, die ſüddeutſche Natürlichkeit. Auch die Art, wie er ihr den Hof machte, war neu, erinnerte gar nicht an die ſüßliche abge⸗ ſchmackte Galanterie, die ſie bis zum Ueberdruß ſatt hatte: Gnädiges Fräulein hin und Gnädiges Fräulein her! Er war faſt von derber Aufrichtigkeit, ſein kameradſchaftlicher friſcher Ton hatte etwas ſo ehrliches, ſo überzeugendes. Und dann als er wärmer, dringender, leidenſchaftlicher wurde,— das echte überſprudelnde Temperament, das ſie packte, durchglühte, mit ſich fort riß! Ja, ja, er liebte ſie! Und ſie war ihm gut— von Herzen gub! Und nun auch keine Bedenken, keine Zweifel, kein banges Nachſinnen mehr! Endlich ein froher, mutiger Glaube an die Zukunft! 8 Die Sonne ſchien luſtig zum Fenſter herein; in einer rechten Feiertagsſtimmung zog ſie ihr hellgraues Tuchkleid mit der feinen Silberſtickerei an, das Franz am liebſten hatte und ſaß dann nach dem Frühſtück in ihrem wie ein Blumen⸗ garten duftenden Salon, ſo durchprickelt von heißem Lebens⸗ gefühl, daß ſie nicht imſtande war, ſich mit einem Buch zu beſchäftigen, nur in wohliger Müßigkeit vor ſich hindachbe, manc dem weißen Schoßhündchen das Fell kraute oder mit geſchloſſenen Augen den Duft der Maiblumen in ſich einſog, träumend von den ſchattigen Waldwegen, die ſie mit dem Verlobten am nächſten Tage wandern wollte. Da wurde leiſe an die Tür geklopft. Sie dachte, daß wohl eine der Damen aus der Penſion kommen würde, um ihr zu gratulieren oder ihr ein paar liebenswürdige Worte zu ſagen, denn die Verlobung hatte unter den verſchiedenen unverheirateten Weſen, die mit ihr zuſammen wohnten, Sen⸗ ſation gemacht und man zeigte ihr ein rührendes Intereſſe. Zu ihrer Ueberraſchung trat aber nach einigem Zögern ein etwa vierjähriges Bübchen herein, wie von einer im Hinter⸗ grund bleibenden Hand über die Schwelle geſchoben. Ein lieber kleiner Kerl mit blonden Locken und großen braunen Augen in einem runden blühenden Geſichtchen— Augen, die ihr ſo merkwürdig bekannt ſchienen Ganz ernſthaft kam er auf ſie zu, ſchluckte dann ein wenig verlegen, faßte aber wieder Mut, da er ihr freund⸗ liches Lächeln bemerkte und ſtieß dann wie eine eingelernte Lektion die Worte hervor: 5 „Liebe, ſchöne Dame, bitbe, Du ſollſt mir meinen Papa nicht nehmen!“ ——— Laura ſtockte der Herzſchlag in jähem Schrecken. Ver⸗ legen, faſſungslos vor dem Kind, das ſo zutraulich zu ihr aufſchauté, brachte ſie eine Weile keinen Ton über die Lippen, ſtarrte nur das blonde Köpfchen an, die braunen Augen.— „Wie heißt Dein Papa?“ fragte ſie dann mit verſagen⸗ der Stimme, obwohl ſie wußte, was ſie hören müßte. „Franz Gilbert“, ſagte der Kleine ſtolz.„Mein Papa iſt ein Maler, ein Kunſtmaler.— „Und Du?“ Er beſann ſich einen Moment. ein, was er darauf erwidern ſollte. „Ich bin der Fränzel Steiner. Ich wohne in der Herzog⸗ ſtraße Nr. 11.“ Er freute ſich offenbar, daß er ſo gut Beſcheid wußbe, ein herziges Kinderlächeln flog um den roſigen Mund, blitzte aus den klaren Augen. Er ahnte ja die Tragik nicht, die für ihn in dieſem Namen lag— dem Mädchennamen der Mutber. Dann aber ward ihm bang. Die fremde Dame ſchaute mit ſo düſterem, ernſtem Geſicht auf ihn herab. Es war ſo ſtill in dem großen Zimmer. Er fühlte plötzlich, wie fremd er hier war, wie allein, und ſein Mund verzog ſich, die. Augen wollten ſich ſchon mit Tränen füllen. Da fiel ſein Blick auf den kleinen Hund, der zuſammengerollt wie eine weiße Kugel auf ſeinem Kiſſen lag und ſchlaftrunken den Kopf mit den herabhängenden ſeidigen Zotteln hob. Mit der raſchen Beweglichkeit eines Kindergemüts der Kleine zu lachen an ſtatt zu weinen und näherte ſichtig die runde Patſchhand dem wolligen weißen Fell. Laura regte ſich nicht, ſie grub die Zähne in die Unter⸗ lippe und ſtand da mit geballten Händen, ſich wehrend in heißer Empörung gegen den Schatten, der ſich rieſengroß an ihr Glück herandrängte; gegen dieſes ſeinen Raum, ſein Recht fordernde fremde kleine Geſchöpf, das da ſpielend vor ihren Füßen kniete. Endlich klingelte ſie. Das Mädchen kam herein, mit neugierigen Augen, eine intereſſante Verwicklung witternd, nrit mühſam beherrſchter Aufregung. 25 „Wer hat das Kind gebracht?“ fragte Laura ſo ruhig ſie konnte. „Ein Fräulein in Trauer. Sie ſteht im Flur, ganz ver⸗ weint und verſtört.“ „Führen Sie ſie herein!“ „Ich ſagte es ſchon— aber ſie wollte draußen warten!“ „Gehn Sie nur! Sagen Sie, daß ich ſie ſprechen will!“ befahl Laura mit nervöſer Ungeduld. Es dauerte geraume Zeit. Der Kleine hatte ſich mit dem Hündchen angefreundet und die Nähe des Spielkamera⸗ den ließ ihn ſeine Einſamkeit vergeſſen. Laura hörte ihre ſchweren, bangen Herzſchläge. Dann trat nach leiſem Klopfen eine ſchlanke ſchwarze Geſtalt in das von Sonne durchflutete, von Blumenduft durchzogene Zimmer. Frida Steiner hatte den Crepeſchleier zurückgeſchlagen; Laura ſah ein zartes, feines Blondinen⸗ Geſicht, das noch blaſſer wirkte durch das tieſe Schwarz; in ein Paar traurige, tränennaſſe Augen, die wehmütig über den Korb mit weißen Roſen, über die Flieder⸗ und Mai⸗ blumen⸗Sträuße, die bräutlichen Blumen, hinglitten. „Verzeihen Sie, gnädiges Fräulein,“ ſagte ſie mit einer ſanften, zum Herzen gehenden Stimme.„Verzeihen Sie, daß ich ſo ſtörend hereinkomme,— mit dem da— mit dem Kind — ſeinem Kind. Er hat Ihnen gewiß nicht geſprochen von uns! Wie ein Schlag hat es mich geſtern getroffen, als ich von ſeiner Verlobung hörte. Mein Gott! Ich habe jetzt Dann fiel ihm wieder fing vor⸗ wochenlang meine Mutter gepflegt und dann kam der Todes⸗ fall und all das Traurige— da hatte ich es Franz nicht ver⸗ dacht, daß er ſich fernhielt. Er braucht doch auch Stimmung zum Arbeiten. Aber das— daß er uns ganz vergeſſen und bei Seite ſchieben könnte,— nein, das hätte ich niemals für möglich gehalten! Die ganze Nacht habe ich wach gelegen, wie zerſchmettert: und in ſolchen Stunden faß man dann auch einen verzweifelten Entſchluß. Ich mußte zu Ihnen! Ich konnte nicht anders! Ich mußte Ihnen den Jammer an⸗ vertrauen, oder doch wenigſtens das Kind zu Ihnen ſchicken. Wiſſen ſollben Sie es, daß Sie mir alles, alles nehmen! Daß Franz kein Recht hat, ſich ſorglos und leichten Herzens über das neue Glück zu freuen!— Daß er doch an ſeinen Fränzel denken müßte, wenn er auch an mir nicht mehr hängt—“ Ihre Worte erſtickten in Tränen. ——— Asthma Jesel-U eon 20⸗.2000 PS eft. Wirtschaftlich vorteilhafteste Verbrennungsmotoren ſue schwer entzundliche bilkige dussige Srennsloffs rre Langaam ond schgeſt Jaufende Moloren fur stetöbäre Atlageh. irreßt umsteuetbare Schiffemolocen Jebrüder Sulzer CUDWIASHAFEEN a Sb. Ubren Weltere Etzeugnisse: Dampfmaschinen— Dampſturbinen Noch. upd Niesderdtruck-Zentrifugaſpumpen— Ventfstorep Zenltralbeieunges Shahr. Fraxla! 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Dieſe zu beſchaffen, ſoll, neben der Fürſorge und Zu⸗ führung von Krüppelkindern, der Hauptzweck unſeres wie aller auderen Ortsausſchüſſe ſein. Wir ſind uns wohl bewußt, daß wir gerade auf bein Gebiete von Krüppelfürſorge auf die private Fürſorgetätig⸗ keit zunächſt angewieſen ſind, da der Staat allein die not⸗ wendigen Mittel nicht aufzubringen vermag. Wir zweifeln aber nicht daran, daß zur Erreichung unſeres Zweckes der oft bewährte Opferſiun und die Wohltätigkeit der Mann⸗ heimer Bürgerſchaft nicht verſagen und reichliche Mittel zur Verfügung ſtellen werden. Möge unſer Aufruf in den Herzen der Mannheimer ein lebhaftes Echo ſinden. Vorſtand: Herr Dr. Max Heſſe, 1. Vorſitzender, Herr Stadtſchulrat Profeſſor Dr. A. Sickinger, 2. Vorſitzend. Frau Dr. Eliſabeth Altmann⸗Gotheiner, Herr Dr. Guſtav Cahen, Frau Ida Ladenburg, Herr Carl Lauz. Herr Geh. Kommerzienrat Generalkonſul Carl Reiß, Frau Léontine Simon, Herr Regierungsaſſeſſor Dr. Sperling. Ausſchuß: Herr Reichstagsabgeordneter Eruſt Baſſermaun, Herr Aoolf Benſinger, Frau Alice Beusheimer, Frau Faunny Boeh⸗ ringer, Herr Konſul Dr. Broſten, Herr Geh. Negierungsrat Dr. Clemm, Herr Geh. Kommerzienrat Dr. Adolf Clemm, Frau Anna Darmſtädter, Frau Marie Eugelhorn, Herr Dr. Fulda, Herr Amtsgerichtsdirektor Gießler, Herr Hand⸗ werkskammerſekretär C. Haußer, Herr Medizinalrat Dr. Heuck, Herr Kommerzienrat Lonis Hirſch, Herr Bürger⸗ meiſter von Hollauder, Frau Anna Hohenemſer, Fräulein Marie Keſſelbach, Herr Otto Kauffmann, Herr Stadtpfarrer Klein, Herr Konſul Dr. Paul Ladenburg, Frau Liſe Leuel, Herr Oberbürgermeiſter Martin, Herr Hermaun Mohr, Herr Dr. Moſes, Herr Carl Reuther, Frau Bertha Röch⸗ liug, Fräulein Ida Scipio, Herr Major von Seubert, Herr Hauptlehrer Schütz. 1638 Colliniſtr. 22., ein ſchön möbl. Zim. an 1 Herrn zu vermieten. 16567 IV. Schön Cichelsheimerſtr. 9 ael Zin mit od. ohne Klavier z. v. 17002 Fröhlichſtr. 31a 2. Stock, möbl. Zimmer an Herrn od. 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Aus Newyork wird berichtet: Die Amerikanerin will auch in der Mode mit den Fortſchritten der Kultur auf gleicher Höhe bleiben und ſo hat denn die Be⸗ geiſterung für den Aeroplan ſogleich einen Abglanz in der Toi⸗ lette gefunden: den Flugmaſchinenhut. Dieſe neueſte Schöpfung der Amerikanerinnen kann zwar den Wrightſchen Zweidecker nicht nachahmen, aber ſie ſucht wenigſtens in der Hutform den Ein⸗ decker Bleriots ziemlich genau nachzubilden. Ein ſolches„Hut⸗ monoplan“ hat zwei breite„halbſtarre“ Flügel, die über die mög⸗ lichſt breitgelegte flache Friſur zur Rechten und zur Linken he⸗ rauswippen. Hinten führt ein unerwartetes„Steuer“, wenn man in der Beſchreibung bei den Fachausdrücken bleiben will, bis fief in den Nacken hinab. Dieſe Hüte, die bei jeder graziöſen Bewegung des Kopfes ein eifriges Flügelſchlagen beginnen und den Eindruck erwecken, als ob die ätheriſche Trägerin in die Lüfte emporgehoben werden ſollte, genießen auch ſchon in London große Beliebtheit und machen ſogar der Hutmode, die in der Herbſiſaiſon kreiert werden ſoll, einen ärgerlichen Strich durch die Rechnung. Man hatte nämlich das Ende des großen Hutes proklamiert und dafür den kleinen Toque und andere elegante runde Formen auf den Schild gehob en. Nun aber rauſcht der ungeheure„Flugmaſchinen⸗Hut“ mit ſeinen mächtigen Schwin⸗ gen daher und erweckt das Entzücken aller Frauen, die für die Eroberung der Luft ſchwärmen. So wird der Rieſenhut vielleicht noch eine zeitlang das Feld behaupten, zumal die großen Flügel der neuen Form für reiche Garnierung, für Blumen⸗ und Fe⸗ derſchmuck die ſchönſte Gelegenheit bieten. — Der Sonntagsjäger auf dem Zollamt. Eine amüſante Jagdanekdote erzählt ein franzöſiſches Blatt. Man weiß, wie eifrig die Jäger befliffen ſind, ihr Jagdpech zu verbergen. Und am eifrigſten ſind die Sonntagsjäger darin, auf jeden Fall mit Beute heimzukehren. Jüngſt kam nun ein ſolcher Nimrod ſtolz aum das Zollamt der Heimatſtadt, nachdem er den ganzen Tag die Tierwelt der Umgegend in Schrecken verſetzt hatte. Er gibt an, daß er in ſeinem Jagdſack zwei Haſen hat und verzollt ſie. Aber ſein Begleiter, der ein wenig zurückgeblieben iſt, flüſtert dem Zollbeamten ins Ohr?„Er hat drei Haſen mit. Tun Sie Ihre Pflicht, oder ſch zeige Sie an.“ Der Beamte muß nun den Jä⸗ Ler zurückrufen und den Herrn bitten, ſeinen Jagdſack aufzu⸗ machen. Dem neugierigen Blick bietet ſich aber nur eine Menge alten Zeitungspapiers dar.„Entſchuldigen Sie“, ſagt der Be⸗ amte ſironiſch, und der Unglückliche, der umſonſt zwei Haſen ver⸗ zollt hat und doch blamiert iſt, zieht niedergeſchlagen ab, während die Geſchichte natürlich wie ein Lauffeuer durch die ganze Stadt geht und überall Stoff zum Lachen gibt. — Der„Kleptograph“. Von einer ingeniöſen neuen Diebs⸗ falle weiß die Zeitſchrift„M. A..“ zu berichten. Die ſchönen Zeiten, in denen ein Einbrecher, wenn es ihm einmal gelungen war, ungeſehen vom Orte ſeiner Tat zu entkommen, ziemlich ſicher vor der Entdeckung ſein konnte, ſind ja längſt vorüber; man hat die verſchiedenſten Mittel ausfindig gemacht, Spuren von ihm feſtzuſtellen, die ſo unſcheinbar ſind, daß er ſie bei größter Vor⸗ ſicht nicht vermeiden konnte, und die doch zu ſeiner Ueberführung vollkommen genügen. Daß er nun aber auch noch am Ort der Tat photographiert wird und auf Grund des Bildes ebenſogut wiedererkannt werden kann, als ob ein ganzes Dutzend Poliziſten neben ihm geſtanden und ihn genau beobachtet hätten, das hat ein italieniſechr Erfinder mit einem Apparat bewirkt, der, wie verſichert wird, ſchon in einer ganzen Reihe amerikaniſcher Ban⸗ ken mit gutem Erfolge benutzt wird. Während der Mann„ar⸗ beitet“, hält ein photographiſches Objektiv ſeine Züge unfehlbar auf der Platte feſt. Der photographiſche Apparat iſt genau ſo konſtruiert wie alle anderen; er iſt nur außerordentlich klein und in der Wand verborgen angebracht. Niemand kann, wenn er eingeſtellt iſt, das Zimmer betreten, ohne eine Feder in Bewe⸗ gung zu ſetzen, die mit einem Syſtem elektriſcher Drähte in Ver⸗ bindung ſteht, ein Blitzlicht aufleuchten läßt und zu gleicher Zeit das Objektiv zur Belichtung öffnet. Iſt der Einbruch dann ent⸗ deckt, ſo braucht man nur das Negativ zu entwickeln, die Photo⸗ graphie zu vergrößern und Abzüge an alle Polizeiwachen und an die Zeitungen verſenden. Es wird nicht lange dauern, und der Einbrecher, deſſen Bild aller Welt bekannt geworden iſt, ſitzt hinter Schloß und Riegel. — Die gefährliche Witwe. Die gute Frau Kubows ky in Wien war auf dem beſtan Wege, berühmt zu werden. Eine Frau, die fünf Morde auf dem Gewiſſen hat: das iſt ein Re⸗ kord; das wächſt einmal über die kleinlichen öſterreichiſchen Ver⸗ hältnſſſe hinaus, das hätte Wien einen angeſehenen Platz in der internationalen Verbrecherwelt geſichert. Es hat nicht ſollen ſein. Schade! Wir müſſen uns, ſo tröſtet ſich die Wiener„Zeit“, mit dem ſchon etwas verſtaubten Ruhm eines Hugo Schenk und der immerhin mittelmäßigen Mörderbegabung der Frau Franziska Kein begnügen. Wenn von den fünf Morden der Frau Ku⸗ bowsky nur vier, nur drei bewieſen worden wären! Wir hätten uns nicht mehr vor Entſetzen geſchüttelt, aber wir hätten ein achtungsvollen Grauen gefühlt. Ja, wenn nur zwei, wenn nur einer, ein noch ſo vereinzelter Mord ſich als richtig erwieſen hätte, wir hätten unſere Enttäuſchung überwunden. Aber das hätte uns die Frau Kubowsky nicht antun ſollen. Aus einer in⸗ ternational berühmten fünffachen Mörderin eine kleine Schwindlerin aus der Lerchenfelderſtraße zu werden, nur um der Polizei zu beweiſen, daß ſie ſich geirrt hat, das beweiſt einen Mangel an Größe der Geſinnung, der tief bedauerlich iſt. Was iſt aus dieſer Frau geworden, die uns das ungeheuerliche Urbild der gefährlichen Witwe ſchien! Die mollige Witwe, die die älte⸗ ren, alleinſtehenden Zimmerherren in ihre möblierte Mörder⸗ grube lockt und mit ihrer tötenden Zärtlichkeiten ihnen ein ſeliges, wenn auch verfrühtes Ende bereitet. Es kam das tiefſte Gruſeln über uns, wenn wir ſo das Schickſal eines ſolchen Mieters verfolgten, der am Haustor die unheiwolle Ein⸗ ladung las:„Möbliertes Zimmer bei alleinſtehender Witwe an alleinſtehenden Herrn zu vermieten.“ Entſetzen erfaßte uns, wenn der Unglückliche ſeinen Einzug hielt, ſich von der Liebens⸗ würdigkeit und Kochkunſt der Zimmerfrau vetören ließ und ſchließlich in dem ſchönen Glauben ſtarb, die beſte aller Wirtinnen troſtlos zurückzulaſſen. Und nun haben wir uns umſonſt gegru⸗ ſelt. Die Frau Kubowsky hat keinem Menſchen das Leben, ſie hat nur Nähmaſchinen, ein Konverſationslexikon und ähnliche Dinge herausgelockt. Sie hat wirklich gut gekocht und hat ihre Mieter wirklich geliebt. Vielleicht hat ſie zu gut gekocht und zu ſehr geliebt und hat dann das Schickſal ſo vieler Frauen geteilt, die auch nicht auskommen können. Aber die gefährliche Witwe, wie wir ſie in ihr ſahen, war ſie nicht, iſt ſie nie geweſen. Wir ſind um eine Illuſion ärmer und um fünf natürliche To⸗ desfälle reicher. Das iſt das Ende des großen Falles Kubowsky. — Lefsbpres Todesſturz. Der Aviatiker Lefsbore, der zu Jupiſch mit ſeinem Apparat zerſchmettert wurde, war ein junger Ingenieur von kaum 28 Jahren. Noch im vorigen Jahre ſtand Er im Dienſte einer Eisfabrik in Rußland. Vor einigen Monaten gelegentlich einer Begegnung mit dem Aviatiker Lambert in Hol⸗ land wendete er ſich der Flugtechnik zu. Er iſt der erſte Aviatiker, der bei einem Verſuch mit einem Aeroplan den Tod gefunden hat. Lefsbvre hat auch an der großen Aviatikerwoche bei Reims teil⸗ genommen. Er hatte mit ſeinem Wrightſchen Apparat ſehr ſchöne Flüge unternommen und war einen Augenblick derartig verwegen in der Nähe der Tribünen vorbeigeflogen, daß er wegen unvor⸗ ſichtiger und gefährlicher Flugart zu einer Geldſtrafe verurteilt wurde. Er trug in Reims den dritten Preis für das ſogenannte Paſſagierfliegen davon. Lefevbre traf in den letzten Tagen ſeine Vorbereitungen, mit einem Aeroplan den Aermelkanal zu überfliegen. Sein Ehrgeiz war, als erſter Apiatiker den Kanaß in Begleitung eines Paſſagiers zu überfliegen und er hoffte, daß dieſer Begleiter der Sportredakteur des„Figaro“ Franz Reichel, ſein würde. Bei dieſem Anlaß wird daran er⸗ innert, daß faſt genau vor einem Jahre, am 18. September 1908, der erſte Todesſturz mit dem Wrightſchen Apparat erfolgt iſt. Damals war Orville Wright, der jetzt in Berlin weilt, in Beglei⸗ tung des Leutnants Selfridge bei Fort Mayor aufgeſtiegen u. mit dem Aeroplan aus einer Höhe von 200 Fuß herabgeſtürzt. Sel⸗ fridge blieb damals auf der Stelle tot und Orville Wright mußte mehrere Monate im Bett zubringen. Bei dem jüngſten Todes⸗ ſturz waren ungefähr 200 Perſonen anweſend. ** Nn — Die Juwelen des früheren Schah von Perſien. Teheran, 8. Sept.(Meldung der St. Peters⸗ burger Telegr.⸗Agentur.) Die perſiſche Regierung ſandte die Juwelen des Schah nach Paris an den Credit yonnais. Mam hofft auf einen Erlös von einer Million Rubel. — Politiſche Megären. London, 7. Sept. Daß die Taktiken der engliſchen Suffragettes immer bedenklicher werden und die Regierung ſowohl wie die Polizei bald nicht mehr umhin können werden, andere Maßregeln gegen die wahnwitzigen Frauen zu ergreifen, beweiſt ein nachträglich bekannt gewordener Vorfall, der ſich am Sonntag abend auf Schloß Lympne ereignet hat, wo der Premierminiſter den Tag verbrachte zuſammen mit dem Miniſter des Innern, Mr. Herbert Gladſtone, der als Gaſt bei dem Premier weilte. Mr. Asquith beſuchte zuſammen mit Mr. Gladſtone am Sonntagvormittag den Gottesdienſt im einer in der Nähe des Schloſſes gelegenen Kirche und war auf dem Heimwege be⸗ griffen, als plötzlich drei Frauen erſchienen, von denen die eine als Hoſpitalſchweſter gekleidet war und eine andere einen Korb trug. Die drei machten ſich in einem Augenblick, wo Mr. Asquith allein war, an dieſen heran und eine der Frauen ſchlug mit dem Schirm nach dem Miniſter. Mr. Asquith ſuchte ſich los zu machen, und in dem Kampf, der darauf entſtand, wurde dem Miniſter der Hut von dem Kopfe her⸗ untergeſchlagen. Mr. Asquith eilte in das Schloß zurück, und die drei Frauen ſchienen die Flucht ergriffen zu haben. Am Nachmittag jedoch, als Mr. Gladſtone nach einem in der Nähe gelegenen Golfplatze ging, wurde auch er von den drei Frauen angefallen; ſie ſchlugen wieder auf ihn ein, und eine erklärte, daß ſich in dem Korb mehrere Stricke befänden, mit denen ſie die Miniſter binden wollten. Es gelang aber Mr. Gladſtone, zu entkommen, und man glaubte, die Sache werde nunmehr er⸗ ledigt ſein. Die Suffragettes hatten jedoch noch nicht genug: mit Hülfe eines Kahnes kamen ſie unter dem Schutze der Dunkelheit auf einem kleinen Fluſſe, der dicht an dem Schloſſe vorbeifließt, bis an die Mauey desſelben heran. Sie kletterten auf die Mauer, von welcher aus ſie ſehen konnten, daß der Premierminiſter mit ſeiner Familie und ſeinen Gäſten in dem Salon des Schloſſes ſaß. Sie nahmen nun ein paar große Steine und warfen dieſe durch das Fenſter mitten in den Saal hinein; einer fiel ganz nahe bei der Gemahlin des Premiers nieder und zwei große Fenſterſcheiben wurden zer⸗ brochen. Trotzdem die Dienerſchaft ſofort herausſtürzte, war es unmöglich, eine Spur von den Frauen zu finden, und wie ſich nachher herausſtellte, waren ſie auf ihrem Boot unbemerkt wieder entkommen. Mr. Gladſtone fuhr auf die nächſte Polizeiſtation, die in dem Badeort Hythe gelegen iſt, und er⸗ ſtattete dort die Anzeige. Die Polizei machte ſich ſofort auf die Jagd nach den drei Frauen, aber bisher iſt es noch nicht gelungen, ihrer habhaft zu werden. aoht Tage bang auf der f Ankunft des Zeppelln'schen Luftschiffes vorausslchtllch Samstag Nachmittag. 8 Samstag denll. 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